Lehrbuch der sabaischen Sprache: 2. Teil: Chrestomathie
 9783447067683

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Hinweise zur Benutzung
Abkürzungen und Symbole
A Weih- oder Widmungsinschriften
B Bauinschriften
C Rechts- und Wirtschaftstexte
D Briefe
E Gedenkinschriften
F Texte fur Religion und Kult
G Objektbeschriftungen und Nameninschriften
H Aufzeichnungen aus dem Schulbetrieb
Glossar
Alif
Ayin
B
D


F
G
Ġ
H


K
L
M
N
Q
R
S
Š
Ś

T


W
Y
Z

Zahlzeichen, Abkürzungen und Symbole
Eigennamen
Quellenverzeichnis
Abbildungen
A
Weih- oder Widmungsinschriften
B
Bauinschriften
C
Rechts- und Wirtschaftstexte
D Briefe
E Gedenkinschriften
F Texte für Religion und Kult
G Objektbeschriftungen und Nameninschriften
H Aufzeichnungen aus dem Schulbetrieb
Schrifttafel

Citation preview

SILO I

Subsidia et lnstrumenta Linguarum Orientis 4,2

Subsidia et Instrutnenta

Linguarum Orientis (SILO) Herausgegeben von/Edited by Reinhard G. Lehmann, Robert M. Kerr

4,2

2012

Harrassowitz Verlag· Wiesbaden

Peter Stein

Lehrbuch der sabaischen Sprache 2. Teil: Chrestomathie

2012

Harrassowitz Verlag· Wiesbaden

Abbildung auf dem Umschlag: Spatsabaische Bauinschrift aus Zafar (Text B.3.1, Faksimile P. Stein)

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet i.iber http://dnb.d-nb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the internet at http://dnb.d-nb.de.

Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.harrassowitz-verlag.de ©Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden 2012 Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung au6erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen jeder Art, Ubersetzungen, Mikrover:filmungen und fiir die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbestandigem Papier. Logo: Semitic inscription on the top of a foundation nail. Period of the Amorite Kingdoms (2004-1595 BCE). Larsa, Babylon.© akg-images/Erich Lessing. Druck und Verarbeitung: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Printed in Germany ISSN 1867-8165 ISBN 978-3-447-06768-3

Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . .

7

Hinweise zur Benutzung Textauswahl. Prasentation Glossar . . . Abbildungen Praktische Hinweise Abkiirzungen und Symbole

9 9 10 10 11

A Weih- oder Widmungsinschriften . A.l Altsabaisch .. A.2 Mittelsabaisch

17 17 19

B Bauinschriften . . . . . . B.l Altsabaisch .. B.2 Mittelsabaisch B.3 Spatsabaisch .

27 27

C Rechts- und Wirtschaftstexte .

12 14

28 30 33

C.l Altsabaisch .. C.2 Mittelsabaisch

33

D Briefe . . . . . . . . . . . D .1 Altsabaisch . . D.2 Mittelsabaisch D.3 Spatsabaisch

41 41 42 43

E Gedenkinschriften . . . E.l Altsabaisch . E.2 Mittelsabaisch E.3 Spatsabaisch .

45 45

35

51 54

6

Inhaltsverzeichnis

F Texte fUr Religion und Kult F.1 Orakelbescheide . F.2 ,BuB- und Siihneinschriften' . F .3 Schutzformeln und Amulette

57 57

60 61

G Objektbeschriftungen und Nameninschriften G.1 Objektbeschriftungen . . . . . G.2 Nameninschriften und Graffiti

65 65

H Aufzeichnungen aus dem Schulbetrieb .

69

Glossar

73 73 90 91

Sabaische Worter . . . . . . . . . Zahlzeichen, Abkiirzungen und Symbole Eigennamen

66

Quellenverzeichnis

109

Abbildungen

117

Schrifttafel .

