Kreisschlüssel zum Bestimmen der heimischen Pflanzenfamilien: Zum Bestimmen der Heimischen Pflanzenfamilien [1. Aufl.]
 978-3-211-80187-1;978-3-7091-4536-4

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Kreisschlüssel (Gertraud Albl-Aichinger)....Pages 3-11
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KOMMISSION IM

SPRINGER · VERLAG

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WIEN

KREISSCHLüSSEL ZUM BESTIMMEN DER HEIMISCHEN

PFLANZENFAMILIEN

VO N

GERTRAUD ALBL·AICHINGER (Institut für angewandte Pllanzensoziologie, Arriaeh bei Villaeh, Kärnten)

ERLAUTERUNGSHEFT

Druck : Ferd. Kleinmayr, Klagenfun

IN

KOMMISSION

IM

SPRINGER-VERLAG

IN

WIRN

KREISSCHLO SSEL ZUM BESTIMMEN DER HEIMISCHEN

PFLANZENFAMILIEN

VON

GERTRAUD ALBL-AICHINGER (Institut für angewandte Pflanzensoziologie,

Ar r i ach bei Viii ach, K ä r n t e n)

ERLAUTERUNGSHEFT

SPRINGER-VERLAG WIEN GMBH

Alle Rechte, besonders das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten

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ISBN 978-3-211-80187-1

ISBN 978-3-7091-4536-4 (eBook)

DOI 10.1007/978-3-7091-4536-4

Ein übe r b I i c k übe r die h e i m i s c h e P f I a n zen w e I t gehört nicht nur zur allgemeinen Bildung, sondern hat auch für mancherlei Berufe eine praktische Bedeutung, so für Apotheker und Drogisten, Ärzte und Tierärzte, Land- und Forstwirte, Gärtner und Gartengestalter u. a. m. Demgemäß ist die Pflanzenkunde sowohl in allgemeinen Schulen .wie in verschiedenen Fachschulen ein wichtiger Lehrgegenstand, dessen Bedeutung gerade in letzter Zeit noch immer zunimmt. Einen besonders mächtigen Aufschwung nahm die Pflanzenkunde (Botanik), seit die pflanzliche Gesellschaftslehre, die Pflanzensoziologie, ihren Siegeszug in Wissenschaft und Praxis angetreten hat. Nicht nur für alle Zweige der Bodenkultur, auch für Bodenschätzung und Bodenkartierurrg sind pflanzensoziologische und daher vor allem botanische Kenntnisse unerläßlich. Zur Er la n gun g g r ü nd I ich e r P f la n zen k e n n t n i s ist neben einem gediegenen Unterricht die selbsttätige Arbeit des Sammelns und Be-, stimmens von Pflanzen äußerst wichtig. Ein geordnetes Wissen auf dem Gebiete der Botanik kann sich aber nicht auf die Kenntnis der einzelnen Pflanzenarten beschränken, sondern erfordert auch einen Einblick in deren natürliche Verwandtschaft und systematische Stellung, vor allem in ihre Familienzugehörigkeit. Während man ganz im Anfang von einzelnen Pflanzenarten ausgehend zur Abstraktion des Familienbegriffes vorschreitet, so muß man später sehr bald trachten, sich die Begriffe und Merkmale der verschiedenen Pflanzenfamilien so fest einzuprägen, daß man bei Auffindung einer neuen Pflanze zunächst deren Familienzugehörigkeit erkennt und von dieser Grundlage ausgehend leichter dann auch die Art bestimmen kann. Die Ke n n t n i s der P f I a nzen fa m i I i e hat demnach vordringliche Bedeutung und sollte noch stärker gepflegt werden als es bisher zumeist geschehen ist. Diesem Zwecke soll auch der hier vorliegende "Kreisschlüssel" dienen, der als Bestimmungsbehelf und auch als Lernbehelf gedacht ist. Gegenüber den gabelspaltigen Schlüsseln in den üblichen Bestimmungsbüchern bietet der Kr eis s chI ü s s e 1 manchen Vorteil. Man findet alle Familien auf einem einzigen Papierblatt beisammen, kann folglich größere Gruppen von Familien gleichzeitig überblicken und deren trennende und verbindende Merkmale sich einprägen. Man kann die kennzeichnenden Merkmale sowohl vom Allgemeinen zum Speziellen als auch vom Speziellen zum Allgemeinen schrittweise verfolgen. Allerdings darf man nicht darauf vergessen, daß manche vielgestaltigen Familien an zwei oder mehr Stellen des Kreisschlüsseis vorkommen.

