Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie [1, 1 ed.]

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Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie [1, 1 ed.]

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32101 076376563

> 1 1 TTI TEILUNG

EN

JUSTUS PERTHES' GEOGRAPHISCHER ANSTALT f'BKK

WICHTIGE NEUE ERFORSCHÜNGiSN DEM GESA MM TGEBIETE DER GEOGRAPHIE

DR

A.

.

PETERMANN 1

8 5

5.

I.

INHALT Korrt* Vorwort,





Tafel

,

L

i

Die Uob. CrOOi



i

».luml« im .lahrr 1H&1. Nacl. Beter . . . . ,m ffrrnuvjtter.

von

Vordar - Indien.

'

.

.

»i.

.

.

Kam)« >iHd» kiarnd»

rta la

.

.

*

•;; Am«»» Mal

'

.

... Jakrn

MM.

l'mgcbiingcn von Sokoto nnd Wnrno. II.

Barth im April 1800.

Die ProTinaeu Kebbi und Zaiifnra. Nach den Reiten und Forachnngen roll Dr. H. Barth, Mar»

nnd April 18&3

14

Von O. B. .

Kkitic der

Aufgenommen von Dr.

itral Afrika. Dia E*|ieditlon nnch Timbakto. 1. Dr. H. Barth'« Kciw vmt Kuka nach



SB

.

«

Tafol

2.

Dr.

II.

Barth'* Honte

Mal-— Dr.

II.

buktu

,

von Hukoto nach T'uiibuktn,

September

Barth'»

Uoutr

Im September

toii

ftaraijarao

nach

Tim-

!-.'•:!.

Blau von Timbakto. Tafel 3. Oculogiwhe Karte von Vorder -Indien,

Geograph Ifhe Utcrnuir.

nach O.

JB.

Ortrnouijh, K«q.

GOTHA: JUSTUS PERTHES. Prei» 10

?irr.

i

4'ibraru of

JJriurctan Umbcrsitn.

Google

~1

r SUBS( K I I'TIONS - SCHEIN. Di

r

I

r

nti-rzuie.htietc bestellt bei

Kxvui|iliurt

l'rtermnnri'

gvugra(jliiiichru«r 1806.

schen Regierung und durch Privat -Mittheilungen aus

Europa neue Beweise

erhielt

von dem hohen Interesse,

welches die wissenschaftliche Welt den frühem Resulund von der regen Theil-

taten der Expedition geschenkt,

nahme, mit welchem ihre Freunde dieselbe überwache, und ihren Fortgang gesichert, da wurde sein Enthusiasmus gesteigert, seine Thatkraft verdoppelt, und er brannte vor Eifer, ehe er sich zur Rückkehr nach der Hciiuath cntschliesscn konnte, nach andern Richtungen solche Forschungen zu unternehmen, die ihm weniger gewagt erschienen als die Reise zum Indischen Occan. Daher der Plan zur Reise nach Timbuktu, dessen er zuerst in einem Schreiben an

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Dr. H. Barths Reise von

4 Ritter Bnnscn, datirt

„Mdsena

')

Erwähnung „Es war am Morgen des

folgenden Worten

den

13. Juli 1852", in

wir

ist;

mögen nun noch

*ein

bedeu-

tendes Stück weiter nach Süden vordringen, oder durch

thut: (i.

Kuka nach Timbuktu. irgendwie möglich

Juli,

ein

als

durch

Waday



das Nil -Bassin erreichen,

oder aber nach

Kouriers in

Westen in der Richtung nach Timbuktu vordringen. Das Letztere soweit ich aus den Depeschen ersehe,

(der

scheint der

Overweg's Bemühungen unverzüglich nach Ankunft de» Kuka abgesandter Hot« de« Scheeh Omar zugleich eine mich betreffende Botschaft dem hiesigen Laudcaftlraten Uberbrachte), mir zu freudiger Ueberraschung zwei starke Bricfpnekete einhändigte. Hier fand ich denn zu allererst von Ihnen drei hochcrfrculichc Schreiben, vom 19. November 1851, und vom 5. Januar und 7. Februar 1*52, und lernte au» ,

ihnen, wie unermüdlich Sie für unsere Expedition ge-

wirkt und mit welchem Erfolge Sie das kühnste Vor-

dringen derselben gesichert.

