Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen: Band 2 9783111335742, 9783486578485

"Wer sich rasch informieren, eine Einführun erhalten oder einen Überblick verschaffen will, wird die Beiträge zu sc

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Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen: Band 2
 9783111335742, 9783486578485

Table of contents :
Inhalt
Vorwort
I. Vor 60 Jahren: Von der Kriegswende zum Ende des Zweiten Weltkrieges (1942/1945)
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium des Innern 1998-2002. Grußwort
Der deutsche Ostkrieg 1942 - Erwartungen und Realität
Krieg und Verbrechen. Zur Struktur des deutschen Ostheeres 1941-1944
Eine Elite im Wandel? Die deutsche Generalität an der Ostfront
Der Wettlauf um das Erdöl. Zur wirtschaftlichen Bedeutung der Kaukasusregion für die deutsche Kriegführung
Quantitative und qualitative Veränderungen in der sowjetischen Rüstungswirtschaft im Jahre 1942
Deutsche Militärverwaltung: Die bessere Besatzung? Das Beispiel Kaukasus 1942/43
Der Kampf der Geheimdienste der UdSSR und Deutschlands 1942-1944
Der Faktor Arbeit in den besetzten Ostgebieten im Widerstreit ökonomischer und ideologischer Interessen. Problemstellung
Kriegswenden: 1941, 1942, 1944
II. Die Projekte der Kommission
ARBEITSSCHWERPUNKT: DEUTSCH-RUSSISCHE/SOWJETISCHE BEZIEHUNGEN IM ZEITALTER DER BEIDEN WELTKRIEGE
1. Die Kommunistische Internationale und die deutsch-russischen Beziehungen
Die Komintern und ihre Bedeutung für die deutsch-russischen Beziehungen
Bert Hoppe In Stalins Gefolgschaft. Die KPD und Moskau 1928-1933
2. Sowjetische Gefangene in deutscher Hand - deutsche Gefangene in sowjetischer Hand im Zweiten Weltkrieg und danach
Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte. Forschungen zum Zweiten Weltkrieg und zur Nachkriegszeit
Deutsche Nichtverurteilte (Speziallagerhäftlinge) nach den Akten des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation (früher KGB)
ARBEITSSCHWERPUNKT: DIE SOWJETISCHE MILITÄRADMINISTRATION IN DEUTSCHLAND (SMAD)1945-1949
Deutsch-russisches Gemeinschaftsprogramm zum Studium, zur Auswertung und zur Reproduktion der Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)
Die Politik der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD): Ziele, Methoden, Ergebnisse. Quellen und Dokumente aus russischen Archiven
ARBEITSSCHWERPUNKT: DIE DEUTSCHE FRAGE UND DIE DEUTSCH-SOWJETISCHEN BEZIEHUNGEN 1945-1970
Krieg um Berlin? Die sowjetische Militär- und Sicherheitspolitik in der zweiten Berlinkrise 1958-1963
Chruscevs Berlin-Krise. Ein Forschungsbericht
Die UdSSR und die deutsche Frage 1941-1948. Dokumente aus dem Archiv für Außenpolitik der Russischen Föderation
III. Anhang
Dokumentation
Grundlagenbriefwechsel
Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Akademiemitglied Prof. Dr. Aleksandr Tschubarjan
Ankündigung: Internationales Colloquium 2006
Die Mitglieder der Kommission
Die Autoren dieses Bandes
Kontakte
Cooδшения. Совместной Комиссии По изучению новейшей истории российско-ѓерманских отношений

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Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen

Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen

Herausgegeben im Auftrag der Gemeinsamen Kommission von Horst Möller und Aleksandr Tschubarjan

R. Oldenbourg Verlag München 2005

Für die inhaltlichen Aussagen der namentlich gezeichneten Beiträge tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung. Redaktion: Eberhard Kuhrt, Gudrun Schneider-Farschid. Band 1 der „Mitteilungen" ist nicht über den Buchhandel, sondern nur über das Deutsche Sekretariat der Gemeinsamen Kommission (siehe Kontakte) zu beziehen.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Die elektronische Ausgabe dieser Publikation erscheint seit August 2023 open access.

ISBN-13: 978-3-486-57848-5 ISBN-10: 3-486-57848-0 e-ISBN (PDF) 978-3-11-133574-2 DOI https://doi.org/10.1515/9783111335742

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-Nichtkommerziell-Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz. Weitere Informationen finden Sie unter https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ Die Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz gelten nur für Originalmaterial. Die Wiederverwendung von Material aus anderen Quellen (gekennzeichnet mit Quellenangabe) wie z.B. Schaubilder, Abbildungen, Fotos und Textauszüge erfordert ggf. weitere Nutzungsgenehmigungen durch den jeweiligen Rechteinhaber. © 2005 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzu­ lässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfil­mungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier (chlorfrei gebleicht). Gesamtherstellung: R.Oldenbourg Graphische Betriebe Druckerei GmbH, München

Inhalt Horst Möller, Aleksandr Vorwort

Tschubarjan IX

I. Vor 60 Jahren: Von der Kriegswende zum Ende des Zweiten Weltkrieges (1942/1945) Vorträge des dritten internationalen Expertengesprächs der Kommission Cornelie Sonntag-Wolgast, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium des Innern 1998-2002 Grußwort

2

Jost Dülffer Der deutsche Ostkrieg 1942 - Erwartungen und Realität

5

Christian

Hartmann

Krieg und Verbrechen. Zur Struktur des deutschen Ostheeres 1941-1944 . .

18

Johannes Hürter Eine Elite im Wandel? Die deutsche Generalität an der Ostfront

27

Rolf-Dieter Müller Der Wettlauf um das Erdöl. Zur wirtschaftlichen Bedeutung der Kaukasusregion für die deutsche Kriegführung

35

Michail Ju. M'agkov Quantitative und qualitative Veränderungen der sowjetischen Rüstungswirtschaft im Jahr 1942

45

Dieter Pohl Deutsche Militärverwaltung: die bessere Besatzung? Das Beispiel Kaukasus 1942/43

52

Vladimir

Chaustov

Der Kampf der Geheimdienste der UdSSR und Deutschlands 1942-1944 . .

61

Mark Spoerer Der Faktor Arbeit in den besetzten Ostgebieten im Widerstreit ökonomischer und ideologischer Interessen • Michael Salewski Kriegs wenden: 1941, 1942, 1944

68 94

II. Die Projekte der Kommission ARBEITSSCHWERPUNKT:

DEUTSCH-RUSSISCHE/SOWJETISCHE

BEZIEHUNGEN

IM

ZEITALTER DER BEIDEN WELTKRIEGE

1. Die Kommunistische gen Bernhard H.

Internationale

und die deutsch-russischen

Beziehun106

Bayerlein

Die Komintern und ihre Bedeutung für die deutsch-russischen Beziehungen

106

Bert Hoppe In Stalins Gefolgschaft. Die KPD und Moskau 1928-1933

120

2. Sowjetische Gefangene in deutscher Hand - deutsche Gefangene tischer Hand im Zweiten Weltkrieg und danach

in sowje124

Klaus-Dieter Müller Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte. Forschungen zum Zweiten Weltkrieg und zur Nachkriegszeit

124

Klaus-Dieter Müller/Günther Heydemann Deutsche Nichtverurteilte (Speziallagerhäftlinge) nach den Akten des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation (früher K G B )

129

ARBEITSSCHWERPUNKT:

DIE

DEUTSCHLAND ( S M A D )

1945-1949

SOWJETISCHE

MILITÄRADMINISTRATION

IN

Kai von Jena Deutsch-russisches Gemeinschaftsprogramm zum Studium, zur Auswertung und zur Reproduktion der Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)

133

Jan Foitzik Die Politik der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD): Ziele, Methoden, Ergebnisse. Quellen und Dokumente aus russischen Archiven

136

ARBEITSSCHWERPUNKT: D I E DEUTSCHE FRAGE UND DIE DEUTSCH-SOWJETISCHEN BEZIEHUNGEN 1 9 4 5 - 1 9 7 0

Matthias Uhl Krieg um Berlin? Die sowjetische Militär- und Sicherheitspolitik in der zweiten Berlinkrise 1958-1963

138

Gerhard Wettig Chruscevs Berlin-Krise. Ein Forschungsbericht

141

Jochen P. Laufer/Georgij P. Kynin Die UdSSR und die deutsche Frage 1941-1948. Dokumente aus dem Archiv für Außenpolitik der Russischen Föderation

146

VII

Inhalt

III. Anhang Dokumentation Wortlaut des Föderalen Gesetzes der Russischen Föderation vom 22. Oktober 2004, Nr. 125-FS „Über das Archivwesen in der Russischen Föderation"

156

Grundlagenbriefwechsel Briefwechsel zwischen der Bundesregierung und der Regierung der Russischen Föderation über die Bildung einer Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, August 1997

171

Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Akademiemitglied Prof. Dr. Aleksandr Tschubarjan

173

Ankündigung:

174

Internationales

Colloquium

2006

Die Mitglieder der Kommission

175

Die Autoren dieses Bandes

177

Kontakte

178

Vorwort Im ersten Band der Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, der 2002 veröffentlicht worden ist, sind die Aufgaben und Ziele der Kommission sowie die Beiträge des ersten wissenschaftlichen Kolloquiums veröffentlicht worden. Die Kommission hat sich in ihren wissenschaftlichen Expertengesprächen mehrfach mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs befasst, aber auch andere Themen behandelt. Das Thema des Kolloquiums, dessen Beiträge hier abgedruckt werden, lautete: „Von der Kriegswende zum Ende des Zweiten Weltkriegs (1942/1945)". Sie erscheinen also zu einem Zeitpunkt, an dem dieses Thema intensiv diskutiert wird; der vorliegende Band stellt somit - neben dem diesjährigen Kolloquium über die Behandlung des Zweiten Weltkrieges in der Geschichtswissenschaft und Erinnerungskultur der beiden Länder - einen Beitrag der Kommission zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges dar. Daneben informiert der Band auch über Projekte, die unter Betreuung der Kommission, mit finanzieller Förderung durch die Bundesregierung - vor allem das Bundesministerium des Innern - und mit Unterstützung der Russischen Akademie der Wissenschaften und der beteiligten deutschen und russischen Archive zur Zeit durchgeführt werden. Im Anhang wird das neue Archivgesetz der Russischen Föderation vom 22. Oktober 2004 ebenso dokumentiert wie der Grundlagenbriefwechsel von 1997, der zur Bildung der Gemeinsamen deutsch-russischen Historikerkommission geführt hat. Nach Ablauf der ersten fünfjährigen Arbeitsperiode der Kommission haben die Bundesregierung und die Regierung der Russischen Föderation im Herbst 2003 Wieder- und Neuberufungen vorgenommen. Die aktuelle Mitgliederliste findet sich im Anhang dieses Bandes. Im September 2005 wird im Rahmen der Deutschen Geisteswissenschaftlichen Institute im Ausland das Deutsche Historische Institut (DHI) in Moskau eröffnet. Die Gemeinsame Kommission hat die Gründung nachdrücklich unterstützt und beabsichtigt wie das neue Institut in Moskau eine enge Kooperation. Dies kommt auch darin zum Ausdruck, dass mehrere Mitglieder der Kommission, darunter die beiden Co-Vorsitzenden, dem Wissenschaftlichen Beirat des DHI Moskau angehören und auf der anderen Seite dessen Direktor sowie der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats Mitglieder der Kommission sind. Wir hoffen, auf diese Weise weiterhin zur Unterstützung der deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen beitragen und dabei - neben der Förderung deutsch-russischer Projekte - insbesondere auch den Wissenschaftleraustausch intensivieren zu können. Unentbehrlich für die geschichtswissenschaftliche Arbeit ist dabei der Archivzugang, der ein ständiges Anliegen der Kommission ist. Die Gemeinsame Kommission dankt den beiden Regierungen, insbesondere für ihre Unterstützung der Arbeit. Sie ist besonders dankbar für die tatkräftige Unterstützung, die sie von den beiden Sekretariaten erfährt. Wie im Band 1 der Mitteilungen hat auch in diesem Fall das Deutsche Sekretariat die Redaktion des Bandes in bewährter Weise durchgeführt. Zugleich erscheinen die „Mitteilungen", soweit sie

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Vorwort

von der deutschen Seite der Kommission bearbeitet werden, von diesem Band an in der verlegerischen Betreuung durch den Oldenbourg-Wissenschaftsverlag, dem für die gute Zusammenarbeit zu danken ist. Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Möller (deutscher Co-Vorsitzender)

Prof. Dr. Aleksandr O. Tschubarjan (Akademiemitglied, russischer Co-Vorsitzender)

I. Vor 60 Jahren: Von der Kriegswende zum Ende des Zweiten Weltkrieges (1942/1945) Vorträge des dritten internationalen Expertengesprächs der Kommission Berlin, Rotes Rathaus, 5. Juli 2002

Cornelie Sonntag-Wolgast Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium des Innern 1998-2002

Grußwort Ich freue mich, das dritte internationale Colloquium der „Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen" hier im Berliner Rathaus mit einigen Worten eröffnen zu können. Schon gestern abend hatte ich Gelegenheit, als Vertreterin des für diese Kommission zuständigen Bundesressorts die Mitglieder der Kommission und die Referenten des heutigen Expertengesprächs zu begrüßen, aber ich wiederhole dies gern auch am Beginn dieser öffentlichen Veranstaltung: Ein herzliches Willkommen also den Mitgliedern der deutsch-russischen Historikerkommission. Wir freuen uns, die russischen Partner zu einer wie ich hoffe ertragreichen Sitzung wieder hier in Berlin zu Gast zu haben; stellvertretend nenne ich an dieser Stelle den russischen Co-Vorsitzenden, Herrn Professor Cubar'an, den Chef des Zentralen russischen Archivdienstes, Herrn Kozlov, und den Leiter des Archivamts des russischen Außenministeriums, Herrn Botschafter Stegnij. Nicht weniger herzlich begrüße ich auch die deutschen Mitglieder der Kommission mit ihrem CoVorsitzenden Herrn Professor Möller und mit dem Präsidenten des Bundesarchivs, Herrn Professor Weber. Und ich verbinde mit dieser Begrüßung zugleich den Dank an das mitveranstaltende Institut für Zeitgeschichte für die inhaltliche Vorbereitung dieser Veranstaltung. Mein Dank gilt auch den russischen und deutschen Referenten dieses Tages. Er gilt den vielen geladenen Gästen, die unserer Einladung gefolgt sind und die Diskussion bereichern werden. Ein herzliches Willkommen sage ich ebenso den weiteren Zuhörern, die den Erörterungen dieses Colloquiums folgen wollen. Und nicht zuletzt begrüße ich sehr herzlich die Kolleginnen und Kollegen von der Presse. Die heutige Veranstaltung ist das dritte internationale Expertengespräch dieser Kommission. Das erste hat im September 1999 stattgefunden und - bei der Jahreszahl naheliegend - den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 60 Jahre zuvor behandelt. Die Vorträge dieses Colloquiums liegen jetzt übrigens in gedruckter Form im ersten Band der „Mitteilungen" der Kommission vor. Das zweite Colloquium hat die Kommission im Jahr 2000, ebenfalls hier in Berlin, durchgeführt und dabei, 30 Jahre nach dem Ereignis, über den Moskauer Vertrag von 1970 diskutiert. Auch das war eine sehr anregende Veranstaltung. Heute setzt die Kommission die Reihe der Erörterungen aus Anlass runder Jahrestage fort; Thema ist die Kriegswende von 1942 und die darauffolgende Phase des

Sonntag-Wolgast: Grußwort

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Zweiten Weltkrieges im Osten Europas. Es ist also ein schwieriges Thema, mit dem sich die Kommission bei ihrem diesjährigen Colloquium befasst. Der Uberfall NSDeutschlands auf die Sowjetunion, der Vernichtungskrieg des Nazireichs gegen die UdSSR, die zunächst von deutscher und in der Folge auch von sowjetischer Seite mit unbarmherziger Härte geführte Auseinandersetzung, nicht zuletzt die Tragödie der Gefangenschaft sowjetischer Soldaten in Deutschland und deutscher Soldaten in der Sowjetunion waren dazu angetan, all das zwischen unseren Völkern zu vernichten, was es einmal an gegenseitigem Respekt, Verständnis und Anerkennung gegeben hatte. Dabei ist ganz unumstritten - und es ist unnötig, dies hier zu betonen - , wer für den Ausbruch dieses Krieges und seine mörderische Brutalisierung verantwortlich war. Und was dem Krieg folgte, war noch immer keine Friedensordnung, sondern der noch fast ein halbes Jahrhundert währende Ost-West-Konflikt, in dem Europa und mit ihm Deutschland geteilt waren. Nur 20 Fußminuten von hier verlief die Grenze zwischen totalitärem System und demokratischer Gesellschaft. Erst der Sturz der kommunistischen Diktaturen - auch derjenigen in der D D R - zog den Schlussstrich unter die europäische Nachkriegszeit. Dennoch haben Russen und Deutsche seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in einem langen und oft mühevollen Prozess wieder Wege zueinander gefunden. Dabei hat das gemeinsame Gespräch, der Austausch von Wissenschaftlern und Archivfachleuten unserer beiden Länder keine geringe Rolle gespielt. Auch die Arbeit dieser Kommission in den vergangenen Jahren legt davon Zeugnis ab. Indem sich die Kommission im Geist der Offenheit und des Willens zur Kooperation mit unserer gemeinsamen Geschichte, auch mit ihrem dunkelsten Kapitel, auseinandersetzt, leistet sie einen Beitrag, um neue Brücken der Verständigung zwischen Russen und Deutschen zu bauen und die vorhandenen zu festigen. Der wissenschaftliche Dialog und das Gespräch miteinander sind dabei zugleich Grundlage und Medium für gegenseitiges Einvernehmen und für eine bessere Verständigung. Dies erweist sich auch an dem kollegialen, ja freundschaftlichen Arbeitsstil, der sich in dieser Kommission entwickelt hat. Und dem entsprechen die in den zurückliegenden viereinhalb Jahren erzielten Arbeitsfortschritte. Einige möchte ich beispielhaft erwähnen. Da ist das von der Kommission unterstützte Großprojekt „Sowjetische Kriegsgefangene in deutscher Hand - deutsche Kriegsgefangene und Internierte in sowjetischer Hand im Zweiten Weltkrieg und danach", an dem eine ganze Reihe deutscher und russischer Institutionen beteiligt sind. Die Kommission hat es vorgestern der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu nennen ist das Gemeinschaftsprogramm zur Auswertung und Reproduktion der Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Dieses Projekt eröffnet der Wissenschaft wichtige neue Zugänge zur Erforschung der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte. Wie Sie alle wissen, besaß die 1945 eingerichtete Sowjetische Militäradministration bis 1949 die oberste Regierungsgewalt in dem Teil Deutschlands, der später die D D R werden sollte. Die sowjetische Besatzungsverwaltung stand damit auch an der Wiege des zweiten deutschen Teilstaates und prägte so das Schicksal der hier lebenden Menschen in maßgeblicher Weise vor. Mehr als 40 000 Mikrofilmaufnahmen zur „Kulturpolitik der Sowjetischen Militäradministration" stehen inzwischen der historischen Forschung zur Verfügung,

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I. Vorträge

wobei Probleme der Alltagskultur und damit des Alltagslebens einbezogen sind. Die russische und die deutsche Seite sind sich darin einig, dass dieses erfolgreiche Verfilmungs- und Editionsprojekt nur ein erster Schritt ist und haben inzwischen mit dem zweiten Schritt, der Erschließung der Akten zur SMAD-Verwaltungstätigkeit begonnen. Auch diese Arbeit wird von der Kommission unterstützt und dementsprechend vom B M I auch weiterhin gefördert. Besonders interessant ist auch ein von der Kommission initiiertes Projekt zur kommentierten Veröffentlichung von Schlüsseldokumenten zur sowjetischen Geschichte und zur deutschen Geschichte im Internet. Es wird vielen interessierten Menschen die Möglichkeit eröffnen, zentrale Quellenstücke und den internationalen Forschungsstand zu ihnen kennenzulernen. U n d nicht unerwähnt lassen will ich schließlich die von der Kommission unterstützten Projekte zur Geschichte der Kommunistischen Internationale und die Forschungs- und Dokumentationsarbeiten zur Geschichte der sowjetischen Deutschlandpolitik. Sie sehen, die fördernde Tätigkeit dieser Kommission umfasst ein weites Spektrum. Natürlich - und dies soll auch hier nicht unerwähnt bleiben - können sich Fortschritte im Inhaltlichen erst durch die tägliche Arbeit der Historiker in den Archiven vollziehen. Wie Sie alle nur zu gut wissen, sind die in den Archiven verwahrten Akten - neben Aussagen von Zeitzeugen - der Rohstoff, aus dem neue Erkenntnisse gewonnen werden. Ich halte es - das will ich auch an dieser Stelle noch einmal hervorheben - für notwendig, dass die Fortentwicklung unserer Zusammenarbeit gerade in diesem Bereich hilft, der Forschung neue Möglichkeiten zu eröffnen. Denn es ist die vorurteilsfreie Erhellung der gemeinsamen Vergangenheit, die die Basis für einen partnerschaftlichen U m g a n g miteinander liefert. Sie hilft uns, die Sichtweisen des anderen besser verstehen zu lernen und seine Erfahrungen zu respektieren. In den letzten Monaten ist von privater Seite hierzu eine weitere Initiative ergriffen worden: die Anregung, ein Deutsches Historisches Institut in Russland zu errichten. Diese Initiative kann der deutsch-russischen Kooperation auf dem Gebiet der Geschichtsforschung eine weitere Dimension erschließen. Die Kommission hat bei ihrer gestrigen Sitzung einen Meinungsaustausch zu diesem Thema geführt. Sie wird ihren Sachverstand auch weiterhin in die Vorbereitungen dieses Vorhabens einbringen. Die gemeinsame Arbeit zur Erforschung der Beziehungen zwischen Russen und Deutschen im vergangenen Jahrhundert kann, davon bin ich überzeugt, dazu beitragen, dass der eingeschlagene Weg der Verständigung und des gegenseitigen Respekts auch in Zukunft weiterbeschritten werden wird. Ich wünsche unserer heutigen Veranstaltung, dass sie hierzu einen nachwirkenden Beitrag leistet.

Jost

Dülffer

Der deutsche Krieg im Osten 1942 Planungen und Realität1 „Dieser Krieg ist nicht der zweite Weltkrieg. Dieser Krieg ist der große Rassenkrieg. Ob hier der Germane und Arier steht oder ob der Jude die Welt beherrscht, darum geht es letzten Endes und darum kämpfen wir." 2 Dieses Zitat ist nicht der Interpretationskraft eines nachträglich urteilenden Historikers entsprungen, sondern stammte von einem der maßgeblichen deutschen Politiker der NS-Zeit. Und es handelte sich auch nicht um streng geheime Äußerungen in einem inneren Kreis der NS- Führung, sondern um eine öffentliche Bekundung. Hermann Göring, offiziell der zweite Mann hinter Hitler, rief diese Sätze bei einer Rede im Berliner Sportpalast unter Beifall seiner Zuhörer im Oktober 1942 aus. Der Ostkrieg war also kein herkömmlicher Krieg zwischen Staaten, der zur Wahrnehmung von Interessen oder zur Durchsetzung von macht- oder wirtschaftspolitischen Zielen geführt wurde. Er war ein Vernichtungskrieg, der von Anfang an diesen Charakter haben sollte und auch hatte. Darüber hinaus gab es auch bei höchsten Machthabern der NS-Führung ein Bewusstsein des moralisch Fragwürdigen, ja des Verbrecherischen im eigenen Vorgehen. Bereits eine Woche vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion notierte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in seinem Tagebuch: „Der Führer sagt: ob recht oder unrecht, wir müssen siegen. Das ist der einzige Weg. Und er ist recht, moralisch und notwendig. Und haben wir gesiegt, wer fragt uns nach der Methode. Wir haben sowieso soviel auf dem Kerbholz, dass wir siegen müssen, weil sonst unser ganzes Volk, wir an der Spitze mit allem, was uns lieb ist, ausradiert werden. Also ans Werk!" 3 Und so geschah es dann auch. Das Deutsche Reich hatte 1941 mit dem Uberfall auf die Sowjetunion einen Krieg begonnen, der in dreifacher Hinsicht bedeutsam war. Bereits vor seinem Beginn war er mit einer neuen Qualität an rassisch motivierter Vernichtung geplant worden. Dieser Angriff sollte damit zugleich das eigentliche Ziel nationalsozialistischer Politik verwirklichen, den Erwerb neuen Lebensraums im Osten. Und schließlich hatte 1 2

3

Die Manuskripte der folgenden Colloqiumsbeiträge wurden im Herbst 2002 abgeschlossen. Ursachen und Folgen. Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart, Bd. 19, Das Dritte Reich. Auf dem Weg in die Niederlage, hrsg. von Herbert Michaelis (u.a.), Berlin 1958, S. 85. - Im folgenden werden in der Regel nur Quellenbelege gegeben und einige wenige Standardwerke benannt. Zusammenfassend am besten: Gerhard L. Weinberg, Eine Welt in Waffen. Die globale Geschichte des Zweiten Weltkrieges, Stuttgart 1995 (engl. 1994). Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Sämtliche Fragmente. Teil 1 Aufzeichnungen 19241941, Bd. 4, hrsg. von Elke Fröhlich, München 1987, S. 696.

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I. Vorträge

der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion auch eine Bedeutung darin, nach den militärischen Siegen über West- und Nordeuropa den letzten damals verbliebenen Kriegsgegner, Großbritannien, indirekt zur Aufgabe zu zwingen, den angeblichen „Festlanddegen" Sowjetunion zu beseitigen. Das war angesichts des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes, der die Sowjetunion - je näher der deutsche Angriff heranrückte, um so mehr - zur wirtschaftlichen Unterstützung der deutschen Kriegführung veranlasste, eine merkwürdige Konstruktion, der aber in den traditionellen Führungsschichten von Wehrmacht und Diplomatie gern geglaubt wurde und die in dieser Sicht lange Zeit als das vermeintlich wichtigste Ziel wahrgenommen oder zumindest interpretiert werden konnte. Dies ist zunächst darzulegen.

I. Der Sieg über die Sowjetunion wurde binnen kurzer Zeit erwartet - ein oder zwei Monate waren einkalkuliert. Erklären lässt sich das nur mit einer grotesken Unterschätzung nicht nur der Kampfkraft der Roten Armee, sondern auch des politischen und sozialen Systems der Sowjetunion, die demgemäß unter dem Eindruck der ersten militärischen Niederlagen schlichtweg zusammenbrechen würden. Für die Zeit nach diesem Sieg gab es weitere militärstrategische Ziele, die noch im Jahr 1941 in Angriff genommen werden sollten. Sie betteten sich in die Weltkriegsstrategie insgesamt ein. Gespeist wurden sie von der Erwartung, dass die USA für den weiteren Fortgang des Krieges zunehmend bedeutsam würden; zuvor galt es, Großbritannien dann doch noch zu besiegen - durch eine direkte Bedrohung der britischen Inseln durch Landung oder Luftkrieg, durch den Seekrieg, aber vor allem indirekt durch einen Angriff auf die britische Nahostposition und einen Marsch in Richtung auf Indien. Nach der „siegreichen Beendigung des Ostfeldzuges" - so hieß es in der Weisung Nr. 32 schon vor dem Angriff auf die Sowjetunion - „können der Wehrmacht für den Spätherbst 1941 und den Winter 1941/42 folgende strategische Aufgaben erwachsen: .... Fortsetzung des Kampfes gegen die britische Position im Mittelmeer und in Vorderasien durch konzentrischen Angriff, der aus Libyen durch Ägypten, aus Bulgarien durch die Türkei und unter Umständen auch aus Transkaukasien heraus durch den Iran vorgesehen ist." 4 Überlegungen zum Vorstoß auf Afghanistan und Indien kamen hinzu. Andreas Hillgruber hat diese - militärstrategisch gesehen in sich zweckrationalen - Überlegungen bereits 1965 als einen „Weltblitzkrieg" bezeichnet und zugleich darauf hingewiesen, dass dieses Nacheinander von einem Ostkrieg - primär von der Landmacht - und einem „Westkrieg" der ganzen Wehrmacht gegen die Seemächte durch das Scheitern des ursprünglich erwarteten Sieges zu einer Gleichzeitigkeit der beiden Stränge führte 5 , welche die deutschen Kräfte nicht nur aufsplittern, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch überfordern musste.

4

5

Walther Hubatsch, Hitlers Weisungen für die Kriegsführung 1939-1945. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht, Erlangen 1999, S. 130. Andreas Hillgruber, Hitlers Strategie. Politik und Kriegsführung 1940-1941, München 1965, S. 388.

Dülffer: Der deutsche Ostkrieg 1942

7

Der Angriff auf die Sowjetunion seit dem 22. Juni 1941 schien in deutscher Perspektive zunächst Erfolg zu haben, Siegeszuversicht breitete sich aus. Eine Siegesparade in Moskau Ende August/Anfang September schien möglich zu werden. Trotz großer Verluste der Sowjetunion und bedeutender Territorialgewinne wurde jedoch im Herbst deutlich, dass der anvisierte vollständige Sieg nicht schnell zu erreichen war. Die „Wende vor Moskau", die Klaus Reinhardt vor dreißig Jahren genau untersuchte 6 , ließ die Rote Armee ab 5./6. Dezember 1941 zur Gegenoffensive übergehen. Das bedeutete mehr als ein Steckenbleiben eines Feldzuges und die Gegenaktion der anderen Seite. Gemessen an den zuvor formulierten Erwartungen mit den aufeinander aufbauenden deutschen Zielsetzungen, lag hierin eine entscheidende Niederlage. Es stellte sich die Frage, ob das Deutsche Reich nicht nur diese Initiative im Ostkrieg, sondern im Weltkrieg insgesamt wiedergewinnen könnte. Genau das war die Frage des Jahres 1942. Denn militärstrategisch war im Weltkrieg auch deswegen eine entscheidende Wende eingetreten, weil mit den USA nach dem japanischen Uberall auf Pearl Harbor nun auch die stärkste Industriemacht in den Krieg einbezogen war. Das Deutsche Reich erklärte ihr danach den Krieg. Pazifik-, Atlantik- und europäischer Landkrieg wuchsen somit Ende 1941 unmittelbar zu einem strategischen Wirkungszusammenhang zusammen. Entscheidend wurde es im Ostkrieg, dass sich die Sowjetunion zunächst ohne nennenswerte Hilfe von außen behauptete und 1941/42 drei aufeinanderfolgende Offensiven startete. Am wichtigsten war die bereits genannte Dezemberoffensive der Roten Armee am nördlichen und südlichen Ende der Front. Dadurch wurden psychologisch wichtig - die großen verbliebenen Möglichkeiten der Sowjetunion sinnfällig für alle Welt demonstriert. Sie brachten begrenzte Geländegewinne, fügten aber vor allem der deutschen Seite hohe Verluste nicht nur an Menschen, sondern auch an Material zu. Die zweite sowjetische Offensive wurde an fast allen Abschnitten der Front von Leningrad über die Ukraine bis zur Krim im Januar 1942 gestartet. Sie endete zwar nicht mit dem von Stalin erhofften großen und entscheidenden Durchbruch, der die Wehrmacht gänzlich aus dem Lande vertrieben hätte, ergab aber nach erbitterten Winterschlachten kleinere und in der Folge bedeutsame Gewinne. Die dritte, für das Frühjahr 1942 geplante Offensive sollte dem erwarteten deutschen Angriff zuvorkommen, fiel dann aber im Kern mit diesem zusammen. Objektiv waren die militärischen Opfer des Jahres 1941 auf deutscher Seite im Jahr 1942 und während des ganzen dann noch folgenden Krieges nicht mehr zu ersetzen. „Die Ausfälle des Ostheeres beliefen sich Ende Januar 1942 auf 920000 Mann, davon 29 000 Offiziere. Allein im Bereich der Heeresgruppe Mitte fehlten zu diesem Zeitpunkt etwa 400000 Mann. Eine Studie des Oberkommandos der Wehrmacht stellte zum gleichen Zeitpunkt fest, dass eine .volle Auffüllung der Verluste des Winters nicht mehr möglich ist'. Auch die Verluste an Material und Ausrüstungsgegenständen waren nicht mehr auszugleichen. Das Ostheer hatte den Russlandfeldzug mit einem Panzerbestand von 3580 Panzern und Selbstfahrlafetten begonnen. Ende Dezember 1941 betrugen die Verluste an Panzern und Sturmgeschützen 3730, Ende Januar 1942 4240. Diese Ausfälle waren bei einer monatlich durchschnittlichen Panzerproduktion von nur rund 250 Panzern kurzfristig nicht mehr 6

Klaus Reinhardt,

Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972.

8

I. Vorträge

zu ersetzen. Darüber hinaus war die Beweglichkeit des Heeres durch den hohen Ausfall an Kraftfahrzeugen eingeschränkt worden" 7 . Und Bernd Wegner stellt fest, „dass das Ostheer bei Ausgang der Winterkämpfe im Frühjahr 1942 nur noch ein Schatten jener gewaltigen Macht war, die am 22. Juni zum Angriff auf die Sowjetunion angetreten war." 8 Diese Qualität der Truppe ließ sich auch nicht wieder herstellen - unbeschadet der potentiellen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des bis dahin deutsch beherrschten Europas. „Die Bilanz der wirtschaftlichen Produktion erklärt alles und nichts . . . Zwischen materiellen Ressourcen und dem Sieg auf dem Gefechtsfeld besteht kein unmittelbarer Zusammenhang" 9 - aber er kann Zustandekommen, und genau das traf für die Kräfteverhältnisse im Ostkrieg 1942 zu. Allerdings glaubte sich die deutsche Führung gerade in Sachen Ressourcen für 1942 in mehrfacher Hinsicht gute Chancen ausrechnen zu können. Wenn man sich über die eigenen Verluste mehr oder weniger klar war, so glaubte man, dass die Verluste der sowjetischen Seite noch wesentlich höher seien, die industrielle und personelle Leistungsfähigkeit noch eher erschöpft sein werde als die eigene. Genau dies stellte sich als eine groteske Fehleinschätzung heraus, trug aber wesentlich bei Hitler wie bei der Wehrmachtführung zu den Planungen für die neue Großoffensive bei. Das Ziel einer schnellen Niederwerfung der Sowjetunion von 1941 wurde also 1942 unter anderen Umständen wieder aufgenommen. Die Weisung Nr. 41 vom 5. April 1942 lässt sich daher recht aufschlussreich mit den Anordnungen für das Unternehmen Barbarossa vom Vorjahr vergleichen. Zunächst einmal fällt das Eingeständnis auf, dass der sowjetische Feind die Initiative besaß. Es müsse „die Überlegenheit der deutschen Führung und Truppe das Gesetz des Handelns wieder an sich reißen, um dem Feind ihren Willen aufzuzwingen." Und ganz von der eigenen Stärke überzeugt klang es auch nicht, wenn es als unmittelbare Aufgabe hieß, das Ziel sei es, „die den Sowjets noch verbliebene lebendige Wehrkraft endgültig zu vernichten". Wichtig wurde dann aber vor allem der Nachsatz: „... und ihnen die wichtigsten kriegswirtschaftlichen Kraftquellen so weit als möglich zu entziehen." 1 0 Darin lag eine wesentliche Akzentverschiebung gegenüber dem Vorjahr, als es eingestandenermaßen darum ging, im Blitzkrieg den „jüdischen Bolschewismus" ganz zu vernichten. Ohne dass diese Zielrichtung aufgegeben worden wäre - dazu gleich - , war der Krieg sehr viel stärker als im vergangenen Jahr zum Wirtschaftskrieg gewor-

Klaus Reinhardt, Die Wende vor Moskau. Das Scheitern des deutschen Blitzkriegskonzeptes vor Moskau, in: Jürgen Rohwer und Eberhard Jäckel (Hrsg.), Kriegswende Dezember 1941. Referate und Diskussionsbeiträge des internationalen Symposiums in Stuttgart vom 17. bis 19. September 1981, Koblenz 1984, S. 207. Vgl. den umfassenden Forschungsbericht von Rolf-Dieter Müller/Gerd R. Ueberschär, Hitler's War in the East 1941-1945. A Critical Assessment, Providence/Oxford 1997, erweitert dt.: Hitlers Krieg im Osten 1941-1945. Ein Forschungsbericht, Darmstadt 2000. 8 Bernd Wegner, Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43, in: Horst Boog u. a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 6, Der globale Krieg. Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941-1943, Stuttgart 1990, S. 791 (dort auch S. 778 ff. weitere Zahlen zum Kräfteverhältnis 1941/42). ' Richard Overy, Die Wurzeln des Sieges. Warum die Alliierten den Zweiten Weltkrieg gewannen, Stuttgart/München 2000, S. 406. Vgl. Hubatsch (s.o. Anm. 3), S. 183f. 7

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den. 11 Dem Gegner die Kraftquellen zu entziehen, bedeutete zugleich, sie der eigenen Kriegführung zuzuführen. Der deutsche Krieg in der Sowjetunion wurde zu einem Eroberungskrieg nicht nur um Territorium („Lebensraum"), sondern auch unmittelbarer (und dann auch dauerhaft zu nutzender) wirtschaftlicher Vorteile wegen, die eine Fortsetzung des Weltkrieges erst möglich machen sollten. Das dominierende Ziel für den Angriff wurde also für 1942 im Kaukasus gefunden. 12 Die Erwartung, die Ölquellen von Grosny, Maikop und Baku zu gewinnen, erschien Hitler in der neuen Weltkriegslage als Voraussetzung, um einen längeren Krieg auch gegen die Seemächte durchstehen zu können. Der Raubkrieg um Rohstoffe und Industriegüter wurde in kurzfristiger Perspektive zur Maxime, um den „Lebensraum" vielleicht doch noch auf Dauer erwerben und dann sichern zu können. Die Hauptoperation in Richtung auf den Kaukasus zu lenken, hieß jedoch zugleich, Nebenoperationen einerseits gegen Leningrad zu richten (das sich ja behaupten konnte), andererseits gegen die Krim, und hier wurden dann Kertsch und Sewastopol die am stärksten umkämpften Ziele. Diese Ausrichtung war in der deutschen Führung nicht unumstritten, blieb aber ohne überzeugende Alternativen. Kaum etwas kennzeichnet besser die kritische Gesamtlage, dass die deutsche Sommeroffensive - nach Schaffung zahlreicher Vorbedingungen - erst am 28. Juni 1942 und damit bereits ein wenig später als die des Vorjahres starten musste. Es kann hier nicht darum gehen, die Wechselwirkung dieser Operationen mit der sowjetischen Frühjahrsoffensive zu untersuchen, die schweren Verluste der Roten Armee, die deutschen Geländegewinne auf der Karte nachzuzeichnen. Wichtig ist vielmehr, dass das eigentliche Ziel, die Zerschlagung der Widerstandskraft der Roten Armee nicht erreicht wurde. Auf mehreren Ebenen trat eine Beschleunigungsdynamik aufgrund Misserfolgs ein. Die ursprünglich nacheinander geplanten Vormärsche nach Südosten gegen Stalingrad, sodann erst der in Richtung Kaukasus, verschränkten sich aufgrund des sowjetischen Widerstandes um Stalingrad zu einem gleichzeitigen Vorgehen, das die Kräfte des Deutschen Reiches (und seiner Verbündeten) zu überstrapazieren drohte. Eine ganz ähnliche Aussage lässt sich auch für den Gesamtkrieg machen: 1941 war eben nicht zuerst Großbritannien besiegt worden, sondern gleichzeitig die Sowjetunion angegriffen worden. 1942 wurde der Seekrieg gegen Großbritannien und jetzt auch die USA und der Ostkrieg gegen die Sowjetunion verstärkt, der Landkrieg in Nordafrika gleichzeitig mit der Großoffensive auf den Kaukasus vorangetrieben. Und im Ostkrieg selbst fanden nicht nur gleichzeitig (statt nacheinander) Operationen im Gebiet um Leningrad und im Südosten statt, sondern auch im Hauptziel der Kämpfe des Jahres 1942 wurde aus nacheinander geplanten Operationen eine parallele Verfolgung Das Ergebnis ist bekannt: Das „Schicksal des Kaukasus [wurde] bei Stalingrad entschieden" 13 . Somit zeigte sich bereits im August, spätestens Anfang September Vgl. mehrere Beiträge von Rolf-Dieter Müller, v.a. in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 4, Der Angriff auf die Sowjetunion, Stuttgart 1983, S. 98ff., 936ff., sowie seinen Beitrag in diesem Band. Hervorstechend war zu diesem Thema auch immer die DDR-Geschichtsschreibung, exemplarisch: Dietrich Eichholtz, Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft, 3 Bde., Berlin (Ost) 1969,1985 und Berlin 1998. 12 Vgl. Wegner (s.o. Anm. 7), S. 942-951. 13 Bernd Wegner, Vom Lebensraum zum Todesraum. Deutschlands Kriegsführung zwischen 11

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1942, dass die angestrebten Ziele nicht erreicht werden konnten. Es kam hinzu, dass Hitler selbst am 8. November 1942 den Fall von Stalingrad als bevorstehend, ja im Grunde schon vollzogen verkündet hatte („Es sind nur noch ein paar ganz kleine Plätzchen da" 14 ), so dass die Stadt an der Wolga, mit dem Namen des sowjetischen Diktators bedacht, von beiden Seiten als Prestigeobjekt angesehen wurde, das auf jeden Fall genommen bzw. gehalten werden musste. Weder die dort angesiedelte Industrie noch ihre Funktion als Verkehrsknotenpunkt waren so wichtig wie das seit Frühherbst 1942 verbissen geführte Duell um die Stadt, welches das Bild vom deutschen Ostkrieg bereits für die Zeitgenossen symbolträchtig prägte und bis heute prägt. Die weitgehende Einnahme der Stadt durch die Deutschen und ihre Verbündeten, die Einkesselung der 6. Armee und die Winterkämpfe mit mangelndem Entsatz und schließlich die Kapitulation der letzten Truppenteile am 2. Februar 1943 sind Legende. 15 Hier ist nur festzuhalten, dass sich unter anderen Bedingungen die Situation des Vorjahres wiederholte. Diesmal war die Niederlage allerdings öffentlich und offenkundig. „So wie Auschwitz für Rassenwahn und Völkermord steht und Hiroshima für die Dimension nuklearer Vernichtung, so symbolisiert Stalingrad die Ubersteigerung soldatischen Kämpfens um seiner selbst willen" 16 - für die deutsche Seite. Für die sowjetische Selbstbehauptung war dies ein stolzer und heldenhafter Sieg, der auch der Stadt an der Wolga den Ehrennamen „Heroenstadt" eintrug. Die Niederlage von Stalingrad ereignete sich eher zufällig gleichzeitig wie die Wende im nordafrikanischen Krieg von El Alamein und ließ sich auch durch die großen territorialen Gewinne im Ostkrieg nicht verdecken, die immerhin bis in den Kaukasus führten. Zwar wurde Maikop - und damit ein Teil der Erdölgebiete - erreicht; aber die Annahme, mit der Besetzung von Rohstoff- oder Industriegebieten auch die Förderung, die bisher dem Gegner zugekommen war, für die eigene Kriegsproduktion verwenden zu können, erwies sich in mehrfacher Hinsicht als naiv: Die Anlagen wurden verständlicherweise vor der Besetzung unbrauchbar gemacht; die Transportkapazitäten waren durch die militärischen Kämpfe vollauf ausgelastet, und schließlich wurde auch nur ein kleiner Teil der erforderlichen Erdölgebiete erobert. Der Wert für die deutsche Kriegsproduktion auf diesem Sektor (und für die Kohleerzeugung im Donezbecken) war verschwindend gering und blieb es auch im folgenden Jahr. Gemessen am strategischen Ziel für den deutschen Ostkrieg im Jahr 1942 war das Ganze ein Fehlschlag. Zwar wurden der Sowjetunion einige Kraftquellen entzogen; sie kamen aber der deutschen Kriegsführung kaum oder gar nicht zugute. Hierin liegt eine ebenso große Bedeutung des Krieges um die Wende der

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Moskau und Stalingrad, in: Jürgen Förster (Hrsg.), Stalingrad. Ereignis - Wirkung - Symbol, München 1992, S. 31. Max Domarus (Hrsg.), Hitler-Reden 1932-1945, herausgegeben von einem Zeitgenossen, München 1973, S. 19-38. Neben den bereits genannten: Wolfram Wette/Gerd Ueberschär (Hrsg.), Stalingrad. Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht, Frankfurt/M. 1992; operationsgeschichtlich- Manfred Kehrig, Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht, Stuttgart 3. Aufl. 1979; John Erickson, Stalins War with Germany, Vol. I: The Road to Stalingrad, London 1975. Jürgen Förster, Einführung, in: ders. (Hrsg.), Stalingrad. Ereignis - Wirkung - Symbol, München 1992, S. 13.

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Jahre 1942/43 wie in der Schlacht um Stalingrad. Um den Stand des deutsch-sowjetischen Krieges in der militärstrategischen Situation auf den Punkt zu bringen: Im Winter 1941 hatte die deutsche Kriegsführung tatsächlich die entscheidende Wende17 hinnehmen müssen, ein Jahr später nach einem zweiten Anlauf wurde diese Diagnose bei Stalingrad auch der Öffentlichkeit beider Kriegsparteien und darüber hinaus der Welt bewusst.

II. Es ist eingangs gesagt worden, dass der deutsch-sowjetische Krieg von Beginn an einen anderen Charakter trug, als es herkömmliche Operationen und Militärstrategien anstreben.18 Diese Dimensionen gilt es jetzt auszuleuchten. Erstens: Planungen für die unmittelbaren Vorgänge der Eroberung schon vor dem Uberfall im Juni 1941 weisen auf den rassenideologischen Vernichtungskrieg hin. Zweitens: Situative Entwicklungen in der Kriegführung und Besatzung verstärkten und veränderten diese und führten zum Tod von Millionen von Menschen hinter den deutschen Linien und zur Fortsetzung des Völkermords an den europäischen Juden. Schließlich wurden - drittens - langfristige Planungen zur Ausbeutung und Herrschaft in bislang unbekannte Dimensionen vorangetrieben, die im Sinne deutscher Rassen- und Siedlungspolitik für die Zeit nach einem siegreichen Krieg nochmals eine Steigerung der Zahl an Todesopfern einschlössen. Es ging der deutschen Rassenpolitik hier vor allem um eine Verkleinerung der slawischen Bevölkerung insgesamt. 1. Die Wehrmacht erhielt seit der Weisung Nr. 21 vom 18. Dezember 1940 für das Unternehmen Barbarossa vornehmlich militärisch-operative Befehle für den Überfall. Dennoch wissen wir aus wehrmachtlichen Quellen das meiste über die von vornherein völkerrechtswidrigen Absichten. Sie sind seit langem bekannt.19 Ob es

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Wenden in der Geschichte bezeichnen entweder das Bewusstsein von Zeitgenossen über den Beginn von etwas Neuem oder die Wiederherstellbarkeit von bisher Gängigem oder Angestrebten. Oder aber: Sie versuchen aus der Sicht von Historikern rückblickend einen besonders nachhaltigen Einschnitt zu erkennen. Solche Wenden gelten immer nur im Bezug auf angebbare Maßstäbe und sind erst ex post verifizierbar. Die andere Seite zur Bezeichnung von „objektiven" Wenden sind die in die Zukunft offenen „subjektiven" Erwartungsoptionen von Zeitgenossen und Handelnden, die gleichfalls rekonstruiert werden müssen. Das kann in der abgekürzten Vortragsweise dieses Beitrags nur unvollkommen entfaltet werden. Vgl. Michael Salewskis Beitrag in diesem Band.

Neben Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt (hier v.a. Bd. 4: Der Angriff auf die Sowjetunion und Bd. 6: Der globale Krieg. Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative, Stuttgart 1979ff.): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht, hrsg. vom Institut für Sozialforschung, Hamburg 2002, Rolf-Dieter Müller/Hans-Erich Volkmann (Hrsg.), Die Wehrmacht. Mythos und Realität, München 1999 (zahlreiche Aufsätze); Wolfram Wette, Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden, Frankfurt/M. 2002. i' Am handlichsten zusammengestellt bei Gerd R. Ueberschär! Wolfram Wette (Hrsg.), „Unternehmen Barbarossa". Der deutsche Uberfall auf die Sowjetunion 1941, Paderborn 1984, 18

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sich um „Richtlinien auf Sondergebieten" vom 13. März 1941, den „Erlass über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet Barbarossa" vom 13. Mai 1941, die „Richtlinien für das Verhalten der Truppe in Russland" vom 19. Mai 1941, die „Richtlinien zur Behandlung politischer Kommissare" vom 16. Juni 1941 handelte: Sie alle liefen auf in Befehlssprache und in Abgrenzung zum SS/SD-Komplex gekleidete Lizenzen und Aufforderungen zum Töten auch außerhalb der Kampfhandlungen hinaus, die ihresgleichen in der deutschen Militärgeschichte suchen. Den Kern der geplanten Verbrechen bildeten darüber hinaus nur in Umrissen bekannte Anordnungen aus dem Umfeld des SS-Vernichtungsapparates, von anderen Reichsbehörden, um Wirtschaftsorganisationen etc. Hier wurde u. a. eine Hungerstrategie anvisiert, die den Tod von „zig Millionen" Menschen der Bevölkerung durch Abtransport von Nahrungsmitteln als Begleiterscheinung eigener Ausbeutung einkalkulierte - wie es auf einer Besprechung von Staatssekretären der Reichsministerien bereits am 2. Mai 1941 protokolliert wurde. Die schlagendste Zusammenfassung geben nach wie vor die Ausführungen Hitlers vor einigen Hundert höheren Wehrmachtführern am 30. März 1941. Generalstabschef Halder notierte: „Kampf zweier Weltanschauungen gegeneinander. Vernichtendes Urteil über Bolschewismus, ist gleich asoziales Verbrechertum. Kommunismus ungeheure Gefahr für die Zukunft. Wir müssen vom Standpunkt des soldatischen Kameradentums abrücken. Der Kommunist ist vorher kein Kamerad und nachher kein Kamerad. Es handelt sich um einen Vernichtungskampf. Wenn wir es nicht so auffassen, werden wir zwar den Feind schlagen, aber in 30 Jahren wird uns wieder der kommunistische Feind gegenüberstehen. Wir führen nicht Krieg, um den Feind zu konservieren. Künftiges Staatenbild: Nordrussland gehört zu Finnland, Protektorate Ostseeländer, Ukraine, Weißrussland. Kampf gegen Russland: Vernichtung der bolschewistischen Kommissare und der kommunistischen Intelligenz. 2. Mit dem Beginn des Krieges wurde aus den Möglichkeiten Wirklichkeit. Der Ansatz des deutschen Ostkrieges machte keinen Unterschied mehr zwischen dem Krieg gegen Staaten, sondern machte sie in seinem universalen Feindbild des jüdisch-bolschewistischen Untermenschen im Zuge des zu erobernden Lebensraumes zu einer Todeszone. Sie war am intensivsten im Hinterland der Ostfront bis zum Deutschen Reich hin ausgeprägt, umfasste also Polen, die baltischen Staaten und die Sowjetunion, hier vor allem Weißrussland und die Ukraine. Sie nahm aber gerade seit dem Jahr 1942 überall im deutsch beherrschten Europa neue radikale Formen an. Es bildet seit langem einen zentralen Forschungs- und Streitgegenstand, inwieweit und in welchem Ausmaße diese Radikalisierung auf die Planungen vor dem Angriff zurückzuführen ist, oder ob es gerade der unerwartete Widerstand der Sowjetunion und deren Gegenoffensiven 1941 und 1942 waren, die Krisensituationen im Hinterland schufen, denen mit Genozid begegnet wurde. Das gleiche gilt für den

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S. 298 (auch als Taschenbuch unter dem Titel: Der deutsche Uberfall auf die Sowjetunion. „Unternehmen Barbarossa" 1941, Frankfurt/M. 1991). Generaloberst Halder, Kriegstagebuch, Bd. 2, Von der geplanten Landung in England bis zum Beginn des Ostfeldzuges, hrsg. von Hans-Adolf Jacobsen, Stuttgart 1963, S. 336f.

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Anteil des ideologischen Antibolschewismus und Antisemitismus bei den mitwirkenden Organisationen und die Bedeutung einer „Barbarisierung des Krieges". 21 Hier ist es nur sinnvoll, wenigstens knapp die Dimensionen zu umreißen. Der Befehl zur Tötung von Kommissaren der Roten Armee wurde an mehreren Tausend Personen vollzogen, dann aber im Mai 1942 außer Kraft gesetzt; entsprechende Gefangene wurden ins KZ Mauthausen verbracht. Wesentlich größere Dimensionen nahm der Tod sowjetischer Kriegsgefangener ebenfalls bereits 1941 an. Von den etwa 5,7 Millionen sowjetischer Kriegsgefangener des ganzen Krieges kamen nach den weithin bestätigten Forschungen Christian Streits etwa 60% oder 3,3 Millionen ums Leben. Der größte Teil von ihnen starb 1941 an Hunger, Kälte oder gezielten Mordaktionen vom rückwärtigen Heeresgebiet bis hinein ins Reich. Die gezielte Suche nach und Tötung von „politisch und rassisch untragbaren Menschen, kommunistischen Funktionären und Juden" vor allem, verband sich hier mit einer Strategie, Massenmord aus einer vorhergesehenen Notlage passiv zuzulassen. Solche Aktionen setzten sich 1942 fort, wurden aber durch die Erfordernisse der Kriegswirtschaft modifiziert. Parallel zu dem Vormarsch der Deutschen und ihrer Verbündeten begann hinter den deutschen Linien ein Morden durch Einsatzgruppen des SD22, das sich gegen die NS-definierten Feinde richtete - also unter jüdischem Vorzeichen auch gegen andere sowjetische Bürger - und nahtlos überging in die „Endlösung der Judenfrage". Sie hatte jedenfalls einen Grund darin, dass andere Möglichkeiten zur Abschiebung (und damit gleichfalls erstrebten Tötung) weiter in den Osten und nach Sibirien nicht mehr möglich waren, als sich die Sowjetunion militärisch behauptet hatte. Genau dies radikalisierte sich im Herbst und "Winter 1941. Reinhard Heydrich unternahm es in der Wannsee-Konferenz vom Januar 1942, diese in einen bürokratisch einheitlichen Prozess zur Ermordung aller europäischen Juden zu überführen. 1942 bildete das entscheidende Jahr für den Genozid, der neben Juden aus dem ganzen deutsch beherrschten Europa auch immer andere, zumal slawische „Untermenschen" traf. Der Arbeitskräftemangel an Deutschen führte ab 1942 zu einer Strategie, diese verstärkt durch Kriegsgefangene, dann aber auch alle Arten ziviler Zwangsarbeiter zu ersetzen. Von ersteren gab es jedoch durch den vorangegangenen Massentod nur noch so viele, dass 1944 eine Höchstzahl von 631000 sowjetischen Kriegsgefangenen gleichzeitig in der deutschen Kriegswirtschaft arbeiteten. Die deutsche Besatzungspolitik ging von vornherein von einem Arbeitszwang für die sowjetische Zivilbevölkerung aus und rekrutierte hier seit Frühjahr 1942 bis Ende des Jahres etwa 1400 000 sowjetische Bürger, die größtenteils nach Westen und dann auch in das

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Omer Bartov, The Eastern Front, 1941—45. German Troops and the Barbarisation of Warfare, Basingstoke 1983; ders., Hitlers Wehrmacht. Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges, Hamburg 1995, engl. Omer Bartov, Hitler's Army. Soldiers, Nazis and War in the Third Reich, New York 1991. Helmut Krausnick/Hans-Heinrich Wilhelm, Die Truppe des Weltanschauungskrieges. Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938-1942, Stuttgart 1981 bildete die Pionierstudie. Mittlerweile sind wir durch mehrere gute Regionalstudien über Planungen und Durchführung aller Reichsbehörden sehr viel besser informiert - vgl. etwa Arbeiten von Bernhard Chiari, Dieter Pohl, Götz Aly und Christian Gerlach.

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Reich abtransportiert wurden. Regelrechte Razzien wurden dabei auf arbeitsfähige Männer, zunehmend auch auf junge Frauen veranstaltet. 23 All dies stellten unmittelbare Kriegsmaßnahmen dar. Sie könnten für sich genommen zu dem falschen Schluss führen, dass die Tötungsstrategie des Jahres 1941 im Jahr 1942 stärker einer Ausbeutungsstrategie Platz gemacht hätte. Doch waren es vor allem zwei Stränge, die auch in der Realität des Jahres 1942 neue Elemente von Radikalität erkennen ließen. Die sowjetischen Appelle und Anordnungen zur Verteidigung des eigenen Regimes im Rahmen des „Großen Vaterländischen Krieges" mit allen Mitteln konnten vor allem deswegen verstärkt Gehör finden, weil sich die deutsche Kriegführung und Besatzungspolitik der sowjetischen Bevölkerung in einer Weise darstellte, dass auch bisher gleichgültige Teile keinen Ausweg sahen. Schon im Juli 1941 hatte Hitler gesprächsweise verlauten lassen: „Die Russen haben jetzt einen Befehl zum Partisanen-Krieg hinter unserer Front gegeben. Dieser Partisanenkrieg hat auch seinen Vorteil, er gibt uns die Möglichkeit auszurotten, was sich gegen uns stellt." 24 Das wurde 1942 zur vollen Realität. Die deutsche „Bandenbekämpfung" im Hinterland der kämpfenden Truppe, von ideologischen Feindbildern wie sozialen Angstsituationen gleichermaßen getragen, trug ihrerseits genau zur Verbreitung des Widerstandes aus dem Lande bei, den sie eigentlich ein für allemal zu beseitigen anstrebte. Ein zweiter Faktor kam hinzu. Die deutsche Ernährungswirtschaft hatte bereits vor dem Angriff darauf abgezielt, die agrarischen Ressourcen der besetzten Gebiete optimal zu nutzen - und das tat sie nun auch. Ein wesentlicher Strang zur Ermordung von Juden auch in den westlichen Gebieten der Sowjetunion ist - so Christian Gerlach - in der gezielten Hungerstrategie zu sehen, welche nach dem Abtransport von möglichst vielen Nahrungsmitteln ins Reich bzw. zur Versorgung der Wehrmacht zu Massenmorden führte. Diese Hungerstrategie führte aber auch dazu, dass etwa die Zivilverwaltung des Reichskommissariats Ukraine sich im April 1942 anschickte, durch „unerbittliche Maßnahmen" „ohne Rücksicht auf die auf Hungerration zu stellende Bevölkerung" das Land auszupressen. 25 Vom Lebensraum zum Todesraum - so umschreibt Bernd Wegner pointiert die Entwicklung zwischen der Wende vor Moskau und Stalingrad 1943. Das ist eine zutreffende Charakteristik. 3. Noch weit über diese Pläne hinaus reichte der Generalplan Ost. 26 Pointiert steckte hierin der Friedensplan zur Umsetzung nach dem gewonnenen Krieg; er 23

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Christian Streit, Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945, Bonn 3. Aufl. 1991, ders., Sowjetische Kriegsgefangene - Massendeportationen Zwangsarbeiter, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg. Analysen, Grundzüge, Forschungsbilanz, München 1989, S. 754 f. Czestaw Madajczyk (Hrsg.), Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan, München 1994, S. 17. Christian Gerlach, Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg, Hamburg 1998, S. 239; vgl. ders., Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vemichtungspolitik in Weißrussland 1941-1944, Hamburg 1998. In letzter Zeit sind die Forschungen zu diesem zentralen Thema weiter vorangetrieben worden. Die Anfänge bei Helmut Heiher, Der Generalplan Ost, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 6 (1958), S. 281-325; jetzt vor allem Czestaw Madajczyk (Hrsg.), Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan, München 1994; Bruno Wasser, Himmlers Raumplanung im Osten. Der Generalplan Ost in Polen 1940-1944, Basel 1993; Mechthild Rössler und Sabine

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wurde jedoch schon während des Krieges 1941 und 1942 in ersten und vergleichsweise bescheidenen Ansätzen mit neuen deutschen Siedlungen in der Ukraine bei Winniza (ab Oktober 1942 „Hegewald") und auf der Krim („Gotenland") begonnen. Es lässt sich bis heute trefflich darüber streiten, inwieweit die gerade umrissenen mörderischen und ausrottenden Maßnahmen des Jahres 1942 gezielte Vorarbeiten darstellten oder aus dem „steckengebliebenen" Krieg heraus Notmaßnahmen bildeten. Gemeinsam ist beiden Deutungsrichtungen jedoch die Skrupellosigkeit, mit der Rassenpolitik für die eigene, rassisch definierte Nation in Angriff genommen wurde und wie wenig Lebensrecht den „minderwertigen" Slawen zugemessen wurde. Anfänge eines solchen allgemeinen Siedlungsplans für die „arische Rasse" datieren vom Reichsführer SS Heinrich Himmler vom Frühjahr 1940. Sie wurden unter den Bedingungen des laufenden Ostkrieges seit Ende 1941 in vielen Varianten ausgearbeitet und unter dem Anspruch der Federführung der SS in verschiedenen Varianten (Generalplan O s t im allgemeinen, Generalplan Ost des Reichssicherheitshauptamtes, Generalsiedlungsplan) von einer Vielzahl von Parteistellen, Reichsbehörden und Ministerien vorangetrieben. Ziel war es zumal für Osteuropa, den deutschen Lebens- und Siedlungsraum nach Osten zu erweitern, aber auch für große Teile des besetzten Westeuropas wurden ergänzende Pläne entwickelt. Schon seit November 1941 kursierten Pläne, für die Zeit nach dem siegreichen Krieg ein Territorium von Deutschen besiedeln zu lassen, auf dem bislang 31 Millionen Menschen wohnten, die dann ausgesiedelt werden sollten. Im Kern handelte es sich dabei um polnische und litauische Gebiete („Ostland"), die Ziele richteten sich aber immer auch weiter nach Osten. Nach einer Version vom April 1942 standen bei allem Bemühen um „germanisches Blut" in Europa nach 30 Jahren auch bei einer optimalen Vermehrung höchstens 8 Millionen Deutsche zur Verfügung, denen „nun nach dem Plan 45 Millionen Fremdvölkische gegenüber(stünden), von denen 31 Mill. ausgesiedelt werden sollten". 2 7 Hatten sich die Planer zunächst einmal ein Stützpunktsystem deutscher Siedler und Herren über slawische Bevölkerung vorgestellt, so entschied Heinrich Himmler am 12. Juni 1942 vom Führerhauptquartier aus: „Der jetzige Vorschlag, das Generalgouvernement und das gesamte Ostland nur mit Stützpunkten zu versehen, entspricht meinen Gedanken und Wünschen nicht. Schwieriger aber ist die Frage in Litauen. Hier können wir mit einer Eindeutschung der vorhandenen Bevölkerung weniger rechnen." 2 8 Aber insgesamt gelte, dass in dem Plan für die nächsten 20 Jahre „die totale Eindeutschung von Estland und Lettland sowie des gesamten Generalgouvernements mit enthalten sein (müsse)." Das war der bürokratische Teil von penibel nach rassenideologischen und biologischen Kategorien berechneten und in seinen finanziellen Folgekosten erfassten

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Schleiermacher (Hrsg.), Der „Generalplan Ost". Hauptlinien der nationalsozialistischen Planungs- und Vernichtungspolitik, Berlin 1993. Stellungnahme und Gedanken von Dr. Erhard Wetzel zum Generalplan Ost des Reichsführers SS, in: Czesiaw Madajczyk (Hrsg.), Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan, München 1994, S. 53. Schreiben des Reichsführers SS an Ulrich Greifelt mit Bemerkungen zum „Generalplan Ost. Rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus", in: Madajczyk (Hrsg.), (s.o. Anm. 21), S. 134.

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Siedlungsprojekten. Die Planungen entwickelten sich in einer Vielfalt, Streben nach Genauigkeit und Freude zum Detail, welche beträchtliche Energien auch im Reich band. So übersandte etwa Albert Speer am 11. Februar 1942 an den Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, Alfred Rosenberg, einen bereits von Hitler in Grundzügen gebilligten Plan für die Gründung neuer deutscher Städte im Osten. Gerade hier dürfe es keine neue Gleichförmigkeit der Entwürfe nach einem zentralen Plan geben. „Es wäre daher richtig, den Neubau deutscher Städte im Osten grundsätzlich in der Planung und Durchführung großen deutschen Städten im einzelnen zu übertragen. So könnte z . B . Stuttgart ein neues Stuttgart, Augsburg ein neues Augsburg, aber auch Nürnberg, Hamburg, Köln, Bremen, Königsberg, Danzig, Leipzig, Dresden, Wien usw. je eine neue Stadt .übernehmen'. Die Planung müsste so ausgerichtet werden, dass tatsächlich die neuen Städte von dem Charakter der alten wesentliche Züge mit erhalten. Das könnte bis zur Straßenbepflanzung mit für die alte Stadt charakteristischen Bäumen, bis zur Gartengestaltung, bis zur Dachdeckung und dergleichen mehr durchgesetzt werden." 2 9 Für die „eingegliederten Ostgebiete" wurden Dorfgrundrisse und Richtlinien für Umbenennung oder neue deutsche Namen erarbeitet. 30 Was wie die Idylle des Schrebergartens, projiziert in die Weiten der Sowjetunion, klang, barg doch zugleich in sich die zu seiner Umsetzung erforderliche mörderische Entschlossenheit. Seine Phantasie trieb den Reichsführer SS noch weiter. In einer Rede vor SS- und Polizeiführern am 16. September 1942 hieß es: „Dieser germanische Osten bis zum Ural muss - und dafür arbeiten wir hier als SS-Männer - in unseren Gedanken, Leben und Erziehen, wie unsere Kameraden draußen in ihrem Vorsterben dafür kämpfen, die Pflanzstätte des germanischen Blutes sein, damit dann in 4 - 5 0 0 Jahren, wenn das Schicksal Europas bis zu einer Auseinandersetzung zwischen den Kontinenten so lange Zeit lässt, statt 120 Millionen 5 - 6 0 0 Millionen Germanen vorhanden sind." 31 Germanen vermehren hieß auch immer zugleich: Slawen entfernen - durch Umsiedlung oder Tötung.

III. Eine Bilanz des Ostkrieges im Jahr 1942 fällt nicht leicht; sie kann nur - zum Teil antithetisch formuliert - in sieben Punkten einige Parameter hervorheben. 1. Die deutsche Kriegführung führte zur weitesten Eroberung von Territorium im Osten; sie blieb aber hinter ihren eigenen Vorgaben weit zurück und bedeutete somit im Ansatz das Scheitern des Gesamtkrieges. 29

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Bundesarchiv, Abteilungen Potsdam, Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, Bestand 46.06, Bd. 28, Bl. 118-124: „Neugestaltung deutscher Städte im Osten" (lt. Anschreiben werden hier mündliche Besprechungen beider Männer zusammengefasst; die Quelle ist mit den Großbuchstaben einer sog. „Führerschreibmaschine" geschrieben, dürfte also auch in einem Exemplar Hitler zur Verfügung gestellt worden sein). Michael A. Hartenstein, Neue Dorflandschaften. Nationalsozialistische Siedlungsplanung in den „eingegliederten Ostgebieten" 1939 bis 1944, Berlin 1998, vgl. bes. S. 300ff. Feldkommandostelle Hegewald. Rede Heinrich Himmlers vor SS- und Polizeiführern über die rassische Expansion, in: Madajczyk (Hrsg.), (s.o. Anm. 21), S. 173.

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2. Das Scheitern des deutschen Kriegsplanes galt für den Krieg gegen die Sowjetunion, die sich zum zweiten Mal selbst behauptet hatte und zur Gegenoffensive übergehen konnte. Dies traf umso mehr für den gesamten Weltkrieg nach dem Kriegseintritt der USA und Japans zu. 3. Die gescheiterte Eroberung von Rohstoffgebieten für die weitere Kriegführung wurde begleitet von einer neuartigen, dem Anspruch nach „totalen" Mobilisierung im Inneren des deutschen Herrschaftsbereichs. Deportationen und Zwangsarbeit gaben dem Ausdruck. 4. Die interne Planung zur Mobilisierung aller Ressourcen für den Krieg zielte 1942 nicht mehr im gleichen Maße auf die Ermordung von Arbeitskräften aus den besetzten Gebiete ab; dennoch erreichte der Völkermord an den Juden in diesem Jahr seinen Höhepunkt. 5. Die radikale Eskalation in der konkreten Vernichtungspolitik im deutschen Herrschaftsbereich wurde begleitet von einer bürokratisch ausgeweiteten Fernplanung zur deutschen Besiedlung im Generalplan Ost. 6. Während in der Realität des Krieges an der Front der deutsche Vormarsch bei Stalingrad entscheidend gestoppt wurde, erreichten die Fernplanungen von Bevölkerungstransfer und Mord für die kommenden Jahrzehnte nach dem Endsieg nie gekannte Ausmaße. 7. In dem Beitrag ist wiederholt hervorgehoben worden, wie das zweckrationale Nacheinander von Planungen auf den unterschiedlichsten Ebenen durch Misserfolge zur gleichzeitigen Verfolgung derartiger Ziele führte. Diese Gleichzeitigkeit von sich anbahnender Niederlage, mörderischer Aktivität im Völkermord und Siegesplanungen zeigen einen zunehmenden Realitätsverlust in der deutschen Politik und Gesellschaft, der auch zwei Generationen später nur schwer zu begreifen ist.

Christian Hartmann

Krieg und Verbrechen Zur Struktur des deutschen Ostheeres 1941-1944 Über die Wehrmacht ist in Deutschland während der vergangenen Jahre manchmal geradezu erbittert gestritten worden. In ihrem Umfang und in ihrer Aufgeregtheit hat diese Debatte vielleicht aber den Blick dafür verstellt, dass sie im Grunde nur um eine einzige Frage kreiste: Handelte es sich bei der Wehrmacht um eine verbrecherische Organisation? Eine so intensive Auseinandersetzung über etwas längst Vergangenes, Historisches, das - laut Verordnung des Bundesverteidigungsministeriums noch nicht einmal mehr zur Traditionsbildung taugt, bedarf der Erklärung. Denn zumindest als Institution ist die Wehrmacht für unsere Gesellschaft inzwischen ziemlich bedeutungslos geworden. Nicht bedeutungslos sind für uns freilich jene 18 Millionen Menschen 1 , die dieser Armee angehörten, die lebenden und die toten. Thema der öffentlichen Diskussion war also kaum eine Streitmacht, über die die Geschichte hinweggegangen ist und über die sie ihr Urteil längst gesprochen hat. Thema waren vielmehr jene Millionen von Beziehungen und Bindungen, die zu den Angehörigen der Wehrmacht bestanden und immer noch bestehen. Unter diesem Aspekt ist die Kernfrage der Wehrmachts-Diskussion zu präzisieren: Wie haben sich jene, die wir als unsere Angehörige bezeichnen, als Angehörige der Wehrmacht verhalten? Haben sie gegen das damals herrschende Kriegsrecht verstoßen oder zumindest doch gegen die ungeschriebenen Gebote von Anstand und Moral? Spricht statistisch viel (oder wenig) dafür, dass sie im letzten Krieg zu Kriegsverbrechern geworden sind? Ein so großes und komplexes Thema auf seinen kleinsten statistischen Nenner zu bringen, ist alles andere als einfach. Das zumindest hat die Debatte bewiesen. Ging der Organisator der ersten Wehrmachtsausstellung, Hannes Heer, noch großzügig davon aus, dass sich an der Ostfront mindestens 6 0 - 8 0 % der Wehrmachtsangehörigen irgendwie an Kriegs- oder NS-Verbrechen beteiligt hätten 2 , so bezifferte RolfDieter Müller, ein ausgewiesener Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam, diese Quote auf unter 5% 3 . 6 0 - 8 0 % , 5 % : Die Spanne zwi1

2 3

Vgl. Burkhart Müller-Hillebrand, Das Heer 1933-1945. Entwicklung des organisatorischen Aufbaus, Bd. III: Der Zweifrontenkrieg. Das Heer vom Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion bis zum Kriegsende, Frankfurt/M. 1969, S. 253. „Abrechnung mit Hitlers Generälen", in: Spiegel Online vom 27. 11. 2001. „,Gegen Kritik immun'. Der Potsdamer Historiker Rolf-Dieter Müller über die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und die Thesen des Hamburger Instituts für Sozialforschung", in: Der Spiegel 23 (1999), S. 60-62.

Hartmann: Struktur des deutschen Ostheeres

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sehen diesen beiden Zahlen könnte kaum größer sein! Wenn die neue Wehrmachtsausstellung schon gar nicht mehr den Versuch unternimmt, sich auf eine Zahl festzulegen, so spricht dies für sich. Anstatt nun eine dritte Ziffer ins Spiel zu bringen, möchte ich die beiden Thesen überprüfen. Das bezieht sich natürlich nicht allein auf das Jahr 1942, sondern auf die gesamte Zeit des deutsch-sowjetischen Krieges. Sind auf deutscher Seite Strukturen zu erkennen, die Rückschlüsse auf das Verhalten der dort eingesetzten Soldaten und Einheiten zulassen?

I.

Der Angriff auf die Sowjetunion konfrontierte die Wehrmacht mit einer Aufgabe, die ihre Kräfte und Möglichkeiten weit überstieg. An der Ostfront wurde sie erstmals vernichtend geschlagen, hier sind die deutschen Streitkräfte verblutet. Die permanente militärische Uberforderung hat den Einsatz der Wehrmacht auf diesem Kriegsschauplatz von Anfang an geprägt. Jene 3,3 Millionen Soldaten 4 , die am 22. Juni 1941 in drei Heeresgruppen, 12 Armeen und drei Luftflotten zum Angriff antraten, reichten eigentlich nur für große Durchbruchschlachten im Grenzraum. Schon damals beschränkte sich die operative Reserve des Ostheers auf eine einzige Armee, weil die Wehrmachtsführung mit einem Blitzfeldzug von wenigen Wochen rechnete. Dass die Differenz zwischen den Absichten der deutschen Seite und ihren Möglichkeiten immer größer wurde, bis sich im Winter 1941 eine Wende vollzog, ist oft geschildert worden. Ursache dafür waren der unerwartet harte und in seiner Intensität nicht nachlassende sowjetische Widerstand, die deutschen Verluste, die schon im Sommer 1941 einen Höchststand erreichten, und nicht zuletzt der Raum, der sich mit dem deutschen Vormarsch wie ein Trichter erweiterte. Seit dem Winter 1941/42 reduzierte sich die deutsche Führungskunst daher zunehmend darauf, die weit überdehnten Frontlinien mit all ihren Ausbuchtungen und Kesseln einigermaßen engmaschig zu besetzen. Damit können wir bereits ein simples, für die Geschichte und Struktur des deutschen Ostheers jedoch grundlegendes Faktum konstatieren: Die weit überwiegende Masse der deutschen Soldaten war während des gesamten Ostkriegs an der Front eingesetzt und nicht in den Rückwärtigen Gebieten. Wie groß dieses Gefälle zwischen vorne und hinten ausfiel, kann eine Statistik vom Sommer 1943 verdeutlichen, aus einer Zeit, als der Partisanenkrieg schon ganze Regionen des Hinterlands beherrschte. Damals bestand das

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Die Stärke des deutschen Ostheeres betrug am 22. 6. 1941 3050000 Mann. Vgl. Ernst Klink, Die militärische Konzeption des Krieges gegen die Sowjetunion, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 4, Stuttgart 1983, S. 190-277, hier S. 270. Zahlen über die damals an der Ostfront eingesetzten Angehörigen von Luftwaffe und Kriegsmarine sind hier nicht angegeben. Die sowjetische Historiographie bezifferte die Angriffsstärke der Wehrmacht am 22. 6. 1941 auf insgesamt 4,6 Millionen Mann: Heer 3,3 Mio., Luftwaffe 1,2 Mio., Kriegsmarine 100000 Mann. Vgl. Geschichte des Zweiten Weltkriegs 1939-1945, hrsg. vom Institut für Militärgeschichte des Ministeriums für Verteidigung der UdSSR u. a., Bd. 4: Die Faschistische Aggression gegen die UdSSR. Der Zusammenbruch der Blitzkriegsstrategie, Berlin (Ost) 1977, S. 31.

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I. Vorträge

deutsche Osxheer aus ungefähr 2,6 Millionen Mann5. Von diesen waren 1,9 Millionen im Gefechtsgebiet eingesetzt, einer ausgesprochen schmalen Zone. Ihre Hefe war nicht größer als 10 bis 15 Kilometer. Der Einsatzraum der logistischen Truppen - ihre Zahl betrug 500 000 Mann - reichte meist von diesem Gefechtsgebiet bis ins Rückwärtige Armeegebiet, das heißt, diese Truppen waren bis zu 100 Kilometer von der Hauptkampflinie entfernt. Die dahinter liegenden militärisch oder zivil verwalteten Gebiete, damals knapp zwei Millionen Quadratkilometer, wurden gerade mal von je 100 000 Soldaten gesichert. Natürlich veränderten sich während des Ostkriegs der von den Deutschen beherrschte Raum wie auch die Dislozierung der Wehrmacht ständig, doch veranschaulicht schon dieses eine Beispiel, wie die Relationen auf diesem Kriegsschauplatz beschaffen waren. Allein die militärischen Notwendigkeiten sorgten dafür, dass die meisten Angehörigen des deutschen Ostheers diesen Krieg an der Front erlebten - und nicht im Hinterland. Zwei weitere Faktoren förderten diese Entwicklung: Eine der Stärken, aber auch Schwächen der deutschen militärischen Führung war ihr Denken in operativen Entscheidungen. Die „Kriegskunst" besaß im Verständnis der meisten deutschen Generäle absolute Priorität; andere Aspekte wie Versorgung, Ausrüstung oder Technik hatten dahinter zurückzustehen. Die Logistik des deutschen Ostheers war entsprechend spartanisch und konnte den Anforderungen eines Millionenheers bestenfalls knapp genügen, wie die immer wiederkehrenden Krisen bei der Treibstoff- oder Munitionsversorgung wie überhaupt im Transportwesen belegen. Wenn das Verhältnis von Kampf- und Versorgungstruppen bei der US-Army des Zweiten Weltkriegs bei 57 zu 43% lag, bei der Wehrmacht dagegen bei 85 zu 15% 6 , so wird deutlich, mit welcher Entschlossenheit die Wehrmachtsführung, der schon der Begriff der Etappe als anrüchig galt, diese Etappe leergeräumt hat. Sie schickte - wie Martin van Creveld festgestellt hat - „mit großer Systematik und Stetigkeit [die] besten Männer nach vorn an die Front und schwächte dadurch bewusst und mit voller Absicht das Hinterland."7 Dieser Entwicklung konnten sich die im Osten eingesetzten deutschen Soldaten nur schwer entziehen. Zwar suchten viele, je länger der Krieg dauerte, der Todeszone der Front zu entkommen. Doch gelang es der Wehrmacht mit Hilfe einer drakonischen Militärjustiz und anderer Sicherungsmittel (Feldgendarmerie, Geheime Feldpolizei oder Kommandeure für die Urlaubsüberwachung), die Masse des deutschen Ostheers bis 1944 dorthin zu drücken, wo es ihrer Meinung nach hingehörte: an die Front. Im Ostheer kamen denn auch die Extremfälle Desertion oder Unerlaubte Entfernung verhältnismäßig selten vor, bestenfalls gelang es einigen, sich eine

Vgl. Müller-Hillebrand, Das Heer, Bd. III, S. 217. Die Angabe bezieht sich auf den Stand vom 1. 10. 1943. Die Kopfstärke des Feldheeres im Osten am 1. 7. 1942 unterschied sich nur geringfügig von der vom 1. 7. 1943; sie betrug am 1. 7. 1942: 2847000 Mann, am 1. 7. 1943: 3115000 Mann. Ebd., S. 124. 6 Vgl. Martin van Creveld, Kampfkraft. Militärische Organisation und militärische Leistung 1939-1945, Freiburg/Br. 1989, S. 69 ff. Creveld benützt den Begriff der „Unterstützungstruppen", wobei hier nicht der moderne Fachbegriff gemeint ist (Artillerie, Pioniere, Fla-Truppe usw.), sondern primär die mit logistischen Aufgaben betreuten Truppenteile. ? Ebd., S. 204. 5

Hartmann: Struktur des deutschen Ostheeres

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Zeitlang hinter der Front herumzudrücken - O t l Aicher oder Erich Kuby haben das ja eindrucksvoll beschrieben, doch sind ihre Fälle eben nicht typisch 8 .

II. Der deutsch-sowjetische Krieg besaß nicht nur seine spezifische militärische Topographie, er besaß auch eine Topographie des Terrors. Von den großen Verbrechenskomplexen dieses Krieges lassen sich zumindest vier dem Hinterland zuordnen. Eindeutig ist dies bei der Bekämpfung der Partisanen, die ja nicht nur diese, sondern in einem weit höheren Maß die unbeteiligte Zivilbevölkerung traf. Auch das Massensterben der sowjetischen Kriegsgefangenen vollzog sich vor allem in den Lagern, die sich vom Militärverwaltungsgebiet über die Reichskommissariate, das Generalgouvernement bis ins Reich erstreckten. Daneben gab es Erschießungen unmittelbar nach der Gefangennahme oder auf dem Transport, deren Zahl wir nicht kennen. D o c h spricht vieles dafür, dass der Schwerpunkt auch dieses Verbrechens in jenem Teil der nationalsozialistischen Lagerwelt lag. Die rassistische Mordpolitik des SS- und Polizeiapparats - also der dritte Verbrechenskomplex - lässt sich nicht so eindeutig verorten. Einzelne Vorkommandos der Einsatzgruppen konnten mitunter sehr weit vorne agieren. Wenn der Führer der Einsatzgruppe B, Arthur Nebe, jedoch berichtete, dass seine Einheit „naturgemäß ihre Hauptaufgabe im rückwärtigen Heeresgebiet" fände 9 , so verdeutlicht schon diese Bemerkung, wo das Zentrum ihres Vernichtungsprogramms anzusiedeln ist in den militärisch und noch stärker in den zivil verwalteten Besatzungsgebieten. Auch der vierte und letzte große Verbrechenskomplex, die Ausbeutung der besetzten sowjetischen Gebiete, betraf nicht allein die Rückwärtigen Gebiete. Geplündert wurde im Grunde überall, da sich das deutsche Ostheer primär aus dem Land ernähren sollte, was im übrigen die Haager Landkriegsordnung erlaubte, falls dies - und das war ein entscheidender Punkt - in einem vernünftigen Verhältnis zu den Hilfsquellen des okkupierten Landes stand. Schon die Ausplünderung der besetzten sowjetischen Gebiete durch die Fronttruppe hat deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit deutlich überschritten. D o c h gab es noch eine zweite, ungleich systematischere Ausbeutung, die primär auf das Konto der Wirtschaftsorganisation Ost ging, einer kleinen, aber sehr effizienten zivil-militärischen Mischbehörde, die wirklich alles: Lebensmittel, Bodenschätze und Arbeitskraft, dem Reich nutzbar zu machen suchte. An diesen vier Verbrechenskomplexen haben sich Dienststellen der Wehrmacht mehr oder weniger stark beteiligt, die zynische Preisgabe der sowjetischen Kriegs-

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9

Vgl. Erich Kuby, Mein Krieg. Aufzeichnung aus 2129 Tagen, München 1975; otl aicher, Innenseiten des kriegs, frankfurt/m. 1985. Für die Front in Italien sei auf Alfred Andersch verwiesen, der über seine Desertion in der Erzählung „Flucht in Etrurien" (Zürich 1981) berichtet. Aus dem Tätigkeitsbericht des Chefs der Einsatzgruppe B für die Zeit vom 23. 6. 1941 bis zum 13.7.1941, ed. in: Peter Klein (Hrsg.), Die Einsatzgruppen in der besetzten Sowjetunion 1941/42. Die Tätigkeits- und Lageberichte des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Berlin 1997, S. 375-386, hier S. 381.

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I. Vorträge

gefangenen fällt sogar fast ausschließlich in ihre Verantwortlichkeit. Diese Zusammenhänge werden auch mit Blick auf unsere Ausgangsfrage noch genauer aufzufächern sein.

III. Die Arbeitsteilung zwischen den militärischen und den nichtmilitärischen Organisationen blieb indes ein weiteres Strukturmerkmal des Unternehmens „Barbarossa". Wenn Hitler schon im März 1941 dekretierte, „das Operationsgebiet des Heeres der Tiefe nach soweit als möglich zu beschränken" 1 0 , so wird darin deutlich, wie reduziert die Funktionen der Wehrmacht in diesem Feldzug waren. Und selbst in ihrem militärischen Kernbereich, der operativen Planung und Führung, verlor die Wehrmacht während des Ostkriegs den letzten Rest an Autonomie. Ihre andere Funktion, die einer Besatzungsmacht, hatte man dagegen von vorneherein eingeschränkt - die Wirtschafts- und die Sicherheitspolitik sowie die Verwaltung hatte sich die Wehrmacht mit anderen Institutionen zu teilen. Dass sich dann in der Praxis dieses Krieges eine solche Arbeitsteilung in dieser dezidierten Form nicht realisieren ließ, hat die Forschung gerade im vergangenen Jahrzehnt klar herausgearbeitet. Zu viele Fälle haben sich gefunden, in denen Wehrmachtsangehörige mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Eifer anderen zugearbeitet haben: der SS, der Polizei oder der Zivilverwaltung. Die Tatsache, dass diese Arbeitsteilung an ihren Rändern auffaserte, hat indes nicht zu bedeuten, dass sie überhaupt nicht bestand und dass sie den Charakter dieses Krieges nicht entscheidend mitbestimmte. Was es bedeutete, wenn ganze Armeen politische Funktionen übernahmen, etwa beim Holocaust, lässt sich am Beispiel des deutschen Bundesgenossen Rumänien ermessen. Dass die Organisationen, die das Deutsche Reich in der Sowjetunion einsetzte, unterschiedliche Aufgaben wahrnahmen, wurde im übrigen auch von der anderen Seite, so von einer Gruppe von 1000 sowjetischen Emigranten, bestätigt, denen die Harvard University nach 1945 die Frage vorlegte: „Wer von den Deutschen hat sich nach Ihrer Meinung am besten benommen?": 545 nannten die Fronttruppen, 162 die Zivilverwaltung und 69 die Truppen in den Rückwärtigen Gebieten. Auf SS und Sicherheitspolizei verwiesen dagegen nur 10, während 23 andere Organisationen angaben 11 .

IV. Unabdingbar für den Nachweis einer Tatbeteiligung ist der Ort, aber auch die Zeit. Drei Jahre stand das deutsche Ostheer in der Sowjetunion, aber nur wenige seiner Angehörigen blieben dort über diesen gesamten Zeitraum. Kein Kriegsschauplatz 10

11

Richtlinien auf Sondergebieten zur Weisung Nr. 21 vom 13. 3. 1941, ed. in: Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-1945. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht. Hrsg. von Walther Hubatsch, München 2. Aufl. 1983, S. 88-91, hier S. 89. Vgl. Alexander Dallin, Deutsche Herrschaft in Russland 1941-1945. Eine Studie über Besatzungspolitik, Düsseldorf 1958, S. 85, Anm. 1.

Hartmann: Struktur des deutschen Ostheeres

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forderte von der Wehrmacht so hohe Verluste wie die Ostfront. Insgesamt sind dort wohl 2,7 Millionen deutsche Soldaten gefallen oder vermisst worden, also jeder zweite deutsche Kriegstote 12 . Die Abgänge durch Verwundung oder Gefangennahme sind hier nicht einberechnet und erst recht nicht Versetzungen und Abkommandierungen. Das deutsche Ostheer hat sich also relativ häufig personell erneuert, wobei die Uberlebensquote der Zugänge rapide sank. Hatte ein Rekrut des deutschen Heeres 1941 noch eine Lebenserwartung von 2,5 Jahren, so lag diese 1942 bei 1,7, 1943 bei 1,2, 1944 bei 0,8 und 1945 schließlich bei 0,1 Jahren 1 3 . Das sind natürlich Durchschnittswerte, die Wirklichkeit war vielschichtiger: es gab „alte Hasen", die sich gegenüber dem Frontalltag als verhältnismäßig resistent erwiesen. Dagegen nahmen die Uberlebensaussichten gerade der jungen Soldaten mit zunehmender Dauer des Krieges und einer sich permanent verschlechternden Ausbildung kontinuierlich ab. Die Fluktuation im deutschen Ostheer war also sehr groß, vor allem aber war die Zeit derjenigen, die an der Front im Einsatz waren, nicht selten kurz bemessen.

V. Halten wir noch einmal fest: Die Masse des deutschen Ostheers war an der Front gebunden, die Soldaten waren dort nicht selten isoliert und in ihrem Denken und Handeln ganz auf ihren kleinen Frontabschnitt ausgerichtet. Ihre Verluste waren sehr hoch, und die meisten lernten das Hinterland nur auf dem Durchmarsch, bei Verwendungen oder kurzfristigen Kommandierungen kennen. Dieses Hinterland war aber vorzugsweise Tatort der genannten vier großen Verbrechenskomplexe, bei denen - trotz aller Ubergänge - eine Arbeitsteilung zwischen militärischen und nichtmilitärischen Organisationen bestand. Wie groß war nun die Verantwortung der Wehrmacht in diesen vier Fällen - und zwar nicht nur ihre institutionelle, sondern auch die persönliche Verantwortung ihrer Angehörigen? Fast ausschließlich verantwortlich war die Wehrmacht für den millionenfachen Tod der sowjetischen Kriegsgefangenen. Bei der Kriegsgefangenenorganisation des Hinterlands handelte es sich allerdings um einen kleinen Apparat. Beim zweiten Verbrechenskomplex, bei den Aktionen gegen die Zivilbevölkerung im Rahmen des Partisanenkriegs, den bewaffneten wie unbewaffneten, lag die formale Verantwortung in den Militärverwaltungs gebieten gewöhnlich bei der Wehrmacht, in den Zivilverwaltungsgebieten jedoch bei den Höheren SS- und Polizeiführern. Hier wie dort kamen bei Anti-Partisanenaktionen neben Polizei- und SS-Einheiten auch solche der Wehrmacht zum Einsatz, meist Sicherungsdivisionen aus den Rückwärtigen Gebieten, bei Großunternehmen zeitweise auch einzelne Frontdivisionen. Die Sicherung des Hinterlands blieb freilich eine Achillesferse der deutschen Besatzer, die hierfür - und das erscheint hier entscheidend - nur einen Bruchteil ihrer Kräfte freimachen konnten. Vgl. Rüdiger Overmans, Deutsche militärische Verluste im Zweiten Weltkrieg, München 1999, S. 210, 265. » Ebd., S. 250. 12

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I. Vorträge

Die Mordaktionen des SS- und Polizeiapparats, an denen sich einzelne Wehrmacht-Einheiten, aber auch Feldgendarmerie oder Geheime Feldpolizei direkt beteiligten, wären ohne die logistische und organisatorische Zuarbeit der Wehrmacht im Militärverwaltungsgebiet in dieser Form nicht möglich gewesen. In einem noch stärkeren Maße gilt dies für das Ausbeutungsprogramm der Wirtschaftsorganisation Ost, deren Vertreter in allen höheren Stäben des Ostheers saßen. Diese meistens, wenngleich nicht immer funktionierende Kooperation änderte freilich nichts daran, dass die Zahl derjenigen Wehrmachtsangehörigen, die sich mit diesen Institutionen abstimmte oder ihnen konkret half, nicht besonders groß war. Entscheidend für das Zustandekommen dieser Kooperation war vielmehr, dass die höchsten Stäbe des Ostheers gewöhnlich im Sinne von O K W und O K H funktionierten. Wenn wir all das zusammenfassen, dann heißt das: Bei der Verwirklichung dieser vier Verbrechenskomplexe besaß die Wehrmacht eine hohe institutionelle Verantwortung. Mit Blick auf die verhältnismäßig geringe Dichte der Wehrmacht im Hinterland ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Zahl der Täter, Helfer und Helfershelfer begrenzt blieb.

VI. Im deutsch-sowjetischen Krieg gab es nicht nur diese vier Verbrechenskomplexe im Hinterland, auch im Frontbereich lassen sich drei weitere erkennen. A m deutlichsten wird die Schuld der Fronteinheiten bei der Ermordung der sowjetischen K o m missare und Funktionäre während des ersten Jahres des Ostkriegs. Sie erfolgte gewöhnlich unmittelbar nach deren Gefangennahme. Im Vergleich zu den übrigen Opfergruppen war ihre Zahl verhältnismäßig klein, doch tritt hier das Verbrecherische im Handeln der deutschen Seite besonders klar zutage. Eine ganz andere Dimension hatten jene Untaten, die man mit dem Begriff:,Rückzugsverbrechen' kategorisieren könnte. Bei der systematischen Devastation und Räumung jener Gebiete, die von den Deutschen in der zweiten Hälfte des Krieges aufgegeben wurden, handelte es sich in erster Linie um Taten der Frontverbände. Dazu gehörte auch in nicht wenigen Fällen die Verschleppung der Zivilbevölkerung. A m nachhaltigsten ist das Verhalten der Fronttruppe jedoch durch den Kriegsgerichtsbarkeitserlass Barbarossa beeinflusst worden, wobei es sich hier u m einen Verbrechenskomplex handelt, der sich nicht über einen Tatbestand definiert, sondern über einen Erlass. Dieser hob die juristische Ahndung bestimmter Straftaten auf, erinnerte aber gleichzeitig daran, dass die Soldaten zur Disziplin und zur Manneszucht verpflichtet seien. Mit dieser bewusst widersprüchlich gehaltenen Anordnung, die das Töten und anderes mehr erlaubte, aber nicht ausdrücklich befahl, eröffneten sich jeder Einheit, ihren Offizieren wie Unteroffizieren im Ostkrieg große Handlungsspielräume. Das traditionelle deutsche Führungsprinzip der Auftragstaktik, die Tatsache, dass viele Einheiten weitab von der Heimat ganz auf sich gestellt waren, und schließlich der Umstand, dass der politisch-ideologische Transformationsprozess der Wehrmacht im Sinne der NS-Machthaber noch längst nicht abgeschlossen war, mussten die Selbständigkeit an der Basis des Ostheers fördern. Natürlich war - wie immer wieder betont worden ist - die Wehrmacht ein Abbild

Hartmann: Struktur des deutschen Ostheeres

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der damaligen deutschen Gesellschaft, in deren Denken sich das Gift des Nationalsozialismus schon tief eingefressen hatte. Aber immer noch finden sich vielfältige Hinweise darauf, dass das Verhalten „der" Wehrmacht im Ostkrieg nur schwer mit einem einzigen Wort zu bezeichnen ist. Es finden sich Offiziere, die sich eher dem traditionellen soldatischen Ethos verpflichtet fühlten, und es finden sich andere, für die primär die NS-Ideologie zählte.

VII. Nimmt man alles zusammen, so hat die Wehrmacht nicht nur die militärischen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass von den besetzten sowjetischen Gebieten ein völlig zerstörtes Areal mit vermutlich 27 Millionen Toten zurückgeblieben ist. Sie hat sich als Institution an allen Verbrechen dieses Krieges beteiligt, an einigen führend. Doch wäre diese Feststellung zu differenzieren, nicht nur mit Blick auf unsere Ausgangsfrage. Auch die Wehrmacht war kein monolithischer Block. Zwar hatten ihre Angehörigen dieselbe Ausbildung durchlaufen, waren einheitlichen Befehlen unterworfen und kämpften gegen einen gemeinsamen Gegner. Doch war schon allein das Ostheer eine so große und komplexe Organisation mit so unterschiedlichen Formationen, Aufgaben, Unterstellungsverhältnissen und Einsatzorten, dass sie sich in der Praxis dieses Krieges organisatorisch, soziologisch und wohl auch ideologisch vielfältiger darstellte, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Lässt sich das Verhalten einer so großen und unübersichtlichen Gruppe in so kurzer Zeit überhaupt strukturieren? Zweifellos handelt es sich hier um nicht mehr als um eine vorläufige Skizze. Doch scheint auch dies sinnvoll - aus verschiedenen Gründen: Während der Debatte um die Wehrmacht war immer wieder die Tendenz der Verallgemeinerung zu beobachten, der Verallgemeinerung des persönlich Erlebten oder des wissenschaftlich Erarbeiteten. Die Frage nach der Repräsentativität solcher Einzelbeobachtungen ist damit aber noch nicht beantwortet. Nicht weniger unbefriedigend ist es, wenn man konsequent versuchte, der zentralen Frage nach dem Gesamtcharakter der Wehrmacht und dem Verhalten ihrer Angehörigen auszuweichen: Bemerkungen wie die, dass jeder Krieg ein Verbrechen sei und jede Institution aus einem breiten indifferenten Mittelfeld mit kleinen extremen Rändern, negativen wie positiven Rändern, bestehe, übersehen geflissentlich die historischen Spezifika, um die es in diesem besonderen Fall geht. Vor allem aber verdeutlichen die eingangs erwähnten Bemerkungen Müllers und Heers, wie schwankend die Einschätzung einer Organisation und eines Ereignisses immer noch ist, die mit Recht zu den zentralen Themen der deutschen Zeitgeschichte gezählt werden können. Anstelle von solchen Verallgemeinerungen und einer solchen Indifferenz ist es besser, die Gewichte deutlicher in die eine oder andere Richtung zu schieben. Selbst wenn der Alltag des deutsch-sowjetischen Krieges, gerade auch der militärische, noch längst nicht flächendeckend erforscht ist, so scheint doch mehr als ein Anhaltspunkt für die Position Müllers zu sprechen. Die Behauptung, die Wehrmacht sei im Grunde doch ganz anders gewesen, als man über Jahrzehnte geglaubt habe, scheint so nicht zuzutreffen. Die Diskussion um die Wehrmachtsausstellung hat der Forschung zweifellos wichtige Impulse gegeben. Aber ist - vorsichtig gefragt - , was

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I. Vorträge

diese Forschung bislang zum Thema Wehrmacht erarbeitet hatte, damit nun wirklich obsolet geworden? Geht man von einer Prozentzahl von unter 5% aus, so klingt das verhältnismäßig wenig. Von einer so konkreten Summe wie 100000,150000 oder gar 200000 Wehrmachts-Tätern im Bereich der Ostfront lässt sich das freilich schon weniger behaupten. Schon weil die Dichotomie in der Zahl der Täter und Opfer, der Umstand, dass wenige sehr viel bewirken können, ein weiteres Strukturmerkmal ist - nicht nur in der Geschichte der Wehrmacht, sondern in der gesamten Geschichte des 20. Jahrhunderts. Und: Viele Täter hatten Helfer oder zumindest doch Zeugen. Das heißt, dass die Verbrechen der Wehrmacht nicht nur im institutionellen, sondern im persönlichen Umfeld weite Kreise gezogen haben. Dennoch, mein Urteil hat etwas Vorläufiges. Um so mehr erhoffe ich mir von der Forschung der nächsten Jahre und natürlich auch von der Diskussion auf dieser Tagung. 14

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Auf der Grundlage dieses Vortrags erschien eine stark erweiterte Fassung im Januarheft 2004 der Viertel]ahrshefte für Zeitgeschichte, w o vieles, was hier nur kurz gestreift weden konnte, nochmals vertieft wurde: Christian Hartmann, Verbrecherischer Krieg - verbrecherische Wehrmacht? in V f Z 52 (2004), S. 1 - 7 5 .

Johannes Hürter Eine Elite im Wandel? Die deutsche Generalität an der Ostfront Hitler und seine Generale, die deutsche Generalität und der Nationalsozialismus! Ein abgedroschenes Thema, ein längst bestelltes Feld der Forschung? Seitdem diskutiert wird, weshalb das NS-Regime so mörderisch effizient funktionieren konnte, zieht das Mitwirken der höchsten militärischen Funktionäre das besondere Interesse auf sich. Mit Fug und Recht, gab es doch kein zweites Zusammenspiel alter und neuer Kräfte, das so grundlegend, richtungweisend, wirkungsvoll und schließlich im wahrsten Sinne des Wortes verheerend war. Berge von Memoiren, Streitschriften und populären Büchern sind über das eigenartige Verhältnis zwischen der konservativen Militärelite und der revolutionären Diktatur geschrieben worden. Allerdings ist die Forschungsliteratur bis heute bemerkenswert überschaubar. Sie konzentrierte sich überwiegend auf die Personen und Strukturen der Zentraldienststellen in Berlin: auf das Kriegsministerium, O K W und O K H , auf Blomberg, Fritsch, Beck, Brauchitsch, Halder, Keitel und Jodl. Die Militärelite an der Front ist dagegen ein noch weitgehend unbeschriebenes Blatt. Selbst die heftige Diskussion der letzten Jahre über die Beteiligung der Wehrmacht an Kriegs- und NS-Verbrechen konnte daran wenig ändern. Zwar stehen die von Herrn Hartmann genannten Verbrechenskomplexe nun im Mittelpunkt der Forschung, doch über die dafür mitverantwortlichen Truppenführer weiß man nach wie vor wenig oder nichts. Am interessantesten unter ihnen sind die Oberbefehlshaber der Heeresgruppen und Armeen auf dem sowjetischen Kriegsschauplatz. Sie besetzten als oberste Instanzen des Ostheeres eine Schlüsselposition zwischen den Befehlen aus dem Führerhauptquartier und ihrer Umsetzung an der Front und im Hinterland. Sie trugen die schwere Bürde der Verantwortung für das Schicksal von vielen Millionen Soldaten und Zivilisten. Sie waren über den ganzen Operationsraum im Osten verteilt und spiegeln daher in ihrer Tätigkeit den Krieg in der Sowjetunion insgesamt wider. Sie sind für die höchste Generalität der NS-Diktatur nicht weniger repräsentativ als die Generale der zentralen Führungseinrichtungen. Diese kleine Positionselite ist der Gegenstand meiner gruppenbiographischen Forschungen, aus denen ich Ihnen einige Gedanken und Zwischenergebnisse präsentieren möchte 1 . 1

Die anderen Teile der Generalselite an der Ostfront, vor allem die Kommandierenden Generale der Armeekorps und die Kommandeure der Divisionen, können hier nicht berücksichtigt werden. Vielleicht käme man für diese „jüngeren" Gruppen der oberen Truppenführung

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I. Vorträge

Die Radikalisierung der deutschen Kriegführung und Besatzungspolitik in der Sowjetunion ist ebenso unbestritten wie die Tatsache, dass auch die höchsten Truppenbefehlshaber ihren Teil zu dieser Radikalisierung beitrugen. In der NS-Forschung der letzten Jahre ist für alle Entwicklungen, die vom bürgerlich-verrechtlichten Normenstaat zum totalitären Maßnahmenstaat, man könnte auch sagen: von der Normalität zur Radikalität führten, das Wort „Transformationsprozess" in Mode gekommen. So sehr sich der Historiker auch sträuben mag, mit der Mode zu gehen, so anregend scheint mir dieser Begriff für die Analyse der Wandlungen in Staat und Gesellschaft der NS-Diktatur zu sein. Ich möchte daher meine Ausführungen auf die Frage nach der Transformation und nach dem Wandel einer Elite konzentrieren. Hier können beide Begriffe zusammengenommen werden. Umwandlung und Wandel, Manipulation und Selbstpreisgabe, Zwang und Einordnung waren im Verhältnis der traditionellen Eliten zum NS-Regime eng miteinander verknüpft. Der erste Teil meiner Überlegungen beschäftigt sich mit der Frage, ob die Elite der höchsten Frontgenerale generationell, sozial und institutionell umgewandelt wurde. Anschließend ist in einem zweiten Teil zu fragen, inwieweit sich diese Elite militärisch, politisch und moralisch unter dem Eindruck einer besonderen Ideologie und eines besonderen Krieges veränderte. Kommen wir zunächst zur Frage nach einem strukturellen Transformationsprozess. Bei der Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 gab es keine zweite Elite, die so tief in der Tradition wurzelte, die so geschlossen, einflussreich und unentbehrlich war wie das ältere Offizierkorps der Reichswehr. Während etwa die Verwaltung, die Polizei und die Justiz in den nächsten Jahren recht schnell gleichgeschaltet und durch neue Personen und Institutionen ergänzt oder ersetzt werden konnten, blieb die nationalsozialistische Diktatur deutlich länger auf die Kompetenz der alten Militärelite angewiesen. Die Generalität der Wehrmacht rekrutierte sich bis zuletzt überwiegend aus nationalkonservativ gesinnten Offizieren, die im 19. Jahrhundert geboren worden waren, die aus den sogenannten „erwünschten Kreisen" des Kaiserreichs stammten, die bereits den Ersten Weltkrieg als Berufsoffiziere erlebt hatten und seither im Dienst, meist im Generalstabsdienst, geblieben waren. Mit anderen Worten: aus Berufsoffizieren traditioneller preußisch-deutscher Prägung. Allein das Führerkorps der neuaufgebauten, hochtechnisierten und von Göring beherrschten Luftwaffe öffnete sich bereits frühzeitig jüngeren Generationen, anderen Schichten und besonderen Karrieren. Obwohl es auch in der Heeresgeneralität am Ende des Krieges Ansätze eines systematischen Umbaus, einer Verjüngung und sozialen Öffnung gab, blieb diese Elite doch eindeutig vom Typus des konservativen Generalstabsoffiziers der Reichswehr geprägt. Dies galt besonders für die höhere Truppenführung. Die Stufen der militärischen Machtergreifung Hitlers bedeuteten zwar gleichzeitig die schrittweise Entmachtung der Generalität insgesamt, doch zu grundlegenden strukturellen Andezu einem teilweise abweichenden Ergebnis. Zu den deutschen Oberbefehlshabern der H e e resgruppen und Armeen im ersten J a h r des deutsch-sowjetischen Krieges veröffentliche ich demnächst eine gruppenbiographische Studie, in der das Thema vertieft wird. D o r t auch ausführliche Literatur- und Quellenhinweise.

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rungen kam es vorwiegend in den zentralen Führungsinstanzen - so vor allem durch Hitlers Übernahme des Oberbefehls über die Wehrmacht im Februar 1938 und über das Heer im Dezember 1941 sowie durch die Betrauung Himmlers mit dem Befehl über das Ersatzheer nach dem 20. Juli 1944. Die einzige direkte Maßnahme Hitlers zur strukturellen Transformation des gesamten Offizierkorps, die mit der Zeit auch die Generalität betroffen hätte, war die Ernennung seines Adjutanten Rudolf Schmundt zum Chef des Heerespersonalamts im Oktober 1942. Schmundt reformierte die Offiziersbeförderung, indem er das Leistungsprinzip über Alter und Herkunft stellte. Diese gezielte „Elitenmanipulation", die nach und nach ein verjüngtes, gesellschaftlich integriertes und ideologisch überzeugtes Offizierkorps schaffen sollte, konnte sich bis zum Kriegsende jedoch kaum mehr auf die Generalsränge und Spitzenpositionen auswirken - trotz einiger spektakulärer Blitzkarrieren in den letzten Kriegsmonaten. So weit die Entwicklung zum nationalsozialistischen Volksheer sonst auch gediehen war: die Generalität blieb weitgehend ein Produkt traditioneller Auslesekriterien. Die erstaunliche Zurückhaltung Hitlers gegenüber der konservativen Struktur dieser Elite lässt sich an seinem Verhältnis zur Heeresgeneralität an der Ostfront besonders gut zeigen. Immer wieder bekundete er sein tiefes Misstrauen gegen die „reaktionäre" Kaste der höheren Truppenführer, in denen der Frontsoldat des Ersten Weltkriegs vor allem das Zerrbild des verwöhnten, arroganten und frontfremden Generalstäblers sah. Doch ließ er seinen zahlreich überlieferten Schmähworten kaum Taten folgen. Die großen Wendemarken des Ostkrieges führten zwar zu Revirements in der Truppenführung, allerdings nicht zu einer grundlegend neuen Personalpolitik, die Hitlers Antipathie gegen die Generalstabs- und Karriereoffiziere der älteren Generation widergespiegelt hätte. Während der Krise vor Moskau im Winter 1941/42 kam es auf zehn der insgesamt 16 Oberkommandos des Ostheeres zu Veränderungen. Sieben Oberbefehlshaber von Heeresgruppen und Armeen (Bock, Falkenhorst, Guderian, Hoepner, Leeb, Rundstedt, Strauß) schieden aus, sieben neue kamen hinzu. Hitler verlangte nach Generalen, die „eiskalte Hundeschnauzen" waren, „unangenehme Leute, wie ich sie in der Partei habe", doch protegierte er keineswegs Günstlinge oder Troupiers, geschweige denn Außenseiter oder Seiteneinsteiger, etwa aus der SS oder Polizei. Die neuen Leute (Dietl, Heinrici, Lindemann, Model, Paulus, Ruoff, Schmidt) waren alle bereits in den Fünfzigern, kamen aus einer jahrzehntelangen konventionellen Karriere und waren - bis auf einen, Dietl, der auch als einziger als Nationalsozialist galt - aus dem Generalstabsdienst hervorgegangen. Auch sonst blieben bei den Umbesetzungen die Überraschungen aus. Dass Kluge und Küchler mit den Oberbefehlen der Heeresgruppen Mitte und Nord betraut wurden, war die naheliegende, von ihren Vorgängern empfohlene Wahl besonders bewährter Armeeführer, die Hitler und seiner Ideologie nicht enger verbunden waren als andere konservative Generale auch. Besonders bezeichnend war die Ernennung Georg v. Küchlers, der im Oberbefehlshaber der 16. Armee, Generaloberst Ernst Busch, einen starken Mitbewerber hatte. Busch war zu diesem Zeitpunkt der einzige Oberbefehlshaber des Ostheeres, der den Ersten Weltkrieg nicht in den höheren Stäben, sondern durchgehend als Frontoffizier erlebt hatte. Außerdem wurde ihm eine besondere Nähe zum Nationalsozialismus nachgesagt. Dieser Pour-le-merite-Träger und klassische Troupier

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gehörte zu den ganz wenigen Generalen, denen Hitler vertraute. Und dennoch fiel die Entscheidung zugunsten des konservativen Edelmanns und Kriegsakademikers v. Küchler aus, obwohl sich dieser im Polenfeldzug durch seine Haltung gegen die Judenmorde unbeliebt gemacht hatte. So brachte die große Generalskrise des Winters 1941/42 zwar eine gewisse Verjüngung der höchsten Truppenführung, jedoch keine grundlegende strukturelle Änderung, die den Weg zu einer neuen, nationalsozialistischen Generalselite gewiesen hätte. Hitler setzte weiterhin auf die von ihm so beschimpfte „Generalstabs-Generalität". Das änderte sich auch nicht durch die nächsten Krisen an der Ostfront. Der unbefriedigende Verlauf der Sommeroffensive von 1942 provozierte die Ablösung der Heeresgruppenführer Bock und List, doch ihre Nachfolger Weichs und Kleist waren von Alter, Herkunft, Laufbahn und Gesinnung nicht anders. Hitlers Ausfälle gegen die Generalität nach der Katastrophe von Stalingrad hatten kaum personelle und organisatorische Konsequenzen. Die wiederholten Ankündigungen des Diktators, in diesem Krieg keine Feldmarschälle mehr zu ernennen, hinderten ihn nicht, von 1942 bis 1944 ausgerechnet solche Generalstäbler alter Schule wie Küchler, Manstein, Paulus, Kleist, Weichs und Model in diesen höchsten Rang zu erheben. Die Niederlage von Kursk und der endgültige Verlust der Initiative im Sommer 1943 führten noch nicht einmal mehr zur Ablösung der verantwortlichen Oberbefehlshaber. Von den fünfzig Truppenbefehlshabern, die während des Krieges auf sowjetischem Boden, also vom Juni 1941 bis zum Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Juli 1944, die deutschen Heeresgruppen und Armeen führten, war kein einziger ein von Hitler gegen die Tradition des preußisch-deutschen Generalstabs hochgehobener Außenseiter oder Quereinsteiger. Alle diese Generale gehörten zur älteren Generation des Offizierkorps und hatten eine geregelte, ununterbrochene Karriere als militärische Professionals vom alten Heer bis in die höchsten Positionen der Wehrmacht hinter sich. Nur sieben von ihnen (Balck, Busch, Hube, Raus, Schobert, Schörner, Wöhler) mussten sich im Ersten Weltkrieg durchgehend an der Front bewähren, konnten also zur sogenannten „Frontkämpfergemeinschaft" gezählt werden. Es kann nicht überraschen, dass diese Generale die besondere Achtung Hitlers genossen und den seltenen wie zweifelhaften Vorzug besaßen, als überzeugte Sympathisanten des Nationalsozialismus eingestuft zu werden. Die meisten Oberbefehlshaber wurden aber bereits im Ersten Weltkrieg im Generalstab oder der höheren Adjutantur eingesetzt und blieben Hitler suspekt. Der Austausch von Generalen nach militärischen Niederlagen ist kein ungewöhnlicher Vorgang. Weder das republikanische Frankreich noch die stalinistische Sowjetunion haben anders gehandelt. Bemerkenswert ist aber, dass Hitler die mehrfachen Revirements nicht dazu nutzte, das Gesicht der höchsten Truppenführung grundlegend zu verändern, sondern immer wieder auf den von ihm beargwöhnten Typus des „Generalstabs-Generals" zurückgriff. Natürlich hing Hitlers Zurückhaltung in dieser Frage auch mit dem Mangel an personellen Alternativen zusammen. Doch das war es nicht allein. So stark die gefühlsmäßige Abneigung des ehemaligen Meldegängers Hitler gegen die konservative Generalskaste auch war, so sehr erkannte er doch, dass er sich militärisch-professionell auf sie stützen musste und politisch-ideologisch von ihnen nichts zu befürchten hatte. Die Wehrmachts- und Hee-

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resführung traute er sich immer mehr allein zu, doch für die Truppenführung im Operationsgebiet benötigte er erfahrene Helfer. Auf längere Sicht sollte ein neues, modernes Offizierkorps geschaffen werden, von dem sich Hitler eine höhere militärische Effizienz und tiefere nationalsozialistische Durchdringung erhoffte. Um seine nächsten militärischen und politisch-ideologischen Ziele durchzusetzen, brauchte er jedoch keine neue Generation von Generalen und keine neuen Kommandobehörden an der Front. Das erkannte er. Daher sah er von einer strukturellen Transformation ab. Von einem Wandel oder einer Wende konnte in dieser Hinsicht keine Rede sein. Daran schließt sich meine zweite Frage an, die Frage nach einem militärisch-professionellen und politisch-ideologischen Transformationsprozess. Beide Komplexe, das traditionelle Kriegshandwerk und die totalitäre Ideologie, waren im deusch-sowjetischen Krieg eng verbunden. Die neuere Forschung hat sich mit guten Gründen bevorzugt mit den Verbrechen im rückwärtigen Gebiet beschäftigt, zugleich aber den militärischen Auftrag des Ostheeres isoliert und vernachlässigt. Um es zugespitzt zu formulieren: Man hat einen Krieg ohne Krieg beschrieben. Die Realität des Ostkrieges war allerdings maßgeblich von der Führung und Durchführung der Operationen bestimmt. Dies war auch der zentrale Bezugspunkt der Generale, die ganz im Banne der Aufgabe standen, die Rote Armee zu besiegen. Diesem Ziel waren letztlich alle übrigen Fragen untergeordnet. Wie entwickelte sich aber die Stellung der Heeresgeneralität in ihrer ureigensten, der taktisch-operativen Domäne? Die preußisch-deutsche Militärtradition wies dem oberen Truppenführer ein hohes Maß an fachlicher Selbständigkeit zu, die es ihm erlaubte, die Weisungen von oben den Gegebenheiten an der Front anzupassen und als eine Art Unterfeldherr den Operationen seinen Stempel aufzudrücken. Diese Flexibilität einer fachlich hochqualifizierten Frontgeneralität wurde besonders auch im Ausland als Geheimnis der deutschen Kampfkraft bewundert. Doch bereits die Feldzüge der Jahre 1939 bis 1941 waren von einer schleichenden Entmündigung der höheren Truppenführung begleitet. Dass Hitler den Westfeldzug gegen den Willen der wichtigsten Heeresgruppen- und Armeeführer durchsetzte und triumphal bestätigt wurde, war der wohl wichtigste Markstein dieser Entwicklung. In der Vorbereitung und den ersten Monaten des Ostfeldzugs beschleunigte sich der militärisch-professionelle Kompetenzverlust der höchsten Frontgeneralität erheblich. Und in den denkwürdigen Krisenmonaten vor Moskau wurde.die Selbständigkeit der Truppenführung endgültig gebrochen. Hitler setzte seine starren Haltebefehle energisch durch und statuierte an den wenigen renitenten Generalen seine Exempel. Die Uberwindung der Krise schien ihm erneut rechtzugeben. Von nun an glaubte er, in jeder kritischen Situation die Zügel anziehen und den Generalen jeden Schritt vorschreiben zu müssen. Selbst die Oberbefehlshaber der Heeresgruppen und Armeen konnten unter diesen Bedingungen kaum mehr führen, sondern nur noch durchführen, kaum mehr selbständig operieren, sondern nur noch Befehle umsetzen. Sie degenierten in ihrem professionellen Kernbereich weitgehend zu Handlangern eines offenbar omnipotenten Diktators. Die Unschlüssigkeit der Truppenführung in und vor Stalingrad und andere militärische Fehler mehr zeigen die Folgen dieses grundlegenden Wandels der militärischen Führungsgrundsätze. Die Generalität ist nach dem Krieg nicht müde geworden, allein Hitler die Verantwortung für diesen Wendepunkt zuzuschreiben. Man verständigte sich still-

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schweigend auf die Rekonstruktion des Gegensatzpaares: hier der militärische Dilettant Hitler, dort die von ihm ständig behinderten Fachleute. Dabei wurde geflissentlich verschwiegen, dass sich die Militärelite den beklagten Kompetenzverlust zu guten Teilen selbst zuzuschreiben hatte. Die Heeresleitung hatte sich unter dem Einfluss des ehrgeizigen Generalstabschefs und Zentralisten Halder bereits vor dem massiven Eingriff Hitlers um eine straffe Unterordnung der Truppenführung bemüht. Zugleich zeigte sie sich den Ansprüchen des Ostfeldzugs fachlich nicht gewachsen, während die höchsten Frontbefehlshaber zu uneinig und konzeptionslos waren, um eine dritte Kraft zu bilden. So hatte Hitler leichtes Spiel, den Oberbefehl über das Heer nicht nur formal zu übernehmen, sondern auch faktisch durchzusetzen. Aufs Ganze gesehen konnte noch nicht einmal von einer fachlichen Opposition gegen den Diktator die Rede sein - trotz aller individuellen Konflikte um seine Haltebefehle. Die Stellung der deutschen Generalität in der NS-Diktatur war auch hier von einer eigenartigen Mischung aus Ausschaltung und Anpassung geprägt. Die militärische Kompetenz steht in enger Wechselbeziehung zur politischen und gesellschaftlichen Kompetenz. Nur eine starke Generalität, die sich als Schaltzentrum von Feldzügen und Schlachten profiliert, kann auch eine gewisse Mitsprache auf nichtmilitärischem Gebiet beanspruchen. Dass die höchste Truppenführung im Osten so stark in ihrer fachlichen Kompetenz beschnitten wurde, schwächte nicht nur diese überschaubare Gruppe von Frontgeneralen, sondern die Position der Militärelite überhaupt. Die Folgen gingen über das rein Militärische hinaus. Schon in ihrem taktisch-operativen Kernbereich gelang es den Oberbefehlshabern nicht, ein eigenes Profil gegen die Vorgaben der obersten Führung zu behaupten. Nicht alle Generale, aber die meisten von ihnen scheuten schon hier den Widerstand und Konflikt. Wie war es dann aber erst mit ihrem Selbstbewusstsein, ihrer Eigenständigkeit und ihrer Konfliktfreudigkeit bestellt, wenn es um besatzungspolitische und ideologische Fragen ging? Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Leben ihrer Soldaten war sehr groß, aber offenbar nicht groß genug, um entschlossen und geschlossen gegen die fragwürdigen Haltebefehle Hitlers zu handeln. Wie weit ging dann aber erst ihre Bereitschaft, der Verantwortung gegenüber sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilisten nachzukommen und deren Uberleben auch gegen die Intentionen der Zentralstellen zu sichern? Neben die militärisch-professionelle trat die politisch-ideologische Transformation. Auch dieser Prozess setzte schon vor dem Ostfeldzug, ja lange vor dem Krieg ein. Dennoch ist evident, dass sich der politisch-ideologische und zugleich auch moralische Wandel dieser konservativen Elite jetzt nicht nur beschleunigte, sondern in ein neues Stadium trat. Hitler hatte in seiner berüchtigten Ansprache vom 30. März 1941 von den Oberbefehlshabern des Ostheeres ausdrücklich das Opfer verlangt, die Bedenken gegen eine beispiellos brutale Kriegführung zu überwinden. Und bereits die Akzeptanz der verbrecherischen Befehle und anderer politischideologischer Weichenstellungen im Vorfeld des „Unternehmens Barbarossa" zeigte, dass die sonst so traditionsbewussten Truppengenerale zu diesem Opfer bereit waren. Ihr Verhalten während des Feldzugs bestätigte dies. Wie konnte es neben der militärisch-professionellen auch zu dieser politisch-ideologischen Unterordnung unter den Willen und die Ziele eines verbrecherischen Diktators kommen?

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Die wesentliche Voraussetzung für die Mitwirkung dieser Generale am „rassenideologischen Vernichtungskrieg" waren ohne Zweifel die ideologischen Raster, die nicht nur die nationalsozialistischen Uberzeugungstäter, sondern auch die nationalkonservativen Offiziere prägten. Antibolschewismus, Antisemitismus und ein rassistisches Überlegenheitsgefühl gegen östliche Völker und Kulturen bestimmten die Richtung des Denkens und Handelns. Diese ideologische Prämisse, die eine vergleichbare Kriegführung in Frankreich oder Norwegen wenig wahrscheinlich machte, darf bei aller Betonung der pragmatischen Motive von NS- und Kriegsverbrechen nicht aus den Augen verloren werden. Die bereits lange vorher angelegten Ideologeme konnten erst im Krieg gegen die Sowjetunion zur vollen Geltung gelangen, so dass sich die politisch-ideologische Einstellung der Generalität im Kampf mit diesem Gegner erheblich radikalisierte. Der allgemeine Hass gegen den „jüdischen Bolschewismus" wurde zum wesentlichen Movens, das nationalsozialistische Konzept eines rücksichtslosen, mit der Tradition brechenden Vernichtungsfeldzugs mitzutragen. Als zweite Triebfeder, die den Transformationsprozess von diesen in den Werten und Normen der Kaiserzeit groß gewordenen Offizieren zu Komplizen einer verbrecherischen Ideologie erheblich beschleunigte, kam ein wesentlicher Zusatz aus der militärischen Vorstellungswelt hinzu: ein Utilitarismus, der den Erfolg auf diesem besonderen Kriegsschauplatz um jeden Preis und mit allen Mittel wollte. Die bisherigen Kriegserfahrungen, die verbreitete Militärdoktrin von der Verdrängung des konventionellen, rechtlich normierten Waffenkriegs durch den „totalen Krieg", die Auffassung von besonderen, mit dem Westen nicht vergleichbaren „östlichen Verhältnissen" und nicht zuletzt der Siegeszug des nationalsozialistischen Deutschland hatten die Bereitschaft erhöht, das militärische Interesse an einer effizienten Kriegführung, Sicherung und Versorgung in diesem Feldzug über rechtliche und ethische Bedenken zu stellen. Rechtstaatlichkeit und Moral sind Fesseln gegen die Auswüchse des „totalen Krieges". Hitler zerschlug diese Fesseln und gab einem ungehemmten militärischen Utilitarismus einen Freibrief. Dieser Freibrief wurde auch von der Truppenführung im Osten angenommen. Die gleichgültige Behandlung der Zivilbevölkerung, die rücksichtslose Bekämpfung der Partisanen und teilweise auch der Mord an den Juden wurden wesentlich mit den „Kriegsnotwendigkeiten" gerechtfertigt: Die Truppe benötigte Verpflegung, Unterkünfte und Sicherheit, um ihre Kampfkraft zu bewahren. Dafür schien jedes Mittel erlaubt. Brutale Maßnahmen traten an die Stelle von rechtlichen Normen. Der Wandel vom Normenstaat zum Maßnahmenstaat fand seine Entsprechung im Wandel von der Beachtung des Kriegsvölkerrechts zu den rechtsfreien Zonen des „totalen Krieges". Die Generalselite an der Ostfront vollzog diesen Wandel mit. Ich muss bei der Kürze des Beitrags die zahllosen Belege für diesen ungeheuren Traditionsbruch schuldig bleiben. Doch ganz gleich, ob vor Leningrad oder auf der Krim, ob im Verantwortungsbereich eines konservativen oder eines mit dem Nationalsozialismus sympathisierenden Generals: Die Befehle der höchsten Truppenführer, wehrlosen Kriegsgefangenen und Zivilisten Lebensmittel und Kleidung zu entziehen, das Land auszupressen, die Bevölkerung unter Hinweis auf die eigenen Sicherheitsbedürfnisse zu terrorisieren, psychiatrische Anstalten aufzulösen usw., waren allgegenwärtig, ebenso die Tolerierung und teilweise sogar die Unterstützung

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des Judenmords. Die ständige Bedrohung, der Willkür eines Militärapparats ausgeliefert zu sein, deren höchste Repräsentanten sich dem politisch-ideologischen Willen des NS-Regimes angepasst hatten, legte sich als düstere Wolke des Todes über das besetzte Land. Allerdings gab es auch das abweichende Verhalten einiger Oberbefehlshaber, von dem ich ihnen hier ebensowenig berichten kann. Die Handlungsspielräume der verantwortlichen Truppenführer waren im besatzungspolitischen Bereich ihrer rückwärtigen Gebiete größer als im taktisch-operativen Bereich ihrer Gefechtszone. Diese Spielräume wurden manchmal entgegen den Vorstellungen Hitlers zum Positiven genutzt, wesentlich häufiger jedoch im Sinne dieses Raubund Eroberungskrieges zum Negativen. So bleibt als Ergebnis festzuhalten: Die militärische Elite der höchsten Truppengeneralität an der Ostfront musste in ihrer personellen und institutionellen Struktur nicht radikalisiert werden, um sich für eine radikale Kriegführung und Besatzungspolitik einspannen zu lassen. Für das Mordwerk an den sowjetischen Juden benötigte Hitler die Brutalität junger Funktionäre, fanatischer Parteisoldaten und neuer Institutionen. Für die Exekution militärischer Macht jenseits rechtlicher und moralischer Schranken genügte aber die traditionelle Generalität. Den gezielten Versuch einer schnellen strukturellen Transformation konnte sich Hitler sparen. Die Entgrenzung militärischen und besatzungspolitischen Handelns im Krieg gegen die Sowjetunion wurde erheblich dadurch begünstigt, dass sich die Truppenführung militärisch-professionell und politisch-ideologisch den Intentionen Hitlers unterordnete. In dieser Hinsicht waren die Oberbefehlshaber an der Ostfront - und nicht nur sie - eine Elite, die sich wandelte: von kleinen Feldherrn zu funktionalen Befehlsempfängern, von traditionsbewussten Offizieren zu „totalen Kriegern". Es bleibt eines der interessantesten Phänomene in der Geschichte des Nationalsozialismus, wie verhältnismäßig leicht es einem verbrecherischen Diktator gelang, konservative Akteure und traditionelle Institutionen für seine Hegemonie- und Mordpläne zu manipulieren und zu instrumentalisieren.

Rolf-Dieter Müller Der Wettlauf um das Erdöl Zur wirtschaftlichen Bedeutung der Kaukasusregion für die deutsche Kriegführung Wenige Tage nach der deutschen Kapitulation im November 1918 verkündete der designierte britische Außenminister Lord Curzon: „Die alliierte Sache ist auf einer Woge von Ol zum Sieg geschwommen." 1 Dieses Urteil mag erstaunen, ist unser Bild des Ersten Weltkrieges doch im wesentlichen vom Stellungskrieg bei Verdun geprägt worden. Die Dynamik des Krieges wurde 1914-1918 tatsächlich im wesentlichen von der Muskelkraft des Menschen, des Pferdes und natürlich der mit Kohle betriebenen Eisenbahn angetrieben, aber der Motor begann damals bereits seinen rasanten Aufstieg. Das 20. Jahrhundert ist später als Jahrhundert des Erdöls bezeichnet worden, doch die Ablösung der Kohle als Hauptenergieträger erreichte erst im Zweiten Weltkrieg den Durchbruch. Ich möchte vor diesem historischen Hintergrund die zugespitzte These vertreten, dass der Zweite Weltkrieg nicht an der Newa, nicht an der Moskva, und auch nicht an der Wolga entschieden worden ist. Deutschland hat vielmehr, so könnte man formulieren, zwei Weltkriege am Kuban verloren. Der deutsche Generalstab hatte sich 1914 gänzlich auf den Reichtum deutscher Kohlebergwerke und die Präzision des deutschen Eisenbahnwesens verlassen. 2 Churchill hingegen traf als Erster Lord der Admiralität 1911 eine weitreichende Entscheidung, indem er die Umrüstung der britischen Flotte von Kohle auf Ol anordnete. 1916 erkannten dann die Deutschen die Bedeutung der revolutionären Veränderungen der Kriegführung und hofften, mit der Offensive gegen Rumänien eine eigene Ölquelle in die Hand zu bekommen. Doch die Briten sorgten rechtzeitig für eine gründliche Zerstörung der Anlagen. Ludendorff schrieb später in seinen Memoiren, ihm sei klar geworden, dass man ohne das Öl Rumäniens keinen Krieg mehr

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L o r d George Nathaniel C u r z o n , einstiger Vizekönig v o n Indien und Mitglied des Kriegskabinetts, zehn Tage nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes bei einem Festdiner f ü r die Alliierte Petroleum-Konferenz. Zitat nach Daniel Yergin, D e r Preis. Die Jagd nach Öl, Geld und Macht, Frankfurt/M. 1 9 9 1 , S. 237. Die A r b e i t des Harvard-Historikers zählt zu den Klassikern der Geschichte des Öls. Z u r Ölpolitik während des Ersten Weltkrieges siehe Yergin (s.o. A n m . 1), S. 2 1 5 - 2 3 7 . Allgemein z u m neuesten Forschungsstand und mit einem Vergleich beider Weltkriege siehe Bruno Thoß/Hans-Erich Volkmann (Hrsg.), Erster Weltkrieg-Zweiter Weltkrieg. Ein Vergleich. Krieg, Kriegserlebnis, Kriegserfahrung in Deutschland, Paderborn 2002.

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führen konnte. 3 So blieb nur der Blick in Richtung Kaukasus. 1918 hoffte man in Berlin, mit Hilfe der russischen Kommunisten Baku in die Hand zu bekommen, um der Ausweitung des Weltkrieges durch den Kriegseintritt der U S A zu begegnen. Es begann ein Wettlauf, an dem sich auch die Briten und Türken beteiligten. 4 Deutsche Truppen besetzten die Ukraine, erreichten Taganrog und standen im Juni 1918 in Georgien. Ludendorff damals in einer Sitzung mit dem Kaiser: „Unsere Kriegführung braucht dringend das Naphta aus Baku... Die Ölfrage ist von kardinaler Wichtigkeit." 5 Die Briten waren aber zuerst in Baku, entschlossen, notfalls wie in Rumänien alle Anlagen zu zerstören. Ihr Erscheinen reichte aus, in den kritischen Monaten vor der Kapitulation die Deutschen abzuschrecken. Bald studierte ein ehemaliger Gefreiter die Memoiren seines Feldherrn Ludendorff und entschloss sich, es in einem künftigen Krieg besser zu machen. Adolf Hitler gründete sein ganzes politisches Programm zur Erringung der Weltherrschaft auf die Eroberung der russischen Ressourcen, und er war zugleich ein begeisterter Autofahrer! Hitler verschlang alle Information über die Erdölpolitik und -technik. Auf keinem anderen wirtschaftlichen Gebiet war er später so gut informiert, ja geradezu besessen. Die Motorisierungswelle erfasste nach dem Ersten Weltkrieg auch Deutschland, freilich bei weitem nicht so stark wie die anderen westlichen Länder. Es fehlte - anders z . B . als in den U S A - an der Massenkaufkraft und dem Zugang zu billigem Öl. Bei Kriegsbeginn 1939 war der Bestand an Kraftwagen - pro tausend Einwohner in Deutschland 25, in Frankreich 54, in England 51, in den U S A aber 227! 6 In der UdSSR waren es dagegen nur 5, denn Lenin hatte die Zukunft des Kommunismus bekanntlich als „Sowjetmacht plus Elektrifizierung" definiert. Dennoch rangierte Russland dank seiner natürlichen Ressourcen 1938 immer noch an zweiter Stelle in der Welterzeugung an Erdöl (11 Prozent), nach den U S A , die allein auf ihrem Territorium 61 Prozent produzierten. 7 Die westliche Welt war also fasziniert von einer automobilen Zukunft. Die Militärs zumindest in Deutschland sahen das mit Besorgnis und Skepsis. Solange es nur um die Verteidigung des Reiches ging, schienen die herkömmlichen militärischen Mittel auszureichen. Gleichwohl wäre man auf eine britische Neutralität angewiesen gewesen, um die Zufuhr von Erdöl über die Nordsee zu gewährleisten. Einige wenige Offiziere setzten schon damals auf einen zukünftigen Krieg hochmobiler Elitetruppen, doch den meisten erschien das als Utopie. 8 Wenn Deutschland aber Groß- und Weltmachtpolitik betreiben wollte, dann galten unverändert drei Prämissen: 1. Der künftige Krieg musste offensiv geführt und schnell entschieden werden, weil das Reich als Kontinentalmacht nicht blockadefest war.

Erich Ludendorff, Meine Kriegserinnerungen 1914-1918, Berlin 1919, S. 226. Werner Zürrer, Kaukasien 1918-1921. Der Kampf der Großmächte um die Landbrücke zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer, Düsseldorf 1978. s Zit. nach Günter Rosenfeld, Sowjetrussland und Deutschland 1917-1922, Köln 1984, S. 94. 6 Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1, Stuttgart 1988, S. 651. 7 Walther Pähl, Weltkampf um Rohstoffe, Leipzig 1939, S. 36. 8 Heinz Guderian, Erinnerungen eines Soldaten, Stuttgart 1986, S. 24-26. 3

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2. Eine schnelle Entscheidung erforderte den Einsatz modernster Kriegstechnik und Transportmittel. 3. Durch die Rückkehr zum Bewegungskrieg konnte der deutsche Generalstab seine traditionell größte Stärke zur Geltung bringen: die operative Führungskunst. Das alles sprach dafür, die Motorisierung in Deutschland zu forcieren, aber die Geologie hatte dem Reich nun einmal Kohle und nur wenige Erdölquellen geschenkt. Die Industrie wies einen Ausweg: die Kohlehydrierung. 9 Seit Beginn der Wiederaufrüstung wurde diese modernste Technik aus militärischen Gründen gefördert. Sie rechnete sich volkswirtschaftlich nur bei einer Autarkie- und Kriegspolitik, und es gab ein weiteres Handikap. Trotz seiner reichen Kohlevorräte würde Deutschland niemals imstande sein, seine gesamte Energiepolitik auf die Kohle abzustützen. Der kostspielige Bau der Hydrierindustrie führte zwangsläufig in einen weiteren Engpass. Es musste entschieden werden, ob die geförderte Kohle in den Hochöfen der Stahlproduktion verbrannt wurde, der Eisenbahn zur Verfügung stand oder ob man die Kohle in flüssigen Treibstoff verwandelte. Natürlich nutzte man dann im Zweiten Weltkrieg alle denkbaren Aushilfen, aber es fing bei der Kohleförderung an, die trotz aller Anstrengungen nur geringfügig gesteigert werden konnte, und hörte bei der Hydrierung auf, die nach der Inbetriebnahme erster Werke natürlich rasch gesteigert wurde, aber 1942 z.B. weniger als die Hälfte des bereits stark gedrosselten Verbrauchs deckte. Auch alle Anstrengungen zur Steigerung der geringen Eigenförderung von Erdöl in Deutschland brachten natürlich keine spürbare Entlastung. 10 Auf welcher „Woge" wollte man also im nächsten Krieg zum Sieg schwimmen? Carl Krauch, der Chef des mächtigen IG-Farbenkonzerns und zugleich der staatliche Beauftragte für den Mineralölsektor, erinnerte im Frühjahr 1939 daran, dass es im Kriegsfalle darauf ankomme, wie bereits im Ersten Weltkrieg die Hände nach den rumänischen und kaukasischen Quellen auszustrecken. 11 Und Hitler gelang das Kunststück: Er verkaufte Stalin das halbe Polen und das Baltikum, um die notwendigen Ollieferungen für die deutsche Kriegsmaschine zu erreichen. Sie reichten rechnerisch aus, etwa ein Drittel des Wehrmachtbedarfes zu decken. Zusammen mit der Erdölförderung in Deutschland selbst war damit zumindest der gesamte militärische Bedarf - nach dem damaligen Stand - gedeckt. 12

Siehe dazu umfassend Wolfgang Birkenfeld, Der synthetische Treibstoff 1933-1945, Göttingen u. a. 1964, und Bogislav Graf v. Schwerin, Die Treibstoffversorgung durch Kohlehydrierung in Deutschland von 1933 bis 1945 - unter besonderer Berücksichtigung wirtschaftsund energiepolitischer Einflüsse, Köln 1991. 10 Hanns-Heinz Kasper, Die Erdölgewinnung Deutschlands in der Zeit von 1933-1945, Diss., Dresden 1974. " Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 4., Stuttgart 1988, S. 98-99. 12 Siehe Tabelle in Rolf-Dieter Müller, Das Tor zur Weltmacht. Die Bedeutung der Sowjetunion für die deutsche Wirtschafts- und Rüstungspolitik zwischen den Weltkriegen, Boppard 1984, S. 324, und in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/2., Stuttgart 1999, S. 440. 9

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So schuf Hitler eine kleine „Woge an Öl", die deutsche Panzer nach Paris, Torpedoflugzeuge nach Kirkenes und Fallschirmjäger nach Kreta beförderte. Es war die Voraussetzung für den unerwarteten Erfolg der neuen Blitzkriegstaktik, d.h. den Einsatz motorisierter Stoßkeile, die im Zusammenwirken mit den Schlachtfliegern der Luftwaffe die feindliche Front aufrissen, in kühnen Vorstößen die Hauptkräfte des Gegners ausmanövrierten, einkesselten und vernichteten. 13 Noch drei Monate vor Beginn der Westoffensive hatte man im deutschen Generalstab sogar über eine Entmotorisierung des Heeres nachgedacht, weil nach allen Berechnungen die Perspektiven der Treibstoffversorgung trotz der sowjetischen Zufuhren nicht günstig waren. Seit Kriegsbeginn stagnierte die Kraftfahrzeugproduktion in Deutschland, suchte man permanent nach Möglichkeiten zur Einsparung. Man scheute sich, eine Massenproduktion von Panzern und Flugzeugen zu organisieren, weil man glaubte, für den Einsatz dieser Motoren künftig nicht genügend Treibstoff zu haben. So ging bereits im ersten Kriegsjahr der deutsche Rüstungsvorsprung verloren. 14 Wie riskant die deutsche Kriegspolitik war, zeigen Vorbereitungen von Briten und Franzosen im Frühjahr 1940, Baku als Tankstelle der deutschen Wehrmacht zu zerstören. 15 Nur im Vertrauen auf diese Tankstelle aber waren Hitlers zögerliche Generale bereit, die immer wieder hinausgeschobene Offensive zu eröffnen. Der Schock brennender Ölquellen im Kaukasus blieb der Wehrmacht im April 1940 erspart. Durch den Sieg im Westen fielen der Wehrmacht große Treibstoffvorräte in die Hände, es öffnete sich das Tor nach Rumänien, wo die Ölquellen dieses Mal unzerstört in deutsche Hände fielen. Vor allem aber gelang es, die Briten im Mittelmeerraum auf so weite Distanz zurückzudrängen, dass der rumänische Schatz nicht mehr gefährdet war. Dafür war Hitler sogar bereit, mit dem Balkanfeldzug eine gefährliche Verzögerung des deutschen Aufmarsches gegen die UdSSR zu riskieren. Das „Unternehmen Barbarossa" wurde seit Juli 1940 geplant, um die Sowjetunion in einem Blitzkrieg niederzuwerfen und sich auf diese Weise in den sicheren Besitz der kriegswichtigen Ölquellen zu bringen. Da Stalin einen guten Preis für sein Öl forderte, schien es aus deutscher Sicht billiger zu sein, 1941 mit dem Schwert einkaufen zu gehen. Öl bedeutete Macht, das wussten Hitler und die Wehrmachtführung, und sie mussten handeln. 16 Weil England den Kampf trotz seiner verzweifelten Lage fortsetzte und der Kriegseintritt der USA zu erwarten war, kam es darauf an, die Zeit zu nutzen, um Deutschland einen sicheren Zugriff auf die kontinentalen Ölquellen zu sichern. Selbst dann bestand bei weitem keine Aussicht, die Überlegenheit des angelsächsischen Ölimperiums auszugleichen. Aber man konnte darauf vertrauen, zu13

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Dazu umfassend das Standardwerk von Karl-Heinz Frieser, Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940, München 1995. Dazu Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1 (s. o. Anm. 6), S. 375-386,406523. Günther Deschner, Bomben auf Baku. Angriffspläne Englands und Frankreichs auf die Sowjetunion 1940, Erlangen 1990. Zur Entwicklung im Zweiten Weltkrieg siehe auch den Uberblick bei Yergin (s. o. Anm. 1), S. 432 ff.

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sammen mit der Produktion aus der Kohlehydrierung über einen ausreichend großen Vorrat an Treibstoff verfügen zu können. Im Herbst 1940 waren die deutschen Treibstofflager so voll wie zu keiner Zeit während des Zweiten Weltkrieges. 17 Die Kesselwagen aus dem Kaukasus trafen vertragsgemäß ein, Rumänien lieferte seine gesamte Produktion ab, und in Nordfrankreich standen zusätzliche Kohlegruben zur Verfügung. Der laufende Krieg gegen England forderte nur einen geringen Einsatz von Mineralöl. Dennoch sah man in Berlin die Lage als ernst an. 18 Bereits für 1941 würden für größere Operationen nicht genügend Treibstoffe zur Verfügung stehen. Der Ausbau der Panzertruppe und die Motorisierung des Heeres wurden nur mit halber Kraft betrieben. Selbst die Ausbildung der Kraftfahrer musste im Frühjahr 1941 eingeschränkt werden, um die Vorräte soweit zu schonen, dass im Sommer wenigstens für 2-3 Monate ein großer Feldzug mit Ol versorgt werden konnte. 19 Eine Reduzierung des Heeres zu Gunsten des Ausbaus der Hydrierwerke, wie sie die Fachleute gefordert hatten, kam für Hitler nicht in Betracht. Die Planungen für einen Uberfall auf die UdSSR richteten sich deshalb von Anfang an auf die Eroberung der Wirtschaftszentren, wozu natürlich auch die Ölquellen des Kaukasus zu rechnen waren. Die Fachleute im O K W waren ernsthaft besorgt darüber, dass die Anlagen von der Roten Armee zerstört werden könnten. Angesichts der Mechanisierung der sowjetischen Landwirtschaft würden die Deutschen dann keine Möglichkeit haben, das begehrte Getreide der Ukraine einzubringen. Die Eroberung der kaukasischen Ölfelder war also auch eine unbedingte Voraussetzung für die Beherrschung und Ausbeutung der künftigen Kolonien im Osten. 20 Man dachte deshalb vorsorglich an den Einsatz von Fallschirmjägern, um die Anlagen unzerstört in die Hand zu bekommen. Nach dem Desaster der deutschen Luftlandetruppen im Mai 1941 in Kreta war diese Option aber erst dann zu realisieren, wenn die Bodentruppen wie im Sommer 1918 wenigstens Taganrog oder besser noch den Kuban erreicht haben würden. Das für die GesamtKriegführung zuständige O K W legte großen Nachdruck auf eine schnelle Eroberung von Baku, denn alle Wehrmachtteile planten bereits gigantische Rüstungen für den „Kampf um Kontinente": Die Luftwaffe wollte ihren U m fang vervierfachen, die Marine dachte an Flottenbau in riesigen Dimensionen, und das Heer wollte in den nächsten fünf Jahren seine Panzerstreitmacht verzehnfachen. Für den Kampf um die Weltherrschaft brauchte man dann auch eine entsprechende

Siehe Graphik in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1 (s. o. Anm. 6), S. 584. 18 Uberblick in WiRüAmt/Stab Z/SR, Die deutsche Treibstoffversorgung im Kriege. Abgeschlossen um die Jahreswende 1941/42, Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg, RW 19/202. " Georg Thomas, Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft (1918-1943/45), Boppard 1966, S. 253, und Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1 (s.o. Anm. 6), S. 545. 20 Denkschrift von General Thomas, Chef des Wehrwirtschafts- und Rüstungsamtes im OKW, über die Auswirkungen einer Operation im Osten vom 13. 2. 1941, abgedr. in Thomas (s.o. Anm. 18), S. 527-530. 17

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I. Vorträge

„Woge von Öl". Der Griff nach dem Kaukasus konnte im Kampf um das Öl also nicht das letzte Wort sein. Trotz weiter steigender Produktionsziffern der deutschen Kohlehydrierung war ein gesicherter Zugriff auf die kaukasischen und - besser noch - auch auf die nahöstlichen Ölquellen absolut unentbehrliche Voraussetzung für die Fortsetzung des Krieges. Mochte auch der IG-Farbenkonzern in den vergangenen Jahren manche kühnen Projektionen gemacht haben, um die staatlichen Subventionen für die immensen Investitionen sicherzustellen, Hitler war sehr gut unterrichtet über den Stand der Versorgungslage und machte sich keine Illusionen mehr. Wenige Tage vor Beginn des Uberfalls auf die UdSSR erklärte er seinem Rüstungsminister: 21 „Der Verlauf des Krieges zeigt, dass wir in unseren autarkischen Bestrebungen zu weit gegangen sind. Es ist unmöglich, alles, was uns fehlt, durch synthetische Verfahren oder sonstige Maßnahmen selbst herstellen zu wollen." Aus eigener Kraft werde man niemals genügend Treibstoff produzieren können. „Man muss einen anderen Weg gehen und muss das, was man benötigt und nicht hat, erobern." Der Menscheneinsatz, der dazu einmalig nötig sei, wäre nicht so groß wie beim ständigen Betrieb der synthetischen Werke. In der Erwartung, dass man durch das kaukasische Öl bald „im Treibstoff schwimmen würde" 22 , drosselte man den weiteren Ausbau der Hydrierwerke in Deutschland. Für Halder und den Generalstab des Heeres waren das vorerst nachrangige Sorgen. Sie wollten so schnell wie möglich Moskau erobern, weil sie annahmen, dass nach einer Besetzung der Hauptstadt der Sowjetstaat zusammenbrechen würde und der Ostkrieg beendet werden könnte. Das ganze „Unternehmen Barbarossa" basierte auf diesem Grundwiderspruch. Denn für Hitler war Moskau nur ein „geographischer Begriff". Die „Lebensquellen" des Feindes zu erobern war aus seiner Sicht wichtiger als die politischen Zielsetzungen. Er sah deshalb stärker in Richtung Ukraine und Kaukasus. Daraus resultierte ein permanenter Streit um die Führung des Feldzuges. Mit begrenzten Rüstungsanstrengungen und knappen Treibstoffreserven hatte man für „Barbarossa" vier Panzergruppen formieren können. Sie waren die deutschen „Wunderwaffen" des Jahres 1941, schnelle Stoßkeile, um die Front der Roten Armee aufzureißen und den Gegner in freien Operationen einzukesseln und zu vernichten. Bei der Aufteilung setzte sich Halder durch. Zwei Panzerkeile waren in der Mitte eingesetzt und brachten die Wehrmacht in einem erfolgreichen Zusammenspiel bis vor die Tore von Moskau. Im Norden und Süden gab es nur jeweils eine Panzergruppe. Das reichte am Ende weder für Leningrad noch für den Kaukasus. Im August 1941 dirigierte Hitler nach einem heftigen Streit mit Halder die stärkste Panzerarmee von der Mitte nach Süden. Dort operierten jetzt zwei Zangen, die in der Kesselschlacht von Kiew einen fulminanten Sieg über die Rote Armee errangen. Das Tor zum Kaukasus war fast geöffnet. Doch nun gab Hitler dem Drängen des Generalstabes nach und war - entgegen seiner bisherigen wohlbegründeten Einsicht - bereit, doch auf den Vorrang des politisch-strategischen Ziels zu setzen und die letzte Entscheidung vor Moskau zu suEbd. S. 300f. " Ebd. S. 384.

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chen. Guderians Panzer drehten um und überließen den Vormarsch im Süden allein der Panzergruppe 1, die nach schweren Kämpfen erschöpft Taganrog erreichte, mit letzter Kraft und quasi mit dem letzten Tropfen Treibstoff sogar noch Rostov an der Mündung des Don. Dort wurde sie bereits zwei Tage später wieder hinausgeworfen. Es war der Beginn der sowjetischen Gegenoffensive, die im Dezember 1941 die ganze Ostfront ins Wanken brachte. Die Heeresgruppe Süd hatte trotz ihrer schwierigen Lage an dem illusionären Plan festgehalten, sogar noch über den Kuban zu gehen und zumindest Majkop einzunehmen. Hitler und Halder hatten im September also auf die Karte Moskau gesetzt und dafür insgesamt drei Panzergruppen im Zentrum konzentriert. Fast die gesamte bewegliche Stoßkraft der Wehrmacht wurde zur Schlacht um Moskau eingesetzt, zu einem Zeitpunkt, als die Sowjets ihre kaukasische Basis stärkten, einen Versorgungskorridor zu den Briten in Persien schufen und der Kriegseintritt der U S A immer wahrscheinlicher wurde. Vergeblich waren die intensiven Vorbereitungen des O K W geblieben, durch die Aufstellung von Spezialeinheiten und die Schaffung von organisatorischen Strukturen das Kaukasus-Ol erfassen und sofort ausnutzen zu können.23 Anders als in Frankreich fielen 1941 in den besetzten Gebieten nur geringe Beutemengen an, die sofort von der Truppe verbraucht wurden. Die früheren Mineralöl-Lieferungen Stalins, 1940 in Deutschland verarbeitet und gelagert, reichten 1941 im Benzintank der Panzer Guderians bis zum Einmarsch in Ukraine. Dann aber mussten operative Vorstöße immer häufiger aus Mangel an Treibstoff gebremst, begrenzt und schließlich eingestellt werden. Am 7. November 1941, als die Truppen der Roten Armee nach ihrer Parade auf dem Roten Platz an die Front fuhren, um die Hauptstadt zu verteidigen, entschied Hitler, dass Baku erst im nächsten Jahr erobert werden sollte. So gewann er Zeit, um für einen neuen Feldzug zu rüsten. Doch dieser war von Anfang an schwierigeren Bedingungen ausgesetzt als das „Unternehmen Barbarossa". Im Jahr 1941 hatte sich die Wehrmacht einen hohen Verbrauch leisten können (1940 = 3 Mill. t, 1941 = 4,5 Mill. t.). Für 1942 wurde der Ansatz um zehn Prozent gekürzt, da auch die Importe rückläufig waren. In der Wirtschaft waren die Einschnitte noch stärker. Dass man den Ausbau der Hydrierwerke vorübergehend gestoppt hatte, weil man mit der Eroberung von Baku rechnete, machte sich bei der Produktion noch nicht bemerkbar, die planmäßig um 500 000 t gesteigert werden konnte. Dafür verschlechterten sich durch den Kriegseintritt der U S A die deutschen Aussichten. Das „Dritte Reich" stand mitten in einer globalen Auseinandersetzung, ohne dafür ausreichend gerüstet zu sein. Wegen der Krise vor Moskau war man gezwungen, einen Teil der Reserven sofort in die Schlacht zu werfen. Die gesamte stagnierende Rüstung musste neu organisiert werden. Es begann die größte Mobilisierungswelle seit Kriegsbeginn. Von einem „Weltblitzkrieg" konnte keine Rede mehr sein. Nun ging es nur noch darum, die „Festung Europa" zu verteidigen. Im Westen sollte ein gigantisches Bunkerprogramm den Feind abschrecken, im Osten galt es, 21

Rolf-Dieter Müller (Hrsg.), Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941-1943. Der Abschlussbericht des Wirtschaftsstabes Ost und Aufzeichnungen eines Angehörigen des Wirtschaftskoramandos Kiew, Boppard 1991, S. 249-254.

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das eroberte Terrain so abzusichern, dass es - gestützt auf die Ressourcen des Landes - mit verminderten Kräften verteidigt werden konnte. Auch dieser defensive Kriegsplan war ohne Zugriff auf den Kaukasus langfristig nicht zu realisieren. Wenn auch die Produktion der Hydrierwerke kontinuierlich anstieg, so waren sie doch zugleich luftangriffsgefährdet. Das galt auch für die lebenswichtige Versorgungsbasis in Rumänien, dessen stärkere Ausschöpfung zudem auf vielfältige Schwierigkeiten stieß. Die Wirtschaftsexperten machten also eine deprimierende Rechnung auf: Die Erdölreserven des angelsächsischen Raumes wurden auf rund 300 Mill. Tonnen geschätzt, die des deutschen Machtbereiches auf etwa 10 Mill. Tonnen. Im europäischen Teil Russlands vermutete man weitere 30 Mill. Tonnen! 24 Die Planung für die Operation „Blau" wurde deshalb nur auf ein Ziel ausgerichtet: den Kaukasus. 25 Und anders als beim Unternehmen „Barbarossa" waren sich Hitler und der Generalstab zunächst einig. Hitler hatte mehrere gute Gründe vorzuweisen: 1. Die Erkenntnis, dass er ohne die Ölquellen den Krieg verlieren würde; Zitat Hitler: „Wenn ich das Ol von Majkop und Grosnyj nicht bekomme, dann muss ich diesen Krieg liquidieren" 26 - woran er sich später allerdings nicht hielt; 2. dass Stalin wahrscheinlich seine letzten Reserven aufbieten würde, um die Olfelder zu verteidigen. Immerhin stammten bis Kriegsbeginn etwa 90 Prozent des sowjetischen Rohöls aus der Kaukasus-Region. So konnte sich der Wehrmacht vielleicht die Chance zu neuen großen Kesselschlachten bieten; 3. schließlich würde die Wegnahme Bakus aller Voraussicht nach zu einer Lahmlegung der Roten Armee führen, was die Verteidigung an einem künftigen deutschen Ostwall erleichtern würde. Die eigens aufgestellte Technische Brigade Mineralöl der Wehrmacht sollte dafür sorgen, dass die zu erwartenden Zerstörungen rasch beseitigt und der erhoffte große Ölstrom spätestens im Sommer 1943 fließen würde. Gestützt auf Baku konnte man dann auch an einen Vorstoß zu den Ölfeldern des Iran und des Irak denken. Nach den Erfahrungen des Vorjahres und des überall aufflammenden Partisanenkrieges war man sogar bereit, durch Änderungen in der Besatzungspolitik um die Mitarbeit der Kaukasus-Völker zu werben. Trotz der Anfangserfolge der Offensive entwickelten sich die militärischen Aussichten aber keineswegs günstig. Durch ihren Rückzug konnte sich die Rote Armee der Einkesselung immer wieder entziehen. Dennoch blieb man in Berlin optimistisch. An eine Verstärkung und Konzentration der eigenen Kräfte wurde nicht gedacht. So verlegte man - wie geplant - die 11. Armee von der Krim nach Leningrad und hielt an den schwierigen Stellungen vor Moskau fest. Dort entschloss man sich 24

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Zur Einschätzung deutscher Experten im November 1941 siehe Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1 (s.o. Anm. 6), S. 619. Siehe dazu umfassend: Bernd Wegner u.a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 6., Stuttgart 1990, S. 761 ff., und den kurzen Uberblick von Joel Hayward, Hitler's Quest for Oil: The Impact of Economic Considerations on Military Strategy, 1941—42, in: Journal of Strategie Studies 18 (1995), S. 94-135. Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem International Militärgerichtshof, Nürnberg, 14. Nov. - 1. Okt. 1946, Bd. 7, S. 290.

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erst Anfang 1943 zu einer Frontbegradigung, die dann eine größere Zahl von Divisionen freimachte, die man im Sommer 1942 zur Abdeckung der langen Don-Front gebraucht hätte. Stattdessen rückten im August 1942 die schwachen Divisionen der verbündeten Italiener, Ungarn und Rumänen vor. Es zeigte sich außerdem, dass Halder und der Generalstab eben doch einem engeren Verständnis von operativer Führungskunst anhingen. Sie gaben der Verfolgung in Richtung Stalingrad den Vorrang, während Hitler aus gesamtstrategischer Sicht die Priorität bei den Ölquellen gesehen hatte. Dennoch gab er - wie im Vorjahr bei der Moskau-Frage - überraschend nach, wenngleich der Streit mit Halder nun zur Entlassung des Generalstabschefs führte. Die verhängnisvolle Entscheidung zur Aufspaltung der Offensive führte rasch dazu, dass beiden Angriffskeilen der Treibstoff ausging und der Gegner die gewonnene Zeit zur Verstärkung seiner Positionen nutzen konnte. 27 Die geschwächte Heeresgruppe A ging über den Kuban und erreichte Majkop am 9. August 1942, ein riesiges Trümmerfeld, in dem die Technische Brigade Mineralöl unter feindlichem Feuer nur mühsam geringe Mengen Ol zu fördern vermochte, etwa ein Prozent der Vorkriegsleistung des Gebietes. 28 Der weitere Vorstoß in Richtung Grosnyj und Baku blieb in den Bergen des Kaukasus hängen, denn den deutschen Truppen ging auf der Jagd nach dem Ol das Ol aus. Im August hätte sich für Hitler, so argumentieren heute manche Experten, für kurze Zeit die Gelegenheit geboten, zumindest einen erfolgreichen Schlag gegen die sowjetische Ölversorgung zu führen und so Stalins Kriegführung für Monate lahmzulegen. 29 Mit einer Konzentration seiner Luftangriffsverbände am Kuban wäre ein vernichtender Schlag gegen Baku und Grosnyj möglich gewesen. Statt seine Bomber gegen Stalingrad einzusetzen, wo sie die Ruinenwüste umwühlten und den eigenen Truppen den Vormarsch eher erschwerten 30 , hätte er die sowjetische Hauptbasis in Baku vernichten können. Als er im Oktober eine solche Operation anordnete, weil nun auch der Vormarsch im Kaukasus zum Erliegen gekommen war, war es zu spät. In seinem Schwanken zwischen politisch-ideologischen und kriegswirtschaftlichen Erwägungen hatte er die letzte Chance verspielt, im Osten einen durchgreifenden Erfolg zu erzielen und die Ausgangsposition für die erwartete Auseinandersetzung mit den Westmächten zu verbessern. Statt die Heeresgruppe A auf günstige Winter" 28

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Ebd. S. 887, s. Anmerkung 25. Mit dieser ausgezeichneten Studie von Bernd Wegner u. a., siehe Anmerkung 25, S. 927-95, ist die ältere Literatur überholt: Wilhelm Tieke, Der Kaukasus und das Ol. Der deutsch-sowjetische Krieg in Kaukasien 1942/43, Osnabrück 1970; Wolfgang Birkenfeld, Illusionen am Kaukasus 1942/43, in: Wissenschaft, Wirtschaft und Technik. Studien zur Geschichte, hrsg. von Karl-Heinz Mangold, München 1969, S. 85-91, und Dietrich Eichholtz, Der Raubzug des faschistischen deutschen Imperialismus zu den Erdölquellen des Kaukasus 1941-1943, in: Jahrbuch für Geschichte 14 (1976), S. 445-502. Aus sowjetischer Sicht A. S. Savelev/T. J. Kal'adin, Die Schlacht um den Kaukasus 1942-1943, Berlin (Ost) 1959, A. A. Grecko, Die Schlacht um den Kaukasus, Berlin (Ost) 2. Aufl. 1972; A. Gucmazov/M. Taskunov/K.Ckitisvili, Zakavkazskij Front Velikoj Otecestvennoj vojny. Tbilissi 1971. Joel Hayward, Too Little, Too Late: An Analysis of Hitler's Failure in August 1942 to Damage Soviet Oil Production, in: The Journal of Military History 64 (2000), S. 769-794. Joel Hayward, Stopped at Stalingrad: The Luftwaffe and Hitler's Defeat in the East 19421943, Kansas 1998.

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I. Vorträge

Stellungen am Don zurückzuziehen, sollte sie sich in aussichtsloser Lage an den Hängen des Kaukasus festklammern. Sie konnte im Dezember 1942/Januar 1943 unter großen Verlusten mit knapper Not über den Kuban entkommen. Hitler opferte schließlich der besessenen Idee, mit Hilfe der kaukasischen Ölquellen den Krieg gewinnen zu können, auch die 6. Armee in Stalingrad, um am Ende alles zu verlieren. Da mochte Rüstungsminister Speer 1943 ein wahres Wunderwerk an Produktionszahlen melden. Für die steigenden Zahlen von Panzern und Flugzeugen reichte das aus Hydrierwerken und rumänischen Quellen produzierte Benzin nur sehr knapp aus. Nach den Kürzungen von 1942 konnte die Wehrmacht den Verbrauch zunächst sogar über den bisherigen Höchststand von 1941 anheben 31 , ein Ergebnis der steil ansteigenden Produktion in den Hydrierwerken. Ein Stillstand der deutschen Kriegführung wurde nicht zuletzt auch deshalb verhindert, weil die ebenfalls steil ansteigenden Verluste der Wehrmacht dafür sorgten, dass der Bestand an Fahrzeugen im wesentlichen gleich blieb. So wie Speer Monat für Monat Panzer und Flugzeuge ablieferte, wurden sie Monat für Monat auch zerstört. Solange die Alliierten hauptsächlich die deutschen Großstädte bombardierten, konnte die Wehrmacht allerdings zumindest in den Brennpunkten der Ostfront relativ erfolgreich operieren. Als die Anglo-Amerikaner dann bereit waren, auf dem europäischen Schlachtfeld massiv aufzutreten und über das künftige Schicksal des Kontinents mitzubestimmen, legten sie in einer dramatischen Luftoffensive die deutschen Hydrierwerke lahm. Mit nachfolgenden Schlägen gegen das deutsche Kohleverteilungssystem brachen sie Speers Rüstungswunder das Genick. Für die massenhaft produzierten Fahrzeuge gab es kein Benzin mehr, die Wehrmacht stieg vom Panjewagen auf das Fahrrad um. Und noch bei der letzten Offensive im Frühjahr 1945 benutzte Hitler das Argument der Ölquellen, dieses Mal der ungarischen, um die Wehrmacht in sinnlose Kämpfe zu hetzen. Fassen wir zusammen: Deutschland hat drei Chancen verspielt, durch den sicheren Zugriff auf die kaukasischen Ölquellen eine globale Kriegführung zu ermöglichen: 1940 durch den Entschluss, den Hitler-Stalin-Pakt zu brechen; 1941 durch den operativen Vorrang Moskau, 1942 durch den Vorrang Stalingrad. Die wesentliche Ursache lag in dem Schwanken zwischen einem militärisch-operativen und einem strategisch-ökonomischen Kalkül. Es ist bezeichnend, dass sich der Generalstab aus seinem verengten Blickwinkel nicht lösen konnte, und Hitler überfordert war, die Aspekte der GesamtKriegführung effektiv umzusetzen. So hat sich das Schicksal deutscher Weltmachtpolitik im 20. Jahrhundert in einem gewissen Sinne an den Ufern des Kuban entschieden.

Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/2 (s. o. Anm. 12), S. 440.

MichaelJu.

M'agkov

Quantitative und qualitative Veränderungen in der sowjetischen Rüstungswirtschaft im Jahre 1942 Die sowjetische Rüstungswirtschaft befand sich zu Jahresbeginn 1942 in einer schwierigen Lage. Durch den Verlust wichtiger, von der Wehrmacht okkupierter Industrieregionen und die Evakuierung von Fabriken und Unternehmen nach Osten war die wirtschaftliche Basis der Rüstungsproduktion stark reduziert. Es genügt der Hinweis, dass die Förderung von Eisenerz im Zeitraum von 1942-1944 im Vergleich zum Vorkriegsniveau auf 3 2 - 3 8 % , die Gießereiproduktion auf 3 2 - 4 9 % und die Herstellung von Metallbearbeitungsmaschinen um 3 9 - 3 8 % ' zurückgegangen waren. Obwohl vor dem Krieg schon einiges zur Stärkung der Grundlagen der Rüstungsindustrie hinter dem Ural unternommen worden war; befand sich deren Basis auch weiterhin im Westen des Landes. 8 0 % der Rüstungsunternehmen befanden sich im frontnahen Raum. Hier lagen die Mehrzahl der Fabriken des Volkskommissariats für Bewaffnung, 9 4 % der Flugzeugproduktion, viele Chemieunternehmen usw. Seit Sommer 1941 befanden sie sich im Kriegsgebiet. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die Vorkriegsplanung der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bedeutende Mängel aufwies. Der sowjetischen Führung war es nicht gelungen, ihre Rüstungsindustrie für einen potentiellen Gegner unverwundbar zu machen. In dieser Beziehung befand sich die UdSSR in keiner wesentlich besseren Lage als etwa Deutschland oder Frankreich. Das Jahr 1941 war das Jahr einer bis dahin in ihren Größenordnungen ungekannten Evakuierung der sowjetischen Industrie nach Osten. Bis Ende 1941 wurden insgesamt über 2 500 Großunternehmen evakuiert. Natürlich wirkte sich die Evakuierung unverzüglich auf den Ausstoß an Waffen, Munition und militärischer Ausrüstung aus. Anders gesagt - zu Beginn des Jahres 1942 war die Rote Armee in qualitativer und quantitativer Hinsicht unvergleichlich schwächer als am 22. Juni 1941. Sie hatte einen bedeutenden Teil ihrer Feuerkraft und Mobilität verloren. Dies alles führte unausweichlich zu hohen Verlusten in der kämpfenden Truppe. Der Munitionsmangel war einfach erschreckend. In seinen Erinnerungen an die Operation von Rzev-Vjaz'ma im Jahre 1942 hielt Marschall Zukov fest: „Es ist sicherlich schwer zu glauben, dass wir gezwungen waren, Verbrauchsnormen für Munition festzulegen 1 - 2 Schuss pro Waffe und Tag. Und dies, man höre, für einen Angriffszeitraum!.. ." 2 Die Soldaten gingen ohne Artillerieunterstützung zum Angriff gegen eine starke 1 2

Otecestvennaja istorija, 1995 Nr. 3, S. 59. G. K. Zukov, Vospominanija i razmyzlenija, Bd. 2, Moskau 1974, S. 57.

