Kulte des Altertums. Biologische Grundlagen der Religion.
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Table of contents :
Cover......Page 1
Titel......Page 2
Inhalt......Page 4
Einleitung......Page 5
Jenseits der Einzelkulturen......Page 7
Fitness oder Opium? Die Fragestellung der Soziobiologie......Page 11
Die gemeinsame Welt: Reduktion und Validierung......Page 19
Fingeropfer......Page 26
Biologie, Phantasie und Ritual......Page 29
Kastration und Beschneidung......Page 32
Sündenböcke......Page 34
Leben für Leben......Page 36
,In Geschichten verstrickt'......Page 38
Die Propp-Sequenz: Die abenteuerliche Suche......Page 39
Vom biologischen Programm zur sprachlichen Struktur......Page 41
Schamanenerzählungen......Page 44
Initiationserzählung und Mädchentragödie......Page 45
Rangordnungen......Page 52
Unterwerfungsrituale......Page 54
Die Strategie des Lobpreisens......Page 57
Das doppelte Stockwerk der Macht......Page 59
Der Bote der Macht......Page 62
Religiöse Therapie: Die Suche nach der Schuld......Page 64
Bedrängendes Unheil......Page 67
Die Gründung von Kulten......Page 70
Die Vermittler: Chancen und Risiko......Page 71
Die Deutungsmuster: Fesselung, Aggression, Götterzorn oder Befleckung......Page 73
Gabe und Gegengabe......Page 80
Gaben und Götter......Page 83
Genealogie der Moral?......Page 85
Der virtuelle Kreislauf: Die Tatsachen des Rituals......Page 89
Gabe und Opfer......Page 91
Lösegeld und Gabe: Von der Panik zur Stabilität......Page 93
Zeichen annehmen: Die Kunst der Seher......Page 95
Entscheidung durch Zeichen: Das Gottesurteil......Page 99
Zeichen schaffen: Territorium und Körper......Page 100
Beglaubigung jenseits der Sprache: Der Eid......Page 103
Zum Abschluß......Page 107
I.......Page 109
II.......Page 113
III.......Page 115
IV.......Page 118
V.......Page 122
VI.......Page 124
VII.......Page 128
Abkürzungen......Page 131
Literaturverzeichnis......Page 132
Namen- und Sachregister......Page 137
Klappentext......Page 141

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WALTER BURKERT

Kulte des Altertums Biologische Grundlagen der Religion

VERLAG C. H. BECK MÜNCHEN

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WALTERBURKERT

Kulte des Altertums Biologische Grundlagen der Religion

VERLAG C. H. BECK MÜNCHEN

Gifford Lectures 1989 Die amerikanische Ausgabe erschien 1996 unter dem Titel ,Creation of the Sacred. Tracks ofBiology in Early Religions' bei der Havard University Press Cambridge, Massachusetts

Für Maria in 40jähriger Gemeinschaft

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufuahme

Burkert, Walter: Kulte des Altertums : biologische Grundlagen der Religion / Walter Burkert. - München: Beck, 1998 (c. H. Beck Kulturwissenschaft) Einheitssacht.: Creation ofthe sacred ISBN 3406433553

ISBN 3 4 06 43355 3 © C. H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck), München 1998 Satz und Druck: C. H. Beck'sche Buchdruckerei, Nördlingen Bindung: Großbuchbinderei Monheim Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier (hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff) Printed in Germany

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Inhalt Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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I. Sinnkonstruktion auf biologischer Spur. . . . . . . . . . . . . . . . .

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Jenseits der Einzelkulturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Fitness oder Opium? Die Fragestellung der Soziobiologie Die gemeinsame Welt: Reduktion und Validierung . . . . .

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II. Das Opfer des Verfolgten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..

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Fingeropfer .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Biologie, Phantasie und Ritual. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Kastration und Beschneidung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Sündenböcke. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Leben rur Leben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..

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III. Handlungsprogramm und Erzählstruktur . . . . . . . . . . . . . ..

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,In Geschichten verstrickt' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Die Propp-Sequenz: Die abenteuerliche Suche. . . . . . . . .. Vom biologischen Programm zur sprachlichen Struktur. . Schamanenerzählungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Initiationserzählung und Mädchentragödie . . . . . . . . . . . . ..

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IV. Hierarchie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..

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Rangordnungen ..................................... Unterwerfungsrituale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Die Strategie des Lobpreisens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Das doppelte Stockwerk der Macht. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Der Bote der Macht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..

I02

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V. Schuld und Kausalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..

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I I3 I I7

Religiöse Therapie: Die Suche nach der Schuld ......... I26 Bedrängendes Unheil. ................................ I32

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Inhalt

Die Gründung von Kulten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 138 Die Vermittler: Chancen und Risiko. . . . . . . . . . . . . . . . . .. 141 Die Deutungsmuster: Fesselung, Aggression, Götterzorn oder Befleckung .......................... 144

Einleitung

VI. Der Kreislauf des Gebens ............................. Is8 Gabe und Gegengabe ................................ Gaben und Götter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Genealogie der Moral? ............................... Die ausbleibende Gegengabe: Der Vorwurf an Gott. . . .. Der virtuelle Kreislauf Die Tatsachen des Rituals ....... Gabe und Opfer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Lösegeld und Gabe: Von der Panik zur Stabilität. . . . . . ..

I S8 164 169 172 176 181 184

VII. Die Zeichen: Aufschluß und Bearbeitung von Wirklichkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 189 Zeichen annehmen: Die Kunst der Seher. . . . . . . . . . . . . .. 189 Entscheidung durch Zeichen: Das Gottesurteil .......... 197 Zeichen schaffen: Territorium und Körper ............. 199 Beglaubigungjenseits der Sprache: Der Eid ............. 20S Zum Abschluß ........................................... 213

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..

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Abkürzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 I Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 263 Namen- und Sachregister ................................. 273

,Natürliche Theologie', "Natural Theology, in the widest sense" war das Thema, dem die von Lord Gifford 1886 gestifteten Vorlesungen dienen sollten - eine Aufgabe, die heute so unfaßbar wie unlösbar erscheint. Lord Gifford verstand ,natürliche Theologie' im Sinn der Aufklärung, die doch der Tradition PlatonischAristotelischer Metaphysik eng verhaftet blieb: Die ,Natur' des Göttlichen sei zu begreifen als die ,erste Ursache' und das ,eine Sein', das dann auch die ,Natur der Moral' begründe. I Heute wird kaum jemand die Frage nach dem ,Einen Sein' mit dem Begriff des ,Natürlichen' belegen. Nachdem Friedrich Nietzsche - etwa zur Zeit von Lord Giffords Stiftungsakt - den Tod Gottes verkündet hat, möchte jetzt selbst christliche Theologie sich von der ,Ontotheologie' frei machen. 2 Doch auch der Begriff der ,Natur', der sich gegen die traditionelle Theologie lange und wirkungsvoll ausspielen ließ, ist uns inmitten der atemberaubenden Fortschritte der Naturwissenschaften abhanden gekommen. Indem diese die Einzelheiten der Lebensprozesse molekularbiologisch entschlüsseln und den genetischen Code entziffern, werden die Grundlagen des Lebens nicht nur erkennbar, sondern auch manipulierbar; jene ,Natur' jedoch, die als umfassende und weise Macht, gleich einer Göttin, alles Leben nach unwandelbaren Gesetzen zu erschaffen und zu lenken schien, die sich Dichtern und Denkern zu staunender Verehrung bot, hat sich damit aufgelöst: Es bleibt wenig Anhalt fur den Glauben an Stabilität und Ordnung, kein Idealbild fur Moral und Lebenssinn. Was wir noch ,Natur' zu nennen pflegen, erleben wir als ein bedrohtes Reservat, das unter den Abfallprodukten menschlicher Technik zu verschwinden droht. Seltsam bei alle dem, daß Religion noch immer nicht verschwindet, im Gegenteil. Zwar sehen wir Modernen zu, wie Generationen praktisch ohne Religion aufwachsen; und doch bleiben .religiöse Kräfte hartnäckig präsent, ja werden aggressiv und bedrohlich. Neue Sekten finden junge Anhänger, die sich ganz ver-

Einleitung

Einleitung

einnahmen lassen; alte religiöse Konflikte eskalieren zu offenem Krieg; ,Fundamentalismus' in verschiedensten religiösen Lagern wird zum Machtfaktor und zum drängenden Problem. Mehr als 70 Jahre gründlich organisierter atheistischer Propaganda im Sowjetimperium haben es nicht zuwege gebracht, die alten Religionen auszurotten; mit ihrer Wiederbelebung kehren auch die früheren Konflikte wieder. Religionen verweigern sich der Lösung akuter Menschheitsprobleme angesichts der Bevölkerungsexplosi- ' on und beweisen eben damit ihre Macht. Religion genießt im allgemeinen noch immer höchsten moralischen Kredit und ist doch so problematisch, wie sie es seit je gewesen ist, ein schwer verständliches Hemmnis rurs Individuum, eine unbehagliche Einengung rur ethische Diskussionen, ein Skandalon rur die theoretische Vemunft. So stellt Religion eine besondere Herausforderung dar rur eine umfassende Anthropologie, die sich zur Aufgabe macht, im Gesamtrahmen unseres Wissens und Vermutens auch das ,Irrationale' als sinnvoll zu verstehen. ,Natur' ist nicht mehr als unveränderliche Wesenheit und quasigöttliche Gestaltungskraft zu verstehen, eher als die Gesamtheit irreversibler Prozesse der Selbstorganisation von dynamischen Gestalten, die im Verlauf der Evolution konkurrierend zustandekommen. Weit mehr als früheren Generationen ist uns jedoch bewußt, wie sehr wir selbst Teil dieser ,Natur' sind. Wir sind als Menschen selbst Produkte der Evolution, wir sind von der molekularen Chemie unserer Gene und der nach deren Plan sich bildenden Zellen bestimmt, gefördert und bedroht, wir leben in den elektrochemischen V orgängen, die in Gehirn und Nervenbahnen sich abspielen: Selbsterkenntnis kann nicht mehr von der Erkenntnis der Naturvorgänge getrennt werden, wie Sokrates einst meinte. Anthropologie muß sich der eigenen biologischen Basis bewußt sein; und insofern Religion ein wesentliches Moment der menschlichen Sondersphäre ist, die doch in die Gesamt-,Natur' eingebettet bleibt, kann selbst Religionswissenschaft nicht aus dem Rahmen des Lebens fallen. Sie bleibt nolens volens der Biologie verhaftet. In dieser Perspektive scheint sich Lord Giffords Anliegen der ,natürlichen Theologie im weitesten Sinn' zu verwandeln in die Frage: Warum und wieso ist in der Evolution der Lebensprozesse Religion geschaffen worden? Haben jene Phänomene, die die Biologie mit wachsendem Erfolg untersucht, etwas zu tun mit den

Formen, in: denen Religion erscheint? Gibt es ein ,natürliches' Fundament der Religion, gibt es ,natürlich' entstandene und funktionierende Prozesse, die zu ,Religion' auskristallieren? Dem Begriff der ,Natur' wie dem der ,Religion' eignet ein nostalgischer Klang. Umso eher wird sich der Blick in die Vergangenheit wenden, um frühe Formen der Religion zu erfassen, möglichst die frühesten der bezeugten Religionen. Die ältesten Dokumente unserer eigenen kulturellen Tradition liegen in den nahöstlichen und mediterranen Zivilisationen vor, Mesopotamien und Ägypten, Kleinasien und Israel, Griechenland und später Rom; die schriftliche Überlieferung setzt im 3. Jahrtausend vor Christus ein. Als Vorteil der zeitlichen Distanz mag gelten, daß aktuelle Spannungen, Rücksichten und Ängste dabei weithin wegfallen: Die alten Götter - mit der einen Ausnahme Jahwes - sind nicht mehr lebendig in gegenwärtiger Verehrung, sie fordern nicht und sie schrecken nicht. Es fehlte den vor-buddhistischen, vorchristlichen, vor-islamischen Religionen an systematischer Organisation und Theorie, auch an immunisierenden Abwehrmechanismen, denen die ,Weltreligionen' später ihren Erfolg verdanken. Die alten Religionen existierten in bunter Vielfalt, oft eher experimentell und darum veränderlich. Trotzdem zeigen sie gemeinsame Charakterzüge, die, eben als Altes und vielleicht Ursprüngliches, Hinweise geben könnten auf den Anfang der Religion - um das prätentiöse Wort ,Ursprung' zu vermeiden. 3 Jedenfalls sind die Weltreligionen aus diesen hervorgegangen, in einem teils evolutionären, teils revolutionären Prozeß. Identische Elemente blieben dabei durchaus bewahrt. In welchem Sinn sie ,natürlich' sind, bleibt zu fragen. Vorlesungen reizen zu weitem Ausgreifen. Ein daraus hervorgegangenes Buch muß sich zu seinem schlechten Gewissen bekennen: Historisch-philologische Untersuchungen mit einer Perspektive biologischer Anthropologie zu verbinden, heißt sich auf meist streng getrennte Gebiete einlassen; dem weit gespannten Zugriff droht der Eklat von beiden Seiten. Überall gibt es spezialisierte und immer raffiniertere Methodik, interne Kontroversen, umstrittene Ergebnisse. Die Rezeptivität eines einzelnen findet sich weit überfordert. Und doch, eben insofern historische Forschung sich mehr und mehr der eigenen Bedingtheit durch die jeweils aktuel. len sozialen Konstellationen bewußt geworden ist, kann das moderne naturwissenschaftliche Weltbild aus unserem Erleben und

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Einleitung

Denken nicht ausgeblendet werden. Geisteswissenschaftlich-historische Forschung wirkt in einem Rahmen der Anthropologie, die ihrerseits von Biologie im weiten Sinne unabtrennbar ist. Noch eine Vorbemerkung: Historische Studien sind auf einen gewissen Optimismus in Bezug auf die Existenz von Quellen und von Fakten angewiesen, auf die Möglichkeit von richtigen bzw. falsifizierbaren Resultaten. Dies klingt naiv gegenüber den postmodernen Trends zur Dekonstruktion, zur Auflösung angeblicher Fakten in Bündel von Interpretationen, deren Voraussetzungen und ideologische Verzerrungen des weiteren zu enthüllen sind. 4 Hier sei ein Bekenntnis zur ,Realität' geleistet, das eben darin mit der Naturwissenschaft sich trifft, daß auch diese auf die ,realen' Daten angewiesen bleibt. Die Realität, mit der es Biologie zu tun hat, von den sich selbst replizierenden Molekülen bis zum Aufbau des Gehirns, macht sich auch in der Welt des Bewußtseins definitiv bemerkbar; auch Religions- und Geistesgeschichte hinterläßt durchaus reale Spuren. Man mag etwa die Symbolik und Sprache des Opfers in einem bestimmten kulturellen Kontext erfassen und wechselnden Interpretationen unterwerfen; es gibt aber auch als banales Faktum die Tierknochen, die der Ausgräber findet, woraus er unter anderem religionshistorische Schlüsse ziehen kann. Jedenfalls wurde nicht nur symbolisch geschlachtet. Religion ist überaus realistisch - und eben darum ,natürlich'.

I. Sinnkonstruktion auf biologischer Spur

Jenseits der Einzelkulturen "Weder die Geschichte noch die Ethnologie kennt Gesellschaften, in denen Religion völlig fehlt. " I Diese Tatsache, daß praktisch alle Völker, Städte, Staaten irgendeine Form von ,Religion' haben, ist seit Herodot, dem Vater der Geschichte, immer wieder festgestellt worden. Die antike Philosophie hat daraus einen Beweis fur die Existenz von Göttern überhaupt hergeleitet, ex consensu gentium. 2 Es kommt dabei nicht so sehr darauf an, ob Ethnographen doch noch die eine oder andere Ausnahme zur Regel finden mögen; es ist der consensus, der Erklärung fordert. Falls Religion je geschaffen wurde, ist es ihr doch gelungen, in alle Spielarten menschlicher Kultur einzudringen. Gewiß, es gibt dramatische Unterschiede in religiösen Vorstellungen und Glaubensinhalten und erst recht in religiöser Praxis. Religion wird darum oft zum eigentlichen Hindernis fur die Verständigung zwischen verschiedenen Gruppen. Sie scheint ,Pseudo-Spezies' zu schaffen, die sogar versuchen können, sich gegenseitig zu vernichten. Doch auch diese Funktion der Gruppenbildung und Abgrenzung ist ein allgemeines Charakteristikum der Religion. Der Allgegenwart von Religion entspricht ihre beharrliche Dauer über lange Zeiträume hinweg. Religion hat die ,neolithische Revolution' mit der Erfindung des Ackerbaus überlebt, die ,urbane Revolution' an der Schwelle der Hochkulturen, schließlich auch die ,industrielle Revolution' vor rund 200 Jahren. Es gibt Christentum seit fast 2000 Jahren, Judentum seit etwa 2500 Jahren, Brahmanen und Zarathustrier seit vielleicht 3000 Jahren; die Ikonographie der Großen Göttin können wir in Anatolien mindestens bis zur neolithischen Kultur von b wird zur Gleichung: a-x = b-y. Vgl. Kapitel V. 99 V gl. Lorenz 1973; V ollmer 1994. IOO Richard Gordon, "Reality, evocation and boundary in the Mysteries of Mithras", Journal of Mithraic Studies 3 (1980) 19-99, hier 22, mit Bezug auf die Mithras-Mysterien. 101 Vgl. Cic. Nat. deor. 2,5. 102 In diesem Sinn wurde ,Gott ist tot' als Voraussetzung der modernen Semiologie bezeichnet: M. Casalis, Semiotica 17 (1976) 35 f 103 Ein solcher Versuch bei Gordon, Anm. 100. 104 Dawkins 1976 sprach von sich selbst generierenden ,Memen' analog zu den ,Genen,' einer Art Computer-Viren im Gehirn (?). Soll dies mehr als eine Metapher sein, müßte eine besondere Durchsetzungs-Energie bestimmter ,Meme" unter Verdrängung von anderen, aufgezeigt werden. In poetischer Sprache garantieren Resonanzen innerhalb des signifiant, wie Rhythmus, Assonanz und Reim die Stabilität des Textes, und musikalische Sequenzen ,gehen im Kopf herum' - doch ein ,Ohrwurm' ist nicht religiös. I05 1. 1. Cavalli-Sforza et al., "Theory and Observation in Cultural Transmission", Sdence 218 (1982) 19-27. 106 Lorenz 1963, 23, vgl. Lorenz 1978, 95 ff.

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Plat. Leg. 887de. Vgl. auch Kap. IV. Zu ,myth and ritual' Burkert 1979, 56-58. Diese Begriff wird entfaltet bei J. Assmann, Das kulturelle Gedächtnis, München 1992. I I I Durkheim 1912. 112 J. E. LeDoux, "Das Gedächtnis für Angst", Spektrum der Wissenschaft 8/1994, 76- 83. II3 Vgl. Lorenz 1963, I04-I07: Die Graugans Martina hatte sich in angsterregender Situation angewöhnt, immer erst auf ein Fenster zuzulaufen und dann eine Treppe hochzusteigen; einmal, in Eile, wich sie "vom gewohnten Wege ab und wählte den kürzesten"; doch auf der ftinften Stufe machte sie mit allen Zeichen des Schreckens Halt, "kehrte um, stieg eilig die fünf Stufen wieder hinab und durchlief eifrigen Schrittes, wie jemand, der eine sehr nötige Pflicht erftillt, den urspünglichen ... Umweg, bestieg die Treppe aufs neue, diesmal vorschriftsmäßig ... " Aus Angst ist ein Ritual als fixiertes Verhaltensschema entstanden; wird es verletzt, bricht Angst durch; man muß zum Ausgangspunkt zurück und das Ritual wiederholen: Jeder römische Pontifex hätte Martina zugestimmt. II4 Zur Beschneidung Kap. 11 bei Anm. 50/51; VII bei Anm. 51; Bloch 1986; vgl. Bischof 1985, 133 f; vgl. auch Dowden 1989, 36. II5 HDA 111 1141; E. v. Künßberg, "Rechtsbrauch und Kinderspiel. Untersuchungen zur deutschen Rechtskunde und Volkskunde", Sitzungsber. Heidelberg 1920,7. II6 Zur Initiation in Samothrake Burkert in: N. Marinatos, R. Hägg, Greek Sanctuaries. New Approaches, London 1993, I84f; Im Altertum gab es wiederholt den Verdacht, daß geheime Kulte Menschenopfer, ja Kannibalismus praktizierten, vgl. A. Henrichs, "Pagan Ritual and the Alleged Crimes of the Early Christians" , in: Kyriakon. Festschrift Johannes Quasten, Münster 1970, 18-35; Kapitel VII Anm. 87. II7 Stat. Yheb. 3,66I. II8 R. Borger, Die Inschriften Assarhaddons Königs von Assyrien, Osnabrück 1967, 9 § 7, cf § 2 I, § II u. a. m.; Sargon 11. in: E. Ebeling, Die akkadische Gebetsserie ,Handerhebung,' Berlin 1952, 98 f (Rs.3): "Diener, fürchtend Deine (sc. des Gottes Adad) Gottheit." Vgl. Lambert 1960,104: "He who fears the gods is not slighted by anyone." II9 S. Parpola, Lettersfrom Assyrian and Babylonian Scholars, Helsinki 1993, 155 nr. 188 (672 B. C.), vgl. Lambert 1960, 104, Zeile 143 f Isokrates Bus. 25 stimmt zu, obgleich eine Anspielung auf den ,atheistischen' Text des Kritias YrGF 43 F 19 mitzuschwingen scheint: "Denn von Anfang an sind diejenigen, die diese Furcht (vor dem Göttlichen) in uns bewirkt haben, Ursache geworden, daß wir uns nicht ganz wie Tiere gegeneinander verhalten." 120 Provo 1,7; dazu Psalm III,IO; Eccles. 12,13. 121 C. Austin, Nova Fragmenta Euripidea, Berlin 1968, nr. 81,48 = YrGF Adesp. 356; cf Theognis II79: "Ehre die Götter und fUrchte sie." - Koran Sure 2,40. Zum ,haaresträubenden' Schauer siehe bei Anm. 57. Man hat den Griechen die religiöse ,Furcht' abgesprochen, so Ruskin bei Harrison 1922, 107 108 109 I IO