Denn

das» die zur Dis-

position der Expedition gestellten Mittel

Missgeschick materiell genügen würden, zig schwarze Prinzen zu beschenken

ohne grosses selbst zwan-

um

und

kosten bis ans Indische Meer zu bestreiten

Frage.

Es

fragt sich nur,

alle ,

ist

Reise-

keine

ob dieses riesenhafte Unter-

nehmen, das ich stets als mein höchstes Ziel hingestellt und vom Anfang an erstrebt, aber auch stets nur Uberaus problematisch betrachtet habe, faktisch Bich

als

auch

möglich erweisen wird. Bis jetzt sind die beiden Versuche, die ich gemacht, weiter in'» Innere vorzudringen, gescheitert, obgleich ich bei andern Mital»

mir erlaubt haben würden, tüchtige Leute in meinen Dienst zu nehmen, anstatt auf zwei ehrliche aber höchst unbedeutende Fezzaner mich beschränken teln (die

zu müssen) ungleich günstigere Resultate in diesem Lande erzielt haben würde. Auch gebe ich weder dieses Land noch Adamaua zum weitern Vordringen ins Innere auf, und wie ich mir dort die Rückkehr mit Brief von Sokoto s ) ganz bestimmt freigehalten habe, so habe ich hier bei BegrUssung des Landesherrn,

im Falle

er mir ein

geschriebenes Sich erb eitsgeleite

Rückkehr mit mehr Mitteln, um mich nach Osten zu wenden, in Aussieht gestellt; ohne eine solche Garantie jedoch finde ich starken Grund, in dieses Land nicht wieder zurückzukehren. anstellte, 111011)0

Jedoch

was

')

in

mag

uns nun das Schicksal bestimmt haben,

es will, jedenfalls wird unsererseits geschehen,

Mitseiia, die

der Zeit

Hauptstadt

»wischen

A. Petertuann:

An

liagiruii's, in

was

,

Wunsch der Regierung zu sein '), obgleich mir ganz freie Wahl lässt, und vollkommen mit meiner schon von Gummel 2 ) au» in. einem Briefe an Lepsins ausgesprochenen Ansicht Übereinstimmt, mich nach Westen zu wenden, im Falle nach Ost oder Südost durchzudringen nicht möglich ist. In dieser Ueborzeugung, und indem ich nach meinen gegenwärtigen Erfahrungen ein gänzliches Durchdringen bis an das Gestade des Indischen Oeeans für uns beide allein für »ic

unmöglich cellenz

Uber Eurer Kx-

halte, bin ich hocherfreut

Entschluss, die von den Geographischen Ge-

sellschaften zu Berlin

und Königsberg (denen

ich hier-

mit zugleich meinen verbindlichsten

Dank

mttthige Freigebigkeit

zur Beschleunigung

abstatte)

für ihre gross-

der Aufhellung des Innern Afrikas bewilligten Gelder direkt in Zanzibar zu

deponiren

,

und meine Freud«:

sein, wenn Eure Excellenz mit dem nächsten Kourier mir meldeten, dass ein oder

würde noch grösser

zwei wissenschaftlich gebildete tüchtige Deutsehe nach

um entweder von Kilwa aus oder von Mozatnbitpie an den See Nyassi vorzudringen. Keine Nachricht in der That würde mir grössere Freude machen, und noch höher würde mein Herz schlagen bei der Nachricht, das» die Franzosen oder sonst Jemand von Pablo de Loanda au» in'» Innere Zanzibar abreisen,

einzudringen versuchten.

Denn was

sind zweier

Menschen Arbeiten

Wetteifer aller Nationen sich

an diesem Mysterium

aller

iu

für diese

Möge

weite und beschwerliche, unbekannte Welt.

der

diesem Jahrzclmd

Zeiten

messen!

