Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie [12, 1 ed.]

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Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie [12, 1 ed.]

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MITTHEILUNGEN AUS

JUSTUS PERTHES' GEOGRAPHISCHER ANSTALT

ÜBElt

WICHTIGE NEUE ERFORSCHUNGEN DEM GESAMMTGEBIETE DER GEOGRAPHIE

DR

A.

PETERMANN. 1866

.

GOTHA: JUSTUS PERTHES.

1

INHALTS - VERZEICHNISS

NACH »EN ER» TH EILEN GKORENET. Tafel

Europa:

I)a* Berg- und \\ icicnutVr d«r mittleren Wolga. mann's 6-Blatt-Kartc von Ost* Kuropa

Ale erster Versuch einer Terrninroichnung von (>nlra!-Ku.*land.

Aue Peterj

j

Zwei Ausschnitte aus 0. Vogii’i Topographischer Kurte Tom Thüringer Wald im Maaststsb Ton 1: 15O.000. Gruppe des Donnershauk und Gegend bei Weimar ; 4 Zwei Ansichten xur Illustration der vulkanischen Erscheinungen bei Snutorin: Ansicht der Inselgruppe während der Ausbrüche Ansicht der neu aufgestiegenen Insel (jetat Kap) Georg I. in der ersten Zeit der Eruption, nach einer Photographie (Holzschnitte) Seite 143 Plan von Nea und Mikra Kammern summt Georg i. und Aphroessa, aufgenommen vom Linienschiffs-Fähnrich A. Hcinze (Holzschnitt) Seite 144 Übersicht des vulkanischen Herdes im Mittelaiccr. Von A. Petermann. Carton*: Santorin oder Thera: Neapel und Utugegeud . 7 Der Krater von Santorin. Nach der Englischen Aufnahme und Mittheilungen ton Dr. Jul. Schmidt von A. Petennann 8 ;



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.... .................. .

Helgoland in drei verschiedenen Maassstäben Ober* Wallis, Benier Alpen und Simplon-Gebirgc. Gezeichnet und gestochen von K. Lcuzingcr in Bern . . . . . Kartenskizze xur Übersicht der hauptsächlichsten Bewegungen und Operationen der Preussen im 7tigigen Kriege im nördlichen Böhme». 27. Juni bis 3. Juli 1866. Von A. Petermann. Carton: Skizze zur Übersicht des Schlachtfeldes von Königgratx, 3. Juli 1866. Noch Zeitungsberichten bis zum 25. Juli entworfen von A. Pctcrtnann . Nord-Deutscher Bund im September 1866. Nord-Deutschland vor 50 Jahren Preussen und der Nord- Deutsche Bund im September 1866. Cartons: Die im Prkdensvcrtrag von Bcrliu, 22. August 1866, an Preuwen abgetretenen Gebiete Bayern*; die im Fricdensvcrlrag von Berlin, 3. September 1866, an Preussen abgetretenen Gebiete von HessenDaroostadt, so wie das einverleibte Hessen-Homburg und Frankfurt Ethnographische Karte von Kaudia oder Kreta. Nach den Angaben von. Pashley und Spratt. Von A. Petermann . . . . Asien: Das Russisch-Chinesische Grenzgebiet im lli-Thal nach einer Originalzeichnung von Dr. W. Radlofi Barometrische« Nivellement im Ostjordan-Lande. ausgeftihrl von dem Ingenieur lt. Doergeas 1860: 1. Profil von Damaskus nach Kunctra; 2. Profil Ton Knnctra nach Tiberias; 3. Profil von Tiberias nach Teijibe; 4. Profil von Seda nach Kl Rcmta; 5. Profil von Mzcrib nach Grab Samuel Administrative Kintheilung und Verkehrswege von JaTa, mit Benutzung der Karte von S. H. Serntf von A. Petermann . . Kultur-Karte von Java, hauptsächlich nach Dr. P. Junghuhn von A. Petermann Afrika: Übersichtskarte der Reisen von Gerhard Roblf» in Marokko, Tust, Tri poli tarnen, Fessan &c. 1861 1865. Von A. Petermann . Griginalkarte der Strasse zwischen Berber und Sauakin in Nubien. Nach den Aufnahmen und einer Manuskriptkarte Th. Hcogtin’* gex. von B. Hassenstein. Cartons: Profil der Reiseroute Th. v. lleuglin’* von Bcrbor nach Sauakin; der Hafen von Sauakin, nach einem Manuskriptplan Th. v. Heuglin's John Petherick’s Reisen am oberen NU 1858 bis 1863 Australien und Polynesien: • Warekauri- oder Chatbam-Jnseln. Aucklaud-Ineoln Spezi alkarte eines Theilct von New South Wales. Nach den auf Kutaster-Aufnahrueu beruhenden County Map* der Survevor Generals Office in Sydney-, Entworfen von A. Petermaun Amerika: Aufnahme des oberen San Francisco und Rio das Velhas (Brasilien) von Kmmanuel Liais. Carlon: Karte zum Vergleich der Aufnahmen von Liais mit der bisherigen Vorstellung Juan Fernand« Allgemeines: Die Vegetationsgebicte der Erde. Von Prof. Dr. A. Grisebaeh









........... — .





................ ........................ Grössere Aufsätze.

hum:en toii Central-Russlnnd 1 Reisekarten des Thüringer Waldes von C. Vogel 85 . . Der Österreichische Kaiserataai. von C. Vogel . .113 . Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin). Von D. Kind und Dr. J. F. J. Schmidt 134 Neues aus Ober- Wallis, den Ihrner Alpen und dem Simplon-Gebirge. Als Erläuterungen zu der Karte von lt. Lcuxinger, Tafel 1 . Vom Ingenieur-Geologen Edmund v. Fclle.nbcrg 205 Die Bevölkerung Norwegens, nach dem Ccnsns von 1866. Von Dr. C. F. Frisch in Stockholm 247 Die Schlacht bei Königgrat* am 3. Juli 1866 277 Die Luleti- Elf, Kanalanlagen und Kisenhahnbauten in l.uppland. Von Dr. C. F. Frisch in Stockholm 333 Die politische Neu-Gestaltung von Nord -Deutschland im Jahre 1866 342 Die Griechen und die Türken der Insel Candia 370 .

.

.... .... .... ....

Nordsee-Fischereien Dampfer- Linien von den Ost friesischen Hafen Die Skandinavische Halbinsel. Von l)r. C. F. Frisch 2.

16

5

6 18 2

in

101

407 Stockholm 415

Geographische Notizen.

Karl Vogt über die Blaue Grotte von Capri . Karl Vogt'« Beschreibung von Foggia Die Zukunft der Düne von Helgoland. Von Dr. Die Verbreitung des Bibers in Europa . . Die Kaninchen auf Helgoland . . . Haupthöhenpunkte der österreichischen Hochalpen Maccaroni und Südfrüchte

.

.

41

42 Fr.

Buchenau

.

.

.

.

.

3

13 17 3 3

Heit«

Da* Leben in Italien, Neapolitanische Sitten und Charakterzüge Höchste bewohnte Orte Russlands und ihro Temperaturen Regen und Schnee in Russland

81

.115 .162 .183 184

186

190

190 Russlands Telegraphen-Nctz . . . .192 . Auf- und Zugang der Newa in 8t. Petersburg 192 Auf- und Zugang der Wolga-Flttv»« 231 Einkommen Europäischer Regenten . 231 Wichtige Höhenpunkte in Griechenland und dem Archipel . .231 Goldausbeute im Ural und dem Orenburgischcn Gebiet Schweden'« Flächeninhalt und Bevölkerung, Ende 1865. Von Dr. 0. .

.191

.

.

.

....

265 Frisch Von Alexander Ziegler 266 Die Republik Andorra. Wie die Hotel - Besitzer in der Schweiz zu reichen Leuten werden 267 267 Die Stroharbeiten iu Toscana K. t. Fellenberg’s Besteigung de* Mönch vou der Wcngern-Alp aus 349 350 Das Vordringen des Italienischen Elements in Deutsch-Süd-Tirol .351 . . . Zur Ethnographie der Europäischen Türkei . 351 Das Soolbad Storajo-Russa Die grösseren Städte der Preußischen Monarchie und dea Nord-

.........

386 Deutschen Bundes . 387 Die Städte Europa'* mit mehr als 50.000 Einwohnern I)a* Grojjshcrxogthum Hessen nach dem FriedcDsvertrug vom 3. Sep387 tember 1866 388 Durchforschung der Alpen Trafoier J. Payer’« 389 Tiefe der Alpen-See'n 390 Der Oldenburg’scbe Gebietserwerb in Holstein Welches ist der höchste Berg in Schleswig-Holstein? Von L. Frie.

.

9 10

EUROPA.

I. 1.

If»

.18







12







7

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............. ...........14



.... ....

deriehseo in Kiel

Inhidts-Verzeicbniss.

IV

Nt« Dir FürstentLuiu Birkenfeld Zur Thiergeographie Deutschland«. Von Direktor Kraute in Roitock Dir Zahl der Türken in der Türkei 8. G-oographi tfche Literatur. 124, 238, Europa Deutschland. Bremsen und Oatcrrcich 1*4, *0*, *88, Htthcnroessungcn im Hcrxogthum Briunschwcig .

.

.

.

.

Seite

Dlncmark. Schweden und Norwegen OrtabcsUmmrlaer Stenge Niederlande nnd Belgien Gross-Britannien und Irland

426 426 4*7

. Frankreich . Spanien und Portugal

396 396 *38 *68 396 *0*, 397 366 367 367

.... ....

Schmarda, Dir maritime Produktion Österreich» . Molendo, Moos-Studien aus de« Algtucr Alpen Schweix Die Dufour'tchc Karte, neue Au»i:abe nod Blatt 18 Kanton» Karten tqh T.ii/i-rn und Waadt . . Karte der Monte Rosa-Kcttc ron Adams-Reilly Ziegler’» Hypsometrische Karte der Schweix . . Berlepsch. 8chweixerkunde Berlepsch, Die Alpen in Natur- und Lebensbildern. Tschudi, Schweizerführer, 7. Aufl. Das Hochgebirge ton Griudelwald, top Aby kc. . Lecbner, Pix Langtuurd und die Bernina-Gruppe ltungc, Di»» Schweix in Original-Ansichten Jahrbuch des Schweizer Alncnklub. 3. Jahrgang

.

.

,

.

.

.

.

3. Aufl.

.

.

.

.

.

.

.

.

368 368

Iswcatija

»368

Bd.

332

2.

.

3£D

.

.-125

.

447 460

über da» Jenisseiskische Gouvernement

in

44 44

Sibirien.

.

.

.

.

Von

K.

».

Fritsch.

.

.

.

.

Gerhard Rohlf* au» Mursuk Carl Maueh, ein neuer Afrikanischer Kntdcckungsrciscndcr . und «eine Kartirung der Süd-Afrikanischen Republik . . Über die Wichtigkeit der neuesten Entdeckungen Deutscher GeVon Dr. Georg Eber», Print* lehrter auf Ägyptischem Hoden. docent in Jena. 1. Dümichon’a Sctboa-Tafel. 2. lecpsiuV De3. Lepsiu»' Untersuchung de» Pelu»ini»chen kret von Kanopus. 4. Die Persisch -Ägyptischen Denkmäler auf dem Gebiet». Isthmus von Suez Briefe von Gerhard Roblfs aus Bilma, Mai und Juni 1866 Verhältnisse am oberen Niger und det Aufenthalt Die politischen von Mage nnd Quintin daselbst >touc*s neue Reise in Ost-Afrika. 1866 I.rp-uus und das Dekret von Kanopu». Von G. Ebers

.

.

8.

436 438 437

.

.



.315

.

.

294

i

.



.

441

121 122

234 234 269 276 306 305 354 354 356 427 429 429

315, 438 Afrika . . Raine», Victoria Falls of the Zambesi - 816 Baker, The Albert Nyanxa. gT«at basin of the Nile 315 Harth. Central- Afrikanische Vokabularien, 3. Abtbrilnng 316 Hartniann, Naturgeschichtlich-medixipiscbe Skizze der Nil-Länder 317 ^ ä i Livingstone, Expedition to the Zambesi 317 Livingstone, Neue MissionsTcisen. Deutsch von Martin 318 Delittcb, Nachträge zu Gumprccht’» Afrika “438 Kirk, Notes on the gradient of the Zambesi &c. »

368

118 119 119 1*0

Goographischo Literatur. .



.

.

AFRIKA.

Gröaeoro AufsäUo.

.66

Inseln.

.

Die I.ugo von Yarkand in Ccntral-Asien Handc Dvc rhaltni ts c des A mur-I.andfca im Jahre 1865 Der Miln, eine neue Hirsebart in China Die Garthauser in Klein-Aaien . . . Die Mammutb-Eipeditlon

.

,

CanarUchcn

.

.

Neueste Briefe von Gerhard Rohlf» und Rückblick auf seine bis3 herigen Reisen in Afrika in don Jahren 1861 bis 1866 . . Gerhard Rohlf»’ Tagebuch seiner Roiso von Tust nach Rhadime», 1864 8 Memoire xur Karte von G. Rohlf»’ Reise durch die Oasen von Tust und Tidikelt &c., nebst Bericht über Major l-aing*» Reise 1825 und Duveyrier's Erkundigungen in Nord-Afrika. Von B. Hassenstein 63 Ausführliche Daten über mehrere erkundigt« Routen in der nordVon II. Duveyrier 68 westlichen Sahara. Untergang der v. der Decken'schen Expedition, September 1866. Mit einer Übersicht der Reisen des Barou v. der Decken an der OstkÜKte von Afrika, 1860 hi» 1866. Reise durch die Wüste von Berber nach Sauakin 1664. Von 165 Th. v. Hruglin 177 J. Petherick’» Reise westlich vom Wcisscn Nil, 1862 bis 1863 Meteorologische und klimatologische Beiträge xur Kenntnis» der Nachrichten

1

.

.

HL 1.

Gesellschaft,

....

,

.

....

-

241. 436 242 Bd.

....... ......

.

!

81 Von A. LomonnssoH' 83 BudischctT s Forschungen am Ussuri. Türkische Aufnahme von Brass* 117 118 Die Sprachen der Hinter- Indischen Halbinsel 118 Steinkohlenlager in Kiusisch-Turkcstan C»i>t. Wilson’s Nivellement »urn Todten Meer nnd neue Reise nach 121 Palästina . . , ,

......

Geogr.

.

.241 .

4.

.

Berichtigte Position der .

Nubue-Tagil Statistischen

Ruaa.

.

.

.

Bevölkerung von Tilli» 1865 . Trans- Baikalien. Aufblühen de» Landes. Kintheilung. Volksmenge Erforschung der Sibirischen Pro rin» Turuchansk . . . Die physikalische Geographie %on Inner-Arabien . . Die Nurtoak-Wurxel des Libanon . . . Die tropische Fauna de» Jordan-Thalc« . Kohlenlager in Aasam Die Stcinölqucllo von Kudako Nachrichten von Dr. G. Kaddc im Kaukasus , Ä Das Schaf des Marco Polo auf der Hochebene von Pamir .

Geographische Notizen.

Telegraph durch die Sunda-Strasse

Kais.



Schnitzler, Lc» Institution» de la Russie Schnitzler, L’cmpirc de» Tsara. T. 111

.

Knrtcu >nn Jara, Tafel IS A. Bastian

(Mittheilnngen) der 3 Bd. 11. Nr. 1

Statistisches Jahrbuch des Russischen Reich». Bd.

.......... Von Dr.

1.

361»

163

Ui-Thal in Hoch -Asien und »eine Bewohner. Von Dr. W. Kadi off, Profesaor bei der Berg- Akademie in Bamaul 88, 250 Barometrische HühenbestimmuDgen in Syrien und Palästina, aua97 t geführt im J. 1860 von dem Ingenieur R. Doergen» . Heise vom Irawaddi nach dem Sittang, irn J. 1862. Von Dr. A. 125 Bastian

Die Hydrographie Hinter- Indiens.

.

.

Dm

dm

.

.

398 398 398 399 399 399 400 204 204 *04 *41

ASIEInL

II.

Bemerkungen xu

.

.

....

»367

.

.

Parthey. Hicroclit «yofcdemua et notitiae cpiscopatunm Lartet, Formation du ba*«in de la mer morte Hunnische» Reich in Europa und A»icn Sapiski der K. Rus». Geogr. Gesellschaft 1864, 3. und

.

.... ....

.

.

Italien

.

.

203, 203. 23, 239, 240. 240. 204. 240,

........ .

Griechenland, Türkische» Reich in Europa und Asien Zschokke. Da» neuteatanientliche Eromau» Roten, Da» Harant von Jerusalem . . de Saulcy, Voyogc en terre »ainte

.

.

202. 397

i

w

Inhalts- Verzeichniss.

IV. 1.

A.IJSTRAXIEN

grosse re Aufsätze.

.

.

,

Seite

Ein Krdbcbcn »1» Heiter in der Xoth

.

Bemerkungen über

.

mann

.

2. Geographische Notizon. Eine neue RotiinKpatdo . . . . Wallacc** Jagdzug auf die Paradiesvögel Die Ansiodolungcn an der Xordküstc ron Australien Landsbomugh*» Heise von Rockhampton naeL Port Ütu-cnitand . ,

.

.

,

,

I

Von Dr.

in

.

.

.

Eisenbahnen in Mexiko eines Brasilianischen Urwaldes Grenzvertrag zwischen Bolivia und Chile Die llistorisch-(ieographi»rhc GcsclUchafl von Brasilien und iri»*en«chaftliche Expedition in den Jahren 1859 bi« 186! Die Schwedische Kolonie St.-Barthelemy Die Deutsche Kolonie Blumcnau in Brasilien Die Deutsche Kolonie Santa Catharina in Brasilien Brasilien als Ziel Deutscher Auswanderung

.... ....

Da« Killen

in

F.

462

273 274 307

.

BritUch-Columbia, Washington-Terri-

.

.

.

307 SOS 311

.

392

,

ihre

392 429 430

430

.

431

.

....... .......

Geographische Notizen.

2.

Dio üuano*In«cl Sombrero

Dia Fabrpoat durch Jan Westen von Xnrd-Amerikn Da« Stein«! in Cinadu Bevölkerung von Brasilien Die Fischereien in Canada . Canada’a HoUrcichthum . . Der Eisliaudel Nord- Amerika’ « ntivli den tropischen I/indern .

.

.

LTnitcd States

Von Prof. S. Lorfn. —- XU. Die Insekten • Fauna von Spitzbergen. Von Prof. C. H. Bohcman 180 Neueste Beobachtungen über das Polar-Eis und die Polar-Strömungen 381 26

2.

Goographischo Notizon.

Der Walroasfang auf Nowaja

........

Kommission für Handel und Gewerbe über eino Petition die «•«• Nordpolfahrt betreffend 1 1 14t Die Deutsche Nordfahrt, Aufruf an die Deutsche Nation Die Schwedischen Expeditionen flach Splbbwgw. XI. Dt« Thierleben de« Meere bei Spitzbergen bi« zn einer Tiefe von 8400 Fut«.

118 237 308

Sernlja

Die Vögel »chaaren Spitzbergens Der Bernstein un den Kütten de» Polarmccrcs

Erster Bericht der

2.

tht?

.

Grössere Aufsätze.



commerce of

-

.......

1.

Statiatic* of the

Mittel-Amerika Boletin de la Socicdad Mrxicana de geogratia, T. XI . Süd- Amerika Wagner, Über die hydrographischen Verhältnisse und da» Vorkommen der Sttsswn»«-rit»ehe in Panama nnd Ecuador 440 .

271 271

Arktische Korrespondenz; Auszüge aus Briefen go wichtiger Gewährsmänner an A. Pctermaun über die Geographie und Erforschung der arktischen Central- Region Die Nordpol- Frage und das Preussische Abgeordneten- Haus. 1. Petition aus der Grafschaft Mark mit Beilage betreffend die Er-

weiterung de» Verkehr» mit Norwegen.

.

|

......... 3.

^oltf-Rtgioaw Paijkull.

Or583ore Aufsätze.

Geographische Literatur.

En soinmar

.

Nordsee- Fischereien.

1.

,

,

.

.

.

.

.

.

Wo

401 407

liegt

.

.





,

in

237 275 394

Von Dr. Arthur

der Atlantische Telegraph?

Geographische Notizen. Temperatur dos Wassers

.

.

und .

Beobachtungen über da« Treibeis in der Ostsee.

3. 2.

Spezifische Schwere und

4*0

.

Prospektus der Ersten Deutschen Nordsee-

Damufer-Linien von den Oat-Eric»i*chcn Häfen

319. 470

pu l»Und

Die Kosten der Englischen Aufnahmen zur See Die Postdampfer- Linie «wischen Australien und Panama Dio dreifache telegraphische Verbindung zwischen Humpa

Da. Tliierlebon de. Meere» bei Spitzbergen bi« zu einer Tiefe von 180 8400 Fu.n. Von l'rof- 5. Lori Neueste Beobachtungen über das Polar-Eis und die Polar-Strömungen 381 .

362 363 363 363 364. 439

POLAR REGIONEN.

VI. 1.

Gooarrnphischo Literatur.

.........

236 236 236 270

.

.

3.

44 198

.

.

39 1

392 392 429

SÜD-,

-otshd

Position»- Bestimmungen

444

...

.

261)

390 .

360 361

Die Brasilianische Provinz Santa Catharina

413 Hühentuessungeu im Colorado-Territorium und die Baumgrenze Naturwissenschaftliche Notizen über das südliche Chile.

198

UH* 235 235

,

Orössero Aufsützo.



Meeren

.

5

Von R. Grunde*

.

,

Australien und Polynesien Whitwortb, Victorian Gazctteer

.197

Die Küstenbildung des nördlichen Yukatsn. Von Dr. Arthur Schott 127 Dio „Cordiüera pclada", das „Kahle Gebirge" der Provinz Vnldiria. Von Friedrich Philippi in San Juan 171 Geographie uud Statistik der Republik Bolivia. Von Berg-Ingenieur Hugo Reck. III. Politische Geographie. 1. Bevölkerung. 2. Beschreibung der Departements I.a Paz und Cochabamba 299, 373

Fonck

,

Qoofcraphische Literatur.

3.

19.5

in

AMERIKA, NORD-

V.

.

.

.196

.

Peniaon

.

1.

.

,

80

,

,

.

.

.

einige Ineeln Ccotral-Polyneaicn».

.

Wasserleitung in Victoria Aufnahme des Lcichhardt-Pluase* am Golf von Carpcntaria Forschung*- Krisen in West- Australien Warburton’s Reise nach dem VV taten von Süd- Australien . Telegraphen* Linien in Xru-Seeland Forschungsreisen in Nord-Australien

36S

und 1666

.

Der Regcnfall io SÜd-Australicn, 1865 Statistische» 10 » Süd-Australien, 1865

....

towj^ir

r

EOE^VlNrESIEISr.

a-it«

Die Warckauri- oder Chathtm«ln*< ln im südlichen Großen Oman. Hin Brief Ton li. H. T ravari 61 . . Zwanzig Monate auf den Aucklind-Inselti im antarktischen Meere 103 .114Karte ron Australien von A. Petermann Die Thicrwelt Australien*. Au» einem Vortrag von Prof. H. A. 130 233 Die Bodcngrstalt der Kolonie Xcu-Süd- Wale * Dio Expedition zur Aufsuchung Loichhardfs in Australien , 1665 ,

*

xnsro

.

426 432

Geographische Literatur. 319, 470

rersfhiesienen •

I

200

The China Regatta

Inhalts- Verzeichnis.

AX.X.O-ElVnBIl>TES.

VII L Grössere Aufsätze.

1.

s«Hr

Die Vegetations-Gebiete der Knie, übcrsicbtlleh zusamtncngestellt.

A

45

Von Prof. I)r. A. Oliwbl . Fünfzigjähriges Jubiläum von Sticler's Hand«Atlas Vorschlag zur Gründung einer grossen Deutschen üe«vgraphii.chcn

.113

.

ü'fecÜN»:li.il'

,

,

,

:

,

,

.

*69







286 Die Bevölkerung der Erde über die Gestalt de* Äquatorial- oder Antipolar- LufUtrom*. Einige Worte zur Verständigung Über das geographische Windsystrm, zumal in Bezug auf das „Drehung»- Gesetz”. Von A. Mühry 339 Das Projekt einer ncm»n Grographisehcn Gesellschaft xur Cnter atützung, Ausrüstung und Anwendung Deutscher Kntdeeknnga 409 und Erforschung»- Unternehmungen

......

2.

Geographische Nötigem.

.... .44

39 Geographische Xckrologie de» Jahre» 1866 Pr. H. Barth*» Gcburtalag Die Telegraphen- Verbindung zwischen der Alten und Neuen Welt 163 200 Schnee ohne Wolken. Von Dr. Berger in Frankfurt a. M. . 201 Korrcspondircnde meteorologische Beobachtungen seit Galilei 237 . . . Die. Kosten der Englischen Aufnahmen zur See . 275 Die Postdampfer-Linie zwischen Australien und Panama 276 Verwandlung von Wüsten in Haine Aeronautische Gesellschaft von Groin-Britannien _275 . 3U9 Überraschende Wirkungen der tropischen Sonne . . Allgemein«? statistische Übersicht der Kolonien und Beaitxupgen dca 310 Britischen Reich» für da» Jahr 1863 . 312 Die Orangen und ihre Verbreitung 313 Wolderoar Schultz Die dreifache telegraphische Verbindung zwischen Europa u. Amerika 364 355 Die Pflanzen der Pfahlbauten . . 366 Eduard von Scbl»gintwc:t 386 Die Kosten der Volkszählungen 432 Ferner«- Resultate v«>n Gltiaher’i Luftballon-Fahrten Über die Bestimmungen der mittleren Jahrestemperatur. .

.

.

.

.

.

Zeitschrift der Ge%ell»chaft für Erdkunde zu Berlin; Lc Globe» jouroal geoKraphiquc; Neu«- PaatM-hc Viertcljahrsschrifl; Internationale Revue. S. 201. — - Die Ortler- Alpen, 1. Da* SutdcnGebiet und der Monte Ccxedalc von Jul. Payer; Reisen und Entdeckungen in Peru v«>n E. G. Squier; The Birda of South Africa Karte de» Oebieta zwiM-hen Atbara, by Edgar l/copoid I.ayard



,

.

J.

*33

Klein 3.

Geographische Literatur.



v.

K.

.

tion*-

:

Orogmphie S»'nl-

;

WM der Westseite der Fclsengehirge Nordensktöld’» geologische Beschreibung von Spitzbergen. S. 470. 320, All Ueogr. Lehr- und Handbücher, Statistik ;

Handbuch

....

StoaUkunde

för

320



.

.

x.

.

.

i

r~32t Töpfer, über die Temperatur-Abnahme mit der Hohe 472 Itulf. Khitlu»» der t’mdrehuiig der Erde auf irdische Bewegungen 4 «2 Strauch. Die V«»rtheilung der Schildkröten über «l»n Erdball 322, 473 Weltreisen, Sammelwerke, Verschiedene« 322 Murchi»«>n, Addrc»» t«« the R. G«-ogr. Soc., I8G6 Scherecr . Stati»ti»cb - kommerzieller Theil da» Xovara- Werket, :

Asien: der zweite Ban«! de» ficogr.statistischen Lexikon» über da» Russische Keich vollendet; die astronomischen und metrorologi»chen Arbeiten Golobew*» an der Chinesischen We«*tgrenxe-, die Ru»sUcb«? Zeitschrift „Da* östliche und Küstengebiet" „Die Völker de» östlichen Asien in Studien Baker'* Ileisewcrk üeneraikarte do* Reiften“ von Dr Bastian K, »>c‘ Mwikaninehf« Reich» : Hwiflit Mot Dr. Fullarton'a imperial Oaxcttecr »» dition von läci. S. 122. Expedition in die England nnd Wal«?*: Werk über KosUnkolTa xon utai Mnnrtach - Niederung: Karte Utl .»eier In Silinccwcttcr.

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N”i«M»e*«t*. 23 v. V. liy» Atfbbon *t.»tt Atcbln*->n. H»‘Ma«lsy Htatt HsHmUy. 28 v. er alle diese

und ähnliche Werke

Erdtheilcn stellen

ihrem räum-

keiucr

aufgenommen,

nicht einmal Deutschland, Frankreich oder Gross-Britannien.

und

Mitteln

ist

der grösseren Staaten

die

iu

am

allen

besten bekannten

ihren Thcilen



auch nur

— unter

alleu

Europa zu produciren,

und genuuen dioss noch ganz neuerlich

auf ordentlichen

lichen Umfuiigc mich den Russischen

Aufnahmen

Diese

lebhaft gewahr geworden bei der Zeichnung einer Karte von Ost-Europa *), die wir nach den Quellen zu bearbeiten

Aufnahmen weit nach. Aufnahmen werden abtheilungswcise, je nach den

einzelnen Gouvernement», herausgegeben und erscheinen in

sauber

ausgefülirten

,

in

Kupfer gestochenen

Blättern

Maassstahcs 1:120.000. Obgleich der Stich erst im

des

739 prächtig nusgeführten Kartcublättcrn

vollendet vor (ohne die früher ausgefülirten 57 Blätter von Polen).

Es erschienen daher

in

dem Zeitraum

treffenden

20 Jahre durchschnittlich jedes Jahr 37

Während

die Karte von Sachsen

Petenuann's Geogr. Mittbeilungen.

ein Areal

1866, Heft

I.

der

be-

Blätter.

von 272

uns bemühten,

und

Wir

bei

sind

der

manche

Stellen

ähnlich

wie

1846

J.

begann, lagen bis Ende 1865 bereits 27 Gouvernements in nicht wouiger als

basirt.

,

dio

') Nach dem Verhältnis«, dass ganx Frankreich mit 9850 QuadratMeilen 274 Matter braucht. *) Mil der früher vermessenen Karte von Polen in 57 Bl. und in demselben Maass»tabe (1:126.000) 28.032 Quadrat-Meilen. ’) ..Oeogr. Mittb." 1857. S. 517. *) A. Petermann, Ost-Kuropa in 6 Blättern, enthaltend: Norwegen. Schweden, Kussland, kaukasien und die Türkei, im Maa.ssUhe von 1:3.700.000. Erste Lieferung, Bl. 1 bi» 4. Preis 20 Sgr. Gotha, Junta» Perthes, 1865. 1

Die Terrain-Verhältnisse und Höhenmessungen von Central-Ilnssland.

2

0 (Meeres -Niveau -Linie

„wilde Länder”, Inner-Afrika oder dergleichen, naclt Reiso-

am Kaspischen

|

einzelnen Marschrouten

be8chreibuugcn und

und zusammengestellt worden mussten.

struirt

bösen Stellen für den Kartenzeichner grössere Theil

kon-

100

Eine der

Jim 800

novo

de

ist bis jetzt

immer der

400

5o0 800 700 800 9o0

von Russland gewesen, besonders hinsicht-

der Terrain -Darstellung, für welche absolut gar keine

lich

verlässlichen Anhaltepunkte

noch, für den

weites Feld,

ein

entweder ganz weiss lassen, ohne oder mit allen

alle

ist

welches er

Terrain

-

1000

Zeichnung,

Ausserdem sind

möglichen Phnntasicgebildcn ausfüllen kann.

Höhenmessungen,

Vereinzelte

Hier war, und

Vorlagen.

Kartographen

die

diesen

für

oder jenen

-

Es

Darstellung ganz unzureichend und selbst das Ter-

maucher der zuerst vermessenen und

rain

kartirten

die Schichten

selbst

I

durch entsprechende

braune Farbcutöno bezeichnet.

Punkt vorlugen, waren zur BasiB einer zusammenhängenden Terrain

2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 1ÖOOO 12000 14000 18000 18000

Meere).

eine der wichtigen Original-

bildet diese Karte

Manuskript-Dokumente, die wir bei der bereits

von Ost -Europa verwerthen konnten, und

Gou-

citirten

sic

vernements war deshalb für eine Genenilkarte schwierig zu

in

verwerthen, weil es aller Hüheuaugaben entbehrte.

Inner-Russlands genauer und bestimmter auzugeben,

Mit Einem Wort, die Termin-Zeichnung des ganzen in-

den Stand, die Terrain -Zeichnung

Russischen Geographischen Gesellschaft hcrausgogebeueu und

im

Bureau bearbeiteten

Kriegstopographischen

Russland in

1

Berg- und Witten-Ufer.

von

Karte

während besteht,

derung der Wissenschaft bedachte grenzenlose Liberalität,

wenn wir bemerken, phischen und

mit denen wir sind,

dem

Werken und

erst jetzt allmählich

Reihe von Jahren erfreut worden

seit einer

in

in (iotha

r.

kennen durch die

iu

man

Rede stehenden

galt bis jetzt der

er

Waldai erreicht

Gora, seinem Kulminations-Punkte, 1080 Pa-

Fuss Mecreshöhe

’).

!

Das Wolgaische Berg-Ufer über-

Höhe noch um einige Fuss und erreicht wenigdem Bjelii Kljutsch bei Sysran (etwa 53° N. Br.) Höhe von 1085 Par. Fuss. Möglicher Weise giebt es

stens in

Seinem verehrten Freunde

hochachtungsvoll gewidmet

die

vom

andere noch höhure Punkte, da nördlich von diesem Gipfel

Direktor de» Topographischen Kriegs-Karleu Dipüt in St. Peters-

burg, General- Lieutenant

dem Berg- Ufer,

steigt diese

„Versuch einer Hüheuschichteo-Karte eine« Theilea rom Kuropäi-

dem Kaukasus.

dem Popowu

riser

eigenhändig geschriebenen Titel führt:

Doktor A. Petermann

Kaspische Tiefebene

begleitet,

Erhebung des Inneren Russlands,

höchste

als

hoch verdienten Chef jene« grossartigen Institutes

seben Russland um!

die

in

Höhenmessungeu. Im Allgemeinen

Mittheilungen,

eine handschriftliche Karte befindet, welche den von so

bis

Ausdehnung das linke Ufer aus Ebenen dem Wiesen- Ufer. Es war diess auch schon früher in derselben

bekannt, aber die Worthe der Höhenverhältnisse lernt

dass sich unter den kostbaren geogra-

kartographischen

das sogenannte Wolgaüehe

ist

Von der Einmündung der Oka in Nowgorod wird das ganze rechte

von steilen Gehängen und Bergen

nur auf För-

die in Russland übliche,

Nischnii

bei

Ufer der Wolga weithin

und von einer vollständigen und zusammen-

hängenden Angabe desselben ganz abstrahirte.

Es kennzeichnet

Wolga

die

2 Blättern das Terrain nur an einigen wenigen

Stellen eintrug

als es

So ziemlich der bemerkenswert beste Zug des Terrains

im ganzen Inneren Russlands

im Jahre 1862 erschienenen, von der Kaiserl.

bei der

uns

manchen Theilen

auf bisherigen Karten geschehen konnte.

neren Russlands lag bis jetzt sehr im Argen, so sehr, dass

man

in

und

Karte

setzte

Vlaramberg, den

18.

noch

Sep-

(SO.)

gar

Immerhin

tember 1863."

Diese höchst werthvolle Karte, entworfen im Maassstabe

von 1:2.100.000, reicht von Polen im

Westen

zum

bis

keine genauen Hühoumcssungcn gemacht sind. die

ist

Berg-Ufers, 53° N. Br.,

ganze südliehe

von Sarepta

in

Hälfte

etwa

als ein entschiedener

des Wolgaiseheu

48

bis

Höhenzug

Sysran

in

i

deutlich nach-

i

| i

Aral-See

im Osten,

zum Oktober 1863 trigonometrischen

in

bis

topographischen

Zahlcnwerthen

System

Aufnahmen

Hühonmessnngen, nicht nur ,

sondern uueh

macht durch eine höchst saubere und ton-Dnrstellung.

zur bis

Verbindung mit den astronomischen,

und

geführten offiziellen

ein

Norden

ira

Grenze im Süden und enthält sämmtliche

Persischen

einzelnen

von Petersburg

in

ausihren

übersichtlich

spezielle

ge-

Höhenschieh-

Nicht weniger als 24 Isohypsen sind durch

farbiger,

gowiesen

Maassstak

30 ciuzutrugen

unserer Karte einige

Längen- Ausdehnung

Die

100 Deutsche Meilen oder

dieser ist

von

Strecke

denen

der

gestattete.

beträgt

nahezu

gleich der von Berlin nach

Ausdehnung des ganzen Wolgaiseheu Berg-Ufers von Sarepta bis Nischnii Nowgorod beträgt etwa 210 Deutsche Meilen, so weit als von Kopenhagen nach Rom in Triest; die



gerader Linie.

nach der Höhe progressiv hervortre-

tender Liuien ausgedrückt, welche folgende

Höhen

in Engl. ’)

Fuss bezeichnen:

durch die zahlreichen Höheu,

Zahl

Der Watdai etwa die

ist

ist

hypsometrisch noch wenig genau bestimmt, diese

verlässlichste der uns bekannten Angaben.

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Neueste Briefe von Gerhard Rolilfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen in Afrika. Dieser seiner Düngen- Ausdehnung nach ungeheure Ab-

hang

obgleich

ist,

im Einzelnen meist

er

hauptsächlich aufzufussen

auftritt,

aber keineswegs so dccidirt heraus wie die Gehänge uud Höhcnzügc des Wolgaischen Berg -Ufers, weil sich diese unmittelbar von der tief fliesscndcu Wolga zu ilirer ganzen

HUgelreihen

als

der östliche,

als

eben

von der Wolga umgrenzte und umsiiumte Abfall des CcntrulPlatouu’s Russlands, einer durchschnittlich

hohen Platte, die

500

Höhe

800 Fuss

bis

von der Wolga im Osten

sich

bis

zum

bis

zu den Waldai- Höhen

iiu

Norden ausdehnt.

Wolga

Die

orheben.

nur

Sysran

bei

liogt

noch

35 Fuss über dem Meeresspiegel. Etwas Ähnliches wie das

Dnjepr im Westen, von den Ebenen des Asow’schen Meeres

im Süden

3

Letztere bilden die nordwestlichste Kante derselben, troten

und Wiesen -Ufer

Wolgaische Borg-

Ausdehnung kommt

I

in

seiner grossnrtigen

in

ganz Europa nicht wieder vor.

Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen

Afrika,

in

in den Jahren 1861 bis 1865. (Mit Kurte,

,

Ehe wir

der Tagebücher fortfahren,

in der Publikation

die G. Rohlfs auf seinen Reisen in Afrika geführt hat

noch

zweckmässig und manchem

Reisen

Zeichnung in

deshalb

,

nehmen

liiugcrc

sein.

Zeit

auch die zugehörigen Ab-

konnten

der Tagebücher,

schnitte

Leser erwünscht

Karten

der

Stich

urnl

Anspruch

wesentlich

und

möchte eine Rekapitulation seiner bisherigen

führt,

welche

doch durch dio Karten

wurden, nicht so rasch veröffentlicht

gehoben

werden, als das leblmftc Interesse für den Reisenden wün-

schenswert gemacht

Wir

hatte.

berichteten daher von Zeit

zu Zeit kurz über die wesentlichsten Momente im Fortgang seiner Reisen und druckten Briefe von läufiger ist

Weise den Verlauf derselben

ihm

ab, dio in vor-

Dadurch

vorfiihrten.

die historische Reihonfolge vielfach unterbrochen

worden

Wanderungen des muthig einem Mannes öfter kreuzen und wiederholen, so wird eine klare Oriontirung in dem Gang derselben erschwert. Ein zusammenfassender Rückblick und und

da

grossen

auch

sieh

die

nachstrobendon

Ziel

besonders die Übersichtskarte Tafel 2 sollen indessen nicht

nur einen Index zu den auf Rohlfs’ Reisen bezüglichen Publikationen der ,,Geogr. Mittll.” abgeben, sondern wir

dadurch auch dem

indem

sie

Reisenden

das Urthoil über den

seiner Reisen,

die

für

die

selbst

gerecht

Umfang und

glatilicii

zu werden,

die

Bedeutung

Goographie von Marokko

und

den nördlichen Thcilen der Sahara so wichtige Bereiche-

rungen punkt

geliefert ist

haben, wesentlich erleichtern.

hierzu gerade jetzt eiu günstiger,

Begriff steht,

wo

Der

Zeit-

Rohlfs im

den bisherigen .Schauplatz seiner Forschungen

zu verlassen und

in die

Gerhard Rohlfs

ist

Neger-Länder einzudringen.

schon

seit

einer längeren Reihe von

Jahren auf Afrikanischem Boden heimisch.

Am 14. April 1832

zu Vegesack bei Bremen geboren, blickt er bereits auf ein

s.

Tifcl 2.)

ungewöhnlich bewegtes Leben

einen

,

Reichthum

seltenen

von Erlebnissen und Erfahrungen zurück.

Seine Gymnasial-

Studicu wurden 1848 durch seinen Militärdienst in Bremen

und den Schleswig-Holsteinischen Krieg im brochen, den sieh

als Freiwilliger

er

J.

1849 unter-

Er zeichnete

mitnmchtc.

diesem Kriege so aus, dass er nach der Schlacht

in

von Idstodt zum

Offizier

befördert

Nachdem

wurde.

er

auf den Universitäten Heidelberg, Würzburg

einige Jahre

und Göttingon Medizin

studirt hatte, trieb ihn sein Unter-

nehmungsgeist auf eine abenteuerliche Reise durch Österreich, Italien

und die Schweiz und endlich nach Algerien

Fremdenlegion

unter dio

wo

,

er bei

der

und mehrere Dekorationen

(Sergeant)

Eroberung der

Fremden erreichbaren Rang

Knbylie den höchsten, einem

sich

erwarb.

Die

Stellung in der Fremdenlegion konnte ihn nicht auf lungere Zeit befriedigen,

dass

Vortheil,

er die Arabische Sprache

in

Diess

eines

erlernte

und

sich

Sitte und Lebensweise einmachte es ihm möglich, sich unter der

orientalische

vollständig

gewöhnte.

Maske

gewährte ihm aber den unschätzbaren

sie

Mohammedaners

in solche tilgenden

zu wagen,

wo einem

Christen beständig dus Schwert Über

schwebt.

Als er daher im Jahre 1861 nach Murukko ging,

gelang es ihm bald

»ich

,

als

dem Haupte

Arzt die Gunst der oberaten

Machthaber des Lande» zu erworben, namentlich gowunn

Achtung und Zuneigung des in Uosau residirenden Grossschcrif Sidi-el-Hadj- Absalom, der in einem grossen er die

Tlleil

von Nordwest-Afrika

als geistliches

Oberhaupt verehrt

wird und so zu sagen der Marokkanische Papst

hohem Grade,

dass

er

von

ilun

die einflussreichsten Persönlichkeiten

Gebieten, Tunt

u.

s.

w.

,

ist,

in so

warme Empfehlungen an

erhielt.

angenehmsten Verhältnissen ein Jahr

iii

den Marokkanischen

Nachdem in

er unter den Marokko zugebracht

Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen in Afrika.

4

und dieses wenig bekannte Land durchreist hatte 1 ),

Damit beginnt

Er

fasste

verliess

die

nach

Richtungen

allen

Reise nuch Tuut un

Er

Marokkanische Sahara.

die

Reihe seiner Entdeckungsreisen.

Tanger am 20.

von Marokko südwärts

Juli 18f>2, folgte der

bis Agadir, jedoch mit

Das Wadi Draa

und Eigig nach Geryvitle ging. er

dabei

fast

seiner

ganzen

um

reiste

bereiste

Arm

für todt in der

Wüste

Marabuts gerettet

,

liegen gelassen

Algerischem Boden

nngelangt, trotz seines kranken

seiner Rout«!

der Unsicherheit

hungen zu Uesan, denn

an Instrumenten und wohl auch

ziehen,

Saum

nachdem

am

nahme, obgleich

selbst gewöhnliche Strossenräubcr

Diesen günstigen Umständen

hohem Grade.

in

Er hatte

friedlich

Land betreten wir

llubcn

Auf-

vortreffliche

erklärte, sollte,

die

doller

er

tüdten. erste,

auf eigener Anschauung uud wissenschaftlichem Verständnis»

gezeigt, dass er unter

günstigen Umständen Ausserordentliches zu leisten im Stande als

Christen, der sein

er

Mann ihm

dieser fanatische

erregte sie doch die Aufmerksamkeit der Europäischen Geo-

und

und Hessen ihu

fand

Itisnlah

würde jeden

sei,

September Insalah*).

ihn als „Scherif von Ucsuu” erkannt,

Reise durch die Marokkanische Sahara beeinträchtigte, so

graphen

17.

des

seiner Kleider sie

und beim Scheich von

Auslaute auf der

wissenschaftliche

die

iu

küssten den

an einem vollen Verständnis» der geographischen Wichtigkeit

auch Tuat hinab zu folgeu, durch-

mel onsehen; gegen Beides schützten Rohlfs seine Bezie-

auf

Armes

den kühnen Plan einer Reise nach Timbuktu. Obgleich der Mangel

bis

sodann in den Monaten August und September Tuat

Weges durch räuberische Stämme im Atlus-Gebirge und am Ued Ssaura, so wie in dem religiösen Fanatismus der Bewohner, weiche die Ermordung eines Christen für eine Eintrittskarte in den Him-

und nur

fasste er,

und Tisint-el-llint

um 7. Juui nach Abuarn am 7, Juli wieder verlies«, nach dem Ued Sstuira zu

Die Schwierigkeiten dieses Unternehmens lagen hauptsächlich

aber diese bittoro Erfah-

rung entmuthigto ihn keineswegs, vielmehr

Tafilet, die er erst

über die Ifatumnda

und diesem

und Tidikelt uud erreichte

hielt

von seinen Führern ränberisch überfallen, mit zerschmetzufällig durch

östlich

gcllcu

schen Tafilet und Kcnntsa, bei der Oase Boanan wurde er

tertem

Oase

in der

an mehreren Orten desselben längere Zeit auf*). Zwi-

sich

Djebei Turaurukuit

27. Mai uueh der Ouse Mdughru,

Tafilet

Ausdehnung nach und

Mai von Uosuu die

auf deu Engpässen Mcgnder

(2589 Meter) beim schneebedeckten Aiaschin, gelaugte am

von West nuch Ost,

indem er von Agadir über Tarudant, Wadi Draa,

des

7.

').

überschritt den Atlas

(2517 Meter)

Westküste

einem Abstecher

nach der Stadt Marokko, und durchzog darauf die Marokkanische Sahara als erster Europäer

im nördlichen Marokko am

sionen

den Entschluss zu einer aus-

er

Wanderung durch

gedehnten

beruhende Beschreibung uud Kurte von Tuat und Tidikelt,

daher seine Absicht, nach Timbuktu zu gehen,

Ued Ssaura und

des

bekannt wurde, erhielt er von verschiedenen Seiten Auf-

Marokka-

einiger Theile der östlichen

nischen Sahara und des Atlas zu verdanken. j

dom Ausbruch

munterung und Unterstützung, so besonders von der Geographischen Gesellschaft in London und vou Bremen. Mit nouer Ausrüstung ging or im August 1863 von Algier über

wie dio Geringfügigkeit seiner Mittel zwangen Rohlfs, die

Ki^Aghuat nach Abiod Sidi Scheich,

Reise nach Timbuktu auch dicss Mal aufzugcbcu

dort auch Tuut

2wBnato wane

in

der Hoffnung, von

Vordringen zu können.

Wtilircnd er aber

(Oktober und November) hindurch auf eine Kara-

warteto, erhielt er dio Nachricht, dass

ihm der Bremer

Nachrichten von

dem

Scheich

läufig

el

Bukuy

in

eines Krieges zwischen

Timbuktu und den Tuareg,

Uber Ghadamcs nach Tripoli zu gehen,

neue Geldmittel hoffeu 30. Oktober

konnte.

Er

verliess

so

und vor-

wo

or auf

lusnloh

tun

und ging auf einer noch nicht bereisten Route

Scuut ein Rcisestipeudiura bewilligt habe. Diess veranlosste

wo er seine mangelhafte Ausund da ihm inzwischen die Un-

ihn zur Rückkehr nach Oran,

rüstung vervollständigte,

ruhen

in

ddr Algerischen Sahara deu direkten

Tuat verschlossen, so

schifTte er sich

von Oran nach Tanger

ein

und

trat

am

5.

Weg

') G. Kohlf*" Reise von Algier gegen Timbuktu hin. 1. Abschnitt: Algier über Lagbuat bis Abiod Sidi Schrieb, August bis Oktbr. 1863, „Geogr. Mittb.” 1864, SS. 1—6. Briefe aus Algerien und Marokko, Oktober 1863 bis April 1864, in „Geogr. Mitth." 1864, SS. 336—342. Tagebuch einer Reise durch Marokko nach Tuat, 1861. 1. Abschnitt: Reise von Tanger bis Tled-Sidi-lIassen, 14. März bia 9. Mai 1864, in „Geogr. Mitth." 1864, SS. 81 90. Hierzu die Übersichtskarte seiner Reisen in Marokko, 1861 bi* 1864, auf Tafel 4.

Von in

nach

Februar 1864

nach einigen Exkur-



') : ) Karte zur übersieht .'einer Uciaen in Marokko, 1801 Irin 1864, „Geogr. Mitth." 1865, Tafel 4. litt* Tagebuch, welche« Rohlfs wahrend ilirWs eraten Aufenthalte« in Marokko (1861 bis 1862) führte, war lange Zeit in Tanger deponirt und befindet sich noch unpublicirt in unseren Händen. A. P.

in



] ) Tagebuch einer Reise durch die südlichen Provinzen von Marokko, 1862, in „Geogr. Mitth." 1863, 88. 361 370. Seine Reise im Wadi Draa und Ton da tlher Tadlet und Kigig nach der Algerischen Grenze ist auf Tafel 6 im Jahrgang 1865 der „Geogr. Mitth.” dar-



gestcllt.



Tagebuch einer Reise durch Marokko nach Tust, 1864.

2.

Ab-

schnitt: Reise vou Üled-Sidi-Hassen bis Knrsas im Ued Ssaura, 10. Mai bis 25. Juli 1864, in „Geogr. Mitth." 1865, SS. 165—187, mit Karto

seiner Reisen in Central- und Süd-Marokko (Atlas, Talilct, Draa u. 1862 bia 1864, und einer Spezialkarte von Tafilet auf Tafel 6.

s.

v.).

Tagebuch einer Reise durch Marokko narb Tuat, 1864. 3. Abschnitt: Reise von Karsas im Ued Ssaura nach Ain-Salab, 29. Juli bis 1 7. September 1864, und allgemeine lleschreibung von Tuat, in „Geogr. Mittheilnngen" 1865. SS. 401 117, mit Karte seiner Reis« durch die Oasen von Tuat und Tidikelt und den nördlichen Theil de* Tuareg-Gebiets, neb*t Spezialkarten von Tuat und Tidikelt, auf Tafel 14.



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Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen über Temnssanin nach Ghnduiucs

nach Tripoli schlug er eiueu

Auch von Ghodamea

*).

zum

Weg

5

Afrika.

in

waren, und ferner weil die Erkundigungen Duveyrier’s

in

ein,

den Gebirgslandschaften der Hogar ein so lohnendes For-

brachte den Weihnachtsabend in einer Höhle bei den Troglo-

schungsgebiet vermuthen lieesen, dass schon ihre Bereisung,

neuen

Thcil

im Djebel Ghurian zu und kam

dyton

am

Dezember

29.

auch ohne die schwierige Erreichung der Niger-Länder, als

in Tripoli an*).

Wie

Reise von Algier bis Abiod Sidi Scheich, seines Aufenthaltes daselbst

und seiner Rückkehr nach Oran

mit

kleinen

der

Summe

gänzlich

er

bestritt

von etwa 600 Thaler. uueh

mittellos

und

Tripoli

Tripoli 0 ),

in

Lebda V und

nach Glmdumes

an,

°)

20. Mui

um

fest,

hielt er

Humo

sondern

,

in

Mursuk

heftigen Blutdurchfall

Überraschungen, wie

Vorkommen.

sie bei

werden

vernichtet

und der

reise

chen.

nur

ist

er

sein

im Stande, seinen ursprünglichen Plan zuerst ins

Auge

befehden sich (

Am

denken konnte.

Ottmann

ab.

hervor,

dahingerafft

fast

retteten

Wein

ihn

der be-

hätte.

Ver-

uud einige aus

kräftigten

den Rekou-

reise ich

August schrieb

13.

er:

„Sonntag

von hier ^Ghadames] mich Idelcs

zwar noch nicht gekommen und die Tuareg an allen Ecken aber ich kann nicht länger

ist

,

unthiitig liegen bleiben

und breche mit zweien meiner Diener

und zweien vom Stamme der Tuareg - Iforhas nach Ideles ,

gefasstes Ziel zu errei-

auf.

Weiter

als Idelos

zu gehen,

der Dingo wohl unmöglich.

Bei Rohlfs’ Anwesenheit in Deutschland wurde übri-

gens schon eingehend darüber gesprochen,

ihn

Opium

übersendete Flitschen

den 20. August

Reisende nach einer ganz anderen Richtung hin geworfen,

festzuhalten,

des

valescenten bald so weit, dass er im August au diu Weiter-

eine jener

Hoffnungen, die anscheinend plötzlich

dem Reisenden

bei

Erbrechen

grosse Dosen

zweifelt

Afrikanischen Reisen so häufig

Die schönsten

sichersten Aussichten

selten

von

gleitet

er auf eiue

ist

Bu

unsicher und

vom Tode

eingetroffen. Während des Wartens auf Ottmann brachte das heisse Sommerklima der WüstenGlmdames, wo seit Juni die Hitze bis '15° im Schatten stieg uud auch in der Nacht nicht unter 25° sank, eiuen

an seinem Plane

wo

,

hin

Nachricht

die

Si

nun Rohlfs gegenwärtig nicht im ücbirgslande

sich

war

stndt

Tripoli

der Ilogur befindet

Wege nach Timbuktu

selbst

Scheich el Bakay

über Misda

durchzuzchlagcn.

Duss

machte die

von Timbuktu

nach Timbuktu uud von dort nach dem Senegal sich

Gelegenheit zu#.Rcise nach Wadni wartet,

zwischen den Hogar-Tuarcg und den Uled

seligkeiten

von dort aus das Gcbirgslnnd der

denn mit grosser Vorliebe

Der

Tuareg-Hiiuptling Si Ottmnnn bcu Bikri, der ihn zu gclcitcu

Hogur zu besuchen und wo möglich nach dem Niger vorzudringen,

Mai von

versprochen hatte, war abwesend, der Ausbruch von Feind-

a'ueh

kam er im Februar 1 666 war aber im März schon

die Rückreise

20.

17. Juni anlnugtc,

ihn dort Missgeschick.

da

machte von da einen Ausflug nach

um

trat

am

Ghadames, wo er

Natürlich

Reiseplünc wünschenswerth waren, so

wieder

am

begab sich Rohlfs daher

,

ober von Anfang an verfolgte

Hitze gelitten hatte und Besprechungen über die ferneren

auf kurze Zeit nach Deutschland,

gesagt

Tripoli aus nach

Rohlfs

durch die in Tunt nusgestaudene grosse

seine Gesuudhoit

und ruhmbringende

frucht-

erschien.

Uber Tunt nach Tripoli uinschliesslich der vorausgegungenen

kam

höchst wünschenswert hc,

eine

Diese ganze grosse und bedeutsame Reise von Tanger

bei der jetzigen

ist

Von Timbuktu

Lage

sind noch keine

sicheren Nachrichten eingetroffen, nur erzählen die Tuareg,

dass Si Mochtar, der älteste Sohn des verstorbenen Scheich,

ob er sich die |

Westliche Sahara und

die Niger-Länder

wählte das

erstcrc,

oder die östliche

nehmen sollte. Er nbgescheu von seinem Wunsche, nach

Hälfte der Wüste und Wadai

zum

Ziel

Timbuktu zu gelungen, Reise

her in Tuut

schon

mit

deshalb, weil er von seiner früheren und Ghadumcs Stützpunkte hatte und

Tuareg -Häuptlingen

Verabredungen

gefroflbu

; Aufsatz enthaltenen Abschnitt des ) Sich« den im nädistfolgcmlou Tagebuches und Tafel 14 im Jahrgang 18(55 der „Geogr. Mitth." Auch über die ferneren Reisen (ron Ohailome« nach Tripoli, von Tripoli nach Ghadumea und von da nach Mursuk) hot Rohlfs »eine Tagebücher und treffliche Routenlarten bereits eingeachiekt, doch werden



sie

erat nach *)

in Tripoli

eiche die llriofe und vorläu36 und SS. 70 73.

„Geogr. Mitth." 1865, SS. 35

Cher den zweiten Aufenthalt

in Tripoli



-

und

dio Ausrüstung zur

,

') Ausflug von Tripoli noch Lebda, 29. April bis 8. Mai 1865, in Geogr. Mitth.” 1865. SS. 263—265.

Uber die Reis« von *) Vorläufige» Geogr. Mitth." 1865, SS. 3O5—306.

Tripoli

nach

in

,

dessen Onkel

Ausserdem sind

sich

,

die

Mein

werde.

Weg

Ghndaracs

um

Tuureg

Krieg und ich woiss noch nicht, geht von

hier

die Oberherrschaft

selbst unter einander

wie ich durehkommen über Temnssanin ^den

Irharhar hinauf bis Ldeles, von dort werde ich die höclisten

Punkte zu besuchen trachten und dann über Amndrhor und Mihero hierher zurückkehren, ln zwei Monaten denke ich ganz Ahagur und Asgar durchreisen zu können. ich

dann, wenn Alles nach Wunsch geht,

vember

eintTcfien

Karneole, in

und

sogleich

das goldene

ist,

bis

Hier würde Anfang No-

meine Reise über Mursuk

Chronometer,

Rluidumes unter der Obhut

es unmöglich

neuen Rciac «lebe „Geogr. Mitth.” 1865, SS. 435—236.

,,

bokriegeu.

nach Tibcsti oder Wadai fortsetzen.

und nach zur Publikation kommen können.

Cher »einen Aufenthalt

figen Nachrichten in

und Hammodi

Meine Bagage, meine kurz Alles lasse ich

meines Dieners zurück, da

mit Eigcnthum unter die Hogar zu gehen.

Dio .nöthigen Kameclc habo ich gemiethet.

— Herrn Dr. Barth

habe ich eine kleine Arbeit über den Niger oceidentalis

in

geschickt, so wie Ergänzungen zu seinen Vokabularien der

Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen

6

Sonrhai-Sprachc

zu denen mir

,

Jahren

ein seit

siger Timbuktiner Gelegenheit gab.”

Nur wenige Tuge Reise nach



„obgleich ich sic zu

Das ganze Land

miethet hatte.

mich begleiten.

will

schrieb

so

dem hohen

vorläufig unmöglich.

er

am

August

15.

in

Meine Reise nach Idelcs

Es

fehlt

Willen noch an Muth. aber

Rhadames

duher

ist

Geduld

ist

eine

der

Am

31. August

suchen.

sein

verlies«

Glück

in

um

von

Dorn im Auge, weil

ein

Da nun

gingen.

die Furcht vor

schämte Gäste fern

hielt, so

Wenn

segne dich, o Hund!

er daher Ghudaraes,

südöstlicher Richtung

von Natur geizig

wenn

ich

Besuchen

sie bei ihren

meinem Hunde manche unverdem Mohammed viel

ersparte er

Neid und Ärger, ja ich hörte diesen einst ausrufen: „„Gott

Haupttugendon des Afrikanischen Reisenden.”

Mursuk aus

ist

Regel mit leerem Magen kamen und mit vollem weg-

in der

keine Sache erzwingen,

zumal nicht unter wilden Völkern.

Mohammed

Nichts widerstrebt ihm mehr, als

und neidisch.

mir wahrlich nicht an gutem

mau kann

ihm

hat aber seinen

Diess

Gäste bewirthe, und namentlich waren ihm die Tuareg in

Preis von ist

mein Hund.

als

i'st

ganz besonderen Grund.



500 Francs geKrieg und Niemand

Stavi hat sich mit

obwohl er keines Menschen Freund und nicht

weniger bissig

die

,

haben mir

„Die Tuareg

aufzugehen.

Idoles

wieder gekündigt.”

befreundet,

später sah sieh Rohlfs genöthigt

in Afrika.

Mohammed

alter Tripolitauer Diener

ansäs-

liier

wir dich nicht hätten, würden

— etwas

uns die Tuareg gar Nichts zu essen übrig lassen”"

Unerhörtes für einen Mohammedaner, der bekanntlich die

zu ver-

Ara 21. September schrieb er aus Misda, einer im

Kunde

In der Thal war in Rhadames die

sehr verachtet.

|

Wadi

vor dem Hunde so gross, dass man immer von Weitem schon zurief, ihn festzubinden, wenn man zu mir Der Hund selbst aber hat eigentlich nur schlechte

gelegenen, durch Ilarth’s Reise (1850) be-

Sofedjiu

Furcht

kannten Stadt von Tripolitunien: „Es war mir unmöglich, nach Südwest vorzudringen, ich musste deshalb zurückkeh-

wollte.

und da cs mir nicht gelang, Leute und Knmeele von

ren,

Rhadames oder von Derdj aus für I'esan zu finden, so war gezwungen den ganzen langweiligen Weg vou Derdj Von hier aus gehe bis Misda noch ein Mul zu machen. ich

Eigenschaften |

wachsam

nun morgen nach Mursuk. Die Londoner Geographische

ich

wieder 50

Gesellschaft hat gestellt, die seit

Langem

bei

Pf. St.

bei

zu meiner Disposition

ist,

und

denn

Stavi,

unsanft in den Rücken.

Wunde um mir

Ich

von Derdj aus meinen alten Dieucr Hamed

um

Am

das Geld zu holen, weil es sonst, da mein

Aufenthalt in Mursuk nur ein kurzer sein wird, nicht mehr in

In Misda

hatte

dagegen

ist

er den Verlust

ertrug

sein

zu be-

eines Karneols

S.

Aus früheren

Briefen (siehe „Geogr. Mittheil.”

als er einst die

fast in seiner

und Fesnn

bildet.

folgte er

Wie

über Garia schirgia, Bu Gila und

Dumm

Um

«cheu Karte), drei Punkte, welche auf

er wieder gefunden und im Französischen Konsulat zu Trij

untergebracht.

Hund

In

Misda

aber

schaffte

wieder nach Misda zurück begleitet hat. „Er aller

Leute"

so bissig, lässt

und



dass er Niemanden ungestraft das ich hier ruhig schlafen

kann.

würde

mes erreichen, und nun waren

sic

gesund

und wohl wieder



„und

zurückbrachte.

bedarf er jedoch mehr Wasser nis ein Meusch.

Uber die

der Duveyrier’-

dem Wege, von Misda

vom Brunnen Um el-Chcil gerade Hammadu und die westliche Fortsetzung

Berge nach Temsaua im Wadi Schati und

also zwischen die Barth’sche

renden Routen

Haus betreten

ganz erstaunt,

südlich

fallt

und

ist

Sein

Weg

und die über Sokna füh-

besonders auch deshalb interessant,

weil er dicht au einem der höchsten Punkte der Sehwarzen

Als ich von hier

nie lebendig

el-Chci! (Gueria ceh-

cl-Khetl

von da Uber Sebha und Khoduu nach Mursuk.

der Schrecken

schreibt der Reisende aus Misda

fortging, sagten alle Misdani, er

ihn

ist

dem

bog dann östlich ab

nach Sokna liegen, ging der Schwarzen

Rohlfs

sich

an, der ihn naeh Ghadames und nun

und

niimlich aus den sorg-

schen Route nur bis Wadi Tagidje,

.

ein,

von Misda aus der Barth’-

Oherguiya, Bou Guila und

einen anderen

mir leise

ganzen Länge neu

gezeichneten Croiinis seiner Routenaufnahme und

Tagebuch hervorgeht,

265) wissen wir, dass Bull, sein grosser Xeufundläuder,

Mursuk

26. Oktober traf Rohlfs bereits in

es wahrscheinlich

poli

bei

Ich musste des anderen Tages dio

bei Tripoli unter

schlachtet

Tunreg

und eine sehr werthvolle Bereicherung der Karte von

fältig

1865,

Umständen abhundcu gekommen war, die machten, dass er weggefangen und geworden sei. Erst nach der Abreise Rohlfs’ wurde

er

Tuareg zu erhalten."

die Gunst der

Tripoiitanicn

Hund zum Erstaunen und

Schreckcu der Eingobornen die Strapazen der Reise sehr gut.

,

geht nur mit

nochmals mit Fleisch, Brod und Melonen verbinden,

zwar auf einem Wege, der

meine Hunde gekommen wäre.”

klagen,

Liebe und

angebunden glaubte, schlich er

ich ihn

Englischen General-Konsul in Tripoli und Bruder des Engli-

nach Tripoli,

er wie das Volk selbst

herbei und biss den ein Stück Brod verschlingenden Targi

schen Ministerresidenten in Tanger, angekoramen sind. schickte deshalb

ist

ihm gut zu fressen gebe. Dass er bissig und entspringt bei ihm aueh wohl aus Neid wie

Mohammed

essen fand

Herrn Drummond Hay, jetzigem

Araberhund

,

kennt weder Dankbarkeit noch mir, weil ich

,

Rhada-

dem Djebel Nabet cs-Djrug (nach Rohlfij’ Seliätzung 3500 Fuss hoch), vorheifiihrt. In gleicher Weise hatte Rohlfs

als. ich

auch auf seinen Touren zwischen Tripoli, Ghadames und

Unterwegs Selbst meiu

Berge,

I

Misda theilweis neue Routen eingeschlageu und es ist nieht genug anzuevkennen, wie er somit auch die unbedeutenderen

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Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen Abschnitte

machen

Reisen

seiner

zu

werthvoll

wissenschaftlich

mit 30 Soldaten

weiss.

Die Aufnahme, die Rohlfs in Mursuk fand,

zu wünschen übrig.

liest,

wie üblich, während der ersten

Herrn Duvoyrier und Kochkunst

dessen

Ordonnanz, der

als

freilich

nach

Leuten ausgeführt würde unsere Landsleute, die

wenig zu thuu fand,

Opfer

zum Zeitvertreib die Waffen reinigte, die Thür hütete und froh war. wenn ihn die Diener einluden, ihr Essen zu theilen. Den berüchtigten Salemi, der mit Unrecht in Verdacht stund, Herrn v. Bcummnn getödtet zu haben (siehe „Qeogr. Ergünzuugsband 11,

Mitt bedungen”,

zu Mursuk

im

Er hat wegen Falschmünzerei ihm die Türkische Behörde zum Lohn

Gefiingniss.

zum Islam Audi Mohammed ben

dafür, dass er

,

Ubergetreten

Full,

denke, dass, Strasse

Aufklärung

endliche

über

Mittheilungen” 1863,

S.

Schicksal (s.

dieses

„üoogr.

zum

5.

zugekommene

wnr

„als ob v.

getödtet

Beurmann

worden



so schrieb er

Wadai

man kann

indess

Gewiss

nichts Sicheres darüber erfahren.

Beunnanu’s

Wadai

ist,

herrschte,

ein anderer,

nach Aussage der hiesigen Leute sehr guter

Mann, ihm

nachgefolgt

ist.

in

auf direktem

würde.

um

man zu

Man

ist

soll,

Wege

noch Niemand

meinen doch

über Tibesti, Borgu

rioth mir, einen

eine Antwort

bei der

des Sultan

Boten uueh

u.

s.

w.

alle Leute,

Gestern sagte

mir Ben

Aiua

sie

hauptsächlich

Welt

,

als die

ich

von

Kabunda

bald

Alv ben

übereinstimmend

Mohammed

sehr

günstig.

wohl das beste Zeichen, dass

ist

die Grausamkeiten

der

sogar

bei sich hatte

wenn

Ferner befinden

alle Effekten .

des alten Sultuu

Muhammedaner,

nicht schonte.

im Besitz

sie »ich,

und Papiere VogeTt, des jetzigen

Sultan

es



schrieb er

weil ich

glaulie,

wohl keinenfalls

als

um

20.

November

dass die eine

kleine

— „und

wissenschaftliche

Errungenschaft

wenn es mir gelänge, die Papiere Vogel’s dem Untergang zu entroissen, hat mich nach reiflicher Über-

ansehen würde,

legung und Bcrathung mit den hier angesehenen Leuten, als

Ben-Alua, Iludj Amer, Kadi

„„Ihr

Reisenden irnhl bekannte und gezeigte ') Der den Europäischen Präses des Kalbes su Mursuk, dessen Sohn Herrn v. Beurmann nach A. P. begleitet«.

Bomu

hat,

„Alles diess” i

abzuwarten, aber wenn ich

10 oder 20 Diener uuszurüsten, dünn wäre

leicht.

Bomu

und Rohlfs glaubt mit Gewissheit darauf rechnen zu können,

auch diese Kosten tragen wollte und eine günstige Antwort

ich die Mittel,

Iu die-

dass er die Rapiere des Verstorbenen ausgclüiudigt bekommt.

des Sultan eiuträfe, so wäre immer noch die grosse Frage, wer mich durch das Land der Tebu führen würde. Hätte

die Sache

Tintelli,

lauteten

mehr

jetzt nicht

befürchten

so tote er

begleiten

senden,

einzuschlagcn

sondern vorwärts nach

nach Aussage dieses Mannes,

Hand, der mich

Warn zu

mich nach über

ben S lim an erbot sich sogar, unseren Reisenden

weissor F'arhc waren,

könne von hier nicht aufs Gcrathuwohl nach Wadai

gehen: überdies*

um

wenden.

solle ich

nichts Anderes übrig bleibt,

mit genauer Noth entkam,

Obgleich er aber der beste und'

gastfreundlichste Herrscher sein ich

todt

Mursuk,

gebornen, der selbst dem gewaltsamen Tode in Wadai nur

und

v.

Süden auf,

ins Innere zu in

nach Wadai zu begleiten, und dieses Anerbieten eines Ein-

dass der Sultan,

der zur Zeit

wurde,

Mohammed



nicht auf Befehl des Sultuu von

sondern durch Räuber,

ist,

genannt

vorletzte uns

er mimlieh über seine Weiter-

noch unentschlossen. „Es scheint,”

reise

so

Wenn

eintroffen.

')

ihm bald Mohammed

Brief dutirt,

Mouatcn

Die Aussagen über den jetzigen Sultan von Wadni, der

Vorsatz,

bestärkte seinen

November, von welchem der

4

Bornu uud Bugirmi

nach Wadai,

gehen würde."

nach Wadni zu gehen. Bis

wenn mir

nach

nicht

dort

225), hat Rohlfs in Mursuk an-

und diese Begegnung

getroffen

das

und verdienten Reisenden verdankt

nach 3 bis

uud Bugirmi nuch Wadai gehen, denn diese Länder seieii jetzt in Frieden und Freundschaft unter ciuander, aber ich

ist.

man

die

erst

meinen die Leute

Eduard Vogel’s und Augenzeugen von dessen Tod, dem talentvollen

guten Muthes, finde ich, dass

ich

Boruu und von dort weiter

sem

den ehemaligen Diener

Slitnnn,

bin

so brcclio ich bald nach

nicht,

als

20.000 Thnlcrn

mit

mich an, ohne vorher zu schreiben, denn eine

Antwort würde

Ketten erlaubt, sich zu verheirathen,

man

Karawane von Gatrou noch Wudai abgeht,

eine

schliesse ich

drei Jahre abzusitzen, doch hat trotz seiner

Indess

bestreiten.

bald

dort

rächen und der Wissenschaft Nutzen bringen;

fielen,

sümmtlichon Kosten könnte

die

fand Rohlfs

S. (94)),

was

,

50 Flinten zu gebieten haben. Da kommt Ihr aber immer oder mit zwei, drei Dienern, und da ist es kein Wunder, wenn jene argwöhnischen Herrscher sicli Eurer mit leichter Mühe entledigen.” ” Der Munn hat Recht, eine Expedition von Bcnrhusi aus mit 20 bis 30 gut bewaffneten

Inugeu

der

Sultan erzwingen

einzeln

Wustenkost sehr behagte, endlich schickte er ihm auch uineu Lieutenant

7

Araber-Ruzzius sein Reich, die nie über mehr als höchstens

Beurmann Diener wnr und Reisenden

Afrika.

Dir wollt, bedrohen doch alljährlich die schlecht bewaffneten

drei Tage, engagirte für ihn

v.

unserem

vom

Ihr

konntet

in

mächtiges Reich vor, aber

um

,

sprechenden Koch aus Tunis, der früher

einen Italienisch

als ein

Nichts

Die Leute drängten sich herbei

ihn festlich zu empfangen, der Kaimakaiu bewirthete ihn,

bei

Euch Wadai immer

stellt

Wadai zu

nach

!

u.

s.

w., bestimmt,

die Iteite

versuchen.”

) l)ie»er Gedanke erscheint »ehr kühn, denn Kahanda i*t dar Sttfentle, weit südlich von Bagirmi und Wadai von Barth erkundete Ort au einem „growen, nach Westen strömenden Fluw"> A. I*. l

Gerhard Rohlfs’ Tagebuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864.

8

Warn

Zunächst wollte er einen berittenen Boten nach

um

schicken,

die Erlaubnis* des

gab er ganz so an

Zur Deckung

und Geld und Wanrcti nach Mursuk zu senden.

Inner- Afrika im

ihm von Gotha 5000 Francs telegraphisch

eingezeichnct

zeit wollte er

fangs hatte er beabsichtigt, über

zu gehen

mehr

dazu wären

,

als 3

Monate

Wau

aber nach

jedoch kein Brunnen

An-

Über Kuffara

Milthcilungeu”

dagegen Nach-

Kaufmann aus Udjila, der im Frühjahr 1865 aus Wadai zurückgekommen ist. Er sagt aus,

darum

von Mursuk angegeben ist, Tebu und Tuareg, die Rohlfs

südwestlich aller

wohl aber kannten

befragte, dort nicht,

das nörd-

sie

von Bilma gelegene, durch Vogel, Barth und Andere

lich

Karawanenverbindung zwischen Udjila und Warn

dass die

wo

ist.

nach Aussage

existirt

von einem

richten

O-Blatt-Karte von

und danach auf Tafel 12 im Jahrgang 1863 der „Geogr.

Erkundigungen

seinen

erhielt er

I

Ergänzungsband der „Geogr. Mitth.”

Ein AnnV, wie es auf der grossen Duveyrier’schen Karte

nach der Oase Kuffara

der Rückreise nach Mursuk) er-

(iucl.

forderlich gewesen.

wie er auf der

,

2.

nur dass er nach Gurb es-Ssembel (Kurb-

diesem liegenden Rastort Namens Gurb Tarrhoni nannte,

Die Zwischen-

zu einer kleineren Exkursion benutzen.

ist,

von Udjila Uber Kuffara nach Wadai

es-Simbel der Karte) einen anderen, zwei Tage südlich von

angewiesen worden und es steht zu hollen, dass Rohlfs Ende

Januar von Mursuk wird aufbrechen können.

Weg

Den

betheiligen.

noch drei Karneole zu kaufen, zwei weisse Diener zu mictheti

dieser Kosten sind

und Kauflcute aus

hergestellt sei

Wadai, Udjila, Beughnai und Ägypten sich an diesem Handel

für ihn

Trijioli,

vollkommen wieder

jetzt

Sultan zu der Reise dahin

ciuzuholcn; sodann but er Konsul Rossi in

bekannte Anny.

Gerhard Rohlfs' Tagebuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864. Mit Sidi

drei

el

-

Empfehlungsbriefen

Hadj - Absalom’s mich

anbefahl,

darin

uach Timbuktu zu

ol-Bakay

verständlich

heute

Ain-Saluh

in

habe ich noch

über den Chef zu beklagen

,

Hinderniss, das bedeutend

Abd - el - Kader

wurde

ich

nufgenoraroeu

Ursache

doch thürmen sich

in

Aulef

erklärt, ieh sei ein Christ

keinen Glauben

bis

mich

doch gänzlich

diesem

dm

Ain-Salah.

Morgens ein Manu Namens

sitze,

genügt

Niemand

aber

cs das Geld;

das wenige,

zwar, midi

nach Timbuktu

hier

will

sie so leicht

und

,

hinweg zu geben,

müsse,

verlieren

sie

wie man den Goldstaub wiegt.

fand, dass ich

nach Metkal

es

kenne

,

in

sie

Paris

eben so wohl

sei)

dem

,

Tuareg betrachten.

Sultan der Christen

Mohummcdnuor,

nur Einen Sultan haben Franzosen

als

er mir gesagt, dass er Frank-

gewesen

(hier glauben sehr viele

nun aber zum Wechseln kommen

kam

langer Zeit unter den Tuareg angesiedclt und obgleich

reich

Diess that ich

hat sich

Letzten Freitag

Ottmanu vom Stamme Uled Diese Uled Sidi Hadj Faki sind Si

Nach langer Vorrede, worin

ist

— Meine' Sache

verbessert.

als

Hadj Faki zu mir.

Marahutin kann man

dann uugefähr 5 Francs auf 100 Fraucs

als

warf er mir

seit

ein

jedes Goldstück

ftir

mir unmöglich; ein anderer schlug mir vor,

zu wiegen

Sidi el

zu befördern,

meine Louisd'or annehmen,

Khudamcser Kaufmann hat mir zwar 10 Francs geboten, aber

das ich noch be-

in

Abd -el- Kader der Sache

Sr// Umber.

25.

eher verschlimmert

ist

man

Hände gegeben.

Augenblicke solche Hindernisse zu meiner Weiterreise uuf,

Zuvörderst

dass

zu schenken scheint, so bin ich dadurch

in seine

dass ich noch nicht weiss, wie ich mich herauswinden

soll.

diess,

Der Ucsaucr Scherif hat in und mein Bursche ein Judo,

uud wenn nun auch der Hadj

selbst-

und

gehabt,

mehr wiegt,

mir einen Christen vermuthet.

an den Schich Humcd-

seudon , gut

keineswegs

darunter der

versehen,

dem Hadj

der

,

in Sicherheit

vorgestellt

und

von den Tuareg-Häuptlingen

dass die Christen

dass diess der

worden, sei,

ferner

die

Kaiser der

dass

er

einer

1862 mit den Fran-

Französischen Louisd'or zur

zosen in Rhadames ein Frcundschaftsbündniss abgeschlossen,

Hälfte mit Kupfer gemischt seien und ich ihm diess dnranf

und nachdem er mir lang und breit versichert, er wolle nur mein Bestes, sagte er dann plötzlich: „Ich kenne Dich und

sollte,

ein, dass die

geben müsse, das war also ganz dieselbe Geschichte.

nun auch

diess Geldhinderniss nicht wäre,

sten Falle

würde

ich

mich,

um

weiter

schliessen, die Hälfte ciuzubüssen, so

ist

Wenn

denn im schlimmzu kommen,

habe Dich gesehen,

ich

zose ’)

Dio früher«: Abschnitte der sanren Reise s. „Geogr. Mitth.” 1865, 165, lieft XI, 8. 401. Die ausführliche s. Tafel 14 der „Geogr. Mitth.” 1865.

lieft III, S. 81, lieft V, S.

Karte dieser Route

Du

bist ein Christ

ihm

eidlich versichern könne, dass ich

noch ein Engländer

Bedienter



1

und zwar

sei,

um

eiu für

,

dass

weder ein Fran-

und inzwischen kam mein

und unsere Kochfrau hinzu, die

dablcibeu hiess,

ein Fran-

Ich sagte ihm ganz kurz

zose o§

in

am

der Richtung von 120°, wie

vorigen

Tuge.

Wir durchziehen den majestätischen l’üed und

reichen

um

an dieser

9

Djebel Ikebran, wie das rechte Ufer

Uhr dcu

Stelle

er-

Den Djebel

genannt wird.

jedoch

selbst

Hessen wir rechts liegen, weil dort kein bequemer Aufgang für

die

Kameele war.

Um

10 Uhr laugen wir oben an

und haben vor uns eine mit weiSsen Kalksteinen bedeckte endlos nach Süden zu, wo sie mit dem Himmel

Hammada,

Um

zu verschwimmen scheint.

Dünen und überschreiten

Partie

eine

1

Uhr

erreichen

und

der Sanddünen

und

Temassanin, hierher

Abends,

es ist

die

ihren als es

ihm eine Frau besorgen zu wol-

,

Theil

Wüste

der Einkünfte er

Manu mitzunehmcu, denn

gewesen, den

Gartens

des

könne unmöglich

ge-

allein mitten

Andererseits wäre es aber gefährlich

leben.

der verstorbene Si

Mussa vom Stamme der Uled Sidi el-IIadj Faki, der hier seine Rhoda hat, darf nach der Aussugc der Leute nie allein sein, sonst macht er die ganze Karawane, wenn sie von hier fortgeht, zu Narren oder weiss es so oinzurichten,

in

luuge Zeit

in

der Wüste umherirrt und den

Weg

Deshalb beredeten wir denn auch den Mann,

(!).

Temassanin zu bleiben, zumal da ihm versprochen war,

man ihm

dass

bald eine

hübsche Targia zuführen würde,

mit der er sieh verheiratlien könne.

einem l’Ucd

Der Hadj Mohammed, unser Karawanenflihrcr, brachte den ganzen Tag am Grabe seiner Vorfahren zu und betete

auch möglich, dass die Gewässer von

Kurun-Sprüche, obgleich er offenbar kaum wusste, was er

So vom. Areg

jedenfalls

unterirdischen

von der Tausraft

einerseits,

andererseits eiugeschlossen könnte

glauben

in der

verfehlt

,

haben.

vierte

hörte ihm, er sagte aber,

duss sie

sie

dann dicht von uns südlich liegen während wir links im Norden das etwa 100 Fuss hohe Ufer der Ifammada Tansruft

Der

Wüste

nicht auf-

dazu verstehen, ihm einen Skla-

und Gchülfen hier zu hissen, uud

als Gesellschafter

len.

Wir

.lassen

sieh aber

ausserdem versprechen

wir die

von hier an gerade Ostrichtung.

halten

nehmen, musste ven

als mitten in der

Der Karuwuucnführcr wollte ihn

allein bleiben.

lagern.

lich

wolle lieber im Gefängniss sitzen

man

sich

iti

auch dum Irharhar zuliiessen, Abliuss

haben.

Um

schon Nacht war, erblickten wir bei

Uhr Mond-

dcun

betete,

die meisten

Uled ol-Hodj Faki verstehen das

Arabische nur sehr unvollkommen. dass

sie

gar keine Marabutin

Möglich daher auch,

oder gar Schürfa sind,

schein die Palmen von Temassanin und langten gleich darauf

sic

behaupten, sondern bloss Tuareg, die sich früher

nach so vielen Reisetagen

die

anderen

vor der Sauia selbst an, diesen

kleiucn Ort,

froh,

der wie ein Eiland

im

M eure

hier

von allen bewohnten Orten über 10 Tagemärsche entfernt in der

Wüste

liegt,

kahl

abgofressen waren.

um

die,

wenn

so eher, ich

Der Garten war

als

bekehrt haben.

da

von den Kol n-Ssuk abstammen,

sie

nicht irre,

butin oder Schürfa seien. in

wie

Islam

nach Barth wohl

kannt sind, von denen er aber nicht sagt,

erreicht zu haben.

Heute haben wir natürlich Rasttag, obgleich die Tuater gleich aufbrechen wollten. Tcmassauin ist ein kleiner Palmeugarten von etwa 100 Bäumen, die jedoch alle von den Heuschrecken

noch

zum

Ich

als

glaube das

Tholba be-

dass sie Mura-

Allo Völker, die mit den Arabern

Kontukt waren, Berber und andore, suchten, sobald

sie

Arabisch sprachen, ihren früheren Ursprung zu verwischen,

daher

in

Tuat,

obgleich

die

Sehcllah

-

Bewohner

offenbar

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Gerhard Rohlfs’ Tagebuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864.

nennen, wie auch in Figig und in anderen Oasen. das daher, woil es

Und

doch

Kuran, wie die Judenpropheten

sowohl den Juden

ist

als

Eben so hatte

ein.

Am

der Tochter

>Si

endlos

erreichen wir den

Hammada von

um

Uhr

8j

hier mit Muscheln

bedeckt

und namentlich

die

Hammada

Norden zu

ulertbrmig

sich

da jedoch auch nach ist,

so befinden wir

in

einem mehr oder weniger breiten Thule.

5

Uhr

angenommen haben,

kommend

Beziehung

licher

stossen

in

gesellschaft-

Verordnungen Mohaiumod’s zurückzu-

ullc

und es kommt nie vor

,

doch

sic

dass

,

Ued Aramns.

pussiren wir zwei

sieh in

den Amestckki ergiessen;

erreichen wir den westlichsten

Tiufut

Targi mehrere

ein

Wenn

Arm

de Mr. Beraud vom Jahro 1863

Berechtigung mit dem Manne, ja unter ciuigeu Tuareg

Norden nach Süden

mit Nachsetzung des Sohnes

Auch

berechtigt.

Mal

dicss

l’Ucd

ist

uns der Rasttag durch

sollte

Um

den, derselbe hatte indes« das Gute, dass er den kleinen Gurten

von den unwillkommenen Gästen

wer woiss wohin

in die grosse

Wüste

um

Karawane

9J

Uhr

in der

und

sie

Am

17.

November

Richtung von HO°uuf. Unsere

hatte sich etwas verkleinert,

19. j

indem die Tuareg

Haminudu.

erreichen

hört

der von Osten kommend breitet

Irharhur.

er

ist;

Nach

1

sich

geht

entlang

den Bir-Areg aus-

unter

Ursache

dio

südlich

der Uuclle

von Toiunssaniu

in

den

Stunde biegen wir aber entschieden nach

NO. um, dem Plateau cutgegen, uns

Eine halbe

wir verfolgen den l’Ued Tijiturt,

und wahrscheinlich auch

Tcmassauiu

sollten.

uns noch dus .Sandgebirge Bir, dann

jedoch auf und

es

transportiren

dessen Ronde wir schon

gegangen waren und uuf dessen erster Stufe wir Diese ganze Hochebene

befinden.

Tinrard (nicht Tinedaud).

zu

nemteu dio Tuareg

Sie bestellt aus Kalkgestein und

grossen Marienglasschichten, so Silberblöcke

sehen glaubt.

dass

Um

man oft von Weitem Uhr ersteigen wir

1 1

eine andere Stufe und mit einer noch höheren, nördlich von

uns gelegenen

parallel

gehend

Tifist,

l’Ucd

diese Flüsse als von

alle

auf,

am

,

so

ist

vorigen Tage brechen wir

uus

halten

jedoch

iu

da«

am

der Richtung

nachdem wir

verlassen den Tifist und

halten wir uns jetzt in ge-

Vor uus taucht

die Felsenkette Bcla

SW.

Iblis,

sein

Lauf nach Norden fortsetzt. und possiren wir den l’Ued Tofit, der

Höhe mit dem Südende iu geringer

Wir mit.

ebenfalls

sind jetzt auf gleicher

des Djebcl

Entfernung

Rhadames

Uhr erreiSW. komUm 12 Uhr

11

der von

seinen

von Süden nach Norden geht. gehen

Um

ziehend.

chen wir den Teufels-Flus6, l’Ued

mend

Schielt

des l’Ued

sämmtlich haben sie die entgegen-

von NO. nach

auf, sich

nach dem l’Ued

liegleitct

Uhr

auf der Carte du grund desert

flicssend verzeichnet sind ,

dieselbe Zeit wie

November Wir

von 70°.

mehrere Knmeelc zurückgelassen hatten, welche ihre Frauen

Stunde lang

3

von Süden

Uhr 10 Min.

7

Ufer erstiegen, sind wir wieder auf der steinigen Tinrard-

jagte.



Khadnmes, den 27. November. brachen wir

befreite

falsch

Um

die

gesetzte Richtung.

Wüstenwind unangenehm gemacht wer-

einen schrecklichen

selbst.

ganz und gur

der Scliichwiirdc erb-

in

Tifist

um

y2 Stunde darauf kumpiren wir im

genannt, und

Weiber nimmt oder gar Sklavinnen als Kebsweiber hält. Die Frau hingegen hat in jeder Beziehung gleiche gesellige

sie

10 Uhr

während im Süden

jetzt,

hebt;

die Aussicht noch nicht frei

und

wnssten

man

findet

Um

uns

so

zu

und nach Norden zu einen Rand desselben Namens nur eine höhere Stufe zu sein scheint. Der Boden

mit ihres Gleichen,

unt wie

Bewe-

in

Tinrard, die nach Süden

denn wenn auch die Tuureg die mohammedanische Religion

vielmehr

untergeht,

Rand ab und wir

Richtung von 80°. Wie gestern sind wir immer

Der Rand im Norden verschwindet

Sie

zeigten keine Scheu, ohne jedoch frech zu sein, sic gingen

mit den Männern

Sonne

die

Uhr

7

viele Steine mit ammouslioruurtigen Abdrücken.

Auch uudere Frauen

im Besitz einer eigenen Hütte.

Als

begleitende

Um

passireu wir einen von Süden nach Nonien fliessendeu l’Ued.

eben an, mit ihrer Sklavin

nach dem l’Ued Schioh aufzubrechen. dort, jede

ist

bewohnte eine kleine

Sie

ist

hut, der

Ottmann’s zu machen, eiucs jungen, jedoch

sich

Ebene.

nördlich.

folgenden Tage setzten wir uns

in der

noch auf der

auch kaufte ich noch einige Datteln

Fulmcnhütte und schickte

waren noch

gung

ich gestern die Ehrt, die Bekanntschaft

nichts weniger als schönen Weibes.

uns ganz

l’Ucd Amestckki und kampiren hier.

als

Wahn, das ausorwiihlto und beste Volk der Erde zu sein. Ich war so glücklich, in Temnssauin meinen Mchlvorratli

erneuern zu können,

unbegrenzte

eine

nimmt der im Norden uns halten

auch den Arabern für

als

Entwickelung Nichts verderblicher gewesen

Hammada.

Nach Süden zu sehen wir den ganzen Tag über Nichts

und beste Volk der Erde nennt

das nuscrwiihltc

ihre eigene

der

Mohammed im

Es kommt

den Juden machten, die Araber an wiederholten

mit

Stellen

23

rader Ostrichtung, immer auf blendend weisser

Bcrltcrischen Ursprunges sind, sich dio Eingcborneu Arubcr

ihm

Bola Rhadames fort.

und

Dus anschei-

nend nordöstliche Ende des Djebel Bebt Rhadames erreichen wir

um

5 Uhr,

sehen aber, dass das Gebirge von hier in

einem rechten Winkel gegen Norden einbiegt und sich dann noch weiter nach Osten wir uns

fortsetzt.

Um

dieselbe Zeit lagern

im l’Ued Bcla Rhndames, der von Süden komdas Gebirge aufgehalten wird und sich mit

mend durch

anderen Flüssen in oincr Ebene davor verliert.

dem

Ich frage ver-

des Wortes Belu Rhadames, was Niemand kann mir eine Erklärung geben, warum man hier, noch so fern von jener Wüsten-

gebens nach

„ohne Rhadames”

stndt,

Sinne

heisst,

Gebirge und Fluss so genannt hat.

Gerhard Rohlfs' Tagehuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864.

24

Am

November brechen wir um 8J Uhr auf und mit dem Djebel Bela Rhadames gehend halten wir gerade

mein Gesicht wie

20.

da

vortheilhaft,

Tuareg und

die

war mir das sehr

es

daun kaum meine grauen Augen sehen

sie

und von meinem blonden Burte,

konnten

auf sein üusserstes Nordostende zu, welches in der Richtung von 70° vor uns liegt. Wir passiren mehrere von Süden

ihn in Tuat nach Landessitte gänzlich rasirt hatte,

kommende

zu

Um

den."

Ued,

kleine

Uhr

1 1

die

vor der Felskette verschwiiu

taucht vor uns ein

NO. nach SW.

Kuforchat genannt,

der von

läuft.

Das

der Richtung von 85° vor uns.

Um

liegt iu

Abends jedoch,

keine anderen

Um

Gesteine.

handelt

Wir

lagern

am

(nicht In-Neiti)

,

wir

brechen

darauf

gleich

erreichen

um

Dir verbieten

wir und

des

das Flussbett

den Fluss

Um

Uhr auf und

9

am

oberen Endo

in

Naturbecken Regenwasser antretfeu könnten. also

in

der Richtung von 110®.

,

glauben

sic

sie

Dich

alle

nicht glauben,

Karawane durch das Auf-den-

mir sagten, ich möchte es

sie

dass Dir der Zeitverlust zuzu-

,

länger unterwegs seid als

TSgc, sobald

,

Du

zu Fasse gehst,

einem grossen

Wir verfolgen Um 10 Uhr

entspringt.

Am

folgenden Morgen brachen wir

Richtung von 30°

tauchen noch undere Karneole hinter ihuun auf.

allein

ritt,

zurück,

um

Allee griff

rnuls

i

er

uns

auf.

crwiegendun Mehrzahl reden

uns von der

allerwenigsten ein politisches,

im

meiner Landsleute zu

nur vom internationalen Stand-

punkt aus angesehen, eine politische Bedeutung; da

„Man

und

„Die Idee

wohl

so

sich

wichtig

so

— dann

nern,

klciuen

Auf-

übrigen Bundes-Staaten

lichen Kräfte der

die Be-

vielen

und Dinnenttaaten.

Friedentteiten

in

Nordfahrt

Verfolgung

ihre

legt,

wäh-

dass,

35

tung und der Verwendbarkeit der allgemein wissenschaft-

hergiebt, die

Sorge trogen könnte.”

etc.,

Heetiaaten

Kriegsmarine

Deutschen

der

Air

B. Instrumente, Comfort-

z.

Bekleidungsgcgcnstäude, Proviant 3.

und wohlaus-

reehtxeitig

rechtzeitig

vergesse

dass

nicht,

die

Menschen

sonderen dazu tauglichen Materials au Wissen, gerade

,

wie

so

hier

überall

fast

Regierungen ausgegangen sind und erst, Private,

nachliess,

Ent-

grösseren

ersten

nach beiden Krdpolcn eben wegen des be-

deckungsreisen

und Schiffen

erin-

meines Erachtens das Billige von allen

ist

B.

z.

Frankreich und Holland meines Wissens nie

Und werfen

weiter förderten.

von don

deren Eifer

als



England und Amerika

in



in

die Sache

wir den Blick ringsum auf

andere Nationen, so scheint es in der That gerade die Auf-

gabe der Kriegsflotten

zu

in Friodcnszcitcu

sein, iu solcher

und ähnlicher Art zur Vermehrung unsere* hydrographischen

und geographischen Wissens beizutragen.

Die Er-

wahre Aufgabe des

da-

forschung des

gegen hundert und aber hundert Bedonkon wach ruft von

Flottenofflziers

fachwisse uichnftlicher und rein technischer Seite, so halten

schicken fortwährend die Gebildeten unter ihren Offizieren

sic

wir es für natürlich, dass die Ausführung wesentlich Sache dor Seehandel treibenden Staaten

nur freuen können

,

dass

Und da

sei.

gegenüber der

in

hat cs uns

den grösseren

um

sein

Banner schaart.

——

Prcusson hat dann eine nationale Idee sich angccignct und durchgeführt

— —

gar Österreich

Ehre,

dem

Thut aber

Ehre gebührt!

die

und wir haben bislang keinen Grund, es

irgendwie zu bezweifeln



im Süden,

dasselbe

so

halten

das

„Und warum

in ihrer täglichen Arbeit

sie nicht

Nur wenn

berufen ist?

lich,

wie nirgends mehr sind, sieh der von Ihnen in die Nation

und

bemächtigten

sio

zum Leben

ge-

,

disciplinirten

die

zu

Mann-

schaften und die Anstalten zu einer leichten, schnellen und sichern

Ausrüstung beider,

ferner einen

von fachwissenschaftlichen Kräften

„Welchen Aufwand von dagegen die Binnenstauten

als

grössern

gerade

Stamm

zu

von ihnen Dinge verlangte, die ihnen so völlig ungcläufig und entlegen sind. Erwarten wir von ihrem Patriotismus, da*B sie sich freiwillig

erbieton

,

einen Theil

der

und

Und

Kosten

diese

ist

wünschenswerth

das einmal

noch wenig

,

damit

geweckte Interesse

in die

Masse gedrunge-

Allgemeine* über den Plan

•).

— „Ich

habe mich mit

Ihrem Plane eingehend unter strenger Kritik

und Gegengründe beschäftigt und bin in

meiner Überzeugung

befestigt, dass,

aller

Gründe

mehr wonu überhaupt ein

je

länger desto

Resultat von einer arktischen Expedition erwartet werden

Weg

Dor lahme Artikel

dazu der von Ilmcn angegebene

in Quarterlv

wenn

heiter stimmen,

ist.

Reviow. der Ihnen jetzt

wohl schon auch zugänglich gewesen

ist,

könnte Einen nur

nicht zugleich durch eine solche

er

Behandlung wissenschaftlicher Fragen den Unwillen eines Jeden erregte.

den unternehmenden Stuatcn nachbarlich abzunehmen, und erwarten wir oder fordern wir als billige Rücksicht von

ternehmen

Seiten Preussens und Österreichs, dass sie sich der Bcdeu-

werden.

Je» firn. W. von Frrwlon, Rektors der >) Aus einem Schreiben Grotsherzogl. Oldcnburgiscben Navigationsschule in Elsfleth, J. J. 15. Der. 1865.

die

zu sehr wieder verzetteln.”

darf, der sicherste

sie.

Mühe und Geld würden machen haben, wenn man

Zeit,

mir mög-

nen Vorstellungen von den möglichen Ergebnissen sich gor

4.

einer solchen Fahrt passenden Schiffe

hat

es

dass die Expedition im nächsten Frühjahr darapffertig

Boo gehen kann.

sich abkühle

stalteten.

„Kein anderer Schifffahrt treibender Staat

zu der

die Regierungen Preussens

und Österreichs die Fahrt unternehmen, scheint

in

geworfenen Idee

weit mehr noch

eine Aufgabe zu übernehmen,

veranlassen,

nützt,

der Offi-

unendlich

ist.

endlich wollten wir unsere Hundclsmurinc,

welche der Nation

nicht durch Verschleppung

maritimer Hinsicht Vormächte

Frankreich

steckt’», warum dem Kameraden am Lunde so

der Flotte

zier

male und gauz Deutschland kann zufrieden sein, dass die Staaten, welcho in

Holland,

zu solcher Beschäftigung aus; da

wir diese Entwickelung der Dinge für eine durchaus norbeiden

die

ist

Amerika, England,

weit in edelster Berufsarbeit voraus gestellt

Nordsecstaatcn gezeigten Flauheit Preussen jetzt die Fahne

hoch hält und die Freiwilligen

Erdballs, ;

alle solche

>)

ins

hübe nur den Wunsch, dass Ihr UnLeben treten möge; ich bin gewiss, dies» Ich

hämischen Angriffe durch den Erfolg widorlcgt Diesor Erfolg

Au» finem

Stsuormaausoctiole

Svhritibrn in

Bremen,

würde

de» d.

Hrn. d.

14.

durch

Dr. l)ri.

Entdeckungen

Brotuing, 1865.

der

Direktor« dor

Arktische Korrespondenz.

36 wichtigsten Art

Po) selbst nicht zu erreichen wäre,”

auf Laud treffen

/

(Sodann erwähnt Herr Dr. Breusing der Kohlen bergen, von deren Ausbeute

dom

zu

so musste

von

diese Thiere

Maunschaft.

tung so

Ein

zu Stande käme.

Fahrzeug

festes

sich besonders





5.

Art der

Schiffe.

bis

300 Last.

„Die Monnte April bis Ende Juni sind

„Gegen Skorbut empfehle

6.

in dieser

Torgetchlagene

Terprociantirung.

bei

in

fern

so

Spitzbergen

,

em-

als

cs in

in

Syrup

Theilc das spätere

ihrer inneren Einrichtung

Mannschaft ausgcwühlt

und weggestaut.

aus; ich'

rohe Kartoffeln

Die Auswahl

Dauer für

Eit,

Schlitten,

die Expedition in nautischen Kreisen



*).

über die Art der Ausführung der Expedition

bis

zur Eisregion zu gelangen;

gegen Norden vorwärts zu kommen.

ist

folgende.

„Von dem Augenblicke des Auslaufens von

'

Feuer

in

hier

möglichem Kohlenverbraucho

bergen und deponirt daselbst an einem zu bestimmenden

Eise, jeden schmalen

Kanal benutzen zu können

NW. -Küste,

Orte der

der

wo

möglich

als

Winterhafen be-*

holz eine

Ladung Kohlen, Reservotnuo und Reservetakelagc

Sec, ausser bei konträrem

dieser Zeit

Schiffe der eigentlichen Expedition betrieben.

Fleisch

in

Büchsen, Fleischextrakt,

trockene Früchte und Gemüse, Mehl

auf

das'

Konservirtes Fleisch,

pulverisirtee etc.

müssen angekauft,

Genaueste geprüft und sorgfältig verpackt werden.

Mit Zacken versehene, auf beiden Seiten zugespitzte hohle Cvlinder von Gusseisen sind anzufertigen, um als Behälter

15

.

Aus

i’incm Schreiben

de» llrn. Philipp Rechten

d.

d.

Bremen,

*)

An»

prccht d.

d.

m

Schreiben des K. K. Östcrr. SchiffsfSbnrichs Pols, 13.« Des. 18C5.

ein.

Wey-

in offener

sollten jedoch die

Schiffe unter jeder

Bedingung

um

Es werden Mooso Ballen verpackt und in den zu bewoh-

sich für den

gesammelt, in feste

nenden Räumen

hinter

hölzernen

Bordwänden angebracht, (man

nehmen von

Spitzbergen zurück sein,

in

Wiuter vorzuberciten.

Verschalungen

zur Feuerung

nufgestapcit

an den

erspurt sich dadurch das Mit-

Filz oder Wolle), Troibholz gespalten

für so viel frisches Fleisch, *)

Des. 1865.

;

Winde oder zu starker Strömung, Trifft man noch in diesem

benutzen.

„Endo August odor Anfang September

wird die Ausrüstung der zwei

jede Öffnung im

Jahre auf Land, so sind Lebensmittel zu deponiren.

und kehrt hierauf im nämlichen Sommer zurück.

„Während

zu

die Segel

sind

um

kurzer Zeit

stets in

Wind und Strömung

nutzt werden kann, in eigens konstruirten Hütten aus Treib-

müssen die

der Maschine fortwährend zurückgezogen bleiben,

bei gelingst

bereit zu sein, trotz

ein Schiff

um wird

bestimmen dort ihren Winterhafen und suchen dann

vor,

mit Segel nach Spitz-

Im Frühjahre 1866 geht

hier

erst

möglich mit geringstem Kohlenkousuroe nach Spitzbergen

als

Zelte,

Dat Interetec für „Meine Ansicht

Klima, Skorbut.

grössten

laufen beide Sohiffo

haben auf diese Art über einen Monat Zeit,

sic

mit Segel

die projektirte Expedition. Schiffe.

zum

der Mannschaften abhängt.

angefangen, die Maschine zu benutzen, sie dringen so schnell

Zubereitung genossen.”

Zurichtung der

Wohl und Wehe

„Ende März oder Anfang April 1867

Hunde. Die Schwierigkeiten, mit denen arktieche Expeditimcn tu kämpfen haben:

und mit

gekalfatort

und Stauung der Lebensmittel und des Materials konu nicht

dem Steuer

dieser Zeit keine Nebel giebt.

und

und aussen verstärkt, am

innen

sorgsam genug überwucht werden, da hiervon

pfehlenswerth zur Schifffahrt

Sommer

während de« Herbstes vor Anbruch

Material an Bord gebracht

nicht rasch genug.

eingesetzt

des

und augeworben und mit dieser während des Wintere das

empfehlen zwei nicht zu grosse

Grössere Schiffe folgen

wiihroud

„Ist dieses beendet, so wird die

hölzerne Schrnubendnmpfcr von circa 40 bis 50 Pferdekraft

und 250

es muss Sommere und

und verpackt, kurz,

versehen werden können.

').

„Als geeignete Schiffe für die Nordfahrt würde ich

nach meinen Erfahrungen

sic

der schlechten Jahreszeit

Buge gepanzert,

Jahreneil. Mittel gegen den Skorbut

Haar seine halbe

ein

„Die beiden zu verwendenden Schiffe sind im auszuwählen, damit

Die

Scharte muss erst ausgewetzt worden.”

——

durch

Ddpöte

seiner

um

sehr

scheiter-

Herbstes 1866 gesammelt und vorbereitet werden.

Das Misslingen

auch diese später möglich zu machen.

der diesjährigen Fahrt hat ausserordentlich geschadet.

ist

weiteren

zur

Versuche

hierbei

das ganze Ausrüstungsmaterial

Expedition in grösserem Maassstabe so woit geweckt würde,

um

und er verlor

die Pulvermunition cingekauft

Resultate erzielen, dass das Iuterosse für eine

viel

Dieser Punkt

„Boote, Zelte, Schlitten, Segel etc. müssen konstruirt und

aber gutes

kleines,

würde würde unter tüchtiger Lei-

ich glaube, ein Gaffelschooner

dazu eignen

Schutz derselben gegen die

der Zerstörung

an

bekanntlich

ten

dass wenigstens die in diesem Jahre verunglückte Vorunter-

und

uls

Kanc's

Dr.

berücksichtigen.

den Freunden des Unternehmens Alles aufgeboton worden, suchungsfahrt

und

Untersuchung der Ostküstc des Kennedy Channel

beabsichtigten Mangs-

stabe nicht zur Ausführung bringen lassen,

sollte,

Angriffe der Polarbären zu dienen.

in 'Spitz-

sich nicht viel verspricht.)

er

„Sollte die Expedition sich in

wenn man

für Lebensmittel zu allcnfallsigen Deponirungen,

weiden können, auch wenn der

erreicht

und klar

und durch Jagd und Fischerei als

nur möglich

ist,

gesorgt.

Mitte Oktober müssen diese Arbeiten beendet sein.

„Während

des Winters

müssen

dio

magnetischen

und

meteorologischen Beobachtungen gemacht werden, die jedoch

Arktische Korrespondenz. meiner Meinung nach bei der ganzen Expedition nur

Nebenzweck zu betrachten wären, um

37

da von Raddampfern nicht die Rede sein kann.

als

zum

Aufmerk-

die ganze

Hissen eingerichtet sein

Sic sollte

das Schiff verliert dabei zwar

;

samkeit Aller nur auf das Eine grosse Ziel konoentrirt zu

an Stärke, gewinnt aber unter Segel bedeutend au Steuer-

erholten.

kraft

„Im Frühjahre ersten

während des Winters abgeta-

wird_ das

um

und seeklar gemacht,

kelte Schilf aufgetakelt

ist

zu benutzen,

um

;

man

die

Anfang September sihd, vorgerückt sein,

um

so

Um-

zu weit

dürfte die Jahreszeit

ebenfalls in Spitz-

bergen zugebracht, lande sich jedoch unter günstigen stünden Laud, so könnte

man auch

in

wegen

Um-

höheren Breiten über-

dessen klimatische, örtliche und zoolo-

bekannt sind,

gische Verhältnisse uns im Allgemeiuen

srhou

Überflusses

seines

an Holz

„Im Jahre 1869 würden „Ein Hauptaugenmerk

ausserdem

die

leichten

für

eine zu starke Maschine

Auf

beanspruchen.

schine darf nuui nur uls Hülfstreibkraft

unter

Ma-

die

besonderen

Umstünden rechnen. „Die Haupteigenschaften der zu wählenden Schilfe müssen

und Boote zu

ist

und grosser Laderaum

sein

es nicht so sehr an.

Meine persönliche Meinung

erfahrenen Mannes

vom

kommt

auf diu Geschwindigkeit

;

Führung

solche Schilfe unter der

dass

ist,

eines in den Polargegenden

Eise wenig zu fürchten habuu.

„Die klimatischen Verhältnisse sind in der Spitzbergischcn

See bekanntlich günstiger

als

an irgend einem anderen Orte

kommt

dazu

noch,

durch

dass

dos angeschwemmte Treibholz Heizmaterial für den Winter

auf die Konstruktion der Schlit-

Es lassen sieh also mit zu rechter Zeit gesammelten Moosen hinter doppelten Verschalungen an den Bordwänden gewiss anwendbare Winterquartiere hersteilen.

richten, da,

da

in Fülle

im Fall man auf Land

„Was den

Ein grös-

dem Pule auf .SpitzHunde müssen auf jeden Fall, wenn auch uur zur Jagd, mitgenommen werden.

ist.

Skorbut

,

so sind wir im letzten De-

von

konservirten Lebensmitteln

betrifft

seres Boot sollte bei der Abfahrt nach

cennium

bergen deponirt bleiben.

derartig vorgeschritten, dass derselbe bei

von Mannschaft

Ihr Hauptbedenken, das Risiko

der Bereitung

in

Weitem

nicht

uls

wolche er

früheren Jahren den Seeleuten erschien;

ich

habe manche

Büchse konservirtos Fleisch

auszuwühlen und auszurüsten

das gegen don .Skorbut nötlüge frische Fleisch zu

habet).

„Die Hauptfeinde der Expedition

sind,

mehr

angesehen werdou kann,

als die Geisscl

und Schiffen, anlungt, so liegt meiner uumaassgcblichen Meinung nach, die jedoch leider nicht auf Erfahrung, sondern nur auf dem Studium der neueren Polar-Expeditioucn basirt ist, die Sicherheit beider, ausser in der einsichtsvollen Führung, hauptsächlich in der Hand derjenigen, dio die Schiffe

Eis, das

be-

Beschädigung

müssten

die Schilfe zurückkehren,

das weitere Vordriugcn hiervon nbhiingt.

„Was

Schraube nicht

Hauptmotor

als

wegen der schwer zu ergänzenden

desselben Brciteuparallcls;

also für 3 Jahre vollständig ausgerüstet sein.

ten, Zelte

,

wegen der

theils

theils

grossen Laderaum

einen zu

ist

einem anderen

Orte von ganz unbekannten Zuständen vorzuziehen.

trifft,

die

ist,

grosse Beweglichkeit, mithin keine zu grosse Länge, Stärke

„Der zweite Winter würde um besten

Erstores,

Heizvorrüthc,

i

noch im selben Jahre an die Rückkehr

denken zu können.

wintern.

Maschine,

der

erwarten, ihn in diesem Jahre

da jedoch die günstigsten Monate August und

werden,

trachtet

mit Aussomchtlassung

Anderen direkt zum Fol vorzudriugeu. Sind

alles

stände günstig, so kann

zu erreichen

Hauptsache

die

„Die Takelage muss jedoch immer

Der

Aufbrechen de» Eises auslaufen zu können.

Sommer 1868

was

hat,

fortwültrend don Stössen durch Eis ausgesetzt.

dem

bei

und

Jahre

alt

gegessen,

die

Jagd und Fischerei müssen

war.

zwei

in

drei

bis

übrigens nach

allen Beschreibungen auf Spitzbergen hinlänglich einträglich

sein,

um

haupt

dem gonzeu Unternehmen nur

für

ei^e nicht zu grosse Mannschaft,

„Eine gut überwachte, sehr

wie bekannt, das

hiudurlich

diu über-

kuuu,

sein

liefern.

in das Detail gehende,

ge-

wissenhafte Ausrüstung von starken tauglichen Schiften re-

Klima und der Skorbut.

„Starke, gut gebaute Schiffe müssen,

wenn

sie

doppelt

meiner geringen Meinung

ducirt

nach die Gefahren

der

beplaukt uud innerbords mit verstärkten Verbindungen ver-

Expedition auf ein Minimum.

sehen sind, ersterc» unter guter Führung, so weit es im Bereiche der Möglichkeit liegt, aushalten können; nur darf

wegen zwar noch nicht, ich denke aber, dass Jeder, dem die Ehre zu Thcil wird, mitwirkcu zu körnten, sich mit

man

sich nicht

seien mit der

der sanguinischen Hoffnung hingeben,

Verwendung des Dampfes

alle

als

Schwierigkeiten

Ein einziger unglücklicher Eisstoss kann die Maschine für die ganze Dauer der Expedition ausser Wirksamkeit setzen, da auf eine grössere Reparatur an Bord nicht gehoben.

gerechnet werden kann. viel

zu wenig erprobt,

Motor zu verwenden

;

Die Turbine als

ist

dass es rathsam

praktisch

wäre,

noch

sie als

es bleibt also uur die Schraube übrig,

Eine Spazierfahrt

ist

sie des-

Freuden des grossen Zweckes halber don Mühseligkeiten

und Entbehrungen unterziehen Zeit

bevorsteheu.

nehmungen

man

Hätte

die Gefahren

mit

wird, dio boi

der

früheren

Unterwollen,

allen

so stünde heute die Menschheit nicht auf

den

sic

ihm durch längere

Woge abwägen

dem Standpunkte,

wirklich cinnimmt.

„Die Theilnahnte unserer niedereren Marinekreise an dem

Unternehmen

ist

eine grosse.”

'

Arktische Korrespondenz.





Anwerbung

7.

am

„Bereits

von Spitzbergen- Fahrern in

November

3.

Hammerfeit

dem

'):

mir von unserem Minister

ist

Hamburgisehen General-Konsuls

B.

Dybwad

in

mehr und

Christiania

16 der „Googr. Mit-

Man kann

genommen.

Kenntnis»

jetzt

nicht

zweifelhaft sein, dass die Expedition von den grössten vielseitigsten wissenschaftlichen Erfolgen

begleitet sein

welchem unter An-

muss, und diese Überzeugung hut mir den Wunsch ein-

derem erwähnt wird, dass zur erfolgreichen Durchführung

gegebon, dass die Expedition gleichzeitig kommerzielle Re-

vom

31. Oktober 1865 zugegangen, in

dor projektirten Expedition in

Anwerbung von Seeleuten

die

sultate für Deutschlands Uhederei

Hummerlest, die mit der Schifffahrt im hohen Norden

dem General-Konsulat der Herr Fcddcr-

mittlung dazu von

Norwegische Matrosen.

8.

dringend

unerschütterlich

und gewandt.



ereignissen



denkt

ist

im Vergleich damit eine Schlacht

wo

Matrosen,

es

Indem

ich

.

.

schnelle

vorkommendou Folge der zu geringen Bemannung

eino

oder Boote

gewesen

sind,

Ermüdung im ungewohnten



nöthige Ablösung bei Unwetter,

ungenügend

für die

Klima uud

für

die

wie mir das ganz be-

die Winterjagd auf Spitzbergen ohne die Kunst, auf

Schneeschuhen (Ski) zu gehen, schwierig sein dürfte, so könnte

ich

vielleicht

einigen

Kohlen Spitzbergens anlangt,

Laudslcutep , welche

mitzu-

Es

nicht genug,

ist

mit Leichtigkeit gefördert werden kann, so

überdiess

sind

da

ich

Jahren den grossen Mangel einer solchen Vor-

selbst vor 8

Werner am

2.



„Mit

dem

grössten Interesse habe ich den Ver-

lauf der Nordpol- Angelegenheit in

bezüglich einer Expedition

den arktischen Gewässern verfolgt

Kohlcu in Eis gehäm-

eben den Vortrag, welchen

lese ich

Dezember

in

der Geographischen Gesellschaft

über Thre Nordpol-Fahrt gehalten hat. ist

die

Ausführung

In den

in der besten

Weise

da ich auf der Ost-Asiatischen Ex|iedition dessen

habe.”

und Fang

Ausbeulung

Kommerzielle Ausbeute für Deutschlands Rhederei und Handel. Niederlassung auf Spitzbergen. Steinkohlen , Berg9.

statt in

In der zweiten Ausgabe dor heuti-

Energie uud Umsicht kennen zu lornen Gelegenheit gehabt

übung habe empfinden müssen.”

leute 3 ).



gen Elberfelder Zeitung

gesichert,

sein,

eine Station

an Bord auch zu anderen Zwecken gut zu

mort werden muss.

würde

so grösserem Vergnügen bereit

ist

Dampfer gesichert und damit eine äussenst vortheil10. hafte Ausbeutung der arktischen Gewässer geboten. Bergleute

für

Händuu Wornor'a

um

Berg-

würden sofort die Förderung der Kohlen in Angriff nehmen. Zeigt cs sich dann iu der Praxis, dass die Koltle

leute

zu Berlin

dazu mit

das Vorhandensein der

dass Geologen

Kohle und die Mächtigkeit dor Flötzo konstutiren.

einige

Ich

ich

Utensilien

darauf hinzuwirken, dass solche Personen sich anschliessen.

meine eigenen Schneeschuhe übcrlicssc und

Anleitung besonders auf hügeligem Terrain gäbe.

crluube

nüthigen

zuiu Betriebe des Kohlenbergbaues sofort mitzugeben, resp.

gchen gedenken, dadurch nützlich werden, dass ich ihnen ihnen

so

empfehlen, der Expedition einige Bergleute

gebrauchen, wenn ein Mal

sonders in Tromsö mitgcthcilt wurde.

„Da

die

einem Bergbau-Beamten und dun

i

.

losen Spitzbergen-Fahrten deunoch zuwcileu

Verluste lediglich

Was

mir Ihucn zu mit

um

tüchtige, Ver-

noch erwähnen, dass die bei den im Ganzen harm-

der Schiffe

geboten,

Gelegenheit

die

weilen.

in

trauen cintlösHcndc Seeleute in Uammorfest au Bord wünsche, will ich

Es würde damit

zuzuführen.

Spitzbergen zu besuchen und daselbst längere Zeit zu ver-

Wolil

.

werth vollen Produkte den

sehr

direkt

Deutschen Forschern permanent

?

mit kerniger Faust beizuspnu-

der Expedition recht

also

theils

Deutschen Seehäfen

Man

giebt.

eigenes

wie da der F.inzelnc noch Zeit und Muth hat,

,

dem wankenden Nebenmann gen.

die

Jeder nur an sein

verschiedenen,

die

drohenden Natur-

allen

beim Sturm im Tauwerk beobachtet haben,

sic

einem Augenblicke,

Hamburg oder Bremen

bleibende Deutsche Niederlassung

eine

für

und die umliegenden Gewässer auszubeuten und

das Land

Ich

Spitzbergen-

und doch vollendet sicher

Sie sind gegenüber

unerschrockensten

die

muss

Norwegische

Die Norwegischen Seeleute

kaltblütig

und was

— „—

Schneeschuhe *).

erfahrene

,

Fahrer an Bord zu nehmen. sind

ihren Sitz hat,

auf Spitzbergen zu bilden, welche den Zweck haben würde,

sen empfohlen wird.”

empfehle

und Handel herbeizufüh-

Ich meine, cs würde sich ompfehlon,

ren versuchen möge.

eine Deutsche Gesellschuft, welche in

vortrnut sind, von Wichtigkeit erschiene und dass zur Ver-



Inhalt des Ergänzungs-Heftes Nr.

theilungen"

des Auswärtigen, Syudicus Merck, der anliegende Bericht des

„Wenn rossen

,

mit der Expedition der

Seehunden

,

werthvoller

Seethiere ).



Fang von Walfischen, Wul-

Renthieren

und

Eisbären

vereinigt

würde, so könnten die Ausrüstungskosten, wenn nicht ganz,

doch

und namentlich von

zum

Theil gedeckt werden.

„Ich habe diese nordischen Meere

in sechs

Jahren be-

fahren und bin an dor Westküste Spitzbergens bis 80° N. Br. ')

Aa» einem Schreiben de*

Hm.

Prof.

Wiebcl

in

Hamburg

4.

d.

14. Sex. 1666. *)

An* einem Schreiben

31. Des. ’)

de»

Hrn.

T.inut.

Büchner

d.

d.

gegangen.

Mein Verfahren, Wal- oder Finnfische auf elek-

Berlin,

1865.

Aaa Briefen de» Hrn.

Otsdbach, SS. Nor.,

9.

u.

Kramer*ieoratlic< 11. Det. 1865.

Fr.

Wold

d. d.

M-.

*) 1.

Aus einem Schreiben von Hrn. Philipp Rechten

Sept.

d.

d.

Bremen,

1865.

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39

Notizen. frischem

Wege zu

erlegen,

ist

in

Amerika patentirt worden

Die Anfertigung geeigneter Boote

so

wie der

genannten

und meinen Erfindungen von Walfischkanonen und Harpu-

Geschütze und anderer Apparate würde

nen neuer Art

Zeit die Direktion des Fanges selbst, gern übernehmen.”

ist

in

England ein Patent

crtheilt

worden.

ich,

wio auch seiner

Geographische Notizen. Geographische Nekrologie dos Jahres 1886. Heinrich Cassion, geb. 1820 zu Hanau, Professor au der höheren Bürgerschule zu Frankfurt a. M. Verfasser eines bekannten und weit verbreiteten Lehrbuchs der Geogra-

aber die Arbeiten Robert’s. Iu den Jahren 1848 1857 war er Britischer Konsul iu S. Domingo, seit 1857 General - Konsul in Siam, bis er im April 1864 krank nach Europa zurüqkkehrte. Joseph Edmund Wörl, geb. 1804 in Pfaffenhofen, 1825 bis 1828 in Besantjon, seit 1829 in Freiburg im Breisguu als Vorsteher der Geographisch- Artistischen Anstalt und Lehrer der Geographie und Statistik, starb am 1. April in Constunz. Er ist durch grosse und zahlreiche Kartenwerke, namentlich seinen Atlas von Europa in 220 Bl. (wovon 72 erschienen), Atlas von Siid-Deutschlaud und der Schweiz, Kurte vou Baden in 18 Bl., einen Schlachtcnhält

bis

,

phie, starb daselbst am 8. Januar. Putrick Stewart, Oberst-Lieutenant der Britischen Ingenieure, slurb 32 Jahre alt am 16. Januar in Konstantiuopel. Er war General-Direktor des Indo-Europäischen Telegraphen,

dessen Herstellung durch den Persischen Golf und Uber einen Theil des Asiatischen Festlandes seit 1863 sein Verdienst ist. Karl Thurwiuser, der Ersteiger der Ortles - Spitze (12. August 1834), starb um 25. Januar zu Salzburg. Am 30. Mai 1789 zu Krumsach im Unter-Innthal geboren und 1812 zum Priester geweiht, wirkte er seit 1820 als Professor der semitischen Sprachen an der theologischen Fakultät zu Salzburg. Hugh Falconer, Dr. mcd., der durch seine Forschungen und Reisen in Indien, Tennsscrim, Tibet, dem Himalnyn und 1837 mit Burncs in Afghanistan, sowie namentlich durch seine puliiontologischcn Arbeiten berühmte Direktor des Peter

Botanischen Gartens zu Calcutta, geb. den 29. Febr. 1 808 zu Torres im nördlichen Schottland, seit 1830 in Indien, am 31. Januar in London. James M. Gilliss, Kapitäu der Nord-Amerikanischen Murine, seit 1861 Direktor der Marine-Sternwarte zu Washington, starb am 9. Februar daselbst im Alter von 54 Jahren. In geographischer Beziehung hat er Bich hauptsächlich durch die U. S. Astronomien! Expedition to the Southern hemisphere 1849 1852, deren Chef er war, bekannt gestarb



macht.

Robert Hermann Schomburgk (Sir), der durch seine Forschungen in West-Indien, Britisch-Guyana und später in Siam berühmte Reisende und Gelehrte, starb am 1 1 März Er war am 5. Juni 1804 in in Schöneberg bei Berlin. lebte mehrere Jahre Freiburg an der Unstrut geboren als Kaufmann in Leipzig, ging dann nach Amerika und erregte durch seine geographischen und naturwissenschaftlichen Forschungen in West-Indien die Aufmerksamkeit in solchem Grade, dass er von der Geographischen Gesellschaft zu London und der Englischen Regierung den Auftrag der Durchforschung von Britisch-Guyana und sodann der Grenzregulirung zwischen Guyana und BrasiSeine lien (1835 bis 1839 und 1840 bis 1844) erhielt. .

,

grösseren

Werke

sind

:

„Geographisch-statistische Beschrei-

bung von Britisch-Guinna” (1840), „Ansichten im Inneren Guyana’^” (1840), „History of Barbados” (1847), „The discovery of the Empire of Guiana by Sir W. Raloigh” (Hnkluvt Society 1848); das Werk über die zweite Reise Leipin Guyana, „Reisen in Britisch-Guyana" (3 Bde. zig 1847), hat sein Bruder Richard geschrieben, es ent,

Atlas, einen Schul-Atl’as u. I

\

s.

w., in weiten Kreisen be-

kannt.

H. A. Bernstein, Dr. mcd. geh. um 22. September 1828 zu Breslau als Sohn des berühmten Orientalisten, kam 1855 als Arzt nach Batavia, wo er neben seiner Praxis vorzugsweise Ornithologie trieb. Im Jahre 1860 wurde er von der Holländischen Regierung mit naturhistorischen Untersuchungen auf Neu-Guinea und Haltnahoira beauftragt, während deren er atu 19. April 1865 auf der Insel Balunta (Molukken) verschied. Robert Fitzroy, Britischer Admiral, geb. 5. Juli 1805, seit 1819 in der Englischen Flotte, 1828 bis 1836 als Kapitäu ,

des „Beagle” mit wichtigen hydrographischen Operationen

den Süd- Amerikanischen Gewässern und nnderwärts 1843 bis 1845 Gouverneur von Neu-Seeland, Chef der von ihm gegründeten meteorologischen Abtheiluug des Handels-Ministeriums, als Geograph und Mcteorolog hoch berühmt, entleibte sich am 30. April zu Norwood iu Surroy.; Charles Watertou, Reisender und Naturforscher, geb. den 12. Juni 1782, starb am 27. Mai zu Walton Hall bei Wakefield in Yorkshira. Er schrieb: „Wandcrings in South America, the North-wcst of the United States and 1824” und „Essays the Antilles, in the years 1812 on Natural History, chicfly Ornithologe”. Karl Georg v. Raumer, berühmter Geognost und Geograph, Verfasser des bekunntcu Werkes „Palästina” so wie eines Lehrbuchs der allgemeinen Geographie, starb am 2. Juui zu Erlangen. Geboren am 9. April 1783 zu Wörlitz bei Dessau, wirkte er an den Universitäten Breslau (1811 bis 1819), Halle (1819 bis 1823) und Erlangen (1827 in

beschäftigt,

zuletzt



bis

1865).

Adolph Theodor v. Kupffer, Kaiserl. Russ. Wirklicher Staatsrath, Akademiker und Direktor des Physikalischen ContmlSt. Petersburg, der sich besonders um Meteorologie bedeutende Verdienste erworben hat, am 4. Juni zu St. Petersburg.

Observatoriums in die

starb

John Richardson (Sir), der berühmte Arzt und Naturforscher und arktische Reisende, geb. den 5. November 1787 zu

40

Notizen.

um

zu Gnismorc. Er machte John Franklin (1819 und 1825) und eine mit Kac (1848), und publicirto seine höchst bedeutenden Beobachtungen und Arbeiten in dem berühmten zweibändigen Werk „Arctie Scurching Expedition" (London 1851), den „Polar Region*” (Edinburgh 1861), der „Fauna borenlis, America", dem zoologischen Appendix zu Sir Edward Parry's zweiter Heise, der „Ichthyology of the Erebus and Terror aud of the Sulphur”, dem „Fossil Mammals” betitelten Abschnitt des zoologischen Theils von Kcllctt’s Expedition, so wie in verschiedenen Zeitschriften. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass er als Inspektor des Haslar Hospital den Br. Baikic protegirte und zu dessen Afrikanischen Reisen

Dumfries,

Start)

5.

Juni

drei arktische Reisen, zwei mit Sir

wesentlich beitrug.

Peter Friederichsen, geb. den 27. März 1830 in Rendsburg, 1855 bis 1861 als Kartograph in J. Perthes Geographischer Anstalt thätig, starb am 8. Juni in Eisenach '). 7

William Freeman Danicll , Br. med. Britischer Stabsarzt, geb. 1818 zu Liverpool, durch verschiedene wissenschaftliche Arbeiten während seines Aufenthaltes an der Westküste von Afrika, namentlich seine „Sketches of the Medical Topography and native diseases of the Gulf of Guinea” (London 1849) und seinen Aufsatz „On the ethnography of Akknth aud Adurapü, Gold eoast, Westen» Africo,” im Edinburgh New Philo». Journal Nr. 104 (April 1852) und Nr. 105 bekannt, starb am 26. Juni zu Southampton. ,

Hugli Cuming, geh. den 14. Februar 1791 zu West Alvington, Kingsbridge in der Grafschaft Devon, der sein ganzes I.eben der Sammlung von Conchylicn und Pflanzen widmete, so besonders an der Westküste von Süd-Amerika

in der Südscc (1819 bis 183U) und auf den Philippinen (1835 Bi» 1839), starb am 10. August in London. Seine Conchylien-Sammtung ist wahrscheinlich die reichste, die jemals zusammeugebracht worden. William Jacksuu Hookcr (Sir), geb. 1785 zu Norwich, berühmter Botaniker, Direktor der Botanischen Gärten von Kcw, starb daselbst am 12. August. Adolph Graf, früher als Kartograph in J. Perthes' Gcogr. Anstalt zu Gotha, später in dem Geogr. Institut zu Weimar, wo eine grosse Anzahl von ihm gezeichneter Karten

und

worden sind, starb am 24. August bei Leipzig, im Alter von 34 Juhrcu. von Koustantrnopol und eine ähnliche Arbeit Uber die Umgebung der Türkischen Hauptstadt, erlag im August zu Peru der publieirt

C. Stolpe, bekunnt durch seinen schönen Plan

Cholera.

Traugott Bronyne, geb. 1802 zu Leipzig, am bekanntesten durch seinen Atlas zu v. Ilumboldt's Kosmos, aber auch durch andere geographische Arbeiten, seine Reisen in

Amerika und seine Bemühungen um die Deutsche Auswanderung dahin verdient, starb am 4. September in Stuttgart.

William Henry Smyth, geb. den 21. Januar 1788 zu Wcstminster, Britischer Admiral, der berühmte Hydrograph des Mittelländischen Meere», Mitbegründer der Geographischen Gesellschaft zu Londou, einer der wissenschaftlichsten und eifrigsten Beförderer der Geographie, Astronomie und Archäologie, starb am 9. September in Aylesbury. Christian Pumlcr, Kaiser). Russischer Staatsrath, geb. 1794, seit 1842 im Bergwesen augustellt und durch scino naturhistorischen Untersuchungen, namentlich seine Aufklä-

rungen über die Gliederung und den Bau des Uralischen Steiukohlengebicts bekannt, starb am 22. September in St. Petersburg.

') Der Verstorbene trat im 13.Jabr« in die Kopenh&gcner Krieg»Akademie rin, eine schon 1847 als Lieutenant aus derselben hervor und wurde in die Dänische Armee eingcreilit. Sein grosser Kleis*, der ihn in allen Klüsen sum Primus und hei seinem OÖixiers-Examen von 40 Kameraden sum Ältesten machte, war Grund seine» raschen Avaucements. Durch den Ausbrurh der Feindseligkeiten in den Herzngthlimern sab er sich nebst mehreren Kameraden gcuütUig», heim Köniz von Dänemark um seine Eutlassung eiuzukommen, die ihm wiederholt verweigert und erst daun gewährt wurde, als er, geswungen durch Schmähungen des Dänischen Piibris und durch das Verlangen des Dinisehen Ministeriums, einen Itcvors Unterzeichnete, dem zufolge er da* Ehrenwort gab, nicht auf Schleswig-Holsteinischer Seite gegen Dänemark kämpfen zu wollen. So schwer ca ihm wurde, nicht am Kampfe Theil zu nehmen, so hielt er doch das gegebene Wort, beschränkte während der Kriegajahre 1848 bis 1851 seine Thätigkcit lediglich auf Zeichnen der Srhlesw'ig-ll» lateinischen Kriegspläne hei dem damaligen Oberquartiermeiater der Schleswig -Holsteinischen Armeo, jetzigem Preuss. Major

Geerz, und trat erst nach Beendigung de» Kriege» als Premier-Lieute-

nant in das von den Bundeskomuiissären gebildete Holsteinische Kontingent. Dieses Kontingent wurde jedoch ron Seiten Dänemarks bald aufgelöst und obgleich Fricdericb.sen nach Beendigung des Kriegs vom König von Dänemark ats Premier- Lieutenant bestätigt worden, schaffte

man ihn jetzt nachträglich auf die Vcsts Kronborg hei llelsingör, wo er wegen seines Verhalten» während der Krieg*j«hre vor ein Kriegsgericht gestellt wurde. Nachdem er s/» Jahre daselbst in Untersuchungshaft angebracht, wurde er freigesprochen, jedoch »us der Armee rntUs«en, weil er nach Ansicht der Dänen seine Charge verbrochen. Aus der Gefangenschaft zurUckgekehrt blich er einige Zeit in Kiel wurde 1855 an die Perthos’scho Anstalt berufen, wo er namentlich Nou-Zeiebtiuugen fiir die v. Sydow’schen Atlanten beschäftigt war. letzt war er als Sekretär im Ober-Post-Komunasaii»t zu Eisenach gestellt.

und mit

Zuan-

Louis-Isidore Dupcrroy, geb. zu Paris seit dem 16. Jahre im September. Er Frovcinet eine Reise um wobei or besonders die

und

in

am

31. Oktober 1786

der Französischen

Murine,

mochte

1817 unter Capitaiue in der „Uranic" mit, physikalischen Beobachtungen besorgte, und trat daun 1822 selbstständig eine wissenschaftliche Seereise auf der „Coquillc” on, auf der er die Küsten von Chile und Peru, Polynesien, Neu -Seeland, Neu -Guinea und die Molukken besuchte. Biese Reise gehört nach ihren wissenschaftlichen Resultaten zu den erfolgreichsten und berühmtesten. Johann Friedrich v. Stiilpnugcl, Preuss. Hauptmann a. D., geb. 1786, langjähriger Miturbeiter an Stielcr's Atlanten und anderen aus der Pcrthes’schou Anstalt hervorgegangenen Kartenwerken, starb am 18. .Oktober zu Gotha. (Ein Nekrolog wird später folgen.) Georg Borna (Br.), K. K. Österreichischer General-Konsul für das (irossherzogthum Hessen, in der geographischen Welt bekannt durch seine auf eigene Kosten mit Kurl Vogt und Anderen 1861 unternommene Nordfahrt, starb am 18. Oktober zu Frankfurt a. M. starb

die

Welt

v. Gilles, ein geborncr Schweizer, Kaiscrl. Russischer Wirklicher Stuatsrath und Bibliothekar, Direktor des Museums fiir Alterthümer aus KcrUch u. s. w., Verfasser der „Lettres sur 1c Caucase et la Crime«’’

Florian

(Paris 1859), sturb

am

11.

November

in Liibcok.

Notizen.

Horatio Thomas Austin, Britischer Vice- Admiral , dor als erster Lieutenant an der zweiten arktischen Expedition Parry's Thcil nahm, starb 64 Jahre alt um die Mitte des November. Johann Heinrich Barth, der berühmte Afrika- ltciseudo, 1821 zu Hamburg, starb am gob. den 16. Februar 25. November zu Berlin. (Siehe den Nekrolog in „Geogr. Mittheilungen” 1865, 8. 429.) Constantia Iwano witsch Arsenjew, Kaiser!. Itnss. GcheimMitglied der Akademie der Wissenschaften zu rath 8t. Petersburg u. s. w. , starb 76 Jahre alt am 11. Dezember in Petrozavodsk. Er hat ein in Kusslund sehr bekanntes Lehrbuch der Geographie (1830) und mehrere andere Werke über Statistik und Geographie geschrieben, wie er früher auch den jetzigen Kaiser in Geschichte und Geographie unterrichtete, und ihm ist zum Theil die Gründung des Statistischen Coraitc’s beim Ministerium des Innern zu danken. ,

Aus dem Jahre 1864 sind nachzutragen Carl Wilhelm Isenberg, der durch seine Keisen und

lang-

Aufenthalt iu Abessinien und Schon bekannte seit 1844 in Bombay und Shnranpnr, wo er Asyl für Afrikanische Kinder gründete, starb 58 Jahre Die Werke über alt am 10. Oktober 1864 in Stuttgart. seine Keisen sind: „Journals of the Kev. Mcesrs. Isenberg and Krapf, Missionaries of the Ohurch Missionory Society, detailing their proceedings in the kingdom of Shoa, and Missionär,

ein

1839 London 1843” und „Abessinien und die evanTagebuch meiner dritten Missionsreise gelische Mission. von Mai 1842 bis Dezember 1843. Von C. W. Isenberg. Bonn 1844.” Henry Rowe Schoolcraft, der Historiker und Ethnograph der Nord- Amerikanischen Indianer, starb am 10. DezemKr wurde in der Grafschaft ber 1864 zu Washington. Albany des Staates New York am 28. März 1793 geboren studirte Naturwissenschaften und bereiste schon früh Missouri und Arkansas („A view of the lead mines to

in other pari« of Abvssinia, in the yeare

1842.

,

in Missouri”, „Scene« and adventures iu the semi-alpine regions of the Ozark Mountains of Missouri und Arkansas”). Im Jahre 1820 begleitete er als Geolog die Expedition

des General Cuss Superior und am .

1821

um

die

oberen

Kupfer -Gegenden am Lake zu untersuchen,

Mississippi

bereiste er als Mitglied

der Indianischen Kommis-

zu Chicago ganz Illinois und die Gegenden längs der Flüsse Wu!>a»h und Minui („Tmvels in the central portions of the Mississippi Volley”) und erhielt darauf die Stelle eines Indianischen Agenten an der Nordwestgrenze, wo. er bald zu Sault St. Marie am Oberen See, bald zu Mnrhorian am Huron-8ce lungere Zeit verweilte. Seine Verheiratliuug am letzteren Orte mit der Enkelin eines Indianischen Häuptlings erleichterte wesentlich seine Forschungen über Goschichte, Sprache, Sitten und Gebräuche der verschiedenen Stumme, so dass die sechs Uuart-Bäude seiner „Historical and Statistical information res|>ecfing the history, condition and prospects of the Indian Tribes of the United Statos” als HaupU]uellcuwerk sion

gelten.

Am

Mississippi in

13. Juli

dem

1832 entdeckte er die Quelle des

kleinen See Itusca.

Pttcnnaon's Geogr. Mittheiluogcn.

186G, lieft

1.

j

I

,

verdankt.

Karl Vogt übor die Blaue Grotte von Capri. ln seinen „Reisebriefen aus Italien” (Kölnische Zeitung, November 1865) berichtet Karl Vogt über seinen Besuch der berühmten Blauen Grotte uud giebt dabei eine einfache Erklärung des Phänomens, die zwar nicht neu ist, aber gegenüber den noch immer anzut reffenden mysteriösen Schildeningen von Nutzen sein wird. Er sagt: Ich will oft Gesagtes nicht wiederholen es isf ein herrliches Schauspiel, dessen mau im Innern geniesst. Die Felswände freilich und die Decke der Grotte sind nicht so blau als man sie oft gemalt sieht sondern zeigen nur sanfte Reflexe, die nioht hinreichend sind, die ursprünglich graue Farbe der Felsen zu verdecken, aber das Blau, welches aus dem Wasser horvoratrahlt ist wirklich von himmlischer Schönheit und Reinheit und namentlich daun 14.

jährigen

joumev»

41

Eugene-Jaajues-Marie de Pruyssenaere durch seine Keisen iu dun Nil -Ländern bekannt (s. „(ieogr. Mitth.” 1863, S. 105; Ergäuzungsbnnd III, Nr. 15, SS. 14 uud 21), starb 38 Jahre alt am 1 5. Dezember 1 864 auf der Rückreise vou Karkodj nach Chartum bei Harab-el-duuia. Termin x-Compaus, bekannt durch geographische, hauptsächlich auf Amerika bezügliche Publikationen, wie „Archive« des voyagos, Collection d’auciennes relations inedites ou tres rares”, „Traduction de l'Histoiro du Mexique de Don Alvaro Tczozomac”. Francis Lavallee, ehemals Französischer Konsul in Havana, dem dos Bulletin der (ieogr. Gesellschaft zu Paris mehrere Beiträge, namentlich Notizen Uber die Insel Cuba, über Texas Portorico und über die Geologie der Antillen ,

I



.

,



,

am auffallendsten, wenn man dem Eingänge den Rücken wendet und mit dem Antlitz gegen den Grund der Grotte in das Wasser hineinsclmut. Einen magischen Effekt machen auch die Fische, welche darin herumschwimracn uud die in dor Nähe der Oberfliicho hollsilbom glänzen, während sie in wenig Fuss Tiefo vollkommen schwarz erscheinen. Der „Grotten-Iuspektor” bietet sich an, für drei Franken in das Wasser zu springen; das sei das Merkwürdigste, was überhaupt zu sehen sei. Wir bieten ihm unbedachter Weise zwei Franken er entkleidet sieh sogleich. Für Einen hätte or es auch gothan. Der Kerl ist braun wie ein Bär alle in das Wasser getauchten Theile erscheinen hell silberweiss mit einem loichtbläulichcn Ton, um so heller und weisser, je senkrechter die Obertläche des Theilcs im Wasser steht. Der ganze Körper strahlt wie der eines Seraph, wenu der Mann Wasser tritt; die von dem Eingänge abgewandte Seite des Körpers sieht dunkelbraun aus. Schwimmt er horizontal so zeigt sich das Silborlicht auch nur auf den dem Eingänge zugewandteu Theilen. Aber nicht allein der menschliche Körper, auch Ruder und Stöcke zeigen dieselbe Erscheinung —- dasselbe bläuliche Silberlicht auf allen dem Eingänge so zugewandten Flächen , duss der dort gebruchene Lichtstrahl unser Auge trifft. Die Lehrbücher haben viel theils Poetisches, theils Unsinniges über die Blaue Grotte vorgehracht und Förster sagt noch: „Kein Tageslicht erleuchtet unmittelbar das mit Stalaktiten «.deckte Innere, alleiu es strahlt in einem zauberhaften himmclbluucn Widerscheine, dessen Ursachen





,

1

6

42

Notizen.

noch nicht genau ergründet sind.” Die Erklärung ist eben so leicht als die Erscheinung schön. Vor allen Dingen ist es unrichtig, dass kein Tageslicht in die Grotte dringe,

die Öffnung

ist

immerhin gross genug,

um



Fuss

ein vier

sowohl direktes als auch von der Oberfläche des Wassers rcflektirtcs Licht in Höhle eindringt. Diess thut aber Nichts zur Sache, dem Effekte, indem es blendet, sobald man sich dem Eingänge zuwendet, und ich bin überzeugt, duss die Grotte zwar etwas dunkler, aber noch weit vollständiger blau sein würde, wenn man eine Blendung am Eingänge anbrächte, die nach dem Eintritt der Beschauer bis aufs Wasser herabgelassen würde, um jeden breites Boot durchzulnssen, so dass also

die

sondern schadet vielmehr

direkten Lichtstrahl abzuhalten. Die blaue Farbe entsteht durch die Lichtstrahlen, welche in

dem Wasser gebrochen werden und durch dieses in die dunkle Höhle heruufgelangen. Das weisse Tageslicht

fast

Sonne bescheint die Öffnung nicht direkt) geht durch wir sehen es wie durch eiu dieser blauen Farbe in der Grotte ist aber nur dadurch bedingt, dass diese keine gewöhnliche Grotte, sondern ein nach oben geschlossener tiefer Hätte Spalt ist, der im Innern noch 70 Fugs Tiefe hat. die Illnne Grotte diese Tiefe nicht, sondern wio andere Grotten dieser Art einen flachen Boden, so würde die Farbe (die



das blaue Wasser hindurch blaues Glus. Die Intensität

dieser geringen Wasserschicht

von unserem

Auge

nicht

bemerkt zu

hinreichend

werden;

sein,

um

sie

eino

hätte

grössere Öffnung, so würde das direkte weisse Tageslicht So aber dringt das im Wasser die blaue Farbe tüdten. gebrochene weisse Licht durch ein 70 Fuss mächtiges blaues Medium in einen fugt dunkeln Raum und muss nothwendig den geschilderten Effekt hervorbringen. Die physikalische Erklärung ist also nicht schwer, wenn man daran festhalten will, dass, wie Bunsen bewiesen hat, Wasser blau ist und dass wir diese blaue Farbe jedes sehen müssen, sobald weisse Lichtstrahlen durch eine deutendere Schicht reinen Wassere hindurchgehen.

Karl Vogt’a Beschreibung von Foggia

Lehrbuch

nur das

Mal be-

1

).

„Hauptstadt der Provinz Capitnu'nta, zwischen den Flüssen Cesone und Ccrvara, mit 20.000 Einwohnern, grösster Marktplatz für die östlichen Provinzen des Königreichs mit einer Hauptmesse im Mai, Mittelpunkt von vier Hauptstrassen, nach Neapel, Haupthandelsartikel: Brindisi, Monfredonia und Peecara. Kapern, auch Wein, Öl, Wolle und Getreide. Sehenswerth das Zollhaus , das Theater der Artesische Brunnen das Waisenhaus, das Kollegium für adelige Fräulein, die öffentliche Bibliothek, das Lundwirthschaftlichc Institut, die Ökonomische Gesellschaft, du« Örnithologische Museum des Herrn Gabaldi.” Liest man dus, so meint mau wahrlich, man habe in Foggia wenigstens zwei Tage zu thun, um nur die Runde all' der Merkwürdigkeiten machen zu können. Aber „Foggia'’, sagt das

(Förster),

,

,

lieber Leser, und weuu Du etwas Anderes Nest ohne alle und jede Merkwürdigkeit findest, ein Nest, das jeden Begriffs vou Civilisation, wie wir uns sie denken, entbehrt und das ungezwungen auch keine Viertelstunde freiwilligen Aufenthaltes verdient, so will ich stets gegen Förster Unrecht halten. Möge der Himmel ihm für eine nächste Auflage den .Schinken, welchem er diese No-

nun gehe hin, als eiu

verschimmeln lassen Es giebt gar nichts weder geschichtlich noch für Architekten, Maler oder Naturforscher Interessantes, mit Ausnnhme einer Promenade, dio aus drei geraden' Wegen in der Ebene besteht, mit einem Säulen- Portikus beginnt und an einem künstlichen Grottculiügcl endet, auf welchem ein rundes Tempelchen stellt, von dem mau Aussicht haben könnte, aber keine hat, weil es ringsum mit Nadelhölzern umpflanzt ist, und unter dem ein Grotten - Labyrinth angelegt ist, vor dessen Betreten das Gcruchsorgau jedon anständigen Menschen energisch warnt. Hinter diesem Hügel einige Englische Anlagen mit ganz hübschen Baum- und Gcbiischtizen entlehnte,

!

in Foggia,

gruppen, die im Sommer recht kühl sein mögen und zu dem „Versuchsgarten der Ökonomischen Gesellschaft der Capitauuta" führen, der fest verschlossen ist. Damit hört, wie die Berliner sugen, Aliens uff'. Wir kommen injFoggiu natürlich gerade in dem Augen-

wo der letzte Zug nach Pescara aus dem StationsDos Bureau der Imprcsa Mastrojuuni hat sich seiner pompösen Ankündigung, und der Conducteur Recht behalten. Der Kupitiin, mein Bciscgcführto, welcher in Foggia statiouirt ist, der andere, dessen Lebensfeind das Fieber ist, der Conductcur haben mir übereinstimmend eine Locnnda anempfohlen, deren Namen ich beinahe vergessen habe Albigclli doll* Aquila d’oro, wenn ich nicht irre. Ich fahre hin. Man bietet mir ein Zimmer an , in welchem die Maurer eben an Fensterverkleidung und Wunden arbeiten ; bis zum Abend werde der Gyps wohl trocken sein. Ich danke und fahre in die Victoria gegenüber: Nobile loeanda dolla Victoria. Unten Niemand. Ich stolpcro eine entsetzlich schmutzige Treppe hinauf und finde ein Zimmer. Ein Mädchen von etwa 12 Jahren liegt quer auf einem Belte, den Kopf mit aufgelösten Haaren auf dem Rande; die Mutter ist mit Lützow’s wilder, verwegener Jagd in diesem Walde beschäftigt. Mau bietet mir Zimmer und Bett mit Zuvorkommenheit an. Ich danke und fahre weiter, strande aber endlich da, wo ich abgefahren bin, in einer Locnndn, die über dem Bureau der Diligence sich befindet. Hier ist natürlich meine Ncgntionsfähigkcit auf der ich bin geneigt, All«* über mich ergehen zu lassen. Hefe Der Wirth meint, er könne mir eine besondere Freude machen, indem er mich zu drei meiner Reisegefährten von der Diligence quartiere, worunter der fiebergeschüttelte Schnarcher und ein anderer Mensch, der Inständig spuckt und dazu Opcrn-Aricn summt. Ich mache ihm mit Mühe begreiflich, dass cs für mich weit angenehmer sei, ein Zimmer allein zu haben. Endlich gelingt diese Demonstration blick au,

hofe fuhrt.

geirrt, trotz





und

ich erhalte ein

Zimmer,

in

dom

vier aufgerollte Betten,

ein dreibeiniger Tisch, ein dreibeiuigos Eiscnmöbel mit einer

Waschschüssel und ein unnennbares Gefäss, der Grösse nach Eine der gTrt*»crcn Städte Süd-Italien», wichtig durch ihre Lage am Krcuzusgapunkt« der Kisenhahnrn nach Bari an dar OithUttc'und Nach der im Ban begriffenen über Aicoli nach der Westküste. inem der „Heiaebriefc ana Italien” in der Eülniachen Zeitung. ')



für alle vier Bett-Insassen berechnet, sich vorfinden, sonst aber die trostloseste Leere mich angähut Dus Fenster,

welches uuf einen Bulcon geht,

lässt

sich

nur schlicssen.

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48

Notizen.

wenn mau

Lüden zugleich schlicsst, wo dann absolute die Thür wird von aussen nothdürftig geschlossen, kann aber von innen weder geöffnet noch geschlossen werden. Muss ich Alles sagen r Es ist uothwenig

von denen,

die

Finsterniss herrscht

zur Bezeichnung des Civilisations-Punktcs. Ich frage nach einem gewissen Gemache. Existirt nicht. Aber in der Kühe ist das Waisenhaus, das nach Förster zu den Sehenswürdigund von keiten gehört einer Mauer umschlossou ist ; dorthin gehen Houoratioren und zwar auf die Seite nach dem Aber man kann einen „Servito’' bringen einen Felde zu. grossen Topf aus Töpferwaare, wie man deren Iluudcrto in Pompeji gefunden hat. Der Wirth ist äusserst gefällig, der Servito wird gebracht und zwischen offener Thür und offenem Fenster aufgostellt, so dass unter dem Zusehen der Kachbam und der Hausgenossen dio Operation vor sich gehen kann, dio in der Thut uinigo Neugierige unzieht. Aber Der Wirth geht , bei einem der Mensch will auch essen. Traiteur gegenüber eine Speisekarte zu holen, zu deren Entzifferung noch ein junger studirter Mensch gerufen werden muss, denn der Wirth kann nicht lesen und ich mich in Endlich ist auch dieses Gedie Orthographie nicht finden. schäft, zu dem ein Mnnuskriptcn-Kundiger, ein Gregorovius, nöllüg wäre, glücklich zu Stande gebracht und ein Diner

darstellt,

komjionirt, das in der

That nicht so übel

ist,

,



,

!

,

,

,

,

I



welches aus Irrthum bei der Öffnung des Adriaist. Dem äusseren

fessor der Geologie daselbst, prachtvolle verkicseltc Verstei-

als die Speise-



verstehen.

nerungen gezeigt sogenannte lludisten welche von dem Gargnno stammten. Der Berg hat wie ein Raumer’sches

aus der es geholt wird. Der Wirth , freudestrahlend zurück. Herr, sagte er, Sie sind ein



beeten

Anblick nach muss es ein kahler, öder Gcbirgsstock fast ohne Vegetation sein, auf welchem nur einige seltene Sclmfheerden weiden und hie und- da einige zerstreute Hütten sich finden. Doch sehe ich mit dem Fernrohre hoch uuf einem schnoidendon Kamme, von steilen Abstürzen umgeben, Etwas, das einem Flecken mit einer Kirche ähnlich sicht. Ehe ich Neapel verliess , hatte mir Guiscardi, Pro-

wirthsehaft aussieht

Glückskind! Eben bringt ein Jäger eine herrliche Schnepfe, einen Bissen für einen Kardinal, fett wie ein Ortolan, rund wie ein Apfel, wollen Sio damit Dir Mahl bcschliessen r Die Schnepfe kommt, hat aber einen Bringt sie nur her! sehr kurzen Schnabel und ist ein Wachtelkönig. Dos lässt sich ertragen, aber ich zeige doch den Schnabel dem Wirth. Er blinzelt mit dun Augen und behauptet, in Foggia und der ganzen Ebene der Puglia wüchsen den Schnepfen die Schnäbel nicht länger, weil sie sonst in dem schweren Ackerboden beim Bohren nach Würmern zerbrechen würden. Dieser Beweis des Lebendigseins dor Darwinschen Theorie im naiven Volksbewusstsein rührt mich so, dass ich den 'Wollen Kxcellenz Wachtelkönig als Schnepfe verspeise. vielleicht die Englischen Reiter besuchen, die hier sind? Es ist die Exccllcnz werden sich ausgezeichnet amüsiren. „Warum nicht Truppe des Kaiserlichen Cirkus von Paris! gar?” Ja wohl, der Direktor hat es selbst gesagt undExcellenz können es auch auf den geschriebenen Anschlagszetteln lesen, an denen der Direktor keine Kosten gespart hat. Stellen sich Exccllcnz vor, dass er acht Zettel hat uuklcbcn die abwechselnd mit rother und blauer Tinte gelassen Vierzig Pferde und Menschen eine ausschrieben Biud gezeichnete Truppe! ltdsumd: Ich gehe spazieren in den Anlagen, amüsire mich vortrefflich in dem Cirkus an dem enthusiastischen Jubel des Volkes, das den Raum zum Erdrücken füllt, werde vom Wirthe zu Bette geleitet und dann mit einer primitiven Öllampe cingeschlossen , die das Zimmer bald mit einem solchen Qualme erfüllt, dass „Zanzare” nur mit Gefahr ihres Lebens mich hätten umsummen können. Ich schlafe also den Schlaf des Gerechten, werde am Morgen vom Wirthe geweckt der Thür und Fenster öffnet, um mir zu beweisen, dass es Tag sei, und mir schliesslich eine Rechnung zu prüsentiren, die dem „Berner Hof Ehre gemacht haben würde, und das ist doch einer

Handwerk am

erlöst

tischen Meeres an Italien hangen geblieben

,

kommt

welche das

mich die Eisenbahn von Foggia, das des Sehenswürdigen so viel enthält. Aber ich verdanke dieser Huuptstodt der Cupituuatu doch Etwas, das ich sonst wohl nicht crlungt haben würde, einen Einblick in das Volksleben von Pompeji. Die Eisenbahn umkreist fast in weitem Bogen den Monte Gargnno, der ein höchst merkwürdiges Stück Dalmatien Endlich

;

i

Ding, zwei Seiten, die eine uus Kreideschichten gebildet, zu welcher die Rudistcn gehören, die andere aus Lagern der tertiären Epoche zusammengesetzt, in welchen ebenfalls verkitsche Nummuliten Vorkommen, so dass die Verkieselung überhaupt eine spätere Erscheinung sein dürfte, die ältere Kreideschichten und jüngere Tertiär-Lager zugleich betroffen Eine genauere Untersuchung des müchtigcu Gebirgshat. stoekes, der wohl über 12 Stunden Länge habeu mag, wäre deshalb wohl zu wünschen. Aber ich muss sagen, es ist eine harte Aufgabe für den Geologen, Studien auf dem Terrain zu machen und namentlich in Süd-Italien wo er in den öden, von jeder Humusschicht cntblösston Kalkgebirgen weder Dach noch Fach noch Kidirung oder selbst Wasser findet uud Alles luitschlcppcn muss, was zum Leben -gehört, ja, wo er selbst Schwierigkeiten hat, Lostthiere und Träger zu finden, uud häufig den eigenen Rücken seinen abgeklopften Handsfückcn herlcihcn mus. Bei uns, in den wirthliehcn Gebirgen der Schweiz und Deutschlunds, sind geologische Exkursionen ein Vergnügen, hier sind sic eine horte und oft kaum lösliche Aufgabe und dos muss man bedenken, wenn man findet, dass die geologische Untersuchung Italiens in noch so vielen Punkten im Rückstände ist. Die weite Ebene um Foggia ist ein Getreideland wie kaum ein zweites. Endlose Folder, nur hie und da unterbrochen von einem Fleckchen niedrig gezogener Weinberge oder einer kaum merklichen, mit Ölbäumen bepfiunzten Erhöhung, die ein Dorf oder einen Flecken trügt. Die schwane, gewiss sehr fruchtbare Dammerdo ist kaum I J Fuss mächtig, darunter findet siel» meist gelbes Knlkgcröll mit thonigon Zwischenlagern. Offenbar war diese Ebene einst ein seichter der sich allmählich mit den Trümmern des Meeresarni Apennin und des Garguno uuslüllle. Jetzt werden gerade die letzten Felder mit einem primitiven I’Huge, von einem Paar Oclisen gezogen, umgeockort, die meisten zeigen schon die ersten grünen Blätter des keimenden Getreides. Die wenigen Wiesen sind über and über mit Frühlingsblumen bedeckt ,

,



44

Notizen.

Telegraph durch die Sunda-Strasse.

feierten den Geburtstag in der Familie stets am 16. Februar und auch Barth’s Geburtsschein weist cs aus. Sie können mein Zcugniss hin als feste Wahrheit nuuehraon.”

Die Kolliiudiache Regierung lässt gegenwärtig Jutu und ein Telegraphenkabel verbinden. Dasselbe geht von dem Leuchtthurm bei Anjer nach der Nordspitze der Insel Dwars in den weg, vou da zum Varkeushoek und mit Abschneidung der grösseren Buchten längs der hervorragenden Spitzen bei Katimbang und dem KraanvogelF.iland nach den Kohlcustutioncn von Telok hetong.

es auf

Sumatra durch

Zudem

Nishno-Tagil.

ist

1

Wenn

Durch Tagil gehen alle Arten von Wnaren deren beträgt. Über 4 Millionen Pud 40 Pfund) Eisen aus den Bergwerken von Wissokogorsk und ausserdem 2.) Millionen Pud Kupfer und 2 Millionen Pud ausgcschmolzcue Metalle aus • den Hüttenwerken des Ural. Im Jahre 1864 sind in den Hüttenwerken von Tagil 906.013 Pud Eisen verschiedener Qualität, 101.448 Pud Kupfer und 9393 Pud Stahl helgestellt worden. Ausserdem hat mau aus den Bergwerken von Tagil gegen 30 Pud Gold gewonnen. Seit 1865 wurde auch ungefangeu, Platina aus den Bergwerken von Tugil zu gewinnen, und man hoffte, schon im ersten Jahre bis 100 Pud zu erhalten. Dass Nishne-Tagil einer glänzenden Zukunft entgegengeht, scheint sicher, zumal wenn die Kommunikation erleichtert wird. Man beschäftigt sich im Ural viel mit dem Projekt einer Eisenbahn, welche eine Verbindung _mit dem Ceutrum des Europäischen Busslands und sonach auch mit dem grossen Europäischen Eisenbahnnetz hcrstelleu soll. ,



passiren jährlich den Ort

Zuschrift:

-

Dissertation

1844

gegenüber in Nntus Hamburgi

lioisst:

XIV

Die Guano-Insel Sombrero. Östlich von den Virginischen Inseln, nordwestlich von Anguillu liegt die kleine Insel Sombrero den West-Indischen Postdumpfem sehr wohl bekannt als erste* noch langer Fahrt über den Oeean auftauchendes Land. Wie die südlichere Isla de Aves trägt sie ein beträchtliches GuanoLager und beide früher unbewohnte und herrenlose Inselchen ,

haben daher

in neuester Zeit die Aufmerksamkeit auf sich In demselben Jahre (1856) nahm Venezuela Besitz de Avos uud Nord-Amerika von Sombrero. In kurzer Zeit exportirten die Amorikaner 1 00.000 Tonnen

gezogen.

von der

Isla

Guano von dem

(Journal de St.-Pölersbnurg 18. [30.) Jforomber 1865.)

letzteren Eiland, bis endlich ein Britisches

Vermessungs-Geschwuder dahinter kam und darüber an seine Regierung berichtete. Die Britische Begienmg knüpfte Unterhandlungen mit der Amerikanischen über die Herausgabe der Insel an, die im Jahre 1814 ein Mul von einem Engländer besucht worden sein soll, und wirklich wurde das Recht der Britischen Krone anerkannt und dio Insel ihr

Dr. H. Barth’s Geburtstag.

Gumprecht gab für

(Omvhlessen sä

folgende

Culcndus Mains (18. April) a MDCCCXXI, so ist diess offenbar ein Druckfehler für Calcndas Marlins, welches richtig den 16. Februar ergiebt. „Wenig bekannt scheint der Umstand aus Barth’s Leben zu sein, dass er während seines Besuches des hiesigen Johanncums eine Zeit lang bei dem noch lebenden Professor Cornelius Müller, Dr. theol., in Pension gewesen ist." anto dietn

Werth ungeheure Summen

iu seiner Biographie Dr. Barth’s (ZeitAllgemeine Erdkunde, IV, 1855, 8. 60) den 18. April 1821 als dessen Geburtstag an, unter dem Portrait des berühmten Todten in A. Pctcrmann’s „Account of the progress of the expedition to Central Africa” wird der 1 9. Mai als solcher genannt und wir hielten dieses Datum auch in dem Nekrolog auf 8. 429 von Heft XI der „üeogr. Mittheilungen” (1865) aufrecht, jetzt erfahren wir alter aus zuverlässigster Quelle, dass der Geburtstag auf den 1 6. Februar fiel. Dr. Burtli's Schwager, Herr Hauptmann G. Schubert iu Dresden, hatte die Güte, uns zu schreiben: „Wir

Hamburg

unzweifelhaften Zeugnissen

dieseu

es

seiner Inaugura)

richtet.

schrift

wir aus

.

offiziell nicht mit dem Rang einer Stadt beNishue-Tagil der wichtigste Ort im Ural mit einziger Ausnahme vou Jekatcriuburg. Es bedeckt uine Fläche von mindestens 6 Werst und zählte im Juhrc 1864 nicht weniger als 28. :i:i Einwohner, darunter 260 Kaufleute. Es enthält 22 1 industrielle Etablissements, 326 Handelshäuser, 132 Gasthäuser und Restaurationen und neuerdings hat man eine Kaufhalle auf einem grossen, durch Demoiirung von etwa zehn Häusern gewonnenen Platz er-

Obgleich

kleidet,

erhalten

„Laut Taufregister der hiesigen Kirche St. Nicolai ward Johatm Heinrich Burtli, ehelicher Sohn des hiesigen Bürgers und Knochouhuuor- (Schlaehter-)meisters am Hopteumarkte Johann Christoph Heinrich Barth (geat. 3. November 1856), gebürtig aus Wilmersdorf iu Sachsen '), und seiner Ehefrau Anna Carolina Charlotte Elisabeth gcb. Zudow fgest. 12. Oktober 1«62) aus Huunover, um 16. Februar 1821 Abends 1 1 Uhr geboren und am 1 April 1 82 1 von Herrn Pastor Kckermann getauft. In den Wöchentlichen gemeinnützigen (jetzt Hamburger) Nachrichten Nr. 43, Montng den 19. Februar 1821, findet sich folgende Anzeige: „Heute wurde meine Frau von einem gesunden Knaben glücklich entblinden. Hamburg, 16. Februar 1821. J. C. H. Burth.”

ausgehäudigt.

von hält

den

Obgleich ein beträchtlicher Theil des Guano

Amerikanern bereits weggeschafft worden ist, in Englnud die Insel für eine worthvolle

man doch

Acquisition.

I

j

’) Wilmersdorf ist sin an Sebwaraburg-Sondershauson, Amt Gehren, gehörig« Dort im Thiiringor Wald, I Stunde südöstlich ron Amt Gohren, S Stunden von Ilmenau. (Siehe C. Vogel'* Karte vom Thüringer Wald. Sekt. 4 Gotha, Justus Perthes, 1865.) A. P. .

JJ.

Jsauar IW.|

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Die Vegetations- Gebiete der Erde, übersichtlich zusammengestellt. Von

Prof. Dr. A. (Mit Karte,

Die Grundlage der speziellen Pflanzen - Geographie

i.

raung der natürlichen Floren vorzüglich berücksichtigt,

liegt

der Bestimmung naturgeinässer Grenzen für die einzelnen

in

Vegetations -Gebiete.

Die Schöpfengscentren

selbst

geobotonisehen Eintbcilung der Erde zu Grunde zu ist

gauz unausführbar, weil ihre Anzahl

zu gross

Yiel

logen,

Zu

und

Floren

ist

Wollte man die 8chöpfungsoentren

wie (

einer interessanten Vergleichung mit den natürlichen dient

sie

auch die zoologische Eintheilung

Keferetein

')

Es ergiebt

als gemischte Gruppen zusummenfessen, so würde man nur zu gauz willkürlichen Grenzen gelangen, indem die Verhältuisszahleu der endemischen zu den nicht

uud Floren

dor Regel zusammenfallen;

endemischen Arten sich

ständigkeit

der Kontinente

dass die natürlichen

am

Gliederung Süd-Araerika's durch die Anden,

gunz allmählich ändern auch würden die endemischen Archi-

Faunen

ausgezeich-

in der Selbst-

Kap -Landes und vor Allem

des

in dor

Abson-

derung der westlichen und östlichen Schöpfengscentren Au-

;

pele, alsp in der Regel

sich,

netsten zeigt sich diess in der Südlichen Hemisphäre, in der

den verschiedensten Dichtungen

in

in

der Erde,

auf die Verbreitung der Pulmonatcn

gegründet hat.

lässt.

die

klimatischen Gliederungen in der Regel nur zu einer Unter-

scheidung engerer Bezirko benutzt worden.

einer

ihre Absonderung in den Kontinenten sieh in den wenigsten

Fällen ermitteln

GrUebach.

Tafel 3.)

gauz kleine Areale den grossen Glie-

straliens,

während die

uud

diesscit

jcuscit des

Wendekreises

derungen des Festlundes gleichberechtigt gegenüber stehen.

gelegenen

Eben

lassen. Die bemerkenswertheste Ausnahme von der Cbereinstimmung des geographischen Gesetzes animalischer und

so

wunig

statistischen

eine

ist

Eintheilung

Verhältuisszahleu

nacligcwiescn worden

ist,

Um

möglich,

da

und

in sich

durch ge-

meinsamen Naturcharnkter verbundene Räumlichkeiten zu erhalten, bleibt

I

sitzt,

während

ist

Sibirien

verhindert

Bchon

den

Dieser Gedanke

wird.

liegt

auch

Reichen

pflanzcngeographischen

zu

Gruudc, welche Scliouw für diu damalige Zeit mit grossem aufgestellt

hat.

Der

der seitdem

Fortschritt,

eingetreten, besteht weniger in der veränderten als

in

deu

zahlreichen

über die natürlichen Grenzen

Anordnung

Detail -Beobachtungen

und Regionen,

der Floren

deren Ergebnisse hier übersichtlich zusammengestellt werden sollen.

In der tropischen Zone,

wo

die klimatischen

Gegen-

engen Räumen sich unregelmässig berühren nicht

ruthsaw, jene Grundsätze

durchzuführen,

Fauna

eine be-

weiss, mit

und hier sind daher

,

schien

es in-

schon jetzt streng

die

1306,

Polar-Laadschaftcn jen-

pelen uud Insein

mit Einschluss von Grönland and Bestimmungen der arktischen Baumgrenze: Bamojedcti-Lund wcrÜ. Sibirien

am

Jcnift«ci

vom .

Sibirien an der Boganida

Sibirien an der Lena . . Asiatische Küste des Tschuk-

71

Uehcn- Lande* 64 Amerikanische Seite dor BeringStra ne

.

.

Grosier Bareosec Küste der HudioD-Bai

Durch tationszeit,

die

Island.

Urei 67° X. Br. (Gr. Kevaerling u. Schreck). . 69J „ (Middendorf). (Middendorf). . 71 j M ,,

.

.

60

.

.

67

.

.

klimatische

„ t,

>f

„ 60* „

„ ,,

„ „ „

(Wrengd). (Seemann).

(Seemann). (Kichardton). (Richardson).

Analogie der

verkürzten Vege-

durch Prtnnzen-Fonnatioucu und Wanderungen

mechanisch wir-

kenden Hindernisse der Verbreitung für die GrenzbestimPctcrmnun's Gcogr. Mitthcilungeo.

alle

uud den nördlichen Theil dor Hudsonbai - Länder, nebst allen nördlich von den Kontinenten gelegenen Archi-

.

sätze, welche den Vegetations-Charakter bestimmen, oft auf

dessen

man

der Baumgrcuze, das Europäische Samojeden-Land, Nord-

mischung der Schöpfengscentren für die eminente Mehrzahl

des Ganzen

scheiden

Neu -Guinea, welches

die Flora, wenigstens so viel

Die arktische Flora umfasst seit

Scharfblick

nicht

A. Arktisoh-alpine Flora.

daher der Begriff der natür-

der geographischen Absonderungen, durch welche die Ver-

Arten

sich

nur eine klinmtologisch-physiognomischc Ein-

thciluug übrig und hierauf

der

Kontinents

der des Indischen Archipels zusammcnfullt.

lichen Floren zu begründen, mit Berücksichtigung zugleich

eigentlich

dieses

besondere, bis zu den Ncu-Hebridcu ausgedehnte

Beziehung wesentlich

dieser

in

vergleichbare

Thcilu

vegetabilischer Schöpfung bildet

dass zwei so verschiedene Floren

wie Ceylon und Jamaica übereinstimmen.

Erde nach den

der

der Familien

lieft II.

*)

Broun'. Thiorreich, fortyosttst tob Kcferatein, Bd. 7

111.

1S65.

Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich znsammengesteUt.

46

mit der arktischen Flora verbunden sind die alpinen Regionen, also allcUebirgshöhen zwischen

Daum- und Schneegrenze

ganzen nördlichen gemässigten Zone, von den Lapp-

in der

zum Uimalaia und den

ländisch -Norwegischen Fjelden bis

Die Baumgrenze unterliegt nicht bloss

Rocky Mountains.

sind

Naturgrenzen

die

gegen



2. 3Iediterran-Flora.

Chinesisch-Japanische

dus

Gebiet noch nicht genauer bekannt

*).

Durch

die Aspiration dor Su-

hara entsteht an den Küsten des Mittelmeeres ein Somraerpossat, welcher die Vegetationszeit

Monuto lang unterbricht,

nach der Folhöhe, sondern nach den mannigfaltigen Bedin-_

aber wegen der Milde des Winters eine lange Kntwicke-

gungen des Baumwuchscs und nach der verschiedenen Receptivität der Baum -Arten weit grösseren Schwankungen

lungsperiodc im Frühling,

und

als die Schneclinie

pinen Region

ist

dio vertikale Entwickelung der al-

daher, wie

aus folgenden Beispielen er-

Lappland (MiUelwerth)

.

Süd-Norwegen (Mittelwerth) 3600 „ ÖSMH) Nördliche Alpen (Mittclwerth) 5500 w 82c unmittelbar

in



3. -Steppen- Flora.

dem

unter

Einflüsse

Dus Steppengebiet

des

über

Central

von

Bildung

bis

gleichartiger

Apennin

,

erreicht dus Adriatische

Meer

südlich von

Venedig, überlässt dessen Nordgestado bei Triest wiederum der Meditcrran-Flora, folgt birge

und

berührt

Schwarze Meer.

im

dem Zuge der Rnmelischen Ge-

Norden

von

Koustantinopcl

das

Die Waldgrenze gegen die Steppen beginnt

Im be-

von

Der Gegen-

und Südens, der Kaspischen Depression

von dem Kantnbrischen Gebirgskamm, den Pyrenäen und

lichen

Hochländer

alle

Anatolien bis Afghanistan, Tibet und zur Gobi. des Nordens

ist.

znm Himalnia und

und

und dor hohen Elevation Central-Asicus

zu den Alpen des Dauphind, den Seeulpen und dem Nörd-

wehenden

Wäldern ausgeschlossen

Russischen Steppen

satz

durch das Rhone-Thal von Valenco

steht (ebenfalls

Asien

Periodc zwischen der kalten und trockenen Jahreszeit, wo-

tcmui-öebiets bezeichnet, denen dessen immergrüne Laub-

sio

-

Winters nur im Frühling eine kurze Eutwickclungs-

talen

wälder und andere abweichende Formationen entsprechen

Sevennon aus verläuft

Syrien berührt

in

Sommerjinssuts, besitzt aber wegen der Dauer des kontinen-

die

der regenlosen Sommermonate des Medi-

nur

der Depression des Jordan nnd

reicht die Stoppen-Flora

die Ausscheidung

den

an der Südgrenze Palästina’».

die

Südgrenze durch

Mittel-

durch Gebirge von

überall

fust

greift

die

des

Kaukasiens und die Südküstc der

Süden

ist

das südliche

Litoral -Gliederungen

durch

Niederschlägen.

aufgeuommen

,

Pontus die Nordküste Anatoliens,

auf den über das ganzu Juhr vertheiltcn Europäischen Tioflnnde

meisten

den grössten Theil

begreift

Nord - Afrika'»

Asicns. Der klimatische Charakter beruht auf der längeren Dauer der Vegctationszcit, dio Wälder hervorbringt, und

Im West -

um

sie einige Pflanzen dos Orients

Die Mediterran

haben.

(lloianicr).

„ (Schrenk n. Semcnow). „ (Thum*on). tt (Uo»ker).

B. Kontinentale Floren der Östlichen Hemisphäre. Europäisch- Sibirische Flora.

dem

Klima, aus (Reiwenberger).

Krim.

1.

Formationen der

die

den Küstcnlandschuften

in

Hochflächen Spaniens unterscheiden sich

durch strengeren Winter und uithem »ich daher dem Stoppen-

„ „ n „

und deshalb sind

ist,

Die

ausgeprägt.

l.lOobis 3uOO K.

zulässt.

Diese klimatischen Bedingungen bestehen aber nur auf ebe-

Mediterran - Flora

sehr ungleich.

hellt,

eine kürzere im Herbst

raucht

das Klima

und hebt den Einfluss der Polhühu meisten-

thcils uuf, so dass keine entschiedene Meditorran-Flora sich

wieder uusbildct. und

dem

mit

Eintritt in

den Monsun so-

gleich tropische Landschaften sich unschlicsscn.

im Mündungsgebiete des Indus Siiulli

l>c rühren

Die Grenzen

die regenlose Provinz

und im Punjab bezeichnet Hookcr*) den Thalwog

des Jelom, eines Nebenstromes des Indus, als die Linie, die Afghanischen Pflanzen

aufhören

und tropische

in

wo der

in der

Nähe der Donau-Mündung, durchschncidct in einem bekannten Bogen Süd-Russland, erreicht die Wolga und den

Tiefebene

Ural unter 53° N. Br. und zieht sich dann etwas südlicher

eine Verknüpfung mit den Verhältnissen der Sahara gegeben

beginnen.

Im Südwesten,

in Persien

bien, steigert sich der Steppencharakter zur

und Ara-

Wüste, wodurch

an dem Nordrande der Kirgisen -Steppo zu den Altaisehen Gebirgsketten, Sibirischen

der

welche die Steppen der Mongolei

Wäldern trennen.

nördliche

Theil

von den

Die Amur-Landschaften und

der Insel Sachalin

gehören

neueren Forschungen zu der Sibirischen Flora,

nach den aber

hier

') Auf die durch örtliche Einwirkungen bedingten L’nregeltnisaigkeiten, wie .ie an den Wcidgrenxen der Steppen v.irkommen, wird in die, er allgemeinen übcraicht der klimatischen Vegcutiona-tjcbictc weder hier noch in den Übrigen Fällen eingegangen.

*)

Hooker, Flora indica,

1, p.

159.

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Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusaminengestellt.

Gegenden wie

ln diesen

ist.

Tieflandes

sich die

lassen

genau

nicht

Grenzen der Steppen-Flora noch geographische Kcnntniss

die

weil

feststellen,

denen des Chinesischen

in

hier noch zu viele Lücken übrig

— Die

Chinesisch-Japanisch e Flora.

4.

Chinesische Flora

abgesehen von einigen Küstenpunkten,

ist,

noch so wenig

bekannt, dass sieh über die Gliederungen dieses Thcils von

Asien noch wenig Sicheres sagen gehörigkeit Jupuu’s

die

Zone cindriugen, so wie

'),

hier weit in die gemäs-

die bis

zum

oberen Stromlauf

des Ynug-tse-kiaug verfolgte Übereinstimmung

mässigen Verlauf der Jahreszeiten,

ein

dem

regel-

klimatisches

seines Ackerbaues

diu Blüthe

Vcgetations

die

in

Periode

-

eingeschaltete Regenzeit

Mo-

Es

beruht.

ist

während des Vorsommers

Mousunwech-

die, eine Folge des

,

dem warmen und

sels,



in

wodurch China so vortheilhuft von Europa abweicht

ment,

und worauf die

Zusammen-

und Chiuu's sprechen gewisse Pfluuzeu-

fonuen, die, wie die Kambüsen sigte

Für

lässt.

der Regenzeiten,

trockenen Frühling

genauer

Gabe Zwur bemerkt Fortune 2), wo sie von Mitte Mai weit mehr entwickelt sei

während

andererseits

der

Vegetation

in

China,

beobachtete Blakiston

indessen

während

*)

den

reichen

Khnsia- Hills

uud und

10.

Landzunge

dio

Parallclkreise

Javanische

die

in

dem gegen-

wärtigen Standpunkte der Wisseuscliuft entsprechender, die

Haaptgliedcrungen Indiens, so weit sind,

bekannt geworden

sie

Abtheilungen eines einzigen Floren

als

-

Gebiets uuf-

zufassen und nur die ganz regenlosen Londscliaften

auszu-

schliesscu.

Die Flora

a.

inneren

.

des

Monsun- Klima' s mit kurzer

trockenen

deren Formationen sieh mit den

llegenieit

Mitte oder Ende Juni dauert,

vom

südlich

Malaiischen

schaften Sudun's

bis

in

der

Ich halte es daher für richtiger und

übergeht.

hier die PÜunzcuwelt belebt und gleichsam mit einer

als

uud

bekannt

Landschaften

erforschten

Glie-

Halb-

die Flora der östlichen

ist

Birmanicus von der Uindostanischen zu wenig geschieden,

der Tropenzone ausgestattet wird.

dass diese Sommerregcuzeit in Japan,

Auch

hinlänglich

nicht

insel

und

unregelmässig ungeordneten

immer doutlich zu charaktorisircnden

botanisch nicht

derungen entsteht.

wodurch

folgt,

von der Küstcn-Konliguration

vorzüglich

und der Richtung und Gestalt der Gebirge bestimmt werden,

wodurch eine Reihe von

lässt.

47

ungleiche Duucr und Intensität

matischen Gegensätze, die

Raum

vergleichen

lasscu

dürren

begreift

,

Land-

den grossen

Hindostau's, die nordwestlichen, centralen

südöstlichen Landschaften

obereu Ganges

der Halbinsel,

zu den

bis

und

vom Punjub und

von den Ghauts umschlossenen

einer Stromfahrt auf dem Yang-tse-kiang in Szc-chuan, im westlichsten Thcilc des Tieflandes, den Eintritt derselben

Gebieten von Dekkuu und Mysore;

um

Garantie so

wie

8° N.

In Hinter- Indien wiederholt sich der Typus

dieselbe Zeit

und bespricht die Vortheile, welche diese

regelmässige jährliche Wiederkehr atmosphärischer Nieder-

Über

schläge der Bestellung des Bodens gewährt.

zen der Chinesisch -Japanischen Flora kann

die Gren-

das Tiefland

diesscit

des Wendekreises

auf

sie

eingeschränkt

sein

wird. Von den Gebirgsrcgionen ist Niclits bekannt, als was über eine Besteigung des Fusi-Yamu in Nipon von

Rodiga»

*)

regionen

berichtet wird

uus

;

hiernach siud daselbst die Wuld-

den endemischen Couifereu Japau's gebildet

und reichen aufwärts

bis

5. Flora dt s Indischen

zum Niveau von 8000 Monsun-Gebiets.



Archipel zusammen.

Wiewohl dos

tropische

Asien ungeachtet der allgemeinen Kntwickeluug des Mon-

sun

fast

eben so mannigfaltig klimatisch gegliedert

Amerika und obgleich auch

die

Vegetation

ist

entfernt

theile besitzt,

so

ist

im inucren Birmanien, im Gebiete von Ava. Flora

des feuchten

Monsun - KHma's

.

die,

mit

Tropeuwäldcrn ausgestattet, Analogien mit einigen Küstenlandschafton

des

Küste Malabar (20° unteren Ganges

Afriku

tropischen bis

darbietet

,

umfasst diu

8® N. Br.), die Landschaften

uud au der Bai von Bengalen,

am

die tropi-

Waldrcgion des Indischem Himalaia (von der Indus-

sche

Ebene

bis

4000 Fuss, vom Brahmaputra

Theil Hintor-Indicns zu den Philippinen zu

wie

sie

greift.

bis

7000 Fuss

trocknereu Landschaften, teten Ganges-Thal

in

die kli-

in

,

wie

in

dem durch Kultur

in diu

gelich-

oder, wie uuf den Sunda-Inseln, in die

Äquatorial - Flora allmählich satz

ao

manchen Gegenden

unbestimmt und unregelmässig, wenn der tbergaug

wie

doch eine geographische Thciluug

erstrecken,

auch andere Theile des Malaiischen Archipels be-

Die Greuzeu siud indesseu

von

einander liegender Landschaften sehr viele ungleiche Bestand-

engere Floron-Gcbictc schwer durchzuführeu , weil

Die

b.

der Provinz

in

der Insel Ceylon (22° bis

die Nordküste

ansteigend) und scheint sich von hier aus über den grössten

Fuss.

Unter dieser

Bezeichnung fasse ich beide Indische Halbinseln und dun Malaiischen

Br.).

dieser Flora

mau nur nach

der plastischen Gestaltung Chiuu's mutlunasscn, dass

sie erreicht endlich diu

Küste Cororanndcl mit ihrer Winterregenzeit

cintritt

oder

wenn der Gegen-

von den Gebirgszügen abhängt. Die Schöpfuugscontren Halbinseln sind sodann durch die enge, zwischen

beider

Bhotan und der Mündung des Brahmaputra eingeschlossene Dir

')

(48® K. *)

*) *)

B&nibud'n

-

Form

reicht

bis

jtur

KuriHUcbea

Br.).