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Zur nutzbringenden und sicheren Verwendung des Kreisschlüssels sind natürlich einige bot a n i s c h e Vor k e n n t n iss e unerläßlich. Doch benötigt man deren nur so viel, wie die meisten ohnedies aus der Hauptschule oder Mittelschule mitbringen oder wie man sich leicht durch Selbststudium aneignen kann. Vor allem muß man die Zweikeimblättler (Dicotyledones) und die Einkeimblättler (Monocotyledones) sicher unterscheiden können und die wichtigsten Fachausdrücke über Gestalt und Bau der Blüte beherrschen. Wodurch sind nun die Z w e i k e i m bl ä t t I e r oder Blattkeimer (Dicotyledones) und die Ein k ei m b I ä t t I e r oder Spitzkeimer (Monocotyledones) von einander unterschieden? Welches sind ihre kennzeichnenden Merkmale? Darüber gibt die folgende Gegenüberstellung Aufschluß:

Dicotyledones

M onocotyledones

a) Zahl der Keimblätter:

zwei, einander seitlich gegenüber stehend

eines, endständig

b) Hauptwurzel:

meist lange erhalten bleibend und weiter wachsend

frühzeitig absterbend oder ihr Wachstum einstellend

c) Leitbündel im Stamm (Stengei):

in einem Ring angeordnet, über den Querschnitt mit Kambium versehen verstreut, ohne Kambium

d) Leitbündel in den Blättern:

fiederig verzweigt und meist auch netzig verbunden

parallel oder vom Grund bis zur Spitze bogig verlaufend, meist nicht netzig

e) Blütenhülle:

meist 5- oder 4-zählig, selten 3-zählig, 2-zählig oder 6- bis mehrzählig

meist 3-zählig, selten 4-zählig, sehr selten 2-zählig, niemals 5- oder mehrzählig

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Keimblätter Dicotyledones

Hauptwurzd Dicotyledones

Keim blätter Monocotyledones

Wurzel Monocotyledone&

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6

Stammleitbündel Dicotyledones

Stamm leitbündel Monocotyledones

Blattleitbündel D icotyledones

Blattleitbündel Monocotyledones

Dazu ist noch folgendes zu bemerken: Die Zahl der K ei m b I ä t t e r ist an blühenden Pflanzen in der Regel nicht mehr zu sehen. Auch das W u r z e 1Merkmal ist sehr oft nicht oder nicht deutlich zu erkennen. Lange, tiefgehende Hauptwurzeln finden sich zwar ausschließlich bei Zweikeimblättlern; doch kommen Büschelwurzeln nicht nur bei Einkeimblättlern, sondern auch bei manchen Zweikeimblättlern vor. Gekreuzt-gegenständige B I a t t s tell u n g und dementsprechend auch kreuzgegenständige Ver z w e i gun g kommt ausschließlich bei Zweikeimblättlern vor. Hol z P f I a n zen (Bäume, Sträucher, Halbsträucher) sind in der heimischen Pflanzenwelt immer Zwp.ikeimblättler; aus ihren ursprünglich ringförmig angeordneten Leitbündeln entwickelt sich später der geschlossene Holzkörper. Bei Einkeimblättlern mit hohlen Stengeln, z. B. den Grashalmen, kann man die Lei t b ü n deI leicht für ringförmig angeordnet halten; bei genauer mikroskopischer Betrachtung würde man sehen, daß dies nicht zutrifft. Sehr schmale B 1 ä t t e r sind oft auch bei Zweikeimblättlern einnervig oder parallelnervig, nicht fiedernervig. Stark gesägte, gelappte, geteilte und zusammengesetzte Blätter kommen nur bei Zweikeimblättlern vor. Die allbekannten Wegerich-Arten gehören trotz parallelnerviger oder bogennerviger Blätter und trotz Büschelwurzeln zu den Zweikeimblättlern, wie an ihren Blüten sofort zu erkennen ist. Eine scharfe Differenzierung der B 1 ü t e n hüll e in Kelch und Blumenkrone (beide meistens 4-, 5- oder mehrzählig) kommt nur bei Zweikeimblättlern vor. Bei Einkeimblättlern findet sich nur selten eine daran erinnernde starke Differenzierung zwischen dem äußeren und dem inneren Perigonkreis, so bei den Alismataceae und Hydrocharitaceae (beide Kreise 3-zählig), bei der Einbeere (je 4-zählig), bei den Gramineae (eine 2-kielige Vorspelze und 2 Schwellschüppchen). Alle Sc h m ar 0 t zer p f la n zen sind ZweikeimblättIer; doch darf man die nicht-grünen Orchideen vom Typus der Nestwurz nicht für Schmarotzer halten. Fast alle Z wie bel p f I a n zen sind EinkeimblättIer. Es ist ferner sehr zweckmäßig, sich die kennzeichnende T r ach t der Ein k ei m bl ä t tl e r einzuprägen, die sich besonders in Gestalt und Konsistenz von Stengeln und Blättern ausprägt. Die wichtigsten Typen sind folgende: 1. Typus der Lilien-, Schwertlilien- und Knabenkrautgewächse; 2. Typus der Gräser, Sauergräser und Simsengewächse; 3. Typus der schmalblättrigen Wasser- und Sumpfgewächse. Dazu kommen noch wenige andere, wie Aronstab, Pfeilkraut, einige breitblättrige Laichkräuter, der Froschbiß, die Wasserlinsen. Nahezu alle Pflanzen, die anders aussehen als die hier genannten Typen, gehören zu den Zweikeimblättlern. Wenn man sich das, was hier zur Kennzeichnung der ZweikeimblättIer und der Einkeimblättler gesagt wurde, gut einprägt, wird man über die Zurechnung einer noch unbekannten Pflanze kaum je im Zweifel sein. 7