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I. Vorträge

und gut vorbereitete Verteidigung des Gegners vor. Natürlich waren das Ergebnis solcher Attacken große und, was am allerschlimmsten ist, oft nutzlose Verluste. Ende 1941 bis Anfang 1942 erreichte das Niveau der Industrieproduktion in der UdSSR seinen niedrigsten Wert. Mir, einem der erheblich nach den Ereignissen jener Zeit Geborenen, ist es trotzdem gelungen, eigene Vorstellungen davon zu erlangen, was dies in der Praxis bedeutete. Im Zuge meiner Teilnahme an der Arbeit russischer Suchtrupps zur Auffindung und Umbettung der sterblichen Überreste von vermissten Soldaten der Roten Armee (konkret aus der Operation von Rzev-Vjaz'ma im Jahre 1942) stieß ich an ehemaligen Gefechtsorten auch auf zerstörte Waffen. Die Masse der Schützenwaffen stellten zerstörte Moissin-Gewehre dar. Viele dieser Waffen waren bereits in den 1920er Jahren oder sogar davor hergestellt worden. Schnellfeuermaschinengewehre fehlten in den angreifenden Schützenketten gänzlich. Die Ausrüstung der sowjetischen Soldaten war unvorstellbar. Kaum jemand hatte Stiefel. Ungeachtet des Tauwetters des Frühlings 1942 waren sie meist mit Filzstiefeln bekleidet. Es ist bezeichnend, dass unter den nicht explodierten Geschossen sowjetischer Produktion, die auf dem Gefechtsfeld hinterlassen wurden, kleinkalibrige Geschosse (bis 50 mm Kompaniegranatwerfer) überwogen. Diese Waffe war nach Aussagen vieler Kriegsteilnehmer für die damaligen Bedingungen völlig uneffektiv. Aus all dem lässt sich ableiten, dass die deutsche Verteidigung damals nicht zerschlagen, sondern eher niedergehalten worden ist. Zu den Schwierigkeiten der Evakuierung kam die Notwendigkeit der Einberufung von immer neuen Kontingenten von Neurekrutierten. Die Zahl der in Industrie und Landwirtschaft beschäftigten Arbeiter und Angestellten sank im Jahr 1942 auf 18,4 Millionen Menschen, während sich deren Zahl im Herbst 1941 auf 26,6 Millionen 3 belief. Durch den Beschluss des Staatlichen Verteidigungskomitees vom 26. Juli 1942 „Uber die Auffüllung der Kämpfenden Armee" wurde nicht nur die Einberufung aller Wehrpflichtigen des Geburtsjahrganges 1924, sondern auch die Einberufung einer großen Zahl von Menschen, die in den verschiedenen Volkskommissariaten unterstellten Bereichen tätig waren (bis zu 5 v. H. der Gesamtstärke der Beschäftigten in der jeweiligen Branche), verfügt. 4 Es besteht kein Zweifel, dass all diese Sofortmaßnahmen es dem sowjetischen Oberkommando ermöglichten, den Stamm für eine tatsächlich neue Armee zu schaffen. Aber diese Armee musste noch bewaffnet, eingekleidet, verpflegt und an die Front befördert werden. Wie war dies möglich angesichts des Mangels an Arbeitskräften in der Industrie, im Verkehrswesen und in der Landwirtschaft? Auf welche Ressourcen konnte beim Aufbau und der Vergrößerung der Rüstungsproduktion im Osten des Landes zurückgegriffen werden? Die Beantwortung dieser Fragen soll mit der Tatsache begonnen werden, dass die sowjetische Regierung im Jahr 1942 einige Fehler berichtigte, die im Verlaufe der Einberufungen 1941 zugelassen worden waren. Ich meine damit, dass in den ersten Monaten des Jahres 1942 begonnen wurde, aus an der Front handelnden Einheiten 3

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Rabocij klass SSSR nakanune i v gody Velikoj Otecestvennoj vojny 1938-1945, Moskau 1984, S. 356. Jti. A. Gor'kow, Gosudarstvennij Komitet Oborony postanovljaet (1941-1945), Cifry, dokumenty, Moskau 2002.

M'agkov: Sowjetische Rüstungswirtschaft

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viele Militärdienstleistende ins Hinterland abzuberufen, die vor dem Krieg über volkswirtschaftlich wichtige Qualifikationen verfügten. Dies betraf in erster Linie Eisenbahner, die nun zur Sicherstellung eines störungsfreien Funktionierens der „Schlagadern" des Militärs verwendet wurden. Eine besondere Rolle in diesem Prozess spielte auch die am 14. Februar 1942 erfolgte Bildung eines speziellen Organs zur Koordinierung aller Transporte beim Staatlichen Verteidigungskomitee - des Transportkomitees unter Leitung von I. Stalin. Zur Festigung der Arbeitsdisziplin erging bereits am 26. Dezember 1941 der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „Uber die Verantwortlichkeit der Arbeiter und Angestellten der Unternehmen der Rüstungsindustrie für eine unerlaubte Entfernung vom Unternehmen". Gemäß diesem Erlass wurden alle Beschäftigten der Rüstungsindustrie als für die Dauer des Krieges einberufen angesehen, und eine unerlaubte Entfernung wurde als Fahnenflucht gewertet. Am 13. Februar 1942 verfügte das Präsidium des Obersten Sowjets die Einberufung der städtischen Bevölkerung zur Industriearbeit, vor allem in Flugzeug- und Panzer- und andere Waffenfabriken. Ab Mai 1942 wurden Jugendliche, die das 14. Lebensjahr erreicht hatten, zur Ausbildung in der Produktion herangezogen, wobei für sie ein Sechs-Stunden-Arbeitstag festgelegt wurde. 5 All diese harten Maßnahmen zeitigten Ergebnisse und förderten eine erhöhte Verantwortlichkeit der Werktätigen für die Erfüllung der geplanten Aufgaben. Es muss aber auch betont werden, dass die ganz überwiegende Mehrheit der sowjetischen Menschen die Notwendigkeit derartiger harter Entscheidungen verstanden. Die Menschen arbeiteten bei weitem nicht wegen des drohenden Knüppels. Sie wussten, dass von ihren Erfolgen im Hinterland das Leben vieler Soldaten an der Front abhing, das Leben ihrer Verwandten, die gegen den Feind kämpften. Von gewaltiger Bedeutung war der Arbeitselan des Volkes. Bereits im Juli 1941 ergriff der junge Moskauer Dreher Fedor Bukin die Initiative, nicht nur für sich selbst, sondern auch für seinen an die Front gezogenen Kollegen zu arbeiten, d. h. täglich die Norm mit 200% zu erfüllen. Ich möchte nur darauf verweisen, dass es zu Beginn des Jahres 1942 solche „Zweihundertprozentigen", ja sogar „Dreihundertprozentige" usw. bereits zehntausendfach gab. 6 Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass den größten Anteil an der Versorgung der Front mit allem Benötigten Frauen geleistet haben. Indem sie die an die Front gezogenen Söhne, Ehemänner und Väter ersetzten, nahmen sie eine führende Rolle in der Wirtschaft ein (59 v. H. der Arbeiter und Angestellten). Auf dem Land jedoch, bei der Getreide- und Fleischherstellung, der Holzgewinnung und Leinenproduktion und der Herstellung all dessen, ohne das man nicht kämpfen kann, war ihr prozentueller Anteil noch höher (70 v. H.) 7 Folgendes schrieb A. Fadeev über die Frauen Leningrads während der Blockade. „Du Frau Leningrads! Als ob sich jemals Worte finden ließen, die in der Lage wären, die Größe deiner Arbeit, deiner Ergebenheit gegenüber der Heimat, der Stadt, der Armee, der Arbeit und der Familie, deine maßlose Tapferkeit wiederzugeben! Uberall und jeden Orts finden sich Spuren deiner schönen, geschickten und treuen Hände. Du bist an der Werkbank in der 5 6 7

P. Sokolov, Vojna i ludskie resursy, Moskau 1961, S. 153. Ocerky istorii moskovskoj organizacii V L K S M (Komsomol), Moskau 1976, S. 391. Vserossijskaja Kniga pamjaty, Ubersichtsband Moskau 1995, S. 287.

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I. Vorträge

Fabrik, am Krankenbett des verwundeten Kämpfers, auf dem Beobachtungsturm, im Amt, in der Schule, im Kindergarten und in der Krippe, am Steuer des Autos, im Torfstich, beim Holzhacken, bei der Entladung des Lastkahns, du trägst die Bekleidung einer Arbeiterin, die Uniform eines Milizionärs, eines Soldaten der Luftabwehr, eines Eisenbahnern, eines Militärarztes, eines Telegrafisten. Deine Stimme ist im Radio zu hören, deine Hände bestellen die Gärten rund um Leningrad, in seinen Gärten, Parks und auf seinen Brachen. Du bewachst die Unversehrtheit und Sauberkeit des Gebäudes, du erziehst die Waisen, du trägst auf deinen Schultern die ganze Bürde des Familienlebens in der umzingelten Stadt. Und du erhellst mit deinem Lächeln das ganze Leben Leningrads wie mit einem Sonnenstrahl." 8 Der Aufbau von Fabriken, der Aufschluss von Bergwerken und die Errichtung von Hochöfen wurden in den östlichen Regionen der UdSSR in äußerst kurzer Frist umgesetzt. Mit noch höherem Tempo erfolgte die Inbetriebnahme der evakuierten Unternehmen. Der amerikanische Publizist S. Sulzberger; der sich im Sommer 1942 in der Sowjetunion aufgehalten hatte, notierte begeistert: „Legendär wurde die Verlagerung von Industrieunternehmen aus den westlichen Teilen der UdSSR nach Osten. Jetzt stellen Dutzende sibirische Fabriken Werkzeugmaschinen, Ersatzteile, Panzer, Panzerabwehrwaffen, Zugmaschinen, Flugzeuge, Geschosse, Granaten, Gewehre, Maschinengewehre, Munition, Handgranaten, Geschosswerfer, Artillerie, Dieselmotoren und Vergaser her, veredeln Kupfer- und Eisenerz und Erdöl. Im Südosten produzieren neue Textilfabriken... Diese Verlagerung der Industrie nach Osten, die gigantische Maßstäbe erreicht hat, ist eine der gewaltigsten Leistungen der Geschichte." 9 Im Jahr 1942 nahmen über 1900 Fabriken, die nach Osten - in den Ural, nach Sibirien, Zentralasien und in andere Regionen der UdSSR 10 - verlagert worden waren, ihre Produktion auf. Bereits im März 1942 erzeugte die Industrie der östlichen Regionen so viele Rüstungsgüter, wie zu Beginn des Krieges in der gesamten UdSSR hergestellt worden waren. 11 Dies schuf unbestritten eine bedeutsame Voraussetzung für eine baldige Wende des Kriegsgeschehens an der sowjetischdeutschen Front. Aber die Realität zwang der Rüstungsproduktion schwerwiegende Korrekturen auf. Ende Mai 1942 war die sowjetische Regierung aufgrund neuer deutscher Angriffe gezwungen, erneut Industriebetriebe zu evakuieren. Allerdings betrafen diese Evakuierungen nun ein zweifellos kleineres Gebiet des Landes (die Verwaltungsgebiete Voronez, Rostov, Stalingrad, den Nordkaukasus und eine Reihe anderer südlicher Regionen der RSFSR). Unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus dem Jahr 1941 erfolgte diese Evakuierung organisierter und mit geringeren Verlusten. Eine im Juni 1942 beim Staatskomitee für Verteidigung gebildete Sonderkommission organisierte die schnellstmögliche Arbeitsaufnahme der evakuierten Fabriken an den 8

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Veteran, 4. Auflage, zusammengestellt von N.A. Batagin, L. Lenizdat, 1990, S. 98-99 (nicht autorisierte Ubersetzung). Velikaja Otecstvennaja vojna 1941-1945. Voenno-istoriceskie ocerky, Bd. 4, Moskau 1999, S. 76 (nicht autorisierte Ubersetzung). Velikaja Otecstvennaja vojna 1941-1945. Voenno-istoriceskie ocerky, Bd. 1, Moskau 1999, S. 394. G. A Kemanev, Podvig n podlog. Stranicy Velikoj Otecestvennoj vojny 1941-1945, Moskau 2000, S. 263.

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neuen Standorten. Darüber hinaus wurde in zentralen Regionen Russlands in den ersten Monaten des Jahres 1942 eine teilweise Rückevakuierung einer Reihe von Fabriken durchgeführt. Deren Ausrüstung kam zusammen mit den Arbeitern an ihre alten Standorte zurück, darunter auch nach Moskau. Diese Tatsache war unbestritten förderlich für die Erhöhung der Arbeitsproduktivität und die Vergrößerung des Ausstoßes an Rüstungsgütern. Die Ergebnisse der Sofortmaßnahmen der sowjetischen Regierung und der Opferbereitschaft der Völker der UdSSR für die Rüstungsproduktion ließen nicht lange auf sich warten. Hier einige Beispiele: Im November 1941 war im Zusammenhang mit der Evakuierung von mehr als 100 Fabriken des Flugzeugbaus im Bereich der Endfertigung von Fluggeräten der Tiefpunkt erreicht. Die Herstellung von Bombenflugzeugen verringerte sich im Vergleich zum Juli-August auf 10-15%, von den Schlachtflugzeugen IL 2 wurden nur noch einzelne Exemplare gefertigt. Jedoch bereits im vierten Quartal 1941 wurden insgesamt 3171 Flugzeuge aller Typen hergestellt, deren Zahl im ersten Quartal 1942 bereit 3740, im zweiten 6004 und im dritten 7388 betrug. Ab Dezember 1941 begann die Steigerung der Munitionsherstellung, und bereits im Juli 1942 produzierten die Fabriken des Volkskommissariats für Munition 70 % mehr als im Juli 1941. In der zweiten Jahreshälfte 1942 gelang es, den Rückgang der Elektroenergieerzeugung aufzuhalten und eine Steigerung im Verhältnis zum ersten Halbjahr um 6,3 % zu erreichen. 12 Im Verlaufe des Jahres 1942 wurde die Produktion von Gewehren und Karabinern im Vergleich zu 1941 mehr als verdoppelt (4 Mio. Stück). 13 Es kam zu einer deutlichen Veränderung bei der Herstellung von Maschinenpistolen (1942: 1,5 Mio. Stück). Im Vergleich dazu stellte Deutschland in derselben Zeit insgesamt ganze 232000 eigene Maschinenpistolen her.14 Die Herstellung von Panzerbüchsen erlangte Massencharakter. 1942 erreichte deren monatlicher Ausstoß 20000 Stück. 15 In den Jahren 1942-1943 wurden fast 150000 Artilleriewaffensysteme aller Arten und Kaliber mehr als in den Fabriken Deutschlands hergestellt. In besonderem Maße wurde der Ausstoß der von der Front dringend benötigten Panzerabwehrgeschütze, Feldkanonen und Fliegerabwehrsysteme erhöht. 16 Etwa 3 300 reaktive Geschoßwerfer, diese gewaltige und wirkungsvolle Waffe der Roten Armee, gelangten 1942 zur Truppe. Die Einstellung der Panzerproduktion in Leningrad und Charkow im Herbst 1941 zwang die sowjetische Führung, im Eiltempo neue Panzerfabriken im Osten des Landes aufzubauen. Celjabinsk und Niznij Tagil wurden zu den wichtigsten Zentren des Panzerbaus. Bei „Uralmas" und in anderen Unternehmen in Sverdlovsk wurde die Herstellung von Dieselmotoren und Panzerwannen aufgenommen. Insgesamt gab es 1942 ca. 20 Fabriken, die in der einen oder anderen Weise mit der Panzerherstellung verbunden waren. 12 13 14 15 16

Ebd., S. 225, 228, 231; Otecestvennaja istorija, 1995 Nr. 3, S. 65. Vtoraja mirovaja vojna. Itogi i uroki, Moskau 1985, S. 229. Otecestvennaja istorija 1995 Nr. 3, S. 61. Grif sekretnosti snjat..., S. 351. Sovetskie vooruzennye sily. Istorija stroitel'stva, Moskau 1978, S. 2 7 1 - 2 7 2 .

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Trotzdem blieb 1942 der Anteil der leichten Panzer an der Produktion von gepanzerten Fahrzeugen wie bisher ziemlich hoch und erreichte für das Gesamtjahr 1942 bis zu 50 v. H. der Gesamtproduktion. Diese Situation entstand im Ergebnis der großen Verluste der Panzerverbände und mechanisierten Einheiten der Roten Armee und des fortwährenden Drängens der Befehlshaber an der Front auf deren unverzüglichen Ersatz. Mit der Produktionssteigerung des Panzers T 34 begann sich ab Sommer 1942 der Produktionsanteil der leichten Panzer zu reduzieren. Zum Jahresende 1943 wurde die Herstellung leichter gepanzerter Fahrzeuge dann auch gänzlich eingestellt. Im Jahre 1942 wurden insgesamt über 24000 Panzer, darunter 12500 der Typen T 34 und K W produziert.^ Eine rückblickende Analyse zeigt jedoch, dass die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Produktionssteigerung der schweren Panzer im Jahre 1942 den Prozess ihrer Modernisierung und Verbesserung ihrer Gefechtseigenschaften etwas bremsten. Zwar wurde ab 1943 das Kaliber der Panzerkanone des T 34 von 57 mm auf 76 mm vergrößert, es stellte sich jedoch heraus, dass diese Kanone schon nicht mehr gleichwertig mit den 88-mm-Geschützen, die in die neuen deutschen Panzer T 5 und T 6 eingebaut wurden, konkurrieren konnte. Als unzureichend erwies sich am Vorabend der Schlacht bei Kursk auch die Panzerungsdicke der sowjetischen Panzer. Deshalb mussten sowjetische Konstrukteure in Eile die Gefechtsfahrzeuge modernisieren und neue Typen von schweren Panzern und Selbstfahrgeschützen schaffen. Aufgrund der Verluste einer Vielzahl von Erdöl- und Ergaslagerstätten gestaltete sich auch 1942 die Versorgung der Armee mit Treibstoff äußerst schwierig. Die Situation wäre für die UdSSR ganz und gar katastrophal geworden, wenn die Erdölfelder von Baku verloren gegangen wären. Das Vordringen der deutschen Truppen im Nordkaukasus stellte eine tödliche Gefahr für die Rote Armee dar. Hinzu kam, dass in den Lagern von Baku aufgrund des Vordringens deutscher Verbände auf Stalingrad bedeutende Mengen bereits geförderten Erdöls verbleiben mussten. Diese Situation konnte erst bereinigt werden, nachdem es gelang, den Transport über den Kaspi-See, die Verladestationen und die Aschabad-Eisenbahnstrecke wirkungsvoller zu organisieren. Ab 1942 wurde in noch höherem Tempo die Erdöl- und Erdgasförderung im Wolgagebiet und in Sibirien forciert. Der militärische Schiffbau der UdSSR konnte auch vor 1941 nicht mit der Herstellung von Kriegsschiffen durch die führenden Seemächte verglichen werden. Der Grund hierfür war die natürliche geographische Lage des Landes, die die Annahme nahelegte, dass ein möglicher Krieg hauptsächlich auf dem Festland geführt werden würde. Nach Beginn der Kampfhandlungen wurde der Schwerpunkt auf die Fertigstellung von Schiffen mit geringer Wasserverdrängung - Minensucher, Torpedoboote, U-Boote usw. - gelegt. Insgesamt kann die bei Kriegsbeginn getroffene Entscheidung, den Weiterbau von 5 Schlachtschiffen, 8 Kreuzern, der Hälfte der Panzerschiffe und anderer Arten von schweren Kriegsschiffen zurückzustellen, als richtig angesehen werden. Die frei gewordenen Kapazitäten, die Ausstattung und die Arbeitskräfte wurden in anderen Bereichen der Rüstungsindustrie wirksam einge17

Velikaja Otecstvennaja vojna 1 9 4 1 - 1 9 4 5 . Voenno-istoriceskie ocerky, Bd. 1, Moskau 1999, S. 406.

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setzt. Trotzdem lieferten die Schiffbauer während des Krieges an die Seekriegsflotte 2 Kreuzer, 17 Torpedoboote und 54 U-Boote aus.18 Eine Ubersicht über die quantitativen Parameter der an die Front gelieferten Militärtechnik und Waffen wäre ohne Berücksichtigung der Hilfslieferungen an die UdSSR nach dem Lend-Lease-Programm unvollständig. Wir sollten uns gleich darauf verständigen, dass diese Hilfe in der allerschwersten Etappe des Großen Vaterländischen Krieges - von Sommer 1941 bis zum Beginn des Gegenangriffs bei Stalingrad - nur begrenzt gewesen ist. Nach dem ersten Protokoll (von Oktober 1941 bis 30. Juni 1942) schickten die Westalliierten 3296 Flugzeuge, 4697 schwere und 1 853 leichte Panzer in die Sowjetunion. 19 An dieser Stelle muss betont werden, dass Großbritannien eine herausgehobene Rolle bei der Umsetzung dieses Protokolls spielte. Die Hilfe seitens der USA überstieg erst ab Sommer 1942 die britischen Hilfslieferungen. Aus Großbritannien trafen bis Juli 1942 auch 1100 Maschinengewehre, 500 Panzerabwehrkanonen und 14000 t Aluminium (das für die sowjetische Flugzeugherstellung so dringend benötigt wurde) und andere Rohstoffe, Waffen, Technik und Munition ein. Für die Verlegung amerikanischer Flugzeuge auf sowjetisches Gebiet wurde eine streng geheime Luftbrücke zwischen Alaska und Sibirien (ALSIB) eingerichtet. Im Oktober 1942 kam aus Alaska die erste Gruppe der A-20Bomber „Boston" nach Stalingrad. Trotzdem erreichte die Hilfe der West-Alliierten in den Jahren 1941-1942 bei all ihrer Bedeutung für die UdSSR (einschließlich der moralischen Bedeutung) nicht die in dem Protokoll geplanten Größenordnungen. Eine spürbare Vergrößerung der Lieferungen über alle Lieferkorridore (den Nördlichen, den Iranischen, den Pazifischen) begann erst ab Sommer 1943. Mit anderen Worten: die Sowjetunion war in jenen Jahren gezwungen, sich auf die eigene Kraft zu stützen und selbständig die Voraussetzungen für den Sieg bei Stalingrad zu schaffen, der die Wende für das gesamte weitere Kriegsgeschehen mit sich brachte. Insgesamt war das Jahr 1942 das schwierigste Jahr der Entwicklung der sowjetischen Rüstungswirtschaft. Auf dieses Jahr entfallen die während des gesamten Krieges geringsten Kennziffern für das Nationaleinkommen, das Bruttoindustrieprodukt, den Güterumschlag im Verkehrswesen, das Fördervolumen bei Bodenschätzen usw. Im Jahr 1942 bedurfte es wahrlich gigantischer Anstrengungen des ganzen Volkes, um den starken Rückgang der Produktion, der durch die Evakuierung und die Verluste einer großen Zahl von Kapazitäten der Rüstungsindustrie hervorgerufen worden war, zu überwinden. Aber man kann sagen, dass Mitte 1942 die Volkswirtschaft des Landes endgültig auf die Bedürfnisse des Krieges umgestellt worden war.

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E.A Stikov, V.N. Krasnov, V. V. Balabin, Korablestroenie v SSSR v gody Velikoj Otecestvennoj vojny, Moskau 1995, S. 294. Velikaja Otecstvennaja vojna 1941-1945. Voenno-istoriceskie ocerky, Bd. 1, Moskau 1999, S. 439.

Dieter Pohl Deutsche Militärverwaltung: Die bessere Besatzung? Das Beispiel Kaukasus 1942/43 Am 23. August 1942 erreichten deutsche Truppen die Wolga nördlich von Stalingrad, zwei Tage später nahmen sie die Stadt Mosdok auf dem Kaukasus ein. Damit war nicht nur fast der östlichste Punkt des militärischen Vormarsches erreicht, sondern auch die maximale Ausdehnung des deutschen Besatzungsgebietes in der Sowjetunion. Etwa zwei Millionen Quadratkilometer standen nun unter deutscher Herrschaft, mit nicht weniger als 60 Millionen Einwohnern 1 . Entgegen den ursprünglichen Planungen konnte nur ein Teil dieses okkupierten Gebietes vom Militär an eine zivile Besatzungsverwaltung, nämlich das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, übergeben werden. Zwar gelangte am 1. September 1942 noch einmal ein Stück der Ostukraine unter dessen Obhut, das besetzte Territorium war jedoch weiterhin in seiner westlichen Hälfte der zivilen, in seiner östlichen der militärischen Macht unterworfen, zu je etwa einer Million Quadratkilometer. Wie unterschieden sich nun diese beiden Herrschaftsformen, in ihrer Struktur und Logik, in ihren Zielen und schließlich vor allem in ihrer Einwirkung auf die Bevölkerung? War die militärische Besatzungsform die bessere Verwaltung, wie vielfach nachzulesen ist 2 ? Die organisatorische Struktur der deutschen Besatzungsherrschaft ist schnell umrissen 3 . Dem Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, das seinen Sitz in Berlin hatte, unterstanden zwei unterschiedliche Reichskommissariate. Das Ostland lag relativ weit westlich und setzte sich aus den drei baltischen Staaten und dem westlichen Teil Weißrusslands zusammen. Das Reichskommissariat Ukraine erstreckte sich hingegen weit in den Südosten, umfasste jedoch auch einen südlichen Streifen von Weißrussland. Gewisse Sonderpositionen nahmen Ostgalizien, heute in der Westukraine, das damals dem Generalgouvernement ange1

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Vgl. Bernd Wegner, Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 6, Stuttgart 1990, S. 761-1102, hier 967. Vor allem bei Alexander Daliin, Deutsche Herrschaft in Russland 1941-1945. Eine Studie über Besatzungspolitik, Düsseldorf 1958; in seiner Folge Timothy P. Mulligan, The Politics of Illusion and Empire. German Occupation Policy in the Soviet Union, 1942-1943, New York 1988, S. 123 ff. Quellengesättigter Uberblick bei Christian Gerlach, Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafte und Vernichtungspolitik in Weißrussland, Hamburg 1999, S. 134-196.

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hörte, und Transnistrien ein, der R a u m nordwestlich von Odessa, der unter rumänische Besatzung fiel. Die Zivilgebiete verfügten also über eine zentrale politische Führungsinstanz und waren dann territorial hierarchisch gegliedert, d.h. von oben nach unten in Reichskommissariate - Generalkommissariate - Gebietskommissariate. Die Militärverwaltung hingegen wies markante Unterschiede hierzu auf: zwar bildete der Generalquartiermeister im Oberkommando des Heeres ( O K H ) eine K o ordinations- und Leitinstanz, die aber keinen direkten Zugang zu Hitler hatte und nur begrenzt politischen Einfluss nehmen konnte. In den besetzten Gebieten agierte eine Militärverwaltung, die den laufenden territorialen Veränderungen angepasst werden musste; nahe der Front unterstand ein schmaler Streifen den Divisionen und Generalkommandos der Armeekorps, hinter jeder Armee ein rückwärtiges Armeegebiet, in dem der jeweilige Oberbefehlshaber die vollziehende Gewalt ausübte. Erst dahinter lagen die riesigen Räume der rückwärtigen Heeresgebiete, die zwar den Heeresgruppen zugeordnet, insgesamt aber weniger von diesen, sondern vor allem von gesonderten Befehlshabern verwaltet wurden. Auch die hierarchische Gliederung gestaltete sich flexibler als bei der Zivilverwaltung. Nicht allein ortsfeste Stellen, sondern vielmehr bewegliche Sicherungsdivisionen stellten die Leitinstanzen in den Regionen. Ihnen nachgeordnet waren in den größeren Städten Feldkommandanturen, in den kleineren Ortskommandanturen. Von erheblicher Bedeutung war schließlich, dass die Ausbeutung und Bewirtschaftung einer gesonderten Institution, dem Wirtschaftsstab O s t überlassen blieb, die an ihrer Spitze eine militärisch-zivile Mischform darstellte, vor Ort jedoch als militärische Dienststelle und somit als Teil der Wehrmacht-Besatzung anzusehen ist. Schon diese komplexe Struktur im Operationsgebiet deutet an, dass hier nicht allein eine zentrale politische Steuerung am Werke war, sondern vieles im regionalen Zusammenspiel von militärischen Erfordernissen, Kompetenzen und individuellen Anschauungen geregelt werden musste. Deutliche Unterschiede werden auch in der Personalstruktur beider Apparate erkennbar: Zwar arbeiteten auch in der Militärverwaltung kurzfristig rekrutierte zivile Beamte und Wirtschaftsexperten, an den Schlüsselstellen saßen jedoch Militärs, oftmals reaktivierte Männer älterer Jahrgänge. Im Bereich der zivilen Besatzung gestaltete sich die Personalauswahl hingegen eindeutig unter politischen Prämissen: auf allen wichtigen Posten saßen Funktionäre der N S D A P , oft ganze Seilschaften aus den Gauleitungen, besonders aus Schleswig-Holstein und Ostpreußen. Somit kann die Zivilverwaltung als weit höher nazifiziert angesehen werden als ihr militärisches Pendant. Aber auch die Aufgabenstruktur beider Institutionen wies unterschiedliche Merkmale auf: Der militärische Besatzungsapparat war Teil der kämpfenden Macht, d. h. er hatte seine Tätigkeit an den Anforderungen der Truppen und deren Oberbefehlshaber auszurichten, etwa bei der Versorgung. Selbstredend verfügte nur die Militärverwaltung unmittelbar über eigene Gewaltmittel, um das Hinterland zu „sichern", wie es im damaligen Sprachgebrauch hieß; der Zivilverwaltung hingegen war es zwar ebenso aufgegeben, das Land für die Kriegsanstrengung auszubeuten, zugleich hatte sie jedoch den politischen Auftrag, die besetzten Räume neu zu strukturieren, etwa durch die projektierte Ansiedlung von Deutschen. Für die gewaltsame Durchsetzung der Herrschaft mussten die Zivilverwalter jedoch auf den SSund Polizeiapparat und die in ihren Räumen stationierten Wehrmachteinheiten zu-

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rückgreifen. Vereinfacht lassen sich die unterschiedlichen Aufgaben auf folgenden N e n n e r bringen: Militärverwaltung: Sichern und ausbeuten, Zivilverwaltung: ausbeuten und gestalten. S c h o n auf G r u n d dieser strukturellen Unterschiede wäre eigentlich von vornherein zu erwarten, dass das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete weit radikalere K o n z e p t i o n e n verfolgte und massiver auf die Bevölkerung einwirkte. O b aber die Militärverwaltung für die E i n w o h n e r tatsächlich die „bessere" Besatzung darstellte, soll im folgenden am Beispiel des kurzzeitig besetzten N o r d k a u k a sus 4 skizziert werden 5 . D e r gesamte Kaukasusraum hatte spätestens seit dem Ersten Weltkrieg in den Vorstellungen deutscher Politik und Kriegführung eine geradezu legendenhafte Bedeutung gewonnen, ähnlich Vorstellungen v o n der „ K o r n k a m m e r U k r a i n e " . Zwei Ziele waren es, die den Kaukasus so hervorhoben: einerseits die kurzfristige G e w i n n u n g von O l , die für die weitere Kriegführung von eminenter Bedeutung war; andererseits mittelfristig der strategische Ü b e r g a n g nach Asien, also die „ B r ü c k e zum O r i e n t " . W ä h r e n d ersteres v o r allem Hitler und die Wehrmachtführung antrieb, fühlten sich R o s e n b e r g und sein Reichsministerium berufen, ihre älteren Planungen über die Zerschlagung der S o w j e t u n i o n in Marionettenstaaten unter deutscher F ü h r u n g wieder aus der Schublade zu holen. D a b e i hatten sie allerdings weniger den N o r d k a u k a s u s als vielmehr besonders Georgien im B l i c k . I n s o fern versuchten sie frühzeitig auf das G e b i e t Einfluss zu nehmen, das dereinst zum Reichskommissariat Kaukasien werden sollte. Als zukünftiger R e i c h s k o m m i s s a r war der krude Parteijournalist A r n o Schickedanz vorgesehen, von dem eine eher weniger flexible Herrschaft zu erwarten war 6 . O b w o h l das Reichsministerium bei der Behandlung dieses Gebietes eine besondere K o m p e t e n z , eine A r t beratende F u n k t i o n erhielt, verblieb der N o r d k a u k a s u s doch in der H a n d der Militärs. H i e r hatte sich eine G r u p p e von Generalstäblern dafür ausgesprochen, dem R a u m ein besseres Schicksal angedeihen zu lassen als den übrigen besetzten sowjetischen Gebieten. D e n A n s a t z p u n k t hierfür bildeten die zahlreichen nichtrussischen Ethnien, die nördlich des Kaukasusgebirges lebten: K a l m y k e n , Karacaj, Cerkesen, Balkarier und Oseten, am Rande die Ingusen und C e c e nen; dazu die K o s a k e n an D o n , K u b a n und Terek. Alle diese G r u p p e n schätzte man erheblich höherwertig ein als die Russen, die Weißrussen und sogar die Ukrainer, also die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung im gesamten Besatzungsraum. H i e r waren die G r e n z e n zwischen einer A r t völkerpsychologischen Betrachtungs4

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Unter Nordkaukasus werden hier vor allem Krasnodar und Vorosilovsk (Stavropol) Kraj sowie die autonomen Gebiete verstanden, nicht jedoch die Oblast' Rostov. Dieser Text geht auf einen Vortrag von 2002 zurück. Inzwischen sind zwei grundlegende Untersuchungen zur Besatzung auf dem Kaukasus erschienen: Andrej Angrick, Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941-1943, Hamburg 2003, bes. S. 557-681; Manfred Oldenburg, Ideologie und militärisches Kalkül. Die Besatzungspolitik der Wehrmacht in der Sowjetunion 1942, Köln 2004, bes. S. 259-306. Das Buch von Joachim Hoffmann, Kaukasien 1942/43. Das deutsche Heer und die Orientvölker in der Sowjetunion, Freiburg/Br. 1991, bringt entgegen seines Titels nur wenig zur Besatzung, und diese Abschnitte kann man getrost als Propaganda bezeichnen. So werden nationalsozialistische Verbrechen kurzerhand zu Taten des N K V D umgemünzt. Die klassische, in ihrer Interpretation aber einseitige Darstellung: Dallin, Deutsche Herrschaft, S. 255 ff. Vgl. jetzt bes. Angrick, Besatzungspolitik, S. 591 ff.

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weise und den rassistischen Hierarchien der völkischen Denker fließend. Die genannten Ethnien galten als besonders kollaborationswillig, weil sie in erheblichem Maße unter dem bolschewistischen Regime gelitten und vereinzelt sogar schon frühzeitig gegen die sowjetische Herrschaft revoltiert hatten 7 . Vorgesehen waren die Bildung von nationalen Komitees für die einzelnen Gruppen, bei den Kosaken eine ethnische Selbstverwaltung. Die genannten Gruppen sollten bei der Reprivatisierung des Kolchossystems bevorzugt werden, geplant war also ein Entgegenkommen in einem ganz zentralen Anliegen der Landbevölkerung. Diese von den meisten anderen Gebieten abweichende Konzeption war jedoch nicht nur einer ethnisch-völkischen Betrachtungsweise geschuldet. D e r bisherige Kriegsverlauf hätte eigentlich schon längst zum Umdenken zwingen müssen. Schon ein Jahr vor dem Einmarsch in den Kaukasus, nämlich ab Ende Juli 1941, war der Feldzug nicht mehr nach dem Zeitplan der deutschen Führung verlaufen. Bereits im Herbst 1941 waren vereinzelt Vorschläge formuliert worden, etwa die ukrainische Bevölkerung besser zu behandeln, um sie stärker in die deutsche Kriegführung zu integrieren. Einige Hellsichtige hatten um die Jahreswende 1941/42 erkannt, dass mit der Schlacht von Moskau der Krieg nicht mehr in absehbarer Zeit oder überhaupt nicht mehr gewonnen werden konnte. U n d auch der zweite Feldzug vom Sommer 1942 stieß nun an seine Grenzen. Zwar konnte die Wolga erreicht werden, nicht jedoch die Olfelder von G r o z n y j oder gar das Kaspische Meer. Die Aufteilung des deutschen Südheeres in zwei Richtungen führte zu heftigen Diskussionen und trug schließlich zum nachfolgenden Desaster bei. Eine ruhig gestimmte Bevölkerung, ja ein Maximum an Rekrutierung für Kollaborationsverbände und für die Arbeit im Reich erschienen in dieser Situation von noch größerer Bedeutung. Die N e gativbeispiele Weißrussland, wo die Verbindungslinien der Heeresgruppe Mitte und die Einbringung der Ernte seit Sommer 1942 durch die Partisanen empfindlich gestört wurden, und Ostukraine, w o die restriktive Ernährungspolitik zu einem Massensterben in mehreren großen Städten geführt hatte, standen vielen Militärs vor Augen 8 . U n d die Voraussetzungen für eine weniger brutale Besatzungspolitik standen gut, denn im Kaukasus wurde die Wehrmacht, wie einst im Sommer 1941 im Baltikum, in Ostpolen und in der Ukraine, von Teilen der Bevölkerung freundlich begrüßt 9 . U n d tatsächlich richtete die Militärverwaltung alsbald Selbstverwaltungsgebiete bei den Kosaken und den Karatschaiern ein. An eine echte Selbstbestimmung war freilich nördlich des Kaukasus nicht gedacht, mehr an ein patriarchalisches Modell, das sich eng in den Grenzen deutscher Interessen bewegte, etwa bei der Ausbeutung des Landes. So konnte bei der Rekrutierung von Hilfstruppen auch nicht der gewünschte Erfolg erzielt werden. Lediglich bei den Kosaken und bei den Kalmyken Vgl. B. V. Sokolov, Okkupacija: Pravda i mify, Moskva 2002, S. 97ff.; vgl. demnächst: Konfliktnyj etnos i imperskaja vlast'. Cecenskij vopros vo vnutrennej politike Rossii i SSSR (nacalo X I X - seredina X X w.). Dokumenty i materialy. Red. F. Benvenuti u.a., Moskva im Druck. » Vgl. Oldenburg, Ideologie, S. 259 ff. 9 Vgl. beispielsweise ein Tagebuch aus Pjatigorsk: Elena Skrjabina, After Leningrad. From the Caucasus to the Rhine, August 9, 1942 - March 25, 1945. A Diary of Survival Düring World War II, Carbondale u.a. 1978, S. 49. 7

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im äußersten Nordosten ließen sich größere Verbände rekrutieren. Ansonsten bewegte sich die Rekrutierungen eher in dem Ausmaß, wie es in den bisher eroberten Gebieten vorzufinden war 10 . Als entscheidend erwies sich erneut, ob den vollmundig gehaltenen Plakaten, Flugblättern und Propaganda-Veranstaltungen auch Taten folgten. Die Reprivatisierungsfrage galt der Mehrheit der Bevölkerung hier als Dreh- und Angelpunkt. Deutsche Dienststellen nahmen es freilich schon äußerst irritiert zur Kenntnis, dass die Kabardino-Balkarier ohne Einholung einer Genehmigung eigenständig mit der Auflösung von Kollektivwirtschaften und der Verteilung von Land begonnen hatten. Die Militärs betonten, dass die Truppenversorgung bei einem solchen Vorgehen erheblich gestört würde 11 . In der Militär- und der Wirtschaftsverwaltung tobte der Streit, wie viel vom Hofland überhaupt verteilt werden solle. Gegen die offizielle Ankündigung, 5 0 % aller Kolchosen demnächst aufzulösen, wandte sich sowohl der Wirtschaftsstab Ost als auch Generalfeldmarschall von Manstein. So galt inoffiziell eine Ziffer von 2 0 % Reprivatisierung, und selbst diese wurde innerhalb der kurzen Besatzungszeit nicht erreicht 12 . Doch auch die Ernährungspolitik bewegte sich wieder in den alten Bahnen. Zwar sollten offiziell alle arbeitenden Einwohner ausreichend ernährt werden, doch erfolgten Getreideabgaben oft nur noch im Austausch gegen Waren. In Teilen des Kaukasus herrschte Hunger. Vereinzelt wurde sogar berichtet, Einwohner böten ungewaschenes Gold für Lebensmittel an 13 . Nur 300 gr. Brot für arbeitende und 100 gr. für nicht arbeitende Einwohner gab es täglich in Majkop; jeder zweite wurde ohnehin als Selbstversorger angesehen. Im Raum Armavir grassierte der Hunger so stark, dass man mit der Umsiedlung von Bewohnern in andere Gebiete begann 14 . Der Hunger war es vor allem, der viele jugendliche Einwohner, vor allem Frauen, zur Meldung bei den Arbeitsdienststellen für das Reich trieb. Dies mussten selbst deutsche Berichterstatter konstatieren, wenn sie von den Erfolgen ihrer vermeintlich „freiwilligen" Werbung sprachen. Mit der „Freiwilligkeit" war es beim Besteigen des Zuges nach Deutschland ohnehin vorbei, eine Rückkehr blieb versperrt. Der Generalquartiermeister bemühte sich freilich darum, dass nur Russen und Ukrainer deportiert wurden und die anderen kaukasischen Völker verschont blieben. Dank der kurzen Besatzungszeit und einiger Verzögerungen fuhren schließlich nur vergleichsweise wenige Einwohner zur Zwangsarbeit ins Reich. Im Kaukasus selbst wurde die Bevölkerung aus Sicht der Verwalter oftmals als „faul" und „träge" abgestempelt; Zwangsrekrutierungen zu Arbeitseinsätzen, etwa auf den Kolchosen, wa-

Vgl .Joachim Hoffmann, Die Ostlegionen 1941 bis 1943. Turkotataren, Kaukasier und Wolgafinnen im deutschen Heer, 3. Aufl., Freiburg/Br. 1986; ders., Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945, 4. Aufl., Freiburg/Br. 1986; ders., Kaukasien 1942/43. 11 Armeewirtschaftsführer Panzer-Armeeoberkommando (PzAOK) 1, 13. 11. 1942, Institut für Zeitgeschichte (IfZ), MA 1725, fr. 643-646; vgl. aber Oldenburg, Ideologie, S. 266. 12 Vgl. Christian Gerlach, Die deutsche Agrarreform und die Bevölkerungspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten, in: Christian Gerlach u. a, Besatzung und Bündnis. Deutsche Herrschaftsstrategien in Ost- und Südosteuropa, Berlin, Göttingen 1995, S. 9-60. » Heereswirtschaftsführer bei der Heeresgruppe A, 17.12. 1942, IfZ, MA 1725, fr. 593. '« Lagebericht Feldkommandantur 538, 16.12. 1942, IfZ, T-312, roll 744, fr. 8123-34. 10

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ren deshalb nicht eben selten; in Pjatigorsk richtete man ein sogenanntes Arbeitserziehungslager ein 15 . Eine entscheidende Frage bei der Beurteilung der Besatzungsverwaltung ist sicher, inwieweit sie Verfolgungen organisierte und sich an den nationalsozialistischen Massenverbrechen beteiligte 16 . Aus den erhaltenen Akten wird deutlich, dass sich die Militärverwaltung nach den Besetzungen auch im Kaukasus sofort mit den Einheiten der Einsatzgruppe D oder auch mit dem Höheren SS- und Polizeiführer für Kaukasien ins Benehmen setzte; die Kommandobehörden hielten wie auch vorher engen Kontakt zu den einzelnen Einheiten der Sicherheitspolizei. Der Stab der Heeresgruppe A residierte sogar im selben Gebäude wie die Einsatzgruppe, sein Befehlshaber für das rückwärtige Heeresgebiet verfügte zudem über ein eigenes Sachgebiet zum Judentum, jetzt - entsprechend dem Stand der Massenmorde - „Sondermaßnahmen gegen Juden" genannt 17 ; die Militärverwaltung ordnete wie überall die gesonderte Registrierung der Juden an. Auf einer Besprechung über die Verwaltung des Kaukasus teilte der zuständige Offizier im Generalstab, Major i.G. Schmidt von Altenstadt, die Vorgehensweise mit: „Hinsichtlich der Judenfrage empfahl er baldige Fühlungnahme mit dem SD." 1 8 So nimmt es kaum wunder, dass die Militärverwalter den Mordaktionen der Einsatzgruppe D, die im September/Oktober 1942 an den Juden vor allem in Krasnodar, Mineralnye Vody und Pjatigorsk verübt wurden, keine Steine in den Weg legten. Vielmehr leisteten einzelne Feld- und Ortskommandanturen Hilfestellung beim Massenmord 19 . Lediglich die sogenannten Bergjuden, um deren vermeintlich „rassische" Einstufung sich eine ausführliche Diskussion entwickelte, fielen jedoch nur vereinzelt Massenmorden zum Opfer 2 0 . Eines der entsetzlichsten Massaker auf dem Kaukasus, die Erstickung von 214 behinderten Kindern aus einem Heim in Ejsk in sogenannten Gaswagen, geht möglicherweise sogar auf eine Initiative der Ortskommandantur zurück, die die Räumlichkeiten in Anspruch nehmen wollte. In einem anderen Fall, in der Stadt Teberda wandten sich Militärmediziner jedoch explizit gegen Mord an Kindern in einem Heim für Tuberkulöse 21 . In Artemovsk in der Ostukraine hatte das Armeeoberkommando 17 vorher

15 Armeewirtschaftsführer PzAOK 1,13.11.1942, IfZ MA 1725, fr. 643-646; Bericht Geheime Feldpolizei Gruppe 626, 3. 2. 1943, Bundesarchiv Ludwigsburg, Dok.-Slg. UdSSR, Ordner 245a, Bl. 88-106. 16 Zum Mord an den Juden vgl. auch Il'ja Al'tman, Zertvy nenavisti. Cholokost v SSSR 19411945 gg., Moskva 2002, S. 276 ff. 17 Geschäftsverteilungsplan Befehlshaber im rückwärtigen Heeresgebiet (Berück) A, Stand 20. 11. 1942, Bundesarchiv, Abt. Militärarchiv (BA-MA), RH 23/16; Geschäftsverteilungsplan Armee-Oberkommando (AOK) 17, 3. 12. 1942; AOK 17, Ic/Abwehr-Offizier an Oberquartiermeister, 5. 12. 1942, beides in BA-MA, RH 20-17/380. 18 Besprechungsniederschrift Abteilung Kriegsverwaltung im Oberkommando des Heeres, 3. 9. 1942, Bundesarchiv Berlin (BA), R 6/66, Bl. 71. 19 Vgl. Angrick, Besatzungspolitik, S. 574 ff. (Kommandanturen in Vorosilovsk, Cerkessk, Armavir, Mineralnye Vody). 20 Pavel Polian, Viktor Beitran, Deutsche Besatzungspolitik im Nordkaukasus, Paper auf der Konferenz „Experiences d'occupations 1914-1945", Berlin September 2004, bringen Hinweise auf Mordaktionen an Bergjuden im Raum Vorosilovsk (Stavropol). 21 Urteil Landgericht München 1114 Ks 4 a-c/70 ./. Trimborn u.a., 14. 7. 1972, Bl. 63, Bundesarchiv Ludwigsburg SA 460, (hier Bericht der Ortskommandantur I(V) 296 vom 25. 9.

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I. Vorträge

einen Massenmord in seinem Gebiet aus militärischen Gründen untersagt 22 . Für den Kaukasus fehlen solche Hinweise, während man ansonsten die Polizei aus dem Kosaken-Versuchsgebiet fernhalten konnte und in operativen Fragen durchaus Konflikte etwa mit der Waffen-SS suchte 23 . Auch darüber hinaus ähnelte die vermeintliche „Sicherung" des nördlichen Kaukasus bisweilen fatal der Vorgehensweise in anderen Gebieten. Das Auftreten von Partisanen war hier wegen der geografischen Gegebenheiten auf die südlichen Gebiete beschränkt, vor allem südlich des Kuban. Doch auch hier wurden sogenannte „Partisanenverdächtige" reihenweise der Einsatzgruppe übergeben 24 , ganze Gebiete zu Sperrzonen erklärt und die Bevölkerung nach Norden deportiert. Immerhin vermied die Militärverwaltung Massenerschießungen als Repressionsmaßnahmen, da dies aus ihrer Sicht kontraproduktiv gewirkt hätte. Eine Massakrierung von Teilen der Landbevölkerung, wie sie von SS und Polizei, aber auch von einzelnen Einheiten der Wehrmacht im zivil- und militärbesetzten Weißrussland und anderen Gebieten betrieben wurde, unterblieb im Kaukasus. Die sowjetischen Kriegsgefangenen, die aus dem Kaukasus stammten, hatten 1941 zumeist dasselbe Schicksal erlitten wie die Männer aus anderen Gebieten. Etwa 80% der Kriegsgefangenen aus den „Turkvölkern" überlebten den Winter 1941/42 wegen der verheerenden Zustände in den Lagern nicht 25 . Die Rotarmisten, die beim Vormarsch der Wehrmacht 1942 wieder zahlreich in deutsche Hand fielen, profitierten hingegen von der Neuorientierung der deutschen Politik; Kosaken und Angehörige der Turkvölker konnten in Hilfsformationen der Wehrmacht übertreten. Ein Massensterben, wie es bis in den März/April 1942 in den Lagern geherrscht hatte, gab es in diesem Ausmaß nicht mehr. Immerhin lagen die Todesraten im Winter 1942/43 immer noch bei 5 - 1 5 % jährlich, unterschiedlich je nach Lager. Auch die Aussonderungen missliebiger Insassen zum Zwecke ihrer Ermordung wurden auf dem Kaukasus fortgesetzt 26 . Inzwischen hatte die Ausnutzung der Arbeitskraft und der Abtransport ins Reich aber oberste Priorität. Freilich war dies kein Spezifikum der Lager auf dem Kaukasus, sondern weithin zu beobachten. Schon im Januar 1943 begann die Wehrmacht den größten Teil des Gebietes wieder zu räumen. Für die Ethnien, die unter deutsche Herrschaft geraten und bevorzugt behandelt worden waren, hatte der Rückzug bekanntlich verheerende Folgen. Sie wurden kollektiv Opfer von Stalins Rachepolitik, mit gigantischen Deportatio-

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1942). Auch in Teberda wurden schließlich 54 Kinder ermordet. Zu den Patientenmorden der Einsatzgruppe D: Angrick, Besatzungspolitik, S. 644-651. Oldenburg, Ideologie, S. 255. Im Januar 1942 wurden die Juden dann doch mit Unterstützung der Armee ermordet. Die Juden im Kosakengebiet wurden im Oktober ermordet: Sonderführer der Abteilung Kriegsverwaltung im O K H betr. Versuchsgebiet im Kuban-Kosaken-Raum, 10. 1.1943, BA, R 6/157, Bl. 3—40, hier 35. Angrick, Besatzungspolitik, S. 654 ff. Hoffmann, Ostlegionen, S. 82. Hier die Durchgangslager (Dulag) 132, 134, 160, 162 und 183. Pavel Poljan, Zertvy dvuch diktatur. Zizn', trud, unizenie i smert' sovetskich voennoplennych i ostarbajterov na cuzbine i na rodine. 2. erw. Aufl., Moskva 2002, S. 754-757, ermittelte 14 Lager bzw. Außenstellen. Vgl. Angrick, Besatzungspolitik, S. 590, 621.

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nen, die Zehntausende das Leben kosteten 27 . Im verbliebenen Restteil der deutschen Besatzung, dem Kuban-Brückenkopf, war von einer flexibleren Politik kaum mehr etwas zu spüren. Die Partisanenbekämpfung der Wehrmacht wurde nun stärker mit der Sicherheitspolizei abgestimmt und gestaltete sich immer brutaler. Selbst in den Resten des Kosaken-Versuchsgebietes fielen nun die Hemmungen fort. Die Besatzung glich sich also zusehends an die übrigen Gebiete an28. Geht man also davon aus, dass die deutsche Besatzung im nördlichen Kaukasus die flexibelste Ausprägung der Herrschaft in der besetzten Sowjetunion war, so werden die Grenzen dieser Flexibilität deutlich sichtbar. Zwar handelte es sich hierbei um eine Herrschaftsform, die deutsche Funktionäre damals als „zeitgemäß" ansahen, aber es war immer noch eine radikale Besatzungspolitik, ein patriarchalischrassistisches Modell mit Massenmorden an bestimmten Gruppen und einer Ausbeutungspolitik mit streckenweise katastrophalen Folgen. Ermöglicht und zugleich begrenzt wurde diese Politik dadurch, dass der Besatzungsapparat im Grunde mehrere Ziele verfolgte, die letztlich miteinander unvereinbar blieben: an erster Stelle stand die Ausbeutung des Gebietes zur Versorgung der deutschen Truppen, dann auch der Wirtschaft des Reiches. Zugleich sollte der Raum gesichert, d.h. jede Widerstandsregung brutal bekämpft werden. Letztendlich war dies jedoch nicht mit dem Ziel vereinbar, die Bevölkerung ruhig zu halten, ja eine gesteigerte Kollaboration in die Wege zu leiten. Schließlich verfolgte die Besatzung die niedrigsten rassistischen Ziele wie andernorts auch, nämlich die Juden zu entfernen, und mit ihnen einen Teil der Anstaltsinsassen. Diese Ziele waren grundsätzlich nicht nur für alle Gebiete unter Militärverwaltung gleich, sondern auch für solche unter Zivilverwaltung. Und auch die Arbeitsweise der Herrschaft bewegte sich in denselben Bahnen, fast durchweg in einer engen Kooperation mit den Exekutoren des Völkermordes, dem SS- und Polizeiapparat. Für die Bevölkerung war die Herrschaft der Wehrmacht nur in eingeschränktem Maße besser. Im Kaukasus verfolgte zudem auch das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete genauso wie die Militärverwaltung eine Politik, die sie selbst als „Reform" einschätzte. Einzelne Gruppen wie die Kosaken profitierten eindeutig, wenn auch zeitlich begrenzt, von dieser Besatzung. Für die Masse der Bevölkerung war der Unterschied jedoch gering. Dass im Kaukasus vergleichsweise weniger Menschen den Massenmorden zum Opfer fielen, lag weniger an einer anders gearteten Politik, sondern zu einem großen Teil in der Struktur des Landes begründet, und im späten Zeitpunkt der Besatzung. Dort existierten nur wenige jüdische Gemeinden und der Partisanenkrieg blieb regional begrenzt. Die These, die Militärverwaltung sei im allgemeinen angenehmer gewesen als die Zivilverwaltung, lässt sich in dieser grundsätzlichen Form nicht aufrechterhalten. Vielmehr variierte die Herrschaft regional innerhalb dieser beiden Bereiche und nicht so sehr zwischen beiden Formen. So lassen sich Parallelen zwischen der zivilen 27

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Pavel Poljan, Ne po svoej vole... Istorija i geografija prinuditernych migracij v SSSR, Moskva 2001, S. 116-125; Norman M. Kaimark, Fires of Hatred. Ethnic Cleansing in Twentieth Century Europe, Cambridge 2001, S. 94 ff. Angrick, Besatzungspolitik, S. 679 ff.; vgl. Soviet Partisans in World War II. Hrsg. von John A. Armstrong, Madison 1964, S. 557 ff.; Kuban' v gody Velikoj Otecestvennoj vojny 1941— 1945. Chronika sobytij, Bd. 1: 1941-1942. Hrsg. von/). M. Beljaev u.a., Krasnodar2000.

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I. Vorträge

Besatzung in Estland und Lettland, denen 1944 sogar die A u t o n o m i e versprochen wurde 2 9 , oder in Ostgalizien und der militärischen Herrschaft auf dem Kaukasus ziehen; in allen diesen Fällen galten Bevölkerungsgruppen als „rassisch wertvoller", ausgesuchte Einheimische erhielten eine regionale Selbstverwaltung und die Kollaboration war früh und weitreichend. I m negativen Sinne entwickelten sich umgekehrt Parallelen zwischen dem Reichskommissariat U k r a i n e und dem von der W e h r m a c h t verwalteten Vorfeld von Leningrad, w o jeweils eine erbarmungslose B e satzungspolitik herrschte 3 0 ; schließlich finden wir Ähnlichkeiten zwischen den Partisanengebieten im Westen Weißrusslands - also unter Zivilverwaltung - und den B r j a n s k e r Wäldern. D o r t gerieten große Teile der Bevölkerung zwischen die F r o n ten von einheimischen Partisanen und deutschen sogenannten „Bandenkampfaktion e n " , die oft Tausende das L e b e n kosteten 3 1 . Dies alles verweist darauf, dass einerseits durchaus gemeinsame Vorstellungen von Militär- und Zivilverwaltung über Einstufung und Behandlung der einheimischen Bevölkerung existierten, es aber andererseits vor allem die spezifische Situation in einem R a u m zu einer bestimmten Zeit war, die den R a h m e n für die Besatzung ausmachte, und weniger die formale Organisation. D . h . für die Mehrheit der Bevölkerung genauso wie für die besonders verfolgten G r u p p e n machte es letztendlich nur einen graduellen Unterschied, o b sie v o m Militär oder von Rosenbergs Satrapen beherrscht wurden.

M Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 208. 30 Vgl. Karel C. Berkhoff, Harvest of Despair. Life and Death in Ukraine under Nazi Rule, Cambridge 2004; Johannes Hürter, Die Wehrmacht vor Leningrad. Krieg und Besatzungspolitik der 18. Armee im Herbst und Winter 1941/42, in: VfZ 49 (2001), S. 377-440. 31 Gerlach, Kalkulierte Morde, s. S. 887 ff.; für den Raum Brjansk fehlen Studien, vgl. aber Soviet Partisans in World War II, S. 458 ff.; Aleksandr I. Kruglov, Unictozenie evreev Smolensciny i Brjansciny v 1941-1943 godach, in: Vestnik Evrejskogo Universiteta v Moskva H. 3 (7), 1994, S. 193-220.

Vladimir

Chaustov

Der Kampf der Geheimdienste der UdSSR und Deutschlands 1942-1944 Das Thema, das ich hier vorstellen möchte, die Auseinandersetzung der sowjetischen und deutschen Nachrichtendienste, ist sehr vielschichtig. Hier wären unter anderem auswärtige Nachrichtendienste zu behandeln - militärische und politische Nachrichtendienste. Das bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem die Beschaffung von strategischen Informationen über die Pläne der Verbündeten - sowohl der Verbündeten Deutschlands als auch der Verbündeten der Sowjetunion. Dazu gehört auch die selbstständige Tätigkeit von Organen des militärischen Nachrichtendienstes der Kriegsmarine und des militärischen Nachrichtendienstes beim Generalstab. Das Thema dieses Beitrags ist die Tätigkeit der Volkskommissariate der Staatssicherheit und der Spionageabwehr „Smersch" 1 , die 1943 gegründet wurde. Die Aufgaben, vor denen die Abwehr als der deutsche militärische Nachrichtendienst und der Nachrichtendienst der sowjetischen Staatssicherheitsorgane standen, waren praktisch dieselben. Nämlich, erstens - das Eindringen von Agenten des Gegners ins Hinterland des eigenen Territoriums nicht zuzulassen, und zweitens - verschiedene Sabotageakte auf dem von dem einen oder dem anderen Land besetzten Territorium abzuwehren. Dabei muss man feststellen, dass dieses Thema in der Geschichtsforschung noch ungenügend untersucht worden ist. Das trifft auch für die deutsche Geschichtsforschung zu. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man lediglich die Bücher von Oskar Reile 2 und von Wilhelm von Schramm 3 über die Abwehr hervorheben. Von Interesse sind ebenfalls die Memoiren von Gehlen 4 und Schellenberg 5 . All das wurde in den 60erund 70er-Jahren veröffentlicht. In der sowjetischen und modernen russischen Geschichtsforschung sieht es nicht besser aus. Wir haben nur die 1994 veröffentlichen Memoiren des Verwaltungsleiters für Rückwärtige Dienste Sudoplatov 6 vorliegen,

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Abgekürzt aus: smert' spionam = Tod den Spionen. Oskar Reile, Der deutsche Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg, 2 Bände, Augsburg 1989. Wilhelm von Schramm, Geheimdienste im Zweiten Weltkrieg, Minden 2002.1967 u.d.T.: Verrat im Zweiten Weltkrieg. Vom Kampf der Geheimdienste in Europa, Düsseldorf 1967 erschienen. Reinhard Gehlen, Der Dienst. Erinnerungen 1942-1971, Mainz 1971. Walter Schellenberg, Memoiren, Köln 1956. Pawel Anatoljewitsch Sudoplatow, Special Tasks: the memories of an unwanted witness, a soviet spymaster. Englische Originalausgabe 1994. Die Handlanger der Macht. Enthüllungen eines KGB-Generals, Düsseldorf 1994.

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die als eine der wertvollsten Quellen in bezug auf die Geschichte des sowjetischen Nachrichtendienstes während des Großen Vaterländischen Kriegs betrachtet werden können. Derzeit erscheint eine mehrbändige Ausgabe „Die Staatssicherheitsorgane während des Großen Vaterländischen Kriegs". Bis jetzt sind vier Bände erschienen, die den Zeitraum bis Dezember 1941 umfassen. Weitere sechs Bände sind in Vorbereitung, das genaue Datum ihres Erscheinens ist jedoch nicht bekannt, da sie alle noch die Freigabe durchlaufen, was ein sehr langwieriges Verfahren ist. Bei Kriegsanfang verfügte die Sowjetunion über einen der mächtigsten Nachrichtendienste der Welt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die UdSSR in Konfrontation zu der gesamten übrigen Welt stand. Kein anderes Land der Welt hatte einen selbständigen militärischen und politischen Nachrichtendienst, wobei der letztere mit der internationalen Organisation Komintern eng verbunden war. Die Abteilung für internationale Beziehungen der Komintern stand ständig mit der ersten Hauptverwaltung, d.h. mit der Nachrichtendienstabteilung der Staatssicherheit in Verbindung. Diese Fülle von Nachrichtendiensten wirkte sich natürlich auf deren Tätigkeit aus. Differenzen, Meinungsverschiedenheiten, Parallelität, gegenseitige Überschneidung - all das führte dazu, dass im April 1943 die selbständige Hauptverwaltung der Spionageabwehr „Smersch" ausgegliedert und dann beim Volkskommissariat für Verteidigung eingegliedert wurde. Da Stalin als höchster Oberbefehlshaber galt, können wir ohne weiteres behaupten, dass Stalin den gesamten Nachrichtendienst leitete. Und wenn man im Vernehmungsprotokoll von Piekenbrock - er war der Chef der Abwehr I des deutschen Nachrichtendienstes - nachliest, spricht er davon, dass er während des Krieges einen Teil der Informationen an Himmler weiterleitete, und dass dieser ihm sagte, er habe diese Informationen an Hitler übergeben. Deshalb gibt es keine Gründe zu behaupten, dass der damalige deutsche Führer Hitler seinen Nachrichtendienst selbst geleitet hat; bezüglich der UdSSR haben wir jedoch allen Grund festzustellen, dass Stalin, insbesondere im Zeitraum von 1942 bis 1943, sowohl den Nachrichtendienst als auch die Spionageabwehr leitete. Das heißt, es gab eine direkte Unterstellung: Es gab Befehle bezüglich der Tätigkeit der Nachrichtendienste, die persönlich von Stalin unterzeichnet, kommentiert und korrigiert worden sind. Erste Berichte Berijas an Stalin aus dem Jahr 1942 belegen, dass mehrere Agenten des deutschen Nachrichtendienstes festgenommen worden waren und dass Berija Stalin in diesem Zusammenhang vorschlug, eine Reihe von Falschmeldungen für die deutsche Militärführung zu organisieren. Stalin stimmte zu und beauftragte mittels eines Vermerks auf Berijas Bericht den Einsatzleiter des Generalstabs und den Leiter des militärischen Nachrichtendienstes unter der obersten Leitung von Berija, diese Unterlagen mit Falschmeldungen zu versehen, die er jeweils persönlich genehmigen werde. Wir können also feststellen, dass Stalin seit 1942 die Kontrolle über die Unterlagen mit Falschmeldungen übernommen hat, die danach über die Agenten der Staatssicherheit nach Deutschland übermittelt wurden. Bis wann hat diese Art der Leitungstätigkeit gedauert? Ansatzpunkte zur Beantwortung der Frage enthält die an Stalin adressierte Sondermitteilung vom Februar 1943, in der Berija Stalin über folgendes informierte: „Laut Ihren Anweisungen wurde am 1. Mai 1942 damit begonnen, die 225 beschlagnahmten deutschen Funk-

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geräte zur Unterbindung der Tätigkeit von deutschen Nachrichtendiensten und zur Scheintätigkeit von eingeschleusten Spionagegruppen zu nutzen." Ich möchte darauf verweisen, dass ein Funkgerät in der Regel zu einer Gruppe von drei, vier oder fünf Personen gehörte, und 225 Funkgeräte somit ca. 1000 Agenten bedeuteten, die auf sowjetisches Territorium eingeschleust worden waren. Dem Gegner wurden falsche Angaben über 255 Schützendivisionen, drei Panzerarmeen, sechs Panzerkorps und 80 Artillerieregimente übermittelt. Es wurde darüber informiert, dass in Gorki eine Reservearmee aufgestellt würde. Unter diesen, wenn auch nicht strategischen, so doch taktisch-strategischen Falschmeldungen wurde auch die Desinformation über die Konzentration von Truppen nach Tichvin und Volchov (in Richtung Leningrad) mit reduzierten Angaben durchgegeben. Andererseits wurden die Angaben bezüglich der Konzentration der Truppen an der karelischen Front übertrieben. Berija kam allerdings zu dem Schluss, dass sich zum Spätherbst 1942 die Wirkung dieses Mittels, Unterlagen mit Falschmeldungen einzusetzen, erschöpft habe. Deshalb musste anders weiter verfahren werden. So ist für den Februar 1943 zu beobachten, dass Stalin den Falschmeldungen weniger Beachtung schenkte, die den entsprechenden Einheiten der deutschen Armee vom Nachrichtendienst übermittelt wurden. Betrachtet man die Geschichte des sowjetischen Nachrichtendienstes und der Spionageabwehr im Zeitraum von 1942 bis 1944, muss man feststellen, dass das Einschleusen von operativen Gruppen am Anfang mit riesigen Schwierigkeiten verbunden war. Erstens war die materielle Ausstattung sehr schlecht, es fehlte an Funkgeräten, Fragen der Rückkehr von Gruppen waren nicht gelöst. Die Technik zur Herstellung von Dokumenten war schlecht, Fragen des Nachrichtenwesens waren nicht durchdacht. Solche Gruppen wurden in äußerst kurzer Zeit - innerhalb von 15-20 Tagen - vorbereitet und ins Hinterland eingeschleust. Deshalb war ein großer Teil sowohl der Mitarbeiter der Staatssicherheitsorgane als auch der Untergrundkämpfer der Sowjets, der Partei und des Komsomol bis zum Frühjahr 1942 dem Tode geweiht. Die Abwehr hatte leichtes Spiel, diese Menschen gefangen zu nehmen und zu liquidieren, da sie keine entsprechende Deckung hatten. In der Tätigkeit des sowjetischen Nachrichtendienstes existierte ein bestimmtes Muster. So meldeten sich die meisten der in das Hinterland der deutschen Armee eingeschleusten Personen bis zum Frühjahr 1942 selbst bei den entsprechenden Behörden und erklärten, dass sie Kinder von Verfolgten, Großbauern oder Adligen, also bewusste Kämpfer gegen die Sowjetmacht seien. Die ersten uns bekannten Fälle, dass diese Menschen kurzfristig vorbereitet wurden, gehen auf das Ende des Jahres 1941 zurück, und nach dem Frühjahr 1942 kehrte keiner dieser Menschen zurück. Das heißt, dass dieses Verhaltensmuster zum Tode Dutzender und Hunderter Menschen geführt hat. Diese Situation ist typisch praktisch bis Ende 1943, als diese operativen Kräfte unter enormen Schwierigkeiten agierten. „Wir waren völlig erschöpft. Die Lebensmittelreserven für zehn Tage hatten wir über zwanzig Tage gestreckt und danach einfach gehungert. Im Grunde genommen hatten wir bis August überhaupt kein Brot, wir hatten nicht einmal Salz. Wir hielten uns mit Zufallsbeschaffungen über Wasser - ein Pferd, das sich im Wald verlaufen hatte, oder eine Kartoffelgrube am Waldrand. Diese Hungerzeit dauerte bis August/September, als

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in den Dörfern die Getreideernte eingebracht wurde" 7 Bis Ende 1943 verübte diese Gruppe dann 22 Sabotageakte an Bahnstrecken. Manchmal stößt man auf Unverständnis bezüglich der Einschätzung der Partisanenbewegung und der Tätigkeit von Staatssicherheitsdiensten. Es wird behauptet, dass die Partisanenbewegung durch die Staatssicherheitsdienste inspiriert und aufgebaut wurde. Dadurch wird nach Meinung einiger russischer Forscher die Rolle des Volksaufstandes, der Volksbewegung gegen die deutsche faschistische Armee herabgesetzt. Angeblich war es keine Volksbewegung. Es gibt andererseits aber auch eine Sichtweise, die die Rolle der Staatssicherheitsdienste beim Aufbau der Partisanenbewegung bestreitet. Die Wahrheit liegt in der Mitte: Der Zentralstab der Partisanenbewegung arbeitete in engem Kontakt mit der 4. Hauptverwaltung für rückwärtige Tätigkeit des N K W D . Die Partisaneneinheiten wurden in erheblichem Maße zur Basis für die Sabotagegruppen der Staatssicherheitsdienste. U n d wenn man die großen Partisanenformationen betrachtet, zu denen während des Krieges vor allem die von Fjodorov, Kovpak, Volopasov und Medvedev gehörten, waren von den vier Partisanenführern, die am 18. Mai 1942 als Helden der Sowjetunion ausgezeichnet wurden, zwei von ihnen - Volopasov und Medvedev - Berufsbeamte der Staatssicherheitsdienste, und die beiden anderen Partei- und Sowjetfunktionäre. Das heißt, es gab da eine Zusammenarbeit. Man darf auch die Rolle des Partei- und Komsomol-Untergrundes nicht bestreiten - er spielte ebenfalls eine Rolle und blieb im engen Kontakt zu den Staatssicherheitsdiensten. Zu einer anderen Tätigkeitsausrichtung der Staatssicherheitsdienste gehörte die Ausführung von Terroranschlägen in den durch die deutsche Armee besetzten Gebieten. Die Rächer aus dem Volk übten praktisch die Racheakte aus, und wir können eine ganze Reihe solcher Taten hervorheben. Ebenfalls 1943 wurde in einem Bericht über die Tätigkeit des N K W D angegeben, dass 42 Vertreter der deutschen Militärverwaltung und -leitung liquidiert wurden. Die operativen Gruppen und Agenten wurden mit Sonderaufgaben betraut, darunter auch mit der Organisation und Ausführung von Sondermaßnahmen in bezug auf bedeutende deutsche Persönlichkeiten. Unter „Sondermaßnahmen" wurde die Liquidierung dieser Persönlichkeiten verstanden. Dieselbe Haltung wurde auch 1944 eingenommen. 1944 begannen die Staatssicherheitsdienste, die kommunistische Bewegung in der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien zu unterstützen. Es wurden Sondereinheiten unter der Leitung von speziell entsandten Mitarbeitern der Staatssicherheitsdienste aufgestellt. So wurden zum Beispiel am 10. August 1944 durch den ukrainischen Zentralstab der Partisanenbewegung 32 Einheiten mit einer Gesamtstärke von 500 Personen hinter die Frontlinie eingeschleust. Darunter in die Tschechoslowakei 12 Einheiten, nach Ungarn 8 und nach Rumänien 7 Einheiten. Allerdings verlief das alles nicht problemlos. Zwei Leiter der operativen Gruppen - die Majore Karasev und Kovalenko - baten darum, aus der Sowjetunion Kommandeure aus dem Bestand des tschechischen Korps zur Leitung dieser Einheiten zu entsenden, da sie von der Zuverlässigkeit der ihnen zur Verfügung stehenden Leute nicht überzeugt waren. Sie selbst befanden sich damals auf dem Territorium der Slowakei.

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Erinnerungen von E.A. Teleguev, Kommandeur einer Aufklärungs- und Sabotagegruppe, die zur Organisation der Partisanenbewegung nach Weißrussland eingeschleust worden war.

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1943-44 änderte sich die Lage sehr deutlich. Als erstes ist festzustellen, dass zur wichtigsten Tendenz in der Tätigkeit des Nachrichtendienstes und der Spionageabwehr deren direkte Verbindung zur Lage an den Fronten wird. 1943 and 1944 führte die Gegenoffensive der Roten Armee an allen Fronten dazu, dass sich die meisten Agenten des deutschen Nachrichtendienstes praktisch freiwillig bei den entsprechenden Behörden der Staatssicherheit meldeten. U n d das blieb der Leitung des deutschen Nachrichtendienstes nicht verborgen. So äußerte sich zum Beispiel der Leiter der Abwehr II, General von Bentivegni, dass „es für uns kein Geheimnis ist, dass die Mehrzahl von Agenten, die wir ins Hinterland der Roten Armee einschleusen, unter die Kontrolle des sowjetischen Nachrichtendienstes gerät". Die Brisanz bestand aber darin - und hier gehe ich zur Charakteristik des deutschen Nachrichtendienstes über - dass sogar von deutschen Autoren festgestellt wird, dass die erste Phase durch die Euphorie der deutschen Abwehr gekennzeichnet war. Diese Phase dauerte ungefähr bis zum Frühjahr 1942. Der Leiter der Abwehr I, General Piekenbrock, meinte feststellen zu können, dass „wir keine Agenten brauchten. Wir hatten genug Kriegsgefangene, hinreichend Unterlagen, woraus wir ausreichend Informationen über die Rote Armee erhalten konnten." D a s war natürlich eine Fehleinschätzung der deutschen Abwehr. D a s Problem bestand darin, dass die Strukturen, die gegen die Agenten der Staatssicherheit und die Fallschirmjäger, die auf das deutsche Territorium eingeschleust wurden und dort kämpften sollten, nicht rechtzeitig aufgebaut worden waren. D a z u kam es erst 1942. Viel Zeit wurde versäumt. Der deutsche Nachrichtendienst hatte das Grundprinzip seiner Tätigkeit verletzt: Bereits seit dem Ersten Weltkrieg wurde beschlossen, dass Agenten unter keinen U m ständen in Spezialschulen in Gruppen ausgebildet werden dürften. D a s heißt, die Ausbildung der Agenten musste qualitativ und individuell erfolgen. Aber Gehlen, einer der Leiter des Nachrichtendienstes und danach ein Mitarbeiter der extra gegründeten Abteilung Zeppelin, berichtete, dass wir „durch die Nadelstiche, durch die Einschleusung einzelner Agenten auf das Territorium der U d S S R nichts erreichen können. Hunderte und Tausende von Agenten müssen geschickt werden." U n d man ging nun zur massenhaften Ausbildung von Agenten über. In der Zeit von 1942 bis 1943 wurden in praktisch allen Großstädten in Weißrussland und in der Ukraine Nachrichtendienstschulen und Sondereinheiten gegründet. Viel zu spät baute man die sogenannten Wirtschaftsabteilungen der Abwehr auf - 22 Kommandos, die den Zustand des wirtschaftlichen Potentials der Sowjetunion analysierten. Aber es wurde zu viel Zeit verloren, und die Initiative ging in andere Hände über. Die Mängel, von denen die sowjetischen Nachrichtendienste und die Spionageabwehr der Roten Armee in der ersten Phase gekennzeichnet waren, waren jetzt charakteristisch für die deutsche Armee. U n d wieder geschah dasselbe: Eilige Vorbereitung, Masseneinschleusung, niedrige Effizienz. Allerdings hält sich ein Mythos darüber, dass die Abwehr ihre Agenten in die Rüstungswerke und -fabriken in der Sowjetunion eingeschleust habe. Das ist aber nur ein Mythos. Die Agenten wurden ausschließlich in die großen Industriestädte und an die Bahntransportwege mit dem Ziel geschickt, vor allem die Warenzufuhr an die Frontlinie aufzudecken. Die A b wehr stellte völlig richtig den wunden Punkt der sowjetischen Infrastruktur fest: Ein Schwachpunkt war der Transport, die Bahnstrecken. Allein auf der Bahnstrecke Archangelsk-Vologda wurden 1943 über 100 Agenten der deutschen Abwehr ent-

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tarnt. Ihr Hauptziel war es, die Bahnverbindung an der Stelle zu unterbrechen, an der die Sowjetunion ausländische Güter aus Warengeschäften erhielt. Deshalb wurde diese Region zum Hauptjagdrevier für die Abwehr. Eine nicht weniger wichtige Ausrichtung für die Abwehr war die Unterstützung verschiedener nationaler Formierungen. 1938 wurde die Abteilung Abwehr II mit dem vorrangigen Ziel der wirtschaftlichen Sabotage und der Ausführung von Terroranschlägen gegründet. Zur Erscheinung und dem Professionalismus des deutschen Nachrichtendienstes ist zu bemerken, dass alle seine Versuche gescheitert sind, große Maßnahmen zur Organisation von Aufständen und wichtigen Sabotageakten auf dem Territorium der UdSSR umzusetzen. Worin sind die Ursachen zu sehen? Ein Grund besteht darin, dass es dem deutschen Nachrichtendienst an Fachkräften mangelte. Die Mehrzahl der Agenten, über 95% waren Kriegsgefangene. Das war ein sehr unzuverlässiges Kontingent. Ich erwähnte bereits, dass seit 1943 der Großteil dieser Agenten freiwillig bei den entsprechenden Behörden erschien, um sich der Sowjetmacht zu ergeben. Um kurz die allgemeinen Entwicklungsergebnisse zusammenzufassen, kann man somit feststellen, dass sowohl der sowjetische als auch der deutsche Nachrichtendienst merkliche Verluste aufgrund der verspäteten Umstrukturierung erlitten haben. Weder der eine noch der andere waren auf einen umfangreichen Krieg vorbereitet. Deshalb erfolgte die Umstrukturierung nebenbei, und unter Berücksichtigung der größeren menschlichen Ressourcen und der größeren Anzahl der Sicherheitsdienste in der UdSSR gelang der Sowjetunion diese Reform besser. Eine weitere Schlussfolgerung ist zu ziehen: Während der angespanntesten Kriegsphasen bediente sich sowohl der eine als auch der andere Nachrichtendienst der massenhaften Einschleusung von Agenten und der übereilten Ausbildung von Fachkräften. Das zeugt von einem niedrigen Niveau dieser Tätigkeit. Und lediglich durch die Änderung der Lage an der Front konnte der sowjetische Nachrichtendienst diese Tätigkeit qualitativ besser ausführen. Und noch ein Aspekt muss wahrscheinlich erwähnt werden: Die beiden Nachrichtendienste zeichneten sich durch einen gewissermaßen hohen Professionalismus aus, der nicht immer mit einem hohen Maß an Moral einherging. So erhielt zum Beispiel Stalin im September 1943 einen Bericht darüber, dass in die Region von Smolensk, Rjasan, Woronez und Orel eine Gruppe von Jugendlichen eingeschleust wurde, die von der Abwehr beauftragt worden war, Dampflokomotiven auf Bahnhöfen zu sprengen. In der Richtlinie der Hauptverwaltung Spionageabwehr „Smersch" vom 20. September 1943 war der Auftrag enthalten, nach jugendlichen Saboteuren, die durch die deutsche Aufklärung über die Frontlinie geschleust worden waren, zu fahnden. Es hieß, die deutsche Aufklärung habe am 25. Juni 1943 30 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren ausgewählt und sie, als Ausflügler getarnt, in den kleinen Ort Waldeck bei Kassel geschickt. Einen Monat lang hätten sie Spezialkurse besucht, in denen sie eine Ausbildung in Topographie und Fallschirmspringen sowie eine Formalausbildung erhalten hätten. Am 25. August seien sie in die Stadt Orscha (Weißrussland) gebracht worden. Jeder von ihnen habe ein Stück Braunkohle erhalten, das in Wirklichkeit Sprengstoff war. Dann seien sie am 29.-31. August in drei Gruppen mit Flugzeugen verlegt und in Kreisen des Verwaltungsgebiets Tula und Teilen der Verwaltungsgebiete Moskau, Woronez und Kursk abgesetzt worden. Sie hätten den Auftrag ge-

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habt, sich auf der sowjetischen Seite in den Bereich der Bahnhöfe zu begeben und den Sprengstoff in die Lager zu werfen, in denen Treibstoffvorräte für die Lokomotiven lagerten. Es wurden konkrete Hinweise auf ihr äußeres Erscheinungsbild und die Passierscheine, die einen Text bezüglich ihrer sofortigen Ablieferung bei der zuständigen Abteilung der Abwehr enthielten, gegeben 8 . Man muss dabei hinzufügen, dass sich von diesen 30 jungen Menschen 27 sofort bei den Sicherheitsbehörden gemeldet haben. Andererseits lobten sowohl der Nachrichtendienst der Sowjetunion als auch die Partisanenbewegung und die Sicherheitsorgane mit Pathos die Heldentaten von 13 bis 15jährigen Jugendlichen, die von ihnen zur Ausführung von Aufklärungsaufgaben herangezogen wurden. Aus moralischer Sicht ist es völlig untragbar, Jugendliche und Kinder für solche Aufgaben zu benutzen, bei denen sie von Beginn an dem Tode geweiht sind.

8 C A FSB (zentrales Archiv des Föderalen Sicherheitsdienstes) F.6. Op.2. D.16. L . 1 0 5 - 1 0 8 .

Mark Spoerer Der Faktor Arbeit in den besetzten Ostgebieten im Widerstreit ökonomischer und ideologischer Interessen Problemstellung Die sich Ende der 1990er Jahre intensivierende Diskussion über die Entschädigung von Menschen, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiter für das nationalsozialistische Deutschland arbeiten mussten, hat zu einem historiographischen Boom geführt. Uberall in Deutschland forschen Doktoranden und Lokalhistoriker, oft im Auftrag von Kommunen, Kirchen oder Unternehmen, über den Zwangsarbeitereinsatz im Zweiten Weltkrieg. Verglichen mit der empirischen Realität des weltweit größten internationalen Zwangsarbeiterprogramms der Neuzeit addieren sich diese Aktivitäten jedoch zu einer historiographischen Schieflage. Denn die Anzahl der Zwangsarbeiter, die außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches für die Zwecke der deutschen Kriegswirtschaft eingesetzt wurden, dürfte sich in einer mindestens ähnlichen Größenordnung bewegt haben. Uber Zwangsarbeit für die deutschen Besatzer ist jedoch bislang fast gar nicht geforscht worden, und wenn doch, dann fast immer in Zusammenhang mit dem Holocaust. Diese Lücke in der Forschung ist nicht nur per se bedauerlich, sondern auch, weil der Zwangsarbeitereinsatz in den besetzten Gebieten als Kontrastfolie benutzt werden könnte, um eine Frage besser ausleuchten zu können, die die Forschung zum Thema Zwangsarbeit seit der grundlegenden Arbeit von Ulrich Herbert beschäftigt, nämlich die Verortung des Einsatzes im Spannungsfeld von ideologischem Rassenwahn einerseits und kriegswirtschaftlichem Pragmatismus andererseits. 1 Die Unter1

Ulrich Herbert, Fremdarbeiter. Politik und Praxis des „Ausländer-Einsatzes" in der Kriegswirtschaft des Dritten Reiches, 1. Aufl., Bonn 1985, ergänzte Aufl. 1999. - Darüber, ob „Ideologie" und kriegswirtschaftlicher Pragmatismus tatsächlich einander entgegengesetzte Pole darstellen, die sozusagen ein Kontinuum unterschiedlicher Mischformen aufspannen, lässt sich mit guten Gründen streiten, wie etwa die Diskussion um den Begriff „Vernichtung durch Arbeit" zeigt; vgl. Ulrich Herbert, Arbeit und Vernichtung. Ökonomisches Interesse und Primat der „Weltanschauung" im Nationalsozialismus, in: ders. (Hrsg.), Europa und der „Reichseinsatz". Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in Deutschland 1938-1945, Essen, S. 384-426;/ercs Christian Wagner; Noch einmal: Arbeit und Vernichtung. Häftlingseinsatz im KL Mittelbau-Dora, in: Norbert Frei/Sybille Steinbacher/Bernd C. Wagner (Hrsg.), Ausbeutung, Vernichtung, Öffentlichkeit: Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik (Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz, Bd. 4), München 2000, S. 1 1 - 4 1 , und Mark Spoerer, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz. Auslän-

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suchung des Faktors Arbeit in den besetzten Gebieten der Sowjetunion bietet sich für diese Frage aus zweierlei Gründen an. Z u m einen dürften dort mit Abstand die meisten Menschen zur Arbeit für die Deutschen außerhalb des Reiches gezwungen worden sein. Z u m anderen waren die slawischen Bevölkerungsgruppen in der Praxis des NS-Regimes in besonders starkem Maße widerstreitenden Kräften zwischen den beiden idealtypischen Polen Ideologie und Pragmatismus ausgesetzt. 2 Ihre Stellung war zwar nicht ganz so prekär wie die der Juden, deren Vernichtung seit der zweiten Jahreshälfte 1941 beschlossene Sache war. Gleichwohl rangierten sie in der nationalsozialistischen Rassenhierarchie nur noch über den Juden und „Zigeunern" und ansonsten unter allen anderen europäischen Völkern. 3 U m es gleich vorweg zu sagen: In diesem Beitrag wird keine abschließende oder auch nur zufriedenstellende A n t w o r t auf die Ausgangsfrage gefunden werden können. D e r Grund liegt in dem völlig ungenügenden Forschungsstand. Grundlegend ist nach wie vor das 1957 in erster Auflage erschienene B u c h von Alexander Dallin, der am Rande auch die Arbeitsbeziehungen untersucht. 4 T i m o t h y Mulligan, RolfDieter Müller und Josef Werpup haben sich mit der Wirtschaft in den besetzten O s t gebieten beschäftigt und dabei auch Arbeitsfragen gestreift. Gleiches gilt für die Besatzungsstudie von Bernhard Chiari. 5 Selbst der Arbeitseinsatz jüdischer Zwangsardische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge im Dritten Reich und im besetzten Europa 1939-1945, Stuttgart/München 2001, S. 180-183. Hier wird von der These ausgegangen, dass es für die Erreichung rein wirtschaftlicher Ziele in aller Regel nicht zweckmäßig ist, Menschen im Arbeitsprozess zu vernichten, weil selbst unter Ausblendung jeglicher humanitärer Erwägungen auch einfache Verrichtungen eine gewisse Erfahrung (sog. Humankapital) erfordern. Die Vernichtung von Menschen im Arbeitsprozess bedeutet die Zerstörung dieses Humankapitals, das bei den als Ersatz dienenden Kräften erst durch Anlernen wieder aufgebaut werden muss. In der Literatur finden sich allerdings Ausnahmen, in denen der Nutzen dieses Humankapitals von den Verantwortlichen als geringer eingestuft wurde, als die Kosten, es zu erhalten (Ernährung, Arbeitsschutzmaßnahmen). Beispiele sind Bauvorhaben unter enormem Zeitdruck, Arbeiten unter Tage oder mit schädlichen Chemikalien, die Kampfmittelbeseitigung und Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen. In diesen Fällen trafen drei Bedingungen zu: Es handelte sich um ungelernte Arbeitskräfte, der Nachschub an Arbeitskräften schien gesichert und die Lockerung des Arbeitsschutzes gefährdete nicht Kräfte, für die dieses zynische Kalkül nicht aufgestellt wurde (etwa deutsches Aufsichtspersonal). 2

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Vgl. z.B. Annette Schäfer, Zwangsarbeiter und NS-Rassenpolitik: russische und polnische Arbeitskräfte in Württemberg 1939-1945 (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 143), Stuttgart 2000. Vgl. dazu ausführlicher: Mark Spoerer, Die soziale Differenzierung der ausländischen Zivilarbeiter, Kriegsgefangenen und Häftlinge im Deutschen Reich, in: Jörg Echternkamp (Hrsg.), Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 9/2: Die deutsche Kriegsgesellschaft 1939-1945. Ausbeutung, Deutungen, Ausgrenzung, Stuttgart/München 2004, S. 489-576. Alexander Dallin, Deutsche Herrschaft in Russland 1941-1945. Eine Studie über Besatzungspolitik, Düsseldorf 1958 (1. und 2. englische Auflagen 1957 und 1981). Timothy P. Mulligan, The Politics of Illusion and Empire. German Occupation Policy in the Soviet Union, 1942-1943, New York u.a. 1988; Rolf Dieter Müller (Hrsg.), Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941-1943. Der Abschlussbericht des Wirtschaftsstabes Ost und Aufzeichnungen eines Angehörigen des Wirtschaftskommandos Kiev (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 57), Boppard 1991; ders., Die Rekrutierung sowjetischer Zwangsarbeiter für die deutsche Kriegswirtschaft, in: Ulrich Herbert (Hrsg.), Europa und der „Reichseinsatz", S. 234-250; ders., Menschenjagd.

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beiter ist für die besetzten Ostgebiete kaum erforscht, am besten noch die der jüdischen Arbeitsdienstler, die für die ungarische Armee in der Ukraine arbeiten mussten. 6 Eine in Hinsicht auf Umfang, Tiefenschärfe und Anspruch beeindruckende Studie hat kürzlich Christian Gerlach über die deutsche Besatzungspolitik in Weißrussland vorgelegt, in der er auch ausführlich auf den Arbeitseinsatz eingeht. 7 Gerlach hält es für wenig sinnvoll, von einer Dichotomie von Ideologie und wirtschaftlichem Pragmatismus auszugehen. Vielmehr argumentiert er, dass Arbeitseinsatz und Vernichtungspolitik gleichermaßen aus einer Art radikalökonomischen Kalkül folgten, das die Behandlung der einheimischen Bevölkerung alleine unter Zweckmäßigkeitserwägungen für das große Ziel sah, die Sowjetunion militärisch zu besiegen. Demzufolge hätten die deutschen Besatzer stets nur denjenigen Bevölkerungsgruppen ein Überleben ermöglicht, die nützlich für die Kriegführung waren, und diejenigen ermordet oder dem Verhungern preisgegeben, deren Kriegsbeitrag sie als geringwertiger einschätzten als die Ressourcen, die sie zum Überleben benötigt hätten. Auch die Judenverfolgung erscheint aus diesem Blickwinkel als Ausfluss radikalökonomischen Denkens. Ideologie spielt in diesem Kalkül lediglich insofern eine Rolle, als das Untermenschendenken die handelnden deutschen militärischen oder zivilen Funktionsträger jeglichen Nachdenkens über humanitäre Rücksichtnahmen gegenüber den „Ostmenschen" enthob und dabei die Juden an die unterste Position der NS-Rassenhierarchie stellte. 8 Um einer Auseinandersetzung mit der eingangs gestellten Frage und den Thesen Gerlachs ein Fundament zu geben, wird im folgenden eine Synopse der Ziele, Methoden und Ergebnisse der deutschen Arbeitskräftepolitik in den besetzten Ostgebieten angestrebt. Dafür sind keine neuen Quellenbestände, sondern die vorhandene deutsch- und englischsprachige Literatur ausgewertet worden. In der Schlussbetrachtung wird der Phänotyp des Arbeitseinsatzes in den besetzten Ostgebieten

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Die Rekrutierung von Zwangsarbeitem in der besetzten Sowjetunion, in: Hannes Heer (Hrsg.), Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944, Hamburg 1995, S. 9 2 103; Josef Werpup, Ziele und Praxis der deutschen Kriegswirtschaft in der Sowjetunion 1941 bis 1944, dargestellt an einzelnen Industriezweigen, Diss. phil. Bremen 1992; Bernhard Chiari, Alltag hinter der Front. Besatzung, Kollaboration und Widerstand in Weißrussland 1 9 4 1 - 1 9 4 4 (Schriften des Bundesarchivs, Bd. 53), Düsseldorf 1998. Vgl. Randolph L. Braham, The Hungarian Labor Service System 1939-1945 (East European Monographs, Bd. 31), New York 1977; ders. The Wartime System of Labor Service in Hungary: Varieties of Experiences, New York 1995. Vgl. auch Dieter Pohl, Schauplatz Ukraine: Der Massenmord an den Juden im Militärverwaltungsgebiet und im Reichskommissariat 1941-1943, in: Norbert Frei/Sybille Steinbacher/Bernd C. Wagner (Hrsg.), Ausbeutung, Vernichtung, Öffentlichkeit: Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik (Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz, Bd. 4), München, S. 135-173, hier S. 1 5 5 163, der kurz auch auf Zwangsarbeit einheimischer Juden eingeht. Christian Gerlach., Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941-1944, Hamburg 1999. Dieser Ansatz hat Parallelen zur Erklärung des Holocaust von Götz Aly, „Endlösung". Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden, Frankfurt/M. 1995; vgl. auch Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 1127.

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mit dem in anderen Teilen des deutsch besetzten Europas und natürlich NaziDeutschlands verglichen um seine spezifischen Charakteristika herauszuarbeiten. Zunächst sind jedoch zwei begriffliche Abgrenzungen festzulegen. Unter den „besetzten Ostgebieten" wird das Territorium nördlich und östlich der Provinz Ostpreußen, des Bezirks Bialystok und des Generalgouvernements verstanden. Im einzelnen sind dies die folgenden Gebiete: das Reichskommissariat Ostland mit den Generalbezirken Estland, Lettland und Litauen sowie dem Generalkommissariat Weißruthenien, das Reichskommissariat Ukraine mit den Generalkommissariaten Wolhynien-Podolien, Shitomir, Kiew, Nikolajew, Dnjepropetrowsk und Taurien, und das östlich davon liegende Gebiet unter Militärverwaltung der Heeresgruppen Nord, Mitte und Süd bzw. A und B. Die zweite Abgrenzung betrifft die begriffliche Klarstellung so emotional behafteter und unterschiedlich verwendeter Begriffe wie Zwangsarbeit und Sklavenarbeit.9 Um diese Begriffe von ihren affektiven Konnotationen zu befreien und sie operationalisierbar zu machen, sind zwei Dimensionen wichtig. Die eine ist die rechtliche. Die nationalsozialistische Rechtssetzung unterschied sowohl im Reich als auch in den besetzten Gebieten in Hinsicht auf den Faktor Arbeit drei generelle Kategorien: Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge. Unter letzteren sind so heterogene Gruppen zusammengefasst wie etwa Justizhäftlinge, KZ-Häftlinge, Arbeitserziehungslager-Häftlinge, Ghetto-Insassen und sogenannte Arbeitsjuden. Die Differenzierung in diese drei Kategorien ist schon deswegen wichtig, weil die formelle Regelung der Arbeits- und Lebensbedingungen der betroffenen Menschen ganz überwiegend in drei unterschiedlichen Institutionen ressortierten, erstens der Zivilverwaltung, im besetzten Ausland manchmal auch der Militärverwaltung, zweitens dem Kriegsgefangenenwesen der Wehrmacht und drittens dem Reichssicherheitshauptamt. Dass sich diese Zuständigkeiten in Einzelfällen überschnitten und die Grenzen verwischten, ist dabei sicherlich zu konzedieren und ebenso, dass die Arbeits- und Lebensbedingungen der betroffenen Menschen sich materiell auch nach anderen Kriterien richteten, namentlich der lokalen Verfügbarkeit von Ressourcen wie etwa Nahrung, Kleidung und Unterkünften. Materiell, und dies ist neben der rechtlich-formalen die zweite Dimension, ist eine andere Kategorisierung sinnvoll. Der Soziologe Albert O. Hirschman hat vor drei Jahrzehnten zur Charakterisierung sozialer Beziehungen, insbesondere auch von Arbeitsverhältnissen, die Handlungsoptionen exit und voice unterschieden. Exit ist die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis zu beenden, wenn es einem nicht passt. Voice ist, übertragen auf den Themenkomplex Zwangsarbeit, die Möglichkeit, Kritik am Arbeitsverhältnis vorzutragen und dabei eine Chance auf Gehör zu haben. Für 9

Beide Begriffe sind erst nach dem Krieg geprägt worden. Der Begriff Zwangsarbeit taucht nur selten in Quellen auf, oft im Zusammenhang mit Maßnahmen gegen Juden; vgl. etwa die ,,Vorläufige[n] Richtlinien für die Behandlung der Juden im Gebiet des Reichskommissariats Ostland" (1138-PS), in: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof Nürnberg 14. November 1945, 1. Oktober 1946. Amtlicher Wortlaut in deutscher Sprache, 42 Bde., Nürnberg 1947/48 (IMG), hier Bd. 27, S. 5. In den besetzten Ostgebieten verwendeten die Behörden außerdem den Begriff Zwangsarbeiterlager für Lager, die eine ähnliche Funktion wie die Arbeitserziehungslager im Reich hatten; vgl. Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 493.

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I. Vorträge

Zwangsarbeit unter den Vorzeichen des NS-Regimes ist ein drittes Kriterium von Belang, nämlich Mortalität. Anhand dieser drei Kriterien lassen sich vier Kategorien bilden: (1) das freiwillige oder privilegierte Arbeitsverhältnis, das durch die Möglichkeit des exit konstituiert ist und daher voice automatisch miteinschließt; (2) das Zwangsarbeitsverhältnis im engeren Sinne, das exit ausschließt, aber voice zulässt; (3) das Sklavenarbeitsverhältnis, das dadurch charakterisiert ist, dass der oder die Betroffene weder nennenswerten Einfluss auf die Arbeitsbedingungen noch die Möglichkeit zur Aufkündigung des Arbeitsverhältnisses hat, also weder exit noch voice als Handlungsoptionen gegeben sind; und schließlich (4) ein Arbeitsverhältnis, dessen Opfer ich in Anlehnung an Benjamin Ferencz less-than-slaves nennen möchte, die also nicht nur jeglicher Rechte beraubt sind, sondern darüber hinaus eine extrem hohe Mortalität zu gewärtigen haben. 10 Damit haben wir ein analytisches Schema, das wir an die Umstände des Arbeitseinsatzes in den besetzten Ostgebieten anlegen können. Wie jedes Schema ist es starr und verführt geradezu zur Vereinfachung, doch für den Vergleich verschiedener Gruppen ausländischer Arbeiter erscheint es mir als ein nützliches heuristisches Mittel.

Träger und Ziele der deutschen Arbeitskräftepolitik Die arbeitspolitischen Ziele der deutschen Besatzer darf man sich nicht als Elemente eines sauber strukturierten und hierarchisierten Katalogs vorstellen. Vielmehr sah jede Institution die Menschen in den besetzten Ostgebieten aus eigenem Blickwinkel, der durch ihre Aufgabe präformiert war. Im Prinzip galten die Menschen in den besetzten Ostgebieten zunächst nicht nur den Planern in Berlin, sondern auch und oft gerade den lokalen Besatzungsbehörden als, wie es in den Quellen immer wieder in unverblümter Offenheit heißt, „unnütze Esser", deren Verhungern man bewusst in Kauf nahm oder sogar aktiv förderte. Bereits Anfang Mai 1941 kalkulierte der spätere Wirtschaftsstab Ost ein, dass „zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das für uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird". 1 1 Ihren Wert gewannen die von den meisten Besatzern als slawische Untermenschen angesehenen Einwohner lediglich durch ihre Fähigkeit, Lebensmittel oder andere Güter zu produzieren. Nur als Produktionsfaktor Arbeit waren sie also interessant, und um diesen Faktor rivalisierten viele Institutionen mit der Folge, so ein deutscher Bericht von Dezember 1942, dass ein „beschämender Wettstreit deutscher Stellen um diese Arbeitskräfte" stattfand. 12 Vgl. dazu ausführlicher Mark Spoerer/Jochen Fleischhacker; Forced laborers in Nazi Germany: categories, numbers, and survivors, in: Journal of Interdisciplinary History 33 (2002), S. 169-204. » Aktennotiz Staatssekretärsbesprechung v. 2. 5. 1941 (2718-PS), in: IMG, Bd. 31, S. 84; vgl. auch Götz Aly/Susanne Heim, Deutsche Herrschaftspolitik im „Osten": Bevölkerungspolitik und Völkermord, in: Peter Jahn/Reinhard Rürup (Hrsg.), Erobern und Vernichten. Der Krieg gegen die Sowjetunion 1941-1945, Berlin 1991, S. 84-105, hier S. 93 f.; Müller, Rekrutierung, S. 234 f. 12 Zitiert nach Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 410. Vgl. etwa die Auseinandersetzungen zwi10

Spoerer: Faktor Arbeit in den besetzten Ostgebieten

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Landwirtschaftsverwaltung Unter diesen Stellen war erstens die Landwirtschaftsverwaltung, deren Ziel die Erhöhung der Lebensmittelproduktion war. Diese Lebensmittel sollten selbstverständlich überwiegend an die Besatzer gehen, schließlich sollte sich die Wehrmacht im Osten weitestgehend selbst versorgen und der Uberschuss in das Reich abgeliefert werden. Den lokalen Produzenten - teils Kleinbauern, teils von den Deutschen unter neuen Bezeichnungen fortgeführte Kolchosen und Sowchosen - sollte lediglich ein Existenzminimum verbleiben. Überall dort, wo die Deutschen Reprivatisierungsmaßnahmen einleiteten - v.a. im Norden und im Baltikum - stiegen die Ernteerträge tatsächlich an. Die „Neue Agrarordnung" in der landwirtschaftlich viel interessanteren Ukraine lief jedoch im Grunde auf die Beibehaltung der Kolchosen und Sowchosen hinaus. Formal erhielten die Produzenten zwar Geld für ihre abgelieferte Ware, dieses war jedoch wertlos, da Konsumgüter für die Bevölkerung kaum zur Verfügung standen, jedenfalls nicht im Einzelhandel. Aufgrund dieser hier nur sehr grob skizzierten Bedingungen hatten die landwirtschaftlichen Produzenten nur wenig Anreiz, über den Subsistenzbedarf hinaus zu produzieren. Der Abzug und die Zerstörung von Landmaschinen durch die abziehenden Sowjets hatten den Arbeitskräftebedarf zunächst vergrößert. Wegen der von den deutschen Besatzern durchgeführten Hungerpolitik in den Städten konnte dieser Bedarf anfangs durch die Flucht aufs Land weitgehend gedeckt werden. D o c h dann litt der Arbeitskräftebestand auf dem Lande zunehmend unter den Auskämmungs- und Deportationsaktionen anderer Dienststellen, gegen die sich die deutsche Landwirtschaftsverwaltung weitgehend ohne Erfolg wehrte. 13 Wirtschaftsverwaltung Bei den im nichtlandwirtschaftlichen Bereich tätigen Institutionen handelte es sich zum einen um die Wirtschaftsverwaltung und zum anderen um die Wehrmacht. Die Wirtschaftspolitik der Wirtschaftsverwaltungsbehörden - der zweiten hier untersuchten Interessengruppe - lässt sich in drei Phasen unterteilen. In der ersten Phase, in der noch mit einem schnellen Sieg der deutschen Truppen gerechnet wurde, ging es ohne Rücksicht auf langfristige Planungen darum, kurzfristig möglichst viel für die Bedürfnisse der Wehrmacht herauszuholen. Die Konsumgüterproduktion wurde daher ausschließlich auf die Bedürfnisse der Wehrmacht ausgerichtet oder, wie der Großteil der Industriegüterproduktion, stillgelegt. Dies machte viele Menschen arbeitslos, vor allem in den Städten. Sie gingen aufs Land oder in die Schattenwirtschaft. 14 Die zweite Phase begann etwa Mitte 1942. Im Mai beschloss der Wirtschaftsführungsstab Ost, die Produktion des verarbeitenden Gewerbes in den besetzten Ostgebieten wieder anzufahren. Kurze Zeit später begannen die Deutschen außerdem

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sehen der Berg- und Hüttenwerksgesellschaft Ost und den Sauckelkommissionen, in: Matthias Riedel, Bergbau und Eisenhüttenindustrie in der Ukraine unter deutscher Besetzung 1941-1944, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 21 (1973), S. 245-284, hier S. 266. Vgl. ausführlicher Dallin, Deutsche Herrschaft, S. 332-388; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 300 f. und Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 231-371. Vgl. Dallin, Deutsche Herrschaft, S. 408; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 300.

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die Montanproduktion wieder anzukurbeln, vor allem im Donez-Becken. Damit wurde die 1941 begonnene Deindustrialisierung und Deurbanisierung der besetzten Ostgebiete teilweise rückgängig gemacht. Nun benötigten also auch die mit der gewerblichen Produktion beschäftigten Dienststellen Arbeitskräfte. Daraufhin wurden Menschen vom Land in die städtischen Industrie- und Bergbaugebiete gelockt oder verschleppt. 15 Mit der Vorbereitung des Rückzugs vor der herannahenden Roten Armee beginnt die dritte Phase. Mittel- und langfristige Pläne mussten nun wieder zurücktreten; ganz wie zu Beginn der Besetzung stand nun die kurzfristige Ausbeutung der wirtschaftlichen Ressourcen im Vordergrund. Die Arbeiter wurden, wenn möglich, von der zurückweichenden Wehrmacht nach Westen mitgenommen. Teils wurden sie verschleppt, teils gingen sie freiwillig aus Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen der Sowjets mit. Wehrmacht In dieser Phase traten die Bedürfnisse einer dritten Institution besonders deutlich hervor, die der Wehrmacht. Sie benötigte Arbeitskräfte für Bauten, Dienstleistungen und, insbesondere in der letzten Phase der Besatzungszeit, zum Stellungsbau. Außerdem war sie und sogar die SS nach längerem Zögern insbesondere ab 1943 bestrebt, militärische Formationen aufzustellen, die sich aus jungen Männern der besetzten nichtrussischen Gebiete rekrutierten. Dies ist beiden bekanntlich in gewissem Umfang auch gelungen. Etwa eine Million Sowjetbürger, v. a. Balten, Ukrainer und Weißrussen, arbeiteten auf die eine oder andere Art direkt bei Wehrmacht, Polizei oder SS oder wurden in ihre Reihen aufgenommen. 16 Reichswerbung Viertens schließlich sind diejenigen Institutionen zu nennen, die Arbeitskräfte für den Einsatz im Reich anwerben wollten, d.h. zunächst das Reichsarbeitsministerium und ab März 1942 der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Fritz Sauckel. Der Einsatz sowjetischer Zivilarbeiter und Kriegsgefangener im Reich ist schon für den Juli 1941 belegt. 17 Doch blieb er zunächst die Ausnahme, da die Si'5 Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 486-493. 16 Vgl. Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 389—420; Mark R. Elliott, Soviet military collaborators during World War II, in: Yuri Boshyk (Hrsg.), Ukraine during world war II. History and its aftermath. A symposium, Edmonton 1986, S. 89-104 und die Zusammenstellung in Mark Spoerer, Wie viele der zwischen 1939 und 1945 auf heutigem österreichischen Territorium eingesetzten Zwangsarbeiter leben noch im Jahre 2000?, in: Florian Freund./Bertrand Perz/ Mark Spoerer, Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen auf dem Gebiet der Republik Österreich 1939-1945 (Veröffentlichungen der österreichischen Historikerkommission, Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich, Bd. 26/1), Wien/München, S. 275-413, hier S. 321. Mulltgan, Politics of Illusion, S. 157, gibt alleine für den Juli 1943 eine Zahl von mindestens 1,2 Millionen Einheimischen an, die auf die eine oder andere Art in Diensten von Wehrmacht und SS standen. 17

Günter Rachner, Der Arbeitseinsatz in den neu besetzten Ostgebieten, in: Reichsarbeitsblatt 1942, Bd. V., S. 130-133, hier S. 131, berichtete, dass bereits im Juli 1941 litauische Arbeiter

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cherheitsbehörden den Einsatz sogenannter slawischer Untermenschen in Deutschland nicht wünschten. Erst Ende Oktober 1941, als der deutsche Vormarsch stekkengeblieben war, gab Hitler den vielfach, etwa von der Reichsvereinigung Kohle vorgetragenen Wünschen nach und entschied sich grundsätzlich für den massenhaften Einsatz sowjetischer Kriegsgefangener im Reich; eine Woche später auch für den sowjetischer Zivilarbeiter. 18 Die nun beginnenden, nur noch kurze Zeit auf Freiwilligkeit beruhenden Anwerbeaktionen brachten die Werber zunehmend in Konflikt mit den Institutionen vor Ort.

Methoden der deutschen Arbeitskräftepolitik Organisation

der

Arbeitseinsatzverwaltung

Für die deutsche Arbeitskräftepolitik standen in den besetzten Ostgebieten Anfang 1942 in 140 Dienststellen gerade einmal gut 500 deutsche Beamte zur Verfügung, davon nur 100 im höheren Dienst. Die Arbeitseinsatzverwaltung war organisatorisch bei den Gebietskommissariaten, der unteren Verwaltungsinstanz der Reichskommissariate, und im rückwärtigen Heeresgebiet bei den Wirtschaftskommandos angesiedelt. Unmittelbar nach der Einrichtung einer Dienststelle machten sich die Beamten daran, die städtischen Arbeitslosen zu erfassen. Dagegen gingen sie davon aus, dass auf dem Lande befindliche Menschen dort in der Landwirtschaft Arbeit finden würden. Zu ihrem Erstaunen fanden die deutschen Beamten in vielen Städten eine ausführliche sowjetische Arbeitskräfteerfassung vor, die ihnen die Arbeit sehr erleichterte. 19 Immerhin sollte ein Heer mehrerer Millionen Menschen von einer kleinen Elite von deutschen Offizieren, Beamten und Fachkräften regiert werden, die nur weniger als ein Prozent des gesamten Arbeitskräftepotentials in den besetzten Ostgebieten ausmachte. 20 Auf dem Höhepunkt der deutschen Ausdehnung verfügte der deutsche Besatzungsapparat schließlich über 500 Arbeitsämter einschließlich Nebenstellen, die auch viele einheimische Kräfte beschäftigten. 21

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in der ostpreußischen Landwirtschaft eingesetzt wurden. Diese ursprünglich freiwilligen Arbeiter wurden zwangsweise in Deutschland weiterbeschäftigt, vgl. Denkschrift des Stadtkommissars Kaunas (Kowno) v. 18. 2. 1944 (204-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 290; Günter Heuzeroth, Unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus. Dargestellt an den Ereignissen in Weser-Ems, Bd. IV/1: Die im Dreck lebten. Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und die Lager in der Stadt Oldenburg. Ereignisse, Augenzeugenberichte und Dokumente. Eine Spurensicherung, Osnabrück 1993, S. 266 f.; Vgl. dazu auch Besprechungsvermerk des Wirtschafts- und Rüstungsamts v. 4. 7.1941 (1199-PS), in: IMG, Bd. 27, S. 63 f. und insb. den im September 1941 beginnenden Schriftwechsel der GestapoLeitstelle München (178-R), in: IMG, Bd. 38, S. 419-^90. Herbert, Fremdarbeiter, S. 163-166. Die Angaben sind von Anfang 1942, vgl. Rachner, Arbeitseinsatz. Angesichts der Ausweitung der besetzten Gebiete ist denkbar, dass später noch etwas mehr deutsche Arbeitseinsatzbeamte in den besetzten Ostgebieten arbeiteten. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 3. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 299.

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I. Vorträge

Neben der Arbeitseinsatzverwaltung in den Gebietskommissariaten bzw. Wirtschaftskommandos gab es noch die Arbeitseinsatzkommissionen, die zunächst dem Reichsarbeitsministerium und ab März 1942 dem Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz unterstellt waren („Sauckelkommissionen"). Organisatorisch waren sie mit der lokalen Arbeitseinsatzverwaltung zusammengefasst. D a nach einer kurzen Phase (überwiegend städtischer) Arbeitslosigkeit in den besetzten Ostgebieten ab spätestens Mitte 1942 akuter Arbeitskräftemangel herrschte, insbesondere an Facharbeitern, standen die Ansprüche der beiden Organisationen einander diametral gegenüber. Im Mai 1943 wurden die Sauckelkommissionen jedoch der örtlichen Arbeitsverwaltung unterstellt. 22 Die Anwerbezahlen gingen allerdings zunächst kaum zurück. 23 Rechtliche Grundlagen:

Lohnstopp und Arbeitspflicht

Eine der ersten Maßnahmen der Arbeitseinsatzverwaltung war ein Lohnstopp, der die Löhne auf dem Niveau vom 21. Juni 1941 einfrieren sollte. Demnach erhielten Hilfsarbeiter einen Rubel, Facharbeiter 1,7 Rubel pro Stunde, jeweils zuzüglich etwaiger Leistungszuschläge. 24 Von den sowjetischen Gehaltsrelationen, die manuelle Arbeit über intellektuelle Arbeit stellten, wich man jedoch bald ab und erhöhte die Gehälter von sowjetischen Führungskräften, die mit den Deutschen zur Kooperation bereit waren. Dies war vor allem in den baltischen Staaten der Fall, wo die nach der Besetzung von 1940 eingesetzte sowjetische Verwaltung oft noch gar nicht richtig Fuß gefasst hatte. Dort wurden gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Erzeugerpreisen bald auch die Löhne für Arbeiter etwas erhöht. 25 D o c h dies reichte nicht aus, denn der Entwicklung der Preise auf dem Schwarzmarkt, den man wegen seiner systemstabilisierenden Funktion duldete, trug die deutsche Lohnpolitik nicht annähernd Rechnung. 2 6 Nicht Geld war der entscheidende Leistungsanreiz, sondern Nahrungsmittel. Ein Erlass vom Mai 1943 regelte die Verabreichung von Nahrungs-

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Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 465 f., 481; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 298. Vgl. die Bestandszahlen in: Der Arbeitseinsatz im Großdeutschen Reich. Hrsg. von: Beauftragter für den Vierjahresplan/Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz, Berlin 19421944. Rachner, Arbeitseinsatz, S. 132f.; die Basissätze blieben in der Lohnordnung v. 1. 2. 1943 im wesentlichen unverändert; abgedruckt in: Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 312, 531. Die wöchentliche Regelarbeitszeit betrug 54 Stunden. Ein Rubel entsprach 0,10 RM, vgl. Hans Umbreit, Auf dem Weg zur Kontinentalherrschaft, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1, Stuttgart 1988, S. 13^15, hier S. 251. Zum Vergleich: die durchschnittlichen Stundenverdienste in der Industrie lagen im Reich 1942 für Facharbeiter und Angelernte bei 1,06 RM, für Hilfsarbeiter bei 0,76 RM, während die Zahl der effektiv gearbeiteten Wochenstunden 51 betrug; Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944, München 1948, S. 469. Nach Werpup, Ziele und Praxis, S. 115, blieb der Lohnstopp im wesentlichen bis zum Ende der Besatzung bestehen. Rachner, Arbeitseinsatz, S. 132 f. Vgl. zum Schwarzmarkt Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 408, und die Überlegungen von Herbert, Fremdarbeiter, S. 347, die ebenso auf die Situation in den besetzten Ostgebieten zutreffen dürften.

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mittein als Lohnbestandteil. 27 Von der darin enthaltenen Möglichkeit der Leistungsernährung - Kopplung der Nahrungsmittelmenge und -qualität an die Arbeitsleistung - scheint durchaus Gebrauch gemacht worden zu sein. Jedenfalls berichteten mehrere deutsche Unternehmen in der Ukraine von beachtlichen Leistungszuwächsen. 28 Formalrechtliche Grundlage des Arbeitskräfteeinsatzes war die Einführung der Arbeitspflicht für 18- bis 45jährige Nichtjuden und des ArbeitsZwangs für 14- bis 65jährige Juden vom 5. August 1941 (jeweils Männer und Frauen). 29 Die Arbeitspflicht unterlag sukzessiven Verschärfungen, und als im Mai 1943 die Arbeitspflicht für alle 14- bis 65jährigen Einwohner im Operationsgebiet verordnet wurde, war dies nur noch eine formale Legalisierung längst eingespielter Praktiken. 30 Schließlich galt in einigen Regionen auch für die nichtjüdische Bevölkerung Arbeitspflicht ohne Altersbeschränkung. 31 Der Zugriff auf die städtischen Arbeitsfähigen erfuhr im Herbst 1942 eine Verschärfung, indem der Bezug der Lebensmittelkarte von einer Bescheinigung des Arbeitsamts über eine Arbeitsstelle oder Arbeitsunfähigkeit abhängig gemacht wurde. 32 Methoden der

Arbeitskräfterekrutierung

Fünf Methoden der Rekrutierung lassen sich unterscheiden, deren Reihung hier lediglich das Ausmaß an Gewalt reflektiert, weniger eine zeitliche Abfolge, da die Behörden in der Wahl der Methode regional und zeitlich eigene Akzente setzten. 33 Die erste Methode war die Werbung von Freiwilligen, wobei der Begriff der Freiwilligkeit schon wegen der schlechten Überlebenschancen in vielen Städten sehr problematisch ist. Die Anwerbung sowjetischer Zivilarbeiter auf freiwilliger Grundlage für den Einsatz im Reich, seit Februar 1942 dort offiziell „Ostarbeiter" genannt, führte lediglich in den ersten Monaten des Ostfeldzuges zu Erfolgen, vornehmlich im Baltikum und der Ukraine. D o c h die Tatsache, dass die Wehrmacht hunderttausende sowjetischer Kriegsgefangener vor den Augen der entsetzten Zivilbevölkerung verhungern ließ, die entwürdigende Behandlung der ersten, durchaus freiwilligen Ostarbeiter im Reich, die diese in Briefen an die Heimat beklagten, und der Anblick der ersten als arbeitsunfähig zurückgeschickten Männer und Frauen lieVgl. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 313, und zur Leistungsernährung Spoerer, Zwangsarbeit, S. 127-129,175 f. 2" Vgl. Werpup, Ziele und Praxis, S. 113. 29 Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 452; Verordnung des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete vom 19. 12. 1941 über die Einführung der Arbeitspflicht in den besetzten Ostgebieten (VB1. RM Ost 1941, S. 5). Vgl. dazu die Durchführungsverordnung des Reichskommissars für die Ukraine vom 16. 11. 1942 (1975-PS), in: IMG, Bd. 29, S. 187-189. 30 Abgedruckt in Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 499-502. V O R K U v. 16. 11.1942 (1975-PS), in: IMG, Bd. 29, S. 1871-89; Rundschreiben Wiln Süd v. 17. 8. 1943 (3010-PS), in: IMG, Bd. 31, S. 4 7 8 ^ 8 0 ; 3012-PS, in: ebd., S. 4 8 1 ^ 9 5 . 32 Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 484. 33 So berichtet etwa Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 252, dass im September 1942 beschlossen wurde, im Kaukasus, wo die Deutschen einen gemäßigteren Kurs versuchten, keine Zwangsaushebungen vorzunehmen. Nach Müller, Rekrutierung, S. 242, erließen lokale Wehrmachtsstellen in der Ukraine Anwerbestopps, um den eigenen Arbeitskräftebedarf sicherzustellen und die Bevölkerung nicht noch weiter gegen die Deutschen aufzubringen. 27

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ßen die Freiwilligenmeldungen schnell zurückgehen. Schon früh griffen die deutschen Behörden daher zu Zwangsmaßnahmen. 34 Die Zwangsrekrutierung betraf keineswegs nur die Verschickung ins Reich, sondern auch in andere Regionen der besetzten Ostgebiete. Für Weißrussland etwa hat Christian Gerlach gezeigt, dass die lokale Rekrutierung viel umfangreicher war als die für das Reich. 35 Auch die Anwerbung zum Einsatz innerhalb der besetzten Ostgebiete, oft einfach nur in der nächsten Stadt, stieß auf das wachsende Misstrauen der Bevölkerung. Gleichzeitig stieg der Arbeitskräftebedarf. Das OKH verfügte im August 1942, dass nun Einheimische - auch Frauen - als sogenannte Hilfswillige bei der Wehrmacht arbeiten konnten. 36 Weil man bei der Wehrmacht mit einiger Sicherheit davon ausgehen konnte, nicht zu verhungern, blieb dies nicht ohne Erfolg. Insgesamt waren Nachfrage und Angebot an Arbeitskräften lokal ungünstig verteilt. In der Deindustrialisierungsphase führte dies zu einer Flucht auf das Land; in der Phase der Reindustrialisierung waren die Menschen auf freiwilliger Basis kaum noch zur Rückkehr in die schlecht versorgten Städte zu bewegen. Da die Anwerbung auf Grundlage von Freiwilligkeit misslang, griffen die Deutschen zu Zwangsmaßnahmen. Zunehmend prüften, zweitens, sogenannte Auskämmkommissionen in Industrie- und Handwerksbetrieben - auch der Wehrmacht - , ob Arbeitskräfte in dringlichere Fertigungen umgesetzt werden konnten. Dabei ging es nicht nur darum, die begehrten Fachkräfte optimal einzusetzen, sondern auch ledige durch ortsgebundene Kräfte zu ersetzen, damit erstere in andere Städte oder ins Reich deportiert werden konnten. Eine minimale Rücksichtnahme auf die Interessen der Betroffenen wurde insofern genommen, als man sich zumindest anfangs bemühte, nur ledige Arbeitskräfte zu Umsetzungen zu verpflichten, die eine Dislozierung zur Folge hatten. 37 Eine beliebte Methode war drittens die Ausschreibung von Quoten. Dabei bestimmten die deutschen Behörden eine bestimmte Menge aufzubringender Arbeitskräfte für eine Jurisdiktion und legten sie auf die einzelnen nachgeordneten Verwaltungseinheiten um, also Rayons und dann Städte und Dörfer. Die konkrete Auswahl und die Zusammenstellung der Transporte übertrug man somit der lokalen einheimischen Verwaltung, die dadurch in das Besatzungssystem eingebunden wurde. Die Auffassung der deutschen Besatzer gibt das folgende Zitat aus dem Mai 1942 anschaulich wieder: „Die Meldung zum Arbeitseinsatz im Reich soll grundsätzlich freiwillig sein. Wo die Zahl der Bewerber jedoch hinter den Erwartungen zurückbleibt, werden die betreffenden Gemeinden Mindestauflagen zu erfüllen haben. Daher muß der Bevölkerung durch überzeugende Werbemaßnahmen der Bürgermeister in geeigneter Form zum Bewußtsein gebracht werden, was ihre Pflicht ist." 38 » Vgl. Brief Rosenberg an Keitel v. 28. 2. 1942 (081-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 157f.; Bericht der Zentralstelle für Angehörige der Ostvölker v. 30. 9. 1942 (084-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 166, 176; Brief Rosenberg an Sauckel v. 21. 12. 1942 (018-PS), in: IMG, Bd. 25; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 351. 35 Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 48CM82. 36 Vgl. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 310. 37 Vgl. Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 485. 38 Die Quelle ist abgedruckt in Norbert Müller/Uwe Löbel/Ulrich Freye (Bearb.), Die faschi-

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Bei Nichterfüllung der Quoten schickten die Deutschen Truppen, die nicht nur die arbeitsfähigen Menschen verschleppten, sondern oft auch ganze Familien. Häufig wurden dabei ihre Dörfer einfach niedergebrannt. 39 Die lokale Verwaltung stand daher zwischen Kollaboration und Terror. Wie viele Konflikte dies etwa in die weißrussische Gesellschaft brachte, hat Bernhard Chiari ausführlich beschrieben. 40 Da auch die Quotierung meist nicht den gewünschten Erfolg brachte, ging man, viertens, ab 1943 zur Konskription über, also zur Aushebung ganzer Geburtenjahrgänge. So wurden etwa 1943 und 1944 im Generalbezirk Litauen die Jahrgänge 1912 bis 1925 (Männer) bzw. 1914 bis 1922 (Frauen) zur Meldung aufgerufen. Außerdem sollten 2 - 3 0 0 0 Familien mit insgesamt 10000 „produktiven Arbeitskräfte[n, ...] wozu alle Personen vom 10. Lebensjahre aufwärts zählen", ins Reich gebracht werden. Ähnliche Bestimmungen galten für die Jahrgänge der anderen beiden baltischen Generalbezirke und für Weißrussland. 41 Wer nicht eine kriegswichtige Arbeitsstelle nachweisen konnte, wurde zwangsweise verschickt. Im Juli 1943 verfügte Sauckel sogar die vollständige Aushebung der Jahrgänge 1926 und 1927 - d.h. 15 bis ^ j ä h riger Jungen und Mädchen - mindestens im Bereich der Wirtschaftsinspektion Süd. Vorläufig ausgenommen waren lediglich Beschäftigte einiger Rüstungsbetriebe, Bergwerke und der Dienststellen der Luftwaffe. 4 2 Gegen Ende der deutschen Herrschaft machten die Besatzer auch vor noch jüngeren Jugendlichen nicht halt. Drei Tage vor der Befreiung von Minsk durch die Rote Armee im Juli 1944 deportierten die abziehenden Deutschen noch den ganzen Jahrgang 1930. Fünftens schließlich griffen die deutschen Behörden zunehmend zum brutalsten Mittel, der wahllosen Deportation, bei der noch nicht einmal der Anschein rechtmäßigen Handelns aufrechterhalten wurde. Opfer wurden nicht nur Jugendliche oder junge Männer und Frauen, auf die diese Maßnahmen hauptsächlich zielten und die zumindest im Reich auch die ganz überwiegende Mehrheit der Ostarbeiter stellten, sondern auch ältere Familienangehörige und Kinder, letztere auch im Rahmen der berüchtigten Heu-Aktion. 4 3 Im Zuge von Antipartisanen-Aktionen räumten deutsche Truppen ganze Dörfer und trieben die Einwohner in Auffang- und Sammellager, von denen die Deportation in andere Teile der besetzten Ostgebiete oder nach stische Okkupationspolitik in den zeitweilig besetzten Gebieten der Sowjetunion (19411944) (Europa unterm Hakenkreuz, Bd. 5), Berlin 1991, S. 282. 39 Auszug aus Stimmungsbericht der Auslandsbriefprüfstelle Berlin v. November 1942 (018PS), in: IMG, Bd. 25, S. 77 f. Zumindest im Reichskommissariat Ukraine war das Niederbrennen von Dörfern seit Mai 1942 offizielle Politik, vgl. Brief Koch an Rosenberg v. 16. 3. 1943 (192-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 268. « Chiari, Alltag, S. 96-194. Denkschrift des Stadtkommissars Kauen (Kowno) v. 18. 2. 1944 (204-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 292-294; Brief RK Ostland an GK Riga v. 3. 5. 1943 (2280-PS), in: IMG, Bd. 30, Zitat S. 103; vgl. auch Lagebericht Generalkommissar Shitomir an Rosenberg, 30. 6. 1943 (265PS), in: IMG, Bd. 25, S. 321. « Rundschreiben Wirtschaftsinspektion Süd v. 17. 8. 1943 (3010-PS), in: IMG, Bd. 31; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 323. « Vgl. zur Zwangsrekrutierung von Kindern 031-PS, in: IMG, Bd. 25, S. 88-92; 199-PS, in: IMG, Bd. 25, S. 289; Fernschreiben Rosenberg an Lammers v. 20. 7.1944 (245-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 363 f.; Bericht Dienststelle Nickel an Rosenberg v. 19. 10.1944 (1137-PS), in: IMG, Bd. 27, S. 12-18; Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 474^76,1082-1089.

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Deutschland erfolgte. In diesem Z u s a m m e n h a n g sprachen die beteiligten Dienststellen ganz offen und wörtlich von Menschenjagden oder sogar Sklavenjagden. Schließlich nahmen die zurückweichenden deutschen Truppen Tausende v o n Einheimischen mit, teils unter Einsatz von Gewalt, teils, weil diese wegen tatsächlicher oder angeblicher Kollaboration die R o t e A r m e e fürchteten. Teilweise wurden sogar deren Kinder als Geiseln genommen, u m sicherzustellen, dass die Eltern ihnen nach Deutschland folgten. 4 4

Ergebnisse der deutschen Arbeitskräftepolitik Wenn sich auch die meisten maßgeblichen Institutionen bemühten, im Schriftverkehr die Fiktion weitgehender Freiwilligkeit des Arbeitseinsatzes aufrechtzuerhalten, so sahen die Ergebnisse der deutschen Arbeitskräftepolitik für die betroffenen Menschen doch meist ganz anders aus. F ü r die konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen war ein Faktor ganz entscheidend, nämlich ob man sich nach der Arbeit nach H a u s e zurückziehen konnte, oder ob man disloziert war. I m ersteren Fall hatte man Zugriff auf Ressourcen, die auf legalen oder illegalen Märkten k a u m noch zu erhalten waren: Kleidung, Schuhwerk, konservierte Lebensmittel. Außerdem befand man sich in der Heimat in einem N e t z informeller sozialer Beziehungen, das eine gewisse Sicherheit versprach, etwa durch potenzielle Helfer bei in der N a c h b a r schaft wohnenden Verwandten und Freunden. Wer dagegen disloziert wurde, konnte nicht mehr auf ein solches informelles Sicherheitsnetz vertrauen. Vielmehr befand man sich in einer fremden U m w e l t , in der man gezwungenermaßen knappe Ressourcen mit anderen teilen musste, etwa Wohnraum und Lebensmittel. War man darüber hinaus noch in einem Lager untergebracht - und das war bei Dislozierung der Regelfall - , so war man meistens mit schlechterer Ernährung, schlechterem Schutz vor der Witterung und immer mit einer höheren Ansteckungsgefahr konfrontiert. In besonders schlecht ausgestatteten und versorgten Lagern grassierten Tuberkulose, Typhus, Ruhr oder Fleckfieber. Stadt In den besetzten Ostgebieten spielte es wie überall im deutsch besetzten E u r o p a und auch im Reich selbst eine wichtige Rolle, ob man auf d e m L a n d e oder in der Stadt lebte; oder genauer ausgedrückt, ob man Nettonahrungsmittelproduzent oder -konsument war. D i e Stadtbevölkerung musste ihren Nahrungsmittelbedarf durch irgendeine F o r m des Tausches, also Kauf oder Arbeit, oft bis hin zu N a h r u n g s m i t telprostitution, sicherstellen. D a die deutschen Besatzer in den Städten sowohl den Arbeits- als auch den Gütermarkt kontrollierten, hatten sie die Bewohner fest in der

« Dok. 031-PS, in: IMG, Bd. 25, S. 91; Undatierter Räumungsbericht GebKomm Kasatin (1702-PS), in: IMG, Bd. 27, hier S. 468, 475; Gerlacb, Kalkulierte Morde, S. 468^73; Hiroaki Kuromiya, Freedom and Terror in the Donbas: A Ukrainian-Russian Borderland, 1870s-1990s (Cambridge Russian, Soviet and Post-Soviet Studies, Bd. 104), Cambridge 1998, S. 272 f.

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Hand. Als Auswege blieben der Bevölkerung nur die Flucht aufs Land oder in die Illegalität. Nach allem, was bislang bekannt ist, war daher die Situation auf dem Land trotz der Gefahren des Partisanenkrieges im Durchschnitt weniger schlimm als in der Stadt, w o viele Menschen hungerten und verhungerten. Dort herrschte die allgemeine Arbeitspflicht; die Höhe der Lebensmittelrationen war an die Arbeitsstelle gebunden. Doch gerade in dieser ersten Phase hatten die Deutschen, wie geschildert, kaum Interesse an dem riesigen Arbeitskräftereservoir der sowjetischen Städte. Dass sich unter diesen Bedingungen Menschen „freiwillig" für die Arbeit in Deutschland meldeten, ist nicht besonders verwunderlich. Doch die meisten zogen die Flucht aufs Land einem ungewissen Schicksal in Deutschland vor. Nach Schätzungen eines leitenden deutschen Beamten reduzierte sich durch die Landflucht die Anzahl der Stadtbewohner in den besetzten Ostgebieten binnen weniger Monate um mindestens die Hälfte. 45 Nach Angaben von Daliin gab es allerdings eine städtische Gruppe, die einen „bemerkenswerten Aufschwung in der kurzen Zeit der deutschen Herrschaft" 46 erlebte, nämlich die (nichtjüdischen) Handwerker. Im Gegensatz zur Belegschaft von Großbetrieben schätzten die Deutschen die Handwerker als politisch ungefährlich ein und förderten sie durch Reprivatisierungsmaßnahmen. Dies scheint zunächst ein Widerspruch zu der im Reich verfolgten Politik zu sein, wo die Behörden Handwerksbetriebe stilllegten, um die Meister und ihre Gesellen in Rüstungsbetriebe einweisen oder in die Wehrmacht einziehen zu können. Den Stilllegungen im Reich entsprach in den besetzten Ostgebieten die Elimination des jüdischen Handwerkerstands, der vor der deutschen Besetzung in Weißrussland rund 80% aller Handwerker stellte. 47 Insofern ist nicht verwunderlich, dass die verbliebenen Handwerker eine vergleichsweise gute Stellung innehatten. Mit dem Wiederanlaufen der Industrieproduktion ab etwa Mitte 1942 verbesserten sich die städtischen Existenzbedingungen auch für Arbeiter geringfügig. Allerdings stieg der Bedarf, angeheizt durch die Werbung für den Reichseinsatz, nun so stark an, dass umgekehrt Menschen vom Land in die Städte verschickt wurden. In den Industriebetrieben, die ausnahmslos von Deutschen geleitet wurden, herrschte meist ein rauhes Klima. In Ermangelung einer Uberblicksstudie mögen dies einige Beispiele illustrieren. Eines der wenigen deutschen Unternehmen, über dessen Aktivitäten in den besetzten Ostgebieten zumindest Fragmente bekannt sind, ist Daimler-Benz. Ende November 1941 richtete das Unternehmen im lettischen Riga in einer stillgelegten Fahrrad- und Kinderwagenfabrik ein K(riegs)-Werk ein, in dem Fahrzeuge repariert wurden. Nach zwei räumlichen Erweiterungen erreichte das Werk im Juni 1944, kurz vor der Auflösung, eine Belegschaftsgröße von 261 Männern und Frauen, deren Zusammensetzung nicht untypisch für deutsche Betriebe in den besetzten Ost-

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Rachner, Arbeitseinsatz, S. 131. Vgl. für die Arbeitsbedingungen etwa Riedel, Bergbau, S. 259 f., 266. Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 411. Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 448; vgl. Brief Gebietskommissar Sluzk an Generalkommissar Minsk v. 30. 10. 1941 (1104-PS), in: IMG, Bd. 27.

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gebieten war. Nur acht deutschen Vorgesetzten unterstanden 163 dienstverpflichtete lettische Arbeitskäfte (Männer und Frauen), die größtenteils vom Vorgängerunternehmen übernommen worden waren. 1943 wurden außerdem für einige Monate etwa 250-300 überwiegend deutsche, lettische und litauische Juden eingesetzt. Sie kamen teils aus dem Ghetto, teils aus dem Außenkommando Lenta des KZ RigaKaiserwald. Nach ihrem Abzug im Februar 1944 wurden sie durch 70, später 90 sowjetische Kriegsgefangene ersetzt. Vor allem jüngere lettische Arbeiter widersetzten sich der straff nationalsozialistisch eingestellten Betriebsleitung, die darauf mit Strafen bis hin zur Einweisung in Arbeitserziehungslager reagierte. Bei der Verlagerung des Werks nach Gleiwitz stellte die Werksleitung den lettischen Dienstverpflichteten anheim, mitzukommen. Nur 28 gingen mit. Die 90 sowjetischen Kriegsgefangenen, mit deren Arbeitsleistung die Werksführung sehr zufrieden war, wurden ungefragt mitgenommen. 48 Daimler-Benz war außerdem seit Februar 1942 in Minsk präsent. Dort baute das Unternehmen mit der Wehrmacht die Montagehalle einer Werkzeugmaschinenfabrik zu einem Panzerinstandsetzungswerk um. Die Gesamtleitung lag bei militärischen Dienststellen, die technische Leitung lag zumindest in den ersten Monaten, wahrscheinlich aber für die gesamte Dauer des Betriebs, bei Daimler-Benz. In diesem Werk sollen neben deutschen Führungs- und Fachkräften ausschließlich sowjetische Kriegsgefangene und jüdische Häftlinge eingesetzt worden sein. Uber die genauen Umstände ist wenig bekannt, doch müssen die Arbeits- und Lebensbedingungen dieser beiden Gruppen grauenhaft gewesen sein.49 Einer der größten Betriebe, laut Gerlach vielleicht sogar der größte dieser Art in den besetzten Ostgebieten überhaupt, war das Groß-K-Werk Minsk. 50 Es entstand ab April 1942 auf dem Gelände einer ehemaligen Panzerkaserne bei Minsk. Daimler-Benz hatte von Anfang an die Gesamtleitung dieses für die Heeresgruppe Mitte tätigen Werks. Zwei weitere Groß-K-Werke entstanden im Rahmen der sogenannten „Werlin-Aktion" in Pleskau (Pskow) für die Heeresgruppe Nord und, vermutlich, in Dnjepropetrowsk für die Heeresgruppe Süd. Sie unterstanden Opel bzw. Klöckner-Humboldt-Deutz und waren ebenfalls für die Reparatur von Kraftfahrzeugen in großem Umfang vorgesehen. 51 Das Minsker Groß-K-Werk scheint bin48

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Barbara Hopmann u. a., Zwangsarbeit bei Daimler-Benz (Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beih. 78), Stuttgart 1994, S. 56 f., 261 f., 332. Hopmann u.a., Zwangsarbeit bei Daimler-Benz, S. 57, 331, 378 f. Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 436. Das Dokument, auf das sich Gerlach bei seiner Vermutung stützt, ist allerdings von Anfang Juli 1942, also bevor die Montanwerke im Donez-Bec ken ihre volle Größe erreicht hatten. Vgl. Hans Pohl/Stephanie Haheth/Beate Brüninghaus, Die Daimler-Benz-AG in den Jahren 1933 bis 1945. Eine Dokumentation (Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beih. 47), Stuttgart 1986, S. 40; Karlheinz Roth, Der Weg zum guten Stern des „Dritten Reichs": Schlaglichter auf die Geschichte der Daimler-Benz A G und ihrer Vorläufer ( 1 8 9 0 - 1 9 4 5 ) , in: Das Daimler-Benz-Buch. Ein Rüstungskonzern im „Tausendjährigen Reich" (Schriften der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 3), Nördlingen S. 2 7 373, hier S. 220. Abweichend davon erwähnen Hans Mommsen/Manfred Grieger, Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich, Düsseldorf 1996, S. 625, Fn. 8, dass das dritte Groß-K-Werk in Nowomoskowsk (nahe bei Dnjepropetrowsk) errichtet worden sei und alle drei Werke „faktisch dem Daimler-Benz-Konzern zugeordnet waren".

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nen zwei Jahren zu einer riesigen Anlage mit hochmodernem Maschinenpark ausgebaut worden sein, so dass man vermuten kann, dass die Konzernleitung dort von einem längeren Engagement ausging. Neben 600 deutschen Angestellten und Facharbeitern setzte Daimler-Benz dort ca. 3 5 0 ^ 0 0 weitere Zivilarbeiter aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich sowie 2000 sowjetische Kriegsgefangene ein. Außerdem arbeiten dort über tausend italienische „Hilfswillige", Polen, Balten und Ukrainer. 5 2 Für den starken Arbeitskräftebedarf setzte Daimler-Benz auf die Zusammenarbeit mit dem Gebietskommissar in Minsk, der nicht nur für die Stadt, sondern auch für das Umland entsprechende Rekrutierungs-Sollzahlen festsetzte. 53 Auch Unternehmen der deutschen Schwerindustrie waren in den besetzten Ostgebieten tätig. Krupp erhielt im Herbst 1942 Anlagen in Mariupol und Dnjepropetrowsk, während die staatlichen Hermann-Göring-Werke sich die Stahlwerke in Saporosche und andere in Kriwoi Rog sichern konnten. Weitere Firmen mit größeren Anlagen waren Mannesmann und Flick. 5 4 D o c h nicht nur Unternehmen der Investitionsgüterindustrie waren in den Weiten des Ostens tätig. Die Firma Bahlsen aus Hannover etwa betrieb im Rahmen einer sogenannten „Patenschaft" eine Keksfabrik in Kiew. Sie beschwerte sich in einem Schreiben darüber, dass sie ihren Arbeitern nicht Löhne zahlen durften, die zum Leben ausreichten. Von den umgerechnet etwa 50 (45) R M die ein Arbeiter (eine Arbeiterin) im Monat erhielt, blieb nach Abzug von Steuern und Wohnkosten nicht genug Geld übrig, um genügend Lebensmittel einzukaufen. Die auf den Karten zugeteilten Lebensmittel reichten nicht aus, so dass sich die Arbeiter auf dem Schwarzmarkt eindecken mussten. Dort kosteten jedoch ein Kilogramm Kartoffeln 20 R M , ein Liter Milch 5 R M , ein Stück Holz eine R M und ein Eimer Kohle 8 R M . Unter diesen Bedingungen hatte die Werksleitung ein gewisses Verständnis dafür, dass die Arbeitsmotivation der Beschäftigten niedrig war. 55 Nicht nur an Nahrungsmitteln mangelte es der Stadtbevölkerung. Für den Raum Smolensk-Witebsk schätzten deutsche Stellen, dass die Hälfte der Erkrankungen unter den Beschäftigten auf das Fehlen von Hygiene- und Reinigungsmitteln zurückzuführen sei. 56 Die Beispiele, die Josef Werpup in seiner Arbeit zusammengetragen hat, legen die Vermutung nahe, dass sich viele deutsche Unternehmen für höhere Zuteilungen an Lebensmitteln, Kleidung, Schuhwerk und Hygienemitteln einsetzten. Eine geordnete Produktion war mit ausgehungerten, nur noch mit Fetzen bekleideten und barfuß gehenden Arbeitskräften nicht möglich. Die Probleme, mit denen die Betriebsleitungen vor O r t zu kämpfen hatten, scheinen allerdings die Unternehmensleitungen im fernen Deutschland nicht gehindert haben, sich den Zugriff auf ihnen angebotene Werke zu sichern, ehe dies die Konkurrenz tat. Hopmann u.a., Zwangsarbeit bei Daimler-Benz, S. 57-59, 79, 259 f. Ein viertes Werk in den besetzten Ostgebieten hatte Daimler-Benz in Dnjepropetrowsk, wo Flugmotoren repariert wurden; vgl. ebd., S. 60. 53 Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 4 3 6 ^ 3 8 . 54 Dallin, Deutsche Herrschaft, S. 398. 55 Werpup, Ziele und Praxis, S. 115; offenbar jeweils umgerechnet in RM, denn die Währung in der Ukraine hieß Karbowanez. 1 Karbowanez = 1 Rubel = 0,1 RM, vgl. Fn. 24 und http:// www.globalfindata.com/gh/305.html (28. Mai 2003). Werpup, Ziele und Praxis, S. 117. 52

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Insgesamt waren Privatfirmen allerdings angesichts des offenen Kriegsausgangs eher zögerlich, in den Weiten der Sowjetunion zu investieren. 57 Weniger Bedenken hatten staatliche Unternehmen wie die Kontinentale Ol AG und ihre Tochter Baltische Ol GmbH, die in Lettland Ölschiefer abbaute und dabei viele jüdische Arbeitskräfte einsetzte. Alleine die Berg- und Hüttenwerksgesellschaft Ost, eine Tochter der Hermann-Göring-Werke, beschäftigte 1942 in den besetzten Ostgebieten 60000 einheimische Arbeiter. 58 Die größten nichtmilitärischen Einsatzträger - sie Arbeitgeber zu nennen, verbietet sich angesichts der Arbeitsbedingungen - waren staatliche Institutionen, vor allem die Organisation Todt und die Reichsbahn Ost. Letztere setzte Ende 1942 643 000 sowjetische Arbeitskräfte ein, von denen viele zur Umspurung des sowjetischen Eisenbahnnetzes auf den mitteleuropäischen Standard herangezogen wurden. 5 9 Viele von ihnen hatten vorher vermutlich bei der sowjetischen Staatsbahn gearbeitet. Für die Reichsbahn zu arbeiten, hatte für Einheimische den großen Vorteil, einigermaßen vor Deportationen ins Reich geschützt zu sein. Noch mehr einheimische Arbeitskräfte beschäftigte wohl nur noch die Zentralhandelsgesellschaft Ost, eine staatliche Monopolgesellschaft unter Leitung des Wirtschaftsstabs Ost. Sie übernahm wesentliche Dienstleistungsfunktionen (Handel, Transport), vor allem den Transfer von in den besetzten Gebieten erzeugten Nahrungsmitteln und Gütern an die Wehrmacht. Dazu stand ihr ein Heer von fast einer Million Einheimischer zur Verfügung. 60 Wie das Beispiel des Groß-K-Werks in Minsk gezeigt hat, waren auch Arbeiter aus anderen Teilen Europas in den besetzten Ostgebieten eingesetzt. Dabei wird es sich vermutlich um Fach- oder angelernte Arbeiter gehandelt haben, die die deutschen Unternehmen lieber in den gefürchteten Osten verschickten als deutsche Betriebsangehörige. 61 Auch dieser Bereich harrt noch eingehenderer Forschungen. Land Wer auf dem Land arbeitete, sah sich mit einer kaum erträglichen Abgabenlast konfrontiert, die mit fast 80% 62 feudale Ausmaße weit und sowjetische immer noch beträchtlich überschritt. Was die Position der ländlichen Bevölkerung zusätzlich er-

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a

Vgl. Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 405; Riedel, Bergbau, S. 269 f.; Otfried Ulshöfer, Einflussnahme auf Wirtschaftsunternehmungen in den besetzten nord-, west- und südosteuropäischen Ländern während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere der Erwerb von Beteiligungen (Verflechtung) (Studien des Instituts für Besatzungsfragen in Tübingen zu den deutschen Besetzungen im 2. Weltkrieg, Bd. 15), Tübingen 1958. Diese Frage harrt dringend einer eingehenderen Untersuchung und ist wahrscheinlich je nach Branche unterschiedlich zu beantworten. Die in deutschen Wirtschafts- und Firmenarchiven sowie den ostdeutschen Staatsarchiven liegenden Quellen sind hierfür noch nicht systematisch ausgewertet worden. Mulligan, Politics of Illusion, S. 110. Vgl. Andreas Knipping/Reinhard Schulz, Reichsbahn hinter der Ostfront 1941-1944, Stuttgart 1999, S. 101. Nach Hans Pottgießer, Die Deutsche Reichsbahn im Ostfeldzug 19391944, 2. Aufl., Neckargemünd 1975, S. 140 f., betrug die Anzahl der bei der Bahn eingesetzten einheimischen Arbeitskräften in den besetzten Ostgebieten am 1.1. 1943 knapp 511000. Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 351. Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 297, erwähnt weitere niederländische Fachkräfte; Müller., Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 349, Polen und französische Kriegsgefangene. Daliin, Deutsche Herrschaft, S. 388.

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Schwerte, war der Partisanenkrieg. Auch die Partisanen requirierten Lebensmittel und bedrohten diejenigen, die mit den Deutschen auf die eine oder andere Art zusammenarbeiteten, mit dem Tod. Dasselbe taten die Deutschen. In Gebieten mit ausgeprägten Partisanenaktivitäten wie etwa Weißrussland oder der nördlichen Ukraine waren die Bauern schutzlos den Ubergriffen beider Seiten ausgeliefert. Speziell die Jüngeren sahen sich mit mehreren unerfreulichen Alternativen konfrontiert. Wer auf dem H o f oder Gut blieb, riskierte verschleppt zu werden, entweder nach Deutschland, oder nach Anlaufen der Reindustrialisierung in die Städte. Sich freiwillig als Industriearbeiter in nahe gelegenen heimischen Städten zu verdingen, war anfangs wegen der deutschen Deindustrialisierungspolitik kaum möglich und dann zunächst wegen der schlechten städtischen Versorgungslage wenig sinnvoll. Erst als die Betriebe dazu übergingen, Werksküchen einzurichten und einen Teil des Lohns in Form von Lebensmittelrationen auszugeben, war dies eine gangbare Alternative, doch zunächst nur für Ledige. Die Besatzungsbehörden verbesserten daher später auch die Versorgung der Familienangehörigen. Allerdings riskierten die Einheimischen den Vorwurf der Kollaboration, wenn sie sich „freiwillig" zur Arbeit in der städtischen Industrie meldeten. Viele, v. a. ledige Männer, entschieden sich daher, sich ganz auf eine der beiden Seiten zu schlagen. Die einen liefen zu den Partisanen über, die anderen dienten sich den Deutschen als Polizisten oder Hilfswillige an. 63 Verschärfter

Terror

Die Reaktion der deutschen Stellen auf die Misere erschöpfte sich oft einfach nur in Gewalt. So legte etwa das 13. Armeekorps im März 1942 fest, dass in seiner Jurisdiktion alle männlichen Arbeitskräfte nummeriert, Ortsfremde dagegen erschossen werden sollten. Fehlte ein Arbeiter beim Appell, so waren seine beiden Kollegen mit der Nummer davor und danach zu erschießen. 64 Unabhängig davon, ob und in welchem Umfang dieser Befehl durchgesetzt wurde, so zeigt er doch den Geist, der in Teilen der Wehrmacht herrschte. Auch in vielen Betrieben setzte man auf den Einsatz von Gewalt, da die unterversorgten Arbeiter anders nicht zur Arbeit bewegt werden konnten. Für Arbeitskräfte, denen die Deutschen Widerständigkeit vorwarfen, schufen die Deutschen spezielle Zwangsarbeitslager, die ganz wie im Reich oft „Arbeitserziehungslager" genannt wurden. Für die Einweisung reichten, wie im Reich, vage Verdachtsmomente völlig aus. Eine weitere Parallele bestand darin, dass der Aufenthalt in Lagern dieses Typus in der Regel befristet war. 65 Der gebrochene und gedemütigte Häftling sollte danach wieder an die alte Arbeitsstelle zurückkehren, wo sein Zustand den anderen Arbeitskräften als Mahnung dienen sollte. Unter besonders grausamen Arbeitsbedingungen litten die sowjetischen Kriegs« Vgl. Rosenberg an Sauckel v. 21. 12. 1942 (018-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 75; Leiter Facharbeitersammellager Charkow an Rosenberg (053-PS) v. 7. 10. 1942, in: IMG, Bd. 25, S. 102f.; Daliin, Deutsche Herrschaft 153, 361, 368, 443, 547-566; Chiari, Alltag, S. 171.

« Umbreit, Auf dem Weg, S. 142 f. 65

Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 493-497. Vgl. grundlegend zu den Arbeitserziehungslagern im Reich Gabriele Lotfi, KZ der Gestapo. Arbeitserziehungslager im Dritten Reich, Stuttgart 2000.

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I. Vorträge

gefangenen. Auch nach dem Massensterben im Herbst und Winter 1941/42, dem zwei Millionen sowjetische Kriegsgefangene zum Opfer gefallen waren, verbesserte sich ihre Situation nur geringfügig. In den besetzten Ostgebieten waren mehrere hunderttausend von ihnen im Arbeitseinsatz. Wie im Reich wurden ihnen die schwersten Arbeiten zugemutet, so z.B. im Untertagebergbau. Ein Aktenvermerk über den „Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen im Donezkohlenbergbau" vom März 1943 hielt fest, dass ein Kontingent von 52000 Kriegsgefangenen innerhalb etwa eines Jahres auf 8000 reduziert wurde - die anderen waren tot oder lagen als Arbeitsunfähige im Sterben. 66 Insgesamt starben vom Frühjahr 1942 bis Kriegsende weitere 1,3 Millionen sowjetischer Kriegsgefangener in deutschem Gewahrsam. Dabei ist völlig unklar, wie viele von ihnen in den besetzten Ostgebieten, im Generalgouvernement, im Reich oder in Norwegen starben. 67 Die schlimmsten Verhältnisse herrschten beim Arbeitseinsatz von Juden. Nach dem Uberfall der Deutschen auf die Sowjetunion begannen die Einsatzgruppen und andere Einheiten sofort und fast ohne Rücksichtnahme auf wirtschaftliche Erwägungen mit der Ermordung der sowjetischen Juden. In vielen Gegenden stellten die Juden einen - gemessen an der Gesamtbevölkerung - überproportionalen Anteil der Intelligenz, aber auch des Handwerks. Sie waren völlig rechtlos und konnten jederzeit von deutschen Institutionen zur Arbeit dienstverpflichtet werden, was fast immer nur einen Aufschub bis zur Ermordung bedeutete. Zumindest in Weißrussland war es außerdem auch für einheimische Nichtjuden möglich, zur Arbeit im Haushalt oder Handwerksbetrieb jüdische Arbeitskräfte zu beantragen. Die nationalsozialistische Besatzungsverwaltung machte sich dabei den Antisemitismus breiter Teile der Bevölkerung zunutze, um die einzelnen Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzustacheln. 68 In den baltischen Staaten, wo der Massenmord an den Juden bekanntlich einigen Rückhalt unter der nichtjüdischen Bevölkerung hatte, ermordeten Deutsche und Einheimische noch im Jahre 1941 fast alle Juden. Anfang Dezember 1941 ordnete Hinrich Lohse, Reichskommissar des Reichskommissariats Ostland an, jüdische Fachkräfte vorläufig von den Mordaktionen auszunehmen, da man auf sie nicht verzichten könne. Daher blieben die Ghettos in Städten wie Riga, Wilna, Kaunas, Baranowitsch, Minsk und einigen kleineren Städten vorerst verschont. Im Reichskommissariat Ukraine und dem rückwärtigen Heeresgebiet ging das Morden dagegen weiter. Nur selten wurden jüdische Fachkräfte davon ausgenommen und in Zwangsarbeiterlagern interniert. 69 Aktenvermerk betr. Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen im Donezkohlenbergbau v. 20. 3. 1943 (Dok. 3012-PS), in: IMG, Bd. 31. Die monatliche Sterblichkeit betrug nach dieser Quelle 12%. 67 Vgl. Christian Streit, Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945, 4. Aufl., Bonn 1997 (1. Aufl. 1978); Spoerer, Zwangsarbeit, S. 57, 72 und zu Norwegen Kristian Ottosen, Arbeits- und Konzentrationslager in Norwegen 1940-1945, in: Robert Bohn u.a. (Hrsg.), Neutralität und totalitäre Aggression. Nordeuropa und die Großmächte im Zweiten Weltkrieg (Historische Mitteilungen, Bd. 1), Stuttgart 1991, S. 355368. «i Chiari, Alltag, S. 236-257. 69 Yitzhak Arad, The Holocaust of Soviet Jewry in the Occupied Territories of the Soviet 66

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Viele von ihnen wurden im Straßenbau eingesetzt, der in Anlehnung an eine Bemerkung Adolf Eichmanns auf der Wannseekonferenz in der Forschung die geradezu idealtypische Verkörperung von Vernichtung durch Arbeit verkörpert. „Unter entsprechender Leitung sollen im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen. In großen Arbeitskolonnen [...] werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird." 7 0 Wegen seiner harten Arbeitsbedingungen war der Straßenbau schon 1938/39 den Behörden im Reich als geeignetes Mittel erscheinen, um arbeitsfähige Juden zu demütigen. 71 In wesentlich größerem Umfang als im Reich wurden dann seit Ende 1939 Tausende polnischer Juden beim Ausbau der Verkehrswege für den Überfall auf die Sowjetunion eingesetzt. Diese Form der „erschöpfenden" Zwangsarbeit für Juden setzten die deutschen Behörden dann im Sommer 1941 in Galizien und ab Anfang 1942 dann auch in der Ukraine fort. Einer der wichtigsten auszubauenden Verkehrswege war die „Durchgangsstraße I V " , die von Lemberg bis zum Donezgebiet verlief und sogar noch bis zum Kaukasus ausgebaut werden sollte. Alleine an dieser Straße bauten 1942 jeweils etwa 50000 ukrainische Zivilarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene sowie 10000 Juden, die von gut 5000 deutschen Führungskräften (SS, Polizei und O T ) angeleitet wurden. Die jüdischen Arbeitskräfte kamen überwiegend aus Galizien und Transnistrien, da die meisten ukrainischen Juden bereits ermordet waren. Aufgrund der viel zu geringen Ernährung waren die jüdischen Arbeitskräfte besonders anfällig für Erkrankungen und Seuchen. Wer einem der Wachposten, die nach Gutdünken mit den Juden verfahren durften, arbeitsunfähig erschien, wurde erschossen. N u r sehr wenige von ihnen überlebten. 72 Dies galt auch für die anderen in den besetzten Ostgebieten eingesetzten „Arbeitsjuden". Als die Wehrmacht nach der Niederlage in Stalingrad ihren langen Rückzug antrat, wurden auch die letzten Juden ermordet oder ins Reich verschleppt. Himmler ordnete im Juni 1943 die Liquidierung der verbliebenen Ghettos im Reichskommissariat Ostland an, was bis Jahresende umgesetzt wurde. Die arbeitsfähigen Insassen sollten in Konzentrationslager eingewiesen, alle anderen ermordet werden. 73 Als Auffanglager für die Arbeitsfähigen dienten die KZs in Estland (Klooga, Vaivera), Lettland (Riga-Kaiserwald) und 1944 Stutthof. N u r in Wilna blieben kleinere Judenarbeitslager mit Fachkräften bestehen.

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Union, in: Yad Vashem Studies, 21 (1991), S. 147, hier S. 26f., 31, 34; vgl. auch undat. Geheimbericht von Einsatzgruppe A (2273-PS), in: IMG, Bd. 30. NG-2586, zitiert nach Hermann Kaienburg, Jüdische Arbeitslager an der „Straße der SS", in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, 11 (1996), H. 1, S. 13-39, hier S. 13; vgl. auch „Richtlinien für die Behandlung der Judenfrage", undatiert (212-PS), in: IMG, Bd. 25, S. 305. Vgl. dazu die Arbeiten von Wolf Gruner, Der Geschlossene Arbeitseinsatz deutscher Juden. Zur Zwangsarbeit als Element der Verfolgung 1938-1943 (Zentrum für Antisemitismusforschung der T U Berlin. Reihe Dokumente, Texte, Materialien, Bd. 20), Berlin 1997, S. 49 f., 87-89; den., Zwangsarbeit und Verfolgung. Österreichische Juden im NS-Staat 1938-1945 (Der Nationalsozialismus und seine Folgen, Bd. 1), Innsbruck/Wien/München 2000, S. 49. Kaienburg, Jüdische Arbeitslager. Arak, Holocaust, S. 43.

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Auch im Reichskommissariat Ukraine wurden die letzten Ghettos im Juni 1943 liquidiert und die verbliebenen 2 1 - 2 5 0 0 0 Arbeitsfähigen in der Region Lemberg bzw. im Lager Lemberg-Janowska in Lagern gehalten. Die meisten von ihnen wurden im Sommer 1944 erschossen, kurz bevor die Rote Armee Lemberg erreichte. 74 Gesamtzahlen Wie viele Menschen mögen insgesamt für die Deutschen in den besetzten Ostgebieten gearbeitet haben? Dies lässt sich nur grob abschätzen. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht kontrollierten die Deutschen dort ein Gebiet mit etwa 56 Millionen Menschen. 75 In seiner berüchtigten Posener Rede vor den Gauleitern bezifferte Fritz Sauckel Anfang Februar 1943 die Anzahl der für deutsche Zwecke arbeitenden Menschen im Gebiet des Wirtschaftsstabs Ost auf 7,89 Millionen Zivilarbeiter, 0,38 Millionen Kriegsgefangene und 0,11 Millionen Hilfswillige. Nach seinen Angaben wären dies 4 3 % der Bevölkerung. Für den Bereich des Ostministeriums, also der Reichskommissariate Ostland und Ukraine, gab Sauckel dagegen nur 0,63 Millionen Zivilarbeiter (ohne Handwerker) und 0,11 Millionen Kriegsgefangene an. 76 Offenbar vermengte Sauckel hier Apfel mit Birnen, indem er Zahlen des Wirtschaftsstabs wiedergab, die sich auf einen Großteil der oder sogar sehr wahrscheinlich alle dort überhaupt arbeitenden Beschäftigten bezog, während er für den Bereich des Ostministeriums eine Zahl wiedergab, die offenbar nur die direkt für die Deutschen arbeitenden Kräfte beinhaltete. Wie auch immer, es ergibt sich damit eine Anzahl von mindestens 9,12 Millionen Sowjetbürgern, die zu diesem Zeitpunkt in den besetzten Ostgebieten für die Deutschen arbeiteten. Für das Gebiet des Wirtschaftsstabs Ost gibt deren Abschlussbericht für den Juli 1943, also ein knappes halbes Jahr nach dem Zeitpunkt, auf den sich Sauckel bezog, eine etwas geringere Zahl in Höhe von 6,39 Millionen Menschen (davon 6 0 % Frauen) an, wiederum 4 3 % der geschätzten Bevölkerung. Sie arbeiteten zu drei Vierteln in der Landwirtschaft und der lebensmitteltechnischen Weiterverarbeitung. 77 Diese beiden Angaben weisen insofern eine konstante Größe auf, als der Prozentsatz der Beschäftigten an der Bevölkerung im Militärverwaltungsgebiet etwa 4 3 % betrug. 78 Uberträgt man diesen Prozentsatz auf die gesamten besetzten Ostgebiete, so erhält man unter Zugrundelegung der Schätzung von 56 Millionen Einwohnern, die nach den sowjetischen Rückzugsoperationen in deutsche Hand fielen, gut 24 Millionen Menschen, die für die deutschen Besatzer arbeiteten. Das waren fast so viele wie in Deutschland, wo die Gesamtzahl der

Arak, Holocaust, S. 43; Thomas Sandkühler, Das Zwangsarbeiterlager Lemberg-Janowska 1941-1944, in: Ulrich Herbert/Karin Orth/Christoph Dieckmann (Hrsg.), Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Entwicklung und Struktur, Bd. 2, Göttingen 1998, S. 606635. 75 Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 302. « Dok. 1739-PS, in: IMG, Bd. 27, S. 599. Für das Militärverwaltungsgebiet gab der Wirtschaftsstab Ost für Dezember 1942 eine Gesamtzahl von 1,55 Millionen direkt beschäftigten Personen an; vgl. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 301. 77 Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 302-304. 78 Der hier festgestellte Prozentsatz von 43% erscheint nicht gering, wenn man berücksichtigt, dass die zurückweichende Rote Armee 1941/42 die meisten 20 bis 40jährigen Männer mitgenommen hatte, vgl. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, S. 297. 74

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Beschäftigten Mitte 1943 knapp 29 Millionen Menschen betrug, darunter knapp 6,5 Millionen ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene. 7 9 Wie viele von den Menschen, die in den besetzten Ostgebieten für die Deutschen arbeiteten, im Kriegsverlauf verschleppt wurden, also nicht nach der täglichen A r beit zu H a u s e oder wenigstens in ihrem Heimatort übernachten konnten, und somit nochmals verschärften Existenzbedingungen ausgesetzt waren, ist völlig unbekannt. Gerlach geht f ü r Weißrussland davon aus, dass v o n den gut 9 Millionen Weißrussen, die die Deutschen beim Einmarsch vorfanden, etwa zwei Millionen z w a n g s u m g e siedelt oder zur Flucht gezwungen wurden. 8 0 D a r a u s lässt sich schließen, dass von den schätzungsweise 24 Millionen Menschen, die in den besetzten Ostgebieten für die Deutschen arbeiten mussten, mehrere Millionen disloziert w o r d e n sein müssen.

Schlussbetrachtung So lückenhaft der Forschungsstand auch sein mag, so lässt sich doch klar erkennen, dass die deutschen Besatzer den Menschen in den besetzten Ostgebieten Arbeitsund Lebensbedingungen zumuteten wie nirgends sonst im „großeuropäischen" Wirtschaftsraum. Selbst in Polen, Serbien und Griechenland dürfte der Anteil der durch Unterversorgung und M o r d ums Leben gekommenen nichtjüdischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung nicht so hoch gewesen sein wie in den besetzten Ostgebieten. Sowohl die Zivil- als auch die Militärverwaltung versuchten, alle A r beitsfähigen für ihre Z w e c k e einzuspannen, waren aber nicht willens, ihnen das Existenzminimum zu garantieren. D i e Menschen hatten im Gegensatz etwa zu den A r beitskräften im besetzten Westeuropa weder die Chance auf exit noch auf voice; sie waren bestenfalls - wie die Ostarbeiter im Reich - Sklavenarbeiter, häufig aufgrund v o n H u n g e r und Terror sogar noch eher in die Kategorie less-than-slaves einzuordnen. Eindeutig zu dieser Kategorie sind die jüdischen Zwangsarbeiter zu rechnen. D e r deutsche Antisemitismus führte zur Ausrottung der J u d e n , auch wenn dies dem wirtschaftlichen Kalkül lokaler Besatzungsbehörden widersprach. D e r U m g a n g mit den Nichtjuden unterlag zwar auch von A n f a n g an einer ideologisch motivierten Dehumanisierung, aber eben auch einer extremen Ö k o n o m i s i e r u n g , die ihr festes Fundament - allerdings auch ihre Grenzen - auf dem B o d e n eines deutschen Antislawismus hatte. Im G e g e n s a t z z u m jüdischen Bevölkerungsteil waren die Nichtjuden O b j e k t einer vorwiegend an Opportunitätsgesichtspunkten orientierten Politik. Ihr Überleben war in erster Linie v o n der Nützlichkeit für die deutsche Sache abhängig, die allerdings von unterschiedlichen, sich oft widersprechenden und im Zeitablauf gewandelten Zielsetzungen geprägt war, und somit die Bevölkerung z u m Spielball widerstreitender ökonomischer Interessen u m den Faktor Arbeit werden ließ. Dieses Fazit, so vorläufig es mangels eingehender Quellenstudien auch ist, erlaubt, sich mit den Thesen Christian Gerlachs auseinanderzusetzen, die die D i s k u s « Der Arbeitseinsatz im Großdeutschen Reich, Nr. 7, 31. Juli 1943, S. 14-16, 25, 46. 8" Vgl. Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 480-483, 496, 498 f., 501, 1160.

