Kudrun 9783110482737, 9783110482720

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Kudrun
 9783110482737, 9783110482720

Table of contents :
Herrn Geh. Hofrat Professor Dr. FRIEDRICH ZARNCKE
Vorwort
Einleitung
Ditze buoch ist von Κûdrûn
(1. âventiure)
(2.) Âventiure, wie Hagene von dem grîfen wart hin gevüeret
(3.) Âventiure, wie Hagene an den kiel kam
(4.) Âventiure, wie Hagene enphangen wart von vater und von muoter
(5.) Âventiure, wie Wate ze Irlande vuor
(6.) Âventiure, wie suoze Hôrant sanc
(7.) Âventiure, wie die juncvrouwen diu schef schouweten und wie si hin gevileret wurden
(8.) Âventiure, wie Hagene vuor nâch sîner tohter
(9.) Âventiure, wie Wate, Môrunc unde Hôrant ze lande vuoren
(10.) Âventiure, wie Hartmuot umbe Kûdrûn warp
(11.) Âventiure, wie Herwîc unde Hartmuot umbe Kûdrûnen dar kômen
(12.) Âventiure, wie Herwîc herverte ûf Hetelen und îm Kûdrûn gegeben wart
(13.) Âventiure
(14.) Âventiure, wie Hetele boten sande ûz Herwîges lande
(15.) Âventiure, wie Hartmuot Kôdrônen mit gewalte nam
(16.) Âventiure, wie Hilde boten sande Hetelen und Herwîgen
(17.) Âventiure, wie Hetele nâch sîner tohter kom ûf den Wülpensant
(18.) Âventiure, wie Ludewîc Hetelen sluoc und bî der naht vuor von dannen
(19.) Âventiure, wie die Hegelinge heim ze lande vuoren
(20.) Âventiure, wie Hartmuot heim ze lande kom
(21.) Âventiure, wie Kûdrûn muoste waschen
(22.) Âventiure, wie Hilde herverte nâch ir tohter
(23.) Âventiure, wie si kôrnen in die habe und vuoren in Ormanîelant
(24.) Âventiure, wie Kûdrûnen wart ir kunft kunt getân
(25.) Âventiure, wie Ortwîn und Herwîc dar kômen
(26.) Âventiure, wie Herwîc und Ortwîn wider zuo dem here kômen
(27.) Âventiure, wie Hartmuot Ludewîgen nante der vürsten zeichen
(28.) Âventiure, wie Herwîc Ludewîgen siuoc
(29.) Âventiure, wie Hartmuot gevangen wart
(30.) Aventiure, wie si Hilden boten sanden
(31.) Äventiure, wie die vier künege in Hilden lande hôchzîten
(32.) Âventiure, wie die andern ze lande vuoren
Berichtigungen und Nachträge

Citation preview

u d r u

Herausgegebeu

von

B. S y 111011s.

Halle. Max Niemeyer. 18« 3.

Alldeutsche t e x t b i b l i o t h e k , Uerauigegel»eu vou H . No. 5.

Paul.

Herrn Geh. Hofrat

Professor Dr. FRIEDRICH ZAENCKE. Mit fug und recht, verehrter herr professor, kommt diese ausgabe der Kudrun zuerst an Sie. Ihre Vorlesung über das gedieht im Wintersemester 1875/76 — es war die letzte, welche mir bei Ihnen zu hören vergönnt war — führte mich zu einer eingehenden beschäftigung mit demselben, welche seitdem vielfach unterbrochen, aber niemals ganz aufgegeben wurde. Damals sind mir von Ihnen die wege gewiesen zu den Untersuchungen über die geschickte der Überarbeitungen des textes, wie ich sie in den Beiträgen IX, 1—öl dargelegt habe. Die hauptresultate in bezug auf die Nibelungenstroplwi und die cäsurreime sind damals bereits von Ihnen ausgesprochen und begründet worden, und meine nachprüfung hat sie durchaus bewährt gefunden. Möchte die ausführung im einzelnen, welche nur mir zugerechnet werden darf, Ihnen die Überzeugung schenken, dass Ihre saat nicht auf unfruchtbaren boden gefallen ist. Auch in den anmerkungen dieser anspruchslosen ausgabe werden Sie hie und da Ihre gedanken widerfinden. Nur einmal habe ich bei einer aufgenommenen besserung Ihren namen genannt (zu 11,1), weil ich nur an dieser stelle mit Sicherheit für Ihre Urheber-

IV

schaft einstehen konnte und ich Ihnen nichts unterschieben mochte, was sich vielleicht später als eigene erfindung von zweifelhaftem werte herausstellen könnte. Doch wird, namentlich im anfange, noch manches seine quelle in Ihren Vorlesungen finden: so, wenn mich mein gedächtnis nicht täuscht, gleich zu 1, 4 die bemerkung über den persönlichen gebrauch von riche. Gestatten Sie somit, dass ich an dieser stelle Ihnen meinen herzlichen und aufrichtigen dank ausspreche für die vielfache förderung, die vorliegende ausgabe Ihrer Vorlesung und Ihren mündlichen rutschlägen verdankt, sowie für die bereitwilligkeit, mit welcher Sic mir vor eitler reihe von jähren die resultate Ihrer Kudrunstudien zur benutzung überl'tessen. Es ist für mich ein woltuender gedanke, diesen blättern den namen des verehrten lehrers vorsetzen zu dürfen, an dessen belebende und liebevolle leitung ich stets mit dankbarer freude zurückdenken werde. Ii.

Symons.

Vorwort.

Die vorliegende ausgabe der Kudrun hat dem plane der Sammlung gemäss, in welcher zweck

sie erscheint, den

das gedieht leicht zugänglich

zu machen für

jedermann, der sich mit ihm zu beschäftigen wünscht. Bei der ausarbeitung habe ich allerdings vorzugsweise die benutzung des buches bei Vorlesungen im auge gehabt, und es schien mir daher im einverständnis mit dem herausgeber

der

Textbibliothek

wünschenswert,

nicht nur die lesarten der handschrift, wo mein text von derselben abweicht, sondern auch hin und wider knappe

anmerkungen

verschiedener

art

beizugeben.

Ueber die einrichtung und bestimmung der anmerkungen habe ich mich am schlusse der einleitung ausgesprochen. Sie wollen dem studierenden winke zu tiefer eindringendem Studium geben, ihn auf Schwierigkeiten hinweisen, vor

allem die Überzeugung in ihm lebendig erhalten,

dass jeder versuch

zur lösung der grossen kritischen

frage nach der entstehung und entwicklung der dichtung nur auf dem gesicherten logischer

boden allseitiger philo-

durcliforschung des überlieferten textes sich

erheben kann.

Sie machen aber, ebensowenig wie die

VI

ganze ausgabe, den ansprach, viel neues und wesentliches für die kritik und Erklärung dee epos zu bieten. Was

mir

eigentümlich

i s t , geht

aus der fassung der

anmerkungen klar hervor, denn ich habe mich bestrebt das geistige

eigentumsrecht anderer

nach

kräften zu

wahren. Den text habe ich möglichst conservativ

gestaltet,

indem ich mich auch in diesem punkte durch die rücksicht

auf

die

leiten Hess.

praktische

brauchbarkeit

der

ausgabe

In einem fiir lernende bestimmten buche

schadet meiner

ttberzeugnng

nach ein möglicher fehler

der Überlieferung immer weniger als eine willkürliche conjectur.

In vielen fällen bin ich daher, abweichend

von den früheren herausgebern, lesart zurückgekehrt. metrischen gründen

vielfach

wider

Radicaler als meine Vorgänger punkten mässen

verfahren: cäsur

und

zur

handschriftlichen

Namentlich sind änderungen aus

in in

der der

mässen strophenordnung.

von mir

beseitigt.

bin ich j e d o c h in zwei

liersteil«ng

einer

sinnge-

herstellung

einer

sinnge-

Wo

meine strophenzählung,

in den meisten fällen im anschluss an die erörtcrungen von

Wilmanus,

von

der

überlieferten

abweicht,

ist

etztere in klammern rechts hinzugefügt. Noch

bemerke

ich folgendes.

Alle

ergänzungen

im texte sind durch cursiven druck kenntlich gemacht. Im anfange

sind

zuweilen offenbare Schreibfehler der

handschrift in den lesarten nicht angemerkt: später ist dies im allgemeinen wol geschehen. die

zeichen

ü und

noten v e r w a n t

ist,

ν in

Da in der druckerei

der schrift, welche

nicht vorhanden

zu den

w a r e n , ist dafür

einfaches u und ν gedruckt. Die

punkte der höheren und niederen k r i t i k ,

in

Vll denen ich von den bisherigen herausgebern abgewichen bin, sind von mir eingehend erörtert in den Beiträgen von Paul und Braune IX, 1—100. In den anmerkungen ist auf diesen aufsatz mehrfach verwiesen (Beitr.). Ebenda hoffe ich in einem zweiten artikel die skizze, welche die einleitung von der entwicklung der sage zu geben versucht, näher auszuführen und, wo dies nötig ist, zu begründen. Ein glossar hinzuzufügen schien unnötig. Dem studierenden ist Lexers Taschenwörterbuch leicht zugänglich, und auf schulen wird die Kudrun wol nicht gelesen oder sollte sie doch nicht gelesen werden. Die soeben erschienene textausgabe von Martin konnte selbstverständlich nicht mehr benutzt werden. Einige nachträgliche berichtigungen, die am schlusse zusammengestellt sind, bitte ich zu beachten. G r o n i n g e n , März 1883. B. S.

Einleitung. I.

Die sage.

Das gedieht von Kudrun zerfällt in der auf uns gekommenen gestalt in drei getrennte, nur genealogisch sowie durch das lose band gemeinsam in ihnen auftretender personen zusammengehaltene teile: Hagen, Hilde und Kudrun. Einer zusammenhängenden Untersuchung des in dem epos verarbeiteten sagenstoffes stellen sich sehr bedeutende, bis zu einem gewissen grade unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Namentlich f ü r die eigentliche Kudruusage, wie der letzte und bei weitem umfangreichste teil des gedichtes sie erzählt, gelten diese Schwierigkeiten: bei dem mangel an quellen und Zeugnissen einer- und der überarbeiteten gestalt, in welcher diese partie uns unleugbar vorliegt, andererseits wird jede sagenuntersuchung im einzelnen notwendig bestimmt werden durch die ergebnisse der forschungen über die entstehung des gedichtes, welche ihrerseits in der Scheidung von echtem und unechtem ihre grundlage finden müssen. Solange diese ergebniese sich nicht über den wert mehr oder weniger unsicherer Vermutungen erheben lassen, scheint es für den zweck, welchen diese ausgabe im auge hat, geboten, auf eine eingehende sagenuntersuchung zu verΚικίηιη. 1

2 ziehten und sich zu beschränken auf eine kritische Vorführung des vorhandenen materials '). 1. Seinem Stoffe nach der ursprünglichste teil des gedichtes ist der zweite (äventiure δ — 9 ) , welcher die e n t f ü h r u n g der Hilde erzählt. Ihm entspricht im wesentlichen eine nordische sage, die sage von den Hjadningen, d e r e n älteste f a s s u n g Snorre's E d d a bewahrt hat. In den S k ä l d s k a p a r m a l c. 5 0 (SE AM I, 432. II, 355) wird zur e r k l ä r u n g des u m s t a n d e s , dass in der skaldensprache der kämpf das wetter oder der stürm der H j a d n i n g e ( H j a Ü n i n g a vefir efta el) u n d die waffen die f e u e r b r ä n d e oder die ruten der H j a d n i n g e (HjatSninga eldar etia vendir) heissen, die folgende erzählung mitgeteilt. ' E i n könig, H o g n e g e n a n n t , hatte eine tochter n a m e n s Hilde. Diese r a u b t e als kriegsbeute ein könig n a m e n s Hedin, H j a r r a n d e ' s söhn, w ä h r e n d könig Hogne zu einer königsversammlung gezogen war. Als er nun hörte, dass in seinem reiche g e h e e r t und seine tochter f o r t g e f ü h r t sei, machte er sich mit seinem gefolge auf, um Hedin zu suchen, n n d erfuhr, dass dieser n o r d w ä r t s längs der küste gesegelt sei. Als a b e r könig H o g n e nach N o r w e g e n kam, da v e r n a h m er, dass Hedin westlich ü b e r das meer gesegelt sei. Da segelt ihm H o g n e nach ganz bis zu den Orkneys, u n d als er nach H a e y 1) Die einzellieiten der folgenden skizze gedenke ich in einer zweiten a b h a n d l u n g z u r K u d r u n i n den B e i t r ä g e n z. gesell, der deutsch, spr. u. lit. n ä h e r zu begründen. W e r t v o l l e b e i t r a g e zur geschiclite d e r H i l d e - und K u d r u n s a g e (abgesehen von den weiter u n t e n a n z u f ü h r e n d e n ) sind die folg e n d e n : 1\ E . M ü l l e r , S a g a b i b l i o t h e k '2.570—579; zu Saxo G r a m m . 5,158— 161; W . G r i m m , D i e deutsche Heldensage 2 336—342; L . U h l a n d , Schriften zur gesell, der d i c h t u u g u n d sage 7,'278—285. 536 ff.; Klee, Z u r Hildesage. Leipziger dissertation, L e i p z i g 1873; W i l m a n n s , Dio e n t w i c k e l u n g der K u d r u n d i c l i t u u g ( H a l l e 187-3) s. 221 ff. Ausserdem vgl. m a n die einleitungen von Mülleiilioff, Kartseli u n d n a m e n t l i c h v o n M a r t i n (s. X X X V tT.) zu i h r e n ausgaben. — Die s a g e n u n t e r s u e h i m g v o n A. Schott in der einl. zu Vollmern ausgäbe ist h ö c h s t w i l l k ü r l i c h und d i l e t t a n t i s c h ; dasselbe gilt, obgleich in geringerem masse, von derjenigen von W . von P l ü n n i e s i n seiner ausgabe s. 205 ff. W e r t l o s ist der a b s c h n i t t über die sage in San M a r t e ' s G u d r u n (1839) s. 225 ff., sowie J . H a u p t , U n t e r s u c h u n g e n zur deutschen sage. I . W i e n 1866. A u c h die Schrift v o n Κ. H . Keck, die Gudrunsage, Leipzig 1867 ist o h n e wissenschaftlichen w e r t .

3

['der hohen insel'] k a m , lag Hedin mit seinem beere davor. Da gieng Hilde zu ihrem vater und bot ihm namens Hedin einen vergleich a n ' ) ; andernfalls, sagte sie, sei Hedin zum k ä m p f e bereit und habe H o g n e von ihm keine Schonung zu hoffen. Hogne antwortet seiner tochter h a r t , u n d , als sie Hedin t r a f , sagte sie ihm, dass Hogne keinen vergleich wolle, und hiess ihn sich zum streite rüsten. Und also tun beide, gehen auf die insel und ordnen ihr heer. Da r u f t Hedin seinen schwäher Hogne an und bot ihm einen vergleich und viel gold zur busse. Hogne aber erwidert: ' a u spät botest du dies, wenn du dich vergleichen willst, denn j e t z t habe ich Dainsleif gezogen, das zwerge schmiedet e n , und das eines mannes toter werden muss, so oft es entblösst w i r d , u n d niemals fehlt es im h i e b , u n d keine w u n d e heilt, die es geschlagen.' Da erwidert H e d i n : ' d e s Schwertes r ü h m s t du dich d a , aber nicht des sieges; das nenne ich ein gutes schwert, das seinem h e r r n getreu ist.' Da erhoben sie die Schlacht, die der kämpf der H j a d n i n g e (IfjaÖninga viy) g e n a n n t wird, u n d kämpften den ganzen t a g , und am abend begaben sich die könige zu den schiffen. Hilde aber gieng in der nacht auf die walstatt und erweckte durch Zauberkunst alle die toten, und am a n d e r n tage giengen die könige auf das Schlachtfeld und kämpften, und desgleichen alle, die tags zuvor gefallen w a r e n . In solcher weise währte der kämpf t a g f ü r tag, dass alle männer fielen'2), und alle waffen, die auf dem schlachtfelde l a g e n , und 1) So habe ich übersetzt m i t W U ofc bauö' hoitum satt af hentli Hefiins. Dagegen liest R vi en at satt-, die e r w ä l i n u n g des halsbandes findet sich allerdings auch in der R a g n a r d s d r a p a str. 1 (SE I , 4L!ü), ist aber möglicherweise eine correctur auf g r u n d dieser stelle. Andererseits k a n n gerade das h a l s · band in der ältesten gestalt der H i l d e s a g e von b e d e u t u n g gewesen sein. E i n e n ä h e r e Untersuchung muss h i e r ü b e r entscheiden. 2) So m i t U : at allir menn fetlu. N u r die waffen werden zu s t e i n , n i c h t die krieger. Der z u g , dass d ä m o n i s c h e wesen, wenn sie sich vom s t r a h l e der sonne überraschen l a s s e n , in steine v e r w a n d e l t werden ( K l e e , Z u r Hildesage s. 17), k a n n h i e r n i c h t in b e t r a c h t kommen, da nach Snorre's d a r s t e l l u n g wenigstens die Versteinerung bei n a c h t e i n t r e t e n würde. Ueberdies sind es n u r zwerge (Alvisemäl :>ί>) und riesen (Helg. H i o r v . 30) welche diese strafe ereilt. 1*