Außer der sicheren Unterscheidung von Zweikeimblättlern und Einkeimblättlern ist auch Klarheit über den B I ü t e n bau der zu bestimmenden Pflanze unerläßlich. Es sind aber nur wenige Fälle, in denen diesbezüglich ernste Schwierigkeiten entstehen können. Bei der Gattung Euphorbia (Wolfsmilch) kann der aus einer becherförmigen Hülle, einer nackten weiblichen Blüte (I Fruchtknoten) und mehreren nackten männlichen Blüten (je I Staubgefäß) bestehende Teilblütenstand, das sogenannte "Cyathium", leicht für eine Einzelblüte gehalten werden; durch den weißen Milchsaft, der sonst nur noch bei wenigen anderen und gänzlich verschiedenen Pflanzen unserer Heimat vorkommt, wird man aber darauf aufmerksam, daß Euphorbia in Betracht kommt, und man wird demgemäß unter Pflanzen ohne Blütenhülle, mit eingeschlechtigen Blüten und mit nur I Staubgefäß suchen. Bei den Familien ]uncaginaceae und Zosteraceae können die blattähnlichen Konnektivanhängsel leicht für ein Perigon gehalten werden; das gänzliche Fehlen eines Staubfadens und die enge Verbindung zwischen dem Staubbeutel und dem dahinter stehenden scheinbaren Perigonblatt läßt hier den richtigen Sachverhalt erkennen. Die ]uncaginaceae (Gattung Triglochin) sind Sumpfpflanzen, die Zosteraceae (Gattung Potamogeton) Wasserpflanzen; beide sind Elnkeimblättler. Endlich ist bei den echten Gräsern (Gramineae) der Blütenbau ohne Anleitung und Erklärung schwer zu verstehen. Die letzten Teilblütenstände, die "Ährchen", sind in der Regel von zwei Hochblättern, den "Hüllspelzen", umgeben, innerhalb deren mehrere Blüten stehen oder eine einzige Blüte steht. Jede Blüte befindet sich in der Achsel eines Tragblattes (Deckblattes), der "Deckspelze". Dieser gegenüber, der Achse des Ährchens zugewendet, steht die zweikielige "Vorspelze", welche aus der Verwachsung von zwei Blättern des äußeren Perigonkreises hervorgegangen ist. über der Deckspelze stehen zwei sehr kleine und zarte Blätter des inneren Perigonkreises, die "Schwellschüppchen". Bei einzelnen Gattungen sind die Vorspelze oder die Schwellschüppchen verkümmert. Auf solche Abweichungen konnte im Kreisschlüssel nicht Rücksicht genommen werden, sondern es sind die Gramineae nur nach ihrem normalen und häufigsten Blütenbau, d. i. also Perigonblätter 2 + 2, eingeordnet. Für die p r akt i s c h e Ver wen dun g des K r eis s chi ü s sei s sei noch folgendes vorausgeschickt: Der Schlüssel beschränkt sich auf die Decksamer oder Bedecktsamigen (Angiospermen), welche die überwiegende Hauptmasse der Blütenpflanzen ausmachen. Die Nacktsamer (Gymnospermen), zu denen vor allem die Nadelhölzer gehören, sowie die Farnpflanzen und die übrigen blütenlosen Pflanzen (Kryptogamen) sind also in dem Schlüssel nie h t enthalten. In geographischer Hinsicht beschränkt sich der Kreisschlüssel auf Mitteleuropa in der üblichen Umgrenzung, also österreich, Deutschland, Schweiz und Tschechei, u. zw. auf die m diesem Gebiet wildwachsenden Pflanzen und im großen kultivierten Nutz-