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sion ungemein befruchtet haben. Schon im Titel seiner Arbeit, „Kalkulierte Morde", deutet Gerlach an, dass er die Praxis der deutschen Besatzungsherrschaft weniger als Ausdruck eines ideologischen Weltanschauungskrieges sieht als der einer radikalökonomischen Ausbeutungsstrategie. Wesentliche ideologische Komponenten sieht er lediglich in der NS-Rassenhierarchie, an deren Ende die Juden standen und auf die sich daher der Vernichtungsdruck am stärksten richtete. 81 Es ist zunächst zu fragen, inwieweit die von Gerlach für Weißrussland herausgearbeiteten Ergebnisse auf das Baltikum und die Ukraine übertragbar sind. Weißrussland war ökonomisch uninteressant und lediglich strategisch wichtig. Im Baltikum verfolgten die deutschen Besatzer gegenüber den Nichtjuden eine etwas weniger brutale Politik. Zum einen lag dies an der etwas größeren wirtschaftlichen Bedeutung dieses Gebiets, zum anderen dürften aber auch ideologische Gründe eine Rolle gespielt haben. In der kruden NS-Rassenhierarchie waren die Balten keine slawischen Untermenschen. Baltische Arbeiter in Deutschland etwa erfuhren einen geringeren Grad der Diskriminierung als Ostarbeiter und die meisten Polen. 82 Das Bild, das die Studien von Myllyniemi und selbst Czollek von der deutschen Besatzungsherrschaft im Baltikum zeichnen, erweckt nicht den Eindruck, als hätten die Deutschen im Baltikum ähnlich brutal unter der nichtjüdischen Bevölkerung gewütet, wie das Gerlach und Chiari für Weißrussland herausgearbeitet haben. 83 Für die Ukraine scheint dagegen Gerlachs Ansatz tragfähig zu sein. Hier waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen der nichtjüdischen Bevölkerung vermutlich zwar etwas besser als in Weißrussland, aber nur weil die wirtschaftlichen Verhältnisse sowohl in Hinsicht auf die Landwirtschaft als auch auf Bergbau und Industrie günstiger waren. Da die Menschen dort aufgrund der reichlicher vorhandenen natürlichen Ressourcen produktiver waren, verdienten die Nichtjuden unter ihnen in den Augen der deutschen Besatzer eher zu überleben. Dies steht durchaus in Einklang mit Gerlachs These eines radikalökonomischen Verhaltens der Besatzer. Es ist allerdings fraglich, ob die Besatzungspolitik und speziell der Arbeitseinsatz in den besetzten Ostgebieten mit Gerlachs These kompatibel ist, derzufolge man nicht von einem Primat der Weltanschauung vor kriegswirtschaftlichen Interessen ausgehen sollte, da ideologische und materiell-ökonomische Interessen oft gleichgerichtet gewesen seien, wie sich etwa in dem Ineinandergreifen der Ernährungs- und Arbeitseinsatzpolitik gezeigt habe. 84 Diese These impliziert, dass, abgesehen von der

»> Vgl. Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 1140. 82 Vgl. Spoerer, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz, S. 157. 83 Roswitha Czollek, Zwangsarbeit und Deportationen für die deutsche Kriegsmaschinerie in den baltischen Sowjetrepubliken während des zweiten Weltkrieges, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1970, Nr. 2, S. 45-67; dies., Faschismus und Okkupation. Wirtschaftspolitische Zielsetzung und Praxis des faschistischen deutschen Besatzungsregimes in den baltischen Sowjetrepubliken während des zweiten Weltkrieges (Schriften des Zentralinstituts für Geschichte, Bd. 39), Berlin 1974; Seppo Myllyniemi, Die Neuordnung der baltischen Länder 1941-1944. Zum nationalsozialistischen Inhalt der deutschen Besatzungspolitik (Dissertationes historicae, Bd. 2), Diss. Helsinki 1973, insb. S. 286. 84

Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 1145 f., wendet sich damit gegen Thesen von Andreas Hillgruher, Hitlers Strategie: Politik und Kriegführung 1940-1941, Frankfurt/M. 1965, S. 519 f., und Ulrich Herbert, Arbeit und Vernichtung. Ökonomisches Interesse und Primat der

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restlosen Vernichtung der Juden, für die auch Gerlach ideologische Motive sieht, die deutsche Arbeitseinsatzpolitik auch ohne Einfärbung durch die nationalsozialistische Ideologie denselben Verlauf genommen hätte. Dies ist jedoch fragwürdig. Alleine die Vorstellung, einen so riesigen Raum wie die besetzten Ostgebiete mit Gewalt ausbeuten zu können, basiert per se auf einem rassenideologisch überhöhten Uberlegenheitsdenken. Doch selbst wenn man unterstellt, dass eine solche Gewaltstrategie nicht NS-spezifisch war, sondern auch von den alten Eliten als realistisch eingeschätzt und verfolgt worden wäre, so bleibt zu fragen, ob dies - unter Ausblendung humanitärer Erwägungen - ökonomisch zweckrational hätte sein können. Genau dies ist aber sehr wahrscheinlich unzutreffend, und zwar in ganz besonderem Maße für die besetzten Ostgebiete. Im Gegensatz zu den Wirtschaftssystemen in den anderen besetzten Staaten Europas war das planwirtschaftliche sowjetische Wirtschaftssystem strukturell unfähig, das ökonomische Potential seiner Untertanen vollständig zu nutzen, weil es die falschen Anreize setzte. Das Verbot des Privateigentums an Produktionsmitteln, die Kollektivierung der Landwirtschaft und eine Lohnstruktur, die intellektuelle Tätigkeit bestrafte, ließen wertvolle Ressourcen brachliegen. Die Bevölkerung der besetzten Gebiete hatte daher in den dreißiger Jahren (bzw. 1940/41 im Baltikum) eine Wirtschafts- und Sozialpolitik erlebt, die kontraproduktiv war, wie sich am augenfälligsten in der ukrainischen Hungerkatastrophe von 1931/32 gezeigt hatte, der über 2,5 Millionen Menschen zum Opfer gefallen waren. 85 Eine zweckrationale Kriegführung hätte sich die enormen antisowjetischen Gefühle in großen Teilen der Bevölkerung, insbesondere der Eliten, in den besetzten Gebieten zunutze gemacht. Selbst eine vom Staat stark regulierte, im Grunde jedoch kapitalistische Wirtschaft, wie sie in den späten 1930er Jahren im Reich existiert hatte, hätte so starke Zuwächse des Sozialprodukts zur Folge gehabt, dass sowohl die einheimische Bevölkerung als auch die Besatzer davon profitiert hätten. 86 Eher gemäßigte Kräfte im Ostministerium, insbesondere die für agrarpolitische Fragen Verantwortlichen, sahen dies durchaus ähnlich, konnten sich mit ihren Vorstellungen aber nicht durchsetzen. 87 Natürlich sind solche Überlegungen ahistorisch. Sie sind es aber nur, weil eine solche Ausbeutungsstrategie, die der einheimischen Bevölkerung einen Teil des So-

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„ Weltanschauung" im Nationalsozialismus, in: Dan Diner (Hrsg.), Ist der Nationalsozialismus Geschichte? Zu Historisierung und Historikerstreit, Frankfurt/M. 1993, S. 198-236. Jacques Valiin u.a., A new estimate of Ukrainian population losses during the crises of the 1930s and 1940s, in: Population Studies, 56 (2002), S. 249-264. Wenn Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 1148 f., die durch Gewalt abgepressten wirtschaftlichen Leistungen der besetzten Ostgebiete herausstreicht, so argumentiert er sozusagen systemimmanent. Um seine Position einer A r t radikalökonomischer Ausbeutung zu stützen, müsste er die erzielten Leistungen mit dem Potential vergleichen, das zweifellos um ein Vielfaches höher lag. Vgl. etwa die harsche Kritik in der Aufzeichnung von Bräutigam v. 25. 1 0 . 1 9 4 2 (294-PS), in: IMG, Bd. 25; und ähnlich Brief Leiter H A III b. GenKomm Minsk an MinDir Riecke im R M f d b O v. 28. 6. 1943 (3000-PS), in: IMG, Bd. 31, S. 462-470. In die gleiche Kerbe schlug 1944 eine Analyse des Kieler Institutes für Weltwirtschaft; vgl. Gustavo Comi/Horst Gies, „Blut und Boden": Rassenideologie und Agrarpolitik im Staat Hitlers (Historisches Seminar, NF, Bd. 5), Idstein 1994, S. 65.

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zialproduktzuwachses überlassen hätte, mit dem NS-spezifischen Ziel der E r o b e rung neuen Lebensraums nicht kompatibel war. N u r vor dem Hintergrund dieser Vorstellung war es konsequent, ein äußerst gewalttätiges Besatzungsregime durchzusetzen und Teile der einheimischen Bevölkerung dem H u n g e r t o d auszusetzen. 8 8 H ä t t e n die D e u t s c h e n lediglich traditionelle machtpolitische Ziele verfolgt, so hätten sie sich die bis dahin unterdrückten V ö l k e r der europäischen S o w j e t u n i o n zu Verbündeten gemacht, nicht zu Todfeinden. D i e in den besetzten Ostgebieten verfolgte Strategie entsprang dagegen einem NS-spezifischen Uberlegenheitswahn, der in U b e r s c h ä t z u n g der eigenen Kontrollmöglichkeiten die ö k o n o m i s c h e n R e s s o u r cen des Landes nicht auszunutzen imstande war. D a s beste Beispiel dafür sind die Ansätze zu einer Agrarreform. D o r t , w o sie w e nigstens in Ansätzen durchgeführt werden konnte, im Baltikum, stiegen die Erträge stark an. In Weißrussland und der U k r a i n e schreckten die D e u t s c h e n j e d o c h vor einer B o d e n r e f o r m zurück, weil sie den einheimischen Bauern das Eigentumsrecht am B o d e n gebracht hätte. 8 9 D e r B o d e n j e d o c h sollte schließlich an deutsche Soldaten verteilt werden. H i e r zeigt sich ganz deutlich, dass eine wirtschaftlich zweckmäßige Politik vor der nationalsozialistischen Lebensraumideologie zurückstehen musste. 9 0 Diese B e m e r k u n g e n weisen auf eine wesentliche L ü c k e in der F o r s c h u n g hin: die Ernährungspolitik im „großeuropäischen Wirtschaftsraum". D i e Versuche von Dienststellen und Betrieben, für ihre Arbeitskräfte - sei es in den besetzten O s t g e bieten, dem Reich oder anderswo - höhere Lebensmittelzuteilungen zu erreichen, scheiterten immer wieder an den Ernährungsrichtlinien, die in Berlin seit M a i 1942 von Staatssekretär H e r b e r t B a c k e festgesetzt wurden. D e r Russlanddeutsche B a c k e galt einerseits als nüchterner Technokrat, war jedoch andererseits stark der N S D A P verhaftet; zu seinen Freunden zählten H i m m l e r und Göring. 9 1 E r hatte die E r f a h rung aus dem Ersten Weltkrieg vor Augen, dass eine unterernährte einheimische B e völkerung schnell kriegsmüde wurde, und setzte daher alles daran, die L e b e n s m i t telversorgung für die D e u t s c h e n auf verhältnismäßig h o h e m Niveau zu halten. Dies gelang ihm bis 1944 in der Tat, allerdings auf K o s t e n derjenigen G r u p p e n , deren P o sition in der NS-Rassenhierarchie ganz unten war. Das waren neben den J u d e n , deren vollständige E r m o r d u n g im Laufe des Jahres 1941 beschlossene Sache wurde, vor allem die slawischen Völker. Diesen Arbeitsleistung, sei es im Reich oder in der H e i m a t , abzuverlangen, ohne ihnen ausreichende Verpflegung zugestehen zu w o l len, war die Quadratur des Kreises. Eine umfassende U n t e r s u c h u n g der E r n ä h -

88 Vgl. auch Mulligan, Politics of Illusion, S. 183-187. 89 Christian Gerlach, Die deutsche Agrarreform und die Bevölkerungspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten, in: Besatzung und Bündnis. Deutsche Herrschaftsstrategien in Ost und Südosteuropa (Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, Bd. 12), Berlin/Göttingen 1995, S. 18. 90 Im übrigen zeigt sich hieran ebenfalls sehr deutlich, dass es verfehlt ist, den Krieg gegen die Sowjetunion als „Weltanschauungskrieg" zu bezeichnen. Der Krieg richtete sich nicht nur speziell gegen das bolschewistische System, sondern ganz allgemein gegen die slawische Bevölkerung, die auf dem Boden lebte, der deutschen Siedlern zugedacht war. Es war also aus deutscher Sicht vielmehr ein Rassenkrieg. 91 Gustavo Corni/Horst Gies, „Blut und Boden", S. 58 f.; dies., Brot, Butter, Kanonen: die Ernährungswirtschaft in Deutschland unter der Diktatur Hitlers, Berlin 1997, S. 416.

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rungs- und Agrarpolitik, wie sie Gerlach auf den Mittelinstanzen des Generalgouvernements und der besetzten Ostgebiete vorexerziert hat, steht auf der Ebene der entscheidenden Instanz, des Reichsernährungsministeriums, noch aus.92 Dort, in einem von der Forschung bislang kaum wahrgenommenen Berliner Ministerium, fielen Entscheidungen, die für das Leben von Millionen von Menschen von existentieller Bedeutung waren und die ihre Einstellung den politischen Zielen des Reiches gegenüber stärker prägten als jeder andere Faktor.

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Vgl. Christian Gerlach, Die Bedeutung der deutschen Ernährungspolitik für die Beschleunigung des Mordes an den Juden 1942, in: ders., Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg, Hamburg 1998, S. 167-257. Die umfassendste Darstellung zum Thema ist Corni/Gies, Brot, Butter, Kanonen. Die Autoren gehen jedoch weitaus ausführlicher auf die Agrarproduktion ein als auf die Lebensmittelzuteilung und untersuchen diese nur für das Reich, vgl. ebd., S. 555-582.

Michael Salewski Kriegswenden: 1941, 1942, 19441 I. Was der britische Premier in O t t a w a zu sagen hatte, wurde von der deutschen Seekriegsleitung aufmerksam registriert und am 31. D e z e m b e r im Kriegstagebuch so festgehalten: „Jetzt habe sich das Schicksal gewendet und die F l u t beginne sich gegen die H u n nen zu erheben. In Russland und N o r d a f r i k a habe sich das Kriegsglück v o n den D e u t s c h e n abgewandt. D i e alliierte Ausrüstung werde bald besser sein als die deutsche." „ A m A b e n d wurde b e k a n n t " , kann man in dem nämlichen B a n d des Kriegstagebuches unter dem 7. D e z e m b e r 1941 lesen, „dass japanische Streitkräfte Feindseligkeiten gegen U S A und England eröffnet h a b e n . " D a z u der K o m m e n t a r : „Welche unmittelbaren Auswirkungen dieses Ereignis zur Folge haben wird, bleibt abzuwarten. O h n e Zweifel werden nicht mehr viele Staaten außerhalb des Krieges bleiben, in den sämtliche Welt- und G r o ß m ä c h t e dieser Erde nun verwickelt sind. D i e N e u o r d n u n g der D i n g e kann daher eine allgemeine werden. Somit k e n n zeichnet der 7. 12. 1941 nicht nur einen neuen Abschnitt in den Waffengängen, sondern eröffnet einen durch keinerlei R ü c k s i c h t e n beschränkten, weltumfassenden und überkontinentalen Ausblick für die künftige O r d n u n g der Welt." F ü r die Seekriegsleitung markierten der 7. Dezember, vor allem aber auch der 11. D e z e m b e r 1941, als das D e u t s c h e R e i c h den Vereinigten Staaten v o n A m e r i k a den Krieg erklärte, die entscheidende Wende des Krieges, und zwar zunächst dieses Krieges, den die Dreierpaktmächte gewinnen würden, und des danach n o c h k o m menden, der schließlich zur Weltherrschaft der germanischen Rasse nach dem letzten s h o w - d o w n auch mit Japan, n o c h vor 1949, führen sollte. M a n sieht: Was wir landläufig unter den Begriff „Kriegswende" fassen, kann ganz unterschiedlich gedeutet werden - schon die Zeitgenossen haben es getan. D i e einen glaubten, wenigstens vorübergehend, wie Churchill und Roosevelt, dass n u n m e h r der Anfang v o m E n d e des aggressiven „Dritten R e i c h e s " g e k o m m e n sei; dieses war davon überzeugt, nun erst jenen archimedischen P u n k t gewonnen zu haben, von

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Dies ist der gesprochene Vortragstext. In größere Zusammenhänge wird das Thema eingeordnet in: Michael Salewski: Deutschland und der Zweite Weltkrieg. Dieses Buch ist im Frühjahr 2005 im Schöningh-Verlag Paderborn erschienen. Deswegen wird hier auf Fußnoten und Einzelnachweise verzichtet.

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dem aus die Erde, mit dem Ziel der Weltherrschaft, in einer „künftige(n) Ordnung der Welt" ausgehebelt werden sollte. Tatsächlich hat von einer „Kriegswende" im Dezember 1941, wie sie als feststehender Begriff spätestens seit dem internationalen Symposium, das vom 17. bis zum 19. Dezember 1981 in Stuttgart stattgefunden hatte, allgemein die Rede ist, niemand in Deutschland geredet, und wenn, dann in eben dem Sinn, den die Seekriegsleitung den beiden Tagen gegeben hat. Die Marine war es allerdings gewohnt, ihren maritimen Blick über den Kontinent Europa hinaus in die ganze Welt zu richten. Sucht man demgegenüber im OKW und im Führerhauptquartier nach Reflexionen zu Pearl Harbor und der deutschen Kriegserklärung an die USA, so schweigen die Akten. Das ist nur zu erklärlich, enthüllt doch das KTB des Wehrmachtführungsstabes, wenn auch in nüchternen, dem generalstabsmäßigen Denken geschuldeten Formen, jene Katastrophe, in welche die deutsche Heeresgruppe Mitte vor Moskau hineingeraten war. Man hatte alle Hände voll zu tun, um das Schlimmste zu verhüten - also eine Kriegswende zugunsten der Sowjetunion zu verhindern? Weit gefehlt! Wenn es einen Roten Faden in der Beurteilung der größeren und kleineren strategischen, operativen und taktischen Katastrophen im Wehrmachtführungsstab und im OKH gab, so findet er sich in der wenigstens schriftlich festgehaltenen „felsenfesten" Uberzeugung, dass das alles eine vorübergehende Krise, ein ärgerlicher Zwischenfall, aber nichts Ernsthaftes sei. Die berühmte „Weisung für die Aufgaben des Ostheeres im Winter 1941/42" beginnt mit einem Hymnus: „Nach den großen Siegen im September und Oktober hat die Truppe unter fast übermenschlichen Anstrengungen die bei Beginn des Feldzuges gesteckten Operationsziele gegenüber dem personell und materiell zahlenmäßig weit überlegenen Gegner erreicht. Für die feindliche Wehrkraft entscheidende Wirtschafts- und Rüstungszentren sind dem Gegner entzogen. Die dem Ostheer gestellte Aufgabe, die Masse des Roten Heeres vor ihrem Ausweichen in die Tiefe des russischen Raumes zu zerschlagen, ist durch die Kämpfe dieses Jahres in weitgehendem Maße erfüllt, die Kampfkraft des Gegners ist durch die über Erwarten hohen Verluste an Personal und Material entscheidend geschwächt." Das Wort „entscheidend" ist entscheidend und suggerierte, dass die Entscheidung im Sinne eines deutschen Sieges über die Sowjetunion schon gefallen sei. Fast genau ein Jahr später hat das Hitler in seiner Bürgerbräukeller-Rede vor den „Alten Kämpfern" wiederholt: Es seien nur noch ein paar ganz kleine Plätzchen übrig, die man mit homöopathischem Einsatz militärischer Mittel bereinigen werde. „Und wissen Sie, wir haben es!" Man meint den Triumph in Hitlers Stimme förmlich zu hören. Was hatte er? Stalingrad natürlich. Wieder schien die Entscheidung gefallen, die Wende des Ostkrieges zu deutschen Gunsten erzielt. Vor der Kursker Panzerschlacht ein ähnliches Muster, und dann, man glaubt es kaum, bis zur Ardennenoffensive und dem Hürtgenwald. Noch vor den Seelower Höhen gab es das Geschwafel von der großen Wende, es forderte Tausende sinnlose Opfer auf beiden Seiten.

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II. Diese wenigen Beispiele mögen genügen, um deutlich zu machen, wie problematisch der Begriff „Kriegswende" ist. Er gehört zum Instrumentarium des Historikers, zu dessen Sezierbesteck, mit dessen Hilfe er sich darum bemüht, durch das amorphe Dickicht der Geschichte eine Schneise zu schlagen, die wuchernden Bäume so zu dressieren, dass der Wald erkennbar wird. Weil wir wissen, wie alles gekommen ist, stellen wir uns naturnotwendig die Frage, ab wann es so gekommen ist - und eben diese bloß erkenntnistheoretische, nicht geschichtlich-genetische Frage generiert Begriffe wie den der „Kriegswende". Er stammt aus der Schublade des rückwärtsgewandten Propheten. Macht man sich das klar, so sollte man ihn vorsichtiger und reflektierter verwenden - wenn überhaupt. Vielleicht kann man ganz auf ihn verzichten, nämlich dann, wenn man nur zeigen will, „wie es eigentlich gewesen" ist. Das klingt furchtbar altmodisch und spricht jeder Diskursanalyse Hohn. Dennoch spricht viel dafür, dass die Maximen jenes Mannes, der unweit dieses Rathauses gewohnt hat, auch das postmoderne Glasperlenspiel überdauern werden. Ob man auf den Begriff „Kriegswende" überhaupt verzichten kann, steht hier und heute allerdings nicht zur Diskussion, das Programm weist dies aus, und so soll nur darüber nachgedacht werden, warum der Dezember 1941, ich versehe ihn mit dem Etikett „Kriegswende A", wie auch der Winter 1942/43 („Kriegswende B") und, was erst jüngst vor allem von Richard Overy und Martin van Creveld betont worden ist, auch der Juni 1944 (Kriegswende C) als Kriegswenden bezeichnet worden sind. Dabei ist zu unterscheiden: Während zeitgenössisch alle drei „Kriegswenden" als solche perzipiert wurden - natürlich nicht alle von allen, sondern je nach Perspektive und Standpunkt - hat die Wissenschaft bisher nur die Kriegswenden A und B als plausibel, wenigstens diskussionswürdig anerkannt, wohingegen der Fall C erst seit ganz kurzer Zeit ins Rampenlicht des Interesses geraten ist. Zunächst ganz knapp die Fakten, auf die sich das Faktum „Kriegswende" jeweils stützen lässt - zunächst aus der heutigen, also der rückwärtsgewandten Sicht desjenigen, der vom Rathaus kommt. Fall A: Der „Weltblitzkrieg", wie das Andreas Hillgruber genannt hat - heute sehen wir auch diesen Begriff anders - war mit der Krise vor Moskau gescheitert. Sein Schüler Klaus Reinhardt gab seinem Buch bezeichnenderweise den Titel: „Die Wende vor Moskau". Mit dem Scheitern des Angriffs der Heeresgruppe Mitte auf Moskau lag die bisher gültige Strategie Hitlers in Trümmern, und nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten war es nur eine Frage der Zeit, bis die größeren Ressourcen der Alliierten den Krieg zu ihren Gunsten entscheiden würden. Diese Hillgrubersche Deutung enthält implizit die These, dass „Hitlers Strategie" a priori siegfähig gewesen wäre - also: Wenn die Niederringung der Sowjetunion in dem berühmten „kurzen Sommerfeldzug" gelungen wäre, hätten sich Hitler echte Chancen eröffnet, den Krieg insgesamt zu gewinnen. Damit stellt sich uns ein zweites erkenntnistheoretisches Problem, das mit dem der „Kriegswende" eng verbunden ist. Kann man postulieren, dass der Ausgang des Krieges am 1. bzw. 3. September 1939 schon determiniert war? Die These, der

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Zweite Weltkrieg sei mit dem ersten Schuss für Deutschland verloren gewesen, stützt sich auf eine Aus- und Hochrechnung des jeweiligen potentiel de paix und des Vermögens der Kriegführenden, es in ein potentiel de guerre zu verwandeln. Aber die Daten, die das beweisen sollen, entstammen nachträglicher Erkenntnis, es gab sie am 1. September 1939 ebensowenig wie die Zukunft der Jahre 1939 bis 1945. Historiker wissen, dass Geschichte niemals eine bloße Hochrechnung von vergangenen und gegenwärtigen Fakten, sondern der Faktor Zukunft oft entscheidend ist. Wer dies berücksichtigt, konnte unmöglich am 3. September 1939 voraussagen, wie der Krieg enden würde; noch im Dezember 1941 spekulierte Churchill, der Krieg könne noch zehn bis zwanzig Jahre lang fortgehen. In Anbetracht der geradezu stürmischen technischen, technologischen und wissenschaftlichen Entwicklungen aber wäre eine zehn- oder gar zwanzigjährige Zeitperspektive nicht zu gewinnen gewesen, das logische Resultat: der Ausgang dieses zweiten dreißigjährigen Krieges war offen. Jüngst hat Walther Hofer in einer leidenschaftlichen Philippika gegen die verfehlte Politik der Westmächte in den Jahren 1933 bis 1939 die These vertreten, England und Frankreich hätten den Krieg schon im Herbst 1939 gewinnen können, und zwar ohne Wenn und Aber, denn auf nahezu allen kriegsrelevanten Feldern hätten die Alliierten über ein gewaltiges Übergewicht verfügt. Erst mit Hitlers Gewaltstreich gegen die Tschechoslowakei, den Siegen über Polen, Norwegen, die Beneluxstaaten und Frankreich habe Hitler die materielle Basis für einen Krieg gewonnen, der nicht mehr a priori verloren gewesen sei. Das schwächliche Verhalten von Engländern und Franzosen erst schuf die Ausgangslage für einen Krieg, dessen Ausgang offen war und in dem es daher eine „Kriegswende" überhaupt geben konnte. So hatte schon Hillgruber argumentiert - und minutiös die „Fehler" Hitlers aufgelistet, die dazu führten, dass er diese sich ihm damit ergebenden Chancen nicht oder nicht richtig nutzte. Das heißt: Eine Hitlersche Strategie auf der Grundlage eines professionellen politischen und militärischen Handelns hätte Erfolg haben können. Es waren also nicht die Anstrengungen seiner Gegner allein, sondern seine eigenen Fehler, die zum Moskauer - wie im Jahr darauf auch zum Stalingrader - Desaster führten. Ganz ähnlich haben nach dem Krieg ja auch Halder und Manstein argumentiert: N u r weil Hitler einen verfehlten strategischen Ansatz gewählt, nur weil er borniert und starrsinnig an einer Strategie festgehalten habe, die unsinnig gewesen sei, habe es zur Katastrophe von Moskau kommen können. Der Titel der Mansteinschen Erinnerungen kommt nicht von ungefähr: „Verlorene Siege". Wie es auch ganz anders hätte kommen können, zeigt Halders berühmter KTB-Eintrag zum 3. Juli 1941 - ein entlarvendes Stück virtueller Geschichte. N u r wenn man zugibt, dass der Zweite Weltkrieg für das Deutsche Reich nicht a priori verloren sein musste, ist es überhaupt sinnvoll, dem Phänomen - ich sage bewusst: Phänomen - von Kriegswenden nachzuspüren. Kriegswenden im Plural ist natürlich ein Paradoxon. Will man die „Kriegswende" als Deutungsmuster retten, müssen alle anderen denkbaren „Kriegswenden" ad absurdum geführt werden. Eben dies war mit das Ergebnis des schon erwähnten Stuttgarter Symposiums gewesen. Damit kommen wir zum „Fall B " , also der Kriegswende von 1942/43. Sie hat bis zu Hillgrubers Buch „Hitlers Strategie" das Feld der Meinungen in Deutschland beherrscht, sie schien plausibel, nicht nur für die Historiker, sondern

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auch für die historischen Laien, vor allem aber diejenigen, die dabei gewesen waren. Der Untergang einer ganzen Armee war so spektakulär, erinnerte so sehr an klassische Entscheidungsschlachten ä la Wien 1683 oder Poltawa 1709, dass die Verknüpfung von Stalingrad mit der Kriegswende wie von allein lief. Auch die symbolische Qualität von „Stalingrad" trug zur Transzendenz dieses Ereignisses bei und hob es über die Niederungen ordinärer Schlachten hinaus. Die Assoziationen zwischen „Stalingrad" und der Wagnerschen „Götterdämmerung", von Hitler bewusst gesucht, wie es gerade eben Brigitte Hamann nachgewiesen hat, trugen zweifellos dazu bei, in Stalingrad einen Höhe- nicht Tiefpunkt - das war der propagandistische Witz in Deutschland - zu sehen. In geschickter Weise verstand es Stalin, den welthistorischen Moment der großen Wende zu inszenieren - und zwar durch ein vae victisSpektakel in einer Stilmischung aus altrömischen, tatarischen und altrussischen Elementen. Das hat den Meister der deutschen Propaganda Josef Goebbels durchaus beeindruckt, und mag ihn mit zu seiner grandiosen Gegenstrategie inspiriert haben, die ebenso bekannt ist wie sie erfolgreich war - Stichwort: 18. Februar 1943, Sportpalast. Nach dem Prinzip des „per aspera ad astra" gelang ihm die Hypnotisierung großer Massen der deutschen Bevölkerung, die fortan wie in Trance an den „Endsieg" glaubten, obwohl sie es, wenn sie nur wach gewesen wären, besser gewusst hätten. Als sie aus dieser Trance unsanft wachgerüttelt wurden, wussten sie es tatsächlich alle: Mit Stalingrad sei der Krieg verloren gewesen. Und alle anderen Fakten gerieten wieder in Erinnerung: Die Landung der Alliierten in Nordafrika, der Zusammenbruch des U-Boot-Krieges im Mai 1943, die Katastrophe von Tunis, schließlich der Abfall Italiens. Das Jahr 1943 war das Wendejahr, Stalingrad der Paukenschlag, der es eingeleitet hatte. Auch die Wissenschaft schloss sich unmittelbar nach 1945 dieser Interpretation an, was um so leichter war, als auch Churchill und aus durchsichtigen Gründen Stalin diese Zäsur favorisierten - natürlich zugespitzt auf die Legenden vom Mütterchen Russland, das die Idee Stalin verteidigt habe, was den Generalissimus fortan sakrosankt und unangreifbar machen sollte, und von der um ein Haar verlorenen Atlantikschlacht, was, nebenbei bemerkt, das Prestige von Dönitz nach dem Krieg ungemein steigerte, so dass auch diesem nichts daran gelegen war, die Churchill-These kritisch zu hinterfragen. Diese Deutungen von Stalingrad prägten nahezu sämtliche Kriegsmemoiren und wurden so auch an Schulen und Universitäten gelehrt. Percy Ernst Schramm, Walther Hubatsch, Hellmuth Greiner, Walter Warlimont - also jene, die im Wehrmachtführungsstab gleichsam an der Quelle gesessen hatten - verkündeten es in ihren Büchern: 1943 sei das Jahr der Kriegswende gewesen. Mit der Edition des KTB O K W und des Franz Haiderschen Kriegstagebuches wurde diese Auffassung anscheinend unumstößlich dokumentiert. Hubatsch, der die „Weisungen Hitlers für die Kriegführung" ebenso wie den Teilband 1943 des KTB O K W edierte, wehrte sich vehement gegen die Hillgruber-These, genauer: die Hillgruber-Thesen von der Kriegswende 1941 und dem Hitlerschen „Programm". Der Fall C erscheint im Vergleich zu den Fällen A und B gar nicht plausibel, es gab auch nur wenige Deutsche, die nach dem Mai 1945 behauptet hätten, sie hätten bis zum Juni 1944, also bis zum Beginn der Invasion, noch an eine Kriegswende geglaubt.

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In diesem Zusammenhang gewinnt das Wort „Kriegswende" eine neue Konnotation. Sie entstand aus der Ansicht des Krieges zwischen Stalingrad und der Normandie-Invasion. Spätestens seit dem Sommer 1943 konnte niemand mehr leugnen, dass es mit der Achse militärisch bergab ging, d.h.: Stalingrad schien tatsächlich die Wende des Krieges eingeläutet zu haben. Ausgehend von Goebbels Propagandaleistung gelang dem Regime dann allerdings der Aufbau einer Argumentationskonstruktion, die im Verlauf des Jahres 1944, also in den Monaten vor der Invasion, einen hohen Grad an Plausibilität gewann: Zwar habe es seit dem Januar 1943 Rückschläge gegeben, doch würden diese kompensiert, ja ins Gegenteil verwandelt, sollte es gelingen, die Invasion im Westen zuschanden werden zu lassen. Diese Deutung ließ sich mit Hinweisen darauf unterstreichen, dass die Alliierten offensichtlich alles auf diese Karte setzten. Schließlich war der sowjetische Vormarsch einigermaßen zum Stillstand gekommen, die italienische Krise halbwegs gemeistert, unmittelbar vor dem D-Day ließen sogar die Luftangriffe nach, und die Propaganda sah darin den Beweis für ihre Behauptung. Sollte die Karte der Invasion nicht stechen, war das Spiel neu ausgegeben, der Krieg würde seine endgültige Wende hin zu einem guten Ende nehmen - von einem blanken deutschen Siegfrieden hütete die Propaganda sich zu reden, das war auch nicht nötig. Auf diese Weise wurde der D-Day zum schicksalhaften Entscheidungsdatum stilisiert, und als die ersten Meldungen über den Invasionsbeginn im Deutschen Reich bekannt wurden, durchlief ein Gefühl tiefer Befriedigung die meisten Volksgenossen. „Endlich" war der häufigste Kommentar. Die Wissenschaft hat lange in all dem nur die eben skizzierte Propaganda gesehen und sich überhaupt nicht gefragt, ob es denn vielleicht Gründe für diese Verhaltensweisen jenseits der Propaganda gegeben hat.

III. Versetzt man sich nun, wie es guter historiographischer Brauch ist, in die jeweiligen Entscheidungsmonate hinein, versucht im Rankeschen Sinn das eigene Sein „gleichsam auszulöschen" und vom Nach- und Besserwissen zu abstrahieren, so müssen die drei Fälle anders gedeutet werden, als es in der demiurgischen Attitüde der nachgeborenen Historiker üblich ist. Wie stellte sich die Lage einem aufmerksamen und - nun gut - gebildeten Volksgenossen damals dar? Wie den Entscheidungsträgern im Machtapparat des „Dritten Reiches"? Das Desaster vor Moskau, um wieder auf den Fall A zu kommen, hatte den Traum vom „Weltblitzkrieg", der ja auch unmittelbar nach dem 22. Juni 1941 in der Öffentlichkeit und der Propaganda des „Dritten Reiches" gepflegt worden war, gewiss zerstört, und in den „Meldungen aus dem Reich" kann man nachlesen, dass vielen älteren Volksgenossen Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg kamen. Wie 1914 nach der Marneschlacht, drohte nun ebenfalls ein langwieriger Stellungskrieg. Verloren aber war nichts. Auch die Marneschlacht war ja erst im nachhinein zur Entscheidungsschlacht hochstilisiert worden. Man darf nicht vergessen, wo die Fronten im Dezember 1941 tatsächlich in Europa verliefen: Das Kriegsreich des Adolf Hitler dominierte den größten Teil Europas, Osteuropa eingeschlossen; wenn es gelang, im

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Osten auch nur zu halten, konnte eigentlich nichts schiefgehen. Unter zwei Voraussetzungen: Das Kriegsreich musste wirklich zu einem europäischen Kriegsreich werden - und die Amerikaner durften sich nicht einmischen. Letzterer Punkt war im Führungskreis des „Dritten Reiches" bekanntlich durchaus strittig. Hitler selbst zählte zu jenen, die um die Stärke Amerikas wussten und sie fürchtete, aber er neigte einer Haltung zu, die aus dem Ersten Weltkrieg wohlbekannt war: Damals hatten der Admiralstab und das Reichsmarineamt unter Tirpitz mit Vehemenz geleugnet, dass der als sicher zu erwartende Kriegseintritt der USA sich negativ auswirken würde, wenn man dafür den uneingeschränkten U-BootKrieg führen konnte, der binnen sechs Monaten England zum Einlenken zwingen werde - also bevor noch Amerika seine Kräfte mobilisieren konnte - , und die Reichsleitung hatte sich dem Rat der vermeintlichen Fachleute schließlich gebeugt. Als es schief ging, behaupteten Tirpitz und Ludendorff, die Entscheidung für den uneingeschränkten U-Boot-Krieg sei absolut richtig gewesen, aber zu spät getroffen worden, deswegen habe Amerika Zeit gehabt, sich auf die Mobilisierung vorzubereiten, deswegen habe man den Krieg verloren. Das hieß im Umkehrschluss: Wenn die Vorteile, die ein Krieg gegen Amerika generierte, genutzt werden sollten, musste dieser Krieg möglichst rasch kommen, also noch in der Phase der amerikanischen militärischen Schwäche: Genauso argumentierte die Seekriegsleitung mit Erich Raeder an der Spitze. Dieser behauptete nichts weniger, als dass der Krieg gegen England und damit insgesamt nicht zu gewinnen sei, wenn es nicht gelänge, die Amerikaner im Atlantik auszuschalten. Diese aber schalteten sich in immer unverfrorerer Weise in den Krieg vor dem Krieg ein; der unerklärte Krieg Roosevelts im Atlantik wurde von der Seekriegsleitung schon als voller Krieg wahrgenommen - ein verhängnisvoller Fehler, den Hitler ahnte, aber nicht zu artikulieren verstand. Kurz und gut: Hitler beugte sich wider besseres Wissen dem permanenten, schließlich erpresserischen Druck der Marine, und diese war davon überzeugt - die einleitenden Zitate haben das schon deutlich gemacht - nunmehr über eine bessere Ausgangslage denn je zu verfügen, zumal man Japan wahre maritime Wunderdinge zutraute; was die Flotte Yamamotos in Pearl Harbor und dann in Singapur in den ersten Tagen und Wochen leistete, ließ die Seeoffiziere in Berlin vor Ehrfurcht erstarren. Es schien, als würden die Ressourcen der USA durch die militärischen und maritimen Japans voll kompensiert, im Atlantik aber konnte die deutsche U-BootWaffe gleichsam aufatmen und abtauchen. Der 11. Dezember war also in den Augen derjenigen, die nach allgemeinem Dafürhalten die dafür zuständigen Experten waren, alles andere als ein Datum, an dem man eine „Kriegswende" festmachen konnte, eher im Gegenteil. Der zweite Punkt betrifft die Ressourcen Europas. Man kann es in der Tat drehen und wenden, wie man will: Wäre es den Achsenmächten gelungen, diese so in den Dienst des Krieges zu stellen, wie es in den USA und in der UdSSR der Fall sein sollte, so hätte das europäische Kriegsreich Kräfte generieren und projizieren können, die zu besiegen unmöglich gewesen wäre. Nur im Wissen um das, was kam, lässt sich das als Utopie abtun. Gerade 1942 waren selbst viele Diplomaten - beispielsweise Abetz oder von Weizsäcker - und Soldaten - beispielsweise Raeder und Darlan - davon überzeugt, dass es zu einer großen Kriegsallianz kommen werde. Wenn man sich vorstellt, dass Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland im

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Sinne des „Neuen Europa" so zusammengewirkt hätten, wie es dann im Rahmen der EU der Fall sein sollte, so wäre zum einen den kleineren europäischen Staaten nichts übriggeblieben, als sich diesem übermächtigen Staatenbund ökonomisch anzupassen, d.h. die eigenen Ressourcen gegen entsprechende Bezahlung, versteht sich, ebenfalls in den großen Kriegstopf zu werfen - so die Niederlande, Belgien, Norwegen, Dänemark, alle südosteuropäischen und Balkanstaaten, vielleicht sogar die Schweiz - und wenn die besetzten Gebiete - vom Generalgouvernement angefangen über Polen, die Ukraine, Weißrussland - effektiv und professionell wirklich ausgebeutet worden wären - in Wirklichkeit haben sie sich geschickt dagegen gewehrt, wurden vergewaltigt und schafften es doch, immer wieder Sand ins militärische Getriebe des Reiches zu werfen - so ist nicht zu erkennen, wie dieses Gebilde mit konventionellen Mitteln hätte besiegt werden können. Zu diesem Zeitpunkt Anfang 1942 - aber war der atomare Vorsprung der USA noch nicht gegeben; wir wissen inzwischen, dass das Deutsche europäische Reich von den Finanzen und Ressourcen her durchaus in der Lage gewesen wäre, Atomwaffen zu entwickeln. Ob Hitler sie eingesetzt hätte, muss eine offene Frage bleiben; skrupellos genug dazu war er, und er hätte, der deutschen Geschichte sei es geklagt, über willige Vollstrekker auch seines atomaren Vernichtungswillens sicherlich verfügt. Nimmt man die merkwürdige Geschichte des Kampfgases Tabun in den Blick, über das Hitler verfügte, ohne es einzusetzen, obwohl es zu diesem Zeitpunkt kein Gegenmittel gab, ließe sich auch spekulieren, dass eine deutsche Atombombe im Sinne der Abschrekkung seitens der Deutschen hätte eingesetzt werden können. Subjektiv betrachtet, schienen also die Kriegsaussichten um die Jahreswende 1941/42 wenn nicht rosig, so doch hoffnungsvoll zu sein. Mit Blick auf den Ersten Weltkrieg schien es, als habe Hitler das größte Handicap einer effektiven Kriegführung ohnehin beseitigt: die innere Zwietracht. Da die meisten Deutschen natürlich wussten, dass daran die Juden schuld gewesen waren, war es konsequent, dieses Element nun vollkommen zu beseitigen, und zwar in ganz Europa, wenn dieses auf den Kreuzzug gegen den Kommunismus hin organisiert und vorbereitet werden sollte die Wannseekonferenz fand bekanntlich am 20. Januar 1942 statt. Alles passt zusammen. Fazit: Die Zeitgenossen konnten keine „Kriegswende" im negativen Sinn erkennen, nur eine Ausweitung des Krieges - mit höheren Risiken, einer zeitlich verlängerten Perspektive, gewiss, aber auch viel attraktiveren Siegesaussichten. Endlich führte man einen buchstäblichen Welt-Krieg, eine zwingende Voraussetzung, um den „Durchbruch zur Weltmacht" - notabene einer Weltmacht next to none, wie es heute die USA sind, - zu erreichen. Zweifellos haben die ungleichen Alliierten mit Roosevelt, Churchill und Stalin an der Spitze die Dinge ähnlich gesehen. Nirgendwo im Umkreis der vermeintlichen Kriegswende ist, sieht man von der Propaganda ab - auch dafür wurde schon ein Churchill-Zitat erwähnt - von der Kriegswende die Rede, nur von der Kriegsausweitung und der Kriegsverlängerung. Dass es jetzt darauf ankomme und die Verbündeten die letzten Anstrengungen auf sich nehmen müssten, durchzieht den Churchill-Roosevelt-Briefwechsel wie den zwischen Stalin und dem britischen Premier wie ein Roter Faden, das war nicht nur Rhetorik. Und das, was Stalin hinter dem Ural in atemberaubender Schnelligkeit und mit einer in der Weltgeschichte beispiellosen Brutalität und Effizienz aufbaute, wäre nicht begreiflich, wenn er und

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seine westlichen Kollegen gemeint hätten, die Sache sei schon in ihrem Sinne gelaufen. Auch in Amerika kam es zu einer wahren Kraftexplosion - man denke beispielsweise an den Bau der Libertyschiffe nach den Verfahren des Mr. Ford. Uberall war das Gefühl verbreitet, dass es einen großen Vorsprung des faschistischen Kriegseuropas aufzuholen gelte. Noch heute zittern Empörung und Enttäuschung mit, liest man die Speerschen Memoiren: Es wollte und wollte nicht gelingen, in dem Machtbereich Adolf Hitlers etwas Vergleichbares wie in der SU oder den USA zustandezubringen. Das war kein Versagen par la force des choses, sondern struktureller Unfähigkeit und Unprofessionalität - nahezu auf allen kriegsrelevanten Feldern - geschuldet. Dass die Deutschen dreimal mehr Eisen brauchten, um einen Panzer zu bauen, als die Sowjetunion und deren Panzertypen in der Regel den deutschen auch noch im praktischen Gebrauch überlegen waren, wirft ein grelles Schlaglicht auf dieses Versagen. Deswegen erscheint uns die Jahreswende 1941/42 als Kriegswende. Sie konnte es nur werden, weil sich an den angedeuteten fundamentalen Defiziten, die nicht unabänderlich naturgegeben waren sondern selbstverschuldet, nichts ändern sollte - dem vermeintlichen „Rüstungswunder" Albert Speers zum Trotz. Wir wissen inzwischen, dass das kein „Wunder" war, sondern nur optische Täuschung - so als ob einer siegen würde, der einen Marathonlauf im lOOm-Tempo beginnt. Lässt sich so die Idee „Kriegswende 1941" ad absurdum führen, so fällt dies für den Fall B schon schwerer. Die propagandistischen und psychologischen Verfahren, mit denen es dem Regime gelang, die Hoffnung im Volk wach zu halten, es werde doch noch einen Endsieg geben, mit Stalingrad sei keineswegs eine „Kriegswende" im negativen Sinn verbunden, wurden schon geschildert. Hier stellt sich nun die Frage, ob es aus der Sicht der Zeit auch objektive Gründe für die Annahme geben konnte, dass Stalingrad zwar eine verlorene Schlacht, nicht aber ein verlorener Krieg war. Die Frage stellen heißt sie bejahen. Schon die geschickten Rückzugsbewegungen im Winter 1942/43 ließen erkennen, dass bei einer konsequenten Defensivstrategie sehr wohl der Aufbau eines Cordon sanitaire in Russland möglich war. Die Idee eines „Ostwalls" spukte bekanntlich in Hitlers Hirn. Wenn sich die europäischen Truppen in einem strategisch günstigen Verteidigungsdispositiv entfalteten und es den rückwärtigen Dienststellen gelang, des Partisanenwesens Herr zu werden, so konnte man nach menschlichem Ermessen ähnlich wie im Ersten Weltkrieg im Westen so nun im Osten lange aushalten. Immer noch war das Gesetz gültig, nach dem der Angreifer über eine mindestens dreifache Überlegenheit gebieten musste. Das Ostheer in einer Stärke von annähernd 5 Millionen Mann, wenn man die europäischen Verbündeten ernsthaft mit eingebunden hätte, brauchte unter diesem Gesichtspunkt die Rote Armee nicht allzu sehr zu fürchten. Vergleicht man die demographischen Daten der Sowjetunion mit denen des „Neuen Europa", so kann auch keine Rede davon sein, dass es langfristig eine russische „Dampfwalze" geben konnte, die Europa plattmachen würde. Dieser legendären „Dampfwalze" hätte eine europäische allemal Paroli bieten können. Natürlich war an einen „dritten Feldzug" gegen die Sowjetunion nun nicht mehr zu denken - aber war der überhaupt nötig? Und kamen aus Moskau nicht Signale, die auf einen Ausgleichsfrieden hindeuteten? Es kommt nicht von ungefähr, dass nach Stalingrad die deutsche Europapropaganda erst richtig losging - bis hin zum

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Goebbelsschen Vorschlag zur Gründung eines Europäischen Staatenbundes. Gelang es, den Kommunismus tatsächlich als Bedrohung Gesamteuropas hinzustellen, so war es nicht aussichtslos, große Teile Zentral-, Nord- und Westeuropas in eine gemeinsame Verteidigungsfront gegen den Bolschewismus einzugliedern. Eine Art EVG hätte, gestützt auf die europäischen Ressourcen einschließlich jener der besetzten Teile der Sowjetunion, sich dauerhaft gegen einen Stalin unterstellten Angriffswillen behaupten können - so wie es der NATO nach 1949 gelingen sollte. Viel genauer als bisher wären daher die Gedankenwelten jener Ämter und Ministerien zu untersuchen, die mit der Erstellung entsprechender Blaupausen beschäftigt waren. Wären diese Pläne professionell entworfen und ihre Verwirklichung ernsthaft verfolgt worden, so wäre, wie wir inzwischen aus der Kollaborationsgeschichte wissen, es nicht ausgeschlossen gewesen, hier etwas Substantielles zustandezubringen. Robert Bohn hat für Norwegen nachgewiesen, dass selbst ein Land, das zu den erbittertsten Feinden Hitlerdeutschlands zählte, in der Praxis recht effektiv mit Deutschland zusammenarbeitete - wahrscheinlich kann man diesen Befund auf andere besetzte Staaten übertragen. Ich will es dabei belassen. Diese Skizze soll nur unterstreichen, dass es auch nach dem Januar/Februar 1943 durchaus rationale Argumente für die These gab, dass Stalingrad eben nicht die definitive und absolute „Kriegswende" bedeutete, weil es danach keine Alternativen mehr gegeben hätte. Die Hitlersche manische ideologische Besessenheit und das totale Versagen des „Dritten Reiches" auf allen Feldern von Politik, Wirtschaft, Rüstung, nicht zuletzt Psychologie war es, das die Auslotung und Verwirklichung dieser Chancen unmöglich machte, und nur deswegen konnte Stalingrad zur objektiven Kriegswende werden - im nachhinein, notabene. Zum Schluss Fall C. Er ist am spekulativsten und ich will nicht behaupten, dass der D-Day in diesem Sinne wirklich eine „Kriegswende" darstellte, auch wenn dies Roosevelt, Churchill, vor allem Eisenhower so gesehen haben, was doch aufmerken lässt. Auf die fröhliche Zuversicht in Deutschland, die Invasion betreffend, wurde schon hingewiesen - war sie irgendwie objektiv zu unterfüttern? Auf die schwierige, teils desolate Lage vor allem im Gefolge des alliierten Luftkrieges über Deutschland will ich nicht eingehen. Dass dessen Zerstörungen bis Juni 1944 nicht so tief gingen, wie es äußerlich den Anschein hatte, wurde längst nachgewiesen. Das angebliche „Rüstungswunder" erfuhr im Juli 1944 bekanntlich seine Peripetie - nach den jüngsten Forschungen des MGFA kann es nicht mehr als Argument für eine mögliche Kriegswende herhalten, denn es war auf Sand gebaut, und zwar a priori. An der absehbaren Rüstungskatastrophe war nichts zu ändern, im Gegenteil: das „Rüstungswunder" zog diese unweigerlich nach sich. Die Zeitgenossen klammerten sich an die Wunderwaffen - sie haben auch Eisenhower ungemein beeindruckt, wenigstens theoretisch. In Wahrheit waren sie Lug und Trug, strategisch gesehen, also ebensowenig ein objektives Argument wie das Rüstungswunder. Im Grunde gab es nur ein objektives Kriterium, aus dem man, wenn auch etwas gewaltsam die These ableiten kann, der D-Day hätte eine Kriegswende einleiten können: Sollte die Invasion scheitern, was beileibe nicht ausgeschlossen war, wie wir inzwischen wissen, so hätte ein Zerfall der feindlichen Allianz eintreten können genau darauf spekulierten die Paladine Hitlers. Ob es der Wehrmacht im Falle einer

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I. Vorträge

erfolgreichen Invasionsabwehr gelungen wäre, wie dies Hitler behauptete, nunmehr das Ostheer so zu verstärken, dass die Rote Armee keine Chance mehr gehabt hätte, bis an die Reichsgrenzen vorzudringen, ist fraglich, denn inzwischen war die materielle militärische Überlegenheit der Sowjetunion überwältigend, und die deutschen materiellen Kräfte gingen aus den besagten Gründen laufend und drastisch zurück. Ob es realistisch war zu hoffen, dass als Resultat eines Zerfalls des „seltsamen Bündnisses" es zu einer deutsch-westalliierten Annäherung kommen würde, ist genau so fraglich, denn nun kommt ein Faktor ins Spiel, den wir bei der Betrachtung der „Kriegswenden" noch gar nicht berücksichtigt haben, obwohl er zentral ist: der sittlich-moralische. Es ist das Verdienst von Richard Overy und Bernd Englund, jüngst genau darauf hingewiesen zu haben. Tatsächlich neigt die Militärgeschichte dazu, alles sub specie des Materiellen und Personellen zu sehen. Moral als Kriegsfaktor ist aus leicht begreiflichen Gründen sehr außer Mode gekommen. Für die Beurteilung des Falles C aber ist er entscheidend, denn zu diesem Zeitpunkt wussten die Alliierten definitiv um den Holocaust, und das bedeutete: Einen wie auch immer gearteten Kompromissfrieden mit Hitlerdeutschland konnte es nicht geben. Der Nationalsozialismus war, wie es dann in Potsdam hieß, „auszurotten". Das Deutsche Reich hatte sich selbst hors la loi gestellt, und das heißt: Selbst bei einem Scheitern der Invasion wäre es nicht zu einer „Kriegswende" im Sinne eines Kompromissfriedens gekommen, sondern nur zu einer Kriegsverlängerung. Man kann sich unschwer ausmalen, wie dieser Krieg fortgegangen wäre: Am Ende hätte es in einer atomar verstrahlten deutschen Trümmerwüste keine Deutschen mehr gegeben - 1946 oder 1947, vielleicht später, aber mit tödlicher Sicherheit, denn nach dem 6. Juni 1944 hatten die Deutschen keine Chance mehr, das Manhattanprojekt aufzuhalten oder eine eigene nukleare Komponente zu schaffen. Um ein kurzes Fazit zu ziehen: Der Begriff „Kriegswende" ist in den landläufigen Konnotationen unbrauchbar, als eine Art historischer Katalysator aber nützlich. Nur ganz selten in der Geschichte hat es echte Wendepunkte gegeben, und noch seltener haben die Zeitgenossen sie als solche begriffen. Der Zweite Weltkrieg war ein mehrfach gewundenes und gewendetes historisches Ereignis, er ist nicht in einer ballistischen Kurve verlaufen, in der deutlich zu sehen ist, von welchem Scheitelpunkt ab sich die Kurve neigte - unwiderstehlich, mit absolut sicherem Ende. Bekanntlich hat Goethe seinen famosen Spruch zu Valmy erst Jahre später formuliert, als längst klar war, was das Standhalten der Sansculotten bedeutet hatte. 1941/42 wie 1942/43 war weder subjektiv noch objektiv der Ausgang des Krieges entschieden, im Juni 1944 war der Krieg bereits entschieden, und zwar vor Beginn der Invasion. Dies aber nicht in erster Linie, weil die deutschen Kriegsgegner nun unüberwindlich stark gewesen wären, sondern weil die deutschen monströsen Völkerverbrechen keinem Staatsmann, war er selbst nicht verbrecherisch, es nunmehr noch erlaubten, in seinen und den Anstrengungen seines Volkes nachzulassen, bevor die Pest des Genozids mit Stumpf und Stil ausgerottet war. Selbst Stalin hätte trotz Katyn im Wissen um Auschwitz mit Hitler wohl keinen zweiten Pakt mehr schließen können. So gesehen war Hitlers Entschluss zur Vernichtung der europäischen Juden, für den symbolisch der 20. Januar 1942 stehen mag, der eigentliche point of no return, die eigentliche Kriegswende.

II. Die Projekte der Kommission

Bernhard H. Bayerlein Die Komintern und ihre Bedeutung für die deutsch-russischen Beziehungen Bericht über die Tätigkeit des Arbeitsschwerpunktes 2003-2004 Die deutsch-russische Historikerkommission hat seit ihrer Errichtung 1998 die Erforschung der Kommunistischen Internationale (Komintern, 1919/1943) zu einem ihrer Hauptuntersuchungsgegenstände erklärt. Unter der besonderen Fragestellung der Auswirkungen der Kommunistischen Internationale auf das deutsche Parteiensystem und die deutsch-russischen Beziehungen werden neben den kommunistischen Parteien in der Sowjetunion und in Deutschland für bestimmte Entwicklungsphasen auch diejenigen in Frankreich, den Beneluxländern und weiteren europäischen Staaten näher untersucht. Leiter des Schwerpunkts sind von deutscher Seite Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Weber, von russischer Seite Prof. Dr. Jakov Drabkin und Prof. Dr. Aleksandr Galkin.

Laufendes Hauptprojekt: „Berlin-Moskau. Die KPD und die Komintern 1919-1943" Seit Frühjahr 2003 liegt der Schwerpunkt der Arbeiten, nach einer neuen, von der Kommission intensiv beförderten Vereinbarung, auf dem deutsch-russischen Kooperationsprojekt der Erstellung einer Grundlagenedition zu den Beziehungen von Komintern, KPdSU(b) und K P D im gesamten Zeitraum von 1919-1943. An dem in Kooperation mit dem von Prof. Aleksandr Cubar'an geleiteten Institut für Allgemeine Geschichte der Akademie der Wissenschaften durchgeführten Projekt, das als innovative und erstmals umfassend-systematische Edition den im Archivwesen erreichten qualitativen Wandel spiegeln soll, arbeiten von russischer Seite unter Leitung von Prof. Drabkin Dr. Leonid Babicenko, Dr. Vadim Dam'e, Dr. Marianna Korcagina, Prof. Natal'a Lebedeva, Prof. Michail Narinskij und Dr. Kirill Sirinja mit, von deutscher Seite Prof. Hermann Weber und Dr. Bayerlein. Unter der Obhut des Instituts für Allgemeine Geschichte sind in den letzten Jahren eine Reihe von Sammelbänden und Dokumentationen erschienen, die jeweils das Verhältnis der Komintern zu bestimmten Ländern oder zu allgemeinen Themenbereichen darstel-

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Bayerlein: Die Komintern

len und für das laufende Projekt von großer Bedeutung sind ( K o m i n t e r n und

revolution;

Komintern

Bulgarien;

Komintern

und Italien, Komintern

und Faschismus, Komintern und Japan).

und Finnland; Komintern

Welt-

und

Weitere Bände sind in Vorbereitung ( K o m i n t e r n

und Frankreich u. a.m.).

Das Projekt kann als positives Beispiel für den im Archivwesen erreichten Qualitätssprung dienen. Es enthält geheime und persönliche Briefe, Korrespondenzen, Instrukteursberichte, Briefwechsel der Führungen von KPdSU (b), Komintern und KPD, zentrale Beschlüsse des russischen Politbüros, zentrale Weichenstellungen der Komintern („Generallinie") sowie markante Umschwünge der sowjetischen Außenpolitik (mit Bezug zur Komintern). Ein besonderes Augenmerk liegt auf bisher unzugänglichen oder von der Forschung nicht herangezogenen Interna wie Finanzierungsfragen, Revolutions- und Umsturzvorbereitungen („aktive Aufklärung"), militärpolitischen Fragen, illegalen Verbindungen, jedoch auch auf Interdependenzen und strategischen Kalkülen der sowjetischen Führung, was die Rolle der KPD, der deutschen politischen Parteien und Deutschlands insgesamt angeht. Auch die Kulturpolitik als zentrale Säule sowjetischer Außenpolitik wird einbezogen. Zu berücksichtigen ist der Zeitraum von 25 Jahren, der von der revolutionären Nachkriegskrise und der Novemberrevolution bis zur Auflösung der Komintern im Zweiten Weltkrieg reicht. Im Rahmen der Erstellung des Dokumentenkorpus für den Zeitraum 1919-1943 wurde bei der überaus umfangreichen und weitverzweigten Archivüberlieferung die Sichtung und Überprüfung von ca. 3000 Dokumenten erforderlich. Insbesondere der Beitrag Prof. Drabkins und seiner Mitarbeiter/innen in der Dokumentenrecherche und Kompilation ist hier hervorzuheben. Die Edition, einschließlich Kommentierung der Dokumente, wird im Sommer 2006 im Manuskript abgeschlossen und soll Ende 2006 veröffentlicht werden.

Zur

Dokumentengrundlage

Trotz zunehmender Einschränkungen des Archivzugangs waren, wie bereits in der Startphase des Projekts, die Arbeitserträge positiv. Die intensiven Recherchen von russischer und deutscher Seite sowohl in den Moskauer als auch in westlichen Archiven (SAPMO-Bundesarchiv, Berlin, Archiv der KPF, Paris und Dijon, Humbert-Droz-Archiv, La Chaux-de-Fonds, Trockij-Archiv, Cambridge M A ) haben gute Bedingungen geschaffen, um das Projekt erfolgreich abzuschließen. Der Sichtungs- und Selektionsprozess bleibt dabei umfangreich und langwierig. Zu den interessanten Bestandsgruppen, die aus dem historischen Archiv des ZK der KPdSU (b) und dem Kominternarchiv, sowie einiger Dokumente, die aus dem Präsidentenarchiv herangezogen werden konnten, gehören der Lenin-Fonds (letzte unveröffentlichte Briefe 1919-1922, Korrespondenzen mit Radek, Jogiches), die Joffe-Korrespondenz (Berichte aus Deutschland 1919), der Fonds Stalin (unter Einschluss der sog. „Ferienkorrespondenz"), Anschreiben von Instrukteuren und Vertrauenspersonen (Briefwechsel Molotov, Vorosilov, Petrovskij, Lominadse, Manuil'skij, Zinov'ev, Kamenev, Gusev, Stasova, Thälmann, Neumann, Remmele, Ulbricht, Pieck, Cicerin, Litvinov), die Korrepondenzen Krestinskij-Molotov und Krestinskij-Stalin (neben weiteren Briefwechseln mit den Bevollmächtigten der So-

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II. Die Projekte der Kommission

wjetunion in Deutschland und deren Berichten), der Fonds Politbüro (Sitzungsprotokolle, Beschlüsse zur KPD, zu den deutsch-sowjetischen Beziehungen und Verhandlungen, „Personalfragen"), sowie der Fonds Molotov. Berücksichtigt werden ebenfalls die Fonds Radek, Zinov'ev, Bucharin, Varga und Pjatnickij, die chiffrierten Telegramme des EKKI-Sekretariats (1936-1943) und nicht zuletzt die Komintern-Provenienzen selbst, darunter die Bestände Präsidium des EKKI, Politsekretariat und Politkommission des EKKI, Sekretariat, Deutsche Kommissionen des EKKI, etc. Eruiert werden konnten darüber hinaus deutschlandbezogene Dokumente und Briefe von Berzin, Bucharin, Frölich, Knorin, Krasin, Kun, Kuusinen, Lehen, Lozovskij, Manuil'skij, Maslow, Meyer, Pjatakov, Reuter, Roze, Stern, Trockij, Unslicht, Wollenberg, Zaisser, Clara Zetkin, u. a. in Provenienzen des Westeuropäischen Büros der Komintern, des Mitteleuropäischen Ländersekretariats des EKKI, der Kommission zum Kampf gegen Faschismus und Sozialfaschismus, der Delegation der RKP(b) beim EKKI, der Organisationsabteilung des EKKI, der Militärschule. Zu erwähnen sind auch die vertraulichen Resolutionen des EKKI über Deutschland, Dimitrov-Zeugnisse und chiffrierte Beschlusstelegramme, Dokumente der technischen und militärisch-operativen Apparate, Instruktionen über Sabotage und Bewaffnung während der Weimarer Republik und später in den von der Wehrmacht besetzten Ländern, Finanzabrechnungen der KPD-Führung u.a.m. In der Dokumentation sollen die zentralen Perioden der Komintern-Geschichte in ihrer Relevanz für die Beziehungen zu Deutschland bzw. der KPD in ihrer Gesamtheit Berücksichtigung finden, einschließlich der Periode der Moskauer Prozesse und des Terrors, des deutsch-sowjetischen Pakts („Stalin-Hitler-Pakt") von 1939 und der ersten Phase des Zweiten Weltkriegs. Positiv ist hervorzuheben, dass konzeptionell Ubereinstimmung dahingehend erzielt wurde, die Komintern wo möglich in ihrer Gesamtheit, also auch in ihren „dunklen" Jahren abzudecken. Für bestimmte Zeitabschnitte kann aufgrund der bereits abgeschlossenen, bzw. laufenden Teilprojekte („Deutscher Oktober", „Thälmann-Affäre", „Die dunklen Jahre 1939-1941", s.u.) das Dokumentkorpus ausgedünnt werden. Für das Gesamtkorpus wurde eine Konzentration auf innovative Dokumente, effektive und informelle Beschlussfassungen, Korrespondenzen, Geheimbeschlüsse u.a. präferiert. Der Abdruck (gattungsgemäß umfangreicher) politisch-ideologischer Dokumente bzw. offizieller Beschlüsse soll vermieden werden. Tum aktuellen

Arbeitsstand

Im Sommer 2003 erfolgte die Vorlage einer ersten Liste von Dokumenten durch die russische Seite. Die insgesamt 124 Dokumente aus den von der Akademie der Wissenschaften in russischer Sprache publizierten Bänden erwiesen sich als wertvolle Grundlage, die erfolgreich erweitert werden konnte (siehe: Jakov S. Drabkin; Leonid G. Babicenko; Kiril K. Sirinja (eds.): Komintern i Ideia Mirovoi Revoljutsii. Dokumenty, Moskva, Nauka, 1998. 949 S. (Dokumenti Kominterna. Eds. K. M. Anderson, A.O. Cubar'an); N. P. Komolova, V.V. Dam'e, M.B. Korcagina, K.K. Sirinja (eds.): Komintern protiv fasizma. Dokumenty, Rossijskaja Akademia Nauk. Instityt

Bayerlein: Die K o m i n t e r n

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Vseobscej Istorii, Gosudarstvennaja Archivnaja Sluzba Rossii, Rossijskij Centr Chranenija i Izucenija Dokumentov Novejsej Istorii, Moskva, Nauka, 1999. 506 S.). Inzwischen gelang es den russischen Mitarbeiter/innen, das Dokumentenkorpus erheblich zu vervollständigen sowie für ca. 40% der bereits in die engere Auswahl übernommenen Dokumente in den Moskauer Archiven eine deutsche Fassung zu eruieren (die sich häufig als Originalfassung herausstellte). So konnte im Frühjahr 2004 Prof. Drabkin eine Zusammenstellung von 240 für die Fortführung des Projekts wesentlichen Dokumenten vorlegen. Von deutscher Seite unternommene parallele Recherchen erstreckten sich besonders auf die Zeiträume 1922-1923, 1928— 1930 und 1936-1943. Das Dokumentenraster für die letzten Jahre, das in der Hauptsache Auszüge aus den Dimitrov-Tagebüchern enthielt, wurde komplett überarbeitet. Möglich war dies nicht zuletzt durch den Rückgriff auf einen wichtigen Bestand von Dokumenten der Komintern aus dem Zweiten Weltkrieg, die unter der Verantwortung von Prof. Cubar'an von den beiden Projektmitarbeiter/innen Prof. Lebedeva und Prof. Narinskij ediert wurden (siehe: Natal'a Lebedeva; Michail Narinskij (eds.): Komintern i Vtoroja Mirovaja Vojna, Cact' I: Do 22 Ijun 1941 g., II: Posle 22 Ijun 1941 g., Rossijskij Akademia Na.uk. Instityt Vseobscej Istorii, Gosudarstvennaja Archivnaja Sluzba Rossii, Rossijskij Centr Chranenija i Izucenija Dokumentov Novejsej Istorii, 2 vols., Moskva, Pamjatniki Istoriceskoj Mysli, 1994. 554 S. und 1998, 594 pp.) Ebenfalls konnte auf einen kürzlich in Paris publizierten Band mit chiffrierten Telegrammen der Komintern zurückgegriffen werden, die heute in den Archiven völlig unzugänglich sind (siehe: Bernhard H. Bayerlein, Mikhail Narinski, Brigitte Studer, Serge Wolikow (eds): Moscou-Paris-Berlin, 1939-1941. Télégrammes chiffrés du Komintern, Paris, Tallandier, 2003. 614 p. Direction éditoriale: Denis Peschanski). Somit konnten weitere 75 Dokumente dem Fundus hinzugefügt werden, der - die Politbüro-Beschlussprotokolle nicht eingerechnet - auf ca. 350 Dokumente anwuchs. Auf dieser Grundlage wurde ein Tableau der Struktur des Bandes entworfen. Die Erschließung der sowjetischen Politbüro-Akten durch die russische Archiwerwaltung und des russischen Staatsarchivs für soziale und politische Forschung (RGASPI) wirkten sich zusätzlich positiv aus. Nachdem bereits die thematischen Inhaltsangaben der Politbürositzungen in der Regie des RGASPI veröffentlicht wurden, erschien Ende 2004 eine russische Edition, die auf knapp 1000 Seiten 522 Dokumente des Politbüros zur Komintern aus dem Zeitraum 1919-1943 kommentiert abdruckt (G. Adibekov, G. Anderson, K. Sirinja. G. Adibekova, L. A. Rogovaja e.a. (eds.): Politbjuro CK RKP(b)- VKP(b) i Komintern. 1919-1943. Dokumenty, Moskau 2004). Die Dokumente werden zur Zeit gesichtet und zur Ubersetzung für die geplante Veröffentlichung ausgewählt.

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II. Die Projekte der Kommission

Laufendes Teilprojekt: „Die dunklen Jahre des Kommunismus Zwischen Stalin und Hitler 1939-1941. KPdSU, Komintern und KPD zwischen Beistand und Widerstand im Zweiten Weltkrieg" (Arbeitstitel) Die als Beitrag zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges konzipierte thematische Dokumentenveröffentlichung soll erstmals die deutschlandbezogene Politik der Kominternführung und des internationalen Kommunismus während des Zweiten Weltkriegs in den zwei Jahren darstellen, die zwischen den Nichtangriffsund Freundschaftspakten und den privilegierten, teils freundschaftlichen Beziehungen mit dem nationalsozialistischen Deutschland und der globalen Umstellung nach Hitlers Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion liegen (1939-1941). Der Entschluss zu diesem Schritt erfolgte als Konsequenz aus der Bearbeitung der Gesamtedition KPD/Komintern. Diese stellte sich als so ergiebig heraus, dass die Dreiecksbeziehung zwischen der UdSSR, dem nationalsozialistischen Deutschland und den Westmächten Großbritannien und Frankreich in der Zeitspanne zwischen den Pakten und dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion gesondert aufgearbeitet werden und damit auch der Hauptband zu diesem schwierigen Zeitraum entlastet werden soll. Zugleich ergab sich aus den deutschen, vor allem aber aus den russischen Archiven die Notwendigkeit, die Phase ab 1939 durch bisher unbekannte Dokumente umfassend zu belegen. In Kooperation mit den russischen Mitarbeiter/innen Prof. Natal'a Lebedeva und Prof. Michail Narinskij (siehe: N. Lebedeva e.a.: Komintern i Vtoroja Mirovaja Vojna), die u. a. viele deutschsprachige Originale der bisher nur auf russisch veröffentlichten Quellen in den Archiven eruierten, entsteht damit eine eigene Dokumentation über die Jahre 1939 bis einschließlich 1941. Auf diesem heute noch vielfach unbekannten, weiten Feld soll eine europabezogene vergleichende Gesamtsicht der Kominternpolitik unter besonderer Berücksichtigung der KPD in diesem Zeitraum ermöglicht werden. Eine systematische quellengespeiste Erforschung der Kominternpolitik und der Politik der kommunistischen Parteien, besonders für Deutschland und die KPD, liegt bisher nicht vor. Grundlegende Werke sind nur in Russland und Frankreich erschienen. Inzwischen kann zu diesem Themenkomplex ein breiter und mehrdimensionaler Dokumentenfundus herangezogen werden. Entscheidendes Selektionskriterium ist dabei die Relevanz der Komintern für die sowjetische Deutschlandpolitik, die Rolle der Komintern gegenüber Deutschland und ihre Aus- und Rückwirkungen auf die internationale kommunistische Bewegung. Hermann Weber wird das Vorwort, Wolfgang Leonhard einen Zeitzeugenbericht des ca. 350 S. umfassenden Bandes verfassen, der als kommentierte Anthologie, nicht als klassische Quellenedition angelegt ist. Von deutscher Herausgeberseite (Bayerlein) wird eine diskursorientierte Studie vorgelegt, die die Dokumente mit dem aktuellen Stand der Historiographie korreliert.

Bayerlein: Die Komintern

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Abgeschlossenes Teilprojekt: „Der Thälmann-Skandal. Geheime Korrespondenzen mit Stalin" Hg. von Hermann Weber und Bernhard H. Bayerlein, Berlin (Aufbau-Verlag) 2003 (Archive des Kommunismus. Pfade des XX. Jahrhunderts, Band 2).

Xum Inhalt Die kurze Thälmann-Episode aus den Jahren 1928/1929 erweist sich als Beispiel für die massiven Ein- und Ubergriffe Stalins gegenüber der KPD und damit in die deutsche Politik in der Endphase der Weimarer Republik wie auch als Grundlage der „Sozialfaschismus"-Politik. Es steht in scharfem Kontrast zum Mythos vom sozialistischen Urhelden Thälmann, dass der Hamburger Arbeiterführer als Vorsitzender der KPD 1928 abgesetzt wurde, weil er eine Korruptionsaffäre verheimlicht hatte. Thälmann hatte Unterschlagungen seines Freundes John Wittorf vertuscht. Trotz offensichtlicher Verfehlungen und eines einstimmigen Beschlusses des ZK, seine Funktionen ruhen zu lassen, wurde „Teddy" bereits nach zwei Wochen nach einer Intervention der sowjetischen Führung wieder ins Amt eingesetzt. Zweieinhalb Monate später war er auch politisch vollständig rehabilitiert und die KPD vollkommen auf ihn und Stalin orientiert, um den Preis einer zersetzten KPD, die als Instrument sowjetischer Politik der nationalsozialistischen Gefahr konzeptionslos gegenüberstand. Thälmanns Widersacher in der Partei, die eine Mehrheit im ZK hatten, wurden fortan kriminalisiert oder - im günstigeren Falle - als „Rechte und Versöhnler" diskreditiert. Thälmann wurde zum Instrument und Sprachrohr einer Diskriminierungs-. und Ausschlusswelle, die die Partei wenige Jahre vor Hitlers Machtantritt stark veränderte.

Neue

Archivgrundlage

In der vorliegenden Quellenedition kann die Thälmann-Affäre als Abschlussskandal der Stalinisierung nicht nur der KPD, sondern auch der internationalen kommunistischen Bewegung gelesen werden. In 90 zumeist streng geheimen russischen, deutschen und schweizerischen Dokumenten werden Thälmanns Absetzung durch das deutsche ZK, seine Wiedereinsetzung durch Stalin und Molotov, die Rehabilitierung durch die Komintern und die nachfolgende Neuausrichtung von KPD und Komintern rekonstruiert - zugleich ein Lehrstück in Personenkult, Mythisierung und Heldenverehrung. Hinsichtlich der KPD-Geschichte verdeutlicht die Aufarbeitung der ThälmannAffäre noch einmal die Notwendigkeit wie auch die inzwischen gegebene Möglichkeit einer kombinatorischen Recherche in den Moskauer Archiven. So sind eine Kompilation der Politbüro-Beschlüsse der KPdSU (b) und eine Durchsicht sowohl der sowjetischen Parteiarchive als auch der Kominternarchive erforderlich, um die sowjetische Deutschlandpolitik in ihren Facetten und Wendungen (mitsamt den Einwirkungen auf das Parteiensystem der Weimarer Republik) zu ergründen. Trotz der Zugangsbeschränkungen ist eine solche Recherche heute erfolgreich durchzuführen.

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II. Die Projekte der Kommission

Zum Ertrag für die Forschung D i e unterschiedlichen E b e n e n der politischen Entscheidungsprozessen z u z u o r d nenden Materialien zeigen, wie sich der in „kritiklose Selbsttäuschung" verfallene T h ä l m a n n (Clara Zetkin) missbrauchen ließ. So konnte Stalin die K P D und die internationale kommunistische Bewegung säubern und neu ausrichten. Zentrale Elemente, besonders Aspekte der F r e m d b e s t i m m u n g und Zersetzung der K P D , wie sie im Stalinisierungskonzept enthalten sind, k ö n n e n n u n m e h r präzisiert werden. F r ü h e Verstrickungen der K P D - F ü h r u n g um Thälmann, N e u m a n n , R e m m e l e , U l b richt u. a. und dem „Steuermann" im K r e m l bzw. der russischen Staats- und Parteiführung werden belegt. D i e meisten Parteiführer in Deutschland unterhielten neben der Parteikorrespondenz (und dem Briefverkehr mit diversen K o m i n t e r n o r g a n e n ) einen persönlichen Briefwechsel mit Stalin. D e r Stalinismus, der zu einer Zersetzung der Parteien v o n innen heraus führte, funktionierte letztlich nur mit Hilfe eines Geflechts (geheimer) persönlicher Beziehungen v o n der Spitze aus. Bereits seit 1927 wurden politische und persönliche Richtungsentscheidungen der K P D ausschließlich in Geheimverhandlungen der deutschen mit der russischen Delegation, an der K o m i n t e r n vorbei, beschlossen. D a b e i benutzte T h ä l m a n n den jungen Walter U l b r i c h t als Vertrauensmann und Kurier in Moskau, der seinerseits nicht wissen durfte, dass der deutsche Parteiführer mit Stalin persönlich - über alle Partei- und K o m i n t e r n g r e m i e n hinweg - in K o n t a k t stand. Dass Stalin seinen politischen F r e u n d und Fraktionsgenossen wie andere auch ( N e u m a n n , R e m m e l e ) nun gänzlich in der H a n d hatte, fügt der an tragischen M o menten reichen Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen (Hunderttausende K o m m u n i s t e n wurden O p f e r von Nationalsozialismus und Stalinismus) eine neue D i m e n s i o n hinzu. D i e K o m i n t e r n kultivierte später den Thälmannschen U r m y t h o s , der durch dessen lange H a f t - und Leidenszeit weiter genährt wurde. 1933 folgte die katastrophale Zerschlagung der K P D , in erster Linie bedingt durch ihre K o n z e p tionslosigkeit und teilweise Untätigkeit gegenüber der nationalsozialistischen B e drohung.

Vom Thälmann-Skandal

zur Verhärtung der

Außenpolitik

D e r Thälmann-Skandal kündigt auf Parteiebene einen U m s c h w u n g in der sowjetischen Außenpolitik und dem sowjetisch-deutschen Verhältnis an. Als Folge der R a dikalisierung, Terrorisierung (Kriegsgefahr!) und Industrialisierung im Innern setzte in den J a h r e n der „ K o n s e k r a t i o n " der Stalinisierung ab 1928/1929 ein entsprechender Paradigmenwechsel im Sinne einer Verhärtung auch der Beziehungen mit Deutschland ein. D e r sog. „Sachty-Skandal" und der gleichnamige erste Schauprozess des Jahres 1928 ist deutlich ein „ A f f r o n t " Stalins gegen Cicerin ( M . H i l d e r meier). T h ä l m a n n - A f f ä r e wie Sachty-Skandal markieren einen inhaltlichen, institutionellen und personellen Einschnitt, einen mehrfachen B r u c h in den J a h r e n 1 9 2 8 - 1 9 3 0 , der durch die A b l ö s u n g von Cicerin als sowjetischer Außenminister und den T o d des langjährigen deutschen Botschafters in M o s k a u , B r o c k d o r f f - R a n t z a u , auch personell symbolisiert wurde. In dieses Schema, das den Primat der Innenpolitik be-

Bayerlein: Die Komintern

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tont, fügt sich die parallel von der Komintern und von Thälmann in Deutschland betriebene Politik „Klasse-gegen-Klasse" und die „Sozialfaschismuspolitik" ein. Von Akteuren und Beobachtern wurde dies häufig als Verstärkung der weltrevolutionären Intentionen des Stalinismus missverstanden. Ausblick Auf die Frage, wie sich derartig konstruierte Geschichtsbilder über 75 Jahre lang halten konnten, bietet sich eine Antwort an: Thälmann war Teil des Gründungsmythos der D D R geworden. Offiziell wurde der Personenkult weder in der D D R noch in der Rezeptionsgeschichte der internationalen kommunistischen Bewegung in Frage gestellt. Von Unwahrheiten und Legenden umgeben, wurde auch in der S E D seit 1948/1950 der Kampf gegen sogenannte Abweichler und parteifeindliche Gruppen wieder aufgenommen. Ohne dies offenzulegen, wurden die Thälmanngegner aus den Zwanziger Jahren besonders bestraft. Allerdings wissen wir nun auch, dass Stalin Thälmann nach acht Jahren nationalsozialistischer Gefangenschaft fallen ließ - trotz einer weltweiten Kampagne der kommunistischen Parteien und der kulturellen Massenorganisationen, die den Schlachtruf „Befreit Thälmann" in alle Erdteile trugen. Der Fall des Ungarn Räkosi belegt, dass die Möglichkeit eines Austausches bestanden hätte. Die Berliner Historikerin Wilfriede Otto spricht von einer „politischen Exekution Thälmanns durch Stalin". Stalin hatte dem prominentesten Gefangenen der Nationalsozialisten im Oktober 1941 unterstellt, kein prinzipientreuer Marxist und von der faschistischen Ideologie beeinflusst zu sein. Danach hielten ihn die Nationalsozialisten noch drei Jahre fest, bevor sie ihn 1944 umbrachten. „Der Thälmann-Skandal"

- Presseecho und Rezensionen in Auswahl

Buchjournal, NDR-Info, August 2003 Sachbücher des Monats August 2003, präsentiert von: Süddeutsche Zeitung, Buchjournal, Börsenblatt, Norddeutscher Rundfunk, Die Zeit, Buchjournal, August 2003. Platz 6: „Der Thälmann-Skandal". Deutschlandfunk, Köln, Politische Literatur, 1. 9. 2003 „Die Auswahl der Dokumente vom Juni 1927 bis zum März 1929 geht über die reine „Wittorf-Affäre" hinaus. Klar zeigen die Autoren auf, welche politischen Auseinandersetzungen die K P D beherrschten und wie es gelang, die ,Thälmannsche' Linie, also die Linie Stalins, in der K P D durchzusetzen. Die ausschließliche Verwendung der Original-Dokumente macht das Buch dabei zu einer spannenden Lektüre. . . . Für alle, die sich mit der Geschichte der kommunistischen Bewegung in Deutschland beschäftigen, liegt somit ein neues, unverzichtbares Standardwerk vor." (Wolf Dietrich Fruck) Die Zeit, Hamburg, 15.05.03 „Zu Recht sehen die beiden Herausgeber in dem Skandal um Ernst Thälmann eine Schlüsselepisode in der Geschichte des deutschen und internationalen Kommunis-

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II. Die Projekte der Kommission

mus. Die Stalinisierung der K P D kam damit zu einem Abschluss. Die letzten Reste innerparteilicher Demokratie waren vernichtet." (Volker Ullrich) Frankfurter Allgemeine, 7. 10. 2003 „Farblos bleibt er [Thälmann] auch nach der Lektüre der Briefsammlung, die unter dem reißerischen Titel „Der Thälmann-Skandal" jene hinlänglich bekannten Cliquenkämpfe zwischen kommunistischen Parteifunktionären auswalzt, die sich zwischen 1927 und 1929 zugetragen haben. ... Wer will, mag Sammelbände mit mehr oder weniger interessanten Marginalien über kommunistische Fraktionskämpfe füllen - das historische Bild der Weimarer K P D wird sich dadurch kaum verändern. Sie war der sowjetischen Diktatur verpflichtet und eine von antirepublikanischem Furor getriebene Partei des politischen Abenteurertums." (Jochen Staadt) Neue Zürcher Zeitung, 9.11. 2003 „In d e m . . . Werk sind zahlreiche Dokumente abgedruckt, die ein gespenstisches Bild des Kommunismus in der Zeit der Weimarer Republik zeigen. Das Buch zeigt auch den allmählichen Niedergang der K P D . . . Manche Geschehnisse aus der Zeit der sterbenden Weimarer Republik waren, zumindest in groben Umrissen, schon vor dem Erscheinen dieses Bandes bekannt. Nun bestätigt das Werk dokumentarisch manche Version, die sich zum Teil nur auf Rückschlüsse bereits früher öffentlich geäußerter Meinungen stützen konnte. Das Buch zeigt eindrücklich, wie Stalin sein Herrschaftssystem über ein verwickeltes Geflecht persönlicher Beziehungen zu seinen Untergebenen und Informanten aufbauen und sichern konnte." (Alfred Cattani) Unsere Zeit - Zeitung der DKP, 4. 4. 2003 „Mit dem sich ausbreitenden Antikommunismus nehmen auch die publizistischen Angriffe auf Ernst Thälmann zu. . . . Um Thälmann zu verunglimpfen, werden alte Lügen aus den „Kalten-Kriegs-Jahren" ideologisch neu aufgearbeitet." (Eberhard Czichon, Heinz Marohn) www.Buch des Tages.de Buch des Tages, 29. 8. 2003: Der Thälmann-Skandal.

Abgeschlossenes Teilprojekt: „Deutscher Oktober 1923. Ein Revolutionsplan und sein Scheitern" Hg. von B. H. Bayerlein, L. Babicenko, F. Firsov, A. Vatlin, Berlin (Aufbau-Verlag) 2003, (Archive des Kommunismus. Pfade des X X . Jahrhunderts, Band 3). Zum Inhalt Im Herbst 1923 wurde zum letzten Mal eine Revolution in einem hochindustriellen europäischen Zentralstaat politisch, militärisch und strategisch geplant und eingeleitet. Auf dem Höhepunkt der Existenzkrise der Weimarer Republik sollte der von

Bayerlein: Die Komintern

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KPdSU (b), Komintern und KPD vorbereitete bewaffnete Aufstand deutscher Arbeiter die Oktoberrevolution nach Westeuropa tragen und die Sowjetunion aus ihrer isolierten politischen Lage befreien. Am 9. November sollte der Aufstand beginnen und - ausgehend von Sachsen und Thüringen - eine revolutionäre Republik in Berlin errichten. Die Reichswehr verjagte allerdings die SPD-KPD-Regierungen Sachsens und Thüringens, zugleich ein Menetekel für die Republik. Der „Hamburger Aufstand" begründete als Ursprungsmythos von Thälmann ein idealisiertes Geschichtsbild, das noch bis heute verbreitet ist. Die deutsche Revolution scheiterte, bevor sie begann, und in der Sowjetunion profitierte vor allem der Stalinismus. Doch selbst im Scheitern war der ,deutsche Oktober' ein Jahrhundertereignis. Die brisanten Dokumente aus bisher geheimgehaltenen russischen Akten - z.B. aus dem Präsidentenarchiv der Russischen Föderation - belegen, dass es 1923 einen von Moskau direkt - militärisch und finanziell - geleiteten gewaltsamen kommunistischen Aufstandsversuch in Sachsen und Thüringen gegeben hat, mit allen Details der Bewaffnung, Finanzierung und Kaderanleitung. Zusammen mit den Politbüro-Protokollen und Briefen von Pieck, Brandler und Ruth Fischer wird ein überraschender Blick in das Innenleben von KPdSU und KPD geboten. Die Berichte Karl Radeks als Abgesandter des russischen Politbüros und der Komintern aus Dresden und Berlin gehören zu diesen wichtigen Zeitzeugnissen. Sie vermitteln Putschstrategien, die Zersetzung der KPD und die dunklen Machenschaften um die Nachfolge Lenins in der Sowjetunion. Als Person verkörpert Radek diese Symbiose. Das geostrategische Szenario einer grundlegenden Veränderung der politischen Machtverhältnisse in Mitteleuropa wurde von Trockij entworfen; er litt jedoch im Herbst 1923 an einer mysteriösen Krankheit, die ihn teilweise zur Untätigkeit zwang. Die Niederlage nährte zugleich den Konservatismus in der jungen Sowjetunion. Seit November 1923 wurden die Vordenker der deutschen Revolution wie Trockij, Pjatakov, Krestinskij, Radek, die nicht zufällig einen „neuen Kurs" gegen den Generalsekretär Stalin und die Bürokratisierung von KP und Gesellschaft forderten, durch die Troika (Stalin, Zinov'ev, Kamenev) verdrängt. Ergebnis war ein allmähliches Réarrangement der sowjetischen Außenpolitik im Sinne der Konzeption des „Sozialismus in einem Lande", d.h. in erster Linie der Verteidigung der Sowjetunion, mit diplomatischen Mitteln und mit Hilfe der Komintern. Der Einübung der Diktatur durch den Reichswehreinmarsch in Sachsen und Thüringen und dem „Begräbnis dritter Klasse" der Revolution (August Thalheimer) folgte das Intrigenspiel in Moskau, die Opferung des Sündenbocks, das Verhindern einer politischen Auswertung, die Entscheidung des Machtkampfs in der Sowjetunion, der Komintern und der KPD zugunsten des Stalinismus, die Schaffung des Thälmannschen Ursprungsmythos, die Vertiefung der Kluft zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten. Der Drang nach autoritären Lösungen der Krise verstärkte sich, was zehn Jahre später maßgeblich zur Machtergreifung Hitlers beitrug.

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II. Die Projekte der Kommission

7.um Ertrag für die Forschung Dass in der K P Russlands trotz Rapallo die weltrevolutionäre Zielsetzung weiterhin vorherrschte, mit der Absicht, die Vereinigung der beiden „Paria-Mächte" Russland und Deutschland herzustellen, kann nun als unbestritten gelten: D e r Band über den „deutschen O k t o b e r " 1923 trägt dazu bei, das Ende der revolutionären Nachkriegskrise als Abschluss des ersten Zyklus der Weimarer Republik und der deutschsowjetischen Beziehungen neu zu beleuchten. Während der Thälmann-Band seine finale Durchsetzung illustriert, belegt der „deutsche O k t o b e r " Funktionen, Adaptationen und Folgen der Geburtsphase des Stalinismus im deutsch-russischen und internationalen Kontext. E r dokumentiert interessante Divergenzen, eine letztmals in der russischen Führung stattfindende Konfrontation prinzipieller programmatischer und strategischer Standpunkte in geopolitischen Fragen.

Geschichtsmythos „ Hamburger

Aufstand"

Vor allem in der D D R wurde als wichtigstes Segment des „deutschen O k t o b e r " der sog. „Hamburger Aufstand" in der kollektiven Erinnerung wachgehalten. Allerdings liegt trotz weitreichender Archivöffnungen in West und O s t eine empirisch fundierte Synthese bis heute nicht vor. D e r Geschichtsmythos des Hamburger Aufstands kann heute dekonstruiert werden: Tatsächlich lag den Aktionen, wie Wilhelm Pieck es selbst ausführte, ein schwerer Disziplinbruch zugrunde, mit durchaus fatalen Folgen. Darüber hinaus kann Hamburg als eine Art Modellfall für ähnliche Versuche der Komintern in den kommenden Jahre gelten: Es folgten das Attentat auf die Kathedrale von Sofia im Jahre 1925, 1927 der „Kantoner Aufstand" und 1935 Säo Paulo und der gescheiterte Putsch unter Luiz Carlos Prestes in Brasilien - allesamt kaum verhüllte (und zudem schlecht vorbereitete) Putschversuche.

„Der deutsche Oktober" - Presseecho und Rezensionen in Auswahl Die Zeit, Hamburg 11. 12. 2003 „Über diese Pläne ist viel geforscht und geschrieben worden. D o c h alle Untersuchungen litten an einem Manko: Die streng sekretierten Bestände der Komintern und der K P Russlands blieben ihnen verschlossen. Erst seit 1990 sind die Moskauer Archive auch für westliche Forscher offen. N u n erscheint, im Rahmen eines deutsch-russischen Kooperationsprojekts, eine Edition, die, 80 Jahre nach den turbulenten Ereignissen, über 100 der wichtigsten Dokumente zugänglich macht. Zum ersten Mal wird es so möglich, die wechselnden Überlegungen und Entscheidungen in der sowjetischen Regierung im Detail nachzuvollziehen.... Nach dem Buch über den Thälmann-Skandal (ZEIT, Nr. 21/03) hat der Aufbau-Verlag mit dieser Edition ein zweites Quellenwerk herausgebracht, das Licht wirft auf eine Schlüsselepisode in der Geschichte der kommunistischen Bewegung. D e r Befund ist deprimierend: In den Plänen für einen „Deutschen O k t o b e r " von 1923 war der K P D von Anfang an nur die Rolle eines willigen Vollstreckers sowjetischer Interessen zugedacht. N a c h dem Scheitern des Unternehmens geriet sie vollends in Abhängigkeit von Moskau,

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um am Ende nicht mehr zu sein als ein gefügiges Instrument in den Händen Stalins." (Volker Ullrich) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. 07. 2004 „Uber den Termin der kommunistischen Machtergreifung entschied freilich die sowjetische Führung. In der von Bayerlein, Babicenko, Firsov und Vatlin herausgegebenen Dokumentenedition über den Revolutionsplan von 1923 findet sich das Protokoll der Politbürositzung vom 4. Oktober 1923, auf der Stalin, Trotzki, Sinowjew, Bucharin, Molotow und einige andere mit der Angelegenheit befasste russische ZK-Mitglieder den 9. November „orientierungsweise" als Tag des Beginns der deutschen Oktoberrevolution festlegten. Das seltsam realitätsferne Dokument überdauerte die Sowjetunion und ist heute im Archiv des Präsidenten der Russischen Föderation zugänglich." (Jochen Staadt) Junge Welt, Berlin, 11. 01. 2004 „Die Dokumente bieten ein Musterbeispiel, wie verhängnisvoll es wirkt, wenn Illusionen mit Macht gegen Einsicht durchgesetzt werden. Nicht wenige Dokumente bestechen durch sachkundige, überlegene Analysen, andere sind Ausdruck blinden fraktionellen Eifers. Die Herausgeber haben manchen Dokumenten einen kurzen kontrastierenden Text beigefügt, der Gehalt und Funktion der dokumentierten Aussage schlaglichtartig beleuchtet. Der nach Kenntnis der Tatsachen dürstende Leser wird das Buch verschlingen und dann wieder und wieder lesen." (Werner Röhr) Osteuropa, Berlin, 2/2004 „Ergänzt wird die sehr spannende Dokumentation durch einleitende Beiträge des Mannheimer Historikers Hermann Weber, des Moskauer Historikers und ehemaligen Leiters des Komintern-Kabinettes im Archiv des Zentralkomitees der KPSS Fridrich I. Firsov, des französischen Historikers und Trotzki-Biographen Pierre Broue sowie des Bochumer Historikers Carsten Rudolph, die den größeren historischen Zusammenhang herstellten bzw. einzelne Aspekte des „Deutschen Oktobers" näher beleuchten. . . . An der hervorragenden Qualität der Dokumentation, die fast alle Dokumente erstmalig veröffentlicht, ändern diese kleinen Unebenheiten nichts." (Ralf Zwengel) Vorwärts, Berlin, Juli 2004 „Bisher lagen über die Umsturzpläne deutscher Kommunisten wenige gesicherte Erkenntnisse vor. Erst die Öffnung russischer Archive machte die entsprechenden Akten zugänglich. Ein Team europäischer Historiker hat exzellente Arbeit geleistet. Ihr lesenswerter Dokumentenband enthält 103 aussagekräftige Beschlüsse, Memoranden und Briefe deutscher und russischer Kommunisten." (Rolf Helfert)

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II. Die Projekte der Kommission

Abgeschlossenes Teilprojekt: „Die Beziehungen der KPD zur KI und VKP(b) 1928-1933" Das von Bert H o p p e unter Leitung von Prof. H . A . Winkler an der Humboldt-Universität durchgeführte Teilprojekt wurde ebenfalls durch eine Publikation abgeschlossen. Das Buch von Bert H o p p e unter dem Titel „In Stalins Gefolgschaft. Die K P D und Moskau 1928-1933" wird für den Druck vorbereitet (siehe hierzu den gesonderten Bericht in diesem Band).

Hinweis: Lew Besymenski: „Stalin und Hitler. Das Pokerspiel der Diktatoren". Aus dem Russischen von Hilde und Helmut Ettinger, Berlin (Aufbau-Verlag) 2002 (Archive des Kommunismus. Pfade des X X . Jahrhunderts, Band 1). Die Reihe „Archive des Kommunismus. Pfade des X X . Jahrhunderts" im Aufbau-Verlag Berlin wurde durch das thematisch an unser Projekt angrenzende Buch von Besymenskij eröffnet, auf das daher auch an dieser Stelle kurz hingewiesen sei. Besymenskijs Buch, das aufgrund des großen Interesses im Jahre 2004 auch als Taschenbuch aufgelegt wurde, arbeitet kritisch die Stalinsche Politik gegenüber Hitler auf und analysiert, auf neue Dokumente gestützt, zentrale Stationen und Wendepunkte der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Deutschland bis zum Angriff der Wehrmacht im Jahre 1941. Die Studie basiert auf Akten der russischen militärischen und außenpolitischen Archive, nicht zuletzt aus Stalins Geheimarchiv im Präsidentenarchiv der Russischen Föderation, das für die Forschung zum größten Teil nach wie vor verschlossen ist. Reden und handschriftliche Notizen Stalins sowie Aufzeichnungen hochrangiger Diplomaten und Agenten werfen ein neues Licht auf Stalins Verhältnis zu Hitler, auf die Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion, die Hintergründe des „deutschen Oktober", des Münchner Abkommens und des „Stalin-Hitler-Paktes". Vieldiskutierte Fragen der Historiographie werden dokumentarisch neu unterlegt und teilweise neu beantwortet: Was führte zur brutalen „Enthauptung" der Roten Armee 1937/1938? Wie kam es zum Angriff der Sowjetunion auf Finnland im Winter 1940/1941 und zur Annexion der baltischen Staaten? Welche strategischen Ziele verfolgte Stalin mit der offiziellen Freundschaft zum Dritten Reich? Wollte er gar dem Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan beitreten? Wieso rollten noch bis zum 21. Juni 1941 russische Güterzüge mit Getreide und Rohstoffen nach Deutschland? Warum ordnete Stalin trotz einer erdrückenden Vielzahl detaillierter Hinweise auf Hitlers „Unternehmen Barbarossa" gegen den Rat seiner Militärs nur unzureichende oder widersprüchliche Gegenmaßnahmen an? Einen Schwerpunkt der Analyse bildet die zum Scheitern verurteilte politische und militärische Taktik beider Diktatoren. Das eindrückliche und kontrastreiche Porträt Stalins belegt dessen frühe Hinwendung zu einer Zusammenarbeit mit dem Dritten Reich - seine kontinuierliche Einwirkung auf die Wirtschaftsbeziehungen, die Enge der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit infolge des Paktes,

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Stalins Vorstellungen und Spekulationen über ein nicht nur kontinentales, sondern weltweites Arrangement mit Hitler. Was die Vorgeschichte des „Unternehmens Barbarossa" angeht, werden bisher schwer nachzuvollziehende Vorgänge erhellt. In Bezug auf den deutschen Angriff werden die Gründe für das eklatante und so opferreiche Scheitern gegeneinander abgewogen, deren wichtigste Besymenskij in Stalins Furcht vor dem Krieg und seiner fehlerhaften Einschätzung von Hitlers Angriffsplanungen festmachte (ein Krieg gegen die Sowjetunion wurde frühestens im Jahre 1942 für möglich gehalten). Indizien für die Präventivkriegsthese finden sich bei Besymenskij nicht. Presseecho und Rezensionen in Auswahl Das Parlament, Berlin, 20. 9. 2002 „Bisher ist es nur einem russischen Historiker und Publizisten gelungen, sich mit dem dort ausgelagerten Material [im Moskauer Präsidialarchiv] vertraut zu machen und dieses auszuwerten: Lew Besymenski. Seine überaus beachtliche dokumentarische Bestandsaufnahme liegt nunmehr vor. (...) Wer künftig die Beziehungsgeschichte Deutschlands und der Sowjetunion in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiter zu erforschen beabsichtigt, kommt nicht umhin, sich mit den Ergebnissen dieser verdienstvollen Arbeit kritisch auseinanderzusetzen." (Hans-Adolf Jacobsen) Der Spiegel, Hamburg, 4/2002 „Besymenski legt mit seinem Buch „Stalin und Hitler" dem Publikum aufregendes Material vor, das bisher nur Experten kannten." Sehepunkte 4 (2004), Nr. 11 „Das Buch präsentiert in Auszügen oder vollständiger Wiedergabe eine Fülle dem westlichen Leser kaum oder überhaupt nicht bekannter Dokumente aus russischen Archiven, unter anderen aus dem Archiv des Präsidenten der Russischen Föderation, aus dem Russischen Staatlichen Archiv für Soziale und Politische Geschichte, dem Archiv des Außenministeriums und einigen anderen. Und darin liegt der größte Wert der Arbeit von Besymenski. (...) Beim Lesen des Buches „Stalin und Hitler" wird man das Gefühl nicht los, dass dem Historiker Besymenski immer wieder der Journalist Besymenski in die Quere kommt. Die wichtigen [Schlüsse] stehen zuweilen im Widerspruch zu den keineswegs strengen, manchmal widersprüchlichen Schlussfolgerungen und den vielen faktischen Ungenauigkeiten (auch in der Ubersetzung) des Journalisten, dem es vor allem darum geht, das veröffentlichte Material spannend zu präsentieren." (Sergej Slutsch) Die Zeit, Hamburg, 47 (2002) „Dadurch, dass er häufig über mehrere Seiten und zumeist vollständig die erst in den neunziger Jahren zugänglich gewordenen Unterlagen zitiert, hat er sie zugleich der internationalen Forschung zugänglich gemacht. Die Historiker des Zweiten Weltkriegs werden um Besymenskis Werk, auch wenn es keine sensationellen Neuigkeiten bietet, in Zukunft nicht herumkommen." (Herfried Münkler)

Bert Hoppe In Stalins Gefolgschaft. Die KPD und Moskau 1928-1933 Abschlussbericht

Im Frühjahr 2004 wurde das Teilprojekt „Komintern und KPD in der Weimarer Republik 1928-1933" erfolgreich mit der Studie „In Stalins Gefolgschaft. Die KPD und Moskau 1928-1933" abgeschlossen, die im Juli 2004 als Dissertation an der Humboldt-Universität Berlin verteidigt wurde. Ziel dieser Studie war es, die bisherige Forschung zu den Beziehungen zwischen Komintern, den Bolschewiki und der KPD durch neue Ansätze zu bereichern und das vorherrschende Bild zu hinterfragen, das die deutschen Kommunisten vorrangig als Befehlsempfänger der Moskauer Führung portraitierte. Zwar gab es auch in der bisherigen deutschen Kommunismusforschung schon seit den späten 1960er Jahren Ansätze, soziologische und sozialgeschichtliche Fragestellungen in die Analyse der Politik der KPD einzubeziehen, doch wirkten sich diese Anregungen fast ausschließlich auf die Untersuchung der kommunistischen Basis und ihres Funktionärskörpers aus, wohingegen die Kominternforschung sich weiterhin hauptsächlich mit den ideologischen Abweichungen beschäftigte. Die Öffnung der Archive in Ostdeutschland und Osteuropa sollte daher nicht nur genutzt werden, noch bestehende „Lücken" und „weiße Flecken" zu beseitigen, denn das verfeinerte Dokumentieren der Flügelkämpfe wäre ein langweiliges Unterfangen, bei dem nichts von Belang herauskäme. Wichtiger ist es vielmehr, eine Kulturgeschichte des politischen Alltags zu schreiben. Eine Kulturgeschichte des Politischen, wie sie in der nun vorliegenden Studie verfolgt wird, fragt nicht nur danach, was gesagt, sondern auch wie etwas gesagt und repräsentiert wird. Sie ist ferner den kulturellen Formen der Begegnung auf der Spur und sieht den Funktionären der KPD und der Komintern bei ihrer Arbeit zu. Dazu gibt es keine Alternative, wenn verstanden werden soll, wie Kommunisten miteinander verfuhren, die aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten kamen, die bei offiziellen Anlässen aber in der gleichen ritualisierten Sprache sprachen. Entgegen dem immer noch weit verbreiteten Missverständnis geht es bei einem solchen kulturgeschichtlich erweiterten Ansatz jedoch keinesfalls darum, gewissermaßen lediglich den „Verkaufsbereich" der Politik zu untersuchen, nachdem die vermeintlich „harten" Fragen der Politikgeschichte erschöpfend abgehandelt worden sind. Es geht vielmehr darum, das policy-making unter einer neuen Perspektive zu betrachten - einer Perspektive, die uns Erkenntnisse vermittelt über die Fallstricke, die sich bei der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Kulturen ergeben.

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Der Blick in die Archive eröffnet den Forschern die Erkenntnis, dass die meisten deutschen Kommunisten keinesfalls Sklaven der bolschewistischen Heilslehre und ihrer Repräsentanten waren, denn viele von denen, die die Sowjetunion von innen kennen gelernt hatten, brachten dem real existierendem Sozialismus sowjetischer Prägung tiefe Verachtung entgegen. Deutsche Arbeiter, die in der Sowjetunion arbeiteten, sprachen offen über das Elend, den Schmutz und das Chaos, das sich ihnen täglich gezeigt hatte. Für sie war der Sozialismus ein Projekt, das nur von „zivilisierten" deutschen Kommunisten verwirklicht werden konnte und das in der Sowjetunion scheinbar nicht vorankam. Lediglich die oberste Spitze der KPD, Thälmann, Pieck, Neumann und Remmele, vermochte sich beinahe vollständig der unwirtlichen sowjetischen Realität zu verweigern - nicht, weil sie selbst in Moskau ein Leben in Luxus geführt hätten, sondern weil sie stärker noch als die Funktionäre in den unteren Rängen der Partei der revolutionären Legitimation durch die russische Revolution und die Bolschewiki bedurften. Doch selbst die führenden deutschen Kommunisten verstanden sich nicht als bloße Befehlsempfänger der Moskauer Zentrale: Immer wieder gab es zwischen den Führungskadern in Moskau und Berlin Differenzen, die sich nicht lediglich auf Details der Auslegung der kommunistischen Lehre beschränkten, sondern grundsätzliche Fragen berührten wie die Stellung, die die KPD im deutschen politischen System einnehmen sollte, oder die Einschätzung der Nationalsozialisten. In der Untersuchung werden die kulturellen Kontexte beschrieben, aus denen KPD-Funktionäre und Bolschewiki kamen, und es wird analysiert, zu welchen Konfrontationen diese unterschiedliche Herkunft führte. Stalin und seine Gefolgsleute in der Komintern, Manuilskij und Pjatnickij, hielten die deutschen Kommunisten für Kaffeehaussozialisten und Schwätzer, die vom männlichen, militärischen und konspirativen Stil der Bolschewiki weit entfernt waren: Als Pjatnickij vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Berlin eine Versammlung von revolutionären Arbeitern besuchte, so erinnerte er sich beispielsweise in den 1920er Jahren, sei er „gut gekleideten Herren" begegnet, die „vor Bierkrügen an Tischen saßen" und wie „Bourgeois" ausgesehen hätten. Stalin und die anderen Mitglieder des Politbüros trugen Revolver und Militärstiefel und glaubten an Verschwörungen und Spione, die ihre Welt bedrohten. Doch weder die Schusswaffen noch die von den Bolschewiki in den Jahren ihrer Untergrundarbeit erprobten Abhärtungstechniken konnten den deutschen Kommunisten in ihrem politischen Alltag weiterhelfen. Auch die standardisierte Sprache, mit der die führenden Bolschewiki aufeinander einredeten, war den KPD-Funktionären vor allem hinderlich, wie sie immer wieder selbst erkannten: Denn die deutschen Kommunisten in Parlamenten und auf Arbeiterversammlungen mussten sich verständlich machen, während die Bolschewiki durch ihre formelhaften Sprachregelungen Disziplin erzwingen wollten. Wie unterschiedlich deutsche Kommunisten und sowjetische Bolschewiki durch ihre politische Kultur geprägt wurden, zeigte sich in allen Lebensbereichen: Die deutschen Kommunisten feierten Weihnachten, sie fuhren in den Urlaub, sie hielten sich an die Auflagen der Polizei, wenn es darum ging, eine Demonstration anzumelden und schenkten den Warnungen aus Moskau, die KPD könne durch die Regierungen Brüning, von Papen oder von Schleicher verboten werden, trotz aller Hausdurchsuchungen durch die politische Polizei keinen rechten Glauben - zu groß war

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II. Die Projekte der Kommission

letztlich das Vertrauen der K P D in den deutschen Rechtsstaat, der in der eigenen Propaganda immer wieder denunziert wurde. Die Bolschewiki waren von dieser Einstellung immer wieder schockiert. Sie bestärkte sie in ihrer Uberzeugung, dass das Leben in einem pluralistischen System zu einer „Verweichlichung der Funktionäre" führe. Stalin konnte sich keine Gesellschaften mit Parlamenten, unabhängigen und freien Kommunikationsmöglichkeiten vorstellen. Für ihn und Molotov gab es daher keinen Zweifel, dass ausländische Kommunisten sich strengen Verhaltensregeln unterwerfen mussten, weil sie in feindlichen Welten lebten und von Feinden unterwandert wurden. Die Untersuchung macht deutlich, dass Stalin und seine Gefolgsleute gegen ausländische Kommunisten keine disziplinierende Gewalt anwenden konnten, wie sie dies in der Sowjetunion seit der Revolution praktizierten, weil ihnen dafür die notwendigen Instrumente und Machtressourcen fehlten. Es wird in der Studie aber auch gezeigt, wie es Stalin dennoch schaffte, seinen Willen im wesentlichen auch in der KPD-Führung durchzusetzen, obwohl ihm Zwangsmittel nicht zur Verfügung standen: Es gelang dem sowjetischen Diktator, jenes System des feudalen Gefolgschaftswesens auf die K P D zu übertragen, mit dem Stalin bereits die Parteiorganisationen an der kaum beherrschbaren sowjetischen Peripherie erfolgreich in das bolschewistische Machtgeflecht eingebunden hatte. Die KPD-Führung war somit durch ein System auf Stalin und das bolschewistische Politbüro fixiert, das vorrangig auf personengebundenen Prinzipien wie Loyalität und Ehre basierte. Stalin favorisierte in diesem Zusammenhang Thälmann, der in seiner Einfältigkeit und Schlichtheit dem stalinschen Habitus am besten entsprach und der sich in der K P D ein eigenes Gefolgschaftsnetz knüpfte, das dem Stalins nachgebildet war. Diese unmittelbare Beziehung zum „Boss", wie Stalin intern von seinen engsten Gefolgsleuten genannt wurde, implizierte zwar Konflikte mit den von der KPD-Führung als bloße Handlanger Stalins betrachteten Führungskadern der Komintern, doch führte es dazu, dass die deutschen Spitzenfunktionäre (und vor allem Thälmann) sich allen letzten Entscheidungen unterwarfen, wenn sie von Stalin selbst kamen. Die Untersuchung zeigt nicht zuletzt, wie diese Abhängigkeit der K P D vom Führungsstil Stalins und seiner Gefolgsleute die deutschen Kommunisten zu absonderlichen politischen Handlungen trieb, mit denen sich die K P D immer weiter isolierte: Obwohl Stalin nie von seiner Uberzeugung abwich, dass die Sicherheit der Sowjetunion Vorrang habe vor kommunistischen Umsturzversuchen im Ausland, sah er aufgrund seiner Prägung als Berufsrevolutionär doch immer wieder „revolutionäre Situationen" und diskreditierte die Außenpolitik seiner Minister Cicerin und Litvinov fortwährend durch Versuche, Deutschland zu destabilisieren. Er veranlasste die KPD, absurde „sozialistische Wettbewerbe" zu organisieren, mit denen die deutschen Arbeiter nichts anfangen konnten, und animierte die KPD-Spitze seit 1929/ 30, sich auf nationale Fragen zu konzentrieren. Weil der Sozialismus für Stalin auch ein nationales Projekt war, hofften er und seine Anhänger in der KPD, auf diese Weise Wähler von der N S D A P wegzulocken. Letztlich zeitigten diese politischen Aktionen aber weder den mobilisierenden Erfolg, den sich die Strategen in Moskau erhofften, noch gelang es auf diese Weise, die K P D als ein außenpolitisches Instrument in der Hand der sowjetischen Führung einzusetzen. Zwar blieb die Sowjetunion für die Mehrheit der deutschen Kommu-

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nisten das gelobte Land und die Bolschewiki aufgrund ihrer ^evolutionären Kompetenz' die höchste Entscheidungsinstanz in der kommunistischen Bewegung, doch gelang es Moskau in der politischen Praxis lediglich, unwillkommene Initiativen der deutschen Kommunisten abzuwürgen (wie z.B. die Einheitsfrontbestrebungen der Jahre 1931-1933), nicht aber, sie gezielt für Aktionen einzuspannen, die in der sowjetischen Hauptstadt ausgedacht worden waren: Diese verliefen zum Verdruss der Bolschewiki immer wieder im Sande.

Klaus-Dieter

Müller

Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte Forschungen zum Zweiten Weltkrieg und zur Nachkriegszeit Das Forschungsprojekt besteht aus drei Teilprojekten, an denen in Deutschland, abgesehen vom Projektträger Stiftung Sächsische Gedenkstätten (Dokumentationsstelle), verschiedene Institutionen beteiligt sind: - „Sowjetische Kriegsgefangene (Offiziere) im Deutschen Reich 1941-1945" (Pilotprojekt, I), im wesentlichen 2002 abgeschlossen, - „Sowjetische Kriegsgefangene (Mannschaften und Unteroffiziere) in deutscher Hand" (Folgeprojekt, II), seit 2002 in der Durchführung. Diese beiden Teilprojekte werden in Kooperation mit der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten und der Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Deutschen Dienststelle (ehemalige Wehrmachtauskunftstelle), dem Bundesarchiv sowie verschiedenen Länderarchiven gemeinsam durchgeführt. - „Deutsche Kriegsgefangene und Internierte in sowjetischer Hand" (III). Dieses Teilprojekt wird in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dem DRK-Suchdienst, der Deutschen Dienststelle (WASt), dem Bundesarchiv sowie Länderarchiven durchgeführt. Die Teilprojekte zu sowjetischen Kriegsgefangenen werden auf deutscher Seite zusätzlich durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziell gefördert, Teilprojekt III wird zudem durch das für die Suchdienste zuständige Referat des Bundesinnenministeriums ideell unterstützt. Auf osteuropäischer Seite sind aus der Russischen Föderation, der Ukraine und Weißrussland an allen drei Teilprojekten beteiligt: Die staatlichen Archivdienste, die Archivdienste der Streitkräfte, des Innenministeriums sowie der Sicherheitsdienste.

Geschichte und Ziele des Projektes Das Projekt begann als deutsch-russisches Gemeinschaftsunternehmen zur Erforschung des Schicksals sowjetischer Kriegsgefangener (Offiziere) im Frühjahr 2000. Aufgrund der positiven Erfahrungen und Ergebnisse der ersten Projektphase wurde es im gegenseitigen Einvernehmen mit Billigung beider Regierungen 2002 um die

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Erforschung des Schicksals kriegsgefangener sowjetischer Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgrade erweitert und bezieht seitdem auch das Nachkriegsschicksal überlebender sowjetischer Kriegsgefangener in den Forschungsfokus mit ein (Fragen der Filtration und des Umgangs mit überlebenden Kriegsgefangenen). Außerdem wurde es mit Beschluss der Historikerkommission auch auf den Projektbereich „Deutsche Kriegsgefangene und Internierte" erweitert. Zur rechtlichen Absicherung der Projektarbeiten wurden vom Projektträger in Abstimmung mit den fördernden Bundesministerien jeweils auf mehrere Jahre angelegte Kooperationsverträge mit den oben genannten ausländischen Archivdiensten und sonstigen Bearbeitern von Archivunterlagen abgeschlossen. Die im Projekt erarbeiteten Materialien und Ergebnisse stehen in den beteiligten Ländern allen mit dem Problemkreis „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene" befassten Institutionen sowie natürlich Hinterbliebenen zur weiteren Nutzung zur Verfügung. Seit einiger Zeit bestehen auch Kooperationsbeziehungen zu Institutionen in Norwegen und Finnland.

Sowjetische Kriegsgefangene Im Zentrum dieses Projektteils stehen Personalunterlagen zu sowjetischen Kriegsgefangenen, die entweder von der deutschen Wehrmachtverwaltung angelegt worden waren und nach Kriegsende an die sowjetische Seite übergeben wurden oder die von der sowjetischen Seite ihrerseits nach Kriegsende zu überlebenden Kriegsgefangenen als Filtrationsunterlagen archiviert worden waren. Insgesamt sind wohl mindestens 5 Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten, von denen mindestens die Hälfte darin ums Leben kam. Die in der UdSSR lagernden Unterlagen aus deutscher Provenienz galten bis Mitte der 90er Jahre in Deutschland als verschollen und wurden erst dann auch deutschen Forschern bekannt und zugänglich gemacht. Sie belegen, dass die deutsche Kriegsgefangenenverwaltung über alle in ihrem Bestand befindlichen sowjetischen Kriegsgefangenen sehr genau Buch geführt hat. Es handelt sich um Personalkarteikarten verschiedener Art, die in der Regel sehr detaillierte Auskünfte zum Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener geben. Neben den persönlichen Angaben sind dies Daten zum Truppenteil, zur Gefangennahme, zu Versetzungen, zum Arbeitseinsatz, zu Krankheiten, Bestrafungen, zum Tod oder zur Entlassung von Kriegsgefangenen sowie Angaben zu deren Angehörigen. Bei Umgekommenen gibt es fast immer genaue Daten zum Todestag und häufig Angaben zur Grablage. Damit wird zum ersten Mal individuelles Gedenken der Angehörigen an der Grabstelle möglich. Die verschiedenen Karteikartenbestände erlauben darüber hinaus aber auch konkrete Forschungen zu einzelnen Kriegsgefangenenlagern, zu Friedhöfen, zu typischen Kriegsgefangenenschicksalen und ermöglichen ein viel genaueres statistisches Bild sowjetischer Kriegsgefangener (Sterbezyklen, Überlebensdauer und -raten). Zuweilen können sie in idealer Weise durch deutsche Unterlagen ergänzt werden. Sie erlauben einen tieferen Blick in den Arbeitseinsatz von sowjetischen Kriegsge-

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II. Die Projekte der Kommission

fangenen, und sie helfen, viele Kriegsgefangene vom Makel der angeblichen Kollaboration zu befreien. Aus dieser Quellengattung wird die rassisch-ideologische Diskriminierung sowjetischer Kriegsgefangener anschaulich und vermittelbar. Der anonyme Massentod von Millionen wird individuell, die Tragödie sowjetischer Kriegsgefangener wird an Einzelbeispielen erforschbar. Die genannten Karteikarten bilden den archivalischen Schwerpunkt des Projekts. Gleichwohl werden zusätzlich Sachakten in Deutschland und den beteiligten Ländern mit erschlossen und bearbeitet, soweit sie heute noch in Archiven vorhanden und zugänglich sind. Insgesamt beinhalten die Karteikartenbestände in der Russischen Föderation, in der Ukraine und Weißrussland nach bisheriger Kenntnis Angaben zu mehr als etwa 1 Million sowjetischer Kriegsgefangener. Die Anzahl der Karteiunterlagen pro Person geht dabei bis zu 10 verschiedenen Exemplaren. Diese Karteikarten werden nach einem abgestimmten gleichartigen Schema digitalisiert (Farbscans) und mit ihrem Inhalt in Datenbanken übertragen. Bisher sind auf diese Weise Angaben zu 250000 sowjetischen Kriegsgefangenen elektronisch erfasst worden. Ein Mehrfaches an Karteiunterlagen wurde gescannt und zusammen mit den Datenbanken der deutschen Seite übergeben. Pro Jahr wächst dieses Informationsmassiv um mehr als 120000 Personen. Auf deutscher und ausländischer Seite werden diese Unterlagen zum einen für humanitäre Zwecke genutzt (Auskünfte an Anfragende und Hinterbliebene) wie auch wissenschaftlich ausgewertet. Gleichzeitig wurden für den leichteren Zugang zu diesen und anderen Archivbeständen erste Findbücher erarbeitet und veröffentlicht (siehe Publikationsliste).

„Deutsche Kriegsgefangene und Internierte" (III) Mehr als 3 Millionen deutsche Wehrmachtangehörige sind entweder in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten oder gelten als vermisst. Von diesen sind etwa 1,8 Millionen aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft repatriiert worden. Hunderttausende gelten immer noch offiziell als vermisst bzw. ihr Schicksal als ungeklärt. Auch dieses Teilprojekt ist daher auf die weitere Klärung humanitärer Fragen wie vieler wissenschaftlicher Probleme ausgerichtet. Im Zentrum der begonnenen Arbeiten stehen - neben Spezialfragen zur Kriegsgefangenengeschichte wie Lagergeschichte, konkreter Biographien, dem Leben und Sterben deutscher Kriegsgefangener und Zivilisten in sowjetischem Gewahrsam, den allgemeinen Forschungen zur Kriegsgefangenenverwaltung der U d S S R ( G U P W I ) - die konkrete Bearbeitung von Personalakten zu deutschen Kriegsgefangenen und Internierten. Hierzu haben Mitte 2004 die Arbeiten zur Digitalisierung von etwa 2 Millionen Personalakten deutscher Kriegsgefangener und Internierter im R G W A in Moskau begonnen. Diese Arbeiten werden unter der Federführung des DRK-Suchdienstes durchgeführt. Es ist geplant, diese Arbeiten im Laufe der nächsten 5 Jahre abzu-

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schließen. Parallel werden diese Akten in Deutschland in die wissenschaftliche Bearbeitung überführt. Die Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und ihre Partner in Osteuropa ermitteln darüber hinaus konkrete Friedhofsunterlagen sowie sonstige Personalakten zu verstorbenen Wehrmachtangehörigen, deutschen Kriegsgefangenen und zivilen Deportierten und stellen diese den deutschen Suchdiensten zur Verfügung. Erste wissenschaftliche Ergebnisse der gemeinsamen Forschungen sind bereits veröffentlicht worden, Unterlagen wurden zur humanitären Nutzung Projektpartnern übergeben. Im Rahmen des Projektes sind bisher konkret erfasst bzw. digitalisiert: - ca. 200 000 verstorbene deutsche Deportierte (Personalakten und Datensatz) aus dem RGWA Moskau. - ca. 17600 Kriegsgefangene und Zivilisten aus den MWD-Archiven der russischen Föderation. - Friedhofsunterlagen, Sterbebücher - Ubersichten über relevante Sachaktenbestände in verschiedenen Archiven. Die Laufzeit beider Projektteile kann noch nicht exakt bemessen werden. Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten wohl noch bis Ende des Jahrzehnts fortgesetzt werden müssen.

Ausgewählte Projektergebnisse a) Publikationen Adamusko, V.I./A. V. Vorob'ev/V. Ja. Gerassimov/V.D. Selemenev/K.-D. Müller/ A. N. Haritonov (Red.), Lager sowjetischer Kriegsgefangener in Belarus 1941-1944. Ein Nachschlagewerk, Minsk 2004 (in deutscher und russischer Sprache). Hanse, Norbert/Alexandr Haritonov/Klaus-Dieter Müller (Red.), Für die Lebenden. Der Toten gedenken. Ein internationales Gemeinschaftsprojekt zur Erforschung des Schicksals sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener und Internierter, Dresden 2003 (in deutscher und russischer Sprache). Haase, Norbert/Alexandr Haritonov/Klaus-Dieter Müller/Jens Nagel (Red.), Gedenkbuch sowjetischer Kriegsgefangener, Bd. 1: Das Kriegsgefangenenlager Zeithain - Vom „Russenlager" zur Gedenkstätte, Bd. 2: Namenbuch verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener (hrsg. von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge), Dresden 2005 (im Druck) (in deutscher und russischer Sprache). Klaus-Dieter Müller/Reinhard Otto/Rolf Keller/Willi Kammerer (Red.), Gedenkbuch verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener - Friedhof Hammelburg Bayern, hrsg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kassel 2002 (in deutscher und russischer Sprache) (Nachdruck für Belarus Minsk 2004). Selemenev, V./Ju. Zverev/Klaus-Dieter Müller/Alexandr Haritonov (Hrsg.), Sowjetische und Deutsche Kriegsgefangene in den Jahren des Zweiten Weltkriegs (hrsg. von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten), Dresden/Minsk, 2004 (in deutscher und russischer Sprache).

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II. Die Projekte der Kommission

Selemeriev, Vjaceslav/Sergej Zumar/Klaus-Dieter Müller/Stefan Karner (Hrsg.), Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs in den Staatsarchiven der Republik Belarus 1941-1945. Ein Nachschlagewerk, Dresden-Minsk-Graz, 2003 (in deutscher und russischer Sprache). b) Humanitäre Projektergebnisse (Sowjetische Kriegsgefangene) Kiew, 19. 5. 2004: Übergabe von etwa 57000 Datensätzen und 180000 Images aus dem Pilotprojekt „Sowjetische Kriegsgefangene (Offiziere), gemeinsam mit der Deutschen Botschaft, an die Regierung der Ukraine. Minsk, 22. 6. 2004: Übergabe von etwa 57000 Datensätzen und 180000 Images aus dem Pilotprojekt „Sowjetische Kriegsgefangene (Offiziere), gemeinsam mit dem Deutschen Botschafter, an die Regierung Weißrusslands. Tver, 18. 2. 2005: Feierliche öffentliche Übergabe von ermittelten Personalkarteikartensammlungen inklusive heutiger Friedhofsfotos bezüglich verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener an 50 Hinterbliebenenfamilien aus dem Raum Tver in Anwesenheit der Deutschen Botschaft gemeinsam mit dem Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Beisein von etwa 700 russischen Bürgern.

Klaus-Dieter Müller/Günther

Heydemann

Deutsche Nichtverurteilte (Speziallagerhäftlinge) nach den Akten des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation (früher K G B ) Das Projekt hatte eine Laufzeit (Förderungszeit) von September 2000 bis Juni 2004. Ziel des Pilotvorhabens war eine systematische Erhebung und Auswertung personenbezogener Unterlagen zu den nicht-verurteilten deutschen Häftlingen in sowjetischen Speziallagern in der Sowjetischen Besatzungszone unter Einschluss derjenigen, die bereits jenseits von Oder/Neiße im Winter/Frühjahr 1945 in den ehemaligen deutschen Ostgebieten verhaftet und/oder in die UdSSR deportiert wurden. Im Zentrum der wissenschaftlichen Fragestellung standen dabei die Probleme der Inhaftierung (Haftgründe) im Spannungsfeld von militärischen Sicherungsmaßnahmen, Ahndung von NS-Verbrechen und Flankierung von Sowjetisierungsmaßnahmen in der SBZ durch die Sowjetische Besatzungsmacht. Mehrere große Quellengattungen sind bis Dezember 2003 erhoben bzw. abschließend bezüglich oben genannten Gruppen bearbeitet worden (Namenskorrekturen, Vergabe von Auswertungskategorien, Streichung von Doppeln): - Datenbank FSB mit insgesamt 140000 Datensätzen (fast ausschließlich NichtVerurteilte, der Dokumentationsstelle der Stiftung dankenswerterweise vom DRK-Suchdienst München überlassen. Datengrundlage: Karteikarten des K G B , angelegt nach Auflösung der Speziallager 1950), - Datenbank N K W D mit insgesamt etwa 220000 Datensätzen (überwiegend Nicht-Verurteilte, der Dokumentationsstelle der Stiftung dankenswerterweise vom DRK-Suchdienst München überlassen. Datengrundlage: Registraturlisten der sowjetischen Lagerverwaltung), - einer eigenen von der Dokumentationsstelle eingerichteten Datenbank DS-StSG mit etwa 1250 Datensätzen zu Nicht-Verurteilten (auf sowjetischer Aktengrundlage), - ca. 3000 Datensätze zu „Waldheimverurteilten" (Datengrundlage: Registraturkarteikarten der in Waldheim Verurteilten). Diese fast vollständige Sammlung von Angaben zu Speziallagerhäftlingen, die 1950 zur Aburteilung nach Waldheim überstellt wurden, wurde im Rahmen des Projekts angelegt. - Aktenauszüge und Materialien aus Speziallagerpersonalakten des FSB-Archivs, Personalakten des Staatlichen Russischen Militärarchivs und Personalakten des Archivs des Russischen Innenministeriums. Die dabei auswerteten Quellen erlauben eine bis dahin nicht erreichte genaue statistische Beschreibung der Lagerpopulation sowie der ihrer Verhaftung zugrunde lie-

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II. Die Projekte der Kommission

genden sowjetischen juristisch-politischen Haftgründe. Als gesicherte Erkenntnisse können unter anderem für die etwa 120000 nicht-verurteilten Speziallagerhäftlinge festgestellt werden: 89% aller Verhafteten kam 1945 in Haft, 9 % im Jahre 1946, der Rest später. Jugendliche bis 18 Jahren bildeten - entgegen der vielfach geäußerten Erinnerung von Überlebenden - nur 7,2%, weibliche Häftlinge dagegen 14,4% der Häftlingspopulation. Rund 4 4 % der Häftlinge verstarben während der Haft. Von ihrer sozialen Zusammensetzung her waren etwas mehr als 30% Arbeiter und Handwerker, ungefähr 30% Angestellte, Beamte und Funktionäre. Tausende von im Frühjahr 1945 Verhafteten wurden bereits nach kurzer Haft im April 1945 wieder entlassen. Es konnte geklärt werden, dass diese Entlassenen nicht anschließend in die UdSSR zur Zwangsarbeit deportiert worden sind. Die mehrere Tausend Einzelkategorien umfassenden Haftgründe der Speziallagerhäftlinge wurden in insgesamt 126 Gruppen eingeteilt, die jeweils genaue Beschreibungen einzelner Häftlingsgruppen erlauben und zusammengefasst zu etwas mehr als einem Dutzend Obergruppen (Kriegsverbrechen, Funktionäre, Sicherheitsapparat, Militär, usw.) statistische Aussagen ermöglichen. Für die historische Forschung lassen sich daraus einige Schlussfolgerungen ziehen (alle Aussagen beziehen sich auf nicht-verurteilte Häftlinge): - Die Verhaftungsdichte war abhängig von Kriegsereignissen und dem Zeitpunkt der Besetzung (Kampfgebiete, sowjetisch besetzte Gebiete, ursprünglich amerikanisch-britisch besetzte Gebiete). Ein Abgleich der realen Verhaftetenzahlen mit anschließender Verbringung in Speziallager mit den Einwohnerzahlen der entsprechenden Gebiete zeigt folgendes Bild: Ostgebiete, an Polen und UdSSR abgetreten - 1,1%; nur durch Rote Armee besetzt - 0,7%; anfänglich amerikanische Besetzung - 0,4%; zeitweilig besatzungsfrei - 0,4% (Prozentangaben jeweils bezogen auf die Gesamtbevölkerung des Gebietes). - Die Lager dienten der Sicherung der sowjetischen Besatzungsherrschaft in der SBZ. - Die Häftlingspopulation bildete nach einer sozialstatistischen Sichtung einen Querschnitt der deutschen Gesellschaft mit gewissen erklärbaren Ausschlägen in Bezug auf bestimmte Berufsgruppen. - In den Speziallagern war die obere oder oberste Ebene des NS-Staates nicht vertreten. - Die Hauptgruppe der Häftlinge bildeten mit rund 50% die untere Führungsebene der N S D A P wie einfache Parteimitglieder, Block- und Zellenleiter, auch Ortsgruppenleiter. Die zweitgrößte Gruppe umfasst mit rund 20% weitere Mitglieder und untere Führungskräfte von NS-Organisationen wie B D M und DAF. - Die Mitarbeiter von Gestapo, SD, Abwehr stellen mit rund 12% eine durchaus signifikante Gruppe innerhalb der Lagerhäftlinge; ihr Anteil nach Berufszugehörigkeit weicht aber stark von den entsprechenden Haftgründen ab (nur 3,4% gehörten nach Berufszugehörigkeit in diese Gruppen). - Die in der heutigen Erinnerungskultur häufig genannten Verhafteten unter dem Vorwurf „Werwolf" stellen nur rund 5 % der gesamten Häftlingspopulation. - In keinem Fall waren die Lager - in bezug auf Nicht-Verurteilte - Haftort für

K.-D. Müller/G. Heydemann: Deutsche Speziallagerhäftlinge

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Kriegsverbrecher. Nur 1,7% der Insassen waren überhaupt mit der Beschuldigung „Kriegs- und Menschlichkeitsverbrechen" eingeliefert worden. - Bei 473 bei der Lagerauflösung den sowjetischen Behörden zur weiteren Verurteilung übergebenen Häftlingen handelt es sich zu einem gewissen Teil um Angehörige von Beerdigungskommandos. Ihre Akten wurden ausgewertet. Bezüglich der Mobilisierten (Zum Arbeitseinsatz in die UdSSR deportierte Deutsche aus dem Jahr 1945) konnten mehrere Dutzend Personalakten ausgewertet werden. In der letzten Projektphase ab Januar 2004 sind die abschließend bearbeitenden Datenbanken noch einmal statistisch ausgewertet sowie Personalakten für typische Lagerbiographien gesichtet und für eine Publikation aufbereitet worden, nachdem zuvor lediglich Teilauswertungen hatten vorgenommen werden können und Teilergebnisse publiziert worden waren (siehe Publikationsliste). Die Publikation dieser Projektergebnisse 2005/2006 soll dabei eine Forschungslücke schließen und versteht sich als eine empirische Ergänzung bisher erschienener Speziallagersammelbände bzw. -dokumentenbände. Es geht um die Präzisierung der Funktion der Speziallager im Spannungsfeld von Entnazifizierung und Sicherungsinteressen der sowjetischen Besatzungsmacht. Im Zentrum der Darstellung steht keine Lagergeschichte als solche, sondern stehen Verhaftungs- und Repressionspraxis anhand einer Gesamtauswertung sowjetischer Unterlagen. Publikationsliste: Günter Fippel, Antifaschisten in „antifaschistischer" Gewalt. Mittel- und ostdeutsche Schicksale in den Auseinandersetzungen zwischen Demokratie und Diktatur (1945-1961), Guben 2003. Grit Gierth/Bettina Westfeld, Zur Tätigkeit sowjetischer Militärtribunale in Sachsen, in: Andreas Hilgert Mike Schmeitzner/ Ute Schmidt (Hrsg.), Sowjetische Militärtribunale, Bd. 2: Die Verurteilung deutscher Zivilisten, Köln/Weimar 2003, S. 539-570. Gisela Gneist/Günther Heydemann (Hrsg.), „Allenfalls kommt man für ein halbes Jahr in ein Umschulungslager...". Nachkriegsunrecht an Wittenberger Jugendlichen, erweiterte und überarbeitete Neuauflage, Leipzig 2002. Edmund Imherr, Verschollene Heimat. Erinnerungen eines Russlanddeutschen, hrsg. von Klaus-Dieter Müller, Dresden 1999 (deutsch), russischsprachige Ausgabe Dresden 2000. Achim Kilian, Mühlberg 1939-1948. Ein Gefangenenlager mitten in Deutschland (Geschichte und Politik in Sachsen, Bd. 17, hrsg. von Ulrich von Hehl, Wieland Held, Günther Heydemann und Hartmut Zwahr), Köln/Weimar, 2. Aufl. 2002. Achim Kilian, 2002 verstorben, war einer der Initiatoren des Projekts. Klaus-Dieter Müller, Annäherungen an einen unbekannten Haftort. Der Münchner Platz als Haft- und Gerichtsort der sowjetischen Geheimpolizei 1945-1950, in: Norbert Haase/Birgit Sack (Hrsg.), Münchner Platz, Dresden. Die Strafjustiz der Diktaturen und der historische Ort, Leipzig 2001, S. 172-198. Klaus-Dieter Müller, Aus der Geschichte gelernt. Gemeinsame Aufarbeitung von

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II. Die Projekte der Kommission

Kriegsgefangenen- und Zivilistenschicksalen, in: Verfolgung unterm Sowjetstern. Stalins Lager in der SBZ/DDR. XV. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung am 13. und 14. Mai 2004. Dokumentation, Leipzig 2004, S. 37-61. Klaus-Dieter Müller, Die Aufarbeitung politischer Verfolgung zwischen Waldheim und Workuta - eine persönliche Zwischenbilanz in: Annegret Stephan (Hrsg.), 1945 bis 2000 - Ansichten zur deutschen Geschichte. 10 Jahre Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg für die Opfer politischer Gewaltherrschaft 1945 - 1989, Opladen 2002, S. 83-104. Klaus-Dieter Müller, Internierung, Verurteilung und Deportation von deutschen Zivilisten durch sowjetische Organe (auf der Grundlage eines gleichnamigen Vortrags der Gedenkveranstaltung und Tagung anlässlich des 50. Jahrestages des Aufstandes im GULag-Komplex Workuta), in: Tagungsband Workuta, hrsg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kassel 2005 (in Vorbereitung). Klaus-Dieter Müller, Nazis - Kriegsverbrecher - Spione - Diversanten? Annäherungen an die sowjetische Haft- und Urteilspraxis in der SBZ und D D R mithilfe sowjetischer Archivalien, in: Deutschland Archiv 33 (2000) 3, S. 372-391. Klaus-Dieter Müller, Verurteilte in der Haftanstalt Waldheim 1950-1955, in: Norbert Haase/Bert Pampel (Hrsg.), Die Waldheimer „Prozesse" - fünfzig Jahre danach. Dokumentation der Tagung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten am 28. und 29. September 2000 in Waldheim (Juristische Zeitgeschichte 11), Baden-Baden 2001, S. 74-99. Klaus-Dieter Müller, Zur Einführung, in: Benno Prieß, Erschossen im Morgengrauen: Verhaftet, gefoltert, verurteilt, erschossen. „Werwolf'-Schicksale mitteldeutscher Jugendlicher, Calw, 2. Aufl. 2002, S. 9-20.

Kai von Jena Deutsch-Russisches Gemeinschaftsprogramm zum Studium, zur Auswertung und zur Reproduktion der Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) Die SM AD-Akten, deren bedeutendster Teil im Umfang von rund 10000 Aktenbänden im Staatsarchiv der Russischen Föderation ( G A R F ) verwahrt wird, waren bis in die 90er Jahre hinein gesperrt. Weitere wesentliche Uberlieferungsteile liegen in den Archiven des russischen Außenministeriums, des Verteidigungsministeriums und des heutigen Staatsarchivs für sozial-politische Geschichte, dem früheren zentralen Parteiarchiv. Ein Erlass des russischen Präsidenten Jelzin von Anfang Oktober 1995 ermöglichte dem Bundesarchiv (zugleich im Namen der Archivverwaltungen Berlins, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsens, Sachsen-Anhalts sowie Thüringens) und dem Staatlichen Archivdienst Russlands (Rosarchiv), ein „Arbeitsprotokoll zur Durchführung eines deutsch-russischen Gemeinschaftsprogramms zum Studium, zur Auswertung und zur Reproduktion der Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (1945-1949)" zu unterzeichnen. Dieses Gemeinschaftsprogramm bildet bis heute die Grundlage der deutsch-russischen Zusammenarbeit in diesem Projekt. Das Programm sieht vor, dass beide Archiwerwaltungen in enger Zusammenarbeit mit zeithistorischen Institutionen ihrer Länder ein Programm zur Auswertung der SMAD-Überlieferung vorbereiten sowie Schritt für Schritt Findmittel und Schlüsseldokumente zu bestimmten Themenbereichen des Gesamtbestandes der SMAD edieren und die betroffenen Akten parallel mikroverfilmen. Beide Seiten kamen zudem überein, die SMAD-Bestände in den verschiedenen Archiven mit Hilfe moderner Datenverarbeitung gemeinsam archivisch zu erschließen. Die hierzu erforderlichen Arbeiten sollten von deutschen und russischen Archivaren vorbereitet werden. Auf russischen Wunsch kamen während der vorbereitenden Arbeiten die Digitalisierung der in das Projekt einbezogenen SM AD-Akten und ein elektronischer Katalog der zu verzeichnenden und zu verfilmenden SMAD-Dokumente hinzu. Mit der Kombination der elektronischen Kataloge auf Band- und Dokumentenebene und ihrer Verbindung mit den digitalisierten Dokumenten zielt das SMAD-Projekt auf die Herstellung eines „Elektronischen Archivs der SMAD". Das Programm ist seit 1997 ein wichtiger Bestandteil des Protokolls der deutsch-

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II. Die Projekte der Kommission

russischen Gemeinsamen Kulturkommission und seit 1998 ein Schwerpunktthema der Beratungen der „Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen." Es fügt sich so ein in die allgemeinen Bemühungen um eine Verbesserung und Belebung der kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Im Verlauf der Beratungen über das Programm kamen beide Seiten überein, zunächst in einem Pilotprojekt von deutschen und russischen Archivaren und Historikern Verfahrensmethodik und -ablaufe zu testen. An dem Projekt, das in der Zeit vom November 2000 bis zum Februar 2001 durchgeführt wurde, beteiligten sich das Bundesarchiv, das Sächsische Staatsarchiv Chemnitz, ROSARCHIV, GARF, das Institut für Zeitgeschichte und das Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften. Auf der Grundlage der positiven Ergebnisse des Pilotprojekts wurde zum 1. März 2001 der nahtlose Ubergang zur dauerhaften Fortsetzung des Erschließungs-, Verfilmungs- und Digitalisierungsprojektes vollzogen. Seitdem werden kontinuierlich - in jährlichen Arbeitsplänen festgelegten Umfangen, die Erschließungsdaten in der Datenbank ebenso wie die verfilmten und digitalisierten Dokumentenmengen erhöht. In der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der neueren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, mit deren Haushaltsmitteln das Programm im wesentlichen finanziert wird, wies die russische Seite ausdrücklich darauf hin, dass das Projekt „Kulturpolitik" nur ein erster Schritt für eine Reihe von Projekten sei. Die Bearbeitung weiterer Themen wurde durch umfangreiche Herabstufungen von SMAD-Akten im GARF bedeutend erweitert. Als weiteres Teilprojekt wurde die Bearbeitung eines Handbuches zur Organisation der SMAD unter dem Thema „Die administrative Tätigkeit der SMAD" vereinbart. Die bis zu Beginn des Jahres 2005 erreichten Ergebnisse weisen eine beachtliche Bilanz auf. Der elektronische Katalog der SMAD-Akten im Umfang von ca. 9800 Eintragungen wurde fertiggestellt und liegt nunmehr auch als zweibändige, von Rosarchiv, GARF und Bundesarchiv herausgegébene Publikation gedruckt vor: „Fondy Sovetskoj voennoj administracii v Germanii v Gosudarstvennom archive Rossijskoj Federacii. V 2-ch castjach: Cast' 1. Katalog del fonda Sovetskoj voennoj administracii v Germanii (R-7317). 1945-1953 gg. Cast'2. Katalog del fondov upravlenij Sovetskoj voennoj administracii v provincijach i federal'nych zemljach, drugich sovetskich organizacij v Germanii i Kontrol'nogo soveta Sojuznoj kontrol'noj vlasti. 1945-1950 gg., Moskau 2004. Mit der Herausgabe dieses Findmittels steht der Forschung zum ersten Mal ein Verzeichnis zur Verfügung, das rund 95 Prozent aller SMAD-Akten im GARF auflistet. Der elektronische Katalog der SMAD auf Dokumentenebene umfasst inzwischen mehr als 70 000 Eintragungen. Damit ist es möglich, einen umfassenden Überblick über die im GARF vorhandene Uberlieferung zu gewinnen. Im Verlauf des Projektes wurden außerdem mehr als 530000 Mikrofilmaufnahmen hergestellt. Nahezu die gleiche Anzahl von Digitalisaten wurden in das „elektronische Archiv" integriert. Die von deutschen Archivaren vorgenommenen Erschließungsmaßnahmen zum Thema „Kulturpolitik" wurden in Form eines sachthematischen Inventars zu-

von Jena: Akten der SMAD

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sammengefasst und noch im Jahre 2002 als Heft 12 der „Materialien aus dem Bundesarchiv" publiziert. Alle diese Arbeitsergebnisse stehen Benutzern des Bundesarchivs in Berlin-Lichterfelde zur Verfügung. Neben den Erschließungen, Verfilmungen, Digitalisierungen und der Herstellung von archivischen Findmitteln wurden Dokumentenpublikationen erarbeitet oder befinden sich in Vorbereitung. Abgeschlossen wurde das Manuskript für die Edition „Die Politik der SMAD auf dem Gebiet der Kultur, Wissenschaft und Bildung (1945-1949): Ziele, Methoden, Ergebnisse". In Vorbereitung befindet sich ein Handbuch mit dem Titel „SMAD. Struktur und Funktion" sowie mehrere Editionsbände: „Die Tätigkeit der SMAD bei der Demilitarisierung der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 1945 1949"; „Die Tätigkeit der sowjetischen Militärkommandanturen zur Beseitigung der Kriegsfolgen und der Organisation eines friedlichen Lebens in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.1945-1949"; „Die SMAD und die Bildung von Verwaltungsorganen in Ostdeutschland"; „Befehle und Anordnungen der SMAD als historische Quelle" ; „Die SMAD und das partei-politische System in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 1945-1949.; „Die Wirtschaftspolitik der SMAD". Die Arbeiten im Rahmen des Gemeinschaftsprogramms bleiben weiterhin ein wichtiges Schwerpunktthema der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen.

Jan Foitzik Die Politik der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD): Ziele, Methoden, Ergebnisse Quellen und Dokumente aus russischen Archiven. Verantwortliche Bearbeiter: Jan Foitzik (Kontakt: [email protected]) und Natalja P. Timofejeva, Bearbeiter: Jurij M. Korsunov, Christiane Künzel, Dina N. Nochotovic, Julija G. Orlova und Jens Rosch. Ziel des Vorhabens war die Erstellung einer von deutschen und russischen Historikern gemeinsam erarbeiteten Edition ausgewählter Quellen der SMAD zu Zielen, Methoden und Ergebnissen der Politik der sowjetischen Besatzungsmacht in Deutschland auf kulturellem Gebiet. Vorgelegt wurde eine „deutsche Version" mit 150 aus dem Russischen übersetzten Dokumenten sowie eine „russische Version" mit 320 Originaldokumenten aus den Beständen des Staatsarchivs der Russischen Föderation (GARF), dem Russischen Staatsarchiv für soziale und politische Geschichte (RGASPI) sowie dem Archiv des Außenministeriums der Russischen Föderation. Der übliche wissenschaftliche Apparat wurde gemeinsam erstellt, der Edition sind wissenschaftliche Einleitungen des deutschen und des russischen Bearbeiters vorangestellt, die in beiden Sprachausgaben identisch sind. Die deutsche Edition erschien 2005 in der Reihe „Texte und Materialien zur Zeitgeschichte" des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, die russische Version soll laut Vertrag ebenfalls noch in diesem Jahr vom Moskauer Verlag ROSSPEN herausgebracht werden.

Integriertes Teilprojekt: Handbuch SMAD - Struktur und Funktion Verantwortliche Bearbeiter: Jan Foitzik (Kontakt: [email protected]) und Tatjana V. Carevskaja, Bearbeiter: Dina N. Nachotovitsch und Christiane Künzel. Das auf breiter Quellengrundlage erarbeitete Handbuch soll als Hilfsmittel in der Hauptsache zwei Forschungsinteressen bedienen: Zum einen die Organisation der sowjetischen Besatzungsverwaltung in Deutschland (einschließlich der personellen Stellenbesetzung) systematisch dokumentieren und dadurch zum anderen zentrale

Foitzik: Kulturpolitik der S M A D

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Elemente der in der Binnen- wie Außenfunktion wirksamen Organisations-, Kommunikations- und Kontrollstrukturen analytisch entzerren. An der Herstellung nehmen acht russische und fünf deutsche Historiker teil. Insgesamt sind im Rahmen des Projekts über 20 Personen beschäftigt. Drei russische Autoren haben bereits Endfassungen ihrer Artikel vorgestellt, die auch schon ins Deutsche übersetzt wurden. Bei zwei weiteren wird in Kürze mit den Endfassungen gerechnet. Archivtechnische Schwierigkeiten bestehen nur im Hinblick auf die Dokumentation über die sowjetischen Besatzungstruppen in der SBZ. Der deutschen Arbeitsgruppe bereitet die in einigen Bereichen inkonsistente Quellenüberlieferung nachhaltige Probleme, weil sie organisatorisch aufwendige zusätzliche Plausibilitäts- und Tiefen-Nachrecherchen in russischen und auch in deutschen Aktenbeständen erforderlich macht. In erster Linie gilt dies für den Bereich Kommandanturen. Bisher liegen zentrale Teile des Handbuchs in russischer und deutscher Fassung in Rohform vor.

Matthias

Uhl

Krieg um Berlin? Die sowjetische Militär- und Sicherheitspolitik in der zweiten Berlinkrise 1958-1963 Die zweite Berlinkrise gehört zu den Schlüsselereignissen des Kalten Krieges. Trotz aller bisher erreichten Forschungsergebnisse gilt, dass die eigentlichen politischen Zielsetzungen und Motivationen der Sowjetunion im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um Berlin bis heute nicht endgültig geklärt sind. Diese Feststellung trifft vor allem für die Rolle der sowjetischen Armee und des militärisch-industriell-akademischen Komplexes der UdSSR in der zweiten Berlinkrise zu. Während die Interessenabsichten und Handlungsspielräume von KPdSU und SED sowie der Außenpolitik der Sowjetunion und der DDR in der zweiten Berlinkrise bisher breite Beachtung der Geschichtswissenschaft fanden, wurden die beiden zuvor genannten Akteure von der Forschung zumeist konsequent vernachlässigt. Jedoch liegt gerade in der Untersuchung der sowjetischen Militär- und Sicherheitspolitik von 1958 bis 1963 ein wesentlicher Schlüssel zum besseren Verständnis der Ursachen und Wirkungen der zweiten Berlinkrise. Das Forschungsprojekt versucht deshalb wesentliche Grundfragen des Konflikts um Berlin aus militär- und sicherheitspolitischer Perspektive zu betrachten. Das Vorhaben steht kurz vor seinem erfolgreichen Abschluss. Zwischen 2001 und 2004 konnten im Russischen Staatsarchiv für Wirtschaft (RGAE) wichtige Aktenbestände des militärisch-industriell-akademischen Komplexes der Sowjetunion im Zeitraum zwischen Berlin- und Kubakrise eingesehen und ausgewertet werden. Sie zeigen zum einen die enormen Aufrüstungsanstrengungen der UdSSR während der zweiten Berlinkrise, gerade im strategischen Bereich. Deutlich wird allerdings, dass diese nur partiell von Erfolg begleitet waren, da es nicht gelang, die strategische Dominanz der USA zu durchbrechen. Vielmehr verschob sich durch den von der UdSSR initiierten Rüstungswettlauf das strategische „Gleichgewicht" noch weiter zugunsten der USA. Gleichzeitig wird zunehmend deutlich, dass der lange Zeit in diesem Zusammenhang angenommene Bedeutungsverlust der konventionellen Rüstung in der Sowjetunion sich so nicht konstatieren lässt. Eines der wichtigsten Ergebnisse des Projektes in diesem Bereich ist, dass die sowjetische Führung ihre zwischen 1958 und 1960 durchgeführten Streitkräftereduzierungen nutzte, um zusätzliche finanzielle Mittel für den Rüstungssektor zu gewinnen. Zur Reduzierung der Verteidigungsaufwendungen führten sie nicht. Im Gegenteil, die Ausgaben des Verteidigungsministeriums der UdSSR stiegen zwischen 1959 und 1962 von rund 9 Milliarden auf knapp 14 Milliarden Rubel. 1962 wurden damit fast 22 Prozent des so-

Uhi: Krieg um Berlin?

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wjetischen Staatshaushaltes für militärische Zwecke aufgewendet. Ein wichtiges Indiz dafür, dass die Sowjetunion für die Durchsetzung ihrer außenpolitischen Ziele verstärkt auf den Einsatz militärpolitischer Mittel setzte. Letztlich ist der militärisch-industriell-akademische Komplex als der eigentliche „Sieger" der zweiten Berlinkrise zu bezeichnen. Im Russischen Staatsarchiv für Zeitgeschichte ( R G A N I ) gelang in Zusammenarbeit mit russischen Archivaren der Zugriff auf wichtige, bisher nicht zugängliche, Dokumente der sowjetischen Partei- und Staatsführung zur zweiten Berlinkrise. Sie belegen, dass sich die sowjetische Führung über das mögliche Kriegsrisiko des Konfliktes um Berlin durchaus im Klaren war. Der erhoffte außenpolitische Prestigegewinn und die angestrebte Stabilisierung des Bündnispartners D D R schoben jedoch diese Bedenken beiseite. Zugleich wird aus den gesichteten Akten deutlich, dass die politische Führung den Militärs enge Handlungsspielräume setzte. In jeder Hinsicht bestand ein eindeutiges Primat des Politischen über das Militärische. Im Bundesarchiv-Militärarchiv (BA-MA) in Freiburg wurden im Rahmen des Forschungsprojektes umfangreiche Bestände der Nationalen Volksarmee der D D R (NVA) eingesehen. Dabei konzentrierte sich der Bearbeiter vor allem auf Fragen der Zusammenarbeit mit der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland und den Truppen des Warschauer Pakts. Sie zeigen zum einen den erheblichen Ausbau der NVA während der zweiten Berlinkrise und belegen, wie die Sowjetunion vor dem Mauerbau versuchte, den Warschauer Pakt in ein schlagkräftiges Militärbündnis umzuwandeln. Zugleich lassen sich durch die Unterlagen des BA-MA, zumindest teilweise, die im Rahmen der zweiten Berlinkrise erarbeiteten möglichen sowjetischen Pläne für einen bewaffneten Konflikt in Europa rekonstruieren. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die sowjetische Militärführung Anfang der 60er Jahre davon ausging, durch massierten Kernwaffeneinsatz, kombiniert mit dem Angriff starker konventioneller Kräfte, die NATO-Verbände in Westeuropa in kürzester Zeit entscheidend schlagen zu können. Der rasche Vorstoß zum Atlantik binnen weniger Tage sollte den Krieg in Europa zugunsten der Sowjetunion entscheiden. Die einzig damals herrschende „Verteidigungsdoktrin" des Warschauer Vertrages war die der weitreichenden strategischen Offensive, die die Kräfte des angenommenen Gegners auf seinem eigenen Territorium vernichten sollte. Deutlich wird aber auch, dass während der zweiten Berlinkrise die Sowjetunion über keine ausreichenden militärstrategischen Machtmittel verfügte, um die U S A aus dem Konflikt um Berlin heraushalten zu können. Im BA-MA erfolgte zudem, Dank der Unterstützung durch die Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, die Einsicht in bisher gesperrte Dokumente des Führungsstabes der Bundeswehr zur Militär- und Sicherheitspolitik der Sowjetunion zwischen 1958 und 1962. Ihre Auswertung ermöglicht nicht nur fundierte Aussagen über die Perzeption bestimmter sowjetischer Schritte auf sicherheitspolitischem Gebiet durch den Westen. Zugleich ist es so möglich, einige militärpolitische Maßnahmen der UdSSR während des Konfliktes um Berlin zu rekonstruieren, über die bislang kein zugängliches sowjetisches Archivmaterial vorliegt. Dies war umso wichtiger, als es im Rahmen des Forschungsprojektes trotz aller Bemühungen nicht gelang, einen Zugang zu den Akten des Verteidigungsministeriums der UdSSR zu erhalten.

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II. Die Projekte der Kommission

Dieser Nachteil konnte zum Teil dadurch ausgeglichen werden, als im Bundesarchiv Abteilung Koblenz unlängst an das Archiv abgegebene Dokumente des Bundesnachrichtendienstes zur Militär- und Sicherheitspolitik der Sowjetunion zwischen 1958 und 1962 eingesehen werden konnten. Deren Analyse bestätigt die aus anderen Quellen gewonnenen Erkenntnisse und zeigt, dass während der zweiten Berlinkrise die sowjetische Führung der militärpolitischen Seite des Konfliktes erhebliche Bedeutung beimaß. Dies ist u.a. daran zu erkennen, dass während des Mauerbaus die in Osteuropa stationierten sowjetischen Streitkräfte um bis zu 120000 Mann (dies entsprach 25-30 Prozent der dort vorhandenen Gesamtstärke) verstärkt wurden. Ziel der sowjetischen Maßnahmen auf sicherheitspolitischem Gebiet war die Minimierung des als möglich angesehenen Kriegsrisikos, denn trotz aller propagandistischen Ankündigungen fürchtete die politische Führung der Sowjetunion den Ausbruch eines bewaffneten Konfliktes mit den USA um die BerlinFrage. Die Monographie soll bis zum Ende des Jahres vorliegen. Wichtige Erträge des Forschungsprojektes wurden bis jetzt in dem gemeinsam mit Herrn Dr. Armin Wagner 2003 vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin herausgegebenen Dokumentenband mit dem Titel „Ulbricht, Chruschtschow und die Mauer" sowie mehreren Aufsätzen zum Thema vorgelegt. Im Herbst 2004 erschien zudem ein gemeinsam mit Herrn Professor Dr. Kapitän zur See Dimitrij Filippovych herausgegebener Tagungsband mit dem Titel: „Vor dem Abgrund: Die Streitkräfte der USA und UdSSR sowie ihrer deutschen Bündnispartner in der Kubakrise". Dieser Sammelband präsentiert die Forschungsergebnisse einer im Oktober 2002 in der Berliner Abteilung des Münchner Instituts für Zeitgeschichte mit Unterstützung der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutschrussischen Beziehungen stattgefundenen Fachtagung zu Berlin- und Kubakrise.

Gerhard Wettig Chruscevs Berlin-Krise Ein Forschungsbericht Die zweite Berlin-Krise war von ungewöhnlich langer Dauer. Sie begann im N o vember 1958 mit dem sowjetischen Ultimatum, das den Rückzug der Westmächte aus der Stadt verlangte, kulminierte mit dem Mauerbau am 13. August 1961 und den folgenden Auseinandersetzungen, überdauerte mit einigen Modifikationen die Kuba-Krise und ebbte erst im Herbst 1963 ab. Der Konflikt blieb ungeregelt. Von 1965 bis 1969 kam es daher erneut zu Streitigkeiten, durch die sich Unruhe verbreitete. Erst der Modus vivendi auf Grund des Vier-Mächte-Abkommens vom 3. September 1971 entspannte die Lage. In den Phasen akuten Konflikts stellte die UdSSR den Westmächten militärische Verwicklungen mit der wahrscheinlichen Folge eines Nuklearkrieges in Aussicht, wenn sie nicht der Umwandlung West-Berlins in eine zwar weiter kapitalistische, aber entmilitarisierte - also vom westlichen Schutz entblößte und damit dem östlichen Umfeld anheimgegebene - „Freie Stadt" sowie die Ubergabe ihrer Verkehrsverbindungen zur Außenwelt an die D D R akzeptierten. Die Drohung war freilich Bluff. Chruscev wollte es zu keinem Zeitpunkt auf eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den U S A ankommen lassen. Er glaubte jedoch, das Risiko von vornherein dadurch ausgeschlossen zu haben, dass er die Entscheidung über Frieden oder Krieg der westlichen Seite zuschob. Die Rechnung ging nicht auf. Das brachte ihn in unvorhergesehene Schwierigkeiten. 1959 und nach Erneuerung der politischen Offensive 1961 sah er sich jeweils nach einiger Zeit genötigt, das Ultimatum fallen zulassen und seine Hoffnungen auf Verhandlungen zu richten, die er zwar mit Drohungen begleitete, aber nicht zum angestrebten Erfolg führen konnte. Bei der Untersuchung der Berlin-Krise zeigte sich, dass Chruscev die Entscheidungen stets persönlich traf - und zwar an allen wichtigen Punkten allein, ohne sich vorher mit anderen zu beraten. Damit brachte er sich vielfach in Gegensatz zu den Vorstellungen anderer östlicher Akteure. Das gilt besonders für den heiklen Entschluss vom November 1958, die Westmächte durch ein Ultimatum herauszufordern, das ihnen, ungeachtet des zugesagten Fortbestandes der inneren Ordnung West-Berlins, faktisch die Kapitulation zumutete. Wenn sich Chruscev für irgendetwas entschieden hatte, konnte daran niemand im Kreml etwas ändern. Die BerlinKrise war daher allein sein Werk. Die Kollegen im Parteipräsidium sahen sich ebenso wie seine persönlichen Mitarbeiter im zentralen Parteiapparat veranlasst, sich an die Linie zu halten, die er jeweils bestimmt hatte. Im sozialistischen Ausland

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war primär die DDR von den sowjetischen Berlin-Entscheidungen betroffen. Ihr Spitzenfunktionär Ulbricht suchte sie daher ständig zu beeinflussen. Stets war er daran interessiert, die antiwestlichen Akzente zu verschärfen. Mit den ultimativen Forderungen vom November 1958, die im Juni 1961 erneuert wurden, und mit der Schließung der Sektorengrenze am 13. August 1961 entsprach Chruscev Vorstellungen, die der ostdeutsche Parteichef seit langem geltend gemacht hatte. Aber der sowjetische Führer fasste den Entschluss erst, nachdem er selbst zu der Uberzeugung gekommen war, dass das Vorgehen unbedingt notwendig war. Ulbricht wirkte zwar auf seine Wahrnehmungen ein, doch die Entscheidungen traf ausschließlich Chruscev, der keine Rücksicht darauf nahm, wenn der SED-Chef anderer Ansicht war. Das bleibende Ergebnis der zweiten Berlin-Krise war die Mauer. Sie trennte die Deutschen in Ost und West nahezu drei Jahrzehnte lang in weit höherem Maß, als es die Zweistaatlichkeit allein getan hatte. Wie der Beschluss zu ihrer Errichtung zustande kam, steht daher im Zentrum des Interesses von Forschung und Öffentlichkeit. Außer den Umständen blieb auch der Zeitpunkt der Entscheidung bislang ungeklärt. Die Vermutungen liegen weit auseinander: vom Frühjahr 1961 über Ende Juni/Anfang Juli bis zu der Ansicht, dass erst Kennedys Rede vom 25. Juli, in der er das amerikanische Engagement nur auf West-Berlin erstreckte, dazu geführt habe. In meiner Monographie wird nachgewiesen, dass der Beschluss zwischen dem 20. und 24. Juli gefällt wurde. Am erstgenannten Datum richtete sich der Kreml noch darauf ein, vor Abschluss des Friedensvertrags Ende des Jahres nichts an der Lage West-Berlins zu verändern; vier Tage später verabredeten die Militärs von UdSSR und DDR Maßnahmen zur Abriegelung der Westsektoren. Nach übereinstimmenden Erinnerungsberichten kam Chruscev während seines Urlaubs auf der Krim zu dem Schluss, die Situation in Ostdeutschland werde unhaltbar, wenn der Flüchtlingsstrom nicht rasch gestoppt werde. Die Schließung der Grenze in Berlin, die er bis dahin stets abgelehnt hatte, schien ihm nunmehr unvermeidlich. Die Entscheidung war ihm freilich äußerst unangenehm, stellte sie doch seine Uberzeugung in Frage, der Sozialismus werde sich im Wettbewerb mit dem Kapitalismus behaupten und sogar als überlegen erweisen. Daher wollte er sich so wenig wie möglich mit der vorgesehenen Maßnahme identifizieren und schob Ulbricht die Initiative zur Zusammenkunft der östlichen Parteichefs zu, auf der die Billigung des Beschlusses anstand. Er überließ es ihm auch, auf der Tagung das Plädoyer für die Sperrung der Sektorengrenze vorzutragen und zu begründen. Mehr noch: Mit der Bemerkung, Berlin sei eine „offene Stadt", stellte er sich prinzipiell gegen den Spitzenfunktionär der SED, der seinen Staat vor dem Kontakt mit dem westlichen System unbedingt zu schützen suchte. Er hielt zwar die Abriegelung West-Berlin für im Augenblick unerlässlich, um ein Ausbluten der DDR zu verhindern, sah sie aber im Unterschied zu Ulbricht als eine nur zeitweilige Maßnahme an. Wie aus einer persönlichen Aufzeichnung vom 11. Dezember 1961 hervorgeht, hatte die innerstädtische Trennlinie für ihn inzwischen dadurch den Charakter einer Grenze erhalten, dass sich sein Normalisierungskonzept nicht durchsetzen ließ. Würden durch Abzug der westlichen Truppen, Beseitigung des Besatzungsregimes und Etablierung einer „Freien Stadt" normale Verhältnisse für die West-Berliner geschaffen werden, wäre die Grenze nicht mehr erforderlich. Dieser Gedankengang war folgerichtig: Wenn die Inselstadt aus dem Westen herausgebrochen war, stellte

Wettig: Chruscévs Berlin-Krise

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die dortige kapitalistische Ordnung nach seiner Ansicht keine Gefahr mehr dar. Er glaubte vielmehr, dass die Kappung der Bindungen an den Westen, die Kontrolle der Verkehrswege zur Außenwelt und die Entfernung der „Sabotage- und Subversionsnester" den freien Systemwettbewerb einleiten würden, mit dem er die Welt von den Vorzügen des Sozialismus zu überzeugen hoffte. Die Sperranlagen hatten dann ihren Dienst getan, denn die SED-Führung konnte den Flüchtlingsstrom auf dieser Basis anders als durch Schließung der Sektorengrenze unterbinden. Chrusevs Verzicht auf den Friedensvertragstermin, weil er es - wie schon 1958/59 - nicht auf einen Krieg ankommen lassen wollte, machte einen Strich durch diese Rechnung. Die folgenden Bemühungen, die U S A in Verhandlungen ohne Zeitdruck zur Annahme der Forderung zu bewegen, blieben erfolglos. Erst dieses Scheitern des ursprünglichen Plans erlaubte es Ulbricht, die zuerst nur aus Stacheldraht und Leichtmauern bestehenden Sperren - gegen den hinhaltenden Widerstand Chruscev, der dem S E D - C h e f noch lange Zeit den Bau tiefgestaffelter Grenzanlagen verwehrte - in eine feste, auf Dauer angelegte Mauer zu verwandeln. Der Widerwille des sowjetischen Führers wurzelte in der tiefen Uberzeugung, dass der Sozialismus dem Kapitalismus überlegen sei und dass dies der Öffentlichkeit am Beispiel der deutschen Staaten demonstriert werden könne und müsse. Durch die gewaltsame Trennung der zusammengehörenden Teile Berlins wurde, wie Chruscev erkannte, das sozialistische System diskreditiert und der Eindruck fehlenden Rückhalts in der Bevölkerung geschaffen - eine moralische Niederlage, die der sowjetische Führer scheute, weil er glaubte, dass sich der Sozialismus diese Blöße nicht zu geben brauchte. Schon 1958 hatte er vor der Frage gestanden, wie sich der Einsatz von Macht zur Korrektur von Entwicklungsnöten der D D R mit dem Glauben an die Überlegenheit des Sozialismus vereinbaren lasse, die im freien Wettbewerb der Systeme zu Tage treten werde. Damals war das Dilemma freilich insofern noch wenig ausgeprägt erschienen, als es sich hinter der Parole verbergen ließ, dass es um Normalisierung eines anomalen Zustandes - um die Beseitigung anachronistischer „Überreste der Zweiten Weltkriegs" und die Befreiung der Deutschen, vor allem der meistbetroffenen West-Berliner, von einem bedrückenden Besatzungsregime - gehe. Wurde unter Berufung darauf ein Friedensvertrag mit den daran geknüpften Konsequenzen abgeschlossen, mochte Chruscev sich und anderen den Eindruck verschaffen, dass nur den Erfordernissen des Rechts und des Friedens Genüge getan werde. D a s gegenüber Ulbricht genannte Motiv - die D D R könne mit offener (West-)Grenze nicht bestehen - blieb in der Öffentlichkeit unerwähnt und schien intern dadurch gerechtfertigt, dass der Feind im Westen West-Berlin als Ausgangsbasis für alle nur denkbaren Sabotage- und Subversionsakte gegen die umliegende D D R missbrauche. Erst wenn diese Störwirkungen durch den Friedensvertrag und dessen normalisierende Folgeregelungen ausgeschaltet seien, konnte sich der Wettbewerb der Systeme frei entfalten. Demnach ging es nur darum, einen Herd bösartiger Einflussnahme zu beseitigen. N a c h d e m sich Chruscev nach langem Widerstreben zu dieser Ansicht durchgerungen hatte, schien die Übereinstimmung der Politik der Pressionen gegen WestBerlin mit dem Postulat des freien Wettstreits mit dem Kapitalismus hergestellt. D a das angestrebte Ergebnis für die Öffentlichkeit nicht mit hässlichen Begleitumstän-

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den verbunden war, wie sie nach dem Bau der Mauer auftraten, glaubte sich der sowjetische Führer auch propagandistisch in einer guten Position. Er meinte, das Verlangen nach Änderung der Lage in Berlin, dessen Westsektoren zum Westen gehörten, aber territorial von diesem getrennt waren und mitten in der DDR lagen, müsse allgemein einleuchten. Zudem würden die Deutschen einschließlich der West-Berliner der Forderung nach Beendigung des Besatzungsregimes zustimmen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die westlichen Besatzungsmächte als Beschützer wahrgenommen wurden. Zudem ging er davon aus, das Angebot einer engen Kooperation mit der sozialistischen Wirtschaft, die im Unterschied zum kapitalistischen System keine Krisen kenne, müsse für die Inselstadt auf längere Sicht attraktiver werden als die Bindungen an die Bundesrepublik (die neben vielen anderen Vorteilen auch hohe Subventionen einbrachten). Wenn sich Chruscev darüber klar gewesen wäre, dass sein Optimismus völlig fehl am Platze war, hätte er vielleicht die Entscheidung, die Berlin-Krise vom Zaun zu brechen, nochmals überdacht. In der Studie werden außer den Erwartungen auch die Schritte dargestellt, die dem Ultimatum vom November 1958 vorausgingen. Aus deren Abfolge lassen sich jedoch nicht die tiefer liegenden Motive erschließen, die Chruscev zu seinem Vorgehen bewogen. Bei aller Überschätzung der Erfolgsaussichten dürfte er die Unwägbarkeiten und Risiken seines Vorhabens nicht gänzlich übersehen haben. Die Schwierigkeit, zu einem sicheren Urteil über die Beweggründe zu gelangen, die ihn gleichwohl zur offenen Herausforderung der USA bewogen, beruht weniger auf Mängeln der Überlieferung als auf ungenügender Detailkenntnis über die weiter zurückliegende Vorgeschichte. Im Verhältnis zur Bundesrepublik und zu den Westmächten waren in der Zeit nach Stalins Tod, als Chruscev zum führenden Politiker im Kreml aufstieg, eine Reihe sich zuspitzender Konflikte entstanden, die ihn dazu veranlasst haben könnten, den Westen an der verletzlichen Schwachstelle Berlin zu bedrängen, um von dorther seine Position zu erschüttern. Ab 1954 lassen sich fortgesetzte Versuche feststellen, die NATO durch Bemühungen um Schaffung eines Systems kollektiver Sicherheit in Europa auszuhebein. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Bundesrepublik diente nach internen Erklärungen dem Zweck, diese als für den Fortbestand des westlichen Bündnisses entscheidenden Staat zur Umorientierung in diese Richtung zu bewegen. Verschiedene Entwicklungen mögen Chruscev in den folgenden Jahren gezeigt haben, dass sich die Bundesrepublik statt dessen immer fester mit dem Westen verband: namentlich der Aufbau der Bundeswehr, die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die Stationierung amerikanischer Kernwaffen taktischer Reichweite auf westdeutschem Boden und der Beschluss zur Ausrüstung der Bundeswehr mit Nuklearträgern, die bei Bedarf mit Sprengköpfen aus Depots der USArmee zu bestücken waren. Auf alle diese Maßnahmen reagierte der Kreml mit von Mal zu Mal sich steigernder Polemik, die nicht an den konkreten Sachverhalten orientiert war, sondern der westdeutschen Seite immer eindeutiger und heftiger aggressive und revanchistische Bestrebungen vorwarf. Bonn wolle einen Krieg entfesseln, der zur Vernichtung Europas einschließlich Deutschlands führen würde. Wie die Inkongruenz von Sachverhalt und Anklage vermuten lässt, mögen der Polemik unausgesprochene Motive zugrunde gelegen haben. Es scheint plausibel, dass Chrusev in wachsendem Maße Anstoß daran nahm, dass die Bundesrepublik ihr

Wettig: Chruscevs Berlin-Krise

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Schicksal unwiderruflich mit dem Westen verband und auf diese "Weise insbesondere die N A T O dauerhaft festigte, so dass dem sowjetischen Alternativprojekt kollektiver Sicherheit jede Chance genommen wurde. Falls diese - nach vorheriger Prüfung anderer Hypothesen formulierte - Vermutung zutrifft, dann steht der Entschluss zur Attacke gegen die Schwachstelle WestBerlin in Analogie zum Versuch Stalins, dadurch den toten Punkt der Europa- und Deutschland-Politik - damals ging es darum, die Westmächte am Aufbau der Bundesrepublik zu hindern und/oder dem deutschen Volk als ohnmächtig vorzuführen - zu überwinden. Zehn Jahre später scheint es nach internen Aussagen ebenfalls die Absicht gewesen sein, die Position der Westmächte, vor allem der USA, nicht allein in Berlin, sondern dadurch zugleich auf dem europäischen Kontinent insgesamt zu erschüttern. Sollte sich die Annahme abschließend bestätigen, dann wäre das ein wesentliches Indiz für die Richtigkeit der Vermutung, dass Chruscev außer der Beseitigung des Störfaktors für die Entwicklung der D D R primär die Durchsetzung des erstrebten europäischen Systems kollektiver Sicherheit gegen das atlantische System kollektiver Verteidigung im Auge hatte. Weitere Aufschlüsse sind von einer Untersuchung der Zusammenhänge zu erwarten, die zwischen NATO-relevanten Entscheidungen der westlichen Staaten, vor allem in Bezug auf die Bundesrepublik, und den sowjetischen Reaktionen bestehen. Interne Äußerungen zum Vorgehen Chruscev gegen West-Berlin könnten das Bild abrunden. Die Monographie über Chruscev Berlin-Krise ist abgeschlossen. Sie soll parallel zu einer Studie von Matthias Uhl über die sowjetische Sicherheitspolitik während der Krise in einer Reihe des Instituts für Zeitgeschichte veröffentlicht werden. Eine Vorrecherche zu einem in deutsch-russischer Kooperation mit Faina Novik zu bearbeitenden Fortführungsprojekt über die Vorgeschichte der sowjetischen Deutschland-Politik von 1953 bis 1958 ist 2004 begonnen worden.