Ich

für

meinen Theil, da die Mittel vorhanden sind, und da das lebhafte Interesse des Heimathlandes auf unsern mühsamen und gefahrvollen Wegen un» begleitet, werden noch die folgenden zwei oder drei Jahre, ao Gott meine Gesundheit bei der nöthigen Krnft erhält, diesem grossen Unternehmen widmen und versuchen, welcher Antheil au dieser Arbeit mir zufallen wird.

welcher sich Dr. Barth

Marz und August 1832 aufhielt

atcount nf the j/rugrttt vf

l/ie

Rieh«

Erptdititm to

Dass

')

(nrvv

die Englische

Regiernng Erforschungen

schwerlich hat

ist

*) Die Schreibart von Eigennamen in diesen und den nachfolgenden MltlheflmgM) BarÜY«, wie VogeT*, Uber die Expedition durchweg unverändert beibehalten worden, wenn «ic auch von

liche

derjenigen abweicht, die wir al» die riehtigere erachten, und deren

Nachricht von »einem Plane der besagten Reis«

N

in

bi»cb-ge-

fabelten Niclit-ExistMU, erscheint dasselbe zuerst wieder in der von ')

Alöri

')

In

ist

besser bekannt unter

dem Namen

Jauri.

A. P.

Tiden altern Karten von Afrika nimmt diesca interrssante

und wichtige Land Kor-n-ufa eine hervorragende

Stelle ein,

während

dasselbe auf fast allen Karten dic«cs Jahrhunderts gSmlicli au>ge-

(». An actonnl HcJ. E» int Tschadda- Expedition nähere Kunde

mir publicirten Karte von Central - Afric-a

kaum

au zweifeln, dass die

über diese Gebunden bringen und somit verhindern wird, da»» OvogT»]>ben lh fernerhin als eine ..diasulving view" behandeln. A. 1".

Digitized by

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Dr. H. Barths Reise von

Timbuktu zurückkäme, aber

ich zeigte

ihm, dass

Thun ganz

nicht anginge, und dasa mein

in

«las

der Wis-

Kuka nach

TStnbllktU.

senschaft beruhe, zu deren ausschliesslicher Pflege ich

alles Materielle,

heimkehren müsse, abgesehen von der Rücksicht auf meinen Vater. Ich habe ihm aber bestimmt versprochen, dnaa binnen Jahresfrist ein Konsul zu ihm kommen und bei ihnen bleiben wilrde, und ich bitte Sie dringend, darauf zu beharren wenn noch nicht dafür gesorgt sein sollte. Lassen Sie das Angefangene nicht fruchtlos zu Grunde geben; denn es hat sich wahrlich

geführt haben,



natürlich

denken

,

Thor

ein

hier geöffnet, das,

wenn

es mit Energie

und

Darbringung einiger Opfer verfolgt wird, grosse Früchte für Aufhellung dieses Welttheils in jeder Beziehung gewähren kann. Auch an den Reverend Venn habe ich geschrieben in Bezug auf eine in diesen Landern zu begründende Mission und auf die mir versprochenen vom Wezir so sehr gewünschten, aber leider bis,

her noch nicht eingetroffenen arabischen besonders auch einen arabischen Atlas.

Lehrbücher,

Ich übersende mit dieser noch ungewissen Gelegenheit nichts Wissenschaftliches, da die Briefe wohl

Monate liegen bleiben werden. der Scheeh selbst haben mir versprochen, r das Buch des Edris Alaoma" mit diesen Briefen zugleich nach England zu schicken. DieseB Buch, nach dem Namen des grössten Herrschers benannt, den jemals dieses Land besessen, und um dessen Copic ich längst angehalten, wird ein ganz wahrscheinlich

zwei

Der Wezir aber und auch

neues Licht über die Geschichte und Geographie von Centrai-Afrika verbreiten, und hoffentlich dazu beitra-

erst

ao weit e» mir hier möglich

;

bestimmt,

soll

Konsul

der

niiilig

habe

nach Tripoli geschickt, wo

Consulate sicher deponirt sind. die-

ich

schon früher sie

Die

hoffentlich

drei

noch einige Lücken enthalten (so

ist

die auf seiner letzten Reise (nach Gudschcbaj gesammel-

welchem Grunde, abgehenden Kafla beiordert hat.

ten Steine, die er, ich weiss nicht ans

nicht mit der damals

Vielleicht wollte er noch einen Aufsatz dazu schreiben.

,

')

Da

Übermorgen, Donnerstag, abzureisen.

fertig,

ich

lange in der Stadt gesessen, werde ich in den ersten

Tagen nur wenig marschiren. vorhanden

sieht

dass

,

ich

Es

beste Aus-

die

ist

mich von Zinder aus Uber

Kano nach Sokoto wenden kann, was in sofern wichtig sein würde, da Kuno den reichsten Markt darbieund da dort der

tet,

Verkehr herrscht, wo-

lebhafteste

durch ich in den Stand gesetzt werde, phische Nachrichten zu sammeln. soll

viel



unsicherer sein."