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pflanzen. Von den ausländischen Zierpflanzen wurden nur wenige berücksichtigt. Einige Familien, deren Vertreter nur in einzelnen Grenzgebieten Mitteleuropas vorkommen oder nur in einzelnen Gegenden eingebürgert sind oder kultiviert werden, wurden weggelassen, so z. B. Phytolaccaceae (Phytolacca americana, in manchen wärmeren Gegenden verwildert und eingebürgert), Simarubaceae (Ailanthus glandulosa, in wärmeren Gegenden kultiviert und verwildert), Zygophyllaceae (Tribulus ten:estris, nur an einer Stelle an der niederösterrreichisch-siowakischen Grenze). Vi eIe h i g e (polygame) Pflanzen, d. h. solche, die außer Zwitterblüten auch eingeschlechtige Blüten besitzen, sind wie zwitterige Pflanzen behandelt und nach ihren Zwitterblüten zu bestimmen. Die Erklärung der Ab kür zu n gen (vgl. Seite 12) und Z eie h e n (vgl. Seite 13) muß man sich gut einprägen, wenn man mit dem Kreisschlüssel arbeiten will. Um die Familienzugehörigkeit einer Pflanze nach dem Kreisschlüssel zu bestimmen, beginnt man in diesem ganz innen und schreitet von da aus in den Merkmalsringen bzw. Ringbögen allmählich nach außen weiter, bis man nach richtiger Entscheidung sämtlicher Alternativen zum Namen der Familie gelangt ist. An einigen Bei s pie I e n soll dies gezeigt werden: 1. Eniian (Gentiana). Die Bestimmung der Familie nimmt folgenden Weg:

* );

Klasse Dicotyledones (Blattkeimer); Unterklasse Vereintkroner (Sympetalae), weil die Blumenkrone verwachsenblättrig ist; Fruchtknoten oberständig (Fk.); Blüte strahlig

( t );

Blätter gegenständig (

Frucht nicht in Teilfrüchte zerfallend (Tf.

X)

krautige PRanze

f2f ); Fruchtknoten

einfächerig (Fkf. I); die 5 (4-7) Staubgefäße stehen z w i s ehe n den Kronzipfeln, d. h. an den Buchten zwischen je zwei Kronzipfeln, nicht aber vor den Kronzipfeln, d. h. an deren Mittellinie; die Samenanlagen sind an der W a n d des Fruchtknotens angeheftet (Plazenta wandständig), nicht an einer Mittelsäule desselben (Zentralplazenta); die Narbe ist zweilappig oder zweiteilig, nicht kopfig. Damit kommt man zu der Familie Gentianaceae, Enziangewächse. Aus diesem Beispiel kann man auch die kennzeichnenden Unterscheidungsmerkmale der Familien Gentianaceae und Primulaceae entnehmen. Die ersten 8 Merkmalsbogen sind für beide Familien gemeinsam. Erst darin tritt eine Trennung ein. Aus dieser ersieht man, daß für die Primulaceen im Gegensatz zu den Gentianaceen folgende Merkmale wichtig sind: die Stellung der Staubgefäße vor den Kronzipfeln, die zentrale Plazenta und die ungeteilte kopfige Narbe. Bei den Schlüsselblumengewächsen ist aber neben der Nr. 133 auch noch die Nr. 111 angegeben. Wenn man dort nachsieht und die Merkmale von 9

außen nach innen zurückverfolgt, so kommt man zu dem Zeichen @. Dies bedeutet, daß bei den Primulaceen die Blätter auch schraubig gestellt sein können, während sie bei den Gentianaceen ausnahmslos gegenständig sind. 2. Veilchen (Viola). Bei dieser Pflanze ist der Bestimmungsweg nachstehender: Dicotyledones; Freikroner (Choripetalae), da die Kronblätter von einander frei sind; Blätter schraubig gestellt (auch wenn alle Blätter grundständig sind, erkennt man, daß die Rosette einer verkürzten Schraubenstellung entspricht und nicht etwa gekreuzten Paaren); Fruchtknoten oberständig; Kräuter; Staubgefäße 1-12 (in unserem Falle 5); Blüten nicht in Knäueln; Pflanze ohne Milchsaft; Blüte hälftig (

