Kleine Schriften
 3406020836, 9783406020834

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PAUL MAAS

Kleine Schriften

C.H.BECK

PAUL MAAS

KLEINE

SCHRIFTEN

HERAUSGEGEBEN WOLFGANG

C. H. BECK'SCHE

VON

BUCHWALD

VERLAGSBUCHHANDLUNG

MÜNCHEN

1973

Inhalt Vorwort des Herausgebers .

XI

1. GriechischeLiteratur 1.

Sappho fr. 75 Bergk

2.

How Antileon's tyranny ended Zu Korinna . Anakreon und Ibykos . Kolometrie in den Daktyloepitriten des Bakchylides Nachlese zu Pindar Pindar Pyth. 2, 34ff.

3. 4. 5. 6. 7.

8. 11Qoo; \'}E()~

ISBN 3 406 02083 6 Titelbild nach einer Photographie von Ivor Fields, Oxford Umschlagentwurf von Walter Kraus, München © C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck) München 1973 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bad Godesberg, in der Druckerei Georg Appl, Wemding Printed in Germany



9. Bespr. Turyn, De codicibus Pindaricis 10. Kircher und Pindar . 11. Zu den neuen Bruchstücken des Bakchylides 12. Zu dem Paean des Bakchylides . 13. Textkritisches zu Aeschylus 14. Aeschylus Agam. 231 ff. illustrated 15. Zu Sophokles Ichneutai . 16. Zu den neuen Klassikertexten der Oxyrh.-Pap. (vol. IX) :17. Singt die Amme in den Trachinierinnen? . 18. Wer singt Euripides Hippol. 58ff. 1102ff.? 19. Euripides Iph. Taur. 831 ff. 20. Euripides Elektra 578 21. Zu dem Satyrspiel Oxyrh.-Pap. VIII 1083 22. Zu Aristophanes Thesmophoriazusen 23. Zum griechischen Feuerruf . . 24. Linsen beim griechischen Totenmahl? 25. Diphilos fr. 89 Kock 26. Zum Gesetz von Gortys 27. Akusilaos über Kaineus 28. De deorum cum feminis mortalibus concubitu 29. Vorgreifende Exkurse bei Thukydides ..

23 23 26 28 33

35 42 43 44 47 48

49 49 50

54 58 59

60 61

63 66

67

VI

Inhalt

30. Zum Platontext 67 31. Zitate aus Demosthenes' Epitaphios bei Lykurgos 69 32.. Ein Exzerpt aus Ktesias' 'lvöuOO.bei Michael Pscllos 71 33. Stilistisches zum Historiker Theopomp 74 34. Bespr. Gudeman, Die Textüberlieferung der aristot. Poetik 76 35. Eine Epikurstelle . 78 36. Zu Menander . 78 37. Did Menandcr nod? Epitr. 53 (94 K.3 ) 82. 38. XQOT!laa•e • 83 39. Zum Text der Hymnen des Kallimachos 84 40, Callimachea 84 41. De novo schcmatis Alcmanici exemplo 85 42.. Zum Archetypus der Handschriften des Kallimachos 86 43. Hcphthcntimeres im Hexameter des Kallimachos 92. 44. Bespr. Two Theocritus Papyri edd. Hunt~ Johnson 93 45. Bion Lament for Adonis 93 97 46. Zu einigen hellenistischen Spottepigrammen 97 47. Leonidas Anth. PaJ. 6, 22.1, 7 sq. 99 48. Sosibios als 'tpeu6enhporro;des Ptolemaios Epiphanes . 100 49. 'AvtlyOva; ihry6:tl')Q 104 50. Oenanthe's husbands . 107 51. Bespr. Ziegler, Lykophron der Tragiker und die Alexandrafrage . 108 51•• Orphei hymni 78, 4 109 53. Argivische Hiebe . 110 54. Ev. Matth. 2.6, 50 110 55. Weiteres zu Matth. 2.6, 50 111 56. ,Sarapionis Atheniensis, Carmen de officiis medici momlibus 112. 57. Bespr. Apollonios Dyskolos edd. Schneider-Uhlig vol. I fase. 2 . 114 12.4 58. Zu den Interpolationen im Text des Apollonios Dyskolos . 59. Epische Zitate bei Apollonios Dyskolos . 127 60. Bespr. Luciani quae feruntur Podagra et Ocypus ed. Zimmermann . 131 61. Das Epigramm auf Marcus Et; fou"t6v 135 62.. Bespr. Marc Aurel ed. Farquharson 138 63. Bcspr. Appiani Historia Romana vol. I edd. Viereck-Roos 140 64. Die Metrik der Thaleia des Arcios 143 65. Bespr. Keil, Ein Myo; 01.JO't«'tLXO; '48 66. Bcspr. Wilamowitz, Die Hymnen des Proklos und Synesios 151 67. Nonnos Dionysiaka 47, 356 154 68. Nonniana 154

Inhalt

69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76.

Zur Verskunst des Nonnos Bespr. Braune, Nonnos und Ovid Verschiedenes Ährenlese Paroxytone Versschlüsse Verzahnung metrischer Kola . Zu griechischen Wörtern {öm~loVT), x'tlöeo;, 1t(loµ11'frfoaoµm) Zum griechischen Wortschatz (farq,euöl];,:rcanpErov,WQ«) 77. liopla).).o,; . 78. fJtivL'XtO\; 79. fü::6taupo; So. x6p'tci.v-rou52 'U1teQ n:Ov-rov. 01. XIII 3 ;EvoLOL ... iteewtovru ui j'Svot.0... fut«V'tfl,5 = 2.8= 97 - oueo (in diesem Gedicht nur hier), 2.5= 33 - eaow, 62 = 99 = 107 el;, 94 = 102. nag, 1S nbitev El;Sqiavev 64 n:o{l,fow l!:tuitev,68 äye = 114 (wo Üj'e ... txvet'.iarozu schreiben, vgl. Neue ResponsionsfreiheitenS. 24). " Nem. IX 3 Xgoµtov 8 ~eoµ(av 28 Keovtrov 43 xovli,, 4 = 14 n:möea-, 6 = 41 &:rieron-, 2 7 = 37 ituµöv at-, 29 = 54 'tall-rav,32. = 51 -UtJtoL,44 = 54 oUv. 5 Aesch. Pers. 636 nav't&Aav'ö.x11 645 n:EµneTEö' ä:vro(es folgt Hiat) hat Wilamo• witz trochaisch gemessen unter Berufung auf die oben behandelte Pindarstelle. Aber das ist jambisch wie 581 ömµbvL'äx11,woran es auch im Wortlaut erinnert.

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6. Nachlesezu Pindar d).'),,'Ötav atyAa fü6oöo-rf Ei..ßn, i.crµ.n:pOv E:rteO'tL cpi-yyo;Uv~ - v - vv - v öpcüvxaLµeiltX;o10W.

Als ungefähr gleichwertig mit Heynes Umstellung cpf.yyos E:rteotw möchte ich die Änderung E01tE'tOq,€-yyo~zur Wahl stellen; der gnomische Aorist wie Nem. VII 18. 31. XI 30. Den doppelten Eingriff q,iyyoi;: fütfon:evhatte Hartung empfohlen. Den bisher übersehenen äolischen Verbalformen bei Pindar (vgl. Neue Responsionsfreiheiten 262) läßt sich vielleicht noch eine zufügen: 01. X 64 otlrowv µEv UQltJ'ttuoev eü&uv t6vov n:ooat -rptxrov 11:ais 0 A1xuµvi.ou Otrov6s· 1xev öEMtöfoftev atpatOv H.a\J'Vrov.ö ö' E:rtctA.m xuöa(vrov b' fcpepe n:uyµai;:•iA.oi;••. "ExEµoi;:TEyfov· ßOpuxA.oi;: Bei der üblichen Auffassung ö M nui..q.muß das Hauptverb aus 64 Ctp[a-ceuaEv ergänzt werden, sehr hart. Da Pindar bei längeren Aufzählungen die Konstruktion oft um den Preis starker Härten abwechselnd gestaltet, müßte man auch dies hinnehmen, wenn man nicht durch Anerkennung des äolischen Imperfektes E:rtctA.aL den Stil bedeutend bessern könnte. :rt&J.at.µL überliefert Herodian :rtept µov. US. 23, 2.6 = II 930, 5 Lenz als äolisch. Wenn er an anderer Stelle (II 825 Lenz, vgl. Rieb. Meister, Dialekte I 1755) die Regel aufstellt, die äolischen -µ1-Fonnen korrespondierten nur mit Verbis contractis (vgl. Apoll. Dysk. synt. 92., 9 B.), so wird dadurch die positive Überlieferung nicht umgestoßen. :n:aJ..a(ro wird doch wohl auf verlorenes :rtCU..6.ro zurückgehen, wenn auch Herodot 8, 2.1, 1 nCU..fJoetevund die verwandten Hesych.Glossen kaum hierher gehören (vgl. Curtius, Verb. 12 340). Zu konstruieren ist dann ö M "Exeµo; b:olai(E) xuöatvrov 'TT)vTeyfov. Zur Stellung des Eigennamens vgl. Nem. IX 2.4 ö b' 'Aµqnapfi axtaoev xEpauv(p n:aµß(~ Ze:Ui;:'tciv ßa&ua-repvov xOOva, ähnlich Nem. V 34, anderes KühnerGerth I 658. Wie Pindar die äolische Endung geschrieben hat, ist nicht sicher auszumachen: Sappho 28, 2 ExUxa(t), Pindar Nem. V 5 v(xri{t). Nem. V 34 0 Öf.••• xadveuoE ot (tip IIT)AEi)... Zelli; ... , &in• Ev Tli.XEt.•• nva Nrieetörov np6.';Ew äxomv, yaµßpOv Iloaf:tM.rova :rteloms ... Der lächerliche Lapsus, durch den Poseidon zum Schwiegervater des Peleus geworden war (Neue Responsionsfreiheiten 28), bedarf keiner Berichtigung, wohl aber die Deutung, durch die er hervorgerufen worden ist. Ist denn wirklich Poseidon als Schwestermann der Thetis deren xlJetoi;:?Mußte ein Verwandter gefragt werden, so war das doch Nereus (aber bei Catull 64, 2.9 Tethys und Okeanos). Wurde Poseidon gefragt, so war es in einer anderen Eigenschaft. Als Herr des Meeres? Aber da steht ycrµßp6v. yaµ.ßpO~ der Thetis ist Poseidon,

9. Bespr. Turyn, De codicibusPindaricis

7. PfndarPyth.2,34fl.

aber nicht nur als XQUCJW.o.xlJ:rnw 11:6cn;'Aµcptt'QLi:o.;(01. VI 104), sondern auch als einer der beiden, die da Eetoctv O.µqii E>tno; yilµ

.: Anth. Pal. 7, :z.5 suväcrev ... ßaQßvi;ov. Ich habe die Stelle bis zum Anfang von B' ausgeschrieben, um darauf hinzuweisen, daß nach s\J~'tnov kein Kolon stehen darf; d ist si quidem, vgl. Pind. Ol.i18IX26.

