Logik-Vorlesung. Unveröffentlichte Nachschriften II: Logik Hechsel. Warschauer Logik 9783787325429, 9783787313389

Kant hielt seit 1765 regelmäßig Vorlesungen über Logik, denen er ein Exemplar des »Meierschen Lehrbuchs« von 1752 als Le

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Logik-Vorlesung. Unveröffentlichte Nachschriften II: Logik Hechsel. Warschauer Logik
 9783787325429, 9783787313389

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KANT-FORSCHUNGEN IX

KANT-FORSCHUNGEN Herausgegeben von Reinhard Brandt und Werner Stark

Band 9

FELIX MEINER VERLAG HAMBURG

I m m a n u el K a n t

Logik-Vorlesung Unveröffentlichte Nachschriften II Logik Hechsel Warschauer Logik Bearbeitet von Tillmann Pinder

F ELI X MEI NER V ER LAG H a m bu rg

Im Digitaldruck »on demand« hergestelltes, inhaltlich mit der ursprüng lichen Ausgabe identisches Exemplar. Wir bitten um Verständnis für unvermeidliche Abweichungen in der Ausstattung, die der Einzelfertigung geschuldet sind. Weitere Informationen unter: www.meiner.de/bod

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliogra­phi­­sche Daten sind im Internet über ‹http://portal.dnb.de› abrufbar. isbn 978-3-7873-1338-9 ISBN eBook: 978-3-7873-2542-9

© Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg 1998. Alle Rechte vorbehalten. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übertragungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, soweit es nicht §§  53 und 54 URG ausdrücklich gestatten. Gesamtherstellung: BoD, Norderstedt. Gedruckt auf alterungsbeständigem Werkdruck­papier, hergestellt aus 100 % chlor­frei gebleich­tem Zellstoff. Printed in Germany.  www.meiner.de

INHALT

Band 9 Unveröffentlichte Nachschriften II Vorbemerkung der Herausgeber ............................................. VII Logik Hechse! . . . . . .. .. . . .. . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .. .. . . . . . . . 269 Verzeichnis der Überschriften in der Logik Hechse! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501 Warschauer Logik . .. .. .. .. . .. . . . . .. .. .. . .. . . . . . . . . . .. .. . .. . . . .. . . . . .. . .. .. .. . . 503 Verzeichnis der Überschriften in der Warschauer Logik .............. 661 Anhang Konkordanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 663 A. Logik Bauch- Haupttext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 663 B. Logik Bauch- Randtext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 666 C. Logik Hechse! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 668 D. Warschauer Logik ..................................................... 671 E. Wien er Logik ........................................................... 675 F. Logik Pölitz ........................................................... 677 G. Logik Dohna ........................................................... 681 Stellenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 685 Namenregister .................................................................. 710 Verzeichnis der Hinweise auf Logik-Nachschriften in Band XVI der AA .......................................................... 715 Band 8 Unveröffentlichte Nachschriften I Vorbemerkung der Herausgeber ............................................. VII Einleitung. Von Tillmann Pinder ............................................. IX

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Inhalt

I. Allgemeines zu dieser Nachschriften-Edition ........................ IX 1. Inhalt und Rahmen der Publikation ................................. IX

2. Aufbau der Publikation ............................................... XII 3. Die Problematik der Nachschriften nach Kantischen Vorlesungen ....................................... XIV 4. Zur Geschichte der Nachschriften-Publikation in der Akademie-Ausgabe ..................................................... XX 5. Zur Problematik der Kantischen Logik-Vorlesung . . . . . . . . . XXXII II. Beschreibung, Provenienz und Datierung der hier abgedruckten Nachschriften ......................... XXXVIII 1. Der Haupttext der Logik Bauch ............................. XXXVIII

