Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften. Bd. 1-6 [1-6] 3110182726, 9783110182729

Bearbeitet von Rolf Bergmann und Stefanie Stricker, unter Mitarbeit von Yvonne Goldammer und Claudia Wich-Reif. Band 1:

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German Pages XVI+3018 [3036] Year 2005

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Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften. Bd. 1-6 [1-6]
 3110182726, 9783110182729

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Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften Band I

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Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glo s s enhands chriften Bearbeitet von Rolf Bergmann und Stefanie Stricker unter Mitarbeit von Yvonne Goldammer und Claudia Wich-Reif

Band I Teil A. Verzeichnis der Handschriften Teil B. Einleitung Teil C. Katalog Nr. 1 - 2 0 0

Walter de Gruyter · Berlin · New York

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ISBN 3-11-018272-6 Bibliografische Information Der Deutschen

Bibliothek.

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© Copyright 2005 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspcichcrung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Kinbandgestaltung: Christopher Schneider, Berlin

VORWORT Der hier vorgelegte Katalog ist in den letzten fünfzehn Jahren am Lehrstuhl für deutsche Sprachwissenschaft und ältere deutsche Literatur der Otto-Friedrich-Universität Bamberg entstanden. In diesem Vorwort soll in Kürze über Vorgeschichte und Entwicklung des Projektes, über Mitarbeiter und Förderung durch Personen und Institutionen berichtet und die Gelegenheit zur öffentlichen Danksagung wahrgenommen werden. Projektgeschichte Auf der Basis des 'Verzeichnisses der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von Rolf Bergmann (Berlin: Walter de Gruyter 1973) wurde Ende der achtziger Jahre in der dem Lehrstuhl zugeordneten Forschungsstelle für deutsche Sprachgeschichte an der Universität Bamberg ein Materialarchiv aufgebaut, in dem zu jeder damals bekannten Glossenhandschrift die verfügbaren Unterlagen gesammelt waren. Auf dieser Basis konnte im Jahre 1988 ein Förderungsantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt werden, der unter dem Aktenzeichen Be 4 4 1 / 8 - 1 im Umfang von einer Mitarbeiterstelle und Hilfskräften bewilligt wurde, wie üblich für zunächst zwei Jahre. Am 1. Juni 1989 nahm Stefanie Stricker ihre Tätigkeit als Projektmitarbeiterin in Bamberg auf. Nach zwei Jahren gewährte die DFG eine Verlängerung um weitere zwei Jahre (Az Be 441/8-2). Zum 31. März 1993 schied Stefanie Stricker als Mitarbeiterin aus, blieb dem Projekt aber während der folgenden Jahre stets verbunden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte das Vorhaben weiter mit einer Stelle, zeitweilig mit anderthalb Stellen, schließlich zum Abschluß noch einmal mit einer halben Stelle bis zum 30. September 2000 (Az Be 441/8-6). Danach brachten Rolf Bergmann und Stefanie Stricker (nach inzwischen erfolgter Habilitation) das Projekt in gemeinsamer Leitung und Arbeit zum Abschluß. Die DFG-Förderung wurde während der gesamten Laufzeit sehr wirkungsvoll von der Universität Bamberg durch die Gewährung von Arbeitsraum und Computerausstattung unterstützt. Die Universitäts-

VI

Vorwort

bibliothek Bamberg förderte die Arbeit durch die Bereitstellung eines Projekt —Handapparates und durch die Abwicklung der zahlreichen Fernleihebestellungen. Die Universität gewährte im Rahmen ihres internen Forschungsförderungsprogramms auch Mittel für die Beschaffung von Mikrofilmen, fur Reisen zur Autopsie der Handschriften und für die Beschäftigung von studentischen Hilfskräften. Besonders wichtig war diese Förderung in der Zeit nach dem Auslaufen der D F G Finanzierung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft waren für kürzere oder längere Zeiträume die folgenden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Projekt tätig: Yvonne Goldammer, Anneke Groot, Ulrike Ratay, Matthias Schulz, Stefanie Stricker und Claudia Wich—Reif. Wegen des besonderen zeitlichen und inhaltlichen Umfangs ihrer Mitarbeit sind Yvonne Goldammer und Claudia Wich — Reif hervorzuheben. Von Projektbeginn an bis zu den letzten Register— und Korrekturarbeiten haben viele Studentinnen und Studenten als Hilfskräfte an diesem Katalog mitgearbeitet, zum Teil aus DFG —Mitteln, zum Teil aus Lehrstuhlmitteln, zum Teil aus zusätzlichen universitären Forschungsmitteln finanziert. Stellvertrend für sie alle seien hier Gabi Allgeier als zeitlich erste und Johannes Gottwald, Tina Hott und Sigrid Zeitler als zeitlich letzte Hilfskräfte genannt. Danksagung Durchführung und Abschluß des Projektes waren nur möglich durch vielfältiges Engagement und breite Unterstützung: An erster Stelle seien die wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genannt, die zum Aufbau, der Durchführung und dem Abschluß des Katalogs beigetragen haben. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter waren insbesondere an der LiteraturausWertung, dem Aufbau der Katalogdaten und der Datenverwaltung beteiligt, Claudia Wich—Reif auch an der Handschriftenautopsie, Yvonne Goldammer an der Schlußredaktion, an allen Verzeichnissen und Registern. Die studentischen Hilfskräfte haben bei einer Vielzahl von Arbeitsgängen mitgewirkt, besonders bei Kopierarbeiten, bei der Verwaltung der

Vorwort

VII

Materialregistratur, bei Kontrollen und bei der Schlußredaktion. Ohne die immer neuen freudigen und begeisterungsfähigen Generationen studentischer Hilfskräfte, aus denen inzwischen manche Examensabsolventen und Doktoranden, so etwa Regine Froschauer, Birgit Ruf, Nikolaus Rüge und Ira Schimpf, hervorgegangen sind, wäre das Projekt nicht zu verwirklichen gewesen. In gleicher Weise waren Engagement und Arbeitslust der wissenschaftlichen Mitarbeiter wesentliche Garanten des Erfolgs. Persönlichen Dank sagen wir auch den Sekretärinnen am Lehrstuhl, Waltraud Mohnkorn, Babette Schaible und Helga Münch, die uns mit der Mittelverwaltung die Arbeit am Katalog selbst erleichtert haben. Unterstützung und Hilfe haben wir auch von den Assistentinnen und Assistenten am Lehrstuhl erhalten und bedanken uns dafür bei Reimar Dietz, Elvira Glaser, Ursula Götz und Claudine Moulin. Unseren Familien und Freunden danken wir für Ermutigung in schwierigen Phasen. Wir danken Rudolf Schützeichel für die kontinuierliche Mitteilung neu ermittelter Glossenhandschriften, Heinrich Tiefenbach für hilfreiche Ratschläge besonders zu den altsächsischen Glossen und den Glossenforschern in aller Welt, von denen viele im August 1999 in Bamberg zu einem Kolloquium versammelt waren, für vielfältige Hilfe und Ermunterung. Für die langjährige Förderung des Vorhabens sind wir der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg sehr dankbar. Ganz besonderen Dank schulden wir den Leiterinnen und Leitern der Handschriftenabteilungen der Bibliotheken und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns in entgegenkommender, oft großzügiger Weise die Autopsie der Handschriften ermöglicht und uns bei der Beschaffung von Abbildungen oder Literatur wirkungsvoll unterstützt haben. Unser Dank für die bereitwillige Unterstützung bei der Benutzung der Handschriften gilt folgenden Bibliotheken: Stiftsbibliothek Admont; Stiftsbibliothek Altenburg; Museum Plantin-Moretus Antwerpen; Archiv des Bistums Augsburg; Staats— und Stadtbibliothek Augsburg; Staatsbibliothek Bamberg; Öffentliche Bibliothek der Universität Basel; Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Berlin; Burgerbibliothek Bern; Biblioteca Universitaria Bologna; Universitäts- und Landesbibliothek Bonn; Stadsbibliotheek Brügge; Bibliotheque Royale Albert 1er Brüssel; Hessische Landes— und Hochschulbibliothek Darmstadt; Anhaltische Landesbücherei, Wissenschaft-

VIII

Vorwort

liehe Bibliothek und Sondersammlungen Dessau; Sächsische Landesbibliothek Dresden; Universitäts— und Landesbibliothek Düsseldorf; Stiftsbibliothek Einsiedeln; Stiftsbibliothek Engelberg; Universitätsbibliothek Erfurt; Universitätsbibliothek Erlangen—Nürnberg; Monasterio de San Lorenzo el Real. Biblioteca El Escorial; Bibliothek des Augustiner-Chorherrenstifts St. Florian; Stadt— und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main; Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau; Hochschul — und Landesbibliothek Fulda; Kantonsbibliothek St. Gallen; Stiftsbibliothek St. Gallen; Rijksuniversiteit. Centrale Bibliotheek Gent; Niedersächsische Staats — und Universitätsbibliothek Göttingen; Forschungsbibliothek Gotha; Universitätsbibliothek Graz; Universitätsbibliothek Heidelberg; Stiftsbibliothek Heiligenkreuz; Tiroler Landesarchiv Innsbruck; Universitätsbibliothek Innsbruck; Badische Landesbibliothek Karlsruhe; Universitätsbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek Kassel; Stiftsbibliothek Klosterneuburg; Historisches Archiv Köln; Erzbischöfliche Diözesan— und Dombibliothek Köln; Stiftsbibliothek Kremsmünster; Handschriftenund Inkunabelsammlung des Stifts Lambach; Bibliotheek der Rijksuniversiteit Leiden; Universitätsbibliothek Leipzig; Bundesstaatliche Studienbibliothek Linz/Donau; The British Library London; Zentral - und Hochschulbibliothek Luzern; Stadtbibliothek Mainz; Universitätsbibliothek Marburg; Hessisches Staatsarchiv Marburg; Stiftsbibliothek Melk; Domstiftsbibliothek Merseburg; Bayerische Staatsbibliothek München; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg; Melanchthon—Gymnasium Nürnberg; Bibliotheque de Γ agglomeration St. Omer; Bibliotheque Nationale Paris; Graf von Schönbornsche Schloßbibliothek Pommersfelden; Metropolitni Kapitula Prag; Universitni knihovna Prag; Biblioteca Apostolica Vaticana Rom; Bibliothek der Erzabtei St. Peter Salzburg; Stadtbibliothek Ministerialbibliothek Schaffhausen; Bibliotheque Humaniste de Selestat (Schlettstadt); Stadtarchiv und Stadtbibliothek Schweinfurt; Württembergische Landesbibliothek Stuttgart; Biblioteca Comunale Trient; Bibliothek des Priesterseminars Trier; Bistumsarchiv Trier; Stadtbibliothek Trier; Biblioteca Nazionale Marciana Venedig; Österreichische Nationalbibliothek Wien; Hessische Landesbibliothek Wiesbaden; Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel; Universitätsbibliothek Würzburg; Zentralbibliothek Zürich; Stiftsbibliothek Zwettl. Besondere Erinnerungen knüpfen sich an die Besuche in der Stiftsbibliothek St. Gallen und an ihren unvergessenen Stiftsbibliothekar Peter Ochsenbein.

Vorwort

IX

Dr. Heiko Hartmann vom Verlag Walter de Gruyter hat sich der verlegerischen Betreuung des Katalogs kompetent und engagiert angenommen. Wir sind ihm für die rasche und problemlose Publikation sehr dankbar. Wir sind jetzt froh über den Abschluß eines Vorhabens, dessen Umfang an die Grenzen des im Rahmen universitärer Projektforschung Möglichen führte. Wir sind uns daher auch der Schwächen, Lücken und Fehlermöglichkeiten bewußt. Die Länge der Bearbeitungszeit, die Vielzahl der Mitarbeiter, nicht zuletzt die Beteiligung von mehreren Personen an den Autopsien und den Katalogformulierungen haben zwangsläufig auch zu mancher Uneinheitlichkeit geführt. Ein abgeschlossenes, wenn auch unvollkommenes Werk erscheint uns aber in jedem Fall nützlicher als alles andere; und der Abschluß war aus den verschiedensten Gründen spätestens jetzt geboten.

Bamberg, im Dezember 2004

Rolf Bergmann Stefanie Stricker

INHALT

Α.

Verzeichnis der Handschriften

B.

Einleitung

57

1. Zielsetzung

57

1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9.

Die althochdeutschen und altsächsischen Glossen als sprachhistorische Quellen Aufgaben einer sprachhistorischen Quellenkunde . Erschließung der Überlieferungsumstände Verknüpfung mit der germanistischen Glossenforschung Verknüpfung mit der Handschriftenforschung . . . Verbindung von germanistischer Glossenforschung und Handschriftenforschung Anbindung an die Forschungstradition Benutzungssituationen Grenzen

2. Handschriftenbestand 2.1.

2.2.

2.3.

Das 'Verzeichnis der benutzten Handschriften' von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers (1898/1922) Das 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von Rolf Bergmann (1973) Die Nachtragslisten zum 'Verzeichnis' von 1973 (1982/1985/1991)

1

58 59 60 60 62 63 64 65 66 67

67

68 70

XII

Inhalt

2.4. 2.5.

Weitere Nachträge und heutiger Bestand Zur Gesamtzahl glossentragender Handschriften . 2.5.1. Die Zahl der Katalogartikel 2.5.2. Codices discissi 2.5.3. Fragmentsammlungen 2.5.4. Sammelcodices, die mehrere Glossenhandschriften repräsentieren

3. Aufbau und Anlage 3.1. 3.2. 3.3. 3.4.

3.5.

3.6.

Aufbau des Katalogs Anlage der Beschreibungen Kopfzeilen Handschriftenteil 3.4.1. Beschreibung 3.4.2. Inhalt 3.4.3. Geschichte 3.4.4. Literatur Glossenteil 3.5.1. Zahl und Art 3.5.2. Zeit und Ort 3.5.3. Sprachgeographische Einordnung 3.5.4. Edition 3.5.5. Literatur Benutzungshinweise

72 73 74 75 77 81 84 84 88 88 91 91 93 94 94 96 96 98 98 99 100 100

4. Erscheinungsformen der Glossen

101

4.1. 4.2.

101 109 109 109 110

Definitionsprobleme Formen der Eintragung 4.2.1. F e d e r - , R ö t e l - , Griffelglossen 4.2.2. Geheimschriftglossen 4.2.3. Verkürzte Glossen

Inhalt

XIII

Plazierung der Eintragung 4.3.1. Interlinear—und Marginalglossen 4.3.2. Kontextglossen 4.3.3. Sonstige Orte Die Textglossierung Die Glossare 4.5.1. Textglossare 4.5.2. Sachglossare

110 110 112 113 114 115 115 116

5. Sprachliche und sprachgeographische Problematik . . .

116

5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.5.

117 118 118 119 119

4.3.

4.4. 4.5.

C.

Lateinisch — volkssprachig Altenglisch Kontinentalgermanische Sprachen Altsächsisch Althochdeutsch

6. Sprachhistorische Problematik

120

6.1. 6.2. 6.3. 6.4. 6.5.

120 123 123 124 125

Zeitliche Abgrenzung des Katalogs Probleme der Handschriftendatierung Probleme der Glossendatierung Althochdeutsch - Mittelhochdeutsch Altsächsisch — Mittelniederdeutsch

Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften

127

D.

Abkürzungsverzeichnis

1971

E.

Literaturverzeichnis

1979

XIV F.

Inhalt

Register 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

G.

Autoren und Werke Ortsregister Personenregister Kodikologisches Register Glossencharakteristik Sprachliche und sprachgeographische Übersicht Chronologische Übersicht Ungedruckte Glossen

Abbildungen

2237 2237 2331 2342 2353 2360 . . . 2366 2372 2378 2379

KURZE ANLEITUNG ZUR BENUTZUNG Der vorliegende Katalog ist alphabetisch nach den Bibliotheksorten, den Bibliotheken sowie nach Handschriftensignaturen geordnet. Kopfzeile: B V . - N u m m e r Signatur

Bibliotheksort,

Bibliotheksbezeichnung,

Die Kopfzeile jedes Artikels enthält die BV. - Nummer, die sich aus dem 1973 von Rolf Bergmann veröffentlichten 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften', aus der 3. und 4. Nachtragsliste zu diesem Verzeichnis sowie aus weiteren, in diesem Katalog vorgenommenen Ergänzungen ergibt. An den in der Forschungsliteratur verbreiteten B V . Nummern wurden keine Änderungen vorgenommen. Der Nummer folgen Bibliotheksort, Bibliotheksbezeichnung und Handschriftensignatur. Sofern unter einer BV.—Nummer und Signatur mehrere ursprünglich selbständige glossentragende Handschriften zusammengefaßt sind, werden die Katalogartikel nach diesen Handschriften getrennt. Die BV.-Nummern erhalten als Zusatz eine römische Zahl (I, II, gegebenenfalls III). In verschiedenen Bibliotheken liegende Teile einer Handschrift, sogenannte Codices discissi, werden an einer Stelle in einem gemeinsamen Artikel behandelt, der mehrere Kopfzeilen entsprechend den verschiedenen BV. - Nummern und Bibliotheksangaben erhält. Unterzeilen zur Kopfzeile: Identifikation durch StSG.-Nummer oder andere Quelle Beschreibungsgrundlage A = Autopsie In der ersten Unterzeile zur Kopfzeile wird für die schon von E. Steinmeyer und E. Sievers edierten Glossen die Nummer im Handschriftenverzeichnis dieses Werks in den Bänden IV und V mit der Sigle StSG. angegeben. In den übrigen Fällen stehen hier entsprechende Angaben, zunächst zur Erfassung der Handschrift im 'Verzeichnis' von 1973 (BV.), sodann zu den Nachtragslisten zum 'Verzeichnis' von 1973 sowie zu jüngeren Hinweisen oder Publikationen, denen die Kenntnis der Handschrift verdankt wird. In derselben Zeile wird am Ende angegeben, ob der Artikel auf Autopsie (= A) oder Einsichtnahme eines Mikrofilms (= F) beruht. In einer weiteren Unterzeile wird mit Blattangabe auf Abbildungen aus der Handschrift im Tafelband verwiesen. Ebenfalls in einer Unterzeile zur Kopfzeile wird in den entsprechenden Fällen durch Verfasser— oder Titelangabe darauf hingewiesen, daß die Handschrift auch einen althochdeutschen Text (oder mehrere) enhält.

Handschrift Beschreibung: Bestimmung als Codex, Heft, Fragment, Fragmentsammlung oder Inkunabel; Beschreibstoff; Blattzahl; Format; Zählung; Einband; gegebenenfalls vorgängige Signaturen. — Einrichtung: Schriftspiegel; Spaltenzahl; Zeilenzahl; Schmuck. — Schrift. Inhalt: Blattangaben, Autor, Werk. Geschichte: Geschichte der Handschrift (Entstehung, Provenienz). Literatur: Handschriftenkataloge, Ausstellungskataloge, Grundlagenwerke zur Überlieferungsgeschichte eines glossierten Autors, paläographische Standardwerke und monographische Einzelliteratur. In allen Literaturangaben wird verkürzt zitiert. Zitate mit Siglen sind über das Abkürzungsverzeichnis in Band V aufzulösen. Im Literaturverzeichnis in Band V sind alle zitierten Werke ausführlich angegeben. Glossen Zahl und Art: Gesamtzahl der althochdeutschen Glossen, Bestimmung als Textglossierung oder als Glossar, Charakterisierung von Glossaren, Aufschlüsselung nach Position und Textbezug, nach Besonderheiten der Eintragungsart und der Erscheinungsform. Zeit und Ort: Datierung und Lokalisierung der Glosseneintragung. Sprachgeographische Einordnung: Sprachgeographische Einordnung der Glossen. Edition: Edition von E. Steinmeyer und E. Sievers, Berichtigungen und Ergänzungen dazu, jüngere Editionen. Literatur: Monographische Literatur zur einzelnen Handschrift oder Glossierung, glossenauswertende Literatur wie Grammatiken, phonologische, morphologische, lexikologische Arbeiten. In allen Literaturangaben wird verkürzt zitiert. Zitate mit Siglen sind über das Abkürzungsverzeichnis in Band V aufzulösen. Im Literaturverzeichnis in Band V sind alle zitierten Werke ausführlich angegeben.

Α . VERZEICHNIS DER HANDSCHRIFTEN Das Verzeichnis enthält in alphabetischer Reihenfolge sämtliche in Katalogartikeln behandelte sowie alle weiteren erwähnten Handschriften unter allen vorkommenden Orten bzw. Namensformen von Orten sowie unter den erwähnten heutigen und früheren Signaturen; angegeben wird die Katalognummer.

Admont, Stiftsbibliothek 3 106 249 269 393 426 476 508 640 718 756 759

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Altenburg, Stiftsbibliothek AB 13 A 11 (früher MSSP 10, davor VII 188)

Nr. 9

Amiens, Bibliotheque Municipale Ms 110

Nr. 10

Amorbach, Fürstlich Leiningensches Archiv Fragmente Schublade 3

Nr. 1054

1 2 3 4 8a 8b 5 6 8c 7 8d 8

Verzeichnis der Handschriften

2

Antwerpen, Museum Plantin—Moretus Μ 17.4 (früher 126)

Nr. 11

Augsburg, Archiv des Bistums Augsburg Hs 1 Hs 4 Hs 6 Hs 10 Hs 16

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

12 13 14 15 16

Augsburg, Bischöfliche Ordinariatsbibliothek 5. Augsburg, Archiv des Bistums Augsburg Augsburg, Staats— und Stadtbibliothek 2° Cod. 8 2° Cod. 20 Fragm. lat. 7

Nr. 17 Nr. 17a Nr. 17b

Augsburg, Ms. I, Ms. I, Ms. I,

Nr. 274 Nr. 275 Nr. 276

Universitätsbibliothek 2, 2°, 21 2, 4°, 2 2, 4°, 14

Austin, The University of Texas. Miriam Lutcher Stark Library MS File. (Beda, Venerabiiis). Works. Β

Nr. 18

Bamberg, Msc. Msc. Msc. Msc. Msc. Msc. Msc.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Staatsbibliothek Bibl. 22 (früher Α. I. 47) Bibl. 76 (früher Α. I. 43) Bibl. 89 (früher Β. II. 20) Can. 2 (früher Α. I. 35) Class. 3 (früher Μ. V. 12) [f. 1 - 9 0 ] Class. 3 (früher Μ. V. 12) [f. 1 - 9 3 ] Class. 47 (früher Μ. IV. 11)

19 20 21 22 23 (I) 23 (II) 24a

Verzeichnis der Handschriften

Msc. Med. 1 (früher L. III. 8) Msc. Med. 6 (früher L. III. 9)

3

Nr. 24b Nr. 24

Basel, Öffentliche Bibliothek der Universität Α. V. 33 Α. VI. 31 B. III. 3 Β. V. 21 Β. VI. 3 Β. VII. 18 Β. IX. 31 Β. X. 18 F. III. 15a F. III. 15b F. III. 15c F. III. 15e F. III. 15f F. III. 151 F. III. 17 F. V. 41 Ν. I. 3 Nr. 49 Ν. I. 3 Nr. 97a

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Berlin, Privatbesitz Theodor Pfundt Verbleib unbekannt

Nr. 60

34a 34b 25 26 27 28 34c 34d 29 30 31 32 33 34 34f 34e 34h 34g

Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz Fragment 61 Nr. 35 Fragment 83 Nr. 43a Ms. 414 Nr. 1056 Ms. Diez. C. fol. 63 Nr. 59a Ms. germ. 2° 750, 8 [f. 23] Nr. 59b Ms. germ. 4° 1145 Nr. 1026 Ms. Hamilt. 132 Nr. 47 Ms. Hamilt. 542 Nr. 36 Ms. lat. 2° 35 Nr. 48

Verzeichnis der Handschriften

4 Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms. Ms.

lat. 2° 735 lat. 4° 215 lat. 4° 674 lat. 4° 676 [f. b 1-2] lat. 4° 676 [f. c] lat. 4° 939 lat. 8° 73 lat. 8° 93 lat. 8° 445 Phillipps. 1650 Phillipps. 1659 Phillipps. 1741 Phillipps. 1784 Phillipps. 1810 Phillipps. 1817 Phillipps. 1831 Phillipps. 1832 theol. lat. 2° 119 theol. lat. 2° 311 theol. lat. 2° 355 theol. lat. 2° 480 theol. lat. 2° 481 theol. lat. 4° 139 theol. lat. 4° 364 theol. lat. 8° 159

Bern, Burgerbibliothek Cod. 89 und Cod. 493 Cod. 224 Cod. 257 Cod. 258 Cod. 264 Cod. 334 Cod. 493 Cod. 722, 1

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

49 50 51 44 (I) 44 (II) 45 52 53 37 38 43b 39 40 41 42 43 43c 54 59c 55 56 57 58 46 59

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

61 62 63 64 65 67a 61 66

Verzeichnis der Handschriften

Cod. 723 Cod. 803 (Rolle der Grafen von Mülinen)

5 Nr. 67b Nr. 67

St. Blasien, Stiftsbibliothek verschollen

Nr. 68

Bologna, Biblioteca Universitaria Cod. 1702

Nr. 1024

Bonn, S S S S

Nr. Nr. Nr. Nr.

Universitäts — und Landesbibliothek 175 Kriegsverlust 193 218 476, 7 und ξ

69 70 71 66

Boulogne —sur—Mer, Bibliotheque Municipale 56 126

Nr. 73 Nr. 74

Bremen, Staatsbibliothek Ms. b. 52

Nr. 75

Breslau (Wroclaw), Biblioteka Uniwersytecka III F 19 Cod. Steinwehr II. 2. fol

Nr. 76 Nr. 76a

Bressanone s. Brixen Brixen (Bressanone), Bibliothek des Priesterseminars D 19 (Nr. 86)

Nr. 77

Brügge (Brugge), Stadsbibliotheek 302

Nr. 78

6

Verzeichnis der Handschriften

Brüssel (Brussel/Bruxelles), Bibliotheque Royale Albert 1er 1814-1816 Nr. 84a 3641 (früher 1048a) Nr. 79 3701-15 Nr. 80 9968-72 Nr. 81 9987-91 Nr. 82 10066-77 Nr. 83 18723 (bei StSG. irrig: 18725) Nr. 84 11-1049 Nr. 84b IV, 622, n° 9 (früher Brüssel, Archives Generates du Royaume o. Nr.) Nr. 85 Brugge 5. Brügge Brüssel 5. Brüssel Bruxelles s. Brüssel Budapest, Orszägos Szechenyi Könyvtär CLMAE 7

Nr. 1063

Burgsteinfurt Privatbesitz

Nr. 1067

Cambrai, Mediatheque Municipale 204 (199) 304 (286)

Nr. 86 Nr. 86a

Cambridge, Fitzwilliam-Museum, McClean Collection Ms. 101 Ms. 159

Nr. 91 Nr. 1025

Cambridge, King's College MS. 52

Nr. 87

Verzeichnis der Handschriften

7

Cambridge, Trinity College Library B. 14.3 B. 17.1

Nr. 88 Nr. 89

Cambridge, University Library Additional MS. 2992

Nr. 90

Cheltenham, Bibliotheca Phillippica 816 4182 7087 9303 16375 16395 18908

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

18 91 49 51 46 87 44

Cittä del Vaticano s. Rom Coburg, Landesbibliothek Ms. 1 (Kunstsammlung der Veste Coburg)

Nr. 92

Colmar, Bibliotheque de la Ville de Colmar Ms. 6

Nr. 1060

Darmstadt, Hessische Landes— und Hochschulbibliothek 6 Nr. 93 739 Nr. 94 895 Nr. 95 Dessau, Anhaltische Landesbücherei, Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen (früher Stadtbibliothek) HB 1 Nr. 96 HB 7 Nr. 96a Dijon, Bibliotheque Municipale 24

Nr. 1055

8

Verzeichnis der Handschriften

Dillingen, Studienbibliothek Hss—Fragmentesammlung Nr. 18 (früher Lycealbibliothek Unsigniert)

Nr. 97

Dresden, Sächsische Landesbibliothek A 118 A 199 De 159

Nr. 98 Nr. 99 Nr. 100

Dublin, University of Dublin. Trinity College Library Ms. 737 (früher G. 4. 16)

Nr. 101

Düren, Leopold—Hoesch-Museum Kriegsverlust

Nr. 102

Düsseldorf, Universitäts - und Landesbibliothek Ms. A 6 Ms. A 14 Ms. Β 80 Ms. D 1 Ms. F 1 Ms. fragm. Κ 2: F 44 (früher Unsigniert) Ms. fragm. Κ 19: Ζ 9/1

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Edinburgh, National Library of Scotland Adv. MS. 18. 5. 10

Nr. 107

Efferding, Fürstlich Starhembergische Schloßbibliothek Nr. 54

Nr. 1026

Einsiedeln, cod 15 cod 16 cod 18 cod 29 cod 32 cod 34

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Stiftsbibliothek (487) (557) (576) (878) (1060) (407)

106a 103 104 106b 105 106 106c

108 109 110 Ill 112 113

9

Verzeichnis der Handschriften

cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod cod

39 (480) 127 (411) 131 (1063) 149 (558) 171 (688) 174 (807) 179 (482) 184 (190) 205 (416) 236 (491) 239 (282) 257 (449) 293 (47) 302 (450) 303 (483) 312 (541) 316 (606) 319 (645) 321 (647) 322 (888) 323 (1065) 345 (60) 356 (609) 364 (385) [p. 365 (220) [p. 365 (220) [p. 365 (220) [p.

45-48] 1-4] 37-40] 41-44]

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 138b 125 136b 126 127 128 129 130 131 132 136a 133 134 135 136 (I) 136(11) 136(111)

El Escorial s. Escorial Enemonzo in Friaul, Bibliothek des Pfarrers Don Luigi Pascoli (Verbleib unbekannt)

Nr. 137

10 Engelberg, Codex Codex Codex Codex

Verzeichnis der Handschriften

Stiftsbibliothek 33 (früher 3/2) 46 66 (früher 4/11) 122 (früher 6/8)

Nr. Nr. Nr. Nr.

138a 138b 138 138c

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

139 142a 142b 140 141 142c 142d

Erfurt, S t a d t - und Regionalbibliothek s. Erfurt, Universitätsbibliothek Erfurt, Universitätsbibliothek Dep. Erf. CA 2° 42 CA 2° 43 CA 2° 57 Einbandfragment ausgelöst CA 4° 128 CA 8° 8 CA 8° 62b CA 12° 1 Fragment aus T. hom. 2° 81 (früher Unsigniert unauffindbar)

Nr. 142

Erfurt, Wissenschaftliche Allgemeinbibliothek s. Erfurt, Universitätsbibliothek Erfurt/Gotha, Universitäts - und Forschungsbibliothek s. Erfurt, Universitätsbibliothek / Gotha, Forschungsbibliothek Erlangen, Universitätsbibliothek Erlangen—Nürnberg Ms. 10 Ms. 76/3 Ms. 83 (früher 242) Ms. 187 Ms. 389 Ms. 393 Ms. 396 Ms. 400

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

143 147a 144 147b 147e 147c 145 147d

11

Verzeichnis der Handschriften

Β 22 (früher Ms. 2008) Β 23 (früher Ms. 2006) Inc. 1193 (Salomonis Glossae)

Nr. 147 Nr. 146 Nr. 1023

El Escorial, Monasterio de San Lorenzo el Real. Biblioteca b.III.2 Nr. 148 Essen, Münsterschatzkammer Hs. 1 ("Ältestes Evangeliar")

Nr. 149

Essen—Werden, Pfarrhof verschollen

Nr. 150a

Essen-Werden, Propsteiarchiv Villa

Nr. 150

Eton, College Library Ms. 204

Nr. 1068

Feldkirch, Stella Matutina Cod. Minoraugiensis (Vergil)

Nr. 1027

Firenze 5. Florenz Florenz (Firenze), Biblioteca Medicea Laurenziana Plut. 16.5 Nr. 151 Plut. 34.42 Nr. 151a Plut. 68.24 Nr. 151b St. Florian, Bibliothek des Augustiner—Chorherrenstifts III 222 Β Nr. 152 XI 54 Nr. 153 XI 75 Nr. 154 XI 588 Nr. 154a Port. 22 Nr. 154b

12

Verzeichnis der Handschriften

Frankfurt am Main, Stadt— und Universitätsbibliothek Fragm. lat. II 6 (im 19. Jahrhundert ausgelöst aus Ms. Barth. 29) Ms. Barth. 32 (Ausst. 15) Ms. Barth. 50 Ms. Barth. 64 (Ausst. 17) (früher 50) Ms. Barth. 139 Ms. lat. qu. 74 (im 19. Jahrhundert ausgelöst aus Ms. Barth. 117)

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

160 155 156 157 158

Nr. 159

Freiburg im Breisgau, Universitätsbibliothek Hs. 355 Hs. 380 Hs. 454 Hs. 981 Hs. 1122,3

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Fulda, D o m - M u s e u m Bonifatianus 2 "Codex Ragyndrudis"

Nr. 168

Fulda, Hochschul- und Landesbibliothek Aa 2 [f. 2 0 - 3 5 ] Aa 2 [f. 3 6 - 2 0 4 ] Aa 17 Aa 20 Aa 31a Cll

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

163 (I) 163 (II) 164 165 166 167

St. Gallen, Kantonsbibliothek (Vadiana), Vadianische Sammlung Ms. 70a Ms. 312 Ms. 317 Ms. 336

Nr. Nr. Nr. Nr.