4 alle Schilde zu stein wurden. Aber sobald es tagte, standen alle toten wider auf und kämpften, und alle waflfen waren wider brauchbar. In den liedern aber heisst es, dass die Hjadninge so fortfahren werden bis zur götterdämmerung.' — Im anschluss an diese erzählung führt die Edda als beleg einige Strophen aus der Ragnarsdräpa an, einem lobgedichte auf Ragnar Lodbrok, das der skalde Brage der alte vor der mitte des neunten jahrhunderts verfasst haben soll. Die Strophen sind jedoch gewis einige jahrhunderte jünger. Sie bieten keine wesentlich neuen oder abweichenden züge und haben Snorre offenbar mit als quelle gedient. Keinesfalls waren sie aber seine einzige quelle. Die kvcetii, welche er erwähnt, müssen Volkslieder gewesen sein: dies beweisen die durch das prosagewand noch durchblickenden Stabreime, sowie die zuweilen wörtlichen Übereinstimmungen mit andern nachweislich auf liedern beruhenden prosaerzählungen 2 ). Die Verbreitung der sage im norden vor Snorre bezeugen die kenningar der skalden, welche von ihr hergenommen sind 3 ), und noch in stärkerem grade die Wirkungen, welche die Hildesage auf andere nordische sagenkreise ausgeübt hat, namentlich auf die sagen von Helge Hundingsbane und Helge Hjorvardsson 4). ]) Ea sind vier v o l l s t ä n d i g e u n d eine lialbstrophe. A n einer andern stelle der E d d a (I, 370 ff.) sind noch 41 / 2 atrophen der d r i p a e r h a l t e n . W i a e n , Carmina norrcena I (Lundae 1880), 2 f. n i m m t noch ein p a a r einzeln uberlieferte h u l b s t r o p h e n als Bruchstücke der B a g n a r s d r ä p a in a n s p r u c h . 2) Beispielsweise vgl. man zu den w o r t e n des H o g n e , in denen er die k r a f t seines Schwertes r ü h m t , die stelle der H e r v a r , s. c. 2 (Fas. I , 414 f.). Ii) Sie sind gesammelt v o n P . E . M ü l l e r , S a g a b i b l . 2, 574 f. u n d zu Saxo s. 158 1'. V g l . H S 2 33!). S. auch ( I r u n d t v i g , U d s i g t over den n o r d i s k e o l d t i d s lieroiske d i g t n i n g (Kph. 1SG7). s. 2ü ff. 4) V g l . einstweilen B u g g e , Studier over de n o r d i s k e gude - og lieltesagns oprindelse B. ) 74 f. ( — B r e n n e r s Übers e t z u n g s. 181 ff.). A u c h W i l k e n , Unters, zur S n o r r a E d d a s. 144 f. h a t d a r a u f hingewiesen. M i t r e c h t h a t m a n in H e l g . H u n d . I I , 21 (ed. Hildebrand) eine anepielung auf die H i l d e s a g e g e f u n d e n : v g l . S i m r o c k , Myth. 1 , 429; K l e e , Zur H i l d e s , s. 25; E d z a r d i , Germ. 23,16G. — D e r b e h a u p t u n g Bugges a. a. ο. β. 94 (ilS), die er später zu begründen h o f f t , dass die sage von den H j a d n i n g e n i h r e n grundstoff aus der sage von J a s o n , Medea u n d Aeetes geschöpft h a b e , m i t welchem die sage von C a d m u s , E u r o p a und

5 Die erzählung der Snorra Edda gibt unzweifelhaft teilweise die deutsche Hildesage in ursprünglicherer gestalt wider. Es stimmen zunächst die namen überein: Hildr, Hogni, Hebinn sind Hilde, Hagene, Hetele unseres gedichtes, die Hjabningar sind die Hegelinge, welcher name jedesfalls für ein älteres Hetelinge eingetreten ist, vielleicht mit anlehnung an einen schon vorhandenen Ortsnamen (vgl. Müllenhoff, Zs. f. d. a. 12, 314). Nach der gewöhnlichen annahme ist auch Hjarrandi, Hedins vater bei Snorre und in der Ragnarsdräpa, der Hörant der Kudrun, welcher dann vom vater zum lehnsmann herabgesunken wäre. Zu dieser annahme ist an sich ein genügender grund nicht vorhanden. Die namen sind nicht dieselben: dem altn. Hjarrandi, ags. Heorrenda entspräche vielmehr ein deutsches Herrant (Müllenhoff a. a. o. 312 f.), und eine entwickelungsreihe Herrant — Herant — Horant — Hörant ist ohne analogie. Eine stütze scheint die gleichung allerdings zu finden in dem angelsächsischen gedichte 'Deors k l a g e ' i n welchem Deor klagt, dass er, der frühere sänger der Heodeninge (Heodeninga scop) von Heorrenda, dem liederkundigen manne [leöticrtäftig mon) aus seinem amte verdrängt worden sei (vs. 35—41). Dazu kommt eine erwähnung des HjarrandahljoS in der saga Herrauds ok Bösa (Fas. 3, 223), die man wol mit dem ags. zeugnis in Verbindung setzen darf. Wenn man jedoch bedenkt, dass in dem ags. gedichte jeder deutliche hinweis auf die Hildesage fehlt, dass in der nordischen Überlieferung Hjarrandi 2 ) weder ein sänger noch ein dienstmann, sondern der vater Hetels ist, dass endlich auch in der oberdeutschen sagengestalt Horants wunderbarer gesang keinen wesentlichen einfluss auf den gang der handlung hat 3 ), so scheint es im hinblick auf die Verschiedenheit der namen vorsichtiger, die frage ob Horant und sein spiel der Hildesage von jeher angehört haben, nicht unbedingt zu bejahen. A g e n o r verschmolzen sei, k a n n ich \ o r l a u n g u u r meinen vulligen u n g l a u b e n entgegenstellend 1) Grein, B i b l i o t h e k der ags. poesie I, '249. '2) A u c h i n dem Sorla J?attr (a. unten) ist H e d i n der solm des H j a r a n d e . 3) V g l . W i l m a n n s s. 2J7.

6 Wie die namen, stimmen auch die begebenheiten in Snorre's erzählung teilweise zu dem zweiten teile der deutschen dichtung: die entfiihrung ohne widerstreben, das nacheilen des v a t e r s , der versöhnungsversuch, aus welchem im epos notwendig eine wirkliche versölmung werden muste. Vielleicht findet auch die widererweckung der toten durch Hilde einen nachhall in der fussfälligen bitte der jungen königin an W a t e , ihren vater und alle andern verwundeten zu heilen (str. 530 ff). Hegnes scliwert Datnsleif'), auf welches die nordische dichtung so grossen wert legt, erinnert an Hägens gerslange, die er (str. 447) im augenblicke der gefahr verlangt. Beachtenswert ist sogar eine einzelheit: wie bei Snorre Hogne mit fühlbarer ironie Hedins schwäher genannt wird, so auch Kudr. 4 9 0 , 2 . — Allein es ist nicht zu übersehen, dass einige sehr charakteristische ziige bei Snorre dem dritten teile des gedichtes entsprechen, der erzählung von K u d r u n s unfreiwilliger entftihrung. Hier wie dort geschieht die entführung nicht durch anwendung einer list, sondern gewaltsam (at herfangi), in abwesenheit des vaters; nicht durch die Vasallen, sondern durch den liebhaber selber. Der vater setzt dem entführer nach und holt ihn ein. Auf einer insel oder einem werder entbrennt die Schlacht. — Die dunkelheit macht dem kämpfe ein ende, nachdem der vater der geraubten mit dem grössten teil seines Volkes gefallen ist. Erst nach vielen jähren kann der kämpf erneuert werden, und in der· räche Schlacht tötet der söhn des erschlagenen den räuber. Nehmen wir a n , dass dies, wie sich sogleich zeigen wird, die ursprünglichste gestalt der deutschen Kuilrunsage w a r , deren schluss durch die Verbindung mit einer anderen sage in unserer Überlieferung nur entstellt erhalten ist, so gelangen wir zu der annahme, dass die täglich sich erneuernde Hjadningenschlacht ihre entsprechung in der deutschen sage nicht in dem

1) So hei«st es wol als werk des zwerges DAinn (Vspu l ' . H y ^ d ! . 7, vfrl. Η ΰ ν . 141), oder doch eines k u n s t r e i c h e n zwerges überha upt.

7 ziemlich harmlosen k ä m p f e um Hilde findet, sondern in dieser sich gespalten hat in die Schlacht auf dem Wülpensande u n d die racheschlacht in der Normandie. Aus dem mythischen ins epische ü b e r s e t z t , k o n n t e der schluss der alten Hjadningensage schwerlich eine a n d e r e gestalt a n n e h m e n , als d i e j e n i g e , welche in dem alten k e r n e der K u d r u n s a g e vorliegt. Zwei a n d e r e darstellungen der Hildesage im norden haben dem berichte Snorres gegenüber n u r eine u n t e r geordnete bedeutung. Die ältere bietet der dänische geschichtsschreiber Saxo Grammaticus im f ü n f t e n buche seines Werkes.') Hithinus, der könig eines norwegischen stammes, der f r e u n d und bundesgenosse des Dänenkönigs F r o t h o III., und H i l d a , die tochter des J ü t e n königs H o g i n u s 2 ) , lieben sich, schon bevor sie sich gesehen h a b e n , und bei der ersten b e g e g n u n g k ö n n e n sie die ä u g e n nicht von einander abwenden. Der gewaltige Hoginus v e r b ü n d e t sich mit dem schönen, aber kleinen Hithinus zu einem raubzuge. Bevor sie denselben antreten, verlobt j e n e r dem Hithinus seine tochter, und beide geloben sich, wer den andern überlebe, solle des b l u t s b r u d e r s tod rächen. N a c h einiger zeit wird Hithinus verleumdet, dass er seine b r a u t v e r f ü h r t habe. Hoginus schenkt der beschuldigung glauben, greift den schwiegersohn im Slavenlande a n , wird aber besiegt u n d muss in sein land z u r ü c k fliehen. König Frotho, dessen friede gebrochen ist, sucht zu vermitteln, aber vergebens. D a gestattet er den zweikampf, in welchem Hithinus besiegt wird. Allein seine j u g e n d und Schönheit r ü h r e n des gewaltigen gegners herz u n d retten j e n e m das leben. N a c h sieben j ä h r e n jedoch entbrennt der kämpf aufs neue bei der insel ifithinsö, u n d beide töten sich gegenseitig. Hilda a b e r , so wird erzählt, hatte den gatten so lieb, dass sie nachts die erschlagenen durch zauberlieder zu neuem kämpf erweckte. — In einigen nebensächlichen zügen mag Saxo immerhin 1) S a x o e i . 1·. l·:. M i d i e r s. 218 ff. d. a . J, :J in Ifognius

Rindert.

2) V o n J a c o b G r i m m , Z s . f .

8 das echte bewahrt haben: dahin gehört die ausdrückliche angabe, dass Hedin und Hogne einander töten, was freilich auch aus Snorres bericht genügend erhellt, vielleicht auch der schwur, dass einer des andern rächer sein soll, ferner die erneuerung des kampfes in der nacht. Dagegen sind die motive des kampfes bei Saxo willkürlich u m g e s t a l t e t A u c h die siebenjährige frist zwischen dem ersten zweikampfe und seiner erneuerung bei Hithinsö ist nichts weiter als eine pseudohistorische Verrenkung des mythischen HjaÖningavig. Im übrigen ist die sage bei Saxo glaubhaft localisiert; Hithinsö (HeÖinsey) aber als Schauplatz des entscheidenden kampfes scheint nur dem gleichklaug der namen wegen von ihm gewählt. Merkwürdig ist die einmiscliung Frotho III., wenn man sie mit dem auftreten Fruotes in der deutschen dichtung zusammenhält. Die nahe liegende annahme, dass der sagenberühmte FriÖfroßi von jeher der Hildesage angehört h a b e , ist dennoch unstatthaft. In der ursprünglichen sage war für ihn kein räum, und auch in Saxoe erzählung nimmt er eine äusserliche, unwesentliche Stellung ein. Der dänische geschichtsschreiber hat die sage, wie so viele andere, um ihr ein historisches ansehen zu geben, unter einen seiner fünf oder sechs Frothonen untergebracht. Ganz unabhängig von dieser erzählung scheint FroÖi erst spät durch die Vermittlung fränkischer oder sächsischer Sänger aus der dänischen sage in die deutsche dichtung vou Hilde verpflanzt worden zu sein 2 ). In noch höherem masse umgestaltet tritt uns die Hildesage entgegen in dem Sorla f»ättr, einer isländischen erzählung des XIV. jalirhunderts, welche in Verbindung mit der Oläfssaga Tryggvasonar zwischen 1370 u n d 1380 in die Flateyjarbok aufgenommen wurde 3 ). Innerhalb einer rahmen erzählung ist die Hildesage hier verschmolzen mit dem in anderem zusammenhange 1) Vgl. K l « , Zur H i l d e s , a. 11 ft'. 'J) V g l . Miilloiihofl, Zs. f. . S1 ff.

33 form veranlasst wurde. Anders verhält es sich mit den c a e s u r r e i m e n . Diese sind in weitaus den meisten fällen in älteren Strophen nachgetragen. T e c h n i k , grammatische eigentümlichkeiten, abweichungen im Sprachgebrauch, vor allem aber die gezwungenheit und gespreiztheit des ausdrucks, die sich in sonst unerklärlicher weise von den andern teilen der Strophen abhebt, lühren zu der .innahme, dass der caesurreim von einem bearbeiter herrührt, dessen interesse ausschliesslich auf die form gerichtet war, und dessen tätigkeit vorwiegend in der formellen Umgestaltung fertig vorliegender Strophen bestanden hat. Damit soll nicht geleugnet werden, dass manche Strophen mit caesurreim interpoliert sein können. Allein der caesurreim darf niemals an sich als kennzeichen des jüngeren ursprungs der strophe gelten, in welcher er begegnet. Eine dritte formelle eigentümlichkeit tritt nur vereinzelt h e r v o r : der Übergang der construction aus einer strophe in die andere (vgl. zu 1 3 2 6 / 1 3 2 7 ) . Sie begegnet ausschliesslich an stellen, wo die dichtung noch andere spuren der bearbeitung trägt. I n n e r e k e n n z e i c h e n der bearbeitung sind die Widersprüche und Unverträglichkeiten, welche sich im gedichte finden, sowie die innerhalb der einzelnen teile unleugbar bemerkbare Verschiedenheit des tons. Ganze abschnitte stehen mit der grundanlage der dichtung in unlösbarem Widerspruch, so die episode, wie Hartmut unerkannt an Hetels hofe weilt und die neigung der Kudrun gewinnt (vgl. zu ävent. 1 1 und Beitr. 9, 6 0 f.), ebenso die Werbung Siegfrieds von Morlant um Kudrun (zu 5 7 9 — 5 8 6 ) . Andere episoden unterbrechen den gang der handlung und sind meist aus der sucht nach romanhafter Spannung hervorgegangen, so der Wechsel des locals 3 3 7 — 3 4 2 . 3 5 2 f., die einführung des obersten kämmerers und die anfängliche Zurückhaltung Horants in der scene in Hildes kemenate ( 3 9 4 . 3 9 7 — 4 0 0 . 4 0 8 . 4 1 1 — 4 2 4 , vgl. Beitr. 9 , 6 5 ) , das retardierende moment in der vogelprophezeiung (zu 1 1 7 7 ff.), die nutzlose höfische scene 1 3 0 6 — 1 3 1 1 . In den avenKudrun.