12. Zu dem Paean des Bakchylides Durch die glückliche Identifikation von Oxyrh. Pap. 42.6, :z.3ff. mit einem Exzerpt aus Bakchylides (Fr. 4, 1. ff. Blaß) 1 hat Snell2 eine Entdeckung von Blaß bestätigt, die strophische Responsion der beiden Hälften jenes Exzerptes. Die Bestätigung liegt darin, daß erstens die Verse 1-3 des Exzerptes (2-3-25 Sn.) jetzt ohne Konjektur mit 10-1:z. (33-35 Sn.) genau respondieren, während Blaß, durch eine Verderbnis seiner Überlieferung irregeführt, an beiden Stellen änderte, und daß zweitens vor den Anfang der ersten Strophe nun eine ganz starke Sinnespause fäl1t, während Blaß den ersten Vers noch zur vorhergehenden Epode zog. Freilich muß man nun bei dem Exzerptor hinter 12 {oder 13) BI. (34 [oder 35] Sn.; eher an der zweiten Stelle, wie der Inhalt anzeigt) eine Lücke von zwei Kola ansetzen, die der Inhalt nicht anzeigt. Aber da hier die Freuden des Friedens reihend aufgezählt werden und die metrischen Glieder sich mit den inhaltlichen decken, steht der Annahme eines solchen Ausfalls nichts entgegen. Auch 34 war wohl schon bei dem Exzerptor verstellt. sl.JQW~ Die Genauigkeit der Responsion sei durch ein Schema veranschaulicht (1bedeutet Wortschluß, IIPause, IIIStrophenschluß).

Strophe: "-E-D-l"E--e'II D-1 E--elJ E-IDl"-EIDl--e-l"E-'111 Gegenstr.:"-E-D-l"E--e IJ(D-1 E--ell)"E-1D1 -EIDl--e-l"E-111 oder 1(E--eIID-1)" E--elJ 12- Hermes 67 (1932.) 469-471. [S. jetzt die Ausgabe von W.S.Barrett, Hermes 82 (1954) 421 fl. (mit Hilfe von Maas und Lobel).] 1 überliefert durch eine Exzerptensammlung, die Plutarchos Numa 20, 6 und Stobaios ed. 4, 14, 3 ausschreiben. : Hermes 67 (1932) 1 ff. 3 Die Verletzung der Brücke in ... liou5iiv üv0ea. ]! ist bemerkenswert, aber nicht zu beanstanden, 4 32 :ttl.ovi:m 40 q:il.E"(OV-mt mit einer vor der Pause besonders wirkungsvollen

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Maas,KleineSchciften

34

12.

Zu dem Paean des Bakchylides

[ 6 14701

Gewiß könnte man die Überlieferung des Exzerptes unangetastet lassen und das durchschnittliche Größenverhältnis zwischen Epode und Strophen herstellen, wenn man, wozu Snell neigt, das ganze Exzerpt (23- 40 Sn.) als eine Epode f~ßte und 3-22 Sn. als Gegenstrophe. Aber dann würden innerhalb der Epode die Verse 10-17 Bl. (33-40 Sn.) sämtlich in der ersten Hälfte wiederkehren und z:.ar in ~~rselben ~eihenfolge, und nur an einer Stelle, mitten in der :rsren Halfte: wurden _zweiKola überschießen. Eine Binnenresponsion dieses Umfangs und ~ies~r Art 1st meines Wissens beispiellos. Die Strophe von Bakchyl. s ( ), 9 auf die sich Snell (S. 4 Anm. 2) beruft, zeigt folgenden Aufbau:

e-Df-Efl'-D-e-f 'e-D-[Eff -D-[Eff '-E-[E-e-[lf Hier ist Binnenresponsion vermutlich beabsichtigt, aber sie beschränkt sich auf 8 ~etra, und selbst innerhalb dieser sind gleich am Anfang die Zäsuren ver~ schieden gelegt. Zudem ergibt sich das Schema a a 1 b wie bei Sappho Alkaios Alkman Iby~os, wä~r~nd in dem Paean eine Gliederung ab c al ci zu 7 5 11711 Met:a ~ntstunde, die ~eder ~~rmo~ie entbehrt. Bei der völligen Identitä:t von 1 a mit a und von c mrt c mußte die Einfügung des Gliedes b rein willkürlich ~uchs~äbliche?Responsion; die Endung -ov,:m kommt sonst nicht vor. Umso auffölI;ger 1:t unmmelbar vorher die Responsionsfreiheit32. &eaxvtiv ~ 40 nmföxol. Da ueuxvav ~u~erd~ gegen den Rhythmus verstößt (Bakchylidesbeschränkt in seinen auf die D-Glieder),darf man vermuten, daß der Daktyloep1 1ten di~ Gruppe vvdurch O:pax,vö.v umschriebe h Exzerptor e!n poetisches Wort der Form - vetwa teyavav (Headlam), n at, 5 1 und 2 können mir 31f. ~ 39 f. respondieren, und sie tun es. 6 11. 'A~Lxiilvmit H~f~r; fill.buovfü~rt zu einer metrischen Anomalie (v--v ~aßt _m~t m D~ktyloepitriten).13 lese;_eh jetzt ~11.]'l} wie schon Edmonds, nicht ~A,0]'. $~ v1elle1Cht ,r:r;e [- v '-:'- -. 16 xe[uaox6µai; mit Blaß oder XQ[uaoq,aeheai;, -~ma- e -:-- (-) .. Bei-~· 7. 1.c, 11. (12) dürfte noch ein anceps am Anfang zuzufugen zu sein, _um die Luclce.b1s zum linken Rand zu füllen. Das Museum von !:,~:=~o sollte eine Photographie des ganzen Papyrus für Europa zur Verfügung

n:

.1.3.Textkritisches zu Aeschylus

4 9

Nun steht_ jedoch diesen Strophen zu je 23 Metra (E und D als je 2 Metra gerechnet) eine auffällig lange Epode gegenüber. Sie beginnt spätestens mit V. 3 des Pap!rus, 6 umfaßt also mindestens 20 Kola,u zusammen mindestens 43 _Metra. Mit Recht betont Snell, daß sonst Strophe und Epode annähernd gle1~en„Umfang zu_haben pflegen. Aber in Pindars Nem. 7 ist die Epode nur wemg Ia_nger als dte Hälfte der Strophe. Auch an den langen Abgesang im Pa:rhene1on des Alkman darf man erinnern. Solche Gradunterschiede bedeuten bei dem beschränkten Stoff nicht viel.

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erscheinen. Zur Annahme einer so wesentlichen Anomalie wird man sich ohne Notwendigkeit nicht entschließen, und eine Notwendigkeit liegt nicht vor. Der Paean schließt also nicht mit V. 40, sondern 10 Kola später. Hierauf führt auch der Inhalt. V. 40 ist wohl ein guter Abschluß des Friedenslobes, nicht aber des dem Apollon gewidmeten Gedichts. Die erhaltenen Paeanschlüsse {Pindar 1. 2. 4. 5, vgl. Bakchyl. Ht-0-rnt)bestehen alle aus einer Anrufung an den Gott. Eine solche findet sich in dem neuen Lied zwar schon am Ende des mythischen Teiles {20 Snell),7 aber schwerlich wird eine zweite am Schluß des Ganzen gefehlt haben. Daß mit dem mythischen Teil eine Triade schließt, und die nächste scheinbar unvermittelt etwas völlig Neues bringt, findet genaue Entsprechung in der dritten Triade von Pindars sechstem Paean.

13. Textkritisches zu Aeschylus 1

Pram. 52.6ff. 'Möcht ich nie mit Zeus in Zwist geraten, noch je zaudern, die Götter durch Gaben zu ehren µ111>' &A.hotµiA6yo~ Q).A(l µoi .-oö' Eµµtvoi X(lt µlpmt' E~.-o,eetri.'Wer das zum erstenmal liest, wird hinter Ä6ymi;einen Punkt setzen und erwarten, daß 'tÖÖEsich auf Folgendes beziehe. Aber es folgt nichts: die Strophe ist zu Ende, ein Enjambement in die Gegenstrophe wäre an und für sich gegen den Gebrauch 2 und hier auch gegen den Sinn. Also bezieht sich 'tÖÖE auf die vorangehenden Selbstermahnungen. 'Dies präge sich mir ein und schwinde nimmer aus meinem Bewußtsein.' Dann aber ist 11AMunhaltbar, am 7 Hierzu bringt Snell 10f. treffende Parallelen, denen ein demnächst erscheinender Lyrikerpapyrus(Pap. Soc. Ital. Nr. 1181,jetzt Bakchyl.fr. 60 Snell) zuzufügenist. Aber von 23 an spricht der Dichter aus eigenerEmpfindung.