a) Beschreibung und Provenienz ........................... XXXVIII b) Zur Datierung ....................................................... XL 2. Der Randtext der Logik Bauch ................................... XLIV a) Beschreibung und Provenienz ................................ XLIV b) Zur Datierung ..................................................... XLV 3. Logik Hechse! ...................................................... XLVII a) Beschreibung und Provenienz ............................... XLVII b) Zur Datierung ......................................................... L 4. Warschauer Logik ..................................................... LIV a) Beschreibung und Provenienz .................................. LIV b) Zur Datierung ...................................................... LVI 111. Zum Abdruck derTexte und zum Apparat .......................... LX 1. Zum Abdruck der Texte .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . LX 2. Zum Apparat ......................................................... LXIV Verzeichnis der Abkürzungen ............................................ LXIX Logik Bauch- Haupttext ....................................................... 1 Verzeichnis der Überschriften in der Logik Bauch ..................... 213 Logik Bauch- Randtext und Zusätze zum Haupttext ................. 215

VORBEMERKUNG DER HERAUSGEBER

Die Edition der Nachschriften >>BauchHechse!>Warschau>Kant's Gesammelten Schriftenman kann dadurch geübt werden zum phylosophirenbloß>Es ist curieus, daß bey allen Völkern, die Poesie ehe als die prosa excoliret worden, auch die ältesten Schriften fast durchgehends poetisch sindS>Hier klärt sich die Philosophie schon sehr auf, und macht sich ganz von den Dichtern los.>Erfahrung nich>der jetzige Nahme der Dialectictrug>Die Stoiker waren große Meister von Subtilitaeten.>HumeHorne«. Vgl. aber Refl. 1635 (S. 58,10), wo neben Huet (1630-1721) und Bayle (1647-1706) nicht Hume, sondern >.Vayer>hn>metaphysische>Dinge vorzustellen, wie sie sind>MannigfaltigkeitenMan muß aber doch mehr auf Anschauung als auf Empfindung sehen; weil die erste das wesentliche Schöne ausmacht>auf>Alles, was man thut, muß aus principien geschehen. Sonst ists zweydeutig, (Einf.: so) daß dieselbe Rührung, die mich (korr.: Rührung mich) heute zu guten, morgen zu schlechten Handlungen leitet.>Die größte logische Vollkommenheit nach der Klarheit ist die Deutlichkeit.Zur Synthesis gehört die Deutlichmachung der Objecte, zur Analysis die Deutlichmachung der BegriffeHier (sc. bei der Analysis) geht das Ganze vor den Teilen, dort (sc. bei der Synthesis) die Teile vor dem GanzenVorstellungsarten>In historischen Sachen ist das Ansehen anderer Personen durchaus nothwendig, und macht das Fundament unserer Vorunheile (korr.: Urteile; in der Akademie-Ausgabe nicht berichtigt) in vielen Fällen ausEwenn>Die Schriften des Alterthumes sind so gesichtet worden, weil sie sich nur dadurch erhalten haben, weil (korr.: daß) sie sich von anderen Schriften (des Alterthums: in der Akademie-Ausgabe weggelassen) unterscheiden.>Besie>gegeben>deren Begrif,>ZE. daß in einem (gleichschenkligen) Dreieck die Winckel ad Basin einander gl(eich) sind, ist ein Saz der (korr.: den) jeder annimmt; aber ihn zu beweisen ist wieder was anders .... Wir finden in der Geschichte die Namen derer, die solche Beweise erfunden.« Siehe dazu auch KrV B