Der

viele

Weg

geogra-

über Kat-

Endlich war Dr. Barth zur Abreise bereit. Seine leidlic

hen Menge grosser und

kleiner Geschenke, in 200 Dollars, und in 4 Pferde»

und 4 Kameelen. „Mit diesen Mitteln", 80 schreibt er, „und mit fünf seit längerer Zeit erprobten Leuten, reichlich Waffen und reichlieh Pulver, und reichlich frischem, ungebrochenem Math, trete ich getrost meine weite, nicht ganz unbeschwerliche Reife an." Sein

Weg

ging zuerst auf Sinder

'),

der Grenzstadt

Bornas

seiner nordwestlichsten Provinz Damagratn, und etwa 70 deutsche Meilen von Kuka entfernt. Von

im

hier sind die nächsten uns vorliegenden Briefe datirt.

in

firhrriUu Hr.

Zinder,

Expe,

IH. Barth bezieht sieh hier auf da* Voll einem



23. November 1*52. So eben schickt mir der Scheeh zwei sehr schöne Kameele als Abschieds - Geschenk und bin ich nun

folgenden, die

die

ich noch nachträglich unter Overweg's Sachen gefunden habe. Auch gehen mit dieser selben Gelegenheit

all-

so viel wie möglich in Sicherheit zu brin-

Tagebücher

Eurer Ex-

sie

Ich lege ein Päckchen einzelner Blätter bei,

Mittel bestanden in einer

um

Tripoli

in

cellenz Ubersenden.

ken '), die jetzt Intrigue Uber Intrigtie gegen Horn« machen, fallen zu lassen. Meine fünf grössern Wörterbücher habe ich vollendet und behalte sie nur zurück, um wo möglich eine Einleitung dazu zu schreiben: Tebu habe ich bis jetzt fortgelassen, da ich keine Mnsse gehabt habe, es ganz zu vervollständigen. Ich habe diese letzte Zeit auch versucht, die Lücken in meinem Tagehuehe auszuVier

aus-

Europa, die mir Gott der Barmherzige, wie ich fest vertraue, verleihen wird. 'Xur hei meinem etwaigen Totfe dürfen meine Taijehüeher in ihrer jetzigen Gestillt puh/ieirt werden und •in diesem Falle, habe ich

seua

gen.

ist,

auf objektive Darstellung kann ich nach meiner Rückkehr nach

gen, das InterMM für diese Gegenden zu vermehren, und sie nicht unter die verwüstenden Hände def Tür-

füllen,

7

nach Kanem noch nicht ausgeführt), hoffe ich von Zinder aus zu schicken. Somit werde ich dition

türki*ohcn

Pasch« Trgi< itr, aber von vemchiedenen »frikaniwhcn Völkern bewohnte Tripoli», dr«wn Provinren keilförmig nach ffflilrn in «Irr Klchtung de* T»ad-8ec*» »ich erstrecken, welchen Keil man, wie es A. P. scheint, in *53. Es ist in der That



einen Reisenden in

S, hreil.iirl

(Betel Orte»

Schreibweise der Eigennamen



diesem

Zinder die

ist

faxt

aiw-

A. P.

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Googfe

Dr. H. ßarth's licise von

8

da« Neujahr de« nächsten Jahres zu

Welttheil,

bc-

Kukn nach Timbuktu. sich genöthigt, diese wichtige Stadt

grüsscu.

und

da» vierte Jahr diesen

Sinder, zu gehen.

Gott der Allmächtige hat mich nun schon Tag in Afrika feiern lassen: den ersten 1*50, an der NordafrikaniscUcn Küste zwischen Tunis und Susa, wo mein unglücklicher Geführte Overweg und ich uns die Sylvesternacht zu

vierten

ich noch den fünften glücklich in diesen

be-

Ruhe

bc-

besehiedeu

Möge

hier.

stehen und dann das Jahr 1855 daheim in grüssen.

werden ihre Segenswünsche für mich vereinen und ich habe unerschl'ittcrtcB

jetzt

ist,

wieder vorwärts zu kommen.