Anmerkungen

Anmerkungen

I; allgemeiner B. Snell, Die Entdeckung des Geistes, Göttingen 1975\ 30: "Überwindung des Grauens." Vgl. dagegen auch R. Padel, In and Out cif the Mind, Princeton 1992, 138-14I. 122 R. R. Marett, The Threshold cif Religion, London 1909, 1929\ 13: "Of all English words awe is, I think, the one that expresses the fundamental religious feeling most neatly"; vgl. HrwG I 455-471 S. v. Angst. Diskussion über Angst und Ritual auch bei Homans 1941; H. v. Stietencron, ed., Angst und Gewalt. Ihre Präsenz und ihre Bewältigung in den Religionen, Düsseldorf 1979. 123 R. Otto, Das Heilige, München 1917, Kapitel IV. 124 Vgl. Ditfurth 1976, 269: der sexuelle Partner ,verschwindet' in der Hungersituation. Freilich gibt es auch Arten und Situationen, wo die Fortpflanzung die Selbsterhaltung außer Kraft setzt: zeuge und stirb. 125 Alexander Marshack findet die Symbole des Tötens unter den ersten ,Notationen' des paläolithischen Menschen; er verbindet "time-factored death" mit den "cognitive beginnings" der Menschheit: Marshack 1972, bes. 235 ff. Im babylonischen Mythos muß das ,Meer' (Tiamat), die Ur-Mutter, getötet werden, damit eine stabile Welt aus ihrem Körper geschaffen wird, Enuma elish IV-VI, ANET 67-69. Vgl. Kap. 11 bei Anm. 73; 85. 126 V gl. Burkert, "Eracle egli altri eroi culturali del Vicino Oriente", in: C. Bonnet, C. Jourdain-Annequin, ed., Heracles d'une rive cl l'autre de la Mediterranl?e, Bruxelles 1992, 1II-I27. 127 Aisch. Hik. 479. Vgl. Matth. IO,28; Lukas 12, 4f 128 Hiernoymus Chron., praefatio: timor enim dei hominum timorem expellit. 129 Hierzu Burkert 1972/97; vgl. Bloch 1992. 130 Vgl. auch die allgemeinere Formulierung von E. Becker, The Denial of Death, New York 1973, 3: "society everywhere is a living myth of the significance of human life, a defiant creation of meaning ... " 131 H. Huber in: H. J. Braun, K. Henking, ed., Homo religiosus, Zürich 1990, 158. 132 Paulus Rom. 9,26; II Kor. 3,3; 6,16 etc.; Matth. 16,16; 26,63 etc.; vgl. Bultmann und von Rad in ThWbNTII (1935) 833-877. 133 Joh. 14,19. 134 Dies kann philosophisch sublimiert werden zum Postulat der ,Zeitlosigkeit'; dies wird zum ,werttheoretischen Fundamentalsatz' bei O. Weininger, Geschlecht und Charakter (Wien 1903; Nachdruck München 1980) 168f.: "Der Wert ist also das Zeitlose."

3 Vgl. E. R. Dodds, Pagan and Christian in an Age cif Anxiety, Cambridge 19 6 5, 39-45; zur Chronologie A. Humbel, Ailios Aristeides, Klage über Eleusis, Wien 1994, 45-52· 4 Aristid. Or. 4 8 , 26-28; Burkert 1981, 123 f; H. S. Versnel, "Polycrates and his Ring: Two Neglected Aspects", Studi Storico-Religiosi I (1977) 17-46; "Self-Sacrifice, Compensation and the Anonymous Gods", in: Le sacrifice dans I' antiquite. Entretiens sur I' antiquite classique 27, Vandoeuvres-Geneve 1981, 135-185, bes. 163 ff. 5 Vgl. zur ,Votivreligion' Burkert 1994a, I 9-2 I. 6 Paus. 8,34,1-3. In Selinus gibt es ein Opfer erst für die ,schmutzigen' (miaroI), dann für die ,reinen' (katharot) Tritopatreis, Jameson 1993, 29f; 61-6 4. Nach Ptolemaios Chennos (eine problematische Quelle) hat der Nemeische Löwe dem Herakles einen Finger abgebissen, ,und es gibt ein Grab des abgebisssenen Fingers', Phot. BibI. 147 a37- b2 . 7 Ed. A. Hilka, Historia septem sapientium 11, Heidelberg 1913. Vgl. J. G. Frazer, Apollodoms, The Library 11, Loeb Classical Library 1921, 409-422; D. Page, The Homeric Odyssey, Oxford 1955, 8 f 8 Frazer 1898, IV 355-357; vgl. GB IV 219; 111 161; Levy 1948, 49; E. M. Loeb, "The Blood Sacrifice Complex", Memoirs cif the Anthropological Association 30, 1923; KHM nr. 25; EdM IV II43 s. v. Finger. 9 Frazer 1898, IV 356. IO Levy 1948, 93. 11 GB IV 219. 12 Pindar war anderer Meinung: "Wenn Eigentum geraubt wird, ist es besser tot zu sein als ein Feigling", Fr. 169 a 16 f. - die rationale Wahl wird vom heroischen Codex ausgeschaltet. 13 Vgl. Aesch. Ag. 1008-1016, als Gleichnis des klug~n Opfers, das die Katastrophe vermeidet. 14 Dedet tempestatebus aide mereto[d, Inschrift auf dem Sarkophag des L. Cornelius Scipio, CIL I 9; R. Wachter, Altlateinische Inschriften, Bern 1987, 301 -342 . 15 Man könnte sich an Markus 14,51 f erinnert fühlen: "Er aber ließ die Leinwand fahren und floh nackt von ihnen." 16 Kap. I Anm. 56. 17 Vgl. K. Lorenz bei H. v. Ditfurth, ed., Aspekte der Angst, Stuttgart 1965, 40; Baudy 1980, IOI-II 8; zu psyche und daimon auch R. Padel, In and Out cif the Mind, Princeton 1992, 138-147; zu Geistererscheinungen Ditfurth 1976, 168; zum ,Kennen' von Habicht oder Leoparden Kap. I bei Anm. 38/39. 18 F. T. Elworthy, The Evil Eye, London 1895; S. Seligmann, Der böse Blick und Verwandtes, Berlin 1910; C. Maloney, ed., The Evil Eye, New York 1976, darin 279-285 B. Spooner, "Anthropology and the Evil Eye;" O. Koenig, Kultur und Verhalteniforschung, München 1970, 183-260, esp. 194-200: "Die Ritualisierung des Auges in der Ornamentik"; Burkert 1979, 73; Baudy 1980, 133 f; A. Dundes, "Wet and Dry, the Evil Eye", in: V. J. Newall, ed., Folklore Studies in the XXth Century, 1989, 37-63; Rakoczy 1996. Zum Alten Orient E. Ebeling, "Beschwörungen gegen den Feind und den bösen Blick aus dem Zweistrornlande", Archiv orientalni 17 (1949) 172-2II; M. L. Thomsen, "The EvilEye in Mesopotamia",JNES 51 (1992) 19-32; zum Islam vgl. ER V 383 f;

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II. Das Opfer der Verfolgten I Bericht von R. Francillon, Zaire 1962. 2 Sen. Nat. Quaest. 4,6f.; Maulwurfsblut oder Menstrualblut wird gegen Hagel eingesetzt nach Plut. Quaest. Conv. 700 e; vgl. das Opfer eines schwarzen Lamms gegen einen Wirbelsturm bei Aristophanes, Ran. 847f. mit Schol.; Opfer weißer Lämmer im Sturm, um die Dioskuren zu rufen, Hom. Hymn. 33,8-II. Agamemnon opfert Iphigeneia, um den Gegenwind zu stillen. Eine ,Priesterin der Winde' erscheint bereits im mykenischen Knossos, Burkert 1977,86. Vgl. Kap. V bei Anm. 20.

I

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226

Anmerkungen

zur klassischen Antike O. Jahn, "Über den Aberglauben des bösen Blicks bei den Alten", Berichte der Sächsischen Gesellschaft der WIssenschaften, Phil.-hist. Cl. 7 (18 55) 28-IIO, vgl. R. Schlesier, Kulte, Mythen und Gelehrte (Frankfurt 1994) 33-6 4; Plut. Q. Conv. 5,7, 680c-683 b; ein römisches Mosaik: CCCA III T. CVII ur. 210 (vgl. Harrison 1922, 196(), dazu T. CVI ur. 207; Phallos und böser Blick: Diod. 4,6,4; probaskania der Töpfer Aristophanes Fr. 60 7 KasselAustin; Herter RE XIX 1734[, vgl. auch Fehling 1974, 7-14; Burkert 1979, 39-4 1; zur Assoziation Auge/weiblich G. Devereux, "The Self-blinding of Oidipous in Sophokles: Oidipous Tyrannos", JHS 93 (1973) 36-49; zu den attischen Augenschalen N. Kunisch, "Die Augen der Augenschalen", AK 33 (199 0) 20-2 7; siehe auch Faraone 1992, 45-48; 58 f. - Jäger haben besondere Bräuche, mit den Augen des erlegten Wilds zu verfahren, Meuli 1975, 97 0 (; wir schließen die Augen der Verstorbenen. 19 Platon Resp. 336d, Rakoczy 1996, 13-17; (Arist.) Probl. 9 26b 21-3 1, Rakoczy 141-146. 20 Aristoph. Pax 279· 21 Shatapatha Brahmana, W. Doniger O'Flaherty, Hindu Myths, Harmondsworth 1975, 32 ( 22 Lambert 1960, 104 Z. 144· 23 Harrison 1922, esp. 8-10; vgl. R. Schlesier in HrwG II 4 1-45. 24 Diese Regel gibt es im akkadischen, hethitischen, griechischen und römischen Ritual, z.B. Castellino 1977, 625; 674; 679; ANET 34 8 IV 3; Aesch. Cho. 96-99; Soph. OK 490; Ov. Fast. 6,164 (unten Anm. 72). 25 Liv. 8,6,II: plawit averruncandae deum irae victimas caedi. 26 Plut. Q. Rom. 284c; vgl. Wissowa 1912, 60; 420f. Im mykenischen Pylos werden, offenbar in einer Krisensituation, Personen und wertvolle Gaben ins Heiligtum ,gesandt' (hieto) - ist an ein Menschenopfer zu denken? PY Tn 3 16 ; A. Heubeck, Aus der Welt der jrühgriechischen LineartaJeln, Göttingen 19 66 , 100-103; S. Hiller, O. Panagl, Die jrühgriechischen Texte aus mykenischer Zeit, Darmstadt 1976, 309; Hughes 199 1, 199-202 . 27 A. Aarne, Die magische Flucht, Helsinki 1930; vgl. Campbell 1949, 196- 20 7; KHM 79. Der älteste Text mit dem Verfolgungs-Motiv scheint der sumerische Text ,Inanna und Enki' zu sein: Inanna bringt auf ihrem Schiff die göttlichen Beschlüsse (Me) von Eridu nach Uruk, verfolgt von den Boten Enkis, die ihr siebenmal entgegentreten; siehe Bottero-Kramer 19 89, 230-2 56 ; das ,magische' Hinter-sich-Werfen kommt hier nicht vor. 28 Meuli 1975, 847; 868; 873; 878. Vgl. Kap. III bei Anm. 41. 29 Pomponius Mela 3,43; RE VI A 951. 30 Vergleichbar ist die Geschichte, wie man den goldgrabenden Ameisen in Indien ihr Gold raubt, Hdt. 3,102-105; Megasthenes FGrHist 7 1 5 F 23· 31 Vgl. Burkert 1979, 41-43; Kap. VII bei Anm. 37-40 . 32 Apollod. BibI. 1,133· 33 Aristoph. Ach. 350(, Eq. 1057, Av. 66, Ran. 479-493; vgl. auch Iuvenal 14, 199· 34 Aratos von Sikyon, Plut. Arat. 29,7( 35 "Sie ließen ihren Kot in die Wagen fallen", Sanherib über die fliehenden Gegner in der Schlacht von Halule, Luckenbill 1927 § 254, II 128. Bei der

Anmerkungen

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Siegesparade in Moskau 1945 wurden deutsche Gefangene mitgeführt, die man auf Durchfall präpariert hatte. 36 Lumsden-Wilson 1983, 96; De Waal 1982, 57(; Goodall 1990, 63 ( 37 HDA III II78-II80 s. v. grumus merdae. Siehe auch A. Lorenz, Wenn der Vater mit dem Sohne ... , München 1978, 150-153. 38 PGM IV 1402. Vgl. Hippokr. Morb. Sacr. 1, VI 360( Littn!: Exkremente zeigen Hekate Enodia an. 39 Ael. Nat. An. 6,34, aus Sostratos, vgl. Schol. Nik. Ther. 565; Aesopica II8 Perry. 40 Terminologie nach Dawkins 1976, 49ff. 41 Vgl. Burkert 1979, 104(; Kap. VII bei Anm. 51. Moderne Erklärungsversuche: Angleichung an die ,Mutter', Farnell 18961r909III 300(; sexuelle Askese, A. D. Nock, ARW 23 (1925) 25-33 = Nock 1972, 7-15; Befruchtung der Mutter Erde, Cook 1914/40 r 394-396; R. Pettazzoni, I Misteri, Bologna 1924, 105 ff.; H. Herter, Gnomo/1 17 (1941) 322( Arrian spricht von einer ,gottgesandten Krankheit', FGrHist 156 F 80; das Irrationale d~~ Aktes bringt Catull 63 genial zum Ausdruck. 42 Erra-Epos 4,56, Dalley 1989, 305. 43 Hellanikos FGrHist 4 F 178 (Atossa); Anm. Marc. 14,6,17 (Semiramis); Claudian. In Eutrop. 1,339-345. '44 Luc. Dea Syr. 19-26, vgl. M. Hörig, Dea Syria, Neukirchen-Vluyn 1979; ead., "Dea Syria-Atargatis", ANRWII 17,3 (1984) 1536-1581. 45 Dargestellt im Film Der letzte Kaiser von Bertolucci; vgl. T. Mitamura, Chinese Eunuchs, Tokio 1970. 46 Die Göttin hieß in Bambyke, soweit wir sehen, Atargatis. Kybebos erscheint als Name der Meter-Priester bei Semonides Fr. 36 West. Kombabos hat allerdings auch an Humbaba erinnert, den Herrn des Zedernwaldes, den Gilgamesh bezwingt, vgl. Kap. III Anm. 22. 47 Spezies ca llith rix jacclms, Bischof 1985, 316-319. 48 Luc. Dea Syr. 51. 49 Ex. 4,24-26, übers. Kautzsch, vgl. seine Erklärung. 50 Vgl. u.a. Noth 1962,49(; Childs 1974, 95-101; Bloch 1992, 93: "to submit to the conquest of God . " to cooperate with His apparently murderous intentions." Die Septuaginta-Übersetzung hat die Worte der Mutter in einen Blutstill-Zauber umgewandelt: "Stehen geblieben ist das Blut der Beschneidung meines Kindes." 51 Vergleichbar ist der Bericht und die Interpretation der Beschneidung von den Fidschi-Inseln bei A. M. Hocart, Kingship, London 1927, 136: "The operation is said to be performed as a sacrifice to the recently dead"; das einheimische Wort ftir die Beschneidung werde auch "used of a human victim buried with a chief, of a little finger cut off at his death, of funeral gifts, and finally of the people who stay in the house for a time after death" (als ob sie den Toten gehörten). Zu modernen Beobachtungen im Bereich der Beschneidung, Bloch 1986. 52 Ch. Belger, BphW 12 (1896) 640; Hitzig-Blümner 18951r91O, III 236 zu Paus. 8,34,1-3; oben Anm. 6. 53 RML V 3I7( c( 324; H. Herter, De Priapo, Giessen 1932, 193; die Benennung dieser Statuetten als Telesphoros ist allerdings nicht gesichert.

228

Anmerkungen

54 Arnob. 5,14· 55 Johannes 11,50; vgl. Markus 10,45: Jesus gibt "sein Leben zur Bezahlung rur viele"; J. N. Bremrner, "The Atonement in the Interaction of Greeks, Jews, and Christians", in: J. N. Bremrner, F. Garcia Martinez, ed., Sacred History and Sacred Texts in Early Judaism, Kampen 199 2 , 75-93· 56 In sekundärer Verwendung, doch in rituellem Kontext erscheint der Satz bei Sophokles, OK 498 f: "Es genügt, meine ich, wenn eine Seele für ungezählte diese Sühne zahlt, wenn sie mit gutem Sinn zugegen ist" - es geht um ein Libationsopfer für die Eumeniden am Kolonos. 57 Enuma eUsh 6,14; ANET 68; Dalley 1989, 261. 58 Vgl. Anm. 13· 59 Vgl. L. Röhrich, "Die Volksballade von ,Herrn Peters Seefahrt' und die Menschenopfer-Sagen in Märchen, Mythos, Dichtung", in: Festschrift F. VOll der Leyen, München 1963, 177-212. 60 Verg. Aen. 5,815; 835-871. . 61 Procilius bei Varro Ling. LAt. 5,148 = HRR I 313 (dehisse terram); Liv. 7,6,1-6

(vorago; donaque ac fruges super eum a multitudine virorum ac mulierum congestas); Hülsen RE IV 1892f; römische Ritter werfen stipes in diesen ,See' am Geburtstag des Augustus, Suet. Aug. 57. Auch an anderen Orten wirft man stipes ins Wasser, z. B. Plin. ep. 8,8,2. 62 Oben Anm. 2. 63 LSS 115,5-'7 (§ I). 64 ·G. Graber, Sagen und Märchen aus Kärnten, Graz 1944, 85; W. Kohlhaas, Das war Württemberg, Stuttgart 1978, 21; D. Sabean, "Das Bullenopfer", Journalfür Geschichte 1985,1, 20-25. 65 Theodor Storm, Der Schimmelreiter; vgl. HDA I 963. 66 Verwiesen sei auf Burkert 1979, 59-'77; J. Bremrner, "Scapegoat Rituals in Ancient Greece", Harvard Studies in Classical Philology 87 (19 8 3) 299-32 0 . 67 Grundtext ist Jesaja 53, auf die Passion Jesu gedeutet seit Apg. 8,3 0 ff. 68 In origineller Weise hat Rene Girard hieraus eine Theorie des Opfers und des kollektiven Denkens überhaupt entwickelt (Girard 1972 und 1982; vgl. Burkert 1987a). Gegenüber der Konkurrenz-Situation und dem ,mimetischen Verlangen', das Girard als eigentliches Agens einfuhrt, scheinen mir die Angstsituation und das passive ,Hingeben' die deutlicheren und wohl ursprünglicheren Gegebenheiten zu sein. 69 Lev. 16; Burkert 1979, 64; vgl. Janowski-Wilhelm 1993· 70 O. Eissfeldt, Kleine Schriften IH, Tübingen 1966, 85-93; Janowski-Wilhelm 1993, 119f Der Name Azazel ist unerklärt. 71 Meissner 1920, 222; Furlani 1941, 285-3°5. Zum Begriff des ,Ersatzes' (puhu) AHw 877 f 72 Ov. Fast. 6,131-168, bes. 158-167, vgl. Burkert 1992a, 58f; eine griechische Fassung des Abwehrzaubers: PMG 859 Page; eine hethitische Parallele bei H. Kronasser, Die Sprache 7 (1961) 14°-167; V. Haas, Orientalia 40 (197 1) 410-430; H. S. Versnel, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 58 (19 8 5) 266-268. 73 Ovids Formulierung hat ein merkwürdiges Vorbild bei Verg. Aen. 5,483 f Der Faustkämpfer Entellus tötet mit einem Boxschlag, statt seinen Gegner

Anmerkungen

229

Dares, einen Stier, mit den Worten: hanc tibi, Eryx, meliorem animam pro morte Daretis persolvo. - An das Ersatzopfer eines Bocks für Isaak den Sohn, Gen. 22, ist zu erinnern. 74 M. Leglay, Saturne africain, Paris 1966. 75 Lev. 18,21; II Reg. 23,10; cf HAL 560. 76 Diod. 20,14,4-'7. Zu den phönikisch-karthagischen Menschenopfern Plat. Minos 3 15 bc; Demon FGrHist 327 F 18 (Sardinien); Theophrast bei Porph. abst. 2,27,2; Diod. 13,86 und 5,66,5; Dion. Hal. ant. 1,38,2-3; Porph. abst. 2,56; Philon Bybl. FGrHist 790 F 3 b = Euseb. P.E. 4,16,1 I. Es gab gesetzliche Gegenmaßnahmen durch Dareios (lustin 19,1,10), Gelon (Theophrast Fr. 586 Fortenbaugh = Schol. Pind. Pyth. 2,2; Plut. Reg. et imp. apophth. 175 a, De Sera 552 a), schließlich durch Tiberius (Tert. Apol. 9,2). Vgl. Hughes 1991, 115-130. Rituelle Kinderbeisetzungen, ,Tophets' fanden sich in Karthago, in Motye-Mozia, in Sardinien: L. E. Stager, Oriental Institute, Ammal Report 1978/9,56-59; A. Ciasca," Sul ,tofet' di Mozia", Sicilia Archeologica 14, 1971, 11-16; R. Pauli, Sardinien, Köln 1978, 134-139. Demgegenüber vertritt S. Moscati die These, die in den ,Tophets' bestatteten Kinder seien eines natürlichen Todes gestorben, das Menschenopfer sei griechische Verleumdung: S. Moscati, ,,11 sacrifico punico dei fanciulli: Realta 0 invenzione?", Quaderni deli' Accademia Nazionale dei Lincei 261, Rome 1987; S. Moscati, S. Ribichini, ,,11 sacrificio dei bambini: Un aggiornamento", Quaderni deli' Accademia Nazionale dei Lincei 388, Rome 1991; S. Moscati, Gli adoratori di Moloch. Indagine su un celebre rito Cartaginese, Milano 1991. 77 FGrHist 790 F 3 b. Vgl. Plutarch über ein Menschenopfer in Rom, Anm. 26. 78 AT Lev. 17,11, übers. Kautzsch - anti tes psyches in der Septuaginta. 79 Aristid. or. 48,44; 51,19-25; Burkert 1981, 122f 2 80 Hdt. 7,114; J. de Vries, Altgermanische Religionsgeschichte, Berlin 1957 , 421; Elisabeth Bathory, Prozeß 1611, Burkert 1981, 122. 81 Caesar, b.Gall. 6,16. 82 Cass. Dio 59,8,3; Suet. Calig. 14,2; 27,2. 83 Aur. Victor Caes. 14,8; vgl. Cass. Dio 69,11,3. Nach Lehre der ,Ägypter' kann Aussatz durch Bad in Menschenblut geheilt werden, Plin. n. h. 26,8, ein Motiv, das dann in die Konstantins-Legende und in die Geschichte vom ,Armen Heinrich' eingegangen ist; W. Schwenn, Die Menschenopfer bei den Griechen und Römern, Gießen 1915,19°; EdMI 456; 1037; VI 531f 84 Inannas Weg in die Unterwelt 277; 284-288, Bottero-Kramer 1989, 286f 85 Vgl. Bloch 1992. Siehe auch Faraone 1992, 47 über die Rolle von TierTrophäen als Amulette; sie scheinen zu besagen: "Seht, was wir diesen mächtigen, ungeheuren Tieren angetan haben ... "

IH. Handlungsprogramm und Erzählstruktur I

. 2

Schapp (1884-1965) 1953; zwei weitere Bände folgten: Philosophie der Geschichten, Leer 1959; Frankfurt 1981'; Wissen in Geschichten, Wiesbaden 1965, 19762 .