162

Vorwort

Die sabaische Chrestomathie erscheint als erster eines auf zwei Teile angelegten Lehrbuches. Der zweite Teil, eine Grammatik der sabaischen Sprache, wird in Kurze folgen. Beide Teile sind inhaltlich aufeinander bezogen, konnen aber auch separat benutzt werden. Verweise auf die Paragraphen des Grammatikteils erfolgen mittels fettgedruckter Ziffern (z.B. 4.2.1 oder 3.4.1.2). Schwarze Ziffern mit vorangestelltem lateinischen GroBbuchstaben (z.B. A.2.1) beziehen sich demgegenuber auf die Texte der Chrestomathie, welche gemaB ihrer Textgattung auf die acht Buchstaben A-H aufgeteilt sind. Die Chrestomathie bietet einen Querschnitt durch alle wesentlichen Textgattungen, die in sabaischer Sprache uberliefert sind. Die in groBer Zahl bekannten Bau- und Weihinschriften sind naturlich ebenso vertreten wie die selteneren Rechtsurkunden, Gedenkinschriften, Briefe und Texte aus der Kultpraxis. Urn ein moglichst vollstandiges Bild der epigraphischen Uberlieferung zu zeichnen, werden auch inhaltlich weniger ergiebige Textgruppen wie Wirtschaftsabrechnungen, bloBe N amenaufschriften und Schi.ilerubungen mit wenigstens einem oder zwei anschaulichen Beispielen vorgestellt. Ausgeklammert bleiben lediglich einige in ihrer sprachlichen Struktur bislang nicht voll erfaBte Genres, namentlich die inzwischen durch ein halbes Dutzend Exemplare belegten hymnischen Texte. Weiteres Augenmerk wird auf die sprachliche und inhaltliche Aussagekraft der Texte gelegt. Zum Zwecke einer moglichst vollstandigen Abbildung des grammatikalischen Formenrepertoires sind neben mehreren von Frauen verfaBten Inschriften auch Textvertreter aus den dialektalen Randgebieten des sabaischen Sprachraumes berucksichtigt. Auch die sprachgeschichtliche Entwicklung des Sabaischen von mehr als eineinhalb Jahrtausenden (ca. 10. Jh. v. Chr.-6. Jh. n. Chr.) schlagt sich erkennbar in der Textauswahl nieder. Damit verbunden ist ein Durchgang durch die wichtigsten Epochen sabaischer Geschichte und Kultur. Die bedeutendsten Herrscher und Ereignisse des antiken Reiches von Saba' finden in den aufgenommenen Texten Erwahnung und werden ebenso wie zentrale religiose und soziale Aspekte in den einleitenden Erlauterungen und im Glossar kommentiert.

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Vorwort

Umfang und Schwierigkeitsgrad der Texte sind so gewahlt, daB sie dem Anfanger gleichermaBen wie dem Fortgeschrittenen von Nutzen sind. Hinweise auf die geeignete Reihenfolge der Textlektiire im Anfangerunterricht werden jeweils am Ende der Lektionen im Grammatikteil des Lehrbuches gegeben. Zum Studium der altsiidarabischen Schrift dienen die im Anhang beigefiigten Abbildungen eines GroBteils der Texte, welche nicht nur einen reprasentativen Einblick in die palaographische Entwicklung der zwei gebrauchlichen Schriftarten (Monumental- und Minuskelschrift) gewahren, sondern zugleich einen Eindruck von der auBeren Gestaltung der Inschriften und ihrer Tragermaterialien vermitteln. Im Interesse guter Les- und Vergleichbarkeit der Abbildungen habe ich auf Grundlage der veroffentlichten Fotografien einheitliche Faksimiles der Inschriften erstellt. Bei der Mehrzahl der aufgenommenen Texte handelt es sich urn veroffentlichtes Material. Doch auch wenn im Kopfteil zu jedem Text Hinweise auf die relevanten Publikationen und Bearbeitungen der Inschrift gegeben werden, sei vor einem unkritischen Riickgriff auf die vorhandenen Interpretationen und Ubersetzungen gewarnt. Es ist vielmehr zuallererst das ausfiihrliche Glossar in vorliegendem Band zu konsultieren, welches samtliche in den Texten vorkommenden Worter nachweist und eine Reihe neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse berticksichtigt, die in der vorhandenen Literatur noch nicht enthalten sind. Ein wesentlicher Teil dieser neuen Erkenntnisse beruht auf Arbeiten von Anne Multhoff, namentlich ihrer noch unveroffentlichten Dissertation von 2011 tiber die Verbalstammbildung im Sabaischen, was an dieser Stelle ausdriicklich hervorgehoben sei. Norbert Nebes war so freundlich, das Buch vor Drucklegung gegenzulesen. Barbara KrauB und Julia Guthmtiller vom Harrassowitz-Verlag bin ich ftir die bereitwillige Annahme des Manuskriptes und die unkomplizierte Betreuung verpflichtet. Besonders mochte ich meinem Freund und Kollegen Reinhard Lehmann warmsten Dank aussprechen, mich als Herausgeber der Reihe SILO zu dieser Unternehmung eingeladen zu haben. SchlieBlich seien meine Studierenden in Jena und Wien dankbar erwahnt, mit denen ich in den zurtickliegenden Jahren ein Gutteil der hier prasentierten Texte in der Praxis ,erproben' konnte. Den letzten Schliff erhielt die Chrestomathie wahrend eines zweiwochigen Sabaisch-Seminars, das ich auf Einladung von Bo Isaksson im August d. J. an der Universitat Uppsala halten durfte. Den Kollegen und Studierenden dort bin ich fiir die engagierte Zusammenarbeit in einem ausgesprochen herzlichen Arbeitsklima tiberaus verbunden.