34 tiuren, welche Horants gesang, den empfang der braut durch H e t e l , den kämpf um Hilde erzählen, ist die Überarbeitung klar erkennbar (Beitr. 9, 65 ff.). Manche Strophen zeigen ungenügenden Z u s a m m e n h a n g mit ihrer umgebung (zu 441. 7 1 5 . 1 0 0 0 . 1 0 1 8 . 1 0 8 8 — 1 0 9 0 . 1 0 9 3 f. 1198. 1295. 1320.). A n d e r e sind lästige widerholungen ( v g l . zu 576). Zuweilen machen mehrere auf einander f o l g e n d e Strophen den oindruck, als seien sie aus einer ursprünglichen entstanden (zu 850 f. 1193 f. 1339 ff.). Oefter wird das gleichmass der darstellung durch fremdartige bestandteile verletzt (zu 1175 f. 1368 ff.). Namentlich in der einleitung von Hagens abenteuerlicher j u g e n d und im schlusse von str. 1650 an, aber auch in den mittleren teilen des gedichts nehmen die Schilderungen von festen und turnieren, von kleidern und anderen Sachen, überhaupt die äusserlichkeiten der ritterlichen mode einen ungebührlichen räum ein. Eine redseligkeit und breite, die zu der vornehmen Zurückhaltung und wortkargheit der schönsten abschnitte der dichtung einen auffallenden gegensatz bilden, kennzeichnen diese ausfiihrungen. 2. Mehrere kritiker haben sich bemüht, die dichtung von den späteren anwüchsen zu befreien und in ihrer ursprünglichen gestalt widerherzustellen. Zuerst hat Ettmüller (1841), auf Lachmanns kritik der Nibelungen fussend, den versuch gemacht, die dichtung in ihre bestandteile zu zerlegen, die alten zu gründe liegenden Volkslieder, welche er zu erkennen glaubte, auszuschälen und sogar die zusätze der verschiedenen bearbeiter zu sondern. Ihm folgte Müllenhoff (1845), diesem W . von Plönnies (1853). Unter diesen versuchen ist der von Müllenhoff unstreitig der bedeutendste und geistvollste. E r erklärt nach äusseren und inneren kennzeichen von den 1705 Strophen unserer Überlieferung nur 415 (die alten fortsetzungen und Verbindungsstücke mitgerechnet) für echt. Dies alte gedieht zerfällt in zwei grosse abteilungen, von denen die erste die Werbung um H i l d e , die zweite die schicksale der Kudrun erzählt. Das Vorspiel von Hilde (92 echte

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Strophen) zerlegt Möllenhoff in 7 abschnitte. Der kern d e r dichtung, Kudruns not und erlösung, gliedert sich nach seiner kritik') in vier lieder, deren jedes aus kleineren abschnitten zusammengesetzt ist: I. str. 587 — 9 5 5 (die entfuhrung), 4 abschnitte nebst zwei alten fortsetzungen (56-)-34 echte Strophen), dazu zwei jüngere Verbindungsstücke (8 + 2 Strophen). — II. str. 9 5 6 — 1 1 9 3 {Kudruns not), 3 abschnitte (68 echte struphen), dazu zwei verbindungssätze (6 + 6 Strophen). — III. str. 1195 — 1376 (das widersehen), 1 ursprünglicher abschnitt (26 echte Strophen) nebst einer alten fortsetzung (Kudruns list, 37 echte Strophen), dazu zwei Verbind u n g s s t ü c k e (8 + 10 stophen). — IV. str. 1 3 9 2 — 1 5 3 0 {Kudruns erlösung), 5 abschnitte (62 echte Strophen). — Müllenhoff nahm allerdings an, dass die echten teile des gedichtes von einem dichter herrühren, allein dieser soll nicht von anfang an die ansieht gehabt haben, d i e g a n z e sage in einem fortlaufenden epos zu besingen. Einzelne lieder bildeten die grundlage, aus denen d u r c h einfügung verbindender Zwischenglieder das ganze herv o r g e g a n g e n sei. Die Interpolationen rühren nach Müllenhoff nicht von einem u n d demselben Verfasser h e r : er unterscheidet wenigstens drei verschiedene hände, aber er verzichtete darauf, die zusätze im einzelnen unter dieselben zu verteilen. Die annahme, dass der dritte (zweite) teil des gedichtes aus liedern entstanden sei, welche schon vor ihrer zusammenfügung und Verbindung in einzelne abschnitte zerfielen, ist so künstlich, dass sie auch von entschiedenen anhängern der Müllenhoffschen kritik aufgegeben ist'2). Allein, aucli wenn man sich mit der annahme begnügt, der Verfasser des ursprünglichen gedichtes habe seinen stoff in zwei liedern behandelt, einem kürzeren (Hilde) und einem längeren (Kudrun), welche beide aus einer reihe zusammenhängender abschnitte bestehen, so ergeben sich gegen Möllenhoffs 1 ) V g l . M ü l l e n l i o f f s ' u a c h t r ä g l i c h e b e r i c l i t i g u i i f i ' β. Martin,

K i n l . a. X X V I I ·

f.

S c h e r e r , G e s c h . tier d e u t s c h , l i t t . s. ;t*

"-') V / l . 1 .

3ΰ gliederung und ausscheidung gewichtige bedenken. Zwischen den einzelnen abschnitten fehlt häufig die natürliche Verbindung, die einzelnen Strophen schliessen innerhalb der einzelnen abschnitte nicht immer genügend an einander; während sich einerseits in dem von Müllenhoff hergestellten gedichte lüeken bemerkbar machen, die einer verständigen zusammenhängenden erzählung nicht gemäss sind, finden sich in ihm andererseits widersprechende bestanilteile vereinigt. Es ist nicht glaublich, dass aus einem solchen kerne hätte entstehen können, was unsere Überlieferung bietet, man müsste denn den interpolatoren eine arbeitsweiee zutrauen, die psychologisch nicht zu erklären wäre. W a s aber der kritik Möllenhoffs wie derjenigen seines Vorgängers und nachfolgers vollends jeden festen boden entzieht, es beruht sein verfahren notwendig auf der Voraussetzung, dass wir die Kudrun noch wesentlich in derselben gestalt haben, in welcher das gedieht in seiner überarbeiteten gestalt zuerst niedergeschrieben wurde, d. h. dass strophenüberarbeitungen nicht oder doch nur in verschwindend geringem masse stattgefunden haben. I n Wirklichkeit sind aber nachweislich durch die interpolation der Nibelungenstrophen ältere Strophen verdrängt oder umgestaltet, und durch die einführung der caesurreime ist das gedieht namentlich in der mitte fast zur Unkenntlichkeit entstellt. A n dieser doppelten übertünchung scheitert von vornherein j e d e r versuch, den alten kern des gedichtes widerherzustellen. Der inhalt führt zu demselben ergebniss: es machen eich liicken bemerkbar (s. zu 1000. 1088 f.), und sowol in der Zeitbestimmung des rachezuges, wie in der erkennungsscene sind deutlich bruchstücke einer älteren bearbeitung zu erkennen (s. zu 930. 1235. 1274 — 79. 1320.). So kann es sich nicht um eine widerherstellung der ursprünglichen dichtung handeln, sondern bloss d a r u m , die dichtung, wie sie vorliegt, zu begreifen und das Zustandekommen der Überlieferung zu erklären. Zu diesem resultate ist auch Wilmanns in seiner scharf-

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sinnigen und vielfach fördernden Untersuchung des gedichts gelangt 1 ). Wilmanns gelangt freilich zu diesem ergebnisse auf anderem wege. E r hat das unhaltbare der liedertheorie erkannt und sucht die überlieferte gestalt der dichtung zu erklären aus der contamination zweier dichtungen in echten Kudrunstrophen. Beide dichtungen wurden vor der contamination überarbeitet, der contaminator erweiterte dann die dichtung seinerseits, indem er willkürlich echte Kudrunstrophen, Strophen mit caesurreimen und Nibelungenstrophen für seine zusätze brauchte. Wahrscheinlich aber hat es noch eine dritte verkürzte Kudrundichtung gegeben, welche zuerst die sagen von Hilde, Herwig und K u drun zu einem sagencomplexe verband. Die j ü n g e r e n zusätze sind an vielen stellen nicht richtig eingeordnet. Die theorie, welche Wilmanns an die stelle der liedertheorie gestellt hat, steht und fällt mit der richtigen aussclieidung der jüngeren zusätze. Dass diese ihm gelungen sei, kann schon deswegen nicht zugegeben werden, weil das vorkommen der caesurreime auch von ihm fälschlich als kriterium der unechtheit verwant worden ist. Im übrigen muss hier auf eine Widerlegung von Wilmanns theorie verzichtet werden. Im grossen und ganzen halte ich in betreif der entstehung der E u d m n die folgenden punkte für die wesentlichen ergebnisse der bisherigen forschungen: a. A u s den Untersuchungen von Ettmüller, Müllenhoff und Wilmanns hat sich zur genüge ergeben, dass die K u drun ein formell und inhaltlich 2 ) stark überarbeitetes gedieht ist. — b. Viele Strophen sind in unserer Überlieferung falsch geordnet; ihre sinngemässe anordnung genügt an manchen stellen, die Verkehrtheit der darstellung zu heben. — c. Die bearbeitung letzter hand ist eine formelle gewesen und hat in der massenhaften ausschmückung des fertig vorliegenden gedichtes mit 1) Die entwiekolung der Kudnmdiclitung untersucht von W. "Wilniaims, Halle l^T-j. ·>) Jiartsch, Germ. 10, 160 gibt mu" eine formelle Überarbeitimg zu. Ich gestehe, dass fi'ir mich die anuahme, das gedieht sei das iverk eines dicliters. völlig unbegreiflich ist.

caesurreimen bestanden. — d. Vor der einfülirung d e r caesurreime sind die Nibelungenstrophen interpoliert. Sie baben ältere Kudrunstrophen teilweise verdrängt oder umgestaltet und verdanken wahrscheinlich ihr vorkommen einer und derselben tätigkeit. — e. Das gedieht hat bereits vor diesen vorzugsweise formellen bearbeitungen vielfache zusätze erhalten. Stellenweise scheinen sogar brncbstiicke einer älteren gestalt erkennbar. Ganze teile sind offenbar hinzugedichtet, andere erweitert. Mit den uns zu geböte stehenden mitteln zu einigermassen gesicherten resultaten über die Zusammensetzung der diehtung zu gelangen, ist jedoch unmöglich. Aeussere kennzeichcn des jüngeren Ursprungs sind nicht in genügender anzahl vorhaudeu; metrik, reim und Sprachgebrauch geben für die Unterscheidung älterer und jüngerer teile keine handhabe; die inneren gründe dafür sind mit äusserster vorsieht zu v e r w e n d e n ' ) . Namentlich ist es oft sehr schwer zu bestimmen, welche Widersprüche und Unverträglichkeiten der darstellung durch bearbeitung, und welche durch Verbindung verschiedener sagen oder sagenzüge ins gedieht hineingekommen sind. — f . A m allerwenigsten ist an eine widerherstellung der ursprünglichen diehtung zu denken. 3. D e r kern des gedichtes, soweit er sich aus der Überlieferung erkennen lässt, muss .um das jähr 1210 verfasst sein. F ü r diese Zeitbestimmung spricht das Verhältnis desselben zu anderen werken der mhd. literatur. D i e Kudrun setzt das Nibelungenlied voraus und zeigt im vergleich mit demselben einen bemerkenswerten fortschritt in der scharfen gliederung und der bis ins einzelne überlegten composition des epischen stoffes, in der Charakteristik, welche alles typische vermeidet, in dem farbenreichtum der darstellung nnd der ausgebildeten technik. Viele einzelheiten, welche in den anmerkungen nachgewiesen sind, hat das gedieht mit dem Biterolf gemeinsam, welcher im anfang des X I I I . jhs. entstanden sein muss: die frage, welches von beiden 1) V g l . Beitr. !l. öl ff.

39 gedichten dem a n d e r n zeitlich vorhergeht, lässt sich noch nicht sicher beantworten. Der einfluss der höfischen poesie auf den stil der K u d r u n ist u n v e r k e n n b a r , der m i n n e g e s a n g hat ihn nicht u n b e r ü h r t gelassen, die d u r c h d r i n g u n g der unter französischer einwirkung stehenden adligen bildung u n d der geklärten heimischen spielmannskunst feiert in den ältesten teilen der K u d r u n ihre schönste Vollendung. Die Strophe der K u d r u n ist aller Wahrscheinlichkeit nach von Wolfram von Eschenbach zur T i t u r e l s t r o p h e umgebildet; wenn, wie anzunehmen ist, die K u d r u n s t r o p h e von dem Verfasser unseres gedichtes e r f u n d e n ist, so ergibt sich auch hieraus als terminus ad quem etwa das j ä h r 1215. Aus sprachlichen g r ü n d e n wird k l a r , dass die dichtung in Oesterreich enstanden ist. Auf diese heimat weisen reimfreiheiten wie yelrouwen'. vrouwen 1 6 5 , 4 . 198,4. 215,3. 251,4. 269,4. 326,3. 363,4. 411,4. 491,4. 620,4. 654,4. 948,4. 992,4. 1036,4. 1161,4. 1305,4. 1436,3. 1527,3. 1541,4. 1687,4: schouwm 5 1 , 3 . 5 3 7 , 4 . 1 3 6 3 , 4 . 1 3 8 7 , 4 : houwen 1 4 5 7 , 4 . gerouwen : vrouwen 4 9 9 , 4 . 7 3 8 , 4 : houwen 7 1 7 , 4 . soume : koume 1 6 0 3 , 3 ; f e r n e r handen neben henden im reim, hietein) 443, 3. 1015, 4, duo (: vruo) 8 2 7 , 1 . ieht u n d uieht (: lieht) 1 2 4 3 , 2 . 1 3 2 5 , 2 ; sodann Wörter wie sunderbar 84, 4. vreide (s. zu 495, 4). widerwinne 236, 4. 7 3 3 , 4 u. Wegen der auffallenden Übereinstimmungen mit dem Biterolf, den man nach Steiermark setzte, hat man auch f ü r die K u d r u u steirisclie heimat angenommen. Allein es ist zweifelhaft, ob der Biterolf nach Steiermark gehört 1 ). U e b e r den Verfasser der ursprünglichen dichtung ist weder etwas b e k a n n t noch etwas zu vermuten. Auf die gleiche heimat und nicht sehr viel j ü n g e r e zeit deuten auch die zusätze. In Oesterreich ist auch die bearbeitung letzter hand, die e i n f ü h r u n g der caesurreime, vor sich g e g a n g e n (vgl. Beitr. 9, 4 8 ff.). 4. Die erste nachricht der von K u d r u n gab im j ä h r e ]) VltI. 11. ΝΠΜ :,iut)!, Zs. ;·. Λ. a. ·_Ί. ]!-i> Ii.

40 1817 A . Primisser. Abgedruckt wurde dann das gedieht nach der handschrift im zweiten bände der Deutsehen gedichte des mittelalters von v. d. Hagen und Büsching (1820), mit besserungen und ergänzungen im texte wie in den anmerkungen. Der abdruck v. d. Hagens kann unter berttcksichtigung der collation von Gärtner, Germania 4, 106 ff. und der nachlese von Martin, Bemerkungen zur Kudrun s. 6 f. als Vertreter der handschrift gelten. Den ersten versuch, das gedieht in die mhd. sprachformen des X I I I . jhs. zu übertragen, machte A . Ziemann (band I der Bibliothek der gesammten deutschen nationalliteratur, Quedlinburg und Leipzig 1835). Ziemanns ausgabe, so unvollkommen sie war, hat für die Kudrun erneute aufmerksamkeit wachgerufen. In den nächsten jähren wirkten Wilhelm Grimm durch Vorlesungen über das gedieht an der Berliner Universität 1 ), Gervinus durch proben einer nhd. bearbeitung in hexametern, Κ . A . Hahn und M. Haupt durch kritische bemerkungen zum texte für die Verbreitung und reinigung des epos. Im jähre 1841 erschien der erste versuch, das gedieht von den späteren anwüchsen zu befreien, von L . Ettmüller (Güdrttnlieder, Zürich und Winterthur 1841; schulausgabe, Leipzig 1847). Ziemlich gleichzeitig gaben sodann Λ . J. Vollmer das ganze gedieht (Leipzig 1845) und K . Müllenhoff die von ihm als echt erkannten teile desselben heraus (Kiel 1845): des letzteren text wurde von Κ . A. Hahn mit einigen besserungen neu herausgegeben ( W i e n 1853, zweite auflage 1859). Ausserdem sind bis jetzt folgende ausgaben erschienen: von W . von Plönnies (Leipzig 1853), urtext und Übersetzung der dem herausgeber für echt geltenden teile mit mancherlei beigaben, von K . Bartseh (Deutsche Classiker des mittelalters, Band II. Leipzig 1865, vierte auflage 1880) mit erläuterndem commentar für den weiteren

1) Von ΛΥ. Grimms textverbesaerungeu ist einiges veröffentlicht in Müllenhoffs und Martins ausgaben ( v g l . Bartsch, tierin. 10. l f i l f. und Martin, Bemerkungen s. fi).

41 kreis der gebildeten (von demselben eine schulausgabe mit glossar, Leipzig 1875), von E. Martin (Germanistische handbibliothek, bd. II. Halle 1872), mit allseitig erklärenden anmerkungen. Eine nach Müllenhoff und Martin verkürzte ausgabe von Α. E. Zwitzers (Hannover, 1881) ist ohne wert. Nachdem ein ungenannter (Gervinus) den probegesang einer nhd. bearbeitung des gediclits in antikem masse veröffentlicht (Leipzig 1836) uud San Marte (1839) das epos nach dem muster von Tegners Frithiofssaga in romanzenform aufgelöst hatte, lieferte A. Keller die erste wirkliche Übersetzung (Stuttgart 1840). Ihr folgte bald die von K. Simrock (Stuttgart 1843, zehnte auflage 1877). Andere Übersetzungen teils des ganzen gedichts, teils einzelner teile desselben sind die von F. Koch (1847), W. von Plönnies in seiner ausgabe (1853), Μ. A. Niendorf (1855), A. Bacnieister (1860), G. L. Klee (1878). Die bedeutendsten Schriften und abhandlungen zur kritik und geschichte der Kudrun sind ferner die folgenden: M. Haupt, Zs. f . d . a. 2 , 3 8 0 . 3 , 1 8 6 . 5 , 5 0 4 ; K. Bartsch, Germ. 7 , 2 7 0 . 10,41. 148 (letztere abhandlung auch einzeln: Beiträge zur geschichte und kritik der Kudrun, Wien 1865); E. Martin, Bemerkungen zur Kudrun, Halle 1867; C. Hofmann, Sitzungsberichte der k. bair. akad. der wiss. 1867.11. s. 205. 357; R. Hildebrand, Zs. f. d. phil. 2, 468. 4, 356; W. Wilmanns, Die entwickelung der Kudrundichtung, Halle 1873; G. L. Klee, Germ. 2 5 , 3 9 6 . Noch vgl. man A. Rassmann, Gudrun bei Ersch und Gruber, Sect. 1, bd. 96, s. 121 und E. Kolisch, die Kudrun-dichtung nach Wilmanns' kritik, Stettiner programm, 1879, sowie zur aesthetischen Würdigung des epos II. Kückert, Ueber das epos von Gudrun (Heinrich Rückerts kleinere Schriften I. Weimar 1877, s. 180 ff.). Neuerdings hat W. Scherer, Geschichte der deutschen litteratur s. 132 ff., eine vortreffliche Charakteristik des gedichts gegeben. Auf anderes ist unter dem texte «erwiesen.