Jochen P Lauf er/ Georgij P. Kynin Die UdSSR und die deutsche Frage 1941-1948 Dokumente aus dem Archiv für Außenpolitik der Russischen Föderation Am 15. November 2004 wurde die deutsche Fassung einer bisher dreibändigen Dokumentation zur sowjetischen Deutschlandpolitik 1941 bis 19481 der Öffentlichkeit im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgestellt, die vom Zentrum für Zeithistorische Forschung, von der Gemeinsamen Deutsch-Russischen Historikerkommission und dem Verlag Duncker & Humblot mit Unterstützung der Thyssen-Stiftung veranstaltet wurde. Die bei dieser Gelegenheit gehaltenen Vorträge und die Beiträge der Podiumsdiskussion hat das Zentrum für Zeithistorische Forschung auf seiner Website (www.zzf-pdm.de) und in einer Broschüre 2 veröffentlicht. Im folgenden werden mit Zustimmung der Herausgeber kurze Auszüge aus vier Vorträgen sowie in vollem Wortlaut das Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister des Innern, Fritz Rudolf Körper, abgedruckt.

Bernd Bonwetsch 3 [...] Insofern wird man als Historiker meines Alters das, was wir heute alles erfahren können - unter anderem durch die vorgelegte Edition - , zunächst einmal als Wunder bezeichnen. Wer hätte sich das noch vor 15 Jahren, als die D D R ihr 40jähriges Jubiläum feierte, vorgestellt? Aber auf der anderen Seite erschauern wir 15 Jahre nach dem Fall der Mauer und 13 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion nicht mehr in Ehrfurcht vor einem sowjetischen Dokument mit dem Stempel „geheim", „streng geheim", oder gar „streng geheim - Sondermappe", sondern wollen wissen, wie es tatsächlich war. Und jemandem wie mir, der nicht zuletzt aus deutschlandpoliti-

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Jochen P. Laufer, Georgij P. Kynin (Bearb. und Hrsg.), Die UdSSR und die deutsche Frage 1941-1948, Dokumente aus dem Archiv für Außenpolitik der Russischen Föderation, Berlin (Duncker und Humblot) 2004. Martin Sabrow, Jochen Lauf er (Hrsg.), Sowjetische Quellen zur deutschen Zeitgeschichte Forschungs- und Editionsprobleme, Berlin (Duncker und Humblot) 2005. Gründungsdirektor des Deutschen Historischen Instituts Moskau, Mitglied der Gemeinsamen deutsch-russischen Historikerkommission.

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schem Interesse 1962 Geschichte und Slawistik zu studieren begann, fallen sofort zahlreiche offene Fragen aus dem Zeitraum 1941-1948 ein: - Teilung Deutschlands: Wurde sie seit 1941, etwa seit den Gesprächen Stalins mit dem britischen Außenminister Eden im Dezember 1941, von der Sowjetunion angestrebt, wie von vielen Autoren behauptet (etwa von Gerhard Wettig), oder war die Sowjetunion Befürworter der Einheit und die D D R ungewollt, „Stalins ungeliebtes K i n d " , wie z. B. Wilfried Loth meint? - Teilung oder Einheit, das ist ja im eigentlichen Sinne das, was mit „deutscher Frage" gemeint ist. Aber unterhalb dieser letzten Frage gibt es viele offene Einzelfragen für die Kriegs- und Nachkriegszeit: - Sowjetische Separatfriedensinitiativen? G a b es sie wirklich (das war bis in die Perestrojka-Zeit die einhellige Annahme der westlichen Forschung), oder war alles von deutscher Seite eingefädelt, wie Ingeborg Fleischhauer in ihrer Monographie von 1986 („Die Chance des Sonderfriedens") meint? - Was sollten das Nationalkomitee Freies Deutschland und der Bund deutscher O f fiziere, was sollten Paulus und vor allem der energische von Seydlitz wirklich, bis man ihnen 1945 die „Selbstauflösung" ihrer Vereinigungen verordnete? - Wollte man die S P D auch in der S B Z wieder zulassen, nachdem man dies im Mai 1946 in Ost-Berlin bereits getan hatte? U n d warum tat man es doch nicht, wenn man es eigentlich wollte? - Wie ist das Hin und Her im Hinblick auf die Münchener Ministerpräsidentenkonferenz 1947 zu erklären? - Sollte die Blockade Berlins die westlichen Alliierten aus Berlin vertreiben oder sie auf den Weg einer gemeinsamen Deutschlandpolitik zurückzwingen und z . B . die separate Währungsreform und die Separatstaatsentwicklung im Westen verhindern bzw. rückgängig machen? - G a b es gegensätzliche Strömungen in der Moskauer Deutschlandpolitik, die vielleicht auch in der Haltung der sowjetischen Repräsentanten in Karlshorst zum Ausdruck kamen - etwa in den Personen S. I. Tjul'panovs und V. S. Semenovs, wie Boris Meissner bereits 1953 vermutete? Diese Liste ließe sich, wie jeder Interessierte weiß, beliebig verlängern. Die heute aktuelle Frage ist: Gibt die Dokumentenedition auf diese Fragen konkrete Antworten? Darauf wiederum lautet die ernüchternde, mit großem Bedauern auszusprechende Antwort: nein. Dennoch gibt die Dokumentation Antworten und Informationen, die wichtig und neu sind. U n d sie bestätigt einmal mehr, dass wir uns mit dem Gedanken vertraut machen müssen, dass es angesichts des obskuren politischen Entscheidungsprozesses in Moskau und seiner sehr spärlichen, lückenhaften D o k u mentation keine endgültigen und kaum eindeutigen Antworten geben wird. Die Bearbeiter und Herausgeber der Edition, die selbstverständlich ebenfalls die eigentlichen Antworten suchen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten äußerst sorgfältig gearbeitet haben, machen daraus kein Geheimnis. In der Einleitung sind die strukturellen Probleme der Edition beschrieben: Es sind praktisch nur Dokumente aus dem Archiv des Außenministeriums aufgenommen worden. Aber das Außenministerium war keineswegs die einzige Instanz, die für die Deutschlandpolitik zuständig war, und bisweilen, das wird auch deutlich, war das Außenministerium gar nicht beteiligt, ja nicht einmal informiert.

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UdSSR und deutsche Frage 1941-1948

Dennoch muss man die geleistete Arbeit hoch anerkennen: wir erfahren viel über die Arbeitsweise, innere Struktur und personelle Besetzung des Außenministeriums; wir erfahren für viele Einzelaspekte, was in der „deutschen Frage" im Ministerium gedacht und geplant wurde, auch wenn es häufig und ohne, dass wir die Gründe erfahren, nicht realisiert wurde. Auch ex negativo lassen sich interessante, überraschende Linien der sowjetischen Deutschlandpolitik verstehen. Wir erhalten viele Mosaiksteine, die sich in Verbindung mit anderen irgendwann zu einem geschlossenen Bild zusammensetzen lassen werden. Wir haben es mit einer Editionsleistung zu tun, die die Verantwortlichen in Moskau ermutigen sollte, bei der Freigabe von Dokumenten großzügiger zu sein und mehr Selbstvertrauen zu haben. [...]

Jochen Laufer [...] Welche Bedeutung der Edition zukommt, wird die weitere Forschung zur sowjetischen Deutschlandpolitik klären müssen. Uns ging es nicht darum, spektakuläre Sensationen zu bieten. Herr Bonwetsch hat völlig zu Recht festgestellt, die meisten der Neuheiten, die die Edition enthält, sind für die Leser, die des Russischen mächtig sind bzw. die englische und deutsche Forschungsliteratur kennen, seit langem, und zwar sukzessive seit der 1991 vollzogenen „Archivrevolution" in Russland bekannt. Aber auch die seit 1991 bekannt gewordenen Informationen zur sowjetischen Deutschlandpolitik der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit, und dies ließ Herr Bonwetsch unerwähnt, bildeten keine Sensationen. Den Wert unserer Edition wird nur der finden, der nicht nach dem sensationell Neuen, sondern nach dem Zustandekommen von Ereignissen und Entscheidungen sucht. Nicht im Einzelnen, sondern in ihrer Gesamtheit bieten die drei Bände mindestens eine neue, vielleicht grundstürzende Erkenntnis. Durch die Erarbeitung der Edition ist es unseres Erachtens gelungen, einen Zusammenhang zwischen der Reaktion Stalins auf den deutschen Uberfall - den er sofort als existentielle Bedrohung nicht nur für die Existenz der UdSSR, sondern auch für das Leben ihrer Bürger erkannte - und der Vorbereitung der UdSSR auf die Kapitulation und die Besetzung Deutschlands sowie der gegenseitigen Zuerkennung der vollen Oberhoheit der drei bzw. vier Siegermächte in ihren jeweiligen Zonen herzustellen. Durch die Edition wird erkennbar, dass dieser Zusammenhang insofern die Nachkriegsentwicklung bestimmte, als keine der beteiligten Mächte auf die einmal eingeräumten Rechte in ihren jeweiligen Zonen verzichten wollte und konnte. Nur in Form der Zweistaatlichkeit - wovon der eine deutsche Staat anfänglich der mehr oder weniger vollständigen Kontrolle der Westmächte und der andere deutsche Staat dauerhaft der umfassenden Kontrolle der UdSSR unterworfen blieb - konnte jede einzelne der Siegermächte am weitestgehenden ihre Siegerrechte wahren. Nicht zu Unrecht sprechen noch heute viele Bürger der früheren Sowjetunion von „unserem Deutschland", wenn sie die D D R meinen. Dieser Gesamtzusammenhang, der durch die Edition so deutlich wie noch nie zuvor aufgezeigt wird, lässt sich noch auf einen einfacheren Nenner bringen. Nachdem Stalin bereits im Herbst 1941 die „Aufgliederung" Deutschlands als die sicherste

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L ö s u n g der deutschen Frage erkannt hatte, hielt er unentwegt an dieser L ö s u n g fest. Alle anders lautenden Äußerungen, insbesondere die seit 1946 eingeleitete Friedensvertragspropaganda diente diesem Festhalten. D u r c h diese neue Erkenntnis werden zwei entgegengesetzte Gewissheiten erschüttert. Z u m einen betrifft dies die v o n vielen, u. a. v o n Wilfried Loth, noch heute geteilte Ü b e r z e u g u n g , Stalin habe nach anfänglichen Schwankungen während des Krieges nach dem Sieg kontinuierlich eine auf die Einheit Deutschlands gerichtete Politik verfolgt. Immer wahrscheinlicher wird die gegenteilige Annahme, dass Stalin unter der Flagge der Einheit die G r ü n dung seines eigenen deutschen Staates und damit die Aufgliederung Deutschlands anstrebte, ein Ziel, zu dem sich 1966 Vladimir Semenov in seinem Tagebuch bekannte. D i e andere durch die Edition in Frage gestellte Gewissheit betrifft die für die Bundesrepublik konstitutive U b e r z e u g u n g , Stalin habe aggressiv grenzenlose, expansive Ziele verfolgt. Dieser A n n a h m e stellen wir die Erkenntnis entgegen, dass die v o n Stalin angestrebte Machtentfaltung immer die Macht seiner Gegner respektierte. Stalin war aggressiv bezogen auf die U d S S R und die v o n ihr kontrollierten Staaten, aber defensiv nach außen. Für ihn schien diese auf das eigene Herrschaftsgebiet gerichtete Gewalt notwendig, u m eine Wiederherstellung der kapitalistischen O r d n u n g in den durch die R o t e A r m e e von der deutschen Herrschaft befreiten Territorien und damit die erneute feindliche Einkreisung der U d S S R zu verhindern. Berücksichtigen wir diese Ergebnisse der Edition, so lautet die Frage nicht: Welche neuen Antworten bietet sie uns auf unsere Fragen? Sondern: Welche Gewissheiten sind wir bereit, in Frage zu stellen, u m neue Erkenntnisse zu gewinnen? N u n zu den methodischen Implikationen unseres Editionsunternehmens. Hier scheint mir besonders wichtig, daran zu erinnern, dass die Edition mit vielen guten G r ü n d e n als Fondsedition konzipiert wurde - auch und vor allem, weil sich dieser A n s a t z nicht nur in Deutschland außerordentlich bewährt hat - und als Pilotprojekt gestartet wurde, u m die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit einem besonders wichtigen Archiv der Russischen Föderation zu testen. Nicht, weil wir völlig ahnungslos waren, sondern u m überhaupt mit den Vorbereitungen der Edition zu beginnen, sind wir 1993 bewusst editorische Risiken eingegangen. A u f Grundlage einer für die Kriegszeit minutiösen und für die Nachkriegszeit viel gröberen D o k u mentenübersicht (obzor), die Georgij K y n i n am Beginn der sechziger Jahre abgeschlossen hatte, schienen uns 1993 die wichtigsten Schwierigkeiten lösbar, denn sie bot uns einen Ersatz für die damals wie heute im Archiv für Außenpolitik der R u s sischen Föderation völlig unzugänglichen Findhilfsmittel. Schnell einigten wir uns auf das Grundprinzip, nicht nur alle durch K y n i n herangezogenen Akten noch einmal durchzusehen, u m dessen Auswahl zu prüfen, sondern sie auch systematisch zu ergänzen, u m das gesamte Spektrum der sowjetischen Deutschlandpolitik zu erfassen. Erst im Zuge der Arbeiten an der Edition stießen wir auf das Problem, dass der im O b z o r Kynins für die Kriegszeit ausgiebig ausgewertete Telegrammwechsel weiterhin strengster Geheimhaltung unterlag. Für dieses Problem, das bei der russischen A u s g a b e unlösbar blieb, konnte für die deutsche A u s g a b e eine Teillösung gefunden werden! Ebenfalls erst im Zuge der Arbeiten an der Edition stellte sich heraus, dass der K y n i n - O b z o r nicht ausreichte, u m die Findhilfsmittel zu ersetzen und den tatsächlichen U m f a n g der Deklassifizierung nachvollziehen zu können. In dieser Si-

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tuation einigten wir uns auf das, was Sabrow einen „Kunstgriff" nannte, nämlich auf einen durch Kynin angefertigten Auszug aus den Findhilfsmitteln, der ohne Angabe des Aktentitels alle klassifizierten und deklassifizierten Akteneinheiten aufführte, die Deutschland und den Editionszeitraum betrafen. Damit lassen sich die zwei zentralen Erfahrungen unseres 1993 begonnen Pilotprojekts sehr klar benennen. Dies betrifft zum einen die Bereitstellung eines Auszugs aus den Findhilfsmitteln, der unverzichtbar ist, solange diese für einen der beiden Editionspartner unzugänglich bleiben. Nur so erhalten beide Bearbeiter die Möglichkeit, eine vollständige und freie Auswahl der Dokumente zu treffen, die in den neuen Band aufgenommen werden. Zum anderen muss durch eine solche Vereinbarung auf der Grundlage der geltenden Gesetze der Russischen Föderation eine klare Regelung des Deklassifikationsverfahrens erfolgen, wie die Uberprüfung bzw. Aufhebung der Geheimhaltung von Dokumenten beantragt werden kann, die bei ihrer Entstehung vor mehr als 50 Jahren klassifiziert wurden. Wir würden uns wünschen, diese beiden Erfahrungen bei der jetzt prinzipiell beschlossenen Fortsetzung der Edition sofort berücksichtigt zu sehen. Hier hoffen wir auf eine praktikable Empfehlung des noch ausstehenden Expertengesprächs.

Ludwig Biewer4 [...] Man kann Editionen auf vielerlei Art und Weise machen, etwa durch die Behörde selbst oder von Dritten, also von mehr oder weniger unabhängigen wissenschaftlichen Einrichtungen. Dabei muss man, so meine ich, mit solchen Editionen für den Zeitraum, den man behandelt, eine größtmögliche Breite anstreben. Man darf nicht nur Schlüsseldokumente abdrucken, sondern muss so dicht wie möglich dokumentieren, wie das hier bei der heute vorgestellten Edition geschehen ist. Dass man sehr viel mehr Dokumente zur Kommentierung heranzieht als in vollem Wortlaut abgedruckt werden, ist eigentlich selbstverständlich. Dann allerdings ist es geboten, auf diese zu verweisen, um so auch eine Uberprüfbarkeit möglich zu machen. Dies ist ein wesentlicher Teil wissenschaftlicher Seriosität. Der Archivar hat dabei die Verpflichtung, den Editoren das an Aktenmengen, soviel er immer nur verantworten kann, zugänglich zu machen und dafür zu sorgen, dass klassifizierte Dokumente herabgestuft, offengelegt werden. Wenn es da eine Grenze gibt, dann die, wo Sicherheitsfragen des eigenen Staates, dem der Beamte verpflichtet ist, und seiner Verbündeten berührt werden. Das ist eine sehr elastische Grenze und man kann sie in die eine oder in die andere Richtung dehnen, zugunsten oder zuungunsten von Offenheit. Eine möglichst breite Offenlegung, ein möglichst umfassender Zugang zu allen jeweils relevanten Aktenbeständen muss angestrebt werden. Das, so ist mein berufliches Selbstverständnis, ist auf diesem Sektor, der Zuarbeit zu einer Edition, die vordringlichste und vornehmste Aufgabe des Archivars. Das ist seine Pflicht, eine Verpflichtung, die ich mir fast täglich vor Augen führe und versuche, ihr gerecht zu werden. Jede Einflussnahme auf eine Edition, die von dritter Seite 4

Leiter des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes, Mitglied der Gemeinsamen deutschrussischen Historikerkommission.

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vorgenommen wird, ja sogar den Anschein einer inhaltlichen Einflussnahme auf solche Unternehmungen zu vermeiden, halte ich im Lichte der im Politischen Archiv gemachten Erfahrungen für einen der wichtigsten Schritte, den mein Vor-Vorgänger in den frühen 1990er Jahren gewagt hat. Die Herausgabe staatlichen Schriftguts Dritten zu übertragen, einer wissenschaftlichen Institution, die sich auf dem Markt in Konkurrenz mit anderen bewährt hat, in dem Fall der „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland" dem Institut für Zeitgeschichte in München, ist und war eine gute, eine richtige Entscheidung! [...] Das, meine ich, ist ein gangbarer Weg. Er hat sich, wenigstens soweit ich für das eigene H a u s sprechen kann, in höchstem Maße bewährt. Es hat sich gezeigt, es wird sich zeigen, dass allen anderen Bestrebungen zum Trotze wir gegen die Wahrheit, was immer Wahrheit sein mag, nichts auszurichten vermögen. Irgendwie und irgendwann kommt sie doch an den Tag. U n d ein kleiner Beitrag zu diesem hehren Ziel ist es, saubere Editionen vorzulegen bzw. zu ermöglichen, und dazu einen möglichst breiten und umfassenden Fonds an Quellen zugänglich zu machen, natürlich bei Wahrung der gesetzlichen Sperrfristen und der Sicherheitsinteressen des eigenen Staates. Es ist auch dafür Sorge zu tragen, dass die Editionen immer anhand der Originale überprüft werden können. So entsteht Öffentlichkeit, und so wachsen Dialog und Verständnis. Das möglichst weitreichende Offenlegen und Zugänglichmachen von staatlichem Schriftgut unter Wahrung berechtigter und gesetzlich vorgeschriebener Sperrfristen ist ein wichtiger Beitrag zu Rechtstaatlichkeit und Demokratie.

Aleksandr Curillin 5 ! [...] Wie viele Editionen kennen Sie, die Ereignisse beinhalten, die mit dem Schicksal der größten europäischen Macht verbunden sind, die in eine tödliche Krisis gestürzt worden war? Wie viele westliche Editionen kennen Sie, die sich mit diesem Thema befassen, die ehrlich und im vollen Maße die Politik der entsprechenden Siegermacht aufdecken? Kennt irgendjemand von ihnen derartige Editionen, die sich mit der Lösung der für das besiegte Deutschland kolossalen Probleme der Entnazifizierung, der Demilitarisierung und der Dekartellisierung befassen? Ich denke, man sollte auf den Standard eben dieser Editionen schauen. U n d mit ihnen die vorliegende Edition vergleichen. Der Zugang zu den Quellen in den russischen Archiven ist ein anderes Thema und eine wichtige Frage. Ich möchte die verehrten Kollegen, insbesondere die, die darauf verwiesen haben, die veröffentlichten Dokumente wären vor 20 Jahren von großem Interesse gewesen, reichten aber heute nicht mehr aus, daran erinnern, dass wir unsere Archive streng genommen erst vor 12 Jahren öffneten. Ich würde sagen, dass die Öffnung von Archiven, die N u t z u n g dokumentarischer Kostbarkeiten, die den Zweiten Weltkrieg betreffen, durch die Historiker eine überaus delikate Angelegenheit ist. 5

Leiter der Historisch-Dokumentarischen Verwaltung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation, Mitglied der deutsch-russischen Historikerkommission.

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U d S S R und deutsche Frage 1941-1948

Solche Angelegenheiten lassen sich nicht ohne Entwicklung einer juristischen Basis behandeln. Diese bestimmen jedoch nicht die Archivare, sondern die Gesetzgeber eines jeden Landes. Das erfordert ebenfalls Zeit und - nebenbei bemerkt - einen Vergleich mit den internationalen Standards. Wer sagt, bei uns in Russland herrsche ein restriktiverer Zugang zu den D o k u menten, der möge sich an die Engländer wenden, dass die ihm die Dokumente zugänglich machen, die den Zweiten Weltkrieg betreffen und zum Beispiel Material zum Fall Hess. Ich habe nicht die Absicht, die Engländer irgendwie zu kritisieren. Sie befinden sich völlig im Recht, die N u t z u n g ihrer Dokumente nur nach der bei ihnen geltenden Rechtslage zu gestatten. Wenn es die Gesetzgebung gestattet, steht es ihnen natürlich frei, so zu handeln. Archive verwahren staatliche Geheimnisse. Archive verwahren eine gewaltige Masse an Informationen, die personenbezogene Angaben enthalten. All das muss berücksichtigt werden. Zur Illustration kann ich Ihnen folgendes mitteilen: In kürzester Zeit haben wir 100 000 Akteneinheiten aus dem geheimen Archiv des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten deklassifiziert. [...]

Fritz Rudolf Körper 6 Zuerst einmal darf ich Ihnen die Grüße von Herrn Bundesinnenminister Schily ausrichten, der mich gebeten hat, dies hier ausdrücklich zu tun. Die Jahre von 1941 bis 1948, mit denen sich die vorgelegte Edition befasst, waren ohne Zweifel die finstersten in der Geschichte zwischen unseren Ländern, zwischen Deutschland und Russland. Bereits zwischen 1914 und 1917/18 hatten sich unsere beiden Nationen in einem blutigen Krieg gegenübergestanden; ich denke, auch das muss man sich immer wieder in Erinnerung rufen. Mit der Niederlage der deutschen Wehrmacht kehrte der Zweite Weltkrieg schließlich dorthin zurück, wo er begonnen worden war. Die Leiden der deutschen Zivilbevölkerung, Flucht und Vertreibung sollen an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Erst unter großen Mühen ist es uns gelungen, wieder zu gegenseitigem Vertrauen und, im Grunde genommen auch zu einem Austausch über die gegenseitig zugefügten Verletzungen zu finden. Teil dieses Austausches und dieser Verständigung zwischen Deutschen und Russen muss der offene, unbehinderte wissenschaftliche Dialog über das Gewesene sein. Es ist also nicht nur ein Erfolg für die beteiligten Forscher, sondern auch ein gutes Zeichen für das Verhältnis zwischen unseren beiden Ländern, wenn wir heute die Edition „Die U d S S R und die deutsche Frage" auch der deutschen Öffentlichkeit vorstellen können, nachdem sie in Russland bereits erschienen ist. Daher will ich zunächst denjenigen danken, die dieses Projekt in die Tat umgesetzt haben: Besonderer Dank gebührt selbstverständlich den Herausgebern Herrn Kynin und Herrn Laufer. Danken will ich an dieser Stelle auch den beiden Institutionen, deren Kooperation die Edition möglich gemacht hat: Es sind das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und die Historisch-dokumentarische Verwaltung des Russischen 6

Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern 1998-2005.

II. Die Projekte der Kommission

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Außenministeriums; ich nenne - stellvertretend auch für andere - den Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung, Professor Christoph Kleßmann, und den Leiter der Historisch-dokumentarischen Verwaltung, Aleksandr Curillin, der ja gleich auch noch zu uns sprechen wird. Dank gilt auch dem Verlag Duncker und Humblot, der die Forschungsergebnisse in einer solch ansprechenden Ausgabe publiziert hat. An dieser Stelle will ich Ihnen nicht unterschlagen, dass das Bundesministerium des Innern die Edition aus Mitteln der Gemeinsamen deutsch-russischen Historikerkommission gefördert hat. Der Kommission sei an dieser Stelle für ihre sachkundige Begleitung der deutschen Ausgabe gedankt. Es ist in vielerlei Hinsicht ein Ort in besonderer historischer Umgebung, an dem wir heute die Edition „Die UdSSR und die deutsche Frage" der Öffentlichkeit präsentieren. Denn wir befinden uns hier nur einen Steinwurf entfernt von der Linie, an der die Mauer bis vor wenigen Jahren Ost von West trennte und zugleich die Grenze zwischen zwei gegensätzlichen Systemen markierte. Kaum eine Woche nach dem 15. Jahrestag des 9. November 1989, des Tages der Maueröffnung, scheint es mir angemessen, heute noch einmal an diesen großen Tag der deutschen Geschichte zu erinnern. Als am 9. November die Mauer fiel, öffneten sich für die Ostdeutschen die Gefängnistore, die das SED-Regime 28 Jahre zuvor zugeschlagen hatte. Die Mauer selbst war Stein gewordenes Zeugnis der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg und dem sich anschließenden Ost-West-Konflikt. Die Gründung von zwei Staaten in Deutschland fand zwar nicht ihre Ursache, aber ihren Ausgang in dem von Deutschland selbst begonnenen Krieg. Daher muss hinzugefügt werden, dass der 9. November mit dem Hitlerputsch von 1923 und der Pogromnacht von 1938 auch an die düstersten Kapitel unserer Geschichte, der deutschen Geschichte, mahnt. An jenem 9. November brannte der nationalsozialistische Mob Synagogen nieder, plünderte jüdische Geschäfte und ermordete jüdische Bürger. Nur wenige Schritte entfernt vom ehemaligen Gelände des Reichssicherheitshauptamtes tun wir gut daran, auch dies nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es war die Sowjetunion, die die Hauptlast im Kampf gegen den nationalsozialistischen Feind zu tragen hatte, und es war vor allem ihr Verdienst, dass er besiegt werden konnte. Je näher der militärische Triumph der UdSSR rückte, desto klarer zeichnete sich ab, dass es die Sowjetunion sein würde, die - zusammen mit den westlichen Alliierten und sehr bald im Konflikt mit ihnen - über die Zukunft Deutschlands entschied. Diese Entwicklungen vor dem interessierten Leser auszubreiten und nachzuzeichnen, ist das Verdienst der Edition, die wir heute vorstellen können. Sie tut dies auf der Grundlage der freigegebenen Akten im Archiv des Außenministeriums der russischen Föderation. Dabei verschweigen die Herausgeber die Grenzen der Dokumentation nicht, die sich eben nur auf die Akten aus diesem einen Archiv stützt. Andere wichtige Archive sind Forschern nach wie vor ganz oder teilweise verschlossen. Mit Recht heben die Herausgeber in ihrer Einleitung hervor, dass der Konflikt zwischen dem Wünschbaren und dem Möglichen ihre Arbeit bestimmt hat. Ich denke, die von ihnen vorgelegte Edition präsentiert auf bestem Niveau das, was gegenwärtig möglich ist. Das sollte uns aber nicht daran hindern, auf das hinzuweisen, was wünschenswert ist. Dazu zählt der freie Zugang zu den „deklassifizierten", also den nicht mehr als geheim eingestuften Akten; dies schließt nach meinem Dafürhalten auch die, für den

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UdSSR und deutsche Frage 1941-1948

deutschen Historiker unabdingbare Nutzung jener Aktenverzeichnisse ein, die Archivare mit dem Terminus „Findmittel" bezeichnen. Die Gemeinsame deutsch-russische Historikerkommission hat sich bei ihren beiden zurückliegenden Sitzungen im Grundsatz positiv über eine Fortsetzung der Edition geäußert. Mit Recht verweist die Kommission dabei aber auch auf die Beachtung internationaler wissenschaftlicher Standards, wenn es um die Weiterführung der bisher so erfolgreichen Kooperation geht. Ich will nicht verhehlen, dass mir eine Edition zur deutschen Frage aus sowjetischer Perspektive, die 1948 endete, auf den ersten Blick unvollständig erscheinen würde. Schließlich war das Jahr 1949 von ausschlaggebender Bedeutung für die weitere Entwicklung Deutschlands in den folgenden 40 Jahren. Mit der Gründung der Bundesrepublik und der D D R in diesem Jahr entstanden zwei Staaten in Deutschland und zugleich zwei unterschiedliche gesellschaftliche Systeme, die Leben und Alltag der Menschen in Ost und West in den kommenden vier Jahrzehnten prägen sollten. Es war der Grundkonflikt des Kalten Krieges zwischen der stalinistischen Sowjetunion und den westlichen Alliierten, der den Weg in die Zweistaatlichkeit bedingt hatte. Zwei gegensätzliche politische Systeme standen sich an der Trennlinie der Besatzungszonen unversöhnlich gegenüber. Beide Seiten machten ihr politisches System für ihren Teil von Deutschland zum Vorbild, wobei die Bundesrepublik die Chancen der freiheitlichen Demokratie erhielt, während dem östlichen Teil Deutschlands das Modell der stalinistischen Diktatur übergeworfen wurde. Es wäre daher aus meiner Sicht für Wissenschaft und interessierte Öffentlichkeit ein Gewinn, aus russischen Archiven so umfassend und so gründlich wie möglich über die Vorgänge und Planungen in der Sowjetunion zur deutschen Frage im Jahr 1949 informiert zu werden. So hoffe ich, dass sich die Lösung des Konfliktes zwischen dem Wünschbaren und dem Möglichen bei einer Fortsetzung der bewährten Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Zeithistorische Forschung und der Historisch-dokumentarischen Verwaltung des Außenministeriums noch weiter in Richtung des Wünschbaren verschieben möge.

III. Anhang

Dokumentation Föderales Gesetz der Russischen Föderation v o m 22. Oktober 2004 Nr. 125-FS „Über das Archivwesen in der Russischen Föderation"

Inkrafttreten

Veröffentlichung am 27. Oktober 2004 mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung

Verabschiedung durch die Staatsduma am 1. Oktober 2004 Billigung durch den Föderationsrat am 13. Oktober 2004

Kapitel 1 Artikel 1

Allgemeines

Gegenstand dieses Föderalen Gesetzes

Dieses Föderale Gesetz regelt die Beziehungen im Bereich der Organisation der Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und Nutzung der Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation und anderer Archivdokumente, unabhängig von der jeweiligen Eigentumsform, sowie die Beziehungen in der Verwaltung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation im Interesse der Bürger, der Gesellschaft und des Staates. Artikel 2

Die Gesetzgebung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation

1. Die Gesetzgebung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation besteht aus diesem Föderalen Gesetz, anderen föderalen Gesetzen sowie den in Ubereinstimmung mit diesen zur Anwendung kommenden sonstigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Russischen Föderation, aus Gesetzen und sonstigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Subjekte der Russischen Föderation. 2. Die Gesetze und sonstigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Russischen Föderation, die Gesetze und sonstigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Subjekte der Russischen Föderation sowie die kommunalen Rechtsakte über das Archivwesen dürfen diesem Föderalen Gesetz nicht widersprechen. Im Falle eines Widerspruchs zwischen diesem Föderalen Gesetz und den genannten Akten gelten die Vorschriften dieses Föderalen Gesetzes. Artikel 3

Die in diesem Föderalen Gesetz verwendeten Grundbegriffe

Im Sinne dieses Föderalen Gesetzes werden folgende Grundbegriffe verwendet: 1) Archivwesen in der Russischen Föderation (nachfolgend auch: Archivwesen) - Tätigkeit der staatlichen Organe, der Organe der kommunalen Selbstverwaltung, von Organisationen und Bürgern im Bereich der Organisation der Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und Nutzung der Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation und anderer Archivdokumente; 2) Archivdokument - materielles Trägermedium von Informationen, das Angaben enthält, die seine Identifizierung ermöglichen, und das angesichts der Bedeutung des erwähnten Trägermediums und der darauf festgehaltenen Informationen für die Bürger, die Gesellschaft und den Staat aufbewahrt werden soll. 3) Personaldokumente - Archivdokumente, die die Arbeitsbeziehungen zwischen Mitarbeitern und Arbeitgebern widerspiegeln; 4) Dokument des Archivbestands der Russischen Föderation - Archivdokument, das hinsichtlich seines Werts als Dokument begutachtet und staatlich erfasst wurde und ständig aufbewahrt werden soll;

Dokumentation

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5) besonders wertvolles Dokument - Dokument des Archivbestands der Russischen Föderation, das einen unvergänglichen kulturhistorischen und wissenschaftlichen Wert sowie eine besondere Bedeutung für die Gesellschaft und den Staat besitzt und für das besondere Erfassungs-, Aufbewahrungs- und Nutzungsbestimmungen gelten; 6) einzigartiges Dokument - besonders wertvolles Dokument, das hinsichtlich der darin enthaltenen Informationen und (oder) seines Äußeren nicht seinesgleichen hat und im Falle eines Verlusts aufgrund seiner Bedeutung und (oder) seines Status als Handschrift nicht ersetzbar ist. 7) Archivbestand - Gesamtheit der Archivdokumente, die historisch oder logisch miteinander verbunden sind; 8) Archivbestand der Russischen Föderation - historisch entstandene und ständig wachsende Gesamtheit der Archivdokumente, die das materielle und geistige Leben der Gesellschaft widerspiegeln, eine historische, wissenschaftliche, soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Bedeutung besitzen, einen festen Bestandteil des historisch-kulturellen Erbes der Völker der Russischen Föderation darstellen, Teil der Informationsressourcen sind und ständig aufbewahrt werden sollen; 9) Archiv - Einrichtung oder Organisationseinheit einer Organisation, die für die Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und Nutzung von Archivdokumenten zuständig ist; 10) staatliches Archiv - föderale staatliche Einrichtung, die durch die Regierung der Russischen Föderation gegründet wurde (nachfolgend: föderales staatliches Archiv), oder staatliche Einrichtung eines Subjekts der Russischen Föderation, die durch ein Organ der Staatsgewalt des Subjekts der Russischen Föderation gegründet wurde (nachfolgend: staatliches Archiv eines Subjekts der Russischen Föderation), und die für die Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und Nutzung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation sowie anderer Archivdokumente zuständig ist; 11) kommunales Archiv - Organisationseinheit eines Organs der kommunalen Selbstverwaltung eines Kreises oder Stadtbezirks oder kommunale Einrichtung, die durch dieses Organ gegründet wurde, und die für die Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und Nutzung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation sowie anderer Archivdokumente zuständig ist; 12) ständige Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation - Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation ohne Festlegung einer Frist (unbefristet); 13) zeitweilige Aufbewahrung von Archivdokumenten - Aufbewahrung von Archivdokumenten bis zu ihrer Vernichtung während eines durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften festgelegten Zeitraums; 14) zeitweilige Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation - Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation bis zu ihrer Uberführung in die ständige Aufbewahrung nach Artikel 21 dieses Föderalen Gesetzes; 15) Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation durch Depositäre - Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation durch föderale Behörden und Organisationen (unter anderem durch die Akademien der Wissenschaften der Russischen Föderation mit staatlichem Status, mit Ausnahme der Russischen Akademie der Wissenschaften) während des Zeitraums und zu den Bedingungen, die in entsprechenden Verträgen zwischen ihnen und der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde festgelegt werden; 16) Begutachtung des Werts von Dokumenten - Untersuchung von Dokumenten anhand von Wertkriterien zum Zwecke der Festlegung des Aufbewahrungszeitraums der Dokumente und der Auswahl der in den Archivbestand der Russischen Föderation aufzunehmenden Dokumente; 17) Ordnung von Archivdokumenten - Gesamtheit der Arbeiten zur Zusammenstellung von Archivdokumenten zu Aufbewahrungseinheiten (Akten/dela), zur Erschließung und Ge-

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III. Anhang

staltung dieser Aufbewahrungseinheiten (Akten/dela) nach den von der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde festgelegten Regeln; 18) Besitzer von Archivdokumenten - staatliches Organ, Organ der kommunalen Selbstverwaltung oder juristische bzw. natürliche Person, die Archivdokumente besitzen und nutzen und die Verfügungsgewalt darüber in dem durch Gesetz oder Vertrag festgelegten Rahmen ausüben; 19) Benutzer von Archivdokumenten - staatliches Organ, Organ der kommunalen Selbstverwaltung oder juristische bzw. natürliche Person, die zum Zwecke der Gewinnung und N u t z u n g der benötigten Informationen legal auf Archivdokumente zugreifen; Artikel 4

Zuständigkeiten der Russischen Föderation, der Subjekte der Russischen Föderation u n d der k o m m u n a l e n Einheiten im Bereich des Archivwesens

1. Zuständigkeiten der Russischen Föderation im Bereich des Archivwesens: 1.1) Konzeption und Durchführung einer einheitlichen staatlichen Politik im Bereich des Archivwesens; 1.2) Aufstellung einheitlicher Regeln für die Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und N u t z u n g von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation und anderer Archivdokumente und Kontrolle der Einhaltung dieser Regeln; 1.3) Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und N u t z u n g der Archivdokumente und Archivbestände: a) der föderalen staatlichen Archive, der föderalen Museen und Bibliotheken; b)der föderalen Organe der Staatsgewalt und anderer staatlicher Organe der Russischen Föderation, unter anderem der Organe der Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation, der Zentralen Wahlkommission der Russischen Föderation, des Rechnungshofs der Russischen Föderation, der Zentralbank der Russischen Föderation (Bank Rossii); c) der staatlichen außerbudgetären Fonds; d)der Akademien der Wissenschaften der Russischen Föderation mit staatlichem Status und der diesen angehörenden Organisationen; e) der föderalen staatlichen Einheitsunternehmen, einschließlich Staatsunternehmen, und der föderalen staatlichen Einrichtungen (nachfolgend: föderale Organisationen), auch außerhalb der Russischen Föderation; 1.4) Entscheidung über die Uberführung von Archivdokumenten aus dem föderalen Eigentum in das Eigentum eines Subjekts der Russischen Föderation und (oder) einer kommunalen Einheit; 1.5) Entscheidung über die zeitweilige Ausfuhr von Dokumenten aus dem Archivbestand der Russischen Föderation aus der Russischen Föderation. 2. Zuständigkeiten der Subjekte der Russischen Föderation im Bereich des Archivwesens: 2.1) Durchführung der staatlichen Politik im Bereich des Archivwesens auf dem Gebiet des Subjekts der Russischen Föderation; 2.2) Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und N u t z u n g der Archivdokumente und Archivbestände: a) der staatlichen Archive des Subjekts der Russischen Föderation, der Museen und Bibliotheken des Subjekts der Russischen Föderation; b)der Organe der Staatsgewalt und anderer staatlicher Organe des Subjekts der Russischen Föderation; c) der staatlichen Einheitsunternehmen, einschließlich Staatsunternehmen, und der staatlichen Einrichtungen des Subjekts der Russischen Föderation (nachfolgend: Organisationen des Subjekts der Russischen Föderation); 2.3) Entscheidung über die Uberführung von Archivdokumenten aus dem Eigentum des Subjekts der Russischen Föderation in das Eigentum der Russischen Föderation, eines anderen Subjekts der Russischen Föderation und (oder) einer kommunalen Einheit;

Dokumentation

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3. Zuständigkeiten der kommunalen Einheiten im Bereich des Archivwesens: 3.1) Aufbewahrung, Ergänzung (Zusammenstellung), Erfassung und Nutzung der Archivdokumente und Archivbestände: a) der Organe der kommunalen Selbstverwaltung, kommunalen Archive, Museen, Bibliotheken; b)der kommunalen Einheitsunternehmen, einschließlich Staatsunternehmen, und der kommunalen Einrichtungen (nachfolgend: kommunale Organisationen); 3.2) Entscheidung über die Überführung von Archivdokumenten aus dem kommunalen Eigentum in das Eigentum der Russischen Föderation, eines Subjekts der Russischen Föderation oder einer anderen kommunalen Einheit; 4. Die Organe der kommunalen Selbstverwaltung von ländlichen Kommunen, Kreisen und Stadtbezirken werden im Bereich Archivwesen gemäß den durch das Föderale Gesetz „Über die allgemeinen Prinzipien der Organisation der lokalen Selbstverwaltung in der Russischen Föderation" festgelegten Zuständigkeiten für die Entscheidung von Fragen lokaler Bedeutung tätig. 5. Einem Organ der kommunalen Selbstverwaltung einer ländlichen Kommune, eines Kreises oder eines Stadtbezirks können per Gesetz einzelne staatliche Zuständigkeiten für die Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und Nutzung von Archivdokumenten, die sich in staatlichem Eigentum und auf dem Gebiet der kommunalen Einheit befinden, übertragen werden, wobei die für die Wahrnehmung dieser Zuständigkeiten erforderlichen materiell-technischen und finanziellen Mittel übertragen werden. Kapitel 2

Der Archivbestand der Russischen Föderation

Artikel 5 Zusammensetzung des Archivbestands der Russischen Föderation Zum Archivbestand der Russischen Föderation gehören die auf dem Hoheitsgebiet der Russischen Föderation befindlichen Archivdokumente unabhängig von ihrer Provenienz, der Zeit und Art ihrer Entstehung, der Art des Trägermediums, der Eigentumsform und des Aufbewahrungsorts, darunter auch Rechtsakte, Verwaltungsunterlagen, Dokumente mit Ergebnissen von Forschungs-, Entwicklungs- sowie Technologiearbeiten, städtebauliche Unterlagen, Film-, Foto-, Video- und Audiodokumente, elektronische und telemetrische Dokumente, Handschriften, Zeichnungen, Risse, Tagebücher, Korrespondenz, Memoiren, Kopien von Archivdokumenten mit Originalstatus sowie Archivdokumente staatlicher Organisationen in ausländischen Staaten. Artikel 6 1. 2.

3. 4.

5.

Aufnahme von Archivdokumenten in den Archivbestand der Russischen Föderation Archivdokumente werden auf der Grundlage der Begutachtung ihres Werts in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommen. Die mit der Begutachtung des Werts von Dokumenten und deren Aufnahme in den Archivbestand der Russischen Föderation sowie der Bestimmung besonders wertvoller, darunter auch einzigartiger Dokumente innerhalb des Archivbestands der Russischen Föderation verbundenen Fragen werden durch eine zentrale Sachverständigenkommission der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde entschieden. Die durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragte föderale Behörde bestätigt Listen von Musterarchivdokumenten mit Angabe der entsprechenden Aufbewahrungsfristen. Die Fragen der Aufnahme konkreter Dokumente in den Archivbestand der Russischen Föderation werden im Rahmen ihrer Zuständigkeiten durch Sachverständigenkommissionen der föderalen staatlichen Archive und der für das Archivwesen zuständigen Organe der Exekutive der Subjekte der Russischen Föderation entschieden. Die Begutachtung des Werts von Dokumenten wird durch das für das Archivwesen zustän-

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III. Anhang

dige Organ der Exekutive eines Subjekts der Russischen Föderation, das staatliche Archiv, das kommunale Archiv gemeinsam mit dem Eigentümer oder Besitzer der Archivdokumente durchgeführt. 6. Einer Begutachtung des Werts von Dokumenten sind alle Dokumente auf Trägermedien jeder Art, die sich in föderalem Eigentum, im Eigentum eines Subjekts der Russischen Föderation oder in kommunalem Eigentum befinden, zu unterziehen. Vor einer ordnungsgemäß durchgeführten Begutachtung des Werts von Dokumenten ist die Vernichtung von D o k u menten untersagt. 7. Die Aufnahme in Privateigentum befindlicher Dokumente in den Archivbestand der Russischen Föderation erfolgt auf der Grundlage einer Begutachtung ihres Werts; es wird ein entsprechender Vertrag zwischen dem Eigentümer oder Besitzer der Archivdokumente und einem staatlichen oder kommunalen Archiv (Organ der kommunalen Selbstverwaltung eines Kreises oder Stadtbezirks), einem Museum, einer Bibliothek oder einer Organisation der Russischen Akademie der Wissenschaften geschlossen. In diesem Vertrag sind die Pflichten des Eigentümers oder Besitzers der Archivdokumente in den Bereichen Aufbewahrung, Erfassung und N u t z u n g von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation beschrieben. Artikel 7

A r c h i v d o k u m e n t e in staatlichem E i g e n t u m

1. In staatlichem Eigentum befinden sich folgende Archivdokumente: 1) Dokumente, die in föderalen staatlichen Archiven, föderalen Museen und Bibliotheken und in Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt werden (mit Ausnahme von Archivdokumenten, die diesen Archiven, Museen, Bibliotheken oder Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften auf der Grundlage eines Verwahrungsvertrags ohne Eigentumsübertragung überlassen worden sind); 2) Dokumente staatlicher Organe und Organisationen, die in Artikel 4, Absatz 1, Ziffer 3, Punkt „ b " dieses Föderalen Gesetzes bezeichnet werden; 3) Dokumente ehemaliger Feindstaaten, die kriegsbedingt in die U d S S R verbracht wurden und sich auf dem Hoheitsgebiet der Russischen Föderation befinden, sofern nicht die Gesetzgebung der Russischen Föderation über die verbrachten Kulturgüter anderes vorsieht; 4) Dokumente, die durch föderale Gesetze als föderales Eigentum definiert worden sind. 2. Im Eigentum eines Subjekts der Russischen Föderation befinden sich folgende Archivdokumente: 1) Dokumente, die in staatlichen Archiven eines Subjekts der Russischen Föderation, in Museen und Bibliotheken eines Subjekts der Russischen Föderation aufbewahrt werden (mit Ausnahme von Archivdokumenten, die diesen Archiven, Museen und Bibliotheken auf der Grundlage eines Verwahrungsvertrags ohne Eigentumsübertragung überlassen worden sind); 2) Dokumente staatlicher Organe und Organisationen eines Subjekts der Russischen F ö deration. Artikel 8

A r c h i v d o k u m e n t e in k o m m u n a l e m E i g e n t u m

1. In kommunalem Eigentum befinden sich folgende Archivdokumente: 1) Dokumente von Organen der kommunalen Selbstverwaltung und kommunalen Organisationen; 2) Dokumente, die in kommunalen Archiven, Museen und Bibliotheken aufbewahrt werden (mit Ausnahme von Archivdokumenten, die diesen Archiven, Museen und Bibliotheken auf der Grundlage eines Verwahrungsvertrags ohne Eigentumsübertragung überlassen worden sind). 2. Die Abgrenzung des Eigentums an Archivdokumenten, die vor der Bildung, dem Zusammenschluss oder der Trennung bzw. Statusänderung einer kommunalen Einheit entstanden sind und in kommunalen Archiven aufbewahrt werden, zwischen kommunalen Einheiten

Dokumentation

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oder zwischen einer kommunalen Einheit und einem Subjekt der Russischen Föderation erfolgt nach dem Recht des Subjekts der Russischen Föderation. Artikel 9

A r c h i v d o k u m e n t e in Privateigentum

In Privateigentum befinden sich folgende Archivdokumente: 1) Dokumente von Organisationen, die auf dem Hoheitsgebiet der Russischen Föderation aktiv, jedoch keine staatlichen oder kommunalen Einrichtungen sind, darunter Dokumente gesellschaftlicher Vereinigungen ab dem Tag ihrer Registrierung entsprechend der Gesetzgebung der Russischen Föderation über gesellschaftliche Vereinigungen und Dokumente von Religionsgemeinschaften nach der Trennung von Kirche und Staat (nachfolgend: nichtstaatliche Organisationen); 2) Dokumente, die durch einen Bürger erstellt oder rechtmäßig durch ihn erworben worden sind. Artikel 10 Besonderheiten der Rechtslage bei A r c h i v d o k u m e n t e n im E i g e n t u m der Russischen Föderation, v o n Subjekten der Russischen Föderation oder k o m m u n a l e r Einheiten 1. Die Übertragung von Archivdokumenten aus föderalem Eigentum in das Eigentum von Subjekten der Russischen Föderation und (oder) kommunaler Einheiten erfolgt durch die Regierung der Russischen Föderation auf Vorschlag der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde. 2. Die Übertragung von Archivdokumenten aus dem Eigentum eines Subjekts der Russischen Föderation oder einer kommunalen Einheit in das Eigentum der Russischen Föderation, anderer Subjekte der Russischen Föderation und (oder) kommunaler Einheiten erfolgt entsprechend der Gesetzgebung der Russischen Föderation, der Gesetzgebung des Subjekts der Russischen Föderation und kommunaler Rechtsakte. 3. Archivdokumente in staatlichem oder kommunalem Eigentum dürfen nicht privatisiert, verkauft, getauscht, verschenkt oder Gegenstand sonstiger Geschäfte werden, die zu ihrer Veräußerung führen, sofern nicht völkerrechtliche Verträge der Russischen Föderation oder föderale Gesetze anderes vorsehen. 4. Im Falle der Privatisierung staatlicher oder kommunaler Unternehmen verbleiben die Archivdokumente, die während ihrer Tätigkeit entstanden sind, darunter auch Personaldokumente, in föderalem Eigentum bzw. im Eigentum des Subjekts der Russischen Föderation oder in kommunalem Eigentum. Artikel 11 Besonderheiten des zivilrechtlichen Verkehrs von D o k u m e n t e n des Archivbestands der Russischen Föderation in Privateigentum 1. Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation in Privateigentum können auf dem Wege der Gesamtrechtsnachfolge oder auf andere Art veräußert werden bzw. von einer Person an eine andere übergehen. Hierbei ist der Rechtsnachfolger verpflichtet, das zuständige staatliche oder kommunale Archiv bzw. Museum, die jeweilige Bibliothek oder Organisation der Russischen Akademie der Wissenschaften, mit denen der vorherige Eigentümer einen Vertrag geschlossen hatte, vom Übergang der Eigentumsrechte in Kenntnis zu setzen. 2. Beim Übergang des Eigentumsrechts an Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation in Privateigentum an eine andere Person gehen die Pflichten, die in dem in Artikel 6 Absatz 7 dieses Föderalen Gesetzes vorgesehenen Vertrag genannt sind, an diese Person über. 3. Wenn der Eigentümer besonders wertvoller Dokumente und staatlich geschützter D o k u mente seine Pflichten in den Bereichen Aufbewahrung, Erfassung und N u t z u n g dieser D o kumente nicht erfüllt, was zu einem Verlust der Bedeutung der Dokumente führen kann, können diese Dokumente per Gerichtsbeschluss nach Artikel 240 des Zivilgesetzbuchs der Russischen Föderation dem Eigentümer weggenommen werden.

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III. Anhang

4. Im Falle einer Versteigerung von Archivdokumenten in Privateigentum sind die Veranstalter der Versteigerung verpflichtet, die durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragte föderale Behörde und das für das Archivwesen zuständige Organ der Exekutive desjenigen Subjekts der Russischen Föderation, auf dessen Gebiet die Versteigerung stattfindet, spätestens 30 Tage im Voraus schriftlich über Ort, Zeit und Bedingungen des Verkaufs der Archivdokumente zu unterrichten. Ein Verstoß gegen dieses Verfahren zum Verkauf kann das Recht der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde und des für das Archivwesen zuständige Organ der Exekutive des Subjekts der Russischen Föderation begründen, auf gerichtlichem Wege entsprechend dem Zivilrecht die Übertragung der Rechte und Pflichten eines Käufers auf diese Behörden zu fordern. Artikel 12 Schutz des E i g e n t u m s an Archivdokumenten 1. Das Eigentumsrecht an Archivdokumenten ist unabhängig von der Eigentumsform gesetzlich geschützt. Eine Wegnahme von Archivdokumenten ist, sofern sie nicht durch föderale Gesetze vorgesehen ist, nicht gestattet. 2. Archivdokumente in unrechtmäßigem Besitz sind gemäß dem völkerrechtlichen Vertrag [sic]der Russischen Föderation und dem Recht der Russischen Föderation den Eigentümern bzw. rechtmäßigen Besitzern zu übergeben. Kapitel 3 Die Verwaltung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation Artikel 13 Die E r r i c h t u n g von Archiven 1. Die staatlichen Organe, die Organe der kommunalen Selbstverwaltung von Kreisen und Stadtbezirken sind zur Errichtung von Archiven zur Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und N u t z u n g der Archivdokumente, die während ihrer Tätigkeit entstanden sind, verpflichtet. 2. Organisationen und Bürger sind zur Errichtung von Archiven zur Aufbewahrung der während ihrer Tätigkeit entstandenen Archivdokumente berechtigt, unter anderem zum Zwecke der Aufbewahrung und N u t z u n g von Archivdokumenten, die sich nicht in staatlichem oder kommunalem Eigentum befinden. Artikel 14 Die O r g a n i s a t i o n der Verwaltung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation 1. Der Staat bürgt für die in diesem Föderalen Gesetz vorgesehenen Rechte, garantiert die Entwicklung des Archivwesens in der Russischen Föderation auf der Grundlage einer entsprechenden Wissenschafts- und Technikpolitik sowie Finanzpolitik, unter anderem in den Bereichen Steuern und Kreditwesen. 2. Die staatliche Verwaltung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation obliegt den föderalen Organen der Staatsgewalt, unter anderem den durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörden. 3. Die staatliche Verwaltung im Bereich des Archivwesens in den Subjekten der Russischen Föderation obliegt den Organen der Staatsgewalt der Subjekte der Russischen Föderation, unter anderem den für das Archivwesen zuständigen Organen der Exekutive der Subjekte der Russischen Föderation. 4. Die Verwaltung im Bereich des Archivwesens in den kommunalen Einheiten obliegt den Organen der kommunalen Selbstverwaltung. 5. Z u m Zwecke der Sicherstellung einheitlicher Grundsätze für die Organisation der Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und N u t z u n g von Archivdokumenten richten sich die staatlichen Organe, die Organe der kommunalen Selbstverwaltung, die Organisationen und Bürger bei ihrer Arbeit mit Archivdokumenten nach der Gesetzgebung der Russischen F ö -

Dokumentation

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deration (unter anderem nach den durch die von der Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde festgesetzten Regeln), der Gesetzgebung der Subjekte der Russischen Föderation und den kommunalen Rechtsakten. Artikel 15 Die finanzielle und materiell-technische Absicherung des Archivwesens 1. Die staatlichen Organe, die Organe der kommunalen Selbstverwaltung, die Organisationen und Bürger, die ohne Bildung einer juristischen Person unternehmerisch tätig sind, sind zur Garantie der finanziellen, materiell-technischen und sonstigen Bedingungen verpflichtet, die für die Ergänzung, Aufbewahrung, Erfassung und Nutzung von Archivdokumenten erforderlich sind, sowie zur Überlassung von Gebäuden und (oder) Räumlichkeiten, die den Vorschriften für die Aufbewahrung von Archivdokumenten und den Arbeitsbedingungen für Archivmitarbeiter entsprechen, für die von ihnen errichteten Archive. 2. Das staatliche Organ, das Organ der kommunalen Selbstverwaltung, die Entscheidungen über die Renovierung, Übertragung oder den Abriss eines Gebäudes, in dem ein staatliches oder kommunales Archiv untergebracht ist, treffen, sind verpflichtet, diesem Archiv ein den Vorschriften für die Aufbewahrung von Archivdokumenten entsprechendes Gebäude zur Verfügung zu stellen. 3. Staatliche und kommunale Archive (mit Ausnahme von Arbeitseinheiten der Organe der kommunalen Selbstverwaltung) sind zur Ausübung Gewinn bringender Tätigkeiten berechtigt, soweit dies in ihren Gründungsdokumenten vorgesehen ist, der Erreichung des Zwecks, für den sie errichtet worden sind, dient und entspricht, sowie zur Deckung ihrer Kosten durch sonstige durch die Gesetzgebung der Russischen Föderation gestatteten Einnahmen. Artikel 16 Die Kontrolle der Einhaltung der Gesetzgebung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation Die Kontrolle der Einhaltung der Gesetzgebung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation obliegt im Rahmen ihrer durch die Gesetzgebung der Russischen Föderation und die Gesetzgebung der Subjekte der Russischen Föderation definierten Zuständigkeiten den föderalen Organen der Staatsgewalt, unter anderem der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde, den Organen der Staatsgewalt der Subjekte der Russischen Föderation, unter anderem den für das Archivwesen zuständigen Organen der Exekutive der Subjekte der Russischen Föderation. Kapitel 4

Die Aufbewahrung und Erfassung von Archivdokumenten

Artikel 17 Die Pflichten der staatlichen Organe, der Organe der kommunalen Selbstverwaltung, der Organisationen und Bürger, die ohne Bildung einer juristischen Person unternehmerisch tätig sind, zur Sicherstellung der Unversehrtheit von Archivdokumenten 1. Die staatlichen Organe, die Organe der kommunalen Selbstverwaltung, die Organisationen und Bürger, die ohne Bildung einer juristischen Person unternehmerisch tätig sind, sind während der Fristen für die Aufbewahrung von Archivdokumenten, die durch föderale Gesetze, sonstige Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Russischen Föderation sowie die in Artikel 6, Absatz 3 und Artikel 23, Absatz 1 dieses Föderalen Gesetzes vorgesehenen Listen von Dokumenten festgesetzt sind, zur Sicherstellung der Unversehrtheit von Archivdokumenten, darunter auch von Personaldokumenten, verpflichtet. 2. Die Vernichtung von Dokumenten aus dem Archivbestand der Russischen Föderation ist nicht gestattet. 3. Für besonders wertvolle Dokumente, darunter auch einzigartige Dokumente, gelten besondere Erfassungs-, Aufbewahrungs- und Nutzungsbestimmungen. Es werden Sicherungskopien dieser Dokumente erstellt.

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III. Anhang

4. Das Verfahren zur Einstufung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation als besonders wertvoll, unter anderem als einzigartig, und das Verfahren zur Erfassung dieser Dokumente, zur Erstellung und Aufbewahrung der Sicherheitskopien werden durch die von der Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragte föderale Behörde festgelegt. Artikel 18 Die A u f b e w a h r u n g v o n D o k u m e n t e n des Archivbestands der Russischen Föderation 1. Die Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation, die sich in staatlichem Eigentum befinden, werden aufbewahrt: 1) ständig - in staatlichen Archiven, Museen, Bibliotheken und Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften; 2) zeitweilig - während der festgesetzten Fristen bei staatlichen Organen, staatlichen Organisationen und den von diesen errichteten Archiven sowie in kommunalen Archiven, sofern einem Organ der kommunalen Selbstverwaltung eines Kreises oder Stadtbezirks einzelne staatliche Zuständigkeiten für die Aufbewahrung, Ergänzung, Erfassung und N u t z u n g von Archivdokumenten in staatlichem Eigentum, die sich auf dem Gebiet der kommunalen Einheit befinden, übertragen wurden. 2. Die Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation, die in föderalem Eigentum sind, durch Depositäre obliegt den föderalen Organen der Staatsgewalt und Organisationen (unter anderem den Akademien der Wissenschaften der Russischen Föderation mit staatlichem Status, mit Ausnahme der Russischen Akademie der Wissenschaften), deren Liste durch die Regierung der Russischen Föderation erstellt wird. Die Fristen und Bedingungen für die Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation durch Depositäre und die N u t z u n g dieser Dokumente werden in Verträgen festgelegt, die durch die föderalen Organe der Staatsgewalt bzw. Organisationen (unter anderem die Akademien der Wissenschaften der Russischen Föderation mit staatlichem Status, mit Ausnahme der Russischen Akademie der Wissenschaften) mit der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde geschlossen werden. 3. Die Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation, die sich in kommunalem Eigentum befinden, werden aufbewahrt: 1) ständig - in kommunalen Archiven, Museen und Bibliotheken; 2) zeitweilig - während der festgesetzten Fristen bei den Organen der kommunalen Selbstverwaltung, kommunalen Organisationen und in den von diesen errichteten Archiven. 4. In Privateigentum befindliche Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation können durch ihre Eigentümer oder Besitzer selbst aufbewahrt oder auf der Grundlage eines Verwahrungsvertrags an ein staatliches oder kommunales Archiv oder Museum, eine entsprechende Bibliothek sowie eine Organisation der Russischen Akademie der Wissenschaften übergeben werden. Hierbei werden die Bedingungen für die Aufbewahrung dieser Dokumente durch deren Eigentümer oder Besitzer unter Beachtung der Vorschriften dieses Föderalen Gesetzes festgelegt. Artikel 19 Die staatliche E r f a s s u n g von D o k u m e n t e n des Archivbestands der Russischen Föderation 1. Die Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation sind unabhängig von ihrem Aufbewahrungsort staatlich zu erfassen. D a s Verfahren zur staatlichen Erfassung von D o kumenten des Archivbestands der Russischen Föderation wird von der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde festgelegt. Einzigartige Dokumente sind auch im Staatlichen Register einzigartiger Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation zu erfassen, das von der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde geführt wird. 2. Die Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation, die in staatlichen und kom-

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munalen Archiven, Museen und Bibliotheken sowie in Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt werden, sind nicht Teil des Vermögens dieser Archive, Museen und Bibliotheken sowie Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften. Kapitel 5

Die Ergänzung der Archive um Archivdokumente

Artikel 20 Die Quellen für die Ergänzung der staatlichen und kommunalen Archive um Archivdokumente 1. Die staatlichen Organe, Organe der kommunalen Selbstverwaltung, Organisationen und Bürger, bei deren Tätigkeit Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation und andere Archivdokumente, die der Aufbewahrung in staatlichen und kommunalen Archiven zuzuführen sind, entstehen, sind die Quellen für die Ergänzung der staatlichen und kommunalen Archive um Archivdokumente. 2. Die staatlichen und kommunalen Archive erstellen Listen der Quellen, die diesen Archiven Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation und andere Archivdokumente überlassen. Die Aufnahme nichtstaatlicher Organisationen sowie von Bürgern in diese Listen erfolgt auf der Grundlage eines Vertrags. Artikel 21 Die Uberführung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation in die ständige Aufbewahrung 1. Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation in staatlichem oder kommunalem Eigentum werden nach Ablauf der Fristen für ihre zeitweilige Aufbewahrung bei staatlichen Organen, Organen der kommunalen Selbstverwaltung oder staatlichen und kommunalen Organisationen zur ständigen Aufbewahrung in die entsprechenden staatlichen und kommunalen Archive überführt. 2. Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation, die während der Tätigkeit von territorialen Behörden föderaler Organe der Staatsgewalt und föderaler Organisationen sowie sonstiger staatlicher Organe der Russischen Föderation auf dem Gebiet eines Subjekts der Russischen Föderation entstanden sind, können auf der Grundlage eines Vertrags zwischen dem die Dokumente übergebenden Organ bzw. Organisation und dem für das Archivwesen zuständigen Organ der Exekutive des Subjekts der Russischen Föderation an die staatlichen Archive des Subjekts der Russischen Föderation übergeben werden. 3. In Privateigentum befindliche Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation gelangen auf der Grundlage von Verträgen zwischen staatlichen und kommunalen Archiven, Museen, Bibliotheken sowie Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften und den Eigentümern dieser Dokumente in diese Archive, Museen, Bibliotheken und Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften. 4. Staatlichen Organen, Organen der kommunalen Selbstverwaltung, staatlichen und kommunalen Organisationen ist es untersagt, die Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation, die während ihrer Tätigkeit entstanden sind, Museen, Bibliotheken, Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften und nichtstaatlichen Organisationen zu übergeben. 5. Die Ubergabe eines obligatorischen unentgeltlichen Exemplars von Dokumenten an staatliche und kommunale Archive zur ständigen Aufbewahrung erfolgt nach dem durch die Gesetzgebung der Russischen Föderation über obligatorische Exemplare von Dokumenten festgesetzten Verfahren. Artikel 22 Fristen für die zeitweilige Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation bis zu ihrer Überführung in die ständige Aufbewahrung Es werden folgende Fristen für die zeitweilige Aufbewahrung von Dokumenten des Archivbe-

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stands der Russischen Föderation bis zu ihrem Eingang bei staatlichen und kommunalen Archiven festgesetzt: 1) Für Dokumente der föderalen Organe der Staatsgewalt, sonstiger staatlicher Organe der Russischen Föderation (unter anderem der Organe der Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation, der Zentralen Wahlkommission der Russischen Föderation, des Rechnungshofs der Russischen Föderation, der Zentralbank der Russischen Föderation (Bank Rossii)), die ordnungsgemäß in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommen wurden, sowie für Dokumente staatlicher außerbudgetärer Fonds und föderaler Organisationen, die ordnungsgemäß in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommen wurden 15 Jahre; 2) für Dokumente von Organen der Staatsgewalt und sonstiger staatlicher Organe von Subjekten der Russischen Föderation und Organisationen von Subjekten der Russischen Föderation, die ordnungsgemäß in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommen wurden - 1 0 Jahre; 3) für Dokumente von Organen der kommunalen Selbstverwaltung und kommunaler Organisationen, die ordnungsgemäß in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommen wurden - 5 Jahre; 4) für einzelne Arten von Archivdokumenten, die ordnungsgemäß in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommen wurden: a) Personenstandsbücher - 100 Jahre; b) Personaldokumente, schriftliche Abfassungen notarieller Handlungen, Bücher nicht wirtschaftlichen Inhalts und Dokumente zur Privatisierung des Wohnungsbestands - 75 Jahre; c) Projektunterlagen für Investitionsbauvorhaben - 20 Jahre; d) Technologie- und Konstruktionsdokumentationen - 20 Jahre; e) Patente für Erfindungen, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster - 20 Jahre; f) wissenschaftliche Unterlagen - 15 Jahre; g) Film- und Fotodokumente - 5 Jahre; h) Video- und Audiodokumente - 3 Jahre. Artikel 23 Die Pflichten der staatlichen O r g a n e , der O r g a n e der k o m m u n a l e n Selbstverw a l t u n g und O r g a n i s a t i o n e n bezüglich der E r g ä n z u n g der staatlichen u n d k o m m u n a l e n Archive u m A r c h i v d o k u m e n t e 1.

2.

3.

Die föderalen Organe der Staatsgewalt und sonstigen staatlichen Organe der Russischen Föderation erstellen und bestätigen nach Abstimmung mit der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde Listen der Dokumente, die während ihrer Tätigkeit sowie während der Tätigkeit der ihnen nachgeordneten Organisationen entstehen, wobei die Aufbewahrungsfristen angegeben werden. Die staatlichen Organe, die Organe der kommunalen Selbstverwaltung, die staatlichen und kommunalen Organisationen garantieren nach den durch die von der Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragte föderale Behörde festgelegten Regeln die Auswahl von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation, ihre Vorbereitung und Ubergabe zur ständigen Aufbewahrung an staatliche und kommunale Archive in ordnungsgemäßem Zustand. Alle mit der Auswahl, der Vorbereitung und der Uberführung von Archivdokumenten in die ständige Aufbewahrung verbundenen Arbeiten, unter anderem die Ordnung und der Transport der Dokumente, werden auf Kosten der Organe und Organisationen, die die Dokumente übergeben, durchgeführt. Nichtstaatliche Organisationen garantieren die Auswahl und Ubergabe der in ihrem Besitz befindlichen, dem föderalen Eigentum oder dem Eigentum eines Subjekts der Russischen Föderation oder kommunalem Eigentum zugeordneten Archivdokumente an staatliche und kommunale Archive in ordnungsgemäßem Zustand, wobei ein Anspruch auf Erstattung der hierbei entstandenen Kosten aus Mitteln des föderalen Haushalts nach dem durch die Regierung der Russischen Föderation festgesetzten Verfahren bzw. des H a u s -

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halts des Subjekts der Russischen Föderation nach dem durch das Organ der Exekutive des Subjekts der Russischen Föderation festgesetzten Verfahren bzw. des Haushalts der kommunalen Einheit nach dem durch das Organ der kommunalen Selbstverwaltung festgesetzten Verfahren besteht. Bei einer Reorganisation staatlicher Organe werden die Archivdokumente in ordnungsgemäßem Zustand an die Rechtsnachfolger der staatlichen Organe in Reorganisation übergeben. Bei einer Strukturänderung von Organen der kommunalen Selbstverwaltung werden die Archivdokumente in ordnungsgemäßem Zustand an die neu gebildeten Organe der kommunalen Selbstverwaltung übergeben. Bei einer Reorganisation staatlicher und kommunaler Organisationen werden die Archivdokumente in ordnungsgemäßem Zustand an die Rechtsnachfolger der Organisationen in Reorganisation übergeben. Hierbei können die Archivdokumente im Falle der Umgestaltung staatlicher und kommunaler Organisationen unter Änderung der Form des Eigentums am Vermögen dieser Organisationen auf der Grundlage von Verträgen zwischen den als Rechtsnachfolger neu entstandenen Organisationen und den entsprechenden staatlichen oder kommunalen Archiven zur zeitweiligen Aufbewahrung an diese Organisationen übergeben werden. Bei einer Reorganisation staatlicher und kommunaler Organisationen durch Aufteilung oder Herauslösung einer oder mehrerer Organisationen werden die Bedingungen und der Ort für die weitere Aufbewahrung der Archivdokumente durch die Gründer dieser Organisationen oder die dazu durch die Gründungsdokumente bevollmächtigten Organe in Abstimmung mit den zuständigen Behörden - der durch die Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragten föderalen Behörde bzw. den für das Archivwesen zuständigen Organen der Exekutive der Subjekte der Russischen Föderation - festgelegt. Bei der Liquidation staatlicher Organe, von Organen der kommunalen Selbstverwaltung, staatlicher und kommunaler Organisationen werden in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommene Dokumente, Personaldokumente sowie Archivdokumente, bei denen die Frist für ihre zeitweilige Aufbewahrung noch nicht abgelaufen ist, in ordnungsgemäßem Zustand zur Aufbewahrung in das jeweilige staatliche oder kommunale Archiv übergeben. Bei einer Reorganisation nichtstaatlicher Organisationen werden die Bedingungen und der Ort für die weitere Aufbewahrung der Archivdokumente durch die Gründer dieser Organisationen oder die dazu durch die Gründungsdokumente bevollmächtigten Organe festgelegt. Bei der Liquidation nichtstaatlicher Organisationen, auch infolge einer Insolvenz, werden die während ihrer Tätigkeit entstandenen und in den Archivbestand der Russischen Föderation aufgenommenen Dokumente, Personaldokumente sowie Archivdokumente, bei denen die Frist für ihre zeitweilige Aufbewahrung noch nicht abgelaufen ist, durch die Liquidationskommission (den Liquidator) bzw. den Insolvenzverwalter auf der Grundlage eines Vertrags zwischen der Liquidationskommission (dem Liquidator) bzw. dem Insolvenzverwalter und dem jeweiligen staatlichen oder kommunalen Archiv in ordnungsgemäßem Zustand zur Aufbewahrung in das staatliche oder kommunale Archiv übergeben. Dabei organisiert die Liquidationskommission (der Liquidator) bzw. der Insolvenzverwalter die Ordnung der Archivdokumente der zu liquidierenden Organisation, auch bei Organisationen, die infolge einer Insolvenz liquidiert werden. Kapitel 6

Zugang zu Archivdokumenten und ihre Nutzung

Artikel 24 Zugang zu Archivdokumenten 1. Benutzer von Archivdokumenten haben das Recht, Archivdokumente frei zu suchen und zur Untersuchung zu erhalten. Der Zugang zu Archivdokumenten wird dadurch sichergestellt, dass den Benutzern von Archivdokumenten Informations- und Findmittel und Infor-

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mationen über diese Mittel sowie die benötigten Dokumente im Original und (oder) in Kopie zur Verfügung gestellt werden. 2. Die Zugangsbedingungen für Archivdokumente in Privateigentum werden, mit Ausnahme von Archivdokumenten, für die der Zugang durch die Gesetzgebung der Russischen Föderation geregelt ist, durch den Eigentümer oder Besitzer der Archivdokumente festgelegt. Artikel 25 Beschränkung des Zugangs zu Archivdokumenten 1. Beschränkungen des Zugangs zu Archivdokumenten sind durch völkerrechtliche Verträge der Russischen Föderation, die Gesetzgebung der Russischen Föderation sowie Verfügungen des Eigentümers oder Besitzers bei Archivdokumenten in Privateigentum möglich. 2. Eine Zugangsbeschränkung gilt unabhängig von der Eigentumsform für Archivdokumente, die Angaben enthalten, die ein Staatsgeheimnis oder anderes durch die Gesetzgebung der Russischen Föderation geschütztes Geheimnis darstellen, sowie für Originale besonders wertvoller, darunter auch einzigartiger Dokumente und für Dokumente des Archivbestands der Russischen Föderation, deren Zustand nach einem durch die von der Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragte föderale Behörde festgelegten Verfahren als unbefriedigend eingestuft worden ist. Die Aufhebung von Zugangsbeschränkungen für A r chivdokumente, die Angaben enthalten, die ein Staatsgeheimnis oder anderes durch die Gesetzgebung der Russischen Föderation geschütztes Geheimnis darstellen, erfolgt entsprechend der Gesetzgebung der Russischen Föderation. 3. Die Beschränkung des Zugangs zu Archivdokumenten, die Angaben über ein persönliches oder familiäres Geheimnis eines Bürgers, sein Privatleben sowie Angaben, die zu einer Bedrohung seiner Sicherheit führen, enthalten, wird auf 75 Jahre ab der Entstehung dieser Dokumente festgesetzt. Bei Vorliegen einer schriftlichen Einverständniserklärung des Bürgers, nach dessen Tod bei Vorliegen einer schriftlichen Einverständniserklärung der Erben dieses Bürgers kann die Beschränkung des Zugangs zu Archivdokumenten, die Angaben über ein persönliches oder familiäres Geheimnis des Bürgers, sein Privatleben sowie Angaben, die zu einer Bedrohung seiner Sicherheit führen, enthalten, vor Ablauf von 75 Jahren ab der Entstehung dieser Dokumente aufgehoben werden. Artikel 26 Nutzung von Archivdokumenten 1. Benutzer von Archivdokumenten haben das Recht, die in den ihnen zur Verfügung gestellten Archivdokumenten enthaltenen Informationen sowie Kopien der Archivdokumente für beliebige rechtmäßige Zwecke und auf beliebige rechtmäßige Weise zu nutzen und zu verbreiten. 2. Die staatlichen und kommunalen Archive, Museen, Bibliotheken sowie Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften stellen die für die Suche und Untersuchung von Archivdokumenten erforderlichen Bedingungen für die Benutzer von Archivdokumenten sicher. 3. Staatliche Organe, Organe der kommunalen Selbstverwaltung, Organisationen und Bürger, die ohne Bildung einer juristischen Person unternehmerisch tätig sind, sind, wenn sie über entsprechende Archivdokumente verfügen, verpflichtet, Benutzern von Archivdokumenten ordnungsgemäß ausgestellte Archivbescheinigungen oder Kopien von Archivdokumenten, die mit dem sozialen Schutz der Bürger bezüglich der Altersversorgung sowie des Bezugs von Vergünstigungen und Ausgleichszahlungen entsprechend der Gesetzgebung der Russischen Föderation in Zusammenhang stehen, kostenlos zu überlassen. 4. Staatliche und kommunale Archive, Museen, Bibliotheken (mit Ausnahme von Arbeitseinheiten der Organe der kommunalen Selbstverwaltung), Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie staatliche und kommunale Organisationen können nach der Gesetzgebung der Russischen Föderation auf der Grundlage der bei ihnen befindlichen Archivdokumente und Informations- und Findmittel gegen Gebühr Informationsleistungen für Benutzer von Archivdokumenten erbringen und mit ihnen Verträge über die Nutzung von Archivdokumenten und Informations- und Findmitteln abschließen.

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5. Das Verfahren zur Nutzung von Archivdokumenten in staatlichen und kommunalen Archiven wird durch die von der Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragte föderale Behörde festgelegt. Das Verfahren zur Nutzung von Archivdokumenten bei staatlichen Organen, Organen der kommunalen Selbstverwaltung, staatlichen und kommunalen Organisationen, staatlichen und kommunalen Museen, Bibliotheken sowie Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften wird durch diese in Ubereinstimmung mit der Gesetzgebung der Russischen Föderation, unter anderem mit den durch die von der Regierung der Russischen Föderation besonders beauftragte föderale Behörde festgesetzten Regeln, festgelegt. 6. Die Nutzung von Archivdokumenten, für die die Gesetzgebung der Russischen Föderation über geistiges Eigentum gilt, erfolgt unter Berücksichtigung der Forderungen dieser Rechtsvorschriften. 7. Staatliche und kommunale Archive, Museen, Bibliotheken, Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften, Archive staatlicher Organe, von Organen der kommunalen Selbstverwaltung, von staatlichen und kommunalen Organisationen stellen den staatlichen Organen und Organen der kommunalen Selbstverwaltung die für die Ausübung ihrer Kompetenzen erforderlichen Archivinformationen und Kopien von Archivdokumenten zur Verfügung, veröffentlichen Archivdokumente und stellen sie aus und bereiten Nachschlageund Informationsveröffentlichungen über Zusammensetzung und Inhalt der bei ihnen aufbewahrten Dokumente vor. 8. Archivdokumente, die in Ubereinstimmung mit der Gesetzgebung der Russischen Föderation als Beweismittel weggenommen worden sind, sind dem Eigentümer oder Besitzer der Archivdokumente zurückzugeben. Kapitel 7 Die Verantwortung für Verstöße gegen die Gesetzgebung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation Artikel 27 Die Verantwortung f ü r Verstöße gegen die Gesetzgebung im Bereich des A r chivwesens in der Russischen Föderation Juristische Personen sowie Amtspersonen und Bürger, die sich eines Verstoßes gegen die Gesetzgebung im Bereich des Archivwesens in der Russischen Föderation schuldig machen, tragen die durch die Gesetzgebung der Russischen Föderation festgeschriebene zivilrechtliche, verwaltungsrechtliche und strafrechtliche Verantwortung. Kapitel 8

Internationale Zusammenarbeit

Artikel 28 Die internationale Zusammenarbeit der Russischen Föderation im Bereich des Archivwesens Im Rahmen ihrer Zuständigkeit nehmen staatliche Organe, Organe der kommunalen Selbstverwaltung, staatliche und kommunale Archive, Museen, Bibliotheken und andere juristische Personen sowie Bürger, die Eigentümer oder Besitzer von Archivdokumenten sind, an der internationalen Zusammenarbeit im Bereich des Archivwesens teil, beteiligen sich an der Arbeit internationaler Organisationen, Tagungen und Konferenzen zu Fragen des Archivwesens und am internationalen Informationsaustausch. Artikel 29 Aus- und Einfuhr von Archivdokumenten 1. Die Ausfuhr von Archivdokumenten in staatlichem oder kommunalem Eigentum aus der Russischen Föderation sowie von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation in Privateigentum ist nicht gestattet. 2. Archivdokumente in Privateigentum können aus der Russischen Föderation ausgeführt werden. Solche Archivdokumente, für die ein Ausfuhrantrag gestellt worden ist, werden nach dem durch die Regierung der Russischen Föderation festgesetzten Verfahren einer Begutachtung ihres Werts unterzogen.

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3. Die zeitweilige Ausfuhr von Archivdokumenten in staatlichem oder kommunalem Eigentum aus der Russischen Föderation sowie von Dokumenten des Archivbestands der Russischen Föderation in Privateigentum erfolgt entsprechend der Gesetzgebung der Russischen Föderation. 4. Die Ausfuhr kriegsbedingt in die UdSSR verbrachter, auf dem Hoheitsgebiet der Russischen Föderation befindlicher Archivdokumente, die kein föderales Eigentum sind, erfolgt entsprechend der Gesetzgebung der Russischen Föderation. 5. Die Einfuhr rechtmäßig erworbener und (oder) erhaltener Archivdokumente in die Russische Föderation ist gestattet. Artikel 30 Aus- und Einfuhr von Kopien von Archivdokumenten Die Aus- und Einfuhr rechtmäßig erworbener und (oder) erhaltener Kopien von Archivdokumenten auf Trägermedien jeder Art in die Russische Föderation bzw. aus der Russischen Föderation unterliegt keinen Einschränkungen, mit Ausnahme von Kopien von Archivdokumenten, zu denen der Zugang nach der Gesetzgebung der Russischen Föderation beschränkt ist. Kapitel 9

Schlussbestimmungen

Artikel 31 Inkrafttreten dieses Föderalen Gesetzes 1. Dieses Föderale Gesetz tritt mit dem Tage seiner amtlichen Bekanntmachung in Kraft, mit Ausnahme derjenigen Bestimmungen, für die in diesem Artikel andere Fristen und Verfahren für das Inkrafttreten festgelegt werden. 2. Die Bestimmungen in Artikel 3, Ziffer 11 und Artikel 4, Absatz 5 dieses Föderalen Gesetzes treten am 1. Januar 2006 in Kraft und finden bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich auf Rechtsverhältnisse Anwendung, die im Zuge von Grenzveränderungen oder Umbildungen kommunaler Einheiten entstehen. 3. Artikel 4, Absatz 4 dieses Föderalen Gesetzes tritt am 1. Januar 2006 in Kraft. 4. Die Bestimmungen in Artikel 6, Absatz 7, Artikel 13, Absatz 1, Artikel 18, Absatz 1, Ziffer 2 dieses Föderalen Gesetzes bezüglich der Organe der kommunalen Selbstverwaltung von Kreisen und Stadtbezirken und der kommunalen Archive treten am 1. Januar 2006 in Kraft und finden bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich auf Rechtsverhältnisse Anwendung, die im Zuge von Grenzveränderungen oder Umbildungen kommunaler Einheiten entstehen Artikel 32 Außerkrafttreten von Rechtsvorschriften im Zuge der Verabschiedung dieses Föderalen Gesetzes Am Tage des Inkrafttretens dieses Föderalen Gesetzes verlieren ihre Gültigkeit: 1) Rahmengesetz der Russischen Föderation über den Archivbestand der Russischen Föderation und die Archive vom 7. Juli 1993 Nr. 5341-1 (Mitteilungsblatt des Kongresses der Volksdeputierten der Russischen Föderation und des Obersten Sowjets der Russischen Föderation, 1993, Nr. 33, S. 1311); 2) Beschluss des Obersten Sowjets der Russischen Föderation vom 7. Juli 1993 Nr. 5342-1 „Uber das Verfahren zur Inkraftsetzung des Rahmengesetzes der Russischen Föderation über den Archivbestand der Russischen Föderation und die Archive" (Mitteilungsblatt des Kongresses der Volksdeputierten der Russischen Föderation und des Obersten Sowjets der Russischen Föderation, 1993, Nr. 33, S. 1312). Der Präsident der Russischen Föderation V. Putin

Grundlagenbriefwechsel Briefwechsel zwischen der deutschen Bundesregierung und der Regierung der Russischen Föderation über die Errichtung der Kommission Die Kommission wurde begründet durch ein Schreiben des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Peter Hartmann (20. August 1997) und ein gleichlautendes Antwortschreiben des Ersten Stellvertretenden Außenministers der Russischen Föderation, Igor Sergejewitsch Iwanow. Im folgenden wird der Wortlaut des deutschen Schreibens wiedergegeben. Sehr geehrter Herr Minister, während des offiziellen Besuchs des Präsidenten der Russischen Föderation, B.N. Jelzin, in der Bundesrepublik Deutschland im Mai 1994 wurde mit dem Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Dr. H. Kohl, Einvernehmen über die Bildung einer Gemeinsamen Kommission zur Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen erzielt. Im Verlauf des weiteren Meinungsaustausches zu dieser Frage, insbesondere in dem von dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Dr. H. F. von Ploetz und den Staatssekretären des Bundesministeriums des Innern Dr. E. Werthebach und Dr. W. Priesnitz mit Ihnen geführten Briefwechsel, wurde Einvernehmen über den Inhalt einer diesbezüglichen Vereinbarung erreicht. In der Erkenntnis, dass die Tätigkeit dieser Kommission eine große Bedeutung für die Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen und für die Entwicklung der Verbindungen zwischen deutschen und russischen Historikern hat, ausgehend davon, dass die deutsche ebenso wie die russische Seite in dieser Kommission ein Gremium wissenschaftlicher Fachleute sieht, die Themen für gemeinsame Untersuchungen zur Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen im 20. Jahrhundert diskutieren und zur weiteren Erforschung vorschlagen sollen, mit Rücksicht darauf, dass Beschlüsse und Schlussfolgerungen der Kommission keinen verbindlichen Charakter haben können, sondern Empfehlungen darstellen, ausgehend davon, dass die Kommission gemäß den Grundsätzen der Freiheit der Forschung, des Meinungsaustausches im Geiste der Offenheit und des gegenseitigen Verständnisses arbeitet, beehre ich mich, Ihnen den Abschluss folgender Vereinbarung über Aufgaben, Arbeitsbedingungen und Arbeitsweise der Gemeinsamen Kommission zur Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen (im folgenden Kommission genannt) vorzuschlagen: 1. Die Kommission arbeitet nach Maßgabe des „Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über kulturelle Zusammenarbeit" vom 16. Dezember 1992, insbesondere seiner Artikel 2, 4 und 6. 2. Das Ziel der Arbeit der Kommission besteht in der Förderung einer umfassenden wissenschaftlichen Erforschung der deutsch-russischen bzw. deutsch-sowjetischen Beziehungen im 20. Jahrhundert durch die Vorbereitung und Durchführung gemeinsamer Erörterungen von wichtigen historischen Themen, die Beratung und Unterstützung interessierter Wissenschaftler und Einrichtungen auf deren Anfrage sowie die Prüfung der Möglichkeit gemeinsamer Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Untersuchungen und Materialien. 3. Im Rahmen der Kommission werden die historischen Zusammenhänge zwischen den Völkern Deutschlands und Russlands in einem Geist der Offenheit und Objektivität mit dem Ziel der Festigung des gegenseitigen Vertrauens und des partnerschaftlichen Verhältnisses erforscht. In diesem Zusammenhang wird jede Seite dazu beitragen, den Zugang zu ihren Archivalien und Bibliotheksbeständen zu wissenschaftlichen Zwecken für Forscher der jeweils anderen Seite zu erleichtern.

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4. Die Öffentlichkeit in Deutschland und Russland wird regelmäßig über den Fortgang der A r beit der Kommission informiert. 5. Der Kommission gehören je neun deutsche und russische Wissenschaftler sowie je drei leitende Vertreter der beidseitigen Archiwerwaltungen an. Die Mitglieder werden auf Ermessen jeder Seite für die Dauer von fünf Jahren berufen; bei den jeweils 9 wissenschaftlichen Mitgliedern ist eine Wiederberufung lediglich einmal zulässig. Die Mitglieder werden der anderen Seite durch Schreiben des entsprechenden Ko-Vorsitzenden der Kommission mitgeteilt. Die Kommission tritt mindestens einmal jährlich, abwechselnd in der Bundesrepublik Deutschland und in der Russischen Föderation, unter dem Vorsitz des jeweiligen Ko-Vorsitzenden der Kommission zusammen. Die Ko-Vorsitzenden werden, von beiden Seiten jeweils gesondert, aus dem Kreis der Mitglieder der Kommission gewählt. 6. Beim Bundesministerium des Innern der Bundesrepublik Deutschland und beim Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation werden Sekretariate eingerichtet, die jeweils den Ko-Vorsitzenden der Gemeinsamen Kommission zur Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen zugeordnet sind. Die Sekretariate sind - wie die Kommission insgesamt - im Rahmen der deutsch-russischen Gemischten Kommission für kulturelle Zusammenarbeit tätig. Die Sekretariate unterstützen die Gemeinsame Kommission zur Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, unter anderem bei der Lösung organisatorischer Fragen, bei der Vorbereitung und Durchführung der Sitzungen der Kommission. Die Leiter der Sekretariate nehmen an den Kommissionssitzungen teil. 7. Die Kommission erstellt und beschließt Pläne für ihre Arbeit und stellt ihre Arbeit in einem jährlichen Bericht an die Ko-Vorsitzenden der deutsch-russischen Gemischten Kommission für kulturelle Zusammenarbeit dar. Die mit der Durchführung der Sitzungen der Kommission sowie ihrer Arbeits- und Projektgruppen zusammenhängenden Kosten übernimmt die gastgebende Seite (ausgenommen die Beförderungskosten, einschließlich Hin- und Rückflug, sowie Hotelunterbringung und Verpflegung). Hinsichtlich sonstiger Kosten, die im Laufe der Kommissionsarbeit entstehen, werden sich die entsprechenden Regierungsstellen beider Länder miteinander einigen. 8. Für den Status der Mitglieder der Kommission gelten die Nummern 1, 4 Absatz 1 und 2, 5, 13, 14 der Anlage zu dem „Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über kulturelle Zusammenarbeit" vom 16. Dezember 1992. Im Falle Ihres Einverständnisses werden dieses Schreiben und Ihr Antwortschreiben gleichen Inhalts eine Vereinbarung über Aufgaben, Arbeitsbedingungen und Arbeitsweise der Gemeinsamen Kommission zur Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen bilden. Genehmigen Sie, Herr Minister, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. gez. Dr. Hartmann

Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Akademiemitglied Prof. Dr. Aleksandr Tschubarjan Bundespräsident Prof. Köhler hat dem russischen Co-Vorsitzenden der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, Akademiemitglied Prof. Dr. Aleksandr Tschubarjan, das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Die Anerkennung wurde Herrn Tschubarjan am 11. September 2005 von Botschafter Dr. Walter Schmid in Moskau überreicht. In der Begründung heißt es: H e r r Prof. Tschubarjan ist einer der angesehensten und einflussreichsten russischen Historiker. E r hat wesentlich zur Öffnung der russischen Geschichtswissenschaften gegenüber dem Westen beigetragen und damit maßgeblich die Veränderung der vorherrschenden nationalgeschichtlichen Sichtweise und die Herausführung aus den bisherigen Strukturen mitbestimmt. Seine wissenschaftliche Leistung wird nicht nur von Fachexperten bestätigt, sondern auch eindrucksvoll durch über 200 Publikationen belegt, die in langjährigen internationalen K o o p e rationen, insbesondere mit Partnern in Deutschland, entstanden sind. Von 1995 bis 2000 war Prof. Tschubarjan Vizepräsident des Büros des Internationalen Komitees für Geschichtswissenschaften. In seiner Schlüsselposition als Direktor des Instituts für Allgemeine Geschichte (seit 1998) und Co-Vorsitzender der deutsch-russischen Historikerkommission (seit 1997) gelang es ihm, die wissenschaftliche Kooperation mit Historikern aus Deutschland zu festigen. E r setzt sich intensiv und nachdrücklich für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland auf dem Gebiet der historischen Forschung, für die Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte und damit zugleich für eine bessere Verständigung von Deutschen und Russen ein. Seit 2000 ist Prof. Tschubarjan Vollmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Seine Stellung als „erster Geschichtsdiplomat" der Russischen Föderation und Berater der russischen Präsidenten Jelzin und Putin in Fragen der internationalen Wissenschaftsbeziehungen hat Prof. Tschubarjan erfolgreich dafür genutzt, wichtige Archivbestände zur gemeinsamen Geschichte in russischen Archiven zu öffnen. Daneben engagiert er sich als Teilnehmer am Petersburger Dialog für den Austausch zwischen den beiden Zivilgesellschaften. D a n k seiner Unterstützung ist es nach langwierigen Bemühungen gelungen, den Weg zur Gründung des Deutschen Historischen Instituts in Moskau freizumachen. Prof. Tschubarjan hat sich um die deutsch-russische Zusammenarbeit verdient gemacht.

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III. Anhang GEMEINSAME KOMMISSION für die Erforschung der jüngeren

GESCHICHTE DER DEUTSCH-RUSSISCHEN BEZIEHUNGEN

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Russische Emigration in Deutschland deutsche Emigration in Russland und der Sowjetunion im 20. Jahrhundert

Zeit: Ort:

Freitag, 14. Juli 2006,10.00 - 18.00 Uhr Berliner Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstraße 5,10111 Berlin

Das 20. Jahrhundert ist ein Zeitalter der Völkerwanderung, der erzwungenen Fluchtbewegungen großer Bevölkerungsgruppen, aber auch der freiwilligen Auswanderungen. Entscheidendes Kennzeichen dieser Bevölkerungsbewegungen ist die Emigration politisch, religiös oder aus sog. „rassischen" Gründen verfolgter Minderheiten aus totalitären Regimen. Nach der russischen Oktoberrevolution 1917 flüchteten bis 1923 allein nach Deutschland ungefähr 600000 Menschen, etwa genau so hoch war die Zahl der deutschen Auswanderer nach Ubersee, die zwischen 1919 und 1932 die Weimarer Republik aus ökonomischen Gründen bzw. aus Mangel an Arbeitsplätzen verließen. Die Zahl der Emigranten aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum, die den nationalsozialistischen Machtbereich nach 1933 bzw. nach 1938 verließen, betrug etwa 530000 Menschen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es wiederum Fluchtbewegungen, sei es aus der D D R , sei es aus der kommunistischen Sowjetunion, die politisch motiviert waren. Totalitäre Regime in Deutschland bzw. in der Sowjetunion bildeten die wesentliche Ursache der Flucht. Auf der anderen Seite waren sowohl Deutschland als auch die Sowjetunion zu bestimmten begrenzten Phasen ihrer Geschichte auch Zufluchtsland. Das galt für die russischen Flüchtlinge, die in die Weimarer Republik emigrierten, das galt aber auch für kommunistische Flüchtlinge aus der nationalsozialistischen Diktatur, die in die Sowjetunion gingen. Das wissenschaftliche Colloquium der Kommission setzt es sich deshalb zum Ziel, die unterschiedlichen Voraussetzungen und Formen des Exils wie die jeweilige Akkulturationsproblematik und die politischen Bedingungen der Aufnahme in nationaler, aber auch in komparatistischer Perspektive zu analysieren.

Die Mitglieder der Kommission 2003-2007 Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Möller Deutscher Co-Vorsitzender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, Münch en/Berlin Prof. Dr. Helmut Altrichter Friedrich-Alexander- Universität

Erlangen-Nürnberg

VLR I Dr. Ludwig Biewer Leiter des Politischen Archivs des Auswärtigen

Amtes

Marianne Birthler Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd BonwetschHistorischen Instituts, Moskau Gründungsdirektor des Deutschen Prof. Dr. Ute Daniel Universität Braunschweig Prof. Dr. Bernd Faulenbach Ruhr-Universität Bochum Prof. Dr. Beatrice Heuser Direktorin der Forschungsabteilung des Militärgeschichtlichen Potsdam

Forschungsamtes,

Prof. Dr. Manfred Hildermeier Georg-August-Universität Göttingen Prof. Dr. Bianka Pietrow-Ennker Universität Konstanz Prof. Dr. Hartmut Weber Präsident des Bundesarchivs Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Weber Universität Mannheim Prof. Dr. Aleksandr Cubar'an Russischer Co-Vorsitzender Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAdW), Direktor des Instituts für Allgemeine Geschichte der RAdW Prof. Dr. Aleksandr Borozn'ak Universität Lipezk Prof. Dr. Iakow Drabkin Institut für Allgemeine Geschichte der RAdW Prof. Dr. Aleksej Filitov Institut für Weltwirtschaft und Internationale Beziehungen der RAdW

176

III. Anhang

Prof. Dr. Aleksandr Galkin Institut für vergleichenden Politikwissenschaft der RAdW Prof. Dr. Wladimir Kozlov Leiter der Föderalen Archivagentur Korrespondierendes Mitglied der RAdW Vladimir Kuselenkow Direktor des russischen Staatlichen Militärarchivs Prof. Dr. Faina Novik Institut für Russische Geschichte der RAdW Dr. Viktor Rykin Europa-Institut der RAdW Dr. Sergej Sluc Institut für Slawistik der RAdW Dr. Aleksandr Curillin Leiter der historisch-dokumentarischen Russischen Föderation Prof. Dr. Nina Moskau Universität Wolgograd

Verwaltung des Außenministeriums

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Die Autoren dieses Bandes Dr. Bernhard Bayerlein, Universität Mannheim Prof. Dr. Vladimir Chaustov, Moskau Prof. Dr. Jost Dülffer, Historisches Seminar der Universität Köln Dr. Jan Foitzik, Institut für Zeitgeschichte München/Berlin Dr. Christian Hartmann, Institut für Zeitgeschichte, München/Berlin Prof. Dr. Günther Heydemann, Universität Leipzig Dr. Bert Hoppe, Berlin Dr. Johannes Hürter, Institut für Zeitgeschichte, München/Berlin Dr. Kai von Jena, Bundesarchiv Koblenz Georgij P. Kynin, Moskau Dr. Jochen P. Laufer, Zentrum für Zeitgeschichtliche Forschung, Potsdam Dr. Michail M'agkov, Institut für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau Prof. Dr. Dr. h. c. Horst Möller, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, München/ Berlin Dr. Klaus-Dieter Müller, Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dresden Prof. Dr. Rolf-Dieter Müller, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam Dr. Dieter Pohl, Institut für Zeitgeschichte, München/Berlin Dr. Michael Salewski, Historisches Seminar der Universität Kiel Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern von 1998-2002 Dr. Mark Spoerer, Wirtschafts- und Sozialgeschichtliches Institut der Universität Hohenheim Akademik Prof. Dr. Aleksandr Cubar'an, Direktor des Instituts für Allgemeine Geschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau Dr. Matthias Uhl, Institut für Zeitgeschichte, München/ Berlin Dr. Gerhard Wettig, Kommen

Kontakte Der deutsche Co-Vorsitzende der Kommission Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Möller Institut für Zeitgeschichte Leonrodstraße 46b 80636 München Telefon: 49-(0)89-12688 0 (aus Russland: 8 10 49-89-12688 0) Fax: 49-(0) 89-12688191 (aus Russland: 8 10 49-89-12688 191) Der russische Co-Vorsitzende der Kommission Akademiemitglied Prof. Dr. Aleksandr O. Tschubarjan Russische Akademie der Wissenschaften Institut für Allgemeine Geschichte Leninskij Prospekt 32a 117374 Moskau Telefon: 7-095-9 38 10 09 7-095-9 38 58 09 Fax: 7-095-9 38 22 88 Deutsches Sekretariat der Gemeinsamen Kommission im Bundesministerium des Innern Referat G 4 Eberhard Kuhrt Dr. Gudrun Schneider-Farschid Alt-Moabit 101 D 10559 Berlin Telefon: 01888-681-2593 und 2561 (aus Russland: 8 10 49-01888-68 -2593 und -2561) Fax: 01888-681 52593, -52561 und -2624 (aus Russland: 8 10 49-1888-615 25 93) Mail: [email protected] Russisches Sekretariat der Kommission Im Außenministerium der Russischen Föderation Natal'ja Masl'akova Smolenskaja Sennaja PI. 32-34 121200 Moskau Telefon: 7-095-244 23 71 Fax: 7-095-244 25 26

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ISBN-I3: 978-3-486-57848-5 ISBN-10: 3-486-57848-0 e-ISBN (PDF) 978-3-11-133574-2 DOI https://doi.org/10.1515/9783111335742 Эта публикация лицензирована на условиях международной лицензии Creative Commons «С указанием авторства — Некоммерческая — Без производных» . Более подробная информация доступна на сайте https://creativecommons.org/ licenses/by-nc-nd/4.0/. Условия лицензии Creative Commons распространяются только на оригинальные материалы. Использование материалов из других источников (отмеченных ссылкой на такой источник), например, диаграмм, иллюстраций, фотографий и цитат, может потребовать дополнительного разрешения на использование от соответствующего правообладателя. © 2005 Oldenbourg Wissenschafcsverlag GmbH, München Rosenheimer Straße 145, D-81671 München s 11HTepHere: ht1p://www.oldenbourg.de. Hacroii11.1ee np0H3Bej\eHHe, BKJJIO'lai! scex H306pa)l(eHHH, 3311.1Hll.leH0 3BT0pCKHM npaB0M. KalK,!loe ßCß0Jlb3083HHe np0HJBe,11eHHil, HapyUia1011.1ee rpaHHllbl 33K0Ha 06 aBT0pCKHX npaaax H He HMe1011.1ee cornacuii H3,113TeJJbCT83 He,11onyCTHM0 H HaKa3yeMo. 3TO KacaeTCil, B nepsylO 0'lepe)l.b, socnp0H3Be)l.eHHH, nepeB0)l.08, MHKpOKfleHHñ.

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IJHT. no: Walther Hubatsch, Hitlers Weisungen für die Kriegsführung 1939-1945. D o k u mente des O b e r k o m m a n d o s der Wehrmacht, Erlangen 1999, c. 130.

8

I. ^OKJianbl

nocnedoeamejibHbiü nepexod o t bohhli Ha BocTOKe, KOTopyio ßOJDKHbi ömjih BecTH b ochobhom cyxonyTHbie BoncKa, k «BOHHe Ha 3 a n a j j e » , KOTopyio jjojixeH 6bui BecTH Beci. BepMaxT b u;ejiOM nporaB MopcKHxflepacaB,b pe3yjibTaTe npoBa jia bflejieflOCTHaceHHanepBOHanajibHO oxHflaBmeHca noöe^ti npHBeji k OÖHOepeMeHHocmu ¡qeitcTBHH Ha flByx HanpaBjicHHax,5 hto aojijkho 6mjio He TOJibKO pa3flpo6HTb repMaHCKHe chjim, ho h c Sojibuioft BepoHTHOCTbK) npeBbicHTb hx B03M0XH0CTH. H a n a ^ e H H e Ha Cobctckhh Cok»3 2 2 hjohh 1 9 4 1 r . , KaK Biiflejiocb repMaHCKoft CTopoHe n o H a n a n y , ö b i j i o y c n e u r a b i M ; yBepeHHOCTb b n o ö e f l e CTajia u r a p o K O p a c n p o c T p a H H T b c a . ü a p a f l n o ö e j j b i b Mockbc b kohhc a B r y c T a / H a n a j i e c e H T a ß p a K a 3 a n c a b o 3 m o x h b i m . H e c M O T p a Ha KpynHbie n o T e p n CoBeTCKoro C o i o 3 a a 3HaHHTejibHbie T e p p H T o p n a j i b H b i e n p n o ö p e T e H H a TepMaHHH, o c e H b i o , o^HaKO, CTano hcho, hto 3anjiaHHpoBaHHoft n o j i H o f t n o ö e f l b i ö w c T p o flocTHHb He y n a c T c a . « ü e p e j i o M n o n Mockboh», KOTopbiH K n a y c P a i r a x a p f l T BHHMaTejibHo HccjienoBaji 3 0 jieT TOMy Ha3ajj 6 , n03B0JiHji K p a c H o f t ApMHH 5.16. flexaSpa 1 9 4 1 r . n e p e f t T H b KOHTpHacTynjieHHe. 3 t o 6mjio hchto ß o j i b i n e e , neM n p o c T o npoöyKCOBKa B o e H H o r o n o x o f l a h KOHTpaKqiia n p y r o f l CTOpOHbi. Ecjih coothccth s t o co cc{)opMyjiHpoBaHHbiMH p a H e e oacHflaHHHMH, cBsmHHbiMH c flocTHxeHHeM T e p M a HHeft cbohx nocjieflOBaTenbHO n e p e x o f l a m n x H3 oflHofl b ß p y r y i o i j e j i e f t , t o s t o 6biJio p e u i a r o m e e n o p a x c e H H e . B c T a B a j i B o n p o c , CMOxeT j i h repMaHCKHH p e f t x BHOBb OBJiafleTb HHHL(HaTHBOH He TOJibKO B BOHHe Ha ßOCTOKe, HO H B MHpOBOH BOHHe b i;ejioM. Hmchho TaK h ctohji B o n p o c b 1 9 4 2 r o f l y . flejio b tom, hto b BoeHHO-CTpaTernnecKOM n j i a H e p e u i a i o m H H n o B o p o T b MHpoBoft BOHHe n p o n 3 o m e j i eiu;e h noTOMy, h t o b j i m j e C I I I A n o c j i e HanajjeHHH a n o H i j e B Ha I I e p j i - X a p 6 o p b B o i m y OTHbme BCTynnjia MOinHeftuiaa HHflycTpHajibHaa flepxaB. TepMaHCKHH p e f i x o6t>hbhji eft 3aTeM BOHHy. T e M caMbiM b kohhc 1 9 4 1 r . BoÖHa b T h x o m OKeaHe, ATJiaHTHKe a c y x o n y T H a a B o i m a b E ß p o n e HenocpejjcTBeHHO n e p e p o c J i H b crpaTerHHecKH B3aHM0CB»3aHH0e i j e j i o e . P e u i a i o m e e 3HaneHHe b bohhc Ha Boctokb hmcjio to, hto Cobctckhh C0103 n o H a n a j i y bmctohji 6 e 3 K a K o f t - j m S o cymecTBeHHoii noMOinn c o CTopoHbi, a b 1 9 4 1 / 4 2 r r . H a n a j i T p n nocjiejjoBaBHiHX o ^ h o 3a jjpyrHM HacTynjieHHH. B a x H e f t i n e e 3HaneHHe HMeno yace ynoMHHyToe Bbirne fleKaßpr^cKoe HacTynjieHHe K p a c H o f t ApMHH Ha ceBepHOM hraacHOMcfwiaHrax cjjpoHTa. TeM caMbiM - h t o 6mjio BaacHO b ncHxojiorHHecKOM n j i a H e - BceMy MHpy 6 b u r a HarjiH^HO npofleMOHCTpHpoBaHbi S o j i b u i H e coxpaHHBHiHeca b o 3 m o > k h o c t h CoBeTCKoro C o i o 3 a . B j i a r o f l a p a hm 6 b i j i a OTBoeBaHa HeKOTopaa n a c T b oKKynHpoBaHHoft T e p p H T o p a n , h o , n p e a m e B c e r o , HaHeceHbi repMaHCKoft CTopoHe S o j i b i u n e n o T e p n He TOJibKO b jho^hx, ho h b S o e B o f t TexHHKe. B T o p o e coBeTCKoe H a c r y n j i e H H e b a H B a p e 1 9 4 2 r . H a n a j i o c b noHTH Ha Bcex y n a c T K a x (JjpoHTa, n p o T H H y B i u e r o c a o t J l e H H H r p a n a flo YKpaHHbi h K p b i M a . O h o , n p a B f l a , He 3aBepuiHJiocb KpynHbiM a p e m a r o m H M npopbiBOM, Ha KOTOpbiH H a j j e a j i c a CTanHH h KOTopbiH flOJixeH 6biJi nojiHOCTbK) H 3 r a a T b BepMaxT H3 CTpaHbi, OHHaKO n o c j i e oacecToneHHbix 3hmhhx 6htb oho n p H H e c j i o 5

6

Andreas Hillgruber, Hitlers Strategie. Politik u n d Kriegführung 1940-1941, München 1965, c. 388. Klaus Reinhardt, Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972.

J],iojii,(j3(j)ep: BoÄHa TepMaHHH Ha BocToxe, 1942 r.

9

cpaBHHTejiLHO HeSoJituine, a BnocnencTBHH H 3HaHHTejibHbie noöeflbi. TpeTbe HacTynjieHne, 3amiaHHpoBaHHoe Ha BecHy 1942 r., AOJDKHO ÖLIJIO ynpe^HTb coKHflaBiiieecH repMaHCKoe HacrynjieHHe, OHHaKO no cyTH OHO C HHM coBnajio. 06~beKmuBHO BOCHHbie noTepn repMaHCKOH cropoHbi B 1941 r. y x e HeB03M0XH0 ÖBIJIO BocuojiHHTL B 1942 r a TaioKe B xofle Bceö npeflCTOHBmefi e i n e BOHHM. « H a BOCTOHHOM (JipoHTe B KOHije aHBapa 1 9 4 2 r. noTepn cocTaBHJiH 9 2 0 0 0 0 nejioBeK, H3 HHX 2 9 0 0 0 oc}jnnepoB. ToxrbKo B r p y n n e apMHH «U,eHTp» Ha TOT MOMeHT He xBaTajio npHMepHO 4 0 0 0 0 0 nenoBeK. B nccjie/iOBaHHH BepxoBHoro KOMaH^OBaHHH BepMaxTa, n0flr0T0BjieHH0M B TO x e BpeMa, KOHCTaTHpoBajrocb, HTO, nOJIHOCTbK) BOCnOJIHHTb 3HMHHe nOTepH y x e HeB03M0»:H0. H e B 0 3 M 0 X H 0 öbijio y>Ke KOMüCHCHpoBaTi» h n o T e p « öoeBoft TCXHHKH H cHapaacemia. TepMaHCKHe BOHCKa Ha BOCTOHHOM cJjpoHTe HanajiH BOCHHLIH noxofl, HMea 3 5 8 0 T3HKOB H caMoxoßHbix opy^HH. B KOHi;e pjeKaßpa 1941 r. noTepn TaHKOB H uiTypMOBbix opyflHH cocTaBHJiH 3 7 3 0 eflHHHi;, B KOHiie aHBapa 1 9 4 2 r. - 4 2 4 0 e^HHHq. 3TH noTepn HEJIB3A YXE ÖLIJIO BocnojiHHTb B KopoTKHe cpoKH, TAK KAX cpeflHecraTHCTHHeCKOe npOH3BOflCTBO TaHKOB B MeCHLJ COCTaBJIHJIO JlHLLIb OKOJIO 2 5 0 E^HHHI;... KpoMe T o r o , H3-3a ÖOJIBHIHX noTepb aBTOTpaHcnopTa 6buia o r p a HHHeHa ii0/iBH>KH0CTB cyxonyTHLix BOHCK»7. A BepHfl B e r a e p KOHcraTHpyeT, «HTO repMaHCKHC BOHCKA HA BOCTOHHOM « J i p o H T e , HA HEXODE 3HMHHX 6OCB, BCCHOH

1942 r. aBnajiH COÖOH Jinuib TeHb TOH MOHJHOH CHJibi, KOTopaa 2 2 HioHa HaHecjia yflap n o COBCTCKOMY Coio3y». 8 K 3TOMY CJIENYET ein;e ßa6aBHTb, HTO TaKoft KaHeCTBeHHblH ypOBeHb BOHCK BOCCTaHOBHTb ÖbIJIO HCB03M0XH0, HeCMOTpa Ha NOTEHIJHAJIBHYK) 3K0H0MHHECKYI0 npo^YKTHBHOETK) E ß p o n t i , B K O T o p o f l HA TOT

nepHOfl Bce enje roenofleTBOBajiH HeMUbi. „BaJiaHC 3K0H0MHHecK0r0 np0H3B0flCTBa o ö t a c H a e T Bce H HHHero... M e x n y MaTepnajibHbiMH pecypcaMH H noöefloft Ha n o j i e 6 o a HeT HenoepefleTBeHHoft B3aHMOCBa3H»9, HO OHa MoaceT noaBHTbca; HMCHHO TaK H npoH3omjio B 1 9 4 2 r o ^ y HA BOCTOHHOM 4>poHTe, noßjiHaB Ha cooTHomeHHe CHJI. TeM He MeHee KaK pa3 B Bonpoce o pecypcax repMaHCKoe pyKOBOflCTBO CMH'raJIO, HTO B 1942 r. OHO MoaceT BO MHOI-HX oTHomeHirax paccHHTbmaTb Ha x o p o n m e maHCbi. H ecjiH B OTHOLUCHHII coöcTBeHHbix noTepb ijapnna ö o n e e HJIH MeHee HCHOCTb, TO B OTHOHieHHH nOTepb COBeTCKOH CTOpOHbl CHHTaJIOCb, HTO OHH eiJU;e Ha nopa^oK Bbime, HTO npoMbinuieHHbiH H JIK^CKOH noTeHHHaji cKopee eine ö o j i e e HCTOMEH, n e M c o ö c T B e H H b i f t . HMCHHO 3TO H OKA3ANOCB flo r p o T e c K H o e T H 7

8

Klaus Reinhardt, Die Wende vor Moskau. Das Scheitern des deutschen Blitzkriegskonzeptes vor Moskau, B : Jürgen Rohwer und Eberhard Jäckel (pejj.), Kriegswende Dezember 1941. Referate und Diskussionsbeiträge des internationalen Symposiums in Stuttgart vom 17. bis 19. September 1981, Koblenz 1984, c. 207; IloflpoÖHee: Rolf-Dieter Müller/Gerd R.Ueberschär, Hitler's War in the East 1941-1945. A Critical Assessment, Providence/Oxford 1997. PacumpeHHoe H3flaHHe Ha HeM. H3biKe: Hitlers Krieg im Osten 1941-1945. Ein Forschungsbericht, Darmstadt 2000. Bernd Wegner, Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43, B: Horst Boog u.a., Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 6, Der globale Krieg. Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941-1943, Stuttgart 1990, c. 791 (flonojiHHTejibHbieflaHHbieo cooTHomeHHH CHJI B 1 9 4 1 / 4 2 r r . TaM ace Ha c . 7 7 8 CJI.).

9

Richard Overy, Die Wurzeln des Sieges. Warum die Alliierten den Zweiten Weltkrieg gewannen, Stuttgart/München 2000, c. 406.

10

I. JJoKnanbi

HCBepHOÄ OQEHKOH, 0flHaK0 c w r p a j i o cymecTBeHHyio p o j i t B TOM, HTO THTJiep H KOMaHROBaHHe BepMaxTa c r a j i n ruiaHiipoBaTb Hoßoe ö o j i b m o e HacTynneHHe. ÜTaK, q e j i b 1941 r. - ö b i c r p o noaaBHTb COBCTCKHH COK)3 - B 1 9 4 2 r. B Apyrtix ycjiOBHax CHOBa 6biJia B3HTa Ha BOopyxeHHe. flnpeKTHBa HOMep 4 1 OT 5 anpejia 1 9 4 2 r. n03B0JiaeT

npoBecra

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HHTepecHoe Eapöapocca»

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flenoM ö p o c a e T c a B r i i a s a npH3HaHHe B TOM, HTO coBeTCKHH Bpar npoaßjiaji HHHijHaTHBy. «HeoöxoflHMO, ÖJiarojjapa npeBOCxoflCTBy repMaHCKoro PYKOBOFLCTBA H repMaHCKHX BOHCK, CHOBa n e p e x B a T H T b HHHLLHATHBY ^EFTCTBHH B

CBOH pyKH, HTOöbi HaBH3aTb Bpary CBOIO BOJIIO». H nojiHoii yßexfleHHOCTH B CBOHX CHJiax TaiöKe KaK-TO He HyBCTBOBaJiocb, ecjiH B KanecTBe HenocpeHCTBeHHoä

sa^a^H

CTaBHjiacb qejit, «0K0HHaTejibH0

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ocTaBiuyiocH y CoBeTOB 3KH3HeHHyio cnjiy conpoTHBJieHHa». B a x H o e 3HaneHHe H M e j i o , OßHaKO H n p e x ^ e B c e r o ,

flonojiHeHiie:

« . . . H jiHHiHTb HX B a x H e H u m x B

BOeHHOM n J i a H e 3KOHOMHHCCKHX HCTOHHHKOB CHJIbl B MaKCHMajIbHO B 0 3 M 0 5 K H 0 H Mepe».10

B

3TOM

3aKJiioHajiocb

cymecTBeHHoe

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aKijeHTOB

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c p a B H e H H K ) c n p e f l b i n y m H M r o ß O M , K o r ^ a , c o r j i a c H O npH3HaHHK), p e n b u u i a o TOM, HTOÖbl B X O ß e ÖJIHIJKpHra nOJTHOCTbK) yHHHTOiKHTb «eBpeÜCKHH 3 T a i ; e j i b OTHioflb He ö b i J i a O T Ö p o m e H a , -

0 6 STOM HWMC -

60JIbHieBH3M».

0 f l H a K 0 BOHHa Ha

M H o r o ö o j i b m e , n e M B n p e j j b i f l y m e M r o ^ y C T a j i a n p e B p a m a T b c a B 3KOHOMnqecKyrc> BOHHy. 1 1

JiHHiHTb

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O^HOBpeMCHHO

3 a X B a T H T b HX H H C n 0 J I b 3 0 B a T b B CBOHX H H T e p e c a X £(Jia BejjeHHH BOHHbl.

BoÜHa

F e p M 3 H H H C C o B e T C K H M C 0 I 0 3 0 M 6 b I J i a 3aXBaTHHHeCKOH BOHHOÄ: He TOJIbKO 3 a TeppHTOpHIO

(«5KH3HeHHOe

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HO H 3 a

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H c n o n b 3 y e M b i e 3 a T e M Ha j i o j i r o c p o ' - i H o f t o c H O B e ) S K O H O M H ^ e c K n e n p e H M y m e c T B a ,

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n p O f l O J I X e H H e MHpOBOH BOHHbl.

TjiaBHaH u,ejib RUH HacTynjieHHa B 1 9 4 2 r. 6biJia TaKHM 0ßpa30M HaäßeHa Ha KaBKa3e. 1 2 Haneac^a Ha 3axBaT Hec|)TenpoMbicjioB rpo3Horo, M a Ä K o n a H E a x y BOCnpHHHMajiaCb r H T J i e p O M B y c j i O B H a x HOBOH MHpOBOH BOeHHOH CHTyaiiHH K a K

npejjnocbiJiKa ;yia nojiyneHHa BO3MOXHOCTH BbiCToaTb B ß o j i e e jyiHTejibHOÄ BOHHe H n p o r a B MopcKHX /jepacaB. rpaÖHTejibCKaa BOHHa 3a 3axBaT cbipba H npoMbiuiJieHHoro OÖOPYAOBAHHA B KpaTKoepoHHoft nepcneKTHBe CTaHOBHJiacb MaKCHMOH c TeM, HTOÖbl, MO^KCT ÖblTb, BCe—T3KH CyMeTb npHOÖpeCTH, a 3aTeM H o6e3onacHTb Ha jyiHTejibHoe BpeMa «)KH3HeHHoe npOCTpaHCTBO». HanpaBHTb rjiaBHbift y^ap B CTopoHy KaBKa3a 03Hanaji0 B TO x e BpeMa, 0flHaK0, H npoBe^eHHe BTopocTeneHHbix onepaiiiift, c OHHOH cTopoHbi, Ha jieHHHipancKOM HanpaBJieHHH (HTO cyMejio c e ö a onpaB^aTb), a c flpyroft - B KpbiMy, r ^ e K e p n b H C e B a c T o n o j i b CTaJiH iiejiaMH, 3a KOTopbie Bejincb caMbie oacecToneHHbie 6OH. T a x a a o 6 m a a 10 11

12

CM. Hubatsch, Hitlers Weisungen für die Kriegsführung, c. 183f. CM. paöoT PojrhcJj-JiHTepa Miojuiepa npeacue Bcero B Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Bd. 4, Der Angriff auf die Sowjetunion, Stuttgart 1983, c.98 CJI., c. 936 CJI., KaK H CBOIO CTaTbio B HacToameM TOMe. 3TOH TeMaTHKoft Toxe ßcerfla oneHt BHHMaTejibHO 3a HHMajiHct BOCTOHHO—HEMEI^KHe yHCHHe. CM. Dietrich Eichholtz, Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft, 3 TOMa, Berlin 1969, 1985, 1998. CM. Wegner, Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43, c. 942-951.

, Ι ί κ υ ί Β φ φ β ρ : B o Ä H a Γ β ρ Μ β Η Η Η H a BOCTOKC, 1 9 4 2 r.

11

ycTaHOBKa He öbiJia öeccriopHoft Β Kpyrax repMaHCKoro pyKOBOHCTBa, ojjHaKO yöeHHTejitHbix ajitTepHaTHB He öbijio. Β ρ Hfl JIH H T O - T O e i n e Μ ο χ ε τ Jiynrne C B H ^ E T E J I B C T B O B A T B ο T O M , H T O CHTyaiiHa Β uejioM ö t m a KpimwecKOH, neM T O T φ3κτ, *ιτο repMaHCKoe JieTHee HacTynjieHHe - n o c j i e co3jjaHHJi Μ Η Ο Γ Η Χ npe^BapHTejibHtix ycjioBHii - HanajiocL jiHuib 28 HiOHH 1942 r. Η τεΜ caMbiM yace HecKOJibKo n o 3 x e , neM Β npeflbinymeM r o ^ y . 3flecb HE C T O H T 3AHHMATBCA H C C J I E ß O B A H H E M Τ Ο Γ Ο , κάκ S T H onepaijHH Η coBeTCKoe BeceHHee HacTynjieHHe IIOBJIHHJIM flpyr Ha «pyra, paccKa3biBaTb ο Taacejibix noTepax KpacHOH ApMHH, noKa3bmaTb Ha KapTe 3aBoeBaHHbie HeMLtaMH τ ε ρ ρ κ τ ο ρ Η Η . H a M H o r o BaJKHee τ ο , HTO rjiaBHaa uejib - cjioMHTb conpOTHBjieHHe KpacHOH A p M H H - He öbiJia jjocTHrHyTa. H a Μ Η Ο Γ Η Χ ypoBHax npocTynnjia flHHaMHKa ycKopeHHa, ocHOBaHHaa Ha Hey^anax. H3HaHajibHO njiaHHpoBaBHiHecH ßpyr 3a flpyroM HacTynjieHHH Ha Ι Ο Γ Ο - B O C T O K Β HanpaBJieHHH G r a jiHHrpa^a Η JiHuib 3aTeM Β HanpaBJieHHH KaBKa3a H3-3a coBeTCKoro conpoTHBJieHHH Β paüoHe OranHHrpana cBejmcb κ 0flH0BpeMeHH0My npoqeccy, K O T O P B I Ö rpo3Hji nepeHanpanb CHjibi repMaHCKoro pefixa ( H ero C O K > 3 H H K O B ) . T O x e caMoe M O X H O CKa3aTb Η no noBojjy B O H H M Β aejioM: Β 1941 r. He öbiJia CHaqaJia OflepacaHa noöe^a Han BejiHKOÖpHTaHHeH, a odnoepeMeHHO coBepmeHO HanafleHne Ha C O B C T C K H H C O K ) 3 . Β 1942 r. Boiraa Ha Mope προτΗΒ BejwKo6pnTaHHH, a Tenepb ein;e Η προτΗΒ C I I I A , Η BOHHa Ha Β ο ο τ ο κ ε προτΗΒ CoBeTCKoro CoK)3a 6 biJiH aKTHBH3HpoBaHbi; cyxonyTHaa BOHHa Β CeBepHoü Α φ ρ κ κ ε HaÖHpajia τεΜΠ odnoepeMeHHO c KpynHbiM HacTynjieHHeM Β HanpaBJieHHH KaBKa3a. I i Β xo^e CAMOH B O H H M Ha Β ο ο τ ο κ ε H E TOJibKO odnoepeMeHHO (a H E NOCJIEFLOBATEJIBHO, KaK njiaHHpoeajiocb) npoBOflHjiHCb onepaijHH Ha rioflCTynax κ JleHHHrpafly Η Ha loro-BOCTOKE CTpaHbi, HO Η Β TOM, MTO KacaeTca rjiaBnoft ijejiH 6oeB 1942 ro^A, H3 3anjiaHHpoBaHHbix nocjieflOBaTejibHO flpyr 3a flpyroM onepaijiiH nojiyHHJiocb napajuiejibHoe npecjieflOBaHHe u;ejieft. Pe3yjibTaT H3BecTeH: «Cyflbßa KaBKa3a (öbijia) peineHa nofl OrajiHHrpaflOM». 13 TaKHM 0Öpa30M y x e β aerycTe, caMoe no3^HCC β ceHTaöpe 1942 r. CTajio BH^HO, HTO nocTaBJieHHbix ijejieö flocTHib HeB03M02KH0. Cio^a cjie^yeT noöaBHTb, mto THTJiep caM 8 Hoaöpa 1942 r o ^ a oötjHbhji, h t o OrajiHHrpafl BOT-BOT na^eT, ΗΤΟ β npHHiiHne 3 τ ο y x e CBepuiHBiuHHca φ 3 κ τ ( « O c T a n o c b JiHuib HecKOJibKO coBceM MajieHbKHx MecTeneK») 14 ; TaKHM 0Öpa30M ropoA Ha B o j i r e , Η33Β3ΗΗΜΗ β necTb CoBeTCKoro flHKTaTopa, paccMaTpHBajica oöeHMH CTopoHaMH KaK ο6τ>εκτ npecTHaca, κ ο τ ο ρ ω κ Ha^o öbijio β JIFOÖOM cjiynae 3axBaTHTb HJIH cooTBeTCTBeHHO ynepacaTb. HH HaxoHHBinaaca β r o p o f l e npoMbiniJieHHOCTb, HH e r o SHa^eHHe KaK TpaHcnopTHoro y3Jia, He HMejiH TaKoro BaxcHoro 3HaneHHa, KaK caMa flyajib 3a 3TOT ropofl, KOTopaa oacecTOHeHHO BeJiacb c Havana oceHH 1942 r . Η KOTopaa y x e jjjia coBpeMeHHHKOB CHMB0JiH3np0Bajia KapTHHy Τ Ο Γ Ο , KaKOH öbiJia Boiraa TepMaHHH Ha Β ο ο τ ο κ ε , Η CHMBOJIH3HpyeT 3TO flO CHX n o p .

13

14

Bernd Wegner, Vom Lebensraum zum Todesraum. Deutschlands Kriegführung zwischen Moskau und Stalingrad, B: Jürgen Förster (pefl.), Stalingrad. Ereignis - Wirkung - Symbol, München 1992, c. 31. Max Domarus (pefl.), Hitler - Reden 1932-1945, herausgegeben von einem Zeitgenossen, München 1973, c. 1938.

12

I. ¿JoKJiajjbi 3aXBaT

HCMI^SMH H HX COK)3HHKaMH

3HaHHTeJIbHOH TeppHTOpHH

TOpOfla,

O K p y x e H H e 6 - h apMHH h 3HMHiie 6 o h b y c j i o B H a x H e ^ o c T a i o m e r o H e 6 j i 0 K n p 0 B a -

hhh; HaKOHeu;, KanHTyjiaijuH nocjie^HHX bohckobmx n a c T e f t 2 (J>eBpajia 1943 r . c r a jih J i e r e H f l o f t . 1 5 3jjecb c j i e ^ y e T jihuil otmcthtb to, hto b B p y r a x ycjioBHax noBTopHJiacb CHTyaijHa n p e j j b i f l y m e r o r o ^ a . IlpaBfla, Ha 3tot p a 3 n o p a x e H i i e ÖbIJIO nyÖJIHHHMM H HBHbIM. « T a K ace, KaK OcBeHUHM HBJiaeTCH CHMBOJIOM orojiTejioro

pacii3Ma

reHoijHfla, a XnpocHMa

h

yHHHToaceHHa, C T a j i i i H r p a f l -

fljia

-

a^epHoro

MacurraÖHoc™

repMaHCKOH c r o p o H b i -

cjiyxHT

chmbojiom

Hpe3MCpHOCTH ÖOCBblX fleHCTBHH, KOTOpbie BeJIHCb TOJIBKO paflH HHX CaMHX». 16

Hto

ace KacaeTca caMoyTBepacneHHa

rop^aa

h reponnecKaa

cobctckoh

CTopoHbi,

t o ajih

Hee

3to

6biJia

n o ö e ^ a , K O T o p a a T a i c x e n p i i H e c j i a r o p o n y Ha B o j i r e

noHCTHoe 3BaHne « r o p o ^ a - r e p o H » . IlopaxeHHe

iioa

OrajiHHrpaflOM C K o p e e cjiynaflHO c o B n a j i o n o BpeMeHH c

nepejiOMOM b BoÜHe C e B c p H o f t AcjjpHKe ( 6 n T B a n o f l 3 j i b A j i a M e i m o M ) , h

ero

HeJIB3a ÖbIJIO TaKJKe npHKpblTb 3aXB3TOM ÖOJIbHIHX TeppHTOpHH Ha BOCTOKe, KOTOptie KaK—HHKaK n p o c r a p a j i H C b ß o K a B K a 3 a . I l p a B f l a , repMaHCKHe BOHCKa

h tcm c a M t i M flo HeKOTOpbix hcc^tchochmx pafioHOB, OAHaKO tom, hto Ö J i a r o ß a p a 3 a x B a T y CbipbeBbix hjih n p o M b i m j i e H H b i x

flouiJiH flo M a Ö K o n a npejinojTOJKeHiie o

paiiOHOB noaBHTca B03M0>KH0CTb H c n 0 J i b 3 0 B a T b h x p e c y p c b i , KOTopbie flo 3 T o r o flocTaBajiHCb

npoTHBHHKy, fljia c o ö c T B e H H o r o B o e H H o r o np0H3B0ßCTBa, OKa3a-

j i o c b HaHBHbiM

bo

MHoriix

OTHOuieHHax.

CaMO

coöoh

pa3yMeeTca,

hto

Bee

n p o M b i m j i e H H b i e ycTaHOBKH h o ß o p y ^ o B a H i i e ß b i n i i npHBe«eHbi b HeroßHoeTb e m e flo h x 3axBaTa, Becb TpaHcnopTHbiä noTeHipiaji 6 b i j i nojiHOCTbio 3aneHCTBOBaH

b

pe3ynbTaTe öoeBbix

achctbhk, h,

HaKOHei;, 3axBaHeHa ö b i n a J i n n i b

Majiaa

n a c T b H e o ö x o ß H M b i x He^JTeHOCHbix paiiOHOB. IJeHHOCTb T o r o , h t o 6 b m o 3 a x B a -

b stom c e K T o p e (h jjjih floöbiMH oneHb HCBenHKa; T a x a a CHTyaijHH

neHO, fljia r e p M a H C K o r o B o e H H o r o np0H3B0flCTBa

b JJ,ohci;kom yrojibHOM coxpaHiijiacb h b c j i e a y j o m e M

yrjia

6acceÖHe) öbina rojjy.

Ecjih

n p o B e c r n cpaBHeHHe c TeM, K a K a a c r p a -

TerHHecKaa u,ejib c r a B H J i a c b HeMu;aMH Ha npoHcmeflmee

moxho ömjio

Boctohhom

(JjpoHTe

b 1942

pacijeHHTb KaK n p o B a n . I I p a B f l a , y

r.,

to

Bee

CoBeTCKoro

C o K ) 3 a ÖbIJIH OTOÖpaHbl HeKOTOpbie HCTOHHHKH CHJIbI, OflHaKO OHH nOHTH He

Hcn0Jib30BaHbi HeMi^aMH HJia Be^eHHa bohhm. B 3tom 1942/43 r r . hmciot T a K o e ace ö o j i b m o e 3HaneHHe, KaK h 6htb3 3 a O r a j i H H r p a ß . J J j i a T o r o , htoöm ö o j i e e tohho n o K a 3 a T b 3HaneHHe BOHHbi Meacfly repMaHHen h Cobctckhm C0K)30m, rioflMepKHy: 3hmoh 1941 r . Ha Boctohhom c ^ p o m e HeMqbi BbmyacfleHbi 6 b i j i n CMiipHTbca c fleftcTBHTejibHO SbiJiH

hjih

BOBce He öbijiii

njiaHe S o e B b i e AeflcTBiia Ha CTbiKe

p e m a i o m i i M nepejiOMOM 1 7 ; r o n c n y c T a , n o c j i e BTopoft nonbiTKH, n o n CTajiHHrpa-

15

16

17

KpoMe y x e ynoMaHyTbie paSoT cm. Wolfram

Wette/Gerd

Ueberschär

(peji.), S t a l i n g r a d .

Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht, Frankfurt/M. 1992; o chmom onepai;HH: Manfred Kehrig, Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht, Stuttgart 3. H3ß. 1979; John Erickson, Stalin's War with Germany, Vol. I: The Road to Stalingrad, London 1975. Jürgen Förster, Einführung, b: t o t ace (pen.), Stalingrad. Ereignis - Wirkung - Symbol, München 1992, c. 13.

HcTopnMecKne nepejioMbi o6o3HaHaK)T hjih co3HaHHe coBpeMCHHKOB o Hanajie mto-to HOBOrO HJIH O B03M05KH0CTH BOCCTaHOBHTb TO, MTO 6bIJIOflOCHX ÜOp JIKIflflM OÖbIHHO HJIH K K 0 T 0 p 0 M y ohh CTpeMHJiHCb. Hjih 5Ke: HCTopHKH, B3rjiaflbiBaK3mHe Ha3aji, nwTawTca

FLIOJIBCJXJJEP: Boima repMamiH Ha BOCTOKC, 1942 r.

13

R O M 3 T O T m i a r H 0 3 flOHiejI HO C03HaHHH OÖmeCTBeHHOCTH OÖeHX BOIOIOMHX C T O p O H

H, KpoMe T o r o , AO C03HaHHa B c e r o MHpa.

II. B

Hanane

ÖBIJIO y x e

CKa3aHO,

HTO BOHH3

MEX^Y

H

repMaHHeft

COBCTCKHM

C 0 1 0 3 0 M c c a M o r o H a n a j i a HMejia x a p a K T e p , OTJIHHHBIH OT T o r o , K O T o p b i f i HMCJIH TpaHHiiHOHHbie

BoeHHbie

H

onepaijHH

BoeHHbie

CTpaTerHH. 1 8

3TH

HHbie

H3MepeHH» c j i e f l y e T c e f t n a c B b i c B e r a T b .

B o - n e p ß b i x , nnaHbi HenocpeflCTBeHHbrx ßeftcTBHH B x o j j e 3aBoeBaTejibCKoro rioxofla eme ao HananeHHa 22 hk>HH yKa3biBaioT Ha TO, HTO STO flOjmHa öbijia ßbiTb

BOHHa

Ha

yHHHToaceHne,

0CH0BaHHaa

Ha

pacHCTCKoft

HfleojiorHH.

B o - B T O p b I X , pa3BHTHe CHTyaLJHH B TOM, HTO KaCaeTCH B e ^ e H H H BOHHbl H O K K y n a -

L(HH, yCHJIHBaJIO 3TH JjeHCTBHH, BHOCHHO B HHX H3MCHCHH3 H npHBeJIO K rHÖejIH MHJIJIHOHOB jrroHeft 3a repMaHCKOH JIHHHCH (|>4)ep: Boima TepMaHHH Ha BocTOKe, 1942 r.

19

«HHTerpHpoBaHHbix BOCTOHHMX TeppHTopnÄ» ÖLIJIH pa3pa6oTaHbi ocHOBHbie KOHTypbi flepeBeHb, jjupeKTHBBi no nepeHMeHOBaHHio HacejieHHbix nyHKTOB HJIH HOBbie HeMei;Kne Ha3BaHHH.30 T o , HTO 3Bynajio KaK H^HJUIHH Heöojibinoro ca^a c HOMHKOM, cnpoei^HpoBaHHaa Ha npocTopbi CoBeTCKoro CoK)3a, TaHJio B ceöe B TO xce BPEMH CMepTOHOCHyK) peuiHMOCTb, HeoöxojjHMyio HJIH ee npeTBopeHHa B xißHb. ßJIA

B CBOHX 4>aHTa3Hax p e ß x c c f j i o p e p C C ycTpeMJiHJica e m e H a n t m e . B O^HOM H3 BbiCTynjieHHH n e p e j j pyKOBOjjHTejiflMH C C h IIOJIIILIHH 16 ceHTHÖpa 1 9 4 2 r . öbiJio CKa3aHo: « 3 T O T repMaHCKuft BOCTOK BnjioTb flo Y p a j i a flOJixeH - H p a ^ H 3Toro MM 3 ß e c b KaK HjieHbi C C p a ö o T a e M - B HauiHx MMCJIHX, >kh3HH, CHCTCMC BOcniiTaHHa, 3a HTO KaK p a 3 ß o p i O T c a , He x c a j i e a CBOHX x i o H e i i , Harnn TOBapHiijH TaM, CTaTb ÜHTOMHHKOM repMaHCKoii KpoBH, HToßbi IIOTOM, q e p e 3 4 0 0 - 5 0 0 JieT, ecjiH c y f l b ö a OTnyCTHT E ß p o n e CTOJIbKO BpeMeHH flO KOH(|)JIHKTa M e x f l y KOHTHHeHTaMH, BMecTO 1 2 0 MJIH. HacHHTbiBajiocb 5 0 0 - 6 0 0 MJIH. repMaHijeB». 3 1 Pa3MHOxeHHe repMaHi;eB B c e r ^ a 0 3 H a n a j i 0 B TO >kc BpeMa: y ö p a T b cjiaBHH - nyTeM nepecejieHHH HJIH yMepmBJieHHH.

III. n o f l B e f l e H H e HToroB BOHHW TepMaHHH Ha BocTOKe B 1 9 4 2 r . jjaeTCH H e n e r K o ; M05KH0 BblJiejIHTb JIHIHb - nOpOH C npOTHBOpeMHBbIMH cjjOpMyjIHpOBKaMH HeKOTOpbie n a p a M e T p b i B ceMH nyHKTax. 1. B o e H H b i e fleHCTBH» TepMaHHH npHBejiH K 3axBaTy caMbix ö o j i b u i n x T e p p H T o p n i i Ha BocTOKe; oßHaKO OHH ßajieKO He flocTHrjin nocTaBJieHHbix i j e j i e f i , HTO 0 3 H a n a j i 0 TeM caMbiM B 3 a p o « b i m e n p o B a j i BOHHM B qejiOM. 2. I I p o B a j i repMaHCKoro n j i a H a BefleHH» BOHHW OTHOCHTCH K BOHHC npOTHB CoBeTCKoro C o i o 3 a , KOTopbift BO BTopoft p a 3 n o K a 3 a n CBOIO CHJiy H CMor n e p e f t T H B KOHTpHacTynjieHHe. 3TO B e m e ö o j i b i n e M e p e OTHOCHTCH K MHPOBOH BOHHe B ijejiOM n o c j i e BCTynjieHH» B BOimy C I I I A H JIIIOHHH.

3. Kpax B ßejie 3axBaTa cbipbeBbix paftoHOB, HeoöxojjHMbixfljiajjajibHeHiuero Be^eHHa BOHHbi, conpoBoxiflajicsi HOBbiM BHflOM MoÖHJiHsanHH - c npeTeH3Heft Ha «TOTajibHylO» - BHyTpn ccjjepbi repMaHCKoro rocnoflCTBa. BbipaaceHHeM 3Toro öbiJiH ^ENOPTAIIHH H npHHyflHTejibHLiH Tpyjj. 4. B 1 9 4 2 r . KOHcJjHfleHijHajibHoe n j i a H H p o , BaHHe c Ltejibio MOÖHjiH3aijHH Bcex p e c y p c o B HJIH B e ^ e r n m BOHHM yace He 6 b i j i o Hai;ejieHO B TOH x e M e p e Ha yHHHToaceHHe p a S o n e ü CHJibi c OKKynnpoBaHHbix TeppHTopHH; TeM He MeHee REHOI^HH B OTHOINEHHH e B p e e B nocTHr B TOM r o ^ y CBoefi KyjibMHHaijHH.

30

31

conpoBOUHTejibHOMy rmctMy 'iflecb 6bijm (|)HKCHpoBaHbi pa3roBopw OÖOHX MY>KHHH; HCTOHHHK 6bIJI HanHCaH ÖOJIbllIHMH ÖyKBaMH TaK Ha3HBaeMOH «(JjIOpepCKOH nHUiymOH Ma UIHHKOH», n o aTOMy ojjiiH aKceMiuiap HaBepHO n0JiyMHJi H fHTJiep.). Michael A. Hartenstein, N e u e Dorflandschaften. Nationalsozialistische Siedlungsplanung in den „eingegliederten Ostgebieten" 1939 bis 1944, Berlin 1998, CM. n p e x n e Bcero c.300 CJI. Feldkommandostelle Hegewald. Rede Heinrich Himmlers vor SS- und Polizeiführern über die rassische Expansion: Madajczyk (pefl.), Vom Generalplan O s t z u m Generalsiedlungsplan, c. 173.

20

I. JIoKJiaflbi

5. Pa^HKanBHaa acKanai;«» b ocymecTBJieHHH KOHKpeTHOÖ h o j i h t h k h yHHHTOxeHHH b ccjiepe repMaHCKoro rocnoflCTBa conpoBoxflanacb ôropoKpaTHHeCKH

pa3flyTtIM

CTpaTCrHHCCKHM

IUiaHHpOBaHHeM

C

LtejILIO

C03flaHH«

HeMei^KHx noceneHHH b paMKax reHepajitHoro njiaHa « O c t » . 6. B t o BpeMa Kax b peajibHOCTH b xo^e bochhmx fleñcTBHH Ha cfjpoHTe npoflBHxeHHe hcmijcb non OrajiHHrpaflOM öbiJio peniHTejiLHO ocTaHOBJieHO, c r p a TerHHecKoe njiaHHpoBaHHe c ijejibio nepecejieHira Hapo^oB h hx yHHTTOJKemia b ÓJiHxañuiHe necarajieTHa nocjie OKOHHaTejibHOÍi noôeflbi flocrarjio HeBH^aHHtix f o c e n e MacnrraôoB. 7. B flOKJiafle HeoflHOKpaTHO noAHepKHBajiocb, KaK t c h ^ c h i ^ h o 3 h o

pamro-

nocjieflOBaTejiLHOCTb miaHHpoBaHHH Ha pa3JiHHHbix ypoBHHx b pe3yjibHeyfla'i npHBejia k TOMy, hto oahobpcmchho npHxojiHJiocb n p e c j i e ^ B a T b

HajibHaH TaTe

HecKOJibKO qejieii. Taicaa OAHOBpeMeHHOCTt npHÔJiHxcaBHieroca

nopaxeHHH,

CMepTOyÖHHCTBCHHOH aKTHBHOCTH B ocymecTBJieHHH reHOLtHfla H nJiaHHpOBaHHH Ha n e p n o f l nocjie n o ô e n b i

HyBCTBa

peajibHOCTH

b

TepMaHHH CBHßeTejibCTByiOT o

repMaHCKOH nojiHTHKe

h

noKOJieHHH jiHuib c TpyflOM noHflaeTCH noHHMaHHio.

o6n;ecTBe,

pacTymeñ

hto h

noTepe

>iepe3 ¿jBa

Kpucmuau B o Ö H a

H

XapmMüHH npecTynjieHHe

O C T p y K T y p e r e p M S H C K H X c y x o n y T H b i x BOHCK H a

BocTOKe B 1941-1944 rr B

n p o i i i e f l u i n e ROßBI B T e p M a H H H BEJIHCB n o p o f i npsiMO—TEKH

OACECTO^EHHBIE

c n o p t i BOKpyr B e p M a x T a . H o , MoaceT öbiTb, STH fleöaTbi BBHfly HX MaemTaÖHoeTH H SMOIJHOHajTbHOCTH 3aTMHJIH B3rjI5Iß Ha TO, HTO BCe, nO CyTH, BpamaJIOCb BOKpyr OAHoro-eflHHCTBeHHoro B o n p o c a : öbiji JIH B e p M a x T npecTyriHOH opraHH3aijHeH? RIOHEMY T a K HHTCHCHBHO OÖCYXFLAIOTCH JJEJIA j j a B H O M H H y B i i m e , K a H y B u r a e

B

HCTOpHIO H B COOTBeTCTBHH C n O C T a H O B J i e H H e M O e f l e p a j I b H O r O MHHHCTepCTBa 0 6 0 poHbi j a x e

H e n p H r o j j H b i e K c j D o p M H p o B a H H i o TpajjHLtHH, T p e ö y e T

noacHeHHa.

H 6 0 , n o K p a H H e ü M e p e , B e p M a x T KaK y q e p e x j i e H H e Ha ceroßHauiHHÖ jjeHb noHTH yTpaTHji CBoe 3 H a i e H H e ßjia H a r n e r o o ö m e c T B a . H e yTpaTHJiH CBoero 3HaneHHH j y i a H a c , KOHCHHO, TE 1 8 MHJIJIHOHOB nejiOBeK 1 , BXOflHBIIIHe B JIHHHblH COCTaB 3TOH a p M H H , vKMBblC OHH HJIH M e p T B b i e . TaKHM O Ö p a 3 0 M , TeMOH nyÖJIHHHOH JJHCKyCCIIH B p a n JIH ÖbIJIH BOOpyxeHHbie CHJIbl, l i c p e 3 KOTopbie n e p e i n a r H y j i a H C T o p n a , H O KOTOPWX OHa flaBHO y a c e BbiHecna CBoe cyac^eHHe. TeMoft ß n c K y c c H H öbijiH, c K o p e e , T e MHJIJIHOHM OTHOiiieHHH K B o e H H o e j i y x a m H M B e p M a x T a H CBa3efi c HHMH, cymecTBOBaBiirax p a H b m e H npoflonacaiomHx

cymecTBOBaTb

no

ceft jieHb. C

STOH TOHKH 3 p e H H a

cjie^yeT

yTOHHHTb OCHOBHOH B o n p o c flHCKyccHH o B e p M a x T e : KaK BCJIH c e 6 a T e , K o r o Mbi Ha3biBaeM ceouMU 6JIH3KHMH, BO BpeMa c j i y a c ö b i B B e p M a x T e ? H a p y m a j i n JIH OHH flcftcTBOBaBiiiHe B TO BpeMa 3aKOHbi BejieHHH BOHHbi, HJIH, n o KpaHHen Mepe, H e n n c a H b i e 3aKOHbi npHJiHHHa H HpaBCTBeHHOCTH? M H o r o e (HJIH HeMHoroe) C B H ^ e T e j i b C T B y e T B n j i a H e CTaTHCTHKH, o TOM, HTO BO BpeMa n p o m j i o f t BOHHM OHH CTanH BoeHHbiMH npecTynHHKaMH? n p H B e c T H K HaHMeHbineMy H

cjioacHyio

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3HaMeHaTejiio TaKyio öojibinyio BcaKOM

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ECJIH o p r a H H 3 a T o p n e p B o f t B b i c T a B K H o

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BepMaxTa T a H H e c T e e p e q e m e ^ p o HCXO^HJI H3 T o r o , HTO H a BOCTOHHOM cjjpoHTe K a K MHHHMyM 6 0 - 8 0 % B o e H H O c j i y x a m n x BepMaxTa T a K HJIH H H a n e ÖbijiH n p H n a c T Hbl K BOeHHbIM HJIH HaLtHCTCKHM npeCTynJieHHaM 2 , TO P o j I b c j D - J l H T e p MlOJIJiep, 3apeKOMeHflOBaBuiHH 1

2

ceöa

SKcnepT

rioTCflaMCKoro

BoeHHO-ncTopHnecKoro

CM. Burkhart Müller-Hillebrand, Das Heer 1933-1945. Entwicklung des organisatorischen Aufbaus, Bd. III: Der Zweifrontenkrieg. Das Heer vom Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion bis z u m Kriegsende, F r a n k f u r t / M . 1969, c. 253. „Abrechnung mit Hitlers Generälen, B: Spiegel Online, 27. 11. 2001".

22

I. JJoKJiaflbi

HayHHO-HCCJieflOBaTejiLCKoro ynpaBJieHHa, yKa3aji flOJiro MeHee 5 % 3 . 6 0 - 8 0 % , 5 % : ß o j i L i n e r o p a 3 p b i B a M e x j j y JJBYMH IÍHTJJPAMH H 6LITL H e MOSKCT! T O ,

1

ITO B

paMKax HOBOH BbicTaBKH, nocBHineiiHOH npecTynjieHHHM BepMaxTa, ßaace H He ^ejiaeTCH nontiTKti YCTHHOBMTL TOHHyro QNC^py, roBopHT caMO no ce6e. BMCCTO Toro, HTo6bi Ha3BaTt> eme m TpeTbio ijncjDpy, a xoTeji 6Li paccMOTperb o6a npHBefleHHwx 3«ecb Te3Hca. 3 T O T Bonpoc, KOHCMHO, KacaeTca He TOJibKO 1942 ro/ja, a Bcero nepno^a repMaHO-coBeTCKoii BoiiHbi. npopncoBbiBaioTca JIH y repMaHCKoñ CTopoHbi C T p y K T y p b i , n03B0JiHKimHe cjjejiaTb BbiBOflbi o IIOBCACHHH y^ACTBOBABUIHX B STOH Boime BoeHHOCJiyxamnx H no^pasflejieHHH?

I. H a n a ^ e H H e Ha COBCTCKHH COK>3 nocTaBHJio n e p e j j BepMaxTOM 3afla^y, HaMHoro n p e B O C x o A H B i n y K ) e r o CHJIM H BO3MO>KHOCTH. H a BOCTOHHOM ( J j p o H T e OH B n e p B b i e

n o T e p n e n coKpyuiHTejibHoe nopajKemie, 3^ecb HCTeKanH KpoBbio repMaHCKHe BoopyaceHHbie CHJibi. IIocTOHHHbie HenocHjibHbie BoeHHbie s a ^ a ™ c caMoro Ha'iajia xapaKTepn30Bajin ßeaTejibHOCTb BepMaxTa B STOM TeaTpe BoeHHbix fleHCTBHÜ. T e x 3,3 MHJIJIHOHOB BoeHHOcjiyacamHX,4 KOTopbie 22 HIOHH 1941 r. Haman n Hana^CHHe B cocTaBe Tpex r p y n n apMHH, 12 apMHft h Tpex B03flyiiiHbix cJDJIOTOB, XBaTHJIO, COÖCTBeHHO TOBOpH, TOJibKO ßJIH K p y n H b l X Cpa^KCHHH n O

BTOpxeHHK)

Mepe3 rpaHHqy. Yace Torna onepaTHBHbifl pe3epB c y x o n y r a b i x BOHCK Ha BOCTOKC orpaHHHHBajica oßHOH-efliiHCTBCHHoft apMneö, nocKOJibKy KOMaHflOBaHHe BepMaxT a p a C C H H T b l B a j I O H a MOJIHHeHOCHblH n o x o f l n p O f l O J H K H T e J I b H O C T b K ) B HeCKOJIbKO

He^enb. MacTo c o o ö m a j i o c b o TOM, HTO pa3pbiB Meac^y HaMepeHHHMH repMaHCKoft CTopoHbi H e e B03M05KH0CTHMH cTaHOBHJiCH Bce ö o j i e e 3HaHHTenbHbiM, n o x a 3HMOH 1941 r. He npoH3omeji nepenoM. ÜPHHHHOH 3 T o r o CTajio HeoaamaHHO CHjibHoe H He o c n a ö e B a i o m e e coBeTCKoe conpoTHBJieHHe, repMaHCKHe n o T e p n , FLOCTHRMNE

HaHBbicmero ypoBH» yace JICTOM 1941 r.

H,

He B nocjieflHioio onepe^b,

npocTpaHCTBO, KOTopoe pacnmpHjiocb B BH«e BopoHKH n o Mepe repMaHCKoro npoHBHaceHna. 3

4

,Gegen Kritik immun'. Der Potsdamer Historiker Rolf-Dieter Müller über die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und die Thesen des Hamburger Instituts für Sozialforschung, B: Der Spiegel 23 (1999), c. 60-62. H a 2 2 . 0 6 . 1 9 4 1 r . HHCJICHHOCTL FCPMSHCKHX c y x o n y r a b i x BOHCK Ha B o c T O K e c o c T a B n a j i a

3050000 HejiOBeK. CM. Ernst Klink, Die militärische Konzeption des Krieges gegen die Sowjetunion, B: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, T. 4, Stuttgart 1983, c. 190-277, 3neci>: c. 270. 3flecb HE yKa3bmaeTca HHCJICHHOCTB oTnpaBJieHHbix Torna Ha BOCTOHHMH (JjpoHT BOEHHOCJIYSCAMHX H3 c o c T a ß a B B C H BM. C o r a a c H o COBCTCKOH n c T o p n o r p a c j j n n HHCJIEHHOCTB B e p M a x T a B MOMCHT H a n a j i e H i w c o c T a BHJia B oömeö CJIOJKHOCTH 4,6 MHJiJiHOHa MejioBCK; cyxonyTHbie BOHCKa 3,3 MJIH, B B C 1,2

MJIH, BM 100 Tbic neu. CM. Geschichte des Zweiten Weltkriegs 1939-1945. Hrsg. vom Institut für Militärgeschichte des Ministeriums für Verteidigung der UdSSR u. a., T. 4: Die Faschistische Aggression gegen die UdSSR. Der Zusammenbruch der Blitzkriegsstrategie, Berlin (Ost) 1977, c. 31. [HCTOPHH BropoH MHPOBOH BOÖHbi 1939-1945 IT., Plip,. HHCTmyroM BOeHHOH HCTOpHH MllHHCTCpCTBa OÖOpOHbl CCCP, T. 4. OaiUHCTCKafl aipeCCHH npOTHB C C C P . K p a x c T p a T e r H H MOJIHHEHOCHOH BOHHM]

X a p T M a H H : C r p y K T y p a r e p M a H C K H X c y x o n y T H b i x BOHCK H a B o c T O K e

23

I l 0 3 T 0 M y r e p M a H C K o e n c K y c c T B O B e f l e H H a BOHHLI, H a n H H a a c 3 H M M 1 9 4 1 r . , B e e Gojibuie H öojibine

CBO^HJIOCL K T O M y , H T O Ö M 6 o j i e e

HJIH M e H e e

Ha^exHO

3a-

K p e n H T b c a H a n p e 3 M e p H O p a c T H H y T b i x JIHHHAX CJJPOHTA c o BCCMH CBOHMH K 3 r n 6 a M H H K O T J i a M H . T a K H M 0 0 p a 3 0 M , M M MO>KCM y x e O T M e T H T b OJJHH n p O C T O H (}}aKT, H M E I O M H H , 0FLHAK0, I I P H H Q H N H A J I B H O E 3 H a i e H H e HJIH H C T O P H H H c r p y K T y p b i r e p M a H CKHX c y x o n y T H b i x BOHCK H a B O C T O K C : n o f l a B J i s n o m e e ö o j i b u i H H C T B O

REPMAHCKHX

B o e H H O c j i y x c a m n x BO B p e M f l BCCH B O H H M H a B O C T O K C H a x o f l H J i o c b H a c | ) p o H T e , a H e B TbiJiy. HacKOJibKO MoxeT

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r j i y ö o K H M 6biji STOT p a 3 p b i B

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1943

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y c n e j i a o x B a T H T b ijejibie TbiJiOBbie p e r n o H b i . T o r j j a B repMaHCKHX eoücKax

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1 0 0 K H u o M e T p o B OT n e p e f l H e r o K p a a . P a c n o j i o x e H H b i e B 6 o n e e n i y ö o K O M paftoHbi c BoeHHoii

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CHJI B e p M a x T a , o ^ H A K O j j o c T a T O M H O o j ^ H o r o 3 T o r o n p H M e p a ,

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(JjpoHTe, a He B TbiJiy. E i n ; e flBa ( J j a K T o p a CNOCOÖCTBOBAJIH 3 T O M y : O ^ H O H H 3 C H J i b H b i x C T O P O H r e p M a H C K o r o B o e H H o r o p y K O B o n c T B a , HO H OAHHM H3 e r o c j i a 6 w x MOMCHTOB 6 b i j i o MbimjieHHe

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5

C M . Müller-Hillebrand,

D a s H e e r , T. I l l , c. 2 1 7 . IjHcfipa y K a s t i B a e T c a n o c o c T o a H H i o Ha

0 1 . 1 0 . 1 9 4 3 r. iHCJieHHOCTL nojreBOH apMHH Ha BOCTOKC n o COCTOHHHIO Ha 0 1 . 0 7 . 1 9 4 2 r. jiHiub

HeaHaHHTCJibHO

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Ha

01.07.

1943".;

0 1 . 0 7 . 1 9 4 2 r. OHa cocTaBHJia 2 8 4 7 0 0 0 qejiOBeK, a 0 1 . 0 7 . 1 9 4 3 r. - 3 1 1 5 0 0 0 nejiOBeK. I b i d . , c.124. 6

C M . Martin

van

Creveld,

Kampfkraft. Militärische Organisation u n d militärische Leistung

1 9 3 9 - 1 9 4 5 , F r e i b u r g / B r . 1 9 8 9 , c. 6 9 CJI. K p e B e n b j j H c n o j i b 3 y e T n o H S T H e BOÜCKa n o n f l e p a c K H , npHHeM 3 g e c b He H M e e T c a B BHJTY c o B p e M e H H b i ü TepMHH (apTHJiJiepaa,

HHxeHepHO-ca-

24

I. floKJiaflbi

CHHTaBiuee no,rjo3pHTejibHbiM flaace caMO noHaTHe TbiJia, STOT caMbift Tbiji onycTouiHJio. OHO Hanpaßjiajio - KaK KOHCTaTupyeT MapTHH BaH Kpeßejibfl BeebMa CHCTeMaTHHHO H nOCTOHHHO JiyHLUHX MyXCHHH Bliepefl Ha (J)pOHT H TeM caMbiM c03HaTejibH0 H BnojiHe npe^HaMepeHHO ocjiaßjiajio TMJI7. OT

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M e p e 3 a T a r H B a H H H BOHHM M H o r a e n b i T a j i H C b n s ö e x a T b ( f ) p 0 H T 0 B 0 f t c M e p T e n b H o f t 30Hbi.

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II. Y repMaHO-coBeTCKofi BOHHM 6biJia He TOJibKO CBoa cneijHcj)HHecKaa BoeHHaa TonorpacJjHa, HO H T o n o r p a ^ n a Teppopa. H3 öojibiHHX KOMnjieKCOB npecTynjieHHH, coBepmeHHbix BO BpeMa 3TOH BOHHM, He MeHee neTbipex MOXHO OTHecTH K Tbijiy. 3TO 0jjH03HaMH0 KacaeTca öopböbi c napTH3aHCTBOM, KOTopaa Beflb 3aTparHBajia He TOJibKO napTH3aH, HO B 3HanHTejibHO öojibmeft creneHH HenpHHacTHoe MHpHoe HacejieHHe. M a c c o ß a a r n ö e j i b COBCTCKHX BoeHHonneHHbix T a i c x e HMejia MecTO, npeaefle Bcero, B Jiarepax, KOTopbie p a c n o j i a r a j i n c b n o Bcefi TeppHTOpHH - OT paHOHOB C BOeHHOH aflMHHHCTpaiJHeH, peHXCKOMHCCapHaTOB, reHepaji-ryöepHaTopcTBa H BnjiOTb « o caMoro peiixa. KpoMe Toro, 6MJIH paccTpejibi HenocpeflCTBCHHO n o c u e B3aTHa B njieH HJIH BO BpeMa 3Tana, HHCJIO KOTOpblX HaM HeH3BeCTHO. OflHaKO MHOrOe rOBOpHT O TOM, 1TO OCHOBHaa Macca H 3THX npecTynjieHHH npnxoflHJiacb Ha Han;HOHaji-coi;HajiHCTHHecKHe j i a r e p a . KpoBaBaa pacHCTCKaa nojiHTHKa annapaTOB C C H noJiHijHH, TO ecTb, TperaH KOMnjieKC npecTynjieHHH, He TaK 0flH03HaqH0 yB»3aHa B T0n0rpacjDH*iecK0M njiaHe. OTflejibHbie nepeßOBbie rpynnbi aäH3aTi;rpynn nopoft BnojiHe MorjiH fleiicTBOBaTb Ha nepe^OBbix pyöexax. OflHaKO, nocKOJibKy KOMaHßHp aitoaTHrpynnbi „B" A p T y p He6e cooömHJi, HTO ero HacTb ecTecTBeHHO [BbinojiHaeT]

7 8

nepHtie, 3eHHTHbie BOHCKa h T.fl.), a, B nepßyio onepeflb, c|)opMHpoBaHHH, BbinojiHHBiime 3a Hann no opraHH3auHH TbiJia h CHaßacemra. [Sie schickte] mit großer Systematik und Stetigkeit [die] besten Männer nach vorn an die Front und schwächte dadurch bewusst und mit voller Absicht das Hinterland. Ibid., c. 204. CM. Erich Kuhy, Mein Krieg. Aufzeichnung aus 2129 Tagen, München 1975; otl aicher, innenseiten des kriegs, frankfurt/m. 1985. O cfjpoHTe B HTAJIHH imcaji Ajib(Jipefl AHflepm, KOTopwH B noßecTH BercTBO B 3TpypnK ( A l f r e d Andersch, „Flucht in Etrurien" (Zürich 1 9 8 1 ) ) PACCKA3BIBAET o CBOCM ^ESEPTHPCTBE.

XapTMaHH: OrpyKTypa repMaHCKHX cyxonyTHbix BOHCK Ha BocTOKe

25

CBOK) 0CH0BHyi0 3afla*iy B apMeficKOM Twjiy 9 , TO yace STO 3aMenaHHe noacimeT, r « e HCKaTL ijeHTp nporpaMMLi HCTpeÖJieHH»: B OKKyimpoBaHHbix paÄOHax c BoeHHoft H B e m e ö o j i t i n e f t M e p e c rpaacjjaHCKOH aflMiiHHCTpai; lieft. H e T B e p T t i f t H

nocjieflHHH SojibiuoH KOMiuieKC npecTynjieHHH, SKcmiyaTaijHii OKKyrmpoBaHHbix COBeTCKHX TeppHTOpHH, TaiüKe OTHOCHTCa He TOJIbKO K TLIJiy. FpaÖHJIH B npHHUHne Be3fle, noTOMy HTO repMaHCKHe cyxonyTHbie Boftcica Ha BOCTOKC HOJixHti ÖLIJIH oöecneMHBaTb c e 6 e nHTaHHe, B nepByio onepe^b, 3a CTOT npo^yKTOB OKKynnpoBaHHbix 3eMejib, HTO, BnpoMCM, pa3pemajiocb TaarcKOH KOHBEHUHEFT o npaBHJiax BC^CHHH cyxonyTHoft BOHHBI npn ycnoBHH, H STO HBJIHeTCH OflHHM H3 pemaKDJJ^HX MOMeHTOB, HTO COÖJIIOHajIOCb 6bl pa3yMHOe cooTHomemie c pecypcaMH OKKynnpoBaHHOH CTpaHbi. Y x e pasrpaÖJieHiie OKKynnpOBaHHblX COBeTCKHX TeppHTOpHH (jjpOHTOBbIMH BOHCKaMH HBHO BbixoflHjio 3 a paMKH HX 3 K 0 H 0 M H H e c K 0 r 0

noTeHqnana. H o

cymecTBOBaji e m ; e

BTopoö, ropa3flo ßonee CHCTeMaTHHHbift BWJI aKcnnyaTaijHH, 3a K0T0pbifi, B nepByio o ^ e p e f l b , Hecjia OTBeTCTBeHHOCTb aKOHOMHHecKan opraHii3aniiH BOCTOK, HeöojibmoH, HO BECBMA ACJW^EKTHBHBIÖ BoeHHo-rpaxflaHCKHH opraH, KOTopbift CTapajiCH Hcn0Jib30BaTb flua H y x n peftxa ßeftcTBHTejibHO Bce: n p o n y K T b i nHTaHHH,

nojie3Hbie HCKonaeMbie H paöonyio CHJiy. B 3THX neTbipex KOMnjieKcax npecTynjieHHH HHcraHiiHH B e p M a x T a ÖBIJIH 3aMemaHbi B öojibmeö HJIH MeHbinefi CTeneHH, 3a nojiHoe x e IJHHHHHOCTH oßpeneHHe COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix Ha BepHyio CMepTb IIOMTH BCH OTBeTCTBeHHOCTb jie>KHT Ha HHX. CyTb 3Toro eme npejjCTOHT 6 o n e e nojjpoÖHO pacKpbiTb, B TOM HHCjie c yneTOM Harnero iicxo^Horo Bonpoca.