13. JahresberichtePhilol. Verein Berlin 41 (1915)2.34-2.37.312.-314. 1 Aeschylitragoediae ed. U. de Wilamowitz-Moellendorff. Berolini, apud Weidmannos, 1914. Andere Literatur konnte ich. bei einigen der folgenden Bemerkungennur in beschränktem Maß verwenden {in Antwerpen während des Krieges). 2 Dies leicht verständliche Gesetz (vgl. Pindar frg. 207) entscheidet gegen die Annahme einer Responsion Sept. 846ff. ~ 855ff., der übrigens auch der dramatische Inhalt, der metrische Charakter (von fünf Versen wären vier jambische Trimeter, 850 mit fünf Auflösungen würde respondieren mit dem auflösungsfreien 857) und der Text {lt(J)avft 860 als Beiwort des 'A'IBrii;: müßte korrupt sein) widerstreben. Zu Agam. 237 siehe jetzt Wilamowitz; Interpunktion ist sicher, der Text bleibt verdächtig.Die Grenze des Erlaubten zeigt Sept. 784, Supp1.62.. 582..1026,Agam. 176, Choeph. 355?

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13. Textkritisches zu Aeschylus

13. Textkritisches zu Aeschylus

Platz allein das Asyndeton. iiith:, &.e:(,Eµn:iöoo;,Worte dieser Art erwartet man statt des cUM..Nun ist nach dem Metrum zu fragen: es respondieren zwei Kürzen. Schon damit war über &AM das Urteil gesprochen; 3 denn der Text der Gegenstrophe ist unangreifbar. Bergk und Hermann sind mit µ6.Aa den Forderungen von Sinn und Responsion gerecht geworden; aber µ6la steht in den Tragödien nicht heim Verb, und ein so triviales Wort sieht man ungern als Grundlage einer Korrupte!. Gegen ß6.Ae, was ich vorschlage, kann man ein'XYj()lJAo; Eirtv (und Kalliwenden, daß dies nur durch Alkman 12 ß6.AeÖ~ ß0./1.1:: machos frg. 2.54Pf. ßll/i.Eµ0t ß6J.e tO tQLtov etri) zu decken ist; sonst wohl nichts.

worden, daß die Form des Dochmius - - - v - bei Aeschylus ebensowenig bezeugt ist wie jene {über Sept. 927 siehe unten). Zu schreiben ist vll'V,wie schon Hermann sah, der auch die überlieferte Wortstellung durch die Paralellen Arist.

Sept. 6

ä:vel; n:oAU; (om. M 1) xa't'Cf.m6Aw 'EieoKA-€11; VµvoHt' im:'&oi:cövatµovoi; ö/1.ßou zu schreiben (mlvt' eiiö. Ausg.); vgl. :n:aveUxriAo;: und Jtavel.JVoui;. Auch Lobecks Einwände gegen die Lesung -rq>JtnvtnyO:&cp(m:m;' &y. vulg.) Aias 1415 sind nicht durchschlagend; freilich ist hier auch gegen die Vulgata nichts einzu0T]ofo sei an den attischen wenden. Zu Soph. 0. C. 1488 i:Ovxctvi-•li(HO't'OV Schiffsnamen Iluvm()lO''t'Tj(IG II 2, 793 col. c. 32) erinnert. Des Hesychios ;ri;av,;6.muo;; stimmt zu Greg. Naz. Migne XXXVII p. 12.20 v. 742, der auch na.v,;6.lh,co;; haben soll.

15

fonv OÖ(IClVOii µE't'()'rjO'I.S", fo't' Ö()X110'L\;', fon 'tÖlvx6.•co c'ixa():itO\;' 'Y)itecogta.; MAriot.;:·11(1'

Das Wort M/1.ria~bezeugte bisher für die vorchristliche Zeit nur Pollux II 125, der es aus Aristophanes zu zitieren scheint. Es war also sicher sehr selten; es könnte an unserer Stelle um des Gleichklangs mit µhQ'l10'Li;und OQXT]O'I.S" willen erfunden sein. Da ÄUAsivin der klassischen Zeit 'schwätzen', nicht 'reden' bedeutet, macht Hunts Übersetzung 'the lore of the nether world' schon sprachlich Schwierigkeiten. Zur richtigen Deutung verhilft jene Abschweifung ins unerwartet Komische, durch die die Aufzählung der Kampfesarten abgeschlossen wurde (v. 11). Man erwartet ein Gleiches, wenn nicht Stärkeres als Schlußtrumpf, und findet es, wenn man zu 'tÖlvxctt'cohinzudenkt: µogtcov.Tzetzes sagt von seinen ungebildeten Gegnern (Kießling p. 519, v. 290) oti; yJ..WooallQooxi:O,; (itQÖlt'OV cod.: corr. marg.) -xat /1.W,.ei yAWoC11')i; ni.EOv,und auch der Kaiser ClauäyA.coaoo,;war ein dius redete leichter von jener Seite (Apocol. 4). Der Aa/1.öw Rätsel des Eubulos (fr. 107 bei Athen. 449 e). Auch an o!.A'rjJtOQÖeiv und IIoeöoa!.A~VTJ (Rossbach, Neue Jahrb. 1901, 403 [doch s. unten S. 2.17 4}) darf man vielleicht denken. Die Konsequenzen zu erörtern, die sich aus dem Vergleich mit dem bekannten Oxyrhynchos-Mimos ergeben, überlasse ich dem, der meine Deutung akzeptiert. Der Sinn von -&scogt«ist mir noch immer dunkel. Hunts 'study' versteh ich gar nicht, Witkowskis 'Gesandtschaft' (Berl. phil. Woschenschr. 1912, 704) auch nicht recht. Am nächsten liegt wohl 'Anblick', nämlich aller unserer Künste, vgl. Achaios T A0/1.ab.Athen. 417f. 17 ilivom AaßeivES;ecrtL-roOO' Ol'totovä.v xQlltns, Mv 'tl)vxaiöa :n:eom;(frni; EµoC Ob hier ein Hyperbaton vorliegt - statt ©v lmoi:ovilv x1rtlt11i;'t"oiit"6aoL E;rnn A.ußei:v - oder ein ganz abgeschwächter Gebrauch des Pronomens .oi!t'o, das

21.

Zu dem Satyrspiel Oxyrh.-Pap. VIII 1083

53

nur als Stütze des folgenden indefiniten Relativs dienen würde, kann ich nicht entscheiden; beides ist befremdlich. - In den folgenden beiden Versen wendet sich ]mveu,;,d. i. Oineus oder Schoineus, offenbar der Vater der :n;ati;(Deianeiras oder Atalantes), einem anderen Freier zu: &JJ.'o'llx,iµeµ.mOv-rOyEvo,;·ciUUßo'UAoµm 2.0

,mtt'Clvl>' d-&Qijam :rtQÖnov ÖITTt,;Eexs-rat.••

Damit schließt das Blatt; die übrigen Fragmente bieten nichts, was irgendwelche Beziehung zu diesem Stück hätte, als die Identität der Schrift; und diese beweist ja nicht, daß es sich um dasselbe Drama handelt. Es könnte derselbe Fall vorliegen, wie bei Oxyrh. Pap. 1174 + 1175 {lchneutai und Eurypylos des Sophokles), wo wir den Schlußteil einer Tragödie und die erste Hälfte des {anschließenden?) Satyrspiels von derselben Hand lesen. Mehrere Fragmente zeigen in der Tat tragische Färbung, fr. 5, 13 (etwa äil' st]µt -rtiµße[UO'Uoa), und die Anapäste von 18. Damit fiele die Notwendigkeit fort, den Phoinix {fr. 4. 14. 19) in dem Satyrspiel unterzubringen. Der Name des Dichters läßt sich nicht sicher bestimmen; doch sagt Hunt mit Recht: "The style is not that of Aeschylus or of Euripides; but to exclude Sophocles is not so easy. The anaphora of fon (v. 9ff.) has a good parallel in Soph. fr. 855, 3-5." Ich füge hinzu, daß in Soph. fr. 366 außer der Anapher auch noch der Wechsel zwischen elvm und EVsivniwiederkehrt, daß Bµm,Aoi;(oben zu v. 8) eine vox Sophoclea ist, daß sich mit v.19f. vergleichen läßt Soph. Philoct. 573 dAU t'6vl>sµoi :itQÖlt'OV cpQO.aov, -di; EOnv,und mit jenem &.A./1.' E~E{loiiµev ES,sQÖl, ebenfalls zu Beginn der Rede. Verliebte (v. 3) Soph. 0. C. 1284 &AA.' Satyrn bilden den Chor der "Ax,illl:oosEeao-rat (Soph. fr. 157). Endlich der Stil hat für mein Empfinden nichts, was dem Verfasser der Ichneutai nicht zuzutrauen wäre. Ich benutze die Gelegenheit, um anhangsweise den Text der lchneutai um eine Kleinigkeit zu bessern. Hermes tröstet sich mit seiner Leier (col XIII, 2) ..• xa.E()EL ö' ä:th'iQoov 'lta(-ri,reompcov[Wv µ€110,;· ;Uµcpcovov e;a[QeiyllQaU-rOvat6Awµa nj,; i.'Ueas. ä-&llerovstatt des überlieferten a./1.utoov hat F. Bucherer gefunden (Berl. phil. Wo. 1912, 1107). Aber nun werden wir nicht länger hinter ;'llµcpCO'VOV interpungieren, das als Epitheton zu atOALaµ.aebenso willkommen wie neben n :rtQocrtt:tt; und :i:otrov nicht befreunden kann; dann bleibt aber nur der Choriamb übrig. 6 Maas,KlcincSdlriftcn

37. Did Menander nod? Epitr. 53 (94 K.1)

... i.oyttoµm tTo.rcnv µ~ ·n xo:t!l OOlanavii ] a;. (B.) t µ~µaOros. &.sux~µay,yovos ~ [.......•. .(A.) oüx ola'· ä:&uµOO xat öeboLx''Uneeßo/,:fi 49 (B?) dx6s- TL1d1crx;ew. (A.) Jtgb;:b' dyor,>O.v .... (A.)