169 170 171a 171

162a 161 162b 162 162c

13

Verzeichnis der Handschriften

St. Gallen, Stadtbibliothek 5. St. Gallen, Kantonsbibliothek (Vadiana), Vadianische Sammlung St. Gallen, Stifts-Archiv Cod. fabariensis X

Nr. 172

St. Gallen, Stiftsbibliothek 9 28 40 44 49 63 70 102 105 [p. 1 - 1 6 6 ] 105 [p. 1 6 7 - 2 1 2 ] 110 119 12 6 12 7 13 4 135 13 6 141 143 151 159 162 166 168 17 4 175 17 6 183 18 4

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

173 174 175 176 177 178 179 180 181 (I) 181 (II) 182 183 184 185 186 187 188 189 190 256a 191 192 193 194 195 196 256b 197 198

14

Verzeichnis der Handschriften

St. Gallen, Stiftsbibliothek 193 19 6 19 7 198 215 21 6 21 7 21 8 21 9 235 242 245 251 260 263 268 270 272 276 278 279 280 283 286 292 294 295 296 299 330 393 397 432 453 454

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

199 200 201 202 203 204 205 206 207 256c 208 209 210 211 212 213 214 256d 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 256i 230

15

Verzeichnis der Handschriften

550 552 557 558 578 579 621 751 752 820 831 844 845 862 866 868 871 876 877 878 882 899 903 907 911 913 91 4 915 1394 [p. 9 1 - 9 2 ] 1394 [p. 1 0 9 - 1 1 2 ] 1395 [p. 4 5 0 - 4 5 5 ] Gent, Rijksuniversiteit. Centrale Bibliotheek 301 312

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 256e 245 246 247 248 249 250 251 252 256f 253 254 256g 256h 255 (I) 255 (II) 256

Nr. 257 Nr. 257a

16

Verzeichnis der Handschriften

Gent, Cruquii 'Commentator' verschollen

Nr. 257b

Glasgow, University of Glasgow. The Library S. 2. 17 (früher R. 6. 19) U. 6. 8 (früher S. 6. 9) Glossae Salomonis

Nr. 258 Nr. 259 Nr. 1023

Göttingen, Niedersächsische S t a a t s - und Universitätsbibliothek 2° Cod. Ms. Lüneburg 2 Cod. Ms. St. Johannis 2: II

Nr. 260 Nr. 261

Cod. Ms. W. Müller I, 6 (früher Deutsches Seminar) Nr. 262 Göttweig, Stiftsbibliothek 34/44 (früher J 7)

Nr. 263

46/103 (früher Ε 5)

Nr. 264

59/113 (früher Β 22) verschollen

Nr. 265

Goslar, Stadtarchiv vorl. Nr. Β 4374 (früher 2) Gotha, Forschungsbibliothek Μ I 17

Nr. 266

Nr. 267a

Μ I 75

Nr. 267b

Μ II 56

Nr. 267c

Μ II 98

Nr. 267

Μ II 115

Nr. 267d

Graz, Universitätsbibliothek 149 412 742 859

(früher (früher (früher (früher

41/39 41/47 36/72 42/34

Ρ) f°) f°) 4°)

Nr. Nr. Nr. Nr.

270a 268 270c 269

Verzeichnis der Handschriften

1531 (früher 42/136 4°) verschollen

17 Nr. 270 Nr. 270b

Grenoble, Bibliotheque Municipale Ms. 43 (früher 266)

Nr. 1028

Hamburg, Privatbesitz Jörn Günther MS. 33

Nr. 1056

Hamburg, S t a a t s - und Universitätsbibliothek Cod. germ, la (früher Cod. hist. 17) verschollen . . Nr. 271 Cod. 141a in serin Nr. 272 Hannover, Niedersächsische Landesbibliothek MS IV, 533

Nr. 273

Schloß Harburg, Fürstlich Oettingen—Wallerstein'sche Bibliothek Ms. I, 2, 2°, 21 Ms. I, 2, 4°, 2 Ms. I, 2, 4°, 14

Nr. 274 Nr. 275 Nr. 276

Heidelberg, Universitätsbibliothek Cod. Heid. Hs. 3957 (früher 362a, Nr. 28, Heft 5, Blatt 26a/b und 27a/b) Cod. pal. lat. 52 Cod. pal. lat. 921 verbrannt

Nr. 277 Nr. 277b Nr. 277a

Heiligenkreuz, Stiftsbibliothek 17 23 57 130 227

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

278 279 280 281 282

18

Verzeichnis der Handschriften

Herrnstein, Bibliothek des Grafen Nesselrode (früher Herten, Bibliothek des Grafen Droste—Nesselrode) 192 Kriegsverlust Nr. 283 Herten, Bibliothek des Grafen Droste—Nesselrode s. Herrnstein, Bibliothek des Grafen Nesselrode Hohenfurt (Vyssi Brod), Klästerni knihovna 1 VB CCXVIII

Nr. 1029

Innsbruck, Tiroler Landesarchiv Codex 4079 (früher Statthaltereiarchiv)

Nr. 284

Innsbruck, Universitätsbibliothek 355 [f. 1 - 6 9 ] 355 [f. 8 3 - 9 9 ] 474 711 Handschrift-Fragmente 89 und 90

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Jena, Universitätsbibliothek Signatur unbekannt

Nr. 289

Karlsruhe, Badische Landesbibliothek Aug. XIV Aug. XV Aug. LH Aug. LXIV Aug. LXXI Aug. LXXXIII Aug. XC Aug. XCIV Aug. IC [f. 3 7 - 5 2 ] Aug. IC [f. 5 3 - 1 0 4 ] Aug. IC [f. 105-108] Aug. CV

Nr. 290 Nr. 291 Nr. 292 Nr. 293 Nr. 320 Nr. 294 Nr. 324e Nr. 295 Nr. 296 (I) Nr. 296 (II) Nr. 296 (III) Nr. 297

285 (I) 285 (II) 286 287 35

Verzeichnis der Handschriften

Aug. CXI [f. 7 6 - 9 1 ] Aug. CXI [f. 9 2 - 9 8 ] Aug. CXVI Aug. CXX Aug. CXXV Aug. CXXIX Aug. CXXXIV Aug. CXXXV Aug. CXLI Aug. CXLIV Aug. CXLV Aug. CL Aug. CLXXVII Aug. CLXXVIII Aug. CIC Aug. CCIII Aug. CCXVII [f. 1 - 6 7 ] Aug. CCXVII [f. 6 8 - 1 6 9 ] Aug. CCXX Aug. CCXXXI Aug. CCXXXVII Aug. CCXL Aug. CCXLVIII Fragm. Aug. 20 Fragm. Aug. 147 (früher in Aug. CCLXI) Fragm. Aug. 183 (in Aug. LXXI) Fragm. Κ 1375 Fragm. perg. 20 Fragm. UH 1 St. Georgen 61 Hs. Karlsruhe 340 Hs. Oehningen 1 Lichtenthai 31 St. Peter perg. 33 St. Peter perg. 87

19

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

298 (I) 298 (II) 299 300 324a 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 (I) 312 (II) 313 314 315 316 317 318 319 320 324b 318 321 324c 322 323 324f 324d 324

20

Verzeichnis der Handschriften

Kassel, Universitätsbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek 2° Ms. astron. 2 4° Ms. hist. 7 2 a - c 2° Ms. philol. 15b 2° Ms. phys. et hist. nat. 10 2° Ms. poet, et roman. 6 2° Ms. theol. 32 2° Ms. theol. 44 2° Ms. theol. 49 2° Ms. theol. 60 2° Ms. theol. 65 4° Ms. theol. 1 4° Ms. theol. 6 4° Ms. theol. 24 8° Ms. theol. 5 8° Ms. theol. 60 8° Ms. theol. 61

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Kiel, Universitätsbibliothek Cod. MS. KB 47 Cod. MS. KB 145

Nr. 339 Nr. 340

325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 338a 338b

Klagenfurt, Bibliothek der Hochschule für Bildungswissenschaften Perg. HS 11 (früher Studienbibliothek 11) Nr. 341 Pap. 48 Nr. 341a Klosterneuburg, Stiftsbibliothek CC1 1092 CC1 1095

Nr. 342 Nr. 342a

Koblenz, Staatsarchiv Abt. 701 Nr. 759 (früher Koblenz, Gymnasialbibliothek)

Nr. 343

21

Verzeichnis der Handschriften

Köln, Erzbischöfliche Diözesan— und Dombibliothek Dom Hs. 19 Dom Hs. 43 Dom Hs. 57 Dom Hs. 81 Dom Hs. 107 Dom Hs. 120 Dom Hs. 199 Dom Hs. 200 Dom Hs. 202 Dom Hs. 204 Dom Hs. 211 Dom Hs. 213

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

346 355a 347 348 349 355b 350 351 352 353 354 355

Köln, Historisches Archiv GB f° 30 Hss-Fragm. A 12 Hss-Fragm. A 13 Hss-Fragm. A 27 Hss-Fragm. Β 210 Hss-Fragm. C 119. 120 W* 91

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

345b 344 345c 345 345d 345e 345a

Köln, Privatbesitz Dr. Füngling (Verbleib unbekannt)

Nr. 106c

Königsberg, Königliches geheimes Archiv Schi. LXII N° 8. Verbleib unbekannt

Nr. 1065

Königswart (Kynzvart), Schloßbibliothek [unter Verwaltung der Bibliothek des Nationalmuseums (Knihovna Närodniho Muzea) Prag] 20 G 22 Ms 57 Nr. 788a

22

Verzeichnis der Handschriften

Kopenhagen (Keibenhavn), Det Arnamagnseanske Institut. Keibenhavn Universitet AM 829 4° Nr. 1061 Kopenhagen (Kobenhavn), Det Kongelige Bibliotek Fragmente 19b/XV/III/2861 Gl. kgl. Saml. 422 2° Gl. kgl. Saml. 2028 4° Thott 167, fol

Nr. Nr. Nr. Nr.

356b 356c 356a 356

Keibenhavn s. Kopenhagen Krakau (Krakow), Biblioteka Jagielloüska Nr. 800 Nr. 825 Nr. 834

Nr. 46 Nr. 44 Nr. 45

Krakow s. Krakau Kremsmünster, Stiftsbibliothek Hs. 32 Vergilfragment CC 124

Nr. 357 Nr. 358 Nr. 358a

Kynzvart s. Königswart Laibach (Ljubljana), Arhiv Republike Slovenije Coll. I. fasc. 1. Abavus maior

Nr. 359

Laibach (Ljubljana), Nadskofijski arhiv

Nr. 1030

Laibach (Ljubljana), Narodna in univerzitetna knjiznica Ms. 46

Nr. 1031

23

Verzeichnis der Handschriften

Lambach, Handschriften— und Inkunabelsammlung des Stifts Lambach Ccl 291 (Rückensignatur MS 345) [Umschlagblatt] . Nr. 360 CIX Nr. 360a Lawrence, University of Kansas. Kenneth Spencer Research Library MSJ 6 : 2 : 1 - 2 MS 9/2:17

Nr. 1032 Nr. 1033

Leiden, Bibliotheek der Rijksuniversiteit B. P. L. 191 B. P. L. 191 Ε Burm. q. 3 Lips. 7 Periz. fol. 17 Voss. gr. q. 7 Voss. lat. fol. 24 Voss. lat. fol. 63 Voss. lat. fol. 88 Voss. lat. q. 5 Voss. lat. q. 40 Voss. lat. q. 51 Voss. lat. q. 69 Voss. lat. oct. 15 Voss. lat. oct. 37 Voss. lat. oct. 78 Voss. misc. 21

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Leiden, Privatbesitz Erik von Scherling. Verbleib unbekannt

Nr. 361

Leipzig, Stadtbibliothek s. Leipzig, Universitätsbibliothek

375a 362 363 364 365 366 367 368 369 370 375b 371 372 373 374 375 375c

24

Verzeichnis der Handschriften

Leipzig, Universitätsbibliothek Ms 13 Ms 106 Ms 107 Ms 223 Ms 1348 Rep. I. 4 Rep. I. 12 Rep. I. 12a (53) Rep. I. 14 Rep. I. 36b Rep. I. 37 Rep. I. 53 Rep. II. 6

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

384d 376 377 384a 384b 378 379 384c 380 381 382 383 384

Le Mans, Bibliotheque Municipale Ms. 213

Nr. 1034

Leningrad s. St. Petersburg Letzebuerg s. Luxemburg Lilienfeld, Stiftsbibliothek 228

Nr. 1036

Lindau, Privatbesitz des Freiherrn Max Lochner von Hüttenbach. Verbleib unbekannt

Nr. 385

Linz/Donau, Bundesstaatliche Studienbibliothek 33 (ehemals 178) 359 (ehemals 256) 386 (ehemals 97) 473 (ehemals 35 bzw. Cc VII 7)

Nr. Nr. Nr. Nr.

Ljubljana s. Laibach

386a 386c 386b 386

Verzeichnis der Handschriften

London, The British Library Add. 14791 Add. 15090 Add. 16894 Add. 18333 Add. 18363 Add. 18379 Add. 18400 Add. 19723 Add. 20696 Add. 21109 Add. 21215 Add. 21216 Add. 21910 Add. 22633 Add. 23931 Add. 30861 Add. 34248 Arund. 225 Arund. 283 Arund. 356 Arund. 375 Arund. 393 Arund. 514 Egerton 267 [f. 3 - 4 ] Egerton 267 [f. 4 0 - 4 2 ] Harl. 2610 [f. 1 - 3 7 ] Harl. 2610 [f. 3 8 - 4 0 ] Harl. 2644 Harl. 2668 Harl. 2674 Harl. 2685 Harl. 2688 [f. 17-22] Harl. 2688 [f. 2 3 - 4 6 ] Harl. 2719 Harl. 2724

25

Nr. 387 Nr. 388 Nr. 389 Nr. 390 Nr. 99 Nr. 391 Nr. 392 Nr. 393 Nr. 394 Nr. 395 Nr. 396 Nr. 397 Nr. 398 Nr. 399 Nr. 400 Nr. 401 Nr. 402 Nr. 403 Nr. 404 Nr. 405 Nr. 406 Nr. 407 Nr. 408 Nr. 409 (I) Nr. 409 (II) Nr. 410 (I) Nr. 410(11) Nr. 422a Nr. 411 Nr. 412 Nr. 413 Nr. 422b (I) Nr. 422b (Π) Nr. 414 Nr. 415

26

Verzeichnis der Handschriften

London, The British Library Harl. 2728 Harl. 2772 [Fragment 1, f. 1 - 1 5 ] Harl. 2772 [Fragment 3, f. 2 6 - 2 7 ] Harl. 3095 Harl. 3099 Harl. 3121 Harl. 4986 Royal 15 Β. VII

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

416 417 (I) 417 (II) 418 419 420 421 422

London, The British Museum. Department of Manuscripts s. London, The British Library Luxembourg s. Luxemburg Luxemburg (Letzebuerg, Luxembourg), Bibliotheque Nationale 22 44

Nr. 423 Nr. 424

Luzern, Staatsarchiv. Archiv der Luzerner Stiftskirche St. Leodegar Fragmentenmappe Fragment Nr. 3

Nr. 1058

Luzern, Zentral — und Hochschulbibliothek KB Msc. 40. 4°

Nr. 1037

Maastricht, Stadsbibliotheek o. Sign

Nr. 1057

Madrid, Biblioteca de la Real Academia de la Historia 46 (früher F 212, vorher Aemilianus 44)

Nr. 425

Maihingen, Fürstlich Oettingen—Wallerstein'sche Bibliothek Ms. I, 2, 2°, 21

Nr. 274

Verzeichnis der Handschriften

Ms. I, 2, 4°, 2 Ms. I, 2, 4°, 3 Ms. I, 2, 4°, 14 Mainz, Stadtbibliothek Hs. 371 (früher C 131) Hs. II 3 (früher Unsigniert)

27

Nr. 275 Nr. 45 Nr. 276

Nr. 426 Nr. 427

Le Mans s. unter L Marburg, Hessisches Staatsarchiv Hr 3,5a Hr 4,16c—d

Nr. 1038 Nr. 338a

Marburg, Universitätsbibliothek Mscr. 2 (früher A 2) Mscr. 39 (früher D 2) [f. 149-152] Mscr. 39 (früher D 2) [f. 153-160]

Nr. 428 Nr. 429 (I) Nr. 429 (II)

Melk, Stiftsbibliothek Nr. 412 (früher 370, davor G 32) Nr. 592 (früher 969, davor Κ 51) Nr. 717 (früher 1863, davor C 2) [statt bisher Nr. 1545 Vergil] Nr. 740 (früher 228, davor G 31) Nr. 883/1 (früher Κ 8) Nr. 1545 Horaz (früher 938, davor R 22) Unsigniert unauffindbar

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Merseburg, Domstiftsbibliothek Ms. Nr. 9 Ms. Nr. 42 Ms. Nr. 129

Nr. 436 Nr. 437 Nr. 437a

Metten, Klosterbibliothek Fragm. s. η

Nr. 1040

Nr. 435a Nr. 432 434 430 431 433 435

28

Verzeichnis der Handschriften

St. Mihiel, Bibliotheque Municipale Ms. 25

Nr. 1041

Montecassino, Archivio 541

Nr. 438

Montpellier, Bibliotheque Universitaire. Section de Medecine Η 125

Nr. 439

München, Bayerische Staatsbibliothek Cgm 187,1 Cgm 187,11 Cgm 187,111 Cgm 187,IV Cgm 572 Cgm 649 Cgm 5153, a Cgm 5248, 2 [1. und 3. Doppelblatt] Cgm 5248, 2 [2. Doppelblatt] Cgm 5250,28b Clm 2 Clm 280 A Clm 305 Clm 330 [f. 1 - 5 8 ] Clm 330 [f. 6 0 - 7 5 ] Clm 356 Clm 375 Clm 396 Clm 408 Clm 475 Clm 614 Clm 615 Clm 632 Clm 666 Clm 686

Nr. 440 (I) Nr. 440 (II) Nr. 106c Nr. 440 (IV) Nr. 710a Nr. 441 Nr. 442 Nr. 846 Nr. 443 (II) Nr. 444 Nr. 445 Nr. 446 Nr. 447 Nr. 448 (I) Nr. 448 (II) Nr. 449 Nr. 450 Nr. 451 Nr. 452 Nr. 453 Nr. 454 Nr. 455 Nr. 456 Nr. 457 Nr. 458

Verzeichnis der Handschriften

Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm

850 2551 2566 2571 2612 2622 2944 3215 3519 3537 3731 3747 3748 3767 3860a 4112 4350 4460 4503 4533 4535 4541 4542 4549 4554 4557 4559 4564 4583 4593 4605 4606 4613 4614 4622 4652

29

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

710b 459 710t 460 461 462 463 464 465 466 467 468 710r 469 470 471 472 473 474 710c 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490

30

Verzeichnis der Handschriften

München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 4660 Clm 5116 Clm 5125 Clm 5255 Clm 5260 Clm 5508 Clm 5515 Clm 5525 Clm 6028 Clm 6217 Clm 6220 Clm 6221 Clm 6221 [Fragment auf der Innenseite des Vorderdeckels] Clm 6225 Clm 6227 Clm 6230 Clm 6233 Clm 6238 Clm 6241 Clm 6242 Clm 6244 Clm 6250 Clm 6255 Clm 6260 Clm 6263 Clm 6267 Clm 6272 Clm 6276 Clm 6277 Clm 6281 Clm 6283 Clm 6293 Clm 6295 Clm 6300

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

491 492 493 494 495 496 497 498 499 500 501 502 (I)

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

502 (II) 503 504 505 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521 522 523

Verzeichnis der Handschriften

Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm

6305 6308 6312 6323 6324 6325 6355 6358 6375 6381 6394 6398 6402 6404 6408 6411 6412 6413 6414 6416 6433 7997 7999 8104 9534 9536 9573 9607 9638 9673 9806 11481 12625 12658 12665 13002

31 Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

524 525 526 527 528 529 530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553 710ae 554 555 556 557 558

32

Verzeichnis der Handschriften

München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 13024 Clm 13057 Clm 13079 Clm 13084 Clm 13090 Clm 13108 Clm 14018 Clm 14066 Clm 14117 Clm 14166 Clm 14179 Clm 14221 Clm 14253 Clm 14272 Clm 14324 Clm 14345 Clm 14349 Clm 14364 Clm 14379 Clm 14386 Clm 14388 Clm 14395 Clm 14401 Clm 14407 Clm 14409 Clm 14420 [f. 1 - 2 0 ] Clm 14420 [f. 162-199] Clm 14425 Clm 14427 Clm 14429 Clm 14434 Clm 14456 Clm 14459 Clm 14461 Clm 14477

Nr. 710d Nr. 559 Nr. 560 Nr. 561 Nr. 562 Nr. 563 Nr. 564 Nr. 565 Nr. 566 Nr. 567 Nr. 568 Nr. 569 Nr. 570 Nr. 571 Nr. 572 Nr. 573 Nr. 574 Nr. 575 Nr. 576 Nr. 577 Nr. 578 Nr. 579 Nr. 580 Nr. 581 Nr. 582 Nr. 583 (I) Nr. 583 (II) Nr. 584 Nr. 585 Nr. 586 Nr. 587 Nr. 588 Nr. 589 Nr. 590 Nr. 591

Verzeichnis der Handschriften

Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm

14478 14498 14498 14505 14506 14508 14510 14515 14517 14569 14584 14584 14614 14628 14684 14685 14685 14689 14693 14693 14717 14727 14733 14737 14737 14738 14745 14747 14754 14781 14804 14804 14823 14846 14851 15514

[f. 1 - 1 7 ] [f. 18-76]

[f. 1 - 1 2 4 ] [f. 125-163]

[f. 1 - 5 5 ] [f. 5 6 - 1 0 5 ] (C + E) [f. 1 - 5 6 ] [f. 5 7 - 1 1 7 ]

[f. 1 - 1 4 0 ] [f. 204-226]

[f. 1 - 1 6 8 ] [f. 169-183]

33

Nr. 592 Nr.710e(I) Nr.710e(II) Nr. 593 Nr. 594 Nr. 595 Nr. 596 Nr. 597 Nr. 598 Nr. 599 Nr. 600 (I) Nr. 600 (II) Nr. 601 Nr. 602 Nr. 710ac Nr. 603 (I) Nr. 603 (II) Nr. 604 Nr. 605 (I) Nr. 605 (II) Nr. 606 Nr. 607 Nr. 710v Nr. 608 (I) Nr. 608 (II) Nr. 609 Nr. 610 Nr. 611 Nr. 612 Nr. 613 Nr. 614 (I) Nr. 614 (II) Nr. 615 Nr. 616 Nr. 617 Nr. 710ad

34

Verzeichnis der Handschriften

München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 15813 Clm 15825 Clm 15962 Clm 15965 Clm 17114 Clm 17142 Clm 17143 Clm 17151 Clm 17152 Clm 17153 Clm 17154 Clm 17155 Clm 17173 (Vorsatzblatt) Clm 17194 Clm 17210 Clm 17320,Nr. 24 Clm 17403 Clm 18036 Clm 18059 Clm 18092 Clm 18119 Clm 18140 Clm 18181 Clm 18189 Clm 18192 Clm 18227 Clm 18375 Clm 18475 Clm 18480 Clm 18517b Clm 18522b Clm 18524b Clm 18528a Clm 18530a Clm 18547b

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

618 619 620 621 622 623 624 625 626 627 628 629 710f 630 631 710f 632 633 634 635 636 637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 648 649 650

Verzeichnis der Handschriften

Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm

18549a 18550a 18556a 18580 18628 18665 18764 18765 18922 19162 19410 19413 19415 19417 19439 19440 19450 19451 19452 19454 19455 19474 19477 19478 19479 19481 19486 19488 19489 19490 19871 21045 21525 21562 22038 22053

35

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

651 652 653 710g 654 655 656 657 658 659 660 661 662 663 664 665 666 667 668 669 670 671 710h 672 673 710i 674 675 710j 676 710w 710ab 677 678 679 680

36

Verzeichnis der Handschriften

München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 22056 Clm 22201 Clm 22213 Clm 22258 Clm 22272 Clm 22307 Clm 23450 Clm 23477 Clm 23480 Clm 23486 Clm 23496 Clm 23577 Clm 23796 Clm 24727 Clm 27152 Clm 27305 Clm 27329 Clm 28118 Clm 28911 Clm 29005/1 a Clm 29005/1. 2 Clm 29005/2, Nr. 3. 4 Clm 29005/2, Nr. 5 Clm 29005/2, Nr. 7 Clm 29005/3, 17 Clm 29005a Clm 29007a Clm 29009/2b Clm 29017 Clm 29021 Clm 29027a Clm 29031a Clm 29032a.b.d Clm 29032e Clm 29033c

Nr. 710k Nr. 681 Nr. 682 Nr. 683 Nr. 684 Nr. 685 Nr. 686 Nr. 710h Nr. 687 Nr. 688 Nr. 689 Nr. 690 Nr. 691 Nr. 692 Nr. 693 Nr. 7101 Nr. 694 Nr. 695 Nr. 710m Nr. 696 (I) Nr. 696 (II) Nr. 696 (III) Nr. 696 (IV) Nr. 696 (V) Nr. 696 (VI) Nr. 999a Nr. 697 Nr. 698 Nr. 699 Nr. 710n Nr. 700 Nr. 701 Nr. 702 (I) Nr. 702(11) Nr. 703

Verzeichnis der Handschriften

Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm Clm

29035b.d . 29035c . . . 29083m . . 29095/1 . . 29108a . . . 29120b . . . 29121 . . . 29121/2 . . 29121/3 . . 29121/4 . . 29122 . . . 29158 . . . 29164/11-2b 29164/VI . 29204/2 . . 29208/14 . 29216/1 . . 29216/2 . . 29216/3 . . 29216/4 . . 29216/6 . . 29216/11 . 29260/2 . . 29303/44 . 29308/1 . . 29330/1 . . 29330/3 . . 29332/1 . . 29332/3 . . 29336/2 . . 29338/3 . . 29354/1 . . 29362/2 . . 29364/5 . . 29552/1 . . 29585/2 . .

37 Nr.710u Nr. 704 Nr. 705 Nr. 706 Nr. 707 Nr. 710z Nr. 710q Nr. 708 (I) Nr. 708 (II) Nr. 708 (III) Nr. 709 Nr. 710o Nr. 710aa Nr. 710p Nr. 698 Nr. 697 Nr. 696 (II) Nr. 696 (I) Nr. 696 (III) Nr. 696 (IV) Nr. 696 (V) Nr. 696 (VI) Nr. 710o Nr. 710aa Nr. 710p Nr. 710u Nr. 704 Nr. 702 (I) Nr. 702 (II) Nr. 701 Nr. 703 Nr. 699 Nr. 710n Nr. 700 Nr. 705 Nr. 706

38

Verzeichnis der Handschriften

München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 29660/1 Clm 29660/2 Clm 29660/3 Clm 29660/5 Clm 29660/6 Clm 29670/1 Clm 29670/9 Clm 29670/10 Clm 29750/2 verschollen

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

München, Hauptstaatsarchiv Hochstift Freising, Lit. 3b

Nr. 1042

München, Stadtarchiv Hist. Ver. Ms. 18/VIII, Bl. 5 2 9 - 5 3 7

Nr. 706

München, Universitätsbibliothek 4° Cod. ms. 914 vermißt 8° Cod. ms. 479 (Fragment)

Nr. 710x Nr. 35

Münster, Privatbesitz Jochen Splett

Nr. 2000

Münster, Universitätsbibliothek Ms. Paulinianus 719 (271) zerstört

Nr. 106c

708 (I) 710q 710z 708 (III) 708 (II) 709 710x 710y 707 710

Napoli s. Neapel Neapel (Napoli), Biblioteca Nazionale Vittorio Emanuele III ms. IV. G. 68

Nr. 713

Nolte, Privatbesitz Verbleib unbekannt

Nr. 714

39

Verzeichnis der Handschriften

Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum Hs. 80 (früher Hs. 2963) Hs. 27773

Nr. 716b Nr. 716a

Hs. 42517 Hs. 42523

Nr. 710x Nr. 716

Nürnberg, Melanchthon—Gymnasium Ebner, lat. qu. 36

Nr. 1043

St. Omer, Bibliotheque de Γ agglomeration 116 150 312

Nr. 717 Nr. 718 Nr. 719

717

Nr. 720a

746 [f. 6 1 - 6 3 ] 776 [Fragment 7]

Nr. 73 Nr. 720b

St. Omer, Bibliotheque Municipale s. St. Omer, Bibliotheque de Γ agglomeration Orleans, Bibliotheque Municipale Ms. 31 (28)

Nr. 1044

Ottobeuren, Bibliothek der Abtei Ms. Ο. 66

Nr. 1045

Oxford, Bodleian Library Auct. F. 1. 16 Auct. Τ. 1. 26 [f. 1 - 2 ]

Nr. 721 Nr. 722 (I)

Auct. Τ. 1. 26 [f. 5 - 1 7 9 ]

Nr. 722 (II)

Auct. T. 2. 22 Bodley 755

Nr. 723 Nr. 739b

D'Orville 158 (früher Auct. X . 1. 5. 11)

Nr. 724

Jun. 25 [f. 8 7 - 1 0 7 ] Jun. 25 [f. 1 1 6 - 1 2 9 ] Jun. 25 [f. 1 3 4 - 1 5 1 ]

Nr. 725 (I) Nr. 725 (II) Nr. 725 (III)

40

Verzeichnis der Handschriften

Oxford, Bodleian Library Jun. 25 [f. 158-193] Jun. 83 Jun. U6d Jun. 116f Lat. bib. a. 1(P)/1 Laud lat. 14 Laud lat. 22 Laud lat. 92 Laud lat. 97 Laud lat. 102 Laud lat. 108 Laud misc. 135 Laud misc. 263 Laud misc. 271 Laud misc. 275 Laud misc. 410 Laud misc. 429 Laud misc. 436

Nr. 725 (IV) Nr. 726 Nr. 373 Nr. 727 Nr. 739a Nr. 728 Nr. 729 Nr. 730 Nr. 731 Nr. 732 Nr. 733 Nr. 734 Nr. 735 Nr. 739c Nr. 736 Nr. 737 Nr. 738 Nr. 739

Oxford, New College 29

Nr. 740

Paris, Bibliotheque de l'Institut de France. Collection Godefroy Ms. 194

Nr. 1064

Paris, Bibliotheque Mazarine 2016 (ancien 553)

Nr. 1062

Paris, Bibliotheque Nationale lat. 548 lat. 2590 lat. 2685 lat. 3843 lat. 3848

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

774f 774g 741 774a 742

Verzeichnis der Handschriften

lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat. lat.

5354 5925 5925 A 5926 5943 A 5943 Β 6400 G 7503 7530 7537 7640 7930 7978 8086 8088 8318 8670 9344 9345 9346 9389 9532 9565 9566 9568 9654 10195 10317 10444 11129 11219 12269 12445 12447 12711 12712

41

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

7741 774m 774n 774o 774p 774q 743 744 745 746 747 748 774i 749 774j 750 751 752 753 754 774b 755 756 757 774k 774w 758 759 760 761 762 763 764 765 774r 774s

42

Verzeichnis der Handschriften

Paris, Bibliotheque Nationale lat. 13833 lat. 13953 lat. 13955 lat. 15046 lat. 15732 lat. 16668 lat. 16702 lat. 17657 lat. 18554 Nouv. acquis, lat. 229 Nouv. acquis, lat. 241 Nouv. acquis, lat. 763 Nouv. acquis, lat. 1132 Nouv. acquis, lat. 1296 Nouv. acquis, lat. 1297 Nouv. acquis, lat. 1798

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

774c 766 767 774t 774e 768 769 774u 770 774h 771 772 773 774d 774 774v

St. Paul, Stiftsarchiv 1/8 (früher 1/1, davor XXV a/1) 19/1 (früher XXV a/19) 37/6 (früher Extrav. s. n.) 82/1 (früher XXV d/82) 903/0 (früher Extrav. s. n.)

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

777 778 775 779 163 (I)

St. Petersburg, Russische Nationalbibliothek F.v.l. Nr. 9 F.v.IV. Nr. 4

Nr. 1035 Nr. 1035a

Poitiers, Mediatheque Franfois—Mitterand ms. 69

Nr. 780

43

Verzeichnis der Handschriften

Pommersfelden, Graf von Schönbornsche Schloßbibliothek 12 (2671) 39 (2786)

Nr. 781 Nr. 782

Prag (Praha), Fürstlich Lobkowitzsche Bibliothek 434 435 489

Nr. 786 Nr. 37 Nr. 787

Prag (Praha), Knihovna Närodniho Muzea Χ A 11 (früher unsigniert)

Nr. 788

Prag (Praha), Metropolitni Kapitula U SV. Vita A 130 A 156 Ο 83 [f. 1 - 1 3 0 ] Ο 83 [f. 131-146]

Nr. Nr. Nr. Nr.