Fortune, Ymläo and Peking, p. 267. Blakiston, Fire niontb* on tbe Yang-txe, p. 234. Flore de« Serres, 1861, p. 29.

laset

Urup

Laudverbiudung «lass dieser

bis

zu cinom gewissen Grude gesondert, so

Meridian für charakteristische Bostnndthcilo der

Flora die Areal-Grenze bildet;

zu den merkwürdigsten Er-

scheinungen dieser Art gehört die Beschränkung der Eichen 7®

48

Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusaihmcngestellt auf den Himalaia,

uiul Conifcren

Grossen Sundn- Inseln

In

').

und die

Hinter- Indien

dem Malaiischen

genule Java uuszuuehmen

also

ist,

und ungeachtet der Monsun-Entwickelung

Archipel haben

nach Wallace 1 ) die südwestlichen Inseln, von denen jedoch

in

Sindh

Reihe von

dafür, dass in diesem Kontinent

gehören

Monsnue

beide

Nähe des Äquator» wird.

getroffen

Dahin

und alpinen Region noch die ge(im Westen

12.000 F.

ein

im Osten von 7000

,

sche Formen mit denen mischen.

pa’» sich

bis

zwischen 4OU0

13.000 F.),

wo

dun Nilghcrries

ist

Anordnung

die

(Pcrrolcl).

Sumatra. Sumatra. Borneo.



Ja' üJura.



;

Stillen

von Eriken

vom an

als als

den

8ce's IG®,

Meere wird

diger



den Küsten des Kontinents.

am

Nil 18°

Russegger in

i

unter

kreise selbst eine Naturgrenzc der Vegetation.

In Asien

der Flora,

3 )

welche die Tiefländer des tropischen

eine Erscheinung, worin sich der höchste Gegen-

Anordnung der Schöpfungscentren im Kap-

Flora der Kalahari.



Das Gebiet der Wüste Kala-

Nordgrenzc der Kap-Flora Niederschläge,

wo

wie im Sudan der

wiederholen sich die

sie

bildet (20®

fc,r

1863.

zur Westküste und

bis

20®

überhaupt Vorkommen,

Solstitial-

Bewegung, aber

Intensität scheidet dieses Gebiet klimatisch von



')

S. Br.). folgern

Die

zwar

ihre geringe

dem

feuch-

Über die Formationen desselben haben wir

It5.

Report of tbc Brjtisb Aaöociation

bis

wird im Süden durch den Orange-Fluss begrenzt, der die

Das Ägyp-

teren Sudan. indica, I, p.

Mann’s auf den

und der Insel Fernando Po,

von der östlichen Küstenterrassc

Verhältnisse der Sahara wenigstens in einem Thoile Arabiens

) Uookcr, Hora

Auftreten

und der verwandten Landschaften Süd-Afrika’s reicht

hari

dem Wende-

befeuchteten Oasen, nur als eine besondere Gliederung der

werden.



»atz gegen die

8.

kann, gleich den ebenfalls nur terrestrisch

betrachtet

das Ergehn iss der Forschungen

Lande beurkundet.

Senogam-

an,

am Rotheu Meere

dem

kann man auf cigenthiimAber merkwür-

scliliessen.

Afrika verknüpft, auch in den oberen Regionen sich wiederfindet,

im Meridian des Tschudund an der Ostküste 21® N. Br.,

Breitengrad

Region

Bedingungen

wie Hooker bemerkt, auf den Gebirgen der Westküste

artigkeit

das ganze Jahr

Atlas und von der Tripolitanischen Küste

Schweinfurth findet

Wüste

nicht

jetzt

die Abcssinische Vegetation wioderkehrt, also dieselbe Gleich-

Der Umfang des regenlosen

der Passat wind

ist



äquatorialen Cnmernon-Bergen dass,

Nordgrenze des tropischen Regens 20.

tische Nilthal

ist.

man Bäume,

13.000 F. gefunden, also in einem

in derselben

liche Vegetation»

und dessen Verschiebungen geregelt

wo

als

In Abessinien hat

sehr gemässigten Klima; hieraus so wie aus

über den Wendekreis nach Süden, weiter indessen im

bien

all-

des Sce’s

Nachbarschaft

den 20. Pnrallclkrci» zu setzen

Niveau von mehr

daher geeignet, die aus dem tropischen Asieu ein-

Flora der Sahara.

nimmt

also an

die

in

namentlich die Lobei incee Rhynchopctnlum, noch in einem

— —

Inneren

auf-

'

Region der Hieben 500 bia COOn F. (Korthal»). Region der Tbibaudia 6- bi» 9000 F. (KnrtbaU). Baumgrenze am Kina Balu, 9ooo f, (8|>enKer St. John). K opino der Hieben 45(10 bi» 7500 F. (Juiiglmhn). Region de» Agapete» 7500 bi» 9300 F. (Junghuhn).

weht, reicht

ganz

fast

Die vertikale Gliederung Sudan’» kann bis



Gebiets Xord-Afrika’s,

bis

Livingstone’s

Stellungen

Ngami,

gewauderten Pflanzen aufzunehmen. 6*.

und weiterhin

der Charakter der Kalahari

mählich sich auszuprägen, deren Nordgrenze nach den Par-

genauer dargestellt werden.

Das Klima der tropischen Inseln im

ist

sein.

S. Br.),

Region de» Rhododendron arborcum 5- bi» 8000 F.

durch den Passatwind

und

zu bestimmen

die tropischen

unregelmässiger werdenden

folgenden Beobachtungen erhellt:



klimatische Gliederungen

der Zukunft

in

hörenden Niederschlägen

der Regionen der im Äquatorial-Gebiete ähnlicher, wie aus

Nilglitrrics.

erst

hören die tropischen Pflanzen auf und es beginnt mit den

uud tropi-

des gemässigten Asiens und Euro-

In

Engere

ausbreitet.

Sommerregen eine deutliche Naturgrenzc gegen den dürren Charakter der östlichen Theile dos KapLandes bilden. Westwärts von der Küstontcrrasse von Natal

Die vertikale Erhebung des Indischen Himalaia schliesst

mässigte Waldregion

sich

wo

und Neu-Gnineu. zwischen der tropischen

zu beiden Seiten des Äquators und von Küste zu

Küste

Die Südgreuzc reicht an der Ostküste bis Natal (30®

Landzunge, das nördliche Borneo und Celebes, die Molukken

mit

nur ein einziges Vegetations-

Gebiet

desselben werden

südliche Hälfte Ccylon’s, Java, dio Malaiische

die

sie

sprechen

anderen wasserreichen Tropenliinderu vergleicht,

Energie des Pllanzenlebens

so sehr durch die

nicht

ist

,

Axc durch

Armuth der Flora an Arten, wenn man

nissmüssige

durch die Richtung der Hebungslinien bezeichnet, wenn

deren

Südspitze

um! Ostküste glcichmässig Vorkommen, so wie die verhält-

1H« Aeialüche Äquatorial- Flora , durch Niederschläge

entfaltend als

der

')•

welche an der West-

violer Pflanzen des tropischen Afrika’»,

wiederum durch Wnldlosigkeit von den übrigen.

e.

in

— Die grossen Verbreitungs-Bezirke

Flora ron Sudan.

7.

des südlichen Monsun, über die Gruppe von Timor scheidet

in allen Jahreszeiten die höchste

Gegend von Moduru

Hiudostan’s, in der

Timor, eine trockene Jahreszeit wahrend

bi»

llali

Gebirgsketten

einschliessender

j

Sumatra, die grössere

Hälfte von Bomeo, die südliche Halbinsel von Celebes, die

sich

jenscit des Indus

noch ein Mul wieder unter dem

endlich sogar

,

Schutze

lionkrr, Flor» indic»,

I,

p.

13*.

Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusammongestellt

zwar

ist,

Baumgrenze

dum Spa-

die Prairien

einige Nachricht erhalten, aber so pflanzenarm es

kennt

man doch

9. Flora dt*

niens

Wäldern

die Flora nur wenig.

Kap-Land**.



Da» Klima

ist

den

dessen Intensität auf der oberen Terrasse indessen sehr ge-

So sondert

ring wird.

noch der vertikalen Gestaltung

sich

zum

des Landes die Flora, die im Verhältnis» scheinlich die artenreichste der

Erde

von denen dio mittlere sich

etwa 2000 Fuss hoch orhobt,

die obere, die

drigen Khiuooeros-Strauch» bedeckt

Auf den

3500

höheren, dem. Plateau

Uebirgsstöckcn bildend, fast nur von

Westen des

von

sehr ungleichem Kcichthuin,

Carro-Felder mit noch

F.

Grenze,

hier

aber plötzlich

Mississippi nach

welche

Waldgrenze gegen k stimmt wor-

1

Staaten von

zu den

Meridianen

den Prairien

scheidet,

Nord -Amerika unterscheidet

des nie-

im

Süden umbiegt. Diese Meridian-

das östliche Waldgebiet der Vereinigten

erreicht den Mexikanischen Golf

der Östlichen Hemisphäre,

(Stoobc rhinooeroti»).

ist

die südliche

nach ihm vom

folgt

Winnipeg aus der Richtung des Des Moines

hohen

aufgesetzten

dem Gestrüpp

ist

von Fremont durch eine Linie

welche

,

See verläuft,

Areal wahr-

Regionen

in

ist,

Genauer

erfüllt.

Kontinents mit

des

vom 46. zum 51. Parallclkreis ansteigend vom Oregon zum Knskatchnwnn uud von da zum Winnipeg-

und hat regelmässigen Winterregen,

zu vergleichen

49

durch die ganze Breite

Iowa und

in-

im Westen von Louisiana. dadurch wesentlich von

sich

den südlichen Breiten

dass in

Areale der

der gemässigten Zone dio drei Huuptgücdcrungcn der Floren

meisten Arten so eng, dass die Schöpfuugscent reu des Ostens

und der klimatischen Gebiete nach Meridian-Grenzen geordnet sind und in den südlichen Staaten kein der Moditerran-

und Westens

Torrassen

unteren

beiden

sind

die

Die Eriken be-

ganz gesondert bleiben.

fast

auch

schränken sich auf die Gebirge der Südkiisto, Proteaceen fehlen

Form

häufiger

wo

landeinwärts,

tiefer

wenige Pflanzen gefunden werden, dio

und dass

einheimisch sind,

manche

;

vertreten sind, die dem Westen fehlen und deren Vorkommen auf Einwanderungen aus Natal zu beruhen scheint.

10. Flora Autlralient.

an

der Jahreszeiten



der Torres

-

Strasse

liens als trockener in die

Landwind wirkt

gemässigte Zone,

die Gegensätze

des Coniferen-Gürtels

in

diesem

die gleiche Formationen, offene

Wälder mit

Weidebodeu und dicht verwachsene Gesträuche ^Skrnbs) ,

er-

wiewohl die Repräsentanten tropischer Familien

die wenig zahlreichen mit denr Indischen Archipel ge-

meinsamen Arten des nördlichen Australiens

in südlicheren

Breiten allmählich aufhören, keine Unterscheidung der tropi-

schen und gemässigten Flora zulässt.

Es

ist

indessen schon

bemerkt, dass nach Hooker’s Untersuchung die Sqhöpfungsoentren des westlichen und östlichen Australiens streng gesondert

sind

,

allein

diese

Erscheinung gehört

in

dieselbe

Kategorie wie die ähnliche des Kap-Landes, sie beweist enge

Areale der Arten

und Hindernisse der Wanderung, über auf besondere physische Bedin-

nicht einen verschiedenen,

j

1.

A mtrika nitthtn

Britischen Besitzungen ')

Juki», Vvyago of the

in

I, p.

Z88.

feinere

Dio

diosscit

der

-

Flora

Sibirischen

dem

Eigenthümlichkcitcn,

Wechsel der Temperatur

in

doch

übereinstimmend, B.

z.

der

raschere

kurzen Xcitnbstiinden, die Vege-

wirksam zu beeinflussen, wie aus der nicht gelun-

genen Einführung des Europäischen Weinstocks, dem Gedeihen des Mais in hohen Breiten, der längeren Dauer der herbstlichen

Luubcntfarbung zu

jedoch der physiologische

gen

Die Waldrcgiou

der

schliessen

Zusammenhang

bis jetzt in allen Füllen

ist

,

ohne dass

dieser Erscheinun-

deutlich verstanden wäre.



Rocky Mountains und der Kaliforni-

schen Sierra Nevada steht in demselben Verhältnis» zu den

Wäldern des Nordens wie

die nnalogcn

Formationen

in

den

Gebirgen des Steppengebiete der Alten Welt. 2. Flora dtr Frairitn.

— Die

Prairien wiederholen, wie

unübertroffenen Beobachtungen ,

Reihenfolge



Waldgthitt*.

Kord-Amcriku sind

Hy,

scheinen

tation

Im Gan-

der klimatische Charakter des Waldgebiets mit

Europäisch

hervorgeht

Amerikanische Floren.

Flora dt* Nord-

ist

aus deu

gungen zu beziehenden Bildungstypus. C.

wie ähn-

lässt

nur Abstufungen,

aber keine durchgreifenden Naturgrenzen erkennen.

zen

zeugt und

und

liche Vegetations-Linien

der

und

,

der Alten Welt

die Verschiebung des-

der Niederschläge

und der

die in den südlichen

Breiten sind,

und nach Bestandthcile tropischer Familien

durch neue Formationen bezeichneter

Kontinent

gungen hervor,

höheren

in

und Formen, wie Magnolien, Palmen und Bnmbuscn, aufnehmen, so ist doch der Übergang ein allmählicher, nicht

*),

überhaupt rufen eine Gleichartigkeit der Vegetations-Bedin-

Unregelmässigkeit

in nieeieren

nach

und nur die So gross auch

ist,

nach Süden zu.

geringe Intensität und

,

die

Europa eine Wirkung des

allmählich

Staaten

eine Folge davon, dass der Südostpassat des tropischen Austra-

selben

in

Kontinents

Wärme nimmt Laubwälder

Der entgegengesetzte Verlauf Küsten

beiden

Afrikanischen

vorliegenden

Provinz un-

tropische Fomiliou

Sommer, der

der regenlose

der Kapstadt

bei

In klimatischer Beziehung fehlt den südlicheu Staaten

kann.

Albany nur

in

in jeuer östlichen

geachtet ihres trockenen Klima’s

Flora entsprechendes Vegetations-Gebiet abgesondert werden

die

sukkulente

die

Bunbury bemerkt, dass

ist.

das Klima

des Prinzen

der Asiatischen Steppen-Florn

der Jahreszeiten

Wied ,

des regenlosen Sommers,

die

des

kontinentalen Winters und der kurzen Vegetation» - Periode

im Frühling.

Die Ursachen der Sommertlürrc, die mit dem

Vorherrschen westlicher Winde zusammonfülit, sind indessen

Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusammengestellt.

50

ganz andere wie dort und beruhen auf der plastischen Ge-

zusammenhängt

staltung des Kontinents, womit auch die pflanzenlose Sulzwüste

sondern

liche,

nicht

Persien

in

,

das»

eine süd-

Gliederung des Gebiets

westliche

eine

wie

ist.

Im Rüden wo die Pruirien durch Texas und Ncu-Mexiko zum Wendekreise sich ausdehnen, hebt »ich der Boden

geschieden

bis SOoo F. Wilder und Savannen wechselnd (I.irlnnann). 8000 F. l'rwald mit 8 bi« 9 Monaten Regenzeit, wo neben den Palmen auch immergrüne Eichen den tropischen Bäumen boigemischt •ind (Uchmann).

0

eben so wie in westlicher Richtung und die Vegotationszeit

ohne an Dauer zu gewiunen.

Mexikanischen Golf ändert sich

urst

um

Wendekreise,

wie die von Asa Gray beschriebene Sammlung Erwcndberg’s aus der Provinz Tamaulipas

durch

lich

der Naturcharakter plötz-

lehrt,

Pflanzen

tropische

welche

,

Texas

in

fehlen.

indem der

zwei Regionen,

umfasst

3- bi«

,

Am

Rio

tigkeit niederseblägt

bis

vorschiebt sich zwar, jedoch

wird.

Passatwind mit zunehmender Höhe mehr und mehr Feuch-

Die Flora de* Mexikanischen Hochlande*, dessen Regen-

b.

von der Rolstitial-Bcwcgung abhängt uud die südwärts

zeit

zur Unterbrechung des Anden-Systcms im Isthmus von Panama reicht (23° bis 9° Nord). Br.). Regionen unter bis

19° N. Br. nach Liebmanu: .. ,r- . , _ , ,, 6.000 bt» 11.000 F. Waldregion •

6oo0 bi« 7800 F. Kichenrogion, 8o0 bu 11000 F Pmusr ^, 00

S

.

Weniger

doch

schroff,

genauer

nicht

festgestellt

Übergang zur Flora des Mexikanischen Hochlandes

ist

der

in

den

westlicher gelegenen Meridianen. Die westliche Naturgrenze

der Prairien

wird durch die Kette der Kaliforni-

endlich

schen Sierra Nevada gebildet.



Flora Kalifom ient.

3.

Die klimatische Kigeuthüm-

schen Beobachtungen Tschemvch’s cisco-Bai, eine Flachheit der

')

aus den meteorologi-

Nähe der Fran-

in der

Temperatur-Kurve, welche

Diese Regionen fand Ocretcd im Inneren von Costu-Kica,

am

Irasu (10° N. Br.),

Hemisphäre

und

gung

für

die

als

zweite Hauptbedin-

zu betrachten und

nähert diese Flora hier wie dort

Die regelmässige Periodi-

sodann

ist

dem Klima Süd-Kuropa’s

,

so wie

auch

immergrüne Eichenwälder zu den charakteri-

stischen Formationen gehören.

nischen Flora kann die

Als Nordgrenze der Kalifor-

Mündung

des Oregon gelten, eines

Mexiko über das Hochland

in

Die Flora der Mexikaniechen

c.

5. Panama

reicht (23°

auch

sich nach. dem

Niveau und nuch dem Einflüsse der Östlichen Anden auf Passatwind

den

in

drei

von

Ost

noch

West

gegliederte

Vegetations-Gebiete, je nachdem eine lange dauernde Regen-

an den dem Golf zugewendeten Abhängen

zeit

det oder die Niederschläge

Passatzone beruhen sind.

Diese

sich ausbil-

und daher von weit kürzerer Dauer nach Klima und Niveau

führt zur Unterscheidung von folgenden abgesonderten Floren

und Regionen a.

Di« Flora der feuchtecarmen OttkiuU Mexiko’«, welche bis zur Provinz Tabasco (23° bis 17°

tanisch

4200

bi»

8000 ,

und Pinu» (Oertted) F. Bichcnregion (M. Wagner).

wo wegen

der Gebirgslosigkeit

noch nicht

umsäumte Savanne erzeugt, ist bountersucht und bildet möglicher Weise

ein Glied der West-Indischen Vegetation.

Flora

Weil- Indien*.

Gebiet überschreitet

in



Dieses tropische Vegetations-

den Bahamas

,

welche

durch den

Golfstrom vor der Vermischung mit den Schöpfungsecntren des Nord-Amerikanischen Kontinents geschützt werden, den

Wendekreis (28°

bis

mung

und umfasst südwärts die Kleinen Antillen 12° N. Br.), indem die nächstfolgenden Inseln,

namentlich Trinidad, eine weit

grössere

Übereinstim-

mit der Flora Venezuela’» und Guiana’s zeigen.

Die

klimatische Gliederung der West-Indischen Flora wird durch die

Krtnsn'» Archiv dir ttu»*Ianei

denn auch sehr bald eine Abschrift der

erhielten wir

betreffenden Notiz,

als

Die Konstruktion der Reiseroute Gerhard Rohlfs’,

mass-

unserer Karte eiucr

und aus eben diesem Grund dem

wandten wir uns nach Berlin

thek

Quartorly Review, Vol.

der

bei

Kiepert mit der Bitte, uns dieselben aus der dortigen Biblio-

Benutzung nach

ist

auf den

als

geographischen Publikum ziemlich unbekannt geblieben sind,

Übersetzung geben.

zu lernen,

Annahme

Laing's Schicksale in einem

keit

kennen

Zeit

so hielten wir es doch für

ist.

sorgfältigen Prüfung zu unterwerfen.

Routenverzeichniss der Karte kurz angedeutet wurden, ihrer nulter

neueste

die

in

wie der von Henri Duveyrior,

gebend angenommen worden

Angaben von Duveyrior zuriiekführen. Diese und die wenigen übrigen Quellen, welche schon in dem Quellen- und

cirten

bis

Berichte rstatter gegeben.

Major Gordon Laing kam in Tri-

Mai 1825 an und

verlies« diese« Ort

am

17. Juli.

Memoire zur Karte von G. T)a die

nahm

schen Häuptlings unpussirbur waren, so Kafila die sie

Shutö

dames,

Reise durch die Oasen von Tuat und Tidikeit

Rolilfs'

Ghurian-Gcbirgc wegen der Empörung eines

Route über Beni-Ulid. und am

*)

nach einem langweiligen

Im Verlauf

Engl. Meilen.

Am

Umweg

waren zerbrochen,

(Dann

S.

Seine Barometer

meisten

Thermometer zersprangen

durch

Die Kafila

einem Arwan

zu

die

ge-

den Pascha vou Tripoli gelangte

tui

109: „Die Journale Laing’s,

von Ensala,

seine

seiner

folgt

reichen

Office angelangt sind,

Hygrometer wurden gänzlich unbrauchbar durch die Verdunstung des Äthers, die Röhren der

gelangte dann

Nachricht von Laing’s Tod in Timbuktu.)

uud

die Hitze

und

nannten Ort.”

dieser Reise berichtet Luing die

und Schütteln der Kameele.

das Stossen

6 Tage

ruhte

nach Rha-

von nahezu 1000

Zerstörung aller seiner Instrumente durch



über eine Wüste, bis wir in Muktar ankameu.

kleine

die

sic

55

w.

u. s.

105: „Wir reisten dann, sagt der Araber, 19 Tage

8.

21. August erreichten

September gelangten

13.

rebolli-

'die

niemals ans

Wissens

unseres

in der Colonial

zu seiner Abreise

bis

').

auch die nach England gelangten Journale

Leider sind

das

welche

bloss

übrigen fehlen”

Aus

gekommen.

Tageslicht

Zusammenziehen des Elfenbeins , das Glas des künstlichen Horizontes wurde gänzlich getrübt durch die Reibung

mit seinen

dos Sandes, welcher überall eindrang und

macht hat oder ob die oben angegebenen Positionen blosse

und

schwierig

lästig

machte,

stehen in Folge, wie er sagt,

zu Kälte

seine

rngfsp

ihnen würde sieh wenigstens ergeben,

Beobachtungen

Chronometer blieben

Resultate der Gissung (dead rcckoning) sind

der Extreme von Hitze

Wahrscheinlichere

als durch das Schütteln” u. s. w. 102: „Rhndames liegt in 30® 7' Xördl. Br. und 9° 16' Östl. L. ; die Temperatur war so kalt, dass das

Thermometer zuweilen 43° Fahrenheit tober

am

Ensalu [Ain-Salah]

ist

gelegen unter 27°

Dezember

deshalb sichtigt

Giess

1326

Januar

ist

die

verliess

Katilu

sein.

Ensala uud

,



,

von allem Grün und so

flach

wie eine Kegelbahn.

schern

26.

Der Unterschied sich

diese Position auf itinerari-

zu finden, nicht in Einklang zu bringen war. ist

nicht

jedoch

bedeutend

und

wogegen die Länge

nur auf die Breite,

Unser Versuch ergiebt nämlich

fast

bezieht

genau

für Ain-Salah eine

von 27 J° N., also 19' nördlicher als nach Laing, und eine Länge von 2® 10' Ö. von Gr., also nur 5' Breite

— Kurz

nach Ankunft dieser flüchtigen Mittheilung aus Tenezarof

angegriffen, I.aing’s Diener

Weg

stimmt.

westlicher

gelangten Nachrichten nach Tripoli, nach welchen die Kafila

von Räubern

für Ain-Salnft.

tate unseres eigenen Versuchs,

Am

am

Monats betrat sie die Wiiste von Tenezarof in 23® 56' X. Br. uud 2° 40' Ö. I.., etwa 20 Tagereisen von Timbuktu ganz entblösst eine kahle Sandwüste

wurden,

Wir haben sie auch beim Entwurf unserer Karte um so mehr unberücklassen zu dürfen geglaubt, als sie mit dem ResulPosition



desselben

publicirt

ennuthigend für eine positive Annahme der

nicht gerade

Loing'schen

in

die öst-

an.

11' X. Br.,

etwa 35 Tagereisen von Timbuktu entfernt 10.

und einzige Reise nach Tidikeit nie

tige

27. Ok-

und langte

weiche Laing benutzte, so wie

der Umstand, dass die Tagebücher über die jedenfalls wich-

Tuat und gehört den Tuarik. Sie 2® 1 5 ' Ö. L. und soll

3.

lichste Stadt der Provinz

Am

zeigte.

unser Reisender Hhadames

verliess

ge-

was wohl das

,

Angaben Uber den

sind die

ist; jedenfalls

Zustand der Instrumente ,



S.

ob Luing überhaupt

Instrumenten Beobachtungen

beschädigten

klärlich

und einige Andere

als

ist

nach Laing.

Auffallend

uud

bis jetzt uner-

uns der Umstund geblieben, dass iu den Citaten

der Laing’schen

Positions-

Angabe

selbst

grosse Ver-

eine

j

getödfet,

er

selbst

verwundet worden

sein sollte,

mit

der

Bemerkung, dass es ihm gelungen sei, zum Mnrabut Moklnr zu flüchten, dessen gewöhnliche Residenz eich an einem Orte befinde, den

man auf einem Mehcri

(RcitknuieoP

S.

die

103: „Die Nachricht über die Angriffe der Räuber

des

vollständig bestätigt

datirt Azoad,

den

1.

und

10. Juli.”

entfernte alle Zweifel bezüglich des Ereignisses, ans,

sie hättet»

und

reist

am

')



er sagte

Tuat verlassen und wären etwa 8 Stunden

16.

Märschen auf wnsserlosen Strecken ge-

Tag vou Tuat ab gercehuet

Ahennet gelagert.”

Unbekannter Punkt.

bei

Konstruktion

Länge von Ain-Salah

Wcstl. vou

104: „Diese Bestätigung durch den Arabischen Diener

täglich iu forcirten

seinem kritischen Anhang zu

iu

Travels to Timbucloo

Paris

an

,

-)

giebt

in

einer Liste

der

der Karte benutzten Positionen

ebenfalls nach Laing zu 0° 29' 0'

das

wäre

Läugcnunterschicdes von

also

bei

Hinzurechnung

Greenwich und Paris nicht

durch die Ankunft von Laing’s

Diener Harnet, welcher Briefe von seinem Herrn brachte,

S.

von ihm

iu

etwa 5 Tagen von Timbuktu aus erreiche."

wurde

wirrung herrscht; Jomard Caillic’s

im

Wadi

*) Dr. Barth’* X»clifurschuDgi'H über dieselben haben ergeben, da*« Laing'* Papiere über »eine WüttenreUe von ihm »elb«t vor »einem Tods abgeschickt worden und vrirlfieh imJ ISS8 iu Kbidimc« angekommen, dor» aber verloren gegangen »ind In Timbakln erfuhr Dr. Bart!: während «eine« hingen Aufenthalte« und bei älteren Unterhaltungen mit dem Sebeieh el-Bakav über Laing, da«« jrtxt Siebt» mehr von diesen Papieren vorhanden sei : ferner ver-icberte ihm der Sebeieh , da«« der Major während »rinc» Aufenthalte« iu Atauid (Laing'« Axoad) eine Karte über den ganxen nördlichen Tticil der Witte, toii Tult bi* iur Siehe über Laing'« SrhickHillet el-Seheieh herab, angefertigt habe. aale Bartb'e Keiven, Vol. IV, pp. 462 465, p. 670; Vot. I, p. 544. 3 tkrough Central Afrira to Timbuetoo and arm«* tho ) Travel« Great Dcaert to Moroccn , perforsied in tho yetir« 1824 to 1828. Bf B£n6 Oailltö. Vol. II Geographica! Remark« and tn>|uiriee conrernlng the Traret» of M. Caillie, by M. Jomard, p. 325.





8

*

Digitized

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Memoire zur Karte von G.

56 2° 15'

Östl. v.

sie

Jomnrd ciue andere, uns unbekannt

Sollte

bene Quellt

Angabe giebt,

auch die Breite

die

,

citirte

Zweifel,

in

statt

geblie-

haben: Sein Me-

über Laing’s Reise gehabt

uns leider darüber

lässt

Rohlfs’ Reise durch die Oasen von Tnat und Ticlikelt u.

unsere bereits

sondern 1° 51' Östl. L.

authentische Quelle giebt,

einzig v. Gr.

moire

Greenwich, wie

seine Positions-

27® 11' zu 27° llj'

aber von den meisten Kartographen angenommen

ist

und benutzt worden, so zuletzt von Huuri Duveyrier seiner vortrefflichen Karte der Nördlichen Sahara

rücksichtigt

und zeichnet

ihm

als

falsch

Die

Entfernung Tala’s von Adrhar

seihst

Colonicu’s.

Wir

hallen

um

wähnt wurde, aus einem vorhandenen Itinerorien bestimmten

120 Kilometer, und

den

Ain-.Sulah,

wie bereits

Snd 7° yr. + 15 Süd 8 hi» 9" Ost.

uud 9' nördlicher

kommen muss,

ging aus

der

als

*):

Er wurde

(iolea

tm Norden * 30 9 32' 12* X. Br., o’ 47' 81* Ö. L. v. Pari»: 31” 57' 2>t” X. Br.,

.

2.

2’ 54'

Die

.

4

.

Rhodium** lTr*el

.

übrigen,

.

nur

^

1

aus

Br., 1..

Paris;

v.

I.

Pari» (nach der Karte).

v

zu

gcitnu

bezeichnenden

dem Reisewege von Gerhard

der hier

zuerst

Wir wenden uns nun wieder nach Osten und

linden

W.

I,.

v.

Er wurde

bestimmt worden,

Paris.

indem die ganze Routeu-

rohem

J.

Temn»«anin 28” 27’ X. Br.,

15

scheinenden

richtig bis

16®

W.

magnetischen

Variation

wurde.

Die aus

eingetragen

diesem Punkt nun weiter von uns abgeleitete Position von 6 Tala, dem südlichste« Punkt der C'oiontcu*»rhcn Knute: 1

Br., 10’ ff, L. v. Pari»,

sehr von Duveyricr’s

folgendem Grund.

16®

°

Die

Annahme

magnetische

W. f welche Duveyrier

20’ Ö.

I..

t.

Pari».

ah,

ii

einer

Rhadames, welche

mugnetisehen

Variation

von

bei Beriick-

12°

W.

ein

auffallend übereinstimmendes Resultat ergab.

Auf der

Basis

welches unsere Karte überzieht,

Routoiuietz, die

acht Positionen beruht das ganze

dieser

und mit

oben erwähnte neue Position von Ain-Sulah.

unmöglich, die Quellen

in

ilun

Es

ist

diesem Memoire, welches eigentlich nur über

zu berichten hat, die Art eines kartographi-

Entwurfes mit Worten

Schritt

für

Schritt, bis

in

das Detail zu verfolgen, wir müssen uns darauf beschränken,

und zwar aus

Variation zu

15

erkwiirdiger

Weise

die Hauptlinicn des Skelettes zu zcigou.

bis

für Ein^-ichuung der nördlichen

RouScnstrecke benutzte, lässt er

,

sichtignng

schen

28 9 30' X.

weicht

5

auf Grund der von uns neu kon-

festgelegt

strecke von Temassanin bis

1857

bestimmten Punktes Mcngub und mit Berücksichtigung einer ziemlich

Punkt zwi-

von Wargln nach Tadjcnut ziehenden Route BuDerba’s im J. 1 858 '). Als Kontrole diente Rohlfs’ Routcu-

Kartencrmjuis*) auf Grund des durch de Colomh im

circa

Rohlfs,

Karawanenstrasse und Tunt

festgestcllten

struirten

streeke von Getyville bis Adrhar nach der Reisenden

uns

welche nach

schen der grossen, von Rhadames nach Rhut von Duveyrier

Knute durch Gurara:

Diese Position wurde von Duveyricr’s Karte entnommen.

von

ist

L. t. Pari».

Weste«

1° SO'

dort

W.

hier als einzigen ziemlich gut zu bestimmenden

Br.,

Ailrlmr, ilrt an Colaaicn's um! Burin'» 29” 34’ X. Kr..

ist

ge-

unserer

l)r.,

* 40’

aus den Itineraricn,

4

Sie

Weitcrkonstruktion

Brinke«, circa 28* X.

abgeleitet

8. Iro

östlicher

liegen

digungen die Oasen von Sua und Augenit durchziehen, und

Positionen sind n

'

die Tuat-Liinder betrat.

relativ

als

24

Pari* (naeh der Karte)

v.

(>.

30“ V 4S* X. 6” 13* I.V Ü. 26” 25' 25* X. 6’ 21' Ö.



um

Colonicu’s und Burin’s, de Colotub’s und Duveyrier’s Erkun-

Im 3

16” W.,

Karte immer klarer hervor.

lest

t

Kl

bis

Dass diese Annahme der Richtigkeit sehr nahe

7,

1.

ferner

ist

Berücksichti-

{bei

auf der Duveyricr’s zu

als

bestimmt zu bezeichnenden Orte sind nach H. Duvoyrier’s

Bestimmungen

Kartenskizze

Der zunächst annähernd genau bestimmte Punkt

wenigen

Die

die

auf unserer Karte demzufolge

ist

kommen. er-

genau

oder relativ

fest

aus.

anerkannten

Richtung wird gung der Variation von 15 bis 16® W.)

bei

Zusammenlegen der

sorgfältigen

von

Orten

nächsten

resultirte,

hier ab gauz nach der von

’).

Grad nördlich von Luing’s Angabe

J

Die Auffindung derselben

bringt.

von

neue Position

eine

also

von

oriontirt

wie Duveyrier mmimuit, 138 Kilometer, sondern nur

nicht,

Tala

welche diesen Ort

w.

s.

von Adrhar laufenden Reiserouten ganz unbe-

die südlich

für

Es sind routen.

dicss die auf der Karte unterschiedenen Reise-

Die erste derselben,

Osten förtsehreiten,

ist

im Jahre 1860 einen ! da Plateau centrat dn Sahara cnm|irrna«t !e pay» des ) Carte Touäreg du Nord. Par Henri Iluvevrirr. Kchelle 1:3.040.900. *) Lea Touareg du Xord, Pari» 1864, pp. 135 tf.

Carte dass-Grudc zu



Aulef



nördliche -

Nulah

es

doch

Ain

fallt

von Laing's und

südlich

südlich vou unserer

;

geben davon genügendes

der zweite Carton unserer Karte Zeugnis».

Bo bedeutende Moditikntiouen

wollen.

und wichtigste Routenlinie durch Tuat

dass

ferner,

Lage vou Aiu-Salah

Annahmen

Annahme, nämlich unter 26° 42' N. Br. Rohlfs’ gute Aufnahme dieser wichtigen ltoutcustrecke hat auch darüber Licht verbreitet Text uud

etwas über

wenig Geographisches, so wcrlhvoli es auch für

diejenigen sein mag,

um

Wunder

Kein die

immer noch einen halben Grad

Karawane vou Geryville aus auf derselben Route nach Tinuuimuu begleitete, um im Auftrag des Kaufinanus Jacques Soluri in Guraru einen Markt für Französische Waareu zu

57

w.

s.

Norden zu draugen suchte,

nach

letzteres

*),

86a eiuo grössere

1

durchschnittlich

')

bisherigen

Wegorichtung der Route Taurirt

Aussagen eines

den

uueh

Arabischen Kaufmanns Namens Ali bcu-Mchrin heruusgab

allen

lende Abweichung ergab,

die Karte auf-

in

so enthalt ein Sehnlichen Uber die

Eben

wiire.

enthalt au karto-

*)

u.

ganze Liüige jetzt uuf 270 Kilometer

die

aucrkcuucuswcrthcn

ist-

also dieser Theii der sehr

Erkundigungen de Co-

reichhaltigen

,

j

Gerhard Rohlfs

dann zunächst die von von

Tuiilet bis

Ouse

in der

der vorletzten von Tuat,

gewundene Route

lich

die den Ksor

,

sorgfältigen Konstruktion des Tagebuchs

vou Brinken

südlich in

so fern

zum Ksor Mlmrsu

Briukcu uud von hier bis

Ssali,

geht

Sie

selbst.



von grosser Wichtigkeit,

i

eine ziem-

sie

als

von Tademait, welches

einnimmt

zum

umfangreichen Erkundigungen de Colomb’s*), denn obgleich diese

letzteren

in

vom Depot de

zwei

ausgestattet herausgegebenen Kartenbliittcm 1

:

*)

mehr zu thuu,

in

ihnen doch jetzt,

wo

grosse Fehler und Mängel

es

möglich

und

sache, eine feste Grundlinie.

cs

ist,

lonieu und Rohlfs geliefert wurde,

hat

sie

zusammen oder ergänzen uud erweitern ist

die

DuEine

sie.

von Ghurdaja

Ued Messejjed bestimmt

Durch Rohlfs’ Forschungen

wird.

erfuhren dieso Itinerarien, de Colomb’s wie Duvevrier’s, in

zeigen sich

ihren südlichsten Strecken, im eigentlichen gebirgigen Uucll-

zu

gebiet

prüfen,

nahe

ilmeu die Haupt-

fehlt

Nachdem

so

Wege

Theii mit den weiter unten folgenden Itinerarien

nach Ain-Sulali, durch welclio die Lage des üed Mija und

sind, so

dass bei ihrem Anblick der Unbefangene vermuthen könnte, es gäbe in Tuat gar Nichts

mächtiges Flussgebiet des Wadi

diesen Itinerarien fallen drei von El Golea

der wichtigsten Wcgobeschrcibungen

im Mst. von

400.000 mit allem möglichen Detail niedergelegt

Von

*).

vcyrier’s

Guerro prächtig

la

uls

für das Plateau

noch Ain-Salah direkt oder auf Umwegen führende

die sehr

ftir

seine Itinerar- Sammlung

bleibt

er-

und nur durch Duvoyricr berührt uud

Mija zwischen El Golca uud Tidikelt ein bedeutendes Areal

ist

im Verein mit

Colonicu’s Route eine wichtige Grundlage giebt

so wichtig

fahren,

bereichert

Mharea nach uuscrcr 136 Kilometer genau

Diese ganze Rontcnstreckc

setzt.

durch die neuesten geographischen Forschungen

lorob’s

dieselbe

durch Co-

,

dem El Buten, und am

bei Ain-Salah,

fikationen

uueh den

sich horausgcstcllt,

Siidrund des Hoehpluteau’s,

Meliami und bei Fogara Sun, öfters Modi-

und

Entfernung

in

Wegerichtung.

Während

unzulänglichen Wegebeschreibungen der Bericht-

,

dass Colomb's Entfernungs-Angaben alle zu gross,

um

Fällen

Wunder

vielen

das Vier- und Sechsfache übertrieben sind.

daher, dasB eine

de Colomb’s Karte von

weniger

in

als

gerade Linie,

Timmimun nach

400 Kilometer oder

3J

welche man

Kein auf

Taurirt zieht, nicht

Grad des Äquators

erstatter

beider

Tadumait

bis

gen schien

Gewährsleute

des

l£ Tugereiseu nördlich von Ain-Sulah za die Oase

,

der hohe Gcbirgsruud

von Tidikelt dadurch eine

Ausdehnung erhielt, hat Ausclmuung erwiesen, dass jener

sich

nahe au Aiu-Salah, Meliana

w.

südliche

u.

s.

bis

fast

lie-

nord-

aus Rohlfs’ eigener

auf einige Stunden herantritt,

in seiner

Yoyoge de M. lt- Comniandant Coluuieu st ds M. 1s Lieutenant Burin »u Gourara. Nourelk» Annuka de» Voyagss 1861, IV, pp. 5—21. *) l)r. A. Manrin, bst Caravans« fran^aUe» au Soudan, rriation du

ganzen Ausdehnung die schroffe Nordgrenze der Oase bildet

rojrage d'Ali bcn-Mebrin. 8°.

und der fernere Umstand, dass wir uns uns mancherlei Gründen gezwungen sahen, die letzten Tagereisen im Ge-

')

*) ijui

y

Paria 1863.

M. de Columb Notice »ur Ist Oa»i» dn Sahara «t 1s» route» Revue algi-rieune et coloniale 1880, U, pp. 29,

conduiscnt.

301, 495. •) Carte- de» Oatit du Gourara, ds l’Ouoguerout etc. sie., dre«s*c par Tcuaeignemenls d’apie» le» inttrncüon» de S. E. Io ManVbai Han1880; und Blatt 11: 1s bieutsnant-Cotonel de Cotomb 1S59 Carte de» Ontia de Tirnmt, dn Touat. du Tidikelt etc. , dre»»6e etc. Diese Karten entbaltsn sin bei weitem reichere» Detail a!» der eben silirtc Aufsatz , welcher nur Ort»-Nameali»t*n , politische Büitbcilung und die allgemeine Beschaffenheit der Oasen behandelt.

don par





und dieser

birge

’)

stark

L.

da Touat y

alioutir. *>

di-

et

selbst eine wustüstlichc

zu

verkürzen

Richtung

giebt.

Dieser

und ihre südliche Richtung

iu

Colomh: Carte generale du (jroupe d’Oaai» du Guurara. du Tidikelt et des roie» suhks par Ir» curat »in s pour

Bchcik-

1

:

1

Die vorstehend

»iebc hauptsächlich in

.650.01 HI. citirter

Ke tue

Karte au Grunde liegenden Itinerarien et coloniale 1800, U, pp. 322 349,

alg,'-r.



504— 53t*.

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Mt'moire zur Karte von

58

hauptsächlich auf unsere

Annahme

Rohlfs’ Reise durch die

(».

einer nördlicheren Breite

von Ain- Salah einwirkend gewesen.

Eine

tliichtige

Kartenskizze in

Wie

Ver-

gleichung unserer Karte mit derjenigen von de Colomb und

Worte

Duveyricr

win.1

Annahme

rechtfertigen.

diese

deutlich

Eine

solche

Vergleichung

kleiner 1

bis 2

und Weiler)

Ksors (Dörfchen

nur

oft

als

Stunden im Umkreis fassenden Raum, welches den

einzige

die

Erdkunde”

für Aligcm.

von Duveyrier's

westlich

ist

')•

Weg

dennoch

von

Nord

Temassanin. Dass die von Letzterem besuchte weisse, thonartige,

daher El-Bijod,

d.

h. das

der Nähe des grossen

Weisse, genannte Wasser-

Wadi

Irharhar nicht iden-

mit Bu-Derba’s gleichnamigem Ort,

tisch

genannten Karten diu Orte mehr gleichmiissig und in we-

geht ganz

klar

aus der Konstruktion der Route hervor und lässt sich leicht

Uber die Oase vertheilt

niger kompakten Einzel -Gruppen

der „Zeitschrift

auch beides und namentlich wohl die Höhcnzahlen

viel

stelle in

erkennen lassen, während nach den

leicht

w.

des einzigen auch von Rohlfs berührten Punktes, der Sauia 1

kleinen Onsenthuilen des ganzen Tuat-Gcbiets eigcnthiimlich

zu sein scheint,

s.

nach Süd gehende Route ungemein wichtig für Bestimmung

wird

Ensammendrängcn

auf einen

u.

zu wünschen übrig lassen mögen, die Route

machen und unsere

ferner auch sofort in unserer Karte jenes

Oasen von Tuat und Tidikelt

und durch E. G. Ravenstein nach dem Text verbesserte

umzuändern, sind

ciuc südwestliche oder wcstsUdwcstliche

erklären aus

dem Umstand,

duss der

Name

I

sieh auf eine

j

weite Strecke und

erscheinen.

Wir kommen zur

dritten

Karte, Rohlfs’

Reiseroute von

und von hier

bis

dieser Strecke nie

Rhadames.

und vierten Hauptiinic der Ain- Salah bis Temassanin

Da

Etwas bekannt geworden

ist,

so bildet

und

zur

einzige Basis

welche der

Eintragung

fleissige



Wir

eine in

lassen

der Nomenklatur Afrikanischer Länder-

nun die bisher

publioirt gebliebenen Detail folgen,

niedergelegt

guten Prüfstein

Duveyrier's

Werk

un-

Ausführliche Daten über mehrere erkundigte Konten 2.

für

Nordwestlichen Sahara. Von

solche Prüfung

in

Beschreibungen der Itineraricn

sind.

in der

einen

die Genauigkeit der Duveyrier’schen Erkundigungen. ist

-

welche von seiner Karte auf die uuserigo übergegangen

Duveyricr über diese Länder gesam-

zunächst iu seiner Übersichtskarte

Diese Route bildet somit

hat.

der zahlreichen Linien,

all’

,

auf eine bestimmte Lokalität be-

strecken häutig wiederkehreude Erscheinung.

über Laiug’s Bereisung

die Konstruktion der Rohlfs’schen Reiseroute die erste

melt und

zieht 1.

nicht

Eino

3. I.

uns möglich geworden durch die freund-

El-Golea'a



ff.

Durryricr *).

Tabalkusa

— Tinmmnun.

Übersendung des gesummten Details von Seiten des

Route von El-Golea’a nachTabatkusa (Franz.: Tabulkouza).

geehrten jungen Forschers, und wie sehr eine solche Prü-

Starke Märsche. l):e Richtung ist mit «lern Kompass in Ei-Goiea’a genommen und bei Zeichnung meiner Karte benutzt. Mittags Halt bei tbillcn, Drunncn. 1 Tag Abends Kachtlager in der Ebene eon Mcsgäg. 1 Tag Mittag» Teili». Nachtlager in der Wüste. 1 Tag Mittags Ha»si Ickns, Brunnen, oder ’Atrüs», Bruuuen, msd Nachtlager in KI-'Arg. i 1 Tag Mittags bei Kl-Hazma, ltrunncn. Nachtlager in der Wüste. 1 Tag Mittag» Kat>elEe von SsTdi-Mulci-cl-Gandüe. Nachtlager iu der Wüste. 1 Tag Mittags lia»»-c)-Hamar, Bruuuen. Nachtlager in der wüsten Ebene, Er- Itug genannt. 1 Tag Mittag« Tabaikusa (oder Tahalkosa), Stadt.

liche

fung zu Gunsten desselben der weit

weiter unten sie

ausfällt, lehrt eine

Vergleichung

ahgedruckten Itiuoraricn Duveyrier’s, so unserer Karte

das Gebiet

berühren.

Dass das

und die Wegekriimmuugcu nicht so genau und richtig aus dem Mund eitles Arabischen Kaufmanns oder eines Tuareg - Häuptlings erkannt werden

topographische Detail positiv

konnten, wie zu beschreiben es erst einem gebildeten Europäer

Vorbehalten blich, für die

selbstverständlich und entschuldigend

ist

wenigen kleinen Irrthiimor, die sich

bei

Duveyricr

in

der Lage einiger Brunnen oder der Richtung mehrerer Wadis finden; die

Hauptsache

liegt

immer

in der



— — — — —

Übereinstimmung

Route von Talmlkusa nach Timmtmun. I

1 J

Tag Tag Tag

oder relativ richtigen Entfernung und Aufeinanderfolge der

Namen und

diese

in so erfreulicher

die

eben finden wir bei Duveyrier's Itinerar Weise, dass wir annehmen müssen, auch

übrigen Itineraricn

vortrefflich bestätigt

Vor

in

längerer oder kürzerer Zeit

als

der

mehrerwähnten

Itineraricn

noch ein Paar Worte über die fünfte Hauptlinie der Karte, Bu-Derba’s Route von Wargla nach Rhftt im August und September 185s, da sie ebenfalls eine Basis abgiebt für einzelne Theilc der

Duvcyrier'sohen

richt und Karte über „Revue algeriouuc et

in

Wüste.

cl Käf, Dorf.

Route von El-Golea’a nach Schüref im Augcrflt Diese ltoute wurde mir mit den täglichen Peilungen von einem Chcbir gegeben. Die Schnelligkeit ist eine geringe, nämlich der Gang von Schafen: Karawanen brauchen nur H Tage für dieselbe Knute ich gehe die Kompass-Richtungen , wie »io mir die beute zeigten. Ich richtete Norden de» Kompasse» nach der gegebenen Richtung und la« dann die Zahl ah, auf welcher die Magnetnadel still stand.

dm

zu finden.

Kitdersclireibung

— Mittags Oscar Tahtäni. Dorf. Nachtlager der — Mittag« Qayar lghscr, Dorf. Nachtlager: Qa^ar — Timmimun, Stadt.

diese Reise

colouiale”

Erkundigungen.

Be-

erschienen zuerst in der

1859, eine

Übersetzung

Karte von Ism’ail Bu-Dcrha's Route von Kl-Agbuzt nach Glut, 1858. Mst. I S.ooO.OoO. Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, N. F. Bd. VIU, Taf.1 VI. *) Herr Duveyricr ist so freundlich gewesen, die Abschrift der ltinerarion au» dem Manuskript rum »weiten Bande seine» gro»*«n Werkes selbst zu besorgen, und zwar in Deutscher Übersetzung und Schreibart der Namen, also » dem Französischen z, ss dem Franzö’)

:

=

sischen

s.

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Memoire zur Karte von G.

— — — — —

1

Tag I Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1

— —

-

1

wenig Saud . bei drei FeliMMpitttt „ in ritior Ebene zwischen Felsen „

1

Bruunen Eben*

Augenil



»35

.



115

.

.

— —



immer im lud Mija oder Uid ed-Dfaa. Man geht über die Tag Mündung dcT Mijat, von Süden kommender Zuilütse, den Müssa b«n ’Aisch, von SW. kommenden Zullu»». Mau verlässt den Ursprung dt*- fäd Mija uud geht über eine Wasserscheide im Ge-



1

birge. Südwärt’* kommt mau in rin anderes fädi, das südwärts und Übernachtet in demselben bei Ki-Gettära, Quelle mit Fahnen. Das fäd el-Gcttüra verliert sich in dem Walde von Gebüsch des Tidikelt oder des Bexirks ron In-

seiner

gelang

es

ihm

grossen Routine

den

auch kamen.

Nachdem Liviugstooe im Jahre 1859 von Süden her den

')

Da*, der Livingatone'schen Expedition die Priorität

der

Ent-

deckung des Nyassa zukommt, unterliegt keinem Zweifel, denn sie erreicht* das Südende des See’» kurz vor dem Mittag des 16. 8ep-

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Untergang der den

nicht,

schen, er

Sec in seinen Umrissen

kam

offene Frage.

zu erforEnde und sein et-

nicht au sein nördliches

waiger Zusammenhang

mit

anderen

See’n

Weg

über die Gebiete hinaus,

Wenn

päern betreten waren. standen

sie

noch eine

ist

Die fürstlichen Mittel, über welche Fräulein

Tinne verfügte, bahnten ihr und Hergi den

der Deeken'schen Expedition, September 1865.

v.

vollständig

die

Heugün

v.

uicht

von Euro-

schon

Itaker Erfolge errang, so be-

weniger dariu, dass er beträchtliche Strecken

neuen Bodens überwunden

Wich-

hätte, als vielmehr in der

tigkeit des Nachweises, dass der Fluss

diese Erfolge erkaufen

!

Au

mehr

mit

Glück

der Westküste wurde

Quentin

St.

zurückgetrieben,

besucht

harren

2

seit

Julireu

Fahrt, flussaufwärts

Ende

glückliches

Tagebuch und

Über diese Fahrt uud

an.

liegt

nns ein Auszug aus

v.

un-

ihr

der Dockeu’s

ein Bericht dos Marino-Lioutenant v. Schickh

un das Hanseatische Konsulat, datirt Zanzibar den 28. Oktober, vor,

denen wir die uaclifolgenden Details cutnehmcu

ihrer

Du

Auszug aus Baron

er

Die Gesellschaft

Chaillu

die er früher

Mage und

Lieutcunnt

hatte;

Tod.

Dampfer „Welf’ wurde beschädigt, kouutc aber wieder uusge bessert worden und trat am 15. August von dem nahe der Münduug gelegenen Orto Dschuba die grössere

von Gondokoro dem

Lutu Nzige entströmt, und mit welchen Opfern musste aus denselben Landschaften

Auch der

67 aus Hannover seinen

der Diguniuur Ilitzmann

dabei

aus

Freilassung

und nachdem

der Deeken’s Tagebuch.

v.

nach dem Todo Hitzmaun’s

bestand

früheren Mitglieder Graf Götzen so wie

die

wegen Krankheit nach Europa zurückgckelirt waren, aus neun Europäern Baron v. der Decken, MarineDr. Kernten

:

Sego, ohne den Niger weiter erforschen zu können; Rohlfs

Lieutenant

musste wegen Mangels au Geldmitteln von Tuat nach der

Breslau, Maschinenmeister Kauter, Jäger und Privutsekretär

gute Aussichten hatte, Timbuktu

Brenner aus Merseburg, Obcrfouerwerker Deppe, Zimrnor-

Küste zurückgehen, zu erreichen, und

als er

uls er besser ausgerüstet

zurückknm, fand er die Tuareg keit eines Vordringens in ihr

nach Ghadamcs

Krieg und jode Möglich-

in

Lund war

ubgeschuitten.

Noch

mein- verfolgte das Unglück von Anfang an die schönen Unternehmungen des Baron Karl von der Decken, trotz

der uufgewendeten sehr bedeutenden Mittel und trotz seiner bereits seit

1860 gesammelten Erfahrungen.

schütternd sind die letzten Nachrichten,

die

Wahrhaft

er-

den traurigen

Ausgang der Dampfschifffahrt auf dem Dschuba melden und über das Schicksal des Barons selbst die schlimmsten

mnnn Brinkmann

nach dem Inneren zu benutzen, verlies»

er

am

16. Juni

1865 Zanzibar mit seinen beiden Fluss-

Der „Welf” war 11 9 Fuss lang,

ging 2 j Fuss

tief,

Hindi

zwischen der Insel Thula

kleineren Dampfer, die

in

der

vor Anker.

S. Br.)

„Passpartout", seinem

Nähe einmündenden Flüsse

und Schum bu und wendete sich daun nach dem nörd-

Tiiulu

licheren

Dschuba,

Äquator

liegt.

dessen

Auf der

Mündung

wenig

südlich

vom

gefährlichen Barre dieses Flusses

der „Passpartout” Ende

ging

dem

Juli

unter und

leider

fuud

war mit 5 Geschützen

Morgen des Eine

15 Fass

arrairt

breit,

und hatte

August kam der Dampfer nach

16.

mit

einer Stadt

,

Thoren.

einem

grosse Anzahl

Pallisndcnzaun

und

zwei

der Einwohner standen

am

Landnngsplatz, jauchzend und lärmend über das auch nicht

ein

tun 20. Juni

den cin-

Dolmetscher

eine Niederdruckmnschine von 45 Pferdekraft.

genommen, und ging

hier aus untersuchte er mit

uls

hinauf zu führen, sich aber als unwissend und unbrauchbar erwies.

gesehene Wunder.

und dem Afrikanischen Festland (1°

Von

den Berichten namhaft ge-

iu

fungirte, die Führer und Diener Barraka I und II, Kcro, Tschakua aus Thula, Abdin Ben Nur, Assalon und ein Pilot aus Sondo, der sich erboten hatte, das Schiff bis Berdcra

dampfen!, von der Britischen Korvette „Lyra" ins Schlepptau

Von

Maler Trenn aus

,

macht: der Bravu- Häuptling Abdio, der

Am

Nach seinem missglückten Versuch, den Osi oder Dana

Link

und dem Koch Theis.

gebornen Begleitern werdeu

Befürchtungen erwecken.

als Wnsscrstrasse

Schickh, Dr. med.

v.

Schaf,

wofür

Die Ältesteu schickten eine Ziege und ihnen

der Baron

zukommen

5 Thaler als Gegengeschenk

Am

atu

folgenden

Tage

lies».

wurden Leute ans Land geschickt, um Holz zu hauen und Proviant zu kaufen aber da man jetzt bei 18.

,

den Dörfern der Wascguu war, die höhere Preise Leute weiter unten

als die

um

am

20. handelseinig werden.

übrigens gut, brachten Ziegen

Fluss,

so konnte

stellten

man

erst

Die Wasegutt beuahmen sich

zum Geschenk und

erklärten,

dass sic alle des Barons Skiaven seien und ihn selbst höher tember 1850, wogegen Dr. Ro»cber am 28. August erat eine Tagereise von Kilos entfernt war (». „tieogr. Mittb." 1850. S. 518) und bis zum 16. September nicht an den See gelangt arin kennte. Wenn aber in Konen! Rigbjr'e offiziellem Beruht über Roscher'« Ermordung und danach in den öffentlichen Blättern der damaligen Zeit wir in Liring»tone * „Neuon Missionsreisen in Süd- Afrika“ der 19. November als der Tag von Roscher'» Ankunft am Nyassa genannt wird, so beruht An uns selbst schrieb Roscher aus Nussewa da« aut einem Irrtbom. am Nyasse boreits am 20. Oktober, um un» seine Ankunft am See zu melden (s. „(jeogr. Mittb." 1860. 8. 280); wir verrouthcti daher, dass A. 1*. der 19. Oktober der Tag dieser Ankunft war. -

achteten

als

Gott

Die Vf hvv ua

').

Am

Laben

Nachmittag des 22.

ging

der

bekanntlich ihr« Wohnsitze der Insel Zanzibar g.-gcnlllwr , südlich vom Fanconi-Fluss. Wir ein Theil dieses Stammes an den luchubs gokommen , erzählt Are Angelo , von dessen Reis« auf dem Dschuba im J. 1844 weiter unten die Rede sein wird. Kr nennt sie Mi-agor* und berichtet „Vor etwa 15 Jahren (also um 1829) war eine grosse Zahl Sklaven de» Misagora-Stainmc« von ihrem hitnde, welches ung.-f.ihr unter 7° 25’ S. Br. und 10 Tiigereisen von der Kii«te liegt, nach Zanzibar gebracht worden, und zwar boupt*)

Untergang der

cs

der Decken'schen Expedition, September 1865.

v.

Dampfer vor einem kleinen temporären Dorf der Wabuni vor Anker, dessen Bewohner in aller Eile, mit Zurüeklussuug alles Hausrnthes das Weite suchten, obwohl ihnen Dolmetscher

der

zugerufen

hatte,

es

Vieh enorm hoch.

und

Übles geschehen.

,

wurde auch der Mann aus Sondo

hier

dem Chef

genug

nicht hoch

meine Meinung von

dass

,

mir zehn

wiederholte

er

sei,

j

Mal, dass er ein grosser Sultan

Am

mau

Leider

gewidmet.

der Jagd

Berdera mit.

einen Brief nach

Angst

j

17.

wurde Manchur

sei.”

passirt. das aber nicht dicht

1

)

liegt und von ihm aus nicht wurde Holz geschlagen und am 19.

18.

Proviant zu kaufen und Holz ciuzunehmen,

halbe Tage

auch wurden

machen,

sichtlich in

um

Er gab mir,

.ich cs gekauft hätte.

tun Flusse

vor sieh, da

Die Fahrt ging im Gunzen langsam

um

zu

Abdio schien

weiser nach Berdera engagirt.

viel nulcgtc,

wenn

als

wichtig

sich

bekam einen Ochsen

kaufte und

Ich

Schaf als Geschenk, was mich natürlich noch mehr

ein

kostete,

Weg-

als Pilot oder

ganz gut, doch waren die Preise für das

haften Somali

ihnen nichts

sollte

Eben so waren die einzelnen Hütten und die Dörfer der Wabuni, die an den folgenden Tagen passirt wurden, von ihrem Bewohnern verlassen, Alles war geflohen, Nur in dem Dorfe Wcresc zu dem der Dampfer am 27. kam, liessen sich die Leute einigennaassen beruhigen und

Der Chef betrug sich für einen bottcl-

ans Lund.

Stück

:

erreicht,

sichtbar

Am

ist.

die Stadt Berdera

ziemlich hoch

dos Flusses

Schnaren von Neugierigen

liegt.

ist

auf beiden Uferu

diu

sogar die Nacht

blieben

j

Auszug aus dem Tagebuch nicht

der

um

zurückgelegten Strecken

die

hindurch au den Ufern.

genug,

vollständig

Die nun folgenden Begebenheiten stehen mit der Schluss-

mit voller Sicherheit be-

rechnen zu können, denn er lässt bei manchen Tagen im

Katastrophe in so engem Zusammenhang, dass es

Unklaren, oh überhaupt weiter gefahren wurde oder nicht.

ständnis» nothwondig wird

Vom

Kürzung wiederzugeben. „Deu 20. Abdio nebst Gefolgo

5.

September beginnen die Klagen

mau

Fahrwasser;

musste

vom Kahn

wiederholt sass der Dampfer Stunden lang

über schlechtes sondireu

fest,

so dass Abdio

und Kcro schon dringend zur Umkehr mahnten.

Am wo

11.

gende,

September passirten die Reisenden eine

die Galla in der trocknen Jahreszeit mit ihren

richten:

Stelle,

Hecrden

Guranna 2 )

und

eine Anpflanzung

durchnus

Stunde oberhalb dieser Anpflanzung

hielt

den Dampfer auf und während ein Theil der Gesell-

schaft

im Boot deu Fluss weiterhin untersuchte, dabei auch 170 Fuss hohen Hügel

einen etwa

wurden

bestieg,

kaufen. erzählt

Stadt

Als diese Leute v.

einige Ochseu

am

anderen Morgen zurückkamen,

der Docken, „meldeten

Anole,

sprechen

um

Abarro (Barrodina)

wünsche

gebracht habe.

sie,

am

dass

Manu

und Ochseu, Ziegen und

Ich ging in Folge dessen nach

dem Früh-

ein

ist

waren

Beide

Es wurde

ein

tende

Persönlichkeit

weitem besser

zu

Mtama

als die.

nach

voll

süsser

au mein Boot

)

günstig,

die

ich

doch bei

Die Entfernung von

hutte.

Gumaua über Land

oxistircud, aber wo,

nicht sehr

welche der der Somali-Sprache mäch-

Abdio mitgebrucht

tige

3

Die Nachrichten,

sein.

wenn auch

eiuzog, lauteten,

i

und

höflich

Ochse au Bord geschickt und

Der Chef der Stadt schien übrigens eine unbedeu-

gelegt.

mit-

durch bettle von Larau, Parva, Dschuba, Brava u. s. w. Der grösser« Theil dieser Sklaven befreite »ich sehr bald und lic** »ich am Dtchuba nieder. Ihre Kolonie besteht au» einer rieratieh grossen, vom Plus« getheilten Stadt, auch gehören ihnen mehrere kleine Dörfer am Dschuba. Sie »ollen etwa l.'stK) Seelen iahten, verstärken »ich aber täglich durch entlaufene Sklaven und Andere. Ihr König maasst sich an. Ktwa» von einem Mohammedaner %u »ein. Ihre Stadt ist durch eine Art doppelter Pallisaden aus sehr dichten stacheligen Dornen stark befestigt, eie haben sogar die iiara Dearer-Soraali , die flir unüberBewaffnet windlich gelten, von »ich abgehalten und lurückgrscblegen. sind »h- mit aelbstverfertigten Speeren, Bogen und vergifteten Pfeilen. Diese Misagora sind keine Nomaden wie die (iallB. sondern haben feste Wohnsitie. Sie verfertigen ein Baumwollemeug ähnlich dem von Daebuba. Dir Misagora sind der schönste Nogaretamm 0»t - Afrika’», die Frauen sind ausserordentlich hübsch und werden häutig von den Arabern in Zuaiibar und anderen Orten al* Maitrexen gehalten: auch sind sie der kriegerischst« aller Neger-Stämme." A. P.

Er

feige über alle Maasscn.

Milch, Hühner, Eier und ein Sack

mich zu

Schafe

Amio.

heisst

Redensarten.

der Chef der sei,

Leute vou Berdera

die

verwickelt.

9} Uhr fuhr ich aus Land. Der Sultan oder wohl mehr Scheich ist liumadi Ben Kcro, der wohlhabendste

und Ziegen zu

Ufer

Krieg

Um

die

beiden Barruka, Kcro und Assalon zu Fuss nach der Ansie-

delung zurückgeschickt ,

in

seien

unbrauchbares Geschöpf, jeder Einflüsterung der

Eingobomcn nnchgchcnd und dabei

wieder eine seichte

Stelle

von Berdera nur 2 Stunden entfernt mache der

Dschuba einen grossen Wasserfall;

kommen, und am 13. Somali auf dem linken Ufer. Eine

zur Tränke au den Fluss herunter der

Ver-

um 7$ Uhr an Bord. Er hatte keine Lebensmittel angeschafft und brachte folnatürlich sümmtlich lügnerische und falsche Nach-

und

aus

zum

den Rest des Tagebuches ohne

,

4

konnten

bis

5

sie nicht

Tage;

hier

der Wasserfall

nngeben

sächlich

;

es existirteu

Feindseligkeiten zwischeu der gegenüberliegenden Stadt und

Gumana, ist

dagegen seien

sie

iin

tiefsten Frieden.

Die Stadt

durch eine an vielen Stellen sehr zerfallene Stadtmauer

und einen Graben

hammedaner, Bon

Kcro

sie

umgeben.

Die Leute sind strenge Mo-

rauchen und schnupfen nicht, ja Hamodi

wollte

nicht

einmal

in

sein

eigenes

Hau»

Chri»tophcr’»chcn Kart« im „Journal of tbo R. Qeogr. Soc. of London, 1844”. A. P. ')

Maii-ur

-)

Ganana Dr. Krapf », Gananeh

di r

Berdera (Bnrdrra, Barderh) Eine Art Uirae.

Limit. Chriatoph«r'» liegt oberhalb

am Dschuba.

A. P. A. P.

Untergang der horeiukommen, in •welchem

ich

v.

rauchend aass

der Decken’schen Expedition, September 1865. ').

Die Leute

bewaffnet, Bogen

sohildcn

69

und

man

sieht

Pfeile

selten,

I

sind mit Speeren und recht hübsch gearbeiteten Khiuoccros-

Gewehre gar

man die strengen Ansichten der Bewohner von ßerdera und Yrrbtmlung »teilende Gft*rhicbtc der Stadt t heilt Dr. Krapf und 206) Näheres mit. Im Dezember 1843 wurde ihm in Barnim oder Brava Folgendem erzählt: „Zehn Tagereisen nordwratlich von B&rawa liegt die Stadt Hanlora am Dschob-Flttss , ron wo aus die Karawanen den Flua« entlang nach der wichtigen Handuhtitadt (ianana oder Üanali gehen. Bardern wurde erbaut von einem gewinnen Scheich, der die «drengen muliammrdanischcn Grundsatz*- der Wthabi fenthielt und verbreitete. Die Stadt wurde von den Somali endlich ganz zerstört, weil die Fanatiker von Bardera Furcht und Schrecken bi« an die KiUte nach Barairn verbreiteten und die Somali zu ihrer Sekte mit Gewalt zwingen wollten.'* Ferner gab ihm itn März de» folgenden Jahre« ein Mann au* Burawa folgende nähern Nachrichten über die Stadt Harder oder Bardera: „Ein muhnmmedanitcher Scheich au» Mukdi»cha, der streng ain Koran hing, wandert© vor 26 Jahren (also um 1819) aus «einer Vaterstadt au« und baute sieb eine Hütte am Dschub-Flu**, wo er .bald eine Anzahl von Somali ala Schüler und Nachfolger um sich venminmelte. Mit ihrrr Hülfe baute er ein Dorf, welche* bald zu einer Stadt wurde durch dio herbei«trömenden Somali, die seine Grundsätze aunuhmen. Al» sich der Scheich stark genug fühlte, überschritt er den Dw-hub und schlug die Galla in mehreren Treffen» konnte sie aber nicht zur Annahme de« MuhammcdMiiimnu!» bewegen. Als der Scheich starb, wurde Scheich Ibrahim sein Nachfolger im Regiment zu Burdcra. Ibrahim sandte einen Boten nuch Borawa und befahl den Einwohnern, vier Tunkte anzunehmen, nämlich ')

über

es oft

1.

dass sic das T&bukr.tuchcn aufgehen sollten;

dass hinfort Niemand Elfenbein kaufen noch verkaufen «ollte, da das Fleisch des Elepbanten unrein sei, folglich ein reiner Muhammedaner «ich durch die Berührung mit Klephantenzälinrn verunreinigen würde; 3. dnvt die Somali-Frauen zu Hause bleiben, sich verschleiern und nicht halb nackt herumlaufen sollten; da»?> die Somali hinfort nicht mehr in die Häuser ihrer Nachbarn 4 gehen sollten, ohne anxuklopfcn und die Erlaubnis* des Eigentümer« zum Hineintreten erhalten zu haben, und das« sie ihre Blicke nicht auf das Eigentum denselben werfen sollten, weil der Anblick sie leicht xum Diebsuhl oder Raub verleiten könne. „Als der Bote diese Artikel verkündigte, wurde er von den Barawa2.

.

Leuteu getödtet. Ibrahim sandte einen zweiten Boten , der anch getödtet wurde. Nun marschirtc er mit 17(H) Maan gegen Burawa. nahm die Kameele, Sehafr und Ktlho der Einwohner hinweg und »indte die«e Beute durch 300 Mann nach Bardera, während er an den Ufern des Jlaines-Flusses Halt machte und die Barawa-Lcute zur Unterwerfung aufforderte. Allein diese sammelten ein Heer von 10.000 Mann und griffen dir Fanatiker von Bardera au, wurden aber von diesen total geschlagen und zerstrnut. Noch wollten die Bardrr- Leute die Sache im Frieden abmachtn, aber die Barawauer weigerten sich, worauf jene Barawa erstürmten, plünderten und tödtrteu, wer ihnen in die Hände fiel. Auf dem Heimweg wurden sic von 20.000 Somali überfallen, die»« wurden aber in die Flucht geschlagen. Seit der Zeit gewannen die Barderoner grosse Macht und bedeutenden Einfluss und die BarawaLcute mussten die vier Artikel annehmen. Da jedoch die Barder-Lcutc ihren Fanatismus zu weit trielwn. » vereinigten »ich endlieh die Somali Der Somali-Scheich zur gänzlichen Zerstörung der Stadt und Sekte. Jusuff rückte mit 40.000 Mann vor die Stadt und umgab sic mit cinrm sechs fachen Lager, so da-»* kein Barderaner entfliehen konnte. Die Minner wurden getödtet und die Weiber und Kinder zu Sklaven geDie Stadt wurde von Gruud aus zerstört und «eit jener Zeit macht. hatte die Sekte alle Bedeutung verloren, »oll sich aber in der neuesten Zeit wieder regen.'* Die Zerstörung von Berdera muss in da» Johr 1843 fallen, da »ie in» Marz 1844 al« nicht mehr ganz neue» Ereignis» erzählt wurde und im April 1843 erst hevorsUnd, denn als Lieutenunt ChrUtopher in diesem Monat am Haincs-Flus* war, hat ihn Scheich Jusuff um Bei«Und in seiner wichtigen Expedition gegen den Häuptling von Berdera, den Alle Somali waren nach ChrUtopher gegen er zu vernichten hoffte. Berdera erbittert und bereit, dem Scheich Ju»u ff zu folgen. Chriatophor erfuhr, da«» wenigsten* 10.000 Mann während der lot/.ten fünf Jahro in dem Kriege gegen Berdera gefallen seien und da»» die Bezwingung Petermann'» Googr. Mittheilungen.

1866, Heft

II.

aussehender

pfeilartig

um

Fuss

1

die damit iu

(„Keilten in Ost -Afrika” 1, SS. 171

abnisirt,

eben so viele Männer, die es wachsen lassen

sieht aber

und denen

Das Haar wird theilweis ganz

nicht.

Kamm

den Kopf herum steht; ein hiuton durch dasselbe ge-

ist

steckt.

„Den

am

Um

21.

rechten

Uhr mit Abdio uud Amio nach der

9

Ufer liegenden

Einwohnern waren

Dur Chef

Stadt.

uud schenkten ninou

Ochsen.

Zu erhandeln war von ihnen

trotzdem

dass

sic

Schaf forderton I

absolut gar Nichts,

zum Verkauf

Ziegen

4 Thuler und so

sie

Nachmittags wieder

war das Gerücht

schon passirt habe.

Wasserfall.

dass

ein



,

später in der

Die Leute vom jenseitigen Ufer waren

Schafen uud Ziegen herüber gekommen, handeln.

In

zweiter

Wasegua-Dörfer

die

Morgens früh auf der Jagd

„Den 22. Stadt.

ein

im Verhältnis*.

dem

verbreitet,

Dampfer den Fluss herauf komme und

!

Für

anboten.

auf morgeu Jugdpartic

die Stadt,

in

fort

verabredet, auf übermorgen Tour nach

der Stadt

nebst den

freundlich, Hessen meine Ziegen schlach-

ten für die Leute, die ich mit hatte,

mit

ihren

um von Neuem zu

Natürlich zerschlug es sich von Neuem.

Ich be-

den Leuten zu sagen, duss ich

ging den grossen Fehler,

mich nicht betrügen Hesse und

sie in ihrer Preisforderung

eben so gut wie Diebe wären;

um

ihnen

aber zu zeigen,

ums Zeug zu thuu sei, gab ich deu Abdio benahm sich heute beiden Chefs jedem ein Stück. dass cs mir nicht so

dumm,

wieder so unverständig

dass Kcro

selbst

an mich

kam und mointe, wir würden durch sein albernes Wesen noch Unannehmlichkeiten mit deu Leuten halten. „Den 23. Gestern hatte Homadi Ben Kero versprochen, heran

8 bis in

1

0 Säcke Mtarna zu

Empfang zu nehmen,

liefern.

Ich hatte Abdio gesagt, sie

er hatte aber mit seiner gewöhnlichen

infamen Indolenz es vorgezogen,

für

sich Schauris (Unter-

handlung) zu machen, austatt meine Arbeit zu thun, und so

war heute der Chef und der Mtama verschwunden. Auch Amio stockt trotz seinor vielen guten Worto mit dun Anderen unter Einer Decke und Abdio

rend der Zeit unseres Hierseins gekauft,

um

während

ich

einen billigeren Preis als

die Stadt ging,

um

ist

hat

nicht besser.

er.

Wäh-

er ein einziges Schaf

drei Schafe gekauft

bube und zwar

Nachmittags, als ich in

den von deu Leuten gereinigten Mtama

zu messen, erhielt ich die Nachricht, dass Hamadi Ben Koro die Ordre gegeben, duss

den Europäern keine Lebensmittel

verkauft werden sollten, und Abdio TOB Bravo

vor 3 Jahren

(also

kam

mit

dem mündlichen

1840) Statt gefunden hohe.

glückliche ltrava

wurde nach dem Fülle

mit einer Steuer

belegt, aur Strafe dafür, das* e* besiegt lt. (ieogr. Sec. of London”, 1844, pp.

(„Journal

of tho

und Guillain, „Documenta aur l'histoire, de l'Afrique orientale”. Ul, p. 188.)

Berdera’.*

la

Du* un-

rom Scheich Jusuff

gitographic et

worden war. 90 und 91, te commereo A. P.

»0

70

Untergang der

der Decken’schen Expedition. September 1S65.

v.

„Ich habe heute mich reiflicher Überlegung uud Rück-

Aufträge au mich, dass er mir glückliche Reise wünsche.

Ich

meinen siimmtlichcu Leuten,

kehrte mit

Stadt

waren, an

Mögliche zu

liord

zurück.

probiren,

schickte

Um



ich

die

übrigens

der

sprache Folgendes beschlossen: Ich gehe morgen früh, von

alles

den Führern und Link begleitet, mit meinem Boote nach

in

nocli

Abdio aus Land,

Amio, der wie immer, wenn es etwas Unangenehmes

in



um

Bcrdcra.

der

vingstone in der

„Nach einer Stunde erschien Amio wirklich uu Bord,

Schiff

Tage habe verlassen müssen und von der ganzen Geschichte

Er

seine Person

für

trotzdem, duss er Sultan sei, fehle zu erlassen

,

ver-

die

Er

und der Sultan

sei

morgen

um zu

Um

24.

von denen einer

Uhr au Land, wo

0

bloss ein ein-

ten;

er gab

mens an

Er

ich

weiter keinen

zur Vcrsölwung, die

Gruud

geschickt, Ersterem

160 Yards und

„Den

ich jedoch

er

sei

in

so

wir fort, Kohlen

verstopfen.

„Sonntag den

Von Berdera

der Insel

hcrübcrgehoU

,

Nachdem

ich das Grossboot

der

auf

von

au Land nebst 0

„Den

als

Wache

bei

dem

Um

versprochene Führer noch

ruhen.

immer

dem

Proviant

sei,

Anzahl Neger;

der Mciuung,

in

schickte ich das Boot mit acht

Da

unsere Führer noch ein

er

Die Borilcra - Leute

hatten

ihm gesagt, der Sultan vou Berdera habe uns zu sagen, wir möchten i

Ufer bringen seien.

Vom

,

da wir

Mann

mir aber zu lauge ver-

— weder Brief des Barons war dabei —

weilte, rief ich ihn zurück.

um

Baron gaben

sie

geschickt,

unsere Effekten auf das linke

rechten einem Angriff ausgesetzt sie keine

Anzahl auf 150

Der Sering Dus war bcfiem-

Auskunft.

muss sagen, dass ich Alles für vergebene Mühe halte und den „Welf” aufgebc. Er kann uns

schützte

nur in so fern dienen, ein Floss zu machen, nachdem wir

') Dr. Livingxtone hat bekanntlich von Bombay atu eine neue Expedition nach dein Ost- Afrikanischen See'u-Gebiet angetreten, Herr v. der Becken tiexog daher da« Gerächt von einem den Dschuba beraufkominnnden Dampfer aut diese Expedition. A. P.

ihn

ans

27.

Ich

einander gebrochen.

geschlogen.

Neue Zelte

an Land nuf-

-

j Uhr Nachmittugs nach Abessen Neger sahen wir zwischen den Bäumen düs anderen 1

und dein Sering hinüber. j

wurde mit dem Ausschüßen bc-

Mann und den llundcn

Aus-

-

der

(linken) Ufers eine grössere

mit

Link, Trenn, Kanter und Brinkmann schlafen

Gepäck und Schafen.

die

dass das der erwartete Führer begleitet von einigen Leuten

gouncu, gegen Sj Uhr war der grösste Theil der Sachen ,an Land.

Lecke zu

Oktober Hess ich die Leute

1.

war

nicht zurückgekehrt.

,

Kessel hervorsprudeln.

28., 29., 30. die

wir

warten mussten.

Der Maschinenmeister Kanter rief sogleich duss Leck gesprungen wäre und mau sehe das Wasser unter

dom

Den und

hatten

uuszuschiifcu

Nachmittags

30.

und Dichtung der Lcckc beendet, das Wasser im Flusse war jedoch über 2J Fuss gesunken, so dass wir, um den Dampfer Hott zu machen, jedenfalls auf höheres Wasser-

5 Thaler.

,

Den

schiffung

80 Yards Amor und 5 Thalor, Letzterem

kaum bemerkbar bewegten

Schickh.

welcher Letztere mit Brief und

fuhren

solchen.

v.

uns der Herr Baron,

verliess

zu seiner nicht genügen

mir eine Ehre zu erweisen dachte,

dass wir uns

Morgens 6 Uhr

28.

von Dr. Link, dem Brava-Chef Abdio, den P'üh-

und vier von unseren Negern.

einen Stein und gleich durauf rückwärts wiederum auf cineu

ein

es

der Bericht des Marine*

Proviant bis längstens den 30. von Berdera zurückkommen

vor der Stromschnelle sticsscn wir plötzlich, ganz langsam ,

aber

der Decken’«,

v.

sollte,

6 Uhr in Gang. Der Ochse so wie kam natürlich nicht. Um Uhr 8 Minuten vor der Stromselmelle Aukur geworfen. „Don 26. Gegen 2 Uhr in Bewegung; unmittelbar

fahrend

Tagebuch

das

Baracka und Kero,

rera

ihn gefahren.

das noch nn Land seiende Koni 11

dort nach

und bot die Hnud

auf die Erde

Um

„Den 25.

mit

unmittelbar daran

sich

begleitet

Durch Abdio dem Sultan und Amio ihr Präsent

ausschlug.

und kehre dünn nach der

lohnt,

um

Bericht des Marine-Lieutenant

Im bit-

seines gestrigeu Beneh-

der Teufel

,

seinen Turban

Verwunderung, da

so

Proviant

Geschenk gebracht wurde, antraf und

als

sondern meinte

,

legte

,

dum ubzubrcehcudcu

Berdera aus

Licuteiuint v. Schickh, den wir hier vollständig wiudergebeu.

ausserdem noch 100 Maass Mtnmu. Nach-

kam Hamndi Ben Kero, um Verzeihung zu

mittags

Hier endet schlicsst

drei Ochsen,

die beiden anderen auch für einen civilen Preis kaufte.

Dorf Ik'kum

nicht

dem Boote nach Ycmbo (an der Mombas zu gehen oder um diu Leute nach Gumauu vorauszuschicken und bloss selbst vou Ycmbo den Succurs zu holen.”

genug Proviant

ich

wo

,

ob ohne Dampfer sich die erneuerte Reise

,

Mündung) zurück uud von

Ich entlicss ihn iu Folge dessen ungehindert

„Den

sehen

StromsclmcUe zurück,

zusammenzubringeu und llamadi Beu Kero zur Abbitte zu zwingen.

Ich schick« von

auf dem Dschuba noch

nicht die Macht, solche Be-

verspreche,

zu bauen.

dass Li-

so versuche ich mit dusscu Hülle

noch der Stromschnolle und gehe zu Fuss nach Gitiuano, ]

Ben Kcru habe

er sei eben so viel als jener und mehr,

da er ein Brava-Munn facher Somali.

erbötig,

sei

lluiuudi

'),

hat Schickh den Auftrag, ein Boot aus

er erklärte, dass er Oesclütfte halber die Stadt auf ein Paar

langten Lebensmittel anzuschaffen,

gewisse Kunde angnlangt,

die

Nähe

noch ein Mul mein Glück mit dem „Welf’

Stadt giebt, sich entfernt hatte, an liord zu bringen.

Nichts wisse.

Ist dort

ihre

bis

200.

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*

dond, da,

Untergang der

wenn der Raren noch

stens

jedenfalls

hatte

er

schon verlassen

Berdera

gegeben hatte

Nachricht

schriftlich

Brief uud Proviant da sein musste

und

,

der

Führer mit

ich schickte

daher Nichts

doch

,

;

der Decken’schen Expedition, September 1865.

v.

Berdera war, er wenig-

in

auf das andere Ufor, sondern befahl Brenner, nach der Ruhe-

um

der Mannschaft

zeit

anzulegen.

,

Ansinnen keine Folge andere

Uhr

2

einen Verhau

Als die Berdera-Leule sahen,

von dort nochmals nach doiu Boot,

um

darauf das Boot zur Sandbank,

wie

viel

sechs herüber zu bringen.

Kaum

das vernommen,

man

20

so hörte

drei,

dann

schickte

lull

erlaubte

hatteu die Bcrdem-Loutc

am

oin Horn-Signal

linken

auf dieser Seite des Lagers von den

Alle

Waffen nbgcsclinitten

Bank

unsere Loute

trieben

Trenn,

;

aus

beim ersten

waffenlos

niedergestochen

noch

gegen das Ufer, ich

liefen

rief

dem

herüber zu kommen, jetloch die Leute auf der

Boote zu,

dein Boote iu den Fluss;

wurde

eingoholt,

Angriffe

Kauter vom Lager aufgesprungen, er hatte

von der Morgenjagd her sein Gewehr

bei Bich

thut

,

zwei Schüsse uud wurde ebenfalls niedergemacht. Brenner,

Deppe

Theis und

welcher zuerst die Eindringenden

,

be-

Hessen.

Deppe

ich liess durch

;,Welf’,

und Wcrthsachen des

Barons sammeln,

stromab aufgefangen

Jolle

haftes Feuer,

,

auf welches

Büsche zuriiekzogou. der Südseite,

holte

Ich

die

,

Angroifonden sich iu dio

jetzt

lief

mein Gewehr

ich

als ich

auf

Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte der Sultau von Berdera,

nachdem er nuch der Ankunft des Barons

in

Kenntniss gesetzt

am

Baron

September,

24.

sprechungen

mit den vier Europäern und zwei Negern

waren entweder gefangen genommen oder durch den Fluss geflohen für

die

— an den

Gewehre zu haben.

.

Von

dort



in die

Strand,

um

und einer sprang

abwärts treiben.

Jetzt

dem Boote war unser

ins

war keine

Zeit

men

denn sonst war es unerklärlich

,

zukommon

keine Nachricht

Barons gezwungen oder

Talge in Kenntniss gesetzt

Tage

bei

nur Trenn,

die

kleine Jolle

wir einige

liess sich

dieselbe

und ruderten stromab,

um

und

Als

wollte.

vom

10 Schritt

Fuss höher Leute,

,

zwei

Itefandcn drei

bis

an Bord des Munition,

der

linken Ufer, welches

als der

„Welf’

steil

vom

daher von Berdera aus den gegen

200,

am

linken Ufer

rechten Ufer jedoch weniger, 40 bis 50 Mann.

leicht sein musste, mit

Ufer

fertig

ruhen

lassen,

konnten

Neger

in

unser Grossboot wieder

Stadt),

Durch einige Schüsse vertrieben wir ihn

Alles

zu können. trafen,

sich

am

(Fähre

,

Den Fluss

Laude. ist

nur Eine, bei der

Warnung

vor eiuem

unsere Effekten auf das linke

theilen,

um

Als

jedoch sahen, dnss wir keine

sio

ihr

Vorhaben

leichter aus-

diesem Ansinnen zu folgen, wateten

auf dio Sandbank

um

liefnnd

dem Ansinnen

Ufer zu bringen, zu führen

am

wir hatten Sonntags halber die Arbeit

suchten sio uns durch die

Angriff mit

es den Letzteren

ihrer Ankunft sahen sic sich

Bei

sie nicht überschreiten

so

Anstalten in

während

,

zwei Europäern und drei Negern

zu werden.

Ich

er diese ge-

sielten

Ufer aus vollständig dominiren

mit

dem Momente zum Boote, wo der in demselben befindliche Somali selbiges am linken Ufer anbinden

Geschütze,

Sie sandteu ihrer

getäuscht,

zu erlangen.

„Wir kamen

am

lag



8

bis

jedoch

strom-

zu verlieren,

zu holen.

6

Flusse aufsteigt. Theil

und

Die Ersteren konnten uns an Bord des „Welf’ vom hohen

letztes Bettungsmittel verloren.

bracht, gingen wir alle fünf Europäer

'

um

waren

uns

arbeiteten

Gewehre, siimmtliche Effekten waren am

grösste Theil der

grössten

bei

Brenner

anderen

wir

,

Führern des

über die Details unserer

hatten sie nun ihren Plan ent-

,

So lange die Führer

worfen. sich

uns der Baron

duss

,

Von den

liess.

freiwillig

stromauf,

Terrain

schickte Brenner mit einem Neger durch den Fluss an Bord

des „Welf’,

mit Ver-

Zeit

nach ubgehaltenera

aber

die übrigen

thatcu

Boot und

durch

Büsche oder

freies

Schüsse auf die Leute auf der Bank, diese wateten auf das linke Ufer

einige

diesen

dann

hingehalten,

dort

eiuigo

Bnrdcrn

Schauri ihn entweder ermordet oder doch gefangen genom-

und Munition;

Hierauf ging

in

war, eingedenk seines letzten Zusammentreffens mit dem

Lande, der „Welf

sie nnschlug.

hatte.

den Führer Baracka) von unserer Lage

nach meinem Zelte an

Neger suchten aus den Büschen vorzukommen,. verschwanden jedoch wieder,

und

aufs Trockene gezogen

sie

,

„Welf” zu Hebung desselben.

leb-

Brenner Gewehre

war zu bedenken, was weiter zu geschehen

„Jetzt

Gewehren und

ein

Tagebuch

nun Uber den Strom.

setzten

Neger am Lande

besonders Brenner

die Papiere, das

und Munitiou bereiten, Theis nach den Lebensmitteln sehen.

merkte, auf der nördlichen Seite des Lagers griffen zu den unterhielten

den

in

wir un Bord des

Die Berdera- Iamte vom linken Ufer hatten die gesunkene

ich ihnen,

bis

in das Lager.

vom Boote

Munition zu holen, wir Anderen deckten ihn

Hierauf fuhren

30 Neger mit geschwungenen Lanzen stürzten von der südlichen Seite zwischen Busch und Zelten Ufer uud

um

da sich noch immer Neger

einige herüber zu holen

mit nehmen sollten,

sie

Mit 'dem Boote ruderten wir nun vor

das Lager, ich schickte Brenner mit drei Negern au Land,

Büschen sehen

Auf Aufrngc unserer Leute

und mich näher zu erkundigen. dort,

unter uns wegsank.

zu klein für uns,

Jolle,

aus mit den Gewehren,

dann mehrere oberhalb des „Wolf’ auf dio

drei,

riefen

71

und hatten gerade noch

den Büschen

in

zu steigen, da die

wir ihrem

Zwischen diesem und dem rechten Ufer gelegene Sandbank

und

die anderen

Zeit, in dasselbe

ums Lager

dass

wadetcu zuerst

leisteten,

und

und

riefen

sieh überfahren zu losseu

Ufer zu verstärken.

nochmals

sie

nach dem Boote,

und ihre Pnrtci auf unserem

Als ich jedoch

nur sechs Leuten

or-

te*

Digitized

by Google

Untergang der

72 iaubcn wollte,

ins Boot

Angriff, da längeres Zögern uns misstrauisch

Dass die Angreifer an

beiden

sie Signal

zum

Tug und Nacht abwechselnd immer mit zwei

mitncluuen.

Riemen rudernd brachten wir

machen musste.

um

im Eiuverständniss

Seiten

*

der Decken’schen Expedition, September 1665.

v.

zu steigen, gaben

Uhr

2

cs zu Stande, deu 6. Oktober

der Nacht die Milndung zu erreichen;

in

dort

|

waren,

dem Boote

aus

da die des linken Ufers unsere Leute

ist ersichtlich,

und sich desselben

jagten

bemächtigten.

Unsere sämmtlichen Neger erklärten die Angreifer für So-

ab durch Aussehen von

mali, die sic sowohl durch Spruche

den Galla zu unterscheiden wüssten grosser Theil

ein

einige wollten selbst

,

Nach dem Angriff ging

Leute aus Berdern erkannt haben.

von dem linken auf das

mit der Jolle

„Fcstgcstcllt

nuu, dass es Leute uus

Berdern

waren,

welche uns angriffen, blieb es nur zu entscheiden, ob wir

noch einige Tage warten sollten, des Barons

Schicksal

aufhrecheu

glcich

Dampfers war

der

um

vielleicht

denn an

duss bei einem,

die Nachricht

oIbo-

Flottmachen

ein

,

des

eben so wenig an Zimme.

Andererseits

war

wenn auch nur kurzen Aufeut-

unseres Missgescliickes uns vorauseilcu

musste und wir duhcr auf dom Flusse überall Hindernisse zu

erwarten

auf dem Flusse selbst

Dieses würdo

hatten.

von weniger Bedeutung gewesen

sein,

aber au der

Mündung

angekommen, waren wir der Brandung wegen gezwungen, über Land zu gehen, und datier der mehr als zweifelhaften Grossmuth der Dschuba- Leute in die Hände gegeben. Ausser-

dem war, abgeseheu von Schicksal des Barons, weun Freiheit abhängig.

unserer eigenen Erhaltung, das

am

er noch

Leben, von unserer

Wussten die Leute, duss wir geborgen,

so mussten sie durch Erhaltung des Barons sich Straflösigkeit

zu urhaltcn trachten; waren wir vernichtet, so war es

ihnen ein Leichtes, zu erklären,

dass

Galla die Expedition vernichtet hätten.

Gewalt

das Schicksal

möglicher Weise zu

unmöglich;

in

sie,

sondern

Ein Versuch, mit

und

Barons zu erfahren

des

helfen,

auf undore

nicht

ihm

war der Überzahl gegenüber

Weise konnten wir uns nicht

in

Kiumu zu

der Absieht,

nach

schon

und dort

erreichen

ein

Marsch beim Kap

vierstündigem

Fahrzeug

Glücklicher Weise fanden wir

zur Weiterreise zu miethen.

Bissell

erreichten wir den 16.

Dau den

Lamu and von

24. Zanzibar.

dort mit einem an-

Hior hoffte ich ein Engli-

sches oder Französisches Kriegsschiff zu finden

um

,

Erkundigungen aus Bcrdcra zu erhalten. In dieser Erwartung getäuscht sehe ich mich gezwungen, mit einem Dau nach Brava aufzubrcchcn.” strosse

Wie

die seitdem eingelaufenen Nachrichten aus Zanzibar

brach Lieutenant v. Schickh nach schneller best-

besagen,

am 11. Nodum Dschuba dem

möglicher Ausrüstung nach Brava auf und schon

vember dampfte zu,

mit

ein

Englisches Kriegsschiff

genug zu

nicht

rühmender

Bereitwilligkeit

Hülferuf des Hunscutischon Konsuls, Herrn Th. Schulz, der in dieser Zeit zugleich das Englische tete,

Konsulat mit verwal-

Folge leistend.

ReBuraö der

v. der Decken’schon Roison und ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse.

dem

Nach

Urthoil

der

mit

den

Verhältnissen

Fall aber wird

die Expedition

durch diese Ereignisse eine

Unterbrechung erleiden, wenn nicht gar ihr Ende finden.

Der Zeitpunkt auf den

crschoint

daher geeignet,

Rückblick

einen

ganzen Verlauf der von der Decken’schen Reisen

in Ost-Afrika zu werten

und

ihre wissenschaftlichen Resul-

tate hervorzuhebon.

Selten

ist

in

neuerer Zeit

die

Begeisterung

für

der Somali-Sprache mächtig war. Ich beschloss daher, so bald

Rebmunn’s Entdeckung

möglich nufzubrcchcu

erlangen. seitig

,

um

in

oder wenigstens Gewissheit

Um

jedoch

einen

Zanzibar Hülfe Air den

über sein Schicksal

derartigen Schritt

zu unternehmen, trug ich

alle

Übrigen

nicht

um

nung, Alle waren einstimmig, dass es das Einzige

wir

in unserer

zu ein-

ihre Meisei,

was

Lage thuu könnten.

„Nachdem wir dahor Waffen, Munition, Geld uud Werthsachcn ins Boot genommen hatten, fuhren wir nochmals zum Lager, nahmen Lebensmittel und andere NötUigkcitcn und

Uhr den Platz. Die Instrugeringen Raumes wegen nicht mehr

vcrliessen Nachmittag« 5

mente konnten wir de*

jener

Gegenden Vertrauten darf die Hoffnung auf Rettung de« Barons und des Dr. Link nicht aufgcgelien werden, in jedem

geographische Forschungen so /nächtig entflammt als

Baron

damit

nach Brava zu gehen und von dort über die Karuwauen-

Einvernehmen setzen, da weder wir noeh einer der Neger als

ein

mit vier Negern bemanntes Dau, welches ich miethete. So

wenigen Mannschaft unter diesen

rung und Abwärtsbringcu eines Flosses.

lialte

Etwas über

zu erfahren, oder ob wir

sollten,

bei

Verhältnissen nicht zu denken

es sicher,

in

Sec zu gehen, das Boot und traten unsere Fussrcise an,

deren

rechte Ufer.

das

da es die Brandung unmöglich machte,

verliessen wir,

seiner Schneekuppen

am

des 11.

riesigen

Mai 1848 uud durch

rein

durch

Kilimandscharo die

und we-

nige Jahre darauf bekannt gewordenen Erbuudiguugen Coo-

Krapfs, Erhurdt’s und Rebmaim’s über die grossen Scc’n im äquatorialen Ost-Afrika. Dort erschloss sieh dem ley’s,

geistigen

Auge

ciu Gebiet, das wie

kaum

ein anderes der

einem kühnen Reisenden höchsten wissenschaftlichen versprach.

Ausgedehnte Binnenmeere und

hohe

Erde

Ruhm

Gebirge,

deren Schnee selbst die Äquatorial-Sonne Afrika’s nicht zu schmelzen vermag, mussten eine Mannigfaltigkeit der Bodougestaitung,

der

landschaftlichen Physiognomie,

der Natur-

erzeugnisse uud Völkerverhältnissc bedingen, wie sie vorher

i Digitized

by

Goo^e

Untergang der in

dem einförmigen Kontinent

der Decken’schen Expedition, September 1865.

v.

mit Keinen weiten Plateaus

und Tiofebeuon nur an Kehr beschränkten werden konnte, und zudem erwachte

fand

,

er

liebe-

Aufnahme und Unterstützung, so dass er in den Monuten des Jahres 1859 eine vorbereitende Tour

vollste

Erinnerung

sofort die

73

Reisondon Ost - Afrika’»

wissenschaftlichen

Stellen rennuthot

ersten !

an

Andeutungen de«

die

das

äquatoriale

an der gegenüberliegenden Küste, namentlich die Bereisung

alten Ptoleraäus über die Quellen

des Nil mit ihren Sec’n und Schneebergen. Ost-Afrika

eins 4er

Von da an war

lockendsten Ziele

terung dor Erdkunde

mit

Verleugnung

Leiden und Gefahren hinaus des Erdballs

treibt.

nären,

hier

die

in die

aller

nach dem Quellgcbiet des Nil vorzudringeu, im August 1859

von Kiloa aus nach dem südlichsten der grossen Binnen-

persönlichen

unbekannten ltegionen

anspruchslosester

Auf

Wunder

wenn

also,

Neigung zum Keisen und Vorliebe für Afrika

gezeigt,

mit Dr. Bartl»

Sein

schrieb.

und

trefflich

'),

viel

erregen können

kanischen

Kurzem vom Tanganjika- und Ukerewe-See znrückgekehrt, die Existenz der Binnenmeere war bestätigt, aber

diess

seit

erst zwei an einzelnen

dem

Punkten besucht waren; diu Mond-

nur

auf Hörensagen,

cs

gespannt.

ent-

Augenblicklich

war nur

in

reinstem Enthusiasmus für die Wissenschaft sich Jahre lang in mannigfaltigen Kenntnissen

und körperlichen Fertigkeiten

auf eine Bereisung Inner- Afrika’» von Osten her vorbereitet hatte, auf den

wenn

es

man

gelang,

die schönsten

ihm

die

Hoffnungen bauen du rite,

fehlenden

Geldmittel

zu vor-

In dem Hamburger Kuufliuuse O'Swald in Zandem grossmüthigen und freundlichen Beschützer aller

Regimenle

diente.

hatte es auch

der Deeken

v.

Ham-

See’s),

1860

Ungunst

die

ist

Unternehmungen des Barons

fast

be-

Sein Versuch, sieh auf den Scliau-

Ermordung zu begeben,

mit seinem Italienischen Diener Corollj

lloschcr’s

Murz 1860

19.

fuhr

auf einem

Arabischen

missluug.

am

Er

30. Sep-

von Zanzibar

Schiffe

nach Kiloa ab, konnte hier aber keine Leute zur Begleitung fiudeu __

und musste nach Zanzibar zuriiekkehren

24. Oktober

ankam.

Auel»

dort

stellten

,

wo

er

am

ihm grosse

sich

Schwierigkeiten entgegen, „alle mir gegebenen Versprechun-

gen

und Kontrakte wurden

suchte

mir Alles

seiner Briefe,

und

ist

als

gebrochen,

Weg

den

in

Deutscher und damit

zu

er

endlich

fremder

legen,

Alles gesagt”,

Einfluss

war

ich

heisst

cs in

ja

ein

einem

im November zu Kilo»

Knrawunc zusammengebracht und am

die Reise

Juni 1804, wo auch angegeben ist, das» Karl Klans Baron v. der Deeken 1833 au Katzen in der Mark Braudenbnrn als Sobn des verstorbenen König). Hannorerivehen Stallmeisters und Kammerberru Ernst T. der Decken and der jetzigen verwitlwetcn Fürstin von Pleos geboren wurde, ferner dass er vom 15. Jahre an bis »859 im Hannoverischen Köuigin-Uusaren-

gegründetsten

so

von

eine

1 1.

aufs

und ,

platz

zibar,

>'sch einem Artikel der Leipziger lllustrirten Zeitung,

schönsten

diesem ersten schweren Schlage

schaffen.

')

,

schon bei Afri-

oft

gemeinen Mörders erlegen (am

Schicksals den

tember

war aufs Höchste

ein vereinzelter Deutscher

Forscher an Ort und Stelle, Dr. Albrecht Roscher, der

dio

ständig treu geblieben.

wickelten sich lebhafte Diskussionen und diu Begierde nueh vollständigerer Kcuntniss jener Gegenden

begeisterten

,

Aber wie so

Expeditionen

Pfeil eines

des

,

Nachrichten

die

Spczinl-

höhere Erwartungen

jungen

Mal dos Schicksal anders beschlossen. Als

Seit

Später hat er selbst und nach ihm Baker

auch wirklich den Ausfluss des Ukcrewe als einen Qucllarm des Flusses von Gondokoro nachgewiesen damals aber bediese

mit Grund

als diese beiden

zu Hisongunj unfern des

berge des Ptolomäus vermuthetc Spuke tun nördlichen Ende

ruhtun

Roscher

reichen

burg nach Zanzibar abreiste, war Albrecht Roscher bereits

des Tanganjika und im Ukerewo-Sce erblickte er die Quelle des Weissen Nil.

wären die

im April 1860 uuf einem O’Swald’schon Schiffe von

zweier gab e« mindestens vier, von denen

statt eines oder

diesem

gekommen und niemals hätten

Hoffnungen grausam getauscht wurden

und Speke waren

Burton

Barons,

meinsamen Unternehmen.

war vor-

verabredeter Plun

zu

v. der

Beste vorbereiteten und ausgerüsteten Männer in einem ge-

Ost-Afrika uuf seine Fuhne

versprechend.

viel

uun beschloss Baron

Dadurch

verbiuden.

des

wissenschaftliche Reisende

indem

er 1834 im Alter von 21 Jahren eine längere Reise durch

Algerien und Tunis unternahm

zu

kcnutnissc Rosclior’s zu Gute

sehr bedeutenden Vermögens, der schon früh lebhafte

einet»

waren

mit Dr. Roscher zu einer gemeinschaftlichen

sich

Expedition

Besitz

»See

in seinen Briefen nus-

eine grosse Reise zu untcruchmcn.

grosseu Mittel

Mann im

ein junger

an diesem

Mitte Oktober

•).

wie er sich

Dr. Barth’» Anrathcn

Decken,

und dass dort

das Gehcimniss der Nil-Quellen zu onthüllen war.

Kein

um

gering,

gelehrt,

dass die grossen Erwartungen berechtigt waren, dass jene ist

ihm,

stund

angelangt,

drückt, Innor-Afrika offen, aber seine Mittel

gebrochen hatten, gut vorbereitete wissenschaftliche Forscher

Begiuu eine der merkwürdigsten der Erde

aufbrechen konnte

see’n

Weise zuerst Bahn

und dor kurze seitdem verflossene Zeitraum hat

Scheitern seines

über Kitui und den Schceberg Kenia

nordwestlich

Planes,

Bald folgten den unerschrockenen Missioin

dem

des Lufidji-Delta ausführen und nach

für

jene wissenschaftlichen Helden, die der Drang nach Erwei-

nach dem Inneren angetreten

23.

hatte,

November gelang

cs

ihm nur, etwa 25 Meilen bis Messule vorzudringeu, denn die Flucht seiner 50 Träger, das Ausreissou seines Führers und

am

20 Soldaten zwangen ihn Dezember zur Umkehr. Nach vielen Gefahren

die Widersetzlichkeit seiner 18.

I)

Sinke „Gcogr. Mittk." 1859, SS.

478—460;

»869, SS.

1—4.

Untergang der

74

am

erreichte er

1.

der Decken’schen Expedition, September 1865.

v.

Januar 1861 die Küste, wurde

ersten

den Eingoborncu

Kiloa

in

den

Berges

Tagen des Februar glücklich nach Zanzibar zurück.

Dieser

von einem heftigen Fieber befallen, gelangte aber

So geringfügig diese Reise erscheint

Da Roscher » Aufzeich1

ganz werthvolle Früchte gehabt.

umkreisten

bedroht

sunden säinmtliehe Woaepi ab

und man über die Strassen zwischen beiden nur kümmerliche Erkundigungen besitzt, so muss man Bericht

gerungsfall

loren sind

v.

der Deokeu's

der Strasse betreffen

um

hierbei

um

,

um

obwohl

')>

so höher

einem grossen Theil Süd-Afrika's.

die

von

nicht geringerer

lange

Seit

haben

ist als

Wouga Von Mombas

bara bei

die

Stationen

mau

in gerader Linie

an einander,

zum

wenigstens

Decken’» Karte treten

Theil

die

aus besuchte

er,

über Kiküyu

den Geographen

bildete.

Ende Mai 1861 zunächst Rath und

,

Kingebornen

,

namentlich der

am

Karawane

April 1862

am

die

au» der Elbe ab-

Zauzibar ankam

Mombas,

in

3.

Am

*).

betrieben

liier

20.

ihre

Küste verlassend

am

9.

AuVor-

Wunga

Oktober südlich nach

Oktober

Wanga

Zurückbleiben musste, 8 schwarzen Dienen) und 100 Trägern nebst 3 Eseln uud 3 Hunden. I

Da

bei

den Wamusui Eisen

und Messingdraht die Hauptnrlikcl bilden, wurden 1500 Pfd.

mehr war in Mombas nicht aufzuDer Rest der Wanten Instand aus uahe an 4000 Yards (Engl. Ellen) weisser und bunter baumwollener

davon mitgenommen, treibetl.

dass

Tücher, 500 Pfd. Glasperlen und anderen Kleinigkeiten, als

den Rand des Berglandes Fare streiften, ehe sie sich dem See Jipe und von da nordwestlich dem

Messern, Spiegeln, Nadeln, Armbändern, 200 Mundharmoni-

so

wieder nördlich

kas

zuwenden konnten. Hier verweilten sie in Kilciun 19 Tage und stiegen von diesem 4744 Engl. Fuss über dem Meere gelegenen Dorfe bis zur Höhe von 7595 Engl. Fuss nin südöstlichen Abhang des Ein weiteres Vordringen machten damals Berges hinan. Fuss

des

’)

Zeitmlirift für Ailgcm.

••iiuT

Karte.

Erdkunde

,

N.

P.

X, SS. U3, 229, 467

s.

w. v. der

Decken

Jipe, besuchte dio Eisenmincu in den vom See sich erhebenden Ugono-Bevgen, welche die meisten umwohnenden Völker mit Eisen versehen, und wandte sieh dann westlich nach den Aruschn-Bergen. Damit war die Grenze des Masai - Gebiets erreicht, die Wamaani in

1

4

Tagen den See

westlich

j

Von

u.

Seinem früheren Rückweg folgend erreichte

Kilimandscharo

der Regen und das Entlaufen der Führer unmöglich.

mit

dio

7.

Juli in

doch der Jäger Androik wegen Krankheit/ schon in

nöthigte sie sodann,

einen grossen Bogen gegen Süden zu beschreiben, sie

5.

Die Karawane bestand aus 4 Europäern, von denen je-

Die feindliche Haltung der

Wabura

westlich

nach dem Inneren einbog.

1

auf *4000 Fuss Hölle erstiegen.

wo

auf,

und mit einer

Karawane von 58 Mann brach er am 28. Juni, nachdem Thomton die unbedeutenden Antimon- und Blei-Minen im Duruma-Land besucht hatte, nach dem Kilimandscharo auf. Von Mombas gingen die Reisenden über die Berge von Schimhu nach dem 5000 Fuss hohen BergKadiaro, den sie bis

der

gust landeten beide

aber seinen Tod fand.

aushält

und am

scgelte

Belehrung bei Rebmann, der immer noch auf seiner Missions-

Mombus

Sabaki-

wissenschaftlichen Begleiter in der Person des Dr. 0.

bereitungen und brachen

bei

dem

dann im No-

und von dort wo möglich

bereisen

dieser Expedition sich begab, »ich

nebst

sich

betretenen Masai-Landschalten

aus Altenburg,

Station Rabbai Mpia

uud begab

sei,

und Ukamhäni zurückzukehren, beschloss er

gewann er ausser Corolly den Englischen Geologen Thomton, der früher an der zweiten I.ivingstone’schen Expedition Theil geuommou hatte und auch später wieder zu Mit ihm holte er

zum

folgten.

eine zweite Expedition

Zum

Begleiter

dabei

Mombas

nach dem Kilimandscharo und gewann dazu durch Vermittelung Dr. Barth’s einen tüchtigen Kenten

den Kiiimundschuro zu besuchen, dessen

zwischen

sie

und Nord-Usam-

der'Deckeu noch dio nörd-

v.

Takaungu und Maliudi

vom Kilimandscharo zu

ist.

Debatten

Mit einem Abstechor

vember nach Zanzibar zurück. Um aber seine RoutenAufnuhme in einigen Theilen zu revidiren und die noch

Lage, Höhe und Schncekuppc den Gegenstand der lebhaftesten

.September heim-

5.

zu sehen, ob nicht ein Eindringen von hier aus

nie von Europäern

ge-

Die Reise nach dem Nyassa gab er nun ganz auf, dagegen beschloss

um

verlassen.

im Wei-

sie

Träger ergriffen die

alle

an dio Küste, der »io bis

nach Uknmbüni möglich

v. der

Stelle

um

Flus»,

die erkundeten

wofür nun

an

Madjamc

licheren Küstenorte

etwa die

von Mnrsuk über Bilma nach Rornu oder die von Ain-Salah nach Timbuktu, und augstlieh reihte

und bedrohten

Fast

nnch den südlich gelegenen Aruscha-Bergcn kehrten

und Sklaven aus

Bedeutung

dem Tode.

Jipe-See zurück und gelangten über Pure

Geographen Nachrichten über diese Handelsstrasse gesammelt,

des Nachts

lich

als es sich

eine der frequentesten Routen Afrika’» handelt,

Ausfuhrweg für die l’rodukte

den

,

mit

Flucht uud die Reisenden mussten

nur einen Theil

sie

schützen

des

rung mit den Mächtigen des Landes forderten diese den Rei-

nungen über seine Route von Kilou nach dein Nyassu ver-

und Karte

den Fuss

sic

Madjamc, da» sic am 21. August erreichten. Punkt der Rebmann’schou Reisen sollte sie der Wendepunkt werden. Bei der ersten Berüh-

bis

äusserste

auch für

hat sie doch

so

,

in

•)

Siebt- „lieogr.

Mittb " 1863, S, 93, und XeiUvtrift für .Vltgcm.

Erdkunde, N. V. XIV, S. 43.

Digitized

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Untergang der verweigerten

Land

du eine

,

uitu

Weissagung den Tod ihres gesummten

suchen, sein zweimaliges, mit grossem Kosten-Aufwand ver-

toll»

in

Eintritt

ein Europäer den Euss auf

Neun Tage wurde ohne

Gebiet setze.

Erfolg unter-

immer drohender werdende Auftreten der Eiiigcborucu iiötliigtc endlich zum Xuchgeben. „Meine Plüno”, schrieb v. der Decken au Dr. Barth, „wurden wieder ein Mal durchkreuzt , dus Glück ist ein Mal von mir gehandelt und da»

wichen und wenn Einem du»

fehlt,

auch der

hilft

festeste

Wille und die grösste Ausdauer Nichts.”

am Fuss

Mossi aus konnten

des

am

sic

Kilimandscharo zu

bis

November

27.

und von

eine zweite Be-

um

20.

gegen 14.000 Nuss über den Meeresspiegel kamen.

In

steigung de» Kicscnborgc» unternehmen,

Höhe wurde

dieser

in

wobei

sic

Schnee weiter übernachtet, du

alter

die eingeborneu Begleiter in der dünnen Luft sich auch in

Weise

bundenes Vordringen zu einer Zeit, wo die zweiten

Speke’schen

des Ukercwo-Sec’s

Expedition,

mit

also

dem Wcissen

der

Erfolge

der

Zusummcuhuug noch

Nil,

unbekannt

waren, verdient die höchste Anerkennung, denn während

nur die uusscrgcwöhulichc Gunst des Schicksals glänzende Erfolge gewährt, bestimmen die mit Verstäuduiss und sicht getrotfeno

Wahl

eines rühmlichen Zieles

Um-

und die mit

grossen persönlichen Opfern gemachten Anstrengungen

Die lteisendcn wandten sich nun wieder nördlich den Djagga-ltergen

75

mandscharo und die Hochgebirge nördlich von ihm zu be-

den

entschieden

Viehbestandes prophezeie, ihr

der Decken’sclien Expedition, September 1865.

v.

ihr

ganz

aber

zur

Erreichung desselben das Verdienst des Menschen, und das,

was

um die

der Decken erreicht,

v.

an sich schon hinreichend,

ist

diesem Deutschen Edelmann, der bedeutende Summen,

Annehmlichkeiten seiner bevorzugten Stellung

Gesundheit und Leben setzte

an

in

Europa,

wissenschaftliche Aufgabe

eine

einen Ehrenplatz in dur Geschichte der Geographie

,

zn sichern.

>

fortzubewegen ver-

Selbst in gcodütischcu und nstronomischen Beobachtungen

mochten, so musste die Erreichung de» Gipfels aufgegcbcu

bewandert und auf jeder der beiden Boise» von einem tüch-

langsumsten

der

über den Jipe-Sco und von du auf einem nörd-

werden,

Wege

licheren

die lteiscnden

wo

sie

weiter

nicht

am

26.



auf diesen beiden Expeditionen Erreichte

Wünschen des Barons wie der

in ihren

Forde-

rungen unersättlichen Europäischen Geographen zurückhlicb, so gehört doch die Position»- Bestimmung und wissenschaftliche

Untersuchung des Kilimandscharo zu dcu schönsten

Erfolgen, welche die geographische Entdeckungs-Geschichte in neuester Zeit aufzuweisen hat.

Im

tigen GchUlleu

begleitet

konnte er die durchzogenen

Jahre 1852 iiussertc

Sir Itodcrick Murchisou in der Präsidenten - Adresse

utt

die

Durch eine Kombination von Triutiguliruugcn uml häufigen

liei

Mombas und Wungu

Kartenskizzen vollständigt,

der Missionäre vielfach

Gegend von Moiubas her. Die kühnen Beisenden, welche zuerst die wahre Lage dieser äquatorialen Schneeberge feststeilen

und nochweisun werden

,

dass sie

uicht allein

die

berichtigt

uud ver-

obwohl er wie Thornton sieh sehr anerkennend

über die den Umständen nach bewunderungswürdige Brauchbarkeit

Ostkiistc, vielleicht aus der

eine sichere Grundluge ge-

geben und somit die ohne Instrumente zu Stande gebrachten

muun nur nach Hörensagen

Besteigung der schnccgiptiigcn Berge Kili-

der Bouten lmt er





Küste

würde

als einer

läugs

die Läge des Kilimandscharo icstgcstollt er liegt danach mehr als l Grad« östlicher als auf Krhardt’s uud Bebmann’s Karte lmt ausserdem durch seiue Aufnahmen der Karte , des ganzen Gebiets zwischen dem Kilimandscharo und der

Londoner Gcogr. Gesellschaft: „Man kann sagen, dass keiner Erforschung in Afrika ein grösserer Werth bcigelegt werden mandscharo und Kenia von dor

Ge-

genden mit verhältnissmässig grosser Genauigkeit aufnehmen. astronomischen Ortsbestimmungen

3t. in Zanzibar eiutrafen.

Obgleich dus hinter den

und Endara -Beige kamen Dezember nach Mombas zurück, von

über die Bura-

am

v.

derselben

Der See

aussprcchcu.

Jipe,

den Bob-

angedeutet hatte, erscheint auf

der Decken’» Karte in ganz anderer Gestalt uml Luge,

zugleich

ist

gewiesen. schluss

sein

Zusammenhang

mit.

dem Pangani nach-

Zahlreiche Höhenmessungcn geben sicheren Auf-

über das Bodeurelict', die mitgebnichtcn Gesteins-

auch

proben über die geologische Beschaffenheit, wie denn auch

einige hoch Osten entsenden, uud die ferner die Frage be-

in anderen naturhislorischcn Zweigen Sammlungen gemacht und daneben zusammenhängende Bcihen vou meteorologi-

Gewässer des Woissen Nil gegen Norden antworten werden, ob

sie nicht

sondern

,

auch andere Gewässer nach

einem grossen See- uud Saud -Gebiet im laueren dieses Kontinents abschicken, werden mit Beeilt unter die grössten "Wohlthäter der geographischen

Wissenschaft

legt, hat

zwar

v.

in

Den ganzen Umfang

dieser

arbeitung der Tagebücher,

Ergebnisse wird

Karteu

die

Aus-

und wissenschaftlichen

Beobachtungen erkennen lassen, denn bis

nur

zum

Xiibcckcn,

kurze briefliche Nachrichten und vorläufige Berichte so wie

der angeführten Äusserung Gewicht

wenige, nur mich einem Thcil der Messungen konstruirte

der Decken nicht erforschen können, aber

schon sein nur durch ungünstige Verhältnisse in der vollen

Ausführung

schen Beobachtungen angestellt wurden.

hydrogra-

phischen Beziehungen des Kilimuudschuro

M urchison

unserem

Die etwaigen

Jahrhundert gerechnet werden.”

auf welche

in

gestörter Plan,

die

Gegend westlich vom

Kili-

Kartenskizzen zur Publikation

gekommen

'),

jetzt

sind

über auch jetzt

') Brief des Herrn Baron r. der Decken an Herrn Dr. H. Bartl, über »eine Kci»e nach dem Kilüiundjarn und dessen wahren Charakter

76

Untergang der

der Decken’schen Expedition, September 1865.

v.

Westküste durch Monn’g und

schon springt der Gewinn, vreleher der Geographie aus den ^

beiden Reisen xugefallen

man

daneben schehen

wie diess

stellt,

IG

Tafel

in

ist,

im Jahrgang

in

Augen, zumal wenn Weise

die

Forschungen der Vorgänger

die

v.

der „Geogr.

Mittheil.”

uud

hatte, zuerst bestiegen

seiner Natur naeh näher erforscht zu haben.

Vervollständigung

Kilimandscharo

der

selbst.

ist

die Bestätigung

Angaben

Kcbmuun'schen

Durch

und

Uber den

definitiv festgestellt,

seine missliche Stellung

Höhe erhebt, welche Sclmec's unter dem Äquator überragt,

hand Schwierigkeiten

die Linie des ewigen die

zum

Sultan von Zanzibar, der ihn

gegen den Islam zu

beschuldigte,

dass sieh der Kiliman-

dscharo zu einer

Mosai-Laud zu betreten, auch wohl

die Unmöglichkeit, dos

die v. der Deekcn'sehcn Rei-

gemachten Erfahrungen,

Expeditionen

Die auf beiden

sen wurde die so lange, ja fast allgemein bezweifelte Thatendlich

Kunde

gipfeln schon Ftolcmäus

ge-

ist.

Bei weitem das Hauptergebnis«

sache

viel wir jetzt

60

,

Berg des Afrikanischen Kontinents, ein

höchstem

Glied der Hochgcbirgitgruppo Ost-Afrika’», von deren Schnee-

topographischer lieziehung auf

1864

den

,

uud

Forschungen,

liurton’a

Ruhm

der Deeken gebührt der

wissen,

in vergleichender

dem

zu einem Vordringen nach

aller-

dem

den Baron zu

Dona und Dschuba,

Entschluss, die Flüsse, namentlich den

Höhe wurde zu

und ihm

agitiren,

bereitete, brachten

Inucreu zu bcuutzcu, uud

Hamburg.

Die

etwas über 20.000 Engl. Fuss, die Schneelinie zu 10.400 Engl.

er bestellte deshalb einen Flussdampfer in

Fuss gefunden. Ferner ergiebt sieh aus den Gesteinsproben,

Zwischenzeit bis zur Vollendung uud Ankauf! des Dampf-

dass

er ein

alter

Vulkan

ist,

die Beobachtungen über die tation au seinen

Abhängen.

und höchst interessant sind

schiffes wollte

ist

dieser berühmtoste Berg-

So

Weise

verschiedener Küstenpunkte

im Januar 1863 au Bord dos Engli-

er schon

trat

schen Kriegsschiffes „Gorgon” eine Fahrt nach der Portu-

durch vielseitige wissenschaftliche Boobuchtungen der Kcnntniss

zum Besuch

"

und der Ost-Afrikanischen Inseln verwenden.

Zonen und Grenzen der VegeSo

koloss des äquatorialen Ost-Afrika jetzt in ähnlicher

er

giesischen

auf Kup

gewonnen worden, wie das Cameruus-Gebirge an der

und

Kolonie Ibo

der

Arabischen

Delgado au, segelte daun

Niederlassung

nördlich

nach Larau,

begab sich von da nach dun Comoren und ging im April Xovembcr 186t. (Zeitschrift für Alldem. Erdkunde, N. F. XU. 1862, 88. 73 —81.) Expedition to Kilimindjaro. Oy R. Thornton. (Procecding* of the R. Geogr. 8oc. of London, Vol. VI, !861 49.) G2, pp. 47 d. d. Zaiuilur,

13.

Seychellen und von dort Ende Mai nuch der Insel Reunion,





Brief de* Herrn C»r) v. der Deeken an Herrn Dr. H. Barth und Ausxtlgo aus den Briefon «eine* Begleiters Herrn Dr. Kersten, d. d. Motubas, 20. September, und Wanga, 8. Oktober 1862. (Zeitschrift für AUgcm. Erdkunde, XIV, 1863, SS. 41—47.) Baron r. der Deeken"* und Dr. 0. Kernten"* Rci*e nach dem Kilimandscharo, 1862. („Geogr. Mitth.” 1863, SS. 99—102.) Auvxug au* einem Ilriof des Herrn Baron Carl t. der Deeken an Herrn Dr. H. Barth, d. d. Zanzibar, 15. Januar 1863. (Zeitschrift fUr Ailgem. Erdkunde. XIV, 1863, SS. 348—351.) Briefliche Mittheilung von Dr. Kersten über seine Besteigung de* Kitimandjam in der Gc*ell*chaft de* Herrn t. der Decken und Bruchstück aus einem Brief des Herrn r. der Decken d. d. Reunion, Juni 1863. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, XV, 1863, SS. 141 152.) Geographie»! Kote* of an exprdition to Mount Ktlimandjaro in 1862 63. By the Ilaron Charles von der Decken. Mit Karte. (Journal of the R. Geogr. 8«c., Vol. XXXIV, t864, pp. I 6.) Vorläufige Ski*ae Ton Baron Carl v. der Decken’» zweiter Reise von de*r Afrikanischen Ostktiste xum Ktlimandjaro, gcx. von H. Kiepert. Karte des Schneeberg* Kilimnndjaro, aufgenommen von C. v. der Decken auf »einer ersten Reise, ger. von U. Kiepert. (Zeitschrift fUr AUgcm. Erdkunde, XV, 1863, Tafel V. Bemerkungen daxu von Prof. H. Kiepert auf SS. 545 549.) Der Scltneeherg Kflimaudjaro in Ost-Afrika, aufgenoimuen ron Karl t. der Deeken, 1861. („Geogr. Mitth." 1864, Tafel 4. Bemerkungen daxti auf S. 102, Anmerkung.) . Da* Gebiet der Schneeberg« Kilimandscharo und Kenia in OatAfrika. Nach den Reiseberichten der Missionäre Krapf und Rebmann, 1844 53, und anf Grund der Forschungen K. von der Deeken’», 1861 und 1862, von Burton, Spcke (1857), Owen (1824) u. A. gex. ron B. Hassenstein. (..Geogr. Mitth." 1864, Tafel 16. Bemerkungen



abermals von Zanzibar mit einem Postdampfer nach den

in der Absicht, eine Reise

oft

seinen treuen Diener Corolly durch den er



dazu auf SS. 449—456.) Beschreibung der von Herrn v. der Decken gesandten Gehirgsarten au* Ost -Afrika, grvisstenthcils vom Fuase des Kilimandscharo. Von Prof. Gustav Rose, mit einxelucn Bemerkungen von Prof. Kammclaherg. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, XIV, 1863, SS. 245—248) Beschreibung der «weiten Reihe der von Herrn t. der Deeken au* der Gegend des Kilimandscharo mitgebrachten Gehirgsarten. Von l)r. J. Roth. (Zeitschrift für AUgcm. Erdkunde, XV, 1863, SS. 543 545.)



in

verlor, erhielt

Folge

derselben in

Unter solchen Umstünden war an

Der Baron durchstreifte Reunion und reiste dann nach

eine Reise dahin nicht zu denken. einige

Monate lang

Europa,

um

die Insel

den Bau seines Dampfschiffe» zu beschleunigen

und Vorbereitungen zn einer umfassenden Explorirung dur Ost-Afrikanischen F'lüsse zu treffen.

ward ihm





Tod

von der Ermordung des Königs Kuduma

Madagaskar herrschten.





die Nachricht

und den unsicheren Zuständen, die





quer durch Madagaskar zu unter-

Aber das Unglück, dus seine Projekte schon so verkümmert oder ganz vereitelt hatte, trat auch diess Mal in auffallender Weise hervor. Auf Reunion, wo er

nehmen.

Thcil, ,

in

dass

Bei dieser Gelegenheit

England die wohlverdiente Gcnugthuung zu

ihm die Londoner Geographische Gesellschaft

die goldene Medaille zuerkaunte.

Die Ausrüstung überraschend

grosse

zu

dem

Unternehmen

neuen

nahm

Dimensionen au.

Ausser dem schon

dem „Welf,

noch ein

bestellten Dampfschiff,

neres, den „Passpartout",

liess er

von 24 Fuss Länge und 12

klei-

Zoll

Tiefgang bauen und brachte zugleich eine ganze Reihe von Begleitern und Gehülfen

Ende 1864 nach Zanzibar zurück.

Dort hatte sich inzwischen Dr. Kersten mit Berechnung der

Beobachtungen, Sammeln

vou

Naturalien,

grösseren

und

kleineren Exkursionen beschäftigt, da ihm aber eine schleu-

nige

Veränderung des Klima’» zur Herstellung »einer au-

Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus. gegriffenen Gesundheit

Noth

musste er im Februar 1865

that,

Die weiteren Ereignisse

•nach Deutschland zurückkehren und eben so war auch Graf r.

(fotzen zu alsbaldiger

Dor

erste

war dor

Osi oder Dana.

sieh v. dor

Bereits

zum

weiter

im Februar 1865 begab

Einlaufen gewühlte

nur so weit aufwärts schiffbar,

als die

Fluth reichte,

nach Zanzibar zurück,

um dann

dem Dschubu zu gehen

').

bis

zum

Flüsse Thula und erst

am

richtet,

16. Juni

die Unter-

verzögerten

Sehamba untersuchte, gelangte der „Wolf uachdem, wio oben be-

dem Dschuba

auf

dieses

erst die

und

weit

letztero,

breit

die

sich

besonders

man

bekannte

die

Strom-

wie es scheint,

hätte doch wohl diese

Handelsstadt

Gowina

erreicht.

für dio Wissenschaft

denu wie wir bei audorer Gelegenheit zeigeu werden, war der „Welf zwar nicht das erste EuropUischo Schiff, Dschuba in seinem unteren Lauf befahren hat,

dos den

aber seine wenigen Vorgänger trugen äusserst

rechnen darf, dass die

weuig

zu seiner Kenntuiss

während man mit Gewissheit darauf

29. Juli in den Dschubu,

bei,

Fluss aufgenommen

hatte.

lässt

die so unglücklich abgelnufcuc Fahrt

nicht ohne

der kleinere Dampfer auf dor Barre dieses Flusses

den Untergang gefunden

Ob

beträchtlich ,

bleiben,

Aufbruch

den

würden

Berdera und Ganana,

Immerhin wird auch

dem „Wolf nach

und da mau unterwegs

sein

Flussbettes selbst,

zwischen

unüberwindliche Schranken, aber

i.

I

dahin

des

sclioffcnheit

schnellen

der Decken

eilte v.

Dia Zusammensetzung

Krankheitcu

wie

so

mit

d.

Geschick

günstigeren

vorgedrungen

Innere

ins

ifor

nicht beurtheilen, der Weiterfahrt zu Schiff setzte die Bc-

Mündungsarm

Muhe der Stadt Tscharro, und ohne

suchungen für jetzt weiter fortzusetzen,

Schiffes

wurde,

Decken mit einem Theil der Expodition dahin,

doch zeigte sich dor

bis in die

Reisonden unter einem

vorsucht

Exploration

zu dem traurigen Endo

Expodition sind oben ausführlich erzählt worden.

Rückkehr gezwungen.

dessen

Fluss,

77

bis

der Deckcn'sche Expedition den

v.

hat

und dass wir eine Kurte und Be-

schreibung desselben eriialtcn werden. ')

Zeitschrift für Allgem. Erdkunde,

August 1835, S9. 153

— 155.

Die Nordpol - Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus'). I.

Petition aus der Grafschaft

Hark

theil

au einer gedeihlichen Eutwickeluug derselben.

Nicht

I

an

das Hohe Haus (überreicht

Diu

der Abgeordneten

vom Abgeordneten Fr.

Kriegsmarine

gehört

zur

in

Berlin

Jfarkorl).

Vervollständigung

Bau von

allein der

Hiifcn

und Schiffen kommt

der

Wehrkraft des Staates und die Nation nimmt warmen An-

tigen Seemannschaft, die

zur Lost

fällt,

Die hier publicirtcn Dokumente sind nicht blot» an und für eich

von Interesse und enthalten werthrolle Daten, sondern sie konstatiren die wichsende Thcilnahmo in der Kation »m Seewesen, an Hebung and Forderung desselben durch Entdeckungsfahrten nnd Fischerei* Unternehmungen in unseren nordischen Meeren. Leider geht Alles Sehr langsam bei uns in Deutschlund. (Eis heute, 32. Februar, ist wenigstens rau der K. Pretusischen Kegierung nach kein Beschluss Uber ihre Ilethoiligung an der Suche gefasst worden, nachdem ich Tor langer als 3 Monaten, »m 15. November I8G5, die Angelegenheit den K. Prcusv Htnatsministeru Graf Bismarck nud 11. r. Koon persönlich unterbreitet hatte.) Wahrend Volk und Itegicrung deliberirt und beratbet, Versammlungen hält, Kommissionen, Comitea nnd Ausschüsse bildet, viel spricht, schreibt, denkt und Protokolle macht, laufen uns andere Nationen, Grenxnachbam, die man nicht einmal ebenbürtig erachtet, den Rang ab. Ks giebt. leider immer uueh Leute bei uns, und »war hochstehende Leute, dio zwar xugeben, dsss ein Unternehmen windle projektirte Deutsche issenschatt, aber in keiner Weis« von Nordfabrt ron Interesse für dio praktischem Nutzen sei. Die beste Antwort ist ein Hinweis auf dos, was das kleine Dänemark bereits gtl/mn bat, wahrend das grosse Deutschland träumt und sieh zum Hnudotn nicht entschliesseu kann. Die Dänen haben trotz der ungeheuren Verluste, die aie im letzten Kricgo erlitten, so viel nautischen Sinn und sind besonder» von der grossen pr»ktitcheti Bedeutuug der arktischen Meero so sehr überzeugt, dass zie im vorigen Jahre zur Ausbeutung der arktischen Fischereien eine Gederen Kapital vorläufig auf I50.(KK) Thaler, sellschaft gründeten, 1500 Aktien zu 100 Tbaler vertheilt, fostgestellt wurde. Dio Idee zur, Bildung dieser Gcsellsehzft ist von dom bekannten thatkräfligen KapitänLieutenant Hammer ausgegangen, der die Seele des ganzen Unternehmens ist. Die Thütigkcit der Gesellschaft wird schon in diosem Prüh-

marine

nicht in

ist

im Frieden nicht dem Staatssäckel

Petcrmonn's

GeogT. Mittheilnngen.

1806, Heft

II.

der Lage,

erfordcrlicho Matrosen stellen,

ligste gestört

Vurhüitniss 1

Tonne

in

-

das

Dio Preussische Handelszu einer Kriegsrüstung

Kontingent für die Kriegsmarine zu

ohne in der eigenen Bewegung auf dos Nachtheizu werduu; ihre Touncnzahl wuchst nicht im

zum

Bedürfniss.

Schiff, in

.

W

Botraclit,

sondern in verwandten heimischen Gewerben

ausreichende Beschäftigung findet. ')

in

sondern uueh die Ausbildung einer zahlreichen und tüch-

l’rcussen auf

Abnahme

anstatt

In Norwegen fallen auf 3 Scclcu

England uuf 6J 1, in Frankreich auf 40 l, Die Küsten-Scgelschifffahrt erleidet 1.

54

Zunahme,

weil Dampfbootliuien die Ver-

bindung der Häfen ruscher und regelmässigor besorgen.

Die

grossen Seemächte verschaffen sich durch dio Begünstigung

der Fischerei das genügende Material abgehärteter Seeleuto jahr beginnen, indem schon im März 5 Fahrzeuge nach Norden gehen werden; 1 aus Teakholz und Eisen gebauter Dampfer von 40 l’ferdekrafl und circa *50 Tone Tragfähigkeit zum Walfiacbfang , 2 Schooner zum Dorschfang und 2 Jachten zum kleineren Fischfang; zum Robbenfang in den Eis-Regionen «oll ein anderes sturkes Dampfschiff gebaut werden. Fischen doch such sogar die Franzosen bei Island allein jährlich durchschnittlich für etwa

JO MUtiancn Franc* Dorich

Wir Deutsche beschranken uns darauf, mit ungeheuren .Summen schlechte Seefische ahznksnfcn und daheim beim Biere von einer Deutschen Flotte zu träumen, während eine Deutseho Nordror Allem dazu beitragen würde, bei uni den Sinn für das SeeA. P. wesen in wecken und dasselbe zu beleben und zu heben.

dem Auslande fatirt

lt

Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Hau3.

78

fu^ die Flotte, -wodurch gleichzeitig die wichtigsten

Nur

wo

da,

Fischerei

dio

in Blüthe

einer eigentlichen Bee Bevölkerung

Kode

die

man

nicht

treiben in den Bodden-

In Aus-

sein.

gegen

leider

sondern

offener See,

in

sie be-

und Binnenwässem den wenig be-

deutenden Fang, während wir dem Auslande cincu Tribut

von Millionen Thalcrn für Fischwaaren

Binnenmeer mit geringerem Salzgehalt und

i\ir

offener See

den

oline

eine

namhafte Ausdehnung der Fischerei auf

ein

zu beschränktes Feld, wir müssen weiter

hinaus auf die allgemeinen Tummelplätze der Nordsee und des arktischen Meeres.

das Bedürfnis« und

Friedrich der Grosse erkannte tete mit Erfolg die

Härings-Kompagnie

in

Preussen aber-

mals festen Fuss an der Nordsee gofusst hat,

Vorgang Nacheiferung erwecken.

stif-

Emden; auch den

wo

Walfischfang hatte er im Auge; heute,

sollte

jener

Die Preussische Kriegs-

heimischen Seefischerei neue

Wege

hat dio Mittel dazu völlig in

nünden; tüchtige

im Frieden

aufzusuchen, und Schiffe

sie

und

Weise geübt

in passender

werden müssen, sind vorhanden. Englische, Französische und Amerikanische Kriegsschiffe findet

man

unter den Fischorflotten der Nordsee, bei Island

und den Bänken von Neu-Fundland.

zum Seemann

in

den Eisfeldern.

Nelson bildete sich

Die Deutschen Fischer

sind vorzugsweise auf die arktischen Regionen angewiesen.

Dio Fahrt auf Grönland, welche die muthigsten Seeleute bildet,

hat bedeutend abgenommen, weil

Der warme Sommer von 1865 und der sind

besitzt

ijor

zurückgezogen,

Europu noch 340 Walfisch-Jäger

Walfisch sich

dem mit.

Besatzung.

Das Manoeuvriren mit Segelschiffen zeitraubend und gefährlich,

ist

ohnerachtet

17.000

feldern

sind die Verhältnisse

in

ungleich

Mann

den Eisgünstiger

für dio Schiffe mit Dumpfkruft.

Dio

Kapitäne Gravcl und Bruce von Dundee lieferten den Beweis,

indem

sie

ihro

zwei Mal mit Thran

Schraubendampfer binnen 9 Monaten

Smithsund

dem Vordringen durch

dio Baffin-Bai

und den

fast unühcrsteiglicho Hindernisse cntgcgcustchon.

Dagegen

schlügt der Deutsche

Route über Spitzbergen

als

Geograph Pctermnnn die

geeigneter vor,

indem er sich

auf den Einfluss des warmen Golfstroms und andere- Thutsuchen stützt, die im Ergänzungsheft Nr. 16 seiner „Gcogr.

Mittheilungen”

vom Oktober

zusammcugestellt

sind.

nuchzuweisen

einer

Durchforschung

der arktischen

jetzige

Winter

Gewässer über

boduuern, wenn die Gelegenheit versäumt würde,

zu

ein JCiel

') Anlage zur Petition: Bemerkungen, betreffend die Bneeiteruny Verkehre mit .Vortiegen. Der nördlichste Handelsplatz Norwegens ist Hammrrfest, eine aufblühendo Stadt unter 7 0 ° 39' X. Br. Trotz der hoben Lage ist der Winter durch die Kinwirkung des Golfstroms ein gelinder. Als Tauacbplatz mit' den Bussen ist der Ort mit Freiheiten begabt und der Verkehr steigt sichtbar, um so mehr ist es tu bedauern, dass Preussen hier ksin Konsulat besitzt. Manche unserer Fabrikate suchen Uber Hämmertest nach Russland au gelangen. Deutschland rerkehrt meerwärts nur durch den Zwischenhandel der Hanse-Stadt« mit Hammer7.000 fest, während eine direkte Verbindung ungleich grossen- Krfolge herbeiführen wurde. Betrachten wir zunächst die nordischen Produkte der Ausfuhr. Archangcl führt durchschnittlich jährlich aus: 6 Millionen Pfund Thran, 16 Mülionen Pfund Fluchs und Heede, II 5.000 Tonnen Thocr,



dee

Tonnen Pech, 124.000 Tsehetwcrt I, einsamen, 160.000 Pfund Kodern, 134.000 Dutzend Dielen (ausser Koggen und Mehl u. s. *.), alles Artikel, welche Deutschland in Massen serbraueht. ' Unter der Hinfuhr finden aieh 6 Millionen Pfund Salz, 2 Millionen Pfund Steinkohlen. Norwegen bedarf (ur seinen Fischfang von riesenhafter Ausdehnung jährlich 200.000 Tonnen Salz und ebenfalls der Zufuhr rnn Steinkohlen für die Dampfschifffahrt und Kupferhütten heim Xordkap. Dis Kinfuhr rnn Steinsalz ist frei für Hammrrfest. Portugal liefert jährlich an Schweden bis ROO.OOO Kubikfuss Snlx, Spanien ebenfalls ein bedeutendes Quantum. Norwegen führte 1662 800. 000 Tonnen Häringe aus und die Deutschen Küsten waren dio Hauptabnehmer: dazu treten noch 24 Millionen Pfund 8tockflscb ferner 7 Millionen Centuer Thran , ein Artikel, Ton dom der Zollverein jährlich über 200.000 Oentncr verbraucht. Dort in den arktischen Gewässern, wo der Kusse und Norweger ihren Thran gewönnen, würden hei richtiger Benutzung der jetzt vorhandenen Httlfsroittel auch die Deutschen Fischer lohnende Beschäftigung linden. Zur



Ausfracht dieutr- das Salz der gewaltigen Steinsalzlager bei Susiflirt, welches sieh als Häringssalz bewährt hat. Die Anfuhr bis zu den Ktbhäfeu ist erleichtert, da der Lauefiburger Klbzoll, dieses Hindernis*, jetzt in Händen Preussens ist. Die Westphälische Steinkohle hat bereita das Weltmeer überschritten, sie diente von Kms und Wcsct aus als Ausfracht. Dis Schüfe der Ostsee lüden Öl, Spriet um) Zink, Artikel, die im Norden regelmässig gesucht sind. Gesetzt, der Fischfang fülle die Fahrzeuge nicht, dann war« eiet» die Gelegenheit geboten, volle Uüekfraeht in Kohproiluktcn zu tauschen und zu finden. Hammerfcst würde der Stapelplatz sein. Die früher unbeachteten Abfälle der Fischerei können jetzt zu Guano verarbeit«! werden und oben so bieten die an Spitzbergens Küsten unbeachtet lügenden Knochen ein werthvolles Düngemittel. Dass sich an diesen Verkehr mit Rohprodukten ein bedcateoder Umschlag in anderen Waaren knüpfen würde, bedarf wohl keiner weiteres Nachweise, da er indirekt bereite durch die Hanse-Städte hetriebt* wild. Die Ausbildung der Seeleute war« die ersprießliche Folge der He-



füllten.

Die Englischen und Amerikanischen Nordpol-Expeditionen ergeben, dass

')

Spitzbergen hinans ungemein günstig und es wäre sehr

,

molir gegen den Nordpol

und den Handel

erlauben.

marine scheint im eigenen Interesse dazu berufen, der ein-

Seeleute, die ohnehin

für die Fischorei

erlangt werden, wie wir uns in der Anlage

Die Ostsee,

zollen.

Reichthum an Häringen, Stockfischen, Kabliau und Robbeu, bietet

welches der Versuch einer Nordpol-Fahrt

theilwoisen Misslingen«,

seefahrenden Nationen zurück; unsere nicht zahlreichen

Fischer findet

als

liehen Interesse,

gewährt, würde ein bedeutender Erfolg, selbst im Fall des

kann von

steht,

bildung diese« Qewcrbzweiges steht Preussen alle

Vor-

National-Ükouomic erlangt werden.

theile für die

vorigen Jahres sehr lichtvoll

Ausser

dem hohen

Wissenschaft-

bung der Fischerei. Man vergesse nicht, dass der Wrltuinseglcr Cook und der grosse Seehold Nelson in den nordischen Gewässern ihre ruhmreiche Laufbahn begonnen.

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Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus. zu verfolgen, auf welches die Augen der gebildeten Welt neuerdings mit grosser ’fheilnahme gerichtet sind und

wo

Ruhmeskranz der Beharrlichkeit winkt. Marine giebt cs im Frieden keine nationalere Bestrebung als wie die einzutreten in den Kreis der Bewerber und so ihre Ebenbürtigkeit im Feldo der

Harkort überreicht und unterstützt

die l’reussische

,

Nachdem Russland und Österreich so wie jüngst noch Schweden mit Ruhm und Erfolg wissenschaftliche Expeditionen ausführten, dürfen Wissenschaft unzweifelhaft festzustellon.

nicht

für

allein

Wissenschaft

dio

,

sondern auch für die

materiellen Interessen gleich creprieaslieh sein werden.

erfahrene Offiziere und

bemerkt, sind geeignete Schiffe,

Mannschaften so wie gelehrte Forscher

und Instrumente

vorhanden und die Rüstungskosten werden

Summe

übersteigen

nicht

Wie

massige

eine

und können auf dom

Titel

der

Wir erluubcn uns

v.

Haus geruhen

wolle,

KönigL

die

Staatsregierung aufzufordern: a.

der Marine direkt in dio

Hand zu nehmen oder

Gesollschaft kräftig zu unterstützen.

mitgewirkt und die Erklärung abgegeben:

„Die Köuigl. Staatsregierung nimmt Theil au dem Interwelches die angeregte Nordpol-Fahrt im Lande

esse,

Sie hat daher die Ausführung in

findet.

einer solchen Fahrt bereits

eingehende Erwägung genonnnou,

und zwar zunächst

Kommission von See-Offizieren ernannt, welche das

eine

nöthigu Material vorbcrcitcn

Entschluss in

auf Gruud

soll,

dessen ein

Sache Seitens der Regierung gefasst

diesor

werden kann.”

nehmens

Bedeutung des Unter-

und für die

für die Wissenschaft, für den Handel

vaterländische Marine

anerkannt

allseitig

Epoche machenden

und Erforschungen der Expedition

die

die

Dr. Pctormann

Schriften, die Geographie

Polar- Regionen

welche

betreffend,

um-

Aufgaben

geograpliischeu

wichtigsten

es auf unserer Erde noch zu lösen gebe.

die

fasse,

(Folgen

und

Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten,

mit der Petition überreicht sind, dar, dass eine arktische

zu diesem Zwecke gebildete Privnt-

Haspe, Kreis Hagen, im Januar 1866.

Regie-

der Geheime Ober-Rcgierungsrath Moser, in Vertretung des

legt in seinon

Petenuann angeregte Nordfahrt im Interesse

die durch

b. eveutualitcr eine

als

des Marine-Ministeriums,

in Vertretung

Schleinitz,

In der Kommission wurde die

deshalb, den gehorsamsten Antrag zu

dass ein Hohes

Dabei haben

rungs-Kommissarien der Marine-Kapitön-Lieutennnt Freiherr

Indienststellung verrechnet worden.

stellen,

ist.

Borathung der Petition unterzogen.

wir nach dem Urtheil der tüchtigsten Seeoffiziere und des

Deutschen Publikums nicht zurück bleiben, da die Fojgen

Friedrich

Die Kommission für Handel und Goworbo hat sich dor

ein schöner

Für

79

Mark hervorgegangen, welche vom Abgeordneten

Zweige der geographischen Wissenschaft



Alle

Topographie,

Geologie, Hydrographie, Meteorologie, Magnetismus, Zoologie,

Unterschriften.)

Botanik und Ethnographio

der Kommission für Handel und Goworbo über eine Petition, die Nordpol - Fahrt

2. Erster Bericht

betreffend. In Deutschland

ist in



würden hierdurch

tigsten Bereicherungen erfahren,

die wich-

am

da vornehmlich

Nordpol

der Schlüssel und Kern zu den meisten physikalisch-geogra-

phischen Phänomenen der ganzen nördlichen Hemisphäre ge-



der neueren Zeit das Projekt eiuer

Eben

funden werden würde.

so wahrscheinlich ist es nach

Expedition nach den arktischen Regionen, hauptsächlich zur

Petermann, duss diu Erforschung des arktischen Meeres hei

Jahrhunderten

Gelegenheit der Expedition auch dio wichtigsten materiellen

Erreichung des Nordpolcs, eines schon

von verschiedenen Nationen angestrebten

gekommen.

seit

Zieles, in

Anregung

Unser Geograph Dr. A. Petermann hat nach

langjährigen Studien und Forschungen die Fahrt über Spitz-

bergen

als

den geeigneten

Weg

ihm vorgeschlagene Route hat sonders

in

Expedition

England,

so wie

gefunden.

wo mau

mit

die

in

von

nur im Aaslande, beeiner neuen

Nordpol-

und zwar auf anderen Wegen vergehen

sondern auch schaft

bezeichnet und

nicht

will,

Deutschland unter den Männern der Wissen-

im Hundeisstande den lobhaftestcu Anklung

Man

darf behaupten,

dass Pctermann’s Projekt

eine Deutsche Nationalfrogc geworden

sirung desselben,

Mit der Rcali-

ist.

mit dor Ausrüstung einer Expedition in

Folgen

Deutsche Publikum. ist

Mittel,

beschäftigt

sieh

Aus der Theiluahme

zur Zeit das

für das Projekt

auch eine Petition vieler Männer aus der Grafschaft

Schifffahrt

und »Handel

haben

wird.

Dem

männischen Schifffahrt, würden hierdurch neue Bahnen öffnet.

ren

Ausserdem befinden sich nach

Feststellungen

im

arktischen

er-

bereits erfolgteu^siche-

Meere

die

wichtigsten

und reichsten und allem Anscheine nach unerschöpflichen fossilen Elfonbciulnger der Welt.

— Dass

endlich die vater-

ländische Marine besonders in Friedenszeiten

rufen

sei,

mit dazu be-

kühnen Unternehmungen der vorliegenden Art

bei

zu kooperiren

,

den Erdball

zu erforschen , das Reich des

Wissens zu erweitern und dabei ihre Kraft zu üben, darüber

war

die Mehrheit der

Kommissiou ebenfalls einverstanden.

Anlungcud die Ausführung des Unternehmens, so nahm

der Petermann’schcn Richtung und mit der Beschaffung der

dazu erforderlichen

für

Walfischfange, einem der vorzüglichsten Zweige aller kauf-

die

Kommission dio Erklärung der Königl. Staatsrcgierung,

dass sie an

dem

Interesse,

Falirt finde, Theil

welches die ungcregte Nordpol-

nehme und

die

Ausführung einer solchen 11 »

Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus.

80

Erwägung genommen

Fahrt bereits

in

Thatsüchlich

steht

Staatsrcgicrung zur Berücksichtigung zu überwoisen,

hake, gern entgegen.

ersten

die

dass

fest,

vaterländischen Frage nur geringe Bedeutung beimessc.

dazu tauglichen Materials an Schiffen und Mannschaften und

wegen des Kostenpunktes ausgegangen schaften,

z.

forderten.

sind

und

später

Die

von den Regierungen

fast überall

erst

oder

Private

Königl.

Ausgaben untersagen'

rung und eignet

kooperativ mit

sei

eine

nutionule Idee

und Anstalten zu einer

schaften, mit ihren Mitteln

und sicheren

wie die Petenten

in

Es

Kosten der Expedition

mit

zu

übernehmen

,

deshalb

einstimmig zu einer

fast

die

wertli

ist,

Königliche Staatsregiemng mit der ist,

Haus der Abgeordneten über

Petition

die

von

Schmidt und Genossen zur Tagos-Ordnung über.

er-

Berlin,

den

5.

Februar 1866.

Handel und Gewerbe.

und an

begleiten, wird es nicht fehlen.

linuscn).

musste es sich die Kommission

versugen, die Petition mit ihren Anträgen der Königlichen

sieh

Staats-

Angelegen-

diu Initiative zu

dass zu einer Unterstützung desselben aber der Staats-

das

geht

(Berichterstatter).

aller

und

in einer

Erwägung, dass das Projekt einer Nordpol-Expedition

muthigen Männern der Wissenschaft, welche die Expedition

Dessen ungeachtet

sich

erfolgto

rcgicrung die Initiative überlassen werden muss,

auch

warten, dass sie sich freiwillig erbieten werden, einon Theil der

Kommission,

l’rüfuug dieses Projektes befasst

leichten,

von dem Patriotismus anderer Deutseheu Staaten zu

lmt

dass auch

Mann-

ist

es der

zwur einer Berücksichtigung sehr

Ausrüstung der Expedition winkt,

richtig sagen, ein Ehrenpreis.

nicht

Das Haus der Abgeordneten wolle besehliessun

Der murilimen Vormacht Deutschdisciplinirten

Sie

welcher

in

Jahren

motivirten Toges-Ordnuug vereinigt und trügt dahin an:

Durchführung oder wesentlichen Unterstützung

und

seit

mit Stnuts-Kinuahmen

Staatsrcgicrung

ergreifen.

an,

lands mit ihren für die projekt irtc Fahrt ] Missenden SchifTen,

ihren tüchtigen Seeoffizieren

schon

die auch ihre finanzielle Seite hat,

heit,

es

einer Privat-Gesellschaft,

sich gleichzeitig

es seinen Beruf erfüllt.

schnellen

das

England und Amerika, die Sache weiter

Hand nimmt,

Situation,

politische

,

eines Budgets, das einseitige Vorgehen der

deshalb Preussen das in Deutschland an-

jedoch im letzteren Falle leitend, so fördert es die Ausfüh-

mit

betindet

Zustandekommen

B. in

selbstständig oder

mit deren

notorische

Preussen

Gesell-

Wenn

geregte Unternehmen als Staat in die

selbst

auf den Vorwurf hin, dass sio, was nicht der Fall, einer

Ent-

grösseren

deckungsreisen nach beidun Erd {»len wegen dca besonderen

Michaelis.

Die Kommission

Roc]>cll (Vorsitzender).

Dr. Becker (Dortmund).

Dr.

für

Dr. Ziegcrt

Schwitze (See-

Hammacher. Harkort II. Ovorweg. Deutz. Hoffmonn (Ohlau).

Ludewig.

Schmidt

(Elberfeld).

Bellier de

Launav.

Cornely.

|

Geographische Notizen. Eine neuo Roblnaoniado. (Ntbtt 2 Kartellen,

•.

die Carton« auf Tafel 3.)

Unsere Zeit der Eisenbahnen und Dampfschiffe ist für Abenteuer und Vorkommnisse wio die des lfobinson Crusoe nicht gerade geeignet; um so interessanter ist der Schiffin dun antarktischen Gewässern belegenen Auckland-Inscl, nicht bloss weil der 20 Monate lange Aufenthalt der Schiffsmannschaft auf dieser einsamen Insel ein romantisches, sondern auch ciu geographisches und

bruch des „Grafton” auf der

wissenschaftliches Interesse hat. indem eine Überwinterung

diesen Regionen der Erde zu den grossen Seltenheiten gehört und die meteorologischen Beobachtungen des Kapitäns

in

Musgrave vom Grufton die ersten sind welche uns thatAufschluss über den Winter des antarktischen Gebiet» in diesem Theilc gewähren und somit auch für die gerade jetzt so viel besprochene Geographie der Polar,

süchlichcn

Kegionen von der grössten Wichtigkeit Bind. Wonn wir vor 3 Jahren bei Publikation unserer SüdpolarKarte ') uns dahin aussprnchcn a ) , dass der Winter der Südpolar-Itcgionen als ausserordentlich mild gefunden werden würde, so wird diese Annahme durch die Musgravc’schen Beobachtungen in hohem Grade bestätigt. ')

*)

ln Stieler's Hand- Atlas Nt. 42*. „Geogr. Mitth.” 1863, SS. 418

ff.

Wir worden im nächsten Heft einen ausführlichen Bericht über diese neue, auf der Auckland- Insel spielende Kobinsouiudc bringen, führen unseren Lesern aber schon jetzt den Schauplatz derselben auf dem betreffenden Carton von Tafol 3 vor. Derselbe ist aus unserer olien citirten Südpolur-Karte entlehnt, dessen Zeichnung so genau mit Kapitän Musgrave’s Aufnahmen ]>asst dass sie nur sehr geringe Änderungen bedurfte. Wir hatten damals '), den offiziellen Französischen und Englischen Seekarten entgegen, die grosso innere, die Insel in zwei Theilc theilendc Bucht bereits angegeben, während jene offiziellen Kurten die Insel uuget heilt licsscn. Gerade in diesem inneren Wasserbecken war cs, wo Kapitän Musgrave mit seinen Leuten 2U Monate lang eine gezwungene Ansiedelung bewerkstelligte. Zum Vergleich geben wir in einem anderen Carton (auf Tafel 3) ein Spezialkärfchen der Insel Juan Fernandez, den Schauplatz der Geschichte von Robinson Crusoe. Tafel 3 als Weltkarte veranschaulicht die allgemeine Lage beider Inseln, die Auckland-Inscl liegt in derselben Breite als das Südende Kamtschutka’s und auch fast in derselben Länge. ,

*)

„Oeegr. Mitth." 1863, S. 422.

Notizen.

Die Zukunft dor Düne von Helgoland.

des

Bei einem kurzen Erholungsaufenthalt in Helgoland im August v. J. lernte ich eine Gefahr für da« Bestehen dor Düneninscl von Helgoland kennen, welche durch die leichtsinnige Einführung dor Kauinchcn entstanden

Du

ist.

der

Gefahr durch sofortige Ergreifung energischer Mittel jetzt wohl noch gesteuert werden kunn, halte ich es für meine Pflicht, die Thatsachen iu Ihrem so weit verbreiteten und hochgeschätzten Blatte uiitzuthcilcu, damit auch wirklich die nöthigen Mittel zur Abhülfe ergriffen werden. Zwar habe ich diesen Punkt bereits im hiesigen Naturwissenschaftlichen Vereine bei Gelegenheit eines Vortrages über Helgoland erwähnt und er hat in Folge davon auch in einigen politischen Blättern Erwähnung gefunden, aber bei den cigcnthümlichcn Helgoländer Verhältnissen bedarf es energischerer Mittel, um die Bewohner zu raschem und entschiedenem Handeln zu bewegen. Bekanntlich besteht Helgoland aus zwei Stücken, der Felsoninscl und dcrDüneninscl ). Jene wird zusammengesetzt von dem bckunutcu mergeligen rothen Sandstein diese, im Osten von ihr gelegen, ist lediglich aus Diluvinlgorölle und Dünensand gebildet. Sie ist jedenfalls wohl dio kleinste Düncninsel an der Deutschen Nordseeküste und deshalb iu beständiger Gefahr, weggerissen zu werden, ja sie würde wohl schon längst auseinander gespült sein, wenn nicht die Fclseninsel ihr von Westen her und ein Riff von Osten Schutz gewährten. Seit einigen Juhrzehntcn hat man angefangen Manches zu ihrem Schutze zu tliun. Die Anpflanzung des Sanddornes (Hippoplme rhtunnoides) der in ein Paar Dünenthiilorn bereits kleine Wäldchen bildet, so wie die Anlegung von rechtwinklig verbundenen starken 1

,

,

,

Hecken hat sich zur Ansammlung und Befestigung des Dünensandes als sehr nützlich erwiesen. Nun hat aber der jetzige Gouverneur vor mehreren Jahren, um ein jagdbares Wild zu erlangen, einige Paare Kaninchen dort uusgesetzt; er hegt diesellien mit solcher Sorgfalt, dass er sie im Winter öfters füttern lässt und dnss er in einer auf der Düne ungeschlagenen Verfügung den Badegästen die Jagd auf diese als „Privateigenthum" bezeichncten Thiere untersagt*). Und doch sollte innn im Gcgcntheil eine Prämie für jedes getödtete Kaninchen nusgeloben denn sie durchwühlen mit ihren Gängen und Bauen die Dünen nach allen Seiten und vermindern deren Festigkeit bedeutend. Sie haben sich bereits so vermehrt, dass ihre Losung überall in den Diinenthälcrn den Boden bedeckt und man bei einiger Aufmerksamkeit viele Eingänge ihrer unterirdischen Wohnungen findet. Ich habe nur mit grosser Mühe einige Blüthenstände des gemeinen Dünengrases (Ammophila arenaria) nuffinden können, dagegen keinen einzigen vom Dünenweizen (Triticum junceum) und vom Sandgraso (Elymus arenarius). Auf dem Boden und vor den Eingängen der Höhlen musste man die Rispen und Ähren suchen; dort lagen sic abgenagt oft in dichten Mengen beisammen; viele waren auch gewiss ,

')

S. die jifidm Spccialkärtchcn Ton Pcteraann in 1:160.000 und 1:60.000 auf Blatt 16* neunte Ausgabe.

:

di« ItUno

Atlsa,

Man

sollt«

diese

die

Helgoland und -

Sticlcr »

lland-

Helgoland wesentlich uuf der Existenz der Düne beruht, ist weniger bekannt möchte sein, dass auch die mit ihr verknüpft ist. Auf der Düne werden aber gerade die Fischerwürmer gegraben welche als Köder für den Schellfisch, Dorsch und andere wichtige Fische dienen. Die wenigen Würmer, welche zur Ebbezeit am Strande der Felscninscl gegraben werden, würden nicht einmal für den Fischfang zum eigenen Bedarf der Inselbewohner genügen. Stünde Helgoland unter einer Deutschen Regierung, so Hessen sich von dieser Schritte zum Schutze der Insel erwarten. Wie die Verhältnisse aber jetzt liegen, ist nur davon Ktwus zu hoffen, dass dio Holgolandur selbst aus ihrer Lethargie erwuchcn und Schritte tliun, um durch schleunigste Ausrottung der Kaninchen den ferneren schädlichen Folgen der Unbesonnenheit des Gouverneure vorzubeugeu. Dieser selbst hat übrigens wohl keine Ahnung von der Gefahr gehübt , in welche er die Insel durch dio Einführung der Kaninchen brachte. allbckuunt;

Fischerei innig

,

Statistisches über das JenissciBkische Sibirien.

Von AVoo/ou#

Gouvernement

in

J.athin.

Mitglied den KtatUtUclie» Comitd'* für

JcnUicltkUehr (»otiverntment.

Da wir noch so wenige statistische Nachrichten über das Gouvernement Jenisscisk besitzen, so werden auch folgende kurze Bemerkungen dem Deutschen Publikum ohne Zweifel von einigem Interesse sein. Das Gouvernement Jenisscisk erstreckt sich von der Chinesischen Grenze bis zum Weisscn Meere und nimmt einen Flüchenroum von 3.070.175 Quadrat- Werst ’) oder 215.226.513 Russischen Dessiiitinen und 731 Faden oin.

Von diesem Flüchenraum nehmen siäten

1382 Faden

und

die

die

Kreise

Städte 65.110 Des3.262.068 Dessiäten

Kxittenx

von Helgoland ao bedrohend*: egoistische Maasaregel ihres Gouverneurs der Unglücken Regierung au wissen tliun. A. P. *)

81

Höhlungen der Kaninchen gezerrt. Viele Büsche Dünengrases und des Sanddornes waren abgestorben und Hessen sielt leicht hcrnuszichon ; die Kaninchen hatten sie durch ihr Wühlen abgerissen. Und doch bilden diese Pflanzen den besten Schutz für die Dünen. Die übrige Vegetation war unglaublich dürftig. Nur mit grosser Aufmerksamkeit entdeckte ich einige Exemplare des duftenden Meersenfes (Cakjle maritima) und der Houckenyu peploides; etwas häufiger wur noch das Salzkraut (Salsola Kuli); von der Düucndistcl (Sonchus) fand ich dagegen nur Ein blühende» Exemplar, an fast allen anderen waren die Blüthcnknospen oder auch das ganze Herz ausgefressen. Wer die Schädlichkeit der Kaninchen selbst auf Inseln mit breiten und hohen Dünen kennt (man vergleiche z. B. in Beziehung auf Borkum Prof. Wicke’» beredte Schilderungen), der wird zugeben, dass die ganze Helgoländer Düne gdführdet ist, wenn dem Unfuge der Thiere nicht baldigst und kräftig gestquert wird. Sollte erst ein Mal der Kopf der Düne bei einem Wintereturme weggerissen sein, dann wird auch der Köqier derselben nicht lungc mehr dem Andraugc des Windes und der Wogen widerstehen können. Mit der Zerstörung der Düne .ist aber auch der Erwerb der Helgoländer auf das Au&scrstc gefährdet. Dnss das Bad die

in

(Au* einem Schreiben Ton Dr. Fr. Buchenau tu Iiromen.)

Nach Schweixer’» Areal-Berechnung de« RuaaUckcn Kelche betragt der Flächeninhalt dca Gouvernement» nur 2.21 1.689 QWtni A. P. ')

82

Notizen.

295 Faden ein. Die Bevölkerung ist im Verhültniss zum Flächenraum sehr gering, doch nimmt sie von Jahr zu Jahr immer mehr zu, wie das aus folgenden Zählungen für die letzten 5 Jahre sichtbar

Einwohner

und das Turuchanskische Land mit besonderer Verwaltung. Nach der Verwaltung werden die Kreise auf folgende Art vertheilt: kischen,

I

hu

ist.

beiderlei Geschlechts

Klasacu

aller

wurden

Kr*4MK>Jar*k. in Anthcile

gezählt im Jahr« 1858 „ „ 1859 „ „ 1880 „ „ 1861 „ 1863

.

.

.

. .

.

.

.

.

. .

in

303.256 808.049 313.390 318.963 334.220



99

2.

J.

1858 160

1K59 1434

Umncnnuug

durch

saken: 879 3.

— —



643

— — —

Strafarboiten

3043





2068 der

derselben

verhielt

Adelig«

.

II. Geistliche

.

I.

1992



.

.

In

ilen NtÄ-Jten

tnänoL. wcibl.;

.

.

11 .142

.

.



zu

Ko-

1781

Klassen

7

768 wcibl. Oeachl. 902 99 99 7.728 99 99 90.630 99 99

IV. KomiNcfc-K^holiache V. Protestanten VI. Juden VII. Mohammedaner VIII. Schamanen .

Im Ganxcn

ln

927

164 17 401

109 17

397



21

12 .175

11.025

427



"^3?200~

132.113 733

1

308 278 304

1.099

797 386 237 4.r,04

67 5.383

161.834

139.186

“3013120

Das Gouvernement Jcnisseisk wird in die 5 folgenden Kreise gctheilt: den Krassnojarskisehen, den Atschinskisehen, den Miuussinskischeu

,

.

K ans k.



6

gctheilt;





Jtel twhlL

2



2

gehören ferner 3 Kirchdörfer , 17 kleine l)io (iesammtzahl der Höfe lat 2151.

A1*chln-ik.

ist

folgende:

Mlnn.tlntk.

Ksu'k.

Jeeistelsk.

den Kouskischen und den Jenisseis-

Geschl.

und 108° 10' ö. L. und hat 1384 männliche und weibliclio Einwohner. a Minussinsk um Flusse Jenissei liegt unter 53 43' N. Br. und 109° 24' Ö. L. und hut 1555 männliche Und 1385 weibliche Einwohner. Kaust in der Nähe des Flusses Kanu liegt unter 56° 13' N. Br. und 113° 31' Ü. L. und hat 1219 männliche und 1223 weibliche Einwohner. Jcnisseisk um linken Ufer des Flusses Jenissei liegt unter 58° 16' N. Br. und 109° 46' Ö. L. und hat 3072 männliche und 2636 weibliche Einwohner. Die Studt Turuchuusk un dun Flüssen Jenissei uud Turn« hau liegt unter 65° 55' N. Br. uud 105° 18' Ö. L. Br.

1348

|

den Krehcn

153.783

26



t

2

Im Gouvernement giobt es 6 Städte, doruuter I Gouvernements-Stadt, 4 Kreisstädte und 1 Stadt ohue städtische Privilegien. Die Gouvernements- Stodt Krassnojarsk liegt am linken Ufer des Jenissei und au der Kutscha, die sich hier in ihn ergiesst. Sie liegt uuter 56° 1' N. Br. und 110° 34' Ö. L., hut 4786 männliche und 4316 weibliche Bewohner. Die Kreisstädte sind folgcudc: Atschiusk am Flusse Tschulynut liegt unter 56° 16' >'.

ni.vtinl, treibl.

10. 425

54



6 Huuderte

in

AHch oak. Mlnon t iwh

36.673 27.689 46.089 £8.182 19.175 27.868 24.636 41.025 23.171 19.072 In Turuchanak männlichen Geschlechts 4026, weiblichen Geschl. 3414.

Theilt man die allgemeine Zahl der Einwohner nach ihren verschiedenen Konfessionen ein, so erhält man Folgendes:

Griechisch-Katholische

Militärressort:

Die Einwohnerzahl der Kreise

v«ibl.

gelassen haben, im Ganzen 58.142.

UI. Aroirninch-Orrgnrianiftche

.6 .2

Zum Kosaken- Regiment

linge.)

II. Sektirer

— —

3821

männl. Ges« hl.

3 treib). Oeachl. VII. Ausländer 7 männl, Geschl., . . VIII. Zu jenen Abtheilungen nicht gehörige 874 beiderlei Geschlecht«, und zwar Zögling» der geistlirhen Schule in Kraatnojantk 141, Klosterdiener 36, rerechiedeue Beamte 697. IX. Angeaiedelte Verschickte beiderlei Geschlechts, die ihre Strafzeit ausgebaltcn und »ich in den Städten oder in den Kreisen nieder-

1.

6218

— —

63

Kraarnojarwk.

7.783 99 99 IV. Bauern 92.873 9» 99 V. Militär 9.838 8.141 . 99 99 99 99 23.685 21.805 VI. NiehtruMcn . 99 99 99 »9 (Darunter 4894 Angeaiedelte, 33.191 Xomadiairendc und 7405 Sträf-

III. Bfirger

7829





Das Kosaken Regiment wird

118

1754

8090

— —

Krsssoojsrsk.

nach den verschiedenen

sich

161

9540

verschiedener



18f>2 folgendermaasscn 803 raännl. Geschl., . . 856 99 M

ira J.

26

.

.

Stationen Antbeilc

Bewohner des Gouvernements

Die allgemeine Zahl Jcnisseisk

1123

21 105

zu ihm gehören:

auf die Ausioduluug und zu

durch das Verschicken

T

33 120

23 94

Im

1860 1861 186* 370 243 643 von Soldatcnstriiflingen



T

-

— —



4

4

Dörfer, 5 Saimki und 2 Vorposten.

folgenden Ursachen: durch Übersiedelung von Modischen 1. Klassen aus anderen Gouvernements: im

JenU*cl«k.

3

6

Uluaaen der Kirgisen Jurten .

Bevölkerung uoch aus

die

sieh

T'

3

6

27 94 7615

Höfe

99 „ M „ 1861 „ 188* « Diess vorhält sich zur allgemeinen Zahl der Bewohner wie 1:72, 1:87, 1:89, 1:71, 1:78.

Ausserdem vermehrte

KUmik.

Minuaviribk.

4

Kirchendörfer kleine Dörfer

4334 3533 3513 4530 4157

1 858 1859 1860

Civilressort

.\t« bis 7 Mann. Künstlich wird die Wurzel nur an drei Orten kultivirt, in Dau-biche, Amber-bire uud Kry-dagu. Sie ist schwer zu hohandelu, vorlangl ciueu waldigen fetten Ilodeu und der Landmann ist gozwungeu, den Boden häufig zu düngen und vor Sonnenstrahlen zu schützen. Diu Anwohner des HanchuiSee's und des unteren Lefu beschäftigen sich mit, dem Sammeln von Pilzen, welche in der Mandschurei hochgeschätzt und bei den Chinesen unter dem Namen Jumo bekannt sind. Zu dem Zweck wird cino grosse Strecke Kichenwald umgehauon, da sich die Pilze auf den verwesenden Stäm-

2,05°

viel strenger. 3. Die südliche Zone hat ein gemässigtes Klima und hohe Bergketten. Robun uud Fruchtbaume gedeihen. Kiclum, Ulmen, Kschcu Ahorn (Nogundo aceroides), Gedern uud Linden erreichen einen Durchmesser von 1 J eine Höhe von 13 Sashcn und das herrschende Alter der Bäume ist 80 bis 220 Jahre. Die Bewohner des Landes sind Golde, Orotschoucn und für dou grössten Theil Chinesen, die sich in sehr beschränkter Weise mit Ackc^au und Giirtnorci beschäftigen, sie bestellen nur kleine Strecken des Bodens zu ihrem jährlichen Lebensunterhalt mit Korn und Gemüse. Die Küstenbewohner fischeu Perlen von geringer Sorte aus dem Meer. Gerste, Hafer, Tabak, Kohl, Rettig, Melonen, Wassermelonen, Mohrrüben, Hothor Pfeffer, Ölfrüchte, Nachtschatten, Sorgo, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Hanf wachsen wild. Aus den Waldbäumen zieht man wenig Nutzen. Die in der Nachbarschaft der Hussen leitenden Koreaner sind viel kühner und kriegerischer, alter auch gröbpr und ungebildeter als dio Chinesen, mit denen sie beständig in Streit liegen. Sie bilden ein ganz besonderes, von den Chinesen durch Sprache uud Äusseres unterschiedenes Volk. In naher Beziehung zu Budischeffs Forschungen stehen ,

,

,

,

,

die topographischen

Arbeiten der Mitglieder der Sibirischen Herren Timroth und Helmerseu in dem Lande zwischen Ussuri und Grossem Ocoan. Sic nahmen 2000 Werst instrumental und 14.280 Werst nach dem Angenmnnss auf und lieferten ausserdem eine vollständige Beschreibung der besuchten Länder. Sektion

,

men

;

finden.

Lopatin,

welcher von der Sibirischen Sektion binnen

Gegend geschickt war, hat versprochen,

in

I

geben; da» Land ')

und Silbererzen.

Bedeutet auf Chiaeeiech „MätelUndiecti".

(OexUonra un

dies«

Kurzem

eine vollständige Beschreibung der Mineralien und Erze

i

Febnuu

ist

an Steinkohlen- Lagern

reich

,

zu

Eisen-

,

18*6 .)

Digitized

by Google

Reisekarten des Thüringer Von

C.

Waldes.

Vogel.

(Mit zwei Kärtchen, liehe Tafel 4.)

VojJrla Top.Kihrtm

r.

tU*it -

Thiinn^rr Va14.

gewesen mit der Königl. Preußischen Aufnahme und cs musste daher für eine gewissenhafte Bearbeitung einer topo-

ükkj

•-

1

Karte

graphischen

des

Thüringer Waldes

werden, ob mir diese Blätter

gestellt tige

Grundlage

ten,

dn



Italien

zunächst

fest-

als die allein

rich-

Karte gar nicht

ich andernfalls die

nommen



zur Benutzung überlassen werden möch-

würde.

Als

Resultat

kann konstatirt werden, dass

in Angriff ge-

Bemühungen

dieser

gewesen

es mir vergönnt

ist,

Kopien der betreffenden Königl. Preussischen Aufnahme-

die

Sektionen über den schönsten und besuchtesten Theil des

Thüringer Waldes benutzen zu dürfen,

dass ich

so

Hinzurechnung der Kurfürstlich Hessischen Aufnahme

mit circa

50 Quadrat-Meilen direkt nach der Original - Aufnahme bekonnte

arbeiten



sprochene

1. C.

Vogol's Topographische Karte

Wald und

vom Thüringer

seinen Vorlanden, Mst. 1:150.000.

Keine andere Karte

').

mag

die

als

be-

hier

diess uueh ausdrücklich gesagt sein



bisher nach diesen Originalen bearbeitet, selbstverständ-

ist

lich

die

und

Preussischeu

offiziellen

kleineren Maassstabes ausgenommen.

Hessischen

Karten

Indessen selbst diese

Quellen waren bei weitem nicht ausreichend zur Bearbeitung

Vorstehendes Übcrsichtskiirtchen

Ausdehnung

die

soll

meiner Karte und ich sah mich gonöthigt, neben den um-

dieser in 4 Sektionen ersehienenen Kurte veranschaulichen.

eigenen

fassendsten

Dieselbe

ist,

zusammengesetzt, von Kund zu Rand

nische Dezimnlfuss hoch und

1,7

Kuss

hut

breit,

1,4

also,

Rhei-

den Touristen

für

bestimmt

daher

,

auch auf

Leinwand gezogen und elegant gebuuden, ein durchaus huudAls Begloitwort wurde ein unter

liohes Format.

„Zur Geschichte gebirges

u.

der Kartographie

w.”

s.

die

dem

8

Seiten

Text

welches namentlich uueh Rechenschaft

Ausführung

der

Kurte

giebt

mögen

auf welchen

sie

beruht.

Es

mir gestattet,

aus demselben einiges hiorher Gehörige zu entnehmen und in

Verbindung zu bringen, was während der

fast scclisjührigeu

Bearbeitung der in Rede stehenden Karte

Anderes damit

neu hinzugekommeu Bekanntlich

ration» verfuhren, d. h. die

im Mst. von

1

:

Prcussische Generalstab

1857

Thüringischen Staaten

die

25.000 der natürlichen Lange nnfgenomraen.

Eben so hat im Jahre 1852 der Kur-Hessische Generalstab Aufnahme der circa 5 Quadrat-Meilen grossen Herrschaft

in

Thürin-

mehreren Staaten

deu einzelnen Fluren, vorgeuommen werden

unmittelbar nach erfolgter

führung desselben

sollte, und Aufnahme wurde schon zur Aus-

geschritten

,

so dass

heute,

im Früh-

jahr 1866, verhältnissmässig nur noch wenig zu thun übrig

Welche Veränderungen über dadurch

graphie der betroffenen Bezirke

der Königl. bis

trat in

wonach das sogenannte SepaZusammenlegung der Grundstücke

daselbst ein Gesetz in Kraft,

ist.

hat

den Jahren 1853

die

diess näher begründen.

bleibt.

in

überall

Anspruch zu nehmen. Nachstehende Zeilen

Als bereits die Königl. Preussische Aufnahme

und die Quellen sei

in

ausgiebigste

die

will,

gen sich ihrem Abschluss nahte,

iu

nach weist,

Weise gewährte

und Privaten

Titel

Thüringer Wald-

erschienenes Heftchen,

in gr. 8°, ausgegebeu,

über

des

— und, mir auf be— Unterstützung von Behörden

Vorarbeiten

wie ich gleich hier bemerken

vorreitwilligste

zugsweise

davon kann

in

der Topo-

herbeigeführt worden sind,

sich nur derjenige einen rechten Begriff

der selbst Gelegenheit hatte, olitischcn Grenzen.

der

hoch

Mul gebrochen, bequem

vier

Karto

Waldes umfasst, stellen

in

ist

Objekte

Die Kärtchen sind

Rhein. Dczimulzoll

,1:150.000 der natürlichen Länge das Gebiet des ganzen

in

Die eine Ausgabe

hervorragendsten

5,1

und können,

Herren Eberhardt und Weiler,

Hinzufügung des Kolorits

der

Brusttasche getragen werden.

und wird von der Verlagshandlung

den

zwei Ausgaben versandt.

be-

S[x“zialkarten.

schon im Titel jedes dieser fünf Blätter durch

ist

niimlich

breit,

Vorstehenden

oben genannten

fünf

die

Folge dessen ich mehrere Wochen dortsolbst gearbeitet habe. Ich glaube im Vorstehenden den Beweis geliefert zu

Überdies*

im

die

Karte des Thüringer Waldes giebt gleichzeitig

Ridtmcn

den

noch

Eisenach

L: ,

nähert

bar an Blatt als

u.

sich

w. wird gegenwärtig in Kupfer

s.

»einer

11

auschlicsst

,

Vollendung

Da

im Laufe dieses Jahres.

sich

und

erscheint

dasselbe unmittel-

so werden auch beide Blätter,

sich gegenseitig ergänzend

,

zusummen gebunden und

in

einem Doppelhlatt ausgegeben werden können.

Blatt 11:

ts



Digitized

by Google

88

Das

Thal in Hoch -Asien und seine Bewohner.

Ili-

Vou Dr. W.

Radloff, Professor bei der Berg-Akademie in Barnaul in West-Sibirien. (Mit Karte,

Im Jahre 1862 besuchte

i.

Seitdem die Kirgisen der Grossen Horde und diu Schwar-

Rteppe und die Stadt Kuldseha, die Hauptstadt der Chineei-

war mir nicht bognügeu,

gestattet

und

ich

musste mich demnach damit

Verhältnisse des Ui-Thalea einzuziehen.

Wenn

mich bemühe, ein möglichst

folgenden Zeiten

Oberen

jenes Landstriches zu entwerfen, so

zum

muss

ich

doch

lli-



Thaltu.

Als

vorigen Jahrhunderts das Dsungorcn

und der Kaiser Kicn-Lung

sielt

-

man

wählte

das

Ili

Zu diesem Zwecke

punkt der eroberten IJindcr dieses Landstriches

Lage nach den Mittel-

bildete.

besiegt,

stiess.

iu keiner

Nomen Kuldseha hielten,

Sü-ding,

die

und Tschim-pän-si wurden.

Dann

').

Weiter aufwärts

bis

Meilen.

,

I

bis

Meilen

7

Rodmhachaffettheit

.

dicht

am

zum

am

sind Ansie-

Ili

Flusse tretenden Gebirge ist

dagegen dos

fetten trockenen

Ili-

breit.

künttliche llttcdtterntig.

Flusse

Ili-Thales

Flusse Kasch, einem

zwischen Kasch und üsük

,



Die Be-

im Ili-Thale

ist

für

Mit Ausnahme einiger Sand-

sind

das Hauptthal des

Ili

und

einem

I.chmbodeo bedeckt, der bei gehöriger Be-

wässerung einen reichen Ernteertrag gehöriger Bewässerung,

liefert,

aber eben nur

denn ohne dieselbe kann

bei

der Trockenheit dos Klima’s Nichts gedeihen. In den Sommer-

Regen hier zu den grössten Selten-

monaten gehört ein

er-

heiten und ein uoch so starker ltegcu verschwindet bei der

von Chinesi-

Trockenheit des Bodens und der grossen Hitze nach wenigen

man zum

siedelte

zum

25

bei

ist

auf eine Strecke von etwa

20

Ili

die Tlialriunuu der zahlreichen Nebenflüsse meist mit

übrigen fünf Forts, Korgas, Tso.hing-di-cho-zi,

besetzt

östlich bis

des

strcckon

bekannte, vou den Tutaren Kürii genannte

Dn-lo-si-gung

schen Soldaten

vom Üsük

den Ackerbau sehr günstig.

man dem

Festuug und das Fort Hajnndai, Mandschu-Besat Zungen

Kirgisen-

Gegenwärtig

jenen Gegenden zu reguliren.

schaffenheit des Bodens jener Strecke

Weise auf .Schwierigkeiten

sieben Festungen an, vou denou zwei, die jetzt unter

in

Nclientlusse

Thal etwa

sondern mit

Westlich von der Tutaren-Stadt Kuldseha legte

grosse Sandstuppen

lli

kaum wenigen

rechten

I

Ausnahme der Bewohner der Tataren -Stadt Kuldseha vollständig aus ihren Wohnsitzen verdrängt, so dass man bei neu anzulegenden Kolonien

die Ufer dieses Flusses

Kommission damit beschäftigt, die Grenze zwischen

unmöglich

Die früheren Bewohner

waren nicht nur

und

delungen durch die uoch bis

-Thal aus, das von je her eine hervor-

seiner geographischen

zum

ist

Der dicht bevölkerte Thcil des Chinesischen

ragende Stellung in der Geschichte Hoch-Asiens eingenom-

men und das

aber

erstreckt sich

sonders angelegen sein lassen, in diesen neuen Besitzungen

Die

ist

Reich vernichtet war

das ÖRtliche Turkestan unter-

zum

bis

Russland und Chinu

die Mitte des

bis

des Üsük.

Aulen ein Wintcrasvl gewähren können.

worfen hatte, musste es sich die Chinesische Regierung bean einem Punkte festen Puss zu fassen.

Pikcto

Mündung

zur

nicht genau bestimmt,

eine

um

nur bis

lli

auch nicht von Wichtigkeit, da vom Üsük westlich

liegen

der Eingobomcn zusammengcstellt sind. dt*

Yssyk-köl sieh Kussland

Russischen

die

Flusse .Schilik zu beiden Seiten des

in jeder

grössten Thcil nach mündlichen Mittheilungen

lieticdelung

am

Grenze gegen Russland

klures Bild

Hinsicht die Nachsicht des Lesers erbitten, du meine Materialien

und

vorgeschoben sind, erstreckt sieb die Chinesische

lli

Herrschaft

den

ich in

haben

unterworfen

den Eingobomcn Erkundigungen über die

bei

vom

zen Kirgisen (Burut) nördlich

Eine Huudreiae auf Chinesischem Gebiete

achen Ili-Proviuz.

Tafel 5.)

ich die Daungarische Kirgiscn-

Stunden

,

ohne auch -uur die geringste Spur nuehzulossen.

|

Schutze der Grenze Militär-Kolonien zur Betreibung des Ackerbaues führte

aus Dnurien

städto-Gebietc (Alty sehähär) der Kleinen Buchurei

turon- Familien

zum

Ili

über.

Ausserdem

lichen China.

die,

Auf

solche

Woise

erhielt

uud

Sechs-

6000 Ta-

errichtete

hier eine Verbrecher-Kolonie von Verbannten aus

Ili-Tha! in

an

mau aus dem

dem

man

eigent-

das ganz verödete

wenigen Jahren eine ziemlich starko Bevölkerung,

eben weil

sie

aus so verschiedenartigen Elementen be-

stand, zur Befestigung der Mandschu-Herrschaft

im Westen

so unendlich viel beitrug.