Die Emendation [[w]]l"Ciiv,µT)n •.. , die beiden Editoren sicher schien, ist mir nicht recht verständlich. Mit A-oyttoµ.', Cho:rtovµT)TL hoffe ich das Richtige ge• troffen zu haben. ö.-to.n:ov erklären Suidas s. v. Cno.n:(a;:und der Lexikograph bei Bekker Anecd. 460, 8 unter anderm mit xa,i.6v, µ01;irt]r,>6v ... ävu:rtovOf\'tov,olov ö µT)EO'nTort6.om. (Vgl. Men. fr. 740, 6 Schal. Pind. 01. p. 69, 25. 70, 8. 71, 1 Drachm. und Frühbyz. Kirchenpoesie ed. Maas p. 15 02.) Fraglich ist, ob man ihori:ov hier nicht substantivisch fassen und danach am Versschluß tj (wie Epitr. 184, Sam. 179), v. 47 yeyovO;:fi sdireiben soll; an der zweiten Stelle kann 'l'lLim Papyrus gelesen werden (rpte ... ist nicht sicher). Da der Schreiber keinen Apo• stroph setzt, also wohl auch keinen in der Vorlage fand, wird man ).oyLSoµo.·mn:ov (wie 66 eAriAvOT]), nicht AoyLtoµma'tO:rtOV als die Lesung betrachten dürfen, die zur Korrupte! Anlaß gab. - v. 47 ist nicht µTJ'µai}OO;:;zu schreiben ('äµa'frffiS"dagegen klingt stark für cUoy(CJtro;:'Wilam.; hinzu kommt die trotz Epitr. 140 bedenk· liehe Krasis), sondern µrrfraµOO;:,seil. -rotaih:a Äoy(tou. Die Fonn ist in den Papyri ganz gewöhnlich.

gleichgültigen Sache .•. " says Wilamowitz, Das Schiedsgericht (:1.925) P· 62. By "Sache" Wilamowitz means the case as a whole, not the special point on which Davus insists. If Wilamowitz had said „an einer Stelle, deren Bedeutung er noch nicht kennen kann" he would have been near the point. Besides it is wrang to say that case was indifferent to the judge. The moment Smicrines had accepted the role as judge he must be supposed to be thoroughly interested in the case; bis decision is Solomanie indead.) Two similar mispunctuations occur in two consecutive lines of the play, 685 f. (7 6 1 f. K.3); the first has been removed by Ida Kapp, the second by Legrand.

Das griechische Vorbild der Formel plaudite scheint in den Fragmenten der Nfo noch nicht vorzukommen (aber Emxr,>0ti)oa'tEMen. fr. 771 Körte). Doch darf man wohl den Artikel der Lexikographen (Suda usw.) xQO't~O"ate·E11:mvfoauT«i:c;xeQatv mit Zuversicht darauf zurückzuführen.

Eine Umschreibung

bieten die letzten

Worte des Augustus bei Sueton (99, 1 ed. Ihm 1907}

11s öovfaovEA.txWöen xllxAov&.x6.vfuis, "t0vKe6vo; t ä.n:J..e-cov elxe Y.a"tcuxµ6.tov-ca xeenuvoü -caeaCV, "AQenCfUQttov.a. :n:oöOOv öcptWöei: 180 ö:n::n:C:rt"e xoucpttrov:n:aA.6.µw; -6:n:Ee ö.v-cuya. t µl)QOÜ Z11vt-ce(p.n:oA.Eµttev, EVT\eQtn öExeÄEU-Ö-Cfl o.otx6.öa.s-öi.pLJ...6cpl'.fl vecpEAa.s fo"tf!Ex«Qi}V{fl xat oxoALn(i)s:OQvLitns En:mAayxttvmsMdQms noA.A-0.%t ouµµClQ'lf'ctS: :n:oAuxnvl>Ei öa(vu"tOAcuµ(p· .2.85 "tO'U,ov ÜQtO.ellovrnnOs x,6.ve O"'Uyyovos "Aeris. 2.75 -ö1fllvris] ExtöV11s cod. Die Wiederholung ist stilwidrig, diese Art der Korruptel eine der häufigsten in unserem Nonnostext. Zur Emendation vgl. 43, 240 W'to.n:"'Wrov öt. yeveWJvtOVÜ.%ovua,rjgn,263 AHmÖvEgeuyoµEV"ll µavtWbe0s:tlcpQÖv 11280 µrieoü verstehe ich nicht; ich vermute %60µ0-u, vgl. 36, 118. 41, 302. -ö1tfiV11s 387 (fotEQö.v-cuya.x6aµou). Doch ist die ganze Partie 2.78-2.81noch unentwirrt. Das ÖLJtA.6ov eiöor; (2.76) des, im übrigen unbekannten, Echidnasohnes besteht

'59

erstens in dem Schlangenkörper (2.76f. 2.78), zweitens - worin? Es scheint, daß (= 29, 177) den zu 2.76 Evöbß-tAOx.µf)r; geforderten Ge281 Evl\eQtnöe xeAeu-0oißoS"oö ftea,tltEt. Natürlich ist xat qi6ßou Interpolation; sie erklärt sich daraus, daß der Syrer nicht wußte, ob 4>oi:ßoi;,das er mit fobos transskribiert, Eigenname oder Appellativ sei, und es infolgedessen in beiden Bedeutungen nebeneinander gestellt hat. orp66QaCJ'IEQy6vTrov &AA'Yli..ous: xat olov ITTJµn:Eqiu3. 'l'ux'rl µtu tel; ~v Mi 't'CÖV x6-rrov Ev qitAig Phrynichos Praep. Soph. 12.8, 1 de Borries. Der Herausgeber verweist nur auf eine Stelle bei Minucius Felix, die gar nicht hieher gehört. als Sprichwort (daraus Und doch steht bei Aristoteles Eth. Nik. 9, 8 µta "'1JX'Yl Greg. Naz. Carm. IT,I, 9, 229 = Migne 37 p. 1045), steht in den Acta Apost. ... ~v xaQfüa ')(.(ll. 'lfl)Xl\µ(o. (wo Preuschen auf die Aristo· 4, 32. 'tOÜ6€ ni..'Ylitoui; telesstelle hinweist), und steht bei Plutarch Cato minor 73 jener famose Spottvers auf das dreieckige Verhältnis zwischen Cato, Marphadates und Psyche: Il6Qxtoi; xo.t MaQqiaÖU't1')S', buo qi(Am, 'Pux'Yl µla.. Was ist nun das el; ~v bei zur Wahl (de Borries Phrynichos? Meineke Philol. XIV 8 stellte d.atv und f\aTTJV druckt zweimal ficrTTJv); aber die Parallelen zeigen, daß die Griechen nicht, wie wir auf Grund falscher junger Obersetzung der Acta, konstruierten ot qi(A.mµ(a '\jn'JXTI elm.v (so schon Mich. Ephes. in eth. Nicom. 9, 4 p. 479, 3 Heylb., aber anders 479, 6. 14, 50:z.,31), sondern tOlv qirJ..rovµlo. ,P,.,x'Yl fonv (vgl. auch Eurip. Orest .• 1046. Otto, Sprichwörter der Römer p. 36. Themist. Or. 15 p. 198b. Georg. Pisid. carm. min.). Ich denke, mit 'l'UX'rlµtu ist das Zitat zu Ende; dann (wie 2, 5. 75, 15). muß statt eli; ~v gesetzt werden ei'.Qrt'Im(wie 7, 1) oder XQ'Ylcrn 4. Kleidemos bei Athen. 410a zitiert einen Spruch aus den attischen Grabes· zeremonien: tlµiv Wl'.Ovtµµo.ol; ,:Ql\ xal oti; ftfµti;. Daß dahinter ein jambischer Trimeter stecke, hat Crusius, Paroemiographica (1910) 70, richtig empfunden; aber seiner Rekonstruktion 'Uµiv M6vLµµ' oi; XQl\ v - v) xol; itiµLS'glaube ich eine bessere entgegenstellen zu können: 'UµivMOvlµµa (t)ois (1:e) XQl\xat (-r)oi:; {l-tµti;(oder -ro'Us'IE XQfJ,vgl. Julian or. p. 2.39 C, ebenfalls rituell). Sowohl das 'IEwie die altertümliche Form des Relativs entsprechen dem hieratischen Stil, auf den Athenaeus ruhig verzichten konnte. Auch eine klare Cäsur ist in einem solchen Spruch zu fordern: vgl. ih.teO.texf\(lt;· oöxET•&vßEo-rfigmund ExEt ß/\.E,rcouaa öeüp' &vLet1:Ctya{l-6. (Crusius I. c.). Es ist wichtig, daß sowohl die Doppelsenkung


(so schon Bergk), was ja im Grund mit dem überlieferten identisch ist. Synesios dürfte als Zeuge für den Simiastext nur dann gelten, wenn sich behaupten ließe, er könne sein Epithet aus keiner andern Quelle geschöpft haben; dazu ist es zu farblos. Und schließlich bedarf Eros, der die Natur bezwingt, des Myor:; nicht; für den Sophisten ist er unentbehrlich. (Dagegen Wilamowitz, Gr. Verskunst (1921) 144 1 .)