Tractatus logico-philosophicus

I. I.

23°

Anmerkungen

3 Vor allem durch F. G. Heyne; siehe Burkert 1980 and 1993; F. Graf, Griechische Mythologie, München 1991\ 15-38. 4J. und W. Grimm, KHM 18121I5; Deutsche Sagen, Berlin 18161I8; J. Grimm, Deutsche Mythologie 1-111, Berlin I8764. 5 J. A. MacCullock, I. H. Gray, Mythology cfAll Races I-XIII, New York I9 22 . 6 Vgl. Kirk 1970. 7 Ein Definitionsversuch als ,angewandte Erzählung': Burkert 1979 und Burkert 1993. 8 Aarne-Thompson I964; Erstausgabe: A. Aarne, Verzeichnis der Märchentypen, Helsinki 19I1. 9 Vgl. Burkert I979, bes. IO-I4, auch zur Diskussion des Strukturalismus. IO V. Propp, Moifologija skaski [Morphologie der Erzählung], Leningrad 1928 , englisch: Morphology cf the Folktale, Bloomington 1958; deutsch I97 2 , 1975'; vgl. Dundes 1964; Jason I984; Milne I988. II Insbesondere hat A. J. Greimas, "Elements d'une grammaire narrative", in: Du Sens, Paris 1970, 157-183, Propps Schema als Modell von ,Ie recit' überhaupt verwendet. I2 Dundes I964; vgl. Anm. II zu Greimas. I3 Isidor Levin EdM I 135. A. N. Afanas'ev (I826-I871), Narodnye nlsskie skaski, Moskau 1855/63, 1873'. I4 Propps ,Funktionen' 23-28 - der unbekannte Held im eigenen Haus, die Probe, Erkennung und Bestrafung - orientieren sich ganz offenbar an der Homerischen Odyssee. Volkskundliche Parallelen zur Odyssee hat man seit W. Grimm gesammelt: "Die Sage von Polyphem", Abh. Berlin I857, vgl. Burkert I979, 33; Kap. II bei Anm. 7. 15 Ausführliche Behandlung durch E. S. Hartland, The Legend cfPerseus. A Study in the Tradition in Story, Custom, and Beliefl-III, London 1894/96. Vgl. auch unten bei Anm. 86. I6 Siehe J. Boardman et al., LIMC s. v. Herakles (I990/92); vgl. Burkert I979, 83-85; I99I; C. Jourdain-Annequin, Heracles aux portes du soir, Besanc;:on 1989; C. Bonnet, D. Jourdain-Annequin, ed., Heracles d'une rive cl I'autre de la Medite"anee, Brüssel I992; D. Jourdain-Annequin, C. Bonnet, ed., Heracles. Lesfemmes et lefe,ninin, Brüssel 1996. I7 Burkert I979, 83-85; wichtig eine neugefundene Geryoneus-Darstellung des 7. Jh.: Ph. Brize, MDAI(Athen) IOO (I985) 53-90; Schefold 1993, I07-I09· I8 Atgo pasi melousa, Od.12,70; vgl. P. Dräger, Atgo Pasimelousa, Stuttgart I993. I9 Meuli I975, 594-6IO (urspr.: Odyssee und Argonautika, Diss. Basel I9 2I , 2-24); er erkannte den Typ ,Helfermärchen', Aarne-Thompson I964, I80I82 nr. 5I3. 20 Kap. 11 bei Anm. 32. 2I Vgl. G. Crane, Calpyso: Backgrounds and conventions cf the Odyssey, Frankfurt 1988. 22. D. O. Edzard, "Gilgamd und Huwawa," Zeitschrift für Assyriologie 80 (1990) 165-203; 81 (199I) I65-233; der sumerische Text ist vollständiger erhalten als die Bearbeitung im Gilgamesh-Epos, Tafel V. 23 Traditionell Lugal-e betitelt; siehe J. van Dijk, LUGAL UD ME-LAM-bi NIR-GAL I, Leiden 1983; Bottero-Kramer I989, 339-377. Hier bestehen

Anmerkungen

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für die Spezialisten noch viele ungelöste Text- und Interpretationsprobleme ... 24 V gl. W. Burkert, "Eracle e gli altri eroi culturali del Vicino Oriente", in: C. Bonnet, C. Jourdain-Annequin, ed., Heracles d'une rive cl l'autre de la Mediterranee, Brüssel I992, III-I27. 25 Bottero-Kramer I989, 276-300 (sumerische Versionen); der weit kürzere akkadische Text: ANET I06-I09; Dalley I989, I 54-I62; Bottero-Kramer I989, 3 I 8-330. Vgl. W. Burkert, "Literarische Texte und funktionaler Mythos. Btar und Atrahasis", in: J. Assmann, W. Burkert, F. Stolz, Funktionen und Leistungen des Mythos, Freiburg I982, 63-82. 26 Die akkadische Version nennt den asinnu, eine besondere Priesterklasse. 27 Siehe Kap. II bei Anm. 84. 28 Gilgamesh IX-XI; ANET 88--97; Dalley I989, 95-I2o. - Der schließliche Fehlschlag der abenteuerlichen Suche ist eine effektvolle Option, die oft genutzt wird, nicht zuletzt in Filmen. Eine andere originelle Umkehrung erfand L. R. R. Tolkien, The Lord cf the Rings, London 1954/5: Statt ein magisches Objekt zu gewinnen, gilt es ein Mittel der Macht definitiv loszuwerden. 29 Arist. Poet. I450a 38. 30 Burkert I979, I5. 31 Burkert 1979, I6. Vgl. Gans I98I, 98-I07; 99: "the imperative is not a ,defective' form of the declarative but its ancestor ... " 32 Sullivan et al. I982, 410. Originalaufzeichnung: "George: What you want? Washoe: Orange, orange. George: No more orange, what you want? Washoe: Orange. George (getting angry) No more orange, what you want? Washoe: You go car gimme orange. Hurry." Ich danke Professor Fouts, daß er mir diese Publikation zugänglich machte. Zur ,Sprache' der Schimpansen siehe Fouts-Budd I979; Bickerton I990, 106-IIO; Wrangharn 1994,319-334; Kap. I bei Anm. 77. 33 Bickerton 1990, I22-126; hier II6: "applesauce buy store." 34 Man kann einwenden, daß diese Zeichensprache nicht von den Schimpansen selbst erfunden ist. Doch geht es nicht um die Ursprungsfrage, sondern um die Anwendung des verfügbar gewordenen Werkzeugs. 35 Vgl. hierzu M. Lüthi, Die Gabe im Märchen und in der Sage, Diss. Bern 1943. 36 Horn. Od. 10, 277-307, im Rahmen einer Mustererzählung Propp'scher Art: Am Anfang der ,Verlust' der Kameraden (8), der Entschluß des Odysseus zum Auszug (9IIO); Verlassen der Basis (II), Begegnung mit Hermes (12), das pharmakon (14); Odysseus gelangt zum gewünschten Ort (15), besteht die Probe (16/i8), der Verlust wird behoben (19), und Odysseus besteigt das Bett der Kirke (3 I) . 37 Horn. Od. 13,221; 352. 38 Morris 1967, 202-206 spricht vom ,grooming talk', indem er Sprechen als soziale Geste mit der sozialen Fellpflege der Primaten vergleicht. 39 Zur Bedeutung der Jagd für die Entwicklung von Körper, Verhalten, Familienstruktur, Waffengebrauch und religiösem Opfer genüge hier der Verweis aufMorris I967; Lee-DeVore I968; Burkert I972; I987a. 40 K. Hoffmann, Der Injunktiv im Veda, Heidelberg I967; er spricht von "erwähnendem", "memorativem" Gebrauch, von "erwähnender Beschrei-

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Anmerkungen

bung". Vgl. auch M. L. West, "Injunctive Usage in Greek", Glotta 67 (I9 89) I35- I 38 . ZU den Anfängen von Sprache überhaupt vgl. Kap. I mit Anm. 76 . 4 I So H. M. Chadwick, N. K. Chadwick, The Growth cif Literature III, Cambridge I940, I92-226. Vgl. K. Meuli, "Scythica", in: Meuli I975, 8I7-879 (urspr. I935); Burkert I979, 88-94· 4 2 Pind. Pyth. 4,I59; Iason tritt als ,Heiler' des Phineus auf, siehe das Vasenbild bei Schefold I993, 267 Abb. 287. 43 Siehe bei Anm. 25. 44 Zu Mythos und Ritual Burkert 1972, 39-45; Burkert I993. Doch gehorchen Mythos und Ritual verschiedenen Gesetzen: Der Sinn der Erzählung hängt an ihrer einheitlichen Struktur, vom Anfang bis zum Ende; man kann eine Erzählung nicht unvollendet lassen, ,ohne Kopf', wie die Alten sagten (Plato Leg. 752 a). In der Ritualhandlung können Einzelteile isoliert und darum auch vielfach wiederholt werden. 45 ,Deceit-deception' setzt Dundes I964 als besonderen Erzähltyp an, schon in urtümlichen Gesellschaften. Solche Geschichten appellieren an die Intelligenz. Auch ,Lüge' ist allerdings kein Reservat des Menschen, vgl. Sommer I99 2 . 46 Aarne-Thompson I964 nr. 425; Apul. Met. 4,28-6,24; ]. Oe. Swahn, Ihe Tale cif Cupid and Psyche, Lund I955 (mit Sammlung der Varianten); dagegen, rur eine rein literarische Ausbreitung, D. Fehling, "Amor und Psyche", Abh. Mainz I977,9; vgl. auch R. Merkelbach, Roman und Mysterium, München I9 62 , I-53; Binder-Merkelbach I968; D. Fehling, "Die alten Literaturen als Quelle der neuzeitlichen Märchen", in Siegmund I984, 79-9 2 ; ]. Oe. Swahn, "Psychemythos und Psychemärchen" , ibo 9 2- I02 . 47 Zu Fehling siehe Anm. 46; zu KHM H. Rölleke, Die älteste Märchensammlung der Brüder Grimm, GenfI975; Rölleke in Siegmund I984, 125- I 37· 4 8 Das Material bei R. Förster, Der Raub und die Rückkehr der Persephone in ihrer Bedeutungfür die Mythologie, Litteratur- und Kunstgeschichte, Stuttgart I874; dazu Richardson I974, 74-86; Burkert I979, 138-I40. Dowden I989 hat den Persephone-Mythos nicht aufgenommen. Den Initiationsaspekt betont Lincoln 198I, 7I-90. 49 Burkert I979, 6(; Dowden I989. Vgl.]. Bremmer, Roman Myth and Mythography, London I987, 27-3 0 . 50 Dan I977= "An attempt at the surface level of the narrative structure of the female fairy tale." 5 I SO, aus psychoanalytischer Sicht, O. Rank, Der Mythos von der Geburt des Helden, Wien I909. 52 Hier werden nur die maßgebenden Quellen und neuere Studien genannt; auf die LIMC-Artikel sei generell verwiesen. Danae: Hes. Fr. I3 5; vgl. Anm.15· 53 Hes. Fr. 165, wo ,Telephos Arkasides' einen kleinasiatischen Vatersnamen Arkasos voraussetzt, der sekundär mit ,Arkadien' assoziiert wurde; die ,Mädchentragödie' stellt dann die Verbindung Arkadien-Kleinasien her: Euripides Auge. 54 Burkert I983, I6I-I68; Dowden I9 89, I17- I 46 . 55 Dowden I989, I82- I 91.

Anmerkungen

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56 Euripides Melanippe und Antiope; Burkert I979, 6. 57 Popol Vuh. The Maya Book of the Dawn cif Life, transl. D. Tedlock, New York I985, II4-I20; vgl. Burkert I979, I47n. I9. 58 ANET II9; zu enetu = Hohe Priesterin AHw 220 S. V. entu; zur geforderten Kinderlosigkeit der entu Atrahasis III vii 6f., p.I02f. Lambert-Millard; Dalley I989, 35. Der erhaltene Text, offenbar ein kurzer Schultext, ist viele Jahrhunderte jünger als der historische Sargon 1. 59 Binder I964. 60 Moses: Ex. 2; Rhea Silvia: Llv. I,4 vgl. Ennius, Ann. 35-5I Vahlen = Fr. I :XXIX Skutsch. 61 KHM I2, nach Mlle. de la Force, Persinette, 1698, siehe M. Lüthi, Volksmärchen und Volkssage, Bern (I96I') I975\ 62-96, I87-I90. 62 KHM53. 63 S. Hirsch, Das Lied "Een ridder ende een meysken ionck", Zeitschrift für deutsche Philologie 79 (I 96o) I 5 5 ff. 64 V gl. L. Koenen, "Eine Hypothesis zur Auge des Euripides", Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 4 (I969) 7-I8, bes. 14-I8 zum Zusammenhang mit dem Fest Plynteria. Nausikaa, die zum Waschen fährt, ist erfüllt vom Gedanken an die bevorstehende Hochzeit. 65 Hierzu BischofI985 pass. 66 Eine immer noch brauchbare Materialsammlung: GB X 22-IOO. 67]. Harrison, Mythology and Monuments cif Ancient Athens, London I890, :XXVI-XXXVI, vgl. unten bei Anm.72; A. Brelich, Paides e Parthenoi, Rome I969; Burkert I979, 6f.; Brule I987; Dowden I989. 68 Villa dei misteri: H. Jeanmaire in Binder-Merkelbach I968, 3I3-333; 0.]. Brendel, "Der große Fries in der Villa dei Misteri" ,Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 8I (I966) 206-260; Merkelbach I962 (0. Anm. 46) und: Isis Regina - Zeus Sarapis, Leipzig I995, 45I-484 behandelt Amor and Psyche als Schlüsseltext rur die Isismysterien; vgl. Burkert I994 a, 8of. 69 A. van Gennep, Les rites de passage, Paris I909. 70 S. L. La Fontaine, "Ritualization ofWomen's Life Crises in Bugisu", in]. S. La Fontaine, ed., The Interpretation cif Ritual, London I972, I59-I86; vgl. auch den kurzen Bericht über Yaos (in Mrika) in: Anthropos 30 (1935) 875; vgl. Burkert I979, I6. 7I Das Extrem ist die Mädchen-Beschneidung, die mit Grund heutzutage heftig bekämpft wird. 72 Hierzu W. Burkert, "Kekropidensage und Arrhephoria", Hermes 94 (I966) I-25 = Burkert 1990, 40-59; K. Jeppesen, AJA 83 (1979) 38I-394; L. van Sichelen, "Nouvelles orientations dans l' etude de l' arrephorie antique", L'Antiquite Classique 56 (I987) 88-I02 (kritisch zur Initiations-Perspektive); Brule 1987, II-175 (Interpretation als Initiation); ganz anders N. Robertson, "The Riddle of the Arrhephoria at Athens", Harvard Studies in Classical Philology 87 (I983) 24I-288. 73 L. Kahil, "L' Artemis de Brauron: Rites et mystere", Antike Kunst 20 (I977) 86-98, und in: W. G. Moon, ed., Ancimt Greek Art and Iconography, Madison I983, 23I-244; Brule I987, I77-283; R. Harnilton, "Alkman and the Athenian Arkteia", Hesperia 58 (I989) 449-472; Chr. Sourvinou-Inwood, Studies

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Anmerkungen

in Girls' Transitions, Athen 1988; Dowden 1989, 25-33. Das Material aus Brauron ist noch immer nicht vollständig publiziert. 74 Man kann den arkadischen Mythos von Kallisto der Bärin (0. Anm. 55) in Parallele zu Brauron setzen, ohne Stütze in der Überlieferung. Eine Erzählung läßt Mädchen bei Brauron durch Pelasgische Seeräuber entfUhrt und dann durch Hymenaios, die personifizierte ,Hochzeit', gerettet werden, Schol. A 11. 18,493; Eustath. 1157,20; Proklos, Chrestom. in Phot. Bibi. 321 a 22. Der geläufige Kultmythos spricht von einem Bären der Artemis, der von attischen Jünglingen getötet wurde, was durch Mädchenopfer zu sühnen blieb: W. Sale, "The Temple Legends of the Arkteia", Rheinisches Museum II8 (1975) 265-284. Gewänder-Opfer in Brauron, wenn Frauen im Kindbett starben: Eur. Iph. Taur. 1464-1467. 75 Eur. a. 0.; C. Wolff, "Euripides' Iphigenia among the Taurians: Aetiology, Ritual, and Myth", Classical Antiquity II (1992) 307-334. Mykenisch I-peme-de-ja (statt des zu erwartenden w-Anlauts) stellt ein etymologisches Problem, das hier nicht zu diskutieren ist. 76 Vgl. Seaford 1994, 281-293. Das Mädchenopfer der Lokrer fUr Athena von Ilion galt im Altertum als Ersatzopfer fUr das, was Aiax der Lokrer Kassandra angetan hatte; moderne Interpreten finden Initiationsmotive: Hughes 1991, 166-184; kritisch Bonnechere 1994, 15°-163. 77 Richter II, 30-40. 78 Eur. Hippol. 1425-143°; U. v. Wilamowitz-Moellendorff, Griechische Tragödien 1'0, Berlin 1926, 100-104 sah in diesem Kult den ,Ursprung' des Hippolytos-Mythos. 79 Vgl. C. Koch RE VIllA 1732-1753; siehe auch Kap. 11 bei Anm. 26. 80 Es gibt den Mythos von der Jungfrau Ocresia, Mutter des Königs Servius Tullius, die vom Herdfeuer schwanger wurde; Rhea Silvia, die Mutter von Romulus und Remus, gilt als Vestalin, o. Anm. 60. Zu mesopotamischen Priesterinnen o. Anm. 58. 81 Plat. Gorg. 574b; Resp. 350e; Iht. 176b. 82 Zur griechischen ,phallocracy' E. Keuls, Ihe Reign ofthe Phallus, Berkeley 19 85. 83 Hierzu R. D. Griffith,Journal of Hellenic Studies 189 (1989) 171-173; Krummen 1990, 168-204. 84 Der Referenztext ist Ephoros FGrHist 70 F 149; dazu K. Dover, Greek Homosexuality, New York 1978, 189f.; H. Patzer, Die griechische Knabenliebe, Wiesbaden 1982. 85 Hes. Fr. 87, Akusilaos FGrHist 2 F 22; Bronzerelief von Olympia, 7· Jh., Schefold 1993, 122; E. Laufer, Kaineus, Rom 1985; LIMC V S.v. 86 Der Perseusmythos war in Mykene direkt mit einem Initiationsritual verbunden: M. H. Jameson, "Perseus, the hero of Mykenai", in: R. Hägg, G. C. Nordquist, ed., Celebrations of Death and Divinity in the Bronze Age Argolid, Stockholm 1990, 213-222. 87 V. Propp, Istoriceskije komi volsebnoj skaski, Leningrad 1946; übersetzt: Le radici storiche dei racconti di fate, Torino 1949, 1972'; Die historischen Wurzeln des Zaubermärchens, München 1987.