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monstrieren wenn man es aus der Mathematik entlehnt, eine gantz andre Bedeutung hat, als beym Phylosophen, und bey diesemA nicht eine dis70S cursive, sondern intuitive Gewißheit anzeigt, so ist zwischen beyden ein großer unterschied. ~Etwas Glauben, bezieht sich bloß aufs Erkentnis und auf den Grund des Führwahrhaltens. Es mag dieses Erkentnis bloß aus der Vernunft seyn, so kann doch dieser Grund des Führwahrhaltens, ob er no zwar logisch unzureichend ist, doch practisch zureichend seyn, und als denn nennen wir ein solches Erkentnis Glauben. Dieses Glauben wird gäntzlich vom Wißen unterschieden, als ein logisch zureichendesK Fürwahrhalten, das aber practisch zureicht, und das beydes aus Gründen. Vernunft Säzze sind an sich keine Gegenstände des Glaubens. Wir kö715 nen gewiße Vernunft Säzze auch auf Glauben anehmen, in der Philoso· phie aber geht es nicht an, A, weil sich auch manche lrrthümer darunter verbergen können. ~Vernunft Glaube ist wo ich etwas practisch zureichendK halte, ob ichs gleich logisch für unzureichend halte aus Gründen der Vernunft. Hi720 storisch Glauben ist wenn ich etwas um des Zeugnißes willenfür wahr halte. Mann sieht also wie Vernunft Glauben vom historischen glauben gantz unterschieden ist. Es giebt also einK Vernunft Glauben der gantz gegründet ist, aber nicht zum Wißen hinauf steigen kann. Etwas aus logischen Gründen erkennen ist wißen. Was den historischen Glauben betrift; 725 so müßen wir sagen, der historische Glauben kann ein gewißes Wißen seyn, aber erK muß doch vom Wißen unterschieden seyn. Wir können mit derselben Gewißheit etwas aufs Zeugniß andrer anehmen, als auf unsre eigene Erkentnis, das, was wir durch den historischen Glauben erkennen, können wir auch wißen, aber nicht das was wir durch den Vernunft Glauben 730 erkennen. Der Vernunft-Glaube ist in der Art des Führwahrhaltens gantz unterschieden, der historische aber nicht.A Noch etwas vom historischen

704 bey diesem] D. h. beim Mathematiker. 707 , [§ 206] 712 zureichendes] unzureichendes 716 Wir können gewiße ... aber geht es nicht an] Vgl. Refl. 2471 und 2487 (S. 390,6). 718 , [§ 215] 718 practisch zureichend] praktisch für zureichend 722 ein] einen 726 er] der Vernunftglaube 731 Was den historischen Glauben betrift ... der historische aber nicht.] Vgl. Refl. 2448 und 2765.