Bis jetzt hat mein Beschützer der r/alacfnna von

Alle die irgend Theilnahmc für die Expedi-

genommen haben,

tion

Sokoto es

nooli nicht

kommt nun

den Muth gehabt auszurücken, und ob der serki n yaki der

darauf an,

,

Wort

gepriesene Kriegshauptmann Kaura

Vertrauen.

Den

22. Januar 1853.

Endlich sind vorgestern die mir beräumten 1000 Dollars, ein Theil der von der Englischen Regierung bewilligten Unterstützung glücklich hier

angekommen,

und denke ich nun in wenigen Tagen meine Reise in die Lander des mittleren Niger, oder richtiger Isa und Maya genannt, anzutreten. Leider hat mir weder diese Kafla, noch die kurz vor meiner Abreise in

angekommene Tebu - Kafla

,

einen

fol-

Landern

;

Masa-Musgo- Stammen; und den

südwestlich von

'),

dort aus adressirte er den

genden Brief an Ritter Bunsen, datirt vom ii. März 1853: „Nicht nach Tagen, kaum nach Monaten, ja selbst Jahren, lässt sich in diesen Ländern irgend ein Unternehmen berechnen. Darum ist auch nichts hier zu spät. Schon bricht die Regenzeit wieder an, dickes Gewölk am Horizont der von liier südlich gelegenen Provinzen von Zegzeg und Nyfli steigen auf, und auch hier fielen einige Tropfen schon am 26. vorigen Monats. Ich aber muss mieh in Ruhe fassen, bis es mir

den zweiten 1851, wo wir unter einem starken, kalten Nonlostwinde von der nakten, kahlen südlichen Huniuda hinab in die grünen Gefilde Sudans einzogen; den dritten 1S52, unter den Maulthier einritten

Von

unberührt zu lassen,

Katsena

dessen nach

anstatt

Kuka

einzigen Brief aus

Europa gebracht! Wenigstens hätte ich doch die noch 40 Druckseiten meines Raports erwartet, da es mir überaus wichtig und erfreulich gewesen wäre, meine Honten, im klaren Druck zusammengeIch kann mir fast nur denstellt, vor mir zu haben. fehlenden

halten wird,

uns in 8 Tagen mit 20n Pferden zu cseortiren; der Sultan oder Gouverneur selbst hat sein mir gegebene«

Wort gebrochen. Das Traurigste

bei der

Sache

dass

ist,

ich nicht

wenigstens in dieser Zeit die endlich in Zinder ange-

kommene

Kiste

mit

den

Englischen

unschätzbaren

Stahlwaaren und die 400 Dollars habe an mich ziehen können, was möglich gewesen wäre, hätte ich diesen langen Aufenthalt vorher gewusst vorstehende Reise

Länge

ist

Denn

die mir be-

gross und kann sieh sehr in die

ziehen, besondere

wenn der Grossherr von So-

koto mich, was ich zu befürchten habe, nicht so schnell ziehen

lässt.

Vor mir werde

ich

kaum neue

finden.

Mittel

(

wieder Briefe irgendwo liegen geblieben

Ich habe mich die Zeit her mit wissenschaftlichen

oder auch in Kisten verpackt sind, wie das mit einem Packet von Briefen aus Deutschland der Fall gewesen ist, die diverse Monate in Bilma geschlummert haben, und mir ebenso wenig als die schönen nütz-

Forschungen beschäftigen können, die sich besonders auf das Fellantsehi bezogen haben, und die Ausarbeitung meines Journals, wovon ich mit dieser Gelegenheit wieder ein Heft, No. 9, nach Tripoli sende. Demnächst ist meine Zeit auch durch bedeutende Ankäufe beansprucht worden, meist Manufakturen von Kano und Nyffi, die in Timbuktu selbst sowohl wie in den Ländern des mittleren Niger überhaupt die gesuchtesten Gegenstände sind. So habe ich bis jetzt ange-

ken

,

dass

zugekommen sind. Den 29. Januar 1853.

lichen Englischen Stahlwaaren

Noch meinen

Der Brief

letzten Absehiedsgruss lieber

Freund.

bringt Ihnen sonst Nichts, da meine ganze

Zeit hier mit Abschliessung meines Journals

und mit

Wieder sprachlichen Arbeiten dahin gegangen ist vier Hefte meines Journals habe ich bereits von hier Uber Ahir nach Tripel! geschickt. Schon die dritte Kafla ohne Brief] Aber zögern kann ich nicht langer und morgen reise ich ab von hier nach Westen. werde ich wohl jetzt Briefe bekommen!? Gott der