Anmerkungen

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IV. Hierarchie 1 F. Schleiermacher, Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der evangelischen Kirche, Berlin 1821/2 (Neuausgabe Berlin 1984) § 3/4. 2 F. Schleiermacher, Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern, Berlin 1799. 3 H. Steible, Rims{n, mein König. Drei kultische Texte aus Ur mit der Schlußdoxologie dri-im-dsfn lugal-mu, Wiesbaden 1975; M.-J. Seux, Epithetes royales akkadiennes ef sumeriennes, Paris 1967; id., "Le roi et les dieux", RlAss VI 166-172; zum ,König der Könige' J. G. Griffiths, Aflantis and Egypt, Cardiff 1991, 252-26 5. 4 Vgl. Psalm 95,3. 5 Johannes 20,28. 6 Der zweite Bestandteil des Namens ist dunkel; vgl. F. Gschnitzer, Serta philologica Aenipontana 1962, 13-18; Burkert 1977, 214f. 7 Burkert 1977, 84f. 8 Zu anax B. Hemberg, "Anax, anassa und anakes als Götternamen", Acta Univ. Uppsal. 1955,10; J. T. Hooker, "The wanax in Linear B Tablets", Kadmos 18 (1979) 100-III. ZU Paphos O. Masson, Inscriptions chypriotes syllabiques, Paris 1961, 1983\ nr. 4; 6; 7; 10; 16; 17; 90; 91; vgl. Elements 1960, 135. Zu Perge SEG 3°,1517; Head 19II, 702. 9 Geläufig ist despoina fUr Persephone und Kybele, siehe A. Henrichs, Harvard Studies in Classical Philology 80 (1976) 253-286; das Heiligtum der Despoina in Lykosura, Paus. 8,37; despotes fUr Zeus und Poseidon: Pindar, Nem. 1,13, 01. 6,103 etc.; vgl. 1. Robert, CRAI 1968, 583,5; RPh 33 (1959) 222. Eur. Hippol. 88 differenziert den Sprachgebrauch: anax als eigentlich göttlicher Titel gegenüber dem üblichen menschlichen despotes. Zeus basileus Hom. hy. Dem. 358, Theogn. 285, Solon 31 etc., vgl. Schol. Aristoph. Nub. 2. ,König Zeus' kann mythologisch verstanden werden, Zeus ist König der Götter, Hes. Theog. 886, Erga 668, Kypria F 7,3 Davies. - Der kleinasiatische Mondgott Men heißt allgemein Menotyrannos, siehe E. Lane, Corpus Monumentorum Religionis Dei Menis, Leiden 1971-1978; Mett basileus SEG 29,1288. Vgl. allgemein Pleket 1981; Versnel 1990 Kap. I. 10 Zeus "dessen kratos am größten ist" ist eine Formel in flias und Odyssee. II Aisch. Sept. 255, Hik. 815, Eum. 918; W. Kiefner, Der religiöse Allbegrijf des Aischylos, Hildesheim 1965. 12 Eur. Hippol. 8, zitiert Hippokr. De aer. Il 80 Littre. 13 Immerhin rex Gradive fUr Mars, Verg. Aen. 10,542. 14 Cic. Verr. 11 4,128; Liv. 6,29,8; CIL VI 30935. 15 CIMRM 1017; rex Iuppiter 1419. 16 Die iranische Herkunft und Etymologie des Gottes Shadrapa/Satrapes ist durch die Trilingue von Xanthos endgültig bewiesen. Dort wird der aramäische Name hstrpty griechisch mit Apollon wiedergegeben: Fouilles de Xanthos VI: La stele trilingue du Utoon, Paris 1979. Zuvor waren wiederholt semitische Etymologien vorgeschlagen worden. Vgl. KAI 77; ANRW Il 17, 698. Ein Gott Satrapes in Elis: Paus. 6,25,5 f.

Anmerkungen 17 Siehe ThWbNTV 981-1016. Es geht dabei nicht nur um eine Liebes-, sondern auch um eine Ranggbeziehung, siehe Hebr. 12,4-II über ,Erziehung' (paideia) mit der Peitsche durch einen Vater und durch Gott. 18 Dyaus pitar ,Vater Himmel' ist indogermanisch. EI (,Gott') ist ab adam ,Vater der Menschen' in Ugarit. In der Königsideologie von Ägypten und Mesopotamien wird der herrschende Gott zum Vater des Königs. 19 Vgl. ER VII 303; die Wortwurzel bedeutet ,Ganzheit', ,Integration'. Salman Rushdie, in den Satanischen Versen, drückt seine Kritik am Islam aus, indem er das Wort mit ,Unterwerfung' (submission) wiedergibt. 20 Zum Akkadischen (re'um, AHw 977f.) siehe RIAss VI 162f; Prolog zu Hammurapis Gesetzen, ANET 164f Altes Testament: Psalm 23; Neues Testament: Joh. 10,2; ro,1 I. Bei Homer ist König Agamemnon ,Hirte der Mannen' (,Völkerhirte' nach]. H. Voss); Götter als ,Hirten' bei Platon, Polit. 271de, 274 e. 21 G. Simmel, Die Religion, Frankfurt 1918" 57f 22 Vgl. hierzu Frankfort 1948; siehe auch Gladigow 1981, 13 f 23 Freud 1912 (Totem und Tabu) hat den Ursprung der Religion in der nachträglichen Verehrung des ermordeten Vaters der U rhorde gesucht; zum Einfluß der Opfertheorie von Robertson Smith auf FreuQ Burkert 1972, 86-88. 24 Allgemeiner Überblick: Dunbar 1988; vgl. Freedman 1979, 27-43; PoppDeVore 1979; Cheney-Seyfarth 35-135. 25 Freedman 1979, 36-39: 36: "The attention of subordinates is always on those above them in the hierarchy", nach M.R.A. Chance, C. Jolly, Sodal Groups of Monkeys, Apes, and Men, New York 1970. 26 de Waal 1982, vgl. de Waal 1989. 27 Baudy 1980, 78 und HrwG II (1990) 109-II6; daß ganz universal eine Savannenlandschaft als die sympathischste Landschaft empfunden wird, ließ sich experimentell erweisen, Barrow 1995, 91-101. 28 Der Weltenbaum erscheint schon im Sumerischen: König Gudea hat einen ,Baum des Lebens' in seinem Tempel, der ,den Himmel berührt', RlAss I 435; das akkadische Erra-Epos nennt den mesu-Baum, ,dessen Wurzeln bis zur Unterwelt reichen, dessen Gipfel im Himmel steht' (1,150; Dalley 1989, 291). In der nordischen Mythologie gibt es die Weltesche Yggdrasil, vgl. O. Huth, "Weltberg und Weltbaum", Germanien 12 (1940) 441-446. In griechischer Spekulation erscheint der Weltenbaum bei Pherecydes, A I I DielsKranz, vgl. West 1971, 55-60; H. S. Schibli, Pherekydes of Syros, Oxford 1990, 69-'7 6 . 29 Kult auf ,Höhen' und Bergen ist allgemein verbreitet; siehe W. F. Albright, "The High Place in Ancient Palestine", Vetus Testamentum Suppl. 4 (1957) 242-258; zum minoischen Kreta Marinatos 1993, II5-122; zu Hethitern V. Haas, Hethitische Berggötter und hurritische Steindämonen, Mainz 1982; im homerischen Hymnos erhält Aphrodite - die hier mit der phrygischen Göttin verschmilzt - ihr Heiligtum "an einem Aussichtspunkt, im ringsum sichtbaren Raum", Horn. hym. Aphr. 100; vgl. Fehling 1974, 39-58. Zum ,Weltberg' R.]. Clifford, The cosmic mountain in Canaan and in the Old Testamalt, Cambridge, Mass. 1972.

Anmerkungen

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30 A. LivingStone, Mystical and Mythological Explanatory Works of Assyrian and Babylonian Scholars, Oxford 1986, 78-91. - Der griechische ,Olympos' ist zunächst ein Berg, nimmt dann aber die Bedeutung ,Himmel' an, vgl. E. Oberhummer,]. Schmidt RE XVIII 258-310. 31 Zeus der ,höchste' schon Horn. 11. 8,31; Od. 1,45 etc. Auch im Akkadischen wird elu and saqu ,hoch' rur Götter verwendet, AHw 2°5 f; II 79 f.; entsprechend hebräisch 'I und 'ljn, HAL 780; 787 f; ibo zu den äquivalenten Ausdrükken im Ugaritischen und Aramäischen. Summe Juppiter Plaut. Amph. 780; summe deum ... Apollo Verg. Aen. II,785. Ein Sonderkult gilt Zeus Hypsistos seit der hellenistischen Epoche, der sich besonders mit jüdischem Kult verbindet, Cook 1913/40, II 876-890; A. D. Nock, C. Roberts, T. C. Skeat, "The Gild of Zeus Hypsistos", HT71R 29 (1936) 39-88 (teilweise abgedruckt in Nock 1972, 414-443); A. T. Kraebel GRBS ro (1969) 81-93. Der Begriff des ,Höchsten' wird in philosophischer Religion aufgenommen, [Arist.] De mundo 397b24-28; 400aI5-18: "hierfür zeugt auch das ganze Alltagsleben, indem man den Platz in der Höhe dem Gott zuweist; und wir alle, alle Menschen, strecken unsere Hände zum Himmel auf, wenn wir beten." V gl. Anm. 62; 87. 32 Menander Fr. 223,2 Koerte, dort als Parole der ,Unverschämtheit' charakterisiert. 33 Siehe oben bei Anm. 25. 34 In etwas burschikoser Weise leitet Morris 1967, 178-182 die Religion aus der hierarchischen Affengesellschaft ab: a "fundamental biological tendency . .. to submit ourselves to an all-powerful, dominant member of the group" (180). 35 Vgl. Kap. I bei Anm. 98. 36 Zeremonialvase von Uruk, Ende des 4. Jt. V. Chr., Strommenger 1962 Abb. 19-22; vgl. F. Lämmli, Vom Chaos zum Kosmos, Basel 1962, 142-144. 37 DavidProl. 38,14Busse. Vgl. auchP. Leveque, Dieux hommes betes, Paris 1985. 38 NT Koloss. 1,16 thronoi, kyriotetes, archai, exousiai; 1. Petr. 3,22 angeloi, exousiai, dynameis. 39 Dazu P. Leveque, Aurea catena Homen', Paris 1959. 40 Seneca Quaest. Nat. 7,30,1: in omne argumentum modestiaefingimur. 41 Morris 1967,179 betrachtet als Wesen der Religion "to perform repeated and prolonged submissive displays"; vgl. 156-158 über "characteristic subrnissive displays"; Anm. 34. 42 Siehe Kap. I bei Anm. 57. 43 Vgl. Eibl-Eibesfeldt 1970, 199f 44 Siehe Kap. II bei Anm. 19. 45 Zur hiketeia]. Gould, "Hiketeia,"JHS 93 (1973) 74-103; Burkert 1979, 43-47; G. Freyburger, "Supplication grecque et supplication romaine", Latomus 47 (1988) 501-525; Bremmer-Roombridge 1991, 26. Wichtige Hinweise verdanke ich einer unpublizierten Arbeit von Thomas Kappeler, Hiketeumata. 4 6 ]. Reade, Assyrian Sculpture, London 1983, Abb. 94, aus dem Palast Assurbanipals; der ,Schwarze Obelisk', British Museum: Strommenger 1962 Abb. 208; zu labanu appa AHw 522. 47 Die Griechen sprachen von proskynesis, doch ist dieses Wort mehrdeutig, insofern es an sich ,einen Kuß zuwerfen' heißt; jedenfalls ist proskynesis· ein

Anmerkungen

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sehr geläufiges Wort der religiösen Verehrung; vgI. J. Horst, Proskynein, Gütersloh 1932; A. Delatte, "Le baiser, l' agenouillement et le prosternement de l'adoration (proskynesis) chez les Grecs", Academie royale de Belgique, Bull. de la Classe des Lettres 5,37 (1951) 423-45°; Th WbNT VI 759-761; E. Bickerman, "A propos d'un passage de Chares de Mytilene", Parola del Passato 18 (1963) 241-255. 48 Z. B. Caes. b.g. 1,27,2 (Helvetii: se ad pedes proicere, suppliciter, jlentes); Liv. 7,31,5 (Campani: manus ad cons/4les tendentes, pleni lacrimarum procubuertmt); 44,31.13 (Illyrii: lacrimae, genibus ... accidens). 49 Streck 1916, 11 74f.; Horn. Od. 14,273-279; in beiden Fällen gibt ein Gott die Entscheidung ein. Assurbanipal läßt seine Gefangenen in Fesseln legen; Odysseus startet eine Karriere in Ägypten. 50 V gl. Anm. 41 und bei Anm. 52. 51 Zwei Verhaltensweisen begegnen sich hier, was den Interpreten Probleme bereitet; vgI. W. Pötscher, "Die Hikesie des letzten l1ias-Gesanges" (Horn., 11. 24,477ff.), Würzburger Jahrbücher 18 (1992) 5-16. 52 Burkert 1979, 45-47 mit Anm. 42, nach Time Magazine 1971; der gleiche Gestus auch in altägyptischen Darstellungen: E. Swan Hall, The Pharaoh Smites his Enemies, Berlin 1986, Abb. 9, vgl. Abb. 8 (die ,Narmer Palette'); ich verdanke diesen Hinweis Thomas Kappeler. 53 Siehe ThWbNT VI 759--'767 S.v. proskyneo, vgI. Anm.47. Hebräisch histavawa, HAL 284, verwendet beim Gebet, doch auch als Verhalten gegenüber einer mächtigen Person; Akkadisch sukenu, vor König wie vor Gott, AHw 1263; laba/t appi oben Anm. 46; auch nagruru/naqarrurn 'sich wälzen' AHw 902; vgI. Schrank 1908, 58 f.; M. I. Gruber in: Aspects of Nonverbal Communication in the Ancient Near East, Rom 1980, 169-171; P. Kingsley JRAS 111 54 (1995) 2°5, 104. 54 Gen. 17,2; 17· 55 F. T. van Straten, "Did the Greeks kneel before their gods?" BABesch 49 (1974) 159-189; M. I. Davies, "Ajax at the bourne of life", in: EIDOLO-

POllA. Actes du Colloque sur les problemes de I'image dans le monde mediterraneen dassique, Rome 1985, 83-II7, bes. 90-96; Aubriot-Sevin 1992, 126f., 132-138.

56 prospiptein, Aiseh. Sept. 95; Soph. Trach. 904; OK II57. 57 Assurbanipal: Streck 1916, 346f.; vgI. AHw 431 s. v. kamasu; Schrank 1908, 59-6 5. 58 Euseb. Hist. ecd. 5,5,1. 59 Im Kontrast zu den Juden, die zum Beten das Haupt bedecken, nehmen Christen beim Betreten der Kirche den Hut ab. 60 Josiah wird von Gott gesegnet, weil er ,vor ihm geweint' hat, II Könige 22,19. Demonstratives Weinen ist bei griechischen Männern nicht üblich, es gilt als ,weiblich'. Doch die Septuaginta setzt zumindest zweimal ,er weinte' an Stelle des hebräischen ,er rief (Gott) an', Richter 15,18; 16,28; vgl. Aubriot-Sevin 143-145; Proklos, Hymnos an Helios 52f. 61 Der Sonnengott "nahm von ihm (sc. Gilgamesh) seine Tränen an als geziemende Gabe", Gilgamesh und Huwawa ed. Edzard 1990 (Kap. 111 Anm. 22) 184, Zeile 34; zu Assurbanipal Streck 1916, 40f.; II6f.

Anmerkungen

239

62 Im Sumerischen ist dies ,Handerhebung' , su i1a = akkadisch nasu qata, AHw 762 , ns 'jd im Hebräischen, Psalm 28,2; die homerische Formel ist cheiras anaschon; lateinisch manus tendens. VgI. [Arist.] De mundo 400aI5-18, oben Anm·3 1 . 63 Lukas 18,13. 64 Bottero-Kramer 1989, 276-295; vgl. Kap. 11 bei Anm. 84; 111 bei Anm.25· 65 Vgl. auch Platon Leg. 715 e = OF 23; A. Dihle RAC 111 (1957) 735--'778 s. v. Demut. 66 Siehe Kap. I bei Anm. II6-122. 67 Kap. 11 bei Anm. 72. 68 Menander Sam. 503, Theocr. 6,39 mit Gow ad loc.; Lukian Apol. 6; Rakoczy 1996, 147-152. 69 Menander Fr. 754 = Porph. abst. 4,15; danach Plut. superstit. 168c. Zum Schuldbekenntnis vgl. Kap. V bei Anm. 85. 70 H. Zimmern, Babylonische Hymnen und Gebete in Auswahl, Leipzig 19°5, 27 nr.8. 7 1 Kult der Ishtar in Uruk, Erra IV 57[, Dalley 1989, 305; die Priester des Baal, 1. Könige 18,28; Kult der Mater und der Bellona, unten Anm. 73. 7 2 A. Lebessi, BCH II5 (1991) 99-123, die einen Zusammenhang mit Initiation annimmt. Doch initiatorisches ,Leiden' ist etwas anderes als Selbstaggression. 73 Zu galloi Burkert 1994a, 40f.; das oft abgebildete Relief eines archigallus mit Peitsche: Cumont 193 I Taf. I 3; zu Bellona R. Turcan, Les cultes orientaux dans le monde romain, Paris 1989, 48 f. 74 Parodiert in Luk. Asin. 37f./ApuI. Met. 8,27-29. 75 Plut. qu. Gr. 304c; C. Bonnet, "Heracles transvesti", in: D. JourdainAnnequin, C. Bonnet, ed., Herades. Les femmes et le jeminin, Brüssel 1996, 121- 1 31. 76 Burkert 1972, 313 mit Anm. 46. 77 J. Boese, Mesopotamische Weihplatten, Berlin 1971, 290f. pI. XXXI,1 vgI. ANEP 597; M. Müller, Frühgeschichtlicher Fürst aus Iraq, Zürich 1976. 7 8 Die bei Affen vorkommende Unterwerfungsgeste, die Präsentation des Hinterteils, ist bei uns zu einem Zeichen der Verachtung gegenüber dem Schwächling geworden, dem die aggressive Potenz fehlt: ,Du kannst mich .. .', vgI. Fehling 1974, 27-38; HDA IV 62f.; H. P. Duerr, Obszönität und Gewalt, Frankfurt 1993, 148-152. 79 D. Arnaud, Emar. Recherehes au Pays d' Astata VI 4: Textes sumeriens et accadiens, Paris 1987, 326-337, nr. 369. 80 Vgl. K. Koch in P. Frei, K. Koch, Reichsidee und Reichsorganisation im Perserreich, Freiburg/Göttingen 1984, 1996" 168-178, 187-193. Komplizierter wird die gleiche Struktur in der Maya-Kultur ausgestaltet: Einerseits durfte der Maya-König die Erde nicht berühren, er wurde hochgehoben und von seinen Untergebenen getragen; andererseits zeigt ihn die Ikonographie, wie er selbst ,die Menschheit' auf seinen Schultern trägt. 81 Jesaja 6; vgI. Hesekiel 1,26. - Zur Inthronisation mesopotamischer Könige RIAss VI 148; AHW 515 s. v. kussu. ·82 Marinatos 1993, 206.

Anmerkungen 83 V. K. Müller, Der Polos. Die griechische Götterkrone, Berlin 1915; Hepat in Yazilikaya, E. Akurgal, Die Kunst der Hethiter, München 1961, Taf. 76177; das stark verwitterte hethitische Felsbild am Siyplos, das als weinende Niobe galt, ibo Taf. XXIII. 84 Kallim. Hy. ApolI. 102 f. 85 Hosianna: Markus II, 9f. mit den Paralleltexten, nach Psalm II8,25; Th WbNT VIII 604 f. 86 Musterhaft das Magnificat, Lukas 2,14. 87 Aischylos Fr. 70 TrGF; vgL Anm. 31. 88 Siehe SAHG 1953; J. Assmann, Ägyptische Hymnen und Gebete, Zürich 1975; Lebrun 1980; M. Lattke, Hymnus. Materialien zu einer Geschichte der antiken Hymnologie, Fribourg 1991; L'inno tra rituale e letteratura nel mondo antico. Atti di un colloquio Napoli 21-14 ottobre 1991, Rome 1991 (A. I. O.N. 13); W. Burkert, F. Stolz, ed., Hymnen der Alten Welt im Kulturvergleich, Freiburg/Göttingen 1994. 89 Siehe den hethitischen Hymnus an Ishtanu, Lebrun 1980, 93-1 II; akkadischer Hymnus an Shamash, SAHG 240-247; Psalm 19, 6f.; Echnatons großer Aton-Hymnus, Assmann (Anm. 88) 215-221. 90 Siehe S. Sahin, Epigraphica Anatolica 9 (1987) 61-'72; SEG 37, 957-980; vgl. SEG 33,1056. Vgl. auch Psalm 50,15: "Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen." 91 Horn, n. 1.474; siehe Kap. V bei Anm. 1. 92 Hymnus an Ishtanu, Lebrun 1980, 102, Z. 32-38. - Psalm 19. Vgl. auch den Analogieschluß des Hauptmanns von Kapernaum, der ]esus als Kommandeur der Dämonen sieht, wie er selbst, höheren Chargen unterstellt, seine Soldaten zu kommandieren pflegt, Lukas 7,8; Matth. 8,9. 93 Zylinderinschrift Sargons 11. § 74, Luckenbill 1927, II 66; zur Gottesfurcht vgl. Kap. I bei Anm. 116-122. 94 Polyb. 6,56,6-12. Vgl. Burkert 1977, 372f. 95 Arist. Met. I074b3. 96 Besonders explizit ist die Rosetta-Inschrift von Ptolemaios V., OGI90,26f.: Der König "eroberte mit Gewalt die Stadt und vernichtete alle die gottlosen Menschen in ihr, so wie Hermes und Horos, der Sohn der Isis und des Osiris, die Abtrünnigen in eben dieser Gegend früher überwältigt hatten"; vgl. E. Hornung, Geschichte als Fest, Darmstadt 1966. 97 1,1-41, ANET 164f.; ANEP 246. 98 Weissbach 19II, 1Of. § 5; 90f. § 6; vgL G. Ahn, Religiöse Herrscherlegitimation im achämenidischen Iran, Leiden 1992. Zum Problem, ob Darius emen ,falschen' oder doch den legitimen Bardia beseitigt hat, vgl. Frye 1984, 96-102; J. M. Balcer, Herodotus and Bisitun, Wiesbaden 1987. 99 R. Ghirshman, Iran, Parther und Sassaniden, München 1962, 132 Abb. 168; vgl. 131 Abb. 167; 167/8 Abb.2II; 176 Abb.218; Frye 1984, 371-373; J. Wiesehöfer, Ancient Persia, London 1996, Taf. XXI. 100 Horn. n. 1,279. 101 Hdt. 1,60, ernst genommen z.B. von F. Kiechle, "Götterdarstellung durch Menschen in der altmediterranen Religion", Historia 19 (1970) 259-271; vgl. auch W. Connor JHS 107 (1987) 40-50; kritisch J. Beloch, Griechische