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Glauben. Worüber kann ich einen Zeugen befragen? Entweder über seine eigene Erfahrung, oder wenn er eine untrügliche Vernunft hat. Es untrüglicher nicht was zu glauben, was ein andrer durch die Erfahrung hat. A Die Mathematik hat eine untrügliche Vernunft. In Ansehung der Erkentnis durch die Begriffe hat man UntrüglichkeitK. ~Menschliche Zeugniße von welcher Art sie sind, könen wir nicht anders erlangen, als was der andre durch die Erfahrung hat. Alsdenn beruht die Untersuchung darauf, in so fern ich mich auf die Glaubwürdigkeit des andern verlaße, und auf die Untersuchung die er angestellet hat. Zur Glaubwürdigkeit eines historischen Zeugen gehört, 1) TichtigkeitK er hat könen die Wahrheit sagen. Hiebey ist zu merken. I aa) Daß er genugsame Geschicklichkeit hat 1K Erfahrung anzustellen bb) Daß er in den Umständen gewesen, wo er sie hat vorstellenK könen. cc) Daß er eine Geschiklichkeit hat, seine Erfahrung verständlich an den Tag zu legen. Es ist nicht leicht in allen FällenM Erfahrungen anzustellen, denn es ist oft ein Betrug der Sinne. Der gemeine Mann kann nicht recht eine Erfahrung anstellen, und sie genau beobachten, wennK er auch vermögend wäre, sie anzustellen; so ist doch die Frage, ob er sie in allen Fällen anstellen kann II) Die Aufrichtigkeit, daß er die Wahrheit hat sagen wollen. Die gemeinen Leute machen sich nicht viel daraus, etwas anders zu erzählen, und die Grenzen der Wahrheit zu überschreiten, eben so ists auch mit den Alten. zE: der Verbeßrung davon dient die Experimental Physic. Ein jeder muste genau sagen was er beobachtet hätte, ein jeder der nur etwas von der Wahrheit abwich, verlohr allen Glauben, und diese Genauigkeit in dem Berichte ging auch mancherK in derK Geschichte über. Nun komtauch das hinzu, daß man mehrere Mittel hat, die Warheit ausfindig zu machen. Dahin gehören a) die Drukpreßen, ß) die Zeitungen. Die WeiseK von der Wahrheit abzugehen, könen bey ei734 Es untrüglicher ... die Erfahrung hat.] Vgl. Wiener L. (XXIV 896,29-31): ist es leichter zu glauben, was die Erfahrung angibt, als was der Andere aus der Vernunft erkannt hat, weil die Vernunft nicht so untrüglich ist.>theoretischenpraktischen Glaubensdiese>Manche haben wir bloß zum speculativen Gebrauch>Notio distincta in notiones distinctas notarum, quae eam ingrediuntur, a cognoscente resolubilis dicitur adaequata ... unddefinitio, per quam patet rem definitam esse possibilem, realis vocatur.>Wolff definirt sie also: Sie ist diejenige die das Entstehen erkläret; Allein das ist falsch; denn das Entstehen muß daraus können hergeleitet werden ZE Er sagt: der Circkel ist die krumme Linie, deren Punckte alle gl(eich) weit vom Mittelpunckte entfernt sind. Dies nennt er eine nominal definition; u(nd) die real-defin(ition) lautetbeyihm so: Ein Circkel entstehet wenn sich eine gerade Linie um einen heißen (korr.: festen) Punckt bewegt. Dies ist aber ganz falsch. Die erste ist die realdefinition; u(nd) das Entstehen oder die andre definition folgt schon daraus.>LogicaAnfangs-Gründe aller Mathematischen Wissenschaften>in der bloß auf den Gebrauch der Urteile untereinander eingeschränkten Logik>Das>nichts was nicht unsterblich ist, ist kein Menschunsterblich>sterblichunter der Regel der Bedingung«,

durch Numerierung der Wörter korrigiert 338 wer] durch 343 Conclusion ist] Conclusion. Die Conclusion ist 344 der] den 345 ist, den Major muß] ist (maior), dann muß 347 indem ich ... eben daßelbe sage] Dies letzte ist die Konklusion. 348 ihren Bedingungen] ihrer Bedingung 349 349 352 358

,- [§§ 359 (1),360 (1)]