VI. Alciphro ep. 4, 16 (zuletzt ediert von Wilamowitz, Hermes 44, 1909, 469

=

Kl. Sehr. IV :z.46)

Lamia an Demetrios Poliorketes ... µiillov eir:;TQ('IT\v·nae' FµoLyO.QÖe1.1tVfioELi;: (öfoµm) .a 'Acpeoötoiu. itOlfü 't'ClÜ't'(l XU't'' E"ror;ML &yfüva fxoo,tld -cUne6.eea 1:01'.i;: fo""CE{)Otr;VL'>r.Ö.V. In den Ausgaben steht der Punkt vor statt hinter ,:(t 'Acpeoötma, vermutlich weil der erste Editor die Verbindung Öetlt'YeivEOQ-rTJv (vgl. ÖeLJtvEiv1:&J..AO-ceta, EOnä.v VLX'Y)1:T)ew) verkannte. Es zeigt sich jetzt, daß Meineke ebenso berechtigt war, die Stellung von •aü1:a zu beanstanden, wie Wilamowitz, Meinekes Konjektur 'tU für ""CO.Ü.a zu verwerfen. 11 Den Fällen für solche Doppelformen, die Crusius, Fleck. Jahrb. 143 (1891) 385ff. und 0. Schroeder, Pindarausgabe (1900) p. 13 (vgl. Ernst Fränkel, Nom. agent. I 236f.) gesammelt haben, ist der XatQllJ.aoi;:Dia!. Inschr. 1954, 13 zuzufügen, der mit dem XmQEai;1745, 5 offenbar identisch ist.

,so

72. Ährenlese

71. Verschiedenes

VII. Aristophanes, Themoph.

1181.

Euripides zu der Tänzerin:

von Larnpons Athletenkunst soll offenbar verhüllen, daß er keinen nennenswerten Sieg errungen hat; daher auch am Schluß von N V das Lob der Siege des Themistios, des Schwiegervaters des Lampon.

cpl!Qe OotµCl:nov t ävroftsv00dxvov .o6t. Die Korruptel ist von Blaydes bemerkt worden: in dem unkonstruierbaren ävrofü:vsteckt die Befehlsform des Verbs, zu dem cpEQe den Auftakt abgibt. Der Oberlieferung einen Imperativ abzugewinnen, ist schon der Endung wegen kaum möglich. Aber wenn man sich erinnert, daß der Konjunktiv in der 1. Person imperativische Bedeutung hat, und daß der familiäre Plural hier vorzüglich paßt {vgl. z, B. Platon, Ion 530 b äye tlt} 3n:ro~xcd -rllIIavafnivcu.aVtxT)aoµev,ähnlich Pindar Isthm. VII 49), so ist schon mit ävOO~tev eine brauchbare Emendation ge-

wonnen: 'Wollen mal das Kleid etwas lockern'. Aus 1189 Aaßt-Oolµ&:nov würde sich ergeben, daß das Mädchen während des Tanzes das Gewand abgeworfen hat. (uvooµrll(a)Allen, Class. Philol. 30 (1935) 263.) Vlll. Pindar, Isthm. VI 72 yÄ&oaa (Lampons) a•oöx ft;ro iaaoµat)

74-Verzahnung metrischerKola Die alphabetische Akrostichis kannten wir bisher nur in christlicher Poesie dieser Zeit, z. B. dem oben genannten Tauflied und dem daneben genannten Hymnus, in dem Jungfrauenlied des Methodios und dann, nach syrischem Vorbild, in der Kirchenpoesie des 5.-6. Jahrh. ("Kontakion"); auch Augustins Donatisrenpsalm gehört hierher. Dies durfte man auf die alphabetischen Psalmen zurückführen (Byz. Zeitschr. 1910, 294 = unten S. 377); durch die ganz unchristlichen Skolia von Oxyrhynchos verschiebt sich nun das Bild. Schließlich das allAn µot. Ich bin nad1 dem Vorhergehenden geneigt, hier den Refrain zu suchen, der, verbunden mir alphabetischer Akrostichis, bei Methodios und Augustin wiederkehrt, und verbunden mit Akrostichis (wenn auch nur manchmal alphabetischer) im Kontakion, wieder nach syrischen Vorbildern des 4. Jahrh., obligatorisch wird. aüAn µot (vgl. Theogn. 1055, Ameipsias bei Ath. 783 e) wäre der Anfang des Refrains, der dann nur zum ersten, verlorenen Vierzeiler voll ausgeschrieben war.

Danach liegt es nahe, in der bekannten ,alkaischen Strophe' die Perioden 3 + 4 so zu interpretieren: X-v-X-...._,Xl-vv-vv-v--

und die Strophe Anakreon Pap. Oxy.

2321

fr.

1

mit doppelter ,Verzahnung' so

abzuteilen:

choia choia chochoba

-v

v-v-v-

-lvv-v-v-lvv--vv-....,,--.

Da die alexandrinischen xroÄta'tal in solchen Fällen grundsätzlich an den Stellen Zeilenschluß festsetzten, wo die meisten Wortschlüsse waren (Vgl. oben S. 16f.; den Unterschied von Kolon und Periode ignorierten sie durchweg), ist in Fällen wie den oben behandelten die überlieferte Kolometrie für den modernen Metriker wertlos und kann ruhig aufgegeben werden, wenn sie den Leser irreführt. Ich würde also die dritte Strophe von Anakreon Pap. Oxy. 2321

fr. 1 so drucken: -rO.;foxiv!Hva; O:poU(l«S, tva. KfutQLfEx A.sn:0.övrov:rt'tE(>Ofoow; xmibflCJEVL,mou;.

74. Verzahnung metrischer Kola Zwischen den Kola einer lyrischen Periode ist oft, im Drama sogar vorwiegend, Wortschluß. An manchen Stellen jedoch endet das letzte Wort eines Kolons regelmäßig erst mit dem ersten Element des folgenden Kolons (vgl. meine Griech. Metrik§ 54), z.B. Bakchylides 18 (17) Str. 1-4 ßmnAsü-rä:vlEQa t µ ov &.; 't EMaaa-ro, 'to'O; µsgtaµo'O; (xal) 'til; btmQEO'Etfa'Ö't&VSchal. Horn. A 75. Zeitschr. f. vergl. Sprachforschung6o (1933) 2.85f.

222.

75. Zu griechischenWörtern (datµov~. ,o:(deor;, neoµr,fJiv, besonders aber 1tatöaptrov, das zufällig in den Wörterbüchern fehlt: Hesych. 1tQOUVtxo( · ot µurfroü xoµ(tov-ces:-cctzweifellos Interjektion, nicht VokativPartikel; also ist das erste (l) auch Interjektion. Also ist ,'.,µlvm·lb gleich Uµ~v lb, 11 Selbst um 'UµT)v ~µfjv seinen Hexametern einfügen zu können, die zwei Spondeen hintereinander nicht vertragen, hat Bion zu einem kühnen Enjambement greifen müssen: er hat dann aber recht hübsch aus der Not eine Tugend gemacht und dasselbe Enjambement echoartig im folgenden Vers wiederholt. - Auch das Kallimacheische t'•µivist wohl dem Verszwang zu d:i.nken(s. Anm. 3); vgl. Kallim.Hymn. 2., 2.5i:11h). 11 Leo Meyer!. c. 1~ Dazu gehört noch das SapphischeUµfrvaov (fr. 73) und das substantivischeVµT]vaov Kaibel, Epigr. gr. 418, 7; endlich Uµtvftlm;als Epitheton des Dionysos, Anth. Pa!. 9,

52-4,2.1. Ij

Maas,KleineSclidften

und der ganze Refrain UµfjvW Uµivm• & ist nichts als eine rein interjektionale Weiterbildung aus tlµflv flµt]v, mit dem Zweck, aus dem Jambus einen enoplischen Drei- oder Vierheber zu gewinnen, der sich den alten Hochzeitsliedern fügte. 13 Nach diesem Refrain hat man dann das ganze Lied (Homer l': 493) und den Hochzeitsdämon benannt. 1' Die schlagendste Parallele geben die hellenistischen Bildungen flµ11vuµEvmo; und •y µ11vu~mo;, die doch zweifellos aus dem Refrain gewonnen sind; und so erledigt sich auch der römische Gott Hymen, den man, ex silentio der Elegiker und Virgils schließend, vielleicht als Schöpfung Ovids betrachten darf. Daß Euripides, Theokrit und die Römer umgekehrt aus dem flµEvm•des Refrains den Namen heraushörten, ist kein Gegenargument. Noch viel weniger läßt sich das Appelativ \Jµ'Yjv, -ivo,;, = membrana für den Ursprung der Interjektion verwerten. Die diese Etymologie verfechten, 15 halten für das tertium comparationis jene Membran, die bei der füax.6gsuoti; zerrissen zu werden pflegt. Sie haben (von anderm zu schweigen) offenbar vergessen nachzusehen, wie es sich mit der Benennung dieser Membran bei den Alten verhält. Die Sache liegt folgendermaßen. Seit einigen Jahren kennen wir die Anatomie des Galen; sie ist die vollständigste, die wir aus dem Altertum besitzen: sie schweigt von dem Hymen. Und ebenso schweigen Hippokrates, Aristoteles, Celsus, Aetios von Amida, Paulus von Aegina. 16 Und der einzige, der von dem Hymnen spricht, thut dies nur, um seine Existenz zu bestreiten: 'tÜ y0.Qoleo-0-m 13

Ober die älteste griechische Strophik vgl. 0. Schroeder, Neue Jahrbücher 19 {1907)

413. 14 Vgl. Crusius in Pauly-Wissowa, R.-E. V u.05, 11, wo 'Yµil'Ymos:neben Atvos:,

'IQuyf.ota2und4>QuyL0u Melanion dagegen wird bei den Epikern nicht MeAAav(covgeschrieben, sondern Ml'.1.Äav(oov (lat. Milanio), 4 vermutlich um den Anklang an µHlro und äv(a zu vermeiden. 97. Glotta 38 (1960) 307. 1 Wellauer zu Ap. Rhod. I. c. (181.8) kam dem Richtigen nahe, übersah jedoch die Hesiod- und die erste Pindarstelle; vgl. auch F. Jacoby, Hesiodi Theogon. (1930) p. 95,

1.0.