III. M e x f l y TeM, pa3flejieHHe Tpyna M e x f l y BoeHHbiMH H HeBoeHHbiMH opraHH3aL(HHMH ocTaßajiocb

flonojiHHTejibHbiM

CTpyKTypHbiM npH3HaKOM o n e p a i ; n n B a p ö a p o c c a .

ECJIH THTjiep en;e B MapTe 1941 r. pacnopxflHJica KaK MOXHO ö o j i t m e orpaHHHHTb rayÖHHy paftoHa ACHCTBHH apMHH 10 , TO STO noKa3biBaeT, HacKOJibKO orpaHHneHbi öbinH (JJYHKI^HH B e p M a x T a BO BpeMJi 3 T o r o rroxo^a. ß a x e B cBoeft neHTpajibHoft BOeHHOH OÖJiaCTH, B OnepaTHBHO-TaKTMieCKOM nJiaHHpOBaHHH H pyKOBOflCTe. BepMaxT

BOHHM Ha BOCTOKC nocjiejjHHe ocTaTKH

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BepMaxTy

npnxoflHJiocb

„Naturgemäß ihre Hauptaufgabe im rückwärtigen Heeresgebiet". Ü3 flOKiiajja KOMaHjjHpa aHH3aTiirpyinibi B 3a nepnofl OT 23.06.1941 r. no 13. 07. 1941 r., H3JJ.: Peter Klein (pejl-)> Die Einsatzgruppen in der besetzten Sowjetunion 1941/42. Die Tätigkeits- und Lageberichte des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Berlin 1997, c. 375-386, a^ect: c. 381. Das Operationsgebiet des Heeres der Tiefe nach soweit als möglich zu beschränken; Richtlinien auf Sondergebieten zur Weisung Nr. 21 vom 13. 3. 1941, H3jj.: Hitlers Weisungen für die Kriegsführung 1939-1945. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht. Hrsg. von Walther Hubatsch, München, 2. Aufl. 1983, c. 88-91, 3flect: c. 89.

26

I. ßoKJiajjbi

FLEFICTBOBATB HAPA^y AecHTHJieTHe

c

HPYRIIMM

ÖBIJIH n p o ß e ^ e H b i

ynpexmeHHaMH.

3a

HMCHHO

HayHHO-nccjieflOBaTejibCKHe

nocjieflHee

pa3pa6oTKH,

H3

KOTOpblX H B H O CJieflyeT, H T O B yCIIOBHHX B C ^ e H H H 3 T O H BOHHbl T a K O e H C T K O C p a 3 jjejieHHe T p y j j a HOBjieHO

npaKranecKH

CJIHIHKOM

MHoro

HCBO3MO»CHO

cjiynaeB,

Kor^a

ÖBIJTO

peajiH30BaTb.

BoeHHocjiyacamHe

BbiJio

ycTa

BepMaxTa

c

SojibiiiHM HJIH M e H b u i H M y c e p ^ n e M OKa3biBajiH cojjeftcTBHe ^ p y r H M o p r a H a M : C C , n o n H U , H H HJIH rpasKj^aHCKOH a^MHHHCTpaiiHM. Meacfly T e M TOT cf)aKT, HTO pa3j j e j i e H H e T p y ^ a H e HMCJIO h c t k h x o n e p T a H H Ö , H e 03Ha>iaeT, HTO e r o H e ö b i j i o B o o ß m e h HTO OHO H e noBJiHHJio p e m a i o m H M 0 Ö p a 3 0 M H a x a p a K T e p STOH BOHHM. O TOM, K a K o e 3 H a n e H H e HMejio B 3 H T H e H a c e ö a ijejibiMH a p M H H M H n o j i H T H n e c K H X (JjyHKi^HH, K n p H M e p y , B CBH3H C XOJIOKOCTOM, MOXHO c y ^ H T b H a n p H M e p e r e p M a H C K o r o c o H 3 3 H H K a PyMbiHHH. T o , HTO H a n p a B J i e H H b i e

TepMaHCKHM p e f t x o M B

C o B e T C K H H COK>3 o p r a H H 3 a i j H H BbinojiHajiH OTjiHHHbie H p y r OT

flpyra

3aflaHH,

n o ^ T B e p a c f l e H O , B n p o n e M , H flpyrHMH H C T O H H H K a M H , KaK, H a n p H M e p , r p y n n o ä H 3 1000 c o ß e T C K H x S M H r p a H T O B , K O T O p b i M B r a p B a p n c K O M y H H B e p c H T e T e nocjie 1945 r. 3a^aBajiH B o n p o c : KTO h 3 HeMu;eB, n o B a m e M y MHCHHKJ, bcji c e 6 a J i y q i i i e B c e x ? : 5 4 5 o n p o u i e H H b i x Ha3BajiH (JjpoHTOBbie B O H C K a , 1 6 2 - r p a x m a H C K y i o ajiMHHHCTpaIJHIO H 69 - BOHCKa B TblJIOBblX p a H O H a x . 3 a T O TOJIbKO 10 HCJIOBCK npHBejIH C C H nojiHifHK) 6 e 3 0 n a c H 0 C T H , B TO B p e M H K a K 23 H3 HHX yKa3ajra n p y r a e

opraHH3a-

11

IJHH .

IV. fljia

flOKa3aTejibCTBa

c o y n a c T H a B n p e c r y n j i e H H a x 0 6 a 3 a T e j i b H 0 H a ^ o ycTaHOBHTb

M e c T O , a T a K x e B p e M a . B TCHCHHC T p e x jieT r e p M a H C K H e cyxonyTHbie B O H C K a H a B o c T O K e n p e ö b m a j i H B COBCTCKOM Coio3e, 0flHaK0, JIHLLTL HE3HAHHTEJIBHOE HMCJIO HX jiHHHoro c o c T a ß a o c T a ß a j i o c b T a M B T e n e H i i e Bcero 3 T o r o n e p n o ß a .

HeT

A p y r o r o T e a T p a B o e H H b i x HCHCTBHH, KOTOPWFT n o T p e ö o B a j i 6bi CTOJibKO xcepTB OT B e p M a x T a , KAK BOCTOHHMH c})poHT. B OÖINEÜ CJIOJKHOCTH TAM n o r n ß j i o HJIH n p o n a JIO 6 e 3 B e c r a rjje-TO 2 , 7 MHJIJIHOHA HEMEIJKHX BoeHHOcjiyacamnx, TO ecTb KAXFLBIÄ B T O p O H nOTHÖIHHH B O BpeMH BOHHbl 1 2 . 3 f l e C b H e yHTCH OTCeB BCJieflCTBHe p a H e H H H HJIH NONA/iaHHH B n j i e H , He r m o p a y x e o n e p e B O ß a x H 0 T K 0 M ä H j j H p 0 B a H H H H a H o ß o e MecTO c j i y j K Ö t i . T a K H M 0 Ö p a 3 0 M , JIHHHMH c o c T a B repMaHCKHX c y x o n y T H b i x BOHCK Ha B 0 C T 0 K e OTHOCHTeJIbHO HaCTO OÖHOBJiajICa, IipHHeM BbiaCHBaeMOCTb c p e f l H BHOBB NPNÖBIBABIHHX B o e H H O c j i y x c a m n x

pe3KO

coKpamajiacb.

HOBOÖpaHi^eB repMaHCKOH apMHH B 1 9 4 1 r . o a c n n a e M a a

ECJIH y

npoflOJiacHTejibHOCTb

XH3HH c o c T a B j i a j i a e m e 2 , 5 r o j j a , TO B 1 9 4 2 r . OHa cocTaBJiHJia 1 , 7 , B 1 9 4 3 r . - 1 , 2 , B 1 9 4 4 r . - 0 , 8 , H, HAKOHEQ, B 1 9 4 5 r . - 0 , 1 r o ^ a 1 3 . 3 T O , KOHCHHO, c p e ^ H i i e n o K a 3 a TejiH, c a M a

fleHCTBHTejibHOCTb

6 b u i a KY^a c j i o a c H e e : ÖMJIH c p e n n HHX CTpejiHHbie

" CM. Alexander Daliin, D e u t s c h e H e r r s c h a f t in Russland 1941-1945. E i n e Studie ü b e r Besatz u n g s p o l i t i k , D ü s s e l d o r f 1958, c. 85, CHOCKa 1. 12 CM. Rüdiger Overmans, D e u t s c h e militärische Verluste im Z w e i t e n Weltkrieg, M ü n c h e n 1999, c. 210, 265. » Ibid., c. 250.

27

XapTMaHH: C r p y K T y p a repMaHCKHx cyxonyTHbix BOHCK Ha BocTOKe

BOpOÔbH, KOTOpbie OKa3aJIHCb flOCTarOHHO npHCnOCOÔJieHHblMH K (JjpOHTOBbIM öyflHHM. HanpoTHB, HMCHHO y MOJIO^LIX BoeHHOcjiyxamnx niaHCbi Ha BtiacHBaHHe yMeHbinajiHCb no Mepe npoflOJmeHHH BOHHLI H iiocTOHHHoro yxyflineHHa ÔOCBOH nonroTOBKH. 3HaHHT, TeKynecTb Ka^poB B repMaHCKHx cyxonyTHbix BOHCKax Ha BocTOKe öbijia BecbMa BMCOKOÌÌ, HO, n p e x f l e Beerò, TeM, KTO Hec CBOIO c j i y x ö y Ha (JjpoHTe, HepejjKO 6biJi OTnymeH KopoTKnn cpoK.

V. noBTopaeM

eme

pa3:

Macca

repMaHCKHx

BOHCK

cyxonyTHbix

Ha

BocTOKe

HaxoflHJiacb Ha (JjpoHTe, BoeHHocjiyacamne TaM SbiJin HepeflKO H30JiHp0BaHbi H BCeMH CBOHMH MblCJIHMH H

ynacTKe

cf)poHTa. I l o T e p H

flCHCTBHHMH

ÔOJIbUIHHCTBO

BOeHHOCJiyxamHX

npoxoJKjieHHH

nepe3

KOMMaflHpOBOK.

npecTynjieHHH, OTHOUieHHH

n03HaK0MHJI0Cb

B paMKax

Hero,

OflHaKO

OCTaBajIHCb H a

HHX ÖMJIH oneHb

cpe^H

HMCHHO

npHHannexcamnx

k

C TbIJIOM HJIH

oTnpaBJieHHH

TbIJI

6bIJI

CBOCM

OCHOBHbIM

ynoMHHyTbiM

JIHinb

BO

h

BpeMH

KpaTKO-BpeMeHHbix MeCTOM

neTbipeM

K O T O p b l X , HeCMOTpH H a BCK) p a 3 M b I T O C T b

HCÔOJTblLIOM

MHoroHHCJieHHbiMH,

COBepUieHHH

KOMnneKcaM, B

rpaHHLt,

CymeCTBOBanO

p a 3 a e j i e H H e T p y ^ a M e x f l y BoeHHbiMH h HeBoeHHbiM opraHH3aqiiaMn.

HacKOJibKO ace BejiHKa ôbiJia OTBeTCTBeHHOCTb BepMaxTa B 3THX neTbipex ripii neM He TOJibKO OTBeTCTBeHHOCTb HHCTHTyi^HOHajibHaa, HO H

cjiynaax? jiHHHaa

OTBeTCTBeHHOCTb

HBjiajiacb

ero

OTBeTCTBeHHOCTb

BoeHHOCJiyacamnx.

BepMaxTa

3a

IIOHTH

raôejib

HCKJUOHHTejibHOH

MHJIJIHOHOB

COBCTCKHX

BoeHHonjieHHbix. TbiJioBaa cjiyacôa no flejiaM BOCBHOIIJICHHLIX iipeflcraBjiajia COÖOH, OflHaKO, HeöojibuiOH

Ilo

BTopoMy

annapaT.

KOMnjieKcy

npecTynjieHHH

-

KaK

BoopyaceHHbiM,

TaK

h

HeBoopysKeHHbiM fleñcTBHHM npoTHB MHpHoro HaceneHHH B paMKax napTH3aHCKOH BOHHbl, (JjOpMajIbHyiO OTBeTCTBeHHOCTb B paÖOHaX C BOeHHOH aflMHHHCTpaimeñ

oöbnrao

Hec BepMaxT, B TO BpeMH KaK B panoHax

aflMMHHCTpaqneH

OHa

öbijia

3aKpenjieHa

3a

BMCUIHMH

c

rpaxnaHCKoft

KOMaHfliipaMii

CC

H nojiHipra. H TyT H TaM B paMKax npoTHBonapTH3aHCKHx onepaipiñ KpoMe noppa'dflejieHHH nojiHiíHH h C C npHBJieKajincb H noflpa3ßejieHHH BepMaxTa, name Beerò HHBH3HH OXpaHbl H3 TbIJIOBblX paHOHOB, BO BpeMH ÔOJILIIIHX OnepaiJHH OTHaCTH Taicace OTßejibHbie c|)p0HT0Bbie ahbh3hh. OxpaHa TbiJia ocTaBajiacb, npaB^a, axnnjiecoBOH

IIHTOH r e p M a H C K H x

OKKynaHTOB, KOTOpbie

-

HTO B STOH CBH3H,

BHflHMO, HMeeT p e m a i o m e e 3HaneHHe - MOTJIH BbicBoôoflHTb Ha BbimeyKa3aHHbie iiejiH jiHuib Majiyio TOJiHKy CBOHX CHJI. KpoBaBbie

onepaiiHH

annapaTa

CC

h IIOJIHT;hh, B KOTOpblX npnHHMajiH

HenocpeflCTBeHHoe y T iacTne OT^ejibHbie noflpasjiejiCHK» BepMaxTa

Hapajty c

nojieBOH acaHflapMepneH HJIH TañHoñ nojieBoñ nojiHimefl, B pañoHax c BOCHHOH aflMHHHCTpan;HeH He 6 m m 6bi B03M0acHbiMH B TaKOM BH^e, ecjin 6bi He TbiJiOBoe oöecne^eHHe H 0praHH3an;H0HHaa n o j m e p x K a co CTopoHbi BepMaxTa. B

eme

öojibiueii Mepe s t o OTHOCHTCH K nporpaMMe no SKcnjiyaTaipiH OKKynnpoBaHHbix oöJiacTen

SKOHOMHHCCKOH

opraHH3aipm

BOCTOK,

npeflcraBHTejiH

KOTopon

BXOHHJIH B COCTaB BCeX TJiaBHblX IUTaÔOB cyxonyTHbix BOHCK Ha BocTOKe. OflHaKO

28

I. JHomiaflbi

3to coTpyflHHHecTBO, i c o T o p o e Hame B c e r o , xoth h He Bcer/ja, cJjyHKijHOHHpoBajio, HH^ero He MeHaeT b tom oScroaTejibCTBe, uto hhcjio BoeHHOcjiyacamnx B e p M a x Ta, K O T o p b i e c o r j i a c o B a n H cboh fleñcTBHa c sthmh opraHH3ai;HaMH hjih KOHKpeTHO n o M o r a j i H h m , 6 b i j i o He o c o S e H H O óojibiHHM. C K o p e e B c e r o , p e r n a i o -

h;hm

«jih

(JiaKTopoM

stoto

ocymecTBJieHHa

bohck

BbicuiHe u i T a d b i c y x o n y T H b i x

6mjio t o , hto b nyxe

coTpyflHHuecTBa

oómmho

Ha B o c r o K e

fleñcTBOBajiH

B e p x o B H o r o rjiaBHOKOMaHflOBaHHa B e p M a x T a h B e p x o B H o r o rnaBHOKOMaHflOBa-

hhh cyxonyTHbix bohck. 0 6 o 6 i h h b Bce s t o , ripHxoflHM K c j i e n y i o m e M y p e 3 y j i b T a T y : n p n p e a j i i o a i í H H

3thx

u e T b i p e x KOMnjieKCOB n p e c T y n j i e H H H B e p M a x T H e c 6 o j i b m y i o HHCTHTyiiHO-

HaJIbHyiO

OTBeTCTBeHHOCTb.

C

yneTOM

OTHOCHTejIbHO

He3HaHHTeJIbHOH

nJIOTHOCTH BOHCK B e p M a X T a B TLIJiy MOSKHO, OflHaKO, C ÓOJIbHIOH BepOHTHOCTbK) HCXOflHTb H3 T o r o , HTO HHCJIO npeCTynHHKOB, HX nOMOUIHHKOB H nOCOÓHHKOB o c T a n o c b orpaHMMCHHbiM.

VI. B o BpeMa repMaHO—COBCTCKOH KOMiuieKca n p e c T y n j i e H H H (JjpoHTe. H a n S o j i e e

C

CBH3H

hbho

b

bohhm

sth

cymecTBOBajiH He TOJibKO

moxho

T b i j i y , e m e T p n KOMnjieKca

neTbipe

ycTaHOBHTb

h

Ha

BHHa cfipoHTOBbix n o f l p a 3 f l e j i e H H H n p o c M a T p H B a e T c a

H cJjyHKIJHOHepOB b

yHHHTOXeHHeM COBeTCKHX KOMHCCapOB

b

TeneHHe

bohhm Ha B o c T O K e . OSmhho hx yÓHBajra c p a 3 y n o c j i e b3hthh b cpaBHeHHio c ocTajibHbiMH rpynnaMH acepTB hx hhcjio Qmjio

nepBoro ro^a

njieH. l i o

OTHOCHTejIbHO HeQojibuiHM, 0flHaK0 3^ecb o c o 6 o neTKO npoHBJiaeTca n p e c T y n H b m x a p a K T e p fleñcTBHH repMaHCKOH CTopoHbi. C o B c e M n p y r a e M a c u r r a ó b i 6 b u m y T e x 3JiofleaHHH, K O T o p b i e

moxho

6 b u i o 6bi npHHHCJiHTb

k

KaTeropHH npecTynneHHH

b o BpeMa oTCTynjieHHa. C n c T e M a T H H H o e o n y c T o m e H H e h SBaKyaiiHH pañoHOB, OCTaBJieHHblX HCMIjaMH BO BTOpOH nOJIOBHHe BOHHbl, 6bIJIH, B OCHOBHOM, ^ejIOM pyK

cfjpoHTOBbix

CHJibCTBeHHbiñ noBe^eirae

HacTeft.

yroH

({jpoHTOBbix

lOpHCflHKiíHH

Cio^a

bohck

«BapQapocca»,

npecTynjieHHH,

OTHOcnjica

rpaxnaHCKoro

onpejjejieHHe

Taiotce

HacejieHHa.

MHoroqncjieHHbiH

HanóojibLuee

cyaeÓHoe

KOMimeKce

KOToporo

npecjiejjOBaHHe

HHCHHnjiHHy

h

bochhoh

o

npHneM

3j;ecb

penb

HfleT

ocHOBbmaeTca 3a

npoaBjiaTb

He

o Ha

stom

onpeweJieHHbie

o^HOBpeMeHHO b HeM H a n o M H H a j i o c b o t o m , h t o coÓJHOflaTb

Ha Ha

0 K a 3 a j i 0 , 0flHaK0, nocTaHOBJieHHe

c o c T a B a x n p e c T y n n e H H H , a Ha caMOM nocraHOBjieHHH. B OTMeHanocb

BjiHHHiie

KOHKpeTHbix

nocTaHOBjieHHH

npecTynjieHHa,

BoeHHOcjiyaíamne

Bbi^epxKy.

Ejiaro^apa

ho

o6a3aHbi 3TOMy

pacnopaaKeHHK), H o c a m e M y c03HaTejibH0 npoTHBopeHHBbiií x a p a K T e p , c o n e p a c a m e M y p a 3 p e m e H H e yÓHBaTb h TOMy n o f l o Ó H o e , He OT^aBaa, B i i p o n e M , Ha

sto

n p a M o r o npHKa3a, n e p e f l Kaac^biM n o f l p a s f l e j i e H H e M , e r o o c f w i i e p c K H M h MjianHIHM 0(|)Hi;epCKHM

COCTaBOM

OTKpbIBajICH UIHpOKHH

flHana30H

fleHCTBHH

BO

BpeMa BOHHbi Ha B o c T O K e . Tpa/iHiiHOHUbin repMaHCKHH npHHijHn pyKOBOjjcTBa, ocHOBbmaiomHHca Ha caM0CT0aTejibH0M BbinojraeHHH nocTaBJieHHbix 3aflaH, t o t (J)aKT,

HTO

npHxoflHJiocb

MHOTHM

nOJjpa3^ejieHHHM,

fleíicTBOBaTb

coBepmeHHQ

HaxOflHBHIHMCa

B^ajIH

3btohomho

HaKOHei;,

h,

OT to

pOflHHbl, o6cto-

29

XapTMaHH: OrpyKTypa repMaHCKHX cyxonyTHbix BOHCK Ha BocTOKe »TejitcTBO,

1ÍTO

n p o i j e c c HfleiiHO-IIOJMTH'IECKORO npeo6pa30BaHHH

BepMaxTa

B flyxe HaiíHCTCKHx n p a B H T e j i e H 6biJi flajieKO e m e He 3aKOHHeH, Bce STO He M o m o

He Cn0C06cTB0BaTI> CaMOCTOHTejIbHOCTH HH30BBIX 3BeHbeB CyXOnyTHLIX BOHCK Ha B o c T O K e . K o H e H H O , B e p M a x T 6 t u i , HTO He pa3 n o A H e p K H B a j i o c b , OTpaxccHueM

TorflauiHero repMaHCKoro oómecTBa, yMbi KOToporo yace

rjiy60K0 nopa-

6MJIH

x e H b i aflOM HanHOHaji-conHajiH3Ma. H o Bce e m e o Ó H a p y x H B a e T c a

MHOxecTBO

npH3HaK0B T o r o , tITO n o B e n e H H e B e p M a x T a , KaK TAKOBORO, BO BpeMa BOHHM Ha B 0 C T 0 K e TpyflHO o6o3HaHMTb OflHHM eAHHCTBCHHblM CJIOBOM. BbIJIH OlJwLjepbl, KOTopbie

6bijin

npHflepjKHBajiHCb,

flpyrne,

cKopee

TPAFLHIJHOHHOH

Bcero,

BOHHCKOH

STHKH,

H

jjjia KOTOPMX HMejia 3HaHeHne, B n e p B y i o o n e p e f l b , HAIMCTCKAA

HFLEONORHFL.

VII. C y i e T O M B c e r o 3 T o r o B e p M a x T He TOJibKO c o 3 f l a j i BoeHHbie ripeflnocbiJiKii Toro,

HTo6bi

ocTaBHTb

nojiHOCTbio p a 3 o p e H H b i e norHÓniHx.

BepMaxT

Ha

MecTe

TeppHTopHH

KaK

crpyKTypa

OKKynnpoBaHHbix

COBCTCKHX

c npeflnoJioacHTenbHO 2 7 BO

ynacTBOBaji

Bcex

fljia

pañoHOB

MHjijiHOHaMH

npecrynjieHHax,

coBepmeHHbix BO BpeMa STOH BoiiHbi, i i r p a a « a x e B e f l y m y K ) p o j i b B c o B e p m e H H H H e K 0 T 0 p b i x H3 HHX. OFLHAKO 3TO y T B e p x f l e H H e c j i e ^ y e T flHfleHHH.

He

MeHee

HeyflOB-

jieTBopHTejibHoñ 6biJia 6bi nonbiTKa nocjienoBaTejibHoro y x o ^ a OT ijeHTpajibH o r o B o n p o c a 0 6 o 6 m e M x a p a K T e p e B e p M a x T a H noBe/;eHHH e r o BoeHHOcjiyxaLE;HX: 3aMeHaHHH B TOM nyxe, HTO j n o 6 a a opraHH3au;HH

COCTOHT

H3

SOJILHIOH

Botaa

-

npecTynjieHHe, H Jiioóaa

HHAHcJjcJjepeHTHOH Maccbi,

OKpyxeHHoñ

MajieHbKHMH SKCTpeMajIbHbIMH KpaHMH, KaK nOJIOaCHTeHbHblMH, T3K H OTpHL(aTejibHbiMH,

npeflHaMepeHHO

ocTaBJiaioT

6e3

BHHMaHHH

ncTopHHecKyio

cneiiHcfiHKy, o KOTopoñ HfleT p e n b B STOM OCO6OM cjiynae. n p e a c ^ e Bcero, OflHaKO, y n o M H H y T b i e BHanajie 3aMenaHHH M i o j u i e p a H T e e p a n o K a 3 b i B a i o T , HacKOJibKO Bce e m e KOJieóJieTCH o i j e H K a opraHH33L(HH H CO6MTHH, K O T o p b i e c nojiHbiM n p a -

30

I. JHoKjiaflLi

BOM MO>KHO OTHCCTH K i;eHTpajIbHbIM TeMaM COBpeMeHHOH HCTOpHH TepMaHHH. TaKHx o 6 o 6 m e H H H h HH^Hcjjt^epeHTHOCTH j i y m n e 6 o n e e m c t k o nepeHecra aKiíeHTbi b tom hjih hhom HanpaBjieHHH. flaxe e c j i n 6mt bo BpeMH repMaHO-

BMecTO

COBeTCKOH BOHHL.I, KaK p a 3 H B BOeHHOH OÓJiaCTH, flajieKO e m e H e nOJIHOCTLK) H3yneH, MHe KaaceTca Bce-TaKH, hto ecTb He ojjho 0CH0BaHHe nojjflepxcaTb no3Hi^Hio M i o j u i e p a . Y T B e p x j i e H H e , 6y^TO B e p M a x T , n o c y r a , O K a s a n c a coBceM He TaKHM, KaK e r o npeflcraBJiajiH b TeneHHe ¿jecaTHJieTHH, He n p e f l c x a B J i a e T c a BepHBIM B TaKOM BHfle. J^HCKyCCHH BOKpyr BbICTaBKH, nOCBameHHOH n p e c T y n j i e H H H M B e p M a x T a , HecoMHeHHO, pjajia B a x H b i e HMnyjibCbi hjih H a y H H b i x HccjieflOBaHHH. H o , (JjopMyjiHpya octopojkho,flencTBHTejibHOjih ot 3 T o r o yTpathjih cbok) aKTyajibHOCTb cymccTByromHe Ha c e r o a Ha pe3yjibTaTbi H a y m b i x HccjiejjoBaHHH Ha TeMy B e p M a x T ? E c j i H HcxoflHTb H3 hojih MeHee 5 % , TO 3TO Ka>kctcm cpaBHHTenbHO H e S o j i b u i o ñ BejiHHHHoñ. T o r o , npaBfla, yace He CKaxeuib o TaKHx KOHKpeTHbix nnc¡Dpax, KaK 100 Tbic., 150 Tbic. hjih n a x e 200 Tbic., odo3Han a i o m H x npecTynHHKOB b p a ^ a x B e p M a x T a b p a ñ o H e BocTOHHoro (JjpoHTa. TeM 6onee

hto ahxotomhh MOK^y KOJiHnecTBOM n p e c T y n H H K O B h hhcjiom

xepTB,

t o oScTOHTejibCTBO, h t o MajiOHHCJieHHaa r p y n n a CMorjia ^ o 6 h t l c h o r p o M H o r o 3cJ)(J)eKTa, HBJiaeTca e m e ohhhm CTpyKTypHbiM npH3HaKOM - He tojilko hctophh B e p M a x T a , ho h Bceñ hctophh XX BeKa. H e m e : y MHorax npecTynHHKOB 6biJiH nocoÓHHKH hjih xoth 6bi CBMflCTCJiH. 3 t o 3HaHHT, hto b npecTynueHHsix, coBepmeHHbix BepMaxTOM, SbiJio 3aMemaHO He TOJibKO S o j i b m o e kojihhcctbo CTpyKTyp, h o h j u o n e ñ .

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14

H a ocHOBe Haeroamero noKJiaga öbura onyßjinKOBaHa 6ojiee pacumpeHHO n3Jio»ceHHaa Bepcaa b a H B a p c K O M H O M e p e b 2004 r. «Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte», " KOTopoä MHOrae Bonpocbl, KOTOpbie 3fleCb ÖbIJIM TOJlbKO KOpOTKO 3aTpOHyTbI, paccMaTpHBaioTca öojiee rnyöoKHM 0Öpa30M: Christian Hartmann, Verbrecherischer Krieg - verbrecherische Wehrmacht? in VfZ 52 (2004), S. 1-75.

Moxaunec

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h n o n y j i a p H b i x KHur o TaKOM c o o T H o n i e H H H MC>Kj)y

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b BoeHHbix h H a i í H O H a j i - e o i i H a j i H C T H H e c K H x npecTynjieHHHX M a j i o h t o H3MeHHTb KOMnjieKCbi

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Meacfly npHK33aMH, nocTynaBniHMH H3 ct3bkh (J)iopepa, h hx HcnojiHeHHeM Ha cJjpoHTe h b T b i n y . Ohh hccjih TaacKoe 6 p e \ i a OTBeTCTBeHHOCTH 3a cyflbGy M H o r a x mhjijihohob BoeHHOCJiyacamHX h rpaaqjaHCKHx jihi;. Ohh 6mjih p a c c p e f l O T O ' i e H b i n o BceMy BOCTOHHOMy p a ñ o H y h c h c t b h h , h tcm caMbiM M e p e s cbok) fleaTejibHOCTb oxpasKaioT xoh bohhm b CoBeTCKOM C o K ) 3 e b u;enoM. fljia reHepajiHTeTa HanjiOHajicoqHajiHCTHHecKoií flHKTaTypbi ohh He M e H e e npeflCTaBHTejibHbi qeM r e H e p a j i b i i í e H T p a j i b H b i x pyKOBOflamnx opraHQB. 3 T a M a j i o * m c j i e H H a a n o 3 n q n o H H a a ajiHTa

32

I. JÌOKJiajlLI

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Ha

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H o p M , K T O T a j i H T a p H O M y r o c y ^ a p c T B y H p e 3 B b i H a ñ H b i x M e p HJIH, a p y r H M H c j i o B a MH, OT H O p M a J I L H O r O COCTOHHHH K p a f l H K a j I b H O M y . K a K 6 b l H C T O p H K H HH n b i T a JIHCb

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C B o e H 3 n o x e H H e H a B o n p o c e TpaHC(J)opMaij;HH SJIHTM H n e p e M e H B Heft. 3 j j e c b M O X H O o S t e A H H H T b o 6 a noHHTHH. I l p e o 6 p a 3 0 B a H H e H n e p e M e H b i , M a H H n y j i a i p i a H caMOOTpeneHHe, npHHyacfleHHe H nojjMHHeHHe nepenjieTajiHCb B OTHOineHHH T p a f l H I Í H O H H O H SJIHTbl K HaHHOH3JI—COL(HajIHCTHHeCKHMy pe>KHMy. B n e p B O H H a c T H MOHX p a c c y x ^ e H H H p a c c M a ' r p H B a e T c a B o n p o c o TOM, ÖMJIH JIH n e p e M e H b i B 3JiHTe BMCHIHX ( } ) p 0 H T 0 B b i x r e H e p a j i o B c TOHKH a p e H H a HX n p H H a f l JIOKHOCTH K o n p e f l e j i e H H O M y n o K O J i e H H i o , o n p e j j e j i e H H O M y c o n n a j i b n o M y CJIOIO H onpeflejieHHbiM

CTpyKTypaM.

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B o n p o c , HacKOJibKO H 3 M e H H n a c b 3Ta ajiHTa B BoeHHOM, n o j i n r a n e c K O M H H p a B C T B e H H O M n j i a H e n o n BJIHHHHCM c n e i j H c ^ H H e c K o ñ H j j e o j i o r H H H cneijH(|>HHecKOH BOHHbl. OôpaTHMca

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K O T o p a a T a K r j i y ö o K O y x o ^ H j i a 6 b i CBOHMH K o p H a M H B T p a ^ H L [ n n , K O T o p a a 6 b i j i a 6 b i H a c T o j i b K O c n j i o n e H a , B j i n a T e j i b H a H H e 3 a M e H H M a K a K C T a p m u f t OCJWUEPCKHII K o p n y c p e ñ x c B e p a . B TO B p e M a K a K a f l M H H H C T p a i j H a , o p r a H b i NOJIHIINN H IOCTHIJHH B

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r o c n o ^ C T B y r o m e H H / j e o j i o n r a H n o n o j i H e H b i HJIH 3 a M e H e H W HOBIIMH j m n a M H H yMpe>KflCHHHMH, Hai^HOHaji—coi^HajiHCTHHecKaa R H K T a T y p a 3 H a H H T e j i b H O n o j i b i n e o c T a B a j i a c b 3 a B H C H M o ñ OT K O M n e T e H T H o c T H n p e x H e ñ BOCHHOH SJIHTM. T e H e p a jiHTeT B e p M a x T a flo c a M o r o

n o c j i e j i H e r o M O M e H T a H a ö n p a j i c a H3 oc|)HijepoB

K O H C e p B â T H B H O — n a T p i I O T H H e C K H M H B 3 r j i a f l a M H , pOflHBHIHXCa B X X

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Ha3biBaeMbix „npeflnoHTHTejibHbix K p y r a x " KaÔ3ep0BCK0H TepMaHHH, u p o m e f l IHHX I l e p B y i o M H p o B y K ) B O H H y B K a i e c T B e K a j ^ p o B b i x ocjDHnepoB H c T e x 1

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3flecb He MoryT öbiTL yHTCHbi HHbie nacTH reHepajibCKoft 3JIHTW BocTOHHoro 4>poHTa, npeacae Beerò, KOMaHAyroiUHC reHepanbi apMCHCKHx KopnycoB H KOMaHfliipbi JJHBH3HH. M o x e T 6biTb, aHajiH3 T3KHX ôojiee Monoflbix r p y n n rjiaBHoro BoftcKOBoro KOMaHflOBaHHa npHBeJi 6bi 'lacTHHHo K HHWM pe3ynbTaTaM. O repMaHCKHX rjiaBHOKOMaHjjyromHX r p y n n a pMHH H apMHH, fleHCTBOBaBUIHX B nepBWH rOfl repMaHO—COBeTCKOH BOHHbl, H B ÔJIHXaHmee BpeMa coônpaiocb onyÔJiHKOBaTb öojiee yrjiyÖJieHHoe r p y n n o B o e ÔHorpa(J)HHecKoe HccjienoBaHHe. T a M öynyT coflepxaTbca nogpoÖHbie CCWJIKH Ha jiHTepaTypy H HCTOHHHKH.

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33

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o c H a m e H H o r o c o B p e M e H H o ñ TCXHHKOH JLKXJJTBATJJCJPE y » c e Ha nepBOHanajibHOM 3 T a n e CTaji

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c j i o e B H fljia CBoeo6pa3Hbix K a p b e p . H e c M O T p a Ha TO, HTO K KOHii;y BOHHM c p e f l i i r e H e p a j i H T e T a c y x o n y T H b i x BOHCK TO>KC HaÖJHO^aJiaCb CKJIOHHOCTb K CHCTeMaTHMeCKOH nepeCTpOHKe, OMOJICmeHHFO H OTKpbiTHK) flocTyna fljiH n p e ^ C T a B H T e j i e ñ pa3Hbix coi^HajiLHbix c j i o e B , 3Ta ajiHTa 0«H03HaHH0

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o 4 » H i ; e p a r e H u r r a ö a p e ñ x c B e p a . 3 T O B OCOÖOH M e p e K a c a j i o c b B b i c u i e r o KOMaHH H o r o c o c T a B a BOHCK. O T f l e j i b H b i e STanbi 3axBaTa BJiacTH FHTJiepoM BoeHHbiM n y T e M x o T b H o s H a n a j i i i OAHOBpeMeHHO n o c T e n e H H o e JiHHieHHe BJiacTH r e H e p a jiHTCTa B iiejiOM, oflHaKO, j j o npHHiiHnnajibHbix CTpyKTypHbix H3MEHEHHÌI A e j i o flouijio

npeHMymecTBeHHO B i j e H T p a j i b H b i x KOMaHjjHbix o p r a H a x , r i p e t e B e e r ò , B

p e 3 y j i b T a T e n p a H a r a a HA c e 6 a FHTJiepoM B (JjeBpajie 1938 r. B e p x o B H o r o KOMaHflOBaHHH BepMaxTOM, a B j j e K a ô p e

1941 r . -

BepxoBHoro

KOMaHjjoBaHHa

c y x o n y T H b i M H BoìicKaMH, a T a i o K e B p e 3 y j i b T a T e n o p y n e H H a THMMJiepy n o c j i e 20 HiojiH 1944 r. KOMAHFLOBAHHH 3anacHbiMH c y x o n y T H b i M H BOHCK3MH. EflHHCTBeHHoft M e p o ñ THTJiepa, HanpaBJieHHOH Henocpe^cTBeHHO Ha C T p y K T y p H y i o TpaHctJiopMaH;HK> B e e r ò oc|)HI;epcKoro K o p n y c a , KOTopaa c o BpcMCHeM KOCHyjiacb 6bi H r e H e p a jiHTeTa, CTajio Ha3HaneHHe B a B r y c T e 1942 r. e r o a^-biOTaHTa PyßOJib(J>a IILMYHFLTA rjiaBOH

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H f l e o j i o r H H e c K H 3 a K a j i e H H o r o o c j ) H I ; e p c K o r o K o p n y c a , n o KOHija BOHHM IIOHTH HeCMorjia

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HecMOTpa Ha H e K O T o p b i e ceHcai;HOHHbie MOJiHneHOCHbie K a p b e p w B n o c j i e f l H H e Mecaijbi BOHHM.

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e c j i H B HHOM OTHOUICHIIH

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IIHOHAJI-coqnajiHCTHHecKyio H a p o ^ H y i o apMHio, r e H e p a n H T e T B OCHOBHOH CBoeft M a c c e o c T a B a j i c a p e 3 y j i b T a T O M OTÖopa Ha ocHOBe TpafluijHOHHbix KpMTcpncB. Y f l H B H T e j i b H y i o c f l e p x a H H O C T b THTJiepa n o OTHOHICHHIO K KOHcepBaTHBHbiM CTpyKTypaM npHMepe

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(JjpOHTOBHK I l e p B O H MHpOBOH BOHHBL BHflejI, npOKflC BCerO, K a p H K a T y p y Ha H30ajiOBaHHbix, 3AHOCMHBBIX,FLAJIEKHXOT cfipoHTa REHUITAÖHCTOB. T e M HE M e H e e , OH OT CBOHX MHOrOHHCJieHHblX 3aCBHfleTejIbCTBOBaHHbIX OCKOpÖHTeJIbHblX BbICKa3bIBaHHH npaKTHHecKH noHTH He n e p e m e j i K KOHKpeTHbiM rnaraM. X o T a 3HaHHTejibHbie nepejiOMHbie

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NEPECTAHOBKAM B BOHCKOBOM KOMaHflOBaHHH, HO H e K npHHi^HNNAJIBHO HOBOH K a ^ -

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K

34

I. ÍJOKJIANBI B o BPEMA KPIOMCA 3HM0H 1941/42 r r . NOFL MOCKBOH npomomim

nepecTaHOBKH

B FLECARA H3 B o ô m e i i

CJIOXHOCTH 16

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c y x o n y T H b i x BOHCK Ha BOCTOKE. C e M b rjiaBHOKOMaHjjyiomHX r p y n n apMHH HJIH apMHH ( B O K , OAJIBKCHXOPCT, RY^epiiaH, X e i r a e p , J l e e ô , PYHFLNITEFLT, U l T p a y c ) nOKHHyjIH CBOH nOCTbl, CeMb HOBblX ÖbIJIH Ha3HaHeHbI. THTJiep TpeÖOBajI TaKHX r e H e p a n o B , KOTopbie 6MJIH 6BI „ n p e j j e j i b H O paBHOjiymHtiMH", JHORbMH, TaKHMH >KE, KaK

y

MCHH B napTHH",

„HCIIPHHTHMMH

HO HH B KOeM c j i y n a e

He-

npoTeacHpoBaji HH CJDAB0PNT0B, HH onbiTHbix cjiyacaK, HH TCM 6 o j i e e , JIHU, CO CTopoHbi JIHÖO HCCIIENHAJIHCTOB H3 j i p y r a x CTpyKTyp, TaKHX KaK, HanpHMep, C C HJIH nojiHipia. HOBHHKAM (J^HTJiy, XEITHPNIIH, JLHHFLEMÂHHY, M o j j e j i i o , I l a y j i i o c y , Pyo(J)(})y,

IÜMHFLTY)

SbiJio

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NATB^ECAT, y

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MHoroneTHHa TpaflHijHOHHaa K a p b e p a , H Bee OHH -

y

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3a HCKjnoneHneM o j j H o r o ,

^HTJia, KOTOpblH CpeflH HHX CHHTaJICH eflHHCTBeHHbIM HaipiOHaJI-COIJHaJIHCTOM öbiJiH BbixoflnaMH H3 reHurraßa. H n p n flpyriix KajjpoBbix Ha3HaneHHax o ö o u i J i o c b 6C3 CK>pnpH30B. T o , HTO K j i y r e H K i o x j i e p ÖMJIH HaîHaqeHbi flyiomHMH

rjiaBHOKOMaH-

r p y n n apMHÌi IJeHTp H C e B e p , aBHjiocb jiorHHHbiM B w ö o p o M Ha aKT HA3HAHEHHH r e o p r a

CJJOH K i o x j i e p a , y K O T o p o r o

HMejica

CHJibHbiH KOHKypeHT B j i n q e rjiaBHOKOMaHflyiomero 16-OH apMHH, r e H e p a j i nojiKOBHHKa 3pHCTa Byrna. B STO BpeMa B y r n 6biJi eflHHCTBeHHbiM rjiaBHOKOMaHjiyromHM

Ha

BocTOKe,

KOTOpblH

B

IlepByio

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Boimy

cjiyxHJi

(JjpoHTOBbiM o(J)Hi;epoM, a He HrraÖHCTOM. K p o M e T o r o , eMy npnrrncbiBajin o c o 6 y i o 6jiH30CTb K HAN;HOHAJI-coiiHanH3My. 3 T O T o ö j i a ß a x e j i b Bbicmeñ Harpaflbi 3a MYXECTBO H onbiTHbiH CJIYXAKA OTHOCHJICH K TCM HeMHoroHHCJieHHbiM reHepajiaM, KOMy

flOBepsji

FHTJiep. T e M He MeHee, 6 b i j i o BbmeceHO p e m e m i e

B nojib3y

KOHCepBaTHBHO HaCTpoeHHOrO flBOpHHHHa C BblCHIHM BOeHHbIM 06pa30BaHHeM C|DOH K i o x j i e p a , XOTH TOT BO BpeMa nojibCKoñ KaMnaHHH Bbi3Baji HeflOBOJibCTBO CBoen no3Hn;HeH, HanpaBjieHHOH npOTHB yÖHHCTB e B p e n c K o r o HacejieHHH. TaKHM 06pa30M, MacuiTaÖHbiH KpH3HC B pa^ax reHepajiHTeTa 3HMOH 1941/42 r r . xoTa H npHBeji K onpe^ejieHHOMy OMOJioxeHHio cpejjn Bbicmero BoiicKOBoro KOMaHflOBaHHa, HO He aBHJica TOH KOpeHHOH cTpyKTypHOH nepeMeHOH, KOTopaa onpe^ejiHJia 6bi nyTb K co3flaHHio HOBOÍÍ SJIHTM H3 pa^oB

Hannonaji-coL(Ha-

jiHCTHHecKHx reHepajioB. THTnep npoflojiacaji onnpaTbca Ha H3pyraHHbiH HM «reHHiTaöoBCKHH reHepajiHTeT». Q r r y a i j H a ocTaBajiacb Hen3MeHHOH H nocjie 6ojiee no3flHHx KPH3HCOB Ha BOCTOHHOM (JipoHTC. HeyflOBJieTBopjiTejibHbiñ xon jieTHefi HacTynaTejibHOH KaMnaHHH 1942 r. cnpoBoipipoBaji CHarae c nocTOB KOMaHFLYIOMNX r p y n n apMHH B o K a H JlncTa, o^HaKO, HX npeeMHHKH Baftxc H KJICHCT He OTJiHHajiHCb OT HHX HH no B03pacTy, HH no npoHcxoxfleHHK), HH n o Kapbepe, HH n o CBoeMy HacTpoio. Bbina^bi D m i e p a B a^pec reHepajiHTeTa nocjie O r a j i H H r p a flCKOH KaTaCTpO(J)bI

nOHTH

He

npHBejIH

K KanpOBblM

H

OpraHH3ai;HOHHbIM

riocjreflCTBHHM. IIoBTopHbie 3aaBJieHHa flHKTaTopa o TOM, HTO OH B TeneHHe 3TOH BOHHbi 6ojibuie He 6yneT Ha3HanaTb (JiejibflMapnia^oB, He noMemajiH eMy B nepnofl c 1942 n o 1944 roflbi npncBOHTb STO Bbicinee 3BaHHe HMCHHO reHiUTaÔOBCKHM reHepajiaM c r a p o ñ UIKOJIM, TAKHM KAK K i o x j i e p , MaHnrreHH, Ilayjiioc,

XropTep: TepMaHCKHH rcHepajiirreT Ha KjieñcT, Beñxc BoeHHOÍi

H

BOCTOHHOM

M o ^ e j i t . IlopaxceHHe nofl KypcKOM

HHHIJHATHBBI

35

capóme

yTpaTa

H OKOHNATEJIBHAA

He noBjieKjiH 3a C O 6 O H CHarae

jieTOM 1943 r. naace

C

nocTOB

BpeMH

BOÍÍHM

OTBeTCTBeHHblX rjiaBHOKOMaHflytOIHHX. CpeflH naTH^ecHTH KOMaHflypomnx BoñcKaMH, HaxoflHBiuHxca Ha coBeTCKOM TeppHTopHH, T.e. c B

m o j i e 1944 r.,

BO

rjiaBe repMaHCKHx r p y n n apMHH

JIH6O HecneijHajiHCTOB H3 n p y r a x

CTopoHti

BO

1941 r. flo pacnafla rpynribi apMHH IJeHTp

HKDHH

H

apMHÍi, He 0Ka3aji0Cb

cTpyKTyp,

JIHI; CO

6LIJIH 6 M

KOTOpbie

noBbimeHbi B 3BaHHH THTJiepoM BonpeKH TpaflHi^HHM npyecKO-repMaHCKoro reHuiTa6a.

Bce

STH

ocjDHqepcKoro Kopnyca B

reHepajibi H HMCJIH

3a

npHHafljiexajiH

crapmeMy

K

NOKOJIEHHJO

njienaMH HenpepbiBHbiií cpoK cjiyacóbi

CBOHMH

KajjpoBbix BoeHHbix, npoHaeHHbiii n o BceM npaBHJiaM

KANECTBE

cyxonyTHbix

BOHCK

CTapbix

OT

RO BbicuiHX nocTOB BepMaxTa. TojibKO ceMH H3

HHX

Byrn, X y 6 e , Paye, I I I o ó e p T , lIIepHep, B e j i e p ) npHinjiocb BO BpeMa

(BajiK, IlepBOH

MHpOBOH BOHHbl HenpepbIBHO HaxOflHTbCa Ha (fipOHTe, TO eCTb MOraH CMHTaTbCH HJieHaMH STH

TSK

Ha3biBaeMoro «oSmecTBa

He

C^POHTOBHKOB».

reHepajibi n0Jib30BanHCb ocoSbiM yBa»ceHneM rHTjiepa

YFLHBHTEJII>HO,

HTO

HacK0nbK0

H HMCJIH

penKoe, HacTOJibKO H coMHHTejibHoe npeHMymecTBO CHHTaTbCH yóexneHHbiMH noKJioHHHKaMH HaL[HOHaji-coi;HajiH3Ma. H o noflaBJiaiomee HOKOMAH^YROUNNX

yace

Bbicnieft afltKJTaHType

HJIH B

riepBOH

BO BPEMH

H S M J I H HJIH

MHPOBOH

6OJIBLUHHCTBO

BOHHbi cjiyxHJiH

OpaHuax,

rnaB-

remuTaSe

THTJiepa BecbMa n0£03pHTejibHbiMH.

C M e H a r e H e p a j i O B nocue B o e H H b i x n o p a a c e H H H He HBJiaeTcx HbiM. HH p e c n y S j i H K a H C K a a

B

erajiHHCKHH

HH

HeoSbin-

HCM-TO

COBCTCKHH

FLEÑCTBOBAJIH H H a n e . H o n p H M e ' I A T E U E H TOT CFJAKT, HTO i H T j i e p H e

C0103 He

nojib30Bajicji

M H o r o K p a T H b i M H nepecTaHOBKaMH B i^ejiax o c H O B o n o n a r a r o m e r o l O M e H e H i i a 0 6 j i H K a B b i c m e r o KOMaHflOBaHHa BOHCK, a K a a c ^ b i H p a 3 n p i i 6 e r a j i K T H n y « r e H e p a j i a r e H u i T a S a » , K K O T o p o M y OTHOCHJICH C H e ^ O B c p n e M .

KOHCIHO, c ^ e p a c a H H o c T b

T H T J i e p a n o 3TOMy B o n p o c y 6 b i j i a CBH3aHHa H C HeflOcraTKOM K a ^ p o B b i x a n t T e p H a THB. H O j j e j i o 6 b i J i o He TOJibKO B STOM. K a K

6 b i HH S b i J i o c n j i b H O

MyBCTBO

H e n p H H 3 H H y StiBiuero n e n i e r o CBÍ?3Horo T H T J i e p a no O T H o m e H H i o K K O H c e p B a THBHO

HacTpoeHHoñ K a c T e r e H e p a j i o B , x e M He MeHee,

Bce—TaKH noHHMaji,

OH

HTO

B b i H y a c ^ e H o n n p a T b c a H a HHX K a K H a K a f l p o B t r x B o e H H b i x , H HTO B HFLEÑHOnojiHTHnecKOM n j i a H e eMy

HX

6OHTBCH

HC'iero. K o M a H A O B a H H e B e p M a x T O M

H

c y x o n y T H b i M H B o ñ c K a M H OH B c e QoJibme 6 p a j i H a c e 6 a , OflHaKO, fljia K O M a H ^ O B a HHH

BOÑCKAMH

noMomHHKH.

B

B

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6biJiH

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C03naTb

HOBbiñ,

c o B p e M e H H b i f i o(J)Hi;epcKHH K o p n y c , OT K O T o p o r o T H T J i e p o x H ^ a j i n o B b i m e H H o ñ BOeHHOH

3CjD(|)eKTHBHOCTH

H

6oJIbUieH

HaL[HOHajI-COL[HajIHCTHMeCKOÍÍ

npHBepaKeHHOCTH. O f l H a K O HJIH HOCTHJKeHHH 6 j I H X a H U I H X BOeHHblX H H f l e H H O noJiHTHHecKHX Liejieft eMy He TpeóoBajiHCb HH H 0 B 0 e noKOJieHHe reHepajioB, HH HOBbie KOMaHflHbie o p r a H b i H a (JjpoHTe.

3TO

3 a j i c a OT C T p y K T y p H O Í i TpaHC(J)opMaL[HH. nepen0MH0M MOMeHTe NPOFLOJIXEHHEM

npou,eccax

B 3 T O H CBH3H

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BTopoñ Bonpoc

e 60eHH0-np06OH KpHTHHecKOH CHTyaijHH flOJixeH o6y3flbiBaTb reHepajioB H npennncbmaTb HM KaacflbiH m a r . flaxe raaBHOKOMaHflytomne r p y n n apMHH HJIH apMHH B TaKHx ycJioBHHx noHTH y x e He MOMH pyKOBOflHTb, a TOJibKO BbinonHHTb yace npHHHTbie peuieHHH, noMTH ô o n b u i e He Mornn fleñcTBOBaTb caMOcroHTejibHo, a TOJibKO HcnojiHHTb npHKa3bi. B CBoeii y3K0np0(J)eccH0HajibH0H ccjjepe OHH noHTH nOJIHOCTbK) npeBpaTHjiHCb B nocoÖHHKOB HBHO B c e M o r y m e r o jjHKTaTopa. HepeuiHTejibHOCTb, npoaBJieHHaa c o CTopoHbi KOMaHflOBaHna B CTajiKHrpa^e H e r o OKpecTHOCTHX, H flpyrne BoeHHbie OUIHÖKH noKaaajTH nocjie«CTBHa STHX KopeHHbix nepeMeH B npHHqnnax BoeHHoro pyKOBOjjcTBa. Ilocjie BOHHbi reHepajiHTeT, He ycraBaa, CTapajica npnnHcaTb BCIO OTBeTCTBeHHOCTb 3a 3TOT nepejIOMHbljft MOMeHT HCKJIKJHHTejIbHO THTJiepy. BbIJIO HOCTHrayTO MOJiHajiHBoe corjiacne o peKOHCTpyKUHH Te3Hca o KOHTpacTHOH na-

XiopTep: TepMaHCKHH reHepajiHTeT Ha BOCTOHHOM c})poHTe

37

pe: 3^ECT iHTJiep, ^MJICTRHT B BOCHHMX ^enax, a TaM npocJjeccHOHajibi, KOTopbiM OH nocTOHHHO Memaji. I l p n 3TOM CTapaTenbHO yManHHBaeTca o TOM, HTO BoeHHaa ajiHTa B onjiaKHBaeMoñ yTpaTe CBoeñ KOMneTeHTHOCTH B OCHOBHOM 6biJia BHHOBaTa caMa. KoMaHflOBaHHe cyxonyTHbix BOHCK nofl BJIHHHHCM HecTOJiioSHBoro HanajitHHKa reHLUTaSa H CTopoHHHKa ijeHTpajiH3ai;HH BJiacra Fajib^epa eme no MacCHBHoro BMemaTejibCTBa riiTJiepa ribiTajrocb oóecnenHTb xecTKoe noflHHHeHHe KOMaHflOBaHHH BOHCKaMH. OjJHOBpeMCHHO OHO B IipOC^eCCHOHajIbHOM njiaHe OKa3ajIOCb He B COCTOHHHH COOTBeTCTBOBaTb BbICOKHM TpeÓOBaHHHM BOCTOHHOH KaMnaHHH, B TO BpeMa KaK Bbicinee (|)p0HT0B0e KOMaHflOBaHHe 6bijio CJIHUIKOM pa3o6m;eHHbiM H He pacnojiarajio KOHaenmiHMH gjia Toro, HTo6bi CTaTb TpeTbeñ CHJIOH. TaKHM 06pa30M, THTJiep 6e3 Tpy^a He TOJibKO cJjopManbHO, HO H aKTHnecKH 3axBaTHn BepxoBHoe KOMaHflOBaHHe cyxonyTHbiMH BOHCKaMH. B ijejioM Henb3H n a x e roBopHTb o cymecTBOBaraiH npocj)eccHOHajibHOH onno3Hi;HH npoTHB flHKTaTOpa, HeCMOTpH Ha HMeBmne MeCTO HHflHBHflyaJIbHbie KOHCjíJIHKTbl B CBH3H c e r o npHKa3aMH He OTCTynaTb. IIO3HI;H5I repMaHCKoro reHepajiHTeTa B ycjioBHHX Hai;H0Haji-C0IJHAJMCTHHECK0H flHKTaTypbi 11 3flecb npeflCTaBJiajia CO6OH cTpaHHyK) CMeCb H3 OTCTpaHeHHOCTH H npHCnOCOÓJieHHOCTH. BoeHHaa KOMNETEHTHOCTB TECHO B3aHMOCBH3aHa c nojiHTHHecKoñ H 0 6 mecTBeHHOH KOMneTeHTHOCTbK). TojibKO CHJibHbiíí reHepajiHTeT, oóJiaflaiomHH npocjDHJieM i^eHTpa, CToaiijero BO raaBe iroxoflOB H cpaxeHHH, MoaceT TpeSoBaTb HJIH ce6a onpefleneHHbix npaB Ha y ^ a c r a e B npHHímm peineHiiñ H B HeBoeHHbix oSjiacTHX. T o , HTO Bbicmee B0ñcK0B0e KOMaHflOBaHHe Ha BocroKe 6biJio HaCTOJibKO orpaHHHeHO B CBoeñ npocjjeccHOHajibHOH KOMneTeHTHOCTH, ocjiadjiajio no3HL(HH He TOJibKO 3TOH HeQojibiiiOH rpynnbi CJ)POHTOBMX reHepajiOB, HO H no3Hu;HH BoeHHoñ ajiHTbi B ijejiOM. IlocneflCTBHH 3Toro BbiuiJiH 3a npe^ejibi HHCTO BoeHHoro acneKTa. Y x e B cBoeií i;cHTpajibHOH, TaKTHKO-onepaTHBHoñ ccjjepe rnaBHOKOMaHHyiomHM He ynajiocb coxpaHHTb codcTBeHHbiñ npocj)HJib no OTHOuieHHK) K ycTaHOBKaM BepxoBHoro KOMaHflOBaHHa. H e Bce reHepajibi, HO 60JIbUIHHCTB0 H3 HHX y x e B 3TOH CBH3H nOÓOHJIHCb OKa3aTb COnpOTHBJieHHe H BCTynHTb B KOHcjDJiHKT. H o KaK x e Torjja O6CTOHJIH ^ejia c HX yBepeHHOCTbro B ce6e, CaMOCTOHTeJIbHOCTbK) H rOTOBHOCTbIO pa3peinaTb KOH(|)JIHKTHbie CHTyaiíHH, Korj^a p e n b rnjia o Bonpocax 0 K K y n a q H 0 H H 0 H IIOJIHTHKH HJIH O H ^ e o j i o r H H e c K H X Bonpocax? Co3HaHHe OTBeTCTBeHHOCTH 3a >KH3Hb HX COJI^aT 6bIJIO OHeHb BbICOKHM,

OAHaKO,

peiHHTejIbHO THTjiepa

H

He

OMeBHflHO

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OTCTynaTb.

He

flOCTaTOHHO

BbICOKHM

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COMHHTejIbHblM

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OTBeTCTBeHHOCTb, e c j i H p e n b n i n a o COBCTCKHX B o e H H o n n e H H b i x H r p a x ^ a H C K H X j i H i ; a x , o TOM, H T o 6 b i

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HX B b i x H B a H H e

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n;eHTpanbHbix opraHOB? Hapa^y

c

BoeHHO-ripocJjeccHOHajibHOH

TpaHC(})opMai^HeH

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TpaHC-

4>opMaqHH npoxoHHJi H B HfleHHO-nojiHTHHecKoií cc|)epe. OH raxe Hanajica ^o Hanajia BOCTOHHOH KaMnaHHH, flaxe 3ajjojiro 3 0 Hanajia BOHHM. T e M He M e H e e , OHeBHflHO,

HTO

HfleHHO-nOJIHTHHeCKHe

H,

OflHOBpeMeHHO,

HpaBCTBeHHbie

KOHcepBaTHBHO HacTpoeHHOíí sjiHTbi Tenepb He TOJibKO ycRopanncb, HO H nepemjra B HOByK) CTa^Hio. 30 MapTa 1941 r. FHTJiep BO BpeMX CBoero npecjioByToro BbicTynneHiiH nepe^ rjiaBHOKOMaHjjyromHMH cyxonyTHbix nepeMeHbi

STOH

38

I.

floKJiaflbi

BOHCK Ha B o C T O K e 6 e 3 OÖHHHKOB n O T p e Ö O B a j I DT HHX OTÖpOCHTb COMHeHHH n o n o B o n y HecJitixaHHO x e c T O K H x npecTyriHbix

npHKa30B

H

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BeneHHH BOHHM. H

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M^eHHO-iiojiHTiiqecKHX

npH3Hamie

opneHTnpoB

B

n p e ß ß B e p H e « o n e p a i j H H B a p ô a p o c c a » n o K a 3 a j i o , HTO BOHCKOBMC r e H e p a j i b i , 0 6 WHHO

rjiyôoKO

yBaxcaiomne

Tpa^HL(HH,

öbiJiH

TOTOBW

K

STOH

acepTBe.

Hx

n o B e j j e H H e BO BpeMH K a M n a H H H 6biJio TOMy n o f l T B e p a q j e H H e M . K a i c n o j i y H H j i o c b , HTO

Hapa^y

c

noflHHHCHneM

B BOCHHO—npotJieccMOHajitHOM

nnaHe

OHH H B

H f l e Ö H O - n o j i H T H H e c K O M n j i a H e n o K o p n j i H C b BOJie H i j e j i H M n p e c T y n H o r o

jjHKTa-

Topa? P e m a i o m e H n p e n n o c b i j i K O H fljia YNACTHH STHX r e H e p a n o B B „BOHHe Ha H C T p e ö jieHHe, UPOBOFLHMOH NOFL PAC0B0-H«E0JI0RHHECKHM JI03YHR0M" ÔMJIH HCCOMHCHHO HFLEOJIORHHECKHE MORCJIH, H a n o x c H B u m e CBOH OTNENATOK HE TOJIBKO Ha HaijHCTCKHX n p e c T y n H H K O B

no

yôeameHHio,

HO H Ha

oHu;epoB c

KOHcepBaraBHO-

naTpHOTH^eCKHMH B3rJIHflaMH. AHTH6oJIBUieBH3M, 3HTHCeMHTH3M H HyBCTBO paCOB o r o upeBOCxojiCTBa Haß BOCTOHHMMH H a p o ^ a M H H KYJIBTYPAMH o n p e n e j i H J i H Han p a B j i e H H o c T b HX M b i m j i e H H a u JJCHCTBHH. 3 T y H f l e o j i o r H H e c K y i o n o c b i j i K y , ^ e j i aiomyro

MajioBepoHTHbiM

BE^eHiie

nojjoÖHOH

BOHHM

BO

OpaHijHH

HJIH

B

H o p B e r H H , Hejib3H H e y q H T b i B a T b , H e c M O T p a Ha n o f l n e p K H B a H H e n p a r M a T H n e c K H x MOTHBOB COBepineHHH HaiiHOHajI-COI^HajIHCTHHeCKHX H BOeHHblX npeCTynJieHHH. JJaBHO y a c e 3 a j i o a c e H H b i e B HHX H j j e o j i o r e M b i B n o j r a o ñ M e p e npoHBHJiHCb TOJibKO BO BpeMH BOHHbl npOTHB C o B e T C K O r O C o K ) 3 a , T a K HTO HfleHHO-nOJIHTHHeCKHH Hac T p o H r e H e p a j i H T e T a B 6 o p b 6 e C STUM NPOTHBHHKOM CTAN 3HAHHTEJIBHO p a j p i K a j i b Hee. B c e o ö m a n

HeHaBHCTb k „ e ß p e n c K O M y

6ojibuieBH3My" CTajia

pemarou^HM

MOTHBOM flJIH rOTOBHOCTH ynaCTHH B pCajIH3aL(HH HâlJHOHâJI—COIJHaJIHCTH^ieCKOH K O H i j e n i j H H ß e c n o m a ^ H O H H c r p e Ô H T e j i b H O H KaMnaHHH, n o j i H O C T b i o

Hapyuiaio-

M E I I CYMECTBYROMHE TPAFLHLI,HH. B

Ka^ecTBe

BTopoñ

flBHxymeH

CHJIM, 3HaHHTejibHO

ycKopHBiueft

npoqecc

u p e B p a m e H H H 3THX o6OH N;eHOH H JHOÔMMH c p e ^ c T B a M H .

BoeHHbiH o n b i T , p a c n p o c T p a H e H H a a

BoeHHaa

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a

BoeHHbix IlpexHHH

KOHBCHIÍHO-

HajIbHOH, KjpHflHHeCKH y p e r y j I H p O B a H H O H BOHHbl BOOpyaceHHH Ha « T O T a j I b H y i O B O H H y » , n p e f l C T a B n e H i i e 0 HajiHHHH o c o ö b i x , OTjiHHHbix OT 3 a n a ^ a

«BOCTOHHMX

ycjiOBHÍt» H He B n o c j i e j j m o i o o n e p e f l b noöeflOHOCHbrä n o x o f l Hai;HOHaji-coi;HaJIHCTHHeCKOH T e p M a H H H BOBbie

H

STHHeCKHe

nOBbICHJIH rOTOBHOCTb OTÖpOCHTb HMeiOmHeCH

COMHeHHH

B nOJIb3y

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HHTepeCOB,

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Tpe6yK>mHX

3c|)c|)6KTMBHoro BefleHHH B o e H H b i x fleHCTBHH, M e p n o o ß e c n e n e H H i o H CHaßaceHHio BOHCK BO BpeMH n p o B e ß e H H H 3TOH KaMnaHHH. H o p M b i n p a B O B o r o r o c y n a p c T B a H HpaBCTBeHHOCTH npeflCTaBJMKDT C060H OKOBbi, 3 a n ^ a i ; a K ) n i j i e OT H a p o c r o B „ T O T a j i b HOH B o i i H b i " . T H T J i e p p a 3 p y u i H J i 3TH OKOBbi H npeflOCTaBHji

öecnpeflejibHOMy

BoeHHOMy

nojiHan

yTHJiHTapH3My

nojiHyio

CBoßony

fleñcTBHH.

3Ta

CBo6ona

FLEÑCTBHH ö b i j i a npHHHTa H BUCUIKM BOHCKOBMM KOMAHFLOBAHHEM HA BOCTOKE. PABHO^YNIHE K RPAX^AHCKOMY H a c e n e H H i o , ÖECNOUIAFLHAA ö o p b ö a C NAPTH3AH3MH,

39

XiopTep: TepMaHCKHH reHepanirreT Ha BOCTOHHOM cJjpoHTe

a HâCTHHHO H yÖHHCTBO e B p e ö c K o r o HacejieHHH B 3HaHHTejii.HOH M e p e o n p a B f l t i B a JTHCb

«HCH'iÖeJKHLIMH

OÖCTOHTejIbCTBäMH

BOHHM»:

BOHCKaM

TpeÖOBaJIHCb

i i p o f l y K T b i niïTâHMH, noMem,eHHH jjjih p a 3 M e m e H H H m 6 e 3 0 n a c H 0 C T b j i j i h c o x p a HCHHH HX ÖOeBOH CHJIbl. ß j I H 3TOTO n03B0JIHJI0Cb HCII0JIb30BaHHe JIK>6bIX CpeflCTB. X e c T O K H e M e p b i c r a j i H Ha M e c T O n p a B O B b i x H o p M . I l e p e x o f l OT r o c y n a p c T B a n p a BOBMX H o p M K r o c y j j a p c T B y Hpe3BLiHaHHLix M e p , c o B n a j i c n c p e x o A O M OT COÖJIIOfleHHH 3aKOHOB H OÖblHaCB BOHHbl K lOpHflHHeCKH H e y p e r y j I H p O B â H H b l M 30H3M «TOTajiLHOH BOHHM». r e H e p a j i b C K a n a j i H T a BOCTOHHOTO cJjpoHTa T a i c a c e y n a c T B O B a j i a B 3TOM r i e p e x o A e .

BßHfly orpaHHqeHHOCTH MecTa y SECHHCJIEHHBIE

HOKA^ATEJIBCTBA

STOH

MCHH

HeT

BO3MOXHOCTH

HYAOBHIN,HOH

JIOMKH

NPHBECTH

TPA^HIJHH.

H o

coBepmeHHO 6e3pa3JiHHHO, non JleHHHrpajOM JIH, B KpwMy JIH, B 30He OTBCTCTBCHHOCTH KOHcepBaTHBHO HacTpoeHHoro reHepajia H JH i reHepajia, CHMnaTH3Hpyioinero HauHOHaji-coi;HajiH3My: npHKa3bi Bbicmero BoftcKOBoro KOMaHH O B a H H H OTOöpaTb y 6 e 3 3 a m H T H b i x BoeHHonjieHHbix H r p a x j j a H C K o r o HacejieHHH npoAyKTbi IIHTAHHH H ojjeacfly, BbixcaTb H3 cTpaHbi Bee, H T O ecTb, TeppopH3HpoBaTb HacejieHHe co CCMJIKOH Ha HeoöxojHMOCTb oôecneneHHH co6CTBeHHOH 6e30naCH0CTH, JIHKBHflHpOBaTb nCHXHaTpHHeCKHe ynpe>KflCHHH H T.A. öbiJiH Be3flecyni,HMH, Taicace Kax H T e p n H M O C T b B OTHOIHCHMH yÖHHCTB e B p e ñ c Koro HacejieHHH, a 3anacTyio naxe yiacrae B HX coBepmeHHH. I I O C T O H H H O fleHCTByiomaa yrpo3a, 6biTb OT^aHHbM i Ha np0H3B0Ji BoeHHoro a n n a p a T a , BbicuiHe npencTaBHTejiH KOToporo a^anTHpoBanHCb K HfleÖHO-nojiHTHHecKOH BOJie Hai;HOHaji-coi;HajiHCTHHecKoro peacHMa, HaKpbiJia OKKynHpoBaHHyio crpaHy r O i HOÔHO CMepTOHOCHOH Tyne. IlpaB^a, ÖMJIH cjiynan HHoro noBefleHHH HeKOTopbix rjiaBHOKOMaHflyroiijHx, o KOTopbix MHe 3jjecb TaoKe hcbo3mo2kho BaM

paCCKa3aTb. y BOHCKOBOrO KOMaHfO l BaHHH B03M0XCH0CTH n p H H H T H H caMOCTOHTejibHbix pemeHHH no BonpocaM OKKynaijHOHHOH HOJIHTHKH B CBoeM TbiJiy ÖbIJIH ßojiee IHHpOKHMH, M CM B T3KTHKO—OnepaTHBHOH OÔJiaCTH B 30He ÖOeBblX «eñcTBHH. BonpeKH n p e ^ C T A B J I E H H A M iHTJiepa OHH HHor^a HCNOJIB'IOBAJIH 3 T H B 0 3 M 0 X H 0 C T H B nOJIOSKHTejIbHOM CMblCJie, OßHaKO, 3HaHHTCJTbHO n a m e B OTpHUaTeJIbHOM CMblCJie 3aXBaTHH T ieCKOH H 3 a B O e B a T e j I b H O H BOHHbl. B

KanecTBe

pe3yjibTaTa

ocTaeTca

KOHcrarapoBaTb

cjicflyromee:

BoeHHyio

a j i H T y H3 p a f l O B a p M e ñ c K o r o r c H c p a j i H T e T a Ha BOCTOHHOM (JjpOHTe B C B o e ñ K a j j POBOH H OpraHH33L(HOHHOH C T p y K T y p e He npHIHJIOCb p a f l H K a j I H 3 H p O B a T b flJIfl e e BOBJieieHHa B p a f l H K a j i b H o e Be^eHHe ö o e B b i x OKKynai^HOHHyK)

nojiHTHKy.

JJjra

fleñcTBHñ

coBepmeHHH

H cooTBeTCTByiomyio

yÖHHCTB

coBeTCKHX

T H T J i e p y noHanoÖHJiHCb x e c T O K O C T b MOJIOJJMX a n n a p a T H H K O B ,

eBpeeB

(JjaHaraHecKHX

c o j i f l a T n a p T H H , a T a K a c e HOBbie c r p y i c T y p b i . flJIH yTBepxcjjeHHH a c e BOCHHOH BJiacTH 3 a n p e f l e j i a M H n p a B O B b i x H HpaBCTBeHHbix p y ô e a c e ô x B a r a j i o Tpa^Hi^HOHHoro r e H e p a j i H T e T a . T H T J i e p y He HyacHbi 6biJin q e j i e H a n p a B J i e H H b i e n o n b i T K H c p o H H o ñ 0praHH3ai^H0HH0—CTpyKTypHOH

TpaHctJiopMaLtHH.

YcTaHOBjieHHK)

öecnpe^ejia

n p H n p o B e j j e H H H ö o e B b i x fleñcTBHH H ß e ö c T B H H B p a M K a x o c y m e c T B J i e H H H O K K y n a IJHOHHOH

nOJIHTHKH BO BpeMH BOHHbl npOTHB C o B e T C K O T O C0I03a 3 H a i H T e j I b H O

COnyTCTBOBanO TO OÖCTOHTeJIbCTBO, HTO BOHCKOBOe KOMaHflOBaHHe B B O e H H O n p o 4 > e c c H O H a j i b H O M H H^eHHO—nojiHTHHecKOM n j i a H e

cjie^oBajio

npeflCTaBJie-

HHHM T H T j i e p a . B 3TOM OTHOHieHHH r j i a B H O K O M a H f l y i o m H e r p y n n apMHH h apMHÖ

40

I. floKJiaflw

Ha Boctohhom cJjpoHTe - h He t o u l k o ohh - ölijih sjihtoh, npouieflmeft ^epes nepeMeHLi: h3 cpeflHeñ pyKH nojiKOBOjmeB b (JjyHKijHOHajibHbix hoioji HHTejieñ npHKa30B, a H3 TpannqiiOHHO HacTpoeHHbix ocj)HijepoB b «npuBepxeHiíeB TOTaJlbHOH BOHHbl». OflHHM H3 CaMblX HHTepeCHblX (jjCHOMeHOB HCTOpHH HaiJHOHajI— coi(HajiH3Ma ocTaeTCH, c KaKoñ cpaBHHTejibHoñ JierKocTbio npecTynHOMy ^HicraTopy ynajiocb MaHHnyjinpoBaTb KOHcepBaTHBHbiMH flesrrejiHMM h TpaAHUHOHHblMH CTpyKTypaMH H HCn0JIb30BaTb HX flJIH ÍJOCTHJKeHHH CBOHX rereMOHHHecKHX h KpoBaBbix njiaHOB.

PoAb(p-flumep Mwjuiep ToHKa 3a

Hecj3TbK>.

0 6 3KOHOMHHeCKOM 3HaHeHHH K a B K a 3 C K O r O p e r n o H a FLNA PepMaHHH B n j i a H e BEFLEMIA BOHHBI

Hepe3 HecKOJiLKO flHeft nocjie KannTyji$ni;nH TepMaHHH B HOHÖpe 1918 r. BblflBHHyTtlii Ha nOCT MHHHCTpa HHOCTpaHHblX flCJI BejIHKOÖpHTaHHH Jiopfl K e p 3 0 H np0B03rjiacHJi: flejio C O K O H H K O B npHnjibuio K noSe^e Ha B O J i H e HECFITH. 1 T a K a n oijeHKa MoxeT noKa3aTbCH yjjHBHTCJibHOH, Be,nb HaniM npeflcraBJieHUH o riepBOH MHpOBOH BOHHe CBH3aHbI B OCHOBHOM C II03HLIH0HH0H BOHHOH nOfl BepfleHOM. ßHHaMHKa Boimbi 1914-18 rr. neftcTBHTejibHO noflflepacHBajiacb B OCHOBHOM MycKyjibHofi cHjioH ^ejioBeica, jiomaflH H, caMoft COÖOH pa3yMeeTca, 5Kejie3HOHopo>KHBIM TpaHcnopTOM, paßoTaBHieM Ha yrjie, oflHaxo B TO Bpewa flBHraTejib BHyTpeHHero cropaHHa y»ce Hanaji CBoe crpeMHTejibHoe B03BbinieHHe. V V BeK öbiji no3ßHee Ha3BaH CTOJICTHCM Hec})TH, oflHaico npopbiB B nepexo^e c yrjia KaK rjiaBHoro aHeproHocmejia Ha Hec})Tb npoH3omeji jmiiib BO BpeMa BTOpOH MHpOBOH BOHHbi.

H a 3TOM HCTOpHMeCKOM (|)OHe a XOTen 6bl BblflBHHyTb 3aOCTpeHHbIH TC3HC o MHpoBoft BOHHbi 6 M J I peuieH He Ha H e B e , H E Ha peKe

TOM, *ITO H C X O « B T o p o i i MocKBa

H

He

Ha

Bojire.

FepMaHna

cKopee,

TaK

MOJKHO

SbiJio

6bi

3TO

ccJjopMyjiHpoBaTb, n p o n r p a j i a FLBE MHpoBbix B O H H M HA K y ö a H i i . FepMaHCKHH reHepanbHbiH uiTaö B 1914 r. nojiHOCTbK) nojiarajica Ha öoraTbie 3anacbi yrjia B TepMaHHH H Ha TOHHOCTb paöoTbi repMaHCKoro xejie3HOflopoxHoro TpaHcnopTa. 2 Hep^HJijib B OTjmqiie OT 3Toro, Sy^yHH nepBbiM JiopnoM AflMHpajiTeftcTBa ( B O C H H O - M O P C K H M M H H H C T P O M ) , npHHsm B 1911 r. flajieKO H j j y m e e pemeHHe, OT^aB pacnopaaceHne o nepexo^e ö p H T a H C K o r o (JwiOTa c yrjia Ha Hec})Tb. B 1916 r. HeMqbi oco3HajiH, HaKOHeu;, 3Ha^eHHe peBOJiK)ii;HOHHbix H3MeHeHHH B MeTOflax Be^eHiM BOHHbi H Ha^eajiHCb c HacrynjieHHeM Ha PyMbiHHio n o j i y w r b B CBOH pyKH coöcTBeHHbie H C T O H H H K H HCCJJTH. 1

Jlopn JJ»COpfl>K HaT3HHajI Kep30H, ÖblBIHblH BHIieKOpOJIb HhJIHH H HJieH BoeHHoro Ka6 H H e T a , n e c H T b nHeft n o c j i e n o n n H c a H H a n e p e M H p H H BO BpcMsi S a H K e T a H e t J j T H H o f t KOHTFJEPEHUHH. L[HT. n o : Daniel

Yergin,

06T>eflHHeHHOH

D e r Preis. D i e J a g d nach Ö l , G e l d u n d

M a c h t , F r a n k f u r t / M . 1 9 9 1 , c. 2 3 7 . 3 T a p a ö o T a HCTopHKa X a p B o p f l a HBJIHCTCH

HCTOpHH HecJ)TH. 2

KJiaccHKOM

0 6 HCTOpHH Hecf)TH BO BpeMH I l e p B O H MHpOBOH BOHHbi CM.: Y e r g i n , D e r P r e i s , c. 2 1 5 - 2 3 7 .

HCTOpHH 3TOH BOHHbi B OÖIIIEH CJIOXHOCTH H C CpaBH6HH£M OÖeHX BOHH CM.: Bruno Thoß/Hans-Erich Volkmann (Hrsg.), Erster Weltkrieg-Zweiter Weltkrieg. Ein Vergleich. Krieg, Kriegserlebnis, Kriegserfahrung in Deutschland, Paderborn 2002.

06

I. floKjianti

42

OflHaico aHrjiHHaHe BOBpeMH no3a6oTHJincb o tom, htoöm ocHOBSTCJibHO pa3pyniHTb ycTaHOBKH no ^oölfih nedpTH. K a K nacaji rro3flHee JIioßeHßop(|) b cbohx MeMyapax, eMy CTajio hcho, h t o 6e3 pyMbiHCKOH He(|)TH BecTH BOHHy y x e HeB03M0XH0. 3 TaKHM 0Öpa30M OCTaBajIOCb JIHIHb yCTpeMHTb B30P B HanpaBJieHHH KaBKa3a. B 1918 r. b BepjiHHe Haneajincb c noMombio pocchhckhx KOMMyHHCTOB 3anojiyHHTb b pyKH BaKy, htoöm npHHSTb KOHTpMepbi npoTHB pacrnnpeHHa MacrnxaöoB MnpoBofi BOHHbi b pe3yjibTaTe BCTynjicHHa b Hee C I I I A . Hanajiacb roHKa, b KOTopoft ynacTBOBajin TaiöKe aHrjiHHaHe n TypKH.4 TepMaHCKHe BoöcKa 3aHHjiH YKpaHHy, houijih ao T a r a H p o r a n b HJOHe 1918 r. ctohjih b Tpy3HH. H a ojjhom h3 coBemaHHfi y Kaö3epa JlK>neHflopc|) Torjja aca3aji: «Hjih Be^eHna öoeBbix HeficTBHH HaM cpoHHO TpeöyeTca HecjjTb H3 BaKy... B o n p o c o hccJjth HMeeT Kap^HHajibHoe 3HaneHHe».5 OflHaKO aHrjiH'iaHe nepBbiMH OKa3ajincb b BaKy, ohh öwjih nojiHbi peuiHMOCTH b cjiynae HeoöxoflHMoeTH, KaK h b PyMbiHHH, pa3pyuiHTb Bce Hec|)Teflo6biBaiomHe ycTaHOBKH. H x noHBJieHHH 0Ka3aji0Cb flocraTOHHO ffjia Toro, mtoöli oTnyrHyTb HeMi^eB b a r a KpHTHMCCKHC MecHi^bi nepefl KanHTyjiflu;HeH. BcKope n o c j i e 3Toro öbiBUiHH e(J)peHTop, H3yHHB MeMyapbi CBoero ruaBHOKOMaH^yromero JIiOfleHflopcJja, npHHHJi p e m e m i e b ö y ^ y m e n BOHHe jjeiicTBOBaTb jiynnie. AßOJib^) TnTJiep nocTpoHji bcio cboio nojiHTHHecKyio nporpaMMy n o flocTH»ceHHio MnpoBoro rocnoflCTBa Ha 3axBaTe pocchhckhx pecypcoB, h b t o x e BpeMH oh 6mji CTpaCTHbIM aBTOMOÖHJIHCTOM ! iHTJiep JKaßHO rjIOTajI BCIO HHCjjOpMai^HK) o HecJ)THHOH nOJIHTHKe H TCXHHKe HecfjTeflOÖblHH. H n n o KaKOH flpyrOH 3KOHOMHHecKOH cc^epe oh He 6biJi no3i(Hee TaK x o p o m o HHt^opMHpoBaH, oh 6wji e i o npocTO oflepacHM. B o j m a M0T0pn3annM o x B a T H j i a n o c j i e IlepBOH MnpoBoft boììhli h T e p M a H H i o , OflHaKO n a j i e K O He TaK CHJibHO, KaK

flpyrne

b OTjiHHHe, H a n p n M e p , o t C I I I A h He 6 b i J i o flocTyna k flemeBofi HecfiTH. Bajia -

3 a n a ^ H b i e CTpaHbi. 3 n e c b OTeyTeTBOMaccoBaa noKynaTejibHaa

K Ha^ajiy

bohhm b

cnocoÖHOCTb

1 9 3 9 r . Ha T b i c a n y

XHTejieii b FepMaHHH npnxoHHJiocb 25 aBTOMOÖHJieft, b o KHFLAHHORO

ycnexa

HOBOH TA

KTHKH 6JIHL[KpHra, TO e C T b H C n 0 J I b 3 0 B a H H a M 0 T 0 p H 3 0 B 3 H H b I X y j j a p H M X K J I H H b e B ,

KOTOpbie BO B3aHMO/ieftCTBHH C HCTpeÖHTCJIbHO-ÖOMÖapAHpOBOHHOH aBHaUHCH, n p o p b m a j i H BPAXECKHH (JJPOHT, B p e 3 y j i b T a T e C M e j i b i x a T a K OÖXOHHJIH o c H O B H b i e CHJIbl n p O T H B H H K a , O K p y x a j I H HX H y H H H T O X a j I H . 1 3

E m e 3a T p n Mecai;a RO HacTynjieHHa Ha 3 a n a ^ e B repMaHCKOM reHepajibHOM u r r a ß e noflyMbiBajiH ^ a x e o fleMOToproaiiMii cyxonyTHbix BOHCK, TaK KaK n o BCEM noflcneTaM nepcneKTHBbi C H a ö x e H n a TonjiHBOM - HecMOTpa Ha nocraBKH H3 C o B e T C K o r o C o K ) 3 a - He ÖMJIH ÖJiaronpHaTHbiMH. C c a M o r o H a n a j i a BOHHbi npOH3BOflCTBO aBTOMOÖHJICH B TepMaHHH 3aCTbIJIO Ha MeCTe, nOCTOaHHO BejIHCb noncKH B03M0XH0CTen fljia 3KOHOMHH. HHKTO He p e m a n c a 0praHH30BaTb Macc o B o e np0H3B0flCTB0 TaHKOB H caMOJieTOB, TaK KaK n o j i a r a n H , HTO ßJIA HX Hcn0Jib30BaHHa B 6y,nymeM He öyjjeT B flocTaTOHHOH M e p e TonjiHBa. T a K yace B n e p B b i ö rofl BOHHW npeHMymecTBo TepMaHH B oÖJiacTH BOopyxceHHH 6biJio yTepaHO. 1 4 O TOM, HacKOJibKO pHCKOBaHHOH ö b i j i a repMaHCKaa BoeHHaa nojiiiTHKa, CBHfleTejibCTByiOT noflroTOBHTejibHbie Mepbi aHrjiHnaH h c|)paHL(y30B BecHoik 1940 r. n o p a 3 p y m e H H i o B a K y B KANECTBE aBT03anpaB0HH0H craHUHH j y i a repMaHCKoro BepMaxTa. 1 5 TOJIBKO y n o ß a a Ha 3Ty a B T 0 3 a n p a B K y , KOJIE6NK>mHeca rHTjiepoBCKHe reHepajibi ÖMJIH TOTOBM, oflHaKo, HanaTb HacrynjieHHe, KOTopoe TO H fleno OTKJiaflbmajiocb. B a n p e n e 1 9 4 0 r. BepMaxTy He n p m n j i o c b nepeacHTb UIOK n o noBOjjy r o p a i i j H X HECJJTHHBIX CKB3>KHH HA KABKA3E.

" Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 4., Stuttgart 1988, c. 98-99. 12 CM. NAHHBIE B: Rolf-Dieter Müller, Das Tor zur Weltmacht. Die Bedeutung der Sowjetunion für die deutsche Wirtschafts- und Rüstungspolitik zwischen den Weltkriegen, Boppard 1984, S. 324, H B Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/2, Stuttgart 1999, c. 440. 13 0 6 3TOM oöiimpHo: Karl-Heinz Frieser, Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940, München 1995. I" CM.: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1, c. 375-386,406-523. •5 Günther Deschner, Bomben auf Baku. Angriffspläne Englands und Frankreichs auf die Sowjetunion 1940, Erlangen 1990.

P.-JX Miomiep: foHKa 3a HeTH, HMeBiuHx BaxHoe BoeHHoe 3HaieHHe. IlocKOJibKy CrajiHH TpeóoBaji 3a CBOK) HecjDTt xopomyio ijeHy, HeMijaM Ka3a:iocb, MTO SyfleT flemeBJie, ecjia OHH B 1941 r. CTaHyT 3aKynaTb ee c noMombio Mena. HE4»TB 03HANAJIA BjiacTb, STO 3HAJIN iHTJiep A KOMAHFLOBAHHE BepMaxTa, N OHH HOIIXHBI 6bijin HEÑCTBOBATB.16 IIocKOJibKy AHIRRAA npojjojmajia dopoTbca, HECMOTPA HA CBoe OTNAAHHOE nojioxceHne, H CJIEFLOBAJIO OXHFLATB BcrynjieHna B BOÍÍHy CHIA, BAXHO Sbijio Hcnojib3c>BaTb BPEMA UNA Toro, HTOSBI oSecrrenHTb TEPMAHHH HAFLEXHBIFÍ JJOCTYN K KOHTHHEHTAJIBHBIM HCTOMHHKAM Hecjyrai. ¿Jaace B 3TOM cjiynae He 6biJio HH Manenuieñ nepcneKTHBbi KOMNEHCNPOBATB npeBoexoflCTBO aHrjiocaKCOHCKOH HECJJTÍMOFT HMnepHH. OflHaKO MOXHO SMJIO noJiaraTbca HA TO, HTO BMecre c NP0H3B0FLCTB0M TonjiHBa HA 6a3e rHflporeHioaI;HH yrna y^acrca nonyHHTb B CBoe pacriopflxeHiieFLOCTATOHHOdojibinne 3anacbi TonnHBa. OceHbio 1940 r. repMaHCKHe xpaHHJinma TonjiHBa 6LIJIH TaK 3anojiHeHbi, KaK HHKorfla 6ojibuie B xojje BCCH Brapon MHPOBOH BOHHbi.17 BaroHbi-UHCTepHbr c KaBKa3a npHxoAHjiH coraacHO noroBopy, PyMbiHHa nocTaBJiajia Bce, HTO OHa floQbiBana, a Ha ceBepe OPAMJHH B pacnopaaceHHH HCMi;eB Haxo^HjiHCb ^onojiHHTejibHbie yrojibHbie rnaxTbi. ¿JJIH npoflOJDKaBineHca BOHHbi c BejinKo6pnTaHneñ TpeSoBajiocb JiHHib Heóoubuioe KOJiHqecTBO HECJDTH. H TeM He MeHee B BepjiHHe CHHTajiH, HTO CHTyaijHH cepbe3Haa.18 Yace B 1941 r. fljia npoBefleHHa 6o;iee KpynHbix onepaIÍHH He 6MJIO 6bi flOCTaTOMHoro KOJiHHecTBa TonjiHBa. HapamiiBaHHe TaHKOBbix BOHCK h M0T0pH3au,Ha cyxonyTHbix BOHCK ocymecTBnanucb jnrnib Bnojicnjibi. BecHoñ 1941 r. npHHiJiocb flagee orpaHHMMTb np0(J)eccH0HajibH0e o6yneHne BO^HTEJIEÑ c I;enbio TaK cSepenb 3anacbi, HTO6M JICTOM HX XBaTHjio, no KpañHeñ Mepe Ha 2a3 Mecana, fljia odecneneHHH HecJ)Tbio KpynHoro BoeHHoro noxofla. 19 CoKpameHne cyxonyTHbix BOHCK B nojib3y HapamHBaHHH np0H3B0flCTBeHHbix MOii;HOCTeñ npeflnpnaTHH no np0H3B0flCTBy CHHTCTHMecKoro TonjiHBa Ha 6a3e rHflporeHH3ai;HH yrjia, KaK Toro TpeSoBajiH cne^ajincTbi, THTJiepOM 6MJIO ocraBJieHO 6e3 BHHMaHHH.

16 17 18

19

O pa3BHTHH BO BpCMH BTopofl MHpoBoft BOHHbi CM. Taicace 0630p B! Yergin, Der Preis, c. 432 CJI. CM. naHHbie B: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1, c. 584. OÖ30p B: WiRüAmt/Stab Z/SR, Die deutsche Treibstoffversorgung im Kriege. Abgeschlossen um die Jahreswende 1941/42, Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg/Br., RW 19/202. Georg Thomas, Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft (1918-1943/45), Boppard 1966, c. 253, H Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1, c. 545.

46

I. floKjiajjw

EDiaHbi HanajjeHHH Ha C C C P c caMoro Hanajia n03T0My ÖBIJIM Hai;ejieHbi Ha 3axBaT SKOHOMHHeCKHX UCHTpOB, K KOTOpbIM CJieflOBajIO, pa3yMeeTCH, npHHHCJIHTB H HecjjTHHbie MecTopoameHHH KaBKa3a. CneijHajiHCTBi H3 BepxoBHoro KOMaHflOBaBepMaxTa Bcept,E3 ÖLIJIH oöecnoKoeHLi T E M , I T O ycraHOBKH n o NOÖTINE

HHH

HC(J)TH MorjiH 6MTL pa3pymeHbi KpacHoii ApMHefl. B CHJiy T o r o , HTO coBeTCKoe cejibCKoe X03HHCTB0 6 M J I O M E X A H H 3 H P 0 B A H 0 , neMqti B TaKOM c j i y n a e He iiMejm 6bi B O 3 M O 2 K H O C T H coöpaTb CTOJib JKejiaHHbm y p o x a f i 3epHOBbix Ha YitpaHHe.

3aXBaT KaBKa3CKHX HecfiTHHMX npOMblCJIOB ÖbIJI TaKHM 0Öpa30M HeOTteMJieMOH npeflnocbiJiKOH RJIH rocnoflCTBa B ö y ^ y m a x KOJIOHHHX Ha B O C T O K C H A J M aKcimyaTaipiH HX p e c y p c o B . 2 0

ri03T0My 3apaHee oßflyMbiBajica Bonpoc 06 Hcn0Jib30BaHHH RecaHTHHKOB c 3anojiyHHTb He^TenpoMbicjibi B uejiocTH H coxpaHHoera. I l o c j i e KaTaCTpo(J)bi c BBICA^KOH repMaHCKoro ßecama B Mae 1941 r. Ha KpnTe 3 T O T BapHaHT, OflHaKO, Mor öbiTb p e a : I H 3 0 B A H Jinrnb B T O M cjiynae, ecjin 6bi Ha3eMHbie BOHCKa, KaK H JieTOM 1918 r., HOIHJIH, no KpaftHefi Mepe, 30 T a r a H p o r a HJIH - H T O e i n e jiynuie - HO KyöaHH. TEM, H T O 6 M

OTBETCTBEHHOE

3a

BEFLEHHE

BOHHbi

B

ijejioM BepxoBHoe KOMaHflOBaHHe Bep-

ynop Ha öbicTpbift 3axBaT BaKy, Be^B Bce BHFLBI R E P M A H C K H X BoopyxeHHbix CHJI rmaHHpoBajiH yace ruraHTCKoe HapamHBaHHe BoopyaceHHH HJIH «6opb6bi 3a KOHTHHeHTbi». B B C X O T E J I H B neTbipe pa3a Y B E J I H H H T B CBOH CHjibi, B M C H A M E P E B A J I H C B 3 A H H T B C A C T P O H T E J I B C T B O M (JjjiOTa B orpoMHbix Macnrraßax, a cyxonyTHbie B O H C K A X O T C J I H B Ö J I H X A H I H H E N A T B J I E T B JJECSITB pa3 Y B E N H H H T B C B O K ) T A H K O B Y K ) Mon;b. JUJISI 6opb6bi 3a M H P O B O E ROCNOFLCTBO TpeöoBa MAXTA

jiacb

flejiajio

B

ÖOJIMHOH

cjiynae H cooTBeTcrByroinaa «HECJWAHAII BOJiHa». üoaTOMy 3axBaTHTb KaBKa3 HE Morjio öbiTb N O C J I E ß H H M C J I O B O M B 6opb6e

TAKOM

HAMEPEHNE 3 a HECFJTB.

HecMOTpa Ha NPOFLOJMABNIHHCH pocT noKa3aTejieft B o 6 j i a c ™ NPOH3BOJJCTBA CHHTeTHieoKoro TonjiHBa Ha 6 a 3 e RH/JPOREHHAAJUHH y r j i a B repMamra, HafleacHbifi FLOCTYN K K a B K a 3 C K H M , a E M E j i y n u i e H K Ö J I H J K H C B O C T O H H B I M H C T O H H H K A M HE(J>TH 6bin

AßCOJIHDTHO

HCOTTEMNEMOH

NPE^NOCBUIKOH

FLUA

NPOFLOJDKEHHH

BOHHBI.

H nycTb flaxe KOHijepH « H r ap6eHHHflycrpH»3a n p o m e A i i m e r o ß b i BbiflBHHyji pHfl CMejibix npoeKTOB c TeM, HTOÖBI oöecnenHTb c e ö e rocynapcTBeHHoe cyßcHHHpoBaHHe rnraHTCKHX HHBecrau;HK. THTJiep 6biJi oneHb xoporno HH(J)OpMHpOBaH O COCTOHHHHFLCJTB C(|)epe CHaÖXeHHH TOnJIHBOM H nOTOMy He C T p O H J I 6 o J I b U i e H J I J I J 0 3 H H H a 3 T O T CHET.

3 a HecKOJibKO ßHeft 30 Hana^eHHa Ha C C C P OH 3aaBHji CBoeMy MHHHCTpy BoopyaceHHfi:21 « X O J J B O H H M noKa3biBaeT, H T O M M B CBOHX aBTapKHMecKKX ycTpeMJieHHHx 3auiJiH C J I H U I K O M ^aneKO. Hejib3H xoTeTb caMHM H3roTOBJiHTb Bce, nero HaM He xBaTaeT, nocpeflCTBOM npoi;eccoB cHHTe3HpoBaHHH HJIH nponux Mep». CßOHMH CHJiaMH HHKOrfla He y ^ A C T C A npOH3BOflHTb TOnjIHBO B flOCTaTOHHOM KOjiHHecTBe. «Ha^o HHTH FLPYRHM nyTeM H HA^o Bce, h t o H A M TpeöyeTca H nero y

20

21

Denkschrift von General Thomas, Chef des Wehrwirtschafts- und Rüstungsamtes im OKW, über die Auswirkungen einer Operation im Osten vom 13. 2. 1941, B: Thomas, (Geschichte der deutschen Wehr- und Rüstungswirtschaft), c. 527-530. Ibid. c. 300 CJI.

P.-fl. Miojuiep: Pomca 3a Hec})TbK)

47

Hac HeT, 3axBaTHTb». 0flH0pa30B0e 3afleHCTBOBamie HejiOBenecKHX pecypcoB, HeOÓXOflHMblX flJIH 3TOrO, 6bIJIO He CTOJIb MaCUITaÓHblM, KaK npH nOCTOHHHOH 3KcnjiyaTaijHH 3aBO^OB no ripoioBOflCTBy cHHTeTHHeocorro TonjiHBa. B HaflOK^e Ha t o , h t o Sjiaroflapa KaBKa3CKofi Hetera BCKope m o x h o 6yfleT «KynaTbca b TonjiHBe» 22 ,

jjajibHeHinee

HapamnBaHiie

MoiUHOCTeñ

b

npoii3BOflCTBe

CHHTeraMecKoro TonjiHBa Ha 6a3e rHflporemoanHH y m a b TepMaHHH 6mjio npHTOpMOXeHO. JUjih Tajib^epa h rjiaBHoro niTaóa cyxonyTHbix bohck noHanajiy s t o Smjih 3a6oTbi

BTopocTeneHHoro

njiaHa.

Ohh

xoTeJiH

KaK moncho

CKopee

3axBaTHTb

MocKBy, TaK KaK hcxohhjih H3 Toro, h t o nocjie OKKynamin ctojihiíw coBeTCKoe rocyflapcTBO «npeflnpHHTHe

pa3Ba:iHTca

h

BOHHy

BapSapocca»

Ha

BocTOKe

crpoHJiocb

Ha

y^acTca stom

3aBepniHTb.

Bce

ocHOBononaraiomeM

npoTHBOpenHH. flejio b tom, h t o hjih ruTJiepa MocKBa Sbijia JiHuib « r e o r p a (J)HHecKHM noHHTHeM». 3axBaraTb «XH3HeHHbie hctohhhkh» Bpara 6biJio, Ha e r o B3rjiHfl, Baamee floCTHxeHHa nojiHTHiecKHX i;ejieñ. üoaTOMy oh cHjibHee oSpamaji cboh B3op Ha YKpaHHy h KaBKa3. B stom 6bina npircima nocroaHHoro cnopa no noBo^y Toro, KaK flOjmeH npoTeKaTb BoeHHbiñ noxofl. B ycjiOBHHX orpaHHHeHHbix ycnjiníí b ccjjepe HapamiiBaHira BoopyaceHHÜ h o r p a HHneHHbix pe3epBOB TonjiHBa fljia ocymecTBJieHiw «npe^npnaTHH B a p 6 a p o c c b i » y j j a j i o c b ccjjopMHpoBaTt neTbipe TaHKOBbie rpynnbi. O h h 6mjih repMaHCKHM «HyHO-OpyjKHeM» 1941 r., BblCOKOMOÓHJIbHblMH ynapHblMH KJIHHbHMH, npH3BaHHblMH B3JiaMbIBaTb JIHHHIO (JjpOHTa KpaCHOH ApMHH, O K p y x a T b npOTHBHHKa B x o ^ e CBoSoflHbix onepaTHBHbix hchctbhh h yHHHToacaTb e r o . B pa3flejie,

TaHKOBbix

KJiHHT>eB

Bepx

oflepxaji

Tajib^ep,

flBa

Bonpoce

H3 hhx

o

6mjih

3a^eHCTBOBaHbi b 30He AeñcTBHH rpynnbi apMHH « I J e H T p » h noMorjiH BepMaxTy b ycjiOBHHx ycneniHoro B3aHMOBeñcTBHH a o h t h j[o BopoT M o c k b w . H a ceBepe h l o r e 6biJio cocpeflOTOHeHO n o o r h o h TamcoBoñ rpynne. B kohchhom HTore 3 t o f o He x B a r a j i o hh ajih B3HTHH JleHHHrpajja, hh fíiiíi B3HTHH KaBKa3a. B aBrycTe 1941 r. iHTJiep n o c j i e oxecTOHeHHoro

cnopa

c Tajib^epoM npHKa3aji

nepeSpocHTb

caMyro cnjibHyio TaHKOByio apMHio H3 L(eHTpa Ha ior. Tenepb TaM fleñcTBOBajiH HBa KjiHHa, KOTopbie, 3a»caB KpacHyio ApMHio b KJiemn, oflepacajin Ha« Heñ b SHTBe 3a KneB Sjiecramyio noSe^y. BopoTa Ha KaBKa3 Sbijin n o n r a OTKpbiTbi. H o TyT THTJiep norneji Ha ycrynKH reHepajibHOMy nrraSy h 6biJi t o t o b

-

BonpeKH cbohm npeaKHHM xopomo oóocHOBaHHbiM B3rjiHflaM - cflenaTb CTaBKy Ha npnopHTeT nojiHTHKO—CTpaTerHHecKoíi i;ejiH h nonpoóoBaTb peuiHTb hcxojj BOHHbi non Mockboh. TaHKH ry^epuaHa noBepHyjm o ó p a r a o , HacTynJieHHe Ha iore HOJixHa 6biJia Tenepb b OHHHOMecTBe npoAOJiacaTb 1 - a TaHKOBaa rpynna, K0T0paa

nocjie Taxejibix

6oeB, H3M02KHeHHaa, «ornjia flo TaraHpora

h H3

nocjiejjHHX chji h nyTb jih He c nocjiejjHHMH KanjiHMii TonjiHBa flaxe no PocTOBaHa-floHy. OTTy^a oHa yace nepe3 «Ba jjhh CHOBa 6biJia BbiÓHTa. 3 t o 6mjio Hanahom coBeTCKoro KOHTpHacTynjieHna, KOTopoe b fleKaSpe 1941 r. 3acTaBHJio 3amaTaTbca Becb BocTOHHbiñ THxejioe

noJioxeHne,

(J)poHT. r p y n n a

npoflojixajia

apMHH « K ) r » ,

npnnepxHBaTbca

HecMOTpH Ha CBoe

HJiJiio3opHoro

njiaHa

nepeÜTH eme n a x e nepe3 KyQaHb h 3axBaTHTb, no KpaÜHeH Mepe, MañKon.

22 Ibid. c. 384.

48

I. flOKJiaflbl

ÜTaK, b ceHTHÖpe rHTJiep n F a n t f l e p cflejianH craBKy Ha KapTy «MocKBa» h c 3 t o h i^ejibfo cocpeflOTOHHjiH b i;eHTpe Tpn TaHKOBbie r p y n n b i . I I o h t h bch no^BHXHaH y^apHaa CHJia BepMaxTa 6 t u i a 3aAeftcTBOBaHa b ö h t b c non M o c k b o h , h 3 t o b t o t MOMeHT, Kor^a CoBeTbi yKpenHJiH cbok) KaBKa3CKyio 6a3y, n p o j i o x h j i h b nepCHH cHaöxeHHecKHH KopHflop k aHrjiHHaHaM h Korfla BCTynjieHHe C I U A B BOHHy CTaHOBHJIOCB BCe ÖOJie BepOHTHBIM. HanpacHbiMH OKa3ajiHCb HHTeHCHBHbie noflroTOBirrejibHbie Mepbi BepxoBHoro KOMaHflOBaHHH BepMaxTa c iienbio nojiynHTb B03M02CH0CTb - nocpe^cTBOM (|)OpMHpOBaHH5I CneiJHaJIbHblX nOflpa3flejieHHH H C03flaHHH OpraHH3ai^HOHHbIX CTpyKTyp - 3axBaTHTb KaBKa3CKyio H e t j m . h cpa3y ace HanaTb e e Hcn0Jib30BaHHe.23 B OTJiHHHe o t CHTyaijHH bo paHi(HH b pyKH BepMaxTa b Ka^ecTBe Tpo4)eeB Ha OKKyirapoBaHHbix b 1941 r. TeppHTopnax n o n a j i o Jinuib HesHaMMTCJiBHoe KOJIHHeCTBO HecJ)TH, KOTOpaa HCMC^JTeHHO ÖbIJia HCn0JIb30BaHa BOHCKaMH. ripeacHHX nocTaBOK Hecf)TH o t CTajiHHa, KOTOpaa b 1940 r. b TepMaHUH 6buia n e p e p a ö o T a H a h 3 a n o x e H a b xpaHiiJiniii;a, xBaTHJio b 1941 r. b TonjiHBHbix ßaKax TaHKOB TynepHaHa ajih BTopaceHHH Ha YKpaHHy. 3aTeM, OflHaKO, onepaTHBHbie y,n;apbi H3-3a HexBaTKii TonjiHBa Bce n a m e mepacHBajincb, orpaHHHHBajincb h, HaKOHeu;, B o o ö m e öbijih npeicpameHbi.

7 Hoaöpa 1941 r., Korjja no,npa3ßejieHHH KpacHoö ApMHH nocjie napa^a Ha KpacHOH njIOmaflH OTIipaBJIHJIHCb Ha $pOHT, HTOÖbl 3aiHHmaTB CTOJIHIty, THTJiep peniHJi, mto BaKy cjie/jyeT 3axBaTHTb jinuib b cjienyiomeM r o ^ y . TaK o h BBiiirpan BpeMH flJIH T o r o , HTOÖbl nOflrOTOBHTbCH K HOBOH BOeHHOH KaMIiaHHH. OflHaKO 3Ta KaMnaHHH c caMoro Hanajia ocymecTBJiHJiacb b ö o j i e e TpyflHbix ycjioBHHX, neM «npeflnpHHTHe B a p ö a p o c c a » . B 1941 r . BepMaxT e m e mot n03B0JiHTb c e ö e ö o j i b i n o e noTpeöneHHe TonjiHBa (1940 r. = 3 mjih. t o h h , 1941 r . = 4,5 mjih. tohh). B 1942 r. npeflnonaraeMLie pacxoflbi TonjiHBa öbijih Ha coKpameHbi n a 10 npoi;., nocKOJibKy yMeHbmajica h HMnopT. B ccfDepe skohomhkh ype3aHiie öbijio e m e 6 o j i e e CHJibHbiM. T o , h t o HapamuBaHHe M0iu,H0CTeä npejjripiisiTHH n o n p o n 3 BOflCTBy ciiHTeTHHecKoro TonjiHBa Ha 6a3e r n ß p o r e H H 3 a n n n y r a a BpeMeHHO öbijio npHOCTaHOBjieHO, TaK KaK p a c n e T 6mji Ha 3axBaT BaKy, e m e He CKa3aji0Cb 3aMeTHO Ha o ö t C M a x npon3BoncTBa, KOTopoe corjiacHO nnaHy y n a n o c b yBejiHHHTb Ha 5 0 0 0 0 0 TOHH. C flpyrofi CTopoHbi, n o c j i e BCTynjieHHH b BOHHy C I U A nepcneKTHBbi FepMaHHH yxynuiHJiHCB. „TpeTHH p e f t x " HaxoflHjicH b caMOM ijeHTpe r n o ß a j i b H o r o KOHtJjjiHKTa, He ö y n y r a hjih 3 T o r o b a o c t o h h o h Mepe no^roTOBJiCHHBiM. H 3 - 3 a KpH3HCHOH CHTyaiJHH nOfl MOCKBOH B03HHKJia BblHyjKfleHHaSI HeOÖXOflHMOCTb HeMejiJieHHO öpocHTb Tyfla nacTb pe3epBOB. Bca CHCTeMa HapaujHBaHHa BoeHHbix ycHJiHH, Haxo^HBLuaacsi b coctohhhh 3acToa, flOjmHa 6biJia SbiTb 0praHH30BaHa no-HOBOMy. H a ' i a J i a c t KpynHeftmaa c Hanajia bohhbi KaMnaHHH n o MOÖHJiH3ai;nH ycHJiHH. O «MnpoBOM 6jiML(Kpnre» He Morjio öbitb yxce h p e n n . T e n e p b Ha^o 6 b m o jinuib oöopoHHTB „«KpenocTb E ß p o n y » . H a 3 a n a ^ e B p a r a ^ o j i x H a öbijia OTnyrHyTb raraHTCKaa nporpaMMa n o coopyaceHHio öyHKepoß; Ha BocTOKe 23

Rolf-Dieter Müller (pefl.), Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941-1943. Der Abschlussbericht des Wirtschaftsstabes Ost und Aufzeichnungen eines Angehörigen des Wirtschaftskommandos Kiew, Boppard 1991, c. 249-254.

P.-JX Mrojijiep: foHKa 3a

49

Hec{)TBIO

CTOHJia 3anana o6ecne*MTb 6e30nacH0CTb 3axBaneHHOH TeppnTopHH TEKHM o6pa30M, HTOÖbi HMejiacb BO'iMOJKHOCTb, onnpaacb Ha ee pecypcbi, oöopoHHTb ee yMeHbineHHbiMH cHJiaMH. Ho H 3 T O T OÖOpOHHTeJIbHblH IIJiaH BefleHHH BOHHbl B flOJITOCpOHHOM IIJiaHe 6bIJI

HepeajiH3yeM 6e3 3axBaTa KaBica3a.

H

XOTH

oß-beM np0H3B0flCTBa Ha 3aBOflax

no H3r0T0BjiCHHK) CHHTeTHHSCKoro TonjiHBa Ha 6a3e rn^poreHH3ai(HH y r a a HenpepbiBHO B03pacTaji, 3 T H 3aBOflbi B T O ace BPEMH 6bum noflBepaceHbi yrpo3Ke B03flyiIIHbIX ÖOMÖapflHpOBOK. T o ACE CaMOe OTHOCHJIOCb K XH3HCHHO Ba>KHOH 6a3e

CHaöaceHHH B PyMbiHiiw, ycnjieHHaa SKcnjiyaTannH KOTopofi crajiKHBanacb c pa3jiHHHbiMH TpyflHOCTHMH. 3KOHOMH'iecKHc acnepTbi npoH3BejiH y ^ p y i a i o u p i e noflc^eTbi: 3anacbi HECJJTII B aHrjiocaKCOHCKOM NPOCTPAHCTBE ou;eHHBajiHCb NPHMEPHO B 3 0 0 MJIH. TOHH, B cepe repMaHCKoro ROCRIOACTBA - NPHMEPHO B 1 0 MJIH. TOHH. B EBPONEFICKOH HacTH POCCHH npeflnojiarajiocb HajiHHHe e m e 3 0 MJIH. TOHH ! 2 4

IljiaHHpoBaHHe onepanHH «Ejiay» öbijio noaTOMy HaijejieHo Ha flocTiiaceHiie TOJibKO OAHOH qeJiH - 3axBaT KaBKa3a.25 M B OTJIHHHH OT CHTYANHH C «npefliipnHTneM Bapöapocca» I ì r o i e p H reHepajibHbiñ urra6 noHanajiy HMejiH eflHHyio TOHKy 3peHHa. FiiTJiep Mor npe^craBHTb HecKOJibKO BCCKHX OCHOB3HHH: 1. IloHHMaHHe Toro (JjaKTa, HTO 6e3 HCTOHHHKOB HecjDTii OH nponrpaeT Boimy; i;HTaTa THTJiepa: «ECJIH a He nojiyny HECJJTB MaÖKona H rpo3Horo, a jjojiaceH öy^y npexpaTHTb 3Ty Boimy» 2 6 - q e r o OH, 0flHaK0, no3flHee He cflejiajr;

CTajiHH CKopee Beerò 3afleficTByeT CBOH nocjieflHne pe3epBbi JYIA Toro, HToSbi 3amHTHTb HecJjTenpoMbicjibi. B e f l t 3 0 Havana BOHHM OKOJIO 9 0 ripoi;. c o B e T C K o ñ He(J)TH nocTynajio H3 KaBKa3CKoro p e r H O H a . TaKHM 0Öpa30M y BepMaxTa HOHBHTCH, BO3MO»CHO, maHC yiacTBOBaTb B HOBMX K p y n H b i x ÖHTBax B yCJIOBHHX OKpyxeHHH npOTHBHHKa; 3. H, HaKOHeq, noTepa BaKy, no Been BepoHTHoera, npraejia 6bi K napajmny KpacHOH ApMHH, HTO oÖJierHHJio 6bi oöopoHy ö y n y m e r o repMaHCKoro «BOCTOHHOI-O 2 . HTO

Bajía». CtJjopMHpoBaHHaa cnei;naJibHO RJIH KaBKa3a TexHanecKaa S p a r a l a «HecjjTb» B e p M a x T a ßOJiacHa 6 b i J i a no3a6oTHTbca o TOM, HTOÖM öbiCTpo ycrpaHHTb pa-

3pymeHHH,

K O T o p b i e o a a i f l a j i H C b , H o ß e c n e n n T b K p y n H b i ñ n o T O K HCCJJTH c a M o e

n o 3 f l H e e JieTOM

1 9 4 3 r o j j a . Tor^a, onnpaacb Ha BaKy, MoaiHO ö b i j i o

flyMaTb

o

npo^BHaceHHH K H e c f j T e n p o M b i c j i a M H p a H a H H p a i t a . H c x o j j a H3 o n b i T a n p e f l b i -

flymero

rojja

H pa3ropeBmeftca

riOBOOfly napTM3aHCKOH BOHHW, HeMUbi 6 M J I H

n a a c e r o T O B b i K TOMy, HTO6M, B H e c a H3MeHeHHa B O K K y n a n i i O H H y r o n o j i H T H K y ,

npHBJieKaTb K coTpyflHHHecTBy Hapo^bi

24

25

26

KABKA3A.

O6 oneHKe HCMCIJKHX aKcnepTOB B Hoaöpe 1941 r. CM.: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/1, c. 619. OS 3T0M oßnmpHO: Bernd Wegner u.a.\ Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 6, Stuttgart 1990, c. 761 CJI. H KopoTKbift 0630p: Joel Hay ward, Hitler's Quest for Oil: The Impact of Economic Considerations on Military Strategy, 1941—42, B: Journal of Strategic Studies, 18 (1995), c. 94-135. Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem International Militärgerichtshof, Nürnberg, 14. Nov. - 1. Okt. 1946, Bd. 7, c. 290.

50

I. jloKJiaflbi

HecMOTpa Ha nepBOHanaJibHbie ycnexH HacTyiiJieHH« BoeHHbie nepcneKTHBbi CKJiajjbiBajiHCb najieKo He ÖJiaronpHaTHO. Bjiaroflapa TaKTHKe OTxofla KpacHOH ApMHH Bee BpeMa y^ABAJIOCB yftra OT OKpyxceHH». TeM He MeHee B BepjiHHe n o npexHeMy qapiui onTHMH3M. 0 6 yKpenjiemra H KOHLteHTpaiiHH CBOHX CHJI HHKTO He flyMaji. T a x - KaK H njiaHHpoBajiocb - 1 1 - a apivma 6biJia nepeöpomeHa H3 KpbiMa nofl JleHHHrpafl, a nofl MOCKBOH BoficKa npoflojiacajia Y^epacHBaTb TpyflHbie no3Hi;HH. TaM Jiauib B Hanajie 1943 rofla 6bijio npuHHTO pemeHHe o BbipaBHHBaHHH

JIHHHH (fipOHTa,

B pe3yjIbTaTe

Hero

BbICBOÖOflHJIOCb

CpaBHH-

T e j i b H O Q o j i b u i o e HHCJIO HHBH3HH, K O T O p b i e JICTOM 1 9 4 2 r . MOHIH 6 b i n p n r o j p i T b c a

fljia nepeKpbiTHH pacTHHyToro (fjpoHTa Ha floHy. BMCCTO 3Toro B aBrycTe 1942 r. Ha NEPEJIHHH K p a i i 6MJIH BBIßBHHYTBI c n a 6 b i e HHBH3HH COK>3HHKOB: HTAJIBSMQEB,

BeHrpoB H pyMbrn. KpoMe Toro BbiacHHJiocb, HTO Tajib^ep H reHepajibHbifi iirraö npn«ep»cHBaJincb y 3 x o r o noHHMaHHH Toro, B neM COCTOHT ncKyccTBO onepaTHBHoro pyKOBOflCTBa BOHCKaMH. OHH OT^aBaJiH npeflnoHTeHHe npecjie^OBaHHio OTCTynaBiuero npoTHBHHKa B HanpaBJieHHH CTaJiBHrpa^a, B TO BpeMa KaK THTJiep, HCXOJJH H3 o6u;eft CTpaTeranecKOH cirryaijHH, oT^aBaji npnopHTeT 3axBaTy HecJjTeripoMbicjioB. TeM He MeHee OH - KaK H B npe^biflymeM rojjy B Bonpoce o MocKBe - HeojKHflaHHO noineji Ha ycrynKH, XOTH cnop c Tajib^epoM npHBeji Tenepb K OTCTaBKe nocnejjHero c n o c r a HanajibHHKa reHepajibHoro urraßa. P0K0B0e pemeHHe pa3ßejiHTb HacTynjieHHe Ha ßBa HanpaBJieHHH öbicTpo npHBejio K TOMy, HTO y OÖOHX yflapHblX KJIHHbeB KOHqHJIOCb TOnJIHBO, a npOTHBHHK CMOr HCn0JIb30BaTb BbiHrpaHHoe BpeMa fljia yKpenneHHH CBOHX no3Hn;HH.27 OcjiaßjieHHaa rpynna apMHH A nepeuiJia nepe3 KyöaHb H 9 aBrycTa 1942 r. flouina HO MaiiKona, rnraHTCKofl rpy^bi pa3BajiHH, r ^ e TexHHHecKoii öpnrane ,,He(£)TB" jiauib c öojibuiHM TpynoM, non oraeM nporaBHHKa, y^aBajiocb HoßbiBaTb Heöojibiiioe KonHHecTBO HCC|DTH, npHMepHO 1 iipoq. OT noBoeHHoro o ß ^ e M a B STOH oÖJiacTH. 28 flanbHeftuiee npoßBHacemie B HanpaBJieHHH rpo3Horo H BaKy 3axjie6Hyjiocb B r o p a x KaBKa3a, TaK KaK y repMaHCKHX BOHCK B noroHe 3a He(J)Tbio KOHHHJiacb 3Ta caMaa HeKH0CTb HaHecTH, n o KpafiHefi Mepe, oflHH ycneuiHbrä yjjap n o COBCTCKOH cucTeMe Hecj3TecHa6»ceHHH H TaKHM 0Öpa30M Ha MHorne Mecaijbi napajiH30BaTb BoeHHbie HCHCTBH» OrajiHHa.29 27

28

29

Ibid. CM. RIPHMENAHHE JV» 2 5 : c. 887.

Ibid.. 3TOH OTJIHMHOH paSoToft BepHfla Beraepa, CM. npHMenamie 25: c. 927-951, crapaa JiHTepaTypa no 3TOH TeMaTHKe ycrapejiaa: Wilhelm Tieke, Der Kaukasus und das Ol. Der deutsch-sowjetische Krieg in Kaukasien 1942/43, Osnabrück 1970, Wolfgang Birkenfeld, Illusionen am Kaukasus 1942/43, B: Wissenschaft, Wirtschaft und Technik. Studien zur Geschichte, hrsg. von Karl-Heinz Mangold, München 1969, c. 85-91, H Dietrich Eichholtz, Der Raubzug des faschistischen deutschen Imperialismus zu den Erdölquellen des Kaukasus 1941-1943, B: Jahrbuch für Geschichte 14 (1976), c. 445-502. C TOHKH 3peHHH COBCTCKHX HCTopHKOB: A. S. Savelev, T. J. Kaljadin, Die Schlacht um den Kaukasus 1942-1943, Berlin 1959, A. A. Grecko, Die Schlacht um den Kaukasus. Berlin 1972, h A. r y w a s o ß , M. TaCKyHOB, K. I^KHTHIIIBHJIH, 3aKaBKa3KHH (})pOHT BejIHKOH OTeHeCTBeHHOH BoHHbl, T6hJIHCCH 1971. Joel Hayward, Too Little, Too Late: An Analysis of Hitler's Failure in August 1942 to Damage Soviet Oil Production, in: The Journal of Military History 64 (2000), c. 769-794.

P.—XI. Miojijiep: ToHKa 3a HccJiTtM

51

CKOMJEHTPUPOBAB HA K y ö a H H y^APHLIE CHJIM B B C , MOSKHO 6LIJIO 6bi HAHECRA

yHHHToacaiomHH y f f a p n o B a K y n Tp03H0My. BMecTO Toro, HTOÖM n c n 0 J i b 3 0 B a T b CBOH SoMÖapflHpoBmHKH npoTHB C T a j i H H r p a f l a , r j j e OHH n e p e n a x H B a j i H nycTbiHHyio rpyjjy pa3BanHH H c x o p e e 3aTpy^HHJIH CBOHM BoncicaM npoflBHXceHne Bnepefl,30 OH Mor 6bi yHHHTOXHTb rjiaBHyK) coBeTCKyio 6a3y B B a K y . K o r ^ a B OKTHÖpe OH OTflaji pacnopaaceHHe n p o B e c r a TaKyio o n e p a i j H i o , TaK xax 3aCTonopHJiocb H npoHBHaceHHe HA K a B K a 3 e , 6biJio y x e n 0 3 ^ H 0 . H 3 - 3 a CBOHX KOJie6aHHH Me^my nojiHTHKO—H^eojiorHHecKHMH H BOCHHO—SKOHOMHHCCKHMH flOBO^aMH OH ynycTHJi nocjieflHHH uiaHC floÖHTbca p a j j H K a n b H o r o y c n e x a Ha BOCTOKC H y j i y n u i H T b CBOH HCXoflHbie NO3HIJHH B OXUßAEMOM CTOJIKHOBCHHH C 3ANAJJHBIMH

HepacaBaMH. BMCCTO Toro, HTOÖM OTBCCTH r p y n n y apMHH A Ha ynoÖHbie 3HMHHe no3Hi^HH Ha JJoHy, OH npHKa3aJi eft, HecMOTpa Ha öecnepcneKTHBHOCTb caxyai;HH, flepacaTbca 3a CKJIOHM KaBKa3a. B fleKaöpe 1 9 4 2 r . / a H B a p e 1 9 4 3 r . eft yflajiocb c ßoJIbUIHMH nOTepHMH H IjeHOH HeBepOaTHblX yCHJIHH OTOHTH 3a K y S a H b . H , HaKOHeu,, RHTJIEP NOACEPTBOBAJI BO HMH cBoeft HAB»3HHBOII H^EII c n o M o m b i o

KABKA3CKHX He(J)Tenp0MbicJi0B BbmrpaTb BOHHy H 6 - H apMHeii B C T a j i H H r p a ^ e , HTOÖbl B KOHeHHOM HTore noTepaTb Bee. IlycTb

flaxe

MHHHCTP

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1943

r.

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noflJiHHHbie H y ^ e c a B njiaHe NP0H3B0FLCTBEHHBIX noKa3aTejiefi. JJjia p a c r y m e r o HHCJia n p 0 H 3 B e j i e H H b i x TaHKOB H caMOJieTOB T o n j i H B a , H 3 r 0 T 0 B J i e H H 0 r 0 Ha 3 a B o j j a x n o r n f l p o r e H H 3 a i i H H y r j i a H H3 pyMbiHCKoft HecjjTH, x B a T a j i o c ö o j i b i n H M T p y ^ o M . Ilocne

1 9 4 2 r . , Kor.ua ÖWJIH y p e 3 a H b i H o p M b i , B e p M a x T n o H a n a j i y CMor

yBejiHHHTb

noTpeSjieHne

TonjiHBa,

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KOTOporo

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flaxe

naxe Bbiuie

n p e x H e r o p e K o p j j H o r o n o K a 3 a T e j i a 3 a 1 9 4 1 r . 3 1 , STO S b i J i o p e 3 y j i b T a T O M p e 3 K O B03pocmero o 6 t e M a n p o i o B o ^ c T B a Ha s a B o ^ a x n o rH,nporeHH3aiiHH y r j i a . 3acToft

B BOCHHbix fleftcTBHHx repMaHHH Sbiji npejiOTBpaineH He B nocjiejjHiOio o n e p e f l b e m e H n o T O M y , HTO CTOJib x e p e 3 K O p a c T y n j K e n o T e p n B e p M a x T a o S e c n e H H B a j i n TO, HTO HHCJIO TpaHCnopTHblX Cpe^CTB COXpaHHJIOCb B OCHOBHOM Ha TOM y p o B H e . f l o f l o Ö H O TOMy, KaK I l l n e e p M e c a q 3a M e c a i j e M n o c T a B j i a j i HOBbie TaHKH H caMOJieTbi, MecHij 3 a M e c s m e M OHH T a i o K e yHHHTOJKajiHCb. J^o T e x n o p , corosHHHecKne

BOHCKa ÖOMÖHJIH B OCHOBHOM K p y n H b i e

repMaHCKHe

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ropofla,

BepMaxTy y ^ a B a j i o c b cpaBHHTejibHo y^a^HO jjeftcTBOBaTb, n o Kpaimeft M e p e , B CaMblX TOpHHHX TOHKaX ßOCTOHHOrO 4>pOHTa.

Kor^a x e aHrjiHnaHe H aMepHKaHijbi npOHBHjin 3aTeM roTOBHOCTb MacnrraÖHO BbicTynHTb Ha eBponencKOM none 6HTBM H CKa3aTb CBoe CJIOBO no noBOfly ö y ^ y m e f t c y ^ b ö b i KOHTHHEHTA, OHH n a p a j i H 3 0 B a j i H p a ö o T y repMaHCKnx npe^npHHTHH no rHflporeHH3au,HH yrjia B pe3yjibTaTe npaMaTHHecKHX MaccnpoBaHHbix B03flymHbix 60M6apflHp0B0K. Bjiarojjapa nocnejiyjoinHM y^apaM no repMaHCKon CHCTeMe pacnpeAejieHHfl yraa OHH cjiOMajia xpeöeT Hy^ojjeHCTBeHHOH ManiHHe l l l n e e p a no np0H3B0^CTBY BOOPYACEHHH. J],JIH NPOHSBO^HBuinxcH B Mac-

COBOM nopa^Ke TpaHcnopTHbix cpejjcTB Sonbuie He 6bino 6eH3HHa; BepMaxT, 0Öpa3H0 r o B o p a , nepeceji c Tenera Ha Bejiocnnefl. H naxe npH nocjie^HeM

50

31

Joel Hay ward, Stopped at Stalingrad: The Luftwaffe and Hitler's Defeat in the East 19421943, Kansas 1998. Das Deutsche Reich u n d der Zweite Weltkrieg, Bd. 5/2, c. 440.

52

I. ÍJoKJianbi

HacTynneHHH BecHOH 1945 r. THTJiep Hcnojib30Baji apryMeHT o Hec^THHbix HCTOHHHKaX, Ha 3 T O T pa3 BeHrepCKHX, HTOÔbl BTpaBHTt BepMaXT B öeccMBicjieHHLie 6OH. 0 6 O 6 I E ( H M BbimecKa3aHHoe: TepMaHHH ynycrajia Tpii rnaHca oöecnenHTt ce6e B 0 3 M 0 A C H 0 C T B BeflCHHa BOHHBI B rjioöajibHOM Macnrraöe nyTeM 3AXBATA KaBKa3CKHx He(J)Tenp0Mbicji0B: B 1940 r. B pe3yjibTaTe pemeHHH HapyniHTb naKT MOK^y THTnepoM H CTajiHHbiM; B 1941 r. B pe3yjibTaTe Toro, HTO npnopHTeT B onepaTHBHblXfleficTBHHX6bIJI OTJjaH B3HTHK) MoCKBbI, B 1942 r. B pe3yjIbTaTe Toro, HTO npHopHTeT 6biJi OTflaH B3HTHFO CTajiHHrpafla. CymecTBeHHoñ NPIIHHHOH ÖLIJIII KoneöaHHH Mexjjy BoeHHO-onepaTHBHbiMH H CTpaTera^ecKH—3KOHOMHH6CKHMH pacneTaMH. npHMenaTejibHO, HTO reHepajibHbiñ uiTaö He cMor ocBOÖOßHTbCH OT CBoero y3Koro Bsraaßa, a iHTjiepy He xBarano CHJI Ha TO, HTOöbi acjjcjjeKTHBHO P E A J I H 3 0 B B I B A T B Ha npaKTHKe KOHKpeTHbie acneKTbi Bohemia BOHHbi B ijejiOM. Tax cyflböa repMaHCKOH BEJIHKOFLEPXABHOH nojiHTHKH B XX BeKe B onpeneJieHHOM CMLICJIC 6biJia perneHa Ha ßeperax Ky6aHH.

Muxauji IO. MmKoe KojiHHecTBeHHbie

H KaMecTBeHHbie

coBeTCKOH B o e H H O H

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H 3 M e H e H H H

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b 1 9 4 2 ro,a,y

C o B e T C K a a B o e H H a a 3 k o h o m h k 3 BCTpeTHJia 1 9 4 2 r o f l , H a x o ^ a c t b T H x e j i c H i n e M nonoaceHHH.

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O K K y i m p o B a H H M x B e p M a x T O M , SBaicyaijHH 3aBOflOB h n p e j j n p H H T i m Ha boctok SKOHOMHqecKaH 6 a 3 a o ô o p o H H o r o n p 0 H 3 B 0 f l C T B a chjilho c o K p a T i i J i a c b . TOHHO C K a 3 a T b , ito flOBoeHHOMy

flo6t,rqa

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x e j i e 3 H o ñ p y f l b i b 1 9 4 2 - 1 9 4 4 r r . n o othohichhio k

ypoBHK) y n a n a « o 3 2 - 3 8 % , BbinjiaBKa n y r y H a n o 3 2 - 4 9 % ,

BbinycK

M e T a j i j i o p e a c y m H X CTaHKOB n o 3 9 - 5 8 % h T.fl. 1

HecMOTpa Ha TO, HTO nepc/i BOHHOH ÖBIJIO qjejiaHO HeMajiofljiay i c p e m i e H H a 6a3 M BoeHHOH npoMbiiHJTCHHOCTH 3a YpajiOM, ee ocHOBa no-npexHeMy pacnojiarajiacb Ha 3anajje c T p a H b i . 8 0 % n p e f l n p a a T H H BOCHHOÍÍ npoMbinijieHHOCTH OKa3ajiHCb B n p H ( | ) p 0 H T 0 B 0 H n o j i o c e . 3necb p a ö o T a j m öojtliijhhctbo saBO^OB HapKOMaT a BOopyaceHHH ( H K B ) , 9 4 % aBHaijHOHHbix 3aBOflOB, mhofhc npeflnpHaraa XHMHHeCKOH HHflyCTpHH H T.fl. C JieTa 1 9 4 1 r . OHH OKa3ajIHCb B 30He ÖOeBblX ^eñCTBHH. T a K H M 0 6 p a 3 0 M , MOXHO 3aKJHOHHTb, I T O npe^BOCHHOe n j i a H H p O B a H H e

SKOHOMHMeCKOrO pa3BHTHH CTpaHbl HMejIO 3HaHHTejIbHbie H3T>aHbI. COBeTCKOMy pyKOBOflCTBy He y^ajiocb c^enaTb CBOIO BoeHHyio iiH^ycTpiiK) H e y a s B H M o f t jjjia n o T e H q w a j i L H o r o n p o T H B H H K a . B S T O M othohichhh C C C P H a x o j j H J i c a He H a M H o r o B J i y n m e M n o j i o a c e H H H , neM Ta x e F e p M a H H » HJIH OpaHnna. 1941

ron

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HeBH^aHHoft

no

MacnrraöaM

3BaicyaijHH

cobctckoh

n p o M b i m j i e H H O C T H Ha boctok. ¿Jo KOHna 1941 r . ö b i j i n S B a K y n p O B a H b i b o ö m e f t CJI03KH0CTH HeMe^JieHHO

CBbiuie

2500

CKa3aji0Cb

Ha

KpynHbix BbinycKe

npeflnpHaTHH. opyaoia,

EcrecTBeHHO,

6oeripnnacoB,

SBaicyaijHa

BoeHHoro

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p a x e H H a . JlpyrHMH cjioBaMH, k H a n a j i y 1942 r. K p a c H a a A p M H a b KanecTBeHHOM h KOJiHHecTBeHHOM OTHOuieHHH ö b i j i a HecpaBHHMO c j i a ö e e , n e M Ha 2 2 m o H a 1941 r . O H a n o T e p a j i a 3HaMHTejibHyK> n a c T b c B o e ñ o r H e B o ñ moihh h moShjilhocth, B e e 3to Hen30e>KHO B c j i o k ô o j i b u i H M n o T e p a M b JiHHHOM c o c T a B e . H e x B a T K a 6oen p n n a c o B ö b i j i a n p o c T O y x a c a i o m e f i . B cbohx BOcnoMHHaHHax o P x e B C K o Ba3eMCKOH o n e p a n i i a

1942 r. M a p m a j i X y K O B

OTMenaji: « B e p o a r a o ,

TpyjjHO

n o B e p H T b , HTO HaM n p n x o f l H J i o c b y c T a H a B J i H B a T b H o p M y p a c x o j j a . . . 6 o e n p n n a c o B - 1 - 2 Ha o p y f l H e b c y T K H . H HiJiH

b

aTaKy

6e3

sto, 3 a M e T b T e , b n e p n o f l H a c T y n j i e H n a ! . . . » 2 . B o ñ c K a

apTHjuiepniiCKOH

nojmepacKii

Ha

CHJibHyio

1

OTenecTBeHHaa HCTopHH. 1995 Ks 3, c. 59.

2

X y K O B r . K . BocnoMHHaHHa H pa3MbiuiJieHHH T . 2, MocKBa 1974, c. 57.

h

xoporno

54

I. floKjiaflw

noflroTOBJieHHyio oöopoHy npoTHBHHKa. EcrecTBeHHbiM pe3yjibTaTOM TEKHX aTaK 6bijin ôojibuiHe, H HTO oÖHflHee Beerò, nacTO 6ecnojie3Hbie noTepn. B KOHije 1941 - Hanajie 1942 r. ypoBeHb npoMbimneHHoro NP0H3B0RCTBA B C C C P ynaji jjo caMOH HHXHCH OTMCTKH. M H E , po^HBineMyca HaMHoro no3flHee Tex coöbiTHH, Bee x e yflajiocb nojiyHHTb coöcTBeHHoe npeflCTaBjiCHne, HTO xce 3TO 03Hanan0 Ha npaKTHKe. YnacTBya B paöoTe poccHHCKHX noHCKOBbix OTpaflOB no po3biCKy H nepe3axopoHeHHK) ocTaHKOB CHHTaBumxca nponaBuiHMH 6e3 BecTH COJI^AT KpacHoñ ApMHH (B 'LACTHOCTH B PXCEBCKO-B»3EMCKOH ONEPANHH 1942 r.), npHxoflHJiocb B MecTax ôbijibix 6oeB HaTbiKaTbca H Ha pa3ÖHToe öoeßoe opyxiie. OcHOBHyio Maccy CTpejiKOBoro BOopyxeHHa cocTaBJiHJiH pa3ÖHTbie BHHTOBKH MocHHa. MHorae H3 HHX 6bura BtmymeHbi eme B 1 9 2 0 - x ro^ax, a TO H paHbine. IlHCTOJieTbi-nyjieMeTbi B aTaicyromiix ijenax H BOBce OTcyTCTBOBajm. CHapaacemie COBCTCKHX coJiflaT öbiJio He3aMbicjioBaTbiM. Majio KTO HMCJI canora. HecMOTpa Ha pacnyTHqy BecHbi 1942 r., B OCHOBHOM, Bee SbiJiH oöyTti B ÖOTHHKH. XapaKTepHO, HTO cpesH Hepa3opBaBuiHxca MHHOMeTHbix MHH coBeTcxoro np0H3B0ACTBa, pa36pocaHHbix Ha nojie 6oa, npeoßjia^ajiH MHHH MejiKoro KajiHÖpa (OT 50 MM poTHoro MHHOMeTa). 3TO opyxcne, no npH3HaHHio MHorax BeTepaHOB, ÔbIJIO aÔCOJIKITHO HeSCjxJjeKTHBHblM B yCJIOBHHX Toro BpeMeHH. PÏ3 Beerò 3Toro MONCHO 3aKjiFOHHTb, HTO HeMei^KaH oôopoHa Torfla He pa3pymajiacb, a CKopee nponaBjmBajiacb. K TpyflHOCTjiM 3BaKyai;HH npnôaBJiajiacb HeoöxofliiMOCTb MOÖHJiH3aipiH B apMHK) Bee HOBblX H HOBblX KOHTHHreHTOB H0B06paHi;eB. HnCJieHHOCTb paÔOHHX H CJIYXAMHX, 3aH»TBIX B NPOMBIUIJIEHHOCTH H CEJIBCKOM X03HMCTBC ynajia B 1942 r. AO 18,4 MJiH. neji. no cpaBHeHHio c 26,6 MJIH. oceHbio 1941 r. 3 riocTaHOBJieHneM T K O OT 26 mojia 1942 r. « 0 6 yKOMnjieKTOBaHHH JJeñcTByiomeH ApMHH» npeflnncbiBajiocb He TOJibKO npH3BaTb Bcex B0eHH006fl3aHHbix 1924 r.p., HO H M06HjiH30BaTb B apMHK) öojibinoe KOJiHHccTBO jiroflé», paSoTaioupix B pa3JIHHHbIX HapKOMaTax (HO 5 % OT HMCJieHHOCTM Bcex 3aHHTbIX B TOH HJIH HHOH OTpaCJIH).4 HeT COMHCHHH, *iTO Bee 3TH SKCTpeHHbie Mepbl n03B0JIHJIH COBeTCKOMy KOMaHflOBaHHK) C03flaTb KOCTHK no CyTH flejia HOBOH apMHH. H o 3Ty apMHio HyjKHO 6biJio eme BoopyacHTb, ojjeTb, HaicopMHTb H nepeBe3TH Ha (JjpoHT. KaK 3TO M03ÍH0 6biJio cflejiaTb B ycjioBHax HexBâTKH paôonnx B npoMbiuiJieHHOCTH, Ha TpaHcnopTe H B CejibCKOM xo3aíícTBe? 3 a cneT K3KHX pecypcoB HajiaxHBaTb H yBejiHHHBaTb BbinycK BOCHHOH npo/iyKHHH Ha BOCTOKe CTpaHbl? HanaTb OTBCT Ha STH Bonpocbi xoTejiocb 6bi c Toro (|)aKTa, HTO B 1942 r. coBeTCKoe npaBHTejibCTBO HcnpaBHjio HeKOTopwe OUIHÔKH, flonymeHHbie B xo^e MOÖHjiH3ai;HH 1941 rofla. H HMeio B BH^y, HTO B nepBbie Mecaip>i 1942 r. H3 HeôcTByiomHX Ha CJJPOHTE qacTeiï B TbiJi CTajiH OT3biBaTbca MHorae BoeHHOcjiyacamiie, HMeBuiHe HO BOHHM BaxHbie jyia Hapo^Horo xo3añcTBa cneiiHajibHOCTH. B nepByio onepeflb STO Kacajiocb xejiesHo^opoxHHKOB, KOTopwx HanpaBJiajiH 3

4

Pa6o*MH KJiacc CCCP HAKAHYHE H B roflbi BejiHKoft OTENECTBEHHOH BOHHH. 1938-1945 rr.

Mio. 1984, c. 356. ropbKOB K).A. rocyjjapcTBeHHbiH KoMHTeT OSopoHM nocTaHOBJiaeT (1941-1945). UH^pti) AOKyMeHTM - MocKBa 2002.

55

MHI-KOB: C o B e T c a a B o e H H a a SKOHOMHKH

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Ha

HajiaxHBaHiie

6ecnepe6oHHoñ

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14

1942

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1 9 4 1 r . ÖbiJi n p i i H H T

Y K a 3 n p e ' i H R H y M a B e p x o B H o r o c o B e T a C C C P « 0 6 OTBeTCTBeHHOCTH p a ö o n u x h c j i y a c a i q n x n p e a n p u a r a f t BOCHHOH n p o M b i u i j i e H H O c r a

3a caMOBOJibHbiñ y x o j j

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n p e f l n p H H T H H » . C o r j i a c H O 3 T 0 M y y K a 3 y , B c e p a ö o H H e BOCHHOH n p o M b i m j i e H H O C T H CMHTaJIHCb M0ÖHJIH30BaHHbIMH CMaTpHBaJica K a K CoBeTa

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13 ( J j e B p a j i a 1 9 4 2 r . I I p e 3 H f l H y M

M0ÖHjiH30BaTb

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B n p o M b i u i n e H H O C T b , B n e p B y i o o n e p e ^ b B a B H a i p i O H H y IO, T a H K O B y r o , H a 3 a B O ß t i no

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np0H3B0flCTBeHH0e o ö y n e H H e no^pocTKOB, 6-Hac0B0H

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1942

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B H i o j i e 1 9 4 1 r . MOJIOROH MOCKOBCKHH T O K a p b O e ^ o p

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HHHi^HaTHBoÄ p a ö o T a T b H e TOJibKO 3a c e ö a , HO H 3a T O B a p a m a , y m e ^ m e r o

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( J j p o H T , T . e . e x e f l H e B H O B b i n o j r a a T b 2 0 0 % H o p M b i . O T M e T H M , HTO K H a n a j i y 1 9 4 2 r . T a K H X « f l B y X C O T H H K O B » , a T a i ü K e « T p e X C O T H H K O B » H T.fl. 6bIJIO y x e fleCHTKH TbICHH HejioBeK.6 He

ö y ^ e T n p e y B e j i H H e H i i e M C K a 3 a T b , HTO H a n ö o j i b n i H H BKJiajj B o ö e c n e n e H H e

(|)pOHTOM BCeM HeOÖXOflHMblM BHeCJIH » c e H m H H b l . 3 a M C H H B yUieHIHHX Ha (J)pOHT c b i H O B e ñ , M y x e ñ , OTIJOB, OHH 3aHHJin B E ^ y u j e e n o j i o x e m i e B SKOHOMHKC ( 5 9 % p a ß o T a i o m H X H C J I Y X A M H X ) . B ß e p e B H e x e , B rrp0H3B0ßCTB0 x n e ö a , M a c a , 3 a r 0 T 0 B K a X npeBecHHbi,

jibHa, T.FL. Beerò Toro 6 e 3

n e r o B o e B a T b HCBOSMOJKHO, - HX n p o i j e H T

öbiJi e m e ö o j i b u i H M ( 7 0 % ) . 7 B O T HTO i i n c a j i o x c e H m u H a x ö j r o K a j i H o r o J l e m r a r p a ,n;a A .

OajieeB:

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n e p e ^ a T b Bce B e n e n n e T B o e r o T p y ^ a , TBOK) n p e ^ a H H O C T b

cjiOBa, Polirne,

r o p o n y , a p M H H , ' r p y n y , c e M b e , TBOK» 6 e 3 M e p H y i o O T B a r y ! B e 3 ß e H H a B c e M c j i e ß b i TBOHX n p e K p a c H b i x y M e j i b i x H B e p H b i x p y K . T b l y CTaHKa Ha 3 a B 0 j j e , y n o c T e J i H p a H e H o r o 6 o f l n , a , Ha H a Ö j n o f l a T e j i b H O H B b i u i K e , B y H p e a c f l e H H H , B uiKOJie, B ^CTCKOM BOMe H a c j i a x , 3a p y j i e M M a u i H H b i , B TOPCJDHHOM mypcjDe, H a 3 a r 0 T 0 B K e w p o B , H a pa3rpy3Ke

6apxn,

Tbl

B o f l e x j j e paöoTHHiibi,

B ( J ) o p M e MHJIHU;HOHepa,

6oñija

n p 0 T H B 0 B 0 3 f l y m H 0 H o ö o p o H b i , >Kejie3HOflopo>KHHKa, B o e H H o r o B p a n a , T e j i e r p a (JjHCTa. T B O H r o j i o c c j i b i m e H n o p a ^ H O , TBOH p y K H B03neJibiBaK>T o r o p o ^ b i

s C o K O j i o e Tl. BoHHa H jiwflCKHe p e c y p c b i , M o c K B a 1961, c. 153. '

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7

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no

56

I. ^OKJIANBR

BceM OKpecTHOCTHM JleHHHrpajia, B ero cajjax, CKBepax, nycTbipax. Tbi oxpaHHenib iiejTOCTHOCTb H HHCTOTy 3flaHHH, Tbi BOcnHTbiBaeiiib capoT, Tbi Heceiiib Ha CBOHX njienax BCIO TaacecTb 6biTa ceMbH B ocaxjjeHHOM ropojje. H Tbi 03apaenib CBoeii yjibiÖKOH BCIO acH3Hb JleHHHipafla, KaK cojiHeHHbiM jiyioM. 8 CTpOHTejIbCTBO 3aBOflOB, HiaXT, BBOfl B CTpOH flOMCHHblX ne^eH B BOCTOHHblX pañoHax C C C P ocymecTBjianca B caMbie cacaTbie cpoKH. E m e ôojiee BMCOKHMH TeMnaMH npoHcxoflHJi BBOA B SKcnjiyaTaijHio 3BaicyHpoBaHHbix npeflnpnaTHH. AMepHKaHCKHH ny6jinii,HCT C. Cyjibijöeprep, HAXORHBIUHHCA jieTOM 1942 r. B CoBeTCKOM CoK)3e, c BocxHiu;eHHeM OTMenaJi: «JlereHjjapHbiM CTaji nepeBOfl npoMbiinjieHHbix npe^npHHTHH m 3ana«HOH nacTH C C C P Ha BOCTOK. T e n e p b «eCHTKH CHÖHpCKHX 3aBOJJOB BbinyCKaiOT CTaHKH, 3annaCTH, TaHKH, npOTHBOTaHKOBbie pyacbH, Tarann, caMOJieTbi, CHapaflbi, opy^Ha, BHHTOBKH, nyjieMeTbi, 6oenpnnacbi, pyHHbie rpaHaTbi, MHHOMeTbi, apTHJiJiepnio, flH3ejibHbie MOTopbi, KapöiopaTopbi, nepepaöaTbiBaiOT MejíHyio H acejie3Hyio pyjiy, Hecj)Tb. H a l o r o BOCTOKe ^eñcTByioT HOBbie TeKCTHJibHbie npeflnpHHTHa... 3TOT ocymecTBJieHHbiñ B rnraHTCKHX MacniTaôax nepeBOfl npoMbiniJieHHOCTH Ha BOCTOK -

o^Ha

M

BejiHHâiîiiiHx car HCTopHH».9 B 1942 r. Hanajra BbinycKaTb npojiyKLtHio ôojiee 1900 3aBOflOB, nepe6a3HpoBaHHbix Ha BOCTOK - Ha Y p a j i , B Cn6npb, Cpe^Hioio A3HK) H Hpyrne pañoHbi C C C P . 1 0 Y x e B MapTe 1942 r. npoMbimjieHHOCTb BOCTOHHMX paftoHOB npoH3Bejia BoeHHoft npo^yKumi CTOJibKo, CKOJibKo B Havane BOHHbi BbinycKanocb Ha Been TeppHTopHH C C C P . 1 1 HecoMHeHHO, STO 3aKJiaflbiBajio cepbe3Hyio npeflnocbiJiKy fljia CKopeftinero nepenoMa B BoeHHbix NEÑCTBHAX Ha coBeTCKO—repMaHCKOM 4>poHTe. OflHaKo flCHCTBHTejibHocTb BHocHjia B BoeHHoe np0H3B0flCTB0 CBOH cepbe3Hbie KoppeKTHBbi. B KOHi^e Maa 1942 r., B CBa3H c HOBbiM repMaHCKHM HacTynjieHHeM, coBeTCKoe

npaBHTejibCTBO BbrayxmeHO

ôbijio CHOBa npoBOflWTb

3BaKyai;nK)

npoMbiinjieHHbix npcflnpHHTHH. IlpaB^a, Tenepb OHa oxBâTHjia HecoMHeHHO MeHbmyio TeppHTopHio CTpaHbi (BopoHexcKyio, PocTOBCKyio, CrajiHHrpaflCKyio oöjiacTH, CeBepHbiH KaBKa3 H pajj Apyriix loxHbix perHOHOB PCCP). Y^HTbiBaa onbiT 1941 r., 3Ta SBaicyaipia npoBOflHJiacb ôonee 0praHH30BaHH0 H C MeHbuiHMH noTepaMH. Co3flaHHaa B HiOHe 1942 r. cneijHajibHaa KOMHCCHa n p « T K O , B KpaTHañuiHe cpoKH 0praHH30Bajia paöoTy nepeMemeHHbix npe¿inpnHTHft Ha HOBMX MecTax. B o j i e e Toro, B iieHTpajibHOM perHOHe POCCHH B nepBbie Mecaijbi 1942 r. öbijia ripoBeflCHa nacTHHHaa peaBaicyanHH pa^a saBO^OB. OöopyjjoBaHHe BMecTe c paöoMHMH B03BpamajiHCb Ha CBOH npHBbiHHbie MecTa, B TOM HHCJie H B MocKBy. 3TOT cjDaKT, HeCOMHeHHO, CnOCOÔCTBOBaJI nOBblIIieHHIO npOH3BOflHTejIbHOCTH Tpyj(a, yBejiHHeHHK) BbinycKa BOCHHOH nponyKLpiH.

8

BeTepaH. BbinycK MexBepTbiä / COCT. H.A. BamazuH. -JI., JIeHU3dam, 1990, c. 98-99.

9

BejiHKaa OTenecTBeHHaa BOÔHa 1941al945. B0eHH0-HCT0pnqecKne oiepKH. KH 4, MocKBa 1999, c. 76. BeJiHKaa OTenecTBeHHaa BOHHa 1941-1945. BoeHHO-HCTopHHecKHe onepKH. KH 1. MocKBa 1999, c. 94.

10

11

KyManee F.A. NOHBIIR H nojyior. CTPAHHI^TI BejiHKOH OTCHCCTBGHHOH BOHHLI 1941-1945,

MocKBa 2000, c. 263.

MHI-KOB: C o B e T c a a Boeimaa SKOHOMHKS

57

3KCTpeHHbie Mepti coBeTCKoro npaBHTeJibCTBa caMOOTBep>KeHHOCTb HapoßOB C C C P He 3aMeflJiH^H cKa3aTbca Ha pe3yjitTaTax BoeHHoro np0H3B0flCTBa. npHBe^eM HecKOJibKO npHMepoB: B Hoaßpe 1941 r., B CBH3H C 3BAKYANHCFT öojiee 100 3ABOFLOB ABIIANIIOHHOH Bbinycite KpbiJiaTbix ManiHH HacTynHJi caMbin KPH3HCHBIÑ MOMeHT. ILP0H3B0HCTB0 60M6APFLHP0BINHK0B YMEHBUIHJIOCB B 9-10 pa3 no CpaBHeHHK) C HIOJIEM—aBryCTOM, a HHCJIO IHTypMOBHKOB HJI-2 HCHHCJIHJIOCb EFLHHHQA MH. OJJHAKO ecjiH B NETBEPTOM KBAPTAJIE 1941 r. öbijio BbinymeHo caMOJieTOB Bcex THNOB 3 1 7 1 HIT., TO B nepBOM KBapTajie 1942 r. yace 3 7 4 0 , BO BxopoM - 6 0 0 4 , a B TPETBEM 7 3 8 8 HIT. C AEKAÖPA 1941 r. CTAJI pacTH BbinycK öoenpHriacoB, H yace B Hiojie 1942 r. npeflnpmiTiia HAPKOMATA öoenpunacoB npoH3BejiH NPOFLYKUIIH B 1,7 pa3a 6ojibine, NEM B Hiojie 1941 r. B o BTopon nojioBHHe 1942 r. yjjanocb ocTaHOBHTB NAFLEHHE NP0H3B0FLCTBA 3JIEKTPO3HEPRHH H oöecneHHTb ee pocT no cpaBHEHHK» C nepBOH ITOJIOBHHOH rofla HA 6 , 3 % . 1 2 NPOMBIMJIEHHOCTH, B

B TeneHHH 1942 r. öojiee neM B ßBa pa3a no cpaBHeHHto c 1941 r. Bospoc BbinycK BHHTOBOK H KapaÖHHOB (4 MJIH.iuT.)13 IlpoH3omeji pe3KHH nepeJiOM B np0H3B0HCTBe nHCTOjieTOB—nyjieMeTOB (3a 1942 roß - 1,5 MJIH. HIT.). J^JIH cpaBHEHHH, TEPMAHHH npoH3Bejia 3a STO XE BpeMH Beerò 232 TWC. CBOHX Maschinenpistole" 14 MaccoBbiH xapaKTep npnoöpejio np0H3B0flCTB0 npoTHBOTaHKOBbix pyaceñ. B 1942 r. HX eaceMecHHHbiñ BbinycK flocrar 20 Tbic. HIT.15 B 1942-1943 rr. 6biJio BbinymeHo apTHJinepHHCKHX CHCTCM Bcex BHJUOB H KannSpoB nonra Ha 150 Tbic. IHT. öojibuie neM Ha 3aB0jjax TepMaHHH. OcoöeHHO B03poc BbinycK ocTpoHeoöxoflHMbix (fipoHTy npoTHBOTaHKOBbix opyjiHH, nojieBbix nyrneK, 3eHHTHbix CHCTeM.16 OKOJIO 3,3 Tbic. ejj. peaKTHBHbix ycTaHOBOK, 3Toro MomHoro H scfwJjeKTHBHoro o p y x H » KpacHoü ApMHH, nocTynnjio B Boñcica B 1942 r. IlpeKpameHHe BbinycKa TAHKOB B JleHHHrpajje H XapbKOBe oceHbio 1941 r. 3aCTaBHJio coBeTCKoe pyKOBOHCTBO cneuiHbiMH TeMnaMH 0praHH30BbiBaTb HOBbie TaHKOBbie npennpHHTHH HA BOCTOKC CTpaHbi. KpynHeäuiHMH QEHTPAMH TaHKOCTPOEHHA CTAJIH HEJISÖHHCK H HHJKHHH Tarnji. H a YpajiMaine H flpyrnx npeflnpnaTHHX CBepjyioBcica HajiaflHJiH H3r0T0BJieHHe nnsejien H TaHKOBbix KopnycoB. Beerò B 1942 r. B CTPAHE NEITCTBOBAJIO OKOJIO 20 AABO/JOB, TAX HJIH HHane HMeiOmHX OTHOHieHHHH K TaHKOBOMy npOH3BOflCTBy. TeM He MeHee, B 1942 r. B NP0H3B0FLCTBE SpoHHpoBaHHbix MamiiH no-npeacHeMy ROBOJibHO BbicoKHM ocTaBanca yaeJibHbiH Bec JierKHX TaHKOB, 3a Becb 1942 rr. - flo 50% OT o ö m e r o oÖ^beMa. TaKoe noJioaceHHe co3flaJiocb B pe3yjibTaTe öojibuinx noTepb TaHKOBbix H MexaHH3HpoBaHHbix nacTefi KpacHoft ApMHH H nocTOHHHbix npocbö KOMaH^yioupix Ha (JIPÓME 0 6 HX HCMC^JICHHOM nonojiHeHHH. C yBejiHHeHHeM BbinycKa TaHKa T-34 ynejibHbiñ Bec np0H3B0flCTBa JierKHX TaHKOB c JieTa 1942 r. craji na^aTb. K Komiy 1943 r. BbinycK JierKHX öpomipoBaHHbix Ma-

TaM ace à. 225,228, 231. OTenecTBeHHaa HCTopHa. 1995, 3, c. 65. " BTopaa Miipoßaa BOÖHa. ÜTOrn H ypoKH, MocxBa 1985, c. 229. 14 OTenecTBeHHaa HCTopna, 1995, N? 3, c. 61. 15 TPHCJ) ceKperaocTH CH»T... c. 351. 16 CoBeTCKHe BoopyxeHHbie CHJIM. HcTopaa CTPOMTCJILCTBS, MOCKB- 1978, c. 271-272. 12

58

I. floKJia/ibi

i i i h h h BOBce npeKpaTHJica. B c e r o b 1942 r . 6 l i j i o BbinymeHO CBbime 24 Tbic. TaHKOB, B TOM HHCJie 12,5 TbIC. T - 3 4 h K B . 1 7 H o , KaK n o K a 3 b i B a e T p e T p o c n e K T H B H b r a aHajiH3 CHTyaipiH, TpyflHOCTii CBH3aHHbie

C yBeJIHHeHHCM

HX npOH3BOflCTBa

B

1942

r.

HeCKOJIbKO

3aT0pM03HJIH

n p o u e c c MOíiepHH3aL;HH h y j i y n i n e H H a 6 o e B b i x KanecTB. 3 a , K 1943 r . K a j r a S p nyniKH T - 3 4 yBejraHHJica c 57 mm flo 76 mm, h o , KaK 0Ka3aji0Cb, h 3Ta n y u i K a He CMorjia yace Ha paBHbix c o n e p H H ^ a T b c 88 mm o p y ^ i i e M , nocraBJieHHOM Ha h o b w x HeMei^KHx TaHKax T - 5 h T - 6 . HeflOCTaTOHHOH HaKaHyHe K y p c K O M 6 h t b m OKa3a;ia Cb H TOJIIHHHa SpOHeBOH 3amHTbI COBeTCKHX TaHKOB. B pe3yJIbTaTe, COBeTCKHM K0HCTpyKT0paM

npHuiJiocb

b

cneuiHOM

nopa^Ke

npoBO^HTb

M0flepHH3aij;Hi0

6oeBbIX M3IHHH, C03flaBaTb HOBbie O0pa3L(bI T a x e j l b i x TaHKOB H CaMOXOflHMX OpyflHH. H3-3a

noTepn

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Hecj5Tera30Bbix

MecTopoacneHHH

Kpairae

Tascejioñ

b 1942 r . npoflOJDKajia o c T a B a T b c a n p o ó n e M a o d e c n e n e H H H apMHH ropiOHHMH MaTepHajiaMH. Q r r y a i j H H ^jih C C C P h BOBce CTajia 6bi K a T a c T p o ^ H H e c K o í i , e c j i H 6biJiH 6bi n o T e p a H b i SaKHHCKPie MecTopoacfleHHH. I l p o f l B H x e H H e HeMeqKHX b o í í c k Ha C e B e p H O M K a B K a 3 e H e c j i o b c e 6 e

CMepTenbHyio onacHoeTb

flux

KpacHoñ

A p M H H . B c u i e e T o r o , Ha OaKMHCKHx n p o M b i c j i a x , b c b » 3 h B b i x o ^ o M repMaHCKux nacTeft k CTajiHHrpafly ocTaBajincb HeBocrpeóoBaHHbiMH

3HaHHTejibHbie

3anacbi

yace n o S b i T o r o c b i p b a . r i o j i o a c e H H e CTajio H c n p a B j i a T b c a jiHuib n o c j i e T o r o , KaK y n a j i o c b 0praHH30BaTb 6 o j i e e a c ^ e K T i i B H o e Hcn0Jib30BaHHe M o p c K o r o nopTa

KacnHñcKoro

floporn.

Mopa,

nepeBajiOHHbix

6a3

h

AiuxaSaflacoñ

TpaHc-

acejie3Hoñ

C 1942 r . 6 o j i e e 6bicTpbiMH TeMnaMH c T a j i a pa3BopaHHBaTbca

floSbina

He(J)TH h ra3a b IIoBOJiacbe h b C h 6 h p h . BoeHHoe

cynocTpoeHHe

CCCP

h

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1941

r.

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cpaBHHTb

c

np0H3B0flCTB0M S o e B b i x K o p a S n e ñ B e n y m H x m o p c k h x ^epacaB. ü p h h h h o h TOMy 6bino

ecTecTBeHHoe

npeflonpenenaBuiee,

reorpacjDHHecKoe

hto

MecTopacnojioaceHHe

B03M0>KHaH b o h h h

c y x o n y T H O M T e a T p e . I l o c j i e H a n a j i a S o e B b i x neñcTBHH y n o p flocTpoHKe

CTpaHbi,

SyjjeT Becracb, b ochobhom,

K o p a ó j i e ñ M a j i o r o BOflOH3MemeHHa -

Ha

6 b i j i c ^ e j i a H Ha

T p a j i t i n H K O B , T o p n e f l H b i x Ka-

T e p o B , noABOflHbix j i o a o k h T.n. B uejiOM, p e m e H H e o KOHcepBaijHH b H a n a j i e BOHHbl

CTpOHTejIbCTBa

5 JIHHKOpOB,

8 KpeHCepOB,

nOJIOBHHbl

MOHHTOpOB

H

^ p y r a x BHflOB T a a c e n b i x S o e B b i x K o p a S n e ñ m o x h o CHHTaTb npaBHJibHbiM. O c b o S o x f l e H H b i e M o m H o e T H , 0 6 0 p y f l 0 B a H H e , p a S o n a a CHJia acjDcjDeKTHBHO Hcn0Jib30Ba j i a c b b n p y r n x O T p a c j i a x b o c h h o h npoMbimjieHHOCTH. T e M He M e H e e , 3a r o f l w BOÜHbi

cyjjocTpoHTejiH

nocTaBHJiH

b

BM

2

Kpeñcepa,

17

mhhohociícb,

54 noABOAHbie jioflKH. 1 8 OS3op

KOJiHHecTBeHHbix

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nocTaBJieHHbix

Ha

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6oeBOH

TexHHKH h o p y a c n a ecTecTBeHHO He 6biJi 6bi n o j i H b i M 6 e 3 y n e T a n o M o m n C C C P n o jieHfl-jiH3y.

Cpa3y

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OTeqecTBeHHOH bohhm jiHHrpaflOM

17 18

-

3Ta

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b

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c JieTa 1941 flo H a b a n a KOHTpHacTynjieHHa n o n

noMomb

HOCHjia

orpaHHHeHHbift

xapaKTep.

IJo

Cra-

nepBOMy

BejiHKaa OTenecTBeHHaa BOHHa... c. 406. IIImuKoe E.A., Kpacuoe B.H., EUAÜ6UH B.B. Kopa6jiecTpoeHne B C C C P B roflbi BeiiHKOH OT6HeCTB6HHOH BOHHbl, MocKBa 1995, c. 294.

MarxoB: CcmeTcaa B o e H H a a SKOHOMHKE

59

npoTOKOJiy ( c OKTHÓpa 1941 « o 30 HJOHH 1942 r . ) 3anaflHbie COIO3HHKH OTnpaBHJiH B

CCCP

3296

caMOJieTOB,

4697

TSHKOB,

1853

TaHKeTKH.19

OTMCTIIM,

HTO

npeHMymecTBeHHyio pojib B BtraojiHeHHH 3Toro npoTOKOJia nrpajia BCJIHKO6pHT3HHH. n O M O m b CO CTOpOHbl C I I I A CTajia IIpeBblIHaTb 6pHT3HCKyK) JIHIHb c jieTa 1942 r. H 3 BejiHKo6piiTaHHH B C C C P flo HIOJIH 1942 r. npaSbiJio T a i c x e 1100 nyjieMeTOB, 500 npoTHBOTaHKOBbix nyrneK, 14 Tbic. T. aniOMHHHH ( c r o n b Heo6 xoflHMoro

fljia

np0H3B0flCTBa

coBeTCKHX

opyacna, TCXHHKH H 6 o e n p n n a c o B . MOJieTOB Ha coBeTCKyio

caMOJieTOB),

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J3,JIH nepe6a3npoBaHHH

TeppHTopuio

6bijia co3«aHa

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3aceKpeHeHHaa

B03flyuiHaa Tpacca M e x ^ y AJIHCKOH H CnóiipbFO ( A J I C H E ) . B OKTsrópe 1942 r. c AJIHCKH N O « CTajiHHrpan n p n S b u i a n e p B a a r p y n n a 6oM6apflHpoBmHKC>B

A-20

« E O C T O H » . H Bce-TaKH B 1941al942 i r . n o M o m t 3anaflHbix COK)3HHKOB, n p n Bceñ ee 3HaHHMOCTH HJIH C C C P (BKjiHDnaa MopajibHbiñ cJjaKTop), OTCTaBajia OT 3anjiaHHpoBaHHbix npoTOKOJlOM HopM. 3aMeTHoe YBEJIHHEHHE nocTaBOK n o BCCM MapmpyTaM (CeBepHOMy, HpaHCKOMy, THX00KeaHCK0My) Hanajiacb TOJibKO c jieTa 1943 r. JlpyrHMH CJIOBAMH, COB6TCKHH C0103 BtiHyjK^eH 6biji pacc^HTbiBaTb B TE roflbi TOJibKO Ha coScTBeHHbie CHJIM; caMOCToaxejibHO co3flaBaTb npeflnocbiJiKH fljia n o S e ^ b i n o j j CrajiHHrpaflOM, KOTopaa nepejioMHJia Becb

flajibHeñiiiHH

xofl

BOHHbl. B

iiejioM 1942 r.

3KOHOMHKH. H a

Sbiji caMbiM TJDKeJibiM B pa3BHTim COBCTCKOH BOCHHOH

H e r o npHxoflHTca caMbie HH3KHe 3 a BCIO BOHHy NOKA3ATEJIH

Hai;HOHajibHoro floxo^a, BanoBoit npoayKijHH npoMbiuiJieHHOCTH, rpy3c>o6opoTa TpaHcnopTa,

jjo6biMH

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HCKonaeMbix

H T.^.

1942

ron

noTpeóoBaji

noHCTHHe rpiraHTCKiix ycnjinft Bcero H a p o ^ a , HTOÓM npeo,nojieTb pe3Koe na^eHHe np0H3B0«CTBa,

CBH3aHHoe

c 3BaKyai;HeH

H noTepeñ

Sojibinoro

KOJiHHCCTBa

MOJUHOCTeH BOeHHOH npOMbHHJieHHOCTH. H o MOXHO CKa3aTb, HTO K CepeflHHe 1942 r.

HapoflHoe XO3HHCTBO CTpaHbi

BOCHHblH Jiafl.

" BejiHKaa OTeHecTBeHHaa Boitaa... c. 439.

6MJIO OKOHnaTejibHO nepecTpoeHO

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flumep no Ab TepMaHCKaa BoeHHaa öojiee x o p o m a a

aßMHHHCTpaijira:

OKKynaijHOHHaH

BjiacTb?