Hier kann also nur eine künstliche Bewässerung

wünschten Erfolge

erzielen,

denn Gegenden,

selbst

zu beobachten Gelegenheit hatte,

barkeit des Bodens'

In ihr Schreibart der Namen finden sieb im Text wie auf der Wir haben überall genau die Schreibart de»' Karte oft Diffcrcnxcn. Manuskriptes bcibchaltcn. A P.

die

die ge-

aber trotzdem, wie niger fruchtbar,

trotz

Boden-

der Frucht-

vollkommen wie eine Sandwüste, ohne

auch nur dun geringsten Graswuchs zu Thalrinnen der Nebenflüsse

ist

man mir

nur

ist

In den

erzeugen.

das Land theilweise steinig,

vielfach versichert,

die Bearbeitung

um

nicht we-

vieles schwie-

riger.

Da* Klima des Ili-Thales *)

wo

beschaffenheit eine solche unmöglich macht, liegen, wie ich

ist

wie das der südlichen

Dsungnrischcn Kirgisen-Steppo eine Übergangsstufe zwischen

dem rauhen Klima

Sibiriens

und

dem

tropischen

Klima

Digitized

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Das Im Winter,

Thian-Schan.

des

jenseit

nur 3 Monate dauert,

die sehr hohe Kälte hält meist bis 3

und Ende des Winters ßchneefall

bahn aber im Thale

und

heiss

38° Krnum.

bis

Monut April ist

Wochen

0

wenn

gesunde Luft

in

sie

Zu Anfang Der

duss

der

gute Schlitten-

Für sie

furchtbar

ist

Dor

die

Bewohner

dureh die un-

den Chinesischen Städten verursacht. Eine

Ausnahme lunchen

mehrmals

die Pocken, die hier schon

diesem Jahrhundert

in

grüsstou Verheerungen ungerichtet

die

Seinem Klima verdankt es das Früchte

Von Bnumfriichten

nicht vertragen.

ßchaptnla, Granatäpfel

Melonen, Arbusen,

Tabak

;

reifen Äpfel, Pfirsiche,

auf den Feldern gewinnt man Woin, Getreide-Arten,

nlle

Reis,

Baumwolle,



Bäche, die hier aus den Grenzgebirgen

Der

Äcker

die

die

das

in

lli-Thal

grösste Theil dieser Flüsschen wird auf

und ihr

geleitet

Nur

braucht.

zum

W asser r

hier

Wem»

bis

ich im Folgenden eine kurze Übersicht der Neben-

zwischen dem Kusch und Üsük

Ili

gelte,

so

muss

mir eine Rundreise nicht gestattet war, darauf

beschränken,

die

der Reihe

mir genannten Flüsse

nach

aufzuziihlen, wobei mancherlei Irrthiimer unvermeidlich sind.

Betrachten wir zuerst die Flüsse, die sich

den

Ili

Nebenflüsse*

ist

in

auf den

ergiessen.

in

begleitet,

die

,

ist

Kunde

über

einziehen können,

er von bedeutender Breite und

Seine Ufer sollen sehr bergig sein und

seines

Kitsch

Zwischen

Wassens verbraucht wird.

wurden mir

vier F'lüsschen genannt

Ob

Tschulburkni und Jirgnlang.

Biliiküi,

ursprünglich Nebenflüsse des

mehr

Burbogosan,

:

oder ob einer

vermag

ergoss,

Ili

Pilitschi

diese vier Flüsse

sind

Pilitschi

von ihnen sich selbstständig zum

ich

nicht zu sagen, gegenwärtig wird ihr ganzer Wasscrvorratb

auf den Äckern verbraucht. nächsten

liegt,

ist

Der Jirgnlang, dor dem den

F'lüsschen, das

Er

der Yklyk.

Chinesischen Kuldschu in den durchritten,

wo

wurden mir

Pilitschi

obgleich

soll

,

er viel

zum grössten dem Yklyk

bedeutender sein; auch sein Wasser wird

Äckern verbraucht.

bei

ich ihn selbst

Bei der Stadt llalo-

sein Bett eine bedeutende Breite hat.

auf den

vom dem

westlich

Ili

flicsst dicht

Hier,

Ili.

er ein ganz unbedeutender Bach,

ist

Pilitschi

der grösste von ihnen.

ist

Das nächste grössere Pilitschi erreicht,

Zwischen

Theil

und

Mogui und Almutu ge-

die F'lüsschen

nannt.

Bedeutender uls ist

dum Kasch genannten Flüsse

alle seit

30 Werst westlicher

der etwa 20 bis

oft

bis

dicht

am

an den Fluss treten.

wo

ich ihn durchritt,

sich

in

den

Ili

15

Werst

zu sehen

lich

und Korgas habe

Nomen

nur den

Der

ich

Wnnd

erhob.

Zwischen Yklyk

mehrere Büche durchritten, kann nbor

des bedeutendsten

derselben

westlichste rechte Nebenfluss de»

kann,

ist

dor üsük.

Der üsük

Wasser, das mir ausser dem

birge,

sehr

Ili,

,

den Tülki,

der gleichsam

Grenze des Chinesischen Gebiets betrachtet werden

als die

bei

wohl das bedeutendste

ist Ili

im ganzen Gebiet auf-

Ich passirtc ihn noch ziemlich hoch im Ge-

ist.

dem zweiten Chinesischen wohl 2

steil

und

bis 3

steinig

Werst

Piket.

nur kahle F'clsmossen

ihm von rechts zu.

Fomilicn

hier

sind,

Hier

ist

sein

Die Uferberge sind

breit.

und erheben

sich zu beiden Seiten

wie das FTussthul begrenzende Mauern. waldet;

vom Kusch zum

war deut-

wie nur wenige 'Werst nördlicher sich das

auflühren.

birgo

FTuss, der westlich

,

linke Ufer zu einer steilen

nur zwei genannt, der Nilku und der Olatai, beide strömen

Der nächste grössere

Werst sichtbar, im Spät-

Bei der Stadt Korgas sind die Ufer flach, jedoch

FTussthul

bi»

geeignet sind.

’/j

herbst soll der Fluss die ganze Breite des Bettes ausfüllcn.

von der Mündung) Von Nebenflüssen, die seinem niederen Laufe aufnimmt, wurden mir 10

mehrere Arme, die

Die Spuren des Flussbettes

nur wenig Wasser enthielten.

gestossen

Ufer (etwa

tbeilt er sich in

waren an dem Geröll wohl

Mündung in den Ili wird er von Bergzügen mit Ausnuhme eines kleinen l'lateau's am

zum Ackerbnu

der Kasch in

entspringt

seiner Hauptrichtung nach Südwesten,

T linken l fer die Felsen

Bis zu seiner

Er

rechten

des Tarbagatni - Gebirges

Ausläufern

in seinem unteren Laufe

sehr reissend.

vom Norden

dieser

östlichste

der schon genannte Kasch.

südöstlichen

und strömt

Der

seinen oberen Lauf habe ich koine

nicht

durchschnitten

ergicssende FTuss Korgns. Nordwestlich von der Stadt Korgas,

ich mich, da

linken

und

vom Kasch

der ist,

der Piliteclü nicht viel

ist

ist,

Bach, weil durch die Ackerbewässerung der grösste

nls ein

Theil

ver-

vollständig

von ihnen gelnngen

bedeutenderen

Ili.

flüsse des

aus

Bei seiner Miinduug

wird.

nicht

Ili

von der Stadt

nördlich

Kanal,

sigung, die wohl 25 Werst nach Norden liegt

Besonders günstig fiir den Anbau des Die Flume. Lande* sind die vielen kleineren und grösseren Flüsse und

hinabströmen.

Werst

von einem grossen

den

in

Zu erwähnen

nach dem Chinesischen Kuldschn geleitet

schon

mehr.

dgl.

u.

lli-Thal. dass hier

das Klima der nördlichen Gegenden

reifen, die

einige

l’ilitschi

Tschimpänzi

am

haben.

viele

89 Er mündet

der Piliischi.

ist

von der Tataren-Stadt Kuldscha.

im August eine Hitze

Vorkommen, sind

tlicsst,

weit

das Klima sehr gesund und es gehören Epidemien zu den

Seltenheiten;

ili

und

im Schatten an zu treffen.

häufig regnerisch sein.

soll

— 25

an.

,

Der Sommer dugegen

selten.

eigentlich

liier

das Wetter veränderlich.

ich selbst hatte Gelegenheit,

+ 36

von

ist

bisweilen ziemlich bedeutend

ist

Hoch-Asien und seine Bewohner.

lli-Thal in

der

das Thermometer bis

fallt

ist

Während das Thal

die

Go-

dicht

be-

im Gebirge dient es nur wenigen Kirgisen-

der Grossen Hordo

zum

Aufenthalt.

Der

F'luss

90

Das lli-Thal wohl 50 Faden

selbst ist

und so

breit

nur an zwei Stellen zu durchreiten noch das Wasser

zum

bis

Hoch-Asien und seine Bewohner.

in

duss

tief,

Kanüle

er hier

dem

aus

(l>cidu

der Kasch-Mündung

und uueh au diesen

ist

Hi).

und

Der eine beginnt unterhalb

bewässert die Acker der Schibü,

Der zweite

die südlich von den beiden Kuldschu wohnen.

Dabei hat

hullx'n Sattel reicht.

der Fluss ein bedeutendes Gefalle uud daher eine so starke

wird von den Tataren Tokus Tara

Strömung, dass die Passage wirklich lebensgefährlich

Kanal) genannt und hat seinen Anfang oberhalb der Kasch-

ist.

Mündung.

/wischen Korgus und üsük traf ich mehrere Flüsschen, kann

Namen

über deren

Die linken Nebenflüsse des

und

reich

unbedeutender

viel

die

so

Kaisers

weniger bevölkert

Flüsschen

das

als

ist

folgender

in

Ordnung von Osten

Welcher von ihnen der Huuptfluss auf den

gebirge

Flüsse

von Bedeutung

mehr

ist

beweist

,

dass

,

200 Ackerbauer-Familien

als

vom

grösserer Entfernung

viel weiter

Ili,

die eben genannten Flüsse,

habe ich i

beim Grenz-

ln

Diese

1

Kanal«.

— Das

aber nicht hiu es

Wasser der kleinen Nebenflüsse

um

,

die

vier

das

linke,

weudige Wasser

konnte der

Ili

allein

sie

Stamm

Jeder

der Mandschu,

Stütze

Stammfeinde.

Alter welle den

Mal stärker wird

ein

sie

Wenn

als

,

wenn der Hass Stämme

der Hass der

Macht der Mandschu hier im Westen für immer

diu

ist

Mandschu

sieh nur zwei toii ihnen verbinden,

vernichtet.

Die Kalmücken. sind

die

selben

zum

die

Bewohner des

ältesten

oder Kalmücken.

in

lich

bis

des Kasch und erstreckt sich auf eine Lauge von bis

zum

70 Werst.

Seine Hauptrichtung

vom

die Acker östlich

Kösiin

Beamton.

:

denen der

Wascr

das

Südlicher

tende Kanäle angelegt

zum

Seine Hauptaufgabe besteht darin,

als

dem Kasch

auf

diese

die

|

ziemlich

sie

ihre

Wohnsitze nur

Werk

gesetzt

den

Greuz-

iu

einem Halbkreise umschliessen

sic das

ganze Thal. Nuch

den Angaben meiner Berichterstatter betragt die Gesnmmtzalil der Abgaben zahlenden Kalmücken, die hier in den Grenzgebirgen wohnen, etwa 18- bis 20.000 Manu.

ein kleiner Kanal

40 Sumul,

je

zu 4-

bis

500 Mann.

Sie zerfallen in

Diese 40 Sumul sind

ungefähr folgcnderraaaasen vertheilt:

bedeuI

für

Baituka:

die

Bewässerung der Äcker der Tatareu

und Ari

östiin

letztere fast dicht bis

(Hinterer

zum

Kanal)

,

von

a.

b.

Tatarischen Kuldscha

sich erstreckt

Am

in

Äcker der Tatarenzwei

sind

Theil

gebirgon aufschlagcu. Hier finden wir sic uueh uoch heute,

Chinesischen Kuldscha zu befeuchten.

Einige Werst südlicher fuhrt aus

zum

Wohnsitze zurück, du aber während dieser

war. so konnten

südwest-

Fort Bujundui und daun westlich fast bis

Chinesischen Kuldscha.

Namens

ist

ihre früheren

die-

nach Wösten und Nordwesten

Erst 20 Jahre später kehrten sie

Zeit die Kolonisation des Ili-Thules schon ins

ist der Uluk östiin (der Grosse Er nimmt seinen Anfang etwu 25 Werst von der

Ili-Thales

Als der Kaiser

Mucht der Kalmücken gebrochen, waren

grössten Theil

ausgewandert.

geleitet.

— Die

West-Mongolen

Kien-Lung

Der bedeutendste derselben

etwa 60

steht

aber in diesem gegen-

die

Kanal).

Mündung

iu

ohne sich zu vermischen

waren.

gerade

gegen

so

das noth-

WeHtcn

über ein Jahrhundert

gelebt,

gegenüber,

feindlich

Hasse sind

unter cinuudcr!

liefern.

den» Kasch sind vier Kunüle nach

zusammengesetzt

die sie selbst nicht weniger hassen als ihre mitbeherrschten

reichte

Für das rechte Ili-Ufcr, das höher wurden die Kanüle aus dem Kasch ge-

für das linke Ufer

zusammen

ihrer Ansiedelung

bei

seitigen

geführt.

führt,

Elementen

und Verwaltung streug von einander

haben diese Stämme

,

dem undcrcu

nothwendigen Äcker zu bcwüsscru,

ist uls

Aus

es

sie

Flösse

bedeutende Kanüle zu den trockoneu

einige

selbst

Ili

Landstrichen

zu ent-

Hi -Thules

oder auch nur im Geringsten einander näher zu treten, als

wurden deshulb sowohl aus djm Kasch wie auch aus

dem

des

Theils

verschiedenartigsten

bunten» Gewirrc

als

waren meinen Berichterstattern nur dem Namen nuch bekannt.



Der Al>stammung uud der Sprache nuch verschieden,

getrennt

viel

wurden mir noch fernere

Galdschattg und Dadamty.

,

seinem felsigen

der zuletzt an-

er

ist

,

durch Religion, Sitto

Flüsse als Ackcrpliitze lur Tnturen-Ansicdelungon genannt:

Chouokai, Dolaty

den

aus sind.

an keinem durleben,

nach Westen

nuch

will ich mich jetzt zu den Völkerwenden, die dusselbe bewohnen. Schon vorher erwähnt, dass die Bewohner dieses kleinen Gebiets

stümtneu

Dass keiner dieser

Äckern verbraucht.

selben

dicht

m

20 Weist durch die

werfen versucht habe,

und liugra.

vermochte ich nicht

ist,

Ihr Wasser wird schon

erfuhren.

Zeit

des Chinesischen

Bild

ein

Westen

nucli

genannt: Tarksyl, Kognschi, Jagustai, Kainuk

zu

dem

von

Südlich

rechte.

und Tatarischen Kuldxchn wurden mir fünf

Chinesischen

wohl

er

Der

Die VölkrrUämme.

rechten Nebenflüsse, weshalb auch das linke Ufer bedeutend

denn

ein wahres Riesenwerk,

Ili.

Xeun-Äcker-

(der

er wurde im 14. Jahre der Regierung de« Tau Kuang (1834) gebaut. Nachdem ich so in kurzen Zügen

gelegte Kanal

eben genannten

ist

führt

des

Ufcrlicrge

sind viel weniger zahl-

11t

als

Er

oberen Laufe

nicht nennen, da der uns begleitende tvj Io-

nische Wuchtsoldat jede Auskunft verweigerte.

östiin

linken Ufer befinden sich nur zwei sehr bedeutende

c.

I. in den südlichen Gromc'bircon Durjuu Sumul (6 Sumul) am oboron Tele», Arbsn Sumul (10 Sumul) am unteren Tvket, ». ( 4 Sumul) südlich und listlicb ron» Kanal Toku* T»r»;

Dürbiln Sumul

2. in

den nördlichen Gretuxebirgen

Cburuu Sumul (20 Sumul) vom ü»ük

bi»

»um Kasch.

Digitized

Das

Hoch-Asien und seine Rewohner.

Ili-Thal in

Ausser diesen 40 Sumul leben ungefähr noch eben so

Kalmücken weiter gegen Osten und Nordoston, sie wurden mir mit dem tiesummtnamon Tschnkor bezeichnet. viele

In ihrer Lebensweise unterscheiden sich die

wenig von den Kirgisen. beschäftigung wecliseln

men, nur halten

Kämmen

soll

mehr

eie

dem

bei

bei diesen,

die

haben und wio diese ausschliesslich vom Ackerbau leben.

Kalmücken sind Buddhisten.

Ihr oborster Priester

im Hi • Thale ist ein Chamba Luma der vom vierten bis neunten Monute seinen Bitz im Tempel am Tckes hat. Ein zweiter Buddha-Tempel der Kalmücken steht am rechten Ufer ,

dem Tatarischen und Chinesischen Kuldscha. Chamba Luma im Winter, vom neunten bis Monate. Zugleich mit dem Chamba I.'una ziehen etwa

leistungen

sind

Priester,

die

ja

Ili.

Der

bei

allen

Ruhe

der

Chinesischen

haben

andererseits

Regierung

pünktlich

sie

erfüllt

Diese Abgaben und Dienstleistungen der Kalmücken be-

ungefähr

Folgendem: Ihre eigentlichen Abgaben

in

bestehen

in einer jährlichen Lieferung von Vieh an die Ackerbauer uml Militär-Kolonisten des Ili-Thnlcs. Als jähr-

Summe

liche

2000 Stück Rindvieh und 500 Stück

sind

Pferde festgesetzt. Die von ihnen geforderten Dienstleistun-

gen sind:

2.

derselben

Die

einerseits Streitigkeiten zwischen

werden.

stehen

und

lebt der

3U0 Kalmücken im Wintor zu den Ufern des

Zu letzterem

Kommando Mnndschu-Soldutcn

ein kleines

und Ordnung derselben zu sehen,

HfPr

grösste Theil

Kalmücken Beamten

vorzubougen.

dafür zu sorgen, dass alle Abgaben und gesetzlirhen Dienst-

des Ui zwischen

vierten

ihm

die

jeder Lostrennung oder Wider-

Seite

ihren eigenen Unterthuncu zu schlichten und auf die

sich

Flusse Nilku mit den Tatarischen Ackerbauern vermischt

Alle

steht

ihrer

-

Kalmücken-Üeamten haben

Der Ackerbau wird

Ausnahme von wenigen hundert Kalmücken,

Zwecke

von

Kuldscha vermittelt,

den

der Kirgisen gleich kom-

l’ferde.

um

genau zu beobachten, setzlichkeit

in

zur Soite, die unter den Kalmücken zerstreut leben.

der Gebirge zu und im

ihnen in weit geringerem Hausse betrieben als mit

h.

d.

er die Aufgabe,

lmt

andererseits

und

wieder allmählich zu den Thiilern hinab.

sic

Ihr Kcirhthum an Vieh

am

Haupt-

ihre

,

Wohnsitze nach der Juhreszeit,

bringen sie auf den

Winter ziehen

Nomaden

sind

die Viehzucht, sie leben in Filzjurtou

ist

ihre

Sommer

Sie

Kalmücken

91

der Kalmücken mit der Regierung

dns

aus

Blei

Bergwerkeu gewonnene

den

in

dem Gebirge

für die Besetzung

Soldaten 8.

1.

Im

zu stellen.

nach

Full

Armee

zum

stellen

hörte

(ich

und

4.

Kupfer

zu schaffen;

nöthige Anzahl

Krieges

eines

von jedem Sumul eine Anzahl

Soldaten zur aktiven

Kuldscha

der Grcnzpiketc die

müssen

sie

100 Mann)

einen Theil des

Buddhisten so äusserst zahlreich vertraten sind, und dnnn

ProvianttTttus|K>rtcs

junge Leute, die hier den Unterricht im Lesen und Schreiben

Von den Soldaten im Kriege wie auch heim Piketdienst der Mann monatlich { Chinesische Unze Silber (etwa 14 Thalcr) Löhnung erhalten, die Regierung lmt aber schon längst aufgehört, diese Gelder auszuzaliieu. Auf den Piketcn werden die Soldaten jeden Monat gewechselt. Di* Tataren. Schon zur Zeit der Kulmücken-Chane wurden Tatarische Kriegsgefangene aus Kaschgar im lli-

Wie man mir allgemein

erhalten.

nis« der Schrift

versichert, soll die Kennt-

den Kalmücken sehr verbreitet

l>ci

sein.

Ein Mal im Jahre kommt auch der oberste MandschuBeomtc der Provinz, der Dsau dsün, zum Gebete mich dem Bnddhn-Tompcl am Ili. Da er hier im Namen des Kaisers erscheint, ist sein Einzug mit vielen Cnremonicn und Feier-

während der Wiutermonate im Kalmückischen Buddha-Tempel hier um Ili ein buntes Treiben, denn zu den frommen Knlmiickilichkeiten

verknüpft.

eehen Ansiedlern

Überhaupt

herrscht

und Wallfahrern gesellen

hundert Chinesische Handelsleute, die rund ihre eine drei

Läden nufscldagen kleine Stadt

,

so

duss

verwandelt.

sich

sich

um

noch viele den Tempel

der ganze Platz

in

Vor dem Tempel, der aus

Gebäuden besteht, befindet sich uin Vorhof, in dem zwei Mal eine grosse Speisung Statt findet. Zu

Kriegsschauplatz übernehmen.

soll



Thale

angesiedelt.

eroberten

,

folgten

Als sie

die

dem

Chinesen

Beispiele

nun dos Hi - Thal

der

Kalmücken und

gründeten hicrsclbst Ansiedelungen von Tataren des Kechs-

Im Ganzen wurden von den Stödten Kaschgar, Jnrkänd, Chotan, Aksu Turfan und Usch 6000 TatarenFnmilien zum Ili UbergcsiodclL Jetzt ist die Zahl derselben 'auf 8000 Familien ungewaclisen. Die Übersiedelung dieser städte-Gehicts.

,

Tataren hatte einen doppelten Grund. Individuen

Erstens wollte miui

aus jenen Tatarischen

Pro-

täglich

die

jeder Mahlzeit sollen 5 Ochsern und 10 Schafe geschlachtet

vinzen entfernen und dadurch ihre Macht brechon, anderer-

werden.

seits sollten die

Die innere Verwaltung der Kalmücken

Händen

ihrer

Stammiurstcn (Jaisang) die

Ranpzcichen

Zeichen ihrer

als

liegt

in

den

und Kalmückischer

von den Mandschu die verschiedenen

Unterbeamten,

Würde

erhalten.

Die höchsten

Stammfürsten erhalten sogar den rathen Knopf. Diesen Kalmückischen hohen Würdenträgern steht aber ein Mandschu-

Ambai zur

Seite,

der

einerseits

die

innere

Verwaltung

gefährlichsten

einrichten

und

neuen Ansiedler den Feldbau im Di-Thale als

jährliche

Abgabe

die

für

Armee

die

nothwondigen Getreide - Vorräthe , die nur mit grossen Unkosten

hierher

geschafft

wurden,

liefern.

Jeder

Ackerbauer -Familien wurde ein Stück Land von jätinen

angewiesen

und

von

diesem

hatte

sio

dieser

12 Desjährlich

82 Cho (Chinesische Centner) Getreide, und zwar je 8 Cho Weizen, Gerste, Roggen und Hirse, zu

liefern.

Das

92

Ili-Thal in Hoch-Asien

abgabe etwa 8

10

bis

Sär Jarrnuk oder

dem hohen Geldwerthe im

Rubel, was bei

8 bis 9 Silber-

Ili-Thnle bei uns

ungefähr das Doppelte ausmachen würde.

dsüne

...... ......

am

t.

um

2.

am Tarksyl

a.

am

k.

Tschuburkai

u.

linken lli-Ufcr

500 Familien, 600 „ 5oo „ 400 „ 600 „ 500 . 1000 4100 Familien.

d. e. f.

g.

von 6000 Familien

Zahl

einer

Heer

starkes

denn einer der Dsou

dass die Zahl der Tataren-Ftunilien im Ili-Thal auf

und

sei,

lies«

östiin

milien das

Land daselbst

die

ohne weitere Zu-

dop{>clt

vom

südlich

die

Jahre 1834

ira

um

unlcgcn,

gelegenen

lli

Da

Du

Kanal

dieser

Fels partien

geführt

volle zwei Jahre

3000 Arbeiter

dazu

mussten

Taturcu

stellen.

den Kanal

den überzähligen 2000 Fa-

anzuweisen.

werden musste, so dauerte die Arbeit

und

unentgeltlich

sieh ferner bei der Ackervertheiluug

Tara zeigte, dass das Land nur für

100 Familien,

200 200 200 2oo 400 600

von Tokus

reiche,

schen Beamten

Acker am Burbugasun

ihn'

am

die Tataren neue Kanäle

also

lieferten

1500 Familien hin-

und niun schon nach Peking Uber den Zuwachs von 2000 Ackerbauern berichtet hatte, so mussten die Tatari-



1900 Familien.

Bei

ein

So ormittelte

Tokus Tara durch

bei

trat

bezieheu,

:

.......

Koguschi

um Jaguntai am Kninuk am Hugra am Konokai am Dolaty, (inldachnng und Dadamty

c.

,

zu

musste.

8000 gestiegen

rechten Iti-Ufer:

jenvit «len Kasch am Kanal Ari Östän c. um Kanal Baitultai d. am Flusse Nilka e. am Flusse Ulatai f. an den Filialen Burbagasun, Bilakiü g. am Flusse Jir^alar.g b.

der Regierung eine

hergestellt

Finnnznoth ein, da man,

unterhalten

im Ili-Thale ungcsicdelt:

war,

vinz wieder schreckliche

schüsse aus China

Diese 6000 Tatnren-Familien wurden an folgenden Orten

a.

und seine Bewohner.

Herren des Aufstandes zu werden, und die Ruhe der Pro-

Bei den jetzigen Gctroidepreisen beträgt diese Natural-

die

zeigte

Im .Sommer

der Tokus

dass

leider,

sich

und

hergeben

Burbogasun und Biläkäi ganz

auf eigene Rechnung herstelleu.

des Jahres

Turu-Kanul

1

uieht

836 tief i

Tatarischen Ackerbauer jährlich

1834

Jahre

wo

an,

vom

192.000 Cho Getreide,

eine Zählung

8000 Familien

genug gegraben war und deshalb

ergab,

die

viel

zu wenig Wasser%nf

Die Folge duvou war, dass

führte.

alle

Äcker

I

der 1500 neu angcsiedelten Familien verdorrten und dies«

Trotz dioser verhältnissraässig schweren

aber 256.000 Cho.

Äcker

|

Abgabe war, wie man mir

versicherte, das

Unglücklichen weder Abgaben

Loos der Tula-

zahlen

noch sich selbst

er-

j

rischen Ackerbauer bis

zum Ausbruche

des Kasch garischen

im Jahre 1826 ein ganz erträgliches gewesen.

Aufstandes

waren im Stande, ihre Abguben pünktlich zu zahlen,

Sie

und es war ihnen möglich, Vielistaud

zu halten.

ziemlich

einen

Besonders

rühmend erwähnte man

mir die Milde und Bchülflichkcit der Chinesen Jahrzehnten des Bestehens der Kolonie.

sowohl durch Geldunterstützung wio liches Erlassen der

Abgaben

das Ili-Thal und

1

in

den ersten

Dieselben hätten

auch durch freund-

Doch

zu fördern gesucht.

sie

dem Kaschgurischen Aufstande brach

mit

bedeutenden

das Unglück über

«'sonders über die Tatarischen Ackerbauer

uicht

nur

dieser

doppelte

Kriegsjahrc

mussten die

Proviantliefcrungen

Ili-

führen.

machen,

fiel

und ausserdem 3000 Rubel zum Umbau des Kanals geben.

Schon im Jahre 1836 waren am Chonokai unter den Tatarischen Ackerbauern

Namens Schungraosi

der Chinesen zu befreien.

die

Selbst die nicht Chinesi-

anzuerkeunen

stand

Befehl

Ansiedelungen

uiedcrgemacht.

ausgebrochen

Der Perser wie auch die

Daselbst wurde der Perser unter scheusslichen Qualen hingerichtet

und mit

eins

derselben

wieder zu Gesicht.

mehrere

seinen

Führer des Aufstaudes wurden nach Kuldseha geschleppt.

lungen als

es

auf

übrigeu

tende Revolte zu unterdrücken.

der Vorrätlio stellen

es endlich den Chinesen geluugen.

wurden

sich

war, und so war es ihnen ein Leichtes, die noch uubodeu-

Transport

nicht

,

schlossen

Ansiedler

auch bei den

zum

und bekamen

alle

Die Chinesen butten aber Nachricht erhalten, ehe der Auf-

ihre Köpfe

ging

man während der zum Aufstando dem falschen

Chodscha an. Diejenigen, die sich weigerten, den Chodscha

zum

zu Tausenden, und was an

So

Die Noth, die

sondern

Wege umgekommen war, nahmen

Nuchdcm

Unruhen ausgebroehen. Ein Perser

hatte sich hier als Chodscha ausgegeben

und versprochen, das Volk von der drückenden Herrschaft

schen Unterthancn in der Stadt Kuldseha mussten 500 Pferde

Jahre hindurch.

her-

vermochten die Tokus Tara-

im Jahre 1839

Erst

Bauern selbst ihre Abgaben zu zahlen.

10 Jahre erduldet, machte die Leute

Noth und Plage der Tataren die höchste Spitze. Der Winter war anhaltend und ungewöhnlich streng und Hunderte von Tataren sollen uuf dem Wege nach Kaschgar Vieh nicht auf dem

6000 Fa-

Nahrungsmitteln versorgen

nöthigsteu

und

Im zweiten Jahre des Krieges

nothleideuden Truppen in Beschlag.

den

letzten

erreichte die

erfroren sein, das Zugvieh

mit

bereit

auch den Proviant mit ihrem eigenen Zugvieho bis Kriegsschauplätze

dieser ganzen Zeit mussten die übrigen

sie

Tataren

herein.

Während

Während milien

Klcud dauerte drei volle Jahre.

Dieses

nähren konnten.

ilun

16 andere Tataren enthauptet

auf den Hauptwegen

Warnung

aufgesteekt.

dcu nach China verbannt

und

von den Soldaten geplündert.

und

der Tatarischen Ansiede-

Wohl 100 Personeu wur-

viule

Taturen-Ansiedelungen

Bei den späteren

Uuruheu in

t Digitized

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Das

Ili-Thal in Hoch-Asien

Kaschgar (1840 und 1844) mussten die Tatarischen Acker-

dem

bauer abermals unter Alle

Bodens hätten

diu Vortrefflichkeit des

wenn

erholen können,

Herrscher

ihnen

knöpfe.

Argwohn der Chinesischen

Krebsschaden durch

einen

,

zu Grunde richtet oder

gänzlich

ältesten

ihre

ein

eigenen

zugleich

blinden

die

und Eigennutz

Werkzeuge

halten

sie

dur

mit der

Maudschu; Selbstsucht

Mandschu

Die

haben

ihrerseits

Boamtundruck den Hass des Volkes von

sielt

durch

Bureauknitie hat ihren Gipfelpunkt

Beamten haben

die

rothen Knopf erhalten.

sie

Italien

bauern

und Verwnltungsgcwalt sind

wenn der

sie

lässt

durch

Ausser der Besoldung müssen diu Dienerschaft

uöthigo

unter einem Räsuitschi und einem Mirnp.

die Krone.

lind so bittere

sei,

wiederum

Ausser der Polizei-

Aber

verzehrt.

die Strafe wird

die

Beamten schon

errei-

chen, denn es steht geschrieben: »ISmning biglirf Kiaiuütnisg »üglsri.

Btt

Die Herren dieser Welt , ln jener Welt werden tie die Hunde

die Tatarischen Acker-

Xlirap stehen.

Abgaben an

nicht einmal

sein.

Unser Wohlstand nimmt von Tag zu Tag ab, wenn

acht Kreise, von denen sechs unter einem Hebung

Bäk und seinem Gehülfcn

nls ihre

Volk so schwere Abgaben

das,

sogar höchste richterliche

zerfallen

Weise kosten die Beamten den Acker-

ein Mandschu-Beamter oder ein Tatar, jeder nimmt was ihm gut dünkt. In den letzten Jahren ist uus mehr das Vieh von den Kalmücken geliefert worden, dos haben unsere Beamten mit den Mandschuren

auch

|

Rechtsstreit oder Kriminalfall nur Tataren

Der Verwaltung nach

fortgeht,

Zwei Kreise stehen

Zu

Diese ersten sechs

werden wir

alle

Hungers

es so

sterben.

der Tatarischen Bevölkerung des Ili-Thalcs gehören

ausser den bis jetzt ltesprocheneu Ackerbauern (Tarautschi)

Kreise sind: 1.

die

JlrgaUttg,

2.

llurliogiMun, TsctiuUurkai, Biiiiküi,

3.

Xilka. Oiatai,

4. jiMisoit des Kusch,

Ilus», Kaioak, Jagnttui, Kogutchi, 6. Ita lamty, Dolatai, Ohonnkai.

5.

Oie letzten beiden Kreise sind 1. Tokn« Tara. 2. Ari Ostän, Baitukai.

die Räsuitschi

ihre Gchiilfett Xlirap

als

Rangzeichen den weissen

den blauen Knopf erhalten.

Jeder dieser Kreise zerfällt in zwei Unterabthcilungon,

von denen jeder wiederum unter einem Hing Bäk (TnuscndPstcrmann’a Geogr. Mitthoilongen.

schaft

den

ist

wird,

Guldsclut

älter

viel

als

alten Tatarischen Insassen

oder, wie sie

von Die

(Klcnnthicr).

die Chinesische

zum

Die Bevölkerung bestellt

').

der

selbst

durchsichtigen Xlützenknopf, die Räsuitschi können als Aus-

amh

genannt

Kuldscha

Stadt

Herr-

grössten Thoil aus

des Ili-Thales (früher

war

das Ili-Thal nur von Tataren bewohnt und es wurde hier-

wie auch die Schang Bäk und

führtet

Bewohner der Tataren-Stadt Kuldscha

den Tataren '

zeichnung

nach Belieben.

Juhrcn aufgehört hat, die

Tage zn dulden als wir Ackerbauer. Wenn wir uns bei unseren Beamten beklagen, wird uns keine Hülfe. Wer cs

Diese beiden

sie

diese

noch mehr

erstatter, hat kein

bctriH't.

Sowohl

sie

auf Kosten der Ackerbauer, da

seit vielen

Mandschu-Bcamtc erhalten Dienerschaft

violc

Auf fast

,

.

Die ganze Bureaukratic besteht

Schnga, 2 ltäsnitselü, 6 Schang Bäk,

1

Unter allen Völkern des Hi, sagte einer meiner Bericht-

nur dem Chinesischen Gouverneur

Rechenschaft abzuiegen und dieser

in

steht als Aufseher



Auch

bauern.

in

Verwaltung der ganzen Tataren-Bevöl-

seine Befehle an die Tataren ergehen.

bauer

kupferne Mützen-

endlich

Ackerbauer ihren Beamten noch die

kerung, sowohl der Ackerbauer wie auch der Stadtbewohner,

Instanz,

16

Regierung schon

stellen.

Auszeichnung (wie auch wirklich der gegen-

wärtige Hekint) den

Hiindeit,

Die

eltenfalls

und Arbeiter durch Vermittelung des Hekint von den Acker-

Die Tatarische

in

Hekint,

1

Besoldungen zu zahlen.

diesen

auf die Beamten

dem im Tatarischen Kuldscha r (führenden Hekint und seinem Geholfen, dem Mchuga. Beide tragen als Rangabzeichen den blauen durchsichtigen Mützenknopf, der Hckim als

Beschi (Zehn-Kopf).

Alle diese Beamten leben die

selbst gewälzt.

kann aber

haben

10 Familien

ernennt der Hekint selbst uud wechselt

von ihrem eigenen Volke ent-

unter deren Schutz sie jeden Frevel ungestraft ausführen

können.

und ein Eilig Boschi (Funfzig-Kopf).

je

Ming Bäk, 80 Jüs Bäk, 80 Eilig Beschi, 800 Ou Beschi zusammen 994 Barnten. Mit Ausnahme der Ou Beschi müsson alle Beamten vom Mandschu-Gouverncur bestätigt werdeu. Die Ou Beschi

Sklaven der fremden Baue gemacht,

fremdet und sie zu

Über

8 Mintp,

wie ein Netz die ganze Tatarische Bevölkerung umstricken, sind

100 Ackerbauer-Familien steht ein Jüs Bäk

zwölf Jüs Bäk

also aus:

der entweder das

Diese Beamten, die

Chinesischen Herrschaft vertilgt wird.

Ou

93

Die Ming Bäk tragen den kupfernen Mützenje

(Hundert-Herr)

und

dennoch wieder

durch Flciss

sie sich

Beamten eingeimpft hatte

Tatarischen

Volk

nicht dur

alter

Über

knopf.

zwar den Wohlstand der

haben

diese Schicksale

Tatarischen Ackerbauur vernichtet,

und seine Bewohner.

Herrn) steht.

Proviant-Transporte leiden.

1868, Urft III.

Nameh,

S.

Dschagntaische 2),

stüdte-Gebiet

Dialekt

gesprochen

,

8-

Babcr

ausserdem aus Verbannten aus dom Secks-

und aus KnufSeuten aus Kaschgar, Koka ml,

Toschketid und Buchara,

die

seit

vielen Jahren

hiorselbst

Ult Lli batik und AltttUgh der DitchagAUitrhon wohl mit Recht ftir identisch mit dem Tatarischen Kuldtcha. Siehe „Beleuchtung der Widerlegung der Forschungen ron J. J. Schmidt**, •)

Kiuprotb

Schriftsteller

Paria 1824. S. 81.

13

Das

94

Humid

und

treiben

Die Stadt

Windung

des

Kuldscha

Pilitschi

Ui.

eingefasst.

Durch diese führen

der vier Seiten liegen.

seine Bewohner.

wo

ist

der üetreido-

der Ackerbauer seine Produkte absetzt, von hier

holt er alle seine Bedürfnisse.

Hier sind ja die Handwerke

zu einer gewissen Uliithe gediehen, und zwar die Handwerke

den Händen von Tataren, und

Die eigentliche Stadt

in

mit einer Iadimmuucr

bauer einen weiten

sind gerade

Hier

über das Ili-Thal verbreitet.

mnrkt,

Weg, um

lieber

macht der Acker-

seine Bedürfnisse bei einem

und durch-

zum

Mittelpunkte der Tataren macht,

schneiden sich meist rechtwinklig.

Stadt

Zwar liegt die Verwaltung der Stadt ebenfalls in den Händen des Ifekim und Schaga, alter dennoch ist sie von der

verständlich ist es, dass bei einem muhamnirdanischcn Volke,

unter eigenen Beamten, eigenen

das sieh unter der Herrschaft verachteter Heiden, wie die

der Ackerbauer getrennt,

und Abgalten.

Institutionen

Ischkol (Gerichtsbeamte),

und

Puschtap (Uofiiugnissdiroktor) Bcgi (Kommandant

der Siidäri

gaben der Bewohner Kuldscha's sind theils

Gewerbesteuern, wie

eiserne Festhatten an den Religionsvorschriften sind die ein-

zigen Mittel, die den schädlichen Einfluss der herrschenden

willigung des Mandschu-Gouvemeurs Tatarische Städter zu

nicht die

Xoth und Armuth wie

bei

und

Handelsleute

Kapitalisten,

treter

Stimmen schon mehr

Leute, deren

dienst, •

ins

des Schweinefleisches

Die

durch Staatsbeamte hat sieh unter so liewandten Umständen

noch eine nationale Verwaltung, eine weit verzweigte mu-

Geistliche

waren,

fielen,

ver-

hammcdanisclie Hierarchie, durch das religiöse Bewusstsein

unter den jetzigen Verhältnissen noch eine ziemlich

autonome Stellung einnimmt.

und den Einfluss der Umwohner abzuhalteu Knotenpunkt dieser Hierarchie

Beispiele der Widersetzlichkeit gegen ungerechte Forderun-

So

z.

B.

befinden

lieferten

im ersten Kaschgarischcn

die

Bewohner Kul-

Kriege 500 Pferde;

als

umn zum zweiten Mal eine gleiche Anzahl forderte, weigerte man sich, diese zu stellen. Nach Beendigung des Krieges

zwei

sich

Prinzip schützt

Und

sucht.

in der Stadt

geistliche Führer,

ein Lehrer (Mulla)

ein Schulhaus die

liegt

der

Kuldscha.

noch so kleinen Ansiedelung der Tarantschi

In jeder

und

Die Geschichte der letzten .Jahrzehnte bietet mehrfache

dscha’s

Volkes entwickelt, die das nationale

des

,

gen der Beamten.

das- die Hauptnahrung der Chinesen

,

?

unter

uud deren Ver-

Gewicht

Anbetung der Buddliu-Götzcn und der Genuss

Neben der von der Regierung eingesetzten Verwaltung

mochte sich der Bureaukratie schroff gegenüber zu stellen und jede unbillige Forderung zurückzuweisen so dass sie selbst

die

durchaus

den Ackerbauern.

eine gewisse Bildung herrschte

Und was kann einem Muhamme-

daner verabscheuungswürdiger erscheinen als der rohe Bilder-

ausraaeht

Kuidscha herrscht

auf Einem Punkte zusammengedräugte Volksmasse, der schon

Raee abwenden können.

Zur Strafe kann der Ifekim mit Be-

den Bewohnern von

selbst

Die Ab-

den Ackerbauern überführen. Bei

Ganz von

Die strengste Rechtglüubigkcit und dos

musste.

gestalten

Grundsteuern,

theils

gemeinsame Religion, der Islam,

Chinesen, befindet, sich gerade die Religion besonders schroff

der

Bewohner der Chinesi-

sie die

eigentlich

so

die

und Ming

und Polizeimeistcr) genannt:

schen Städte zahlen.

ist

Unter den Beamten der Stadt

wurden mir der Kuzy und

,

ein Priester

(Imam)

auch

ist überall eine Moschee und Der Priester hat aufs Strengste

errichtet.

Gcmeindemitglieder zur Erfüllung der religiösen

Vor-

Vernachlässigungen oder Verletzungen

schriften nuzulmltcn.

derselben berichtet er an das Oberpriester-Kollegium (Achun-

das durch den

lar),

Person

veranlasst.

Hckim

die Bestrafung der betreffenden

Der Lehrer hat im Sommer wenig zu

wurden deshalb mehrere Kokandische Kaufleute ausgewiesen,

thun, dcun der Unterricht findet nur im Winter Statt, dann

den Chinesischen Untcrthancn konnte man Nichts onhaben.

aber auch täglich und

Eben

lich

so weigerten sie sich im Jahre 1862,

dem

einer Exjiedition nach

5000 Rubel zu während die

Issiknl zu liefern,

Ackerbauer 8000 Rubel auszahlten. Oligleieh

wohner,. durch eigene

Verwaltung und Institutionen sich

scharf von den Landbewohnern abgnmzt, so

ist

sic

dennoch

der eigentliche Kern

und Mittelpunkt der ganzen Tataren-

Bevölkerung

Thaies.

des

Ili -

Schon der Verkehr

Kuldscha zu diesem Mittelpunkt-

vom

Tatarischen

Schähür) nach

dem

Hoch -Asien lli

machen

Zwar

macht

Alle Handelsartikel, die

(Buchara,

Kokand, Alty-

geführt werden, werden von Kuldscha

die

fast

Freitage

Jedem frei, und mancher Vater

steht

lassen,

nun die Stadt durch Abstammung der Ein-

.

Das festeste Band aber, das Kuldscha mit den Landbewohnern verbindet uud das diese

Glaubensgenossen einzukaufen.

vier Thore, die in der Mitte

Die. Strassen

und aus

von der

weit

nicht

liegt

den

in

einem Rechtecke gebaut und

in

liniert hauen be-

auf wenigstens 30.000 Köpfe

sieh ul>er

soll

belaufen.

ist

Ili-Thal in Hoch-Asien

als nuturalisirtc

Die Eiuwolinerzahl vermag ich nicht genau

trachtet werden.

anzugeben, sie

jetzt

es

den ganzen Tag hindurch, natürund Festtage eine Ausnahme. seine

Kinder

unterrichten

zu

schickt seine Kinder nicht zur

Schule, da der Lehrer für jedes Kiud eine kleine Bezahlung erhält

,

aber dennoch sucht der Priester theils durch Über-

redung, theils durch Gewalt es dahin zu bringen, dass wenigstens Ein Kind jeder Familie

In

diesen Schulen wird

zwar das Lesen beginnt

man

mit

gm

Unterrichte Theil nimmt.

meist nur dus Losen gelehrt, und

Merkwürdiger Weise dem Lesen der Gebete und des Koran in

religiöser Schriften.

Arabischer Sprache, so dass die Kinder natürlich erst nach

l

Digilized

by Google

Das Ili-Thal im Stande sind

Jahre Innrer Qua!

dem Wortlaut nach zu nis» vom Gelesenen zu

Hoch-Asien und seine Bewohner.

in

Arabischen Texte

die

,

ohne dus geringste Verständ-

lesen,

Die Gebete müssen

sie so

lauge lesen, bis sie sie vollständig uusweudig können.

Dann

haben.

man den Kindern

erst giebt

Tatarische Schriften

Erläute-

,

rungen von Glaubenssätzen und heilige Legenden. Schreiben

und man

nur der kleinste Thcil

lernt

rend

dafür

dun

40 Prozent der Tuturen-Bevölkurung zu lesen

bis

ISO

kaum 10 Prozent

verstehen,

muss

So kommt cs auch, dass, wäh-

Lehrer besonders )>ozahlcn.

schreiben können.

Priester

Lehrer wurden von den geistlichen Abguben der

und

Muhamme-

daner erhalten.

zum

auch die Geistlichen und

wio

Thcil,

grössten

Lehrer bei dcu Landbewohnern, Eiugcbumc der Studt selbst

und dort uueh

sind

Schulen

liche

Mulla geben sich

An

ihre Ausbildung genossen haben.

giebt

durchaus nicht,

hier

cs

Rede

Du

weiseu.

wollten,

stellen

schickten

Die Achun,

los.

diese eine Deputation zura Gouver-

neur und forderten die Bestrafung des Schuldigen.

Der Gouverneur nahm trotzdem, dass er das Betragen Halisat’s

Achun

dio

billigte,

auf und

freundlich

liess

ein

Angelegenheit untersuchen sollten. für

Als Halisat von diesen

war, iiberlicss der Dsau dsün deu Bestimmung der Strafe. Diese behaupteten

befunden

strafbar

Priestern

die

zwar, dass er noch dem geistlichen Gesetz die Strafe der Hierauf wurde nach Turfan

Ilnlisut

seiner

aller

um

Milderung.

Würden beraubt

Dergleichen Vorgänge

verbannt.

zcigon

ln Erfüllung der äusseren Vorschriften des

Koran sind die

die

Tarantschi besonders streng, die Gebete und Fasten werden

mit der grössten Pünktlichkeit gehalten und nur reine Speise

oder kleinere Zahl von Kindern bethei-

Auch hier dauert der Unterden ganzen Tag über. Der Mullu erhält für den

(holal uscli) wird ist

bei

vou ihnen genossen.

das Schweinefleisch,

ihnen

Wie

Besonders verachtet

die Lieblingsspeise der

Chinesen.

richt fast

die Antwort, die mir ein Taruntsclii uuf die Frage,

von jedem Schüler eine monatliche Bezahlung,

die

nach dem Ansehen des Lehrers eine sehr verschiedene

ist.

Im Allgemeinen

einen Sar Kupfer (80

bis

man

für den niederen Unterricht

90 Kopckeu) monatlich.

Uciche

Leute halten für ihre Kinder eigene Lehrer. Ausser den Itnumun

in

oberste

Gericht

geistlichen Angelegenheiten

in

und höhere Lehrer und Priester ausbilduu. haben ihre Ausbildung meist

Diese

Kaschgar

in

bilden

Achun

bischen

vollständig

Das Kollegium der Achun,

mächtig.

der eigentlichen Schriftgelchrten des Lundes, kratie durchaus nicht untergeordnet;

Unterstützung von der Regierung

ganzen Stammes

wusstsein des

,

sie

der Buroau-

ist

hüben zwar koino

aber dos

giebt

religiöse Be-

ihnen

eine

solche

Macht, dass sowohl dio Chinesen wie uueh die Tatarischen

Bcumten auf sind, dos

ihre

Stimme hören, du

ganze Volk

ihres Einflusses

Aufruhr zu bringen.

in

Tokus Turu- Kanals

diu

wur durch jene

Verwaltung der Tataren in Händen für

die

bei

Chinesen so vorteilhafte

dcu Beamten der Provinz in

hoher Achtung und hatte den Generalsrang orhaltcu.

Übermüthig geworden durch

Er

kleidete

er

:

die

als

Belohnung

Gunst des Dsau

auf jede Weise seine Stammcsgenossen.

sich Chinesisch

und sagte

sich

von allen mu-

„Es giebt”, sagte

gab.

sei,

Speisen (haram asch): Schweinefleisch

durch den

Koran verbotene

Waisen outwendetc durch

Thicrsj>eise

,

eigenen

der

al>er ulle sechs zuletzt

nn Strafbarkeit nicht

genannten SpoiMB

Dem

„sieben

Gut entwoudete

Fruu

erworbeno

erworbene Speise,

kommen

der ersten

Schweinefleisch geuosaon

Sünden begangen.”

wenig dem Einflüsse

Umwohner

herrschenden Race viel

was diu

und andere

Islam alloiu haben cs die Ui -Tataren zu danken,

dass sie so

übrigen

Wer

gleich.

hut, hat die grösste aller

er,

geraubte Speise,

Speise, aus anvertmutera

Prostitution

Speise, gestohlene Speise, durch Betrügerei

deutlicher

der Chinesen

und der

erlegen sind, während der Einfluss der bei

zeigt.

den Kalmücken und Duurieru sich Diu guuze Masse dur Tataren steht

nach einem Jahrhundert den Chinesen so fremd gegenüber als

beim Anfänge der Übersiedelung

zelte Individuen

leben,

,

und nur ganz verein-

dio in Chinesischen Städten oder Dörfern

habcu sich diesen angeschlossen.

Die Ansiedelungen der Ackerbauer bilden kleine Dörfer

Als Beispiel

der zur Zeit der Anlegung des

,

Anlage von neuen Äckern

dsiin bedruckte

im Stande

leicht

möge folgende Begct>cnhcit dienen

Der Hekiiu Halisat hatte,

sie

unreine

Buchara

oder

empfungen und sind meistcnthcils des Persischen und Ara-

weit so schroffe Gegensätze führen, beweist

unreinste Speise

Speise,

den kleineu Moscheen Kuldscha’s

giebt es noch ein Kollegium von Überpriesteru (Achun), die

das

uud aufs

Deutlichste die Macht der Achun.

Öft'ont-

diesem Unterrichte uehmau Knaben und Mädchen

zahlt

Gericht

von fünf hohon Tatarischen Beamten cinsetzen, die diese

von verschiedenem Alter Theil.

Unterricht

ihn

mehrmals ab-

er

liess

die

un dem

sondern

Häusern Privatunterricht,

ihren

in

eine grössere

ligt.

darüber zur

95

Vorschriften

Steinigung verdient habe, baten aber selbst

ln der Studt Kuldscha sind sehr viele imunie und Mulla, die

hammedanischen

von

10

bi*

30 Gehöften

,

die

gewöhnlich ohne Ordnung

neben einander liegen; von regelmässig angelegten Strassen soll

nirgends dio Redo sein.

Die

Häuser der Turoutschi

sind alle aus Lchmsteincn gebaut, sie haben fluche Dächer, sind

meist

im Rechteck angelegt und von geringer Hoho.

Da* ganze Hau* besteht meist aus zwei Thcilou, dem Vorbau» und dem Wohnhause. Dos Vorbau» nimmt die Hälfte des Gebäudes ein uud dient im Sommer zum Aufenthaltsort der Familie.

Von

diesem

führt

eine

Thür zur Küche,

%

Das

neben welcher die Vorrathskamincr

liegt,

Im Wohnzimmer

zum Wohnzimmer.

boden

Wand

der die

Lehm

mit

ausgeschlagen

bei

über derselben

ist,

um

Kings

und die

Wohnhaus

das

liegen die

Wirtschaftsgebäude

ohne Ausnahme nur Eine

fast

Frau, obgleich der Korau deren mehrere gestattet, eben so

KuWscha

der Stadt

in

ziemlich seilen

die Vielweiberei

und nur wenige reiche Leute haben zwei Frauen

;

nur von

einem einzigen Tataren habe ich gehört, der vier Weiber

Auf den Frauen

hat.

nur von den Vertretern

liegt die

Gutmüthigkeit, Treuherzigkeit iiud

Besorgung des ganzen Haus-

lauge Unterdrückung und

die

trauen

sehr einfach

,

sie

besteht aus Ziegeltee, Hammelfleisch, Gersten- und Koggcn-

teils in Brühe gekocht, teils zu Brod gebacken

rnehl, das

wird

Von Früchten

und Hirse.

Grütze, Reis

,

Aprikosen,

Äpfel, Schuptala, Pfirsiche,

Shawlkragen, genäht

ist,

aus

das

weissor

sclbatgowebter

Leinwand

weite Hosen von demselben Zeuge, die in den

Stiefeln getragen

werden,

bis

Tataren-Stiefcl mit Galoschen.

zur

Wade

reichende weiche

Über dem Hemd tragen

sie

gewöhnlich im Sommer einen Kock aus grobem Chinesischen Stoffe von derselben Form wio das Hemd. tragen

mehrere dergleichen Köcke

sie

denen der oberste wattirt

ist,

oder auch einen weiten Schafdie

Vornehmeren Die Frauen

unterscheiden

in

sich

Männern, dass die

An

Feiertagen

der Kleidung nur dadurch von den

sie längere

Hemden vom

halten

nicht

Hemden und Köekc

offen

sind.

mit unbedecktem Gesichte. aus

Kimchat,

Bucharischen

einem

trogen und

Dio Mädchen

Zöpfe, die Frauen Kopftücher, Frntictr und

ist

von

Durja (Kokundisoher Halbseide).

oder Ziegenpelz.

Röcke von

Im Winter

älter einander,

tragen

Mädchen gehen

Die Festtagsklcidung der Frauen mit

Metallfaden

durchwirkten

mussten, und

jährlich

sehr roh

behandelt.

Kalvm oder Kaufgeld wird

für

die

die

Leben

fristen

und ihre Ausdauer

als bei

uns, denn

2

bis

müssen ausserdem :!

all-

Fuss tiefen Grüben Diese Arbeit muss

hersteilen.

da das Wasser die

geschehen,

befindlichen Gräben

boden

sie

Verbindung dieser Gräben mit dent

Huuptkamilc oder dem Flusse alljährlich

iu fettem

Lehm-

der jedesmaligen

Bei

zerstört.

Unterwassersetzung der Äcker müssen die kleineren Kanäle

Da lich

mühevolle

und ausgebessert werden.

zum

Theil

in

Hände Arbeit

Daher kommt

des Hi -Thaies »ich Tatarische

lich

Zahl

verschiedenen Städte

die

dort durch ihrer

erschwingen.

in grosser

die

80 sind denn die Ackerbauer gezwungen,

Arlieit.

um

schicke»,

Bodens kaum

der Ertrag des

lohnt

ist.

Söhne

ihre

zu

gereinigt-

der Preis des Getreides im Ili-Thal so ausserordent-

niedrig

vorfittdeit.

es,

dass

in

Handwerker

zu

Abgaben

die

allen Städten

Arbeiter

uttd

Sie beschäftigen sich hauptsäch-

mit denjenigen Uuudwcrkctt und Arbeiten, die kör) »ererfordern

liche Kraft-

,

ihnen

du diese Arbeiten

gern

von

den schwächlichen, entnervten Chinesen überlassen werden.

So sind

sie

Fuhrleute

u.

Schmiede, Tischler, Zimmerleuto, Lastträger, s.

w.

Mit dem Handel beschäftigen

Ackerbauer sehr wenig, dieser

liegt fast

sich

die

ausschliesslich in

den Händen der Eingebomen der Stadt Kttldscha und der aus

dem Alty schähür

Ubcrgcsiedelten Tataren.

Die Sprache der Tarantschi Verhältnissen

diess bringt ja schon der Ausschluss aus der

meist

mit

Ackerfeld

jedes

durchfurchen und

Stellung eiu,

Die Frauen werden

ge-

ihr Haiipternnhrungs-

Anstrengung

Werkzeugen bearbeiten,

Frauen ihren

sich.

Kraft

müssen nicht nur den Acker mit ihren höchst unprak-

ihnen

Moschee zum Thcil mit

sie ihr

ihr Fleiss

ist

Der Ackerbau,

mittel, kostet liier doppelte

Muhammedanern nehmen auch hier die Männern gegenüber eiue sehr untergeordnete

allen

ihre

ist

die innere Kruft dieses Völkchens

der Thut

in

bewunderungswürdig.

versetzt.

bei

Was

gungen und Entbehrungen, durch die

Stoffe.

Wie

Aber

im Inneren glüht die Flamme des Hasses gegen

ausserdem

mit einem

offenes

diese

haben

aufrecht erhalten, sind schwere Arbeit, körperliche Anstren-

bei allen Tata-

Hemd

vom

Die Männer haben eiu

sie

Mclouen, Wasser-

melonen und Gurken. Die Kleidung ist im Ganzen dieselbe wie ren.

zielten

Aber keineswegs

verliehen. ,

ihre Unterdrücker.

tischen

ist

und

furchtbare Noth

die

Erscheinung Gedrücktheit, Scheu und Miss-

ganzen

sie

Die Nahrung der Landbewohner

Arbeitsamkeit sind

der Tarantschi

sind schon auf den Gesichtern der meisten ausgeprägt.

wesens, eben so die Sorge für Kinder und Schafe; lür die zur Saat- und Erntezeit müssen auch die Frauen mit helfen.

des Charakters

llttuptzügc

Pferde sorgen die Männer.

Bei der Bearbeitung der Felder

der Frau entrichten muss,

wieder zurückschicken wollte.

falls er diese

die

wird

entrichtet, solidem es

Theile ein Schützgeld verein-

Iteidcr

Mann dem Vater

das der

bart,

brochen

Ställe für da» Vieh.

Die Ackerbauer haben

Bewohner.

seine

ihrer

Decke.

ist

und

Frau dem Schwiegervater nicht

In der

die Feuerstätte,

des Kuuchfangos eine Öffnung in der

sieh anstatt

befindet

Der Fuss-

bedeckt.

oder Filzdecken

von der Eingangsthür

links

ist

steht gewöhnlich ein

beweglicher Habe.

allerlei

mit Teppichen

ist

Küche

und eine andere

und an den Wänden Kasten mit

niederer runder Esstisch

Kleidungsstücken und

lli-Thal in Hoch-Asien

natürlich,

Dio

Persische

Rcligioti

wie unter obwaltenden

ist,

vielfach

und

die

mit

fremden

Elementen

Nähe Buchara’s brachte

und Arabische Wörter

in

grosser Anzahl

und die umwohnenden Kalmücken, Chinesen und Daurier übten auf ihren Sprachschatz einen Einfluss.

Diese Eindringlinge

eine ganz

eigenthiimliche

ziemlich

bedeutenden

haben zwur diesem Dialekt

Färbung gegeben, aber dennoch

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I

Das er viel »]>czilisch Türkischer

ist

gednickte Türkische Buch,

ln

Ili-Thal iu

Hoch-Asien und seine Uowohuer.

als jedes in Kon*tanlino|>cl

dem

meinen Spruchsummlungau

schlicssc.

habe ich den Ui-Dialckt den Uigurischcn genannt, da er ziemlich mit

und

dem Dialekt

Nachkommen

Chui-sa

zum Unterschiede von den

danischen

West - China’s

Chinesen

,

Dungun genannt werden, nennen

übrigen Tataren Hoch-

diu

Die

hier

muhamme-

in

Modellen,

Kuldschu

als

Stummgenossen der Chui-sa.

beide Chinesische

dorton führen,

seit

aus Sii-ehung-kian-lu

'):

chu war Chui-sche

anfiug,

diesen

sie

bis

dio Mitte

in

China hicsscn

in

Chui-chui uus.

Zur

am

Herzen,

Mädchen,

Gtlrtel reicht der

kaum kennen

Weizen. lernten,

Schilf mit Schilf

Zeit der

zusammendrehend

Macht man Bänder für den Weizen.

Gewöhnlich spricht

Wer

Mongolen

sio Ui-gu-öl" (Uiguren).

Der eigentliche Ui-Diulckt des Uigurischen wird in der wo cino Verschmelzung der ver-

«ieh kürz lieh er»t verliebt,

Gleicht

dem wahnainnkranken Manne.

Kommt

der schwarze Sturm geflogen,

Bring! Verderben er den Blumen,

Zweige wirft er gegen Zweige

schiedenen Elemente Statt fand; in den Ansiedelungen der sic

zum

Bi»

Ala wir uno

Stadt Kuldscha gesprochen,

Ackerbauer haben sich, du

mir

icb,

Suleimon-Mädeben.

der Juhre Juan cho

Chui-chu zu nennen.

Namen

lieh’

Trennte Gott der Herr uns wieder.

C'hui-

unter der Dynastie Thung (also zwischen 806 bis 820), da

man mun

liegat

llaar,

Weizen' siete ieh im Garten,

vielen Juhrhun-

beweist dio von Klnproth angeführte Stelle

»Der ursprüngliche Name der

Du

Hast mein Her* entzündet, Mädchen,

Auch Dein

Dass aber die Uiguren

Benennungen schon

hiermit

wörtliche Übersetzung lautet:

fast

Deine Brauen

die Chinesen Chui-Chui,

bezeichnen sie also dndurch als Chinesisch gewordene Uiguren

und

Turuntschi

wurdo mir von einem Tarantschi-

Dieses Lied

Die

die

Schwane Biber Deine ltraucn Soll am Abend, eoll am Tag icb kommen! Komm' ieh Nacht«, >o schweigen Alle, Komm' am Tag ich, giebt's Verleumdung.

der alten Uigurcn

Asiens, die sie •Schon-tu (Turbane) neunen.

97

meine Nachrichten über

diktirt.

nennen die eben erwähnten Tataren

Die Chinesen

halte.

Sänger

übereinstimmt

des Alty Bchiihär

ich allo diese Tataren für

ich

Und

vernichtet alle Blumen.

gewöhnlich aus einem Orte Ach, ein Lehen ohne Liebchen,

des Alty schühär übcrgesiedelt wurden, dio ursprünglichen

Wär'« auch tausend Jahr', kein Tag Ufa!

Dialekte erhalten, so dass einigo Orte Kaschgnrisch, andere

Tnrfanisch

u. s.

Stärker ala der Hölle Flammen

w. sprechen.

Brennt die Licbesglnth im Herzen.

Die Uigurischcn Diulckto zähle ich

zur Dsuugarischen

Gruppe der Turk-Dialekte 1), zu der ich noch der Kirgiscu und der Kura-Kirgisen rechne.

Kommt

die Dialekte

und

jeglioher geistigen Kraft

Liebchen, das er früher küsste.

beFreundlich spielen dunkle Brauen,

raubt haben, dafür spricht eine frische, kräftige Volkspoesie, die

iu

')

J.

3. *)

Tome

Erzählungen im Volke

Liedern und

eine Probe derselben

möge

fortlebt.

vergisst er'« Liebchen.

Nie jedoch vergisst der Gute

Dass die Noth und diu Zwunghcrrschuft die Tamutschi nicht ganz hornbgedriiekt

auch heute noch der Böse,

Morgen schon

Bis

Als

tum

Gürtel reicht das Haar Dir;

Geb' nicht aus des Hauses ThUre,

hier ein kleines Lied folgen, mit

Die Dich lieben,

Mich macht

oie

Meine Brust zur Locketrommel.

(Fortsetzung

folgt.)

Barometrische Höhenbestimmungen (Nebst Profilen,

zum Kampf Da.

zur Gans, zur Beut«,

Macht xur Lockspeis' meine Wimper,

Siehe „Melange Ku«se de l'Academie imperiale de St.-PJterabonrg", IV, 6. September 1S64.

ausgefdhrt im Jahre 1860 von

reiz’at

Liebchens Seele gleicht dem Falken,

Klaproth , Beleuchtung der Widerlegung der Ponchungrn ron Schmidt, Pari« 1824, S. 42.

dem s.

in

Syrien und Palästina,

Ingenieur

Ii.

Doerytna.

Tafel 6.) «

In fi.

161

der Zeitschrift ff.,

für Allgemeine

Erdkunde,

Bd. XI,

habe ich bereits die astronomischen Ortsbostim-

mungen, welche

ich auf der mit

Herrn Dr. Wetzstein im

Aufträge de» PreusBischou Unterrichts-Ministeriums in du»

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und Palästina.

R. Doergens’ barometrische ilöhenbestimmungen in Syrien

98 Ost -Jordan- Land

während

Die

publieirt.

bestimmungen

unternommenen Expedition gemacht habe,

sollten

dieser

Höhen-

gemachten

lteise

Weise jenen bald nach-

in ähnlicher

Aufnahme

folgen, allein der vielen Zahlen wegen, welche die

des Beobachtungs-Materials verursacht hätte, gelung es mir

gewesen sein, uuf die

wurde.

der Absicht, ein ge-

in

so

naues Urthcil über den Werth dieser Bestimmungen zu er-

tate.

der

nur auf die Angabe der Resultate zu beschränken.

4

Das Barometer,

welchem

mit

ich

Beobachtungen

die

Greiner in Berlin), im Übrigen ganz eben so konstruirt

J. G.

wie die schen

zum Beobachten

Stationen

auf den Preussischen MeteorologiBarometer,

Dieses

Barometer.

benutzten

welches mir zur Verfügung stand,

das einzige,

trotz der unendlichen Schwierigkeiten

,

die mit

habe ich

dem Trans-

Mai

25.

Weise Kenntniss

1860 au der Syrischen

20. Juli

bis

Die Berechnungen meiner Beobachtungen nach diewie nach den zu Kairo gemachten Beobachtungen,

welche ich zuletzt

möglichen, mit publiciren wollte, ganz fortzulussen und mich

machte, war ein Hoberbarometcr mit Hebelverschluss (von

hätte alle meine Berechnungen

Küste stationirten Englischen Kriegsschiffe „Fircfiy” geführt

sen

Beobachtungs-Material, welches ich

vom

auf dem

ken, und ich habe mich deshalb entsehliessen müssen

das

ich

ich nicht glücklicher

von einem meteorologischen Journal erhalten hätte, welches

bisher nicht, ihre Publikation in einer Zeitschrift zu bewir,

wenn

basiren müssen,

übereinstimmende Resul-

erhielt, liefertou

Ich will noch bemerken, dass uuf

dom

Schiffe „Firetiy”

Barometerstand so wio die Teni[>crutur von Morgens

Uhr

bis

Almuds 8 Uhr

ullc vier

Stunden

notirt

wurden,

in Kairo die Beobachtungszeiten 7 Uhr Morgens, Uhr Nachmittags uud 0 Uhr Abends waren. Bei der Berechnung wurde nun den Beobachtungen zu Athen und Damuskus eine untergeordnete Bedeutung beigelegt und nur wenn keine passende Beobachtung der anderen Stationen

während 2

vorhanden

nommen

wurden entere

war, zeigt«

;

1

uls

korrospondirendo

ge-

aber bei der Vergleichung der baro-

sich

port eines solchen sensiblen Instruments in jenen liegenden

metrischen Kurve von Athen zu ciuer Imstimmten Zeit mit

ihm beim

den Kurven der anderen Stationen ein auffallender anomaler

verbunden

sind, trotz der vielfachen Gefahren, die

Gebrauch von Seiten der Beduinen drohten, ganz unversehrt Die Vergleichung des-

wieder nach Berlin zurückgebracht. selben mit

dem Normalbaromcter

nach meiner Ankunft

Dove

des Herrn Geh.-Ratlis

in Berlin ergnh, dass seine

Korrektion

Null war, dass dasselbe sich also während des Gebrauchs

durchaus nicht verändert hatte

').

Somit war also der ersten

Hnuptaufordcnmg, die man an Beobuchtungen überhaupt len muss, nämlich die eines guten lnstrumeuts,

vollständig

Al>cr der zweiten Hauptbedingung, die baro-

entsprochen.

metrische

stel-

Höhenmessungen

erfüllen

müssen

um genaue

,

Resultate zu liefern, nämlich das Vorhandensein zweckmäs-

nahe gelegener korrespondirender Stationen,

siger, möglichst

konnte nicht vollständig Genüge dings

Herr

fand

siel»

Pfäfftnger,

werden.

geleistet

Aller-

Damaskus der Österreichische Konsul, welcher so glücklich war ein Barometer

in

,

zu besitzen, durch meine Bitte duzu bewogen, rend

unserer

Abwesenheit

von

Tages, Morgens

um

Barometerstand

zu notiren,

8

bereit, wähDamuskus zwei Mal des

Uhr uud Nachmittags um aber die Zahl

4 Uhr, den

der täglichen

Beobachtungen war zu gering und eine willkürliche Interpolation

dazwischen liegende

für

weniger für

ratlisaru,

als

Zeiten

hielt

sich bei nuchherigor

ich

um

so

Berechnung

Gang der

crstcren,

verworfen

gänzlich

wurde

so

und

Beobachtung zu Athen

die

durch Interpolation aus den

zu

Kairo oder auf dem Schiffe „Firetty’’ gemachten Beobach-

tungen die korrcs]>ondircudc erhalten. Sehr

uucli,

oft

wenu

nämlich die Beobachtungszeitcn nicht sehr weit aus einander lugen,

verwendete ich meine eigenen Beobachtungen

als

korrespondirendc, indem ich hierbei das Vorfahren der Inter-

Durch Vergleichung der so gewonnenen Rcsultute mit den nach Kairo und nuch der Schiffsstution

polation anwandte.

berechneten überzeugte ich mich von der Brauchbarkeit der «ui

diesen

direnden.

Orten gemachten Beobachtungen

— Hiernach

zu korrespon-

wird es cinigcrmaasscn möglich

ülmr

ein Urthcil

sich

den Werth der

sein,

Folgendem mit-

in

Höhen zu bilden. Allerdings sind die Resultate barometrischer Höhcubestimmungcu selbst solcher, welche gethcilten

,

alle

,

Bedingungen erfüllen, welche man an gute Messungen

stellen

muss

,

was Genauigkeit onbclangt

sind



ver-

aber so lange dieselben nicht durch diese ersetzt

uud

diess

ist

stimmungen nicht der den

mit denen

oder uerostatischer Nivellements zu

trigonometrischer gleichen,

nicht

,

uiimlich,

ein

bei

Fall

ziemlich

den von mir mitgetheilten Be-



behalten sie ihren Werth,

zuverlässiges

Bild

der Höhen-

mitunter auffallende Differenzen mit den noch anderen Sta-

unterschiede zu

tionen

metrischen Höhenbestimmungen die mit einem Quecksilber-

berechneten

achtuugcu

Höhen

zeigten.

Die stündlichen Bcob-

auf der Athener Sternwarte während der fünf

liefern.

Jedenfalls

haben

von den baro-

Instrument gemachten vor den mit einem Aneroid-Buromcter

Monate März

erhaltenen den entschiedenen Vorzug; letzteres

derselben,

Reise-Instrument sehr bequem, seine Augabeu köuueu aber,

bis Juli 1800, welche ich von dem Direktor Herrn Dr. Schmidt, erhielt, würden die einzigen

wenn *)

Ha wird seitdem zum Beobachten auf der Meteorologischen

tion in Tilait benutzt.

es

nicht von

ist

zwar

als

einem Quecksilber-Barometer kontrolirt

wird, leicht . zu grosscu

IrrthUmcm

führon.

Ich will uoch

Sta-

bemerken, dass ich bei Veranschlagung des Werthes meiner

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R. Docrgens’ barometrische

Höhenbestimmungen

in Syrien un.'l

99

Palästina.

Hiernach sind nun die relativen Höhen der verschiede-

Höhonangaben den Umstand, dass die Beobachtungen selbst mit so vielen Schwierigkeiten und mannigfachen Gefahren

nen Stationen tabellarisch berechnet. Der Einfluss der Feuch-

verknüpft gewesen sind, ganz unberücksichtigt gelasson habe.

tigkeit

— Von Jen 500 Barometer-Beobachtungen, meiner Anwesenheit

rend *20.

überhaupt gemacht habe,

Juli

2000 Fuss

vom 10. März bis kommen 235 auf Damas-

angebracht.

Syrien

in

auf

welche ich wäh-

unserer Reise (vom 19. April bis 26. Juni 1860) ins Ost-

wichtige

hier

-

berührte Punkte, deren Höhen fast siimmtlich

I,auercitet wurde.

Umschau über

Hit Inselgruppe.

Beschäftigung,

die

bildete

— In

hauptsächlich

Fischfang, Holzfällen, Kochen u.

s.

und aus der sogar die einförmige täg-

aus Robben-

und

w. bestund, woran sich

ab

und

zu

eine Exkursion

nach den Bergen im

Norden eine angenehme Abwechselung.

Schon

seit

ihrer

Ankunft auf der Insel war den Schiffbrüchigen ein Berggipfel

aufgefailcn,

der eine grosse Ähnlichkeit

mit einem

Sarg hatte und deshalb von ihnen das lliesen-Grab (Giant’s

besteht

aus einem Felsenriiekeu

100 Yards Länge und 20 Fuss Dicke, der von

NW.

3’>

die

Engl. Meilen, die

Im Süden bemerkte

von Nord nach Süd verläuft

am

einige kleine Inselchen dicht

,

Ufer, in Nordost bis 10 Engl. Meilen

Iiranduug, die

gefährliche Klippen

viel

ziehen

niedriger

als die

dort

sich

wellige

südlicheren

einige

fast

Da» Ent kämmen.

eine

Von

ist.

und

eingefasst

und

vielleicht

schmal,

dass es

Jemand darüber springen.



Als der erste Winter vorüber war, armen Verschlagenen zuversichtlich auf Erlösung in

Ausbleiben fügen werde, ohne Versuch,

in die

Heimath zu bringen.

Hoffnungen aufs Höchste, denn sichersten

ganz)

von 1200 F. hohen

so

konnten nicht glauben, dass man sich

in ihr

der Nordostkiisto diesen Einschnitten

oder andere

Insel, aber sie sind

Wänden

senkrechten

hofften dio

(der

in

Insel

von der Westküste

,

Rücken nach

hin, die vielfach eingeschnitten

setzen

heftige

Die Ostküste

zum Nordende

bis

Der nördlichste Theil der

nordwestlicher Richtung. ist

vom Land

verräth.

von der Mitte der Insel an

verläuft

auf die

Sydney einfach sie

Im Oktober

um

nufzutinden

stiegen diese

diese Zeit durften sie

Ankunft eines etwa nach ihnen

am

nus-

gesandten Schiffes rechnen, aber der Oktober verging, das

Jahr

lief

ab und trotz

eifrigsten,

bangen Ausschauons

sich kein rettendes Segel erspähen.

licss

Die Armen waren der

Verzweiflung nahe.

von

Allmählich stellte sich auch materielle Noth ein. Die Anfangs so häutigen Seelöwen zogen sich im Winter ganz ins Wasser zurück und verliessen grösstentheils den CamleyHofen, auch kamen im Sommer nur einzelne wieder, so

nach

dass es beständige Aufmerksamkeit und Anstrengung kostete,

Tomb) benannt wnrde. Er liegt so ziemlich im Cent rum der Insel, seine Höhe beträgt etwa 1800 Fuss und das sargähnliche Gebilde

über

Musgravo schätzte die bis

der steilen und hohen Westküste, die in fast gerader Linie

sie

aber Abends Lesestunden und belehrende Vorträge schlossen, brachte

man

hohe Adam-Insel mit dem engen Sund, der

aussicht, als könnte

und Muscheln.

für Brod

nackt,

sah

im Norden die Knderby-Insel, vor der Mitte

sie abtrennt,

auf der ganzen Insel sehr häutig sich vorfand, einen guten Ersatz

Du

Der Überblick

Meer.

vollständiger.

auf 15 Engl. Meilen.

grösste Breite

er die

noch zuweilen Scerabcn und eine zuckerlmltige Wurzel, die

liche

das

rings

Gesammtlänge der Gruppe auf 30

durch die Breite der

lx;ber, Fisch

Die Berg-

und

Felsen, öde

uls

auf das Mannigfachste gestaltet und zerrissen.

Gänge ausdehnte: Robltenbruten, gedämpfte Zu diesen Delikatessen kamcu

zeiten auf vier

Mit Lebens*

gefnhr kletterten die Neugierigen hinein, sie scheinen aber

und über dieses rauhe und zerklüftete Panorama hinweg

Haus so weit hergestellt, duss es bezogen werden Es war kein Palast, doch hatte es 24 Kuss Länge, Fuss Höhe, war mit Gras gedeckt,

das

dessen oberstem Theil die Höhle sich öffuet. j

Inselgruppe war ein

Den

beiden Seiten von

ein grosses,

stelleu.



Engl. Meile lang

I

An

Spalten und senkrechte Abstürze Hunderte von Fussen tief

weithin sichtbares Bret mit den nöthigen Nachrichten aufzu-

Häusliche Einrichtung.

etwa

ist

200 Yards.

als

800 F. hohen Felsen begrenzt, endet cs an einem halbkreisförmigen Felsabsturz von 1000 F. Höhe, an bis

sich die

und so begaben

zerstört

breiter

600

steilen,

Horbour)

(Middle

den besten Anker-

Hafens der Camp Cove am nordöstlichen Ende des Arms als solcher erprobt wurde. Den Flaggeustock mit dem Segeltuch und der Flasche dio

uud nicht

auf

versam-

westlichen

hatten

geräumige Höhle. Dieses Thal

Folge den

gewöhnlich

und mappirt, und

sondirt

bietet er gerade

,

in der

sie

viele Seelöwen

mittlere

wurde mit dem Boote befahren, wie es sich herausstellte, platz

wo

des Hafens, of Fight-Insel

SO. verlaufend an dem NW.-Knde etwa 20, am SO.-Ende 45 Fuss über die Unterlage «ich erhebt. An dem letzteren Ende, welches in ein Thal hinabschaut, beftudot sich eine

die nöthigste

Nahrung zu beschaffen, zumal es Fische nur Menge gab und das Erlegen eines Während mau früher

in ausserordentlich geringer

Vogels zn den Seltenheiten gehörte.

Zwanzig Monate auf den Auckland-Inseln im antarktischen Meere. nur ganz junge Seolöwen, höchstens noch erwachsene Weib-

chen

gegessen

wurde

hatte,

der Fang

jet2 t

Manuellen», dessen Fleisch fast ungeniessbar

eine»

von der

altou

mit Jubel

ist,

Wir waren jedoch

holte.

wir die ganze

Insel, als

und er

fühlten,

begriisst.

aber nach und

gedickt,

gehen wollte,

es

und

um

ror Kälte und Nässe

ungemein stürmischen

schützen, das bis jetzt

gute

Klirnu

Während

diesem

in

irgend

wurde im zweiten

lietinden

— der

gestört,

elendeste Hungertod starrte

den Unglücklichen entgegen.

So fassten

Hebung und

in

ihrem gebrechlichen,

12 Fuss langen Boote die Flocht

uud

die

Pumpe musste

in

aber so stark, dass wir

fast

dio Hälfte der Zeit

fast

und die Wellen schlugen beständig über wie cs durchgekommcu weiss ich

das kleine Fahrzeug;

nur

,

Tau, mit der anderen pumpend.

ein

beilegen mussten,

Flott muehung

den verzweifelten Kutscbluss,

wir nach einer

bis

Das immer in Gang bleiben. Da ich zu besorgt war, um dos Deck zu verlassen, übernahm ich diese Arbeit, während die beiden Anderen sich am Steuer ublösten. Der Wind war uus zwar günstig,

nachdem wiederholte Versuche einer des Wrackes gescheitert waren,

sie denn,

Hand

Boot war sehr lock

Krankheiten, namentlich lthenmatismus

allerlei

des Südweststurme«

Tagen und Nächten am Mor-

dieser ganzen Zeit stand ich auf den Füssen

der einen

zu |

Winter durch

und Dysenterie,

Wuth

20 Engl. Meilen

gen des 24. im Port Adventuro der Stewart-Insel ankamen.

nach waren die Übrig gebliebenen Linnjien

durchaus unzureichend, regnerischen

gut

so

als

hielt unausgesetzt au,

entsotzlichou Überfahrt von 6

Die Kleider wurden

109

nicht rnohr

kaum.

Ich

hatte

,

seit

der Abfuhrt bis zur Ankunft keine

wagen. Bei dem höchst unbeständigen, stürmischen Wetter,

Unze Nahrung zu mir genommen nnd nur etwa '/2 Pinte Wasser getrunken, dennoch fühite ich keino Ermüdung bis

wodurch

sich diese

zu der Nacht vor unserer Ankunft, wo

und

der schlechten Beschaffenheit

bei

zeug!» konnten

nach Ncu-Seclaud

zu

Region so ganz besonder» auszeichnet, winzigen Fahr-

de»

ersten Mal seit unserer Abfahrt kein

ganges nicht verhehlen, aber besser war es immer, männlich

waren

und kühn das Ausserstc zu versuchen,

konnte

sameren,

aber

um

so elenderen

Mit frohem Muthc gingen etwa» zu

als sich

Tode

sie duran,

willig

einem lang-

Freilich ging das

Werk langsam von

gerettet

gewaudtc

der

,

Raynul

so

die

Schitfsziuimeniuuius

Rolle

eines

auch unterbrach das böse Wetter

,

oft

wochenlang die Arbeit und die Sorge für die Beschaffung

nahm

der täglichen Lebensmittel

Endlich lief es

am

1865 war das Boot

23. Juui

von Stapel.

meiste Zeit

die

Aber siehe da!

fertig

hinweg.

am

und

27.

die

die

möglichkeit cinsah, zu fünf eine Seefahrt zu wagen.

um

bis

zum

in Invercargill

freundlichste

Advunture so wie wenige

an der

Siülkiiste

zum Mietheu

Orte gelang

es,

Geld

zusammenznhringen.

rusch

das

eines Schiffes erforderliche

abgeholt

grave

an

hielt ,

es

so

für

seine Pflicht,

sehr ihn



Juli”

Schon

Fahrt wirklich an-

erzählt

Musgrave

zur



Camp Cove

mit

dem

ersten Stoss

welche Winde niemals länger stet« in

heftigen

ersten Anfang benutzton,

als

1

in

den ersten Tageu

des August war

hoffte

das Sdtiff

seine menschenfreundliche Mission zu erfüllen, abor

verfolgen.

Sturm

Umkehr uud

nrmen Musgrave

und heftiger Gegenwind nöthigten

verhinderten

die

Überfahrt

bis

zum

Auf dieser Überfahrt machte Musgrave die Wahrnehmung, dass das Schiff durch eine «ehr starke Strömung gegen Osten

eines Südwestwindes ab,

getrieben

wurde, leider belehrt er uus

al>er

ob die Strömung eine kalte oder warme ist. nahmen wtr auf unserer Darstellung der Meeresströmungen im Süden vou Neu -Seeland auf Tafel 5 der

2 Stunden raässig bleiben,

nicht darüber,

Das

Sturm ausarten; aber da wir den ich eine gute Strecke zu-

letztere

,

rückgelegt zu haben, ehe die Gewalt des Sturmes uns überPeterraaon’» Oeogr. Mittbcilungec.

zu

Sydney

22. August.

„war schön und viel versprechend; um 8 Uhr wehte ein leichter Südwind und um 1 1 Uhr segelten wir uus dem

sondern

Mus-

der Fahrt Theil

seine bange Sehnsucht nach

zu

abenteuerliche

auf den

zwei

werden.

trieb.

Mann am

19.

dem

Mit diesem Schiff,

Auckland-Inseln Zurückgelussenen

bereit,

die

von Neu-Soe-

Aufnahme und hauptsächlich durch

das Missgeschick wurde nicht müde, den

19. Juli

länger gedauert,

wieder einen Fuss ans Land

in Port

Folgeo zurück, mit der schwachen Aussicht, später nhgoholt

„Der Morgen des

gerade

nächsten Tag auszu-

aber nur wenig

zu werden, während Musgrave mit Raynal und dem fünfteu

trat.

Stunde, dann

Bemühungen von Mr. John Macpherson an letzterem

nehmen

UnNach luugcm Schwanken blieben denn George Harris und Henry sofort

zum Wir

schlug.

V2

„Flying Scud” des Capt. Cross, sollten die

es befriedigte die Er-

wartungen der Erbauer so wenig, dass man

die Fahrt

ich sicherlich niemals

Tage später

das

grave fand sieh erst nach und

die

Land. Ich lag etwa

Die ücrcttoteu fanden

huid

in

am

wieder aufstehen und fühlte, dass ich

hätte

würde

Sclimiedehaudwerk allmählich mühsam erlernen und Musnach

nahe

Wasser

gesetzt haben.”

Statten,

musste

ich

haltcu;

denn man hatte nur sehr wenige und ganz unzureichende

Werkzeuge

jetzt

nuch Kraft genug bcsässc,

hinzugeben.

das Boot auszubessent,

vergrössern und ciuigcrmaassen für eine Seefahrt

herzurichtcu.

mich plötzlich

ich

ganz erschöpft aufs Deck niederlegen musste, über das

sich die Wahrscheinlichkeit des Unter-

sie

1866, Hott

III.

i

„Googr. Mitth.” von 1863 deshalb an,

weil

dies« 15

die oiu-

Zwanzig Monate auf den Auckland-Inseln im antarktischen Meere.

110

Auckland- und Carapbcll-Insoln abgiebt

Am

Klima der

für da» auffallend gemässigte

fuchste Erklärung

Vormittag des 23. August

nördlichsten

Inseln

Tages ging

es in

der Gruppe

Scliitf die

und

am Abend

desselben

auf den Mittag.

ist,

j

Zuriickgclassoneu

sprachlos

und

vor Überraschung ,

1.— 8.

und

trennen

auf der Insel

10. u.

12.,,

13.

wurden

sie

eiugcschitft

*4.»

ist,

kam

der Auckland-Inseln

letzten Besuch

6

im „Flying

Hafen Bauch zu sehen geglaubt und

am

12.

14.

29, SO \

(

,,

\

7,11— S, *» 4

14— 19.

i

Musgrave

Inseln nb-

alle persönlichen

Rück-

die Nachforschungen beider Schiffe blieben ohne Erfolg

3.

— Wie schon

7.

u.4.



«•

..

u.8.



9.



im

vorführeu.

Die Art, wio

sie

aller Jahreszeiten

6,67

1

{

19.

tt.

20.

S.

liegen.

Regen.

Sturm, Regen.

sehr schön.

29.S— 29,58

w

28



29,70

7.1t

schwacher liegen, starker

NW NW SW NW ii.

W

bi»

1,33



28,«

wxw

30,2

w

28.-31. „



3,1*

29,92

5-





15.

„ „

IO.u.17.,,

18.0 19.,, 20. U.21..,

22.-24.

stark



,,

6,6-

29,5

8

29,5

8,«4

30,38 20,3

«•-io. „ 11

w w

“*

8

3ei beschäftigt und brachten 600 Walrosse, 26 Seehunde, 20 Eisbären, 1 10 Benthiere, 850 Salme und 6850 Pud (ä 40 Pfund) Speck von Nowaja Semlja zurück. Der Sjieek wurde dieses Jahr in Arcbaugel mit 1 Ruh. 70 Kop. dus Pud bezahlt, die Haut eines Walrosses mit 7 bis 10 R. die eines Seehundes mit 1 j bis 2} ltub. und der Pelz eines Eisbären trieben.

,

mit 5 Rubel. |

Zwei von den 18 Schiffen mit 16 Mann an Bord sind verloren, eins isf sogar verschwunden, ohne dass man weiss, was aus ihm geworden ist. Ausserdem ging ein Schiff gegen

ist von bester Qualität uud wird für Werkund Dampfschiffe sehr nützliche Verwendung finden. im Frühjahr 1866 eine regelmässige Bearbeitung des Lagers zu beginnen.

Die Kohle

Man

Ende

des letzten Sommers in der Bareutz-Bucht unter, die Mannschaft rettete sich zwar, uutenmhm u!>or einige Zeit darauf von Neuem eine Jugd auf Walrosse und Eisbären und man hat sie seitdem nicht wieder gesehen. Endlich fand ein von Nowaja Semlja nach Astrachan zurückkehrendes Schiff beim Kap Kanin ein fremdes Fahrzeug, das von der Mannschatt verlassen mitten im Eise schwamm.

Die Sprachen dor Hinter-Indischon Halbinsel. In einer der Asiatischen Gesellschaft zu London vorgelegten Abhaudluug theilt Dr. A. Bastian die Sprachen der Indo-Chinesischen Völkerschaften in fünf Hauptzweige: 1. Das Thai, die Sprache der verschiedenen von den Burmesen Schau, von den Siamesen Laos genannten Volksstämmo, so wie die Sprache der Siamesen selbst, die nur eine Unterabthoilung der Laos sind. 2. Das Myamrna, repräsentirt von den Burmesen und Arracaneseu, deren Idiome mit denen der Singpho, Katschar, Manissurier und vieler anderer, die Länder gegen Bengalen und Nordwest-Indien bewohnenden Stämme venvniult sind. 8. Das Tunkinesisehe und Cochincbinesische einschliess,

der rohen Dialekte, welche dio verschiedenen, mit dem in Siam und Prom in Kuiubodia bczeichneten Bergvölker reden.

lich

Gesammtimmen Klm

entdeckt. stätten

beabsichtigt,

(Jourost de St-lVterslourg,

Nachrichten von Gerhard

7.

Fcbrair 1800.)

Rohlffc.

Die Briefe, die wir bis jetzt von Herrn llohlfs aus Mursuk erhalten haben, reichen bis zum 14. Januar d. J. Er wurteto uocli auf die von Tripoli an ihn abgeschiektcn Gelder und Effekten, um dann mit dem Sultan Maina vou Tibesti, i

,

i

mit dem auch v. Beurmunn seiner Zeit Unterhandlungen angckuüpfl hatte , durch die Tebu-Ländcr nach Wadui zu Die Geographische Gesellschaft in London hat ihm abermals 100 Pf. St. überschickt und ein glücklicher, vielleicht für die Folge höchst wichtiger Umstand isf der, dass es Ruhlfs gelang, den alten bewährten Diener Dr. Barth’a, Mohammed aus Gatron, in seine Dienste zu nehmen. Einen gehen.

erfahreneren

und erprobteren Mann hätte er nicht finden

können. In Mursuk hatte Rohlfs unter Anderem das Schloss (Kasr) besucht '), das früher von den Sultaueu Fesan’s, daun bis auf die neueste Zeit von «len Gouverneuren bewohnt

wurde, von dem jetzigen Gouverneur aber deshalb nicht bewohnt wird weil „Djenun (Geister) darin hansen die ,

,

’) S. den Plan von Mittbeilungen", Tafel 11,

Mursuk

in

Ergäniungtlsand

II

der

„Geojcr.

Digitized

by

119

Notizen.

welche das Schloss bewohnen, umbringen”. Nach Rohlfs ist übrigens nichts Merkwürdiges darin zu sehen. Es besteht aus einem imendlichen Gewirr von kleinen Zimmern oder Löchern, selbst die liarem-Zimraer sind unansehnlich und nur das Zimmer, worin früher Audienz gegeben und Rath gehalten wurde, ist etwas grösser. Wenn aber das Schloss ferner unbewohnt bleibt, wird es bald ein grosser Erdhaufen sein, denn obwohl 80 Fuss hoch, ist es wie alle Häuser Mursuk’s aus Erdklumpen aufgeführt und widersteht den Einflüsseu der Jahreszeiteu nicht wenn es nicht immer reparirt wird. Rohlfs schreibt: „Ich war froh, als ich wieder aus diesem Labyrinth heraus war, denn mit Schaudern dachte ich au die Tausende von Opfern, die hier selbst uoch in neuester Zeit der Habsucht uud Tyrannei der Beherrscher Fcsan’s meuchelmörderisch gefallen sind.”

Henri Duveyricr die Berechnung von einem Theil derselben. Die von ihm gefundenen Zahlen, auf verschiedene Punkte zwischen Lxor und dom Ksor Humo-Said (südlich vom Djcbcl Aiaschin) bezüglich, finden sich auf der Karto zu Rohlfs’ Reisen in Central- und Süd-Marokko, „Geogr. Mitthcilungen” 1865, Tafel 6, eingetragen. In einem Briefe aus Misda (in Tripolitanicu) vom 24. September 1865 aber giebt uns Herr Rohlfs den Schlüssel zum Verständnis« seiner Notiruugcn, woraus hervorgeht, dass die Bedenken Duveyrieris gerechtfertigt und die von ihm gefundenen Zahlen unrichtig waren. Die Höhen der hauptsächlichsten Punkte längs des von Rohlfs zurückgelegten Weges sind nach seiner cigeuon Berechnung folgende

alle Leute,

,

....

Lxor

Meter.

63

Djctal Ssur-Ssur Djebel Bu llällol

Strengo Kälte in Afrika.

Während der letzte Winter in dem grössten Theit von Europa so ausserordentlich mild war, ist er in manchen anderen Gegenden mit desto grösserer Strenge uufgetreten. Wie die Zeitungen meldeten, herrschte in Teheran, der Hauptstadt von Persien, in Folge ungewöhnlicher Kälte und bedeutenden Schneefailcs grosse Noth. Aus Burnaui im südlichen Sibirien (in gleicher Breite mit Stettin und Emden) schreibt I)r. Radloff, die Kälte halte sich uuf der enormen Höhe von 35 bis 40® R. und der Schnee liege berghoch. Das Auffallendste aber ist dass auch Mursuk in Fcsan, einer der heissesten Orte der Erde, diess Mal einen sehr strengen Winter gehabt hat. Gerhard Rohlfs berichtet in einem Brief vom 24. Dezember: „Ich versuchte vor ein Paar Tagen nach Tragen, einer wegen ihrer alten Gräber intercssiuiten Stadt im Osten von Mursuk, zu reisen, da wir aber Morgens vor Sonnen5,6® R. hatten, kehrte ich eilig in die Stadt aufgang zurück, da gerade jetzt eine Kugel oder ein kugolgrosscs Stück Knochen aus meiner Wunde um Arm herauseitern will. Und diese Kälte ist nicht ausnahmsweise, sondern seil Anfang Dezember steht das Thermometer jeden Morgen unter 0. Ich bin daher gezwungen den ganzen Tag ein Kohlenbecken vor mir zu haben, welches alter das Zimmer nur nothdiirftig heizt , da ich die Thür den ganzen Tug offen halten muss, um Licht zu haben. Zwei Fenster, uatürlich ohne Scheiben, habe ich mit meinen Zelten zugestopft.” In Dr. Mühry’s „Klimatographischer Übersicht der Erde" heisst es: Die Temperatur füllt in Mursuk im Dezember und Januar bis 4, 4 ° R. und an windigen Stellen kann es 2,5® R. vor. frieren. Nach Barth kam einmal

Lella

Daum Bu Slemm

.

Ben Auda

.

cl

.

Djebd Megader

.

.

Mdaghra)

Mediona (in Abuarn (in Tafiict) Höchster Punkt der Hamm&da zwischen Taülot u. Ued Gohr (Lager Tom 11. Juli) .

Igli

.

.

.

.

Kanas Brinkrn Adrbar (Oa*o Timmi) Kinnta (in Tuat) Mhana (in Tuat) Djedid (in Tidikelt) Ain Salah .

Karte von

.

Rohlfs' Reise

| ]

/ .

\

N'ördl.

Abhang des Atlas.

1789 V Atlas. 2589 J 1895 j lUdl. Ab862-1 ang dca 643 1 Atlas. 397

838 342 320 244 148 137 116 105 169 137

.

Nur von Kursus an

mache Sahara.

diese Höhcnzahlon auf der durch die Oasen von Tuat und

sind

1865, Tafel 14, bereits benutzt, übrigen müssen auf der vorgenannten Karte nachgetragen werden. Herr Rohlfs setzt zu diesen Berechnungen noch folgende Bemerkung hinzu: „Da bei meiner Anwesenheit in Berlin (Februar 1865) Tidikelt, „Geogr. Mittk.”

(

1

die

mein des

holosterisches Barometer von dem Normal-Barometer Gehoimrath Dovc nur um 1 Millimeter abwioh so

dürften

Herr Rohlfs hatte auf seiner Reise von Marokko nach Tuat im Jahre 1864 eine Anzahl Höhcnraossuugcu mit dem Aneroi'd vorgenommen , die • zum ersten Mal sichere Auskunft über die Höhenverhältnisse des Marokkanischen Atlas und der Oasengrappen von Tufilet, Tuat und Tidikelt zu geben versprachen. Die Notirungen waren indess schwer •verständlich und nur unter Vorbclialton wagte eudlich Herr

....

Humo-Said

llu Allula

Nörrll. f

2152 ) 2517 1 1802)

Tisint-cl-ltint

,

und Tuat.

42 8« 73 4* 244 564 586



2>«uck-rn-$»ura

Ifri

J

31

Abossi (Ltbcssi)

l'ttad

\

575 /

Bulajul



Resultate dor Rohlfs’schen Höhonmossungon ln Marokko

711 .

Ain Aly Ulcd Sidi- Hassen Beui Murr .

,



Mrimuna

,

die Zahlen,

so weit

ein Aneroi’d

richtige

Höhea-

messungcu erlaubt, so ziemlich richtig sein. Der höchste Punkt, den ich pasairte, war also Tisint-el-Rint (auf der Karte fülsbhlich Tisiut-el-Riut genannt) und da dor nahe Djcbcl Aiaschin miudestcus noch 101)0 Meter höher war, so kann mau seine Höhe auf wenigstens 3500 Meter oder über 10.000 Fuss annehmen, was der Schneegrenze iu jenen Breiten entspricht, denn nach Aussage der Eingeborucu ist der Aiaschin bestüudig mit Schnee bedeckt.” 16 *

Digltlzed

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120

Notizen.

Nachträgliches zu Baker’s Entdeckungen im Quellgobiot des Nil.

so wie die Abflüsse der an seiner Westseite bis

Die Hoffnung, dass Baker nach seiner Rückkehr ausführlichere Nachrichten namentlich über den Zusammenhang des von ihm entdeckten Sce's mit dem Fluss von Gondokoro geben würde hat sich schon in der ersten Sitzung der Londoner Gcogr. Gesellschaft, der er beiwohnte, erfüllt. Er gab da einen Bericht über seine ganze Reise, der mit einer grossen Karte in den „Procecdiugs’' vollständig nbgcdruckt ist, und nur ein Coolcy könnte noch diesen neuen Aufklärungen noch an dem Zusammenhang des Weissou Nil mit den beiden von Speke und Baker entdeckten Sec'n zweifeln. Speke und Grant hatten bekanntlich den Ausfluss des Ukerewe-See’s oder Victoria - Nyauzn abwärts bis zu den Kuruma-Füllen verfolgt von du bis zum Luta Nzigo-Scc oder Albcrt-Nyanza hat ihu Buker aus eigener Anschauung kennen gelernt, dieser Vorbindungsfluss zwischen beiden Sce’n, von Baker Somerset-Fluss genannt, ist daher mit Ausnahme einiger kurzer Strecken hinlänglich bekannt. Er ° 16' Nördl. Br., nachdem er mündet bei Magungo in 2 4 Deutsche Heilen obcrliulb der Mündung einen grossartigeu, 120 Fuss hohen Wasserfall (Murchison-Falls nach Baker) gebildet hat. Nun berichtet Baker weiter: „Das Dorf Magungo lag auf einem Abhang etwa 250 Fuss über dem Spiegel des See’s; von liier aus hattu ich eine schöne Aussicht auf das Thal des Nil, indem dieser Strom 15 bis 20 Engl. Meilen gerade nördlich von meinem Standpunkt aus dem Sec austritt. Das Thal war dort 4 bis 5 Engl. Meilen breit, eine weite Fläche grünen Schilfes bezeichncte den Lauf des Flusses gegen Norden, so weit das Auge reichen konnte. Eine Hügelkette begrenzte das Westufer des Flusses, indem sie sich in nordöstlicher Richtung hiuzog. So verlässt der Nil fast sofort nach seinem Eintritt in den See denselben an seiner Nordscite wieder, gerade wie Speke und Grant von den Eingebornen erfahren hatten.” Demnach hat Baker den Ausfluss des Luta Nzigc nicht nach Speke’s oder seinen eigenen Erkundigungen angenommen, sondern mit eigenen Augcu gesehen. Von diesem Ausfluss bis Miani’s Baum wo Speke sowohl wie Baker von Süden her zuerst an den Fluss von Gondokoro, d. i. den Wcisscn Nil, kamen, beträgt die Entfernung nicht mehr als 1 5 DeutVon einem etwa tausend Fuss hohen Bergsche Meilen. rücken bei Miani's Baum aber (in 3° 32' N. Br.) konnte Baker den Nil 40 Engl. Meilen (gogou 9 Deutsche Meilen) aufwärts gegen den See hin mit den Augcu vorfolgcn, weit so dass also nur eine Lücke von wenigen Meilen bloibt, die Baker nicht selbst gesehen hat. Hier bei Miani's Baum war der Fluss so breit, das» die Kugel seiner Flinte eine Gruppe von Elephanten auf einer Insel in der Mitte des Stromes nicht erreichen konnte. Er schätzte die Breite auf

Fluss die in

sich

zu. Da mau bis jetzt weder das südliche noch das nordwestliche Ende des Luta Nzige kennt, daher an dem einen oder anderen möglicher Weise ein grösserer als der Somerset einmünden kann, so kann der letztere nicht ohne Weiteres als Hauptzufluss des Luta Nzige oder als oberer Lauf des Nil gelten, darüber müssen erst weitere Forschungen an Ort und Stelle entscheiden. Beachtonswerth ist in dieser Beziehung vielleicht die Äusserung Bakers, dass der Somerset ohne bemerkbare Strömung in dem Reservoir des Luta Nzige absorbirt wird, er durchströmt also diesen See nicht sichtbar, wie der Wcisse Nil den No-Sec oder der Rhein den Bodeusee. Messungen über die Wassermenge der Flüsse konnte Baker unmöglich anstellen, da er nebst seiner ihn begleitenden Frau ohne Unterlass mit bitterer Noth und Krankheit und mit allen erdenklichen Hindernissen zu kämpfen hatte, er vergleicht aber den Somerset-Fluss mit dem Schottischen Tay bei Duukcld. Seine Höheumessungen mittelst des Kochthermometers ergaben nach wiederholter sorgfältiger Berechnung von Seiten Englischer Physiker folgende Resultate:

melnden Wasser

,

Strom

,

Position (approximativ). Ort. :

$.

1863

Mai

12. 12.

22 »1

Januar 1864

Tarrangolle (Latuka) .Obbo (Lagerplatc) SchogKo (Parojoke) lAsua-FlUss

»»

31.



1

1

]

Engl. Meilen.

Es steht mithin fest, das« der bei Gondokoro vorbeide« Wcissen Nil aus dem Luta Nzigc kommt, einem mindestens 65 Deutsche Meilen langen und bis

15 Deutsche Meilen breiten Ree, der mit seinem Spiegel

2720 Engl. Fuss über dem Meere gelegen

ein von steilen und Gneiswänden umschlossenes und 1500 Fuss Hochebene cingesenktes Felscnbett erfüllt. In diesem Bett sammeln sich die Gewässer der ringBUin gelegenen Platcnux, auf dcueu cs 10 Monate im Jahre regnet,

Granittief

in

dio

auf

.

O- L.

4°30'

32°65'

t

32 31 32 32 32 11 32 4

2236 3674 3966 2875 3877

32

3864

1

22

21

22



22

südlich

7.

April

22

2l.Miirzl865

Gewinnen

2

18

9

2 15

32 26

3996

2 10

32 29

4056

davon im .

.

.

1

53

32 26

4054

.

.

.

1

38

32 20

4061

1

IS

31

24

4562

!

15

30 5!

1

14

30 50 31 55 31 46

4388 2720 3195

Krieau des Flusse* im Nircau der Konfluenr des Kafur Westlich von M'ruli, auf dem Weg nach dem Albert-See Land Uber dem See, den »st-

.lieben .Steilrand bildend jA)bert-Xyen*a, Spiegel . Scbua Monru (Insel Fatuin) .

14.

3 32 3 12 3 4

'M'ruli, j

Mir?.

4

Ur.

dem Weg nach

M’ruli

Karuma,

»1

21. Fobruar

12.

.

(Atsda) Khruraa, südlich von den Fal-

22

len,

9.

.

lünnca’» Ins«), 80 Fuss Uber dem Fluss Karumn, unterhalb der Fälle

»»

1

1

.

Scbua 21

25.

.

.

....

16.

22.

31

.

UtiHe in En*l. 1’.

N. Br.

V.

13. April

,

flicssendc Quellarm

7000 Fuss

erhebenden Berge, endlich fuhrt ihm auch der Somersetdem grossen Seebecken des Ukerewe sich sam-

.

Oondokoro

2 16

4 64

1999

diese Resultate schon durch die Prüfung des

Instrumentes nach der Rückkehr und die mit Berücksichtigung aller Umstände vorgenommene Berechnung an Vortrauen, so wirft namentlich die Übereinstimmung der für Gondokoro gefundenen Zahl mit den zuverlässigsten früheren Messungen ein sehr günstiges Licht auf sie. Wie wir im Jahrgang 1864 der „Gcogr. Mitth." (S. 68) ausführten, orhält man bei Vergleichung der besten Messungen für Chnrtura als wahrscheinliche Höhe dieses Punktes 1262$ Par. oder 1345$ Engl. Fuss, und fügt man hierzu den von Dovyak gefundenen Höhenunterschied zwischen Chnrtum und Gondokoro (678 Par. oder 722,6 Engl. Fuss), so stellt sich die Höhe des letzteren Ortes zu 1940$ Par. oder 2068 Engl. Fuss heraus, womit auch Peney’s Messung (1932$ Par. oder 2060 Engl. Fuss) nahe übereinstiramt. Eine Differenz

Notizen.

von 60

68 Fugs will bei derartigen Messungen Nichts besagen und Gondokoro ist daher gegenwärtig der nach Position und Höhe bestbestimmte Ort Central-Afrika’s. Die Messung des Flussniveau’s bei M’ruli bestätigt die Richtigkeit unserer in „Geogr. Mitth.” 1864, S. 391, ausgesprochenen Meinung, dass Speke’s Höhe für das Nordende des Ukercwe-ßec's (3308 Engl. Fuse) viel zu niedrig sei. Nach Baker liegt der Somerset-Fluss bei M'ruli 4061 Engl. Fuss über dem Moor und da oberhalb dieses Punktes Stromschnellen in dem Fluss Vorkommen, so kann der See, aus dem er entspringt, nicht niedriger als 4100 bis 4200 Engl. Fuss liegen. bis

Wiederaufblühen des Sklavenhandels in Mursuk. Das Verbot der Sklaven-Ausfuhr aus don Türkischen Häfen an der Nordküste von Afrika hatte die Folge, dass seit 1857 die grossen Kurawnncu-Züge aus dem Sudan ihre altgewohnte Bahn nach Mursuk verlic-ssen und sich nach Ghat wendeten, wo die Sklaven für den Algerischen Markt verkauft

wurden. Gegenwärtig ist aber Alles wieder im der Sklavenhandel steht in Mursuk wieder in In dem oben erwähnten Briefe schreibt Herr

alten Geleis,

voller Blüthc.

G. Rohlfs: „Vor einigen Tagen habe ich einen kleinen Neger zum Geschenk erhalten. Ein reicher Kordofuuer Sklavenhändler kam nämlich hier mit einer Ladung Menschonllcisch an, wie jetzt fast alle Tage Sklaven hier eiugebracht werden.

Kaum

ongekuinmen wurde er schlimm krank und einer seiner Landsluutc kam zu mir, um Rath und Modizin zu holen. Nach seiner Beschreibung musste er die sogenannte „grosse Krankheit” (mrd cl kbir der Araber) habeu und ich gab ihm demzufolge eine Auflösung von Kali hydrojodicum. Schon nach drei Tagen erschien sein Landsmann mit 1 0 Francs bei mir, um die Medizin zu bezahlen, und auf meine Weigerung, da» Geld anzunchmcn, erwiderte er: „Mein Landsmann hat mir gesagt,* dass, sobald Du ihn so weit hcrstellen könntest, dass er wieder uulstchcn und gehen kann, er Dir selbst einen Sklaven zum üuschcnk ins Haus bringen würde.” Obgleich ich nun Geld und Geschenke ausgcschlagcn, hielt ich es doch der Mühe werth, am folgenden Tag selbst zu dem Kranken zu guhen, um somit einen Menschen aus der Sklaverei befreien zu können. Meine Voraussetzung war richtig gewesen, ich fügte der inneren Medizin noch Kampferspiritus • Einreibungen der Wirbelsäule hinzu und nach 14 Tagen war unser Kordofaner so weit hergestellt, dass Vorgestern Abend nun, als er zum er ausgehen konnte. ersten Mal sein Haus verlies», brachte er mir selbst den kleinen Neger, den or Abd-cl-Faradj nannte. Um den Werth des Geschenkes in meinen Augen noch zu erhöhen, unterliess er nicht zu bemerken: „Erst heute hat man mir 70 Real (circa 200 Francs) für ihn geboten, du ich aber gelobt hatte, mich heilen diesen Sklaven Dir zu schenken falls Du könntest, so habe ich auch mein Wort halten wollen, er ist jetzt Dein Eigenthum.” Aber wie war dieser unglückliche Knabe zugerichtet! Er ist vielleicht 7 oder 8 Jahre alt und hat doch einen Weg von 4 Monaten zu Fuss zurücklegen ,

Natürlich ist er müssen, dabei tagtäglich Hunger leidend. Er ist aus Bagirmi gebürtig, lebendiges Gerippe. sonst weis» er aber von seiner Herkunft Nichts zu sagen, denn

jetzt ein

121

viermonatliche Leiden ohne Zahl, wie sie ein Erwachsener kaum zu ertragen vermag, haben ihm, wie es scheint, dio

Erinnerung an seine Vergangenheit gänzlich goruubt und Belbst seiner Spraohe ist er nicht mehr mächtig, denn seit vior Monaten oder länger zusammcngekoppelt mit don anderen Sklaven aus Wadai, Bomu, Hausse, Adamaua u. s. w. hat or ein Gemisch aller dieser Ländersprachen angenommen. Als ihn sein alter Herr mir übergab und ihm sagte, dass ich jetzt sein Horr sei, und er dann auf allen Vieren herankroch um meine Hand zu küssen war sein erstes Wort: „Ich bin hungrig.” Wodurch, frage ich, hat so ein armes unschuldiges Kiud es verdient, so früh in die Welt hinausgetricbeu zu werden und getrennt von Vater, Mutter und Geschwistern monatelang Leiden und Entbehrungen ertragen zu müssen, die mehr als Einen Erwachsenen dem Grabe zugeführt hätten? „Ich werde meinen kleinen Bagirmi-Neger morgen als am ersten Weihnachtstage mit allen Ceremonien, wie es im Evangelium vorgeschrieben, taufen, um ihn der grossen Ge,

,

meinschaft der Christen und führen. Ich werde ihm don

mithin der Civilisation zuzu-

Namen „Noel” geben. „Der jetzige Gouverneur von Feson, Halim Bei, befördert den Sklavenhandel auf dio nichtswürdigste Art, weshalb ich allen freundschaftlichen Verkehr mit ihm abgebrochen habe. Dieser Handol hat seit Halim Bei in der That einen solchen Aufschwung genommen, dass täglich Karawanen aus Ägypten eintreffen um Sklaven zu kaufen. Heute befinden sich hier 2000 Sklaven zum Verkauf. Mau zahlt in Mursuk 500 Francs für einen kräftigen jungen Manu und 600 bis 800 Francs für eine mannbare hübsche Sklavin.” ,

Captain Wilaon’a Nivellement zum Todton Heer nouo Reise nach Palästina. Bekanntlich

hat

sich

im Laufe des Jahres

und

1865

in

London eine Gesellschaft zur Erforschung Palästina'» gean deren Spitze Prof. Owen, James Fergusson, Sir Henry Rawlinson, Sir Morton Pcto, Dechant Stanley, dio Herzoge von Argyll und Dcvoushire, Earl Shaftesbury, der Erzbischof von York, die Bischöfe von Oxford und Ely u. A. stehen und die bedeutende Mittel durch Subskription aufbildet,

gebracht hat. Im Auftrag dieser Gesellschaft ist Capt. Wilson, bereits durch seine Aufnahme von Jerusalem und sein Nivellement zum Todten Meer bekannt, mit mehreren Begleitern im November 1 865 abermals nach Palästina abgereist, um topographische und geologische Forschungen auszuführen. Er landete in Bcvrut, reiste am 10. Dezember nach Damas-

kus ab, blieb dort bis zum 28. Dezember, erreichte über ging dann über Kedes S’as’a und Jeba am 31. Banias, nach Teil Hum am Nordwest-Ende dos Sec's von Tiberias (20. Januar) und kam von dort über Khan Miniyeh am Westufer des See’». Von hier 27. Januur noch Mcjdel am soll die Expedition dem Plane gemäss über Cana, Beisan, Zcrin, Nabulus, Scbastiych nach Seilun und den altap Gräbern zu Tibnch, endlich nach Beitin und Jerusalem gehen. Was bis Banias gearbeitet wurde, ist kurz Folgendes: Astronomische Positions-Bestimmungen machte er zu Beyrut, Mcjdel Anjur, llaalbck. Sarglmya, Suk Wady Barada, Damaskus, Teil Salhiyoh, Hurran el Awaraid, Kaukab, Jeba, Bauius und an der Koufluenz der Flüsse Hasbany und Banias.

Notizen.

122

Diu See’n im Osten von Dumtiskus und der Assyrische Wall bei dieser Stadt wurden explorirt, Pläne mit detaillirten Zeichnungen und Photographien wurden genommen von dem alten Temjiel zu Duir ei Kalah bei Beyrut, von dem Tempel einer kleinen zu Mejdel Anjar, der alten Stadt Chulcis Griechischen Kirche zu Masi, der Basilika des Theodosiue zu liualbek, dom Tempel zu Ain F'ijeh, dem Hümischen Thor zu Damaskus, Bab Shurky, und der grossen Moschee zu Damaskus. Aussordem wurden verschiedene interessante Gegenstände längs der Houte zwischen Beyrut und Damaskus Zu Teil Salhiveh und llarran el Awamid photographirt. fand man Inschriften, die, wie es scheint, bisher unbekannt waren. Ferner bedingt die ltoutenaufnahme zwischen Damaskus und Bimias bedeutende Berichtigungen der Karten, bei Banias wurde die Umgegend topographisch aut'gcuommcn und die interessanteren Gegenstände photographirt. SorgZwoi fältig wurde uueh stets die Geologie berücksichtigt. Engl. Meilen südöstlich von Kodes, auf einem einzelnen Hügel Namens Teil Harah, fand mau die Beste einer grossen Datum; man konnte die Mauern der altera von sehr Stadt Burg und einen Theil der Stadtmauer verfolgen. Wilson hält sie für die liuincn von Hazor. Die ltuinen von Chorazin zu Kerazeh erwiesen sich viel bedeutender, als man frühor glaubte, sie bedecken eine weit grössere Fläche als Teil Hum und zahlreiche Privathäuser sind mit Ausnahme der Dächer

Was I)r. j

,

vollkommen erhalten. Capt. Wilson hat die Vollmacht, die nöthigen Arbeiter zu Ausgrabungen u. s. w. zu ongugiren uud überall so viel Zeit uud Geld anzuwenden, als zur Erreichung seiner Zwecke Kostspielig

erforderlich sind.

scheint diu Expedition aller-

denn schon bis Damaskus hat sic fast zu werdon Pf. St. gekostet, also ungefähr eben so vifcl als die ganze Deutsche Expedition nach Inner-Afrika. Die Besultatc der früheren Aufnahmen Wilson’s werden auf Begieruhgskostcn zum Druck vorbereitet uud sollen mit Plänen, Profilen und etwa 100 Abbildungen nach Photographien ausgestuttet wordou. Das Nivellement zwischen dem Mittelländischen und Todten Meer wurde, wie Oberst H. James in der „Times” angiebt, mit möglichst grosser Genauigkeit ausgcfiilirt uud mau fand am 12. März 1805 den Spiegel des Todten Meeres 1292 Engl. F. unter dem Dieses Krgebniss weicht von früheren des Mittclmeercs.

dings

,

die

Deutschen

in

Abessinien troibon.

Schweinfurth berichtet aus Galalmt

vom

10. Juni

1865: „Vorgestern kamen Boten von Gufliit mit Briefen der dortigen Missionäre, von denen fünf vorheirathet sind. Sie bilden zusammen eine grosse Kolonie, die wohlgemauertc Häuser mit Fenstern besitzt wofür den Kaiser Thcodoroa Gewehre, Kanonen allerhand Arbeiten ausgeführt werden. und Mörser, natürlich von sehr mittelmüssigcr Qualität, werden daselbst verfertigt. Das beste Erzeugnis« jener Werkstätten soll indess das Pulver sein, dessen der Kaiser von auswärts nicht mehr bedarf. Mehrere Missionäre sind mit ,

,



Strassenlmuten, die der Kaiser eifrig betreibt, beschäftigt. Den Deutschen ist der Kaiser am besten gesinnt. Zander ') Schiraper 2) ist seit BeU’s Tod des Kaisers Staatsminister. •

steht in Ehren

und beschäftigt

sich gegenwärtig in Gaffst

mit Kalkbrennen.”

Von den

industriellen Erzeugnissen

der

Missionäre

in

einem seiner Boiseberichte eino Anekdote. Der jetzt in Gefangenschaft schmachtende Englische Konsul Cameron hatte zum Koch einen Elsässer,

Gaffet

Lcjean

erzählt

in

Namens Mack,

einen vierschrötigen Burschen, der einst gewesen war und an welchem der Kuiser WohlNun hatte dieser sich vor ein Paar Jahren von den Missionären in Gaffat einen sogeuannten Kriegswagen bauen lassen, eine armselige Karrete, die obendrein

Soldat

gefallen fand.

mit grüner Ölfarbe augcpinselt war.

Dem

dieser Streitwagen über alle Maassen und

Kaiser gefiel aber mit Stolz fragte

den Koch Mack ob er in Europa jemals etwas Ähnliches gesehen hnbe. Mack antwortete: „Ja wohl; bei mir zu Laude, in Mühlhausen, tassen wir auf solchen Dingern den Mist aus der Stadt wegfahren.” er

,

3000

Bestimmungen zum Theil nicht unbeträchtlich

ab, Lynch fand 1317, Kyrnonds 1312, de Bertou 1377, v. Kussegger 1430, Wildenbruch 1441, v. Schubert 638, Bridges 1367, Poolo 1316 Engl. Fuss, während die neueste, von Lieutenant Vigncs im Auftrag des Duc de Luyncs ausgeführte Messung

v.

mit der Wilson’schen eine merkwürdige Übereinstimmung zeigt, denn sic ergab 392 Meter oder 1286 Engl. Fuss. Aus dem Treibholz an den Ufern konnte Wilson ersehen, dass der Wasserspiegel des Todten Meeres in gewissen Jahreszeiten 2j F. höher steht, die Depression des Spiegels unter dem des Mittelmccres also mindestens 1289,5 F. beträgt. Auch erfuhr er von den Beduiuen und in Palästina wohnenden Europäern, dass im Frühsommer der Spiegel wenigstens 6 Fuss niedriger ist, die grösste Depression würde danach 1298 Fuss betragen.

Geograpliische Literatur. Vorbericht. Ein von der Beck'schen Universftäts - Buchhandlung in Wien ausgegebener Prospekt enthält die erfreuliche Nuchricht,

dass Oberst

K.

v.

Sonklar’t

Werk über

die Gebirge-

gruppe der Hohen Tattern der Publikation entgegengeht. Schon im Jahre 1862 legte dieser berühmte Alpen-Forscher einige Besultatc seiner mühsamen Arbeiten in den Hohen Tauern unseren Lesern vor (s. „Geogr. Mittheil.” 1862, SS. 121 125) und stellte dabei eine ausführliche Bearbeitung des gesummten Materiuls in Aussicht. Dieselbe ist nunmehr vollendet und bringt in drei Abschnitten eine Fülle von Beobachtungen, Berechnungen uud wichtigsten Deduktionen, wie sic von einem Oberst v. Sonklar zu erwarten war. Der erste Abschnitt enthält die Orogruphic, Oromotrie und Topographie der Hohen Tauern nach der Reihenfolge der Thitlcr Hier sind die plastischen und glaciulcn Verdargestellt.



hältnisse einer umständlichen Darstellung und,

wo

zulässig,

auch der Rechnung unterzogen worden. Der zweite Abschnitt umfasst die Zusammenstellung der im ersten Ab') Eduard /ander, 1813 in Anhalt geboren und seit 1847 in Abessimeu, ist eigentlich Maler und hat eine grosse Anzahl ausgezeichnet schöner Federzeichnungen aus Abessinien nach Hause geschickt, welche Eigenthum des Herzogs ron Anhalt sind. ’) Dr. Schirapoden ausquellcnd

unterirdisch

oder ausschwitzend.

Am

östlichen

Ende

dieser cigenthüm-

lichcu Küstenbildung, im Rio Lagarto, findet sich, wie schon

bemerkt, hiervon eine Ausnahme, dort

münden

offene Flüsse

und dort ist auch die Landzunge durchbrochen. Die wenigen und uuverliisslichon Karteu neunen dort die Boca de Cilarn, den Rio Holchan und die Boca del rio Lagarto. Ausser diesen einzigen Verbindungen zwischen Land- und Seewasser findet

nicht

entlang keine, die sielt dein ganzen Laguueualrich während des grösseren Theiles des Jahres vollständig während besonders hoch gehender und

trocken wäre, nur

schwerer See fluthungen

in

Folge anhaltender Nordwinde sind

meerischerseits

sie

Über-

Der Laguueustrich

ausgesetzt.

Landzunge besteht während der trockenen Jahreszeit nur aus einer sehr schmalen und oft unterbrochenen Kette von Sümpfen, Teichen, Wussergullen, (luullengriinden hinter der

u. dgl.,

die theil.H

ganz offen und ohne eigentliche I’flanzen-

und sonstigen

dcckc sind, theils aber auch undurchdringliches Rohrdickicht

Behälter lebendigen Wassers, die über das gunze Land hin

oder Mnuglegchölz bilden, doch finden sich hier fast überall

so viel als Brunnen, der nicht zu

verbreitet sind

und

oder nach der

Höhe

Tuge

flieset)

nach ihrer Entfernung von der Küste

je

dem Meere

des Landes über

dem

sprechende Tiefe zeigen, füliren zu

eine ent-

Schlüsse, dass durch

ganz Yukatan in einer gewissen Tiefe überall Wasser zu finden

sei.

Jedenfalls

wie nnf einem

strich

steht

der hier besprochene Küsten-

natürlichen

unerschöpflichen Reichthum

Felsenrost

über

einem

von lebendigem kryst allklaren

Wasser, nach dessen Niveau die Erhebung dieser Landstriche

trockene Durchgänge zwischen den Dünen, Lagunen und

Inneren des Landes. füllt sich

ihrer ganzen

dass

Sobald aber die Regenzeit

dem

eintritt, so

nach und nnch die Brackwasser-Region, die dann

letztere

Länge nach au Tiefe und Breite zunimmt, so von wenigen Klaftern Weite bis zu einer olle Verbindung

Legua nnwiichst und auf der ganzen Länge mit dem Festland völlig nbschneidct

,

die

Orten, wie bei Sisal und 1‘rogrt-so, durch

nur an wenigen

Dumme

hergestellt

und

Die hydrographische Scheidewand zwischen Meer- und Landbildung ist um diese Zeit sehr entschieden und bildet,

28 Fuss, auf der

wie wir in der Folge sehen werden, in der eintönigeu Glie-

Cenote Sumbula

derung Yukatekisoher Landestopographie ein sehr namhaftes

30 Fuss Tiefe von der Bodcnolierflncho bis zum WasserGegen das Ende der Regenzeit wechselt dieses spiegel.

Element, an welches nicht nur ein entschiedener Wechsel

mit ziemlicher Genauigkeit

abgenommen werden kann. Nach

unseren Beobachtungen

B. ist die Tiefe der Cenotes

Brunucn Südseite

Niveau

und

um

Merida von 26 der Stadt

nnsserlmlh

um

2

bis

3

Zoll.

In

hat

bis

der

dieser

Tiefe

besitzt jedes

Merida seinen eigenen Ziehbrunnen und es kann In derselben Tiefe überall Wasser gefunden werden.

Haus in

in

z.

ist.

in

Fuuna und Flora gebunden

ist,

sondern das auch für die

Kulturgeschichte des Landes von bedeutender Wichtigkeit

ist.

Hätte der Theil von Yukatan, dessen Küste von einer

in

so

charakteristischen

Dünen- und Lagunen-tördillere um-

Die Küstenbildung des nördlichen Yukatan.

130 l'un^cu

offene Flüsse, so

ist,

würde mau

Ein weiterer Grund

letztere nicht alleiu

ihnen herabgeführte Bodensatz hätte auch Thcil

Rand

des

am

wie diese mehr oder

neu an gesetzten Festen,

sieh

für

nur anschleichen und chen

oder

vom Meeresboden

selbst

dem

Gegendruck entweder weniger gespannt zu

Meer gleichsam

Ausgaug finden

endlich

sie

der oceanische

sein scheint oder

muss und,

bedeutende Tiefe reichen

eine

wie

wohl

Wahrscheinlichkeit

angenommen werden

jener reichen und

unerschöpflichen SalinenÜächcn

die in

nicht allein

ihrem Mangel

in

an

hydrostatischer

gegen

Schild

dungen

den Anprall der Salzwasser vor ihren Mün-

ablugom,

um

hinter diesen

Fluthbreehem mehr

westwärts bis

Meerischerseits

ist

Länge nach

cs

auch nicht dio wechselnde

aber

Bewegung von Ebbe und Fluth, gegen welche

die herab-

drängenden Iamdwasser zu kämpfen haben, sondern es

im Falle von Yukatan auch der unablässige

seitliche

ist

Druck

des Golfstromes, der dio Salzwasser gegen die Küste

hin

drängt, wie diess an der Küsto von Texas uud den südlichen

Staaten des Nord- Atlantischen Amerika’s der Fall

und

ist

auf jeder Karte dieser Länder beobachtet werden kann.

d.

,

die

i.

Das

hier Gesagte gelte

denn

als eine

allgemeine physi-

kalisch-geographische Ansicht eines Küstenstriches von einem

kaum gekannten Lande, welches

bis jetzt

in soiuen geognosti-

sehen und hypsometrischen Bilduugselomentcn

Natur vernachlässigt dennoch

ungestört auszumünden.

ist,

peche, bilden.

Gewalt, sondern hauptsächlich in ihrem vollständigen Mangel

an erdigem Bodensatz, den offene Flüsse gleichsam wie einen

mit

darf, Miterzenger

vom Rio Lagarto zum Funkte Desconocida nördlich von Cnm-

striche» seiner ganzen ;

Die Schwäche der Yukatckischen Landwussermüudungen besteht

in

einen so hervorragenden uud wichtigen Theil des Lagunen-

Lagunenwasscr beim Puukt „Desconocida” gleichsam wie einem Wirbel herausgezogen werden.

sol-

Eine

geringe wagrochte Ausdeh-

ist die

Gewalt des Golfstromes durch wiederkehrendo Gegen-

die

,

nach zum grössereu Theil

strömung in der Compechc-Bai neutralisirt wird, so dass

wo

obwohl

nung des Laguncnspicgcls, dagegen aber ein stärkerer Druck in senkrechter Richtung, dessen Ausdehnung uud nähere Bestimmung bis jetzt unbekannt ist, der aber jedenfalls in

vorliegenden Dünengürtel

wo

wo

aller Wahrscheinlichkeit

unmittelbare Folge hiervon

mit nach und nach vereinter

Gewalt an einem Funkte uusflicsseu,

,

auf weite

zwischen ausgedehnten,

scheitelrechter Richtung von unten nach oben haben.

,

zu schwach, geradaus ins Meer zu treten, sich

längsweise und geschützt von

sondern unterirdisch

,

zum

nicht eigentlich

dass' sic

,

stark zerklüfteten Felsschichten eingeengt das

ist.

Der Loguucnstrang von Yukatan bildet ein längs dor die assermündungen Küste hingesponnenes Delta von

W

ist

heruhsteigen

Entfernungen zurück uud

und

weniger an der gegenüberliegenden Küste von Texas Louisiunu der Fall

Meeresspiegel

äusseren

geringen Widerstandskraft der

der

Luudwasscr Yukatau's

an ihren Mündungen durchbrochen finden, sondern der von

wie von

lost

unter cigcnthüiulichcn klima-

tischen Kombinationen und durch allem Anschein nach viel

bewegte

Bodcngcschiehte

Wechsel

überraschenden

einen

agronomischer Gestaltungen auf ein und derselben Groudebene zeigt,

wovon

die Ftlanzen-

und Thiorwelt sowohl wie auch

morphischeu Verhältnisse des Bodens

die

Zeugnis*

oblegen

näher zu

beleuchten,

können.

Solches

genügend

selbst

ins- Einzelne

wir uns

behalten

für ein

gehend nächstes

Schreiben vor.

Die Tliierwelt Australiens. Aus einem Vortrage von Australiens

Tliierwelt

grenzt

sich

schärfer von

Nachbarschaft, als das sonst Brauch ist,

nur Ähnlichkeit, so weit sich

leicht

verbreiten.

in Luft

Ihre

und

naher

zeigt mit ihr

und Wasser manche Thiere

Sonderheiten

ist

den

die

Vergangenheit

II.

A. Pagenstecher

riechend, in solchen bis die

was

Nacht

sie nicht

sic

sie die

Zahlreich jagen geschickte Fledermäuse lästige Mücken.

den See’u sammelt sich der Wasservögel Schaar, scheue Euten, seltsame Gänse; stolze Schwäne machen mit gierigen

Felikuueu den Platz

sich

streitig,

ln den Bächen fischen

Reiher fleckige Aale, hochbeinig geht der Kranich an Ufer,

aus

dem Rohre schimmert

weiss der Ibis

grossen Blättern läuft das Purpurhuhn. Au«: Zoolog. UarUsu, Oeicmber 186i.

Auf

der

viel auffälliger als sonst.

’)

Äste beugen, träge,

weckt, daun Fruchtbäumo plündernd, und

verzehren, doch den Harpyien gleich besudelnd.

Der

in

Wold hängen wie in Indien in den heissen Strichen au Bäumen und Damhusen Flodcrhunde widrig nach Moschus ,

>).

Mengen, dass

begründet,

findcu

jetzigen Beschaffenheit des Landes nur wenig Deutung.

Antheil des Charakters,

Prof.

der

Akazien

und

Casuarinen

girren

dem

und auf

In dichten Zweigen zärtlich

erzfarbene

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Die Thierwelt Australiens.

131

Tauben, des Kukuks Ruf weckt heimische Erinnerung, über

poden, wo, wie inun gern

Blüthen schwiirmeu Honigvögel,

uuswendig

unruhig

den Ästen

in

zarte

die

Haube.

bunte Papageien klettern

Kakadue spreizen endlos schreiend

,

den Flachgebieten

In

Blumen

ungern

fliegen

der etraussartige

eilt

Emu

der Oase

ziehen der weissbuuehige Fischuur,

Am

Kreise.

ihre

Mcoresstrund

durchsucht

wo

die

wo

Bäume

die

die Rinde wechseln

senkrecht stehende Blätter fast schatten-

Auch sind sonst in deu genannten Gruppen der Thiermanche Abtheilungen mehr vertreten uud andere we-

dessen Riesennester als

welt

Laudmarken auf den Klippen stehen, der Busaar und der Habicht

,

den Stein

inwendig hat,

los sind.

deu Lüften

lu

'

zu.

wo

,

die Kirsche

erzählt,

saftige Fleisch

duften

nicht

des Laubes

statt

schwerfällige Truppen auf, Wachteln locken, raschen Laufes

und dus

Die Sehlaugcn sind sehr häufig

niger.

überwiegen

der

giftig, bei den Käfern plumpen Skarabäen, Prachtkäfer, Rüssel-

die

Austern flacher, was die Fluth zurück lies»; auf den Sünden

käfer; die Zahl der Schmetterlinge bleibt gegen Indien weit

ziehen in kleinen Flügen Straudlüufer, Regenpfeifer und der

zurück

sporubewehrte Kibitz.

Draussen fischen Höven, Kormorane,

der riesige Albatros,

der Tropikvogel.

Dügong und

die Riesen

-

In viel

Schcukohlicke See-

Seeschildkröte.

um den Stumm

der

terlinge erfüllen die Luft,

tieferer

des Indischen Archipels

die

,

Weise aber

zeigt sich der Unterschied

an der Scholle kleben, deren Verbreitung

thiere sehen, die

Bäume

wenn wir ans dem Cha-

der Beachtung worth sein müssen,

huschen pfeilschnelle Eidechsen, vor grosser bunter Schlangen

der Bewohner auf die

rakter

zu sehliessen wünschen.

Zierliche Schmet-

verrät herischer Schönheit scheut der Fuss.

Zum

Tasmanien sparsam.

in

durch Landvcrbiudung bedingt erscheint und die vor Allem

In den Flüssen »teigen gewaltige Kroko-

In Sand und Gras und

sie

Australiens gegen andere Länder, so wie wir auf die SUuge-

schlangen jagen Fische , auf einsum abgelegener Klippe sonnt

dile auf.

sind

nach SUdostcn immer seltener werden.

achuarchend durch die Meeresfiuth, an den Algen weiden der

»ich der Seehund.

besonders

,

grossen Theilc sind es Arten

Die Wale ziehen

Cikaden singen, Ameisenschwärme

Erdgeschichte eines Landes

Hier zunächst

von Australiens Thierwelt.



Zeit

kurz des Unterschiedes Wesen zu

höhlen da» Mark der Biiumc und bauen hohe Nester, schöne

das Besondere

liegt

uud Ort gestatten nur

Itcriihren.

j

Käfer schwirren, Honigbienen summen,

am

Gestrüpp krie-

chen Schnecken und in dom Schlamme der Gewässer bergen in dürrer Zeit sich zahlreich

Das

ist

das bunte Bild thicrischen Lebens, wie im All-

gemeinen es auch andere warme Länder zeigen. Erst wenn

man

besser zusicht, zeigt sich die Gesanuuthcit eher monoton,

wie das Land selbst es

ist,

und Einzelstriche anders

als ge-

wöhnlich.

Da

sind grossfiissige

Hühner am Gestade,

die nicht

geduldig brüten uud der Jungen wartcu, die viclmohr aus Erde, Blättern, unter tropischer Sonne erhitztem Sande die Eier

Brutofen

und flügge nusschlüpft. Seltsam bauen Glanzstaare

um

in

Cedem-

und bedecken den Boden mit Mosaik von Schnecken-

häusern, farbigen Steinen und gebleichten Knochen. Rebhuhnartige

cs

das Licht

Tauben

nisten

auf

Erdpapageien suchen den

Grase Samen

,

dem Boden

Ammern

,

Schwärme grüner

oder Finken

gleich

dagegen sitzen Enten auf den Bäumen.

im Die

erblickt,

und noch mehr:

verbergen junge Mäuse

und Hatten

Und wenn

ein

und nackt

blind

im warmen Nest-

sich

welches die Mutter vorsorglich den

,

schuf.

ganz

hiilflosen

neugobornes Kind auch gleich die

Welt schaut und seine Glieder regt, wie lange noch muss es

Nahrung, Wärme, Schutz und Pflege

Art oluic

aller

ei-

genes Können von der Liehe heischen!

Unendlich

thürmen, aus dcucn ihre Brut kräftig

wäldern eine Kcisigluube, flechten Papageicnfedcru zierlich ein

zeigt sich im Allgemeinen Wenige Stunden alt hebt Haupt und trollt der Mutter nach, kaum geboren nascht das Zicklein am jungen Grün , doch sich wenig regend liegt ein Kätzchen 9 Tage luug, bevor

elten

So sind schon im Yogcllcbcn manche Züge bemerkenswert h.

Der Säugethiere Entwickelung

sehr verschieden bei der Geburt.

ein Füllen vergnügt das

Muscheln.

tiefer

nun

als olle diese steht die

neugeborne

Frucht der Säugethiere, dio für Australien charakteristisch sind,

die

man

Beutelthierc

dass

das

Känguru

Neugeboren nur

mitführt.

Würmchen

gleich, haarlos,

und deuen

neunt

Drittel der Thierbevölkerung jenes

weiss,

sein

Landes

Junges

wenige

Gran

durchscheinend,

zwei

volle

Zufällen.

in

Jeder

seiner

Tusche

schwer,

einem

kaum mit Spur

der Glieder, saugt es in jener Tasche sich an die Brust, an

nnd trinkt und

Das

Krähen singen schöne Orgeltöne, Eisvögel jagen in der Steppe Mäuse und Schlangen statt an U fern Fische. Nirgends übt

die

der Specht die Polizei des Waldes; weiss

mit seinen Pfötchen sich deu Beutel öffnend zutraulich aus

prächtig schwarz sind

Schwäne.

schlüpfer unserer Hecken

und

lässt

vertritt

ist

der Habicht,

es gelegt wird,

sein ganzes

Thun

fest

für viele Monde.

Dann

atlunct.

ist

erst fängt es au,

Den zwerghaften Zaun-

dem

der stolze Leierschwanz

beissen.

Endlich wagt es den Sprung ins Leben, doch er-

schreckt

llieht

den lauten Ruf in steilen Waldgehegen wirbelnd

schallen.

Das sind kleine Seltsamkeiten jenes Landes der Anti-

Fonstcrlcin zu

es

lugen

nnd von dort Grasspitzen abzu-

wiederum zum Schoos» der Mutter,

die

cs geduldig aufnimmt.

Die Fortpflanzung durch solche höchst unvollkommene

132

Die Thierwelt Australiens.

Junge

wenn auch

aus,

hundert

über

zeichnet

ihnen

uicht

Säuger -Arten

Australische

Beuteltasche,

die

allon

schläferartige Beutelratten stecken

der

pflcge erfinden konnte

Fällen

Dann

zukommt.

,

sind

Der Unvollkommenheit der Jungen niederer,

ein

thiere

Verstecken

unterirdischen

in

der

aufbewahrt.

sich

von ihnen

wir wissen, nicht cinmul

in

Nou-Seolaml.

Nach Käferlarvcn gräbt der hasenohrige Dalgyte,

nach Wurzeln

Wombat uud der Bandikut Hand und Fuss fest angeklammert hängt Gummi-Bäume und

der ungestillte

der dichtbehaarte Coala unter Ästen der

man

frisst die

Europa, nirgends in den weiten Ländern Afri-

in

noch unter Madagaskar’* seltsamer Thierwelt, so

ka’s,

in

im Dämmerlicht der winzige Jde-pin

nuseht

Faulthierartig mit

Solcher Beutcltliiere hat nun das nahe Indion, die thierreichen Inseln Java, Sumatra, nicht eins, nicht findet

Andere rennen

Mit dem Kletterschwanz

Spalten nach Insekten.

sichernd

Honig.

Sängern unterscheiden.

allen anderen

Bäume

gerollt

Spuren an der Rinde

aus Baumblüthen Nektar und aus den Stöcken wilder Bienen

Bau des Hirns und

andere Zeichen zu, diu sie sehr bestimmt und schon allein

im Knochenbau von

jedem Busch,

in

ihror Nägel

und spüren mit spitzen Schnäutzchen

auf den Zweigen

die Kleiuon

gesellt sich für die Beutcl-

vogelartiger

fast

wo

,

der Wilde merkt und kletternd sie erhascht.

nur im langen Haar der Mutter verborgen oder werden in seltenen

hohlen Stämmen

in

bequemste Mechanismus, den die Natur für jene Mutter-

gistcu

jungen Sprossen. Nächtlich kletternd nähren Phalan-

und Kuskus sich von Blättern oder Früchten.

beutler springen

viel

Flug-

Baum zu Baum

mit Fallschirm von

klei-

,

nere flattern fast gleich Schmetterlingen von einem Büschel

Ausser Australien I

und dun nahen

Blumen zum anderen. Welch’ buntes Leben nur von Bcutelthieren in allen Weisou und an allen Orten Für die meisten Arten ist charakteristisch die mächtigere

Inseln, die wir als seine Thierwelt thcilcnd

honigreicher

erkennen werden, hat nur der warme Theil der Neuen Welt

!

deren noch etwa dreissig Arten.

Gerade bei einigen von diesen letzteren sah man zuerst

Entwickelung der hinteren Glieder und der lange Schwanz,

und che Australiens Thierwelt noch bekannt war, die ab-

PHege zahlreicher Jungen.

sonderliche

man, wie öffnend,

die Bcutelratten

erst

für

Bewundernd schrieb

um

gcklammert, das Schwänzlein

in

deu Haaren

Opossums, kleine Räuber mit rattcu-

gleichen Schwänzen,

diu

Auch jenes wunderbare Schnabelthior, betrügerisches Kunstwerk angesehen

in

,

und wie

Bau und Lebensweise

Igel mit

einander gleich, nur in der Farbe und der Grösse ver-

fast

schieden

:

eine

dieselbe

für

und veränderliche

reiche

Grundform.

mit

der zahnlose

fischt,

sich

Ameisen

dagegen herrschen die Beutler und

Diese kleine Gruppe

verbindet, wie es scheint, die Eigenschaften der Beutler uud

Zahnarmer Säugcthiere, deren Formen

und Indien nur zerstreut Vorkommen

sind

mit

in

Afrika

welcho aber etwa»

,

diesem

typisch werden.

Wie

ganzen sonst gewohnten

hat die Natur beinahe deu

holt,

Sie stehen in der Reihe

reichlicher in Siid-Amerika entfaltet sind, so dass sic

ln Australien

ein

den Bergen aus auf-

in

langer Zunge

ohne Beispiel sonst wo auf der Erde. gewisser

ein Curiosum.

ihnen

für

der Säugcthicrc nur noch niedriger, sind vogelähnlicher und

mehr ab, eie sucht sich ihre Nahrung in den Flüssen. Neben ihnen zeigt Amerika des Säugethierreichs Rahmen Formen uud für des Landes sie

zuerst

das wie die Otter in

Ente mit dem Schnabel

sind den Beutlern nahe verwaudt.

etwas

ausgefüllt mit mannigfachsten

Charakter bilden die Beutelthierc nur einen Strich,

die

grobem Stachelkleid, der

geseharrten Nestern

örtliche Entfaltung

Eine einzige Art weicht

,

den Flüssen taucht, wie der Maulwurf unterirdisch gräbt

auf deu Bäumen kletternd junge

Vögel, Eier und Insekten suchen

mehr

abweichende vereinzelte Gestalten,' die dann zuweilen auch

Diese Beutelthierc Ameri-

ka’* sind insgesnmmt

uud Klettern auf den

Leben

nächtliches

verbreitet sind, ein anderer Theil zeigt

lokal hesehrünkt sind.

fest-

den Schwanz der Mutter

schlingend, sich schleppen Hessen.

viele

Theils bilden sie Geschlechter, die. in vielen Arten

entfaltet weit

dann kaum von Mausgrösse, schier im Dutzend der

Mutter auf den RUckcu krochen und

sehr

Bäumen.

nach 50 Tagen die Augen

dürftig

und

einseitig

steht dagegen in Australien

j

Auf

Säugethierliaushalt horgestellt.

sparsamen Kräutern Buschholz Ziegen

,

wie

im

Antilopen,

zerrissenen

meist

aber in Heerden,

die

Grösse führt

uud

altes

vertheidigt.

offenen

1

statt

Rinder,

heisse

Kängurus

ver-

und in Paaren, manchmal Männchen von gewaltiger Hasenähnlieh

ducken sich

kleinere oder scharren wie Kaninchen unterirdische Bauten, die sie mit eingetragenem

Ihre

Heu

gleich Murmelthiereu stopfen.

Spur verfolgen blutgierige Zebrawölfe

Raubthiere,

die

schlanken

Mardern gleich

der Rest der Säuger da!

im

Fclsgesteins ,

schnellfüssige

einzeln

ein

Weiden wie an

Walde grasen

dichten

Hirsche

schiedener Arten,

reichen

und sind.

23 von 55 Arten sind betlügelt,

darunter fruchtf ressende Flederhunde,

Zone der Alten Welt zumal

deren Fledennäuse. Mittel, selbst über

wie

in Indien

sie

lmt

sonst

die

die

an-

,

Die Flugfähigkeit giebt dieseu Thioren

Mecresurme einzuwandern.

Einigen

an-

deren bildet dos Meer noch weniger Grenze der Verbreitung.

Schwimmend nahen dem Strande

die

Robben, der

Seebär uud der bunt gefleckte Seeleo[«ird, der auch aufsteigt.

Ferner

findet

kleinere

Biberratten

Sieben-

und Meeresbuchten, wo

ähnlich,

in

man

fünf grosse

deu Flüssen, sie

trefflich ia

in

plumpe Flüssen

Wasserraüuse,

an deu

Mündungen

süssem wie in

»al-

Digitized

Die Thierwelt Australiens. zigem Wasser schwimmen.

so weit wir wissen,

Sic sind,

für Australien

ganz eigenthiimlioh, weichen namentlich von

allen anderen

Nagern durch die geringe Zahnzuhl ab und

im äusseren Ansehen

sind

gewissen

besonders

Beutlern,

dem Süd-Amerikanischen Schwimrabeutler etwas Vollkommene Landbewohner

wenn

anderer Länder

zierlich,

in

vergleichbar,

Sprüngen die ebene Flur.

hurtigen

den

meist

sehr

Solche

die

Antilopen

nähren, die in Afrika wohl 100 Meilen ziehen, die Fluren

in

Schweif

holbbuschigcn

weggestreektem

die Milch versiegt

ihr

Aber würden nicht Australiens Weiden

zwei

Springmäuse und beloben, mit langen Hintcrläufen, grossen

und

Noth und Hunger

und jone sterben, doch nicht durch den Tod der lauge

suchend,

Steppoumäuscn

in

schon Geborncn mit ins Grab gezogen.

Dutzend Mäuse und der wilde Uund. June sind zum Theil

Ohren

133

und ernähren können, im schlimmeren

erretten

sich

ähnlich.

noch

endlich

sind

mit

Falle,

wo

tropischer

Regen

für einige Zeit die dürre Steppe

kräuterreiches Weideland

Bcrgwuld nicht Hirsch

Warum

wilde Ziegen?

verwandelt,

und Reh

,

sein

frischer

uicht

Wüsten nimmer das

warum

Gebrüll des königlichen Löwen,



Felsgebietc

seine

ertönt in seinen

schleicht nicht der

graben unterirdische Gänge oder bauen lteisiguester gleich

Tiger oder Panther, die ausdauernd weit nach Beute strei-

Bienenkörben auf dem Grunde und selbst wio Vögel auf

fen,

den Bäumen.

Theils sind cs echte

sie kosmopolitisch überall sich

ziehen

oder

itn

Mäuse oder Ratten, wie

finden,

dem Menschen

Wurzelwerk der Gesträuche und

Hoch-

in

den

Dass der Australische Hund, der sich als muthige Race

von feiner Nase ausweist, höchst ausdauernd und nur halb zähmbar ist, der den Wilden zur Jagd dient und daneben

genommen, doch

sich

er

findet

seine

Reste

schon

liegen

gewohnt sind

Wunderbarer Sogen ruht auf den eingeführten Heerdeu. Zu

kann,

An-

Australien hat

neben ihnen nur etwa drei Gattungen von Nagethicren

als

wahre cingcbornc Landbewohner, sie selbst vertreten Formen und Bestimmungen der Säugcthicro;

olle

Amcrika’s bunter Thicrwelt

tropischer

Zone

in

werden nur

der Kolonien Weiden und vermehren

Weg

Wie kann das kommen, Gewohnten

dass

Landes Thiorc so

sich verschilfen zeigen?

es

Ist

Natur des Landes? Allerdings scheint für Australien,

welchem dürre Zeiteu

Wasser und Nahrung

die in

Tage-

viele

Bau

reisen weit verschwinden machen, der Beutclthiere

be-

Er macht der Muttor Leben von dem Gedeihen der Nachkommenschaft mehr unabhängig. Wenn sonders passend.

Alles rings vertrocknet, trägt die Mutter auf die bequemste

Jungen mit zum neuen Futtcrplatz.

deren Ohnmncht fesselt.

und

nicht

uu einer Hcimath

Sie

ist

durch

engen Kreis ge-

Der nach dem Bau des Hirnes wenig denkenden vergessenden weist dio Empfindung wohl um so

loicht

ruscher und unmittelbarer neue Quellen für der Bedürfnisse

Befriedigung nach.

PcUmann's G»gr.

Für gewöhnlich wird

MUttieilungrn.

Hunde

sie so dio

1866, Heft IV.

Jungen

bilden

edlo

leicht ver-

bevölkert

nusgesetzt

Raceu,

wilde Kaniuchen

der Bassstrasse und künst-

füllen schon die kleinen Inseln

von Europäischen Fischen

Brut

neu dio Flüsse.

Und auf dieses

auch

gebrachte Llamos gedeihen auf Australiens Boden gut

Pferde und

lich

sich

und mühsam den langen

Eingeführtes Damwild

wildert.

zwei Gattungen durch sie gcbildot.

die

ist

Millionen decken die Schale, zu Hunderttausenden die Rinder

uu der Fauna diametral verschieden.

Weise

augenfällig; eben das bewirkte seinen Aufschwung,

gab ihm schon seine Stellung, bevor man fiebernd Gold grub.

die einzigen Länder, die Beutclthiere haben, stellt

sonst

wir sonst zu sehen

?

Dass Australien ihm ursprünglich fremde Thiere ernähren

wird an-

anderen

vom

die

die an-

Knochen-

sich nach dieser Übersicht Australischer Säuger deren theil

Formen und Geschlechter,

deren

all’

in

Basalt begraben.

Für



— wo

sei,

fossil

selbst

Buschwerk?

unter Lageu von

auch herrenlos sich findet, uicht eingeboren

und

Luchs oder Katze durch dos Rohr und

sind die Füchse oder Marder, denen doch polare Küsten

Welt den immer grüneu Wald beleben,

Feldern nisten.

höhlon

Wo

und öde Moore des hohen Nordens sattsam Beute bieten, wo die Affen, die in den Tropen der Alten und der Neuen

ilir

wenn ein Mal die Beutler warum haben daun die gleichen

der underen Seite,

dürre Länder passcu,

Steppen von Europa, Asien und Afrika nicht eine Spur von ihnen

?

Sehen wir doch Kängurus und Beutclhoscn, wo man

deren Angewöhnung versucht hat, vortrefflich halten

scheinlich

nicht allein

der Thiere sein.

schwinden

Inseln

— Die

vollständig,

Australischem sich

iu

unseren Gärten sich

und vermehren!

So kann denn wohl die

jetzige

der Grund

für

die Verschiedenheit

Zweifel, die vielleicht noch bleiben,

wenn wir sehen, wie Thiere von

Charakter Uber

verbreiten,

Natur Australiens augen-

die

den Kontinent

hinaus

auf

von seinen sonstigen Sonder-

heiten Nichts besitzen, und wie daun diese Thierwelt zwi-

schen

Inseln

gleichen Ansehens

fast

mit scharfer Grenze

nbschliesst.

18

134 #

Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santcrin). (Mit Karten,

4.

Tafel 7 und 8

Einleitung u. Auszüge aus Griechischen Zeitungen

1.

Ton justizrath D. Kind.

chischen Königreichs bildenden Gruppe dor schon

sogenannten

Sic

rino).

fläche

ist

Cykladen

durchaus

ist

ist

Thera oder

Nomenklatur Santorin

mittelalterlichen

vulkanisch

Namens mit der

iiu

Altor-

nach

ihrer

und

nach Pyrgos, dem ehemaligen Huuptorte der liegt.

liegt

Weg

Aspronisi

stehen.

Zwischen ihnen wogte fortan das Meer iu einem mehrere Stunden breiten, vou Nord nach Südwest

ihro ganze Ober-

Insel selbst,

östlich die halb-

zwischen beiden das kleine Eiland

lich

(Italienisch: Snnto-

dor Westküste derselben und von da führt der

in dor Mitte derselben

und Hess nur

mondförmige Thera, westlich die kleinere Thernsia und süd-

tiefen Kanal.

im buchstäblichen Sinne eine Bimssteindecke. Die

ulte Stadt, gleichen

begrub die guuze Mitte der Insel

stürzte ein,

mit sieh in seinem Sturze

Die südlichste grössere Insel der einen Theil des Grie-

thum

>).)

Der Krater

Die gegen das Bassin gerichteten

Thera und Thernsia sind noch

an

und

steil,

sich hinzichendcn,

uls

wären

Wände von

1200 Fuss hoch,

8- bis

dem Messer

mit

sic

geschnitten

schroif ;

gleich

südlich

violfarbigcn Bändern ziehon sich die rothen, grauen, grünen,

Insel, das recht

schwarzen, gelben, bluuen und weissen Schichten horizontal

über einander hin

Hinter Pyrgos, im südöstlichen

und

lassen

sich

au

der

gegenüberlie-

Höhe wieder erkennen.

Kaum

Thoile der Insel, erhebt sich der Heilige Elias, ein mächtiger,

genden

aus Kalkfels und blauem Marmor bestehender

eine Spur von Vegetation zeigt sich an diesen ausgeglühten

hoher Berg,

welchem ostwärts

von

Stcphanos, südwärts das

Heil.

das

1887 Fuss

fluchen östlicheu Ufer der Insel hinziehen

der Mitte der Ostküste noch ein Mat in einer kleinen

bildet gloidisam

dem

und welches

stehenden Klippe, dem sogenannten Monolithos, tritt,

frei

zu Tage

den Anker, an welchen das Produkt

In vorhistorischer Zeit, als die grosse Kette von Vul-

Meer

zieht

und von welcher die Griechi-

Feueressen sind, noch thütig war, erhob sich in dor Mitte weiten

Bassins,

welches jetzt die Inseln Thera und

Therasin trennt, ein Krutcr aus seine

Höllennrbeit

Lava

nach der anderen

einander lagerten Insel,

welche,

an.

dem Meeresgrund und

fing

Er warf eine Schicht Asche und aus,

die

sich

regelmässig über

und bildete so eine grosse kreisrunde

,

von

ihrer

Poripherie

her sauft aus den

Wellon aufsteigend, in der Mitte in einem spitzigen, wenigSeine letzte Anstrenstens 2000 Fuss hohen Pik endigte.

in oiuun Höltcukessol

der

ganze Oberfläche des

Werk

vollbracht,

das

neue Lund war zum Anbau durch Mcnsohcnhand vorbereitet. Auf Tafel

geben wir rtne Übersichtskarte der ganzen Inselgruppe 1 500.000, daneben zum Vergleich und in dsmzclbcn Sliu*«»tabe den Valkan-Iiezirk Ton Neapel und dem Vesuv, und drittens: eine Übersichtskarte de* ganzen vulkanischen Herden den Mitlelmeerea mit Angabe der Tiefenrerbältnixie de* Moore» und der Topographie des Seeboden«. Vom Etna brachten wir im gleichen Maaasstabc, l 500.000, eine genaue Karte nach der grossen Aufnahme ron Sartorius Ton Wülfershausen auf Tafel 4 der „Oeogr. Mittb." 1804. ')

:

7 Santorin, in

.

mehrmals

Inseln

Thera

über die vulkanische Entstehung

und Thernsia und über deren äussere

Gestaltung („Reisen auf den Griechischen Inseln des Agüi-

schcn Meeres", Bd.

1,

1840, S. 64

f.).

Dio Erdbeben, deren Schauplatz die Insel Thera

seit

langen Jahrhunderten gewesen, haben auch im Inneren der

auf ihrer Oberfläche, vielfache Spuren zurückgelassen

Insel,

und

die vulkanische Beschaffenheit der Insel selbst offenbart

sich dort in dor verschiedenartigsten Weise.

von Bimsstein von

Vulkan der

und Schichten von Asche,

Insel ausgeworfen, theils

Überreste alter Bauwerke die

zum

liegen

Theil bei früheren Ausbrüchen

-

der

Erdoberfläche,

und Erdbeben das

Die letzte dieser Erup-

solcher Heftigkeit, dass die höchsten

Rücken

Berges, obgleich der letztere wenig-

lj Deutsche Meilen

stens

lagern die

Lavablöcke und manche

unter der

übergetretene Meer aufgedeckt hat.

war von

Neben Schichten

geringerer oder grösserer Tiefe

weitere Decken

thcils

des Elias- und Stephan

diu

zu blicken, aus

eines längeren Aufenthaltes in Griechenland auch

40 Fuss mächtige Schicht

iil>cr

der Sturm

auf der Insel Thera gewesen war, in Folge seines dortigen

tionen

Hiermit war sein

wenn

glaubt,

Hexenbrei hervorragen.

gung war die Ausschleuderung eiueä ungeheueren Asehonund Bimssteinregens, der sich als eine weisse, 20 bis Eilands lagerte.

man

In dieser Weise iiusserte sich Ludwig Ross, der während

,

und Thera nur ein Paar ausgebrannte

schen Inseln Melos

des

ein

Besuches im Jahre 1885

kunen, die sich durch das südliche Europa und durch das

;

dessen Mitte schwarze, seltsam geformte Basalt-Eilande wie

in

des Vulkans sich angehängt hat.

Mittelländische

das Meer aufwühlt,

Vorgebirge Exomytis aus-

Dieses Kalkgebirge, dessen Wurzeln sich unter

läuft.

gleicher

iu

Lava- und Ascheumassen

des

Vorgebirge

Insel

in

gerader Richtung von

dem

wahrscheinlichen Mittelpunkte des ehemaligen Kraters ent-

an allen deu Stellen,

fernt

ist,

oiucr

Senkung der Felsen nur

in

wo

ein festes Lager finden konntu,

nicht geringerem Maasse damit

niedrigeren Theile der Insel.

dor leichte Bimsstein in

Auch

überdeckt sind als dio ist

zu vermuthen, dass

von deu beiden von Ptolemäus genannten Hauptorten der Insel Ora und Elcusis vou denen jener auf dem Rücken ,

,

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Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin). des Vorgebirges

des

Ilei!.

Stephanus lag, der letztere da-

Vorgebirges Exomytis gelegen

des

war,

Ruinen

die

oder weniger

von

man

Erdbcbon

ein

Meer versenkt worden

ins

dem Wasser noch bedeutende Mauerreste

unter

und von der Höhe des Vorgebirges hcrnbblickend

higem Wetter

Hafendnmmes noch

die Gestalt des

kennen kann.

Übrigens

in grossen

in

mehr

als

was

man

und der unablässigen Zerbröckelung Hacke und Pflugschnr angesehen werist einer der fruchtbarsten und am bestcu angebauten Thcile Griechenlands und schon im Alterthum hiess die Insel wegen ihrer Schönheit- Knllisto Auch dann, wonn es seit ( KuX/.iarrj bei Herodot 4, 147). Kultur

don

nur den Boden eine Spanne

tief

braucht

aufzuschurrcn,

um

man

sicli

schwammige Bimsstein immer

zu

lang, desgleichen das ob-

und im Eingänge des

beiden

Eiland

auch

ist

Thcrasia,

Insel

wie sich dies«

Aspronisi,

mit einer Bimssteindecke gekrönt sind,

die

ersten

erkennen

Blick

S.

Lago •

O.

und wir finden auch

die Insel

schienenen

Aspronisi theils auf der 1833

de

Carte gdncrulc

Paris

in

er-

Morde et des Cyclades,

lu

Aufnahme von Graves

auf der schönen Englischen

theils

a. a.

Angaben wir auch hier im Wesentlichen gein der von ihm angegebenen

88, dessen

folgt sind,

auf

So sagt ebenfalls der

lässt.

schon genannte Ross in seinen erwähnten Inselreisen

des Luudes

oder vier Monaten nicht geregnet hat,

drei

schichten,

eine Folge der raehrtausendjiihrigcn

den muss, denn Thera

zwischen

Kanals gelegene kleine

ihn

dieser Steine durch

kleinere

durch die Gleichartigkeit der Bildung aus vielfarbigen Aschen-

oder dop]ielt so grossen Stücken

faustgrossen

vielleicht als

trifft

gelegene

und 1} Stunden

breit

und von

Beschaffenheit

und von gleichem Alter

ihr

gedachte südwärts

sieht

bei ru-

deutlich er-

Streckon vorfindet,

ungewöhnlich weis« und locker, abor selten

Stunde

*/a

der Bimsstein, wie er sich auf

ist

der Erdoberfläche von Thera

au,

wo

sind,

von

westlich

die

vulkanischen

ihrer

Beschaffenheit

gleicher

Elousis erst in den dunkelcn Jahrhundorten des Mittelalters

durch

135

mehr

Diess Alles verdankt die Insel Thera zunächst und

gegen wahrscheinlich auf der Südseite der üusscrsten Spitze

von 1848, der besten und einzig guten.

Aber neben Aspronisi erwähnt Ross noch mehrere chen, die ebenfalls vatikanisch sind, nach seiner Zeit

Bildung sind.

Diess

sind

Insel-

Angabe der

und durchgängig jüngster

angeboren

geschichtlichen

die

„verbrannten”

drei

Inseln

eine

Megali oder Nea Kammeni, dio mittlere oder grösste, sodann

gewisse Feuchtigkeit behält, welche zur Ernährung kleinerer

Kammeni, nördlich oder nordöstlich von der vorigen gelegen. In dieser Woiso

überzengen,

dass der

Bäume gedeihen

Pflanzen hinreicht.

hier in der Regel nicht

und namentlich besitzt die Insel kein Holz; ausser zwerghnfton

und am Bodan hinkriechenden Fcigenbüumon, deren

Früchte übrigens von vorzüglicher Güte sein vor 30 Jahren

dort

nur ausnahmsweise

in

sollen,

gab cs

Gürten und in

der Nähe von Kirchen einige Ölbäumc, Palmen und Cypressen, so wie Aloe

baute

man

und Indianische Feigen. Ausser Wein

früher auf Thera vorzüglich Gerste und peren-

nirende Baumwolle, welche

diesem wnrmen

,

in

ganz Griechenland nur auf

sonnigen Eilande fortkum.

Seitdem aber

etwa vor BO Jahren der Wein nngcfnngen hatte,

Russ-

in

land einen so guten Absatz zu tiuden und besseren Ertrug

zu geben in

einen

nur noch

als allo

anderen Produkte,

Weingarten

einzigen

in einigen Theilen

war

fast

ganz Thera

umgewaudolt worden und

wurde

die perennirende

Baum-

wolle so wie nebou den Rebstöcken zugleich Gerste kulti-

Im Weinbau

virt.

so wie

in

der Behandlung des Weins

hatten cs die Einwohner von Thera weiter gebracht als die

übrigen Griechen.

Die dortigen Weinberge sind durch Stein-

mauern aus glänzend schwarzem Obsidian oder rothon

vul-

kanischen Schlacken von einander geschieden und mit ähnlichen

Mauern

Dorfe

zum anderen

sind auch die laufen.

Wege

von einem

Nichts kann noch den Angaben

fremder Besucher sonderbarer sein

vom

eingefasst, die

als

der Anblick der Hisel

Gipfel des Elias-Berges zur Zeit der ^Vcinkultur: eine

grosse weisse Flüche, von

krummen schwarzen

Linien durch-

zogen und mit lauter kleinen grünen Tüpfeln besäet.

l’nlüa

Kammeni

südlich, endlich Mikra

finden sich auch alle drei Inseln auf den obgedachten Karten

Von

verzeichnet und namentlich aufgeführt.

diesen beiden In-

wie schon die Benennung lehrt und auch

seln ist die älteste,

der äussere Anschoin zu erkennen giebt, die Paläa Kammeni,

von der nach Ross v. dir.

feststeht, dass sie sich

um

dag Jahr 197

unter heftigen Erdbeben und anderen vulkunischcn

Erscheinungen aus der Tiefe erhob, wie Eusebius (Chron.), Strabo, Justinus dieses Ereignis«

und Plutnrch ganz übereinstimmend über

Dagegen herrscht im Übrigen,

berichten.

wie Rot» bemerkt,

in

anderen

Betreff der

luselbildungen eine grosse und schwer

rung, da

man nach

seiner

Meinung

auch bleibend auf der Oberfläche des

Moeres erhalten habe oder ob Zeit wieder versunken

sei.

und

Thera (im

15.

und

bunden mit

S.

187

die

grösste

die

16.

Jahrhundert)

und einzelne Be0. S. 88

„verbrannten" Inseln

derselben

Kammeni, deren Geburt begann und

a.

f.,

ver-

f.).

Die neueste jener drei gleich

(n.

Hnnpt-

indem er

und andere vulka-

die betreffenden Stellen der Schriftsteller

von Augenzeugen mittheilt

die

festzustellen,

zugleich über die einzelnen Ausbrüche hoi

nach einiger

sie nicht vielleicht

Er sucht wenigstens

oreignisse ins Klare zu bringen

nische Ereignisse

immer ermitteln

deren Geburt dieser oder jener Schrift-

kann, ob die Insel, steller berichtet, sich

richte

neuen

beiden

zu lösende Verwir-

nicht

in»

ist

die

Jahre

Megali

1707

am

und zuoder 23.

Nea Mai

sodnnn nach und nach zunahm und an 18 *

Digitized

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Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).

136

Umfang und Hohe gewann. Am südlichen Bande des Eilandes bildete sich dem Krater der Mikra Kummeni gegenüber ein

und

grosser Krater nebst mehreren kleineren

fast täglich erfolgtcu die

heftigsten

Ausbrüche von Rauch,

Flammen, Ascho und glühenden Steinen, die trotz ihrer grossen Masse nach der Schätzung von Augenzeugen bisweilen bis zu zwei Italienischen Meilen weit ins Meer gewurden.

trieben

23. Mai

So dauerte es ein volles Jahr,

1708, dann fingen die Ausbrüche an, seltener zu

werden, wenn gleich Der

nachliossen.

sie

letzte

an Heftigkeit nicht sehr

dnbei

Ausbruch, der noch

und wobei auch an

geschildert wird

als sehr furchtbar

Orten aus dem

drei

Kegel des grossen Kraters Lava horvorgeflossen

am

erfolgte erst

des

zum

bis

17.

September 1711, aber die innere Hitze im Sommer 1712 fort, so

nach starken Regengüssen

dort

wickelte.

Eben so war das Meer während

Dampf

viel

den Bewohnern von Thera stehung der Insel Nea ihnen

ent-

ganzen

dieser

fünf Jahre auf eine Viertel- bis zu einer halben Meile

um

in Folge der vulkanischen

Kammcni geschenkt

Ent-

war

hatte,

cs

einem Jahrhundert möglich geworden, ihre Marine

seit

und ihren Handel so sehr auszudehnen. Ross schloss seine diessfallsigen Mittheilungen über dio Insel

Nea Kammcni mit den Worten: „Wenn nur

nicht ein

neues Naturereignis« die Insel wieder versenkt! Erloschen

ist

der Vulkan gewiss nicht und die Fischer wollen sogar be-

merkt hüben, dass unweit der Megali Kammcni ein spitzes der Tiefe sich zu erheben

aus

Felsenriff

und mit jedem Jahre höher werdo"

Dus war im Jahre 1835.

sein soll,

Kegelberges dauerte noch

dass sich

aufzunehmen, und durch diese Häfen, welche die Natur

die

äusseren

Verhältnisse

angefangen habe

').

Nach

dieser Zeit hatten sich

Nea Kammeni

dieser

Folge

in

der ihr von der Natur zugleich mit ihrer vulkanischen Ent-

stehung zu Theil gewordenen Vortheile nicht unbedeutend geändert

,

mau

hatte das ihr gewährte Himmelsgcschenk zu

benutzen verstanden.

Um

Namen

den einen Hafen, der den

die Iusel so heiss, dass die Barken sich ihr nur mit grosser

Vulkanos angenommen hatte, an der Südküste der Insel

Gefahr nähern konnten, indem das Pech aus den Fugon

(ein

Auch bemerkte man, dass in dem Kammcui erhob, nicht allein ihre Kammcni, niedriger wurde,

der Planken schmolz.

M nasse,

wie sich die Nea

nächste Nachbarin, die Mikra

sondern auch das gegenüberliegende inscl

Thera

sich

um

wenigstens

Ufer der Huupt-

steile

G Fuss ins

Meer

senkte.

Mit dem Jahre 1712 hörten die umständlichen Berichte auf, die Insel

und nach abgekühlt und dos

nach

schien sich

Feuer seitdem geruht

unterirdische

hatte sich diese Insel

,

zu

haben.

deren Entstehnug für Thera selbst

durch die fürchterlichen Erscheinungen, die so schrecklich war, den

ciuen Ankerplatz

ihnen

sie begleiteten,

Einwohnern der Hauptinsel

wahres Himmelsgcschenk bewährt, denn

als ein

Übrigens

und Häfen

quoll

an der Südostseite der Nea Kammeni und

ihres

kleinen Vulkans

aus

sie

lieferte

dem Uferraude

am

auch Fasse

ein stark eisen-

Wasser hervor, welches das Meer auf eine geraume Strecke färbte, und iu der kleineu Bucht, in welche haltiges

diese

Quelle sich ergoss, konnte sogar bei

Wetter ein die einst

die Entdeckung,

dass das

mit

sehr ruhigem

Eine Englische Fregatte,

Kriegsschiff ankern.

mehrere Tage hier vor Anker

machte

lag,

Eisentheilcn

zufällig

geschwängerte

Meerwnsscr ihre Kupferhaut von allem Rost und Schmutz gereinigt hatte,

mitunter lasseu.

liier

und seitdem ein,

um

sich

liefen die

fremden Kriegsschiffe

auf diese Weise waschen zu

Der ganze übrige Theil der Insel

ist

Blöcken, die wild durch einander liegen, als ob „der Teufel

zusammengewürfelt hätte”.

diese Felsenmasscn kleine enge

genug waren

,

um zusammen

An

drei

Buchten bis

an

,

Stellen die

Ansiedelungen

hatten

Statt

hiess Hagios Georgios),

,

In

der

Nähe

gefunden

und

eisenhaltige

ungebracht

,

es

dos

waren auf

warme,

stark

Wasser sich befand, waren Badevorrichtungen dort wurde auch in der oben bemerkten Weise

die Reinigung der Schiffe

vorgenommen und

durch dio warmen Bäder und

in

hatte sich

so

Folge dor Schifffahrt ein

und eine Art ungewohnten Lebens auf der

reger Verkehr Insel

wo

des Hafens Vulkanos,

Nea Kammeni entwickelt,

das

ihr

selbst

und der

Hauptinsel Thera zu Gute kam.

Abcrdas neue

Naturereignis«, das Ross schon im J.

befürchtet hatte,

In der Nacht

liess

in

17.

zum

vom

des gegenwärtigen Jultres

18.

Junuur

alt. St.

erfolgte

dort

schütterung, die lange Zeit anhielt.

Am

nuar trat auf ihr, Wasserlluth

ein,

Hafen Vulkanos das

sielt

utt

heftiger

Funken sprühend

der Insel

Der Arzt Dckigallas, der

Wohnhaus

in

8.

Ja-

sturke

dem

folgte,

erhob und die

sogar

der

hatte, das

1

in

Höhe von etwa

zu einer

ganze Nacht wiihrto und dessen Schein platzes Vulkanos oin 18.

eine

Ausbruch von Feuer

bis

n. St.)

ciuo gewaltige Er-

Morgen des

ihrer südlichen Küste,

5 Meter über der Erdoberfläche

erhoffte.

(29730.

der iu der darauf folgenden Nacht ein

1835

der Thut nicht auf sich warten.

ganz Thera

Nähe des Hafen-

am Morgen des

Januar durch die WasserHuthen zu einer kleinen Insel

dagegen eine

Aufhäufung von glänzend schwurzen Lava- und Obsidian-

sie

westlich von jenem

,

der Insel überhaupt mehr als 40 Häuser seitdem entstanden.

seither

für ihre Rchiffo,

anderer

bildeten

jedoch

gross

20 Handelsschiffe

') Das» überhaupt die Thitiglcit der Vulkans in der vorhistorischen und in der geschichtlichen Zeit, woran Kos> a. a. 0. redet und Gegenden de» Griechischen Meere» noch vielmehr diese Tbätigkcit in ihren Wirkungen bia in die Gegenwart hereinreicht, lehren die häufigen Erdbeben auf der In*ol Ithodu» in neuester Zeit, da» Erdbeben in Korinth und ander« ähnliche Erscheinungen in Griechenland.

die Beweise Torliegen, in jenen

nicht auscestorben int,

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Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).

geworden war, unternahm alsbald mit dem Kparchcn und

der Westküste des genannten Hofens

dem

dehnung von

Friedensrichter von Thera eine

um und

und zu Wasser

der Länge nach gespalten und kleiner See

ein

trinkbar wur;

zum

Wanderung zu Laude

durch die ganze Insel Neu Kam-

mern, wobei sie Folgendes fanden:

Diu ganze Insel war

1.

waren vier

versunken und sechs Badehäuser, die zur Hallte von der Insel weggerissen

worden waren, standen im Meer;

der Nähe des Hafens Vulkuuos erkannte

der Bericht

lautete

Sinken dauert

liches

man

die Quelle

Der südliche Theil von Neu Kammeni

des Ausbruchs. so

3. in



fort.



ist

versunken und ihr allmäh-

l)io

Wasser, die aus jener Quelle

hervorströmen, sind von schwefelgelber Farbe uud so heiss,

man

dass dabei

ist

Hand

die

Ausdünstung eben so unangenehm

ihre

Länge für

die

Minuten darin halten kann

nicht zwei

1.

Februur 1866.

Februar

um

liier

vom

'llutiut

5. (17.)

sie

thcils

von dem erwähnten ,

also

eine Art offiziellen Charakter, andererseits jedenfalls wissen-

Werth haben und

nisses selbst es rechtfertigt.

die Wichtigkeit

Wir



Thera. den 20. Januar 1060.

Thera.

die

Bewohner

von

18. d.

Nähe dos Hafen» Vulkanos, da wo

sich befinden,

die Minuralwasscr

und zu gloicher Zeit stürzten

Feldstücke daselbst herab.

an mehreren Häusern

Am

der

Morgen des

Insel

eben so auch im Erdboden so

fortwährend

fast

19. zeigten sieh

verschiedene

wie in

dem

ltisse

und

eist kürzlich

Hafendamm. Gegen Mittag wurde das Getöse anhaltender, und zwar wie von Kanonenschüssen, dos Meer im Halen von Vulkanos, wo die Schiffe gewöhnlich landen, um ihre Kupfcrhuut zu reinigen, war in heftiger Unruhe

gebauten

und fortwährend stiegen unzählige Blasen aus der Tiefe Gleichzeitig

auf.

waren nuf der Oberfläche des Meeres und auf

den nahen Küstenründcrn weisse Dämpfe sichtbar, die einen schwcfeligcn Geruch

von sich gaben.

Am

Nuchmittag des

genannten Tages vermehrte sieh das Brausen des Meeres

und das Erdreich jener Küstenländer begann nach und nach sich zu senken. Am heutigen Morgen um die fünfte Stunde zeigten

sich

uud diese

Iusel

theilte

den Hügel auf der zwei Theilo und

beinahe ganz in

selbst

ausserdem zerspalten unzählige Bisse, die

tlieils

von

Ost

nach West, thcils von Nord nach Süd gehen, die gesummte Oberfläche des südwestlichen Theilcs der Insel.

Diese Ober-

sondern aus Anhäufungen von

die nicht aus Erde,

vulkanischen Steinen und Sand

Staub von

vielmehr

oder

zeigten sich hier vier kleine Scc’n des hellsten uud süssesten

Wägers und

um

weiter zu

auf der Oberfläche des Meeres

in

der Nähe

kaum

dass in

1

aus

2 Quadrat- Ellen an

dor Zeit

5 Centimeter

dem Funkte

Ausdehnung

von vier Stunden sein

Nachdem wir

war.

gestiegen

der eigentlichen Thütigkcit des Vul-

kans hinzugegungen waren

stiegen

fort-

wir eine Messuug des grössten dieser

als

hat, fanden wir,

Wasser

wachsen unmerklieh, aber

diese See’n

während, denn

Sce’n Vornahmen, der

schwofcligen Geruch.

Ein wichtiges Natur-

zwei Tugen

M. hörte man von Zeit zu Zeit Getöse auf der Insel Nca Kniumcni, uud zwar in

Bereits

ein leises

der

am

seit

des Ereig-

lassen zuerst die Berichte

des Epurchcn von Thera folgen.

ereignis beschäftigt

Hafen von Hagios Georgios seinen Ursprung hatte und die Kichluug nach Osten zu nahm,

Kultur unzugänglich und unempfänglich, gegenwärtig aber

Epurchcn, thcils von dem genannten Arzte herrühren

schaftlichen

die Erscheinungen in der

Ausführliche Berichte enthielt da-

da

mit,

um

Nähe zu beobachten, bemerkten wir zuerst, dass der ganze südwestliche Theil von Nea Kammeni wie zerklüftet war; ein Biss, der an dem westlichen Küstenrandc neben dom

Basal tsteinen besteht, wur bisher gauz trocken und für jede

und wir thcilcn diese letzteren nach ihrer wört-

mehr

hierauf mit dem Arzt, Herrn Dekiund anderen Einwohnern nach dem Schauplatz des

Ereignisses hinbegeben hatten,

Zeitschrift IlardtSfa

Fassung mit wenigen ausserwescntlichen Auslassungen,

so

Nachdem wir uns gallas,

fläche,

über das gedachte Ereig-

Athen erscheinende

gegen die Triester Griechische Zeitung lichen

auf

die Gesundheit gefährlich.

Diesen ersten kurzen Bericht niss brachte die in

vom

als

in der Aus-

-1 bis 5 Quadrat-Ellen, die von ganz feurigem Aussehen wuron, wie Fouerbrände, die jedoch nach ungefähr einer Stunde wieder verschwanden.

wur

in der Mitte derselben

Vorschein gekommen, dessen Wasser

von den Häusern der Insel

2.

137

Flammen

bemerkten wir daselbst einen

,

Weisse und erstickend heisse Dämpfe

dem bewegten Meere

und

auf

mit Unter-

brechungen erschienen auf seiner Oberfläche kleine Flammen

von weisser uud grüner Farbe, woraus

Dämpfe

uus

Bildungen

Phosphonsäure bestehen.

von

erhellt, dass jene

Schwefel,

Der Erdboden

Wasserstoff erzitterte

hörlich, aber 'sehr unmerklich senkte sich der

Boden

und

unaufin der

Bichtung nach dem genannten Hafen zu, wogegen diese

Senkung nach der westlichen

war

als

Seite hin

um

nach der östlichen, denn während

vieles merklicher bis

1

Uhr Nach-

mittags der Erdboden der östlichen Seite cino Senkung von

kaum

3 Ellen

erkennen

Senkung von mehr

eine

diese Veränderung

sehr

liess,

als

6 Elicn.

Seite

Im Ganzen giug aber

langsam vor sich, denn nach der unserer Ankunft

und

unserem Weggehen vorgouommenen Messung ergab

sich,

mit dor Oberfläche des Wassers bei bei

westliche

die

zeigte

dass in Verlauf vou vier Stunden das Erdreich der östlichcu Seite

um

60 Centimeter gesunken war.

Das Meer war sehr unruhig, seine Fnrbc war röthlich und hatte die Ähnlichkeit von Wasser, in dem »ich eine grosse

Menge kolilenholtigen Eisens befindet die Temperatur war von dem übrigen Wuseer nicht vorscliiodon,

desselben

;

Die neuesteu vulkanischen Erscheiuuugen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).

138

Das Brausen des

Geschmuck.

es huttc aber ciueu bitteren

kocheud

wurde durch

sich bis über

Die

die mit Heftigkeit aufspringenden Diimpfe er-

in

den verschiedenen Hufen von Nen Kumineni

und

in

einen

einzigen

eines

Das Meerwasser

Gewalt aus der Meerestiefe horvorquullcn, dus Getöse aber

den See'n hatte

salzig

-

Ge-

bitteren

Vulkauos war heiss und

bei

Gcbruuse so wie seiue Hitze erstreckte

sein

den Hafen hinaus, immer

in westlicher

Rich-

wo der

des Hafens zu,

tung, uoch der westlichsten Seite

ankernden Schiffe waren gezwungen, dieselben zu verlassen,

Mittelpunkt der gesummten vulkanischen Thätigkeit zu sein

aus Furcht vor weiteren vulkanischen Wirkungen.

scheint; in gleicher

Thera

zum

20.

.

den 23. Januar

21. Januar



lSb'ti.

vom

In der Nacht

um

war dos Meer

Küstenränder

die

Hafens

des

räumen Flammen von

rotlicr

sich

zeigten

in

um

In der vergangenen Nacht vermehrte sich der aufstei-

gende Rauch

Zwischcu-

Farbe, die jedoch nach wenigen

Morgens aber zeigten

Hugios Gcorgios eine heftige Strömung, die den dort an-

vulkanischen

du Südwind herrschte.

Morgen des 21. wurde dus Meer im Hafen Vulnur

wuren,

des Vulkans, sondern auch durch den Wind, der beständig

aus Süden wehte.

Die Meeresfläche

Inseln sah thcils grün

tbeils blau

,

den ganzen Tag lang.

am

Die

uoch fünf andere hotten

sielt

uus uud diess blieb so

gebildet

ging noch fortwährend

,

,

deren Wasser

die

hier

betrug.