783a 783b 783 (I) 783 (II)

Prag (Praha), Universitni knihovna MS IV Ε 16 MS VII G 25 MS VIII Η 4 MS XXIII Ε 54 MS XXIII Ε 55 MS XXIII F 127

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

787a 784 785 786 37 787

Praha s. Prag Princeton (Ν. J.), University Library Garrett Collection 108

Nr. 1046

Reichenberg, Privatbesitz Katzer Verbleib unbekannt

Nr. 789

44

Verzeichnis der Handschriften

Reims, Bibliotheque Municipale 671 (bei StSG.: 510)

Nr. 790

Rom (Roma), Biblioteca Apostolica Vaticana Chigi Η V 165 Ottob. lat. 3295 Pal. lat. 14 Pal. lat. 78 Pal. lat. 135 Pal. lat. 220 Pal. lat. 235 Pal. lat. 242 Pal. lat. 261 Pal. lat. 281 Pal. lat. 288 Pal. lat. 289 Pal. lat. 294 Pal. lat. 430 Pal. lat. 485 Pal. lat. 829 Pal. lat. 845 Pal. lat. 889 Pal. lat. 1088 Pal. lat. 1158 Pal. lat. 1259 Pal. lat. 1347 Pal. lat. 1519 Pal. lat. 1620 Pal. lat. 1631 Pal. lat. 1695 Pal. lat. 1710 Pal. lat. 1715 Pal. lat. 1716 Pal. lat. 1717 Pal. lat. 1753 Pal. lat. 1773

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

791 792 793 794 836a 836b 836k 795 796 797 798 799 800 801 802 803 804 805 806 807 808 809 810 811 836c 836d 812 813 814 815 816 817

45

Verzeichnis der Handschriften

Pal. lat. 1779 Reg. lat. 124 Reg. lat. 251 Reg. lat. 294 Reg. lat. 339 [Fragment 1] Reg. lat. 339 [Fragment 2] Reg. lat. 339 [Fragment 4] Reg. lat. 348 Reg. lat. 356 Reg. lat. 469 Reg. lat. 550 Reg. lat. 566 Reg. lat. 598 [f. 9 - 3 3 ] Reg. lat. 637 Reg. lat. 692 Reg. lat. 1143 Reg. lat. 1260 Reg. lat. 1562 Reg. lat. 1569 Reg. lat. 1701 Reg. lat. 1703 Reg. lat. 1861 Urb. lat. 293 Urb. lat. 661 Urb. lat. 674 Vat. lat. 625 Vat. lat. 1347 Vat. lat. 3860 Vat. lat. 3866 Vat. lat. 4847 Vat. lat. 5821 Vat. lat. 6925 Vat. lat. 7222 Roma s. Rom

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

836g 818 819 820 821 (I) 821 (II) 821 (III) 36 823 824 836n 836h 825 836o 836p 826 8361 836e 836q 827 828 829 830 831 832 833 836i 834 836f 836m 835 836j 836

46

Verzeichnis der Handschriften

F.W.E. Roth, Privatbesitz Verbleib unbekannt

Nr. 837

Salzburg, Bibliothek der Erzabtei St. Peter a V 27 a VII 2 a VII 3 a VII 36 a VIII 5 a VIII 17 a IX 16 a IX 20 a IX 28 a XII 25, Fragment 7 (früher Unnumeriertes Fragment) Fragmente s. η

Nr. 845 Nr. 845a

Salzburg, Salzburger Museum Carolino Augusteum Hs. 2163 (früher Unsigniert)

Nr. 838

Salzburg, Universitätsbibliothek Μ II 279 (früher Studienbibliothek)

Nr. 846

Saint Mihiel s. unter Μ Saint Omer s. unter Ο Sankt Blasien s. unter Β Sankt Florian s. unter F Sankt Gallen s. unter G Sankt Paul s. unter Ρ Sankt Petersburg s. unter Ρ

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

845b 839 845c 845d 840 841 842 843 844

47

Verzeichnis der Handschriften

Schaffhausen, Stadtbibliothek Ministerialbibliothek Cod 12 Cod 14 Cod 60 Cod 61

Nr. Nr. Nr. Nr.

848b 847 848a 848

Schlettstadt (Selestat), Bibliotheque Humaniste de Selestat Ms. 7 (früher Ms. 100) Nr. 849 Ms. 93 Nr. 850a Ms. 132 Nr. 850 Schweinfurt, Stadtarchiv und Stadtbibliothek Cod. Fragm. Nr. 3 (Ha 188)

Nr. 1047

Seitenstetten, Stiftsbibliothek heute verschollen

Nr. 851

Selestat 5. Schlettstadt Sheffield, The University. The Library MS 1 (früher *MS 091 (G))

Nr. 852

Stato della Cittä del Vaticano 5. Rom Strasbourg s. Straßburg Straßburg (Strasbourg), Universitätsbibliothek A 157 verbrannt Β 114 verbrannt C. IV. 15 verbrannt C. V. 6 verbrannt Hs. des Hortus deliciarum der Herrad vonHauptstaatsarchiv Landsberg verbrannt Stuttgart, Bestand J 522, BüB IX a Nr. 590

Nr. Nr. Nr. Nr.

853 854 855 856

Nr. 857 Nr. 1048

48

Verzeichnis der Handschriften

Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek Cod. bibl. 2° 80 Cod. hist. 4° 36 Cod. poet, et phil. 4° 56 Cod. theol. et phil. 2° 208 Cod. theol. et phil. 2° 210 Cod. theol. et phil. 2° 218 Cod. theol. et phil. 2° 303 Cod. theol. et phil. 4° 48 HB II 35 (früher Bibl. 35) HB II 54 (früher Bibl. 54) HB IV 26 (früher Herrn. 26) HB VI 88 HB VI 109 (früher Jur. et pol. 109) HB VI 112 HB VI 114 HB VII 13 HB VII 19 HB VII 24 HB VII 27 HB XI 1 HB XI 8 HB XI 46 HB XII 6 (früher Poet. 6) HB XII 8, vorderer Spiegel HB XII 21

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Tours, Bibliotheque Municipale Ms. 69 Ms. 70

Nr. 1049 Nr. 1050

858 859 860 861 862 863 864 875a 865 866 867 875b 868 875c 875g 869 870 871 872 875d 873 875e 874 875 875f

Trento s. Trient Trient (Trento), Biblioteca Comunale 1660

Nr. 876

Verzeichnis der Handschriften

49

Trier, Bibliothek des Priesterseminars Hs 61 (früher R. III. 13)

Nr. 877

Trier, Bistumsarchiv Abt. 95 Nr. 17 (früher Bibliothek des Domcapitels 17 F)

Nr. 878

Trier, Stadtbibliothek 40/1018 169/25 1092/1335 1093/1694 (früher 1464) 1124/2058 (früher 31) Mappe I, Boethius-Fragment Mappe I, Arator—Fragment

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Uppsala, Universitetsbiblioteket C. 664

Nr. 884

Utrecht, Museum Catharijneconvent ABM 1 (früher Aartsbisschoppelijke Museum Nr. 156d)

Nr. 1051

879 880 883a 881 882 883 (I) 883 (II)

Vatikanstadt s. Rom Venedig (Venezia), Biblioteca Nazionale Marciana Marc. Lat. XII, 138 (= 4390) Marc. Lat. Z. 270 (= 1573)

Nr. 885 Nr. 886

Venezia 5. Venedig Verdun, Bibliotheque Publique 69

Nr. 1052

50

Verzeichnis der Handschriften

Verona, Biblioteca Capitolare cod. 18 cod. LXIX (früher 66)

Nr. 1053 Nr. 1053

Vyssi Brod s. Hohenfurt Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 9 und Cod. 10 Cod. 67 Cod. 81* Cod. 85 [f. 1 - 4 2 ] Cod. 85 [f. 4 3 - 1 3 4 ] Cod. 89 Cod. 114 Cod. 134 Cod. 160 (früher 232) Cod. 162 Cod. 171 Cod. 187 Cod. 203 Cod. 223 [f. 1 - 1 7 ] Cod. 223 [f. 18-65] Cod. 226 Cod. 246 Cod. 247 Cod. 261 Cod. 263 Cod. 271 Cod. 275 Cod. 307 Cod. 311 Cod. 358 Cod. 361 Cod. 387 Cod. 388 Cod. 406

Nr. 887 Nr. 888 Nr. 889 Nr. 890 (I) Nr. 890 (II) Nr. 891 Nr. 892 Nr. 893 Nr. 894 Nr. 895 Nr. 896 Nr. 957a Nr. 897 Nr. 898 (I) Nr. 898 (II) Nr. 899 Nr. 900 Nr. 901 Nr. 902 Nr. 903 Nr. 904 Nr. 905 Nr. 906 Nr. 907 Nr. 908 Nr. 909 Nr. 910 Nr. 911 Nr. 912

Verzeichnis der Handschriften

Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod.

413 420 482 510 (früher 654) 529 (früher 667) 534 553 601 614 650 660 721 743 751 772 795 796 804 806 901 949 968 969 970 1042 1064 1118 1218 1234 1239 1322 1325 1370 1640 1757 1761

51

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

913 914 915 957b 957c 916 917 917a 918 919 920 957h 921 922 923 924 925 926 957d 927 928 929 930 931 932 957e 933 934 935 936 937 938 939 957f 940 941

52

Verzeichnis der Handschriften

Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 2171 Cod. 2237 Cod. 2276 Cod. 2400 Cod. 2484 Cod. 2524 Cod. 2532 Cod. 2723 Cod. 2732 Cod. 3213 Cod. 12840 Cod. 15306 (Suppl. 2702) Cod. 15346 (Suppl. 2883) Cod. 15484 (Suppl. 2703) Cod. Ser. nova 2065 Cod. Ser. nova 3608 Cod. Ser. nova 3647 [statt bisher irrig: 3617] (ausgelöst aus Cod. Ser. nova 3616)

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

942 943 944 945 946 947 948 949 950 951 952 98 954 955 956 360a

Nr. 957

Wiesbaden, Hessische Landesbibliothek 2

Nr. 958

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 10.3 Augusteus 4° Cod. Guelf. 19.6 Augusteus 4° Cod. Guelf. 56.18 Augusteus 4° Cod. Guelf. 80.6 Augusteus 8° Cod. Guelf. 156 Extravagantes Cod. Guelf. 66 Gudianus latinus 2° Cod. Guelf. 69 Gudianus latinus 2° Cod. Guelf. 79 Gudianus latinus 2° Cod. Guelf. 80 Gudianus latinus 2° Cod. Guelf. 133 Gudianus latinus 2° Cod. Guelf. 156 Gudianus latinus 4° Cod. Guelf. 254 Helmstadiensis

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

959 977a 960 977b 977c 961 962 977d 977e 963 977f 964

Verzeichnis der Handschriften

Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod.

Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf. Guelf.

365 Helmstadiensis 553 Helmstadiensis 842 Helmstadiensis 3 Weissenburg 29 Weissenburg 47 Weissenburg 48 Weissenburg 50 Weissenburg 56 Weissenburg 66 Weissenburg 69 Weissenburg 77 Weissenburg 102 Weissenburg

53

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

965 966 967 968 969 970 971 972 973 974 975 976 977

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

999a 978 979 980 981 982 983 984 985 986 987 988 989 990 991 992 993 994 995

Wroclaw s. Breslau Würzburg, Universitätsbibliothek M. p. misc. ο. 1 M. p. th. f. 3 M. p. th. f. 5, 2 M. p. th. f. 13 M. p. th. f. 17 M. p. th. f. 18 M. p. th. f. 19 M. p. th. f. 20 M. p. th. f. 21 M. p. th. f. 23 M. p. th. f. 28 M. p. th. f. 42 M. p. th. f. 45 M. p. th. f. 47 ·. M. p. th. f. 65 M. p. th. f. 67 M. p. th. f. 77 M. p. th. f. 79 M. p. th. f. 146

54

Verzeichnis der Handschriften

Würzburg, Universitätsbibliothek M. p. th. f. 147 M. p. th. f. 149a M. p. th. q. 60 [f. 1 - 6 ] M. p. th. q. 60 [f. 7 - 7 8 ] M. p. th. q. 60 [f. 7 9 - 1 2 1 ] M. p. th. q. 65

Nr. 996 Nr. 997 Nr. 998 (I) Nr. 998 (II) Nr. 998 (III) Nr. 999

Zürich, Staatsarchiv W I 3 A G 19 Blatt 44, 45 (Doppelblatt)

Nr. 1059

Zürich, Zentralbibliothek Ms. C 37 Ms. C 42 Ms. C 58 Ms. C 59 Ms. C 68 Ms. C 78 Ms. C 129 Ms. C 184 [Blatt 12] Ms. Car. C 105 Ms. Car. C 143a Ms. Car. C 164 Ms. Car. C 176 Ms. Rh. 20 Ms. Rh. 35 Ms. Rh. 36 Ms. Rh. 40 Ms. Rh. 56 Ms. Rh. 62 Ms. Rh. 66 Ms. Rh. 67 Ms. Rh. 75 Ms. Rh. 99 Ms. Rh. 102

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

1019a 1000 1001 1002 1003 1019b 1004 1005 1006 1007 1008 1019d 1009 1010 1011 1012 1013 1014 1015 1016 1019e 1017 1019c

Verzeichnis der Handschriften

Ms. Rh. 108 Ms. Rh. 111 Zwettl, Stiftsbibliothek 1 49 95 293

55

Nr. 1018 Nr. 1019

Nr. Nr. Nr. Nr.

1020 1021 1022a 1022

Β.

EINLEITUNG

Die vorliegende Einleitung des Katalogs führt in sechs Abschnitten in die Benutzung des Werks ein. Abschnitt 1 erläutert die Zielsetzung des Katalogs als eines quellenkundlichen Hilfsmittels zur Sprachgeschichtsforschung. In Abschnitt 2 wird die forschungsgeschichtliche Begründung des im Katalog erfaßten Handschriftenbestandes gegeben. Abschnitt 3 beschreibt den Aufbau des Katalogs sowie die Anlage der Einzelartikel. Eine Kurzfassung der Artikelgliederung findet sich auch auf dem jedem Band lose beiliegenden Blatt 'Benutzungshinweise'. In Abschnitt 4 wird eine Übersicht über die Erscheinungsformen der Glossen gegeben. Hier wird auch ansatzweise die Problematik einer Glossendefinition diskutiert. Das Vorgehen im Katalog hinsichtlich der Aufnahme wird im Einzelnen erläutert und begründet. Entsprechende Ausführungen geben auch Abschnitt 5 und 6 in sprachlicher, sprachgeographischer und sprachhistorischer Hinsicht. 1.

Zielsetzung

Der 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' behandelt die bislang bekannten über 1300 Handschriften mit lateinischen Texten, denen volkssprachige Glossen1 beigeschrieben sind; er dokumentiert und erschließt einen bedeutenden sprachhistorischen Quellenbestand und schafft damit die Voraussetzungen für die sprach— und kulturhistorische, grammatische und lexikalische Auswertung dieser Quellen.

H. Thoma, Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, 2. Α., I, S. 5 7 9 - 5 8 9 ; N. Henkel, Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, I, S. 727—728.

58

Einleitung

1.1. Die althochdeutschen und altsächsischen Glossen als sprachhistorische Quellen Der germanistisch relevante volkssprachige Quellenbestand des Frühmittelalters wird in die drei Bereiche der Texte, der Glossen und Glossare und der volkssprachigen Wörter innerhalb lateinischer Texte gegliedert2. Die besondere Bedeutung der Glossen— und Glossarüberlieferung für die Geschichte des Wortschatzes läßt sich quantitativ leicht veranschaulichen. Nach bisher vorliegenden Zählungen und Schätzungen ist die Hälfte bis zwei Drittel des althochdeutschen Wortschatzes ausschließlich durch diese Überlieferung bezeugt3. Dieses sprachliche Material bietet über die lexikalische Ebene hinaus reiche Möglichkeiten der phonologisch—graphematischen, flexionsmorphologischen, wortbildungsmorphologischen und syntaktischen Auswertung und ermöglicht darüber hinaus Untersuchungen zur Übersetzungstechnik, zur Aneignung der lateinischen Bildungstradition, zur Wissensorganisation und Wissensvermittlung bis hin zur Geschichte der lexikographischen Techniken. Der in seinem schieren Umfang gewaltige Quellenbestand von über 1300 glossentragenden Handschriften mit seinen reichen Auswertungsmöglichkeiten bedarf in besonderer Weise der quellenkundlichen Erschließung.

2

D. Geuenich, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Α., 2. Teilband, S. 1144-1155; J. Splett, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Α., 2. Teilband, S. 1196-1206; A. Schwarz, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Α., 2. Teilband, S. 1222-1231; Th. Klein, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Α., 2. Teilband, S. 1248 — 1252; W. Sanders, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Α., 2. Teilband, S. 1257-1262; W. Sanders, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Α., 2. Teilband, S. 1276 — 1282.

3

Man vergleiche die detaillierteren Angaben bei: R. Schützeichel, in: Sprache und Recht, S. 839; R. Schützeichel, in: Wörter und Namen. Aktuelle Probleme der Lexikographie, S. 172f.; J. Splett, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Α., 2. Teilband, S. 1197: Glossen 24100 Wörter; Sprachdenkmäler 10900 Wörter (davon 4400 nicht als Glossen bezeugt); zur Übersetzungsqualität vergleiche man H. Götz, in: Sprache in der sozialen und kulturellen Entwicklung, S. 3 1 6 - 3 2 2 .

Zielsetzung

59

1.2. Aufgaben einer sprachhistorischen Quellenkunde Aufgabe einer historischen Quellenkunde ist die Sammlung und Bereitstellung der für die weitere Auswertung der Quellen relevanten Daten. Im Hinblick auf sprachliche Quellen ergibt sich diese Relevanz aus den sprachhistorischen Erkenntnisinteressen. Die Daten selbst ergeben sich aus den Überlieferungsumständen und den inhaltlichen Gegebenheiten der Quellen. Während für die Textüberlieferung zunächst einmal Autor und Werk die ersten Kategorien der Quellenidentifikation sind, danach die handschriftliche Überlieferung, die Editionslage sowie Entstehungszeit und -ort, bildet für die Glossen- und Glossarüberlieferung die handschriftliche Überlieferung den einzig möglichen Ausgangspunkt ihrer quellenkundlichen Erschließung. Zwar gibt es einige wenige als Werk erkennbare Glossare wie zum Beispiel das 'Summarium Heinrici'4, die auch eine werkbezogene Darstellung erlauben beziehungsweise erfordern, doch auch bei ihnen ist die handschriftliche Überlieferung derart vielgestaltig und individuell, daß auch hier die einzelne Handschrift als Quelle wahrzunehmen und zu erschließen ist. Eine quellenkundliche Aufbereitung der Glossen- und Glossarüberlieferung muß daher von den Handschriften ausgehen. Der 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' ist deshalb als Handschriftenkatalog mit 1303 Artikeln angelegt. Im Unterschied zu Katalogen von Handschriftenbeständen einzelner Bibliotheken mit ihrer allgemeinen Zielsetzung und Beschreibung5 sind in dem vorliegenden Katalog entsprechend seiner spezifischen germanistisch — sprachhistorischen Zielsetzung diejenigen Informationen zu sammeln und darzustellen, die für die philologisch—historische Auswertung der Glossen von Bedeutung sind. Im einzelnen sind damit die Überlieferungsumstände selbst gemeint, ferner die Verbindung mit der germani-

4

R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 9 ; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, Π; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte.

5

Man vergleiche dazu: Richtlinien Handschriftenkatalogisierung, Deutsche Forschungsgemeinschaft.

60

Einleitung

stischen Glossenforschung einerseits und mit der allgemeinen Handschriftenforschung andererseits6. 1.3. Erschließung der Überlieferungsumstände Der 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' soll alle verfügbaren Daten zur Überlieferung von Glossen erschließen, das heißt einmal die kodikologischen Gegebenheiten der jeweiligen glossentragenden Handschrift und ihrer Geschichte, ferner die Inhalte der Handschrift und schließlich die Überlieferungsumstände der Glossen selbst. Die Grundlage der glossographischen Quellenkunde bilden die kodikologischen Basisdaten wie Umfang, Format, Beschreibstoff, Einband, Einrichtung, Schmuck und Schrift. Entstehungsort und -zeit einer Handschrift sind auch für die Erschließung der in ihr überlieferten Glossen wichtige Ansatzpunkte. Dasselbe gilt für die weitere Geschichte einer Handschrift, insbesondere für nachgewiesene mittelalterliche Verbringung vom Entstehungsort in andere Bibliotheken. Schließlich ist der Inhalt der Handschrift, und zwar über den jeweiligen glossierten Text oder das jeweilige Glossar hinaus, von Interesse. Im Hinblick auf die Glossen selbst sind ihre spezifischen handschriftlichen Gegebenheiten relevant, also Formen der Eintragung, Plazierung, Einrichtung sowie Zeit und Ort ihrer Eintragung und Umfang der Glossierung. 1.4. Verknüpfung mit der germanistischen Glossenforschung Die germanistische Glossenforschung beginnt mit der Entstehung der Germanistik selbst und erreicht bereits in der fünfbändigen Edition von E. Steinmeyer und E. Sievers (1879-1922) einen Höhepunkt. Die hier edierten Glossen und Glossare wurden Gegenstand vielfältiger und umfangreicher Forschungsarbeit, die beispielsweise von einem Einzelwort oder einem Wortschatzbereich, vom glossierten Text oder auch

6

Man vergleiche G. Kornrumpf, in: Beiträge zur Überlieferung und Beschreibung deutscher Handschriften des Mittelalters, S. 1—23.

Zielsetzung

61

von der Handschrift ausging. Die Verbindung zu dieser Glossenforschung wird dadurch hergestellt, daß zur jeweiligen Handschrift diejenige germanistische Literatur bibliographisch dokumentiert wird, in der die Glossen dieser Handschrift ausgewertet oder behandelt sind. Das sind an erster Stelle monographische Untersuchungen zu den gesamten Glossen einer Handschrift oder einer Gruppe von Handschriften, darüber hinaus aber auch Arbeiten zu einzelnen Lauterscheinungen, Wortbildungsmustern, Wörtern oder Wortschatzbereichen. Voraussetzung für die Aufnahme dieser Arbeiten ist in der Regel, daß in ihnen die Handschrift des jeweils diskutierten einzelnen Glossenbelegs identifiziert ist. Gerade in der älteren Literatur werden Glossenbelege vielfach nur mit der Stellenangabe in der Edition von E. Steinmeyer und E. Sievers identifiziert. Die jeweilige Handschrift läßt sich dann nur durch Aufschlagen der Edition ermitteln, was wegen der Anlage der Edition und ihren handschriftenkundlich teilweise veralteten Angaben eine zeitraubende Arbeit ist, die selbst bei großem Zeitaufwand nicht immer zum Ziel fuhrt. Wir haben zwar in diese bibliographische Erschließung viel Arbeit investiert und manche Werke bei hunderten von Handschriften genannt, selbst wenn diese Werke keine Handschriftenregister haben, und wir haben in einem für den Abschluß des Katalogs nahezu bedrohlichen Umfang auch Literatur durch Identifikation der Handschriften aus Editionsangaben erschlossen, wir haben aber in diesem Punkt keine Vollständigkeit erreichen können. Das betrifft insbesondere die onomasiologische und kulturhistorische Auswertung des Glossenmaterials. So mußten Werke wie die von M. Heyne7, H. Wesche8, H. Heß9, E. Alanne10, H. Reier11 unausgewertet bleiben, weil der Zeitaufwand für die Identifizierung der in den Einzelzitaten implizierten Handschriften nicht geleistet werden konnte. Auch einzelne grammatische Arbeiten wie zum Beispiel von J. Schatz12, A. Lindquist13 u.a.

7

Fünf Bücher deutscher Hausaltertümer.

8

PBB. 61 (1937) S. 1 - 1 1 6 .

9

Ausdrücke des Wirtschaftslebens im Althochdeutschen.

10

Die deutsche Weinbauterminologie in althochdeutscher und mittelhochdeutscher Zeit.

"

Die deutschen Heilpflanzen.

12

In: Germanica. Eduard Sievers zum 75. Geburtstage 25. November 1925, S.

62

Einleitung

konnten nicht den einzelnen Handschriften zugeordnet werden. Es muß und kann hier bei Einzelbeispielen bleiben. Es muß aber auch in aller Deutlichkeit gesagt werden, daß die bei manchen Handschriften dokumentierte große Fülle germanistisch—sprachhistorischer Arbeiten dennoch keine Vollständigkeit garantiert und garantieren kann. Das Fehlen einer umfassenden Bibliographie zum Althochdeutschen kann in diesem Katalog nicht ausgeglichen werden, und er kann auch bei aller Breite der Literaturerfassung keine wirklich vollständige Bibliographie der Glossenforschung bieten. So muß beispielsweise auch ein wichtiger methodischer Beitrag von A. Nievergelt14 in den Artikeln unberücksichtigt bleiben, da er sich nicht auf einzelne Handschriften bezieht. 1.5. Verknüpfung mit der Handschriftenforschung Da den Überlieferungsbedingungen insgesamt eine zentrale quellenkundliche Bedeutung zukommt, ist es eine besonders wichtige Aufgabe des Katalogs, der germanistischen Glossenforschung den Zugang zur Handschriftenforschung in umfassender Form zu eröffnen. Deshalb werden die wichtigsten kodikologischen Daten vermittelt; darüber hinaus wird aber auch hier möglichst alle relevante Literatur bibliographiert. Das reicht von den allgemeinen und speziellen Handschriftenkatalogen der einzelnen Bibliotheken über paläographische, kunsthistorische, bibliotheksgeschichtliche Werke bis zu den Kompendien und Darstellungen der Überlieferung einzelner antiker und mittelalterlicher Autoren. So wird beispielsweise für Prudentiusglossen die Literatur zur Prudentiusüberlieferung, zu den Illustrationen in dieser Überlieferung, zur Geschichte der betreffenden Handschrift und ihrer Herkunftsbibliothek usw. mit genauen Stellenangaben verzeichnet. Die Literaturangaben zur jeweiligen Handschrift gehen vielfach über die im Katalog genannten Daten hinaus. So werden öfter nicht sämtliche in einer Handschrift enthaltenen Texte detailliert genannt; in der

353-379. 13

PBB. 60 (1936) S. 1 - 1 3 2 .

14

In: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 359—367.

Zielsetzung

63

Literatur sind aber durchaus Veröffentlichungen zu solchen Texten miterfaßt. Auch hier muß natürlich betont werden, daß Vollständigkeit in der Literaturerfassung nicht erreichbar war, obwohl auch die einschlägigen Zeitschriften wie Scriptorium, Codices manuscripti, Revue d'histoire des Textes, Anglo—Saxon England und andere systematisch ausgewertet wurden. Da die glossenüberliefernden Handschriften neben den glossierten Texten nahezu alle denkbaren sonstigen Inhalte haben, war letztlich Literatur zu allen möglichen sonstigen Inhalten zu berücksichtigen. 1.6. Verbindung von germanistischer Glossenforschung und Handschriftenforschung Die handschriftliche Überlieferung der volkssprachigen Glossen ist natürlich schon immer berücksichtigt worden; bereits in der großen Edition von E. Steinmeyer und E. Sievers nehmen die Handschriftenbeschreibungen über 300 Seiten des vierten Bandes ein. Andererseits werden die handschriftlichen Gegebenheiten in dieser Edition aufgrund ihrer Anlage zwangsläufig verdeckt, so daß die Glossenforschung sich lange Zeit an eine gewisse Handschriftenferne gewöhnt hatte. In den letzten Jahrzehnten sind aber die Handschriften mehr und mehr wieder ins Blickfeld getreten, und bedeutende Fortschritte in der Glossenforschung sind gerade der intensiven Beschäftigung mit den Handschriften selbst zu verdanken. Solche Glossenforschung soll der vorliegende Katalog unterstützen, indem er für alle Handschriften die Verbindung zur Handschriftenforschung herstellt. Der germanistischen Glossenforschung kommt es natürlich nicht zu, anderen Disziplinen der Handschriftenforschung Vorschriften zu machen oder Forderungen an sie zu richten. Vielleicht darf aber der Wunsch geäußert werden, die Handschriftenforschung möge mehr als bisher und systematischer die Existenz der Glossen zur Kenntnis nehmen und in Handschriftenkatalogen regelmäßig — und nicht nur zufällig — auf die entsprechenden Referenzwerke zu den Glossen hinweisen. Sprachgeographische Einordnungen von Glossen beispielsweise besitzen einen eigenen argumentativen Stellenwert, der bei Handschrif-

64

Einleitung

tenlokalisierungen aufgrund kunsthistorischer Stilbestimmung nicht einfach übergangen werden kann. 1.7. Anbindung an die Forschungstradition Eine wichtige Aufgabe des 'Katalogs der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' besteht darin, die Forschungstradition zu den Glossen zu erschließen. Der Katalog gibt deshalb keine eigenen Definitionen von Althochdeutsch und Altsächsisch oder von Glossen vor15, sondern dokumentiert alle Handschriften, die je in den Zusammenhang von althochdeutscher und altsächsischer Glossenüberlieferung gestellt wurden. So werden selbstverständlich auch Fehlmeldungen, Irrtümer, Verwechslungen hinsichtlich von Handschriften aufgeführt und soweit möglich klargestellt. Es werden als glossentragend gemeldete sehr junge Handschriften berücksichtigt, deren Glossen oder Glossare sich bei späterer genauerer Prüfung als nicht mehr althochdeutsch herausgestellt haben oder die womöglich noch einer genaueren Prüfung harren; es werden altenglische Glossare berücksichtigt, weil in der Glossenforschung die Zuweisung einzelner Glossen an das Altsächsische erwogen worden ist16. Es werden wie schon bei E. Steinmeyer und E. Sievers Handschriften mit allen möglichen Einträgen wie Federproben, Randnotizen usw. berücksichtigt, ohne daß der textuelle Status solcher Einträge als Glosse überprüft wird17. Der vorliegende Katalog darf also nicht mit einer exakt abgegrenzten Dokumentation der volkssprachigen Glossographie des Frühmittelalters verwechselt werden; er soll allerdings eine solche Dokumentation und Darstellung ermöglichen. Eine besondere Begründung soll um Verständnis für die im Katalog verwendete Numerierung der Handschriften werben. Die bei der Anlage des 'Verzeichnisses der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' im Jahre 1973 vergebenen Nummern haben als BV[= Bergmann—Verzeichnis]—Nummern in großem Umfang Ein-

15 16 17

Man vergleiche die Abschnitte 4.1., 6.4. und 6.5. dieser Einleitung. Man vergleiche Abschnitt 5. dieser Einleitung. Man vergleiche Abschnitt 4.1. dieser Einleitung.

Zielsetzung

65

gang in die Glossenforschung gefunden und sind seit der im dritten Nachtragsverzeichnis von 1991 getroffenen Regelung unbegrenzt für Ergänzungen offen. Eine Neunumerierung mit entsprechender Konkordanz hätte die Verbindung zur Forschungstradition sehr erschwert. Der Vorteil einer wieder mit der alphabetischen Folge der Bibliotheksorte und der Reihenfolge der Signaturen parallel laufenden Nummernfolge des Katalogs wäre überdies nur von kurzer Dauer gewesen, weil auch weiterhin mit Nachträgen von bisher unbekannten Glossenhandschriften gerechnet werden muß. Die mit der Beibehaltung der BVNummern verbundenen Unbequemlichkeiten werden durch zahlreiche Verweise gemildert. Die Auffindung einer Handschriftenbeschreibung ist nicht immer direkt durch Aufschlagen des Katalogs selbst möglich, weil zum Beispiel München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 14733 nicht auf Nr. 607 = Clm 14727 folgt, sondern als erst nach 1973 bekannt gewordene Handschrift die Nr. 710v trägt. Dem Auffinden der einzelnen Handschrift dienen daher zahlreiche in den Katalog eingefügte Verweise und das dem Katalog als detailliertes Inhaltsverzeichnis vorangestellte Handschriftenverzeichnis. 1.8. Benutzungssituationen Benutzer dieses Katalogs sind nach den Vorstellungen der Bearbeiter einerseits an den Glossen arbeitende germanistische Sprachhistoriker, andererseits alle an Handschriften und ihren Inhalten, ihrer Geschichte, ihrer Anlage interessierte Wissenschaftler anderer Fächer wie der Kodikologie, Paläographie und Bibliotheksgeschichte, der Klassischen und Mittellateinischen Philologie, der Kirchengeschichte, Kunstgeschichte usw. Für alle Benutzer ist der direkte Zugriff auf die jeweilige Handschrift möglich, sofern der Benutzer von einer konkreten Handschriftensignatur ausgehen kann. In vielen Fällen geht der germanistische Benutzer von einer Stelle in einem Wörterbuch, in einer Grammatik oder in einer Spezialuntersuchung aus, wird von dort auf eine Editionsstelle verwiesen und muß meist in der Edition selbst erst ermitteln, in welcher Handschrift die betreffende Glosse steht. Erst dann kann er zu dieser Handschrift die

66

Einleitung

Informationen dieses Katalogs abrufen. Dieser manchmal mühsame Weg kann leider weder vermieden noch abgekürzt werden. Für andere Fragestellungen und Benutzer kann der Weg über die Register des Katalogs zu den einzelnen Handschriften führen. Das Register der Handschrifteninhalte erlaubt zum Beispiel die Ermittlung aller Handschriften mit den Werken des Horaz oder mit CanonesSammlungen usw. Das Personen— und Ortsregister führt zu den Handschriften, an denen beispielsweise Froumund von Tegernsee beteiligt war oder die in irgendeiner Weise mit dem Kloster Fulda verbunden werden. Das Register zu glossographischen Einzelphänomenen gewährt den Zugriff auf Handschriften mit Geheimschriftglossen, Griffelglossen usw. 1.9. Grenzen Für die Begrenztheit und Unfertigkeit eines Werks wie des vorliegenden stellt die Tradition mancherlei Topoi bereit, die hier nicht bemüht werden sollen. Doch liegt es an dieser Stelle nahe, aus E. Steinmeyers Vorwort zum vierten Band der Glossenausgabe vom Jahre 1898 (S. IX) zu zitieren: „Menschenwerk ist Stückwerk." Weil dieser Satz natürlich auch für den vorliegenden Katalog gilt, kommt es sehr darauf an, in dieser Einleitung zum einen die Grenzen der Zielsetzung deutlich zu machen, zum anderen auf die Grenzen der Bearbeitungsmöglichkeiten hinzuweisen18. Aus vielen Gründen war aber jetzt der Zeitpunkt gekommen, zu dem eine Veröffentlichung des Katalogs geboten erschien. Mit Berichtigungen, Ergänzungen und Nachträgen muß ein derartiges Werk selbstverständlich rechnen. Wenn es sich als Bezugspunkt für diese Weiterarbeit geeignet und nützlich erweist, hätte es sein Ziel erreicht.