Jena, im September 2012

Peter Stein

.Hinweise zur Benutzung

Textauswahl Die Auswahl der Texte folgt vier Kriterien: 1. Authentizitat: Es wurden nur Inschriften ausgewahlt, deren Textgestalt durch zuverlassige Fotografien gesichert ist. 2. inhaltliche Ausgewogenheit: Bis auf wenige Ausnahmen (namentlich die noch schwer verstandlichen Hymnen sowie die inhaltlich und sprachlich unergiebigen, bloB Personennamen beinhaltenden Felsgraffiti, vgl. 0.2.3 und 0.2.12) sind alle wichtigen Textgattungen der sabaischen Epigraphik durch reprasentative Beispiele vertreten. Neben einer Veranschaulichung der Vielfalt der Uberlieferung allgemein verfolgt diese inhaltliche Breite das Ziel, als Handwerkszeug fiir den Umgang mit unbekannten Texten einen Uberblick iiber die verschiedenen Formularstrukturen zu vermitteln. 3. sprachliche Vielfalt: Bei der Auswahl der Texte wurde darauf geachtet, einen breiten Querschnitt der sabaischen Sprachgeschichte und Grammatik abzubilden. So sind nach Moglichkeit fiir jede Gattung Vertreter aus allen drei Sprachstufen ( aSab, mSab, spSab) angefiihrt, und auch die wichtigsten regionalen Dialekte sind durch ausgewahlte Beispiele veranschaulicht. Nur bei in geringerer Vielfalt vertretenen Gattungen wie den Aufzeichnungen aus der Kultpraxis oder den Schuliibungstexten wurde auf eine sprachgeschichtliche Gliederung verzichtet; in einigen Fallen liegen in einer Sprachstufe keine charakteristischen Beispiele einer bestimmten Textgattung vor (etwa Weihinschriften in spSab Zeit). Dariiber hinaus wurde Wert auf eine breite Vielfalt grammatikalischer Sachverhalte und Formen (Numeri, Genera usw.) gelegt. 4. historische A ussagekraft: Schlie.Blich sollen die vorgestellten Texte auch ein eindriickliches Bild sabaischer Geschichte und Kultur vermitteln. Neben einer moglichst breiten Vielfalt inhaltlicher Anliegen sind gezielt Texte ausgewahlt worden, die mit markanten historischen Ereignissen in Verbindung gebracht werden konnen. Die historische Bedeutung der dabei erwahnten Orte, Stamme und Herrschergestalten wird im Verzeichnis der Eigennamen auf S. 91ff. kommentiert, womit die wichtigsten Epochen und Personlichkeiten der sabaischen Geschichte erschlossen werden.