2 cJlguytoiozerstört die Diärese. Ferner ist die Endung -OLobei Soph. nirgends be~ zeugt, bei Aisch. nur einmal (Pers. 110) in einem Zitat aus II. 13, 381, auch bei Eurip. (abgesehen von dem Altersdrama Arclielaos, fr. 228, 3) nur in ausgesprochen lyrischen Partien (Kühner~Blaß § 11:2. Anm. 1, Wilamowitz zu Eur. Herakles 121.),Der Papyrus Bero1. 9908, der in einem Chorlied Zetp\lgoiobietet (Berl. Klass. Texte Bd. V Abt. 2), gehört nicht dem Soph., sondern dem Telephos des Eurip. (ed. E. W. Handley and J. Rea, 1957). 8 Der Zusatz (zu seiner Herkunft: vgl. Jebbs Kommentar, 1896) ist stilistisch kaum erträglich. 4 Dies wohl hervorgerufen durch hom. µE[)..avttcOv-rtp; danach bei Pindar 01. 14, 20 zu erwägen µE(t):i..avnLx,forespondierend mit 7 {OE)Or; oeµvüv Xagl(-roov}.

[12.6]

In der streng rhythmisierten Deklamation „Spartiates" des Chorikios von Gaza (um 530 n. Chr.)1 steht der Name des Hetaere Phryne 2.3mal in der Klausel. Durch den Rhythmus wird 22.mal die Betonung lf>g'lYVTl gefordert, lf>QWl'Jnirgends, einmal (S 98) ist wegen Unsicherheit des Textes beides möglich (die Stellens. im Anhang). Herodianos bei Ps.-Arkadios p. 112 Barker (p. 129, 6 M. Schmidt, 1860) ,:tl EL\;Vij öl,(J1Jllaßa ,:{i>U µaxgql n:agW.11y6µEvaf3aoll'Vnm, µ-llvTJ (fi .1t{lO'tQ01Cf}) f3'UvTJ.,:() tcpupv'rJ öß xaL yuviJ OS:\!'VE,:m ,:() ii ßeax'U flov-m. Chorikios zeigt, daß der Exceptor tl>Q'U'V'rl meinte, Aber Herodianos kann weder das Appellativum ipg1M'j „Kröte" (Aristoteles, Theoprastos, Nikandros, wahrscheinlich auch Aristoph. Ecdes. 1101) weggelassen, noch das u des Eigennamens tl>g'llVT) für kurz gehalten haben, das bei Anaxilas, Athen. 558c und Geminus, AP. 6, 260, 1 lang ist. Vergleicht man nun Ps. Arkadios p. 115 Barker ·,. f36.xx'l1 x6yX'll J..Eax11 Ä6YX'll" ,:() M Aoy,::f} x'Ueiov. ,:() öE &;g,::iJ OS:U'Vnm, ferner p.105 ... xgauyT)· Keatly'I] ö€ ,:() x'UQLOV ... öA,oi..uyT) otµ.royT) (Aai..ayT))· Aai..ßy11 öE x'Uptov -, so ergibt sich für den Kanon -'UVl')folgender Text: ... ßaQ'llvewi µ'Uv11 ß'llv11 (q,Qtfv11·) fllgvvfi M (,:0 x'Ugwv. .:0 M) yvvft OSU'Vei:m -rOü f3ea,::U€xov.2 In den Handschriften der Texte, die über die Hetaere Phryne handeln, scheint stets tl>g'UVllbetont zu sein; für den Matritensis des Chorikios ist Försters Schweigen beweisend. Danach wird man sich die Entwicklung folgendermaßen vorstellen dürfen. Das Appellativum ipQ'UVllund der Eigenname tl>g\lVT) wurden ursprünglich verschieden betont, ebenso wie ÄllYX1J AoyxiJ, xga'l.lY11Kea'UYl1,ÄaÄayt} AaMY1J, q,\llllfl'llri etc. 3 Dies war noch zur Zeit des Chorikios lebendig. Später wurde 98. Zeitschr. f. vergl. Sprachforschung 58 (1931) 125-12.7. 1 ed. R. Förster, Teubner 192.9,p. 313, auch bei Förster, Arc:haeol. Jahrb. 9 (1894) 174; überliefert nur im Matritensis N 101 des 13.-14. Jahrh. 1 Parallelüberlieferung Ps. Arkad p. 193 Barker, Herodian. neel litiu;i6voov p. 2.87 Cramer (p. 350 Lehrs, 1857), Theodos. p. 307, u. Hilgard, Theognost. p. 115, 10 Cramer. Bei allen erscheint flUVIJ µll'VT)cpQtM]im Gegensatz zu •r1rvfi. Theodosios kennt cp('lJV1] nur als Eigennamen (ebenso ~\JV1]), die übrigen sagen nicht, ob sie Eigennamen oder Appellativum meinen. 3 4'1J'l') bei Chorikios § 44 des Spartiates durch die Klausel bestätigt K. Lehrs, de Aristarchi stud. homer. 1 (1882.)2.63sqq., der das umfangreiche Material vorlegt, wollte an Aoy,c'J)nicht glauben, weil sonst nur oxytonische Substantiva barytonisch werden,

infolge einer Verderbnis in dem maßgebenden Herodianexzerpt die Betonung des Appellativs, das den Byzantinern nicht mehr geläufig war, auf den Eigennamen übertragen, der nur noch literarisch weiterlebte. aus Anhangsweise gebe ich a) das Klauselgesetz, b) die Belege für tl>Q\lVl') Chorikios, c) einige andere Folgerungen für die Akzentuation des Chorikios. a) Das Klauselgesetz lautet bei Chorikios wie bei den meisten Byzantinem:4 zwischen den beiden letzten Akzentsilben jedes Satzgliedes sollen 2 oder 4 tonlose Silben stehen. Was bei Chorikios als Satzglied und als Akzentsilbe gilt, zeigen die unter b) mitgeteilten Textproben. In den meisten Deklamationen und Reden befolgt Chorikios das Gesetz sehr streng, sodaß auf hundert Klauseln kaum eine Ausnahme fällt. Welche der überlieferten Ausnahmen auf Absicht des Redners (so bei Zitaten, auch versteckten), welche auf seiner Nachlässigkeit, welche auf Korruptel 1 beruhen, bleibt im Einzelfall oft fraglich. In den iilCIAESELS: (Praeludien) hält Chorildos den Stil bewußt viel lockerer, wie schon die Hiate zeigen. 8 h) fllQUVT) im Spartiates des Chorikios. Thema (p. 314, 4 F.) ö ÖE n:Q~ µ(µT)OL'V lfle\!VT);Tl')\; €i:aipa\; 1 EQroµ!VYj\; otiOT)\;mhql 11:oirroxa,:aa)tf\lßaai;: 1 btEygm.jlev „Aippoöh11' II § 4 ela( naQ' 1)µ(v affiipgovei;:,em xCU..nt'tf)V tMav yuvat,eei;:, [ n:eeaß'U1:eQat'totl fl-uµ.O'U ri}\; 'AipQOÖL't1JS:, I ou:( ~nov oi'.µcn tl>evvf\i;:[ Weq.Äaµteouam aOOµa,:oi;:.II § 17 EgyaaUµevo\; yßg 'tl]V tl>Q\l'Vf\v [ Eypmj.te i:rrv il-E6vl •n 1CQOG1JYOQLQ. Tt}\; 'AipQOötTtJ\;I &an:eg ßmygUµµan Tl']VEeroµEvriv·nµOlv. l lyW öe, Etxat t'l]V AcpeoMTilvaUi:i)v ] füawn:Olaai; E1:'llnave, 1 ,:ov be i:rii;:ßgyao(n\; ~uo06v I söropi)oa,:o -rnff>Qwf},1 ouö' o\hroi;:&.vxa.:riyoeLa\; atl,6v &.itqlov&.ipi),ea.l] S 2.1 En:Etöe trov &yaAµO.i:rovI ot; hdV1J n,:(µ111:m 1,:a ÖE'll'tEQaiptgovaav [ lma,:6.µEita Tl']V lflevvf\v, €ÖEL't'Ot.S' Ctgxatot.S"Eµµdvm C1E,:{,not\;, § 24 ola xm v&vcJ)Qvvf\vEeyaaßµEVO\;j •Aippoöhrii;: aU'ti) (-,:{i>cod.) I öeöooxai;:Övoµa. !I S 35 :n:oooEu~6µEtla,:e xm it'Uaoµev ,:nil>Quv'[I[ xm xpoaQ,aoµev -IJµvovi;:mh'[I; II § 36

!