42 Es ist noch übrig über die einrichtung dieser ausgäbe ein paar worte hinzuzufügen. Die bei der textesherstellung von mir befolgten grundsätze sind in den Beiträgen 9, 79 ff. dargelegt. Die knappen anmerkungen bringen zunächst die lesart der liandschrift, wo im texte von derselben abgewichen wurde. Bloss orthographische dinge habe ich jedoch nur angemerkt, wo besondere gründe es forderten. Von ganz selbstverständlichen änderungen abgesehen, bin ich bestrebt gewesen bei jeder von anderen gemachten besserung, die in den text aufgenommen wurde, den namen ihres Urhebers sorgfältig zu verzeichnen. Dabei sind die folgenden abkürzungen gebraucht: B. = Bartsch, E. = Ettmüller, W. Gr. = Wilh. Grimm, v. d. H. = von der Hagen, C. Hofm. == Conrad Hofmann, Hpt. — M. Haupt, M. = Martin, Mh. = Möllenhoff, PI. — von Plönnies. V. = Vollmer, W. = Wilmanns, Z. = Ziemann. Die übrigen abkürzungen sind die gewöhnlichen. Die weiteren bemerkungen unter dem texte, welche zwischen die lesaiten gestellt werden musten, haben, dein in der vorrede ausgesprochenen zwecke der ausgabe gemäss, die absieht den lernenden zu selbständigem weiterstudium anzuregen. Sie erläutern schwierige stelleil, weisen auf fragen der höheren kritik hin und suchen durch den hinweis auf parallelstellen das Verhältnis der Kudrun zu verwanten dichtungen zu verdeutlichen. Doch bitte ich, diese kurzen bemerkungen nicht als commentar, sondern ausschliesslich als winke mit einem vorzugsweise praktischen zwecke zu betrachten.

Bitze

buocli

(I.

ist

von

Κ ft ( l i f t η .

aventiure)

; 1 Ez wuohs in lrhmde ein richer künie her; geheizen was er Sigebant, shi valer der Inez Ger. sin muoter diu hiez Uote und was ein kiiniginne. durch ir höhe fugende so gezam dem riehen wol ir niinne. 2 Uere dem riehen kiinege, da ζ ist wol erkant, dienten vil der biirge; er het siben viirsten lant. dar inne het er recken vier tflsent oder mere, da mite er tegeliclien mohte erwerben beide guot, und ere. ;) Dem jungen Sigebande man gen hove geböt, da er solte lernen, ob im des würde not, mit dem sper riten, schirmen linde schiezeu, so er 7.110 den vinden kme, daz ers deste baz miilite geniezen. 4 Er wuohs unz an die stunde, daz er witfen truoe. in heldes alite er künde alles des gemioc, des in solten prisen man unde mägen. des lie der lielt edele sich deheine zite betragen. Ueberschrift: Chautrua (νμΐ. s. .'4 ainti.). 'in, 1. 'J.

2 Sigeöani,

s'm vate.r

1. 1—i \ ^ Dar nach in kurzen stunden dö schief si der tot, so noch den edelen liuten geschiht ze grozer not. in aller vürsten riehen, j a erstent diu urkiinde der wir mit grözen sorgen miiezen warten allertegelichen. *6 Diu Sigebandes muoter den witewenstuol besaz. der nisere licit guoter, dar umbo liez er daz, daz er niht wolte ininnen ze reliter siner e. der edelen küniginne was nach Sigebanden we. 7 Sin muoter riet dem riehen, daz er im nsernc ein wip, da von getiuret würde sin laut, und oucli sin lip nach so grozeni sere, er und oucli sin künne: nach sines vater töde volgte im beide vreude und micliel wünne. S Siner muoter lere diu behaget im wol; der begunde er volgcn [sere] als man vriunden sol. er hiez im werben eine die besten von den riehen, diu saz in Norwaege. des hülfen im sine mage vliziclichen. 9 Si wart im gemahelet, also ist uns geseit. dö wart ir hovegesinde vil manic scliccniu meit und siben hundert recken von Frideschotten lande. die vuoren mit ir gerne, wan si den jungen künic wol erkanden. 10 In liiagetliclien eren, die ir dä vuoren mite, si brähtens im ze lande nach richem kiiniges site, die si da sähen gerne, die begunden ilen. bedeckct man die sträze vant vil wol in vierdehalber mile. 11 Zertretet allenthalben bi den wegen was von der liute krefte bluomen unde gras. 5. 2 ze W. C,v. V] >n.

:i diu urkiuide)

1

grabdenkniiiler'(vgl. !)09, 1).

4 aller tage tägelichen, gebessert von V. 6,1. den witewenstuol besitzen] - in dem witewenstuol sitzen 'wittwe sein1; als Rogensatz dazu den tc. verkeren, verrücken 'wider heiraten'. J-jin besonderer sitz {der witewmstuol) w;ir wol das symbol dos wittwenstandes. Vgl. Rechtsalt. 45:J. 4 der edelen küniginnen. Die ln'li.auptiiutr widerspricht 7,1. Vgl. über die interpolierte Nibelungenstrophe Keitr. !). 11. 8,-srre ist zusatz des ciisurreimere, von >λ gestrichen. im fehlt, ergänzt von 1*. 4 Tlorwage. !), 1 mit

im, gebessert von E. 10,1 ir Hpt] ye. '·> begunden te eylen, gebessert von B. 4 vierdhalben meylen, gebessert von V. 11,1 Zertretet] bedecket hs. [aus 10, 4); gevieten oder rjewetet vermutet C. llofin. Die aufgenommene besaerung rührt von Zarncke her. baide plumen vnd, gebessert von V.

45 ez was in einen ziten, sö diu lo up entspringen t und daz ouch in dem walde diu vogellin ir wise beste 12 Geifer tumber liute reit mit ir gcnnoc. [singent. vil manic soumaere rich gewcele truoc, daz ir hovegesinde brähte von dem lande. der gienc bi ir tüsent geladen mit schätze unde mit gewande. 13 Enphangen wart vil schone daz minnicliche kint üf zweier lande marke, da si der westerwint. von des meres iinde wsejen ab begunde. man gap ir herberge, daz der junge künic vil wol geschaffen künde. *I4 Mit buhurt wart enphangen diu ritterliche meit: der was nu zergangen mit grözer arbeit, diu vrouwe wart geviieret in daz Geren lant. si wart da vil gewaltic und sider verre bekant. *15 Swaz si ir künden dienen, des was man ir bereit, den vil guoten moeren diu guoten satelkleit hiengen vtir die hüeve nider üf daz gras, aht wie hohes muotes der voget von lrlande was! 16 Dö er küssen solte die minniclichen meit, bi im wart gedrungen mit grözer arbeit. da hörte man erdiezen manegen buckel riehen von ir Schilde stoezen. si künden einander niht entwichen. 17 An dem nsehsten morgen dö wart viir gesant, wie si komen solte in des vürsten lant, da si bi dem recken solte tragen kröne. si wart sit kiiniginne und diente an dem lielde micliel löne. 3. 4. v g l . λ\^Η1ι. 45, 37 ff. 4 waide aller Jtande vogelin ir weyse am Pesten singen, so gebessert von V. u n d I!. I S , if sowneere V] sawbermaule rieh gewoete f e h l t , e r g ä n z t von Z. 4 tausent bey ir, umgestellt von Z. 1 8 , 2 veste wint, gebessert von Z. Der w e s t w i n d , der von S c h o t t l a n d (vgl. it, 3) n a c h I r l a n d f ü h r e n s o l l , z e i g t , daee dem d i c h t e r die geographischen begriffe n u r u n k l a r v o r s c h w e b t e n . 1 4 . 1 5 Die beiden interpolierten N i b e l u n g e n s t r o p h e n sollten vielleicht n a c h der absieht ihres dichtere auf str. 16 folgen, s t a t t i h r v o r a n z u g e h e n . Jedeefalls w a r str. 16 b e s t i m m t , auf etr. 13 zu folgen. V g l . B e i t r . 9,12. 1 4 , 2 es teas umergangen, gebessert v o n v d H . u n d V . 3 des O. 1 5 , 2. 3 v g l . K l a g e 4170 f. (ed. Bartsch). 3 hüeffen. 1 6 , 4 Schilden. 1 7 , 2 sollen 3 dem fehlt, e r g ä n z t von B. sollen 4 verdienet löae e r k l ä r t M. als den n i c h t umgelauteten p l u r a l von Ιΰη. Vielleicht verdient B's ündermig innen den Vorzug.

46 Is Paz er si solte minnen. ι hi/, dfihte nieman relit, si was ein kiiniginne, do was er dannoch knclit; doch muost er tragen kröne oh edelen viirsten riclie: des hülfen im sine mage. sit wart er ze künde lobelielie. 1!) Viinf liundert recken nämen bi im swert. alles des si wolton, wurden si gewert von rossen und von kleiden). von maneger liande wsete: der junge kiinic edele beleip an sinen eren harte sta-te. 20 Er sa/. in Irlande sit vil manegen tac, daz sin höhiu ere ringe nie gelac. er rillte swem er solte und raeh der armen anden. er was bevollen milte und was ein tinrer licit y.c sinen 21 Im dienten sine huobe da/, krettige guot. [liaiideii. sin \vi|> diu kiinigiune diu was oueli so gemuot. der si gewaltic tsete drizic kiinege lant. ob si diu haben solte, diu zevgsebe gar ir liant. 22 Inner drien jaren, so wir lioeren sagen, si begunde bi dem kiinege ein edel kint tragen, daz wart getontet unde sit genennet bi sinem nameu Ilagene, da von man da/, nu?re wol erkennet. 2:i Man liiez ez ziehen schone und vil vliziclichen phlegen. geriete ez nach dem kiinne, so würde ez wol ein degen. sin ^klagen wise vrouwen und vil selioene meide, sin vater und .sin nmoter sähen an im ir Hellten ongen weide. 18. doch*] da h s . . da aus.u"-'. 11).'•>ιι·ηie Nibelungenstrophe ist entweder interpoliert ocler h a t eine echte K u d r u n s t r o p l i e v e r d r ä n g t . Letzteres ist wegen d e r gezwungenen ausdrueksweise das w a h r s c h e i n l i c h e r e . 1 "Seiue h u f e n t r u g e n i h m grosse reiclitiimer ein (als eehuldige abgabe) 1 . Oder ist naeli huobe eiu komnia z u s e t z e n , und da ζ kreftige yttoi als apposition zu huobe zu fasseny ' i f f . oitch ist k a u m verständlich, taut ist entweder acc., abl i ä n g i g v o t i zerg&be, oder, wie die i n t e r p u n e t i o n im t e x t e es auffasst, gen. pl., a b h ä n g i g v o n gewaltic. j.)ie apokope laut f ü r lande w ä r e a l l e r d i n g s sehr s t a r k u n d wol n u r zu e r k l ä r e n durch die Umarbeitung der u r s p r ü n g l i c h e n K u d r u n s t r o p l i e zu eiuer N i b e l u n g e n s t r o p h e . Vgl. jedoch auch H i l d e b r a n d Ze. f. d. Pliilol. 4, 3(>0, u n d dazu l i e i t r . 9.!) aniu. 2. 2 2 , 1 Inner drirti j'dren L'. H o f m . ] In den nachstcn dr. j. Iis. "Mit recht s t r e i c h t C. H o f m . nwhsten als überflüssigen e r k l ä r e n d e n z u s a t z . der den vers überladet. 4b v g l . 197,4 . 2 3 . 2 vgl. >"ib. 6(10, ISM. 1. 4 f u r sähen vermutet •C. H o f m . such (vgl. 141.4 und G r a m m . 1. ins ff.).

47 24 Di» was ez gewahsen ze siben järe tagen: man saeh ez dicke recken vif ir handen fragen, im leidet bi den vrouwen und liebte bi den mannen. sit wart ez in vreinede: ez wart von in gevüeret verre "25 Swä daz kint diu wafen ftf dem hove saeh [dannen. {der niohte ez bekennen), dicke daz beschach. daz ez ze kleidem gerte lielm unde ringe, daz rvarl im sit vremede. dö gelac vil gar sin gedinge. *26 Eines tages Sigebant fif einer greden saz. sin wip diu kimiginne mit im redete daz under einem zederboume: 'wir haben eren vil. mich wundert einer msere, der ich verdagen nilit enwil.' 27 Er vrägte, waz daz wsere. dö sprach daz edele wip: 'des verdriuzet sere min herze und minen lip, daz ich dich silie so selten, dar umb so ist mir leide, bi dinen kiienen lielden in der minen Nehlen ougen weide.' 28 Dö sprach der kiinic cdele: 'wie solte daz geschehen, daz du mich woltest gerne vor minen recken sehen? daz laz du mich ervinden, kiiniginne here. durch den dinen willen so liän ich arbeite deste mere.' 29 Si sprach: 'sö riche niemen ist lebendic erkant, der habe sö vil der biirge und oucli witiu lant, silber und gesteine, unde golt daz swiere. dem tuon wir ungeliehe: des ist mir ze lebene vil unmaere. *30 D6 ich magetUclien in Frideschotten saz, — her kiinic, minin nisere merket äne haz — dö sach ich tegelichen mines vater man näh höhem prise werben, des ich hie kiinde nie gewan. 31 Ein kiinic sö richer solte sich dicker lazen sehen, als ir sit genennet, und ich iti hoere jelien, 3 4 . 1 Mir a u s g g . «teilen u m ez m « - iren (und so d u r c h g ä n g i g possessive f o r m e n f ü r d e n g e n . i r ) . Z u •'> v g l . B i t . 2028 ff. 25, 2 Ich habe m i t M. d i e h s l i c h e l e s a r t b e i b e h a l t e n : bekennen m i t d e m gen. ist n i c h t u n e r h ö r t (,Mhd. W l i . 1, 807l>). B'a ä n d e r u n g der mohte ez vil bekennen b r i n g t e i n e n u n g e h ö r i g e n Bim» h i n e i n . 3 claider befferte, gebessert v o n V . 4 wart f e h l t , e r g ä n z t v o n '/.. vil f e h l t , e r g ä n z t v o n B . 2 6 Vgl. Beitr. 9,17. 2 7 , 2 mein leib. 4 liehten f o h l t , e r g ä n z t v o n E . 2 8 , 1 sol. g e b e s s e r t vonZ. her. 4 den f e h l t , e r g ä n z t v o n H. arbait dexi mer. 30, l i . noch nie {/., gebessert v o n i l . 3 1 , 1 .S'y sprach ein kunig so reich' r der soll dicker sehen. g e b e s s e r t v o n B. n a c h 1 4 , - .

48 mit den sincn lieldcn ofte buhurdieren, da mite er siniti erbe unde sieh selben solte zieren. 32 Ez ist an riehen viirsten harte kranker muot, die zesamene bringent iine mäze guot, obe siz mit reeken niht willeeliehen teilen, die si Γι ζ stürmen bringent, tiete wunden, wie sol man die heilen?' 33 Dö sprach der kiinic edele: 'vrouwe, ir spottet min. ich wil in dem gedingen vliziclichen sin daz sieh des min herze nimmer sol verkeren, man miige mich vil lilitc edeler viirsten site noch geleren.' 34 Si sprach: ' sö suit ir senden nitch viirsten in daz lant und bieten in ze gebene schaz und gewant: so wil ich boten senden nach minen mägen; ich enbiute in holden willen: so mae uns deste minner liie betragen. 35 Der kiinic von Irlande zuo sinem wibe sprach: 'ich wil in gerne volgen, als ez mer geschach, daz man nach vrouwen rate lobeten höchziten. mine lind iuwer mäge wil ich her ze hove heizen riten.' 36 D6 sprach diu küniginne: 'daz ist mir niht leit. so gibc ich besunder viinf hundert vrouwen kleit; vier und selizic meiden den gibe ich guot gewaete.' dö daz der kiinic erhörte, er jach daz er ez willicliehen tajte. 37 Dö er lobete höclizite, dar nach in ahtzehn tagen den vriunden und den magen hiez er allen sagen, die hin ze Irlande gerne wolten riten, daz si nach dem sumere von des winters stunden solten 38 Gesidele hiez er werken, sö wir heeren sagen, [biten. des muoste man von dem walde wite dar tragen. 3 er aolte mit seinen helden, gebessert von ii. 4 solte und sich selber, umgestellt von / . 3 2 . - on massen. 3 3 , 2 vleissiklicher, gebessert von V. 4 leichter, gebessert von Z. edeler vürsten site noch B] nach edler firrsten site. Der Schreiber irrte in die folgende / f i l e hinüber, wie er umgekehrt aus der folgenden zeile in diese gekommen ist. 3 4 , 1 nach edlen fürsten, gebessert von V. 3 5 , 2 volgen ιcie es, gebessert von M. (vgl. Benierkk. s. 7 und unin. z. d. st.). 3 7 , 1 Dö er B] Der: 'als eu das fest beschlossen h a t t e ' . 3 8 , 2 das m. m. von dem mlden wald dar, Mi gebessert von B„ der die eonjeetur später aufgegeben hat, b. jedoch iieitr. !), HO.