Senkung

in

einer Stunde

Die früher entstandenen

Kichtung hin.

waren

Dus

stet»

Vulkanos

herum

folgten

leise

Rauch zwar

dicht, aber

denn man

tig,

wächst, und es

licss

fast

kochendeu Was-

1

sieht, ist

0 Schritt

indem dort der hervordringendo

keineswegs heiss war uud die Hitze

nur auf das Meer beschränkte. Der Anblick

sich

go-

der

präch-

ist

wie die sich bildende Insel allmählich

dabei nicht die geringste Gefulir;' weder

der Boden wankt, noch lässt sich bis auf eiu leises Brausen,

sich

dus

mit Unterbrechungen erfolgt

ein

,

Geräusch

sonstiges

vornehmen, auch werden keine Steine ausgeworfen, während

Das auf-

Zeit.

und

allmählich zu einer Insel geworden, ich

der Stelle des Ausbruchs,

indem

breiter

Getöse

im Meere

Meeres mit der Barke nicht ganz zur Stelle hin-

jedoch nach

von Zeit zu

verschwunden

gclangcn, aber landwärts näherte ich mich bis auf

unausgesetzt vernehmen und leichte Schwankungen der Erde

um

ist

konnte jedoch wegen des heisson und sers des

sehr

kaum 10 Ccntimeter

Itis.-o

sie

Klippe

eine

und nach vergrösserte. Hierüber

gewesen war. Folgendes mitgetheilt:

„Die Klippe

aber stufenweis und nach der öst-

worden und neue dazu gekommen, südwestlichen

Stelle

Die Senkung des Bodens

lichen Dichtung des Hafens hiu langsamer vor sich,

um

hat uns der Arzt, Herr Dekigailos, der heute an Ort

die „verbrannten"

vorigen Tage entstandenen

uud wohlschmeckend war.

nachdem

auf der nämlichen Stelle

sichtbar wurde, die sich nuch

an Ausdehnung etwas zugenommen und

vier See'n hatten

klar

um

auf der Oberfläche

im Mittelpunkte der

sich

Thätigkeit

diess dauerte 1| Stunden, worauf,

Folgo der Thätigkeit

in

l'hr des

Flammen rothen Feuers und der Rauch wurde dichter uud war von duuklorcr Farbe. Diese Flammen verminderten sich bald, bald nahmen sie zu, und

kernden Schiften das Auslaufen nicht gestattete, Imsouders

nicht

und bisweilen erschien

des Meeres bei Vulkanos ein phosphorisches Leuchten, 5

Am

die eigenthümlicho

Insel Thera.

Minuten wieder verschwunden, dagegen entstand im Hufen

kunos uoch unruhiger,

Weise erstreckte sich

Färbung des Meeres beinahe über den ganzen Busen der

Neu Kammeni

diu

weiss und milchfarben, auf seiner Oberfläche aber und

N

Ausnahme

mit

schmack.

zeugt.

Das Wasser

breiterten sich zusehends.

und entstand ohne Zweifel durch

Meeres war sehr stark

sehr ergiebige eisen- uud schwefelhaltige Quellen, die mit

J

wallende Meer war lauwarm, seine Gewalt aber war so stark

dass

,

machte.

die

sic

Annäherung von Barken unmöglich

Der schwefclartige Dampf wurde

bei

dem

schenden Südwinde bis nach der Stadt Thera

herr-

getrieben,

dagegen Hessen sich die Möven und andere Vögel, die wäh-

der Insel

nach aussen vor sich geht.

Die Insel nimmt von Augen-

zu Augenblick so merklich

blick

Augen kann.

ihr allmähliches

von Blasen von innen

in Gestalt

zu

dass

,

Wachsen ganz

Morgensj berechne ich ihre Höhe zu 20

sammelt gewesen waren, an diesem Tage nicht weiter sehen.

dagegen zu

vom 21. zum 22. Januur zeigten sich bisweilen Flammen um den Haluu, namentlich an seiner westlichen Seite, von wo dann am Morgen eine weisse

auf welche Weise die unaufhörlich

dichte

Rauchwolke sichtbar wurde,

Pfeifen begleitet war.

An

die beständig von einem

diesem Tage

nahm

die

Senkung

des Krdbodeus mit der früheren Langsamkeit ihren bestän-

digen Fortgang

,

die Risse

dos kegelförmigen

Hügels

und besonders der

in

der Spitze

auf der Insel vorhandene vor-

Umfang der Länge nach zu 50,

ihren

sich

1

0 bis

1

2 Ellen

,

doch

zusammenfügen uud woher „Fcucrllummcn lassen

Holzstücke

,

theil»

die vor längerer Zeit sich

mit

sie

bis

in

Uhr

1 1

30 Ellen und

der

Breite

nach

erkennen,

erscheinenden

Steine

kommen.

sich nirgends sehen,

lose

den

mit

ist

lässt sich nicht

nur einzelne

von Pfählen und Baracken,

Senkung des Erdbodens haben

man

deutlich beobachten

In diesem Augenblick, da ich schreibe (es

rend der ersten beiden Tage um die im Meere herumschwimmenden todten und halbtodtcn Fische zahlreich ver-

In der Nacht



dus Wachsen

geworden,

thcils

die bei

der

von Schiffen,

diesem Hafen versunken gewesen,

dem Meere wieder gehoben und zugleich

mit den Steinen an den Küudcru der Iuscl angehängt,

wo

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Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).

nun in Gestalt von Hörnern hervorstehen mitten im Rauche unversehrt erhalten.

und

sie

„Es

merkwürdig, dass

ist



scheinungen bis jetat

Gott

Dank

sei



!

auf die Insel Thera geiiussert haben

fluss

von

der Ausdünstungen

den

vorgenommenen Erörterungen folgende Ergebnisse

diese vulkanischen Er-

alle

20. Ja-

nunr Statt hatte. Auch die meteorologischen Erscheinungen

während

sind

dieser ganzen Zeit einflusslos geblieben, theils

Wiude mit

theils bei

Regen

Heftigkeit weheu,

Vulkanos, zusammengewachsen

hinzugekommeuem

kenen Erdbodens

und für

still

vor sich

und

gegangen

in

Rede stehende

und zwar

Insel

fast

ist

um

ist

wo

man

von beträchtlicher Grösse.

wo Flammen, Ruuch

Eben so glänzend ,

so

dass

er

mit

der Atmosphäre

gebildeten

Regen vorauszugehen

und aus dem grossen Krdriss

im Verhältnis« zur Grösse der fortwährend, obgleich

am

gestrigen Tage,

scheint

still

nicht

ganzen Meerbusen farbig

Zum

Glück

Ort und Stelle,

Februar konnte

4.

vergrössernde

sich

dem

Stelle,

vereinigt hat,

alten

Der genannte Dckigallos

in

theils

begleitet,

Vorgebirges

Nähe jener

in derselben Schnelligkeit

wie

Die Senkung des Bodens

Das Wasser des Meeres und trüb wie gestern.

ist

im

der vulkanischen Insel schlugen

Feuerschein und i

nuf.

In

der Nacht

sah

von Zeit zu

Zeit

ist

es,

schwarzem

eine

mau

Messen sich

Stunde in

der

Krater geflossen.

Wirkung

Flammen

Man

hielt

feuriger Lava, die aus

dem

mit schwarzem Rauch und mit Getöse bemerken.

Diess Alles geschah jedoch ohne weitere

Erdcrschütteruug, aber das Meer war während dieser ganzen Zeit trüb gefärbt.

eines

stalt

Die neue

Insel, die

Anfangs in der Ge-

schwarzeu Felsens oder Vorgebirges aus

dem

Meere emporstieg, besteht ihrem Äusseren nach aus einem dunkelgrauen, sehr weichen

und zerbrechlichen Stein mit

ist

der Tag ruhig; ich gehe nun wieder an

wesentlichem Gehalt von Fcldspath und

um

das schöne und merkwürdige Schauspiel

gleiche

Nähe von Neuem zu bewundern. Nachdem dio von der Griechischen Regierung abgeord-

in der

Mündung

Hier

vou

trichterförmigen Öffnung einen besonders grossen

diesen Schein für die

welche

theils

sogar glühende Fcuormassen und Asche aufAm Abend des 4. Februar wirbelte dort der Bchwarze Rauch massenhaft empor und an der' südlichen Spitze des

der Spitze

9ich bildenden Insel,

mit Getöse,

steigen.

lang Feuerscheine

sich

hielt es für eine

zugleich für die

omporkommen, auch nach der Versicherung

Wolken

Der Rauch vermehrt

zunimmt.

zu stehen.

mit

Vertiefung und

pflegen.

des kegelförmigen Hügels stiegen von Zeit zu Zeit röthlichc



Am

der Matrosen

er-

dem

Einige der entstandenen See’n gewähren einen phosphori-

auf.

neue Erdreich

das

trichtorförinige

Schweife eines Kometen sich vergleichen liesse, und die

6 Uhr Vormittags.

sich

Öffnung gebildet.

Kohlen

Um

Umfang der vorhandenen

zusehends

des Kraters des sich vorbereitenden Ausbruchs.

einem grossen Haufen verbrannter

schien auch der aufsteigendc Rauch

Flammen

Togen

zwei

der vulkanischen Thätigkeit zu sein scheint, hatte 9ich eine

Insel gleicht also

schen Glanz

seit

dunkclschwarz, nur ein-

und die



sich Risse

au der Westseite des Hafens Vulkanos, wo der Mittelpunkt

deren sich dabei die Natur bedient, sind glänzend

in

lassen auf den inneren

die

wo

sich

Während der Nacht ist die Bildung Ruhe weiter vor sich gegangen. Die

glichen denen, wie sie einem

dem Meere

Alle diese Erscheinungen, ver-

grösste Thcil der

Der

Steine,

von dem Rauche

reichhaltige

Mikra Kantmeni fänden

In der Tiefe des früheren schlammigen See’s, an der



der Insel in derselben

Ufer des gesuneilte

neue Insel auf der Oberfläche des Meeres deutlich erkeuneu.

Die

zelne sind von rother oder aschgrauer Färbe.

Den 24. Januar.

Am

wur.

Kommission

vulkanischen Thätigkeit schlicssen.

das Doppelte gewachsen,

befand.

aus denen sie besteht,



Nachmittage.

der Richtung nach der Stelle hin,

in

früher der schlammige See Steine,

3 Uhr

23. Januar,

in der

heisse »Schwefcldünste.

Kammern,

gehabt hat wie dieser.”

den

die

bunden mit der Erderhebung zwischen der Nea und Paläa

Ein weiterer Bericht des genannten Arztes Dekigallns lautet

Thera,

und auch

zufloss,

etwas so Gemüth-

beobachteten,

ihn

die

die,

und

friedlich

fand

Quelle salzigen Wassers, das mit Gewalt nach

dass noch niemals ein vulkani-

Ich glaube,

ist.

Ausbruch so

scher

liches

muni

die vulkanische Thätigkeit unverändert die nämliche

geblieben

ist

und bildete ciucn Hügel, der dnun mit der Insel Nca Kam* an deren östlicher Küste, in der Nähe jenes Hafens

indem

während verschiedene

theils bei völliger Windstille,

diu

wie

so

•).

Der Felsen, welcher am 20. Januar (1. Februar) im Hafen von Vulkanos aus dem Meere sich erhoben hatte, war am 3. Februar bis zu einer Höhe von 55 bis 56 Meter und einem Umfange von mindestens 10U0 Meter angewuchsen

Ausnahme

Dämpfen und

Bewegung des Erdbodens, welche am

einer leichten

weitere Erscheinungen fcstgcstcllt worden

keinen Ein-

mit

,

aufsteigeuden

139

Januar (11. Februar) angelangt war, sind durch

30.

sich

Man

bildet

eine

un-

und gewundene Oberfläche von glänzendem Aussehen.

hat ihr den

Namen Aphrocssa

Risse in der Oberfläche derselben

gegeben.

sieht

man

Innerhalb der rot lies

Feuer,

nete wissenschaftliche Kommission, die sieh mit der näheren

Untersuchung des Naturereignisses

Wirkungen desselben beschäftigen

und der eingetretenen

sollte,

am

Orte selbst den

Wir entlehnen sie des Mittheilungen in Griechischen Zeitungen, dem „.l/ilior" Tom 10. Februar, theils dem „Aitor” tom uüm-

’)

theils

licheu Tage.

Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santoriu).

140

besonders zur Zeit der Nacht, und bisweilen lässt sich aus

vernehmen, auch

ihr ein leises Getöse

Dampf

licher

grossen

in

Gewalt empor, dass er

Malen und dabei lassen

bis vier

solcher

und Erdstücke mit

selbst Steine

Solche kürzere Ausbrüche

führt

in



sich

täglich zu drei

erfolgen sich

bis

zum

der aufsteigenden

I

Zeit

Horizont rein

ein

Um

herum zeigen sich dann auch zu Zeiten bläuDer heisse Dampf ist schwefelhaltig und liche Flammen. bei seiner Auflösung fand man viel Schwefelsäure, schwefcllialtigcs Hydrogen und etwas Hydrochlor-Säure. Im nahen

diesen Krater

Zur Zeit

die lüilt

neue Insel zeigte sich

man

viel

Eisen uud Schwefel.

die ganze Erscheinung für den Vorboten

Weise vermehrt

drohenderer

and

Februar war der Tag ruhig und der

8.

nur wie weisse Wolken stiegen von dem

,

hebenden Lunde die Dünste empor. Gegen die neunte

Stunde

bildende Krater auswirft, deutlich erkennen, was namentlich in der Dunkelheit einen prachtvollen Anblick gewälirt.

Am

verstärkt.

sich

und

heftigerer

in

Dampfsüule die glühenden Steine, die dor sich allmählich

Meer um

Februar reichen, haben sich vielmehr dort

12. (24.)

steigt dichter weiss-

Massen und häutig mit

sich

liess

jedoch

von Nea Knmmeni her drei Mal

Getöse gleich Kanonenschüssen

man

darauf hörte

ein Pfeifen

vernehmen

und

bald

das aus der Tiefe des sich

,

neu bildenden Vorgebirges hervorkam, dem unmittelbar darauf ein furchtbarer Schall wie ein heftiger Douncrschlog folgte,

mehrere Minuten

seinem Wiederhall

der in

lang

anhiclt.

Dabei erhob sich dort eine Feucrllammc, die von' schwarzem dichten Rauche begleitet war, der auf seinem Grunde eine

Ausdehnung von ungefähr 200 Ellen haben mochte.

Diese

eines vulkanischen Ausbruchs, wie ein solcher schon früher

Dnrapfsäulc, die sich allmählich, aber mit Heftigkeit in wir-

nach neuoron Griechischen Berichten, uud zwar im

belnden Kreisen in die

Neu Kammern

auf der Insel Berichte

verbreiten

nach den

in

sich

hat

,

Diese

hat.

von denen Ross

Obigem erwähnten Mittheilungon

Kenutniss gehabt

weitere

gefunden

Statt

über Ereignisse,

1768,

J.

die jedoch

a. u.

0. keino

seine

eigenen

und mit

wo

findlichen

im Jahre 1707 die vulka-

Meere unter ähulichcn Umständen und mit

beglei-

chen Erscheinungen geoffenbart wie im gegenwärtigen Jahre.

Anfangs waren auch damals furb- und geruchlose Dämpfe aus

dem Meere

und

aufgestiegen

nachdem

letzteres

sich

erwärmt hatte und kochend geworden war, erhob sich aus

ihm eine dicke Rauchsäule. eines

Bald

zeigte

der Rand

sich

weichen Felsens, der sich schnell erhob und nach

wenigen Togen zu einer Insel angewacliscn war, deren Boden erglühte,

Meere

klüftete.

nigte

Kommission

wissenschaftliche

hergebracht

hatte,

vor

Die (Jlnthmassen fielen wie feurige Kugolu auf

lag.

dort

Bombarde,

befindliche

und deren Kapitän

die sie in

Während

sie tödteten.

Brand steckten

dieses

Ausbruchs

befauden sich die Mitglieder der Kommission auf der Spitze

wo

des kegelförmigen Hügels,

mit Beobachtungen be-

sie

von Flammen und nieder-

schäftigt warcu, aber obgloieh sie

Gluthmassen umgeben waren, erlitten sie doch davon keinen Schuden. Seitdem dauerte das Getöse ununterfallenden

brochen

fort,

jedoch nicht

in

der

früheren

Stärke,

nur

Am

Dabei wuchs die Insel

Insel,

so

eine

gegen 3 und 8 Uhr des Nachmittags nahm es wieder zu.

ihren höchsten

Asche

unter anderen Fahrzeugen auch das Dampfschiff, welches

Anker

zer-

indem

sie

die

unaufhörlich

gelegenen

und

verei-

bereits vor-

den heutigen südlichen Thoil der

Wachsen dauerte bis in den 1768, wo dann, nachdem die vulkanische Thätigkeit

erfolgte,

Die Asche

dem

Kca Kammern April

Richtungen hin Asche uud

aus

aber fortwährend durch

sich endlich mit der daneben

handenen

allen

glühende Masse dagegen nur bis

entwickelnden Dämpfe sich spaltete und

zugleich

sich

die

,

zu dem Hafen beider Inseln, dem sogenannten Vulkanos,

die

sich

nach Thera

flog bis

Nach jenen Berichten hatte

dem zwischen Thero und Thernsiu

wurden nach

zu 2500 Fuss

stieg bis

glühende Massen wie Hügel cmporgcschlcudert.

Mittheilungen zu ergänzen und zu vervollständigen scheinen.

nische Thiitigkcit in

ihr

Höhe hob,

bildete.

Grad

dass

Dieses

erreicht

die

hatte, ein gewaltiger

emporgeschleuderten

und glühenden Steine

bis

2

Ausbruch

Erdstücke, die

Meilen

weit

llogeu.

um

Februar wiederholte sieh

9.

Uhr Mittags das

1

GetÖBO mit den nämlichen Erscheinungen wie Tags zuvor

und auch

ein ähnlicher

andere folgten, doch

Ausbruch fand

Statt,

dem noch

waren diese Ausbrüche

zum Glück ohne Erdschwingungeu,

deren

leichter

vier

uud

man dagegen auf

der Insel Thera iu der vorhergehenden Nacht empfand und

zum Theil sehr dem Ausbruch vom die

wurden

maassen

,

Die Steine, welche bei

heftig waren. 8.

bis

Februar

%

in

die

Kubikmeter

Höhe

geschleudert

und wogen

1

bis

Seitdem hatten die vulkanischen Erscheinungen ihr Ende

2 Centner, sie llogen 100 bis 150 Meter hoch uud bis zu

und nur einzelne Erdstösse, von denen der letzte im Jahre 1856 Statt fand, erinnerten die Bewohner von

600 Meter

weit.

nördlichen

Vorgebirge der

erreicht

Thera daran, dass Hephästus seinen

alten

Wohnsitz noch

Nach einer halben Stunde ging dann aus der dunklen Wolke, die der Wind langsam nach dem am

nicht verlassen hat.

Epunomcrin geführt

Nach weitereu neueren Nachrichten, die die in Triest erscheinende „K).nw" vom 25. Februar (9. März) nach andereu Griechischen Zeitungen über Thora brachte und welche

diger Asche

nieder.

Morgens ein

netter

Steinen

,

aber mit

Insel

hatte, ein

Am

11.

Thera liegenden Flecken

Regen von duukclgraucr sanFebruar erfolgte

um

4

Uhr

Ausbruch, jedoch ohne Auswurf von wobei auch ein leichter

mehr Getöse

,

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Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).

Am

Erdstoss in der Stadt Thera verspürt wurde.

bruar Nachmittags gegen

Uhr

5

12.

fand wieder ein heftiger

Ausbruch Statt, welcher 20 Minuten lang dauerte. erglänzten die

Dabei

Höhen der Mikra und der Nca Kammcni von

den niedcrfallenden Gluthmassen, die jedoch Entfernung

teren

Fe-

am

als

Dieser Ausbruch erfolgte

aus

in keiner wei-

Tage

vorgestrigen

dem Krater

niedcrftelen.

des neu entstan-

denen Hügels im Hafen von Vulkanos und dabei wachst

immer mehr und gewährt einen

die Insel Aphroessa

glän-

am

bruar in Sec und waren

11.

141

Februar Mittags im Golfe

Die Vertbeiluug der Arbeit war abhängig

von Santorin.

von unseren Studien und so übernahm Herr G'hristomanos die chemischen Beobachtungen, die

Herren Mitzopulos und

Bugukas den geognostischen Theil

während Palaska und

,

uns mit topographischen Bestimmungen,

ich

mit

Höhen-

messungen, Meteorologie und mit dem Detail der Eruptions-

Phänomene beschäftigten. Einem wichtigen und

Phänomen

seltenen

gegonübor

keiner Weise

zenden, feurigen Anblick, ohne jedoch weiter in den Bereich

ist

des Ausbruchs selbst gezogen zu werden. Vielmehr scheint

zu iiberoilen, sich genauer Ausdrücke zu bedienen und zu

dass, so oft ein

Ausbruch des erwähnten Vulkans

es,

Statt findet,

der Glanz des von Aphroessa hervordringenden Dampfes und

mehr

dieser selbst schwächer wird und

Zufolge dor

zum

März

5.

neuesten Nachrichten

(a. St.)

fanden

stärkere

und

bei

aus Athen,

und auf Thera

noch

die

bis

Es

fort.

wobei

schwächere Ausbrüche Statt,

jedoch weniger Gluthmassen ausgeworfen wurdon, das Wal-

Meeres verstärkte

des

len

starke Schwefeldämpfc aus

ihm empor

Dr. J.

F. Julius Schmidt, Direktor

Nebst Karte,

>lcr

Sternwarte iu Athen

gierung, eine wissenschaftliche Kommission zur Untersuchung

Herrn

Prof.

zu

ernennen.

F. Bttgukas

drei

wählte

ausser mir

(vom Bergwesen) und Herrn

Christomanos, Privatdoconten

T)r.

Sie

H. Mitzopulos, vormaligen Rektor der Univer-

Herrn Kapitän

sität,

Diese

der Universität.

Herren machten ihre naturwissenschaftlichen Studien Für Marinezwecke wurde Herr Kapitän

in Deutschland.

Palaska beigegeben, der mit

trefflichen nautischen

nissen die Erfahrungen grosser Seereisen

dem

und

Kennt-

verbindet.

Schraubendampfer „Aphroessa" gingen wir

am

10.

Auf Fe-

dort angMtellton

Untersuchungen

die

Sache bestätigt.

Die

dio unter dem Meere eine Tiefe von etwas Uber 3 Meter bat, liegt unter dom 36. Grad 3' 30’ der Breite und dem 20. Grad 3’ 13* der länge and in einer Entfernung von 3" 30’ südöstlich vom Vorgebirge Tdnaron und eben so weit westlich von der kleinen Insel

Klippe

,

~(j sot ytäitoi (Elaphoniai) , welche im Westen des Vorgebirge* Malca im Norden der Insel Kytbera gelegen ist, also in der Mitte iwi*chen jenen beiden Punkten, Tänaron und Thor yra&os. Erst «eit dem Monat Juli 1865 ist sie gesehen worden und seitdem hnt sio sieh noch mehr gehoben. Wie es scheint, befindet sich das ganze vulkanische Oebiet des Mittelländischen Meeres seit einiger Zeit in einer auffallend hcfTigen Erregung. (Aus der Griechischen Zeitung Aiciv.) *) Mittelst Schreibens aus Athen, 29. Mint 1866.

and

Petermann's Geogr. Mitteilungen.

1866, Heft IV.

als wirkliches Resultat

Die meisten

sei.

bis jetzt

empföhle die strengste Kritik denjenigen, welche

näher auf das Santoriner Phänomen einzugehen Veranlas-

sung finden.

von mir gesammelten Nachrichten

der

Viole

aus der Zeit vor dem 11. Februar sind nicht der Art, sie jetzt

schon mitthcilcn zu können

,

um

auch bin ich selbst

gegenwärtig durchaus nicht in der Lage, mit den folgenden

Dies«

geben.

bleibt

beschränke mich

irgendwie

oder

dicss

Vollständiges

zu

und ich

Vorbehalten

späterer Arbeit

für

Mul gunz auf eine kurze Dar-

legung der Thatsnchcn. vulkanischer Bewegungen

Anzeichen

ersten

den Statt an der Nea Kammern von 1707, und deren Südseite, in

den

oft Schiffe

sich

dem

sagen,

dass

ist

,

dass

neuem

dem

Styl

,

dass

31. Januar oder

so dass dio

,

bei grosser

Anfang war

erste

blanche von 1707,

uahen Lande

sich

ulso eine kleine Insel,

die, bis

noch theilweis sichtbar,

gebildet

wurde.

nicht entscheiden,

men”,

weil

nächtliche Erleuchtung

„tf/.öytf”,

Als wir fuhren,

um

war

30 Meter

Bimsstcinhügel

Nie erfolgte ein Erd-

200 Meter.

liisst

sich

später die Griechen jede des Dampfes mit

„Flam-

bezcichneten. 11.

der

hoch

aus

und zwar südlich neben der

als kleiner weisser

einfach yioifttrxo? genannt

beliebige

die

verbanden.

zur ersten Februarwoche 1866

beben; ob damals wirkliche Flammen erschienen, deshalb

,

Dumpfeutwickelung sich mehrten, langsam höher

nnd bald mit dem

schou erstarrten Lavablöcken, Tsle

und

Februar unter Licht- oder

Feuerorscheinungen dunkle heisse Felsen hervortraten

stiegen

am

das Wasser zu wallen

dos Meer heiss wurde 1.

be-

doch lässt

gerechnet)

ringsum der Boden sich senkte

Gebäude Risse bekamen dass mit

Mctallbodeckung

ihrer

nicht streng bekannt,

nach

(stets

27. Januar in jenem kleinen Hafen

begann

fan-

zwar an

klciucn bekannten Hafen Vulkano,

zur Reinigung

Das Datum

suchten.

Der

) Schon »sit einiger Zeit war viel davon ilie Rede, dass in dom Meere awisebon dom Vorgebirge Tünaron (Matapan) in der Pcloponncsisohen Halbinsel ond der Insel Kytbcr» (Orico) eine bisher nicht vorhanden gewesene Klippe entdeckt worden sei. Nenero Nachrichten halsen auf Grund der auf dem Krwnadsischen Danipfaclötfe ,, Kiemen" vor Kuricm

ich

Die

Nachdem die Kunde von dem Ereignisse zu Santorin nach Athen gekommen war, beschloss die Griechische Rejener Phänomene

der Beobachtung zu betrachten

Tafel 8.

s.

was aus früheren Zeiten her

wissen,

Angaben Befriedigendes

').

Die vulkanischen Erscheinungen an der Nea Kammern zu Santorin 1866.

2.

Von

und fortwährend stiegen

eich

sieh in

bekannt gewordenen Berichte ermangeln dieser Eigenschaft

nachlässt.

reichen, dauerten damals die vulkani-

Erscheinungen

schen

cs erste PUicht des Beobachters,

Februar die Nea Kammcni südlich umneue sogenannte Vulkan etwa 20 bis

bei

einem

Durclimesser

Der Dampf oben und

seitlich

mehr als war weiss und

von 19

Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).

142

An

stark.

gab es nur grosse Spalten

Stelle eines Kraters

dio Neigungswinkel

aus

des

auf diesen Inseln mit Sicherheit

und kleinen Blöcken

grossen

Nachts

die Basis des

ist

Erfahrung brachten.

in

Dampfgewölkce

stets roth leuchtend,

bestehenden Hügels waren unbedeutend und geringer als 25®.

oft

Kr war entstanden durch das langsame Hervorqucllen und

Nur im Falle der stärkeren Dampfausbrüche konnten im 20 Mal vergrössemdon Fernrohre und zwar aus der Entfernung von 3550 Meter von Herrn Prof. Mitzopulos und mir kleine wirkliche Flammen

von trachytischer Natur, die

stets

von oben

allseitig

herab-

Masse allmählich vorgrössorten, während die cen-

Es

aufwärts drängende Kraft sich nicht verminderte.

trale,

konnto also nicht die Rede sein von einer Hebung im teren Rinne des Wortes,

weil

höher

nie

Empordrüngen glühender, sohr bald erstarrender Felsblöcke rollend die

von sehr schönem Anblick, doch ging der rothe Schein

300 Meter.

als

und grünlichen Spitzen

mit bläulichen

und deutlich

leicht

bemerkt werden.

äl-

Während

sich nichts Fremdartiges zu

sich in solcher

Weise der Vulkan entwickelte,

j

heben vorfand, und noch

viel

weniger von einem Eruptions-

Ende März nur

Kegel, da sämmtüche Eruptionen biB

in

den die Santorinioten den „Georg - Vulkan” nannten, bildete

am

sich

13.

Februar Morgens unter unseren Augen süd-

den wenigsten Fällen Steine und Asche lieferten und diese

westlich davon,

den Berg so wenig vergrösserten, dass seine dadurch bewirkte

Englischen Karte

Erhöhung gewiss nicht

22. Februar erfolgten kolossale Stein-

nen

unter

2- bis

grossem Donner,

3000 Meter hoch,

schwarzgraucr Asche

Am

Fuss betrog.

1

und

und Aschen-EruptioDnmpfgcbilde

das

stieg

es

20., 21.

grosse Thcilo Sontorin’s mit feiner

Die

überschüttend.

grösseren

glü-

20 Klafter

westlich neben der Phleva-Spitze (auf der irrig

„Phlego” genannt), an einer gegen neue Felsinsel, ganz

tiefen Stelle der See oinc

in derselben

Weise wie

diu vorige.

Rio erhielt

am

15.

Fe-

bruar auf Herrn Mitzopulos’ Vorschlag den sehr passenden

Namen

Über dieselbo

„Aphröcssa”.

Stollo

Februar Nachmittags und Abends,

11.

fuhren wir

um

die

am

mächtige

henden Steine erreichten nach Palaska's und meiner Bestim-

Entwickelung von

mung nur 1000 Meter Abstand vom Vulkan. Noch

Nca

in 24 Cels. Wasserwärme aufstiegen, während sonst im Abstande von 100 bis 300 Meter von der SUdküste der Neu Kammeni die See sehr verschiedene Temperaturen, von 17® bis 60® Cels., zeigte, namentlich im Wasser von gelber,

Gefahr

gelbbrauner und weisslicher Farbe. Zwischen dieser Insel und

liche ähnliche,

dem

sehr mächtige Eruptionen

und 28. Februar

23.

bruar brachte die

damals auf

dem

Kammeni

verweilende Kommission

und oben

so unser Schiff, welches

zwischen der

alten die

in

Kegel

der

höchste

vom 11. bis 20. Februar Nea und Mikra Kammdni im schmalen Fahr-

wasser sich fcstgelogt hatte. Steine ein Lastschiff,

dete

zwei nächt-

fauden zwischen

Die erste vom 20. Fe-

Statt.

manchen

Sie verbranute durch glühende

und verwun-

tüdtetc dessen Kupitün

von der Mannschaft

beider

und begaben uns

verliessen jene Station

bruar nach der südlichen Bucht Athiniö.

Schiffe.

Wir

bis zum 23. FeDann fuhren wir

nach Milos uud kehrteu (auf dem Schraubendamfcr Panope)

am

1.

März nach Santorin zurück, wo wir vier Wochen in etwa 205 Meter Seehöho, im

lang in der Stadt Thera,

Der Berg nahm stets an nach Palaska’s Bestimmung

Angesichte des Vulkans wohnten. Grösse zu

uud hatte

zuletzt

über 50 Meter Höhe bei mehr

500 Meter Durchmesser. Abhang des Conus

als

Nördlich lehnt er sich an den südlichen der

Nea Kammdni,

wo

er Tiefen von 25 bis

Detonationen ruhten fast nie grossartig

0

Kammeni wurden von Herrn Palaska und später vom Kommandanten der Preussischen Korvette „Nymphe", der Paläa

Herrn Henke, Sondirungen ausgcfnhrt, aus denen

völlig,

waren

oft

hatte.

Die

mächtig und

und von sehr wechselndem Charakter. Die zahl-

103 Engl. Faden nicht mehr Statt fanden, sondern dass

bis alle

gegen

Meter Höhe

34

messer.

Seit Mitte

mehr,

keine Insel

oder im

Andere kann hier nicht berührt

Folio

starken

6 Seemeilen lang.

1000

Windes

ist

oft

nur 30 bis

2000 Meter hoch, genoigt und 3 bis

bis

tief

Der nicht sehr starke Schwefelgeruch

wird selbst auf Milos, los und Amorgds verspürt, wie wir

mehr

2

März oder etwas sondern

hatte

1

11.

Meter,

März hatte 23. März

am

200 Meter Durch-

als

später

sich

war

bereits

sie

schon

mit Phleva

einen Grund haben kann.

Zu der

jeder Zeit ohne

Ausnahme war

die Gipfel-Fumnrole

Aphröcssa an der Basis und bis 30 oder 50 Meter

Höhe

lebhaft ’rost-

wurcu

oder zimmetbraun.

Zuweilen hatte sie

Höhe

weissc cumulusartige Verdichtungen und

alle ihre

>Seitcn-Fumarolen stets nur weiss wie die

in grösserer

des ersten Berges.

vieles

oft kolossal,

Messung

dem Meere nahe neben ihr grosse und kleine grüngelbe Flammen empor, au deren Realität irgendwie zu zweifeln von uns wenigstens Niemand

der Witterung und

Dio breite Gipfel -Fumarolo

bei

Oft und viel stiegen aus

vereinigt.

so

60 Meter hoch,

Am

zwischen 40 und 70 Faden logen.

die Aphröcssa nach Palaska's

reichen Beobachtungen hierüber, dann über die Einwirkung

werden.

erhellte,

dass die vor 1848 vou Graves gefundenen Tiefen von 100

südlich ragt er weit in dio See hinein,

35 Klafter auszufüllen

zu sehen, dio dort

zaltlloscn Gnsbiascn

Die Aphröcssa wuchs in derselben Weise

wie der Georgberg und hatte zuletzt gegen Süden Seetiefen

vou

30 Klafter

Dass sie schwache Dampfund Steineruptionen habe, wurde von uns seit dem 11. März auszuflillcn.

sicher ermittelt.

Bereits

am

11.

Februar zuigte sich der untere südliche

A

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Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin). Eruptions - Kegels der Nea Kammeni von 1707 entzündet; starke Schwefel-Fumarolcn traten dort horvor und stiegen von Tag zu Tag höher gegen den Gipfel empor. Gegen Ende Miirz waren die Fumarolen schon stark im Krater de* sehr von grossen neuen Spalten verwüsteten Conus uud den 26. März fand ich am nördlichen Fusse des Conus das Meer auf Sö* Ccls. erwärmt. Die vulkanische Thätigkcit schreitet also vom Orte des ersten Ausbruches sowohl gegen SW. als gegen NO. vor. Nach Allem, was wir gesehen haben, sind die Erscheinungen in der Zunahme begriffen und es ist nicht unwahrscheinlich, duss der Nea

Abhang des

alten

3.

143

Illustrationen zu den vorstehenden Beriohten.

in Wien erlaubte uns drei hier abgedruckten Holzihrem Sitzungs-Bericht vom 20. Mürz 1866 einem Vortrag des Herrn Bergraths Franz v. Hauer über dio vulkanischen Erscheinungen in Suntorin beigegeben waren. Der Plan, von den Offizieren des Österreichischen Kanonenbootes „llcka" mitgenommen, zeigt den Standpunkt vom 7. März, wo die neue Insel Aphroessa noch nicht mit Nea Kammeni verbunden war, während Tafel 8 in gleichem Maassstab der grossen Englischen Aufnahme den Stand der vulkanischen Umbildungen vom 23. März nach Dr. Schmidt’s Zeichnung darstellt. Eine kleine Insel „Reka”, die am 10. März westlich von Aphroessa dom Meer entstieg, hat sich nach noucsten Nachrichten mit Aphroessa vereinigt. Der Kanal zwischen beiden war von Anfang an nur 30 bi* 40 Fuss breit und 2 Faden tief.

Die Geologische lteichs - Anstalt

gütigst

die

Benutzung der

schnitte, die in

Kammdni noch

beträchtliche Umgestaltungen bevorstehen. Inzwischen haben auch die Herzen Fouijue und de Verihre Arbeiten auf Santorin beendet und sind nach Athen gereist, während Herr l’rof. Seebach aus Göttingen eich am 28. März von Syra nach Santorin begeben hat. Ich selbst gedenke nach cinigeu Wochen eben dahin zurückzukehren.

neuil

Kig. 1.

Ansicht der Inselgruppe vithrend der Ausbrüche.

A. BL Georg (Volean o).

K. Pali**

B. Aphrocata. Alter Krater

V. ßantorSn. O. AftproDkl

C.

tot»

N*a

KatamaoL D. Mlkra Kammc-oL

II.

Kammeni.

Tbrmla.

Fig. 2.

Ansicht der neu anfgestiegenen Insel (jetzt Kap) Georg

I.

in

der ersten Zeit der Eruption.

Such

einer Photographie.

Gesunkener Thcll der X«. Ksmmcul mit den SusisMser.Sce'n. 19

*

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Die neuesten vulkanischen Erscheinungen auf der Griechischen Insel Thera (Santorin).

144 Pig. 3.

Plan Ton Xea und Mikra

Kümmern aatnmt Georg

1-

und Aphroc*«a, aufgenommen ron Herrn Linien^cbifT«* Fähnrich A. Heinz«.

A. Nea Kammenl.

Die Ziffern Reben die Lo* thungen von 7. Xlrz In Kaden xu 5} Km».

Mikra Kämmen!. BadftliAum.

»

b.

Alter Krater. Ge*>ra I. (Vulcano). Apbroesea. f. St. Georg-Kap»lle. g. Ilafeo St Georg. c.

d.

.

Die Deutsche Nordfahrt. Aufruf an die Deutsche Nation. 1.

Stellung des Unternehmens zu Deutschen Regie-

rungen im Allgemeinen und zur Preussischen Rogierung im Besonderen. Nachdem durch Freien

die eifrige

Verwendung des aufbUihcndcn

Deutscheu Hochstiftes uud durch die höchst

opfernden Bemühungen ihres gegenwärtigen Obmanns

Horru Dr. Volger, um 23. allgemeine

oine

Juli

1865

in

Frankfurt

auf,

a.

Versammlung Deutscher Geographen

Hydrographen Statt gefunden hatte,

um

einer Deutschen Nordfahrt zu veranlassen

die '),

des

M. und

Ausführung beschloss

am

8. Amtlicher Bericht über die erete Versammlung Deutscher Meieter uud Freunde der Erdkunde in Frankfurt a. M. im Juli 1865. Herausgegebco Ton dem gcschä ft. leiten den Vorsitzenden der. eiben Mit einer Stcindrucktafel. 4 ° 9 Bogen. Preis 1 Thaler tu Gunsten der Deutlichen Nordfahrt. Frankfurt a. M.. Verlag de. Freien Drutechcn Hochstifte» (Leipzig, F. A. Brockhaua), 1865. (..Dieser Bericht wird allen Freunden nicht blos« der Erdkunde, sondern de« Seewesen» nnd der nationalen Entwickelung Deutschland« sehr willkommen sein. Derselbe liefert die vollständige Geschichte der Anregung einer Deutschen Nordfahrt und Begründung einer Deutschen *)

Seewarte, und

flicht

in diese eine

Anzahl der an«prechecd«ten Briefe der liochstgcstellten Mitglieder de« Deutschen Scemannstnndcs, unter Anderem de» K. K. Admirals nunmehrigen Ministers Freiherrn v. Wüllerstorf und /

24. Oktober die K. K. Geogr. Gesellschaft in

Anregung der dortigen Mitglieder des

Wien

in Frankfurt

')

auf die

gewählten

Nordfahrt-Ausschusses: Herren Foetterle, Dr. v. Hochstettor, Rath Steinhäuser, sich an die Kuisorl. Österr. Regierung

mit der Bitte zu wenden, dass dieselbe vollste 1.

Unterstützung angedeihen

dem Unternehmen

lasse,

ihre

uud zwar dadurch

dass sie einen für die Fahrt in die nördlichen Eismeere geeignet erscheinenden Kriegsdampfer ausrüste und demselben drei mit den nöthigen Instrumenten versehene Naturforscher beigebe, einen Physiker, einen Geologen

und einen Zoologen, Regierung mit der Königl. Preussischen Regierung diejenigen Schritte vereinbare, welche die Ausführung der Nordfulirt durch ein Österreichisches

2. dass die Kaiserl.

Urbair und Sr. K. Hoheit des Prinzen Adalbert von Prrus*cn. Außerdem enthält derselbe die Besprechungen verschiedener anderer geographischer

Gegenstände, und beweist un*.

da** die zwar kleine erate Deutsche Geographen- \ rrxammlung eine an Anregungen ausserst reiche und in einem sonst in Deutschen Gelchrtenkrci«en weniger gesuchten Grade ron vaterländischer Begeisterung und Deutschem Selbstgefühle durchdrungen und gehoben war. Möge der Bericht die gleiche Stimmung, wie nicht zu bezweifeln, bei recht zahlreichen Lesern hervorrufen !”) *) „Geogr. Mitth." 1865, SS. 387 und 388.

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Die Deutsche Nordfahrt

und

wenn irgend thunschon im Frühjahr 1866 möglich machen werden.

ein Preussisehes Kriegsschiff,

lich,

Das Oesuch der K. K. Geographischen

Gesellschaft erfuhr

tion

in

beutung

145

in materieller

Preussen

Meere,

nördlichen

die

und

Aus-

eventuelle

Beziehung ebenfalls

industrieller

kommen würde

zu Gute

mein:

deren

Österreich.

als

in den Kaiserl. Österreichischen Regierungskreisen eine gute

Unter allen Umständen muss eine Deutsche Nordpol-Expe-

Aufnahme.

dition

Am dem

15.

November

reiste Verfasser dieses

nach Berlin,

um

Königl. Preussischen Minister-Präsidenten Grafen v. Bis-

marck und dem Kriegs- und Marine-Minister General-Lieutenant

v.

Koon

die Angelegenheit persönlich zu unterbreiten.

Es muss für die wissenschaftlichen Kreise Deutschlands

er-

freulich sein, dass beide Minister in der allerzuvorkommend-

und theilnehmcndaten Weise

sten

sieh günstig über das Projekt

und für eine Unterstützung Seitens der K. Preussischen Reln einer Zuschrift des Herrn Marinogierung ausspruehen. Ministers lität

vom

7.

Dezember

heisst es,

nachdem

die Eventua-

der Ausführung einer solchen Expedition von Seiten

Österreichs

oder Prcussens

berührt worden

allein

Leider wurde mir schon

in

einem Schreiben aus Wien



Diese Nachricht war ein harter Schlag auf die Hoffnun-

und effektiven Realisimng des Projektes

musste die Freunde desselben mit erfüllen

,

um

so

grösserem

weil gerade in Österreich in allen geo-

graphischen, wissenschaftlichen und nautischen Kreisen nllgi-meinos und tiefes Interesse für die Sache gezeigt worden war. und man z. B. in Wien, Triest, Pola und nnderen

von Anfang an früher als

diu

maritimen

Es mussten

Hand zur

Hiilfo ge-

ge-

daher nun die Hoffnungen

und das war

,

noch mehr als Österreich Vertreter

Interessen

Basis

sich

wo zu Sammlungen

Punkt koncentriren

f?eojgmphischen Lage

die natürliche

andurs

irgend

auf vornehmlich Einen Preussen. Preusscn ist der ner

thutkraftig

hatte, ja sogar zur Aufbringung der nöthigen Geld-

schritten war.

in der-

selben Zeit reichen.

unter günstigen

Deutschlands, bildet

Umständen den Pol selbst er-

von Preussen eine

Ein ganz spezieller Grund,

hervorragende Bothoiligung zu erhoffen, war iiberdiess noch der, dass sich ein Preussischer Seeoffizier,

warmem

Interesse

zugewandt

hatte

R. Werner, mit

Unternehmen des Planes

zum

Ziel

gesteckt

Korvettcn-Kapitün

und grosser Energie dem

und

die

sich

Ausführung

Die Geschichte der

hatte.

geographischen Entdeckungen weist nach, dass sich in den

Wege

und

Persönlichkeiten

thutkriifligo

zurück-

zur Ausführung verhältnissmiissig leicht gefunden und

beschafft wurden.

Am

17.

Dezember fand

in

Gotha eine Versammlung

von Mitgliedern des Nordfuhrt- Ausschusses Statt, welche

keinem anderen Grunde, als weil in Folge einer drängenden Aufforderung des Ministeriums des Äusseren rasch so eben der Entschluss gefasst worden sei, im nächsten Jahre eine Expedition mit zwei Schiffen nach China und Japan zur Abschliessung von Handelsverträgen zu entsenden, und weil diu Ausrüstung dieser Expedition olle disponibel Mittel in Anspruch nehmen werde. „ „Schenken Sie daher llr. Putermann reinen Wein ein, und theilen Sie ihm mit, dass wir für die Nordpol-Fahrt höclistens Offiziere und Instrumente hergeben können.’”'

Orten

zu gelangen, könnten Schiffe von der Nordsee aus

meisten Fällen grosse Entdeckungen auf einzelne begeisterte,

„dass die Österreichische Regierung im Johro 1866 nicht in der Lago sei, ein Schilf für

boten

Nordsee

führcu lassen, und dass, sobald diese erstanden, Mittel uud

die Nordpol-Expodition herzugeben, jedoch aus

summen

in die

fol-

leider wenigstens

Bedauern

um

Bis-

Dezember bekannt gegeben:

einer baldigen

haben,

den Österreichischen Hafen der

aus

v.

dem Grafen

marck die getneinsame Ausführung der Expedition: Kosten, Risiko, cvontunliter Glanz und Ruhm, wären dann gethcilt" u. 8. w.

gen und

Schiffe

Adria etwa 6 Wochen brauchen würden,

enthusiastische

„Lieber wäre mir und wohl auch

14.

und während

Basis

ihrer

ist,

gendurmaussen

vom

Deutsche Nordseeküste zu

die

und

es an und

zum Ausgangspunkt

zufolge

für sich

für

sei-

schon

eine Expedi-

aus verschiedenen Orten Deutschlands, sogar aus fernten Danzig,

dem

ent-

zusammengekommen waren:

Berlin (Prof. Ur. W. Koner, Herr Franz Maurer), Danzig (Dr. Lievin, rom dortigen Lokal-Comite), Dresden (Dr. StUbel, rom dortigen Lokal-Omitc), Krfurt (Prof. Dr. Weiasonkorn), Frankfurt a. M. (Dr. Otto Volger),

Hombruch (Herr

Friedrich Harkort),

Qotha (Dr. K. Behm, Dr. Henneberg, Herr Finanirath Hopf, Herr Andrea« Pertkoa, Herr 1. Perthea, vertreten durch llcrm R. Besser, Dr. A. Petermann), Leipzig (Prof. I)r. Carua, Dr. H.

Lange ; beide vom dortigen

Lokal-ComiW),

während waren.

eine

weit

grössere

Ein grosser Thcil dor

schläge abwesender Mitglieder

Anzahl

schriftlich

vertreten

brieflich mitgcthoiltcu

wurde

der „Geogr. Mitth.” für 1866 (SS. 28

Rath-

bereits

im ersten Hefte

— 39)

abged ruckt, die

Resolution der Versammlung selbst lautete folgendcrmnossen

„Dor Nordfahrt- Ausschuss begrüsst mit grosser Freude dass die Königl. Prcussische Regierung sei, die Deutsche Nordfahrt aus ihren Mitteln Derselbe ist überzeugt, zur Ausführung zu bringen. dass auf diesem Wege bei den grossen, der Preussischen Regierung zu Gebote stehenden Hülfsmittcln auch Grosses auszuführon und das wesentliche Ziel zu erreicl^n sei. Der Ausschuss ist aber eben so sehr überzeugt, dass dadurch seiner eigenen Tlüitigkoit keine

die Nachricht,

geneigt

Grenzen gesotzt werden, und

stellt

sich

auch ferner

die Betheiligung auf ollo Weise rege zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die Deutsche Norddie Aufgabe,

fahrt jedenfalls zur

nöthigen

Ausführung gelange und mit den Hülfsmittcln und Kräften

wissenschaftlichen

ausgestattet werde.”

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Die Deutsche Nordfahrt

146

Am

Dezember wurde von dem Herrn Kriegs- und Marine-Minister . Roou zur Feststellung der Aufgaben und

Auch

22.

richtung, Ausstattung und

Bemannung des oder der

der Kosten und der Zuschüsse, die lassen würde, u.

dem

w., eine

s.

sie

Schiffe,

Vorsitz des Contrc-Admirals Jachmann, stellvertretenden fol-

genden Mitgliedern bestand: iur Sec Heidt, Chef de» Stabes

Kapitän

Bismarck hatte die Güte,

Ihnen eine Mittheilung darüber zu machen, wclcho Unterstützung die beabsichtigte Nordpol-Expedition von der Regierung Sr. Majestät des Königs zu erwarten hat, indem die zur Vorbereitung einer Entschlicssung darüber cingeleitcten Verhandlungen noch nicht beendigt

dekretirt, die unter

Oberbefehlshabers der Königl. Preussischen Flotte, aus

v.

April mitzuthc-ilen

4.

„E. Hochwohlgeb. erwiedere ich auf das gefällige Schreiben vom 31. v. M. ergebenst, dass ich zu meinem Bedauern gegenwärtig noch nicht in der Lage bin,

Uberctatsmassig veran-

Kommission

Seine Excellenz Graf

mir unterm

der Bedürfnisse der Expedition, in Betreff sowohl der Ein-

im Marine-Ober-Kom-

sind.”

mnndo, Berlin, Kapitän iur See Köhler (Doeemat für Ausrüstung und Hydrographie im Marine-Ministerium), Korretten-Knpitän Werner, Kapitän-Lieutenant r. Schleiniti (im Marine-Ministerium), Wirklicher Admiralitäta-Kath Elbertzhägen (Deeernal für Schiffsbau im Marine-Ministerium), Dr. A. Pctermann

(als

Diese Kommission

am

18. Januar

genden Togen im Marine-Ministerium

und

in

1866 und

in Berlin

fol-

zusammen

31.

März

bat ich den Königl. Preussischen Minister-

um

Nach-

„ob die Königl. Preussischc Begierung die Nordpol-

Weise

der Nation

werde”.

in

das Unternehmen, wenn Hand genommen würde,

sie

dio

Herr General - Lieutenant

v.

wenig Interesse

Roou hatte

die Ge-

oder Gleichgültigkeit die Schuld Eine Regierung kann sich nicht kopfüber mit Enthusiasmus in ein Unternehmen stürzen, bevor nicht Zweck und Nutzen desselben und Mittel und Wege zu seiner schicklichsten Ausführung reiflich und gründlich erwogen und die entgegenstehenden Hindernisse und Bedenken überwältigt und beseitigt sind. Ausserdem liegt es auf der flachen Hand, dass die Aufmerksamkeit und Thätigkeit der Regierung eines grossen

der vielfältigsten,

zum

Theil grossartigsten

in Anspruch genommcu sind; cs kunn daher nicht jede wichtige oder interessante Angelegenheit so rasch gefördert werden, als gewünscht werden mag;

der aus

die

der Verzögerung von Ungeduldigen gezogene wird datier in vielen Fällen ein irriger und

sein. So ist cs auch mit der #on Ihnen vertretenen Angelegenheit, welche nach wie vor das Interesse der Regierung in Anspruch nimmt, für dio

übereilter

daher auch seiner Zeit geschehen wird, was die Rückauf wichtigere Dinge irgend zuliisst, sei es ohne, mit Benutzung der dem nationalen Enthusiasmus etwa abgewonneneu Resultate.”

im

Wissenschaften

man

sich nicht

als

eine

schaft

All-

erkennen, dass

Angelegenheiten Bie

ist,

in

so rasch nicht

viel Interesse

Ich für meine Person fühle mich

Roon

öffentlich

in

Dank

eingehende

viel

zuwandte.

der That gedrungen,

den Herren Ministern

Bismarck

v.

meinen wärmsten Dank auszusprechen

für die Theilnohme, die sic historischer

mit

näher liegen,

diesem Projekte schon so

bei dieser Veranlassung v.

Angelegenheit

fremdartige

Ira Gcgentheil

Beachtung schenkte und so

und

darf

so

muss cs die Wissender Preussischen Regierung, der viele andere und

wichtigere

viel



wundern, wenn eine Nordpol-Expedition, die

verhältnissmässig

Deutschland auf die Tagesordnung gesetzt

nicht Lässigkeit

in

für

wie Nichts thaten oder thun konnten,

zur Ausführung gelangt.

trägt.

Landes Weise

so gut

unterstützen

d. d. 1. April, zu schreiben: „Die schnelle Beantwortung Ihrer gestrigen Zeilen mag Ihnen als Beweis gelten, dass an der bisherigen Verzögerung einer Entscheidung über diu Betheiligung der Königlichen Regierung an der Nordpol-Expedition jeden-

Schluss

See-

des

gemeinen zeigten und für die geographischen Wissenschaften

dasselbe von

wogenheit, umgehend,

falls

Hebung

die

bisher unmöglich machte, dass unsere Deutschen Regierungen

Expedition auszufüliren gedenke, und im Nichtfalle, ob und in welcher

politischen Ver-

wesens und die Bildung einer anständigen Deutschen Flotte

präsidenten und den Kriegs- und Marine-Minister

*

ungeheure Militärwesen

das

dass

bisher

Am

und

die staatlichen

ongethon sind, wissenschaftliche Unternehmen zu fordern,

der sorgfältigen Erörterung , der Angele-

sich

Detail.

richt,

Erwägt man, dass

dem oben erwähnten Sinne im Ganzen und im

erledigte

genheit

oder irgend einer anderen Deutschen Re-

gierung auch für dieses Jahr sehr in Frage gestellt.

hältnisse bei uns in Deutschland irn Allgemeinen nicht dazu

geographischer Sachverständiger).

trat

So scheint denn die Ausführung des Projektes Seitens der Preussischen

dem

in wissenschaftlicher, kultur-

und nationaler Beziehung so wichtigen Projekt

haben angodeihen

Von Einer

lassen.

Seite bin ich getadelt worden, dass ich über-

haupt erst au Regierungen mich gewandt und nicht gleich an die Deutsche Nation apjicllirt habe.

Volk

ist

bringen.

ist,

der

ist

Wissenschaft Opfer,

wahr, das Deutsche

sollte,

war

1 »ereil

Opfer

grosse

Als im Juhre 1860 eine Deutsche Expedition

Afrika geschickt werden sals

Es

ciu wissenschaftliches Volk, welches stet®

und noch

zu

nach

zur Aufklärung des Schick-

Eduard Vogel’s und zur Fortsetzung seines Forschung»-

werkes,

bedurfte

cs

und cs

nur Eines Rufes,

flössen

in

und ehrenvollster Weise in kurzer Zeit 22.000 Thaler zusammen: Könige und Hundwerker, Minister

bereitwilligster

sicht

und Abgeordnete, wissenschaftliche und

sei es

der verschiedensten Färbungen, Deutsche in China und

den Antipoden, Deutsche Israeliten

in

politische

Paris,



Vereine sie

bei alle

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I

Die Deutsche Nordfahrt.

um

hatten Bich vereinigt und bcigeateuert,

jene Ehrensache

zum Ruhme Deutschlands auszuführen und durchzuführen; Unternehmen nicht abgeschlossen; denn nach-

noch

ist

dem

nicht weniger als

dieses

drei edle Deutsche

Männer,

Beur-

v.

Leben

rnann, Steudner, Schubert, dor schweren Aufgabe ihr

zum Opfer

andere mit wichtigen und verdienst-

gebracht,

lichen wissenschaftlichen Resultaten heimgekehrt sind, findet

eben

sich

in

diesem Augenblick

einer

be-

der besten

Afrikanischen Reisenden, die es je gegebeu, Gerhard Rohlfs

aus Bremen, auf

dem Wege nach Wadai, dom Schauplatze

gesammelten

maligen Versuch

des

über diesen höchst wichtigen Gegenstand auszubildcn.

sei

einer grossen Kriegsflotte

und zu wahren;

ringen

ungeheure

maritime Stellung zu er-

Unter-

nach Afrika

morgen schon durch Besseres übertroffen, und nur

gut, ist

als

nach Norden durften

für Afrikanische Reisen,

Summen

kosten

können:

wie-

Baron

von der Docken verausgabte etwa 200.000 Thaler und

er-

kann,

stuten,

nützlichen Gebrauche sich so weiter bilden

vom

nationalökonomischcu Standpunkte aus ge-

ist

England und Frankreich liabeu uns

rechtfertigt.

Naval - Architektur ein schlagendes Beispiel

man um

Millionen verschwenden kann,

schen Vortheil zu erhaschen,

und die Vereinigten Staaten

in

dio Räthlichkeit der Beschaffung

serem Maasse,

zwar

Afrikanische oder

undere Landreisen

,

und

sind gleich Manntchaflen erforderlich, nicht bloss ein-

Felde zu leisten vonnag.

Wenn

Nordfahrten noch in geringerer Auswahl geeignete Führer für

bedingt,

als

durch solcho Betrachtungen

von Kriegsflotten

der anderen Seite durch das Studium

Bedeutung errungen

aber haben mächtige Regierungen seefah-

es nahe, zuerst die betreffenden Regierungen

um

ihre Unter-

stützung anzusprechen, und zwar wo möglich mit Hülfe der Stimme des Volkes, der öffentlichen Meinung und der Gelehrten weit. Denn man kanu nicht erwarten, dass Regierungen in solchon Dingen die Initiative ergreifen; Columbus würde nie dio Neue Welt entdeckt, Cook nie seine Entdeckungsreisen gemacht, Barth

gekommen die

sein, hätten die betreifenden

Anregung

Im

nicht nach Inner-Afriku

duzu geben

Regierungen zuerst

haben.

Spanier, Holländer und Engländer, Franzosen und Russen,

und

in neuerer Zeit

tung anbahnen

Amerikaner

sich ihre maritime

und erringen durch Leistungen

Gebiete der Hydrographie und Geographie.

vorliegenden Falle kam noch dazu, duss Österreich

sowohl wie besonders auch Preussen seit einiger Zeit sehr darauf bedacht gewesen sind, dio Hebung des Seewesens nnzustrengen und duss ein derartiges Unternehmen damit

Bedeu-

auf

dem

Durch Erwei-

terung nautischer Kenntnisse, durch Entdeckungsreisen wur-

den zunächst grössere Erfolge möglich gemacht und zum

Andern der maritime Geist bildet.”

2.

in der Nation

geweckt und ge-

')

Aufruf des Froien Deutschen Hochstiftes an die Deutsche Nation. Das Freie Deutsche Hochstift

ches sich

unter allen Deutschen

in

Frankfurt

angenommen Warten auf

hat, die

folgenden Aufruf

M.

Wärme und

hat nach vergeblichem &

,

wel-

Energie

Monate langen

Betheiligung der Preussischen tut

a.

wissenschaftlichen Korpo-

rationen zuerst des Projektes mit grosser

sollen.

der Geschichte der

dem sie olle ihre Wir sehen Portugiesen und

seefahrenden Nationen einen Pfad, auf

als Drittes in jeder Beziehung geeignete und tüchtige Schiff«.

Alles Droics

in grös-

durch Zeitvorhältnisse und Übungszwecke

sehr in Frage gestellt wird, so erkennen wir auf

zelne Individuen. Zu den Geldsummen und Leuten gehören

render Nationen bereits in Händen und zu ihrer Verfügung. Als nun gar ausgezeichnete Männer im Dienste Deutscher Regierungen, wie Admiral v. Wüllorstorf und Kapitän Werner, sich zur Führerschaft der Expeditiou erboten, log

in kürzester Zeit

Beziehung auf Masse und Erfindung gerade auf diesem

G. Rohlfs für seine grosse Reise durch gauz Marokko und nach Tuat sogar nur 600 Thaler. Dann möchte es für

als

wie

willen

ohne den geringsten prakti-

haben gezeigt, was die heutige Technik

Thlr.,

in ihrer

geliefert,

der eitlen Prunksucht, der Eifersüchtelei

reichte v erhäUni«*mä«ng wenig, Dr. Barth freilich gebrauchte

nur 10.000

Wir leben in was heute

technischen Erfindungen,

für seine 6jährige Reise Alles in Allem

geben

der letzten zehn

der Zeit der grossen

effektive Forschungs-Expeditionen

diese

uusere

dio Erfahrungen

ihm den aber-

was im

gehören

durch enorme Anstrengungen zur Beschaffung

,

ermöglicht

schwierigen

Es

wollte mir nie einleuchten, dass es vor allem Anderen ge-

boten

Summe

ausserordentlich

thcils

Vorstand nautischer In-

verschiedenen Theilcn der Erde meine Ansicht

in

,

dem

unserer maritimen Ent-

in

thcils nls

Jahre haben meine Ansicht völlig bestätigt

Allein zwischen der Deutschen Expedition

wohl

stitute

Seemann,

Rest jeuer vor

und der zum Nordpol besteht doch so mancher Unterschied. grössere Mittel

thut

wickelung vor Allem Noth? indem ich mich bemühte, als praktischer

der letzte

nehmens.

Für

Was

Studium der Frage:

lebte ich ununterbrochen



von Vogol’s Verschwinden; 6 Jahren

147

dahin aus: „Seit 15 Jahren

Regierung

diu Deutsche Nation beschlossen:

,

als zeitgemäß* und zweckentsprechend zusammenfallen dürfte. der Geo-

Sehr treffend sprach sich Prof. Dr. Neumayer in graphen - Versammlung zu Frankfurt a. M. am

23.

Juli

') Amtlicher Bericht Uber die Erete Verrammlung Deutscher Meuter und Freunde der Erdkunde in Frankfurt s. M Juli 1806. Frankfurt a. M., Verleg de» Freien Deutschen Hoctutiftee (Leipzig, F. A. Brockhiue), 1866. 1 Thlr. su Gunsten der Deutschen Xonlfehrt. SS. 52 und 63.

Preis

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Die Deutsche Nordfahrt

148 „Deutsche*

Mumier und Frauen!

wir unsere Brüder nicht

„Der auf Veranlassung des Freien Deutschen Hochstiftes

und allgemeine Bildung von der Ersten Versammlung Deutscher Meister und Freunde dor

für Wissenschaften, Künste

Erdkunde zu Frankfurt

M. im Sommer vorigen Jahres

a.

noch unbekannten

durch eine Deutsche Nordfahrt die

Gebiete des Eismeeres zu erforschen und dadurch den

Gegenwart beschäfti-

Schlüssel zu den wichtigsten, die

genden Räthseln der Erdkunde und der Wetterlohro der Wissenschaft, der Seefahrt, des Hau-

und des Landbaucs zu suchen,

dels

Jeder

hat gefühlt, dass der Unternehmungsgeist bei unserem Volke,

besonders unseren Seefahrern

werden muss,

wieder rege

,

wenn Deutschland auch auf den Meeren wieder Bedeutung erlangen

welche ihm gebührt.

soll,

einen Thaler opfert Jeder gern, auch

wenn der Erwerb

sauer

Die Unterzeichnoten, Mitglieder des Deutschen Nord-

wird.

und weiter hinzugotretene Deutsch

sinnte Männer, sind bereit,

unter

dem

diese Beiträge zu

männer aus

Deutschen Ländern das Unternehmen in

allen

gewissenhafter würdiger Weise ins

„Wir

ge-

sammeln und

Beirathc der gründlichsten und tüchtigsten Fach-

bitten

andere

Aufrufe anzuschlicesen

und mit uns

in

,

Werk zu

setzen.

zustimmende Männer, Orts -Aus-

wo Deutsche wohnen, denselben

Verbindung zu

„Für vollständige

kräftigst

zu

sich diesem

verbreiten

treten.

öffentliche

Abrechnung und Bericht-

diejenige

erstattung über den Verluuf des Unternehmens verbürgt sich die Verwaltung des Freien Deutschen Höchst il'ics in Franke

!),

M.”

furt a.

Eigonhändig unterzeichnet:

uns unseren gediegenen Forschern (den opferwilligsten

zu erproben, damit

dem Stolze auf sie unser Vaterland erhöhen! „Wohl hat man auch zur Verwirklichung dieses Planes

wir Alle

Wintermeere senden

uns diese Mittel schleunigst be-

Lasst uns

unseren braven Seemännern (den besten der ganzen Erde

aller Völker!) eine Gelegenheit geben, sich

in die eisigen

lasst

Einen Thaler widme Jeder dom schönen Werke;

schüsse zu bilden überall,

hat bei allen Deutschen grossen Anklaug gefunden.

lasst

schaffen!

fahrt-Ausschusses

beschlossene Plan,

zum Nutzen

Auf denn,

wollen.

in

wieder nach Deutscher Art zuorst das Voraugchcu einzelner

Altona io Schleswig- Holstein: Dr. med. H. P. D. Reichcnbacb, Arzt. Aurich in Ort-FrifsUml Dr. phil. G. Trpr, Oberlehrer. Bamberg in Franken: l)r. moedition zum Voraus auf eine Überwinterung hin eingerichtet oder glauben Sie nicht, hochverehrter Herr Doktor, dass, im Fall das Meer nordöstlich von Gillis-Land ofTen befunden wird, dio Erreichung des ofTeuen Polnrbockcns im Laufe eines Sommers bewerkstelligt werden wird ? Wäre es nicht uueh im Plan der Expedition, die Mündungen der Lena und des Jenissei zu besuchen, um die Fossilien-Lager dort auszul>euten ? Soll Spitzbergen oder Hämmertest das Hauptquartier sein, iu das man sieh nach einzelnen Untersuchungsfahrten immer wieder zurückziehen würde? Was meine Ausstattung betrifft, so würde ieh ausser geologischem Material noch über ausgezeichnete Waffen und zwei Englische Zelte verfügen können.” ’) auf

Ule,

Otto

I)r.

Abgeordneter,

Preussischer

ebenfalls

stets bereit, alle nationalen

Unternehmungen aufs Kräftigste

i

zu fördern, der auch zur Deutschen Expedition nach Afrika i

die Ilnuptanrcgung

seiner

mit

gab, hat

Wärme und

„Die Natur”

trefflichen Zeitschrift

Energie in

gediegene Auf-

')

sätze über „die Deutsche Nordpol-Expedition” gebracht, die

er unterm 21.

März mit einem Aufrufe zu einer Nalionnl„Zwei Mal bereits hat das Deutsche



Subskription sehliesst:

Volk

vergebliche Anstrengungen ge-

in edler Begeisterung

macht, sieh eine Deutsche Flotte zu schaffen.

Jetzt winkt

ihm ein Unternehmen, das ihm mehr Geltuug zur See verschaffen

wird,

Darum,

wor

Dutzeud Deutscher Kriegsschiffe!

ein

als

Herz

ein

hat

für

Deutschlands Ehre und

Deutschlands Beruf zur See, für »eine Marine, seinen Handel, seine Wissenschaft,

seine Uoichthiimcr

bei

Mann

dem Meere

Kaufmann, der

verdankt, sei er ein Gelehrter

Handwerks und der Arbeit, der trage nach Kräften, dem grossen Unternehmen der Deutschen

oder ein

.

er ein Rheder oder

sei

des

Nordpol-Fahrt die Ausführung zu sichern, an welchem Theil

,

zu vollenden.

Hoch veranschlagt, wurde

diese

zu haben, einst Jeder

werth

rücktreten” u.

s.

w.



wird!” eine treffliche

ist

um

einen geeigneten modus zu findeu,

und



Beiträge

Manche

denn

möchten

1000 Mal mehr beizutragen wiinschou



etwaige

100

oder

nicht zurückzu-

weiseu.

dem

In

obigen Aufrufe an

von 200.000 Thaler

die Nation

Summo

dio

ist

als nöthig hingestellt; dieselbe ist jeden-

mit Rücksicht auf Kapitän Werner’s Kostenanschlag so

falls

Kapitän Werner

angenommen. vielleicht in

dem Sinne

machte

diesen

Anschlag

eines König!. Preussischen Flotten-

Offiziere,

welcher der Ansicht

Hebung

des Seewesens bedacht

einen ausserordentlichen

ist,

sei,

dass dio Regierung auf die

da

sie

noch ganz kürzlich

Geldbedarf verlangt hat,

zufolge

dessen nicht weniger als 19 Millionen Thaler in der nächsten Zeit verausgabt

werden

sollen.

Ob

eine solche

von 200.000 Thlr. für die Nordfuhrt absolut nöthig

Nordfahrt,

Vertagung voreitelt. „Möge deshalb Ew. Excellcnz mich mit einer gütigen Auskunft beehren, denn im verneinenden Falle müsste ein Aufruf an die Nation ergehen; Deutschland darf nicht zu-

sein,

grössere

indess dahin gestellt; nach Erkundigungen

durch die Marine ausgctühif, 100.000 Thaler kosten. Der Fischerei im Norden würde eine neue Bahn gebrochen, und wenn auch das Ziel nicht erreicht würde, so erlangte jedenfalls die Wissenschaft neue Schätze und die Marine eine Elite von Offizieren und Mannschaften. „Dor Zweck der durch mich eingereichten Petition war, von der Königl. Staatsregierung eine definitive Erklärung zu erlangen, ob sic kräftig und rasch die Unternehmung in die Hund nehmen will oder uieht; dieser ist durch die plötzliche

stolz sein

Die Idee einer Thalcr-Sammlung

zweckentsprechende; gleichwohl dürfte es aber wünschens-

geeigneten Schiffes

eines

Hülfsmaschino bei

kraft

tragen ist

dieselben

so viel kostet.

ist,

bleibt

über die Kosten

von 400 Tonnen und 40 Pferdegeeigneten

Schiffsbaumeistern

56.000 Thaler.

circa

wohl noch geeigneter

Summe

als

Ein

solchi'6

etwa die Medusa, die

Manche, und gerade die

fast

be-

Schiff

10 Mal

erfolgreiclistcn

und

der Englischen Staats-Expeditionen haben bei weitem nicht 200.000 Thaler gekostet: die von Parrv im wichtigsten

i

Jahre 1827, die von

allen bisherigen arktischen

arktischen Expeditionen

’)

«Die Natur", Halle,

am

M.

weitesten

unil

21.

gegen

und ant-

den Pol ge-

Marx 1866.

I

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Die Deutsche Nord fahrt

kommen, nur 9977

Pf.

St.,

und die von M'Clintock,

dio

2| Jahre dauerte und den besten Aufschluss über die Frankliu’sehe Expedition heimbrach tc nur 10.413 Pf. St-, ein,

schliesslich dos vollständigen

Ankaufs des Dampfers.

Das folgende Schreiben des K. K. Österreichischen fähnrichs Weyprecht, d.

wie

Kapitän

einer

Werner

Pola, 28.

d.

Schiffs-

März 1860, der

sich

geraumer Zeit die Ausführung

seit

zum

Deutschen Nordfahrt

Ziele

gesteckt

hat,

giebt

einen iioueu Beweis des tiefen Interesse und der aufopfernden

Hingebung

für das

Unternehmen.



Mein heutiges Schreiben hat zum Zweck, Ihnen von mir zur Begutachtung und allcnfallsigen Zustimmung zu unterbreiten. Der vergangene heisse Sommer, der diesjährige ungewöhnlich gelinde Winter, der ausserdem wegen der geringen Schneeanhäufungen wiederum auf einen trockeuen Sommer schliessen lässt, machen das Jahr 1866 zu einem der günstigsten, die wir für lauge Zeit zu einer Polar -Boise erwarten können. Es wäre durum tief zu bedauern wenn man diese günstigen Umstände unbenutzt vorübergehen Hesse. „

eineu neuen Plan

,

Leider lassen die jetzigen traurigen [«jütischen Verhältnisse, die eine mehr als moralische Unterstützung Ihres grossen Projektes von Seite einer Regierung für die nächste Zeit

Es wäre jetzt schon die höchste Ausrüstung der Schiffe zu beginnen, wenn sie überhaupt noch in diesem Sommer auslnufon sollen. Ist

ausschliessen, dies« erwarten.

Zeit,

die

bis längstens Mitte Mai

kein endgültiger Beschluss gefasst,

so kann man die Reise auch für dieses Jahr als gescheitert befrachten, da zu wenig Zeit bleibt, um die Ausrüstung der Schiffe mit der Sorgfalt zu betreiben, welche die grossen Hindernisse, mit denen dio Expedition jedenfalls zu kämpfen hat erfordern. Würde man dieselben auch in Zeit von 3 Monaten für wenigstens zwei Überwinterungen seeklar machen können, woran ich übrigens zweifle, so könnten sie doch in diesem Jahre nicht mehr höher Vordringen und man hätte Nichts gewonnen, als dass die Expedition im nächsten Frühjahre von Spitzbergen statt von Hamburg ausliefe. Ich mache Ihnen unter diesen Umständen den Vorschlag, im Fallo bis Mitte Mai noch kein fester Beschluss gefasst ist, im Juni von Hammerfest oder Tromsö aus mit einem Norwegischen Lootsenboote eine Rckognoscirungsfahrt vorzunehmen. Die Resultate einer kurzen Reise mit einem Dumpfer, wie die im vorigen Jahre projektirfe, stehen meiner Meinung nach in keinem Verhältnisse zu dem grossen Kostenaufwande, da ein Schiff, das nicht zur Überwinterung ausgerüstet ist, sich, wenn ihm auch der Dampf zu Gebote steht, zu früh im Juhru zurückzichcu muss, nls dass in Einem Sommer diu gründliche Erforschung .

der hydrographischen möglich wäre.

Verhältnisse

in

so

hohen

Breiten

ist hierzu wohl nicht nöthig. Bis Mitto könnte diese erste Aufgabe beendigt sein. Das Siidkap umsegelnd geht mau auf beiläufig 76° N. ostwärts bis ungefähr zu 40® Ö. L. v. Gr. und wendet sich hierauf direkt nürdlicli. Die hier zu lösende Aufgabe ist die Erforschung der Strömungs- Verhältnisse, namentlich die annähernde Verfolgung der Grenze der beiden entgegengesetzten warmen und kalten Strömungen, da sieh roraussetzeu lässt, dass die Expedition gerade auf dieser Grenze die grössten Hindernisse vom Eise antroffen wird. Es ist leicht einzusehen, dass da, wo zwei konträre Ströme zwischen sich ein vor-

hältnissmässig ruhiges Wasser bilden, die grösste Eisansammlung Statt findet und man könnte vielleicht die Existenz der viel besprochenen Eisborriöro auf ähnliche Verhältnisse zurückfuhren. Die Stärke dieser Ansammlung muss natürUch von der Stärke und Richtung der Strömuugcn abhängig und alljährlich zu gewissen Zeiten, so weit es der Einfluss der Winde erlaubt, eine ziemlich konstante sein. Diese Fragen d. h. wio weit dringt der warme Strom zwischen 35° uud 55° Ö. v. Gr. gegen N.? wo beginnt der kalte und welches sind die Kisverhältnissc des sie trennenden ruhigen Wassers in Vergleich zu den beiden Strömungen? wären die Hauptaufgabe dieser Rekognoscirungsfahrt. Genaue Strombeobachtungon in hofier See an Bord kleiner hauptsächlich wegen der geringen VerSchiffe sind zwar lässlichkeit der Chronometer auf solchen, schwierig; wenn mau jedoch dio Fehler derselben nach der Rückkehr als glcichmässig zunehmend annimmt und danach dio Rochuuugeu reducirt, so müssen dio Resultate so genau sein, um der Hauptexpedition später als Leitfaden dienen zu können. Es hnudelt sich übrigens auch nicht darum, dio Stärke der Strömungen auf Dezimaltheilc von Meilen genau keunen zu lernen , sondern nur einen verlässlichen Überblick über die ganzen Stromverhältnisse dieser Gegenden zu gewinnen. Im Vergleiche zu den Kosten einer solchen Rckognoscirungsfuhrt müssen ihre Resultate auf jeden Fall bedeutend sein. Man kann übrigens nicht wissen, ob man unter den diesjährigen so günstigon Verhältnissen nicht vielleicht eine hoho Breite orroiehen kann, da der Expedition beinahe 3 Monate zu Beobachtungen in diesen Gewässern zur Verfügung stehen. „Ich komme jetzt zu dem Kostenpunkte, schicke jedoch vornus, dass ich mit den Preisen im Norden gar nicht bekanntbin. Zwei Offiziere Bind unbedingt nöthig; ausser mir würde ich noch einen anderen, vielleicht älteren Offizier ,

,

,

unserer Marine zu dem Unternehmen engagiren. Vier Matrosen genügen, da drei Personen recht gut im Stande sind, ein Küstenboot gewöhnlicher Grösse zu manoeuvriren.

liegen

tungen

mächtig genug

dor Expedition

Petermann’»

als

um

ohne grössere VorbereiBasis dienen zu können. Eia

sind,

Geogr. MittheUungen.

1866, Heft IV.

AU

Charterungspreis des Bootes nehme ich 500 Gulden und Assekuranz desselben au, 40 Gulden Löhnung jedem der Matrosen, 4 Gulden täglich für die Verköstigung und 800 Gulden die Reise bis Hammerfest und zurück. Die Dauer dor Expedition uuf 5 Mouute gerechnet summiren sich die Kostou wie folgt

„Mein Plan ist folgender: Endo Mai chartert man in Tromsö oder Hammerfest ein gedecktes Küstenfahrzeug, verpackt iu Hamburg für 5 Monate Lebensmittel, wirbt vier Matrosen und geht Mitte Juni von einem der genannten Häfen nach Spitzbergen, um zu untersuchen, ob die Kohlenlager im Erä-Fjord und der Van Mijcn-Bai der Art zu Tage

und

157

Bergmann von Fach

Juli

Charterung

Lahnungen BHiistiguDg Reisekosten kleinere

„Sic

beliefen

habe jedoch

alle

.... .... ....

800 800 600 800 300

Gulilan,

Summe 3000

Gulden.

.

.

.

AuerOatungakosUn

sich

.

also auf beiläufig

Posten nach

„ „ „ „

2000 Thalor,

hiesigen Verhältnissen st

ich

sehr

!

Die Deutsche Nordfahrt.

158

hoch gegriffen. Von Instrumenten wären nothwendig Chronometer, Barometer, Thermometer, ein oder zwei genaue Azimuthai -Kompasse und irgend ein Instrument, um Wasser aus Sextanten besitzen wir grösseren Tiefen heraufzuholen. unsere eigenen. Allo diese Instrumente wären wahrscheinlich leicht leihweise von irgend einem Staateinstitut oder einer wissenschaftlichen Gesellschaft zu bekommen. „Vor allen Dingen hätten wir beiden Offiziere jedoch Urlaub nöthig, ich glaube aber, dass man uns zu einem eolcheu Unternehmen keine Schwierigkeiten in den Weg legen

wiirdo,

vorausgesetzt,

dass

der jetzige

i

,

Kriegslärm

verstummt.

„Wollen Sie diesen meinen Vorschlag prüfen? Er geht aus dem einzigen Wunsche hervor, duss nicht auch dieses Jahr vorüber gehen möge, ohne dass wenigstens Etwas zur Ausführung Ihres grossen Planes geschieht, wozu leider nur zu viel Aussicht vorhanden ist. „Sie werden sich vielleicht wundern, in Briefe Ansichten zu finden,

im Widerspruche

stehen.

meinem

jetzigen

die mit denen meiner früheren

Ich

schrieb

letztere

ohne eine

genauere Keuntniss des ganzen Projektes auf Basis meiner Schlüsse aus anderen Polar - Expeditionen , da man mich über einen Monat auf Ihre von mir in Triest bestellten Monatshefte warten liess. Mit diesen änderten sich uueh meiner Ansichten und es thut mir jetzt fast leid,

einige

dieselben nicdergcscliricbon zu hüben

druckt

,

nachdem



mehr zu entdecken) eine mich auf meinen vielfachen Wanderzügen beständig begleitende Lieb* lingsidee, die ich äusserer Umstände halber zwar bisher nicht habe praktisch ausfdhren können, der ich aber nichts desto weniger mit stillem Enthusiasmus bis auf den heutigen Tag treu und fest a* hänge und, so Gott will, in nicht allzu ferner Zeit auch noch ausführen zu können hoffe. Gern möchte ich unserem Deutschen Vafcrlande den Ruhm, den Nordpol zuerst erreicht zu haben, gerettet sehen aber wie die Sachen einmal liegen, ist eine solche Expedition für uns Deutsche mit viel grösseren Schwierigkeiten verknüpft als wie für England. Indessen Muth und Beharrlichkeit überwindeu viele Hindernisse, und wenn nicht unvorhergesehene Umstünde meinem Plane störend entgegeutreten , hoffe ich 1 in oder 1 j Jahren nach Deutschland zurückkehren zu können, um daun die Sache von praktischer Seite anzugreifen, d. h. wenn mir die Engländer oder Andere nicht inzwischen zuvorkommen. „Meine Idee ist aber, nur Ein Schiff auszuriisten, anstatt der vorgeschlagcnen zwei, von mittlerer Grösse, cisengcpanzort und auf 2g Jahre ausgerüstet, verproviantirt, um, selbst wenn der Pol schon im ersten Sommer erreicht werden sollte, mindestens einen Winter dort zubringen zu kömicu uud soiist für alle Fülle gesichert zu sein. Was den Reiseplan der ganzen Expedition, die einzuschlagendc Route u. s. w. anbetrifft, so stimme ich mit Ihrem Vorschläge durchaus überein und würde die Polar -Regionen nie von tigen, aber nicht viel

ich sie ge-

las.”

anderen Seite als Spitzbergen aus attokiren, oder wenigstens nicht, bis dieser letztere Weg sich als total unmöglich erwiesen. Könnten Sie vielleicht von einem Ihrer zahlreichen nautischen Freunde, der praktische Erfahrung in solchen Dingen hat, eine Schätzung der möglichen Ausrüstungskosten einer solchen Expedition sieh verschaffen und mir mittheilen? Die Grösse des Schiffes und der dadurch hedingte Ankaufspreis würde natürlich einen wesentlichen Punkt, wenn nicht deü wesentlichsten im Kostenanschläge bilden. Der „Fox" •) war meiner Ausicht nach zu klein; ein Fahrzeug von circa 400 Tonnen Gehalt scheint mir das passendste für alle Zwecke, doch will ich hier nicht weiter auf die näheren Details eingchen und behalte mir eine ausführliche Besprechung darüber mit Ihnen auf ein ander Mal vor." einer

So

viel ist gewiss, dass, sollte

sche Regierung

irgend

Etwas

auch keine einzige Deut-

für das Projekt

thun, und

auch die Xationalsammlungcn deu berechtigten Erwartungen nicht entsprechen

,

dasselbe dennoch

Ausführung gelangen dürfte, da

Männer

sich

die

Deutscher Seit*

zu viele

bereits

Ausführung zur Aufgabe

zur

treffliche

gestellt

haben.

Ich kann mir nicht versagen, hier noch Auszüge aus einem

Schreiben eines Deutschen reits

unterm

10.

in

China zu gehen, welches be-

August 1865 abgesnndt am

2.

Oktober

einging

„Mit grossem Interesse ersehe ich aus einigen der letzten mir so eben zugekonnucnen Hefte der „Geogr. Mitthcilungcn”, dass das Interesse für Polar-Expeditionen sich in Europa wieder lebhaft zu regen beginnt, und namentlich habe ich mit besonderer Freude bemerkt welchen warmen

Es müssten fürwahr



alle

Anzeichen trügen, wenn nicht

;

die Deutschen

Länder

aller

,

Autheil Sie selbst an dieser so überaus wichtigen Frage uchmon. Kürzere Notizen, namentlich Capt. Sherard Osborn'a Vorschlag betreffend, waren mir schon früher in Englischen Blättern zu Gesicht gekommen, und es war mir daher ausserordentlich lieb, aus Ihreu Briefen uud Aufsätzen genauere Einsicht in das augenblicklich wirklich bestehende Saehverhältniss gewinncu zu können. Meine Ideen über den Gegenstand werden Ihnen vielleicht noch wohl aus verschiedenen Unterredungen während meines kurzen Besuches in Gotha im Jahre 1864 erinnerlich sein. „Seit Jahren war die Theilnahme an einor der drei noch übrig bleibenden grossen geographischen Expeditionen nach dem Nordpol , Südpol und Xil-Quellcu nebst CentralAfrika (Central - Asien rechne ich schon nicht mehr dazu, denn dort ist geographisch zwar noch sehr viel zu berich-

dem Unternehmen wendeton.

ihre

gemeinsamer Begeisterung zit-

„Ich intercssire mich”, so schrieb Herr E. Gilde-

meister aus Breraeu d. d. 14.

das Projekt, besonders als ein

in

Theilnahme und Unterstützung

Dezember 1865, „lebhaft für

vom Deutschen Gesichtspunkte aus, alle Stumme und

neues gemeinsames Interesse für

Gegenden, und weil cs so durchaus begründete Pflicht

ist,

auf dem Meere Etwas zu leisten. Es wäre uueh Etwas, worauf die Deutschen im Auslaude mit Interesse und Patriotismus biieken, sich vielleicht auch ligen könnten." ein

reits

')

Echo

Und iu

als

direkt dabei bethei-

ob diese patriotischen Worte begefunden, heisst es in

weiter Ferne

Ktpiiin M'Cliutock's Scbiff.

A. P. I

1 Digitized

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Die Deutsche Nordfahrt. den

in

New York

erscheinenden

„Deutsch-Amerikanischen

Monatsheften” für Marz 1866, S. 277

nueh dem Nordpol, in wahrhaft nommen und in demselben Geiste

tion

:





Eine Expedi-

nationalem Geiste unterausgcfiihrt,

kann nicht

159

den Unterschriften

nuhmo

des

Aufrufs

bewiesenen regen Theil-

unseren ersten Deutschen Seestädten viel zu er-

in

In Bremen haben sich der eben so allgemein be-

warten.

bekannte Keiscschriftsteller

liebte ul»

G. Kohl,

J.

in

Ham-

verfehlen, einen günstigen Einfluss auf die Vereinigung der

burg die Kapitäne Schuirtnaun und Thaulow, Vorsteher der

so lange getrennten

werden wir auf der Westseite des Atlantischen Occnns wohnenden Deutschen mit kaum geringerem Interesse die

Sammlungen gestellt. Gern werden sich beido Orte des Umstnndes erinnern, wie die geographischen Unternehmungen einiger ihrer würdigsten Söhne, z. B. Barth's und Overweg’s (Hamburger) und

Deutsche Nordfahrt begleiten,

Gerhard Rohlfs' (Bremenser),

Glieder des

Deutschen Volkes auszu-

Ubun. Obgleich von unmittelbarer Theilnahmc ausgeschlossen,

gebliobenou.

als die im alten Vuterlnndo Der Kuhtu der Unternehmung mag der Nation

ungehoren, der Nutzen derselben gehört sicher der Menschheit.”

Und

Dr. Frisch in Stockholm, von

letzten Jahren

schehen

ist,

am

wo

aus in den

meisten für arktische Erforschungen ge-

schreibt

vom

12. April:



— Durch

diese Maass-

Secmannsschulo, an die

Spitze der

Stadium eingetroten.

glückliches

Jetzt

wird

dieselbe

bestimmt zu Stande kommen, und ganz unabhängig von Itcgentcn und Regierungen.

Nordcuskjöld uud Malmgren, die

berühmten Erforscher von Spitzbergen, boten hiesigen Beitragenden

als die ersten

aufs Bereit-

auswärts

dem geographischen

Vaterstädte gereichen, und wie jetzt, bei

Nordpol-Unternehmen, eine Gelegenheit geboten

Hamburg

Theilnahmc zu vergelten. einer anderen Schuld gegen

ein

von

und Liberalste unterstützt wurden, wie die daraus

willigste

hervorgegangonen ehrenvollen Kesultato auch zur Ehro der

ist,

diese

ohnedem noch

ist

das übrige Deutschland;

in

denn

noch nie haben Deutsche so viel für ihre Brüder gethan, als bei

dem Brande im Jahre

land nicht weniger als

-t

1

842, wo

ganz Deutsch-

in

Mark Bunco

Millionen

für

Ham-

burg gesammelt und zur Unterstützung hingesandt wurden.

und obgleich keine

Für

Deutschen, sondern gebome Finnen, hoffe ich, wird man

sich

darum

Theilnahmc und Unterstützung von ihm für dieses natio-

ihre Thnler an,

ihre wohlgemeinten Beiträge

Ganz besonders

ist

nicht verschmähen.”

von der schon erwähnten, bereits

')

in

Hamburg gern

nale

lässt sich kaum augenblicklich hcrTonaubern. Daher wäre es besser, lieber noch ein Jahr mit den Vorbereitungen hingehrn zu lassen, wenn dadurch ein glücklicheres Itesultat erzielt werden kilnntc.

„Erlauben sie mir, hierbei su wiederholen, was ich schon ein Mal (siehe „Geogr. Mitteilungen" Krgiinzungshcft Nr. 17, 8. 35) Uber die Vorzüglichkeit der Schwedischen Dam|ifschilfo gesagt habe, und wählen Sie um Allee in der Well kein Fahrzeug, konetruirt von eisernen Englischen Platten diese zersiiringen beim ersten An- und Aufst»»,rn die Schwedischen dagegen biegen sieh und halten dennoch. Es geschah Tor zwei Jahren, da»» hier in den Stockholmer Scheren bei Nacht and Nebel rin gTnssri Dampfschiff in voller Fahrt auf die Seite eines anderen an fuhr, und so gewaltig war der Stoia, dass ein Mann von der Besatzung, der in seiner Koje schlief, zwischen der äusseren und der inneren Wund im bnehstäblirhrn Sinne de, Wortes zerquetscht wurde uml augenblicklich Tsricbied; du- Fahrzeug aber erhielt au-ser einer bedeutenden Beule gar keinen Schaden, konnte auch aeine Heise fortAn der Finnischen Küste war arlzen und ist noch jVlzt brauchbar ein Dampfschiff auf Klippen gestos-en und wurde tou drei davor gespannten Dampfschiffen abgezogen, ohne da-' es davon Schaden nahm. der letzten Exhibition zu London ist ein gekrümmte Stück »on B'

revanehiren

,

wenn Deutschland

Unternehmen erwartet, und wenn

Sammlung ') In einer anderen Stelle de» Schreiben» krlsat es: „Erlauben Sie mir eine Warnung vor Übereilung! E* ist nicht gut, ja unrerheuerlich, wenn an der Ausrüstung Etwas vergessen wird, beaondors aber sind tüchtige Fahrzeuge nothwendig, und das ganxe Unternehmen beruht darauf. Das Alles aber erfordert eine reifliche Überlegung, ja cs

,

jetzt

nur eine

Hamburg

ist

in

sehr reich

ist reich,

und keine Staats-Finanzen der Welt befinden

sich wohl, verhältnissmässig, als diejenigen

in

blühenden Umständen,

so

Humburg's: die neueste Staatshaushalts- AbÜberschuss

rechnung weist einen 1.284.238

es auoh

Aueh

einzelner Thalor wäre.

der Lage, Etwas spenden zu können, os

geworden

4.

Gaben wird

diese eben so hochherzigen als grossartigen

Mark Bunco

von

weniger als

nicht

auf.

Vorschlag zur Gründung einor grossen Deutschen Geographischen Gesellschaft.

;

;

:

einem Schwedischen eisernen Dampfschiffe als Bewei- von der Zähigkeit Schwedischen Eisen« gezeigt worden; dagegen atir*» das Prcuv.i-.he d< beide Dampfschiff „Naglrr" »o wir auch dos Schwedische „Umei" nur ein Mal auf Klippen, und beide waren von Englischem Eisen .





Die Güte de« Fahrzeuges aber augenblieklicli «erlorcn und »unken. bedingt wesentlich den Erfolg der Expedition. Ich kannte diese» noch weiter ausfUhren, doch mag e- hiermit genug »ein, bcHondera da die Männer, denen der Auftrag zu der gefahrvollen llci»c wird, gewisa seihst im Stande sind, di—- »Punkt zu beurtheilrn; ich habe nur gemeint, einen Fingerzeig geben zu können, und wünsche hiermit der Expedition den nllentlQelüicbstcn Erfolg zur Lötung de» grSeaten Problem« , das fUr die Kcuului»* unsere« Plauelcu noch übrig ist.'

Wenu wähnung

ich des Vorschlages thue,

bei

Gelegenheit Er-

dieser

im Anschluss an obigen Bericht, so hat dos

seinen Grund darin, dass gerade die Nordpol-Angelegenhoit

wieder einmal

gezeigt bat,

wie das grosse

geographische

Interesse bei uns Deutschen noch in hohem Grade einer gemeinsamen koneentrironden praktischen Anwendung fähig ist

und bedarf.

Der ungeheure Aufschwung, den senschaft in der neueren Zeit

land

genommen hat,

kund gegobon,

u. A.

die geographische

auoh besonders

auch in dor zunehmenden Bildung Geo-

graphischer Gesellschaften

;

den schon früher uxistirenden

Vereinen dieser Art in Berlin, Frankfurt folgten in

Wis-

Deutsch-

in

lmt sich auf die mannigfachste Weise

n.

M.

,

Darmstadt

den letzten Jahren diejenigen in Wien, Leipzig

und Dresden, und während dieser Aufsatz im Druck befindlich ist, gehen mir Plan und Statuten einer neuen „Geogra81*

Digitized

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I

Die Deutsche Nordfahrt.

160 phisehen Gesellschaft 12. April zu

Thüringen”

für

Dresden

aus

d.

50

d.

Pf.

ihrem Wesen

Geographischen Gesellschaft

der Englischen

Sterl.

zu bestreiten

').

wie schmeichelhaft

hatte,

auch auf der

es

nach

anderen Seite sein mag, das» die Engländer unsere Deutschen

hauptsächlich einen lokalen Charakter, der an dun betreffen-

Forscher solcher Gcld-Unteretützungen für würdig erachten!

Alle

Vereine

diese

den Ort geknüpft

ist,

und wenn

stehen

so

einem grossen permanenten Fonds,

diese

dennoch dem Hauptzweck und der Grund-Eigcnscluift des

Zusammenkünften im Auge,

lichen,

bei

Übelstände

Die Grün-

dung neuer Deutscher Geographischer Vereine, auch nach einem umfassenderen Plane,

die erwähnten bisher bestehenden

und wahrhaft Grosses zu

entfernen

Mau denke

leisten

im

1

00.000

Mitgliedern, die bei einem jährlichen Beitrage von

1

Thaler

sein.

1

Summe

zu verwendende

für jedes Mitglied eine alljährlich

von etwa

wiederholt in Vorschlag ge-

ist

mit

ausschliess-

sich eine Gesellschaft von

Stunde

denen geographische

Vorträge oder Unterhaltungen geboten werden.

würde

ditionen bestimmt,

meist monat-

persönliche Vereinigungspunkte in geselligen,

und

speziell

Deutsche Forschungsreisen uud Entdeckuugs-Expo-

lich für

Diese nämlich haben in erster Linie

Vereins ziemlich fern.

Deutsche Geographische Gesellschaft

Eine grosse

unter ihren Mitgliedern

sie

aufweisen,

Persönlichkeiten

auswärtige

haben

jedoch

00.000 Thlr. zur Disposition hätte! Jedes Mitglied

j

kommen, mündlich und

privatim und öffentlich,

schriftlich,

und Dr. 0. Volger wies noch

der Ersten Allgemeinen

in

Versammlung Deutscher Geographen 23.

zur Förderung der Erdkunde” hin

Die

in

Erunkfurt

M. am

a.

1865 „auf einen allgemeinen Deutschen Verein

Juli

bereits

a

erhielte für seinen Beitrag eines Thalere in möglichst schneller

Zusendung

uud Entdeckungen der uusgesandten Forscher, Milglieder

).

bestellenden Geographischen Gesellschaften,

Form entsprechender Druckschriften die Aufnahmen

in

originalen Nachrichten, Briefe, Berichte, Karten,

nur

vielleicht

jährlich käuflich

für

einen

so fördernd und nützlich sic auch in vielen Dichtungen sein

gross vorkommt, der bedenke, dass

mögen, lassen Eine Seite uuscrer geographischen Bestrebun-

lionen

gen noch

sein würde, unter je

tust

Aussendung

ganz unberührt, nämlich die Ausrüstung uud eigener

Deutscher

Forschung»- Expeditionen;

kaum, dass diesem und jenem unbemittelten Forscher eine und unbedeutende pekuniäre Unterstützung aus den

kleine

Wenn

bescheidenen Vereinskassen zugewandt werden kann.

Deutsche

Sollte das, bei der

Dcutscheu Bildung, bei dem schon vorhan-

denen ungeheuren Interesse für die Geographie, nicht möglich sein?

Ganz gewiss! Man versuche

sten Kreise, uud es möchte sich

os nur in seinem näch-

hernussteilen,

Secmanu uud Schomburgk, unsere llohlfs und Kadde, unsere Haust, Junghuhn und Zollinger, ltussegger, Kotschy uud Werne ihrem wissenschaftlichen Drange folgen wollen,

Mitglieder anzuwerbeu sein dürften.

fremden Dienst gehen

um

und

Sold arbeiten und ihr Leben riskiren.

Da

Regierungen,

Vereine

dem

keine wissenschaftlichen

grossen, weiten,

die Mittel

giebt

fremden es

kuino

daheim

in

wohlhabenden Deutschland, die ihnen

zu ihren Unternehmungen

bieten,

sie

müssen

nach England, nach Russland, nach Holland gehen, oder

um

Ein,

nicht

sondern

willkommen

Mitglieder

genommen werden

im Geiste sehe

;

und nicht am geringsten

bungen der Deutschen

dass

tief

hard Rohlfs seine weite und so wichtige uud verdienstvolle Reise durch

Marokko und Tuat zum grössten Theil von

6ind

Der vorgeschlagcue

)

Amtlicher Bericht n.

s.

w. S. 21.

wenn auch

auf-

die

geographischen Bestre-

die

im Ausluudc geachtet.

erscheint

zeitgemäss und

unausgesetzten ruhmreichen und

verdienstvollen Bestrebungen in unserem Volke. nicht sowohl die Veranlassung sein zu

J

gern

vorge-

ich deren eine zahlreiche

überall

Verein

eine natürliche Folgo der

aufopfernd Angersgt und »u'jtezrboitct Ton dom bekannten und hochgeachteten Reitenden und Schriftsteller Dr. Alexander Ziegler. Die Gesell»ehaft, die ihren ständigen Sita in Rnhla, dem Wohnaitie Ziegler'x, ihre monatlichen Versammlungen aber auch in Eisenach, Gotha, Weimar und anderen Orten Thüringens haben soll, bezweckt: „die Theilnahme für Länder- und Völkerkunde, so wie die Ergebnisse der darauf bezüglichen Forschungen in weiteren Kreisen zu verbreiten und diese KundamentnlWisscnscbaften dem praktischen Leben näher zu bringen". Die Namensliste weist über 300 Torgeschlagene Mitglieder auf. ')

stets

dem

Nationen

keineu guten Klang in der Welt haben, die Deutsche Wissenschaft

von

,

sie

aus anderen

und manche uudere Verhältnisse Deutschlands

politischen

ein Ger-

Pascha

mehr

Länder Ausländer

Schuar uus allen Theilen der Erde, denn

Ägypten

den

aller

dass unter

noch

die bestehen-

heissen, eben so könnten auch bei

Wie

an

Und wie

keineswegs ausschliesscn , ju im Gegentheil schlugenen Vereine

beschämend für die grosse Deutsche Nation

Unterstützung

und

6

vielleicht

den Geographischen Gesellschaften

oder das Gouvernement von Neu-Sceland wenden.

sich

60 Mil-

und dass es daher nur nöthig 600 Personen Ein Mitglied zu finden.

giebt,

600

so müssen sie in

2 Thalor

die Zahl 100.000 zu

es mindestens

daher unsere Barth, Overweg und Vogel, unsere Schlagintweit,

die für Nicht-

von

Preis

Wem

gemacht wären.

,

duss

sic

sogar

Männer kosten, sondern Aufgabe erleichtern, ja

Denn

er in

das

mancher

würde denselben vielen Fullen ihr

dieser wissenschaftliche

braver

ihre schwere

Leben

retten.

Drang kennt keine Gefahr,

keine Todesfurcht, und in den schwierigsten sten Verhältnissen wird

Er würde

Unternehmungen, so

Leben

dem einmal

und armselig-

gesteckten Ziele nach-

Eduard Vogel nach Wudai zu folgcu, bezahlten schon Manche mit ihrem Leben: Neimuns, Stcudnor, Beurgestrebt.

Jl

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Die Deutsche Nordfahrt.

mann

Schubert,

,

und doch

befindet sich so eben Gerhard

Rohlfa auf demselben gefahrvollen Wege.

Hat wohl

je ein

’),

Ledyard

gröss-

ein Amerikaner,

,

Männer

Mungo Park und

Ruhmes:

unsterblichen

die Deutschen Horucmaun*), Röntgen und Ludwig Burckhardt, waren ihro Sendboten und wurden in ihrem Dienst und aus ihren

Mitteln zu geographischen Erforschungen ausgesandt

Jahre 1831 |

ging

African

die

Association

die

in

).

Im

Royal

Geographical Society of London über*), die bis

zum heu-

Tage der wichtigste und nützlichste

Geographi-

tigen

Vereine geblieben

schen

aller

ist.

Die Zeit für die Gründung des vorgcschlagenen Vereins

gedanken kurz und klar so fasse:

3.

ist:

Lucos, Major Houghton, Nicholls, vor Allen aber jene

nicht länger eine in den meisten Fällen so hülflose Genossen-

2.

geworden

Wichtigkeit

ten

schaft bleiben, sondern eine Belbst ausfuhrcude, unabhängige,

1.

und

graphische Wissenschaft von der nachhaltigsten

solchen Vereins aber würden sie und ihre Freunde daheim

Ich muss mich begnügen, bei dieser Gelegenheit eine

An-

durch ihre Unternehmungen und Expeditionen für die geo-

,

längst gehegte Ideo bloss anzudeuten, indem ich den Grund-

ersten

gab und, obgleich nur aus 95 Mitgliedern bestehend 3

stoss

Unternehmen ein traurigeres Missgeschick erlebt, als die von der Deckcn'sche Expedition? Und doch setzt Dr. Otto Keretcn Alles daran, um in jene Länder zurückzukohren. Alle diese Männer gereichen Deutschland zur Ehre und zum Ruhme sie gehören zu den wahren Trägern der Durch Bildung eines geistigen Macht unseres Vaterlandes.

wissenschaftliche Macht.

161

nachherigcn Geographischen Gesellschaften den

Bildung eines grossen Deutschen, Uber die gunzc Erde

scheint

ausgedehnten Geographischen Vereins, dessen Mitglied-

das

schaft auch allen anderen Nationen zugänglich

grosses

Zweck, eine jährliche Ausgabe von mindestens

1

ist.

00.000

und

Bilduug und Wissenschaft

passende.

eine

Interesse

für

stets

die

geographische

Wissenschaft

fiorirt, ist

zunehmendes, geographische Vereine

Art blühen und vermehren sich, Alpin c Club*

in

ein aller

England,

Thalcr zu ermöglichen, Behufs Unterstützung, Aus-

der Schweiz, Italien und Österreich haben sich die spezielle

rüstung und Aussendung wissenschaftlich - geographi-

Erforschung der Alpen

scher und nnturgcschichtlicher Entdcckungs- und Er-

Aufnahme von

forschungs-Expeditionen, zur Erweiterung der Kennt-

näre

niss unserer Erde.

wird gegenwärtig

Die Mitglieder erhalten für ihren Beitrag (sage lcr) ein

1

Tha-

Äquivalent in gedruckten Original - Berichten

und Karten über

die Seitens des Vorcins ausgeführten

3 ), ein anderer Verein die genaue Palästina 6) zur Aufgabe gemacht, was Missio-

an allen Ecken der Welt für die Geographie gethan,

uueh einem einheitlichen und systemati-

schen Plano zuerst erschöpfend regt es sich und drängt die aller Orteu,

zum

zusammcngestellt

*)•

überall

thatkräftigen Fortschritt,

und

über dio ganze Erde zerstreuten Freunde

Unternehmungen. 4.

Die Mitglieder wählen einon borathenden Ehren- und einen honorirten geschäftsführenden Vorstand, welche beide jo nach Bedürfniss zusammentreten.

6.

Dagegen besteht das Bund des Vereins nicht sowohl in häufig wiederkehrenden (monatlichen oder wöchentlichen)

Zusammenkünften, sondern

getheilten Druckschriften

in

den prompt mit-

und Karten und

vielleicht

nur in einer grossen Jahres- Versammlung an ein und demselben oder an wechselnden Orten, je nachdem darüber abgestimmt werden mag.

Wenn

')

Prococdings of tbc African Association,

I,

London 1790, pp. V

ff.

; der für jene Englische Gesellschaft in den Jahren ) Hornemann, 1797 bis 1900 das Innere Afrika'» erforscht«, war, wir Oscar Prschel seiner „Geschichte der Erdkunde" (S. 506) bemerkt, „der erat« Deutsche Entdeckungs-Heisende, so wie der erste Reisende, der eine Reisekarte mit Bemerkungen xur Beschreibung dcT Bodennatur und deT Gewächacracheinungen versehen hat, ein Muster, das für Afrika Dr. Ueinrieh Barth (oder vielmehr derjenige, der die Konstruktion und Zeichnung seiner Karten ausführte) befolgte und das jetat immer allgemeiner wird". 3 ) Die Worte, mit denen die African Aeaociation am 9. Juni 1788 ihr Programm eröffnete, haben noch bis aum heutigen Tage ihre volle Geltung „Unter den Gegenständen der Forschungen, die unsere Aufmerksamkeit am meisten fesseln, giebt es vielleicht keinen, der die Neugierde vom Kindes- bis xum Greisenaiter so unablässig auspornt,. keinen, den Gelehrte und Ungolchrto gleich begierig zu ergründen wünschen, als die Naturbeschaffenheit und Geschichte derjenigen Theile unserer Erde, die unserem Wissen bisher verborgen und unerforscht bliebnn. Dieses Verlangen haben die Reisen des verstorbenen Captsin Cook in so weit befriedigt, dass ea aur See mit Ausnahme der Pole Nichts von Bedeutung mehr au erforschen giebt; aber au Lande ist das an Entdeckende noch ao ausgedehnt, dass es wenigstens ein DritthcU der bewohnbaren Erdoberfläche umfasst, denn beträchtliche Thsüe von Asien, noch grössere von Amerika und fast ganx Afrika sind noch unerforscht und unbekannt." (Proc. I, p. 8.)

in

dann ein aufopfernder Mann, wie Gerhard Rohlfs,

der sich dio schwierigsten Reisen zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat und auf keine Weise, durch keine Schwierigkeiten davon abgebracht werden kann, zu unterstützen

ist,

so brauchen wir wenigstens nicht mehr horumzubetteln, und die wirklich bettelhaften Zuständo in unseren Deutschen

geographischen Unternehmungen im Allgemeinen hätten dann

:

*)

ein Ende.

»)

Der allerersten Geographischen Gesellschaft, die es gegeben hat, lag derselbe Gedanke und derselbe Zweck zu Gruudc, das war die African Awciation in London, dio Bchon im Jahre 1788 gegründet wurde, zur Bildung

aller

•)



Journal R. G. S. 1, p. 257. „Geogr. Mittb.” 1866, SS. 432 ff. „Geogr. Mitth." 1866, Heft IU, SS. 121

ff.

T ) Herr Prediger Dr. Grundemann hat von seinem Prediger-Amte auf längere Zeit Urlaub genommen, um iu der hiesigen Anstalt, unter direkter Mitwirkung der verschiedenen Mission*- Gesellschaften und der einzelnen Missionäre in allen Theilen der Erde selbst, ein ausführliches

Kartenwerk au bearbeiten.

I

Die Deutsche Nordfahrt.

162 der Geographie würden in

dem vorgeschlagcncn

Vertreter wissenschaftlicher Zweige sich zu vereinigen vermocht, warum sollten es die Geographen nicht auch dahin bringen, sich zu kouccntrircu und durch diese Kouceutratiou energisch auf die Ferne zu wirken, was bis jetzt entweder der Privatbcgoisterung oder den besser vereinigten Ausländern gelungen ist? Es muss sich aber ein Mann an die Spitze „ stellen, dessen Name die schwer zu Einigenden schon im geistigen Siuno um sich versammelt hält. Ich war schon im Herbst im Begriff, mit Ihnen persönlich darüber Rücksprache zu nehmen , aus den Zeitungen aber ersah ich, dass Sie in Sachen der NordpolExpedition vielfach abwesend und daher schwer anzuSind Sie jedoch mit meinen Vortreffen sein möchten. schlägen im Allgemeinen einverstanden, so werde ich gern bereit sein, zu weiterer Verhandlung zu Ihnen nach Gotha zu reisen.”

Verein einen j

mächtigen Verciuigungspuukt, eiuen Hebel zu grossen Wer-

Von den Zeichen

ken

besitzen.

seit

längerer Zeit

zur Kenntnis» gekommen sind, will ich

bei dieser Gelegenheit

zember

1

bloss

eines Schreibens

ausziiglich gedenken,

865

dass ich

gleicher Sympathien, die mir

Namou und

„Obgleich

vom

15.

De-

——

wobei ich bemerken muss,

Ort zu verschweigen veranlasst bin.

ich nicht die

Ehre habe. Ihnen persönlich

bekuunt zu sein, so sehe ich doch voraus, dass Sie dem Nachstehenden einige Beachtung schenals ... ken werden. Es existirt in hiesiger Provinz ein Mann, der ohne Kinder und nähere Verwandte ein liittergut Dieser Besitz, soll und sonstiges Vermögen besitzt. wird er nicht an lachende Erben zersplittert werden zu einer Stiftung vermacht werden müssen. Da habe ob cs nicht heilsamer als mancher ich nun geduckt andere Stiftungszweck sein würdo, einmal auch eine geographische Stiftung zu errichten, die Revenuen zum grössten Theile zu Entdeckungsreisen, das Schloss und einen kleineren Theil zur Versorgung und als Asyl für invulidc Geographen und Reisende zu verwenden. Ich .

,

,

Ich füge hinzu,

schen

Indem

ich jetzt

zu erwähnen ,





,

jährigen,

in

Es handelt

und

200.000

sich

bei einer

um

einen

Tlialer.

ganz vorübergehend Gelegenheit nahm,

glaubt;

allgemeinen Deutschen Gesellschaft ich

Gegenstand zur Bernthung

allen

und dass diese Gesellschaft Korporntionsrochto erwürbe, was bekanntlich keine Schwierigkeiten hat. Haben doch die Naturforscher und fast alle anderen

Folge einer vorhergegangenen

Januar einleiteudc Verabredungen zwi-

der Idee einer grossen

„Soll

centrirten,

17.

uns getroffen wurden.

Gegenstand von etwa

gestellt

,

am

Besprechung

,

werden könnte, fiir den Plan zu gewinnen sein würde. jedoch die Idee ins Leben treten, so muss vor Dingen eine Person in Gestalt einer Korporation vorhanden sein, welche als Fideikommisserbe den Zweck der Stiftung für jetzige und künftige Zeiten vertritt. Eine solche juristische Person könnte dadurch geschaffen werden dass die zerstreuten geographischen Kräfte, resp. die darauf bezüglichen Deutschen Geographischen Gesellschaften nach Art der Englischen sich kon-

in

Mitte Januar express nach Gotha zu reisen,

wenn ihm zweifle nicht dass der betrettende Mann eine solche im Voraus wohlgcrcgelte Verwendung seines zu hinterlassenden Vermögens in gewisse Aussicht ,

dass

Korrespondenz der betreffende Herr wirklich die Güte hatte,

,

dass

dieselbe

einen geeigneten

und Bcschlicssuug

in

der dicss-

Frankfurt (vielleicht Anfang September) Statt

findenden Geographen-Versammlung nbgeben könne.

Inzwi-

schen bitte ich Thcilnohmcudc und Zustimmendc unter den verehrten Losem, mir ihre Ansicht geneigtest mitzutheilen,

und Solche,

die als Mitglieder des vorgcschlagcneu Vereins

beizutreten geuuigt sein würden, ihre

Namen und Adressen

gefälligst einzusenden.

A. Pctcnnann, Gotha, 23. April 1866.

Geographische Notizen. Die Kaninchen auf Helgoland. (Mil 3 Karten von Helgoland in vcr»ehiodenen Maatattäbcn,

als man nuch den Berichten des Herrn Dr. Buchenau hätte erwarten können und müssen. Am ersten Tage wurden nämlich von einem bewaffneten Jäger, vier Männern zum Ausgraben der Kuiiinchcn und fünf Frettchen von früh 9 Uhr bis Nachmittags 1 Dhr fünf Kaninchen erlegt. Ausserdem mochten vielleicht zwei bis drei Stück in den Röhren verschüttet worden sein und sonst wurden sechs bis sieben ausserdem gesehen. Die meisten Röhren erwiesen sich als leer. Einen Holländischen Dünen -Jäger würden solche Jagdgriinde wenig zufrieden stellen. Dort erlegt ein einziger Schütze ohne Frettchen in derselben Zeit 25 bis 35 Stück. Und doch denkt bei dieser Häufigkeit in Holland Niemand daran, die Thierehun. auszurotten, noch weniger bildet inan sich ein, eie könnten die Dünen (Hollands einzige Schutzmauer gegen das Meer)

solche Resultate geliefert, ».

Tafel 7.)

Bezug auf die briefliche Mittheilung „Die Zukunft der Düne von Helgoland” im Februar-Heft (S. 81) ist uns ein Artikel zugegaugen, der Erläuterungen und weitere Nachrichten des Gouvernements - Sekretär von Helgoland, Herrn Maler Gätke, enthält. Nach dem Grundsatz „audiatur et altera pars” nehmen wir ihu mit einigen Kürzungen In

hier auf.

Wie Herr Gätke meldet, „hotte der Gouverneur während seines Aufenthaltes in England im November vorigen Jahres, als er zuerst von der angeblichen Gefährlichkeit der Kaninchen aus der Englischeu Presse Kunde erhielt, sofort einen Jäger engagirt, der mit Hülle von Frettchen die Ausrottung Diese Jagden nun haben keineswegs der Thiore begann.

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Notizen.

zu Grundo richten. Wer mit der Lebensweise der Kaninchen genauer vertraut ist, wird wissen, dass dieselben durch ihr Uutcrwiihlcn eigentlich wonig schallen können, indem sie nicht wie Maulwürfe und andere ausschliesscnd unterirdische Thiere lange Gänge, sondern mehr senkrechte Röhren anlegen, ausserdem aber von don am meisten gefährdeten Stelleu, nämlich den Rändern der Düne, sich fern halteu. Hier würde ihre Kxistcuz selbst gefährdet sein und überdies« sagt ihnen auch der zu stark mit .Salz geschwängerte Roden nicht zu. Man findet daher nur zeitweise die Kaninchen nahe um Rande der Dune liier aber niemals ihre Röhren. „Der zum Zusammenhalten des Flugsandes nothwendigen Vegetation werden die Kaninchen vielleicht eher nachtheilig, indes« auch nur erst daun, wenn sie in Unzahl vorhauden sind. Sonst wird der Schaden nie erheblich werden können, du die Kaninchen nicht die Wurzeln angehen, sondern sich Die eigentlichen Feinde an Blätter und Sprossen halten. de* Prtanzcnwuchses werden daher wie überall nur dio wahrhaft schädlichen Wühlmäuse sein können '). „Die Helgoländer Düne scheint überhaupt dem Fortkommen der Koninclien nicht besonders günstig zu sein denn schon einige Mul sind sie hier ohne Zuthuu der Menschen nach und nuch von selbst uusgestorbou. Diu Behörde (nicht der jetzige Gouverneur) sorgte aber immer dafür, dass von Zeit zu Zeit neue Kaninchen wieder cingofiihrt wurden, zum „Vergnügen der Badegäste”. So liess man 1847 von den benachbarten Inseln 75 Stück kommen, allein diese vorschwauden nach und nach ebenfalls spurlos. Kine Hauptursache dieses raschen Verschwindens der Kaninchen sind ohne allen Zweifel Raubvögel (auch Ruhen), die auf ihren Wanderungen Helgoland als Ruhepunkt gern benutzen. In Holland, wo »ich ganz ähnliche Verhältnisse darbieten, kann

,



,

,

,

i

Bevölkerung von Bei



herrorgeht.

A. P.

Krähenhütte u. 8. w.) fo rot massig betrieben wird. „Vor zwei Jahren lies« der jetzige Gouverneur die bescheidene Zahl von fünf Kaninchen- Paaren auf der Düne auBsetzen, lediglich in der Absicht, «ich mit deren Jagd eine Unterhaltung zu verschaffen. Im Hinblick uuf diesen äusserst geringen Wildbestand, den ein Badegast binnen einigen Tugen hätto vernichten können, wird es daher auch Riemanden unbillig Vorkommen wenn der Gouverneur dio Thiere als „Privateigonthum” bezeichncte und die Jagd auf dieselben nicht Jedem Preis gab. Das* er die Thiere im Winter »ogar füttern liess, wird keinen Forstmann verwundern, denn bei den im Gunzen urmseligen Vegetation*- Verhältnissen wären die Thiere ohne dies«' Hülfe jedenfalls elendiglich umgekommeu. Trotz der bekannten enormen Fruchtbarkeit der Kaninchen butten sieh dieselben vorausgesetzt, das* keines zu Grunde gegangen wäre, im ersten Jahre nur auf 70 bis 75 Stück vermehren können, eine Anzahl, die ein Jäger durch sein Gewehr ohne anderweitige Hülfe sehr wohl in .Schranken halteu kaun, will er dieselben nicht eben in den ersten Paar Jagdtagen völlig ausrotten. Allo diese Thutsachen welche freilich Manche« iu einem anderen Lichte erscheinen lassen, beweisen, duss die Kaninchen wohl nio so Überhund genommen haben würden und höchst wahrscheinlich wie schon früher nach und nach selbst wieder verschwunden wären. Von einem Untergang der Düne durch die Kaniuehen kann aber nicht wohl die Rede sein, denn sonst wurden dio Helgoländer, denen die Erhaltung ihrer Düne doch mehr als einem fremden Besucher um Herzen liegen wird wohl schon selbst aus ihrer „ „Lethargie”” erwarbt sein und Abhülfe geschafft haben. „Schliesslich erwähne ich noch, um auch die Ängstlichsten zu beruhigen, dass der Gouverneur sogar ein Frettchen auf der Düue hat aussetzen lassen, damit der völlige Untergang der Kaninchen so schnell als möglich herlieigcfuhrt wird. Die Zukunft der Düne Helgoland'* dürfte also zunächst für gesichert zu betrachten sein.” ,

,

') Einer der grOndlirti»t«n Kenner Helgoland'«, der in der KaninclienPragc wohl ganz unparteiische Botaniker Ern»t Halber, erzählt in einem kUriiieh gedruckten Bericht Über dio in den Jahren 1861 und 18(12 auf Helgoland gesammelten Laudkryptogamen („Botanische Zeitung", 23. Marx 1866) Folgende«: „Ich war erstaunt, die Phnnerogamen-Flora Zum Theil war Helgoland'« ürnier iu finden, als ich «ie je gesehen. daran ohne Zweifel die grosse Dürre Schuld, die auf der ohnehin wasserlosen Insel um so nachtheiliger wirken musste. Die Sandinsel war geradezu ihre« Vcgetationakleidea beraubt, denn bis auf ltippopbaü rbamnoides und die drei in meinen Schriften („Die Vegetation auf Helgoland'', Hamburg 1861 63, und „Nordsee-Studien", Hamburg 1863) erwähnten Sandgräaer war fast Nichts von den früher die sämmtliclien Dünen bedeckenden I’flanxtn übrig geblieben. Nur ganz vereinzelt fand man Exemplare von Obionc peduncnlat« .V

von den übrigen

Strecke

sollte

— 45,

m

Cabanis’ Journal, Januar-Heft 1865, SS. 42 ’) Publicirt auszüglich in „Gcogr. Mittb." Ergänzungsband 111, Nr. 15, S. 39.

deren Pflanzenwuchs mehr und

:

gänzen können.“

Die Jahreszeit war zwar gerückt,

um

noch

nicht

weit genug vor-

mit Sicherheit auf gutes Wetter rechnen zu

können, wir ritten aber dennoch den 29. Oktober von Hause fort,

um

die Ersten

am

Platze zu sein.

Es

hatte die beiden

vorhergehenden Tage ziemlich stark geregnet, des 29. aber heiterte der

Himmel

sielt

am Morgen

plötzlich auf

und

es

diese» Wege», nämlich gemacht; mau kommt an einer Stelle an einen in itas Meer Torspringcmlen Felsen, wo man eine senkrecht abfallende Wand in der Länge von etwa 20 Schritt passiven muss, indem man mit den Zehen auf die schmalen Vorsprünge derselben tritt und «ich mit den Hunden an die aus den Spalten herrorwachsenden Striiuchnr hält; etwa 15 Fus» tiefer brauden die Wogen an grossen Steinen. Man begreift kaum, da«s Menschen mit sehweren Lasten diese Strecke passiren können. Ich und meine beiden Reisegefährten, wir getränten uns längere Zeit nicht, dies» au wagen, indes« unser Führer ging voran, kam wieder, redete uns an und am Ende kamen wir ganx gut herüber. Dr. R. A. Philippi. ')

Im Januar 1853 habe

vom Bio bueno

bis Latnikuapi,

ich einen Theii

172

Die „Cordillera pelada”, das ..Kahle Gebirge”, der Provinz Valdivia.

wehte ein ziemlich starker Südwind, der uns Hoffuuug auf

Tage schönes Wetter gab, die wir benutzen wollten.

ein Paar

Alle Vorbereitungen waren

um

getroffen,

bereits

wir

dass

so

9 Uhr Morgens fortreiten konnten. zutu

Bach

Estero de las Trancus bieten wenig Interessantes dar.

Man

kommt über den Hügelrücken von

bis

Pilpilcahuin, der ziemlich

von Indiern, und dieselbe

namentlich

stark bevölkert ist,

Vegetation wie der fruchtbare Theil der Provinz zeigt. der Hügel

Hälfte

welchem zahlreiche Chilenische Erdbeeren blühten, ist

Die

reichem Graswuchs bedeckt,

mit

ist

in

die undere

Wald, hauptsächlich von Roblc (Fngus valdiviana), Laurel

Lingue

ülino (Eucryphin cordifolia),

aromatica),

(Laurelia

(Pensen Lingue), Nogal

Ralrales

und Avellanos,

in

und grüngelben

(Lomatia obliqua), Notru (Embo-

in

Coigues

und ab und au

reles

30 Fürs hoch

in

Geschieht Chusquea

man Bäume

Chusquea vuldiviensis

sieht

die

die

steigen.

repräsentirt

holzigem soliden, Viehfutter um! zu bar.) in

manchen ökonomischen Zwecken brauch-

Häufig genug war die Copigue (Lapugeria rosea), die

Europa noch so theucr bezahlt wird, aber da

Moose

Blüthensteme„des

Maqui) und einzelnen Tique

einer

der mit

mehr odor weniger dicken Schicht Dammerde bedeckt

ist und, wie man in dem Cancagua, einem

einigen Schluchten

kann, auf

sehen

tertiären Thonsandstein, uuflicgt,

selben, der bei Coroncl, Lota u. ist

Das Erdreich

punctatum).

oder basaltischem Tuff,

s.

dem-

w. so mächtig entwickelt

und die wichtigen Steinkohlen- oder vielmehr Braun-

kohlen

Bergwerke

-

Hier

enthält.

Chile's

zeigt

nur

er

schwache Spuren von Kohlen, ohne andere organischo Beste.

Etwa

eine liulbc Viertelstunde vor

fängt

der Glimmerschiefer

Chile's,

und mit ihm

au

dem

(Fugus Dombeyi), nächst

dem Bach de

las

Trancas

der Coigue

Alcreo der kolossalste

Baum

denn Stämme v n 5 und 6 Fuss Durchmesser sind

keine Seltenheit.

Der Estero de

Truncus, dessen einheimischer

las

ist,

einer

Krümmung uueh

Nord nach Süd, jedoch mit

Farnwasser)

Westen, behält

dass das

Quilquileo

aufgenommen, in

1

die

von Osten

er

sich

den Bio bueno.

Er war

in

blühten

Wasser den Pferden

bis

über den Bauch reichte

1

Lajos (Schieferbach). der

mit

$

Stunden den kleinen Estero

Dor Boden besteht ganz aus einer

dickeren

Schicht eisenschüssigen Thoncs bedeckt

Daiumcrdc

aufliegt.

Hier

ist

ist,

oder

dünneren

auf welchem die

mau schon im Urwald,

die

Seiten des

Weges

aber geruchlosen Viola rubella mit

und V. maculata mit gold-

Höher hinauf verschwinden

die Notrus,

Luma)

und Tayus oder Polos santos (Flotonia diocauthoides). beidun

Die

Bäume gelangen hier zu kolossalen DimenStämme erheben sich schlank wie Mastbäume

letzten ,

ihre

wohl 100 Fuss hoch und haben nicht selten einon Durchmesser von 2 Fuss.

Die Chusquea valdiviensis macht der

Ch. Quila Platz, die noch undurchdringlichere Büsche bildet,

aber selten über 3 bis 10 Fuss hoch wird, und die Rotdea

Art

ersetzt als

ist

Concopcion, Nublo des Laurel

tritt

der Beülf, welcher vielleicht eine an-

Baum

der gleichnamige u. s.

dor Provinzen

w. (Fngus prooora);

an die Stelle

der Vauvan (Laurelia serrata), der ein viel

schlechteres Holz hat: der Meli (Mvrtus Meli) wird häufig,

der sieh durch seine wuissc Kinde

man

las

Flechten von Körben

An den

einige Pitrapitras (Eugenia planipcs), Luraas (Mvrtus

Luma

de

Azahar (Luzuriagu

Avellanos und Laureles, man sieht an deren Stelle Tineos (Weinmannia trichosperma), Tiacns (Caldeluvin pauiculata)

und dass zwei Knechte, die kleine Pferde hatten, durch-

Glimmerschiefer,



gelben Blumen.

schwimmen mussten. Nachdem der Weg diesen Bach passirt hat, wo das letzte Haus steht, steigt er allmählich, aber ohne Unterbrechung, und erreicht nach

die reizendon,

rothen, V. Portalesii mit blauen

dere

der vorhergegangenen Tage so angeschwollen,

im

dem

werden daraus Stricke und Taue gemacht;

iu Chiloe

dort heisst die Pllanzc Qucliucja.)

und Coigues

Folge

zum

entlang laufenden Stengel dienen

und

Kül-

Stunde Weges bei

ihre

auf allen Baumstämmen aus

radicans) hervorleuchteten, denen später Früchte gleich rothen

nach

(eigentlich

wendet

etwa

diese ltichtung

und urgiesst sich daun des Begens

nachdem er

Osten, und

kommenden Bäche Futaco und külco,

Name

entspringt ein Paar Stunden weiter

nördlich und läuft ziemlich von

weisseu

die

sie

Korallen folgon. (Die zäheu, in den Spalten der Baumrinden

sionen

Collüco (ltothwasser)

zeigte

sie

rothen lilienartigen Blumen

fast

(Aristotelia

Barabusen

hohlen Stamm, sehr geschätzt als

nicht

Herbst blüht,

Maqui

die

der Tropen, es sind Gräser mit immergrünon Blättern und

noch nicht, wogegen

besteht aus vulkanischem

(Das artenreiche

Chile

in

(Guevinu Avellana), Boldo (Boldoa fragrans), Chacai (Colletia

oder Palomuerto (Aegotoxicum

Ame-

dor Südspitze

vermischen sich mit den Kobles, Ulmos und Lau-

thrium coccineum), Peld (Edwardsia Macnubianu), Avollano

crenata),

,

ziemlich

den Kubus arcticus oder Chamaemorus repräsentirt

rika’s

bis

oder

Nogales

deren Schatten dor kleine Kubus

rosenrothen Blumen

mit

schmackhaften Früchten wächst, der

Weges

Die ersten anderthalb Stunden

verschwunden, häufig sind die

Boidos sind

geoides

schon von

Weitem vom

unterscheidet und ein eben so kostbares Holz liefert sicht

ein

Paar Pflanzen

der

höchst giftigen

Latue

(Lycioplesium puberuium GrUeb., Latun venenosn Pb.), den

„Hexoubaum", Palo de las Brujas, der Clliloten, den man unglücklicher Weise, wenn man ihn ohne Blüthcn und Frucht sieht,

nicht

wohl von der Flotowia

deren Rinde bei Quetschungen u. dass

bisweilen

s.

unterscheiden

kann,

w. gebraucht wird, so

Vergiftungen entstehen.

Hier

findet

auch einzelne Maitenus magellanica, einen niedrigen

man

Baum

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Die „Cordillera pelada”, das „Kahle Gebirge”, der Provinz Valdivia. hartem Holz,

mit sehr Kolonisten

daher

auch die Chilenischen

ihn

der Magelluu-Strusse Lciio duro nennen (die

in

173

und Ranunculus pcdunculoris,

die goldgelbe Viola maculuta

der von der Magellan-Strasse bis in die nördlichen Provinzen

Feuerlündcr machen ihre Bogen daraus), fornor den Aromo

Chile’s

de Castilla (Azara lanceoluta, bei Gay vergesson) und zwei

gefunden wird, vollenden so ziemlich das Bild der Vegeta-

Namen Mama

gena, die beide den

neren Pflanzen die

sehr

sich

und Podocarpus nubi-

Suxegothca conspicua

Nadelhölzer:

fuhren.

und wesentlich von

leicht

wachsenden D.

weis*, nur in Chiloe

Unter den

der,

so

viel ich

ruscifolia unterscheidet,

und zwei kleine immergrüne Schraarotzcrsträucher, ausschliesslich auf

klei-

mir auf die Dccostca racemosa Ph.,

fielen

die fast

verkommt

Da

tion.

Höhepunkt

darunter wegzukoramen, na-

mentlich in der Quila, und au vielen Stellen

Schlamm, der den Pferden

ein fiiissiger reichte.

(Aralia

Hier

ln Iglesia,

Weg

an den Bauch

der „Teufolshollunder”, Sahuco dcl diablo

ist

häufig,

laetevirens),

lichem Laub, und

de

bis

den

füllte

kleiner

ein

man kommt durch

Baum

mit

zier-

die „Kirchthur”, Puerto

zwei Bäume, einen auf jeder Seite des Weges,

Höhe

die in gleicher

einen Zweig gegen einander entsenden,

die sich verflechten.

„Cordillera vieja" oder

Wir liessen links den Weg nach der „Qucma del Leon", einer an Alerco-

Biiumen reichen

Stelle, die jetzt

und folgten dem

Weg

schon ganz ausgebcutot

wo

nach der „Cordillora nueva”,

ist,

jetzt

Bald

waren wir

in Huallihuapi, einer kleinen offenen Ebene, die

von jungen

das meiste

Cipres (Liboccdrus

tetragona)

pntogonica) eingefasst

Bach

geschlagen wird.

Alerceholz

ist

und jungen Alorcc (Fitzroya

und duroh welche sich ein kleiner

schlängelt.

Huallihuapi

ist für

(Kmbothrium

Notru

den Botaniker sehr interessant. Der

war

ooccineum)

gerade

mit

seinen

scharinchrothcn BlUthcn über und über bedeckt, auch blühte die niedliche Eugenia correacfolia

bekommt, und rend

Eseallonia

eine Varietät

montane

noch zurück waren.

In

Mertensia glnucescens diente,

Häufig

in

,

,

die später gelbe Beeren

der Berberis buxifolia,

Ph.

und

Pornettya

diesen Büschen wächst

ein

in

Menge

wohl ver-

Furnkruut, welches

die Europäischen Gärten

wäh-

tenuifolia

cingeftihrt zu werden.

Baccharis mogcllauica, ein ziemlicher Strauch,

ist die

und zwischen den

niedrigen Gräsern: Dnnthonia chitensis,

Fcstuca purpurasoens, Trisctum depuuperutum Ph.. Isolepis n. sp.

,

Orcobolua clandestinus Ph.. Uncinia n.

oliganthus

Ph

. ,

kriecht

die

niedliche

sp.

Theil Amerika’* das Europäische Yaccinium präseutirt.

in

Grogr. Mittheilungei.

Juncus

1860, Heft

V’.

diesem

oxycoccus re-

Das hübsche, blau blühende Homoeanthus

Petorrosnn’s

,

Myrtus nuramuluria

der Magellau-Strasse und der Falkland-Insein, die

viscosus,

Weg

Weiterhin wurde der flüssiger

um

hier

es ein

ist

Ochsen

ihre

während

sie ihr d.

ist,

Früh-

Mehl

h.

ein Gleiches.

ständig

Augenblicke bücken musste,

die

lassen,

von geröstetem Weizen mit Wasser augerührt. Wir thaten

Myrten leben: Eremolepis verrucosa Griteb.

Estero de las Lajas

für die Breterschliiger,

stück zu sich nehmen, das meist ein Ulpo

war der Weg trockon und so breit, dass zwei Joch Ochsen bequem neben einander her gehen konnten, aber nun wurde er eng, die Zweige trafen oft von beiden Seiten zusammen, so dass man sich alle

zum

der hohen Cordillero

in

etwas Quila wächst, so

und Reitpferde etwas weiden

und I.cpidoceras Kingii. Bis

aber dort nur

,

in Huallihuapi

Schlamm, und gebückt

von dunen

Man

Hier blühte

grosscntheils

man

dass

fast

be-

sieht einzelne Alerces,

einer, der „pulo del hnsillo", die

Stamm wie Menge die

auf sich zieht, weil sein dreht ist

sehr schlecht,

so verwachsen,

reiten muss.

Aufmerksamkeit

eiu Pfropfenzieher ge-

schöne Tecoma valdi-

in

viana Ph. (Campsidiura chilense Sttm).

Nachdem wir noch wo der Schlamm wo ich

eine recht schlimme Stelle possirt hatten,

den Pferden

an die Mitte des Bauches reichte,

bis

neue Curdaraine fand

aber eine

(weil hier viel junger ner.

Er

den zu der noch

ReüU

,

die

wächst),

sogenannte Hualleria

wurde der

Weg

trocke-

bald in zwei; der eino geht nach Nor-

theilt sich .‘I

Stunden

4

bis

entfernten

Cordillera

nueva, der andere wendet sich nach Westen, nach der Cordillero

von Chuntrnigueu oder Thunthaiguen und nach dem

Meer. Diesen schlugen wir ein und nachdem wir einige kleine

Büche und schlammige Stellen hinter uns hatten, kamen wir nach einer offenen Stelle, wo ein Waldbrand Statt gefunden hatte

und wo

riaga ereetn folia

jetzt dio hübsche Myrtus Krausei Ph.. die Luzuund weiterhin die reizende Anemone hcpaticae-

wuchsen, doreu Blätter moines Erachtens mehr denen

Von

des Ephcu als denen der Leberblume ähneln.

huapi

an

senkt

er sich

hierher

bis

ist

der

etwas und

Weg

steigt

Hualli-

im Gunzen eben

,

über grosse Blöcke

nun von

Glimmerschiefer, die mit Columnca ovnta bedeckt sind, hinab

zum Bache

Clmntruiguen, der nach Norden

wahrscheinlich

in

den

Futa- Fluss

Stunde hatten wir sodann

Abhang folia,

zum

erschien

steil

orsten

deren rosonrothe Lilien

der Copigue gleitete,

thoides),

und

sind

dio

flieset

Eine ganze

ergiesst.

hinan zu steigen.

Mal

und sich

Auf diesem

die schöne Philesia buxi-

kuum

kleiner als dio

Blumen

von nun an lange Zeit uns be-

auch bemerkte ich einen Tayu (Flotoniu dinenndessen

Stamm

beinahe 5 Fuss Durchmesser hatte

und der wahrscheinlich der grösste Baum unter den Synantherccn

ist.

Auf der Höhe angekommen hatten wir eine der grossNachdem wir vom Kstoro de Ins Trnnca* Bäume gesehen hatten, erblickten wir mit einem Mal über don Abhang hinweg die unend-

artigsten Aussichten.

an Nichts als Wald und

lichen

Llanos

und dahinter

die

hohe Cordillero mit ihren 53

Die „Cordillera pelada”, das „Kahle Gebirge", der Provinz Valdivia.

174

beschneiten Gipfeln, Uörncru und Nudeln. Daher heisst dieser diese Aussicht auch

Punkt der „Mirador”. So grandios die

von Menschen auf dieser immensen Strecke

Existenz

und auch das

vierfüssiges Thier, keinen Vogel hört

einen im Laubdach,

der Natur

quea nigricans Ph.) wächst, die nicht 5 Fuss hoch wird.

nur selten wird das

Gesang

den

durch

man,

„Chucao”

des

Etwas weiterhin übernachteten wir grossen Blöcken von Glimmerschiefer,

übergeht

;

dem Boden von Busch zu Busch hüpft, und kaum duss man ihn erblickt hat, wieder im Dickicht verschwunden ist. Eben so selten sind Insekten. Der Kontrast zwischen dem

vor Kälte.

Lebens

Armuth des

Die Ycgolution

höclist auffallend.

ist

Erreichen der

thierischeu

mit

ist

dem

Höhe wie mit einem Zauberschlag verwandelt diu Cordillera pcludu an. Der dicke Wald,

und hier fingt

der zuletzt hauptsächlich von kolossalen ltcüh's gebildet war,

hat plötzlich ein Ende,

Bäume,

verkrüppelte

mau

orblickt nur kleine, gleichsam

die sehr einzeln oder in kleinen, von

Es

einander entfernten Grup[>cn stehen.

Fagus

nitida Ph.

grünen Blättern

,

sind hauptsächlich

und eine andere Buehen-Art mit immervielleicht

nur eine durch die Unfrucht-

und das rauhe Klima hervorgebrachtc Dombeyi (ob F. olpina Poepp. ?), auf denen ich

barkeit des Bodens

Form von

F.

Misodcndron mncrophyllum Ph. und Geschlechtes,

M. macrolepis,

fand.

eine

Man

neue Art dieses

sieht viole trockene

Alcrco-Bäumo wie weisse Gespenster umherstehen, von denen keiner im

Stamm

dicker als höchstens 2 Fuss

junge Alerce von jeder Grösse.

Die

und

ist,

viele

häufigsten 8 trau ehe r

sind Philcsia buxifolia, Escallonia montana, eiuc Bateharis,

welche dieser Bo-

die niedliche Berberis Grisebachi Lrrhl.

taniker auch

in

der Magcllah - Strasse gefunden

Dcsfontainca Hookeri Dun. (D.

ilicifolia

hat,

und

Ph.).

wir wieder

in

eineu kleineu Wald,

Alerce, Podocarpus nuhigena

der hauptsächlich aus

und Drimys

chilensis (Canelo)

nebst einigen Pillupillo (Daphne pillopillo) bestand, welche

Baume sämmtlich sehr bescheidene Dimensionen und wo die Dcsfontainca überaus häufig ist. Diese der schönsten Sträucher, die ich kenne, mit dem Laub der Stechpalme

zeigten, ist

einer

schönen,

einigen

Feuer zu machen,

herrliches

Die

Wasser.

klar, aber sehr kalt, und als wir den folgenden Morgen aufstundön, waren die Sättel, die Schabracken u. s. w. mit Reif bedeckt und die Pferde und Maulthiere zitterten

in

Wir beeilten uns daher, zu satteln und wieder Bewegung zu kommen. Bald waren wir in einem Wäld-

chen mit sumpfigem Bodeu, das

aus Ca-

last ausschliesslich

nelo mit einzelnen wenigen Saxegotheu bestand.

Das UnterHonda Ph. ?), Desfontnineas,

holz bildeten Chuuras (Gaultoria

Weise keinen eigenen Namen zu haben maerostemmu (Chile’s) und Codo-

sonderbarer

die

scheinen, einzelne Fuchsiu

und Chaurus wuchs die

coipus und auf den Desfontaineas

vcrrucosu

Eremolcpis

Wäldchen

diesem

in die eigentliche Kuhle Cordillerc,

Namen

die vorzugsweise diesen

Aus

Menge.

in

kamen wir

heraustretend

ganze vom Mirador bis zur Montana verde in dor Ausdehnung von etwa 6 Stunden Weges und vielleicht 2 bis verdient, obgleich die

Strocke

3

Stunden Breite, so ziemlich

Namen

Der

führt.

um

oder hinab,

Ganzen

Weg

führt

6

Quadrat-Meilen,

diesen

zwar bisweilen etwas hinauf

ein kleines Thälclion zu überschreiten,

im

aber die Cordillera pelada eine einzige Hoch800 bis 900 Meter über dem Meeresspiegel liegen mag, etwa so hoch wie der Thüringer Wald. Nach Norden setzt sic sich, indem sie etwas niedriger und stärker ist

ebene, die

bewaldet wird, fort,

Diese kühle Strecke dauert« nicht lange und bald traten

klares

zwischen

der in Quarzschiefer

um

waren trockene Alerces,

hier

Quila für die Thicre und

Nacht war

überreichen Pflanzenwuehs und der

und kaum

und einen ueuen, dom

Lycopodium paniculatum ähnlichen, aber nnfrechton Bärlapp.

der auf

(Pteroptochus rubccula und Tarnii) unterbrochen,

klettert

Hier fand ich auch die Mertensia acuti-

eine Magellanische Pliunze,

foliu,

Leben scheint erstorben. Nirgends

thierische

man ein noch sicht man erblickt

Schweigen

ist,

denn Nichts verrät

so hat sie doch etwas Melancholisches,

um

eben so

liche Abfall

bis

die

in

unmittelbare

Nähe von Corral

gegen die Bucht gloichcn Namens abzufallen

steil steil

und ebenfalls mit Wald umsäumt

j

der süd-

ist

nach dem Rio bueno; den östlichen

habe ich

oben geschildert und zu dem westlichen gelangen wir bald. So weit da» Auge reicht sieht man auf der Cordillera pe,

lada Millionen

Entfernung

trockener Alercc-Bäume

von einander,

die dieser todten,

,

keiner von

alle

in

ziemlicher

Dicke,

erheblicher

öden Landschaft einen recht melancholi-

Bäume, welche zwi-

vereinigt er

schen

Munde wie

schen diesen zahllosen vegetabilischen Leichen aufschicssen,

Hier fand ich eine zweite Art Codocoipu eine Cantua. (Mvochilos angustus Ph.), verschieden von dem fast in ganz Chile wachsenden M. oblongus R. et P.. dessen Blätter auf

und die übrige spärliche, wie verkrüppelte Vegetation sind nicht im Stande, diesen Eindruck zu mildern. Was ist

glänzenden,

lcderartigen

scharlochrothe Böhrenblumen

goldgelbem

die Sennesblütter ersetzen,

während

aber die Ursache,

die jungen

Bäumen

den Tod von so zahllosen

die

Wurzel

hervorgebracht hat,

von denen offenbar keiner ein

Frauenkrankheiten angewendet wird. Der Weg führt noch

Alter erreicht hatte?

War

dem Lande bei

mit

Charakter geben;

die

mehrmals durch ähnliche Wäldchen, meist aber durch eine offene, mit grossen Quurzstiickcn bedeckte Ebene,

wo

ausser

den ölten erwähnten Strüuchern eine neue Art Quila (Chus-

es ciu Waldbrand, dessen

rung gänzlich verloren gegungen fruchtbare Boden nicht erreichen?

Fast

,

dass die

ist?

hohes

Erinne-

Oder erlaubt der

Bäume

ein höheres

möchte man Letzteres glauben,

un-

Alter

denn

die

Die „Cordillera pelada

das „Kahle Gebirge”, der Provinz Valdivia.

’,

ganze Hochebene trügt nuf ihrem Untergrund von Glimmer-

nur eine sehr diinno Schicht Erde

schiefer

Sand

reiner

und

ist,

an

die

,

oft

kommt der

vielen Stellen

dichte Rasen bilden

wenn

die,

Hoch-

es regnet, die

nen Zwoigc einzeln stehende Nüsschon bringt Lepidotha-

mnium zu den

im westlichen Theil derselben

fand

Ausdehnung

erreichen.

eine

so dass sie kreisrunde

förmigen Blättern bedeokt, aber das an der Spitze der klei-

ebene durchfurchen, bringen häufig Sümpfe hervor, welche bisweilen

1} Fuss laug und

Zweige sind dicht mit schuppen-

dio

;

bis

I

dem Boden,

liegen grösstentheils auf

fast

kahle

Fels zu Tuge oder grosse Quarzblöcke bedecken dun Boden.

Die kleinen Wasseradern,

176

eeen; seine Zweige sind höchstens

bedeutende

In denselben wachsen hauptsächlich

In einem Sumpfe weiter westlich

Taxineen.

ich,

über leider ohne Blüthen und Frucht, drn Tribeles

australis,

einen ebenfalls auf der Erde liegenden Hulbstrauch

Donatia magellanica und Astelia putnila so wie Sphagnum

von zweifelhafter Stellung im System, den Dr. Fonck auf

acutitölium, welche Pflanzen ebenfalls vorzugsweis«! dio Torf-

den

siimpfe de« Feuerlandcs uud

Gletschorberg Yate

In den die

Acacna

glnborrimu

PA.,

die

die

niedliche Pinguiculu

zaoa chilensis PA.

(vielleicht

nicht

chilensis

schien Fagus

Von Strän ehern beobachtete

nura.

den Tepü (Topualia

Pemettya) verna,

sehr

auflülleud

,

er-

und die andere dem Coigue ähnliche

nitida

häufigen Misodcndron punctu-

zusammengedrückte Äste, M. augulatum PA..

eben so wie die Ercmolepis und Lepidoceras wieder häufig

Wir

wurden.

Hessen zu unserer Rechteu ein grosses Thal,

das sich nach Norden senkt, aber bald nach Westen wendet

und

dem

vielleicht

und traten nun

als

cs

dem

fand ich ausser

breiterte, stark

ein niedriges,

1 5 Fuss hohes Bäumchen, welches bisher nur Bewohner der Magellan - Strasse bekannt war, und

war mir

In

Nun

latum eine neue Art dieses Genus, ausgezeichnet durch ver-

Hier

höchstens ein

dem

auf hatte.

Bäumen

ich ausser Philesia buxi-

Fagus betuloides,

Pearce

Buchen -Art wieder wie auf dem Mirador und auf diesen

stipularis), die Gaulteria (richtiger

viel

Kich.

Montt gefunden

und elun-

die Berberis serrato-dentata Ltchl.

auch ziemlich

•wächst

Herr

bei Puerto

und Schi-

von der Schizaea der

Aucklnnd - Inseln verschieden), so wie Lycopodium Gayafolia

und

Guaitecas - Inseln

der Nähe wuchs Berberis serrato-dentata häufig.

Mugcllanische

Drosera uniflora, Oreobolus obtusangulus Gand, destinus PA.,

').

und Astclia wuchst

der Donatia

dichten Büschen

niedlicho

der Mogellau -Strasse bilden

I

Exemplare zu sehen, die kaum

ein,

so

IIucicolla-Fluss seinen dio

in

nennt man

Ursprung

giebt,

Montana verde”, den Grünen Wald,

,,

den westlichen

Abhang der grossen

Hochebene. j

1

Fuss hoch uud doch über und über mit Blüthen bedeckt

Der

Hier fand ich auch ein Paar Exemplare der Gen-

waren.

tiana magellanica

Einen dieser Torfsümpfu, der ein breites,

seichtes, sich

von Norden nach Süden senkendes Thal einnimmt, untersuchte ich genauer und fand darin eine reiche Ernte interPflanzen.

und

Külkül (Loroaria magellanica), welches Farnkraut

öfters 3 bis 4

Fuss hohe Stämme

Steilen Carpha paniculata PA. dis PA.. Carox cornuu PA.

zeigt,

*/2

ich

auf

runde helle

uud gnr

Schon Volltc ich auf den der

entgegengesetzten

braungrüne Flecke

wahmahm,

Grün der Donation sehr

mein Erstaunen,

Wog

Seite

als ich fand, dass sie

Wie

fast

noch

der erste befindet sich

So wie man

Fluss erreicht

in

den „Grünen Wald"

Vcgotation eine ganz andere,

ist die

Ulmos oder Muermos, Vauvan, Cauelo, Saiiuco

Dor

es sind pracht-

aber hauptsächlich Tiqucs.

erste

ist,

so

wenig

del

So schön nun den Botaniker

biotet er für

Absturz wird hauptsächlich von grossen

Buches wuchs Piloa elcgans, eine Urticec, die wegen ihrer reizenden Blätter

das

den

Namen

elegans wohl

verdient

Am

ganzen Abhang sind Chusquea Quila und die hübsche Anc-

war

von Lepidothamnium

Absätze;

volle

dar.

einige

gross

steile

Monge die Saxegothen und Podocarpus nubigena, auch sieht man viel Tcpu und Gaulteria verna so wie auf den Baumstämmen die Grammitis magellanica. Am Ufer oines kleinen

die Magollanischo

welche gegen

ulistachen.

dann hatten wir

Blöcken von Glimmerschiefer gebildet und hier wachsen in

zurückkchrcn, als

des Sumpfes

,

tritt,

auch dieser Wald

und acutata Boot, einen neuen

betuloides, also fast ganz

und wir brauchten

an den Hucicolla-Fluss zu gelangen,

an den Strand. Dor Abhang hat drei ziem-

bis

und sehr

dinhlo, Mailfus,

C. viri-

Homoeanthus (H. palustris PA.), einen neuen Achyrophorus, Myrtus nummularia, Pcrnettya microphylla, eine Magolloniund F.

um

unmittelbar an der Cordillera pcladu, der letzte kurz bevor

man den

fand ich an nassen

und eine neue Art,

Stunde

lieh lange

sche Pflanze, und niedrige Bäumchen von Fagus autarctica

Torfflora.

senkt sich fortwährend

I

Pflanzen

Ausser den oben genannten

essanter viel

Weg

beinahe 5 Stunden,

den wir drei Mal durchkreuzten

r.

'

mone

hepaticaefolia

Foncki PA. gebildot wurden, welches Herr Dr. Fonck auf

erscheint

den Guaitocas-Inscln entdeckt hatte! Es ist unter den Nadelhölzern etwa das, was Salix hcrbucea unter den Amenta-

aber

Fagus

gemein.

In

der Nähe des

Hueicolla

vuldiviiuia (oder F. obliqua var. valdiviana),

dem ganzen

und F. Dombeyi,

westlichen die so

Abhang

fehlen

F.

gemein auf dem östlichen

procera sind,

?

so

dass er ciuu sehr verschiedene botanische Physiognomie zeigt.

Der Fluss ’)

kommt

Nähe der Chilenischen Kolonie in der Magellan-Slraiine Dr, K. A. Pbilippi. Bildung gar nicht vor.

läuft in

in der die««;

gefassten Thal ;

und

es

einem engen, von dickem Wald einwächst auch viel Chusquea valdi-

«•

Digitized

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Die C'ordillera pelada”, das „Kable Gebirge”, der Provinz Valdivia.

176 viensis an seinem Ufer.

von Trcs raontes wächst, wogegen ich SalBola Kali nnd

Eindruck,

Distichlis vermisste.

lautlosen

mosa, Tiilaca moscluita,

hcllen,

Es macht einen sehr angenehmen wenn mim, nachdem man endlich den monotonen, Wald hinter sich hat, mit einem Mal den krystallwohl 60 Schritt breiten und 2 bis 3 Fuss tiefen klaren Rollsteine plüt-

der über die

Fluss vor sich

hat,

sohernd

und dessun Lauf man oine ziemliche Strecke

forteilt

kann,

verfolgen

de» Berges

Vorsprung

ein

bis

dem

ilm

Auge verbirgt und ihn zu einer bedeutenden Biegung zwingt. Auf dem schmalen ebenen Saum des Baches wächst ausser der Pangue (Gunnern scabra), die

dahin gäuzlich gefehlt hatte, die Pilea elcgans

am Waldrand

und

in

Weise

auffallender

Menge

und

die Coriaria ruscifolia

elliptica,

bis

die Molina chilensis,

Auf den Felsen wuchsen

breitblättrigen

Libcrtia

for-

nur auB der Magcllan-

dahin

bis

Eryngium paniculatum Varietät und Asplcnium

Strasse bekannt,

in einer

sehr grossen

consimile.

Von der Mündung des Hueicolla an gingen wir

fast

am

Strande entlang in nördlicher Rich-

tung, bis wir einen ius

Meer vorspringenden Olimmerschiefcr-

noch eine Stunde

und blieben

felseu fanden,

hier, weil einige vorspringende

Folsplattcn uns Schutz gegen etwaiges Regenwetter

gewäh-

Vier Tage beschäftigten wir uns damit, Luche

ren konnten.

(Ulva lactuca) und Collofe oder Cochayuyo (Durvillea

utilis),

Auch

so wie Seethiere, namentlich Locos (Concholepas peruviaua),

fand ich in diesem Thülcheu du» von meinem Vater zuerst

welche die häufigste Schncckcn-Art an der Küste von ganz

am Vulkan von

Chile und Peru

Auf

Lumos und Tepus.

Osoruo entdeckte Empctrum andinum Ph.

einigen kleinen Inseln im Bach

und Cardamiuc

nica selbst

nur

Avellanos,

viel

entdeckte

tenuirostris

waren Gunnera mugclluund am Bachufer

häufig

die Valeriunu lapathifolia

ich

in der Mngcllun-Strasse

gefunden

bisher

die

,

Ausserdem seien

ist.

noch der Quilmai (Echitcs chilensis) und die Copigue

er-

wähnt, welche beide bald hinter den Trancas verschwinden, so wie Luzuriaga crectn

Ungefähr

und Anemone

dem Meeresufer

erweitert

sich

das Thal

steht

liier

,

eine

Hütte, in welcher sieh von Zeit zu Zeit der Kuhhirt aufhält,

der gewöhnlich 2 Stunden weiter im Norden,

ira

Thal

wenn man

vorher im „curanto” gewesen,

erst

sein

,

wozu man

man

holt

mit Pangue-

Pangue oder

über diesen mit Sand

macht man wieder Fouer

Morgen

den

dann mit dem Luche und Collofe an,

wieder gut mit Blättern von

Farnkräutern und

in

man am Abend nimmt man

das erhitzte Loch

füttert

füllt cs

bedeckt diese

will,

nur gekocht

ln dieser untorhält

den Tag über ein grosses Feuer, das Feuer heraus,

Dio

aufheben

sie

eigentlich

Ermangelung des Kessels eine

in

Sand gemachte Grube benutzt,

Blättem aus,

hopaticacfolia.

zwischen der ersten Furth und

in der Mitte

und Fissurella-Arteu zu sammeln.

ist,

beiden Tang-Arten müssen,

die

dio

so in

und auf diesem Nacht hindurch. Den anderen ihrem eigenen Saft gekochten

des Colun, wohnt, welches ebenfalls ein breiter, wasserreicher

Tunge heraus und trocknet

Bach sein soll. Er hatto auch ein Mal den Boden beackert und in Folge hiervon landen sich an dieser einsamen Stelle

die Nalcas, die säuerlichen Blattstiele der Pangue, besonders

Menge Europäischer Unkräuter, die überall den Menschen begleiten. Auch wuchsen hier der Palguin (Buddlcja eine

globosu),

desseu Blätter in

als „Chilenischer

der Moqui.

vielen

Chilenischen Apotheken

Matico" verkauft werden, der Chucoi und

Ehe wir an den Strand

einige kleine

gelangten, hatten wir

Sanddünon zu pasairen,

schädlichen Folgen

an denen wir die

wenn auch

des Fortrückens derselben,

im Kleinen, deutlich wahrnehmen konnten, denn

sie

hatten

Gebüsch von Pangue und von Decostca jodiuifolia gäuzlich webedeckt. Letzteres ist ein an der Küste Valdivia’s nigstens figer

zwischen Corral und Rio buono

Strauch

dieselben wie die

oder kleiner Baum.



überaus häu-

Die Strandpflanzen sind

an der Küste,

überall

Pichoa (Euphorbia



wo

diese saudig ist:

Soreraa

chilensis),

paradoxe

mit

können

vom Ufer im

lose,

mnritimus zu

(boi

finden

,

der

Gay ich,

freilich

vergessen)

und Caly-

hier auch den Lathvrus

auch auf der Halbinsel

Ein köstliches Essen waren

Menge wuchs.

gleich

Es

Werk von Gay

,

in einiger

Entfernung

eine fast ganz stachel-

ist

beschriebene

nicht

LeeKler mscr.

und biegsam sind und die

Bromelia,

Blattfasern »ehr zäh dem Phormium tenux

dorou

vielleicht

kommt

Den Abend kamen wir noch bis zur Hütte am Hueiund kaum hatten wir abgeladen iftid unsere Ernte unter Duch gebracht, als es anting zu regnen. Es regnete colla

die ganze Nacht, hörte aber bald

am

Dennoch beschlossen wir, den Tag

in

Erstaunt war

in

Laudbecki

Br.

chilcnsc) mit schönen, grossen weissen Blumen und essbaren Früchten, der Neu-Seelündische Spinat, Tetragonin expansa, und die kosmopolitischen Arcuaria media und

stegiu Soldnnella.

an der Sonne. So zubereitet

den Blättern der Nocha drehten, dio

diunit

rubra, Cotula coronopifolia

sie

halten.

wenn sie im Sande begraben gewesen waren. Den vierten Tag machten wir die Packen für die Muulthierc zurecht, zu welchem Ende unsere Mozos Stricke von

schönen blauen, trichterförmigen Blumen, die Doca (Mesem-

briunthomum

lange

sie sich

die

Wege

erst

etwas

anderen Morgen

Ich

kehrte

den Sccstrund zurück, fand aber dort so wenig Neues der Nähe der Hütte.

früh

auf,

gelaugten

geschwollenen

Fluss

auf.

nicht weiter zu reiten,

ubtrocknctcn.

an

wie

Den folgenden Tag brachen wir

sonder

Schwierigkeit durch den

uhd mit grosser Anstrengung,

anaber

doch ohne Aufenthalt die steilen Bergabhänge hinauf,

wobei

und mit dem Machete die Quila und

Baum-

ich

voraus

ritt

vom Weissen

Petherick’s Reise westlich

J.

dass

beladenen

die

Maulthiere

wohl

nicht

1862 und 1863.

Nil,

177

Tags darauf brachen wir ebenfalls früh auf und waren

zweige abhieb, welche stellenweise den Pfad so verengten,

um

durchkoramen

Auf der Cordillera angekommen blieb ich aber zurück, um mit etwas mehr Müsse als auf der Hinreise Pflanzen sammeln zu

1

Uhr Nachmittags zu Hause, nach

einer Abwesenheit

konnten ohno diese Wogoverbesserung.

von 9 Tagen,

pelada

Mariscos und ich mit meiner Pflanzenemte.

An

können.

wo

vielen Stellen,

Ich lasse ein Verzeichniss derjenigen Pflanzen der KüstenCortlillere

hinscheinen können, lag noch der Schnee, welcher hier oben

war, während es unten regnete.

gefallen

mich

bestätigt

Dieser Umstand

meiner Schätzung der Meereshöhe des

in

auf 2500

werden. 1

3000 Puss angeschlagen habe. Meinen Bruder und die Knechte holte ich auf dem Mirador wieder ein und wir erreichten am Abend noch Plntean’s,

die ich

die kleine freie Stelle,

wo

und wo Breterschläger

Bretem welche

vom Mirador

kleinen

Sumpf

nicht

Drosera unitlnra W. Maitonus magcllanica Hook. fiL Gumicra magcllanica Lande, Myrtus nummularis Poir. TilUt-a moschata DC. Donatio magcllanica I.amk. Misodendron iincarifolium DC., gemein auf Fagus valdiviaua und kürzlich aus dcrMagcIlau-Strasso

auf der Hinreise

dass

vom Mirador

weit

ich

einen

einem

in

weiss

blü-

henden, noch nicht ganz aufgeblühten Senecio, wahrscheinEuropäische Carex curta, und eine neue

lich S. Smitbii, die

Misodcndron punctulatum Banks.

Petherick’s Reise westlich

vom Weissen

(Mil Kart«,

Blieb

auch der eigentliche /weck der Petherick’schen

1862 unerreicht, da Pcthcrick mit Spekc und

Nilreise von

Grant, denen er Beistand leisten traf, als sie seiner

doch muss

dem

in sie

sollte, erst

Hülfe nicht mehr bedurften, so war

im Gegentheil zwischen

dem kurzcu pp.

126

ff.)

Hassenstein’sche Karte

im

vor

Diess

war schon

1864 in ihren „Proceedings”

J.

pubücirte und der für die Heuglin-

im

Ergnnzungsheft der „Googr.

15.

Mittheilungen” benutzt worden jetzt

und dem

oberen Weissen Nil

>.

Augen

,

nachdem

ist,

die

Anfnahmc von John Arrowsmith

noch klarer

nach

bctuloidcs &t\rb. „ Phiiesia buxifolia Iamk. •

j

Avtelia puraila li. Br. Orcobolus obtusangulus Gaud. Carex curta Good. Cncinia tonuis Poepp. Fcstuca purpurascens Banks. Lomaria magcllanica Desv. Grammitis magcllanica Dr.tr. Mertonsia acutifolia Hook.

Will

man Knipetrum andinum

für eine blosso Varietät von £. ru-

Nil,

so kirne diese Art

noch hinzu.

1862 und 1863.

den Positions-Bestimmungen, Winkelmessungen und Distance-

Augabcn Petherick’s

auf ihr sicherlich

ist

Material verarbeitet, das über jenes Gebiet in

Mau

treiben war.

ganz besonderes Gewicht gelegt wurde, und in

Karte ein

der That scheint des „Journal”. in getreuer

in

sio

uns die wichtigste in

Wir zögern daher

dem neuen Bande

Erläuterungen über die Konstruktion dieser

Als Text wurde

ihr

ein Abschnitt aus

dem schon

den „Proceedings" publieirten kurzen Bericht nebst den

Resultaten der von E. Dunkin berechneten Positions-Bestim-

es aber

mungen und Höhcnmcssuugcu beigegeben und im Karte selbst wird gesagt

konstruirte Karto

in

dem

Lesern

nicht, sio unseren

Kopio vorzulegon.

Lc-ider fehlen

Karte.

das gesammtc London aufzu-

sicht also deutlich, dass gerade auf diese

Routcn-

tritt

Petherick’s

Valeriana lapathifolia Vahl. Baccharis magcllanica Per*. Senccio Smitbii? DC. Peructtya rairrophylla Gaud. (icntianapaUgonica od. magcllanica. Fagus antarctica Porst.

Tifrl 10.)

Bericht zu orschen, den die Londoner Geo-

graphische Gesellschaft

(VoL VIII,

aller bisher in

die wichtigste

als

dem

sic

man

geographischer Hinsicht nicht ohne Nutzen,

Gebiete

Djur-Fluss ausgeführten Reisen anerkennen.

aus

dann znsammen-

,

brum ansehen ,

erhalten.

Agrostis, A. uliginosa Ph., fand.

J.

Provinzen

Drimy* chilcnsis. Sollt* er wirkvon dem Magcllanischcn lich Dr. Wiutori verschieden sein? Berberis bnxifolia Lande. Grisebacbi Ltthl. „

erlebte. ,

raittUrcn

?

Hier brachten wir die Nacht zu,

habe vergessen zu bemerken

der

Chile’«.

Myrtus Krausei gefunden

eben so kalt war wie die

fast

Ich

Ranunculus petioiaris Sm. Findet sieb auch auf der hoben Cordxllcro

oine Art Hütte von ausgcschossenen

errichtet hatten.

nicht weit

bis

ich die

mit unserer Ausbeute an

zufrieden

folgen, welche auch in der Magcllan - Strasse wachsen und welche hior 15° weiter nördlich angetroffen

Sonne nicht recht hatte

die

sehr

dass

,

sie

Titel der

auf den astronomischen

Beobachtungen, Winkel- und Distnncc-Mcssungcn Petherick’s

Dokumenten

kürzlich erschienenen 35. Band des „Journal of the R. Gcogr.

so

Society” zur Veröffentlichung gelangt

ausführliche Petherick’sche Tagebuch aber, das alle Details

zige unter den

tendsten

1

ist.

Sio

ist

die ein-

2 Karten diesos Bandes, welche den bedeu-

der Englischen Kartographen

sie umfasst das ganze Gebiet

zum

Verfasser hat,

des oberen Weissen Nil von

zum M’wutan-See

der Mündung des Sobnt südlich

bis

Albert Nyauzu und westlich

zum Djur-Fluss und

bis

wie

auf zahlreichen

anderen

der Routrn-Aufnahmc enthalten

zum Text

als das Material,

Route beruhe,

erwähnt.

odor

Petherick’sche Route von

ausser

nach Goudokoro genügen

soll,

das

auf welchem die Zeichnung der Diess

würde

Abu Kuku ,

basirc,

wird nur in einer Note

allenfalls

für

über Adael und

obwohl auch

die

Wnyo

hier noch Zweifel



178

Petheriek's Heise westlich

J.

möglich sind

,

in

Bezug auf

namentlich von der

Thcilc der Karte von den bisherigen,

Hcuglin- Hasscnstein’schen ,

findet

man aber

nicht die min-

Manches

deste Auskunft und doch erscheint uns

riithselhaft.

Die Resultate der astronomischen Ortsbestimmungen I’ethe-

Berechnung folgende:

B. sind nach Dunkin’s

rick's z.

Chartum

15 c < 5

.

Abu Kuka

’sr 28" X.

An

.

30 49 7 30 8 4 30 « 26 30 26 30

••



f*



3 2 12 24 30 18 46 39 47 45

»»

Bestimmungen nun hat

diese

32 *18 42"

Br.,

51 55

35 53 92 41 Wayo, in Moro \ 46 0 Gondokoro 4 55 0 MUtuluni; dr» Bahr el-Ghazal 8 68 4«? 8 -'7 13 ln«! Kyt Ada«!, in Agar

Xeamjara

Wie

1862 und 1863.

Nil.

Die Zahlen für Chartura und

zum

Orte Messungen Anderer

Gondokoro, für welche

Vergleich vorüogen, sind auf-

denn das Mittel aus den

fallend niedrig,

Höhenmessungen von

vier zuverlässigsten

Chartum (Russegger,

0

L. T. Or.

»•

»7

Kinzelbaeh, barometrisch, berechnet von Kreil, 1252 Par. F.) ist



•»

tt

««

tum (678 was mit

n

von

für die Sobat-

man

Par. Fuss und addirt

1262g

hierzu den von

ermittelten Höhenunterschied zwischen Gondokoro

»7

Par. F.), so erhält

(

von Höhenangaben, die ebenfalls beträchtlich

nicht wie diese in so Vertrauen erweckender

genommen

oder

Karte geschehen gara 8'

Hcuglin - Hussenstein’schen

auf dor

wie diess

Adael setzt er 20' westlicher, Ncan5' östlicher als obige Positionen,

ist;

Wayo

westlicher,

wahrscheinlich weil

die Konstruktion

der Beiseronte diess

Mündung des

erforderte, die Petherick’sche Position für die

mit Recht als

Balir el-Ghazal oder den No-See verwarf er

Dovyak

und Char-

Gondokoro 194« } Par. F.,

932 J Par. Fuss) sehr nahe übereinstimmt. es für Chartum sowohl wie für Gondokoro

1

giebt

eine Reihe

für

thermohypsometriseher Bestimmung

Peney’s

I)r.

1861

Freilich

man

Miindung hat er auch für Gondokoro die Speke'sche Position und 31° 46' 9' Östl. L. v. Gr.) an-

(4* 45' 2' N. Br. ,

barometrisch,

berechnet von Kreil, 1389; Russegger, thermohyjwometrisch, berechnet von Kreil, 1202; Peel. Aneroid-Barornuter. 1207;

sich Arrowsmitli jeden-

aus guten Gründen nicht gebunden.

falls

vom Weissen

Abweichungen der übrigen

die

niedriger sind

So

metrisch) 828,

fanden

nur siud

angeführten,

so eiten

die

als

berechnet.

für

sie

Weise gewonnen Chartum Dovyak (baro-

Pruysscnaer (therniohypsometrisch) 924,

v.

Dr. Poney (barometrisch) 1031

v.

,

Hcuglin (barometrisch)

1060 und 1016, Kinzelbaeh (thermohypsometr.)

1

050

Par. F.

;

Gondokoro Dovyuk (barometrisch) 1506, Speke 'thermo-

für

1218 Par. Fuss.

hypsometrisch)

Diese bedeutenden Diffe-

ganz unbrauchbar, warum zog er aber dann die Pethcrick'-

renzen zeigen, dass über die Höhenverhältnisse des Weissen

sche Breitenbost immung für die Insel Kyt der Heuglin’schen

Nil noch lange nicht das letzte

(8° 41'

Was man

N. Br.) vor, obgleich er die Petherick’sehe Länge

Warum

aber auch

von

Wort gesprochen ist dem absoluten Werth der

dem No-

Pctherick’schen Messungen halten mag, jedenfalls lassen sie

See und dem zunächst daran stossenden Theil des Weissen

erkennen, dass Adael, also das Binnenland zwischen Weissera

Kyt nicht brauchen konnte?

für

giebt er

Warum

Flusses abermals eine andere Lage?

Karte die Petherick'sche Route von 1858 lichen Theil eine südwestliche

Richtung, während

sic

hat auf seiner in

ihrem nörd-

und im Übrigen eine südliche

Hassenstein südlich und südsüdöstlich,

Lejeun südwestlich weit über den Djur hinaus zieht?

wird Aufklärungen über diese augenfälligsten und

schäftigt,

die zahlreichen kleineren Differenzen schmerzlich vermissen.

Es

ist diess

abermals ein schlagender Beweis, wie unbedingt

nothwendig bei derartigen Karten oin begleitendes Memoire ist,

da

ohne ein solches einen grossen Theil ihrer Brauch-

sie

barkeit, also ihres

Werthes vertieren

unwissenschaftliches Verfahren

dem

Material,

Wie mittelst

und es ein geradezu den Gründen oder

mit

ist,

welche die Veranlassung zu der veränderten

Zeichnung gaben, hinter

dem Berg zu

Kochthorraometcrs

ausgeführten

nicht mit unbedingtem Vertrauen

sind auch

so

seine

Höhenmessungen

anzuuuhmon. Von Dunkin

berechnet ergaben sie: KorI.

Korosko Chartum Aliab

.

.

.

.

.

.

....

Oaba Scbarabyl

Abu Kuka

.

.

Pom.

605 969 1133 1192 1262

dem Thal

568 909 1063 1118 1184

Fum. 1277 1989 2412 2340 1428

Enal.

Adael

.

.

.

Xcangara

.

.

Wayo

.

Hurra

.

Gondokoro

.

.

..

.

.

.

bis

7° N. Br. ein

P»r.

Fum.

1198

gleiches Niveau

fast

des Weissen Nil 'unter derselben Breite hat

Wir wollen nun diese

denu Wayo,

in ziemlich derselben

1000 Fuss höher

Pctherick verliess Chartum

als dieses.

Wanderung durch

Pcthcrick auf seiner

neu erschlossenen Gobicto

folgen.

am

20.

März

1

862, begleitet

von seiner Frau, Dr. Kurie und dem bald darauf verstor-

am

benen Botaniker Dr. Brownell, und erreichte

Ponec t’s Station Abu Kuka oder Lolnun. Jahreszeit mit den

gezogen werden aus

,

Da

und langsam von der

Pethcrick entschloss sich datier,

zu Land

weiter

zu

reisen.

Er

,

forderten aber für jeden Gepäckträger auf dieser ,

und zwar in

sollte

Feindschaft

datier vor, westlich

1866

zu gehen,

2263 2196 1340

31. Juli,

wo

Abu

südlich

die Kitsch

Tour eine

Kühe den mit den

lebenden KUiab rauben

,

er

zog

es

nach Poncet’s Station im Lande der Rohl

Träger für Kupferriuge zu haben sein sollten.

Die Vorbereitungen erst

Pctherick diese

Stelle

von

wollte

durch das Gebiet der Aliah oder Klliah gehen

Kuh

2. Juli

die günstige

Nordwinden längst vorüber war, konnten

die Schiffe nur höchst mühselig

Kitsch

P»r. Kn»».

6

in

ansteigt als jenes Thal,

Kuka

halten.

Petheriek’s Ortsbestimmungen,

und Djur

mit

Breite wie Gondokoro, liegt fast

Gegenden be-

Jeder, dor sich mit dor Geographie dieser

Nil

dass das Land von da gegen Süden aber viel beträchtlicher

zur Landrcisc

an diesem Tage

währten

bis

konnte der Aufbruoh

zum ins

Digitized

vom Weissen

Petherick’s Reise westlich

J.

Werk gesetzt werdou. Durch Sumpf und Wasser gelangte man zu I’ferd und theilweis in eiaem Kahn aus Guttapercha, demselben, der später un die Tinne’sehe Expedition

179

Schilf,

klaren Wassers.

Der dichte Wald, den wir von unserem

am

Lagerplatz

wo Vieh und menschliche amphibisches Leben führten, uud um näclistcn

1862 und 1868.

Nil,

hohem Gras und

am

liaugau

und da mit offenen

hie

Stellen

war

Horizont gesehen hatten,

verkauft wurde, zu einem Kroal,

jetzt

Bewohner

hügel wurden sichtbar und wir iuudetcn an einem derselben,

ein

nahe vor uus und auch er war überschwemmt. Ameisen-

von wo dann unser Gepäck

Tag nach Poncet’s Jagd-Station Ador. Hier gab es wieder grosse Schwierigkeiten wegen des Transports, nuch vierzehnBemühungen musste endlich doch noch ein Theil

zu einem verlassenen

Numens Abuol getragen wurde, während kehrten,

um

des tiejtäeks zurückgclossen werden, da nur 40 Träger zu-

war nun

dio

sammenzubringen waren.

eiuera trockenen Fleck befanden

tägigen

aus Chartum

Mit diesen, 6 Lastochsen und 18

wurde

mitgebrachten Eseln

dio

Heise

am

weit das

dem

zu

Jernid

Faragau erhält

dos 19. August gelangten die Heisenden

aus wenigen

(Djamit) '),

die

Zuflüsse-

Weiler

bestehenden

Fischerhütten

Auge

Hier die

(Atot oder Atuot) und den Kohl im Westen

Wasser

und der Boden überzieht

war das ganze Land so ülterschwemmt. Von hier durch das

reichte,

,

grober,

sich mit

warum

Bezahlung erhalton,

als

Umweg,

die lnuge

Mittel

greifen

Leute

ohne allen

also

doch zu dem üussersten

nun

musste

seine

,

sic

Der grosse

Verzögerung bei der Lugunc, der Verlust

Nutzen, Pcthc-rick

alter reichlicher

wenn

aber Poncet dag

von einem grossen Theil des Goi>ücks wuren

nach der Hegen-

;

Mittag des 2 2. September die

Gegentheil behauptet hatte, blieb unaufgeklärt.

zwei oder drei Kanüle zurück

in

um

hcruus, dass die Hohl eben so wie

stellte es sich

Gebiet

ins

der

benachbarten

Volksstümme auf Raub auszusebicken und mit den erbeu-

Weide. Fischer

so

wie die Bewohner

des

benachbarten

teten

Hindern die Träger zu

Dorfes Neot weigerten sich, die Reisenden über die Lagune

2 Monate auf, denn erst

zu setzen und ihnen Nahrungsmittel zu verkaufen, Pothcrick

100 Trägern

die

führer mit 50

Mann

sah sich daher genöthigt

Zwangsmaassregel u aozuwenden.

,

Er besetzte Neot, schlug einen Angriff der Bewohner zurück und nachdem 5 bis 6 gefallen schien der Widerstand gebrochen, aber ihre Nachgiebigkeit war eben nur scheinbar.

vember

zehn Diener mit einem Theil dos Gepäcks

Als die ersten

Mühe konnten

alle

sich acht

Kähne

zugleich

um

fast

er mit

die

Das Gebiet der Djur passirend gevon Moro und am 30. No-

dem Dorf eines gleichnamigen Namens Moro Morokodo

Die Reisenden waren allmählich höher gestiegen

und erfreuten sich des Anblicks mehrerer Hügel.

Über Neongara

retten,

Wieder-

giug.

hielt

Poncets Geschäfts-

zum Schutz gegen

ihn

begleitete

Diess

November konnte

in das Gebiet

noch Ncougara,

herrschte.

und nur

von den zchu Dienern

während dosGcpiick unwiederbringlich verloren

Karawane

bezuhleu. 13.

verlassen.

Häuptlings, der über einen Distrikt

17 Kähnen übergesetzt wurden, warfen die Eingoborncn

auf ein gegebenes Zeichen

am

Station

beraubten Eingcborncu. langte die

,

mit

So

aber obwohl wir uns auf

Kitsch sich als Träger nur dann vermiethen,

Rinder

Die Loguuc scheidet die Kitsch im Osten von den Atwot

in

,

,

besprochene Poneet’sche Station bei dem Dorfe Adacl.”

viel

Nordende von Gaba Schambyl im Gebiet der Fouaer (Fauer).

Die

Lagune hinter uns

den Hohl und erreichten

am Ufer der scheinbar endlosen Lagune zu dem Fluss liuugau führt. Dieser Fluss von Süden und mündet in den Nil am

zeit zieht sich das

Kraul

Kühne zurück-

Atwot-Gebiet wateten wir volle drei Viertel des Wogcs zu

15. August fortgesetzt.

Am Nachmittag

die

den Doktor und die Nachhut zu holcu.

i

holte Regengüsse und Krankheit der meisten Leute, beson-

Poncets

hinaus wollten

Geschäftsführer

nicht

die

gehen,

Hohl -Träger und die

Bewohner des

die sich im Übrigen gut betrugen,

Ortes aber,

waren zum

|

Gepäcks

zu bewegen

ders von Petherick’s Erau, machten die Lage der Reisenden

Weitertragen

zu einer höchst peinlichen. Erst am

schickte daher einen Theil seiner Leute nach seiner eigenen,

1

7.

September konnten

8 bis

den Ort verlassen.

sie

„Den Haugau

kreuzend”,

Kana! im Schilf befahren

,

nun

erzählt

schwer verständlicher Weise, „hatten

etwa

1

Pethorick

wir einen Meile ,

Engl.

in

schmalen

und ge-

dem CcntralAmin genannt,

langten in eine sturke Strömung, die sich mit

Kanal vereinigte. flössen

gegen

vereinten Ströme,

Ihre

Norden und bildeten einen Fluss von un-

gefähr 30 Yurds Breite und 16 bis 18 Fuss Tiefe.

kamen wir

in seichtes,

1

bis 3

Fuss

tiefes

Darauf

Wasser zwischen

und

sein

zu

)

In

dem

er#t«*n er mögen mir die begeisterten Alterthümlcr es nicht übel nehmen auch in diesen herrscht derselbe kleinliche Rococo-Geschmaek der auch jetzt noch, so viele Italienische Villen nuszcichnet und von dem die Villa Pullnvicini bei Genua das hervorragendste Beispiel giebt. Dicso kleinen Muschelgrotten, mit bunten Stcinchcn »ungelegt, mit irgend einem Gotte in der Nische (heut zu Tage ist cs die Madonna oder irgend ein Heiliger), diese Waschschüsseln, welche Teiche vorstellen, mit den Paar Trup{>cn davor, über welche oin Wässerchen niedcrricselte und einen Fall simulirte, diese kleinen Sächelchen in Terra cotta, Marmor oder Bronze, die darum herum stehen, finden sich genau eben so und zwar nicht nachgeahmt denn Pompeji war damals noch nicht entdeckt, als solche Villen erstanden, zu Nobili, gerade wie heute auch noch,

einige

Geldprotze

hat,



die

sich



,

,

Hundcrteu

Anlagen aus der Rococo-Zeit wieder. In diesen Villen aus dem vorigen Jahrhundert und weiter zurück, aus den Schäfer- und Watteau-Zeiten, schüttelt mau den Kopf über die Kleinlichkeit der Koncoption, die Schnörkolei der Ausführung, in Pomjieji bewundert man diesen alten Trödel. Die meisten Wandmalereien von Landschaften in



Notizen.



und Architekturen entsprechen diesem Geschmack halb China, halb Roeoco mit bunten Vögelchen und schreiend gefärbten Blumen dazwischen ganz so, wie die heutigen



Bon Ich

Ipsurios

leugne

Bingc

in

sie

überall

dumit nicht,



in

Italien

an die Wiinde malen.

inzwischen

dass

einzelne schöne

den besseren Hausern sich finden



manche

ornamonGebäude und Säle, manche schöne Wandgemälde mit Figuren, Mosuikcu von edler Zeichnung und nobler Farbengebung und besonders schöne Statuetten und niedlich veraber das sind Ausnahmen iu den reizierte Werkzeuge

187

neuer Beweis für die Richtigkeit des Satzes, dass cs hält, die Regiorungsform oines Reiches als die Heizungsart eines Bauernhauses umzustürzen und eine bes-

ein

leichter

sere dafür einzuführen.