Wo



Allmächtige beschütze mich." Da Dr. Barth erfahren hatte, dass die Gegend um Kano sehr gefährlich zu bereisen sei, so sah er

,

kauft: 2 seidene, gestreifte Toben (u>h hnrir) . 1 roth- und wei ^gestreifte Tobe (jeüaba)

')

Die

»ehrribnrt

«üfw»

Namen*

Katshna, Kaachna, Katxchna u.

ist

.

.

.

.

4H,000 Kurdi l'J.OfH)

»).

,

verschieden:

Kaisen», A. P.

a.

*) Knrdi oder Kcrdi »lud die kleinen Muscheln, gewöhnlich Kanri genannt, die all klein»!« ßrldmQnten in jenen Lindern eü>

culiren,

und von denen uugefXhr

Thalcr gerechnet werden.

Die

2T*T0 auf einen

Maria Tberesia-

ueterreichischen

Maria - Theresia-



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Dr. H. Barths Heise 12 klein carrirte Toli«n »

1

.... ....

isbaliaric;

(Tsamia)

.

33 schwane Nyffi- Toben (Köre Nyrn) 7

Kmm

.

82

-

Tuben

180,000 Knrdi. SJillO

149Jj(Hl

.

.

.

.

.

30,0110

,

180,4(10

.

13ö,OIX>

.

)

denn

sie

Zeile

vom Agenten

,

.

....

(Em Kann

(Türkedi) . . sehwarre Geiiichtsbindcn (ranani bakn)

HO

w

von Kuka nach Timbuktu.

9

brachte mir nichts, auch in

Ghadamcs.

Dieser Brief geht mit einer

kleinen

Kafla

be-

Kano hier angekommen und auf ihrem Rückwege nach Fezzan begriffen sind. Der Courier von Tripoli, tun den ich Tcnylkum

freundeter

Ausserdem habe ich noch 3 feine Tuch - Beraume und andere Saeheu zu meinem früheren Vorrath hinzu-

einmal eine

nicht

,

die gestern aus

UI1 spanische Thaler und 110 türkische Machbuben, die man mir sonderbarer Weise geschickt hat, obgleich man doch wissen sollte, dass kein Mensch diese letztere Münze und die mir zu nichts dienen kann. welches ich für den Grossherrn

hier kennt,

Das Geschenk

,

von Sökoto bestimmt habe; besteht aus:

Bernus,

blauen Tuch-Bcrnus,

1

oder Kaftan, pich,

1

1

1

Paar arabischen Pistolen, reich

einer Meng«- kleinerer Sachen, als: uchuacfiia, - weisse

1

Stainbul-Tep-

1

und

versilbert,

rothe Mütze oder

Kopfshawls, 3 Hut Zucker, Nelken,

wo

Zindcr,

in

Courier,

Kndc Februar spätestens Weisung zurückgelassen, diesem Mensch schiene, die

er schon

falls er ein

zuverlässiger

an mich adressirte Kiste und das damit diese Sachen mich auf

Kano, welches mir erreichen können. so

rothen Athut-

1

rothen Tuch-Benisch

Paar rothen Tuchhosen,

habe

eintreffen musste, die

Geld mitzugeben,

dem Hauptwegc Uber

selbst verschlossen bleiben musste,

Käme

er zur bestimmten Zeit an,

würde er mich hier noch treffen. Ueber das Betragen meiner Leute kann

ich nur denn sie hängen mit musterhafter Treue und das ist fast die Hauptsache zu leidlich

entzückt sein

an mir,

glücklichen

;

Krfolgen auf diesen

meinem bisherigen



Begleiter,

Reisen.