I!

nicht umgekehrt; dem hilft jetzt llieuVT)ab (vgl. auch l:,euµvOi;neben l:,e\Jµvoi;).Wenn sich Lehrs gegen die Differenzierung der Theoretiker auf die Praxis der erhaltenen Handschriften beruft, so verkannte er, daß diese Praxis auch nur auf Theorie beruht, und zwar auf jüngerer. Daß viel unsicher bleibt, liegt im Wesen der Sache. 4 Vgl. Griech. Metrik (192.3) S 2.3, dazu Nachträge in dem Neudruck von 192.9 S. 33. 35, Ober Chorikios auch Wochenschr. klass, Philol. 1911, 12.53ff. und Byz. Zeitschr. 2.9 (192.9),39f. 1 Die Oberlieferung ist am besten in dem Archetypus, der dem Matritensis und der Libaniosüberlieferung des „Patrodus" {Nr. 38 Förster) gemeinsam ist, also p. 43}, 10-443,8 Förster. Hier finden sich keine K1auselanomalien. Der Matritensis allein hat bedeutend geringere Gewähr (z.B. p. 162., 1-3). Einige Korruptelen des „Spartiates" sind in der Byz. Zeitschr. a. a. 0. bezeichnet. • Vier Belege stellt schon Förster p. 326, 13 zusammen, ohne Folgerungen zu ziehen.

233

232

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es

7 Zur Verwertung der mittelgriechischen Rhythmik für die Akzentuation vgl. Byz. Zeitschr. 24 (192.4)1of.; ein Einzelfall (0ooµu,; im 6. Jahrh. paroxytonisch) ebenda 16 (1907) 577 {= unten S. 339), mieo; s. unten S. 280.

5. äxQnoi; p. 16, 15. 2.15, 17. ßo(btov 383, 17. y(Amo; p. 293, 4• 312., 4• 494, 10. {leowex-frQ6:v § 36. xuv'üoa § 7. th-frri § 31 und 94, p. 195, 11 • .:trll-o; p. 174, 2.2. 396, 9. "t(ltllQWV p. 307, 7• .:gom:ti:up. 409, 23. Uy(t)do. P• 364, 15. Wq:a,A(e:t p. 108, 14. 12.3, 13. 2.68, 14.

II Byzantinisch-Griechische Literatur

99. Das Schöne in der byzantinischen Literatur Die byzantinische Literatur ist nicht arm an Schönheiten, aber die Byzantiner haben das Schöne in ihrer Literatur nicht nach Gebühr gewürdigt und somit nicht jene Tradition geschaffen, an die das moderne Urteil anzuschließen pflegt.

Nur wenige Byzantiner haben durch ihre Form über die Dauer ihres Lebens hinaus Bewunderung oder Nachahmung erweckt (z.B. Nonnos, Romanos, Georgios Pisides, Johannes Damaskenos); von einer wissenschaftlichen Beschäfti-

gung der Byzantiner mit der Form ihrer Literatur sind nur geringe Spuren erhalten (z.B. Photios, Suidas, Joseph Rhakendytes). Hauptursache ist die kanonische Geltung der Antike und die Verachtung der Volkssprache, deren Veredelung im 7. Jahrhundert mit Erfolg versucht wurde {z.B. Leontios von Neapolis), sich aber nicht durchsetzen konnte; es scheint aber auch eine allgemeine Abneigung der führenden Kreise gegen das Phantastische und gegen das Erotische bestanden zu haben, also gegen zwei der stärksten Wurzeln der literarischen Schönheit. Entdeckt wurde die Schönheit der byzantinischen Literatur durch den französischen Benediktiner Pitra, der nichr nur als erster auf Romanos wies (1867), sondern auch die Bedeutung des Ästhetischen für die Fragen der Echtheit und der Datierung erkannte und eine erstaunliche Srilsicherheit erreichte. Er gab auch den entscheidenden Anstoß zur Durchforschung der Rhythmik (Christ, Wilhelm Meyer, Krumbacher u. a.), die sich bald auf die Kunstprosa ausdehnte (Bouvy, Wilhelm Meyer u. a.). In neuerer Zeit hat Paul Friedländer den Stil der Schule des Nonnos zu erschließen begonnen (1912), Ehrhard und Holl die Bedeutung des Mystikers Symeon ins Licht gesetzt (1898), dessen Dichtungen jedoch noch immer als unveröffentlicht gelten müssen; er ist nächst Romanos das stärkste dichterische Temperament des christlichen Ostens. Im allgemeinen hat sich die moderne byzantinische Literaturforschung von ästhetischen Problemen ferngehalten und dadurch den Anschein erweckt, als ob es hier an ästhetischen Werten fehle. Es wäre Zeit, daß eine weniger historischsachlich als literarisch-ästhetisch orientierte Anthologie ein Bild von dem vermittelte, was Byzanz für die Weltliteratur bedeutet. 99, DeuxiCme CongrCs Internat. des Etudes Byzantines, Belgrad 19:i..7.Compte-rendu, Belgrad 1929, S. 26f.

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100.

Schicksaleder antiken Uteratur in Byzanz

100. Schicksale der antiken Literatur in Byzanz Die Frage nach der Stellung der antiken Literatur in Byzanz ist im Grunde identisch mit der nach der literarischen Bildung der Byzantiner, also nach dem byzantinischen Humanismus. Der schönen, aber schweren Aufgabe, diesem Humanismus in seiner kulturellen und politischen Bedeutung zu schildern, fühle ich mich nicht gewachsen, aber ich wünschte, daß sich jemand fände, der die Begabung zu einer solchen Darstellung verbindet mit einer ausreichenden Kenntnis der mehr umfang- als gestaltreichen Literatur der Byzantiner und mit der Fähigkeit, diese Literatur nicht nur an ihren Vorbildern zu messen, sondern auch in ihrer Wirkung auf Zeitgenossen und Nachwelt vorzuführen. Mit Trauer gedenke ich hier des vor zwei Jahren im besten Mannesalter dahingegangenen Johannes Sykutris, eines der wenigen, die der Erfüllung jener Aufgabe entgegenzureifen schienen. Eine Vorarbeit, die ich mir nicht allzuschwer denke, wäre die Sammlung der von den Byzantinern am häufigsten zitierten Klassikerstellen, eine Art "Büchmann" für das griechische Mittelalter, vielleicht zunächst beschränkt auf die Autoren von Photios bis Planudes. Gelehrte Zitate in grammatischen Fachschriften hätten natürlich auszuscheiden. Eine weitere Vorarbeit beschäftigt mich seihst seit mehreren Jahren, eine Untersuchung der byzantinischen Konjekturalkritik (vgl. unten S. 505 ff. undB. Z. 38,201). Eng zugehörig ist die Frage nach der selbständigen Erklärungstätigkeit der Byzantiner, also die Auslösung des byzantinischen Gutes in den Scholienmassen (vgl. B. Z. 36, 106). Ich glaube den Eustathios von Thessalonike, dessen führende Stellung in der Exegese anerkannt ist, auch als den führenden Textkritiker erwiesen zu haben. Bestätigt sich das, so ist es nicht nur für den byzantinischen Humanismus, sondern auch für die Textkritik der Klassiker von Bedeutung. Schließlich die Frage nach dem Bestand der byzantinischen Bibliotheken an 100. SixiCme Congl'CsInternat. d'etudes Byzantines, Alger 2-7. Oct. 1939. [Der Kongreß fand nicht statt.] ResumCs,Paris 1940, S. 2.64-2..69. {Der obige Titel stammt nicht von Maas.] Neuere Llreratur: Ada Adler, Den graeske litteraturs skaebne i oltid og middelalder, Kopenhagen 1920. P. Maas, Die Schicksale der antiken Literatur in Byzanz; in: Gercke-Norden, Einleitung in die Altertumswissenschafl:Bd. I (3. Aufl.) 192.7,Anhang (ohne Kenntnis der Arbeit von A. Adler). Im Folgenden wiederhole ich nichts, was in diesen beiden Schriften zu finden ist, und führe nur einzelne Fragen näher aus.

100.

Schicksaleder antiken Literatur in Byzanz

239

Klassikern. Es muß erneut davor gewarnt werden, auf die anonymen Kataloge von 1578 irgend welche Hoffnungen zu setzen (vgl. B. Z. 38, 409). Die Klassikertexte, die man in Byzanz wirklich las, haben wir noch so gut wie alle, und diejenigen, die uns fehlen, waren im byzantinischen Reich, wenn überhaupt, so wahrscheinlich nur in wenigen oder einem einzigen Exemplar vorhanden. Daß solche Unica noch jetzt, nach 5oojähriger, mit ungeheurem Aufwand durchgeführter Spürarbeit, neu auftauchen sollten, ist gegen alle Wahrscheinlichkeit. Und die Texte, die am spätesten verloren gegangen sind, also noch am ehesten wieder erscheinen könnten, sind nicht die der Kataloge (vielmehr Wunschlisten) von 1578, Menandros, Philemon, Ephoros, Theopompos, oder gar Androrion und Philochoros, sondern es sind Kallimachos Hekale, Hipponax, Athenaios Buch 1 und 2 (vgl. Byz.-neugr. Jahrb. 15, 1939, 1 = unten S. 475f.), Euripides Bakchen vollständig und mit Scholien, die Weltgeschichte des Eustathios von Epiphaneia (vgl. B. Z. 38, 350 = unten S. 468) und Florilegien, Lexica, Onomastica, Paroemiographen, Paradoxographen und ähnliche Handbücher. Auch die Qualität der byzantinischen Klassikertexte war nicht nur im Allgemeinen offenbar beträchtlich schlechter als die unserer kritischen Ausgaben, sondern auch im Einzelfall nur selten besser. Die schwersten Verderbnisse pflegen jenseits der Archetypen des 9.-10. Jahrh. zu liegen, von denen die Byzantiner ebenso abhängen wie wir. Was kann nun die klassische Philologie von weiterer Durchforschung der oberirdisch erhaltenen Handschriften des griechischen Mittelalters und ihrer neuzeitlichen Nachkommen erhoffen? Oberblicken wir das Wichtigste dessen, was uns unser nun bald 39 Jahre altes Jahrhundert auf diesem Gebiete beschert hat. Am klarsten ist die Lage bei den Fachschriftstellern. Der Gewinn für Ärzte, Mathematiker, Astrologen, Alchemisten, Grammatiker, Lexikographen, Scholiasten war außerordentlich groß und wird so bald nicht geringer werden, wenn sich auch Funde wie die der Konstantinopolitanischen Archimedeshandschrift (C) nicht oft wiederholen dürften. Anders steht es um die Dichter und um die ältere Prosa. Einige Jahre vor 1906 erwarb die Berliner Staatsbibliothek eine unscheinbare schwer lesbare Handschrift des 13. Jahrh., die unter anderem den bis dahin unbekannten Anfang des Wörterbuchs des Photios, und darin zahlreiche neue Dichterfragmente enthält (ed. R. Reitzenstein, 1907). Woher die Handschrift stammt und ob der Verkäufer ihren Wert ahnte, wird verschwiegen. Um dieselbe Zeit fand Sp. Lampros, bei planlosem Spüren nach byzantinischen Inedita, im Ottobon. gr. 59 s. XIII eine Sammlung neuer lyrischer Gedichte, die er im NEOi;:'Ell11voµYrjµrov3 (1906) 4 veröffentlichte. Wilamowitz erwies