Aber kehren wir zu unseren heutigen Neapolitanern Das Volk nährt sich schlecht, wohnt schlecht, viel es kann, und bringt Nichts vor sich;

zurück.

prächtig durchgefuhrte pcrs|>ektivischc Ansichten

arbeitet, so

tirter

fasst



,

chen Häusern, nicht Repräsentanten des gewöhnlichen bürgerlichen und Volkslebens in Pompeji. Selbst den reicheren Häusern entgeht aber Alle«, was wir heut zu Tage Comfort nennen. Die Schlafzimmer in den reichsten und schönsten Häusern, des Hausherrn wie der Hausfrau, sind so eng, klein, dumpfig und ärmlich, dass heul zu Tage Lakaien und Kammeijungfern besserer FamiSie haben auch lien sie jedenfalls zurückweisen würden. die auf einen inneren keine Fenster, sondern nur Thiircn Säulcngang oder Hof gehen, keine Kamine, und wenn man sich das Bett hinein und die Thür geschlossen denkt, so ist der Unterschied von einen) Kellerloche wuhrhaftig nicht Dafür sind aber an den Wänden der Frauengelusso gross. manche recht hiibsohe Bildchen von Ammen, Kindern u. s. w., während im Gegentheil in dem Schlafzimmer des Huushcrru Gegenstände und Sccnon abkonterfeit sind, vor welche Löfflund selig in Stuttgart, wie vor seine uls Venus dargcstelltc Geliebte, einen Vorhang hätte malen lassen, „da Überhaupt siiid aber er ja doch wisse, was dahinter sei”. in dieser Beziehung die Begriffe von Anständigkeit durchaus In Neupul wird weit weniger geheuchelt und verschieden. den Blicken entzogen als bei uns und im Alterthum wurde Ich noch weit weniger gehoucholt als heute iu Neapel. bin überzeugt, dass Cicero, wenn gleich ein berühmter und vornehmer Herr, mitteu iu eiuer seiner „Dampfreden”, wie mein Schneider zu sagcu pflegte, die Tunica Aufheben und sich au irgend einem Orte wo ihn ein Floh oder ein sesshafteres Insekt plagte, kratzen durfte, ohne den mindesten Anstoss boi seinen Zuhörern zu erregen, und wenn mau in Pompeji an den Wänden der Speisesäle, wo doch wollt die ganze Familie zusamtnetikam, gewisse Darstellungen und Scenon sieht, so trugt mau sich, was unter solchen Auspicien wohl die Kinderzucht gewesen sein müsse. Wie man sieht, hat mich in Pompeji mehr die evidente Ähnlichkeit des damaligen Lebens mit dem jetzigen als die Verschiedenheit überrascht. Ks herrschte in manchen Dingen mehr Geschmack, die Sucht nach dem Äusserliclicn, die auch jetzt noch den Italiener beherrscht und ihn lieber eine pompöse Fahnde als ein wohnliches Apurtcment bauen ,

,

lässt, war weiter getrieben und deshalb die öffentlichen Gebäude, Forum, Basilika, Theater und Amphitheater, unseBegriffen nach weit über die Verhältnisse der Landstadt Es war auch bei aller Privat unfiätherei mehr übertrieben. für das Wohl und die öffentliche Gesundheitspliege gethun durch wurme und kalte Bäder, Wasserleitungen, Brunnen, Abzngskannle u. s. w. Das Volk war damals offenbar reicher und in Folge seiner Weltstellung auch prunksüchtiger als jetzt, aber die Grundlage des Lebens war dieselbe und ist dieselbe im Laufe vou 20 Jahrhunderten geblieben,

ren





man das ins Auge, so gutmiithigcs und fröhliches

es wirklich ein genügsames, Volk, im wahren Sinno des Wortes ein Volk von grossen Kindern. W'ie Kinder lügen sie Allo oder Italien vielmehr gar keinen Begriff von objektiver Wahrheit, „wir sind Alle Lügner", sagte mir ein Freund, gehonter Neapolitaner, „sie müssen nur das Mehr oder Minder unterscheiden !” Aber wenn der Neapolitaner der Lüge, des Betruges überführt wird, so macht ihm das auch keinen Pfifferling aus er locht dazu, er begreift nicht, wie wir uordischcu Barbaren in sittliche Entrüstung gerathen können, gesteht mit Heiterkeit zu, dass er gelogen oder den Käufer Uber das Ohr habe hauen wollen und ist viel mehr ärgerlich darüber, dass er nicht schluu genug gewesen, als darüber, dass er entdeckt worden sei. Dass dieso laxen Begriffe bis zu bedenklichen Ausartungen gehen können, welche mit der Unverletzlichkeit des Eigcnthumes, des Domioils und der Person nicht im Einklänge stehen, versteht sich freilich von selbst eben so auch, dass sic das gewöhnliche Leben in Handel und Wandel nicht sehr angenehm machen, indem man ohne Aufhören auf seiner Hnt sein muss. Dcshplb gicht man uueh in den vornehmeren Häusern Neapel’s für alle Bcdicnstungen, welche einen gewissen Grad von Zutrauen erfordern, Ausländem, besonders Schweizern und Deutschen, den Vorzug, während die Neapolitaner für Alles, was eine gewisse Anstelligkeit und Flinkheit der Auffassung erfordert, vorgezogen sind. Ganz gewiss auch im Grunde ein gutmiithigcs Volk, empfänglich für jede Wohllhat, die cs über schnell vergisst, und uur in seltenen Füllen rachsüchtig. Einer meiner Bekannten, seit langer Zeit in Nca|>cl, aber blond-Genuauisehen Aussehens, fuhrt eines Tages mit einem Fiaker. Der Kutscher ihn für einen Fremden hnltend , Uberfordert ihn. Zank. Der Kutscher wird unverschämt und droht mit dor Peitsche. Der Andere kehrt den Stiel uro, reisst den Kurl vom Bocke, zerbläut ihn mit der eigenen Peitsche, bis diese in Stücke bricht, wirft ihm das Fahrgeld in den Wagen und geht davon. Ein Puur Tage darauf steigt er wieder in einen Fiaker. Der Kutscher nickt ihm höchst freundlich zu „Kennen Sie mich noch, Herr? Ich bin derjenige, den Sie vor einigen Tagen so geprügelt haben! Man sollte es Ihnen wahrlich nicht unschön , klein und muger. wie Sie Geben Sie sind, dass Sie eine so schwere Faust führen. mir eine Cigurro als Schmerzensgeld mein Rücken ist noch blau und braun.” Seit jener Zeit sind sie die besten Freunde. Vielleicht gehört in dieselbe Kategorie die Liebe zu den Kindern, welche so weit geht, dass von Kinderzucht eigentlich gar keine Rede ist. Ich habe die Kinder in Neapel nur essend, spielend oder weinend und heuleud gesehen. Sobald einem solchen, nur mit einem halben Hemde bekleideten Stoppel nicht augenblicklich der Wille gethan wird, und wäre cs auch nur eine Caprice, so fängt er an zu schreien, mit den Füssen zu stumpfen und sich auf dem Boden zu wälzen, bis die Nachbarschaft zusaminculäull ob ist





,

,

,

,

,

188

Notizen.

des grossen Unglückes.

Da

findet sich

denn immer Einer,



der dem armen Kinde thut, was es verlangt, von Strafe oder Abwehr ist aber unter keinen Umstäudcn die Kode. Kommt man in ein Dorf Deutschlands oder der Schweiz, so ist gewöhnlich eins der ersten Genrebilder, welches sich priisentirt, ein Stück handgreiflicher Kinderzucht mit praktischer Demonstration ad hominem, obgleich hier Alles auf offener Strasse vor sinh geht, so habe ich nie eine solche Scene in Neapel gesehen und meine Freunde versichern, dass sie durchuus nicht Statt fanden. Man lässt eben die Rangen wachsen körperlich wie geistig so gut sie können und wollen, das Übrige mag die Sonne, die Gelegenheit und, wenn grosso Sorge um sie, der Geistliche thun, der ihnen später Lesen und Schreiben, Religion und Moral, Alles auf ein Mal, eintrichtern soll. Nur nicht Rechnen denn Zählen, Subtrahiren und Addiren lernen sie von Kindesbeinen an. Ks ist ein gebornes Haudelsvolk, das mit Allem und Jedem handelt, und es giebt Erwerbszweigo in Neapel von denen oine selbst Nord-Italienische Einbildungskraft keine Ahnung hat. In allen Kutfcehiiuscrn kriechen zerlumpte Jungen herum, welche Cigarrcncndcu auflesen. Nun sollte man glauben, diese geschehe, um sic selber zu rauchen, denu sobald der Neapolitanische Junge die Mutterbrust verlässt , was meist erst in dem Alter von 2 bis 3 Jahren geschieht, nimmt er schon die Pfeife oder dio Cigarre in den Mund. Aber nein Kaum hat der Bengel eine Anzahl solcher Sturaj>en aus



— ,

,



,

Spuck und Schmutz zusammcngclcscn so etnblirt er sich in der Nähe von Piazza Medina, Mercato, beim Theater San Carlo mittelst eines Bogens Papier oder eiucs schmutzigen Schnupftuches und breitet darauf soino Herrlichkeiten aus, schön sortirt: Napolitani, Cavour, Toscani, Abana und wie die nationalen und geschmuchelten Schmauchkräuter alle heissen mögen. Das Merkwürdigste bei der Geschichte aber ist, dass sich Käufer zu solchon Enden finden, ja, inan erzählt mir, dass manche Herren aus besseren Ständen dieselben zusammenkaufen lassen, um sie als Delikatesse zerschnitten in den bekannten kleinen Thonpfeifen mit Rohrstengeln zu rauchen. Es giebt wohl keinen merkwürdigeren SjMiziergang in irgend einer Stadt der Welt als einou, den mun durch Stradn dcl Porto und San Agostino della Zccca machen kann. Ersterc Strasse ist einer der Haupt -Viktualienmärkte für das Volk, letztere die Börse für Lumpen, Kleider und Hausgerätho. In beiden werden ciue Menge von Dingen feil ,



geboten,

bei

deren Anblick Einem der Verstand gänzlich Dort sind ausser den Früchten Fische jedor

still

steht.

Art,

Würmer, Schnecken, Muscheln,

Seeigel

und Seeseheiden,

Eingewoide von Thicren, Fleischstücke, Geflügel, Maccaroni, verschiedene Gobücke mit oder ohne Öl hier in rohem Zustande, dort brodelnd und brotzelnd in Pfannen, Töpfen und Kesseln an einem Stande erhält man die Sache zugewogen, am anderen Portionen mit Hand und Auge abgemessen, am dritten wird geloost und mit der Gabel ins Blinde gestochen; hier in der Zecca stehen die Weiber dicht gedrängt, Kopf an Kopf, mit Lappen und Lumpen, über deren Annahme der Papicrmiiller sich besinnen könnte, mit halben Töpfen, Scherlien, Kasserollen und Stücken von Metall oder Glas, mit Knöpfen und zerbrochenen Nadeln. AIP dieser Handel und Wandel geht unter betäubendem Ge-





,

von Seiten der Käufer und Verkäufer, unter Reden und Gestikulationen vor sich, dio den Nordländer glauben lassen könnten, der Welt Untergang stehe bevor. Mit don einschmeichelndsten Reden lässt sich der Verkäufer vernehmen: „Wer etwas Gutes essen will, der komme zu mir! Hier sind die ausgezeichnetsten Sülzen, welche ein Kalb je im Wanste gehabt hat, ein Kalb, das zu Gunsten meiner Käufer sterben musste, ehe es noch etwas Anderes auf der Welt gekostet als Milch, süsse Milch, direkt nus dem Euter schrei

seiner Mutter! Seht deshalb auch diese Sülzen! Gleichen sie

dem Rahm, der fausthoch auf der Milch stand? Sie schmelzen auf der Zunge sie vergehen zwischen den Zähnen; wer davon gekostet hat, klopft sich zufrieden auf den Bauch und sagt sich: Der König und Garibaldi können keine besseren Sülzen essen und wenn sich ihr Koch auf den Kopf stellte und mit den Reinen verwunderte! Zehn Sons, Signora, dieser Magen!” „Zehn Sous!" schreit die Käuferin, „Hundesohn, halten Sie mich für die Tochter einer . . .? Seht doch dio Unverschämtheit! Zehn Sous für einen solchen Fetzen, an dom der Dreck mehr wiegt als das Fleisch! Zehn Sous! Habt Ihr den Verstand verloren? Kommt doch horbei, ihr Leute, und betrachtet euch diesen Narren, der 10 Sous für einen dürren Magen von einem alten Bocke vorlaugt und dio Frechheit hat, ihn für einen Kälbermagen auszubictcn! Seit Ihr ein Piumontese, um Euch solche UnSo gcht’s fort, vielleicht, geheuerlichkeiten zu erlauben ?” bis man sich verständigt oder bis ein anderer Käufer kommt, mit dem ähnliche Rodensurten gewechselt worden vielleicht aber gcht’s von Neuem los, dio Signora hat kein kleines Geld, der Verkäufer kunn nicht, herausgeben drüben sitzt ein Galgengcsicht hintor einem kleinen Tischchen, auf dem Kupfermünzen aufgehäuft sind. Dio Signora soll dort wechseln wer soll das Agio bezahlen? Neues Duett, Allegro sforzato, zu dem der Wcchslor mit seinen Münzen den Takt klappert. Dazwischen Kerle, die ihre Waaron mit Stentorstimmen ausrufen, die das vollständige Orchester der Zukunftsmusik übertäuben können, Esel mit Frachtkörben beluden, Fiokor, die ihre Thiere anspornen und beständig Guoi ! guai rufen (der abgekürzte Warnungsruf für Guarda!), fürchterliches Klappern der Wasserverkäufer mit ihren Bechern, der Metzger mit ihren Messern, der Bäcker und Brater mit ihren Kesseln denn jedes dieser Gewerke trommelt mich einem geschehenen Verkauf einen Siegesmarsch auf seinem nicht

,

,



H





;

,





Stando.

Ohne Lärm kann’s der Neapolitaner nicht machen. Ist so spricht er laut mit sich selbst oder setzt sich Gedanken in Musik und singt sic mit lauter Stimme, zuweilen wird es einer bekannten Melodie angepasst oder Text und Melodie worden zusammen erfunden und abgesnngon. Unterhaltungen wordun so laut als möglich geführt; halten sie sich Nichts zu sagen oder vielmehr zuzuschrcicn, so singen sie eine Tonleiter oder einen Akkord. Neapel ist deshalb im Verhältnis« zu seiner Bevölkerung die geräuschvollste Stadt Europa’« und zugleich diejenige, in welcher am meisten Bewegung und Cirkulation herrscht. Jedes auf dor Strasse getriebene Gewerbe macht so viel Lärm als möglich und alle Cirkulation, dio in anderen Städten entweder gänzlich verboten oder auf bestimmte Tageszeiten beschränkt ist, dauort hier den ganzen Tag hindurch fort. Man begegnet beständig Viohheerdou, hauptsächlich Kühen, er allein

,

seine

Digjtized

by Google

189

Notizen. oft mit Ziegen und Eselinnen mit Glocken und Schollen grünen Büschen oder Eederstutzen auf dem Kopfe und sie werden herein getrieben, um gehinter den Ohren, molken zu werden. Das giebt freilich den Vortheil dass man wirklich frische Milch vom Thier weg bekommt, allein es vennehrt den Verkehr ebeu so wie die Hccrdon von Truthühnern, Hühnern, Enten, dio man durch die Strassen treibt und laut schreiend zum Verkaufe bietet. Der Käufer sucht sich seinen Vogel aus, dor Verkäufer packt ihn nach langem Feilschen und Zatikon um den Preis, dreht ihm den Hals um und zieht mit der Heerde, die unterdessen links und rechts herumgepickt und Fussgiinger und Wagen uufgehalteu hat, sein empfangenes Geld zählend oder in dor Tasche damit klimpernd, weiter. In Paris, London und anderen grossen Städten dürfen dio Landlcute, welche Früchte und Gemüse, die Fischer, welche ihron Fang zu Markte bringen, nur in frühen Morgenstunden durch bestimmte Strossen zu dem Verkuufsplutze ziehen und müssen in zur bestimmten Stunde den Platz verlassen haben , Neapel, wenn Einer einen Kohlstrunk oder einen Fisclischwanz hat, legt er ihn in einen Korb und läuft schreiend Stunden lang die Strassen auf und ab, bis ihm die Kehle Hat er seinen Trödel heiser und die Beine müde werden. verkauft, so setzt er Bich uu eine Ecke nnd zählt laut sein Geld, und das ist eino Hauptbeschäftigung. Ich hübe in der That nirgends so viele Menschen mit Gcldzählcn beschäftigt gesehen wio in Neapel. Wie Kinder müssen sie sich immer und immer wieder üborzougen, wie viel Sous und Centimen sic in der Tasche haben; ist es gezählt, so wird eine Zeit lang in der Tasche damit geob klimpert und gerasselt und dann wieder nachgesehen Dos beliebte Spiel „Tocca” kein Stück verloren gegangen. beruht nur auf Zählen und wieder Zählen. Jeder streckt eine Anzahl Finger aus, die Finger worden zusammengczählt und dann diese Zahl der Reihe noch unter den auf wen dio Endzahl trifft, Mitapiolondon herumgczählt, der hat verloren. Alle diese Operationen der einfachsten Arithmetik worden stet» mit Beihülfe der Stimmo und dor sobald ca über dos einfache Finger zu Stande gebracht, Zusommenzühlcu hinausgeht, ist oft Holland in Noth. Ich ,



,



,





hatte

*/2

Stunde

milbig,

um unserem berühmten

Schiffer

Antonio dolla piccola mnrina in Sorrent, der im Winter als Rheder mit Orangen nach Rom fährt, begreiflich zu machen, dass ein Vorschuss von einigen Francs den ich ihm in Capri gegeben hatte, von dem bedungenen Fahrgeld abgezogen worden müsse und dass er ein schönes Trinkgeld in der Tasche habe, wenn ich ihm das Fahrgeld ohne Abzug Es ging zuletzt nur in dor Weise, die«er Francs auszahle. dass ich ihm das ganze Fahrgeld in die Hund zählte, den Vorschuss zurücknahm, ihn den Rest einstecken hicss und dann ihm den Vorschuss wieder als Trinkgeld in die Hand ,

zählte.

Oben sagte ich, es sei ein gutmüthiges Volk. Das zeigt Zank und in allen ihren Beziehungen zu einander. Geschrei im Überfluss, aller nur höchst selten eine Schlägerei oder im Augenblicke der höchsten Wuth und Raserei ein Messerstich. Wie bei Kindern Grausamkeit gegen Thiere, gepaart mit einer rührenden Fainiücniicbc und einer grossen Theilnuhme mit dem Unglücke Anderer. Wenn der Esel »o überladen ist, dass er unter der Last fast zusammon»ich

Petermann'n ücogr. Mittheilungcn.

1866, Heft V.

hängt sich doch noch der Neapolitaner ganz hinten wie viel Personen ein unglücklicher auf seine Croupe, Klepper zuweilen ziehen muss, ist ganz unberechenbar. Ich habe ein Mal 18 Erwachsene auf einem Corricolo gezählt und das mit Huut überzogene uud mit Wunden bedeckto Skelot, das davor gespannt war, mussto gulopiren! Dann über ist auch die Keupolituueriu sogleich bereit, ein krankes Huhn in ihrem Busen zu pflegen oder gar ein Hündchen zu säugen, das seine Mutter verloren hat. Fremde Kinder anzunehmen, ulten gcbrcchlichcu Verwandten eine Zufluchtsstätte bei sich zu gewähren , scheint selbst dem Ärmsten durchaus natürlich. Eine ganz gewöhnliche Sitte bei den Familien aus dem Volke uud selbst bei solchen, welche zahlreiche Kinder haben, ist die, dass bei dem Verluste eines Kindes die Frau ins Findelhaus geht und sich dort ein anderes holt, das dom verstorbenen Kinde ein wenig ähnlich sieht. Ein solches Kind wird als eine Himmelsgabe adoptirt meist sogar don eigenen Kindern vorgozogen und Meine Freunde zeigten mir eine besser gehalten als diese. arme Gärtnersfrau die zu sieben eigenen Kindern sich ein bricht, so



,

,

solches

achtes

Ersatzkind

geholt

hatte,

dus

sic

zärtlichst

pflegte.

Erregbarkeit,

Auflassung, Leichtgläubigkeit und Flüchtigkeit wie bei Kindern. Die unglaublichsten Nachrichten verbreiten sich mit Blitzesschnelle; was heute in den Himmel gehoben wird wird morgen in den Staub getreten; das gestern Geschehene ist morgen entweder vergessen oder ein Mythus, eine Legende. Götter werdett mit derselben Leichtigkeit gemacht und abDio Nischen, in welchen in gesetzt wio im Altcrthum. Pompeji die Hausgötter, die Laren, stunden, sind heute noch mit denselben Ausschmückungen in jedem Luden und finden; die antike Öllumpo den meisten Häusern zu in brennt jetzt vor der Madonna oder dom heiligen Januarius. Auf dun alten Fresken sieht man Dudelsackpfeifer und Frauou vor den Loren musiciren und tanzen; in den heiligen Wochen kommen die Pifferari aus den Bergen herunter und werden für geringes Geld gemiethet, um täglich ein oder zwei Mal der Mater dolorosa oder dem SchutzFrüher war die patron einen Ohrenschmaus zu geben. ganze Stadt voll solcher Heiligen- und Mudonnenbilder, au Lampen allen Strassenecken waren Nischen , vor denen brannten und Gläubige durch ihr Beten die Cirkulation Dieselbe

schnelle

leichte

,

Eines schönen Tages erklärte die Municipulitüt diesen Kram in Wegfall , die Priester waren uusser man erwartete eine Erneute während der Abnahme. Die sämmtlichcn Bilder und Nischen wurden abgenommen, jetzt ein Paar alte Weiber liefen zusammen und heulten, Versunken und vergessen kräht kein Hahn mehr danach.

hemmten. allen

sich

,



Von der

Leichtigkeit, womit I .egenden entstehen, liefert oder vielmehr Gulibardi oder Barigardi (für den Neapolitanischen Dialekt ist das Versetzen und Vertauschen der Konsonanten charakteristisch) einen Beweis. Für einige Wähler, dio durch den Ccnsns schon etwas gebildeten Ständen angehören, mag der Held dor Italienischen Unabhängig-

Garibaldi

keit noch in Fleisch und Blut uufCaprera existiren, so dass zum Parlament als Deputirton wählen können, für das Yolk ist er eine mythische grosse Gestalt geworden, der Messias, der da kommen wird, zu richten über Lebendige und Todte, dor Rächer alles Unrechts, der alle Sclilechsie ihn

25

190

Notizen. Bei dem zuerst vcrzeichncton Orte, welcher überhaupt den höchsten bewohnten Ort im ganzen Russischen Reiche

was noch auf der Neapolitanischen Erde existirt mit Einem Schlogo vernichten und die Gerechtigkeit und den Wohlstand des Volkes hersteilen und es glücklich machen wird. So übermenschlich gross und zugleich unbestimmt sind die Umrisse dieser gewultigen Figur in dou Gcmüthcm des Volkes geworden, dass ich bezweifle, tigkeit, alles Übel, ,

ob der wirkliche Garibaldi,

wenn

ihm

also

,

wird.

Dass auf ein so kindliches Volk, in welchem alle Vorzüge und Nachthcilc der Kindernatur sich vereinigen, ein Regiment wie das der Bourbonen einen tiefen demoralieirenden Eindruck machen musste, versteht sich vpn selbst und begreift sich eben aus der Empfänglichkeit der kindlichen Natur. An den Nachwehen aber leidet dieses Volk noch heute und es ist sogar die Frage, ob es sich gänzlich von denselben erholon und Sprossen treiben werde, wie

fassenden

Obscrvationsrcihe sogar eine Jahrestemperatur von 11,8® (Winter 4,7, Frühling 11,2, ßommor 18,4 und Herbst 13,o®), was zugleich ein neuer Erweis dafür ist, die Tomporatur der Luft bei circa 700 Fuss Höhe um 1 Rcaumurgrud abuimmt, und ein Erweis, der durum nicht gering anzuschlagen ist, weil er sich auf mehrere tausend Beobachtungen stützt (Dr. J. Allmann.)

dass



Auffassungskraft

sie seiner Intelligenz, seiner blitzschnellen

und seiner inneren üutmüthigkeit würdig

Rogon und Schnee

sind.

,

burg, Slatoust u. a. m., für welche bereits 1 6jährige Observationsreihen vorliegen. Ja, Warschau hat sogar eine 25, Abo eine 48 Jahre begreifende Observationszeit uufzuweisen, während für Orte wie Kijew, Kischinew, Irkutsk, Tobolsk u. |

s.

w.

im starken Gegensatz dazu Beobachtungslisten vorlicgen.

freilich

zweijährige

auffällig niedrigere Jahrestemperatur aufweisen, als sie ihrer

strecken

sich

astronomischen Lage nach vermuthen lassen. Wir geben hier ein kurzes Verzeichniss der bewohnten Hochpunkte Russlands und setzen ihre Temperatur hinzu, wie sie von Wesselowskij der St Petersburger Akademie der Wissenschaften mitgctheilt worden ist. Die Rdauraur - Skale und der neue Styl sind hierbei zu Grunde gelegt.

stalteten

und

-

l'*“’! Jahrs.

260Q

9,»

Kinnlowndwk (am K*uk.) 2601) fkhemnchä (Tr.-K*uk.) 2390

7,6

.

.

.

.

w

-

Alp«)

....

.

5,0 7,2

8,5

9,1

2230 —3,4 6,7 2000

1970 rjatiRorsk (Cis-Koaku.) 1850 Titiie (Traus-Kaukaaien) 1500

Werehne Tdinnk

(Altai)

Irkutsk (Altai) . Slatoustuw (fnü)

.

.

.

.

0,0

|

Obser-

Her bat. vation».

— —

i

0,*

8,7

3.1

5.«

4,0 14.5

6,7

6,0 14.«

1,0

8,0

11.2

4

10,1 2,l

10,1

3

2,7

9,7 15,9

6.2

9,7 18,4

2,8



—21.«

— 13,2 —

1,7 12,8

4,9 14,7

1.»

1,0 14,7

1,6

9,8 18,0 0,7 13,1

— 12,5 — - 3,8 f

I

0.1

1

10, 4|



3,2

14

9,1

1

0,4

4

6,9



1

7,8 17.0

8,8;

1

10)

15 19

0,2 1

8

kaum mehr

als

Im Ganzen eruud derselben Methode veran-

komparative Gegenüberstellung geeigneten Observationen auf 32 ürtschuftcn des Europäischen und Asiatischen Russlands uud da die Summe aller Jahrgänge, in denon jene Beobachtungen Statt fnnden, 315 beträgt, so kommen durchschnittlich auf jeden Einzelort 10 volle Jahrgänge. Die Beobachtungen geschahen nach. Russischen Zollen, welche genau mit den Englischen korxuspondiren. Der Russische Zoll (= £ Werschok) entspricht

kommen Nortschinsk mit 4,55 Zoll für Juli und 4,23 Zoll August; Kischinew mit 3,83 Zoll für Juni; Moskau mit 3,69 Z. für Juli; Slatoust mit 3,68 Z. für Juli; Riga mit 3,66 Z. für Juni; Mitnu mit 3,63 Z. für Juni; Charkow mit 3,56 Z. für Juni: Jekaterinburg mit 3,55 Z. für Juli; Iiogoslowsk mit 3,48 Z. für Juli; Riga mit 3,37 Z. für Juli; Warschau mit. 3,29 Z. für Juli; Jckuterinburg mit 3,2« Z. für Juni; Orel mit 3,15 Z. für August; Tobolsk mit 3,io Z. für

1

1,2.

0,4

1,*

1

1

1

11,0 16,0

2,4

—14,8

7,»

1

1

10,3

SUnizu (CifKsuka»!«) 1000 .

1

7,0

9,6 19,0

1,1

ein

Geordnet sind die Beobachtungen noch den innerhalb Jahreszeiten und Jahre sich dokumentirenden Niederschlägen, wobei die Regen- und Sclmcemengen nicht besonders getrennt von einander aufgeführt sind. Zu Grunde gelegt ist der neue Styl, um eine Vergleichung mit dem übrigen Europa zu erleichtern. Innerhalb der Monate weist den grössten Niederschlag; nach Tobolsk mit 5, so Zoll im August. Ihm zunüchst-

3

5.7

nach

der einzelnen Monate,

o

9,0

die

dotier für eine

25,399 Pariser Millimetern.

Jahre.

;

11253—0,4 1230—0.1

Ajrxftu 28 4,4 1.* ., 28 4,0 1,0 28 4,8 -3,0 ., 28 4,6 1.® 28 4,3 —2,® „ 28 4,4 -2.® .. 28 4,4 4,® ,,

Ich lasse zugleich die meteorologischen Angaben einiger anderer Orto folgen. Es hatte am 23. Dezember Morgen»

nimmt.

Schnee ohne Wolken. Pruikfim

Um

konstatirt.

mich vor Täuschungen sicher zu stellen, untersuchte ich gleich bei dem ersten Beginn die Decke des Waggons, von welcher möglicher Weise während der Nacht aufgefallener Reif durch den Wind herunter gotricben worden konnte. Sie war trocken. Auch wurde der Rauch der Lokomotive so weit von dem Fenster abgetrieben, dass nicht zu erklären wäre, wie etwa ein Niederschlag aus diesem die Erscheinung hätte bewirken können. Beim zweiten Fall ging übrigens dieser Rauch nach dor anderen Seite des Zuges,

fischen

in

und Waggon-

kleinere

dass

so dass jeder Zweifel beseitigt war.

scheint zu zeigen, dass die Huuptuntcrschiedo in der spezi-

Von Dr. Jlerger

Menge,

solchen



79,1

Meer nördlich von 20° N Br. Rothe« Mrer «tldlicli Ton SO 0 N. Br.

sehr weite Schicht fielen

durch das halb geöffnote

,

22.

ltothc*

llcsultat der

ü*

1

.

Schwarze* Meer Nord-See 0»t-See Rotheg Meer

Das

Temperatur.

.

wenn man oino Uhr 5 Minuten

mein vorgchaltener Rock ziemlich stark davon bedeckt wurde. Die Erscheinung mochte etwa 3 Minuten angedauert haben als dieselben sich in und Menge Grösse verringerten und alsbald ganz aufhörten. Nachdem der Zug von Mülheim abgegangen, wiederholte sich der Vorgang und dauerte in gleicher Lebhaftigkeit, wie ich diese Mal mit der Uhr in der Hand beobachtete, ebenfalls 3 Minuten. In der Nähe von Düsseldorf wurden wir in einen dicken Nebel eingohüilt, der dort schon seit 6 Uhr des Morgens geherrscht hatte und den ich auf meiner ganzen Boise weiter nach Norden vorfand. So weit mir bekannt, wird nicht leicht oino Beobachtung nachzuweisen sein, welche bei einer so vollständigen fenster

Klarheit des

Schwere und Temperatur des Wassers

Spezifische

wenig mit Dunst geschwängert, dass man den-

selben nur bemerkte,

war

sic

Morgens

7

Uhr

—3®

es zur Zeit der fraglichen

R.

Nicht

Erscheinungen

gehabt haben.

Während nun

dio meteorologischen

Beobachtungen dieser

Stadt fortwährend südlichen Wind anzeigen, hatte ich zur Zeit des ersteh der beiden Vorgänge die günstigste Gelegenheit,

die Windrichtung zu beobachten,

lu einiger

Entfer-

Notizen.

nung von der Bahnlinie befanden sich mehrere niedrige und ein sehr hoher Schornstein. Die Rauchsäulen der ersteren zogen alle sehr flach von Norden nach Süden der Rauch des hohen al>er machte orst einen sehr weiten aufsteigenden Bogen nach Norden dann kehrte er um und zog ebenfalls fast ganz parallel mit dem Boden nuch Süden. In diesem Augenblick hatte der Wind ulso nur von einer nicht genau zu bestimmenden Höhe des hohen Schornsteins bis zu einer ziemlich bedeutenden Strecke über demselben südliche Richtung. Unterhalb und oberhalb dieses südlichen Stromes war die Windrichtung eine uördliche. Und da Köln am Mittag bei SSO. trübe, am Abend bei SO. Nebel hatte, so liegt die Yermuthung nicht fern, dass der obere nördliche Strom den Nebel von Norden erst in der Höhe nach Süden führte und dass dieser sich daselbst mit einer kleinen Drehung des Windes gegen Norden am Abend erst herabsenkte. Mietern Hergang entspricht eine Hebung der Quecksilbersäule des Morgen s um O.s'", dt» Mittag» um 0,6'". So wäre in dem brzeiehnelen Momente der nördliche warme Strom an zwei »entrecht über einander gelegenen Stellen in

i

sott

Galilei.

Andres Pocy hat der Akademie der Wissenschaften zu

,

,

den südlichen kalten eingedrungen. Dem sei übrigens, wie es wolle, von Bedeutung ist nur Lagerung der Ströme in diesem Augenblick, ihre TempeIn Bezug auf letzteren ratur und ihr Feuchtigkeitsgehalt. ist zu beachten, dass Köln noch am 22. Abends „trübe” Beide hatte, der Norden hatte am Morgen des 23. Nebel.

201

Korrespomlironde meteorologische Beobachtungen

Paris eine lüstorischo Skizze über die korrespondirenden meteorologischen Beobachtungen seit Galilei mitgethuilt. Es geht daraus hervor, dass zu Anfang des 17. Jahrhunderts Borolli in Pisa Ruinen und Andere in Florenz, Cavulicri und Riccioli in der Lombardei unter der Direktion der Academia del Cimento ein weit ausgedehntes System gleichzeitiger meteorologischer Beobachtungen in Italien organisirt hatten; uueh beauftragte der Grossherzog Ferdinand III. von Toscana die Mönche in seinem Staate, Beobachtungen zu machen und darüber zu berichten. Um 1649 erkannte Perrcz , der Schwager von Pascal den Nutzen einer über die gunzc Erde ausgebreiteten meteorologischen Korrespondenz und 1725 lies« Jacob Gucrin in London eine Aufforderung zu diesem Zweck ergehen. Im Jahre 1780 wurde eine solche Korrespondenz eingerichtet, als die erste Meteorologische Gesellschaft zu Mannheim unter dem Protektorat des Kurfürsten von der Pfalz gegründet wurde. Dreissig Akademien und viele Privatpersonen schickten die Resultate ihrer Beobachtungen ein, die in 12 Bänden unter dem Titel „Ephemerides Societnii» Mcteorologicae Palatinnc” gedruckt wurden. Seitdem kulminirteti die vielen energischen Anstrengungen, die man in Spanien, Frankreich, der Schweiz, Englund Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika machte, schliesslich in der täglichen Publikation des ausgezeichneten „Bulletin international” , welches unter Le Vorrior’s Redaktion von der Pariser Sternwarte ausgegeben wird. ,

,

j

I

die

,

Ströme waren also jedenfalls feucht. Ich habe in PoggendorFs Annal., IW. CXIII, SS. 456

ff.,

nachgewiesen, dass zur Bildung eines Nebels zwei eimuider in vertikaler Richtung begegnende, verschieden tomporirte (hinIch habe länglich feuchte) Luftströme nothwendig sind. daselbst ferner erwähnt, dass ein Regen oder Scluioe ohne Wolken Statt finden könne, wenn ein warmer Strom von

oben

in

einen kalten eindringe.

Der vorliegende

Fall

ist

ein

Geographische Literatur.

modificirter Beleg zn jener Darlegung. An der oberen Bcrühruugsgrcnze des südlichen kalten und des nördlichen wannen Stromes musste die Feuchtigkeit des letzteren zu Eis kondensirt werden und da ein warmer aufsteigender Luftstrom, der diese Eisnädelchen emporgerissen hatte, nicht vorhanden war, so mussten diese sogleich nach ihrem Entstehen durch

Vorberioht. Die Firma A. Fullorton & Co. in Edinburgh, deren schön illustrirter „Gazetteer of the World” (1851 58) zu dun bekanntesten geographischen Lexicis gehört, hat im Mürz d. J. den ersten Band eines „Imperial Gazetteer of England and Wale»’’ herausgegeben, der ebenfalls mit Karten und Bildern versehen ein sehr reichhaltiges ufld brauchbares Werk zu werden verspricht. Die detaillirten Berichte und Karten über die Expedition von Kottenkoff, flarbot de Mamy und Krgtchin in die Manytsch- Niederung (1860), über die bisher nur ein vorläufiger Bericht im Journal des Russischen Ministeriums der Reichsdomänen (1861) veröffentlicht war, befinden sich gegenwärtig im Druck. Die Kaiserl. Russische Geographische Gesellschaft hat



die untere kältere Schicht herunter fallen. An der unteren beträchtlichen Fallschon mit cingr geschwindigkeit angekommen mussten sie weiter fallen, du der untere warme Strom nicht mehr im Stande war, sie emporzureissen. Indem diese Nüdelnoch aufzuhaltcn und chen in der durchfullcnun kälteren Schicht sich noch weiter abgekühlt hatten, kondensirten sic das in der unteren wärmeren Schicht enthaltene Wasser; auch rissen sie an der unteren Berührungsgrenze etwa gebildete Nüdelchen mit so dass ulso an dieser Stelle eine bedeutende sich hinab

Berührungsgrcnze

,

Manuskript- Karte de* Kapitän Budüttehew zwischen Utrnri und Japanischem Meer im 1:200.000 erhalten, die viel neues topo-

Nebclbildung nicht Statt finden konnte. Der geringe Grad von Undurchsichtigkeit so wie das blutrothe Aussehen der eben aufgigangencn Sonne mochten durch die füllenden

kürzlich

und durch den zurückgebliebenen Dunst verdoch mochte unmittelbar über dem ursacht worden sein

graphisches Detail enthalten soll. Budistschew erforschte vier Jahre lang hauptsächlich die Wälder zwischen dem See

von

,

Boilen noch eine besonder«! Nebclbildung Statt finden. Dieser war jedenfalls von der vortiigigen milderen Temperatur noch nicht beträchtlich herubgesunken und überlagert.

war von

i

kälterer Luft

So war die Bedingung zur Nebclbildung gegeben.

dem

Maassstab

Eisnädelchen

j

eine

Gebiet

von

Hanku, dem Golf Petcr’s des Grossen und dem Bikin, einem Nebenfluss des Ussuri, so wie die in der Umgebung des Kaiserhafcns , der einen sehr geeigneten Exporthafen für Holz abgeben würde, wenn man Schneidemühlen daselbst einrichten wollte, denn auf d cra Chinesischen Markt, und

202

Literatur.

dieser

käme

hierbei fast ausschliesslich

in

Betracht,

nur geschnittenes und zwar in bestimmter Form geschnittenes Holz Absatz. Die geographischen und naturhistorischcu Ergebnisse der von der Decken' sehen Expedition in Ost -Afrika sollen in selbstständiger Form in nicht ferner Zeit zur Publikation gelangen. Dieses Werk wird unter Anderem auch die Aufnahme des Flusses Dschuba enthalten, auf dem bekanntlich die Expedition zu Grunde ging. Von dein Naturforscher der Britisch-Nord- Amerikanischen Grcnzkomraission J. K. Lord wird ein zweibändiges reich

Werk

Deutschland, Preusson und Österreich. Pozsony bürg

unter

dem

Titel

„The Naturalist

in

|

:

8. Dezember J864. 8“. Dresden, Adler, 1865. 16 Sgr., geh. { Tlitr, . llauptdreiecke. Triangulation, Die Königl. Preussische I.undes. 1. Tbl. fiauptdroiocke in der Provinz Promisen an der Weichsel und

coucers Island and Jlritish Columbia” bei Beutley in London gedruckt. Dr. Karl v. Scherzer’s „Statistisch- kommerzielle Ergeb-

östlich derselben. 4“.

der Novara- Expedition” erscheinen bei Brockhaus in Leipzig gekürzt und verbessert in einer billigen Oktav-

nisse

i

ihre

„Memuires

et

joumal g/ographigue”

Bulletin” in

unter

dem

Titel

„Le

Globe,

Heften heraus, deren 8 einen Jahres-

bund bilden werden. Eiue neue Dänische Vierteljahrsschrift, „Danske Samlinger für Historie, Topographi, Personal- og Literaturhistorie. Udgirne af Chr. Brunn, O. Nielsen og A. Petersen" (das

Heft von 6 bis 7 Bogen kostet 17 £ Sgr.) , ist zum Theil auch der Geographie zu dienen bestimmt. Im Verlag von Arnold Ililberg in Wien soll vom 15. Juli d. J. ab eine „Internationale Berue, Monatsschrift fiir das gesummte geistige Leben und Stroben der ausscrdeutschen Culturwelt” in starken Heften (zu 1 Thir.) erscheinen. Nach dem Prospekt ist dxs Gebiet ein weit umfassendes, die Zeitschrift soll sich zu einem fortduuernden Bilde des gesummten intellektuellen Geschehens und Seins, wie es in der Literatur, der Kunst und Wissenschaft, in dem socialen und staatlichen Leben der ausser- Deutschen Kulturwclt zu Tage tritt, gestalten und nicht bloss in Deutschland die Kenutniss des ausscr-Dcutschcn Kulturlebens populurisircu, sondern auch dem Auslande die Kenutniss der Deutschen Auffassung desselben, des Deutschen Urtheils über dasselbe vermitteln. Wonu dio Ausführung dum Plane entspricht, wird diese Monatsschrift alle vorzugsweise dio auswärtigen Länder berücksichtigenden Deutschen Zeitschriften an Volllange Listo der bis jetzt gewonnenen Mitarbeiter und Korrespondenten , unter denen viele bekannte Namen, spannt die Erwartungen hoch, ob aber die Geographie in irgend namhafter Weise vertreten Bein wird, lässt sich aus dem Prospekt nicht erkennen. ständigkeit

weit

iibertrelfen,

dio

uutl seine

ren Abbildungen.) S", 394 SS. Post, Lautier, 186«. J fl. Reinick, H. A. Statistik des Regierungs-Bezirkes Aachen. I. AMi. P. Aachen, Benrath, 1865. lj Sgr. Renaudin, Edm. Nouveau ljuide general du voyageur am bonl» du Khiu. 18°, 9533 pp. mit 9 Karten und 28 Slädleplsuen. Pari*, Harnier, 1865. 5 fr. Stelzer, C. P. Verzeichnis» sämmtlichor Ortschaften de» Königreichs Sachsen nebst Angabe ihrer Häuser- und Einwohnerzahl narb dir

Volkszählung vom

T'an-

Ausgabe. Die „Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde”, die in monatlichen Heften „mit Unterstützung der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin” hcrauskam und schon immer deren Organ war, erscheint nun von diesem Jahre an als „Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin" in 6 Heften jährlich. Die Redaktion ist in den Händen des Prof. Dr. W. Koner geblieben und die Zeitschrift wird sicherlich ihren wohlerworbenen Kuhm auch in der neuen Form vermehren. Die Socidte de gcogrnphic de Geneve hat nach längerer Pause ihre Publikationen wieder aufgenommen und giebt nun

Kstj flildlani tlrkeppcl t» tobb abrnval. (PreuUmgebung. Mit einer geologischen Karte und luchte-

6« környöke.

:

,

,

illustrirtes

EUROPA.

findet

Berlin, G.

W.

P. Möller, 1866.

Thlr.

Volger, G. li. 0.: Da» Steinsalziuger von Lüneburg ein Seiteiutück zu demjenigen von Stossfurt. Mit Rücksicht auf Krdwissenschaft und Bergbau beleuchtet. 4°. Frankfurt a. M. 1865. { Thlr. Volkszählung Das definitive Resultat der im Prcossistlieu Staate ant 3. Dezember 1864. (Zeitsehrift des Kgl. Prruss, Statistischen llurean's, 1865, N'r. 11, SS. 273 -286.) ,

Die Summen sind dieselben wie Itu oGolbal sehen HuOtsIemler" für lSin und ln Itobm's Stetlstlveh geocrniphUthctn Jslirbuch: s.-.eilel! Ist liier aber die Uri.U. kerung aller eiozelnen Krri.e siifgeftllirt mit Unter, cbcldQBg der Städte und des Sueben Lundes, der Ciell- und MIHIA'r-Bcvölkevuax,

Vergleichung de» Sommers von 1865 in Berlia l’rof. Dr. mit den früheren von 1842, 1846, 1857 und 1859. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, November 1865, SS. 345 348.) Württemberg, Beschreibung des Königreichs Hcrausgcgcbca von dein Königl. Statistisch -Topographischen Bureau. 45. Heft: Oberamt Heilbronn, 47. Heft: Oberamt Horb. Stuttgart, Undcraznn, 1865. 14 Thlr. Württemberg! sehe .lahrhBcher für Statistik und Landeskunde, lleruusgegeben Tun dem K. Statistisch-Topographischen Bureau. Jabrg. 1863. 8°. Stuttgart. Lindcmann, 1865. | Thlr.

Wolfers,

:



i

Schweiz. Conty, H.-A. de: Quinxe jours dans la Suisse du Nord et Io Grand- Docbe de Bade. 1 8°. 2)6 pp. mit 1 Karte. Paris, Paure, 1865. 2} fr. Conty, H.-A. de Quinxe jours danu la Suisse centrale, Oberland Bernois. 18°, 214 pp. mit 1 Karte. Pari», paure, 1865. 2) fr, Desor, K.: Los Palafitte» ou constructinns lacustres du lac de Nouchatel. 8°, 158 pp. Paria, Reinwald, 1865. 6 fr. Meteorologische Beobachtungen in 88 Stationen der Schweiz. 2. Jahrg. 1. Heft. 4°. Zürich, Höhr, 1865. pro compl. 7J Thlr. :

Dänemark, Schweden und Norwegen. Kongeriget Danmark, popnlatr topographisk heskrevet. 1. u. 32 pp. Kopenhxgen, Gandrup, 1865. ä 16 us. Kjöbenhavn med Omcgn. En Vejlcdor for Reisende. 8°, ISO pp. mit 1 Plan Ton Kopenhagen und Umgegend. Kopenhagen, Phitipscn, 1865.

Both, L.

:

3. Heft. 8°, ä

48 Knudsen, i

P.:

es.

Oversigt oter Dödeligbeilen og Befolkningens Tactbed 64. 8°, 32 pp. mit 1 Kavte. Kopenhagen, Eibe,

Kjöbenhavn 1855



1865.

32 es. Lehmann, 0.: Norgc og Nordmaendene. Reisoorindringer fr» 1336 og 1865. 8°, 192 pp. Kopenhagen. Gad, 1865. 1 lid. 24 aa. Maak Dr. Die Dünen Jütlands. Frei nach Andre »en's Werk „Om Klittformationen” bearbeitet. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, Sep,

:

tember und Oktober 1865, SS. 198 -237.) KrilliSI:

und über

ausser Ueschrclbemlum uurb Abschnitt« Ubor öl« Rlldaug «er Veränderung und die d«r KUrluo ln hlvtorltehsr Zell.

Ihre



DUn«a

Nordsjaelland, Touriutcn i — . lllustrorot Vejvucr paa Udflugter mellem Kjöbenharn og Helsingör. 8°, 104 pp. mit 4 Karten. Kopenhagen, Porlagsbureauet, 1865. 72 as. Seebach, K. v.: Beiträge zur Geologie der Insel Bornlioliu. Mit 1 Karte. (Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Bd. XVII, Heft 2, SS. 338-347.)

Karten. Qcncrolatabens topo^raphi^kv kort oror Danmark.

ßl.

19: Skaolskör, 29: Samsö, 80: Uindsholm, 81: Odense. 1865.

18:

Slagel»«,

Kopenhagen k l Kd.

by Google

203

Literatur. Kort Sökortarchivet Kopenhagen 1865. :

over

Gjcd.ör Rer

mul

Läbene

til

1

Grad, Cb.: Le»

Nyitol.

Kd. 32 u.

laus ct le* tourhiire» de* Vosge*. Etüde de giographio phyaique. (Nouv. Annalo» de» voyages, August 1865, pp. 129 140.) Haumonte, J.-D. Plombiere« ancien et modorne. 8°, 347 pp. mit PI inen u. «. w. Mirccourt, Humbert, 1865. 6 fr. Hemann, Prof.: Geographie completu et drscriptivc de l’empiro frau^ai» ct de hc* rolonie«, pr4oödle d’un trait^ de eostnographic , etc. 12°, 303 pp. Paria, Renault, 1865. Huber, \Y\: Le nivellement general de la France par M. Bourdaloue. (Bulletin de ia Soc. de g£ogr. de Pari», Juni 1865, pp. 632 - 665.) Bourdiol: Importance d’un nivellement general do ln Fiance et opportunit/i d'en oaaurur IVxerution. (Bulletin de la Soc. de grogr. de Paris, Juli und August 1866, pp. 177—196.) :

Niederlande und Belgion. Geist, P. 11 .: Lrerboek der aardrijk.kuude, Un dienate van liet middrllisar ondenrij». 1' drei. Ned.rland «n xijno kolonies. 8", 114 pp. 8ehoonhi>ven, van Xooten, 1865. J fl. Tarlier, J., et A. Wautor*: Ls Brl|(iorf Emmao* and 8tadt Emmsp» im eisteo Christ, liehen Jahrhundert, ohne zu bcTiUJuIcbtigen, das« auch Lvdda und Kapernaum tn jener Zeit bald Dorf, bald Stadt genannt werden. Den Widerspruch der alten Quellcnschrlftateller gegen seine il>pothasc glaubt er mit der grundlo»ea Annalim# zurückwelsen zu kdnaco, daa» der hcQige Hieronymus In Bezug auf die Tradition io Irrtham gewesen und alle anderen Ihm nochgeechricben hätten : die wahre Troditioo werde durch einen Ssraeencn repriaentlrt, der nach Albert in)

Saulcy,

am

19.

,

Mal 1M6.)

J Digitized

by Google

Neues aus Ober- Wallis, den Berner Alpen und dem Simplon- Gebirge. Als Erläuterungen zu der Karte von R. Leuzinger. Tafel 11.

Vom

Ingenieur-Geologen

Die vorliegende Karte umfasst einen Theil der Schweizerisehen Alpen-Kette,

nur

der nicht

der Erbauung der

seit

Edmund

Feilenberg.

v.

sehen und Berner Alpen besiegt worden sind. Seitdem

Clubisten

besuchter geworden

Richtungen durchzogen, die Engländer

Jahren

ist,

sondern ganz besonders in don letzten

in riva-

Schweizer und Englischen AlpenHochrogionen der Berner Alpen nach allen

lisirendem Wetteifer die

Simplon-Strasse als Hauptverkehrs-Ader mit Italien ein viel

die

speziell die Penuini-

Naturschönheiten

schcn Alpen in erschöpfender Weise ausgebeutet haben, hat

mohr durchzogen, vom Gletscher-Fahrer und Naturforscher immer

Bezug auf Nomenklatur im Hochgebirge natürlich manche Lücke fühlbar gemacht und mancher Wunsch ist geüussert worden, dem erst auf künftigen Karten dieser

unendlich

seiner

mannigfaltigen

wegen von dem Strome der Touristenwelt Seit der

gründlicher durchforscht wird.

je länger jo

Eröffnung der Furca-

Strasse für Käderfuhrwerke hat sich der Verkehr des Ober-

Wallis

kaum

bedeutendem Moasse gesteigert,

so

in

Leben

Durch

zeigt.

die Furea-Strassc

hard in direkter Verbindung mit

steht

dem Rhüno-Thnl, dem

und Ausgangspunkt zahlreicher Exkursionen GehirgsthUler

artigsten

nun der Gott-

Europa’«.

in

Mittel-

die



man

Seitdem

Ufern

lachonden

des

Vierwaldstätter

Wagen

bis

ferner

See’s,



von

an den Eingang des weltberühmten Nicolui-

nigt hat,

ist

zum

bis

lichsten

Reisen

das

blauen

vom

I.eman

auch des Schwäch-

geworden und wo früher keuchend der Tourist sein

Känzchon schleppen musste, Equipagen

spännige

,

in

rasseln

jetzt zwei-

und

vier-

denen die neuesten Modou der

Pariser Boulevards hingegossen

sind.

Aber

nicht nur

dem

die

weit

ins

Thal herunter steigen musste,

um

früher

Stunden

sich mit

Lebens-

mitteln zu versehen, so winkt ihm jetzt ein Gasthof beinahe in jedem Hochthale. Bo ist denn Hund in Hund mit dem vermehrten Vorkehr und erleichterten Besuch unserer liochalpcti auch ihre genauere Erforschung gegangen, besonders früher so wenig gekannten und viel

die Erforschung der

gefürchteten Gletscherwelt und bald wird alpcngipfel

dem

können,

ja

da

menschlichen

Fusstritt

sich kein

mehr

schon die furchtbarsten Riesen

l’etsrmtno's Qsogr. Mitth«ilung«m.

1860, ll«fl VI.

Hoch-

entziehen

der Pouniui-

ausgezeichneten

Bern, welche nach habe ich mich be-

ist,

,

deren übrigens

noue gemacht werden, und endlich einige Berich-

der Schraffirung und Schrift anbetrifft, in der

Bewunderung

Die Karte

Was

die

mau wohl

so wird

dieses Kärtchens mit mir einig sein.

umfasst

der Berner Alpen

nördlich

vom Rawyl

von der Rhone die Kette

bis zur Grimsel mit

dem

Hinter-

gründe des Ober-Simmen-Thals, Adelboden, Engstligcn, Kander-Thals, Gasteren-

und Lauterbrunncn-Thals. Leider

fehlt

zur vollen Ül>ersichtlichkeit der Berner Centrul-Alpeu noch

sammt den Thälem von Grindelwald was jedoch dem Blatt eine zu grosse Ausdehnung

ihr nördlicher Absturz

und

er

in

Richtigkeit der Zeichnung, die Genauigkeit und Korrektheit

verliehen

die menschenleeren

unseres

da wo eine solche durchaus uothwendig wurde, in den letzten Jahren immer häufiger überstie-

alljährlich

Touristen dienen diese früher ungeahnten Verkehrsmittel, der Tojtogrnph und Naturforscher verdanken letzteren

Karte

Leuzinger

tigungen der älteren Nomcnenklatur einzutragen.

auch

die ungemein erleichterte Annäherung an Wildnisse der Hochgebirge und wenn

R.

genen Gletscherjochc und Hochalpen-Püssc

Ende des En-

östlichsten

Sacho

vorliegenden

Herrn

müht, die neue Nomenklatur einiger Gebiete unserer Hochregionen,

und Saas -Thals gelangen kann, seitdem auch die fahrbare Ober- Alp- Strasse die Kantone Uri und Graubünden vereigadin

der

Dank

den Nussbaum-Alleen von Schwyz und Brunnen gemächlich zu

Auf

Kartographen

eidgenössischen Materialien bearbeitet

gross-

den bewunderungswürdigen Bauten unserer Alpen-Strassen von don

in

Gebiete wird Rechnung getragen werden können.

wohl

dass

im Sommer ein regeres

der Schweiz

ein Alpen-Thal

sich

ITatli.

hätte,

da die nördlichen Voralpen dadurch

in

den

Bereich gezogen worden wären. Als Mittellinie der Karte oingoschnittcnc Längsthal in

die

heisse

sehen wir

Ebene von

der

Rhone von

Sitten.

ihrer Quelle

bis

Vom Rhöno-Thal

aus

und

steil

die nördliche Gebirgskette

emporsteigen,

das lange und tief

erscheint

meist rasch

kurze Querthülor öffnen sich schluchtenartig,

meist tief eingeschuitten, gegen die sumpfigen Niederungen

der Rhone.

Bedeutender

sind

nur die

Theil den Churnkter von Längsthalern

von Loetschen und der Dala.

in

ihrem oberen

annehmenden Thäler

Erstcres bewirkt

die grosse

Gabelung der Börner Alpen in einen nördlichen Ast, die 27

Neues aus Ober-Wallis, den ferner Alpen und dem Simplon-Gebirge.

206

Kette des Loctschen-Gmtce, und einen südlichen, die Kette

(die

Letzteres zieht

der Loetschthaler Kette. artig liings des Kalkfclsc»

der

Gemmi

meiner Aufgabe

und deutet auf

hin

einen gewaltigen Aufriss zwischen zwei verschiedenen geo-

es

in

Auch das Thal de» Grossen Alctschmehr den Charakter eines Laugst hals, ob-

seinem oberen

Theil

gegen

Nomenklatur beizufügen

wir ein weit ungeord-

neteres Gewirr von Gebirgestöcken

und Uuer- und Liüigs-

Der Hintergrund des Tessinischen Val

thüloro.

Es kann nicht

sein.

in

Beschreibung

würde

diess

allein

Ich werde mich darauf

so wie den Touristen

,

und Hoch-

möglicher Weise neu und interessant sein kann. i

was

auf dasjenige aufmerksam zu machen,

gebirgsfrcuml

der Rhone finden

von



erschöpfende

zu geben,

beschränken, einige topographische Bemerkungen der neuen

rechtwinklig nufsteigt.

Südlich

Piemont).

eine

,

Sache eines eigenen Werkes

Centralkette

die

liegen

drei Gebirgsgruppen

dieser

logischen Formationen.

Gletscher» trügt gleich

dem Binnenthal und

schen

schluchten-

sich

Simplon-Gebirge) und wegen eigenthümlichcr geologischer

Bildung und zahlreicher Pässe nach Italien (die Gebirge zwi-

de» imposanten Bietsch-Horns, des hervorragendsten Pfeilers

Im

Jahr-

buch des Schweizerischen Alpen-Club, Band U, 1865, habe

XVIII summt einem

ich einige kurze topographische Notizen über das Blatt

Bcdretto,

über dessen Depression nach dein Rhone-Thal hin der Pass

des

der geologisch wichtigen N'ufonen fuhrt, die zwischeu Uri,

kleinen Kärtchen zur Erläuterung mehrere Neuerungen und

Eidgenössischen

gegeben,

Atlas

worin

Tessin und Wallis sieh erhebende Gebirgsgruppe des Monte

Verbesserungen vorgeschlagcn wurden,

Kotoudo und der Mutthörnor, das lang gestreckte Thal von

einem neuen Abdruck des Blattes XVIII aufgenommeu und

Formazza mit seinen nördlichen Xebenthülern Val Dcvcro und Val di Vedro, durch weiches die kühne Simplon-Strasse

somit

speziellem Interesse

ist

für uns

jedoch

Pässen

rigen

Hauptkette

hauptsächlich da»

nach

Italien

und

die

finstere

.Schlucht

linie

Der

westlicho

Theil

Karte

unserer

streichen. !

Rhone mit dem Ausgang der langen Quervon Saas, Nicolai, Turtman und Anniviers hat

linie

Gunzcs genommen

als

von NO. nach SW.,

Kämme,

der

durch welche die Simplon-Strasse iu langen Win-

dungen emporeteigt.

zerfällt

mehrere Qucrketteu,

in

welche recht- und schiefwinklig auf einander stossen.

zweigegnbeltc Binnenthal mit fünf mehr oder weniger schwie-

Saltine,

welche seitdem iu

Diese mögen hier Piutz finden.

Die Centralkette dor Berner Alpen, geologisch die Finster-

Von

unserem Bereich.

iu

sind.

aurhorn- Gruppe genannt,

sich gen Italien senkt, alle militärisch wichtigen Pässe des

Ober- Wallis nach Italien liegen

geworden

offiziell

zerfällt jedoch

wieder

in zahlreiche

uuter einander ziemlich parallel nordsüdüch

die

So werden durch

dieser

Die

iu ihrer Mittel-

streieht

die entgegengesetzte Streichung«-

zahlreiche

Felsgrate

Mulden

und Timlbeeken

südlich von der

gebildet,

thäler

ewig unversiegbaren Nahrungsquellen für die weit zu Thal

End-

für unsere Karte keine wesentliche Bedeutung, da ihre

die alle hoch über der Schneegrenze liegend jene

niedersteigenden Gletscher bilden.

schaft tiud ihr Hauptverlauf mit den angrenzenden Gebirgs-

viel

gruppen, die wieder für sich ein Ganzes bilden,

welche den

von unserem Bereich

Die

fallen.

südlich

gewaltigen Querketten

des Saas -Grates, Misehabel -Gruppe, Weisshorn-Kette

ganz besonder» die Wunder der Monte Rosa-Gebirge nicht

mehr

Fletsch-Hörneru Bereich

,

fällt

nur das nördlichste noch

wohl aber das durch G. Studer

des Schweizer Alpen-Club, tigen Panorama’« bis jetzt

1.

Baud,

in

und

unseren

(siche .lahrbuch

1861) seines gewal-

wegen berühmt gewordene .VaUtcald- Korn.

auf allen Karten fälschlich Simmeli-Horn genannt

(3270 Meter). Es sind somit auf unserem Kärtchen wesentlich

wegen der vielen

in

den

letzten Jahren

darin

der von Norden so h.

d.

der Kette,

Rand der ganzen Gnipjic bildet, südwärts lange Felskämmc ab, zwischen denen

die stillen Reviere

!

Vou

Berner Alpen -Kette,

nördlichen

des ewigen Schnee’» liegen.

Was von

Norden gesehen wie

ein scharf in die Lüfte ragender Felsen-

gipfcl aussieht,

in der

ist

eines langen Grates,

einzigen

Wirklichkeit der höchste Punkt

dass wir

so

isolirten Felsen-

Gruppe keinen zu bewundern

in dieser

oder Schneekegel

haben, wie in der Monte Rosa-Kette das Matterhorn. gliedern

wir

nun

gebirgsgrnppe,

diese

schuchhreturtig disponirte

so finden wir

ge-

es ist die eigentliche Jungfrau-Kette,

über Mönch, Jungfrau, Gletscherhom

hom, Grosshorn und Breithorn

ZerIloch-

nur die äusserste Grenzkctto

nach Norden mit einer Hauptrichtung von NO. nach drei

Gebirgsgrnppen , die uns spezieller interessiren werden, die eine

zweigen sich

fallen

Sogar von den imposanten

in unser Kärtchen.

bewunderten

SW.;

im Eiger anhebt,

die

EbeueUuh, Mittag-

,

sich allmählich in die weiten

machten Touren und der wesentlich vermehrten und geord-

Firnreviere des Loetschen-Grates versenkt.

neteren Nomenklatur, nämlich die Kette der Berner Alpen

terbrechung in dieser Kette bildet das 10.000 Fuss hoch

mit ihren weit ausgebreiteten Gletschern, Firnfeldern und

gende Roththal

zahllosen

Kämmen und

Folsiiöruern,

dem

grössten

zusammen-

sich 2

hängenden Gletscher- Areal Europa’», die nordischen und arktischen Regionen ausgenommen, die zwei anderen wegen

hom

ihrer Wichtigkeit als an einer Hauptvorkehrsstrasse liegend

des

,

da» zwischeu Jungfrau

Stunden hing hinzieht,

um

Eine einzige Un-

jedoch durch einen bei

12.000 Fuss hohen Grat, der die Jungfrau mit verbindet, von der südlichen Aletscli- Gletschers

lie-

und Gletscherhora

dem

Gletseher-

Abdachung der Qucllfimc

abgeschnitten

zu

werden.

Diese

i

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Neues aus Ober- Wallis, den Berner Alpen und dem Simplon-Gebirge. Jungfrau- Kette speziell sendet nur kurze Folscnausläufer in die Längsthäler des Loetschen - Gletschers

Fims, wie

Ahnen-Grat (3681 Meter).

B. den

z.

Ausläufer nach Süden

ist

körnigeren Gletscher

Metor), der

durch dus Einfuhren

und Kranz-

gesucht.

den Kraniberg- Firn (zwischen Qlctschcr-iiorn berg)

und den Jungfrau-Firn zwischen

ter)

übrigen

gehören

Der Trugberg (3933 Me-

trennt.

und Jungfrau-Firn

F.wigtchnetfeld

der Jungfrau

ein längorer südlicher Ausläufer

Norden sichtbaren Gipfel

von

-

ist

auch

Kette.

Die

wo

nicht

recht

So wurde das weite Firnfeld zwischen

sie belassen.

und der Lauterbruuuer Grenzkette

Alotsch-Horo

zwischen Lnutcraar- und Fiusteraar-Glctscher erstreckt, ebou

südlich

die von

JFetterhörner,

Alettch-Fim" benannt

Norden nach Süden zwischen

fruu

An

die Jungfrau-Kette schlicsst sich ebenfalls mit Nord-

süd-Strcichen

hoher Gipfel

lange Kette

eine

,

welche von

schon

pur excellencc

nung,

in

Grindelwaldner

l'ieecherhömern

Gebirgskcttcu ersten Streichen

Kette

die

des

Hugi-llum

zweigt

Banges

Fintleraarhoms

(früher

Kleinen

der vielen Rothhömcr über

eins

des

firn

und endigt im

ub

selbst

Es

breite

und

zwischen





den

dem Trug-

eine Bezeich-

aber auch ein Kwigschncefeld

Einöden im Sonncnglunz

dessen

durchgcstampft hat,

der bringt wohl

nicht

Haut auf dem Gesicht nach Hause. F'iruthal

lValliter

Grindelwaldner

dem

ist

und wer

zwischen der Kette der Grünhörner.

Vietcherhömer und

der Grindelwaldner

Vietcherhorn

Ewigsch n eefeld"

..

Kette wurde „ lValliter

Mit südwest-

bildet.

vom

sich

weil die Jung-

Das

Firnthul

den Grindelwaldner Gletscher -F'iihrern

bei hatte.

Das lange

mag und den Knotenpunkt zweier

über dem Meere liegen

lichem

cs

lang

viel heile

gipfelt.

Diese umsehliesseu eine Firnhoehebene, die circa 12.000 F.

lnngen

die

längst

Stundcu

südwestlicher, dann in rein südlicher Richtung der Viescher-

den

Namen

berg erhielt deu

Namen

Aletsch-Gletscher aus-

dominirt.

ansteigende

Grotter

der direkt

,

Grindelwaldner Vietcherhömer», Grünhörnern uud

Mönchjoch (3560 Meter) verbunden erhebt sich zuerst

der in

den

in

vollständig

kaum merklich

dem Knotenpunkt dor Grindelwaldner Vietcherhömer in zwei Richtungen sich abzweigen. Mit dem Mönch durch dos

Grat.

Der Zulluss-Fini

den Namou „Jungfrau-Firn"

erhielt

dieses Firnthul

weite,

,.

Korrespondenz mit dem

in

von der Jungfrau

mündet.

und dem Gauli-GIctsclu-r den oberen Grindel-

wuld - Gletscher vom Koscnluui - Gletscher trennen.

man

die Uuellfirne des Grossen Aletsch-Glet-

„Grosser Aletsch-Gletscher”.

Grindclwnld

hat

abzuhelfen

dou Lokalitäten entsprechende Namen gewählt; da

hömer welche die Gipfelpunkte eines Grates bilden, der sich vom Mettenlierg oberhalb Grindelwuld bis zum Abschwung so die

Dem

gotrennt.

der Bezeichnung „Firn”

schon Namen, die bezeichnend genug wuren, existirten,

wurden

Berner Alpen

der

wurden für

Fis

schers

zu Nordsüd' streichenden Kettcu, wie die Schreck-

alle

Firnmulden (Schneefelder) von dem kompakteren

reviere,

Ein längerer

Kramberg (3662

der

207

den früheren Karten waren die eigentlichen Firn-

Bei

und Grünen Aletsch-

Vietcher

Vieseher- Grates.

Vietcher

-

zum au

Gletscher

-

der Finsleraarhom-

Firn" benannt

Vietcher- Gletschers,

,

Quell-

als

Unterschied

vom

der Nordseite des

Die Fimmulde zwischen

Ober-Aarhom.

Studer - Horn und Finsteraarhorn wurde „Studer - Firn" ge-

Studer-Fim). Die andere mit rein südlicher Richtung stösst

eben so dem nuch dem Obcr-Aletsch-ületschor sich

an das Grotte Vietcherhorn. bildet einen Sattel, erhebt sich

tauft,

nochmals im Hinter- Vietcherhorn, senkt sich wieder bedeu-

senkenden und vom Beich-Gral herabkoramenden Schneefeld

noch ein Mal im Grott-Grünhom

tend und gipfelt endlich auf.

Die Fortsetzung dieser Kette mit gleichem Streichen

wird

gebildet

durch die

verschiedenen Gipfeln.

die viel zerklüfteten

Ferner parallel

läuft

lValliter

dem

liegt

Vorerst der

das lange

Hauptstreichen

Namen

getroffen.

mussten die Benennungen innerhalb der Kette

Von den

durch einen Schreibfehler an den Unrechten

gekommenen Namen „Grosses

Berner Alpen

der

In Betreif der

Vietcherhömer iu Ordnung gebracht werden.

offenbar

Vieicher-Gletscher nähren.

die Kette dos Alettch-llomt. das den



und Neuwahlen

Grindelwaldner Vietcherhörnern trug früher ein einziges den

dessen .Schneemassen

Vietcher-Fimt.

lValliter

richtigungen, Ergänzungen

Zwischen der Fintteraarhom-KcUe

und den Vietcherhilmem und Grünhörnern Fimthnl des

gegeben.

der HochaljNSit-Gipfel wurden auch einige Änderungen, Be-

Vietcherhömer mit vier

fValliter

Name „Beich-Fim"

der

Knotenpunkt

rade

niedrigste

mit

Vietcherhorn

mit

das

Vietcherhorn ”

,

nur 3873 Meter,

Ort

und zwar ge-

während

4048 Meter keinen Namen

das

sämmtlicher Zuflüsse des Grossen Aletsch-Glctschcrs bildet

höchste

und

Nichts war natürlicher, als den Fohler dahin zu korrigiren,

lüuft.

in die

prächtige Kette der Loetschthuler Gebirge aus-

Nur kurze Gräte, wolcho

Gletscher einfallen,

iu

den Grossen

u.

wir nun unser vorliegendes Kärtchen früheren Karten, ja sogar mit Blatt

XVIII

andere und

A letsch

dem

des Dufour-Atlns,

viel vollständigere

so

s.

w.

dieses

dass

-

haben eine andore Richtung, wie das

Dreieckhorn, Olmcnhom, Sattclhorn

|

den

man dem höchsten dieser Kette, dem 4048metrigen, Namen „Grosses Vietcherhorn " dem niedrigsten, dem .

Vergleichen

3873metrigen, den „Kleines Vietcherhorn” (oder „der Ochs”,

Gebiets mit

wie

er

auch

uu

der Grimsel

nicht revidirten älteren

„Almerhom”

für Grosses

wir eine ganz

gezeichneten

Gletscher -Führers

finden

Nomenklatur.

trug.

zuerst erstieg)

heisst)

gab.

Den Namen

Vietcherhorn (zu Elireu Christian

des aus-

Almer, der ihn

glaubte uuserc Beneunuugs-Kommission aus

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Neues aus Ober-Wallis, den IJemer Alpen und dem Simplon-üebirge.

20$ Gerechtigkeitsgründcn

gegeu

alle

anderen ausgezeichneten

Falsch

hat.

auf Dufour’s Atlas der

ist

Name Grünenhorn

;

dem Prinzip, nur noch Naturverhält*

Gletscher-Führer und aus

und nicht mehr nach Persönlichkeiten (wie früher)

uissen

Berge zu benennen, nicht onuchmen zu

Der Name

sollen.

war von den ersten Ersteigern des Berges, den Herren Moore und George vom Alpen -Club, gegeben worden. Übrigens „Grotte

das

hiess

Viescherhom.

Der

Viescherhom Dreieck

-

erhielt

liegt,

zu

Am

4047.

ein

ersten

Banges.

Atlas stand die Zahl

westlichen

der Grünhornlütke.

Eingang

Dieser

Name

wurde (da er sich nur auf eine Felsenhaldo bezieht) in Grünegg umgewandelt und danach der Kulminationspunkt Gruppe „Grote- Gr unhorn” (4047 Meter) benannt. Von

dieser

*

das Loetschthaler.

Weitere Änderungen sind:

einem

in

erhebt sich in der

Gipfel

Auf Dufour’s

Name Grünhorn am

Gletscherthülchens

deB

Bezeichnung „ Lauter-

die

das Lauterbrunner, das andere Lth. Breithorn (3795 Meter)

einfache Bezeichnung

von diesen

Fuss dieses siebenthöchsten Gipfels der Berner

Alpen steht der

Unterscheidung bloss

zur

brunner ” und „Loetschthaler” oder abgekürzt Ltb. und Lth.

Südlich

Kette der Viescherhönier noch

man

Brcit-

uud uördlich vom Loctschen-Thal braucht

hörner südlich

beizufügen. Somit wäre das eine Ltb. Breithom (3774 Meter)

einauder stehenden Gipfeln

Er trug keinen Namen.

heissen

Für die beiden

immer

südlich

sehr

die



Viescherhom”.

Helveticas” im vorigen Jahrhundert.

vom Grossen

Grindelwald

in

hömer mit 4020 Meter, der etwas „Hinter

soll

Grüner- llorn zu Ehren des alten Verfassers der „Eisgcbürge

Grindclwaldner Viescher-

Vitscherhom"

dritte Gipfel der

(zwischen Scheuchzer-Hom und Oberaarhorn), es

hüten mit

dem

Um

Verwechselungen zu ver-

eigentlichen Wetterhorn in Grindelwald

Name „Wetterhom” zwischen dem

der

gel-Glctscher abgeändert werden in

Kanzel',



ein

,.

soll

Breithorn und Tschin-

Kanzelhorn ” oder „die

Name, den jener Berg

Ammerten

in

trägt.

Der

Obera/ittch- Gletscher soll konsequenter Weise vom Aletschhom herunterkommend geschrieben werden, daher

hat

man den Namen Schwung

leichtem

in

Jägi-Gletscher, der auf älteren Karten

und schreibt

dort stand, omittirt

bis

zum

jetzt Oboraletsch-Gletscher

Aletschhorn.

zwei Nebcngipfcln , die sich vom Hauptstock sehr deutlich

ln der Loetschthalcr Kette sind die beiden Hauptgipfel

Namen' „Grünegghom”

durch ihre bisherige Beneunungsweisc immer Gegenstand von

abtreunen,

der südliche den

erhielt

(3869 Meter) und der nördliche kleine kecke Felsenzahn diese

Nomenklatur

Club 7.

den Namen

3927 Meter

mit

und

1865

1866.)

1865

August

siehe

zum

(über

„Klein- Grünhorn",

Jahrbuch

des

Schweizer Alpcn-

Das Gross- Grünhorn wurde den Mal vom Verfasser er-

ersten

stiegen.

von dem

Südlich

erhebt sich dio

tiefen

hohe Kette

Einschnitt

der

der

IValliter

Grünhomlücke Vieecherhörner.

Ausser diesem Kollektiv-Namen standen keine näheren Bezeichnungen ilaltei. Der höchste Gipfel dieser Kette hiess mraer IVannehorn (3905 Metor). Etwas südlich davon zusammenhängend erhebt sich ein Gipfel mit 3717 M. Letzterer wurde „Klein-”, ersterer „Grots- IVannehorn” benannt, ferner ein über den Schaftriften

am

Aletsch-Gletscher,

„Zum

echo-

Bühl” genannt, sich erhebender Gipfel von 3864 Muter Der Name „Kamm" für den nördlichen Endpunkt dieser Kette ist alt und wurde beibehalten. Ferner nett

Schonbiihlhorn ”.

fehlten

am

betreffenden Ort zu den Zahlen

3662 Meter

die

längst

benannten

„Trugberg" und „Kransberg”

Von

und bekannten Namen Englischer Seite wurde

verkommenden Namen „Rothhom” und „Breithom” andere zu substituiren. Wir haben beim Fineteraarhom zwei Rothein» links

und eins rechts vom „Studer-Firn”.

Zu

Kämpen Hugi sollte das nähere am Finsteraarhorn.. Hugi-Uum" heissen, da es die Fortsetzung der alten Namen in dieser Kette bilden würde, wo man schon EscherEhren des

alten

Höruer, Studer-Hom, Altmann, Scheuchzer

schliesslich

-

Hom

u.

s.

w.

gelassen

strichen hat

dem

;

man dem

höchsten der

Namen

ganzen Gruppe den

Bietech-Ilom (3953 Meter) ausund den Namen „oder Nesthom” ge-

östlichen

Nachbar hat man den Namen

„Hetthorn” gelassen, aber das „Gr.” gestrichen.

Der Gipfel 3255 südlich neben dem Bietsch-Horn , der auch „Breithom” heisst, wird gestrichen und passender „Baltechieder

Hom" vom

darunter befindlichen Boltschiedcr

Gletscher genannt. In der Gruppe der Blümlis-Alp sind

gcschlagencn

Namen

dio von

uns vor-

für die sieben Gipfel dieses herrlichen

Berges angenommen worden.

(Man vergleiche „Doldenhorn und Weisse Frau von A. Roth und E. v. Fellenberg”, 1863). Es sind also: Blümlis-Alphorn (3670 Meter), Weisse Frau (3661 M.), Morgenhorn (3500 M. ? 11.000 F.?), Oeschinenhorn (3492 M.), Ocschincnrothhorn (3300 M.), Blümlis-Alpstoek (3220 M.) und Wilde

3933 Meter und

auch der Wunsch geäussert, den in diesem Gebiet zahlreich

hümor,

Verwechselungen gewesen, weshalb

Frau (3262 Meter).

Dieses wären im Detail die in den letzten Jahren zahlreich angebrachten Verbesserungen in der

Nomenklatur dieser

Hochgebirgsgruppe, die jedoch des kleinen Maassstabes wegen (1

:

200.000) auf unserem Kärtchen schwer anzubringen sind.

Manche

dieser

neuen Nomen

Benennungen und zwar ganz besonders die in

den Viescherhörnem treten weit deutlicher

auf der auch von Herrn R. Lcuzinger meisterhaft gestoche-

nen Karte v.

zum

„Hochgebirge von GrindeLcald"

von Äby,

Fellenberg und Gerwer 1865, hervor. Bevor wir zur Cha-

rakterisirung dieser

Gruppe

der zahlreichen Gletscherjoche gehen, bis jetzt

gemacht worden

sind,

die

in

wäre eine Zu-

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Neues aus Ober-Wallis, den Berner Alpen und dem Simplon-Gebirge. sammenstellung

=

höchsten

der

11.000 Pieds de

Gipfel

3600 Meter

(Uber

Hugi-Hom (3549 M.),

.... ....

4000 Meter.

Gipfel über

6.

8. 9.

10.

.... .... ....

2.

Kigcr

3.

Kbutrfluh

4.

BitUcb-Horn

6.

Agassiz-Horn

an der Jnngfrau

6.

ftoththaUattc)

7.

Trogbcrg Klein-Grünhorn Gross-Waoncborn

8. 9.

2.

3.

Kamm

4.

GrUneggborn

.

§

.... .... .... .... ....

5.

Si'hünbUhlhorn

6.

8.

Schienhorn Drciockhorn Nesthorn

1.

Brrithom im LoeUchthal

7.

3870 3869 3864 3833 3822 3820

.

....

4.

Grni.hom

6.

Httehater Gipfel der FuMhärner Sattelhorn neben der LoetechenGipfel zwischen

.... .... .... .... .... .... .... .... .... .... ....

Klein- Wannehorn

Mittelbom 10/ Vorder- Wetterhorn oder Uatlot Jungfrau 11.' Roaenhorn \

Gipfel Uber

Koienhorn

1.

2. Silberborn

6. 7.

8.

9.

10. Bergliatoek

Studer-Hom

13.

ist

,

den

Monte Leone

3565 Meter. Er zwischen

dem Thal

beiden

3560

:

di

Vedro (Simplon - Strasse) , dem Thale von

östlich

3795 Meter,

»

von

mit

la

Ghcrasca.

Vedro einmündet, und der

Waseuhom (3270

abgrenzt.

Seine

Meter), das Schönhorn

(3202 Meter), das Mäderhorn (2850 M.) und der Alpiengrat



(3280 Meter).

Zwischen Wascnhom, Schönhorn und Monte

Leone senkt sich der

breite Kaltenwasser-Gletschcr

hinab,

dessen alte Moränen die Simplon-Strossc beinahe zu berühren »»

3718 3717 3708



tt

dem

Alpiengrat und der Punta Cornera, senkt sich der viel zer-

tt tt

klüftete Alpien-Gletschor.

4

(der Wetterborner.

3703 3691

dem Binnenthal und

3691 Meter,

3690 3888 3686 3661 3670 3662

sind

Zwischen dem Monte Leone und

die dominirendou Gipfel

das

klotzige

Bortelhom (3195 Meter) mit dem kleinen Steinen-Gletscher

:S

des Ritter- Passes

jenseit

der Helsen,

schöne Firnpyramide weit ins Rhone -Thal

dessen wunderhinunterblinkt,

tt

mit

II



II

Es folgen nun zwischen dem Hinter-

horn mit 2905 Meter,

II



II

3661 3647 3637

3183 Meter.

gründe des Binnenthals und dem Val Devero das Wanni-



II

dung (Pizzo

die

Punta

di Cervendonc),

di

Cornera, der Chcrba-

auch Güschihorn genannt, mit



3125 Meter;

II tt

3643 3634 3632

ferner von

Westen nach Osten dus Albrunhom

(Alborhorn) mit 2900 Meter und der Albrun-Pass bis

zum

tt

dominircuden Ofeuhorn oder Punta d’Arbolu mit 3270 Meter,

II

M

(über dessen Besteigung durch

Schweizer Alpcn-Club 1865.)

(3560 M.),

F.igerjoch (361 8 Meter), Jungfraujoch

?,

Ferner zwischen dem Hinter-

Hohsandhorn (3205

M.), das Mittaghorn

(3182 M.), Blinnen-

horn (3382 M.) mit dem mächtigen Hohsand-Gletscher und der

Mcrzenbaohschion nördlich der Gletscherhochebene des Gries'•

*.

G. Studer ».Jahrbuch des

Rhöne-) Thal sind anzuführen der Strnhlgrot (2982 M.), das

Finstcruar-

3100 M. ? und Wotterliicke (3300 Meter?.) Gipfeln nördlich der Rhone sind

Die noch uneratiegenen Gipfel bezeichne ich mit

Hm.

grund von Formnzza (Fommat) uud dem Gomscr (oberen

3687 M. und

Von hervorragenden *)

di

den Binnentholer Gebirgen

Vasallen sind: Das





tt

,

dem Val

scheinen, dann ins Hoehtliälchen von Alpien, zwischen

Übergänge des Mönchjochs mit

circa

Pass



tt

tt

M., dos Luuincnthor mit circa 3600 M.

joch mit

-

der Saltine (Simplon-Strasse),

Depression des Furggcnbaum-Passes, der den Monte Leone

#

tt

endlich die in dieser üroppo liegenden Glotschcrjocho er-

und die

vom Simplon

östlich

,

welches bei Tras)

20,8 26,0

Oktober

Capt. Berard.



— 31. „ Santa Cruz, Tenerife Santa Cruz, Tenerife „ — 1842 Santa Cruz, Tenerife 26.-27. 1817 Santa Cruz, Tenerife — 1837 Santa Cruz. Tenerife It. jl862 Charco Verde. Palma 13. — 14 1824 Santa Crua, Tenerife

22, « 23.4 23.?

.

.



13.— 31. 1856 Santa Cruz,

21.6

.

.

August

Fritsch.



.

'

in welches die Quelle läuft, zeigte Quelle in der Nähe des Ursprunges von Val Gan&na, nach den Bergen am Ourral bin (1546 Meter), 16. April 1815 nach Leopold v. Buch . . Ponte Luiz an der Kncamcada alta, die höchst gelegene stärkere Quelle Madeira’a (höher linden aieh nur noch schwache Sickerwasser um Weg nach dem Pico Ituivo) (1648 Meter], 25. Auguat 1862 4 Uhr Nachmittage . . .

Venus.

Off.

,

1841 Santa Cruz, 'Tenerife



15°

Ein kleines Bassin, der

. .

40®+

Insolat. bis

Bwbtohtcr.

Ort.

— 10. 1837 Santa Cruz, Tenerife 10. 1863 Puerto del Hierro. — — —

4.-6.

18,1

April

Mai

Daten.

8,1*

225

Lerada (Wasserleitung) von Kaba^al (circa 1000 Meter hoch) am 16. August 1862 Mittags 11, s°, Luft 16° . . Eine Quelle vom Monte sichtbar (1283 Meter hoch) fand L. v. Buch April 1816 10,3°, Luft' 14,?° Quelle im Curral unter Pico Kuiro (1358 Meter) 8,4° nach Sabine 13. Januar 1822 . Quelle am Faul da Scrra, beim Weg, der von S. Vincente aufsteigt, in circa 1600 Meter Höhe, .10° 15. August 1862 Mittags . . Quelle an einer Kinsenkung zwischen den beiden Kuppen des Pico grandc (1620 Meter) 24. Au12,0°, Luft 27°, gust 1862 2 Uhr Nachmittag«

Die

zeigte

mir ausführlichere Zusammen-

Archipels sind

ia

Ilsm bla, bei dem Felsen El ßoquillo,

,5.

.

»

Juni

1863 4 Uhr Nachmittags 16’, Luft 19° Temperatur im Stollen bei Kealejo, etwa 140 Meter Über der Sec (wohl durch Aufenthalt von Menschen und durch die Sprengung erhöhte Tempe22° ratur), 18. Mai 1863 Wasser im Barr, de los Santos bei S u Cruz, 24. Juli 1816 20,4°, Luft 25,7°

Palma. Tiefer Brunnen hei Santa Cruz, 20. September 1815

:

. Ubarco verde, 11. Oktober 1862 . . . Quelle iu einer Höhle, Müa. de laa Goteras, 6. November 1862 3$ Uhr Nachmittags . Wasser des Baches im Barranco de las angustäu, unterhalb der Kapelle, 4. Okt. 1862 2 U. Nachm.

19,7°

22,3°, Luft 27 15,»°,

23,«°, Lnft 25.«°

Lanzarote.

Brunnen an einem Ort, wo sonst das Dorf Tigayfe stand, 18. Oktober 1815 Lnft in dor Cueva de los Verdes bei Uaria, etwa 600 Schritt vom nächsten Eingang (circa 100 Meter), 18. April 1863

9

°

Ln ft 19,4°

17,4°

17,«°

Meteorologische und klimatographische Beiträge zur Kenntniss der Canarischen Inseln.

226

ganz nahe dam Maar

l’ared da Jandia

kommen im Gründe

mit Tamarix eanar. bewachsenen Thalmulda Quellen mit stark salzigem Wa*»er henror zwischen dem Dünensand de> Isthmus und den basaltischen Bergen nach Chäegua in, SS. Marx ISS8 7 llhr Vormittage 22,0° warme Qualle 15’. Luft 14° kalte Quelle dicht daneben Agua liguia, »alzige Quelle in einer Höhle an der niirdlichen Käste des Isthmus von Jandia, 30. Mürz 17°, Luft S0° 1863 S Uhr Nachmittags einer

....

Luft über der Höhle im Schatten

22

.

.

.

C'anario.

....

Wasser im Thal von Arguinoguin, von der Sonne wärmt, den 28. JuÜ 1811

Dio Beobachtungen zeigen, dass

alle

peratur als die

26,6°

Quellen der meeres-

mittlere d) Häuptling »on Ain-Salah and vornehmster Herr in Tidikelt. A. P. Sidi

Nur zwei Stunden weit vou Mur-

Gräber der ehemaligen Herrscher, ich glaube,

geglaubt,

nahen dürfe,



*)

Hadj Hadjil, 29. Januar 1866.



mich auf dem Wege nach Trogen

ich

Diess

Der Monat Januar ist äusserst mild, Belten sinkt das Thermometer des Morgens vor Sonnenaufgang auf Null herab, während im Dezember vor Sonnen4® C. Regel war. Regen fällt natürlich nicht aufgang Wetter.

Beurmann’s

Stunden Marsch und so viele Unannehmlichkeiten! Ich hatte

Thee und

gebracht

nur zwei

(siehe v.

Ergänzungsheft 10 der „Geogr. Mitth.”),

und ausserdem

und „zwei” Hut Zucker. Ich sagte seien

in

stürzten über Nacht ein.

waren Statthalter vou Bornu, öffnen werde. Aber nur zwei

mittags nun bedankte sich Muley Ismae! ]>crsön!iuh für The«

es

ein neues

ich

Tage lang mein Gast, hatte

er ja doch in Tuat Gastrecht un mir geübt,

schickte ich

obgleich

Haus bewohne, so lege ich mich doch jeden Abend mit dem angenehmen Gedanken nieder, vielleicht am anderen Morgen unter einem Erdhaufen zu erwachen. Denn alle

die Zeit

gab die Veranlassung, dass ich einen meiner Dienor zurücksenden musste.

weil

,

Stürzen doch jetzt

suk, habe ich nichts Besonderes mitzuthcilen, wenn nicht,



Mohamedanern.

Häuser schmelzen würden.

schon manche ein wegen grösserer Feuchtigkeit und mithin

zu kurz go wesen, er hätte sich mit Vergnügen neuen Martern

Mursuk auch sehr dankenswert!!

hier in

ist

sonst alle

willst,

ich

dass

’)

Sieb« die Karte za M.

r.

mit Dir gehe,

ich

für Deinen Vetter

gewagt, so sterbe ich auch für Dich.”

mein Leben

Ich bin überzeugt.

Bcurmunn'» Reise

s.

a.

0.

A.

P.

Nachrichten von Gerhard Bohlft. dass dioss keino leeren Worte

sind

zu gute

eine

hat

er

,

Meinung von Barth und dessen Vetterschaft uud Burth hatte eine gute Meinung von ihm. Das genügt. Tragen, 1 . Februar 1866. 'Tragen, seine

Umber und

seine Sebefia.

— Heute Morgen

besuchte ich die Gröber der sogenannten Borau-Statthalter,

Merkwürdiges darbieteu.

die indes« gar nichts

Eine kleine

Anhöhe, von 30 oder 40 maulwurfartigcn Hügeln gokrönt, ist

was man

Alles,

Einige Gräber sind

sieht.

Herr Duveyrier hat

glaube,

sie öffnen lassen

Ost der Länge nach.

Es

offen,

ich

Die Todten

').

von West nach

sind nicht aufrecht beerdigt, sondern liegen

gar keine Schwierigkeit,

liat

die

Gräber zu öffnen, nur darf man nicht mit der Hacke daran gehen, denn das Material schmilzt gleich,

wenn man

es mit

durch

Sebeha getrennt,

die

Wasser

liegen

wo

wohnt

Viel interessanter

halten sollen.

kann mir

Ich

Südwest dicht bei

in

einer kleinen Burg,

welche schöner

begiesst, ist aber

Die Gröber, von Tragen

troeknem Zustand sehr hart.

in

und Thon

aus Sebcha-Schollen

die in den Gräbern Liegenden geist

die Sebcha selbst,

andere die Erdschollenbildung zeigt.

als jede

der Erde

eigeuthümlichc Auftreiben

dieses

nur durch Gasbildung

aber

selbst, die

so wie dus Schloss Nichts als ein Triimmcrhaufeu

ist,

wo

nur einige dreissig bewohnbare Häuser zwischen den Ruinen Zahlreicher

stehen.

ausserhalb

schaft

wie auch

ist,

Mnrsuk, die Bewohner-

iu

Stadtmauer, wie die Meuge Palm-

der

hütton bezeugen. Palmenscald.

nun auch

so

ist,

in

Tragen nichts Merk-

hat doch der

Weg

wohl keinen zweiten

es

wenn

könnte diu Regierung,

wenigen Palmen

So aber ,

die

Ausziehen getödtet.

am Wege

links

völkert

aus

,

mehr

ziehen,

,

und

todt

Alles

tragen

selbst die

werden durch Sakhi-

Die vieleu Ruinen von Dörfern rechts

sein,

bezeugen

wenn

,

dass Fcsan einst besser be-

die Türkische Regierung so bleibt?

Trugen,

3.

Februar 1866.

Eintreffen der Nachricht von Harth’* Tod.



Ich hatte

vorgestern Abend so eben aufgehört zu schreiben,

Bote von Mursuk mit Briefen

hatte

als

und angebaut war, aber wie wird das Land nach

zehn Jahrcu

eintraf.

ullcin

mit Eiureehnung aller Ab-

liegt

jetzt

Palmen

diesen

sic wollte,

jetzigen Einkünfte Fesan's

gaben betragen.

und

Dr. Putermann hat

als

ein

und Paqueten aus Europa

Er war Morgens von Mursuk aufgebrochen und

also

den

Weg

bis

Tragen

in

circa

')

M.

r.

offnen.

12 Stunden zu

Beurmann

lies* einig« derselben durch Siehe „Ueogr. Milth." Krgütuungaband

Peterraann’a Geegt. Mitteilungen.

1866, Heft VI.

dem

mit

Tafilet

vor-

kennt

Schicksale

,

uud sein

Name

wird

südwärts

Abd

ist.

in

so

Jedermanns Erinnerung

nur mit Hochachtung und Bewunde-

rung genannt, was nicht bei Fall

Gegenden wie Draa,

wohiu er doch nicht einmal kam ,

von Fcsan ab

er

ist

in

und Tuat Jedermann Dr. Barth’« oder Abd el-Kerim’s

allen andoren Reisenden der

el-Korim lmt allerdings durch seincu cigen-

und seine

thiimlichen Takt

möglich gemucht,

vielseitige

Wege zu

Meuscheukenntniss es

durchreisen, die selbst Moharne-

danern, schwarzen und weissen, selten gelingen.

Als ich

seinem ulten Diouer Mohamed Gutroni, jetzt der meiuigo, die Trauerbotschaft mittheilte,

sagte

„Der

er einfach:

ist

im Paradiese, Gott hat Erbarmen mit ihm.” Sein bewahre ich als Andenken auf. zumal er

jetzt

letztes Schreiben

Anerkennung

mit

darin

meine Leistungen

über

in

der

du ich ja nach dem eigentlichen Sitz dieser

leisten konnte,

Sprache, Tirabuktu, nicht hinkam.

Es

ein grosser Ver-

ist

dass er seine Vokabularien nicht hat vollenden können,

lust,

da wohl Niemand

je

so gründliche Forschungen über jene

Sprachen der schwarzen Bevölkerung gemacht wie Heinrich

war der

Barth

Afrika-Reisende

grösste

S. (68). A. P.

und wird

es bleiben.

Mursuk, Die Verwaltung ton Eesan.



leh

12.

Februar 1866.

war

Tragen ein Pferd leihen zu können, so duss bruar, ol>glcich ich erst

um

um

so glücklich, in ich

am

4.

Fe-

Uhr Morgens aufbrach, schon Mursuk ankam. Zelt, Diener, Tep8

Uhr Abends in pich u. s. w. kamen freilich erst am folgenden Tage. Wir sind immer noch im Ramadhan und dies» verschaffte mir vorgestern Abend die späte Visite vom Kaimakam, der sich um 8 Uhr Abends anmelden lies« uud daun um Uhr kam und bis kurz vor Mitternacht blieb. Ilalim Bei

7

war

äusserst

zuvorkommend, rühmte dabei

mit

Dir,

dem

Tripoli senden

für dus

,

noch nie hat einer meiner Vorgänger Geld

Gouvernement aus Fesan

habe längst gehört, dass

und

*)

und

nächsten Courier werde ich 40 Beutel nach

sicher zufrieden sein.”

bist”,

sich

immer: „Ja, Mustafa Bei, denke

seine Administration wie

ein ausgezeichneter Administrator

an die 10 Francs Kopfgeld, die er

dnclite dabei

importirten

erübrigt, der Muschir wird

„Ja, Ilalim Bei”, erwiderte ich, „ich

Du

Sklaven erhebt.

Natürlich

d«n Schrch von II,

November,

11.

,

wenn schon

sageu, noch mehr, deun

von jedem

Tragen

in

wohl Recht zu sagen, dass Heinrich Barth eben so berühmt und bekannt in Afrika ist wie bei uns ') ja ich möchte

Einen so üppigen Palmenwuchs, wie man Stunden

Reize.

die

erst

meine Hände kam.

vor

dahin seine

weit von Sesuu an bis Tragen zur Rechten und Linken hat, giebt

vom

seinem Tode datirt,

14 Tuge

letzten Courier

Barth.

— Wenn

würdiges zu finden

Heinrich Ilarth's Tod, zumal ein Brief also

Sourhai-Sprache sich ausdrückt, obgleich ich nicht viel darin

der feuchten Schicht erklären.

in

Nachmittags ging ich daun iu die Studt

229 Tief berührte mich die Nachricht von

Fuss zurückgelegt.

Sieb« „Geogr. Mitth."

1865, 8. 429.

SO

kommt

Nachrichten von Gerhard Rohlfs.

230

von diesem und anderem unerlaubten Gelde Nichte in den Staatsschatz und Halim Bei macht sich auf diese Art jähr100.000 Franc*.

lich

da* Gouvernement glaublich, dass

Abzug

nach

selbst

zu bestehlen, und es

Fesan diese* Jahr 40 Beute!

aller Administration*

ist

500

(&

Wir

hingehen müssen, wohiu ich Sprachstudien



Weg

kann

nur so

ich

,

was

viel sagen,

Dienern so ohne Weitere* auf Wara losbrechen kann. Über-

Vorgestern

hier als

am

ich

kann

gönnen, sonst wäre

mir gelingen wird, Wara zu erreichen,

i

wenn auch über Kuka.



Ausrüstung.

waren



für

Obgleich die 5000 Francs, die Sic

mich Herrn Konsul Rossi

in

Tripoli

doch, Ihnen meinen wärmsten

Dank

wenn

sichtigung

ziehe

um

in Tripoli

so

zu

Nach dem

acht Dienern

Waaren

woil sie viele

der

sich

eine Gafla

auch die KonZei-

in

1

4.000 Pia-

für

Bomu

Mir nnd meinen

von eben so vielen

Leute, tapfer aus Geiz,

mit sich führen nnd eher

als

ihre

Waaren im

Stiche

Ich denke also mit Gott gut durchzukommeu.

ist

auch

noch

hier,

Horudj noch nicht angekommen

Gatroni

da seine Kameele vom

sind, ich glaube aber, dass

Meine Kameele sind

alle gut

Stand.

Hain; ich von Gatron oder Tedjcrri Gelegenheit, so werde ich noch

-

A. P.

letzter Zeit

alle tapfere

er mit mir aufbrechen wird.

geschickt.

am

langweiligen Wüsten-

uud bereitwilligen Fürsorge,

Mal den Tod erleiden,

Maina- Adern

')



dieser in

prompten

schliesst

lassen würden.

Mohamed

in

indem

Ghoriau-Bewohneru an, zwei

sich ausser

Tage Ruhe

Sic können sich denken, welch’

noch auf dem Französischen Konsulat

ist

Ihrer

können die Effekten und der Rest des Geldes nun bald hier eintreffen und ich werde dann sogleich aufbrechen. Unter

Die roü GutLa au» an G. Rohlf» gesendeten 5000 France waren drr irtxte He«t der für die Den tadle Expedition nach Inner-Afrika 1860 gesammelten Summe. Da Wara das Ziel der RoMf» »ctien Heise und die Kettung der r.a7

8 „ 7 „



,

,

1844

Ackerbau-Produkten Gartenbau-Produkten

.

.

.

Speck, Schinken, Kindfloisch, Butter, Ku5p uud Eiern Thiurcn, Wolle, Talg, Häuten, Knochen, Wach», Honig, Fischen u. a. w. Mineralien (Kupfer, Blei, Eisen und

Wismuth)

Stationen so: ,

Willunga, Hamilton, Sunnvside, O’Hulloran Hill. 2. Unter dem Durchschnittsbctrug Brookside, Adelaide, Cläre, Strathnlbvn, Kapuudu, M’Grath’s Flut, Gawlor, Bungarec, Kooringa, Wallaroo, Angorichina, Port Augusta. Der durchschnittliche Barometerstand im Jahre 1865 war 29,951 um 9 Uhr Morgens und 29,91t um 6 Uhr Abends. Die höchste Temperatur war 113,5° F. im November, die niedrigste 36° im Juli, die mittlere 63,1° F., d. h. niedriger als in den vornusgegougenen 6 Jahren. Während dieser sechsjährigen Periode war die höchste Temperatur 116° im Jahre 1862 und die niedrigste 33° im Jahre 1863.

)

.....

ffeiren

Mehl Knpfer Wolle

:

Aubum, Goolwa,

Statistisches aus Süd-Australien, 1866.

Die offiziellen statistischen Nachweise aus dem J. 1865, wie sie im „South Austrulian Register” publicirt sind, ergeben eine Volkszuhl der Kolonie von 156.704 Seelen für das

dm

offiziellen Tabellen im „Sonth Auntralian Register". ') Nach *) S. die Beobachtungen zu Adelaide ron 1839 bis 1862 in „Ücogr. liittheilungcn" 1860, 8. 24t; 1865, 8. 36.

1

•.

»

,,

Kopf.



1

)t

18

»9

5 1 „ 2

U



„ 8 „ 6 n 1

99

11

184

».*»

1.480.745 Pf. 10.808 „

8t., 11

.... .... .... ....

Auch der Wein

spielt

1.233.469 Pf St, 10.021 „ 12

11.147 „

11

8.114 „

11

794.502 „



844.335 „

11

691.624 „ Manufaktur- Waaren 18.888 „ Holz, (iummi, Guano, Sandstein, Schiefer 7.541 „ nicht speziell benannten Artikeln 282 Dir H.upt&rtikel darunter «arm

die

Über dem Durchschnittsbetrag: Mount Lofty Mount Gambier, Pcnola, Charleaton, Mount Barkor, Gütchen Bay,

>. ..

,

n ti ii

.

1.

St.

Ordnet man die exportirton Laudusproduktc nach KateAusfuhr von

fielen.

fortschreitend

8t.

gorien, so betrug die

Nimmt mau die 23 Stationen, an denen die Regenmenge das ganze Jahr hindurch aufnotirt wurde, so findet mun als allgemeine Durchschnittszahlen 99 Regentage und 17,64 Zoll Niederschlag. Nach dem Betrag des Niederschlags, vom stärksten

15.650 Pf. 131.800 „ 545.039 686.953 „

In den Jahren 1838 bis 1840 bestanden die oxportirten Landesprodukte ausschliesslich in Wolle, Fischbein und Öl; 1841 kamen Blei, Bauholz und Schiefer dazu; 1842 fand der erste Export von Butter und Käse im Worth von 3277 Pf. Sterling 2 s. Statt; 1843 wurden Mehl, Weisen, Gerste, Hafer Heu Gemüse Salzfleisch Häute und Barillu nusgeführt, so wie etwas Kupfererz für 23 Pf. St ,

trockenes, ln Adcluidc betrug der Niederschlag nur etwas über 14 Engl. Zoll, während die durchschnittliche Regenmenge daselbst 22 Zoll ist 2 ), in Port Augusta betrug sie kaum über 2 Zoll, d. i. noch weniger als in dem weit nördlich gelogenen Angorichina, wo 3,7 Zoll registrirt wurden. Dos entgegengesetzte Extrem wird durch Mount Lofty vertreten,

pr.

t«n Irt«- an odlem FDch ilanchen g^ringfligig erscheinet*. In dem nordischen Meeren liefert allein der Fang de« Häring#, der dem Mim lmecr fehlt, einen jährlichen Ertrag von xnlndostca« 90 Mllli-mcn Gulden, «ogegeo der Sanlelleti- und Anchovis- Fang Im Mittelmeer nur etwa 4 Millionen Gulden abwirft. Zwar Ubertrifft die Zahl der Fitcharlen im Mittelmccr die der NordEuropäischen Meere, denn von den Britisrhcn KU«ten kennt man tlfl, von Norwegischen nur 171», dagegen iin Golf von Ljon 3cO, in der Adria SÄ». Im ganzen Mittrlmccr 440, aber nur cino verhäitnlssraxfsig kltiinu Zahl der medi* terraueen Fische behauptet einen hervorragenden Platz unter den fllr di# Nationalwuhlfalirt wichtigen Thieren. Von den 440 Arien sind nnr etwa ICO anerkannti-iu Werth und von dicwi-ti kommen mir 40 auf di« Tafal der Reichen als wohl«ehmook«ndo Fisch#, 60 wurden nur von den nnteren Volksklavit.-n gegessen: der Rest Dt nahezu verthlofw Ehen so »lud dla Klassen der Musrhelthier# und .Schnecken im Mittrlmccr viel zahlreicher an Arten aU im Dotitachen Meer: Ja«#* bft«Uz4 Uber 600, dle##a nur 400, aber di« Ausdehnung der MnacttelbVnke von Atisteru, IlemniMcheln, Kauimmusrlu-In **. s. w„ wl# si# dort verkommt, findet sieh Im Mlttalmesr nur 4n kleinem Maaktxtah vieler, ln b«deiitende Uänkc von Austern und Kanimmuseholn nur auf der Adria riebt der Höh« von HtindUi. Ancv.na, von I'o di Maestra und Chloggta und ln der Näh«* von GrndOw Dem Mlttalnieer efgenthiimlich l*t die l'ivcherei der «dien oder rothen Koralle, die mlndaaten# 12 Millionen Franca ieo Jsbre abwirft. Al« Mittel zur Hebung der Oewtcmrichitxhcu 8c«6*ti* m»«J durch Vertlk*l-Durch«chnttf« erlJiutert« Kupfergrob«, westlich von Vollem», bst in dgn letzten Jahren 1100 Tonnen oder 30.000 Centncr Krx Jährlich mit einem mittleren Kni>fcTgehalt von SO Prozent geliefert. Außerdem betuchte der Verfeseer die Setinen von VoKerrs und di« 3 .Stunden Bildlich davon gelegenen Legr>nl von Monte Orboll, die durch Ihm Borsfure-ExhaUtlonen eben %c Int«r*M*nt für dl* WiMtneebeft sie wichtig für die Industrie eind. AU Klnleiiung eicht er «Ine googno«t!schc Leber »Jcht des Voherrsnlecben Gebiets mit einer Karte nach P. 8avl. Rath, G. vom: Ein Bcauch Radicofani'a und de* Monte Amiata in Toseana.

Mit

Karte.

1

1865 (anno primo).





logle brftthrfeben.

2

1886. (Nr. 148.)

Office,

s.

Ruiz de) y J. F. Latorre: Nueva guida de caminot do completa do todaa la. iinea. ferreus do Kapana

(J.

coleccion

y adicionalea do Francis y Portugal. Conticno un map. de cada an. de U. Iinea. eapannl«. con mullitud de indicaciones etc. 10 Bl. in

Patria et le cap Sottile, golfe do Naplcs et Dea. (Nr. 2058.) Paria, De]wt de la marioe, 1865. 2 fr. llnutrouv, Larouaae: Carte da detroit de Mcszine. (Nr. 21 13.) Paris, Depot de la marine, 1885. 2 fr. 1:4.000. Florenz 1865. Firenze, PianU-guid# della eitüt di . in

Lith.

Del coramrreio e della narigazione de)P i.ola documenti inediti o rari. 8", 126 pp. Cagliari, 4 lire. tip. Timon, 1865. Annuario indn.triale italiano pel 1865, osaia dizionario statistico-atorico-gcugrafico-coramerciale d’ltalia. 8«. Napoli 1865. 10 liro. 5 lire. Antonini, P. 11 Friuli Orientale. Stndj. 8°. Milano 1865. Baedeker, K. Italien. Handbuch ftlr Reitende. 8. Th.: Unter-Italien, n Coblenz, Baedeker, 1866. Sicilien and die Liparischen In.cln. 8 1

di Sardcgna, con alcuni

:

:

.

v

mentare 1

di geografia fisica di

geol. Karte.

Campani, .alle

Acque

le

Milano 1866.

dell'

queta

Italia.

contrada.



1} Thlr. Saggio populäre ele16° mit 2 geogr. und 2 lire.

Prof. C. G.: Notizie e atudj aulla eo.tituzione geologict o o potnbili della prorincia di Siena. 4° mit

aequo minerali

geol. Karte.

4

8iena 1865.

:

Carton 2} lire. 1 340.000.

Daa Featungaviereek am Mincio und der Etsch.

Berlin, D. Reimer, 1866. Kriegskarte von Ober-Italien. Lith. qu.-Fol.

König, Th.

:

1868.

:

| Thlr. Berlin, Abel»-

^ Thlr. ans der K. Vogelschau. Lith. Fol. Berlin, Abeladorff, 1866. J Thlr. West coaat, Trapani to Marsala, Licut. Wilkinson 1864. London, HydrogT. Office, 1866. (Nr. 189.) 2 a. dorlf,

Le Terre e

:

Darondeau, Gaussin,

Meinhardt,

:

lire.

pel teztro della

14 Thlr.

Italien.

Boccardo, G.

del

:

Kiepert, U.

di S. Filippo P.

Po

guerra nel Veneto coi piani parziali dcllo Fiazze del Qnadrilatcro. 1:578.000. (l*iani di Mantova e Verona 1 86.400, Piano di Pcechirra 1 30.000, Piano di Legnago 1:45.000.) Turin und Florenz, Lo racher, 1866.

10 real». einem 8®-Heft. Madrid, Cuevtn, 1865. Spain, North Coaet, Lunrca and Luaneo Harliour., with Ria de Praria* Spani.h survey. London, Hydrogr. Office, 1865. (Nr. 726.) 1) a.

Amat,

18

Siena 1865.

della valle inferiore

E. Ploiz, Larou.se et Vidalin: Carte particulirrc des ebtea d’Italic, partie compriac entre la tour

Mediterrane. n Sc, Port Mahon, Spanith aurrey 1852. London, Hydr.

hierTO,

Carte militara

Darondeau, Gaussin, Yiard, Manen,

Karten.

Salazar

4°.

Klarem.

Rotel I, D. C.:

'

Deutschen Geologischen Gesell-

(Zeitschrift dor

schaft, Bd. XV 11, Heft 2, SS. 399—422.) lieachreRiuog Cm «rluscbenen Vulkans von Raillooünl und de. weatllch davon gelegenen Tracfcjr tgebfrgea Amiata, welches bei 5333 t'nss Hohe all« Tfilk.nl-eben Krhebnngen weatllch vom Apennin, Veanv, Alb.ner-Orblrxe weit alterrzgi und nur unter den Hartnorbergen von Carram zurllekbletbl. Siena, Annuario corograöco, amminittralivo della prorincia di

-

:

Kriegs-Relief- Karte

von

Venetien.

Ansicht

Griechenland, Türkisohes Reich in Europa und Aaien. Fr.: The Holy Land, Egypt, Conatantinople , Athens, etc., a serio# of 48 photographs taken for the Prince of Wales dttring tho Tour in the Kaat. With deaeriptire tezt and introduction by W. M. 42 a. Thompson. 4°, 100 pp. London, Day, 1865. Black, A. P. Uundred daya in the East, a diary of a jonntey to Egypt, Palratine, Turkey in Kurope, Greece, the ialea of the Archipelago and Italy. 8°, 626 pp. mit Karten. London, Shaw, 1866. 74 s. Boue, Dr. A.: Kurto Ergiinzunga-Notlz Ober einige Wnsserliufe des mittleren und nördlichen Albanien. 8°, 4 SS. Wien, Gerold, 1866.

Bedford,

lire.

5 Nkr.

Covino, A. Deecrizionc geografica dell* Italia ad illuztrazione della Divina Commedia. 8° mit 1 Karte. Forayth, W.: Rome and it. ruim. 8°, 144 pp. mit Karte. London,

Colas, B. C.: La Turchia nel 1864. 12°. Milano 1865. 1} Thlr. (Bentley’a Miscellany, Dead Sea, A ride by Mar Saba to the . Mai 1866.) DOrrfeld, K. v.: AusflSge im nördlichen Klein - Aaien. (Globus IX, 216—220.) SS. Bewehr* fltung einer ReU« vom Hafen Kerasunt nach Karablvvar and za den 8Hbrimlr.cu von Lldjeny unfern dir wer HUdt. Bei dem Dorf« K»r*kcnl. 3 Stunden von Karahltaar. entdeckte er Bnuinkohlenftötze, von denen er «leb ftlr die Bearbeitung dea Silberbeegwerkce Nutzen rer»pricht. Horr v. DQrrfeid tadelt gleich anderen Reiamden die Karten fügt aber hinzu daa« er dabei »el eine kleine Karte der Gegend aufzunehmen. El Kuhcbah, das neutestainentliche Emmaut. (Daa Ausland 1866. Nr. 12. SS. 270 und 271.) Zwei $ittiatk>n*-PlJ»n* nebtt Bmchreibang dea heutigen El Kubcbeh von dem

1

:

Soc. for promoting cbriitian knowledge, 1865. Garelll, Felice: Sul progetto d’una Iinea di narigazione

2) interna

a.

fra'

dne muri, Adriatico e Mediterranen. 8°. Mondori, tip. Ro»i, 1866. Über den Uraprung dor Gcbirgs-Sco’n, verglichen mit den

Gentilli, A.

:

ersten Tiefenqnerprotilcn dc> Corner Sce'a.

2. Plaatiacho

Verhältnisse

de. Corner Seebetkent. (Da. Au.land 1865, Nr. 62, SS. 1237—1243.) Eine watthvnll» Arbeit mit vielen Tiefen- Angaben und einer ganzen Reibe vor. Profilen da. Corner Seebeeken., deren Verlauf auf einer Karlen, k Ir/, au. gedeutet lat. Der Verfolger l.t Ingenieur der LotnbanUectMV) Kltenbalinen. Rclazinne atorica ed otserv&zioui aulla F.ruzinne Ktnca e au’ tremuoti tiegrei ebe la aegnirnno. 8°, 92 pp. Catania 1865. ) Tblr. Gratsl, M. 1 41 rille d'Aci-Reale en Steile. (Nonr. Annalca des Voyage», tae'üst 1865, pp. 223—228.) Ilesehralbende Norlz Uber die Stadt und Umgebung. Holm, A.: Beitrüge zsr Berichtigung der Karte dea alten Siciliene. 4°. Lübeck, Aaacbcnfeldt, 1866. 3 Thlr.

Gratsl , M.: del 1865

.

Sioily,

,

,

,

InetltutNvoratehcr C. Schick in Jeruaalem.

Guerin, V.: Ld Mont Thahor, aa conti guration , se6t de la marine, 1866. Roskiewicz, K. K. Hauptro. Karte von Bosnien, der Herzegowina und de» Pazchalik« von Novibazar. 4 Bl. 1:403.200. Wien, Militur-Gcogr. 4 fl. Institut, 1865. Eine Notiz auf dieser Kart« giebt Flächen8. nGcogr. Mltth.” 1845, 8. 469. inhalt und llcwohncrxahi annähernd an, wie folgt: Bewohner. Areal io Qu.-Mcil*n. (•riech.Motxam- Juden. Zlg«U- Kumme. Käthencr. Kath. medaner. tik«D.





Mer Mediterranee.

:



3CO.OOU

6000

7*0

ixr.tnK»

Herzegowina. 156 Novibazar. . -Summe 1115

4X.OOO

UkMHHt 100.000

23.000

600 100

IGi.OOÜ

80O.UUU

57KOOO

6700

.

.



360.000

55.tXKI

»jJO 2600 1NX)

tstxooo 115.000

13ÄO

1.16I.O00

Velde, C. W. M. van de: Karte von Palästina. Deutsche Ausgabe der 2. Aufl. der „Map of the Holy Land". 1:315.000. 8 BL Chromolith. Thlr., auf Leinwand 3| Thlr. Gotha, J. Perthes, 1866. 6i«he Probcblatt und Mdtuoir« In »Geogr. Mltth. 186 Tafel 7 und 88. IBM ff. Velde, C. W. M. van de: Kaart van het heilige land. 1 325.000. 2 Bl. Amaterdaxn, Kirberger, 1866. 4 fl. 60 e. **

!,,

Buseleches Reich in Europa und Asien.



Postei, 0.:

Peloponncsus

in the

ted by his niece. 2 rot«. 8°,

Bosnien

du p*lerin, ou voyage tn Uno sainte Liban. 2 vol». 12°, 830 pp. Tournai, Castcnnan, 1866. 4 fr. On tbe Vegetation of tbo Western and Southern sboTca of tbe Dead Sca. (Journal of tbe Linncnn Society. Botany. Vol. IX, Nr. 36, 1866, pp. 201—208.) Miller, K. Miaaion scientifique en Orient. Mit 1 Kart«. (Nour. Annalea 217, Dezember pp. 285 307.) des Voyage«, Novbr. 1865, pp. 193 Offizieller Bericht aber die In den Klöstern aro Berg Athoa aufbewahrtou Manuskripte und seine archäologischen Untersuchungen auf der Insel Thaao«. Pilgerfahrt eines Augsburgers nach dem Heiligen Lande im J. 1385, von ihm aelbit beschrieben. (Das Ausland 1865, Nr. 39, SS. 917 919.) Bericht von Lofenz Egen au* Augsburg nach einer Handschrift d«r Münchener K. Hof- und Staatsbibliothek. Poiret, F.: Mon voyage en Orient, Egypt«, lieux sainta, la Syrie et

Le Tremble,

Lowne,

ist.

seine »ich

,

tum*

Meine vierte Wanderung

9.

la Soc.

,

Paris, Dmtu, 1866. Lelfit, A.: Id der Herzegowina

Palästina.

Ungcr, Dr. F.: Die Insel Cypern einst und jetzt. Ein Vortrag. 8°, 28 88. Wien, Braumillier, 1866. 30 Nkr. Vlgnes, Lieut. L. Extraita des notr« d’un voyage d'exploration k la mer Morte, dana leWady Arabah, «ur la rive gauche du Jourdain ct dom» ic desert de Palmyre. Publik «oua lea aur>piccs do M. le duc de Luynos. 4°, 85 pp. Paria, impr. Pion, 1865. Vignes, Lieut.: Note aur lea Arabes du desert de Syrie. (Bulletin do

MUccllany,

T. XXII, pp. 420—463.) Der Verfasser war Mitglied der wtA«tn*etuiftlkfcen Expedition de« Duc de Luynr». Nach reinen Forschungen hat da» Todte Meer nl« in Verbindung mit dem Ocean gestanden oder einen Theil davon gebildet, eben ao wenig hat •• Jemals einen Ausfluss nach dem Rothen Meere gehabt. Vor der Trockenlegung Syrien» und de* Steinigen Arabiens di« gegen End« der ©oeenen Pcriodo Statt fand, hatten sich noch vor Ablagerung d«r Kr«Jdc unterseeisch Dislokationen gebildet und durch einen nonliGdllchen Spalt waren die Feldupatb-Por* phy re btrvcrgekomtnen welche von Petra nach dem Todten Meer «Ich hinziehen. Kpäter« Bewegungen haben diesen Spalt gegen Nurdtn verlängert, die Bildung der Geblrgsfkite von Palintln* beatlmrnt und dl« schmale und lang« Depreation bewirkt, welche *1« von ArabUn trennt. Gegen Ende der tertiären oder zu Anfang der «juaternkren Periode muss du Niveau dee Todten Meeres mehr als 100 Meter höher gewesen »ein als Jetzt Nordöstlich von »einem Becken haben aodann vulkanische Eruptionen dl« llasaltsiröm« erzeugt, die sich zum Theil im Jordan-Thal aelbst ausbreiUo. Ander« weniger beträchtliche Strome ‘lad gerade Östlich vom Todten Moore hervorgekommen und drei von Ihnen erreichen da» östlich« Uf«r hei den Wadi« Gbuwelr und Zerka-MaTn, au w!« südlich von der kl« inan Ebene von 8arah.

L« Cler

Tobler, Dr. T.: Analckten aua

:

.

(Bentley’s

Note aur la fonnation du baaain de I« mrr Mort« ou lae AspbaUite et aur lea changoment* aurvenua dana lo niveau de ah nach J«r«»a]em und Uber Kr-Kamleb nach Jafa zurück. Er giebt hier meist nur kurz« Bemerkungen und Notizen, beschreibt aber ausführlicher den Iliobabrunnen, ln den er hinab*

:

ridc

(Prouasisvhra

iro

Travel* in Egypt and Syria. 8°. London, Langnian, 1865. 14 a. Huillard-Breholies: Lea explorations rScentcs de la mer Mort«, l’exp6* dition da duc dr Luynca, d'aprct de« doeument« inldits. (Revue con-

tomporaine, 31. März 1865.)

.

Dieser Bericht de» Preu^i-cbrii Konsulat« zu Raguta vom I. Mai 1866 gteht einen vollständigen geographischen und stati«tl»ch«n Abriss von Ober* Albanien.

Eine mit der bekannten kritischen Sorgfalt de* llerauagebera behandelt« .Sammlung thelii bisher noch nicht gedruckter, thetl» schwer zugänglicher Provinzen* und StAdteverxcIchniisc der Byzantiniachen Zeit, die flir die Erforschung der Geographie und Statistik der tätlichen lAnder d«* Römischen Rcleba Im Altcrthnto und Mittelalter von »thr wesentlichem Nutzen lat. Zu bedauern lat, das* der Hrraaagrber »einem Buthn nicht die ältesten Blithu®»- Verzeichnis«« zu* gefügt hat, nämlich di« nach Provinzen geordnete« Unterschriften der alteren KlrchcnCoocJUcn, die in den Folianten der Acta oondllorum zerstreut stehen und ebenfalls einer kritischen Durchsicht sehr bcdUrftlg alnd. (Dr. Th. Menke.) Hill, S. S.



Scharling, H. Graekcnland. En KciseboskriTelse. 1. 3. Heft. 8°, SOO pp. Kopenhagen, Gyldcndal, 1865 6. a 64 a«. Schick, K.: Die Makkabäitche Stadt Modin. Mit 1 Kartenskizze. (Da« Ausland 1866, Nr. 13, SS. 309—310.)

getbelit.

Hecquard: Memoire



Ablch, H.: Apercu de me« totage« en Transcaucasie en 1864. (Bulletin de la Soci4te imp£r. des Naturalistcs de Moscou, 1865, Nr. 11, pp.

499—661.)

Der berühmte Geolog Ablch ««tsto 1*44 seine Studien zunächst ln d«r Umgegend von TIBI« und dann in verschiedenen Thellen der Ccntmlkettc des Kaukasus

fort.

Literatur.

242

Materialien für dio Geographie und Statistik Russlands, gesammelt 21. von den Offizieren des Kaiser!. Kuss. Genoralstabs. Bd. 16 65. (ln Russischer Sprache.) St. Petersburg 1864

Abich, H.: Zur Geologie des südöstlichen Kaukasus. Bemerkungen von meinen Reisen ira Jahre 186h. (Bulletin de-l*A«d6raic imperiale des Science« de St.-Pftersbourg, T. X, No. 1, pp. 21 42.)

Siehe m eogr. Mltth." 1845. 8. 450.

Ober da* Surmutien der Ptolemäu*. (Monatsbericht der K. Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Januar 1866,

Möllenhoff:

Abich, U.: Einleitende Grundzüge der Geologie der Halbinseln KerUch und Taman. (Müraoircs de racad^mie imperiale des Sciences de

SS.

St.-lVtersbourg, Vll. S£rie, Tome IX, Xr. 4.) über unterseeische Goldsoifen an den südöstlichen Küsten Ton Sibirien. Mit Karten. (Erman's Archiv für wissenschaftliche Kunde .149.) von Russland, Bd. XXIV, Heft 4, SS. 627 Ausfuhr Hoher Bericht mit Korten nnd Abbildungen Uber die alten Goldwäschen om Tsrhenchen-FtuM, der in dl* Htrl*lok-Srr*«*e (Im Meerbusen Peter*« dos Grusen di- |n*«l Kords.» von iter Halbinsel trennend, welche die Usori-Bal örtlich be«r«tiztl sn der SlldkUMe der Mandschurei mündet. Eine

Anoaow, X.

vorläufige Notiz siehe ln i«Ge ent springen. 9. Eine Reise nadi der Cbineaisehen Stadt Hainar, von Hiikofskra

Bd. XXIV, Gcogr. (le-

>







Um





Sponville, A. J.: Chez tm Kirghi*. Paria, Mai 1865, pp. 438 476.)



(Bullsttiu

rn Journal*. and Iroland,

Puyraimond,

j

ct Tindustric

!

:

8°, 893 pp. London, Allen, 1865. Kotschy , Tb. Plantac arabicac in

10} «. Uedacha«, Aayr et El Aryach a tnadico germanico nomine ignoto, in El Aryaeli defuncto, Wien, Oerold'* Sohn, 1866. a. 1836—1838 colloctac. 8". | Thlr. Le Grand de la Libraye: Not,** bistorique* sur la nation annamite. 8°, 107 PP- Saigon (Paria, Challamel) 1866. 2} fr. Leacure: Prici« bistorique sur les iubliaaomrnt* franeaU dans l’lnde. :

8°,

208 pp. Pondicbrry, Geruaet, 1865.

1

I

Reynaud,



Rupie.

Memorials of .ervire in India. Prom the correspondence of the late Major 8. Cb. 3(aepherson, poiitical a^ent at Gwolior during the mutiny and formerly emploved in the suppression of human sacrificos in Orissa. 8°, *11 pp. mit Karte. London, Murrav, 1865. 12 *. Maton, Rer. P.: Religion, mythology and astronomy among the Ka-

.

Macpherton.

rens. (Journal of tbe Asiatic Society of Bengal, Part 11, Nr. 111,

pp.

173—188,

All

Anhang

Sr. IV, pp.

Dr.: Bhotan and the Story of tbe Donar War, induding •ketebes of a three months* residence in the Hiinalarus and narrative of a visit to Bhotan in May 1865. 8°, 433 pp. mit Karte. London, Murray, 1866. 12 a. T. de: Observation» tbermometriques faites k Djedtlab dann le courant de Tanne«.* 1864. (Bulletin de la Soc. de g£ogr. de Paria, Juli und August 1865, pp. 197 202.) Roaenberg, C. B. U. v. Ueistogten in de afdceling Gorontaio, gedawn op last der Nedcrlandsch Indische regering. 8°. Amsterdam, Mutier, 1865. 3 fl. 90 c. Roussin, A. Unc Campagne sur le» «Ate» du Japon. 18°, 289 pp. Paris, Hzchctte, *1866. fr.

Rtnnle,

ditionibus

:

|

1865,

Schlaglntweit, E. Die Lage ron Bonga, der katholischen MiasioneSution in Tibet. (Globus. IX, SS. 171—172.) Noch «len Andeutungen der Frznzfiiltchan MUtlonSre In dca »Annil«u de la propagatlun de I« foF* «etzt der Verfaater die Station Bongn ungefähr ln >8* SO' 20' OestL L. v. Gr., noch der 8eSammlungen und den Bota-

suchto während der Ferienzeit die

nischen Garten in Steiermark’s Hauptstadt Gratz, legte In- Sammlungen ein Herbarium und eine Mineraliensammlung an. Ärztliche Kenntnisse suchte ich zu bekommen Umgang mit Ärzten und durch Studium geeig-

sekten

,

durch den

neter medizinischer Werke.

Ihre hoch gescliützten „Mitthei-

lungen” lieferten mir das beste Material, Hinsicht auf

dem Laufenden zu

in

geographischer

Ich befliss mich

bleiben.

„So glaube ich

in geistiger Hinsicht

gothan zu haben,

was mit meinen geringen Mitteln zu Stande gebracht worden konnte. Aber auch der Köqier erheischt zu solchem Unter-

nehmen

seine Vorbereitung.

Ich suchte ihn zu stählen durch

Fussrciscn von 6 Meilen und

mehr per Tag,

in jeder Jahres-

bei jeder Witterung, in jede Gegend, öfters

und Trnuk selben

bis zur

gleich

warmen Kleidung;

dabei

und

kräftig gebaut

in der-

vernachlässigte ich

das Turnen und die Schiessübungen nicht. bin ich gross

ohne Speise

Rückkunft zum Ausgangspunkt,

Von Natur aus

und von unverwüstlicher

Gesundheit.

„Geogr. Mitth." 1863, S. 330.

Petermann's Geogr. Mitthellungen.

um

reich, erhielt dieselbe

zeit,

423 dm Tour du *) Durch einen frühen Abzu# der Seiten 417 * ausgezeichneten Geographen Monde, enthaltend die neueste Arbeit M „Revue G4ogriphiquc * für das «rite Halbjahr 1866. Herr Le Saint will einen neuen Versuch machen, vom Bahr el Gaul aus die Äquatorial* Regionen Afrika'*

daher

der Englischen und der Arabischen Sprache.

spruch zu nehmen, will ich mich kurz fassen.

nach Kräften mitzuwirken.

Ich bewarb mich

greifen, eine bessere Stellung zu erlangen.

jetzt.

’).

Schon vor drei Jahren erwähnten wir 3) ganz

projektirten Afrikanischen Reisen”

i

32

Carl Mauch, ein neuer Afrikanischer Entdeckungs-Reisender.

246

„Nach dem Voraus tehemleu glaubo

Mauch war

mich für befähigt

ich

längst vergessen, von den damals

stehenden

gründe

halten zu dürfen, an einer Expedition in gedachtem Sinne

•)

im Vorder-

Afrikanischen

thateulustigen

Reisenden

jedenfalls,

sind bereits eine ganze Reihe im Dienste der Wissenschaft

Thoil

geblieben

liegt

wenn auch nicht in hervorragender Stellung, nehmen zu können. Muth und Entschlossenheit hiorzu

im sehnlichsten Wunsche, an

tüchtigeren sein zu

Stolle des allerdings viel

an den nöthigen Geldmitteln sehe

zweier

Wegen Mangels

dem

Kiel cntgcgcnzustcucm, den oineu oder

Umwege

Der

zu benutzen.

pischen Gegenden zu gelangen, und der zweite

anderen

Weg

stätigte sich

Am

15. odor

ich

wo

auch uur kurz mich verweilen dürfte.”

ich jfcdoch

„Sollten Sie dio Güte

zu erfreuen, so

bitte

fust

Forschungen am Herzen zeugt sind,

die

und so sehr wir dabei über-

liegt,

dass dieselbe

schen befinde,

Förderung geographischer

unausgesetzt

nicht

schlossensten ich danach,

bloss grosse

haben keino Nachwehen für den Körper

erfordert,

so lutbeu wir cs

angelegen

sein

lassen,

uns doch

hinterlassen.

den unternehmungslustigen Entdek-

bezüglich ihres Vorhabens

encouragircn.

Ist

es

eher

zu dissuodiren als zu

doch auch wenigstens

hungen nehme lich i

zuzusenden

ich ;

ist

diess eine möglichst

der South Africttn Republic

die ich

,

einerseits

Forscher bisher eine iiusserst missliche Aufgabe gewesen,

westen

der Magnetnadel zu ungefähr 28 j °

kein Gold

mit

dürfte

-

Flusses

Friedr. Jeppe überlassend.

andererseits,

Gründo,

führte, bevor ich das ganze

zur Unterstützung

Herrn Mauch hielten wir

es

aufmerksam zu machen,

welchen Schwierigkeiten die Erreichung seines Zieles sein

Krokodil

die

und wie wenig Aussicht, sein Vor-

haben zu untorstützen, vorhanden Zeit die Expeditionen der Herren

sei,

v.

um

so mehr, als zur

Houglin und

v.

Beur-

mann, die uns mancherlei Verpflichtungen aufcrlegten, noch im vollen Gange waren. Seitdem vergingen nahezu drei volle Jahre

,

Herr Carl

Variation

W. angenommen, warum

ich dieselbe

Laud gesehen habe,

einem allgemein gefühlten Bedürfnisse abzuhelfcn,

in diesem Falle des

für unsere Schuldigkeit, ihn darauf

verknüpft

des

genaue Karte

noch den besten hier

ent-

warf, dio äussere Ausstattung der Kurte meinem Freunde

derselben übrig halten.

Auch

zu

und nach Peilungen im Süd-

Unternehmungen der Art erfolgreich durchzuführen, da uns mehr als anderen Nationen die nöthigen Mittel dazu abgehen, besonders unsere Regierungen und wissenschaftlichen Korporationen in der Regel

ver-

tradite

fleissig

mir die Freiheit Ihnen so bald wie mög-

es

vorhandenen Uuellcn

Deutsche

tiir

des

Juni 1865

indem ich

,

Die ereto Frucht mciuer Bemü-

thicren zu bestehen habe.

den meisten Fällen

in

Seit

mich zu akklimatisiren

odor unliebsame Begegnung mit den grösseren Raub-

streife

Grösse und Schwere ihres Zieles

Auigubo vorzustolleu 'und

erstreckt.

Erdtlieils

ins Innere

fernsten

zwoi und drei Tage ohne Nahrung in unbewohnter Gegend

stets als erste Pflicht

kungs- Beisenden, besonders den Neulingen darunter, mit aller Gewissenhaftigkeit die

am

das sich

Fuss im Lunde umherwundere, unbekümmert darum, ob ich

Opfer an Zeit und Geld, sondern auch an Menschenleben

sio

weder gering

sie sind glücklich

„Sic sehen, dass ich midi in jenem Lunde weisser Men-

So sehr uns nun auch

ihrer

dieselben

Ich will Sic jedoch nicht

und noch weniger für den Geist

schreiben.”

und

und

überstanden

nach Triest zu

Aufzeichnung

und Sic schliessou wohl

dass

von kurzer Dauer waren.

noch

Diess be,

kurzen

der

mit der Wiedergabe derselben langweilen,

mich mit einigen Zeilen

,

poste restante

mit

selbst aus der langen Pause,

ganz sicher nach Triest ab-

haben

ich,

Au-

mein Tagebuch enthält

mir vollkommen, ungefüllt

der zu bewältigenden Hindernisse

16.

Monats werde

bei

manchen Bogen

Muiu Aufenthalt hior

nur noch von ganz kurzer Dauer.

dieses roisen,

9.

Sic erwiderten

in diesor Sache.

schungstrieb keine Schranken anerkennen wolle.

mich an Euer Wohlgeboren gewendet habe,

eingeschlugen zu haben.

vom

Ihnen damals mein

weder abrathend noch ancifcrnd und bemerkten, dass For-

ich fürchte, es bereuen zu müssen, nicht schon früher

diesen ist

ich

thcilte

d.

erst

meines Forschens zu machen,

Ziele

um Rath

mit und fragte Sie

Schreiben

freundliches

zum

’d.

Jahren sehe ich mich

fust drei

Ihr

Vorhaben, Afrika

„In Vorstehendem hätte ich nun die Ursache angegeben,

und

w.

s.

im fernen Inneren Süd-Afrika’s,

1863 zu beantworten. Ich

gust

teuerlicher Art, dass ich ihn hier verschweigen möchte.

weswegen

Baikie, Jules Gerard, Dr. Schläfli u.

da erholten wir vor Kurzem folgendes Schreiben

in Verhältnissen,

tro-

so aben-

ist

,

März 1866: „Nach Verlauf von

wäre, mit Hülfe

erste

meiner kaufmännischen Kenntnisse zu trachten, in die



w.

aus Potsehefstroem

mich genöthigt, anstatt

ich

Baron von der Decken, H. Schubert, Moritz

Beurmann, Dr.

u. s.

Decken von der Ost-

v. d.

seite Afrika’s aus ins Innere vorzudringen.

direkt

v.

aber leider zu früh verstorbenen Dr. Steudner

,

können odor mit Hrn.



,

seitigen

persönlichen

aus-

um

sind:

um

viel-

Wünschen zu entsprochen und durch

den Vorkuuf eine Unterstützung zu fernerer Thütigkeit

zu

gewinnen.

Das Original ging gestern nach der Kapstadt,

um

dem Druck übergeben zu werden. Auch umging

ich

daselbst

es nicht, die Approbation von Seiten

des Präsidenten

der Republik, Protorius,

vorher zu erlangen. So darf ich denn ruhig Ihnen ein Exemplar zur /seien Benutzung zu-

')

„GroRT. Mittb.” 1863, SS. 337

ff.

Digltlzed

by Google

Carl Mauch, ein neuer Afrikanischer Entdeckungs-Reisender. senden und gegen Ende Mai können Sic dasselbe in Händen irnben.

mir jedoch unendlich auf meinen

thut, ist das, dass ich

leid

Kompass beschränkt

zur Verfügung

Beobachtungen

habe,

daher

„Wir

Kur-

ich in

.zem, wenn Nichts dazwischen kommt, zu liefom.

Ich be-

die

einen

lieriihmten

Zuge

in dos

nächsten Tage

vorzubereiten

Klephanten- Jäger, Hartley,

auf seinem

Jagd auf Kaflern mitzumachen.

Es

soll

wieder ein

Kommando von 800 Mann

um

den Basuto - Chef Moshesh

gegen

vom Vaal-Flusse

südlich

zu machon

mit uns jedoch

,

in

der Mitte

würde

unseres

gerade

cs

für

Moshesh’s Land mitzuziehen, incognita

ist

es doch,

mit halb

gestellt

da

der mit

Land;

als Mosilikatse’s

eben allein

Bauern

civilisirten

für

thun

der Nicht-Afrikaner) das

zu

Auf

Gouvernement oder

und Glied

was

genöthigt werden,

eine Beschützung durch das

den „Comnndant - General”

im Kriege

mehr

aus

dem sind

Staate verschwunden nicht

denselben

kurzer Zeit einen Aufschwung nehmen,

ein

dem nur

Bergbau

ein äusserst ergiebiges Feld offen steht,

wovon

„Dürfte

ist,

ich

wohl erfahren

ob ich hoffen

darf,

,

welches der gegenwärtige

mein Work beschleunigen zu können,

oder dasselbe verzögert sehen muss r” (

Dio j

Karte

avisirte

leider bis jetzt (16. Juli

der

Transvaal’schen

zu publiciren,

Mann zu

um

Republik

ist

1866) noch nicht eingetroffeu, wir

hielten es aber für unsere Pflicht,

die vorliegenden Briefe

schon jetzt die Aufmerksamkeit auf einen

lenken, dessen eifriges Streben unterstützt zu

werden

verdient und dessen Forschungsdrang für die Kenntnis« Inner-

„Ein Beispiel der „Staatskuust”: Klingende Münze

Produkte

Korn und Tabak

hierüber zu geben.

schlimm wäre

in lleihe

gebildet sind als ihre Landsleute.

fast vollständig

(Kürbissen), Mcllis (Mais),

Einwanderer sich entschliessen,

Stand des Thonnomotors für Unterstützungs-Bewilligungen

in

sehr terra

so

darf ich nicht rechnen, du buide natürlich nur wenig

geeignete

sich

fruchtbaren Laude

meine kleine Sammlung von Mineralien den deutlichsten Beweis liefert. Gom bin ich 1k: reit, Auskunft mit Belegen

zu werden und als „Buitenlandor” (Kollektiv-Name

jene nicht thun wollen.

Noth hat

die

Muster, ein Vorbild werden zu wollen, so müsste das Land

Schwiegerväter.

Unglück ausoheu,

es

,

gute Lehrmeisterin be-

dem höchst

Hierbei darf ich nicht ausser Acht lassen zu bemerken, dass

,

Wahrscheinlichkeit nach

ciu

Bambooncn

eine

als

das Emporblühen Australiens au die Seite zu .stellen wäre.

ziehen

Landes wohnhaften nicht

fangen nun an,

sie

aufgerufen werden,

den Krieg fortzusetzen godeukt, und zwar mit Hülfe seiner

Ich

wiesen;

nämlich dieser Tage

zu

liegenden Froistanto Frieden aller

besitzt,

gegenwärtig in einer Krisis, dcun

vielen Bauern

binucn

oder eine

begleiten

uns

befinden

arbeitsame j

Land des Mosilikatsc zu

Güte dessen

die

auch Baumwolle, Kaffee und Thee anzuvertraueu, und würden

um

habe,

einmal

bereits bei

ausser

merke: „wenn Nichts dazwischen kommt", da ich möglicher

Weise mich

nicht

schlimmer kann cs nicht mehr werden

Eine genauere Schilderung des

Laudcs in nuturhistorischcr Beziehung gedenke

und den Kauficutcn wird zugemutliet,

baren Produkten oft sehr theucr erkaufteu Waareu.

Verzicht

ich

die durchaus keine £e-

worauf ich Ihnen schreibe, anzunehmon für ihre mit gang-

muss auf gcunucro Berichte über absolute Höhe und

leisten

Temperatur de« Landes.

,

das

dieses Papier,

muss und

sein

weder Instrumente zu astronomischen noch meteorologischen

dem

gewähren

kuritüt

„Was gänzlich

247

werden nun Banknoten geschaffen,

;

ist

zur Ausfuhr

vorhanden, Tausende von

Afrika’s von Wichtigkeit zu

werden verspricht. Das Unter-

nehmen des Hrn.

Carl Mauch ist ein neuer Bewois wie wünschenswerth dio Bildung eines grossen Geographischen ,

Schafen gingen an einer Krankheit zu Grunde, desgleichen

Vereins

Rindvieh und Pferde; die grosse Giilirung unter den umwohnenden Kaffer-Stämmen Hess bedeutenden Ausfall an Elfenbein und Straussenfedem bemerken; in dieser Noth

') „GeogT. Mitth.” 186«, Heft IV, SS. 159 griphUche* Jahrbuch 1866, SS. 581 ff.

ist,

wie wir kürzlich angedeutet haben

ff.,

und

')•

Bebro, Gco-

I

Die Bevölkerung Norwegens, nach Nach den Arbeiten von A. Kjar Seit

1815 sind

in

Norwegen

in

mitgetbeilt von

jedem zehnten Jahre

Volkszählungen angesteltt worden, die neueste derselben

ist

Ende des Jahres 1865. Von den Resultaten derselben sind jetzt mit Ausnahme der drei nördlichsten Ämter so viele Angaben au das Statistische Bureau in also die für

das

dem Ceusus von Dr.

C.

F.

Frisch

in

1865. Stockholm.

Christiuniu eingegangen, dass sich eine ziemlich befriedigende

Berechnung machen

lässt,

doch dürfte die Wirklichkeit

um

einige Tausende von den hier mitgetheiltcn Zahlen abweichen,

was

jedoch

keinen

grossen

Einfluss

auf

ihre

Richtigkeit

ausübt. Die ganz unsicheren Zahlen sind iu Parenthese gesetzt. 32*

Qu.*

Die Bevölkerung Norwegens, nach

248

Ämter.

Christianin (die Stadt)

2.

Aberjhu» Smaalenenc

3.

ilcAlemarkcu

t.

338,4»

31.715 96.055 84.416 101.394 115.149 90.343 73.223 76.546 59.112 67.370 91.539 104.763 24.612 81.496 90.283 96.318

414,1« 687.40

73.571 77.587

486,90 491.41 271,&S

6.

BudikcruU Jarlsberg und Launig

7.

Bfitfberg

254,89

8.

Xedenii* u. Kobygdelagcl

217/3

und Mandat

97,17 166,04

9. I.ister

41,8.9

.

.

.

10. Stavangcr 11.

Soitdre Bergen hu*

.

.

.

273,18

12.

Bergen Xordro ltcrgeiihus

.

.

.

317,1«

13.

283/1

ItoiiiMlal

Sondre Trondhjem

.

.

15.

Xordn Trondhjem

.

.

16. 17.

Nordland Trotnso

18.

Finmarken

14.

Norwegen

(jan*

1.497 1.256 15.490 12.776 12.718 9.178 14.961 14.817 1.258 24.612

5.799,11

1.490.047

197.815

folgende (die

1G65: 450.000*, 1734: 620.000*

Angaben 723.141), 1800: 883.038, 1814: 016.000* (nach Auderen ergab die Zählung am 30. April 1815: 885.431), 1825: 1.051.318, 1835: 1760: 748.000 (nach anderen

1.104.827, 1815: 1.328.471, 1855: 1:490.047 und 1865:

Die

Vermehrung

jährliche

1665

bis

1734: 0,45 Prozent, 1735

1815

bis

1865:

50 Jahren

die

1814: 0,6 Prozent,

bis

Prozent, so dass also

l,n

hiernach

betrug

Vermehrung über doppelt

den letzten

in

gross

so

ist

wie

Wenn man

das Verhältnis zwischen Stadt- und Land-

kommt

Grenzen berücksichtigt.

der Städte pflegen sich fast sern zu erheben

gehörig

,

betrachtet

am

die

um

An

man

Christiania

immer Sammlungen von Häu-

natürlichsten

mit einer Bevölkerung

und die Stadt zählt

auf

So sind

als

in

ländlichem

von 6-

also

nicht streng

den äusseren Grenzen

werden, auch wenn

städtischen Jurisdiktion liegen.

Jahren

was man zu

es darauf an,

der erstgenannten rechnen will, in so fern die legalen

bis

sie

zu den Städten ausserhalb der

dcu letzten zehn Gebiete

Vorstädte

7000 Seelen entstanden

mit denselben über 63.000 Ein-

wohner; Bergen mit den Vorstädten hat 30.000 Einwohnor,

wovon 3000

nicht

zu der Jurisdiktion der Stadt gehöron.

Rechnet man also die Vorstädte mit zu dcu Städten, so kann

')

man

Darin: 7243 in den Vorstädten von Christiania.

*) Vorstädto Ton Bergen. ’) Dir»« lässt sieh nicht eher genau bestimmen . bis die Angaben aber die Bevölkerung des Pastorate« Veslrc Ater mit den zu Christiania su rechnenden V omtidten eingegangen sind: von den 10.280 Bewohnern de» Kirchspieles 0»tre Aber gehörten 4828 den acht Vorstädten tou Christiania (Vaasebjr, Marienborg, Vaatcrcngen, Kämpen, (iruelökken, Roscndal, 3 ringen und Bagerengen) an.

Proxenttn

50«) 16«)

14,7

17 18 9

12

V 16,1

5

1718,11

9

1074,4» 208,14 234,37 332.6»

1287,14 246,7» 254,00 362,61

17

1748/0

2278,«

800,90 271,7* 693,31

3 1 2,36 756,1»

6,4

8,*

17 10, *,4«

(26).»

14

12,1

die städtische Bevölkerung

42,

M

1855 zu 213.000 uud 1865 hat,

während

Landbevölkerung nur etwa 11 Prozent beträgt.

die der

Bcwolincnahl

in

den grössten Norwegischen Städten. 18S&

1845.

.

.

Stavanger

.

.

.

.

.

,

Drammrn Christiansand FrederiLshald

.... ....

Launig

.

Arcndal (nebst Vorstädten) Cbristianiund . . .

Kongsberg

.... .... .... ....

FredcribssUd. 8kien Tönsberg

Uoss

Kragcrö (nebst Furuholmen)

Tromsö

Aalesund

Haugesund Sarpsborg

Pongmnd

.

.

Risör

.

.

.

Egersund Holmestrand

.

Brcvig

.

.

lügen

|

41.266 26.454 16.012 11.717 9.916

33.200 23.811 14.778

Christiania Bergen (nebst Vorstädten)

Trondhjem

Wir

Vermeh-

dass eine

rung derselben von 33 Prozent Statt gefunden

Mandai

28,74

53,60

294,

256,9»

veranschlagen, so

Seelen

320,»

551.31

16,4

(3.800)

272.531

1349,11

15 9 17

9,4

1865.

1655»

24 13 16,4

519

zu 283.000

Rabuiv* ßovölkarung auf I Quadrat Melle

1846-1&&

4.073

1.700.246 (

in

Stadt*

57.381 2.814 21.343 2.858 2.302 19.300 23.958 15.000 11.987 17.735 24.800 1.140 27.703 (400) 11.060 21.000 3.358

Horten

im vorigen Jahrhundert. bevölkerung sucht, so

«)

228 5.376

ist

•)

7.600 16.012 1.408

54.655

Zunahme

bewohn er. 57.381 105.325 98.706 120.164 124.794 98.467 85.430 81.434 67.993 73.467 106.798 113.145 27.703 86.690 104.396 108.138 82.822 (88.519) (47.073) (21.800)



1284,40

Eine Vergleichung mit älteren Angaben

1.700.000.

Summe.

Stadt*

31.715 9.816 17.170

mit * bezeichnoten gründen sich nicht auf Zählungen, son-

dern uuf andere Data):

Davon

beaohner.

— 94,70 78,57

4. Christian* 5.

Hamme.

Meilen.

1865.

1865

Davon

*.

.

dem Census von

1866

Areal in Deutsch« n

.

8.646 8.376 8.349 5.790 4.012 714 3.562 3.163 4.136 2.716 3.677 2.245 4.023 2.740 2.011 2.304 1.157 149 1.325 2.214 2.008

9.521 7.408 4.944 4.636 4.456 4.290 4.417 3.486 4.024 2.874 4.339 3.233 2.958 2.719 1.856 1.066 1.937 2.436 2.213 1.646 1.837 1.813

1.231 1.708 1.455

diesen

IMS. ca.

57.000 ') 30.402 *) 19.275 16.647 13.022«) 10.859 9.219 6.317 6.192 (5.800) ?

5.709 (4.800) ?

4.828 4.774 *) 4.541 4.307 ea. 4.250 (4.000)? 3.638 3.658 3.221 2.989 2.773 2.335 2.144 3.064 (2.000)

noch folgende Städte mit ihrer Be-

wohnerzahl (1865) hinzu: Vadsö 1343, Vardö828,

’)

Mit den Vorstädten

in

Ham-

Östre und Vestre Aber, wie angeführt.

Ober 63.000. *) Von diesen sind die in den Landbirehspielen der Kors- und Dombirke grossentheiis stadtartig gebaut.

«) Mit den Vorstädten Uedensrudtangen etwas Uber 14.000. ')

,

Mit Ornaten und Hjemtü-Klosler 5224.

Grönland

und Sundland

.

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dem Census von

Die Bevölkerung Norwegens, nach merfcsl

Skudesnäsliavu

1546,

Lillchammpc

1209,



Sandefjord 1797, Holmsböe 400, Florö 346.

Norwegische Studt

ist

Hvitsteu;

Zeit Rückschritte

im Jahre 1800 „ „ 1814 „ „ 1825 „ 1835 „ „ „ 1S45 .. „ 1855 1865 „

iu der neuesten

gemacht oder sind stationär gewesen, doch

in dieser Hiusicht

sind

Muss, Drübuk, Flekkefjord, Kümas

1800: 6810, 1815: 3896, 1835: 3540,

wiederum vorwärts geschritten, wenn

auch ziemlich laugsam; Frederiksväm hatte 1845 2214 Einwohner, sank aber durch die Verlegung des Marine-Etablis-

1865 hinab auf 1174

sements

auf 1014 Ein-

1865

und

wohner; Fredcrikstud stugnirte 1801

1835, Porsgrund

bis

Die meisten Städte hatten 1801 bis 1815

ebenfalls bis 1845.

hoben sich 1801

ein gleiches Schicksal, nämlich sic

bis 1806,

sanken aber dann wieder. Doch abgesehen von diesen Aus-

nahmen

ist

der Fortschritt der Norwegischen Städte ein sehr

grosser gewesen.

Für die

zehn Jahre

letzten

ist

unter den

grösseren Städten ausser der Hauptstadt besonders Stavanger

anzumerken, dessen Bevölkerung um fast 5000 gestiegen ist, und unter den kleineren Tönsberg, Haugesund, Aalesund und Sarpsborg. Will man die Vergleichung noch weiter ausdeluien, so zeigt sich (aussor Christioniu) der Fortschritt

am

bedeutendsten iu folgenden Städten:

wobntr zählte; LUlehtmmer, angeltgt 1827, und Hamar, angelegt 1848, welche nun beide gegen 2tK)o Einwohner haben.

Die folgende Tubelle zeigt,

wie

Städte

viol

schiedenen Grösse Norwegen bei jeder Zählung

Juhrhundcrt gehabt Über 60.000 von 2O.OO0—30.00O

„ .,

„ „

1815.

2 .e zur Bcarlieitung überlassen, dafür gehörten

aber alle waffenfähigen

Mann

der

jeder Ansiedelung, !

Ländereien ungewiesen, den ereteren zwischen den Flüssen

üsük und Korgas (am rechten

Dau rischen Kolonien der Krone etwa

Fall eines Krieges die

den Westen zu haben, hatten, wie ich schon zu Aufang

dem Durchreisenden

Nach dem Gesetze muss jeder Löhnung erhnlteu, alter die machen der Krone

die Aus-

zahlung unmöglich; daher kommt es denn auch, dass sich nur das herabgekommeuste Gesindel als Stellvertreter für

den Dienst vormietbet, das, wenn es die vom Dienstpflichtigen erhaltene

Summe

elenden Hungertodes

vertruuken hat, die übrige Zeit

stirbt.

fast

Ich selbst hatte Gelegenheit,

Schibä und Solon auf den Piqucten zu beobachten, es sind jämmerliche Gestalten, die durch schlechte Nahruug und

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Das Opium-Genuss zu Gruudc

gerichtet, fast

und

von Bettlern

eher

Horde

einer

Ili-Thal in Hoch-Asien

wandelnden Leichen Grenzwiichtcm

als

In der Verwaltung

Stämme

steht jeder der zwei

einem Maudschu-Ambal.

unter

Die unter diesem stehenden Offi-

und Unterbeamten sind Daurier, die sich durch lange

Sowohl Schibü wie auch Solon haben einen scharf ausgeprägten Mongolischen Gesichtstypus. lerer Grosso

und meist stark und

Genuss des Opiums haben

sie

Sie

von mitt-

sind

Den

breitschultrig gebaut.

von den Chinesen angenommen,

Folge dessen die meisten trotz der kräftigen Gestalt ein

krankhaftes Aussehen zeigen.

Die Kleidung der Männer

kurze Hemden,

Chinesisch:

fast

Chinesen rasiren

Nach Art der

trugen.

wo

sie

lange blaue

der

bei

Feldarbeit

Genaueres anzugeben.

Ausserlich scheinen

sie

zum Buddhismus zu bekennen. Dio Sprache der Schibä

der

nur

ich

Hemden und runde Strohhüto

Über dio Religionsverhältnisse dieser Daurier vermag

nichts

ich sich

das Kinn und lassen nur den Schnurr-

Frauen habe

wachsen.

geseheu,

sic

ist

enge Beinkleider, kurze

Chiuesische Jacken und Chinesische Schuhe.

bart

251

ich daselbst drei Tatarische Arbeiter.

dem Mandschu

ziemlich

ist

(August) hier koinen Regen zu fürchten hat.

Neben jedem

war

Gnrbcnhnufen

naho steht; deshalb sind die

durch Fcststumpfen

zum Ausdrcschcn

Diese Sternwalzen

gebildeten

die

Du

fremde Sprache aus Büchern erlernen. Kanzleien der Mandschu

ein von

diese Stellen in so lernen

sehr vortheilhaft sind,

Dio Sprache der Solon

viele Schibä die Mandschu-Schrift. ist

wie eine

sic

dem der Schibä ziemlich abweichender Dialekt, dem Mongolischen versetzt sein soll.

der sehr stark mit

Ein eigenes Crtheil über

vermag

Von Charakter und

beider

das Verhältniss

Dialekte

ich mir nicht unzumoussen.

an denen ein Pferd die Walze rollt die

achteckige

Walze um

sind die Schibä

und Solon rauh, herrisch

Als Soldaten des Kaisers und als Stamm-

prahlerisch.

haben übor Tataren und Chinesen.

sie sich

hoch

er-

Die ersteren müssen

ihre eigene

Von anderen Ackergerüthschoften sah Sensen mit einem etwa derselben

gekrümmt

wenig

und

steht

An

breit, spitz

fast

dem zwei

ein Querholz befestigt, an

Wio

abgemäht.

ich liier erfuhr,

Weizen, die Gerste wird

mir nur auf der oberen Piquet-Strasse der

Kuldscha

gestattet

cher liegenden Solon sollen

war, -

so konnte ich

leider

Dörfer nicht besuchen.

Weg die

südli-

Diese Dörfer

bedeutend grösser sein als die der Tarantschi.

meinem Wege

traf

ich

Auf

nur an Einer Stelle zwischen dem

zweiten und dritten Biquet auf Solonische Felder. Mitte eines bedeutenden Felder-Areals einige Schuppen

nach

und zwei Jurten,

in

In der

der

gemessen die Solonen nur

Pferdefutter benutzt,

Hafer

Hier hatte ich auch Gelegenheit, die künst-

nicht gebaut.

Wiesen zu sehen

Bewässerung

als

erhalten

die

,

auch nur durch künstliche

werden.

Mun

hier auf diesen

säet

Wiesen eine von den Chinesen Moi-schi, von den Tataren Biidä genannte Pflanze, den sogenunuteu Chinesischen Klee.

Diese Pflanze hat feine lanzettförmige Blätter und

jedes

Da

in die

dem

waren noch nicht

die sich hier befanden,

die Hirsefcldcr,

zwischen ihnen Vorkommen. der

ist

Das oingoemtete Getreide war nur Weizen und Gerste,

drei

ist

Pflugschar be-

die

ist

Pflug geleitet wird.

Der Wuchs der BädU

Solon

Zugtliicre sie fortziehen,

Stange ein nach oben gebogenes Holz gefügt, an

bige Blüthcti.

ganz nach Art der Tarantschi treiben.

gegen den

au dem einen Ende

ist

und einige Werschock oberhulb derselben

jedem Sommer

sie

rechtwinklig

einer langen Stange

diese Soldaten nicht so sehr, weshalb auch täglich Raufereien

Die Hauptbeschäftigung der Schibä und

kurze

1.

und nur sehr

Diese sind besonders roh und un-

einige Pllügo.

2.

beholfen.

ich hier

Arschine langen Stiel, das Eisen

1

etwa lj Werschock

ist

besonders viel von ihnen luidcu, die letzteren atver fürchten

Ackerbau, den

Beim Fortbewegen Achse und stösst

fortzieht.

durch ihr Gewicht die Körner aus den Ähren.

lichen

verwandte der herrschenden Race dünken

bis

deren hervorsteheudeu Enden die Stricke befestigt werden,

an dem anderen Ende der Stange

und

Das

8 Werschock im Durchmesser, achtseitig behauen und der Länge nach durchbohrt. Durch das in der Mitte befindliche Loch wird eine etwa 3 Fuss lauge Stange gesteckt, an

festigt

vergessen haben

eine

Steinwalzen.

etwa 2 Arschinen lang und 6

sind

da die ungebildeten Mandschu die Sprache ihrer Väter

voll-

Bodeus

des

des Kornes hergestcllt.

Dreschen des Getreides geschah mit grossen

Stiel;

Tungusischer Dialekt,

ein

Himmel

in dieser Zeit

Schreiber in allen Kanzleien der Mandschu-Beamtcn Schibä,

ständig

von den

Nicht weit

zwar unbedeckt, da man

aufgoschichtct, und

runde Tenne

Dienstzeit heraufgedient haben.

in

seine Bewohner.

Jurten waren drei riesige Garbenhaufen uuter freiem

gleichen.

ziere

und

während der Erntezeit wohnten; ausser den Soloncn fand

Mal eine Höhe von

Dauer -l’tlauze, lebt.

bis vier

Die Pferde

sio so nahrhaft

dio ein

lila-far-

so üppig, dass sie in

Mal uusgesäcl 8

10 Jahre fort-

bis

über Alles lieben und dabei

sollen sie

sein,

ist

Mal nbgemüht wird und doch 1 Arschine hat. Es ist eine

dass

mit

ihr

gefütterte Pferde

soll

ohne

Getreidefutter zur schwersten Arbeit tüchtig sind.

Während

sich die Solon

hauptsächlich

beschäftigen, sollen diu Schibä meist

bauen.

Dieser Tabak

Kirgisen

ist

im

hoch berühmt, er

Ili-Thal soll

bei

den südlichen

angonchm Nach dem Ein-

sehr stark und

befanden sich dort

riechen und dabei nicht leicht verlöschen.

denen die Arbeiter

snmmeln

sollen die Schibii

mit Getreidebau

Tabak und Baumwolle und

den Tabak

in einer

Sauce tränken.

Das

252 Die Baumwolle der Schibä

essant

ist

Hoch-Asien und seine Bewohner.

Ili-Thal in

Inter-

dos Factum, dass überhaupt im Ili-Thalc

Baum-

wolle gewonnen werden kaun.

am

— Der

>

von

fern

sie

letzteren.

Schon vorher habe ich erwähnt, dass die Duugenen von den Chinesen Chui Chui

und schönste

nennen

sie

vermag

ich Nichts

mittlere

hält

den öffentlichen Lustbarkeiten und Gasthäusern der

rechten Ufer, zwischen dun Flüssen

Die Dutujtnen und Chinesen. Theil des Di-Thales,

Befolgung dioscr Vorschrift

nesen; die

schlechter als die Mittol-

viel

ist

und wird nur zum Wattiren gebraucht.

Asiutisuhc

genannt

Die Tataren

worden.

über den Ursprung

Dungan.

Namens

dieses

zu sagen, denn die Ableitung der Tataren,

Korgas und Mogai heisst dor Dan und wird von Einwohnern

Dungan komme von Turgan her und bedeute „Gebliebene”,

Chinesischer Zunge

d.

Zunge”, da die

bewohnt.

liier

nur „Chinesischer

Ich sage

wohnenden Stämme der Abstammung

1.

Chinesen,

übersicdlcr aus den Nordprovinzcn

3. die

Tschämpän (Süd-Chinesen?) und Mandschu.

keineswegs Bind

Kan Su und

Dio erstgenannten beiden Stämme, die Dungcnen (Dun-

dern

gan) und die eigentlichen Chinesen, unterscheiden sich weder in Sprache

noch

in

Kleidung, auch wohnen

eltern zurückgeblieben

und was

ist

sich allo

bei

Dungenen ohne Ausnahme bekennen. Zwar

Türkischen Stämmen, wie

bei vielen

der Islam

zur reinen

Was

Fall als bei den Dungenen.

Islam wissen,

so wenig, dass

ist

medanor nennen kann, denn Boligiun

man

man

anbeten,

man

mau

und von

die Fleischspeise

zum

werden nur die

sind,

und

Das

und besuchen

nicht

ihre

I

Priester,

Sowohl

zum

solche

,

sind

wohl

die

die

Kaufleute

frei-

wohl

Duugcnon wie auch

zum

die

Chinesen

dem Lande.

Theil auf

lleis,

Opium, Baumwollo

Städtebewohner leben vom Handel,

genuue

statistische

Dungcnen würde wohl '

lich

schwor

fallen

,

ich

Übersicht

der Chinesen

von

und

einem Mandsehu-Bcamtrn ziem-

selbst

muss mich daher darauf beschränken,

das Wenige, was ich über die Chinesische und Dungenische

Landbevölkerung erfuhren konnte, hier mitzutheilon.

die Fasten

Im

Von des

Dan (dem

östlichen Theilc des

Ili)

Chinesischen Gebiete

leben Chinesische und Dungenische Ackerbauer, au

deu Flüssen

sie

ihnen ganz

Pilitschi,

Mogai und Almutu leben ungefähr

1800 Ackerbauer-Familien, am

Pilitschi

am Almutu

Abtheilungen zu jo 100, Jang

500. Dicso sind

in

|

nicht

Die

hierher eingewandert.

nur einige

Theil in den Städten,

und Tabak, Eine

Beziehung auf

ist

als

vermehrt sich die Dungenische Bevölkerung

Handwerken, Fabriken und Gartenbau.

darf

höchst selten dio

Wesen des Islam wenn sie

eigentliche

selbst

können

in

von ihnen beobachtet, die Fasten halten

grössten Theil

Moschee.

fremd

man muss

zu Zeit dio Moschee besuchen.

Zeit

des eigentlichen China

Verbannte aus den verschiedenen Provinzen des Reiches.

leben

darf keiu Schweinefleisch essen,

darf keinen Branntwein trinken,

halten

aus

im Ili-Thnlc chincsirt worden, son-

Die Landbewohner bauen Gotroide,

von ihrer

Die Buddlm-Götzeu

schon

jetzt

sprechen.

Mulm-,

sie fast nicht

ihre ganze Kcnntniss

man muss das Vieh nach der Vorschrift des Koran schlachten und nur Fleisch von so geschlachtetem Vieh durf man essen,

allen diesen Vorschriften

freiwillige

Die meisten derselben sollen den Xord-Chinesischcn Dialekt

hohem Mousse der

von den Lehren des

sie

beschränkt sich darauf:

nicht

schon

willig hierher üborgcsicdelt, die übrigen Chinesen sind

herabgesunken, aber

das in so

ist

sic erst

bewohnen

Ili-Thal

alle

ist

B. bei den Kirgisen,

z.

Äusscrlichkeit

keinem dieser Stämme

wohl

thcils

durch neue Ansiedler. Von den eigentlichen Chinesen, die das I

der Islam, zu

ist

.

Dungau kamen schon im vorigen Jahrhundert zum Ui

und noch

aller Verrni-

trotz

sie

schung scharf von den Chinesen scheidet,

,

Schän-Si, den früheren Wohnsitzen der Uiguren;

sie sind

ersten

bunt durch

sie

Das Einzige, was den Dungenen von ihren Vor-

oinnnder.

ist

'),

2. die

4. die

dem

trotz des Eindringens der

Die Dungcnen sind theils Verbannte

Dungenen (Uiguren),

die

Wohnsitze

h. Solche, die ihre

Mongolen-Hordeu nicht verlassen

sprachlichem Grunde zu verwerfen.

nach vier verschiedene sind:

1000,

am Mogai 300,

genannt, getheilt, und es zahlt jeder Jang gemeinschaftlich

Tataren

seine Abgaben.

nur die uothwendigen Gebete ohne jegliches

Im

nördlichen Theil des Gebiets, zwischen

den

Ein Duugeuen- Priester, der bei den

Städten Korgas und Dalosigung, leben etwa 8000 Familien

Tataren des alten Kuldscha seinen Unterricht genossen, sagte

und im Süden, zwischen Korgas und Kuldscha, treiben 5000

mir einige Arabische Gebete her und ich muss in derThat

Familien Reisbau, 8000 Familien gewöhnlichen Feldbau.

Vcrständniss hersagen.

Die Abgaben aller dieser Ackerbauer sind sehr gering

gestehen, dass ich nicht unterscheiden konnte, ob er Chinesisch oder Arabisch sprach. sie

die Vorschriften

des

und bestehen

Selbst in ihrem Äusseren halten

Koran

nicht,

denn

sie

Kopfe

Auch tragen

ihre sie

Kleidung wie

alle

ist

Chinesisch,

Muhamedancr sie

am

=

nur auf dem

.

.

ein Kapsel.

Das

Verbot des Branntweintriukeus und der beschränkte Genuss

von Fleischspeisen trennt

Folgendem:

~

nur den halben Kopf und tragen gleich den Chinesen einen Zopf.

in

Die '5000 Kcisbauer liefern für jedes I.and- Areal von 10 Cho Aussaat 8 Clio Weizen . . . . 40.000 Clio, die 8000 nördlichen Ackerbauer für dieselbe J.andmenge ebenfalls 8 Clio Weizen 64.000 „ ebon so die 1800 Familien im Osten . =s 14.400 .

scheeren

zusammen ')

schärfsten von den Chi-

118.400

Cho.

t

Man

Grand haben

vergleiche die Ableitung von soll.

Kalmnk,

die

einen

üb n liehen

Das

Hoch-Asien und seine Bewohner.

Ili-Tlial in

Diu 3000 südlichen Ackerbauer haben erst ror einigen

Jahrzehnten ihre Felder eingerichtet Dieselben zahlen ihre

Abgaben

in

jedem dieser Forts hat

Geld (3y Unzen Silber, etwa 8 bis 9 Hubel, bis 30.000 Rubel).

Aber nur der

kleinste Thcil der Chinesischen

Hälfte der Chambing,

und Dun-

dem Ackerbau,

gcnischon Bevölkerung beschäftigt sich mit

Kürü

Über

piinsi.

-guitg

,

vermag

dieser Städte

anzugcbcu; Kuldscha

grösste, sie hat bis

bei

ist

ich

i

Tardsehi

aiigesiedelt.

nannt

Die Chambing haben sowohl

Dungenen und Chinesen sind. Die Zahl der Dungcniund Chinesischen Städtcbewohuer soll sich bis über

nicht nur den

Forts,

ich

Beamteu uud

bei

Was

die

versehen ; die

letzteren

,

Zu diesem

In Gewerben, Handel

als ihre

die

Hass

macht

aber

Gerechtigkeit widerfahren

Mundschu.

die

allein

Da

Dieser

,

dass unter ihnen an Dieben

Spielern kein Mangel ist es

ist.

Wegen

,

muss man

so

Gaunern

,

ist

Trinkern und

des Mangels au Frauen

noch der Eroberung des Ili-Thales wurden

von

Armee eiugcreiht. Diese bilden unter dem Namen „Chambing” noch heute einen Theil der aktiven Armee. 1500 Mann wurden als stehende Besatzung zu je 300 Mann Diese Forts sind

Petermsnn’s öeogr. Mittbeilungen.

1866,

:

lieft

Korgas, Tsching-

V1L

überflüssig

eigentlichen China.

die weuigen sehr un-



Die Techämpän.

sind

Die Tschärapän scheinen

Tschiimpän.

die

Der verachtetste Volksstamm des

der von allen Eiuwohncrn gleich gehasst wird,

Ili-Thales, !

Verbrecher aus

dem

dung, Dsctiang-nüu

,

verbannte

südlichen Chinu (den Provinzen Gtiäu-

Schi-nün) zu sein,

die

hierher in das

entfernte Ili-Thal geschickt werden und dort 3 Jahre Dicnsto

zu

leisten haben.

selbst

Alljährlich langen

und werden zu

an

wendet.

Hie

den

100 Tschümpän hier-

schwersten

müssen hauptsächlich

in

Beamten

die

niedrigsten

Arbeiten

ver-

den Eisen-, Kupfer-

und Silberbergwerken arbeiten und außerdem Dienstleistungen

bei

den hohen

verrichten.

Sio

Nach Abluuf der dreijährigen Dienstzeit können sic frei im Ili-Thale wohnen, nber dennoch stehen sie unter einer eigenen Verwaltung und müssen zu KriegsZeiten nls Fusstruppen in der Armee dienen, uud. zwar allo

die

in fünf Forts kantouirt.

für

es

scheinen also ungefähr den Sibirischen Zwuugsbcrgurbcitern

mit der Sittlichkeit bei ihnen übel bestellt

Gleich

,

ich

zum

den Dungenen und Chinesen 3000 Mann ausgehoben und in

des

Daher halte

es natür-

Chinesen

die

grössten Theil verbannte Verbrecher sind, lich

den Dungon

liei

hier mitzutheilen.

sic

Homchaft der

dio

praktischen Sinn

lassen.

wie ihre Väter,

Dienste zu lcistcu

dcu Chinesen vorgeuommen.

Lebensweise von den Bewohnern

und Ackerbau sind

Mundschu möglich, denn sobald sich Tataren und Chinesen gemeinsam erheben, ist die Macht der Mandschu gebrochen. Von Charakter sind die Dungenen und Chinesen zwar listig, zänkisch und stolz, woher es auch kommt, dass sie von allen Umwolmem gehasst werden, aber ilirer Arbeitsamkeit, Ausdauer und ihrem

müssen die Abgaben an Getreide

vollkommenen Nuohrichten, die ich über dieselben oiugezugen,

Selbst-

nicht weniger hassen

sic

gemeinsamen Unterdrücker,

gegenseitige

bezeichnetcn

bing unterscheiden sich weder in der Kleidung noch iu der

sie allen übrigen Ili-Bcwohnern weit überlegen, diess gestehen

ihnen selbst die Tataren zu,

oben

den hohen Mandschu-

Die Nachkommen der Chambing sind

dieselben

verpflichtet,

nocli bei

Schwäche

der That die Kulturstufe, die

in

bei

Krons-Magazinen dcu Wuchtdienst

dcu

neue Aushebungen zu Soldutcn sind weder

mmi

unter sich ste-

tief

politischen

hält sie unter der Herrschaft derselben. sie

den

iu

müssen noch

sie

selbst die herrschende

hend und nur das Bewusstsein ihrer gefühle berechtigt

Dio

Die im Ui wohnenden Dutigun, Chinesen und die Cham-

Kaste, die Mandschu, lietrachten sie uls

erreicht haben.

hat.

sie sich

mit

sieht ihnen ein gewisses Selbstgefühl an,

über die übrigen Bewohner erheben;

sondern

Soldaten stellen.

fall

Die Chinesen sowohl wie die Dungenen scheiden sich sehr

dem

Sitz

Soldaten wie auch als

wie die Mandschu bezahlen und uusserdem für einen Kriegs-

Abgaben dieser Städtebewohner betrifft so sind diese nach dem Gewerbe sehr verschiedenartig, sic bestehen aus Zollgütern, Grund- und Gewerbesteuern. scharf von den übrigen Bewohnern des Ili-Thales ab,

seinen

nls

Guruisonsdicnst

ich

werde später noch auf dieselben zurückkommen.

der Dschintäi go-

Kolonisten einen sehr schweren Dienst; die enteren haben

Von diesen Städten habe nur Korgas, Tardsehi und Kurü (Kuldscha) gesehen und belaufen.

den Clmmbing-

Der oberste Befehlshaber

im Fort Süding

und

wird

von

ein

ist

ein Mandschu-Oflizicr,

ist

Die audere

Militär-Kolo-

als

t

übrigen Beamten sind selbst Chambing.

weitem die

80.000 Einwohner, von denen wenigstens

schen

100.000 Seelen

Schiessscharten

1500 Monn, wurde unter

cbeufalls

Kolonisten bowohntor Flocken.

der Chambing

und Tsehim-

Siiding, Bajandai

die Kinwohnerzalil

nichts Genaueres

%

nisten

(dos Chinesische Kuldscha), Korgas, Tardsehi, Tschingsi

eine

Städten getrennt.

denselben Bedingungen wie die Tarautschi

bei

weitem die grossere Zahl bewohnt die acht Städte des Dan: di-eho-si, Da- lo-

sich

Neben Studt gleichen Namens

Die Forts siud durch eine mit

gebildet.

versehene Mauer von den

im Ganzen eine Abgabe von 25-

also

253

Süding, Da-lo-si-gung und Tschitupünsi.

di-cho-si,

zu entsprechen.

ohne Ausnahme, so lauge

sic

noch Waffen zu tragen im

Stande siud.

Die Zahl ich

Lande

wohnenden Tschümpiin, über deren keine Angabe machen kann, leben theils auf dem

frei

als

im

Ili-Thal

Latidbuucr,

den Städten

als Fischer

als Arbeiter,

uud Fährleute,

Lastträger, Händler, 33

theils in theils

als



254

Das

Ili-Tbal in Hoch-Asien

Diebe, Gauner, Kuppler und Spieler von Profession. führe diese letzteren Beschäftigungen

den Bcumton

diesellten

Gewerbe auf, da

man mir

ihnen, wie

denen

fest versicherte, Kreise

Wesen

ihr

ungestraft

sie

Manche von

diesen

sollen

Von dicht

fleisch,

100 Morgen

giebt

mit

Gesindel,

risches

bei dem grossen Opium- Verbrauch der Opium -Gewinnung eine der vortheilhafUnternehmungen sein. Viele Opium -Bauer haben

bedeutenden Wohlstand erworben.

an den verschiedenen Punkten des Zehntel

Einkommens

ihres

Taucher sind die

als

zahlen

welche Trinkliidcn

halten,

oft

Von den

eine

in

bedeutendes Vermögen

Die Mandsehu. ihre Sprache

nicht von den Chinesen,

chend

dass

sein,

sic

sich

nicht

Tschämpän

fast

mit ihnen

um

den

von den Mandsehu auf das Fürchterlichste bedrückt, sondern

legen.

im Ili-Thale wohnenden. Diese Bedrückungen

zur Folge haben

dieses i

Dos war

um

so

leichter

auszuführen

,

als

fast

bei

Mundschu-Boaiuten Tschämpän im Dienste stehen. dio

Frau eines Tschümpüu wurde aber

ihrer

Herrin,

der Frau

eines

Galdai,

allen

Durch

Verschwörung

die

verratheu

und so

die Listen der Verschwornen aufgefangen und die in die Städte geführten Waffen koufiscirt. Die Mandsehu hielteb schreckliches Gericht, über 100 Menschen wurden hingerichtct und auf den Wegen ihre Köpfe als

wurden

heimlich

Warnungszoichen aufgostcckt.

Diese schrecklichen Strafen

haben aber nur äusscrlich den Frieden wieder hergestellt und

im Geheimen ginnen sie

sie melir als früher

Auch Mandsehu

auf Bache.

werden sich an jedem Aufstande gegen

die

betheiligen.

„Die Tschämpän”, sagte einer meiner Tatarischen Berichterstatter,

Stamm

des

„sind Ili

wohl

-Thules.

der

verrufenste

Wie

viele

und

vcrachtetste

von ihnen auch getödtrt

das

dem

wir vergebens bei

die

ein

Chinesen oder zwei Tataren.

Der

letzte

Volksstamm Chinesischer ist

die herrschende

Trotz der strengen Scheidewand, durch

Mundschu

dem

trennt,

zu erhalten,

Chinesischen Einflüsse vollständig er-

In Tracht, Sprache und Sitten

ist

sie,

ihnen wohl

die Herren,

kaum haben

durch die Unterjochten ihre Selbstständigkeit verloren. Trotz

konnte.

dschu-Besntzungen von Bajandni und Kürii zu überrumpeln.

,

sich nicht leugnen,

Was

etwas Eigcuthümliches geblieben,

hätten vor 15 Julirvu beinahe zu ciuem Aufstande geführt,

Es hatten sich nämlich fast alle Tschämpän verschworen, alle hohen Mandschu-Beumten umzubriugen und die Man-

noch

Hunger und Xoth hat ihre

letzteren die ursprüngliche Thutkraft

sind sic dennoch I

der leicht die Vernichtung der Mandsehu

Kleidung

alle

die das Lnndcsgesetz die Chinesen von den

verständigen

Nicht nur die im Dienst stehenden Tschämpän werden

frei



Rnce, die Mnudschu.

können.

auch die

lässt

Zungo, den wir im Ili-Thale vorfinden,

gar

aber so abwei-

soll

umkommt. Aber

dem

beitet so viel als drei |

sich die

Kuppler,

Tschämpän unternimmt, führt er durch. Kein Hinderniss, keine Gefahr ist im Stande, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten; daher ist er auch zu den schwersten Arbeiten tauglich und ein Tschämpän nr-

erworben.

Im Äusseren unterscheiden

weder

Winter

hat und da» vor Xoth

Kraft innewohnt,

Chinesen suchen.

den

den Städten wohnenden Tschämpän haben sich besonders die,

trotz alle

Tschäm]>äu

eiu

Ais Fischer und

Abgabe.

sehr berühmt.

Tselüitn|>än

Aber

halten Fähren

diese

Ili;

Spieler,

mehr herumtreibe-

des Ui

Schlechtigkeit nicht gebessert,”

Einige hundert

dem Fischfang und

beschäftigen sich mit

Schweine-

den Tschämpän; datier

bei

als

im

das

Wohnung

Kälte auf den Strassen

Mann

erblickt,

mehr Diebe,

es

Opiumraucher

giebt es auch bei keinem Volke

diese

Auge

sein

Hunde, Katzen, Mäuse, Katteu, Frösche und Schlan-

Säufer und

Speise noch

6inen

was

isst Alles,

Nirgends

gen.

man

zu erschrecken, zu: „Eiu Tschämpän kommt”.

Der Tschämpän

angewiesen sind,

Mann

sio

Provinz testen

genannt.

um

treiben können.

bis

nicht nach(?)

ihnen,

Mohn bebauen und soll

auch Tschämpän

und

zahlen

Diese zahlen für den Chinesischen Morgen (Mo) etwa 40 Kopeken.

sie

die Kinder den Eltern nicht gehorchen, so ruft

mit der Opium-Gewinnung beschäftigen.

Ili

man

Wenu

den Ackerbautreibenden sollen sich etwa 5000

an den Ufern des

gelassen, deshalb hat

zur Ausführung

chrcnwerthen Beschäftigungen Abgaben

dieser

in

als

die Erlaubnis»

fiir

und seine Bewohner.

und gemartert wurden, ihre Schlechtigkeit hat

Ich

vollständigen

Aufgehens

in

die

Chinesische

Kultur

scheiden sie sich in socialer Beziehung scharf von den Chi-

uesen, eben so wie von den übrigen unterjochten Völkern. j

Sie, die

Stammverwandten des Herrschers, sehen mit Ver-

achtung auf

alle

fremden Stämme herab, die ihnen nur zu

gohorchou haben, und jeder Soldat von den Mandsehu dünkt sich

liei

weitem höher

als

der höchste Beamte der Mongolen

oder Tataren, der sich seinerseits auch wohl in Acht nimmt, einen

Mandsehu zu

beleidigen.

Die Mandschu-Dynastie verstand es sehr wohl, dass ihre Herrschaft sich hauptsiühlich auf ihre Stammgenosscn stützen

musste; deshalb verboten sie jedem Mandsehu, sich mit

gend einem bürgerlichen Gewerbe zu

beschäftigen.

ir-

Jeder

Mandsehu wurde zum Kriegsdienste bestimmt und diese Mandschu-Truppen bildeten den Kern ihrer Armeen. Sie wurden deshalb Uber das ganze Reich vertheilt. Auch im Ili-Thale wurden 6000 Mandschu-Soldaton stationirt und für diese zwei Festungen crbuut. I>ic erste ist die von den Tataren Kürä genannte Stadt, die auch zur Hauptstadt der ganzen Provinz und der Sitz der Regierung wurde; die zweite liegt nicht weit vom Ili, zwi-

derselben

Das und

schondcu beiden Kuldscha,

5000 Muudschu-ijoldjiteu

sollen

Mandschu -Truppen

Armee

sollten

Hoch- Asien und seine Bewohner.

Ili-Thal in

heisst Bajandui. in

Kürä

In

Garnison liegen.

.Diese

Um

aufrecht erhalten.

nun aber

bei der weiten

Proviant- Verwaltung steht auch

den

dsün, der die höchste Spitz« der Civil-Verwaltung uud der

man

Militär-Verwaltung

alle

höheren Offiziere und Regierungs-Beamten aus dem eigentlichen China hierher versetzt

Ämtern

ihren

Zahl

sie

nur 3 Jahre hier

Ländscho seinen Sitz

Mandschu

ihrer Ansiedelung, so lebeu die

Bcsntzung sind

Ihre Dienstleistung im Frieden besteht nur im Garnison-

und

sind

Etwa 1000 Manu

Ubungun.

militärischen

in

der

Mandschu - Offiziere,

verschiedenen

war, lebten auch die Mandschu

in

Wohlstand,

da die Re-

Allem reichlich versorgte, und mit Neid

gierung sie mit

betrachteten sie die unterjochten Völker.

Seitdem aber die

Finanznoth der Regierung eingetreten, sind

sic in die

Lage gerat hen, der Sold wird ihnen schon

lichste

sie,

verbietet,

seit

und der Proviant nur unregelmässig

nicht gezahlt

schreck-

Jahren

geliefert,

da ihnen da* Gesetz die bürgerlichen Gewerbe vor Hunger

fast

und Elend umkommen.

Meine

Berichterstatter konnten mir da* Elend der Mandschu, sowohl

der gemeinen Soldaten wie auch der niederen Offiziere, gar nicht

genug

schrecklich

schildern

und

ich

hatte

selbst

Die Verballung der ganzen Provinz den Händen

von Mundschu-Ofllzicren.

und

Militär- Verwaltung

Die

Armee

in

ist

Dnlojn

und

und Kalmücken

Sie

natürlich

zerfällt

in

in die

Die Divisionen zerfallen

3cm

Die Oberoffiziere

Soja.

stehen

Die

Truppen die

von Gnldai

den Regimentern

der Sehibä, Solon

unter

ebenfalls

Mandschu- Ambaien, denen auch

Befehl

in

in Bri-

dem

Befehl

von

oberste Aufsicht und

das Richtcraiut über die Militär-Kolonisten zusteht.

und

1.

Die Civil-Verwaltung, die natürlich

1.

2.

in

vier

alle

Einwohner um-

Abteilungen

Der Sehi-Jamul (das Gericht und die Polizei- Verwaltung der Chinesen und Dungenen); der Dung-Jamul (das Gericht über alle Eingebornen);

3. die Proviant- Verwaltung

4. die

Münze.

uud

vou dem Chi-

hohe Mauer ge-

jeden Monats müssen sieh alle hohen

15.

der Beamten

Am

in

Kuldscha cinfindeu,

vorzustellen uud

Landes Bericht ubzustntteu.

nisse des

von vielen Cercmonien

ist

Morgeu

ihm über

früh,

Tcmjiel;

beide

um

die Verhält-

Empfang

Dieser grosse begleitet.

nach Sonnonaufguug, steigen der Dsau-

uud der Chnmambal zu Pferde und begeben

sich

zum

Beamte sind nur von einer kleinen Suite

begleitet.

Die liehen Beamten des Kreises, die sich schon

um Abcud

vorher hier eingefunden halten, stellen sich zwi-

dem

schen

und dum Tümpel

Pulustc

und der Dsau-dsün Reihen

der

Darauf begeben sich

Dsau-dsün,

gewiesen

Dsau-dsün durch dio hnrrcndcn Beamten zu seinem

reitet

immer

noch

der

Palaste zurück.

wo

die

Beamten zum Pa-

ihnen im ersten Hofe Zimmer an-

Nach

werden.

zwei Reihen auf

in

langsam an ihnen vorüber. Nach

reitet

Beendigung des Gebetes

eingenommenem Erühmahl wird

ihnen durch einen Jasuul vorkündigt, dass der Dsnu-dsiin zur bereit sei.

nun beim Dsau-dsün

Zuerst treten

die

hohen Mandschu-

Nachdem

rischen Militär- Beamten, die Darin und Galdui, ein. sie die

pflichtschuldige

Dsau-dsün

sic auf, sich

die nöthigen Geschälte.

ein,

die

nach

Knicbcugung gemacht

,

Solon

fordert

Darauf treten dio niederen

denselben Ceremonicu

beamten Platz nehmen.

,

der

zu setzen, und bespricht mit ihnen

Nach

Offiziere

hinter ihren Ober-

liecudigten

Geschäften

ver-

Hierauf werden die Ambale

lassen Alle den Empfangssaal.

der .Sehibä fasst, zerfällt

die

durch eine

der Stadt

dem Dsuu-dsüu

Audieuz

und über jeder

Divisionen gelheilt

gaden und Regimenter, die unter

und Ambai stehen.

liegt

in die Civil-Verwaltung.

derselben steht ein Darin.

sind

Am

läste des

Gelegenheit, mich duvon zu überzeugen.

der ganzen Mandschu-

ist.

Beamten des ganzen Ui-Tholes

dsiin

Wohnungen der hohen

die

die

der Festung Kürä,

in

nesischen Thcilc trennt

sich

So lange die Finanzlage der Regierung eine erträgliche

so dass

1

verschiedenen Piquoten bei den Pferdeheerden und

in

zur Dienstleistung

der Kalmücken, Sehibä, Solon und Chumbing.

uls Stellvertreter

Über dem Dsau-

Seite.

hat.