Ha npHMepe KaBKaaa 1942-43 rr. 23 aBrycTa 1 9 4 2 r. repMaHCKHe BoftcKa nonomjiH K B o j i r e ceBepHee OrajiHHrpaßa, HBa JJHH cnycTa OHH B3HJIH ropofl M O 3 R O K Ha KaBKa3e. TeM CHMBIM 6 m i a flocTHrayTa HE TOJIBKO IIOHTH c a M a a BOCTOHHaa TOHKa BoeHHoro npoflBtcxeHiifl, HO H M a K C H M a j I L H a H n p O T S D K e H H O C T b O K K y n H p O B a H H O Ö F e p M a H M e H T e p p H T O p H H B

CoBeTCKOM CoK>3e. npHMepHO 2 MJIH. KBa^paTHblX KHJIOMeTpOB, Ha KOTOpblX npoxHBajiH He M E H E E 60 MJIH. nejiOBeK, Haxo^HUHCb Tenepb noß repMaHCKHM rocnojjcTBOM.1 B o n p e K H n e p B O H a n a j i b H O M y n j i a H H p o B a H H i o T O J i b K O n a c T b STHX o K K y n n p o B a H HBIX T e p p H T O p H H

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OKKyna-

OKKyilHpOBaH-

Hbix BOCTOHHbix T e p p H T O p H H . ü p a B f l a , 1 ceHTHÖp» 1 9 4 2 r . B e r o B e f l e H H e n o n a j i a e m e p a 3 n a c r b BOCTOHHOH Y i c p a H H b i , o j j H a K O 3 a n a ^ H a a n o j i O B H H a O K K y n n p o B a H HOH

TEPPHTOPHH

a BOCTOHHaa -

no-npexHeMy ocTaBajiacb noßHHHeHa rpaacßaHCKHM, BJiacTHM; H Ta, H Apyraa HMCJIH B CBOEM pacnopaxeHHH

BOEHHBIM

n p H M e p H O n o MHJIJIHOHy K B a f l p a T H b l X K H J I O M e T p O B .

HacKOJibKO pa3jiHnajiHCb 3TH flBe (JjopMbi npaBjieHHa no CBoeft CTpyKType H jiorHKe, no CBOHM ijejiHM H, HaKOHei; H npexfle Bcero, no CBoeMy BJIHHHHIO Ha Ha cejieHHe? BbiJia JIH BoeHHaa OKKynau;HOHHaa ajjMHHHCTpanHH 6onee xopouiHM CnOCOÖOM ynpaBJieHHH, KaK 3TO MOXHO npOHHTaTb B pa3JIHHHbIX HCTOHHHKaX2? OpraHH3aiiHOHHaa CTpyoypa repMaHCKoro OKKynaqnoHHoro pexHMa öbiCTpo oöpena KOHTypbi3. HMnepCKOMy MHHHCTepCTBy OKKynnpoBaHHbix BOCTOHHWX TeppHTOpHH, HaXOflHBHieMyCH B BepjIHHe, nOJJHHHHJIHCb flBa p a 3 J I H H H b I X peflxcKOMHCcapnaTa. PenxcKOMHCcapnaT «OcTJiaHfl» HaxoflHjica cpaBHHTeJibHO ^aneKO Ha sanane H COCTOHJI H 3 Tpex öajiTHHCKHX rocy^apcTB H 3ana^Hoä nacTH 1

2

CM. Bernd Wegner, Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43, B: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, T. 6, Stuttgart 1990, c. 761-1102, 3flecb 967. llpeiKjie Bcero B Alexander Daliin, Deutsche Herrschaft in Russland 1941-1945. Eine Studie über Besatzungspolitik. Düsseldorf 1958 H Timothy P. Mulligan, The Politics of Illusion and Empire. German Occupation Policy in the Soviet Union, 1942-1943, New York 1988, c. 123 CR.

' HacMUieHHBiÄ HCTOHHHKSMH 0630p B Christian Gerlach, Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland, Hamburg 1999, c. 134-196.

Ilojib: BoeHHaa aflMHHHCTpauHH

61

BejiopyccHH. PeñxcKOMHCcapHaT «YKpaHHa» b OTJiHHHe o t s t o t o pacTHHyjica flajieKo Ha I0r0-B0CT0K, oxBaTMBaji o^HaKO TamKe roxHyio nojiocy EejiopyccHH. CBoero pona oco6yio iio3hiihio saHHMajiH BocroHHaH rajmmra, cero^Ha "lacTL 3anajjHoñ YKpaHHbi, KOTopaa Tor^a BxoflHJia b cocTaB reHepaji-ry6epHaTopcTBa, h TpaHCHHCTpH», TeppuTopHH k ceBepo-sana^y o t O^eccbi, KOTopaa nonajia n o « pyMLiHCKyio OKKynau;HK). TeppHTopHH, ynpaBJiaeMbie rpaxflaHCKHMH BjiacraMH, HM6JIH TaKHM 06pa30M ijeHTpajibHyio nonHTH^ecKyK) pyKOBOflHmyK) HHCTaHUMK) h Slijih 0praHH30BaHbi no TeppHTOpHajibHO-HepapxHHecKOMy npHHqHny, t o ecTt 6bijiH CTpyKTypHO pa3«ejieHbi cBepxy bhh3 Ha peñxcKOMHCcapHaTbi, reHepajibHbie KOMHceapHaTbi h o6jiacTHbie KOMHceapHaTbi. BoeHHaa ajiMHHHCTpaiiHa x e HMejia b 3tom njiaHe BecbMa 3aMeTHbie otjihhhh: npaB^a, b jiHqe reHepajiKBapTHpMeñcTepa b BepxoBHOM KOMaHflOBaHHH BepMaxTa cymecTBOBajia K00p,i;HHH pyromaa h pyKOBOflamaa HHCTaHipia, KOTopaa 0flHaK0 He H M e j i a npaMoro flocryna k THTJiepy h h h u i l b orpaHHHeHHoñ Mepe Morjia OKa3biBaTb nojiHTHHecKoe bjihjihhc. Ha OKKynHpoBaHHbix TeppHTopirax ¿jeñcTBOBajia BoeHHaa aflMHHHCTpai;HH, KOTopyio HeoóxojiHMO SbiJio aflanrapoBaTh k upoHcxoflainHM TeppHTopnajibHbiM h3mchchh5im; b6jih3h (JjpoHTa y3Kaa nojioca HaxoHHJiacb b noflHHHeHHH KOMaHflOBaHHHflHBH3HHh nnaBHoro KOMaHflOBaHHH KopnycoB; 3a Kaacfloií apMHeñ 6bijia TbinoBaa apMeftcKaa TeppHTopna, Ha k o t o p o h HCnOJIHHTejIbHOH BJiaCTbIO oGna^ajl COOTBeTCTByK>mHH KOMaHJiyKIIHHH. H JIHIHb eme ¿jajibine 3a hhmh HaxojjHjiHCb orpoMHbie TbiJiOBbie TeppHTopHH cyxonyTHbix bohck, KOToptie, npaB^a, 6biJiH npHflaHbi rpynnaM cyxonyTHbix bohck, o^HaKo b ijejioM ynpaBJiHJiHCb He CT0JibK0 hhmh, CK0JibK0, npex^e Bcero, OTflejibHbiMH KOMaH^yiomHMH. HepapxHHecKaa CTpyKTypa TaioKe 6bma 6ojiee thSkoh, hcm y rpaxflaHCKOH ajjMHHHCTpai;HH. H e CTOJibKO pacnojioxeHHbie b k o h k p c t h o m MecTe ynpeacfleHHa, CKOJibKO MoSnjibHbie oxpaHHbie ¿jhbh3hh HBJiHJiHCb pyKOBo^amHMH HHCTaHqHHMH b pernoHe. B cpaBHHTejibHO KpynHbix ropo^ax hm noRHHHHJiHCb nojieBbie KOMeH^aTypbi, b cpaBHHTejibHO mcjikhx - MecTHbie KOMeHflaTypbi. CymecTBeHHoe 3HaneHHe HMejio, HaKOHeq, t o , t i t o SKcruiyaTauHa pecypcoB h xo3HHCTBeHHoe ynpaBJieHHe Smjih ocTaBJieHbi b BefleHHH nrraSa no ynpaBJieHHK) s k o h o m h k o h « O c t » , Bepxymica KOToporo npeflCTaBjrajia co6oh CMemaHHyK) cf)opMy BoeHHO-rpaamaHCKoro opraHa; Ha MecTax OflHaKO ero cjiejjyeT paccMaTpHBaTb KaK BoeHHyio HHCTaHu,Hio h TeM caMbiM KaK nacTb OKKynaiíHOHHbix bohck BepMaxTa. Yace 3Ta cjioacHaa CTpyKTypa b 30He onepaTHBHbix hchctbhh flaeT noHHTb, h t o 3jjecb HMeno MecTO He o^ho jmuib nonHTHHecKoe ynpaBJieHHe; MHoroe npnxojíHJiocb peryjinpoBaTb b 3aBHCHMOCTH o t coneTaHHH BoeHHbix noTpeSHOCTeñ, KOMneTeHi^HH h HHflHBHflyajibHbix B3rjiHflOB b jjaHHOM pernoHe. 3aMeTHbie pa3JiHHHa npocMaTpHBaioTCH TaioKe b KajjpoBoñ cTpyKType o 6 o h x annapaTOB. npaB^a, h b b o c h h o h aflMHHHCTpai^HH paSoTajiH Hacnex HaSpaHHbie rpaasflaHCKHe MHHOBHHKH H X03HÍÍCTBeHHbie 3CnepTbI, OflHaKO Ha KJIIOHeBblX nOCTaX Ha XOflHJIHCb BOeHHbie, HaCTO B03BpameHHbie B CTpoii MyXHHHbl CTapUIHX B03pact o b . B rpaamaHCKoñ ace 0KKynai;n0HH0ft aflMHHHcrpauiHH noflóop KanpoB 0AH03HaMH0 ocymecTBjiajica no nojiHTHnecKHM mothbhm: Ha Bcex BaxcHbix nocTax CH^ejiH (JiyHKi^HOHepbi H C f l A n , nacTO u,ejibie KOMaHflbi H3 pyKOBO«CTBa OKpyra MH, OCOSeHHO H3 IIIjie3BHr-rOJIbUITeHHa H BOCTOHHOH npyCCHH. TaKHM o6pa-

62

I. floKJiaflbi

30M,

rpaxflaHCKyio

ajjMHHHCTpaijHio

cjienyeT

paccMaTpHBaTb

KaK

6onee

Hai^HcJjHi^iipoBaHHyK), HeacejiH e e BoeHHbrä aHaJior. H o H c T p y K T y p a 3ajjaM OÖOHX H H C T H T y T O B HMejia CBOH OTJIH'IHTEJITHTIE MepTti. BoeHHbift oKKynaiiHOHHbift a n n a p a T 6biji q a c T t r o BCtioiomHx CHJI , TO e c T b OH FLOJIXEH 6MJI opneHTHpoBaTbCH B CBoeft

fleaTejibHocra

Ha n o T p e Ö H o e r a BOHCK H

HX KOMaHflOBaHHH, HanpHMep, B TOM, UTO K a c a e T c a C H a ö x e H H H . CaMO CO6OH p a 3 y M e e T c a , HTO TOJibKO BoeHHaa aflMHHHCTpaijHa HMejia B CBOCM p a c n o p a x e H H H HenocpeflCTBeHHbie

pbinarH

HacHjma,

HTOÖLI

«o6e3onacHTb»

TbiJioByio

TeppHTOpHK), KaK TOrßa ÖbIJIO tipHHHTO rOBOpHTb. rpaJKflaHCKOH a^MHHHCTpaH;HH, n p a ß ^ a , T a i c x e BMCHHJTOCL S K c n j i y a T H p o B a T b p e c y p c w flaHHoro p e r n o H a jjjia noflflepacaHHH BoeHHbix nojiHTHHecKaa

sajjana

ycanaü,

0flHaK0

no-HOBOMy

OJJHOBPCMCHHO

nepefl

CTpyKTypHpoBaTb

Heft

croajia

oKKynnpoBaHHbie

TeppHTopHH, HanpHMep nocpeflCTBOM m i a H H p o B a B m e r o c a p a c c e n e H H a HeMi^eB. B UEJIHX HacHJiLCTBCHHoro ocymecTBJieHHH r o c n o j j c T B a npeflCTaBHTejiH rpa>KflaHCKOH aflMHHHCTpaqHH flOJI>KHbI ÖbIJIH, OflHaKO, OnnpaTbCH Ha 3C3COBCKHH H nojimjeiicKHH a n n a p a T , a TaioKe Ha flHCJioijHpoBaHHbie Ha HX TeppHTopHH n o ^ p a 3flejieHH«

BepMaxTa.

YnpomeHHO

pa3JiHHHe

B

3aflanax

MOXHO

CBCCTH

K

c j i e ^ y r o m e M y 3HaMeHaTejno: BoeHHaa ajjMHHHCTpanHa - o ö e c n e ^ i i B a T b 6 e 3 o n a c HOCTb H SKcriJiyaTHpoBaTb p e c y p c b i ; r p a a q j a H C K a a a f l M H H H c r p a i p a -

SKcriJiya-

THpoßaTb p e c y p c b i H c o 3 f l a B a T b HOBoe. Y a c e B C r a y STHX CTpyKTypHbix pa3jiHHHft c n e f l o ß a n o 6bi, COÖCTBCHHO r o B o p a , c c a M o r o Hanajia o x H ^ a T b , HTO HMnepcKoe MHHHCTepcTBo BOCTOHHbix TeppHTopHH

öyflCT npecneflOBaTb HaMHoro

OKKynnpoBaHHbix

öojiee

paflHKanbHbie

KOHI^ENIIHH H OKA3BIBATB ö o j i e e MaccHBHoe BJinaHHe Ha HacejieHHe. flencTBHTejibHO

JIH BoeHHaa

aflMHHHCTpaqna n p e f l c r a B J i a j i a

COÖOH

«öojiee

x o p o m y i o » OKKynanHOHHyio BJiacTb? H a npHMepe H e f l o n r o o K K y n n p o B a H H o r o C e B e p H o r o K a B K a 3 a 4 3 t o c j i e n y e T n o K a 3 a T b Hirace 5 . C a M o e n o 3 ^ H e e c o BpeMeH n e p B O H M H p o B o f t B O H H b i B e c b K a B K a 3 C K H H perHOH B npeflcraBJieHHax r e p M a H C K H X nojiHTHKOB H BoeHHoro pyKOBOflCTBa n p n o ö p e j i npaMO—t3KH JiereHflapHoe 3Han e H H e , KaK H npejjcTaBJieHHa o «XHTHHije Y K p a a H e » . J^Be ijejrn, K O T o p b i e T a K noBbimajiH 3HaneHHe K a B K a 3 a : c o h h o h CTopoHbi, ö b i c T p a a n o ö b i n a H e ^ r a , HTO HMejio o r p o M H o e

3HaneHHe ßJia

flajibHeüniero

BejjeHHa BOHHM, c n p y r o f t , B

cpe^HecpoHHOH n e p c n e K T H B e , - C T p a T e r H H e c K H H riepexofl B A 3 H 1 0 , TO e c T b «MOCT Ha BOCTOK». ECJIH n e p B o e 6 b u i o MOTHBOM B nepßyio o n e p e n b j y i a f H T J i e p a H KOMaH-

4

5

3flecb HMeeTca B BHfly npexqje Beerò KpacHOjiap H B o p o i m m o B C K b i H (GraBponoJibCKbm) KpaÄ, TaK H aBTOHOMHbie OÖJiaCTH, HO He PoCTOBCKyiO OÖJiaCTbK). 3TOT TexcT ocHOBbiBaeTca Haflomrafle2002 r. M e a m y T e M BHIIMH Ha CBeTflBe6a30Bbie paßOTBI 06 OKKynai^HOHHOM p o K H M C B KaBKa3e: Andrej Angrick, Besatzungspolitik u n d M a s senmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941-1943, H a m b u r g 2003, npesqje Beerò, c. 557-681; Manfred Oldenburg, Ideologie u n d militärisches Kalkül. Die Besatzungspolitik der W e h r m a c h t in der Sowjetunion 1942, K ö l n 2004, npescfle Beerò c.259306; CM. Toace: Joachim Hoffmann, Kaukasien 1942/43. D a s deutsche H e e r u n d die Orientvölker in der Sowjetunion, Freiburg/Br. 1991; 3Ta KHHra B O n p e K H c ö o e M y 3arjiaByio Majio Beerò pacKa3bmaeT 06 OKKyriaiiHn, h 3TH paa^ejiH MOXHO C M e n o Ha3BaTb nponaraHflOH. T a K, H a npeMep, HaLiHOHaji-couHajTHCTH'iecKHe iipecTynjieHHa n p a M O oöosHaiaHHbie Foc|)(j3MaHHOM neftcTBHa H K B J I .

63

ITojit: BoeHHaa ajjMHHHCTpaqim

AOBaHHH BepMaxTa, t o P o 3 e H 6 e p r h e r o HMnepcKoe MHHHcrepcTBO ncntiTLiBajin noTpeÖHOCTb cHOBa flocraTb H3 noA cyKHa cpaBHHTejibHO c r a p b i e rmaHbi pacHJieHeHHH CoBeTCKoro Coio3a Ha MapHOHeTOMHwe rocy^apcTBa non repMaHCKHM pyKOBO^CTBOM.

I I p H 3T0M O H M o ß p a m a j I H

CBOH B30p He CTOJIbKO Ha

CeBepHbrä KaBKa3, CKOJibKO b nepByio o n e p e ^ b Ha rpy3Hio. ü o s T O M y o h h nbiTajiHCb 3apaHee OKa3aTb b j i h h h h c Ha 3Ty TeppHTopnio, icoTopaa Korßa-HHÖyflb AOJiacHa 6biJia CTaTb pefixcKOMMCcapnaTOM « K a B K a 3 » . B K a ^ e c r a e

6y/jymero

peñxcKOMHceapa 6biJia npe^ycMOTpeHa tjjnrypa r p y ö o r o napTHHHoro acypHajiHCTa A p H O U l H K e A a H i ^ a , o t KOToporo cjie^oBajio oacHflaTb CKopee MeHee t h 6 K o r o npaBJieHHa6. H

XOTH JJJIH BeneHHH flCJl Ha 3T0H TCppHTOpHH HMnepCKOe MHHHCTepCTBO

nojiyHHno o c o ö b i e ü o j i h o m o m h h , CBoero po^a cj}yHKi;MK) KOHcyjibTaHTa, CeBepHbiii KaBKa3 Bce ace ocrajica b pyKax BoeHHbix. I I o STOMy Bonpocy rpynna coTpyRHHKOB reHepajibHoro urraßa Bbicica3ajiacb 3a t o ,

htoöm

naTb 3TOMy

p e r a o H y B03M0acH0CTb oöpecTH ö o j i e e x o p o m y i o cyflböy, H e x e j i H y npoHHX OKKynHpOBaHHblX COBeTCKHX TeppHTOpHH. OrapaBHOH T O ' I K O H fljia 3TOrO CTaJIO HajiHHHe MHOJKecTBa HepyccKHx s t h h h c c k h x rpynn, acHBynpix ceBepHee KaBKa3ckhx

r o p : KanMbiKOB, KapaTiacBi;eB,

ncpKecoB, 6anKapu;eB,

oceTHH, pa^oM c

h h m h HHrymeñ h neneHijeB; KpoMe T o r o , Ka3aKOB Ha A ° H Y > KyöaHH h T e p e K e . B c e 3 t h rpynnbi orieHHBajiHCb 3HaHHTejibHO Bbirne, neM pyccKHe, öejiopycbi h flaxce yicpaHHijbi, t o ecTb nonaBJiaiomee ö o j i b l u h h c t b o HacencHHH Ha BceM OKKynnpoBaHHOM npoCTpaHCTBe. rpaHHUbr M e ^ y

CBoero pofla

3TH0ncHX0Ji0rHHecK0H

T O H K O H 3peHHH H paCHCTCKHMH HepapXHHMH HaiJHOHaJIbHO—HIOBHHHCTHHeCKHX MbicjiHTejieñ öbiJiH 3flecb pa3MbiTbi. BbimenepeHHCJieHHbie STHHHecKHe rpynnbi CMHTajIHCb OCOÖeHHO CKJIOHHbIMH K K0JIJia60paiJH0HH3My, TaK KaK OHH B 3HaHHTenbHoi Mepe nocTpaßajjH o t

öojitineBHCTCKoro peaoiMa, a b OTflejibHbix

cjiynaax ßaace c paHHHx n o p no/jHHMajiH ÖyHT npoTHB CoBeTCKoro rocnoflCTBa 7 . IIpeflycMaTpHBanocb 0Öpa30BaHHe HaipioHajibHbix k o m h t c t o b

flua

OTfleubHbix

r p y n n , fljia KE33KOB - CHCTeMa caMoynpaBJieHHa Ha s t h h h c c k o h ocHOBe. BbinieHa3BaHHbie rpynnbi nojiacHbi 6biJin nojiynnTb npeHMymecTBa npn penpHBara3aijHH K0JIX03H0Ü coöcTBeHHOCTH, TaKHM 0Öpa30M njiaHHpoBanocb nOHTH HM HaBCTpeny b o ^ h o m H3 caMbix n e H T p a j i b H b i x BonpocoB « j i h c e j i b C K o r o HacejieHiia. IIpHHHHOH B03HHKH0BeHH» TaKOH KOHIjeniJHH, OTJIHHaBUieHCH OT KOHljeniJHH flua ßojibniHHCTBa npyrnx perHOHOB, 6biJia o/jHaKO He TOJibKO 3 t h h h c c k m — H a iíHOHajiHCTHHecKaa TOHKa 3peHHa. Becb xofl b o h h m jjo Toro MOMeHTa yace flaBHO, coöcTBeHHO roBopa, flOJiaceH 6biJi noöyßHTb K nepeocMbicneHHio. E m e 3a ron ho BCTynjieHHa Ha KaBKa3, a HMeHHO c KOHn;a Hiojia 1941 r., Becb BoeHHbift n o x o n yace He yKjia^biBajica b o BpeMeHHbie paMKH repMaHCKoro pyKOBOflCTBa. Yace oceHbio 1941 r. öbijiH ccJjopMyjmpoBaHbi OTflenbHbie npeflJioaceHna, HanpHMep, jiynmero 6

7

oöpameHna

c

yKpanHCKHM

HaceneHHeM

c

tcm,

htoöm

fljia

CHJibHee

KnaccHHecKaa, h o OíiHOCTOpOHHaa paßOTa: Daliin, Deutsche Herrschaft, c. 255 ff; Cm. ceÜHacb npeacfle Bcero Angrick, Besatzungspolitik, c. 591 cji. Cm. B. B. Cokojiob, OKKynaiiHa: IlpaBfla h MH(})bi, MocKBa 2002, c. 97 ct.; cKopo: KoHfJjJIHKTHblH 3THOC H HMnepCKaa BJiaCTb. HeHCHCKHH BOnpOC BO BHyTpeHHeÄ nOJIHTHKe Pocchh h CCCP (Hanajio X X - cepe^HHa X X bb.). JIoKyMeHTbi h MaTepnajibi. PEN. B e H B e H y T H h np., MocKBa ( b neHaTaHHH).

64

I. JJOKJiaflM

HHTerpHpoBaTb e r o B repMaHCKHe MeponpnHTHH, CBaaaHHtie c BeflemieM BoiiHbi. H e K O T o p t i e nposopniiBbie fleaTejra Ha CTbiKe 1941/42 rr. oco3HajiH, HTO n o c n e 6HTBM

riOA

BOHHy He ynacTca BbinrpaTb

MOCKBOH

önHacaiiiiie BpeMH

B

HJIH H T O

ee

B o o ö m e He yflacTca ö o j i b i u e BbmrpaTb. B T o p a a KaMnaHira jieTOM 1942 r. TamKe Ha TOJiKHyjiacb Ha

rpaHHi;bi. IIpaBfla, y^anocb

CBOH

^OHTH

« o Bourn,

HO

He flo

Hec}DTHHbix MecTopoxfleHHH I p o 3 H o r o H TeM 6 o j i e e KacnHHCKoro Mopa. Pa3JJENEHHE

repMaHCKOH

ocTpbie flHCKyccHH HacTpoeHHoe

IOJKHOH

rpynnnpoBKH

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H

HacejieHHe,

B

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BOHCK

Ha jjBa HanpaBJieHHH Bbi3Bano

nocneflyroinefl KaTacrpoc^e. peKpyTHpoBaHHbix

ßjia

CIIOKOHHO

KOJiJia6opa-

LtHOHHCTCKHX (|)OpMHpOBaHHH H flJIH paÖOTbl B peHXe - BCe 3T0 B TOH CHTyaiJHH Ka3ajiocb

npnoöpeTajio

BejiopyccHH, r ^ e fljia

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öojibuiee

3HaneHHe.

HeraTHBHbie

KOMMyHHKaiiHOHHbix

CJIYHKIJHOHHPOBAHHA

npHMepbi

JIHHHH

rpynnbi

apMHH « I J e H T p » H c ö o p a ypoacaa c jieTa 1942 r. nyBCTBHTejibHbie noMexn co3flaBanH

napTH3aHbi,

H

YKpaHHbi,

BOCTOHHOH

r^e

orpaHHwrejibHaa

npoflOBOJibCTBeHHaa nojiHTHKa npHBejia K M a c c o B o i rHÖejiH jnojjeH B HecKOJibKHX KpynHbix r o p o f l a x , y MHornx BoeHHbix c r o a j i n nepea rna3aMH 8 . A npennocbijiKH fljia npoBeaeHHa MeHee acecTOKOH 0KKynai(H0HH0H

IIOJIHTHKH 6 M J I H

xopouiHMH,

TaK KaK HeKOTopbie n a c r a HacejieHHa ßpyxecTBeHHO BCTpenajiH BepMaxT Ha KaBKa3e, KaK

B

CBoe BpeMa, JieTOM 1941 r.,

B

üpHÖajiTHKe,

B BOCTOHHOH

IlojibHie

H Ha YKpaHHe 9 . H ^eHCTBHTejibHO BoeHHaa aflMHHHCTpaqna cpa3y x e y i p e ^ H j i a aBTOHOMHK» fljia Ka3aKOB H KapanaeBi];eB. O noßJiHHHOM caMoonpeflejieHHH K ceBepy OT KaBKa3a HHKTO, pa3yMeeTca, He noMbiuuiaji, CKopee o naTpHapxajibHoii MOflejiH, KOTOpaa n j i o r a o BrracbiBajiacb B paMKH repMaHCKHX HHTepecoB, HanpHMep, B TOM, HTO KacaeTca aKcnjiyaTaijHH pecypcoB ^aHHOH TeppHTopHH. T a x , npn peKpyrapoBaHHH BcnoMoraTejibHbix

BOHCK

JlHHib cpeflH Ka3axoB

TaioKe He yflajiocb floÖHTbca x e n a e M o r o pe3yjibTaTa.

H KajiMbiKOB Ha

KpaftHCM ceBepo-BOCTOKe

ynajiocb

CKOJIOTHTb CpaBHHTejIbHO KpynHbie (J)OpMHpOBaHHH. B OCTajIbHOM x e MaCHITaSbl peKpyTHpoBaHHa 6MJIH CKopee TaKHMH ace, KaK H Ha OKKynnpoBaHHbix paHee TeppHTOpHHX10. K a K 0Ka3aji0Cb, p e m a i o m e e 3 H a ^ E H N E

BHOBB

npnoSpeno

TO

OÖCROATEJIBCTBO,

nocjienyK)T JIH 3a 3aMaHHHBbiMH nuaKaTaMH, jmcTOBKaMH H nponaraH^HCTCKHMH MeponpHaraaMH

KOHKpeTHbie

«ejia.

Bonpoc

o

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SojibniHHCTBa HacejieHHa 3jjecb KpaeyrojibHbiM KaMHeM. OjjHaKO repMaHCKHe cjiyxeÖHbie HHCTaHijHH BecbMa pa3BpaxeHHO npHHajiH K CBe^eHHio y x e TO, HTO Ka6apflHHO-6ajiKapiibi 6e3 BcaKoro pa3pemeHHa caMOBOJibHO npHcrynnjiH K JIHKBHflaiJHH KOJIJieKTHBHblX

NOFLNEPKHBAJIH,

HTO

npn

X03flHCTB H paCnpeflejieHHKD

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OÖCTOATEJIBCTBAX

CHAÖACEHHE

3eMJIH.

BOHCK

BoeHHbie

ÖMJIO

6bi

» CM. Oldenburg, Ideologie, c. 259 CJI. '

10

CM. Ha npuMep JJHCBHHK H 3 nararopcKa: Elena Skrjabina, After Leningrad. From the Caucasus to the Rhine, August 9, 1942 - March 25, 1945. A Diary of Survival During World War II, Carbondale u.a. 1978, c. 49. CM .Joachim Hoffmann, Die Ostlegionen 1941 bis 1943. Turkotataren, Kaukasier und Wolgafinnen im deutschen Heer, 3. H3A., Freiburg i.Br. 1986; TOT ace., Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945, 4. H3FL., Freiburg/Br. 1986; TOT x e , Kaukasien 1942/43.

Ilojib: BoeHHaa ajiMiiHHCTpaijHa CYRNECTBCHHO

HapymcHO11.

B

BOCHHOÍÍ

H

XO3HHCTBCHHOH

65 AJIMIIHMCTPAMMX

ö y m e B a j i c n o p o T O M , CKOJILKO K O J I X O 3 H O H 3 C M J I H B o o ö m e cneflyeT pacnpefleJiHTt. IlpOTHB OCjDHIIHa^tHOrO OÖtHBJieHHH O TOM, HTOÖbl B ÖJIHacaHUiee BpeMH pacnycTHTb 5 0 npou,. Bcex K0JIX030B, BbicrynHJiH KaK niTaö n o ynpaBjieHHio 3KOHOMHKOH «OCT», TaK h reHepaji-cf)ejib,HMapmaji (JDOH MaHiuTeiiH. T a x , He0(J)HiiHajibH0 C H H T A J I 0 C B , MTO cjiCrtyeT penpHBaTH3HpoßaTb 2 0 ripoi;. K0JIX030B, OflHaKO 3a KopoTKHii nepnojj OKKynaijHH He yflajiocb ßoÖHTbca n a x e 3Toro 1 2 . O^HaKO h npoflOBOJibCTBeHHaa nojiHTHKa cHOBa ocymecTBjrajiacb n o CTapoMy 0 6 pa3i;y. H XOTH 0(J)Hi^HajibH0 Bce p a ö o T a j o m n e xirrejiH flOJDKHbi Ö M J I H B jjocTaT O H H O H Mepe noJiynaTb ripojiOBOJibCTBHe, oTnycK 3epHa T E M He MeHee nacTO npoHcxo/IHJI TOJibKo B O Ö M C H Ha TOBapbi. B HeKOTopbix p a ñ o H a x K A B K A 3 A iiapwji rojiofl. B OT,N;ejibHbix c j i y i a a x c o o ö m a n o c b r a n x e o TOM, TTO XHTejin roTOBbi npefljioxHTb 3a npoflOBOJibCTBiie HeMbiToe 30JIOTO13. Jlnnib 300 r p a M M O B x u e ö a B fleHb flJiH paöoTaiomHX H 100 rpaMMOB ßjia Hepa6oTarc>mnx nojiarajiocb B MaHKone, Kax^bin BTopoñ >KHTCJIB H 6e3 Toro paccMaTpnBajic« KaK cnocoÖHbrä oöecneHHTb ceßa caM. B paftone ApMaBiipa rojion npnHHJi TaKne ocTpbie (JjopMbi, HTO öbijio HanaTO nepecejieHHe XHTejien B Apyrae oöjiacra. 1 4 H M C H H O rojiofl, n p e x f l e Bcero, raan MHorax M o n o ^ B I X X H T E J I E Ñ , B n e p ß y i o OHepeflb >KCHII;HH, B BeflOMCTBa n o Haöopy p a ö o n e ä CHJIM RHU p e f t x a . 3 T O BbrnyjKflCHbi 6biJin KOHCTaTHpoBaTb flaxe repMaHCKHe HHHOBHHKH, rracaBmue OT^eTbi, K o r ^ a O H H c o o ö m a n n o ö y c n e x a x CBoeii BepöoBKH Ha H K O Ö M « ß o ö poBOJibHOH» 0CH0Be. I l p H n o c a ^ K e B n o e 3 ^ , Hflymnö B TepMaHHio, « a o 6 poBOJibHOCTb» Bce paBHO 3aKaHHHBajiacb, « o p o r a Ha3an ocTaBajiacb 3aKpbiToñ. reHepaji-KBapTPipMeftcTep n p m i a r a j i , pa3yMeeTca, ycHjina K TOMy, HTOÖbi flenopTupoBaTb TOJibKO pyccKnx H yKpanHii,eB, a flpyrne Hapo^bi, x H B y m n e Ha KaBKa3e, He TporaTb. B HTore ö j i a r o f l a p a He^ojiroMy n e p n o a y OKKynaiínnn N HeKOTopbiM 3anepacKaM Jinuib cpaBHHTejibHO H e ö o j i b i n o e q n c n o XHTejieft Ha CHJIBCTBEHHO ÖLIJIH yrHaHbi Ha paöoTy B pefix. Ha c a M O M KaBKa3e - c T O H K H 3peHHH npaBHTejieñ - HacejieHHe öbijio 3anacTyio «jieHHBbiM» H «HHepTHbiM»; HaCHJibCTBeHHoe peKpyTHpoBaHHe Ha paöoTbi, HanpHMep, B K0Jix03ax, QbiJio N O A T O M Y H E PEFLKHM H B J I E H N E M . B

ÜHTHROPCKE

6 B I J I C03FLAH TAK

HA3BIBAEMBIÑ

HcnpaBHTejibHO—Tpy^OBOH j i a r e p b . 1 5 PemaromHM HBJIAETCA T O , B

11

n p u oijeHKe OKKynaiiHOHHbix BJiacren HaBepHHKa KaKoft Mepe O H H 3aHHMajiHCb opraHH3an,Heá npecjieflOBaHHH H

MOMCHTOM

Armeewirtschaftsführer Panzer-Armeeoberkommando (PzAOK) 1, 13. 11. 1942, Institut für Zeitgeschichte (IfZ), MA 1725, fr. 643-646; CM. Toace Oldenburg, Ideologie, c. 266. 12 CM. Christian Gerlach, Die deutsche Agrarreform und die Bevölkerungspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten, B: Besatzung und Bündnis. Deutsche Herrschaftsstrategien in Ost- und Südosteuropa von Christian Gerlach H np. Berlin, Göttingen 1995, c. 9-60. » Heereswirtschaftsführer bei der Heeresgruppe A, 17.12.1942, IfZ, MA 1725, fr. 593. •< Lagebericht Feldkommandantur 538, 16.12.1942, IfZ, T. 312, roll 744, fr. 8123-34. 15 Armeewirtschaftsführer P z A O K 1, 13.11.1942, IfZ MA 1725, fr. 643-646; Bericht Geheime Feldpolizei Gruppe 626, 3. 2. 1943, Bundesarchiv Ludwigsburg, Dok.-Slg. UdSSR, Ordner 245a, JIJI. 88-106.

66

I. floKJiaßbi

ynacTBOBajiH B MaccoBbix npecTynjieHHH HaipiOHaji-coijHajiHCTOB. 16 H 3 c o x p a HHBHIHXCH flOKyMeHTOB CTaHOBHTCH HCHO, HTO IlOCJie 3aHHTHH TeX HJIH HHblX HacejieHHbix nyHKTOB BoeHHas aflMHHHCTpaqHH TyT ace BCTynajia B coniaineHHe c noflpa3AejieHHHMH aHH3ai;rpynnbi D Ha KaBKa3e HJIH C BbicoKonocTaBJieHHbiM pyKOBO^HTejieM C C H nojmqHH, KypnpoBaBinnM KaBKa3; KOMaHjjHtie opraHbi x a x H p a H b m e n o j m e p x H B a j m TecHbie KOHTaKTbi c OTjjejibHbiMH IIO,npa3HeneHHHMH NOJIHL(HH 6e30nacH0CTH. IITraö r p y n n b i apMHH A pa3MemaJica flaxe B TOM x e 3flaHHH, HTO H aHH3ai;rpynna; e e KOMaHflyiomHH TWJIOM HMeji K TOMy xe coöcTBeHHyro ccjjepy FLEIÍCTBHH, Kacaiomyroca eBpeeB, KOTopaa T e n e p b - B cooTBeTCTBHH c ypoBHCM MaccoBbix yÖHHCTB - Ha3biBajiacb «cneniiajibHbie Mepbi npoTHB eBpeeB». 17 BoeHHaa ajjMUHHCTpaijHsi KaK H Be3^E OTjjaBajia p a c n o p a x e H H e 0 6 0 C 0 6 0 Ô perHCTpaiiHH eBpeeB. H a OJJHOM H3 coBemaHHH n o noBo^y ynpaBJieHH» KaBKa30M OTBenaBuiHH 3a 3 T O ocfiHqep reHepajibHoro u r r a ö a , Maäop I I I M H ^ T (JJOH AJIBTEHINTAFLT, HH(|)OPMHPOBAJI O T O M , KAK HAFLO FLEÜCTBOBATB: « H T O KacaeTca eBpeñcKoro Bonpoca, TO OH peKOMeH^OBaji ö b i c r p o e ycTâHOBjieHHe KOHTaKTOB co c j i y x ö o f t 6 E 3 0 N A C H 0 C T H Q U , » . 1 8 I I O A T O M Y BPAN JIH YFLHBHTEJIBHO TO, HTO BOEHHAA aflMHHHCTpaijHH HHHCM He BocnpenaTCTBOBajia aKiiHHM n o yHHHTOxeHHio eBpeeB, KOTopbie npoBejia aiÍH3aqrpyrina D B ceHTHÖpe/oKTHÖpe 1942 r. B nepByio o n e p e f l b B KpacHO^ape, MnHepajibHbix Bojjax H I l a r a r o p c K e . E o j i e e T o r o , OTflejibHbie nojieBbie H MecTHbie KOMeH^aTypbi noMorajiH B MaccoBbix yÖHHCTBax.19 TojibKO TaK Ha3biBaeMbie ropHbie eBpen, n o noBo^y npecjiOByTOH «pacoBoñ» KJiaccH(J)HKaiíHH KOTopbix p a 3 r o p e j i a c b noapoÔHaa flncKyccHH, CTajiH Jimnb B OTflejibHbix cjiynaax xepTBaMH MaccoBbix yÔHÔCTB.20 O r h o H3 caMbix yacacHbix npecTynjieHHH Ha KaBKa3e, yÖHHCTBO 214fleTeii—HHBAJIHßOBH3 oflHoro fleTflOMa B EÄcKe B Tax Ha3biBaeMbix MauiHHax-nyuieryÖKax, 6biJio ocymecTBJieHo, B03M0XH0, flaxe n o nHimnaTHBe M e c r a o f t KOMeHflaTypbi, KOTopaa xoTejia nojiyHHTb noMemeHHH. OflHaKO B jjpyroM cjiynae, B ropo^e T e ö e p j j a , BoeHHbie MEFLHKH KATEROPHMECKH BbicrynHjiH npoTHB yÖHHCTBa NETEÑ B O^HOM H3 FLET^OMOB 21 FLJIA Ty6epKyjie3Hbix. B ApTeMOBCKe Ha B O C T O H H O H YKpaHHe KOMaHjiOBaHHe 1 7 - f t apMHH 3apaHee 3anperajio MaccoBoe yönftcTBO Ha C B o e n TeppHTopHH n o

16

O npecTynjieHHH npoTHB eBpeeB CM. Toxce: Hjibs AjitTMaH, XepTBbi HCHCIBHCTH. 1941-1945rr. MocKBa 2 0 0 2 , c. 2 7 6 CJI. Geschäftsverteilungsplan Befehlshaber im rückwärtigen Heeresgebiet (Berück) A, Stand 20. 11. 1942, Bundesarchiv, Abt. Militärarchiv (BA-MA), R H 23/16; Geschäftsverteilungsplan Armee-Oberkommando (AOK) 17, 3. 12. 1942; AOK 17, Ic/Abwehr-Offizier an Oberquartiermeister, 5.12.1942, beides in BA-MA, R H 20-17/380. Besprechungsniederschrift Abteilung Kriegsverwaltung im Oberkommando des Heeres, 3. 9. 1942, Bundesarchiv Berlin (BA), R 6/66, JIJI. 71. XOJIOKOCT B C C C P

17

18

19

CM. Angrick, Besatzungspolitik, c. 574 CJI. (KoMeHflaTypbi B MHHepajibHbix Bojjax, BopouiHJioBCKe, HepxeccKe, ApMaBHpe).

20

pavel Polian, Viktor Beitran, Deutsche Besatzungspolitik im Nordkaukasus, flOKJiafl Ha KOH(j)epeHijHH „Expériences d'occupations 1914-1945, EepjiHH, c e H T H Ö b 2004, o cCbiJiKax

21

Urteil Landgericht München 1114 Ks 4 a-c/70 ./. Trimborn u.a., 14. 7.1972, JIJI. 63, Bundesarchiv Ludwigsburg SA 460, (hier Bericht der Ortskommandantur I(V) 296 vom 25. 9. 1942). B Teôepne 6bijm yÔHTbie Toace 54 neTeft. O 6 yÖHHCTBe nanneHTOB aitoaurpyiinoH D: Angrick, Besatzungspolitik, S. 644-651.

Ha yÖHHCTB r o p H b i x e B p e e B B p e r H O H e BOPOUIHJIOBCKA (OraBponojia).

riojib: Boemia» ajìMHHHCTpauHa

67

BoeHHbiM cooöpaxeHHaM.22 B OTHOineHHH KaBKa3a TaKHe npiiMepu OTCyTCTByK3T, B TO BpCMH KaK B OCTajIbHOM yflaBajIOCb y f l e p X H B a T t Ha flHCTaHqHH nojiHi;Hio H3 n o ^ o n b i T H b i x K a 3 a n e c K n x T e p p H T o p n Ä H B o n e p a r a B H b i x B o n p o c a x HHKTO He ÖOHJICH HflTH Ha KOHCjDJIHKT C BOHCKOBbIMH cf)OpMHpOBaHHHMIl C C . 2 3 I I O M H M O 3 T o r o n p e c j i o B y T o e « o ß e c n e n e H H e 6e30nacH0CTH» Ha CeBepHOM K a B K a 3 e n o p o ö cfjaTajibHO HanoMHHajio MeTOflti fleftcTBHH B flpyrax o ö n a c T a x . BbicTynjieHHH n a p r a 3 a H B CHJiy reorpacjDHMecKHx p e a j i n f l H M C J I H M C C T O J I H U I L B K32KHI.IX p a f l o H a x , npexcfle Beerò K l o r y OT KyöaHH. OßHaKO H 3flecb T a x Ha3biBaeMbie « n 0 f l 0 3 p e B a e M b i e B coTpyflHHnecTBe c napTH3aH3MH» B MaccoBOM n o p a j j K e 24 n e p e ^ A B A J I H C B B pyKH a Ö H 3 a i ( r p y n n u;ejibie p a f t o H b i O 6 I > H B J I H J I H C I J 3 a n p e T H o f t 30H0Ô, a HacejieHHe flenopTupoBajiocb Ha c e B e p . H Bce x e BoeHHaa a^MHHHCTpaipia H3Ôerajia MaccoBbix paccrpejiOB B KanecrBe penpeccHBHbix Mep, TaK KaK c e e TOHKH 3peHHH, 3TO 6bIJIO 6bl KOHTpanpOflyKTHBHO. MaCCOBOTO yHHHTOXeHHH cejibCKoro Hacenepuia B HeKOTopbix HacejieHHbix nyHKTax, KaK STO npaKTHKOBajiocb C C H nojiHUHeft, a TamKe OTflejibHbiMii nonpasflejieHiMMH BepMaxTa B BejiopyccHH, KaK npH rpajKflaHCKoft, TaK H rrpn B O C H H O H aflMHHHcrpaipH, Ha KaBKa3e He 6 b u i o .

CoBeTCKHX BoeHHonneHHbix, KOTopbie öbuiH poflOM c K a B K a 3 a , B 1941 r . B n o c T H n i a Ta »ce c y ^ b ö a , H T O H MyacHHH H3 n p y r n x periiOHOB. O K O J I O 80 npoq. BoeHHonjieHHbix H3 «TK)pK0a3biHHbix HapoflOB» He nepeacHJiH 3HMy 1 9 4 1 / 4 2 r r . H 3 - 3 a y x a c H b i x ycjiOBHÜ B J i a r e p a x . 2 5 OCHOBHOM

B OTJiHHHe OT 3 T o r o KpacHoapMeöiibi, KOTopbie BO BpeMJt HacTyruieHira BepMaxTa B 1942 r . CHOBa B ö o j i b i i m x KOJiHHecTBax n o n a j i H B repMaHCKHH njieH, OKa3ajiHCb B 6 o j i e e Bbiro^HOM nonoxceHHH H3-3a nepeopneHTai;HH repMaHCKOH nOJIHTHKH; Ka3aKH H npeflCTaBHTejIH TK>pKOa3bIHHbIX HapOflOB HMejIH B03M0JKH0CTb nepefimn BO BcnoMoraTejibHbie c|)opMHpoBaHna BepMaxTa. M a c c o B a a r n ö e j i b , KOTopaa BnjioTb RO M a p T a / a n p e j i a 1942 r . HMejia MecTO B J i a r e p a x , B TaKHx MaciHTaôax ö o j i b m e He n o B T o p a n a c b . H Bce ace C M e p r a o c T b 3 H M O H 1942/43 r r . n o - n p e a c H e M y c o c r a B J i a j i a 5 - 1 5 npoii;. B r o j ; - B 3aBHCHMOCTH OT J i a r e p a . H a KaBKa3e npoHOJiacajiacb Taitace npaKTHKa OTÖopa HeyrojjHbix 3aKJiioHeHHbix c i j e j i b i o HX yHHHToaceHHa. 26 TeM BpeMeHeM Hcn0Jib30BaHHe p a ö o n e f t C H J I M H e e TpaHcnoprapoBKa B p e f t x n p n o ö p e j i H , 0flHaK0, HaiiBbicmuH npiiopirreT. Pa3yMeeTca, STO He 6 b i j i o cneu;H(f)HKOö j i a r e p e f t Ha KaBKa3e, a H a ö j i i o ß a j i o c b NOBCEMECTHO.

Yxe B a H B a p e 1943 r. BepMaxT BHOBb craji noKHRaTb ocHOBHyK) n a c r b 3axBaneHHOH TeppHTopHH. Q j i a 3THHHecKHx rpynn, KOTopbie nonajiH nofl repMaHCKoe 22

23

24 25 26

Oldenburg, Ideologie, S. 255. 3 T H eßpea ß c e - a t e 6 M J M yÔHTbie no3JKe B «HBape 1942 r. c noMomio BepMaxTa. E ß p e n B Ka3anecKHX TepppiTOpirax 6bum yÖHTtie B OKTHÖpe: Sonderführer der Abteilung Kriegsverwaltung im O K H betr. Versuchsgebiet im Kuban-Kosaken-Raum, 10. 1.1943, BA, R 6/157, jiji. 3 ^ 0 , cnecb 35. Angrick, Besatzungspolitik, S. 654 CJI. Hoffmann, Ostlegionen, S. 82. flecb HaxoflHJiHCb npoxoflHbie Jiarepa (Durchgangslager (Dulag)) 132,134,160,162 und 183. ITaBeji IlojiaH, XepTBbi ßByx nmcTaTyp. XH3Hb, Tpyn, yHH»ceHHe H CMepTb COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix H ocTapöaÖTepoB Ha nyxÔHHe H Ha poflHHe. 2. pacm. H3fl., MocKBa 2002, c. 754-757, ycTaHOBHJi 14 jiarepa. CM. Toacê Angrick, Besatzungspolitik, S. 590, 621.

68

I. flOKJiaflbl

ROCNOßCTBO H C KOTOPMMH OÖPAMAJIHCB J i y n m e , NEM C JJPYRNMH, OTXOH r e p M a H CKHX

BOHCK,

KaK

M3BCCTHO,

HMejI

yxaCHbie

nOCJiejJCTBHH.

OHH

CTajIH

KOJIJieKTHBHOH JKepTBOH CTaJIHHCKOH nOJIHTHKH MeCTH, fleiIOpTaiJHH THraHTCKHX M a c n r r a S o B , o S o m e ^ n i e f i c H B /jecaTKH TMCHH »CIOHCH.27 H a o c T a B i n e i c H nacTH OKKynHpoBaHHofi T c p p n T o p n n , Ha KyöaHCKOM n j i a i m a p M e , HMKHKOW TH6KOH nojiHTHKH y x e n o htm He nyBCTBOBajiocb. E o p b ö a BepMaxTa c napTH3aHaMH O T H t m e Bee CHjibHee KoopflHHnpoBajiacb c nojiHtpieH 5e30nacH0CTH h CTaHOBiij i a c b Bee 6 o j i e e x e c T O K o f t . ^ a x c e Ha ocxaBinHxcH Ka3anecKHx n o ß o n b i T H b i x T e p p H T o p n a x Bee Cflep>KHBaiomHe cJjaKTopbi OTnajiH. OKKynaijHOHHbiii peacHM TaKHM 0 6 p a 3 0 M Bee ö o j i b i n e craHOBHJica n o x o a c Ha p e x H M Ha n p o n n x TeppiiTopirax. 2 8 ÜTaK, eCJIH HCXOflHTb H3 TOrO, HTO repMaHCKHH OKKynaqHOHHblH peXHM Ha CeBepHOM KaBKa3e 6biJi H a n ö o j i e e THÖKOH c£>opMoft npaBJieHHa Ha OKKynapoBaHHblX TeppHTOpHHX COBeTCKOrO CoK)3a, TO rpaHHLtbl nOflOÖHOH THÖKOCTH CTaHOBaTca neTKO BHflHbi. I l p a B f l a , 3flecb p e n t MUCT O (fiopMe npaBJieHHa, icoTopyio repMaHCKHe (JJYHKI^HOHepbi CHHTann T o r ^ a «OTBenaiomeH flyxy BpeMeHH», HO STO r i o - n p e j K H e M y 6biJia paßHKajibHaa oKKynai;noHHaH nonHTHKa, n a T p n a p x a j i b H O pacHCTCKaa M o ^ e j i b c MaccoBbiM yHHHToafceHHeM oupe^ejiCHHbix r p y n n H nojiHTHKoft 3KcimyaTai;HH p e c y p c o B , HMeBineft n o p o i i KaTacTpocJ)HHecKHe nocjiejjcTBHa. T a x a » nojiHTHKa c r a n a BO3MOXCHOH H B TO x e BpeMa HMejia CBOH rpaHHi;bi B p e 3 y j i b T a T e T o r o , HTO OKKynanHOHHtm a n n a p a T B npHHi;Hne n p e c j i e ^ O B a j i HecKOJibKO I r e n e n , icoTopbie B KOHCHHOM H T o r e He c o r j i a c o B b m a jiHCb flpyr c a p y r o M : Ha nepBOM MecTe CToajia 3 K c n j i y a T a q i w p e c y p c o B TeppHTopHH c i^ejibio CHaöaceHHa repMaHCKHx BOHCK, 3aTeM - CHaöxeHHe 3KOHOMHKH p e f i x a . B TO xce BpeMa HeoöxoflHMO 6 b i j i o o 6 e 3 o n a c H T b STO n p o c r p a H CTBO, TO ecTb JIK>6bie nonbiTKH conpoTHBJieHHa H a ^ o 6 b i j i o XCECTOKO nonaBjiaTb. H o B KOHenHOM HTore 3TO He c o r j i a c o B b i B a j i o c b c i j e j i b i o c o x p a H a T b cnoKoftcTBHe cpeflH HacejieHHa H TCM ö o j i e e C HaMepeHHeM nojjTOJiKHyTb e r o K 6 o j i e e aKTHBHOMy Konjia6opai;noHH3My. H, HaKOHeii;, OKKynai^HOHHMH pexHM npecjieflOBaji HH3MeHHeiiiiiHe pacHCTCKHe LtejiH, KaK u B A p y r u x MecTax, a HMCHHO y c T p a H H T b e B p e e B , B MECTE C HHMH H n a c T b HHBAJIHFLOB. 3 T H IjeJIH ÖblJIH B n p H H U M n e OflHHaKOBblMM H e TOJIbKO H a BCeft T e p p H T o p H H , H a

xoflHBineflca n o n ynpaBJieHHeM BOCHHOH ajjMHHHCTpaijHH, HO H Ha Been TeppHTopHH, r ^ e y n p a B J i a n a r p a x f l a H C K a a aflMHHHCTpaipia. MeTO^bi npaBjieHHa p e x H M a H e BMXOHHJIH H 3 H a K a T a H H o f t K o j r e i i , IIOHTH B c e r / j a OHH p e a j i H 3 0 B b i B a -

jiHCb B ycjioBHax T e c H o r o coTpynHnnecTBa c HcnojiHHTejiaMH reHoqHjja, a n n a paTOM

CC

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H

H M n e p C K O e MHHHCTepCTBO O K K y n H p O B 3 H H b I X BOCTOHHblX T e p p H T o p H H TOHHO T a K 27

28

IlaBeji IlojTHH, H e no CBoeft BOJie... HcTopna H reorpacjiHH npHHynHTejibHbix MHrpaijHH B CCCP, MocKBa 2001, c.116-125; Norman M. Naimark, Fires of Hatred. Ethnic Cleansing in Twentieth Century Europe, Cambridge 2001, à. 94 CJI. Angrick, Besatzungspolitik, S. 679 CJI.; CM. Soviet Partisans in World War II. hrsg. von John A. Armstrong, Madison 1964, S. 557 CJI.; A . M. EejiaeB H np. (pe/j.), Ky6am> B roflbi BejiHKoft OTenecTBeHHOH BOHHOH 1941-1945. poHHKa COÖMTHH, T. 1: 1941-1942, KpacflHonap 2000.

69

Ilojife: BoeHHaa aflMHHHCTpanHa xe,

KaK

H BoeHHaa

ajjMHHHCTpanHa,

npHflepacHBajincb

IIOJIHTHKH,

KOTopyio

nocjieflHfla c a M a ace ou,eHHBajia KaK «pecJ)opMy». H e K O T O p b i e r p y n n b i , HanpHMep, KA'iaKH, oflHOSHaHHO nojiynHJiH Bbiro/iy OT T a K o i opMbi OKKynanwH, XOTH H He HajioJiro. J J j i a OojibiHHHCTBa x e T O T (J)aKT, HTO Ha K a B K a 3 e

HacejieHHa pa3HHii;a öbiJia, OHHaKO, HeBeniiKa.

cpaBHHTejibHO MeHbine m o f l e f l c r a j m

xepTBaMii

M a c c o B b i x yÖHHCTB, o ö t a c H a e T c a He CTOJibKO nojiHTHKofl HHOTO p o j j a , cKOJibKO B OCHOBHOM

CTpyKTypHbIMH

OCOÖeHHOCTHMH

TeppHTOpHH

H

ÖOJICC

n03flHeH

OKKynai;HeH. T a M HMejiocb j i n u i b HeMHoro CBpeftcKiix OÖIHHH, a i i a p T m a H O c a H BOHHa 6 b i J i a o r p a H H ' i e H a perHOHanbHbiMH paMKaMH. T e 3 H C o TOM, HTO BoeHHaa aflMHHHCTpaijHH B oömcM H i ; e j i o M 6biJia 6 o j i e e MarKoft, HOKejiir r p a x f l a H C K a a B NPUHNNNE He HMeeT nofl CO6OH ocHOBaHHH. MeTOflbi npaBJieHHa C K o p e e BapbnpoBajiHCb OT p e r n o H a K peraoHy B p a M K a x OÖCHX cjDOpM npaBJieHHH, HO He TaK CHJIbHO MOKfly 3TI1MI1 OÖeHMH (JlOpMaMH. TaK, MOXHO npoBecTH napajuiejiH Mexmy rpaxflaHCKofi OKxynaujioHHoft a^MHHHCTpaqHeft B SCTOHHH H JIaTBHH, KOTopbiM B 1 9 4 4 r. öbina n a a c e

oöemaHa

aBTOHOMHH,29 HJIH BOCTOHHOH TajiHL(HH H BoeHHoft ajiMKHHCTpaiiHeft Ha KaBKa3e; BO Bcex 3TH cjiynaax OTßejibHbie rpynnbi HacejieHHa CHHTajiHCb «B pacoBOM njiaHe i^eHHbiMH», H3ÖpaHHaa nacTb Mecrabix acHTejiefi n o j i y n a j i a

6onee

caMoynpaBJieHHe

B

PERHOHAJIBHOM

Macurraöe,

a

npaBO Ha

K0JiJia60paijH0HH3M

Hanaji

npou;BeTaTb paHO H rnnpoKO. H H a o ß o p o T , B HeraTHBHOM CMbicjie pa3BHBajiHCb napajuiejiH

Mexjiy

penxcKOMHCcapnaTOM

«YxpaHHa»

H

TeppHTopnaMH

Ha

noflCTynax K J l e H H H r p a n y , r ^ e npaBHJi BepMaxT H r j j e TaM n TaM o c y m e c T B J i a j i a c b SecnomaflHaa OKKynaijHOHHaa nojiHTHKa,30 H, HaKOHCi;, M M Han^eM c x o a c e c T b Meacfly napTH3aHCKHMH o d n a c r a M H Ha 3anajje EenopyccHH - TO ecTb B ycnoBHax rpaxflaHCKon ajiMHHHCTpaiiiiH -

H EpaHCKHMH JiecaMH. T a M 6 o J i b m a a nacTb Ha

cejieHHa oKa3anacb M e x ^Byx (J)p0HT0B: c oflHoft CTopoHbi, STO 6MJIH MecTHbie napTH3aHbi, c flpyroft - npoBOßiiMbie HCMnaMH TaK H a 3 b m a e M b i e «aKiinn no 6opb6e C SaHflHTaMH»,

KOTOpbie HaCTO CTOHJIH 5KH3HH TbICHHaM JlPOflefl. 31

y K a 3 b i B a e T Ha TO, HTO, C OJIHOH CTopoHbi, c y m e c T B O B a j r a npeflCTaBJieHHH

BoeHHoft

H

rpaacflaHCKofi

Bee

3TO

AÖCOJIIOTHO OÖMNE

aflMWHHCTpaij^FT

OTHOCHTejibHO

KJiaccH(J)HKai;HH MecTHoro HacejieHHa h o ö p a m e H H a c HHM, a c flpyroft CTopoHbi, pojib

nrpajia

TeppHTopHH

npexfle

Bcero

B onpefleneHHoe

cneijHcjDHHecKaa BpeMa,

CHTyaipia

Ha

TOH

HJIH

HTO H CO3FLABA.NO paMKH ßjia

HHOH

OKKyna-

IJHOHHOTO p e x H M a , H B M e H b i u e ü M e p e - e r o 0praHH3aijH0HHaH (J)opMa. T o e c T b fljia

öojibiHHHCTBa

HacejieHHa,

KaK

H JJJIH r p y n n ,

noflBepraBiuHxca

ocoöbiM

n p e c j i e ß O B a m i a M , pa3HHi;a B KOHCHHOM H T o r e öbijia H e ö o j i b m a a , KTO HMH npaBHT: BoeHHbie HJIH c a T p a n b i P o 3 e H 6 e p r a .

M

Dallin,

30

CM. Karel C. Berkhoff, Harvest of Despair. Life and Death in Ukraine under N a z i Rule, Cambridge 2004; Johannes Härter, Die Wehrmacht vor Leningrad. Krieg und Besatzungspolitik der 18. Armee im Herbst und Winter 1 9 4 1 / 4 2 , B: V f Z 49 (2001), S. 3 7 7 - 1 4 0 .

31

Gerlach, Kalkulierte Morde, S. 887 CJI.; noKa HeT MCCJieflOBaHHa 0 6 öpjmcKOH oÖJiacTe, BeMecTO 3TO CM. Soviet Partisans in World War II, S. 4 5 8 CJI.; AjieiccaHflp H . K p y r a o B , yHHHToaceHHe eßpeeB CMOJieHmHHbi h BpaaHiuHHbi B 1 9 4 1 - 1 9 4 3 roflax, B: BecraHK EßpeftcKoro YHHBepcHTeTa B MocKBe 3 (7), 1994, c. 1 9 3 - 2 2 0 .

Deutsche Herrschaft, c. 208.

B j i a d u M u p H .

X a y c m o e

C C C P h TepMaHHa: IIpoTHBOÖopcTBO cneijcjiyiKÖ 1942-1944 rr. k TeMe r r p o T W B o ö o p c T B a cobctckhx h repMaHCKHx c n e u c n y x ö , xoTeji 6bi OTMeTHTb, hto TeMa o'ieHb MHoronjiaHOBaa. 3 j j e c b mm mojkcm roBopHTb h o IlpHCTynaa

c j i y x ö e BHeuiHeii pa3Be^KH -

s t o h BoeHHaa pa3BeflKa, h riojiHTHHecKa» pa3-

BeflKa, 3 t o floöbmaHHe npeaqje Bcero CTpaTernnecKOH HHc|)opMai;HH o njiaHax

C0I03HHK0B TepMaHHH, TaK H C0I03HHK0B CoBeTCKOrO CoK)3a. 3to h OTflejitHaa p a ö o T a opraHOB bochhoh pa3BejjKH BoeHHO-MopcKoro cjDJioTa, COKJ3HHKOB - KaK

BoeHHofi pa3BeflKH npn T e H e p a n t H O M nrraöe. T e M a Moero ßOKJiafla nocBHiijeHa jjeaTejitHOCTH HapKOMaTOB rocynapcTBeHHoft 6e30nacH0CTH m O p r a H O B KOHTppa3-

KOTopbie 6i>ijih co3flaHbi b 1 9 4 3 ro^y. 3aflaMn, x o T o p b i e bochhoh pa3BejjKOH TepMaHHH « A Ö B e p o M » h pa3Be«KOH OpraHOB

Be^KH « C M e p m » 1 , CToajiH nepefl

r0c6e30nacH0CTH, npaKTH^ecKH 6bijm o^hh h Te x e . 3 t o , nepBoe - He ßonycTHTb npoHHKHOBeHHe areHTypbi npoTHBHHKa

b tmji cboch TeppHTopHH,

BTopoe - He

flOnyCTHTb pa3JIHHHbIX 3KTOBflHBepCHH,CaÖOTaaca Ha TeppHTopHH, 3aHHTOH TOH

hjih Apyroft

CTpaHoii.

H y x H O CKa3aTb, h t o jjaHHaa TeMa b H c x o p n o r p a c j M H e n ; e He^ocTaTOHHO p a 3 p a 6oTaHa. HeflOCTaTOHHO p a 3 p a Ö 0 T a H a h repiviaHCKoft HCTopnorpaHO-

73

XaycTOB: CneiiCJiyjKÔM PlHorfla npHxoflHTCH crajiKHBaTbca c T e M , HTO B C T p e n a e n i b

HenoHHMaime:

n a p T H 3 a H C K o e j(BHxeHne H fleaTejibHOCTb o p r a H O B r o c y ^ a p c T B e H H o n 6e30nacH0CTH. HTO

napTH3aHCKoe

6e30nacH0CTH,

OHH

flBHxeime ero

HHcnupupoBaHO

cK H rjia^KO. 2 pyKOBOflHTejia onepaTHBHbix rpynn - Mañopbi KapaceB H KoBajieHKO npocHJin npncjiaTb H3 CoBeTCKoro CoK)3a KOMaHflHpoB H3 cocTaBa nexocjioBaiíKoro Kopnyca flJia pyKOBOflCTBa 3THMH OTpajjaMH, nocKOJibKy OHH He öbiJiH yBepeHbi B HAAEACHOCTH Tex Jiio^eH, KOTOPBIE HaxoflHJiHCb B Hx pacnopaxeHHH. O H H B STO BPEMH HaxojjHJiHCb caMH H a TeppHTOpHH CjIOBaKHH.

flHBepcHOHHOH BejiopyccHK).

rpynnbi, 3a6pouieHHoñ UNA opraHH'jaiiHH napTH3aHCKoro HBHÌKCMM B

74

I. floKJiaflbi H3MeHHeTCH JIB oÖcTaHOBKa B 1 9 4 3 - 4 4 r o ^ a x ? JZ,a, H o n e H b p e 3 K O . B o - n e p B b i x ,

H y X H O OTMCTHTb, HTO OCHOBHOH TeHJjeHIJHeH pa3Be,HbIBaTeJIbHOH H K O H T p p a 3 BejjbrBaTejTbHoft ^ e a T e j i b H O C T H HBJiaeTca e e n p a M a a B3anMOCBH3b c n o j i o x c e H H e M fleji

Ha 4 > p o H T a x . B

1943 H 1944 r o ^ a x

r r e p e x o f l K p a c H O H A p M H H B KOHTp-

H a c T y n j i e H H e n o BceM (J)poHTaM n p H B e j i K TOMy, HTO ÖojibuiHHCTBO a r e H T O B r e p MaHCKOH p a 3 B e f l K H cjjaKTHHeCKH JJOÖpOBOJIbHO HBJIHJIHCb B COOTBCTCTByKDIUHe O T ^ e j i b i o p r a H O B r o c y ^ a p c T B e H H o f t 0 e 3 0 n a c H 0 C T H . I I p H H e M STO H e ö b i J i o T a ñ H o ñ fljia

pyKOBOflHTejieft r e p M a H C K o i t pa3BeflKH. H a n p H M e p , H a n a j i b H H K

«AÖBepa»

r e H e p a j i EeHTHBHHbH TaK H r o B o p H J i , HTO fljia H a c He c e i c p e T , HTO ö o j i b i u a a n a c T b TOH a r e H T y p b i , K O T o p y i o MM 3 a 6 p a c b i B a e M B TMJI K p a c H O H A p M H H , n o i i a f l a e T n o j j K O H T p o j i b coBeTCKOH p a 3 B e j j K H . H o

flejio

B TOM -

3necb, ecjiH p a 3 p e u i H T e ,

a

n e p e f t f l y K x a p a i c r e p H C T H K e repMaHCKOH p a 3 B e f l K H - HTO JJAXE H e M e i j K H e a B T o p b i OTMenaiOT, HTO n e p B b i ñ n e p n o f l - STO n e p n o f l a n c J j o p H H « A Ö B e p a » . O H n p o f l o j i x a j i c a R ^ E - T o HO BecHbi 1 9 4 2 r o ^ a . H a n a j i b H H K « A Ö B e p a » r e H e p a j i

IlHKKeH-

6 p O K rOBOpHJI O TOM, HTO «HaM He HyXCHbl ÖbIJIH a r e H T b l . M b l HMejIH JJOCTaTOHHOe KOJIHHeCTBO BOeHHOnJieHHblX, Mbl PIMCJ1H flOCTaTOHHOe KOJIHHeCTBO

flOKyMeHTOB,

H Mbl MOrJIH nOJiyHHTb flOCTaTOHHyfO HH(J)OpMai;HIO O K p a c H O H A p M H H Ha OCHOBe 3 T o r o » . 3 T O 6 b i J i o , KOHCHHO, n p o c n e T r e p M a H C K o r o « A Ö B e p a » . J J e j i o B TOM, HTO H e ö b i j i H c o 3 ß a H b i c B o e B p e M e H H O T e C T p y K T y p b i , K O T o p b i e flOJiacHbi ö b i j i H BCCTH öopböy

c a r e H T a M H O p r a H O B r o c y j ^ a p c T B e H H O H 6 e 3 0 n a c H 0 C T H , c TCMH

napa-

uiioTHCTaMH, K O T o p b i e 3 a ö p a c b i B a j i H C b Ha HX T e p p H T o p n i o . B e e STO ö b i J i o c f l e j i a HO TOJibKO B 1 9 4 2 r o j j y . B p e M a ö b i J i o y n y m e H O . T e p M a H C K a a p a 3 B e j j K a H a p y m n j i a CBOH OCHOBHOH n p H H i p m HeaTeJIbHOCTH. E m e C I l e p B O H MHpOBOH BOHHbl ÖbIJIO p e m e H O , HTO HH B K o e M c j i y n a e a r e H T b i He ö y a y T ROTOBHTBCA B c n e i p i a j i b H b i x uiKOJiax

rpynnaMH.

To

ecTb,

ßOJiacHa

ôbiTb

HHflHBMflyajibHaa

KanecTBeHHaa

rroflroTOBKa a r e H T O B . H o F e j i e H , OHHH H3 p y K O B O f l H T e j i e ñ pa3BeflKH, a n o T O M c o T p y j j H H K c n e L i n a j i b H O c o 3 f l a H H o r o o p r a H a « I J e n n e j i H H » , r o B o p n j i o TOM, HTO «öyjiaBOHHbiMH yKOJiaMH, n o c b i J i K o ñ O T f l e j i b H b i x a r e H T O B H a T e p p H T o p n i o C C C P MM

HHHero

He

ßoöbeMca.

HyxHo

3acbijiaTb

COTHH

H

TBICHHH

areHTOB».

H nepeiHJiH K MaccoBon nojjroTOBKe areHTypbi. B TeneHHe 1 9 4 2 - 4 3 r o j j a npaicTHHecKH BO B c e x K p y n H b i x r o p o f l a x E e j i o p y c c H H H Y i c p a H H b i c 0 3 n a i 0 T c a B e f l b i B a T e j i b H b i e iiiKOJibi H c n e i j H a j i b H b i e n o f l p a s / j e j i e H i i a . CJIHIHKOM

pa3-

no3ßHo

c o 3 « a K ) T c a TaK H a 3 b i B a e M b i e s K O H O M n n e c K H e n o f l p a 3 ß e j i e H H a « A Ö B e p a » -

22

KOMaHflbl, KOTOpbie npOBOflHJIH a H a j I H 3 o COCTOaHHH SKOHOMHHeCKOrO n O T e H i m a j i a C o B e T C K o r o C 0 i 0 3 a . H o B p e M a ö b i J i o y » c e y n y m e H O , HHHijHaTHB a n e p e u i J i a B flpyrne

p y K H , H T e ö e j j b i , KOTOpbie ÖMJIH x a p a K T e p H b i ¿yia COBCTCKOH p a 3 B e f l K H H

KOHTppa3BeflKH K p a c H O H A p M H H Ha n e p B O M 3 T a n e , CTajiH x a p a K T e p H b i ^ j i a r e p MaHCKOH apMHH. B e e TO x e caMoe. C n e u i H a a n o ^ r o T O B K a , M a c c o B a a 3aöpocKa, HH3Kaa 3(J)4)eKTHBHOCTb. n p a B j j a , c y m e c T B y e T MHCJ) o TOM, HTO « A ö ß e p » 3 a Ö p a CbiBaji a r e H T O B H a B o e H H b i e 3 a B o n w H (JjaöpHKH C o B e T C K o r o C 0 i 0 3 a . 3 T O MHC£). AreHTypa

3a6pacbiBajiacb

TOJibKO

B

KpynHbie

npoMbinijieHHbie

qempbi,

5Kejie3HOflopoiKHbie TpaHcnopTHbie KOMMyHHKaipuï, H e q e j i b i o , n p e x f l e B e e r ò , BbiaBJieHHa r r o f l B o s a n p o f l y i o j H H K JIHHHH ( J j p o H T a . « A ö ß e p » c o B e p m e H H O TOHHO

ycTâHOBHji cjiaöoe MecTO POCCHHCKOH HH(J)pacTpyKTypbi. 3TO xejie3Hbie

floporn.

TpaHcnopT,

T o j i b x o H a JIHHHH A p x a H r e j i b C K - B o j i o r ^ a ÖbiJio BbiaBJieHO

3 a 1 9 4 3 r o ß ö o j i e e 1 0 0 areHTOB r e p M a H C K o r o « A Ö B e p a » . O c H O B H a a n;ejib -

npep-

XaycTOB: Cnei;cjiyac6bi

75

BaTB 2KEJIE3HOFLOPO»CHOE c o o 6 m e H n e TaM, R^E COBCTCKHH C0103 n o j i y n a j i T O B a p b i no

jieHfl-jiH3y. n o a T O M y

STOT

paftoH CTAJI paftoHOM ycHJieHHoft OXOTLI

CO

CTopoHbi « A S B e p a » . H e MeHee BaxcHbiM HanpaBjieHHeM fljia « A S B e p a » «Bjiajiacb n o f l R e p x K a pa3JiHHHbix Hai;HOHajibHbix cf)opMHpoBaHHH. B 1 9 3 8 r o « y Sbiji co3flaH OTFLEJI

«A6Bep»

KaK

pa3

B

ijejiax

SKOHOMHHCCKOH

jjiiBepcini,

coBepineHiia

TeppOpHCTHHeCKHX aKTOB. ECJIH roBopHTb 0 repMaHCKoft pa3BeflKe KaK HBJICHHH, KaK 0 n p o t ^ e c c n o H a j i a x , TO npHfleTca cKa3aTb, HTO Bce HX nonbiTKH ocymecTBHTb KpynHbie aKijHH n o o p r a HH3an;HH BOCCTaHnft, KpynHbix

fliiBepciiH

Ha TeppiiTopiiH C C C P

npoBajrajiHCb.

B neM a BH>Ky npHHHHy? IIpHHHHa B TOM, HTO y repMaHCKOH pa3Be^KH He XBaTajio npo4>eccnoHajibHbix Ka^poB. OcHOBHyK) Maccy - 6 o j i e e 9 5 % areHTOB JIHJIH BoeHHonjieHHbie. T o 51

yxe

oTMeHaji

-

c

ecTb,

1943

STO

rofla

6biji oneHb

Sojibinaa

HeHanexHbiH

nacrb

STHX

cocTaB-

KOHTHHreHT.

areHTOB

HBJiHJiacb

B cooTBeTCTByiomHe opraHbi ^JIH T o r o , H T O 6 M cflaTbca COBCTCKHM BJiacTHM. T A K H M 0 6 P A 3 0 M , ecjiH K P A T K O NOFLBITOXNTB o 6 m n e HTORN pa3BHTH5i, TO MOJKHO OTMeraTb, HTO KaK coBeTCKaa, TaK n repMaHCKaa pa3Be^Ka noHecjiH omyTHMbie n o T e p i i B CBH3H c n o 3 « H H M H p e o p r a H H 3 a u ; n a M H CBOHX cnencjiy>K6. H H Ta, HH A p y r a H He 6bIJIH TOTOBbl K M a C U I T a S H O H B O H H e . I l 0 3 T 0 M y B C e STO npOH3BOJpiJIOCb n o xofly,

H

yHHTbiBaa

óojibinne

jiio^CKHE

pecypcbi

H

Sojibinee

KOJIHHCCTBO

c n e i ; c j i y j K 6 y C C C P , 3Ta pecjDopMa B 6oJibmeft CTeneHH y ^ a j i a c b C C C P . CjieflyroinHft BbiBOfl. B H a n S o j i e e HanpaaceHHbie nepHOflbi BOHHW H Ta, H ^ p y r a a cnei^cjiyx6a noflroTOBKy

ncnojib30Bajia KanpoB.

HeaTejibHOCTH. npeacfle

Beerò,

H

Bce

TOJibKO

coBeTCKoft

MaccoByio

STO

3a6pocKy

areHTypbi,

CBimeTejibCTBOBa.no

H3MeHeHHe

nojioxeHna

cneqcjiyxSe

o

HH3KOM

Ha

npoBOflHTb

nocneuiHyio ypoBHe

(JipoHTax

3Ty

paSoTy

STOH

n03B0Ji$ui0, Sojiee

Ka-

HecTBeHHO. H e m e OJJHH acneKT, KOTopbift, H a B e p H o e , HyacHO 3aTpoHyTb, S T O TO, HTO fljia o 6 e n x c n e u ; c j i y x 6 6biJi x a p a K T e p e H B onpejjejieHHoft CTeneHH BbicoKHH ypoBeHb np0(J)eccH0HaJiH3Ma, KOTopbift He Bcerjja coHeTaeTca c HpaBCTBeHHbiMH KpHTepHHMH fleHTejibHOCTH. H a n p H M e p , B ceHTaOpe 1 9 4 3 ro^a CrajiHH nojiyHHji c o o S m e H H e o TOM, HTO BbiSpomeHa B paftoH CMOJieHCKa, PaaaHH, B o p o H e x a , O p j i a r p y n n a pyccKHX noflpocTKOB B KOJiHHecTBe 30 HeJioBeK, KOTopbie nojiyHHjm OT « A 6 B e p a » 3a«aHne B3opBaTb nap0B03bi Ha »cene3HOjjopo>KHbix craHijHax. B ^HpeKTHBe r j i a B H o r o ynpaBjieHHa KOHTppasBe^KH « C M e p r n » OT 20 c e H T a S p a 1943

rojja

cTaBHJiacb

3aflana

no

po3bicKy

flHBepcaHTOB—no^pocTKOB,

SpomeHHbix HeMeijKoft pa3BeflKoft n e p e 3 JIHHHIO cjjpoHTa. B jiocb,

HTO

25

HIOHH

1943

rojja

HeMeqKoii

pa3BeflKofl

flnpeKTHBe

6bmo

nepeOTMena-

OTOÓpaHO

30

n0flp0CTK0B OT 1 4 h o 1 6 JieT, h n o ^ bh^om SKCKypcaHTOB OHM 6biJiH OTnpaBjieHbi B MecTeHKO B a j i b ^ e K 6JIH3 r o p o ^ a K a c c e j i b (FepMaHHa). B TeneHne M e c a i j a OHH oSynajiHCb Ha cneijHaJibHbix K y p c a x , r^e npoxoflHJin TonorpatJjnio, CTpoeByio noflroTOBKy n n a p a n n o T H o e jjejio. 2 5 aBrycTa OHH SbiJiH jjocTaBJieHbi B r. O p r n y ( B e j i o p y c c n a ) . KaacflOMy H3 HHX Bbi^ajiH n o 2 - 3

K y a c a B3pbmqaTKH n o

rpaMM, n o (J)opMe h ijBeTy n o x o x n e Ha K y a c n KaMeHHoro y r j i a . 3 a T e M

500

29-31

aBrycTa OHH 6biJiH TpeMa rpynnaMH n e p e S p o m e H b i Ha caMOJieTax h c S p o m e H b i B p a n o H a x TyjibCKoft, n a c r a MOCKOBCKOÌÌ B o p o H e x c K o i i H K y p c K O H oóJiacTeft. H x 3AFLAHNE COCTOHJIO B TOM, HTO HA COBCTCKOH CTopoHe OHH ^ o j i x H b i BMHTH B paftoHbi x c e n e 3 H o n o p o x H b i x craHijHH H SpocHTb B3pbiBHaTKy Ha CKJiajjbi, r j j e

76

I. floKJiaflbi

xpaHHJiHCb

3anacbi

TonjiHBa

un«

nap0B030B.

flaßajiHCb

KOHicpeTHbie

opneHTHpoBKH 06 Hx BHeuiHeM oôJiHKe, n p o n y c K a x , Ha KOTopwx coflepacajica TCKCT O HEMEßJIEHHOH HX flOCTaHKe B COOTBeTCTByK>mHH OTflejI « A Ö B e p a » . 8 H o HyacHO OTMCTHTI>, HTO h 3 STHX 30 MejiOBeK 27 c p a 3 y fl06p0B0nt,H0 HBHJIHCB B opraHbi r0c6e30nacH0CTH. C ßpyroÄ CTopoHbi, H pa3Be«Ka CoBeTCKoro C o i o 3 a , napTH3aHCKaa pa3BeflKa, opraHbi r 0 c 6 e 3 0 n a c H 0 C T H B 0 6 m e M - T 0 BOcneBaiOT c n a (J)OCOM r e p o H 3 M noflpocTKOB OT 13 flo 1 5 JieT, KOTopbie n p u B J i e K a j i i i c b HMH flua BbinojiHeHHH pa3Be«biBaTejibHbix 3aaaHHH. T o

ecTb,

c TOHKH 3peHHH HpaBCT-

BeHHOH 3 T 0 nOJIHOCTbK) H e f l O n y C T H M O H C n 0 J I b 3 0 B a T b nOflpOCTKOB, flCTCM H a T a K H e flejia, KOTopbie 3 a p a H e e o ö p e i c a i o T HX H a CMepTb.

U A p Tpyfla Ha OKKyrmpOBaHHbix BOCTOHHMX TeppHTOpnax

paMKax HAIJHOHAJI-COHHAJIHCTCKORO npaBOBoro peryjinpoBaHHa KAK B caMOM peftxe, TAK Ha OKKYRMPOBAHHJBIX TeppHTopnax cymecTBOBajra PA3JIHHNA - B BOBOE. B

TOM, MTO KACAETCH cJ)aKTopa T p y ^ a

-

M O K ^ Y TPEMH OCHOBHMMH

KaTeropnaMH

jiiofleii: paSoTaBLUHMH rpaxflaHCKHMH JimjaMH, BoeHHonjieHHtiMH h 3aKjrrc>HEHHMMH. B HHCJIO nocjieflHHX BXOAHT TaKHe reTeporeHHbie rpynnbi, KaK 3aKjiioMeHHbie, ocyacfleHHtie CYNOM, aaKjiroqeHHbie KOHiyiarepeii, 3aKJiiOHeHHbie HcnpaBHTejibHO—TPYRJOBBIX jiarepeft, XHTEJIH reTTO H TAK Ha3biBaeMbie paSoTa LOMAE e B p e n .

FLIIC^EPEHLJHPOBAHHE

n o STUM T p e M KATEROPNAM HMEET BAXHOE

3HANEHHE y a c e NOTOMY, HTO CFJOPMANTHOE p e r y j i n p o B a H n e y c j i o B H H TPY^A N X H 3 H H

OOOTBCTCTBYIOMHX KaTeropnii jnofleft B NOFLABJIAIOMEM 6ojitniHHCTBe cnynaeB HaxoflHjiocb B pyKax Tpex PASNHHHBIX HHCTHTYTOB: BO-nepBbix, rpaxflaHCKoft AFLMHHHCTPAIJHH,

a

Ha

OKKYNNPOBAHHBIX

TeppnTopii»x

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HHor^A

BOeHHOH ajlMHHHCTpaL(Hli; BO-BTOpbIX, yHpeXifleHHH BepMaXTa, 3aHHMaBIHHXCa BoeHHonjieHHbiMH; B-TpeTbHx, ruaBHoro ynpaBjieHna HMnepcKoii 6e3onacHocTH. ripn 3TOM, pa3yMeeTCH, HA^O coraacHTbca c TeM, HTO B OTflejibHbix cjiynaax KOMNETEHI;HH 3THX BE^OMCTB nepeceKajiHCb, a rpaHHJUbi Meacny HHMH pa3MbiBajiHCb, a Taitace H C TCM, MTO ycjiOBna Tpyjja H >KH3HH COOTBETCTBYIOMHX KATEROPHH jno^EN 3aBHcejiH B MaTepnajibHOM njiaHe H OT npyrnx KPHTEPNEB, a HMeHHo OT HaJIHHHA Ha MecTHOM ypoBHe pecypcoB, HanpHMep npoflOBOJibCTBna, Ofleacflbi H JKHJIbH.

MTO KacaeTca MaTepnajibHoro H3MepeiiHH, BToporo Hapajjy c 4)0pMaJibH0-npaBOBbiM, TO 3^ecb qejiecoo6pa3Ha apyraa pa36HBKa no KaTeropnaM. J\jia xapaKTepncTHKH coi;HajibHi.ix OTHomeHHH, B nepByio OHepejib TpyjjOBbix, coHHOJior OjibSepT O. XnpuiMaH Tpn necaTHJieraa TOMy Ha3aH npoBen pa3HHHHa Mex^y flByMH BapnaHTaMH neflcTBHH exit H voice. Exit - STO B03M0XH0CTb npeKparaTb Tpy^OBbie OTHomcHHa, ecjiH OHH He noflxoaaT KaKOH-TO H3 CTopoH. Voice B npnjioxeHHH K TeMaTuqecKOMy KOMnneKcy «ripHHy^HTe^bHbift Tpyn» npencTaBJiaeT

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B03M0/KH0CTb

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OTHOuieHHH H npn 3TOM HMeTb rnaHc, HTO Te6a BbicjiymaiOT. HTO KacaeTca npHHyflHTeJibHoro Tpy.ua B ycjiOBHax HaL(H0Haji-C0i;najiHCTCK0r0 pexcnMa, TO 3jjecb HMeeT 3HaneHHe Tperaft KpHTepnii, a HMCHHO CMepTHOCTb. H a 6a3e STHX Tpex KpHTepneB MOJKHO 06pa30BaTb neTbipe KaTeropHH: (1) 306poBOJibHbie HJIH npHBHJiernpoBaHHbie TpyflOBbie oTHomeHHa, 0CH0BaHHbie Ha B03M0XH0CTH exit H n0T0My aBTOMaTHHecKH BKJHonaiomHe B ce6a voice; (2) Tpy^OBbie OTHOuieHHa Ha 6a3e npHHyacfleHHa B y3KOM CMMCJie, K0T0pbie ncKjnonaiOT exit, HO flonycKaK)T voice; (3) TpyjjoBbie OTHOHICHHH Ha 6a3e pa6cKoro Tpyfla, hjih KOTopbix xapaKTepHO, HTO Te, Koro s t o KacaeTca, He HMCFOT HHKaKoro cymecTBeHHoro BJinaHHH HH Ha ycuoBHa Tpyna, HH BO3MO>KHOCTH npeKpaTHTb TpyflOBbie OTHOIHCHHH, TO ecTb 3jjecb He cymecTByioT HH exit, HH voice B KanecTBe BapnaHTOB JJCHCTBHH; H HaKOHeij (4), STO - TpyflOBbie OTHOuieHHa, xepTBbi KOTOpbix a, B noflpaxaHHe BeHflxaMHHy $epeHi;y, xoTeji 6bi Ha3BaTb less-than-slaves, TO ecTb 3TO Te, KTO He TOJIBKO JIHHICH BCAKHX npaB, HO H, KpOMe Toro, flOJIXeH MHpHTbea C Mpe3BbIHaHHO BblCOKOH CMepTHOCTbK).10

10

OS 3TOM nonpoÓHee Mark Spoerer/Jochen Fleischhackei, Forced laborers in Nazi Germany:

82

I. floKjiagbi

T e M caMbiM

y Hac e c T b a H a j i H T H n e c K a a cxeMa, icoTopyio mm motom npnjio»:nTb k

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Bee y n p o c T H T b , 0 f l H a K 0 hjih cpaBHeHHH pa3JiHHHbix

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3BpHCTHHeCKHM CpeflCTBOM.

npOBOAHHKH repMSHCKOH IIOJIHTHKH ÜO Hcn0Jib30BaHHK) paßoneft chjim h ee ijejiH IloJiHTHHecKHe nenn repMaHCKHX OKKynaHTOB b ccfjepe ncn0Jib30BaHHH paSoneü

CHJibi Henb3a

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CTpyKTypnpoBaHHoro h HepapxnHecKH cocTaBJieHHoro KaTajiora. Cxopee Kaac-

floe yMpe»cfleHHe paccMaTpnBajio jnofleft Ha OKKymipoBaHHbix boctohhwx TeppHTopHHx nofl cbohm yrjiOM 3peHHH, KOTopbift öbiji npenonpenejieH ctojhijhmh

nepefl hhm 3a,naHaMH. B npnHt(nne jkhtcjih OKKynnpoBaHHbix boctohhmx

TeppHTopnH - npeacjje Bcero He TonbKo jjjih cocTaBHTejieft njiaHOB b BepjiHHe, ho 3aHacTyK) KaK pa3 huh OKKynaijHOHHbix BJiacTeH Ha Mecrax - CHHTajiHCb, KaK 3 t o C HenpHKpblTOH OTKpOBeHHOCTbK) TO H fleJIO CJieflyeT H3 pa3JIHHHbIX HCTOHHHKOB, «6ecnoJie3HbiM0 eflOKaMH», Hba raöejib o t rojiOflHOH cMepra C03HaTe:ibH0 npHHHMajiacb b pac^eT hjih ßasce aKTHBHO (JjopcnpoBajiacb. E m e b Hanajie Maa

1941 r. öy^ymnä iiiTaß no yripaBJieHHro skohomhkoh «Oct» bkjiiohhji b cboh pac-

HeTbl TO, MTO «Öe3 COMHeHHfl,fleCHTKHMHJIJIHOHOB JIIOßeH norHÖHyT TOJIOflHOH CMepTbio, Korfla mii BbiBe3eM Bee, h t o HaM TpeöyeTCM, c 3 t h x TeppiiTopiiH.»' 1 JJjia ÖOJIbUIHHCTBa OKKynaHTOB IjeHHOCTb MeCTHblX XHTeJieft, KOTOpblX paCCMaTpHBaJIH KaK CJiaBHHCKHX HeflOHejIOBeKOB, 3aKJIK)HaJiaCb JIHUIb B MX CnOCOÖHOCTH np0H3B0flHTb npoflyKTbi nHTaHHH hjih npyrne TOBapbi. UraK, ohh npejjcTaBjifljiH HHTepeC TOJIbKO KaK npOH3BOflCTBeHHbIH (JjaKTOp B paMKaX nOJIHTHKH no Hcn0Jib30BaHHK) paöoneH chjim; 3a oOjiaflaHHe 3thm cjjaKTopoM SopojiHCb MHorae ynpeacjieHHa, cjie^cTBHeM nero CTajio, KaK KaK roBopHTca b o^hom H3 HeMenKHX jjoKJia^oB ot ßeKaöpji 1 9 4 2 r., «nocrbißHoe conepHHnecTBo repMaHCKHX bcaomctb

3a oßjia^aHHe stoh paßonefl chjioh».12

categories, numbers, and survivors, in: Journal of Interdisciplinary History, 33 (2002), c. 169-204. " Aktennotiz Staatssekretärsbesprechung v. 2. 5. 1941 (2718-PS), b: IMG, Bd. 31, c. 84; cm. Toxe Götz Aly/Susanne Heim, Deutsche Herrschaftspolitik im „Osten": Bevölkerungspolitik und Völkermord, b: Peter Jahn/Reinhard Rürup (pen.), Erobern und Vernichten. Der Krieg gegen die Sowjetunion 1941-1945, Berlin 1991, c. 84-105, 3Aec c. 93f.; Müller, Rekrutierung, c. 234f. 12 ht. no Dallin, Deutsche Herrschaft, c. 410. Cm. na npHMep kohaKTop Tpyjja Ha OKKynHpoBaHHbix BOCTOHHMX TeppHTopirax OpzaHbi

ynpaeneHun

ce/ibCKUM

xo3HÜcmeoM

C p e j j H 3THX BeflOMCTB ö b i j i o , B O - n e p B b i x , y n p a B j i e H H e CCJIBCKUM

XO3HHCTBOM,

n e p e f l K O T o p b i M c r o a j i a i ^ e j i b yBCJiHHHTb n p 0 H 3 B 0 ^ C T B 0 npoflOBOJibCTBHa. C a M O COÖOH p a 3 y M e e T c a , HTO S T O npoßOBOJibCTBHe HOJDKHO ÖMJIH H^TH r j i a B H b i M o ß p a 3 0 M Ha H y x f l b i

OKKynaHTOB, B e « b

B KOHCHHOM H T o r e

Ha BOCTOKe B e p M a x T

B

OCHOBHOM ßOJDKeH 6 b i j i o ö e c n e H H B a T b c e ö a c a M , a H3JIHHIKH c j i e f l O B a n o o r a p a B JIHTb B p e f l x . M e C T H b I M n p O H 3 B O H H T e n a M - MaCTHHHO MCJIKHM epMepaM, HaCTHHHO K 0 J I X 0 3 a M H C 0 B X 0 3 a M , ßeaTCJIbHOCTb K O T O p b l X H e M q b l 0 p r a H H 3 0 B a J I H n o f l HOBbIMH B b l B e C K a M H , -

flOjmeH

ÖbIJI OCTaBaTbCa JIHHIb M H H H M y M , HeOÖXOflHMblH

jjjth x H 3 H e H H o r o c y m e c T B O B a H H a . I I o B c i o f l y , r ^ e H e M i ; b i o c y m e c T B H J i H M e p b i penpHBaTH3ai^HH, BeHCTBHTejibHo

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npeflCTaBJiHJia ö o j i b i i i H H H H T e p e c B n j i a H e c e j i b c x o r o x c m f i c T B a , c B e j i c a , 0 f l H a K 0 , B n p H H I i H n e K C O X p a H e H H K ) K 0 J I X 0 3 0 B H C0BX030B. OpMa;ibHO I i p O H 3 B O f l H T e j I H noJiy^ajiH, npaB^a, KOH

fleHbrn

3a n o c r a B j i e H H b i e T O B a p b i , OflHaKO OHH H e HMCJIH HHK3-

ueHHOCTH, nocKOJibKy noTpeÖHTejibCKHe TOBapbi

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q e c K H H e npeHOCTaBJianHCb, BO B c a K O M c n y n a e B PO3HHHHOH 3THX, j i H u i b B B e c b M a r p y ö b i x n e p T a x o ö p n c o B a H H b i x ce^bCK0X03aftcTBeHH0Ü öojibuie,

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B M B O 3 H pa3pymeHHe cenbCK0X03aHCTBeHH0H TCXHHKH COBCTCKHMH BJiacTaMH npH OTxojje Ha BOCTOK n o H a n a j i y yBCJiHHHJiH noTpeÖHoeTb B paöoMeÄ c n j i e . H 3 - 3 a NPOBOFLHMOH REPMAHCKHMH OKKYNAHTAMH HOJIHTHKH rojiofla B roponax 3Ty noTpeÖHoeTb BHanajie B 3HaMHTejibHoft Mepe y^aBajiocb y^oBJieTBopHTb 3a cneT 6 E X E H I ; e B B CEJIBCKYIO M e c T H O C T b . O J J H A K O NO3FLHEE p a ö o n a a c n j i a B CEJIBCKOFT MECTHOCTH Bce öojibme CTajia CTpa^aTb OT aicijHH no nponecbiBaHHio H nenopTa ipra, KOTopbie npoBOAHJin ¡npyrae BeßOMCTBa H neMy repMaHCKHe opraHbi ynpaBjieHna CENBCKHM X 0 3 A F I C T B 0 M B OCHOBHOM 6e3ycneuiHO npoTHBHJincb.13

ynpaejieuue

SKOHOMUKOÜ

HTO KacaeTca yHpeacneHHH, ßeHCTBOBaBHiHX B HecejibCK0X03aHCTBeHH0H ccjjepe, p e n b HFLET, BO-nepBbix, 0 6 o p r a H a x ynpaBJieHHH SKOHOMHKOH, a, ß o - B T o p b i x , o BepMaxTe. 3K0H0MHMecKyi0 nojiHTHKy opraHOB ynpaBJieHHa SKOHOMHKOH BTopoö Hccjie^yeMOH 3^ecb 3aHHTepecoBaHHoft r p y n n b i - MOXHO no^pa3^ejiHTb Ha Tpn 3 T a n a . Ha nepBOM 3 T a n e , Kor^a e m e Bce paccHHTbraajiH Ha ö b i c r p y i o noÖE^y repMaHCKHX BOHCK, p e ^ b rnjia o TOM, H T O S W - He C^HTaacb HH C KaKHMH flOJirOCpOHHbIMH njiaHaMH - B KOpOTKHe epOKH BbiacaTb H3 3aXBa^eHHbIX TeppHTopHH MaKCHMyM B03M0>KH0r0 fljia yflOBJieTBopeHHa noTpeÖHOCTeü BepMaxTa. rioaTOMy rip0H3B0j;cTB0 noTpeÖHTeJibCKHX T o ß a p o ß ßbiJio opneHTHpoBa HO HCKJHOHHTenbHO Ha yflOBJieTBopeHHe noTpeÖHOCTefl BepMaxTa HJIH, KaK B cjiynae c Öojibmefi nacTbio np0H3B0RCTBa npoMbiuijieHHbix Toßapoß, TO

» 0 6 3TOM nonpo6Hee Dallin, Deutsche Herrschaft, c. 332-388, Müller, schaftspolitik, c. 300f.; H Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 231-371.

Deutsche Wirt-

I. floKJiaflbi

84

OCTaHOBjieHO. B c e sto c ^ e j i a j i o mhofhx jiio^eH 6 e 3 p a 6 o T H b i M H , n p e a c ^ e Beerò b O h h noflajiHCB b c e j i b c i c y i o MeeTHoeTt hjih b TeHeByio 3KOHOMHKy.14 BTopoìi 3Tan Hanajica rne-TO b cepejjHHe 1942 r. B Mae nrraS no ynpaBJiemiio 3KOHOMHKOH «Oct» n p H H a j i pemeHHe bo3o6hobhti. np0H3B0flCTB0 b o6pa6aTbiBaio-

ropo^ax.

m H X OTpaCJIHX H a O K K y n u p O B a H H t l X B O C T O H H b l X T e p p H T O p H H X . C n y C T H K O p O T K O e BpeMH HeMUbi H a p a n y c

Beerò b QoHei^KOM nporpaMMa BOCTOHHbix

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npe>Kfle b 1941 r . OKKynHpoBaHHbix

CTajiH BHOBt 3 a n y c K a T t ripoioBOHCTBO y r n a ,

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BeROMCTBaM, KOTopbie 3aHHMajmcb o6pa6aTbiBaK>meH npoMbimneHHOCTbHD, n o H a f l o Q H J i a c b p a S o n a a CHJia. lIoaTOMy Jitofleù H3 c e j i b C K O H mccthocth crajiH 3 a M a H H B a T b HJIH HaCHJIbCTBeHHO B b I B 0 3 H T b B T O p O f l a , T ^ e 6bIJIH n p O M b l H I J i e H H b i e

npep(npHHTHa h ropHaa npoMbiuuieHHOCTb.15 C rioflroTOBKOH k OTxofly b cbh3h c npnSjiHaceHHeM KpacHoft A p M H H HanajicH TpeTHH axan. CpeflHe- h flOJirocpoHHbie nuaHbi oiihtb 6mjih O T O f l B H H y T b i H a 3ajjh h h njiaH; H a n e p B b i f t n n a H , KaK b c a M O M H a n a j i e O K K y n a i j H H , CHOBa B b i ^ B H H y j i a c b cpoHHaa a K c r u i y a x a n H H skohomhhcckhx p e c y p c o B . O T C T y n a B u i H H BepMaxT, e c j i H 3 T O S b l J I O B 0 3 M 0 X Ì H 0 , yBOJJHJI p a Ò O H H X C C 0 6 0 H H a 3 a n a j j . H a C T b H 3 H H X B b I B 0 3 H J i a C b HacHJibHO,

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Cm. Dallin, Deutsche Herrschaft, c. 408; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 300. 15 Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 486-493. 16 Cm. Dallin, Deutsche Herrschaft, c. 389—420; Mark R. Elliott, Soviet military collaborators during World War II, b: Yuri Boshyk (pen.), Ukraine during world war II. History and its aftermath. A symposium, Edmonton, 1986, c. 89-104; h 0630p b Spoerer, Mark, Wie viele der zwischen 1939 und 1945 auf heutigem österreichischen Territorium eingesetzten Zwangsarbeiter leben noch im Jahre 2000?, in: Florian Freund/Bertrand Perz/Mark Spoerer, Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen auf dem Gebiet der Republik Osterreich 1939-1945 (Veröffentlichungen der Osterreichischen Historikerkommission, Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Osterreich, Bd. 26/1), Wien/München, c. 275-413, 3flecb c.321; Mulligan, Politics of Illusion, c. 157, onpeflejiHJi, hto TOJitKO b HKwie 1943 i". no xpaiiHe Mepe 1,2 mhjijihohob Mecrawe paöoTajiH TaK hjih HHane b cjiyacße BepMaxTa h CC. 14

Illnepep: Oaierop rpyna BepöoeKci

na paöomy

HA OKKYNAPOBAHHBIX BOCTOHHMX TEPPHTOPHHX

85

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IIOJIHTHKH no Hcn0Jib30BaHHi0 paöoneft cnjibi B pacnopaaceHHH 140 cjiyxeÖHbix HHCTaHqHft Ha OKKynnpoBaHHbix BOCTOHHMX TeppHTopnax B Hakane 1942 r. HaxoflHJiocb Bcero nyTb öojibine 500 HHHOBHHKOB, H3 HHX jiHinb 100 HMejiH paHrH, OTBe^aBiuHe pa3pafly BbicoKoft cjiyxöbi. B opraHH3aijHOHHOM njiaHe ynpaBJieHHe Hcn0Jib30BaHHeM paöoneft CHJIW Haxonnjiocb B pyKax oöJiacTHbix KOMHCcapiiaTOB, mracecToamero opraHa pefixcKOMUccapnaTOB, a B Tbiny cyxonyTHbix BOACK B pyKax xo3aftcTBeHHbix ynpaBjieHHft. Cpa3y x e nocne co3flaHHH cJiyxeÖHoft HHcraHijHH HHHOBHHKH npncTynajiH K yneTy ropoflCKHX 6e3pa6oTHbix. IIpH 3 T O M OHH HCXOHHHH H3 Toro, TTO npoxHBaiomHe B ceJibCKoft MecTHOCTH HaftflyT c e ö e paöoTy B cejibCKOM xo3aftcTBe. K CBoeMy y^HBJieHHio, BO MHornx ropojjax repMaHCKHe HHHOBHHKH oÖHapyaaiJiH noflpoö17

Günter Rachner, Der Arbeitseinsatz in den neu besetzten Ostgebieten, in: Reichsarbeitsblatt 1942, Bd. V., c. 130-133, 3flcc c. 131, p a c c K a 3 b i B a n o TOM, HTO y x e B Hione 1941 JIKTOBCKHC paÖOTHHKH paÖOTajIH B BOCTOHHO-npyCCKOM CejibCKOM X03HHCTBe. 3 ™ JIHTOBIIBL nepBOHaMajibHO p a 6 o T a j i H

18

floßpoBOJibHO

HO IIOTOM SbiJiH npHHyacnaH p a ö o T a T b ß a j i b i n e B T e p M a -

HHH. CM. Denkschrift des Stadtkommissars Kaunas (Kowno) v. 18. 2.1944 (204-PS), B: IMG, Bd. 25, c. 290; Günter Heuzeroth, Unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus. Dargestellt an den Ereignissen in Weser-Ems, Bd. IV/1: Die im Dreck lebten. Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und die Lager in der Stadt Oldenburg. Ereignisse, Augenzeugenberichte und Dokumente. Eine Spurensicherung, Osnabrück 1993, c. 266f. Oö STOM CM. T o s c e Besprechungsvermerk des Wirtschafts- und Rüstungsamts v. 4. 7. 1941 (1199-PS), B: IMG, Bd. 27, c. 63f., H npeaqje Bcero HAMABMAACA B ceHTHÖpe 1941 r. n e p e i m c i c a c r e c T a n o M i o H x e H a (178-R), B: IMG, Bd. 38, c. 419-490. Herbert, Fremdarbeiter, c. 163-166.

86

I. iJOKJiaflbl

Hbie coBCTCKHe aaHHbie perHcrpaijHOHHoro yneTa paßoneft chjim, KOTOpbie BCCLMa oÖJierHHJiH hx paöoTy. 19 KaK-HHKaK, ho pyKOBOßHTb i;ejioft apMneft jHOfleft b cocTaBe HecKOJibKHx mhjijihohob HejiOBeK flonacHa 6biJia HeMHoroHHCneHHaa ajiHTa, cocToaBmaa H3 repMaHCKHx ocfjHijepoB, mhhobhhkob h cneijHajiHCTOB, jjojih KOTopoä b coBOKynHOM noTeHLpiajie pa6o4eit chjim Ha OKKynnpoBaHHbix boctohhwx TeppHTopax cocTaBJisuia jrauib MeHee o^Horo npoqeHTa. 20 H a MOMeHT MaKCHMajibHoro 3axBaTa TeppHTopHH hcmci^khmh BoiiCKaMH repMaHCKHH OKKynai^HOHHbiii annapaT HacHHTbiBan CBbirne 500 6npac Tpy^a, BKjiK)Haa CM. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 499-502. V O RKU v. 16. 11. 1942 (1975-PS), in: IMG, Bd. 29, c. 187-189; Rundschreiben Wiln Süd v. 17.8.1943 (3010-PS), B: IMG, Bd. 31, c. 478-480; 3012-PS, B: TaM XE„ c. 481^95.

88

I. floKjiaflbi

TOM, HTO TO HJIH HHOe JIHqO TaM-TO H TaM-TO paÖOTaeT HJIH O TOM, HTO OHO

HeTpynocnocoÖHO.32 Memodbi

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MOXHO pa3JIHHHTL IIHTL MeTOflOB HaÖOpa paÖOHeä CHJIbi; HX BblCTpaHBaHHe B H H x e c j i e ^ y i o m e M n o p a f l K e OTpaaceT jiHHib M a c u i T a 6 b i HacmiHH, a He nocjiep;oBaTeJIbHOCTb HX npHMeHeHHH n o BpeMeHH, TaK KaK B B b l ö o p e TeX HJIH HHblX MeTOflOB BJiaCTH paCCTaBJIHJIH COÖCTBCHHblC aKIi;eHTbI B 3aBHCHMOCTH o t perHOHa H B p e M e H H fleHCTBHH.33 I l e p B b l H MeTOß - BepÖOBKa flOÖpOBOJIbljeB, XOTH nOHHTHe flOÖpOBOJIbHOCTH y x e b CHjiy n j i o x n x maHCOB Ha BMXHBaHne b r o p o f l a x h b j i h c t c h BecbMa npoÖJieMa THHHbIM. BepÖOBKa COBeTCKHX rpaXiflaHCKHX JIHU; Ha flOÖpOBOJIbHOH OCHOBe flJIH p a ö o T b p e f i x e - c (JjeBpajia 1 9 4 2 r . TaM h x ocjDHijHajibHO H a a b m a j r a « b o c t o h h m m h p a ß o ^ H M H » - JiHHib b n e p B b i e MecauM b o c t o h h o t o n o x o ^ a ö b i j i a y c n e m H o i i , npeHMymecTBeHHO b IlpHÖajiTHKe h Ha YKpaHHe. O a h h k o t o t cjjaKT, h t o BepMaxT o ö p e K Ha r o n o f f H y i o cMepTb c o t h h t m c h h c o b c t c k h x BoeHHonjieHHbix Ha r j i a 3 a x y o ö i i H T o r o yacacoM r p a x f l a H C K o r o HacejieHHH, yHH3HTejibHoe o ö p a m e H H e c nepBbIMH, JieHCTBHTeJIbHO HOÖpOBOJIbHO IIOexaBIHHMH B p e i i x «BOCTOHHbIMH p a ÖOHHMH», Ha HTO OHH XCaJIOBaJIHCb B CBOHX nHCbMaX Ha pOAHHy, BUS nepBblX OTnpaBjieHHbix Hasafl H e T p y n o c n o c o Ö H b i x MyxMHH h xeHiijHH S b i c T p o npHBeji k c o K p a m e H H i o HHCJia x e j i a i o i n H x BbiexaTb Ha p a ö o T y b p e i i x Ha ^oßpoBOJibHOH OCHOBe. IIoaTOMy c caMbix paHHHX n o p repMaHCKHe BjiacTH c r a j i H Hcn0Jib30BaTb HaCHJibCTBeHHbie Mepbi. 3 4 HacHJibCTBeHHoe peKpyTHpoBaHHe o c y m e c T B J i a ; i o c b ajih OTnpaBKH He TOJibKO b p e i i x , h o b flpyrne p e r n o H b i OKKynnpoBaHHbix b o c t o h h m x T e p p H T o p n ä . H a n p H M e p e E e j i o p y c c H H , b HacTHOcra, K p n c T H a H T e p j i a x iiOKa3aji, HTO HHCJIO HaCHJIbHO peKpyTHpOBaHHblX H OCTaBJieHHblX 3fleCb paÖOHHX, ÖbIJIO HaMHoro ö o j i b u i e , neM mmcjio Tex, K o r o OTnpaBjisura b p e i i x . 3 5 BepÖOBKa c q e j i b i o Hcn0jib30BaHHH Ha p a ß o T a x b n p e f l e n a x OKKymipoBaHHbix b o c t o h h m x T e p p H T o p H H , l a c r o n p o c T O b 6jiHJKaÖHieM r o p o f l e , TaKace HaTajiKHBaJiacb Ha p a c T y m e e HejjOBepHe c o cTopoHbi HacejieHH». B t o x e BpeMa p o c n a n o T p e Ö H o e T b b p a ö o n e i i cHjie. B e p x o B H o e KOMaHflOBaHiie c y x o n y T H b i x b o h c k b

aßrycTe 1942 r. nocTaHOBMO, hto OTHbme MecTHbie xhtcjih, b tom HHCJie h xeHmHHbi, MoryT p a ö o T a T b b BepMaxTe b Ka^ecTBe TaK Ha3biBaeMbix n o ö p o -

BOJibHbix n0M0mHHK0B.36 IIocKOJibKy paöoTa b BepMaxTe jjaßajia HeKOTOpyro 32

Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 484. TaK Ha npHMep Daliin, Deutsche Herrschaft, c. 252, paccKa3biBaer o tom, h t o b cemraöpe 1942 r öbijio npHHHTo pemeHHe He np0B0flHTb HacHJibCTBeHHyio BepöoBKy B KaBKa3e, rfle HeMiibi nonbiTajiHCb npoBOflHTb öojiee yMepeHHbiH Kypc. CornacHO Müller, Rekrutierung, c. 242, MecTHbie opraHbi BepMaxTa B YKpaHHe okohhhjih BepöoBKy, h t o ö w He najibme B036y»maTb HeHaBHCTb HacHJieHHa K HeMuaM. " CM. Brief Rosenberg an Keitel v. 28.2.1942 (081-PS), B: I M G , Bd. 25, c. 157f.; Bericht der Zentralstelle für Angehörige der Ostvölker v. 30.9.1942 (084-PS), B: I M G , Bd. 25, c. 166,176; Brief Rosenberg an Sauckel v. 21.12.1942 (018-PS), B: I M G , Bd. 25; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 351. » Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 48CM82. 3 Cm. MUller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 310. 33

Illnepep: OaKTop Tpyjja Ha OKKynHpoBaHHbix BOCTOMHbix TeppHTopHHX

89

yßepeHHOCTb B TOM, HTO He yMpeuib c rojiony, 3Ta aKijHa jjana CBOH iuioflbi. B u,enoM ace pacnpeflenemie c n p o c a H npefljioaceHHH Ha MecTax 6 w n o HeöjiaronpHaTHbiM. H a 3rraneflenHAycTpnajm3aij;HHSTO npHBejio K öercTBy HacejieHHH B cejitCKyio MecTHOCTb, Ha 3Tane peHHflycTpHajiroaiiHH jiro/iefl noHTH He y^aBajiocb noöyflHTL H06p0B0jibH0 BepHyTbca B r o p o f l a , r/je njioxo OÖCTOHJIO jjejio c >KH3Heo6ecne'ieHHeM. IlocKOJibKy BepöoBKa Ha 0CH0Be AOÖpoBOJibHOCTH He yflaBajiacb, HeMijbi HanaJIH npHMeHHTb HacHjibCTBeHHbie Mepbi. Bo-BTopbix, Tax Ha3biBaeMbie «KOMHCCHH no nponecbiBaHHio" BO Bce ßojibiiiefi Mepe ocymecTBjiajiH npoBepKH Ha npoMbimjieHHbix H peMecjieHHbix npeßnpnaTHax, B TOM racjie H BepMaxTa, Ha npeflMeT Toro, Hejib3H JIH nepeBecTH p a ö o n y i o cnjiy Ha öojiee HyxcHbie npOH3BOflCTBa. n p H 3T0M peHb IHJia He TOJIbKO O TOM, HTOÖbl OnTHMaJIbHO 3aflefiCTBOBaTb CTOJIb JKCJiaHHbie KBajIH(J)HqHpOBaHHbie Kaflpbl, HO H O TOM, HTOÖbl 3aMeHHTb Tex, KTO He COCTOHT B 6paite, TeMH, KTO n o TeM HJIH HHMM NPHHHHAM npHBH3aH K flaHHOMy HaCejieHHOMy nyHKTy, HTOÖbl HMeTb B03M0JKH0CTb ^enopTHpoBaTb nepBbix B flpyrae ropo^a HJIH B peftx. MHHHMajibHbiii yneT HHTepecoB 3aTpoHyTbix JIHIJ HMeji Mecro JiHuib B TOM njiaHe, HTO, no KpaÄHeö Mepe, noHanajiy CTapajiHCb oöa3aTb JiHiub HeceMeftHbix nepeimi Ha jjpyryio pa6oTy, CBH3AHHYK) c nepeMem,eHHeM B ¿jpyrofi HacejieHHbrä nyHKT.37 B-TpeTbHX, nonyjiapHbiM METOFLOM öbijio ycTaHOBJieHHe KBOT. I l p n STOM repMaHCKHe BjiacTH onpenejiajiH, Kaxoe KOJinnecTBO paöoneH CHJIW Hano Ha6paTb B npejjejiax HX lopnc^HKipiH H nepeKjiaflbiBajiH KBOTM Ha OT^ejibHbie HHxecToamHe aflMHHiicrpaTHBHbie ejjHHHUbi, TO ecTb Ha paftoHM, r o p o ^ a H nepeBHH. KoHKpeTHbifi OTÖOP H cocTaBJieHHe TpaHcnopTHbix KOJIOHH n e p e ß a Bajiocb TaKHM 0Öpa30M B pyKH MecTHbix HeHeMei^KHX opraHOB ynpaBJieHHa, KOTopbie TeM caMbiM HHTerpHpoBauHCb B OKKyiiaquoHHyio cHcreMy. B 3 r j i a ^ repMaHCKHX OKKynaHTOB HaraaßHO OTpaacaeT cjie,nyiomaa i;nTaTa OT Maa 1942 r.: „3aaBKH Ha Hcn0Jib30BaHHe Ha p a ö o T a x B p e f t x e B npHHL(Hne flojiaoibi ¿jejiaTbca «oöpoBOJibHO. TaM x e , RJJE HHCJIO »cejiarontHX 6y.neT HIDKC oxH^aeMbix noKa3aTejiefl, COOTBeTCTByK>mne OÖLLiHHbl flOJDKHbl ÖyflyT BbinOJIHHTb MHHHMaJIbHbie TpeöoBaHHa. Il03T0My öyproMHcrp c noMombio yöe^HTejibHbix BepöoBOHHbix Mep flOJixeH B noflxoflameft (JjopMe flOBecTH 3 0 co3HaHH» HaceJieHHa TO, B neM COCTOHT e r o flOJir".38 ECJIH KBOTM He 6MJIH BbinojiHeHbi, HCMIJM nocbUiajiH BoiicKa, KOTOpbie HacrabHO BbiB03HjiH He TOJibKO JIHI; TpyßocnocoÖHoro B03pacTa, HO H sanacTyio i;ejibie ceMbH. HacTO npn STOM HX ßepeBHH c x a r a n n c b ßOTJia.39 MecTHbie opraHbi ynpaBJieHHa TaKHM 0Öpa30M HMCJIH TOJibKO ßBe BO3MO3CHOCTH: coTpyflHHnaTb c OKKynaHTaMH HJIH noABeprHyrbc« Teppopy. O TOM, CKOJibKO KOHCJJJIHKTOB Ha 37 38

39

CM. Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 485. HanenaTaHHbiH B Norbert Müller/Uwe Löbel/Ulrich Freye (Bearb.), Die faschistische Okkupationspolitik in den zeitweilig besetzten Gebieten der Sowjetunion (1941— 1944) (Europa unterm Hakenkreuz, 5), Berlin 1991, c. 282. Auszug aus Stimmungsbericht der Auslandsbriefprüfstelle Berlin v. November 1942 (018PS), in: IMG, Bd. 25, c. 77f. ITo KpaÖHC Mepe B peüxcKOMHCcapHaTe YKpaHHbi c Mafta 1942 r. cojfüKeHHe cen floraa oc^HUHaJibHaa nojiHTHKa, CM. Brief Koch an Rosenberg v. 16. 3. 1943 (192-PS), B: IMG, Bd. 25, c. 268.

HCTOHKHHK

90

I. HoKnaflM

3T0H nOHBe

B03HHKJI0, B

HäCTHOCTM,

B

ÖejIOpyCCKOM OÖmeCTBe, nOflpOÖHO pacc-

Ka3aji BepHxapfl K b a p n . 4 0

IlocKOJibKy H KBorapoBaHHe B öojibuiHHCTBe cjiynaeB He npHHOCHJio xenaeMoro ycnexa, TO, B neTBepTbix, c 1943 r. CTajrn nepexofliiTb Ha peKpyTCKHH Haöop, TO ecTb Ha norojiOBHbift Haöop JIHU; onpeflejieHHoro rofla poacfleHHH. Tax, HanpHMep, B 1943a44 ro^ax B reHepajibHOM oxpyre JlHTBa MyxHHH, pofliiBiimxca c 1912 no 1925 r., H »cemitHH, po^IIBIIIHXCH C 1914 no 1922 r., npH3BaJiH no^aTb cooTBeTCTByromyK) saaBKy. KpoMe Toro, 2 - 3 TLICHMH ceMeft, HACHHTBIBABINUX B ijenoM 10000 ejjHHHij npoflyKTHBHoft paöonefl CHJIM, K KOTOPMM OTHOCHjiHCb Bce jimja, Ha^HHan c 10-jieTHero B03pacTa, aojmHbi SbiJiH öbiTb nepenpaBJieHbi B peftx. AHajiorHHHbie npaBHJia neftcTBOBanH H B OTHOHICHHH JIHII Toro x e B03pacTa B flByx npyrnx npHßajiTHHCKHx reHepajibHbix OKpyrax H B EejiopyccHH. 41 KTO He Mor flOKasaTb, HTO y Hero ecTb paöonee MecTO, HMeiomee BaxHoe 3HaneHHe fljia BefleHHH BOHHM, Toro HacnjibHO OTnpaBJiHJiH Ha paöoTbi. B Hiojie 1943 r. B pacnopaxeHHH 3ayKejia öbiJi flaxe nojiHbm Haöop Bcex JIHU;, po^HBrnaxca B nepnofl Mexfly 1926 H 1927 IT., TO ecTb 15al7-JieTHHe IOHOIHH H ^eBymKH - no KpaimeH Mepe Ha TeppHTopHH, KOTopyio KypnpoBajia SKOHOMtniecKaa HHcneKtpia «K)r». BpeMeHHO ocBoßoxmeHbi OT 3Toro 6MJIH jiHinb HeKOTopbie coTpy«HHKH BoeHHbix H ropHopyjjHbix npeflnpHHTHH, a TaioKe cjiyxceÖHbix HHCTamjHH jiKDcjDTBacJic^e.42 K KOHiiy repMaHCKoro roonoflCTBa oiocynaHTbi He ocraHaBUHBajmcb ii nepefl TeM, HToßbi peicpyTHpoBaTb Mojioflbix Jiroflefi H öojiee roHoro B03pacTa. 3 a TpH flHH JJO OCBOÖOJKFLEHIIA MuHCKa KpacHofl ApMHefi B Hiojie 1944 r. OTCTynaBuine HCMijbi ^enopTnpoBajin «aace Bcex JIHU; 1930 ro^a poacfleHHH. H HaKOHeu; B

rorrbix,

H e i n e a K J i e B j i a c T H BO B c e S o j i b i n e f l M e p e n p n 6 e r a j m K c a -

MOMy x e c T O K O M y c p e f l C T B y - n o r o J i o B H o ß

fleriopTaiiHH,

j i a c b n a a c e BH^HMOCTb K a K H X - j i i i ö o n p a B O M e p H b i x

npii KOTopoft He coöjiiofla-

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5KepTBaMH SbiJiH He

TOJIbKO MOJIOflOKb HJIH MOJIOflbie M y X H H H b l H 5KeHIH,HHbI, n p O T H B K O T O p b l X H B OCHOBHOM S T H Mepbi H KOTopbie, n o KpaftHeit Mepe B p e ö x e , COCTaBJIHJIH nOflaBUHIOmee ÖOJIbHIHHCTBO «BOCTOHHblX p a Ö O ' I H X » , HO H HJieHbl HX ceMeft öojiee cTapmero B03pacTa a Taicace flera; nocjieflHHe Taicxe B paMKax nenajibHO H3BecTHOH o n e p a u ; H H « C e H O » . 4 3 B x o ^ e aHTmiapTH3aHCKHX 3KII,IIH repMaHCKHe BOHCKa onycTomajiH ijejibie jjepeBHii H saroHsum HX XHTejieä B TpaH3HTHbie j i a r e p a , O T K Y ^ a Tex «enoprapoBa™ 3aTeM B flpyrae paäoHbi OKKYNHPOBAHHBIX

öbijiH Hau;ejieHbi

BOCTOHHblX T e p p H T o p H H HJIH B T e p M a H H K ) . B 3TOH CBH3H y H a C T B O B a B L U I i e B 3TOM Bej^OMCTBa O T K p b l T O H Ö y K B a j I b H O flOCJIOBHO TOBOpHJIH OÖ OXOTe 3 a JIIOflbMH HJIH

« Chiari, Alltag, c. 96-194. « Denkschrift des Stadtkommissars Kauen (Kowno) v. 18. 2. 1944 (204-PS), B: IMG, Bd. 25, c. 292-294; Brief RK Ostland an GK Riga v. 3. 5.1943 (2280-PS), in: IMG, Bd. 30, Zitat c. 103; CM. TOACE Lagebericht Generalkommissar Shitomir an Rosenberg, 30.6.1943 (265-PS), in: IMG, Bd. 25, c. 321. « Rundschreiben Wirtschaftsinspektion Süd v. 17. 8. 1943 (3010-PS), in: IMG, Bd. 31; Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 323. « O AENPOPTAUHH «eTeft CM. 031-PS, B: IMG, Bd. 25, c. 88-92; 199-PS, B: IMG, Bd. 25, c. 289; Femschreiben Rosenberg an Lammers v. 20. 7. 1944 (245-PS), in: IMG, Bd. 25, c. 363f.; Bericht Dienststelle Nickel an Rosenberg v. 19. 10. 1944 (1137-PS), B: IMG, Bd. 27, c. 12-18; Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 474^76,1082-1089.

91

Hlnepep: aKTop Tpyjia Ha OKKyimpoBaHHbix BOCTOHHMX TeppHTopaax

Haace 06 oxoTe 3a paöaMH. H, HaKOHeii, oTCTynaBiniie repMaHCKHe BoftcKa yBOflHJIH C COÖOH TbICHHH MeCTHLIX XHTejieft, HaCTb H3 HHX HaCHJIbHO, NOTOMY, HTO OHH MECTO HJIH

onacajincb KpacHoit A p M H H H3-3a neftcTBHTejibHO

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« D o k . 031-PS, B: I M G , Bd. 25, S. 91; Undatierter Räumungsbericht G e b K o m m Kasatin (1702-PS), B: I M G , Bd. 27,3nec c. 468,475; Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 468-473; Hiroaki Kuromiya, Freedom and Terror in the Donbas: A Ukrainian-Russian Borderland, 1870s1990s (Cambridge Russian, Soviet and Post-Soviet Studies, 104), Cambridge 1998, c. 272 CJI.

92

I. JJoKJiaflbi

ÖHOCTH B npOflOBOJILCTBHH n O C p e f l C T B O M KaKOH—JIHÖO (J)OpMbI O Ö M e H a , TO e C T b noKynKH

paöoTbi,

HJIH

3anacTyio

HCJIO

AOxojin.NO

AO

npocTHTynHH

paflH

npOflOBOJIbCTBHH. I I o C K O J I I j K y HCMCI^KHC O K K y n a H T b l B r o p o ß a x K O H T p O J I H p O B a J I H K a x pbiHOK T p y n a , TaK H pbiHOK CBOHX p y K a x .

B

KanecTBe

TOBapoB,

Bbixo^a

TO OHH K p e n K O

y HacejieHHa

flepxajiH

XHTEJIEÄ

ocTaBajiocb jinuib

6ercTBO

B B

c e n b C K y i o M e c r a o c T b HJIH y x o j j B H e j i e r a j i b H y i o cc})epy. ILOATOMY H a 0 C H 0 B a H H H B c e r o

Toro,

HTO H3BCCTHO H a c e r o f l H H U i H H Ö

flern»,

M 0 3 C H 0 C K a 3 a T b , HTO CHTyaLIHH B CeJIbCKOH MeCTHOCTH - H e C M O T p a H a OnaCHOCTH, HCXOflHBHIHe OT n a p T H 3 a H C K O H BOHHbl, - 6 b I J i a H e T a K O H nJIOXOH, K a K B r o p o f l e , r f l e M H o r n e J i i o f l H r o j i o ^ a j i H HJIH THÖJIH OT r o j i o f l a . B r o p o j j a x i j a p n j i a B c e o ö m a a T p y ^ o B a a n o B H H H o e T b , p a 3 M e p b i n p 0 f l 0 B 0 J i b C T B e H H 0 r 0 n a f t K a 3 a B H c e j i H OT M e c T a p a ö o T b i . O ^ H a K O K a x p a 3 Ha n e p B O M 3 T a n e HeMijbi, KaK y x e H 3 J i a r a j i o c b , n o ^ T H H e n p o H B J i H J i H H H T e p e c a K r n r a H T C K O M y p e 3 e p B y a p y p a S o n e n CHJIM B COBCTCKHX r o p o f l a x . I l 0 3 T 0 M y H e B b i 3 b i B a e T o c o ö o r o y ^ H B J i e H H H TO, HTO B T a K H X y c n o B H a x M H o r n e JiioflH «¿joöpoBOJibHO» n o ^ a B a j i n 3aaBKH Ha B b i e 3 ß Ha p a ö o T y B T e p M a HHK). O f l H a K O ÖOJIbHIHHCTBO

ripCflriOHHTajIH ÖerCTBO B CejIbCKyiO

MeCTHOCTb,

HexcejiH

cy^böbi

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HeonpeflejieHHoeTb

pyKOBO^ainHx MECTHOCTB

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HHCJIO

B

TepMaHHH.

HHHOBHHKOB,

ropoflCKHx

ITo

B pe3yjibTaTe

JKHTEJIEFT

Ha

oijeHKe öercTBa

B

OKKynnpoBaHHbix

H3

cejibCKyio BOCTOHHMX

T e p p H T o p n a x B c e r o 3 a HecKOJibKO M e c a i ; e B c o K p a T H j i o c b , n o K p a i m e n M e p e , H a nojioBHHy.45

Ilo w a H H b i MflajuiHHa,6 b i J i a , OAH3KO, rpynna r o p o x a H , K O T O p a a nepexHJia «npHMenaTejibHbiH noflteM 3a KopoTKoe BpeMa repMaHCKoro rocnoncTBa»46, a HMeHHO peMecjieHHHKH HeeBpeftcKoro npoHCxojKßeHHa. HeMi;bi He CHHTajra HX n o j i H T H H e c K H o n a c H b i M H , K a K H a n p H M e p KOJiJieKTHBbi K p y n H b i x n p e n n p n a T H H , H

OKa3biBann HM nofl^epxKy nocpep;cTBOM Mep no penpHBaTH3aiyiH. Ha nepBbifi B 3 r j i a f l n o K a a c e T c a , HTO 3 T O n p o T H B o p e H H J i o ripoBOflHBineHca B peiixe n o j i H T H K e ,

r^e BJiacTH 3aKpbiBajiH peMecneHHLie npeflnpnaTHa, *rro6bi HMeTb B03M0>KH0CTb H a n p a B H T b MacTepa H ero noAMacrepbeB Ha B o e H H o e npeflnpHarae H J I H Ha cjiyx6y B BepMaxT. AHanoroM 3aKpbiTHa peMecneHHbix npejjnpHHTHH B pefixe Ha OKKynnpoBaHHbix B O C T O H H M X TeppHTopnax CTaJia JiHKBHflaijHa eBpeöcKoro peMecjieHHoro cocjiOBHa, H a J J O J I I O K O T o p o r o B B e n o p y c c H H A O H e M e i j K O H O K K y n a I;HH npHxoflHJiocb 80 npoq. Bcex peMecjieHHHKOB.47 OTCJO^a He yflHBHTejibHO, HTO ocTajibHbie peMecjieHHHKH H M C J I H c p a B H H T e J i b H O xopomne rio3ni;nn. C

B030ÖH0BJieHHeM n p o M b i u i J i e H H o r o

np0H3B0flCTBa npHMepHO c

cepe^HHbi

paöopaöoTy B

1 9 4 2 r . B r o p o ß a x HecKOJibKO yjiyHiHHJincb ycjiOBHa c y m e c T B O B a H H a H f y i a MHX. O f l H a K O n o T p e Ö H o c T b B H H X , n e M y c n o c o ö c T B O B a j i a H B e p ö o B K a H a

p e f t x , B b i p o c j i a T a K CHJibHO, HTO J H O f l e f t c r a j i H H a n p a B J i a T b B o ö p a r a o M jieHHH: H3 c e j i b C K o f i M e c r a o c T H B

ropofla. Ha

npoMbiuiJieHHbix

HanpaB-

npeflnpHHTHax,

K O T O p b I M H pyKOBORHJIH HCKJIIOHHTejIbHO HCMI^bl, H a p H J I B ÖOJIblHHHCTBe C J i y H a e B

45

Rachner,

A r b e i t s e i n s a t z , c. 131. O n o j i o a c e H H e paßoTHHKOB CM. R i e d e l , B e r g b a u , c. 2 5 9 f . ,

266. 46

Daliin,

47

Gerlach,

D e u t s c h e H e r r s c h a f t , c. 4 1 1 . K a l k u l i e r t e M o r d e , c. 448; CM. Brief G e b i e t s k o m m i s s a r S l u z k a n G e n e r a l k o m m i s -

s a r M i n s k v. 3 0 . 1 0 . 1 9 4 1 ( 1 1 0 4 - P S ) , in: I M G , B d . 27.

I l l n è p e p : Ì>aKTop Tpyjja Ha OKKynHpOBaHHblX BOCTOMHHX TeppHTopirax

CypOBblH KJIHMaT. Ü 3 - 3 a

OTCyTCTBHH 0ß30pH0r0 HCCJie^OBaHHH

93

npOHJIJIIOCT-

p u p y e M STO Ha HeicoTopbix OT^ejitHtix n p u M e p a x . OflHHM H3 HeMHorHx repMaHCKHx npeflnpHHTHH, o Hi>eii neHTejitHOCTH Ha OKKynHpoBaHHbix BOCTOHHMX T e p p H T o p n a x H3BecTHbi, n o MeHblHeH Mepe, OT^ejibHLie (JjparMeHTbi, HBJIAETCH D a i m l e r - B e n z . B KOHije H o a ö p a 1941 r . B P n r e (JlaTBHa) OHO 0praHH30Ba;i0 Ha 6 a 3 e OCTAHOBJIEHHOÌÌ 4>a6pHKH n o NPOH3BOJICTBY BEJIOCHNEFLOB A ACTCKHX KOJIHCOK BOCHHOC npejjnpHHTKe, HA KOTOPOM peMOHTHpoBajiHCL T p a H c n o p r a b i e cpeflCTBa. I l o c j i e T o r o KaK 3aBojj OAHH, a NOTOM BTopofl p a 3 pacniHpHji CBOH NP0H3B0FLCTBEHHBIE NUOMA^H, B HioHe 1944 r., Hesaflojiro HO e r o JINKBHFLANNH, 3ßecb TpyjiHJica 261 HCJIOBCK (My>KMHHW H aceHmHHLl), COCTaB KOTOpblX 6bIJI THIIHHHMMflJIHHeMen,Koro npe^npHHTHH Ha OKKynHpOBaHHblX BOCTOHHblX TeppilTOpiiflX. B e e r ò JIHHIb 8 repMaHCKHX MeHeflxepoB pyKOBOjjiijra 163 JiaTbimcKHMH pa6o>inMn (MyacHHHaMH H xeHii;HHaMH), KOTOptie TpyflHJIHCb B paMKaX TpyßOBOH nOBHHHOCTH H ÖOJIbHieft HaCTbK» HO 3 T o r o paßoTajiH Ha npeflnpHHTHH-npeflinecTBeHHHKe. B 1943 r., KpoMe T o r o , 3«ecb B Te^eHHe HecKonbKHx MecaijeB p a ö o T a n H npHMepHO 2 5 0 - 3 0 0 eBpeeB, npeHMymecTBeHHO H3 TepMaHHH, JlaTBHH H JlHTBbi. HacTb H3 HHX öbiJia H3 reTTO, nacTb - H3 KOMaHflbi p,na npoBe^eHHH H a p y x H b i x p a ö o x «JleHTa» KOHqjiarepa P H r a - K a f t 3 e p B a j i b f l . I l o c j i e OT3bma B (JiCBpajie 1944 r . HX 3AMEHHJIH 70, a nosflHee 90 COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix. B nepByro o n e p e f l b cpaBHHTeJibHO MOJiOßbie JiaTblHICKHe paÖOHHe npOTHBHJIHCb pyKOBOflCTBy npeflnpHHTHH, K 0 T 0 p 0 e 6bIJIO Ha CTpoeHO c y r y ö o HamiOHaJi-coquauHCTCicH H KOTopoe p e a r u p o B a j i o Ha STO mTpacJjHbiMH MepaMH BnjioTb 3 0 OTnpaBKH B HcnpaBHTejibHO-TpyflOBOH JTarepb. I I p H nepeflHCJiOKaiiHH saBo^a B FJIHHBHI; e r o pyKOBOjjcTBO npeflocraBHJio naTbiiiiciciiM paöo^HM B03M0>KH0CTb caMHM p e m a T b , nepeönpaTbCH HM BMecTe c 3aBOflOM HJIH HeT. JlHHib 28 qejiOBeK n e p e e x a j i H BMecTe c 3aBOflOM. 90 COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix, paÖOTOH KOTOpblX pyKOBOJJCTBO npeflnpHHTHH 6bIJIO O'ieHb JJOBOJILHO, B3HJIH C COÖOH He cnpocHB HX XeJiaHHH. 48 K p o M e Toro, KOHijepH D a i m l e r - B e n z c CJJEBPAJIA 1942 r . 6biJi NPEFLCTABJIEH H B MHHCKe. TaM BMecTe c BepMaxTOM OH nepeoöopyflOBajj c ß o p o ^ H b i ä n e x cTaHKOCTpoHTenbHoro 3aBOfla, npeBpaTHB e r o B TaHK0peM0HTH0e NPE^RRPHHTNE. 0 6 m ; e e pyKOBO^CTBO OCymeCTBJIHJIH BOeHHbie HHCTaHL(HH, TeXHHHeCKOe, n o MeHbUieH Mepe B TeneHHe nepBbix MecaijeB, BO3MOJKHO ^ a x e B Te'ieHHe Beerò cpoKa fleftcTBHH npe^npHaTHH, öbijio B p y x a x D a i m l e r - B e n z . H a 3TOM 3aBOfle Hapajjy c HeMeiJKHMH pyKOBORHTeJIHMH H CneipiaJIHCTaMH ßOJIXHbl ÖbIJIH paÖOTaTb TOHbKO coBeTCKHe BoeHHonneHHbie H 3aKJiK>HeHHbie-eBpeH. O ö o j i e e nonpoÖHbix OÖCTOATEJIBCTBAX

Majio HTO

H3BCCTHO, OJJHAKO YCJIOBHA TPY^A H XH3HH STHX «BYX

r p y n n , HaBepHHKa, öbiJiH yxacHbiMH. 4 9 OflHHM H3 KpynHeöniHX npe^npHaTHH, n o T e p j i a x y , noacajiyft, p x e caMbiM KpynHbiM npeflnpHHTHeM T a x o r o pofla Ha OKKynHpOBaHHblX BOCTOHHMX TeppHTopnax Boo6m;e, 6biJi 3aBOfl G r o s s - K - W e r k M i n s k . 5 0 OH BO3HHK B a n p e j i e 48

49 50

Barbara Hopmann u.a., Zwangsarbeit bei Daimler-Benz (Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beih. 78), Stuttgart 1994, c. 56 CN., 261 CJI., 332. Hopmann u.a., Zwangsarbeit bei Daimler-Benz, c. 57, 331, 378f. Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 436. JJoicyMeHT, OHHaKO, Ha KOTopwft onapaeTCH Tepjiax, 6

94

I. JJoKJiaflbi

1942 r. Ha TeppnTopHH öbiBineft Ka3apMbi TaHKOBOH n a c r a nofl MHHCKOM. Daimler-Benz c caMoro Hanajia ocymecTBJuui oßmee pyKOBOjjcTBO STHM npeflnpHHTHeM, paöoTaBUiHM Ha Hyxflbi rpynnbi apMHH «IJeHTp». E m e flBa 3aBOfla Gross-K noaBHjiHCb B paMKax TaK HaabiBaeMoß «aKi;nn BepjiHH» B IlcKOBe fljia rpynnbi apMnn «CeBep» n, npennonoacHTejibHO, B J^HenponeTpoBCKe HJIS rpynnbi apMHÄ «K)r». OHH HaxojjHJiHCb B noflHHHeHHH cfjupMbi H COOTBCTCTBCHHO Kloeckner-Humboldt-Deutz H TaK xce npeflHa3HaHajiHCb JJJIH peMOHTa aBTOMOÖHJieft B KpynHbix Macmxaöax. 51 MHHCKHH 3aBOfl Gross-K-Werk, noxoxce, 3a flBa rofla 6biji pacmnpeH ffo rnraHTCKoro npeflnpHHTHH c BMCOKOCOBpeMeHHbiM MaHIHHHblM napKOM: 3TO n03B0JIHeT npe^nOJIOXHTb, HTO pyKOBOflCTBO KOHI^epHa HCXOflHJio H3 Toro, HTO 3aBOfl flOJiaceH 6biJi fleftcTBOBaTb öojiee flojiroe BpeMH. HapHfly c 600 HeMeiiKHMH cjiyxamiiMH m cneiiiiamicTaMH Daimler-Benz 3a^eHCTBOBan E M E n p H M e p H O 3 5 0 - 4 0 0 R P A A C N A H C K H X C O T P Y ^ H H K O B H 3 H U ß E P J I A H F L O B , Eejibrnn H I>paHii;HH, a TaioKe 2 0 0 0 COBCTCKHX B o e H H o n n e H H b i x . KpoMe Toro, T A M Tpy^HJIHCb CBbline TblCHHH HTaJIbHHCKHX «^OÖpOBOJIbHblX ÜOMOIHHHKOB», N O J I H K O B , npnöajiTOB N Y I C P A H H U E B . B tjenax Y N O B J I E T B O P E H H H CBoeft ÖOJIBLUOH N O T P E Ö H O E T H B paßoneft cnjie Daimler-Benz c^enaji CTaBKy Ha C O T P Y ß H J M E C T B O c OÖJiaCTHbIM KOMHCCapOM B MHHCKe, KOTOpblH yCTaHaBJIHBaJI COOTBeTCTByiOmHe njiaHOBbie I I H T ^ P W Ha peKpyTHpoßaHHe paöoneft cnjibi He TOJibKO ,HJIH ropona, HO H A J I H npHjieraiomeH MecTHOCTH. 5 3 5 2

Ha OKKynnpoBaHHbix BOCTOHHLIX TeppHTopnax HencTBOBajiH TamKe npejjnpHHTHH repMaHCKoft Taxejiofl npoMbinuieHHOCTu. OceHbio 1942 r. KOHijepH Krupp nojiynnji B CBoe pacrropaxeHHe np0H3B0flCTBeHHbie MOIIJHOCTH B MapnynoJie H flHenponeTpoBCKe, B TO Bpeivra KaK rocy^apcTBeHHoe rrpe^npHHTHe Hermann-Goering-Werke cyMejio 3aKpennTb 3a COÖOH CTanejiHTeÜHbie 3aBOßbi B 3 a n o p o x b e H KPHBOM Pore. JIpyrHMH (J)HpMaMH, sanojiyHHBUiHMH cpaBHHTejibHoe öojibnme npeflnpHaraa, öbijin Mannesmann n Flick. 5 4 H o He TOJibKO npennpHHTHH, np0H3B0flHBiiiHe o6opynoBaHHH, fleftcTBOBajin Ha npocTopax BocTOKa. 4>npMa Bahlsen H3 TaHHOBepa, HanpnMep, B paMKax TaK Ha3bmaeMoro «mecfjCTBa» aKcnjiyaTHpoBajia cjDaöpiiKy no np0H3B0flCTBy neneHba B biji HanacaH B HAKANE HIOJIH 1942, TO ecTb no T o r o MOMeHTa, Korfla 3aBOflti B JJoHeijKOM flOCTHrHyjIH CBOH OKOHMaTCJILHbie pa3MepbI.

51

52

CM. Hans Pohl/Stephanie Habeth/Beate Brüninghaus, Die Daimler-Benz AG in den Jahren 1933 bis 1945. Eine Dokumentation (Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beih. 47), Stuttgart 1986, c. 40; Karlheinz Roth, Der Weg zum guten Stern des „Dritten Reichs": Schlaglichter auf die Geschichte der Daimler-Benz AG und ihrer Vorläufer (1890-1945), ": Das Daimler-Benz-Buch. Ein Rüstungskonzern im „Tausendjährigen Reich" (Schriften der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 3), Nördlingen, c. 27373, 3jjec c. 220. CM. Toace Hans Mommsen/Manfred Grieger, Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich, Düsseldorf 1996, c. 625, CHocxa. 8, pacica3biBaK)T, HTO TpeTbiH Groß-K-Werk 6biJi nocToeH B HoBOMOCKOBCKe (B6JM3H J^HenponeTpoBCKa) H HTO Bce TpH 3ABOFLA npHHafljieacanH c|jaKTHMecKn Daimler-Benz. Hopmann u.a., Zwangsarbeit bei Daimler-Benz, c. 57-59, 79,259 CJI. B J^HenponeTpoßCKe y Daimler-Benz 6 b m neTBepTbift 3aBOfl flJifl peMOHTa flBHraTejieft caMOJieTOB. CM. TaM x e c. 60.

53 54

Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 436-438. Daliin, Deutsche Herrschaft, c. 398.

IHnepep: «taierop Tpyfla Ha

0 K K y n H p 0 B a H H b i x BOCTOHHbix

TeppHTopiMX

95

KAEBE. B OAHOM H3 CBOHX nocjiaHHH OHa xcajiOBajiacb Ha TO, HTO He HMEET npaßa njiaTHTt CBOHM paöoHHM 3apa6oTHyio njiaTy, KOTopoft 6bi xBaTajio JJJIH 5KH3HH. OT npHMepHO 50 (45) peiixcMapoK B Mecaq, icoTopbie paßoniift (paöonaa) rionyqaJIH B Mecan, nocjie BLFICTÜ HajioroB H njiaTbi 3a xwibe He ocTaBajiocb ßocTaTonHO «eHer, MTOÖBI KyriHTB Hy>KHoe KOUHHECTBO npoflyKTOB NIITAHHH. npoflOBOJibCTBHH, BbiflaBaBiuero no KapTOHicaM, He XBaTajio, n03T0My paöoHHe Bbmyx^eHbi öbiJiH npHoßpeTaTb HeoöxofliiMoe Ha nepHOM pbiHKe. TaM, ojjHaKC), KHjiorpaMM KapTo4>ejiH CTOHJI 20 peiixcMapoK, JIHTP MonoKa - 5 peiixcMapoK, KycoK nepeBa - 1 pefixcMapity, a BCApo y n i a - 8 peftxcMapoK. I l p n TaKHX ycjiOBHHx pyKOBOflCTBO npeflnpHHTHH npoaBJiHJio onpenejieHHoe noHHMaHne no noßofly Toro, HTO MOTHBAMUI K Tpy^y y paöoTHHKOB 6biJia HH3KOH.55 HO He ToirbKo npoflOBOJibCTBHa He XBaTajio jKHTensM ropoflOB. I I o oijeHicaM repjvraHCKHX HHCTaHi^HH, B pafioHe CMOJieHCKa-BHTeöcKa nojioBHHa Bcex 3A6OJIEBAHHÄ epeflH paÖOTHHKOB o6"bHCH5IJiaCb OTCyTCTBHeM THrHeHHHeCKHX H MOIOHJHX cpeflCTß.56 IIpHMepbi, coöpaHHbie H03ec})0M BepnynoM B ero paöoTe, jjaiOT B03M0XH0CTb npeanojioxcHTb, ix rnaxTax. B o h h o h H3 3anHceii B jjoKyMeHTe 0 6 «Hcn0Jib30BaHHH BOCHHonjiCHHbix B y r j i e ß o ö b i n e B JJoHenKOM yronbHOM 6acceftHe» OT MapTa 1943 r. KOHCTaTHpOBajTOCL, HTO HHCJieHHOCTb KOHTHHreHTa BOeHHOnJieHHLIX npuMcpHO 3a oflHH r o ß c o K p a r a j i a c b c 5 2 0 0 0 3 0 8000: ocxajibHbie 6 b u m MepTBti HJIH, Sy^yHH HeTpyflOcnocoÖHbiMH, Haxo^HJiiict Ha rpaHH CMepra. 6 6 B c e r o x e c BecHbi 1942 r. H h o KOHija BOHHLI B repMaHCKOM njieHy nornÖJiH e m e 1,3 MJIH. COBeTCKHX BOeHHOnJieHHLIX.

I T p H 3TOM C O B e p m e H H O HeHCHO, CKOJibKO H3 HHX

n o r n ö j i o Ha OKKynnpoBaHHbrx

BOCTOHHMX T e p p H T o p n a x ,

CKOJibKO B

reHepaji-

r y ö e p H a T o p c T B e , CKOJibKO B p e i i x e H CKOJibKO B H o p B e r H H . 6 7

CaMbie n j i o x n e ycnoBiia 6biJin y ncnojib3yeMbix Ha paöoTax eBpeeB. I l o c j i e Ha naneHHH TepMaHHH Ha COBCTCKHH C0103 aiiH3aii;rpynnbi H n p y r a e noflpa3flejieHHa c p a 3 y a c e - NO^TH H e B 3 H p a a H a KHKHC—JTHÖO SKOHOMITMCCKHC c o o ö p a x e H H a -

Ha

najiH yHHHTOxeHHe COBCTCKHX eBpeeB. B HeKOTopbix MecTax - ecjin cpaBHHBaTb c HacejieHHeM B ijejioM - flOJia eBpeeB cpe^H HHTejinereHijHH, a TaioKe cpe^H peMecjieHHHKOB 6bijia HaMHoro Bbirne. OHH SbinH NOJIHOCTBK) 6ecnpaBHbi, r e p MaHCKHe Be^OMCTBa Mornn B Jiioöoe BpeMa 3acTaBHTb HX HcnojmaTb Tpy^OByio noBHHHOCTb, HTO noMTH Bcer.ua 03Hanaji0 jraiiib OTcpoHKy yHHHTOxeHHa. H a p a ^ y c 3THM, n o MeHbuiefi Mepe B EejiopyccHH, HeeBpeflcKoe MecTHoe HacejieHHe M o r n o CßEJIATB 3 A « B K y H a HCN0JIB30BAHHE e B p e f t c K o ß p a ß o n e f i CHJIM B «OMAUIHEM

xo3HHCTBe HJIH HA peMecjieHHOM npe^npsiHTHH. HaijHOHaji-coipiajiHCTCKaa OKKynijHOHHaa aflMHHHcrpaijHa Hcnojib30Bajia aHTHceMHTH3M cpejjH mnpoKHX c j i o e B H a c e J i e H H a B CBOHX I ; e j i a x , HTOÖM CTPABJIHBATB M e a c ^ y c o ö o f t O T j j e j i b H b i e r p y n n b i HaceJieHHa.68 B

npnöajiTHHCKHx

H3BecTHO, B C T p e n a n o cejieHHa,

rocy^apcTBax, HeKOTopyio

HEMIJBI H M e c r a b i e

eBpeeB. B Hanajie

fleKaöpa

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BjiacTH e m e

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B 1941

yHHHToaceHHe CTopoHM

eBpeeB,

KaK

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r . yHHHTOJKHJiH n o ^ T H

Ha

Bcex

1 9 4 1 r. X a i m p H x J I o 3 e , peftxcKOMHCcap peftxcKOMHCca-

p a a T a « O c T J i a H ß » , p a c n o p a ^ H J i c a B p e M e H H O n p e K p a r a T b aKLtnii y H H H T O x e H H a B OTHOUieHHH KBajIH(J)HHHpOBaHHbIX e B p e H C K H X K a f l p O B , TaK KaK 6 e 3 HHX 6bIJIO H e o ß o H T H C b . I l o a T O M y r e T T O B T a K H x r o p o n a x , KaK P i i r a , B n j i b H i o c , K a y H a c , B a p a HOBHHH, MHHCK H B H e K O T o p b i x 6 o j i e e M e j i K H x r o p o ^ a x n o K a HHKTO H e T p o r a j i . O ^ H a K O Ha T e p p H T o p H H p e ü x c K O M H C c a p H a T a « Y K p a H H a » H B Tbijiy BOHCK yÖHHCTBa n p O f l O J i x a j i H C b . J l n u i b B p e ^ K H X c j i y n a a x

cyxonyTHbix

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crieqna-

JIHCTOB H e T p o r a n n H O T n p a B J i a j i H B j i a r e p a n p H H y j j H T e j i b H o r o T p y n a . 6 9

66

Aktenvermerk betr. Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen im Donezkohlenbergbau v. 20.3.1943 (Dok. 3012-PS), in: IMG, Bd. 31. MecHHHaa CMepTHOCTb cocraBjwji coraacHO 3TOMy HCTOHHHKy 12 npoij. 67 CM. Christian Streit, Keine Kameraden. Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941-1945, 4 Bonn 1997 (1. H3fl. 1978); Spoerer, Zwangsarbeit, c. 57, 72 H o HopBerHH und Kristian Ottosen, Arbeits- und Konzentrationslager in Norwegen 1940-1945, B: Robert Bohn u.a. (pen.), Neutralität und totalitäre Aggression. Nordeuropa und die Großmächte im Zweiten Weltkrieg (Historische Mitteilungen, Bd. 1), Stuttgart 1991, c. 355-368. «s Chiari, Alltag, c. 236-257. " Yitzhak Arad, The Holocaust of Soviet Jewry in the Occupied Territories of the Soviet Union, in: Yad Vashem Studies, 21 (1991), c. 1-47, 3flecb c. 26 CJI., 31, 34; CM. Toxce Geheimbericht von Einsatzgruppe A (2273-PS) 6e3 naTbi, in: IMG, Bd. 30.

Illnepep: 4>aKTop Tpyna Ha oKKynnpoBaHHbix

BOCTOHHMX

TeppHToprax

99

MHorne H3 HHX Hcnonb30BajiHCb Ha CTpoHTenbCTBeflopor,KOTopoe, BcnoMHHaa BMCKa3biBaHHe Aflojibcjja 3ftxMaHa Ha coßemaHHH B BaHH3e, cjiyacHT B paMKax Ha yHHLIX HCCJieflOBaHHÄ nOHTH HfleajIBHblM npHMepOM, OJIHqeTBOpflKlLqMM yHHHToxeHHe c noMombio Tpy«a.

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ocHOBHaa nacTb H3 HHX crHHeT B pe3yjibTaTe ecrecTBeHHoft yöbiJin»70

H 3 - 3 a T5DKenBix ycnoBHÖ Tpy^a CTpoHTCJibCTBO flopor e m e B 1938/39 r r . BJiacraM B p e f t x e noflxoflamHM cpe^cTBOM ^JIH T o r o , HTOÖW yHH3HTb Tpy^ocnocoÖHbix eBpeeB. 71 B 3HaMHTejitHO öojibiHHx Macnrraöax, HCM B peftxe, c KOHii;a 1939 r. TBICHHH nojibCKHX eBpeeB 6LIJIH 3afleftcTBOBaHbi Ha CTPOHTEJIBCTBE KOMMYHHKAQHFT HJIH HANA/IEHHH HA COBCTCKHH COK)3. Hcn0Jib30BaH « e TaKoft (J)opMbi «H3HypaiOHi;ero» npiiHyflHTejibHoro Tpy^a JJNA eBpeeB öbijio NPOFLOJIXEHO 3aTeM HEMEIIKHMH BJiacTJiMH B rajmiiHH jieTOM 1941 r . , a c Hanajia 1942 r. H Ha YKpaHHe. O^HOH H3 BaxHeftiiinx TpaHcnopTHbix KOMMyHHKaqHii, KOTopyio npeflCTOHJio pacumpHTb, SbiJia «CKB03Haa aBTOMarncTpajib IV», KOTOpaa Bejia OT JlbBOBa K JIpHeijKOMy yrojibHOMy ßacceÖHy H flOJDKHa öbiJia floxojjHTb naxce flo KaBKa3a. TojibKO 3^ecb B 1942 r. paöoTajiH npHMepHO 5 0 0 0 0 yKpaHHCKHX rpa>KflaHCKHx JIHIJ H CTOJibKO ace COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix, a TaiüKe 10000 eBpeeB, KOTopbiMH KOMaHflOBajiH qyTb ö o j i b m e 5 0 0 0 HeMeijKHX pyKOBOjjamHX p a ÖOTHHKOB ( C C , nojiHi^HH, opraHH3aijHH TojiTa). EBpeücKaa p a ß o n a a CHjia nocTynajia B OCHOBHOM H3 Fanimi™ H TpaHCHHCTpHH, TaK KaK öojibuiHHCTBO yicpaHHCKHX eBpeeB öbijra y»ce yHHHTOJKeHbi. Ü 3 - 3 a CJIHHIKOM n j i o x o r o nHTaHHH eBpeflcKHe p a ö o n n e öbijio ocoöeHHO rioflBepxeHbi 6OJIC3HHM H aniifleMHHM. KTO KOMy-TO H3 oxpaHHHKOB, KOTopbie Morjm nocTynaTb c eBpeaMH n o CBoeMy yCMOTpeHHK), Ka3ajica HeTpy^ocnocoÖHbiM, T o r o paccTpejiHBajin. Jlnuib oneHb HeMHOrHM yflajIOCb BbliKHTb.72 NPEFLETABNAJIOEB

3TO OTHOCHJIOCb H K flpyrHM HCn0JIb30BaBUIHMCH Ha OKKynHpOBaHHblX BOCTOMHbix TeppHTopnax «paöoTaiomHM eBpeaM». K o r ^ a n o c n e nopaxeHHH nofl CTajiHHrpaflOM BepMaxT Ha^aji CBoe HJiHTejibHoe OTcrynjieHHe, öbijiH yHHHToaceHbi HJIH HacHJibHO BbiBe3eHbi B peftx H nocue^HHe eBpea. B HK>He 1943 r . THMMJiep paCnOpHflHJICH JIHKBHflHpOBaTb OCTaBHIHeCH reTTO Ha TeppHTOpHH pefixcKOMHCcapnaTa « O c m a H f l » , HTO H öbijio cnejiaHO JJO KOHija r o ^ a . 70

71

72

NG-2586, UHT. no Hermann Kaienburg, Jüdische Arbeitslager an der „Straße der SS", B: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, 11 (1996), H. 1, c. 13-39, 3flecb c. 13; CM. Toxce „Richtlinien für die Behandlung der Judenfrage", 6e3 NATBI (212-PS), in: IMG, Bd. 25, c. 305. 0 6 3TOM CM. pa60T BoJib(})a TpyHepa: Wolf Gruner, Der Geschlossene Arbeitseinsatz deutscher Juden. Zur Zwangsarbeit als Element der Verfolgung 1938-1943 (Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Reihe Dokumente, Texte, Materialien. Bd. 20), Berlin 1997, c. 49 CJI., 87-89; TOT ace, Zwangsarbeit und Verfolgung. Osterreichische Juden im NSStaat 1938-1945 (Der Nationalsozialismus und seine Folgen, Bd. 1), Innsbruck/Wien/München 2000, c. 49. Kaienburg, Jüdische Arbeitslager.

100

I. JJoicjiaiHbi

T p y f l o c n o c Ö H b i e X H T C J I H R E T T O ^ O J I X H M Ö M J I H OTiipaBHTLca B KOHijJiarepH, Bce ocTajiLHbie - yHH"iTO>KeHhi.73 B KanecTBe n p n e M H b i x nyHKTOB flJia T p y ^ o c n o c o ö Hbix e ß p e e ß c j i y x n j m KOHiyiarepa B S C T O H H H ( K n o o r a , B a Ä B e p a ) , JlaTBHH ( P n r a KaitaepBajib/J) H B 1 9 4 4 r . IIlTyTxotJ). T O J I S K O B B m i b H i o c e c o x p a H H j i n c b H e ß o j i b i u n e e ß p e f t c K H e TpyflOBbie n a r e p a c KBajrac})HqHpoBaHHbiMH cneuHajincraMH. H

Ha TeppHTopHH

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1943 r .

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JIHKBH^HpoBaHbi nocjiejjHHe reTTO, a o c r a B i i i i i e c a 2 1 - 2 5 TLICHH T p y f l o c n o c o Ö H t r x E B P E E B coflepjKanHCb B p a f t o H e JlbBOBa HJIH C 0 0 T B E T C T B E H H 0 B j i a r e p e J L B B O B MHOBCKa. E O J I M U H H C T B O H 3 H H X JIETOM 1 9 4 4 r . 6 M J I H p a c c T p e n a H t i , HC3AFLOJIRO FLO Toro, KaK K p a c H a a A p M n a n o f l o m j i a K JlbBOBy. 74

06vu,ue

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CKOJibKO B c e r o jnofleii M o r a o paöoTaTb Ha HCMI^CB Ha OKKynnpoBaHHtix BOCTOHHbix T e p p H T o p n H x ? O i j e H K a MoaceT 6biTb TOJibKO r p y ß o f i . H a BepniHHe CBoero MorymecTBa HCMUbi KOHTpojinpoBajiH TaM T e p p H T o p n i o c HacejieHHeM npHMcpHO B 5 6 MJIH. HejiOBeK. 75 B CBoeM nenajibHO H 3 B C C T H O M «n03HaHbCK0M BbiCTynneHHH» n e p e j j r a y n a i r r e p a M H OpiiTu; 3 a y K e j i b B H a n a n e (JjeBpajia 1 9 4 3 r . npHBeji iincjjpbi Jirofleö, p a ö o T a B i n n x Ha HeMqeB Ha TeppHTopHH, KOTopyio KypHpoBaji ujTaö n o ynpaBJieHHio S K O H O M H K O H « O C T » : 7 , 8 9 MJIH. rpaagjaHCKHx JIHH;, 0 , 3 8 MJIH. BoeHHonjieHHbix H 0,11 MJIH. fl06p0B0JibHbix N 0 M 0 M H H K 0 B . I l o e r o ^aHHbiM, 3TO 6biJio 4 3 n p o i ; . HacejieHHH. B ccjDepe KOMneTeHiiHH H M n e p c K o r o MHHHCTepCTBa OKKynHpOBaHHblX BOCTOHHblX TeppHTOpHH, TO eCTb peHXCKOMHCCa pnaTOB «OcTJiaHfl» H «YKpaHHa», n o flaHHbiM 3 a y K e j i a , TpyflHjiHCb jranib 0,63 76 MJIH. rpaxflaHCKHX JIHD; ( 6 e 3 peMecjieHHHKOB) H 0,11 MJIH. BoeHHonjieHHbix. O N E B H F L H O 3 a y K e j i b , KaK R O B O P H T C A , CMemaji 3 ß e c b HÖJIOKH C r p y m a M H , B K J I I O H H B B u;i«J)pbi, OTHOcamneca K n i T a ö y n o ynpaBJieHHio 3 K O H O M H K O H « O C T » , ö o j i b i n y i o N A C T B HJIH - H T O P X E B E C B M A B E P O H R A O - B o o ö m e Bcex 3 A H H T B I X H A p a ö o T a x , B T O B P E M A K A K niicjjpbi n o HMnepcKOMy MHHHcrepcTBy OKKynnpoBaHHbix B O C T O H H M X TeppHTopHH, n o BCeft BepOHTHOCTH, BKHIO'iajIH B CeÖH TOJibKO TeX, KTO HanpaMyiO paöoTaji H A HeMii;eB. K A K 6bi T O H H 6 M J I O , OTCRO^A B B I T E K A E T , H T O M H H H M Y M 9 , 1 2 MJIH. C O B E T C K H X RPAIIGJAH Ha T O T M O M C H T paöoTajiH H A H E M I J E B HA OKKynnpOBaHHblX BOCTOHHblX TeppHTOpHHX. HTO KacaeTCH C(J)epbI, HaXOflHBUieHCH B nOfl LOPHCFLHKIJHEH u i T a ö a n o ynpaBJieHHio S K O H O M H K O H « O C T » , T O B e r o HT0r0B0M HOKJIANE O T HKjjia 1 9 4 3 r . , T O e c T b MeHee N E M n o j i r o f l a c n y c r s n o c j i e T O H flaTbi, Ha KOTopyio c c b u i a j i c a 3 a y K e j i b , ripuBOflHTca HecKOJibKO ö o j i e e HH3Kaa ijHtfjpa - 6 , 3 9 MJIH. H E J I O B E K ( H 3 H H X 6 0 n p o i i . A C E H M H H B I ) , H T O O N A T B - T a K H COCTABJIAET 4 3 n p o i ; . HacejieHHH. T p n n e T B e p ™ H3 H H X p a ö o T a j r a B cejibCKOM X O 3 H H C T B C H B ccj)epe ß a 73 74

75 76

Arak, Holocaust, c. 43. Arak, Holocaust, c. 43; Thomas Sandkühler, Das Zwangsarbeiterlager Lemberg-Janowska 1941-1944, B: Ulrich Herbert/Karin Orth/Christoph Dieckmann (pefl.), Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Entwicklung u n d Struktur, Bd. 2, Göttingen 1998, c. 606-635. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 302. D o k . 1739-PS, B: I M G , Bd. 27, c. 599. CoraacHO ynpaBJieHHio 3KOHOMHKOH „ O C T " B flexaöp e 1942 Ha TeppHTopHH, rfle fleftcTBOBajia BoeHHaa aflMHHHCTpaijHH, Bcero 1,55 MHJIJIHOHOB Jirofleä paöoTajm HanpHMyio Ha HeMi;eB; CM. Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 301.

Hlnepep: OaKTop Tpyjja Ha OKKynHpoBaHHbix boctohhlix TeppHTopaax

101

jibHeflineH TexHHHecKoi nepepaöoTKH npoflOBOJibCTBHa.77 H b Tex, h b npyrHX ^aHHbix M03KH0 TaKHM 0Öpa30M oÖHapyacHTb OflHy nocroaHHyio BeuHHHHy, a hmchho t o , h t o npHMepHO 43 ripoij. HaceneHHH Ha TeppiiTopiiH, rne ßeficTBOBajia BoeHHaa a^MHHHCTpaijHa, öbuin 3aHaTbi Ha paöoTax. 78 E c j i h nepeHecTH 3 t h npoiieHTbi Ha Bce OKKynnpoBaHHwe BOCToqHtie TeppHTopnH, t o nojiynHTca, ecjiH B3HTb 3a 0CH0By oijeHKy, h t o nocjie OTcrynjieHHa KpacHofl ApMHH b pyKH HeMu;eB nonana TeppiiTopm c HacejieHHeM 56 mjih. 'jejiOBeK - h t o öojiee 24 mjih. nejiOBeK paöoTajiH Ha Hyacnbi HeMeijKHX OKKynaHTOB. IIohth CTOJibKO ace, CKOJibKO b TepMaHHH, rfle oßmee hhcjio 3aHHTbix b cepejiHHe 1943 r. cocTaBJiano okojio 29 mjih., H3 hhx noHTH 6,5 mjih. öbiJiH HHOCTpaHHbic pa6oMire H3 rpa>KRaHCKHx jihi; h BoeHHonjieHHbie.79 CKOJibKO jiroflcft, paöoTaBiHHx Ha HeMijeB Ha OKKynHpoBaHHbix BOCTO^hlix TeppHTopnax, b xojje bohhm ömjih HacnjibHO Bbme3eHbi, t o ecTb He MorjiH nocjie exe^HeBHOH paöoTbi HoneBaTb jjOMa hjih, no Kpairaeft Mepe, b cbocm pojjHOM Ha cejieHHOM nyHKTe h TeM caMbiM ömjih nocTaBJieHbi b öojiee xecTKne ycjiOBHa cymecTBOBaHHH, coBepmeHHO HeH3BecTHO. H t o KacaeTca EejiopyccHH, t o Tepjiax HCXOflHT H3 Toro, HTO H3 ÖOJiee HeM 9 MJIH. ÖeJIOpyCOB, OKa3aBHIHXCH B pyKax HeMi^eB nocjie BTopxeHHa, okojio 2 mjih. ömjih HacnjibHO nepecejieHbi hjih BbrayacneHbi cnacaTbca öercTBOM.80 OTCio^a mojkho c^ejiaTb bmboa, h t o H3 24 mjih. nejiOBeK, KOTopbie corjiacHO oijeHKaM, paöoTajm Ha HCMijeB Ha OKKynHpoBaHHbix boctohhmx TeppHTopnax, HecKOJibKO mhjijihohob noflBepnmcb nepeMemeHHio. Pe3K>Me KaKHMH 6bi HenojiHbiMH He öbijin HccjieflOBaHHa Ha HbmeiHHeM ypoBHe, Bce paBHO HeTKO BHßHO, HTO Ha OKKyilHpOBaHHblX BOCTOHHblX TeppHTOpHHX HCMCLJKMe OKKynaHTbi chht3jih bo3mojkhbimh fljia jiio^ch TaKHe ycjioBHa Tpy^a h x h 3 h h , Kakhx He öbiJio öojibme Hnr^e b «naHeBponeficKOM» aKOHOMH^ecKOM npoeTpaHeTBe. ß a x e b IlojibHie, Cepöirn h TpeijHH jiojih HeeBpeeB, riornöniHX b pe3yjibTaTe HexBaTKH caMoro HeoöxoflHMoro h yÖHHCTB, cpe^H Bcero HacejieHHa öbijia He crojib BbicoKoft, KaK Ha OKKynHpoBaHHbix BOCTOHHbix TeppHTopnax. KaK rpaxflaHCKaa, Tax h BoeHHaa aflMHHHCTpaijii» nbiTajincb Hcn0Jib30BaTb Bce TpynocnocoöHoe HacejieHHe fljia cbohx uejieft, 0ßHaK0 He npoaBJiajiH xejiaHHa rapaffrapoBaTb HM npOXHTOHHblH MHHHMyM. B OTJIHHHe, HanpHMep, OT paÖOHeft CHJIbl B 3anaflhoh Eßporie jikj^h He hmcjih maHCOB hh Ha exit, hh Ha voice; b JiynuieM cjiynae ohh, KaK h «BOCTOHHbie paöonne» b peftxe, ömjih paöoTaiomHMH paöaMH, kotopmx 3aHacTyK3 - H3-3a CTpa^aHHH o t rojiojja h HcnbiTbiBaeMoro Teppopa m o x h o ^aace o t h c c t h CKopee k KaTeropHH less-than-slaves.

Müller, Deutsche Wirtschaftspolitik, c. 302-304. > 3 t o t npoijeHT He KaxeTca hh3khm, ecjm yHHTHBaemt, hto OTCTynaromaa KpacHaa apMHa

77 7

yHecjia ßojibinHHCTBa MyxHHH b B 0 3 p a c r e o t 2 0 no 4 0 jieT c o coöoii. Cm. Müller,

Wirtschaftspolitik, c. 297. 79 Der Arbeitseinsatz im Großdeutschen Reich, Nr. 7, 31. Juli 1943, c. 14-16, 25, 46. SO Cm. Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 4 8 0 - 4 8 3 , 4 9 6 , 4 9 8 cji., 501, 1160.