Auch mit

dem Mejebrik -Kaufmann dieser Gegend bis

Laggcreit, der Jahre lang in

Rasirmesser etc., im Ganzen im Werth von 200 Dollars. Wenn es die Umstände erheischen, bin ich selbst bereit, das Geschenk noch zu vergrösseni, aber ausser dem Kmir el Mumeuin selbst sind noch eine Menge Personen in Sökoto, die ansehnliche Geschenke erwarten werden. Leider fehlen mir ganz die schönen englischen Stahlwaareu, die eine vortreffliche Beilage bilden würden, und nur mittelmäßige deutsche Rasirmesser habe ich noch. Glücklicherweise besitze ich auch noch eine Spieldose, und im Nothfall

Sökoto und Gonja gereist hat, habe ich feste Bedingungen geschlossen, die sich auf meine ganze Reise nach Timbuktu und K Uckkehr von da beziehen. Einen erst jüngst von dort hergekommenen Mekinäser Scherif, den ich in Zindcr als Führer bis Timbuktu genommen

muss ich

der Expedition zu Gebote gestellten Hülfsmittel in der Imana eines sehr achtungswerthen Scherifen aus Fa»

Jaui, Spiegel

,

selbst

preisgeben,

den

wenn

Traurig Kaflen

,

ist

stattlichen englischen

Chronometer

jener wichtige und mächtige

grosse Ansprüche

machen

es,

dings nicht gering, bleibt jedoch, mit

unendlich traurig, dass alle die

Monaten

in

Bornu oder

sichert

desjeni-

So

ist

mir der Rücken einigennassen ge-

').

Hoffentlich haben Sie schon

in

sind, nicht eine einzige Zeile aus

Ausnahme

gen des erwähnten Mäklers, bis zur glücklichen RückHier werden in der Zwischenzeit die

kehr nach Zindcr.

deponirt.

sollte.

die in den letzten

Sudan angekommen

Fürst

ist hier an Dyssenterie gestorben. Der Lohn für meine Begleiter und Diener, der auf mir lastet, ist aller-

hatte,

Zeilen das über

Kuka

bei

Empfang

dieser

gesandte Packet meiner 6 grös-

der Heimath mir gebracht haben; der Sinn steht mir in

der That nur halb so hoch

und jeder lebendige n

Trieb

zur Correspondeuz

eine gewaltige,

aus

41 Hl

fehlt.

Da kam

vorgestern

äU) Kameelen bestehende

bis

Kafla von Ghadamcs und H at ') hier an, aber für mich musste ihre Ankunft fast gleichgültig bleiben, Thaler

K--lt.

als llauprraüiiic in Nord-Afrika, un

ii

dm Nil -Ländern Ud Abcssinicn; um ihren vollen Werth w haben, dürfen die sieben Perlen i... Diadem und der Mfliuorl Stempel S. F., wohlausgedriickt n cn t fehlen. A. 1*. in

.

')

j

Gewöhnlich ühat geschrieben. ,

8

geugr. Mittbeilungen,

A.

Februar

18%

I'

l

Leider

ist

das eventuell« Schicksal dieser

Ilfllfsmittcl,

auf

deren Sicherheit sieh Kurth mit sodeher Freude hier stutzt, in einem Briefe l>r. Vogel'*, dalirt Kuka. 20. Februar IHM, in folgenden

Worten angedeutet: .Die Waaren und das Geld , die im letlten sind ebenfalls nicht in Ktnhjahr nach Zindcr gew-hiekt wurden »•ine Hflnde gelangt, sondern sie sind wahrend der l'iiruhcn im November und in Folg,- de» Tode» den »cberifen aus Faa, an den sie ndre«»irt, wahrscheinlich in die Klauen de« jetiigen .Sultans gcralhen, von dem ich sie natürlich nicht werde herausbekommen können, da er behauptet, andere Leun- bStlen sie gestohlen, und er könne den Frevlem nicht auf die Spur kommen." A. P. 3 .

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Google

von Kuka nach TimbuktU.

Dr. H. Barth s Reise

10

sein Vocabularien Central-Afrikauischer Sprachen halten."



Ich

er-

Zeit erstandenen

Wurno,

in

erst

in

jungen Ochsen, vier Schaafe und eine grosse Masse Reis, und lud mich gleichzeitig zu einer Privat-Audienz für denselben Abend nach Sonnen-Untergang ein. Als ich, dieser Einladung folgend, vor ihm erschien, empfing er mich aufs Freundschaftlichste, drückte mir die Hand