Anmerkungen 2

Geschichte l' 2 (Straßburg 1913) 288, wonach der Sieg des Peisistratos bei Pallene als Intervention der Göttin interpretiert und dann in die Erzählung umgesetzt worden wäre. 102 Vgl. Christian Habicht, Gottmenschentum und griechische Städte, München 1970'. 10 3 Vgl. J. R. Fears, Princeps a Diis Bleetus. The Divine Eleetion cf the Emperor as a Political Concept at Rome, Rom 1977; idem, RAC XI (1981) II03-II59 S. v. Gottesgnadentum; Bibliographie zum Herrscherkult: P. Herz in ANR W 11 16,2 (1978) 833-910. 104 Palermo, Kirche Martorana. 105 Ambros. epist. 17,1; J. Wytzes, Der letzte Kampf des Heidentums in Rom, Leiden 1977, 214. Vgl. Liban. or. 22,41, über einen hohen Beamten am Kaiserhof, "der, wie der Kaiser den Göttern folgt, so seinerseits dem Kaiser folgt". 106 Eine Formulierung des Assurbanipal, Streck 1916, 300f. 107 Zu dieser Struktur, x:a = a:b, vgl. Kap. I Anm. 101. Siehe auch M.-]. Seux, RIAss VI 168: "Le roi d'Assyrie a donc, par rapport au dieu national, la position qu' avait un gouverneur par rapport son roi. " Weniger erbaulich ist, daß schon in Affengesellschaften ein Individuum, das von einem Höheren bedroht wird, seinerseits gern einem Niederen droht, der ,Radfahrereffekt' , a:b = b:c, Sommer 1992, 85.

a

108 ANET 268. 109 II. Samuel7; Davids Ausdruck ist 'äbäd = dMt/OS, servus dei. IIO Psalm IIO, vgl. Matth. 22,44; 1. Kor. 15,24; Hebr. 1O,12f. I II Thureau-Dangin 1921, 127-148; ANET 334. 112 Daniel 4. II3 Hor. carm. 3,6,5. II4 archein/archesthai, Solon bei Diog. Laert. 1,60; Arist. Pol. 1277b14. Aus a:b = b:a folgt a = b. II 5 Ps.-Phokylides Sent. 8. Im Avesta steht der Gehorsam des Sohns gegen seinen Vater gleich hinter der Ordnung der Welt, Avesta, Gatha 9,7 = Yasna 44,7. Vgl. auch Kap. I bei Anm. lII1I12. II6 Hebr. 13,17. II7 Siehe zum Imperativ Kap. 111 bei Anm. 31. II8 Vgl. Sommer 1992, 83-88. II9 [Arist.] De mundo 398 a. 120 Vgl. Burkert in F. Stolz, ed., Religion zu Krieg und Frieden, Zürich 1986, 67 ff. 121 Ein Text aus dem Ishtarheiligtum von Arbela: ANET 449f. 122 Hingewiesen sei auf RE Supp/. 111 101-114 S. v. Angelos; Th WbNT I 72-86; J. Michl RAC V (1962) 53-258 s. V. ,Engel'. 12 3 loh. 5,23; 6,44; 12,44; 14,24 etc. 124 loh. 1,33. 125 loh. 20,21; vgl. 17,18. 126 A. Adam, Texte zum Manichäismus, Berlin 1969" nr. 3 (nach Al-Biruni); A. Böhlig, Die Gnosis 111, Zürich 1980, 155 (nach Shahrastani), vgl. Böhlig 83. 127 Koran, Sure 33,40 etc. 128 Od. 1,38; vgl. auch die 30000 unsichtbaren ,Wächter' des Zeus, die auf Erden über die Taten der Menschen wachen, Hes. Erga 253-255.

Anmerkungen

24 2

Anmerkungen

129 Der zentrale Text ist Platon, Symp. 202 d-203 a; nach seiner Formulierung geht es um ,Zusammensein und Sprechen' von Göttern und Menschen, homilia kai dialektos. 130 Aisch. Eum. 19 "Loxias ist prophetes des Zeus, seines Vaters." 131 Jona I,!. 132 II. Sam. 12. 133 Aristoph. Pax I070[ 134 Diod. 36,13; Plut. Marius 17,8-II; vgL Kap. V Anm. 4!. 135 Vgl. Kap. I bei Anm. 91 über das ,Monster im Eck'. 136 Siehe Kap. I bei Anm. 104. 137 Vgl. dazu Kap. VII. . 13 8 Maximilla bei Epiphan. Panar. 48,13,1; Epiphanios kritisiert diesen angeblIchen ,Zwang'. Doch auch was Paulus erlebte, war durchaus vergleichbar: "Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!" I Kor. 9,16. 139 Aisch. Ag. 1562, parodiert Aristoph. Ran. 25-30

V. Schuld und Kausalität

n.

1,62-64: man tin, hierea, oneiropolon; vgL zum Verfahren Parker 19 8 3, 207234; zu ara Aubriot-Sevin 199 2 , 35 0-374. 2 VgL zur Fonnulierung der Frage Hdt. 9,93,4: Die Leute von Apollonia "fragten die Propheten (der Orakel) nach der Ursache des gegenwärtigen Übels"; 6,139,1: Man fragt Delphi "nach Erlösung (lysis) von den gegenwärtigen Übeln". 3 Die Perser behaupten, wer an Aussatz erkrankt, müsse eine Sünde gegen den Sonnengott begangen haben; darum wird er aus der Stadt vertrieben, und niemand tritt mit ihm in Kontakt, Hdt. 1,138,1. Die ebenso rationale wie brutale Isolierung der Kranken wird durch die Zuweisung transzendenter Schuld akzeptabel gemacht. 4 1. Samuel 5· 5 kohanim und qosemim; zu diesem Begriff und zu Pfeil-Orakeln vgL HAL 1

1°41 [ 6 'opel, HAL 814; die Septuaginta übersetzt hedrai ,Gesäße'. Ein entsprechendes Votiv (glouthron): SEC 29 (1979) nr. II74· 7 T. Dothan, The Philistines and their Material Culture, New Haven 1982; J. F. Brug, A literary and archaeological study of the Philistines, Oxford 19 8 5; L. E. Stager, Ashkelon Discovered, Washington 1991. 8 ANET 394ff.; Lebrun 1980, 192-239, bes. die ,zweite Version' 203-216 ; die folgenden Zitate: 212,29 f.; 32'; 38'. 9 Lebrun 1980, 2II,12'; 21 3,8';13';19'. IO Tages-Anzeiger Zürich 2!. 1. 1986. 11 Schon bei Homer heißt es, daß "die Götter alsbald bekannt machten", was Oedipus getan hatte, Od. II,274· 12 VgL Burkert, Oedipus, Orades, and Meaning. From Sophodes to Umberto Eco, Toronto 1991.

I

iI

243

13 Apollod. Bibi. 2,13°[; der Dreifußkampf ist eines der frühesten ,Sagenbilder' der griechischen Kunst, siehe Schefold 1993, 47 fig. 20. - Auch die Verfolgung des Orestes durch die Erinyen kann als Krankheit erscheinen, die Rettung erfolgt mit Hilfe von Apollons Orakel; vgL Burkert 1992 a, 56[ 14 Verg. Ceorg. 317-558, möglicherweise nach Eumelos, T 2 Davies; morbi callsam4,J97; 532; vgL Varro r.r. 2,5,5; das Ritual der bugonia is wird in Ceoponica 15,2,22-29 beschrieben; vgL RE III 431-450 s. v. Biene. 15 Siehe F. Graf, ZPE 92 (1992) 267-279, bes. 275-277. 16 Lanternari 1994, 262 [ 17 Livius 8,18. 18 VgL Sullivan 1988; ER s. v. ,Diseases and Cures', ,Healing'; siehe auch J. D. Frank, Die Heiler, Stuttgart 1981 (Persuasion and Healing, Baltimore 1973) 19 VgL auch Livius 2,36, (390 v. Chr.; dazu Arnob. 7,39-43): Titus Latinius wird durch einen Traum aufgefordert zu melden, daß die ludi Romani durch die spektakuläre Bestrafung eines Sklaven unmittelbar vor den Spielen befleckt worden seien: Sie seien zu wiederholen. Als Titus Latinius dem Traumbefehl nicht Folge leistet, stirbt sein Sohn, er selbst wird krank; nun überbringt er die Botschaft an den Senat und wird alsbald gesund. Dazu eine Notiz im Tages-Anzeiger Zürich 27. 2. 1990: Bei einem Straßenbau in Indonesien erhielt ein Arbeiter im Traum die Anweisung, daß den Totengeistern der Gegend ein Büffel zu opfern sei; er tat nichts, wurde schwer krank und genas erst, als das Opfer vollzogen wurde - zusammen mit einer katholischen Messe. 20 Aisch. Ag. 188-217. Aischylos gibt nicht an, was genau die Verfehlung Agamemnons war; in den Parallel quellen finden sich verschiedene Erklärungen. 21 Od. 4, 351-586; zum Motiv der unterlassenen Opfer vgL auch n. 5,177f 22Jona 1,7; vgl. Kap. II bei Anm. 58/59. 23 H. W. Parke, The Orades cif Zells, Cambridge 1967, 261 [ nr. 7; SEC 19,427· 24 Nikolaos von Damaskos FCrHist 90 F 45 c[ 15, wohl nach Xanthos dem Lyder. 25 A. Livingstone, State Archives cif Assyria IV: Court Poetry, Helsinki 1989, nr. 33, P.77 (Lücken und Ergänzungen sind in der hier gegebenenen deutschen Übersetzung nicht bezeichnet). Man kann den Test vergleichen, den Kroisos mit den griechischen Orakeln anstellt, Hdt. 1,46; auch den Vorschlag, ein Traumorakel des Amphiaraos durch eine Anfrage in Delphi zu verifizieren, Hypereides 4,14f Auch ein griechischer Heerführer ,versammelt' eine Mehrzahl von Sehern beim Opfer und akzeptiert ihr gemeinsames Verdikt, Eurip. Herad. 340; 401-407. 26 Diod. 20,14 (,zetesis' § 4). Zu den ,Moloch'-Opfem Kap. 11 bei Anm. 76. 27 Thuk. 1,128,1; vgL 2,17, unten Anm. 46. 28 Herakleides Fr.46a Wehrli = Strab. 8 P.384, vgL Diod. 15,48; Paus. 7,24, 5-12; R. Baladie, Le Petoponnese de Strabon, Paris 1980, 145-157. 29 Paus. 7,17,13 [; vgl. 7,17, 6f; M. Osanna, Santuari e culti dell'Acaia antica, Neapel 1996, 35-37. 30 Ap. Rh. 2,463-489.

244

Anmerkungen

3 I Apollod. Bibi. lOO-lO2; Pherekydes FGrHist 3 F 33 = Schol. Od. rr ,28 7; Eustath. p. I685,33; Schol. Theokr. 3,43; vgI. schon Od. II,29 I - 297; I5, 23I-238; Hes. Fr. 37. ]2 Eine scharfe Kritik des Freudschen Verfahrens liefert Grünbaum I988. Ein Unterschied zur alten religiösen Therapie liegt auch darin, daß die Modernen nicht auf ,Schuld' bestehen, sondern von ,Verletzung' (Trauma) reden. 33 Hdt. 9,93,4, vgI. Anm. 2. 34 Eur. Fr. 9I2,9-I3 mit dem Terminus ekthysasthai. Hdt. 6,9I erzählt, daß es den Aigineten nicht gelang, eine ,Befleckung' (agos), die sie auf sich geladen hatten, "durch Opfer endgültig zu sühnen (ekthysasthm), obwohl sie es ins Werk setzten". 35 Platon Phdr. 244 de, vgI. Burkert I994, 25· 36 Dundes I964 fUhrt einen eigenen Erzähltyp ein: interdiction-infractionconsequence-attempted escape. Allgemein kennt man im Englischen den Begriff des ,cautionary tale'; dem Deutschen fehlt ein entsprechender Begriff. 37 Dies ist, griechisch gesprochen, die Frage nach der prophasis, nach der einer Aktion vorausgehenden Erklärung - ein Wort, das im Zusammenhang mit Thuk. I,23,6 viel diskutiert wird, dessen Sinn aber z.B. Thuk. I,I33 deutlicher ist; siehe H. R. Rawlings III, A Semantic Study of Prophasis to 400 B. c., Wiesbaden I975; A. A. Nikitas, "Zur Bedeutung von PROPHASIS in der altgriechischen Literatur", Abh. Mainz I976,4. 38 Livius 5,5I,8. 39 Meyer I962; F. Garcia Martinez, The Dead Sea Scrolls Translated, Leiden I994, 28 9· 40 V gl. bei Anm. 2 I. 4I Ein Katalog von Tabus, die ein Hirte unversehens verletzen kann, bei Ov·fast. 4,747--'762: unter einem heiligen Baum sitzen, einen heiligen Hain betreten etc.; fallig ist dann ein Beichtgebet: da veniam culpae 755. VgI. Kap. IV bei Anm. 69 zum syrischen Fischtabu; IV bei Anm. I 34 zum Mater MagnaPriester in Rom. Das griechische Wort fUr den religiösen Fehltritt ist alitefn (dazu H. Vos, Glotta 34 [I955] 287-292; E. Tichy, Glotta 55 [I977] I60-I77)· V gI. auch G. Delbos, P. Jorion, Le deUt religieux dans la eite antique, Paris I 98 I. 42 Burkert I977, 354-358; Krummen I990, I08-rr6; M. Petterson, Cults cif Apollo at Sparta, Stockholm I992, 57-72. 43 Burkert I972, I53- I6 I. 44 Plut. mus. 42, rr45 BC, mit Verweis auf Pratinas TrGF 4 F 9; vgI. L. Käppel, Paian. Geschichte einer Gattung, Berlin I992, 349-35I. 45 Ceres: Dion. HaI. ant. 6,I7; 6,94,3; Apollo: Liv. 4,25,3; 4,29,7· 46 Thuk. 2,IT Er betrachtet den Tabubruch nicht als Ursache, sondern als Zeichen einer besonderen Notlage, die das Orakel vorausgesehen habe. Vgl. im übrigen S. B. Aleshire, The Athenian Asklepieion, Amsterdam I9 89· 47 Hdt. I,I9-22. Zum Prinzip ,zwei fUr eines' vgI. Thuk. I,I34,4; Inschrift auf einer Vase, offenbar aus einem Heiligtum: ,eine zerbrochen - zwei fUr Aphrodite', G. A. Koshelenko et al., ed., Anticnye gosudarstva Severnogo Pricernomotja, Moskau I984, I42 nr. 4. 48 Od. I2,345-347. - Errichtung eines Tempels während einer Pest rur den Pestgott Namtar: Atrahasis I 40I, Dalley I989, I9.

Anmerkungen

245

Lukian. Syr. D. I9, oben Kap. II bei Anm. 44. Oben bei Anm. I4. SEG 33,736; Inscriptiones Creticae II xxviii 2, Hermes Tallaios. Siehe unten bei Anm. 85. Hdt. I,I67. Nach römischer Etymologie verweist das Wort caerimonia auf Caere. 54 Hdt. I,I05; vgI. Hippocr. aer. 22; in moderner Sicht ergibt sich am ehesten eine Art skythischer Schamanismus, siehe D. Margreth, Skythische Schamanen? Die Nachrichten über Enarees-Anarieis bei Herodot und Hippokrates, Diss. Zürich I993. 55 Lanternari I994, 256f. - C. Ouwehand, Hateruma. Soeio-Religious Aspects cif a South-Ryukyan IsTand CuTture, Leiden I985, I90f beschreibt, wie dort anläßlich von persönlichem Unglück nach Weisung eines örtlichen ,Schamanen oder Priesters' das Familiengrab geöffuet und die Gebeine der Verstorbenen gewaschen werden - ein eigentümlicher Ahnenkult im Rahmen der gleichen Struktur der Unheils bewältigung. 56 Plato Resp. 364bc erwähnt die Bettelpriester und Seher, die angeblich die Macht (dynamis) haben, ,gut zu machen', ,zu heilen' (akefsthm). 57 VgI. im hethitischen Hymnus auf den Sonnengott: "qu'ilme dise mon peche", Lebrun I980, I04f; siehe auch van der Toorn I985, 94--97: "In search for the secret sin." 58 Daniel2, I2 f; 24; ,Zeichendeuter, Wahrsager, Beschwörer und Chaldäer' 2,2. 59 Hdt. 4,68. 60 Vgl. bei Anm. 25. 6I Hdt. 6,66; 6.75,3; 5,66,I; vgI. 5,90,I. 62 Soph. OT 380-389. 63 Eur. Phrixos A, Apollod. BibI. I,80-82, Hyg. fab. 2, vgl. C. Austin, Nova Fragmenta Euripidea, Berlin I968, p. IOI f. 64 VgI. Burkert I979, 88f 65 Divinatio obTativa and impetrativa, siehe Kap. VII Anm. 7. 66 Psalm I 24,7. 67 Hdt. 6,I39,I, oben Anm. 2; vgI. Platon Phdr. 244de, oben Anm. 35. 68 Soph. EI. 447. 69 Soph. OT lOof. (lyein). Lateinisch Zuere, verwandt mit griechisch Zyein, hat sich ganz zur Bedeutung ,sühnen' entwickelt. 70 K. Tsantsanoglou, G. M. Parassoglou, "Two Gold Lamellae from Thessaly", Hellenika 38 (I987) 3-I6; SEG 37,497; cf Burkert I994, 25; 28; F. Graf, "Dionysian and Orphic Eschatology: New Texts and Old Questions" , in T. H. Carpenter, C. A. Faraone, ed., Masks cifDionysus, Ithaca I993, 239-258. 7I Vgl. bei Anm. 35. 72 Vgl. M. Wehrli, Geschichte der deutschen Literatur I, Stuttgart I980, 22-24. 73 Bes. die Serie Shurpu (Reiner I958), Tafel 11/111; der Terminus ist pasaru ,lösen, frei machen', AHw 842, kontrastierend mit rakasu und kama ,binden', AHw 946; 433. 74 Akkadischer Beschwörungstext bei Ebeling I93I nr. 30 A III 63, S. I]2f 75 A. Audollent, Diftxionum Tabellae, Paris I904; R. Wünsch, Diftxionum Tabellae Atticae, IG III 3, Berlin I897; D. R. Jordan, "A Survey of Greek 49 50 5I 52 53

Anmerkungen

Anmerkungen

78 79 80 81

Defixiones Not Included in the Special Corpora", GRBS 26 (1985) 151-197; vgl. auch C. A. Faraone, "The Agonistic Context of Early Greek Binding Speils", in: c.-A. Faraone, D. Obbink, ed., Magika Hiera. Ancient Greek Magic and Religion, New York/Oxford 1991,3-32; F. Graf, Gottesnähe und Schadenzauber. Die Magie in der griechisch-römischen Antike, München 1996, 108-157. Sophronius, Narratio miracuforum SS Cyri et Ioannis sapientium Anargyrorum, PG 87,3,3541-3548 (Audollent - vgl. Anm. 75 - p. CXXII). Liban. Or. 1,243-250; C. Bonner, "Witchcraft in the Lecture Room of Libanius", TAPA 63 (193 2) 34-44. Oben bei Anm. I; 4; 8. Hdt. 6,12,3· Vgl. Kap. IV. Arnob. 7,5 (als Heidenglaube kritisiert). Vgl. Kap. 11 bei Anm. 26; 78.

82

AHw 716.

76 77

83 Vgl. den pythagoreischen Spruch bei lambl. v.P. 85: "Plagen sind gut. Denn diejenigen, die zur Strafe (in dieses Leben) gekommen sind, müssen bestraft werden." 84 ANET 395; Lebrun 1980, 214,24-28; vgl. Anm. 8. In der christlichen Tradition hat die Eltern-Kind-Beziehung das Bild von Herrn und Knecht in den Hintergrund gedrängt - was die Geißel zur ,Zornesrute' werden ließ. 85 F. Steinleitner, Die Beicht im Zusammenhang mit der sakralen Rechtspflege in der Antike, Diss. München, Leipzig 1913; R. Pettazzoni, La confessione dei peccati 1-111, Bologna 1929/36; H. Hommel, "Antike Bußformulare", in: Sebasmata I (Tübingen 1983) 35 1-370; das wachsende Corpus der kleinasiatischen Beichtinschriften jetzt bei Petzl 1994; vgl. G. Petzl, "Lukians ,Podagra' und die Beichtinschriften Kleinasiens", Mhis 6 (1991) 131-145. Beispiele aus Mesopotamien: Schrank 1908, 46f.; M. Jastrow, Die Religion Babyloniens und Assyriens 11, Giessen 1912, 71 ff.; S. Langdon, Babylonian Penitential Psalms, Paris 1927; SAHG 18119; aus Ägypten: Roeder 1915, 58; H. I. Bell, Cults and Creeds in Greco-Roman Egypt, Liverpool 1953, 13. Altes Testament: Psalm 103,3 ,der dir alle Sünde vergibt und heilt alle deine Gebrechen'. 86 Z. B. A. I. Hallowell, Culture and Experience, New York 1967, 266-276 (Saulteaux- Indianer). 87 Aristoph. Pax 668, vgl. Nub. 1478; Vesp. 1001. 88 Pind. Pyth. 3,82 f. 89 Siehe Guilt or Pollution and Rites cf Pu rification. Proceedings of the Xlth International Congress of the International Association for the History of Religions 11, Leiden 1968; ER XII 91-100 s. v. purification; ein wichtiges Standardwerk ist M. Douglas, Purity and Danger, New York 1966. 90 Dann kann Süßes Brechreiz auslösen. Zur biologischen Basis starker GefUhle vgl. Kap. I Anm. 55. Siehe im übrigen die ausfUhrliche Diskussion bei P. Rozin, J. Haidt, C. R. McCauley, "Disgust", in M. Lewis, J. M. Haviland, ed., Handbook ofEmotions, New York 1993,575-594. 91 Parker 1983, dazu M. L. West CR 35 (1985) 92-94: "To predicate pollution is formally to declare astate of abnormality so that it can be tackled by the appropriate ritual measures." - Ältere Übersicht: Pfister RE Suppl. VI (1935) 146-162 s. v. Katharsis.