Regicn^gsgcbäude und

Alle

Mandschu - Beamten wie auch

den beiden oben genannten Festungen, ihre

in

Diesem steht

bildet.

Chamumbal zur

der

Gehiilfc

dsün steht der Statthalter Wcst-China’s, der Sunda, der in

sieh aber bedeutend vermehrt haben.

soll

dienst

und

in

lässt.

Wie zu Anfang noch jetzt

und

dem

Coiumnudeur des hier stehenden Armoeoorps, dem Dsau-

niedrigsten

Kangklossou der Offiziere besetzt werden, während

verwaltet.

Die Verwaltung der ganzen Provinz steht unter

Entfernung

angesiedcltcn Mundschu' nur die

hier

unter einem Duloja, dio

Münze wird von einem Schün-Jang

von Peking einen Abfuil dieser Mundschu zu verhüten, durften aus

von denen jeder einen üehiilfeu, Schün-Jang, hat. Die

loja,

im Kriege die Kerntruppen der

im Frieden aber die Macht der Regierung

bilden,

255

Die Überbcamtcn der boiden Gerichtshöfe sind zwei Da-

und der Kalmücken vorgclassen.

kommandirenden Mandschu-Beamtcn setzen

Dio

sich, die Offiziere

der Militär- Kolonisten stellen sich dicht hinter dieselben

nach dreimaligem Kniebeugen. treten

die Daloja

Dsau-dsün

bis

Nachdem

diese

der beiden Gerichtshöfe ein,

zur Thür entgegen geht.

der Dsau-dsün die Beamten

der Tataren,

entlassen»

denen der

Zuletzt empfängt

den Hckim uud 33 *

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Das

256

Hoch-Asien und seine Bewohner.

Ili-Tlml in

werfen sich zur Erde nieder und stehen

«len .Schnga, diese

gegen den

Dumbak zu

gebührend liecht gesprochen

Nach beendigter Audienz begeben sieh alle Beamte in genau derselben Reihenfolge zum Chamambal. Wenn hier

bestraft.

die Audienzen beendigt sind,

zum

Dsau-dsiin, der

ihn

zum

Sitzen

ihm

Kläger wurde auch

der angcklagte Beamte

und

Nach Beendigung der Angelegenheit iiess alter der Dsau-dsiin den Kläger 6 Monate ins GetÜngniss setzen und ihm -JO Hiebe geben, damit Niemand wage, ihm nnchzuulunen. Wenn sich daher jetzt Jemand beim Dsau-

sich der Chamambal Thur entgegen kommt und

begiebt

bis zur

nach vielen Komplimenten setzt

nöthigt;

Dem

werfen.

nicht eher auf, als bis der Dsau-dsiin sie tlazu auffordert.

dsün

beklagen will,

so

muss er diesen entweder auf der

nnrufen oder sich ins Haus schleichet) und ihn dort

nun zuerst der Dsau-dsün und dann der Chamambal. Noch beendigter Audienz begleitet der Dsau-dsiin den Chamambal bis zu seinem Pferde. Hierauf macht der Dsau-

Strosse«

dem Chamambal einen Besuch, der ihn bei dem Thorweg empfangt, ihm beim Absteigen behältlich ist und ihn beim Weggehen wieder bis zur Strasse geleite».

der Provinz wird der Dsau-dsün durch Boten benachrichtigt,

sich

irgendwo erwarten.

Von Geschäften und Angelegenheiten des übrigen Theiles

dsiin

iu sehr wichtigen Angelegenheiten schickt er

Dsau-dsiin die Beamten

den Chamambal

an den betreffenden Ort ab.

Dtw Gerichtsverfahren.

Ausser diesen bestimmten Audienz-Tagen empfängt der

.

nur bei sehr wichtigen und drin-

pflichten der unter

genden Geschäften.

trifft,

dem

— Was

die Stellung

und Dienst-

Dsuu-dsitu dienenden Beamten be-

so vermochte ich genauere Nachrichten nur über die

|

vom Suada

Alle Befehle, die cintreffeu,

oder

vom

Dsau-dsiin selbst reifet

dem

zu seinem Palaste.

dem Boten

(ioriehts verfahren

her bis

ich

geführt

dem

in

,

Hierauf nimmt der Dsau-dsün das Papier es einem

oft

Hierauf öffnet er das Siegel und

Gerichtssitzungen

Joutul

lasse

gestanden uud

Diensten

in

beigewohnt hntte,

in

fast wörtlicher

und der Sehi-Jomul (der östliche und der westliche die höchsten Beamten derselben sind zwei Daloja.

Palast),

den vorsam-

liest

das

so

In der Festung Kürä sind zwei Gerichtshöfe, der l>ung-

hohen Beamteu, daun macht er neun

Knicbouguugcu und schlägt neun Mal mit der Stini die Erde.

ist,

Übersetzung folgen.

Platz.

Empfang und

in

von bedeutendem Interesse

den Bericht über dasselbe, den mir ein Tarantschi machte,

welcher 20 Jahre heim Hckim

ein rotlier Teppich

uml auf diesem nimmt der Bote

Da

näher standen.

meinen Berichterstatten)

kreise

Hier angelangt wird der Bote in den

grossen Empfangssaal

übergiebt

Der

Kaiserlichen Boten bis vor die

Stadt entgegen, hierauf reitet er hinter

ausgebreitet ist,

Oericbtsheamten cinzuzichcn, da diese in ihrem Wirkungs-

Kaiser aus Peking

werden mit grossen Cercmonien empfangen.

Diese Daloja

sind

und gelehrte Männer,

anerkannt kluge

|

me! teil Beamten, nachdem

sie

auch neun

die auf 3 Jahre

F’ussfallc gethon,

Sie

von Peking hierher geschickt werden.

j

haben dos Gute uud Böse, was

den Befehl vor.

Der Dsau-dsiin

ist

der Oberbefehlshaber der

Truppen

und auch die höchste richterliche Instanz der ganzen Provinz. Jeder Vcrurtheilte hat das Recht, bei

Zu diesem Zwecke

zu erheben.

dem

Dsau-dsiin Klage

steht im grossen

Vorhofe

des Palastes ein grosses Chinesisches Becken (Dumbak), gegen

dus der Bittsteller mit einem daneben liegenden Klopfet zu

schlagen hat.

Hat der Dumbak

ertönt, so öffnen sich

ohne

Verzug die Thore des Palastes, der Dsau-dsiin muss sich Beamten

sogleich in das Gerichtszimmer begeben, die hohen

zusummenherufen und jeden solchen Fall stattet

werden

streng

ist

Falle

dem Da

lassen.

macht,

,

würde

nach Peking Bericht

sogleich

es kein

Bittsteller

mm

Emplung nehmen. Über

die Klage in

muss

und du das Gesetz

in dieser

Gouverneur wagen

uicht

volles

umgehen.

Wache von vier Dumbak

Schlagen des

,

in

solchem

Recht widerfuhren zu

Man Mann

hat

aufgestellt, die

dem Dumbak

es

bannt werden muss, so

den sieben Völkern des

Wenn Jemand haben

getödtet oder ver-

darüber dem Dsau-dsiin

sie

zu berichten. Die letzte Bestimmung über dergleichen Strafen Alle übrigen Strafen vollziehen sie selbst

und statten nur uuehtriigüch Bericht ab. Wenn der Daloja Jemanden zum Tode verurtheilt, so bringt- er ihn nach dem letzten

Verhör zum Dsau-dsün.

Dieser fordert

vom

Ver-

brecher noch ein Mal dus Geständnis« der That und nachdem

der Verbrecher dieses abgelegt hat,

lässt

ihm der Dsau-

dsün reichlich Speise uud Branntwein reichen.

Hierauf wird

der Verbrecher von Soldaten und einem Offizier fortgeführt

und hingerichtet. hingerichtet,

Zu

sondern

werden die Leute nicht

jeder Zeit

nur zwei

Mal im Jahre und

Hinrichtung nennen die Chinesen üao-tnng-lü.

über

diese diese

Hinrichtungen wird dem Kaiser sofort Bericht erstattet Die Schibä, Soton, Kalmücken in

Gerichtssachen

zum Dung-Jamul,

').

und Tarantschi gchöreu die Chinesen

und Dun-

Niemanden das

gestatten.

zwar gelang

geschieht, zu richten.

steht diesem zu.

gefunden, das

nämlich hei

In den letzten 20 Jahren hat der ertönt, und

er-

Beziehung sehr

dieses Appelliren viele ünbe«]uemlichkeiten

so halten die Dsau-dsiine ein Mittel

Gesetz zu eine

,

Ili

bei

Dumbak nur

ein

Mal

einem Tarantschi, einen Stein

’) Hierbei will ich bemerken, dass mir ein Beamter des Russischen Konsulat« iu Kuldscha erzählte, der Dsau-dstln könne die Todesstrafe ohne Bestätigung des Kaisers uicht vollziehen lassen. Welche von beiden Angaben die richtige, vermag ich natürlich nicht zu entscheiden.

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Das

zum

genen

Schi-Jamul.

Hoch-Asien und seine Bewohner.

Ili-Thal iu

zwischen Chinesen,

Streitigkeiten

des Daloju

257

Hinter diesem

befinden.

Thor

ein viertes

folgt

,

Dungcuen und den übrigen Stämmen gehören den Dung-JumuL

Verbannung

wenn

werden, werden

nicht Chinesen

KUrü leben und dort

in

der Stadt

in

gebiiude den Dienst haben

,

zum

und Ortschaften

verschiedenen Städten

und über Buhe und Ordnung zu wachen. irgendwo ein DiebBtah!

werden

so

dio

,

Diese

Wachthiiuser Geschieht nun

von den üericlitsdicncru

Er

komrneu zu

lussen

falls

Summe

eine

dies» mit, der

dem

Die meisten Sachen worden von

Gerichtshöfe.

schenken zufrieden siud daher

hofes

;

zum

Jumul.

als die

selbst

uud

Stelle

untersucht

dem

von

uud

Daloja oder

übrig,

dem

Haus, das den Gerichudienem

Seite des ersten Hofes

ein

zum Aufenthalt

au der wcstlicheu Seite des Hofes

Das Gefängnis»

das Gefängnis».

ist

ist

in drei

Ahthcilungcn

da» Gefängniss für schwere Verbrecher,

1.

2.

das

Gefängnis» für Angeklagte während der Untersuchungshaft, da» Gefängniss

3.

für

Beamte, angesehene Personen

und

Hat inan den ersten Hof durchschritten, so kommt mun an „das zweite Thor” (örl-ming).

Hinter diesem

ein Hof.

In diesem Hofe sind Häuser,

Kanzleien

des Daloja

befinden.

Dort

in

liegt

wieder

denen sich die

siud viele Schreiber

uud Übersetzer von allen Stämmen des Ili-Tholes. Der oberste Beamte derselben ist der Orloja (zweite Herr). An dem Thore

selbst

linlton

zwei Gerichtsdiener Wache.

Hierauf

kommt ein drittes Thor und ein dritter Hof, auf dem sich Wohnungen der Uuterbcamten und der Hausbedienung

die

dem

hat.

des zu-

Daloja

thcilt

Nachdem der Bittsteller der Jassol dem Örioja

das versprochene Geschenk

Der Jassol kehrt hierauf zum ihm mit, dass der Daloja

in»

Bittsteller

zu be-

jetzt

Da

aunehme^ könne, wolle er so würde er sehen,

Bittschrift

bleibt

dem

Bittsteller nichts

Geschenke im Voraus zu machen.

dem

und weiss diesen schon zu

Anderes

Nachdem

Daloja die Angelegen-

l>ereden, dass die flache

auch

voll-

so

kann

Ende

brin-

Bittstellers ausfällt, sollte dieser

ständig im Unrecht sein.

Wenn

irgend Jemand

zum

Gerichtshöfe geht,

er seine Angelegenheit nur durch Geschenke zu

gen, ohne Gcschunku richtet er Nichts aus;

man

allgemein,

zum Jamul zu

daher fürchtet

gehen, uud sucht mit kleinen

Abgaben durch Gorichtsdiener seine Angelegenheit zu Ende kommt mau vielleicht mit 3 Bubel weg, wahrend mau im Jamul 30 Bubel bezahlen müsste, deuu dor Daloja selbst thcilt sich mit seinen Unterbcamten in die dargcbrnchtcu Geschenke. Die Hauptcinnuhmen des Daloja zu bringen, denn so

kommen

aber von den reichen Kauflcuten, denen er bchiilf-

lich ist, ihre .Schulden einzutreiben.

vom

Frauen.

als die

heit vor

i

Dung-Jamul liegt iu der Festung Kuidscha. Er ist mit einer Mauer in Gestalt eines Bcchtecks umgeben. Nach der Strasse zu liegt das grosse Thor (da-miug). Wenn man durch dasselbe eintritt, so gelangt man in einen grossen Hof. Von dem Thor aus befindet sieh auf der östlichen

sei.

zu Gmisten des

werden

die Schuldigen

einen

er

zahlen (Huissier)

ihm nach Beendigung

sich

diess geschehen, trägt der Örioja

Der-

dient,

auftriigt,

und keine

Bei wichtigen Vorfällen und schweren Verbrechen, wie

an Ort

die

zu

über die Geschenke im Voraus geben,

was zu thun

Schün-Jang

Bittschrift

für den Orloja.

schäftigt sei

kaum zehn

unbedingt ius Gefängnis» abgeführt.

für

Jassol

Der Jassol eine bestimmte Summe und eben-

versprochen,

ihm

Voraus zu fordern.

Todtschlag, Mord, Brandstiftung, Falschmünzerei, wird der

getheilt:

zu geben

Oberbeamten des GerichtsFüllen wohl

dem

wolle

thcilt

geringeren

auf,

Kopeken)

er

zurück und

kommen von hundert

Thatbestuud

,

Daloja wünscht, und

zu

diese

befindet,

im zweiten Hof; dort

dem

40

er

,

Ge-

mit

sie

dom Da-ming

sich bei

Bittschrift

verlangt darauf für sich

auf-

sie eine Suulio nicht licendigen, so überliefern sie die Schul-

Gcrichtsdicucm bcigclegt, da

Privatwohnung

seiner Angelegenheit gern erkenntlich bezeigen.

diese

digen

ihn

bittet

und fordern Geschenke von der schuldigen Partei; können

defi

In dem fünften

sich die

Daloju will, so geht er zuerst

er von

(etwa

bringt

Bittschrift

Daloja.

Diese suchen zuerst die Angelegenheit beizulegen

gegriffen.

ihm eine

setzen

diese

was

mitthcileii,

halben Sär Jarumk

Einbruch oder eine Bauferoi,

ein

Schuldigen

muss er

sic iu

Italien

zum

ein Bittsteller

zu dem Gorichtsdiener, der

und im GeriehtsDort

Hofe endlich befindot

dieser bringt ihn zu den Schreibern

Theil

im ganzen Ui-Thal,

theils aber

besonders aber im Dan, stalionirt siud.

den

Wenn

Jeder von diesen Beamten

zur Dienstleistung 500 Gerichtsdiener, die

letzten

.

denen das

in

des Daloja und seiner Familie.

zwei Oberbeamte, der Daloja (hoher

je

Beamte) und der Schiin-Jung. hat

dem

sind,

Sowohl im Schi-Jamul wie auch im

Schi-Jamul überliefert.

Dung-Jamul sind

und

zur Urthcilsfüllung,

oder Duugeneu

Hof, hier sind die Häuser,

ein vierter

Verhör der Angeklagten abgehalten wird.

Verbrecher, die mit Hinrichtung oder

bestraft

auch

sie

und

ebenfalls vor

schlechtesten Bezohler

Der Daloju weiss

das Geld

zu erpressen,

er natürlich einen guten Theil desselben erhält.

oder Todtschlag begiebt sich, loja selbst

an Ort und

selbst

wofür

Mord

wie schon erwähnt, der Da-

Stelle des Verbrechens,

er von den Leuten, dio dort wohnen, eine

Früher betrug dieser Wän-si 60 Sär,

400

Bei

dann erhält

Abgabe (Wän-si).

jetzt beträgt er 3- bis

Sär.

Zum

Verhör der Verbrecher begiebt sich der Daloja

Abend und

setzt diese

dritten Dscliing)

fort.

Vorhöro

bis tief in die

am

Nacht (den

Zur Zeit, wo das Verhör beginnen

Das

258

Ili-Thal in Hoch-Asien

sagt der Daloja zu seinem Begleiter, er wolle das Verhör

soll,

man möge

beginnen,

Der

die Gerichtsdieuor versammeln.

und seine Bewohner.

geführt,

wo dann

„üu-lo-ja sau-tang-lä” („der Daloja will das Vorhör begiunen”).

der Strick

tief

Zimmer zu Zimmer, von Hof zu Hof

gestanden,

so

bis

zum Da-ming.

die

Strasse

tang-lä”.

Stimme: „Da-lo-ja sau-

lauter

sich alle Gcriehtsdieucr

und der Daloja begiebt sich nun

Begleitung

in

die Siiwäsa

Stöcke,

um

bespanntes Holz,

(ein

den Verbreehor damit

hen, welche darin

vor

dem

Daloja

am Boden

dieses glühende

Hierauf

dem Nun

man

fülrrt

die Angeklagten vor.

steckt

und dieses herumdreht und hin und her

letzte

Folterpein soll die

Zahl geschrieben von

eine

steht

so

nimmt

und welche Zahl darauf

sagen gemacht,

steht, so viel

Schmerz ihm ein Mal

der

Zorn go-

in

nicht

die der Daloja vorhängt

,

Eiseustnnge au

auf der Stelle aufgeben, wenn

dem

peken), so schlägt er über ihn weg, die Erde

hält,

Die beiden Schreiber schreiben genau jede Aussage des

vor Gericht

gezogen und auch

bestand gefragt.

Am

Verbrecher auf,

die

ersten

sie

Tag

Beschuldigte an diesem Tage nicht geschlagen,

nur den

auch

nicht

Beim

auch beim

zweiten Verhör wird strenger gefragt, eben so

worauf mau

dritten,

Stimmen

gleicht.

alle

alle

Aussagen der drei Verhöre ver-

Aussugen überein

leicht geendigt, hat sich aber der

so

,

ist

die Sache

Verbrecher widersprochen,

Am

ersten

knieen, standen

bis ,

so

er

ins

die

wird

oder

Gesicht

Besinnung er

nach

lässt

verliert.

4

bis

5

ihn

auf

Ketten

Hat er nicht geTagen wieder vor-

Verbrechen

oder Lündscho.

seines

des Dung-Jamul bis

er den Verbrecher

falls

dahin ab-

für schuldig

Bericht erstattet, der dann das TodesIst es ein

sehr schweres

,

lich

lässt

man

aber schlecht auf, so verbannt

nochmals zurück und

werden

sie

verurthoilt,

aber nicht gleich hin,

oiii

dort

Frieden, sie

;

leben

führen

ubermals.

sic

sie sich

Kehren

sic

dennoch nicht gebessert,

vorurtheilt.

einen anderen Menschen

zum Tode im

man

lml>en sich

zum Tode

es

kommen vou

Verbauntcu kehren gewöhn-

in

sie

ist

ihn nur nach Baiköl

zur Heimath zurück

nach einigen Jahren

dann ruhig, so

so

man

so schickt

verbannt,

Die weithin Verbannten

nie wieder zurück, die nicht weit

.

Wer

Tage der Folter schlägt man den Gefangenen

den Beamten

Schi-Jamul, der die Sache noch ein

Jaugnüu, Schiniin, Jünüu

leichteres

so wird die Folter angewendot.

mit der Süwäsa

dem Dsau-dsün

Provinzen

Wahrheit zu sogen, cs wird aber der

einmal geUngstigl, sondern sehr freundlich lichnndelt.

dergleichen

Verbrechen, so wird der Thüter jenseit Peking in die heissen

genau über den Sack-

fordert der Daloja

sich

wird

oder Vcrbannungsurthcil ausspricht.

Zeugen, die der Angeklagte nennt, werden

auf.

dem

Mal untersucht und,

Daloja nicht bemerkt.

Angeklagten

eine

arme Sünder Jahre lang mit

so übergiebt der Daioja

gehaltcuen Verhöre

so geschickt thut er diess aber, dass es der

trifft,

entweder Ge-

ist

,

Halshlock. den der Be-

den Verbrecher summt allen Protokollen der

dass der Schlag nur

der

daher

schweres Verbrechen, dessen der Angeklagte

beschuldigt wird,

Üerichtsdieuer lür jeden Schlag einen Miskal (10 Ko-

;

man schmiedet ihm

Verbrecher

entlassene

Ist es ein

Gicht der Schuldige

(ein

Der aus dem Jamul mit

Stummes übergeben.

er seinen Geist

der

die

,

umhertrageu muss.

Verbrecher genau die ganze Zahl Stockschläge aushaltun, sollte

Kobak

ablcgeu kann) oder

Strafen

nicht der Daloja vorher Halt gebietet.

wenn

einem gewöhnlichen Verhör vernommen.

Die Strafe

Zorn, so

den früheren ver-

venirtheile,

zwischen den drei I’olterp rohen jedes

fängnissstrafe oder der strafte

hat er aber Aus-

;

mit

diese

falsches Geständniss ausgepresst hat

schleudert er den ganzen Becher zur Erde, dann muss der

und

Proben überstaudeu und

ihn nicht etwa

wird der Gefolterte

Stockschläge erin

verur-

nur selten angewendet.

sie

drei

alle

werden

so

man

damit

glichen,

dem Becher und

Geräth der Daloju sehr

der Verhörte.

hält

daher wird

sein,

Hat der .Angeklagte

Die Gerichtsdiener heben das Hölzchen

wirft es auf die Erde. auf,

Wenn in

in

Diese

schiebt.

Schmerzen

furchtbarsten

nicht gestanden, so wird er frei gelassen

Vor dem

10(i.

bis

1

er eins der Stäbchen aus

geworden

sinnig

auf jedem dersell>cn

über die Verstocktheit des Verbrechers

Daloja rüth,

;

und

sachen und es sollen viele Verbrecher auf der Stelle wahn-

Diese knieen

das Verhör, wie sieh gebührt.

beginnt

eiu kupfernes

auf den Kopf setzt

legt oder in sehr wichtigen Fällen,

zu

Daloja nieder, aber mit entblösstem Haupte.

Daloja steht ein Becher mit Stiiltehen

Kohlen

mit Leder

einem Lehnstuhl vor einem Tische Platz, zu beiden Seiten desselben sitzen zwei Schreiber, die das Verhör protokolliren. vor

nicht

schweren Verbrechen, ein Pferdehaar in die Harnröhre

bei

Der Daloja nimmt auf

aus.

er noch

mau ihm

dass

derselben

schlagen), Ketten und allerlei Marter-Instrumente, und breiten sie

Hat

er die dritte Folterprobe zu beste-

besteht,

Becken mit konkavem Boden

ins Gesicht

ihm

seiucu Schenkel, bis

schneidet.

im Jamul

zu den Verhörzimmem ; hierauf bringen die Gerichtsdiener die Straf- Instrumente,

ins Fleisch

um

wird er abermals ins Gcfängniss abgeführt.

Nach einigen Tagen hat

Die Gerichtsdieuor treten hierauf auf

und rufen mit

Da versammeln

schlägt

und dreht einen Strick aus Pferde-

haur vermittelst eines Knebels

Dieser Zuruf tönt von

Man

die Folterqualen stärker sind.

ihn auf die Fusssohlen

Begleiter schlägt mit einem Holz auf den Boden und ruft:

zum Tode sondern

getödtet

hat,

wird stets

Vornrtheilte richtet

hält

sie

man

oft

2 bis 3 Jahre

Ili

versteht es so

Gcfiingniss.

Niemand uuter den sieben Völkern des

Das gut, Verbrecher

Verhören gerechter

in diesen

wenn

Völker; viele

als

nur nicht die

sie

Hoch-Asien und seine Bewohner.

Ili-Tbal in

zu verhören, wie die Mandschu und

sie sind

so

Beamten der übrigen Menschen bedrückten und

Geschenke verlangten, so konnte man sich keino bes-

1

Bereu Richter wünschen.

259

es eine Kleinigkeit,

nach den vorhandenen eine Form

So weit unser Berichterstatter über

die Gurichtsvcrhliltnisse des Landes.

heren

kleinen Jarmak in grosse umzugiessen, sein

fast kein

'Wenden wir uns jetzt

sein, als die frü-

durch

r Es war im ganzen Ui-Thale Jarmak mehr zu sehen. Alle Drohungen

kleiner

Dsuu-dsiiu

des

da man da-

auf leichte Weise verseclisfachte

Kapital

dauerte uueh gar nicht lange,



Die Finanzlage.

war

zu machen, und was konnte vortheilhafter

die

hülfen

so

Nichts,

vergebens verbot

man

das

zu der Finanzlage des Ili-Thales, so bietet sich uns ein so

Giessen der grossen Januak bei Todesstrafe, das Volk goss

traurige* Bild dar, dass wohl ou wenigen Orten ein gleiches-

immer neue Jarmak.

aufzufinden

Die Regierung hat

ist.

Zuschüsse zur Er-

alle

und unter Uualen

gefangen

Falschmünzer wurden ein-

Etliche

,

hingerichtet,

haltung des Heeres und der Beamten verweigert und fordert

Mau

dennoch Steuern aus dieser Provinz. Die Maudschu-Soldaten

münzerei, aber auch diese fruchtete nicht.

Wie vorauszuscheu

sterben fast Hungers, die Soldaten der Militär-Kolonien erhalten

und sind

keinen Sold

werden

die Tataren

fremdet,

Um

zu Grunde gerichtet.

müssen

die

Beamten

der Regierung ent-

dadurch bis aufs

tristen

Beamten das Volk aussaugen und

selbst

meistbietenden

müssen

um

Werth, gelten

dem

fallen.

still

zu stehen und

Trümmer zu

in

mannschaft

ver-

Die Macht der Mandschu, die noch vor 100 Jahren

sieht

man

nirgends

deutlicher

als

in

l

Und

Provinzen des Chinesischen Reiches.

an

sich

vor den Palast des Dsau-dsiin

die Spitze

Dsuu-dsüu bald

der

und änderte ihn

die

Befehls.

so sah

in so fern ab,

dass

er befahl,

im Werthe von 40 Jurrnuk annehmen, wer aber

den westlichen

der Schi-

Monat

aber

dass sie bei einer nur irgendwie geregelten Verwaltung durch

grosse

Jarmak,

als

bestehen könnten. Aber Nichts t hüten die selbst Mandschu zur Hebung des Landes, Nehmen und Nehmen war ihr eiuzigor Gedunko. Das unverhältnissmässig grosse

gcüefert, so dass sie dabei einen Ungeheuern Verlust

au inneren Hülf&mitteln,

reich'

sich

Eben

so

verloren

wurden wenigstens 20 Mol die

alle

ehrlichen Leute,

und nur

münzerei getrieben,

delsverkehr im Ili-Thaic bedeutend dieser Zeit an

des Heeres.

gierung in Finanzspekulutioneu satz ihrer Kusse leerten

und

ein, die

liess sich die

die unterworfenen

drückten und der Regierung entfremdeten.

Es

gekommen, näher zu

Silber

zu

Man

können.

goss

einem Normaiwcrthe von gab

sie

(etwa 12 Kopeken)

15

deshalb

Da

am Berge

die

legte

Hüttenwerke an und beschäf-

Aufwand

aller

aber auch

Hierauf begann

Schärbugutschi

gruben entdeckt hüben

grosse

Jarmak

kleinen Jarmak (2 Ko-

zu einem Werthe aus.

Silbererzen und durch Sil-

sollte.

,

Auch

wo

keine Spur

man eben ein

Tatar

hier arbeitete

Kräfte mehrere Jahre

lang,

von

solche Silber-

man mit

gewann aber

dadurch ihre Ausgaben *)

von

3 Jalire,

wurde gefunden.

Arbeiten

um

Hanvon

,

Gebrauch

dem Berge Kongos unternommen. Hier

bei

gegen tausend Arbeiter,

tigte

Ohren

In den ersten Jahren der Regierung des Kaisers Schun-

peken) und

mau

arbeitete

mir hier

fung beschloss die Regierung, der kupfernen Scheidemünze

bestreiten

wurden

arbeiten

erörtern.

einen höheren Werth zu geben,

in

bergewinuung diu Finanzen zu verbessern. Grosse Bergwerks-

Re-

Völker besei

mau durch Aufsuchung von

dachte

den letzten Boden-

erlaubt, einige dieser Finanzspckuiationon, die mir zu

abgenommen haben

auch das Wiegen der Junnak

Als so die Regierungskassen noch leerer geworden, ge-

der Provinz eine Verringerung

Anstatt diese vorzunehmen,

ist

gekommen.

nach dem Tode des Kaisers Dau-Wang, ausblieben, war das

Hebung

erlitt.

keine Falsch-

die

Seit jener Finanzspekulation soll der

hatten Vortheil.

ln viel

Spitzbuben und Gauner

die

durfte bedeutender Zuschüsse aus China; als diese Zuschüsse

nach dem Aufstande der Insurgenten im eigentlichen China,

so

Krone ausgegeben, derselben ab-

Heer, das man im Ili-Thal hielt, konnte natürlich nicht von den» kleinen Landstriche erhalten werden, sondern be-

einzige Mittel einer

dahin

bis

dieselben nicht abliefere, erhalte dafür nur 15 Jarmak.

doch gerade diese

diesem

Provinzen sind so unendlich

Kauf-

l)a die

des Volkes stellte,

Unmöglichkeit seines Befehls ein

Jamul werde von nuu an einen Monat die grossen Jarmak

der Schrecken Hoch-Asiens waren, nähert sich ihrem Ende, das

mau

und forderte die Zurücknahme dieses

mühselig schleppt sich die Rcgierungsmaschine vorwärts und droht jede Minute

erliess

Diese Gcwnltmuussregol erregte einen

sollten.

In grossen Haufen zog

Nur

zu können.

auf Falsch-

war, entstand eine furchtbare Theue-

neuen Sturm und ein offenor Aufruhr drohte nuszubreohon.

nur irgendwie die

Lebensbedürfnisse befriedigen

nöthigsten

hohen

die

Nichts half. ')

rung und Handel und Wandel fing an zu stocken. Da

zu können,

die niederen Verwaltungsposten

Käufer überlassen,



Chochaudschau

der Dsuu-dsün den Befehl, dass von nun an die grossen Jarmak nur 2 Fun (15 Januak), d. h. ihren wirklichen

Blut ausgesogen und

Leben

ihr

setzte sogar die Strafe des

darin

Jarmak gegossen werden,

so ;

Chochaudschau sind Käfige, die so eingerichtet sind, dass der sich weder hinsetxon kann noch aufrecht xu stehen Der Hals befindet »ich nämlich zwischen z-wei Brettern , die

EinRMpmte

vermag.

von 100 Jarmak

naht-

zusammen

Chochaudschau

sind

stirbt der

dass der Kojif nicht hindurchgebt. Verbrecher in spätestens 3 Tagen.

,

im

Das

260 nur

etwas Kupfer, Silber

Auch

worden.

diese Arbeiten blieben liegen.

mau Gruben am Berge Bai-Jangu von Kuldscha entfernt

man

arbeitete

hier

und die Regierung verlor so ihre letzten und machte Hunderte von Tataren- und Kal-

mückeu-Famiüen zu Zuletzt

legte

im Volke,

ging

thümer liegen

sich aufs

dass

im Flusse

Kasch ungeheure Roieh-

und diese wollte man

sollten,

jetzt heben.

*/a

Werst von einander

entfernt.

Hier

sich zwischen

den Gehöften hindurch.

«vielmehr das

Weichbild

der Stadt

Diese Vorstadt oder

Kuldscha bildet einen

Halbkreis mit einem Radius von etwa 5 bis 6 Werst und

Die Sage

Schätzesuchen.

oft

von Strassen und nur Feldwege schlängeln

keine Spur

ist

Bettlern.

mau

Ordnung

jegliche

Erde gegraben HUlfsmittel

und

Gärten

Wirtschaftsgebäuden umgeben liegen hier die Häuser ohne

die

iu

ein-

liegt die Vorstadt,

Von Feldern,

tigenden Einwohner besteht.

mit

auch hier fand

lang, nber

diese Chinesen-Stadt

den Gehöften der mit dem Feldbau sich beschäf-

aus

die

um

Rings

hüllen.

Zuletzt legte

Huuderttausendc von Rubeln waren

Nichts.

Markt wie ein Labyrinth von Fäden

sind und die den

gefunden

etwa 400 Werst

an, der

Auch

ist.

6- bis 800 Menschen 2 Jahre sich

Hoch-Asien und seine Bewohner.

Ili-Thal in

auch dort nicht

ist

von dem Flusse Uklyk durchschnitten.

wird

Ich passirte

nur den westlichen Theil desselben, der nicht weit hinter

Aber j

dem Flecken

auch diese Hoffnung wurde zunichte und alle Mtilien und Kosten, diese Schätze herausznschafFen, wurden unnütz ver-

lagen dieser Chinesischen Fcldbaucr gesellen, hat mir grosse

Achtung vor ihnen

schwendet.

haben die Maudschu aufgehört zu speku-

Seit dieser Zeit lircn, sie

haben sich

ihr Schicksal ergeben

in

schleppt ihr Reich sich fort, bis es in



Kultttcha.

Stailt

/>»>

hältnisse

Zügen

Nachdem

kurze Zeit

die in

Ver-

Wenn man

die

Um

überraschender

so

tümer, ans Lehmsteinen waren

scheint

wie durch einen Zaubersehlag in eine

Gärten

Wohnhaus der Eigen-

Dicht bei dcu Häusern

gebaut.

mit

allerlei

Fnichtbüumcn

und Aprikosenbäumen) und ausserdem

Papj«'lwäldehen

den das bunte Gewirr der volkreichen Stadt Kuldscha nach

lage

neue Welt

ist

(Apfel-,

ein kleines

Diese Baumanlagen

angelegt.

geben

das

Ihre

An-

beste Zeugniss für die Tüchtigkeit der Chineseu.

Man

der einförmigen Steppenreise auf den Reisenden macht.

überall

Pfirsich-

der Eindruck,

ist

waren schon ab-

In der Mitte jedes Felder-Areals

gereinigt.

lagen die Wirthschaftsgebüude und das

durchwandert

langen Tagereisen durch Wüsteneien

nur auf eine höchst spärliche Bevölkerung stösst, so erscheint Einem schon ein Kosaken - Dorf voller Leben und Abwechselung.

Getreidefelder

die

Die Gemüse- und Tabaksfelder waren auf das Rcgelmässigste bepflanzt und vollständig von

jedem Unkraut

endlose Kirgisen -Steppe

man nach

,

den gelbeu Stoppelfeldern. i

mitgetheilten Materialien gesammelt hübe.

hat, in der

die sie

und Mohnfelder lagen wie grüne Sammetteppiche zwischen

der ich mich

in

sie

umgaben befanden Ordnung und waren in schnurgeraden ,

und nur mit Gemüsen besetzte Felder, Tabaks-

gecrutct

und den grössten Theil der

aufgehalten

Figuren reihten

regelmässigen

iu

Die Kanäle

ansgestochen;

Linien

kurzen

Die Felder waren auf das

eingeflösst.

,

an einander.

sich in musterhaftester

habe, will ich jetzt noch Einiges über

die Hauptstadt des Hi-Thules mittlleilen, selbst

sich

zerfällt.

somit

ich

Hi -Thaies und seiner Einwohner

des

gcscliildert

angelegt

»Sauberste

und mühsam

Trümmer

Das, was ich von den An-

Tturdschi beginnt.

mit bedeutenden Schwierigkeiten verknüpft, da die

Trockenheit des Bodens und die «Sonnenhitze keinen natür-

Baumwuchs

und die Bäume

versetzt zu sein, die uns trotz ihrer Schattenseiten nuzicht

lichen

und

Jahren vieler Pflege bedürfen.

fesselt.

gestatten

Überall

den ersten

iu

auf den

Feldern

'

Die Stadt Kuldscha liegt, wie ich schon gesagt,

am

rechten Ufer des

Uklyk.

Die Stadt besteht

die hauptsächlich von

Lehmmaucr umgeben 2.

1.

und

3.

des

aus der eigentlichen Festung!

Mandschuren bewohnt wird, mit einer und dem lii um nächsten liegt; ist

aus der Chinesen-Stadt, die

anlehnt,

Mündung

nicht weit von der

Ili,

dicht

sicli

aus den Gehöften

nördlich an die Festung

der

sich mit

und Gartenzucht Itcschäftigonden Einwohner

,

die

Ackerbau eine Art

von Vorstadt bilden.

Da mir

meist

Männer

die in

dem Reinigen

mit

der Felder beschäftigt

Die

apf den Tennen und Mohnfcldern. theils

theils

Wege,

die

sind

schlängeln,

sich

mit

ihren

zwischen den Gehöften

die

Dieso

Wege

haben

oft

fusstiefe

sind ganz schmal, so dass die breiten

nung, die Hauptader derselben

gelenkt werden, bis der andere vorbei gefahren

in vielerlei hinzieht.

Windungcu

Vom

Querstrassen

als

eine

nicht

Bazar aus 'führt

und Gassen

,

die

oft

ein

Markt, der sich

allzu breite Strasse

buutcs Gewirr von

nur wenige Faden breit

daher zwei

nir-

Furchen

Wagen, deren Räder wohl cinun Faden aus-

einander stehen, ihre ganze Breite cinnehmen.

bildet der

und

schwerem Chinesischen Lastwagen

rauhen Schienen

Chinesischen

hindurch

einem jämmerlichen Zustand

in

gends ausgebessert;

kann ich über die Bauart derselben nichts Genaueres angeben. Die Chinesen-Stadt ist von bedeutender Ausdehso

während

,

den Wassergräben arbeiteten.

gezogen.

der Eintritt in die Festung nicht gestattet war,

Die Weiber und Kinder waren

herrschte ein reges Leben.

Wagen

Wenn

ist.

Aber auf

solche unbedeutende Dinge wie die Anlage von guten achtet die Regierung nicht,

ob das niedere Volk

sieh

begegnen, muss der eiue auf die Seite

Wege

die

Beamten

nöthig hat,

Wegen

reiten stets,

kümmert

sie

und

wenig.

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Das

Was

die Stadt Kuldscha betrifft,

Hoch-Asien und seine Bewohner.

Ili-Thal iu

so habe ich schon er-

wähnt, dass ihre eigentliche Lebensader die Marktstrasse Diese Marktstrasse

ist.

ist

ist

und 2

3 Faden Breite,

bis

höchstens 10 Faden

Erhöhung von etwa

der Mitte

oine

sich auf demselben zwei

diess

Wagen

ist

’/a

breit.

Arschiuc

In

Höhe

Wenn

der Fahrweg.

begegnen, so kostet es viele

Geschicklichkeit auszuweichen, denn bei der geringsten

Wagen vou

Un-

der Erhöhung

vorsichtigkeit

können

herabstürzen.

Die beiden Häuserreihen, die dio Marktstrasse

oinfosseu,

bieten

leicht beide

den merkwürdigsten Anblick

Häuser sind mit fichuitzwerk

verziert

und

die

Wunde

mit

die

meist offen und nur auf Pfosten

Hier reiht sich

Handwerker

Selbst die Werkstätten der

Loden an Laden.

sind vou der Strasse offen und arboiteu sehen.

Läden sind

man kann

Die Strassen selbst sind

sie

von hier aus

voll

von Schmutz

und Uuruth und die ganze Atmosphäre ist verpestet, denn Jedermann wirft Müll und Küchenabfüllo einfach auf die Auch die Lüden sind Strasse, die niemals gereinigt wird. Nur meist schmutzig und mit schwarzem lluss überzogen. wenige

iu

neuerer Zeit errichtete Lüden

sind

geschmack-

Auf der

gebaut und mit buntor Ölfarbe angestrichon.

voll

Commis verwalten

ich mit

ör-dau

Zimmer,

An

gestellt sicht.

in

die

Hand,

theilen

die

Bettler, geputzte

Lumpen

gehüllt,

schöne Rosen iu den sehr zierlich

frisirton

zimmer,

alte

Weiber, in

Alles wälzt sich in

Wie

soll

nicht

man

hin.

winklig,

diess

die

Frauen-

aber doch

Haaren

tragen,

buntem Durcheinander an uns vorüber. Gewirr beschreiben ? Worte reichen dazu

Die übrigen Strassen der Stadt sind eng und

sie sind

menschenleer und erscheinen wie schmale

Durchgänge, da die Häuser so gebaut

sind, dass die Fenster

nach dem Hofe zu liegen und man von der Strasse Nichts als die

kohlen Mauern

erblickt.

Die einzigen Häuser

am

Markte, die nach der Strasse Diese Häuser sind

so gebaut, duss sie mit dem Giebel zur Strasse liegen. Ein Thorweg mit eisernem Gitter, das stets geschlossen ist, führt zu einem schmalen Hofe, an dem zu beiden Reiten die Ge-

bäude

,

Petermaun’a Gtogr. Mittheüungeu. 1866, Heft VII.

und

Druck der Finger Prcisforderung und So handeln sie mit einander, ohne oin Wort

Annahme man übereingekommen,

billigung oder die Ist

der beiden Betheiligten erkennen. so wird der Pakt durch

Hände-

So kann man in Gegenwart von vielen Zeugen einen Handel abschliesscn, ohne dass dio durchschlugou

Anwesenden

gemacht.

lest

die

Bedingungen des Abschlüsse* erfahren.

Hoa-ör-dau sollen

so'

einen abgeschlossenen

sichere Kaufleute sein

dass

,

Handelsvertrag brechen.

Die

sie

nie

Russische

5- auf HandKaufleute vertrauen ihnen Tausendo von Rubeln gokommen

soll

bei

ihnen eine Betrügerei vor-

sein.

Dio Hoa-ör-dau handeln mit

allerlei

Chinesischen Waaren,

Zeugen, Papier, Porzellan, Tusche, Schmucksachen und aller-

hand Munufukturcn. Ihr Haupthandels-Artikel die

aber Thee

ist

geringeren Sorten, Bai-Thee,

Fu-Thoe,

Tsuulau, Grüner Thee und kleiner und grosser Ziegclthee.

Mit den Bewohnern Kuldscha’s handeln

sio

(Scheidemünze, Jarmak oder Killterburren)

,

gegen haar Gold

den Russi-

mit

schen Kautleutcn gegen Silber oder Russische Waaren.

Über den Preis Chinesischer

Stoffe erfuhr ich Folgendes:

Tatar («ebwere« Seiilenzeug) kontct die Breite Molun (schwere« Seidonzcug) mit runden Blumen

3 Rubol,

di« Breite

Durdun, schwere« .Seidenzeug,

ein Tschi

6

.

Choang-tschu, dtlnnea Scidenicug, ein Stttck Djän-däu, Baumwolle, eine Lage . Djän-tschu, Baumwolle, ein Tschi . Män-Uchu, Baumwolle, oin Tsehi . Tachi-tach'äii-Ucliäa,

Baumwolle,

Die Hoa-ör-dau sind Handels,

durch

sie

ein

die Produkte des lli-Thales,



„ » 20 Kopeken, 30 „ *

Rock

8 Rubel.

die meisten Kleinhändler Kul-

und

sie

fuhren

Horn, Opium, Eier (zerschlugen

und Pferde, nach Ururadschi und China.

der Kaschgarcu,

sind auch einige

welche die Produkte des

Kokaud's uud der Bucharci Tatarischen Bekannten dio



»

.

dschu’s mit Chinesischen Produkten versorgt

iu Kesseln)

15 8

-

die Haupttrügcr de« Chinesischen

werden

Auf dem Kuldscha’sehen Markte



sich beide Theile

mit dcu langen Ärmeln verdecken,

sie

zu sprechen, und nur aus dcu Mienen kann man die Miss-

liegen.

Hier sind die Läden, das Comptoir, die Wohnzimmer der Commis und die Speicher. Dio Hoa-ör-dau sind reiche Kaufleute aus dem eigentlichen China, die selbst nicht in Kuldscha wohnen sondern hier nur Waarcnlager halten, die sio von

aus-

befindet sich

durch

sich

Kaufgebot mit.

zu keine Läden haben, siud die Häuser der Chinesischen Grosshändler, Hoa-ör-dau (Blumenläden).

Waaren

Thür

dieser

Beim Abschlüssen eines Haudels reichen

und zwar nur

Kalmücken, Tutarcu, halb nackte

sehr sauber ein-

Verlangt man irgend eine Waoro, dem Waarcnlager geholt.

langer Ladentisch.

so wird sio gleich aus

masse, dio sieh wie ein Bienenschwarm in den Strassen

Beamte, Soldaten, reiche Privatleute,

Die Lädeu der Hoa-

nirgends

der einen Seite des Zimmers führt eine

schlag an und tioch nie

hin und her drängt.

dem man

Thür zu dem Waarcnlager und vor ein

machte

einige Tataren

aus einem gorüumigeu,

bestehen

gerichteten

herrscht ein wilder Lärm, die Kaufleute in den Läden laden den Vorübergehenden ein, indem sie mit lauter Stimme ihre Waaren anpreisen, Hunderte von ambulirenden Händlern bioten Fleisch, Früchte, Medizin u. s. w. feil und schreien, dass Einem die Ohren gellen, dazu die dichte Volks-

Strasse

261 Durch

lassen.

mehreren dieser Kaufleute Bekanntschaft und wurde

vou ihnen freundliehst aufgenommen.

Alle

dar.

buutom Papier und Inschriften übersäet, gestützt.

ihren

wurde

hier verkaufen; ich

Läden

Alty Schätüir,

durch meine

auch hier bekannt.

Kaschgarcu ihre Waaren im Laden auslegcn, 34

so

Da

konnte

*

Das

2G2 hier

ich

Hier möge

in Schnittwnaren.

Kaschgaren bestanden meist eine Liste von

Ili-Thal in Hoch-Asien

Die Waaren dieser

genauer besichtigen.

diese

Waaren, wie

mir llüchtig

sie

icli

notirte,

Atu) Kaifhyar.

Schanz, «in Stück Kariuia, ein Stück Törtwak, ein Stück Kokttbaech, ein Stück Tschoiak, ein Stück Süputi (geglättet), «iu Stück . Uhu»» (bunt), ein Stück lläschrü (gestreift), ein Stück DälämbU (gestreift), ein Stück Sirnawi (gestreift), ein Stück .

. .

'.

ungeheures

dann

hielt er sein Wort. Er Mahl zu. Zuerst kamen warme Speisen, darunter

17

Bmnutwein und das Bier

75

ein

»*

6u 40

. .

i

»t

:

An mehreren



»»

Juli

t*

yy »»

August September Oktober

>» t»

Kaum

für 300 Personen 35 Herren i 31 Tsec =2 SO ä 30 » zs « 240 ä 31 yt 269 ü 31 y* »> 23t) ä 30 yy yy

35

»»

& 31

»t

1.085 2.400 7.440 8.060 G.90O

= = = =

yy

1.085

5Cn«*mmen 20.970 T*ge

....

and, per Herr and per Tn? «genommen eine Einnahme von 13J Fr., ergieht Total -Brutto -Ein ent nie 364.095 Francs. l)ie Auslage per Herr und per Tag iat an 6| Francs 175.305 berechnet nnd beträgt im (i amen . . . ,, Bleiben 188.790 Francs.

Hiervon

in Abatug für

Zins und Abschreibung

.

92.108

„ 96.082 Francs,

.

Verbleibt Reingewinn

wobei

noch zu bemerken

ist,

dass

die

obigen Einnahme-

Sätze außergewöhnlich niedrig gegriffen sind (Vorwärts, M.

f.

').

New York

eröffnete.

Die erstaunliche Höhe der Preise veranlasst« viele fremde Spekulanten, deu Kohsloif aus Toscana zu beziehen, um die Arbeit im eigenen Lande machen zu lassen. Die nächste Folge war grosse N'oth in den Bezirken, welche besonders vou dieser Arbeit gelebt hatten, Bankerotte vieler Handelshäuser und Auswanderung der besten Arbeitskräfte. Schon glaubte man diesen Industriezweig auf immer für Toscana verloren, allein bald stellte sieh heraus, dass er in fremden Lüudcm nicht festen Fuss fassen konnte, denn es war unmöglich, Arbeiter zu finden, welche den Toscanischen gleich kamen. Dos Jahr 1827 bo zeichnete das Ende dieser entscheidenden Verhältnisse. Der Handel erhob sich mit neuer Kraft, man erfand neue Weisen, das Stroh zu flechten und die geflochtenen Streifen anzuwenden. Die aus zehn Halmen geflochtenen Tressen wurden erfunden, in Fiesoie unweit Florenz machte man Tressen aus Stroh, Seide und Pferdehaar und dicss brachte dem Obigen 1840 bis 1847 einen jährlichen Gewinn vou 126.000 Francs.

Das Haus Wyse uud Söhne in Prato beschäftigt allein 15.000 Arbeiter. Carlotta Fancelli war die Erfinderin der Tressen aus fünf Fäden und man macht aus ihnen Hüte, welche den berühmtcu Pauoma-Kohrhiiten täuschend ähnlich sind.

Im Beginn der Wiederbelebung

Kaufleute.)

der Strohwaarcn-Fabri-

*/» Franc und später uur ’/z Franc. Seit 1840 ist cs möglich, kJ Francs zu verdienen. Im Jahre 1836 verfertigte Agnese Nunucei einen Hut aus Koggenstroh, den der Hof von Wien für 1176 Francs kaufte; der Toscunische Hof kuuftc einen

katiou verdiente die geschickteste Arbeiterin nur täglich

Die Stroharbeiten

in

Toscana.

Bekanntcrmaassen erzeugt nur der Boden und das Klima welches zu den so gern gekauften Italienischen Hüten, Kappen, Arhcitstaschcu, Schuhen, Cigarrentaschen, feinen geflochtenen Tressen u. s. w. n. s. w. verwendet wird. Bevor die 8 bis 9 Zoll langen Halme in die Hände der Flcchterinneu kommen, haben sie eine Menge Prozesse durchzumachen , unter denen das Italiens das feine, geschmeidige Stroh,

Bleichen viel Vorsicht erfordert. Diese Erwcrbsthätigkeit nahm ihren Anfang in der Gemeinde Signa, von wo sie sich über die Bezirke Brozzi,

)

über das HAtelwesen der Schwei* im Allgemeinen Mittheiiungen" 1864, SS. 3C3 ff.

s.

„Gcogr.

anderen Hut für 840 Francs. Die Ausfuhr dieser Strolmrbeiten nahm von 1 85 1 bis 1 855 zu; im J. 1855 wurden allein lür 6.012.740 Francs an

stets

geflochtenen Streifen, 14.173.349 an Strohhüten, 137.308 an sonstigen Strohnrbeitcn, im Ganzen 20.323.397 Francs, von 1851 bis 1855 im Ganzen für 26.882.726 Francs Stroharbeiten ausgeführt. So führt dieser einzige kleine Keschäf-

tigungszweig

dem

kleinen Liindchen grossen Kciehthum zu,

von dem leider die nmie Arbeitcriu, welche vom Morgen Abend für- wenige Pfennige arbeitet, keine Ahnung hat. (Vorwärts, M.

f.

bis

Kauflcute.)

263

Notizen.

Cie Steinölquollo von Kudako.

Ich hatte das Glück,

Kuban

liegt

sultat hoffen.

in

jenen herrlichen subtropischen

Gegenden noch eben beim scheidenden sogenanuten 'Winter cinzutrcffcu, und dus diesmalige sehr verspätete Frühjahr trug dazu bei, dass manche der nördlicheren Thierformen

am gleichnamigen linken Neben8J Deutsche Meiien von Anapa und der Küste des Schwarzen Meeres, 16 Deutsche Meilen von Taman und 1 f Deutsche Meilen von der Stanitza Krimskaja. Die nach Amerikanischem System unternommene Bohrung begann im August 1865 au eiuer Stelle, wo die Bewohner von NatuchaVsk seit lange Naphtha in geringer Menge aus 4 bis 5 Fuss Tiefe sammelten und als Wagenschmiere verwendeten. Die Entdeckung einer reichlichen Naphtha-Quelle daselbst verdankt mau einem Herrn Peters, der von Herrn Nowossiltzow mit der Untersuchung der Naphtha - Quellen beauftragt war. in den ersten Togen lieferte das 200 Fuss tiefe Bohrloch 1500 bis 2000 Wedro ') in 24 Stunden, gegenwärtig 10- bis 12.000 Wedro iu derselben Zeit. Mit der Naphtha kommen Stückchen Braunkohle und Muschuln heraus, ein Zeichen, dass die Quelle sich auf oder an einem Kohlenlager befindet. Auch beim Buguss, einem in das Schwarze Meer mündenden Arm des Kuban, 1 Meile von Taman und J Meile vom Meer, hat man im April nach Naphtha zu bohren beDie Formation d«*» Bodens lässt ein günstiges Regonnen. Die Landschaft Kudako

fluss des

um südlichen Caspi aufhielten als gcwöhulich. Ich schrieb sofort nach meiner Ankunft gute Schussprämien aus und da es in den an Wild jeder Art überreichen Gebieten auch viele Jäger giebt, die der Prämien halber sich grosse Mühe geben, so wurden wir bald iu Lcnkorau geradezu von geschossenen Bestien umlagert und wusstcu nicht, wie damit fertig zu werden. Dadurch wird es erklärlich, dass wir in der verhültnissmüssig kurzen Zeit von 7 Wochen sich länger

iu den Besitz von nahezu 500 Vogelbälgen, 60 grossen Säugethioren , darunter 2 Tiger, 6 Panther, mehrere Felis Cutolvnx u. s. w., endlich eiuigcr hundert Reptilien in Spiritus gelangten. Diese Sachen müssen mit einem eigens dazu hergerichteten Transj>ort iu diesen Tagen hier ein-

Müller geht sofort an das Aufstellen eines Theiles und wir lassen nicht ausser Acht, die grossen Stücke hübsch zu gruppiren und auf Nuturbodeu zu bringen. Man wird dadurch Privat-Intercsse an dem Museum gewinnen und überhaupt das grosse Publikum nicht nur zufrieden stellen, treffen.



(Journal de St.-Pitersbourg.)

,

sondern überraschen.

Durch die Überreiche zoologische Ausbeute wurden wir gezwungen, in Lcnkorau fest zu sitzen; deshalb bringe ich Mal uus jener schönen, wenig gekannten Gegend Nichts für die Geographie mit, doch wird dos sicherlich geschehen, ich werde wahrscheinlich im Januar abermals in Lcnkoran sein uud habe viel zu grosses Interesse an dieser Grenzecke Russlands, ats dass ich sie nicht genau kennou zu lernen wünschen sollte. In Zeit eiuer Woche bringe ich nun meine Familie uach Borshom an der oberen Kura. Eine herrliche Gegend mit den wundervollsten Wäldern und Quellen, mit Mineralwassern und allen Bequemlichkeiten die eine bescheidene Existenz beanspruchen darf! Dort habe ich, als ich im vorigen Sommer eine Zeit lang da war, mir oin hübsches Stückchen Land erbeten und zwischen zwei alten WallnussBäumen ein steinernes Landhaus mit Galleric uud Veranda gebaut; es ist jetzt fast ganz fertig und als ich im März nach Achalzik fuhr, legte ich nuch den Garten dort an, damit uns, wie J. Grimm gelegentlich sagt, „der Finke auf unserem Apfelbaum” in Zukunft schlagen könne. Bis zum 15. Juni bleibe ich bei den Mciiiigcn, am 9. feiern wir unseren vierten Hoclizeitstag, Deutsches Lied wird dort diess

Nachrichten von Cr. G. Raddo im Kaukasus. Sie werden sich hass gewundert haben, von mir so lange weder Brief noch den zweiten Jahresbericht für die „Geogr. Dos Ing daran, weil ich mit Mittheilungen” zu erhüben.

den

Einrichtungen

des Kaukasischen

Museums

recht

sehr

beschäftigt war und immer hoffte, Dinen bald Brief und Sie erhalten den letzteren, Text zusammen zuzustelleu. welcher meine Heise von 1865 und die Route in Abchasien den Kodor aufwärts über den hohen Nachar-Pass zu den Quellen des Kuban behandelt, ausserdem die Besteigung des Elbrus von seiner Westseite zur Nordseite bis zur Höhe von über 14.000 Engl. Fuss beschreibt, in Zeit von 14 Tagen bis 3 Wochen; ich muss ihn nur wieder in Briefformat für Sic umschreiben und diess hält mich etwas auf, da cs viel Anderes eben auch zu thun giebt. Ich bin nämlich seit einer Woche von meiner diessjährigen Frühjahrsreise heimgckchrt. Dieselbe hat mich mit einem der interessantesten und wonig bekannten Greuz-



,

*



erkliugen, joviale Erdbcerbowle, famoses Roastbeef, Bengali-

winkel Russlands eiuigcrmnassen vertraut gomacht. Ich war nämlich seit Mitte März in Lcnkorau. Vorher hatte ich schon eine kleine Tour nuch Achalzik gemacht, um dort einen Ankauf modern ethnographischer Gegenstände, die alle don neu -Türkischen Geschmack repriisentiren, zu besorgen. Unterdessen war der Präparant unseres Museums, H. Carl Müller aus Stuttgart, augekommen und ich trat mit ihm zusammen sofort die Reise nach Lcnkoran an. Zweck derselben war wesentlich, für die zoologischen .Sammlungen des Museums zu sorgen , damit die Räume desselben bei der offiziellen Eröffnung im Oktober einigermaassen gefüllt sind und dos Unerlässlichste bereits in sich schüessen.

')

100 Wedro

=

17.» Preu»«i»cUe Eimer.

sches Feuer



Friede und Frohsinn.

Nach

Tiflis

zurück-

ich au meinem Werke über Iloch-Swunien bis zur Eröffnung des Museums beendet den Rest vom dritten Band der Sibirischen Reise und mache zwei kleine Touren zum Kasbek, die lediglich den Zweck haben, die hochalpine Flora in lebenden Exemplaren nach Petersburg an den Botanischen Garten zu schaffen.

gekehrt drucke weiter, sein

,

es

muss

schreibe

»

j

Das Sehaf des Marco Polo auf dor Hochebene von Pamir. Bremen’s berühmter Zoolog, Herr Dr. Hartlaub, schrieb uns kürzlich: In R. v. Schlagintweit’s trefflichem Aufsatz über' Hoch -Asien („Geogr. Mittheil.” 1865) heisst es auf

Digitized

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Notizen.

372: „Eine der grössten Zierden der Hoch - Asiatischen Thierwelt, das schönste der wilden Schafe, ist im Laufe der Von diesem Schafe, letzten Jahrhunderte ausgestorben.

S.

wolches der berühmte Venetianer Marco Polo noch im 14. Jahrhundert in ziemlicher Anzahl sah und welches nach ihm Ovis Polii genannt wurde, da er es ausführlich beschrieb, finden sich gegenwärtig, aber äusserst sollen, nur noch die in langen Spiralen gcwuudcnen grossen Hörner, aber kein Reisender hat seit Marco Polo’s Zeiten jemals wieder dieses Thier nngotroffen.” Diese Stelle bedarf in mehrfacher Hinsicht der Berichtigung. Marco Polo beobachtete nämlich diese „moutons sauvagos tres grunds” nur an Einer bestimmten Lokalität, dem Hochplateau von Pamir, dus in Schlagintweit’s Aufsatz nicht erwähnt wird. Es Btcht also dieie* Thior mit Schlagintweit’s Himalaya, Karakorum und Kiinlün in keiner BeDass aber Ovis Polii im Laufo der letzten Jahrziehung. hunderte ausgestorben sei, wird durch John Wood's „Joumey Wood, der to the sources of the river Oxus” widerlegt. 1838 dos Plateau von Pamir (das berühmte Bara-i-Duniah oder Doch der Welt) wie die Poli von Badachschan aus erstieg, um an den Sir-i-kol, den Quellsce des Oxus, zu gelangen, traf hier nicht die Hörner dieses grossen wilden Schafes, des Kutsch-kar, als Überbleibsel Kirgisischer Sommerlager, sondern (p. 368) sein Jäger hatte Qliick auf der Jagd uud erlegte ein Kutsch-kar oder wildes Schaf. „Es war ein edles Thier von der Höhe eines zweijährigen Füllens, mit einem ehrwürdigen Bart und zwei herrlichen gowundenen Hörnern, dio mit dem Kopf ein solches Gewicht hatten, dass es beträchtlicher Anstrengung bedurfte, sie in die Höhe zu heben. Obwohl mager, bildete das ausgenommene Thier eine volle Laduug für einen Pack-Pony. Sein Fleisch war zäh und nicht wohlschmeckend, aber man sagte uns dass das Thier im Herlwt wo cs am fettesten ist, keinem Wildpret an Wohlgeschmack nachstehe. Der Kutschkar lebt in Hecrden von mehreren hundert Stück er ist von dunkelbrauner Farbe und das Fell gleicht mehr einer ,

,

,

Kuhhaut

als

dem

Vliess eines Schafes."

Dass man nicht

oft

von Ovis

Polii hört

und man das

Schaf, so viel ich weiss, in keiner Sammlung antrifft, hat darin seinen Grund, dass die Plateaux von Pamir und Bolor zu den unzugänglichsten aller Central - Asiatischen Lokalitäten gehören und nie oder nur höchst selten von Reisenden unserer Zeit besucht wurden.

269

gruppe liegt wahrscheinlich 13 nautische Meilen westlich von dor ihr bisher gegebenen Lago. Die neue Positions-Bestimmung der Chatham-Insel beruht auf 202 Beobachtungen der Mond - Zenith - Distancen und 29 Kulminationen, beobachtet von Mr. Nicholson vom Vermessungs- Departement mit einem Alt.-Azimuth-lnstrumont, dessen Vertikalkreis 36 Zoll Durchmesser hat Sie wurden in dem Bureau der Trigonometrischen Aufnahme von Indien berechnet

Mückon

als

Leckerbissen in Afrika.

Bei Beschreibung seiner Fahrt auf

dem Nyassa im J. 1861

giebt Livingstone einen weiteren Beitrag zu der langen Liste

sonderbarer Delikatessen, mit deren Genuss sich die Afrikanischen Naturkinder das Leben versüssen.

„Einen Theil des Jahres hindurch haben dio nördlichen eine Ernte, die eine besondere Art Nahliefert. Als wir uns nach dieser Richtung hin unserem Wolken, wie ein Rauch, der aus Meilen weit brennendem Gras aufsteigt; sie bogen sich in südöstlicher Richtung und wir glaubten, dass das unsichtbare Land auf dor gegenüberliegenden Seit© sich anschlössc und dass wir dum Eude des See’s nahe wären. Am nächsten Morgen aber segelten wir durch eine der Wolken auf unserer eigenen Seite und entdeckten, dass cs weder Rauch noch Nebel, sondern zahllose Millionen winzig kleiner Mücken warcu, die Kuugo (oino Wolke oder dichter Nebel) genannt wurden. Sie füllten die Luft bis zu einer unermesslichen Höhe au und wimmelten auf der Oberfläche des Wassers, da Hio zu leicht waren, um hinein zu sinken. Während wir durch diese lebendige Wolke fuhren, mussten wir Augen und Mund verschlossen halten, sie trafen auf das Gesicht wiu feiner wehender Schnee. Tausende lagen im Boote, uls cs aus der Mückcnwolke licrauskam. Des Nachts sammeln die Leute diese kleinen Insekten und kochen sie zu einem dicken Kuchen ein, um sie als einen Leckerbissen zu benutzen. In einem Kuchen sind Millionen von Mücken. Ein Kungo-Kuchen einen Zoll dick und so gross wie die blaue Mütze eines Schottischen Bauern, wurde uns angeboten; er hatte eine sehr dunkle Farbe und schmeckt© dem Kaviar oder eingcsalzencn Heuschrecken nicht un-

Bewohner am Sec rung

nördlichsten Punkte näherten, bemerkten wir

,

ähnlich.”

Wasserleitung in Victoria. Berichtigte Position der Andamanen. Im „Mcrcantile Marine Magazine" lesen wir

folgende

Bekanntmachung von Oberst-Lieutenant Walkor, Chef der

Aufnahme Indiens, d. d. Fort William März 1866: Gegenüber den Zweifeln über die Genauigkeit der geographischen Länge, welche die bisherigen Karten für die Andamanen annehmcu, wird hierdurch Nachricht gegeben, dass die Länge von Port Blair der Chntham-Inscl kürzlich zu 92° 43' Out!, v. Gr. bestimmt worden ist, während sie auf der Karte der Andamauen die nach dou Aufnahmen von Lieutenant Blair und Captain Moorsou (1789 bis 1790) zusamracngestellt und 1853 von Lieutenant Hoathcotc rovidirt wurde, zu 92° 56' angenommen ist. Dio ganze Iuseltrigonometrischen (Calcutta) 9.

,

Pctcrmsan's Geogr. MitUieilimgsn.

1866, lieft VII.

Hunderte von klaren Bergbächcn strömen durch die Thäler des Schwarzwaldes , des Odcnwaldes und der verbindenden Hügelkette , aber deren Städte und Flecken (schreibt die „Bad. Ldsztg.”) sind nicht alle mit Trinkwoasor so gut versehen, als man nach dem Reichthum an Wasser erwarten dürfte. Es könnte daher von einigem Interesse sein, etwas Näheres zu hören, mit welchen Opfern, aber auch zugleich mit welchem Erfolge oino der jüngsten Städte der Erdo in einem wasserarmen Lande sich mit Trinkwasser versah. Wir reden von Melbourne, der Hauptstadt der Englischeu Kolonie Victoria in Australien, der jetzt grössten und volkreichsten Stadt des Südkontinents. Sie wurde 1837 gegründet uud wuchs in ihren ersten Jahren ziemlich langsam 1851, kurz vor der Entdeckung der ;

35

270

Notizen.

Goldfelder, betrug die Einwohnerzahl nicht über 1 5.U00, 10 Jahre später dagegeu 123.000 und jetzt über 1 -10.000.

Die ersten Strassen wurden gunz uaho an dem Yarra Yarra-FluBse gebaut, der die Kinwohucr der jungen Stadt mit vortrefflichem Trinkwasser versehen konnte, so lange ihnen der primitive Weg des Schöpfens und Heimtragens Als über die Strassen sich nicht zu beschwerlich war. immer weitur von dem Flusse entfernten uud die Hügel zu bedecken an&ngcn, wurde das Wassertragen «bgeaohafft und das Wasacrfahron zu einem eigenen Cfewcrbe gemacht, welches nach und nach über hundert Fuhrleute und Pferde In allen Strassen begegnete man vom friibeschäftigte. hesteu Morgen bis zum späten Abend den wandernden Tonnon. Damals war Wasser ein theurer Artikel in Melbourne; 1852 zahlte man für eine Tonno von 150 Gallonen 10 Schillinge (beinahe 6 Gulden}, Konkurrenz drückte jedoch die Preise bald herunter, so dass man im letzten Juhrc den Waeserkarren nur mit 3 Schill. 6 D., also etwas über 2 Gulden, bezahlte. Sobald man die rasche Zunahme der Bevölkerung sah, wurden Vorschläge dor verschiedensten Art gemacht, die Stadt auf eine leichtere uud reichlichere Weise mit dum unentbehrlichen Elemente zu versehen. Zuletzt entschloss sich die Stadtgemeinde in Verbindung mit der Regierung zum Bau einer Wasserleitung, deren genauere Beschreibung wir einem Aufsatze des Herrn William Henry Archer, Chef des Statistischen Buroau’s von Victoria, entnehmen: ..Die Kolonie Victoria, eine Darstellung ihrer statistischen Verhältnisse" u. s. w. „Melbourne und ein Theil des umgebenden Bezirks ist Inständig reichlich mit Wasser versehen, das aus dem Yun-Ycun-Bassin unter hohem Druck :

zugeführt wird. Es ist diess iu Wirklichkeit ein künstlicher See, gebildet durch die Errichtung eines Dammes von 3150 Fuss Länge und 30 Fuss Höhe. Dieser künstlicho Damm verbindet die beiden Wände einer Sclilucht, welche für oinc Abdachung von mehr als 1600 Morgen in Ausdehnung den einzigen Wasserabfluss gewahrte. Das auf diese Weise geschaffene Bussin oder der künstliche kleine See bedeckt einen Flächenraum von ungefähr 1300 Morgen

oder etwas mehr als 2 Engl. Quadrat-Meilen; seine grösste Tiefe ist 25 Fuss, die durchschnittliche 18 Fuss. Der Kubikinhalt ist in runder Zahl ungefähr 38.000.000 Kubik-Yards oder 6.422.000.000 Gallonen. Es liegt 595 Fuss höher als Melbourne und ist 19 Engl. Meilen davon entfernt (KJ StunDie Verbindung zwischen dem Wasserbehälter und den). dem Röhrennetze wird durch eine eiserne Röhre von 33 Zoll Durchmesser liewirkt; diese Röhre ist durch den Damm Sic ist geführt und liegt 3 Fuss höher als seine Basis. zunächst mit oiuem viereckigen Brunnenluiuse verbunden,

welches Zutritt zu den Ventilatoren gestattet uud Einrichtungen enthält, um das Wasser iu verschiedener Höhe, nämlich 3 Fuss, 10 Fuss uud 17 Fuss vom Boden, in dio Hauptröhre ein treten zu lassen. Für den Fall, dass sich der Wasserbedarf von Melbourne verdoppeln sollte, ist eine zweite 33zölligc Röhre durch dio Eindämmung gelegt. Das Reservoir wird jedoch nicht allein durch den Wasserabfluss von dem erwähnten 4600 Morgen grossen Gebiete gespeist, • sondern es ist auch vermittelst eines Kanals und Tunnels eine Verbindung mit dem Flusse Pleuty hergestellt worden; diese weitere Zuleitung kann stets aushclfen, wenn Noth Die Fläche, deren Abfluss der Plcotyentstehen sollte.

ist etwa 60 Engl. Quadrat-Meilen gross, und wenn man den jährlichen Regcnfuil auf dieser Hügelkette der Rechnung zu Gruude legt, so ergiebt sich nach Verlustes durch Verdunstung und andere UrAbzug des sachen eine Wassernüsse die vollkommen hinreicht das Bassin jedes Jahr anderthalb Mal zu fülleu. Dieses Riesenwerk hat dio Summe von 820.000 Pf. St gekostet, welche

Fluss ansammelt,

,

,

durch sechsprozcutige Staatsschuldscheiuc beschafft wurdeu. Die Einnahme für dio Wasserzufuhr ist beträchtlich und wird noch um Vieles zunehmen, wenn dio Leitung »ich auch in verschiedenen voretädtischen Bezirke erstrecken wird. Einer Schätzung nach dürften dio ferneren Ausdehnungen ungefülir 70 Prozent jährlich von den Herstellungskosten abwerfon. Die Bevölkerung von Melbourne und des umgebenden Bezirks ist etwa 123.000 Seelen (1861) uud da mau aunelimen kann, dass das Yan-Yean-Reservoir eine Bevölkerung von 200.000 Personen täglich mit 100 Gallonen auf den Kopf versehen kunu, so ist klur, dass es noch für eine lauge Reihe von .fuhren ausreichen wird. London erhält täglich einuu Zufluss von etwa 20 Gallonen der Kopf,

die

Wolverhampton 11, Nottingham 40, Liverpool 11. In Melbourne wird an dem Grundsätze Icstgchallou, das Wasser ohne Unterbrechung und mit hohem Drucke zu liefern, eine Einrichtung von grossem Werthe für Löschung von Feuer8brünsten. Das Wasser des Yan - Yean - Bassins wird auch als bewegende Kraft benutzt und hat bereits thoilweise zum Treiben von Maschinen deu Dampf verdrängt.” Das Beispiel der jungen Stadt des Südens könnte einer alten Stadt, dio gerade jetzt sieh mit Plänen einer Wasserleitung beschäftigt, zur Nachahmung empfohlen werden. Soll einem Mangel abgeholfen werden, so helfe man ihm gründlich und für lange ab. Hall« Maassrcgeln sind die theuersten.



Die Fischereien

Wie

überall

in

Canada

wendet man auch

iu

Canada den FischeReichthums grosse

reien als einer unermesslichen Quelle dos

Aufmerksamkeit

zu, namentlich sucht

man durch

verbesserte Gesetze die Ausrottung der Fische zu verhindern uud den Ertrag des Fischfangs zu erhöhen. Die Fischgründe Canada’s sind ausserordentlich reich.

Unler-Canada besitzt im Fluss und Golf von St. Lorenz Küstenstrecken von 1000 Engl. Mcilcu, wo der Fang de« Kabeljau, Häring, Luchs, der Makrele und anderer Fische mit Erfolg butrieben wird. Auch Walflschfaug wird von betrieben, die im Hufen von Gas|>c ausgerüstet werden, und der durchschnittliche Ertrag ciuer Saison aa beliiuft sieh auf etwa 27.000 Dollure. Den Kabeljau Hingt man längs der ganzen Küste von Canada, den Häring hauptsächlich bei den MagdalenInseln, in der Bay of Chulcurs und an der Küste von Labrador, die Makrele bei den Mugdulen - Inseln, längs der Küste von Gaspe und im unteren Theil des St. LorenzStromes. Flüsse, in denen Luchse gefangen werden, zählt Uutor-Canadu über 70 und die Regierung wendot alle Sorgfalt an, um den Handel mit diesem werthvollen Fisch zu

Schiffen

Wulfischthrau

hoben.

')

>’

uc h

den „Canadian New»" vom

5.

April

ikGS.

Notizen.

Ober-Canada liefert an marktfähigen Fischen aus seinen Sce’n und Flüssen hauptsächlich den Weisstisch, Laclis, die

|

den Hiiring, die Seeforelle, die tiefleckte Fodeu Stör, Hecht, Bars u. s. w. Geringere Sorten sind Nebenflüssen und Bächen ebenfalls häutig. Bei dor Grösse und Tiefe, dem klaren, kalten Wasser, deu reichliehen Bänken Untiefen und Laichgründen der hauptsächlichsten Cnnadischen See’n sind die Fische daselbst zahlreich, gross und wohlschmeckend. Hier sind die Fischereien noch beträchtlicher Entwickelung fähig, die Regierung besitzt an den Uforn der grosson See’n noch Strecken nutzbaren Landes zu Verkauf und Besiedelung. Lachsforolle

relle

,

,

in kleineren See'n,

,

j

271

300.000 Dollars gekostet hüben. Nach dem Ccnsus vom Jahre 1861 producirte die Kolonie jährlich 982.060.145 Fuss Bretter, ungerechnet Balken u. s. w., und dor Werth dieser Bretter betrug 8.621.149 Dollars, während das Rohmaterial 3.516.695 Dollars zu stehen kam. Der Werth des im Jahre 1865 nach Gross-Britannien ausgeführteu Nutz- und Bauholzes war 7.971.991 Dollars, des nach den Vereinigten Staaten uusgeluhrten 4.758.539 Dollars.

Dor Eishandel Nord-Amoriku’s nach don tropischen Xi ändern.

Seit acht Julirou hat der Eishandel einen solcheu

Canada’s Holzroichthum

Unter den Distrikten Canada’s, welche zu seiner bedeutenden Produktion von Nutzhölzern beitragen, ist zunächst das Tadousac - Gebiet zu erwähnen, das sich mit einem Flächeninhalt von 65.000 Engl. Quadrat-Meilen östlich vom Saguenav erstreckt und eine grosse Quantität von Schiffszimmorholz, ausserdem auch Birkcu, Ahorn, Eschen, Eichen und Ulmen bester Art liefert. Das Thal des .Snguonay mit einem Area! von etwa 27.000 Engl. QMcilen ist reich an Weymouthskiefern (Pinus Strobus), Rothen Fichten (Pinus resinosa), Sprueefichten (Abics alba und nigra), Birken und Lärchen (Larix americana). Ein an deu Saguenay angrenzender Distrikt von 8000 Engl. QMcilen producirt Weymouthskiefern, Rothe Fichten, Birken, Lebensbäume (Thuja Das St.-Mauriceoccidentalis), Sprueefichten und Lärchen. Gebiet hat 21.000 Engl. QMeilcn und enthält grosse Massen von Weymouthskiefern, Rothen Fichten, Gelben Fichten, »Sprueefichten, Birken, Ahornen, Ulmen, Eschen und Lärchen. Zwischen der Gegend von St. Maurice und dem Thal des Ottawa liegt ein 9600 Engl. QMeilcn grosses Thal, wo man Weymouthskiefern, Rothe Fichten, Sprueefichten, Lärchen und Eschen findet. Das Thal des Ottawa, 87.761 Engl. Quadrat-Meilen umfassend, ist seit 60 Jahren der Hauptsitz aber in dieser Zeit wurden über 20.000 QMcilen ihres marktfähigen Holzes beraubt. Die Produkte dieser Gegend sind Weymouthskiefern und Rothe Fichten bester Qualität, Lärchen, Spruce» flehten, Eschen, Eichen, Ulmeu, Birken und alle Arten Ahorne. Das Trent-Thal und ein kleinerer angrenzender Distrikt umfassen ungefähr 8550 Engl. QMeilcn und liefern Weymouthskiefern , Rothe Fichten, Eschen, Eiehen, Birken und Lärchen. Die Flüsse der bisher erwähnton Gegenden münden in deu ßt. Lorenzstrom und den Ontario-See, die .Summe der Areale ist 226.9 1 1 Engl. QMcilen. Es gieht über auch weiter im Westen bis zum Oberen See Waldungen, die eiu Areal von 60.800 Engl. QMcilen bedecken und Weymouthskiefern , Rothe Fichten von vorzüglicher Qualität , Birken, Ahorne, Eiehen, Ulmen, Sprueefichten, Lärchen, Eschen uml Lebensbäumc enthalten. Das gesummte Areal der Nutzholzgebiete Canada’s beträgt demnach 287.71 1 Engl. QMln. Das Schneiden des Holzes beschäftigt über 2000 Sägemühlen, von denen viele 30.000 bis 40.000, einige bis des Canadisehcn Holzhandels,

wenig

') Aus dem JabTcsbitrfrbt d« Itandfllskamm^r zu Montreal „Th» Canadian Newa” vom 86. AprU 186t». -

in

enormen

Aufschwung genommen, dass

er dus lebhafteste Interesse der Handelswelt erregt. In kninem Lande der Welt über hat sich die S]»ekulation der Eisgcwinnung und dum Eishandel in grossartigerem Mousse zugewendet als in den

').

flir 1 SV,

'

Nord-Amerikanischen Freistaaten. Kein Volk hut es so wohl verstanden als die klugen Yankees, ciuo Naturerscheinung, welche minder spekulativen Menscheukindem nur als das Bild des Ungemachs und dor Verkchrsstagnution erscheint, in wirtschaftlichem und kommerziellem Interesse anszu beuten. Wir stellen einige Notizen über diesen Gegenstand zusammen, die sich in Dr. Scherzcr’s ausgezeichnetem Werk über die statistisch - commerziellen Ergebnisse der NovaraExpcdition finden. Die Haupteismassen werden circa 18 Meilen von Boston in Fresh-Pond, Syp-Pond und Wenham-Lake gebrochen. Die Ernte geschieht, indem inan die Eisdecke dos »See’s oder des Flusses sorgfältig von Schnee reinigt, theils um das Eis mohr der Kälte auszusetzen uud so rasch dicker werden zu lassen, theils um mit dem Eispflug ungehindert arbeiten zu können. Ist die Eisdecke 1 Zoll dick, so liefert ein Eisfeld von zwei Morgen 2000 Tonnen Eis, wie es in den Handel kommt. Die Eisfläche wird durch eigene, mit Pferden bespaunte Pflüge („marker") in Quadrate von 2 1 Zoll gothoilt , sodann werden diese mit Eissägen durchschnitten, mittelst stählerner Fanghaken herausgezogen und in die Eishüuser, von welchen manche 30- his 40.000 Tonnen Eis aufnehmen, gebracht. 40 Manu und 12 Pferde können täglich 30 Tonnen Eis zersägen und aufspeichern. Ist die Witterung gelind so wird die Arbeit energischer betrieben und es werden dann über tausend Menschen dabei verwendet, so dass die Einbringung von 20.000 Tonnen nicht mehr als 3 Wochen erfordert. Die Eisklötze sind särnmtlich von gleicher Dimension und Maschinen stehen schon bereit, um das von den See’n kommende Eis aus den Pferde,

wagen

in die eigens hierzu eingerichteten

Eisenbahnwaggons

zu heben, wodurch binnen 5 Minuten sielten Waggons mit 27 Tonnen Eis beladen werden können. Die Eishäuser haben stimmtlich ihre Zweigbahnen bis an die nächste Eisenbahn. Von manchen See’n muss das Eis bis zu dem Verschiffung«platze 2 bis 3 Engl. Meilen weit befördert werden. In Boston rüstet eine einzige im Eishandcl thütigo Firmu 100 Schiffe zur Eisverladung aus. Der Umsatz ist, da die Fahrzeuge zu Rückfahrten benutzt werden, oft schon so lohnend gewesen dass sich ein jetles Pfund Eis mit einem Pfund ,

Baumwolle bezahlt

hat.

35 »

Notizen.

272

Die Bostoner Eis - Gesellschaft sendet jährlich fünf bis sechs Schiffsladungen mit Eis nach Aspiuwall, wo dasselbe mittelst Eisenbahn über den Isthmus befördert wird, um theilB iu Panama selbst konsumirt, theils nach anderen KüstenAm Isthmus betrügt gebieten weiter verschifft zu werden. der Eisverbrauch jährlich 360 Tonnen (über 800.U00 Pfund) Dieser Eisverbrauch oder ungefähr eine Tonne per Tag. ist auch in higionischer Beziehung von Interesse. Man hat nämlich die Bemerkung gemacht, dass gereinigtes Eis unter alle Arten von Getränke gemischt auf die Gesundheitsverhältnisse der Bewohner des Isthmus-Landes einen äusserst wohhhütigen Einfluss übt. In Panama werthet der Centner Eis 7J bis 8 Dollars, im Kleinhandel wird das Pfund zu 20 bis 25 Cents verkauft. Um nicht durch allzu grosse Konkurrenz die Eiszufuhr unloluiend und daher unsicher zu machen, hat die Regierung das Hecht, Eis zu verkaufen, zum Monopol erhoben. Überhaupt begeguct in einem heissen, echt tropischen Klima wie Panama der Eishandel grossen Schwierigkeiten, die durch die Entfernung, in welcher Schiffe vom Lande weg zu ankern gezwungen sind, noch beträchtUm hier ein Beispiel zu lich gesteigert werden köuncn. geben, bemerken wir, dass im J. 1856 ein Kauffahrer Boston verliess, welcher 705 Tonnen Eis am Bord hatte. Während der Enhrt bis Panama, eine Entfernung von 6000 SeeDas Schiff kam meilen, gingen 100 Tonnen Eis verloren. mit 605 Tonnen Eis in Pnnama an und ankerte 2 Meilen vom Lande. Beim Ausschiffen in einer hohen Temperatur wurden weitere 400 Tonnen durch Schmelzen cingcbiisst, so dass nur 205 Tonnen zum Verkauf übrig blieben, während eine vier Mal so grosse Quantität im Laufe des TransDie nach Kaliports und des Ausschiffcus verloren ging. fornien gehenden Dumpfer machten dumals alle ihre Einkäufe iu Panama und bezahlten dafiir so fabelhafte Preise, dass selbst solche zeitweilige Verluste nicht schwer iu die Wagschale fielet). Durchschnittlich rechnet man dass ein Drittel der Ladung während der Reise von Boston nach der Süd-Amerikanischen Westküste durch Schmelzen eingeküsst ,

wird.

Der ganze Eisbedarf von Valparaiso und Santingo so wie von Lima wird ebenfalls aus Kord-Amerika gedeckt und kommt trotz der ungeheueren Entfernung und des Verlustes durch .Schmelzen während der Heise dennoch billiger zu stellen uls von den Anden, obschon diese nur 50 Meilen von der KÜBto entfernt sind und dnselbst zu gewissen Zeilen des Jahre» bereits auf einer Höhe von 6000 Fass Eis gefunden wird. In Valparaiso kostet das Pfund Nord-Amerikanisches Eis 4 Cents. In Lima werden jährlich an 2 Millionen Pfund Eis (circa 5000 Pfund täglich), in Callao an 400.000 I’fd. (circa 1100 Pfd. täglich) verbraucht. Der Eisverkauf nach St. Thomas in West -Indien und den Nachbarinseln übersteigt jährlich 1000 Tonnen, welche sämmtlich aus Boston eingeführt werden. In Boston kostot die Tonne 20 Dollars, in 8t. Thomas 80 Doll., das Pfund Eis wird daselbst zu 3j Ceuts verkauft. Ausserdem werden in den Nord-Amerikanischen Freistaaten selbst jährlich an 800.000 Tonnen Eis verbraucht. In neuester Zeit beginnen New York und Philadelphia dem Hauptstapelplatz Boston eine namhafte Konkurrenz im Kishandcl zu machen. Diese eigonthümlichc Industrie wurde in Boston bereits 1806 durch einen unternehmenden Amerikaner Namens Tudor

Im Jahre 1833 ging das erste Schiff nach Calcutta, gegenwärtig giubt cs in Boston sechs Gesellschaften, welche jährlich über 200.000 Tonnen Eis verladen. Das Eis wurdo früher in Kisten von dünnen Brettern mit Stroh oder Heu luftdicht verpackt, jetzt pflegt man zwischen der Schiffswoud und dem Kaum, iu welchen das Eis gestellt wird, oino Schicht mit SUgespänen oder anderen als schlechte Wärmeleiter geltenden Materialien auszufüllen. Dio neuesten Borichte konstatiren, dass durch die mit jedem Jahr zunehmende Konkurrenz und durch die Vervollkommnung der Gewinnungs- und Fortschaffungsraethoden das Eis in letzter Zeit bedeutend billiger geworden ist. So z. B. kostete 1864 ein Pfund Eis gegründet.

in

New

.....1

Orleans

.

.

Cent,

früher

6 Cents,

in Havana 1 6 „ „ „ in San FrnneUeo . SO t „ „ „ Insbesondere soll der überraschende Rückgang des Preises in San Francisco dadurch herbeigeführt worden sein, dass Amerikanische Spekulanten es unternehmen Eis aus Sitku und Russisch-Amerika zu importiren, und dasselbe im Hafeu von San Francisco zu 1 Cent per Pfd. verkaufen. Durch diese grosse Billigkeit ist der Eisverbrauch in ausscr-Europäischen, namentlich iu tropischen Liindurn fortwährend im Stcigeu uud der früher uur uls Luxus betraehtote Artikel beginnt bereits ein auch den minder bemittelten Klassen zugängliches Lebensbedürfnis» zu werden. Und bei der grossen Wichtigkeit, welche jetzt Eis im Handel und im gewerblichen I-eben einnimmt , ist es leicht erklärlich, dass die Spekulation sogar schon daran gedacht hat, im Falle einer andauernden Missernte an Eis zugängliche Gletscher als Eisbriiche in Angriff zu nehmen. Die ausserordentlich günstigen Geschäfte, welche, wie gezeigt, Nord-Amerika in diesem neuen Handelszweige erzielt hat, geben aber auch Deutschland einen Wiuk, diese .

.

,

-

Produkt mehr und mehr in seinen Handel aufzunehmen. Vorzüglich scheinen in Österreich die Verhältnisse güustig, um dem Eishandel nach fremden Ländern eine namhafte

Ausdehnung zu guben. lich

drei

Sehen

seit

30 Jahren geben jährn 300 Tennen von

bis vier Schiffsladungen Eis

Triest nach Ägypten, im Jahre 1864 hut sich dieser Export

Eben

werden Korfu uud Zante von Triest mit Eis versehen. Aber auch uach den verschiedenen Häfen des Mittelmeeres uud selbst darüber hinaus könnte von Triest aus Eis expedirt werden uud der Handel bald grossartigerc Dimeusioncu anuehmen, namentlich nach Eröffnung des Sues-Kaimls könnte den Amerikanern in den Hauptsee-Emporicn Indiens und China’s vorthoilhaftc Konkurrenz geraucht werden. Allerdings bieten dio Scc’u von Triest keine grossartigen Eismassen zur Ausfuhr, aber desto uubcgTenztcr ist die Lieferungsfähigkeit der Krainer und Kiiruthuer Sec’n, von letzteren insbesondere der Wörther See, welcher prachtvolles krystallreines Blockeis von Vj Fuss Dicke liefert. Auch Fiume vermag beträchtliche Eismassen auszuführcu, wenn es ein Mal durch einen Schienenweg mit dem Biuucnlundc verbunden sein sogar bedeutend

vermehrt.

so

Noch vorthcilhuffcr aber als Triest und Fiume dürften Häfen Kusrgu und Ccrvignnno eignen, sobald die für dieselben beantragte Eisenbahnverbindung Rosega-Görz uud C'ervignano-Udino wird indem in der sein Umgebung von üörx hergestellt

wird.

sich vielleicht für den Eistransport die beiden

,

Notizen.

und Udino großartige Massen vorzügliches Eis leicht und billig zu beziehen wären, welche dünn per Eisenbahn nur eine geringe Strecke zu durchlaufen hätten, um bis zu den beiden genannten Export hüten zu gelangen. Allerdiugs muss

,

man

hierbei die Fraoht nach dem Pfennig - Tarif vorausindem Billigkeit eine Hauptbcdinguug ist, um den Export diese« Artikels rentabel zu machen. Die Österreichische Regierung wird diess wohl erwägen und möge bald die Zeit heran nahen in welcher NordAmerika in Bezug auf diesen Handels-Artikel nicht als unübertroffen- einzig und allein dasteht.

setzen,

,

(Vorwärts, M.

f.

I

Kauflcutc.)

K. v. Seebach’s Reise in Central- Amerika.

Da Prof. v. Seebach bisher am Abschluss seiner Karten und seiner Reiseberichte durch anderweitige Arbeiten, neuerdings durch seine Reise nach dem vulkanischen Herde der seinen Briefen zurück

,

um

unseren Lesern wenigstens den

vollständigen Verlauf seiner Reise vorzuführen.

Der Reisende betrat die Küste von Costu Rica im Dezember 1 H 4 zu Puntu Arcnus um Golf von Xicoyu und (j

durchzog von da aus den nordwestlichen Thcil der Republik Hierüber so wie über seine im (die Provinz Guanucaste). Mürz 1865 unternommene Besteigung des damals thütigen Vulkans Turrinlba brachten die „Gcogr. Mitthoil.” (1865, SS. 241 und 821 und Tafel 9) ausführliche Berichte und Karten. Sein Wog von Guanocastc aus durch einen Tlicil von Nicaragua war darin nur erwähnt, auch haben wir über den späteren Verlauf der Reise seit Mürz 1865 noch Nichts publicirt. Diese Lücke mögen die nachfolgenden

Auszüge aus seinen Briefen füllen. San Jose de Costa Rica, 10. April 1865. In Nicaragua konnte ich wegen des wüthenden Papagayo nicht über den Sec nach Ometcpo und Madeira kommen, doch ist der eretere vor Kurzem von zwei Amerikanern bestiegen worden und es ergiobt sich aus deren Bericht, dass er ein alter abgewaschener Vulkankegel ist (ungeöffneter Trachytkegel Humboldt’s). Den Mombncho bei Granada habe ich nicht bestiegen, da ich sah, dass Zeit und Arbeit nicht hinreichend belohnt werdcu würden, dugegen habe ich Er ist ein ihn in nicht unbeträchtlicher Höhe umkreist. immenser Krater mit cingestiirztem Südrande. Von Granada aus besuchte ich die liebliche Laguna de Apoyu, ein mit Wasser gefülltes Maar, und dann von Masaya und Nindiri Diesen Vulkan habe ich durch aus die berühmte Hölle. Winkel von zwei verschiedenen Spitzen, wie ich hoffe, ziemEr zerfällt in lich genügend vermessen und gezeichnet. eine Ost- und eine Westspitze mit vier Kraterbecken und sieben Eruptions-Kanälen.

doppelte

Besonders interessant

Umwallung (Erhebungskratere

L.

v.

ist

seine

Buch’s), von

Auswaschung, die ist. Er hat im Januar 1859 den letzten Aschenausbruch gehabt und stüsst noch Dampf aus. Von Managua uus besuchte ich don Tiscapo-Bce, ein anderes Moor, und schiffte mich über den Sec von Managua nach Momotombo ein. Dabei ist mir die Vermuthung, ja moralische Gewissheit aufgestiegen, dass du« Vorgebirge Momotombo Chiltape ebenfalls ein erloschener Vulkan ist. denen ich glaube, dass die üussoro durch

innere durch Einsturz entstanden

273

flacher, dicht bewaldeter Kegel , auf dem es viele ludiuner-Alterthümer geben soll. Am Momotombo, den man allgemein für unbesteigbur lüilt, weil er ganz aus glühonder Asche und lapilli bestehen soll kam ich bis zu zwei Drittel der Höhe, musste aber hier wegen gänzlicher Erschöpfung Halt machen und umkehren. Die lapilli hatten 59° C. insolirte Wärme, glühend war Nichts und eine Besteigung des Gipfels ist bequem in Einem Tag auszuführen, wenu man, statt um 9 Uhr wie ich, um 5 Uhr Morgens den Marsch untritt und die furchtbare Sonnengluth des Mittugs auf dem windigen Gipfel abwartcu kann. Rauch konnte ich selbst aus dieser Nähe nicht wahrnehmeu. Die heissen Quellen stark überhitzten Wassers an dem Südfuss am Ufer des ßce's sind, glaube ich, schon bekannt geworden. Ich ritt nun über Pueblo nuovo nach I-eon und besuchte von hier den Tclica-Vulkun, einen gestreckten Rücken mit fünf Krutcron, von denou der westlichste noch schwache Dumpfe ausstösst. Trotz der wenigen Winkel, die ich hier messen konnte, nahm ich doch einen Plan des Vulkans und de« zu ihm gehörigen prachtvollen Kegels Santa Clara auf. In den ausgclüliten Kruter des letzteren so wie in den des weiter abstehenden, noch grossartigereu des Vulkans von Clünundegu konnte ich deutlich hiuein scheu. Beide sind erloschen, wenn es auch, viele Nicaraguenser von dem letzteren nicht glauben wollten. Die politischen Verhältnisse machten hier, wie ich schon geschrieben, meinen Ausflügen ein Ende und leider hat die mit der letzten Post eingetroffene Nachricht, dass Carrera im Sterben liege, die Erfüllung meiues Wunsches, noch ein Mal nach den Maribios- Vulkanen (ein Name, den übrigens in Leon Niemand kennen wollte) und nach denen von San Salvador zurückzukehrcu, wieder sehr uusiehcr gemacht. Indessen ist der geologische Bau der Gegend von der Cordillcra de la Dota bis nach Ghoutalcs und Honduras so einfach und leicht verständlich, dass mich selbst das nicht au der Herstellung einer geologischen Generalkarte hindern würde, zumal mir auch Uber diese letztgenannten Länder manche Notizen zu Gebote stehen. Auch für allgemeine Topographie kann ich einige Verbesserungen geben, die, so unbedeutend sic au und für sich sein mögen, doch für dus geologische Verständnis« der Gegend nicht unwichtig sind. Nach San Jose de Costa Rica zurückgekehrt habe ich den Vulkan Turriulba bestiegen, wie ich ausführlich berichtete. Ehu ich auf dem Turrialbu war, bestieg ich den schon seiner prachtvollen Aussicht wegen so berühmten Vulkan Iruzu und nahm von seinem Krater eine genaue, von dem ganzen Berge aber eine etwas oberflächliche Skizze, die ich indessen noch zu vervollständigen gedenke. Örstedt's V ulkan Reveutado, der ja auch in den „Kosmos” übergegangen ist, existirt, wie v. Frantzius ganz richtig behauptet, trotz Örstcdt’s neueren Mittheilungen wenigstens als selbstständiger Vulkan nicht. Nach dem Turrialba bestieg ich den PoasVulkan, verletzte mir aber hierbei den Fuss dermaassen, dass ich 3 Wochen das Zimmer hüten musste, eino Zeit, die ich daher auf ethnographisch - historisch - politische Studien und zur Ordnung meiues meteorologischen und hypsometrischen Materials verwendete. Ehe ich wieder an den Barbu und die Kette des Poas gehe, werde ich morgen mit Hru. Dr. A. v. Frantzius einen Ausflug nach Süden unternehmen, den man grössten thcils ist ein

>

-



274

Notizen.

zu Maulthior lunchen kann. Wir gedenken in rciu südlicher Richtung die Candclarin zu übersteigen und in das Thal des Rio graude de la Candclarin zu gelangen, von wo wir um Pustumantc-Gebirge vorüber bis an die Dotn und das Gebiet der gunz unzugänglichen Barrii-lndiancr vorzudringen gedenken. Von hier beabsichtigen wir in der Nähe der Küste zurückzukohrcn, um den Turubalcs (Herrndura), gegen dessen vulkanische Natur auch ich grosse Bedenken hege, nunmehr auch von Süden kennen zu lernen und so weit als thunlich besteigen zu können. In 4 Wochen hoffe ich dann die Landreise nach David und Panama anzutreten. Es gieht hierhin jetzt nur noch zwei Wege; der dritte, der alte Camino real, auf dem mau, wie es heisst, in 2 bis 3 Tagen von Cartago bis Terraba gehen konnte, ist unglaublicher Weise im Anfang dieses Jahrhunderts verloren gegangen und trotz einer von der hiesigen Regierung auf seine Wiederentdeckung ausgesetzten Prämie (4000 Piaster) nicht wieder aufgefunden worden, da dio Indianer seine einstige Richtung auf das Strengste geheim halten. Der eine der beiden noch gangbaren Wege nach David geht von Pacaca au» über die von uns in dor nächsten Woche zu besuchende Gegend und über die Cordillora de lu Dota an dio Küste und den Strand entlang bis Uvita und von da nach Raruco. Über ihn liegt ausreichendes Material vor, das Dr. v. Frantzius mit grosser Sorgfalt gesammelt und zusammengcstellt hat. Der andere Weg geht von Cartago über Tuis nach ChirrijK) und von hier nach San Jose de Cahccar am Rio Coeii, der in den Sixsola Von hier kann man dann in 2 bis 3 Tagen fallen soll. nach Terraba und Bornen kommen. Ich gedenke bis an den Chirriiio-Bcrg zu gehen, dann aber, da der Weg nach San Jose zu den Vieeitas sehr beschwerlich und nach der Aussage meines Indianischen Führers dicht bewaldet ist, nach Matina zu gehen und von hier nach Puerto Limon. Von da fahrt man zu See bis Guaquita und erreicht bei Guabres, wenige Ixiguus landeinwärts, den Rio Sixsola, auf dem man dann bis Coeii hinauf fahrt und mit grösserer BequemlichVon keit nach den Puletiques der Viceita kommen kann. San Jose de Cahccar geht man am Xenni (Pico hlnnco) vorüber an deu Rio Terraba. Gelingt es mir hier, Monlthierc zu finden, so dass ich nicht auf Ochsen reiten muss,

kann ich in günstigen Umständen in 4 Tagen David Da nach den Mittheilungen Don Jose’s de Obaldia, der jetzt als Verbannter hier lebt, der Vulkan von Chiriqui neuerdings von einem Mandador seiner Hacienda am Fusso des Berges bestiegen worden, so werde auch ich versuchen,

trügen zur Kenntnis» der Vulkano von Control-Amerika, die ich zu veröffentlichen gedenke, soll er sorgfältig gezeichnet werden. Dann habe ich mich überzeugt, dass dio sogenannte Barba-Laguuc mit dem eigentlichen Barba-Vulkan gar Nicht» zu thun lmt, sondern vielmehr den Krater eines selbstständigen Vulkans darstellt, den ich Zurqui zu nennen beab-

Merkwürdig ist bei allen diesen Gcsetlon, dass sie, eine Hnuptrichtung vorhanden, schief auf dor Huuptrichtung der Kette stehen. Nur der Zurqui Itincon und

sichtige. falls

,

Orosi machen eine Ausnahme.

Nur wenig Worte, um

Weimar, 21. August 1865. Ihnen anzuzeigen, dass ich glück-

lich wieder iu unserem augenblicklich wenigstens verzweifelt kalten Norden oingutroffen bin.

Mein Ausflug mich Guatemala und San Salvador war sehr erfolgreich. Ausser einem sehr interessanten Ausflug in die Altos und an die Lagune von Atitlan oder, wie man sie dort nennt von I'anajachel war ich auf den Vulkanen Fuego und Pacaya, beide ausserordentlich interessant. Vom Pacaya bin ich direkt auf der Axe der vulkanischen Thätigkeit nach Osten gegangen und habe die Freude gehabt, drei neue Vulkane zu entdecken. Der bedeutendste ist der Cerro grandc mit einem „mal pays” nach Süden, Osten und Norden von circa 8 Quadrat-Lcguas , also das grösste nach Masaya-Nindiri. Dann folgt der Cerro rodonto (uuf Souueustem’s Karte ist die Hacienda gleichen Namens an seinem Siidsiidwestfuss angegcbcu), weiter östlich, aber noch vor der Questa Leona liegt der Sumasate. Mehrere andere Kegel in seiner Nachbarschaft habe ich im Verducht, uueh Vulkano ,

zu sein; der Weg überschreitet Stunden lang einen mächtigen Lavustrom nach dem anderen. In San Salvador habe ich mich auf die Vulkane im Gebiete der Izalcos beschränkt. Der Izalco, der übrigens nicht, wie man allgemein annimmt, 1770 oder 1778, sondern erst 1793 entstanden ist, war gerade ganz ruhig und so konnte ich bis in sein Kmterbccken steigen , möchte es indessen nicht zum zweiten Mal thun. Ausserdem besuchte ich noch eine Reihe anderer benachbarter Vulkane, fuhr dann nach La Union und bestieg den Conchogua. Finis corouat opns, die Aussicht wird Uber Rio de Janeiro gestellt.

so

erreichen.

»einen Gipfel zu erreichen.

San Jose de Costa Rica, 27. Mai 1865. Meine Landreiso nach Panama habe ich aufgeben müssen, hauptsächlich meiner Gesundheit wegen, dann weil mir mein Indianer-Häuptling ungetreu geworden und es fraglich war, ob ich einen sicheren Führer würde bekommen können, endlich aber koncentrirt sich jetzt mein ganzes Interesse in den Vulkanen, in denen ich nach meiner Rückkehr etwas wirklich Beileutendes leisten zu können hofTe. So habe ich mich denn entschlossen, mit dieser Post nach Guatemala zu gehen. In dem Poas habe ich den komplicirtesten Vulkan gefunden, von dem ich bisher gehört. Ein Zwillingsvulkan mit linear fortschreitenden Thätigkcitsaxcn. In meinen Bei-

Dio Brasilianische Provinz Santa Cathnrina

’).

Die Provinz ist dem Flächenraume nach grösser als das Königreich Ravern, während sic nicht einmal so viel Einwohner wie München zählt. Bayern hat 1390 Geviertmeilen oder circa 1 öOuUuadmt-Legoas, wogegen der Flächenraum der Provinz Santa Catharinu auf 2200 Qu. - Ixgoas geschützt wird. Nach der statistischen Zusammenstellung vom Jahre 1863 hat diese Provinz 133.738 Einwohner, unter denen sich 16.320 Sklaven befinden. Die Sklaven - Bevölkerung erreicht hier sonach durchschnittlich nur 12 fg Prozent der Gesammteinwohnerschaft, sie ist aber in den südlichen Theilcn stärker als in den nördlichen vertreten. Die nördlichsten Municipicn S. Francisco und Itajahy, den beiden Deutschen Kolonien Dona Francisca und Blumcnuu, welche gleich bei ihrer Gründung dos gesetzliche lieiden

.

mit

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Von

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......

28.

Die Fahrzeit von Southampton bi» Wellington i»t 46, Sydney 57 Tage, die Fahrzeit von Wellington bis Southampton 51, von Sydney bis Southampton 56 Tage. Von Wellington aus gehen Seitenlinien nach alten Pro-

i

i

bis

vinz-Hauptstädten von Neu-Sccland.

Verwandlung von Wüsten

in

diu ganz vereinzelten Fälle aus, wo Phyden Luftballon zu Beobachtungen in höheren Luftso galt diu Erliiiduug der Gebrüder schichten benutzten Moutgolficr bis in die neueste Zeit nur als eine Kuriosität oder ein Schaustück, das bei Volksfesten und ain Schlüsse der Seiltänzer- Vorstellung losgelassen wurde, um die Lust des Publikums am Absonderlichen und Waghalsigen zu bofriedigen. Die Bemühungen, das Luftschiff lenkbar und dadurch zum Verkehrsmittel zu machen, wurden' mehr beDer gewaltige Aufschwung lacht als ernsthaft erwogen. der Naturwissenschaften, das ganze wissenschaftliche Stroben unserer Zeit aber mit seinen immer wachsenden Bedürfnissen und Wünschen woiss auch die physikalischen Spielereien unserer Vorfahren der Wissenschaft und dem praktischen Leben dienstbar zu machen. Auf Anregung von Sykes und Sabine veranstaltete 1852 das Ctmiite der Sternwarte zu Kew vier wissenschaftliche Luftfahrten die John Welsh in Green’s Baiion nusführte und die eine lieihe höchst interessanter Beobachtungen über Temperatur, Magnetismus, Feuchtigkeit, Hegen- und Wolkenbildung, Lichtstärke und Luftströmungen in verschiedenen siker

5.

Haine.

Die furchtbaren Dürrungen, von denen die wüsten Diim Iunercu Australiens von Zeit zu Zeit heimgesucht werden, und die enormen Verluste, welche die Viehzüchter durch sic crleidcu, vcrunlusstcu dcu berühmten Melbourncr Botuuiker Ford. Müller zu der Mahnung an die Squatters, auf ihren bis tief ins Innere vorgeschobenen Besitzungen Bäume wie Acncin lophuuthn, Acaciu mollissinm

strikte

und einige Eucalypti auszusäen. Diese Bäume übertreffen an Schnelligkeit des Wachsthums und an Fähigkeit, der trockenen Hitze der Australischen Sommer zu widerstehen, alle Bäume anderer Ininder und sind duiier ganz vorzugs-

1

,

noch «ehr fraglich, oh in Steppen und Wüsten, *) Leider i»t es die nirmiiU hcwnldrt waren, kiinstlirhe Anpttanaungen überhaupt gedeihen kiinnen, da ihre Bildung auf den allgemeines Gesetzen der ltegenvcrthrilung beruht. Siehe darüber die Abhandlung von llr. Pcschcl im A. P. „Ausland", 186®, Xr. 16, SS. 362 ff.

276

Notizen.

Höhen über der Erdoberfläche

lieferten

').

Seit

James Glaisher ira Auftrag dor British Association for tho advancement of scionce diese wissenschaftlichen Ascencionen fort und wir verdanken ihm bereits wichtige Aufschlüsse über die Eigenschaften der Atmosphäre und die Vorgänge in ihr bis zur Höhe von 30.000 Kuss 2). Kürzlich hat sich nun in England eine Gesellschaft, die „Aeronautical Society of Great Britain", gebildet, spieligen

um

diese kost-

Unternehmungen nachhaltig zu fordern, und damit Zweig der Erdkunde die Aussicht auf

eröffnet sich diesem

eine unabsehbare Entwickelung.

In seiner Eröffnungsrede sprach Glaisher die Hoffnung aus, duss die Acronautik durch die Bildung der Gesellschaft ihre Stellung unter den Wissenschaften einnehmen und mit der Zeit zu einer gründlichen Kcnntniss der atmo„Bis jetzt”, sagt er, sphärischen Vorgänge führen werde. „haben wir nur den Anfang von einer lteihe von Beobachtungen und es bedarf der Anhäufung weitereu Materials, bevor die Resultate in ein System gebracht werden können. Es bleibt z. B. noch übrig zu sehen , unter welchen Bedingungen der Höhe und Temperatur dio Luft, die an dor Oberfläche der Erde sich mehr oder weniger mit Feuchtigkeit gesättigt hat, durch Ausdehnung und daraus folgende Temperatur- Abnahme diese Feuchtigkeit zur Bildung von Wolken nbgiobt ; welche Veränderung der Temperatur durch die einfache Ausscheidung des Wasserdampfs entsteht; ob dieselbe, uuf diese Weise zum Theil erleichterte Luft durch noch höheres Aufstcigcu befähigt wird, eine zweite, obere Wolkenschicht zu bildeu. Sohr erwünscht sind auch Aufschlüsse über die Richtung der verschiedenen Luftströmungen in den oberen und uuteren Regionen der Atmosphäre und ob Anzeichen von eitiem wirklich beständigen Äquatorialström von Ost nach West in den höchsten Höhen vorhanden sind; ferner ist es wünschenswcrth , die Existenz mild das Vorherrschen schief aufsteigender Luftströmungen zu beweisen und den Einfluss der lokalen Temperatur au der Erdoberfläche und der Beschaffenheit des darunter liegenden Landes uuf die Entstehung solcher Strömungen zu studiren. Der Ballon ist in seiner jetzigen Form ohne Zweifel im Stande, diese Fragen zu lösen." Ausser der Untersuchung der Atmosplüiro hat sich indes« die Gesellschaft auch die Vervollkommnung des Luftballons zur Aufgabe gemacht, und zwar zunächst das gründliche Studium der beim Fliegen der Thiere in Betracht kommenden mcctmnischen und physikalischen Fragen.

185* Erweiterung dor Kolonie Natal.

Am

September 1865 ist ein südlich an Xatal Brasvon Kaffraria von den Engländern in Besitz genommen und an die Kolonie Xatal annectirt worden, so dass nicht mehr der Urasirakulu, sondern der 8 bis 9 Deutsche Meilen südlicher gelegene Fluss Uratamtuma die Grenze der Kolonie bildet. Dos annoctirte Gebiet wurde von den 'Kolonisten bisher, weil herroulos, Xomunsland genannt. 13.

sender Theil

') Di« Knidiwlien wiutmchafUiehto LufUchiflfshrtcn im J. *. „Oeogr. Mitth.” 1856, SS. 333 ff. und Tafel 18. *) Olaislier'» Luftballon- Fahrten l»62 und 1863. „Geogr. Mitthoi-

lasgea” 1864, SS. 161

ff.

Dieser Nachricht fugen die „Cape and Xatal

1862 setzt

Nows"

ei-

nige Notizen über den noch unabhängigen Theil von Kaffraria bei. Danach umfasst dieses zwischen dem Uratamtuma und

dem Grossen

Koi-Fluss gelegene Gebiet etwa 580 Deutsche Quadrat-Meilen. Es enthielt nach der Karte von Fynn vor ungefähr 15 Jahren 120.000 Eingeborne, von denen 47.000 dem Stamm der Amapondas angchörte. Seit jener Zeit soll

Bevölkerung zugenommen haben, besondere breiteten die Amapondas nach allen Seiten hin aus und wie sagt, können sie gegenwärtig 25.000 Männer ins Feld stellen. Die Araagalekas am nördlichen Ufer des Kei, unter Kreli's Herrschaft, wuchsen in ähnlichem Vcrhältniss an, sic sollen jetzt 40-, vielleicht 50.000 Seelen zählen. Andererseits liessen sich mehrere zugewaudortu Stämme in dem Lande uieder, so etablirtcn sich mehrere Bassuto-Familiea im Osten des Flusses Euchanecha odor Inrinera unter Anführung eines Sohucs des berühmten Moshesh, Namens Nehemic, der in der Kapkolonic erzogen, sich eine cornfortable Wohnung erbaute und cino hübsche Bibliothek aalegte. Eben so versetzte dor Gouverneur der Kapkolonie, 8ir Philippe Wodchouso, einen Griqua-Stamm in den unmittelbar südlich an Natal grenzenden Theil von Nomansland. Es sind nur 250 bis 300 Familien mit 600 Ochsenkarren uud zahlreichen Hcerden. Zwischen diesen Griquas und den dio

sich

,

man

Bossutos unter Nehemie sind in letzter Zeit Feindseligkeiten ausgebrochen. Die Bossutos beraubten die Hcerden der Griquas und die letzteren vertrieben dafür die Rassutos aus ihren Wohnsitzen,

zerstörteu das

Haus und

die Bibliothek

Nehemie’s.

Die Lago von Yarkand ln Central- Asien.

Auf

der Schlagintweit'schen Karte von Hoch-Asien, die

im Jahrgang 1861 der „Geogr. Mittheilungen” (Tafel 10) rcproducirt wurde, seheu wir das östliche Turkistan mit don Städten Yarkand, Knschgar u. s. w. fast um 2 Längengrade westlicher gerückt, als uach den Arbeiten der JesuitenMissionärc bis dahin angenommen werden musste. Diese Verschiebung beruhte auf der Schlagintweit’scheu Läugenbestimmung von Suget am Kuenluen und dou darauf gestützten Itineraren nach Yarkand. Da sich diese Lageveränderung mit don in angrenzenden Gebieten bestimmten Positionen, namentlich mit der der Oxus-Qucllc uach Lieutenant Wood und des Issik-kul nach Golubcw nicht in Einklang bringen licss, so musste ihre Annahme bedenklich erscheinen (siehe „Geogr. Mitthcil.” 1861, S. 273). Dieses Bodeukcu wird verstärkt durch eine Mitthoilung, die Captain Montgomurie, der berühmte Astronom und Geodät, der sich durch seine Vermessungen in Kaschmir und Tibet einen unvergänglichen Namen in der Geschichte der Geographie erworben hat, am 14. Mai der Londoner Geographischen Gesellschaft machte.

bewog einen gebildeten Munschi, Yarkand zu wagen, desseu PosiWeg dahin im Anschluss an Ladak aufzunehmen. Dor Munschi machte sich im Sommer 1863 auf dou Weg und kehrte, nachdem er den Winter in Yarkand zugebraeht, im Capt.

Montgomerie

sich mit Instrumenten nach tion

zu bestimmen und den

diu trigonometrischen Stationen in

folgenden Frühjahr sollte er

über die Gebirgspässe zurück. Leider deu Triumph seiner kühnen That nicht gemessen.

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am

Die Schlacht bei Königgrätz er starb, kurz bevor er dio trigonometrischen Stationen er-

aber seine Papiere kamen gomerie’s Hand. Daraus ergab sich, dass der Verstorbene Yarkand fast übereinstimmend mit der bisherigen Annahme zu 38° 19' 46* bestimmt hatte, und dio vollständig

reichte,

Mont-

in

die Breite von

Länge ergab

sich

v. Gr.,

die

Diese Länge

ist

östl.

aus der Routen - Aufnahme zu 77° 30' Engl. F. über dem Meore. um 1 ° 1 2 ' östlicher als dio

Höhe zu 4000 nun wieder

die auch auf den neuesten von den Jesuiten gefundene Russischen Karten bcibehalten ist. Bevor weitoro Aufschlüsse über den Grad ihrer Zuverlässigkeit erfolgen, wird man daher gut thun, diu alte Position der Jesuiten fcstzu,

haltcn.

I

am

Die Schlacht bei Königgrätz (Mit Karte und Sehlachtplan

In einer Zeit,

wo

welthistorische Ereignisse die

samkeit ausschliesslich fesseln und

alle

Aufmerk-

anderen Bestrebungen

vollständig in den Hintergrund drängen, bedarf es wohl

besonderer Entschuldigung,

wenn unsere

Zeitschrift

kaum

zwar anzunohinca, dass Übersichts-

Ist

karten, namentlich besonders ausgegebene sogenannte Kricgs-

kartcu allgemein verbreitet sind, so dürften doch ganz spezielle

znm

,

Verständniss

einzelner

wichtiger

Vorgänge

nöthige Kurten nur iu den Händen Weniger sein und wir

glauben daher mindestens einem Theil uusercr Leser nützlich

sein

wenn wir ihnen eine speziell zur Kämpfe vom 27. Juni bis zum

zu können,

Übersicht der gewaltigen 3. Juli

866 gezeichnete Karte des Böhmischen Landes vorSie beruht der Grundlage nach auf der Österreichi-

1

lcgen.

schen Generalstabskarte,

während

dio

Angaben über

die

Bewegungen und Operationen der Prcussischcu Arme« nach den

bis

zum

Armeen

dem

in

publicirton

25. Juli

getragen wurden.

Zeitungs - Berichten

ein-

Die Marschlinien und die Stellungen der

der Schlacht bei Königgrätz,

wie

6ie sich

auf

Curtuu augcgcbcu finden, sind ebenfalls den Zeitungs-

Berichten entnommen

uud können nur im Allgemeinen

als

zuverlässig gölten, da vollständige offizielle Nachrichten bis jetzt nicht veröffentlicht wurden.

Als Erläuterung

unserer Karte drucken

wir

die

Be-

richte der iu beiden feindlichen Hauptquartieren befindlichen

Times - Korrespondenten

nach

don Übersetzungen

in

,

*.

der

277

1866.

Uber diese selbe.

1866.

3. Juli

Tafel IS.)

Schlucht

uud den Brief des Königs über

die-

’)

L Chronik

einen

Augenblick aus ihrem gewöhnlichen Gcleis hcrnustrilt und sich mit ihren kartographischen Illustrationen den Zeitereig-

nissen zuwendet.

.

3. Juli

Die Reise über die Gebirge zu der Wasserscheide zwischen Indien und Turkistan nahm 51 Tage in Anspruch und dabei befand sich der Reisende während 25 Tagoreison nicht unter 15.000, während 45 Tagereisen nicht untor 9000 Engl. Fuss absoluter Höhe. Die Distonco zwischen Jummur und Yarkand beträgt in gorader Linie 430 EugL Meilen , so dass das Gubirgu an der schmälsten Stollo nicht weniger uls 400 Engl. Meilen Breite hat- Der Winter war in Yarkand streng, das Thermometer (Fuhrenhcit) sank zu Anfang des Junuar fast bis 0 und vom 19. bis 26. Januar schneite os, soust war der Himmel meist unbewölkt. Dem Muusclii fiel die Fruchtbarkeit dos Landes um Yarkand sehr auf.

dor Kriegsareignisse bis zur Schlacht bei Königgrätz.

Einmarsch der Pressten in Sachsen: General Herwarth r. Bittenfeld uud dio I. Armee unter dom Prinzen Friodrich Karl. Einzug der Frcussen in Drczden: General Herwarth. l.cipzig von den Preuz.cn besetzt. ¥3. Juni. Kinmarach dos Prinzen Friedrich Karl (1. Armee) auf den Strassen von Zittau und Görlitz her in Böhmen und Vormarsch auf ItcichcnbcTg. Kinmarach der Klb- Armee unter General Herwarth r. Bittenfeld von Dresden her anf dem rechten Klb-Ufer in Böhmen and Vormarsch über Bohmisch-Lcipa. 26. Juni. Gefecht bei Liebcnau, Turnau und Podol. Kinmarach der 2. (Schlesischen) Armco unter dem Kronprinzen Priodrich Wilhelm in Böhmen, theil» von der Grafschaft Glatz aut Uber Reinerz, Lewin und Nachod, so wis Ober Neurade und Braunau, theil» auf der Landsliuter Strasse 16.

Juni.

18.

Juni.

19.

Juni

hoi Licbau. Gefecht bei Trnutenau: da» !. Armee-Corps, das ron Licbau in Böhmen eingedrungen war, unter General v. Bonin gegen das 10. Österreichische Corps des FML. r. Gablenz. Gefecht bei Nacbod (Wysokow) de» 5. Armee - Corps unter General v. Steinmetz, gegen da« 6. Österreichische Armee-Corps untor Kill., r. Hamming und die Re»errc-KaTalerie-Diri»ion de» Prinzen ron Schleswig-Holstein. Gefecht bei Hüncrwasscr: General T. Herwarth. 28. Juni. Gefecht bei TrauU-nau and Piluikau, Neudorf und Burkcradorf: da» Oardccorps gegen da» 10. Österreichische Corpa de» FML. t. Gablenz. Gefecht bei Skalitz: da» 5. Armee- Corps de» General» v. Steinmetz gegen dz» 6. und 8. Ö»terrcichi»che Corp» de» Erzherzog» Leopold und Einnahme ron Skalitz. Gefecht bei MUnchengrkts und Einnahme von MUnchcngrätz: Prinz Friedrich Karl und General llcrwarth r. Bittenfeld, thritwei» gegen Sachten. Vereinigung der 1. Armee unter Prinz Friedrich Karl mit der Klh-Armee de» General» v. llcrwarth.

27.

Juni.

„Köluischen Zeitung” und im „Vaterland” ab, welche vereint einen unparteiischen und annähernd richtigen L borblick ge-

währen möchten. Als Einleitung entnehmen wir dem Staats-Anzeiger”

„I’reuss.

nachfolgende Chronik der Kriugsereiguisse

bis zur Schlacht bei Königgrätz, den Eingang eines Berichtes Petermann'» Geogr. Mittheilungen.

1806, Hcfl V 11.

*)

über den Anthcil der Elb-Armee an der Schlacht von KBnlg-

gTÄtz und an den Gefechten vom 27. Juni bi» 3. Juli enthält die Kölnische Zeitung vom 19. Juli einen hübschen allgemeinen Bericht von Hans Wachonhusen und mehrere Detail-Schilderungen. Über den Autbell der zweiten Armoe an der Schlacht ». den Time». Bericht in der KreuzZeitung vom 26. Juli.

36

Die Schlacht bei Königgriitz

278 Z9. Juni.

Kvnigintiot Kcslürmt.

— Gefecht von Jaromire:

I.

3.

2.

Juli.

Dio

die

zur Schlacht auf Preussischer

Armee

halte nueli siegreichen 3.

Gefechten bei Turnan und Podol, Münchengrütz und Gitschin am 27., 2H. und 30. Juni das erste feindliche ArmeeCorps und die Sächsische Armee unter dem Oberbefehl des Kronprinzen von Sachsen und des Grafen Clam-Gallas vor sich her getrieben und stand am 2. Juli um Horzitz versammelt in Gemeinschaft mit der Elb- Armee unter General v. Herwarth, der an demselben Tage seine Streitkräfte um Smidur vereinigt hatte. Die 2. Armee war nach den gleichzeitigen siegreichen und blutigen Gefechten bei Trautenau, Nachod und Skalitz, welche das an sieh gefährliche Dcbouchiren der zu dieser Armee gehörigen Corps aus den GebirgsDefileen der Grafschaft Glatz und die Konccntriruug der 2. Armee ermöglicht hatten, am 1. und 2. Juli bei Königinhuf und Arnau über die Elbe gegangen und stand am 2. Abends in der Umgegend von Miletin. Durch diese kühnen und wohlkombinirten Bewegungen

Böhmische und die Elb- Armee oberen Elbe vereinigt als in der Nacht vom 2. zum 3. Juli die Nachricht einlief, dass der Feind in bedeutender Stärke auf demselben rechten Elb-Ufer westwärts Königgriitz Stellung genommen habe und zu einem Angriff auf die Preussisehe Armee, welche, wie erwähnt, in ihren Marschstellungen von Smidur bis gegen Königinhof einen Kaum von Meilen uinnuhm, entschlossen schiene. In Folge dessen ergingen in derselben Nacht um 1 Uhr die nothwendigen Befehle zu einem engeren Zusummcnschlicsscn der Armee und zu einer Kekognoseirung des Feindes. Eingedenk der bekannten Erfahrung, dass aus Kekognoscirungen unter Umständen oit die blutigsten Schluchten hervorgegangen sind, wurden alle Dispositionen so getroffen, dass die Preussisehe Armee, falls die Umstände dazu cinludcn, unmittelbar zu einer Hauptschlacht zu schreiten vermöchte. Die Elb-Armee wurde demgemäss gegen den linken Flügel des Feindes, gegen Ncchanitz, die 1. Armee gegeu dessen Centruin, die 2. Armee gegen dessen rechte Flanke dirigirt. Am 3. Juli um 7 Uhr Morgens waren die Spitzen der ElbArmee und der 1. Armee in der Gegend von Ncchanitz und Sadowa angekommen und es entspann sich sofort ein ArtillerieKampf der Avant - Garden gegen den in einer sehr starken Stellung mit bedeutenden Streitkräften aufgcstclltcn Feind. Din Bistritz, ein un sich unbedeutendes aber in einem breiten sumpfigen Thalo von Norden nach Süden fliessendeR Nebengewässer der Elim, deckte die feindliche Front. Von diesem breiten Sumpfthal aus steigen bedeutende Höhen omphithcutraÜHch gegen Osten empor. Dies« sicherte dem Feinde, der sich auf den verschiedenen Terrassen des Geländes in bedeutender Stärke aufgestellt und namentlich seine zahlreiche Artillerie über 600 gezogene Geschütze theilweis in eingerichteten Batterie - Ständen wohl placirt hatte, eine überhöhende Geschützwirkung in mehreren Etagen. Die Stellung erschien so überaus stark, dass man über die Zweckmässigkeit ihres Angriffs wohlbegründete Zweifel haben konnte.

waren

die Schlesische,

,

Schreiben des Königs Wilhelm von Preuasen an



Horzitz, am 4. Juli 1866. Am 2. verlioss mich um 3 Uhr Nachmittags nach einem Kriegsrath, welchem beschlossen wurde, den durch Märsche und Kämpfe erschöpften Mannschaften einen bis zwei Ruhetage zu gönnen. Um 10J Uhr Abends traf jedoch General VoigtsKhetz wieder bei mir ein, um die Ausbeute der RekognosFritz Karl

in

cirungen des Tages zu melden, die dahin ging, dass bedeutende feindliche Massen von Josephsladt nach Königgriitz diesseit der Elbe sich von 8 bis 3 Uhr bewegt hätten, Gefangene aussagten, die Armee kunccnlrirc sich zwischen

Ul'er der

Elbe und Bistritz um Königgriitz; cs wurde mir daher vorgcschlagcn, den günstigen Umstund, dass diu feindliche Armee sich diesseit der Elbe schlagen zu wollen scheine, zu benutzen und ihr dio Schlacht nnzuhieten. Zu dem Ende sollte sich die erste Armee mit dem 2., 3. und 4. Corpe im Centrum , Sadowa vor sieh habend aufstellen General Herwarth mit seinen 1 J Coqxs über Ncchanitz in die linke Flanke, Fritz mit der zweiten Armee, Garde-, 1., 5. und 6. Corps, von Königinhof seinen linken Flügel links der Elbe in die rechte Flanke des Feindes vorgohen. Erst um Mitternacht hatte ich mit General Moltkc Alles fcstgcstellt , bestimmte meinen Aufbruch auf 5 Uhr früh, da die Armee sofort Nacht» 2 Uhr den Marsch auzutreten hatte. Ich hatte fast 4 Meilen zu fuhren und glaubte immer noch nicht recht an die Richtigkeit der Annahme, da*s der Feind diesseit der Elbe stehen könne. Aber nur zu bald sollte sich die Richtigkeit hcrausstelleu. AU ich in einem kleinen Dorfe, Dub, zu Werde stieg, regnete es und es dauerte der Regen mit kurzen Unterbrechungen den Tag über un. Schon vor dun Truppen vorüberfnhrend wurde ich fortwährend von denselben mit Hurrnh begriisst. Das Gefecht fing eben 8 Uhr mit Artillericfeuer de» 2. Corps an, als ich in Sadowa ankam und auf einer Höhe Posto fasste; diess Corps stand rechts von mir. Die Division Horn (8. Division) ging bei Sadowa über die Bistritz und griff vorliegende waldige Höhen au, gewann aber bei der Heftigkeit der Vertheidigung wenig Terrain. Die 7. Division (Fransecky) entwickelte sich uach links mit gleich schwankendem Erfolge; Herwarth griff schon nach lj Stunden, von Ncchanitz kommend, ins Gefecht ein, welches von uns fortwährend 5 Stunden hauptsächlich iu ArtillerieGefecht bestand, untermischt mit Infanterie-Gefecht in waldigen Bergen. Mit Sehnsucht sollen wir dem Eintreffen der 2. Annce entgegen, denn hei diesem langen Artillcriukampf musste dieselbe mehrere Mal bereits ihre Reserve-Munition ausgeben. Das Infanterie -Gefecht schwankte hin und her. Endlich entdeckten wir die ersten Spuren der Annäherung des Garde-Corps, aller das Gefecht konnte man nicht sehen, indem es jenscit einer Höhe vor sich ging und man nur dasselbe aus der feindlichen Flankcnstclluug annehmen konnte. Trotz dieser Umgehung und trotz des allmählichen, sehr ,

und zu einem Hauptschlagc bereit,



-i

I

,



1866.

die Königin über die Schlacht bei Königgrfitz.

die

nunmehr auf dem rechten

2.

Kräften er vor uns stand.

Seite. Prell 880J18 erste (Böhmisclte)

3. Juli

Elb-Armee, konnte voraussichtlich nicht vor Mittag in den Gang der Ereignisse eingreifen, dennoch war cs geboten, den Feind erustlieh zu engugiren, um zu erfuhren, mit welchen

Armee, theilweis gegsn Sachsen.

Schlacht bei kiiniggräu.

Vorbereitungen

am

Armee welche zum grossen Theil noch weitere Wege uueh dem Schlachtfelde zurückzulegcn hatte süs die

daa 5. Artnee-

Oorp-t gegeo das 4. Corps de* FMI.. Fcstetirs. Gefecht hei Gitschin und Kr »Ulrni um: von Gitsehin-



I

,



Digltized

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Die Schlacht bei Königgriitz langsamen Vordringens Herwurth’s hielt der Feind in dem Centrum eincu noch festen Staud. Jetzt wurde dio U. Brigade (Schimmclmann), das Leib- und 48. Regiment zur Unterstützung des Angriffs auf dos Ccutrum vorgeschoben. Ich ritt durch die Regimenter durch, die mich mit lautem Jubel begrüssten (während Piefke eineu Marsch, Heil dir u. s. w., im Murschirou blies, ein ergreifender Moment!). Plötzlich wurde das Artilleriefeuor im Ccutrum schwächer und Kavalerie vorlaugt, ein Zeichen, dass der Feind aufangu zu weichen. Jetzt verlicss ich meine Höhe, weil der Sieg anfing, sich durch den Flankenangriff der 2. Armee zu cutsehciden, und ritt mit der Kavalerie vor. Hier stiess ich zuerst auf die in vollem Avanciren begriffene, tambour battaut, 2. Garde-Division und das Garde-Füsilier-Regiment, inmitten eben genommene 12 Kanonen. Der Jubel, der ausbrach, als diese Truppen mich sahen, ist nicht zu beschreiben; die Offiziere stürzten sich auf meine Hände, um sie zu küssen, was ich diess Mal gestatten musste, und so ging es, allerdings im Kanonenfeuer,, immer vorwärts und von einer Truppe zur anderen, und überall das nicht enden wollendo Hurrahrufen! Das sind Augenblicke, die man erlebt haben muss, um sie zu begreifen, zu verstehen! So traf ich auch noch die Truppen des 1., 6. und 5. Armoe-Corpe, auch mein Infanterie- Regiment, vom achten Corps nur das 8. Jäger-Bataillon und vom siebenten nur das 17. Regiment; die übrigen waren zu weit schon entfernt in Verfolgung des Feindes. Jetzt brachen unsere Kavalerie -Regimenter vor, es kam zu einem mörderischen Kuvalerie- Gefechte vor meinen Augen, Wilhelm an der Spitze seiner Brigade: 1. üardeDragoner-Regiment, Ziethen-Husaren, 11. Uhloncn-Regimcnt, die total kulbutirt wurden, und das Gefechtsfeld, das ich gleich darauf beritt, sah fürchterlich aus von zerhauonen Österreichern, todt, lobend! So avancirte dann wieder dio Infanterie bis zum Thalrande der Elbe, wo jenseit dieses Flusses noch sehr heftiges Granatfeuer erfolgte, in das auch ich gerieth, aus dem mich Bismarck ernstlich entfernte. Ich um noch ungesehene ritt aber nuu noch immer umher, Truppen zu begrüssen, wo ich Mutius, Württemberg und Bonin auch antraf. Alle diese Wiedersehen waren unWio beschreiblich. Steinmetz, Herwarth fand ich nicht. sah das Schlachtfeld aus! Wir zählten 35 Kanonen, es scheinen aber 50 genommen zu sein, mehrere Fahnen. Alles lag voller Gewehre, Tornister, Patrontaschen; wir rechnen bis heute 10.000 Gefangene, hier befinden sich 50 gefanAber nun der Revers der Mcduillc Unser gene Offiziere. Verlust ist noch nicht ermittelt, er wird hoch sein; dass General Hiller von der Garde gcblicl>en ist, wirst Du schon wissen; ein grosser Verlust! Anton Hohcnzollern hat vier Gewehrkugeln im Bein; ich weiss nicht, wie cs ihm heute geht er soll enorm brav gewesen sein. Krckert ist schwer Das.l. Gardeblessirt, eben so Olicrst Obernitz am Kopfe.

— —

Endlich begegnete ich noch spät 8 Uhr Fritz mit seinem Stabe. Welch' ein Moment nach allem F.rlebten

erhalten.

Also völlige Überraschung!

EinsteuB Alles miind-

270



|

Horzitz, 3. Juli, 11 Uhr Abends. Am Montag den 2. Juli machte Prinz Friedrich Kar! mit der ersten Armee zu Kamcnitz Halt, sowohl um dem Kronprinzen Zeit zu lassen, noch Miletin aufzurücken, eiuor Stadt, welche 4 Stunden östlich von Kamouitz liegt, als auch um Nachrichten über die Bewegung der Österreicher einzuzichen. Denselben Nachmittag sandte er zwei Offiziere aus, um über Horzitz hinaus zu veko|noscircn. Beide sticssen auf Österreicher und mussten fechten und scharf reiten, um ihre Nachrichten sicher heim zu bringen. Major v. Ungar, welcher, von einigen Dragonern eskortirt, sich gegen Königgrätz gewandt hatte, stioss, noch ehe er den kleinen Fluss Bistritz erreichte, über welchen die Strasse von Horzitz nach Königgrätz etwa Mitte Wegs zwischen beiden Städten läuft, auf eine starke Abtheilung Österreichischer Kavalerie und Jäger. Ein Zug Reiter machte sogleich einen Anfall auf ihn, um ihu zu fungen, und er und seine Dragoner mussten um ihr Leben reiten. Die Österreicher verfolgten sie und die best berittenen holten die Preusscu ein, doch nicht in hinreichender Zahl, um sie aufzuhaltcu, uud nach einem laufenden Geplänkel, in welchem v. Ungar einen Lanzcnstoss in die Seite erhielt, der seine Kleider zerriss, ohne ihn weiter zu verletzen, kam diese Rekognoscirungs-Patrouille glücklich zu den Vorposten ihrer

Armee.

Mehr zur Rechten faud der andere rckognoscirende

Offizier die Österreicher ebenfalls in bedeutender Stärke

und

musste sich eiligst zuriickzichen. Auf die Aussagen dieser Offiziere und andere Rapporte hin beschloss Prinz Friedrich Karl anzugreifen und gab gestern Abend Befehl zum unverzüglichen Vorgehen seiner Armee über Horzitz hinuus, eben so sandte er den Lieutenant v. Normanu mit einem Briefe an den Kronprinzen, der ihn ersuchte, am nächsten Morgen von Miletin vorwärts zu dringen und die Österreicher in der rechten Flunko unzugreifen, während er sie in der Front angriffe. Ks war zu befürchten dass die österreichischen Kavalerie- Patrouillen welche umherschwärmten , den Adjutanten uufhultcn und den Brief abfassen würden, aber v. Normami vermied sic glücklich, kum um 1 Uhr Morgens im Hauptquartier des Kronprinzen an und um 4 Uhr wieder zu Prinz Friedrich Karl zurück, um demselben das Versprechen von der Mitwirkuug dor zweiten Armee zu überbriugen. Wäre dieser Adjutant auf soinem Wege nach Milctin gefangen oder getödtet worden, so wäre diess wahrscheinlich für den Ausgang des ganzen Feldzuges von grosser Bedeutung gowesen, denn auf jenem Briefe beruhte zum grossen Theil der Ausfall der heutigen Schlacht. Lauge vor Mitternacht waren die Truppen alle in Bewegung und der Stab verlies« um lj Uhr Morgens Karacnitz. Der Mond schien zu Zeiten hell, war aber häufig hinter Wolken verdeckt und daun konnte inan deutlich die erlöschenden Bivouacfeuor erkennen, au welchen die Truppen längs der Strasse gelegen hatten. Diese Feuer sahen wie grosse Irrlichter aus, wenn ihre Flammen im Winde llackcrten, und erstreckten sich Stuudon weit, denn cs sind nicht weniger als 150.000 Manu bei der ersten Armee allein ,

,

;

und am Abend dieses Tages! Ich übergab ihm selbst den Orden pour lc radrite; die Thränen stürzten ihm herab, denn er hatte mein Telegramm mit der Verleihung nicht

1866.

10 Uhr war ich hier ohne Alle«, so dass ich

Bericht dos im Freussischen Hauptquartier befindlichen Times-Korrospondonten über die Schlacht bei Königgrätz.

!

Wehmuth.

um

auf einem Sophn kampirte.



Regiment hat solche Verluste, dass aus zwei Bataillonen eins forrairt ist. In welcher Aufregung ich war, kannst Du denken, und zwar der gemischtesten Art, Freude und

3. Juli

Erst

4.





am

lieh!

i

36 •

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Die Schlacht bei Königgrätz

280 und

die Bivouacs

einer

so

über ein weites Terrain. aber mit dem ersten Sonucnblick kam ein dichter grauen Nebelregen, welcher bis zum Nachmittag anhielt. Der Wind erhob sich und wurde den Soldaten empfindlich kalt, denn sie waren an Schlaf und Nuhrung zu kurz gekommen. Bei Tagesanbruch hatten die Truppen ihre Positionen zum Angriff eingenommen. Din Hauptmasse der Armee war zu Milowitz, einem Dorfe auf dem Wege von Horzitz nach Königgrätz, die 7. Division unter General Fransccky war zu Ccrekwitz auf der Linken und die 4. und 5. Division in den Dörfern Brschischtun und Pschanck auf der Kochten, während General Herwarth v. Bittenfeld mit dem 8. und einem Theile des 7. Armcccorps nach Neu-Bidsehow auf die äusserste Hechte gesaudt wurde, etwa 3 j Stunden von Etwa um 4 Uhr begann die Armee zu avanMilowitz. circn und marschirte langsam das leicht steigende Gelände hinauf, welches von Milowitz nach dem Dorfe Dub führt, Das Getreide lug 1 Stunde weiter gegen Königgrätz hin. Diu nass und vom Regen niedergedrückt auf dem Boden. vorechwiirmenden Tirailleurs kamen behend hindurch, aber dio in geschlossenen Kolonnen folgenden Truppen marschirten mit Mühe über die niedergetretenen Ernten und die Bespannung der Artillerie lmtte tüchtig zu arbeiten, um die Rüder der Geschütze durch den weichen, klebrigen Roden zu schleppen. Um 6 Uhr war die ganze Armee nahe an Dub herangekommen, aber es wurde nicht erlaubt, den Gipfel der Abdachung zu ersteigen, denn der Höhenzug, ,

worauf Dub

steht, hatte alle ihre

fiel

leichten

Hügel steht, etwa $ Stunden von Sadowa.

sonl't

in

Wer

Dub

dem

feuchten

Boden oft gleitend. Am Fus.sc der Höhe augelaugt ertönten Trompeten und indem sio ihre Bewegungen machte)), die Brücke zu gewinnen, schweukten die Schwadronen längs des Flusses herum, als wollten sic das feindliche Feuer herausforderu. Dann crülfuclcn die Österreicher dos Feuer von einer Batterie in einem Felde midist dem Dorfe, wo die Hauptstrasse über die Bistritz gebt, und die Schlacht, von Sadowa begann. Der erste Schuss fiel etwa um 7 £ Uhr. Die Preussische reitende Artillerie unten nahe am Fluss antwortete den Österreichischen Kanonen aber keine Seite feuerte heftig und während einer halben Stunde bestand die Kanonade nur uus einzelne)) Schüssen. Um 7J Uhr erschien der König von Preussen auf dem Schlachtfeld, bald darauf wurde

um

starke halbe Stunde

Terrain wieder jenseit der Bistritz und gegen das Dorf Lipa hin, welches durch seiticu Kirchthunn bemerklich wird, der auf einem

währeud

hinter den Hügeln von

die

ihnen der leichten

Weg

blies bitterlich kalt,

hielten aufs Schönste ihre Linie, obgleich auf

hiuter

den

Wind

Artillerie,

Um

,

dem Dorfe Sadowa überschreitet, eine von Dub. Von Sadowa hebt sieh das

und

wartend, still stand. 7 Uhr warf Prinz Friedrich Karl seine Kavaleric und reitende Artillerie vorwärts. Sie marschirten gegen die Bistritz hinab in leichtem Trabe und

,

Terrain

,

beständig und der

die Infunteric

Bewegungen verdeckt und

der Hügelkette ruhig stehen, als ob Von dem Gipfel weiter gar Nichts vorfiele. Erhöhung, worauf Dub steht, senkt sieh das herunter zu dem Flüsschen Bistritz, welches

1866.



konnten Nichts von den

Gipfel

3. Juli



Truppen sehen, welche hinter dem Gipfel aufmarschirten ja sic konnten glauben, dass von den Preussen höchstens nur die gewöhnlichem Vorposten nahe wären, denn die Kavaleric-Vcdetteu, blieben auf dem welche über Nacht vorgeschoben waren die Österreicher

am

wie die meisten Böhmischen Dörfer aus tannenhölzernen Hütten bestehend, die in Baumgürteu versteckt liegen. Das Schloss Dohalitschka steht etwa in der Mitte des Weges zwischen Dohalitz uud Mokrowaus auf einem Hügel über dem Flusse. Hinter Dohalitz und zwischen diesem Dorfe und der Hcorstrnssc, welche durch Sadowa geht, liegt ein grosses dichtes Gehölz; viele Bäume desselben waren abgehauen bis etwa 10 Fugs über dem Boden uud die abgehauenen Zweige waren zwischen die stehenden Baumstumpfe geflochten, welche dem Flusse am nächsten waren, um das Eindringen in das Gehölz möglichst schwierig zu machen. Auf der offenen Abdachung zwischen Dohalitz uud Dohalitschka schien eine dunkle Linie von einzelnen Büschen hinzulaufen, aber das Teleskop zeigte, dass diess Kunouou waren uud dass diese Batterie allein zwölf Stück enthielt. Linkshin die Bistritz hinauf war dus Terrain otren zwischen den Baumgürteu von Sudowu und den Bäumen, welche um Beuutek wachsen ein Dörfchen, etwa */, Stunden oberhalb Sadowa, welches den rechten Flügel der Österreicher bezeichnet« ausser wo mitten zwischen diesen Dörfern sieh ein breiter Streifen von Tannengehölz auf etwa 20 Minuten erstreckt. Die Luft war trüb und nebelig, der Regen

grossen Truppe erstrecken sieh Der Tag begann allmählich zu

,

i

dio reitende Artillerie durch

andere Feldbattcricn verstärkt

Morgen auf dem Gipfel des Höhenzuges gestanden, Sadowa abwärts liegen sehen mit seinen hölzernen

uud diu Prcussischen Kanonen begannen ihre Granaten schneller in die Österreichischen Reihen 2 u entsenden. Aber

Bauernhäusern zwischen Baumgärten und mehreren Wassermühlen darunter. Aber diese arbeiteten nicht, denn alle Einwohner waren ausgetriebeu worden und die weissen Röcke hie und du zwischen den Hausern waren nicht Kittel Böhmischer Bauen), sondern Österreichische Uniformen. Eine gute Viertelstunde abwärts an der Bistritz steht ein grosses rothcR Ziegelgcbäude mit einem Schornstein, welches wie eine Fabrik aussicht, und hölzerne Gebäude daneben sind unzweifelhaft Magazine; nahe dubei bilden einige hölzerne Hütten, vcrmuthlich die Wohnungen der Arbeiter jener dos Dörfchen Dohalitz. Fabrik Eine halbe Stunde noch woiter abwärts an der Bistritz liegt das Dorf Mokrowaus '),

sobald das Preussische Feuer lebhafter wurde, schienen Österreichische Kanonen wie durch Zauberei auf ullen Punkten

diesen

hätte

,

') In den Berichten filier die Schlacht immer Mekrowann genannt, aber nach allen offiziellen Karten heiaat der Ort Mokrowaua oder MoA. P. krowona.

der Position zu erscheinen ; von jeder Strasse von jedem Dorfe, aus den Baumgürteu von Mokrowaus auf der Prcussischen Rechten bis zu dcu Baumgürteu von Benatek auf ihrer Liukeu blitzten sio auf uud saudten ihre sausenden Granaten, welche mit lautem Knalle platzend ihre Splitter rasselnd zwischen die Kauoncu, Kanoniere, Fuhrwerke und Pferde schleuderten, häufig einen Mann oder ein Pferd tod,

manchmal eine Kanone demontirend, aber immer dun Boden aufwühlend und die Erde den Leuten ius Gesicht werfend. Aber die Österreicher feuerten nicht allein auf die Artillerie, sondern sie warfen ihre Granaten uueh aufwärts gegen Dub und Eine Granate schlug direkt in eine Abtheilung Uhlanen ein, welche in der Nähe de» Königs tend,

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Die Schlacht bei Königgrätz hielt,

wühlte sich

tief in die

Erde, warf eine Säule von

Schlamm etwa 20 Fues hoch empor und

erschlug platzend

vier Glieder der Schwadron.

Sobald

die

Kanonade

begann die Spitze der der

7.

in

der Fronte ernsthaft wurde, das Dorf Bcnatek auf zu bumbardiren. Die Öster-

Division

Österreichischen liechten

erwiderten 8chuss um Schuss und keine Seite gewann oder verlor an Terrain. Auch im Centrum blieb die Die Freusseu bruclitcn Batterie nach Schlacht eich gleich. Batterie ins Gefecht 'und gaben ein entsetzliches Feuer auf die Österreichischen Geschütze, aber diese gaben es zurück und manchmal mit Zinsen, denn die Österreichischen Artillerie-Offiziere kannten ilir Terrain und viele l’ferde wurden Krankenträger wurden hiuabgetödtet oder verwundet. gesandt zu den Batterien und kamen jeden Augenblick zurück mit Verwundeten, welche, unten itn Feuer eilig nothdürftig verbunden, zu betäubt schienen, um grosse Schmerzen reicher

,

,

ebenfalls geuötliigt, etwas zu rotiriren.

dieser

Kanonade hatte

sich ein Thcil der In-

fanterie gegen den Fluss hinunter bewegt,

wo

sie in einer

Ein Senkung des Terrains Deckung gegen das Feuer nahm. Die 8. Division kam links von dem .Strusscudamm heran und formirte unter dem Schutze einer Erhebung des Bodens ihre Kolonnen zum Angriff auf das Dorf Sadowa, während die 3. und 4. Division rechts von der Strasse sich vorAber ein bereiteton, Dohalitz und Mokrowaus zu stürmen. •wenig zuvor, ehe ihre Vorbereitungen vollendet waren, fing das Dorf Benatek auf der Rechten der Österreicher Feuer

und die 7. Division machte einen Anlauf, um sich desselben zu versichern; aber die Österreicher licssen sich durch die nicht vertreiben und hier kam es zum ersten Mal Das 27. Regiment in der Schlacht zum Handgemenge. führte den Angriff und stürmte in die Bnumgürteu des Dorfes, die brennenden Häuser trennten die Kämpfenden, sie gaben

,

Flammen

Salve nach Salve gegen einander durch die Flammen aber die Preussen fanden einen Weg, um die brennenden Häuser herum zu gelangen, und die Feinde im Rücken nehmend zwangen sic dieselben zum Rückzug mit dem Verlust von vielen Gefangenen. Es war 10 Uhr, als Prinz Friedrich Karl den General v. Stülpnagel absundte, um den Angriff auf Sadowa, DohaDie Kolonnen avuncirten litz und Mokrowaus auzuordnen. unter dem Vorgaug von Tirailleurs und erreichten dos Aber von da an mussten Flussufer ohne vielen Verlust. Die Österreichische sie jeden Zoll ihres Weges erkämpfen. Infanterie hielt dos Dorf und die Brücke in Besitz und feuerte auf sie, wie sie hcraukamen. Die Preussen konnten nur langsam avaucircn auf den engen Wegen und gegen die Vertheidigung der Häuser und die Salven fegten durch die Glieder und schienen die Soldaten zu Boden zu missen. ,

Die

281

1866.

,

Allmählich schien die Preussische Kanonade stärker zu werden und die Österreichischen Batterien zwischen Dolialitschka und Dohalitz zogen sich, höher den Berg hinauf zurück aber die Kanonen von Mokrowaus standen noch fest und die Preussen hatten die Bistritz noch nicht überschritten. Aber viele Geschütze wurden jetzt gegen Mokrowaus gewandt und um 1U Uhr wur die dortige Buttcrie

Preussen feuorten viel schneller nls die Österreicher, konnten nicht sehen, um ihr Ziel zu fassen, die

aber sie

3. Juli

,

I

zu fühlen.

Während

am

Häuser, Bäume und der Rauch von dem feindlichen Feuer verdeckten Alles. Gedeckt durch alles diess feuerten dio Österreichischen Jäger blindlings dahin, wo sic deu Feind kommen hörton, und ihre Schüsso wirkten schrecklich in den geschlossenen Gliedern der Preussen. Aber die letzteren verbesserten allmählich ihre Position; wenn auch langsam, durch die Kraft des Muthcs und der Ausdauer drangen sie endlich durch obgleich sic auf jedem Schritt Verluste erlitten und auf einigen Stellen den Boden wirklich mit ihren Gefallenen bedeckten. Dann, um der Infanterie zu helfen, wandte die Preussische Artillerie ihr Feuer ohne die feindlichen Batterien weiter zu beachten, das gegen Dorf und richtete schreckliche Zerstörung unter den Häusern desselben an. Mokrowaus und Dohalitz geund die Granaten fielen schnell riotheu beide in Brand und mit schrecklicher Wirkung uuter die Vcrtheidigcr der brennenden Dörfer. Die Österreichischen Geschütze arbeiteten ebenfalls gegen die augreifeude Infanterie aber zu dieser Zeit war diese bereits dagegen gedeckt durch die dazwischen liegenden Häuser und Bäume. In und um die Dörfer dauerte das Gefecht während beinahe einer Stunde, dann zog sich die Österreichische Infanterie, durch einen Anlauf dor Preussen vertrieben, etwas gegen die Höhe hinauf, in Eine Linie mit ihren Batterien. Das Gehölz über Sadowa wurde tapfer behauptet und das zwischen Sadowa und Benutek, voll von Schützen, hemmte den Fortschritt der 7. Division. Aber General Franseeky, welcher diese Division kommaudirte, war nicht leicht aufzuhalten, er sandte seine Infauteric gegen das Gehölz und wandte seine Artillerie gegen die Österreichischen Batterien; die 7. Division begann ein Feuer gegen das Gehölz, konnte aber damit keinen Eindruck hervorbringen, da der Feind hinter den Bäumen gedeckt war; dann aber ging sie mit dem Bajonnct drauf. Die Österreicher wollten nicht weichen, sondern erwarteten das Handgemenge und in dem Gehölze über Bcnatek wurde einer der heiligsten Kämpfe ausgcfochteu welche jo ein Krieg gesehen hat. Das 27. Preussische Regiment ging mit etwa 3000 Mann und 90 Offizieren hinein und kam auf der anderen Seite heraus mit nur 2 Offizioren und etwa 3- oder 400 Mann auf den Beinen, olle übrigen waren todt oder verwundet. Audi die anderen Regimenter habeu viel gelitten, doch nicht in gleichem Muasso über das Gehölz war genommen. Die Österreichische Linie war nun auf beiden Fiuukon zurückgeschlageu, aber ihr Commaudeur bildete eine neue Schlachtliuie etwas höher an den Hügeln hinauf um Lipn und immer noch das Gehölz behauptend, welches oberhalb Sadowa liegt. Dünn wurde die Preussische Artillerie über die Bistritz gesandt und begann auf die neue Aufstellung der Österreicher zu feuern. Zu derselben Zeit wurde v. Rauch von General Hcrwnrth's Avant -Garde allmählich gegen die Österreichische Linke Vorgehen gesehen, denn sie hatte in Neehanitz, einem Dorfe 2} Stunden abwärts von Sadowa an der Bistritz, eine Brigade von Sächsischen Truppen angetroffen mit einiger Österreichischer Kavalorie, und trieb sie gegen die Position von I.ipa, indem er in solcher Richtung folgte, dass cs schien, als ob er die linke Flauke der Österreicher umgehen würde.

;

I

'

,

Aller

der Österreichische

Commandeur

seine Position zu behaupten

,

seinen

entschlossen,

und schwere Müssen von Iu-

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Die Schlacht bei Königgrätz aiu

282

fuuterie und Kavalerie waren auf dem Gipfel der Hügel zu sehen. Die Prcussischc Infanterie, welche die Dörfer Sndowa und Dohnlitz genommen hatte, wurde nun gegen das Gehölz gesandt, welches über diesen Plätzen läugs der Strasse von Sudowu und Lipa hinläuft sie ging gegen dasselbe vor, aber ihr Feuer hatte keine Wirkung, da die Österreicher hinter den bäumen gedeckt waren; auch feuerte eine ganze batterie vom anderen Ende des Holzes zwischen den bäumen her auf die Preus'seu und mit schrecklicher Wirkung. Aber die Angreifer fochten fort, brachen endlich die Hindernisse des Einganges nieder und gingen daun darauf los. Das Gefecht ging von bäum zu bäum und die Österreicher machten manchen Anlauf, um die verlorene Position des Gehölzes wieder zu gewinnen, aber in diesem Handgemenge wie Kegel vor den starken fielen ihre jungen Soldaten Männern der achten Division; doch sobald dio Yerthcidiger sich etwas zuriiekzogen und ihre Artillerie in die Bäume spielte, litten die Preussen erschrecklich uud etwa halbwegs aufwärts ins Holz kam das Gefecht zum Stehen.

prinzen.

;

Um

diese Zeit

führte

tion zu halten.

schrecklichere Verwundungen.

werden

für den Fall einer Niederlage denn zu einer Zeit schien das Feuern im Sadowaer Gehölz und das der Prcussischen Artillerie auf dem Abhange beinahe, als ob es gegen ,

Die erste Armee war jedenfalls ihrem Vormärsche, wenn nicht wirklich zurückgeschlagen da begannen die Preussischcn Generale ängstlich nach der Linken aufzuschaucn, nach der Ankunft des Kron-

die Bistritz

gehemmt

in ;

zurückginge.

und man

sah

hoffte,

man gegen sie

möchten

Dm

die Österreichische Artillcrio ein

Auch General Herwarth auf der Rechten schien gehemmt zu sein. Der Rauch seiner Geschütze, welcher bis dahin beständig uvancirt hatte, stand für eine Zeit lang stilL Fransecky’s Leute konnten nicht vorgeschickt werden, um das Sadowaer Gehölz anzugreifen, denn sie würden sich ausgesetzt haben, von hinten her beschossen zu werden durch die Artillerie auf der Rechten der Österreichischen Linie vorwärts von Lipn. Alle Artillerie war engngirt, ausser acht Batterien, und diese mussten zurückgehalten

Einige Österreichische Kanonen

gegen die Vorhut der zweiten Armee gerichtet sein; aber um 3 Uhr war noch kein Auzeichen da, dass Preussischo Kolonnen gegen Lipa vorrückten. Die Gcuorule wurden ernstlich besorgt und zogen die Infanterie aus dem Gefechte Kavalerie wurde ebenfalls zusamraungezogen so dass sie bereit war zum Verfolgen der Österreicher oder um deren Verfolgung nufzuhultcn, und der General v. Voigts-Rhetz ging selbst, um nach der zweiten Armee zu sehen, aber er kehrte bald zurück und brachte die Nachricht, dass der Kronprinz seinen Angriff auf Lipa formirc und dass die Kanonen auf der Österreichischen Rechten gegen seine Truppen gefeuert hätten. Dann fasste die erste Armee wieder frischen Muth, das Gehölz von Sadown wurde geuommen und die Batterie dahinter durch dio Jäger erstürmt. 3J Uhr sah man des Kronprinzen Kolonnen sich über den Abhang gegen Lipa bewegen, denn seine Artillcrio hatte die Österreichischen Geschütze zum Schweigen gebracht und General Herwarth drängte aufs Neue vorwärts gegen dio Österreichische Linke. In einer Viertelstunde war des Kronpriuzcu Infanterie bei Lipa .engugirt uud ihr schnelles Gewehrfeuer, rasch vorgehend, zeigte, dass die Österreicher in vollem Rückzuge waren. Die erste Armee ging sofort vor, die Artillerie protzte auf und galoppirte den Abhang hinauf, jede Gelegenheit benutzend um ihre Granaten in die retirironden Bataillone zu werfen. Prinz Friedrich Karl stellte sich selbst an dio Spitze seines Regiments und sprengte über die Brücke von Sadown und die Heerstrasse entlang, gefolgt von seiner ganzen leichten Kavalerie. Als die Höhe des Abhanges von Lipo genommen war, sah man die retirirenden Bataillone der Österreicher durch eine Vertiefung des Terrains laufen, welche sich zwischen den Dörfern Lipa und Strscheschctitz erstreckt, welche« letztere etwa a/| Stunden südlich liegt. Die Prcussischc Artillcrio machte Halt auf der Höhe von Lipa und feuerte mit Granaten, welche mit schrecklicher Priicision über den Köpfen der Flüchtigen explodirteu. Die Kavalerie flog zur Verfolgung, aber der Prinz, nachdem er diese eino kurze Zeit geführt hatte, musste die allgemeine Leitung wieder übernehmen, denn die Österreichischen Batterien hatten auf den Höhen von Strscheschotitz Posto gefasst und gaben ein heftiges Feuer auf die verfolgenden Preussen. Dann ging die Kavalerie vor und griff in kleinen Abtheilungen die Österreichischen Bataillone an, aber diese, obgleich schnell retirircud, wurden ,

glänzendes Feuer aus und um 1 Uhr konnte die ganze Prcussischc Schlachtlinic keinen Boden mehr gewinnen und

musste hart kämpfen, um nur die ein Mal gewonnene PosiEin Mal schien es sogar, als ob sic dieselbe aufgeben würde, da ihre Kanonen durch das Österreichische Feuer demontirt waren, in dem Waldgruude das Zündnadelgewchr keine freie bahn fand und das Infuntcriegefecht ganz gleich stand. I)a schickte Prinz Friedrich Karl die 5. und G. Division vor, diese legten ihre Helme und Tornister ab und rückten an den Fluss vor. Der König war in der Nähe der bistritz und die Truppen jubelten ihm laut zu, als sie in die Schlacht zogen. Sic gingen Uber die Sadowa-Brückc und verschwanden im Walde. Bald verrieth das stärker werdende Gewehrfcuor, dass das Gefecht begonnen hatte, aber die Österreichischen Kanoniere schleuderten Salve auf Salve zwischen sic hinein und sie brachten das Gefecht kaum einige 100 Schritt weiter vorwärts, denn sie fielen selbst zurück und konnten den Feind nicht erNicht nur die Granatsplitter flogen unter sic hin, reichen. Tod und Wunden in ihre Reihen schmetternd, sondern auch die Äste und Splitter der Bäume, zerrissen von den Geschossen, flogen häufig umher und verursachten sogar noch

3. Juli 1866.

die Prcussischc Linke feuern

,

i

und schlugen in manchen Fällen die Kavazurück, welche auch viel von der Österreichischen Arlitt, deren Granaten wiederholt in die Schwadronen einschlngen und Mannschaften und Pferde tödteten. Aber dio nicht gesprengt lerie

tillerie

Österreichischen Batterien wurden von ihrer

Höhe

vertrieben

durch das schwerere Feuer der zahlreicheren Preussischcn Artillerie und dann wurde die Verfolgung wieder fortgesetzt. Einige der Österreicher wandten sich nach Königgrätz, andere nach Pardubitz und auf beiden Wegen wurden Truppen zu ihrer Verfolgung abgesandt. Die Verwundeten, welche am Buden lagen schrieen vor Angst als sie die Kavalerie gegen sieh heransprengen sahen aber Prinz Friedrich Karl sorgte dafür, dass sie umgangen wurden, und hielt sogar ein Mal die Verfolgung auf, um seine Reiter nicht durch ein Stück Kornfeld zu fuhren, in welchem verwundete Öster,

,

,

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Die Schlacht bei Königgrätz reicher Schutz gesucht hatten.

Diese,

als sie die

Uhlanen

hor&ukonunon saheu, glaubten, sie sollten massokrirt werden, und schrieen jammervoll, indem sie weisse Tücher schwenkten als Zeichen der Ergebung, aber sie hatten keine Ursache zur Furcht. Grosse Mengen von Gefangenen wurden gemacht, denn die Verfolgung wurde bis an die Elbe fortgesetzt, uud es war 9 Chr, ehe alles Feuern aufgehört hatte, doch hatte der Hauptkörper der Armee schon um 7 Uhr Halt gemacht. Als die Prinzen zurückkehrten, wurden sie von den Truppen mit lautem Zuruf ltegriisst, aber sie verliesscu die Verfolgung ihrer Feinde sowuhl uls die Uegrüssuug ihrer eigenen siegreichen Truppen, um nach den Vorkehrungen für die Verwundeten zu sehen. Diese lagen in ungeheurer Zahl im Felde, auch die Todtcn liegen dicht, aber Alles, was diese erfordern, wird morgen geschehen. Jede Hütto, die nicht verbrannt ist, liegt voll von Verwuudcton, Österreicher und Preusscn liegeu neben einander, aber die Krankenträger sind noch aus und alle werden nicht vor dem späten Morgen ciugcbrncht sein. Die Schlucht von Köuiggrütz ist eiu grosser Sieg für Die Truppen fochten mit die Prcussische Armee gewesen. dem grössten Heldenmuthe, Stunden lang standen sie in schrecklichem Feuer. Wie man annehmen knnu, sind etwa 1500 Geschütze in Aktion gewesen, wovon 750 Prcussische. Dio Hauptwendung zum Siege gab des Kronprinzen Angriff auf den linken Flügel der Österreicher, aber der Angritf auf die Front wirkte auch wesentlich mit, da, wenn er nicht dauernd unterhalten worden wäre die Österreicher wohl den Flankenangriff hätten Zurückschlagen mögen. Nach der ,

Ansicht der Prcuasischen Generale ist der Rückzug der Österreicher sehr geschickt ausgeführt und ihre Artillerie ausAuf Preussisclier Seite sind gezeichnet bedient gewesen. etwa 250.000 Mann am Kample betliciligt gewesen. Die Österreicher werden beinahe eben so viele in der Schlacht gehabt haben. B.

Bericht des im Österreichischen Hauptquartier befindlichen Times -Korrespondenten über dio Schlacht bei Königgrätz.

Die Soune, welche heute Morgen über einer tapferen, von Vertrauen und Hoffnung in sich uud ihren Führer erfüllten Armee aufging, ist eben blutig-roth uutergegungen hinter derselben Armee, die geschlagen und eulmuthigt Hiebt uud brennende Dörfer hinter sich lasst, deren Gluth den Himmel röthet. Die Schlacht ist vollständig verloren. Ich

schreibe eben in einem Bauernhof, glieder des Stabes rasten, setzen.

Um

7

Uhr

von wo

oröffnoten

wo

die versprengten Mit-

sie ihren

Rückzug

fort-

die Preusscn mit Geschütz-

Die Österreichische Armee war auf feuer die Schlacht. einer Reihe niedriger Hügel zwischen Smirschitz (un der Elbe zwischen Joscplistudt uud Königgrätz) und Neckanitz Bistritz aufgestellt. Sieben Armee-Corps liebst den Sachsen waren auf einem Raume von ungefähr 2 Deutschen Meilen konccntrirt. Der Mittelpunkt, wo FZM. Benedck die meiste Zeit vorweilte, war eiu Hügel, der die Eront rechts und links beherrschte. Gerade duruutcr lag das klein Dorf Lipa, das einen vorspriugenden Winkel bildete, von dem die Flanken nach beiden Seiten zurückgingen. Auf dem liukcn Flügel staude-u die Sachsen, neben ihnen das 10. Corps unter Gablonz; das 3. unter Erzherzog Ernst

an der

am

3.

28 i

Juli 1866.

und das -4. unter Graf Festetics bildeten das Centrum; das 2. uutcr Graf Thun stand auf dem rechten Flügel. Hinter den Sachsen stand als Unterstützung das 8. Corps unter General Weber, in dor Reserve hinter dem Centrum stand das 1. Corps unter Graf Clam-Gallas und das 6. unter Rammiug. Die Reiterei stand rückwärts, um ilire Zeit abzuwartou. Die Schlucht begann, wie gesagt, um 7 Uhr Morgens, um 10 Uhr nahmen der Feldzeugmeister uud sein Stab auf dem erwähnten Hügel oberhalb Lipa Stellung. Die Kanonade war auf der ganzen Linie sehr lebhaft das Interesse des Momentes kouuontrirtc sich in dem Dorfe Lipa, das nach hurtern Kampf in den Händen der Österreicher blieb. Ein uuderus Dorf weiter unten am Hügel und ein Wald jcuscit wurden last den ganzen Tag von den Preusscn besetzt ,

gehalten'.

Um

10 Uhr 25 Minuten zogen zwei Jäger -Bataillone unter lauten Zurufen an uns vorbei zum Angriff. Die tapferen Burschen, sie durften nur, unbekümmert um das feindliche Feuer, darauf losstiirmcu, um Alles vor sieh niederzuwerfen, aber sie rechneten ohne des Feindes Taktik und ohne dos Züudnadclgewehr. Es ist peinlich, das übermoass vou Tapferkeit tadeln zu müssen, aber cs muss hier bemerkt werden, dass in der Regel die Österreichischen Truppen sieh bloss viel

stellten,

Nutzen

wo

sie

im gegebenen Moment mit eben so und dass sie fortwährend

sich decken konnten,

kleinen Deckungen einer vortheilhaften Position missachteten, welche ein wellenförmiger Boden, Gräben u. 8. w. Sie schienen immer nur an den Feind kommen darbieten. die

und mit Bnjounct und Kolben urbeiten zu wollen; daher entstand eiuc uunüthige Verschwendung von Menschenleben, wahrend die Preusscn ihr Feuer wo möglich aus Wäldern, Häusern, Vertiefungen abgnben, so dass es schien, sic seien darauf abgcrichtct, mit ihrem Leben als dem kostbarsten Gut, da» sic ihrem Vaterland bewahren können, sparsam umzugeheo. Ein ltcobachter kann auch die Bemerkung nicht unterdrücken, dass eine Armee in der Defensive sich etwas mehr verschanzen sollte; ein Paar Wageuladungen Spaten hätten dio verursachte Vermehrung des Trains durch eine grössere Schonung von Menschenleben wohl bezahlt. Auch werden mir meine Freunde unter den Österreichischen Offizieren wohl verzeihen, wenn ich sage, dass mehr Häuser hätten mit Schiessscharten versehen, aus dem überall herumliegenden Bauholz Gallerien errichtet und dio verschiedenen Vorsiehtsmuussregeln hätten getroffen werden können, die jeden» Anfänger dor Kriegskundc geläufig sind. Niemand kann je ihre Tapferkeit bozweifcln, werden sic aber uic lernen, dass Vorsicht dor bessere Tlieil der Tapferkeit ist? Um 11 Uhr 10 Minuten drangen Prcussische Verstärkungen aus einem Walde in Schwärmen gegen Lipa zur Unterstützung ihrer dort engugirton Truppen vor. Zwei achtpfiiuder Batterien erölfneten zur Rechten und Linken von dem Standort des Stabes ihr Feuer gegen den Feind mit einiger Wirkung, doch war die Entfernung 3000 Schritt und diu linke Batterie sclilcclit placirt das Vordringen des Fciudcs konnte daher nicht uufgchalten worden, doch blieb Li [ui in den Händen dor Österreicher. Um 11 Uhr 30 Minuten erhielt Fürst Windiseh-Grätz Befehl vorzurücken und sich zum Angriff bereit zu bullen. Zwei Kürassier-Regimenter und ein Regiment Uhlanen ritten in guter Ordnung, fester Haltung und glitzender Pracht, ,

Die Schlacht hei Küniggriitz

284

Flügel gerichtet war.

der

1

und

blieben

für

einen

gegeben. Um 2

schon

,

I

früher der Reserve ent-

12 Batterien

Regimenter der besten Reiterei von der Welt. Um 12 Uhr 15 Minuten stand Lipa in Flammen und ein furchtbares Geschützfeuer wüthetc auf der gauzen Linie. 1000 Kunoncn feuerten von beiden Suiten in das Thal hinab. Diu Kürassiurc in ihren weissen Röcken sossen aber wie Statuen inmitten des Geschützhagcls. Droi RcscrvoBattcrien fuhren nahe bei dem Hauptquartier auf. Bcnedek wandte sich und sagte: „Es soll über keine Batterie mehr Die dichten verfügt werden, ich brauche sie jetzt alle.” Wolken lösten sich in rieselnden Regen auf. Der Fulverdampf lagerte dicht über der ersten Schlachtlinie. Um 1 Uhr 5 Minutcu ritt der Feldherr mit seinem Stab weg um nach der Position zur Rechten zu sehen. Das in Reserve stchendo 6. Corps begriisstc ihn mit der Volkshymno, die Jäger jubelten ihm Hüte schwenkend zu. „Nicht jetzt, wartet bis morgen, meine Kinder”, erwiderte Bcnedek. 2-1

,

Wir kehrten zum

ersten

Standplatz

zurück,

um

erfuhr Benedek, dass die Preussen

Esterhazy verlor ein Pferd unter dem Leibe und bestieg ein Dragonnrpferd Graf Grünno wurde schwer verwundet. Der Schlüssel der Stellung war in der Hand dos Feindes, Bestürzung auf jedem Antlitz. Benedek selbst war der Kaltblütigste. Er ritt weg, um Reserven zur Wiedcrerobemng der Position zu holen; die Kugeln schlugen noch in sein Gefolge und als es zu einem Gehöfte kam das ihm hätte Deckung bieten sollen wurde cs von den darin bereits cingenistcteu Preussen mit einer neuen Salve begriisst. Hier wurde Erzherzog Wilhelm am Kopfe verwundet. die Der Feind brachte zwei Batterien ins Gefecht herbeigeführten Bataillone vermochten Chlum nicht wieder zu uehmen, der Feind warf frische Truppen in die ihm so unvorsichtig gelassene Öffnung und in wenig Miuutcn sah sich die Nordarracc in Frout, Flanke und Rückeu angegriffen. der Prinz

,

Kanonen entsendet waren. Zur

Moment

Kameraden das Signal zum Hcrankommon

Uhr 55 Minuten

hinter ihm ständen, und sprengte sofort mit seinem Stab zur Stelle;

im Mund, dass er keine enter 3 Minuten später 3 Batte-

kritischen

rechts hinter Lipa, hätte nicht sollen unvertheiwerden. Es heisst, cino Preussische Streif* habe os uubosutzt gefunden und durch das Anzünden

gelassen

purtio

,

Hand

Höhe

digt

eines Hauses ihren

— —

mit der Cigarre behren könne, doch sandte rien ub; eine Batterie war nommen worden, so dass 32

Ihr eigener linker Flügel muss daher

sein und der Comman4. Corps kaun für das Überschreiten seiner Instruktionen entschuldigt werden, wenn ich riehtig informirt wordou bin. Wie es aber auch sei, Clilum, ein Dorf auf

deur des

Befehl, das Feld zu rekognosoiron, auf Kavaleric- Division Vorgehen sollte.

erwiderte

Juli 1866.

verhältnissmässig schwach gewesen

tion erschöpfe. 1 Uhr 50 Minuten erhielt der Prinz von Holstein welchem er mit seiner Fünf Minuten später dass das 5. Preussische Armee-Corps auf Meldung, kam die unserer Rechten vordringe. Die Antwort war, das Feld zu halten oder, wenn das unmöglich wäre, den rechten Flügel langsam zuriiekgehen zu lassen. In diesem Moment der Schlacht herrschte noch volle Kaltblütigkeit und Zuversicht. Die Sachsen auf der Linken hielten ihre Stellung fest, die, so gut es in der kurzen Zeit denn der betreffende Genie-Offizier kam erst möglich war, befehligt worden war. Eine Preussische um 9 Uhr an Batterie feuerte über das Hauptquartier hinweg. Die achtpfünder Batterie zur Linken desselben fuhr vor, um die PreUBsen zwischen Lipa und dem Walde in die Flanke zu nehmen wahrend die Batterie zur Rechten ihr Feuer auf die feindlichen Kolonnen fortsetzte. Um 12 Uhr 10 Minuten snndtc Gablenz die Meldung, dass die Munition ihm auszugehen drohe und dass er daher um einige Reserve -Batterien ersuche. Der Foldzeugmeister

3.

,



Um

am

Graf Festetics war schon in der ersten Zeit der Schlacht schwer verwundet worden sein Nachfolger hielt den Moment für gekommen, um einen Schiag zu führen, er rückte vor, das 2. Corps rückte zur Unterstützung nach. Es scheint, dass der Hauptangriff der Preussen gegen unseren linken

welche für die Österreichische Reiterei charakteristisch ist, Wir sahen die drei Regimenter nicht in die Ebene hinab. im Gefecht, obsehon eie gemeinsam mit der übrigen Reiterei den Rückzug deckten und schwere Verluste erlitten, aber Herz musste Einem schwellen, wenn man diese tapferen das Reiter so lange unbeweglich wie Felsen uuter dem heissen Feuer der weit tragenden Froussischen Geschütze im Sattel Unmittelbar duruuf sendete Bcnedek der Arsitzen sah. tillerie Befehl, ihr Feuer mehr zu sparen, da sie die Muni-

das

Corps im Thale in dichten Kolonnen unter Musik und Hochrufen vorrücken zu sehen. Um diese Zeit, 1 Uhr 50 Minuten, ging Alles gut. Die Preussen schienen auf der ganzen Linie im Rückzug. Die Infanterie war kampfbegeistert, die Reiterei noch fast unversehrt und eine starke Geschützreserve im Rücken. 3.

(OokUowwi 4m

,

,

Es

ist

nicht

der wirkliche Vortheil,

zum Vorboten

der eine solche Logo

einer sicheren Katastrophe macht.

Die Mei-

sei, macht einen Dennoch hielt sich die Armee wacker. Die Reiterei ging vor und schwenkte ab wie auf der Parade. Hätte dos Fussvolk Chlum nehmen

nung, dass der Feind auf allon Seiten

furchtbaren moralischen Eindruck.

können, so hätte sieh der Sieg noch auf unsere Seite neigen können. Das sollte aber nicht sein. Regiment nuf Regiment und Batterie um Batterie krönte die Höhen und beschoss

Armee im Rücken

Benedek selbst stürzte eich vergebEr fand den Tod nicht und konnte Aufgabe nicht entziehen, deu Rückzug der Armco zu leiten, der unter schwerem Verlust an Muunsclmft, Geschützen und Munition ausgeführt wurde. Doch wurde nicht Alles verloren, die Gewehre wurden nicht weggeworfen und die Kanonen nicht verlassen, so lange man sie fortsclluffcn konnte. Die bereits auf dem Wege nach den Festungen und Spitälern befindlichen Verwundeten wurden sorgsam fortgebracht, cs gab kein Rauben, keine Zügellosigkeit auf dem Rückzug, und wenn die Regierung ihre Nordarmee wieder ausrüsten kann, so wird diese wiederum bereit sein, der furchtbaren Waffe entgegenzutreten, der sie wich. Um Uhr war die ganze Armee in vollem Rückzug, vom Feinde gedrängt und von der Reiterei und Artillerie gedeckt die noch einige glänzondc Angriffe machten und mehr als dccimirt wurden.

die

,

lich in das ärgste Feuer.

sich der

,

*7. Juli

IW«.)

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Die Bevölkerung der Erde. neuer Versuch, die Zahl der Menschen zu ermitteln,

als

dem

schen Insel-Archipele

Eilt in

ist

kürzlich

erschienenen

Geographischem Jahrbuch

summen,

Bande von Behm’s

1.

gemacht

worden.

die sich dabei hcrausgcstcllt haben, sind folgende:

Europa Asien

.

.

.

Amerika

.

.... .

Die Erde

.

.

nirt

285.000.00b Bewohner, 798.600.000 „ 3.850.000 „ 188.000.000 „ 74.500.000 „ 1.350.000.000 Bewohner.

.

Australien und Polynesien Afrika

aus denen sich diese

Zu- oder

Summen zusammensetzen,

In Europa werden

und

obgleich

füllt in

bekannt

dem

Werth haben

haften

so

,

lässt sich

in Asien.

am

hinsichtlich der Bevölkerungs-Statistik stellt

ist,

haften

steht in Asien darin mit

dafür doch

s.

schlechtesten be-

dagegen fehlen

man

nerzahl ganz und gar und ,

sieht sich auf allerhand vage

man

unter denen

fast willkürlich

wählen mag, donn eine eigentliche Kontrolc giebt ist

daher wohl möglich,

dass

die

für Asien, wie sie ölten angegeben,

cs nicht.

Wäre

Bevölkerungs-Summe

um

100 Millionen oder

für die Bevölkerungs-Statistik ziemlich sicherer Boden.

Ein

Mal handelt es sich hier nur um geringe Summen, die summte Volkszahl des sogenannten fünften Wcluhcils

ge-

noch

nicht

den Betrag,

um

welchen

man

ist,

die Fehler

nicht sehr ins Gewicht.

Insein

bei

so

päischer Staaten.

Wir

zum

halten daher offizielle

,

Ncu-Seeland

Zählungen oder

für die Australischen Kolo-

und die übrigen Englischen Inseln 1866, Hilft VIII.

,

die

gänzliche Unsicherheit in

von Neu-ßuinea und den

würde der wahrscheinliche Fehler Sehr bezeichnend für den

zibar,

für

Neu-Caledouicu, Tahiti, die Marquesas- und Tuamotu-Iuseln Peterraann'« Ocogr. Mitthciluogcn.

nicht

statistik in Afrika ist eine

besser he-

Re-

Werke haupt-

Nutzem gewesen:

der

in der

Bezug auf

östlich

Summe

davon

für den

zu wie da ich ,

Zustand der Bevölkerungs-

Äusserung des Sultans von Zan-

die C'apitaine Guillain berichtet. viel

nicht

Auf dessen

Frage,

Köpfen er die Bevölkerung der Insel Zanzibar

schätze, antwortete der Sultan

einmal weiss,

„Wie könnte

:

wie

ich es wisseu,

viel

Personen in meinem’

nur

in

Hause wohnen?” Wirkliche Zählungen werden

grössten Theil Besitzungen Euro-

doch zuverlässige Schätzungen nien

viel

Num-

fünften Wolttheil nur wenige Tausende betragen.

sind Australien und die

uns Europäern

nennen.

darunter der von

hcrausgegebenc „Samoan

Upolu

Insel

er-

der Abschätzung falleu also

Dann aber

des Grossen Oceans

kennt, bilden sie doch

in

wir müssen

im Allgemeinen

als

gelegenen Insel-Gruppen einschliesslich der Sulomon-Inscln,

von Arabien, Persien und anderen Asiatischen Ländern im Unsicher»

liefern, ja

leisten,

geradezu die Statistiker Polynesiens

die Bevölkerung

mehr von der Wirklichkeit abweicht. Im Vergleich zu Asien ist Australien und Polynesien

reicht

mehr

A. G. Findlay, Directory for the uavigatibn of the Pacific Oc«an. Part II. London 1851. A. G. Findlay, Directory for tlio navigation of tlic South Pacific Occan. 4* edition. London 1863. Capt. S. E. Erskine, Journal of. a cruisc among tlio Ulumk of the Wentern Pacific. London 1853. Capt. A. CUcyne, A description of Island» io the Western Paeiflc Oeean. London 1862. Wilkes, Narrativ, (1 f the United State» «rploring expedition, 1838 to 1842. Philadelphia 1815. Ch. St. Juiiim, Oftlcial report »a Central Polynesia, rrith a gazettecr of Ontrul Polynesia, by Eder. Heere. Sydney 1857. Iler. U. Turner, Xineteen years in Polynesia. London 1861. Her. A. W. Murray, Mission« in Western Polynesia. London 1863. Dr. Gtiliek, Micronesia of the Pacific Oeean (in „Xautical Magazine" 1862).

w. einigermaassen zuverlässige Nachweise der Bewoh-

Schätzungen angewiesen

Es

sächlich von

Europa

Chanate von Turou

die

viel

der Geographie, ausserdem sind uns folgende

höchsten, denn wir

eine Art von Zählung,

für Litudcr wie Arabien, Persien, u.

am

in

ist,

ihrer

au der

sie

porter”, sind daher die wichtigsten Quellen für diesen Theil

Anders vorhült

Hos Türkische Gebiet, dos

Üboreehbarkeit

welche auch für die Topographie des Grossen

mern auf der

un-

doch die Bevölkerungs-

Europa’» ziemlich sicher feststellen.

sich

es

der loichteu

Die zahlreichen Missions -Zeitschriften,

gleichen, iu Russland und besonders in der Türkei zweifel-

Summe

bei

und dem Iuteressc, welches

derselben haben, verhol tnissmüssig sehr

der London Missiouary Society seit 1845 in einzelnen

Zählungen

diese

Theil sogar für die Spani-

genaue Angaben über die Bevölkerung

Lande Zählungen der Be-

j erlern

in

wohner vorgenommen

Abnahme

Oceans fortwährend

Bogen, wir können daher nur die RdsumeS über

7

welche

,

die Missionäre,

ganzen ErdtheiLc hier auszugsweise wiedergeben.

die

sind

kleinen Gemeinden

Hie Aufführung und Begründung der einzelnen Posten,

Jahrbuch

zum

Französische Kolonien,

der Carolinen und Marianen. Dazu kommt, duss auf den meisten Inselgruppen Missionäre statio-

Haupt-

f)ic

Kolonien vorgenommen,

selbst

die

den Europäischen

sogenannten Zählungen

den Türkischen Vasallen -Staaten, namentlich noch in Ägypten, sind nur Schätzungen, deren Zuverlässigkeit man

in

mit Recht

iu Zweifel

zieht.

Aber auch

iu

den Kolonien 37

Die Bevölkerung der Erde.

286 werden

nur die Europäer oder Weiten gezählt, die

fast

Wie

Zahl der Eingcbomen dagegen ermitteln die Behörden selbst in

den Englischen

Wege durch Berechnung nach den

direktem

Es

und dergleichen.