49 sch/.ic tüsent holden den Inez mail alien benken. daz künden wol gepriieven . 4 vgl. Nib. lii;>. 4. Bit. 918 f. 55,-Ii So interpungiert mit 11.; daz und da bi sind correlativa. Dagegen fassen V. und M. die Zeile als parenthese. 4 Verliesen. Ueber den greifen in der mild, litteratur vgl. Bartsch Herzog Ernst CLII ff. 5 6 , 1 AV] A's, mit Β geändert, da schüiewen nicht wol unpersönlich sein kann. Auch erklärt eich das Es der hu., auf den greifen bezogen, leicht il rrh falsches Verständnis von als ez ein wölken uwre in z. ·.'. schalewen] schatnen. 5 freunden gebessert von vdH. 57, ΰ selber. 4 b vgl. 1697,4. 58. 59. vt'l. Beitr. 9, IS. 58, - kla grossen 4 s'U vdH] sy küene V] schone. 5 9 , 4 aus Eyrlant, gebessert von B. 6 0 — 6 9 vgl. Beitr. 9,12. IS. 6 0 , 1 griffen dise l. n., gebessert von W . fir., wozu M. verweist auf Rab. 916,1. '».",:,. 1. '2. lt. liest frieschen dise not.

1*

52 des was in unimiote der kiinic und oueli sin wip. si klageten al gemeine des kindes werdeeliehen lip. *Gl Von dein tmmuote diu werde Wirtschaft diu muoste sich zerläzen. die liet mit siner kraft der grife sö zerviieret, daz si mit arbeit sieh alle muosten scheiden: in was vil innerlichen leif. *(>2 Der wirt weinte s6re, sin brüst diu wart im naz. diu edele kiiniginne mit ziihten sprach dö daz, daz er die klage lieze: daz lint lseg allez tut, ez miiese sieh verenden, als got von liimele gebot. *Ö3 Die geste wolten riten. dö sprach diu kiinigin: 'ja suit 11% edele lielde, noch liie ze hove sin, und lftt in nilit versmiilien silber unde golt. daz haben wir ze gebene: wir sin iu grcezlichen holt'. *64 Dö nigen ir die recken, si begunden alle sagen vil höhe/, danken, der wirt hiez in tragen manegen riehen plielle, die wären ungesniten. si wären sumeliclie von verren landen dar geriten. *65 Dar zuo gab er in maire. zeiter unde marc, diu ros uz lrlande inichel liöch unt stare, man gab in golt daz röte, silber ungewegen. der wirt hiez siner geste schöne lind giietliclien plilegen. *6b Dö lie diu kiiniginne scheiden manic wip und vil der edelen meide, alsö daz ir lip ir gilbe was getiuret. si truogen guot gewant. diu höchzit sich endet, si rumten Sigebandes laut. 6 0 . 4 alle. werdeeliehen] werden; watlich'n ΙΪ.. des edelen kindes werden lip V. IV1. 0 2 , 3 daz lint lag M.] das laute läge. D i e anderen herausvreber andern verschieden. Die k ü n i g i n s a g t (in iudireeter rede): ' a l l e menschen müssten s t e r b e n , alles müsse sich n a c h Rottes willen filgeu.' ils i.

209, l :ϊ ich

im

wayss.

Hildebrand 2 1 2 , -'! v g l . zu 92, 2.

74 alle site II age η en hat er wol gesehen, äne sine helfe kitnde ez nimmer geschehen.' 215 Er sprach: 'ich wil dir volgen, nu si so schnene st. da man si sol gewinnen, da muost du wesen bi, wan ich dir alles guotes von schulden wol getrouwe. du hast es vruni und ere, wirdet si ze Hegelingen vrouwe.' 216 Do liiez er boten riten hin ze Tenelant, da man Höranden sinen neven vant. er enböt dem recken, daz er in sehen solte inner tagen sibenen, ob er im deheinen dienest leisten wolte. "217 Do die boten körnen und daz er die vernam, getriuliclier dienste was er im sö zam, daz er leiste gerne swaz er im gebot, des gewan er sider arbeit linde groezlieJie not. 218 Er reit ze hove schiere mit selizic siner man. dö der holt da heime urloup genam, dö gähte er deste vaster, daz er diu msere ervünde, wä mite er dem degene wol nach eren gedienen künde. 219 An dem sibenden morgen kom er in daz laut, er und sine gesellen truogen guot gewant. der künie hin engegene gie den recken guoten. dö sacli er bi dem recken von Teneinarke den kiienen Fruoten. 2211 Ez was im ein liebez msere, daz si wären komen. der künic sacli si gerne, dä von im was benomen ein teil sin er sorgen, die er het in sinem muote. dö sprach er lachende: 'bis willekomen, neve Fruote.' 221 Dö gienc viir den iierren Fruote und Hörant. er vrägte wie ez stiiende dä heime in Tenelant. 2 1 4 , 3 sitten. 2 1 5 , 1 sö f c l i l t . e r g ä n z t von JK. -"Ϊ icol von schulden, u m g e s t e l l t von V. 4 wirdet 15] itirt. 2 1 7 , 2 er f e h l t , e r g ä n z t v o n vclH. ' e r w a r ilim so g e h o r s a m i n b e z u g a u f (lie l e i s t u n g t r e u e r d i e n s t e 1 : zam c. g e n . ist s e h r s e l t e n (ruomes 2am M S H . 2 , 1 4 5 b : m i l d . w b . I I I , 8!)0a>. D i e g e z w u n g e n e a u s d r u e k s w e i s e ist w i d e r u m k e n n z e i c h n e n d f u r d e n Stil d e r Nibelimgenstroi>lien. 2 1 8 , 2 helt ttl da haiine, gebessert v o n F,. 4 nach eren icol, u m g e s t e l l t v o n B. 3 1 9 , : i hin f e h l t , a n d i e s e r s t e l l e e r g ä n z t von PI. o. 4 V i e l l e i c h t h a t V. m i t r e c h t d e n c ä s u r r e i m engegene: degene h e r g e s t e l l t ( v g l . 468, 1. 1105,0. 1587,3), d e r a b e r d a n n d o c h e r s t s p ä t e r e i n g e f ü h r t w ä r e . D a s u r s p r ü n g l i c h e w a r w o l : dö sach er bi Ilörande. 2 2 0 , :> siner f e h l t , e r g ä n z t v o n Z. 2 2 1 , 1 herren f e h l t , so e r g ä n z t v o n B.

dö sageten si im beide: 'wir haben in kurzen stunden in herten stürmen geslagen vil scliedeliclie wunden.' 222 Er vrägte, wä si wseren durch vehten hin geriten. 'da ze Portegale haben wir gestriten. des wolte uns niht erläzen der edele kiinic riche, er enschadete uns sere in der marke aller tegeliche.' 223 Do sprach der junge Hetele: 'nu lät ez hin gän. ja wa'nc ich, Wate der alte der welle nilit län die marke da ze Stürmen, da er dä sitzet inne. danc hab er des immer, der im eine burc an gewinne.' 224 Die beiden giengen sitzen in einen palas wit. mit tumplichen witzen begunden reden sit von edeler vrouwen minnen Hörant unde Fruote. der künic hörte ez gerne, dar umbe gab er in miete guote. 225 Hetele Höranden biten dö began: 'ist dir daz msere künde, du solt mich wizzen län, wiez ste umb vroun Hilden, die jungen kiiniginne'? der wolde ich minen dienest linde mine botschaft heizen bringen.' 22B Dö sprach der degen kiiene: 'eist mir vil wol ermaget also sclioene ich mere nie bevant [kant. als von lrlande Hilde die riehen, [liehe.' des wilden Hagenen tohter. ja stiiende ir ein kröne lobe227 Hetele dö vrägte: 'mühte daz gesin, daz mir ir vater fjmbe daz schcene magedinV lind diulite ich in so biderbe, sö wolte ich si minnen und wolte im immer lönen, der mir die maget hülfe gewinnen.' 228 'Daz mac sich niht gevüegen', sprach Ilörant. 'ze boten ritet niemen in daz llagenen laut. des wil ich mich selbe nimmer vergähen. [hähen.' den man dar gesendet, den heizet man da slalien oder 2 2 2 , li sy sprachen ze l'ortigal da h.w.'j., gebessert von 15. Λ enschadete Z.] schaiilte sere f e h l t , e r g ä n z t von H. 2 2 3 , 4 angewimve. 2 2 4 , 2 begundens, gebeesort v o n B. 2 2 5 , 2 dir f e h l t , e r g ä n z t von v d H . 3 wie stet es. /rau·. 2 2 6 , 1 es ist mir vil vol fjesait erkant 2 die magt, gebessert v o n E . riche 4 ein V . ] an. 2 2 7 , 2 geebe f e h l t . ergänzt von v d H . magetleiu. 2 2 8 , 2 des Ii. selbe f e h l t : v:lΗ ergänzte selben. 4 den man dar gesendet f e h l t : die lierausgg. ergänzen die fohlende halbzeile auf verschiedene weise. H i e r nach fi., vgl. 201,1.

70 229 Du sprach aber Hetele: 'mirst nach ir also not. liähet er mir einen, dar umbe mtiese tut selbe geiigen Hagene der kiinic von lrriclie. [liehe.' er ist nie so vrevele, im kome sin grimmer niuot vil scliede230 Do sprach der degen Fruote: 'wolte Wate sin gegen irlande nu der bote din, ϊ ό mühte nns wol gelingen oder uns würden wunden

und brachten dir die vrouvven, üf daz herze al durch den ltp geliouwen.' 231 Hetele der lierre sprach: 'da wil ich hin senden zuo den Stürmen. an angest ich des bin, Wate rite gerne swar ich im gebiute. heizet mir von Friesen komen Irolden und sine liute. 232 Die boten riten ga-lies ze Stürmen in daz lant, da man Waten den küenen bi sinen beiden vant. man saget iui von dein künege, daz er im komen solte. Waten liete wunder, waz sin der kiinic von Hegelingen wolte. *233 Er vrägte, ob er vüeren solte mit im dan helm oder briinne und ieman siner man. der boten sprach dö einer: 'des enhörte wir nilit, daz er bedürfte iht recken, wan daz er iueh gerne siht.' *2.'i-l Wate wolte dannen. sine liute er lie dem lande und den bürgen, do er ze rosse gie dö volgte im nieman mere, wan zwelve siner man. Wate der vil kiiene ze hove gähen began. 23Ö Er kom ze Hegelingen, dö der degen reit hin ze Campatille, daz was niht ze leit Hetelen dem degene. er begunde ζιιυ im gähen. er dähte wie er Waten sinen alten vriunt solte enpluihen.

2 2 9 2 habt l'. m. aine/i poieit: 2 3 0 , 4 als durch, vuli Z.

gebessert

J SKiir Z.]

wohin.

das glosseni boten strich V .

von I i .

2 3 1 . 1 ich

wil

dahin,

2 3 2 , 4 v g l . X i b . 81, 1.

4 im kam. «ingestellt

2 3 3 . 234. D i e

Leiden Xilieluiigenstrophcn sind überflüssig, wenn auch nicht Sturend, v g l . Beitr.

Iii.

2 3 3 , i dö f e h l t , ergänzt von Z.

enhörte] über die apokope

des « in der 1. pers. plur. v o r enklitischem wir v g l . W e i n h o l d mlid. gramm. § 352. 079.

4 iucli]

auch.

2 3 4 , 1 von dannen (und so o f t statt

dannen).

liute, w o f ü r 1Ϊ. huote liest, halle icli beibehalten: "Wate nimmt seine mannen nicht m i t . 3 null zteeljf.

sondern lässt sie zum schütz 2 3 5 , 2 Ueber das nur

Z i r g e r l e Germ. 0,44, und K i n l . s. 20.

von

land

und

lüer erscheinende

bürgen

zurück.

Campatille

vgl.

77 •j:>() Er gruozte in willicliehe. dor viirate lute sprach: 'her Wate, sit willekonien. daz ich iucli nilit ensach, des ist nil lange zite, daz wir ensamet säzen da wir uns iirliuges fif unser widerwinnen vermäzen.' *237 Wate im antwurte: 'ensamet solten wesen gerne guote vriunde: sö mühten si genesen vor ir starken vlnden immer deste baz.' er vieng in bi der hende und tet vil giietlieiien daz. 238 Si giengen beide sitzen und ander nicman mer. der kiinie der was riche, Wate der was her und ouch iibermiiete ze allen stnen dingen. Hetele liefe gedanke, wie er in ze Irlande solte bringen. 239 Dö sprach der junge recke: ' ich han nach dir gesant. boten ich bedürfte in des wilden Hagencn lant. nu enweiz ich nieinen, der mir dar bezzer wajre, [bsere.' danne ir, Wate, lieber vriunt: ir sit zer botschaft vil rede210 Dö sprach Wate der alte: 'swaz ich werben sol iu ze liebe und zcren, daz tuon ich gerne und wol. des suit ir mir getrouwen, ich bringe ez an ein endo nach hm er me willen, ez ensi daz miclis der tot erwende.' 241 Hetele sprach: 'mir rätent al die vriunde min, ob mir geben welle die schcenen toliter sin Hagene der starke, daz si ein kiiniginne werde in minem lande, dar nach stent lidhe mine sinne.' 242 Wate sprach mit zorne: 'swer dir daz hat geseit, ob ich liinte stürbe, daz wsere im nilit ze leit. ja hat dich ander nieinen gereizet des gedingen, wan Fruote von Tcnemarke, deich dir die schcenen Hilden niiige bringen. 243 Ez ist in solher huote diu minnecliche ineit: Hörant unde Fruote, die ditze lnint geseit, 2 3 6 , 3 ensambi

ream

vnde

süssen,

gebessert von vdll.

diese Nibstr. könnte ohne Beiladen fehlen.

2 3 7 Atu-U

Wate braucht nicht zu ant-

worten. 2 3 8 , 1 nyemands 3 vbermueiig, g e b e s s e r t v o n B. (die j ü n g e r o bildung). 2 3 9 , 2 dorffle, g e b e s s e r t v o n Z . Hagen. 2 4 0 , 3 bring es euch an, g e b e s s e r t v o n K . 4 näch imeerme willen f e h l t , e r g ä n z t v o n B. n a c h N i b . '->307, 0, v g l . a u c h 2306, 1. michj B . ] mich. 2 4 1 , 1 o'L>

4 hoch. miige bringen

2 4 2 , 3 anndern

4 daz ich. - Vielleicht b e t r a c h t e t B. mit recUt

als r e i m g l ä t t u n g

e i n e s Schreiber«

nötig ist Wir kunnenz nilit bescheiden noch wizzenz niht wä si ir nahtselcie ze sells und drizic tagen [ze sagen, üf dem mere nämen. die da bi in vuoren, mit gestabeten eiden ze behalten si die alle swuoren. *2*7 Swic sö was ir wille, iif dem wilden so sö was in etewenne von ungemaclie we. dä bi sö hetens ruowe, sö daz mohte wesen. swer die iinde bouwet, der muoz mit nngemache genesen. 2SS Si liet wol tflsent mile daz wazzer dan getragen hin ze Hagenen biirge, sö wir hceren sagen, da er hcrre wsere, ze Baijan, lästerliche, si liegent tobeliclie: ez enist dem msere niht geliche. 289 Dö die von Hegelingen wären hin bekomen zuo der Ilagenen bürge, dö wart ir war genomen. die liute wundert alle, von weih er kiinege lande si die iinde trüegen. si wären wol gezieret mit gewande. 290 Ir scliif si schiere bimden mit anker üf den grünt, ir segele nider läzen wurden sä ze stunt. dö werte daz unlange, unz daz man sagete maire in der Hagenen biirge, daz dar vremede liute komen w seren. 291 Si giengen öz den schiffen und trnogen üf den sant. swes so man bedorfte veile man dä vant künden iiht). die tumben si dö Irrten. Die auseinanderzerrung des relativfeatzes durch die cäsur ist jedoch nicht ζιι duldeu. V. vermeidet diese harte zwar, indem er liest die ze arbeite künden, | die tumben helde si do lerte/i, macht aber die zweite lialbzeile um eine hebung zu kurz. 2 8 6 vgl. Bit. S'J'J ff. 1 künden das, gebessert von V. '2 nachtsedel, von V. gebessert (derselbe fehler in der lis. 639, 3). 3 die dä Ii.] da sy -1 gestabeten vdH.] (jestackteu (einen ähnlichen fehler hat die Iis. Bit. 1875 mit ge· strackten ayden mit gestabten eiden)· die B] do. 2 8 7 . 1 sicie sö teas ir vsitle ist ironisch gemeint; anders B., der it/ den icilden se liest und die-ν worte zum Vordersatz zieht. so das mochte sein vnde wesen, gebessert von vdH. zu 4 vgl. Bit. "J2S f. 2 8 8 , jmrg ze Italiane so, gebessert von vdH. '-> ze l'olay; woraus C. Hofm. l'öldn gewinnen will (a. a. o. p. :!30). 4 ist. Die strophe ist schwierig: der dichter scheint eine andere fassung der sage zu bekämpfen. in der Hagen als grausamer herrsche!· (lästerlich4. wo auch die deutun;,' unserer str. durch Conrad Hofmann erörtert ist. [Vgl. auch Klee, Germ. •25, 397 f.] 2 8 9 , 4 vor si hat die Iis. fehlerhaft nie, das vdH. strich. 2 9 0 , so zestund -J unz Z] vnd 4 dar fehlt. teäre 2 9 1 , 1 truogen scheint absolut gebraucht zu sein: ein object ist zu ergänzen wie ir habe o. •>. Xacli M. wäje stets sö man bedorfte . . . und sices ieman gerte G710 XOtVOV zu coiistruiere i (vgl. zu 1)2, ~J). '2 sö fehlt, ergänzt von K.