Deutsche

102

I. JJpKJiajibi

0j?H03HaHH0 K 3TOH KaTerOpHH M02CH0 npHHHCJIHTb eBpeeB, KOTOpblX npHHyx^ajiH k Tpyjjy. FepMaHCKHH aHTHceMHTH3M Beji k HCKopeHeHHio eBpeeB, j i a x e ecjiH s t o npoTHBopeHHjio 3kohomm t icckhm pacneTaM OKKynai^HOHHtix BJiacTeö Ha MecTax. OöpameHHe c HeeBpeHMH, npaB^a, TaiuKe c caMoro Hanajia 6biJio

iiOA'MHeHO npHHi^HnaM HßeojiorHHecKH MOTHBHpoBaHHofi «eryMaHH3ai;HH, HO B TO »ce BpeMH H HHTepecaM SKCTpeMajIbHOH 3KOHOMHH, KOTOpaa HMeJia npOHHblH (JjyHflaMeHT - h ö h cboh rpaHHuu - Ha n o i B e repMaHCKoro aHTHCJiaBHHH3Ma. B OTJiHHHe o t eBpeficKoro HacejieHHH HeeBpcH SbiJiH oöi^eKTOM h o j i h t h k h , opHeHTHpoBaHHoii npeHMymecTBeHHo Ha onnopTyHHCTHHecKyio xoqKy 3peHHH. H x BbixHBaHHe 3aBHcejio b nepByio o n e p e ß b o t CTeneHH h x n0Jie3H0CTH nun HeMu^eB, npencTaBJieHHa o KOTopoft 3aBHcejiH o t npecneflycMbrx u;ejieH, KOTopbie, OflHaKO, ÖblJIH pa3JTHMHbIMH, HaCTO npOTHBOnOJIOXHbIMH H MeHHJIHCb C TeHCHHeM BpeMeHH, h t o nejiajio HaceneHne HrpymKoö b paMKax CTajiKHBaioinHXCH SKOHOMHHeCKHX HHTepecoB H3-3a (})aKTopa Tpyfla. TaKOH BblBOfl, KaKHM 6bl BpeMeHHbIM OH HH 6bIJI H3-3a HeXBaTKH OÖCTOHTejIbHblX HCCJieHOBaHHH HCTOHHHKOB, n03B0JIHeT 3aHHTbCH paCCMOTpeHHeM Te3HCOB KpHCTHaHa Tepjiaxa, cflejiaBHiHx ßncKyccHio HeBepoHTHO njioAOTBopHofi:. Y x e b Ha3BaHHH CBoeft paöoTbi, «CnjiaHHpoBaHHbie yÖHHCTBa», oh flaeT noHHTb, h t o b h ^ h t npaKTHKy repMaHCKoro OKKyrraniioHHoro rocno^CTBa He KaK BbipajfceHHe HßeojioriiqecKOH bohhm MHp0B0B033peHHH, a CKopee KaK BbipaaceHHe paflHKaJibH0-3K0H0MHHecK0ir cTpaTernn 3KcnjiyaTannn pecypcoB. CymecTBeHHbie HfleonornnecKHC KOMnoHeHTbi oh b h ^ h t Jinuib Hai^HCTCKofi pac o b o h nepapxHH, Ha HHXHeft cTyneHbKe KOTopoir HaxoAHjmcb eBpen, b CHJiy n e r o Ha HHX OKa3bIBaJlCH CaMblH CHJIbHblH CMepTOHOCHblH H3>KHM.81 ^ j i h Hanajia Haßo 3a/iaTbca BonpocoM, b KaKOH Mepe pe3yjibTaTbi HccjießOBahhh T e p j i a x a n o BeJiopycHH npHMeHHMbi k FIpHÖajiTHKe h YKpaHHe. B njiaHe s k o h o m h k h EejiopycciiH öbijia HeHHTepecHa h HMejia BaaKHoe 3Ha^eHne jinuib b CTpaTerHHecKOM njiaHe. B IIpHÖajiTHKe HCMeijKHe oKKynaHTbi npoBOflHJiH HecKOJibKO MeHee xcecTOKyro nojiHTHKy b OTHomeHHH HeeBpeeB. C oflHoft CTOpOHbl, 3TO OÖTjHCHHJIOCb HeCKOJIbKO ÖOJIblHHM 3KOHOMHHCCKHM 3HaHeHHeM 3TOH TeppHTOpHH, SL C flpyrOH - CBOK3 pOJIb, B03M0XH0, CbirpaJIH H HfleojiorHHecKHe mothbm. B rpy6oft HaaiiCTCKOH pacoBofl HepapxHH iipiiöaJiTbi He ÖbIJIH CJiaBHHCKHMH HeflOHeJIOBeKaMH. ripHÖaJITHHCKHC paÖOHHe B PepMaHHH, HanpHMep, b MeHbinefi CTeneHH noßBeprajincb jiHCKpHMHHaLiHH, neM BOCTO'iHbie paÖOHHe H ÖOJIbIHHHCTBO nOJIHKOB.82 KapTHHa, KOTOpyiO pacyiOT MroJIJIKDHeMH H caMa IliojuieK b cbohx HCCJießOBaHHax repMaHCKoro OKKynaiiHOHHoro pexHMa b IlpHÖajiTHKe, He co3ßaeT BnenaTJieHHH, h t o TaM HeMijbi TaK x e cBHpeno ÖeCHHHCTBOBaJIH B OTHOIHeHHH HeeBpeHCKOrO HacejieHHH, KaK 3TO ÖbIJIO B E e j i o p y c c m Ha ocHOBaHHH flaHHbix T e p j i a x a h K b a p n . 8 3 «; CM. Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 1140. 82 CM. Spoerer, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz, c. 157. 83 Roswitha Czollek, Zwangsarbeit und Deportationen für die deutsche Kriegsmaschinerie in den baltischen Sowjetrepubliken während des zweiten Weltkrieges, B: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1970, Nr. 2, c. 45-67; t o t x e , Faschismus und Okkupation. Wirtschaftspolitische Zielsetzung und Praxis des faschistischen deutschen Besatzungsregimes in den baltischen Sowjetrepubliken während des zweiten Weltkrieges (Schriften des Zentralinsti-

I l l n e p e p : 4>aKTop Tpyna Ha OKKynHpoBaHHbix BOCTOHHMX TeppHTopirax

103

HTO x e KacaeTca YKpaHHbi, TO 3ßecb nojjxofl T e p j i a x a K a x e T c a oßocHOBaHHblM. YcJIOBHH 5KH3HH H Tpyfla HeeBpeHCKOrO HaCCJICHHH ÖbIJIH npennojioxHTejibHO HecKOJibKO jiynuie, neM B Eejiopycciiii, HO nHiub n0T0My, HTO SKOHOMHHecKne ycjiOBHH - KaK B nnaHe cejibCKoro xo3HHCTBa, TaK H ropHofi H n p o n e i i npoMbiniJieHHOCTH - ÖLIJIH ö o j i e e ÖJiaronpnaTHbiMH. IIocKOJibKy MecTHbie xcHTejiH npon3BOjimin TaM ö o j i b m e B CHJiy HajiHHHa ö o j i e e öoraTbix npHpoflHbix pecypcoB, TO HeeBpen cpe^H HHX B r j i a 3 a x repMaHCKHX OKKynaHTOB CKopee 3acny)KHBajiH Toro, H T O 6 M Bbiaorrb. 3 T O n0JiH0CTbi0 coBna^aeT c TC3HCOM T e p j i a x a o TOM, HTO noBejieHHe OKKynaHTOB 6biJio 06ycji0BJieH0 CTpeMJieHHeM K pa^HKajibHOH SKOHOMHH. H BCe-TaKH npOÖJieMaTHHHO, COOTBCTCTBOBajIH JIH OKKynaiiHOHHaH nOJIHTHKa H OCOÖEHHO HCN0JIB30BAHHE p a ö o n e H CHJIM T e 3 « c y T e p j i a x a , c o r j i a c H O KOTOPOMY

He cjieflyeT HcxoflMTb H3 npHMaTa Mnp0B033peHJia nepen B0eHH0SKOHOMHHCCKHMH HHTepecaMH, NOCKOJIBKY HjjeojiorHHecKHe H MaTepaajibHOAKOHOMHHECKHE H H T e p e c b i 3 a n a c T y i o HIJIH B OAHOM H a n p a B J i e H H H , KAK 3 T O , H a npHMep,

npoaBHJiocb

B

nepenjieTeHHH

NPOßOBOJIBCTBEHHOÖ

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H

NOJIHTHKH n o HCN0JIB30BAHHK) p a ß o n e f l CHJibi. 8 4 3 T O T TE3HC IIOFLPAAYMCBAET, HTO

- ecjiH He NPHHHMATB BO BHHMaHHe nojiHoe YHHHTOACEHHE eBpeeB, B OCHOBC n e r o , KAK CHHTaeT H r e p j i a x , jieacajin H^EOJIORHHECKHE MOTHBM - repMaHCKaa NOJIHTHKA n o H c n 0 J i b 3 0 B a H H i 0 p a ß o n e f i CHJIM H 6 e 3 e e HAQHOHAJI-COLIHAIIHCTCKOII HFLEOJIORHHECKOH OKPACKH p a 3 B H B a j i a c i > 6 b i B TOM a c e H a n p a B J i e H H H . 3 T O , O^HAKO,

Bbi3biBaeT coMHeHHe. Y x e caMO npencraBJieHHe o TOM, HTO SKcruiyarapoBaTb pecypcbi TaKoro raraHTCKoro npocTpaHCTBa, KAKHM 6bura OKKYNNPOBAHHBIE BOCTOHHbie TeppHTopHH, M03CH0 c NOMOMBHD HACHJIHH, OCHOBBIBAETCA caMO COSOH HA 3aMemaHHoft HA p a COBOH H f l e o j i o r i i H , RANEPTPOCJDHPOBAHHOH CJDHJIOCOC^HH n p e B o c x o ^ c T B a . H o FLAXE

ecjiH n p e ^ n o j i o x H T b , HTO NOFLOÖHAA cTpaTerna HacHJina He 6bijia cneiyi(})HKOH Haa oi;cHHBajiacb KAK peajmcTHHHaa H npecjieflOBajiacb H crapbiMH 3JiHTaMH, TO ocraeTca Bonpoc, M o r a a JIB OHA SbiTb - ecjiH 3AKPBITB rjia3a Ha ryMaHHTapHbie acneKTbi - HHCTO PAQNOHAJIBHOII B 3KOHOMHHCCKOM njiaHe. OJIHAKO, KAK pa3 STO, BepoaTHee Bcero, 6biJio He TAK H ocoöeHHO B TOM, HTO KacaI^HOHAJI—COI^HAJIH3MA,

ETCA OKKYNHPOBAHHBIX BOCTOHHMX T e p p H T o p n f t . B O T J i H H H e OT SKOHOMHHCCKHX

Hpyrnx OKKynHpoBaHHbix rocyjjapcTB E ß p o n b i SKOHOMHHECKAA CNCTEMA CoBeTCKoro Coio3a, OCHOBAHHAA HA njiaHOBOM BE/JEMM xo3aftcTBa, B crpyKTypHOM njiaHe 6biJia HecnocoÖHa NCN0JIB30BATB SKOHOMKHCCKHH NOTEHIYIAJI CBOHX nonnaHHbix, TAK KAK OHa n p i i ö e r a j i a K HeBepHbiM CTHMyjiaM. 3 a n p e T nacTHOH COÖCTBeHHOCTH Ha CpeflCTBa npOH3BOflCTBa, K0JIJieKTHBH3aiiH3 CejIbCKOrO CHCTEM

84

tuts für Geschichte, Bd. 39), Berlin 1974; Seppo Myllyniemi, Die Neuordnung der baltischen Länder 1941-1944. Zum nationalsozialistischen Inhalt der deutschen Besatzungspolitik (Dissertationes historicae, Bd. 2), Diss. Helsinki 1973, np. BC. C. 286. Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 1145 CJI., 3jjecb apryMeHTHpoBaeT npoTMB TE3HCH XHJinrpyöepa, CM. Andreas Hillgruher, Hitlers Strategie: Politik und Kriegsführung 19401941, Frankfurt/M. 1965, c. 519f. H Ulrich Herbert, Arbeit und Vernichtung. Ökonomisches Interesse und Primat der „Weltanschauung" im Nationalsozialismus, B: Dan Diner (pen.), Ist der Nationalsozialismus Geschichte? Zu Historisierung und Historikerstreit, Frankfurt/ M. 1993, c. 198-236.

104

I. JJOKJIAFLBI

xo3aiicTBa H CHCTeMa onjiaTbi Tpyna, Haica3biBaiomaa yMCTBeHHyro jjeHTenbHOCTt, npHBejiH K TOMy, HTO i^eHHbie pecypcbi He HauiJiH c e ö e npHMeHCHHH. B Tpnfli;aTbix roflax (B npHÖajiTHKe COOTBCTCTBCHHO B 1940/41 rr.) HaceneHHe no3^Hee OKKynnpoBaHHbix TeppHTopnü ncnbiTajio Ha cede imoflbi SKOHOMKHCCKOH h coqHajibHofl HOJIHTHKH, K0T0paa ötijia KOHTpaopo^yKTHBHoft, h t o Ha rjiHflHeHuiHM 0Öpa30M npoHBHJiocb B KaTacTpoiJie rojio^a Ha YicpaHHe B 1931/32 rr., yHecuieft jkh3hh cbime 2,5 MJIH. nejiOBeic.85 B yCJIOBHHX HHCTO paHHOHajIbHOTO BejjeHHH BOHHbl M03CH0 ÖbIJIO 6LI B0Cn0JIb30BaTbCSi CHJIbHblMH aHTHCOBeTCKHMH HaCTpoeHHHMH, KOTOpbie IjapHJIH cpejiH ö o j i b i n o ö nacTH HacejieHHa, ocoöeHHO cpejjH SJIHT, Ha OKKynHpoBaHHbix TeppHTopHHx. flaxe CTOJib CHJibHO 3apcryjiHpoBaHHaH, HO B npHHiinne KanHTajiHCTHHecKaa SKOHOMHKa, KaKaa B KOHL;C 30-X rojiOB cymecTBOBajia B p e ä x e , Morjia npHBecra K TaKOMy CHjibHOMy n p a p o c r y oömecTBeHHoro npo^yKTa, HTO Bbiro^y OT 3Toro NOJIY^HjiH 6bi KaK Mecraoe HacejieHHe, Tax H OKKynaHTbi.86 Bojiee yMepeHHbie CHjibi B HMnepcKOM MHHHCTepcTBe OKKynHpoBaHHbix BOCTOHHbix TeppHTopnii, ocoöeHHO Te, KTO Be^aji BonpocaMH a r p a p H o i i nOJIHTHKH, CHHTajIH TOMHO TaK >Ke, OflHaKO HM He yflajIOCb JIOÖHTbCH Toro, HTOÖbl HX B3rjIHßbI ÖbIJIH npeTBOpeHbl B >KH3Hb.87 Pa3yMeeTca, noHo6Horo po^a pa3MbimjieHHa HeiicTopHHHbi. H o TOJILKO noTOMy, HTO nojioÖHaa CTpaTeraa SKcnjiyaTaijHH pecypcoB, Sjiarojjapa K O T o p o i i MecTHOMy H a c e j i e H H K ) nepejjaBajiacb 6bi nacTb n p n p a m e H H o r o oömecTBeHHoro npoflyKTa, He coBMecTHMa co cneiincJjHHecKOH JJJISI HaijHOHaji-coijHajiH3Ma ijejibio 3aBoeBaHHH XH3HeHHoro npocTpaHCTBa. TojibKO hcxo^h H3 TaKHX i^ejieft, 6MJIO JIOrHHHbIM yCTaHOBHTb Mpe3BbmaHHO HaCHJIbCTBeHHblH OKKynai]|HOHHI>IH peaCHM h oöpcHb pa3JiHHHbie nacTH M e c r a o r o HacejieHHa Ha rojio^Hyio CMepTb.88 ECJIH 6bi HeMLtbi npecneflOBajiH jiHiiib TpaflHipiOHHbie rocyjjapcTBeHHO-nojiHTHMecKHe qejiH, OHH 6bi c^ejiajiH yrHeTaBinnecH jjo Tex n o p Hapoflbi B eBporicflcKoft Mac™ CoBeTCKoro Coio3a CBOHMH coio3HHKaMH, a He CMepTejibHbiM BparaMH. G r p a TerHH, npecjieflOBaBmaaca Ha OKKynHpoBaHHbix BOCTOHHMX TeppHTopnax 6biJia TaKHM O0pa3OM CJieHCTBHCM THIIMHHOH fljia Hai;HOHajI-COI],HajIH3Ma MaHHH npeBocxoflCTBa, KOTopaa B ycjioBHax nepeoijeHKH coöcTBeHHbix KOHTpojibHbix B03M0xcH0CTeii He no3Bonajia Hcn0Jib30BaTb SKOHOMHHCCKHC pecypcbi 3axBaHeHHblX TeppHTOpHH. 85

86

87

88

Jacques Vallin u.a., A new estimate of Ukrainian population losses during the crises of the 1930s and 1940s, in: Population Studies, 56 (2002), c. 249-264. ECJIH Tepnax (Gerlach, Kalkulierte Morde, c. 1148 CJI.),flCJiaeTynapeime Ha SKOMMHecKyro npoH3BOflHTeJibHocTb OKKynaijHOHHbix TeppHTopHH, OH apryMeHTHpyeT Tax cKa3aTb BHyTpH CMCTCMbl. HT06bI, OflHaKO, 3aKpenHTb CBOK) II03HL(HK), OHflOJIXeH6bIJI CpaBHHTb nocTHrHyTyio sceHHbie npoH3BonHTejibHocTb c noTeHUHajioM, xoTopbiH 6MJI 6e3 coMHeHHH ropa3flo Bbirne. CM. HanpHMep ocTpyro KpHTHKy B 3anHCKax BpeÖTHraMa OT 25. OKTaßpa 1942 r. (294-PS), B: »r,d. 25; h Brief Leiter H A III b. GenKomm Minsk an MinDir Riecke im RMfdbO v. 28.6.1943 (3000-PS), in: IMG Bd. 31, c. 462^70. 3TO Toace 6bin KpHTHKaBaH B aHamoe KHJicKoro HHCTHTyTa MHpHOH 3KOHOMHKOH 1944 i\, CM. Gustavo Corni/Horst Gies, „Blut und Boden": Rassenideologie und Agrarpolitik im Staat Hitlers (Historisches Seminar, N F Bd. 5), Idstein 1994, c. 65. CM. Toace Mulligan, Politics of Illusion, c. 183-187.

IHnepep: aKTop Tpyna Ha OKKynapoBaHHtix

BOCTOHHMX

TeppHToprax

105

JlyqmHM npHMepoM B nojib3y CKa3aHHoro cjiyacaT nonbiTKH arpapHoft pecJjopMM. TaM, r^e OHH, n o MeHbineft Mepe, HMCJIH MCCTO, B IIpHÖajiTHKe, HanpHMep, y p o x a H CHJILHO Bbipocjra. B EejiopyccHH H Ha YKpaHHe HeMijbi, oßHaico, noöoaJiHCB npoßecTH 3eMejiBHyio pecjjopMy, Tax KaK OHa FLAJIA 6bi MCCTHBIM K P E C T B H H A M npaBO COÖCTBCHHOCTH Ha 3eMJiio. 89 A Beflb 3 C M J I I O - T O njiaHHpoBaJIOCB B K O H E N H O M HTore pacnpe^ejiHTL cpeflH repMaHCKHX BOEHHOCJIYACAMHX. 3 f l e c b neTKO BHJJHO, HTO AKOHOMHQECKH u;ejiecoo6pa3HaH NOJIHTHKA ßOJDKHA öbiJia ycTynHTb M E C T O HAIIH0HAJI-c0L(iiaJiHCTCK0H HFLEOJIORHH : * H 3 H E H H O R O npocTpaHCTBa. 90 3TH 3aMCTKH yKa3biBaiOT Ha cymecTBeHHbiö n p o ö e n B HaynHbix HccjießOBapCHb HfleT O npOAOBOJILCTBeHHOH IIOJIKTHKe B «naHeBpOneÖCKOM 3KOHOMH^eCKOM n p O C T p a H C T B e » . rionblTKH BeflOMCTB H npeflnpHHTHHflOÖHTbCHJ^JIH CBOHX paÖOTHHKOB - 6yflb TO Ha OKKynHpOBaHHblX BOCTOHHblX TeppHTOpHHX, B peftxe HJIH « P Y R O M Meere - 6 o j i e e B M C O K H X H O P M B M J I A I H NPOFLOBOJIBCTBHA T O H flejio TepnejiH Kpax H3-3a npoßOBOJibCTBeHHbix ßnpeKTHB, KOTopbie c Maa 1942 r. cocTaBJian B BepnHHe CTaTC-ceicpeTapb X e p ö e p T EaKKe. BaKKe, HeMeij pOCCHHCKOrO npOHCXOiKfleHHH, CHHTajICH, C OflHOH CTOpOHbl, Tpe3BOMbICJiamHM TexHOKpaTOM, a, c npyroft, 6biJi 6ojibinnM npHBepxceHi;eM H C J J A I I . CpejjH e r o flpy3en 6 M J I H FHMMJiep H TepHHr. 91 Y Hero n e p e ^ rjia3aMH CTOHJI onbiT IlepBoft MHpoBoä BOHHbi, CBH^eTejibCTBOBaBiHHH o TOM, HTO CTpa/iaromee OT He^oe^aHHa OTenecTBeHHoe HacejieHHe ö b i c r p o ycTaeT OT B O H H M ; H OH NOATOMY ^ e j i a j i Bce HJIH T o r o , HTO6M noflflepxHBaTb CHaöxceHHe HeMi;eB npoflOBOJibCTBHeM Ha cpaBHHTejibHO BbicoKOM ypoBHe. 3 T O FLEÄCTBHTEJIBHO E M Y YFLAßAJIOCB B N J I O T B HO 1 9 4 4 r . , o^HaKO 3a cneT flpyrnx rpynn, no3Hi;HH K O T O P M X B HaijHCTCKoft pacoBoft nepapXHH HaxoflHjmcb B caMOM HH3y. 3TO SbiJiH Hapa^y c eBpeaMH, Hbe nonHoe yHHHToaKeHHe B TCHCHHC 1941 r. CTajio pemeHHbiM flejiOM, n p e x f l e B c e r o cjiaBHHCKHe Hapoflbi. T p e ö o B a T b OT HHX xopomeft paöoTbi, öyjjb TO B peftxe HJIH y HHX Ha po^HHe, He x e n a a npeßocTaBJiaTb B flOCTaTOHHOH Mepe cpejjcTB K 2KH3HH, 6biJio KBaflpaTypoft Kpyra. IIInpoKoe HccjieflOBaHHe npoßOBOJibCTBeHHOH H arpapHOH noJiHTHKH, KaKoe T e p j i a x yace npoBeji Ha ypoBHe HHCTaminft cpeßHero 3BeHa B reHepaji-ryöepHaTopcTBe H Ha OKKyimpoBaHHbix B O C T O H H M X TeppHTopnax, Ha ypoBHe pemaiomeH HHCTaHiiHH, HMnepcKoro MHHHCTepCTBa npoflOBOJibCTBiia, noKa OTcyTCTByeT.92 TaM, B S T O M öepjiHHCKOM M H H H C T E P C T B E , K O T O P O M Y yneHbie HHHX:

89

90

91

92

Christian Gerlach, Die deutsche Agrarreform und die Bevölkerungspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten, B: Besatzung und Bündnis. Deutsche Herrschaftsstrategien in Ostund Südosteuropa (Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, 12), Berlin/Göttingen 1995, c. 18. 3necb MOXHO BnponeM HCHO y3HaTb, HTO HenpaBHJibHO o6o3Ha'inTt Boimy npoTHB C C C P KaK «BOÖHa MHpo6o33peHHH». BoÜHa 6wjia HanpaBJieHa He TOJibKO nporaB 6ojibmeBH3Ma, HO HnpoTHB cjiaßaHCKoro HacejieHH», Kcropoe npoaaiBajio Ha TOH 3eMJie, Ha KOTopoft flOJBKHbl ÖbIJIH nOCejiaTbCH HeMUbl. C HCMCIIKOH TOHKH 3peHHH BOHHa nO 3T0My 6bIJia BepHee pacoßaa BoÜHa. Gustavo Corni/Horst Gies, „Blut und Boden", c. 58f.; TOT »X, Brot, Butter, Kanonen: die Ernährungswirtschaft in Deutschland unter der Diktatur Hitlers, Berlin 1997, c. 416. CM. Christian Gerlach, Die Bedeutung der deutschen Ernährungspolitik für die Beschleunigung des Mordes an den Juden 1942, B: TOT »oje, Krieg, Ernährung, Völkermord. Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg, Hamburg 1998, c. 167-257.

106 Ho

I. ¿JoKjrajiM CHX

n o p noHTH He yflejrajiH

npnHHMajincb pemeHHH, icoTopbie fljra MHJIJIHOHOB JHOFLEÖ H icoTopbie oica3biBaOTHOiueHHe K nojiHTHiecKHM ijeJiJiM peflxa, neM BHHMSHHH,

HMEJIH X H 3 H E H H O B A X H O E 3HANEHHE JIH

öojiee CHJibHoe BJIHHHHC Ha HX

KaKOH-JIHÖO A p y r o f t (JjaKTOp.

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CaMaa oßmapHaa pa60Ta no 3TOH TeMOH »BJiaeTca Corni/Gies, Brot, Butter, Kanonen. ABTopw, oflHaKO, rapasflo 6ojiee rrojipoÖHO paccKa3biBaiOT o cejibCKoxo3HHCTBeTOMo pa3nane nponyKTOB H H3yiaioT TOJibKO pa3flaHH npoflyicroB B caMOM peftxe. CM. Tain ace., c. 555-582.

3ajieecKu

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I l e p e j i O M b i B xo;ne BOHHW: 1 9 4 1 , 1 9 4 2 , 1 9 4 4

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i. C j i o B a , npoH3HeceHHbie B O T T a B e npcMbep—MHHHCTPOM BejiHKoßpHTaHHH, ö b i j m BCTpeneHbi c BHHMaHneM co cropoHbi repMaHCKoro BoeHHO-MopcKoro KOMaHB O B A H H H H 31 neKaßpa BocnpoH3BejjeHbi B cjiyxceÖHOM JJHEBHHKE cjiejjyiomHM 06PA30M:

«Ceftnac cyjjböa oTBepHyjiacb OT Hac, h n0T0K ycrpeMHJicH HaBcrpeny ryHHaM. B P O C C H H H CeßepHOH A 4 ) p H K e BoeHHaa (JjopTyHa noKHHyjia HeMijeB. O c H a m e H H e COK)3HHKOB CKopo npeB30HfleT repMaHCKoe». « B e n e p o M CTajio H3BecTHO, - M O X H O N P O H H T A T B B C O O T B E T C T B Y I O M E M TOMe c j i y x e Ö H o r o N H E B H H K A B 3airacH O T 7 fleKaöpa 1941 R O ^ A - H T O A N O H C K H E B o o p y x e H H b i e CHJIW HanajiH B p a x f l e Ö H b i e fleftcTBHH, HanpaBJieHHbie npoTHB C n i A H A H I M I H H » . N O flaHHOMy n o B o n y c n e j j y i o m H H KOMMeHTapiift: «KaKOBbi öynyT HenocpeflCTBeHHbie nocjiencTBHH jjaHHoro C O Ö M T H H , noKaxeT BpeM». HecoMHeHHO, Boima, B KOTopyio y x e BOBjieneHbi Bce MHpoBbie H BejiHKHe HepxaBbi 3eMjiH, oöoäfleT CTopoHoä Jinuib HeMHorne rocy^apcTBa. Cjie^oBaTejibHO, HOBbiö nopajjoK Bemeft MoxeT CTaTb eceoöw,uM ... IIoaTOMy 7 neKaöpa 1941 r. 0 3 H a n a e T He TOJibKO H O B M H 3 T a n KaMnaHHH, H O H OTKpbiBaeT nepcneKTHBy 6y^ymero ycrpoftcTBa MHpa, oxBaTbiBaiomyio Becb MHp H Bce K O H T H H C H T M H He3 H a i o m y i o KaKHX-JiHÖo orpaHHHeHHH, He B3npaa H H Ha H T O » . J3,JIH BoeHHO-MopcKoro KOMaHßOBaHHH 7 n e x a S p a , H , B n e p B y i o onepeflb, 11 fleKaßpa 1941 r . , K o r / j a TepMaHCKHÜ p e f i x OÖTJHBHJI B o i m y CoejjHHeHHtiM IIPraTaM AMepHKH, HBHJIH COÖOH CaMblH peiHaiOmHH nepejIOM B XOfle BOHHbl, B HaCTHOCTH, n o K a eiu,e T O H B O Ü H B I , n o 6 e « y B KOTopoft M O I T I H 6 B I O ß E P A C A T B ß E P X A ß B I « T p o ö c T B e H H o r o naKTa», a I I O T O M e m e H c n e f l y t o m e i i B O H H M , j c o T o p a a - n o c j i e p e u i a i o m e f t pa3BH3icn, B TOM HHCJie c flnoHHeä, e m e B n e p n o f l HO 1949 r . , flOjmHa 6biJia 6bi HaKOHei;-TO npHBecra K MHpoBOMy r o c n o f l c r B y repMaHCKoft pacbi.

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«nOBOpOT B XOfle BOHHbl», M O X H O TOJIKOBaTb COBCeM nO-pa3HOMy, KaK 3TO yace HMejio MecTO cpe^H coBpeMeHHHKOB. OJJHH, Kax, HanpHMep, HepHHJiJib H Py3BejibT, cHHTajiH, n o KpaftHefi M e p e , B T e n e H n e o n p e n e j i e H H o r o B P E M E H H , H T O 1

T e x c r ycTHoro flOKjiafla. Bonee umpoKO TeMa npeflcraBjieHa B KHHre: Michael Salewski „Deutschland und der Zweite Weltkrieg". OHa 6wjia H3flaHa BecHoft 2005 r. B H3flaTejibCTBe Schöningh-Verlag Paderborn. ÜOATOMY 3flect He npHBOflHTca CHOCKH H KOHKperabie HCTOHHHKH.

108

I.

flOKJiaflbl

Tenepb arpeccHBHOMy «TpeTbeMy p e i x y » nojixofliiT KOHei;; a nocjießHirä 6WJI yöeacneH B T O M , H T O T O J I L K O Hainen TOHKy o n o p t i ApxiiMe^a, C N O M O M B F O K O T O p o i eMy ceft^ac npe^CTOHT nepeBepHyTb M up C ijejibio MHpoBoro rocrioflCTBa B ycjioBHHX «6yflym e r o ycrpoftcTBa Mwpa». HeftcTBHTejibHO, flo MexflyHapoflHoro cnMno3nyMa, cocTOHBiiieroc» c 17 n o 19 AeKaöpa 1 9 8 1 B lÜTyTTrapTe, H A N N H A A C KOToporo n o H a r a e «nepejioM B X O ^ E BOHHbi B fleKaôpe 1 9 4 1 ro^a» CTajio oömenpHHHTbiM, B FepMaHHH 06 3TOM He Sbijio p e n a , a ecjiH H öbijia, T O TOJibKO B CMbicjie, npn/JABAEMOM S T H M FLBYM JDJHHM BoeHHO-MOpCKHM KOMâHflOBâHHCM. Y

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M o p c K O H B 3 o p 3a npe^enbi e B p o n e i i c K o r o KOHTHHeHTa Ha Becb MHp. E C J I H x e , Ha-

npoTHB, HCKaTb B BepxoBHOM KOMaHflOBaHHH BepMaxTa H CTaBKe cjDiopepa aHaJIH3 C O Ö B I T H Ü B I l e p j i - X a p ô o p e H O6"BHBJIEHHH R E P M A H H E Ñ B O H H M C I I I A , T O HOKyMeHTbl OTBÊTHT MOJIHaHHeM. 3TO JierKO OÖTjHCHHTb, Beflb CJiyaceÔHblH FLHEBHHK TeHepajibHoro urraôa BepMaxTa noKa3biBaeT, X O T H H B c y x o ñ , oTBenaiomen xofly MbimjieHHa B TeHHiTaSe MaHepe, Ty KaTacrpo(})y, B KOTopyio non M O C K B O H n o n a j i a r p y n n a apMHH « I J e i n p » . I l o r o p j i o ôbijio jjeji c i;ejibio npeflOTBpameHHa caMoro xy^mero, TO ecTb, c i;ejibio H3ÖexaHHa nepejiOMa B xofle BOHHBI B nojib3y CoBeTCKoro C 0 i 0 3 a ?

K a K 6bi HE Taid E C J I H B FeHepajibHOM nrraöe B E P M A X T A H B E P X O B H O M K O M A H cyxonyTHbix B O H C K H 6biJia xoTb Kaicañ-mo KpacHaa HHTb npH OU;eHKe SojibHiHX H Majibix C T P A T E R H H E C K H X , onepaTHBHbix H TaKTiiiecKHX KATACTPOCJÎ, T O OHa coflepxHTca B N N C B M E H H O 3acj3iiKcnp0BaHH0M «TBepflOM» yôeagjeHHH B T O M , ITO Bee STO BpeMeHHbiH KpH3HC, flocaflHbift HHijHfleHT, HO Hunero cepbe3Horo B 3T0M HeT. 3HaMeHHTaa «flnpeKTHBa o 3AJJAHAX cyxonyTHbix B O H C K Ha BocTOKe B 3HMHHH nepwoA 1941 - 1942 IT.» Ha^inHaeTca npaMO-TaKH c rnMHa: FLOBAHHH

«OflepacaB KpynHbie noßeflbi B c e n r a ö p e H OKTaßpe, BOÜCKa O O H T H CBepxHejiOBeqecKHMH ycnjinaMH flocTnrjin nocraBjieHHbix B Havane noxojja n;ejieH onepaijHH B O T H O H I C H K H HHCJICHHO H TexmraecKH upeBocxoflamHx CHJI npOTHBHHKa. üpoTHBHHK 6biji m i m e H pemaiomHx fljia e r o B O C H H O H MOII(H S K O H O M H T C C K H X H BoeHHbix qcHTpoB. IlocTaBJieHHaa repMaHCKoñ B O C T O H H O H apMHH sabana pa3rpoMHTb K p a c H y i o ApMHio flo e e OTCTynjieHHa Brjiyöb npocTpaHCTBa P O C C H H , B OCHOBHOM BbinojiHeHa B pe3yjibTaTe 6oeB, npoBeneHHbix B a TO M ro^y, öoeBaa Moiijb npOTHBHHKa 6bijia pemaiomHM 06pa30M ocjiaÖJieHa H3-3a noTepb jitoflbMH H TexHHKOH, npeB30ineflinnx Bce oxHflaHHa.» CjioBocoHeTaHHe «peinaiomHM 06pa30M» «BJiaeTca pemaiomHM H BHymaeT,HTO öyflTO 6bi noße^a T E P M A H H H Han C O B C T C K H M COK)30M yace npeflpeuieHa. H O H T H poBHO rofl cnycTH THTJiep noBTopHJi 3 T O B CBoeñ p e n n nepefl «BepHbiMH copaTHHKaMH» B nHBHOH «EioprepöpoHKejuiep»: O c T a j i a c b napoHKa MecT, KOTopbie fíyflyT 3aHHin;eHbi nyTeM npHMeHeHHa BoeHHbix cpe^CTB B roMeonaTHHecKHX fl03ax. « H 3HaeTe IIH Bbi - Bce STO B HaniHX pyicax»! B r o j i o c e PHTJiepa öyKBajibHO cjibiHiHTca TpnyMcjD. H H T O x e 6biJio y Hero B p y K a x ? K O H C H H O , CTajiHHrpafl. C H O B A Ka3ajiocb, T T O Bce perneHO, H HA BocTOKe npoH3oineji nepejioM B xofle BOHHbi B nojib3y TepMaHHH. I l e p e f l KypcKHM TaHKOBbiM cpaaceHHeM cxeMa Bce Ta x e , OHa noTOM, jtaace He BepHTca, ocTaHeTca HeH3MeHHoñ flo Ap^eHHCKoro

3aJieBCKH: üepejioMti B xo^e

109

BOHHM

HacryiuieHHH H X r o p T r e H B a j i b / i a . B n j i O T t no 3eejioBCKHx BMCOT H e n p c K p a r n a n a es nycTaa 6OJITOBHH O nepejiOMe B xo^e BOHHM, CToaiqaa TMCHH 6eccMbicjieHHbix a c e p T B c o6enx C T o p o H .

II. 3 T H X HeCKOJIbKHX n p H M e p O B flOCTaTOHHO flJia HJIJIFOCTpaiIHH n p O Ó J i e M a T H H H O C T H

«nepejioM B x o f l e BOHHBI». O H O BXOAHT B HHCTpyMeHTapHH HcropHKa, B ero ceKijHOHHBm Ha6op, c iiOMOinbK) KOToporo OH npojiaraeT npoceKy C K B 0 3 b noHHTHH

aMopc[)HMe

fleópH

(J)opMy, H T O 6 M ecTecTBeHHO

HCTOPHH, C T a p a e T C H n p H f l a T b p a 3 p o c u i H M c a

C T a n o BH^HO

sa^aeM

ce6e

Jiec.

I l o c K O J i b K y MU

Bonpoc,

c KaKoro

flepeBbSM

TaKyio

3HaeM, K a K Bce npoH3onuio,

MOMCHTa STO NPOHCXONH.no -

Mbi H

HMeHHO 3TOT B O n p O C , 3 a ; n a B a e M M H B njIOCKOCTH T e o p H H 3 H a H H H , a H e C H C T O p H K O reHeTHHecKoñ

NO3KNNN

nopoxflaeT

IIOHHTHH,

nojjoSHbie,

«nepejiOMy

B

xojie

B O H H M » . 3 T 0 n O H H T I i e npOHCXOflHT H3 TaHHHKOB n p O p O K a , O d p a T H B H i e r O CBOÍ1 B3rjian B

npomjioe.

YHCHJIB STO,

cjienyeT

o S x o f l H T b c « C HHM

6ojiee

0CT0p0XH0 H

0 C 0 3 H a H H 0 , e c j i H H e O T K a ' i a T t c a OT H e r o H B O B c e .

n o x a j i y ñ , nojiHocTbio OTKa3aTbCH OT Hero MONCHO B TOM cjiynae, ecjra ecTb acejiaHHe jiwuib noKa3aTb, «KaK STO 6MJIO Ha caMOM flene». 3 T O 3BynHT yxacHo craP O M O ^ H O H HaXOflHTCa B B O n H I O I I j e M n p O T H B O p e H H H C J I K ) 6 b I M IipCflCTaBJICHHblM

Ha o6cyacneHHe aHann30M. Bce-TaKH MHoroe noflTBepxmaeT, HTO npHHi;Mnbi MyxHHHbi, acHBmero B6JIH3H OT 3TOH paTyrnn, coxpaHHT CBOIO aKTyajibHocTb flojibiue, neM nocTCOBpeMeHHaH Hrpa B Oncep. Bonpoc, MOXHO JIH B ijejiOM OTKa3aTbCH OT rioHHTHfl «nepejioM B xo^e BOHHM», He »BJiaeTca ceroRHH npe^MeTOMflncKyccHH,TaK npeflycMOTpeHO no nporpaMMe, H nosTOMy cjienyeT nopa3MbinuiaTb jranib Hafl TeM, noneMy ^eKaópb 1941 r., Ha30By ero nepejiOMOM «A B xojje BOHHM», 3HMa 1942-1943 rr. («nepejiOM B xo^e BoiÍHbi») a TaKace, HTO jinnib He^aBHO nojjHepKHyjiH, npeac^e Bcero, PmiapA OBepu H MapTHH BaH KpetJjejibfl, HiOHb 1944 r. («nepejiOM B xo^e BOHHbi») nojiyHHJiH cBoe o6o3HaneHne nepeji0M0B B xo^e BOHHM. l i p a 3TOM Haflo pa3JiHnaTb cjie^yiomee: B TO BpeMH, KaK coBpeMeHHHKaMH Bce Tpn «nepejiOMa B xo/je BOHHM» BoenpHHHMaioTCH KaK TaKOBbie - ecTecTBeHHO, He Bce H He BceMH, a B 33BHCHMOCTH OT nepcneKTHBbi H 3aHHMaeMOH NO3NQHH HayKoñ flo CHX nop npH3HaiOTCH ySe^HTejibHbiMH, no KpaHHeñ Mepe, HOCTOHHMMH oócyagjeHHa TOJibKO nepenoMbi «A» H «B» B xo^e BOHHM, a, B OTJIHHHC OT 3Toro, BapnaHT «C» TOJibKO COBCCM He^aBHO nonaji B ijeHTp BHHMaHHH. CHanana KOPOTKO o cooTBCTCTByjomHx (JjaKTax, Ha KOTOPBIE onnpaioTCH KOHKpeTHMe BapnaHTbi «nepejiOMa B xo^e BOHHM» - BHanajie H3 c e r o ^ H H U I H E Ñ n e p c n e K T H B b i 'iejiOBeKa, o ó p a T H B U i e r o CBOH B3op B n p o n u i o e H yMyjjpeHHoro OnblTOM.

BapnaHT «A»: «MHpoBaa MOJiHHeHOCHaa BOÍÍHa", KaK ee Ha3Ban AH^peac XHJiJirpySep, - ceroflHH HaM H STO noHarae BHJJHTCH HHane - 3aBepniHJica npoBaJIOM tiOA MOCKBOH. 3HAMEHATEJIBHO, HTO ero y^eHHK Kjiayc PeñHrapAT aun cBoeií KHHre npHMenaTejibHoe Ha3BaHHe «IlepejiOM nojj MOCKBOH». C npoBajiOM Ha-

110

I. AoKjiaflLi

CTynneHHH rpynnbi apMHH « I ^ e m p » Ha MocKBy pacnajiacb npeacHaa CTpaTerH» THTJiepa, a nocjie BCTynjieHH» B BOHHy CIIIA ocraBanocb TOJIBKO BonpocoM BpeMeHH, Kor.ua 6onee 'iHaMHTejitHbie pecypcbi COK)3HHKOB pemaT HCXOR BOHHM B CBOK) n o j i b 3 y . 3 T O jjaHHoe XHJiJirpyôepOM TOJIKOBÂHHE BKjnonaeT B ce6a Te3HC, HTO ô y ^ T O 6bi «CTpaTernH THTJiepa» a priori ÔMna cnocoÔHa npHBecTH K noôe^e - TO ecTb: ecjiH 6bi ynajiocb nojjaBHTb conpoTHBJieHHe CoBeTCKoro Coio3a BO BpeMH 3HaMeHHToro «KpaTKoro jieTHero ôoeBoro noxojja», riiTJiep nonyHHJi 6bi peajibHbift rnaHC BbinrpaTb BOHHY B ijejiOM. TeM caMbiM y Hac B njiaHC Teopnn 3HaHHH B03HHKaeT BTopaa npoôJieMa, TecHo CBH3aHHaa c «nepeji0M0M B xo^e BOHHBI». MOJKHO JIH HCXO^HTL H3 nocbuiKH, HTO HCXOA BOHHM ôbiji npeflonpejjejieH eme 1 HJIH 3 ceHTHÔpa 1939 r.? Te3HC, B cooTBeTCTBHH c KOTopbiM BTopaa MHpoBaa BOÔHa ôbijia npoHrpaHa TepMaHHeft y x e nocne nepBoro BbicTpejia, onapaeTca Ha pacneT H SKCTpanojiJmnio no KaxROMy p o t e n t i e l d e p a i x H yMeHHe Tex, KTO BejjeT BOHHy, NPEOÔPASOBATB ero B p o t e n t i e l d e g u e r r e . H o jjaHHbie, npH3BaHHbie STO flOKa3aTb, n o n e p n H y T b i H3 n o 3 H a -

nojiy^eHHbix 3aj^HHM HHCJIOM, KOTOPMX em;e He 6MJIO 1 ceHTHÔpa 1939 r., KaK H He ôbiJio Sy^ymero y OTpe3Ka BpeMeHH c 1939 no 1945 rr. HHH,

HcTOpHKaM H3BeCTH0, HTO HCTOpHH HHKOTfla He MOSCeT 6bITb HCKJIIOHHTejIbHO 3KCTpanojiHL(HEÔ nponijibix H aKTyajibHbix (J)aKTOB, a c^aKTop ôy^ymero nacTo HBJiaeTca pemaiomuM. TÔT, KTO yHHTbiBaeT 3T0, 3 ceHTHÔpa 1939 r. HH B KoeM cjiynae HE MOT npeflcica3aTb, KaK 3aBepniHTCH Boima; EME B JJEKAÔPE 1941 r. HepHHJuib pacciHTbiBaji Ha TO, HTO Boitea MoaceT npoflJiHTbca eme 10 - 20 JieT. H o BBHfly npaMO-TaKH ôypHoro TexHHHecKoro, TexHOJioriiHecKoro H HayMHoro pa3BHTHH HeB03M0>KH0 ÔbIJIO 6bl BblHrpaTb 0Tpe30K BpeMeHHflJIHTejIbHOCTbK)B 1 0 HJIH NAACE 2 0 JIET; j i o r H H e c K H H BMBO^ H3 STOTO: HCXOH B T o p o f t TPJIFLUATHJIETHEÂ BOHHM H e 6 b i J i n p e f l o n p e ^ e j i e H .

HejiaBHO BajiLTep roc[)ep B crpacTHoft (JmjiunnHKe, NOCBAMEHHOH HeyflaHHofi nojiHTHKe 3anaflHbix flepacaB B nepHOA c 1933 no 1939 rr., BbicTynHJi c Te3HCOM, HTO AHrjina H OPAHI(HH MorjiH 6bi BbmrpaTb BOHHy em;e oceHbio 1939 r., npnqeM 6e30r0B0p0MH0, Beflb n o n r a BO Bcex peinaromHX BOHHy oôJiacTax y COK>3HHKOB 6MJIH orpoMHbie npeHMymecTBa. TonbKO B pe3yjibTaTe HâHeceHHH THTJiepoM ynapa no HexocjiOBaKHH, noôejjbi Ha^ n o j i b i n e n , HopBerneH, rocy^apcTBaMii BeHHJiiOKca h OpaHijHeH Tm-nep npnoôpeji MaTepnajibHyio 6a3y HJIH Be^eHHH BOHHM, KOTopaa ôojibme He ôbijia npourpaHHOH a priori. ToJibKO HeBHHTHoe noBeReHHe aHniHHaH H (J)paHi;y30B co3Aajio OTnpaBHyK) CHTyaitHio fljia BOHHM, HCXOB

KOTopoô

6MJI

Heonpe^eneHHbiM,

603M0M6H „nepeJIOM B XO^e BOHHbl".

H

nosTOMy

NPNHLPINHAJIBHO

6bui

TaK apryMeHTnpoBaji eme X n j m r p y ô e p - H CKpynyjie3HO nepeMHCJiHJi OUIHÔKH THTJiepa, npHBe^mne K TOMy, HTO TÔT He cyMeji npaBHJibHO B0cn0Jib30BaTbca JIHÔO B NPHHI;Hne He B0cn0Jib30Bajica NOABHBINHMCA y Hero B pe3yjibTaTe SToro rnaHCOM. HHMMH cnoBaMH: rHTJiepoBCKaa cTpaTeraa, ocHOBaHHaa Ha npoc^eccuoHajibHbix nojiHTHHecKHx H BoeHHbix fleftcTBHHx, Morjia 6bi yBeHHaTbca ycnexoM. 3HaqnT, He TOJibKo ycHjraa e r o npoTHBHHKOB, HO H e r o coôcTBeHHbie OLUHÔKH npHBejiH K MocKOBCKOMy - KaK H rofl cnycT» K CTajiHHrpaflCKOMy - npoBajiy. CoBepmeHHO cxoace apryMeHTHpoBajra nocjie BOHHM H Tajibj^ep c MaHurreHHOM:

111

3ajieBCKH: IlepejioMbi B xo«e BOHHM

T O J I L K O H3-3a Bbißopa FtiTJicpoM H E Y ^ A ^ H O R O c T p a T e n i ' i e c K o r o NOFLXOFLA, H 3 - 3 a e r o HejiajTbHOBHflHoro H y n p a M o r o cjießOBaHH» öeccMbicjieHHOH c r p a T e r m i C T a j i a B03M02KH3

KaTacTpo(J)a

MOCKBOH.

nofl

He

CNYQAÑHO

HJIH

BocnoMHHaHHH

MaHurreiraa 6 b i J i o BbiôpaHO Hä3BaHHe: «üpoHrpaHHbie noöeflbi». K a K B e e M o r j i o 6bi nojiyHHTbCH HHane, noKa3biBaeT 3HaMeHHTaa 3anncb T a j i b ^ e p a B cjiyxeÖHOM H H E B H H K E 3A

3 wojia 1941 r. -

PASOÖJIAIAIOMAH OTPBIBOK BHPTYAJIBHOÑ HCTOPHH.

TojibKO ecjiH npH3HâTbCH, HTO B T o p a a MHpoBaa BOHHa HJia repMaHCKoro p e ñ x a

a

priori

He

oöaaaTejibHO ßbijia

npoHipaHa, ecTb

B o o ö m e CMWCJI npocjieflHTb 3a

3THM c{)eHOMeHOM - a c03HaTejibH0 roBopio o «4)eHOMeHe» - n e p e j i O M O B B xofle B O H H M . I l e p e j i o M b i B xofle B O H H M , ynoTpeßjieHHbie BO M H O X C C T B C H H O M HHCJie, S T O , KOHeHHO, napaflOKC. E C J I H 3axoTeTb B3aTb oflHH o n p e f l e j i e H H b i H « n e p e j i O M B xo^e B O H H M " B KanecTBe Mojjejra TOJiKOBaHHa, Bce ocTajibHbie noTeHiiHajibHbie nepejiOMbi B xo^e B O H H M " HeoôxoflHMO CBecra K a ö c y p a y . H M C H H O S T O 6 L I J I O oflHHM H3 pe3ynbTaTOB y x e ynoMHHyroro IÜTyTrapTCKoro CHMno3nyMa.

Tenepb nepexoflHM K BapnaHTy «B», T.e. K nepejioMy B xone B O H H M B 1942 1943 rr. flo noHBJieHHH KHHrH Xnjijirpyöepa «OrpaTerna THTJiepa» OH SbiJi rocnoflCTByiomHM M H C H H C M B TepMaHHH, KA3AJICA jiorHHHbiM, He TOJibKO JJJTH HCTOpHKOB,

HO

o^eBHjmeB.

Kpax

H

fljia

ijejioñ

HCTOpHHeCKHX apMHH

noMHHaiomHM

KJiaccHHecKHe

BeHOH

HJIH

B

1683 r.

flHJieTaHTOB,

H,

npOKfle

BCerO, flJIH

6biJi HacTOJibKO ceHcau;HOHHbiM, HacTOJibKO

pemaKJmne

IïojiTaBCKOH

ÔHTBM B

cpaxeHHa

1709 r.,

Hanofloône

HTO CBA3B

Me^my

ÔHTBM

Ha

non

OrajiHHrpa-

HOM H nepenoMOM B x o j j e B O H H M B03HHKJia IIOMTH caMa CO6OH. C H M B O J I H K A « C r a jiHHrpafla» T O X E BHecjia C B O H BKJiaA B T p a H c i ^ C H ^ E H T H O C T B ¿JAHHORO C O Ö B I T H H ,

B03BbiCHjia CTajiHHrpaflCKyio 6nTBy Haji oöbiHHbiMH cpaxeHHaMH. A c c o n i i a q i i a uiTypMa «CTajiHHrpafla» c «rnöejibio ôoroB» Baraepa, c03HaTejibH0 co3jjaBaeMaa THTJiepoM, K A K He^aBHO flOKasajia BpHrHTTe XaMaHH, HecoMHeHHO, BHecjia C B O H

a HE KAK uiyTKa repMaHCKOÔ nponaraH^bi. OrajiHH cyMeji J I O B K O pa3birpaTb M O M C H T BejiHKoro nepejiOMa MHpoBoft H C T O P H H , npHHeM B BHfle cneKTaKJia vae victis co CMecbio pa3JiHMHbix cTHjien, conepacaBH I H X flpeBHepHMCKHe, TaTapcKHe H npeBHepyccKHe sjieMeHTbi. 3 T O npoH3Bejio rayöoKoe BneiaTJieHne Ha MacTepa repMaHCKOÔ nponaraHßbi Ho3e(f>a T e ö ö e j i b c a H, MoaceT 6biTb, noMorjio eMy oôpecTH Bfl0XH0BeHne Ha co3flaHHe CBoen rpaHH H 0 3 H 0 H OTBeTHOH CTpaTerHH, HaCKOJIbKO H3BeCTHOH, HacTOJibKO H ycneiHHOH. HanoMHio: 18 cfjeBpajia 1943 r., CTajjHOH «IIInopTnajiacT». I l o npHHijHny per aspera ad astra eMy y^ajiacb 3arHnH0TH3Hp0BaTb orpoMHbie Maccbi HacejieHHH TepMaHHH, KOTOpbie c 3Toro MOMeHTa, ÖyflTO HaXOflHCb B COCTOHHHH TpaHCa, nOBepHJIH B «OKOHHaTejibHyio n o ö e ^ y » , X O T H O H H , yuaftca H M CTpaxHyTb c ce6a COH, jiyMann 6bi HHane. K o r ^ a H X H3 S T O T O TpaHca BHe3anHO npoöyjiHjiH, BceM jjeñcTBHTejibHO CTajio HCHO: nocjie CTaJiHHrpa^a Botaa ôbiJia npoHipaHa. H T Y T BHOBb B C I M B I J I H Bce ocTajibHbie (JjaKTbi: BbicajjKa ^ E C A H T A C O K ) 3 H H K O B B CeBepHoft A 4 ) P H K E , Kpax NOFLBOFLHOH BOHHbi B Mae 1943 r., KaTacTpocfja B TyHHce H NON KOHeu; H 3 M E H A Ü T a BKJIAN B T O , H T O 6 B I NOFLATB

CTajiHHrpa/i

KAK KYJIBMHHAIJHOHHBIH MOMCHT,

r j i y ô o H a ô u i y i o flenpeccHio - B S T O M cocToajia

JIHH. 1 9 4 3 r. ôbiji ROFLOM nepejiOMa B x o j j e B O H H M , a C r a j i m n p a f l ceHcaiinen, C K O T O P O H OH

HanaJica.

112

I. ÍJOKJIAJJBI

Hayica HENOCPEACTBEHHO n o c j i e 1945 ROÑA TaiöKe npHcoeflHHHJiacb K STOH

HHTepnpeTaqHH, H o ö j i e r n a j i o c b STO TCM, HTO H Hep^HJIJIT, H n o HOHHTHLIM npHHHHaM CTajiHH npennoHHTajiH 3Ty TOHKy OTcneTa, KOHCHHO, nepcBOflH B e e B njTOCKOCTb j i e r e H f l o POCCHH—MaTyiHKe, B C T a B i n e í í Ha 3aiqnTy CBH3H c HeM TeHepajiHCCHMyc Bnpe^b cTan cnirraTbca

CrajiHHCKOH afíew, B

HcnpHKOCHOBCHHbiM H

HeocnopHMbiM, H B iuiocKOCTb nyTb 6biJio He npoHrpaHHoro cpaaceHHH B ATJiaH-

OKeaHe, HTO, KCTara, 3HaHHTejibHO noBbicHJio NPECTHX CJJOH FLEMMA BOHHbi, T a x HTO H OH HE 6biJi 3aHHTepecoBaH B KPNTHMECKOM noflxoße K T e 3 H c y Hep'IHJIJIH. 3TH BapnaHTbi TOJIKOB3HHH O r a n H H r p a f l C K H x COÔWTHH ÖWJIH x a p a K T e p H b i J^JIH IIOITH Bcex B o e H H b i x M e M y a p o B , H npenoflaBajiHCb B niKOJiax H THHECKOM nocjie

yHHBepcHTeTax. I l e p c H 3pHCT IIIpaM, B a j i b T e p XyöaTH, FejibMyT r p a i m e p , B a jibTep BapjiHMOHT - TO ecTb Te, KTO B FeHepanbHOM nrraöe BepMaxTa e n l e j í a KaK 6bi y

HCTO'iHHKa, NP0B03RJIACHJIH B CBOHX KHHrax: 1943 r. 6biJi roflOM nepejiOMa B

xofle BOHHbi. B pe3yjibTaTe H3flaHHH c j i y x e Ö H o r o /jHCBHHKa B e p x o B H o r o KOMaHflOBaHHH BepMaxTa H cjiyxceÖHoro flHeBHHKa paHi(a T a j i b ^ e p a 3Ta no3ni;HH, K a aceTca, 6biJia HeonpoBepjKHMO noßTBepacfleHa «HOKyivreHTajibHO». XYÖATQ, H3naBuiHH ,N,HPEKTHBBI r m u i e p a

no

BEJJEHHK) BOHHW, a TATOKC TOM

cjiyxceÔHoro

jjHeBHHKa B e p x o B H o r o KOMaHflOBaHHH BepMaxTa, OTHOcamnòca K 1943 r., H a c T o ñ HHBO BbiCTynaji npoTHB Te3Hca XHJiJirpyöepa, BepHee, npoTHB e r o Te3HCOB O nepejiOMe B xo^e BOHHW B 1941 r.

m rHTjiepoBCKoñ «nporpaMMe».

BapnaHT „ C " n o cpaBHeHHio c BapnaHTaMH « A " H « B » npe^CTaBJiaeTca coBceM HeyöenHTenbHbiM, ôbijio 1945

fleftcTBHTejibHO

M a j i o HeMijeB, yTBepxjjaBiiiHX n o c j i e Maa

r., HTO OHH BnjioTb jjo HIOHH 1944 r., T.e. HO HanaJia JJECAHTHOH onepaiiHH,

npoflOJiacajiH BepHTb B n e p e j i o M B xo^e BOHHW. B 3TOH CBH3H CJlOBOCOMÊTaHHC « n e p e J I O M B XO/je BOHHbi» npHOÖpeTaeT HOByiO OKpacKy. OHA BO3HHKJI3 H3 npeflCTaBJieHHH o BOHHe B n e p n o ß MEXC^y

OrajiHHrpa-

FLOM H HopMaHflCKOHFLECAHTHOHonepai;HeH. C a M o e NO3FLHEE C JIETA 1943 r. HHKTO He Mor öojibuie OTpnqaTb, HTO ocb B BOCHHOM njiaHe KaTHJiacb NON r o p y , T.e.: Ka3ajiocb, HTO co OrajiHHrpafla fleñcTBHTenbHO Hanajica nepenoM B xo^e BOHHM. O ^ H a KO c NOMOMBIO nponaraHflbi PEACHMY F e ö ö e j i b c a 3ATEM y « a j i o c b CO3FLATB a p r y MeHTai^HOHHyio KOHcrpyKijHfo, KOTopaa B Te^EHIIE 1944 r., T.e. 3a HecKOJibKO MECAIJEB NO ÍJECAHTHOÑ onepaijHH, c r a n a B B w c m e ñ CTENEHH YÖEFLHTEJIBHOÖ: XOTH C HHBAPA 1943 r. H HMEJIH MecTO HEY^ann, HO OHH ÖYJJYT HKOÖW KOMNEHCAPOBAHBI, HAXE

oöpameHbi B NPOTHBONOJIOACHOCTB, ecjiH TOJIBKO y^ACTCA copBaTb necaHT-

Hyio onepai^HK) Ha 3 a n a f l e .

TaKoe TOJIKOBAHHE MOXHO 6MJIO NOJÎTBEPFLHTB ccwjiKaMH HA TO, HTO COK>3OHeBHßHO, Bce nocTaBHJiH Ha 3Ty KapTy. B KOHi;e KOHLJOB, coBeTCKoe

HHKH,

HACTYNJIEHHE FLO HEKOTOPOÑ CTENEHH NPNOCTAHOBHJIOCB, HTAJIBHHCKHII KPH3HC

6oJiee-MeHee npeoflOJieH, Henocpe^cTBeHHO riepe« flHeM J3, p * e coKpaTHnncb B03flymHbie HajieTbi, H rrponaraH^a BH^ejia B STOM jjOKa3aTejibCTBO coöcTBeHHbix yTBepacfleHHH. ECJIH KapTa necaHTHOH onepai;HH OKaxeTca H e K 0 3 b i p H 0 f l , HaHHeTca HOBWH KOH nrpw, B xo^e BOHHW HacTynHT OKOHHaTeJitHWH nepejiOM BnjioTb flo ee ycneuiHoro «cxo^a - nponaraHfla onacajiacb BemaTb o HHCTO repMaHCKOM noöeflOHOCHOM MHpe, B neM, BiiponeM, H He ôbijio HHKaKOH HeoöXOAHMOCTH.

113

3 a j i e B C K n : I l e p e j i O M b i B x o ^ e BOHHW

TaKHM 06pa30M, jieHb JJ npeBparanca B cyßbßoHOCHyio AaTy, H Korjja B TepMaHCKOM peñxe pacnpocrpaHiuiiicb riepBbie cooômeHHa o flecaHTHoñ onepaipiH, 6OJILUIHHCTBO cJ)0Jii>KcreH0cce omyTHjio rjiyöoKoe yflOBjieTBopeHae. BocKJiHijaHHe: «HaKOHeq-TO» 6biJio caMbiM pacnpocTpaHeHHtiM KOMMeHTapneM. H a y x a flojiroe BpeMa 3 a BceM S T H M BH^EJIA TOJILKO o i r a c a H H y i o Bbirne n p o n a r a H j j y , R a x e H e 3 a R a B a f l C b B o n p o c o M , c y m e c T B O B a j i H JIH n p r n r n H b i T a K o r o n o B e f l e m i a 3 a npejjenaMH nponaraHflbi.

III. Bejín,

KaK

npHHMTO B H C T O p H O r p a ( J ) H H ,

BYIOMAE p e i n a i o m a e

MblCJICHHO n e p C H e C T H C b

Mecai;bi, ecjiH noiibiTaTbca

KpaTHTb» CBoe coöcTBeHHoe

B

flyxe

PaHKe

B COOTBeTCT«KaK

6bi

npe-

c y m e c T B O B a H H e H O T B J i e n b c a OT ô o j i e e n o 3 j j H H X H

COJIHflHblX 3HaHHH, T O 3 T H T p H B a p H a H T a

CJieflyeT TOJIKOBaTb H H a n e , HeM

n p H H H T O y H C T o p H K O B n o c j i e j j y i o m H X n o K O J i e H H H , npHHHBUiHX n o 3 y

3TO

ACMHypra.

K a K a c e B TO B p e M a n p e f l c r a B J i a j i a c b c H T y a i ; « » B H H M a T e j i b H O M y H, c K a a c e M T a K , 06pa30BaHH0My

(JjojibKcreHocce?

A

KaK OHa n p e j j c T a B J i s u i a c b

coTpyflHHKaM opraHOB BJiacra « T p e T b e r o

oTBeTCTBeHHbiM

peñxa»?

B o 3 B p a m a s i c b K B a p w a H T y « A » , K a T a c T p o c J j a n o j j MOCKBOH H e c o M H e H H O pyniHjia

MeHTy

o

MupoBoñ

MOJIHHCHOCHOH B O H H e ,

KOTopaa

pa3-

HenocpeflCTBeHHO

n o c j i e 2 2 HIOHH 1 9 4 1 r . n o j i b 3 0 B a j i a c b n o j j f l e p x K O H o ß m e c T B e H H O C T H H n p o n a r a H flbi

«TpeTbero peñxa», a B «CooômeHHax

h 3 p e ñ x a » MOJKHO 6MJIO r i p o H H T a T b ,

*ITO M H o r H M n o a c H j i b i M cJ)0JibKcreH0cce B c n o M H H a n a c b I l e p B a a M i i p o B a a B O H H a . Kax

H B 1914

r. n o c j i e M a p H C K o ñ

6HTBW, T e n e p b

T a i c a c e HaBHCJia y r p o 3 a

T a a c H o ñ n 0 3 n q i i 0 H H 0 ñ B o ñ H b i . H o HH'ITO H e 6 b i J i o n p o H r p a H O . M a p H C K a a

3a-

6iiTBa

Toace jiHinb BnocjieflCTBHH ö b i j i a n p e B p a m e H a B p e m a i o m e e e p á t e m e . H e n b 3 H 3aö b i ß a T b , r ^ e B E ß p o n e B n e K a ô p e 1 9 4 1 r . B « e ñ c T B H T e j i b H O C T H n p o x o j j H J i H JIHHHH (J)poHTa: B o e H H b i ñ p e ñ x A j j o n b c ^ a r i i T J i e p a r o c n o f l C T B O B a n B n p e o Ö J i a f l a r o m e f i ^ a c ra

E ß p o n b i , B K J i r o n a a B o c T O H H y i o E ß p o n y ; e c j i H 6 b i y ^ a j i o c b TOJibKO y n e p a c a T b

BOCTOK, H e y j j a n a HCKJironaJiacb B n p H H i j H n e . l i p a fleñcTBHTejibHO 6biJio

flOJixeH

flonycTHTb

flByx

6 b i j i C T a T b EeponeücKUM

ycjiOBHax: BoeHHbiñ

peñx

BoeHHbiM p e ñ x o M , H Hejib3a

BMemaTejibCTBa aMepiiKaHijeB.

KAK H3BecTHO, nocjieflHHH a c n e K T B K p y r y pyKOBOj;cTBa « T p e T b e r o p e ñ x a » 6biji aôcojiioTHO AMepHKH, MHpoBoñ

cnopHbiM. H öoajica

BoñHe

CaM ee,

TuTJiep

npHHaflJiexaJi

K TeM,

HO 6BIJI CKJIOHCH 3 a H H M a T b

no3Hi;HK).

B

TO B p e M a

B e f l O M C T B O B o e H H O - M o p c K o r o (J)JioTa B O

AflMHpaubCKiiñ

rjiaBe

KTO 3 H a j i

H3BecTHyio iiiTaö

H

no

o

MOU;H IlepBoñ

PeñxoBCKoe

c T n p i r a i j o M HeyKJioHHO O T p m j a -

j i H , HTO c y B e p e H H O C T b K ) o J K H j i a e M o e B C T y m i e H H e

CIIIA

B BoñHy CKaaceTca

Hera-

THBHO, eCJIH B O T B e T H a 3 T O M05KH0 ÖbIJIO 5 b l B e C T H H C O r p â H H ^ i C H H y K ) n O f l B O f l Hyio

BoñHy,

BbiHymiBiiiyio

öbi

AHHIHIO

B Tenemie

mecra

MecaijeB

3aHaTb

n p H M H p H T e j i b H b i e IIO3HI;HH, T . e . e m e flo T o r o , K a K A M e p H K a C M O x e T M06HJIH30B a T b CBOH CHJIbl, H p y K O B O f l C T B O p e ñ x a , B KOHLje K O H U O B , n O C J i e f l O B a j T O C O B e T y MHHMbix

cneqwajiHCTOB.

Korfla

flejio

npoBajiHJiocb,

Tupiiaij

H

JIioseHflopcJ)

y T B e p x j j a j i H , HTO p e m e H H e B n o j i b 3 y H e o r p a H H i e H H o ñ n o ^ B O f l H o ñ B o ñ H b i

6biJio

114

I. ßOKJIAFLBI

aöcojiiOTHO npaBHJibHbiM, HO e r o npurouiH CJIHIHKOM NOSFLHO, noamoMy y AMEPMOÎ ÖBIJIO BPEMH HA NOFLROTOBKY K MOÖHJiioaijHH, noamoMy BoiiHa ôbiJia nponrpaHa. Ü3 3Toro BBITEKAET oôpaTHoe: ecjiH Hajjo HCN0JIB30BATB npeHMymecTBa, BO3HHK3IOMNE B ycjioBHHx BOHHM C AMepHKOH, 3Ta Boiraa nojiacHa HanaTbca KAK MOXHO öbicTpee, T.e. e m e B nepiioft BOCHHOH cjiaQocra AMCPHKH: HMCHHO T3K APRYMEHTHPOBAJIO BOEHHO-MopcKoe KOMAHFLOBAMIE BO rjiaBe C SPIÏXOM Pe^epoM. TOT neñcTBHTeJibHO yTBepxnaji HH öojibiiie, HH MeHbiiie, HTO BOHH3 C AHrjmeñ H TeM caMbiM B nejioM He MoxeT 6biTb BbmrpaHa, ecjm He yjjacTca y^epacaTb AMEPHKAHI^eB OT HX y n a c r a a B onepaijHH B ATJiaHTHHecKOM OKeaHe. A Te Bce 6ecu;epeMOHHee BKNTOQAJIHCB B Boimy nepefl BOHHOH. Heoö'baBjieHHaa BOÔHa Py3BejibTa B ATjiaHTHnecKOM OKeaHe y x e BocnpHHHManacb BoeHHO-MopcKHM KOMAHFLOBAHHEM B KANECTBE nojmoqeHHoii BOHHW - POKOBAA oumÔKa, o KOTopoH THTJiep florajjbiBajica, HO KOTopyio He 6biji B COCTOHHHH OOTACHHTB. Kopone roBOpa: THTJiep BonpeKH rojiocy paccy^Ka noKopnjica nocToaHHOMy, BnjioTb flo maHTaxa HAXHMY co CTopoHbi BoeHHO-MopcKoro KE C T p a H a , H B j i a i o m a a c a OJJHHM H3 c a M b i x OJKCCTOHCHHMX B p a r o B r H T J i e p o B C K o ñ T e p M a H H H , H a n p a K T H K e HOBOJIBHO a t J j c J j e K T H B H o c o T p y f l H H n a j i a C r e p M a H H e ñ ; STOT BMBOJI, H a B e p H o e , MOSKHO p a c n p o c T p a H H T b H H a

flpyrne

OKKynnpoBaHHbie

rocy^apcTBa.

H a 3 T O M OCTaBJIK) T a K , K a K e C T b . 3 T 0 K p a T K O e H3JIO}KeHHe JIHUIb n p H 3 B 3 H O n o f l H e p K H y T b , HTO H n o c j i e a H B a p a - ( J j e B p a j i a 1 9 4 3 r . c y m e c T B O B a j m p a i p i o H a j i b Hbie

apryMeHTbi

TejibHoro

B

nojib3y

Te3Hca,

HTO

H AÔCOJIIOTHORO « n e p e j i O M a

jibTepHaTHBbi.

THTJiepoBCKaa

OrajiHHrpafl

He

osHanaJi

B x o / j e BOHHW» B c r n i y

MaHnaKajibHa

HjjeojioraHecKaa

OKOHHa-

OTcyTCTBHa

a

OßepxHMOCTb

H

n o j i H b i H n p o B a n « T p e T b e r o p e f t x a » BO B c e x o ß j i a c r a x HOJIHTHKH, 3KOHOMHKH, BOOPYACEHHII H, H e B r i o c j i e f l H f o i o o n e p e f l b , n c H x o j i o r H H c ^ e n a j i n HCBOSMOXŒBIMH r n y ö o K o e H 3 y n e H H e H p e a j i i i 3 a i ; n K ) 3THX u i a H C O B , H T O J i b K o n o s T O M y O r a j m H r p a n , n o t a b e n e , 3 a f l H H M TOCJIOM, C M o r C T a T b o 6 T > e K T H B H b i M n e p e j i o M O M B x o j j e B O H H b i . B

3aKJiioHeHHe

BapnaHT

y T B e p a c f l a T b , HTO ß e H b 3 «nepejiOM

«C». B

B x o j j e BOHHBI»,

NPEÎKFLE B e e r ò , 3 ô 3 e H x a y 3 p , BHHMaHHeM. H a

OH

-

caMbiñ

yM03pnTejibHbm,

H a

He

3 T O M C M b i c j i e NEÔCTBHTEJIBHO n p e f l c r a B H j i flaxe

ecjiH TaK

xony CO6OH

CMHTajra P y 3 B e j i b T , H e p ^ H J I J I B

H,

HTO B c e - T a K H 3 a c T a B J i a e T o r a e c T H C b K S T O M y

co

BOCTopxeHHyio yBepeHHOCTb, H a Ö J n o ß a B i n y i o c a B TepMaHHH B

CBa3H c « e c a H T H O H

o n e p a i i H e f t , BHHMaHHe y x e

ôbiJio o ö p a m e H O ,

a

6biJia

JIH

B03M05KH0CTb 06T»eKTHBH0 e e OÖOCHOBaTb? i l H e x o n y o c T a H a B J i H B a T b c a H a CJIOXCHOH, n a c T H H H O 6 e 3 H a f l e x H o ñ C H T y a i j H H , n p e x f l e B e e r ò , BCJießCTBHe B03FLYUIH0H BOHHM COK)3HHKOB B REPIUAHMII. ß A B H O j j O K a s a H O , HTO T e p M a H H a flo H i o H a 1 9 4 4 r . H e H a c T O J i b K O 6 b i J i a p a 3 p y m e H a , K a K B b i r j i a n e j i o c o C T o p o H b i . H 3 B e c T H O , HTO M H H M o e « < i y ß o - o p y > K n e « B m o j i e 1 9 4 4 r . H M e j i o CBOK)

nepHneTHio:

HCTopHHecKoro roflHTca

c o r n a c H O nocjiejiHHM HayHHbiM H3bicKaHHaM B o e H H O -

HayHHO-HccjieflOBaTejibCKoro

B KanecTBe

apryMeHTa,

ynpaBJieHHa

BbicTynaiomero

OHO

B nojib3y

öojibuie

n e p e j i O M a B x o j j e BOHHM, NOTOMY HTO 6 b i J i o , n p n n e M a p r i o r i , n o c r p o e H O necKe.

IlpeflBHflHMyio

KaTacTpocJjy

BoopyxeHHH

He

NOTEHI;NAJIBHORO

HHHCM

Henb3a

Ha

ôbuio

n p e n y n p e f l H T b , H a n p o T H B : « n y f l o - o p y x H e » 0 6 a 3 a T e j i b H 0 BJieKJio e e 3 a c o ô o f t . C o B p e M e H H H K H L [ e n j i H j m c b 3 a T a È H o e o p y a c n e : OHO n p o H 3 B e j i o H p e 3 B b i n a H H o e B n e n a T J i e H H e H H a 3 H 3 e H x a y a p a , n o K p a ñ H e ñ M e p e , HHCTO T e o p e r a n e c K H . H a c a M O M n e u e B C T p a T e r H M e c K O M n j i a H e OHO ÖBIJIO c n j i o n i H b i M o Ô M a H O M , T e M c a M b i M TaK x e opyxHe.

Majio roHHjiocb B KanecTBe

o6T>eKTHBHoro

apryMema,

KaK

H

ny^o-

118

I. HoKJiaflbi

I l o CyTH, SblJI TOJIbKO OflHH o6"beKTHBHbIH KpHTepHH, Ha OCHOBaHHH K0T0p0r0,

xoth h npn onpe^eneHHOM HCKaxeHHH, moxho blibccth tc3hc, h t o ^eHb «J3,» Mor 6bi CTaTb HanajioM nepejiOMa b xojje bohhm: ecjin 6bi «ecaHTHaa onepaijHH npoBajiHuacb, h t o coBepmeHHO He HCKjnonajiocb, HacKOJibKO mm Tenepb 3HaeM, t o Mor 6bi HanaTbCH pacnaj; BpaxcecKoro ajibsmca - hmchho Ha s t o paccHHTbreajiH THTjiepoBCKHe najiajjHHbi. Tpy^HO CKa3aTb, HacKOJibKO BepMaxTy y^ajiocb 6bi b cjiynae ycneuiHoro OTpaxeHHH ^ecaHTHOH onepaijHH, KaK yTBepxflan iHTJiep,

hto6m y KpacHoft ApMHH He ocrajiocb hohth ao rpaHHii, peftxa, Beflb k 3TOMy BpeMeHH MaTepHajibHoe BoeHHoe npeBOcxo^cTBO CoBeTCKoro Coio3a cTajio nonaBjiHiomHM, a MaTepnajibHwe chjim TepMaHHH no yKa3aHHbiM npHHHHaM iioctohhho h 3aMeTHo yMeHbiuajincb. H a yKpenHTb BocroHHyio apMHio HacTOJibKO, rnaHCOB

CKOJibKo peajibHbiMH 6 m j i h Hanexflbi Ha t o , h t o pacnan «cTpaHHoro coio3a»

npHBejjeT k c6jiHxeHHio Meagjy TepMaHHeH h 3anajjHbiMH coio3HHKaMH, Taicace HaXOflHTCH nofl BOnpOCOM, Beflb HaHHHaeT HrpaTb p o j l b (})aKTOp, KOTOpblH Mbl npH paccMOTpeHHH «nepenoMOB b xo^e b o h h m » noKa ocTaBHJiH coBceM 6e3 BHHMaHHH, XOTH OH H HBJIHeTCH HeHTpajItHLIM! MOpajIbHO—HpaBCTBeHHblH (JiaKTOp. 3 t o b x o j j h t b 3acjiyrH Pnnapfla O B e p n h BepHna 3 H r j i y H « a , K O T o p b i e He^aBHO HMeHHO Ha STO oSpaTHJIH CBOe BHHMaHHe. J^eHCTBHTejIbHO, y BOeHHOH HCTOpHH ecTb CKjiOHHOCTb Bee paccMaTpHBaTb sub specie, nepe3 npn3My MaTepHajibHoro h KaflpoBoro. M o p a j i b KaK BoeHHbiH (|)aKTop n o h b h m m n p i i H H H a M coBceM BbiuiJia H3 MORbl. H o HMeHHO 3TOT (JjaKTOp HBJIHeTCH peniaK>mHM AJia OU;eHKH BapHaHTa « C » , Beflb B 3TOT MOMeHT COK33HHKH OnpeflejieHHO 3HaHH O XoJIOKOCTe, a 3TO 3HaHHJIO: HHKaKOH KOMnpOMHCCHblH MHp C THTJiepOBCKOH TepMaHHeft HeB03M0XeH. H a i ; n o H a j i - c o m i a j i n 3 M , KaK roBopHJiocb noTOM b IIoTCflaMe, 6bijio HeoSxoflHMO «HCKopeHHTb". TepMaHCKHH peiix caM ce6a nocTaBHJi b n o j i o x e H H e ors la loi, t o ecTb:

flaxe

b oiynae

npoBajia jjecaHTHOH onepaijHH He npoH3onuio

6bi

no

«nepejiOMa b x o j j e b o h h m » b CMbicjie KOMnpoMHCCHoro MHpa, npocTO Boima npoHOJixajia 6bi h ^ t h ^ajibiiie. H e TpyjjHO c e 6 e npencraBHTb b o s m o x h w h

flajib-

HenniHH x o b BOHHbi: b KOHije e e b 3apaaceHHbix paflHaiiHeft pa3BanHHax TepMaHHH Sojibnie He ocTajiocb 6bi h h o f l H o r o HeMi;a - r ^ e - T O b 1 9 4 6 r. h j i h 1947 r., M o x e T SbiTb, h no3«Hee, h o c a6cojiiOTHOH rapaHTHeft, B e « b n o c j i e 6 h i o h h 1 9 4 4 r. y HeMqeB He o c r a j i o c b HHKaKHX rnaHCOB OCTaHOBHTb MaHX3TTeHCKHH npoeKT h j i h co3flaTb coScTBeHHyio anepHyio cocraBJiHiomyio. KpaTKHH

bwboh: noHHTHe «nepeJiOM b x o ^ e bohhm» b o6menpnHHTbix 3Ha-

neHHHX HBJiaeTca HenpHroflHbiM, h o nojie3HMM KaK CBoero pojja ncTopHiecKHH KaTajiH3aTop. Jlnnib pejjKO BCTpenajiHCb b h c t o p h h HacTOsmjHe nepejiOMHbie MOMeHTM, h e m e peace coBpeMeHHHKH BocnpnHHMajiH nx TaKOBbiMH. B T o p a a MHpoBaa BOHHa 6biJia ncTopHHecKHM coSbiTHeM, BKjnonaiomHM MHorne n e p e n a Ubi n nepenoMbi, OHa He cjieflOBajia npHHunnaM SajuiHCTHHecKOH k p h b o h , y KOTOpOH HeTKO BHJJHO, HaHHH3H C KaKOH BMCUieii 6e3B03BpaTH0, c a6c0Jii0TH0 rapaHTHpoBaHHbiM

TOHKH OHa nOIHJia BHH3, npHHeM kohi;om. H3bcctho, h t o TeTe

CBoe Hy^Hoe HspeHeHHe n p o BajibMH c(J)opMyjiHpoBaji TOJibKO roflbi cnycra, Kor^a flaBHo 6 m j i o h c h o , KaKoe 3HaneHHe HMejia Bbi^epxRa caHKrojiOTOB. B 1941-42 i t . KaK h b 1942-1943 rr. h h b cySteKTHBHOM, h h b oS-beKTHBHOM njiaHe He SbiJi npenpemeH Hcxofl b o h h m , a b HioHe 1944 r. cy/jb6a b o h h m 6bina

yxe

perneHa, npnneM e m e no Hanajia necaHTHOH onepaqHH. H o s t o npoH3omno, b

119

3ajieBCKH: I l e p e j i o M b i B xofle BOHHW

nepByio

O H e p e ^ b , He noTOMy,

hto

B o e H H b i e npoTHBHHKH F e p M a H H H

6bura 6bi

TaK

y x HenpeoflOJiHMO cnjibHbi, a noTOMy, h t o HyflOBHmHbie n p e c r y n j i e H H H n p o T H B HapoflOB

HHKaKOMy

rocynapcTBeHHOMy

CBoero H a p o ^ a Ct3jihh, 3 H a a

BnjiOTb 06

ho

ecjra tojilko c a M oh H e cboh ycHJiHH, a T a i o K e ycHJiHH

fleaTejiio,

n p e c T y n H H K , G o j i t m e He n 0 3 B 0 J i H J i n o c j i a S j i H T b

oicoHHaTejibHoro iicicopeHeHiia nyMbi reHoipifla. ¿Jaace

OcBeHijHMe, 6 o j i b u i e

He CMor

6bi,

Ha KaTbiHb, Fimrepa cjiy>KHTb 20 HHBa-

HecMOTpa

3aKJiioHHTb B T o p o i i ^ o r o B o p c THTjiepOM. TaKHM 0 6 p a 3 0 M , p e m e H H e yHHHTOXHTb e B p o n e f t c K H x p a 1942 r., 6biJio XOfle BOHHbl.

eBpeeB, chmbojiom KOToporo

fleftcTBHTejibHbiM

MoaceT

p o i n t of n o r e t u r n , H a c T o a m u M nepeJlOMOM b

I I . n p O e K T L · ! KOMHCCHH

Eepnxapd X.

Eaüepneün

KOMHHTepH Η erO 3HaHeHHe repMaHCKHX

flJIH

pOCCHHCKO-

OTHOIIieHHH

Ο τ π ε τ ο p a ö o T e n o rjiaBHOMy HanpaejieHHio Β 2003—2004 r r .

OcHoeaHHaa Β 1998 r. poccHHCKO-repMaHCKaa KOMHCCHS HCTOPHKOB cflejiajia KOMMyHHCTHHeCKHH HHTepHaqHOHajI (KOMHHTepH) OflHHM H3 TJiaBHblX ο6τ>εκτοΒ CBOHX HayHHLix HCCJieflOBaHHH. O c o 6 o yHHTtiBaa Bonpoc BJIHHHHH KoMMyHHCTH^ecKoro MHTepHauHOHajia Ha reptnaHCKyio napTHimyio CHCTeMy Η COBeTCKO—repMaHCKHe OTHOIIICHHH, Hapajiy C KOMMyHHCTHHeCKHMH napTHHMH CoBeTCKoro CoHD3a Η TepMaHMH Ha onpeflejieHHbix 3Tanax HsyqajiHCb TamKe KOMnapTHH OpaHDiiiH, CTpaH BeHHJiioKca Η flpyrux eBponeöcKHx rocyjjapcTB. PyKOBO^HTejiHMH paöonero HanpaBJiemiH «KoMHHTepH» HBJIHIOTCH C repMaHCKOH CTopoHbi npo(f)eccop fl-p TepMaH Beöep, c POCCHHCKOH CTopoHH - προφεοοορ fl-p H K O B JIpaÖKHH Η προφεοοορ jj-p AjieKcaHflp TajiKHH.

O c y m e c T B U H e M M H Β H a c T o a m , e e BpeMH r j i a B H t m π ρ ο ε κ τ , Ha3BaH: « B e p j i H H - M o c K B a . Κ Π Γ Η K o M H H T e p H Β 1 9 1 9 - 1 9 4 3 ΓΓ.» C BecHti 2003 Γ. OCHOBHMM HanpaBJieHHeM paöoTti Β paMKax poccnftcKO-repnpoeKTa coTpy/jHHHecTBa aejiaeTCH - corjiacHO ΗΟΒΟΗ, 3 Κ Τ Η Β Η Ο noflflepaaroaeMOH KoMHCcneü noroBopeHHoera - ocymecTBJieHHe φ)ΉΗ3-ΜβΗΤ3Λ&ΗΟΓΟ H3flaHHH, nOCBailjeHHOrO OTHOHieHHHM MeXfly KoMHHTepHOM, Ρ Κ Π ( 6 ) ΒΚΠ(6) Η ΚΠΓ 3a Becb nepnofl c 1919 r. no 1943 r. Han προεκτοΜ, KOTopbiö noflroTaBJiHBaeTCH β coTpyflHHHecTBe c pyKOBOflHMbiM aKa^eMMKOM A . O . HyöapbHHOM HHCTHTyTOM Bceoömen HCTOPHH POCCHHCKOH AKa^eMHii HayK Η πρΗ3Β3Η Β KaneCTBe HHHOBaiJHOHHOrO H3flaHHH C HIHpOKHM CHCTeMaTHHeCKHM noflxoflOM OTpa3HTb KaHecTBeHHbie Η3ΜΘΗ6ΗΗΗ Β flejie apxHBHbix nyöJiHKauHH, paÖOTaiOT C POCCHHCKOH CTopoHbi nofl pyKOBOJJCTBOM προφ. flpaÖKHHa π ρ ο φ . HaTajiba JleöejieBa, προφ. Mnxanji HapHHCKHH, jjoKTopa BajjHM JJaMte, Mapnaima KopnarHHa Η KHPHJIJI ΠΙκρΗΗΗ, a c repMaHCKOH CTopoHbi - προφ. B e ö e p Η « - ρ EaftepjiHHH. C ynacraeM HHCTHTyTa BceoömeH HCTOPHH β nocjieflHHe roflbi 6bui H3MaH pan CÖOpHHKOB flOKyMeHTOB, BOCnpOH3BOflamHX CBH3H KoMHHTepHa c onpeflejieHHtiMH cTpaHaMH HJIH ero OTHOuieHHe κ OGIIJHM TeMaraiecKHM KOMnjieKcaM: «KoMunmepn u uden Mupoeoü peeonwu,uu», «KoMunmepu npomue (paiuu3Ma, «KoMimmepH u Bmopan Mupoeaa eoÜHa», «KoMunmepn u MaHCKoro

123

EañepjieHH: KoMHirrepH 0UHAHHÒUH»,

BpeMH

«KoMUHmepH

KoMUHmepH

u

u Eomapun,

K H3flaHHK) h

roTOBHTCH

«KoMUHmepH

flpyrae

u ïïnoHUH».

(KoMUHmepH

TOMa

B HacToamee u

Hmajiua,

0paHU,un).

3 t hflOKyMeHTMco3j;ajiH hctohhhkobyk) 6a3y h RUH Texymero npoeKTa. CoBMeCTHblH pOCCHHCKO-repMaHCKHH npOeKT MO>KCT CJiyaCHTb nOJIOXHTejIbHblM npHMepoM OTpaaceHHH flocrarHyToro b apxHBHOM nejie KanecTBeHHoro CKanxa. B HeM öynyT npeflCTaBJieHbi cexpeTHtie h JiHHHbie nncbMa, nepenncKa, o t h c t m HHCTpyKTopoB, nepeiiHCKa pyKOBOflCTBa K I I C C , KoMHHTepHa h K ü r , peuieHHH poccHHCKoro IIojiHTÖiopo, LteHTpajibHbie HanpaBjiemra fleHTejibHOcra KoMHHTepHa («reHepajibHaa jihhhh»), a Tamice xapaKTepHbie noBopoTbi b c o b c t c k o h BHeuraeH nojiHTHKe ( b CBH3H c KoMHHTepHOM). O c o ö o e BHHMaHHe ynenaeTCH HeflocTynHbiM

npexße hjih

He

npHBJieKaBinHMca

yneHbiMii

MaTepnajiaM KOH(J)n^eHD;najibHoro

xapaKTepa, CBsrsaHHbiM, HanpnMep, c BonpocaMH cjDHHaHcupoBaHHa, no^roTOBKOH k peBOJiioijHH hjih nepeBopoTy («aKTHBHaa pa3Be^Ka»), BoeHHO-nojiHTHnecKHMH BonpocaMH, HejierajibHbiMH cbh3hmh. Penb HfleT Taitace o B3aHM03aBHCHM0CTH h CTpaTerH^ecKHx pacneTax coBeTCKoro pyKOBORCTBa OTHOCHTejibHO pojra K Ü P , repMaHCKHx nojiHTHHecKHx napTHH h TepMaHHH b ijejiOM. BmiiOHeHbi Taicace Bonpocbi noJiHTHKH b oßjiacTH KyjibTypbi KaK oflHoro H3 BaxHbix HanpaBJieHHH COBeTCKOH BHeiHHeñ nOJIHTHKH. OxBaHeH 0Tpe30K BpeMeHH B 25 JieT, HaHHHaiOmHHCH c peBOJiFOHHOHHoro nocjieBoeHHoro KpH3Hca h HoHÔpbCKon peBOJiK)j;HH h 3aKaHHHBaiOmHHCH pOCnyCKOM KoMHHTepHa B XOfle BTOpOH MHpOBOH BOHHbl. fljia cocTaBJieHHH flOKyisieHTajibHOH ochobm n e p n o ß a 1 9 1 9 - 1 9 4 3 r r . noTpeßoBajiocb - npH HajiHHHH BecbMa oöumpHoro h mnpoKO pa3BCTBjieHHoro a pxHBHoro HCTopHHecKoro MaTepnajia - n3yTraTt h npoBepHTb okojio 3.000 fleji. 3flecb o c o ö o cjie^yeT noflnepKHyTb BKJiafl npocj). flpaÖKHHa, e r o coTpyflHHKOB h

b HccjienoBaHne ^OKyivieHTOB h hx KOMnaHOBKH. P a ö o T a , B K j n o n a a KOMMeHTapHH k ^OKyMeHTaM, öy^cT b pyKonncHOM BHfle OKOHHeHa jieTOM 2006 coTpyjjHHi;

r.,

a b KOHi;e 2006 r. n p e ^ y c M O T p e H O e e onyöJiHKOBaHHe.

JJoKyMeHmanbHüH

6a3a

HecMOTpa Ha flajibHeninee orpaHHHeHHe ¿jocTyna k apxHBHbiM MaTepnajiaM, p e 3 y j i b T a T b i p a ö o T b i , KaK h b HanajibHoñ CTaflHH npoeKTa, ôbijiH no3HTHBHbiMH. HHTeHCHBHbie HccjießOBaHHH, npeflnpHHHTbie MH, KaK

B MOCKOBCKHX,

MaccoBbix

TaK

opraHH3aijHH

H B

pocchhckoh h repMaHCKOH (OOHfl « A p X H B b l

3anaflHbIX apXHBaX

6biBuieñ

TJ^P»

/SAPMO/-i>enepajibHbiH

cropOHanapTHH

H

apxHB,

EepjiHH; apxHB KoMMyHHCTHiecKOH napTHH paHi;HH, Ilapnac h J1,h>koh; apxHB >K.

SMÔep-JJpo,

xopouiHe

JIh

ycjiOBHH

IIIo-fle-OoH;

fljia

ycneuiHoro

apxHB

Tpoi;Koro,

3aBepmeHHH

KeMÖpHflx),

npoeKTa.

OflHaKO

co3flajiH npoi(ecc

03HaK0MJieHHH C JJOKyMeHT3MH H HXflaJIbHeHHierOOTÖOpa OCTaeTCH TpyjjoeMKHM H flJIHTejIbHbIM.

K HHTepecHbiM rpynnaM apxHBHbix MaTepnajioB, KOTopbie yjjajiocb npHBJieib H3 HCTopHHecKoro apxHBa I J K K I I C C , apxHBa KoMHHTepHa h cmiacTH h3 ripesHfleHTCKoro apxHBa, mo3kho o t h c c t h (JjOHflbi JleHHHa (nocjießraie HeonySjiHKOBaHHbie nncbMa b 1919-22 rr., nepenncKa c Pa^eKOM, HoriixecoM, nepennaca HocficJje (oTHeTbi h3 TepMaHHH

b

1919 r . ) , 4)ohhw OrajiHHa («nepenncKa

bo BpeMH

124

II. IIpOeKTM

KOMHCCHH

OTnycKa»), nocjiaHHa HHcrpyKTopoB H ^OBepeHHbix JIHI; (nepenncKa MojiOTOBa, BoponiHJiOBa, IleTpoBCKoro, JIoMHHafl3e, MaHynjibCKoro, 3HHOBbeBa, KaMeHeBa, Tyceßa, CracoBoñ, TejibMaHa, HeËMaHa, PeMMejie, YjiböpHXTa, ÜHKa, HnnepnHa, JlHTBHHOBa, nepenncKa Meatfly KpecTHHCKHM H MOJIOTOBLIM, KPCCTHHCKHM H CTajiHHbiM (HapH,ny c flpyron n e p e n n c K o f t H cooömeHHHMii, KOToptie n o c T y n a j i n OT SMHCCapOB COBETCKORO CoK)3a B TepMaHHH H HanpaBJIHJIHCb HM), (|>OHFL IIojiHTÔKDpo (npOTOKOJiM 3aceflaHHH, peiueHHH no K ü r , no COBËTCKO—repMaHCKHM OTHomeHiMM

H neperoBopaM,

«nepcoHajibHbie

flejia»)

H (Jjoha

MojiOTOBa.

HCNOJILSOBAHBI Taiösce cfiOHjibr PaneKa, 3nHOBbeBa, ByxapHHa, Baprn H IlaTHimKoro, uiHcJjpoBaHHbie TejierpaMMbi ceKpeTapnaTa HcnojiKOMa KoMHHTepHa

(1936-

1943 rr.) H He B nocueßHioio onepeflb (JjoHflbi caMoro KoMHHTepHa, B TOM HHCJie MaTepnajibi HKKH,

Ilpe3HflHyMa

ceKpeTapnaTa

HKKH, HKKH,

IIojiHTceKpeTapHaTa ceKpeTapnaTa

H

ÜOJIHTKOMHCCHH

nxTHHijKoro,

repMaHCKHX

KOMHCCHH H K K H H T.FL. Hapany

C STHM ynajiocb pa3bicKaTb HMEROMNE OTHOMEHHE

K

TEPMAHHH

HOKyMeHTbi H nHCbMa Bep3HHa, EyxapHHa, Opëjinxa, KHopHHa, KpacHHa, Bejia KyHa, KyycHHeHa, JlexeHa, Jl030BCK0r0, MaHynjibCKoro, MacjiOBa, Mañepa, naTaKOBa, PeHTepa, Po3e, IITrepHa. TpoijKoro, YHniJiHXTa, BojuieHÖypra, UaHccepa, Kjiapbi HeTKiiH, B TOM Hiicue B (J)OHflax 3anaflHoeBponeñcKoro 6iopo KoMHHTepHa,

ceKpeTapnaTa

no

CTpaHaM

HeHTpajibHoft

Eßponbi

HKKH,

KOMHCCHH no 6opb6e C cjjamH3MOM H COI^HAJI-(J)AMH3MOM, nejieraqHH P K I I ( 6 ) B KoMHHTepHe, 0praHH3ayH0HH0r0 OTjjejia H K K H , BoeHHon uiKOJibi. Cjie^yeT OTMeTHTb TaiüKe ceKpeTHbie pesojiKmnii H K K H no TepMaHHH, CBHfleTejibCKne NOKA3AHHH

¿^HMHTpOBa

H

LUHCjDpOTejierpaMMbl

C

npHHHTbIMH

pemeHHHMH,

flOKyMeHTbi TexHHiecKHx H BoeHHO—onepaTHBHbix annapaTOB, HHCTpyKijnH no OPRAHH3AQHH CAÔOTAXA H BoopyaceHHH BO BpeMa BenMapcKOH pecnyöJiHKH H no3JKe B OKKynnpoBaHHbix BepMaxTOM CTpaHax, cjDiiHaHCOBbie orqeTbi pyKOBOflCTBa K n r H flp. U,eHTpajibHbie

nepnoflbi

HCTopnn

KoMHHTepHa

nojiacHbi

yqHTbmaTbca

B

BOKyMeHTaiiHH B COOTBCTCTBHH c HX BaacHOCTbHD jjjia OTHomeHHH c TepMaHneH (n cooTBeTCTBeHHO c K ü r ) , BKJiioHaa nepnoflbi MOCKOBCKHX noKa3aTejibHbix cyfleÖHbix npoi^eccoB H Teppopa, «encrana naKTa CrajiHHnrnTJiep 1939 r. H nepBoro STana BTOpOH MHpOBOH BOHHbl. KaK n03HTHBHbIH MOMeHT CJieflyeT BblßeJIHTb TO, HTO B KOHE(enTyajibHOM njiaHe 6biJia flocrnrayTa floroßopeHHOCTb: ncTopna KoMHHTepHa FLOJIXHA öbiTb OXBANEHA BO Been ee COBOKYNHOCRN, TO ecTb BKJIIOMAA H «MpanHbie» roflbi. J\iw onpeflejieHHbix OTpe3KOB BpeMeHH - nocKOjibKy yate 3aBepmeHbi nacTHHHbie npoeKTbl

(«repMaHCKHH

ÛKTaÔpb,

CKaHflaJI, CBa3aHHbIH

c

TejIbMaHOM»,

«MpaiHbie roflbi 1939-41») - Kopnyc ßOKyMeHTOB no HeKOTopbiM npoöneMaM MoaceT öbiTb coKpameH. HTO KacaeTca Kopnyca B qejioM, TO npeflno^THTeubHO KOHIjeHTpHpOBaTb BHHMaHHe Ha HHHOBaqHOHHblX flOKyMeHTaX, Ha peaJIbHOM H Heo4>Hi;HajibHOM npoqecce npHHaraa peineHnn, Ha nepenncKe H ceKpeTHbix pemeHHax. CneflyeT H3ÖeacaTb nepenenaTKn (B CHJiy CBoen cneijH^HKH Macro npOCTpaHHblx) pemeHHH.

nOJIHTHKO—HHeOJIOrHHeCKHX

HOKyMeHTOB

H

OCj3Hi;HajIbHbIX

B a f t e p j i e Ô H : KoMHHTepH

Hbineumee JleTOM

cocmoHHue 2003

FLOKYMEHTOB.

r.

125

paôombi

poccHÎicKoft

cTopoHon

1 2 4 FLOKYRVIEHTA H 3

TOMOB,

6biJi

npeflcraBJieH

ONYÖJIHKOBAHHBIX

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CIIHCOK

POCCHHCKOH

Aica-

H e M H e f t HAYK H a p y c c K O M H3biKe, o K a 3 a j r a c b i ^ e H H o f t OCHOBOH, K O T o p y i o y c n e u i H O

HKO e C. JJpaÔKUH, JleoHud 7~! EaôuneuKO, Kupunji K. IUupuHH (U3Ò.): KoMUHmepn u uden Mupoeoü peeojiwi^uu. JJoKyueumbL, Mocicea, Hayna, 1998. 949 cmp. (JXoKyMeumbi KoMunmepua. H3Ò. K. M. Audepcou, A. O. Hyôapbsm); 77. 77. KoMOJioea, B.B. JJrbMbe, M. E. Kopnazu-ua, K. K. IUupuun (U3Ò.); KoMUHmepH npomue (pauiusMa. /JonyMeumbi. Moacea, Hayna, 1999. 506 y ^ A N O C B p a c i i i H p H T b (CM.

cmp.)

IlpH

Kopnyc

3 T O M POCCHHCKHM C O T p y f l H H K a M y ^ a j I O C b 3 H a H H T e j I b H O

AOKyMeHTOB

OTOÖpaHHblX

B

H H3HTH

MOCKOBCKHX

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40

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JJOKyMeHTOB

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( K O T o p a a n o p o f t O K a 3 b i B a j i a c b 0 p n r H H a j i b H 0 H pe^AKIIHEH). B JJpaÔKHH

BecHoâ

2004

r.

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240

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npeflBapnTejibHO

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3TOH CB»3H n p o c j j .

jiOKyMeHTOB,

HMeiomnx

p e i n a i o m e e 3 H a ' i e H n e fljia n p o f l o J i x e H i r a n p o e K T a . I l a p a j i j i e j i b H b i e H c c j i e ^ o B a H H H , n p e ß n p H H H T b i e repMaHCKOH

CTopoHofi,

pacnpocTpaHHJincb B

nepByio

o n e p e ^ b Ha

n e p H o ^ b i 1 9 2 2 - 2 3 rr., 1 9 2 8 - 3 0 rr. H 1 9 3 6 / 1 - 4 3 rr. JJoKyMeHTanbHaa cTpyKTypa nocjieflHHM J^HMHTpoBa,

rojjaM, 6biJia

coflepacaBinaa noJiHOCTbK)

B

OCHOBHOM

riepepaôoTaHa.

Bbi^epxKH

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B03M0XH0CTb

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JIHCBHHKOB

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T a K O H p a ö o T b i B 0 3 H H K J i a H e B n o c j i e ^ H K D K ) o n e p e f l b c y i e T O M BAACHORO K o p n y c a HOKyMeHTOB

KoMHHTepHa

pyKOBOflCTBOM n p o t j » .

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BOHHM,

npoeKTa

H3«aHHoro

npocj).

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JleöefleBOÄ

H

Hama/ibR Jleôedeea, Muxaun HapuucKuü (u3Ò.): KoMUHmepn u tìmopan Mupoeaa eoüua, H. I. Ho 22 UIOHH 1941 z; H.II: TIOCA e 22 utoHH 1942 z., POCCUÜCKÜH ÄKadeMUH Hayn. Hucmumym Bceo6w,eü Hcmopuu, rocyòapcmeeHHan Apxiiencm CjiyMÔa Poccuu, POCCUÜCKUÜ L[enmp Xpaueuun u H3yneHun JJoKyMeumoe Hoeeüiueü Hcmopuu, 2 moMa, MocKea, [JaMnmHUKU ucmopunecKoü Mbicjiu, 1994. 554 cmp. u 1998, 594 cmp.). ¿ J a j i e e C T a j i o npoij).

HapHHCKHM

(CM.

B 0 3 M 0 5 K H B I M H C n 0 J I b 3 0 B a T b H e ß a B H O O n y Ö J I H K O B a H H b l H B I l a p i K K e TOM UIHCjjpO-

PrACIIH

BaHHbix TejierpaMM KoMHHTepHa, B HacTOjmjee speMH x p a H a m u x c a B

Bernhard H. Bayerlein, Mikhail Narinski, Brigitte Studer, Serge Wolikow (eds): Moscou-Paris-Berlin, 1939-1941. Télégrammes chiffrés du Komintern, Paris, Tallandier, 2003. 614 p. Direction Editoriale: Denis Peschanski). 6 e 3 B03M0XH0CTH

flocryna.

(CM.

TaKHM 0 Ö p a 3 0 M y n a j i o c b ßOÖaBHTb e m e 7 5 KOTOpblH

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He

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I l o c j i e T o r o , KaK

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T e M a r a n e c K O M y c o f l e p a c a H H i o 3 a c e ^ a H H H I l o j i H T ß i o p o y x e 6biJiH onyôJiHKOBaHbi B M a e 2 0 0 4 r . B b i m j i o B CBËT p o c c n f t c K o e K O M M e H T n p o B a H H o e n 3 ^ a H H e , B K O T o p o M Ha

npuMepHO

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1000

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KoMHHTepHa

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AduôeKoe, r. Audepcon, . lllupunn, nojiumÔK>po UK PKn(6)-BKn(6)

552

flOKyMeHTa

nepnofl

IlojiHTÖiopo,

1919-1943

r. AduôeKoea, JI. 2>. Pozoeaa u KoMuumepu. 1919-1943.

rr.

(F

u dp. (U3Ò.): HoKyueumbi,

126

II. IIpOeKTbl KOMHCCHH

MocKea 2004). B Hacroamee BpeMH s t h jjOKyMeHTbi H3yHaiOTca h OTÓHpaiOTca fljia nepeBO«a c rientro m a a n m .

B H a c T o a m e e BpeMH roTOBHTca OTflejibHbiH n p o e K T : « M p a H H b i e r o f l M KOMMyHH3Ma - M e a m y G r a j r a H b i M h F n T j i e p o M B 1 9 3 9 - 1 9 4 1 i r . K I T C C , KoMHHTepH h K l i r Meacfly cojjeHCTBHeM h COnpOTHBJieHHeM BO BpeMH BTOpOH MHpOBOH BOHHbl». ( P a 6 o n e e Ha3BaHHe) 3Ta TeMaraHecKaa jjoKyMeHTajibHaa ny6jiHKaniiH, 3aflyMaHHaa KaK BKjiafl B npa3«HOBaHHe óO-Jieraa okohhhhhh BTopoft MHpoBoft bohhm, npH3BaHa BnepBbie nofcasaTb nojiHTHKy pyKOBORCTBa KoMHHTepHa h MexflyHapoflHoro KOMMyHHCTHHecKoro flBHxeHHa, KacaioinyrocH TepMaHHH, Ha nepBOM 3Tane MHpOBOH BOHHbi - 3a Te flBa ro^a, KOTopbie npomjiH Me»my 3aKJiiOHeHneM naKTOB o HeHananeHHH h flpy«6e, teoria cymecTBOBajiH npHBHJierHpoBaHHbie h nopoft flpyxecTBeHHbie othohichhh c HaijHOHaji-coimajiHCTHHecKOH repiviamieii, h rjioóajibHbiM noBopoTOM nocjie Toro, KaK Taraep Hanaji BOHHy npoTHB CoBeTCKoro Coio3a ( 1 9 3 9 - 1 9 4 1 rr.). PemeHHe n0,nr0T0BHTb TaKoft tom C T a j i o cjie^cTBHeM paóoTbi Ha« o6u;eft ny6J T H K a q H e H «KIII7KoMHHTepH». ripHTOM 0 C 0 6 e H H 0 BaXHO O C B e T H T b OTHOUieHHH B TpeyrojibHHKe CCCP - HaijHOHaji—eoijHajiHCTHHecKaa repMaHHa - 3anaflHbie ^epxaBbi (BejiHKoSpHTaHHa h OpaHiiiw) b nepnofl Meac^y 3aKjiroHCHiieM naKTa T H T J i e p f l C T a j i H H h H a n a j j e H H e M T e p M a H H H H a Cobctckhh C 0 1 0 3 . TeM c a M b i M n o a B H T C H B03M0>KH0CTL» pa3rpy3HTb TJiaBHblH TOM ny6jIHKau;HH oflaHHOMTpyflHOM nepnojo(e BpeMeHH. Hapa^y c 3thm Ha (J)OHe repMaHCKHX, ho npeame B e e r ò POCCHHCKHX a p X H B O B , B 0 3 H H K J I 3 H e o S x O H H M O C T b HIHpOKO p a C C M O T p e T b n e p H O f l

1939^1941 rr. H a 6a3e flo chx nop H e H 3 B e c T H b i x ^OKyMeHTOB. B coTpyjjHHHecTBe c pyccKHMH yneHbiMH npocj). HaTajiben JleSe^eBOH, npo. MnxaHJiOM HapHHCKHM (cm. H. Jleóedeea u dp. KoMimmepH u Bmopan Mupoeaa eouna), KOTopbie BblHBHJIH B apXHBaX M H O r O H e M e i J K O a 3 b I H H b I X nOHJIHHHblX AOKyMeHTOB, flO CHX nop H3BeCTHbIX TOJIbKO H 3 OnyÓJIHKOBaHHblX Ha pyCCKOM a 3 b I K e HCTOHHHKOB, Ha 3toh ocHOBe B03HHKHeT caMOCTOHTejibHaaflOKyMeHTaL[HHo nepnofle o t 1939 no 1941 rr. B s t o h h ceronHa bo MHoroM enje HC3HaKOMOH oSnmpHoft ccjjepe HOJDKHa SbiTb co3flaHa B03M0XH0CTb fljia cpaBHHTenbHoro o6mero o63opa eBponeHCKoft nOJIHTHKH KoMHHTepHa C OCO(5bIM y'ieTOM pOJIH K n r . CHCTeMaTHHeCKOe HCCJIC^OBaHHe nOJIHTHKH KoMHHTepHa H nOJIHTHKH KOMMyHHCTHHecKHx napraft, npoBejjeHHoe Ha 6a3e hctohhhkob, npeac^e Beerò no TepMaHHH h Klir, noxa eme OTcyTCTByeT. 4>yHflaMeHTajibHbie Tpyjjbi Ha ceroflHamHHÌi #eHb noaBHJincb TOJibKO b Pocchh h O P A R M I M . B HacToamee BpeMH CTajio B03M0JKHBIM k flaHHOMy KOMnneKcy BonpocoB npHBJienb nmpoKHe h MHoroMepHbie KOMnjieKCbi AOKyMeHTOB. PemaromiiM KpHTepjicM oTÓopa npH 3TOM HBJiaeTCH BaJKHOCTb KoMHHTepHaflJIHCOBeTCKOH nOJIHTHKH B OTHOUieHHH TepMaHHH, pojib KoMHHTepHa no othouichhk) k FepMaHHH h c00TBeTCTBeHH0 ero BJiHHHHe Ha MeacflyHapoflHoe KOMMyHHCTHHecKoe flBHxeHHe.

Eaflepjiciffl: KoMHHTepH

127

JIji« 3Toro TOMa oöteMOM okojio 350 CTp., 3anyMaHHoro b KanecTBe aHTOJiorHH c KOMMeirrapHHMH, a He b KanecTBe KJiacciiqecKoro n3flaHHH hctohhhkob, FepMaH Beöep HanwineT npe/iHCJioBHe, BojitiJiraHr JIcoHxapfl noKa3aHHH oneBH/ma. Hs^aTejiH c repMaHCKOÖ cropoHbi (EaHepjiaiffl) npeßJiaraioT ßjia oöcyameHHH HCCucflOBaHHe, noKa3MBaiomee cooTHomeHHe Mexc^y sthmh ^oKyMeHTaMH h coBpeMeHHbiM nonoaceHHeM HCTopnorpacJjHH.

OnyöJiHKOBaHHtie HacTHHHbie npoeKTbi:

„Der Thälmann-Skandal. Geheime Korrespondenzen mit Stalin" (CicaHßaji BOKpyr T e j i b M a H a - T a Ä H a a n e p e i m c K a c o CTaJiHHbiM) Hg. von Hermann Weber und Bernhard H. Bayerlein, Berlin (Aufbau-Verlag) 2003 (Archive des Kommunismus. Pfade des X X . Jahrhunderts, Band 2). O

codepMüHuu

KopoTKHH 3im30fl c TejitMaHOM b 1928/1929 rr. OKa3biBaeTCH npHMepoM ßjia MacniTaÖHoro BMemaTejibCTBa h 3JioynoTpeöJieHHH CrajiHHbiM BjiacTbK) b OTHomeHHHx c K ü r , a TeM caMbiM h OTHOCHTejibHO nojiHTHHecKofi >kh3hh Ha KOHeHHOM 3Tane BeÖMapcKOH pecny6jiHKH, a TaiöKe h jjjih pa3BHTH» üojihthkh «coqHaJi-(J)amH3Ma». C mhcJiom o npooöpa3e coi;na;mcTii4ecKoro repoa TejibMaHa pe3Ko KOHTpacTHpyeT t o t (J>aKT, hto raMÖyprcKHH bojk^l paöonnx 6bin chht c nocTa npencenaTejiH K ü r b 1928 r. H3-3a Toro, hto cKpwji acj)epy, CBH3aHHyio c KoppymjHefi. Oh nbiTanca aaMHTt pacTpaTy, coBepmeHHyio ero RpyroM Hohom Bhttop4)Om. HecMOTpa Ha oneBHßHbie npoMaxH h eflHHorjiacHoe pemeHHe D,K o ero ocBoSojKfleHHH o t (JiyHKipiH npe^cenaTena, «TeflflH» - nocjie BMeniaTeubCTBa coßeTCKoro pyKOBOflCTBa - 6biJi yace ßBe He^ejiH cnycTH cHOBa BoccTaHOBJieH b flOjmHocTH. H e p e 3 «Ba c iiojiobhhoh Mecaija oh 6biJi TamKe nojraocTbio peaßHJiHTHpoBaH b noJiHTHnecKOM njiaHe, a K ü r 6biJia - neHofi BHyTpeHHero pacnajja - aöcojilOTHO opHeHTHpoBaHa Ha Hero h CTajiHHa. KaK HHCTpyMeHT COBeTCKOH nOJIHTHKH, OHa He HMeJia HHK3K0H KOHIjeniJHH B flejie npOTHBOCTOHHHfl HaiiHOHaji-coiiHajiHCTH^ecKOH yrpo3e. OnnoHeHTbi TejibMaHa b napTHH, HMeBHiHe Torjja öojilluhhctbo b IJK, c Tex nop CTann npe/jCTaßjiaTbCH e npecTynHHKaMH hjih - b öojiee ÖJiaronpHHTHOM c j i y n a e - n o n B e p r a j i H C b HHCKpeflHTanHH Kaie « n p a B b i e h npnMnpeHu;bi». T e j i b M a H npeBpaTHnca

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HCKjnoHeHHH H3 napTHH, K O T o p a a B c e r o 3 a HecKOJibKO J i e T h o n p n x o f l a T H T J i e p a k

BJiaCTH CHJIbHO H3MeHHJiaCb. Hoean apxueuan 6a3a B 3T0M H3flaHHH HCTOHHHKOB MOXHO yBHßeTb, HTO apaKi;HH ( K a K , B n p o n e M , H H e ñ M a H a , h P e M M e n e ) , n p n ^ a e T HOBoe H3MepeHHe S o r a T o ñ T p a r a q e c K H M H MOMeHTaMH HCTopHH p o c c H H C K O - r e p M a H C K H x OTHOUieHHH (COTHH TblCHM KOMMyHHCTOB CTaJIH X e p T B a M H Hai;HOHaJI-COI(HaJlH3Ma H CTajIHHH3Ma). K o M H H T e p H n 0 3 f l H e e KyjIbTHBHpOBaJI MHíJjOJIOrHHeCKHH

o6pa3

Baftepjieiffl: KoMHHTepH

129

TEJIBMAHA, KOTOPBIÑ NONNHTBIBAJICA ^AJIBINE ÖJIAROFLAPA TOMY, HTO TOT FLOJIROE BPEMH HAXOFLHJICH B 3AKJIK>HEHHH H MHORO CTPAFLA/I. KATACTPO(J)HMECKHH PA3RPOM K n r B 1933 r., 6biJi OÖYCJIOBJIEH B nepByio onepeßb OTCYTCTBHEM KOHijenijHH H QACTH^HOH 6E3FLEATEJIBHOCTBK) NAP-RAN RIEPEJJ JIHUOM HAQHOHAJICOI;HAJIHCTH^ECKOH YRPO3BI. Om CKaHÒana, ce03aHH0Z0 c TenbMCiHOM, K yoKecmonenuto eneiuHeü nojiumwcu CJCAHFLAJI, CBH3aHHMH c TEJIBMAHOM, B03Bem;aji Ha n a p r a i m o M ypoBHe o n o B o p o T e B COBCTCKOH B H e n i H e ñ nojiiiTHKe H B COBCTCKO—repMaHCKHx OTHO—meHHax. K a K cjieflCTBHe npoijeccoB pajjHKajiioaijiiH, TeppopiisiipoBaHH» (yrpo3a BOHHM!) H H H í j y c T p H a j i H 3 a i ; H H B H y T p n c T p a H b i B roflbi « o c B a m e H H a » CTajiHHH3aijHH, HaHHHaa c 1928-29RC\,NP0H30IIIJIA cooTBeTCTByiomaa CMeHa riapajjHrM B flyxe yxecToneHHa O T H O i n e H H H , B TOM HHCJie H c F e p M a H P i e f t . TAX Ha3biBaeMoe « m a x T H H C K o e « e j i o » H OHHOHMEHHBIH n e p B b i ñ n o K a 3 a T e j i b - H b i H r r p o i j e c c B 1 9 2 8 r o s y

-

STO MCTKHH

«ACFIPOHT» CTAJIHHA B OTHOIUCHHH HUNEPUHA ( M . XIUIB^EMAFLEP). A(J)epa TejibMaHa H «maxTHHCKoe flejio» CTajiH Bexoñ B TOM, HTO KacaeTca coflepacaHH», HHCTHTYTOB HFLEFTCTBYKNNHXJTHU. MHORONJIAHOBBIH nepejiOM B 1928-30 rr. 6biJi CNMBOJIH3HPOBAH H B nepcoHajibHOM njiaHe CMEMEHHEM Hn^epHHa c AOJIJKHOCTH MHHHCTpa HHOCTpaHHbix fleji H raôejibio flOJirojieTHero nocjia TepMaHHH B MOCKBC EpoKflopiJia-PaHTnay. B 3Ty cxeMy, KOTopaa NO^HEPKHBAET NPHMAT BHyTpeHHeñ IIOJIHTHKH, BnHCbiBajiHCb NPOBOFLHMBIE napajiJiejibHO KoMHHTepHOM H TejibMaHOM, nojiHTHKa «KJiacc npoTHB KJiacca» H «TeopHH coi;Haji-4)amH3Ma». MHorae ynacTHHKH COÖMTHH H HaßjiiOflaTejm HenpaBHJIbHO BOCnpHHHJIH 3TO KaK 4)OpcnpOBaHHe CTajIHHH3M0M ero HaMepeHHH no ocymecTBJieHHio MHpoBoñ peBOJiioiiHH. Pe3WMe H a B o n p o c o TOM, KHKHM 0 Ô P A 3 0 M 6OJIEE 75 JieT MORJIH y n o p H O c o x p a H a T b c a CKOHCTpynpOBaHHbie K o r ^ a - T o KapTHHbi n c T o p i m e c K o r o n p o n i J i o r o ,

HanpauiH-

BAETCA TAKOII OTBCT: TEJIBMAH CTAN NACTBIO MH(|)A B CBA3H C 0CH0BAHNEM RJJP. OCJOTUHAJIBHO KYJIBT JIHHHOCTH He NOFLBEPRAJICA COMHCHHM HH B TFLP, HH B HCTOpHH ero 33HMCTBOBAHHA MOKFLYHAPOFLHBLM KOMMYHHCTHHECKHM FLBHXEHHeM. B OKpyxeHHH HenpaBflbi H JIEREH^ H B C E I i r , HaHHHaa c 1948-50 RR., B030ÖH0BHJiaCb 6 o p b 6 a C T a K H a 3 b I B a e M b I M H yKJIOHHCTaMH H a H T H n a p T H H H b l M H rpynnHpoBKaMH. X o T a

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ßBAFLIJATBIX ROFLOB. OFLHAKO TENEPB MM 3HAEM TAIOKE, HTO CT3JIHH ÔPOCHJI TEJIBMAHA - NOCJIE TORO, KAK TOT BOCEMB JIET OTCHFLEJI B HAUHCTCKHX 3ACTEHKAX - HECMOTPA Ha BCEMHPHYIO KAMNAHHIO KOMMYHHCRANECKHX NAPRAÑ H MACCOBBIX KYJIBTYPHBIX opraHH3ai;HH, NEÑ ÔOEBOÂ KJIHH «CßOÖOFLY TEJIBMAHY»! PA3^ABAJICA BO BCEX YROJIKAX 3EMJIN. CjiynaH C BEHRPOM PAKOUIH £OKA3BIBAET, HTO B03M0XH0CTB OÖMEHA CYMECTBOBA JIA. BepnHHCKHH HCTOPHK B.OTTO ROBOPHT O «NOJIHTHHECKOÑ K33HH TEJIBMAHA CTAJIHHBIM». B OKTAÖPE 1941 R. CTAJIHH OÖBHHHJI CAMORO BHJJHORO 3AKJIK)HCHHORO HAQHOHAJI-COIIHAJIHCTOB

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130

II. IIpOeKTW KOMHCCHH

Hai(HOHajT—cou;iiajiHCTti n p o f l e p x a j i n e r o b 3 a T O M C H H H e m e 3 rona, npeac^e n e M yHHHTOXHJIH b 1944 r.

- Pe30Hpyic). « D i e Zeit»,

TaMÖypr, 15. 05. 03

« O ö a H3flaTejiH n o npaBy bh^jit b CKaHflajie,CBH3aHHOM c TejibMaHOM, k j h o h c b o h 3IIH30R

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(OJIbKep

yjibpnx). «Frankfurter A l l g e m e i n e Zeitung», 7 . 1 0 . 2003. «EecijBeTHbiM ocTaeTca o ö p a 3 [TejibMaHa] h n o c j i e npoHTCHHH no^öopKH iinceM, B KOTOpOH nofl paCCHHTaHHbIM Ha BHeiHHHH acJjcJjeKT 3arOJIOBKOM «CKaHJiajI, CBH3aHHbIH C TeJIbMaHOM» pa3flyBaiOTCH flOCTaTOHHO A3BHO H3BeCTHbie CJjaKTbl rpynnoBofi 6opb6bi M e x j j y KOMMyHHCTHHecKHMH napTHHHbiMH (JjyHKijHOHepaMH, HMeBmeft MecTO M e x ^ y 1927 h 1929 r... K t o x o n e T , n y c T b 3anojraaeT c ö o p H H K M ö o j i e e h MeHee HHTepecHbiMH MapraHajibHblMH

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(HoxeH C r a a f l T ) . « N e u e Züricher Z e i t u n g » , 9 . 1 1 . 2003 « B 3 t o m ...Tpy«e onyöJiHKOBaHbi MHoroHHCJieHHbie ¿jOKyMCHTbi, noKa3breaiomHe TaHHCTBCHHyio

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B a ö e p j i e H H : KoMHHTepH

131

HexoToptie coömthh nepno,na yMHpajomeä BeÜMapcKoft pecnyöjmKH, no KpaftHeft Mepe b rpyöbix nepTax, ömjih h^bccthli eiu;e 30 noHBJieHHH stoh KHHrn. Tenepb xce s t o t Tpyfl ßOKyMeHTajibHO nojjTBepxHaeT HeKOToptie BepcHH, KOTopbie paHee MorjiH oniipaibca TOJibKO Ha BbiBOflbi, cflejiaHHbie Ha ochob3hhh nyßjiHHHO BbiCKa3aHHbix mhchhh. KHHra BnenaTJiaiomHM o6pa3c>M noKa3biBaeT, KaK CrajiHHy yjjanocb nocTpoHTb h yKpenHTb cbok) CHCTeMy rocnoflCTBa c noMombio H3ompeHHoro cnjieTeHHa jihhhmx othohichhh co cbohmh noflßaHHbiMH H HH(J)OpMaHTaMH» (AjIb(J>pefl KaTTaHH). «Unsere Zeit» - ra3eTa TKIl, 4. 4. 2003 «BMecTe c pacnpocTpaHeHHeM aHTHKOMMyHH3Ma MHOxaTca h HanaflKH Ha SpHCTa TejibMaHa. ... Toro, htoöm onepHHTb TejibMaHa, CTapaa jioacb BpeMeH «xojioflHofi BOHHbi» noßaexca b hoboh HHeojiorHHecKoft oöpaöoTKe» (36epxapn Hhxoh, XeÄHi( MapoH). www.Buch des Tages.de KHHraflHH,29. 8. 2003: «Der Thälmann-Skandal».

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132

I I . I I p O e K T b l KOMHCCHH

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« n o c T p o e H H H c o i i ; H a j i H 3 M a B O^HOH C T p a H e » , TO e c T b B n e p B y i o o n e p e f l b B u ; e j i H x 3amHTBI

COBeTCKOrO

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T i o p H H r H i o ) H « T p e T b e p a 3 p H f l H b i M H n o x o p o H a M H » peBOJiK)i;HH

B

(A.TajibreÜMep)

n o c j i e j j O B a j i H H H T p n r a H C K H e n r p b i B M o c K B e , x e p T B O B a H H e KO3JIOM O T n y m e H H H , He^onymeHHe

CoK)3e, MH(J)a

n o j i H T H H e c K o f t o i j e H K H , HCXOR ö o p b ö b i

KOMHHTEPHE TeJibMaHa,

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B

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3 a B J i a c T b B COBCTCKOM

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y c H J i H J i a c b , HTO, c n y c T H « e c H T b J i e T , B p e m a i o m e ñ M e p e c o f l e ñ c T B O B a j i o 3 a x B a T y BJiaCTH T H T J i e p O M .

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A O M H H H p o B a j i a i t e j i e y c T a H O B K a H a M i i p o B y r o p e B O J i f O i j H K ) c T e M , HTOÖM AOÖHTLCH oôteHHHeHHa

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«flepacaB-napHH»,

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öeccnopHbiM.

K H H r a o «repMaHCKOM O K T H Ö p e » 1 9 2 3 r . n o M o r a e T n o - H O B O M y o c B e T H T b KOHeiï peBOJiKDLtHOHHoro

nocjieBoeHHoro

KpH3Hca

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c y m e c T B O B a H H H B e ñ M a p c K O H p e c n y ö J i H K H H COBCTCKO—repMaHCKHX OTHOUICHKH. B TO B p e M a KAK K H H r a o T e j i b M a H e H j i j i i o c T p H p y e T O K O H H a T e j i b H o e y T B e p a m e i r a e

BaitepjieiiH: KoMHHTepH

133

CTanHHH3Ma, b cöopHHKe o «repMaHCKOM OKTHÖpe» fl0KyMeHTajibH0 ocBemaroTca (J)yHKI(HH, aflanTaiJHH H nOCJieflCTBHH (f)a3bl pOJKJieHHH CTajIHHH3Ma B pOCCHHCKO-

repMaHCKOM h Me>KjiyHap0flH0M KOHTeKCTax. KHHra ¿joKyMeHTHpycT HHTepecHbie b nocneßHHH p a 3 H M e B i n y i o MecTO b pocchhckom pyKOBO^CTBe

pacxoacneHHa;

KOH^pOHTailHIO

npHHIJ,HIIHaJIbHbIX

IiporpaMMHblX

H

CTpaTerHHeCKHX

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3peHHH no reonojiHTHiecKHM BonpocaM. HcmopunecKuü

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eoccmanue»

n p e x f l e Bcero b koujickthbhoh naMsrra b TJ^P b KanecTBe BaxHeftmero cemeHTa «repMaHCKoro OKTHÖpa» Bbicrynano Tax HasbiBaeMoe «raMÖyprcKoe BOCCTaHHe». O f l H a K O , H e c M O T p a Ha 3 H a H H T e n b H o e O T K p b i T H e a p x i i B O B H a 3 a n a ^ c h B o c t o k c ,

flo chx nop He cymecTByeT KaKoro-jmßo 3MnHpH*iecKH oöocHOBaHHoro CHHTe3a. B HacToamee BpeMa bo3mo5kho neKOHCTpynpoBaTb HCTopuHecKHÖ mhcJd raMÖyprcKoro BOCCTaHHH. B .ijeHCTBHTejibHOCTH b ochobc aKiprii, KaK OTMenaji caM BmibrejibM ü h k , jieacajio rpyöoe HapyuieHHeflHCHHnjiHHbi- c noncTHHe cftaTajibhbimh nocjießCTBHHMH. KpoMe Toro, FaMÖypr mojkct CHiiTaTbCH cBoero pojja THnHHHbiM cjiynaeM aHajioruHHbix rionbiTox KoMHHTepHa b nocjieflyiomiie rojjbi: b 1925 r. noKymeHHe Ha co6op b Coc^hh, b 1926 r. - «KaHTOHCKoe BoccTaHHe», a b 1935 r. - C a H - ü a y j i o h npoBajiHBHiHHCH nyT'i nofl pyKOBOßCTBOM JlyHca Kapnoca IlpecTeca b Bpa3HJiHH - Bce s t o BMecTe noiTH He3aivracKHpoBaHHbie (h k TOMy >kc njioxo n0«r0T0BJieHHbie) nontiTKH nyrca. „Der deutsche Oktober" - Pe3onaHC e npecce u peu,eH3uu «Die Zeit», TaMÖypr, 11.12. 2003 « n o IIOBOßy 3THX nJiaHOB BejTHCb MHOrOHHCJieHHbie HCCJieAOBaHHH, O HHX MHOrO nHcajiH. OflHaKO Bce npennpiiHiiMaBmuecfl nonbiTKH hmcjih ojjhh h3i.hh: CTporo 3aceKpe'jeHHbie (JiOHflbi KoMHHTepHa h pocchhckoh KOMnapTHH ocTaBajincb nojj 33MKOM. JlHHIb C 1990 T. MOCKOBCKHC apXHBbl OTKpbIJIHCb H flJIfl 3anaflHbIX HccjienoBaTCJieft. H b o t b paMKax poccHHCKO-repMaHCCKoro npoeKTa coTpy^HHHecTBa BbixojjHT KHHra, ÖJiaronapH KOTopoö - nepe3 80 JieT nocjie ÖypHblX COÖblTHH - CTaHOBHTCHflOCTynHbIMHCBblHie 100 BaaCHeHHIHX flOKyMCHTOB. TaKHM 0Öpa30B BnepBbie noaBJiaeTCH B03M03CH0CTb jjeTajibHO npocjieflHTb 3a nepeMeHHHßocTbio xofla pa3MbiuuieHHH h pemeHHH b coBeTCKOM npaBHTejibCTBe. Ilocjie KHHrn o CKaHjjajie, CBH3aHHOM c TejibMaHOM («Die Zeit», N° 21/03), H3flaTejibCTBO Aufbau-Verlag BbinycTHJio b cbct BTopoe H3^aHHe, 0CH0BaHH0e Ha ^OKyMeHTajibHbix HCTOHHHKax Ii ßpocaiomee cbct Ha o^hh h3 KJiiOHeBbix 3IIH30fl0B B HCTOpHH KOMMyHHCTHHeCKOrO flBHJKCHHH. AHaJIH3 COCTOHHHH flCJI

yßpynaeT: b njiaHax no opraHH3anmi «repMaHCKoro O k t h ö p « » b 1923 r. K Ü R c caMoro Hanajia OTBOßHJiacb jiiiihl pojib ycjiyacjiHBoro npoBOflHHKa cobctckhx HHTepecoB. Ilocjie npoBajia 3Toro npe/jnpiiaTira n a p r a a Bnajia b nojiHyio 3aBncnMocTb o t Mockbm, HTOÖbi b kohchhom HTore CTaTb He öojiee, TOM nocjiyuiHbiM HHCTpyMeHTOM b pyxax CTajiHHa» (ojibKep Yjibpnx).

134

II. IIpOeKTbl KOMHCCHH

«Frankfurter Allgemeine Zeitung», 28. 07. 2004 «¿JaTy KOMMyHHCTHHecKoro 3axBaTa BjiacTH onpe^ejiHJio, kohchho, coBeTCKoe pyKOBOflCTBO. B H3«aHHOM EafiepjIHHHOM, BaÖHHeHKO, OwpCOBfjIM H BaTJIHHblM cöopmiKe ^OKyMCHTOB o nnaHax npoBeijeHHH peBonioijHH b 1923 r. HaxoRHTCH npoTOKOJi 3aceflaHHH nojMTÖropo D,K 4 OKTaöpa 1923 r., Ha KOTopoM OrajiHH, TpoijKHH, 3HHOBteB, ByxapHH, M o j i o t o b h npyrae, CBsmH-bie c stom ^ejiOM HJieHM poccHflcKoro H K «opHeHTHpoBOHHO» onpeflenHJiH 9 HOHÖpa b KanecTBe flHH Hanajia repMaHCKoft Okthöpbckoh peBOJiiomiii. 3TOT flOKyMem-, CTpaHHO flajieKO OTCToamHH o t peajibHOH >kh3hh, n e p e x n j i Cobctckhh C0103, a b HacTonmee BpeMa ^ocTyiiHO xpaHHTca b pxnBe Ilpe3HfleHTa Pocchhckoh Oe^epanHH» (HoxeH GraaßT). «Junge Welt», EepjiHH, 11. 01. 04 «JIoKyMeHTbi naiOT o6pa3i;oBbiM npnMep, HacKOJibKO ryÖHTejibHbiM öbiBaeT t o , Korjia HJIJII03HH c noMombio cHjibi o^epsKHBaiOT Bepx Ha/i 6jiaropa3yMneM. HeMajio HOKyMeHTOB, KOTOpbie nOflKynaiOT CBOHM KBajIHCj)imHpOBaHHbIM, BflyMHHBbIM aHajin30M, flpyrne HBJiaioTca BbipaaceHHeM cnenoro cj3paKL[H0HH0r0 pBeHHH. H3flaTejIH CHaÖflHJTH HeKOTOpbie

¿JOKyMeHTbl

KpaTKHM

KOHTpaCTHpyiOmHM

TeKCTOM, KOTOpblH B JipKOM CBeTe npeflCTaBJIflCT COAepxaHHe H (jjyHKIJHK) 3a«0KyMeHTHp0BaHH0H HH(jDopMai;HH. HwTaTejib, xaiKflymnH y3HaTb c^aKTbi, nporjioTHT KHury, a 3aTeM öy^eT HirraTb ee CHOBa h CHOBa.» (BepHep P a p ) «Osteuropa», EepjiHH, 2 /2004 «BecbMa HHTepecHbiH HOKyMeHTaubHbifl cöopHHK flonojmeH bboahmmh KOMMeHTapHHMH MaHreÖMCKoro HCTopHKa TepMaHa Beöepa, MOCKOBCKoro HCTopHKa h 6 biBinero pyKOBOflHTenH OTflejia KoMHHTepHa b apxHBe IJeHTpajibHoro KoMHTeTa K n C C Opn^pnxa ^npcoBa, (|DpaHny3CKoro HCTopHKa h 6Horpa p a Ö O T y naCTO MHOrOCTpaHHMHblX IJHTaT H3 OH o^HOBpeMeHHO oöecneHHJi

flocryn

flOKyMeHTOB,

K HHM H «JIH MEXMYHAPOFLHBIX HccneflOBamm.

H e c M O T p a Ha TO, HTO KHHra He n p e j y i a r a e T ceHcai;NOHHBIX HOBOCTCH, HCTOPHKH, 3aHHMaK>mHeCH B T O p O H MHpOBOH BOHHOH, B Ö y f l y m e M ÖOJIbLUC He CMOryT OÔOHTH n y 6 j i H K a i ; H i o B e 3 b i M e H C K o r o » (XepcjDpnji M i o H K J i e p ) .

Eepm Xonne

«Cpe^H COpaTHHKOB CTaJIHHa. n r h MocKBa, 1928-1933 rr.» 3aKJIIOHHTeJI£>H£,IH

OTHeT

ycneiimo 3aBepmeH n o j j n p o e K T «KoMmrrepH H K Ü R B B e f t M a p c PecnyöjiHKe, 1 9 2 8 - 1 9 3 3 r r . » , H 6bi.no NPEFLCTABJIEHO HCCJIEFLOBAHNE NON Ha3BaHHeM « C p e f l H COpaTHHKOB C T a j i H H a . N R H M o c K B a , 1 9 2 8 - 1 9 3 3 r r » . , K O T o p o e ßbijio 3 A M N M E H O KANECTBE FLNCCEPTAIINN B Hione 2 0 0 4 r . B BepjiHHCKOM B e c H o f t 2 0 0 4 r . 6bui

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YHHBEPCHTETE HM. RYMÖOJIBßTA.

lleubflaHHoroHCCJieflOBaHHH 6buia jjonojiHHTb no^xo^aMH npoBefleHHbie B npomjioM HayHHbie HCCJieflOBaHiia no B3aiiMOOTHOiueHH$iM Meaqjy KoMHHTepHOM, öojibiueBHKaMH H Kür, nocTaBHB nojj Bonpoc rocnoflCTByiomee npeflCTaBjieHHe o HeMeijKHX KOMMyHHcrax KaK, npexfle Beerò, 06 HCnOJIHHTeJIHX IipHKa30B MOCKOBCKOrO pyKOBOflCTBa. XOTH B FepMaHHH B OÖJiaCTH HayHHoro HccjienoBaHHH KOMMyHH3Ma paHbme, eme HaHHHaa c rro3flHnx 60-x TOflOB XX BeKa, H cymecTBOBajiH noßxoflbi, y^HTbiBaBiirae coi;HOJiorHHecKyio H OÖMECTBEHHO-HCTopHqecKyio nocTaHOBKy BonpocoB npn manme Kür, HO 3TH HHHU^HaTHBW KaCajIHCb nOHTH HCKJIKWHTejIbHO HCCJieflOBaHHH KOMMyHHCTHHeCKHX MaCC H HX pyKOBOflHmerO COCTaBa, B TO BpeMH KaK B I^eHTpe HCCJieflOBaHHH KoMHHTepHa npo^ojixajiH ocraBaTbca, npex^e Beerò, H^eoyKJioHbi. IIoaTOMy B03M0XCH0CTbflocTyna apxHBaM TepMaHHH Eßponbi cjiej;oBajio Hcn0Jib30BaTb He TOJibKO fljia jiHKBHflaiiHH «npoöenoB» «öejibix Be^b cöop eme öojiee neTajibHbix jjoKyMeHTajibHbix CBHfleTejibCTB o 6opb6e Meacfly KpbiJiMMH napTHH 6biJi 6bi HeHHTepecHbiM BpeMJinpenpoBoxfleHHeM, KOTopoe Hefla.no6bi HHnero cymecTBeHHoro. Topa3flO BaacHee HaimcaTb Hcropnio KyjibTypbi noBcenHeBHofi nojiHTHKH. HcTopHH KyjibTypbi nojiHTHHecKOM njiaHe, RIPE^MeTOM TOJibKO nmo TOBOpHT, HO H KaK HTO-TO (JlOpMyjIHpyiOT H npeflCTaBJIHIOT. KpOMe Toro, OHa oöpamaeT (JjopMbi KyjibTypbi BCTpen paöoTbi. ajibTepHaTHBbi, ecjiH Ha^o noHHTb, KaK KOMMyHHCTbi, HBnaacb BbixomjaMH H3 caMbix pa3Hbix KyjibTypHbix oöpamajmcbflpyr jjpyroM, IIHailbHOH OÖCTaHOBKe rOBOpHJIH Ha OflHOM H TOM Xe pHTyaJIH3HpOBaHHOM H3bIKe. noKa eme pacnpocTpaHeHHoro Heflopa3yMeHiia npn TaKOM pacuinpeHHOM KyjibTypHO—HCTopHMecKOM nojjxofle penb HH B KoeM cjiynae He HfleT HOBMMH

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n p e ^ c T a B j i e H H o r o HCCJieflOBaHHH, 3anaeTCH He BHHMAHHE HA

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HAÖJIIONAET 3a JJEHTEJIHMH K ü r H K O M H H T E P H A BO BPEMH HX KOHTCKCTOB,

B OTJIHHHE OT

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H

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139

Xonne: I T r H MocKBa TOJILKO 0 6 HCCJIE^oBaHHH

cBoeo6pa3Horo

«OT^ejia

cSbiTa»

IIOJIHTHKH n o c j i e T o r o ,

K a K M H H M b i e « K p y T b i e » B o n p o c b i HCTOPHH n o j i H T H K H 6 b i J i n H C H e p n b i B a i o i n e p a c C M O T p c H b i . P E N B H f l e T , C K o p e e , o TOM, H T O 6 m n o ^ o f l T H K p a c c M O T p e H H K )

policy-

HCXOHH H 3 HHOH n e p c n e K T H B b i , - T a K o f l , K O T o p a a n o 3 B o n a e T H a M y 3 H a T b

making,

o j i O B y u i K a x KaK p e 3 y j i b T a T e KOMMyHHKaijHH M e a g j y

pa3HbiMH

KyjibTypaMH.

3 a r j i a H y B B a p x H B b i , HayHHbie H c c j i e f l O B a T e j r a n p n x o f l H T K n o 3 H a i m i o ,

HTO

SoJIbHIHHCTBO HeMeilKHX KOMMyHHCTOB HH B KOeM CJiyHae He SblJIH p a S a M H CBHTOrO S o j i b i n e B H C T C K o r o y n e H H H H e r o n p H B e p x e H i j e B , B e j j b M H o r a e H 3 T e x , KTO n o 3 H a j i C o B e T C K H H C 0 1 0 3 , S y f l y ^ H TAM, c r j i y S o K H M n p e 3 p e H H e M OTHOCHJIHO. K p e a j i b H O cymecTBOBaBineMy

coijHajiH3My coBeTCKoro

Ha

o6pa3ii;a. P a S o T a B i n n e

T o p H H C o B e T C K o r o C o i o 3 a HeMei;KHe p a 6 o H H e OTKpbiTO r o B o p n j m o rpH3H H x a o c e ,

C KOTOpblMH

JIH3M 6bIJI n p o e K T O M , BHJIH30BaHHbIM»

CTaJIKHBaJIHCb K a x j j b l f t

OCymeCTBHTb

KOTOpblii

HCMCI^KHM KOMMyHHCTaM

fleHb.

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HHX COIIHa-

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H KOTOpblH B C O B e T C K O M

«HH-

C0J03e,

OHeBHflHO, T a K H He c f l B H H y j i c a c M e c T a . TojibKO caMOH B e p x y u i K e K n r noHTH

nojiHOCTbK)

y^ajiocb

-

TejibMaHy, IlHKy, H o i i M a H y h PeMMejie

OSOHTH

cypoByio

coBeTCKyio

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-

He

nOTOMy, HTO CaMH OHH BeJIH B M o C K B e pOCKOIHHyiO }KH3Hb, a nOTOMy, HTO OHH H y X f l a j I H C b B peBOJIIOIJHOHHOH JierHTHMai^HH CO CTOpOHbl pOCCHHCKOH JHOI^HH H S o j i b i n e B H K O B

Ho

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MeM n e $ r r e j i H HIDKHHX n a p T H H H b i x

n a x e caMH HJieHbi pyKOBOflCTBa H e M e i p t H x KOMMYHHCTOB B H ^ e j m B

n p o c T O H c n o j i H H T e j i e f t n p H K a 3 0 B H3 M 0 C K 0 B C K 0 r 0 fleaTeJiHMH

neHTpa: M e » m y

peBO-

3BeHbeB.

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M O C K B M H B e p j i H H a nocTOHHHO B03HHKajiH p a 3 H o r j i a c H a , H e

HHHHBaBHIHeca

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TOJIbKO

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He

pyKOBOjjainHMH orpa-

KOMMyHHCTH^eCKOrO

y n e H H H , a K a c a B n i H e c a 4 ) y H f f a M e H T a j l b H b I X s o n p o c o B , TaKHX KaK n o 3 i m i i n , KOT o p b i e c j i e f l O B a j i o 3aHHMaTb

Klir

B n o J i H T H H e c K o f t c n c r e M e T e p M a H H H , HJIH x e

o i j e H K a HaijHOHaji—coijHajincTOB. B

HccjieflOBaHHH

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H S o J I b H i e B H K H , H npOBOJJHTCH a H a J I H 3 BHflOB KOH(J)pOHTa

I;HH, o c H O B b i B a B i u H x c f l H a p a 3 H H L i e B n p o H C x o x f l e H H H . O r a j i H H H e r o

copaTHHKH

n o K O M H H T e p H y , M a H y H J I b C K H H H r i a T H H I I K H f t , CHHT3JIH H e M e i J K H X KOMMyHHCTOB SyTacJjopHbiMH coi^HajincTaMH H SojiTyHaMH, H e n e r o He HMeiomHMH o 6 m e r o

c

M y x e C T B e H H b l M , B O e H H O - K O H C n H p a T H B H b I M CTHJieM S o j I b U i e B H K O B . K o r f l a IIHTHHIJKHH n e p e f l H a ^ a j i o M I l e p B O H M H p o B o f l BOHHM n o c e r a j i B E e p j i H H e

co6pa-

H H e p e B O J i K » i ( H O H H b i x p a 6 o c r n x , K a K OH B c n o M H H a j i 0 6 3TOM, H a n p H M e p , B 2 0 - e r o f l b i X X B e K a , OH B C T p e T H j i T a M « n p e K p a c H O o f l e T b i x r o c n o f l , c n f l a m n x 3 a CTOJIOM c K p y x K o f t n H B a » , H a n o M H H a B u i H x « S y p x y e B » . C r a j i H H H j j p y r a e H J i e H b i IIOJIHT6 l O p O HOCHJIH p e B O J I b B e p b l H BOHHCKHe C a n O r H H B e p H J I H B 3 a r O B O p b I H UinHOHOB, H e c y m n x B c e 6 e y r p 0 3 y fljia HX M H p a . H o HH o r H e c T p e j i b H o e o p y x n e , HH o c B o e H Haa OojibineBHKaMH B roflbi n o f l n o j i b H o f t p a S o T b i TexHHKa 3aKajiKH He CMorjiH n O M O H b HEMEIIKHM KOMMyHHCTaM B HX NOBCEFLHEBHOH nOJIHTHHeCKOH XH3HH. C T 3 H H a p T H 3 0 B a H H b I H H3bIK, K O T O p b I M p y K O B O f l H I I I H e S o J I b H i e B H K H y S e x f l a j T H npyra,

fleaTenaM

K n r ,

K a K OHH IIOCTOHHHO c a M H y T B e p x f l a j i H , 6 b i J i ,

H

flpyr

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B c e r o , n o M e x o f t : BEFLB HEMEN^KHM KOMMYHHCTAM B n a p j i a M e H T e H HA COSPAHHHX p a S o H H X H a f l O 6 b I J I O r O B O p H T b nOHHTHO, B TO B p e M H K a K S o J I b i n e B H K H c n O M O m b K ) H i a S j I O H H b l X (J)OpMyjIHpOBOK X O T e j I H

floSHTbea

flHCIIHnjIHHbl.

140

I I . IIpOeKTbl KOMHCCHH

HaCKOJIbKO pa3HbIM ÔbIJIO BJIHHHHe nOJIHTHHeCKOH KyjIbTypbl Ha HCMCIJKHX KOMMyHHCTOB h coBeTCKHx öojibuieBHKOB, öbijio 3aMeTHbiM bo Bcex ccjjepax 3CH3HH: HeMeqKne k o m m y h h c t m npa3jiHOBajiH P o x ^ e c T B O XpncTOBO, rumiti b O T n y c K , c o Ö J i r o f l a j i H T p e ö o B a H H » n o j m i j H H n p n n o ^ a ^ e 3 H j i b k h Ha npoBe^eirow

fleMOHCTpai^HH h, HecMOTpa Ha Bce flOManiHiie oöbicKH, npoBOflHMbie nojinTH^ecKOH nojinijHeH, He B e p i i J i H b npe^ocTepexeniifl h3 M o c k b m , h t o npaBHTejibCTBa BpioHHHra, 4>oh IlaneHa h j i h cJdoh IÏÏJieËxepa MoryT 3anpeTHTb K ü r - y K ü r 6 b i j i o cjiHiHKOM M H o r o AOBepwH b repMaHCKoe npaBOBoe rocy^apcTBO, KOTopoe OHa ü o c t o h h h o KJieñMiiJia no3opoM b CBoeñ nponaraHße. EojibiueBHKH öbijiH KaxflbiH pa3 b rnoKe OT TaKOH no3Hi^HH. O H a yicpenHJia h x b CBoeM yôeacHeHHH, HTO X H 3 H b npH CHCTeMe njiiopajiH3Ma npiiBOflUT k «MarKOTejiocTH fleaTejieìì n a p T H H » . CTajiHH He 6biJi b c o c t o h h h h n p e f l C T a B H T b ceöe oômecTBO c n a p j i a M e H T O M , He3aBHCHMbIMH H CBOÖOßHMMH B03M02KH0CTHMH KOMMyHHKaiJHH. n o a T O M y y H e r o h y M o j i O T O B a He B b i 3 b i B a i i o c o m h c h h h , h t o HHOCTpaHHbiM KOMMyHHCTaM Haflo c o Ö J i i o n a T b CTporHH peaKHM, n o c K O J i b K y o h h xchjih bo B p a a c ^ e Ö H b i x M H p a x h HaxoflHJiHCb n o n bjihhhhcm B p a r o B . H c c j i e « O B a H i i e n p o a c H a e T , h t o O r a j i H H h e r o copaTHHKH He M o n r a npHMeHHTb H a C H j m e B OTHOHieHHH HHOCTpaHHblX KOMMyHHCTOB C I j e j I b l O flOCTHXCeHHH ßHCIiHIIJIIlHbl,

KaK 3TO npaKTHKOBajIOCb Ha TeppHTOpHH C o B e T C K o r o Coio3a c o

B p e M e H p e B O J i i o i i H H , n o T O M y h t o y h h x He ö b i j i o H a s t o H e o ô x o f l H M b i x HH3MOB h

flocTaTOHHOH

Mexa-

BJiacTH. H o b HccjieflOBaHHH T a i c a c e n O K a 3 b I B a e T C H , K a K

OrajiHHy B c e - T a K H b ochobhom y ^ a n o c b noÖHTbca ocymecTBjieHHH CBoeñ bojih b pyKOBOflCTBe K ü r , x o t h y H e r o h He 6 b i j i o b p a c n o p j D K e H H H M e p n p H H y x f l e H H H .

CoBeTCKOMy

flUKTaTopy

y^ajiocb

copaTHHHecTBa, c n o M o m b i o SojibHieBHCTCKOH

BJiacTH

nepeHecTH

CHCTeMy

Ha K ü r

cJjeo^ajibHoro

K O T o p o H C t 3 j i h h y c n e i H H O BOBJieK b

naprafabie

opraHH3ai;HH

noHTH

He

CTpyKTypy

ynpaBjiaeMOH

coBeTCKOH n e p n c j j e p H H . T a K H M 0 6 p a 3 0 M , pyKOBOflCTBO K n r ö b i j i o n p n B » 3 a H O k CHCTeMe, a n e p e s H e e k C T a j i H H y h öojibiueBHCTCKOMy I I o j i H T Ô i o p o ,

ocHOBbi-

npeHMymecTBeHHO Ha npHHi;nnax, x a p a K T e p H 3 y i o i i i ; H X jihmhoctb, T3KHX KaK JIOHJIbHOCTb H HeCTb. B 3TOH CBH3H CTaJIHH (J)aBOpH3HpOBaJI T e j i b M a H a , BäBiueHCH

KOTopbiH C B o e ñ orpaHHHeHHOCTbK) h n p o c T O T O H j i y n m e B e e r ò O T B e n a j i o ö j i n i c y C T a j I H H a H KOTOpblH n o CTajIHHCKOMy nOHOÖHK) C 0 3 j j a j l BHyTpH K n r CBOK) C e T b copaTHHKOB. 3 T a H e n o c p e f l C T B e H H a a ÔJiH30CTb k «xo3anHy», K a K M e x m y c o ö o f t Ha3biBajiH CTajiHHa e r o Ó J i H x a ñ u i H e copaTHHKH, x o t h h T a n n a b c e 6 e k o h ^ j j i k k t m C pyKOBOAamHMH fleHTeJIHMH K o M H H T e p H a , KOTOpblX pyKOBOflCTBO K n r paCCMaTpHBajio

npHcneuiHHKOB

KaK

OrajiHHa,

Bce-TaKH

npHBejia

k

TOMy,

hto

pyKOBOflamwe h c m c i j k h c ^ e a T e j i H (h, n p e a s ^ e B e e r ò , T e j i b M a H ) noflHrnrajiHCb B c e M n o c j i e f l H H M pemeHHHM, e c j i H h x n p n H H M a j i c a M C T a j i H H .

HccjieflOBaHHe, He b n o c j i e ^ H i o i o o n e p e ^ b , n o K a 3 b i B a e T , KaK 3 T a 3aBHCHMOCTb K n r OT CTHJiH pyKOBOflCTBa C T a j i H H a h e r o c o p a T H H K O B n o j j T a j i K H B a j i a HeMeu^KHX KOMMyHHCTOB

K

BeCbMa

CB0e06pa3HbIM

nOJIHTH^eCKHM

fleftCTBHaM,

npHBOflHBIHHM K n r K BCe ÖOJIbHieH H30JIHIÍHH: XOTH CTaJIHH T a K H He OTKa3ajICH

OT

CBoero

yöeameHHH,

npeHMymecTBO XOM, Menajl

oh,

hto

6e30nacH0CTb

CoBeTCKoro

nepefl nonbiTKaMH kommyhhcthhcckhx

6ynyHH

npotJjeccnoHajibHbiM

B03HHKH0BeHHe

peBOJifoijHOHepoM,

«peBOJIIOi;HOHHbIX

CHTyaijHH»

CoK)3a

nepeBopoTOB 3a

h

HMeeT py6e-

nepHOflniecKH

iioctohhho

3a-

^hc-

141

X o i m e : N R H MOCKBS KPEFLHTHPOBAJI

nyTeM

HOBa OTflaji

BHeniHioK)

nojiHTHKy

NOCTOSHHTIX

pacnopaaceHne

K ü r

CBOHX MHHHCTPOB

nonbiTOK

HNNEPHHA

flecTa6HJiH3npoBaTb

0praHH30Ba r rt

aöcyp^HLie

H JIHTBH-

OH

TepMaHHio.

«connajracTH4ecKne

COpeBHOBaHHH», KOTOpbie He BOCnpHHHMajIHCb HCMeUKHMH paÖOHHMH, a, HaHHHaa c

1929-30 r r . ,

Bonpocax.

n o f l S u n pyKOBOflCTBO K E I X cocpeflOTOHHTbca Ha HanHOHajibHux

IlocKOJibKy

c o n i i a j i i o M jyia

CTajiHHa 6MJI TamKe

HaijHOHaJibHbiM

n p o e K T O M , OH H e r o NPHBEPXEHUBI B K ü r H a f l e a n n c b TaKHM 0 6 p a 3 0 M OTÔHTL H3ónpaTejieñ y B

HCflAIl.

KOHeHHOM

jiH3yK»meMy

CHeTe,

ycnexy,

Hcnonb30BaHHK) Knr

3TH

nOJIHTHHeCKHC

aKIJIIH He

npHBejIH H H

K

KOTopbiñ y n o B a j i H MOCKOBCKHC C T p a T e r a , KanecTBe BHeniHcnojiHTHMCCKoro HHCTpyMeHTa B

Ha B

MO6HHH

K

pyKax

COBeTCKOrO pyKOBOflCTBa. X o T H COBeTCKMM C0103 flJIX ÖOJIblHHHCTBa HeMei^KHX KOMMyHHCTOB n p o f l o j i a c a j i o c T a B a T b c a oöeTOBaHHOH 3eMJieíi, a ö o j i b m e B H K H B CHJiy CBoeñ «peBOJiioqHOHHOH K O M n e T e H T H O c r a » BbicuiHM o p r a H O M n o npHHaTHio p e m e H H H B p a M K a x K O M M y H i i c T i i n e c K o r o ^BHaceHHa, M o c K B e B p a M K a x THieCKOH

nOJIHTHHeCKOH

flCHTCJIbHOCTPl,

yflaBajIOCb B e e r ò

JIHUIb

npaK-

IIOßaBJIHTb

H e X e j i a T e j I b H b i e HHHLi;HaTHBbI CO CTOpOHbl HeMeiJKHX KOMMyHHCTOB ( K a K , Ha n p H M e p , CTpeMJieHHe co3,qaTb E^HHbiñ (J)poHT B

1931-1933

r r . ) , HO He Hcn0Jib30-

BATB a x IJEJIEYCTPEMJIEHHO B NPOBE/IEHHH aKipiii, npiiflyivraHHbix B COBCTCKOH CTOJiHi;e: 3TH axijHH, K o r o p n e H H i o ôojibineBHKOB, nepHOßHHecKH 3aBepmaJiHCb HHHeM.

K/iayc-JJumep Mtojuiep CoBeTCKHe H HeMeijKHe BoeHHonjieHHbie H HHTepHHpoBaHHbie. HAYMHBIE HCCNEFLOBAHHH O BTOPOFT MHPOBOH BOÔHE H NOCJIEBOEHHOM NEPHO^E

HCCJICHOBATEJILCKHFÎ npoeKT COCTOHT H3 Tpex no^npoeKTOB, B ocymecTBJieHHH KOTOPBIX B TepMaHHH Hapsmy c HOCHTCJICM npoeKTa, jiOKyMeHTanHOHHbiM u;eHTpoM

OoHfla

«CaKCOHCKHe

MeMopnajibi»,

ynacTByiOT

paannHHbie

ynpeameHHH.

- «COBCTCKHC BoeHHonjieHHbie ocJ:Hi;ept)i B FepMaHCKOM P e f t x e , 1 9 4 1 - 1 9 4 5 rr». (NUJIOTHBIH npoeKT, ), B OCHOBHOM 3ABEPMEH B 2002 r., - «CoBeTCKHe BOEHHONJIEHHBIE p a ^ o B o r o H c e p x a H T C K o r o cocTaBa B p y x a x y TepMaHHH» (nocjieayiomHH npoeKT, ynoMHHyTbix

nnjiOTHtix

npoeKTa

), B cra^nn ocymecTBJieHHH c 2002 r. O ô a

OCYMECTBJIHJMCB B

coTpyflHHHecTBe

c

OHHOM riaMHTHbie MeCTa HH3KOH CaKCOHHH, Jl,OKyMeHTaiIHOHHbIM LÇeHTpOM Stalag 326

(VI

K)

r. 3 e H H e , Hapo^HbiM

BoeHHbiMH 3axopoHeHHHMH,

BOHHMM

ôiopo

BepMaxTa

HCMCLIKOH

COK>3OM TepMaHHH n o

y x o j j y 3a

cnpaBOHHOH c j i y x ô o â (ôbiBiiiHM c n p a -

- Wehrmachtsauskunftsstelle/WASt), Oe^epajibHbiM

apxHBOM, a TaioKe H pa3JiHHHbiMH apxHBaMH ^JeflepajibHbix 3eMejib. -

«HeMei^Kne

BoeHHonjieHHbie H HHTepHHpoBaHHbie

B pyKax

y

CoBeTCKoro

C o i o 3 a » ( I I I ) . 3TOT nofliipoeKT ocymecTBJiHJica B coTpyflHHnecTBe c HapoflHbiM C0KJ30M TepMaHHH n o y x o n y 3a BoeHHbiMH 3axopoHeHH3MH,

6OH TepMaHCKoro

IIOHCKOBOH cjiyac(ÔWBIUHM

KpacHoro KpecTa, HeMeuKOH cnpaBOHHOH cjiyacôon

cnpaBOHHbiM ô i o p o BepMaxTa - Wehrmachtsauskunftsstelle/WASt), O e n e p a j i t HMM apxHBOM, a TaKace H apxHBaMH cfjeflepajibHbix 3eMenb.

- B ajipec noflnpoeKTOB, Kacaromnxca coBeTCKHX BoeHHonjieHHbix, c repMaHCKOH CTopoHbi BbinejiHeTca YnojiHOMOHeHHoro

flonojiHHTejibHaa

4>enepanbHoro

cfjHHaHCOBaa n o j w e p x K a c o CTopoHbi

npaBHTejibCTBa n o

jjejiaM

c p e A C T B MaccoBOH HHcjDopMaiiHH, a B a^pec n o ^ n p o e K T a B

HfleHHOM

nnaHe

noflflepxKy

ocymecTBJiaeT

KyjibTypbi H

-

^onojiHHTejibHO

OT^eji

eflepajibHoro

MHHHCTepCTBa BHyTpeHHHX H e j l , KypHpyKDIUHH nOHCKOBbie CJiyJKÔbl. -

C o CTopoHbi

BOCTOHHOH E B p o n b i B o c y m e c T B J i e H H H Bcex Tpex noflnpoeKTOB POCCHHCKOH eflepaipiH, Y K p a n -

npHHHMaioT y^acTHe cjiejjyroinHe cTpyKTypbi Hbi H E e j i a p y c i i : rocynapcTBeHHbie BoopyaceHHbix HOCTH.

apxHBHbie cjiyxcôbi, apxHBHbie c j i y x ô b i

CHJI, MHHHCTEPCTBA BHYTPEHHHX

neji, a T a i c x e c j i y x ô b i 6 e 3 o n a c -

K.-fJ. Miojijiep: CoBeTCKHe H HCMCL^KHC BoeHHOimeHHbie

143

H C T O P H A H U,ejra n p o e K T a P a ö o T a H a « STHM coBMecTHbiM poccHHCKO-repMaHCKHM npoeKTOM no Hccne^oBaHHK) cyflböbi COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix o(J)HD;epoB Hanajiacb BecHOH C

2000

rojia.

yneTOM HaKonneHHoro BO BpeMa ocymecTBJieHna n e p B o r o 3Tana npoeKTa

nojioacHTejibHoro

onbiTa

BopeHHOCTH CTopoH, c

H

flocTHmyTbix

corjiacHH

060HX

pe3yjibTaTOB

npaBHTCJibCTB

no

B3anMHon

2002

B

floro-

npoeKT

rofly

ôbiji flonojiHeH TCMOH cyjjböbi nonaBuiHX B njieH COBCTCKHX BoeHHOcjiyxamnx paflOBoro H

cepacaHTCKoro cocTaBa, n c Tex nop BKjuonaeT B KaiecTBe npejjMeTa

HccjieflOBaHHa TaKxce h nocjieBoeHHyio cy^böy ocTaBiuHxca B XHBMX COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix

(ßonpocbi

cjDMjibTpaiiHH

ocTaBiiraxca

B

JKHBBIX

ÖMBUIHX

BoeHHonjieHHbix h oöpaiqeHHH c HHMH). Hapsmy c STHM no peineHHio KOMHCCHH HCTopHKOB

npoeKT

öbiji

pacnpocTpaHeH

h Ha

no^npoeKT «HeMeijKHe

BOCH-

HonjreHHbie H HHTepHHpoBaHHbie». C nejibK) npaBOBoro o ô e c n e q e H H » paôoTbi Ha;; npoeKTOM no cornacoBaHHio c 4)eHepajibHbiMH MHHHCTepcTBaMH, OKa3biBaiomHMH (})HHaHC0Byi0 noflflepacKy B a^pec

npoeKTa,

HOCHTejib

npoeKTa

3aKjH0HHJi

flOJirojieTHHe

/joroBopa

o

COTpyflHHHeCTBe C ynOMHHyTblMH Bbime HHOCTpaHHblMH apXHBHblMH CJiyxcÔaMH H «pyrHMH cneiyiajiHCTaMH no p a ö o T e c apxHBHbiMH MaTepnaJiaMH. Pa3pa6oTaHHbie B paMKax npoeKTa MaTepnajibi H nojiyneHHbie pe3yjibTaTbi B r o c y ^ a p c T B a x ynacTHHKax

c

ijejibio

nx

najibHenmero

yqpexfleHHHM, HMEIOMHM oTHoinemie

Hcn0Jib30BaHna

K TeMaraKe

flocrynHbi

BceM

«COBCTCKHC H HEMEIIKNE

BoeHHonjieHHbie», a TaioKe, KOHCHHO, H ceMbHM n o r n S u m x . B TeneHHe HeKOToporo BpeMeHH cymecTByiOT OTHOineHHH coTpynHH^ecTBa c ynpeaKfleHHHMH H o p B e r n n H Î>NHJIAHJJHH.

CoBeTCKHe BoeHHonjieHHbie B

ijeHTpe

3Toro

noflnpoeKTa

Haxo^HTCA

JiHHHbie

NENA

COBCTCKHX

BoeHHonjieHHbix, JIHÖO 3aBeneHHbie aflMHHncTpai;HeH repMaHCKoro BepMaxTa H nocjie BOHHBI rrepeflaHHbie COBCTCKOH CTOPOHE JIHÖO x e

CJJAHHBIE COBCTCKOH

CTOPOHOH nocjie BOHHM Ha XPAHEHHE B apxHB MaTepnajibi O NPOXOAMEHHH (J)HJIbTpai;HH OCTaBHIHMHCH B XHBblX ÖblBIHHMH BOeHHOnJieHHbIMH. B

o6meñ

CJIOJKHOCTH B HEMEIJKHH njieH nonajiH, HaBepHoe, KAK MHHHMYM 5 MHJIJIHOHOB COBETCKHX cojiflaT, a KAK MHHHMYM nojiOBHHa H3 HHX TaM nornôjia. H a x o n a m n e c a Ha XPAHEHHH B C C C P ^OKYMEHTBI HEMEIJKORO NPOHCXOXJJEHHH HO cepeflHHbi 9 0 - x ROßOB n p o n i j i o r o BeKa B TepMaHHH CHHTAJIHCB nponaBuiHMH, H jiHuib

no3flHee

crajiH

H3BecTHbi

HeMeu;KHM

Hccjie^OBaTejiHM,

a

TaioKe

FLOCTYNHBIMH AJÍ A HHX. J^OKYMEHTBI NOBTBEPSQJAIOT, HTO repMaHCKaa aflMHHHCTpaIJHH no ßEJIAM BoeHHonjieHHbix Bejia oneHb HCTKHH YNET Bcex HAXOFL5NN,HXCH B repMaHCKOM njieHy COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix. P e n b HFLET o pa3Hbix KAPTOTEKAX C JIHHHMMH «aHHbiMH, KAK npaBHJio, conepatamnx AOBOJIBHO no^poÖHbie CBE/JEHHH o cyflbôe COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix. H a pany co CBEJJEHHHMH o JIHHHOCTH PENT H«ET oFLAHHBIXB OTHOIHCHHH BOHHCKOH nacTH, oôcTOHTejibCTB njieHeHHH, o c|)aKTax nepeBOfla B jjpyryio HACTB, npHBJieneHHH

144 K

I I . I l p O e K T M KOMHCCHH

Tpyny,

CMepra

6ojie3HHX, HaKa3aHHax,

HJIH OCBOÖOXQJEHHII njieHHbix,

a TaiöKe

CBefleHHH 06 a x poflCTBeHHHKax. KapTOHKH norn6uiHX noMTH Bcerfla c o ^ e p x a T

TOHHyio flaTy cMepTH, a "lacTo

H

flaHHbie O Meere 3axopoHeHna. B pe3yjibTaTe B03M0)KH0CTt HHflHBHflyajiBHO noHTHTb na-

poflCTBeHHHKH BnepBbie n o j i y n a i o T

MaTb n o r H Ô u i H X Ha MecTe 3axopoHemia.

KpoMe

T o r o , pa3JiHHHbie c|)OHßbi KapTOTeK no3BOJiaioT BecTH K O H K p e T H b i e

HCCJieflOBaHHH n o OT^ejibHbiM JiarepHM BoeHHonjieHHbix, KJiaßÖHmaM, THnHHHbiM cy^böaM BoeHHonjieHHbix H jjaioT B03M0XCH0CTb

öojiee

HCTKO npeflcraBHTb

ce6e

CTâTHCTHKy B OTHOUieHHH COBeTCKHX BOeHHOIIJieHHblX (iJHKJIbl HX rHÖeJIH, CpOK BBIXCHBAHHH, noKa3aTejib ocraBinHxca B X H B L I X ) . HHorfla y^aeTca HjjeajibHbiM 06pa30M

flonojiHHTb

AOKyMeHTax.