Schlüße] über »Regelproposition>habe,>ein>haben, welche in Deutlichkeit, Wahrheit u Allgemeinheit bestehen können auch>Allgemeinheit der Begriffe>Von der Wahrheit der gelehrten Erkenntnisdar>Anmerkungwir>Zurückzuhalten nach Maximen>die zu einer>Setenzenn>sohnk>ckbestimmen noch vorhersehndas unkultivirte>EgoS>C>die verloren gegangen; besonders bei den Philosophen.>Das Mißtrauen- des Altertums (b1)- auf sich selbst (b4); beruht auf einem gar zu großen Zutrauen auf andre.>Was die Wahrscheinlichkeit der Erkenntniß betrift: so sind das Gründe des Vorwahrhaltens vor aller Untersuchung.>Erkenntnis des WahrscheinlichenIst er objectiv undeutlich und dunkel...>Hier ist die Hälfte des zureichenden Grundes oder des Fürwahrhaltens I und man sieht hieraus, daß eine logic des Wahrscheinlichen im eigentlichen Verstande unmöglich sey; obgleich so viele Autores davon geredet haben ZE Die Begriffe von Wahrscheinlichkeit;A so gehts denn noch wohl an. Regeln aber können nicht davon gegeben werden, weil wir die Summe der Grunde, die zur Gewisheit gehören nicht eher vortragen konnen als bis wir zur Gewisheit gelangt sind; weil auch die Gründe im philosophischen Erkenntnis ungleichartig sind. Wir können sie also nichtK ponderiren d. h. beobachten, wie viel Uebergewicht sie überK unserm Verstand haben; übermeßenK können wir sie nicht; denn das gehört zur Mathematick; also giebt es eine Mathematik der Wahrscheinlichkeit - - Wenn ich Gründe für I eine Sache habe, und keine fürs Gegentheil: so ist die Sache scheinbar. ~Wir kommen jezt zu einem Grundsaz des Zweifils in Beziehung auf den Grundsaz des Behauptens. Derjenige, der die Maxima hat, bey seinen Erkenntnissen die Behauptung zur Absicht zu wählen ist ein dogmatiker; der aber die Maxime hat, Erckenntnisse in der Absicht zu behandeln, daß man sie ungewis macht, und die Unmöglichkeit zeigt, zur Gewisheit zu gelangen; daK ist ein Sceptiker;A und die Art zu philosophiren, da man auf alle mögliche behauptende Erckenntnis verzieht thut; ist der scepticismus. Beyde Methoden sind, wenn sie allgemein werden fehlerhaft. Es giebt viele Erkenntnisse in denen wir nicht dogmatisch ver Ifahren kön-

151 wahrscheinliche] wahrscheinlich 158 ZE Die Begriffe von Wahrscheinlichkeit] Vgl. Wiener L. (XXIV 883, 3-5): >>Ja wenn man darunter den Theil der Logic versteht, wo die Begriffe des Wahrscheinlichen und Zweifelhaften etc. verständlich gemacht werden: ... >Sie gehört in die Psychologie.>welches oben schon gezeigt istaber ich dencke noch mehr ... «) 951 Es heißen diese ... sagen kann] S. Anm. zu L. Hechsel426,793. 953 'f [§ 301] 956 Bey universalen ... ohne Ausnahme.] Vgl. Kr VA 71/B 96. 958 im Gebrauch] Vgl. KrV A 71/B 96f. (>>in der bloß auf den Gebrauch der Urteile unter einander eingeschränkten Logik«). 966 ~[Relation (1). (§§ 293,305 (1),307 (1))] 973 werden.] In der L. Pölitz folgt Text: XXIV 578,37- 38.

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aus 2 oder mehrerern I Urtheilen besteht, die in opposition betrachtet werden, wo ich nehmlich dencke, daß wenn sie zusammen genommen werden sie alles ausmachen, was zum Gegenstande gehöret; und was von ihm gedacht werden kann. Sie dencken K eine logische Eintheilung aus ZE Wenn die Welt nicht die beste wäre: so hätte Gott entweder keine bößereK schaf Jen können oder wollen. A ~Der modalitaet nach sind die UrtheileA problematische, wenn ich über die Wahrheit oder Unwahrheit nichts bestimmenK oder ein Urtheil das Blas der Möglichkeit nach kann gedacht werden. Hierunter verstehe ich nicht, daß die Sache möglich sey; sondern nur daß das Urtheil möglich sey, und das es Jemand in Gedancken kommen könne ZE Die Seele ist Körperlich. I Assertorische Unheile sind die über deren Wahrheit ich etwas ausmache. Apodietische Unheile aber sind solche, bei denen eine Nothwendigkeit statt findet - - A ~Bey hypothetischen Urtheilen besteht die Materie aus 2 Urtheilen, die wie Gründe und Folgen verbunden sind; Bey disiunctiuen betrachte ich die Urtheile im Verhältniß der Theile zum Ganzen; und imK cathegorischen sind 2 Begrife im Verhältniße wie Subiect und Praedicat; und diese sind die BasesK der beiden vorhergehenden. A Beym hypothetischen Urtheil bedienenK ich mich des Worts. Wenn ZE Wenn die Seele körperlich ist: so ist keine Hofnung der natürlichen Vernunft von der Nothwendigkeit eines andern I Lebens. Wenn zeigt hier immer das Verhältnis an, in welchenK die beyden Urtheile gedacht werden. Das erste Urtheil eines hypothetischen Urtheils ist problematisch; ich laße es nemlich unausgemacht obs wahr sey oder nicht. Im angeführten Exempel sage ich: die Seele mag so beschaffen seyn, wie sie wolle: so ist das gewis, daß, wenn ich sie als körperlich 977 dencken]drücken 978 bößere] bessere 979 wollen.] In der L. Pölitz folgt Text: XXIV 579,4-13. 980 f [Modalität.(§ 309)] 980 Urtheile] In der L. Pölitz folgt Text: XXIV 579,14-17. 981 bestimmen] bestimme 988 statt findet--] In der L. Pölitz folgt Text: XXIV 579,23-25. 989 f [Relation (2). § 305 (2)] 991 im] in 993 Bases] Basis 993 diese sind die Bases (korr.: Basis) der beiden vorhergehenden.] S. Anm. zu L. Hechse! 428,855. 994 bedienen] bediene 1 welchen] welchem