85 und swes ienian gerte. ir arinuot diu was kleine. [seine, swie manege luarc si lieten, der sande man nach koufe vil 292 In burgage maze sach n u n fif dem Stade stän >ehzic oder mere der wsetlielien man. von Tenemarke Fruote meister was dar under; [sunder. oucli truog er bezzer kleider danne ander iemen da ln29.'i Der stat rilitaere von der burc ze Baljän, durcli daz er die geste sö riche da gewan, mit sinen burga'ren reit er da si vunden die spa'lu; kouf liute. die gehabeten sich sö si beste künden. 294 Der rilitivre vrägte, wannen si gevarn über se dar wsereu. 'got mücze iueh bewarn', so sprach der liegen Fruote, 'unser lant lit verren. wir sin koufliute und haben in dein schelte riche herreil.' 2 ist vielleicht m i t B. zu lesen : der mohte werden vierzic | oder dannoch mtre. 3 0 3 , 1 Dar Π ] Dartzn. kastelän] ' kastiliselies p f e r d ' (spau. caateltano). E s ist a l l e r d i n g s ein hofischer a t i s d m c k , findet sich aber auch rtn. 47,2. 4*0,1. W o l f d . A. 240,1. Λ10,1· 585,1., ferner ö f t e r in E a b . u n d Dietr. H. 4 gevazzet] ' b e d e c k t , überzogen', n i c h t ' a n g e f ü l l t * (B.) t vgl. Tiexer I I I , kiitiic f e h l t , ergänzt von B. 3 0 4 , 1 dö f e h l t h i e r , steht aber fäi3clilich in /.. 2 vor dem. 4 wo! vor umgestellt von B.

37 ·ϊθ·"> Zc hove mit in körnen wol vier und zweinzie man die si mit in vuorten, die wären wol getan, si wären so gekleidet, ob ez kiesen wolten [solten. des kiinic Ilagenen reeken, sam si des tages swert nemen 306 Einer sprach zem kiinege: 'herre, ir suit enpliän dise gäbe gröze, diu iu wirt getän. niht den gesten läzen.' ir suit ouch ungedanket swie richc er selbe wsere, er dankte den gesten äne mäze. 307 E r sprach: ' ich danke ins gerne, als ich des schulde stne kamersere hiez man dar gän. [hän.' man hiez si daz gew?ete schouwen al besunder. do siz rehte ersähen, dö nam si der gäbe michel wunder. 308 Dö sprach ein kamer?ere: 'herre, ich sage iu daz, ez lit hie bi von sillier und von golde manic vaz mit edelem gesteine, edele unde riche. zc zweinzie tiisent marken hänt si iu gegeben sicherliche.' 309 Der wirt der sprach: 'die geste miiezen seelic. sin. nu wil ich teilen mit den recken min.' der kiinic gab in allen, swer an in ilites gerte. ieclichen sunder er wol näch dem sinen willen werte. 310 Der wirt hiez ζιιο im sitzen die zwene j u n g e man. Irolden und Höranden, vrägen er began, wannen si dar wseren komen in daz riche: ' v a n mir gäben geste bi minen ziten nie so lobeliche.' 311 Dö sprach der recke Hörant: 'daz wil ich iu sagen, herre, uf genäde sö miiezen wir iu klagen: wir sin vertribene liute von unser selber landen. ez hat ein kiinic riche an uns getan sinen grözen anden. 312 Dö sprach der wilde H a g e n e : 'wie ist er genant, durch den ir muoset rumen iuwer bürge und iuwer lant? 3 0 5 , > also klaidet, gebessert von V. 4 kitniges. tages das swert, gebessert von '/.. 3 0 7 . 2 seinen :> daz V] die. 3 0 8 , 1 kammere 4 vor ze hat die hs. not, das sich aus ">'i!l, 4 h i e r h e r v e r i r r t zu haben scheint. 309, : > ' icht 4 er nach seinem teilten tc. 3 1 0 , v o n wannen, komen warn, unigestellt von Z. 3 1 1 , 4 getan nach hat; B. ä n d e r t getän in gerochen, (las hier aber n i c h t passt. Kreilich aber ist sinen anden tnon n i c h t weiter n a c h w e i s l i c h , und es ist vielleicht zu lesen uns getän vil grcezliehe ande, wo ande als adverb zu fassen wäre. Vgl. 77(1, !I2S, 4 und im allgemeinen Jiinicke zu Bit. :!70'2. 3 1 2 , n a c h ir hat die Iis. da, von V. gestrichen.

8s it-li sihe inch in dor maze, künde er witze walten, ir dunket mich also biderbe, sö mühte er inch gerne hän behalten.' 313 Kr vragte, wie er liieze, der si ze adite böt unde von des schulden si wären in der not, (Uz si in ir vltihte suoliten vremediu riche. [sicherliclie. di'i sprach der recke Härant: 'den tuon wir iu bekant von llegelinge lant. ;-5 J 4 Sin name heizet Hctele sin kraft und oucli sin eilen, sin sterke und oueli sin liant Inint uns gemacher äne mmieger vreuden guot, daz wir sin von schulden deste triieber genmot.' 315 Dö sprach der wilde llagene: 'ez ist iu wol beez wirt iu gar vergolten daz er iu hat genomen. [konien; ez ensi daz mir gebreste a'.su gar des ininen, den kiinic von Hegelingen suit ir selten biten des sinen.' 3Ui Er sprach: 'und weit ir recken bi mir hie bestiin, sö Avil ich mit iu teilen diu laut diu ich dä liän, daz iu der kiinic lletele nie gebot die ere. swaz er iu genomen hat, des gibe ich ill zehen stunt mere.' :> 17 'Wir beliben bi iu gerne', sprach von Tenen Horant; 'iedoch ob uns gevreische hie in lrlant fiz Ilegelingen lletele — j ä sint im kirnt die striize —, ich sorge zallen ziten, daz uns der recke nindert leben läze.' 31s llagene der lierre ζιιο den gesellen sprach: 'vereinet iucli sin rehte und schaffet in gemach, iucli getar her Hetele nimmer hie ze lande gesuochen schedeliehe, wan daz waire mir ein gröziu schände.' 319 Er liiez si herbergen balde in die stat. sin selbes bürgere der wilde llagene bat, 8 1 2 , 4 als. 3 1 3 - - 3 1 5 sind wol all die stelle i'iner u r s p r ü n g l i c h e n etroplie g e t r e t e n , die H o r a n t a a n t w o r t e n t h i e l t . Str. 'Jl-J bietet eine unert r ä g l i c h e t a u i o l o g i e , ;114 h a t Nibelungenschluss und ;lö jiibt in anderen a u s d r ü c k e n w a s s t r . -i 1 ti besser widerliolt. V g l . Λ\*. s. . 320 1 'jeiLcrlrti iu, gebessert \on LI. 4 den vdM. 321, j ijente, gebessert von vdH. 322, •> iu das rurste.w. l>ev vers lindet seine e r k l ä r u n g durch :Jlü, 2: ' Iiis sie die v.jji Hagen versprochenen fürstlichen lehen in bet.it/. bekommen würden' (vgl. C. Iloflii. a. a. ο. 8. j'>re. tiefe mentel wit sach man daz si truogen. die wären lieht gevar. die selben T e n e kiiene komen heriichen dar.

327,•·• rnrl fragi-t. 338,Ob 11X2,8. K l w n v . H i t . HOI·». v * l . S i i . . 1089,4. 3 2 ΰ , 0 . ait dem oil··» Wate», u m g e s t e l l t von Hi»t. ( A A . 031 l. 3 3 0 , Λ ΙΠΊΙ·ΙΙ·ΙΙ. 331, J itewi*z>-ii] d e m c ä s u r r e i m zu l i e b e e i n g e f ü h r t . Z u r V e r k ü r z u n g de3 i τ ζ ί . J i t n i c k e , E i n l . z u m Hit. I X . 4 'juoU» f e h l t , c r ^ a i r / t vnn Ιί. steht hier irouiech. 3 3 ä , 1 manV an 'j'/'r - CampaHf] - Oampame ( d i e C h a m p a g n e ) V 51. 333,1. ' n i e m a n d b e h a u p t e t e besser « e k l e u l - t z u s e i n a l s H o r a n t ' (,i>'r m i t C. H o f m . ) tieft ma>>fl r - . / weyt, g e b e ^ e r t v o n Γ,., v g l . N i b . 1 ~0 >,

91 * 331' Swie rich her Hagene w a r e and swie höchgemuot, · . gebessert von Z. 4 3 0 , '-' inneice, gebessert von Z. heschvitev, gebessert von Z. 4 ' -t-r! n. vth! von allen, gebessert von Z. 4 3 2 , 4 vil f e h l t liier, steht aber iti der hs. in z. n a c h nns, so gebessert von B. 4 3 3 , 2 meine ross. 4 Oorumb nicht. 4 3 4 , 1 vgl. Nib. 2öS, I. Zum i n h a l t der ganzen str. ausserdem N i b . 1429, 2—4. Bit. 49S9 ff. 2 fitere dahin, gebessert von Z. 4 tfer vor vergebe f e h l t , ergiinzt von Fi. 4 3 6 , 'S vnns. hiurt"" f e h l t , e r g ä n z t v o n I'- hunger hie gepeiten, gebessert vo i B.

10G •51)7 luwer schoene tohter und min vroawc iuwer wip soi unser habe schouwen. des ist uns der lip getiuret an ein ende, geschiht uns disiu Ore, edeler kiinic Hagene, so bite wir iucli deheiner gäbe mere.' •WS Der wirt sprach den gesten gezogenlichen zuo: 'mi ir nilit weit erwinden, sö heize ich morgen vruo satelen hundert mrere niageden unde vrouwen. [wen.' ich wil ouch mit in selbe und wil iuwer schef gerne schouDie naht mit urloube si riten zuo der vluot. do truoc man zuo der erde win, der was vil guot, gelegen in den kocken, und dar zuo vil der spise. ir schit' wurden ringe. Fruote von Tenemarke der was vil wise. (7.) A v e n t i u r e , wie

die junevrouwen

diu schef

schouweten und wie s i hin

ge-

vilerei wurden.

Iii) An dem nsehsten morgen nach vruoinesse zit, dö kleiten sich meide und wip wider strit, die Hagene viieren wolte zuo des meres sande. hie mite riten wol tusent recken guot üz Irlande. •141 Die geste heten messe ze Baljän vernomen. der künic nilit enwesse, daz ez im mühte komen ze als schedelichem leide. ez was im gar an ere der vremeden recken scheiden, da von verlos er siner tohter ere. -142 Dö si nu komen waren da er diu schef vant, vroun Hilden und ir vrouwen die huop man üf den sant. dö Sölten zuo den scheffen die minneclichen vrouwen. die krame st.uonden often, da diu kiiniginne molite wunder schouwen. 437,-3 disiu V.] dhaintr (der Schreiber kam in z. 4). 4 3 8 , 4 iti Μ h. und V] eweh. 4 3 9 , 1 si f e h l t , ergänzt von v d H . dein kochem. 4 4 0 , 2 claidtten. 4 4 1 ist eine interpolation, wahrscheinlich von der h a n d des casurreimers. Die fremden sind 439 schon am vorigen abend zu den Schilfen geritten. Die unpassende bemerkung 4b sowie den rührenden reim haben die herausgeber seit Z. beseitigt, indem sie lesen sine tohter here. Sie verbessern damit aber n i c h t den Schreiber, sondern cl'-n dichter dieser str. I)ie form teesse z. 2 findet sich n u r hier. Vgl. Beitr. ii, 47. 1 nlr.o. 4 4 2 , 4 minder f ir ucundir.

107 443 Her llagene sacli ouch selbe swaz a i d e r kräme lac, vil manic kleinst riclie, diu man vil höhe wac. 0 wolten ez nilit läzen des küenen Hagenen man. der grunt begunde crglizen: striten wart getän. erzogen sach man wäfen und ouch mit spern sehiezen. si würfen in diu ruoder. man sach die kocken von dem Stade vliezen.

*450 Wate der vil kiiene von dem Stade spranc in eine gälte, daz im diu briinne erklane. mit viinfzic siner beide er ilte ltilden nach, den stolzen burgseren den was ze urliuge gäcli. 451 Do koin der degen Ilagene, gewsefen er dö truoe und ein swert vil scharphez, ez was swsere genuoe. sich liete do her Wate gesfimet nach ze lange. der lielt was vil grimme, er truoe nn hohe sine gcrstangei». 452 Er ruofte harte lute, "den er dö liiez, daz liut allenthalben er ungeniowet liez, ob er sine geste mühte noch ergaben, die taten im vil leide, er wolte si alle slahen linde haben. 153 Vil schiere er het gewunnen ein vil micliel her. dö künde ern niht gevolgen fif dem wilden mer. diu schif diu waren diirkel und vil unbereite. diu da gäben solten. Ilagenen den schaden man dö Seite. 151 Do enweste er wie gebären, wan daz er fif den griez mit andenn sime gesinde die wercliute liiez iteniuwer schifte gäben zuo dem vluote. im kömen die da mobten: er gewan vil ziere degene guot ergtiuen. 4 5 0 , 2 galea -'Ii v g l . Bit. ·}·ΥΛ. L a u r . a H'(tt er itit trie er soll gej-am, gebessert von Z. 2 seinem eytl nece, gebessert von E . der flau4 n a c h geican li.it d i e h3. schier, gestrichen von W . G r . 4 5 5 , 2 nach frawen Ii., g e b e s s e r t v o n V . 4 Iia-iene f e h l t . ir dannen V , ] in dann

109 45(1 Die kiienei) T e n e heten nach Hctelcn gesant. si kuuten im diu maere, daz si im in sill hint (iie llagenen tohter brachten nach grözer siner ere. su'ie si des nilit gedajhten, j a gewunnen si der arbeite mere. 4-j7 Hetele der lierre vil vroeliche sprach: 'min sorge ist mir nu verre. mir ist liep, daz ie geschach arbeit miner Uelde in dem Hagenen lande, die rumten mine selde, nach den was mir ze allen ziten ande. •1öS Ob du mich nilit triegest, vi! lieber bote min, und mir daz nilit liegest, hast du daz magedin bi milieu vriunden gesehen in disen riehen, so wil ich dir Ionen dirre msere vil lobelichen.' 459 'Ich sage dir ane triegen, daz ich die maget sach, daz si ir vorhte sere, diu kiiniginiie sprach: swic si von daimen wseren, nu vil manege mile, ' d e s bin ich in s w a r e n , ob min vater mit schiffen nach uns ile.' 400 Dem boten hiez er geben wol hundert marke wert, die ritter die da wären, heim unde swert brähte man den lieldeu und manegen schilt guoten. Az Heteleu selde begunden si der hovereise muoten. 401 Alle die er bringen künde mit im dan, des het er gedingen, daz er sine man so ze velde bra;hte, mit sö grözer ere, daz man küneges tohter enphienge nie so lobeliche mere.

4 5 6 — 4 8 7 . Dieser ab&clmitt des gedicktes ist stark überarbeitet, und zwar wahrscheinlich τ ο η zwei verschiedenen liänden, deren erste viele stroplien i n t e r p o l i e r t e , wahrend die zweite, abgesehen von wenigen Interpolationen (vgl. zu 473) eich im wesentlichen auf die einfUhruiig von cäsurreiinen beschränkt zu haben scheint. Näheres s. Beitr. 9, (>7. 456,1 Ttnat. Hettelin ο des II. 4 wann sy des icht gedahten, so gebessert von H p t . Näher läge noch die Vermutung von B. (Genn. 10,182) si warn des nicht gedähten, doch war wol cäsurreim beabsichtigt. 4 5 7 , 2 au f e h l t , ergänzt von B. 3 in des II. 4 Vor ande h a t die hs. vil, von Z. gestrichen, das sich aus 458,4 hierher verirrt h a t , wo es in der lis. f e h l t . 4 5 8 , 3 gesehen bey meinen frunden, umgestellt von V. 4 vil fehlt, vgl. zu 407,4. 4 5 9 , 1 . 2. Die beiden daz stehen nicht auf gleicher stufe. Das 1 zweite ist zu fassen 'in derartiger gemütsstimmung, dass . 4 6 0 , 4 der f e h l t , ergänzt von V. 4 6 1 , 1 künde bringen hs. und ausgg., doch ist cewitb cäsurreim beabsichtigt. 4 man des I. I.