247

92 Oben Anni. 23. 93 Epimenides FGrHist 457 TI; 4; Burkert 1992a, 60; 62f. 94 Plut. De Sera 560 ef (statt Italias lies Phigalias, Mittelhaus RE XIX 2084); Fr. 126 Sandbach; Thuk. 1,134,4; zum Prinzip ,zwei fUr eins' vgl. Anm. 47. Mit ,Geistern' käme man zurück zum dritten Modell, dem Zorn der Höheren. Die Interpretationen laufen auch in dem rhetorischen Text von Antiphon 4,1,3 ineinander: Ein Mordopfer "hinterläßt die Feindseligkeit der Rachegeister (aliteriol) , als Strafe Gottes", und wer dann nicht der Gerechtigkeit zum Sieg verhilft, "zieht sich unangebrachte Befleckung (miasma) auf das eigene Haus". Vgl. J. D. Mikalson, Atheniart Popular Religion, Chapel Hill 19 8 3, 50-52· 95 Nadig 1986, 223, vgl. 220f., 225-229, 381 f. 96 Latte 1920121. 97 Dodds 195 I, 28-63, mit Berufung auf R. Benedict, The Chrysanthemum and the Sword. Patterns cfJapanese Culture, Boston 1946, 222ff. Für Latte war die Idee der ,Unreinheit' samt der Praxis der ,Reinigung' primitiv und alt, während Dodds die Entdeckung der ,Schuld' mit dem besonderen Interesse an ,Reinigung' in der archaischen, nachhomerischen Epoche verbindet. Daß bei Homer wenig von Reinigung und gar nicht von der Reinigung des Mörders die Rede ist, fiel schon in der Antike auf; Mörder-Reinigung erscheint in der Aithiopis, p. 47 Z. 11-13 Davies. 98 Vgl. neuerdings Cairns 1993, 27-47. 99 Vgl. Kap. 11; Rene Girard hat aus dem Sündenbock-Komplex eine besondere Theorie der menschlichen Kultur entwickelt, siehe Girard 1972 und 1982. 100 Vgl. Parker 1983, 378. 101 Vgl. Eur. Ion 367, Ion zu Kreusa, die Apollon vergewaltigt hatte: "Er schämt sich der Sache - überführe ihn nicht", d. h. beschäme ihn nicht durch Insistieren. Apollon zieht es vor, sich nicht mehr blicken zu lassen (1557f.). 102 Aristoph. Fr. dubium 940 Kassel-Austin; Menander Dysc. 114; Theokrit 5,119; Hsch. s. v. katharthenai: mastigothenai. Vgl. AT Provo 20,30: "Blutige Striemen säubern den Bösewicht und Schläge die Kammern des Leibes" (Text und Übersetzung zweifelhaft). - Im Englischen gibt es, aus der Ideologie des Exorzismus heraus, die Redensart ,to beat the hell out ofhim'. 103 Vgl. Boyer 1994, 125-154 über "CausalJudgments". 104 Th. Lessing, Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen oder die Geburt der Geschichte aus dem Mythos, München 1916, Leipzig 19274. 105 M. P. Nilsson, "Religion as Man's Protest against the Meaninglessness of Events," Opuscula Selecta 111, Lund 1960, 391-464.

VI. Der Kreislauf des Gebens I CEG 326; Jeffery 1990, 90f.; 94 nr. I; LIMC s. v. Apollon nr. 40. Od. 1,187f.; 311-318; doron 311, 316; axion ... amoibes 318. Vgl. auch Scheid-Tissinier 1994, 165 f. 3 Mauss 1923/4; siehe K. Polanyi, Primitive, Archaic, and Modern Economy, Garden City 1968; Scheid-Tissinier 1994; Seaford 1994; Vowinckel 1995,

2

Anmerkungen 101-149; Cheal 1988, 19 fonnuliert, Geben sei "a system of redundant transactions within a moral economy, which makes possible the extended reproduction of social relations". 4 Prinzipiell schon Hesiod, Erga 354-356 ,Dem geben, der gibt; nicht geben dem, der nicht gibt. Einem Geber gibt man, einem Nicht-Geber gibt keiner.' Zu charis A:ristoteles, EN 5, lI33 a3: "dies ist das Besondere an der charis: Man muß dem, der einen Gefallen (charis) erwiesen hat, einen Gegendienst leisten, und wieder selbst damit anfangen, einen Gefallen zu erweisen." - Sarkastisch Martial 5,59,3: "Wer große Gechenke gibt, will, daß ihm daftir große Geschenke zugesandt werden", quisquis magna dedit, voluit sibi

magna remiUi. 5 Z. B. Gregory 1980; vgl. Schieffelin 1980; Gouldner 1960; Sahlins 1970. 6 Vgl. Mauss 1967, 72f. 7 M. Finley, The World cif Odysseus, New York 1954 (19782) 61-65 (dazu kritisch J. T. Hooker, "Gifts in Homer", BICS 36 [1989] 79-90); J. N. Coldstream in: R. Hägg, ed., The Greek Renaissance cif the Eighth Century B. c., Stockholm 1983, 201-206; ferner Morris 1986; Scheid-Tissinier 1994; B. Wagner-Hasel, Die Macht der Kleider. Eine Studie über den Gabentausch in den Epen Homers, Dannstadt 1994. Vgl. auch L. Gernet, "Droit et pre-droit en Grece ancienne", in Gernet 1968, 175-260; S. Humphreys, Anthropology and the Greeks, London 1978; Hennan 1987; UIf 199°,211 f. 8 M. Weinfeld, "Initiation of Political Friendship in Ebla and its Later Developments", in H. Hauptmann, H. Waetzoldt, ed., Wirtschaft und Gesellschaft von Ebla, Heidelberg 1988, 345-348. 9 C.F.A. Schaeffer, Lepalais royal d' UgaritVI, Paris 1970, 9-lI, A 12-14, RS 17148. Vgl. Liverani 1990, bes. 2lI-217. 10 Horn. n. 6,230-236: epameipsomen 230; Gold ftir Bronze, 235-237. - Eine groteske Novelle über Gabentausch zwischen Freunden, einschließlich der eigenen Frau, bei Hdt. 6,62. I I Provo 18,16. Im späteren Griechisch heißt ,Geschenke geben', dorodokia, de facto Bestechung, vgl. bei Anm. 88. 12 Bourdieu 1972, 227-243: "Le capital symbolique." 13 Natürlich gibt es andere Fonnen der Interaktion, die Freundschaft, Solidarität, Rang ausdrücken und begründen, Formen der Ehrung und der Tröstung, vom Augenspiel übers Grüßen bis zu Zärtlichkeiten, dazu die sprachlichen Möglichkeiten, besonders das Lob (vgl. Kap. IV bei Anm. 86-91). Selbst hier kann man von ,Gabe' und ,Austausch' sprechen, selbst bei ,Streicheleinheiten' . 14 Zur wechselnden Verwendung des Terminus eedna siehe S. West, A Commentary on Homer's Odyssey I, Oxford 1988, lIOf.; B. WagnerHasel, "Geschlecht und Gabe. Zum Brautgütersystem bei Homer" , Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte Rom. Abt. 105 (1988) 80-lI3· 15 ,Gib mit teil an deiner Jungfrauschaft,' Ps.-Plato Anth.Pal. 5,79,2. Vgl. M. I. Finley, "Marriage, Sale and Gift in the Homeric World", Revue Internationale des Droits de l'antiquite III 2 (1955) 167-194, repr. in: M. Finley, Economyand Society in Ancient Greece, London 1981, 232-245; Allgemein Vowinckel 1995,

Anmerkungen

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126-128; zum Griechischen]. P. Vernant, Mythe et societe en Grece ancienne, Paris 1974 (repr. 1981) 57-81. 16 Das Wort gehört zur Wurzel pera-, ,Überführung', ,Handel'. 17 Vgl. Burkert 1994b. Siehe auch Seaford 1994 zu den zwei Formen der Reziprozität, Geschenk und Rache. 18 Dies ist das ,Recht des Rhadamanthys,' wie es sich selbst in der Seelenwanderung vollzieht, Arist. EN lIJ2 b25. Vgl. auch P. Marongiu, G. Newman, Vengeance. The Fight against Injustice, Totowa, N. J. 1987. 19 Vgl. AT Ex. 21,23-27. 20 NT Lukas 23,41. Die entsprechenden akkadischen Wörter sind gamalu, gimillu und riabu ,vergelten', die sowohl im freundlichen wie im rächenden Sinn verwendet werden, AHw 275 f.; 978 f. 21 Deut. 25,2f; Ioseph. Aut. lud. 4,8,21,238; NT II. Kor. lI,24; Plat. Leg. 845 a. 22

epieike' amoiben, Od.

23 24 25 26

Aristoph. Nub. 245, vgl. lI8. Vgl. bei Anm. 125. De Waal 1989, 38 f.; Burkert 1994 b, 12. Vgl. S.A.]. White, "Gift Giving", ER V 552-557; Linders/Nordquist 1987; F. T. van Straten, "Gifts for the Gods", in Versnel 1981, 65-151. Im Griechischen spielt anatithenai ,hinaufstellen, weihen' eine besondere Rolle (vgl. Anm 119), aber auch das schlichte didonai findet sich immer wieder; die lateinische Weihefonnel ist, abgekürzt, DDD, dedit donavit dedicavit. Zum ,Geben' von Opfern im Akkadischen siehe AHw 1525 S. V. zibu. Korinth: CEG 359160; mit der Variante aphormau statt amoiban, ,einen erfreulichen Neustart', in CEG 358; Smyrna: CEG426. Vgl. Lazzarini 1976 und 198919°. Horn. Od. 3,58f.; Horn. Hymn. Dem. 494. Plat. Euthyphro 14 ce. Leg. 716 e heißt es, daß Götter von befleckten ,Gebern' keine Gaben annehmen. Plat. Symp. 202 e. Hippocr. Aer. 22, 11 80' Littre, mit Zitat von Eur. Hippol. 8. R. Schmitt, Dichtung und Dichtersprache in indogermanischer Zeit, Wiesbaden 19 67, 142- 149. MY V 659,4; A. Morpurgo, Mycenaeae Graecitatis Lexicon, Rom 1963, J24. Persepolis-Inschrift g, Weissbach 19 lI , 85. Demokrit B 175. Vgl. auch theon eis anthropous dosis Plat. Phi!. 16cd. NT Jakob. 1,17. Vgl. die stoische Allegorie SVF II nr. 1081: Die Charites als Göttinnen seien nichts anderes als "unsere Anfangsopfer und Gegengaben ftir die Wohltaten" der Götter. Sallustios 16,1; vgl. unten Anm. 122. AT Ex. 23.25; Psalm 9·6,7f. Der hebräische Terminus ftir die Gabe, die das Opfer begleitet, ist minhah; im Akkadischen spricht man von kurbanu und muhhuru, vgl. AHw S.V. Stele von Fekherye, A. Abou-Assaf, P. Bodreuil, A. R. Millard, La statue de Tell Fekherye et san inscription bilingue assyro-arameenne, Paris 1982, 17 (assyrische Version 2f.) und 24 (aramäische Version 2-4).

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12,382.

Anmerkungen 41 Vgl. oben Anm. 29/30. 42 Horn. 11. 22,169-172f; Od. 1,66f 43 Atrahasis II ii 14; 20, Lambert-Millard 1969: libasma ina katre/ibis katre, vgl. Dalley 1989, 21. Vergleichbar ist der Tadel, den Kroisos gegen Apollon bei Herodot ausspricht, unten Anm. 72. 44 G. van der Leeuw, "Die Do-ut-des-Formel in der Opfertheorie," ARW 20 (19201I) 241-253; Widengren 1969, 280-8; ER VI 197-214; Grottanelli 1989/90; vgl. Festugiere 1976, der vor Simplifizierung warnt, 418: "beaucoup plus complexe que la notion du contrat." Vgl. auch Vowinckel 1995, 132-138

über, Geister und Götter' im Rahmen von Reziprozität und Ungleichheit. 45 Tittiriya-Samhita, Widengren 1969, 284; ER V 554. 46 Vgl. Kap. I Anm. 130. 47 Lambert 1960, 104, vgl. 147f zum Begriff qiptu ,Anleihe, Kredit'; AT Provo 19,17· 48 Matth. 6,4; 6. 49 Aisch. Cho. 792 f 50 P. Thieme, "Studien zur indogermanischen Wortkunde und Religionsge-

schichte", Berichte der Sächsischen Akademie der Wissenschqften zu Leipzig, Phil.Hist. Klasse 98,5 (1952) 62-76. SI Anth.Pal. 6,152,3 f; 6,238,5 f 52 CEG 227; 275. 53 CIL 1'2, 1531 = CLE 4, donu danunt . .. orant se voti crebro condemnes. 54 Vgl. K. Ehlich in: S. Döpp, Hg., Kamevaleske Phänomene in antiken und nachantiken Kulturen und Literaturen, Trier 1993, 293 f 55 Das griechische Wort ploutos ,Reichtum' bezeichnet ursprünglich eben das Getreide, das im unterirdischen ,Schatzhaus' (thesauros) gespeichert ist; im Mythos ist Ploutos dann der Sohn der Getreidegöttin Demeter; doch auch der Gott der Unterwelt heißt Plouton. 56 AT Joel 2,14: daß Jahwe "zurückläßt einen Segen (rur) Speis- und Trankopfer ... " Vgl. auch Widengren 1969, 288. 57 Kanopos-Dekret Ptolemaios' III, 239/8 v. Chr., OGI 56, 8 f, 19 f 58 Act. Apost. 20,35. Die entgegengesetzte Asymmetrie findet Thukydides 2,97,4 im Brauch der Thraker: "lieber nehmen als geben." 59 Didache 1,5 (wobei Lukas 6,30 und Act. Apost. 20,36 im Hintergrund stehen). In den Evangelien spricht Jesus von Einladungen ohne antapodosis, Lukas 14,12, von gleichem Lohn rur verschieden lange Arbeit, Matth. 20,1-16; dazu der verlorene Sohn und der ungerechte Haushalter, Lukas 15, II ff.; 16,1-9; Jesu fordert, allen Reichtum den Armen zu geben, Markus 10,21. "Wenn ihr Geld habt, leiht nicht auf Zins aus, sondern gebt ... dem, von dem ihr sie nicht (zurück)bekommen werdet", so das gnostische ThomasEvangelium (95), woraus bei Matthäus wird: "Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will" (5,42), während Lukas schreibt: "Wer dich bittet, dem gib, und wer dir das Deine nimmt, da fordere es nicht wieder" (6,30). Die fünfte Bitte des Vaterunsers, Matth. 6,12, wird gewöhnlich übersetzt: ,Vergib uns unsere Schuld', doch das verwendete Wort opheilemata bezeichnet eigentlich die ,Schulden'; dies müßte auf die Übersetzung führen: "Erlasse uns unsere Schulden, wie wir dies denen ge-

Anmerkungen

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genüber tun, die uns (Geld) schulden." Die traditionelle Auffassung läßt sich mit rabbinischem Material stützen, siehe ThWbNT V 565. - Auch Kaiser Mark Aurel lehnt die ,Erstattung' (amoibe) der Wohltaten ab: "Wenn ihr Gutes getan habt, und ein anderer Gutes empfangen hat - was wünscht ihr dann noch?" (7,73). 60 Koran, Sure 9, I I I. 61 Vgl. Kap. I bei Anm. 36. Die folgende Diskussion läuft der Kontroverse um die Soziobiologie weithin parallel (vgl. Kap. I Anm. 34), nur daß als ,Erfolg' hier primär der Besitz von Gütern, nicht die Vervielfaltigung der Nachkommen genommen wird. 62 Dawkins 1976. 63 Rapoport-Chamnah 1965; vgl. R. Axelrod, W. D. Harnilton, "The Evolution of Cooperation", Sdence 2II,4489 (1981) 1390-1396; D. R. Hofstadter, Sdentific American (May 1983) 14-20; Axelrod 1984II988; Vowinckel 1995, 102-106. 64 Vgl. Dawkins 1976, 199f Einwände gegen die ,Stabilität' dieser Strategie bei Boyd-Lorberbaum 1987. 65 P.]. Halnilton Grierson, "The Silent Trade", in D. Dalton, ed., Research in economic Anthropology III (Greenwich, Conn. 1980) 1-74 (zuerst 1903); A. Price, "On Silent Trade", ibo 75-96; R. Hennig, "Der stumme Handel als Urform des Außenhandels", Weltwirtschaftliches Archiv II (1917) 265-278; D. Veerkamp, Stummer Handel. Seine Verbreitung, sein Wesen, Diss. (masch.) Göttingen 1956; A. Giardino, "Le merci, il tempo, il silenzio. Ricerche su miti e valori sociali nel mondo greco e romano", Studi Storid 27 (1986) 277-302; RIAss s. v. ,Markt.' 66 Hdt. 4,196. 67 Pomp. Mela 3,60; Plin. n.h. 6,88; Anm. Marc. 23,6,68; am genauesten Eustathios, In Dionys. Perieg. 752, der Herodot zitiert. 68 Vgl. aber bei Anm. 135 zu einer ganz anderen Art des ,Gebens', do ut abeas. 69 Diagoras (5. Jh. v. Chr.) bei Diog. Laert. 6,59, Cic. nat.deor. 3,89 = Diagoras Melius, Theodorus Cyrenaeus ed. M. Winiarczyk, Leipzig 1981, T 36137. 70 Vgl. bes. Lambert 1960, 75. 71 Aisch. Ag. II68 f 72 Hdt. 1,9°,2 vgl. 4; zur Entwicklung der Kroisos-Tradition Burkert, "Das Ende des Kroisos. Vorstufen einer Herodoteischen Geschichtserzählung", in: Catalepton, Festschr. B. Wyss, Basel 1985, 4-15. 73 Fonnulierung aus Atrahasis, oben Anm. 43. 74 Lysias 30,18. 75 fl. 24,4 2 5 f . 76 Epikt. 2,23,5. 77 Oben bei Anm. 54/55. 78 Vgl. etwa I. Paulson in I. Paulson, A. Hultzkrantz, K. Jettmar, Die Religionen Nordeurasiens und der amerikanischen Arktis, Stuttgart 1962, 67-IQO. 79 Lys. Or. 30, vgl. Burkert 1977, 344. 80 Aristoph. Eccl. 779-783. 81 Tert. Apol. 13,6. ·82 Aisch. Fr. 161 TrGF.

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Anmerkungen

Anmerkungen

83 Vgl. die sarkastische Argumentation bei Hippocr. Aer. 22, II 80 Littn~: Es sei klar, daß die Reichen reiche Gegengaben von den Göttern ftir ihre Opfer zu erwarten haben; bei den Armen werden beide Seiten unbefriedigt bleiben. 84 Hes. Erga 336f.: kadi dynamin; vgl. Xen. Mem. 1,3,3; 4,3,16. 85 Porph. abst. 2,15 = Theophrast Fr. 584 A, Zeile 145-153 Fortenbaugh; 2,16 = Theopomp FGrHist 115 F 344. 86 Servius Aen. 2,116, anläßlich von Iphigenies Opferung: et sciendum in saeris simulata pro veris aedpi. - E. Lane, ed., Corpus Monumentorum Religonis Dei Menis I, Leiden 1971, nr. 50. - Herakles Melon: Pollux 1,30f Zum Ersatzopfer überhaupt vgl. Kap. II. 87 Vgl. Latte 1920121, 285 f = 1968,25 f; 1. Sam. 15,22; Jesaia 1,11-17; vgl. auch Provo 21,27; 22,11. 88 Vgl. W. Schuller, ed., Komtption im Altertum, München 1982. 89 Hes. Fr. 361, zitiert von Platon, Resp. 390 e; parodiert von Ovid, Ars am. 3,653 f; siehe auch Plat. Resp. 364 deo 90 fl. 9,497. 91 Horn. Hymn. Dem. 367-369, vgl. Richardson 1974, 270-275. 92 Bes. Plat. Leg. 905 d-907 b. 93 Plat. Tht. 176 b. Im späteren Platonismus konnte das Opfern durch eine magische Interpretation wieder gerechtfertigt werden: Es bewirkt, daß der Mensch mit den Göttern in Kontakt kommt (synaphthenai theois) , Sallustios 16 vgl. 14, 2f 94 Lebrun 1980, 92 ff., 121 ff.; H. G. Güterbock in W. Röllig, ed., Altorientalisehe Literaturen, Wiesbaden 1978, 227. - Aisch. Cho. 255-257; Sept. 304f., vgl. 174-181. 95 Ich verdanke Wyatt MacGaffey, Haverford, folgenden Text: "Lord, give us grace; for if thou givest us not grace, we will not give thee glory - and who will win by that, Lord?" 96 Atrahasis III iv 35, Lambert-Millard 1969, 58 f, Dalley 1989, 33; Gilgamesh XI 156ff., Dalley 114. 97 H. G. Güterbock, Kumarbi, Istanbul 1946, 21. 98 Lambert 1960, 148 f 99 D. G. Brornley, A. D. ShupeJr., "Financing the New Religions",journalJor the Scientifie Study cf Religion 19 (1980) 227-239. 100 Es gibt insbesondere auch die völlige Zerstörung von Kriegsbeute, so im hebräischen hrm - von Luther mit ,Bann' wiedergegeben -, aber auch z. B. bei Kelten, Caesar b. g. 6,17,3-5, vgl. U. E. Hagberg in Linders-Nordquist 19 8 7, 77-8 1. 101 Hdt. 7,54,3 diskutiert das Problem, als Xerxes eine goldene Schale im Hellespont versenkt: Soll dies wirklich eine Weihegabe an den Sonnengott sein, obschon sie in die falsche Richtung geht, oder ein Geschenk ftir den Hellespont - den Xerxes hatte peitschen lassen? 102 Hdt. 3,41 f 103 Siehe Burkert in: Herodote et les peuples non grecs. Entretiens sur l' antiquite classiqueXXXV, Vandoeuvres-Geneve 1990, 18, im Vergleich mit Hdt. 4,61,2.