Feuerherden feltes

und Französischen Besitzungen auf

sich

Man

auf die

dieses Gürtels

ist

dehnt sich

fast

dem

Sahara aus,

wo

oder anderen

hüben, sind

am

Theil

Afriku’s

wenn

schüchternsten,

gemacht

vertraut

es darauf

der Bewohner einer Landschaft

So

erklärte es Captain R. Burton für eine Unmöglichkeit,

sich

Zahl

und

ankommt,

anzugeben.

die

Bevölkerung

Th.

wie Livingstone

p.

den Nil-I.ändern so wenig

in Bild- Afrika,

solche Schätzungen vorzu-

zu machen,

ei

Nord - Abessinischon Grenzländer, Missionär Kaufmnnn einige

Kimbunda-Lündcr gethan haben.

für die

Auch

westlichen Zuflüssen

die Volksdichtigkeit

Sofala

der

leben

bei,

bevülkcruugsstutistischc

in

Übersicht

auf Afrika uuszudehnen,

in

bestimmterer Weise Klarheit darübor zu crlangon,

welchen Grundlagen die

in

um auf

nahm 200 Millionen Bewohner

mau

für diesen Erdtheil an,

auf 150 Millionen rodueirt, welche

Summe

hat

auch Konsul

Hutchinson, der seine Forschungen lange Zeit hindurch an der

Westküste

fortsetzte,

für

die

wahrscheinlichste hielt

(„Transactions of the Ethuological Soc. of London”, Vol.

'1861,

p.

327).

Wir kommen

bei

unserer

I,

Summining zu

der Znhl von 188 Millionen und obgleich wir weit untfernt sind,

diesem Resultat

möchte doch

die

Werth haben, gegeben

ist,

ein

grosses Gewicht

gunzc Zusammenstellung

als für

bcizulegen,

in so fern

so

einigen

jeden einzelnen Posten der Nachweis

wie er erlangt wurde, so dass sich

thümer erkennen und Berichtigungen nubringen

leicht Irr-

lassen.

die

östliche

Anschwellung des

Südlich von den Galla-läindcrn,

gegen SUdeu hin

ab, ja in den

eino klägliche Entvölkerung.

gestaltet

1

sich das Verhältnis« in ,

wo.

B.

z.

Natal

in

Dort

du. -Meile. den südlich 162, in

vom

1

0.

Breitengrad abwärts sehr spärlich bewohnt,

namentlich

sinkt

auf 54

dem

,

in

die

Volksdichtigkeit

bis

in

der

nördlich duruu grenzenden

Sogar

am

Kupkolonie

Namaqua-Land

oberen Zumbesi hinauf

Moluwa und Cazcmbc’s Reich bleibt die Bevölkerung Zwar fand sie Livingstone dichter als in der

noch gering. [

aber diese Zahl von mehreren Seiten für zu hoch erklärt und sie

rasch

auf 8 per du. -Meile herab.

geographischen Schriften gleichsam Dietcrici

der

Auch Nubien, Kordofon, Taka und

im Durchschnitt nur 17 Mcuschou auf

Afriku’s

Rahmen zu gewinnen,

eingebürgerten Volkssummen für Afrika beruhen.

längs

Britisch - Kaifrariu sogar 453 Menschen auf 1 tiu.- Meile kommen, aber im Allgemeinen ist doch die ganze Südspitze

welchen später bekannt werdende Schätzungen und Zäh-

lungeu nach und nach eingetragen werden können, und

des Sudan

wioder etwas dichter bewohnt,

ist.

anstossenden Kaffem-Länderu

dass genaue Zahlenangaben für jetzt

wir cs dennoch nicht unterlassen wollten, unscro

so geschah es in der Absicht, einen

Nur der Nordrund,

bilden

man auf

stösHt

Etwas besser

unmöglich und ganz ausser Frage sind.

Wenn

um Runde

Portugiesischen Besitzungen von Mozambique, Znmbesin und

grogsc Erforscher des mittleren Sudan, fügt seinen Sclnitzuu-

gen die Bemerkung

Im Norden

bevölkert.

zwischen der Sunhcli-Küstc und den grossen Sec’n, nimmt

Magyar

Barth,

in

Oasen konccntrirt, umgeben von ungeheuren

Räumen.

stärker bewohnten Gürtels.

Volksstämmc um Wcisseu Nil, Missionär Krapf äquatorialen Ostküste, Ladislaus

sieh

Abessinien sind spärlich bevölkert, erst die Galla -Länder und namentlich die Ncgerlünder um Weisseu Nil und seinen

nigerm nassen zuver-

für

für selche an der

zieht

den Busen von Guinea,

Küstenlundscliuftcn das Gedeihen der Bliithe, zu der sie von

wie dicss Munzinger lur

die

so

ist,

um

Fast alles Land ausserhalb

äusserst schwach

Natur befähigt wären.

uchmon, und nur auf ganz beschränkten Gebieten gelang os Einigen nach langjährigem Aufenthalt, lässige Aufstellungen

China und Indien

durch die ganze Breite des Erdtheils die

Küsten des Mittcliueeres,

84),

in

Asien die Haupt-

in

in

Land im Norden und

doch verhindert der Islam in diesen uin Mal entvölkerten

den Ost - Afrikanischen Ländern zu bilden

in

Ueuglin getraute sich

v.

Wie

alles

sich die Bevölkerung

in einzelnen

menschenleeren

oine Vorstellung von dor Zahl der Familien oder der ganzen

(„Journal of the R. Geogr. Soc. of London”, 1859,

zum Cunenc.

bis

und gcrude diejenigen Europäer, die sich am meisten mit einen

während

,

Afrika ein dicht bewohnter Gürtel

vom Senegal

sicht sich dabei

vagen Andeutungen der Reisenden angewiesen

oft

zusammendrängt

Westen davon nur dünn bevölkert

dem Äquator koncen-

Zahlen ausdrtickcn zu wollen.

im Ganzen das Bild der

doch

sich

stellt

masse der Bevölkerung im Südosten,

den

Unternehmen, die bedeutende Menschenmasse, die sich

in

gering auch die Zuverlässigkeit der absoluten Zahlen

so deutlich

Volksvertheiluug in Afrika heraus.

daher ein verzwei-

ist

besonders in den Ncgerländem nulte trirt,

Steuern,

ist,

in-

Kupkolonie und dom Bctschuoncn-Laud, aber doch „Nichts

im Vergleich zu der, welche dus Lund ernähren köuutc"; Meilen

weit

unbenutzt.

lag

Erst

fruchtbares

Land vollkommen wüst und

am Cunenc und

in

I.obalc

kommt man

wieder zu jener massigen Bevölkerung, die von da durch

Benguelu und Angola, uach dem Äquator hin an Breite zunimmt. Freilich bleibt auch diese vcrhältuissmässig grosse Volksdichtigkeit

(600

bis

1300 auf

1

Uu. -Meile)

immer

noch weit hinter der in den Imgünstigtcreu Ländern Europa’« und Asiens zurück. Amerika ist zu einem beträchtlichen Theil mit Europäischen Kolonien bedeckt, in denen Zählungen mit oben so grosser Sicherheit wie in Europa selbst vorgenommen werden.

In den

Vcroiuigteu

Staaten

wird

ebenfalls

alle

Die Bevölkerung der Erde. 10 Jahre ein Ccnsus ahgchaltcn und wenn in

Mexiko und den lCepubliken des ehemals Spanischen Amerika

Menschen

auch nicht regelmässige Zählungen durchgeführt werden, so

Millionen

kann man doch

zum

deren Einrichtungen den

in diesen Staaten,

Europäischen sich nähern, mit ungleich grösserer Sicherheit

Bewohnerzahl abschätzen

die

Afrikanischen



„Zählungen”

in

denn

mehr

und

den Asiatischen

genügen diese auch

sind

die

offiziellen

sogenannten

don Central- und Süd-Amerikanischen Staa-

— don

ten nicht

in

als

Ucwiss

Ländern.

Schätzungen

Anforderungen der Bevölkerungs-Statistik

keineswegs, sie geben aber ganz brauchbaren Anhalt,

darum vergleichen und zu es sich nur

hundelt,

wenn

Total-Summon mit einander zu

Zudem

addiren.

bieten die Amerikani-

schen Staaten ähnlich wie die Australischen Kolonien und Inselgruppen den Vortheil, das« völkert sind

sic

noch «ehr schwach be-

und daher das Zuviel oder Zuwenig der Ab-

während

cs sich

z.

wenn man

in

stark sind, von

wonnen wurde, zum

dass ausserhalb Europa’«,

und Kolonien

zum

und

lebenden

z. B.,

wo

sie

dem zur Überwachung

der noch in

etwa ‘268.000 Köpfe

ihrer Angelegenheiten

,

dass in keiner

eine Abschätzung möglich wird, betrügt wahrscheinlich

noch nicht 2 Millionen, denn man rechnet gegenwärtig auf circa #» »»

YrnnzueU N*u-Granada Kcuador Peru

«*



n n

.... .... .... .

»*

n

Bulivia Chile . . Argnntininrht Republik Patagonien und Pfluprlund .

>9

.

I» II

Summ«

circa

155.000 unabhängige Indianer, 6.o0» »» w 500.000 II tl 1.770 1.000 7.000

52.400 126.000 200.000 400.000 245.000 10.(88)

»»



oft

n

II

»»

I*

»2

•1

klärt

sich

daraus,

um dass

der Grad

,

Ländern

in

Mexiko

,

den Süd-

,

ihrer Zuverlässigkeit

dass

sich aber

in grossen

endlich

und

und besonders Afrika’« nuoh

Asiens

»» II

II II

I*

II



I*

II

II

wo Zählungen

die Zeit gar nicht abzusehen,

und Urenkel

unsere

werden daher mit

grösserer Sicherheit

dje Zahl

sich

nicht

viel

der Menschen

als

wir

An und

können.

ermitteln

auch wenig Bedeutung und eine

diese Zahl

hut

ist

über die ganze

Enkel

Erde verbreitet sein werden;

approximative Schätzung dürfte schon zur Befriedigung der sehr natürlichen Neugierde,

Zahl

die

wissen, in welchem Verhältnis» die erfolgt,

in

noch

Mitmenschen

seiner

Ungleich wichtiger wäre

zu kennen, ansreichen.

aber dazu

viel weitere

Zunahme die

ist

es,

zu

des Menschen-

Aussicht -selbstver-

zahl;

ist

Ferne gerückt

doch die Wissenschaft

als

zu einer

Bevölkerung selbst dürfen

in

von der Bewegung der

Europa noch »ehr neu.

Keinesfalls

Schätzungen , welche einzelne Geographen und

die

-

40.000 30.000

läj Millionen geringer angab, er die Volkszahl

er-

der Vereinigten

niedrige Zahlen,

vorgenommen

Zeiten

verschiedenen

haben,

dazu benutzt werden, die Zumdunc der Mensehenzahl zu berechnen, beruhten doch diese Schätzungen durchgängig

uuf noch unvollständigerem

auch würde sich nach

zum

Material

ihnen ein

als

die

vorstehende,

nicht» weniger als regel-

mässiges Anwachsen der Menschensumme ergeben. So fanden llüsehing . . Pntiri und Stein Stein und lliimdidmann .

Staaten nach dem Genius von 1850 mit 23 Millionen (1860 bereits 32 Millionen), von Britisch -Nord- Amerika nur die beiden Canadas mit 2$ Millionen (also etwa 1 Mill. zu wenig) ansetzte und fast durchgängig für die MittelTheil nach älteren Schätzungen, annahm.

zu

Statistiker

.774.170 unabhängig» Indianer.

und Süd-Amerikanischen Stuuten sehr

Zustände

politischen

ihnen ubgchultcii werden könnte, so

in

einmaligen genaueren Ermittelung der absoluten Meuschen-

1

II

Ländern die sociulcn und

diesen

päischem Muster

ständlich

II

Die Bcvölkcrungs - Summe für Amerika kann somit für Dass sie Dieteriei 1859 nur zu also

Grossen Occuns

des

wie in China

,

der Berechnung entzieht,

volkreichen

geschlechts

leidlich zuverlässig gelten.

59 Millionen,

Inseln

Ländern zwar Abschätzungen

anderen

in

zuver-

Nord-Amerika

in

Amerikanischen Stuuten, den Türkischen Besitzungen und

für

Fr»nxnsi*fh-Giiyana Xiedcrländiiich-GuyuUA Britisrh-Guyana

uuf den

die

dass

Vasallenstaaten

selbst

Brasilien

Theil

,

in

den Besitzungen

die in

Länder, diu

Europäischer

vorgenommen werden

ist

die Türkei keinen Ccnsus

Weise gezählt wird, nämlich

lässiger

eigends eingerichteten Indian Office, und die Zahl derer, die

Britwch-Nord- Amerika Central »Amerika

wo nur

vornimmt, nur ein kleiner Bruchthoil der Menschen

eich den Behörden so vollständig entziehen

Weise

Unsicherheit

wie die Zahl ge-

weitem grössten Theil aber darin,

bei

gänzlich umgestaltcn müssten, bevor ein Census nach Euro-

Selbst ein Thcil

Indianer wird mitgczählt oder geschätzt,

den Vereinigten Stauten

Diese

ab.

Theil gewiss in der Art begründet,

Bewohner mehr oder weniger auf

die Quadrat-Meile annimmt.

Stämmen lebenden

weicht möglicher

,

Wahrheit

Summe der Weise um viele als

jede irgend Vertrauen verdienende Schätzung fehlt. l)a sich

B. in Afriku

ein Paar

herausstellte

von der

sich

Summe ausraachen kann, gleich um Millionen han-

schätzung keine sehr beträchtliche

delt,

287 1350 Millionen, welche

Die Zahl

Brasilien,

Kolh ')

.

.

.

')....

Dieteriei

.

Handbuch der vergleichenden

irn J.

1

tOOO Millionen,

787

900

1800 1833 1858 1865 Statistik,

872 1288 1220 4.

Aufl.

Kolh nimmt

für Afrik» nur 80 Millionen Bewohner an, wodurch sieb hauptsächlich die. Diilcrenz mit der obigen Zahl der Menschen (1350 Millionen) erklärt;

doch dürfte c* ihm «ebner werden, diese Annahme au begründen.

37

Digitized

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288

Neu -Süd -Wales.

Die Bodengestalt der Kolonie (Mit Kart«,

Wenn man

schon

Lande

uns zu

bei

Kataster- und Goneralstabs-Kartcn

die

a.

werthet werden, indem aus diesen erst ersichtlich wird, in

speziellen

welcher Weise wir

nur selten in der Iland

des Publikums findet, dessen geographische Bedürfnisse meist

von Pcarson bearbeitete Karte.

karten hinausgehen, so dürfen wir uns nicht wundern, dass

um

die Kataster-Karten einer Kolonie, die

fang der Erde von uns entfernt lich

ist,

unbekannt blieben. Sind doch

sichtskarten von Ncu-Süd- Wales

Kenntuiss des Landes

jeweilige

Aufnahmen päischen

,

den halben

uns angelegen

Um-

Aus diesem Werkchen

of tho Coluny of New South Walt«, compiled frora actual mca»urcraint* with the ehain and eircumferontcr, and tecording t» a trigonometrical Snnrey, by T. L. Mitchell, Surveyor General. S 111. 1:640.000. London 1B34. Map of Ihn Küstern Province* of Australia, conatrurted from official and other original doenments etc. by John Arrow. mith. 0 Bl.

Map

1:1.700.000. London 1851, 2. Aufl. i855. that portion nf New South Walt« which Australia anil Victoria 1801.

drei

stimmen aber,

dem,

in

man

was

erkennt

Streifen

bouudtd by Compilcd and

messung deutlich an der Abnahme der

als

zum

Der

von Nou-

erste besteht aus

vom Hochplateau

in

Ebcucu, die

seit

nnd wir sind durch

Sydney

Aufnuhraen

in

zu deu Bergketten in der Nähe der Westgrenze.

Wegbar-

der Publikation

')

Güte der Survovor Gcueral’s

die

Neu - Süd - Wales

South Wales”, wie diese

Karten genannt werden, bringen die ciuzoluon Grafschaften bis

1

-1

Blatt

Darstellung, haben also einen 8 als die

im Mst. von

und

resp. 13

l

:

126.720 zur

Sie sind die eigentliche Grundlage für die Kartographie vou sie

aber jeder Oricutirung durch Grad-

netz oder Positions- Angaben entbehren, so können sie nur

mit Hülfe der genannten

offiziellen

Übersichtskarten

mithin

seiner Bodcngestalt

iu

ver-

Oie Jabreaiahlcn dieser Aufnahmen sind für dio Grafschaften Brisbane, Ourbam und Korthumbcrlasd 1857, für Bathumt, Phillip und Wellington 1861), für AucLland, Beresford, Goutbum, Wallace und Wellc.ley 1S60, für Bligb, Buccleugh und Winyard 1861, fllr Argyle und Buckiand 1862, endlich für Hoxburgh 1863.

Dort wie hier finden wir einen schmalen

Maassstab haben.

Küstenstreifen, dann Tafelland, von laugen Bergketten durch-

zogen

und gegen das Innere des Landes allmählich nach

weiten Ebenen abfallend.

Da»

Mal grösseren

Pearson’sche und Arrowsmith’sche Kurte.

Neu-Süd- Wales, da

gleicht

dass in Süd-Amerika die Natur-Formen einen grossartigeren ,

(counties) auf jo

Diese

der KUsten-

den Ländern an der anderen Seite des Grossen üceans, nur

auf Tafel 13 in verkleinertem Maassstab un-

New

1.

Office

seren Lesern vorzulegon.

Maassstab

verschiedenen Theile mögen genannt werden:

Distrikt; 2. das Tafelland; 3. die Grossen Ebenen.

den Stand gesetzt, diese neuesten Katuster-

Die „County Maps of

dritte

Diese Ebenen

bildend.

erstrecken sich mit weuigen Unterbrechungen westwärts bis .

Auch

S. Br.

zwei Theile getrennt wird.

liegen weite

uud grösste Abtheilung der Kolonie

unbekannt weiss

j

ist.

Daran

Landes längs der Küste.

Küste parallel vou Norden nach Süden

durch dus Thal des Hunter Westlich

Theil von der dichteren Bcsicdcluug und

machung des Landes bedingt

’)

bei der Oberfläche

durch die Kolonie zieht, über ungefähr unter 32°

neueren im

der letztgenannten Karto schritten die Aufnahmen vorwärts

in

Mal eine der

orsten

Deutscher Übersetzung

im Westen ein Hoehpluteau von beträchtlicher

Broite, das sich der

gelassenen Partien. und an der grösseren Fülle des Details, die

wellenförmigen

schliesst sich

mit der älteren die Fortschritte der Landesver-

Vergleich

zum

giebt, in

Im Allgemeinen kann man

gemeinschaftlich

sie

Sydney

einem schmalen, durchschnittlich nur 30 Engl. Meilen breiten



bei jeder

Weise

Siid-Walos drei Thcilo unterscheiden.

:

Alle

in

hier der Abschnitt über

folgen.

drawn uuder tho dircclion of A. G. M'Lcan, Survcyor General, by K. M. Pearson, Snrvayor General'* Office, Sydney. 4 Bl. 1 1.000.000.

habcu, überein,

mog

')

die Bodcngestalt der Kolonie, der

klurer, systematischer

Queensland, South

trefflich gearbei-

gegenwärtigen Kenntuiss entsprechende Gesammtübcrsielit in

sind

folgende

Map of

von

entnahmen.

auf Grund jener Spezial-

Diese Übersichtskarten

oro-

mit

Wcrkchon vom Obcr-Schuiinspcktor Wiikins

teten

es

manchen

namentlich mit einer Reihe

Höhenzahlen zu bereichern, die wir einem

Über-

zu Zeit die

vorluhrteu, seltene Erscheinungen in den Euro-

Kartcnsammlungen.

uatiirlich dio neueste,

Ausserdem Hessen wir

unsere Reduktion

'sein,

graphischcu Details uud

bisher in Europa gänz-

selbst dio grösseren

die von Zeit

dus allgemeine Netz einzutragen

in

sic

Zu diesem Zweck benutzten wir

habcu.

zusammeugezogenen Übersichts-

über die aus jenen

nicht

Tafel 13.)

Tafelland.

— Das

Tafelland giebt den Schlüssel zu

Wie

der physischen Gestaltung des Landes. es

in

einen

nördlichen

dem Folgenden

wird aus

gesagt, zerfällt

und einen südlichen Theil und es klar werden

,

dass

in

der Loge

und den allgemeinen Charakteren beider Theile eine bernerkenswerthe Symmetrie besteht. Dus nördliche Tafelland zieht sich eine Strecke weit nördlich nach es seine grösste

’)

Höhe

erreicht,

By W.

8°, 135 pp.

Queensland hinein, setzt sieh

wo

südwärts bis

of No*- South Wale« phy*ical, industrial, aail Wiikins, ebief inspeetor of national «ehools. Sydney.

The Geography

political.

uud

:

Sydney, Moore, 1863.

Digilized

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Die Bodeugestalt der Kolonie Neu-Süd- Wales. zu den Quellen des Manning-Flus&e»

westlich

Es beginnt durch-

fort.

zum 151. Meridian (östl. v. Gr.) Höhe beträgt 2500 Engl. Fuss,

bi»

durchschnittliche

als

Seine

aus.

289

Länge von Ost- und Südost-Australieu

sich durch die ganze

35 Engl. Meilen von der Küste und dehnt sich

schnittlich

zwischen

Ähnliclikeit

der physischen Gestaltung des

Küsto von Süd - Amerika

Das südliche Tafelland beginnt südlich vom Thal des Hunter sich bis über die Grenze nach Victoria hinein.

beiden Fullen

sich im Allgemeinen

Thoil

Im Ganzen

ist

als die des nördlichen Tafellandes

2200 Engl. Fuss.

über

nicht

wo

uud betrügt durchschnittlich Tafelländer

Heide

einander nähorn, dass

sie sich

haben

sie

Wo

beide einen

steilen,

selbst

abschüssigen

Rand

uud allmählich

sanft faltige

aus,

ist.

Ihre Oberfläche

Formen, hie und da breiten

bietet

mannig-

Seiten

abschüssig,

handen

ist,

Im j

sich weite Hochebenen'

die aber oft von Ilügclrcihcn durchsetzt werden,

wo man

findet

sind

,

Rande»

Ihre

3500 Engl. Fuss, obwohl dere

uud

exponirten

die ganze

Lage

haben

sie

Länge der Tufcllüudor

strenge

Nebenzweige der Ilauptkcttc sind

es,

Namen

Winter.

Menge

einiger

und spitze

läuft

sie

vor-

Gipfel.

längs ihres

jedoch

Erhebung

beträgt

z.

ungefähr

einige Gipfel eiue viel bedeuten-

B. der

erhalten,

Theile

liegt, so hält sieh

der

der Schnee nicht

haben

Kette

ln dieser Hinsicht kann

verschiedene

man

die Grosse

Wasserscheide-Kette in folgender Weise eintheilen:

England-Gebirge,

Diese

und

erreichen,

Verschiedene

2.

Liverpool-Gebirge,

3.

Gebirge,

die

Wasserscheiden der verschiedenen, die Tafelländer entwäs-

1.

7.

New

1.

New

Blue Mountain-

Gebirge, 4. Cullarin-Gebirge, 5. Gouroek-Gebirge,

welche der ObcrÜiicho

der Tafelländer eine so mannigfaltige Form geben

Sandstein die Haupt-

das ganze Jahr über auf diesen Bergen.

und

läuft eine Bergkette,

die nach verschiedenen Richtungen Zweige ubschickt.

Höhe

über dem Meeresspiegel

Die letzteren sind hoch ge-

mit fruchtbarem Boden gesegnete Downs, über wegen ihrer

hohen

In

Ben Lomoud 5000 Fuss, Cupoompctu 4730, während der Kulminations-Punkt, Mount Kosciusko, 7308 F. ') über das Meer sich erhebt. Da die Schneelinie unter dieser Breite nicht tiufer als 8000 Fuss

Bathurst Plains, Goulburu Plains, Yass Plains und Manero

Durch

Küste.

wie man dies» bei den Blue Mountains

hiu,

durchschnittliche

Zu den Ebenen im nördlichen Talelluud gehören die Darling Down», Baruey Downs, Beardy Plains und Byron Auf dem südlichen Tafcllund haben wir die Plains '). oder Brisbane Downs.

der

oben flach und au den

scharfe Kauten

die Hügel sind bald gerundet uud wellig, bald schroff und

legene, sanft gewellte, gut bewässerte, licht bewaldete

Wo sie

aber Trapp in

beiden Tafelländer, bisweilen

sieht.

steil.

Plains

dem

Allgemeinen durchschneidet die Wasserscheide- Kette die

östlichen

und

steile Seite

mehrere wichtige Unterschiede.

zeigt sie

masse der Berge bildet

gegen Osten, während die Abduchung gegen Westen hiu

In

Länge

beide Ketten

Gninit vorherrscht, sind diu Gipfel gerundet, selten in

vorrageade Spitzen auslaufend.

Ferner

auffallend.

Richtung der Grossen Wasser-

die allgemeine

Aussehen und Bau

nuliezu

sie

so wio in ihrem allgemeinen Aussehen.

Meere hüben,

ist

scheide-Kette eine nordsüdliche, parallel

gleichen

und Entfernung vom

dieselbe durchschnittliche Höhe, Breite

die

östli-

Mit wenigen, später auzuführondcu Ab-

Meer zugckchrt. weichungen

den entgegengesetzten Euden höher

sich darin, dass sie an

sind uls da,

nahe un dem Erhebung geringer

liegt

seine

besonders

Nähe der Küste und

haben dem allgemeinen Gesetz gemäss ihre

von Süden nach Norden, sein

dor Kolonie

innerhalb

Südende derselben.

ganz

eine Bergkette durch die ganze

läuft

des Kontinents in nächster

und zieht höchster

ist'

chen Theile» der Kolonie und der an der gegenüberliegenden

aber einige

Theile steigen viel höher au uud erreichen 3700 Engl. Euss.

Es senkt

In diesem Punkt

Hauptwosscrscheidc erstreckt.

6.

Manero-

Muniong-Gebirge. England-Gebirge.

— Diese Abtheilung der Haupt-

sernden Flüsse bilden.

wasaerscheide-Kette beginnt an der Nordgrenze der Kolonio

Du« Bergsystem von Ncu-Süd- Wales ist im Allgemeinen einfach. Es besteht 1. aus der Grossou Wasserscheide -Kette uud ihren Seitenarmen, 2. aus den 3. aus Bergketten im Inuoreu uud -1. aus Küsictikcttcn

uud erstreckt »ich

Die berge.



Charakter und Höhe in

kaun man

und Gruppen. Es rang gleich

hier

bemerkt

so hoch.

werden, dass die Berge dieses Landes zwar keineswegs eine ihrer

Ausdehnung entsprechende Höhe erreichen, aber

merkwürdig

steil

siud.

Die Grosse Wasserscheide-Kette (Great Dividing Chain).

besser

,,

down»’’ nennen.

nach doch

S. Br.

Sie

Höhe zu 3500

Engl. Fuss

Der Kulminations-Punkt

ist

Ben Lontond, 5000 F.

mannigfaltige , wellige Oberflächengestalt des KUatendistrikts. Der dieser Scitenswcige. die Macjtherton- Kette , liegt zwischen den Flussgebieten de# Logsn im Norden und des Clarenee und Kielnnond Sie ist steil uud unzugänglich , daher zur Grenze rwischen zwei Kolonien sehr geeignet. Ihr höchster Gipfel ist Mount Jändsajr, 6700 Kngl. Fuss. die



erste

im Süden.



Maclcay- Kette. Diese Kette trennt die Flussgebiete des Clsreace und Maclegy. Rauh und unwegsam hat sie doch, so viel bekannt, keine

') Mit „pUin" bezeichnet nun in Neu-Sud-Wglc* jede« offene Land ohne Rücksicht auf die Luge, während es in der Geographie einen ebenen Landstrich bedeutet. Die «»genannten „pUin*” »uf dem Tgfel-

mun

variirt

ihre durchschnittliche

Verschiedene Scitenkctten zweigen von o oder auf dem Laude werden verhält» mehr Ehen geschlossen als in den Hauptstädten stets

am

erreichen

sie

tend grösser als die der Weissen und der Kreolen. Die Schuld

kaun,

nissmässig

und Städten.

werden,

alt

100 Jahre erreichen und darüber.

begnügen.

teren Orten

sehr

die

fehlerhaft

müssen wir uns mit folgenden Mitthei-

deren Wahrheit

7,

im Speziellen

sehr

trotz alles Enuittelus die Kesultute

F.

Von 12 Nougebornen

Alter.

sterben ungefähr 5 unter 4 Jahren,

weiblichen Geschlechts unverhcirnlhct blieben. die

I*.

Jahre

4.

noch zu verlieren;

den erwachsenen Personen 395.480 männlichen und 396.435

Da

5,43

Leben zu erhalten, dass aber, sobald diess gelungen, wenig

Von

diesen waren 12.005 Paar verheirathat, so dass also unter

waren und

4,99

Die langjährige Erfaltrung hat darauf bezüglich ergeben,

zur Bevölkerung wie

weiblichen Geschlechts als erwachsene Personen übrig.

Mädchen.

85.480 53.621 46.861 26.580 18.353 14.725 13.022

:

uud je

1,03

1

Knaben.

Yungas oder zwiaeheu dem Meeresspiegel uud 5000 Höhe ist sie wie 1 27 oder 3,70 Prozent.

aus 677.149 Personen

das Verhältniss von

).

Seelen.

Wörth der

der «in* und ausgelaufenen

ltovtflkoniDk'

nach •!« !otx(«n Engl. QMetlen.

das Jahr 1883').

flir

the colonial anil other poascsKions of the United Kingdom, Part X".)

76.177 11.273 293.354 1.753 21.972 5.785 35.348 3.699 11.906 12.591 19.388 102.572 19.106 8.279 184.378

1

.855

22.155

21.112 104.795 19.602 9.215 188.982 267.292

18.760 54.594 12.109 14.470 21.351 32.913 238.427 30.470 10.428 253.947 284.931

6.184 35.474 3.312 12.096 14.4811

266.170

'

«

2(1.090

47.755 69.584 108.489 878.209 90.075 46.869 710.972 1.121.979

'•)

8.76(1

1.072.318 6.686

1.757.633 63.144

8.892.743 28.658

8.820.169 18.415

378.935 574.331 140.416 18.780 59.712 ') 91.619 175.357

2.157.358 2.774.686 664.744 71.708 390.823 284.439 1.380.836

2.602.094 2.882.937 648.670 71.073 404.402 277.637 1.757.092

991.200

8.319.576 14.118.727 2.028.280 157.137 1.713.263 902.940 7.024.674

6.936.839 13.560.296 2.358.817 143.106 888.381 999.511 3.485.405

7.724.594 120.078 9.123

8.643.905 122.201 7.430 738.194 482.522 96.381 682.666 23.616

3.834.772 1.806.881 14.030 1.008.314

34.264.597

28.378.355

952.790 518.278 123.088 757.603 22.482 47.136 17.263 30.163 157.831 143.132

47.051

60.093.783

1.073.760

1.094.593

592

:

Ncu-SUd-Wales

.

Victoria .Süd-Australien

.

West-Australien Queensland Tii'muiui

.

Nen-Sccland

.

.

.

.

,

,

,

.

.

.

.

.

.

Zusammen

Australiache Kolonien

....

Hongkong Labuan

323.437 86.831 383.328 978.000 678.000 26.215 106.259 2.582.070

29

. .

45

.

. . 24.700 Ceylon ,!) 708 Mauritius mit den Seychellen u. üependenron nicht angegeb. . . Natal 104.931 . . Kap der Guten Hoffnung . . 47 St. Helena Goldkürtc (seit 1861 keino Berichte) 468 Sierra Leone



Gambia

.... ....

21

H

Gibraltar

Malta

Ionische Inseln

11

).

115

.

1.04

.

Im Ganzen

')

t

4.447.960

1. 439.050

124.860 ") 3.346 '•) 2.342.098

322.517 156.165 207.096 6.860

153.206.189

Din Zahlen für 1859, ISfiO und 18G2 ». „Geogr. Mitth.” 1862, 158; 1865, S. 270. Census von 1861 , wo nicht ein andere* Jahr besonders an-

S. 158; 1863, S. :

)

gegeben *)

ist.

Areal and Bevölkerung vcrthcilcn sich in folgender Weise:

Unter dem General-Gaur. Bengalen

Oude

....

Central-rrorinren

.

46.870 Engl. QMln. 261.380 „ „ 27.890 „ „ 108.660 „ „

'*)

41.791 '») 6.939 ») 16.643 ") 145.368'*) 237.524

5.392.128 Bewohner, 40.466.690 „ 8.071.075 „ 7 041.480 „



1.242.113

255.493 94.277 203.265 233.824 814.600

nicht angegeben nicht angegeben

611.270 46.409 501.858 121.116

71.365 5.433.807 2.540.605 473.333 2.379.133 110.537

22.322 3.587.234 2.720.098 158.565 2.236.963 24.107

19.325 33.370 163.074 162.233

98.438 83.349 2.047.960 681.769 1.110.377

209.106 175.965 2.622.495 3.087.593 1.232.220

295.853 137.241 2.232.596

61.129.087

23.970.427

128.031.886



Britisch-Burmah Nordwost-Provinren

-

.

Madras

.

.

Bombay

.

.



90.070 Kngl. QMln. 66.380 „ „ 140.917 „ „ 100.406 „ „

ltritixch-Indien 1.O04. 616 Kngl.



2,420.1.31

930.556 131.834.260

1.897.897 Bewohner, 29.624.462 „ 23.180.323 „ 14.794.611 „

QMln. 143.271.210 Bewohner,

Kinheimuehe Staaten Fremde Besitaungen

601.050 „ . 47.849.199 „ „ . 1.254 „ 517.149 „ „ Hinnahme, Ausgabe, Schiffsverkehr, Kinfuhr und Ausfuhr berieten sich auf da« mit dem 30. April 1864 endende Jahr: in dem mit dem

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Notizen. April 1863 endenden Jahr betrugen eie: Einnahmo 45.143.752, Ausgabe 44.053.122 Pfd. 8t., Schilfs verkehr 3. 33». 506 Tonnen, Einfuhr 43.141.351, Ausfuhr 48.970.785 Pfd. 8t 4 121.260 Engl. QMln. und (1865 geechäUt) ) Ober- Cantula hat 1.655.022 Bewohner. Unter- Canail* 210.020 Engl. QMln. und (1665 geachat/t) 1.226.840 Bewohner. Nach dom Consus von 1861 betrug die Bevölkerung beider Cenada* 2.507.657 Seelen. 3 Schätzung ron 1863. Der Crnau« von 1861 ergab 80.857 See) len, darunter 305 Indianer. *) Genaue von 1857. *) Zählung von 1863, ohne dio auf 45.000 bi* 50.000 geschätzten

311

Das Fällen oincs Brasilianischem Urwaldes.

30.

Kingebornen. *) Da« Areal der Vancouver* Insel wird im Cennus-Bericht Ton 1861 auf circa 14.000 Engl. QMln. angegeben. v Sehätaung der Bewohner Europäischen Ursprungs im J. 1863. ) Die Zahl der Kingebornen giebt der Onsu« - Bericht von 1861 auf 18.000 an, Grant (1857) auf 17.000. In Der Onsus von 1801 ergab 11.781. ) Schätxung von 1863. *•) über da* Areal der Britischen West- Indischen Inseln findet man in den offiziellen Publikationen die widersprechendsten Angaben. Vgl. Bchni'n „Geogr. Jahrbuch” 1866, 8. 115. Sorgfältige Berechnungen thäten hier dringend X»th. ,z ) Zählung vom 31. Dezember 1862. ,3 ) Schätxung vom 31. Dezember 1863.

H > Im Jahre 1863.

*

Die Bevölkerungftxahh'n nach Schätzungen vom 31. Dezbr. 1863. Ohne dio auf 15.000 Seelen gcxchitzten Eingebornen. Nach den einzelnen Provinzen zählte man 1863: Farbige. Fremde. Summe der Be wobEngl. W«iwa

3 )

**)

i: )

Provinz««.

ner auf

Bewohner.

QMln.

1

Western 3.820 Korth- Wettern 3.362 Southern 2.147 E»»ton) Northern

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Central

872.662 187.981 315.442 88.412 420.432 321.521

7.U34 471 1.616

4.758 5.427 5.19 t

775 1 . 0)18

S.153

Summe

1

Militär

ToUl-Summe 24.700

14.314

2 .209.626

,s )

Nach den Grafschaften,

Gnfschftften, Distrikte U.

94,64

Enzl.

.

City of Pietenuaritzburg

.

.

County of Durhan Borough of Durban County of KUp River .

l.ndysmith Division

.

Newcastle Division

County of

.

.

2.567

32.010 4.913 5.020 4.313

995 G83

25.000 4.664

25.995 5.347

785 386 964

13.585 15.368

4.100 20.595

37 298

12.800 14.982 3.136 19.575 12.624 11.960

14.534

141.631

156.165

1.291

? i

.

.

.

8.232

,

,

.

482

.

.





.

.

.

) )

Im Jahre 1856. Im Jahre 1851. Auf den einzelnen

?

Inseln zahlte Engl.

Imtln.

l.dSo

.

Summe iy

227 311

Cnrfu . . . Copbalonia . Zante Santa Maura Itbac*

.

Orige P«xo

.

.

Fremde.

.

.

.

Aus der wie

landschaftlichen Beschaffenheit unserer Küstensie sich, versteckt

von Wald und Wasser,

in

endlosen Verzweigungen unterhalb der weit landeinwärts liegenden Gebirgsketten ausbreiten, hat man sich vor Allem den Begriff Feld ganz hinwegzudenken. Hält es doch schwer, das kleinste Stück Land 3 Monate lang vor der Überwuchcrung des allmächtig uuftretenden Pflanzenwuchses zu

Wald war und ist jede Oberfläche, welche die See nicht fortwährend überspült. Wald wird wieder jede Oberfläche iu unglaublich kurzer Zeit. Nach 10 Jahren auf einstigen Kulturen bereits hoher Capocro, Nachwuchs der merkwürdiger Weise zumeist aus prachtvoll blühenden Melastomaccen besteht. Du der nuchgewuchscnc Wald ein abermaliges Niederlegen nicht lohnt und eine Verbesserung des Humus durch animalische Düngstoffe bei fast vollständiger Ermangelung desselben unmöglich ist, muss nothwendig zur Anlegung einer Pflnnzuug immer wiedor an den Urwald gegangen werden, die Jungfrau, welche die Bekanntschaft des Eisens noch nicht gemacht hat. Und ich möchte fast fragen, wer einen grösseren Kraftaufwand nufbietet: der Knecht, welcher mit Pferden und Pflug den ebensten Acker umlegt, oder der so oft mit Unrecht für trüg gescholtene Brasilianer welcher Jahr aus Jahr ein nicht den Muth verliert, das spärliche Erdreich zwischen den voluminösen Stämmen eines halb gelullten und liutb stehen gebliobenen Hochwaldes zu benutzen ? Doch kann nicht gleich zum Beile gegriffen worden. Die ersto Hand wird au den Mato virgetn (forCt vierge) mit der Espada, einem hackenden Säbelmesscr, gelegt. In den geübtesten Händen tanzt und springt dieses Instrument rechts und links, hoch und tief zwischen den grösseren Stämmen herum, löst die Taue und haltenden Fäden des Schlingpflanzennetzes, welches den Wald durchzieht, und wirft so in einem Zustande der Aufregung dessen, der es führt, ein Heer von Kpiphytcn, ein Wirreal von Unterholz nioder. Ingwerartige und nnanasnrtige Standen Begonien , Farnkräuter, Piperacecn, Cyklanthecn, kletternde Aroideen, junge Palmen und aufwachsende Bäumchen, kurz, botanische Schätze aller Art sind unbarmherzig klein zu hacken, zahllogc, meist senkrecht niederhängende Wurzelfädcn oder grossbogige Banken gewaltsam herabzureissen. Erst nucli lungern derartigen Wirthschaften im Inneren dos Waldes wird du» Terrain sichtbar und lassen sich die zu fällendon Stämme, säuberlich abgeputzt zählen. Dus Fällen selbst geschieht in der Höhe, wie cs einem mit der Axt hantircndcu Manne boquem ist. Sich zu bückou. liebt der Brasilianer nicht. Duher in seinen Pflanzungen dio leidigen, 2 Ellen hohen, platzraubendeu Wurzelstöcke. An ein Ansro^en denkt, ja darf wohl hier Niemand als an ein Ding der Unmöglichkeit denken. Der Brasilianer leistet Ausserordentliches mit der Axt. Es ist ein Vergnügen, ihm zuzusehen. Zwölfjährige Knaben machen sich lachend an Stämme von enormem Umfange und bewältigen sie in wenigen Stunden. Der bevorschützen.

steht

,

.

.

.

.

Summe

,

Sutotce der

Bewohner.

73.653 71.667 33.732 20.902

64.974 70.948 39.392 20.842 11.950 14.605 4.986

8.579 719

156 44 116 26

115



11.964 14.720 4.986

1.041

227.697

9.827

237.524

161

.

12.661

12.258

man 1863:

Einheimische.

QMln.

.

anspruchsloser Schilderungen Brasilianischer Wildnis* heruusAls Beispiel geben wir folgenden kleinen Abschnitt.

gegobon. gebiete,

,

1.000

2.000 County of Umvoti • . . } . County of Wocnon Division of ihn Upper Umkomanxi 1.440 Division of the Lower Umkomanxi 1.600

31

29.620

Victoria:

Inanda Division Tugela Division

»»)

0,17

94,«

man 1863. Summe der

Farbige.

Bewohner.

2.390 3.118

i

i

,

77, T»

1.795 3.729 1.746

i

3.774

.

18.« 65.M



Web*.

QMln.

County of Pioterosritibarg

57,71

147,4«

118.158- 2.342.098

Distrikten u. *. w. zählte

W.

S.

18.15S 2.337.665 4.433

272 540 1

M.

255,99

16.751

.206.450 3.176

13.057 1.257

.

974.086 194.049 317.666 89.459 421.980 340.425

94.39U 5.597 608

Untor dem Titel „Au* der Bui von P&ranagua” ») hat der Maler Julius Plntzmann eine kleine Anzahl lebendiger,

340 60 14

')

Leipzig, bei Hinekfeld, 1866.

Preis 10 Sgr.

40*

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Notizen.

312

stehende Sturz wird mit solcher Sicherheit berechnet, dass die Fällenden sich weder verstecken noch zurücktreten. Jedoch kann ciu unvorhergesehener Fall eintreten, wenn versteckte Sipos, Lianen, die Krone des Baumes zurückhalten , welche dann im Fallen eine andere Richtung annimmt oder Aste aus den Nuohbarkroneu mit herunterreisst. Die Holzfäller Ich hörte in 5 Jahren von keinem Unfall. haben ein Sprichwort : Quem de medo corre, de medo morre

iu

!

der oft

liegeu,

den Tod rennt, wer in Noth rennt). Flinker, hurtiger, denn diese nie betrübten Xnturkinder kann Die grössten Bäume arbeiten sehen. zerschmettern- sielt im Falle. Der Wald liegt da, ein unzu-

(in

Dio Orangen und Ihre Vorbroitung.

man kaum Jemanden

Nur der seines Gleichstraküges Gewirre. gewichtes Gewisse darf sich von Zweig zu Zweig, wie von Brücke zu Brücke, hoch über dem darunter liegenden Boden hinwagen. Während die eines Anhaltes bedürftigen Hunde grausame Domen berühren müssen, laufen die Fübsc Gefahr, in noch schrecklichere Bewaffnungen nbzugleiten zwischen grässlich geschrammten und zersplitterten Baumkronen, welche im Hinwclken gigantischen, über einander geworfenen Hirschgeweihen zu gleichen untätigen. Einen erfreulichen Gegensatz zu dieser, der Zerstörung geweihten Unordnung bietet der ringsum blossgelegte, gleichsam int Durchschnitt sielt präsentirende Wald. Znm ersten Mal küsst der Sonnenstrahl die jungfräulichen Reize einer feuchten Schattenwelt; war er es doch gewesen, der der Mauze stumme Sehnsucht über die Erde emporgehoben hatte. War dort Alles schon Vernichtung und unvermeidlicher Tod, so ist hier Alles noch Leiten und Aufbau. Da stehen in herrlichen Exemplaren der Tropen edelste, höcliste, schönste Laubbäunte; auf ihren Gipfeln noch wunderbarste Gärten von oft ganz heterogenen Mauzenelementen , sich übermiithig sonnend, I)a stellt die als hätte ein Zauberer sie da hinauf gesetzt. Jii.aru-l’alme, deren weisser, glatter, schlanker Stamm, von seine sauft sich der kurzen grünen Kohlsäule iilterragt senkenden Wedel gleich mächtigen, schlicht zweiseitswenDu steht die Palme Indigen Straussenfcdent ausbreitet. dnjd, welche dagegen au weit kräftigeren, 2-t Fuss laugen Blattstielen ihre gerndeu Fiedern hahnenfederartig in der senkrechten Ebene entfaltet. Da steht die in schwarzen Stacheln starrende Braja-uvo die gleichfalls bewaffnete kleinere Tucum-Pnlmc, deren Fiedern den Blattstiel mit Unterbrechungen in sich rhythmisch wiederholender Verschiedenheit ihrer Richtungen besetzen und vorzüglichen Hanf lieDa stehen noch kleinere Palmen, die gefiederte Guafern. miova und die uns einzig und ullein gegen den Regen schützende Guuricattna. Doch auch dieser Herrliclikeit, auf der unsere Augen jetzt fast zu lange verweilten, droht uahes Für den dazwischen aufgehäuften Holzstoss Verderben. giebt es kein anderes Schwort als die einäschcmde Kraft der Feuerzungen. Im erst nach Monaten dürren Holze von anfuchenden Winden geschürt, prasselt die I.ohe, rasselnd, funkensprühend knackcrad , flackernd , l>ei einer fast donnernden Heftigkeit des Luftzuges, unter aufrghcro ln Dahome stellt dl« ll> potbew« auf, da*« die Lagunen an der KUit« zwischen Volta und Niger und die ln dieselben fallenden Flüsse ln hydrogmphlachrra Zusammenhang« mit dem Niger ständen , aueh scheint e« ihm kaum zweifelhaft, dass der Old GtUhAr-Flu*« «iften Ann aus dem Niger erhalte. Wir vermögen Indes» nicht, uns ftlr die*# ll>potbe«e zu «rwärm«n.

la Soc.

;

the Nile. Albert Nyanza. Mit



Wie

Reunion pour 1865. 8°, 206 pp. mit 7 statistischen Tafeln. Saint- Denis (Parin, Cballamel) 1865. Drei Monate iu Abvsainien und Gefangenschaft unter Apel, K. H. König Theodora«. »°. Zürich, Meyer, 1866. 12 Sgr. Aucapitaine, Buron H.: Xoliou.« ethnogrephiquea sur les Berbers Touureg*. OUnoirei et Bulletin de la Societe de geogr. de (Jcncve, T. IV, l’ile

,

laricn. 3.

Renseignement« »ur le» murchandUes ä impurter en Abyasinir et dans lrs contrers ufricaitiea du sud de la mer Rouge. Ob* servations sur le commerce de l'Abvasinie et des diverses caatca qui Culture et commerce du coton daus l'Abyssinie rt le Ir pratiqurut. Suudan egyptien. (Annales du commerce cxtericur, Kebruar 1865.) Algerie, Tableau de !a Situation de» etablUsrmcut» frau^ai» dunx 1864. Gouvernement gcnäral de 1* Algerie. 4 6 , 272 pp. .

Abyasinie.

Annuaire de

315

Genüge darauf hing«wl«aen (Jahrg- 1^66. 8. 3K»; I M». Heft III, 8. HO), and liest mau ln dam W«>rke, mit welchen persönlichen Opfern die Reanltat« «rkkmpft wurden, welche Leiden und Gefahren Baker sowohl wie seine muthige, trenn Gattin erduldeten, so schätzt man den Warth der errungenen Kenntnis« um *o höher. Mehr ehrenvoll Ist dabei die unsprucluloae Darsteiluog, denn so sehr *lch Baker bewuMt lat, welch’ glänzenden Dienst er der Geographie geleistet hat, so tritt ar doch bescheiden hinter 8pekc zurück, dessen Werk er fortfllbrte und dem er stets voll« Gerechtigkeit widerfahren Seinem lässt. wiederholten Auaeprach noch Ut «Irr Ukerewe-S«« die ferner und höher gelegene (Quelle de» Nil, «Ährend der von Ihm besuchte Lots Nzig« da* letzte Sammelbecken bildet, nun dem der Weine KIum «chllmallrh seinen Lauf nach Norden Antritt.

Tamajunco*«, Kray A. Deacripeion de Im miaio nn», a! cargo d»l colcgio do nuestra Sonora de loa Angeli» de la rillt de Tanja. 4°, 60 pp. Buenos Aires 1836. C ». YoilUnt, Ad.: Apuntes estodiatico» j mcrcantilea «obre la rcpüblica del Uruguay. Correapoudiente» al ano 1862. 4°, 20 pp. Montevideo 1863.

nun

herfeiten wird.

Canarias, Dicrionarto estadittico • adminSatrativo dr las Isias Obre rscritu por D. Pedro dr Olire, ofticial de In secretaria de iu Junta general de Kstadiittica. 4°, 1264 pp. Barcelona (Madrid, Duran) 1865. 70 r. Coscntino, de L' Algerie en 1865. Coup d'oeil d’un cnlonisateur. 8°, 226 pp. Pari«, Challume), 1865. 4 fr. Davia, N. Wanderungen durch Romen- Städte auf NumidUchcxn und Karthagischem Gebiete. Aus dem Englischen. 8°. Leipzig, Dvk, 1865. :

J

Desor, K. »

.

Aus Sahara und

baden, Kreide!, 1865.

Atlas.

Vier Briefe an

J. Licbig.

2 Thlr. Wies-

8°.

{

Thlr.

Literatur.

316 Dinome, Abbe. Le Bunin

du Fleuve Blanc.

b»lgofbgt und azeh unter dem Text dnden »ich hkuAg Citate. dennoch ochien ooa die Literatur an einzelnen Steilem nicht ganz aaireichend benutzt oder doch aogefUlirt zu >«»ln. Z. B. heisst e» auf 8»i(» io : *.S«. weit unsere Nach« richten reichon, acheint ea mehr als wahracbelnllcli, «lass der Weiasc Klus* dar M Han|X« dort am, so wie d'ireh ••rneute Antlrengungen der Britl* vchon Uexleruntt, jftnan «nUetzlichcn Zuständen nach and nach ein Ende gemifht wUrdc. DIeac wür# der schönst«, woim auch «r«t auf t'mwegcn erisngto Erfolg der Uvlngttonc'sehen Expedition. Was Ihr« gc*>graphiv;hi;u Erfolg« bi* trltTt, »o »Ind »ie *rb*»n während Ihn?* Verlaufes groiitenthoilc hokannt gsworddn. Zwar i>e5r:hen »I« nicht an die glunceoden, Uhorratchendcn Rosultate der früheren Rclsu do» gro-taeu Süd-Afrikanlachan Entdecker*, aber sie gehören unbedingt zu den bodcutculitoa dra letzten Deoennlum*. I>v*r Nachwei» dea ZusamBienlutTig« z-*j»ehcn dem Zambmt and dem Llatnbai als »rinom Oborlauf ward« so vollständig geliefert, daas selbst etn Cooley daran glauben muss, oh* wohl er Ihn fUr ganz mimdgüch erklärt«; dl« MoHloatunia-Fülle, das Wunder Afrika'» und wobi der grotxartlgstc Wa*»crf.»ll der Knie, wurden genauer, von v«r4chlodetivn Seiten ausgenommen, abgeblldet nnd brachriebcn. Ihr« hikhtt luterotaantc An*lcht bildet da* Frontispiz* des Buches; die Kebrabaia* Katarakten oberhalb Tete wurden uutanuieht and In ihnen ein wohl uoüberwind* liehe» UiudemlHi flir dl« SohirtlxukcR da« Zznibcvi gefunden der gross» Hinnen** **• Nyosza, der nur der ExDtenz nach durch Ausaageo von Kingchoraen Ivckaunt war, wurde entdeckt und fast »einer ganzen Länge nach befahren; sein Autduss Sohlre wurde lu allen 'nieilcn gründlich erforscht und sein kleiner Karhbarsee Sehirwa. dessen Existenz sogar unh^kannt gobll«bnu war, bCtwht Endlich hat di» Expedition auch n «t»IU, dl« letzteren na trockenem und feuchtem Tttermumeter !• Mal täglich im Hafen von Ma»*uua, itn Britischen KnatuUt datelhst und ln M'kullu bei Sfastaaa. a

ln

Miani: Le apcdixSoni alle origini del Xilo. 8°. Venezia 1865. Mitterrutzner, Dr. J. C. Di« Dinka-Sprache in LYntral- Afrika. Kurze Grammatik, Text und Wörterbuch. 8°, 3'22 SS. Brixcn, Theol. Vor:

3

lagy-Auitalt, 1866.

fl.

40

kr. Ö.

W.

Not« aur le pay* des Khoumira. (Bulletin de la Soc. de gAogr. de Paris, Novbr. 1865, pp. 516—521.) Karze Angaben über GcwÄ**»r, WMMcr, Mineralien uni Bewohner .!< * Tlieilc»

Moulin

:

von Tun]», wefcher der Algerischen Grenr» zuoüehst am MittelländiaRhcm Meara xwlacbon Kap Galllno und PuntraNcra liegt and ein« vollständig«! Unabhängigkeit bewahrt huL

Oliver, Liout. : Madng&acar and the Malagasy, with »kctchea in the prottncea of Taraatavc, Bctanimcna and Aukova. 8 A , 128 pp. London, Dajr, 1866. 42 Pichard: I.a Gambie. Mit 1 Karto. (Revue marilime ot coloniale, Juni 1865, pp. 225—260.) Der Vertaner i*t Frnuzöslacher Vicekonsul in Balhorn! und sitlu AufMatz Im Wesentlichen «in Kon»aUt»*B«rteht über Produkte Handel und Schifffahrt. enthält er kurze Notizen Über dl« Bawobner, ihr« Sitten o. «. w., Politik und Verwaltung. Die Kurte xfellt d«n un* ttbftr «laa Klima, Mlstfonea tertten Lauf de« CiatthU io grauem .MmuUb dar. ,

Dzneben

.

41

318

Literatur.

Primaudaie, Eli« de

la:

Le

navigation, guographic compareo. Voyagrs» Juli 1865, pp. 5 69,



,

mehrwöcheatliches Fieber bUaaco. Von Mafamma wollte er über Faxogl nach Chart um relie». Senegambie. Expedition du Rip. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, April 1866, pp. 850 867.)

Commerco, de la Tripolitainu. Mit 1 Kart*. (Nouv. Annalc« dus

littoral

August pp. 141—222, September



pp. 279—323.) FUissIgo und umfsngT«lehe Arbeit Uber die alte und Mittelalterliche Geogrsphto de» TripoHtsnlscheo Uferinndu* mit Bezug auf seine heutige Beschsffenbclt. Die Karte reprodurirt die Darstellung der Seekarten aus der Zelt von 131H bis 1MI.

Die Routenkarte die dem Bericht Ober dlo militärische Expedition der Franzostu von G*»r^e durch Baol, Sin und Sslnm nach Rip oder Badlbu am heilffgt, ist nicht ohne Werth fUr dl« Karte von SenegambSen. L'Kgypte, la Baase Nubie et le Sinai. Relation d'aprea lea r.oto» tenurs pendant le voysgo que S. A. H. Magr. le duc de ,

Gambia (1M6)

Stacquez, Dr.

Rasch, 0.: Nach den Oasen von Silur, in der grossen Wüste Sahara. Ein Reixebuch durch Algerien. 8°. Berlin, Vogel, 1866. 1^ Tlilr. Ricard: Le Senegal, utude intime. 8°, 431 pp. Paris, Challamel, 1865. .

*

3J

Brabant fit dana ccs contr^es en 1862 et 1863. 8°, 400 pp. U£go 1865. 2| Thlr. Stein und Hürachrlmann'* Handbuch der Geographie und Statistik. 7. Auft. von Prof. Dr. J. E. Wappaus. 2. Bd. 1. Nachtrag. Nachträge uud Ergänzungen zu Afrika. N on Dr. Otto DcliUch. 8°, SS. 357 18 Sgr. bi» 500.) Leipzig, llinrichs, 1866. Gamprechtls Bearbeitung von Afrika In der neuen Auflage de* Stein und IfSrachclmann'schcn Handbuches datirt vom Jahre tä53 and ist daher In fast

fr.

Mission Lifo amoog the Zulu-Kahrs. Memorials of Henriette Itobcrtsou, i*ife of the Bot. R. Robertson. 8°, 396 pp. mit Karte. Cambridge, Peighton, Bell & Co., 1866. 7J s. (Zeitschrift für AllRohlfs, Neueste Nachrichten v«»n Herrn , gemeine Erdkunde, November 1865, SS. 353- 357.) Diese wahrend seines letzten Aufenthaltes in Ilhadamr* (Juni bla August ISfS) geschriebenen Briefe an Dr. H. Barth enthalten h.iapt»irLli

Rohlfs, G. Account of a jouraey acro»x the Atlas Mountains and through the Oase* Tuat and Tidikelt to Tripoli, by way of Gltadame», in the vear 1864. (Procofdings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. IX, No. VI, pp. 312—314.) :

Reis« von Berber in Nubien nach —* , (Daa Ausland 1866, Nr. 14, SS. 331—334.)

Kurzer vorläufiger Bericht Über die Relie, deren au«ihbrliche Be«cbrelhung die wGeotft. MitiV».** rtfwUMli haben. J. du: Texte» gfographiques du tumple d'Edfou (Haute- Kgyjite).

36 pp. ct2

p).

Pari», Didier, 1865. (Kxtruit de la

Meer.

Namen lässt sich srkennsn, data der anonyme verfolgte, die kurz nach Ihm v. IlcogHn sloschlug nGongr. MltthelL” 1W6, S. 106 und Tafel 9), seine Aufzeichnungen tragen Nichts zur näheren Kenntnis* derselben bei. Thornton, R.: Note« on a jouraey to Kilinta-ndjaro, made in Company of the Baron von der Decken. (Journal of the 11. Gcokt. Soc. of Trotz der Entstellung der

Revue sreheo-

Verfuhr dltNlb« Route

logique.)

(*.

Ruxton, Commandor W.

F.: Report on rariou» river« on the Wext coaat of Africa. (Proccedings of the K. Geogr. Soe. of London, Vol. X,

No. II, pp. 66 — 69.) NotUen Uber df« KlUste der



XXXV, 1865, pp. 15 21.) Au« dem Tagebuch de« verstorbenen Geologe» Thornton dar bekanntlich RcU« von der Deeken'» nach dem Kilimandscharo Im Jahre la£l not-

I/n*-KQ*tc von MelUrorl nördlich und Uber den Jetzigen Stand de» Sklavenhandel» daxclbat. Ruxton glaubt beitlmcnt, dass der hohe Kukulitimh-Bvrg gegenüber den Lwlnieln mit seinem kegelförmigen Krater, der LU* ollen noch raueben soll, der Wendepunkt von Mnnno's K«Mw war. *.Dio mir gegebene Beschreibung des LmiiiUs von Jtba bis lom Mcllacori. wie es vor :w Jahren war. schien in wundorhsrer Welse mit llanno's Bericht flbotlDMttifDDMti; mein Beruht* rsiattrr gebrauchte fa»t dieselbe» Worte und bOtcltfieh die grotsen Ib-erden von Pavianen fn dem Lande. Sowohl llavOlkcruug als Anbau scheinen währen«! de« letzten halben Jahrhunderts hier llberall abgmoiowen zu haben.’*

Sagot, Dr.

am Kothen

Suakin

X

Rouge, 8°,

:

,

die erste

machte.

hier «In kurzer Bericht ausgexogen.

Ist

der für Deutsche Leser alrhta

Neues bietet, nnmentUch keine gcologlichen Notizen enthalt Vullon. Capit. A. Leltru ä M. d’Avezac. (Bulletin do lu Soc. de glogr. du Paria, Mai 1865, pp. 476 482.) :

Vorläufiger Berirht tlhur eine mlUtiriueh* Exkursion In das Gebiet der Serer-

Nnn zwlNchen Portudal, Poat und Thlcs in Senegambie». Vimcpcati, C.: L'iathmo de Suez. 8°. 353 pp. Paria, Gaitlct, 1865.

Observation« sur les lies Conane» et aur leurs culturca. (Journal de la Societu imperiale ct cenlrulc d’horlicuUurt, XI, 1865, :

Karton.

pp. 225—233.) Sala, G. A.: Trip to Barbary by a roundabout route. 8°, 398 pp. London, Tinslcy, 1865. 15 s. Sapeto, G. I/ltaliu ed il Canalc di Suez. Opcrctta popolare. 8° mit Genua und Florenz 1865. 1 Karte des Isthmus. 2 lirc. Scherer, H.: Reize in Egypten, ln Briefen au Freunde. 8°. Frankfurt

Africa, North coaat, Cape Carbon U» Fratelli Rucks, Lieut. Bürard 1836. London, Hydrographie Office, 1866. (Nr. 251.) 1$ s. Bcn-Ghazi, grav6 par J. QeirendSrftr. Poris, impr. Lcmercicr, 1866. Betsellor, E.: Carto du surricu poxtal du l'Alg6rie. Alt;ur, Tixsier, t865. Figari-bey: Ktudea geogruphique« ot gcologiquca de UEgypte, de la Pcninsule de PArmbie Pötrte ot de la Palostine. 6 fonilles. Grate par Avril frurus. Pari», impr. ebromul. Janaou, 1866. Germain: Plan de Tamntave , cMc est de Madagasmr. (Nr. 2098.)

:

a. M., Winter, 1866. j Thlr. Flora der Soturba nu der Kubischen Küste. 8°, 24 SS. (Besonderer Abdruck au« den Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, 1865.) Schweinfurth, Dr. G. Ausflüge um Ko%»£r. (Verhandlungen der K. K. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, 1865.) Schweinfurth, Dr. G.. Reise von Suakin nach Kaxsala, April 1865. Reite von Ka&sala nach Gedärif, Mai 1865. Reise von Gedürif nach Matammn. Mit 1 Karte, Profilxeichnungen u. ». w. (Zeitschrift fUr Allgetu. Erdkunde, November 1865, SS. 305- 323, Dezember SS. 385 bis 427.)

Schweinfurth, Dr. G.

:

Dupiit de la marine,

Germain: Plan de

:

Döpüt de



Ab-gesehen vorn botanischen Inbslt sind die»« Berichte such Io topographischer lllmicht von lutere***’. Bei KonUruktion »ein*? Kante von Suakin nach Kwu!» :.el der letztere Punkt nur I Stunde nordwestlich von der durch Kinr.elbsch bestimmten Position . dJo Knute eignet «kh daher xur Berichtigung der hitherigen Karten, die gerade z»ri«chcn Suakin und Kanaix Immer noch manch« Zweifel aufkommen llwteii. Dr. £etivc4nfurtli bwsuebte dabei die christliche Grkberstadt Matnün und beschreibt ste ausführlich, an wie er auch Abbildungen mehrerer Grabdenkmäler und außerdem eine Anzahl Gebfrg»an»ichtcn sieht. Auf der Routenkarte deutet er an, da* der Gasch der obere Lauf de« Chor -r In den bei Tokar in* Rothe Meer fallenden Barka J.ang86 1089 ; Nr. 47, SS. 1111—1116.) Der Verfasser spricht sehr gelehrt bringt aber nichts Nenn«n.sw«rtbos vor, was nun nicht schon wiLtvte. uiul tappt oft edeuteud steiler als die übrigen.

masse

und

F.

Dieser schmale Theil

breit.

80

hinab,

nehmen, wie schwierig

bis

un der Ost-

begiuut,

Fall

ist

Hohe Gebirgsketten

an den Fall zu gelangen, muss man bald un halsbrcchuudcu

ja sie wer-

steil,

den Hasensprung

nur denken kann.

sich

bcidcu Seiten des Flusses und parallel mit demselben.

und da

Die Ufer des Flusses

gefasst hat.

um

„Die Gegend

man

dor Hasensprung

beginnt, liegt eine öde Fclsoniuscl, auf welcher hie eine junge Fichte

Nebeln.

grossen

schon oberhalb des Falles

Dort,

335

Wellen dahin stürzende Wussermasse mit ihren gleichsam

bei

hatte.

aus

entwickelt

völlig

Landscebockcn heraus und

die

,

den Njätsojokk und den durch den Sokkajaur

tcro

bei

dem

Eisenberge Ruotivare fliessenden Stantarjokk aufnimmt, nun

verändert i

sich die Scene; in die

überall

grosse Wassermosson hoch

werden

Luft geschleudert und hohe Wolkonsüulcn von Schaum

schweben über dem Ganzen Undurchsichtigkeit

wird von dom

iiu

bisweilen

;

verdichtet.

Wege

sind

diese

bis

zur

Der weiss kochende Gischt

stehenden Felsen gezwungen,

wärts auszuweicheu, und begegnet

seit-

dem schmaleren Stromarm,

der von der anderen Seite der Fclseninsel kommt, nachdem er sich zuvor senkrecht herabgestürzt hat.

Darauf

eilt

der

Fellokk heisst, dann don durch den See Tntajaur

flies senden

aufnimmt und sich bei der Kapelle Qvikkjokk 33' N. Br.) mit dem Tarrejokk vereinigt, um

Njakak

(66® 56'

sich gleich darauf in

don herrlichen Landsee Saggat (957 F.

hoch) zu ergiessen.

Dieser Landsee so wie die ganze

gegend von Qvikkjokk bildcu ein ungemein thal,

welches umgeben

ist

Um-

liebliches Gebirgs-

von einer bedeutenden, von dem

Hochgebirge getrennten Üebirgsgruppo

,

welcher recht

zu

siedende Strom lärmend und tobend iu seiner engen Rinne

bedeutende

Höhen, wie Vallispikeu (4300

weiter uud

(4383

Staika (5177,5 F.), Kurvck, Tjoultupuult, Sta-

bildet

eine



(Schwedische) Meile lange zu-

Von dem 120

sammenhängende Reihe von Wasserfällen. bis

150

F.

hohen Felsenufer erblickt mau

in

der Tiefe

F.),

tjatjokk,

Sökkokk (3000

Ruotivare ,

Skewon

Nichts als Rauch und Schaum, dessen blendend weisse Farbe

allen

Reisenden

merklich gegen die schwarz glänzenden Felsenwände absticht.

tigen

Baumwuchs

„Nur au einigen Punkten, uud auch Lebensgefahr, kann leichtesteu

ist

ergreifendsten

man an

dicss gerade dort möglich, ist,

Theiles des Falles.

nämlich

hier

nicht

ohne

das Wasser hinabkommen.

gleich

wo

unterhalb

die Scene

Am am

des obersten

Hier sieht man auf der einen Seite den

schön dunkelgrünen,

mit

betäubendem Donner senkrecht

herabstürzenden Strahl und auf der anderen die

in

der ab-

schüssigen Rinne mit der eiligsten Fahrt und in ungeheuren

F.),

Silkpakvare

,

wird

und

F.),

Kaskajvo

Kabbln Tuodar, Porte Tuodar, u.

a.

dieses Gcbirgsthal

seinen

m.,

gehören.

Von

mit seinem kräf-

ausgezeichnet

reichen

und

saftigen Grasmutten als ein

ungemein herrliches geschildert;

der Norweger Stockfleth,

dor

Lappen,

diese

setzt

Apostel

der

Gegend über die wegen

Norwegischen ihrer Natur-

schönheit berühmten bei Alton, I’ettersson sagt aber:

Schade des

,

dass

Sommers

muss.”



man

dieses Lappländische Paradies

so zu sagen durch eine Hölle von

Mit

dem Baggat

Meileu lauge Reihe

„Nur

während

Mücken sehen

beginnt die etwa 15 Deutsche

von Landsee’u, die dieser Fluss hier 48*

Die Luleä-Elf, Kanalanlagen und Kisenbahnbautcn in Lappland.

336

nämlich unterhalb des Saggat der Tjamotis (937,7

bildet,

Skulka (935

deutendsten

das nordwestliche Eude des Tjamotis

in

:

bedeutende Flüsse

kommt uud den

von dem See Lctsit 2.

nämlich

fallen,

1.

Rupaädno

und

ergiesst,

3.

der Abfluss des Nautijaur,

und der Adurajokk

— lu

den uörd-

fällt

wo

trägt,

An

Stajnasjaur.

der Südseite des Purkijaur müudet die be-

deutende Pertelf, entspringend

Juognajaur durchströmend,

uud

Karats

aur,

stehen

den

rechts

aber damals

Nuustajokk, Abfluss des Naustajaur, uud links den die See'n

jetzt



Von

dem sie

dort ab,"

Vajkijaur

keine

auch der in

wo

indem

Höhe von 222 Fuss

benden S-förmigen Wasserfall

und der

vereinigte Fluss

Porse-Forss Storbacken,

Wenn

ist

jetloch

die absolute

wären, vielmehr

mehr

ist

haben,

und die

tlu-ils

doch

sie dio

ist

des Flusses noch 157,844 F.

Gegenden

der Fluss-

Hauptstadt des Läns

1

5 Schwedische oder

in

daraus noch

ist,

senden weckt,

ungemein

reich

am

ist, ist

u.

(a.

In Betreff des erstcren

„Was

0.):

bei der

Reise

welcher vielleicht der grösste

meisten die lebhafte Freude des Rei-

duss die

Vegetation

an

und im Hochsommer das

Ufern Grün d«-r

seinen helle

Laubhölzer eine höchst angenehme Abwechselung mit der

grösserer und kleinerer Landsee’n vor-

dunkleren Farbe der

Nadelwälder darbiotet.

Wer möchte

wohl glauben, duss die Bewohner der grösseren Dörfer j

zahlreichen Nebenflüssen in diesem Unterlaufe er-

wälinen

wir

uur

rechts

die

Görjcä,

die

Bodtrüskü

mit

Qvarna und links die bedeutende Svartlü-Elf, im oberen Laufe, bis an den See Lakaträsk, Foltisjokk genannt.

Von

«Storbacken

ist

der Fluss

2J

Grenze zwischen

den

eigentlichen

zu der Landschaft Westerbotten,

wo

er die

Luppmarkcn und dem

dem Küstenlande,

gehö-

renden Theil des Läns Norrbotton überschreitet, nur ein Gefälle

von 5,944 F.

schnellen

von etwa

hat.

Nun

aber

bei Edefors (Edeforssar) ,

%

kommen

welche

in

die «Strom-

einer

j

Länge

Schwedischen Meile eine Fallhöhe von "6,005 F.



um bücken. Unbyn, Säfvasta, Svartby und Boden welche in dem sogenannten Küstcnlundc liegen, uuumchr ausschliesslich von dem AckerGiiddvik, Bolinge,

Sönderbyn, Afvu,



I,

,

bau leben und von den Frostnächten (im August)

Schwedische Meilen

abwärts schiffbar, indem er auf dieser Strecke,

zu

Landes eine grosse Mougo reicher,

sagt Pettcrsson

Schweden

Schifffahrt

dahin fruchtbar sind und theils

bis

den grossen Fluss aufwärts,

handen, welche Flüsse und Bäche in den Hauptstrom senden,

Von den

wo

bereits

erwähnten Hindernisse zu bcsiegeu,

die beiden

die inneren Gegondelt des

Umstandes

zu beiden Seiten längs des gunzen Laufes

Menge

Jetzt

verlegte.

unerschöpflicher Erzlager enthalten.

dem Gute

bei

man

Die

,

ungünstig, daher man

Fluss wenigstens bis «Storbacken, etwa

da

toj

darf

als

an ihren jetzigen Ort, eine Landspitze an

eröffnen

Grosse Luleä-Elf stürzt

bildet, so

Wege.

«Stadt entfernt

Schon lange hatte mau daran gedacht, diesen wichtigen

hier gar keine Landsce’n vorhanden

dass

nicht schlicssen,

Meile von der jetzigen

22 Deutsche Meilen, ohne Unterbrechung der

gleich darauf den majestätischen

Höhe

%

auf 1737 vermehrt hatten.

[

der Fluss in seinem Unterlaufe keine see-

artigen Erweiterungen

eine zahllose

in die

ist

bei Volleritu

vereinigt

Unterhalb desselben,

bildet.

dasselbe

einem schrecklich

in

bei der Stadt Luleä

Hindernisse im

keine

ab,

be-

entfernte

Norrbottcn und zählte 1860 1516 Einwohner, die sich 1864

Haupt flösse

sich beide

die Kleiue Luleä-Elf

sich

mehr;

Erweiterungen

den Bottnischen Meerbusen

Altstadt (Luleä Gaminolstad) liegt;

die

mündung,

Luleä-Elf entwickelt aus

die Kleine

nachdem

einer absoluten

sie

hat.

unweit der Kirche Jokkmokk, bildet

tritt,

seeartigen Fall,

nufgenummen

umgangen

jetzt

Von Rabäck

nur noch 7,075 F.

4 Schwedische Meilen

1642 erkannte man diese Lage

Laddon und Norvijaur durchfliessendeu Norvijokk aufnehUnweit der Pertelf mündet in don Purkijaur die mend. Appo-Klf, Abfluss des Turrajaur, welcher die Abflüsse mehrerer höher gelegener See’n

in

der Schifffahrt

Hedeforssar,

Stadl Luleä erhielt 1612 ihre städtischen Privilegien, stand

Sec’n Peur-

als Isclcjokk, die

letzten Mal

Meilen lange

*/«

worden

(sic

des Flusses

an seine über

bis

Mündung

der Stajnasjokk, Abfluss der See’n Harrijaur, Lokkijaur und

Höhe

die absolute

zum

sogenannten

die

,

28.400 F. langen Kanalcs).

mittelst eines

den Nautasjokk

in

von .Stromschnellen

doreu Fallhöhe 58,52 F. beträgt

welchen See der Keptijokk

rechts

fallen;

F. langen Ka-

Laforsudden in der Nähe der Kirche

unterbrochen durch eine bis Rüböck über

Reihe

sieh der Nautasjokk,

orgicsst in

bis

Hier wird nun die Schiffbarkeit

beträgt.

welchen sich der

der Taurijuüdno.

des Ruudijaur

lichstcn Theil

in

9350

der majestätische Fluss

flicsst

Ofver Luleä, woselbst seine absolute Höhe noch 65,595 F.

der Situüdno, der

Situojuur durch^trömt,

der Lajdüdno, Abfluss des Lajdaur,

werden

(Jetzt

Schifffahrt.

mittelst eines

Wiederum

7 1 Schwedische Meilen mit einem Gesammtgefalle von 10,3F. schiffbar dahin

fällt

der Smajlaädno, der Abfluss des See’s Snavya, in welchen drei

unterbrechen die

au der linken Seite

nales umgangen.)

sind folgende die be-

in diese Scc’n ergiessen,

welche sieh

sie

Unter den Nebenflüssen,

F.).

und

hüben,

F.),

Purkijaur (929,9 F.), ltundijuur (894,5 F.),

F.),

Purkijaur und Vajkijaur (808, t>

noch etwas zu fürchten haben

?

kaum

Das war noch vor wenigen

Deccnnicu keineswegs der Fall und die Verl>cssorung Klimu’s muss einzig und allein der fortschreitenden

uud der Entsumpfung

des

I«andes

Einen schönen Beweis dessen, was

zugeschricbon

des

Kultur werden.

in dieser Hinsicht

noch

höher hinauf geleistet werden kann, bietet der Musterfurm

Ämiunn ligen

ehemaGrenze von

dar, welcher etwas oberhalb Svartlu, eines

Hütten-, jetzt Sägewerkes,

unweit dor

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Die Luleä-Elf, Kanalanlagen und Eisenbalmbauten in Lappland. doch

Lappland,

dem Schutze des Carl XV., 1856

unter

Flusses,

jetzigen Königs

Gebäude

nöthigen

die

an der anderen (der rechten) Beite des

roggen

Hier sind

schon zu den Lappmarken stiger

Luge nimmt

Auch

gehörenden Gegenden

die Bodenkultur

in

dem

in

den

mit gün-

noch ganz

zu; selbst

Nähe des höchsten Gebirges,

in der



|>aradicsischen

Thule von Uvikkjokk, schlägt die Getreideernte selten fehl

und besonders giebt die Viehzucht reichlichen Ertrag wegen des

Graswuchses und der vorzüglichen

kräftigen

erhebt sich nach Pcttersson 317,2 F.

nördlichen Fusse

des Berges hinflicsscuden

deren

,

absolute

Der über

in die

Höhe

1084,8 F.

Höhe des Borges 1402 F. ist; dagegen giebt der berühmte Geolog A. Erdmauu dio östliche Höhe auf 6- bis 700 und die westliche auf etwas über 800 F. oder ungefähr 2000 F. über der Meeresfläche an (Blanck, S. 54), was aber nicht so zuverlässig sein dürfte. Der Berg ist von Osten nach Westen etwa 16.000 F. lang,

Umgegend

der ganzen

in

Urwald dem Anhau weicht.”

der

in Blanek's Skizzo).

Kalix-Elf sich orgi essenden Lina-Elf,

so dass also die ubsolutc

ist,

spürcu, indem der Ackerbau ungemeine Fortschritte macht

und

337

s.

nach C. P. Hallström’s Nivclliruug (1819) hier

selbst "Winter-

Schon jetzt kann man den

gedeihou.

heilsamen KinttusM dieser Anlage

am

der

Lehm- und Mergelunterlage

worauf Gerste, Hafer und

vortrefflich

Gellivara -Berg

Kronprinzen,

ist.

und bedeutende Land-

aufgeführt

streckeu mit gutem Boden auf

urbar gemacht,

damaligen angelegt

Analyse so wie andere Details

fällt

gegen das Flusstha! der Lina-Elf im Norden schroff

und

steil

ab,

senkt

aber sanft

sich

gegen Süden.

schiebt sich ein Thal in den Berg hinein i

nur 6000 F. breit

ist,

wohl 10.000 Fuss

Weiden,

während

Hier

dass er hier

so

,

die Breite zu beiden Seiten

beträgt.

j

Auch der Wald wächst kräftig in den unteren Theilen der Lappmarken und wenn auch langsamer als in südlichen

Diese Reichthiimer konnten

Gegenden, so

liefert

er

wegen des grossen

doch

zum

das er bedeckt, nicht nur was erforderlich

ist,

sondern

wiederum waren

Areals,

eigenen grossen Bedarf

allzu gering,

i

Pottasche ,

Pf.)

590

118.726

Spieren,

wonig kleiner

Anstalten

den hiesigen Werften verwendeten Materialien

sollten,

ungerechnet.

Unerschöpflich aber sind die Metallreichthiimer

nur

dieser Gegenden, wie bereits dargethan

melin

von

S.

dergleichen

obgleich

ist

als

sein

der von Bayern, Württemberg uud

während sind; ja

in

1860 jenen

die Studt

au

dem

Flusse Luleä

hatten 1860

19.956

zu Gute kommen

allein

auf einem Areal von

Einwohner,

nämlich

das zu

754,8 QMeilcn der Laudschuft

Westerbotten gehörende Küstonlund auf 76 Quadrat-Meilen

G. Hor-

Lappmarken

Öfver

seiner „Mincralhistoria

in

ist

Län,

Lulen und die vier Kirchspiele, denen die Kommunikations-

dem bedeutenden

»Schiffbau auf .

dieses

Staaten boinahe 8 Millionen vorhanden

Sparren,

47.788 Balken, 60.505 Zwölfter Planken, 61.623 Zwölfter Breter und 22.358 Tonnen Theer, die zu

denn

nur 69.225 Einwohner (1864: 73.775),

1858 durchschnittlich im Jahre 4580 Lispund

bis

20

dass sie hiurcichcn konnten,

als

Baden zusammengenommen (2022,5*4 QMln.), hatte

betrug dieser Ex[»ort an Waldprodukten in den drei Jahren

1850

dem Mangel

bei

der Bewohner von Norrbotten

Flächeninhalt 1950,88 Deutsche Quadrat-Mlu. beträgt, also

tenden ExjKjrt.

(a

die Kräfte

zu Stande zu bringen;

darüber hinaus zu einem bedeu-

Nach dem unterthänigen Berichte des früheren Landshauptmanus des Läng, P. H. Widmark, 1800

natürlich

an Kommunikatious- Mitteln nicht ausgcbcutet werden und

,

15.608 Einwohner (die

och

»Stadt

Lulea 1516, Neder Luleä 8283,

j

Westerbönen", Stockholm 1804, von Widmark angeführten

Bericht

(daselbst

1

860) und

in

seinem

ueuordings

von

dem Konsul und Disponenten

des Stockholmer Contors der

Englisch - Schwedischen Aktien

-

Gesellschaft

„The Gellivara

Company, Limited”, Otto Blanck in seiner volkswirtschaftlichen Skizze: „Der Mineralreichthum der Schwedischen Pro-

und das Eisensteinlagcr Gellivara, Stock-

vinz Norrbotten

holm und Leipzig 1866” (mit

Es sind

worauf hier verwiesen wird. anderen

reiche Kupforgruben

Serkievara

,

Kilavara

,

einer

,

hier nämlich unter

Schiangeli

,

(auch Eisen), Bleiglanz mit

Schwefelkies im Kedkevuru, Alkcvara, Kiuurovara, Eisen im

Ruotivara

u.

a.

,

besonders aber in

bestehenden Berge Gellivara,

’/2

dem ganz aus

Eisenerz

Schwedische Meile nördlich

von der Kirche gleichen Namens, welcher auf Jahrtausende alle

Hohöfen der Erde mit dem

vortrefflichsten Rohmaterial

versehen könnte, welches 60 bis 70, ja das aus der Robsahrasgrube

74

und von den zu den Lappmarken ge-

beiden Kirchspielen Jokkmokk

mit der Kapelle

auf 326,03 QMln. 1905 Einwohner (Jokkmokk 1378 uud Qvikkjokk 527) und Gellivare (so gross wie das Königreich Württemberg) auf 352,8 QMln. 2442 Kinw.

Uvikkjokk

Vieles hatte

in dieser

Hinsicht der

verdiente Freiherr 8. G. Hermelin

')

um Schweden

hoch

gethan und Norrbotten

Karte der Provinz),

im Bvappavara

Bagisvara

Öfver Luleä 5809)

hörenden

Prozent reines Eisen enthält (die nähere

') Hermelin, gob. 1745, gest. 1820, ist dem Aaslande besonders bekannt durch »in grosses Kartenwerk Ober Schweden und Fiuland in 3ti Blättern, Stockholm 1787 bis 1812, dessen Herstellung ihm sehr bedeutende Summen kostote, indem er ;.u diesen» Zweck nicht allein selbst weite Reisen machte', eondorn auch durch andere Gelehrt« in Gegenden, die noch gar nirht erforscht waren, Vermessungen anetellen lioss (unter diesen war auch der bereits erwähnte Waklenbcrg) und ausserdem mit der Konstruktion der Blätter in allen Provinzen Diese Karten sind «war nnnmohr veraltet, viele Hände beschäftigte. auch sind sic nicht gsnr richtig, aber von manchen Gegenden sind imch keine besseren nnd neueren vorhanden und man muss sieb daher mit ihnen begnügen, ln Norrbotten aber kaufte er die erwähnten bedeutenden Besitzungen; das Gnt Storbackcn, welches auf der rechten Seite der Lulrä-Klf schon innerhalb der I.appmarken auf einer von dem Flosse gebildeten Halbinsel liegt und, umgeben von bedeutenden pitto-

Die Lulea-Elf. Kanalanlagen und Eisenbahnbauten in Lappland.

333

konnte er seine Pläne

verdankt ihm ungemein viel, doch

Ausführung bringeu und

nicht in

auch der

lierg üellivaru)

Eisenbahn von dem Berge Gellivara nach Norrvik an der

i

Lulei wird in Folge besonders günstiger Bodenverhältnisse

Güter (darunter

als seine

und da dieselbe

an den damaligen Kronprinzen,

König Carl XIV. Johann übergegangeu waren

naelihcrigeu

nur für

den ausserordentlich

für

d. h.

Ct. per

welche die Verwaltung erforderte; donn weit entfernt, ihm

material

werden.

das geringste Einkommen zu

beiden erwähnten Wasserfälle

wurde

er bald der ewigen erforderlichen Zuschüsse

liefern

auch der König Oscar

kaufte denn

I.

dass

müde,

Besitz

mit

Daher ver-

die Güter,

welche

Theile getheilt, au Privatpersonen, bald zu der Einsicht gelangten,

war der

,

verbunden.

bedeutenden Verluste

jährlichem

in

aber

um

1 1

grosse

allzu

Kapitalien

waren.

erforderlich

sind

über zwei Jahren

vor etwas

üulli vara-Bcrg bis

am

dem Flusse

in

der That unerschöpflichen Schätze

bcuten.

Ausserdem

ist

auch bereits

um

,

Abgabe zu

und

864

Weg

Thlr.

Preuss.

bis

Ct.),

1863 eine Subvention

mit 852.000 Thlr. ReichsCt.)

bewilligt,

die

dem

Gesell-

allgemei-

auch die Eisenbalm von Norrvik

öffnen, sondern

aus

Gellivara

eigenen

Mitteln

zu

er-

bauen.

Darauf hat denn die Gesellschaft die Kanalbnutcn unter Leitung des Kapitäns

alsdann die

ein

der Kosten

/a

dem Berge

nach

Corjts

lt.

beim Königl. Schwedischen Genie-

Schough schon im November 1864

mit

grosser

Energie in Angriff genommen, aus den südlicheren Provinzen

an Eisenstein auszu1

sind veranschlagt zu

hat,

1862

nen Verkehr gegen dio Erlegung einer verhaltuissmü&sigen

mittelst

eine

Berge Gellivara herzustellon beabsichtigt

übernommen

2

münze (319.500

bequeme und vor Allem billigere Kommunikation zwischen der Küste und wenigstens dem in

Wasserweges auf

hat.

bestimmter Frist zu vollenden und dieselben

ferner durch die Kanalisiruug der beiden erwähnten Wasserfälle

Üsteroder

schaft aber sich verpflichtet, hat, nicht allein diu Kunüle in

Norrvik

linken Ufer der Lulea-Elf, Storbacken gegenüber,

genommen

die Reichsstände von

des Staates von

die grossen Besitzungen

l>oduutenden Aktien -Kapital,

mit einem

versehen

-

1.278.000 Thaler Rcichsmünze (479.250 Thlr. Preuss.

wozu

von einer Englisch - Schwedischen Aktien-Gesellschaft, „The Gellivara Compauy, Limited", gekauft worden, welche,

Baues einer Eisenbahn von dem

der

worden,

zur Herstellung eines ununter-

die Arbeiten

Aktien-Gesellschaft

Daher

Nun aber

Kauf rückgängig werden.

gemacht

Die Kosten zu diesen Kaualbautcn, welche die erwähnte

suchten sie die Güter wieder los zu werden und der König Hess grossmüthig den

Schiffbarmachung

22 Deutsche Meilen laugen

brochenen,

und zu der Aulage langer

10 cinnehmcn zu können,

Wege

Zur

aber sind verschiedene Vor-

Ost-Prcussen mit geneigten Ebenen ent-

in

und

der Lulea-Elf in Angriff

Reichsthaler verausgabt werden mussten,

Ct.,

Betriebs-

incl.

sich endlich zur Adoptiruug der Elbing

schieden

an Leuten und des allzu kostspieligen Trans-

portes wenigstens

Deutsche Meile,

Untersuchungen

zahlreiche

Konulbauteu

unzurei-

chend wären, den Besitz dieser Güter beizubehalten, da wegen des Mangels

man

bis

drei

hergesteilt

und

schläge

ebenfalls

ihre Kräfte

von 2.575.000 KD.

276.400 RThalcr Schwedisch per Schwedische und etwa

72.000 Thlr. Preuss.

so

Spurweite gebaut wird,

F.

3^

billigen Preis

Schwedischer Keichsmünze oder für 965.625 Thlr. Preuss.

und dieser sich durch andere Ankäufe eine Besitzung erworben hatte, die etwu 100 Deutsche QUeilcu gross war,

Schwedens Arbeiter

von

menschenarme Gegend

iu die

geschafft,

j

Storbacken au der Kirche Jokkmokk vorbei bis an den See Vajkijaur, ein 6j Schwedische Meilen langer

zur Erleichterung der Transporte für die Kanal- und Eisen-

Weg, mit einem

bahubauten die Dampfschiffe unfertigen lassen

Kostenaufwands von 67.530 HThaler, wozu der Staat 40.000 hergegeben hat

,

hergestellt

worden

,

von

wo ab

schon während

die lange

Reihe von Lnudsoe’n, zwischen denen aber immer Trageplütze vorhanden sind tion

uach

dem

Tragcplulz nennt

,

oberen

eine Erleichterung der

Laude

darbietet.

die Ede-Fülle

Kommunika-

Einen

des

,

von denen

Sommers (1865) das

vorigen

eine von

Lulea bis an dio Hedeu-Fällc, das zweite von dort

und das

dritte

von hier

Beginn der Eisenbahn, gegangen

solchen

ist.

bis Norrvik,

Um

bis

an

an den

die beiden letz-

Bestimmung zu schaffen, war mau während des Winters stückweise auf was bei der Grösse der Fahr-

teren au die Orte ihrer

man Märka.

genöthigt,

Die 9,316 Schwedische oder 13,42 Deutsche Meilen lauge

Schlitten

dieselben

zu

transportiren

,

zeuge, jedes mit eiuer Maschine von 16 Pferdekräften, keine resken Höhte,

ist, war sein Lieblingsallgemein vernHchlissigtcn Norrbotten eine besondere Aufmerksamkeit und diese Landschaft bat keinem anderen Munn so viel zu danken wie ihm, denn Keiner hat hier mit eigenen Kräften so Grosses ausgvfUbrt wie er, er hat eine Meuge enn SehmeUli Ulten , t:»o Ansiedelungen, Meilen lange Wege u. s. ». anAber leider hattu er »eine Kräfte allzu hoch reranschlagl, gelegt. Missrechnungen und zustossende UnglUcksfüllo bewirkten seinen ökonomischen Kuin und es blieb ihm ton seinem früheren »ehr bedeutenden Vermögen nur ein kleines Gut, welche» ihm nicht genommen werden konnte, da o» ein Kideikommiss war, nnd ihn nebst einer kleinen Pension Tom Staate in seinem Alter wenigstens Tor Xoth schützte.

aufentU<.

t'ils

ungemein schöner Platx

Nun widmete

er

geringe Mülle mochte.

dem

;

In diesem Augenblick sind auch die

Kanalarbeiten ihrer Vollendung nahe und es lässt sich mit ziemlicher Bestimmtheit annehmen, dass dieselben noch vor

dem

Ablaufe dieses Jahres beendigt

bahnbauten aber, zu denen

begonnen

haben

Kraft betrieben

Jahres

,

,

werden so

dass

bereits

ebenfalls

werden;

die

Eisen-

1865 die Vorarbeiten mit

aller

möglichen

auch diese schon im Luufe des

1868 beendigt sein werden

und die ganze Linie

Über dann

Lulcä-Norrvik-Gcllivara

die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar-Luftstroms.

dem Verkehr wird

werden können. Die

!

Kanäle,

beiden

Schleuse,

mit

jeder

Ostcroder Anlagen

Dimensionen ganz

mit

geneigten

gleich.

bestimmenden

einer

aber ohne Schleusen,

sonst

Ebenen

sind

,

in

und eine Tragfähigkeit von 1400 Ccntner



sche oder circa 91 Preuss. Pfund) besitzen.

ein

,

wo

die

der

in

ist

der Kanal ebenfalls auf einer Strecke von

3200

ringste Tiefe beider Kanäle

bedeutendere Höhen zu

dem

F. ge-

tritt

Fällen

die

wo man gezwungen war, Dies» ist bei

auf 14 F. eingeschränkt hat; doch

Daher

zu 20 Fuss ausser an

Höhe von 35

eine

und wo man zur Ersparuug von Kosten

ist

1O0 Schwediist

339

durch

bequem an einander vorbeikommen können. Derselbe Fall l>ci dem oberem, 9350 F. langen Kanal bei den Ede-

ihren

gehen

Bodenbreite der Kanäle bestimmt Stellen,

der Kanal

Mitte ein Begegnungsbassin gegraben, damit zwei Fahrzeuge

Sie sind bestimmt für Fahrzeuge, tief

graben

wo

,

Bodeubrcite

den Klbing-

gleich

welche 80 F. lang und 10 F. breit sind, 4 F.

durchstechen.

7200 F.

eröffnet

nur eine Bodenbreite von

F.

14 F.

Die

hat.

unteren Kanal

zu 966.000 und für den oberen zu 312.500 RThnlcr,

unteren, 28.400 F. langen

ge-

auf 5 Fuss bestimmt.

ist

Die Anlagckostcu sind für den längeren

Summe

1.278.500 Thalcr Schwedischer Iteichsmiinze, veranschlagt.

Kanal an den Hode-Fälleu der Fall auf einer Strecke von

Über

die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar -Luftstrom

Einige Worte zur Verständigung über das geographische Windsystem , zumal in Bezug auf das „Drehungs- Gesetz”.

Von A. Fortgesetzte Untersuchungen über das allgemeine

system

')

Wiihry.

Wind-

haben, in ihrer Methode der möglichst umfassenden

in Begriff seiender Luft, also Rarität, Rariticirung der Luft. !

Der allgemeinste Faktor der Luftverdüunung

ist

Erwärmung

geographischen Zusammenstellung der Thutsachcn mehr und

einer Stelle mit Ascension und dio hier entstehende primäre

mehr

selbstständig werdend

Aspiration ruft gleichzeitig eine sekundäre hervor, d. h.

lung

vom

tcllurischen

schliesslich

,

zu einer Vorstel-

System der Winde geführt, wenig-

Orte der Herkunft

dem Zusuramcu-

und diese Kompensation

stimmeu der Thatsachen (zumal auch

der Bestätigung

genau so stark wie die primäre.

durch das Regensystem) seine Gewähr

auch

der

nicht

hierauf

ist

Theorie

richtigen

im letzten kurzen Kapitel

in

findet.

Aber es darf In

entbehren. :

Bezug

„1. Jede

grössere



,

des

von unseren Untersuchungen über das Wind-

ist

von uns erkannten, auf der Erde bestehenden Wind-

systeras bildet, verstösst in

der

es in der grossen freien

giebt

vor,

z.

B.

bei

denn die kompressiblc und setzt

solchen sehr

noch weniger

ist

bald

Natur nicht (nur

Lawinen, Explosionen

elastische Luft der

lo-

u. a.),

Atmosphäre

zunehmende Hindernisse entgegen,

überhaupt ein diametrales Entgegenwehen

Die Motivkraft oder der Aspirations-Raum eines jeden

„2.

Ende,

liegt

vor

Raum

sich also

au dessen vorderem

ist

sowohl primär wie sekundär

mit dünnerer oder zumal mit dünner zu werden

') Zuerst in „Allgemeine geogTaphieetic Meteorologie“ ISfio, Kadann in „Beitrage zur Geo- Physik" 1863, t: „über die Kiitteiu von zwei Windpolen", und zuletzt in „Klimatograpliiselie Übersicht der Erde", mit „Supplement" und Karte, 1862 und 1865; auch in diesen Blättern 1850, 1861, 1862, 1863 und 1864.

pitel II,



erst

darauf

ist

ge-

herrschende sogenannte

und dem Ver-

mathematische Vorstellung von der Gestalt halten



später aufmerksamer

gegen eine anerkannt

des rückkehrenden Passats

(oder Äquatorial -Stroms,

Anti-Passats, Anti-Polarstroms) und damit vornehmlich auch

richtig

bekannt,

uicht

klar

zu verstehende” „Drehungs-

Gesetz der Wiude”, wie auch gegen die damit zusammen-

hängende Vorstellung vom Vorgänge

dem Winde.

„3. Ursache der Aspiration

ein

mehreren Punkten

Verfasser dieser Zeilen

worden

gegen das berühmte, „für heilig geltende”, aber auch, „auf-

von Winden möglich. grösseren Luftzuges befindet

Arm

ist.”

und auch rückwirkend die theoretische Grundlage

system

Dauer

kommen

So entsteht und wird unter-

Obiges anemologisches Axiom, welches zugleich ein Er-

Impulsions-Winde von irgend beträchtlicher Ausdehnung und

kale

und

eine Aspiration

meistens der wärmere, leichtere und höher liegende

gebnis®

und dauernde Luftströmung hat zu ist ein Aspirations - Wind.

ihrer Motivkraft Aspiration

ebenfalls

ist

hatten eiue Cirkulation, in wuleher der kompensirende

„Einige Grundlehren

der Anemologie”, folgendes Axiom vorangestellt:

am

der fortgezogeneu Lull eine Ersetzung,

stens in den Grundzügen, das vor Aliem in

und

bei

gegen eine Theorie der Stürme.

weudig,

nach der Seite hin,

oder passiv ,

laut

oder

still

,

wo

ist

daher noth-

sieh geltend macht,

wenden und mit einigen Worten zu verständigen. Geschähe diess leicht ein

den Passatwechseln

Es

solche Einsprache, aktiv sich

sich zu rechtfertigen

nicht,

so

zu

und

würde daraus

Aufgeben der theoretischen Grundlage

für unser

Über

340

die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar-Luftstroras.

empirisch gefundenes und die Thatsaclien so konsequent und

harmonisch geordnet erweisendes Windsystem gefolgert wer-

Unsere Rechtfertigung

den können.

halten in unserem Prinzip

:

ent-

koncentrirt

ist

rechten Seite hin als

Wirkung der Erdrotation

und zu deukeu sein

und damit wird jeder die entgegeu-

Mit dieser unserer Vorstellung stimmt das grosse Ganze

„Jeder allgemeine W'iud hat als

Motiv Aspiration”; dieser Satz ist richtig und bezeichnet schon allein den ganzen Unterschied der Auf-

der Erscheinungen überein,

eigentlich

scher Übersicht iu ihren gleiclizeitigcn

fassung, der hier vorliegt, der einfach, aber auch ein wesent-

blicken,

licher

uns ermöglicht hat.

ist.

Die geltende sogenannte mathematische Vorstellung hat

indem

Hecht per se, der

annimmt und nussagt,

sic

ein Punkt,

polwärts geht, müsse in Folge der dahin

vom Äquator

abnehmenden Kotutiuns- Geschwindigkeit der Erdkugel und ulso zunehmender Rotations-Differenz eine zunehmend westliche Richtung''

annehmen

,

h.

d.

wenn

das Motiv eine Impulsion

leidet

an dem Mangel, dass

Mathematik

die

aber

Maassstub,

wie ein

Wissenschaften

ist

in

immer Recht

abstracto

dennoch lange für Wahrheit

gegolten hat, gestützt und geschützt von den grössten Autoritäten.

Indes« schliesslich muss dennoch die Theorie den

Der Äquatorial-Strom, von welchem

Thatsacheu sich fügen. hier die

Rede

vis a tergo

„getrieben”

1

Aspirutions

-

der Höhe,



)

d.

hat eben kein Impulsions -Motiv,

ist,

wie eine abgeschossene Kugel

,

sondern

,

i.

,

liegt,

in

von gcruder (oder doch nur geringer

und dann koueentriseher Kurven-) Gestalt und finden deren Verschiebung

erfolgend

nicht

etwa

diejenige

als

gegen

einander gerichteter, sich drehender Halbkreise oder Kurven,

sondern

als eine pendelartige,

im Winter

um

die zwei Kälte-,

anderen Seite hin

Winde hat

der

Also das Drehung» - Gesetz

sieh dreht.

in

Wir keimen

uns eine audere Gestalt.

bei

dem

keine Drehung der beiden Passate in

Sinne, dass beide

Folge der Erdrotation gegen einander gekrümmt kreisend

sich

begegnen und sogar sich stauen können

daher kennen

;

wir auch keine aus solcher Gestalt hervorgehenden Wirbel-

Stürme und auch keine StaustUrme. der Polarstrom,

eine

vom Centrum

hin aspirirt,

pherie

iu

Wir meinen

Richtung erfährt,

nordöstliche

wohl, dass

der Halbkugel nach der Peri-

Folge der Erdrotation zunehmeud d.

h.

noch West

hin

gewondet wird, aber auch, dass der kompensirende Anti-

nicht

Polar,

hat

ein

und zwur auf

auf einem bestimmten ceutraien

Halbkugel, er bringt

liegenden Passate als

keine

er wird

wird gezogeu.'er

er

Motiv, das also vor ihm

über-

neben cinaudcr

Barometer- und Wiudpole strahlenförmig wie die der Spei-

das vorlie-

der Geschichte der exakten

in

welche

Bewegungen zu so die

chen eines Rades, das bald nach der einen, bald nach der

,

schon manchmal eine uurichtige Anwen-

dung davon gemacht,

Wir erkennen



Thatsuchcu

gende reale Geschehen, nicht vollständig oder nicht ganz richtig physikalisch umfasst und in Rechnung gezogen hat. überhaupt hat

welche mit weiter geographi-

das neue Hülfsmittel der Elektrischen Telegraphie

Aber jene Vorstellung

nach Osten abbiegen ist.

sie die

Statt haben

drängeude Seite des anderen Stroms berühren müssen.

Raum

einer

der atmosphärischen Cirkulation der

Erde die Kompensation für die mit dem Polarstrom nach

vom Äquator

oder der Peripherie nach

gezogen, beginnend

hin

westlich wird,

h.

d.

dern nach Korden

als

Südwest, zunehmend weniger

weniger uueh Osten hin abbiegt, son-

hin gezogen

wird;

Ablenkungen der unteren Schichten halten

dem Ccnirum

freilich

bloilscn

die

lokalen

dabei

Vorbe-

•).

nach der Peripherie hin, gezogene

Folgende Zeichnungen werden den besprochenen Unter-

Luftmcuge (demnach auch genau so viel, wie fortgezogen Deshalb wird und ist, nicht mehr und nicht weniger *).

schied der beiden Vorstellungen von der Gcstult der beiden

dem Kalmeugürtel,

diese

ist

d.

i.

die Hauptsache für uns

Aspirations

Anti -Polar

-

Raume dem von die

mau



von jenem centralen

einem festen Puuktc an-

fragen, wie

kann der

aspirirte

Strom dorthin gelangen, ohne von seiner westlichen Richtung aufzugeben,

d. h.

Passate

auf dem

ektropischou Gebiete

rasch

und deutlich

versinnlichen.

der Peripherie herkommenden

Richtung nach

gewiesen uud, so muss



ohne, anstatt nach Osten

ubzubiegen, nach Worden sich zu weuduu?



zunehmend

Mittel

Dabei wird

übrigens dennoch ein Drängen beider Luftströrae nach ihrer Bari man wohl anfllhren, da«« Dnve bei der berühmten Begründung «eine« Brehungs-Gcsetzes der Winde (Meteorologische Cntrrsuchungen 1837, 8. I2S) nagt. „Wird I.ufl durch irgend eine Ursache tora Pole nach dem Äquator getrieben" und 8. 126. „Bauert die ürfort, welche die Luft nach dem Äquator trieb" r aache *) Drnnuch kann man selbst in physikalischen Lehrbüchern loten, ea ströme wegen grösserer Breite dea wärmeren Äquatorial-Stromn eine grössere Menge luftförmiger Massen vom Äquator nach den Polen hin ala durch den entgegengesetzten Strom von dort her. ’)



dea Passatwindes auf den unteren ') Bekanntlich iat die Kn htuBg Breiten, nahe dem Äquator, weil mehr eine östliche, OXO., a!« c» die Theorie wrgrn der hier dem Cylinder ähnlich werdenden Gestalt der Erdkugel erwarten lisat; nach M. Maury'a gewiss zuverlässigen Befunden aus zahlreichen Beobachtungen ist dort die Passatrichtung im

18’ bis 10" X. Br 6 „

10 1

»t

0

82’ X.

30' 0.,

58 84

30 30

„ ,,





Bern entspricht aber auch die Gestalt des oben ziehenden rilckkehrendrn Passats; vielleicht «hon, weil er kompensirend ist, folgt der Richtung des Polar» im Ganzen, er erscheint auf den unteren Breiten schon in einer »ehr westlichen Richtung, d. h. stark nach Osten hin gewendet; so berichten die Seefahrer vom Zuge der Cirrl- Wolken (namentlich Bupetit Tliuuars) und so erwiesen es die bekannten Aasbrüche der Vulkane, namentlich des auf St. -Vincent, deasen Asche ja nach der gerade östlich liegenden Insel Barbadoes (13’ X.) geführt wurde.

«

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über

die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar-Luftstroms.

Fragt man, was nuu

tm/

1

7 /

eine

berühmten Dove’schen Dre-

vation

,

hungs - Gesetz

Gesetzlichkeit

bestehen

Winde

der

bleibe,

so

zu

ist

antworten: Das Wesentliche

AlUAtOT

wegen

Mechanik der Winde.

auf den ck-

des Wetters liewirkou

nur deren Gestalt

;

und

unserer Vorstellung empirisch

ist

geändert, nach berichtigt.

theoretisch

Wechseln die

Der unbestreitbaren Thatsache, dass

bei jenen

Windfahnen

nach links sich herum-

nach rechts

öfter

als

befriedigenden

einer

Wenigstens

Bewegungen

der

Prinzipien

Niemand im Ernst behaupten wird,

Umdrehung der Windfahnen auch

Man kaun

die Passate

dass

erklären,

immer nach

sie

allein

genügt nicht,

haupten

bestimmen oder zu ändern.

zu

,

war

es

ja

sie

Pflicht

,

auch vorerst

um

aus der

die

Phänomene hervorgehende

Übersicht des grossen Ganzen der

Vorstellung

darauf au

Annahme

penduürend vorrücken (auf

der südlichen nach links hin); aber wenn unerklärt bleibt,

die

auf der nördlichen Hemisphäre

aktiv

hin

rechts

es bedürfe

kreisender Luftströrap.

jene Thatsache vielleicht durch

Es kam uns zu be-

nachträglich diese

im sicheren Gefühl

der Überzeugung, das der Hinblick auf ein gefundenes positives System, in

welchem die Thatsacheu räumlich

nünftiger, gesetzlicher

gewähren kann,

Zum

Schluss

Bemerkung

Wenn

ist

Ordnung eingefügt

in ver-

sich zeigon, allein

ein

Mathematiker

hier

noch eine allgemeine kritische

von der Vertheilung der

Meteore auf der Erde überblicken eines grossen

Triebwerkes

Ganzen in

welche ja nur Theilc

,

sind, eines tollurischeu Systems oder

der unteren Schicht der Atmosphäre,

muss ohne Zweifel zugestanden werden, allen übrigen die Lehre von den Winden bildung erfahren hat; freilich

betrifft

,

leider

auch nicht wieder-

bedarf eines mathematischen Geo-Phyüberbietend,

etwa eines Fourier der

Winde), welcher, Meer und Land zugleich umfassend, das allgemeine Gesetz

aus

dem gewonnenen und gesammelten

reichen Material von Erfahrungen ableitet

und

die

Phänomene

wenigstens zu einer allgemeinen Übersicht in ihrem kausalen

Zusammenhänge, zu einem

in periodischer

und nicht

perio-

Bewegung befindlichen Ganzen ordnet und komponirt, wenn auch noch viele lokale Besonderheiten und manche jener discher

welche die Schiffer und die Gebirgsbewohner empirisch unterscheiden und benennen, als schwierig zu erklärende Probleme und Fälle übrig bleiben würden. besonderen Arten,

Indessen

anzuerkennen

sind

wenigstens schon

einige

fundamentale Vorstellungen von der Gestalt des allgemeinen

Windsystems, welche gewiss

Gruudzüge

sich

richtig sind

bewähren werden.

und bleibend

Dazu gehören

als

die Huupt-

cirkulationsströme der Atmosphäre, die Passate, in richtiger

Bewegung und auch mit

der rotirenden Erdkugel gedacht,



richtigen Motiven auf

wie

sie

oben besprochen

ferner die auf der nördlichen Halbkugel unstreitig

im Winter (etwa von September

bis Mai)

bestehenden zwei

Windpole (zugleich Kälte- und Barometer -Pole, also überzum Thcil auch wohl Pole der

haupt meteorische Pole,

mugnetischen Intensität),

welche die Passate, zu je zwei

dass bis jetzt vor

neben einander gelagert, strahlenförmig umkreisen, indem sie so pendelurtig bald

In der That, wir kennen doch ziemlich, sowohl was die

Empirie wie was die Theorie

in

und die

die geringste Aus-

auch die schwierigste.

sie

ist

so

es

(Hadley weit

sikers

sind,

wir unsere Kenntniss

der

kann auch nicht genügen

allein

und verfrühter,

ein verfehlter

Gestalt und

diess hier versucht worden.

mag

geäussert werden.

Fluidum

(d’Alcmbert'sRertexions sur la cause gdnc'ralc des vents, 1747,

und

schwerer wiegende Geltungen,

gegen weit

nicht auf nur negireude Weise, sondern

elastischen

Ein Physiker allein kann hier

Pneumatik zu einer Anemologie und Auemographic erweiterte)*),

holter Versuch);

zur

im

eine

klare Darlegung der

eine

nicht genügen (e« sei denn, dass er die Aerostatik

nete Bedeutung zugeschriebeu werden, sie kann uicht etwa

gelten, weil

fehlt

zunächst

Atmosphäre zu praktischer Anwendung auf die Winde geographischer Ausdehnung.

ist

Beweis für die Existenz kreisender (rotirender) Luftströme

Vorstellung

zu wünschen

ist

drehen, kann keine wesentliche, sondern nur eine untergeord-

als

,

Verwendung des thatsächlichcu Materials zur Kon-

bei der

Me-

Drehung der Wind-

Allem, was

Trotz

').

von Nautikern und Klimatologen

unserer grössten

(mit überwiegender

der zu Grunde liegenden

die Kenntniss

,

struktion

nach rechts) durch ihren Wechsel die Änderungen

fahnen

ist

Kausation oder Moti-

ihrer

der Luftbewegungen

eins

ihrer kontrastircndcu Eigenschaften

tropischen Breiten

überhaupt

schou geleistet

nämlich das Vorhandensein von zwei Passaten,

teorologen,

341

allgemeine Theorie

und damit

desselben

der unvergänglichen Verdienste oines

die

vom

auch

f»i_

die tellurisehe Vcr-

nach der einen, bald nach der an-

deren Seite hin sich verschieben und

in

Folge ihrer kontra-

stirenden Eigenschaften damit die Wetteränderungen bewir-

ken

,



endlich

die Aspiration

als

allgemeines Motiv der

theiluug der Tenqieratur, auch diejenige des Wasserdampfes

(mit Saturation und Regen) und des Luftdrucks (wenn nicht

zu

mikrologischc Forderungen

•dem System der Winde

aowoh

die

empirische

ist

beides

Übersicht

fett nnuuu'a Gcogr. Mitthcilungeb.

stellt),



aber

mau bei

uoeh sehr mangelhaft,

von

dessen

1866, lieft IX.

Gestalt

wie

’) Man kann x. I). darauf hinweison, das« jede Murine ihr eigenes Windsystem hat oder gar keines, und doch muss es ein* gehen und nur ein*. Auch muss jeder Wind «ein Motir haben, und die«* sollte immer bestimmt werden können, wenigsten» ob er einer primären oder aber einer sekundären, d. i. kompensirenden, Aspiration angebort. ’) Fehlt doeb sogar noch eine Theorie der Drehung der Windfahne.

4t

Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.

342

Winde, am stärksten wirksam einerseits auf dem hoch welcher als wärmten Äquator- oder Kalmen -Gürtel

dem

andererseits auf

ist,

Abkaltung begritfeucn Räume des Pols oder genauer

in

wo

beiden Kältepole,

der

er-

die

erkannt werden muss und

die

,

Peripherie der Halbkugel zu betrachten

i

der Halbkugel

Centnilstelle

wo

die

nothwendige Kompen-

sation der ohne Unterlass fortgezogenen Luft ein der Aspiration

kommendes Motiv

gleich

darstellt.

Die politische Neu-Gestaltung von Nord -Deutschland im Jahre 1866. (Mit 3 Karten

Wie

der Deutsche Krieg von 1866 als eine der uusser-

Erscheinungen

ordcutlichstcu

stohen wird, so

ist

in

der

da-

Kriegsgeschichte

auch die uus ihm hervorgegangeue Ver-

änderung dor Kurte von Deutschland so umfassend

,

dass

dem 14. Jahrhundert vorgekomraene mit ihr wenn man die einzige traurige Periode

sich keine seit

Tafel

U

and

15.)



das Bild von Nord-Deutschland vereinfacht haben, zeigen die

beiden vergleichenden Karten auf Tale! 14; ausser

und Schleswig- Holstein erfahren und Lahn hervor, wo

der Xapoleonischen Herrschaft ausnimmt. Der Deutsche Rund

Gipfel erreichende Zersplitterung

Österreich aus der Verbindung mit den übrigen

Ländern des ehemaligen Bundes

1300 Quadrat-Meilen und mehr

gelöst, als

vergrösserte Preusscn als Deutsche

Hand

seiner

liegt die militärische

4

Bewohner

Vormacht anerkannt,

und Nordsee

umfasst.

Zwar

ist

bis

zum

lässt

ist

ein

man

gemacht

Was

hat.

noch die Karte bunt färbt,

jetzt

ausser

dem unruhig

seiner

Selbstständigkeit

gestalteten Braunschweig, das

entgegen

ist

dem Ende

hauptsächlich

geht,

die

das letzte Ziel, die vollständige als je erscheinen,

nicht nur diese kleinen Staaten, sondern auch Sachsen,

ihrer

Selbstständigkeit

uud

alle

politische

Bedeutung ein-

gebüsst.

bedeutendes Stuck Weges nach

Eine etwas speziellere Karte des Nord-Deutschen Bundes

geben wir auf Tafel 16,

einen historischen Atlas, so übersieht

Meck-

lenburg und Oldenburg nebst Obcrhesscn einen grossen Theil

sischcr Soits mit

wo auch zwei

Cartons die Preus-

Bayern und dem Grossherzogthum Hessen

rasch und klar, wie die sprichwörtlich gewordene Bunt-

vereinbarten Gebietsveränderungen in grösserem Maassstabe

Karte Deutschlands von der Zeit der Hohenstaufen

darstellcn; für das eingehendere Vcrständniss der bei Frank-

heit der

au

man

gerundete Hessische Oberland unterbrochenen Einheit Platz

Dcutschcn Bundes unter Prcussischcr Führung aber haben

diesem Ziele zurückgelegt. Durchblättert

nur durch das ab-

einer

Thüringische Stuutcngruppe, durch die Errichtung des Nord-

Einigung Deutschlands, wiinschenswerther unzweifelhaft

Main, Rhein

und Homburg ihren

die bei Frankfurt

Land vou

und dem Main

Erzgebirgo

Vielen noch nicht genug geschehen, das

unerwartet Errungene

alier

in

daselbst namentlich

tritt

und diplomatische Führung

eines neu zusnmmcngctrctcncn Bundes, der alles

der Ost-

um

das plötzlich

Millionen

,

die Vereinfachung des politischen Kolorits an

vergleichen kann,

ist zerfallen,

dem bedeu-

tenden Zuwachs, den Prcussc-u ganz besonders durch Hannover

zu den Napoleouischcn Umwälzungen eher zu-

bis

abnahm



weniger

als

und wie

zählte doch das Deutsche Reich

sie

um

1

289 selbstständige Staaten und Reichsstädte nach dem Sturze Nnpoleou’s, wenn

verringertem Grade, sich fortsetzte. aber die Tendenz

Seitdem

als

7 86 nicht

auch

macht



sich

zur Einiguug ganz entschieden geltend,

bestund, halten nur 28 ihre Selbstständigkeit bewahrt, wobei

Grenzveränderungen

empfehlen wir die Nebenkarte auf Blatt VII des Atlas

vom

Preussischeu Staate (Gotha, bei Justus Perthes).

Als Erläuterung zu beiden Tafeln mögen hier zunächst

in

von den 39 Staaten, uus denen der Deutsche Rund Anfangs

Homburg vorgeuommonen

und

furt

die

historisch -geographische»

Dokumente,

auf denen die

jüngste Neu-Gestaltung Deutschlands beruht, in Betracht

kommenden Theilen

in

ihren hier

folgen.

Gesetz über die Vereinigung von Hannover, KurHessen, Nassau und Frankfurt mit der Preussischen Monarchie. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Prcussen u. s. w. verordnen mit Zustimmung beider Häuser des Landtages, was folgt: 1.

wir Luxemburg und Österreich mitzählen.

Während ehedem

Lündortheilungen an der Tagesordnung waren,

ist

im Laufe

der letzten 50 Juhru uur Sachsen-Altenburg als selbstständiger Staat neu hervorgetreten, wogegen Sachsen-Gotha mit

Coburg, Hildhurghuuscn mit Meiningen, Anhalt -Bemburg

,

und Köthen mit Dessau, Hohenzollern-Hechingen und Sigmnringen

,

Holstein, Hannover, Kur-HcsBen, Nassau, Hessen-

Homburg und Frankfurt mit Prcussen vereinigt wurden. Wie sehr diese Vereinigungen, die Abrundung einzelner Grenzen

und das Wegfällen zahlreicher kleiner Enklaven

§.

1.

Das Königreich Hannover,

das

Kurfürstenthum

Hessen, das Herzogthum Nassau uud die Freie Stadt Frankfurt

worden

Urkunde

für

in

Gcmüssheit des Artikel 2 der Verfasjsuugs-

den Preussischeu Staat

Monarchie für immer vereinigt.

mit

der l’reustikchen

Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866. Die Preussische Verfassung

2.

§.

am

theilen

Oktober 1867

1.

in

tritt

Kraft;

in diesen

die

hufe nothwendigcn Abiinderungs-, Zusatz-

zu

diesem Be-

Eben

Staates.

und Ausführungs-

Bestimniungcu werden durch besondere Gesetze

343

Deutschland» ohne Betheiligung de» Österreichischen Kaiser-

Landes-

so verspricht Se. Majestät, das engere Butides-

verhältniss anzuerkenncu

welches Sc. Majestät der König

,

von PrcuRsen nördlich von der Linie des Mains begründen

festgestellt.

wird, und erklärt sich damit cinverstaudon, dass die südlich 2.

Gesetz über die Vereinigung von Holstein und Schleswig mit der Preussischen Monarchie.

Ausnahme

von

durch Vertrag mit dem Grossherzog von

eines

Oldenburg näher zu bestimmenden Gchietstheilcs

')»

Deutschen Staaten

gelegenen

Linie

dieser

zusammentreten

Verein

,

einen

in

Verbindung mit

nationale

dessen

dem Nord-Deutschen Bunde

und Schleswig, mit

Die Herzogthiimer Holstein

1.

§.

der näheren Verständigung zwi-

schen Itciden Vorbehalten bleibt und der eine internationale

unabhängige Existenz haben wird.

werden j

am

mit der Preußischen Monarchie auf Grund der

einerseits

1866

gust

Ok-

zu

Prag zwischen Preussen und Österreich

in

2.

§.

Die Preussische Verfassung

am

Oktober 1867

1.

in

tritt

Kraft u.

den König von Preussen

vom

dass die Bevölkerungen der nördlichen Di-

der Muussgube,

von Schleswig, wenn

strikte •

durch

sie

Friedensvertrag zwischen Preussen und Österreich, Prag den 23. August 1860. Artikel

Behufs Ausführung des Artikels VI der

II.

am

Nicolsburg

Sich

und nachdem Se. Majestät der Kaiser

der Franzosen durch Seinen

am

29. Juli ejusdem,

bei Sr. Majestät

qui conccme

le

est acquisc

('Italic

tritt Se.

ä

dem Könige

zu lusseu

pour

lui

remise ä

etre

la

la

Königreich Italien, ohne

,

welche

abgetretenen Lnndcsthcilen haftend werden

den

iu

,

als

auf den

Se.

Majestät der Kaiser von Österreich er-

kennt die Auflösung des bisherigen Deutschen Bundes nn

und

giebt

reich,

Seine

Zustimmung

zu

einer

*)

neuen Gestaltung

dem Könige von Sachsen

Friedens -Vertrag

näher

zu

die

von

der Kaiser von Öster-

Se. Majestät

Sr. Majestät

dem Könige von Preussen

schliesslich der Territorial-Veründerungen,

in

anzuerkennen.

Schluss des Artikel XIII. Die hohen Kontrahenten behalten sich vor, über eine Revision des Handels-

vom

April

11.

und

Zoll-

1865, im Sinne einer grösseren

Erleichterung des gegenseitigen Verkehrs, so bald als möglich in

Verhandlung zu

treten.

Vertrag mit der Maassgabe

Einstweilen

wieder

iu

nach

einer

dpr gedachte

soll

Kraft

jedem der hohen Kontrahenten Vorbehalten Xach der ErtünteniOK de» PreuuUchen Mini»t«r-Präi«identon li«i Vorlage dieses G*»etzontwurfa ini Abgeordneten - Hans sind Vcrbandlungen zwischen Preussen und Oldenburg eingeleitet Über einen Vertrag, welcher zunächst die Anerkennung der Souv.rimetiit des Königs von Preussen au den Herzogthümern Schleswig-Holstein von Seiten der 01dcnburgischrn Linie zum Gegenstand hat und ausserdem eine von der

in

bestehen

Nord-Deutschland hcrzustellcnden neuen Einrichtungen, ein!

vertrags

Artikel IV.

besonderen

Dagegen verspricht

anerkannt wer-

Übereinstimmung mit dem Vorgänge des Traktats

von Zürich.

Veränderungen

seinem bisherigen Umfange

zu don Kriegskosten und die künftige Stellung

abzusehliesscndcn

andere lästige Bedingung als

derjenigen Schulden

König von Preussen

regeln.

Vereinigung des Lonibardo- Venetianischen Königreichs mit

die Liquidiruug

in

des durch einen mit Sr. Majestät



Majestät der Kaiser von Österreich dieser Erklärung

auch Seiner Seits bei und giebt Seine Zustimmung zu der

dem

der

bevorstehenden

des Königreichs Sachsen innerhalb des Nord-Deutschen Bun-

Vdndtie

paix”,

Majestät des Kaisers von

Sr.

Majestät

indem Er Sich dagegen Vorbehalt, den Beitrag

,

Sachsens

hat erklären lassen: tiu’en ce

Gouvernement de l’Empcreur,

Se.

den

bei

nigreichs Sachsen

von Preussen beglaubigten Botschafter amtlich zu Nicolsburg,

erklärt

bereit,

sollen.

Deutschland den gegenwärtigen Territorial-Bestand des Kö-

26. Juli dieses Jahres abgeschlossenen Frie-

dens-Präliminarien,

Auf den Wunsch

Art. VI.

Österreich

iu

Abstimmung

freie

den Wunsch zu erkennen gehen, mit Dänemark vereinigt zu werden, au Dänemark abgetreten werden

3.

alle

30. Oktober 1864 erworbenen

Rechte auf die Herzogthiimer Holstein und Schleswig mit

ab-

w.

Majestät

Seine im Wiener Frieden

in diesen Landess.

der Kaiser von Österreich

Majestät

Seine

auf Se.

übertrügt

geschlossenen Friedensvorträge vereinigt.

theilen

V.

Artikel

Wien zwischen Preussen und Österreich und Dänemark andererseits und am 23. Au-

1864

tober

30.

treten,

bleibt,

dass

denselben

Ankündigung von sechs Monaten ausser Wirk-

')

Preuasischen Marine - Verwaltung gewünschte Erweiterung des Jadegebiets so wie einige EisenbahnatilageD umfassen soll. Das lierzogthum Holstein soll dabei nur nul einem etwa 2 uMlu. nicht Übersteigenden (icbietstheil in Mitlcidettbeit gezogen werden.

samkeit treten zu lassen. Erklärung. reich,

gen

Die

halmn

geleitet, die

Eisenbahn-Verbindun-

beiderseitigen Gebieten

zu vermehren,

aus Anlass der Friedens- Verhandlungen die

Unter-

zeichneten Bevollmächtigten beauftragt, nachstehende Erklä-

Letzt* Sitzung der Bundesversammlung am 21. August zu Augsburg; sie besehlieast, da iu Polgo der Kriegsereignisse und derFriedonsverhandlutigen der Deutsche Bund als aufgelöst zu betrachten sei, ihre

rung abzugeben:

Thitigkeit mit dieser Sitzung zu beendigen.

die

l

Regierungen von Preussen und Öster-

von dein Wunsche

zwischen ihren

)

1.

Die Königl. Preussische Regierung

Herstellung

einer

Eisenbahn

von

verpflichtet

einem

sich,

geeigneten

44 *

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Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.

344

mich

nuar 1867

ab die Erhebung der Schifffnhrta- Abgaben auf

der Österreichischen Grenze bei Licbau in der Richtung auf

dem Rhein

völlig eiustclleu, so fern die übrigen

Schwadowitz zuzulassen und zu fördern, wogegen

Uferstaatcn

Punkte der

Gebirgsbahn

.Schlesischen

Österreichische

Landshut

bei

die KaiserL

Regierung ihrerseits die Herstellung einer

Eisenbahn von einem geeigneten Tunkte der Prag-Brünner

Eisenbahn bei Wildenschwert bei

Mittcnwulde

in

bis zur Preussischen

Richtung

der

auf Glatz

in

2.

die

Deutschen Maassrcgcl

die gleiche

gleichzeitig

noch

der

bezüglich

pflichtung

bestehenden

Schifffahrts-

Abgaben auf dem Main.

Grenze

Die innerhalb des Gebiets des Nord -Deut-

Artikel XI.

gleicher

Weise gestatten uud fördern wird.

schen Bundes und des Grossherzogthums Hessen

Die Kaiscrl. Österreichische Regierung wird, wenn

die Königl. Preussische

des Rheins

Die hohen Kontrahenten übernehmen dieselbe Ver-

treffen.

belegcncn

Bayerischen Telcgraphen-Statioucn gehen auf Preussen über.

es in ihrem Interesse finden sollte,

Artikel

Führung der Schlesischen Gcbirgsbuhu nach Glatz über

XIV. Nachdem zur Wahrung

und

strategischer

Verkehrs -Interessen eine Grenzreguiirung

als

erforderlich

Braunau gestatten, ohne eine Einwirkung auf die Leitung

befunden worden

des Betriebes der in ihrem Gebiete belegeuen Strecke dieser

dus

Bahn

anliegender Grenzbeschruibung so wie die zwischen .Saalfeld

in

Anspruch zu nehmen, wobei jedoch die Ausübung

ist,

Majestät der König von Bayern

tritt Se.

Bezirksamt Gcrsfuld

und ciueu Bezirk

klave Caulsdorf an Se. Majestät 4.

Friedonavertrag zwischen Preussen und Bayern, Berlin den 22. August 1860. Artikel V.

die

Se. Majestät der

tritt

König von Bayern erkennt

denselben, so weit

Deutschlands betreffen, auch .Seiner Seit« Artikel

VH. Die hohen

die

sie

vom

16.

treten.

Von Bayern abxutrctcnde Gebietsteile. Eln*r.

Hierzu Bevölkerung»- Vermehrung am 4,4 Prozent

Einstweilen sollen der

in

Kraft

(Die Bevölkerung 8,1 Prozent zu ’)•)

ad

I.

zun»

grenze zusammen.

Ankündigung von sechs Monaten ausser lassen.

schen

Artikel IX. Die hohen Kontrahenten werden unmittelbar

veranlassen,

1801

bis

1864

um

am Nordwest-

bisherigen

die

Bayerischen

Landes-

Die Südost- uud Südgrcuzc des Territo-

Bezirksamtes Gersfeld

Hohe Rhön und von

und Rabenstein - Borg

,

des

bisherigen Bayeri-

gebildet. Diese zieht vom vom Nord- uud zum Himmcldank-ßerg über

Stiimbcrg und

Wcstfuss des Heidclstein bis

um

Nonnen zu vereinbaren, welche geeiguet sind, den Personenund Güterverkehr auf den Eisenbahnen möglichst zu för-

hier westlich über

den

den Eyerhack

Dammersfeld - Kuppcnruiu

,

die

namentlich die Konkurrenz- Verhältnisse in angemes-

sener Weise zu regeln uud den allgemeinen Vcrkchrsiuter-

entgegenzutreten.

Indem

die

hohen Kontrahenten darüber

einverstanden sind, dass die Herstellung jeder im allgemeinen Interesse

begründeten uouen

und

Eisenbahn- Verbindung zuzu-

so viel als thunlich

zu fördern

ist,

werden

sie

durch die vorbezeichneten Kommissarien auch in dieser Beziehung die durch die allgemeinen Verkehrsinteressen geladenen Grundsätze aufstellen lassen. Artikel

X. Die hohen Kontrahenten werden vom

1

.

Ja-

I

Im

der „Beiträge zur Statiatik de» Königreich» Bayers, herausgegeben vom Königl. Statistischen Ilurcou”, welche» die Resultate der Volkszählung im Königreich Bayern vom llnzembor 1864 enthält, wird 8. 21 die Zunahme der Bevölkerung in Unter - Franken während der drei Jahre 1K61 hi» 1864 auf 2,46 Prozent angegeben, ja hiernach betrug die Zunahme sogar in den 24 Jahren ron 1840 bi* 1864 nur 6, «s Prozent. Der oben angeführten Berechnung liegt daher ein Irrthum zu Grunde und in der That liest man in der Augsburger Al! gern. Zeitung vom 31. Angust 1866: „Bei Vorlage de» Friedens-Vertrag» in der Sitzung der Bayerischen Abgeordneten- Kammer vom 28. August gab der Staatsminister des Äusseren eine faktische Berichtigung bezüglich der in der Beilage zum Friedens- Vertrag enthaltenen zitfrrnmissigen Angaben über den Stand der Bevölkerung in den abzutvetendec Gebietsteilen, indem die dort angegebene Bevölkerung»- Vermehrung auf einem bereits berichtigten Irrtbum beruhe.” A. F. ')

essen nachtheiligen Bestrebungen der einzelnen Verwaltungen

lassen

der

mit

durch die Grenzlinie

Querenberg an über den

nach Herstellung des Friedens in Deutschland den Zusam-

dern,

(Juerenberg

riums werden

dem Zweck

1.430

nahm

abhang der Rhön abzutretenden Gebietstheils: Die Nordostund Westgreuzcn dieses Gebiets fallen von Altenhof bis

treten,

selben nach einer

mentritt von Koramissarien zu

1} Jahren

in

Unter- Franken

in

Grenzlinie des in Unter -Franken

dass jedem der hohen Kontrahenten Vorbehalten bleibt, die-

Wirksamkeit treten zu

3.109

Total 33.900

Mai 1865 und die mit ihm in

mit der Maassgabe wieder

18*4.

23.36t .

.

32.470

Tage des Austausches der Ratifikationen des gegenwärtigen an

n*eh VolksT.ühlon*

IlMoniW Bezirksamt Gersfcld U. Landgericht Orb ohne Aura I.

bei.

Verbindung stehenden Vereinbarungen, welche durch den Ausbruch des Kriegs ausser Wirksamkeit gesetzt sind, vom Vertrages

dem AusKom-

zunehmen haben.

Zukunft

Kontrahenten werden unmittelbar

Verhandlung

Zolivcreiusvertrog

König von Preussen

missarien ernennen, welche die Regutiruug der Grenze vor-

nach Abschluss des Friedens wegen Regelung der ZollvereiusVerhiiltnisse in

nach

tausch der Ratifikationen des gegenwärtigen Vertrags

Bestimmungen des zwischen Preussen und Österreich zu vom 26. Juli 1866 abgeschlossenen Präliminarund

den

Die hohen Kontrahenten werden sofort nach

ab.

Nicolsburg

Vertrags an

um Orb

und dem Preussischen Landkreis Ziegenrück gelegene En-

aller Hoheitsrechte Vorbehalten bleibt

13. lieft

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Die politische Xeu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866. Dalherda-Kuppe zum Schluppberg, längs des Nordrands des Schluppwaldes

zum

Dülleubach

und

an

schlieret

dessen

Artikel X.

345

Die Grossherzogi. Hessische

Regierung er-

im Voraus mit den Abreden einverstanden, welche

klärt sich

rechtem Ufer aufwärts laufend au die Bayerische Landes-

Preussen mit dom Fürstlichen Hause Taxis wegen Beseiti-

grenze an.

gung des Thum- und Taxis’schcn Postwesens

ad

II.

im Orber-Reisig

Grenzlinie des

abzutretendeu Gobietstheils :

Unter-Franken

in

Die Nordwest- und Südgrenze

des Territoriums fallen mit der bisherigen Bayerischen Lan-

desgrenze

zusammen.

Die Ostgrenze wird durch die Ost-

Artikel

XI.

Die Grossherzoglich

verpflichtet sich, in

Telcgraphen-Statiou zu gestatten,

des Weilers Dcutelbach), Oberndorf und Pfaffenhauseu ge-

die

bildet,

so dass die Osthälfte des Forstbezirks Burgjoss auf

Bayerischer Seite

Die ueue

verbleibt.

Lundesgrenze be-

vom

Hanauer-

desselben

nordöstlich

und Stumiger- Berg

und

über

den

erreicht

Steiniger-,

Staekeuberg die frühere Landesgrenze.

um

phon-Linicu und Telegraphen-Stationen Artikel

bis jetzt

noch dem Vollzug

über die Auflösung des Kondomi-

nats von Bayern und Kur-Hessen entgegengestellt worden

Artikel

Artikel

X

des Preussisch-

XIII gleichlautend mit Artikel

V

des Preussisch-

XIV.

Sc. König). Hoheit

Hessen und bei Rhein

u. s.

König von Prcusscu mit

w.

tritt

der Grossherzog von

an So. Majestät den

allen Souvcraiuetäts-

und Dotna-

nialrechten ab:

').

Die Lnndgrafschaft Hessen - Homburg

I.

6.

ein.

Artikel

XII gleichlautend mit

Bayerischen Vertrags.

Orb wird die

König). Preussische Regierung die Schwierigkeiten beseitigen,

des ratificirten Vertrags

Preussischcn auch in

Bayerischen Vertrags.

In Folge der Abtretung des Bezirks welche von Kur-Hessischer Seite

Grossherzogliehe Regierung der

zur unbeschränkten Anlegung und Benutzung von Tclegra-

vom

südlich

als eine Preussische

ln gleicher Weise räumt

den übrigem Gcbietsthoilen des Grossherzogthums das Recht

Rosskopf, zieht über den Königsberg und Schönberg in dcu

Aura -Grund,

Hessische Regierung

Mainz keine andere

grenzen der Gemeinden Mernes, Burgjoss (mit Ausnuhmc

ginnt daher au der Grenze des Josswaldes nordöstlich

In

trifft.

wird dus gesummte Postwesen im Grossherzogthum Hessen an Preussen iibergohon. Folge dessen

,

einschliesslich

Friedens vertrag zwischen Freussen und Württemberg, Berlin den 13. August 1860.

des Oberamtsbczirka Meisenheim, jedoch ausschliesslich der

Artikel VII gleichlautend mit Artikel VII des Preussisch-

Hessen

Artikel VIII gleichlautend mit Artikel

IX

des Preussisch-

V

des Prcussisch-

IX

II.

Homburgischea

-

Domanialgüter

und

Hötensleben

Folgende bisher zur Provinz Ober-Hessen gehörende

Gebiets thcile, nämlich:

Bayerischen Vertrags. Artikel

beiden in der Königl. Preussischcn Provinz Sachsen belogenen

Öbisfclde

Bayerischen Vertrags.

gleichlautend mit Artikel

1.

2.

Bayerisckcn Vertrags.

den Kreis Biedenkopf; den Kreis Vöhl, einschliesslich der Enklaven Eimelrod

und Höringhausen

Friedensvertrag zwischen Preussen und Baden,

6.

Berlin den

17.

3.

August 1866.

Artikel VII gleichluutend mit Artikel

Baycrischen Vertrags.

umfasst

Artikel VIII gleichlautend mit Artikel

IX

des I’roussisch-

X

des Preussisch-

4.

Bayerisehen Vertrags. Artikel

IX

5.

gleichlautend mit Artikel

Baverischen Vertrags. Artikel

X

den Ortsbezirk Rödelheim; den unter Grossherzogi. Hessischer Souverainctät henden Theil des Ortsbezirks Nieder-Ursel.

Mit.

gleiclüautend

mit Artikel

V

des Preussisch-

Friedensvertrag zwischen Preussen und

Grossherzogthum Hessen, Berlin

3.

dem

Sept. 1866.

seinen siimmtlichen

Gcbietsthoilen

Hessen

Bayerischen Vertrags. 7.

den nonl west liehen Tlioil des Kreises Giessen, welcher Orte Frnnkenbach, Krumbach, Königsberg, Fellingshausen, Bieber, Haina, Rodheim, Waldgirmes, Naunheim und Hennaimsteiu mit ihren Gemarkungen

die

VII des Preussisch-

tritt Se.

nördlich

des Mains

Königl. Hoheit der Grossherzog von

und bei Rhein

u.

w. auf der Basis der

s.

Roformvorsehlügen vom 10. Juni sätze in dcu Nord-Deutscheu

aufgestellten

d. J.

Bund

ein,

IX

gleichlautend mit Artikel VII

und

dem Bevölkerung»- Verhältnisse

des Prcussisch-Buyerisehen Vertrags. in

*) I)*s Kondominat bestand über dir OrUcbnflen Ober- und MittelSinn und ZUndersbucb. Hin Vertrag zwischen Bayern und Kur-Hessen bestimmte, dass die ersteren beiden Orte an Bayern, der letztgenannte an Kur- Hessen fallen sollten, die Hatißlations- Urkunden diese* Vertrag» wurden auch im Mai 1861 in Kassel ausgewechaelt, er ist aber A. P. trotzdem nicht zur Ausführung gekommen.

Oberbefehl des Königs von Preussen

d. J.

Das

zum Nord-Deutschen Bunde

Hessische Kontingent

auf der Basis der Bundesreform

den

Parlamentswalilen,

entsprechend, zu treffen.

Folge dessen auszusondemdo,

gehörige Grossherzoglich

in

Grund-

indem Er Sich ver-

pflichtet, die geeignete Einleitung für die

Artikel VII und

IX

ste-

liegenden

-

tritt

unter

nach Munssgube der

Vorschläge

vom

10.

Juni

zu vereinbarenden Bestimmungen.

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Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.

346

XV.

im Vorstehenden

Die

König von l’rcusson

tritt

an

Se. König!.

Hoheit den Grossherzog von Hcssou

und

bei

Khcin

w. Behufs Herstellung territorialer Einhoit

Räumung

der betreffenden

Provinz Ober-Hessen folgende üebiotstheilo mit allen

Truppen,

auf

Artikel

in der

u.

s.

Souvcrainetiita-

Se. Majestät der

und Domaninlrechtcn ab:

den vormals Kur- Hessischen Distrikt Katzenberg mit den Ortschaften Ohmes, Vockeurode, ltuhlkirchen,

2.

das vormals

Beamten und Militärs und namentlich auf

Kur -Hessische Amt Nauheim mit den landesherrlichen

5.

6.

7. ä.

9.

herzogthum Hessen 3

Schwalheim und Bödehen das östlich davon lielegene vormals Nassauische Amt lieiehelsheim mit den Ortschaften ltcichelshcim und Doniasscnheim die vormals Kur-Hessische Enklave Trais an der Lumda; den vormals Kur-Hessischen, zwischen den Grossherzoglich Hessischen Ortschaften Altenstadt und Bönstadt belegenen Domanial wald-Distrikt;

Nach

bis 9)

Zahlung der Kriegskosten-Entschä-

diesen

Mill.,

der auf

dem

L>.

....

Pro\ inx PriUbM'D Potcn llrnndrnburg

Pommern Schlesien

»»

mit

dem

Rumponhoim

Orte

rcchtcu abgetreten.

.

.

724, 574, an

.

.

.

.

731,127 458,191 nee,«?«

llhcinlaiid

.

.

.

.

486,627

5046,3»

ihm

Königreich Hannover. Landdrontei Hannover

Die betreffenden Ürcnz-Bcschrcibungcn

Hildeskrim Ltinoburg . Stade

*

werden die bisher zwischen dem Bunde und der

Territorial-

Anwendung

Provinz Nieder -Hessen

und der Territorinl-Regierung

Die Grossherzogi. Hessische Regierung

Ober-HcMtn

.

82,70« 211.0S2 1 1

».ISO

1.923.492

.

mit .

.

80,672

.

.

35.7M

Fulda mit Schmalkalden . . . er1t

klärt sieh bereit, mit der Königlich Prcussischcn

.

19.904.843

381.230 372.014 376.560 300.935 266.025 193.607 83.12 t

too.esi

Kurfürstenthum Hessen.

finden.

Zusatz 10.

.

098,7» i

Schaumburg Verhiiltniss zwischen Preussen

.

.

Osnabrück . . 113,7» Aurich 54,47« Bcrghauptmannscbafl Clausthal 11 , 28 » •»

verbleibende Besatzuugsrccht in Mainz

Regierung muassgebend gewesenen Bestimmungen auf das

.

.... ....

y>

ausschliesslich

.

aOS82,ST QMeilen) beruhte auf einer Kartcnhrrechoung and die grosse Differenz erklärt sich zum Tbeil durch die vollständigere Landesaufnahme, zum Theil dadurch, dass bei der Grundsteuer- Vermessung di« Quadrat-Meile nach der Brsscl'schcn Bestimmung zu 21966,023 Morgen angenommen wurde, während die bisherigen statistischen Nachrichten von Quadrat-Meilen zu 21490,74» Morgen ausgegangen waren. Ks war also ein falscher Keduktionafaktor angewcndel worden. Eine ganx zuverlässige Feststellung des Flächeninhalts des Preuasischen Staats wird indessen erst von der Beendigung der durch den Grossen Uenenil»tab auszufdtrrmlrn Triangulations- Arbeiten zu erwarten sein. (Siebe Kogel in Zeitschrift de» KSnigl. Preuss. Statistischen Bureau'». 186$ Nr. 1

xiellc

—3

.)

Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866. Bevölkerung

D. QMln.

3. DtJtbr.

*m

Vom Grcmherzogthum

Amt Nauheim

....

0,32«

1.781

o,m

3.838 1.245

Treis au der Lutnbda Walddistrikt zwischen Altenstädt

0,447

a

o,o»

und Bönstadt

)

....

Ortsbezirk Mans.-nhnni

Gehietstheil von Mittel-GrUndau

Ortsbezirk

Kumpenheim

.

.

0,043

.

0,077

0,114

643

1,35«

7.780

bleiben

„ „ „

J

*



*

1,83

78.245 12.829

1,83

91.074

^



466.014

85,191

.



2.297

0,309



Vom

.

0,176

725 425 723

155

Holstein

Enklave Caulsdorf Bezirksamt Gersfeld Landgericht Orb (ohne Aura)

960.996

3,43

blick

23.361 9.109

l )

10,04

Das Areal der Ton Kur-Hennen und Frankfurt an das Gross*

Auf der Kur-Uesaischen Generalstab -.-Karte „Erbstädter Wald”

genannt.

Amt Reichelsheim hat 4898,63, ) Das Morgen = *45 Ares).

Harheim 1909,4 Morgen

4

Die ) Die Zählung von 1864 ist noch nicht amtlich publicirt. obigen Zahlen übcrschicktc 1865 Herr Rathlev, Burcauchrf in der Hzgl. Holitein’schen Landesregierung, au den „Gotbaischcn llofkabndcr”. Dagegen zog kürzlich Herr L. Friederichscn in Kiel für uns die Haupt* den aus thcilte au* Census-Akten und uns dieselben in folgender zahlen Weise mit: OrUanwio.uile RavAlkdruDRHzahl Bevölkerung.

fUr dir Zollv«rolft«'

sbreehnuoff.

70.006 12.806

70.136 12.394

323.057

323.507

,

405.369

406.037

Städte Holxteiu* Flecken Holsteins Ämter und Landschaften Holsteins Adelige Distrikte Holsteins . .

119.732 6S.745 232.399 137.334

120.089 63.974 232.822 137.384

Städte Schleswigs Flecken Schleswigs Ämter, Landschaften und adelige Güter Schleswig®

Hcrxogthum

»Schleswig

.

.

.

.

.

.

554.269

553.210

958.579 960.306 Schleswig-Holstein Das ganz* Land*) Nach unserer planimetrischen Berechnung. gericht Orb hat 3,96 QMcilcn („Bararia”, 4. Bd. t Tabelle zu 8. 123). •) „Bavaria”, 4. Bd., Tabelle zu S. 123.



.

üu werfen.

Nach

Friedrich 11. 1471 720 Albrecbt Achill 1480 768 Johann Cicero 1199 661) 1535 693 Joachim I. Joachim II. .1571 693 Johann Georg 1598 716 Joachim Friedr. 1008 716 Job. Sigismund 1619 1472 .

i

.

Georg Wilhelm 1640 1472 Friedr. Wilhelm 1688 2013

0,181

1.299 1.994

0,049

328.501

14,9X6

.

.

475

U,W1

1866

J. .

2.762

47.728

6395,*«. 1308,714

,

Dietorici’s

75.102 23.590.543 4.285.700

„Handbuch des

Preussi-

Preussen unter erworben

Mark Brandenburg, Anspach

und ßaircutb.) Neumark, Theil der Uckermark u. a. w. Crossen, ZUUicbau, Sommerfeld u. s. w. Zonen (Anspach und Baircuth ab), ltuppin.

Beeskow und Storkow. Kaventborg, Mark mit Limburg, Ost-PrtUBsen.

Ctcrc,

llintcr-

Pommern, Magdeburg, Halbcr-

stadt u.

».

Minden, Sehwiebua.

König Friedrich

I.

.

1713 2044

Fr. Wilhelm I. 1740 2160 Friedrich II. . 1786 3540 Fr. Wilhelm II. 1797 5552 Fr.

Wilhelm UI. 1640 5725 im J. 1806

im J. 1807 im J. 1816 im J. 1834 Fr. Wilhelm IV. 1861

2870 5050 5060, 5067,74

Miira , hingen , Tecklenburg, NcutVbatel. Geldern, Vorpommern. Schlesien, Ost-Frieslend, West-Preussen. Anspach u. Baircuth, Polnisches Gebiet.

Erfurt, Kichsfeld, Mühlhausen, Hildesheim, Paderborn, Münster, Quedlinburg,

Käsen und Werden. (2855 QMcilcn im Tilsitor Fr. abgetreten.)

Fürstonthum Lichtenberg. Hohcnznllern und Jade - Gebiet (Xeufchatel ah).

Von der

CentralstcUc für Lundes-Statistik in Darmstndt gütigst Die unfern Xieder-Ursel im vormals Xassauischon Gebiet mitgcthcilt. gelegene ürossherzngl. Hessische Enklave Steinhach (1332 Morgen mit 684 Einwohnern) ist auffallender Weise nicht unter den abgetretenen •) Die ganz* Gemarkung Nieder-Ursol HessiGebietstheilen genannt. schen Anthcils enthiilt 1675 Morgen. ’)

Hcrzogthum Holstein

989 875

0,140

scheti Staates” (Berlin 1801) hatte KurfUnt gern. T>. QMIs. Friedrich 1. 1440 535 (Bestand:

32.976

hcrzogthum Hessen abgetretenen GcbicUthcilo wurde von uns auf den betreffenden Generalstaba-Karten planimetrisch berechnet, mit Aubnahme des Gebietsteiles von Mittel-Grlindau, desseu Flächeninhalt im Vertrag selbst auf 1700 Morgen angegeben war.

3

0,14Z

Im Angesicht der bedeutenden Erweiterung, welche dos Preussischo Gebiet so eben erfahren hat, ist es von Interesse, auf das bisherige Wachsthum des Staates einen Rück-

*)

506

0,1 *)

6,52 •) .

.

635 794

0,345

Krci» Vilbtl:

.

406.486 554.510 320.4

(1

Hermann stein

Das Preisliche Gebiet Im Zuwacha im J. 1866

69.337

1,4*6

165,4

Von Bayern an Preussen abgetreten:

*)

0,106 0,180

19,915

1.237

0,2*5

*)

290

Fellingshausen mit 4 Bieber 2.377 Frankenbach 3.957

He«». Antheils (Orts-

Schleswig-Holstein.

Herzogthum Schleswig ,,

0,094

bezirk) a)

bleiben

Herzogtümer

5.810 33.325

2.064

Gemeinde Rödelheim {

13.622 13.752

27.374

.

488 749

_

t

3,4$

Gemeinde Nieder* L’racl

Davon an das Grossherzogtb. Hessen abgetreten Ort« bezirk Dortelweil . Niedei-Krlenbach „

.

3.872 KonigNbcig mit Hof Haina 5.375 Naunheim 3.112 Rodbcim mit 3.277 \ Bieber . Waldginues 3.978

812

0,087

bleiben

Freie Stadt Frankfurt. Stadt Frankfurt a. M. Landgebiet

.

Krci* GiettCft:



1.486

0,27)

.

Gemeinde Krumbacb

468.311

85,4

.

6,00

1,49

.

.

.

Vom

Davon an das Grosshcrxogtb. Hessen abgetreten 3 ) Amt Reichelsheim Orts bezirk Harheim

Mciscnheirn

Hcm. Morgen Kreis Vöhl (Herrsch. Itter) 54.634 2,4SI Kreis Biedenkopf 242.532 11,012

737.283

172,640

Horzogthum Nassau

):

.

— —273

.

1

LandgraGchaft Hessen* Homburg Amt Hornburg . .

Amt

B«vnlkcruDjr »m 3. Dexbr. 1964.

Hessen an

Preussen abgetreten

Distrikt Katzcnbrrg

347

D. ^M!n.

1564.

Davon an das tirossherzogthum Hessen abgetreten '):





Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.

348

«»orben O. 4}UloKtlr.lc Wilhelm I. im J. 1865 5086,71 Laucnhurg. im J. 1866 6305,181 Schleswig-Holstein, Hannover,

Was

1.500.000 Seelen 715 807 . . ff „ 1.650.000 1037 . . . ft „ 2.240.000 1534 . . ff „ 5.430.000 1565 8.687.000 f» 1394 . . . ff „ 4.000.000 2060 10.402.631 . . »t 2185 11.033.505 . . >t 2320 11.715.007 . . tt 2487 12.308.948 . . . i* 2531 12.780.059 . . . ti 2593 13.093.040 . . . tt 13.J66.oOO 2681 . . . rt 2798 14.157.573 . . . t» 2962 14.991.241 . . . ft 3070 15.536.053 . . . f» 3198 16.181.185 . . . tt 3227 16.331.187 . . . tt 3333 16.935.420 . . . tt 3385 17.202.831 . . . 3500 17.739.913 . . . tt 3649 18.491.220 . . . tt 3795 19.304.843 . . . tt eiuschh der neuesten 3689 23.590. 543 Er* crliiuigcn tt .

.

circa

Mf

1

t*

tt

tt

tt

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tt

It

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ft

11

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ft

tt

fl

Vollständiger

tf



.... .... Staaten.

in Schleswig-Holstein



»t



.

66,0» 67,er»

35,73 24,00 20,6

20.» 17, «8

15.0 15,0« 8,05

.... ....

6,8 6,39

Bremen „ Provinz Ober- Hessen des Grosshrzgth. Hessen *)

.

Von

im jetzigen Bestand •



tt

andsr*« Kontctiioorn Angehttrijp

36,81 Pro*.

96,31 tt

2,9« Pro».

1.»

7,0«

tt

8,7«

0,os

tt

0,04

99,7»

tt

0,70

tt

O.M

87,4»

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11,7»

tf

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14,3t»



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2.*«

46,77

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1.«

..

21, »1

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8, «5



77,70

»i

18,08

tt

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94,9«

tt

1,78



3.«



t>

.

Bewohner

61,61 Prox.

KvadkvL

1W»4.

23.590.543 2.343.994 552.61 2 •>) 99.06U ') 301.812 280.201 292.708 193.046 178.065 164.527 141.839 111.336 59.143 78.762 66.189 86.472 31.382 43.924 229.94 ") 50.614 »04.066 225.696

48,28 44,97

.

Die 22 Staaten des Bundes

Q M1i>.

6395,««« 271,8» 244,12 49,49 114,2«

....

Hamburg

Prox.

69,87

....

llcssen-Homburg den vom Grossherzogthmn Hessen abgetretenen Gebieten

D.

“*

.

Stadt

Rötn.-Katho-

32,71 Pros.

2.« Pro».

Nord -Deutschen Bundos.

Sachsen-Coburg u. Gotha Sachsen- Altenburg ,. Fürstvnthum Lippe- Detmold . Waldeck „ Schwarxburg-P.udolstadt „ Schwanburg-Sonderihauaen „ Reuse jüngere Linie „ Schaurxiburg-Lippo . „ Ileus« ältere Linie . „ Frcio

.

im jetzigen Preussischen Gebiet

....



.

82,81

Frankfurt

in

in

.

Hannover Kur-Hvnsen Nassau

iu

Oldenburg Suchten- Weimar Braunschwrcig *) Anhalt Sachsen-Meiningen

Deutschen

Ausscheiden

Scheidung der Bevöl-

die

im bisherigen Königreich l*rous»cn 611,3s in den Hohcuxollern'achen Landen 1,89 84,74 im Jade-Gebiet 99,-1 in Lauenburg

Königreich Sachsen Grosshrzgth. Meeklenburg-Scbworin MccUcnbnrg-.Strtdiiz „

„ „ Uoraogtbum „

deren

lU-chc



ft

man über

ist

F>*nK+llȊ!*

in ft

die Zahl der nicht

Prcussischcn Staatsverband Vorbehalten wurde, bis

der Gesammt-Bevölkerung sind

in

ft

sie siud

kerung nach dem Rtligiontbekmntniu unterrichtet 4 ).

in

tt

In

Nicht-

die

jetzt nicht

1

tf

dem

aus

ft

tt

man

kennt

namentlich

net,

tt

ft

machen

Bevölkerung im nördlichen Schleswig,

tt

tt

Bewohnern

18.491.220

unter

aber nicht überall bei den Zählungen besonders uufgozcich-

tt

ft

1861

Jahre

nicht Deutsch Redende, oder 13,6 Prozent

hinzugekoramenen Gebieten

Deutschen nur einen sehr kleinen Bruchtheil aus,





neu

dun

QMeilc.

Statistische Übersicht dos

Pmuaiactog Gebiet

im

2.504.179

Über da» Anwachsen der Bevölkerung habou wir aus früheren Jahren nur einzelne Schätzungen ')> wogegen seit 1816 die regelmässig wiederholten Zählungen vollständigen Aufschluss geben. Danach betrug die Bevölkerung Preussens im Jahre 1688 1713 ti D 1740 » ff 1786 »> n 1797 »i D 1807 ft ft 1816 ft n 1819 n ff 1823 H ff 1825 >i ft 1828 tf n 1831 1834 tt ff 1837 tf >f 1840 ft ft 1843 tf ft 1846 » tt 1819 tt t* 1852 tt »I 1855 ti if 1858 >t ft 1861 f» tt 1864 ff tt

die Nationalität der Bevölkerung nnlungt, so zählte

Prcussen

Kur- Heulen, Nassau, Frankfurt, Bayerische u. Urosshragl. Hessische Gebietslheile.

59, «S

29.220.862

7540,787

Rtim^KattioL

64, A4 Prox. 97,77 99,78 99,5«

74,9« 96,07

98,64 97,70

32,71

tt

2,03

tt

0.1»

tt

0,12

tt

24,18

tt

3,««

tt

0,04

0,98 0,62

»f

98,4»



1 •rox.

Andern Konf. 2,«5 Pro».

tt

0,10

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99,77

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6,35

70,78 1*70».

26,95 Prox.

f*

ff »f

tt

2,77 Pro».

3 Siehe Prof. Kielen, „Oer Preußische Statt”, Berlin 1862. ) Nur fUr die von Bayern an PrcuBnen abgetretenen GebieUthcilc liegen keine 4 Ä Ermittelungen aus neuerer Zeit vor. *) Im Herbst 1865 zahlte dos GroBsherzogthum 551.966 Bewohner ) Im J. 1860. ) Einschliesslich des Kommunion* Besitzes mit Hannover (Bergamt Goslar), 680 Seelen, die im J. 1864 mit Braunschweig gezählt wurden. *) Im Jahre 1860. *)





D- QMto.

Königreich Bayern ohne die au Preusaen abgetretenen Distrikte Königreich Württemberg

.

1380,1« 354,*>

Grosshcnogthum Baden Grossherxogthuin Hessen ausserhalb des Nord-Deutschen Bundes . Fürstent hum Liechtenstein (1861) . ,

79,045

.

w

209*.





Kvangcl.

Kat bol.

4.774.464 1.748.328 1.429.199 564.475

28,1» 68.««

70,3« 30,53

0.81

32,»« 58,So

65,12 37,43

4,27

100

7.994

.

SUd-IH'uUche Staaten



Bewohner IW»4

8.524.460

39,37

59,07

Ander« KonL 1,49

n

it

— 1

,61

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Die politische Ncu-Gcstaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.

Dem Staaten 6.

Flächeninhalt nach nimmt unter den Europäischen

Prcusscu den

Rang

ein,

7.,

der Nord -Deutsche

5.

Rang, denu

es

7.

,

Schutze einer rasch wachsenden Preussischen Kriegsflotte.

der

.

.

Der Nord- Deutsche Bund Treusten Dio Europäische Ttlrkei (ohne dio Schutz-Staaten) Gross-Britannien und Irland Königreich Italien (mit Vouctien) . . .

Priuaaen vor 1866

13.825 11.30$ 9.830 9.200

Dos Europäische Russland (1864)

.

.

.

.

.

.

Der Nord-Dcntschc Hund (1864)

.

.

Königreich Italien mit Yenetieu (1861) . Preusscn (1864) Spanien (1864) Die Europ Türkei, ohne die Sehutz-St. (1844) Schweden und Norwegen (186$)

Prouwen

Hamborg Bremen

militärischen Einrichtungen richten

und

lässt sich bereits

1864 1863 1862

1665 924 2637

1864 1864 1864 1864 1864

5226 418 650 530 298 4$

Nord-Deutscher Bund

61.061.801 37.472.732 32.572.932 29.321.079 29.220.968 24.223.390 23.590.648 16.302.625 10.386.000 $.814.386

lässt sich

.

Lübeck

5.166

Schon

die

Tonnen k 8000

Pf.

382.394 123.378 151.767 657.539 151.992 66.678 238. 140

206.800 15.570

7167

jetzt übertritft die

an Tonucngehult

1.336.719

Nord-Deutsche Handels-Marine

Marinen

aller Staaten

der Erde mi t

Ausnahme von England und Nord-Amerika. Es haben nämlich nach deu offiziellen Angaben deB „Gothaischeu Hofkalendens” Gros*- Britannien und Irland (1864) Verein. Stauten von Nord-Amerika (1863) Der Nord- Deutsche Bund (1864)

.... .... .

Nord-

Deutsehen Bundes wird sich nach den erst zu treffeudeu berechnen, dagegen

.

Seeschiffe

.

Mecklenburg- Sch worin Oldenburg

7.541 6.395 6.176 5.76!

Die künftige Armee -Stärke Preussens und des

.

Hannover Schleswig-Holstein

B*W0hlMT Frankreich (1861) Österreich ohne Venctien (1857) Gross-Britannien und Irland (1861)

Ende des Jahre«

Staaten.

,90.133

.

.... .... ....

Frankreich Spanien

*

Handels - Marino.

D. QMIn.

Da» KuropaUchc Russland Schweden und Norwegen Ostemich (ohne Veneticn)

die

haben

;

349

Handels - Marine des Bundes auf den Gewässern der ganzen Erde spielen wird, zumal unter dem

Bund deu

der Bcwohuerzahl nach Preusscn deu

Nord-Deutsche Bund den

deutende Rolle

noch nicht

erkennen, welche be-

i

Frankreich (1863) Italien mit Vcnctien (1862) . Preus.en Niederlande (1863) Österreich ohne Veneticn (1863)

.

Seeschiffe

Tonnen k tOCn) Pf.

28.632

5.328.073 5.126.081 1.336.719 985.235 718.561 057.539 510.152 300.526

}

7.167 15.092 17.911 5.226 2.231 8.132

Geographische Notizen. E. v. Fellenberg’a Besteigung des

von dor Wongorn-Alp „Ich hin" (schreibt E.

v.

Futleuberg

Mönch

aus.

vom

11.

Aug. 1866)

„seit 4 Wochon in den Alpen gewesen, aber gründlich heimgeregnet worden. Dio schönste Kxjtedition, Hie mir gelungen, ist die Ersteigung des Mönch von der Nordscite (Wengern-Alp) her, eine der nllerschwicrigsteu Touren, dio ausführbar sind. Die gauze Besteigung hat 3 Bivouacs erfordert da ich mit meinen Führern den ersten Tag nur eine Rekognoscirung ziemlich weit hinauf unternehmen und erst den folgenden Tag (13. Juli) über Hunderte ins Eis zum Voraus gehackter Stufen nach zwölfstündigcr Arbeit Abends um 3 j Uhr den Gipfel erreichen konnte. Das dritte Birouuc wurde an der Südseite des Berges über dem JungfrauFirn in einer Felswand bezogen und die Rückkehr nuch Griudclwuld über das Mönchjoch itcwcrkstelligt. Diese Tour war in geologischer Beziehung höchst interessant, indem mir die Kontakt- Verhältnisse zwischen der Kalkformatiou (alpine Jura-Bildungeu) und krystnllinischen Schiefern (Gneis) sehr klar und in die einzelnsten Details deutlich wurden. In einer Höhe von 9500 bis 10.000 Fuss fand ich noch im Kalkstein (Hochnlpcnkalk) schlecht erhaltene Ammoniten und Belemuiten, die noch näher, wenn bestimmbar, bestimmt -werden müssen. Durch eine ganze Woche scltlechten Wetters in Grindelwald zurückgehaltcn unternahm ich in der dritten Woche die Besteigung des Wetterhorns, wo die Kou,

Pctennann's Geogr. Mittheilungen.

1866, Ucft IX.

.

takt-Verhältnisso eben so interessant als überraschend sind. Die Fundstätte der Wctierhom-Ammoniten dicht unter dom in 11.200 F. Höhe, welche vorigen Herbst Herr Plantnmour von Genf bei der Besteigung diese« Berges aufgefunden hatte war leider noch vergletschert und möchte nur in sehr schneefreien Sommern, wie der vorjährige war, blossgostellt werden. Ich hatte magere geologische Ausbeute. Vom Wetterhorn - Gipfel weg überstieg ich das Mittelhoru, umging das Rosenhorn und stieg denselben Tug über das Borglijoch (Schucesattcl zwischon Bcrglistock und Itoscnhorn) und den Gauli-Gletscher herunter ins Urbuchthnl nach der Urnen-Alp. In der Urnen-Alp wieder eingeregnet und eingeschneit musste ich thnlauswärts und erst in der vierten Woche gelang mir von der Schwarzwald-Alp aus die erste Ersteigung des Walllioms. Dieser ganz innerhalb des Hochgebirgkalkes gelegene Gipfel bietet keine ungewöhnlichen Schwierigkeiten dar, wohl aber der obere Absturz des Roscnlaui-Glctsehcrs, der furchtbar zerklüftet ist. Auch auf und am Wallhorn fanden sich zahlreiche Belemuiten. Seither war dos Wetter gründlich schlecht, immer Regen und in der

Gipfel

,

'

Höhe

eine

Unmasse

frischen Schnec’s

machen

alle Gletscher-

Überhaupt liegt eine ungeheure Masse Schnec’s (meist Frühliogsschncc und frischer) ira Hochgebirge und der regnerische und kaltfeuchte

fahrten für den Augenblick unmöglich.

Sommer

ist so ungünstig und unbeständig als möglich. Für den Augenblick ruhen die Waffen; was ich noch im Sep-

4$

Notizen.

350

Gemeinden aufweisen, wo noch im Beginn des laufenden Jahrhunderts das Deutsche Idiom die allgemeine Umgangssprache der Ackcrbau-treibenden Bevölkerung war. Das Italienische wurde nur von Solchen verstanden und gesprochen, welche in Folge ihres Lebensberufes, ihres Handels und ihrer Beschäftigung zu oftmaligen Reisen nach Wälschland und zu einem innigeren Verkehr mit Venedig oder mit anderen Italienischen Ländern gezwungen waren. Sogar in der Kirche, in den Schulen und in dcu amtlichen Bureaux wurde damuls noch, entweder uusschüesslich oder Und doch vorwiegend unsere Mutterspruche gebraucht. gerade diesen Umstand müssen wir hier als Beleg dafür anführen, wie fern jenen Gegenden noch vor nicht langer Im Zeit das Italienische Element gestanden haben muss.

tember ausführen werde, hängt ebenfalls von Wetter und Umstundeu nb, doch sind dann schon die Nächte lang und die Tage zu kurz.”

Das Vordringen des Italienischen Elementes

viele

in Deutsch-

8üd-Tirol.

Dio unmittelbare Kriegsgefahr, welche Triol von Wälschland aus droht, ist zwar jedes Mal eine akute, aber sie Viel bedenklicher siud dagegen andere ist eine geringere. Elemente, ein ganzes Gemisch von Ursachen, von denen die spraehlich-uatioualen besonders hervorzuheben sind. Es bekannte, aber in den kompetenten Kreiallgemein ist eine sen niemals richtig ermessene, nach ihrer wahren Tragweite gewürdigte Thatsache, dass die Deutsche Sprache und Nationalität im Süden des Brenner und der Finstermünz an Terrain immer mehr verliert und von der Italienischen verdrängt wird. Im Mittelalter reichte sic bis in die herrliche Hügcllandschaft des Veuetianischen, bis vor die Thoro von Verona und Vicenza hinab. Noch heut zu Tuge bezeichnen die beideu Sprachen-Inseln der sogenannten sieben und der dreizehn Gemeinden jenscit der gegenwärtigen Grenze von Tirol -die äussersten Vorposten Germanischen Wesens gegen den hemufriiekenden Humanismus. Aber schon seit langer Zeit auf allen Seiten vom fremden Idiom nmfluthet, von iiircm Mutterstamme, aus dem sie hinreichende Lebenskraft ziehen sollten, vollständig abgcsclinittcu, gleichen sie nur noch den erratischen Trümmern, welche aus den gewaltigen Revolutionen der Erdschichteu während der Perioden der Urzeit auf einem fernen Boden zurückgeblieben siud und nuu daselbst, den zersetzenden Einllüssen eiuer feindlichen Umgebung blossgcstcllt, ihrer allmählichen Auflösung entgegengehen. Unter der Regierung der Republik Venedig noch geschont und sogar durch eigene Gesetze in ihrem nationalen Leben in Sprache und Sitte mit anerkennenswerther Sorgfalt geschützt, wurden sie beim Übergang unter die Österreichische Herrschaft bedeutend vernachlässigt und du sie jetzt auch allen politischen Zusammenhang mit Deutschland verloren haben, werden bald Selbst die letzten Reste davon in den Wogen des Wiilschthums untergegangen

,

Huuptthnle der Etsch schien die historisch merkwürdige Klause von Saluru oberhalb Trient der Strömung des Romanischen Elements nach Norden lange Zeit ein uniiberNoch heut zu stciglichee Hinderniss entgegeuzusetzen. Tage pflegt man diesen Engpass gemeinhin als die Grenzmarke zwischen Deutsch- uud Wälsch-Tirol anzusehen, doch Beit fünf Deconuien hat auch diese Ansicht aufgehört, richtig zu sein. Diesseit der Salurner Klause treten die Berge von den Ufern der Etsch rasch zurück und geben einer breiten Thalsohlc Raum, welche sich bis zu den Katarakten oberhalb Mcrau erstreckt, wo der Fluss aus dem getreidereichen Vintschgau hervorbricht und in dio Tiefebene des eiDie Mitte dieser gentlichen Etsch -Landes niederbraust. langen Fläche nimmt das Delta an. der Mündung des Eisack in die Etsch ein. Dieses Dreieck ist das Herz von Süd-Tirol. In ihm vereinigen sich drei strategisch und

'

!

kulturgeschichtlich

j

zu lernen.

Von viel höherer Bedeutung ist die Metamorphose aus dem Deutschen in das Italienische Element, welche inner-

die Vcnctianisohe

Grenze und von den Anhöhen bei Verona

bis zu

den Übergängen nach Pusterthal nusbreitet,' darunter das in diesen Tagen so oft erwähnte Val Sugana, hatte einst rein Deutsche Bevölkerung. Das romantische Thal der Fersina mit den durch dus Vordringen des Generals Medici bekannter gewordenen Ortschaften Civezzano und Pergine, die malerische Umgebung der See’n von Caldonazzo und Levico, so wie das ganze Quelleugebiet der Brenta bis weit über Borgo hinab mit den zahlreichen Seituuthälern können



j

j

Die eine der Tiroler Grenzen Statt gefunden hat. Hälfte des heutigen Wiilsch -Tirol, nämlich jenes ganze Gebiet, das sieh vom linken Ufer der mittleren Etsch bis an

aus Italien,

Österreich

sein.

halb

eine

als Doppellinie

,

Diese beiden Deutschen Eukluvcu in Italien haben für uns kein anderes Interesse mehr als ein rein historisches; höchstens könnte ihr Schicksal lehrreich sein , wenn man es verstände, aus der Vergangenheit für die Zukunft Etwas

sehr wichtige Linien,

dem Südwesten Deutschlands und die dritte aus Bayern über den Brenuer und aus Innerdurch dos Pustcrthal. Den Knotenpunkt dieser Verkehrs- Adern bezeichnet der alte Handelsplatz Botzen, dessen ehemaliger Reichthum nichts Anderes ist als der natürliche Ausdruck der glücklichen Lage der Stadt selbst uud ihrer lebcudigcn Beziehungen zu den beiderseitigen

eine andere aus

!

Kulturvölkern in Italien uud in Deutschlund. Diese grosse Thalstrecke scheint für diu Itulionisirung des ganzen südlichen Tirol , d. h. des ganzen Alpen-Landes im Süden des Brenuer und der Finstcrmiinz, dadurch aber auch für diu einstige ltealisirung der extremsten Wünsche des modernen Italien von entscheidender Wichtigkeit zu sein. Daher wird von unseren Wälschen Nachbarn uueh Nichts verabsäumt, um alle äusseren Vorbedingungen herzustellen, welche zur Förderung ihrer politischen Pläne Diu Grundlage ihrer Bestrebungen aber dienen können. bildet die nationale Assimilimng des Etsch-Lundes. Was in den letzten Docennien in dieser Hinsicht geschehen ist,

muss

ihre

Hoffnungen immer mehr steigern und

sie

zu er-

höhter Thätigkeit anspomeu. Seitdem die Strömung des Romunismus gegen Norden Snlum durchbrochen, ist die Verwälschung der unteren Hälfte des Etsch -Landes mit Riesenschritten vorwärts gegangen. Es ist noch kaum ein Mensehcuaitcr verflossen, seitdem die systematische Einwanderung Italienischer Kolonisten zwischen Salum und Botzen begonnen hat. und schon überwiegt die Wiilsche Bevölkerung jener Gegend. Mehrere Gemeinden unterhalb Botzen siud schon volldie Thalenge bei

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351

Notizen.

andere stehen mitten im Flusse der Italienisch Verwälschung der sie sieh schwerlich mehr zu entziehen vormögen. Es giebt in diesem gauzen Distrikte selten roohr ein Dorf oder auch nur einen unanschulichen Weiler, wo aber es giebt keine Italienische Familie angesiedelt wäre deren vielo, uus denen der letzte Deutsche Grundbesitzer schon vor Jahren verdrüugt worden. 8elbst die Mittolgcbirgs-Landschaftcn und die von der Thnlebenc noch weiter entfernten Gemeinden, namentlich die reizende Gegend von „Übcr-Etsch”, das ist die Umgebung von Girlan, 8t. Paul’s, Eppau und Kaltem bis an die Ufer des gleichnamigen Sce’s, einer der fruchtbarsten Bezirke im ganzen Süd-Tirol, lange Zeit hindurch von den Eindringlingen des Wälschlandes verschont, sind in unseren Tagen ein beliebtes Ziel der ItalieDer Eisack, welcher die grosse nischen Tiroler geworden. Delta-Fläohc bei Botzen durchsckncidct, scheint eben so wie die Klause am unteren Ende des Etsch-Laudcs das Weitergreifen des fremden Elementes eine Zeit iung aufgehaltcn zu haben. Aber seit weuigen Jahren ist auch diese Demarkations-Linie durchbrochen worden. Die Wülschon Vorpostcu sind bereits über Botzen hinausgeschoben und haben schon einen beträchtlichen Theil des Garoberen Etsch-Laudes besetzt. Sie stehen in Terlan Das Städtchen guzou und Burgstall, in Kais und Lnna. Meran ist heute von dem Romanischen Element verhiiltvor 3 durchzogen wie Lustreu stark es nissmüssig so kaum die Handelsstadt Botzen gewesen ist. Hier erhalten die Missionäre aus Trient, Uoveredo, Ala, Arco u. s. w. neue Verstärkung durch die Zuzügler aus dem Val di Non uud Val di So), um den Vorwälschungs-I’rozesB dor ganzen Auch auf der Linie des Landstrecke zu beschleunigen. Eisack -Thaies, von Botzen über Brisen nach Bruneck uud ständig

Auf dem das östliche Serbien darstellenden Carton dieser ist die Umgegend von Saitschor am Timok den Rumänen eingeräumt, die Bewohner von Saitschar, Weliki

,

Karte

,

Iüwor u. s. w. sind aber durchgehende Bulgaren sie sprechen ein reines Bulgarisch, haben Nationaltracht und Gebräuche der Bulgaren und geben an dass sit in verschiedenen Jahren aus Bulgarien eingowandert sind. Auuiiherud richtig wäre es, wenn der ganze Strich am rechten TirnokUfer von Grljan bis Wraschogruze den nach Lejean’s Karte die Rumänen einnehmen , den Bulgaren eingeräumt würde. ,

,

,

,

Das Soolbad Staraja-Russa.

1

,

,



Sterzing, ragen die Spitzen der Italiener sich

immer

tiefer herein.

Sie sind nur die Vorläufer grösserer Massen, welche ohne Zweifel oiufiudcn werden, sobald ein Mal die

Eisenbahn über don Brenner und jene aus Kärnten durch Pusterthal nach Brixcn ins Leben getreten sein wird. Und sind erst ein Mal die Hauptstrecken der Etsch und des Eisack dor fremden Nationalität verfallen, dann ist auch weil sie von Nord-Tirol und den Nobonthälem derselben Deutschland durch die Riesenwand der Rhütischen Hoch,

die reichste Quelle der nationalen gebirge getrennt sind Lebenskraft nbgesehnitten und jeno an altdeutsche Gestalten erinnernden Volksstämme, welche gegenwärtig noch den lebendigsten und zähesten Kern der ScharfsehützeuKoiu|>aguien und der Massen des Landsturms bilden, dürfen früher oder später ihre nationalen Interessen nicht mehr im Norden der Alpen wahmchmcn, sondern müssen sie bei ihren heutigen Todfeinden im Süden suchen. ,

(Trirater Zeitung.)

Zur Ethnographie dor Europäischen Türkei. Eine abormalige kleine Berichtigung von Lcjean’s „Carte othnogniphique de la Turquie d’Europc” („Oeogr. Mitth.”, Ergänzungsband I) geht uns aus Belgrad von einem dem Sorbischen Kriegs-Ministerium zugethciltcn Topographen zu, der 1862 das östliche Serbien bereist hat und uachdem er die Lejcan’sche Karte zu Gesicht bekommen, sie wenigstens an Einer Stelle zu verbessern im Stande ist.

Der direkte Landweg nach Staraja - Russa geht von Petersburg bis Tschudowo (113 Werst) auf der Moskau’schen Eisenbahn, dann mit dem Postwagen auf der Chaussee nach Nowgorod (70 Werst) und von hier ebenfalls mit dem Postwagen nach Staraja-Russa (92 Werst). Im Sommer, nach Befreiung des Wolchow vom Eise, reist man folgendermaassen: per Eisenbahn bis zur Wolchow’schen Station (133 Werst von St. Petersburg, 427 Werst von Moskau) und von dort auf dem Dampfboot noch Nowgorod und Staraja-Russa. Zwei gut eingerichtete Dampfboote der Wolchow’schen Dampfboot -Gesellschaft bringen die Reisenden bei günstigem Wetter meist binnen 4 Stunden nach Nowgorod. Dio Ufer des Wolchow bieten nichts Anziehendes dar, man müsste denn dio einförmigen Kasernen der Grodno’sehen Husaren uud der Garde-Uhl anen und Dragoner dazu rechnen. In dor Nähe von Nowgorod wird man einige Landhäuser mit Gärten und einige Klöster gewahr. In Nowgorod landet das Boot vor der schönen, 1830 in Granit aufgeführten Brücke links an der Torgowaja-Anfalirt. Ist man früh angekommen und das Wetter günstig, so hat man Zeit, die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu betrachten: den Kreml (1044 aus Holz und 1302 aus Stein nufgcfiihrt); die nach dem Muster der Konstantinoperscheu gebaute Sophienkirche (998 aus Holz und 1044 bis 1051 aus Stein erbaut) mit ihrem berühmten Korssun’schen Thor, welches Wladimir 998 aus dem Chorsonos brachte ; das Tausendjährige Monument und den Stadtgurten. Ein Spaziergang auf der Brücke gewährt einen hübschen Blick uuf den 40 Werst langen, 30 Werst breiten Ilmen-See. Früh Morgens geht es dann auf dem Dampfboot weiter, Anfangs längs dem Wolchow am schönen, grossen, reichen JurjcwKloster (1030 gestiftet) vorbei, dann über den Ilracn-Seo in eine Mündung des Lowat und zuletzt in die Polista. Vom Dorfe Swod an geht die Fahrt durch unzählige Krümmungen des Flusses; ist dieser sehr wasserarm, so werden die Passagiere theils auf Booten, theils auf einem flach gehenden Dampfschiff zur Stadt gebracht. Dort landet man, bei günstigem Wetter gegen 3 Uhr, an der Alexander- Brücke auf der nördlichen Stadtseitc. •Staraja-Russa, eine Kreisstadt des Nowgorodcr Gouvernements, liegt 240 Fuss über dem Meere, unter 57° 59' St.

I

N. Br. und 49*

1 ' Östl. L. am Abhang des Waldaischeu zum Baltisch-Devonischen Gebiete gehört. Die obere Decke dieser Flüche ist fette Ackerkrume, mit Kalk und Sand vermischt, und eine Klafter tief Torf bildend. Die im Frühjahr Statt findenden Überschwemmungen erzeugen zwar temporäre Moräste, befördern aber einen üp-

Plateau’s, welches

45 *

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352 pigen,

Notizen. sehr günstigen Kräuter- und GrusBas eine ganz ausgezeichnete Milch.

der Viehzucht

wuchs, daher auch Wetter ist bis Mai unbeständig, nasskalt. Der dann herrschende, aus dem Ilmcn -See kommende Kordost ist zwar sehr fuueht, reinigt aber diu Stadt von den Sulzdiimpfen. Der Kordwest hingegen bedeckt die ganze Stadt mit den Diese Chlor-Brom-Luft heissen Dämpfen der Grodirwerke. orsehwert das Athmen sehr, vorzüglich Abends, auf Skrophulüse jedoch übt sie den günstigsten Einfluss. Die Kur beginnt in der zweiten Hälfte des Mai und dauert bis Ende August. Die hübsche, gut gebaute Stadt liegt am Zusammenfluss der Porussja, Polista und Percritiza. Kuss, der Bruder des Fürsten Stowen, soll der Sage nach die Stadt Kussa 50 Stadien von Gross-Nowgorod erbaut lmbon. Seine Gemahlin Porussja und seine Tochter Polista sollen den gleichnamigen Flüssen ihre Namen gegeben haben. Die Stadt ist 5 Werst lung und 2 Werst breit, hat über 150 steinerne, gegen 1000 hölzerne Häuser und 9600 Einwohner. Die Strassen sind sehr breit, rechtwinklig

parallel,

zum

Theil gepflastert

und mit Trottoirs versehen. Die fast vor jodora Haus befindlichen Gärten beleben und zieren die sonst einförmigen Strassen. Der schönste Stadttheil liegt auf beiden Ufern der Polista. Das linke Ufer derselben ist von der AlexanderBrücke an bis zum kaiserlichen Palais mit einer 1 Werst langen Lindenallee eingefasst. Staraju-Russu besitzt 19 im Ganzen hübsche Kirchen und Klöster. Unter den ersteren ist die Auferstehuugskirehc diu schönste, die Peter-Paulskirche die au HciligthUmcru reichste

und die des Märtyrers Nvl die 650 Jahren erbaut). Die öffentlichen Gebäude, Gcrichtsgcbäude, Hospitäler, Armenhäuser, Kasernen, haben Die Kaufläden und selbst Modenichts Ausgezeichnetes. mngazinc bieten wegen der Nähe der Hauptstadt alles No-

älteste (vor

und Neue in grosser Auswahl. Dos Flusswasser der Stadt ist brackisch, von gelber Farbe und übelriechend. Dio in die Flüsse mündenden Salzquellen, der Abfluss der Sulinen und diu durchs Wasser geleiteten Köhren derselben machen es ungeniessbar. Das Trinkwasser wird mittelst eines 2 Werst langen Aquädukts aus dem Dorfe Duboziwi zum Stadtbrunneu geführt, ist klur, rein und wohlschmeckend. Doch wird auch aus den Flüssen oberhalb der Stadt Wasser zum Trinken geschöpft und Morgens von den benachbarten Bauern kiibclweis ver-

Die nach Abkrystallisirung des Salzes übrig bleibende Mutterlauge empfahl zuerst Dr. Haase in Moskau zu Bädern. Zu Einalhmungcu benutzt mau theils die Gradirluit der Salinen, theils die Dämpfe der Sudpfannou, zweckmässiger die Ausdunstung der Badewannen. Die von der Verwaltung im Jahre 1B34 errichteten Badeanstalten sind ausgezeichnet, ein besonderes Badecomitd hat die Oberaufsicht über sie und über das ganze dabei beschäftigte Personal. Dio Soolqucllen befinden sich am Ostende der Stadt in der Nähe der Ostaschkow’schcn Strasse auf einer kleinen

Erhöhung.

Das Wasser

friert

im Winter nicht

zu.

Alles

Metall, die Kirchcnglockcn oxydiren durch

die Salzdämpfe, Die Soole entspringt aus einem das Silber wird gelblich. dem Muschelkalk aufliegendeu Thonluger. Zwei Quellen, die Direktorial- und die Murawjew’sche Quelle (beides Artesische Brunnen), werden benutzt. Die Bohrungen der orstercu wurden 1819 begonnen und 1831 beendigt. Sie hat eine Tiefe von 93 Fadeu. Das Wasser ist klar, färb- und geruchlos; erwärmt riecht cs nach Chlor, im Glase bewegt spielt cb ins Silberwcisse, perlt und setzt kohlensaure Bläschen an die Wände des Glases. Es schmeckt bittersalzig und hat eine spezifische Schwere von 1,0119. Seine Temperatur hält sich zu jeder Jahreszeit auf -f- 9 und 10° R. Die Quelle giebt 220 Kubikfuss Soole in der Minute. Eine 95 Faden lunge Röhre leitet das Wasser ins Reservoir. Die Muruwjew’schu Quelle wurde 1857 bis 1859 gebohrt und hat eine Tiefo von 56 Fadeu. Auch hier ist das Wusser farblos, bittorsalzig, jedoch weniger scharf von Geschmack. Es besitzt mehr Kohlensäure und riecht nach Schwefelwasserstoff. 10,8° R., das spezifische Gewicht 1,oisi. Die Temperatur ist

+

(St.