18

Man vergleiche dazu die Abschnitte 1.4., 1.5., 1.7., 2.4., 3.4., 3.5., 4.1., 5. und 6 dieser Einleitung.

Handschriftenbestand

2.

67

Handschriftenbestand

Der im vorliegenden Katalog beschriebene Handschriftenbestand ergibt sich aus der Geschichte der Glossenforschung, was im folgenden in aller Kürze zu erklären ist. Dabei ist der im Abschnitt 1.7. dieser Einleitung entwickelte Aspekt der Anbindung an die Forschungstradition von besonderer Bedeutung. 2.1. Das 'Verzeichnis der benutzten Handschriften' von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers (1898/1922) Den Ausgangspunkt aller modernen Glossenforschung bildet seit gut hundert Jahren das Handschriftenverzeichnis der fiinfbändigen Glossenedition von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers. Der größte Teil dieses Verzeichnisses mit den Nummern 1 bis 684 erschien im vierten Band der Edition im Jahr 189819. Band V der Edition aus dem Jahre 1922 führte das Verzeichnis bis Nummer 751 weiter20. E. Steinmeyer sicherte die Verbindung seiner Edition und seines Handschriftenverzeichnisses mit der früheren Forschung durch nicht weniger als sechs Tabellen. Die Identifizierung der in E. G. Graffs Althochdeutschem Sprachschatz mit Siglen zitierten Handschriften wird in Tabelle l21 geboten, indem zur Graff—Sigle die Nummer in E. Steinmeyers Handschriftenverzeichnis genannt wird. Drei Konkordanzen22 nennen zu den Nummern beziehungsweise Seiten bei Α. H. Hoffmann [von Fallersleben]23, J. A. Schmeller24 und P. Piper25 die Handschriftennummer bei E. Steinmeyer. Abschnitt 526 ermöglicht die Identifizierung von Zitaten aus B. J. Docens glossographischen

19

StSG. IV, S. 3 7 1 - 6 8 6 .

20

StSG. V , S. 5 0 - 8 6 .

21

StSG. IV, S. 6 8 7 - 6 8 9 .

22

StSG. IV, S. 6 8 9 - 6 9 4 .

23

Althochdeutsche Glossen.

24

Bayerisches Wörterbuch, 2. A u s g a b e M ü n c h e n 1872 — 1877.

25

Litteraturgeschichte und Grammatik des Althochdeutschen und Altsächsischen.

26

StSG.

IV, S. 6 9 4 - 6 9 6 .

Einleitung

68

Exzerpten. Abschnitt 627 schließlich ordnet einer alphabetisch angelegten Liste vorgängiger Glossenausgaben und Glossenkollationen die Steinmeyerschen Handschriftennummern zu. Mit diesem Werk war der bis zum Jahre 1922 bekannte Bestand an Glossen erfaßt. In 751 Artikeln wurden die entsprechenden Überlieferungsträger beschrieben, unter denen auch eine Inkunabel sowie neuzeitliche Abschriften sind. Die Zahl 751 kann auch wegen weiterer problematischer Aspekte, auf die im folgenden noch eingegangen wird, nicht einfach als Zahl der glossentragenden mittelalterlichen Handschriften angesehen werden; sie vermittelt aber eine Vorstellung von der Größenordnung der Überlieferung. E. Steinmeyer selbst erfaßte im IV. Band seiner Edition im Register 2 „Sonst erwähnte Hss." 28 Darunter sind auch „mit absieht ihres jungen ursprungs halber übergangene glossenhss."29 2.2. Das 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von Rolf Bergmann (1973) Seit Abschluß der Edition von E. Steinmeyer und Eduard Sievers wurden — zunächst ohne besondere Forcierung der Glossenarbeit — immer wieder neue Handschriften als glossentragend ermittelt, und zwar in mehr als 250 Fällen. So entstand bei der Arbeit von R. Bergmann an seiner Dissertation30 der Wunsch nach einem Arbeitsinstrument, in dem die 751 Nummern E. Steinmeyers und E. Sievers zusammen mit den Neufunden verzeichnet sein sollten. Um auch die Verluste und Verlagerungen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg zu berücksichtigen, wurden alle Angaben mit den betreffenden Bibliotheken abgeklärt. Das im Jahre 1971 abgeschlossene Verzeichnis bot gleichzeitig den Zugang zu ausgewählter neuerer paläographischer und kodikologischer Literatur und erschloß die in der Forschung zum Althochdeutschen verstreuten Dialektbestimmungen der Glossen.

27

StSG. IV, S. 6 9 6 - 7 0 4 .

28

StSG. IV, S. 7 1 1 - 7 1 3 .

29

StSG. IV, S. 371.

30

R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen.

Handschriftenbestand

69

In den Rezensionen des 'Verzeichnisses' wurden manche Vereinfachungen des Darstellungsverfahrens mit Recht kritisiert; insgesamt wurde aber der Nutzen des 'Verzeichnisses' anerkannt31. Die seither in der Glossenforschung üblich gewordene Identifizierung von Glossenhandschriften mit einer sogenannten ΒV.—Nummer32 bestätigt überdies, daß das Verzeichnis als nützlich und hilfreich angesehen wurde und wird. Das 'Verzeichnis' enthält 1023 Nummern33 und bietet in einer eigenen Konkordanz34 die Identifizierung der Nummern von E. Steinmeyer — E. Sievers mit den neuen Nummern des 'Verzeichnisses'. War schon die Zahl 751 bei E. Steinmeyer - E. Sievers nicht ohne weiteres als exakte Zahl zu werten, so gilt das ebenso von der Zahl 1023 des 'Verzeichnisses', da sie ebenso mit einigen Unsicherheiten belastet war. Es kann auch nicht einfach die Differenz von 1023 und 751 = 272 als Zugewinn angesehen werden. In dem 'Verzeichnis' sind nämlich 18 verschollene Handschriften sowie eine keine Glossen tragende Handschrift aus E. Steinmeyer - E. Sievers weggelassen, so daß nur 732 Handschriften von E. Steinmeyer - E. Sievers in den 1023 Nummern des 'Verzeichnisses' enthalten sind, die Zahl der neugefundenen Handschriften also 291 betragen müßte. Immerhin verdeutlichte das 'Verzeichnis' den Ertrag von fünfzig Jahren weiterer Glossenforschung hinsichtlich der Größenordnung: Bezogen auf E. Steinmeyer — E. Sievers ist über ein Drittel neuer Handschriften hinzugekommen. Bezogen auf den Kenntnisstand von 1971 war mehr als ein Viertel aller Handschriften der neueren Forschung zu verdanken.

31

M.A. Coppola, StM. Serie Terza 15 (1974) S. 885-891; T. Dahlberg, NM. 30 (1974) S. 99f.; H. von Gadow, Erasmus 26 (1974) Sp. 129-131; Th. Klein, ZDPh. 97 (1978) S. 136-138; S. Krämer, DA. 30 (1974) S. 259f.; J.W. Marchand, JEGPh. 74 (1975) S. 54-56; K. Matzel, RhVB. 38 (1974) S. 450ff.; H. Mayer, Germanistik 14 (1973) S. 544f.; A. Quak, ABÄG. 8 (1974) S. 202-204; W. Schröder, A D A . 86 (1975) S. 106-112; M. Thomas, Scriptorium 31 (1977) S. 312f.; P. J. H. Vermeeren, PBB. 97 (Tübingen 1975) S. 107-110; J.C. Wells, Speculum 1977, S. 123-126.

32

BV. = Bergmann-Verzeichnis.

33

Wiederum einschließlich der Inkunabel der Glossae Salomonis: Nr. 1023 = StSG. Nr. 663.

34

S. 1 3 2 - 1 3 6 .

70

Einleitung

Was das bedeutet, wird vielleicht durch folgenden Hinweis klar: Das Glossenmaterial dieser Handschriften ist in den althochdeutschen Grammatiken so gut wie nicht berücksichtigt. 2.3. Die Nachtragslisten zum 'Verzeichnis' von 1973 (1982/1985/1991) Mit der von Rudolf Schützeichel angeregten und betreuten Bonner Dissertation von Rolf Bergmann über die mittelfränkischen Glossen aus dem Jahre 1966 beginnt eine Intensivierung und Ausweitung der Glossenforschung, die insbesondere durch die Arbeit R. Schützeichels und seiner Mitarbeiter am zweiten Teil seines althochdeutschen Wörterbuches verstärkt wurde. Zahlreiche Dissertationen und Einzelstudien aus der Münsteraner Schule R. Schützeichels führten zu immer neuen 'Addenda und Corrigenda' 'zu Steinmeyers Glossensammlung' 35 , 'zur althochdeutschen Glossensammlung' 36 und 'zum althochdeutschen Wortschatz' 37 , in denen Nachträge und Verbesserungen zu bekannten Glossenhandschriften sowie Hinweise auf und Editionen aus bislang unbekannten Handschriften veröffentlicht wurden. Schließlich wurde auf Veranlassung R. Schützeichels die Ermittlung und Erfassung von Glossenhandschriften systematisch und methodisch betrieben. Diese enorme Förderung der Glossenforschung machte bisher vier Nachtragslisten zum 'Verzeichnis' notwendig, die im einzelnen verschieden charakterisiert werden müssen. Die im Jahre 1982 veröffentlichte 'Liste der in dem Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften nachzutragenden Handschriften' 38 umfaßt 46 Nummern. Es handelt sich um Handschriften, die in neuerer Literatur der siebziger Jahre bekanntgemacht wurden. Auf eine ganze Reihe von Handschriften hatten Rudolf Schützeichel und Heinrich Tiefenbach hingewiesen. Daß bereits drei

35

R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung.

36

R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) zur althochdeutschen Glossensammlung.

37

R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ) zum althochdeutschen Wortschatz.

38

R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda, 236—241.

Handschriftenbestand

71

Jahre später eine 'Zweite Liste der in dem Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften nachzutragenden Handschriften' 39 notwendig wurde, beruhte auf der im Wörterbuchunternehmen von R. Schützeichel intensivierten Recherche nach Glossenhandschriften40. Dabei wurden insbesondere Handschriftenkataloge ausgewertet und auch aus älterer Literatur manche Hinweise gewonnen. Der Zuwachs an Kenntnis betraf 62 Handschriften, die als glossentragende Handschriften von B. Bischoff, U. Brinkord, H. Davids, D. Ertmer, M. Frese, W. Hawighorst, B. Kölling, E. Meineke, W. Milde, R. Reiche, R. Schützeichel, K. Siewert, St. Stricker und L. Voetz ermittelt wurden. In Einzelfallen wurden dabei auch von E. Steinmeyer bereits ausgeschlossene Handschriften wieder einbezogen41, womit eine veränderte Forschungslage berücksichtigt, aber auch die Notwendigkeit weiterer Prüfung vorgegeben war. Das Suchen und Finden von Glossenhandschriften ging weiter und führte im Jahre 1991 zur Dritten und Vierten Nachtragsliste. Die in diesem Umfang nicht erwartete Zahl an weiteren Handschriften hatte das System der Einfügung in das Verzeichnis mittels der Hinzufügung von Buchstaben zu den Nummern bereits bei der Zweiten Nachtragsliste an seine Grenze gebracht und zu Nummernänderungen in der Zweiten Nachtragsliste gegenüber der Ersten geführt42. Für die Dritte Liste wurde das System der Einfügungen so verändert, daß es nunmehr beliebig viele neue Handschriften aufnehmen kann43. Dadurch wurde es aber erforderlich, verschiedene Nummern der Ersten und der Zweiten Liste zu ändern, weshalb die Dritte Liste praktischerweise mit

39

R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (Π) zur althochdeutschen Glossensammlung, S. 49—56.

40

Dazu R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (Π) zur althochdeutschen Glossensammlung, S. 30ff.

41

Zum Beispiel BV. 267b Gotha, Forschungsbibliothek Μ I 75, BV. 710g München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 18580 und BV. 710k München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 22056. Zum Beispiel BV. 86a (Erste Liste) = BV. 86b (Zweite Liste) = BV. 1025 (Dritte Liste).

42

43

Man vergleiche die Erläuterungen bei R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΙΠ) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 151ff.

72

Einleitung

allen Handschriften der Ersten und Zweiten Liste veröffentlicht wurde44. Da zu den 46 Handschriften der Ersten Liste und den 52 Handschriften der Zweiten Liste abermals 71 Handschriften hinzugekommen waren, umfaßte die Dritte Liste also insgesamt 179 Nummern. Die Neufunde waren vor allem S. Bewersdorff, B. Bischoff, M. McCormick, B. Meineke, E. Meineke, A. Schlechter, R. Schützeichel, K. Siewert, St. Stricker, U. Thies, J. Vennebusch, L. Voetz und K. Wiedemann zu verdanken. Die lange Entstehungszeit der Addenda und Corrigenda (III), über die R. Schützeichel im Vorwort berichtet45, führte nach Abschluß der Dritten Liste zu weiteren Neufunden, die aus technischen Gründen in einer eigenen Liste mit 21 Nummern mitgeteilt werden mußten46. Mit dieser Publikation des Jahres 1991 war demnach ein Kenntnisstand von 1023 Handschriften im 'Verzeichnis' und 200 Handschriften in vier Nachtragslisten erreicht. Als Gesamtzahl der bekannten Glossenhandschriften wird seither 'ca. 1200' genannt, unter Berücksichtigung einzelner Neufunde 'ca. 1230'. In dieser vorsichtigen Formulierung wurden immer schon gewisse Überschneidungen von 'Verzeichnis' und Nachtragslisten berücksichtigt. So ist beispielsweise BV. 138b keine zusätzliche Handschrift, sondern war im 'Verzeichnis' bereits als BV. 124 berücksichtigt. 2.4. Weitere Nachträge und heutiger Bestand Seit der Dritten und Vierten Nachtragsliste von 1991 ist die Arbeit an diesem Katalog im Gang. Im Zuge dieser Arbeiten konnten manche zuvor unbeachtet gebliebenen Angaben geklärt werden, was zur Aufnahme weiterer Handschriften geführt hat. Auch der ausgewerteten neueren Literatur waren Hinweise auf Handschriften zu entnehmen. Darüber hinaus verdanken wir Rudolf Schützeichel zahlreiche Meldungen von als glossentragend erkannten Handschriften.

44

R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 1 5 3 - 1 6 8 .

45

Addenda und Corrigenda (III) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 7. R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 173.

46

Handschriftenbestand

73

Natürlich kann die Glossenforschung nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Mit Neufunden einzelner glossentragender Handschriften ist angesichts der großen Zahl lateinischer Handschriften des Frühund Hochmittelalters geradezu zwangsläufig zu rechnen. Darüber hinaus steckt auch ein Problem in der sprachhistorischen Zuordnung von Glossen. Einerseits stehen zeitlich schon dem Mittelhochdeutschen zuzurechnende Handschriftendes 12. oder 13. Jahrhunderts deutlich in abschriftlicher Tradition zu Glossen der althochdeutschen Zeit, andererseits zeigen diese Handschriften selbst aber auch schon teilweise mittelhochdeutschen Sprachstand47. Schon E. Steinmeyer verfuhr hier uneinheitlich. Es ist durchaus absehbar, daß weitere junge Überlieferungen zu bestimmten Glossartraditionen auftauchen und um der Tradition willen als Nachträge zu diesem Katalog angesehen werden. Ebenso kann aber auch damit gerechnet werden, daß einer zurückhaltenderen Einschätzung manche verzeichneten Handschriften als zu jung erscheinen. Diese kritische Wertung will der Katalog nicht vorwegnehmen, vielmehr muß er zunächst einmal alle einschlägigen Handschriftenmeldungen berücksichtigen. 2.5. Zur Gesamtzahl glossentragender Handschriften Die Gesamtzahl glossentragender Handschriften mag von einem gewissen Interesse sein, weil sie immerhin eine Größenordnung vorgibt. Die Zahl der Glossen in einer Handschrift reicht aber buchstäblich von eins bis zu mehreren tausend. Erst ihre Gesamtzahl sagt wirklich etwas über die quantitative Bedeutung der Glossenüberlieferung aus. Allerdings hat G. Köbler in einem Artikel 'Vom Umfang des Althochdeutschen'48 explizit die Zahl der glossentragenden Handschriften zum Thema gemacht, wozu hier einige Bemerkungen angebracht erscheinen. G. Köbler gesteht zwar zu, das 'Verzeichnis' von 1973 habe „die Zahl der bei Steinmeyer verzeichneten Stücke [...] auf 1023 erhöht."49 Gleichzeitig stellt er aber im Jahre 1992 fest: „Auch dieses

47 48 49

Dazu vergleiche man Abschnitt 6. dieser Einleitung. In: Verborum Amor, S. 129-155. G. Köbler, in: Verborum Amor, S. 144.

74

Einleitung

Verzeichnis ist längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand", was natürlich im Jahre 1992 zweifellos zutraf. Als Beleg für dieses Überholtsein des 'Verzeichnisses' nennt er aber dann u.a. die „kurz nach seinem Erscheinen" erschienene Nachtragsveröffentlichung von Hartwig Mayer von 1974 mit Glossen aus 148 Handschriften. Dazu ist freilich festzustellen, daß 17 dieser Handschriften als solche nicht neu waren, da H. Mayer zu ihnen lediglich Nachträge zu früheren Editionen veröffentlichte. Sie waren deshalb im 'Verzeichnis' schon aufgeführt: BV. - Nr. 61, 130, 316, 477, 525, 570, 644, 652, 662, 693, 696, 722, 866, 884, 924, 928, 934. Gravierender ist aber die Tatsache, daß von den verbleibenden 131 Handschriften 124 (!) bereits im 'Verzeichnis' enthalten waren, und zwar aufgrund früherer Meldung als Glossenhandschrift und aufgrund persönlicher Kooperation von H. Mayer, wie dem Vorwort des 'Verzeichnisses' zu entnehmen ist; diese Tatsache hätte G. Köbler an exakt 124 Stellen der Angabe H. Mayers vom Typ: „Lit.: R. Bergmann 487" entnehmen können. Tatsächlich brachte H. Mayers Edition sieben (!) bis dahin unbekannte Glossenhandschriften. Die Angaben G. Köblers sind falsch. 2.5.1. Die Zahl der Katalogartikel Den Ausgangspunkt für die Feststellung der Zahl der derzeit bekannten Glossenhandschriften bildet zweckmäßigerweise die Zahl der Katalogartikel. Sie ist wegen der Besonderheiten der Zählung um einiges höher als die bis Nr. 1070 reichende Numerierung selbst. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Katalog beträgt die Zahl der Artikel 1.303. Von dieser Zahl ist die Zahl derjenigen Artikel abzuziehen, in denen gar keine Glossenhandschriften behandelt werden. Es sind die Artikel, die wegen der Anbindung an die Forschungstradition nötig sind, weil in ihnen Fehlmeldungen, Verwechselungen u.ä. geklärt werden. Die Zahl dieser Artikel beträgt 2750, so daß die Zahl der für Glossenhand-

50

Nr. 59, 67a, 88, 123, 124, 162a, 171a, 176, 216, 239, 256d, 256g, 289, 302, 357, 375c ( = Abschrift von Nr. 228), 384c, 512, 710s, 710w, 774n, 801, 809, 836g, 917a, 957g, 2000.

Handschriftenbestand

75

Schriften relevanten Artikel 1.276 beträgt. Diese Zahl reduziert und erhöht sich im Hinblick auf die Handschriftenzahl durch verschiedene, in der Kodikologie durchaus bekannte Phänomene, was in den nachfolgenden Abschnitten kurz erläutert wird.

2.5.2. Codices discissi Zu Fragmenten zerschnittene Codices, deren Reste manchmal in verschiedene Bibliotheken gelangt sind, sind in der mittelalterlichen Überlieferungsgeschichte keine Seltenheit. Es sei hier nur an den OtfridCodex D erinnert 51 . In der Glossenüberlieferung ist beispielsweise schon länger ein Discissus des Summarium Heinrici bekannt 52 . Soweit bereits E. Steinmeyer solche Fragmente kannte, beschrieb er sie einzeln unter ihren jeweiligen Bibliothekssignaturen und somit unter eigenen Nummern. Genauso wurde zunächst im Verzeichnis und in den Nachtragslisten verfahren. Es ist aber für die eingehendere Katalogisierung und die genaue Quellendokumentation unerläßlich, die an verschiedenen Orten aufbewahrten Fragmente desselben Codex in einem Artikel zu beschreiben, damit etwa Einrichtung, Datierung und so weiter nur einmal behandelt werden. Natürlich ist im einzelnen anzugeben, in welcher Bibliothek welche Fragmente liegen. Die bisherigen Nummern bleiben selbstverständlich erhalten und werden durch Verweise zusammengeführt. So werden beispielsweise die aus einer Handschrift stammenden Fragmente einer Summarium—Heinrici — Handschrift des 12./13. Jahrhunderts, Nr. 66 Bern, Burgerbibliothek Cod. 722,1 und Nr. 72 Bonn, Universitätsbibliothek S 476 (angebunden an S 183), in einem Artikel unter Nr. 66 behandelt. Das Vorgehen ist in jedem Einzelfall vom jeweiligen Forschungsstand abhängig. So hat B. Meineke 53 die Zusammengehörigkeit des Münchner Fragments (Nr. 710x) München, Bayerische Staatsbibliothek Clm

51

Man vergleiche zuletzt W. Milde, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 1 0 3 - 1 0 9 .

52

Man vergleiche L. Voetz, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 3 6 4 - 4 1 4 ; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 38—75.

53

Liber Glossarum und Summarium Heinrici.

76

Einleitung

29670/9, mit dem schon länger bekannten Nürnberger Fragment (Nr. 715) Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum Hs. 42517, erkannt und im einzelnen überzeugend nachgewiesen. Für das vermißte Fragment Nr. 711 München, Universitätsbibliothek 4° Cod. ms. 914, äußert B. Meineke die sehr plausible Vermutung, daß es ebenfalls aus dieser Handschrift stamme. Auch wenn diese Vermutung zur Zeit nicht überprüft werden kann, da das Fragment eben vermißt ist, wird ihr hier bereits gefolgt. Dagegen bleibt eine Vermutung E. Steinmeyers54 unberücksichtigt, wonach das Fragment Nr. 102 Düren, Leopold —Hoesch—Museum (Kriegsverlust), mit dem Fragment Nr. 106 Düsseldorf, Universitäts — und Landesbibliothek Ms. fragm. Κ 2: F 44 (früher Unsigniert), zu derselben Handschrift gehört haben könnte. Da das Dürener Fragment verschollen ist, läßt sich die Vermutung ebenfalls nicht überprüfen. Th. Klein55 hat aber einige plausible Argumente gegen eine ursprüngliche Zusammengehörigkeit genannt. In anderen Fällen mag weitere Einzelforschung noch weitere Zusammengehörigkeiten hier getrennt behandelter Fragmente aufdecken. Mit dieser Unsicherheit sind die folgenden Zahlenangaben behaftet. Durch die Zusammenfassung der bisher bekannten Discissi ergibt sich eine Reduzierung der Artikelzahl: Je zwei, drei oder mehr Nummern repräsentieren jeweils nur eine Handschrift. Durch die bisher erkannten Codices discissi ergeben sich folgende Konsequenzen bezüglich der Anzahl der althochdeutsch glossierten Handschriften: Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

54 55

35 36 66 73 98 99

+ + + + + +

288 + 712: 822: 72: 720: 953: 422c:

bisher bisher bisher bisher bisher bisher

3 2 2 2 2 2

Nummern Nummern Nummern Nummern Nummern Nummern

StSG. V, S. 59. Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und ihrer Sprach— und kulturgeschichtlichen Bedeutung, S. 119.

Handschriftenbestand

77

Nr. 106c + 150a + 440 (III) + 1070 + 1071: bisher 5 Nummern Nr. 163 (I) + 776: bisher 2 Nummern Nr. 338a + 1039: bisher 2 Nummern Nr. 706 + 1066: bisher 2 Nummern bisher 3 Nummern Nr. 710x + 711 + 715: bisher 2 Nummern Nr. 846 + 443 (I): Es handelt sich also um insgesamt 12 Handschriften, die bisher als 29 gezählt wurden. Die Zusammenfassung der Codices discissi führt also dazu, daß die Zahl der Glossenhandschriften um 17 niedriger anzusetzen ist. 2.5.3.

Fragmentsammlungen

Eine Erhöhung der Zahl der erfaßten Handschriften ergibt sich daraus, daß ursprünglich unter einer Nummer erfaßte Fragmente verschiedenen Handschriften zugeordnet werden müssen. Bekanntlich finden sich in den Bibliotheken vielfach Fragmentsammlungen in Mappen oder Kästen, in die Bruchstücke verschiedenster Handschriften aufgenommen wurden. Sofern solche Sammlungen eine gemeinsame Signatur haben, hat schon E. Steinmeyer sie in seinem Handschriftenverzeichnis unter einer Nummer behandelt, und genauso wurde im 'Verzeichnis' und den Nachtragslisten verfahren. Im Rahmen einer eingehenderen Katalogisierung war zu prüfen, welche Fragmente derartiger Sammlungen glossiert sind und welche nicht; ebenso, aus welchen und wievielen Handschriften die volkssprachig glossierten Fragmente stammen. Denn jedes Fragment kann eine eigene Handschrift bezeugen, die auch für sich zu beschreiben ist. Die Fälle, in denen ein Fragment nur aus einem einzigen Blatt oder Doppelblatt besteht, also gar keine Sammlungen vorliegen, sind hier von vornherein irrelevant. Wenn ein Fragment mehrere Blätter umfaßt, so können sie aus einer einzigen Handschrift stammen, wie z.B. Nr. 326 Kassel, Universitätsbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek 4° Ms. hist. 7 2 a - c , sind somit für die vorliegende Fragestellung ebenfalls uninteressant. Nicht selten enthalten Fragment-

78

Einleitung

Sammlungen zwar Fragmente aus mehreren Codices, von denen aber nur eines auch Glossen enthält. Die übrigen Fragmente sind somit hier nicht relevant, und die Beschreibung kann sich auf das einzelne glossierte Fragment beschränken. Für derartige Fälle seien einige Beispiele genannt: Nr. 59b Nr. 135 Nr. 256 Nr. 327 Nr. 703 Nr. 720b

Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz Ms. germ. 2°750, 8 [f. 23] Einsiedeln, Stiftsbibliothek cod 364 (385) [p. 4 5 - 4 8 ] St. Gallen, Stiftsbibliothek 1395 [p. 4 5 0 - 4 5 5 ] Kassel, Universitätsbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek 2° Ms. philol. 15b München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 29033 c St. Omer, Bibliotheque de Γ agglomeration 776 [Fragment 7]

In nicht wenigen Fällen enthalten Fragmentsammlungen jedoch Bruchstücke mehrerer glossierter Handschriften, die nach Alter, Format, Einrichtung und so weiter verschieden sind. Sie müssen daher für sich beschrieben und als je eigene Überlieferungszeugen erkennbar gemacht werden. Auf der anderen Seite muß es aus praktischen Gründen bei der Behandlung unter einer Katalognummer bleiben. Deshalb werden unter einer Nummer so viele getrennte, mit römischer Zusatzzahl bezeichnete Artikel gegeben, wie glossentragende Fragmente verschiedener Handschriften vorhanden sind. Für derartige Fälle, in denen unter einer Nummer durch heterogene Fragmente mehrere Glossenhandschriften dokumentiert sind, werden im folgenden kurz einige Beispiele gegeben: Nr. 44 (I)

Nr. 44 (II)

Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin turbesitz Ms. lat. 4° 676 (früher theca Phillippica 18908); z.Zt. Jagiellohska [f. b l - 2 ] Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin turbesitz Ms. lat. 4° 676 (früher theca Phillippica 18908); z.Zt. Jagiellonska [f. c]

- Preußischer KulCheltenham, BiblioKrakau, Biblioteka - Preußischer KulCheltenham, BiblioKrakau, Biblioteka

Handschriftenbestand

79

Nach der Beschreibung von E. Steinmeyer56 umfaßt die Fragmentsammlung fünf Blätter, „wie es scheint reste dreier hss." Das Doppelblatt f. 4 - 5 enthält keine Glossen, ist hier also unerheblich. H. Degering57 hat versucht, fur alle fünf Blätter Herkunft aus ein und derselben Reichenauer Handschrift wahrscheinlich zu machen. W. Schulte58 gelangt nach einer Prüfung der Argumente zu erheblichen Zweifeln an dieser Annahme. Ehe nicht ein deutlicherer Nachweis geführt werden kann, sind die beiden glossierten Fragmente getrennt zu behandeln. Fragment 1, jetzt als c bezeichnet, enthält verschiedene Sachglossare; Fragmente 2—3, jetzt bl und b2, überliefern Glossen zu Gregors Dialogen und zu Cassian. Nr. 255 (I) Nr. 255 (II)

St. Gallen, Stiftsbibliothek 1394 [p. 9 1 - 9 2 ] St. Gallen, Stiftsbibliothek 1394 [p. 109-112]

Die 200 Seiten umfassende Fragmentsammlung enthält als volkssprachig glossierte Stücke nur das Vergilfragment (p. 109-112) sowie volkssprachige Wörter in Federproben auf p. 92. Nr. 417 (I) Nr. 417 (II)

London, The British Library Harl. 2772 [Fragment 1, f. 1 - 1 5 ] London, The British Library Harl. 2772 [Fragment 3, f. 2 6 - 2 7 ]

Die 90 Blätter umfassende Sammlung überliefert in Fragment 1 (f. 1 15) eine Ovidglosse, in Fragment 3 (f. 2 6 - 2 7 ) eine Juvenalglosse. Nr. 825 (I) Nr. 825 (II)

Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana Reg. lat. 598 [f. 16] Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana Reg. lat. 598 [f. 26]

56

StSG. IV, S. 415f., Nr. 84.

57

Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 18—26.

58

Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 375.

80

Einleitung

Unter dieser Signatur sind 23 Fragmente im Umfang von insgesamt 125 Blättern vereinigt. Die glossentragenden Blätter 16 und 26 weist E. Steinmeyer Handschriften verschiedenen Alters zu. Bei E. Pellegrin59 sind sie unter Nr. 4 zusammengefaßt: f. 9 — 33. Der Fall bedarf also weiterer Prüfung. Für die Zahl der durch Fragmente repräsentierten Glossenhandschriften ergeben sich folgende Konsequenzen: Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

44: 136 255 409 417 422b: 440 443 696 702 708 722 821 883

2 3 2 2 2 2 4 2 6 2 3 2 3 2

Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften

Es handelt sich somit bei 14 Nummern tatsächlich um 37 verschiedene Handschriften, weshalb deren Gesamtzahl also um 23 höher anzusetzen ist. Dabei bleibt ein Unsicherheitsfaktor bestehen, insofern bei manchen Fragmenten doch noch ihre Zusammengehörigkeit erkannt werden könnte. Umgekehrt könnte sich auch bei Fragmenten, die zur Zeit als Reste einer einzigen Handschrift gelten, das Gegenteil herausstellen.

59

Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, Π, 1, S. 87.