105 Zur Gemeinsamkeit von Griechischem und Westsemitischem R. K. Yerkes, Saerijiee in Greek and Roman Religions and Early judaism, London 1953; allgemein Burkert 1972. 106 Zum Brandopfer ('olah) in Israel A. Hultgard in Linders-Nordquist 1987, 83-91. Zum ,Moloch'-Opfer Kap. 11 bei Anm. 75-77. 107 Vgl. Burkert 1992a, 20. 108 Vgl. Burkert 1979, 41-43; zu Mesopotamien RIAss VII 1-12 s. v. Libation; Ch. Watanabe, "A Problem in the Libation Scene of Ashurb anip al " , in H. I. H. Prince, Takahito Mikasa, ed., Cult and Ritual in the Andent Near East, Wiesbaden 1992, 91-104. Der ugaritische und hebräische Terminus ist nsk, HAL 664, vgl. auch 171 WbNT VII 529-537. 109 Markus 14,3-10 mit Parallelen. 110 Hierzu Meissner 1920125, II 81-90; Oppenheim 1964, 106f, 191 f.; Ringgren 1973, 81-89; H. Altenmüller, s. v. Opfer, Opferurnlauf, Lexikon der Aegyptologie IV (1982) 579-584; 596f; W. Helck s. v. Tempelwirtschaft, ibo VI (1986) 414-420. 111 Akkadisch e!ru, AHw 257; Hebräisch faser, z.B. im Heiligtum von Bethel, Gen. 28,22; Griechisch dekate, vor allem im Kult des ApolIon, vgl. bei Anm. I; ferner H. W. Parke, "A Consecration to Apollo", Hermathena 72 (1948) 82-11 4. 112 Genaue Agenda ftir den Kult am Anu-Tempel in Uruk: Thureau-Dangin 1921, 61-118. 113 AT Dt. 14,22f, das sog. Zehnten-Gesetz. 114 Vgl. Latte 1960, 215f 115 Vgl. ER V 554[, auch zu China. 116 Aristoph. Plut. 594-597 mit Schol. 117 NT Matth. 10,5-15 vgl. Markus 6,8-11, Lukas 9,2-5. 118 111. Brief des johannes 7. Didaehe 11,12 verbietet ausdrücklich, ,im Geiste', d. h. in frommer Ekstase zu betteln. 119 Siehe Morris 1986; Grottanelli 1991. Der gleiche Begriff des ,Hinaufstellens' wird auch im Semitischen ausgedrückt, Akkadisch eh/, AHw 2°9, Hebräisch '111, HAL 785 s. v. Doch vordringliche Aufgabe orientalischer Tempel war die Ernährung der Götter, d. h. des Tempelpersonals. 120 Vgl. die Beschreibung 1. Könige 7,13-5°. 121 Vgl. Anm. 31. 122 Sallustios 16,1 (oben bei Anm. 38) erklärt das Tieropfer als ,Erstlingsgabe von Leben', wie auch ein Haaropfer ,Erstlingsgabe vom Körper' sein soll. Im Lateinischen gibt es den Begriff der hostia animalis, Trebatius bei Macrob. Sat. 3,5,1-4: in quo sola anima deo saeratu r. Doch läßt sich Leben nicht übertragen und darum nicht weitergeben, man kann es nur vernichten. Die Israeliten nannten das Blut ,Leben', ,Seele' (nephesh) , Lev. 17,11; Dt. 12,23; Blut läßt sich zum Altar des Gottes transferieren - die ,Lebensgabe' bleibt Metapher. 123 Hes. Theog. 535; 556f Vgl. Gladigow 1984. Zum Element des ,Betrugs' im Opfer M. Horkheimer, Th. W. Adorno, Dialektik der Aufklärung, Frankfurt 1981,67--'76. Siehe auch oben bei Anm. 86. 124 Verwiesen sei aufMeuli 1946 und Burkert 1972/97.

104

Gen.

15,11.

253

254

Anmerkungen

12 5 Vgl. Fouts-Budd 1979, 370; Bygott 1979, 454; De Waal 1989, 209; Wrangharn 1994, 77-92. Vielfältigere Essensteilung wird neuerdings von Bonobos berichtet; siehe auch Cheney-Seyfarth 1994. 126 Vgl. Baudy 1983; Gladigow 1984; auch Lanternari 1976, 196. 127 Schieffelin 1980. 128 Vgl. bei Anm. 13. 129 Äthiopen: 11. 1,423 f.; Od. 1,22-26; Phäaken: Od.7,201-206. 130 Daß die Götter üblicherweise den Rauch ,verspeisen', ist in einer Nebenversion von 11. 8,550-552 formuliert, zitiert bei Plat. Alk. II 149de; im Standardtext Homers fehlen diese Verse - sind sie als grotesk empfunden und darum gestrichen worden? - Berühmt ist die Parodie bei Lukian, 1karomen. 26f. 13 I AT Lev. 17,2f.; vgl. Meuli 1975, 938; Burkert 1992 b, 173 f. 1]2 Burkert 1992 b, 174. 133 Hdt. I,I05,1 doroisi te kai litesi; man könnte formulieren: do ut abeas (vgl. bei Anm. 135). 134 Siehe Kap. 11 bei Anm. 21. 135 Harrison 19 22, 7; 1927, 134-138. 13 6 Namtar, der Pestgott, erhält Tempel und Kult im Epos Atrahasis, Dalley 19 89, 24. Febris ,Fieber' hat einen Tempel in Rom, Val. Max. 2,5,6; Cic. N.d. 3,63; Wissowa RE VI 2095 f. 137 Aisch. Theb. 699-701. 13 8 Jameson et al. 1993,45, Inschrift B Z. 12f., vgl. S. 63-67. 139 Vgl. etwa Aisch. Pers. 219; 523: "Gaben rur die Erde und die Toten." Siehe auch A. Henrichs, "Namenlosigkeit und Euphemismus: Zur Ambivalenz der chthonischen Mächte im attischen Drama", in: H. Hofinann, A. Harder, ed., Fragmenta dramatica, Göttingen 1991, 161-201. 140 Vgl. B. Janowski, "Erwägungen zur Vorgeschichte des israelitischen SELAMIM-Opfers, Ugarit-Forschungen 12 (1980) 231-259; Burkert 1972, 16,41. Die Modifikationen, die D. Schwemer, Studies on the Civilization and Culture cif Nuzi and the Hurrians 7, (1995), 81-116, auf Grund hurritischer Termini vorbringt, scheinen mir auf einer immer noch wenig deutlichen Basis zu beruhen. 141 Vgl. Kap. II. 142 Siehe Anm. 98. 143 H.-J. Klimkeit, Gnosis on the Silk Road. Gnostic Texts from Central Asia, New York 1993, ]26. 144 Petzl 1994, VII nr. 2. 145 Heraklit B 90, vgl. Seaford 1994, 220-232. 146 Anaximandros B I, vgl. Kirk-Raven-Schofield 1983, II7-122 . 147 Plat. Phd. 72bc. Auch die Bestandteile des menschlichen Körpers sind "Teile, die vom All geborgt sind, um zurückgegeben zu werden", Tim. 42e. 14 8 Vgl. Lorenz 1973; Vollmer 1994; zum Gesamtproblem auch Boyer 1994.

Anmerkungen

255

VII. Die Zeichen: Aufschluß und Bearbeitung von Wirklichkeit I Die moderne Wissenschaft der Semiologie kann hier nicht zulänglich vorgestellt und diskutiert werden. Zu einer Definition von ,Zeichen' vgl. Eco 1976, 16; demnach steht beim ,Zeichen' etwas für etwas anderes ,auf Grund vorher festgelegter sozialer Konvention'; dies würde das biologische Funktionieren von ,Zeichen' ausschließen, die ja nicht sozialer Konvention entstammen, sondern einem evolutionären Optimierungsprozeß. Im PostStrukturalismus verliert der Begriff des ,Zeichens' wieder an Bedeutung, vgl. Eco 1984. 2 Unten bei Anm. 57/58. 3 Matth. 16,3; dieser Abschnitt fehlt in den wichtigsten Handschriften, gilt also als Interpolation. Die Evangelien verweisen außerdem auf den Feigenbaum als ,Zeichen' für den anbrechenden Sommer, Markus 13,28, Matth. 24,]2, Lukas 21.29. 4 Burkert 1977, 181f. 5 Der Terminus für ,Zeichen' ist akkadisch ittu, hebräisch 'ot. Im Griechischen existiert, neben dem allgemeinen Wort sema/semeion, das Wort teirea, das offenbar besonders für Himmelszeichen verwendet wurde; danach auch der Name des mythischen Sehers ,T eiresias' . 6 Die umfassendste Studie zum ganzen Komplex ist noch immer A. Bouch€:Lederq, Histoire de la divination dans I' antiquite I-IV, Paris 1879/82; ferner W. R. Halliday, Greek Divination, London 1913; A. Caquot, M. Leibovici, La divination, Paris 1968; J. P. Vernant, ed., Divination et rationalite, Paris 1974; "Actes du lIe Colloque international du C. E. R.G. A. sur ,Orades et mantique en Gn!ce ancienne"', Kernos 3 (1990); R. Bloch, La divination, Paris 1991; M. Sordi, ed., La prcifezia nel mondo antico, Milano 1993. Akkadische Texte sind bei Borger 1967175 III 95-99 verzeichnet; zu den Hethitern A. Kammenhuber, Orakelpraxis, Träume und Vorzeichenschau bei den Hethitern, Heidelberg 1977; Etrusker: C. 0. Thulin, Die etruskische Disziplin, Göt~borg 1905/9; vgl. allgemein auch U. Ritz, Das Bedeutsame in den Erscheinungen. Divinationspraktiken in traditionalen Gesellscluiften, Frankfurt 1988; J. Bremmer, "Prophets, Seers, and Politics in Greece, Israel, and Early Modern Europe, " Numen 40 (1993) 15°-183. 7 Cicero, De divinatione 2,26 (genus art!ficiosum - genus naturale) , vgl. I,II f.; 1,34, dazu der Konunentar von A. S. Pease, M. Tulli Ciceronis De Divinatione Libri Duo (1920123), repr. Darmstadt 1963. Servius Aen. 6,190 unterscheidet auguria oblativa (Zeichen, die sich anbieten) von auguria impetrativa (Zeichen, die man durch eigenes Handeln ,erreicht'). 8 Dieser Ausdruck ist eine Besonderheit des Johannes-Evangeliums, siehe ThWbNTVII 241-257. 9 Hdt. 8,137-139. Das Zeichen ist bekanntlich auf der goldenen Aschenkiste im Königsgrab von Vergina (Philipp II.?) aufgetaucht und dann zum Zankapfel zwischen dem griechischen und dem slavischen ,Makedonien' geworden. IO Hdt. 9,91.

Anmerkungen 11 Blätter der Eiche von Dodona: Od. 14,328; 19,297; Wasserspiegel: Paus. 7,21,13; zu akkadischen Fluß-Omina F. Nötscher in Orientalia 51/4 (1930) 121-146. 12 Romulus: Ennius Ann. I 78 ff. = Fr. XLVII Skutsch, vgl. RE I A 109 I; Kalchas: Horn. 11. 1,71 f.; Akkadisches: J. Hunger, "Babylonische Tieromina nebst griechisch-römischen Parallelen", Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschtift 1909,3; Ausgabe und Übersetzung einer Serie: F. Nötscher, Orientalia SI/54 (193 0) 176- 179. 13 Od. 2,181 ( 14 Die Geschichte von Mosollamos bei PS.-Hekataios FGrHist 264 F 21 = Iosephus C.Ap. 1,201-204. 15 Burkert 1992 a, 46-53. J6 Herzfeld 1985, 247-258. 17 H. Diels, Beiträge zur Zuckungsliteratur des Okzidents und Orients 1111; Abh. Bedin 1907/8 (repr. Leipzig 1970). 18 Diesen Ausdruck gebrauchte Paracelsus, De signatura rerum: Theophrast von Hohenheim, gen. Paracelsus, Sämtliche Werke 12, Berlin 1928, 397-400. 19 Kap. I bei Anm. 92. 20 Zu Seher-Familien Burkert 1992 a, 43-46. 21 Vgl. Lorenz 1973; Ditfurth 1976. 22 Ptol. Tetr. 1,2. 23 G. Glotz, L ( ordalie dans la Grece primitive, Paris 1904; HDA 111 1016-1021; H. Nottarp, Gottesurteilsstudien, München 1956. 24 Zu "Krieg als Gottesurteils-Verfahren" im Nahen Osten Liverani 1990, 150-159; unter den historischen Legenden der Römer ist der Kampf der Horatier und Curiatier besonders bezeichnend, Liv. 1,24, vgl. RE VIII 232 2- 2 327. 25 Codex Hammurapi § 2; 132, ANET 166; 171; Mittelassyrisches Gesetzbuch A § 25, ANET 182. 26 Über glühende Kohlen zu gehen (so bei Artemis Perasia in Kastabala: Strab. 12p. 537) ist ein Ritual, das bei den Anastenaria Nordgriechenlands mit christlicher Interpretation noch geübt wird; modeme Selbsterfahrungsgruppen haben dies nachgeahmt. In der Regel gibt es keine Brandwunden; doch der seelische Aufwand ist bedeutend. Vgl. W. D. Fudey, Studies in the Use cif Fire in Ancient Greek Religion, N ew Y ork 198 I; A. Bürge, "Realität und Rationalität der Feuerprobe", Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 100 (1983) 257-259; L. M. Danforth, Firewalking and Religious Healing, Princeton 1989. 27 Yasna 43,4; G. Widengren, Die Religionen Irans, Stuttgart 1965, 87(; vgl. Lactanz Inst. 7,21,3-7. 28 Soph. Ant. 264(; Aristoph. Lys. 133-135. H. S. Versnel, "JtEJtQ'YlIlEVO~". The Cnidian Curse Tablets and Ordeal by Fire", in R. Hägg, ed., Ancient Greek Cult Practicefrom the Epigraphical Evidence, Stockholm 1994, 145-154. 29 Siehe bei Anm. 3 5. 30 AT Num. 5,II; 21 ff., vgl. W. McKane Vetus Testamentum 30 (1980) 474-492; Hes. Theog. 782-806. 31 Siehe P. Hoskisson, "The Nishum ,Oath' in Mari", in G. D. Young, ed., Mari in Retrospect, Winona Lake 1992, 203-10, bes. 206(; J. Bottero ASNS-

Anmerkungen

257

Pisa 111 II (1981) 1005-1068. Bei den Hethitern ist Ishara, ,Wassersucht,' die Eid-Göttin. Vgl. auch Meissner 1920125, 11 290. Avesta, Videvdat 4,54-55, dazu M. Boyce in Monumentum H. S. Nyberg I, Teheran/Liege 1975,69-76. 32 E. Peterson, Frühkirche,Judentum und Gnosis, Freiburg 1959, 334( 33 ER XV 302: "May this grass prove poisonous to me if I have lied before God!" Vgl. auch G. Lorenz, in F. HampI, I. Weiler, Kritische und vergleichende Studien zur alten Geschichte und Universalgeschichte (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft 18), Innsbruck 1974, 235· 34 Gottfried von Strassburg, Tristan, ed. K. Marold, rev. W. Schröder, Bedin 1977, Zeile 15518-15764, hier 15739( 35 Fulcher von Chartres, PL ISS, 843 (; das Gottesurteil wird zum Triumph, trotz des bösen Ausgangs, bei Raymond d' Aguilers, PL 155, 641-643; 646 = Le de Raymond d ( Aguilers ed. J. H. und L. L. Hili (1969) 120-124; 128 (; vgl. Chr. Auffarth, Saeculum 40 (1989) 39-55, bes. SI. 36 Vgl. Kap. I bei Anm. 98. 37 Vgl. hierzu auch M. Douglas, Natural Symbols, New York 1973, 19783; sie betont, daß die angenommene oder postulierte kosmische Symbolik gewöhnlich soziale Konfigurationen spiegelt. 38 Burkert 1979, 41 f. 39 Das Wort baitylos erscheint bei Philon von Byblos FGrHist 790 F 2 = Euseb. Praep. Ev. 1,10,23 und bei Damaskios, Vita Isidori§ 34; 203 ed. Zintzen (diese Belege fehlen in LSj), von östlicher Seite im Vertrag von Assarhaddon mit Baal von Tyros (ANET 534) und im Sfire-Text 11 (ANET 660); BethEI AT Gen. 28,10-22; siehe Mettinger 1995, 35; 130-132. 40 U. Seidl, Die babylonischen Kudurru-Reliifs, Fribourg 1989. 41 Vgl. Piccaluga 1974; Gladigow 1992, bes. 177-183. 42 Zu den böotischen hipparchoi und dem geheimen ,Grab der Dirke' Plut. Gen. Socr. 578 b, vgl. Burkert 1972, 210. 43 Paus. 1,28,2. 44 Zur anthropologischen Funktion der Kunst siehe Dissanayake 1988, bes. 9 2 - IO I. 45 Vgl. Kap. I bei Anm. 96/97. 46 Vgl. hierzu RAC s. v. Götterbild; Mettinger 1995. 47 Vgl. Kap. I bei Anm. 78. 48 Vgl. C. P. Jones, "Stigma: Tattooing and Branding in Graeco-Roman Antiquity",JRS 77 (1987) 139-155. Zu Markierungen im Rahmen der Initiation siehe z. B. C. Calame, Le processus symbolique (Centro Internazionale di Semiotica e di Linguistica: Documents de Travail et pre-publications 128/9), Urbino 1983, 4f., über Knaben in Neuguinea; über Mädchen in Afrika Lincoln 1981, 34-49. 49 Hierzu Kap. I bei Anm. 116-119. 50 Hdt. 1,74,5; 3,8. 51 So AT Gen. 17,II (die ältere Version hat an Stelle dessen das ,Halbierungsopfer', vgl. Anm. 89); vgl. allgemein ER 111 5II-514; siehe auch Kap. I bei Anm. II8; Kap. 11 bei Anm. SO/SI. 52 Erra 4,56, Dalley 1989, 305; vgl. Kap. 11 bei Anm. 41-44; Burkert 1979, I05; 120.

258

Anmerkungen

53 Das Dogma von den Sakramenten als character indelebilis ist von Thomas entwickelt in Summa theologiae III quaest. 63, nach Augustin, vgl. L. J. Pongratz, Historisches Wörterbuch der Philosophie I (1971) 984-6. 54 In Rußland gab es eine christliche Sekte, die Skopzii, die die Kastration als das eigentliche ,Siegel' der Auserwählten praktizierten, siehe K. K. Grass, Die russischen Sekten II, Leipzig 1914, 687ff. 55 Auf Lateinisch ist der Eid schlechtweg ,Recht, das zum Recht zu machen ist', ius iurandum. Altes Standardwerk: Hirzel 1902; siehe auch E. Ziebarth REV 2975-2083; ThWbNT V 458-467; RIAss 11 305-315; ER XV 301-305; E. Benveniste, "L'expression du serment dans la Gn!ce ancienne", RHR 134 (1947/8) 81-94; J. Plescia, The Oath and Perjury in Ancient Creece, Tallahassee 1970; Burkert 1977, 377-382; N. Rollant, "Horkos et sa familie", LAMA 5 (1979) 21 4-3°4; Faraone 1993. 56 ER XV 301: "Oaths are encountered among all peoples and in all cultures. They are a primal symbol of religion. " 57 Vgl. bes. Sommer 1992; Cheney-Seyfarth 1994, 245-271. 58 Sommer 1992, 66--91, esp. 85. 59 Zum Typ ,deceit and deception' Dundes 1954. 60 Herodot 1,153 läßt Kyros den Ausspruch tun, die Geschäfte auf dem Markt seien "Betrug durch Eide". "Man muß Kinder mit Würfeln und Erwachsene mit Eiden betrügen", soll Lysander gesagt haben (Diod. 10,9), oder auch König Philipp von Makedonien (Ael. Var. Hist. 7,12). 61 Od. 19.395 f. 62 quos me sentio dicere, in der Devotionsformel, Macrob. Sat. 3,9,10. 63 Vgl. Kap. I bei Anm. 92/98. 64 Dies ist eine normale Formel in Ägypten, Bonnet 1952, 164, und in Mesopotamien, RIAss II 307-3 15; Meissner 192012 5, 11 290 f. 65 Od. 14,158f.; 17,155f.; 20,230f.; vgl. 19,3°4. 66 ANET 205; D. Yoshida, Untersuchungen zu den Sonnengottheiten bei den Hethitern, Heidelberg 1996; Burkert 1992 a, 93 f. 67 n. 3,104; 277-279, vgl. Burkert, "Homer's Anthropomorphism: Narrative and Ritual", in: D. Buitron-Oliver, ed., New Perspectives in Early Creek Art, Washington 1991, 81-91. 68 Eine überraschende, doch logische Konsequenz ist, daß ein Gott ,bei sich selbst' Eide schwört; Jahwe tut es in vollem Ernst, Deut. 29,9f.; Kallimachos Fr. 114,5 macht daraus einen Scherz. 69 Siehe Anm. 67; 65. 70 R. Merkelbach, ZPE 9 (1972) 277-285. 71 Bonnet 1952, 164; Stein des Nofer-Abu, Roeder 1915, 58; vgl. Kap.V Anm.85· 72 Aristoph. Nub. 397. 73 AHw 600; RIAss II 314; Meissner 1920125, 11 290f.; vgl. J. Pedersen, Der Eid bei den Semiten, Straßburg 1914. 74 Hes. Erga 803 f. 75 Vgl. Bell 1992, 98 (im Anschluß an Bourdieu): "Ritualization produces this ritualized body through the interaction of the body with a structured and structuring environment."