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Hinweise zur Benutzung

Prasentation Die Inschriften sind in einheitlicher Transkription wiedergegeben. Jedem Text ist ein Kopfteil mit allgemeinen Informationen zur Inschrift vorangestellt. Nach dem Siglum der Inschrift folgen Angaben zum Schrifttdiger, zu Herkunft und Alter sowie weitere fiir das VersUindnis des Textes wichtige Hinweise. Sofern bekannt, sind zu jeder Inschrift die MaBe des Schrifttragers bzw. des Schriftfeldes angegeben, in der Reihenfolge Breite x Hohe (bei den auf Holzstabchen geschriebenen Text en Breite x Durchmesser) und gerundet auf ganze Zentimeter. Bei den Entfernungsangaben der Fundorte zu bekannten Bezugspunkten ist stets die direkte Distanz (Luftlinie) angegeben, urn eine schnelle Lokalisierung des Ortes auf einer Karte zu ermoglichen (diesbeziiglich sei ausdriicklich die archaologisch-historische Karte von Robin/Brunner (1997) empfohlen). Unter dem Eintrag ,Lit.:" sind zu jedem Text die wichtigsten Literaturquellen nachgewiesen, die fiir die Textgestalt der Inschrift von Bedeutung sind. Dabei steht die Auswahl des vorhandenen Bildmaterials im Vordergrund (die brauchbarste Reproduktion einer Inschrift findet sich nicht notwendigerweise in der Erstpublikation). Zum Einstieg in die wissenschaftliche Diskussion werden dariiber hinaus Hinweise auf die wichtigsten philologischen Interpretationen und Ubersetzungen der Texte gegeben. Angaben zum Charakter der Publikationen werden als Abkiirzungen in eckigen Klammern nachgestellt: E = Edition (in der Regel vollstandige Publikation mit Fotografie, Transkription, Ubersetzung und Kommentar), F = Foto, T = Transkription, U = Ubersetzung, K = philologische, historische oder materialkundliche Kommentierung. Teilinterpretationen und philologische Kommentare zu zahlreichen Textstellen, auf welche hier nicht eigens hingewiesen wird, find en sich in diversen grammatikalischen und lexikalischen Abhandlungen, vor allem in den Monographien von Nebes (1995), Sima (2000) und Stein (2003) (vgl. die Belegstellenverzeichnisse im Anhang dieser Publikationen). Es sei an dieser Stelle ausdriicklich betont, daB die hier zugrundegelegte Interpretation der Texte nicht notwendigerweise den in der Literatur verzeichneten Forschungsstand reproduziert, sondern davon abweichen kann.

Glossar Das Glossar, das den Wortschatz aller dargebotenen Texte vollstandig erschlieBt, ist dreigeteilt. Der erste Teil (,Sabaische Worter", S. 73ff.) verzeichnet den lexikalischen Wortbestand: Nomina, Verba und Partikeln. Die Eintrage sind nach Wurzeln sortiert, deren alphabetische Anordnung sich am deutschen ABC orientiert. Buchstaben mit diakritischen Zeichen sind dabei hinter dem einfachen Buchstaben eingeordnet (also d - d - 4 ; h - ~ - fJ usw.), Alif und 'Ayn stehen

Hinweise zur Benutzung

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ganz am Anfang der Reihe. AuBere oder gesunde Pluralformen von Nomina werden nicht eigens angefiihrt. Bei pro- und enklitischen Wortern wie Prapositionen und suffigierten Personalpronomina zeigt ein Bindestrich an, wie die Form mit dem zugehorigen Hauptwort verbunden ist. Die iiberwiegende Mehrzahl der verzeichneten Worter ist haufig belegt und kann als Lernvokabular betrachtet werden. Einige auBerst seltene Worter, die nicht als reprasentativ fiir den sabaischen Wortschatz gelten konnen, sind demgegeniiber mit einem t gekennzeichnet. Es sei darauf hingewiesen, daB das Glossar nur die in den Texten der Chrestomathie vorkommenden Wortformen und nicht unbedingt den vollstandigen Formenbestand eines Lemmas nachweist. Der zweite Teil des Glossars (,Zahlzeichen, Abkiirzungen und Symbole", S. 90) weist alle in den Inschriften vorkommenden Zeichen auBerhalb des eigentlichen Wortschatzes auf. Hierzu gehoren gliedernde Satzzeichen und Ziffern im laufenden Text als auch die zumeist am Rande oder auBerhalb des Inschriftenfeldes angebrachten Symbole fiir Gottheiten, Herrscherdynastien u. a. Anhand der abgebildeten Beispiele werden diese Zeichen sich leicht identifizieren lassen. Der dritte Teil (,Eigennamen", S. 91ff.) enthalt samtliche Personen-, Sippenund Stammesnamen, die N amen von Gottheiten sowie Orts- und Landschaftsnamen. Die Eintrage sind alphabetisch nach Buchstabenfolge sortiert. Sippennamen sind grundsatzlich unter dem ersten Buchstaben des Hauptwortes eingeordnet, auch wenn der Form ein Determinativpronomen voransteht (also d~4rn (Text A.2.8/2) unter ~' vgl. 4.4.4.2). Demgegeniiber sind Gotter- und Monatsnamen sowie Toponyme, zu denen das Determinativpronomen als fester Namensbestandteil gehort, unter d eingereiht (z.B. d-smwy, dt ~mym, d-rydn). Wichtige Namen werden durch einen kurzen Kommentar erlautert, so daB sich der kulturgeschichtliche Zusammenhang der Texte erschlieBt. Stammesnamen und Toponyme, fur welche eine Aussprachetradition in der spateren arabischen Uberlieferung existiert, sind mit einem entsprechenden Vokalisierungsvorschlag versehen. Ebenso wird zu den meisten Gotternamen eine konventionelle Lesung verzeichnet, auch wenn sich diese etymologisch nicht immer begriinden laBt. Diese vokalisierten Formen sabaischer Namen sind im Glossar samtlich mit einem * versehen.