Handschriftenbestand

81

2.5.4. Sammelcodices, die mehrere Glossenhandschriften repräsentieren Ähnlich den Fragmentsammlungen mit Fragmenten aus verschiedenen Handschriften sind Sammelbände zu beurteilen, in denen ursprünglich selbständige Handschriften sekundär vereinigt wurden. Die Sachlage ist umso eindeutiger, je größer die Unterschiede sind. So vereinigt Nr. 23 Bamberg, Staatsbibliothek Msc. Class. 3 Teile aus dem 8./9. und aus dem 11. Jahrhundert, die sich beispielsweise auch in der Einrichtung unterscheiden und erst im 17. Jahrhundert zusammengebunden wurden. In solchen Fällen bedarf jeder glossierte Teil einer gesonderten Beschreibung unter einer eigenen Überschrift, hier also unter Nr. 23 (I) und Nr. 23 (II). Soweit in mehrteiligen Handschriften jeweils nur ein Teil glossiert ist, steht dieser Teil im Mittelpunkt der Beschreibung, ohne daß eine Artikelaufspaltung nötig wäre. Im einzelnen muß hier auch mit einer gewissen Unsicherheit gerechnet werden. So teilt E. Steinmeyer 60 die Handschrift Nr. 1014 Zürich, Zentralbibliothek Ms. Rh. 62 - abgesehen von einem weiteren jüngeren Teil - in zwei Teile des 11. Jahrhunderts mit Werken des Prudentius, die beide althochdeutsch glossiert sind. Nach L. C. Mohlberg 61 stammt „die Haupthandschrift von einer einzigen Hand" und wird demgemäß hier zunächst als Einheit behandelt. In einer Reihe von Fällen hat sich jedoch die Notwendigkeit der Artikelaufspaltung ergeben, wofür hier einige Beispiele genannt werden sollen: Nr. 181 (I) Nr. 181 (II)

St. Gallen, Stiftsbibliothek 105 [p. 1 - 1 6 6 ] St. Gallen, Stiftsbibliothek 105 [p. 1 6 7 - 2 1 2 ]

Die beiden Teile des Codex sind unterschiedlich eingerichtet und unterschiedlich alt. Die Inhalte sind deutlich verschieden: Teil I enthält Heiligenviten, Teil II eine medizinische Schrift. U. Thies 62 faßt den

60

StSG. IV, Nr. 653, S. 670.

61

Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich, I, Nr. 429, S. 184f.

62

Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 487.

82

Einleitung

Befund zusammen: „Der unter der Signatur 105 in der Stiftsbibliothek von St. Gallen aufbewahrte Handschriftenbestand faßt zwei ursprünglich selbständige Pergamenthandschriften des neunten und zehnten Jahrhunderts." Nr. 312 (I) Nr. 312 (II)

Karlsruhe, Badische Landesbibliothek Aug. CCXVII [f. 1 - 6 7 ] Karlsruhe, Badische Landesbibliothek Aug. CCXVII [f. 68-169]

Bereits A. Holder63 formuliert: „Es sind zwei verschiedene Handschriften." Der Codex enthält die Evangelienharmonie des Juvencus und das Carmen paschale des Sedulius doppelt. Beide Werke sind in beiden Teilen althochdeutsch glossiert. D. Ertmer64 behandelt die beiden Juvencusglossierungen zu Recht als je eigene Handschriften. Sie zeigen auch unterschiedliche Einrichtung und sind unterschiedlich datiert. Nr. 583 (I)

München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 14420 [f.

Nr. 583 (II)

München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 14420 [f. 162-199]

1-20]

Clm 14420 ist ein Mischband aus zehn verschiedenen Teilen von unterschiedlichem Alter und unterschiedlicher Herkunft. Nur zwei Teile mit Werken von Beda und von Avitus von Vienne enthalten Glossen. Die verschiedenen Teile trennte schon E. Steinmeyer in seiner Beschreibung65. Aus der Übersicht ergibt sich, welche Auswirkungen dieser Umstand und dieses Verfahren auf die Zahl der Glossenhandschriften hat.

63

Die Reichenauer Handschriften, I, S. 493.

64

Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 258ff., 336ff.

65

StSG. IV, Nr. 388, S. 539f.

Handschriftenbestand

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

23: 163: 181: 285: 296: 298: 312: 410: 429: 448: 502: 583: 600: 603: 605: 608: 614: 710e: 725: 783: 890: 898: 998:

2 2 2 2 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2

Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften

4 2 2 2 3

Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften

83

Es handelt sich somit bei 23 Nummern tatsächlich um 50 verschiedene Handschriften, weshalb deren Gesamtzahl also um 27 höher anzusetzen ist. Für die Anzahl der Glossenhandschriften ergibt sich somit zusammenfassend folgende Berechnung:

84

Einleitung

1.303

Katalogartikel

— 27

Artikel, in denen Fehlmeldungen, Signaturenverwechslungen etc. korrigiert werden

- 17

wegen Zusammenfassung von 29 Artikeln zu 12 Handschriften (Codices discissi)

+ 23

wegen Zuweisung von Fragmenten in 14 Artikeln zu tatsächlich 37 verschiedenen Handschriften

+ 27

wegen Aufgliederung von mehrteiligen Handschriften in 23 Artikeln zu insgesamt 50 einzelnen Handschriften

Auf diese Weise ergibt sich, daß in dem Katalog 1.309 Glossenhandschriften erfaßt sind. 3.

Aufbau und Anlage

3.1. Aufbau des Katalogs Hauptteil des Katalogs mit den Handschriftenbeschreibungen Im folgenden wird der Aufbau des Katalogs und der Artikel ausführlich beschrieben. Besonderer Wert wird darauf gelegt, die vorgenommenen Regelungen zu begründen und, wo erforderlich, zu problematisieren. Der vorliegende Katalog ist ein Handschriftenkatalog, der in Band I bis V eine Darstellung der gesamten bekannten Überlieferung lateinischer Handschriften mit althochdeutschen und altsächsischen Glossen bietet. Der Katalog ist alphabetisch nach den Bibliotheksorten (in deutscher Namensform) und den Bibliotheken geordnet. Innerhalb einer Bibliothek werden die Handschriften nach den Buchstaben- oder Zahlenelementen der Signaturen geordnet, und zwar bei Wortabkürzungen oder Wörtern alphabetisch (also Msc. Bibl. vor Msc. Can., Cgm vor Clm, Gudianus vor Helmstadiensis, bei Zahlen numerisch (also Msc. Bibl. 22 vor Msc. Bibl. 76). Signaturen mit Formatangaben werden

Aufbau und Anlage

85

vom größeren zum kleineren Format geordnet (also Ms. lat. 2° vor Ms. lat. 4°). In allen erforderlichen Fällen sorgen Verweise für die Auffindbar keit. Den Artikeln ist eine Nummer vorausgestellt. Diese Nummer66 ergibt sich aus dem 1973 von Rolf Bergmann veröffentlichten 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften'67, aus der 3. und 4. Nachtragsliste68 zu diesem Verzeichnis sowie aus weiteren, in diesem Katalog vorgenommenen Ergänzungen. An diesen auch in der Forschungsliteratur verbreiteten Nummern wurden keine Änderungen vorgenommen69. Der Nummer folgen Bibliotheksort, Bibliotheksbezeichnung und Handschriftensignatur. Sofern unter einer Nummer und Signatur mehrere ursprünglich selbständige glossentragende Handschriften zusammengefaßt sind, werden die Katalogartikel nach diesen Handschriften getrennt. Die Nummern erhalten als Zusatz eine römische Zahl (I, II, gegebenenfalls III)70. In verschiedenen Bibliotheken liegende Teile einer Handschrift, sogenannte Codices discissi, werden an einer Stelle in einem gemeinsamen Artikel behandelt, der mehrere Kopfzeilen entsprechend den verschiedenen Nummern und Bibliotheksangaben erhält71. Inhaltsverzeichnis Das dem Hauptteil vorangestellte Inhaltsverzeichnis nennt die Handschriften alphabetisch nach den Bibliotheksorten, den Bibliotheken sowie den Handschriftensignaturen. Es verweist sodann nicht auf Seiten des Katalogs, sondern auf die den Beschreibungen vorausgestellten

66

In der Literatur bisher als BV. - Nummer bezeichnet.

67

R. Bergmann, Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften. R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (Π) zur althochdeutschen Glossensammlung, S. 4 9 - 5 6 ; R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 1 5 1 - 1 7 2 ; R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (HI) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 173.

68

69

Man vergleiche dazu die Begründung in Abschnitt 1.7. dieser Einleitung.

70

Man vergleiche dazu die Abschnitte 2.5.3. und 2.5.4. dieser Einleitung.

71

Man vergleiche dazu Abschnitt 2.5.2. dieser Einleitung.

86

Einleitung

Nummern. Alle Überlieferungsträger sind an der aphabetisch zu erwartenden Stelle eingeordnet. Das gilt auch für Überlieferungen, die aus verschiedenen Gründen im Katalog an anderer als der alphabetisch zu erwartenden Stelle beschrieben werden. So sind beispielsweise Fragmente eines zusammengeführten Codex discissus alphabetisch eingeordnet und mit der Nummer versehen, unter der die Beschreibung zu finden ist. Abkürzungs— und Literaturverzeichnis Band V enthält im Anschluß an die Handschriftenbeschreibungen das Abkürzungs— und Literaturverzeichnis. Dieses erschließt die im Katalog in Kurzform zitierte Literatur durch ausführliche Angaben. Register Der Katalog wird durch 8 Register erschlossen. Das erste Register (Autoren und Werke) umfaßt den Gesamtinhalt der Handschriften; die in der jeweiligen Handschrift glossierten Schriften werden durch einen Asterisk nach der Katalognummer gekennzeichnet. Das Ortsregister (2.) umfaßt alle in den Beschreibungen genannten Orte außer den heutigen Aufbewahrungsorten. Genannt werden also Klöster, Skriptorien, Bibliotheken, Wirkungsorte von Auftraggebern, Schreibern, Vorbesitzern (und so weiter). Orte, an denen Glosseneintragungen erfogt sind, werden durch einen Asterisk nach der Katalognummer gekennzeichnet. Das Personenregister (3.) umfaßt alle genannten Personen. Ausgenommen sind die im Abschnitt Inhalt genannten Autoren, die über das erste Register zu ermitteln sind, und die in der Literatur genannten Autoren, die in das Literaturverzeichnis aufgenommen werden. Das Kodikologische Register (4.) enthält kodikologische Phänomene (wie zum Beispiel Palimpseste oder besondere Einbände), paläographische Erscheinungen (zum Beispiel verschiedene Schriften, Neumen, Griffel — oder Röteleintragungen), Illustrationen und besonderen Handschriftenschmuck. Die weiteren Register beziehen sich ausschließlich auf die Glossen. Unter Glossencharakteristik (5.) werden Merkmale aus dem Feld Zahl

Aufbau und Anlage

87

und Art der Glossen subsumiert. Dazu gehören Eintragung in Geheimschrift, mit dem Griffel oder einem Rötelstift sowie Textglossierung, Textglossar, Sachglossar oder auch der Hinweis auf unentzifferte Glossen. Die Sprachliche und sprachgeographische Übersicht (6.) macht die in dem Abschnitt 'sprachgeographische Einordnung' gegebenen Bestimmungen zugänglich, und zwar alle dort aufgrund der Forschungsliteratur genannten, so widersprüchlich diese zu einer Handschrift manchmal auch sein mögen. Die Chronologische Übersicht (7.) faßt die unter dem Abschnitt 'Zeit und Ort' genannten Datierungen der Glosseneintragungen zusammen. Bei den Handschriften, bei denen unter 'Zeit und Ort' der Vermerk unbekannt steht, ist die Datierung der Handschrift selbst (im Abschnitt Geschichte) als terminus ante quem non für die Eintragung der Glossen aufzufassen. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß die sprachliche Form der Glossen selbst nicht auch älter sein kann. Das ist dann der Fall, wenn sie aus älterer Vorlage getreu übernommen worden sind. Die chronologische Übersicht bezieht sich auf den Zeitpunkt der Eintragung der Glossen, und damit nicht in jedem Fall auch auf die ursprüngliche Entstehung der Glossen. In dem letzten Register (8.) sind die Nummern der Handschriften genannt, die bei Abschluß des Katalogs noch Ungedruckte Glossen enthielten. Tafelband Der (nach Seiten gezählte) Tafelband enthält 311 Abbildungen aus den im Katalog beschriebenen Glossenhandschriften. Mit den Abbildungen sollte in zweierlei Hinsicht eine repräsentative Auswahl getroffen werden. Bezogen auf die einzelne Handschrift, ist jeweils die Seite ausgewählt worden, die als möglichst typisch für die Glossierung der Handschrift gelten kann. Bezogen auf die Glossierungstätigkeit überhaupt, ist darauf geachtet worden, daß alle wichtigen Glossentypen auch durch Abbildungen repräsentiert werden. Der Tafelband weist neben den Abbildungen und einer identifizierenden Bildunterschrift auch Basisdaten zu den jeweiligen Handschrif-

88

Einleitung

ten und den Glossen der Seite auf. Die dort zusammengestellten Daten sind dem eigentlichen Katalog (Band I—V) entnommen. Sie enthalten: Nummer der Glossenhandschrift, Bibliotheksort, Bibliotheksbezeichnung, Handschriftensignatur Datierung und Lokalisierung der Handschrift glossierter Inhalt Zeit und Ort der Glosseneintragung sprachgeographische Einordnung Ausweis der Edition der Glossen der abgebildeten Seite Der Tafelband kann somit für bestimmte Fragestellungen auch allein benutzt werden. 3.2. Anlage der Beschreibungen Die Artikel zu den einzelnen Handschriften gliedern sich jeweils in die beiden Hauptabschnitte Handschrift und Glossen. Der erste Teil enthält die notwendigen Informationen zur Handschrift, während der zweite Teil die volkssprachigen Glossen zum Gegenstand hat. In dieser Zweiteilung jedes Artikels spiegelt sich die in der Glossenforschung methodisch gebotene strikte Trennung von Handschrift und Text einerseits und Glossen andererseits. Es muß stets unterschieden werden zwischen der paläographischen Beschreibung sowie der Datierung und Lokalisierung der Texthandschrift einerseits und den entsprechenden Daten zur Glossierung andererseits, die gegebenenfalls von anderen Händen, zu späterer Zeit und an anderem Ort als der Text selbst vorgenommen worden sein kann. 3.3. Kopfzeilen Jeder Katalogartikel beginnt mit der Kopfzeile, die folgende Angaben umfaßt:

Aufbau und Anlage

89

Laufende Nummer des Verzeichnisses der Glossenhandschriften (und der Nachträge) Bibliotheksort, Bibliotheksbezeichnung Handschriftensignatur Die Kopfzeile enthält die laufende Nummer, die sich aus dem 1973 von Rolf Bergmann veröffentlichten 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften', aus der 3. und 4. Nachtragsliste72 zu diesem Verzeichnis sowie aus weiteren, in diesem Katalog vorgenommenen Ergänzungen ergibt73. Der Nummer folgt der Bibliotheksort in deutscher Namensform, falls nötig in Klammern auch in der jeweiligen Landessprache. Dem Ort schließt sich nach einem Komma die Bibliotheksbezeichnung in der jeweiligen Landessprache an. Schließlich folgt die Signatur, die sich nach den Gepflogenheiten der jeweiligen Bibliothek richtet. Sofern unter einer Nummer und Signatur mehrere ursprünglich selbständige glossentragende Handschriften beziehungsweise Fragmente von ihnen zusammengefaßt sind, werden die Katalogartikel nach diesen Handschriften getrennt. Die Nummern erhalten dann als Zusatz eine römische Zahl (I, II, III ...). Zusätzlich zur Handschriftensignatur werden die betreffenden Blattangaben der heutigen Handschrift angeführt74. In verschiedenen Bibliotheken liegende Teile einer Handschrift, sogenannte Codices discissi, werden an ein und derselben Stelle in einem einzigen, gemeinsamen Artikel behandelt, der mehrere Kopfzeilen entsprechend den verschiedenen Nummern und Bibliotheksangaben erhält. Entsprechende Verweise sorgen für die Auffindbarkeit75. 1. Unterzeile zur Kopfzeile In der ersten Unterzeile zur Kopfzeile wird für die schon von E. Steinmeyer und E. Sievers edierten Glossen die Nummer im Handschriftenverzeichnis dieses Werks in den Bänden IV und V mit der Sigle StSG.

72

R. Bergmann, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 1 5 3 - 1 6 8 .

73

Man vergleiche dazu die Abschnitte 2.2., 2.3. und 2.4. dieser Einleitung.

74

Man vergleiche dazu die Abschnitte 2.5.3. und 2.5.4. dieser Einleitung.

75

Man vergleiche dazu Abschnitt 2.5.2. dieser Einleitung.

90

Einleitung

angegeben. Hier wird zudem angegeben, wenn eine Handschrift E. Steinmeyer und E. Sievers zwar bereits bekannt war, von ihnen aber nicht benutzt werden konnte oder aber ausgeschlossen worden ist [z.B. StSG. IV, S. 371, 33: ausgeschlossen]. In den übrigen Fällen stehen hier entsprechende Hinweise, zunächst auf die Erfassung der Handschrift im 'Verzeichnis' von 1973 (BV.), sodann auf die Nachtragslisten zum 'Verzeichnis' von 1973 sowie auf jüngere Hinweise [z.B. Hinweis von R. Schützeichel 1999] oder auf Publikationen, denen die Kenntnis der Handschrift zu verdanken ist. Sofern hier keine Angaben gemacht werden, ergeben sie sich von selbst aus dem weiteren Artikeltext. In derselben Zeile wird am Ende angegeben, ob der Artikel auf Autopsie (= A) beruht oder auf Einsichtnahme eines Mikrofilms, von Fotografien, Xerokopien oder gedruckten Faksimilierungen (= F). Grundsätzlich ist Autopsie der Handschriften angestrebt worden. Für die verschollenen oder verbrannten Handschriften bieten Beschreibungen in der Forschungsliteratur die einzige Quelle. Da die Forschungsliteratur stets auch für die autopsierten Handschriften und für die mit Hilfe von Mikrofilmen überprüften Handschriften ausgewertet wurde, ist auf diese Beschreibungsgrundlage nicht eigens durch eine Sigle hingewiesen worden. 2. Unterzeile zur Kopfzeile In einer weiteren Unterzeile wird mit Blattangabe auf Abbildungen aus der Handschrift im Tafelband verwiesen. Fehlt an dieser Stelle eine solche Angabe, so ist auch keine Abbildung im Tafelband enthalten. Der leichteren Identifizierung der Handschrift im germanistischen Kontext dient die gegebenenfalls in der nächsten Zeile folgende Angabe einer Werkbezeichnung. Diese wird dann gegeben, wenn die Handschrift unter einer bestimmten Bezeichnung in der Literatur bekannt ist (z.B.: Vocabularius Sti. Galli76) oder wenn die Handschrift außer dem glossierten Text auch einen althochdeutschen Text (oder mehrere)

76

Nr. 254.

Aufbau und Anlage

91

enthält (zum Beispiel: Handschrift des Wessobrunner Schöpfungsgedichtes77). 3.4.

Handschriftenteil

Unter den Kopfzeilen beginnt der erste Teil des Artikels, in dem der Überlieferungsträger insgesamt beschrieben wird. Im folgenden wird der Aufbau der einzelnen Artikel anhand der festen Gliederungspunkte vorgestellt. Der Teil Handschrift gliedert sich in die Abschnitte Beschreibung Inhalt Geschichte Literatur. 3.4.1. Beschreibung Zu der Beschreibung der Handschrift gehören die folgenden Einzelinformationen in der angegebenen Reihenfolge: Beschreibung: — Bestimmung als Codex (eventuell aus verschiedenen Teilen), Heft, Fragment, Fragmentsammlung oder Inkunabel — Beschreibstoff Blattzahl — Format in der Form Höhe χ Breite in cm — Zählung, sofern diese eine Irregularität aufweist [Zählung meint stets Blattzählung; Seitenzählung wird als solche eigens bezeichnet.] — Einband — Vorgängige Signaturen

77

Nr. 680.

92

Einleitung

[Nicht durchgängig; aus dem Fehlen eines Hinweises auf eine vorgängige Signatur kann nicht geschlossen werden, daß eine solche nicht vorhanden ist. Bei Handschriften, die im Zuge der Säkularisation nach München gelangt sind, wird die Säkularisationsnummer nicht eigens angegeben, da sie aus der jetzigen Signatur ablesbar ist, z.B. Windb. 1 bei der C l m - N u m m e r 22201.] —

-

Einrichtung: — Schriftspiegel in der Form Höhe χ Breite in cm — Spaltenzahl — Zeilenzahl — Schmuck [In der Spezialliteratur wird der Schmuck häufig sehr viel genauer beschrieben als es in dem Katalog möglich ist; für genauere Angaben sind die unter 'Literatur' genannten Untersuchungen heranzuziehen.] Schrift [Soweit möglich werden in diesem Abschnitt die Schriftart, die Datierung und Lokalisierung der Schreiberhand/-hände sowie die Anzahl der Hände und die jeweils von ihnen geschriebenen Teile genannt. Bei abweichenden Angaben zur Schrift in der Forschungsliteratur, die von uns nicht verifiziert oder falsifiziert werden konnten, werden diese in chronologischer Reihenfolge genannt und die jeweiligen Autoritäten in Klammern angefügt.]

Auf Angaben zu den Lagenverhältnissen der Handschriften ist weitgehend verzichtet worden. Nur in Ausnahmefällen (beispielsweise bei Textverlust durch Zerstörung einer Lage, Vertauschung von Lagen beim Binden) wird auf die besonderen Lagenverhältnisse hingewiesen. Für alle bisher genannten Abschnitte gilt, daß zunächst die allgemein gültige Angabe erscheint, die dann gegebenenfalls in Klammern um eine davon abweichende Angabe ergänzt wird, die sich nur auf einen kleineren Teil der Handschrift bezieht, z.B.: Schriftspiegel 28,5 χ 18,5 cm (f. 1 0 - 1 2 23,0 χ 14,5 cm).

Aufbau und Anlage

93

3.4.2. Inhalt Die Inhaltsbeschreibung enthält Blattangabe mit Angabe von Vorderund Rückseite (r = recto, ν = verso) oder Nennung der Seiten (so z.B. bei den St. Galler Handschriften) sowie Autor (falls bekannt) und Werk. Die Inhaltsangabe umfaßt prinzipiell alle Teile der Handschrift. Bei umfangreichen Sammelhandschriften, die nur einen glossierten Text enthalten, wird der Inhalt der nichtglossierten Schriften allerdings bisweilen nur summarisch angegeben. Dieses Verfahren bietet sich vor allem dann an, wenn die Texte in Bibliothekskatalogen, die in der Literatur zur Handschrift genannt werden, minutiös aufgeführt und somit leicht greifbar sind. Die Namen der Autoren sowie die Werktitel sind in der im Deutschen üblichen Form angegeben. Das führt häufig zu einem Nebeneinander einer deutschen Form (z.B. Gregor der Große) und einer usuellen lateinischen Form (z.B. Prudentius). Da die Werktitel üblicherweise in der lateinischen Form (zum Beispiel Homiliae in evangelia oder Regula pastoralis) verwendet werden, erscheinen sie auch vorrangig in dieser Form in dem Katalog. Die biblischen Bücher werden stets mit den in der Glossenedition von E. Steinmeyer und E. Sievers78 verwendeten Namen zitiert. Die Sprache eines Textes wird nur dann eigens angegeben, wenn der Text nicht in lateinischer Sprache abgefaßt ist. Griechische oder volkssprachige Schriften werden also explizit als solche bezeichnet. Bei Glossaren, die einsprachig oder mehrsprachig sein können, war die folgende Unterscheidung zu treffen. Als Fischglossar wird ein lateinisch—lateinisches Fischglossar bezeichnet, das dann auch mehr oder weniger stark althochdeutsch glossiert sein kann. Entscheidend ist, daß es der Anlage nach ein einsprachiges (und zwar lateinisches) Glossar ist. Als lateinisch—deutsches Fischglossar wird hingegen ein Glossar bezeichnet, das der Anlage nach zweisprachig ist, also regelmäßig lateinische Lemmata und deutsche Interpretamente aufweist.

78

StSG. I, S. X V - X V I .

94 3.4.3.

Einleitung

Geschichte

In diesem Abschnitt soll die Geschichte der Handschrift von der Entstehung bis an den heutigen Aufbewahrungsort dargestellt werden, wobei unsere Kenntnisse in der Regel allerdings ziemlich lückenhaft sind. Für die mittelalterliche Geschichte der Handschrift sind die Entstehungszeit, der Entstehungsort sowie die Bibliotheksprovenienz (z.B. bezeugt durch Bibliotheksstempel, Exlibris, Besitzeintragungen, Hinweise auf ein Skriptorium beziehungsweise auf einen Schreiber oder Auftraggeber und so weiter) von Interesse. Die Angaben stützen sich im wesentlichen auf die Forschungsliteratur. In zahlreichen Fällen kann jedoch die Provenienz aufgrund fehlender Angaben nicht lückenlos aufgezeigt werden. Der Abschnitt korrespondiert in jedem Fall mit dem Abschnitt Schrift in der Beschreibung, da die Entstehung einer Handschrift oder ihrer Einzelteile in vielen Fällen allein paläographisch erhellt werden kann. Der Abschnitt faßt zuweilen in kurzer Form zusammen, was in der Einzelliteratur ausführlicher behandelt ist. Das gilt des öfteren für mögliche, aber nicht ganz gesicherte Wege, die eine Handschrift genommen haben mag. In solchen Fällen wird (explizit oder implizit) auf die ausführlichere Literatur verwiesen. 3.4.4. Literatur Der erste Teil des Artikels wird durch Literaturangaben beschlossen, die sich auf den Überlieferungsträger selbst bezieht. Die Literatur wird in relativer Ausführlichkeit, nicht aber in Vollständigkeit angegeben. Dabei handelt es sich um Handschriftenkataloge der betreffenden Bibliothek, um Ausstellungskataloge, Grundlagenwerke zur Überlieferungsgeschichte des glossierten Autors sowie paläographische Standardwerke, monographische Einzelliteratur und gegebenenfalls Faksimileeditionen oder Spezialuntersuchungen, beispielsweise zum Schmuck. Weitere Literatur, die in diesen Werken zusätzlich genannt wird, ist nicht immer aufgenommen worden. Dabei handelt es sich oft um Spezialliteratur, deren Berücksichtigung zu weit führen würde. Handschriftenbeschreibungen in den Glosseneditionen werden dann

Aufbau und Anlage

95

zusätzlich an dieser Stelle ausgewiesen, wenn sie auch Informationen über die Handschrift selbst bieten oder wenn sie überhaupt die einzige in der Literatur greifbare Handschriftenbeschreibung enthalten79. Handschriftliche Kataloge werden nur dann genannt, wenn ansonsten gar keine Literatur angegeben werden kann. Das führt dann zuweilen dazu, daß ein handschriftlicher Katalog bei einigen Handschriften einer Bibliothek genannt wird, bei anderen, zu denen noch weitere Literatur bekannt ist, aber nicht erwähnt wird. Die Literatur wird grundsätzlich in alphabetischer Reihenfolge genannt, wobei davon unabhängig die Handschriftenbeschreibung aus Band IV (oder V) der Glossenedition von E. Steinmeyer und E. Sievers stets an letzter Stelle aufgeführt wird. Wenngleich es sich dabei um ein Werk handelt, in dem die Glossen selbst im Mittelpunkt stehen, werden die Handschriftenbeschreibungen auch bei der Literatur zur Handschrift genannt, da sie für alle in Frage kommenden Artikel unentbehrliche Basisinformationen enthalten. Am Ende des Abschnitts wird (durch einen Trennungsstrich markiert) die Literatur genannt, in der sich Abbildungen aus der Handschrift finden. Das können einzelne Seiten, aber auch Initialen oder Einzelzeilen sein. Die abgebildeten Seiten oder Buchstaben werden möglichst genau ausgewiesen. Im Normalfall handelt es sich dabei um Literatur, die bereits weiter oben genannt wird. Die zweite Nennung bezieht sich ausschließlich auf die Abbildungen, die damit leicht greifbar sind. In allen Literaturangaben wird verkürzt zitiert. Zitate mit Siglen sind über das Abkürzungsverzeichnis in Band V aufzulösen. Im Literaturverzeichnis in Band V sind alle zitierten Werke ausführlich bibliographiert.

79

Redaktionsschluß für die Berücksichtigung von Neuerscheinungen war Mitte 2004; im Jahre 2004 erschienene Arbeiten konnten nur in wenigen Ausnahmefällen berücksichtigt werden.

96

Einleitung

3.5. Glossenteil Gegenstand des zweiten Teils sind die althochdeutschen Glossen. Der Teil gliedert sich in die Abschnitte Zahl und Art Zeit und Ort Sprachgeographische Einordnung Edition Literatur. 3.5.1. Zahl und Art Zu jeder Handschrift wird die Gesamtzahl der Glossen genannt. Enthält eine Handschrift verschiedene glossentragende Teile, so wird am Anfang des Abschnitts die Gesamtzahl der in der Handschrift enthaltenen Glossen (in Ausnahmefällen auch der Einzelwörter) angegeben. Ansonsten beginnt der Abschnitt mit der Angabe der Art der Glossierung. Unterschieden werden: Textglossierung (z.B. Nr. 12, 13, 14) Textglossar (z.B. Nr. 115) Textglossar in Textreihenfolge (z.B. Nr. 6, 7) Sachglossar (z.B. Nr. 3) Alphabetisches Sachglossar (z.B. Nr. 1, 4, 6) Auszug aus alphabetischem Sachglossar (z.B. Nr. 17) Sachglossar in Merkversanordnung (z.B. Nr. 2, 5, 8) Einzelwörter in Gebrauchstext (z.B. Nr. 8a) Isolierter Worteintrag (z.B. Nr. 290) Glossen in Textkommentar (z.B. Nr. 86a) Bildglossierung (z.B. Nr. 17a) Hinzu kommen besondere Fälle, die im einzelnen beschrieben worden sind. Dieser kurzen Charakterisierung der Glossen folgt die Aufschlüsselung nach Position (Seite, auf der die Glosse steht) und jeweiligem Textbezug.

Aufbau und Anlage

97

Diese Informationen werden in jedem Fall gegeben. Dabei ist es unerheblich, ob eine Handschrift nur eine Glosse oder mehrere tausend Glossen tradiert. Wenn eine Handschrift mehrere glossierte Teile enthält (z.B. Glossen zu Arator und Prudentius), werden alle folgenden Angaben getrennt für die Einzelteile gemacht. Es folgen jeweils Angaben zur Eintragungsart der Glossen (marginal, interlinear, kontextuell) sowie gegebenenfalls zum Schreibwerkzeug (Federglosse, Rötel- oder Griffelglosse), soweit erkennbar zur glossierenden Hand (identisch mit der Texthand oder nicht), zu Besonderheiten der Schreibung (Geheimschrift, Unterstreichung) und schließlich zu dem Vorliegen oder Fehlen einer lateinischen Glossierung und gegebenenfalls zu deren Umfang. Bei Glossaren wird die Anlage des Werkes genauer beschrieben (in abgesetzten oder fortlaufenden Zeilen). Bei der Angabe der Zahl der Glossen muß mit gewissen Ungenauigkeiten gerechnet werden, die auch in der Edition von E. Steinmeyer und E. Sievers erkennbar werden. Was in der Edition als zählbare Einheit von Lemma und Glosse erscheint, kann in der Handschrift auch in einem größeren Eintrag mit mehreren derartigen Glossierungen zusammenstehen. In solchen Fällen mag es fraglich sein, was als "eine Glossierung" anzusehen und dementsprechend zu zählen ist. Bei Handschriften mit größeren Glossenzahlen spielen derartige Unsicherheiten im Hinblick auf die Größenordnung keine gravierende Rolle. Die sprachlich eindeutigere Zahl volkssprachiger Wörter konnten wir selbstverständlich nicht ermitteln; das hätte die eingehende grammatische und lexikalische Analyse aller Glossierungen vorausgesetzt. Zu Glossen, die in eigenen Monographien behandelt worden sind, konnten oft auch weitere Informationen gegeben werden, so z.B. zur Frage nach originaler oder kopialer Überlieferung, nach verschiedenen Glossenhänden oder nach der Funktion der Glossierung. In einigen althochdeutschen Glossenhandschriften stehen über die behandelten Glossen hinaus Glossen in einer anderen germanischen Sprache (z.B. altenglische Glossen80) oder jüngere deutsche Glossen

80

So z.B. Nr. 168, Nr. 275, Nr. 334.

98

Einleitung

(z.B. mittelhochdeutsche Glossen81), auf die dann jeweils nur summarisch hingewiesen worden ist82. In diesem Abschnitt wird insgesamt eine möglichst informationsreiche Darstellung angestrebt. Daß diese dennoch oft ganz unterschiedlich präzise ausfällt, hängt von dem unterschiedlichen Forschungsstand (von der bloßen Erwähnung oder Edition einer Glosse bis zur monographischen Untersuchung) und auch den unterschiedlich gut auswertbaren Gegebenheiten der Überlieferung (z.B. eine Glosse versus mehrere hundert Glossen) ab. Dieser ungleiche Informationsgehalt war in Kauf zu nehmen, denn eine Vereinheitlichung hätte bei in jüngerer Zeit gut untersuchten Glossen einen Verzicht auf wichtige Informationen bedeutet. 3.5.2. Zeit und Ort Unter diesem Punkt folgen Angaben zu dem Zeitpunkt und dem Ort, an dem die Glossierung vorgenommen wurde, sowie gegebenenfalls zu der glossierenden Hand (z.B. Schreiber aus dem Kölner Raum). In zahlreichen Fällen lassen sich dazu keine sicheren Angaben machen, was durch den Vermerk unbekannt angezeigt wird. In jedem Fall ist die Datierung der Handschrift (im Abschnitt Geschichte) als terminus ante quem non für die Eintragung der Glossen aufzufassen. Die Datierung der Handschrift besagt allerdings nicht gleichzeitig auch etwas über die ursprüngliche Entstehung der Glossen, die kopial aus älterer Vorlage übernommen sein können83. 3.5.3. Sprachgeographische Einordnung Die sprachgeographische Einordnung der Glossen erfolgt zunächst auf der Grundlage der Forschungsliteratur. Falls in der Literatur entsprechende Bestimmungen vorliegen, werden diese mit Angabe der Quelle zitiert. Wie schon in dem 'Verzeichnis der althochdeutschen und alt-

81

So z.B. Nr. 167, Nr. 285, Nr. 360, Nr. 432.