Anmerkungen

259

76 D. Wiseman, "Abban and Alalakh",JCS 12 (1958) 129. 77 11. 3,299-301, vgl. Anm. 67; Karavites 1992.

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Abkürzungen Abh ............ . AHw .......... . ANEP ......... .

ANET ......... .

ANRW ........ . CAD .......... . CCCA ......... . CEG .......... . CEGII ........ . CIL .. ......... . CIMRM........ . EdM ........... . ER ............ . FGrHist ........ . GB ............ . HAL .......... .

HDA .......... . HrwG .......... . IG ............ . KAI ........... .

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Abkürzungen RJIAf . ......... .

LIAfC. ......... . LSAAf ......... . LSCG ......... . LS} ........... . . LSS ........... . OF ............ . OGI ........... . PGAf .......... . RA.C .......... . RE ............ .

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Namen- und Sachregister Abenteuerliche Suche 76-85, 87-89 Aberglaube 45, 68, 117, 155, 196 Abraham 178, 185 Achilleus 110, 126, 210 Adrasteia 112 Aelius Aristeides 51-53, 72 Affen siehe Primaten, Schimpansen Mrika, Heilkulte 13 I, 141 Aggression 22, 24, 25 f., 27, 108, 120, 145, 152 Agni 60, 184 Ägyptische Religion 30, 49, 115, 179, 184; siehe Amun, Isis, Ptolemaios III Ahuramazda 48, 11 8, 165 Aischylos 48, 103, 125 Anm. 139, 133, 16 7, 172 , 174, 18 5 Akkadische Begriffe 46, 103, 148, 228 Anm. 71, 249 Anm. 20; Rituale 110f., 120f., 134, 146, 148, 193, 2°4, 208f., 212; Weisheitstexte 30, 46, 167, 175; vgl. Atrahasis, Gilgamesh, Ishtar, Sargon, Sanherib Alalach 209 Alexander der Große I 19 Alkestis 72 Alttestamentliche Texte 165 f.; siehe Jahwe, Judentum Ambrosius 119 Amor und Psyche 89--91 Amphiaraos 243 Anm. 25 Amun 113

anathemata

180

Anaximandros 188 Angeborene Ausläsungsmechanismen 44 Angst als anthropologisches Programm 45-48, 58, 112, 145, 186, 196; Angst als Grundlage der Religion 46, 52 Angstlernen 45 Antinoos 72 . Antiope 92 Aphrodite 103, 141

Apollon 114, 116, 124, 126, 130, 139, 147, 155, 172 ; siehe Delphi Apollonios Rhodios 136 Apostel 124, 18o apotropäisch 59 Anm. 18, 60, I84f. Apsyrtos 62 f. Apuleius 89 Ara Maxima 167, 179 Araber, Bündnisritual 203 Archetypen 44 Areopag 210 Argonauten 62, 78, 87, 100 Aristaios 13 I Aristophanes 125, 142, 149, 163, 173, 175 Aristoteles 38, I 17 Arpachiya 55

arrhephoroi 96 Artemis 96, 103 Asklepios 51-53, 139, 155 Assurbanipal I09f., 119 Anm. 106 Assyrisch siehe Akkadisch Atheismus 17, 30, 172, 212, 218 Anm. 24 Athena 85, 119, 139, 15 1, 159, 165, 166, 167, 181 Atrahasis 166, 172 Anm. 73, 244 Anm. 48 Attis 63, 67 Auge, Mutter des Telephos 92 auspicia 193 Autolykos 206 awe 46; siehe Angst Baal 103 Babylon 120, I34f. Bacchanalia 20

baitylos 200 Bali 179 Bambyke-Hierapolis 65, 140 Baum 105; Baum des Lebens 236 Anm.28

274

Namen-' und Sachregister

Namen- und Sachregister

Beichtinschriften 140; siehe Schuldbekenntnis Berge als Göttersitz 105 Beschneidung 3 I f, 66 f., 2°3, 204, 227 Anm·5I Beth-E1200 Betrug 39, 4 2 , 89, I4 2 f., 169, 176, 205 f. Betteln 180 Bieber 63 f. Bischof, N. 33, 47 Blut 46, 50, 66, 2°3, 2°9, als ,Leben' 71,253 Anm. 122 Böser Blick 59f., 108 Boten der Macht I22-I25; siehe Apostel Bourdieu, P. 161 Brandmarkung 202 Brandopfer 178, 185 f. Brauron 96 Buddhismus 28, 180,218 Anm. 24 bugonia 13 I, 142 Buphonia 139 Buße II2f., 129, 148; siehe Beichtinschriften, Schuldbekenntnis Caere 140f. Caesar 72, 109 Caligula 72

character indelebilis 204 charis 129, 164, 186 Christentum 28 f., 3 I, II 9; siehe Jesus, Neues Testament Christliches Ritual I II, 198 f., 204 f. Coldstream, N. 16o Dämonen 59 f., 70-72, 208 f. daimones als Boten 124 Danae 92 Daniel I21, 142 Darius II8, 165 Darwin, G. 23 David 120, 125 Dawkins, R. 24 Anm. 40, 169 Anm. 62 Defakation 63

difixio 146 Delphi 130, 139, 140f., 142 , 144, 151, 172, 181; siehe Apollo

Demokrit 165 Demütigung IIof., 148 Diagoras 172 Dionysius Areopagita 107 Dionysos 137, 144f.

do ut des 166-168 Dodds, E. R. 152 Dodona 133, 151,256 Anm. II

Finley, M. 16o' Fitness 24f., 27f., 34 Flehe-Ritual II2. 147f. Flutmythos 28, 81, 175 ~~ Fortpflanzung 25 f., 3° f. Freud, S. I04f., 136 Fulguration 25

Dolopathus 53

Gabe 41, 52,69, 15 8- 18 7

Dreifuß-Kessel 180 Dualismus 41 Dumuzi 72, I II Durkheim, E. 15,45,169

galli 65, II2f.; siehe Eunuchen-Priester

Eid 203 f., 205-212 Ekstase 19, 196; siehe Schamanismus Eleusis 113 Eltern 44f., 122; siehe Vater Emar 113 Endorphine 28 Engel 123

Enuma elish 68 Epheben 208 Epiktet 173 Epimenides 151 Erinyen 185, 209 Erlösung 144-146 Ernstcharakter der Religion 20, 42, 46, 16 3, 197, 209 Ersatz 56, 70-72, 174, 185, 208 Anm.

71 Erstlingsopfer 167, 171 Erzählung 74-76, 83-85, 100, I37f., 139f. Eskimos 87, 143 Essen-Teilung 164, 182, 187 Etrusker 140f., 191 Eunuchen-Priester 65 f., 112, 204; siehe Kastration Euripides 1°3, 137, I4 2 f. Evolutionäre Erkenntnistheorie 42, 188 Fehling, D. 90 Fesseln 144-147 fetiales 210 Feuer 198; siehe Agni, Brandopfer Fingeropfer 50, 53-56, 67

Gebet I64f., 167 Geertz, C. 15, 17 Gefangenen-Dilemma 169, 171 Gefühle 19, 27, 102 Gelübde 167 Gemeinsame geistige Welt 37-42, 106, 183, 194f., 207 Gemeinsames Verbrechen 46 Geryoneus 77f., 87 Gesicht wahren 154 Gespenster 15 I; siehe Dämonen ,Gespenst in der Ecke' 39, 42 Gift beim Gottesurteil 198 Gilgamesh 79, 8of., 87,238 Anm. 61 Goldblättchen 144 f. Gott 18, 40, 4If., 44, 48f., 201, 20 7 f .; Götter und Opfer 183 Gottesurteil 197-199 Grenzen 45, 61 f., 200, 208 Große Göttin 1°5, II2, II4, 120; siehe Mater Magna Gruppe, O. 23 Gruppenselektion 24 Gudea 120, 236 Anm. 28 Haar 97, 166, 202, 253 Anm. 122; Haarsträubendes 27, 108 Hadad 166 Hagel-Abwehr 50 f. Hammurapi I I 8 Harrison, J. 60, 95, 184 Heilige Schauer 27 Hekate 180 Hekatombe 167 Hektor IIO, 166, 173 Helike 135 - Helios 14°,163,208 Herakles 77,87, II3, 130f., 174

275

Heraklit 188 Hercules 167, 179 Hermes 85, 124, 140 Herodot 140f., 170, 172, 184, 192, 203, 252 Anm. 101 Heroen 185 Herr der Tiere 173; siehe Potnia Hesiod 174, 175, 182,209 Hethitische Texte 116, 129, 148, 175, 207; siehe Mursilis Hierarchie 41, 48, 102, 107 hiketeia 109f., 237 Anm. 45 Himmel als Ort der Götter 1°5 f. Hiob 172 Hippokratische Texte 165, 252 Anm. 83 Hippolytos 97 Hirte 104 Hochzeit 162 Hölle als Raubtier 59

holokauston 178 Homer 46, 162, 165, 175, 193, 2°7, 208, 209; siehe Was, Odyssee Homosexualität 99, I 13 Horaz 121 Hutterer 30f. Hymnen II4-II6 lason 87; siehe Argonauten

Was I26f., 139, 147, 166, 173, 193, 207,208, 209 Inanna 72, 80, 87, III inclusivejitness 25,29 _ Indisches Opfer 60, 167, 184; siehe Agni, Soma-Kult Indogermanisches 86, 1°3, 165, 221 Anm. 72, 236 Anm. 18 Initiation 45 f., 93-99, 202 f. Inzest-Tabu pf. 1092 Iphigenie 97, 133 Iranische Religion 48 f., 177 f., 23 5 Anm. 16; siehe Ahuramazda Isaak 185 Ishtar 65, 87, 123,2°4; siehe Inanna Isis 95, 14 8 Islam 28, 30, 33, 1°4, IIof, 168,201 Isokrates 223 Anm. 119

Namen- und Sachregister Jagd 173, 182 Jahwe, in Erzählungen 66f., 103, IIO, 12 5, 128, 148; in Psalmen II6, 120, 144, 166; Gebote, 165 f, 179 Jephtha 97 J erernia 2 II Jerusalen 178, 179 Jesus, Worte 49, 124, 167, 168, I78f., 191,2II Johannes der Täufer 124 Jona 68 f., 124 f., 133 Judentum 20, 31, 138, 193, siehe Alttestamentliche Texte, Jahwe Jung, C. G. 44 Juppiter 1°4, 210f. Kaineus 99 Kalchas 127, 133, 142, 193 Kalevala 61 Kallisto 92 Karneia 139 Karthago 135, 170, 178 Kastration 64, II3, 136, 210; siehe Eunuchen-Priest,er, galli Katholische Kirche 31, 110 Kato Syrni I 12 Kausalität 4 I, 153 f, 156; siehe Schuld Kinderopfer 71, 135, 178 Kindliches Verhalten 108 Klaros II6 Knieendes Gebet IIOf. König 103 f., II8-I2I Kombabos 65 Körper 20 1-203 Koran 124; siehe Islam Krankheit 126-132, 138-141, 147 Kreta 99, 140 Kreuzzug 199 Kroisos 172, 243 Anm. 25 Kronos 135 Kubaba 65

Kudurrus

200

Kulturbegriff 14-16 Kunst 16, 34 Kyklop 53 f., 60, 61, 78 Lacus Curtius 69 Lächeln 148

Landwirtschaftliches Jahr 167, 173 Leben 48 f., 71, 80; Übertragung von Leben 184. 253 Anm. 122 Leberschau 193 Lernen 39f., 43-46 U:vi-Strauss, C. 32, 222 Anm. 96

lex talionis 163 Libanon 31 Libation 172, 200, 209f. Livius 132, 138 Lobpreis II4-II6 Locke, J. 212 Lorenz, K. 22, 24, 188 Losen 133 Luhmann, N. 41; siehe Reduktion von Komplexität Lukian 65 Lyder 134, 139 Lykaon IIO Mädchen-Tragödie 90-99 Märtyrer 28 f. Magie 56, 62, 68, 85, 2II; magische Aggression 145 f. Magische Flucht 61 f., 78 Makedonien 192 Malta 219 Anm. 55 Mani 124 Mantik 125, 141-144, 191-195; siehe Seher Mantiklos 158 f., 164 Marduk 106, 134 Mater Magna II2, 125 Mauss, M. 159 Medea 62, 78 Melampus I36f., 151 Melanippe 92 Menschenopfer 60, 68f., 7If., 218 Anm. 26, 226 Anm. 26; siehe Iphigeneia, Karthago, Kinderopfer, Jephtha Menstruation 94 Metall beim Gottesgericht 198 metragyrtai 18o Meuli, K. 61, 78, 139 Mexiko, volkstümliche Auffassung von Krankheit 152 Minoische Kultur, Göttin II4, GabenTische 179

Namen- _und Sachregister Mithras 104 Mohammed 124; siehe Islam Moloch 71; siehe Kinderopfer Molosser 210 Montanisten 125 Moses 66,92 Mursilis 129, 148 Mykenisches 1°3, 165, 179, 226 Anm. 26

mysterium tremendum 46 Mythos 74f.; Mythos und Ritual 88, 95 Nabonid 138 Naturbegriff 9-1 I Neandertaler 14, 34f. Neuplatonismus I07 Neurose 45, I3 6 f. Neutestamentliche Texte III, 166, 178; siehe Jesus, Paulus Nikomachos 173 Nilsson, M. P. 157 Niniveh 125, 134 Ninurta 79

122,

Odyssee 78,85, IOO, 133, 158f., 164f. Odysseus 54, 85, 88, IIO, 140, 207; siehe Kyklop Oedipus 130, 142 Ökologie 219 Anm. 55 Olympia 136, 181 Opfer, allgemein 176-187; Angstüberwindung 50-52, 60, 68, 70f.; Eid 209f.; Ersatzopfer 71 f.,II2, 174; Initiation 97; Gabe 164-169; Götter begütigen 129, 138-141, 148; Mantik 193 f.; Opferkritik 173175; Opfermahlzeit 181-184 Orakel 123, 243 Anm. 25; siehe Delphi, Dodona, Mantik, Seher Orestes 53, 210 Orphische Goldblättchen I44f. Orphischer Persephone-Mythos 90 f. Otto, R. 46 Ovid 70f.

Palinurus 69 Panionion 135 Paphos I03 pars pro toto 52,57, 62f., 67f. Parthenon 181 Paulus 18, 19 Pausanias von Sparta 151 Peisistratos I 19 Pelops 99 Perge 103 Persephone 90f., 97. 175 Persepolis II4 Perser 109, 165, 235 Anm. 16, 242 Anm. 3; siehe Darius, Iranische Religion Perseus 77, 92, 100 Pessinus 125 Pest 126, 128, 13 I, 139 Phallos 60, 67, 200 Philister I27f. Phineus 136 Phönix 40 Phrixos 142 f. Platon 45, 137, 145, 165, 174, 187 Anm. 5, 188, 196 polos als Götterkrone II4 Polybios II7, 121 Polykrates 177 Poseidon 99, 103, 135 Potnia 103 Prägung 43 f. Primaten 21, 25, 38, 66, 105, 108, 182; siehe Schimpansen Prometheus 181 Propheten 124 f. Propp, V. 76-81, 85,91, 100 proskynesis I09f., 237 Anm. 47, 238 Anm·53 Prostitu tion 162 f. Protagoras 18 Proteus 133 Proto-Sprache 84 Ptolemaios 111., ägyptischer König 168 Ptolemaios, Astronom I96f., 217 Anm.I8 Pythagoras 2 I 1

-Paian 114, 127, 139 Palaeolithisches Ritual 14, 55

277

Rang 102, 1°5-1°7

Namen- und Sachregister

Namen- und Sachregister Rapunzel 93 Raubtiere 58 (, 68, 72 f. Reduktion von Komplexität 41, 107, 206 Reduktionismus 2 I Reinigung 127, 149-155; siehe Unreinheit Reinigungs-Priester 151, 180 Religion, Charakteristika 17-21; Anfänge 13 f, 26(, 35; Autorität 20, 43-45, 80-85; Lernen 39f., 43-46; Macht 29(, 106, 117-122; ,Opium' 28,48 Rezyklieren von Gaben 178-180 Rhadamanthys 249 Anm. 18 rites de passage siehe Initiation Ritual, Form und Funktion 35 f., 40, 45, 56-58; paläolithisch 19, 55; Heilung und Rettung 127, 138, 141, 144f; Unterwerfung 1°7-113; siehe Eide, Gabe, Initiation, Opfer, Reinigung Römische Religion 103 f, 117, 139; siehe Livius, Vestalinnen Römisches Ritual 60(, 210( Romulus 92, 193 Sallustios 166, 253 Anm. 122 Salomon 46; Weisheitssprüche 167 Anm·47 Samothrake 172, 223 Anm. 116 Samsuiluna 123 Sanherib 134 f., 142 Sargon von Akkad 92 Sargon H. 117, 134( Sassanidische Reliefs I 19 Satrapes 1°4 Saturn 71 Sa~ssure, F. de 190 Schamanismus 40, 61, 87-89, 143, 245 Anm·54 Schimpansen 22, 26, 33, 1°5, 165, 182, 205; Schimpansensprache 83 ( Schlange 81 Schleiern1.acher, F. 102 Schneewittchen 93 Schuld 126-138, 152-155 Schuldbekenntnis 143, 148, 155

Schweinefest 2 I 9 Anm. 55 Sedna 143 Seher 124, 127, 136, 141-144, 180, 191; siehe Kalchas, Orakel Selbstbestrafung 112, 147( Selbstopfer 28 (, 49 Selbstverwundung 112, 147( Selinus, Lex Sacra 185, 225 Anm. 6 Semiologie 255 Anm. I Seneca 50(, 108 Sexualität 32, 63-67, 113, 162 shame culture 153 Skythen 141, 142, 184 Soma-Kult 220 Anm. 57 Sonnengott 2°7, 238 Anm. 61; siehe Helios Sophokles 130 Sozial darwinismus 23, 3 I, 169 Soziales Werkzeug 20, 122 Soziobiologie 21-26, 33-35, 37, 169 Sparta 20, 135, 139, 15 1 Spiel 20 Sprache 33-35, 38, 39(, 74-76, 81-88, 114-116, 122(, 205 f Spucken 112 Statuetten 40, 201 Steine 200, 203, 210( Sternbilder 189 f Stoiker 196 Strafe 147(, 163, 209( Strukturalismus 43 Stummer Handel 170 Sumerische Texte 79(, 103, 105 Anm. 28, 111, 113, 120; siehe Inanna, Ninurta Sündenbock 70, 134, 143, 153 Syrer, Fisch-Tabu 112 Syrische Göttin 65 (, 112, 140 Tätowierung 202 ( Taufe 204f. Telemachos 158 Telesphoros 52, 67 Tempelbau 139( Tempelsystem, orientalisches 179, 183 Terminus 200 Territorium 200; siehe Grenzen Tertullian 29 Anm. 50; 173 f

Thera 114 Thukydides 135, 139 Tiger 61 f Tillich, P. 20 Tod 47f. Töten 48,71 (, 144, 148, 181-18 4 Totenopfer 48, 185 Tradition 13(, 33(, 35, 38f , 43-4 6 Traum 89 Tristan 199 Typhon 118 Ugarit 160 Universalien der Anthropologie 16, 57(,15 6 ,159 Unreinheit 149-155; siehe Reinigung Unsterblichkeit 42, 48, 49 Unterwelt 87(, 91; siehe Hölle Unterwerfung 107-113 van Gennep, A. 95 Vater-Rolle 44(, 103 ( Vergeltung 1°5

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Vergil69, 13 1,228 Anm. 73 Vernant, J.-P. 15 Versenkungsopfer 177, 2 I I Vestalinnen 60, 98 Villa dei misteri 95 Vögel 193 Wachs 210 Wasser beim Gottesurteil 198 Weihrauch 178 Weinen 108, 111, 120 Weltenbaum 1°5 Weltenberg 1°5 Wilson, E. O. 22, 26 Wolf 59,68 Xerxes 252 Anm. 101 Zarathustra siehe Iranische Religion Zehnten 179 Zeichen 40, 143 (, 189-20 5 Zeus 49, 1°3, 119, 12 4, 166, 173, 181, 208

Die Kulturwissenschaften mißtrauen der Biologie und können doch Religion, als überempirisches Symbolsystem mit höchstem Autoritätsanspruch und lebensbestimmender Wirkung, kaum zulänglich erklären, insofern Religion die Grenzen der Einzelkulturen offensichtlich übersteigt und überdauert. Neuerdings hat zwar die >Soziobiologie< die gemeinsame Entwicklung von Genen und Kultur in den Blick gefaßt, sie muß aber im Fall der Religion in unüberprüfbare Bereiche der Vorgeschichte fuhren. Demgegenüber wird hier an Zeugnissen der alten, vorchristlichen, vorislamischen Religionen gezeigt, wie Grundformen religiösen Verhaltens sich beim Menschen aus biologisch vorgegebenen Programmen entfaltet haben könnten. Das heißt nun keinesfalls, daß Kultur und damit Religion genetisch programmiert sind, aber alle religiösen Handlungsprogramme stehen gleichwohl unauslösbar in einer >biologischen Landschaft