110 402 Swie liarte si sin gäliten, die mit im selten dan, wie liitzel si des nähten, 1 e er daz vole gewan, des si dar zuo bedorften. ez miiote si vil sere, doch brähte er siner vriunde gegen Hilden tusent oder mere. 463 Gekleidet vliziclichen — des enwas niht rat — die armen zuo den riehen in liehter sarwät wolten si die vrouwen heim ze lande bringen, die stolzen Leide ziere heten zuo der verte hoch gedinge. 404 Do si von hfiso weiten, man hörte grözen schal, dö si von hinnen solten, ze berge und ouch ze tal mohte man vil liute da bi dem wege schouvven. Hetele dar zuo gähte, wie er gessehe sine schcene vrouwen. 465 Nu was Wate der alte, der helt von Sturmlant, ze Wäleis in der marke komen öf den sant. die wazzermiieden helde ze Stade si dö giengen. an der vriunde seiden vroun Hilden si dö lierberge viengen. 466 Si hiezen nider spannen hiitten ζιιο der vluot (467) des alten Waten mannen, ir leben daz wart gnot. do erstuonden in vil schiere iteniuwiu msere. man saget [den Leiden ziere], daz Hetele von den Hegelingen dar komen wsere 467 Unde rite engegene der triutinne sin, (468) er und sine degene. diu vil scLcenen magedin heten des gedingen, daz man si mit Oren zuo ir lande brachte, si versähen sich delieines strites mere. 4 6 2 , '2 wie liitzel n a c h t r ä g l i c h zur

si des (sys Iis.) nähten]

lierstellung

eines inneren

Ks soll w o l so v i e l heissen w i e liitzel liche vermutet,

er f e h l t .

4 gedingen.

4 6 5 , 4 an der freundt 466—468.

468 v o r 466, w o die

str. den

wunderlicher, eingeführter

offenbar ausdruck.

in des zogete, was B . als das ursprüng-

4 gen.

4 6 3 , 2 leichter sarabat. seiden;

V . und 1Ϊ.) ' i n dem befreundeten gebiete'. reimer her.

ein

reims

Ob liehte?

so mit M . (an den

B.

vriuntseldev

D e r ausdruck rührt v o m casur-

So geordnet mit "YV. β. 7i f. Zusammenhang ebenso

I n der hs. steht

deutlich

unterbricht,

w i e hinter 490, w o h i n sie B . nach einem v o r s c h l a g e v o n V . stellt.

Ursache

der Verwirrung w a r w o l die gleicliheit des reims und des ausdrucka in 460 und 468.

4 6 6 , 3 eytel neice, v g l . 454, 3.

4 den beiden ziere ist ein späterer

einschub zur herstellung des cäsurreims, der den vera ü b e r f ü l l t .

Ursprüng-

lich lautete die zeile gewis, w i e auch M . liest, man sagete, da* Hetele den Hemelingen dar komen ware.

von

4 6 7 , 1 Der Übergang der construction

aus 406 in 4G7 ist w o l g l e i c h f a l l s spätere entstellung, durch einfuhrung der cäsurreime veranlasst.

Ill 468 Ez wolten nilit gelouben die von Tenelant, (4i>B) si enssehenz mit ir ougen ze Wäleis fif dem sant, Hagenen lieldo koemen nach Hilden der riehen. die von Hortlande die lagen fif dem stade gemenlichen. 469 Si liefen swes si gerten, spise linde win. (409) die lantliute werten, die mite Sölten sin, die geste swes si mohten: des si solten bringen und des si haben wolten, dar an liezens in nilit misselingen. 470 Hetele dö nähen zuo in in daz lant. mit den begunde gälten, nach den e was gesant, zuo sines vater erbe, die körnen oueh so riche mit lieliter savwsete, daz si die geste sähen willecliche. 471 Die von Hegelingen riten fif den ρ lim. von den Snellen helden ein buhurt wart getan nach der tumben muote ze ritterlichem prise. [wise, dö kom von Tenen Fruote. mit im reit oueh Wate der vU 472 Von verren sach si Hetele. er wart höcli geniuot. er spranete dar durch liebe der msere helt guot, da er sach zwene die besten, die er hin ze Irlande mit den werden gesten nach des wilden Hagenen tohter sande. 473 Dö sahen oueh si gerne den helt τίΐ lobelich. si muosten vrende lernen aller tegelich. si lieten kumber grözen da vor in vremeden landen, Wate mit sinen gnözen; den buozte kiinic Hetele nu ir anden. 4 6 8 , 2 sy sahens 3 Ilagenens 4 gemainleichen. 4 6 9 , 1 be· gsrten 4 si f e h l t liezens in K . ] Hessen. 4 7 0 , 1 nahete 2 mit item 3 zno shies vater erbe b e z i e h t s i e h w o l a u f in das lant ζ . 1: d e r a u s d r u c k i3t aber wunderlich, wie ü b e r h a u p t die d u r c h e i n f ü h r u n g des cäsurreims s t a r k entstellte Strophe. 4 sarabathe, v g l . 463, 4 7 1 , 1 Ueber plan vgl. J ä n i e k e z u B i t . 'J22S [ f ü g e zu d e n d o r t a n g e f ü h r t e n s t e l l e n B i t . 703. 5467. 8090. 8304. S4S3. 8862 u . ü. K u d r . J74, 1. 184, 1. A l p h . o f t . W o l f d . A 165, 1. Der Ortnit kennt das wort nicht], 4 vil f e h l t , e r g ä n z t v o n B . 472, ι sy Jierr Ηgebessert von E . 2 dar V . ] das ross ( v g l . N i b . 18'2, 4). ο sach er, u m g e s t e l l t v o n B . 4 7 3 . 2 d u r c h c ä s u r r e i m ' e n t s t e l l t e V i e l l e i c h t ist aber die ganze str. vom cäsurreimer interpoliert, denn auch der auadruck iin e n d r e i m aller tegel'tch i s t k a u m v e r s t ü n d l i c h . A u c h s c h l i e s s t 474 o h n e j e d e n s p r u n g a n 47*2. 4 genossen. 4 7 4 nach 4 7 6 . B. stellt die str. n a c h V ' s . vorschlaff h i n t e r 475. D a s s i h r e richtige s t e l l e die o b i g e i s t , erk a n n t e W . 9. 74. D i e V e r w i r r u n g s c h e i n t v e r a n l a s s t d u r c h d i e i n t e r p o l a t i o n v o n s t r . 473. U n s e r e s t r o p h e i s t i n d e r hs. s t a r k e n t s t e l l t u n d m i t s t u i n p f e a i

112 474 Vor liebe kuste er beide die altgrise man. (47fi) lieber o.igen weide der kiinic hie gewan, danne er in langen ziien wsetlich ie gesselie. [schiehe. ich gelou.be, daz dem degene in kurzer zite lieber noch ge475 Mit lachendem muote vor den vriunden sin (474) sprach der kiinie Hetele: 'ir liebe boten min, ich bete nach iu beiden gröze und michel swaere, daz in den Hagenen seiden al min volc in vancnüsse wsere.' 470 Do sprach Wate der alte: 'des ist niht geschehen. (475) von sö grOzem gwalte hörte ich nie gejehen, (vis der starke Ilagene phliget in sinem lande, sin volc ist übermiiete. selbe ist er ein helt ze siner hande. 477 Kz was ein saelic stunde, daz sin ie wart gedäht, (477) swer dir daz raten kunde. daz wir dir haben bräht die schoenesten vrouwen, daz ist äne lougen, geloube mir der nutre, die ich ie gesach mit mmen ougen.' 478' Do sprach der ritter edele: 'swie schiere ez mae geschehen — die vinde die sint vrevele —, ir suit umbe sehen, daz uns iht ergäbe hie in dirre marke [starke.' Ilagene der ist grimme. sö gemiiejet uns sin übermiiete 470 Wate und ouch her Fruote die vuorten mit in dan, die kiiene beide guote, des künic Hetelen man da si die schoenen Hilden des tages solten schouwen. ob den vil liebten Schilden wart sit der helme vil verhouwen. *460 Under einem schoenen huote diu edele maget gie. die von Hegelingen bi dem kiinege hie auegaiig in der dritten (und vierten'r) zeile überliefert. 1 alte greise, gebessert von B., vgl. N i b . Ι»;·;, J (auch Kurir. 1442, 1 r) 2 hie V.] nie 3 danne er V.] oder danne. waidlich ye geschach 4 liebers nie gesckaclie: •noch f ü r /a'e, nämlich bei der bevorstehenden b e g e g n u n g m i t H i l d e , ist von gebessert. 4 7 5 , 1 mit lachendem muote] vgl. L e h m a n n zu N i b . 110(1,4. H a u p t zu E r e c ^ 4740. J ä n i c k e zu Bit. 12467. freuden, gebessert von v d H . Ί alles. 4 7 6 . 2 gewalte 4 -t shier hande] vgl. über den sing, i n dieser epischen f o n u e l , der eich auch 574, 4. 1433, 4 (vgl. 075, 2) findet, J a n i c k e zu Bit. 5078 . 4 7 7 . 3 schönsten 4 mir der mcert fehlt, ergänzt von B. 478, 4 Jlarjene steht 68 Do besante sich Sivrit, der kiinic von Mörlant. nach schiffen hiez er werben, swä er diu vant, diu hiez er vaste rüsten mit wäfen und mit spise. ze schaden Herwige er besante sich mit vriunden harte lise. 669 Zweinzic starke kiele zimbern er dö hiez. ez wfert den niht geviele, die erz wizzen liez, daz er hin ze Selande wolte lierverten. gelobet wart diu reise, sö sich verendet der winter herte. 67!) Mit alizic tüsent lielden liet er sich besant. von liuten wart dö leere ze Alzabe daz lant. die kiinege von den Meeren lierverten swuoren. [vuoren. si beliben sumeliche, die andern nach des kiineges willen *671 Hin ze Selande hiez er widersagen, daz was dem viirsten ande. von schulden mohte erz klagen, wan er nie verdiente der riehen kiinege liaz. der marke und siner bürge hiez er Mieten deste baz. 672 Er klagete ez slnen vriunden, swa er die vant, daz man im brennen wolte und wiiesten sin lant. swaz er ze gebene liete, daz was nach dienest veile. die gerne solt enphiengen, den komz gemein/iche gar ze heile. 673 Gen des meien ziten si körnen über se, die lielde flz Abakie und die von Alzabe, sam si gewalticlichen der Werlte zende wolten. vil gelpher vuor dar under, die man sider quelte mit der molten. 674 In lant daz Herwiges würfen si den brant. swaz er dö helfe hüte an vriunden besant, umstellungsvorschläge von Wilmaims s. 142 ff. unannehmbar erscheinen lassen, sind von mir Beitr. 9, 71 ff. ausführlich auseinandergesetzt. Zu str. 662 vgl. auch Klee Germ. 25,400. Die AventiurenUberSChrift fehlt. 6 6 8 , 4 mit seinen freunden, so gebessert von B. 6 6 9 , 2 ez ween Hpt.] ettwan 3 heerferten wollen hin ze Seelannde, umgestellt von B. 4 gelobet tcarl diu reise fehlt, BO ergänzt von B. 6 7 0 , 2 do B.] so. 4 willen qemainlichn ν., gebessert von Ε . , vgl. zu 672. 4. 6 7 1 , 1 Selande Z.] lannde 3 den r . 6 7 2 , 2 in 3 er do ze, gebessert von Z. 4 gemeinliche (' ohne unterschied') fehlt, so von mir ergänzt nach der hslichen lesart 670,4. 6 7 3 , 3 ze ennde komen wollen; körnen (aus ζ. 1) von E. gestrichen. 6 7 4 , 1 In Herwiges lande «·., gebessert von V.

143 die bat er mit im riten. si liuoben stürme grimme, si kouftenz mit dem verlie swaz man in gap, golt Silber oder gimine. 675 Dem recken ftz Selande was sin schade leit. er was ein lielt zer liande. alii wie er streit, unze er gar tungte daz velt mit den töten. [scliröten. die alten ez alsö jungte. d?i wart gesunder lioubte vil ver676 Der strit werte lange, des lac da maneger tot. Herwic der edele kom in gröze n6t, daz er uf sine marke muose sit entrinnen. [ginne, daz lant roucli allenthalben, daz enböt er Küdrun der küni677 Die boten liiez er riten in daz Hetelen lant. si vuoren mit manegem trahene die er da het gesant. do si diu msere sageten und Hetelen gesähen, dem vil riehen künege si alles leides äne vrume verjähen. 678 Swie er si ssehe gebären, so enpliieng ers alsö wol, als man in vremeden landen Hebe vriunde sol. er vrägte, wie sie keemen von ir herren lande, sit man im brach die bürge und im die marke in allen enden brande. 679 Si sprächen dö: 'mit sorgen si wir gevarn dan. äbent unde morgen die Herwiges man die urborent sere die gäbe mit ir libe. si werbent vastc umb ere: des licert man bi in weinen vil der wibe.' 680 Dö sprach der kiinic Hetele: 'get viir die vrouswaz diu gebiutet, daz soll allez sin. [wen min. bite si uns rechen den schaden in dein lande, [ande.' so dienen wir iu gerne. ez wirt vil wol gerochen gar sin 681 Ε daz die boten giengen viir die schoenen meit, dö sähen dä die liute wol ir herzen leit. des troute nilit erbeiten Kfidrun diu liere. [und ere. dö hiez si näcli in senden. si klagete, vlorn wsere lant 6 7 4 , 3 im ze reiten. 6 7 5 , 2 zu der hant, vgl. zu 47G.4. 3 das velt gar tungete, umgestellt von V. 4 a ist für einen anderen ausdruck eingetreten. 6 7 6 , 3 marke V.] tcargk: Herwig ist auf die grenze seines landes zurückgedrängt. 6 7 7 , 1 des H. 6 7 8 , 1 si vor Mehe fehlt, ergänzt von vAH. 2 liebe f e h l t , ergänzt von B. 6 7 9 , 1 dö B.] das. 6 8 0 , 3 piten. 6 8 1 , 2 da sahen ay do die 3 Chautrun 4 klaget daz verloren war ir lant vnd ir ere, ao gebessert von Mli.

tu 682 Die boten vür si körnen, mit triuwen tete si daz, daz diu maget vil edele weinende saz. si vrägte, wie si schieden von ir lieben manne: ob si in lebenden liezen, dö si von ir lande schieden dannen. 683 Dö sprach dar under einer: 'wir liezen in wol gesit wir vuoren dannen, uns enist niht kunt, [sunt, wie mit im haben geworben die von Mörlande. · ir was vil verdorben; si täten niht wan rouben mit dem brande. 684 Nu hcere, maget edele, waz dir min herre enböt. er und sine helde sint in grözer not. si viirhtent tegelichen, si vliesen lip und ere. nu wil versuoclien min herre Herwic dine triuwe, here.' 685 Yon sedele stuont dö Kudrün, diu schoene meit. die schaden wurden beide dem kiinege geseit, man sliiege ir die liute und brseche ir bürge witen. si bat ir vater Hetelen ze des künic Herwiges helfe riten. 686 Mit weinenden ougen si ir vater umbeslöz. 'hilfä, künic here! min schade wirt alze gröz, ez enwellen dine degene mit williclichen henden helfen minen vriunden. ja kan ez ander nieman sö wol genden.' 687 ' Daz läze ich durch niemen, daz wil ich dir sagen, ich enhelfe Herwigen in vil kurzen tagen. ich wil din schaden grözen, so ich beste mac, verenden, und wil nach Waten dem alten unde nach den anderen senden. 688 Der bringet von Stürmen alle die er hat. gevreischet ez her Mörunc, wie ez in dem lande stät, der mag uns guoter helde wol tüsent gevüeren. [gerüeren. die vtnde werdent inne, daz wir uns under helme tiirren 6 8 2 , 3 schiede 4 lebentig. ir lande B.] im. 6 8 3 , 1 in fehlt, ergänzt von v d H . 3 geworben haben, umgestellt von B. 6 8 4 , 1 empeut 3 Verliesen 4 wil mein herre Herwigk versuchen dein: meine Umstellung h a t den zweck, die t r e n n u n g dee abhängigen inf. vom verb. fill, d u r c h die cäeur zu vermeiden, vgl. zu 175,1 und Beitr. 9,92. 6 8 5 , 1 Chautrun 3 vnd prachen die purgen, gebessert von V . 4 zu des leuniges. 6 8 6 , 2 htlffe, gebessert von v d H . alze V.] also 3 es welleni. henden H p t . ] hannden 4 nyemand annders, umgestellt von Mh. genden H p t . ] geanden. 687, 2 enhelfe v d H . ] utile (B. liest ine wege) 3 deine schand.

145 689 Horant von Tenemarke sol uns üf den wegen driu tüsent ritter viieren. Irolt der degen sol al daz gesinde nach dem vanen wisen. ouch kumt ir bruoder Ortwin: sö mac min toliter unser helfe prisen.' 690 Boten riten gähes, die dii sante diu meit. si westen nilit sö nahes. alle die ir leit mit helfe wolten büezen, den böt si micliel ere. si künde helde griiezen. des kom der recken vil deste mere. 691 Der meide muoter Hilde diu sprach wol dar zuo: 's wer under sinem Schilde williclichen tuo helfe dinen vriunden, sö si riten hinnen, im sol sin mite geteilet, swaz wir immer mere gewinnen.' 692 Dö slöz man üf die kisten. hin ze hove man truoe, der si da inne wisten, harnasche gnuoc, genagelet wol mit stale. der silberwizen ringe brähte man vil den lielden. des vreute sich diu junge kiiniginne. 693 Der wirt wol tüsent beiden gap ros unde wät. die zugens üz den seiden, sö si der ofte hat, der vehten wolte riten zuo den langen sträzen. swaz ir der kiinic hete, der wolte er vil wenic verfilzen. 694 Der wirt urloubes gerte von sinem wibe dan. Hilde unde ir toliter weinen dö began. doch sähen si vil gerne helde mit im riten. si sprächen: 'got von himele läze iuch lop und öre erstriten.' 695 Dö si nu komen wären viir daz bürge tor, vil singender knappen hörte man dar tor, die sich in herten striten roubes versähen. si muosten verre riten. ja wären in die vinde niht ze nähen. 696 An dem dritten morgen dö kom in harte vruo Wate der vil alte mit tüsent beiden zuo. 6 8 9 , 2 ritter starche fueren; starte, eine den vers überlastende zutat des ciisurreimere, von E. gestrichen. 3 sol al daz V . ] also daz das. 4 tochter sich wol unnser, gebessert von V . Zur 3. person in der anrede vgl. J. Grimm K l . sehr. '250 anm. 6 9 0 , 1 sendet. 692, 2 den sy. genug. •693,1 wät Hpt.] gewant (derselbe fehler 252, 1). 2 der ofte hat Hpt.] die offt hant 3 zuo den B.] ze 4 wenig dahayme v., gebessert von B. 694,1 von seinem weihe gerte, umgestellt von V . 3 doch B.] da. 6 9 5 , 2 knabn, gebessert von /. hu>!ru;i.