Stadt, jetzt vorzugsweise Residenz

und war ganz glücklich darüber, iluss ich endlich gesei, da er mein Schreiben, das ich ihm vor Jahren von Akades aus geschickt, richtig empfangen habe, in dieser ganzen Zeit uns in unsern Wanderungen gefolgt sei und sich nach unserm Besuche in Sökoto gesehnt habe. Er erfüllte sofort meine zwei hauptsächlichsten Bitten, nämlich: 1) englischen Kauflcuteu in seinem Reiche Sicherheit, 2l mir selbst auf der Reise nach Titnbuktu Schutz zu gewähren. Am folgendeu Morgen erschien ich wieder

kommen

länger als zwei

2 ).

bei Aliju, und zwar zu einer formellen Audienz, bei welcher Gelegenheit ich meine Geschenke Überreichte, leb war nicht wenig erfreut, das* dieselben mit Dank

Dr. Barth'» Beschreibung seiner Reise von Ka-

Sökoto

ist

den beiden folgenden Briefen

in

enthalten.

angenommen wurden; besonders Sehnsen Dr.

lt.

Barth'* an

l>r.

t'h.

Wurno, den

T.

4.

Brie

nin, in bester Gesundheit und

und

>),

Stimmung

in el

schienen ihm ein paar

reich mit Silber verzierte Pistolen

einiges

Vergnügen

zu machen.

April 1853.

„Gestern Abend war ich so glücklich, Stadt, die gegenwärtige Residenz des Kmir

Kunde von meiner

neuerer

Der Krieg, der zwischen und Katscna wüthete, hatte Barth gezwungen, noch bis zum 21. Miirz in dieser Stadt zu verweilen, und alsdann eine südlichere Route einzuschlagen, um den feindlichen Horden aus dein Wege zu gebet). Diese Route trifft mit mehreren Punkten zusammen, die Clappcrtoii auf Heiner Reise nach Sökoto berührt hatte, ist aber im (ranzen genommen etwas südlicher. Von Katscua an hal>en wir dieselbe graphisch veranschaulicht (». Tafel 1 und 2j auf den hier beigegebenen Karten, die sieh der im vergangenen Jahre vou uns publieirteu Karte von Central- Afrika

bis

hatte Aliju

Ankunft, so schickte er mir sogleich als Geschenk einen

de» Herrscher» von Sökoto.

anschliesscn

kaum

einer

dienen Orten

tsena

schlug mein Zelt in einiger Entfernung des

Dorfe« auf, und

Die nächsten Briete schrieb Barth nordöstlich von Sökoto ') gelegenen,

GcHtern Morgen hatte er auch schon ein mit seinem kaiserlichen Siegel versehenes Schreiben an die Königin von England verfasst, in welchem er die Ver-

dieser

Mume-

einzuziehen,

Ihnen anzuzeigen, daas ich von diesem mächtigen Herrscher der Fcllau aufs Herzlichste empfangen wurde.

sicherung seines den englischen Kaufleuten verheisse-

Es war zu GaAasu einem Dorfe oder vielmehr einer Gruppe vorf Dörfern 1 1 engl. Meilen östlich von hier gelegen, wo ich mit Aliju, dem Sohn Bello's, zusammentraf. Gauasu liegt am Eingang oder, wie man auch sagen könnte, am westlichen Ende der so sehr

speeincirtc, so sah ich

gefürchteten Wildnis» von Gündumi, die ich nach einem

welchem Alles speciell, wie ich es gewünscht, angegeben war, und von welchem ich hoffen darf, dass es der Englischeu Regierung uud dein Publicum vollkommen genügen wird, wenn es auch in derjenigen diplomatischen Forin. wie die Hegienmg es vorschreibt, abgetanst ist. Wenn von Aufaug an weniger Wichtigkeit auf die blosse Form gelegt, uud Dinge der Unmöglichkeit vermieden wären, so hätte viel mehr geleistet werden können. Denn es kostete mir allein

eile ich

,

nen Schutzes schriftlich wiederholte; da aber dieses Schreiben die Art und Weise des Schutzes nicht näher mich genöthigt, es zurückzugeben

,

ununterbrochenen Marsch von

und darum zu zufertigen.

mit seiner

meine Bitte und

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grossartigsten Maasse bedrohten; dieser Umstand waren,

verzögerten

Aufenthalt in Kasehena ver-

ursacht und meine Reise von da aus so gefahrvoll ge-

macht •)

ist di.-

tkhreibart Barth«,



matischen Verhandlungen di« bi.hrr

gebräuchliche Sakatu. ')

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