82

Man vergleiche dazu Abschnitt 5. dieser Einleitung.

83

R. Bergmann, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1 0 5 0 - 1 2 0 0 , S. 19—25.

Aufbau und Anlage

99

sächsischen Glossenhandschriften' werden alle in der Literatur aufgefundenen Bestimmungen wiedergegeben, auch wenn sie widersprüchlich sind oder unserer eigenen Meinung nicht entsprechen. Falls eine Handschrift mehrere glossierte Teile enthält, wird soweit möglich ausgewiesen, auf welche Glossen der Handschrift sich die Bestimmung bezieht (z.B. Versusglossen bair., Summarium—Heinrici—Glossen alem.). Bestimmungen einzelner Wörter werden — sofern nichts anderes ausdrücklich gesagt wird — als Einstufung der ganzen Glossierung der Handschrift aufgefaßt. In zahlreichen Fällen findet sich in der Glossenliteratur jedoch keine Dialektangabe. Falls die Glossen dennoch eindeutige Dialektmerkmale aufweisen, wird eine eigene Bestimmung vorgenommen. Diese ist daran zu erkennen, daß sie ohne Quellenangabe erscheint. Bei Glossen, deren Dialekt sich nicht ohne eingehende sprachliche Untersuchung angeben läßt, erscheint der Vermerk unbestimmt. Bei Glossen, die aufgrund mangelnder eindeutiger Kriterien keine Bestimmung zulassen, erfolgt der Hinweis unbestimmbar. Die eigenen Bestimmungen, die an dem Fehlen von Literaturhinweisen erkennbar sind, können oft nur als erste allgemeine Einordnung verstanden werden (z.B. oberdeutsch). 3.5.4. Edition Schließlich wird möglichst vollständig auf die vorliegenden Editionen sowie Nachträge, Korrekturen und noch ungedruckte Glossen hingewiesen. Ältere Editionen, die vor dem Werk von E. Steinmeyer und E. Sievers erschienen und entsprechend dort miterfaßt sind, werden nur in Ausnahmefällen genannt. Sie sind durch den 'Steinmeyer' selbst leicht ermittelbar. Bei Nachträgen und Korrekturen ist Vollständigkeit angestrebt worden, für manche Handschriften aber nicht erreichbar gewesen. Das betrifft eine Reihe von Handschriften, die uns von Rudolf Schützeichel als glossentragend gemeldet worden sind und die daher unter einer entsprechenden Nummer eine den Möglichkeiten entsprechende Beschreibung erhalten haben. Soweit die Edition der darin enthaltenen Glossen im Rahmen des angekündigten Wörterbuchs "Althochdeutscher und Altsächsischer Glossenwortschatz" erfolgen wird,

100

Einleitung

waren uns genauere Angaben nicht möglich, da das Wörterbuch bis Ende 2004 nicht erschienen war. 3.5.5. Literatur Auch dieser zweite Teil wird durch die Auflistung spezifischer Literatur beschlossen. Die Literatur wird wiederum nur in Auswahl angegeben, wobei jedoch möglichst alle einschlägigen Behandlungen der Glossen berücksichtigt werden sollen. Die Literatur zu den Glossen umfaßt hauptsächlich Monographien und glossenauswertende Literatur wie Grammatiken, phonologische, morphologische, lexikologische Arbeiten, vereinzelt auch Beiträge zur Behandlung der Glossen in Handbüchern. An erster Stelle wird jeweils die Stelle der Handschriftenbeschreibung bei E. Steinmeyer und E. Sievers genannt. Alle anderen Angaben erscheinen in alphabetischer Abfolge84. Literatur, die älter als das Werk von E. Steinmeyer ist, wurde nur in begründeten Ausnahmefällen aufgenommen. Wird eine Literaturangabe zur Handschrift und zu den Glossen gegeben, so ist diese Zweifachnennung so gewollt. Sie besagt, daß in der entsprechenden Literatur sowohl die Glossen behandelt werden wie auch Angaben zur Handschrift gemacht werden. Die jüngeren Monographien zu althochdeutschen Glossen enthalten in der Regel auch ausführliche Handschriftenbeschreibungen, so daß eine Doppelnennung angemessen ist. In allen Literaturangaben wird verkürzt zitiert. Zitate mit Siglen sind über das Abkürzungsverzeichnis aufzulösen. Im Literaturverzeichnis in Band V sind alle zitierten Werke ausfuhrlich bibliographiert. 3.6. Benutzungshinweise Dem Benutzer des Katalogs wird wahrscheinlich auffallen, daß die Artikel zuweilen Formulierungsdivergenzen aufweisen. Wir haben uns

84

Redaktionsschluß für die Berücksichtigung von Neuerscheinungen war Mitte 2004; im Jahre 2004 erschienene Arbeiten konnten nur in wenigen Ausnahmefällen berücksichtigt werden.

Erscheinungsformen der Glossen

101

um eine Minimierung solcher Fälle bemüht. Da die Entstehung des Katalogs eine längere Bearbeitungszeit in Anspruch genommen hat und die Artikel von zwei Personen verfaßt worden sind, waren derartige Formulierungsschwankungen nicht ganz zu vermeiden. Andere Divergenzen sind hingegen durchaus beabsichtigt oder bewußt in Kauf genommen worden. So ist die Informationsdichte in den einzelnen Handschriften ganz unterschiedlich. Mehrteilige Handschriften, die nur einen glossentragenden Teil aufweisen, sind auch nur für diesen Teil ausführlich beschrieben worden. Angaben zum Schmuck oder zu Schreiberhänden sind nur dann ausführlich, wenn dazu Beschreibungen in der Literatur vorliegen. Diese sind dann oft noch gekürzt worden. Ist eine Glossenhandschrift hingegen im ganzen nur sehr knapp beschrieben, so ist das ein Zeichen dafür, daß keine genaueren Angaben vorlagen. Die unterschiedliche Informationsdichte der Beschreibungen hängt folglich mit der Relevanz der Überlieferung, aber auch mit dem uns bekannt gewordenen Stand der Forschung zusammen. Sie hängt schließlich auch von dem Zeitpunkt ab, zu dem uns eine Handschrift als glossentragend bekannt wurde. Daraus erklärt sich auch, daß in den größeren Bibliotheken die eine oder andere Handschrift nicht autopsiert worden ist, weil sie uns eben erst gemeldet wurde, als die Handschriften dieser Bibliothek bereits autopsiert waren. Wiederholte Reisen nach Paris oder Rom waren uns aber leider nicht möglich. 4.

Erscheinungsformen der Glossen

4.1. Definitionsprobleme Die dem Katalog zugrundeliegende Definition des Terminus Glosse ist bewußt sehr weit gefaßt. Unter althochdeutschen Glossen verstehen wir die lateinischen Texten interlinear und marginal beigefügten Übersetzungen einzelner Wörter oder auch kleinerer Wortgruppen, die aus althochdeutscher Zeit stammen oder auf althochdeutsche Quellen zurückgehen. Glossen sind in der Regel interlinear oder marginal eingetragen, wodurch dann deutlich wird, daß sie Zugaben zum lateinischen Text sind, der auch ohne sie vollständig ist. Zur Überlieferung der

102

Einleitung

althochdeutschen Glossen rechnen ferner die in Glossaren überlieferten Wörter, und zwar einmal die in zweisprachigen lateinisch—althochdeutschen Glossaren enthaltenen, weiter aber auch die den einsprachigen lateinisch—lateinischen Glossaren beigegebenen althochdeutschen Wörter. Schließlich sind zum Überlieferungsbereich der Glossen aus naheliegenden forschungsgeschichtlichen und forschungspraktischen Gründen auch alle möglichen sonstigen Einträge einzelner althochdeutscher Wörter gezählt worden.85 Auf die mit dieser weitgefaßten Definition implizierten Probleme ist kurz einzugehen. Althochdeutsche Glossen können aus nachalthochdeutscher Zeit überliefert sein. In der Regel handelt es sich dabei um Glossen, die auf althochdeutsche Quellen zurückgehen, aufgrund der kopialen Überlieferung aber bis in das 13. oder vereinzelt auch 14. und 15. Jahrhundert weitertradiert werden86. Unter Glossen werden traditionell in gleicher Weise sekundäre Verdeutschungen von Lemmata aus einem lateinischen Text bezeichnet ( = Textglossen) wie auch ursprünglich zu einem lateinisch—deutschen Glossar gehörende Verdeutschungen ( = Glossarglossen). Textglossen und Glossarglossen werden, wenngleich sie in formaler, inhaltlicher und funktioneller Hinsicht durchaus ganz verschieden beurteilt werden müssen, in dem Katalog wie auch sonst zumeist in der Glossographie übereinstimmend unter der Bezeichnung Glossen zusammengefaßt. Diese unterschiedlichen Typen von Glossen werden dann allerdings nach ihrer Erscheinungsweise möglichst differenziert beschrieben (dazu weiter oben 3.5.1.). Der Terminus Glosse birgt in der traditionellen Glossenforschung noch eine weitere Unschärfe, die bei der Benutzung des Katalogs zu beachten ist. Als Glossen können nämlich sowohl die Verdeutschungen der lateinischen Lemmata, also die volkssprachigen Interpretamente

85

Zur Terminologie H. Thoma, Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, I, S. 579; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 35; sieh auch R. Bergmann, in: Les Manuscrits des Lexiques et Glossaires, S. 550. - Zur Typologie von lateinischen und althochdeutschen Glossierungen E. Glaser, in: teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 181 - 2 0 5 . - Man vergleiche dazu auch Abschnitt 1.7. dieser Einleitung.

86

Man vergleiche dazu auch Abschnitt 6. dieser Einleitung.

Erscheinungsformen der Glossen

103

alleine, als auch der Verbund von lateinischem Lemma und deutschem Interpretament bezeichnet werden. Eine bisweilen anzutreffende Differenzierung von Glosse und Glossierung wird in dem Katalog nicht vorgenommen. Aufgenommene sonstige Überlieferungsformen Die im folgenden genannten sonstigen Überlieferungsformen gehören (aus verschiedenen Gründen) nicht zum Kernbereich der althochdeutschen und altsächsischen Glossographie. Sie sind aber weitgehend in den Katalog aufgenommen worden, wodurch der bisherigen Forschungstradition entsprochen wird. Federproben Unter Glossen im weitesten Sinne werden in dem Katalog auch (als Federproben eingetragene) lemmalose volkssprachige Wörter87 subsumiert, die E. Steinmeyer88 als wertlos bezeichnet und ausgeschlossen hat. Dabei handelt es sich gewöhnlich um textunabhängige, eigenständige Eintragungen, denen daher der bei Glossen ansonsten gegebene Text— und/oder Lemmabezug fehlt. Um diese 'Sonderfälle' von den eigentlichen Glossen zu differenzieren, werden sie als Federproben oder Einzelwörter (und nicht als Glossen) bezeichnet, aber in dem Abschnitt Glossen behandelt. Federproben, die aus einem lateinischen Lemma und einem volkssprachigen Interpretament bestehen, werden im Unterschied zu lemmalosen Einzelwörtern berechtigterweise als Glossen bezeichnet. Sie unterscheiden sich zwar in funktioneller, nicht aber in formaler Hinsicht von anderen Glossareintragungen89. Bei diesen und allen anderen Eintragungen, die in irgendeiner Weise bemerkenswert oder erläuterungsbedürftig sind90, wird eine möglichst 87

So beispielsweise Nr. 226, p. 134: muazo; Hinweise dazu bei R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 41 (Nr. 7).

88

StSG. IV, S. 375, Ζ. 1 und V, S. 76, Z. 3.

89

So zum Beispiel in Nr. zitiert nach H. Mayer, Beispiel in Nr. 255 [I]; derösterreich, S. 41 (Nr.

90

Das ist beispielsweise auch dann der Fall, wenn ein Lemma durch verschiedene

290 die deutsche Federprobe araneae - spinne uopes; Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 38; weiteres dazu R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vor7).

104

Einleitung

genaue Charakterisierung des Befundes gegeben. Auf diese Weise kann sich der Benutzer am ehesten ein Bild von der Überlieferung machen.

Einzelwörter ohne Lemma Zuweilen sind an den Rand eines Textes einzelne volkssprachige Wörter eingetragen, die keinen erkennbaren Bezug zum Text haben, aber auch nicht wie Federproben oder Schreibübungen aussehen. Ein solcher Fall begegnet in einer Grazer Handschrift 91 des 9. Jahrhunderts mit Passionen und Viten von Aposteln und Heiligen. Eine Hand des 10. Jahrhunderts hat hier am oberen Rand von fol. lOOr ohne erkennbaren Bezug zum Text das Wort chnop eingetragen, das gewöhnlich als 'Knopf' verstanden wird. Es ist hier weder ein Lemma noch eine irgendwie geartete Anbindung an den Text erkennbar. Damit ist auch eine Funktion der Buchstabenfolge nicht nachvollziehbar 92 . Solche Fälle sind aufgenommen worden, um die Daten für weitere Forschungen bereit zu stellen.

Glossierungen aus Lemma und Interpretament außerhalb des Textes Eintragungen von Lemma und Interpretament begegnen in einigen Fällen außerhalb des eigentlichen Textes. Ein Einzelblatt (p. 9 1 - 9 2 ) der St. Galler Fragmentsammlung 1394 tradiert auf p. 91 ein Stück des Markus-Evangeliums in unzialer Schrift des 7. Jahrhunderts 93 . Auf der Rückseite p. 92 finden sich Zeichnungen und verschiedene kürzere Eintragungen, darunter zwei Eintragungen lateinischer Lemmata mit demselben Anlaut cal- und ihren jeweiligen althochdeutschen Entspre-

91

Wörter verdeutscht wird oder wenn die Verdeutschung eines Einzelwortes durch ein Syntagma erfolgt. Nr. 268: Graz, Universitätsbibliothek 412.

92

Zu dem Fall R. Bergmann, in: Franz Simmler (Hrsg.), Textsorten und Textsortentraditionen, S. 225f.; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 187f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 37; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 10 (mit Korrektur der Lesung H. Mayers); T. Starck - J.C. Wells, Althochdeutsches Glossenwörterbuch, S. 338.

93

Nr. 255 [I]: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 37.

Erscheinungsformen der Glossen

105

chungen. Die Lemmata mögen aus einem alphabetischen Glossar stammen, eine Verbindung zum Markus—Evangelium zeigen sie nicht. Derartige Glossierungen, die keinen Bezug zum Haupttext zeigen, finden sich vor allem auf frei gebliebenen Seiten oder eingeklebten Einbandspiegeln, wo sie zwischen Federproben stehen. Textglossierung mit Vokabelglossen, die einem Glossar ähnelt Die Glossierung von lateinischen Grammatiken gehört zur Textglossierung. Da aber fast ausschließlich Beispiel Wörter glossiert werden, die der Illustration des grammatischen Sachverhalts im Lateinischen dienen, liegt keine eigentliche Textglossierung vor, vielmehr werden wie in Glossaren kontextlose Wörter wie bloße Vokabeln übersetzt, die keinen inhaltlichen Bezug zum Text selbst aufweisen94. Sachglossar, das einer Textglossierung ähnelt Es begegnet auch der Fall, daß ein Sachglossar wie eine Textglossierung aussieht. Die sogenannten Versus de volucribus, bestiis, arboribus zeigen das Bild eines Textes mit breiten Zwischenräumen, die offenbar für eine interlineare Glossierung vorgesehen waren. Dicht glossierte Versus wirken fast wie eine Interlinearversion, in jedem Fall wie eine Textglossierung. Unterstützt wird diese Auffassung auch dadurch, daß es glossenfreie Versus —Überlieferungen gibt, der 'Text' also auch für sich allein, selbständig existiert. Dennoch täuscht dieses Bild. Der glossierte Text ist nämlich kein Text im engeren Sinne. Es handelt sich um eine in die Form von Hexametern gefaßte Aufzählung von Substantiven eines speziellen Sachbereichs. Eine textuelle Verbindung der Substantive untereinander existiert nicht. Eigentlich liegt ein doppelzeilig angelegtes Sachglossar vor, das aus mnemotechnischen Gründen in die metrische Form gebracht worden ist95. Ganz deutlich wird das, wenn die horizontale Anordnung der Stichwörter in Hexametern aufgelöst wird. Dann entsteht ein gewöhnliches Sachglossar, möglicherweise in senkrechter Spaltenanordnung.

94

Zu dieser Glossierang von Grammatiken St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 1 3 9 - 1 5 7 ; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 4 7 1 - 4 9 0 .

95

R. Bergmann, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 15.

106

Einleitung

Textintegrierte Wörter Textintegrierte Wörter begegnen vor allem in lateinischen Rezepten96. Dabei können diese Wörter unvermittelt und ohne weitere Kennzeichnung neben lateinischen Wörtern stehen97 oder durch Wendungen wie id es/98, dicitur59, hoc est100, quod rustici ... uocantm, quam thiutisce uulgares ... appellant1, quod teutonice dicitur103 integriert sein. In einigen wenigen Fällen sind die volkssprachigen Wörter auch syntaktisch in den lateinischen Text integriert104. In all diesen Fällen handelt es sich jedoch nicht um Glossen im engeren Sinne. So schließt auch E. Steinmeyer einige Überlieferungen dieser Art mit dem Hinweis aus, "weil es sich dort nicht um gll., sondern um ein lat. recept mit eingemischten deutschen Worten und phrasen handelt."105 Die volkssprachigen Wörter sind zwar oft lexikalische Äquivalente lateinischer Lemmata, aber sie sind keine 'beigeschriebenen' und somit sekundären Ergänzungen. Einige dieser Überlieferungen sind in den Katalog aufgenommen worden, vor allem solche, die in der Literatur als glossentragend bezeichnet worden sind. Auch in der Glossenedition von E. Steinmeyer werden trotz des Ausschlusses einiger Überlieferungen andere gleich geartete Fälle aufgenommen.

96

St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 9 7 - 1 2 9 .

97

Z.B. Nr. 228, 341, 134, 444, 283, 710ab, 975.

98

Z.B. Nr. 24, 248, 283, 784.

99

Z.B. Nr. 24, 111, 283, 341.

100

Z.B. Nr. 111, 131, 228, 283.

101

Nr. 24b.

102

Nr. 283.

103

Nr. 283.

104

Z.B. Nr. 8a: Lateinischer Wurmsegen mit syntaktisch in Form von Akkusativobjekten in den lateinischen Text integrierten deutschen Krankheitsbezeichnungen; Edition bei K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 234.

105

StSG. IV, S. 372, Z. 21ff.: ausgeschlossen München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 22032, München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 23479, Lambach, Handschriften- und Inkunabelsammlung des Stifts Lambach IXC.

Erscheinungsformen der Glossen

107

Einhards Vita Karoli Magni In dem Katalog berücksichtigt werden auch die Überlieferungen der Monats— und Windbezeichnungen aus Einhards Vita Karoli Magni. Diese Handschriften sind zwar auch in R. Schützeichels althochdeutsches Wörterbuch der Textüberlieferung106 aufgenommen worden, gehören aber als reine Gegenüberstellungen von lateinischem Lemma und althochdeutschem Übersetzungswort eher in den Zusammenhang der Glossographie, zumal sie häufig auch außerhalb des Textes der Vita überliefert sind. Ausgeschlossene Überlieferungsformen Der weitere Bereich der Glossographie ist bei den folgenden Überlieferungen klar überschritten, so daß sie keine Aufnahme in den Katalog fanden. Germanische Volksrechte und althochdeutsche Wörter in lateinischen Quellen In der schriftlichen Kodifizierung der germanischen Volksrechte begegnen auch volkssprachige Einzelwörter in lateinischen Texten. Diese werden zuweilen auch als Glossen bezeichnet, etwa in den Malbergischen Glossen der Lex Salica107. Althochdeutsche Einzelwörter begegnen auch in den Capitularien, Diplomen und erzählenden Quellen. Der Wortschatz der Leges, Capitularien und Diplome umfaßt circa 1.800 Wörter in circa 20.000 Belegen108. Bei diesen Überlieferungen gehören die volkssprachigen Wörter von vornherein zu dem lateinischen Text und sind gerade keine sekundären Zusätze dazu. Ohne diese Textwörter würde der Text ungrammatisch. Diese recht umfangreiche Überlieferung wird — in Übereinstimmung mit der traditionellen Glossenforschung — aus dem Katalog ausgeschlossen. In diesen Fällen wird

106

R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 20 (Sigle EV.).

107

Ruth Schmidt - W i e g a n d , in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, ΙΠ, Berlin 1984, Sp. 2 1 1 - 2 1 5 ; Ruth Schmidt-Wiegand, in: Germanische Rest- und Trümmersprachen, S. 157 — 174.

108

R. Schützeichel, in: Sprache und Recht, I, S. 839; R. Schützeichel, in: Wörter und Namen, S. 172; zu Bearbeitungsfragen dieses Wortschatzes sieh zuletzt R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ), S. 1 3 8 - 1 4 6 .

108

Einleitung

auch nicht von Glossen gesprochen, sondern von volkssprachigen Textbestandteilen lateinischer Texte109. Die Grenzen sind dabei freilich nicht eng zu ziehen, da beispielsweise in Legeshandschriften neben latinisiertem volkssprachigen Wortgut auch echte Glossen begegnen110, die es dann notwendig machen, die Handschrift zu berücksichtigen. Auf das volkssprachige Wortmaterial, das die Handschrift neben den Glossen tradiert, wird zumindest summarisch hingewiesen. Pariser Gespräche Einen weiteren Sonderfall stellen die sogenannten Pariser Gespräche dar. Es handelt sich um eine Überlieferung, die am Ausgang des 9. oder zu Beginn des 10. Jahrhunderts auf den Rändern eines Glossars eingetragen worden ist. Das Gesprächsbuch besteht aus 1. einem althochdeutsch-lateinischen Vokabular der Körperteile, 2. bilinguen Mustersätzen und Redewendungen für auf Reisen auftretende Situationen, 3. Auszügen aus dem althochdeutschen Tatian sowie 4. drei Mustersätzen in den Tatianauszügen, die nicht zur Tatianüberlieferung gehören. Von den Pariser Gesprächen ist nur das althochdeutsch—lateinische Vokabular der Körperteile (Teil 1) in den Katalog aufgenommen worden111; der Ausschluß der weiteren Teile begründet sich darin, daß es sich um Texte oder Textauszüge, nicht aber um Glossen handelt. Das

109

Dazu zählt auch das berühmte Beispiel harisliz 'Fahnenflucht' in den karolingischen Annales regni Francorum; Die Reichsannalen, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, I, S. 54/56, 55/57: Et de haec omnia conprobatus, Franci et Baioarii, Langobardi et Saxones, vel ex omnibus provinciis, qui ad eundem synodum congregati fuerunt, reminiscentes priorum malorum eius, et quomodo domnum Pippinum regem in exercitu derelinquens et ibi, quod theodisca lingua harisliz dicitur, visi sunt iudicasse eundem Tassilonem ad mortem.

110

Sieh zum Beispiel R. Bergmann, in: Sprache und Recht, I, S. 56—66. — Vergleichbares liegt auch in dem lateinischen Versepos Ruodlieb vor, das neben latinisiertem volkssprachigen Wortschatz althochdeutsche Glossen enthält; dazu St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 1 1 6 - 1 4 1 . Nr. 836h. - In BV. vermißt von J.C. Wells, Speculum 52 (1977) S. 126; J.W. Marchand, JEGPh. 74 (1975) S. 55.

111

Erscheinungsformen der Glossen

109

Althochdeutsche Wörterbuch von R. Schützeichel zählt die Pariser Gespräche entsprechend auch zu den Texten des Althochdeutschen und berücksichtigt sie im Wörterbuch112. 4.2.

Formen der Eintragung

4.2.1. Feder—, Rötel—, Griffelglossen Zur graphischen Realisierung von Glossen gehören weitere Phänomene, die die Glossen vom lateinischen Text selbst unterscheiden und nicht gerade der leichten Lesbarkeit dienen. Neben der Feder, die das usuelle Schreibgerät für den lateinischen Text und auch für die volkssprachigen Glossen darstellt, können Glossen auch mit einem Rötel113 geschrieben oder einem Griffel ins Pergament eingeritzt oder eingedrückt sein114. Auf diese Gegebenheiten wird - soweit sie erkennbar oder uns bekannt geworden sind - im Katalog hingewiesen. 4.2.2. Geheimschriftglossen Glossen wurden bisweilen in Geheimschrift eingetragen115. Dabei kommen vor allem zwei Varianten vor. Entweder sind die Vokale durch den jeweils im Alphabet folgenden (seltener auch durch den übernächsten) Buchstaben ersetzt (= bfk- Geheimschrift: b steht für a, f f ü r e , k für i, ρ für ο, χ für w)116, oder es werden - etwas weniger häufig - anstelle der Vokale Punkte gesetzt (= Punkt-Geheimschrift:

112

R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 34f. (Sigle PG).

113

Rot-bräunlicher Farbstoff aus Roteisenstein und Ton; Nr. 177.

114

Eingeritzte und eingedrückte Glossen z.B. in Nr. 584; zu dem Phänomen der Griffelglossierung E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 4 9 - 7 9 ; man vergleiche insgesamt A. Nievergelt, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 3 5 9 - 3 6 7 ; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 1 1 9 - 1 3 2 . Dazu Β. Bischoff, in: Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, m , S. 1 2 0 - 1 4 8 ; B. Bischoff, Paläographie des römischen Altertums.

115

116

Beispiele in der Glossierang von Boethius bei R. Bergmann - St. Stricker, in: Sö wold ich infröiden singen, S. 30-33 (Nr. 45, 69, 117, 120, 126, 132, 243, 281, 657, 713, 766).

110

Einleitung

a - 1 Punkt; e = 2 Punkte; i = 3 Punkte; ο — 4 Punkte; u = 5 Punkte)117. Die Benutzung eines Griffels wie auch die geheimschriftliche Eintragung lassen vermuten, daß diese Glossen jedenfalls nicht für die 'Lektüre' durch andere Personen gedacht waren118. 4.2.3. Verkürzte Glossen In einigen Überlieferungen finden sich Abkürzungsformen bei der Eintragung der Glossen. Ein prominentes Beispiel geben die sogenannten St. Pauler Lukasglossen des 8. Jahrhunderts119. Auf diese Sonderform der Glosseneintragung wird im Katalog hingewiesen. 4.3.

Plazierung der Eintragung

4.3.1. Interlinear- und Marginalgjossen Für die Eintragung von Glossen werden ganz unterschiedliche Stellen in einer Handschrift genutzt. Nach Eintragung des lateinischen Textes auf eine Seite bleibt im Normalfall freier Raum an den Rändern oben, unten, links und rechts sowie auch zwischen den einzelnen Textzeilen. Auf diese Flächen sind Glossen grundsätzlich eintragbar und auch tatsächlich notiert worden. Wenn Glossen in die Zeilenzwischenräume eingetragen worden sind, spricht man von Interlinearglossen120. Diese können sich auf den lateinischen Text in der darunterstehenden Zeile beziehen oder auf den Text, der in der darüberstehenden Zeile steht.

117

Beispiel Nr. 256b bei R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 39.

118

Zuweilen ist die Auflösung der Geheimschrift nicht ganz leicht möglich; so bei Nr. 232, kommentiert bei R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 42f.; sieh auch R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 223. Nr. 777: L. Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, S. 1 0 9 - 1 3 1 , 169f.; dazu auch L. Voetz, Sprachwissenschaft 12 (1987) S. 1 6 6 - 1 7 9 ; N. Henkel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 4 2 9 - 4 5 1 .

119

120

Z.B. Nr. 768: aus Lorsch stammende Pariser Handschrift vom Ende des 8./ Anfang des 9. Jahrhunderts mit Werken Bedas und Aldhelms; dazu auch R. Bergmann, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 1 5 - 1 9 .

Erscheinungsformen der Glossen

111

Gewöhnlich stehen die Glossen über ihrem lateinischen Bezugswort, seltener darunter. Sind Glossen auf den Rand geschrieben, spricht man von Marginalglossen. Diese sind dann oft mit einem kleinen Verweiszeichen versehen, das im Text bei dem lateinischen Bezugswort ebenfalls steht, so daß die Glosse dem Bezugswort zugeordnet werden kann121. Ist ein Verweiszeichen ungenau oder gar nicht vorhanden oder eine Interlinearglosse nicht unmittelbar bei dem Bezugswort eingetragen, so kann die Zuordnung fraglich sein und Probleme bereiten. Probleme der Bestimmung treten auch dann auf, wenn eine Glosse über der ersten Zeile einer Seite eingetragen ist122. Sie steht dann zwar über ihrem Bezugswort, aber eben nicht interlinear. Gleichzeitig steht sie auf dem Rand. Man kann aber eigentlich nicht von Marginalglosse sprechen, da die Glosse unmittelbar über ihrem Bezugslemma steht. In solchen Fällen bietet es sich an, sie als überzeilige (beziehungsweise unterzeilige) Eintragung zu bezeichnen. Bei interlinearer Glossierung läßt sich des öfteren die Beobachtung machen, daß für die interlineare Glossierung bei der Einrichtung der Handschrift gleich eine eigene Zeile vorgesehen worden ist. Die Glossierung war also geplant, ist nicht erst später mehr oder weniger zufällig hinzugetreten. Dieses Verfahren findet sich häufig bei der Glossierung der Versus de volucribus, bestiis, arboribusm, darüber hinaus aber auch in anderen Überlieferungen124. Um den Sinn einer althochdeutschen Glossierung zu erschließen, ist die genaue Beachtung der Umstände der Eintragung und speziell der Plazierung der Glossen von großer Bedeutung125.

121

Z.B. Nr. 157.

122

Z.B. Nr. 804.

123

St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 556f.

124

Z.B. Nr. 747: Abrogans der Pariser Handschrift; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 82f.; weitere Beispiele bei R. Bergmann, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 1 5 - 1 9 . E. Hellgardt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 7 3 - 8 8 ; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 7 8 - 8 1 .

125

112 4.3.2.

Einleitung

Kontextglossen

Sind Glossen nicht auf den beschriebenen freien Stellen der Seite eingetragen, sondern stehen im fortlaufenden Text und sind gleichzeitig mit den anderen Wörtern der Zeile niedergeschrieben, so werden sie als Kontextglossen bezeichnet. Damit wird die irrige Vorstellung verbunden, daß die Glossen bei der Abschrift eines interlinear oder marginal glossierten Textes "gern in die Schriftzeile hineingenommen und hinter das lateinische Wort gestellt"126 werden. Ein solcher Fall einer im Zuge einer Abschrift einer glossierten Handschrift dann (versehentlich) in den Text hineingeratenen Glosse existiert jedoch tatsächlich nicht127. Kontextglosse meint zunächst einmal nur, daß die Glosse graphisch in den lateinischen Text integriert ist und nicht wie Interlinear- und Marginalglossen außerhalb des glossierten Textes (auf dem Rand und zwischen den Zeilen) steht. Diese Eintragungsart von Glossen begegnet aber überhaupt nur in zwei Bereichen, nämlich in Kommentarhandschriften128 und in Glossaren129, darunter auch in Textglossaren. Wenn hier von Kontextglosse gesprochen wird, dann bildet das Glossar selbst den Kontext. Die Glosse erscheint auf einer Zeile mit den lateinischen Glossarbestandteilen, ist also graphisch nicht hervorgehoben und auch nicht erst sekundär in den Text eingefügt130. Kontextglossen stehen also offenbar nur im Kontext von Metatexten wie Kommentaren und Glossaren.

126

H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung, S. 17.

127

K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 433; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 385.

128

Z.B. die Kommentare zu Boethius in Nr. 120, 243; R. Bergmann - St. Stricker, in: Sö wold ich infröiden singen, S. 30f.

129

Z.B. Nr. 245; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 171, 433; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 85—89.