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146 an dem sibenden morgen do kom von Tenelande Hörant mit vierzic hundert, näcli den diu schoene Küdrfm sandc. G97 Von Waleis der marke kom Mörunc der (legen, durch schcener vrouwen liebe wolte er strites phlegen. er brähte sunder zweinzic hundert manne, die vuoren wol gewäfent und riten alle vrceliclien dannen. 698 Der kiiniginne bruoder, der degen Ortwin, uf dez wazzers vluote vuorte er der swester sin wol vierzic hundert recken oder dannoch mere, westenz die von Alzabß, sö mühten si in vürhten harte sere. 699 Dö si im ze helfe kömen, Herwige und sinen man, do was im misselungen. swes er ie began, dar an er schaden grözen vil ofte muoste enphähen mit sinen stritgenözen. si riten sinein biirgetor vil nähen. 700 Sich liuop von küneges künne vil gröz ungemach. daz man da die porten und vesten bürge brach, daz kom von untriuwen und grözem überinuote. [guote. swen man dar an ervindet, dem vervähet man ez niht ze 701 Die boten gähes viieren, Herwige saget man daz. die vinde begundenz rüeren vil vaste durch ir haz vil manegen äbent späte unde manegen morgen, dö sigen allenthalben Herwiges helfe zuo vil unverborgen. 702 Do ez die von Karadie gevrieschen, in was leit. daz wären zwene künege, den ir arbeit kom ze unsanften mären, dö Hetele der herre [verre. mit sinen helden mseren gestrichen was nach in vil harte 703 Durch daz si vrevele wären, si rihten sich ze wer. man sach sö gebären von Mörlant daz her, 0 9 8 , 2 fueret 3 dannoch f e h l t , ergänzt von Z., vgl. zu 302,3. harte fehlt, ergänzt von Β. G 9 9 , l Dö si im vdl I.] Die im 4 Westen die. 4 vil dickhe nahen; dicke (aus z. 3) gestrichen von B. 7 0 0 , 2 porten W. Gr.] horten. zerprach, gebessert von E . 4 dem vackt mans, gebessert von E . 7 0 1 , 2 Für das gewis nicht ursprüngliche begundenz rüeren (über den ausdruck s. Jänicke zu Bit. 8448) stellte B. ez vermochten her. Ich habe die cäsurreime, die in diesem abschnitt widerum herrschend werden, überall belassen. 4 vil B.] den veinden. 7 0 2 3 komen ze 4 helden den maren; der rührende cäsurreim scheint ebenfalls dem bearbeiter zu gehören. 7 0 3 , 1 vrevele M.] freunde. warn da richten sy sich, gebessert von V.

147 sam si durch veliten wolten nieman dan entwichen, die es mit in phlegen solten, die muose ez maneger arbeite riehen. 7(i 4 Wate der vil küene kom mit grözer kraft, ez hete dar geviieget gröze ritterschaft Kftdrün diu schoene Herwige ir manne, swie si da würben, si riten sit unvroelichen dannen. 705 Swie si beiden liiezen, die von Mörlant dringen sich niht liezen. an in was wol erkant, ez wieren ie die besten von allem ertriclie. si gäben andern gesten vil dicke herberge schedeliche. 700 Herwic von Sewen wolte sicli erholn an den von Alzabe. dar umbe muosten doln diu her ze beiden siten. wunden vil ir mägen gewannen zallen ziten. sin mohte den künic Hetelen vil betragen. 707 Do si zesamene wären, von den ich hän geseit, komen mit ir kreften, äne vreude leit heten zallen ziten die recken unde sorgen, waz in die naht geschähe. si dähten: 'wie geloben wir den morgen!' 70S Dri veitstürme si mit den Moeren striten. dö heten vride die bürge nach ritterlichen siten. si teiltenz mit den swerten und mit den spern sere, vrides si niht gerten. da von wart sit der wunden deste mere. 709 Die geste zuo den künden, des kömen si niht abe, si enstriten zallen stunden. des muose ir bestiu habe der krefte da beliben, dö sis niht wolten läzen. daz saget man schcenen wiben. die begunden weinen ane mäzen. 7 0 3 , 3 dannen. 7 0 4 , 4 unvrcellcken Μ f r ö l i c h n (vgl. Martin Bemerkk. a. 10). 7 0 5 , 1 beiden fehlt, ergänzt von vdH. 2 dringen sy sich, gebessert von Ζ. 7 0 6 , 1 Sehen 3 der herr. 7 0 7 , 2 kamen. äne vreude Hpt.] an freunde 3 vnd wegsorgen gebessert von Hpt. 4 ge/t&inV.] leben. 7 0 8 , 3 si teilten:\ M. erklärt 'ez eteht für den solt\ B. 1 'sie entschieden die Sache, den streit . Letztere erklärung passt nicht, erstere v/ird allerdings gestützt durch Alph. 233,3. Näher liegt doch wol die erklärung 'sie teilten schlage und Stiche aus', vgl. die bei Lexer I I , 1415 f. angeführten stellen aus Herbort von Fritzlar 5147. 14SS7. 4 wart ::'.( sy. 7 0 9 , 1 Den gesten, gebessert von E .

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148 710 Waz Wate der küene in stürme dä gestreit! er was vil wise, daz er diu herzen leit ofte vrcmeden gesten mit schaden vrumte nähen; wan si in zallen ziten mit sinen lielden bl den besten sähen. 711 Hörant von Tenemarke vrum was er genuoc. waz er helrne starke mit siner liant durchsluoe! ouch vergaz er selten der yil liehten brünne. si muosten sin engelten. er tete den vinden die dicken schar vil dünne. 712 Morunc der snelle, dicke über rant mit ellenthaftem muote strahte er sine liant. er wolte niht entwenken den von Morlande, fanden, den edelen künegen riehen, an den räch er den Herwiges 713 Hetele der riche durch daz in dar gesant liet sin schceniu tohter in Herwiges lant, daz ers vriden solte, sit tete er in der mäze, der gerne leben wolte, der molite im sine marke ligen läzen. 714 Herwic streit dä selbe, daz nieman künde baz, vor porten und an velde. dä von vil dicke naz wart im sin houbet von sweize under ringen. ir wart dä vil betoubet, die in hin hinder wänden dringen. 715 Wigäleis der guote tete den gesten leit. von Tenelant her Fruote so ritterlichen streit, daz man ims danken mohte von schulden wol nach eren. in stürme er wol getollte, man gevriesch nie alten recken alsö heren. 716 Ortwin der junge, der helt ftz Hortlant, des jach im manic zunge, daz kiiener beides liant nieman in den striten als vollicliche triiege. man sagete zallen ziten, daz er die ungevüege wunden sliiege. 717 Si lieten tage zwelve mit sorgen nu gestriten. 7 1 1 , 2 er der helme 3 vor selten h a t die hs. noch einmal vil (das dritte in zwei Zeilen), gestrichen von V . 4b vgl. 1416, 4 u n d J ä n i c k e zu Bit. 10S73. 7 1 2 , 2 strecket 3 von f e h l t . 4 des H. 7 1 3 , 3 den massen, gebessert von V. 7 1 4 , 3 hawt nass von. 7 1 5 . Die Strophe iet wol j u n g e r als die sie umgebenden: vgl. "W. s. 153. F r u o t e wird weder 637 ff, noch 696 ff. g e n a n n t , Wigaleie k o m m t n u r noch 5S2, 2. 759,1 vor. Die letzte halbzeile — 1393,4. — 1 Wigolays 4 stürme er] stürmen. 7 1 6 , 1 Ortlant 2 jach Z.] sprach. chüeners. 3 also.

149 die Hetelen lielde sach man in herten siten ofte vor dem künege liehte Schilde houwen. da von die stolzen Meere ir herverten mohte han gerouwen. 718 Am drizehenden morgen vor vruomessezit sprach Sivrit mit sorgen: 'sehet waz hie lit unser guoten recken, der kiinic von Selande nach vil höher ininne lät im ez also sere enblanden.' 719 Er begunde raten mit den von Karade — wie gerne si ez täten und die von Alzabe! — riten in eine veste, da si genesen künden, daz si die werden geste niht al gemeine erslagen vunden. 720 Si wichen von dem strtte ze einer warte dan, da ze einer site ein grözer phlum ran. (16 si begunden riten dar si entwichen solten, dö sach man mit in striten die in gemaches niht gunnen wolten. 721 Der kiinic von den Moeren ze Hetelen gereit, man mohte daz wol hoeren, swaz er ie gestreit, daz was ein anegenge, sit er nu hete vunden, der im siner miige also manegen lazte mit vil tiefen wunden. 722 Von Hegelingen Hetele und her Sivrit die täten daz si künden in höchvertem sit. durchhouwen liehte Schilde sach man vor ir henden. der kiinic von den Moeren der muose von dem von Tenelande wenden. 723 D6 schuofen ir geligere die von Tenelant. dä ist niht rede widere, da von man sit bevant 7 1 7 , 2 beiden die sach, gebessert von E . 4 herfart. mohte hän fehlt, εο ergänzt von Β. 7 1 8 , 1 An dem 2 Sivrit felilt, ergänzt von vdH. mit grossen sorgen, gebessert von V. 3 vnnsere. Selande M.] Morlannden 4 ims. Der sinn ist: 1 Herwig lässt es sich so sauer werden, Kudrun zu er1 werben . enblanden (über das vorkommen dee wortee vgl. Jänicke zu Bit. •J953) ist part, praet., wozu sin zu ergänzen ist. S. noch Gramm. 4,126 f. Benecke zu Iwein 3142 und Lexer 1,546. 7 1 9 , 3 rieten 4 'Ja.:] da. die werden geste ist unklar und hat einen anderen ausdruck verdrängt. Der cäsurreimer fasste es wol als acc. und bezog es auf die von Mörlant* alle. 7 2 0 , 1 einer warte M.] ainem wasser 2 site v d H . ] zeite phlaiim hinran 3 dar B.] da 3 . 4 sollen : wolten B.] wolten : solten. 721,2 mocht man, umgestellt von V. 3 er den nu, gebessert von B. 4 laste E . ] verletzte. 7 2 2 , 2 hochferten seyd, gebessert von vdH. 4 den von T.

150 die vil kiiene geste in vil maneger swajre. [ware, swie guot in was ir veste, iecliclier doch da lieime gerner 724 Do wären da besezzen mit der vinde kraft die lielde sö vermezzen, daz si ritterscliaft, so man es an si gerte, niht wol gegeben künden, si werten ir lierberge, so si aller bezziste kunden. (14.) A v e n t i u r e , wie Hetele boten sande Qz Herwlges lande.

725 Do enbot hin heim Hetele, daz si niht solten klagen, den schoenen vrouwen edele liiez er daz sagen, in wsere wol gelungen in stürmen und in striten, alten undo jungen, si solten ir gensedicliclie biten. 72Ü Und liiez in daz künden, daz in gesseze lac er mit al den sinen, da man dienen plilae der schoenen Küdrünen und Herwige uz Selande. si taten daz si künden aller tegeliclie mit ir banden. 727 Hilde diu sclicene wünschen dö began gelückes Herwige und allen stnen man, daz in nach ir ere müeste wol gelingen, 'daz gebe got', sprach Kudriin, 'daz si unser vriunt gesunde wider bringen.' 728 Dö liezen die von Stürmen ninder fif den sc die von Mörlande und die von Alzabe. si inuosten angestliclien bi in da turen. an Waten und an Fruoten beten si vil iibele nachgebtiren. 729 Hetele swuor des eide, er keeme nimmer dan und rümte in nilit. die beide, unz er und sine man 723, 4 Vielleicht iet statt iecticher zu lesen etelicher, wie B. vorschlug und M. in den text aufnahm. 7 2 4 , 1 Die icaren do, gebessert von Hut. 2 sy die ritterschafft, gebessert von B. 4 mit spern noch mit swerte $y werten usw.; die zum zwecke der herstellung eines cäsurreims eingeschobenen worte mit — swerte, die den vers überfüllen, hat V. gestrichen. bezziste B.] peste. — Im übrigen vgl. zu der str. Beitr. 9,38. Die AventiurenUberschrift bezieht sich bloß auf den anfang des abechnitts. 725,4 gnediclich] eine änderung ist unnötig. Es gehört gencedicltche hier und 193,4, 4 wo fälschlich geändert wurde, zu genäde in der bedeutung behagen, ruhige läge 1 . Diese bemerkung verdanke ich Paul. 7 2 6 , 1 daz mit gesatze, gebessert von V. 2 er fehlt, an dieser stelle ergänzt von B. allen. 7 2 7 , 4 freunde wol gesunte; wol (aus z. 3) gestrichen von E. 728,1 Sturme. 729, X des ein ayde.

151 ze gisel da gewänne die von Mörriche. si wären nnversunnen. sit kom in ir hervart schedeliche. 730 Diu spehe Hartmuotes was dar gesant — si goumten da niht guotes — von Ormanielant. si speheten zallen ziten, waz dä würde ervunden. in stürmen und in striten Hetelen si deheines guotes gunden. 731 Si sähen, sunder scheiden hie besezzen lac — daz molite im vil wol leiden — naht unde tac der kiinic üz Karadine, der edelen Meere herre. im kom vil wenic helfe. siniu lant diu lägen von im gar ze verre. 732 Die boten Ilten widere in Ormanielant, die Ludewic und Hartmuot lieten dar gesant. si sageten in da heime diu lieben msere, daz Hetele unde Herwic vil unmiiezic in dem strite wseren. 733 Der lieben majre in danete der voget von Ormandtn. 'kunnet ir mir bescheiden, wie lange mac daz sin, daz die von Karadine sin in Selande bi ir widerwinnen, oder wanne si dä volrechen gar ir anden?' 734 Do sprach der boten einer·, 'her kiinic, diu rede ist si miiezen da beliben lenger danne ein jär. [wär: die von Hegelingen wellent si niht läzen. si hänt si sö besezzen, daz si nindert miigen zuo den sträzen.' 735 Do sprach von Ormanie der snelle Hartmuot: 'daz mich sö sorgen vrien liöchgedinge tuot! sit si sö sint besezzen, daz si miiezen striten, e Hetele wider keeme, wir solten hin ze Hegelingen riten.' 736 Ludewic und her Hartmuot vereinten sich alsa, ob si helde lieten zclien tfisent dä, 7 2 9 , 3 Morenreiche 4 heerferte. 7 3 0 , 3 dä fehlt, ergänzt von vdH. 7 3 1 , 1 schaiden daz hie, gebessert von V. 2 in 4 seine. 73ä,4 wäre, was einige herausgeber beibehalten. Doch ist wol an dieser stelle wie oft rciinglättung in der hs. anzunehmen (vgl. B. Germ. 10, 57). 7 3 3 , -3 Selande V.] Sturmlannde 4 widerwunen. dä nach gar. 7 3 4 , 1 boten einer Ζ.] pote 4 nidert. 7 3 5 , 2 daz mich so freye hohe gedancke tund, gebessert von B., der aber die erste halbzeile liest hei waz mich sorgen frien. Hier nach M. 3 sint V.] sein. Nach der im texte beibehaltenen hsliclien lesart sind unter beiden si verschiedene Subjekte zu verstehen, wodurch die zeile unklar wird. Vielleicht stt sis sö h&nt besetzen. 7 3 6 , 2 helde fehlt, ergänzt von B., vgl. z. 4.

152 daz si Küdrünen wol danncn mühten bringen, e Hetele wider kceme mit den sinen hin ze Hegelingen. 737 Des was da vil gencetec diu alte Gerlint, wie si daz rechen mühte, daz Hetele sin kint versagete smäheliche ir sune Hartmuoten. si wünschte, daz si beide liähen solten Waten unde Fruoten. 73S Do sprach diu tiuvelinne: 'nu habet ir grozen solt. welt ir riten hinnen, min silber und min golt daz wil ich geben recken und wilz entsagen vrouwen. ja enruochte ich, ob ez Hetelen unde Hilden hete nu gerouwen.' 739 Dö sprach der herre Ludewic: 'wir suln von Orbrüeven herverten mit den recken min. [mandin ich trouwe wol gewinnen zweinzic tüsent manne in vil kurzen ziten. da mite so vlieren Küdrünen dannen.' 740 Dö sprach der junge Hartmuot: 'und mühte daz gedaz ich die Hilden tohter solte hie gesehen, [schehen, dä vür ich niht najme ein witez vürsten riclie, daz uns beiden zaeme bi ein ander wesen vriuntliclie.' 74) Katen alle stunde mit vlize man began, wie manz gevüeg