1.00.

Schicksaleder antiken Literatur in Byzanz

als den Verfasser den Hofmusiker Hadrians, Mesomedes (Griech. Verskunst, 1921, 595). Für die griechische Lyrik zwischen Kalümochas und Synesios ist dies das wichtigste Denkmal. Kurz darauf entdeckte H. Rabe bei systematischer Durchforschung der griechischen Rhetorenhandscluiften eine Schrift des Johannes Diakonos mit mehreren neuen Bruchstücken des Euripides, teilweise beträchtlichen Umfangs, im Vatic. gr. 22.2.8(Rh. Mus. 63, 1908, 133). Der Cryptensis A 33 s. X verschwand um 1800 aus dem Kloster Grottaferrata. Um 1930 tauchte er in der Pierpont Morgan Llbrary in New York auf (Nr. 397). Er ist von großer Bedeutung für die Fabeln des Babrios (vier sind neu) und von größter für den Aisoposroman, von dem er eine höchst merkwürdige Fassung bringt. Die Kollation des Babrios veröffentlichte E. M. Husselmann 1935, Proben aus dem Roman B. A. Perry 1936, (das Ganze Perry, Aesopica, 1952.) Der Codex enthält noch mehr griechische Vulgärliteratur und ist Hauptzeuge für diese Gattung. Nun noch Einiges über neue Handschriften zu bekannten Texten. Durch Heranziehung der Herodothandschrifl: Vat. 2369, die mehrere Jahrzehnte lang im Vatikan unauffindbar gewesen war, hat Hude (1926) einen neuen Hyparchetypus herstellen können, durch den alle Sonderlesungen der früher als Variantenträger gefährlichen Gruppe RSV ausgeschaltet werden. Der 1908 von H. Rabe im Vatikan wiederentdeckte Vat. gr. 1 s. X hat sich für Platons Gesetze und Briefe als ertragreich erwiesen, der zuerst von D. S. Margoliouth gewürdigte Riccardianus 46 s. XIV für die Poetik des Aristoteles. Eine gesonderte Erwähnung verdient das Strabonpalimpsest Vat. gr. 2306 (dazu 2.061A) s. VI, das zwar schon lange verglichen war, aber von W. Aly mit solchem Erfolge neu entziffert wurde (Heidelberger Sitzungsberichte 1928-2.9 S. 1. 1930-31 S. 1 (jetzt Studie Testi 188, 1956)), daß man wohl von einem neuen Funde sprechen kann. Mit dem Urteil über ein in demselben Palimpsest überliefertes Ineditum von 2 Blättern, das Aly auf eine verlorene Schrift des Theophrast zurückführt (Forschungen und Fortschritte 11, 1935, 301), wird man warten müssen, bis die Veröffentlichung vorliegt (Fragmentum Vaticanum de eligendis magistratibus, ed. W. Aly, Studie Testi 104, 1943). Auf das Technische der Palimpsestforschung werde ich gleich zurückkommen. Soviel über den Ertrag des bezeichneten Zeitraums auf dem bezeichneten Gebiet. Ich habe viel Unwichtiges beiseite gelassen, gewiß auch manch Wichtiges übersehen, aber doch hoffentlich das Gesamtbild nicht stark verzeichnet. Werfen wir nun einen Blickin die Zukunft. Der private Handel, der den Photios nach Berlin und den Aisopos nach New York gebracht hat, verfügt gewiß noch immer über Schätze ähnlicher Art. Schöne

100.

Schicksaleder antiken Literatur in Byzanz

(wenn auch textkritisch wertlose) griechische Handschriften, die noch am Anfang dieses Jahrhunderts dem Kloster Kosinitza in Mazedonien gehört hatten, waren 1920 im Deutschen Buchhandel (Byz.-neugr. Jahrbücher 2., 1921, 219). Der oben erwähnte Archimedescodex C wurde 1933 einer englischen Bibliothek von einem Buchhändler zum Kauf angeboten. Hoffen wir, daß die etwa noch im Handel befindlichen klassischen Inedita mit der Zeit alle in den Besitz öffentlicher Bibliotheken kommen. Wenn die erschöpfende Beschreibung ganzer Handschriftensammlungen, wie sie jetzt den Vaticani graeci zu teil wird, auf alle noch ungenügend erschlossene Bibliotheken ausgedehnt wird, also auf noch viele tausende griechischer Hand· schriften, so wird dabei zweifellos noch manch schönes kleineres KlassikerIneditum zutage treten. Aber das Ende dieser Arbeit dürfte weder die lebende noch die nächste Generation erblicken. Schnelleren Erfolg verspricht die Durchprüfung gesonderter Literaturgattungen durch hervorragende Kenner, wie sie H. Rabe für die griechischeRhetorik durchgeführt hat und wie sie die Bearbeiter des Corpus Medicorum Graecorum und der Catalogi codicum astrologorum mit vereinten Kräften leisten. Aber besonders dringlich ist, wie W. Aly 1935 (s.o.) mit Recht betont hat, die Untersuchung der Palimpseste, die jetzt nicht mehr durch Chemikalien notdürftig für kurze Zeit aufgefrischt werden dürfen, um dann, eben infolge dieser Behandlung, endgültig zu verfallen, sondern die mit den Mitteln der modernen Photographie zur Herausgabe ihrer Geheimnisse gezwungen werden müssen. Uncialpalimpseste des 5.-6. Jahrh. können Menandros und Sappho enthalten! Gewiß; aber die Sappho und den Menandros, und andere neue Klassikertexte, und Berichtigungen verdorbener Textstellen bringen uns auch die Papyri, und sie haben uns auf dem Gebiet der Dichtung und der alten Prosa seit 1900 das Hundertfache dessen geschenkt, was wir in der gleichen Zeit durch Aufspüren, Beschreiben und Kollationieren von byzantinischen Handschriften gewinnen konnten. Vielleicht erzwingt in Zukunft der Mangel an Mitteln und an geschulten Arbeitskräften ein planvolleres Vorgehen. Und wenn dabei das begreifliche Streben nach Vollständigkeit hie und da unerfüllt bleibt: die Verpflichtung, zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem zu unterscheiden und das Unwesentliche zu unterdrücken, hat auch ihr Ethos.

I6 Maas,KleineSchriften

101. Der byzantinische Zwölfsilber

101. Der byzantinische Zwölfsilber' Tfüv lo:µßtxfüvO't(X,CO'Y ä.Qe'tl}fon ltQOT)youµEvcose UQtrfr µ Lo:. Joseph :::EUVo'qti;: (IT)'tOQl'KijS' Rhet. Gr. III 559 W.

Der Vers, von dem ich sprechen will, ist bekannt unter dem Namen „byzantinischer jambischer Trimeter" ( -CQ(µe-cQo;Konstant. Rhod. v. 2.89 in klassizistischer Anmaßung). Nun pflegt man ja speziell bei metrischen Kunstausdrücken nicht zu verlangen, daß sie mit dem Wesen der Sache etwas zu tun haben sollen. Wenn ich aber dennoch den Namen ändere, so geschieht dies, weil man gerade in diesem Fall der Meinung war, er bezeichne wirklich das Wesen des Verses, den er benennt. Aber wie steht es denn um die Jamben bei den Byzantinern? Alle „Jambographen" lassen die Qualität der Silben mehr oder minder oft außer acht, viele beschränken deren Berücksichtigung auf die Fälle, wo sie dem Auge kenntlich wird. Aber noch mehr: wir besitzen mehrere tausend „jambische Trimeter", in denen die Qualität überhaupt keine Rolle mehr spielt}! Und doch hat man nicht aufgehört anzunehmen, die Zeitgenossen der große Hymnendichter des Mittelalters hätten einen Vers wie

TOV-cQ0.1tov yeAÖ.vxat yE/,cio{}m ßouxoAo'llµevoi;. iliv ficrtlxaSe µl}µEyo:qiQovei:v, G ITEV'l'li; 0.füxet; Evol; cpQovet;. En:eial) omn0v

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101.

G

Der byzantinisd,e Zwölfsilber

(28:2.J

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