130

R. Bergmann, in: Theodisca, S. 87f.

Erschemungsformender Glossen

113

4.3.3. Sonstige Orte Glossen können in Einzelfallen auch an anderen Orten der Handschrift eingetragen sein. Dabei begegnen nahezu alle denkbaren Orte. Einige Beispiele seien genannt:

Bildglosse In einer Kasseler Handschrift131 aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts ist das Herbarium des Pseudo—Apuleius deutsch glossiert. Das Bemerkenswerte ist, daß das deutsche Wort jeweils in eine Pflanzenzeichnung hineingeschrieben worden ist, wodurch eine Identifizierung und optische Wiedererkennung leichter und sicherer hergestellt wird als durch eine Gegenüberstellung von lateinischer und deutscher Benennung. Das Verständnis des Rezeptes wird durch diese anschauliche Identifizierung der Pflanze sichergestellt. Einbanddeckel Die St. Galler Handschrift 127 aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts enthält die Kommentare des Hieronymus zum Matthäus- und zum Markus—Evangelium132. Ein auf dem Rückendeckel aufgeklebtes Blatt tradiert eine lateinische Eintragung, die von anderer Hand deutsch glossiert worden ist. Die Eintragung ist mit einer Stelle des MatthäusEvangeliums zu identifizieren, steht allerdings außerhalb des Textzusammenhangs. Abdruck auf Holzdeckel, spiegelverkehrt Die Berliner Handschrift Ms. theol. lat. 8° 159133 enthält auf der Innenseite des Vorderdeckels den Leimabdruck eines lateinisch—deut-

131

Nr. 328: Kassel, Gesamthochschulbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek 2° Ms. phys. et hist. nat. 10. [f. 15r Leporis pes .i. hasenuut 'Hasenklee, Nelkenwurz'; Diptamnus uuisuuorz 'Weißwurz, Wiesenaugentrost'].

132

Nr. 185: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 36 (Nr.l).

133

Nr. 59.

114

Einleitung

sehen Sachglossars. Da der Überlieferungsträger, von dem der Leimabdruck stammt, identifiziert ist134, können die Glossen des Leimabdrucks allerdings nicht als eigene Überlieferung betrachtet werden. 4.4. Die Textglossierung Als Textglossierung werden die Fälle bezeichnet, in denen eine Handschrift einen Text im Sinne der kohärenten Folge von Sätzen enthält und dieser Text an einzelnen Stellen durch zusätzliche volkssprachige Elemente, in der Regel Wörter oder Wortgruppen (oder auch Wortteile), erklärt wird135. Konstitutiv für eine Textglosse ist die Anwesenheit des glossierten Textes auf derselben Textfläche, auf der die Glosse durch ihre Position und ihre sprachlichen Merkmale in ihrem Sinn bestimmt wird. Der glossierte Text kann auch ohne Glossen vorkommen, die Textglosse ist aber an diesen Text gebunden. Glossen in lateinischen Kommentaren oder Scholien Althochdeutsche Glossen begegnen auch in lateinischen Kommentaren oder Scholien. Dabei sind zwei Eigentümlichkeiten zu beobachten. Die erste ist, daß diese Glossen relativ häufig im Kontext der oft marginalen Eintragung stehen, also von vornherein in den Kommentartext integriert sind. Daraus resultiert die zweite Besonderheit, die darin besteht, daß die Kontextstellung dann eine Kennzeichnung der Volkssprachigkeit nach sich zieht. Bei einer engeren Definition von Glosse liegt hier eigentlich keine Glosse vor. Die Glosse ist hier nicht sekundäre Zutat zu einem auch selbständig existierenden Text. In solchen Fällen liegt aber immerhin auch eine Beziehung zwischen lateinischem Lemma und deutschem Interpretament vor.

134

135

H. Mayer (Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 12f.) ging davon aus, daß der Überlieferungsträger verschollen sei. R. Bergmann, in: Theodisca, S. 86.

Erscheinungsformen der Glossen

115

4.5. Die Glossare Glossare sind Ansammlungen von Bezugswörtern, den Lemmata, und semantisch entsprechenden Verdeutschungen, den Interpretamenten. Bei der Einteilung der Glossare ist die Anlage des Glossars im ganzen wichtig (die Makrostruktur), sodann aber auch die Anlage des einzelnen Glossarartikels (die Mikrostruktur). Bei der Bezeichnung der Glossare ist der Aspekt der Lemmaherkunft von dem der Lemmaanordnung zu trennen. Es muß ferner zwischen lateinisch—lateinischen Glossaren, die auch lateinisch—deutsche Eintragungen enthalten, und rein lateinisch—althochdeutschen Glossaren unterschieden werden. Die weitaus meisten Glossare sind allerdings lateinisch-lateinisch angelegt. Das Deutsche tritt demgegenüber nur in mehr oder weniger häufigen Einzelfällen als Erklärungssprache zu einem lateinischen Lemma hinzu. 4.5.1. Textglossare Textglossare136 sind Glossare, deren Lemmata aus einem zugrundeliegenden Werktext stammen. Die Eintragungen dieser Textglossare dienen damit der Erschließung des jeweiligen Werktextes. Textglossare sind in der Regel lateinisch—lateinisch konzipiert; die althochdeutschen Glossen sind dann sekundär hinzugeschrieben worden. Von der Anlage her sind zwei Typen von Textglossaren zu unterscheiden. Sie sind entweder textreihenfolgebezogen oder alphabetisch angeordnet, wobei die Eintragungen selbst fortlaufend oder abgesetzt eingetragen sein können. Ein breit überliefertes umfangreiches Textglossar zur Bibel stellt das Bibelglossar der Handschriftenfamilie Μ dar137, das den Wortschatz der Bibel in Textreihenfolge erschließt. Bibelglossare, die eine alphabetische Anordnung der Lemmata aufweisen, werden als alphabetische Bibelglossare bezeichnet. Textglossare sind keineswegs eine Randerscheinung der mittelalterlichen Glossierungstätigkeit. Etwa 13 bis 14% der glossentragenden

136

Dazu C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 356 und passim.

137

Ε. Steinmeyer — Ε. Sievers, Die althochdeutschen Glossen, V, S. 408ff.

116

Einleitung

Handschriften enthalten mindestens ein Textglossar, zuweilen sind auch mehrere in einer Handschrift überliefert138. Die Gestalt der Glossare kann auch innerhalb einer Handschrift ganz unterschiedlich sein. Die Handschrift Karlsruhe, Aug. IC139 weist beispielsweise folgende Glossare auf: Das Glossar Rb ist rein lateinisch—althochdeutsch angelegt, das Glossar Rd enthält neben lateinisch-althochdeutschen auch mehrere lateinisch-lateinische Glossen, das Bibelglossar Rz ist dagegen lateinisch angelegt und enthält nur einige wenige althochdeutsche Glossen140. 4.5.2.

Sachglossare

Sachglossare sind Glossare, deren Lemmata Sachgebiete erschließen helfen. Sachglossare können Lemmata eines bestimmten Sachgebietes umfassen (z.B. Fischglossare141, Pflanzenglossare 142 , Körperteilglossare143) oder sachlich disparate Lemmata144 aufweisen. Zudem können Sachglossare alphabetisch145 angelegt sein oder auch keine bestimmte Anordnung zeigen146. 5.

Sprachliche und sprachgeographische Problematik

Als ein germanistisches sprachhistorisches Hilfsmittel ist der vorliegende Katalog von vornherein mit Fragen sprachlicher Zuweisung befaßt; er bezieht sich im Titel ja explizit auf die Sprachbezeichnungen 'althochdeutsch' und 'altsächsisch'. Die in diesen Zuweisungen und Be-

138

C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 264.

139

Nr. 296.

140

C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 247.

141

Z.B. Nr. 3.

142

Z.B. Nr. 324c.

143

Z.B. Nr. 836h.

144

Z.B. Nr. 258.

145

Z.B. Nr. 261.

146

Z.B. Nr. 384a.

Sprachliche und sprachgeographische Problematik

117

Zeichnungen steckende Problematik soll an dieser Stelle etwas näher beleuchtet werden. 5.1.

Lateinisch — volkssprachig

Eine germanistische Zielsetzung ist selbstverständlich auf volkssprachig—germanische Glossen ausgerichtet. Die ungeheure Masse rein lateinischer Glossographie ist somit nicht Gegenstand dieses Katalogs. Das gilt für die lateinische Glossierung lateinischer Texte ebenso wie für lateinische Glossare mit lateinischer Erklärungssprache. Sofern innerhalb lateinischer Textglossierung oder in lateinischen Glossaren auch einmal deutsche Glossen vorkommen, sind diese Handschriften — soweit bekannt — im vorliegenden Katalog erfaßt, und es ist dann auch in der Regel und nach Möglichkeit angegeben, welche quantitativen Verhältnisse zwischen lateinischen und deutschen Glossen vorliegen. Handschriften mit nur lateinischen Glossen sind nur dann mit einer Nummer aufgeführt, wenn in ihnen zunächst auch volkssprachige Glossen gesehen oder vermutet worden waren. Ein solcher Fall liegt bei der Handschrift Einsiedeln, Stiftsbibliothek cod 236 (491)147 vor. Gleiches gilt für Handschriften, die zwar eine volkssprachige, nicht aber deutsche Glosse aufweisen. So tradiert die Handschrift Cambridge, Trinity College Library Β. 14.3148 eine altenglische, aber keine althochdeutsche Glosse. Soweit solche Fälle gar nicht erst 'aktenkundig' geworden sind, erfahren sie im Katalog auch keine Erwähnung. Ein solcher Fall ist mit der Handschrift Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek 2° Cod. Aug 345 gegeben. Im inneren Einbanddeckel tradiert der Codex zwei karolingische Fragmente, die nach R. Schmidt149 eine deutsche Glosse enthalten sollen. B. Meineke150 macht jedoch wahrscheinlich, daß es sich um einen lateinischen Eintrag handelt, so daß die Augsburger Handschrift auch nicht in den Katalog aufgenommen worden ist. Auch

147

Nr. 123.

148

Nr. 88.

149

Reichenau und St. Gallen, S. 46.

150

BNF. NF. 22 (1987) S. 218.

118

Einleitung

eine bereits von E. Steinmeyer und E. Sievers beschriebene Münchener Handschrift151 hat keine Aufnahme in den Katalog gefunden, da sie - nach derzeitigem Kenntnisstand — keine althochdeutschen Glossen enthält. 5.2. Altenglisch Die Tradition volkssprachiger Glossierung wurde offensichtlich im altirischen und altenglischen Sprachraum ausgebildet und den Kontinentalgermanen durch irische und angelsächsische Geistliche vermittelt. Die festland—germanische Glossographie knüpft dabei unmittelbar an die altenglische Glossographie an. Das zeigt sich zum einen an Handschriften mit Glossen in den verschiedenen germanischen Sprachen152, zum andern an den Vorkommen von altenglischen Wörtern innerhalb althochdeutscher oder altsächsischer Glossierungen153; beide Fälle sind zweckmäßigerweise mitberücksichtigt worden. Rein altenglische Glossen oder Glossare wurden aber nicht aufgenommen. Den Grenzfall bilden sicher die Werdener Glossare154, für die aber J. H. Gallee155 immerhin wenigstens teilweise altsächsischen Sprachstand angenommen hat. 5.3. Kontinentalgermanische Sprachen Die heutigen sprachlichen Verhältnisse können bekanntlich nicht einfach ins F r ü h - und Hochmittelalter zurückprojiziert werden, die Sprachen Deutsch und Niederländisch sind vielmehr erst ein Ergebnis der Sprachgeschichte. Im H o c h - und Spätmittelalter geht ihnen eine Dreigliederung des Raums in Mittelhochdeutsch, Mittelniederdeutsch und Mittelniederländisch voraus, im Frühmittelalter in Althochdeutsch, Altsächsisch und Altniederländisch, wobei statt von Altniederländisch

151

Clm 3704; StSG. V, S. 63f., Nr. 704.

152

Z.B. Nr. 168.

153

Z.B. Nr. 64.

154

Nr. 106c, Nr. 150a, Nr. 1070, Nr. 1071.

155

Altsaechsische Sprachdenkmaeler, S. 331.

Sprachliche und sprachgeographische Problematik

119

auch von Altniederfränkisch gesprochen wird. Die quantitativ sehr schmale Glossenüberlieferung aus diesem Raum ist im Katalog ohne eigene Erwähnung im Titel mitberücksichtigt worden, zumal die Zuweisungen unsicher oder umstritten sind. Beispiele dafür liefern die Handschriften Cheltenham, Bibliotheca Phillippica 16395156 und St. Petersburg, Russische Nationalbibliothek F.v. I. Nr. 9157. 5.4. Altsächsisch Die altsächsische Glossenüberlieferung ist im Katalog beschrieben, und zwar in dem Sinne, daß in der Rubrik 'Sprachgeographische Einordnung' alle Zuweisungen an das Altsächsische und gegebenenfalls auch Mittelniederdeutsche aufgeführt werden. Im Einzelfall sind daneben auch Korrekturen an derartigen Zuweisungen genannt. Über das Register der sprachgeographischen Einordnungen können somit alle wirklich oder vermeintlich altsächsischen Glossen ermittelt werden. Sprachgeographische Differenzierungen innerhalb des Altsächsischen wurden nicht berücksichtigt. Zur sprachhistorischen Abgrenzung zwischen Altsächsisch und Mittelniederdeutsch vergleiche man Kapitel 6.5. dieser Einleitung. 5.5. Althochdeutsch Althochdeutsch dient bekanntlich als Sammelbegriff für die an der 2. Lautverschiebung beteiligten kontinentalgermanischen Stammessprachen beziehungsweise Dialektgruppen des Fränkischen, Alemannischen und Bairischen. Die Glossen werden in der Rubrik 'Sprachgeographische Einordnung' je nach Forschungsstand diesen Dialekten oder Teilen davon zugewiesen. Je nach Forschungslage kann es hier auch widersprüchliche Angaben geben, und in vielen Fällen ist auch nur zu

156

Nr. 87.

157

Nr. 1035.

120

Einleitung

registrieren, daß der Sprachstand der Glossen bisher nicht bestimmt wurde158 oder nicht bestimmbar159 ist. Zur sprachhistorischen Abgrenzung zwischen Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch vergleiche man Kapitel 6.4. dieser Einleitung. 6.

Sprachhistorische Problematik

6.1. Zeitliche Abgrenzung des Katalogs Neben der räumlichen Abgrenzung stellte sich bei der Projektbearbeitung die Frage nach der zeitlichen Eingrenzung. Während die althochdeutsche Textüberlieferung zeitlich gut eingrenzbar ist, nämlich vom Beginn der Überlieferung im 8. Jahrhundert bis etwa in die Mitte des 11. Jahrhunderts, ist für die Glossenüberlieferung zunächst festzustellen, daß diese Grenze nicht gültig ist und in der Forschung auch weitgehend übereinstimmend so nicht beachtet wird. Bei der Glossenüberlieferung stellt sich das Problem, daß althochdeutsche Wortformen durch abschriftliche Überlieferung noch vielfach im 12. Jahrhundert begegnen, auch noch im 14. und vereinzelt sogar im 15. Jahrhundert erhalten sein können160. Es handelt sich dabei um Handschriften, die mit ihren Textglossierungen oder (überwiegend) Glossaren auf althochdeutsche Quellen zurückgehen. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind es freilich nur wenige Handschriften, die Althochdeutsches bewahren. Ab dem 13. Jahrhundert setzt eine mittelhochdeutsche Glossarüberlieferung ein, die hier nicht berücksichtigt wird161. In dem Katalog haben wir die zeitliche Grenze bewußt weit gezogen, vielleicht in einigen Fällen auch zu weit. Es sind prinzipiell alle Handschriften berücksichtigt, die im 'Verzeichnis' oder in einer der Nachtragslisten als Überlieferungsträger althochdeutscher oder altsächsischer Glossen bekanntgemacht worden sind. Der Katalog entspricht damit einer Forschungstradition, in der das Problem durchaus auch

158 159 160 161

So z.B. Nr. 8b, Nr. 420. So z.B. Nr. 12, Nr. 749. R. Bergmann, in: Les Manuscrits des Lexiques et Glossaries, S. 548—550. Dazu gehören große Vokabularien wie der Vocabularius Ex quo.

Sprachhistorische Problematik

121

erkannt worden ist162. Er hält sich damit indirekt an die auch von dem Leipziger Wörterbuch163 beachtete Eingrenzung dessen, was E. Steinmeyer als althochdeutsch und E. Wadstein als altsächsisch angenommen hat164. Gegenstand sind damit Handschriften aus acht Jahrhunderten, und zwar dem 8. bis 15. Jahrhundert. Althochdeutsche Überlieferung aus dem 13. bis 15. Jahrhundert kann freilich keine Originalüberlieferung sein, sondern beruht auf kopialer Tradition. Die Abgrenzungsproblematik, das heißt die Frage, ob Glossen noch dem Althochdeutschen zuzurechnen sind oder vielleicht schon mittelhochdeutsch sind und insofern nicht Gegenstand für den Katalog165, ist im wesentlichen entschieden, wenn die Handschrift in das Verzeichnis oder eine der Nachtragslisten aufgenommen wurde. Für die Projektarbeit wurden die durch die Listen bekanntgegebenen Handschriften prinzipiell als Überlieferungsträger angesehen, die es zu berücksichtigen galt. Ein Ausschluß einer im 'Verzeichnis' bereits aufgeführten Handschrift erfolgte nur dann, wenn sich der Hinweis auf althochdeutsche Glossen als Fehlmeldung erwiesen hat. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Handschrift entgegen der Meldung keine althochdeutschen Glossen (sondern solche einer anderen germanischen166 oder außergermanischen Sprache167 oder gar keine Glossen168) enthält oder wenn die Glossen der Handschrift in der Sekun-

162

Man vergleiche dazu auch Abschnitt 1.7. dieser Einleitung.

163

Man vergleiche zuletzt Deutschsprachige Akademiewörterbücher, S. 12 [Projektskizze des Althochdeutschen Wörterbuchs (Leipzig)].

164

Sieh dazu R. Bergmann, Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, S. VII. DazuJ. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 107-118; St. Stricker, Sprachwissenschaft 19 (1994) S. 1 8 3 - 2 3 0 .

165

166

167

168

Das gilt nach H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xvii, beispielsweise für die Handschrift Nr. 88, die ausschließlich eine altenglische Glosse enthält. Das gilt nach H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xvii, beispielsweise für die Handschrift Nr. 123, die nur lateinische Glossen enthält. Das gilt nach H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviii, beispielsweise für die Handschriften Nr. 165, Nr. 176, Nr. 436 und Nr. 809.

122

Einleitung

därliteratur eindeutig als mittelhochdeutsch bestimmt werden169 und diese Einstufung nach unserem Ermessen auch zutreffend ist. In dem Katalog ist so verfahren worden, daß die Signatur zwar wie in dem 'Verzeichnis' selbst erscheint, anstelle der Handschriftenbeschreibung jedoch nur die Erklärung für den Ausschluß der Handschrift und gegebenenfalls die entsprechende Literatur dazu folgt. Bei unsicheren Fällen wird zumindest eine Kurzbeschreibung gegeben, so zum Beispiel, wenn die Glossen am ehesten als mittelhochdeutsch zu bestimmen sind, eine genaue Untersuchung aber noch aussteht. Grundsätzlich wurden Handschriften, deren Aufnahme zweifelhaft schien und deren Ausschluß auch möglich und begründbar gewesen wäre, lieber mitberücksichtigt, da durch die Aufnahme im Zweifelsfall weniger Schaden entsteht als durch die Eliminierung. Da in dem jeweiligen Artikel das vorliegende Problem beschrieben wird, kann der Benutzer selbst entscheiden, ob die Handschrift für seine Fragestellung von Interesse ist oder nicht. Über die Register ist zudem leicht festzustellen, welche Handschriften zum engeren Bereich des Althochdeutschen gehören und welche schon in mittelhochdeutsche Zeit reichen. Daß Wortgut jüngerer Überlieferungen (wie z.B. des Summarium Heinrici, des Glossars der Hildegard von Bingen, der Versus—Glossen und der Glossae Salomonis) dann auch in ein Mittelhochdeutsches Handwörterbuch aufgenommen wird170, ist durchaus nachvollziehbar. Mehrere jüngere Handschriften tradieren neben einem Teil mit (kopial überlieferten) althochdeutschen Glossen auch einen oder mehrere Teile, die deutlich jüngere Glossen (womöglich Originalglossen mittelhochdeutscher Zeit) enthalten. Diese Teile werden als Bestandteile der Handschrift in dem Artikel freilich berücksichtigt, in dem Abschnitt zu den Glossen aber nur pauschal erwähnt171.

169

Das gilt nach H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviii, beispielsweise für die Handschrift Nr. 357.

170

K. Gärtner, in: Theodisca, S. 1 0 5 - 1 1 7 .

171

Das gilt beispielsweise für folgende Handschriften: Nr. 167, Nr. 285, Nr. 360, Nr. 432.

Sprachhistorische Problematik

123

6.2. Probleme der Handschriftendatierung Grundsätzlich muß zwischen der Datierung der Entstehung einer Handschrift und der Entstehung der in ihr überlieferten Texte unterschieden werden. Der Entstehungszeitpunkt der Handschrift gilt für die Entstehung darin enthaltener Texte als terminus post quem nonm. Die Texte selbst können natürlich schon mehrere Jahrhunderte älter sein als die Handschrift. Über die Datierung der Entstehung der Handschrift wird in dem Feld Geschichte Auskunft gegeben. Die Datierung basiert häufig allein auf einer Bestimmung der Schrift und ist damit in der Regel relativ ungenau. Sofern in der Literatur zur Handschrift divergierende Datierungen gegeben werden, sind wir entweder (stillschweigend) der nach unserer Meinung verläßlicheren Quelle gefolgt oder wir nennen die vorgefundenen Datierungen mit Angabe der Quelle. Durch Nutzung der herangezogenen Literatur kann sich der Benutzer selbst ein Urteil bilden. 6.3. Probleme der Glossendatierung Es ist zu unterscheiden zwischen der Datierung der Entstehung der Handschrift und der späterer Eintragungen. Zudem ist zu unterscheiden zwischen dem Zeitpunkt der Eintragung der Glossen und dem Zeitpunkt der Entstehung der Glossen. Glossierungen können bei der Anlage der Handschrift selbst von der Texthand oder unmittelbar danach von gleichzeitiger Hand eingetragen worden sein. Für die Eintragung von Glossen ist also der Entstehungszeitpunkt der Handschrift der terminus ante quem non. Wenn die Glossen bei der Anlage der Handschrift mit dem Text gleichzeitig geschrieben werden, dann werden sie meist mit dem Text aus einer Vorlage abgeschrieben, haben also als Glossierung bereits vor ihrer Niederschrift in der fraglichen Handschrift existiert. Andernfalls

172

Zu Problemen der Handschriftendatierung R. Bergmann, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1 0 5 0 - 1 2 0 0 , S. 1 9 - 2 5 .

124

Einleitung

müßten sie spätestens in diesem Augenblick als Originalglossierung entstanden sein. Die Glossen können aber auch erst in kleinerem oder größerem zeitlichen Abstand nach der Anlage der Handschrift eingetragen worden sein. Sofern das aufgrund von Vorlagen erfolgte, haben auch diese Glossen ein höheres Alter; spätestens müssen auch sie im Zeitpunkt der Niederschrift entstanden sein. Für die Datierung von Glossen bedeutet das alles, daß sie in Hinsicht auf die konkrete Eintragung in eine Handschrift häufig jünger als die Handschrift selbst sind. Mit einer Datierung der Entstehung einer Handschrift in das 9. Jahrhundert ist also prinzipiell noch nichts darüber gesagt, wann die Glossen eingetragen wurden. Andererseits besagt die Datierung der Eintragung einer Glossierung ins 12. Jahrhundert prinzipiell nichts über die Entstehung der Glossierung selbst, die häufig früher zu datieren sein wird173. Diese Verhältnisse sind kompliziert und werden noch dadurch erschwert, daß Datierungen der Glossierungen überhaupt nur in Ausnahmefällen vorliegen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß Glossierungen als oft vereinzelte Eintragungen paläographisch schwieriger zu datieren sind als fortlaufender Text. In dem Katalog werden die wenigen in der Literatur vorzufindenden Angaben wiedergegeben. Zudem wird die Datierung der Entstehung der Handschrift in den Fällen als Datierung für die Eintragung der Glossen genannt, in denen deutlich ist, daß die Glossen im Kontext eines Glossars stehen und entsprechend gleichzeitig mit diesem eingetragen worden sein müssen. 6.4. Althochdeutsch — Mittelhochdeutsch Angaben in den Feldern Zahl und Art sowie Zeit und Ort der Glossen beziehen sich stets auf die althochdeutschen Glossen der Handschrift. Die charakterisierten Glossen werden dabei nicht eigens als 'althochdeutsch' gekennzeichnet. Sind die Glossen allerdings nicht

173

Dazu ausführlich R. Bergmann, in: Deutsche Literatur und Sprache von 10501200, S. 1 9 - 2 5 .

Sprachhistorische Problematik

125

mehr dem Althochdeutschen angehörig, werden sie zwar als Bestandteil der Handschrift erwähnt, aber aus der eigentlichen Katalogbeschreibung ausgenommen. Junge Glossen, die keine Berücksichtigung gefunden haben, werden als 'nicht mehr dem Althochdeutschen zugehörig', 'jüngere Glossen' oder 'mittelhochdeutsche Glossen' bestimmt. Dabei ist allerdings zu beachten, daß jüngere Handschriften, die aufgrund der weiter oben (6.1.) beschriebenen kopialen Überlieferung für das Althochdeutsche in Anspruch genommen werden, ein Nebeneinander von Glossen mit althochdeutschem Lautstand und solchen mit mittelhochdeutschem Lautstand zeigen können. Auf dieses Nebeneinander wird nicht eigens hingewiesen, zumal ausführliche Glossenanalysen notwendig wären, um anachronistische Lautstände zu erklären. Im Einzelfall ist auch nicht ohne weitere Untersuchung feststellbar, ob die Glossen mehrheitlich noch althochdeutsch oder schon mittelhochdeutsch sind. 6.5. Altsächsisch - Mittelniederdeutsch Der Katalog umfaßt auch die Glossenüberlieferung des Altsächsischen. Die Glossen des Altsächsischen werden in dem Abschnitt Sprachgeographische Einordnung als solche bestimmt. Das Problem der sprachhistorischen Abgrenzung zwischen dem Altsächsischen und dem Mittelniederdeutschen stellt sich dabei in ähnlicher Weise wie zwischen dem Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen. Jüngere, dem Lautstand nach mittelniederdeutsche Glossen sind dann in den Katalog aufgenommen worden, wenn sie auf ältere Überlieferungen zurückgehen und somit traditionell der altsächsischen Glossographie zugeordnet werden. Enthält eine Handschrift neben einer älteren Überlieferung, die in dem Katalog auch beschrieben wird, auch noch deutlich jüngere, mittelniederdeutsche Glossen, so wird auf diese nur summarisch hingewiesen. Einzeluntersuchungen, die eine exakte sprachhistorische Bestimmung zulassen, konnten im Rahmen der Katalogarbeit nicht geleistet werden. Auch hier gilt das Prinzip, daß der historische Rahmen des Katalogs vorrangig der Forschungstradition folgt.

C.

KATALOG DER ALTHOCHDEUTSCHEN UND ALTSÄCHSISCHEN GLOSSENHANDSCHRIFTEN

1 ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 3 StSG. 1 Abbildungen p. 146, p. 511

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 320 Blätter; 48,0 χ 29,0 cm; Seitenzählung von 1 bis 639 von jüngerer Hand jeweils oben in der Mitte der Rectoseite; Einband restauriert; metallverzierte, mit Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; Reste einer Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 36,5 χ 20,0 cm; p. 1 - 5 1 8 , 635-639 dreispaltig; Spalten je 6,5 cm breit; p. 519-634 vierspaltig; 57 Zeilen; p. 1 —634 Spalten in Rundbögen gefaßt; Kapitelle meist mit figürlichen Darstellungen verziert. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: p. l a - 5 1 8 b 1. und 2. Salomonisches Glossar; p. 518b Körperteilbezeichnungen; p. 518c griechisch—lateinisches Glossar; p. 519a—564b alphabetisches griechisch—lateinisches Glossar; p. 564c-601c Verzeichnis biblischer Wörter und deren Erklärungen, p. 602a-630c Julian von Toledo, Prognosticon futuri saeculi; p. 630c-634c Augustinus, Liber de definitione dogmatumecclesiasticorum; p. 635a-639aMarbod, Steinbuch; p. 639 Besitzvermerk; p. 640 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert möglicherweise in der Benediktinerabtei Admont entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts. Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 43; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 77, Nr. 2 7 0 - 2 7 2 ; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 396; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 61; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 15, 18; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 22, 31; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 19; J. Wichner, Catalogue codicum manu scriptorum Admontensis, S. 5 - 7 ; StSG. IV, S. 374, Nr. 1.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Etwa 700 Glossen (p. 2c-511c) in dem über 30000 lateinische Lemmata umfassenden 1. und 2. Salomonischen

128

Admont

Glossar; davon weit über 100 Glossen von B. Meineke neu gefunden; von den bislang bekannten knapp 600 Glossen etwa 590 Glossen (p. 2c—420c) in dem 1. und 9 Glossen (p. 423b —511c) in dem 2. Glossar; Glossen zumeist von anderer Hand interlinear übergeschrieben, zum Teil aber auch im fortlaufenden Text stehend; im 1. Glossar im Anschluß an die Eintragungen zu dem Buchstaben Ρ (p. 313b—314a) Nachtrag aus Glossen zu allen Buchstaben des Alphabets von verschiedenen Händen. Zeit und Ort: Glossen zum Teil gleichzeitig mit dem Text, zum Teil kurz nach der Niederschrift des Textes eingetragen, wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Admont. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; G. Müller - Th. Frings, S. 344; H. Reutercrona, S. 11; F. Simmler, S. 29). Edition: StSG. III, S. 437 Anm. 2; IV, S. 2 7 - 1 2 3 (Nr. MCLXXVa); Edition einer neu gefundenen Glosse bei B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 227, Anm. 232; eine vollständige Edition der von B. Meineke darüber hinaus gefundenen über 100 Glossen ist in Vorbereitung (B. Meineke, in: Probleme der Edition, S. 24). Literatur: StSG. IV, S. 374, Nr. 1; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 307; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 43; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 78; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 5 1 - 5 3 , 55; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7f.; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 18; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 104-106, 114, 121, 160, 166f., 177; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 295, 302, 379f., 396; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 54; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 236, 361, 369; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 174, 181; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 51; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 75 und passim; Β. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 222; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 24; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 227; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 80; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 344; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände. S. 144; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11, 101; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 39; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 42f.; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 505; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 48; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 649, 680; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft20 (1995) S. 82.

Admont

2 ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 1 0 6 StSG. 2 Abbildungen f. 146v, 147r, 147v

129

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 147 Blätter; 31,5 χ 23,0 cm; Zählung von 1 bis 147 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; je 4 Buckel vorne und hinten; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 16,0 cm; f. 146v —147v schwankend zwischen 20,0/22,0 χ 12,0/18,0 cm; einspaltig; f. l v - 1 4 6 r 36 Zeilen; f. 146v—147v 1 6 - 1 7 Zeilen mit frei gelassenem Zwischenraum für die deutschen Glossen; zahlreiche einfache Initialen; f. 146v große, mit Ranken und Vogelmotiven verzierte rot-schwarze Initiale H; f. 147r rot-schwarze Darstellung kämpfender Tiere; f. 147v große, mit Ranken und einem Löwen verzierte rot-schwarze Initiale E\ f. 146v-147v Initialen der Hexameter vergrößert; f. 146v-147r Initialen zudem rubriziert. Schrift: Buchschrift des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv — 146r Rupert von Deutz, Opus de sancta trinitate (XXVII-XXXII); f. 146v-147v Versus de volucribus, bestiis et arboribus; f. 147v magisches Quadrat. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 159; J. Wichner, Catalogus codicum manu scriptorum Admontensis, S. 78f.; StSG. IV, S. 374, Nr. 2.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 156 Glossen (f. 146v —147v) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Glossen interlinear eingetragen, von der Hand, die auch die lateinischen Hexameter schrieb; Hand möglicherweise identisch mit derjenigen des vorausgehenden Textes. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: F r k . - o b d . (nach H. Reutercrona, S. 15); b a i r . - f r k . (nach H. Reutercrona, S. 91); bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 31). Edition: Exemplarisch einige Glossen bei J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 304; vollständige Edition bei StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 374, Nr. 2; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Hoffmann, in: M. Haupt — H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter, II, S. 214—216; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181f.; E. Meineke, in: 2RGA. X, S. 119; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15, 91; P. Sievers,

130

Admont

Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 78; Κ. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 98; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 313 — 316; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 304.

3 ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 2 4 9 StSG. 3

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 112 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 26,0 χ 17,5 cm; Zählung von 1 bis 112 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit Leder überzogene Holzdeckel; nur noch eine der ehemals 2 Schließen erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 12,5 cm; einspaltig; f. l r - 2 v Zeilenzahl unregelmäßig bis 52 Zeilen; f. 3r-112v 33 Zeilen; mehrere einfache oder leicht verzierte Initialen. Schrift: Buchschrift des 13. Jahrhunderts; zusätzliches Blatt vorne von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr lateinisch-deutsches Fischglossar; Versus de piscibus [unglossiert]; f. l r - 2 v zwei Predigten (Fragmente); f. 3r-112v Honorius Augustodunensis, Speculum Ecclesiae (am Ende um einen Teil der Bibel, Hoheslied, ergänzt). Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur: J. Wichner, Catalogue codicum manu scriptorum Admontensis, S. 134; StSG. IV, S. 374f., Nr. 3.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 33 Glossen (f. lr) mit 35 Einzelwörtern in dem Fischglossar; Lemmata und Glossen fortlaufend von einer Hand, die sich von der des folgenden Haupttextes unterscheidet. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: StSG. III, S. 361 (Nr. DCCCCXL). Literatur: StSG. IV, S. 374f., Nr. 3; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 275; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim.