! ), d. h. durch eine Symmetrieebene (hier die Ver-

tikalebene) in zwei spiegelbildlich gleiche Hälften zerlegbar; Krone gespornt; Staubgefäße 5, einen Streukegel bildend (Einrichtung für Bestäubung durch Insekten); Frucht eine dreiklappige Kapsel. Ergebnis: Violaceae, Veilchengewächse. 3.. Narzisse (Narcissus). Diese Pflanze ist zweifellos ein Einkeimblättler (Spitzkeimer), denn sie gehört deutlich dem Typus der Lilien- und Schwertliliengewächse an, überdies hat der Stengel zahlreiche -verstreute kleine Leitbündel, die linealischen Blätter sind parallelnervig, die Blüte ist nach der Dreizahl gebaut. Der weitere Bestimmungsgang ist folgender: Blütenhülle (Perigon) 6-blättrig; Fruchtknoten unterständig; gehört Zu den Land- und Sumpfpflanzen und die Pflanzen winden nicht;' Staubblätter 6; Narbe 1, ganz oder 2-lappig; Blüte strahlig; Kapsel oft beerenähnlich. Damit gelangt man auf Amaryllidaceae, NarzisSf,!ngewächse. Die Narzisse kann z. B. nicht zu den Iridaceae gehören, denn diese besitzen nur 3 Staubblätter und überdies drei getrennte Narben. Ebensowenig kann die Narzisse zu den Liliaceae gehören, denn bei diesen ist der Fruchtknoten oberständig. Es sei schließlich noch auf die Möglichkeit hingewiesen, den Kreisschlüssel

in der umgekehrten Richtung zu verwenden, d. h. von der Familie beginnend rückläufig bis zur Klasse der Blatt- und Spitzkeimer die Merkmale zu verfolgen. Für beliebige Familien lassen sich hiebei die trennenden und die gemeinsamen Merkmale feststellen. Doch ist gerade bei dieser Verwendung des Kreisschlüssels sehr darauf zu achten, daß manche Familien an zwei oder mehreren Stellen vorkommen, was durch beigefügte kleine Zahlen kenntlich gemacht ist. Zum Schlusse möchte ich allen denen- danken, die meine Arbeit gefördert haben: meinem lieben Vater, Universitätsprofessor Dr. Erwin Ai chi n ger (Arriach), der mir von Jugend an Freude zur Botanik, dieser lieblichen Wissenschaft, vermittelte; Herrn Universitätsprofessor Dr. Felix W i d der (Graz) für einige Anregungen; Frau Fachlehrerin für Botanik Stefanie Mau r e r (Villach), welche die Verwendbarkeit des Kreisschlüsse1s in den Schulen überprüfte. Mein 10

Dank gebührt der K ä r n t n e r L a n des r e g i e run g, besonders Herrn w. Hofrat Julius He i n z e 1, welcher meine Arbeit immer gefördert hat. Besonders aber danke ich Herrn Universitätsprofessor Dr. Erwin Ja n c h e n (Wien). Er hat wiederholt meine Arbeit durchgesehen und mich in vielen Fragen entscheidend beraten. Ihm verdanke ich viele Anregungen zur Verbesserung und Ausgestaltung meiner Arbeit.

Literaturverzeichnis: Fr i t sc h, K., Exkursionsflora für Österreich und die ehemals österreichischen Nachbargebiete. Dritte Auflage. Wien 1922. He g i, G., Illustrierte Flora von Mitteleuropa. München 1931.

J an c he n.

E., Die europäischen Gattungen der Farn- und Blütenpflanzen. Zweite Auflage. Wien 1913.

Ar r i ach, Ostern 1951. Institut für angewandte Pflanzensoziologie Gertraud Albl-Aichinger

II

ABKüRZUNGEN Antheren

Ak.

Außenke1ch

B.

Blatt oder Blätter

Bsch.

Blattscheiden

Staubbeutel

Bt.

Blüte oder Blüten

Btbo.

Blütenboden

Bth.

Blütenhülle Bth. I

Bth. einfach: Perigon oder Kelch

Bth.2

Bth. doppelt: Kelch und Krone

Btst.

Blütenstand

}