Petersburger Wochenschrift)

tlüge

kauft.

Kurz bevor man mit dem Dampfboot das Stadtgebiet kommt mau rechts dicht bei den Salinen vorbei. Der Salinenbctricb von Staraja-Kussa ist sehr alt. Jeder wohlhabende Einwohner besoss einst seine Salzsiederei, noch jetzt findet man eine Menge unterirdischer Böhren und Kübel. Der Gencral-Quartiermeistor Bauer legte 1771 auf Befehl der Kaiserin Katharina II. nach dem Muster der Hessischen die ersten Gradirwcrke und Sudhäuser an. Das Wasser wird aus dem Salzsee und seinem Reservoir mittelst 13 Holzröhren 2j Wurst weit unterirdisch zu den Gradirwcrkcn geleitet, dort mittelst 6 Iläder durch Druckwerk in die Höhe getrieben und auf 19 Gradirwcrke vertheilt, welche 8 Wurst ira Umfang haben. Die Grodirsoole soll 1 7 ^ n Proz. Stärke haben und liefert jährlich 150.000 Pud Salz, das aber wegen mangelhafter Reinigung Gyps enthält Das Gauze ist in Pacht gegeben. Gearbeitet wird nur im berührt,

Sommer vom Juni

an.

Handelsverhältnisse des

Amur-Landes im Jahre

1866').

Im verflossenen Jahre sind hiersclbst 16 fremde Schiffe, nämlich 2 Preussischc, 1 Dänisches, 2 Mecklenburgische, 3 Amerikanische, 2 Englische, 1 Holländische«, 1 Schwedisches, 1 Hamburgisches 1 Bremisches, 1 Hannoverisches und 1 Russisches, cingelaufen. Diess zeigt im Vergleich zu dem vorigen Jahre einen Zuwachs von 6 Schiffen und es ist die Waarcneinfuhr noch niemals so bedeutend gewesen. Der Betrag der diesjährigen Importationen wird auf circa 800.000 Rubel Silber geschätzt. Obgleich nun diese zu den Bedürfnissen des Lundes in gar keinem Verhältnis« stehende Einfuhr cino Überfüllung des Marktes verursacht hat, so ist doch das Resultat der verflossenen Saison ein durchaus befriedigendes. Auch hut sich der boreits rege Verkehr mit dem Inneren noch mehr entwickelt und es betrug die diessjährige Importation von Waaren den Amur hinauf circa 300.000 Rubel Silber, währcud die Einfuhr von Vieh, Lebensmitteln und Russischen Produkten aus dem Inneren Sibiriens nach hier für Rechnung der Russischen Regierung circa 400.000 Rubel Silber und für Privatruehnung circa 100.000 Rubel Silber betrug. Die Holzausfuhr in diesem Jahre hat sich auf nur einige Ladungen Brennholz beschränkt, in Folge der schlechten Be,

*)

Preus*. H»mlt'l*-Archiv

1

3. Juli

1866.

Notizen.

Ausfuhr von Pelzwerk bedeutend gestiegen, obgleich hoho Preise in diesem Jahre für IUuchwerk aller Art bezahlt worden sind. Die neuerdings erlassenen gesetzlichen Bestimmungen über die Aufsuchung und Bearbeitung vou Goldlagem werden hier täglich orwartet und man hofft allgemein von der liberalen Abfassung derselben die günstigsten Resultate für den Verkehr und den Handel am Amur. Neue Versuche, den Sungari dem froien Verkehr zu öffnen, sind in diesem Jahre nicht gemocht worden, dagegen nimmt der Handel mit der Blagowjeschtscheusk gegenüberliegenden, ziemlich bevölkerten Mantschuren-Stadt Aigun mit jedem Jahre zu. Die bedeutendsten Export-Artikel von dort sind: lebendiges Vieh, ferner gelbe Erbsen, Hirse, Tabak, Hafer, Ziegelthee, Mehl, Schafpelze, Öl, Senf uud Knoblauch. Von den in diesem Jahre hier eingetroffenon Schiffen haben zwei bedeutende Havarien gemacht. Ungcuchtct der unpassenden Stelle, auf welcher Xikolarichte

von China; dagegen

ist

jefsk als Administrations-Punkt erbaut

ist,

entwickelt sich

doch mit jedem Jahre. Der niedrige Stand des Wassers auf der Barre, das rauhe Klima, der lange Winter, der Mangel au Unternehmungsgeist, Kapitalien, Kolonisation und Export-Artikclu verhindern indess Xikolajefsk, die Stelle einzunchmen welche es nach seiner natürlichen Lage im Handel auf dem Stillen Ocean einnehrarn könnte. In Folgo dieser Schwierigkeiten ist man häufig geneigt zu glaubcu, dass die südlichen Häfen mit Entwickelung der Kolonisation in der Zukunft wahrscheinlich die Stelle cinnohmcn worden, auf welche Xikolajefsk bei seiner ersten Gründung gerechnet hatte. Die Hauptursache, welche dor langsamen Entwickeluug Nikolajefk’s als Handclspunkt zu Grunde liegt, ist der lange Winter uud wohl auch der niedrige Stand des Wassers auf der Barre und das ohne Bugsirdampfer in Folge seiner Enge und violen Krümmungen schwierige Fuhrwasser im I.iman. An der Mündung eines grossen Flusses liegend, der als der einzige Kommunikationsweg mit den bevölkerten Plätzen Ost-Sibiriens dient, ist Xikolajefsk während mehrerer Monate isolirt von der übrigen Welt. Im Harbst friert der Amur bei Xikolajefsk zu, wenn sich auf dem anderen Theile eben so ist des Flusses noch keiu Wiutefweg gestellt hat es im Frühjuhr. In Chabaroffka geht der Fluss und mit ihm die .Schifffahrt gerade einen Monat früher auf als in Xikolajefsk, daher geht die letzte Sommerpost aus Xikolajefsk am 15. (27.) September, worauf bis zum Anfang DeIm Frühjuhr zember keine Kommunikation Statt findet. geht die letzte Winterpost am 6. (17.) März ab und bis zur Eröffnung der Schifffahrt, welche in der Hälfte des Monats Mai Statt findet, hört die Ankunft und der Abgang der Post auf folglich findet während des Sommers nur eine Verbindung von circa 4 Monaten mit der übrigen Welt Dieselbeu Schwierigkeiten Statt und ebenfalls im Winter. zeigen sich in Verbindung mit der Sec. Der I.iman des Amur wird erst frei vom Eise gegen Ende Mai so d:iss Schiffe horein kommen oder abgeheu können aus Xikolajefsk im Anfung Juni oder iu den letzten Tagen des Mai. Schon gegen Ende September wird die Schifffahrt für Kauffahrteischiffe im Amur aus Mange! an Privat-Bugsirdumpfcrn gefährlich und wenn ein Schiff in Xikolajefsk nufgehaltcn wird, so kann es auf dem Rückwege Eis im Limau anÜberhaupt muss man sagen, dass Kauffahrteischiffe treffen.

j

,

die Studt

,

353

Amur ohne

Hülfe von Bugsirdumpferu nur mit Schwierigkeit befahren können, denu bei konträrem Winde müssen die Schiffe zu Anker gehen, um günstige Gelegenheit abzuwarten. Auf der Barre ist 12 bis 14 Fuss Wasser und dies» könnte bei einem regelmässigen Handel wohl kaum als Hindomiss betrachtet werden. Die Behauptung, dass iu Folge des gefährlichen Fahrwassers im Liman die Versicherungs-Prämien von Ladungen und Schiffen höher wie nach anderen Plätzen sind, ist unzulässig, da diese Gefahr nur in den ersten Jahren nach dor Einnahme des Amur existirte, als anstatt der Laudmorkcn und Boyen nur hie und da Stangen aufgestellt waren, wodurch mehrere Unglücksfälle herbeigeführt wurden. Bei der trefflichen Ausbeuguug des Fahrwassers und den zahlreichen Lundmarken ist iu den letzten Jahren die Befahrung des Amur mit durchaus keiner besonderen Gefahr verbunden. Der Hauptgrund der hohen Frachten nach Xikolajefsk ist wohl darin zu suchen, dass die nach dem Amur kommenden Schiffe uub Mangel au Export - Artikeln meistuntheils in Ballast und nicht mit Ladung fortgehen müssen. ln Folge der vorstehend erwähnten mannigfachen Hindernisse, welche die Entwickelung von Xikolajefsk verzögern, wird häufig vou der Verlegung des Kriegshafens mit allen dazu gehörigen Etablissements und Behörden mithin gewi»serraaassen von ganz Xikolajefsk nach einem südlichen Hafen gesprochen, ich bin jedoch der Meinung, dass, da Xikolajefsk an der Haupt-Arterie liegt welche die gauzc Bewegung des Handels trägt und welche durch die am meisten konsumfähigen Gcgendcu fiiesst , weder die südlichem Häfen noch de Castries Ausländer anziehen werden und Xikolajefsk trotz seiner unpassenden Lage dennoch seine Bedeutung nicht verlieren und sieh dort vorzugsweise der

deu

die

,

,

ausländische Handel koncentriren wird.

Einwohnerzahl von Xikolajefsk bestand iu den ersten der Gründung der Stadt ausnahmslos aus Dieund überstieg im Juhrc 1857 nach Entfernung der nicht 1500 Menschen. Die Behörden waren noch nicht organisirt und das Kreisgericht z. B. war in Ermangelung vou Beamten geschlossen, während die Akten, so wie man sie aus Petropaulofsky zugestellt halte, in Fässern aufbewahrt wurden. nüch Bestätigung der Besoldungcu der Erst seit 1 857 IlafenvcrwaStung und der Chargen der Sibirischen Flottille, begannen in Xikolajefsk Offiziere und andere Civilbcamlc einzutreffen. Im Jahre 1858 wurde die Errichtung der Tschcnerach’schcu Festungswerke beschlossen da aber die Arbeitskräfte unzulänglich waren so sollten die Arbeiten durch Verschickte ausgeführt werden, von denen 1 000 Mann iu demselben Jahr hier ciutrafcn. Gleich darauf wurde die Einwohnerzahl durch die Ankunft zweier Linicubataillone, welche zur Errichtung diverser Stadtbauten und Butterien bestimmt waren, und durch die Mannschaften der überwinternden Schiffe der Escadre des Stillen Occaus bedeutend vermehrt, jedoch nur für Einen Winter, indem diese Leute später nach Tschenerach und Mariinsk geschickt wurden. Jetzt lässt sich die Einwohnerzahl von Xikolajefsk wozu die 27. Flottcu-Kquipage uud 3 Rotten des 4. Bataillons zu zählen sind, fcststellen und ergioht folgendes Resultat Gesammtzahl der Einwohner 3131 männlichen uud 88G weibDie Jahren nenden Escadre

,

,

,

,

;

,

1

,

:

lichen Geschlechts.

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Notizen.

354 Der Amur wurde in diesem Jahre am 2. (!4.) Mai Eise und fror am 31. Oktober, resp. 12. November Nikoiajcfsk, 19. (31.) Dezember 1865.

Holz vor seiner Verkieselung

frei

vom

als

vom

Nil heruntergeflösst

botrachtcte.

zu.

Die dem Holze mitgcscndeteti Kohlen haben keine nähere Bestimmung in Bezug auf ihren Ursprung aus Päatizenreston zugelassen. (8itzu&K*-B)

S. „Geogr. Mittb.” 1805, SS.

115 und 273.

’) J. M. Ziegler, Hypsometrische Kurte deT Schweiz. Mst. 1 380.000. 4 Blatter in Farbendruck , in Mappe. Nebst 2 Brocburcn a. Erläuterungen zur Karte, zur Hypsometrie der Schweiz und zur Orographic der Alpen; b. Register zur Karte und zur Hypsometrie der Schweiz. Winterthur, J. Wurster & Co., 1866. 20 Vr. :

:

besseren Orientirung setzen wir zu ') Zur der llauptorte jedes betreffenden Blatte* hinzu.

Petermsnn’s Geogt. Mitthcilungen.

den Nummern einen

1860, Heft IX.

46

358

Literatur.

mun

die Schweiz verdient vor Allem Derleptch’t Schwriierkunde

bedenkt, dass zu eiucr möglichst vollständigen und allseitigen Abbildung der Erdoberfläche alle drei Arten Kurten zusammen uothwendig sind und sich gegenseitig wesentlich

in oiner Klarheit und Korrektheit erscheinen, wie sie noch auf keiner bisherigen Kurte dargestellt oder darstellbar waren. Wie jäh z. B. der nordwestliche Absturz des Berner Oberlandes ist, wie er besonders iu der Strecke vom Wollhoru zur Jungfrau so ohne alle Vermittelung in die tiefen Thnicinschniite der Weissen und Schwarzen Liitschincn hinabsinkt, wodurch ja gerade jene Fülle grossartiger Naturschönhciten entstand, welche diese Gegenden zu den busuchdas sieht mun auf dieser teeten der Schweiz machten Karte so recht deutlich, und richtiger, als es uuf den besten Manche bisherigen Terrain - Karten durgcstellt worden ist. Terrain - Verhältnisse lassen sich überhaupt durch die gewöhnliche Zeichnung mit Schraffen schwer darstellen, z. B. das Gefälle der Thäier welche Verschiedenheit ist in dieser Beziehung beispielsweise zwischen dem Val Leventinn, von Airolo bis zum Lago Maggiore, und dem Val San Giacomo, vom Spiügen-l’nss bis zum Corner See, jenes iu seinem ganzen Verlauf mit sehr geringem dieses mit einem sehr Alle diese starken Gefalle, besonders oberhalb Chiuvennu. Verhältnisse treten uns auf vorliegender Kurte in grösster Klarheit und Bestimmtheit, in ablesbaren Werthon, entgegen. Die Wahl der Isohypsen ist durch die Meereshöhe von 400, 500, “00, 900, 1200, 1500, 2100 und 2500 Meter bestimmt, und demnach umfassen die Höhensckichten die ungleichen Abstände von 100, 200, 200, 300, 300, 600 und 300 Meter. Wir geben unter allen Umständen den äquidistanten Isohypsen den Vorzug, weil sich mit ihrer Hülfe die durchschnittlichen Böschungen und Höhenverhältnisse wohl am leichtesten übersehen lassem, obwohl wir zugeben, diuis sie bei konsequenter Durchführung durch die Weite der Höhenschichten in den Ebenen und ihre Enge in den gebirgigeren Theilen gewisse Nachtheile haben können. Jedenfalls hat der erfahrene Autor seine guten Gründe für die Wahl seiner Höhenschichten gehabt, welche, wie er (S. IV der Erläuterungen) sagt, „durch abweichende Farbentöne die Yertheilung der Höhen Verhältnisse dem Auge verständlich machen sollen”. Er wollte, mit Einem Worte, nicht bloss eine mathematische Zeichnung, sondern ein auf mathematische Linien gestütztes übersichtliches und anschauliche?« Bild geben; diess hat er in hohem Grade erreicht, und zwar sowohl durch jene Farbentöne für die Schichten, als auch durch Unterstützung gewöhnlicher Terrainsehralfen. In dieser Beziehung, in der Kombination farbiger Höhonschichten mit Tcrrainschraffen, bietet die Karte ein in hohem Grade gelungenes Werk und steht in ihrer Art fast einzig da; iu überraschender Klarheit übersieht rann auf ihr, was zum Hochgebirge mit seinen Gletscher- und Schneegebieten zum Schweizerischen Berg- und Hügelland und zu den Ebenen gehört, und alles das in seinen ablesbaren liühenwerthcn. Sehr werthvoll und beachtenswert!) sind auch die beiden Beilage-Schriften, von denen besonders die „Erläuterungen” das Resultat tiefer Studien über die Orographic der Alpen



')

Erwähnung, ein inhultrcichcs Buch, welches in 13 Kapiteln allgemeinen geographischen Verhältnisse, die Bodenerhebung, Gewässer, nuturhistorischon, klimatischen und atmosphärischen Verhältnisse, ferner Stand und Gang der Bevölkerung, Körperboschaffenheit Nahrungsmittel, Volks-

die

Wie

sehr diess wirklich der Fall ist, lehrt uns von Neuem ein Blick auf diese Ziogler’schc Kurte, uuf der manche wichtige Orundzüge der to|H>gruphisehen Gestaltung ergänzen.

,

Wohnungen, Alpcnwirthschuft und Viehzucht, Londwirthschaft, Wein- uud Obstbau, Forslwescu, Jagd uud Bergbau, Industrie uud Handel, Sprache, sittliche und sociale Zustände, geistiges Leben uud Kirchenweseu, uud endlich in 1 1 Kapiteln den Staat uud sciuc Zustände betrachten,

1

i

handelt.

und

Das Werk

ist

mit Fleiss und Sorgfalt ausgearbeitet

bietet theils lehrreiche

und anziehende Lektüre,

ein nützliches Nachschlagcbuch



theils

über das so vielfach inter-

essante Schweizer Lund.

Ein anderes in diese Rubrik gehörige Werk ist die neue Auflage des wohlbukaunleu Buches, ebenfalls von A. Hcrlepseh : Die Alpen in Natur- und LebmebiUem, dessen erste Auflage, seiner Zeit von uns besprochen a), einen stattlichen, reich illustrirtcn Oktavband bildete. Die gegouwärtige erscheint in einem handlichen, für den „Reisegebrauch" bestimmten Duodez-Format, mit 6 hübschen und charakteristischen Holzschnitten geziert; auch der Text ist rovidirt und hat verschiedene Bereicherungen erfahren, z. B. in dem (dritte) II.

;

I

,

.

haarsträubende Geschichte der Englischen Matterhom-Bosteigung im J. 1865. Von den Heine - Handbüchern liegt uns nur Ttchudpt Nehwcizcrführer in einer neuen dicssjährigen Auflage (der siebenten) vor. Wir besprachen zuletzt 3 ) die fünfte Ausgabe im Vergleich mit deu in Deutschland bekannteren ReiseHandbüchern von Baedeker uud Berlepsch, seitdem hat der bewährte Herausgeber augenscheinlich alle Anstrengungen gemacht, sein Werk in jeder Beziehung zu vervollkommnen; wir sehen dasselbe zunächst um ein Drittel seines Volumens erweitert, und von 372 auf 489 Seiten gebracht, anstatt der Übersichtskarte eiue viel grössere, recht brauchbare und deutliche „Reisekarte” im Mst. von 1 600.000, aus der tüchtigen Kartographischen Anstalt von Wurster, Randegger & Co. in Winterthur, die Städtepläne um zwei vermehrt, St. Gallen und Mailand, die Gebirgs-Panoramen um drei Piz Languurd, Titlis und Sj>eer am Wallensee, alle drei Partieu von erhabener Schönheit, für gewöhnliche Touristen, selbst Damen, ganz wohl gangbar und ungefährlich. Auf dem Speer, der für die Ostsehweiz so ziemlich das ist, was der Rigi für die Central-Schweiz, wird ein neues, bequemes Gasthaus erbaut. Der Preis des Buches ist von 1 Tlilr. 6 Sgr. auf 1 Tb Ir. 1 8 Sgr. erhöht (Baedeker kostet 1 Thlr. 22 Sgr., Berlepsch 2 Thlr.); ein nicht unwescutlicher Vorzug ist auch die Kompaktheit, Form und Gewicht desselben, besonders für Fuss reisende, es geht bequem in die Tasche Kapitel „Alpenspitzen” die

j

:

:

I

|

und

ist

Für die Gediegenwirken, ausser dem Herrn Iwan Tschudi

ein wirkliches Reisctaschcnbuch.

heit des Inhaltes

,



enthalten.

Von wichtigeren neueren

gec,graphischen

Werken

über

*) H. A. Berlepsch, Schircixerkund«. Land. Volk und Staat, geographisch-statistisch, übersichtlich-vergleichend darge* teilt. Unter Mitarbeiterschaft der Herren itedaktor Gengel und Professor Gustav Vogt

in Ilern, Professor Dr. Braunsehwcig, 2 Thlr. 21 J Sgr. (S. ‘) „Geogr. Mitth.” J „Geogr. Mitth.” )

Zürich. i

Alois von Orr und II ermann von Marschall in Schwetschko ic Sohn (M. Bruhn), 1859—1864. aueb Geogr. Mitth. 1860, S. 162.) 1 1 1

1860, S. 489. 1864. SS. 368

ff.

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359

Literatur. selbst, renommirte Mitglieder des Schweizer Alpenclub mit, wie: Studer, Roth, Fcllenbcrg, Ulrich, Heer, Eschor und viele andere '). Eine Reihe mehr oder weniger werthvollor uud anziehender Monographien über einzelne Schweizer Punkte oder bcscliriinkte Gebiete verlassen alljährlich die Presse; cs seien Haedeker's liier nur zwei als treffliche Beispiele erwähnt: Grindelwald und Ltdmcr't Piz Languard *) , beide Partien betreffend, die zu den schönsten und besuchtesten der Alpen gehören. Dus letztere bildet ein handliches Bändchen, mit drei sehr sauberen Stahlstichen nach meisterhaften Zeichnun-

gen von Gcorgy, dem Panorama von Piz Languard und einer guten Spezialkarte der ganzen Bernina-Gruppe (1 100.000) Obgleich geziert deren Glanzpunkt der Piz Languard ist. in seiner er, nicht. unähnlich dem berüchtigten Mattorhorn obersten Etage eine ziemlich steile Pyramide bildet, und die nicht unbeträchtliche Höhe von 10.054 Par. Fuss erreicht also etwa doppelt so hoch als Rigi-Kulm so ist er dennoch lieinuhe eben so leicht uud gefahrlos zu besteigen als dieser; denn der Rigi (5541 Fuss) liegt über seiner Basis am Viorwaldstätter See (1345 Fuss) 1196 Fuss, der Lauguurd Uber Pontrcsina, dem Ausgangspunkt seiner BeSteigung, 4504 Fuss, also nur 303 F. relativ höher, da der reizende Ort Pontresiua noch 9 F. über Rigi-Kulm hinwegragt. lu der That haben nicht nur viele Damen den Piz Languard besucht, sondern eine Dame, die Gräfin Hartenburg die ihn im Jahre. 1852 mit dem bekannten Gemsenjäger und Führer Joh. Colimi bestieg hat ihn auch zuerst in die Mode gebracht, wie uns letzterer vor 2 Jahren selbst mittheilte. Im J. 1864 bestiegen den Piz nicht weniger als 1600 Personen. Die Besteigung an sich ist eben so lohnend und genussreich uls die grossartige Ruudsicht von obuu, die Hunderte von Alpengipfoln umfasst und ein grossartiges Gemälde von Glotscheru, Firn uud Fels, fast ohne alle menschliche Kultur uud Wohnungen, entfaltet, nur in Einer Richtung, nach Nord westen , sicht man 5000 Fuss unter sich ciu Paar Ortschaften, St. Moritz u. a. Der Auf-

liehen

;

|

!

,

,

,

|

:

,

,





stieg

der

letzten steilen Strecke

gleicht

einer steilen stei[

nernen Treppe,

ist

aber gänzlich

gefahrlos,

da es lauter

festo scharfe Granitblöcke sind.

„Jim Hochgebirge von Grindelwald" bildet einen Prachtbund, wie sein Vorgänger „Das Doldenhoru und die Weisso Frau”*), welche beide dem Vorleger C. Baedeker zur Ehre gereichen ; er enthält, der Hauptsache nach, Beschreibungen von Glotsoherfahrfcn in jenem Gebiete, Besteigungen der vom Grindelwulder Thale uufstoigenden Bergkolosse Eigcr, Kl.

Mattenberg Kl. und Gr. Schrcckhorn, und Wetterhorn durch die Herren Äby, Baeu. A., und erinnert an die ähn-

Vieschcrhorn

Bcrglistock

,

,

deker, Fcllenberg, Gerwer

') Da» Buch erscheint auch in drei, noch handlicheren und bequemeren, Ahtheiluuzeu Nord- und Westechwcir (28 Sgr.), llr- und Südschwriz (2e 3ffr.), Ostschweiz (20 Skt.). *) Da» Hochgebirge ron Grindelwald. Naturbilder aus der Schweizerischen Al|>enwclt tun Prof. Dr. Ohr. Äby, E. v. Fcllenberg und rfarrcr Gerwer in Grindclwald. Gros» 8°, 150 SS. mit Karle und Ansichten. Coblenz, C. Baedeker, 1865. 2j Thlr. Piz Languard und die Bernina- Gruppe. Ein Führer durch dos Oberengadin (Natur, Wanderungen, Volksleben, Sprache, Geschichtliches &c.) vom Pfarrer Dr. E. Lccbncr. 12®, 147 SS. mit Karte und Ansichten. Leipzig, W. Euuelmann. 2. Aueg. 1865. Thlr. 4) S. „Geogr. Mitth.” 1864. S. 74. :

%

Österreichischen

;

:

,

der Schweizerischen,

Publikationen

und Eugliscliou Alpenclubs, nur dass im vorliegenden Falle ein bestimmt abgegrunztes engeres Gebiet den Gegenstand bildet. Dass diese Schilderungen sehr interessant und anziehend sind, brauchen wir in Anbetracht jeuer berühmten Alpengipfel uud der ausgezeichneten Autoren kaum kinzuzufügen sic sind nicht bloss der Aufmerksamkeit der Alpenklottcror von Fach, sondern auch dem Publikum im Allgemeinen und der Schweizerischen Touristenwclt im Besonderen zu empfehlen die Mehrzahl der letzteren sehen wohl von Interlaken oder Grindclwald aus die Vorderseite jenes berühmten Hochgebirges vor sich, ohne sich jedoch eine klare Vorstellung machen zu können, wie es nun weiter hinein, im Inneren der Masse, jenseit der sichtbaren Gipfel, aussehen mag, und auf welche Weise sich die Menschen den Vollgenuss dieser etwas entlegeneren Alpenwclt verschaffen. Ausserdem aber enthält dus Werk als Einleitung eine ausführliche Beschreibung des Thaies von Grindclwald, seiner Topographie, Kultur, Geschichte seines Bodens und seiner Bewohuer &c. von dem besten Kenner des Landes, dem dortigen Pfarrer II. Gerwer; ferner über die Topographie des Hochgebirges Bemerkungen von E. v. Fellenberg. Unter den Illustrationen des Werkes ist die schön in Farben ausgeführte Ansicht des Hochgebirges von Grindelwald, von der unterhalb des Faulhorns gelegenen Bachalp gesehen, besonders zu erwähnen; dann die von R. Leuziuger im Maassstabe von 1 50.000 bearbeitete und gestochene prachtvolle .Speziulkartc vom Faulhorn im Norden bis zum Finstcraurhorn im Süden, von der Jungfrau im Westen bis iibor ltoseulaui hinaus im Ostcu, nusgcfiihrt in vior Farben: Terrain braun, Gletscher, Schneefelder, Flussnetz und Sco’n Nur blau, Vegetation grün, Wego und Schrift schwarz. die eins hätten wir bei dieser Karte noch gewünscht, Angabe der im Buch beschriebenen Glctscherfahrtcn. Wer das von ihr umschriebene Gebiet besucht, und den vollen Genuss des Besuches haben will, der sollte nicht ohne dieso Karte dahin gehen, die joden Fusssteg, jedes einzelne Haus verzeichnet und ein Orientirungsmittel bildet, wie cs alle ReiseHandbücher und Beschreibungen zusammengeuommou nicht bieten, uud für alle gewöhnlichen Fusstourvu ausserhalb der Gletscher Führer entbehrlich macht. Karten in diesem Muassstube uud in dieser Ausführung, wie sie nur in ganz seltenen Füllen geboten werden, erhöhen sehr wesentlich den Genuss des Reisens in den Alpen und gewähren die klarsto und vollständigste Einsicht in die erhabene und mnnnigfaltigo Natur eines Hochgebirges. Von den Ifildcrwerkm der Schweiz, welche wir bei einer früheren Gelegenheit in einem ausführlichen Aufsatz besprochen '), liegen uns 14 neue Lieferungen (32 bis 45) von dem ütmyr’schenWerke: Pie Schweiz in Original- Aneichten 2 ), Sie enthalten in fortgohends sehr sauberen Stahlstichen Ansichten zum grossen Theil aus der West- und CcntrulSchweiz, einige aus der Ostschweiz, und zwar der Reihe nach von: Neuchatel , Sion, St. Gotthard-Hospiz, Vevey, Lode, Pisscvachc, Aletsch-Gletschcr, Rhone- Gletscher, Cka-

vor.

>)

„Gcor. MitUl” 1864, SS. 442 ß.

l In 3 Bänden i 18 Lie) Mit hiatori»ch-topoeT»pliijclieni Text. ferungen in Royal-Öktnv , jede mit 3 Stahlstichen und 1 Bogon Text, i 10 Sgr. Darmstndt, G. 0. Lenge.

360

Literatur.

mouni-Tha), St. -Maurice (Wallis), Leuker Bad und die Gcmmi, Mühlen bei Lode, La Chaux de Fonds, Kanderüschinenseo und steg, Grirasel-Hospiz, Viescher-Gletsdier Blüiulisalp, Leuk, Rheinfall, Martigny, Handeck und Handeckfall, Sidcrs, Dorf Inden und dos Weisshom, Schloss zu Wimrais, Greierz, Wachsein Gicssbach, Brunnen und Theil der Axenstrasse, Bad Le Prcse, Mont Blanc und Col de ,

in Kupfer gestochene Blätter erwähnt, das eine von C. Vogel für die Jubelausgabe von Stieler’s Hand-Atlas (von der bis Lieferungen erschienen sind), das andere von H. Berg-

jetzt 7

baus für den Sticler'schen Schul-Atlas.

A U STR ALLEN

,

Balrnc, Ragatz, Puschlav, Bergiin, Glarus, Brieg, Klönthal, 1. Ktönsee und Glürnisch, Schwyz und die Mythen, Bad Stachel-



Nur V* der Lieferungen berg, Schlucht von Trient. fehlt noch zur Kompletirung dieses schönen Werkes. Wir hatten gehofft, bei dieser Gelegenheit den 3. Jahrgang vom Jahrbuch de» Schweizer Alpenclub besprechen zu können, du er uns aber noch nicht vorlicgt, müssen wir uns mit Angabe des abermals sehr reichen und mannigfaltigen Inhaltes begnügen:

1.

2.

3.

4.

Chronik des Clu)>, von Kantons-Forstinspektor Coax in Chur. II. Fahrten in den Club-Gebieten. Silvretta-Gruppe, von Knntons-Forstinspcktor Coax, unter Mitwirkung

von Wcilenmanu und Jacot. Sledclscr Gebiet, von Prof. Theobald in Chur, unter Mitwirkung von Coax, Studer und Neuburger. Trift- Gruppe, von Apoth. Lindt in Bern, unter Mitwirkung von Studer, A. Ilntfitiann-Ilurekhardt, Eil uur il IlofTmnim und F. HoUrnaunMerian. T™li-Gebiet, von I.nndrath llauser Basel und Stud. Heim in Zürich.

in

Glarus, Katbshcrr Fininger in

2. 3.

4. 5.

reich«.

Sir G. F.: On the new »ettlement in Rockingham Bat ud advance of colonixation orcr North - Eastern Au*tralia; mtiatüng Mr. J. E. Dalrymple’» report on his joumey from Rockinghatn Bay to the Valley of Lagooos. (Journal of tho R. Qoogr. Socictr of Lcudon, Vol. XXXV, 1865, pp. 191—212.) Kielte „Geofrr. Mltth.*’ 1S64, S. 991, wo Anszlltte »ua den hier Abxedrutktca Dokumenten icecebrn sind. Die NlederlsssunK »n der HocklnKlism.R»! hu ««

V. Kleinere Mittheilungen v. Fcllenberg und Anderen.

von Dr. Bischof!, Denzler, Dr. Kotb, Hauser,

VI. Artistische Beilagen. Karte des Silvretta-Gebiet» in 1:60.000, von Wurster in Winterthur. 2. Karte de» Medclser Gebiets in 1 50.000, von Leuxinger in Bern. 3. Panorama vom Eckhorn, gezeichnet von Stud. Jacot in Neuenburg, ausgeführt von I.ip» in Bern. von 4. Panorama des Medclser Gebiet«, gezeichnet vom Brunni-l’ass Regierungsstatthalter Studer, litbographirt von I.ip» in Bern. 5. Panorama vom Basodino, ger. von Regierung»statthalter Studer, litb. von Lips in Bern. 6. Ansicht des Silvretta-Gletschers vom Birehzughom, gex. von MQllerWcgmann in Zürich, lith. von Lips in Bern. 7. Pix Tumbif, Farbendruck von Bach in Leipzig nach einem Original von Zeller-Horner in Zürich. 8. Ansicht des Pix Linard, von Zeller-Homer, in Farbendruck von Bach. 9. Ansicht de» Gross-Grünhorns nach einer Zeichnung von Edm. v. Pellenberg in Bern, in Farbendruck von Bach. 10. Holzschnitte mit Ansichten der Silvretta-Hütte, de» Basodino, Grand Combin &e., ausgeführt von Buri & Jeker in Bern. 1.

:

,

Karten der und sehr sauber

in der Herstellung begriffenen





.

vincc d’Adtdalfde. (Bulletin de la Soc. de geogr. de Pari», Oktober 1*65, pp. 353—364.) Notizen über Bevölkerung, Agrikultur Statistik, Handel und besonder» Ctce . dl« Kupferminen. Etablissement fran^ai* do rOceanio. Mit 2 Karten. (Revue mtriti®« •

IV. Aufsätze. Die AIpen-Litcratur, von Prof. Kütimeyer in Basel. Geologische Übersicht der Rhätischen Alpen, von Prof. Theobald in Chur. 3. Pdanzcngeographischo Skizze des Piz Linard, von Prof. Heer in Zürich. 4. Über den rothen Schnee, von Prof. Fischer in Bern. 5. Die Ablenkung des Scnkfothcs durch die Gebirge, von Ober-Ingenieur U. Denzler in Bern. 6. Die periodischen Eiszeiten der Erde, gefolgert aus der Präccssion der Nachtgleielicn, von Dr. Siinler in Muri. 7. Über Flusskorrektionen, von Kantons-Ingenieur v. Salis in Chur. 8. Gletscher- Areal , von Stabsmajor Kündig in Solothurn (Fortsetzung). 9. Instrumental-Musik bei den Alpen • Bewohnern, von Direktor Sczadrowski in Chur. 1.

2.

Schweiz seien zwei sehr sorgfältig bearbeitete

Ausbeute doch eine «ehr

Bowen,

Nsnten ttsrdwell erhellen.

Der Basodino, von HcgiorungesUtthalter Studer in Bern. Monte delln Disgraria, von Siber-Gysi in Zürich. Da» Gross-Grünhorn, von Edm. v. Fcllenberg in Bern. Der Grand Combin, von Thioly in Genf. Da» Gross-Viescherhorn, von Pfarrer Gerwer in Grindelwald.

Von noueren

franrai« dr l’Ocöanic ct du protectorat dt» dEpendances pour 1805. 18°, 144 pp. Paper!« (Paris, ChaUamol) 1866. 3 fr. Auatralia, a populär account of iu pliysical fratum, with a bistory of it» colonixation. 18°. London, Soc. for promoting Christian knowledge, 1865. 3) i. Bourgarel, Ad.: De* rares do I'OcEanie frani;ai»e; de ccllcs de 1» Noavelle-Calfdonie en partirulicr. 2' partic. caractere» «xtöricur», mocar» ct coutumes de» NEo-Calcdonien». 8°, 42 pp. Pari» 186C. (Eltreil du T. 2 de» Memoire» de la SociEtE d'antbropologie.) Bourgcy, Lieut.: Unc cxploration dan« l'intcricur de la NoqrclIc-CiUdonic. (Nouv. Annalc» des Voyagct, Novbr. 1865, pp. 149—192.) in« bertBto und aufgenommene Rout« geht von Vatd (tP 10* -S. Itr. aoi 164* 87* Mtl. L. v. Pari«) bl« Nefcoue oder Nagnd am Delta dt« BuUri* Flusae» (U* 14' 8. Hr. und 164* 18' Oeetl. L.) und obgleich w «der Posiclto*Bestimmungen noch Höhcnmetsungen ausgeflihrt wurden, Ut die topographische lies de In Societc ct

Caroline Isländer», On the — (Tho Anthropologica! Rtvie», No. XUI, April 1866.) Ca9telnau, K. de. Note sur la colonie d'Auatralic mcridionalc nn pro*

III. Freie Fahrten. 1.

POLYNESIEN.

vkd

Annuaire des Etablissements





et coloniale, Juli 1865, pp. 511 549: August pp. 793 8Su.) Die Beaebralbung , die unter Anderem auch spezielle statistische Narfcvciit ebt. umfasst «Ile Geiellschnft**ln«eln. den Tubual-Archlp«), die Tuamots* t*ltr ledrigen Inseln uud den Morquesoa* Archipel, welche /.iixunmcn offlxitU £tir» da Protcctorat frAn^xl* genannt «erden. Ansse» einer lleberslcbtskartc. welAe die dem Protektorat unterworfenen Jn«eln durch Kolorit nuszeichnet. I»t fc« Rrnnse Karte von Tahiti und More« von I&tt bdgegehen. Förster, A.: South Aufttralia: iu progTC** and prosperity. 8°, 48? pp-

mit 1 Karte. London 1866. 15 s. Garnier, J.: Coup d’oeil nur la gfologic do la Nouvtllo-Caledonic dan* la traversta do Port-do-France u Kanala (cotc cst). (Nouv. Anaelc* do« Yovages, Dezember 1865, pp. 351—373.) Hokitika, Tho West coast gold ficld* of New Zcaland. (Auztrsiiss and New Zoaland Gazette, 9. Dezember 1865, p. 399.) Beschreibung der ln Folg# der Goldentdeckung an der Nord« estkUste der Provinz Cnnterhury. nn der .Mündung de« Hokitlkn entstandenen Stadt, wo Urert» 67 Hotel», 55 Kaufladen. 3 Banken, eine Menge Handwerker u. ». w. eich «cabtot haben. Hokitika beendet sich such bereits In telegraphischer Verbindung nit Chrlsrchurcb.

Hope, tical

The Cbatbara Islands, South Pacific Occan. (Nas* Magazine, Januar 1866, pp. 47. 50.)

Capt. C. U.:



Siehe nOeogr. Mltth." 1*66, Heft

II.

8. 66.

Hueber: Quelques mot*

sur le Murray et le Darling. (Bulletin d« la Soc. de geogr. de Paris, September 1865, pp. 310 318.) Handelt hauptsächlich von der Dampfschifffahrt auf beiden Filialen, t hiemarh der «Vftllch vom Freinont-Peak gelegene Theil zu Dakota gekommen, wogegen Mahocdneu schmalen Kandstrirh zvitchen Washington und Montana US zur Britischen Grenz* hinauf bekommen hat. Auch Arizona hot ira N^rdwesitcn einen dreieckigen Zipfel mehr. Indem die gerade, Nevada In SüiwNt begrenzende Linie «leb In derselben Richtung ata Grenze zwischen Arizona und California M* r.m» Colorado - Flu** fortsetzt. Areal und Bevölkerung der westlichen Staaten und Territorien wiren nach dieser «tflxlfllen K Ute

Id«ll»

höheren Lehr-

in

Berlin, Schropp, 1865.

Newfoundland, llnrbour Grace, Capt. Orlebar, 1862.



Navadn Utah

Zum Gebrauch

Selbstunterricht. Lilfa. Fol.

Mendenhall’s geoiogital msp of Tennessee.



Wonhlnatoo Oregon

Karte von Amerika.

tum

Virginia. 8°.

63 $. Le» guemenU de m£tuux prvcieux des etats ct des terridu Pacifiquo (Kl«ts-Unis). 8°, 80 pp. et 1 pl. Paris, Laernix, 1 866. Statistic9 of American States, Xo. 1. The Stato of Ohio. Trade and Commerce ol* Chicago, (Hunt’« MerchanU* Magazine and Commcrcial B*?iew, September 1865.) Cen-tus of lovra. (Hunt’» McrcbuuU* MagaStatistics of population. zine and Commercial Review, New York, Februar 1866.) Statistics of the ffireign and domestic commerce of the United States, comniunicated by the Seeretary of the Treasury. 8°, 230 pp. mit 1 Karte. Washington 1864. IOJ *. Dies«*« wenig umfangreiche Buch vnthält In giulrKngter Form eins voltwtXn» Soulie, K.

California

363

Mahlmann, H.

pp.

d« loa trwb«Jo« ci*ntlfloo» d« la Socinhul Mfainnn de Inhalt: Ko. 1. >* «aUil urica. Continoarion d«i In vslndfittlra de hunora , por D. .loari Xo. CouclusioQ de la wUdi • F. VaUaoo. Dlaeurao de D. Jom* Andradc. Atica do Souom . por I>. Jo«4 F. Velaaoo. DUc urv* qu* i-xi Sr««. I). Lni« G. Cuevok r D. Antonio K«pln«>»» proDtinrisron. Notida« bio^äfiea« do J oad Joaqiiin Peoftila. Oart* dirljcida por eJ «abeeerelarto de fomenton i S. E. «4 minitlro do iiutruceton pi’iMira ett Pari«. Xo. 3. (V,nel :*lun de Mt s earla. M^oioria fcobro la det«raloadon a*lr»>nomlc* de S. Jnan Toolibuac-tis por Di*eurao dal Baron I,. C. de Hoben de Kentzin^er. I>. Franeftco Jlaieuez. Apnnte» para |a ld»/ra£a d« D. Marian« Monfinde. de Jniuco, por Nr. 4 . Kollclas btogräflea« de I>. Mueio Valdovin4» por I>. Dotialno« Kandu. Memoria *obro Io* p&nteonc« de e«u rapiul por I>. JoAd («uAdnlnpe Roaero iceocrkfl«



1





9.)

Jon« Maria Roye«. De U «atadutlej» de Mexico, conviderada en »..* reluelo* nea cod ioa niknl»**» por l>r. Jour.lanct. Contiuaariou d« la eatadGiiea de Ja— Nr. A IMetimon preatotado ä U Saescdad p»r I>. Manuel Dxrrainxar •obr* ia obra de! Sr. abatc K. C4riot DmMor de Bourhounc cuyo tttuio e»: ^81 e ciixte ei or ixen de la hi«(oria primitiva de Mexico en io» tBonnaentoa eppebxi, y ei do Ia hUtorU primtU va d«l Antlguo Mundo «n ico nK am> hat bekanntlich der Ingenieur Haifohl d#n Rio Ban Francisco auiwUrt« hl* Plrapor* tepogmphi*ch aufgenoremen. Im Jahrv JHfi «etzte IJal« dleve Aufnahme vcltor fort, imletn er «einen Lauf oberhalb Pirnpora wie gftitien Nebeoflue« Rio das Velha* niapplrfe. Dieee LiaiaVhr Arbeit »>*. in einem groMen Kartenwerk publldrt worden, in der hier dürfen Notiz finden sich nur ailgcmelnAre Bemerk n gen Über den Klua* und sein« l'terlnnde. Di# ganze .SlTotnlangc de* Rio San Fr*noJ*o« betragt nach l.iai« ^SKK> Kilometer

I



Nper.ieJler , aneführlicber und ntsfwaender, well auch Guatemala herlickskhtl, die Sklm In -Gootir. Mlllh." IBM SS. T.n — TJj. In Ui.Kt.Kuil» zu den dort genannten rler lir.honxoncii noch zwei: die Region das Nadelholz«* von 88(i0 bl« 10.400 F., vorzüglich an den Ynlkmocn der Pndlbchcu Seite durch gau/e Wälder der Plnu* neridentali« «ehr bestimmt ausgeprägt,

1

,

kommen

,

und die Region alpiner I*flanzen von 10.400 bla 1 F. Eine eh:»tntlleha Region der Kryptogamen, wie auf den EaropHlxchcn Hochgebirgen. Ut ln ('«ntrol-Ainerik* tilibt vorhanden, da telhol die Gebirge von Guatemala and Hondura« keim» Höhennttif« darhUtcn, deren Temperatur 00 niedrig wäre, um da« Fortkommen von Gcfiuiepf.an/en za verhindern. Die Gipfel der höchaten Vulkane trogen dort keinen ewigen Kcbnee und sind selbst ln den erloacbcncn oder schwach thktigen Kratern (*. B. im Krater de* Vulkan* von Pacoya) noch 3

11

|

oder .»! Dnitfche Mellen. Schlttbar Ut er v«>n der Miiiidung bl« zu den Fällen von Paulo- AfTonao («f» Kilometer oder Detiuche Min.) und dann von einem 300 Kilometer oberhalb dinaer Falle gelegenen Punkte bU Plrapora (1300 Kilo* inrter). Belm nledrigatcn WoMcratando ergienit er lwrl der Mündung 1**yo Kubik* Meter In d ev Bekunde. Mosquera, T. C. de: Compcndio dr geografia general politica, 6*ica y cspecial do» estados unidos de Columbia. 8°. London 1866.

»

mit einer ziemlich üppigen niederen Ycgetalimttdecke bekiridet.

(Boletin

(Gevcklo**en

1865, p. 294.) Guiaua. (Colburn**

aol

Estadfstica dr Sonora. (Boletin de la Soc. Mexicana Velasco, J. F. de GeogT. X, p. 699; XI, pp. 29, 81.) Cuup d'oeil general sur la topogruphiu ct la geologiu Virlet d’Aoust du Mexique ct do l’Amärique eentralc. (Bulletin do la Soc. gf-ol. de France, V »4ric, T. XXIII, pp. 14— 64.) Wagner, Dr. M.: Ober den Charakter und dir lliibrnvrrliiiltniue dir Variation in dt-u Ciiniillrrrn von VcntKUa und (iuntrmils. (.SiUnnK>Brriclitn dor Kesehaifenheiten

alle

holten Gebirgsregionen sind kalt, aber sehr gesund,

Hunyua

in

auch eine Stadt von nou-historischcm Inter-

wohl

ist

sie liegt

esse,

wie auch

Departement

kleinste

als

vember 1861, die wohl, eigentümlich

ist

Veni

Seiner zerris-

Vegetation ^formen der kalten, gemässigten und heissen Zone.

Verhältnisse

grösste Sehandlleeke der Bolivianischen Geschichte dastehen.

La Paz

Terri-

lluupttlüsscu

und hohen Lage wogen giebt es hier

tiefeu

,

Diese Mannigfaltigkeit

den Namen „Stadt

greuliche Sccncn Statt gefunden haben. Die abscheulichsten

Blutbäder

bis in

auf deren

'-/»

Das gauzc

und Caea und dem Desaguadero zuführen. senen

weshalb denn aucli so häufig blutige und

wird,

den

Gebirgswasser

die

tropischen Hitze,

Revolutionen. Selten vergeht ein halbes Jahr,

gegeben

und zu

verlieren,

die

Norduordost-

Temperatur- Verhältnisse zwischen der Schneeregion und der

mm

seit

der

de Illimani, deren Abhänge sich

des Veni

welche

ten,

ihren Standarten

Los discordes en concordia. y p;u sc junUrnn y pueblo de paz fundaroii, par« porp^tn* memoria '). ist

und Chuquisaca

auf

torium wird durch viele Tief- und Hochthäler durchschnit-

folgenden Refrain

Es

%

zu

liegt

Westseite, auf der Hochebene von Oruro.

zum

Dezem-

9.

') ,

Dokument dahin aus: „La Paz

offiziellen

i

Oktober

man auf

las

einem

i

Paz.

von Ayacueho

die erste Stadt der Unabhängigkeit

Das Departement

Pueblo nuevo de Nuestra Sefioru de la Paz”

Deshalb

in

die

alle diese Ereignisse spricht sich

(der Sieger

1

Andenken an den Frieden, welchen die letzten Parteigänger Pizarro und Almagro nach langem blutigen Zwiespalte wieder feierten, gegründet.

Über

Revolution misslang.

i

1.650

Die Departements- Hauptstadt

von Aiouzo de Mcndoza am

welche die Prätensionen der

,

Hauptpersonen vou letzteren verfolgt wurden und

die

f

83.699 57.666 40.872 36.823 31.641 19.930

,315.«

lngari 4. Sica»ica

Autoritäten

Charlotte von Bourbon unterstützen wollten, in dessen Folge (

3.

Spanischen

dio

ge-

folgt:

Orcailo Oiuaeuyos

1.

2.

acht Provinzen

in

ist

fand jedoch

an,

Es liegt zwischen 13® 35' und 17° 45' 8. Br., 71° 54' und 68® 38’ W. L. von Paris, hat eine Grösse von 2024.96

Bolivia.

keine Mitwirkung und gab daher sein Unternehmen ftir die Unabhängigkeit wieder auf. Am 25. Mai 1809 erhob sich das Volk von Chuquisaca gegen

Departement La Par.

I.

Paz zu-

la

ln diesem Thale, welches zu beiden Seiten

abfallenden Gebirgsabhiingen

steil

eingeschiossen wird,

Versuch dazu machte

liegt die

Departements- Hauptstadt „Isi Paz de Ayacueho”.

ohne Zweifel Tupac-Amnrü, welcher jedoch dahin gerichtet

westlich

vom

Stadt

allein

zu Theil.

ersten

war, das Kaiserreich der Incas zu restauriren. Dieser

war nur

ein Racekricg.

1797 bildeten sieh

in

Kampf

Bogota (Xeu-

See.

Sie

Illimani

hat

denken kann

,

die

und

7

Meilen östlich

grossartigste

indem

sie

Lage

,

die

vom Titicacaman sich nur den maje-

die voltc Aussicht auf

Granada) liberale Gesellschaften, welche unterdrückt wurden

stätischen Koloss, den

1804 wurde ciue Revolution gegen die Spanische Herrschaft Cuzeo entdeckt und unterdrückt; 1806 erhob sich General

währt, dessen

Miranda von Carraras mit 500 Freiwilligen,

Mitte der Stadt 8616 Par. Fass über dieselbe erhebt.

in

griff

Venezuela

Entfernung von

5,6

Iu ihrer nahen ’)

Di» /.wirtrsrht in Eintracht, Liebe und Frieden «reinigten »ich Und die Stadt (La Paa) de» Frieden» gründete Zu konstantem Angedenken.

man

')

Zu Ehren

Nevado (Schneeberg} de Illimani, ge-

höchste Spitze sieh bei einer horizontalen

Meilen oder 41.600

Umgebung

dieser

berühmten

befinden sich

Meter von

Entscheidungsschlacht

der

des»

an-

nennt

man

wegen

die Stadt jet/t Par de Ayacueho.

Digitized

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Geographie und Statistik der Republik Bolivia.

genehmen Klimu’s und guten Bodens

zum

welche

ciendas),

Landgüter (Ha-

viele

grossen Thcil von den Familien der

abwesenden Eigenthümcr bewohnt werden.

meist

und

76.392 Einwohner

der

ist

Sic

hat

Konccntrationspunkt

des

Handels und Verkehrs für den Norden Bolivia’s, das Depot aller Handels-Artikel

,

sie

Flusses

uus der

ist

sowohl der Produkte der 1

Ihr Handel

und

lebhaft

ist

sondern

,

erstreckt

nicht allem auf

sieh

12.226 Engl. F.

„San Andres", eino Bibliothek und

oin

Museum,

zwei Hospitäler, ein literarisches Institut, ein Coleg-Scminar,

Gymnasien, mehrere andere öffentliche

ein Waisenhaus, zwei

und Privatschulen, zwei Buchdruckereion &c. Auch befindet

Lu Paz

sich in

ein Tribunal-Gerichtshof, ein Handelsgericht,

und der Oberpost-

ein Polizei- Intendant

ein Gouverneur,

Im Jahre 1605 gründete Papst Paul V. in Kassel,

Alles

ist

bestehond

nöthige Baumaterial,

eine Kathedrale,

wie mit der Kattonburg vollendet werden.

schwerlich jemals

wird

sie

in

grossen

Blöcken

von Marmor, Granit, Trachyt, Porphyr von verschiedenen

Härten und Farben

Ace.,

befindet

und

sich an Ort

Stelle,

ja scjbst die meisten Bildhauer-Arbeiten sind vollendet oder

der Vollendung nahe. fertig

ist,

werden.

Nach dem zu

was

urtheileu,

bereits

müsste die Kathedrale die schönste Siid-Amerika’s

Ausser ihr hat

La Paz noch

acht schöne Kirchen

und Klöster, von denen die Kircho „San Francisco” Meisterwerk der Jesuiten betrachtet werden

den öffentlichen Plätzen

zeichnen sich

die Schöne Allee, und die Plaza

Springbrunnen

die

als ciu

Unter

kann.

Alomeda,

d.

i.

mayor mit einem herrlichen

der Mitte aus.

in

i

'

,

wurden im

raani

J.

La Paz

in

Verbindung stehen.

Etwas nord-

Wasser zur Rcgonzeit einen

reissenden Strom bilden, der sich wegen seines grossen Gefälles schnell in

dasselbe gegen SO. hinubstiirzt und grosse

ist

die-

das

Auf der Nordwestseite J.

des

Illi-

M. Braun,

Auf Gold

die-

arbeiteten jedoch schon die

bedeutendem Gewinn.

am

und

Illimani

1681 sprengte der legte

ein

Goldlager

aus welchem grosse Reichthümer gewonnen wurden.

bloss,

Das Hauptgoldlagcr, liegt

Unduavi entdeckt, worauf

nach Bildung mehrerer Gesellschaften regelmässigen

einen Felsen

Blitz

unstreitig das beste in dieser Provinz,

im Flusstlmle Chuquiaguillo, eine halbe Stunde unterhalb

I.a Paz,

durch welches dor Hauptwog zwischen den boidcu

Nevados de Illimani und

!a

Mcsada über einen 14.665 uud Yungas führt

hohen Gebirgspass nach Unduavi

man

fand

selbst

früher

oder 45 Pf. Schwere,

Erde gewesen

ist.

P. F.

Da-

Goldklumpen von 90 Mark

einen

der seiner Zeit

der grösste auf der

Er wurde im Museum zu Madrid zur

Schau ausgestellt und

soll

sich schliesslich spurlos verloren

Übrigens führen sämmtliche Flüsse uud Bäche Gold,

haben.

mit dessen Gewinnung sich hauptsächlich nur die Indianer beschäftigen

,

wählend man mit Aufwendung einigen KapiAusser den edlen

Bedeutendes erzielen würde. giebt

Arten.

es

Granite,

aber auch

noch

Berroqucfio,

d.

ganz besonders zu Bauten

Me-

schöne

Marmor-

granitartige

Gesteine,

diverse h.

und Bildhaucrarhciten

eignen.

befinden sich in diesem schönen Thal

die Quellen des Rio Veni, deren

(fast

im Allgemeinen noch wenig ge-

ist.

1858 von den Deutschen

Bergbau gründeten.

diu sich

zwei Theilc getheilt, welche durch acht steinerne

ist

silberhaltige Bleierzgänge in

selben

nach

Brücken mit einander

1.502 P. F.;

P. Kröbcr, E. Mosbach, A. Focko u. A. bedeutend mächtige

tallen

westlich von

1

die Cordillere reich an Silber- und Gold-

obgleich

führenden Quarzgängen

tals

,

Par. F., nach Pissis

Bezug auf den Fussboden der Kathedrale

Bergbau auf Silber trieben

Durch den Rio La Paz der auch unter dem Namen Rio Chuquiyapu bekannt ist, wird die Stadt ihrer Länge in

= 11.471

alten Spanier mit

mcister.

mit dor es eben so gegangen

oder

724,9 Par. F.

Ceutrum der Stadt) 3705 Meter oder 11.406 Par. Fuss.

Die Stadt hat einen Palast, lntcn-

dantur-Gebiiudo, mehrere Kasernen, ein Postamt, eine Universität

per Meile

i.

Nach meinen eigenen Messungen beträgt

nicht gesagt.

von Stiere oder Chu-

der Regierungssitz

ist

d.

,

gleich 9,76 Prozent Gefälle.

selbe in

1857

Seit

Par. F.

welche Puukte der Stadt jedoch damit gemeint siud,

W estkilstc Nord-Amerika’s

und Europa. quisaca hierher verlegt.

3944 Par. Fuss,

dor Niveau-Unterschied auf 10 Meilen Entfernung

ist

7249

Die absolute Höhe von La Paz beträgt nach Pentiand

Peruanischen Hafens

vermittelst des

von Arica auch auf die gesammte

Angostura unweit Toca beträgt

mithin gleich

Puna wie der der Yungas oder der tropischen Gegouden. das Inland

375

Höhe von 11.193 Par. Fuss, die dor Höhe des gleich ist. Die Hüho des Flusses beim Austritt

iaud eine

2. ira

Provinz Omtuui/os greuzt im Nordostcu

an Larecaja,

Norden an Muilecns, im Westen an Peni, im Südwesten

und Süden an Inguvi und im Osten an den Ccrcado do Paz.

la

Sie liegt auf der Nordostseite des Titicaca-Sec's und

Stoimnossen mit sich fortreisst, bis er den Durchbruch der

wird, in so weit die Peruanisch-Bolivianische Landesgrenze

Cordillere zwischen den Cerros de Illimani

denselben durchschnuidct, im Westen davon begrenzt.

und Quinza Cruz

oder die sogenunute Angostura erreicht, von

wo

er

daun

nordöstlicher und später in nördlicher Richtung seinen

in

Lauf

Hauptstadt Villa de Hachacacho

von der Halbinsel Copucabana.

liegt einige

Die

Meilen östlich

Die Provinz wird von den

mit geringerer Geschwindigkeit fort setzt Die Alomeda (Alloc)

Indianern bis heute noch als die wichtigste betrachtot, denn

auf dem rechten Flussufer unterhalb La Paz hat nach Pcnt-

es sollen in

ihrem Schoo&sc, nämlich auf dor Insel Titicaca, *»•

Geographie und Statistik der Republik Bolivia.

37G

Gebirgen und zum kleinsten Theil

und Gesetzgeber des alten Peruanischen luca-

die Gründer

Manco-Capnc

Kaiserreichs,

Hnanco, 1018 erschienen

uud

Frau

seine

Mama

Höhe nach

oello

Daselbst befanden sich auch

sein.

Tempel dor wovon der Ausrottungsgeist der

die einst mit reichen Schätzen ausgeschmückten

Sonuc und des Mondes

&c.,

Trümmer und Spuren zurückgelassen hat. Tempeln sagt man sich, dass sie mit Goldplatten

diesen

Chuflo, Qiiinua

Weide

I

unermesslichen

die

lteichthümer,

die

vermehrten,

ist

Wallfahrer

Die Provinz gehört der Region der Puna an. Das Klima uud datier produoirt man auch nur die entsprechenals Kartoffeln,

sich in

Kuben, Bohnen,

gern

(d.

ein feines moosähnliches Gras), sind genü-

i.

viel

Viehzucht

in

z. B. Vicuüas, Guanaeos und Schweine. Unter den Inseln des Titicaea-See’s zeichnet -sieh die besonders wegen der bereits erwähnten Ur-

Wild,

aus:

sic

ist

und

Leguas lang

3

1

Legua

13 Thüler uud Schluchten,

sehr gebirgig und bat

Das Klima der

Insel

ist

Von beiden Gruben

mit

schnitt

das beste

die

hat hei einstmals guter

Laune den Beschluss

gefasst

Dampfschiffe für die Befahrung des Sec’s bauen endlich

und

raschung im Oktober Arien wirklich

zu

sicherlich 1

seiner

in ,

und

vom

in Blätterform,

stalaktitischem,

Zustande heisst es Char Xordhaoscn Remscheid Wesel Osnabrück

')

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

18.676 18.665 18.428

.

.

.

.

.

18.083

.

.

.

.

.

Mit don Vorstädten

inci.

Magdeburg 98.503 Kinwohner.

17.988 17.838 17.735 17.697 17.554 17.540 17.6*7 17.164 16.856 16.774 16.692 16.523 16.476 16.438 16.228 16.076 15.691 15.542

Hupen Harburg

Brieg

.... ....

Charlottexiburg Kntihor

.

.

15.286 15.159 15.129 14.922 14.908 14.857 14.368 14.256 13.922 13.739 13.737 13.632

13.480 13.438 13.437 13.298

Neustadt. Sudenburg und Buckau zählt

387

Notizen. Graudexu

.

Insterburg

SaarbrUck Wittenberg Beuthcn .

.

Köslin

.

.

.

.

Merseburg

13.374 13.140 13.121 13.083 12.862 12.844 12.840

Wei»*74

.

.

Anclum Kottbus

.

.

KmdvO Neu* Huppin Paderborn Torgan . Kreuznach Solingen Erslehcn

'11.974

.

.

.

.

.

.

Hamburg

.

Dresden

.

.

Leipzig

.

.

.

Bremen .

.

Brnun.rhwig I.Ubeck

Rostock Schwerin Zvickan Glauchau Freiberg Plauen

11.931 li.im» 11.869 11.847 11.841

.

.

.

. .

.

.

. .

.

.

.

AHcabnrg Gotha

.

.

.

.

.

Dessau Meerane . Gera .

.

. .

.

London

.

.

Pari*»

.

.

Konetantinopel . •Berlin ') .

.

.

Petersburg Liverpool . St.

Glasgow

.

Neapel Manchester .

Moskau Birmingham Lyon

. .

.

.

.

.

.

.

Dublin Madrid

.

.

.

.

Amsterdam

.

Marseiile

.

.

Warschau Lced* Lissabon .

Kom

.

.

.

.

.

.

Sheffield

.

.

Mailand . Barcelona Brüssel

.

.

.

.

.

Turin Adrianopcl

.

•Hamburg

.

Edinburgh

.

.

*)

1)1.395

Haag

"Leipzig

.

10.268 10.093 10.085

.

10.04)3

Livorno . Preston . Strassburg

Luckenwalde

.

Soest

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Khevdt Herford Schleswig

Neu»» ... Oppclo

.

.

.

Brauneberg

.

ürünberg Witten

.

.

.

.

Sorau . Kilenburg Düren . . Hirschbcrg Kü.trin . .

.

Lmu

.

.

.

175.683 145.728 85.394 70.692 54.827 46.460 31.898 26.396 23.265 22.432 19.296 18.877 18.590 17.977 17.955 16.306 16.714 15.363

Zittau

.

.

.

W cimar Wismar

.

.

.

.

Iludisain

Oldenburg Crimuiitzscbau

Bernburg

.

.

Kixcnach

.

.

Köthen

.

.

Zerbst . . Ürcix . . Rcichenbaeh

. . .

Güstrow Coburg

.

.

Werdau

.

.

Anuaberg

.

.

.

Meinen

ijtildte

Wien

.

.

.

lilatz

.



.

14.290 14.279 13.133 12.485 12.408 12.248 12.171 12.072 11.985 11.379 11.047 10.966

.

.

Palermo

(1861) (1864) (1864) . Bristol . (1866) Bordeaux (1861) Kopenhagen (1860) •Dresden (1864) (1857) Prag . . Stockholm . (1865) Lille . (1861) . » Pest . (1857) . Genua . (1861) . Gent . (1864) Antwcrpon . (1864) . •Cüln . (1864) . Bukarest (1860) . Belfast . (1861) Odessa . (1863) Serill» . . (1860) V e.uodig . . (1857) (1861) Floren« . Rotterdam . (1864) Xante. . . (1861) Toulou»e (1861) Salford . . (1866) Newcastle onTyno (1861) Valencia . . (1860) Bradford . (1861) Triest (1857) . .

.

München

.

.

* Breslau

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Rouen

,

124.441

122.666 122.162 121.734 119.718 118.970 118.298 118.172 114.363 114.052 113.625 113.229 112.904 109.108 107.703 106.218 104.707

.

. .

.

.

.

.

Kisch ine w Saint* Etienue

Dundee "Danzig Bologna Murcia Porto .

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

.

.

.

.

Toulon Mcrthyr Tydfil .

.

•Hannover Cork . .

.

.

.

.

•Frankfurt a. M. Sunderland . Brighton . . Riga . . . Nor wich / .

Nottingham Havre Aberdeen . Oldham . Cadiz

. .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Bolton

167.625 167.054 163.919 163.680 162.750 155.143 145.728 1 42.688 133.361 131.827 131.705 127.986

(1864) 102.888 (1861) 102.649 (1864) 101.507 (1861) 101.207 (1861) 97.661 (1861) 94.799 (1860) 94.732 (1863) 94.124 92.250 (1861) (1861) 90.417 90.334 (1864) (1861) 89.850 (1860) 87.803 (1863) 86.257 85.689 (1864) (1864) 85.394 (1861) 84.987 (1861) 83.875 (1861) 83.543 (1861) 82.985 (1861) 82.0! 4 79.649 (1864) (1861) 78.892 (1864) 78.245 (1861) 78.211 (1861) 77.693 (1663) 77.468 (1861) 74.891 (1861) 74.693 (1861) 74.336 (18GI) 73.805 72.333 (1861) 71.521 (1860) (1864) 70.759 (1864) 70.692 (1864) 70.492 70.395 (1861) 70.384 (1857) (1864) 70.147 rirt» 70.000 69.464 (1863) (1864) 69.084 (18G3) 68.424 (1861) 68.056 67.833 (1861) (1860) 67.428

.

•Königsberg Stoke upon Trent Hall . . Portsmouth Malaga

10.931

* Dio Städte von Pretiosen and Nord-Deutaehland sind mit einem

baeieknet

.

10.807 10.548 10.537 10.363

.

(1866) 3.067.636 (1861) 1.696.14 t (1864) 1.076.000 (1864) 632.749 (1864) 578.525 (1864) 639.122 (1866) 484.337 (1866) 432.265 (1861) 418.968 (1866) 358.855 (1863) 351.627 (1866) 335.798 (1861) 318.803 (1866) 818.437 298.426 (1860) (1864) 261.456 (1861) 260.910 (1866) 243.512 228.18« (1866) (1863) 224.063 (1866) 210.701 196.109 (1861) 189.948 (1860) 186.341 (1864) 185.172 (1861) 180.620 (1861) 180.000 circa . 176.683 (1860) (1866) 175.128

Lüttich

•Stettin

Anhang gebeu wir zum Vergleich eine Liste der Europa') mit mehr als $ 0 0 00 Einwohnern.

Als

.

.

11.784 11.766 11.664 11.621 11.429 11.417 11.346 10.966 10.717 10.579 10.571 10.570 10.542 10.397

.

.

den übrigen »Staaten de* Xord* Deutschen Bundes.

in

Chemnitz

12.133 12.126 12.053

Uieiwiu

Bochum

•Bremen Nürnberg

.

. .

.

.

Lemberg •Magdeburg

.

Saloniki

.

.

Wilna

.

.

.

Stuttgart

.

.

Kiew

.

.

.

.

Leiocster

.

.

Brest . Zaragoza

.

.

.

.

.

Granada

(1860) . . (1860) . Christiania (1865) . Catania . . (1861) . Nikolajew . (1863) . "Aachen . . . (1864) Gratx . . (1867) . Blackburn . (1861) . Kasan . . . . (1863) Saratow . . . (1863) Szegedin . . . (1857) Plymouth . . . (1861) Messina . . (1861) . •Klbcrfold . (1864) . Wolverhampton . (1861) •Barmen . (1864) . Verona . (1857) . . Brünn . . . (1867) Amiens . . (1861) . Utrecht . . (1864) . XSntca . . (1861) . Metz . . . (1861) Tula . . . (1863) . Reims . . (1861) . •Chemnit« (1864) . Stockport . (1861) Carthagcna (1860) . Padua . . . . (1857) Mam-Theresiopel (1857) •Crefcld . . (1864) . •Posen . . (1864) . Bcrditschow . (1863) . •Altona . . (1864) . Palma . . . . (1860) Bath . . . (1861) . Jerca de 1» Prent««» (1860) Charkow . . . (1863) Montpellier . (1861) . Angora . . . . (1861) Birkenhead . . (1861) Limoges . . . (1861) Orleans . . (1861) . Brügge . . (1864) . Devonport (1861) . Sarajewo . . . . «irca Jas«»y

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Gallipoli

.

.

.

.

circa

67.326 65.745 65.613 64.921 64.661 63.811 63.176 63.126 63.U84 62.923 62.7UO 62.599 62.024 62.008 60.860 59.544 59.169 68.809 58.780 57.339 57.129 56.888 66.679 55.808 54.827 54.681 54.316 63.584 53.499 53.421 63.383 53.169 53.039 53.019 62.528 52.158 52.056 51.866 51.797 51.649 51.053 50.798 60.503 50.440 50.000 50.000

Dos Oroasherzogthum Hessen nach dem FriedcnsTcrtrag

Bei deu statistischen

vom

3.

September 1866.

Angaben über

die in Nord-Deutsch-

land jung«! vorgegangenen Gebieteverändcrungen im vorigon

Heft der „Gcogr. llitth.”, 88. 346 ff., ist aus Versehen die Einwohnerzahl der in den Nord-Dcutschcu Bund mitgenommenen Provinz Ober-Hessen mit 225.696 angesetzt, sie betrügt aber (nach der Zahlung vom Dezember 1864) mit Berücksichtigung aller von ihr nbgetrennten und neu hinzugekommenen Gcbictsthcilc 252.427. Die Seelenzahl des Nord-

Deutsehen Bundes wird somit, da auch Goslar hinzuzuzählen versäumt war, 29.218.333 (statt 29.220.862). Wir stellen noch ein Mal die so verwickelten Gebieteveränderungen des Grossherzogthums Hessen übersichtlich zusammen nach einer von der Grosshcrzogl. Hessischen Central-Steile uns gütigst üherschickten Tabelle, welche auch unsere plunimetrischen (übrigens, wie man durch Vergleich sehen kann, sehr genauen) Messungen durch offizielle Areal-

Angubcu Tabelle Zeitung für

uns

für

ist

alle

einzelnen

Gebietstheile

ersetzt.

Diese

nicht völlig identisch mit der in der Darmslädtcr

vom

3.

Oktober

berichtigt.

1

866 enthaltenen

,

sondern

eigens

388

Notizen. Darunter nach dar Religion

R**ohner a»

Pl&ebenlnhalt. Gcbiettthelie.

Morcon k *5

1.

D*uuWbr. 1864.

QM-llen.

eTiogelbche

katholische

•ooatica

223.761

93.763

1.026

Jodte

Provinz Starkenburg

Seitheriger Stand

54,*;m

1.202.097

328.167

Zugang von Kur-Hessen: 2.509

0,11»

643

624

19





1.204.606

64, *9«

328.810

224.385

93.782

1.026

9.617

1.604.905

72, SB»

289.484

265.399

15.102

334

8.649

2.480S

5.810 33.325

5.395 32.549

15 118

1

399 628

Gemeinde ßumpanheim

Neuer Stand Provinz Ober-Hessen Seitheriger Stand

9.617

2.

Abgang: 54.634 242.532 2.064 2.377 3.957 3.872 5.375 3.142 3.277 3.978

Kreis Vülil

Biedenkopf



Gemeinde Crumbach

.

Fellinghausen mit 4 Bieber

„ „

Frankenbacb Hermannstein Königsberg mit Hof Haina





Naunheim Rodheim mit



.

„ „

Wald-liinucs

\

Bieber .

.



Nieder-lirsol Hessischen Antheils

,,

Rödelheim

11,one

Zusammen Bleiben

290

290

0,107»

726 425 723 535 794 989 875 475

716 425 660 515

o,i7»t 0,1 7S8

0,7446 0,1410 0,1488

0.180*

1.299 1.994

.

0,0937

0,03*0

SO

— —8

— 1



782

966 331 303





20 3

17

— —

— — — 43 —

9

— 11 —

1

71

3

23 32 41

0,0405

2.762

1.832

621

3

306

14,914«

47.728 241.766

45.324 220.075

850 14.252

79 255

1.475 7.174

328.50t 1.276.404

57,0411

7.819

0,3340

Zugang: a.

von Kur-Hessen

Gemeinde Ohmes

.

.



Ruhlkirchen



3. Seibelsdorf



Voelenrode



Treis

„ „ „

Nauheim Dorheim

„ „

Schwalheim Mnssenbeim

a.

I.umbda

d.

0,1347

8.502

0,SMO

. .

ltiidgen ,

1.417 661 1.700

Walddistrikt awisehen Bönstadt und Altenstadt Tbeil der Gemarkung Mittel-GrSndau . b. von Nassau Gemeinde Reichelsheim Dorn-Asscnheim „ llaarheim „ c.

.

.

.

.

Zusammen .

.

.

neuen Stand

Alter Stand

J.

.

Payor’a Durchforschung

11



.

0,0771

3.198

0,1457

851

1.701 1.909

0,0777 0.06*7

634 812

841 8 10

488 749

444 654

*togeographi«chen Vergleiche zu vermelden, um die einzelnen Resultate wie die Ringe einer Kette xo*ammm*u*ehwel*»en, um dann heim Vergleich mit gleich* rrihigen Grössen zu arbeiten und so die lokalen EigeuthiimSichkeltrn vom allgemein Geltenden, vom tserefrmJri/pra zu scheiden. Vereinzelte ThaUachan, aas der Kotte der Erscheinungen gerissen, entscheiden Nicht«. Erst Daten, erst die Praxis und daun al« ibre gereifte Fracht dl« Theorie!” (A. A4«r.) Moshamer, Jo*.: Fremdenführer in dax 8alzkainmergut nach Salzburg





:

,

und Gastuin nebst kleinen Ausflügen noch Auazre, Kcichenball und Berchtesgaden. 8°, 126 SS. mit 1 Karte und 6 Illustrationen. Wien, Wenedikt, 1867. 1 fl. 40 Nkr. Im S.. Dir Berliner Volkszählung rom 8. Dezember 1864. Auftrag der städtischen Volkszählung»- Kommission xuaammenge«tellt.

Neumann,

Minord'a k*rt>>graphli» von der K. K. Landwirthzchafta-GeseUzchaft. Wien, Waldhcim, 1866.



Weinbau,

Wichmann, E. H. in

6 Bl.

:

Wandkarte de* Hamburger Gebiet« nebst Umgegend

1:30.000.

Chromolith.

Bl.

1.

Hamburg, Grüning, 1866.

pro . Übersichtskarte Uber die geographischen Chromolith. 4®. Stuttgart, Beizer, 1866.

Württemberg, 's.

6 Thlr. Verhältnisse 3 Sgr.

cj.lt.

1:20.000. Lith.

Ingolstadt, Knill. 1866.

Herzberg, Karte rom Kreis Lith.

397

Spruner, K.

Alphen, Jhr. Mr. ü. F. van

In de grot van Han en door bet NoordOostcn vnn Zwitacrland. (Bodensec Via Mala Bad Pfäfcra Glarus.) Nieuwe reisverhalen cn indrukkeu. Enn dagboek met aauteekeningen. 8°, 240 pp. f,cidon, v. d. Heuvell, 1866. 2] fl, George, II. B.: The Olierland and iu glacicra explorod and illustrated with icc-axe and caraera. 4" mit 24 Photographien und 1 Karte London, Bcnnett, 1866. 42 .







Capit. W. : Conaiderations gänöralea sur lea Alpes Centrales! (Bulletin de la Soc. de geogr. de Paris, Februar und März 1866 pp. 105—144.) Klare und »aclikandlgc lebe reicht der Schweizer Alpen, von dem St. Gotthard als f'. rilr.lknnlcn mit Betrachtungen über ausgehend die llöhenvo” hiltnlzva, die Bczlelnmgc» zwischen Pzts- nnd Gipfelhöhe« und namentlich »Holl xwUcitin «len 1 litMl.Vifcti um! il*»n Krli.-Lumjcn Jahrbuch dos 8chireix«r AljHnclub. 3. Juhr^ng. 1866. 8°. Bern D»lp, 1868. Thlr*

Höher,

.

Joanne, Ad.:

Guido illnstre du Voyageur en*Suisse et ä Chamounix Itincrairc descriptif eontenant 100 gravurca, 4 panoramas, 8 carle» et 6 plan«. 18°, 522 pp. Paris, Hachettc, 1866. 5 fr Joanne, Ad.: La Suisse. 32°, 40? pp. mit 6 Karten. Paria, llachette

.



1866.

4

Der erste Baud I« Voyageurs In Patiz,

L

Italic,

fr

einer neuen Serie von «Guides et ülndrairva pottatifv ooar" Tazchotiforiliat. Im Laufe de-. Jahr« sollen noch erscheinen • Le» Bords .tu Rhin; in Vurhercltung befinden viel,: Le» PyriJ. 11® ’ I'°‘ L'Klpagne, La Ftanee. La Bttlgiqne La

HoUznde z®”®*“* Lalaubie, fl. de: Voyage ä Luccrnc

,

et

dan»

ia

Suisse orientale

'

12® ’

368 pp. Aurillac, Picot, 1866. 3 . fr Mittheilungen der Naturforachenden GnzrlUchaft in Bern, aus dem Jahre 1865. 8°. Bern, Huber, 1866. 2 y g_. Ortskundlichcr Streifzug durch die Urkantone der Schweiz (D-s Ausland 1866, Nr. 10, SS. 224—229.) Erklärung einer grösseren

Anuhl von Ortsnamen.

KariMn. Segler,

M.: Dritte Karte der Schweix. Kpfrst. Pol. Mi» Text. Winterthur, Wurster, 1866. Auf Leinwand 3| Thlr Ziegler, J. M.: Hypsometrische Karte der Schwei*. 4 Bl. Chromolith. Mit Text und Register. Winterthur, Wurster. 1866. 51’ Thlr 8. «Geogr. Mittb." lbfd, lieft IX, S. *». J.

• Dänemark Schweden und Norwegen. ,

Axelson, M.

Beskrivelsc over „Södra Stamhanen" mcllem Malmö og Falköping. Topographisk-biotoriak Skildring. 8°. 30 pp. Kopenhagen ’ Gandrup, 1866. Blanck, 0.: Der Mineralreichthum der Schwedischen Provinz Norrhotten und da» Eisenstcinlager Gellivan. Eine volkawirthschaRliche Skizze. 8°. Stockholm, Seligmann, 1866. l Thlr Dalgas, K.: Kn Overaigl over Uederne i Jyllnnd. 8°, 24 pp. mit Aarhus, Wissing, 1866. 1 Karte. 04 3J Jensen, J.: Hiatorisk-to|M>graphüik Bcskrivclse over Möen. 8°, 232 jip. mit 1 Karte und 8 Lithographien. Stege, Jensen, 1866. 1 R,l. 32 Jespersen , M. En Skitae af Sorthat Kulvacrk paa Bornholm. 8®, 30 pp. mit geologischem Plan und Profil. Kopenhagen 1866. Krack, T.: Vciviaer for Kjnbcnhavn og Omegn for 1866. 8°. 516 pp. Kopcnliagcn, Falkenberg, 1865. 0 Rd Norrland och des* knmiuunikationer af A. J. Th. 8°, 45 pp. mit 1 Karte. Sundsvall, Holincraka Bokh., 1866. 1 Rd. 25 öre. :

M



61

398

Literatur.

Ortbestimmelaer i Stenge, rerkställde af Topografiaka Corpten »ren 1614—1849. 8°, 54 pp. Stockhala, Korstedt, 1866. Diene« Heft enthalt eine «ehr dankenfwerth* und nützliche Zn*amnienst*llanjr der In Schweden Tom Totwn nyhftthyii Corpi bi» 1849 trilcononwtrisch oder zatrotionii»cli bestimmten Positionen, circa 1900, die aa»*clillcssftch auf dt« südliche Hälfte von Schweden entfallen. Nach Gouvernement* (Lin) iro* ordnet, werden Gvogr. Breite «nd Lünjre der beatimmten I*unkte nni^lChrt und da» BUtt der T»)ivgn^bl »eben Karte von Schweden (1 100000), auf welchen) «Ic eingetragen sind t wobei noch überdies» zur leichteren Auffindung belgcftlgt Nt, wlo viel Zoll der betreffende Punkt von dem nördlichen nnd dem örtlichen Rand de« BUttr» entfernt Nt. Die Längen heziehen »leb auf den Meridian der Stockholmer Sternwart«! (15* 43' 83,3fr* östl. von Pari«). Bei don trigonometrisch bestimmten Punkten «ind die Kamen der Beobachtung«* orte durch grössere Schrift vor den Übrigen, die nur durch Viairen bestimmt wurden, hervonrehoben. Die aatroaomlacfeöo Ortsbestimmungen, die nicht so zuverlätalg ala die trigonnmetrNehcu «Ind, wurden auf Rrl«ru mlttcNt Sextant und Chronometer gewonnen, mit Ausnahme Jedoch von L'tuel. dessen Geographivehe Länge durch Sternbcdeekungen und Sterne im Parallel dea Monde» ferignatellt und von Katthamra auf der Iti»*I Gottland^ wohin eine bedeutend grössere Zahl von Chronometern getragen wurde. Diese beiden Orte «Ind al«o genauer al» die Übrigen aatron«mNchen. Ein InhaltsverzelchnlM nach Lünen und elu alphabetischen Register der Orte erhöhen wesentlich dir Brauchbarkeit dar Tatelle. Wa* die Zuverlässigkeit der Bestimmungen «eibat anlaugt, *«. belehrt ums darüber dz« Vorwort: »Die nachfolgenden Re* aultate der Ortsbestimmungen de« Topographischen Corps in Schweden" „«lud achon lange berechnet und zur tierauxgid»« bestimmt heisst cm da gewesen, diese wurde Jedoch von einem Jahre rum anderen venehoben, um die Vollendung gewisser Kontrol-Mesaungcn, wie die einer neuen Baals. Bestimmungen der PolhÖhr und de» Asimmhs. Verbindungen mit den Norwegischen, Dänischen und Russischen Drelerkakdten, abxuwarten, E* erheischten dle.se Gründe eine durchsu« ncce Berechnung, welche freilich die vorher bestimmten (in dem lieft publlcirtcn Resultate] nur um ein Unbedeutende«, auf der Knrte im Maansatab von 1 100.000 vollend« unmerklich, verändern wird, fdoch nicht gut sermledcn werden kaun, wenn die Arbeit «len reitgemäasen i•‘••rdcjungeu entsprechen uud auf immer eine feste Grundlage des Schwedischen Kartenwrsen» abgehen «oll. Die K^ntr»). Messungen wurden auagefBhrt, da hodie Wiederberechnung fing an und war schon weit vorgeschritten, gatin die Mittel-Europäische Qr*dmc**urtK, die auf alle OrUhestimmungen In Schweden eineu bedeutenden Einfluss auallben wird, Es »lud noch mehrere Jahre erforderlich, bi» jene Gradinessung vollendet und vollständig berechnet «ein wird. ANdariu erst kann die neue Berechnung dleier Positionen Ihren Anfang nehmen. Da Inzwischen diese Angaben oft bei den Arbeiten des Corps nöthig «ind und ohnedem von Aemtcrn und Privatpersonen Nachfrage danach gehalten vuHe, ist der Druck der Tafeln, so wie sie sind, ba> ftctilnMOn worden, wobei Jedoch ausdrücklich erinnert wird, dass die Zahlen In der Zukunft kleine äuiglrichnngcn erleiden mögen." Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, dass mehrere von den aufgoführten Kircbru, Meierbüft?n Ac. möglicherweise ver*«xt ».ein können, seitdem ihre Lage bestimmt wurde- Die Positionen, weteho durch die ferneren geodätischen Arbeiten daa Topographischen Corps, namentlich In den nördlichen Landschaften gewonnen werden, »ollen später ebenfalls zur Publikation kommen. Samlinger til jydsk Historie og Topograf). 1‘dgitet af det jydske

Ouvivier, Ch.: Becberclie. aur le Hainaut aneieo (Fagua Haisoesaia) du VII an XII aicclc. 8°, 762 pp. et 3 cartca. Bnizellea, Olirier, 1866. 12 fr.

Heuiden, Gr. A. A. van: Handboek der

aardrijkadtunde, ataatiinrigting,

ataaUhui.bonding en itatiatiek Tan bet koningrijk der Noderlanden. Uaarlom, Hohn, 1866. I. 8°, 284 pp. 2) fl. Scheler, A.: Annuaire etatiatique et hiatorique beige. 13'annöe: 1866.

:

12", 324 pp. liraxeUe. 1866. I) Thlr. — in Telegrafen, Veralog van den koning over den tocotand der Nederland in het jaar 1865. 4°, 79 pp. *a Gravenliage, van Weelden,



1866. Zeevisacherljen, Veralag omtrent den toeatand Tande 8°, 71 pp. '« Graveubage, van Weelden, 1866.

j



\ in

fl.

1865.

}

fl.

IKarren.

|

,





:

i

4





Groatt-Britannion

1.

Heft. 8°, 96 pp.

und

Irl&nd.

Vom Tweed

xur Pontlandfohrde. Reisen in Schottland. 8°. 1| Thlr. 1. in the North- west; 2. in the North-oast. 8°, 371 pp. mit Karten. Wakcfield, Hall, 1866. 5 t. Black’a Guide to Brighton and vicinity, including Lewes, Shorcham and Newhaten. 8°, 54 pp. London, Black, 1866. s. 1 Black'a Guide to Guemsey, St. Peter Port and placea of interest, including Aldcrucv and Serk. Kdited by D. Tb. Ansted. 8°. London, Black, 1866. 1 *. Black’a Guide to Jersey, St. Heller's and the placea of intereat in the island. Kdited by I). Tb. Ansted. 8°. London, Black, 1866. 1 s* Catsairs topographical guidea. The county of Susacx, iU history, antiquities and topography. 8°, 2‘iO pp. mit 1 Karte. London, Caasell, 1866. 2} a. Coal, Our supplies and our proaperity. Mit einer Kohlenkarte der Welt. (The Quarterly Journal of Science, Oktober 1866.) Jersey bland Pilot, by Staff- Commander Richards, 1866. London, 1 s. Hydrogr. Office, 1866. Juket, J. B. A lake witb two outleta. (Athenacum, 28. April 1866, p. 664.) ßrscbroltitiBK il**» Lfui^h Lene In Irland, der süsser einem Ausfluss an der OiitrtlAche m»ch einen unterirdischen Abfluss bst. Jener vereinigt «Ich mit dem Dnlc, einem Nebenfla«« de» Boyne, dloter iceht durch Kalkstein mehr sla 1 En ul. Mell« unter Hüiceln hinwben) 1

.

Tafel

de

la

»ehlie«sllch er« te»

im Jahre 1864. (Preus*. Handel» - Archiv , 17. Auguat 1866, 139.) SS. 131 Dlctr Uebcralcht, der Einleitung au dein Werkt* »Movimento commerclnl«* dcl Rcgm« d'ltnIU" entnommen, lugt den Handel de» Königreich» zunkch»t in »einen SnmniMii zlfferiim&tNlg dar und glebt daun »pexleHm« XhcIiw %* ix»* über die HaiutriNgvgcnxUndr timt Uber den Handelsverkehr mit den verschiedenen

Italien

,

SehUuitn



8oc. de gäographic de Paria, Juli 1866, pp. 5 20.) Handelsverkehr, Statistische Übersicht doa im KftnigTtich ’a tin

15*61,

im zsIUIom- der uudurv'hilthtlgen hehzlen *hgc*torh«>iiif. der Chemie zu Athen. 4. OoJtelns« Analysen von Herrn lUhornmtm und Ihrof. A. Schnitter. Taylor, J. 0.: Travels in Kurdixtan, with notice* on the sources of

Nr. 2, SS. 133—158.)

Alpe Giulie (Le) «die loro dipendenxe

Stadt Helgrud.

Santorin, Berichte über neuerlich auf der Insel Statt gehabte vulkanische Erscheinungen. 8°, 43 SS. mit 2 Tafeln. (Aus den Sitzungs-Berichten der K. Akad. d. Wias.) Wien, Gerold, 1866. 80 Nkr.



Kumiko* CaltaTriokalt Erdkunde xu Berlin. 1866,

8icilische Studien.

dl«

Nadaillao, Marquis de. Unc cxcursion a Palmyre. 18°. 34 pji. Vcndüme, impr. Lemereier. (Kxtrait du Bulletin de la Soc. archtoloKiqu« du VendAmois.) Ray, E.*G.: Ueconuaissance de la monlagnt des Anearie». Mit 1 Kart«. (Bulletin de la So«, de giogr. de Paria, Juni 1866, pp. 433 469.) Im Auftrag der I'nuiz6»i»dien Regienmg b«aucbt« der durch xuin»! Orlrut«li»cheu HoUe.ii Iwrvlt» bekannte R,y l.v'4 und IHfA dl«- Anaarirh* Berge und «len zwUrhen Orontea und Euphrat gelegen«-*» Thell de» Bxtcbalik Aleppo. Seine Karte, im MaaasdUh »-on 1:300.000 entworfen, beruht auf eignen Auf. nahmen, *ueh hat R« y eine xtt»rhuliche Reib» Wt» Holn-nr.tfUtmgen autgefUhrt uud giebt ln dem vorliegenden Aufxatz aiiaxer »-Inen» kurz g«fa»stcn |j«-rirbt Ober den Verlauf »einer Reise manche interessante Notiz Uber Land und Laut«, aviae Arbeit uu»a «Uhur «1» «in weribvoller Beitrag zur Kennt»!»« Syrien» begrUsst weiden. Hein ufflxiellcr Berieht Im peMobltsur anher»«!* vom

1.

November

1

868.)

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Nordsee- Fischereien. „Das Deutsche Meer (German Oecan. wie nennen)

ist

es die

ertragsfähiger als unser Ackerland

Engländer

fischreich,

unsere reich-

;

I

sten Felder sind weniger fruchtbar an Nährstoffen als desson

Kante

Ein acre guten Hodens bringt ungefähr eine

Fischercigründe. ton

Korn oder etwa 3 Centncr Fleisch oder Käse jährlich.

Ein

«'•/
)

(s.

dem

Stictor’s

neter;

die östlichen und westlichen

Das Unternehmen, wenn mit Sachkountuiss, Sparsamkeit

lands, bei

nneli

genauer

nlsdaun dio Grundzügo des

und

fcstzustellun

den 28. September 1866.



die

Gesellschaft

Das Comitc

für dio

von den Ost -Friesischen

Berger, Abgeordneter (Solingen); Classen-Kappcl-

Wetten reichende scharfe Vorgebirge Oet-FriesDoUnrt-Bcckcn geht

die Kros-Miindang südöstlich in das

Hand-Atlas, neue Ausgabe, Kr. 21).

Abgeordneter (Vorsitzender);

kort,

demnächst Eröffnung

sein,

Kreutz,

vertreter !

Kleinsorgen, Abgeord-

Motzmachcr, Abgeordneter;

W.

Siemens, Abgeordneter (Stell-

des Vorsitzenden);

Büttner, Vice-Konsul,

Carl

v.

Abgeordneter;

Rohden, Abgeordneter; Dr.

lebhafteren gegenseitigen Verkehr zu bringen.

iu

nicht zwei-

mann, Abgeordneter; Dr. Hammuehcr, Abgeordneter; Harwürde eine regelmässige Ver-

Ziel

bindung mit London und Provinzen

um

England, zu vernehmen,

Errichtung von Dampfer- Linien

der

Dampfer-Linien gestatten.

Das zunächst liegende

dem Gesagten

das Comitd enthält sich einst-

;

Mittel zu bestimmen, da es wünscht,

definitiv zu koustituiren.

Berlin,

Beginn

nbhängeu

zunächst das Urtheil der Handelswelt, sowohl diesseits wie

Die bereits vorhandenen vortrefflichen Hafonvorrichtungen

,

Höhe der

Unternehmens

Eisenbahn führt.

die

die entschiedensten Vortheile gewähren.

erscheint

weilen, die

mit Knglaud und der Ostsee genügen Dampfer bis 500 Ton-

nen und diese können sogur unmittelbar

wird sowohl den Aktionären wio

fortschreitenden Erfolge, der nach

Raum zum Ost-

verfolgt,

Die weitere Ausdehnung der Linien würdo von dem

eben so Ost-

und Kriegsschiffe, denn hier

indien - Fahrer erster Klasse sind

würden

Rhede

409

Gesellschaft,

und Konsequenz

I

Kaufmann, Elberfeld;

C.

H. Weimann, Konsul, Leer; Leer;

Peter

Schwebemeyer,

Ludwig Schmidt

Schriftsteller (Schrift

I

i

führer), Berlin.

A. P.

Das Projekt einer neuen Geographischen Gesellschaft zur Unterstützung, Ausrüstung

und Aussendung von Entdeckungs- und Erforschungs- Unternehmungen. In der ersten Hälfte dieses Jahres

Gedanken

aus, dass cs für die

Wissenschaft

')

sprachen wir den

Förderung der geographischen

wünschenswert!» erscheine, eine „Allgemeine

Geographische Gesellschaft zu gründen, zur Unterstützung,

Diu Erüffuuug der Nordsee -Fischereien, die Fördcruug der Schifffahrt von unseren westlichsten,

am

Ausrüstung und Aussendung wissenschaftlich-geographischer und naturgeschiehtlichcr Deutscher Entdeckungs- und Erfor-

berichtet wurde,

schungs-Expeditionen”.

und Wichtigkeit.

Der Vcutilirung dieses Gedankens kriegerischer Ereignisse alles

Andere

bei Seite schoben

und auch der Entwickelung

wissenschaftlicher Angelegenheiten ten.

dem Abschluss

Mit

folgte eine Zeit grosser

und politischer Umwälzungen, die

hemmend

in

den

Weg

tra-

dieser wichtigen Vorgänge beginnt

eine neue Zeit für Deutschland,

und hier muss

tisch-gesinnten Deutschen zur höchsten

es

jedem patrio-

Genugthuung

gerei-

dem Weltverkehr

nächsten liegenden Deutschen Häfen an der Ems, zwei

Unternehmungen, über welche im Vorhergehenden nähor lands

sind

die Vergrösserung von Deutsch-

für

Macht und Wohlfahrt vou der grössten Bedeutung Jahre

laug

hüben dies« und

ähnliche

Unternehmungen geschlummert und sind fromme Wünsche geblieben, und jetzt mit einem Male werden sie mit grosser Tlmtkraft erfasst und zur Ausführung gebracht. Es wird

mehr und mehr erkannt, dass Deutschlands Muchtsphärc und Wirkungskreis nicht an di« Scholle daheim gcbundcu ist,

sondern weiter reicht, und dass Deutsche besonders uueh

endlich einmal wieder auf der See die Stellung cinnchmen

chen, wahrzunehmen, wie auf die ungeheuren Opfer und

müssen, die ihnen gebührt.

Anstrengungen, die ein grosser, das ganze weite Deutschland

Ein neues Leben erwächst an unseren Deutschen Küsten und auf unseren Deutschen Meeren. Aber Industrie und

in

tiefste

geistige

Mitleidenhcit

ziehender

Krieg

erheischte, nicht

oder körperliche Ermattung und Schwäche

folgte,

Handel sind cs nicht

allein,

denen man sich zuwoudet, auch

sondern im Grgcnlhcil eine Verjüngung, eine Wiedergeburt,

dio

ein neues kräftiges Aufleben.

folgenden Berichterstattung über die bisher gezeigte Tlicil-

Deutsche Wissenschaft

nuhme ')

Oeogr. Mittb. 1866. lieft IV, SS. 158

Petermann'» Oeogr. Mittheiluiigen.

ff.

1866, Hott Xi.

schen

ist

nicht vergessen.

Aus der

lur das Projekt einer neuen Allgemeinen Geographi-

Gesellschaft

ist

ersichtlich,

dass dieselbe 63

trotz

der

Das Projekt

410 verflossenen

einer neuen Geographischen Gesellschaft sind ein Produkt unseres Jahrhunderts, die Englische Afri-

eine ziemlich bedeu-

ungünstigen Zeit

höchst

tende war und sich besonders auch in Handels- , Industrie-

hervorragender Weise zeigte.

in

tisch erfahrene

Leute sich einer vorzugsweise wissenschaft-

lichen Sache

dass

mit

Wurme und

Thcilnahrae zuwenden

Bereits

Vorschlag gut

heissen,

ist

1036

nicht weniger als

sind

im

und

,

doppelt

Beitritts

Adolaidn (Süd- Australien) Alexandria (Ägypten) . Altona Attendorn (Westfalen) .

i

2

10 6

Barmen

4

Barop (Westfalen)

.

3

.

82

Berlin

Bern (Schweiz)

.

.

.

....

Bertkelsdnrf Bochum (Westfalen)

Nachahmung,

Burkersdorf (Sachten) C'hcltcnliam (England) Colbcrg Dorpat (Russland) .

Dresden Ehreshofen Elgersburg Fehring (Steiermark) Feldbach (Steiermark)

12 1

3 11 1

2 1

.

3 27

.

....

Geestemünde Genf Gladbach (Rheinland) Glasgow (Schottland)

1

117 1

.

o

Glischenbcrg (Steiermark)

Gotha

Hamburg

Hombruch (Westfalen) Hongkong (China) .

Von Stockholm Hongkong und

bis

1

.

1

Jahr der GrUudiitiff.

6

1821. 1828. 1830. 1831. 1836.

1

2

.

....

5 8

Pari»

.

.

1

7 1 1

5 10

StUtzerbach Tiflis .

.

.

.

1

Verona

1

Viersen (Westfalen)

.

.

24

.

.

.

i

1

....

Swifts de gfographio Erdkunde

.

.

wie

333 320

.

folgt

2 f>

'):

}thr'

(1868) (1865) (1865) (1862)

140

(1865) J )

55

.... ....

Koninklijk lnstituut voor de Taal-, Land- en Yolkcnkunde ran Ncdcrlandsch Indiü New York, American Geographica! and Statistical Society Wien, K. K. Geographische Gesellschaft . Buenos Aires, Institute histdrico - geogrifico de! Kio de la Plata Genf, Societe de gfographio (de Genfrc) . Leipzig, Verein von Freunden der Erdkunde Drräden, Verein fUr Erdkunde . . ,

1858. 1861. 1863.

Süd-Australion, hat sich also bereits ein j

obgleich nur in einigen wenigen der obigen Orte eingehend ;

gewirkt und Unterschriften gesammelt worden sind.

ist

Mitglied”.

.

1856. 1856.

und Alexandria, von Quito

bis Lissabon

Gründung,

.

1852.

werkthütiges Interesse für die Sache zu erkennen gegeben,

ihrer

wandte Wissenschaften

8

....

dem Dutum

Berlin, Gesellschaft für

6 .

Amerika (Kio Die Zahl der

Aires).

683

(1866)

131

(1865)

89

(1865)

94

(1864)

303

(1864)

1851. Delft,

W emigerodo Wertheim (Baden) Wien York (England)

York, Buenos

Ort «Bit N»nie .kr Oc«oll«cli*ft.

Paria,

1

1

1

Irkutsk) und 4 in

Tiflis,

New

1838. Kio de Janeiro, lnstituto hietorico e geographico du Brasil . . . . . 1839. Mexiko, Soeiedad mexicans de geogratia . 1815. St. Petersburg, Kaiser!. Russische Geographische Gesellschaft Irkutsk, Die Sibirische Abtheilung der Kaiser!. Russischen Gesellschaft Titln, Die Kaukasische Abtheilung der Kaiser!. Russischen Gesellschaft . . 1845. Darinstadt, Verein fUr Erdkunde und ver-

1

1

.

(Paris,

Wien, Leipzig, Dresden),

Statistik

1 .

Europa

in

London, Royal Geographica! Society . 2036 llombay, Geographie«! Society . . 104 Frankfurt u. M. , Verein fUr Geographie und

1

.

.

1

geordnet noch

1

(«tersen (Holstein)

90

Mexiko,

I

Poecn Proskau Quito (Süd •Amerika) Kees Richmond (England) Rostock Ruhla Stockholm

1

wirklichen (zahlenden) Mitglieder aller dieser Gesellschaften,

1

9

Ulm

.

3 in Asien (Bombay, Janeiro,

1

23

Olpe (Westfalen)

Amerika

in

18 eigentliche Geo-

Delft, 6 allein in Deutschland;

Berlin, Frankfurt a. M., Darmstadt,

Lörrach

Tongre» (Belgien)

.

man gegenwärtig wovon 1

so dass

London, Petersburg, Genf,

Lüneburg München Nowstcsd Abboy (England) . Nossen (Sachsen) .

1

451 2 3

Harkortcn (Westfalen) . Hilden (bei Düsseldorf)

.

.......

1

65

Güttingen Oral* Greifswald Halle a/S

Leipzig

London

1

.

.

.

Kornthal (bei Stuttgart) Lungen wiesen

stifteten in

1

.

10

Korb (Württemberg)

Lissabon

1

.

Dortmund

.

Kiel

1 1

10

Ilmenau Jägersburg (Bayern)

1821; seitdem

J.

Europa aus,

graphische Gesellschaften zählt,

1

26

Bremen

im

Paris

Asien einige Zwcigvcrcinc und fanden bald auch

-Erklärungen

Gründung

Ihr Bestehen datirt von der

gdographic zu

breiteten sic sich allmählich über

Orten, alphabetisch geordnet:

speziell

1788 gegründet und

J.

mit der Londoner Geographischen Gesellschaft

1831

der Societe du

erfreulich.

und Fern cingegangen, und zwar aus folgenden

von Nah’

J.

verschmolzen wurde.

den Männern der Wissen-

gerade auch solche neben

schaft den

ausgenommen, welche

kanische Gesellschaft allein

zur Erforschung Afriku’s bereits im

Dass prak-

und Seestädten

Auch

Das

Budget dieser Gesellschaften

so

,

544 445 1O0

(1860) (1863) 1

)

?

111

140

woit

(1864) (1865)

wir ca er-

fahren konuten, beträgt, annähernd, bei folgenden Deutschen

Geegr.

Berlin

Gesellschaften

.

.

.

2.900

.

2.500

j

ist die

Zahl 1036 noch nicht bedeutend gegenüber derjenider Gründung des Veroius nngestrebt werden

gen, die bei müsste.

Aber

sio

bereits

ist

ganz

ausserordentlich

gross

ausser- Deutschen G. Gesellschaften

gegenüber deu Mitgliederzahlen der verschiedenen Geographischen Gesellschaften,

die in

und ausserhalb Europa

Darmstadt

Wien

.

.

.

.

Leipzig Pari* Paris

.

.

.

.

.

.

London

.

:

.

Bombay

eiuzigo.

ziger

Mann

steigen

.

.

.

.

.

Rio de Janeiro Petersburg .

seit

auf

Huwburg einzelne

.

.

.

.

.

allein zusararaengebracht hat, über-

unserer 6 Deutschen Geographischen

Gesellschaften.

Die

Delft

4.300 30.000 1.000 3.800 20.000

Die 451 Beitritts -Erklärungen, dio ein ein-

in

jedo

sie sümratlich bis

200 .

.

.

4ö Jahren existiron, und übersteigt eine

230

j

bisher

besteheuden Geographischen Gesellschaften

') 8. die Details Uber Geschichte, Wirkungskreis, Einkünfte, Publikationen Ac. aller Geographischen Gesellschaften der Walt in: Behra, Geographisches Jahrbach, 1. Band, SS. 568 ff. Gotha, J. Perthes, 1866.

s )

Statutenmäßig so

viel Mitglieder.

a Digitized

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Das Projekt einer neuen Geographischen Gesellschaft Das Budget der Gesellschaft von London lcr,

Petersburg 20.000,

etwa 6000 Thaler,

die

6

30.000 Tha-

also

Gesellschaften Deutschlands

Bombay, Rio de Janeiro und Delft

Paris,

12.000, die 6 übrig bleibenden Gesellschaften auch vielleicht



12.000,

alle

18 Geographischen Gesellschaften der Welt

zusammen 80.000, höchstens 90.000 es ausgesprochen

'),

und

schaftlich-geographischen Unternehmungen



schlecht dotirt seien,

winn

mit

nicht

obgleich

im

i»t

die wissen-

Allgemeinen

da ein sofortiger materieller Ge-

Bestimmtheit

werden kann,

vorausgesagt

grössten Schätze

die

Mit Recht

Thaler.

dass „die Geographie

der Welt gerade

durch

sie

zu Tage gefordert werden.

Würde Jemand vor

beutung der Kalifornischen

oder

oder der Guano -Inseln

Paar tausend Thaler verlangt

um wegen

haben,

dieser

ein

würde wahrscheinlich schwer ge-

halten haben, sie zu erlangen. so

und doch giebt

der AusGoldfelder

gemuthmaasten Schätze Forschungs-

reisen zu unternehmen, es

land fehlen

Australischen

Besonders bei uns

in

Deutsch-

häutig die Mittel für solche Bestrebungen,

;

411

und vielfacher Beziehung, dass

die wissenschaftlichen schon

deshalb mehr Unterstützung als bisher verdienen. historischer Hinsicht,

kehr dieser

von

Kenntnis«

In kultur-

und Weltver-

für Handel, Industrie

unserer Erde und die Vermehrung

die Kcuntniss

ist

der

und

Wichtigkeit

allerhöchsten

geradezu unentbehrlich. Diess zeigt auch bei dem vorliegen-

den Projekt die sehr

uud

Thcilnahme kommerzieller

viel grössere

industrieller Kreise

gegenüber deu

wissenschaftlichen,

an welche letztere doch die Sache zunächst und

Ohne Zweifel würden

richtet war.

schaft

und Fachleute eventuell

iu

als bisher beitreten, aber gerade

und

Betheiligung jener Kreise liegt

die

speziell ge-

Männer der Wissen-

viel grösserer Proportion

auch in der ausgedehnten der Gebildeten

iiherhaupt

Hoffnung des Zustandekommens des Projektes

die

in

grossartigem, wirksamen und folgcrcichen Maassstabe.

Indem wir

cs für unsere Pflicht hielten, über die bisher

gezeigte Thcilnahme und den Standpunkt der Sache Bericht

zu erstatten, müssen wir besonders darauf hinweisen

dass

,

ganzen Welt keine

mit einer solchen Thcilnahme noch keineswegs die Renlisi-

geuiigsumeron Forscher als wir Deutsche: Barth gebrauchte

rung des Projektes oder die Gründung der GetcUtchafl effek-

für seine grosse Afrikanische Reise (6 Jahre) nur 10.000 Tha-

tuirt

Rohlfs für die Reise durch Marokko und Tuat (1 J Jaliro) 600 Thaler, Radde für seine Reise in Ost-Asien (5 Jahre) 3813 Rubel und von Burckhardt erzählt man sich, dass er

Angelegenheit nur zunächst das Aussprechen eines Gedan-

es wahrscheinlich in der

ler,

ist.

Wir

unser Thcil

für

hatten

mit der Vcntilirang der

kens, den Vorschlag eines Projektes

im Auge. Der Verlauf

vollkommen die Annahme, dass

auf seiner Reise nach Nubien 2 Maria-Theresia-Thalor mit-

rechtfertigt

genommen und habe, nachdem

desselben wünschenswcrth und wichtig sei;

einen er

davon wieder

zurückgebracht

mit

800 Stunden Weges durchmcssou und

anders sind dagegen die mit den Geographi-

schen Vereinen

vielfach

sich

aber zur Ausall-

gemeines Vertrauen einflössender Männer, die mit grosser,

die wichtigsten Forschungen gemacht."

Wie ganz

Ausführung

die

führung gehören vor Allem eine Reihe gediegener und

berührenden Missions-Gesell-

aufopferungsfähiger Hingebung eintreten,

und

und Energie für die Sache und das Gedeihen nach allen

für den Erfolg

schaften dotirt !

Die Church Miseionary Society (London) und Weohyau (Methodist) Mi»»ionary Society verausgaben jährlich zusammen 307.000 Pf. St, oder über 2 Millionen

Richtungen eine so grosse Garantie bieten,

die

Bestrebungen überhaupt bieten können. Mit Bedauern müssen

Thaler, die übrigen Britischen Vereine noch etwa 5 Millio-

wonnen

nen,

also

zusammen

7

Von den Deut-

Millionen Thaler.

schen Missions-Gesellschaften verausgabt jährlich die Evangelisch« Mission*- Gesellschaft zu Basel über 200.000 Thlr., Mission der Evangelischen Brüdergemeinde Uber . 100.000 „ Rheinische Mission* - Gesellschaft zu Barmen über 70.000 „ Gesellschaft cur Betonierung der Evangelischen Mis50- bis 60.000 sion, Berlin „ 50.000 Evangelisch-lutherische Missions-Ges. , Leipzig . „ 40.000 Hermannsburger Missions-Gesellschaft . . . „ Nord-Deutsche Missions-Gescltsch., Bremen, über 20.000 „ 18.000 . Evangelischer Missions-Verein, Berlin . . „

mithin diese 8 Deutschen Gesellschaften

600.000 Thaler

Wenn nun

allein

mindestens

in

dom Aufwande von

bis

jetzt

solche

als

höhere

Geldmitteln

der Vorrang

geräumt wird, so stehen wie gesagt beide

nicht ge-

ganz besonders bedauern wir die Ablehnung hohem Grade befähigten und geeigneten Mannes, der lediglich in Folge richtiger Würdigung der Grösse der eines

sind;

in

Opfer und Verantwortlichkeit

,

welche der Verein von den

an seiner Spitze Stehenden mit Recht beanspruchen wird, eine zurückhaltende Stellung

fcstllült.

Unsere eigene Bntheiligung könnte sieh höchstens auf eine Mitwirkung

zur Führung der Sache,

nicht

etwa auf

den Hnuptantheil der Führung seihst erstrecken ; denn unsere

anderweitigen Pflichten sind bereits so umfangreicher

in

so

ein-

inniger

können,

wenn

cs vorzugsweise auf das,

was wir dazu thun

könnten, angewiesen wäre.

Die

Zusammenbringung

und

Zusammcnhnltung

Bchra, Geographische.« Jahrbuch,

1,

S. 595.

einer

grossen Anzahl Mitglieder nebst der geschäftlichen Verwal-

tung so wie die nöthigen Publikationen, ')

mcnschlicho

als

Männer noch

Art, dass das grosse Unternehmen nimmer würdo gedeihen

jährlich.

auch Missions - Unternehmungen

angesehen werden mögen denn wissenschaftliche, und jenen also

wir melden, dass



alles

das

ist

nur ein Theil des Unternehmens, und gerade der kleinere 53*

Digitized

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Die Aufnahme des oberen San Francisco und des Rio das Velhas in Brasilien.

412

Der grössere besteht

Theil.

in der

Ausführung, und zwar dor

Natur der Sache nach

reisen, die der

und prekär war und

nächst

sein wird, selbst oft bei der

Verwen-

ganz besonders

die

Theilnehmenden

uns

liegt

zu-

also

unserer geneigten

in

Bezug auf zu erwählende Vorstandsmitglieder

den zu wählenden möglichst geeigneten Ort der

Punkt müssto

letztere

schreiten,

ob,

Leser

aufzufordern, uns gefälligst schriftliche Vorschläge zu machen

stets äusserst schwierig

dung der grössten Geldsummen. Dieser von denen, die zur Oründung

Auge

Zur Förderung der Angelegenheit

Ausführung von Forschung«- und Entdeckungs-

erfolgreichen

so

wie

Ccntralstello

des projektirten Vereins.

ins

gefasst werden.

Die Aufnahme des oberen San Francisco und des Rio das Velhas in Brasilien. (Mit Kart«,

Jahren

Erst vor wenigen

graphisches Prachtwerk

lieferte Brasilien

eben

das

,

sehr

so

ein

dem

hydro-

Verfasser

wie der Regierung, auf deren Veranlassung und Kosten cs

wurde,

hergestellt

Wir meinem den

Ehre gereicht.

zur

».

Tafel 17.)

Velhas ou Resultats au point de vue hydrographique d’un

voyage effectud dans nuel

Liais.

du

imper.

„Atlas e Uelatorio concernento a cxploraer

,

eigent-

Benennung nur dem nördlichsten

welchen

der

lange

und

beschwerliche!

4242 F. ansteigende Gebirgsweg von dem Gudbrands-Thale

Ungefähr unter 63° N. Br. spultet eich das Hochland und während mächtige Fjelde die bisherige südliche Rich-

nach Söudinöre

tung zwischen den beiden Reichen bcibchaltcn (Svukufjeld,

Hauptweg von

Petcrmana's Geogr. Miltheilungen. 1866, Heft XI.

in

die vielleicht eben

weiter westlich Stcenkolla, 6300 Fuss.

halten doch keinen Vergleich aus mit den angeführtem, auch

nehmen

liegenden

nicht noch höher sind, unter ihnen oin wenig

Feme

im Hochlande; dort giebt es

auf

der Snähättcn (Schncchut), 7140 F.,

schnittenen östlichen (Schwedischen) Tcrmssenlande sind dio als

bis

den höchsten Berg der Halbinsel gehalten;

für

an der Nordseite der Rauma-Elv, den Schiffern

und milder

und Logen

Gipful

in dem grosscu, von vielen und bedeutenden Flüssen durch-

Thiiler breiter

5504,

Söleufjcld,

mächtige Gruppe der Rundanc

die

beunnnt von einem südlich davon

früher

gostiilpten

5367,

6275 F. ansteigen, und nördlich davon der Höigien, 3717 F. Der merkwürdigste Punkt in dem eigentlichen Dovrefjeld kleineren Kirchspiele)

Stab),

sic

nach Westen zieht.

zwischen dem Glommen

;

thront ziemlich

(so

Sieben Schwestern) mid Torget (Torghat-

doch nimmt

F.),

sie

von denen des Glommen

F. hoch,

Elgepiggen, 4971

der Pferdemann oder Reiter),

i.

diese Bergstrecko niedriger

sich Hummelfjold, 4798, Tronfjeld,

Hestmandü (Hcstmandcn, Threnen (Staven, d. i. der (syv Söstro, d.

nämlich:

sind,

Mächtige Bergmussen trennen die Gewässer des Fämund-

von sonderbarer und überraschender Gestalt darbieten, wio i.

ist

an Höhe und Wildheit zu, je weiter

desselben liegenden kleineren Inseln, welche oft Folsenhöhcn

d.

angelegt

und weniger wild (Store Skarvon, 3866

die

gotrennt, sich gleich einer Halbinsel in das

mit den südlicheren, unter

3855

sogenannte

2115, während der Kulminations-Punkt des Weges

stuen,

führt;

weiter

südlich

kommt

Filefjeld vor als Bezciclinung der Strecke,

Christiania

der

Name

über welche der

noch Bergen, von Valders und 64



Die Skandinavische Halbinsel.

418

Hallingdal nach Sogn fuhrt, an welchem eben so wie über

angrenzenden Thäler hinabgeschoben

dus Dovreljeld für Koiscudo die beiden Fjeldstuer Nystuon

(3024

und Maristuen (2444

F.)

Trangedalsbriier,

Weges 38)7 F. hoch ist. Von Numedal und Tulemurken wird dus den Stiftern Christiania und Bergen

gegen Süden

der Kulminations-Punkt des

den Anwohnenden

in

Nordfjeldenc oder Hardangerfjeldeuo, auch Hardanger-

liegt,

Vidden genannt, während es



in

die einzelnen Theile der Gcbirgsmasse verschiedene

gewöhnlich

die

von

benachbarten

erhebt

Kamen,

dessen

und Ort-

Kirchspielen

,

1

welchen man

für

fjeldene (Riesengebirge) augewendet hat.

Höhe

lere

hier

davon

4344

dem

bemerken wir Jokulseggen, 5896,

Filefjeld

Zu den Hardanger-Yiddern

Hier

die mitt-

ist

4650

F.

hoch

ist,

4000 so

Fuss.

,

ge-

,

dus Goustufjeld, 5792 F.,

ist

im Süden

wir

treffen

im Westen aber auf der obersten, ziemlich ebenen an drei Seiten umgeben von dem Fläche einer Halbinsel F.,

,

von weicher die spitzen Gronit-

des Plateau’s,

tinder (Zinnen, Hörner} sich erheben, etwa die Schneegrenze

In

(Mantel)

nackter Kegel,

als

das Licgeubleibcn nicht

auf Skorvetjeld, 4170, Scisnuten, 4277, und U'rddalsnuten,

er-

Benennung Jutun-

neuerdings die

Lodulskuubc

oder

Wände dem Schnee

Uallingskarvou

hören:

00 CIMeilen von dem höchsten

und wildesten Theile der Norwegischen Gcbirgsmasse

unmittelbar

5715, Hallingjöklcn 6130, Tresfonden und Hnrtougen oder Haarteigen, 5203 F.; im SO.

Sogn und Gudbrands-

im Norden der innersten Theile des Sogne- Fjordes

wird eine Fläche von über

tritt

mit einem Boote weit

der Nordseite des grossen Gletschers

und Skagshorn, 5310 F.

Zwischen den Yogteien Valders

füllt,

steile

gestatten.

schaften abgeleitot sind.

dalen,

An

Lodulsknupe

diu

sich

man

hervor, so dass

5898 F. hoch aus dem Schncemeere

überhaupt haben

;

und

fiiessende Jostedals-Elv

hinein rudern kann.

Hardanger, im Westen des-

den Bewohnern Östfjuld heisst

1653 F. Unter dem Gletscher entspringt die

aus einem majestätischen Eisgowölbe als ausgcbildcter, wasserreicher Strom

Fjeld, welches zwischen

selben, bei

hat, z. B. der Bcrsetbrü,

1391, der Björnestegbrä, 1372, der Nigaardsbrä, 1024, die

während

F.) angelegt sind,

und dessen Armcu Sör-Fjord und Aakre-

Hurdanger-Fjord

Da

Er

Fjord, befindet sich der grosso Gletscher Folgefond.

kleiner als Svartisen und Jostcdnlsbräcn, denn seine

müssten die

ist

Länge be-

I

sämmtlichen Tinder des Fjcldos mit ewigem Schnee bedeckt dus

sein,

aber nicht der Fall,

ist

weil an

ist

;

aber jede

Wüste,

die

der

berühmte Norwegische Naturforscher ausdrückt, „mit eben so

G.

gutem Erfolge wio

AI. ira

die

Höhe von 6000 genannt

8012

F.,

,

im

Kirchspiel

,

jetzt

I.om

der Jütischen

ähnliche Ebene, Jädercn,

und die Halbinsel

Umgebungen am Trondhjem-Fjord

den

das einzige ebene Tiefland im westlichen Norwegen.

,

ausser

hat

man schon hohe

nur 2i

bis

3000

Gebirge, denn

der

F. breite Lyse-Fjord

Norwegischen Fjorden,

allen

dem Hochlande,

Gudbrandsdalcn,

eine

ist

5J Meilen lungc, der wildeste von

schauerliche Spalte

in

eingeengt von senkrechten, ja Überhängen-

dcu Felsen, die wenigstens 3000 F. hoch

ganzen nördlichen Europa, umgeben von

Gleich

im Osten der Stadt Stavanger aber

nördlich von demselben,

der höchste bekannte Punkt nicht nur Skandina-

viens, sondern des

Rand des vorgeschobenen ewigen Eises ist ver1000 bis 3500 F. hoch. Gegen Süden verlischt Land allmählich und hier hat man eine wirkliche,

Listcrlnnd

gewöhnlich Yroes-

in

Die Gehöchsten

Inneren

F. überschreiten und von denen hervor-

zuheben sind: Store Galdhöpiggen

seine

Keilhau

von Afrika Entdeckungen machen kann". Es sind über 60 Spitzen in den Jotunfjcldcu gemessen, welche sämintlich

fjeld

4344,

untere

sieh das

menschlichen Fusso betreten wird und in welcher man, wio der

3 Meilen, aber er gewährt von

schieden, von

Die ganze Strecke

nur äusserst selten von einem

sielt

1 bis

Puukte, Hundsöira und Regnenuten, zu 5100 F. angegeben;

mit ewigen Schiree- und Eismnsscn bedeckt, die sich an

eine wilde

seine Breite

auf demselben wird zu

birgsebene

jede Vertiefung und jede nicht allzu steile Böschung

vielen Stellen ziemlich tief hinabschieben. ist

und

der Sec aus einen ungemein majestätischen Anblick.

den glatten

Seiten derselben kein Schnee sich festsetzen kann Klul't,

trägt 7

sind.

Das süd-

Vorgebirge Nerwegeus, Liudesnäs, gewöhnlich Nässet

lichste

wie

genannt, 57° 57' 47' N. Br., ist auf einer kleinen bergigen

6028, Vosseskavlen, 6328, Tvärdulskirken, 6428, Skagstölstinden, 7568 F., letzterer gehörend zu der Gruppe der Horungcr, u. a. m. Im Westen der Jotun-

und bewaldeten Halbinsel, welche mit dem Festlande durch

einer

Menge beinahe oben

Kvitingskjölen

so

hoher Felsenhörner,

,

das

iu

der altnordischen Sagengesehichto berühmte, nur

hohe Spungercid verbunden

ist.

1

0 F.

Das Vorgebirge hat keine

|

fjeldcne,

Fjord

ist

zwischen in

einer

nach SW. und

dem Sogno-Fjord und

Länge von 14 Geogr. Meilen von NO. 6 Meilen anwachsenden Breite

und Eismassen bedeckt.

Dies?

benannte Jostcdals-Brä.

ist

der nach einem Kirch-

Die Höhe der in diesem Eis-

und Schneelande befindlichen Berge kennt man nicht, mau weiss nur,

ist

in einer bis

eine Gcbirgsmasse von etwa 18 QMeilen mit ewigen Sclinee-

spiele

bedeutende Höhe, die Laterne des dortigen Louehtthurmcs

der Vogtei Nord-

dass der ltand

des Gletschers

sich

tief in die

1

53,6 F. hoch.

Fjordes ebenfalls

besitzt

bald

Nur

in

Norwegen zu

den Umgebungen des Christianiuciuigcs

Tiefland,

welches aber

bedeutenderen Höhen ansteigt; übrigens

|

enthält auch die Südküste des Landes nur ein sel»T schmales niedriges

Küstengestade,

hinter

welchem

dus

Land

sich

ziemlich steil erhebt.

Der oben erwähnte Höhenzug, welcher unter 63° N. Br.

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Die Skandinavische Halbinsel. die Richtung des nördlichen Hochlandes gegen hält, tritt

Süden boibo-

unter 60|° ganz in Schweden ein und

wenig-

ist

stens als Wussertheiler zu erkennen, obgloich er auch hier

Kamm

keinen

bildet

und nirgends Höhen enthält,

die sich

bedeutend über 1000 F. erheben. Zuerst im Westen er, reich

an vortrefflichem Eisenerz, die Landschalten

Dalarna und Wcstraanloud,

land,

grossen

tritt

Wener und Wetter

Landsee’n

erfüllt

Wenn-

zwischen den beiden bewaldete

der

als

Tivcdcn, weiter östlich als Tylöskog und ganz im Osten als

Kolmordou auf als

auf seiner ganzen Lunge

alten Zeiten

(in

Grenze zwischen Svca- und Götarike betrachtet),

streicht

au dem recht auf dom Rücken des Bergplatcau’s (272 F. hoch, 400 F. riko

in

liegenden Wetterseo hin,

scheidet Güta-

über 800 F. hohe Smälüudische Borgplateau im

das

bildet

tief)

zwei Theile, einen östlichen und einen westlichen,

Osten des Wottcr,

zu welchem

im Süden dieses See’s der

aus Eisenerz (30 Proz. haltend) bestehende Taberg (1036 F.)

und verflacht

gehört,

sich

in

lichen Theile ein ebenes Tiefland

gegen 600 F. sich erheben,

bis

isolirte

am Wener, 932

und Hunueberg, 399

855

F., u. a.,

und am auch

der Hnlle-

738

so wie in Östcrgötland der Omberg,

man

F.,

mehrere sandige Hügelreihen hin;

Miilar streichen

findet

F.,

Mösseberg, 823, Ätleberg, Billiugun,

F.,

überall, mit

Ausnahme dos

südliehou Sküne,

Die zu Schweden

zerstreute Felsentrümmer in der Ebene.

Öland und Gotland haben oinen

gehörigen grossen Inseln

auf Kalkfelseu ruhenden fruchtburen Boden, besondere Gotland

,

erheben sich aber

in

höchsten Punkten nur

ihren

über v.

reducirt

von

seiner

in

der

Gestaltung Statistik

die

Halbinsel

folgenden

liofert

Angaben,

Schwedischen Fuss (300, 800 und 2000) iu in Geographische

und von Schwedischen QMcilen

Pariser (nicht

vertikale

die

Forsell

ganz übereinstimmend mit den nach A. Hnhr’s Be-

rechnung und nach den

gewonnenen Zahlen,

offiziellen

8025,81

für

Norwegischen Messungen

Schweden, 5799,21

für

In Sch»»d"n.

Absolute HSbc.

Unter

*274 F.

,

.

land

auf 3.905.640 Tonnenland

berechnet wird

,

treide-Einfuhr

bedarf,

.

274 und 731 F. . Zwischen 73 1 und 1828 F. . Ober 1828 F.

/.irischen

.

2632 QM. 2309 2406 683

Summe 8030

Im tisnztn.

In

893 QM.

*8 706 41*24

6781

3525 QM. 2367 3112 4807 13811

Von den über 1828 F. hoch belogenen Theilen sind 174 QMcilen mit ewigem Schuee und Eis bedeckt, davon kommen, wohl zu hoch angegeben, 33 auf Schweden und 141 auf Norwegen. Auf den ersten Blick spriugt es in die

1858

Air

urbare

das

(ungefähr 580

Norwegen

duss

so

QMeilen)

einer bedeutenden Ge-

während Schweden

den letzten

iu

Dcccnnicn grosso Quantitäten Getreide ausgeführt hat Durch

Urbarmachung und Austrocknung von Siimpfeu wird auch gewiss das kultivirte Acker- und Wiesenland

man

jährlich vermehren, seitdem

des Ackerbaues in

Norwegen der Fall und für

Küttenhilduny.

in

doch diess

jedem der neueren

fünf Jahre

letzten

die

gelernt hat, den

cinzuschen;

recht

so

sich all-

Nutzen auch

ist

offiziellen

der Gewiuu

tigurirt

je 2 Quadrat-Meilen.

— Zu

der Betrachtung der Höhengcstol-

tung gehört auch die der Küstenbildung mit ihren vielen

Land einschneidenden Fjorden und vorgelagerten Folsoninseln und Holmen, Scheren genannt, wovon mau diesen ins

Archipel Norwegisch Skjärgaard, Schwedisch Skärgard Diese Scheren

wörtlich „Scheronhof’) nennt.

(d.

i.

sind für die

Küstenfahrt von grösster Wichtigkeit, weil sie Schutz gegen

Sturm und Wellen gewähren und

Von dem Nordkap an

bieten.

Meerbusens

Bottnischou

des

Scheren umlagert

,

gute Häfen

viele

bis in

dar-

den innersten Winkel

die

ist

von

Küste

solchen

welche sämmtlich Klippen sind, dio den

Meeresströmeu Widerstand

leisten

können.

Nur

jenscit des

Polarkreises finden wir grössere vorgelagerte Inseln, die schon

mit

ihren

bedeutenden Höhen angeführt sind

Süden desselben sind nur wenige von

,

einiger Grösse,

im wie

Fröyon, Hittoren, Smülen iu Norwegen, Öland in Schwcdcu keine derselben hat Berge, die über 500 F. hoch sind.

Nur

an einzelnen Theilen der Küste sind keine Scheren, uiimlich

am

Eismeer im Osten des Nordkups, vor der Mündung

des Foldeu-Fjordes, 61 , lich

von 62°

,

iu

° ,

bei

dem Vorgebirge

Stadt, nörd-

und vor Jäderen und Lister zwischen Stu-

vanger uud Liudosnüs,

Norwegen, im Ganzen 13.825,02 QMcilen):

Schweden

in

Ackerland auf 4.892.000 Tonucnland (ungefähr 706 QMIu.,

davon kaum 70 für Norrlund) und das natürliche Wicscn-

oben

wenig über 200 Fuss. A.

Finanz -Comite’s

des

uördlichon

Borge, wio in Wcster-

der Gotischen Ebene mehrere

offiziellen

J.

an Ackerland mit

übrigens erheben sich aus

götland der schöne Kinnckullc

im

Berichte

Deutschland, aber doch auch Höhen aufzuweisen hat, die

Diess erhellt auch daraus, dass

Angaben das urbare Ackerland in Norwegen 1860 nur 51 QMcilen betrug (über das Wiesenland sind keine Auguben vorhanden), während nach dem Bericht nach

Landschaft

dem

gleich

ist,

in

Hinsicht die vorteil-

in dieser

haftere Stellung einnimmt.

ihrem süd-

der südlichsten

Schwedens, Sküuc (Schonen), welche zwar

419

Augen, dass Schweden auch

58

bis

59°,

in

Norwegen

so

wie

Schweden vor den südlichsten Landschaften Holland und Die Fjorde, welche mit ihren vielen Verzweigungen

Sküne. tief

in das

Norwegische Hochland einschneideo , gewällten

bequeme Wasserwege katiou möglich

ist,

in

Gegenden,

wo

keine

Erde sonst noch zu bieten ist

so gross,

Grenze

am

dass

Luudkommnni-

und machen, dass die Norwegische Küste

an Zerrissenheit und Grossartigkeit Alles hat.

übertrifft,

was

die

Die Zerrissenheit der Küste

der Küstensaum

von der Schwedischen

Skagerrak bis au dio Russische

um

Eismeere,

64»

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Die Skandinavische Halbinsel.

420 dessen Länge

würde,

in gerader Linie

in der Wirklichkeit, alle

über 2000 Meilen beträgt.

kaum 360 Meilen betragen Krümmungen mitgcrechnot,

Sunde, welche die vorgelagerten Inseln

vom

nen, sind eigentlich nichts Anderes

vom Meere dem Hochlando; die

angeführten

Ost - Finmarken

in

aber mit wenigen

weiter, die übrigen

hjems-, Christiania-Fjord) schmal und

der Fjorde

sind offener nnd Ausnahmen (Trond-

Längs den Ufern

tief.

barer Landstrcifcn, wolehcr durch die sich schroff und

erhebenden

Felsen

steil

Schutz gegen die Winde erhält,

sich

Mälar 22

33,68, der

der

nnd folgen in welchem

in

zu bemerken, dass häufig auf der Hauptrichtung des einen, z.

von Westen nach Osten oder von Nordwesten

B.

nach

Südosten, ein anderer senkrecht steht, also von Norden nach

Süden oder von Nordosten nach Südwesten, dass treffen,

sich

wenn

die Spalte

im Hochlande so

sie sich also

dass sie

tief ist,

unter den Meeresspiegel hinab erstreckt,

bis

so dass

also hierdurch eine Inselbildung bewirkt wird oder,

Grund der Spalte höher

tiefste

wo der

das Meer, zwischen

liegt nls

zwei benachbarten, durch Halbinseln

(in

Fiumarkcn Njarg

genannt) getrennten Fjorden im Hintergründe derselben oine

Thulsenkung vorhanden

tiefe

ist,

man Norwegisch Eid

die

befinden;

sich

sie

Fümund 2050

der grosse

F.

vom

lieget)

,

20 und 18 Meilen lang, der

Verzweigungen

ihren

allen

längste aber,

wenn mau den Vest -Fjord zwischen

Festlnnde und den Lofoton-Iuseln nicht mitrechnet,

Amte Nordre Bergenhuus

Sogne-Fjord im

mit

dem

ist

der

(Frithiofs Hei-

welcher gegen 32 Meilen so rocht in das Herz des

mat!»),

Hochlandes einschneidet. In Schweden kommen nur wenige bedeutende Einschnitte vor, auch

unbekaunt;

„Fjord” sein,

wenn

der

ist

hier die

Benennung

würde

der Miilar

bedeutendste

er nicht etwas höher

läge

duhcr süsses Wasser hätte; ziemlich

als

tief

die Ostsee

aber schneiden in

Üstergötlaud der Brävikeu uud der Slatbakcn ein. lich ist

(auch

auch

am

in

und

Schweden das Land unmittelbar

bemerkt

die noch verschiedenen

an»

Meere

Mälar) klippig, gleich hinter diesen Fclscnküsten



Die Halbinsel

ist ein

ungemein wasserreiches

Land. Die Gewässer und Sümpfe bedecken in V» 3

in Schweden 774,5, Norwegen 277, zusammen 1051,5 QMciicn, also fast

der ganzen Oberfläche.

besitzt

Schweden

,

der

Wcner

Die bedeutendsten T-andsee’n ist

eben

hier

geben mehreren Flüssen,

ist,

Richtungen

das grossartigste Beispiel hiervon

im Hordanger’schen Hochlaudc,

den Ursprung;

fliessen, ist

wohl der Sumpf Kol

von welchem nach

ver-

schiedenen Bichtungen acht selbstständige wasserreiche Flüsse

wird ermöglicht durch die cboue Ober-

Diess

abflicBsen.

Die wassorschweren Wolken über

fläche des Gcbirgslandcs.

dem Meere,

das der bis hierher sich erstreckende

Golfstrom stets

wanne

werden von den Seewinden

erhält,

eisfrei

an die Westküste getrieben und veranlassen hier uud im Hochlande einen Niederschlag, wie er nur

iu

den tropischen

Bergen jährlich über 80

(in

Zoll);

in

des Felsenbodens und de6

rauhen Klima’s keiu Tropfon durch Einsickerung und Ver-

dunstung vorloren gehen; daher haben sich fungen

Gebirgsseeü gebildet,

Wasser nach

allen

Ausweg

ist,

die auf

dem Hochland

reich; als

welche

in allen Vertie-

ihren

Überfluss an

Richtungen hin auBscnden,

sich dcsselbcu zu entledigen.

wo nur

ein

Duhcr sind auch

entspringenden Flüsse sehr wasser-

die meisten derselben sind eigentlich nichts Anderes

Reihen vou Laudsee’i»,

welche terrassenförmig

unter

ciuaudcr liegen und durch kurze Stromschnellcn und Wassermit einander verbunden sind.

fälle

lichen

Norwegen

Hochlande dieser oft

ist

bis uns

ein

westlichen und nörd-

die Entfernung von

Meer

dem Ursprung im

überall nur gering, hier ist datier

Charakter der Landsee’n

stürzt

Im

überall

nicht

einem einzigen

Fluss in

Falle,

entwickelt;

1000

bis

Gewöhn-

aber eröffnen sich dann weite und gctreidercichc Ebenen. Ste’n.

B.

mehrere der-

gar 4540 F. hoch;

vom Lesjö-Verks-Vund und

wie früher

Vigelniptjäro

Ländern vorkommt

Unter den zahlreichen Fjorden sind die

z.

Bygdin 3353, Tycn 3400,

,

dem Hochland aber kann wegen

,

auf

liegon

keinem anderen Euro-

in

Djupsvand 3430, Vigclniptjürn (Quelle des Glommen, der Guul- und dor Nid-Klv) 3575, Lungsö 3750 F., Lcirvand

nennt. Diese Eide, die zwischen beinahe allen Fjorden Vor-

schönsten der Trondhjems- und der Christiania-Fjord,

des

,

sclimai

päischen Lande Gegenstücke davon anzutreffen sind,

kommen, sind von äusserster Wichtigkeit, indem sie oft die einzig mögliche Kommunikation zwischen denselben vermitnamentlich zwischen dem Nams- Trondhjcras- und teln Romsdals-Fjord.

derselben

viele

Höhe, dass

einer so bedeutenden i

selben,

noch

ist

kaum

Mjösen,

Landsee'n sind

ganz dor Richtung des Thals,

ihrer Gestalt

und Svartdalsvand

der Fjord -Bildung

Landscc,

Tyri-Fjord im Westen von Christiania) lang und

und stark bevölkert

Bei

der Hjelmar 8,8S &c., wäh-

js,

Die Norwegischen

ist.

mit wenigen Ausnahmen (Kösvand im Süden des 66"

daher eines für diese Breiten sehr milden Klima’s erfreut ist.

,

Norwegische

grösste

20 QMeilen gross

Festlaude tren-

gewöhnlich ein schmaler niedriger und frucht-

ist

rend

als tiefe,

bedeckte Bisse oder Thalscnkungcn in bereits

Wetter |

Die Fjorde so wie auch die

94,78 QMeilcn gross, der

hängenden Felswand alter

len

und

in

Schweden,

Norwegon Flüsse wohl 60, ja 80 Mei-

Meer;

ins

wo

die

im

südlichen

vou der Quelle his an die Mündung zu durchlaufen

haben, bilden sie auch alle in ihrem Laufe Landsee’n.

WaMcrfä/te sind in allen Flüssen vorhanden, viele derselben sind die imposantesten und grossartigsten in Europa, so wie auch kein

Land

selben aufzuweisen hat.

in

Europa oine solche Menge der-

Die bekanntesten derselben sind

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Die Skandinavische Halbinsel. in

Schweden

Trollhätta-Fällo

die

zusammen 102,4

Zahl,

der Göta-Elf,

in

5

an

und imposantesten aber

in der Dal-Elf, die grössten

in

421

denen der zuletzt genannte

hoch und der Fall der Elfkarleby

F.

dem Boxen durch

mit

jetzt

einon Kanal in schiffbare Verbindung gesetzt wird.

den

Die Göta-Elf, der 10 Meilen lange Abfluss des grossen,

Lappländischen und Norrlündischen Flüssen, von denen der

134 F. hoch liegenden Wener-Sec’s, durchfliesst ein roman-

Njaumelselkas (Hascnsprung'l, 2-11,3 F. hoch, wohl der bedeu-

tisch-schönes Thal, bildet an vier Stellen Wasserfälle (darun-

tendste in Europa

men, 70

Norwegen der Sarpsfos im Glom-

in

ist

454 F.

Björöya,

,

,

Wasserfälle

ist

denn

u.

a.

ihm zur Hülfe gekommen ist. Fliusr. Wir erwähnen



diejenigen, welche für die

oder

sonst

Wegen

m.

etwas

wo

nicht die Kunst

Elf betrachten,

absendend

dem Kattegat man die Klar-

welche in Norwegen in der Gegend

Kommunikation von Wichtigkeit

heisst,

zum

Theil durch die Torende

Kalix

ihrem Eintrilt

bei

Klar-Elf erhält und

dur-

Fätnund- und

hierauf erst

durchfliesst,

ist

Gewässer

Wasserweg durch das

die Ostsee mit

dann

den

in

Wener

im Westen

einer Eisenbahn

bis Kihl

und dann mitverbunden mit

zusammenhängenden, von Dampfschiffen befahrenen,

den

drei

1 1

Meilen

durch-

Norden durch Kanalisimug des Flusses

Meilen

Kirche Ostmark, 4 Meilen weit, ausgedehnt wird.

die

bei

und mehrere Wasserfälle bildend,

fliessend

ist

Torneäfors

6

aufwärts schiffbar; darauf werden die Hedons-Fällo (53,4 F. hoch)

durch eincu Kanal

umgangen

;

dasselbe

vare beginnt

Ängermau,

(alle diese

Werke

1

die

Fyrisu

(bei

durch

schiffbar

Smedjehnckcn

am

die

,

304 F. hoch

,

und

bei

Im Osten

wo

,

eine

durch

thcils

Christinehamn

Im Westen

die

leitet

Gewässer

die

im

Schiffburkeit

noch bis an die

durch Kunälc,

theil»

knualisirtc (Seile -Kanal)

mehrerer

Landsee’n (darunter dor Glafs-Fjord) ab und das merkwürdige Wassersystem

0 Meilen

in Dalsland

ergiesst

sich bei

Köpmau-

Dieses Wassersystem, bestehend aus grösseren und

nebro.

kleineren

,

durch kurze Flüsse mit einander verbundenen

Landsce’u, wird jetzt bis an den Stora Ixe, der bis in Nor-

letztere

Anlagen des Strömsholm - Kanals

See Barken

deren

,

unter cinauder

dem Wener verbunden sind. By-Elf

mit

Becken des Mälar nimmt im Norden

Upsala) und die Kolbücksu auf,

Frykcu

das Philipetnd’sche Wassersystem

Menge von Landsce’n

sind in der Anlage begriffen);

ungemein prachtvoller Fluss, über

ein

ist

Sce’n

kurze Eisenbahnen

hinauf bis Sollcftea schiffbar und regelmässig von Dampfschiffen befuhren; dus

langen

der Klar-Elf

geschieht

10J Meilen höher hinauf mit den Edo-Füllen (70 Fuss), worauf mau noch 3 j Meilen weiter bis Norrvik kommen kann, wo dann eine Eisenbahn bis an don Erzberg Gelli-

Elv

Sie

füllt.

allen Schwedischen Flüssen, viele grosse Landsee’n

in

von

-

Schweden über den Namen

in

bei Carlstad

eine kurze Strecke durch Kunst schiffbar

telst

Trysil

(merkwürdige Bifurkation); Luleä, der bedeutendste unter

ihr

durch

ist

dass also hier

so

Höraas entspringt, den grossen Fämund-See (2056 F. hoch) hier unter den Flüssen nur

besonders Bcmcrkcnswcrthcs

In Schweden: Torncu,

langer

und

ist

,

Als oberen Lauf der Göta kann

verbindet.

bieten. 1.

über 50 Geogr. Meilen

ein

ganze Land hcrgcstcllt

dieser

auch kein einziger Skandinavischer

Fluss auf eino längere Strecke schiffbar,

siud

durch diesen mit dem Wetter vereinigt

der Feigumsfos, 680 F., 8 Fälle (Lerfos)

davon 67 senkrecht,

Der Wener

den westlichen Theil des Göta-Kanals mit dem Wiken und

Nid-Elv bei Trondhjcm, Fiskumfos in der Namsen-

in der

Elv, 276 F.

welche durch in Felsen ge-

die fünf Trollhätta-Fälle) ,

ter

sprengte Kunälo umgangen werden.

der Kjukandfos in der Maanc-Elv, einem Quoll-

F.,

llusso der Skicns-Elv, 753,6 F. hoch, der Yöringfos in der

wegen hiuein

bis

von wo eine

2.

durch Kanäle mit einander verbunden.

reicht,

In Norwegen:

Das Frcderikshnld’sche Wassersystem

Eisenbahn an den Sec Wessman führt; im Westen nimmt

längs der Schwedischen Grenze besteht aus einer Reihe von

der Mälar die Arboga auf,

kleinen Landsce’n, welche durch Kunäle mit einander ver-

von welcher ein Kanal

in

den

Hjelroar-Scc (71 F.) führt, im Süden den Abfluss dcsHjel-

bunden

mnr, Eskiletunnü oder Thorshällau, durch Kunst

standen

14 Meilen langer Wasserweg ent-

sind, so dass ein

Wetter-See’s, durchfliesst die See’n Boren (222 F.), Boxen

ist, und auch mit dem Stora Lee (also mit dem Wener) verbunden werden sollen; der letzte dieser See’n von welchem die (Femsö), */a Meile von Frederikshald

(100 F.) und Glan (63 F.) und ergiesst sich unterhalb Norr-

Tistedals-Elv abflicsst, liegt noch

bis Eskilstuna; Motala, Abfluss des 271

köping

in

führt von in

F.

schiffbar

hoch liegenden

,

den Bntviken ; die östliche Hälfte des Göta-Kanals

dem

Sliitbukcn durch den

den Wetter.

die Stängii,

Roxcn und Boren hinauf

In den Boxen ergiesst sich bei Linköpiug

welche die so ziemlich auf gleicher Höhe

lie-

genden, durch Kanäle (Kindu-Kanal) verbundenen, mit Dampf-

von malerischen Landschaften umgebeJuttern, Erlangen, Äsunden, Emmern, Nimmcrn, Jcrnlundcn und Rängen durchfliesst, von

bis .

jetzt

und dem Idde-Fjord gedacht viens

220

F. hoch,

daher

man

noch an keine Kanalnnlagc zwischen demselben

grösster Fluss,

jetzt plötzlich eine

hat.

früher

ist

Der Glommen, Skandinavon

Kongsvinger,

schiffen befahrenen,

jetzt cutladet er sich

nen Sce’u Krön,

seines

Strieru,

Nebenfluss

Überflusses ist

wo

er

Biegung nach Westen macht, gegen Süden

dem See Aklangen und dann dem Wener bei

auf

zugeflossen; noch

hohem Wasserstaud

diesem

Wege.

eines Thcils

Der bedeutendste

der Vormen, der Abfluss des grossen Mjösen-

Die Skandinavische Halbinsel.

422 welchen der Gudsbrands-Logcn

Scc’b, in

von dort bis

bis

Von

au deu Mjöscn schifTbar gemacht

am

Lillchammer

Ende des

nördlichsten

ist,

nebst Zweigbahnen

Christia-

am Vormcn

nach Eidsvold

eine Eisenbahn

nia führt

fällt.

der

,

von Hallsberg

a.

Urebro (dem

nach

wolchc sich un dio Privat bahn

2,3 Meilen,

Stuat gehörig),

zwischen Örobro und Arboga, ä| Meilen lang, die bis Köping fortgesetzt wird, nnschliesst, mit einer Zwcigbnhn von

wodurch

Sce's ein regel-

mässig von Dampfschiffen befahrener Wasserweg, 18 Meilen

Ervalla oder Dylto (Sehwcfelfubrikc) nach Nora, 2,1 Meilen;

Von der Stadt Hamar an der Ostscite des See's führt eine Eisenbahn nach dem lebhaften Marktplätze Üruudsot in Elverutn. Im Gudbrand -Thale, nördlich von Lillehammer, ist auf dem Losnu, einer Erweiterung des Logen, Dampfschifffahrt. Der Glommen ist nicht

b.

lang,

worden

eröffnet

au einigen

schiffbar, ausser

vinger wird

ist.

von Eig

er

in Vnaler

Kord

bis

in

dem von ihm

durchströraten Seo Oieren

Dampfschifffahrt Statt.

Glommen gauz nufgegeben und Bahu zwischen Christianin und gehende Eisenbahn

statt

dessen eine vou der

bis

,

mit Zweigbahnen

lang,

Meileu,

2,8

von

e.

8,44 Meilen

Stammbahn, von der Falköping über Jöuküpiug und Lund

abgehend bei

Christianstud

b.

von

a.

von Hcsslcholm nach

Eslöf nach Landskrona,

von

c.

3 Meilen, nebst Zweigbahn nach Helsingborg, 2,59 Meilen,

und

d.

von Eslöf nach Ystad

,

7,14 Meilen;

3. die östliche

Stammbahn, von der westlichen ausgehend bei Katrinchulm uud bestimmt, über Norrköping uud Linküping im Osten des Wetter bis Kiissjö

hei Lillesaud ab-

Eidsvold

uud

Meilen,

3,9

Alfvestad nach YTexiö, 1,64 Meilen,

findet

die Kanalisirung des

Borits,

die südliche

2.

;

nach Malmö, 35,6 Meilen

eine lebhafte

man

Jetzt hat

nach

Anlage begriffen)

vorigen

Brandvold

von einem kleinen Dampfschiffe befahren; eben so auf

(in

vou Kongs-

Stellen, z. B. nördlich

von Herrljunga

Herrljunga Uber Wcuersborg nach Uddevallu,

Kongsvinger längs des Flusses an-

doch

Jönköping gezogen zu werden,

bei

nur die nördliche Strecke von Katriueholm

ist

bis

gelegt und diese bis au diu Schwedische Grenze fortgesetzt,

Norrköping, 4

um

in

westliche Stammbahn, von der westlichen bei Porla (Laxä)

Verbindung zwischen Stockholm und

ausgehend und bestimmt, die Hauptstädte beider Reiche,

so

mit der nordwestlichen Stammbahn

im Verein

Schweden

(s.

u.) eine

Koch andere lang gestrockte Laud-

Christiania zu bewirken. see’n des südlichen

Norwegen,

Tyri-Fjord

Buskerud, Korso, Hitterdalsvaud so wie

u.

a.

in

Rands-Fjord

als

und Bandaksvand

Flau-, Hvideseid-

— Für

Bratsbcrg

in

u. a.,

Kommunikation

wer-

die

genommen werden; einstweilen besteht eine bequeme Wasserverbindung zwischen Arvika uud Cliristinehamn (s. ob.); 5. die nördliche Stammbahn, ausgehend von

im Allgemeinen vor-

Stockholm ist

bedeutend verbessert worden sind



die

Gesammtlänge der

ira

viken uud len,

zur Schifffahrt aptirtc Flüsse und

durch

endlich

die

seit

bahnen, derselben

tlieils

tlioils

dem

sind:

1.

die

Stockholm und Göteborg,

westliche

Die wichtigsten

Stammbahn

zwischen

42,6 Schwedische Meilen

')

lang,

Marman und von

die

Bahu

zwischen

Geile

letzterem an die Ostsee, 2 J Mei-

gegen

10 Meileu

(in

1

1

Meile,

gruben

1

1 Meilen,

dem Erzberge von Köping am von Ämmeberg am Nord-

Anlage), von

.

von Atvidaborg in Öslcrgötlund an die Kupfer-

bei Bcrsbo,

1

Meile, von Christinehamn an den See

Sjöiiudun,

1J Meile, so wie mehrere zur Verbindung der See'n des Philipstad’scheu Wassersystems; von der Klar-Elf

au

den See Fryken

s ,

/,

Meilen, von

den Seo Wcssman (Fortsetzung Kino Schwedische Meile, die tsieht nur hier, sondern auch hei den folgenden Angaben Über die Kiscnbnhnen gemeint wird, ist fast gleich lj Deutschen oder Geographischer.; 10,41 derselben gehen auf einen Grad des Äquator. ')

Anlage

ende des Wetter -See’s nach den benachbarten Zinkgruben,

Stamm-

Staate gehörige

Privat- oder Nebenbahnen.

iu

der mit diesen nicht zusammen-

sind:

MÜlar nach Uttersberg 3,36 Meilen,

1854 angelegten

Eisenbahnen, besonders in der südlichen, angebauteren Hälfte des Staates. Diese sind

8|j

davon

6,3 Meilen,

Meilen, von Südcriiumn an die See’u Berg-

vou Hudiksvall nach Forssa am Seo Dellen,

Gellivare,

von denen die meisten der grösseren von Dampfschiffen be-

werden;

M.ilar;

und Upsala,

in I.appmarken von der Luloa-Eif nach

See’n ungerechnet), so wie durch die zahlreichen Laudsce’n,

fahren

vom

Landschaften nördlich

Verbindungsbahn durch Stockholm

— Die wichtigsten

und Falun,

;

beträgt (vertiefte,

die

begriffen.

Jahre 1860

durch die bereits angeführten Kanäle 7248 Gcogr. Meilen und kanalisirten Flüsse, deren Gesammtlänge 70 Geogr. Meilen

in die

die Strecke zwischen Stockholm

hängenden Privntbahucu

Stations-Häusern (Güstgif-

Pferde geliefert wurden, betrug



in

bis Arvika, 3$ Meilen; die Strecke zwischen Arvika übor Carlstad nach Christinehamn 1 0,6 Moilen, soll später

so wio

H92

sind

von der Norwegischen

nordwestliche

in Angriff

sprengung der darauf vorkommenden häufigen Unebenheiten

in

dio

Grenze

ist in

durchschneidcn und in den letzten Decennien durch Hinweg-

Haupt wege, an denen

zu verbinden; davon

Cliristiunia,

5} Mcilou, uud

der unwirthburen Lappmarkcu das Lund in allen Richtungen

varcgÜrd)

4. die nord-

Arbeit die südöstliche Strecke von Porla bis Christinehamn,

welche mit alleiniger Ausnahme

Landstrassen,

in Anlage begriffen;

,

die innere

Schweden sehr gut gesorgt: durch trefflichen

j

Stockholm uud

in Christian,

den von Dampfschiffen befahren. Verkehrsmittel.

Meilen,

1

j Meilen, u. a.

des

dem See Burken an Strümsholm- Kanals),

m. Alle Städte Schwedens, die nu der Küste

und au Kanal- und Seelinien liegen, sind unter einander und besonders mit Stockholm uud Göteborg durch eiue leb-

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Die Skandinavische Halbinsel. Dampfschifffahrt

liufte

verbunden; die

Haupthaudelsstüdtc

mit den Haupthandelaplutzen der angren-

stehen überdies«

zenden Länder durch regelmässige Dampfschifffahrt

in

di-

rekter oder indirekter Verbindung.

Audi

in

worden,

Norwegen

um

theils

So

lnuga

um

ein

neue anzulegen

Weg

und

ein

in

bedeutende Unebenheiten vermeiden, sobuld derselbe einen Thnlo

in

das andere über das dazwi-

schen liegende Hochland geführt werden muss, stellen sich

Wege

der Anlugo fahrbarer

Schwierigkeiten

entgegen, die

kaum zu überwinden sind und wenigstens den Weg auf Höheu führen, die über die Baumgrenze hinaus bis in die Nähe der Schneegrenze führen (3- bis -1000 F.), so dass im Winter nicht gut zu benutzen

derselbe

man

während

dennoch Fjorden

in

er

im Filefjeld

dem

ist

oben)

(s.

westlichen Thcil

unterbrochen,

um dann

ist

B. der

dio

steigt

empor und

z.

80 Üeogr. Meilen gerade Entfernung nur 11 beträgt, und

Postweg von Christinnut nach Bergen lang,

auch

ist;

zu bedeutenden Umwegen gezwungen;

oft

die

bildet.

gegen

Diese günstige Lage

aus mehreren Theilcn, nämlich

besteht

demselben Thalc verbleibt, lassen sich mit ziemlicher Leich-

dem

Winde geschützten Hafen

alle

Ostsee, hier die

welche den geräumigen,

Salzsee (Saltsjön) genannt, i

Stadt (Staden)

ausserordentlich.

aber aus

423

Lund einschneidende Bucht der

Vieles in der neuesten Zeit gethan

bessern und möglichst zu ebnen, theils

tigkeit

ins

vorhandenen Laudstrusscu zu ver-

ist

dio

Westou

hat Stockholm zur ersten Stadt des Lande» erhoben.

doch erschwert der Charakter des Landes dergleichen Arbeiten

,

ist

auf 3RI7 F.

bis

er mehrmals von

man zu Wasser

überschreiten

Sie

der eigentlichen

1.

im Mittelpunkt des Ganzen.

Dieser älteste

Theil ist auf einer kleinen Insel eug und unregelmässig ge-

baut,

was

bei

den übrigen Thcilen nicht der Fall

aber dennoch schöne Ritterhaus u.

a.)

ergiesst

sich der Nordstrom, über den eine schöne steinerne führt, in die Salzsee

bat

ist,

Gebäude (Residenzsehloss, Rathhaus, seinem Umfange; im Nonien

in

und

am

südlichen

Ende

Brücke

diu Schleuse,

ist

über welche zwei eiserne Zugbrücken führen;

im Westen

führt eine kurze steinerne Brücke hinüber nach

dem Riddar-

holm

(Ritterinscl),

Hafen haben;

an welchem die Mülor-Dampfschiffe ihren

Södermahn (Süd Vorstadt), uneben, von bedeutendem Umfange, im Nordwesten mit den kleineren 2.

Mätnr-lnsolu Lüngholm und Reimershohn durch Brücken 3. Norrmolm (Nord vorstadt), im Süden zusammenhängend mit der ehemaligen Insel Blasiiholm, von

verbunden;

welcher eine schöne und lange eiserne Brücke nach Skepps-

holm

wo

(Schiffsinsel),

eine

holm

dem Etablissement der Murine, uud von

kurze Brücke nach dem kleinen felsigen Kastell-

Norrmalm

führt.

ist

der regelmässigste und schönste

Die Gesammt-

Stodtthcil. 4. Kuugshojm (Königsinsul), im Westeu von Norrmalm und damit durch zwei Brücken verbunden, ent-

läugc der Norwegischen Lnndstrnsscn, welche befuhren wer-

hält die Anstalten für die Gesundheitspflege; 5. Ladugnrds-

muss,

wieder auf eine kurze Strecke Uber ein da-

zwischen liegendes Kid zu Lande zu fahren.

den können, betrug im

kommt nur

J.

1860 2528 Gcogr. Meilen; duvon

sehr wenig auf die nördlichen Ämter, in denen

auch das Land eine so geringe Breite hat und so sehr von Fjorden zerschnitten die leichteste

der Lnndscc'n,

ist,

dass dio Kommunikation zu Wasser

Auch im Süden benutzt man dazu

ist.

wie oben bereits bemerkt

ist,

so wio auch

vorhandenen Eisenbahnen bereits angeführt

die

letzteren

muss noch

diu

vielo

siud.

Zu

zwischen Trondhjem und Stören,

7| Meilen gefügt werden. Die wichtigsten Landstrassen zwischen den beiden Staaten sind zwischen Christiaiiin und

lnndct im Osten von

Norrmalm, mit den Kasernen, grenzt

an die bedeutende, für die militärischen Übungen bestimmte

Ebeue Ladugürdsgärdc,

auf welcher

Pavillon, Borgen, erhebt; teste

gärden),

sich

im Süden davon

Promeuado der Stockholmer,

or 1

861 durch einen neuen bequemeren

ersetzt worden, der in

der Schwedischen Landschaft Jcmtlund die dortigen Landsce’n benutzt, welche im

Sommer auf Dampfschiffen

wer-

passirt

den, im Winter aber eine ganz ebene Eisfläche darbieten.

luppen, welche seit wenigen Jahren nufgekommen sind und die ehemaligen langsamen Ruderboote ganz verdrängt halten; die Zahl

Nebenkarten: Stockholm und Christiania. 1.

Stockholm. liegt'

— Die

Haupt- und llesidcnzstadt Schwe-

in einer unbeschreiblich

flüsse des grossen, inselreichen,

Landschaften umgebenen

schönen Gegend

am Aus-

von fruchtbaren und reichen

Mälar-Sec’s

in

eine

tief

gegen

die Verbindung zwischen

der Studt

und den zahllosen Landstellcn

Umgebung

derselben.

Für

in

der nächsten

die regelmässige Verbindung mit

entfernteren Gegenden, den sämmtiiehen Städten

am

Mälur,

der Linie des Götn-Kanals, den Schwedischen Städten längs

der ganzen Küste von

dens

schon auf über 50, doch

derselben steigt jetzt

unterhält die Mehrzahl derselben

Hupunmda

bis

Finnland, Petersburg, Reval, Stettin,

Göteborg, so wie mit

Lübeck und Kopen-

hagen sorgen die grösseren Dampfschiffe, deren Zahl über ist.

Der Handel Stockholm^ sowohl mit dem

Ausland

ist

sehr bedeutend ;

um

In-

als

1

00

dem

nur den letztgenannten

zu bezeichnen, führen wir an, dass

1863 vom Anslande

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Die Skandinavische Halbinsel.

424 Fahrzeuge

1057

einliefcn

mit

von

Tragfähigkeit

einer

Vorstädte,

welche zum Theil früher zu dem Amte Agers-

42.361 Neulasten (Nylüster ü 10.000 Pfund) und ausliefcn

huus gehörten, wührcud Christiania eine eigne Verwaltung

969 Fahrzeuge von 38.140 Neulasten,

hat, jetzt aber ganz mit der Stadt

zu diesem Uandel

121

so wie dass die Stadt

vou 8847 Neulasten

eigne Sehiffo

Die Häuser der Stadt sind massiv und gut gebaut,

besass.

nur in den outlogcnstcn Theilcn giebt cs noch unansehnliche

immer mehr

hölzerne Häuser, die jedoch von Jahr zu Jahr

verschwinden und durch schöne Neubauten ersetzt werden.

Eine der ersten Merkwürdigkeiten

der Stadt

wird schon

in der nächsten Zukunft die durch die Stadt geführte Eisen-

bahn darbieten, welche

jetzt in

Anlage begriffen und wegen

zu überwindenden Schwierigkeiten

der vielen

Riesenwerk

ist.

Unweit des jetzigen Bahnhofes

wahres

ein

Süd-

in der

um

rund

die Stadt

Von ihnen

theils

theils

Behörden so wie die Stiftung der Univer-

und besonders ihre Lago

und reichen Gegend und an dem

H50

der Ausfuhr-Artikel

F. langen,

32 F. breiten und über diesen mittelst

zum

,

wodurch

sie

Bergen

Fahrzeuge aptirten eisernen Brücke in die eigentliche Stadt,

Städte

u.

dagegen

zurück,

Norwegens

Hinsichtlich des Werthes

sind.

hauptsächlich bestehend

dukteu, Eisen, Hüutcu

der

Durchlässen

in einer fruchtbaren

tiefen Fjord,

zu einem wichtigen Handelsplatz erhoben wird, die wir-

voretadt mittelst eines

den Mülar,

ira

hatte,

Erhebung zur Hauptstadt des Landes und zum

ihre

Sitz der höchsten sität,

kenden Ursuchen gewesen

750 F. langen, am Südcndo

Piper-

:

oder üaralebyn

diesem Jahrhundert ungemein rasch emporgeblüht, wozu

Bahn unter der hoch liegenden Süd-

19 F. hohen Tunnels an

sind, liegen

Die Stadt, welche 1801 nur 9527 Einwohner

Osten. ist in

und Oslo

Grönland

Vaterland,

den,

vorstadt wird die neue

einer

vereinigt

siud die wichtigsten

vigen im Westen, Bergfjerdingen und Hammersborg im Nor-

a.

m.

steht

,

übertrifft

die

Waldprohinter

süramtüchen

Werthes der Einfuhr;

des

hiusichtlich

iu

ChriBtiunia

es

vom Auslände 1421

darauf mittelst einer kurzen Brücke nach dem Kiddurholm

1863

und endlich

Tragfähigkeit von 70.648 Kommerzlustcu (a 2£ Engl. Tons)

mittelst einer

560

langen eisernen Brücke

F.

noch der Nordvoretadt geführt, woselbst dor neue Buhnhof den man dem Mülar ab-

angelegt wird auf einem Grunde,

Seitcubahucn zweigen sich au mehreren Stcllon

gewinnt.

nach den verschiedenen Theilcn der nüfen 2.

Chrittiania.



malerisch

Die Hauptstadt Norwegens liegt in

schönen Christinnia-Fjordes

,

wo

dieser

sich

Bunde - Fjord gegen Süden krümmt. Die eigentliche Stadt ist regelmässig und gut gebaut mit massiven Häu-

als

sern,

aber die weitläufigen Vorstädte hoben noch hie und

da unregelmässige Strassen pflastert

sind,

,

diu

nicht

einmal

lasten,

überall ge-

und unansehnliche hölzerne Häuser.

Diese

Schiffe

an

mit

einer

Schiffe mit 64.054 Komraerz-

auch besass die Stadt 187 eigne Schiffe mit 18.991

Kommerzlasten. Sehr lebhaft Chri8tiania-Fjord

ab.

ungemein schöner Uogoud an der innersten nördlichen Bucht dos

kamen

und os gingen duhiu ab 1134

ist die

und ausserdem

Dampfschifffahrt auf

dem

steht Christinnia nicht nur

mit allen Norwegischen Küstonstädten bis nach Vodsö hinauf, sondern

auch mit ausländischen Städten (Göteborg, Malmö,

Kopenhagen, Lübeck, Humburg, Amsterdam, London regelmässiger

Dumpfschiffverbindung.

Hierzu

u. a.) in

kommt der

durch die Eisenbahn nach Eidsvold und die Dampfschifffahrt auf

dem Mjösen

Schweden

dem Öieren

so wie durch

die

über Kongs vinger nach

fortgesetzte Eisenbahn nebst Dampfschifffahrt auf

vermittelte lebhafte Verkehr mit

dem Binnenlande.

Geographische Notizen. Welches

Ist

der höchste Borg ln 8chloswig-HolBtoin? Von L. Fritderichtrn

in

Kiel.

,

Namen Schumacher und Gcerz

in

wissenschaftlicher Bezie-

hung der Bevölkerung Schics wig-Holstein’s

lium ungchörou, so ist cs bis jetzt wohl Nicmaudeu einau der Nichtigkeit der Beobachtung zu zweifeln, und es ist demgemäss bisher auch dem Bungs-Berg überall die Ehre widerfuhren, als höelistc Kuppe Schlcswig-Holstein’s angesehen zu worden. Wir unsererseits erkühnen uns, dem Bungs-Berge seinen Bang streitig zu machen und ihn auf den Picls-Berg oder Hessenstcin, nordwestlich von Liitjenburg belegen uud von Gcerz nach einem von der Gutsobrigkeit von Pauker ausgefÜhrton Nivellement zum ersten Mal zu einer Höhe von 448 Hamburger Fuss, exel. des 83 F. hohen Thurmes, verzeichnet, zu übertragen. Wir werdon zu unserer Annahmo und damit zu einer Erörterung durch folgende Umstände veranlasst. Während des verflossenen Sommers hielt sich der Landschaftsmaler Loos aus Kiel im Auftrag des Grossherzogs von Oldenburg wührcud 14 Togo im östlichen Holstein auf, um vom

gefallen,

ln der Geerz’schcn Denkschrift zu seiner Kurte von Schleswig-Holstein, betitelt „Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nord-Albingiuns vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859”, Berlin 1859, finden wir in dem Abschnitte „Höhenmessungen” den BungsBerg, im östlichen Holstein, iu der an das Oldcnburgisclie Füretcnthum Lübeck grenzenden Gruppe der Holstein-Gottorfischen Fideikoramissgiitor gelegen als den höchsten Punkt Scnloswig-HoLstein’s und zwar nach den unter Schumacher’s Leitung vorgenommeiicn Messungen zu 554 Hamburger Fuss angegeben und zugleich die Bemerkung hinzugefügt, dass frühere Angaben berichtigt worden sind. Weil die als ein

Evange-

425

Notizen. £ung*- Berg

aus ein Panorama des östlichen Holstein auf-

zuoehmen. Als erster Blcistiftstrich galt es Herrn Loos, wie jedem Maler, den Horizont zu lixircn. Da bei dem in Frage stehenden Panorama scheinbarer und wahrer Horizont Zuso könneu wir auch bei unserer Erörterung Unterschied als verschwindend annchmeu. So oft nun Herr Loos bei seiner Zeichnung beschäftigt war (also wahrend 14 Tage), konnte er niemals vom Thurme des Bungs-Berges noch vom Fusse des Thurmes aus den Hori-

sammenfällen,

diesen

zont hinter dem Piels-Berg erblicken, und wenn Herr Loos auf dein Piels- Berge sieh befand so sah er von der Kuppe des Biels-Berges aus, die von Geerz zu 445 Ham,

angegeben ist, also um 109 F. niedriger als Rchumachcr’sche Messung des Bungs-Berges, weit über weg die Thiirme von Lübeck ') und konnte l)io Erzählung dieser den ganzen Horizont überschauen. Thatsache hat zu ferneren Beobachtungen Veranlassung gegeben, die alle dasselbe bestätigen, und wir selbst, um uns von der Richtigkeit zu überzeugen , haben das von Herrn Loos gezeichnete Panorama vor Augen gehabt und können bei der bekannten Gediegenheit und Genauigkeit des Herrn Landschaftsmalers Loos über die Thatsache nicht mehr im Zweifel sein. Physikalische Erscheinungen, Luftspiegelungen, können bei der während 14 Tage fortgesetzten und später von anderen Herren erneuerten Beobachtung nicht Vorgelegen haben. Ist die Thatsache in alleu Details begründet und sie unterliegt keinem Zweifel so muss der Höhenunter, schied der beiden Berge ein ziemlich beträchtlicher, ja gewiss 100 Fuss betragen und der Bungs-Berg wird nicht allein in seiner Würde degradirt, sondern, was ein noch weit interessanteres Factum, der Piels-Berg erhebt sich zu einer Höhe von circa 600 Fuss und wird der höchste Punkt der

wir aus einer Korrespondenz in der Kölnischen Zeitung, 18. Oktober 1866: „Die Absatzverhältnissc der Achat waareu- Fabriken gestalten sich von Jahr zu Jahr günstiger. Während vor 5 bis 6 Jnhren dieser Industriezweig nur auf Oberstein und Idar beschränkt war, Imt er sich jetzt auch auf einige Ortschaften des l’reussischen Hochwaldes, wo die nöthigeu Wassergefälle vorhanden sind, ausgedehnt. Im vorigen Jahre waren im Fürstenthum Birkenfeld 1 1 7 Schleifereien, in den Preussischcn Ortschuften aber 35 vorhanden. Die erwähnte Industrie hat dadurch eine beträchtliche Ausdehnung erhalten dass seit ungefähr 1 5 Jahren auch fremde Halb) einige Beobachtungen über das Treibeis anzustellen. Als ich um 5. Januar über den Kleinen Sund fuhr, war die Küste von Moou mit einer breiartigen Masse von Treibeis erfüllt, welche die geringe Tiefe des hiesigen Meeres Das Eis bildete mit dem bis uuf den Grund ausfüllte. Wasser eine breiartige formlose Mttsse vou einer solchen Konsistenz wie Schnee, den mau zuerst in eine Schale mit kaltem Wasser übergosseu hincingcdrückt und darauf Durch solches Treibeis kommt man mit einem Boot hat. sehr schwer hindurch , indem dasselbe das Boot fest umklammert und die Durchfahrt im höchsten Grude behindert, so dass man nur dadurch das Boot vorwärts bewegen kaun, dass man es in niedrigem Wusser mit Hülfe von Stangen vorwärts schiebt. Als ich mich später vom 29. Januar bis 4. Februar in Werder am Grossen Sunde und auf der lusel Schilden in demselben nufhielt, hatte ich Gelegenheit, sehr verschiedene Arten des Treibeises zu sehen. Zunächst sah ich eine grosse

Menge abgerissener sam schwimmende

steht

,

mung

sie'

besteht, dass eine

I

Masse sehr kleiner, niedriger Wellen

dio

Obcrlläche des Wassers bedecken, welche, wenn man ihren Bau geuauer betrachtet, aus etwas in die Länge gezogenen koukaveu Flächen bestehen, die von gekrümmten Liuien

begrenzt werden, so schwingen dieselben nach den bekannten, der Wellcnlchre zur Anwendung gebrachten Pendelgesetzen hin und her. Die Schwingungen dieser verschiedenen, einander begrenzenden konkaven Flächen sind aber nicht gleichmäßig, sondern jede Fläche hat ihre besonderen Schwingungen; datier bleiben die Begrenzungslinien derselben in

j

Reibungen der Begrenau einander Statt. Sind nun diese konkaven wie oben bemerkt mit frisch gefallenem Schnee bedeckt, so breitot sieh derselbe uuf der konkaveit Fläche gleichmäßig aus und bildet ebenfalls eine konkave Fläche, aber an den Rändern reibt sieh die Schuecilüche der einen koukaveu Flüche an die der anderen und hierdurch kaun die aus dem gefallenen Schnee gebildete düuue Schneedecke sich nicht in eine Fläche legen, sondern wird stets aus ihrer Lage gehoben und bildet dadurch erhabene Ränder, die aus aufgeschüttetem Schnee oder aus feinen Eislamellen bestehen und Eissäume ') bilden. Dadurch, dass diese schwere Schneedecke die Oberfläche des Wassers bedeckt, hat ein schwacher nicht stets dieselben, es finden hier

zungslinien

Flächen

i

grösserer oder kleinerer Eisfelder, gleich-

in

führten.

Wind

Länge von 6 bis 14 F. hatten, zogen sehr schnell vorwärts und wie sie mit bedeutender Geschwindigkeit hinter einander durch don Sund zogen, glichcu sie einer Reihe ein-

,

,

nicht

mehr

die Kraft

,

auf der Oberfläche des Was-

Wellenbewegung hervorzurufen, und dio Oberfläche Ebene dar, die mit einer Schneeseliicht bedeckt ist, welche die oben erwähnte, während des Wellenschlages erhaltene Form beibehäit und nun gefriert und auch dann eine netzförmige Eisfläche zeigt. sers die stellt

ander folgender Eiscubuhuwaggous. Grössere oder kleinere Strecken des Sundes wurden von einem ähnlichen Breigemisch von Eis, Schnee und Wasser Itcdeckt, wie ich oben Die aus dem Kleinen* Sunde bereits beschrieben habe. kleinen hohen Eisschollen sind unten aus blauem dichten Eis gebildet, das, da es mit Wasser durchzogen ist, welches sich in die Poren des Eises hineinzieht , beinahe die Farbe des umgebenden Wassers hat, während der oben herausragende Thcil desselben vom Wasser bis zur Oberfläche immer heller und heller wird, bis die Eisschollen an ihrer höchsten Fläche ganz weise sind, was sich daraus erklärt, dass hier die Poren des Eises ganz leer sind und das Eis oben aus mehreren dünnen Eislamellen besteht, die unregelmässig zu einander gestellt der ganzen Obcrlläche ein Häutig haben die breiartigen rauhes Ansehen verleihen.

eine ruhig stehende

Endlich bilden sich bei Temperaturen, welche nicht viel unter 0° R. liegen, bei bewegter See Eisnadolu, welche gruppenweise dio Wasseroberfläche, hedecken. Ob diese sieh wie im süssen Wasser au der Oberfläche bilden oder, wie Edlund '-) von den Küsten Schwedens und Norwegens berichtet, aus der Tiefe heraufsteigen, darüber habe ich keine Beobachtungen augcstcllt. Diese und die vorher geseliildertcn Eisbildungen gefrieren immer stärker und wenn sie in der Nähe des Landes sind, so tragen sic wesentlich dazu bei, die Bildung der KiistenEiskruste zu beschleunigen; sind sie jedoch entfernt vom Lande, so gefrieren sie zu Eisinseln und bilden somit Treibeis, ’)

von mir in Erdmaun's Journal für praktische Chemie, ’) Eine Bd. 98, S. 25t, veröffentlichte Analrsc des G»t«ccwa«jer» aus dem Grossen Sunde zwischen der Insel Moon und dem Festlande von Ehstland bezeichnet aus Versehen irrthüraiieh die bugo des Grossen Sundes zwischen don Inseln Osel und Moon, welchen Fehler ich hiermit berichtige.

Wasser gefallene Schueemassc dieselbe netz-

förmige Zeichnung, welche Erscheinung sich wie folgt erklärt. Wenn das Wasser so wenig bewegt ist, dass seine Oberfläche, wie man sich ausdrückt, nur gekräuselt ist, was darin

Inseln, sich langsam vorwärts bewegen, der Richtung, wohin Wind oder MeeresströKleine Eisblöcke, welche bedeutend höher aus dem Wasser hervorragten, indem sie über demselben die Höhe von 2 bis 3 Fuss erreichten , dabei aber eine

und zwar

erhält diese ins

.

der

I li

Untersuchungen über die Fitbrdcckung de» Meeres an den Kilstou «ein ()*ct und Moon von I>r. A. F. Baron Sa»», in Melange« phys. du Bulletin de l’Aead. Imp. des sc. de St.-Pcter»bourg,

et chitn. tirfs

T. VI, p. 527. ’) Ober die Bildung de« Eise« im Meere, von E. Edlund, in Poggcndorf« Annalen der Chemie und Pbys., lld. CX.XI, pp. 513 lf.

Notizen.

nur aus Trümmern früheren festen Eises besteht, sondern sich auch scli>ststündig auf dem Meere iu Gestalt von Kisinseiu bildet. Dass die freiu Eisbildung im Meere auch nicht

einen Beitrag zur Treibeisbildung E. Edlund

')

liefert,

ist

In der „Kölnischen Zeitung" vom 21. Oktober 1866 liest man: „Der ehemalige Kedaeteur en chcf des Journal de Constantinoplc theilt im Memorial Diplomatique einige sehr interessante Einzelheiten über die Bevölkerungen mit, welche die Türkei bewohnen. Ihm zufolge ist es lächerlich, den 2 bis 3 Millionen Griechen, welche es iu Allem giebt, die Europäische Türkei zuspreeheu zu wollen. Er giebt zu, dass es in der Türkei 12 Millionen Menschen giebt die sich zur ^«genannten. griechischen Religion bekennen, diese seien aber aus Völkerschaften zusammengesetzt, die sich von je her gehasst und bekriegt hätten. Nach offiziellen Quellen seien diese 12 Millionen folgcndermuussen zusammengesetzt: Griechen 1.000.000, Rumüucn 4.100.000, Serben 1.000.000, Bulgaren 4.000.000, Bosnier und Herzegowiner 1.100.000, Albanesen, Armenier und Andere 800.000. Türken gebe es aber nicht 2 Millionen, wie inan immer behauptete, sondern 6 Millionen, was bei einer Änderung der Lage der Dinge in der Europäischen Türkei jedenfalls in Betracht gezogen werden müsse.” Durch die Autorität des aus „offiziellen Quellen" schöpfenden Chef - Redacteurs einer Konstantinopeler Zeitung könnte man sich verleiten lassen, diesen Zahlenangaben Glauben zu schenken und einen wissenschaftlichen Werth beizulegcu. Man hat aber jetzt in Beluu’s „Geographischem Jahrbuch” ein bequemes Mittel, um sieh über die Glaubwürdigkeit solcher Angaben sofort zu orientiren. Dort finden wir (S. 47) eine ethnographische Tabelle über die Türkei nach den anerkanntesten Autoritäten, aus welcher sich die 6 Millionen Türken (Osmnnen) ganz unzweifelhaft als eine enorme Übertreibung erweisen. Die Tabelle ist folgende:

von

bereits

behauptet worden.

Die Mummuth-Expodltion.

Vor wenigen Monaten erwähnten wir anlässlich der neuesten Arbeiten über das Maiumuth („Geogr. Mitth." 1 866, Heft IX, SS. 325 ff.) hoffnungsvoll die Sendung des Geologen Er. Schmidt nach den Eisgcfildcu Nord-Sibiriens wo er eine 1864 aufgefundene Mammuth- Leiche untersuchen und für den späteren Transport nach St Petersburg iu Sicherheit bringen sollte. Die Nachrichten über diesen Fund Hessen kaum einen Zweifel, dass es sich um eiu vollständig

,

,

erhaltenes Exemplar handle, und

man

durfte mit liecht er-

warten, es werde dem Abgesandten der Petersburger Akademie gelingen, über das räthselhafte Vorkommen solcher Zeugen einer längst vergangenen Zeit im ewig gefrorcuen Boden des Sibirischen Küstenstriches, über ihre Lagerungsverhältnisse, ihre Lebens- und Nahmngsweise wichtige Aufschlüsse zu geben. Leider sind wir aber nur um eiue Täuschung reicher geworden. Es wurde angeführt, dass Magister Schmidt am 12. Fe-

bruar d. J. St. Petersburg verlicss, am 24. März in Jeniswar und von dort zu Schlitten bis Ochotskoje N. Br.) reisen, dann in Dudinsk am unteren Jenissei (70 den Finder des Mammuth erfragen und nach Weggang des Schnees dieses selbst aufsuchen wollte. Wie nun in der seiek

Oktober-Sitzung der Kaiserl. Kussisehen Geographischen Gesellschaft berichtet wurde, ist es ihm zwar gelungen, die Mummuth-Leiche aufzufinden, die Nachrichten darüber haben

nach Prhro

Slaven Bulgaren . 4 . 500.000 1.500.000 Serben . Bosnier, Herze-

sich aber als sehr übertrieben herausgestellt. Statt eines vollständigen und gut erhaltenen Exemplare» waren nur die Haut und einige halb verfaulte Knochen vorhanden.

Unzweifelhaft wird

man

bald Ausführlicheres darüber ,

vernehmen. Die hier mitgothciltc Nachricht stammt von der Expedition, die im Auftrag der Irkutsker Geogr. Ge-

.

rere

i

|

Zigeuner Tataren (Xog.ti) Brutsche

J.

nach Lcjcnn 1 ;

•)

nach Picker

7.700.000

4.500.000 1.600.000

.

1.660.000

.

,

4.202.000 1.309.302

«90.000 400.000

60.0O0 125.000 80.000 25.000

1

.

390.000 33.000

100.000 4.400.000 1.300.000 1.600.000 1.000.000 400.000 200.000 500.000

1.200 44.116

,

Pothorlck über seine Karte

dem Aufsatz über John

.



1.050.00t)

.

.

.

4.300.000 1.6GO.OOO 1.055.000

.

....

Magyaren Araber

ln

Roden

v.

....

Armenier Juden

Mai

d. J. in Jenisseisk eingetroffen, Lopatin machte mehgeologische Exkursionen in der Umgegend der Stadt und besuchte unter Anderem ein seit dem 17. Jahrhundert bearbeitetes Eisen-Bergwerk, während ein anderes Mitglied, »Stschapow, ethnographische Beobachtungen in den umliegenden Dörfern sammelte. Die Expedition fuhr sodann auf einem Dampfboot den Jenissei hinab, war atu 11. Juni in Turuchanslc und wollte bis zu den Brechow-Inseln hinabfuhren, sich dort bis zum 13. Juli aufhultcn, eine Exkursion nach dem Eismeer machen und am 1 August in der Station Krestowsky zurück sein, von wo noch einige Ausflüge in

gowiner und Krauter . 1.450.000 Sonstige Slaven 250.000 Kroaten Kuxsen u. Polen

Rumänen u. Zinzarcn Skipctnrcn (Albaner) Oaiuanen. Griechen

sellschaft die Uferlaudsehaften des Jenissei explorirte und in Dudinsk dein Magister Schmidt begegnete. Die Mitglieder dieser von I.opntin geleiteten Expedition waren am 8.

427 Die Zahl der Türken in der Türkei.

es crgiebt sich hieraus, dass das Treibeis in der Ostsee

und

vom

40./iu*u**rt* n Erraittclongen Ober Hau dtd uud Verkehr, Pr-Mlnktlon. Finanzen, Armee und Mur. ne Ac &c. Kadi 4cm Vorgang mehrerer anderer Statistischer Bureaux hat daher auch da.» Im KnUorL Rjstisehcu Mibisteriutn de* Inneren bestehende StatUtixclm (Vtitrai* ComJtd unter Direktton von P. v. äaenesow begonnen , «in Jahrbuch horauazugeben, ein höcb»t dankenswert)!«« Untcmahiaru . da« »1s liauptqiicil«- Olr dl« statlstUchcn Varhültni*»« dea HiMsiccben Reiche« bald Otgetwolne Vcrlu-ei* tuug gewinneu luua«, zutnai die Ausnutzung der Im Text gegebenen Erlautcrnn* gen «&c. durch die bevor»tebendc Publikation einer französUcben Auagaha bald Jedem möglich werden wird, lieben wir aus dem reichen Inhalt de« vorliegenden «tatvn Bandes die Listen llber Areal und Bevölkerung, di* Tabellen Uber die Finanzen. die Armee, den Handel. d«n 8 konern* trirt oui dort Im Dorf 8tepno*Dir*>ru»-S«+ und die ehere Karova, von G. v. Helmeraen, mit Die Geologie in Ru»tl«nd. von G. r. IJeimersen. Der Verkehr Runvlmid* mit Wo r. Ger*! MdL

1

Inhalt: Karte.





Brandt, J. K. Mittbeilungen über die Gestalt und Unterscheidungsmerkmale das Maiumuth oder Maniont. (Bulletin de l'Academie de* Sciences de St.-Petersbourg, T. X, Nr. 1, pp. 94—118.) :

Siehe »Georr. Mltth." lafiff. Heft IX. S. 3». Frankl, l)r. J. A.: Die Mineralquellen des

Kaukasus. (Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft, VIII. Jahrgang 1864, Heft 2 , SS. fOI—904.) v. Skizzen aus dem Kaukasus. (Das Ausland 1866, 781— 78C; 810 Nr. 33, SS. Nr. 34, SS. 814; Nr. 35, SS. 825

Gersten berg, K.



* .Statistische« de* Russischen Reiches, herausgegeben vorn Statistischen Ccntrai-Comitc im Ministerium der inneren Angelegenheiten. L 8°, 570 pp. St. Petersburg 1866. (ln Russischer

:



—828.) Bebilderung der Kurden und Lmghivr, Wanderungen in Kaclieti

dh je-

,

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