A b bildungen Die Mehrzahl der Texte wird durch Abbildungen (Faksimiles) dokumentiert, welche im Anhang amEnde des Bandes zusammengestellt sind. Die GroBe der einzelnen Abbildungen ist den Platzverhaltnissen der Buchseiten angepaBt und keineswegs maBstabsgerecht. Eine Vorstellung von den tatsachlichen GroBenverhaltnissen der Inschriften zueinander vermitteln die MaBangaben im Kopf der Textwiedergabe. Besonderer Wert wurde allerdings auf die Vergleichbarkeit der Texte in bezug auf Schriftduktus und Palaographie gelegt, und auch Form

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Hinweise zur Benutzung

und dekorative Gestaltung des Schrifttragers sind skizzenhaft angedeutet. Der graphischen Wiedergabe der Inschriften liegen folgende Richtlinien zugrunde: 1. Textanordnung und Buchstabenformen folgen so genau wie moglich dem Original. Die Proportionen der Texte wurden von den besten zur Verfiigung stehenden Fotografien iibernommen, urn ein moglichst authentisches Bild der Palaographie jeder Inschrift zu vermitteln. Das mehr oder weniger zylinderformige Schriftfeld der Holzstabchen wurde zu diesem Zweck als flachentreue Abrollung wiedergegeben. Dabei ist zu beachten, daB der Text auf einer Palmblattrippe stets auf der breiteren und glatteren Vorderseite (hinsichtlich der Wuchsstruktur des Palmwedels eigentlich der Unterseite) beginnt, wahrend auf einem Rundholz eine vor der Beschriftung gezogene waagerechte Linie den oberen Rand des Schriftfeldes markiert. 2. Vertiefte Linien und Flachen sind grundsatzlich schwarz, erhabene dagegen weiB dargestellt. Das bedeutet, daB in die Oberflache des Schrifttragers gemeiBelte oder geritzte Buchstaben schwarz auf weiBem Grund erscheinen, wahrend in Relief gearbeitete Texte sich weiB aus einem schwarzen Hintergrund hervorheben. 3. Beschadigungen der Schriftflache sind nur dann eingezeichnet, wenn sie die Lesbarkeit des Textes beeintrachtigen. NaturgemaB ist die Oberflache der meisten Inschriften von zahllosen kleineren Kratzern, Kerben usw. iibersat, die in den Faksimiles nicht beriicksichtigt wurden. 4. Form und ornamentale Gestaltung des Schrifttragers auBerhalb des eigentlichen Schriftfeldes wurden vereinfacht wiedergegeben. Korperkanten sind durch eine diinne schwarze Linie markiert, ebenso sind bildliche Darstellungen in Flachrelief in ihren Konturen linear angedeutet. Uber die Oberflache des Schrifttragers hinausragende Elemente wie figiirliche Darstellungen in Hochrelief sind demgegeniiber gepunktet eingezeichnet. In einigen Fallen wurde allerdings auf eine Abbildung verzichtet. Dies betrifft einerseits Inschriften, zu denen keine qualitativ hinreichenden Vorlagen zur Verfiigung stehen (z.B. Text B.l.l und C.1.3), und andererseits besonders umfangreiche Texte, deren Faksimilierung denim Abbildungsteil zur Verfiigung stehenden Rahmen gesprengt hatte (z.B. Text E.1.5).