OHH

a r a CBe^eHna 3a c i e T flaHHbix, HaxoflanjHxca B n03B0Jiai0T

nojiywrb

ßojibine

CBEJJEHHH

HCMCIJKHX

NPHBJIENEHHH

o

COBeTCKHX BoeHHonjieHHbix K T p y j j y H noMoraiOT ocBo6oflHTb MHoroHHCJieHHbix BoeHHonjieHHbix OT KjieÔMa MHHMoro K0JiJia60pau;H0HH3Ma. OCHOBE S T o r o

Ha

HfleojiorHHecKyio

m

BH^A HCTOHHHKOB M O X H O HARJIA^HO YBH^ETB H NOKA3ATB pacoByio

ffHCKpiiMHHanHK)

COBCTCKHX

BoeHHonjieHHbix.

AHOHHMHaa M a c c o B a a rnôejib MHJIJIHOHOB n o j r y i a e T HHflHBHflyajibHbiñ OÔJIHK, T p a REFLHH COBETCKHX BoeHHonjieHHbix HCCJIEJJYETCA, NCXO^A H3 K O H K p e r a b i x n p H M e p o B .

YnoMaHyTbie KapTOHKH B apxHBHOM njiaHe aBJiaiOTca ijeHTpajibHbiM acneKTOM npoeKTa. TeM He MeHee, B TepMaHHH H CTpaHax-ynacTHHKax npoeKTa HonojiHHTeJibHO pa3biCKHBaiOTca H oöpaöaTbiBaioTca cooTBeTCTByiomHe flOKyMeHTbi n o Mepe HX HajiHMHa B apxHBax H flOcxynHocTU. B

oömen

CJIOXHOCTH

KapTOTe^Hbie

(JjoHßbi, Haxo^amHeca

Oe^epaijHH, Ha YKpaHHe H B B e j i a p y c n , n o CYMECTBYIOMHM oxBaTbiBaiOT

CBejjeHHa o

ö o j i e e neM 06

Ha

O^HOM MHJIJIHOHC

B

POCCHHCKOH

cerojjHa «aHHbiM COBCTCKHX

BoeH-

HonneHHbix. KojiHHecTBO KapToneK Ha nejiOBCKa npH STOM HacHHTbiBaeT flo 1 0 pa3Hbix o6pa3noB. 3 T H KAPTOHKH n o corjiacoBaHHOH oflHooöpasHoft cxeMe o i j H ^ P Y I O T C A METOFLOM I^BeTHOrO CKaHHpOBaHHH H BBO^aTCa B M e C T e c HX C O f l e p x a H H e M B ÖaHKH Ha

ceroflHH

TaKHM

CIIOCOÖOM

aneKTpoHHbiM

ÖMJIH

flaHHbIX.

3aperHCTpnpoBaHbi

cBe^eHHa o 2 5 0 0 0 0 COBCTCKHX BoeHHonjieHHbix. MHoroKpaTHoe KOJIHWCTBO KapToneK

6biJio

CKaHHpoBaHO

HeMei^KOH CTOpOHbl.

H BMecTe

EjKerOflHO 3 T O T

c

öaHKaMH jjaHHbix nepe^aHO

HH(J)OpMaiJHOHHbIH MaCCHB

B

pyKH

B03paCTaeT

ß o j i e e HeM Ha 1 2 0 0 0 0 lejiOBeic. C HeMei;KOH H HHOCTpaHHOH CTOpOH 3TH flOKyMeHTbl HCnOJIb3yiOTCa C OflHOH CTopoHbi B ryMaHHTapHbix ( n p e f l o c T a B J i e H H e HHcJjopMaqHH JiHijaM,

flejiaromHM

CooTBeTCTByiomHe 3anpocbi, H ceMbaM norHÖninx), a c ßpyroft CTopoHbi Taicace H B Hayrobix q e j i a x . C ijejibio oôJierneHHa AOCTyna K STHM H

flpyniM

apxHBHbiM

(JjoHRaM OHHOBpeMCHHO öbiJiH pa3pa6oTaHbi H yace onyßjiHKOBaHbi nepBbie enpaBOHHHKH n o noHCKOBOMy a n n a p a T y (CM. n e p e i e H b nyÖJiHKOBaHHbix u3Ramiü).

«HeMeijKHe BoeHHonjieHHbie H HHTepirapoBaHHbie» ( I I I ) Eojiee

Tpex

MHJIJIHOHOB HeMei;KHX

BoeHHocjiyxamiix BepMaxTa

HJIH

nonajin

B

coBeTCKHH njieH, HJIH HX CMHTaioT nonaBuiHMH 6 e 3 Becra. O K O J I O 1 , 8 MHjinnoHa H3

145

K.—JH. Miojijiep: COB6TCKH6 H HCMCI^KMÊ BoeHHonjieHHbie

HHX ÖMJIH penaTpHHpoBaHbi H3 coBeTCKoro njieHa. C O T H H TLICHH Bee e m e O(J)HHHaHbHO CMHTaiOTCH IIOIiaBIIIHMH 6 e 3 BeCTH, JIHÖO 5Ke HX c y s b ö a HeH3BeCTHa. riosTOMy H 3TOT noflnpoeKT HanpaBJieH Ha jjajitHeHiuee p e m e H n e KaK ryMaHHTapHLix, TaK H MHoroHHCJieHHbix

HayMHbix BonpocoB.

i^eHTpe

B

HanaTbix

HCCJieflOBaHHH HapHfly c o cneijHajibHbiMH BonpocaMH n o HccjieflOBamiio HCTOPHH BoeHHoro njieHa TaKHX KaK, HanpHMep, HCTopna jiarepeft, KOHKpeTHbie ö n o r p a (J)HH, yCJIOBHH JKH3HJ1 H CMepTH HeMeiiKHX BOeHHOnjieHHblX H rpaaCflaHCKHX JIHq B coBeTCKHx MecTax jiHineHHJi c ß o ö o ß b i , o ö m n e HccjieflOBaHHH n o FnaBHOMy y n p a B jieHHio n o flenaM BoeHHonjieHHbix H HHTepHHpoBaHHbix C C C P

( r Y I I B H ) , Ha-

XOflHTCH KOHKpeTHaa paÖOTa C JIHHHbIMH fíeuaMH HeMei^KHX BoeHHonjieHHbix H HHTepHHpoBaHHbix.

B

3T0H CBH3H B POCCHHCKOM rocy^apCTBeHHOM BoeHHOM apxHBe

(PrBA)

B

M o c K B e B cepe^HHe 2004 r. 6bijio HanaTO o u ^ p o B b i B a H i i e OKOJIO 2 MHJIJIHOHOB JIHHHBIX neji HeMcqKHx BoeHHonjieHHbix H HHTepHHpoBaHHbix.

flaHHan

paßoTa

ocymecTBJiaeTCH non pyKOBO/jcTBOM IIOHCKOBOH cjiyacöbi TepMaHCKoro KpaHHoro KpecTa. ü o njiaHy npe^ycMOTpeHO 3aBepniHTb flaHHyio p a ß o T y B TeneHHe nocjienyiomHX 5 JieT. IlapajiJiejibHO STH flejia HanpaBjuriOTCH Ha HayHHyio o 6 p a ÖOTKy B FcpMâHHK). K p o M e T o r o , FLOKYMEHTAI;HOHHBIH i j e m p O o H « a „CaKCOHCKHe MeMopnajibi" H e r o napTHepbi B BOCTOHHOH E ß p o n e pa3bicKHBaiOT KOHKpeTHbie MaTepnajibi n o KjianÖHmaM, a T a K x e H j i p y r a e jiHMHbie Hejia y M e p u m x BoeHHOCJiyxcamHX BepMaxTa, HeMei^KHx BoeHHonjieHHbix H rpa>KßaHCKHx jjenopTupoBaHHbix npeAOCTaBJiHiOT 3TH naHHbie B pacnopaaceHHe

JIHLI; H

HeMeijKHX noHCKOBbix cjiyacö.

I l e p B b i e HayHHbie pe3yjibTaTbi coBMecTHbix HCCJiejjOBaHHH yace onyöjwKOBaHbi, MaTepnajibi B ryMaHHTapHbix n e j i a x 6MJIH nepeflaHbi n a p r a e p a M n o npoeKTy. B paMKax flaHHoro n p o e K T a Ha cerojjHH KOHKpeTHO 6biJio 3aCB, HacHHTbiBaiomHH B ijejiOM 140000 6JIOKOB naHHbix (IÏOHTH

HCKJHOHHTejibHO n o

HeocyacfleHHbiM cyflOM jrmjaM), jiio6e3HO nepejjaHHbiH

flOKyMeHTai^HOHHOMy ijeirrpy (J)OHRa C j i y a c ö o ü po3bicKa TepMaHCKoro K p a c Horo K p e c T a B M i o H x e H e . O c H O B a

flaHHbix:

KapTOTeica K r B ,

cocTaBjieHHaa

nocjie jiHKBHflaiiHH cneiyiarepeH B 1950 r.) -

ÓAHK AAHHBIX H K B 3 ,

HACHHTBIBAIOMHH NPNMEPHO 2 2 0 0 0 0 ÖJIOKOB JJAHHBIX

(npeHMymecTBeHHO n o Heocyx^eHHbiM cy^OM jmijaM), jiK>6e3HO nepeflaHHbm flOKyMeHTaqHOHHOMy

Horo

KpecTa

B

i^eHTpy (JîOHfla C n y x ö o n po3bicKa FepMaHCKoro K p a c -

MioHxeHe.

OcHOBa flaHHbix: perncTpauHOHHbie

CIIHCKH

COBCTCKOH aflMHHHCTpaiiHH j i a r e p e ñ -

co3^aHHbiH flOKyMeHTaqHOHHbiM ijeHTpoM 4>OHfla «CaKCOHCKHe MeMopnajibi» ( D S - S t S G ) COÔCTBCHHblH 6 a H K AaHHblX, HaCHHTbIBaiOmHH OKOJIO 1 2 5 0 ÖJIOKOB HAHHBIX

-

no HEOCYXMEHHBIM CYJJOM JUMAM (Ha 6a3e COBCTCKHX FLOKYMEHTOB)

OKOJIO 3000 ÔJIOKOB jjaHHbix n o «ocyxfleHHbiM B BajibflxañMe» (OCHOBA «aHHbix:

perncTpaipioHHbie

KapTOHKH

H3 KapTOTeKH

ocyxneHHbix

B

Bajib^-

148

II. IïpOeKTbl KOMHCCHH

xaíiMe). 3 t o iïomtm nojiHoe coópamie flaHHbix no 3aKjiKDHCHHbiM cneiyiarepeH, KOTopbie B 1 9 5 0 r. ö b i j i h flocTaBJieHbi b BanbflxañMflJiaBbmeceHHH npnroBopa, 6bijio cocTaBjieHO b paMKax npoeKTa. -

B t i ^ e p j K K H H3 AOKyMeHTOB h M a T e p n a j i b i H3 JiHHHbrx fleji 3âKjnoHCHHbix c n e i ; j i a H3 a p x H B a

repeít

CB, JiHHHbie

flejia

H3 P o c c h h c k o t o

rocyjjapcTBeHHoro

BoeHHoro apxHBa h nwiHhie fíejia H3 a p x H B a MHHHCTepcTBa BHyTpeHHHx fíen P o c c h h c k o h eflepai;HH. H c c j i e j i O B a H H b i e n p a 3 t o m h c t o h h h k h n 0 3 B 0 J i a i 0 T c o c r a B H T b TOHHyfo ( n e r o He

y f l a B a j i o c b cjjejiaTb p a H b i n e ) C T a T H c r a n e c K y i o KapTHHy J i a r e p H o r o H a c e n e H i i a , a T a i o K e jieacaBuiHX nojiHTHHecKHx HeocyxfleHHbix

b ocHOBe b s h t h h

nofl C T p a x y

ocHOBâHHH fljia a p e c T a . B cy^OM

cjieflypouyie HaflexHbie

3aKJiK>HeHHbix

cobctckhx

'lacTHOCTH,

cneiyiarepeft

lopHflHnecKHX

no npHMepHO mojkho

h

120000

npeflCTaBHTb

flaHHbie:

89 npoi;. Bcex apecTOBaHHbix ôbijin b3htm nofl CTpaxy B 1945 r. , 9 npoi;. - B 1946 r., ocTajibHbie no3flHee. JJojih MOJiOfleacn B B03pacTe jjo 18 JieT cocTaBJiajia BonpeKH MHoroHHCJieHHbiM BOcnoMHHaHHHM Tex, KTO BbiacHJi, - Beerò 7,2 npoi;., a BOT floua 3aKJiK3HeHHbix->KeHn;nH cpeflH JiarepHoro nacejieHHH -

14, 4 npoi;.

IIOHTH 44 npoq. 3aKJiK>HeHHbix yMepJiH BO BpeMa npeôbiBaHHH no« c r p a x e n . HTO KacaeTCH c o q u a j i b H o r o c o c T a B a , TO nyTb ôojibme 30 npoq. cocraBJiHJiH paöoiHe h peMecjieHHHKH, npHMepHO 30 npoij. cnyxamHe, focmhhobhhkh H cjDyHKHHOHepbl. TbiCHHH

apecTOBaHHbix

BecHoii

1945

r.

yace

b

anpejie

1945

r.

-

nocjie

K o p o T K o r o npeöbiBaHHH nofl c r p a x e f l - 6 m j i h OTnymeHbi n a CBo6ofly. B b i J i o y c T a HOBJieHO,

HTO 0 C B 0 6 0 ) K f l e H H b i e

3aTeM

K KaTOpiKHblM

paÖOTaM

B CCCP

He

flenopTHpoBaJiHCb. OcHOBaHHa «na a p e c T a y 3aKjnoHeHHbix c n e i y i a r e p e ñ HMeiOT HecKOJibKO t m c h h OTflejibHbix K a T e r o p H H , CBejjeHHbix b i ; e j i o M b 1 2 6 r p y n n , K O T o p b i e b KaacflOM n03B0Ji»K>T

cjiynae

cocraBHTb

TOMHoe

onncaHne

oT^ejibHbix

rpynn

3a-

KJironeHHbix, a b oöoöiijeHHOM b h ^ c i i o 3 b o j i h k ) t cflejiaTb CTaTHcranecKHe BbiKJiaflKH n o

ö o j i e e MeM ß i o x H H e

ö o j i e e KpyriHbix r p y n n

(BoeHHbie

4>yHKi;HOHepbi, a n n a p a T cjiyacô 6e30nacH0CTH, BoeHHbie h TaK B

n j i a H e HCTopiiqecKHx HccjieflOBaHHH o r c i o / j a m o x h o

npecTynjieHHH,

flajiee).

c^ejiaTb

HeKOTopbie

BbiBOflbi ( B e e c B H ^ e T e u b C T B a KacaJOTCH TOJibKo Heocy>KjieHHbjx cyflOM 3 a K J i i o neHHbix): -

IljiOTHOCTb a p e c T O B 3 a B H c e j i a o t pasBHTiisr B o e H H b i x c o ö b i t h h h o t BpeMeHH OKKynai^HH

(pañoHbi

öoeBbix

jjeñcTBHH;

oÔJiacTH,

OKKynapoBaHHbie

COBeTCKHMH BOHCK3MHJ OÖJiaCTH, KOTOpbie nepBOHaHaJIbHO 6bIJIO OKKynnpOBa Hbi aHrjio—aMepuKaHCKHMH BOHCKâMii). C p a B H e H n e p e a j i b H b i x i^HcJjp apecTOBaHHbix,

OTnpaBJieHHbix

3aTeM

b

cneiyiarepsi,

c

HHCJieHHOCTbio

HaceneHna

b

c o o T B e T C T B y i o m H X o ö J i a c T H x flacT c J i e j i y r o m y K ) KapTHHy: BOCTOHHbie o ö j i a c r a , n e p e m e f l u i H e k I l o n b m e h C C C P , - 1 , 1 n p o q . ; o ö j i a c r a , KOTOpbie ô m j i h saHHTbi TonbKO KpacHOH A p M H e ñ , - 0 , 7 n p o i ; . , o ó n a c r a nepBOHanajibHO, OKKynHpOBaHHbie âMepHKâHiiaMH, -

0 , 4 n p o i ; . ; OÔJiacTH, KOTOpbie BpeMeHaMH 6biJiH He

OKKyniipoBaHbi, - 0 , 4 n p o i ; . ( ^ a H H b i e b n p o u . K a a c j i b m p a 3 b c o o T H o m e H H H k HacejieHHK) oÔJiacTH b i ; e j i o M ) .

K.-3. Miojijiep/r. XaftjieMaHH: HCMijbi-3aKJiiOHeHHbie cneujiarepeñ - JIarepa

149

c j i y x H J i H j y i s o ö e c n e q e H M » COBETCKORO 0 K K y n a L ( H 0 H H 0 r 0 PEACHMA B

COBÊTCKOH 3 0 H e o K K y n a i j H H . -

CorjiacHo

coijHajibHOH

craTHCTHHecKOH

KJiaccH^HKaqHH,

3aKjiioHeHHbie

HBJIHJIH C 0 6 0 H c p e 3 r e p M a H C K o r o OÔMECTBA c orrpeflCJieHHbiMH O6T.HCHHMMMH OTKJIOHeHHHMH

B

TOM,

MTO

KaCaCTCH

OnpeflejieHHblX

npO(J)eCCHOHaJIbHbIX

rpynn.

- B cneiyiarepax

He ö b i j i a i i p e j j c r a B J i e H b i BepxHHH HJIH BLICUIHH ypoBeHb Ha-

qHOHaji-coqHajiHCTCKoro rocynapCTBa. -

OcHOBHyio r p y n n y

3aKJiK5HCHH[,ix (OKOJIO 50 npoij.) cocTaBJiHJiH iipeflcra-

HCflAII,

BHTCJiH HHjKHero pyK0B0fl$m;er0 3BeHa

HJieHbi n a p T H H , 6 J I O K - H u e n j i c H J i H H T e p b i ,

KaK, HanpHMep, npocTbie

a TaiuKe

opTcrpynneHjiHÜTepbi.

B T o p y i o n o HHcneiiHOc™ r p y n n y (noHTH 20 npon;.) o 6 p a 3 y i o T HJieHbi H HHXHee PYKOBOFLHMEE 3BÊHO Apyrnx HaqncTCKHX opraHH3au;HH, KaK, HanpHMep, C o i o 3 a repMâHCKHX neByineK H FepMaHCKoro Tpy;qoBoro cf)poHTa.

- CoTpy^HHKH recTano, cjiyxöbi 6e30nacH0CTH (CJJ) H aÖBepa (OKOJIO 12 npoij.) o6pa3yioT BecbMa xapaKTepHyio r p y n n y cpeflH JiarepHbix 3aKJiioHeHHbix; HX npocJjeccHOHa^bHaa

ROSIX,

o^HaKO,

cooTBeTCTByiomnx ocHOBaHHH flJiH

CHJibHO

apecTa

OTJinnaeTca

(jiHHib

3,4

OT

HOJTH

n p o q . BXOJJHJIH B STH

rpynnbi n o n p o c j î e c c H O H a j i b H O M y npH3HaKy). -

T e a p e c T O B a H H b i e , K O T o p b i x B paMKax cyrnecTByromeft KyjibTypbi B o c n o M H H a HHH MaCTO Ha3bIBaK)T HJieH3MH «BepBOJIb(J)a», COCTaBJIHIOT JIHHIb OKOJIO 5 npou;. B c e x 3aKJiiOHeHHbix.

-

H H B OHHOM H3 cnynaeB n a r e p a He ÖMJIH - B TOM, HTO KacaeTca HeocyxmeHHbix cyjjoM -

MecTOM apecTa BoeHHbix npecTynHHKOB. T o j i b K o

jiioHeHHbix

Booöme

öbiJiH

flocTaBneHbi

croj^a

c

1,7

npoij. 3aK-

oÔBHHeHiieM

«BoeHHbie

npecTynjieHHH H npecTynjieHHH npoTHB nejiOBeHHOCTH». -

H T O K a c a e T c a 4 7 3 3aKHK>HeHHbix, K O T o p b i e n p H jiHKBH^ai^HH J i a r e p e n ÔLIJIH n e p e ^ a H b i COBCTCKHM BJiacTHM fljia n o c j i e f l y i o m e r o ocyameHHH, TO p e ^ b HjjeT B

onpenejieHHOH Mepe 0 HJieHax noxopoHHbix KOMaHfl. Hx flejia 6WJIH npoaHaJIH3HpOB aHbl. HTO

KacaeTca

M0ÖHJiH30BaHHbix

(flenopTHpoBaHHbix

Ha p a ö o T b i

HeMii^eB, a p e c T O B a H H b i x B 1945 r . ) , TO y j j a j i o c b n p o a H a j i H 3 H p o B a T b

B

CCCP

HecKOJibKO

HI02CHH JIHHHblX n e j l . H a nocjießHeM 3Tane ocymecTBJieHHa npoeKTa ( c HHBapa 2 0 0 4 r . ) oöpaöaTbraaeMbie B 3aKJHOHHTejibHOM nopHflKe 6aHKH naHHbix e m e pa3 6MJIH n o ^ B e p r a y T U cTaTHCTHHecKOMy

aHajiH3y,

a

TaioKe

npocMOTpeHbi

jiHHHbie

^ena

c

ijejibio

BbiHBjieHHH THnHHHbix JiarepHbix ÖHORPACFIHH H noflroTOBJieHbi K NYÔJIHKAIJHH n o c j i e T o r o , KaK paHee y n a j i o c b ocymecTBHTb jinnib nacTHHHbiH aHajiH3 H o n y 6 jiHKOBaTb nacTHHHbie pe3yjibTaTbi (CM. CIIHCOK ny6jiHKau;HH). I l y ö J i i i K a i p i H pe3yjibTaTOB HccjieflOBaHHH B paMKax 3 T o r o npoeKTa B 2005/2006 r o / j a x npH3BaHa n p n 3TOM 3aKpbiTb 6penib B HayHHbix HCCJie^oBaHHax H

npeflcraB-

jiaeT C060H 3 M n H p H H e c K o e flonojraeHiie K y x œ B b i m e f l u i H M B CBCT c ô o p H H K a M n o

Penb

cneiîJiarepflM HJIH côopHHKaM flOKyMCHTOB n o

cneipiarepHM.

yTOHHeHHH

n p o i j e c c a FLEHAQHCJDHKAIJHH H

(JjyHKi^HH

cnei^jiarepeft

Ha

(|)OHe

HfleT

06

HHTepecoB 6e30nacH0CTH COBCTCKHX OKKyriaqHOHHbix BjiacTeft. B qeHTpe K a p THHbi HaxoflHTCH He HCTopH« j i a r e p e ö

KaK TaKOBaa,

a npaKTHKa apecTOB H

150

II. IlpOCKTbl KOMHCCHH

penpeccHH, npeflCTaBJieHHaa Ha 0 C H 0 B e KOMnjieKCHoro aHantna cobctckhx flOKyMeHTOB. IlyÖJiHKaiiHH Günter Fippel, Antifaschisten in „antifaschistischer" Gewalt. Mittel- und ostdeutsche Schicksale in den Auseinandersetzungen zwischen Demokratie und Diktatur (1945-1961), Guben 2003. Grit Gierth/Bettina Westfeld, Zur Tätigkeit sowjetischer Militärtribunale in Sachsen, in: Andreas Hilger/ Mike Scbmeitzner/ Ute Schmidt (Hrsg.), Sowjetische Militärtribunale, Bd. 2: Die Verurteilung deutscher Zivilisten, Köln/Weimar 2003, S. 539-570. Gisela Gneist/Günther Heydemann (Hrsg.), „Allenfalls kommt man für ein halbes Jahr in ein Umschulungslager...." Nachkriegsunrecht an Wittenberger Jugendlichen, erweiterte und überarbeitete Neuauflage, Leipzig 2002. Edmund Imherr, Verschollene Heimat. Erinnerungen eines Russlanddeutschen, hrsg. von Klaus-Dieter Müller, Dresden 1999 (deutsch), russischsprachige Ausgabe Dresden 2000. Achim Kilian, Mühlberg 1939-1948. Ein Gefangenenlager mitten in Deutschland (Geschichte und Politik in Sachsen, Bd. 17, hrsg. von Ulrich von Hehl, Wieland Held, Günther Heydemann und Hartmut Zwahr), Köln/ Weimar 22002. Achim Kilian, 2002 verstorben, war einer der Initiatoren des Projekts. Klaus-Dieter Müller, Annäherungen an einen unbekannten Haftort. Der Münchner Platz als Haft- und Gerichtsort der sowjetischen Geheimpolizei 1945-1950, in: Norbert Haase/ Birgit Sack (Hrsg.), Münchner Platz, Dresden. Die Strafjustiz der Diktaturen und der historische Ort, Leipzig 2001, S. 172-198. Klaus-Dieter Müller, Aus der Geschichte gelernt. Gemeinsame Aufarbeitung von Kriegsgefangenen- und Zivilistenschicksalen, in: Verfolgung unterm Sowjetstern. Stalins Lager in der SBZ/DDR. XV. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung am 13. und 14. Mai 2004. Dokumentation, Leipzig 2004, S. 37-61. Klaus-Dieter Müller, Die Aufarbeitung politischer Verfolgung zwischen Waldheim und Workuta - eine persönliche Zwischenbilanz in: Annegret Stephan (Hrsg.), 1945 bis 2000 Ansichten zur deutschen Geschichte. 10 Jahre Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg für die Opfer politischer Gewaltherrschaft 1945-1989, Opladen 2002, S. 83-104. Klaus-Dieter Müller, Internierung, Verurteilung und Deportation von deutschen Zivilisten durch sowjetische Organe (auf der Grundlage eines gleichnamigen Vortrags der Gedenkveranstaltung und Tagung anlässlich des 50. Jahrestages des Aufstandes im GULagKomplex Workuta), in: Tagungsband Workuta, hrsg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kassel 2005 (in Vorbereitung). Klaus-Dieter Müller, Nazis - Kriegsverbrecher - Spione - Diversanten? Annäherungen an die sowjetische Haft- und Urteilspraxis in der SBZ und DDR mithilfe sowjetischer Archivalien, in: Deutschland Archiv 33 (2000) 3, S. 372-391. Klaus-Dieter Müller, Verurteilte in der Haftanstalt Waldheim 1950-1955, in: Norbert Haase/Bert Pampel (Hrsg.), Die Waldheimer Prozesse - fünfzig Jahre danach. Dokumentation der Tagung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten am 28. und 29. September 2000 in Waldheim (Juristische Zeitgeschichte 11), Baden-Baden 2001, S. 74-99. Klaus-Dieter Müller, Zur Einführung, in: Benno Prieß, Erschossen im Morgengrauen: Verhaftet, gefoltert, verurteilt, erschossen. Werwolf-Schicksale mitteldeutscher Jugendlicher, Calw, 2. Auflage 2002, S. 9-20.

Kaü (pon Mena C O B M E C T H A A N P O R P A M M A

P O C C H H C K O - R E P M A H C K A A

N O

H 3 Y N E H H K ) ,

B0CNP0H3BE,A;EHHK)

B

H

COBCTCKOH BOCHHOH

,N;EJI

AFTMHHHCTPAIJHH

O Ö P A Ö O T K E

T E P M A H H H

( C B A R )

¿ J e n a C B A r , c a M a a 3HaHHTejibHaH n a c T b K O T o p b i x B o ö t e M e OKOJIO 1 0 0 0 0 TOMOB x p a H H T c a B T o c y f l a p c T B e H H O M a p x H B e POCCHÌÌCKOH e¿jepannn ( T A P O ) , HO 9 0 - X r o f l O B ÖLIJIH 3 a c c K p e H e H b i . H a c T b HaxOflHTCH B

oöopoHM P4>

apXHBax HB

flpyrax

MHHHCTepCTBa

B a x H b i x ß O K y M e H T a j i b H b i x HCTOHHHKOB HHOCTpaHHBIX

TenepeiiiHeM POCCHHCKOM

nOJIHTHHeCKOH HCTOpHH ( P O C C I I 3 H ) ,

flejl

rocyßapcTBeHHOM

PO,

MHHHCTepCTBa

apxHBe coqHajitHO-

ÖblBUieM IieHTpajIbHOM a p x H B e

napTHH.

YKa3 poccHHCKoro Ilpe3HfleHTa EjibqiiHa OT Haiajia OKTHÖP« 1995 rojja flau Oe^epajibHOMy apxHBy (O^HOBpeMeHHO OT HMCHH apxHBHbix BC^OMCTB BepjiHHa, BpaHfleHÖypra, MeKJieHÖypra-IlepeflHeH IIoMepaHim, CaKcoHHH, CaKcoHHH— AHrajibTa H TiopHHrmi) H rocy^apcTBeHHoft apxHBHOÄ c j i y x ö e POCCHH (PocapXHß) B03M0XH0CTb TTOHITHCaTb «PaÖOHHH IlpOTOKOJI no OCymeCTBJieHHK) CoBMecTHOH poccHHCKO-repMaHCKOH nporpaMMbi no H3yqeHHK>, oöpaöoTKe H BocnpoH3BefleHHK>FLEJICOBCTCKOH BOCHHOH a^MHHHCTpaijHH B TepMaHHH (1945 1949 rr.)». CoBMecTHaa nporpaMMa BnjiOTb «o ceroflHsmraero RHU HBJiaeTCH OCHOBOH poccHHCKO-repMaHCKoro coTpyHHiinecTBa no STOMy npoeKTy. 3TOH

nporpaMMOH n p e ^ y c M a T p H B a e T c a , HTO o 6 a a p x H B H b i e B e ^ O M C T B a n p n

TeCHOM C O T p y f l H H H e C T B e C y n p e X f l e H H H M H n O H3yHeHHK> COBpeMeHHOH HCTOpilH

CBOHx

CTpaH

pa3paÖ0Tai0T

nporpaMMy

oöpaöoTKH

flOKyMeHTajibHbix

CBHfleTejibCTB C B A r , a T a i ö K e HajiajjHT n o c T e n e H H y i o nyÖJiHKaijHio crrpaBOHHOnoHCKOBoro

a n n a p a T a H KJiioneBbix jiOKyMeHTOB o n p e j j e j i e H H o ñ T e M a r a K H

H3

CBOflHoro (JjOH^a «eji C B A r h ojiHOBpeMeHHO corjfla^yT MHKpo(f)HJibMbi cooTBeTCTByiomnx «OKYMEHTOB. JJajiee CTopoHbi ßoroBopHJiHCb o COBMCCTHOM OCBOeHHH apxHBHbix flOKyMeHTajIbHblX (JJOHFLOB C B A r , HaXOflHmHXCH Ha xpaHeHHH B pa3HbIX apXHBaX, C nOMOmblO COBpeMeHHblX TeXHOJIOrHH OÖpaÖOTKH ßaHHblX. npOBefleHHe HeOÖXOflHMblX flJIH 3TOrO paÔOT ßOJKKHbl ÖbIJIH nOflrOTOBHTb HeMeijKiie H poccnñcKHe apxHBapnycbi. CorjiacHO noxejiaHHio POCCHÌÌCKOH CTopoHbi BO BpeMa noflroTOBHTejibHbix pa6OT B npoeKT ÖLIJIH floriojiHHTejiLHO BKJiiOHeHbi oi;H(J)poBaHHe fleji C B A r , npHBjiCMCHHbix B p a M K a x 3 T o r o n p o e K T a , H c o 3 ^ a H H e a j i e K T p o H H o r o

KaTanora

perHCTpnpyeMbix H noflJiexaiijHX MHKpoc^HJibMHpoBaHHio ^OKyMCHTOB C B A r . Conexa» ajieKTpoHHbie KaTajiorn Ha ypoBHe TOMOB H ypoBHe jjOKyMeHTOB H

II. IlpOeKTbl

152

KOMHCCHH

CBH3MBaa Hx c oi_i,H(J)poBäHHbiMHflOKyMCHTaMH,npoeKT no C B A r HanpaBJieH Ha co3flaHne «3jieKTpoHHoro apxHBa C

1997

rofla nporpaMMa

CBAr».

aBJiaeTca

BaxHoñ

cocraBHOH

nacTbio

npoTOKOJia

CMemaHHOH poccHHCKO-repMaHCKOH KOMHCCHH no KyjitTypHOMy coTpy^HHHecTBy, a c 1 9 9 8 rofla - OHHOH h3 n e n T p a j i b H b i x t c m , p a c c M a T p i i B a e M b i x Ha 3acejjaHnax COBMCCTHOH KOMHCCHH no nsyieHHio HOBenmeít HcropHH poccHHCKO-repMaHCKHX OTHOuieHHH. T a x OHa BnHCbiBaeTCH B o6m;ee pycno ycHjiHH no coBepmeHCTBOBaHHK) h OXHBJICHHIO K y j i t T y p H b i x CBH3en MeaK^y FepMaHHeH h PoccHeñ. B p a M K a x c o B e m a H H H n o peajiH3an;HH n p o r p a M M b i C T o p o H b i j i o r o B o p u j i H C b cHan a j i a B p a M K a x n H J i o T H o r o n p o e K T a c y n a c r a e M HeMeijKHX H p y c c K H x

apxHBa-

pnyCOB H HCTOpHKOB npOBCCTH HCnblTaHHC MeTOflHKH H IipOIj;eCCa BLinOnHeHHH p a 6OT. y n a c T H H K a M H n p o e K T a , o c y m e c T B J i a B L u e r o c a c H o a ô p a 2 0 0 0 r o f l a n o 4 > e B p a j i b 2 0 0 1 r o ^ a , ÔMJIH O e n e p a j i b H b i H a p x H B , C3KCOHCKHH r o c y n a p c T B e H H b i H a p x H B , P o c a p X H B f , r A P < t > , HHCTHTyT COBpeMeHHOH HCTOpHH, a T a i c a c e HHCTHTyT B c e o ô m e ñ HCTopHH POCCHÍÍCKOH A K a j j e M H H H a y K . O c H O B b i B a a c b Ha n o j i o a c H T e j i b H b i x pe3yJibTaTax ocymecTBJieHHa nnjiOTHoro npoeKTa, c 1 MapTa 2 0 0 1 r o ß a HHKH

njiaBHO

nepeuiJiH

K

ocymecTBJieHHio

AOJirocpo'iHoro

ynacT-

npoeKTa

no

OCBOeHHK), MHKpOCjjHJIbMHpOBaHHK) H OipicfìpOBbIBaHHK) M a T e p H a J I O B . C T e X n o p B

exeroflHbix paöoHHX nporpaMMax nocne^OBaTejibHO noBbimaioTca oöteMbi 3an n a H H p o B a H H b i x paöoT no OCBOCHHIO flaHHbix 6aHKa flaHHbix, a TaKxe no KOJIHHeCTBy MHKpO H O B e n m e ñ HCTopHH pOCCHHCKO-repMaHCKHX OTHOHieHHH, 3 a CHeT ÖKDflXeTHblX CpeflCTB KOTOpOH B OCHOBHOM

(J)HHaHCHpyeTca

jjaHHaa

nporpaMMa,

poccHHCKaa

CTopoHa

n o f l n e p K H y j i a , HTO n p o e K T « K y j i b T y p H a a n o j i H T H K a » a B J i a e T c a J i n n i b n e p B b i M n i a r o M , 3HaMeHyiomHM i j e j i y i o c e p n i o npoeKTOB. E j i a r o ^ a p a

KpynHOMacniTaÔHOMy

p a c c e K p e H H B a H H K ) fleji C B A r B T A P 4 > ö b i j i H 3 H a < r a T e j i b H O y B e j i H ^ e H b i o 6 T > e M b i paöoT no

flonojiHHTejibHbiM

TeMaM. B K a n e c T B e j j o n o j i H H T e j i b H o r o

noßnpoeKTa

6 b i J i a c o r j i a c o B a H a p a 3 p a Ô O T K a cnpaBOHHHKa n o 0praHH3aijH0HH0H C B A r Ha T e M y : «AflMHHHCTpaTHBHaa í j e a T e j i b H O C T b flocTHTHyTbie

Ha H a n a j i o 2 0 0 5 r o ^ a p e 3 y j i b T a T b i 3 H a H H T e j i b H b i .

Bbijio 3aBepmeHO OKOJIO 9 . 8 0 0

CTpyKType

CBAr».

co3ßaHne ajieKTpoHHoro KaTajiora ^ e n

C B A r

B

s a n H c e f t , K O T o p b i i i Ha c e r o f l H a u i H H H ^ e H b c y m e c r a y e T

OTneqaTaHHoro

flByxTOMHHKa,

n3flaHHoro P o c a p x H B O M , TAP h

oöteMe

H B BH^e

OejjepajibHbiM

apxHBOM. «OHflbi C o B e T C K O H BoeHHOH aflMHHHCTpai^HH B TepMaHHH B r o c y ^ a p c T BeHHOM a p x H B e Aejl

(JjOHfla

POCCHÍÍCKOH enepau;HH.

COBeTCKOH

BOeHHOH

B

jjByx

nacTax:

aAMHHHCTpaiIHM

B

1.

HacTb

TepMaHHH

KaTajior (P-7317).

1 9 4 5 - 1 9 5 3 r r . H a c T b 2 . K a T a j i o r j j e j i ( J j o h ^ o b y n p a B J i e H H H COBCTCKOH BOCHHOH aflMHHHCTpai;HH B n p o B H H i j H a x H ( J j e ^ e p a j i b H b i x 3 e M J i a x ,

flpyrnx

COBCTCKHX o p r a -

HH3an;HH B T e p M a H H H H K o H T p o j i b H o r o c o B e T a COK>3HOH K O H T p o j i b H o ñ B j i a c T H . 1 9 4 5 - 1 9 5 0 r r » . r . M o c K B a 2 0 0 4 r . B p e 3 y j i b T a T e nyÖJiHKaLjHH 3 T o r o c n p a B O H H O noHCKOBoro

annapaTa

yneHbie

BnepBbie

nojiy^HjiH

B

CBoe

n e p e ^ e H b , o x B a T b m a i o m H H n o H T H 9 5 n p o i j e H T O B B c e x fleji C B A r , Ha x p a H e H H H B T A P O .

pacnopaxeHHe Haxo^amnxca

cf)OH H e H a :

nena C B A r

153

3jieKTpoHHLift KaTanor C B A r Ha ypoBHe OTflejibHbixflOKyineHTOBb H a c r o a mee B p e M H y x e o x B a T b r a a e T öojiee 70000 3anncefi. 3 t o n 0 3 B 0 J i a e T n o j i y n H T b u i H p o K o e npeflCTaBJiemie b OTHOineHHH HOKyMeHTajibHbix CBHfleTentcTB, HaxoflainHxca Ha xpaHeHHH b FAPO. KpoMe Toro, bo BpeMH peajiH3aijHH npoeKTa ölijio

chhto

öouee

OI^H(J)pOBaHHI>IX

530000

mhkpo(})hjilmob.

IlpeflnpHHaTbie hcmci^khmh

IIohth

BBefleHO apxHBapiiycaMH M e p b i

flOKyMeHTOB

ÖbIJIO

B

TaKoe

x e

kojihhcctbo

«3JieKTpOHHbIH

apXHB».

n o ocBoeHHio cJjohaob,

TeMa-

T H H e c K H CBH3aHHbtx c n p o e K T O M « K y j i b T y p H a a n o j i H T H K a » , S t i J i H o ö o ö m e H b i

b

npeflMCTHO—TeMaTHHCCKOÄ onHCH, H3flaHHoii e i n e b 2002 r o ^ y b B H f l e «Materialien aus dem Bundesarchiv»- Ks 12 (MaTepaajibi H3 < J > e j ; e p a j i b H o r o apxHBa). Bce 3 t h p e 3 y j i t T a T M p a ö o T b i npeßJiaraioTca n o j i b 3 0 B a T e j i a M O e ß e p a j i b H o r o

BHfle

apxHBa, p a c n o j i o a c e H H o r o b r. EepjiHH/JlHXTepcJjeJibße.

paßOTaMH no OCBOeHHIO, MHKpO^HJIbMHpOBaHHK), Oi;HC})pOBbIBaHHK) pa3paöoTKe apxHBHoro cnpaBO'wo-rroHCKOBoro annapaTa 6mjih

Hapa^y C h

n o ^ r o T O B J i e H b i h j i h e m e r o T O B a T c a k H3flaHHio c ö o p H H K H jjOKyMeHTOB.

3aBepmeHa paöoTa no lojjaHHio pyKonncH «Die Politik der SMAD auf dem Gebiet der Kultur, Wissenschaft und Bildung (1945-1949): Ziele, Methoden, Ergebnisse» (IlojiHTHKa C B A r b oöjiacra K y j i b T y p b i , HayKH h 0Öpa30BaHHa b 1945-1949 rr.: IJenH, M e T O f l b i , p e 3 y j i b T a T b i ) . B H a c r o a m e e B p e M a Be^eTca paöoTa no noflroTOBKe c n p a B O H H H K a noß H a 3 B a H H e M «SMAD. Struktur und Funktion» ( C B A r . C r p y K T y p a h c J j y H K q H a ) , a T a m K e h H e c K O J i b K O t o m o b H3flaHHH: «Die Tätigkeit der SMAD bei der Demilitarisierung der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 1945-1949» ( f l e a T e j i b H O C T b C B A r n p i i n e M H J i H T a p H 3 a i j H H CoBeTCKofi OKKynaijHOHHOH 3 0 H b i F e p M a H H H . 1945-1949 r r . ) ; «Die Tätigkeit der sowjetischen Militärkommandanturen zur Beseitigung der Kriegsfolgen und der Organisation eines friedlichen Lebens in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.1945-1949» ( f l e a T e u b H O C T b C0BeTCKHX B o e H H b i x K O M e H f l a T y p npH J I H K B H f l a i p i H nOCJieflCTBHH BOHHbl H OpraHH3aiJHH MHpHOH 5KH3HH B COBCTCKOH O K K y n a i ; H O H H O H 3 0 H e T e p M a H H H . 1945-1949 r r . ) ; «Die SMAD und die Bildung von Verwaltungsorganen in Ostdeutschland» ( C B A r h co3flaHne a/jMHHHCTpaT H B H b i x o p r a H O B B B o c t o h h o h r e p M a H H « ) ; «Befehle und Anordnungen der SMAD als historische Quelle» ( I l p H K a 3 b i h pacnopaxeHHa C B A r KaK HCTopHHecKHH h c t o h h h k ) ; «Die SMAD und das partei-politische System in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 1945 -1949» ( C B A r h n a p T H H H O - n o j i H T H H e c K a a CHCTeMa b C o B e T C K o f i OKKynaiiHOHHOH 3 0 H e r e p M a H H « ) ; «Die Wirtschaftspolitik der SMAD» ( S K O H O M H H e c i t a a n o j i H T H K a C B A r ) . PaöoTbi, ocymecTBJiaeMbie b paMKax c o b m c c t h o h nporpaMMbi, h Bnpeflb ocraHyTca Li;eHTpajibHOH t c m o h C o b m c c t h o h k o m h c c h h no H3yHeHHio HOBeftmefi HCTOpHH pOCCHHCKO-repMaHCKHX OTHOUieHHH.

Han

OoümUfUK

riOJIHTHKa COBeTCKOH BOeHHOH aflMHHHCTpaijHH B r e p M a m m Iberni, MeTOßbi,

( C B A r )

pe3yjibTaTti

CÔOpHHK HOKyMeHTOB H3 pOCCHHCKHX apXHBOB

OTBCTCTBCHHbie pejiaKTopbi h cocTaBHTejin: H.n. TnMO(J)eeBa h Sí. Ooíítiíhk (KOHTaKT: [email protected]) NPH yiacTHH: K).M. KopiuyHOBa, K . KioHijejib, ß . H . HOXOTOBHM, HDT. OpjiOBOH, E . Pom. U,ejib paöoTbi cocToajià B mnanvm nyöJiHKaijiiH 06 n3ÖpaHHtix ncTOMHHKax C B A r no ijejiaM, MÊTO^ÉM H PE3YJII>TATAM ÜOJIHTHKH COBCTCKHX OKKYNAL(HOHHMX BJiacTen B TepMaHHH B o ö j i a c r a KyjibTypbi, noflroTOBjieHHOH COBMCCTHO HCTopHKaMH POCCHH H- repMamm. Bbijia npejjCTaBjieHa «HeMeipcoasbiMHaa Bepcna» c 1 5 0 nepeßefleHHbiMH c pyccKoro a3biKa jjoKyMCHTaMH, a Tamice «pyccKOH3biHHaa Bepcna» c 320 noflJiHHHbiMH floicyMeHTaMH H3 (JJOHJJOB FocyHapcTBeHHoro apxHBa POCCHHCKOH Oe^epaijHH ( r A P Í > ) , PoccHiicKoro rocy^apCTBeHHoro apxHBa conHajibHO-nojiHTHHecKoß HCTOPHH ( P F A C I I H ) , a Taicace ApxHBa BHeuiHeñ HOJIHTHKH POCCHHCKOH eflepai;HH MHJ], POCCHH. OÖMHHO npHHaTbiH HayHHbiü annapaT 6biJi paspaöoTaH COBMCCTHO, nyÖJiHKaijHa npeflBapaeTca HAYNHBIMH BBefleHHaMH poccnäcKoro H HeMeqKoro pa3pa60THHK0B, KOTOpbie B H3flaHHaX Ha OÖOHX a3bIKaX HBJIXJOTCH HfleHTHHHblMH. HeMeqKoe M3ßaHne B 2005 r. BMXORHJIO B cepHH: «TexcTbi H MaTepnajibi no COBpeMeHHOH HCTOpHH» ÜHCTHTyTa COBpeMeHHOH HCTOpHH B MioHxeHe/BepjiHHe, a pyccKoa3biHHbiH BapnaHT - B MOCKOBCKOM H3FLATEJIBCTBE POCCI1EH. Ilo floroBopy Bbixofl SToro npoH3BeßeHHa npeßycMOTpeH Taicxe h B 2005 ro^y. IiHTerpHpOBaHHMH nojinpoeKT: C n p a B O H H H K n o C B A r - c r p y i c r y p a H eflepaTHBHofl

P e c n y ö J i H K o f t H C 3ana^HLIMH ¿ j e p x a B a M H B n e p n o ß n o c j i e C M e p T H C r a j i i r a a , K o r ^ a X p y m e B B 0 3 B M C H J I C H flo B e n y m e r o n o n H T H K a B K p e M J i e , BO3HHK i j e j i b i ñ p a f l 0 6 0 CTpHIOmHXCH TecHHTb

KOH(|)JIHKTOB,

3ana«

TaM,

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OH H M e e T p a H H M o e c j i a ö o e

MecTO,

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K

TOMy,

HTOÔbl

B E e p j i m i e , H OTTy^a

n o K O J i e ö a T b e r o :IO3HLI;HH. H a n H H a a c 1 9 5 4 r . MOXHO K O H c r a T H p o B a T b

HajiHHHe

n p o f l O J D K a B i i i H x c H n o n t i T O K BBIXOJIOCTHTL H A T O C n o M o m b i o y c H j i H H n o HHK) CHCTeMbI K O J I J i e K T H B H O H 6 e 3 0 n a C H 0 C T H B E ß p o n e . Y C T a H O B J I C H H e

co3fla-

flHnJIOMa-

THHecKHX OTHOiueHHH c ep;epaTHBHOH PecnyöJiHKoft cjiyacHJio, corjiacHO KOHcJjnfleHD;najiLHLiM pa3"b5icHeHHHM, TOMy, HTOÖbi n o ö y f l H T t K n e p e o p n e H T a i j H H B naHHOM

HanpaBjieHHH

coxpaHeHHH s a n a ^ H o r o Pa3JiHHHbie

rocynapcTBO, KOTopoe nrpajio p e m a i o m y i o pojib B jiejie coio3a.

coöbiTHa

B

nocjieAypomne

roflbi,

AOJiacHO

öbiTb,

noKa3ajiH

XpymeBy, HTO eHepaTHBHaa PecnyöjmKa BMecTO SToro Bce npoHHee cBH3biBaeT ce6a c 3ana«OM: KOHKpeTHO 3 T O ÖMJIH c o 3 f l a H n e ö y H ^ e c B e p a , o c H O B a H H e EßponencKoro SKOHOMHHecKoro cooörnecTBa, pa3MemeHHe aMepHKaHCKHX TaKTHHecKHX HflepHbix opyacHH Ha 3anajjH0repMaHCK0H 3eMJie H peineHHe o BOopyxeHHH ÖYH^ECBEPA HOCHTCJIHMH HflepHoro opyacH», KOTopbie npn HeoöXOflHMOCTHflOJDKHblÖbIJIH OCHailjaTbCH ÔOerOJIOBKaMH H3 XpaHHJIHHJ, apMHH CIIIA. Ha ßce 3TH Mepbi KpeMJib p e a r a p o B a j i o ö o c T p a B i u e H c a OT c j i y n a a K c j i y n a i o nojieMHKofi, K O T o p a a H e 6tijia o p n e H T H p o B a H a H a cymecTBO j j e j i a , a conepxcajia Bce öojiee neTKHe H pe3KHe ynpeKH B arpeccHBHbix H peBaHuiHCTCKHX ycTpeMJieHHax, cflejiaHHbie B a^pec 3anaßHoft CTopoHbi. BOHH HKOÖM CTPEMHTCA p a 3 B H 3 a T b BOHHy, K O T o p a a npnßefleT K yHHHToaceHHro Eßponbi, B K J i i o H a a TepMaHHK>. KaK n03B0JiaeT npe^nojioxcHTb CFMKT HCCOBna^CHUH peanbHoro nojioxeHHa flejl H OÔBHHeHHH, B OCHOBe IlOJieMHKH J i e x a J I H , BepOHTHO, H e B b I C K a 3 a H H b i e MOTHBbi. npe^cTaBnaeTca noHSTHbiM, *ITO XpymeB B c e ôojibiue 6 b i J i H e n o B O J i e H TeM, HTO OenepaTHBHaa Pecnyöjinica HeoöpaTHMo cBa3biBajia CBOIO cyßböy c 3anaflOM H TaKHM 06pa30M npoqHO yKpemiajia B nepByio onepe^b H A T O ; n03T0My COBeTCKHH a J I b T e p H a T H B H b l f t n p o e K T CHCTeMbI K O J I J i e K T H B H O H 6 e 3 0 n a C H 0 C T H HMeji H H K a K o r o

He

rnaHca.

ECJIH STO - ccJjopMyjinpoBaHHoe nocjie NPEAßAPHTEJIBHORO n3yneHHH npyrnx rnnoTe3 - npeflnojioaceHHe ß e p H O , TO peuiemie 0 6 aTaKe Ha cjiaöoe MecTO, 3anaflHbiH BepjiHH, HMeeT aHajiormo c nonbiTKoñ CTajiHHa TaKHM cnocoßoM C f l B H H y T b C « c MepTBOH TOHKH B n O J I H T H K e B OTHOIHCHHH Eßponbi H IepMaHHH: Torjja penb rnjia o TOM, HTOÖM HHHHTB npenaTCTBHa 3 a n a ^ H B I M nepxaBaM B flejie CRPOHTEJIBCTBA eflepaTHBHoñ PecnyßjiHKH H/HJIH BBICTABHTB HEMEIJKHH Hapo^ K a K HaXO^HIHiHHCH B OÖMOpOHHOM COCTOHHHH. r T o X O X e , HTO fleCHTb J i e T CIlyCTH, K a K H B C T B y e T H3 KOH(f)HíjeHIJHaJIbHbIX

HCTOHHHKOB, T a i o K e

CymeCTBOBajIO

Ha-

MepeHHe noKOJieöaTb no3Hii;Hio 3anajiHbix ^epxaB, npeagje Beerò CIIIA, He TOJIbKO B E e p j I H H e , HO H OflHOBpeMeHHO H a e B p O n e Ö C K O M KOHTHHeHTe B i ; e J 1 0 M . ECJIH

6bi

TaKoe

npe^nojioxeHHe

B

HTore

noflTBep^HJiocb,

STO

CTajio

c y m e c T B e H H b i M n p H 3 H a K O M npaBHJibHOCTH r H n o T e 3 b i o TOM, HTO X p y m e B

6bi

Hapafly

c ycTpaHeHHeM HeraTHBHbix cf)aKTopoB ^jih pasBHTHa TflP CTpeMHJica B nepB y K ) onepejjb K TOMy, MTOÖM flOÖHTbca x e j i a H H o ñ eBponeHCKoii CHCTCMM KOJIJieKTHBHOH

6e30naCH0CTH

B

npOTHBOBeC

aTJiaHTHHeCKOH

CHCTeMe

164

II. IlpOeKTM K O M H C C H H

KOJIJieKTHBHOH OÖOpOHtl. J^aJIbHeHIUHX pa31.HCHeHHH CJieflyeT OJKHflaTi. OT HccjieflOBaHHH B3aHMOCBH3eñ MOK/iy peineHHHMH 3anaflHMx rocy^apcTB OTHOCHTejiBHO H A T O , KacaiomHxcH npexfle Beerò Oe^epaTHBHOH PecnyöjiHKH, h peaKUHeñ cobctckoh CTopoHti. KoH^H^eHmianbHbie BbicKa3braaHH$i o fleñcrBHHX XpymeBa npoTHB 3anaflHoro EepjiHHa MorjiH 6mfloiionHHThKapTHHy. MoHorpacjDHJi o EepjiHHCKOM KpH3Hce bo BpeMeHa XpymeBa 3aBepmeHa. OHa flOJixHa ölitl onyöJiHKOBaHa b o^hoh h3 cepnn HHCTHTyTa cobpêmêhhoh HCTopHH HapHfly c HCCJieflOBaHHÉM MaTTHaca Yjih, riocBJuneHHoro cobctckoh nojiHTHKe 6e30nacH0CTH bo BpeMH KpH3Hca. ripeflBapHTejiBHBie HccjießOBaHHH no npoeKTy-npoflOJDKeHHio, KOTopbift npe^CTOHT ocymecTBHTb b paMKax poccHHCKO-repMaHCKoro coTpy^HnqecTBa BMecTe c rocnoacoñ OaiiHOH Hobhkoh H KOTOpblH nOCBHmeH npeflbICTOpHH COBeTCKOH nOJIHTHKH B OTHOUieHHH TepMaHHH b nepHOfl c 1953 no 1958 r., Hanajincb b 2004 r.

V

Hoxeu

CCCP H

^^

TL. Jlaycpep/Feopzuü

repMaHCKHH

II.

KUHUH

Bonpoc B 1941-1948 rr.:

J J o K y M e H T b i H3 A p x H B a B H e n i H e f t n o j i H T H K H POCCHHCKOH e,a,epai],HH

15 HOHÖpa 2004 r . B p a M K a x jjHCKyccHH c TpnöyHbi, K o i o p a a ö b i j i a 0praHH30BaHa U,eHTpOM MSyiCHMH HOBeftmefi HCTOpHH, CoBMeCTHOH

pOCCHHCKO-repMaHCKOH

KOMHCCHeö HCTOPHKOB H H3FLATEJIBCTBOM D u n c k e r & H u m b l o t npn noflepjKKC OOHFLA HM. T a c c e H a , oömecTBeHHOCTH ö b i j i a npeßCTaBjieHa HeMenKasi pe^AKIJHH

TpexTOMHoro Ha ceroßHHiiiHHH fleHb cöopHHKa flOKyMeHTOB, nocBHiqeHHoro COBETCKOFT n o j i H T H K e B OTHOuieHHH TepMaHHH B n e p n o n 1 9 4 1 - 4 8 r r . 1

¿JoKJiaflbi H BbicTynjieHHH, cflejiaHHbie n p n STOM B xojje flHCKyccHH c Tpn6yHbi, U,eHTp H3yneHHH HOBeümefi HCTOPHH 0ny6jiHK0Baji Ha CBoeM caÖTe ( w w w . z z f p d m . d e ) H B OJJHOH H3 ö p o i m o p . 2 H n a c e c p a 3 p e n i e H n a ¡ « ^ a T e n e n NYÖJIHKYIOTCH KpaTKHe Bbi^epxKH H3 n e T b i p e x flOKna^OB, a xaiöKe nojiHbrä TCKCT npHBeTCTBeHHoro oöpameHHH napjiaMeHTCKoro CTaTC-ceKpeTapa B eflepajibHOM MHHHCTepcTBe BHyTpeHHHX fleji pHTi;a PyflOJibcjDa K e p n e p a .

BepHfl BoHBen3 [...] B 3TOM n j i a H e B c e TO, HTO Mbi c e r o j j H a M o a c e M Y3HATB, - B TOM q w c j i e H 6 j i a r o f l a p a r i p e f l C T a B J i e H H O M y H3flaHHio -

H KAK HCTOPHK, H a x o ^ a m M H c a

B TaKOM

B03pacTe, ßjia H a n a n a oxapaKTepH3yio KaK n y ^ o . KTO 6bi Mor c e 6 e TaKoe npejjcTa BHTb e m e 15 JieT TOMy Ha3aji, K o r j j a r j j p o T M e n a j i a CBOH 4 0 - J i e T H H H loÖHJieft? H o , c A p y r o f t c T o p o H b i , HH OT 1986 r. («Die Chance des Sonderfriedens»)? -

B neM cocTOHjia sanana HannoHajibHoro KOMHTETA «CBoßojjHaa repMaHHH» H C o i o 3 a HeMeqKHX o(J)HiíepoB, B neM c o c T o a n a 3aßana I l a y j i i o c a H, n p e x f l e Bcero, S H e p r H H H o r o cf)OH 3eHflJiHii;a B jjeHCTBHTejibHOCTH, npeacjje n e M B 1 9 4 5 r. HM 6 b i J i o OTflaHO p a c n o p a x c H H e o « c a M o p o c n y c K e » HX o p r a H H 3 a i j H H ?

-

CymecTBOBajio

JIH CTpeMJieHHe

BHOBb

flonycTHTb

fleaTejibHOCTb

Cfllir

B

COBETCKOÑ 3 0 H e OKKynai^HH, n o c j i e T o r o K a K B M a e 1 9 4 6 r . 3TO y x e 6 b i J i o c ^ e j i a HO B BOCTOHHOM B e p j i H H e ? H

n o n e M y STO B c e x e

He ö b i n o CflejiaHO, e c j i H

3 T o r o , coöcTBeHHO r o B o p a , x o T e j i n ? -

KaK

MOXHO

oöijacHHTb

KOJieöaHHa

Tyßa-ciofla

B

TOM,

HTO

KacaeTca

MlOHxeHCKOH KOHcJjepeHiiHH n p e M b e p — M H H H C T p o B 3 e M e j i b B 1 9 4 7 r . ? -

IlpH3BaHa

JIH

öbijia

ÖJioKa^a

3anaflHoro

BepjiHHa

H3rHaTb

3anaflHbix

COK)3HHKOB H3 B e p j i H H a HJIH x e 3 a c T a B H T b HX B e p H y T b c a Ha n y T b COBMCCTHOH nOJIHTHKH

B

OTHOineHHH

TepMaHHH

H,

HanpHMep,

npeflOTBpaTHTb

HJIH

C00TBETCTBEHH0 OTMEHHTB c e n a p a T H y i o JJEHE>KHyio pecftopMy H p a 3 B H T H e B CTopoHy co3jjaHHH cenapaTHoro r o c y ^ a p c T B a Ha 3 a n a ^ e ? -

CymecTBOBajiH OTHOCHTeJIbHO

JIH

npoTHBonoJioxHbie

TepMaHHH,

HaxOJJHBIHHe,

Te'IEHHH

B

B03M0ÍKH0,

nojiHTHKe CBOe

MOCKBW

BbipaaceHHe

B

no3HijHH coBeTCKHX n p e f l C T a B H T e J i e ö B K a p j i c x o p c T e , H a n p H M e p , B j i H q e C . H . TiojibnaHOBa

H B.C.

CeMeHOBa,

KaK

eme

B 1953

r. npe^nojioacnji

Bopnc

MancHep? 3TOT n e p e n e H b , K a K 3 H a e T Kaxc^biH H H T e p e c y i o m H H c a STHM n e j i o B e K , MOXHO n p o ß O j m a T b ÖCCKOHCHHO. A K T y a j i b H b i H B o n p o c Ha c e r o ß H H u i H H H H e H t : n a e T JIH cßopHHK

flOKyMeHTOB

K O H K p e T H b i e O T B e T b l Ha 3TH B O n p O C b l ? T p e 3 B b I H O T B e T Ha

STO, np0H3H0CHMbiH c ö o j i b i H H M c o x a n e H H e M : HeT. H T e M He M e H e e j j O K y M e H T a JlbHblH CÖOpHHK flaeT O T B e T b l H HH(|)OpMai;HK), K O T O p b i e aBJIHIOTCa HOBbIMH H BaacHbiMH. H OH n o ^ T B e p x ^ a e T e m e pa3, HTO HaM n p H ^ e T c a n p H B b i K H y T b K M b i c j i H o TOM, HTO B CHJiy 3 a T e M H e H H o r o n p o u e c c a n p H H a T H a n o j i H T H n e c K H x p e i n e H H H B

JIay4>ep/KBIHHH: CCCP H repMaHCKra Bonpoc B 1941-1948 rr.

167

MocKBe H e r o BCCLME CKy^Horo, HenojiHoro flOKyMeirrapoBaHHH He SyneT OKOHHETejIbHblX H nOHTH 0flH03Ha4HbIX OTBeTOB. 0 6 p a 6 o T H H K H H H 3 ^ a T e j I H 3 T O r O CÓOpHHKa pa3yMeeTCH,

Taicace

HIN;yT n o f l J i H H H b i e

flOKyMeHTOB,

OTBeTbi

K O T O p t i e , CaMO CO6OH

H KOToptie

B03M0>KH0CTeH p a Ó O T a j I H C H p e 3 B b m a H H O H TmaTejIbHOCTbIO, H e

B paMKax flenaiOT

CBOHX

H3 3 T O r O

T a ñ H b i . B o BBCAeHHH o n H c a H b i c T p y K T y p H b i e n p o S j i e M b i H 3 f l a H i « i : B H e r o BOUIJIH n p a K T H H e C K H TOJIbKO

flOKyMCHTbl

H3 a p X H B a M H H H C T e p C T B a HHOCTpaHHblX JiejI.

H o M H H H C T e p C T B O H H O C T p a H H b l X ACJI S b I J I O OTHIOflb H e CflHHCTBeHHOH HHCTaHHWEÑ, K O T o p a H 3 a H H M a j i a c b IIOJIMTHKOM B OTHOIHCHHH T e p M a H H H , a n o p o ñ , STO CTaHOBHTCH T a K a c e HCHO, M H H H c r e p c T B O H H O C T p a H H b l X fleji B O B c e H e n p H H H M a n o B 3TOM y n a c T H e , e r o flaace H e H H ( J ) o p M H p o B a j i H .

H TeM He MeHee Ha^o OT^aTb n o j i x H o e npoflCJiaHHoñ paSoTe: Mbi y3HaeM MHoroe o MeTOflax paSoTbi, BHYTPEHHEÑ cTpyKType H Ka^poBOM cocTaBe MHHHCTepCTBa HHOCTpaHHblX fíen; Mbi y3HaeM, HTO flyMajiH H nuaHHpOBajiH B MHHHeTepeTBe n o MHornM OTflenbHbiM acneKTaM «repMaHCKoro Bonpoca», p ) K e ecjiH MacTo STO He Sbijio peajiH30BaH0 - n o npHHHHaM, KOTopbie HaM He cyaqjeHo y3HaTb. H ex negativo MOMO noHSTb HHTepecHbie, HeoacHnaHHbie JIHHHH COBeTCKOH nOJIHTHKH B OTHOHieHHH TepMaHHH. Mbl IIOJiyHaeM MHOaceCTBO KyCOHKOB M 0 3 a H K H , KOTOpbie B COHeTaHHH C ¡Q¡pyrHMH KyCOHKaMH n 0 3 B 0 J I 5 I T KOr^a -HHÓyflb cocTaBHTb ijenocTHyio KapTHHy. Mbi HMeeM ^ e j i o c TaKoií paSoToit, npoflejiaHHoñ B paMKax STOTO cSopHHKa, KOTOpaa ^ojiiKHa noóy^HTb OTBeTCTBeHHbie j u i n a B MOCKBC K TOMy, HTOÓM SbiTb Sojiee mejjpbiMH n p n CHHTHH 3anpeTOB Ha npeflocTaBJieHae flOKyMeHTOB H HcnbiTMBaTb Oojibuie yBepeHHOCTH B c e d e . [...]

HoxeH JIayc£>ep [...] KaKoe 3HaneHHe 6yfleT HMeTb STO n3/jaHiie,FLOJMHOBbiacHHTbca B x o ^ e AajibHeñmHx HayHHbix HccneflOBaHHH, KaeaiomHXCH COBCTCKOH nojraTHKH B OTHOuieHHH TepMaHHH. fljia Hac p e n b ni ira He o TOM, HTOQM npejjjioaKHTb rpoMKHe ceHcaqHH. TocnofliiH EoHBen coBepmeHHO BepHO KOHCTaTHpoBaji: SojibuiHHCTBO HOBHHOK, coflepxamHxcH B H3flaHHH, yace flaBHO - B HacTHOCTH, m a r 3a m a r o M HaHHHaa c 1991 r., Korjja n p o H 3 o m j i a «apxHBHaa peBOJiKmHH» B POCCHH, - CTaJIH 3HaKOMbI HHTaTejIHM, KOTOpbie BJia^eiOT pyCCKHM H3WKOM HJIH COOTBeTCTBeHHO 3HaKOMbI C aHrJIHHCKOH HJIH HeMei;KOH HayHHOH JiHTepaTypoií. H o H HH(J)OpMaiíHH nO COBeTCKOH nOJIHTHKe B OTHOUieHHH TepMaHHH B nepHOfl BOHHBI H B HenoepefleTBeHHO npHMbiKaiomHH K HeMy nocjieBoeHHbra n e p i i o ^ , CTaBinaa H3BecTHoñ c 1991 r., - H STO rocnoflHH BOHBCH He ynoMHHyji - He BbIJIHJIHCb B CeHCaiíHK). I J e H H O C T b H a U i e r O H3flaHHH yBHflHT JlHHIb TOT, KTO H I I j e T

He ceHcaiiHOHHO HOBoe, a TO, KaK p o x f l a j m c b COÓMTHH H CKjiajjbiBajiHCb peuieHHH. H e n o OTflejIbHOCTH, B CBOeñ COBOKynHOCTH Bce Tpil TOMa I103B0JIHK)T npHHTH, n o KpaHHeñ Mepe, K 0flH0My HOBOMy, MoaceT 6WTL paflHKajibHOMy, HayHHOMy BbiBOfly. B pe3yjibTaTe paóoTbi Ha^ H3flaHHeM HaM yflajiocb, Ha Harn B3rjiHfl, ycraHOBHTb B3aHMocB33b Mexfly peaKiíHeñ CTajiHHa Ha HanajjeHHe TepMaHHH, - B

168

II. ripoeKTbl KOMHCCHH

kotopom

o h cpa3y x e

cymecTBOBaHHH

p a c n o 3 H a j i 3K3HCTeHijHajibHyK) y r p o 3 y He TOJibKo

CCCP,

ho

h

fíjin

xíh3hh

ero

rpaac^aH

h

-

ajih

nonroTOBKOH

C o B e T C K o r o C o i o 3 a k K a n H T y j i a i j H H h OKKynai^iiii TepMaHHH, a Taicace c o B3aHMhmm

npH3HaHHeM

flHTejiLHHi^aMH

h

TpeMH

c00TBeTCTBeHH0

HeTMpbMa

flepacaBaMH-noSe-

C B o e r o n o n H o r o c y B e p e H H T e T a b c b o h x 30Hax OKKynaijHH. B u a -

r o f l a p a H3flaHHio CTaHOBHTca a c H o : 3Ta B3aHMOCBa3b o n p e f l e j i a j i a n o c j i e B o e H H o e pa3BHTHe yace n o T O M y , h t o h h o « H a H3 / l e p x a B - n o ó e f l H T e n b H H L t He x o r e n a h He M o r n a OTKa3aTi>ca o t oflHaacflbi e ñ npeflocraBJieHHbix n p a B b CBoeít 30He. T o j i b K O b cJsopMaTe jjByx r o c y A a p c T B , n p n k o t o p o m o ^ h o r e p M a H C K o e r o c y n a p c T B O n o H a n a j i y HaxojjHJiocb n o f l 6 o n e e h j i h M e H e e n o n H b i M K o m p o j i e M 3anaj(Hbix ^epíKaB, a flpyroe

repMaHCKoe

rocyjjapcTBO

-

nojj ^ojiroBpeMeHHbiM

Bceo6i>eMJiK)u;HM

K o m p o j i e M C C C P , Ka>Kflaa OTflejibHaa « c p > K a B a - n o 6 e j i n T e j i b H H i j ; a M o r n a b MaKCHMajibHoñ M e p e

coxpaHHTb

cboh

npaBa

noOeMMTCJia. H e

6e3

ocHOBaHHH

h

ceroflHa MHorHe r p a x n a H e SbiBuiero CoBeTCKoro C o i o 3 a r o B o p a T « H a m a T e p M a HHa», Kor^a h m c f o t b BH^y rjZ,P. 3Ty

oSmyio

B3anMOCB33b,

KOTOpaa

Sjiaroflapa

cóopHHKy

6bina

nponeMOHCTpHpoBaHa CTOJib h c t k o , KaK HHKorjja n p e a c ^ e , m o n c h o e m e c b c c t h k o ^ H ü M y 6 o j i e e n p o c T O M y 3H3MeHaTejiK). I l o c j i e T o r o , KaK C r a j i H H yace o c e H b i o 1941 r. o c o 3 H a j i , h t o pemeHHeM

« p a c n j i e H e H H e » TepMaHHH aBJiaeTca caMbiM

repMaHCKoro

Bonpoca,

oh

HeyKJiOHHO

HanexHbiM

npH^epxHBajica

3Toro

p e m e H H a . B c e i m a n e 3 B y n a i n n e BbicKa3biBaHHa, 0C06eHH0 H a n a T a a c 1946 r. n p o n a r a H ^ a M i i p H o r o ^ o r o B o p a , 6 b u m H a i j e j i e H b i Ha c o x p a H e H H e s t o h i i o 3 h i í h h . 3tot

HOBbiñ HayHHbift BbiBOfl n o f l p b i B a e T flBa a H T a r o H H c r a H e c K H x n o c T y j i a T a .

Bo-nepBbix, s t o

KacaeTca jjo cnx n o p pa3flejiaeMoro m h o f h m h , b

HacTHOcra

B n j i b ( J ) p H f l O M J I o t o m , y S e x f l e H H a b t o m , h t o C r a j i H H - n o c j i e nepBOHanajibHbix KOJieSaHHH b o BpeMa BOHHbi -

n o c j i e noSeflbi nocjiejiOBaTejibHO npecneflOBaji

nojiHTHKy, H a q e j i e H H y i o Ha e^HHCTBO TepMaHHH. B c e 6 o j i e e B e p o a T H o ñ rrpejiCTaBj i a e T c a n p O T H B o n o j i o x H a a TOMKa 3peHHa o t o m , h t o n o n cjDJiaroM c o x p a H e H H a eflHHCTBa C'rajiHH c p e M H j i c a K co3flaHHK> C B o e r o r e p M a H C K o r o r o c y f l a p c T B a h T e M caMbiM K p a c q j i e H e H H K ) TepMaHHH; K i ; e j i n , K O T o p y i o npH3Haji b 1966 r. b CBoeM HHeBHHKe B j i a « H M H p CeMeHOB. 3 p y r o ñ n o c T y j i a T , nocTaBJieHHbm n o j j coMHeHHe 6jiaroflapa

3TOMy

H3flaHHK), K a c a e T c a

KOHCTHTyTHBHoro

fljia

Oe^epaTHBHOíi

PecnyÓJiHKH y ó e x n e H H a b t o m , C t 3 j i h h arpeccHBHO npecjieflOBaJi 6e3rpaHHHHbie, SKCiiaHCHOHHCTCKHe i j e j i n . 3 t o h

rnnoTe3e

Mbi npoTHBonocTaBJiaeM

HayHHbiñ

BbIBOfl O TOM, HTO npH BCeM CBOeM CTpeMJieHHH K paCHIHpeHHK) BJiaCTH C T a j I H H Bcer^a

yBaxaji

OTHOuieHHH

BJiacTb

CCCP

h

cbohx

npoTHBHHKOB.

n0AK0HTp0JibHbix

eMy

Ct3jihh

rocynapcTB,

6biJi ho

arpeccHBeH

3aHHMaji

b

o6opo-

HHTejibHbie no3nt;Hn n o O T H o m e H n r o K ocTajibHOMy BHeuiHeMy MHpy. H a c n j i a e , H a n p a B j i e H H o e Ha ccjDepy C B o e r o rocrroflCTBa, K a 3 a n o c b e M y H e o 6 x o f l H M b i M Toro,

MTo6bi

He

flonycTHTb

BOCCTaHOBjieHHa

KanHTanHCTHHecKoro

CTpoa

fljia Ha

T e p p H T o p n a x , o c B o d o a c ^ e H H b i x K p a c H o ñ A p M H e ñ o t r e p M a H C K o r o roerioflCTBa, h T e M caMbiM - H O B o r o BpaacfleÓHoro OKpyaceHHa j y i a C C C P . E c j i h Mbi yHTeM a r a p e 3 y j i b T a T b i , nojiyneHHbie n p H n0/jr0T0BKe n3flaHna, t o B o n p o c Sy^eT 3BynaTb He TaK: KaKiie HOBbie OTBeTbi o h o npcfljiaraeT HaM Ha Hau i h Bonpocbi? A

TaK: KaKiie nocTyjiaTbi Mbi roTOBbi nocTaBHTb n o f l coMHeHHe,

HTOSbl npHHTH K HOBblM HayHHblM BblBO^aM?

JTaycjDep/KbiHHH: C C C P H repMSHCKHM B o n p o c B 1 9 4 1 - 1 9 4 8 r r . Tenept

o

MeTOflHHecKHx

HMiuiHKaiíHax

npn

no/^roTOBKC

169

Harnero

mnaHiifi.

3^CC?J MHe K a a c e T c a OCOÓCHHO B a a c H b i M H a n o M H H T b o TOM, HTO 3TO M 3 ^ a H n e n o MHOrHM BeCKHM npHHHHaM 6 b I J I O 3aflyMaHO K a K 6 a 3 H C H O e H3flaHHe - B TOM HHCJie H

npeac^e

Bcero

peKOMeHflOBaji

n0T0My,

ce6a

HTO

TaKoit

no/ixo^

He TOJILKO B T e p M a H H H -

Hpe3BLiHa¿ÍHO

xoporno

H CTapTOBaKO KaK

3a-

nHJiOTHbiñ

n p o e K T c T e M , HTOÓLI n p o B e p w T b BO3MO>KHOCTH c o T p y f l H H n e c T B a c O^HHM H3 o c o ó e HHO B a x c H b i x a p x H B O B POCCHHCKOH eííepai;MH. H e n o x o M y , HTO M U He HMejiH H H K a K o r o n p e f l C T a B J i e H H J i , a JJJIH T o r o , HTOÓM B o o 6 m e n p H c r y n H T b K n o j j r o T O B K e H333HHH, Mbl C 0 3 H a T e j I b H 0 B 1 9 9 3 I". nOUIJIH Ha H3/^aTejltCKHH pHCK. n TaKyio

6a3y,

KaK o Ó 3 o p

flOKyMCHTOB,

B o e H H o r o BpeMeHH, H MeHee

-

fleTajibHbiñ

cKpynyjie3Hbiñ

P

H o n o p e Ha

B TOM, HTO

KacaeTca

B TOM, HTO K a c a e T c a n o c j i e B o e H H o r o ,

-

p a ó o T y H a / j KOTOPBIM T e o p r a í i KMHHH 3 a B e p n i H j i B H a n a j i e INECTHJIECFLTBIX ROFLOB, B a x H e ñ u i H e TPY^HOCTH KA3AJMCB HAM B 1 9 9 3 r . NPEOFLONHMBIMH; BEFLB STOT o 6 3 o p CJIYXHJI HaM 3aMeHOH c o B e p m e H H O H e ^ o c T y i i H b i x K a K T o r n a , T a K H c e r o f l H » c n p a BOHHO—üOHCKOBbix c p e f l C T B B A p x H B e B H e m H e f í n o j i H T H K H POCCHHCKOH O e ^ e p a ipra.

Mbi

Sbicrpo

npHHiJiH

n p H H i j H n a : He TOJibKO e m e

K ejjHHCTBy

OTHOCHTejibHO

ocHOBonojiaraiomero

p a 3 npocMOTpeTb B c e npHBJieneHHHbie

KbiHHHbiM

AOKyMeHTbi c T e M , HTO6BI n p o B e p H T b O T 6 O P , HO H c p i C T e M a T H q e c K H j j o n o j i H H T b HX, H T o S b l O X B a T H T b B e C b C n e K T p COBeTCKOH nOJIHTHKH B OTHOHieHHH T e p M a H H H . J l H H I b BO BpeMH p a Ó O T b l Hafl H 3 ^ a H H e M Mbl CTOJTKHyjIHCb C n p O Ó J i e M O H , CBH3aHHOH c T e M , HTO o Ó M e H T e n e r p a M M a M H , n o ^ B e p r H y T b i ñ n m p o K O M y a H a J i H 3 y B 0 6 3 o p e KbiHHHa n o BoeHHOMy BpeMeHH, n o - n p e a o i e M y n o n J i e x H T

CTpoxaHmeMy

c o 6 j i K > n e H H i o B T a Ü H e . H T O K a c a e T c a 3TOH n p o 6 j i e M b i , K O T o p a a n p a n o j j r o T O B K e p y c c K o r o n3/iaHHH o c T a n a c b H e p e m e H H O H , TO j j j i a H e M e i ; K o r o

mníamx

MM C M o r j i H

HAÑTH n a c T H H H o e p e m e H H e ! H H a STOT p a 3 J i n u i b B x o ^ e p a ó o T b i Hafl C6OPHHKOM BblHCHHJIOCb, HTO 0 6 3 0 p a CnpaBOHHO—nOHCKOBbie fleHCTBHTejIbHblH floroBopHJiHCb a

HMeHHO

cpencTB,

K b i H H H a HeflOCTaTOHHO CpejICTBa

H

fíJlíl

nOJiyHHTb

T o r o , HTOÓbl B03M0>KH0CTb

o S t e M p a e c e K p e H H B a H H H JJOKyMeHTOB. B

3aMeHHTb BbIHBHTb

3TOH CHTyai(HH Mbl

B 0 c n 0 J i b 3 0 B a T b c a T e M , HTO C a 6 p o B H a 3 B a j i « n c K y c H b i M n p n e M O M » , nOflrOTOBJieHHOH

B KOTOPOH 6 e 3

ceKpeneHHbie

H

KbIHHHblM

Bbl6opKOH

yKa3aHHH H a 3 a H H »

pacceKpeneHHbie

CnpaBOHHO-nOHCKOBblX

flOKyMeHTa

flOKyMeHTajibHbie

npHBOflHjiHCb B c e

eflHHHijbi,

3a-

Kacaiomneca

T e p M a H H H H B p e M e H H , o x B a x b i B a e M o r o H3^AHHCM. T a K H M 0 6 p a 3 0 M MONCHO B e c b M a n e T K O B b m e c T H flBa i ; e H T p a j i b H b i x y p o K a H3 o n b i T a , CBH3aHHoro c HaniHM, H a n a T b i M B 1 9 9 3 r . nnjiOTHbiM n p o e K T O M . 3 T O K a c a e T c a , B O - n e p B b i x , n p e f l o c r a B j i e H H a B b i S o p K H CnpaBOHHO-nOHCKOBblX e p e f l e T B , 6e3

KOTOPOH

He

oSoHTHCb

HO

Tex

nop,

noKa

STH

cpeflCTBa

ocTaroTca

H e n o c T y n H b i M H ^ j i a O/IHOTO H3 O6OHX n a p T H e p o B n o n o f l r o T O B K e 3 T o r o H3flaHHH. Jlnnib

TAKOM

06pa30M

o6pa6oTHHKH

c

TOH

H

npyroH

B 0 3 M 0 X H 0 C T b O C y m e C T B H T b nOJIHblH H CBOÓOflHblH OTÓOp

CTopoHbi

nojiynaT

flOKyMeHTOB,

KOTOpbie

BOHflyT B HOBblH TOM. B 0 - B T 0 p b I X , B p e 3 y j I b T a T e T a K O r O p o n a flOJiacHO

6biTb

np0H3BefleH0

eflepai;HH - n e T K o e

-

Ha

6a3e

peryjinpoBaHHe

fleñcTByiomHX

flOrOBOpeHHOCTH

3aKOHOB

POCCHHCKOH

npoijejiypbr pacceKpeHHBaHHa, HanpHMep,

T o r o , K a K MO3ÍHO n o n a B a T b 3 a a B K y H a n e p e n p o B e p K y H c 0 0 T B e T C T B e H H 0 OTMeHy p e a c H M a c e K p e T H O C T H B OTHOUICHHH ^OKyMCHTOB, 3 a c e K p e n e H H b i x n p n HX c o c T a B jieHHH 6 o j i e e

50

J i e T TOMy HA3A^. M b i

xoTejin

6bi,

HTOSM o 6 a

ypoKa

QMJIH

170

II. IIpOeKTbl KOMHCCHH

HeMejjjieHHO yHTeHbi npn - B ripuHijHne Tenepb yace pemeHHOM - npoflOjraeHHH paöoTbi Han H3flaHHeM. 3 j j e c t Mbi HafleeMca Ha npaKranecKHe peKOMeHflaijHH npeflCTOHmHX eme neperoBopoB SKcnepTOB.

JIlOflBHr B H B e p 4

[...] ¿JoKyMeHTajiLHtie cöopHHKH MoryT H3flaBaTbca pa3HbiMH nyTHMH, HanpnMep, caMHMH

BeflOMCTBaMH

HJIH TpeTbHMH

jiHi^aMH,

TO

ecTb,

öojiee

HJIH

MeHee

He3aBHCHMbIMH HayHHbIMH OpraHH3aiJH5IMH. ripH 3TOM HeOÖXOflHMO, Ha MOH B3rjIHfl,

CTpeMHTbCH K oöecneneHHio MaKCHMajibHO mnpoKoro nnana30Ha BKJiKmeMbix B cöopHHK jiOKyMeHTOB n o cooTBeTCTByiomeMy nepHO^y. Hejib3H n e n a T a T b TOJibKO KjiioHeBbie

«OKyMeHTbi,

HO

cjie^yeT

oöecnenHTb

KaK

MOXHO

öojibmyio

njioTHOCTb MaTepnajiOB, HTO ö b i j i o cjjejiaHO B npeflCTaBjweMOM cerojjHa c ö o p HHKe. CoöcTBeHHO r o B o p a , caMO COÖOH p a 3 y M e e T c a , HTO « n a KOMMeHTiipoBaHira npHBJieKaeTCH

3HaHHTejibHO

ßojibiue

^OKyMeHTOB,

neM

nenaTaeTca

nonHbiM

TeKCTOM. B 3 TOM ariynae, OflHaKO, HeoöxoflHMO yKa3aTb Ha HHX, HTOÖM oöecneHHTb Tamice B03M0XH0CTb npoßepKH. 3 T O cymecTBeHHan n e p T a cepbe3Hoíí HayHHoñ p a ö o T b i . ripH 3 T O M 06a3aTejibCTB0 apxHBapiiyca 3aKJiiOHaeTCH B TOM, HTOÖM npe^ocTaBHTb

cocraBHTejiHM c ö o p H H K a

TOJibKO npeflOCTaBHTb B paMKax

TaKOH o ö t e M

¿jeji, KaKoft OH

MoxeT

CBoeft OTBeTCTBeHHOCTH, h no3a6oTHTbca

o

pacceKpeHHBaHHH, npenamiH rjiacHOcra 3aceKpeneHHbix jjOKyMCHTOB. ECJIH npn 3TOM cymecTByeT

npejjeji, TO HMCHHO TaM, r«e

saTpariiBaioTCii

HHTepecbi

6E30NACH0CTH coöcTBeHHoro rocyjjapcTBa, KOTopoMy oÖH3aH cjiyacHTb HHHOBHHK, H ero COK33HHKOB. 3 T O T npefleji BecbMa THÖKHH, H ero MO>KHO pacTHHyTb B oße CTopoHbi, B nojib3y HJIH B ymepö

rjiacHOCTH. HEOÖXOFLIIMO cTpeMHTbca

K

oßecneneHHio MaKCHMajibHO iirapoicoro flocryna KO BceM cjDOHjjaM, HMeiomHM 3HaneHHe

¿JJIH KOHKpeTHoro

cjiynaa.

CorjiacHO

MoeMy

noHHMaHHio

CBoeft

cneiinajibHOCTH STO HBJIHCTCH nepBOOHepeflHOM H rjiaBHOH 3AFLANEH apxHBapnyca B 3TOH oÖJiacTH - OKA3AHHH noßjjepacKH B noflroTOBKe CÖOPHHKOB FLOKY MCHTOB.

3 T O ero 0ÖH3aHH0CTb, oösmTejibCTBO, B neM a IIOHTH exceflHeBHO OT^aio ceße OTneT, CTapaacb BbinojiHHTb ero. Hcxo^a H3 HaKonjieHHoro B ÜOJIHTHHECKOM apxHBe onbiTa, H CHHTaio, HTO OAHHM H3 caMbix BaacHbix maroB, Ha KOTopbiH OTBaxHJiCH MOH npefluiecTBeHHHK B Hanane 9 0 - x rojjoß, HBJisieTCH H3ÖexaHHe JIK)6oro BJIHHHHH, OKa3biBaeMoro c TpeTben CTopoHbi Ha npoijecc nojjroTOBKH AOKyMeHTajibHbix CÖOPHHKOB, jjaace BH^HMOCTH BMemaTejibCTBa B pa6oTy no coflepxaHHio T3KHX TOMOB. ÜOPYHEHHE H3^aHH9 rocyflapcTBeHHbix HOKyMeHTajibHbix

MaTepnajioB

3apeKOMeH^OBajia

TpeTbHM

ceöa

Ha

jraijaM,

pbiHKe

B

HayHHOH

ycjiOBHax

opraHH3ai;HH,

KOTopaa

KOHKypeHijHH c

jjpyrnMH,

HanpHMep, LIHCTHTYTY COBPEMEHHOÑ HCTOPHH B MioHxeHe «Akten zur Auswärtigen

Politik

der Bundesrepublik

H3jjaHHe cepna

Deutschland»,

ÖMJIO H

ocTaeTca xopouiHM, npaBHJibHbiM pemeHHeM! [...]

4

PyKOBOßHTejib IIojiHTHHecKoro apxHBa í>eflepantHoro MHHHCTepcTBa HHOCTpaHHbix fleji, HJieH COBMeCTHOH TepMaHO-pOCCHHCKOH KOMHCCHH HCTOpHKOB.

HAY4>EP/KHIHHH: C C C P H REPMAHCKIIÑ BONPOC B 1941-1948 RR.

171

3TO, MHE KAXETCA, NPNEMJIEMBIH IIYTB. OH BECBMA 3APEK0MEHN0BAJI ce6A, BO BCHKOM cjiynae, c TOHKH 3peHHH Moero coôcTBeHHoro MHHHCTepcTBa. Oica3ajiocb, H «ajibiue OKajKeTCH, HTO, HecMOTpa HA jiroStie flpyrae YCRPEMJIEHHH, MBI HIIQERO HE CMOxceM flejiaTb npoTHB npaB^bi, KaKoft 6bi OHA HH 6mia. KaKHM-jiHÖo 06pa30M, KOR^A-JIHÖO OHA BCE-TAKH OÖHAPYACHTCA. H MAJIEHBKHM BKJIAJJOM B HOCTHXCEHHE 3TOH ÖJIAROPOßHOH IJEJRA HBJIAETCA NPEFLCTABJIEHHE HJIH, COOTBETCTBEHHO, oöecneneHHe BO3MOXHOCTH npeßCTaBJieHHH 6e3ynpeHHbix HOKyMeHTajibHbix CÖOPHHKOB H npeflocTaBJieHHe HJIH STOH I;ejm XAK MOXHO 6OJIEE mnpoKoro flocryna K MaKCHMajibHo ÖOJIMHHM CJJOHFLAM NEPBOHCTOHHHKOB, ECTECTBEHHO NPN COÔJIIOIIEHHH 3AKOHHBIX CPOKOB CEKPETHOCTH H HHTEPECOB 5e30nacH0CTH COÔCTBEHHORO rocy^apcTBa. HeoöxojjHMO Taicace 3a6oTHTbca o TOM, HTOÔBL B JIIO60H MOMEHT OÖECNEHHTB B03M05KH0CTB CBEPHTB CÔOpHHK C nofljiHHHHKaMH. TaKHM 0Öpa30M co3flaeTca raacHOCTb, H T3KHM 06pa30M YKPENJIHK)TCH FLHANOR H B3ÂHMH0E NOHHMAHHE. OÖECNEHEHHE MAKCHMAJIBHO MNPOKORO PACCEKPEHHBAHHH HFLOCTYNAK ROCYJJAPCTBEHHBIM FLOKYMEHTAJIBHBIM MATEPNAJIAM NPN COßJIIOFLEHHH ONPABJJAHHBIX H YCTÂHOBJIEHHBIX 33KOHOM CPOKOB CEKPETHOCTH HBJIAETCA BAACHBIM BKJIANOM B yKpenjieHHe NPABOBORO ROCYJJAPCTBA H HeMOKpaTHH.

AJIEKCAH^P HYPHJIHH5 [...] MHORO JIH BBI 3HAETE NOFLOÔHORO PONA «OKYMEHTAJIBHBIX CÔOPHHKOB, OXBATbiBaiomHX COÔBITHH, CBH3AHHBIE c CYFLBÔOÔ BEJIHHAÑMEÑ EBPONEÑCKOH flepxcaßbi, BBEPRHYTOH B ctnepTejibHbm LEPRAE? MHORO JIH BBI 3HAETE 3ANAFLHBIX H3JJAHHH, NOCBHMEHHBIX 3TOH TeMe, HCKPEHHE H B NOJIHOH Mepe PACKPBIBAIOMHX NOJIHTHKY cooTBeTCTByromeH FLEPACABBI-NOÖEFLHTEJIBHHIJBI? KTO-HHÖYFLB H3 Bac 3HAET O NOFLOÖHBLX H3FLAHH5IX, CBH33HHBIX C PEUIEHHEM KOJIOCCAJIBHBLXFLJIHNOBEPXEHHOH FEPMAHHH npoÔJieMFLEHAIJH(})HKAII;HH,JJEMHHHTAPH3AL(HH H JJEKAPTEJIH3AQHH? AYMAIO, HAFLO NOCMOTPETB HA CTAHJJAPTBI COOTBETCTBYJOMAX H3JJAHHH. H TOR^A CpaBHHBaTb.

FLPYRAA TEMA -FLONYCKK ¿JOKYMEHTAJIBHOFT 6A3E POCCHHCKHX APXHBOB. 3TO BAXCHBIH BONPOC. XOTEJI 6BI HANOMHHTB YBAACAEMBIM KOJIJIERAM, B TOM QNCJIE H TCM, KOTOPBIE ROBOPHT, HTO 2 0 JIET HA3AJI TAKOÑ MATEPAAJI MOR 6BI ÔBITB HHTEPECHBIM, HTO MBI OTKPBIJIH CBOH APXHBBL, CTPORO TOBOPH, BCERO 1 2 JIET HA3AFL. H XOTEJI 6BL CKA3ATB, MTO OTKPBLTHE APXHBOB, HCN0JIB30BAHHE HAYHHOH OÔMECTBEHHOCTBIO APXHBHBIX FLOKYMEHTAJIBHBIX I;EHHOCTEH, STO ONEPAIPRA, TPEÖYIOMA» HCKJIIOHHTEJIBHOH JJEJIHKATHOCTH. TAKHE BEUJH HEFLEJIAIOTCH6E3 PA3BHTOH LOPN^HHECKOH 6A3BI. LOPN^HHECKYIO 6A3Y ONPEFLEJIAIOT HE APXHBHCTBI, A COOTBETCTBYIOMHE 3AKOHOFLATEJIBHBIE OPRAHBI CTPAH. 3TO TOXE TPEÔYET BPEMEHH H, KCTARA CKA3ATB, STO TPEÖYET CONOCTABJIEHHH C MEXHYHAPOFLHBIMH CTAHJJAPTAMH. KTO CKA3AJI, HTO Y HAC XECTKHE CTAH5 PYKOBOFLHTEJIB HCTOPHKO-AOKYMEHTAJIBHORO NENAPTAMEHTA MHHHCTEPCTBA HHOCTPAHHBIX NEJI POCCHHCKOH Í>EFLEPAIÍHH, HJIEN COBMECRAOH POCCHHCKO-REPMAHCKOÑ KOMMHCCHH HCTOPHKOB.

172

II. IlpOeKTbl KOMHCCHH

ji;apTbi flonycica k flOKyMeHTaM, nycTb o6paTHTi>ca k a H r n H ^ a H a M , mto6m ohh pacKpblJIH

CBOH

HOKyMeHTbl,

KacaK)IHHeCH

BTOpOH

MHpOBOH

BOHHbl,

CKa>KeM,

3IIH30H0B, CBa3aHHbIX C TeCCOM.

H h He KpHTHKyro a H r j i H ^ a H . H h b K o e ñ M e p e . O h h coBepmeHHO HCn0JIb30BaTb TeJIbCTBOM.

CBOH ROKyMeHTbl

B COOTBeTCTBHH C

fleHCTByiOmHM

EcJIH STO 3aKOHOflaTejIbCTBO n03B0JIHCT,

nocTynHTb

TaK.

ApxHBbi

orpoMHyio

HH4)opMai;HK),

xpaHHT

rocynapcTBeHHbie

Kacaromyioca

BnpaBe

3aKOHOfla-

KOHCHHO OHH BOJIbHbl TañHbi,

apxHBbi

xpanaT

j i h h h w x TañH. I I p H x o f l H T c a B c e

sto

yHHTbiBaTb. H o n p n BceM n p H t o m , a x o n y ¿jaTb HeKOTopbie HJUiiocTpaTHBHbie IJHCjjpbi: 3 a KOpOTKHH CpOK Mbl paCCeKpCTHJIH 1 0 0 TbICHH flCJI H3

ceKpeTHbix

apXHBOB MHHHCTepCTBa HHOCTpaHHblX flejl CoBeTCKOrO COKD3a. [...]

4>Phtu, Py^ojibcj) K e p n e p 6 CHanajia a xony nepe^aTb BaM npHBeT o t (|)eflepajibHoro MHHHCTpa BHyTpeHHHx Heji, rocnoflHHa IIIhjih, KOTopbiñ npocHJi MeHH 06a3aTejibH0 ' í t o CACJiaTt. I l e p H O f l c 1 9 4 1 n o 1 9 4 8 r . , KOTopoMy n o c B a m e H n p c f l C T a B J i e H H t i i

cóopHHK,

6bIJI 6 e 3 COMHeHHH CaMblM MpaHHblM B HCTOpHH OTHOHieHHH MOKJiy HauiHMH CTpa-

HaMH, Mexfly TepMaHHeH h P o c c n e n . Y a c e b nepuo/i MOK^y 1 9 1 4 h 1917/18 rr. o6e HauiH Hai^HH npoTHBOCTOHJiH p;pyr flpyry b K p o B a B o ñ B o f a e ; a flyMaro, h t o h 06 s t o m Haflo t o h flejio BcnoMHHaTb. C nopaxeHiieM repMaHCKoro BepMaxTa BTOpaa MHpoBaa BOHHa BepHyjiacb b HTore Ty^a, oTKy^a OHa 6biJia HanaTa. OrpaflaHHa HeMeijKoro rpaxíjaHCKoro HacejieHHa, SercTBO h H3rHaHHe 3flecb He ^ojixHbi 3aMajiHHBaTbca. JlHUIb C ÓOJIbUIHM TpyjIOM HaM yjiajIOCb BHOBb npHHTH K B3aHMOÜOHHMaHHK), a

TaioKe, no cymecTBy, k oSMeHy mhchhhmh no noBO^y HaHeceHHbix « p y r npyry paH. CocTaBHoñ nacTbio S T o r o oÓMeHa h SToro B3aHMonoHHMaHHa Mexc^y HeMi^aMH h poccHaHaMH HOJiaceH craTb OTKpbiTbin, SeenpenaTCTBeHHbiH HayHHbiñ fííiaJior O TOM, HTO 6bIJIO. T o t (J)aKT, h t o m m c e r o f l H a HMeeM B03M0>KH0CTb npeflCTaBHTb h repMaHCKOH 06nj;ecTBeHH0CTH c ó o p H H K « C C C P h repMaHCKHH B o n p o c » n o c j i e T o r o , KaK o h y a c e B b i m e j i b c b c t b P o c c h h , - s t o He TOJibKO y c n e x yqacTBOBaBLUHX b e r o c o c T a B jieHHH y n e H b i x , h o h x o p o n i H H 3HaK b OTHOiueHHSx MOKfly HainiiMii oñeHMH CTpaHaMH. I l 0 3 T 0 M y » x o n y C H a n a n a n o S j i a r o ^ a p H T b Tex, k t o B o n j i o r a j i s t o t n p o e K T

b acH3Hb: o c o S y i o S j i a r o j i a p H o e T b 3 a c j i y x H B a i o T , caMO c o ó o h p a 3 y M e e T c a , H 3 ^ a TejiH r o c n o f l H H K m h h h h r o c n o f l H H J I a y ( J ) e p . 3 ^ e c b a x o n y n o Ó J i a r o n a p H T b T a i o K e o 6 a y ^ p e a c f l e H H a , coTpyflHHnecTBO M e x j j y KOTopbiMH a

cflejiano

B03M0XHbiM

n o a B J i e H H e S T o r o c B o p H H K a : s t o I J e H T p H3yneHHa H O B e ñ i n e ñ h c t o p h h b I I o T c n a Me h

HcTopHKO-flOKyMeHTajibHbiñ

jjenapTaMeHT p o c c H i í c K o r o

MHHHCTepCTBa

HHOCTpaHHbix aeji; H a 3 0 B y J i n u i b b HHCJie n p o n a x j j H p e K T o p a IJ,eHTpa H3yHeHHa HOBenuieñ

hctophh

npocjjeccopa

KpncTocJja

KnecMaHHa

h

pyKOBOflHTejia

H c T o p H K O - n o K y M e H T a j i b H o r o j j e n a p T a M e H T a A j i e K c a H H p a H y p n j i H H a , KOTopbiñ 6

IlapjiaMeHTCKHH c r a T C - c e K p e T a p t b KHBaeT Taiotce H3,naTejibCTBO D u n c k e r und H u m b l o t , onyÓJTHKOBaBLLiee pe3yjibTaTbi HayiHbix iiccjieflOBaHMM b TaKOM ripHBJiCKaTenBHOM H3flaHHH. 3flecb a He x o n y yTaHBaTb o t Bac t o t c|)aKT, h t o OeflepajiBHoe MHHHcrepcTBO BHyTpeHHHX fleji 0Ka3aji0 4 ) H H a H C 0 B y K ) nOflflepXKy 3TOMy H3flaHHK> H3 CpeflCTB C0BMeCTH0H pOCCHHCKO-repMaHCKOH KOMHCCHH HCTOpHKOB. 3fleCb a XOHy Bbipa3HTb SjiarOflapHOCTb 3TOH KOMHCCHH 3a KBanH(J)Hi^HpoBaHHoe c o n p o B o a m e m i e paOoTbi Ha^ hcmcijkmm H3jjaHneM. MecTO, r^e Mbi ceroflHa npeflcraBJiaeM 06mecxBeHH0CTH cSopHHK « C C C P h repMaHCKHH B o n p o c » , pacnoJioxeHO bo MHornx OTHOuieHHax b iicTopunecKOM OKpyaceHHH. Mbi HaxoflHMca coBceM HejjaneKO o t t o í í jihhhh, Ha KOTopoñ BepjiHHCKaa creHa e m e HecKOJibKO JieT TOMy Ha3ajj pa3flejiajia B o c t o k h 3anafl h o^HOBpeMeHHO MapKHpoBana r p a m m y M e x ^ y flByMa aHTaroHHCTHnecKHMH CHCTeMaMH. MeHee Herejía c n y c r a n o c j i e 1 5 - h roflOBmnHbi naflCHH» BepjiHHCKOH CTeHbi 9 HoaSpa 1989 r . MHe K a x e T c a BnonHe yMecTHbiM cerojjHH eiu,e pa3 HanoMHHTb 0 6 3TOM BejiHKOM flHe b HCTopHH TepMaHHH. Korvja 9 Hoaópa pyxHyjia BepjiHHCKaa CTeHa, fljia b o c t o h h m x HeMijeB OTKpbijiHCb BopoTa TiopbMbi, KOTOpbie pexHM C E n r 3axjionHyji 2 8 JieT TOMy Hasa^. CaMa CTeHa 6bijia oneTMM b KaMeHb CBH^eTejieM pa3flejia FepMaHHH n o c n e B T o p o ñ MHpoBoft Boirabi h cbh33hHoro c 3thm KOH(J)jiHKTa Meacfly B o c t o k o m h 3anaflOM. IIpaBfla, npHHHHofi C03flahhh ^Byx rocynapcTB Ha TeppHTopnH TepMaHHH c r a j i a He HanaTaa caMoii TepMaHHeñ Boìma, hx co3flaHne 6mjio hcxojjom B o t a b i . IIosTOMy cjie^yeT floóaBHTb, h t o 9 Hoa6pa c n y x i i T T a K x e HanoMHHaHHeM o caMbix MpaHHbix rjiaBax Hameñ HCTopHH, repMaHCKoñ HCTopHH, HanpHMep o rHTJiepoBCKOM nyT^e 1923 r. h hohh norpoMOB 1938 r. B t o t fleHb, 9 HoaSpa, HaqHOHaji-coipiaiiMCTCKHe noflOHKH xcrjiH CHHarorH, r p a 6 n j i n CBpeHCKHC Mara3HHbi h ySHBann eBpencKHx rpaxcflaH. Haxoflacb B e e r ò b HecKOJibKHx m a r a x o t SbiBuieñ TeppHToppHH rjiaBHoro ynpaBjieHHH HMnepcKoiì 6e30nacH0CTH, mw nocrynHM npaBHJibHO, ecjin He n03B0JiHM 3a 6 b I T b H 0 6 3TOM.

HMeHHO CoBeTCKOMy Coio3y npHinjiocb BbmecTH Ha c e d e rjiaBHyio T a x e c T B 6 o p b 6 b i c HanHOHaJi-coLiHajiHCTCKHM BparoM, h s t o npoK^e B e e r ò e r o 3acnyra, h t o 3 T o r o Bpara ynajiocb noòeflHTb. HeM ójinace 6biJi BoeHHbiH TpnyMcJ) C C C P , TeM Bce 6 o j i e e acHbiM CTaHOBHjiocb t o , h t o HMeHHO C o b c t c k h h C0103 - BMecTe c «pyrHMH sanaflHBiMH coio3HHKaMH, a oneHb CKopo h b ycjiOBHax KOH(J)jiHKTa c hhmh - SyneT pernaTb cyflb6y TepMaHHH. 3 a c j i y r a H3flaHna, KOTopoe mm HMeeM B03M03CH0CTb cero^Ha npe^cTaBHTb, - c o c t o h t b pacKpbiTHH h BocnpoH3BeneHHH coSbiTHH Tex JieT nepefl 3aHHTepecoBaHHbiM HHTaTeneM. O h o flejiaeT s t o Ha 0CH0Be pa3pemeHHbix k n0Jib30BaHHK) ^OKyMeHTOB H3 apXHBa MlìHHCTepCTBa HHOCTpaHHblX POCCHHCKOH Oenepai^HH. n p H 3TOM H3flaTejiH He 3aMajiTíHBaFOT orpaHKraeHHOCTb 3 T o r o flOKyMeHTajibHoro cóopHHKa, o n n p a i o m e r o c a nmiib HaflOKyMeHTBiH3 s t o t o apxHBa. flpyrae BaacHtie apxHBbi no-npeacHeMy B

CBoeM

noJiHOCTbK)

BBefleHHH

hjih

H3^aTeJiH

nacTHHHO

cnpaBe^jiHBO

3aKpbiTbi

jjjth

no^HepKHBaioT,

HccjieflOBaTejieñ. hto

hx

paSoTy

o n p e f l e j i H j i k o h c J j j i h k t M e » m y x e j i a e M b i M h b o 3 m o 5 k h m m . H j i y M a i o , h t o npeHCTaB-

jieHHoe BaMH H3^aHHe, HaHJiyMiiiHM 0Òpa30M fleMOHCTpnpyeT t o , h t o Ha ceroflHH B03M05KH0.

OflHaKO s t o HeflOJi>KHOSbiJio 6bi MemaTb yKa3bmaTb Ha t o , h t o aBJiaeTca

174

II. üpOeKTfel KOMMCCHH

xejiaTejibHbiM. Crona cjienyeT othccth CBOÖOHHbift ßocryn k «pacceKpeneHHbiM», to

ecTb He C'iHTaromHMHCH öojibme ceKperabiMH ^oxyMCHTaM; no

MoeMy

MHeHHK), 3TO BKJIIOHaeT B CeÖH H CTOJIb HeOÖXOflHMOe JJJIH HeMeUKHX HCTOpHKOB n0Jib30BaHHe

tcmh

KaTanoraMH

AOKyMeHTOB,

KOTopbie

apxHBapHycbi

onpe^ejiHiOT TepMHHOM «cnpaBO'iHo-noHCKOBbie cpej;cTBa». CoBMecTHaa poccHHCKO-repMaHCKaa komhcch» hctophkob Ha jjByx cbohx npomefliiiHX

3aceflaHnax

b

npuHiinne

no3HTHBHo

BbiCKa3ajiacb no

noBojjy

npojiOJiaKeHHH paöoTbi Hau cöophhkom. Ilpn stom, OflHaKO, komhcchh cnpaBeflKHBO yKa3biBaeT Ha HeoöxojjHMOCTb coöJnoßaTb MexflyHapoflHbie Hay^Hbie CTaHflapTbi, Kor^a penb noñjjeT o npoflOjmeHHH CTOJib ycneniHoro 30 chx nop coTpyflHHHecTBa. H e xony CKpbiBaTb, hto KaKoft-jraöo cöopHHK no repMaHCKOMy Bonpocy c tohkh 3peHHa CoBeTCKoro Coio3a, KOTopbiñ 6bi 3aKaHHHBajica 1948 r., noKa3ajicH 6bi MHe c nepBoro B3rjiaj(a HenojiHbiM. Beflb b kohchhom cqeTe 1949 r. HMen

pemaiomee

3HaneHHe

sua

«antHeñiiiero

pa3BHraa

TepMaHHH

b

nocueflyiomne 40 JieT. B pe3yjibTaTe ocHOBaHHa eflepaTHBHOH PecnyöJiHKH h r f l P b Tom rofly b TepMaHHH bo3hhkjih flBa rocy^apcTBa h 0/iH0BpeMCHH0 ¿pe pa3jiHMHbie oömecTBeHHbie CHCTeMbi, npH3BaHHbie onpeflcnaTb jkh3hb h 6y^Hn jiioflen Ha boctokc h sanare b nocjienyiomHe neTbipe

flecarajieraa.

HMeHHO ocHOBonojiaraiomHH koh(J)jihkt Mex^y ct3jihhhctckhm Cobctckhm C0K)30M H 3anaflHbIMH COK)3HHKaMH B nepHOfl «XOJIOflHOH BOHHbl» OÔyCJIOBHJI nyTb

k

co3flaHHK> flByx repMaHCKHX

rocy^apcTB.

flße

aHTaroHHCTHHecKHe

nojiHTHHecKHe CHCTCMbi HenpHMHpHMO npoTHBOCTOHjiH flpyr flpyry BflOJib jihhhh, pa3flenaK>meft

OKKyrianHOHHbie

30Hbi.

06e

CTopoHbi

c^ejiajm

cbok»

nojiHTHHecKyio CHCTeMy o6pa3i;oM fljia cBoeft nacra FepMaHHH; npn stom enepaTHBHaa PecnyôJiHKa nojiymna inaHC Ha ¿jeMOKpaTHFO b ycjiOBHax CBOöoßbi, a Ha BOCTOMHyK) MacTb FepMaHHH 6biJia nepeHeceHa Mo^ejib CTanHHHCTCKOH jjHfcraTypbi. H a Mon B3rjiafl, jjjia Hayxw h 3aHHTepec0BaHH0H oömecTBeHHOCTH crajio 6bi npHoöpeTeHHeM noJiyneHHe MaKCHMajibHO b03M05kh0h umpoKoìi h ocHOBaTeJIbHOH HH(J)OpMaiJHH OfleHCTBHHXH nJiaHaX B COBeTCKOM CoK)3e, KaCaroiIÎHXCH repMaHCKoro Bonpoca b 1949 r. HTaK,

a

B03M0XHMM

Ha^eiocb, npn

hto

pa3pemeHHe

npojjojDKeHHH

KOH(J>jiHKTa

xopomo

Meacny

acenaeMbiM

3apeKOMeHj;oBaBmero

h

ce6a

coTpy«HHHecTBa Mexfly IJeHTpoM H3yneHHa HOBeftmeñ ncTopHH h H c t o p h k o AOKyMeHTajibHbiM ^enapTaMeHTOM MnHHCTepcTBa HHOCTpaHHbix neu P O eme ßojibuie CßBHHeTca b CTopoHy xejiaeMoro.

III. npHjioaceHHe

JEJOKYMEHTAIPIFL

eaepajibHbiíí 33KOH POCCHHCKOH eaepauHM OT 22 ORTASPA 2004 r . jV» 125-D>3 0 6 apxHBHOM a e j i e B POCCHHCKOH OE^EPAIPIH

OnyÓJiuKoeano 27 OKrrmópn 2004 z. Bcmynaem e cujiy c MOMenma ny6jiuKau,uu IIpHHHT r o c y f l a p c T B e H H o f t JJyMOH 1 o K T a S p a 2 0 0 4 r o n a y O n o S p e H COBCTOM eaepamiH 1 3 OKTaSpa 2 0 0 4 r o n

TjiaBal. C T a T b a 1.

OSmne nojioxenna

IIpeflMeT peryjiHposaHHfl HacTOHiuero 4>eflepajibHoro 3aKOHa

H a c T o a m H H enepajibHbiH 3aKOH p e r y j m p y e T OTHOiueHHa B ccfiepe o p r a m o a i í H H x p a HeHHa, KOMnjieKTOBaHHH, y n e T a H H c n 0 J i t 3 0 B a H H a flOKyMeHTOB A p x H B H o r o (|)OHfla POCCHHCKOH eflepaqHH H flpyrax apxHBHbix flOKyMeHTOB HC3ABHCHMO OT HX 4>opM COÓCTBCHHOCTH, a T a i c x e o r a o i n e H H a B cc|)cpc ynpaBJieHHa apxHBHbiM NEJIOM B POCCHHCKOH eflepannn B HHTepecax r p a x j j a H , o S m e c T B a H r o c y n a p c T B a . CTATBA 2 .

3 A K O H O ^ A T E J I B C T B O 0 6 a p x H B H O M J J E J I E B POCCHHCKOH O E ^ E P A I P I H

1. 3aKOHOflaTCJibCTBO 0 6 apxHBHOM n e n e B POCCHHCKOH eflepaiyiH COCTOHT H3 H a c T o a m e r o O e n e p a j i b H o r o 3aKOHa, n p y r n x cfieflepajibHLix 3aKOHOB, a T a o s e

H3 npHHHMaeMbix B

COOTBCTCTBHH C HHMH HHMX HopMaTHBHbix n p a B O B b i x AKTOB POCCHHCKOH enepanKn, 3 3 K 0 H 0 B H HHblX HOpMaTHBHblX npaBOBblX aKTOB Cy6l,CKTOB POCCHHCKOH $ e f l e p a a H H . 2 . 3aKOHbi H HHbie HopMaTHBHbie n p a B O B b i e aKTbi POCCHHCKOH eflepaiyiH, 3aKOHbi H HHbie HopMaTHBHbie npaBOBbie aKTbi cy6i>eKTOB POCCHHCKOH enepaijHH, MyHHumiajibHbie n p a BOBbie aKTbi 0 6 apxHBHOM n e n e He AOJIJKHM n p o T H B o p e n H T b H a c T o a m e M y $ e f l e p a j i b H O M y 3aKOHy. B c j i y n a e n p o r a B o p e H H H H a c r o a m e M y €>enepajibHOMy 3aKOHy yKa3aHHbix aKTOB neHCTByioT HopMbi H a c T o a m e r o eflepajibHoro 3aKOHa. CTATBA 3 .

O c H O B H b i e IIOHHTHH, n p i i M e H H e M b i e B H a c T o a m e i v i 4 > E ^ e p a n b u o M

3a-

KOHe B i j e j i a x H a c T o a m e r o O e n e p a j i b H o r o 3aKOHa npHMeHaiOTca c j i e ^ y r o m H e OcHOBHbie n o H a r a a : 1 ) apxHBHoe fleno B POCCHHCKOH enepai;HH ( n a n e e Taicace - apxHBHoe n e n o ) HoeTb rocynapcTBeHHbix opraHOB, opraHOB MecTHoro caMoynpaBJieHHa, H rpaacnaH

B cc})epe

opraHH3ai(HH

xpaHeHHH,

KOMnjicKTOBaHHH,

neaTejib-

opraHM3auntí

yneTa

H ncnojib-

30BaHHa noKyMeHTOB A p x H B H o r o fjjoHjja POCCHHCKOH enepaiinn H n p y r n x apxHBHbix flOKyMeHTOBj 2 ) apXHBHblH nOKyMCHT - MaTepHajIbHblH HOCHTejIb C 3a(|)HKCHpOBaHHOH Ha HeM HH(J)OpMaijHeií, K O T o p b m HMeeT peKBH3HTbi, n 0 3 B 0 J i a K > m H e e r o HneHTHeflepaiíHH), K0T0pwe ocymecTBJiaioT xpaHeHHe, KOMnjieKTOBaHHe, yieT H Hcn0Jib30BaHHe flOKyMCHTOB ApxHBHoro (JtOHfla POCCHHCKOH eflepai;HH, a TaKace flpyrnx apxHBHbix flOKyMeHTOB; 1 1 ) MyHHiíHnajibHbiH apxHB - CTpyKTypHoe nonpa3flejieHHe opraHa MecTHoro caMoynpaBjieHHH MyHHiíHnajibHoro pañoHa, ropoflCKoro OKpyra HJIH MyHHijHnajibHoe ynpexcfleHHe, co3flaBaeMoe 3THM OpraHOM, KOTopbie ocymecTBjiaioT xpaHeHHe, KOMnjieKTOBaHHe, y-ieT H Hcn0Jib30BaHHe flOKyMeHTOB ApxHBHoro cfioHfla POCCHHCKOH eflepaijHH, a TaKace npyrnx apxHBHbix flOKyMeHTOB; 12) n0CT0flHH0e xpaHeHHeflOKyMeHTOBApxHBHoro (jsoHfla POCCHHCKOH 4>eflepai(HH - xpaHeHHeflOKyMeHTOBApxHBHoro tj)OHfla POCCHHCKOH eflepaijHH 6e3 onpeflejieHHa cpoKa (SeccpoHHoe); 13) BpeMeHHoe xpaHeHHe apxHBHbix flOKyMeHTOB - xpaHeHHe apxHBHbix flOKyMeHTOB flo HX yHHHToaceHHa B TeneHHe CPOKOB, ycTaHOBJieHHbix HopMaTHBHbiMH npaBOBWMH aKTaMH; 1 4 ) BpeMeHHoe xpaHeHHe flOKyMeHTOB ApxHBHoro cJ>OHfla POCCHHCKOH Oejiepai^HH - xpaHeHHe flOKyMeHTOB ApxHBHoro cjíOHfla POCCHHCKOH 4>eflepai;HH flo HX nepeflann Ha n0CT0HHH0e xpaHeHHe B nopaflKe, ycTaHOBJieHHOM CTaTbeñ 2 1 Haeroamero 4>eflepanbHoro 3aKOHa; 15) fleno3HTapHoe xpaHeHHeflOKyMeHTOBApxHBHoro cf)OHfla POCCHHCKOH OejiepaijHH - xpaHeHHeflOKyMeHTOBApxHBHoro c})OHfla POCCHHCKOH OenepaijHH (J>eflepajibHbiMH opraraMH HCnOJIHHTejIbHOH BJI3CTH H OpraHH3aiJHaMH (B TOM HHCJie aKafleMHaMH HayK POCCHHCKOH eflepaijHH, HMeiomHMH rocyflapcTBeHHbiñ CTaTye, 3a HCKJiiOHeHHeM POCCHHCKOH aKafleMHH HayK) B TcieHHe CPOKOB H Ha ycjiOBHax, onpeflejieHHbix COOTBeTCTByiOmHMH flOrOBOpaMH Mexfly HHMH H CneiIHajIbHO ynOJIHOMOHCHHblM IlpaBHTejIbCTBOM POCCHHCKOH í>eflepaiJHH (JjeflepajIbHblM OpraHOM HCnOJIHHTejIbHOH BJiaCTH; 1 6 ) 3KcnepTH3a I^HHOCTH flOKyMeHTOB - rayneHHe flOKyMeHTOB Ha 0CH0BaHHH KpHTepneB HX i^eHHOCTH B ijejiax onpeflejieHHa CPOKOB xpaHeHHa flOKyMeHTOB H OTSopa HX fljia BKJHoneHHa B cocTaB ApxHBHoro ({¡OHfla POCCHHCKOH Oe/jepaijHH; 17) ynopafloneHHe apxHBHbixflOKyMeHTOB- KOMnjieKC paSoT no (jsopMHpOBaHHio apxHBHbix flOKyMeHTOB B eflHHHUbi xpaHeHHa (flejia), onHcaHHio H ocf)opMJieHHK) TaKHX eflHHHii xpaHeHHa (fleji) B COOTB6TCTBHH C npaBHJiaMH, ycTaHOBJieHHbiMH cnei;HajibHO

178

III. IlpHJioaceHHe

ynojiHOMoneHHHM IlpaBHTejibCTBOM Pocchííckoh «teflepauHH cjjejiepajibHbiM opraHOM HCnOJIHHTejIbHOH BJiaCTH; 18) Bjianejieu apxHBHbixflOKyMeHTOB- rocyaapcTBeHHbiö opraH, opraH MecTHOro caMOynpaBJieHHa jihöo lopHflHnecKoe hjih n3HHecKoe nmxo, ocymecTBjiaiomHe BJianeHHe h n0Jib30BaHHe apxHBHbiMHflOKyMeHTaMHh peajirayiomne üojihomohhh no pacnopaaceHHK) hmh B npeflejiax, ycTaHOBneHHbix 3ax0H0M hjih floroBopoM; 19) n0Jib30BaTejib apxHBHbiMH HOKyMeHTaMH - rocyflapcTBeHHbiñ opraH, opraH MecTHoro caMoynpaBJieHHH jihöo lopHflHHecKoe hjih (J)H3HHecKoe jihi;o, oópamaiomneca Ha 3aKOHHbix ocHOBaHHHX K a p x H B H b i MflOKyMeHTaMfljiHnojiyneHHa h H c n 0 J i b 3 0 B a H H H HeoßXOflHMOÍÍ HHtJ)OpMai^HH. CTaTbH 4.

IIojiHOMOHHH P o c c h h c k o h eAepai|HH, Cy6l>eKTOB Pocchííckoh O e ^ e p a u H H , MymmHnajibHbix 06pa30BamiH B oßjiacTH apxHBHoro flejia

1. K nOJIHOMOHHHM POCCHHCKOÍÍ eflepaL(HH B OÖJiaCTH apxHBHoro flejia OTHOCHTCa: 1) pa3paöoTKa h npoBefleHne eflHHoii rocynapcTBeHHOH iiojihthkh b oöJiacTH apxHBHoro flejia; 2) ycTaHOBJieHHe eflHHbix npaBHJi opraHioaiiHH xpaHeHHfl, KOMnjieKTOBaHHH, ynerra h Hcn0Jib30BaHHHflOKyMeHTOBApxHBHoro cjjoHfla Pocchííckoh eflepaiiHH h flpyrnx apxHBHbixflOKyMeHTOBh KOHTpojib 3a coôJiiofleHHeM yKa3aHHbix npaBHJi; 3) xpaHeHHe,

KOMiuieKTOBaHHe,

yneT

h

Hcn0Jib30BaHHe

apxHBHbix

flOKyMeHTOB

h

apXHBHblX (JjOHflOB: a) (JieflepajibHbix rocyflapcTBeHHbix apxHBOB, (|)eflepajibHbix My3eeB h öhöjihotck; 6 ) c j D e f l e p a j i b H b i x o p r a H O B r o c y n a p c T B e H H o f t BJiacTH, hhmx r o c y f l a p c T B e H H b i x o p r a H O B Pocchííckoh í > e n e p a n H n , b tom HHCJie OpraHOB npoKypaTypbi Pocchhckoh eflepaUHH, Il,eHTpajIbHOH H3ÔHpaTejIbHOH KOMHCCHH POCCHHCKOH eflepailHH, C n e T H O H najiaTbi Pocchííckoh OejjepauHH, LJeHTpajibHoro öaHKa Pocchhckoh eflepai(HH (BaHKa Pocchh); b) rocyflapcTBeHHbix BHeöiOflxeTHbix (Jjohaob; r) aKafleMHH HayK Pocchhckoh Í>eflepaiíiin, HMeiou;nx rocyflapcTBeHHbiö CTaTyc, h BxoflamHx b HHX opraHH3aiiHÄ; fl) ({jeflepajibHbix rocyflapcTBeHHbix yHHTapHbix npeflnpHHTHii, BKJiMMaa Ka3eHHbie npeflnpHHTHa, h eflepajibHoii coôcTBeHHOCTH, b coöcTBeHHOCTb cy6i>eKT0B Pocchhckoh eflepauHii H (hjih) MyHHL(HnajibHbix o6pa30BaHHii; 5) peuieHHe BonpocoB o BpeMeHHOM BbiB03eflOKyMeHTOBApxHBHoro c|)OHfla Pocchhckoh OenepauHH 3a npeflejibi Pocchhckoh 4>eflepaijHH. 2. K nojiHOMOHHHM cyôteKTa Pocchííckoh eflepaiyiH b oôJiacTH apxHBHoro flejia othochtch: 1) npoBefleHHe rocyjjapcTBeHHoñ hojihthkh b oÖJiacra a p x H B H o r o flejia Ha TeppHTopHH cy6i>eKTa Pocchííckoh OejiepaiiHH; 2) xpaHeHHe, KOMnjieKTOBaHHe, yneT h Hcn0Jib30BaHHe apxHBHbix flOKyMeHTOB h apXHBHblX (JlOHflOB: a) rocyflapcTBeHHbix apxHBOB cyôieKTa Pocchhckoh 4>eflepauHH, My3eeB, ÔHÔjmoTeK cy6i>eKTa Pocchhckoh eflepaijHH; 6) OpraHOB rocyflapcTBeHHoii BJiacra h hhmx rocyflapcTBeHHbix OpraHOB cyß-beKTa Pocchííckoh Oeflepamw; b) rocyflapcTBeHHbix yHHTapHbix npeflnpiiaTHH, BKJnonaa Ka3eHHbie npeflnpHHTHH, h rocyflapcTBeHHbix yipeacfleHHii cy6i>eKTa Pocchííckoh eaepai(HH (flajiee - opraHH3ai^HH cyßieKTa POCCHHCKOH 4>eflepaiiHn);

^ O K y M e H T a i y i a : 4 > e f l e p a j i b H b i H 3 a x o H „ 0 6 apxHBHOM

3) pemeHHe

BonpocoB

o

nepeflane

apxHBHbix

^OKyMeHTOB,

flejie"

179

Haxoflamnxca

b

BeHHocTH c y ô i c K T a P o c c h h c k o h enepaijHH, b coöcTBCHHüCTb P o c c h h c k o h

coöct3>ejjepa-

IÍHH, HHblX e y ß t e K T O B POCCHHCKOH $ e f l C p a i ; H H H ( h u h ) M y H H I Í H n a j I t H b l X 0 6 p a 3 0 B a H H H . 3 . K nojiHOMOHHHM M y m m n n a j i b H o r o 0 6 p a 3 0 B a H i r a b o ß j i a c ™ a p x H B H o r o n e n a 1) xpaHeHHe,

KOMiuicKTOBaHHe

flOKyMCHTOB

(({jopMHpoBaHHe),

yreT

h

othochtch:

Hcnonb30BaHHe

apxHBHbix

H a p X H B H b l X (JjOHflOB:

а) opraHOB M e c r a o r o

caMoynpaBJieHHa, MyHmjHnajibHbix apxHBOB, My3eeB,

6h6jiho-

Tex; б ) M y H H U H n a j i b H b i x y H H T a p H b i x n p e f l n p n a T H H , BKJiiOHaa K a 3 e H H b i e n p e f l n p n a T H a ,

h

MyHHiíHnajibHbix y q p e a c f l e H H H ( j i a j i e e - M y H H i p i n a j i b H b i e o p r a H H 3 a i ; H H ) ; 2) pemeHHe najIbHOH

BonpocoB

o

nepenane

COÔCTBeHHOCTH,

B

apxHBHbix

flOKyMCHTOB,

COÖCTBeHHOCTb

Haxo^ainHxca

POCCHHCKOH

OejjepaqHH,

b

Myrninn-

CyÖtGKTOB

P o c c h h c k o h eflepannH, h h m x M y m i j H n a j i b H b i x 0Ópa30BaHHH. 4 . O p r a H b i M e c T H o r o c a M o y n p a B J i e H H a n o c e j i e H H H , M y H M j H n a j i b H b i x paHOHOB h r o p o f l C K H x OKpyroB

ocymecTBJiaioT

neaTejibHOCTb

MOHHHM n o p e m e H H K ) B o n p o c o B 33K0H0M

OT 6

OKTHÖpj) 2 0 0 3

b oôJiacTH

MecTHoro

roña

N

apxHBHoro

nena

coraacHO

3HaneHHa, ycraHOBJieHHbiM

131-3

«06

0Ömnx

nonHO-

enepajibHbiM

npHHjjHnax

opraHHJaijHH

MecTHoro caMoynpaBJieHHfl b P o c c h h c k o h O e n e p a n H H » . 5. 3aKOHOM OKpyra

opraH

MecTHoro

mo^kct

XpaHeHHKD,

caMoynpaBJieHHH

HauejiaTbca

OTnejibHbiMH

KOMnjieKTOBaHHIO,

OTHOcamaxca

k

yneTy

rocyjjapcTBeHHoii

H

MyHHunnajibHoro

paftoHa,

rocynapcTBeHHbiMH HCn0JIb30BaHHK)

coöctbchhocth

h

ropoflCKoro

nojiHOMO'maMH

apxHBHbix

Haxoflamnxca

no

flOKyMCHTOB,

na

TeppHTopHH

M y H H U H i i a j i b H o r o 0 6 p a 3 0 B a H H a , c n e p e n a n e f t H e o ö x o j i H M b i x fljia o c y m e c T B j i e H H a n a m i b i x nOJIHOMOHHH M a T e p H a j I b H O - T e X H H H e C K H X H cjíHHaHCOBblX CpejICTB. r.naßa 2. C T a T b a 5.

A p x i i B H b i ù (|)Oii;i P o c c h h c k o h ® e a e p a i ( H H

C o c T a B A p x H B H o r o (JioHja P o c c h h c k o h

e/iepai(HH

B c o c T a B A p x H B H o r o 4>OHjja P o c c h h c k o h O e f l e p a q H H B x o f l S T H a x o n a m n e c a H a T e p p H T o p H H

Pocchhckoh

4>enepaL(HH

MecTa

xpaHeHHa,

flOKyMeHTbi,

b

tom

coflepacamne

noKyMeHTW

apxHBHbie HHCJie

He3aBHCHMO

co3naHHa,

Buna

lopHflHHecKHe

aKTbi,

n p o H C x o x n e H H a , BpeMeHH h c n o c o ô a

pe3yjibTaTbi

H (|)OHOHOKyMeHTbI,

HayHHO-HccjieflOBaTejibCKHX,

pHcyHKH,

nepTevKH,

SJieKTpOHHbie

^HeBHHKH,

nepenHCKa,

HCTOHHHKa

ynpaBJieHHecxaa

TopcKHX h TexHOJiorHHecKHx paßoT, rpaflocTpoHTejibHaa BHfleO-

ot

hx

HOCHTejia, (J)opM c o ö c t b c h h o c t h

MeMyapw,

onbiTHO—KOHCTpyK-

noKyMeHTaijHa, k h h o - ,

H TGJieMCTpHHGCKHC KonHH

h

noKyMeHTaiiHa,

flOKyMeHTbl, apxHBHbix

H a n p a B a x nofljiHHHHKOB, a T a i o K e a p x H B H b i e j j o K y M e H T b i r o c y n a p c T B e H H b i x

ejiepaiiHH 4 > e n e p a j i b H b i H o p r a H HcnojiHHTejibHOH B J i a c r a yTBepiKflaeT nepeHHH T H n o B b i x apxHBHbix yKa3aHHeM cpoKOB h x xpaHeHHa.

flOKyMeHTOB

c

180

III. npujioxxHwe

4. PemeHHe BonpocoB o bkjikjhchmh b cocTaB ApxHBHoro cjpoHfla Pocchhckoh 4>enepaijHH KOHKpeTHbix flOKyMeHTOB ocymecTBJiaeTca SKcnepTHO-npoBepoHHbiMH komhcchhmh cjíeaepajifcHLix rocynapcTBeHHbix apxHBOB h ynojiHOMOMeHHbix opraHOB HcnojiHHTejibHoií BJiacTH cy6T>eKTOB Pocchhckoh OejiepauHH b oÓJiacTH apxHBHoro neJia b npenenax hx

KOMII6TCH1ÍHH.

5. 3KcnepTH3a ijeHHOCTH HOKyMeHTOB ocymecTBJiaeTca ynojiHOMOHCHHbiM opraHOM Hcn0JiHHTCJibH0H BJiacTH cy6"beKTa Pocchhckoh eflepa^NN b o 6 j i a c ™ apxHBHoro nena, rocyaapcTBeHHbiM, MyHHi;HnajibHbiM apxHBOM coBMec™o c co6ctb6hhhkom hjm BJiaflejIbUeM apXHBHblX HOKyMeHTOB. 6. 3KcnepTH3e i;eHHOCTH flOKyMeHTOB nofljieacaT Bce AOKyMeHTti Ha HOCHTenax jiioSoro BHfla, Haxonamneca b 4>enepajibHOH co6ctb6hhocth, coSctbchhocth cy6i.eKTa Pocchhckoh Í>eflepaijMH hjih MyHHi;HnajibHOH co6ctb6hhocth. flo npoBeneHHa b ycTaHOBJieHHOM nopajiKe 3Kcnepra3bi qeHHOCTii HOKyMeHTOB yHHHToaceHHe flOKyMeHTOB 3anpemaeTca.

HOKyMeHTOB, Haxonamnxca b nacTHoft coóctbchhocth, b cocTaB ApxHBHoro (jDOHna Pocchhckoh (te^epanHn ocymecTBJiaeTca Ha 0CH0BaHHH 3KcnepTH3bi uchhocth

7. BKJiwieHHe

flOKyMeHTOB h o4)opMJiaeTca noroBopoM Meacny c o 6 c t b 6 h h h k o m h j i h BJiaflejitiieM apXHBHblX HOKyMeHTOB H rOCyflapCTBeHHblM HJIH MyHHIJHnajIbHblM apxHBOM (OpraHOM MecTHOro caMoynpaBJieHHa MyHHpHnajibHoro pañoHa, roponcKoro OKpyra), My3eeM, 6hÓJiHOTeKOH jih6o opraHH3ai;HCH P o c c h h c k o h aKaneMHH HayK. B namiOM noroBope yKa3biBaiOTca 06a3aHH0CTH coócTBeHHHKa h j i h Bjianenbija apxHBHbix flOKyMeHTOB no xpaHeHHio, yneTy h Hcn0Jib30BaHHW HOKyMeHTOB ApxHBHoro cfjOHfla Pocchhckoh eflepaiiMn.

CTaTba 7.

A p x u B H b i e jjOKyivieHTfei,

0TH0c«mHeca k

rocyjjapcTBeHHoií c o 6 -

CTBeHHOCTH 1. K (J>eflepajibHOH c o S c t b c h h o c t h oraocaTca apxHBHbie flOKyMeHTbi: 1) xpaHamneca b (JjenepajibHbix rocyjjapcTBeHHiiix apxHBax, (})enepajibHbix My3eax h 6h(5jiHOTCKax, opraHH3auHax Pocchhckoh aKaneMHH HayK (3a HCKJiiOHeHHeM apxHBHbix HOKyMeHTOB, nepenaHHbix b s t h apxHBbi, Mysen, 6H6nHOTeKH, opraHHaaaHH P o c c h h c k o h aKaneMHH HayK Ha 0CH0BaHHH noroBopa xpaHeHHa 6e3 nepenaHH h x b COÓCTBeHHOCTb); 2 ) rocynapcTBeHHbix OpraHOB h opraHH3aijHH, yKa3aHHbix b nonnyHKTe 6 nyHKTa 3 nacra 1 CTaTbH 4 HacToamero $enepajibHoro 3aKOHa; 3) SbiBiHHx HenpnaTejibCKHx rocynapcTB, nepeMemeHHbie b C0103 C C P b pe3yjibTaTe BTopoñ MHpoBoñ BOHHbi h HaxonamHeca Ha TeppHTOpHH Pocchhckoh 4>eflepaijHH, ecjiH HHoe He npenycMOTpeHO 3aK0H0naTenbCTB0M P o c c h h c k o h eflepaunn o nepeMemcHHBix KyjibTypHbix ueHHoeTHx; 4 ) OTHeceHHbie

k cjjeflepajibHOH coóctbchhocth 4>enepajibHbiMH 3aKOHaMH.

2. K coócTBeHHOCTH cy6i>eKTa P o c c h h c k o h eflepannn oraocaTca apxHBHbie noKyMeHTbi:

1) xpaHamneca b rocynapcTBeHHbix apxHBax cyS-beKTa Pocchhckoh enepai;HH, My3eax h 6H6nHOTeKax cy6T.eKTa Pocchhckoh enepaiíHH (3a HCKJiroHeHHCM apxHBHbix HOKyMeHTOB, nepenaHHbix b sth apxHBbi, My3en h ÓHÓJiHOTeKH Ha 0CH0BaHHH noroBopa xpaHeHHa 6e3 nepenann h x b coSeTBeHHoeTb);

2) rocynapcTBeHHbix OpraHOB CTaTba 8.

h

opraHH3aijHH c y ó t e x T a

Pocchhckoh Í>enepaL(HH.

A p x H B H b i e flOKyMeHTbl, OTHOCflmHeCH K MyHHipUiaJIbHOH c o 6 CTBCHHOCTH

1. K MyHHiyinajibHOH c o S c t b c h h o c t h oraocaTca apxHBHbie noKyMeHTbi: 1) OpraHOB Mecraoro caMoynpaBJieHHa h MyHHijunajibHbix opraHusauHft;

2 ) xpaHamneca b MyHHi;HnajibHbix apxHBax, My3eax h 6n6jiHOTeKax (3a mckjiiohchmcm apxHBHbix HOKyMeHTOB, nepenaHHbix b sth apxHBbi, My3en h 6h6jihotckh Ha ocHOBahhh noroBopa xpaHeHHa 6e3 nepenaHH hx b coñcTBeHHOCTb).

J J o K y M e H T a i j H J i : eflepajibHbiH 3HKOH „ 0 6 a p x H B H O M n e j i e "

181

2 . P a a r p a H H H e H H e COGCTBCHHOCTH M E » M Y M y H i m H u a j i h H b i M H 0 6 P A 3 0 B A H H A M H , M y H i i u i i n a j i b H b i M 0 6 P A 3 0 B A H H E M H C Y Ô T C K T O M POCCHÍÍCKOÍÍ < Í > e j j e p a n n w H a a p x H B H b i e co'JjiaHHbie

30

06pa30BaHna,

oöbeflHHeHHfl,

pa3jicjieHHH

hjih

flOKyMCHTbi,

H3MeHeHHa

craTyca

MyHHi^HnajibHbix 06pa30BaHHH H xpaiminHeca B MyHHunnajibHbix apxHBax, ocymecTBJiaeTCH B COOTB6TCTBHH C 3aKOHOnaTCJIbCTBOM CyÔTaCKTa POCCHÍÍCKOÍÍ OeflepaHMH. A p x H B H b i e AOKyMeHTbi, OTHOCAMHECA K HSCTHOH

CTATBH 9.

COÖCTBCHHOCTH

K HaCTHOH COÖCTBCHHOCTH OTHOCflTCH apxHBHbie flOKyMeHTbi: 1) opraHH3ai^HH, aeftcTByromnx Ha TeppHTopHH POCCHÍÍCKOH O e ^ e p a n i ™ h He a B J i a i o m n x c a rocynapcTBeHHbiMH HJIH MyHHijHnajibHbiMH, B TOM ' i n a n e oômecTBeHHbix OÔIEFLHHEHHH co A H » H x p e r H C T p a n H H B COOTBCTCTBHH c 3 a K O H O j ( a T e j i b C T B O M POCCHÍÍCKOH < t > e f l e p a u H H 0 6 -

o6i>enHHeHHHX H pcjinrH03Hbix oôieHHHCHHH n o c j i e ( n a j i e e - HerocyaapcTBeHHbie opraHmaijHH); 2) co3flaHHbie rpaxnaHaMH HJIH 3aKOHHO npnoôpeTeHHbie HMH. oöujecTBeHHbix

qepKBH

oTflejieHHa

OT r o c y g a p c T B a

CTaTba 10.

OcoSeHHOCTH npaBOBoro n o j i o x e m u i apxHBHbix ^oKyMeuTOB,

Ha-

XO/IHIUHXCH B COÖCTBCHHOCTH P O C C H H C K O H O E ^ E P A U H H , CYÖT>CKTOB POCCHÍÍCKOH O E ^ e p a i ^ H H HJIH MYUHI^NNAJIBHBIX

oöpasoBaHHH

1. ITepenaHa apxHBHbixflOKyMCHTOB,Haxonamnxca B cjDCflcpajibHoii COSCTBCHHOCTH, B CO6CTBCHHOCTb CyÖteKTOB POCCHHCKOH OejICpailHH H ( H J I H ) MyHHIJHIiajIbHblX 06pa30BaHHH o c y m e c T B J i a e T c a i l p a B H T C J i b C T B O M POCCHHCKOH O e j j e p a n H H n o n p e j j c T a B J i e H H i o

ajibHO ynojiHOMOHCHHoro IIpaBHTejibCTBOM o p r a H a HcnojiHHTejibHoft Bjiacra.

4>eaepaijHH

POCCHHCKOH

cnenn-

cJjenepajibHoro

2 . N E P E A A N A a p x H B H b i x ^ O K Y M C H T O B , H a x o f l a u j H x c a B COÖCTBCHHOCTH CY6"BCKTA POCCHHCKOH < i > e / j e p a n H H HJIH M y H H i y m a j i b H o f t COÖCTBCHHOCTH, B COÖCTBCHHOCTB POCCHHCKOH < J > e f l e p a UHH,

flpyrnx

c y 6 i > e K T O B POCCHHCKOH < t > e g e p a i j n n H ( H J I H ) M y H H u n n a J T b H b i x

ocymecTBJiaeTca

B COOTBCTCTBHM

KOHONATEJIBCTBOM

cy6i>eKTa

C 3AKOHOFLATEJIBCTBOM

POCCHÍÍCKOH

OEJIEPAQHH,

POCCHÍÍCKOH

06PA30BAHHH

OeflepaijHH,

MyHHijHnajibHbiMH

3a-

npaBOBbiMH

AKTAMH.

3. ApxHBHbie AOKyMeHTbi, H a x o n a m n e c a B rocyjiapcTBeHHoiï HJIH MyiiHiiHiiajibHOH CO6CTBeHHOCTH, He nofljieacaT npHBaTH3aijHH, He MoryT 6biTb O6T>CKTOM n p o n a x H , MeHbi, jjapeHHH, a TAK/Ke HHMX cneJioK, M o r y m n x npHBecTH K HX oTHyjKjjeHHio, ecjiH HHoe He npeflycMOTpeHO MescnyHapoflHbiM jjoroBopoM POCCHÍÍCKOÍÍ e/iepannn HJIH (jDeflepajibHblMH 3aK0HaMH. 4. B c j i y i a e npHBaTH3aL(nn rocyjjapcTBeHHbix HJIH MyHHunnajibHbix n p e ^ n p a a r a f t 06pa30BaBiimeca B iipoiiecce HX flesnejibHOCTii apxHBHbie flOKyMeHTbi, B TOM H H c j i e j^oKyMCHTbi n o jiHHHOMy c o c T a B y ,

BeHHOCTH

C T a T b a 11.

CyÔTaCKTâ

ocTaioTca

cooTBeTCTBeHHO

POCCHHCKOH

Î>eflCpaL(HH

H

B ( J j e f l e p a j i b H O H COÖCTBCHHOCTH, MyHHIJHIiajIbHOH

CO6CT-

COÖCTBCHHOCTH.

O c o S e H H O C T H r p a a q j a H C K o r o o ö o p o T a ^ O K y i v i e H T O B A p x H B H o r o (|HMI;I;I POCCHHCKOH OE^EPAI^HH, H a x o ^ H i u n x c a B H a c T i i o ö

COÖCTBCHHOCTH

1 . J l o K y M e H T b i A p x H B H o r o (f)OHfla POCCHHCKOH < ï > e n e p a i ; H H , H a x o n a u j H e c a B n a c T H O H COÖCTBCHHOCTH, M o r y T O T H y j K f l a T b c a HJIH n e p e x o j j H T b O T O ^ H O T O j i m i a K j j p y r o M y B n o p a ^ K e y H H B e p c a j i b H o r o n p a B o n p e e M c r a a JIHSO HHWM c n o c o ö o M . I l p n STOM n p a ß o n p e e M H H K 3aH y ß e n o M H T b o n e p e x o j j e K

Heiny

npaB coöcTBeHHHKa cooTBeTCTByiomHH

B e H H b i í í , M y H H U H i i a j i b H b i i i a p x H B , M y 3 e ö , ÖHÖJiHOTCKy, o p r a H H 3 a n H i o fleMHH 2. I l p n

H a y K , C K O T O p b I M H n p e > K H H H COÖCTBeHHHK 3aKJIIOHHJI nepexofle

npaB

COÖCTBCHHHKA

OE^EPANHH, H a x o n a m n e c a

flOKyMeHTbi

POCCHÍÍCKOH

ara-

flOTOBOp.

ApxHBHoro

CJJOHJJA

POCCHÍÍCKOÍÍ

B HacTHOÄ COSCTBCHHOCTH, K n p y r o M y j i n n y K a T O M y

06a3aHH0CTH, yKa3aHHbie H a c T o a m e r o 4>enepajibHoro 3aKOHa.

nepexoflaT

Ha

06a-

rocyflapcT-

B j j o r o B o p e , npeflycMOTpeHHOM

sivmy

nacTbio 7 CTaTbH 6

182

III. IIpHJIOHCeHHe

3. ECJIH COÖCTBCHHHK OCOÖO IjeHHblXflOKyMCHTOBH OXpaHaeMblX rOCyflapCTBOM flOKyMCHTOB He BbinojiHaeT CBOH 06a3aHH0CTH no xpaHeHHW, yneTy H Hcn0Jib30BaHHK> 3THX floKyMeHTOB, 'ITO MO>KCT npHBecTH K yTpaTe HMH CBoero 3HaHeHH», TaKHe noKyMeHTbi no peuieHHK) cyna MoryT öbiTb H3T>HTH y coöcTBeHHHKa B COOTBCTCTBHH CO craTbeft 240 TpaacflaHCKoro KOfleKca POCCHHCKOH OejjepaijHH. 4. B cjiynae npoBefleHHa ToproB no nponaace apxHBHbix jjoicyMCHTOB, Haxonamnxca B iacTHOH C O Ö C T B C H H O C T H , opraHH3aTopbi ToproB oÖH3aHbi He no3flHee neM 3a 30 3Hen no ah» HX npoBefleHHH npoHH^opMHpoBaTb B HHCtMeHHOH cjjopMe o MecTe, BpeMeHH H O6 ycjioBHHX npoflaxcH apxHBHbix flOKyMeHTOB cnei;HajibHO ynojiHOMOHeHHbrä IlpaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH 4>eflepaunH (JjenepajibHbiH opraH HcnojiHHTejibHoft BJiacTH h cooTBeTCTByromHH ynojiHOMOHeHHbift opraH HcnojiHHTejibHoft BJiacTH cyßieKTa POCCHHCKOH enepauHH B oöjiac™ apxHBHoro flejia, Ha TeppHTopHH KOToporo npoBOflHTCH ToprH. HapymeHHe flaHHOro nopaflKa npojjaxcH apxHBHbix flOKyMeHTOB MOxeT cjiyxHTb ocHOBaHHeM fljia BO3HHKHOBCHHH y cnennajibHO ynojiHOMoneHHoro IlpaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH i>eflepauHH (J)eflepajibHoro opraHa HcnonHHTejibHOH BJiacTH h cooTBeTCTByiomero ynojmoMoieHHoro opraHa HcnojiHHTejibHoft BJiacTH cyö-teKTa POCCHHCKOH eflepaijHH B oÖJiacTH apxHBHoro nejia npaBa TpeöoBaTb B cyjjeÖHOM nopaflKe B cooTBeTCTBHH c rpaxflaHCKHM 3aK0H0jiaTejifacTB0M nepeBOfla Ha HHX npaB H o6si3aHHocTeH noKynaTejia. CTaTbH 12.

3 A M H T A n p a B a COÖCTBCHHOCTH e a a p x H B U b i e «OKYMEHTBI

1. IlpaBO COÖCTBCHHOCTH Ha apXHBHbieflOKyMeHTblHC3aBHCHMO OT HX cjîOpM COÖCTBCHHOCTH oxpaHaeTca 3aKOHOM. H3T>a™e apxHBHbixflOKyMeHTOB,He npeflycMOTpeHHoe (^ejjepajibHbiMH 3aKOHaMH, 3anpemaeTca. 2. ApxHBHbie noKyMeHTbi, Haxoflainiieca B He3aKOHHOM BJia^eHHH, noßjieacaT nepeflane COÖCTBeHHHKaM HJIH 3aKOHHbIM BJiaflejIhHaM B COOTBCTCTBHH C MOKflyHapOflHbIM flOrOBOp o M POCCHHCKOH eflepaiej(epaUHH ocymecTBJiaioT (JjenepajibHbie opraHbi rocynapcTBeHHOH BJiacTH, b t o m HHCJie c n e r i n a j i b -

Ho ynoJiHOMOHeHHbiH IlpaBHTejibCTBOM P o c c h h c k o í í

ejiepauHn (JjeflepaJibHbiñ o p r a H

HcnoJiHHTenbHOH BjiacTH, opraHbi rocyaapcTBeHHOH BJiacTH c y ö i e K T O B P o c c h h c k o h 4 > e f l e p a -

iíhh,

b

tom

Pocchhckoh

HHCJie ynojiHOMOHeHHbie eflepaiíHH. C p o K H h ycjioBHa

ycTaHaBJiHBaeTca

fleno3HTapHoro

IlpaBHTejibCTBOM

Pocchhckoh

xpaHeHHa flOKyMeHTOB A p x H B H o r o cfjOH/ia

Pocchhckoh ejiepanHn h Hcn0Jib30BaHHa yKa3aHHbix flOKyMeHTOB ycTaHaBJiHBaioTca b floroBopax,

3aKJiiOHaeMbix (J)eflepajibHbiMH opraHaMH HcnojiHHTejibHOH BJiacTH hjih o p r a -

HH3ai^HaMH ( b tom 'iHCJie aKafleMHaMH HayK Pocchhckoh 3>eflepaijHH, HMeiomHMH r o c y flapcTBeHHbiH

CTaTyc, 3a HCKJironeHHeM Pocchhckoh aKafleMHH HayK) c o crieqnajibHO

ynojiHOMOHeHHbiM IlpaBHTejibCTBOM Pocchhckoh 3>eflepaijHH ({jeflepajibHbiM OpraHOM HCnOJIHHTejIbHOH BJiaCTH. 3. HoKyMeHTbi A p x H B H o r o eflepaL(HH, Haxoflamneca b MacTHofi c o ö c t BeHHOCTH, MOryT XpaHHTbCa HX COÖCTBeHHHKaMH HJIH BJiaflejIbqaMH CaMOCTOaTejIbHO hjih MoryT SbiTb nepeflaHbi no floroBopy Ha xpaHeHHe b rocyflapcTBeHHbift hjih MyHHijHnajibHbiH apxHB, ÖHÖJiHOTeKy, My3eft, a Taicace b opraHH3aiyno Pocchhckoh aKafleMHH HayK. I l p H 3TOM ycjioBHa xpaHeHHa s t h x flOKyMeHTOB onpeflejiaiOTCa hx coôcTBeHHHKaMH hjih BJiaflejibuaMH c coÖJnofleHHeM HopM HacToamero OeflepajibHoro 3aKOHa.

¿JOKYMCHTAUM: í>ENEPAJIBHBIH 3HKOH „ 0 6 apxuBHOM

OraTba 19. ROCY^APCTBEHHBIH Y I E T « O K Y M E H T O B

ApxHBHoro

flene"

185

(J>OH^A POCCHHCKOH

OE^EPAUHH 1. JloKyMeHTbi ApxHBHoro cJîOHHa POCCHHCKOH eflepannn He3aBHCHMo OT MecTa HX xpaHCHHH

nonneacaT

rocy/japcTBeHHOMy

AOKyMeHTOB ApxHBHoro

yneTy.

üopaAOK

rocynapcTBeHHoro

(J)OHna POCCHHCKOH i>eflepaunn onpeflejiaeTca

yneTa

cneniianbHO

ynojiHOMOHeHHbiM IIpaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH 4>eflepai;HH c})enepajibHbiM opraHOM HcnojiHHTCJibHOH BJiacTH. YHHKaubHbie jjoKyMeHTbi nofljieacaT Taicace yneTy B TocyflapCTBeHHOM peecTpe yHHKajibHbixFLOKYMCHTOBApxHBHoro (JjoHfla POCCHHCKOH 4>enepaL(HH, BefleHHC KOToporo ocymecTBJiaeTca cneuHajibHO ynojiHOMoneHHbiM IIpaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH «teflepai^HH cjjeflepajitubiM OpraHOM HCNOJIHHTCJIBHOH BjiacTH. 2. JloKyMCHTbi

ApxHBHoro

(JjoHjja POCCHHCKOH

Oejiepannn,

xpaHaujHeca

B

rocysap-

CTBeHHbix H MyHHiíHnajibHbix apxHBax, My3eax, ÔHÔJiHOTeKax, opraHH3annHx POCCHHCKOH aKafleMHH HayK, He BXO^HT B cocTaB HMymecTBa STHX apxHBOB, My3eeB, 6H6JIHOTCK H opraHH3aijHH POCCHHCKOH aKaneMHH HayK. TjiaBa 5.

KoiwijieKTOBaHHe apxHBOB apxiiBHbiMii aouyiweHTaMH

OraTbfl 20. H C T O H H H K H KOMnjieKTOBaHHH r o c y ^ a p c T B e H H b i x H M \ H i m n n a j i b H b i x a p x H B O B apXHBHbIMH ^ O K y M e H T a M H 1. rocyflapcTBeHHbie opraHbi, opraHbi MecTHoro caMoynpaBjieHHa, opraHH3aniiH H r p a x n a He, B npoijecce

fleaTenbHocTH

KOTopbix o6pa3yioTca noKyMeHTbi ApxHBHoro cjDOHfla

POCCHHCKOH enepaijHH H flpyrae apxHBHbie noKyMeHTbi, nofljieacamne npneMy Ha xpaHeHHe

B rocynapcTBeHHbie

H

MyHHUHnaubHbie

apxHBbi,

BbicTynawT

HCTOHHHKaMH

KOMnjieKTOBaHHH rOCyflapCTBCHHblX H MyHHIÍHnaJIbHblX apxHBOB apXHBHbIMH flOKyMCHTaMH. 2. rocyaapcTBeHHbie

H

MynHuiinajibHbie

apxHBbi

cocTaBJiaioT

OIHCKH

HCTOHHHKOB

KOMnneKTOBaHHa, nepeflaroiHHX noKyMeHTbi ApxHBHoro (J)OHfla POCCHHCKOH e;iepanHH H npyrne apxHBHbie flOKyMeHTbi B 3TH apxHBbi. BKJNONEHHE B yKa3aHHbie CIIHCKH HerocyjjapCTBeHHbix opraHH3ai;nH, a TaKxe rpasKflaH ocymecTBJiaeTca Ha ocHOBaHHH CRATBFL 21.

N E P E ^ A I A JJOKYMCHTOB

ApxHBHoro

floroBopa.

({ION/JA POCCHHCKOH O E ^ E P A I ^ H H

HA NOCTOHHHOE x p a n e H H e 1. JJoKyMeHTbi

ApxHBHoro

(J)OHfla POCCHHCKOH ef(epanHH, HaxoflaiHHeca

B rocyflap-

CTBCHHOH HJIH MyHHlfHnajIbHOH COÖCTBCHHOCTH, NO HCT6H6HHH CpOKOB HX BpeMeHHOTO xpaHeHHH B rocyflapcTBeHHbix opraHax, opraHax MecTHoro caMoynpaBjieHHa JIHÔO rocygapCTBeHHbix H MyHHi;HnajibHbix opraHH3ai(nax nepenaioTca Ha nocToaHHoe xpaHeHHe B cooTBeTCTByiomHe rocyaapcTBeHHbie H MyHHiyiriajibHbie apxHBbi. 2. JloKyMeHTbi ApxHBHoro (JioH^a POCCHHCKOH OeflepanHH, 06pa30BaBuiHeca B npoijecce HeaTeJibHOCTH TeppHTopnajibHbix opraHOB cJseflepajibHbix opraHOB rocyjjapcTBeHHOH BJiacTH H (J)eflepajibHbix opraHH3ai(MH, HHMX rocy^apcTBeHHbix OpraHOB POCCHHCKOH enepaL(HH, pacnojioaseHHbix Ha TeppHTopHH cyôteKTa POCCHHCKOH OejjepanHH, MoryT nepeflaBaTbca B rocyflapcTBCHHbie apxHBbi cyß-beKTa POCCHHCKOH eflepai;nn Ha OCHOB3HHH floroBopa

MCvKfly OpraHOM HJIH opraHH3aiyieH, nepeflaromtiMH yKa3aHHbie flOKyMCHTbi, H

ynojiHOMOHeHHbiM OpraHOM HcnojiHHTejibHOH BJiacra cy6T>eKTa POCCHHCKOH eßepannn B oSjiacTH apxHBHoro nena. 3. floKyMeHTbi ApxHBHoro (JjoHna POCCHHCKOH enepaijHH, Haxoflamneca B nacTHOH COÖCTBeHHOCTH, nocTynawT B rocyflapcTBeHHbie H MyHni;nriajibHbie apxHBbi, My3en, 6H6JIHOTeKH, opraHH3auHH POCCHHCKOH aKa^CMHH HayK Ha OcHOBaHHH floroBopoB Meacny STHMH apxHBâMH, My3eaMH, ÔHÔJiHOTeKaMH, opraHH3ai;HaMH POCCHHCKOH axajieMHH HayK H COÖCTBCHHHKaMH yKa3aHHbIX FLOKYMÊHTOB. 4. TocyaapcTBeHHbiM opraHaM, opraHaM MecTHoro caMoynpaBneHHa, rocyaapcTBeHHbiM H MyHHi^HnajibHbiM opraHH3ai;HHM 3anpemaeTca NEPENABATB 06pa30BaBuiHeca B npoi;ecce

186

III. ripHJioxceHHe

HX fleaTejIbHOCTH J^OKyMÊHTbl ApXHBHOrO CjjOHfla POCCHHCKOH EFLEPALULH B My3eH, 6HÖJIHOTCKH, opraHH3aaHH POCCHHCKOH aKajjeMHH HayK H HerocynapcTBeHHbie opraHH3at(HH. 5. I l e p e n a i a Ha nocToaHHoe xpaHeHHe B rocyflapcTBeHHbie H MyHHiyinajibHbie apxHBbi o 6 a 3aTejibHoro öecnnaTHoro araeMmiapa flOKyMeHTOB ocymecTBJiaeTca B nopaflKe, ycTaHOBneHHOM 3AKOHOFLATENBCTBOM POCCHHCKOH eflepaiyiH 0 6 o6a3aTejibHOM 3K3eMnnape flOKyMeHTOB. C r a T b a 22. C p o K H B p e M e H H o r o x p a H e u H H jjOKyMeHTOB A p x u B H o r o (f)OH,ia P O C C H H C K O H O E ^ E P A I P I H « O H X N E P E ^ A I H HA Ü O C T O H H H O C X P A H E H H E

YcTaHaBJiHBaiOTCH cjienyromHe cpoKH BpeMeHHoro xpaHemia flOKyMeHTOB ApxHBHoro c|)OHfla POCCHHCKOH O e f l e p a i ^ H no HX nocTynjiemia B rocyflapcTBeHHbie H MyHHunnajibHbie apxHBbi: 1) fljia BKJIIOHCHHBIX B ycTaHOBJiCHHOM nopaflKe B cocTaB ApxHBHoro cJ)OHfla POCCHHCKOH enepaiiHH ^OKyMCHTOB (JieflepajibHbix opraHOB rocyflapcTBeHHoft BJiacTH, HHHX rocynapCTBeHHbix OpraHOB POCCHHCKOH ejiepannn (B TOM n n c j i e OpraHOB npoKypaTypbi POCCHHCKOH < t > e f l e p a i ; n H , I J e H T p a j i b H O H H 3 6 H p a T e j i b H O H KOMHCCHH POCCHHCKOH < ï > e j ( e p a -

I;HH, CneTHOH nanaTbi POCCHHCKOH $ e n e p a i ; n n , UeHTpajibHoro 6aHKa POCCHHCKOH eflepaLiHH (BaHKa POCCHH), a Taicace flua BKjnoneHHbix B ycTaHOBJieHHOM nopaflKe B cocTaB ApxHBHoro (J)OHfla POCCHHCKOH enepaanH flOKyMeHTOB rocynapcTBeHHbix BHeôwflxeTHbix CJÍOHFLOB H cfìeflcpajibHbix opraHH3ai^HH - 15 n e r ; 2 ) finn BKJiioHeHHbix B YCTÂHOBJIEHHOM nopagKe B cocTaB ApxHBHoro cJiOHfla POCCHHCKOH Ì>eflepaiiHH goKyMeHTOB OpraHOB rocyflapcTBeHHoft BJiacTH, HHHX rocynapcTBeHHbix o p r a HOB cyötCKTOB POCCHHCKOH eflepanHH H opraHH3aijHH cy6"BEKTOB POCCHHCKOH eflepaI;HH - 10 JieT; 3 ) fljia BKJiiOHeHHbix B ycTâHOBjieHHOM nopaflKe B c o c r a B ApxHBHoro OHfla POCCHHCKOH OeflepaijHH flOKyMeHTOB OpraHOB MecTHoro caMoynpaBJieHHa H MyHHnnnajrbHbix o p r a HH3ai^HH - 5 JieT; 4 ) fljia BKJiioHeHHbix B YCTÂHOBJIEHHOM nopaflKe B cocTaB ApxHBHoro (J)OHfla POCCHHCKOH $ e f l e p a i ; H H O T f l e j i b H b i x BHAOB a p x H B H b i x FLOKYMEHTOB:

a ) 3anHceft 3KTOB rpascflaHCKoro cocToaHHa - 100 JieT; 6 ) flOKyMeHTOB n o jiHHHOMy cocTaBy, 3anHcen HOTapnajibHbix HCHCTBHH, Hexo3aftcTBeHHbix KHHr H Kacaiomnxca npHBaTH3aijHH XHJINMHORO cjjonflaflOKyMeHTOB- 7 5 JieT; B) npoeKTHOH flOKyMeHTai^HH n o KanHTajibHOMy CTpoHTenbCTBy - 2 0 JieT; r ) TexHOJiorHHecKOH H KOHCTpyKTopcKOHflOKyMeHTaqHH- 2 0 JieT; fl) naTeHTOB Ha H3o6peTeHHe, nojie3Hyio MOfleJib, npoMbiuiJieHHbiH o 6 p a 3 e n - 2 0 JieT; e ) HayHHOH flOKyMeHTaijHH - 15 JieT; 3K)KHHO- H (J)OTOflOKyMeHTOB - 5 JieT; 3) BHfleo- H (JÌOHOFLOKYMEHTOB - 3 rofla. CTaTba 23. OôjraaHHOCTH r o c y ^ a p c T B e H H b i x o p r a n o B , OpraHOB M e c r H o r o c a M o y n p a B j i e H H H , opraHH3ai|HH n o K O M n j i e K T O B a n n i o r o c y ^ a p c T B e u H b i x H MyHHUIinajlbHblX apXHBOB apXHBHblMH AOKYMEHTAMH 1. 4>eflepajibHbie opraHbi rocyflapcTBeHHoft BJiacra, HHbie rocyflapcTBeHHbie opraHbi POCCHHCKOH OejjepauHii pa3pa6aTbmaK)T H yTBepacflaioT n o corjiacoBaHHio c o cneijHajibHo ynojiHOMOHeHHbiM ripaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH eflepai;HH cjjeflepajibHbiM o p r a HOM HcnojiHHTejibHOH BJiacTH nepenHH flOKyMeHTOB, o6pa3yK>mHxca B n p o i i e c c e HX fleaTejibHOCTH, a Taic+ce B n p o q e c c e fleaTeJibHOCTH noflBeflOMCTBeHHbix HM opraHH3aiiHH, c yKa3aHHeM cpoKOB xpaHeHHa. 2. rocyflapcTBeHHbie opraHbi, opraHbi MecTHoro caMoynpaBjieHHa, rocyflapcTBeHHbie H MyHHiíHnajibHbie oprami"iai^HH oôecnenHBaioT B COOTBCTCTBHH C npaBHJiaMH, y c r a HOBJieHHbiMH cneijHajibHO ynojiHOMOHeHHbiM IlpaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH «teflepaijHH (JjeflepajibHbiM opraHOM HcnojiHHTejibHOH BJiacTH, OTÔop, noflroTOBKy H nepeflany B

floKyMeHTaiíHa:

OeflepajibHbrä 33KOH „ 0 6 apxHBHOM

flejie"

187

ynopHflOHeHHOM COCTO»HHH AOKYMGHTOB A p x H B H o r o 4>OHfla POCCHHCKOH Í>eflepaijHH Ha NOCTOHHHOE xpaHeHHe B rocynapcTBeHHbie H MyHHi;HnajibHbie apxHBbi. B c e p a ö o T b i , CB33aHHwe c OTÓopoM, noflroTOBKOH h nepenaHeíi apxHBHbix

floxyMeHTOB

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aHHoe xpaHeHHe, B TOM HHCJie C HX ynopsfloneHHeM H TpaHcnoprapoBKOH, BbinojiHaioTca 3a cneT cpeflCTB opraHOB H opraHH3anníí, n e p e n a r o m n x

floxyMeHTbi.

3. HerocyflapcTBeHHbie opraHH3au,Hii oôecneHHBaiOT o x ô o p h nepenany B y n o p a n o i e m i o M COCTOHHHH B rocynapcTBeHHbie H MyHHipnaJibHbie apxHBbi Haxonamnxca B HX BJiaflemm apXHBHblX flOKyMeHTOB, OTHeCCHHblX K tJ)eflepajTbHOÜ COÖCTBCHHOCTH, COÔCTBeHHOCTH cyôieKTa

POCCHHCKOH enepaijHH HJIH MymmnnaJibHOH

c npaBOM

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B03MemeHHH npoH3BeneHHbix Ha a r a ijejiH pacxonoB 3a cneT cpeflcrB cooTBeTCTBeHHo cjseflepajibHoro öioflxceTa B nopa^Ke,

ycTaHOBJieHHOM IlpaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH

eAepaipiH, S i o f l x e T a cyóteKTa POCCHHCKOH O e f l e p a u m i B nopa^Ke, ycraHOBJieHHOM o p r a HOM HcnojiHHTeJibHOH BJiacTH cy0T>eKTa POCCHHCKOH OejjepaqHH, H ÔMflsœxa MyHHijHna jibHoro 06pa30BaHHa B nopaflKe, ycTaHOBJieHHOM opraHOM MecTHoro caMoynpaBJieHHa. peopraHH3aijHn

4. I l p H

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CTBeHHblX OpraHOB. 5. n P H H3MeHeHHH cTpyKTypbi OpraHOB M e c r a o r o caMoynpaBJieHHa apxHBHbie noKyMeHTbi B ynopaflOHeHHOM cocToaHHH nepe^aiOTca BHOBb cJjopMHpyeMbiM opraHaM M e c r a o r o caMoynpaBjieHHa. 6. I l p H

peopraHH3ar(HH rocynapcTBeHHbix B ynopagoHeHHOM

flOKyMeHTbi

H MyHHijHnajibHbix o p r a m m m i H

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apxHBHbie

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HH3yeMbix opraHH3aijHH. I l p H 3TOM B c n y n a e npeo6pa30BaHHa rocyflapcraeHHbix H MyHHI^HnajIbHblX OpraHH3ai(HH C H3MeHeHHeM (})OpM COÖCTBCHHOCTH HMymeCTBa 3THX opraHH3ai(HH apxHBHbie

MoryT ôbiTb nepcflaHbi Ha BpeMeHHoe xpaHeHHe

floxyMeHTbi

BHOBb B03HHKIHHM opraHH3ai;HaM-npaBonpeeMHHKaM Ha OCHOB3HHH floroBopoB Meacny aaHHbIMH OpraHH3aiJHHMH H COOTBeTCTByiOIHHMH

rOCyflapCTBCHHbIMH HJIH MyHHIJH-

najIbHblMH apXHBaMH. 7. I l p H peopraHH3ai;HH rocynapcTBeHHbix H MyHimiinajibHbix opraHH3aijHH nyTeM pa3fleneHHa HJIH BBIFLEJIEHHA H3 HX cocTaBa OAHOH HJIH HECKOJIBKHX opraHH3ai^ñ ycjioBHa H MecTO 3THX

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xpaHeHHa apxHBHbix flOKyMeHTOB onpeflejiaioTca ynpenHTejiaMH

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flOKyMeHTaMH, n o corjiacoBaHHio c cooTBeTCTByiomHMH cneijHajibHO ynojiHOMOHeHHbiM üpaBHTejibCTBOM POCCHHCKOH cflepai;MH (JjeflepajibHbiM OpraHOM HcnojiHHTejibHOH BJiaCTH

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jiHKBHflauHH rocyflapcraeHHbix

OpraHOB, OpraHOB M e c r a o r o

caMoynpaBJieHHa,

rocynapcTBeHHbix H MymmHnajibHbix opraHHsanHH BKJiwieHHbie B COCTSB A p x H B H o r o (JjOHfla POCCHHCKOH