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annehme, die Hofnung eines künftigen Lebens wegfalle. Hier ist also ein Verhältnis der Gründe und Folgen. Die Folge eines Erckentnißes aus dem andern muß hier nur richtig seyn.A Assertorisch sagen, heißt auch per thesin sagen. Problematisch sagen heißt per hypothesin sagen. Die Ver· knüpfung des Grundes und der Folgen ist Consequenz Die Form eines hy· pathetischen Urtheils I besteht also in der ConsequensK das Urtheil welches den Grund enthält ist antecedens, prius; die Folge aber consequens, poste· rius. In hypothetischen Urtheilen wird blas die Consequenz assertorisch gesagt.A AnmerckungA Es ist gut, wenn wir für jeden unsrer Begriffe ein eigen· thümliches Wort haben. Oft aber geht es nicht an - Die Logicer definiren ei· nen Saz per iudicium verbis enunciatum; welches aber falsch ist. Wir wür· den gar nicht urtheilen, wenn wir keine WörteK hätten, Der Unterscheid ist dieser; Ein Urtheil wird als ein Verhältniß 2K Begrife als problematisch betrachtet ein Saz als assertorisch. A Ehe ich einen Saz habe muß ich doch

8 Die Folge ... richtig seyn.] S. Anm. zu L. Hechsel431,907. 11 Consequens] Konsequenz 14 In hypothetischen Unheilen ... assertorisch gesagt.] S. Anm. zu L. Hechsel431,907; s. auch unten Z. 23 f. 15 Anmerckung] Diese Überschrift ist offenbar nur auf die beiden folgenden Sätze (bis Z. 16) zu beziehen. 18 Wörte] Wörter 19 2] zweier 20 Die Logicer definiren einen Saz ... ein Saz als assertorisch.] Vgl. VIII 193f. (Fußnote) sowie Refl. 3111 (S. 663,7) und 3425. Der KrV scheint ein solcher Begriff von >>Urteil>SatZ>LeitfadenUrteil>SatZ>LogikerSatzesSolemus etiam judicium verbis efferre, tumque illud enunciare vel proponere dicimur. Est igitur Enunciatio sive Propositio Oratio, qua alteri significamus, quid rei conveniat, vel non conveniat.>Autor>Ein Satz ist diejenige Wirkung des Verstandes, da man auf das Verhältniß zweyer Begriffe Acht hat, und zum Zwecke macht, dasselbige zu denken.Wörter>Der problematische Satz ist also derjenige, der nur logische Möglichkeit ... ausdruckt ... >Herr Prof. Kant behauptet:>in hypothetische, in welchen maior ein hypothetischer Satz ist>oder ein problematischer, die Minor ist assertorisch