Praktische Hinweise Die Texte der Chrestomathie sind nicht nach Schwierigkeitsgrad, sondern systematisch nach Textgattung und sprachgeschichtlicher Epoche angeordnet. Jede Gattung umfaBt einfache und schwerere Texte. Bau- und Weihinschriften gelten aufgrund ihrer einfachen Formularstruktur grundsatzlich als leichter, Rechtsund Wirtschaftstexte sowie Briefe hingegen als schwieriger. Fiir die Reihenfolge der Lektiire im Anfangerunterricht geben die Ubungen amEnde jeder Lektion der Grammatik einen Anhaltspunkt.

Hinweise zur Benutzung

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Die Texte werden durch das Glossar vollstandig erschlossen, erganzende Hinweise fur das Textverstandnis sind in Anmerkungen mitgeteilt. Selbstverstandlich ist in jedem sprachlichen Zweifelsfall die Grammatik zu konsultieren; gelegentlich wird explizit mit schwarzen Ziffern auf einzelne Paragraphen im Grammatikteil des Lehrbuches hingewiesen. Da eine Aussprachetradition des Sabaischen nicht existiert, sind wir fUr die Wiedergabe der Worter im miindlichen Vortrag weitgehend auf Rekonstuktion angewiesen. Zum Konsonantismus ist in der Grammatik unter 2.1.2 das Notige gesagt. Fur die Vokalisierung der sabaischen Worter stehen nur wenige verlaBliche Regeln zur Verfiigung. Die folgende Liste verzeichnet einige Konventionen, die fUr eine verbindliche Verstandigung tiber sabaische Texte von Nutzen sind: 1. Der Wortstamm von Verba und Nomina ist nach dem Befund anderer semitischer Sprachen, vornehmlich des Arabischen, aufzulOsen (vgl. 4.2.1). Eine Grundkenntnis der im Semitischen gebrauchlichen Wortbildungsschemata ist hierfiir unerlaBlich. Im Zweifelsfall wird /a/-Vokalisierung zu bevorzugen sein. 2. Lange Auslautvokale sind nach dem zugrundeliegenden Vokalbuchstaben zu vokalisieren (also /u/ fUr -w und /I/ bzw. (im Dual) /e/ fur -y, s. 2.4.2), z.B. hqnyw = /haqnayu/ ,sie (pl.) haben geweiht", l-bny SN = /li-bani SN / ,fUr die Angehorigen der (Sippe) SN". 3. Die nachweisliche Produktivitat einer Kasusftexion im Sabaischen gebietet die Einfiigung eines Kasusvokals vor der Flexionsendung -m, z.B. ~lmm = /~almam/ ,eine Statuette" (Akk.) gegeniiber b-wfym = /bi-wafyim/ ,in Wohlergehen" (Gen., s. 3.4.1). 4. Der bestimmte Artikel im Singular sollte /an/ vokalisiert werden, z.B. ~lmn = /~alman/ ,die Statuette"; die Position der Kasusendung an Nomina im Status determinatus ist ungeklart (s. 3.4.1.2). 5. Der Prafixvokal der PK beim Verb ist /i/ im Grundstamm und /u/ (bzw. /a/) in den abgeleiteten Stammen (s. 6.3.2), also ybny = /yibnayu/ ,er wird bauen" bzw. yhwfy = /yahawfiyu/ ,er wird erfiillen". 6. Das Suffix der urn -n erweiterten PK-Form (PK-N) sollte /an/ vokalisiert werden, die Pluralendung -nn entsprechend /flnan/, z.B. yqnynn = /yiqnayflnan/ ,sie werden erwerben". 7. Fur die Vokalisierung der Personennamen gilt grundsatzlich das gleiche. Nach den unter 4.4.12 aufgefuhrten Richtlinien konnen die Namen in nominale und verbale Elemente zerlegt werden, die sich dann entsprechend vokalisieren lassen. Zusatzlich werden im Glossar der Eigennamen Hinweise auf eine mogliche Vokalisierung gegeben. Gleichwohl wurde im Text des Lehrbuches von einer Vokalisierung der Eigennamen Abstand genommen, sie erscheinen vielmehr in transliterierten GroBbuchstaben (vgl. 4.4.1). Hiervon ausgenommen sind lediglich einige haufig wiederkehrende Toponyme wie Saba', I:Jaf11ID]

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