Admont

4 ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 2 6 9 StSG. 4 Abbildung f. 48r

131

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 69 Blätter; 30,5 χ 20,5 cm; Zählung von 1 bis 69 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; Buckel vorne und hinten; eine Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel f. lr—46v 22,5 χ 16,5 cm; f. 4 7 r - 6 9 v 25,5 χ 18,0 cm; f. l r - 4 6 r zweispaltig; f. 4 7 r - 6 9 v dreispaltig; f. l - 4 6 r 27 Zeilen; f. 47r—69v 31 Zeilen; mehrere einfache oder leicht verzierte Initialen; f. 4 7 r - 6 9 v Anfangsbuchstaben der Lemmata abwechselnd rot oder schwarz mit Rubrizierung. — Schrift: späte karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 6 r 5 geistliche Traktate (vgl. StSG. IV, S. 375); f. 46v leer; f. 4 7 r - 6 9 v Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von A — U/V; Langfassung); f. 69v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 69v weist auf die Benediktinerabtei Admont. Literatur: R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLIV; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; R. Hildebrandt, ZDA. 97 (1986) S. 121; R. Hildebrandt, ZDA. 119 (1990) S. 472; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 396; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 97, 103f., 113, 120; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f.; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 29; J. Wichner, Catalogus codicum manu scriptorum Admontensis, S. 140; StSG. IV, S. 375, Nr. 4. Abbildung von f. 47r bei R. Hildebrandt, Summarium, Tafel 7.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Über 900 Glossen (f. 47r-69v) im Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von A - U/V; Langfassung); Lemmata und Glossen von zwei Händen in abgesetzten Zeilen geschrieben; Hand 1 schrieb f. 4 7 r - 5 4 v , Hand 2 f. 55r-69v. Zeit und Ort: Glossen wohl Mitte des 12. Jahrhunderts eingetragen, möglicherweise in der Benediktinerabtei Admont. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; H. Garke, S. 63; H. Götz, S. 243; E. Rooth, S. 36; F. Simmler, S. 31); b a i r . - f r k . (nach H. Reutercrona, S. 92). Edition: StSG. III, S. 2 6 4 - 2 9 2 (Nr. DCCCCXXXVIIIb); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 147 — 535.

132

Admont

Literatur: StSG. IV, S. 375, Nr. 4; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaftim Bereich der ahd. Glossen, S. 318; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 76; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23 und passim; Ε. Fazzini Giovannucci, QIG. 9 (1997) S. 139; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 11, 20; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 122, 127, 159; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 62, 75, 140; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XVIIIf., S. XXXIVf.; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 15; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 248f.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; P . Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 77 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 290, 304; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98, 100; B. Meineke, Althochdeutsche - scaf(t) - Bildungen, S. 142; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 93; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 49f. und passim; Α. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 100; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 92; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 36; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 86; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 265; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 103f. und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 272f. und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; St. Stricker, Die Summarium-HeinriciGlossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 103f. und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 186; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 656; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 25lf., 256.

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 3 9 3 s. N R . 8 a

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 4 2 6 s . N R . 8 b

5

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 4 7 6

StSG. 5

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 125 Blätter; 26,5 χ 19,0 cm; untere Hälfte von f. 123 weggeschnitten; Zählung von 1 bis 125 von moderner Hand jeweils

Admont

133

in der rechten oberen Ecke jeder fünften Rectoseite; Einband restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; je 5 Buckel vorne und hinten; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 11,5 cm; einspaltig; f. l r - 1 2 3 r 30 Zeilen; f. 124r-125r 1 6 - 1 7 Zeilen; f. 125v2Zeilen; f. lr Überschrift in Majuskeln; vereinzelt einfache Initialen; f. 124r-125r Überschriften in roter Farbe; f. 124r-125v Anfang des ersten Verses jeweils mit roter Initiale. — Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 2 3 r Gregor der Große, Moralia in Job (XXIV-XXVII); f. 123v leer; f. 124r-125v Versus de volucribus, bestiis et arboribus. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: J. Wichner, Catalogue codicum manu scriptorum Admontensis, S. 203; StSG. IV, S. 375, Nr. 5.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: Über 160 Glossen (f. 124r-125v) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Glossen interlinear in den frei gelassenen Zwischenraum eingetragen, von der Hand, von der auch die lateinischen Hexameter sowie wohl auch der vorausgehende Text des Codex stammen. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 31); bair.-frk. (nach H. Reutercrona, S. 91). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 375, Nr. 5; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Hoffmann, in: M. Haupt - H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter, II, S. 2 1 4 - 2 1 6 ; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181f.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15, 91; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 78f., 125; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 98; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 316; J. Zacher, ZDPh. 11 (1980) S. 304.

134

Admont

6 ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 5 0 8 StSG. 6 Abbildungen f. 7r, 59r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 112 Blätter; 22,5 χ 16,5 cm; Blatt 1 der Innenseite des vorderen Einbanddeckels aufgeklebt; von f. 56 nur noch oberes Viertel erhalten; Zählung von 1 bis 112 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 12,5 cm; einspaltig; 2 7 - 3 1 Zeilen; f. lr leicht verzierte Initialen; ansonsten mehrere einfache Initialen; Überschriften in Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 5 6 r Bibelglossar; f. 56v leer; f. 5 7 r - 1 1 2 r alphabetisches Glossar; f. 112v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Admont entstanden. Literatur: G. Baesecke,Der Vocabularius Sti. Galli, S. 7 3 ; B . Meineke, Basler Fragment, S. 117; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 330; J. Wichner, Catalogus codicum manu scriptorum Admontensis, S. 212; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 375, Nr. 6.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 74 Glossen (f. l r - 6 4 v ) . - Textglossar in Textreihenfolge: 60 in dem fortlaufend geschriebenen, nach den biblischen Büchern geordneten Bibelglossar (f. l r - 5 6 r ) ; Glossen aus der Mondseer Bibelglossatur stammend; 6 (f. l r - 3 r ) zu Genesis; 22 (f. 3 v - 5 r ) zu Exodus; 9 (f. 6 r - 7 r ) zu Leviticus; 1 (f. 7r) zu Numeri; 8 (f. 8 v - 9 r ) zu Deuteronomium; 2 (f. lOr) zu Richter; 1 (f. 19v) zu 2. Paralipomenon; 1 (f. 31v) zu Job; 1 (f. 39r) zu Jeremias; 1 (f. 42r) zu Daniel; 6 (f. 4 5 r - 4 6 r ) zu Matthäus-Evangelium; 1 (f. 46v) zu Markus —Evangelium; 1 (f. 51v) zu Apokalypse; Glossen vorrangig interlinear, vereinzelt auch im fortlaufenden Text des Glossars stehend. - Alphabetisches Sachglossar: 14 Glossen (f. 5 8 r - 6 4 v ) in dem fortlaufend geschriebenen, etwa 7800 Lemmata umfassenden alphabetischen Glossar; davon 11 im fortlaufenden Text des Glossars und 3 (f. 59v, 63r, 64v) interlinear stehend; alle Glossen wohl von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in Admont eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bibelglossen bair. (nach G. Müller — Th. Frings, II, S. 344; H. Reutercrona, S. 14); Glossen insgesamt bair. mit

Admont

135

eventuellen frk. Einflüssen (nach F. Simmler, S. 31 und 299, Anm. 141); as. Vorlage bei einem Teil der Glossen des alphabetischen Glossars (nach Th. Klein, Studien, S. 325; Th. Klein, RhVB., S. 400); and. und hd. (nach G. Cordes, S. 21). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII), S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 358 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 385 (Nr. LXXXVIII), S. 466 (Nr. CLXIII), S. 501 (Nr. CCXII), S. 628 (Nr. CCXCI), S. 659 (Nr. CCCXI), S. 720f. (Nr. CCCLXX), S. 724 (Nr. CCCLXXVII), S. 799 (Nr. CCCCXCI); IV, S. 179 (Nr. MCLXXX). Literatur: StSG. IV, S. 375, Nr. 6; StSG. V, S. 108-407; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 73, 96, 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 318; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 21; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 87, 118; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 306; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 215, 325; Th. Klein, RhVB. 42 (1978) S. 400; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 136; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117f.; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 79; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 344; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 14; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 507; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 105; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 328; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31, 299; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 330; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 274.

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 6 4 0 s. N R . 8C

7 ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 7 1 8 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 51r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 67 Blätter; 18,5 χ 13,0 cm; Zählung von 1 bis 67 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband restauriert; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 11,5 χ 8,5 cm; einspaltig; 1 9 - 2 2 Zeilen; vereinzelt einfache Initialen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift:

136

Admont

karolingische Minuskel von zahlreichen Händen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts; nach H. Bresslau (S. 7) wie "Schreibübungen von Schülern der Admonter Klosterschule". Inhalt: f. lr—17v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 3v leer; f. 17v-18v Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis (Exzerpte); f. 19r-22v Exzerpte aus anderen Kirchenvätern; f. 23r—24ν Fragen und Antworten über kirchliche Pflichten und Gebräuche; f. 2 5 r - v Nebridius von Narbonne, Brief an den Erzbischof Johannes von Arles; f. 26r-33v Chronik von 725 bis 956; f. 34r-47v Kommentare zu Hieronymus, Prologe zu biblischen Büchern; f. 47v-48v Isidor von Sevilla, Etymologiae (7, 5, 4 Exzerpte); f. 48v-52v Worterklärungen zur Bibel, Genesis; f. 52v-63v Kommentare zu Hieronymus, Prologe zu biblischen Büchern; f. 63v-67v Glossen zu seltenen Wörtern, zum Teil zu Aldhelm, De laudibus virginum (Handschrift bricht auf der Mitte von f. 67v mitten im Satz ab). Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 12. Jahrhunderts möglicherweise in der Benediktinerabtei Admont entstanden. Literatur: H. Bresslau, Die ältere Salzburger Annalistik, S. 4 - 1 0 ; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 159; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 300f., 311; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 330; J. Wichner, Catalogus codicum manu scriptorum Admontensis, S. 268f.; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346.

Glossen Zahl und Art: Textglossare in Textreihenfolge: 30 verstreute Glossen zu den Erklärungen zur Bibel, Genesis und zu seltenen Wörtern (f. 48v-67r); davon 15 (f. 48v-52r) zu Genesis; 10 (f. 64v-67r) zu Aldhelm, De laudibus virginum; zudem weitere 5 Glossen [f. 64r, 64v (3 Glossen), 67r], von denen 3 (f. 64r, 64v, 67r) wohl mit einer Glossierungstraditionzu Prudentius, Psychomachia, in Verbindung stehen; alle Glossen im Kontext der Worterklärungen stehend; zugehörige Texte nicht überliefert. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text in der Mitte des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Genesisglossen as., Aldhelmglossen jedoch nicht (nach Th. Klein, RhVB., S. 400); Aldhelmglossen as. (nach H. Mettke, S. 83); Glossen insgesamt nd. (nach H. Götz, S. 208); as. Vorlage (nach Th. Klein, Studien, S. 325). Edition: H. Naumann, ZDA. 64 (1927) S. 77f. Literatur: J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 120; H. Götz, PBB. 81 (Halle 1959) S. 208; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zurBedeu-

Admont

137

tungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 186; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 141 f.; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 325; Th. Klein, RhVB. 42 (1978) S. 400; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 66, 69; H, Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 4, 43, 83; H. Naumann, ZDA. 64 (1927) S. 7 7 - 7 9 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 1 5 9 - 1 6 2 ; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 300f.; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 66; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 330; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 227; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 274, 287.

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 7 5 6 s. N R . 8 d

8

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 7 5 9

StSG. 7

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 220 Blätter; 15,5 χ 9,0 cm; Zählung von 1 bis 219 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt zwischen 132 und 133 in der Zählung übersprungen; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,0 χ 7,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften vereinzelt in Majuskeln in roter Farbe; wenige einfache Initialen. - Schrift: Buchschrift von einer Hand aus dem 3. Drittel des 12. Jahrhunderts; f. 128r-219v von einer weiteren Hand. Inhalt: Mehr als 60 Einzeltexte; darunter: f. l v - 2 9 r Traktat; f. 2 9 v - 3 2 v Serlo von Wilton, Dactile quid latitas; f. 3 2 v - 5 3 v , 5 4 v - 5 5 r Versus differentiales; f. 5 5 r - 5 9 r Versus de volucribus, bestiis et arboribus; f. 5 9 r - 9 1 v Aurea gemma; f. 9 1 v - 1 1 7 r Brief— und Urkundensammlung; f. 117r-163v grammatischer Traktat; f. 164r-165v Figurenlehre; f. 165v-168r Gedicht; f. 168r—184r Marbod, Steinbuch; f. 189r-193v Traktat; f. 194r-200r Novus Cato; f. 2 0 3 r - 2 0 5 r Proverbia Salomonis; f. 2 0 9 v - 2 1 0 r Traktat; f. 210r—215v Marbod, De ornamentis verborum; f. 2 1 5 v - 2 1 6 r Traktat. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 12. Jahrhunderts, wahrscheinlich vor 1174, in Gurk entstanden. Literatur: P. Lendinara, SchM. 1 4 - 1 5 (1988) S. 18; J. Wichner, Catalogue codicum manu scriptorum Admontensis, S. 274; F.J. Worstbrock, in: Pragmatische Schriftlichkeit im Mittelalter, S. 134, 1 4 0 - 1 4 2 ; F.J. Worstbrock - M. Klaes - J. Lütten, Repertoriumder Artes Dictandides Mittelalters, I, S. 1 1 9 - 1 2 2 ; StSG. IV, S. 375, Nr. 7.

138

Admont

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: Etwa 120 Glossen (f. 55v—56v) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Glossen interlinear eingetragen; lateinische Hexameter und volkssprachige Glossen von der Hand, die auch die weiteren Teile der Handschrift schrieb. Zeit und Ort: Glossen wohl mit dem Text im 3. Drittel des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 69); bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 32); o b d . - f r k . (nach H. Reutercrona, S. 95). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 375, Nr. 7; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 18If.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 69, 95; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 32; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 359; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 313-316.

8a

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 3 9 3

nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 4a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 276 Blätter; 23,0 χ 16,5 cm; von f. 219 nur noch untere Hälfte erhalten; Zählung von 1 bis 276 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahlen nur auf jeder 4. oder 5. Rectoseite eingetragen; Einband im 19. Jahrhundert restauriert; Ledereinband; ehemals 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; mehrere einfache oder leicht verzierte Initialen; f. 204v große rankenverzierte Initiale Ν in roter Farbe. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 12./13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 7 6 v Passionale; f. 160v Wurmsegen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12./13. Jahrhundert entstanden. Literatur: K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 234; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 256; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 43; J. Wichner, Catalogue codicum manu scriptorum Admontensis, S. 180.

Admont

139

Glossen Zahl und Art: Einzel Wörter in Gebrauchstext: 4 Wörter (f. 160v) in dem Wurmsegen; Wörter im lateinischen Kontext stehend und von der Hand eingetragen, von der auch der weitere Text der Handschrift stammt. Zeit und Ort: Wörter mit dem Text im 12./13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 234. Literatur: K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 234; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635.

8b

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 4 2 6

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 112 Blätter; 23,0 χ 16,5 cm; von f. 112 nur noch obere Hälfte erhalten; Zählung von 1 bis 112 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahlen nur auf jeder dritten bis fünften Rectoseite eingetragen; Einband restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 2 4 - 3 1 Zeilen; mehrere einfache Initialen. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 8 r Bibelglossar; f. 18v leer; f. 19r-112r Walahfrid Strabo, Glossa ordinaria in S. Scripturam; f. 112v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: J. Wichner, Catalogus codicum manu scriptorum Admontensis, S. 188f.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen liegen uns nicht vor. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Eine Edition der von B. Meineke entdeckten Glossen steht noch aus.

140 8c

Admont

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 6 4 0

StSG. II, S. Vf.: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 6a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 24 Blätter; 20,0 χ 12,5 cm; lückenhafte Zählung von 1 bis 23 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 1 - 1 0 , 15 gezählt, f. 1 1 - 1 4 , 1 6 - 2 0 nicht gezählt, f. 21—24 als 2 0 - 2 3 gezählt; Einband 1958 restauriert; Holzdeckel mit Lederrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 14,0 χ 8,5 cm; f. l r - 2 v , 5 r - 2 3 v einspaltig; f. 3 r - 4 v zweispaltig; 25 Zeilen; mehrere große rankenverzierte Initialen in roter und blauer Farbe; Überschriften sowie S a t z - oder Versanfänge in roter Farbe. - Schrift: Buchschrift von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 3 v ( = 24v) Prudentius, Psychomachia. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur:

H. Hoffmann, in: M. Haupt - H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter, II, S. 1 9 5 - 2 0 0 ; J.

Wichner, Catalogus codicum manu scriptorum Admontensis, S. 249.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 44 Glossen (f. l v - 1 8 r ) zu Prudentius, Psychomachia; Glossen marginal und interlinear eingetragen; Glossen von mindestens zwei textfremden Händen; Zugehörigkeit zum Althochdeutschen zweifelhaft; zudem lateinische interlineare und marginale Glossierung. Zeit und Ort: Glossen wohl im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Edition: StSG. II, S. V, Anm.; 36 Glossen bei H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter 2 (1840) S. 196f.; 8 weitere Glossen bisher nicht ediert. Literatur: H. Hoffmann, in: M. Haupt - H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter, II, S. 1 9 5 - 2 0 0 ; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274.

8d

ADMONT, STIFTSBIBLIOTHEK 7 5 6

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 141 Blätter; 15,5 χ 9,5 cm; Zählung von 1 bis 141 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband restauriert; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schlie-

Altenburg

141

ßen. - Einrichtung: Schriftspiegel 11,5/12,0 χ 6,5/7,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; f. lv, 21r mit Ranken und Tierköpfen verzierte Initialen; f. 141v Zeichnung als Federprobe; mehrere einfache Initialen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv—21r Remigius von Auxerre, Kommentar zu Donat, Ars maior; f. 2 1 r - 7 6 r Donat, Ars grammatica mit Kommentar; f. 7 6 r - 1 0 0 v Priscian, De declinatione nominum; f. 100v-117r grammatischer Traktat; f. 117r-122r Servius, De finalibus; f. 122v-141r grammatischer Traktat. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; im 15. Jahrhundert befand er sich nach einem Eintrag im Bibliothekskatalog in der Benediktinerabtei Admont. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 1 9 - 2 1 , Nr. 1; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 20; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 159; L. Holtz, Scriptorium 44 (1990) S. 220; C. Jeudy, in: Saints, scholars, and heroes, II, S. 113-118; C. Jeudy, Scriptorium 36 (1982) S. 319; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 247; M. Passalacqua, Prisciani Caesariensis Institutio, S. XVII; J. Wichner, Catalogue codicum manu scriptorum Admontensis, S. 278.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen liegen uns nicht vor. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Eine Edition der von B. Meineke entdeckten Glossen steht noch aus.

9

ALTENBURG, STIFTSBIBLIOTHEK A B 1 3 A 11 (FRÜHER M S S P 10, DAVOR V I I 188)

StSG. 8

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 106 Blätter; 25,0 χ 17,8 cm; Zählung von 1 bis 106 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; im hinteren Teil fehlen auf mehreren Seiten die Zahlen; mit hellem, mit blindgepreßten Blüten und Ornamenten verziertem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur VII 188 auf einem Papierschild auf dem inneren Einbandspiegel. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,2 χ 13,0 cm; zweispaltig; 40 Zeilen; zahlreiche rankenverzierte

142

Altenburg

Initialen, besonders im ersten Teil des Codex; Initialen in roter und blauer, zum Teil auch in goldener Farbe; im hinteren Teil des Codex einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: von mehreren Händen des 12./13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra-88vb Osbern von Gloucester, Panormia; f. 89ra-104vb Petrus Hispanus, Summa instructionum; f. 105ra-rb Pronomina derivativa; f. 105v Glossar mit Gerätschaftsbezeichnungen u.a.; f. 105v Besitzvermerk; f. 106r,v (verbundenes Blatt) Petrus Hispanus, Summa constructionum. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12./13. Jahrhundert entstanden; ein Eintrag des 16. Jahrhunderts auf f. 105ν nennt den Plebanus Andreas Chrumicher in Zwettl als Besitzer. Literatur: F. Bertini, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 296; F. Bertini, SchM. 2 0 - 2 1 (1991) S. 97; F. Bertini - V. Ussani jr., Osberno, Derivazioni, I, S. XI, XVI, 1 - 4 6 2 ; II, S. 463—769; G.L. Bursill—Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 20; G. Schweighofen Die Handschriftendes Stiftes Altenburg, S. 9f.; StSG. IV, S. 375f., Nr. 8.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Über 70 Glossen (f. 105va) in dem Glossar mit Gerätschaftsbezeichnungen u.a.; die ersten 10 Glossen interlinear, alle weiteren im fortlaufenden Glossartext stehend; jedes lateinische Lemma volkssprachig glossiert; Glossar von einer Hand fortlaufend geschrieben, die wohl identisch ist mit der Hand, die die unmittelbar vorausgehenden Pronomina schrieb. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 139; F. Simmler, S. 32); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 130). Edition: StSG. III, S. 690f. (Nr. MCXLIX). Literatur: StSG. IV, S. 375f., Nr. 8; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 149, 160; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 130; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 139; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 32; St. Stricker, Basel ÖBU. Β Κ 31, S. 680.

Amiens

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10 AMIENS, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE MS 110 StSG. 9 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 94 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 25,0 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 94 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; moderner Einband. - Einrichtung: zweispaltig. - Schrift: von einer Hand des ausgehenden 12. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt verso Liste französischer Eigennamen; f. lra—21rb Bibelglossar; f. 21rb-21v Hrabanus Maurus, Traktat über die menschlichen Körperteile; f. 22r—91v verschiedene Texte, u.a. Hieronymus, Liber interpretationis nominum hebraicorum, in alphabetischer Reihenfolge zu biblischen Ortsnamen und Ortsbezeichnungen; ebenfalls alphabetisch Etymologien; griechisches Alphabet; f. 92v —93r Hymnus an St. Peter (mit Neumen); f. 93v Besitzvermerk; f. 94r Federproben; f. 94v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 12. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 93v weist auf die Praemonstratenserabtei Selincourt bei Hornoy. Literatur: BHM., Nr. 201; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 317f.; G.L. Bursill —Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 20; Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques de France. Departements 19, S. 5 1 - 5 3 ; J.J. Contreni, Speculum 51 (1976) S. 417; I.C. Cunningham, Scriptorium 27 (1973) S. 85; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 150,316; P. Lendinara, Anglo-Saxon Glosses and Glossaries, S. 199; P. Lendinara, AION. 2 8 - 2 9 (1985-1986) S. 339f.; P. Lendinara, ASE. 19 (1990) S. 141, 143; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265; StSG. IV, S. 376, Nr. 9; StSG. V, S. 108-407.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 8 Glossen (f. 4vb-21vb). - Textglossar: 5 Glossen [f. 4vb, 5ra (3 Glossen), 12va] im Kontext des Bibelglossars; davon 4 zu 1. Samuel und 1 zu Sprüche. - Textglossierung: 3 Interlinearglossen [f. 21va (2 Glossen), 2Ivb] zu Hrabanus Maurus, Traktat über die menschlichen Körperteile. Zeit und Ort: Glossen im ausgehenden 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Westmitteldeutsch (U. Blech, S. 329). Edition: StSG. IV, S. 267 (Nr. CIX Nachtr.), S. 274 (Nr. CCXIV Nachtr.), S. 356 (Nr. DCCCCLIX" Nachtr.); erneute, vollständige Edition bei U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 319-322.

Antwerpen

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Literatur: StSG. IV, S. 376, Nr. 9; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 7 - 3 7 ; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 1 7 - 3 3 0 und passim; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 68; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 150, 316—321; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; C. Wich — Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 1 1 7 - 1 1 9 , 121f., 124, 129, 274, 346.

AMORBACH, FÜRSTLICH LEININGENSCHES ARCHIV FRAGMENTE SCHUBLADE 3 s. NR. 1 0 5 4

11

ANTWERPEN, MUSEUM PLANTIN-MORETUS Μ 1 7 . 4 (FRÜHER 126)

StSG. 10

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 9 ; Teil 2: 7 0 - 7 7 ; Pergament; 77 Blätter; Blatt 20 Palimpsest; 25,0 χ 16,5/17,0 cm; f. 7 0 r - 7 6 r 16,5 χ 11,0 cm; Blätter an den Rändern beschnitten (mit Textverlust); Zählung von 1 bis 76 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; die Blätter 1 - 4 sind zudem von 38 bis 41 gezählt; moderner Einband; mit weißem Pergament überzogener Pappeinband; je 2 Riemchen am vorderen und hinteren Deckel; vorgängige Signatur 705 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel f. lr—69v 21,0 χ 13,0/14,0 cm; f. 7 0 r - 7 6 v 13,0 χ 7,0/8,0 cm (Breite je Spalte); f. l r - 6 9 v einspaltig; f. 7 0 r - 7 6 v zweispaltig; f. l r - 6 9 v 27 Zeilen; f. 7 0 r - 7 6 v 24 Zeilen; f. 1 ganzseitige Miniatur des thronenden Christus; f. lv Schmucktitel in Majuskeln; f. 8 r - 3 8 r 16 Miniaturen; reich verzierte, mehrfarbige Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel, Teil 1 von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts, Teil 2 von einer Hand des 12./13. Jahrhunderts; reiche interlineare und marginale Glossierung und Kommentierung, marginal durch die Beschneidung verstümmelt. Inhalt: f. lr Name ERICUS; f. l v - 4 1 r Sedulius, Carmen Paschale: f. lv Titelseite; f. 2r Besitzvermerk; f. f. 2 r - 5 v Epistola ad Macedonium; f. 5ν Gedicht Sedulius domini; f. 5 v - 6 r Praefatio; f. 6 r - 3 8 v Text; f. 38v Gedicht Romuli dum ductor, f. 3 9 r - 4 1 r Hymnus I; f. 41r Gedicht Sedulius Christi; f. 4 1 v - 6 9 v Prosper von Aquitanien, Epigrammata; f. 7 0 r - 7 6 r Prosper von Aquitanien, Epigrammata; f. 7 6 v - 7 7 v leer. Geschichte: Teil 1 des Codex nach B. Bischoff im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts im Domstift St. Lambert in Lüttich entstanden; A. Weiner nimmt auf-

Antwerpen

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grund der Initialen Mainzer Herkunft an; ein Besitzvermerk auf f. 2r weist auf die Benediktinerabtei St. Jakob in Lüttich, wohin der Codex später gelangte; Teil 2 der Schrift nach im 12./13. Jahrhundert entstanden; ein späterer Besitzer war Th. Poelmans (1510-1581) und nach dessen Tod Christophe Plantin; als Bestandteil der Privatbibliothek Plantins ging die Handschrift schließlich in den Besitz des Museums Plantin — Moretus in Antwerpen über. Literatur: J.J.G. Alexander, Insular Manuscripts, S. 15, 83; G. Becht—Jördens, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 332, 343f.; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 228, 312; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 23, Nr. 75; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 9; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 306; C. Caesar, RhMPh. NF. 56 (1901) S. 2 4 7 - 2 7 1 ; J. Denuce, Museum Plantin-Moretus, S. 135 — 137, Nr. 176; D.N. Dumville, in: Archbishop Theodore, S. 104; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 17; J. Higgitt, in: St Cuthbert, S. 282; Insular and Anglo — Saxon Illuminated Manuscripts, S. 58, Nr. 65; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 269f., Nr. 442; W. Koehler, in: Belgische Kunstdenkmäler, I, S. 7 — 11; W. Levison, England and the Continent, S. 133f.; Ch. Mortiaux—Denoel, RB. 101 (1991) S. 164; C. Nordenfalk, Die Buchmalerei im Mittelalter, S. 40; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 4 0 - 5 6 ; R. Reiche, ZDA. 100 (1971) S. 1 5 - 1 8 ; 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 104f.; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 32f. und passim; Α. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch — insularen Schulen, S. 21 und passim; D. Whitelock, ASE. 1 (1972) S. 9; M.Th. Wieser, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VIII, 2, S. 21f.; StSG. IV, S. 376, Nr. 10. - Abbildung der Miniaturen auf f. lr —33v bei J.J.G. Alexander, Abb. 2 8 5 - 3 0 1 ; Abbildung der Miniaturen auf f. lOv, 22v bei W. Koehler, Abb. 9f., S. 9f.; Faksimile von f. 59v bei P. Pauly, Abb. 19, nach S. 128; Abbildung von f. lr in 794 - Karl der Große, S. 104; Abbildung von f. lv, 2r und der Initialen auf f. 6r, 7r, 13v, 41v bei A. Weiner, Tafel 1 6 6 - 1 6 8 , S. 3 6 6 - 3 6 8 .

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: Insgesamt 98 Glossen; davon 60 (f. 2r-36r) zu Sedulius, Carmen Paschale; 56 interlinear, 4 marginal stehend; 38 Glossen (f. 41v-64v) zu Prosper von Aquitanien, Epigrammata; 37 interlinear, 1 (f. 51r) marginal stehend; es finden sich weitere, vielleicht volkssprachige Glossen in dem Codex; Glossen von verschiedenen Händen, zum Teil in verschiedenen Geheimschriften (ö/fc-Geheimschrift, Geheimschrift mit Punkten und Strichen für Vokale) eingetragen; zudem ziemlich durchgehend zahlreiche interlinear und marginal stehende lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen nicht vor dem letzten Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach G. Baesecke, S. 255; R. Bergmann, S. 229f.; H. Frings, S. 2; Th. Frings, S. I l l ; P. Pauly, S. 153); mfrk. und obd. (nach H. Reutercrona, S. 107); frk. (nach J. Franck, S. 4); Glossen zu Prosper von Aquitanien frk. (nach H. Garke, S. 72). Edition: StSG. II, S. 380f. (Nr. DCCLXXIV), S. 616f. (Nr. DCCCXXXIX); erneute Edition mit Nachträgen und Berichtigungen bei P. Pauly, Die althoch-

Augsburg

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deutschen Glossen der Handschrift Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 1 1 6 - 1 4 0 . Literatur: StSG. IV, S. 376, Nr. 10; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 16, 255; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 229f., 315; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 41; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 23, Nr. 75; C. Caesar, RhMPh. NF. 56 (1901) S. 257; J. Franck - R. Schützeichel, Altfränkische Grammatik, S. 4; H. Frings, Rheinische Glossen, S. 2 und passim; Th. Frings, PBB. 63 (1939) S. 111 und passim; Η. Garke, Prothese und Aphaeresedes h, S. 72; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 197f., 201; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 143f., 190; W. Haubrichs, in: Lotharingen, S. 205; Insular and Anglo-Saxon Illuminated Manuscripts, S. 58, Nr. 65; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 26f.; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 81, 179; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 178; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 46, 55f., 141-167; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 107; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635;R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 39, 45; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 114, 117; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 111;C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 33; Th. Stührenberg, Die althochdeutschen Prudentiusglossen der Handschrift Düsseldorf F 1, S. 1 2 6 130.

ANVERS S. ANTWERPEN

12

AUGSBURG, ARCHIV DES BISTUMS AUGSBURG H S 1

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 6 ; Teil 2: f. 1 7 - 8 4 ; Pergament; 84 Blätter; Blätter an mehreren Stellen ausgebessert; 21,5 χ 14,5 cm; Zählung von 1 bis 84 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zählung an mehreren Stellen korrigiert; nach f. 60 f. 60a; Zahl 82 in der Zählung übersprungen; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe. - Einrichtung f. 17r-84v: Schriftspiegel 17,0/17,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Überschriften in Unziale und Capitalis rustica in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel, f. lv - 16v von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts, f. 1 7 - 8 4 von einer Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; Nachträge von späteren Händen.

Augsburg

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Inhalt: f. lr Federproben; f. l v - 1 6 v Martyrologium mit nekrologischen Notizen (f. 2, 3, 6, 7 falsch eingebunden); f. 16v zweizeilige Schrift (mit Neumen); f. 17r Besitzvermerk (radiert); f. 17r-84v Benediktinerregel; f. 5 4 r - 5 5 v , 6 1 r - 6 2 v leer (f. 55 radiertes Fragment eines Kaiendars); f. 81 ν marginal Anfang des Paternoster; f. 83v am unteren Rand Alphabet; Schrift; f. 84v Namen; Schrift (mit Neumen). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden, f. 1 —16 im 11. Jahrhundert, f. 1 7 - 8 4 im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; nach einem Eintrag im Schatzverzeichnis des Codex Κ 6 (Katalog Nr. 14) befand sich die Handschrift bereits im 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Mang in Füssen; darauf weist vermutlich auch der radierte Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 17r; von St. Mang aus gelangte der Codex schließlich in die Bischöfliche Ordinariatsbibliothek; heute wird der Codex im Archiv des Bistums Augsburg aufbewahrt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 31,Nr. 119;B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 26, 38f.; B. Bischoff, StMOSB. 92 (1981) S. 10f., 14; R. Hanslik, Benedicti Regula, S. XXXIIf.; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 1 0 - 1 2 ; B. Kraft, SchMu. 1/2 (1929) S. 123-126; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 3; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 6; J. Neufville, La regle de saint Benoit, III, S. XVI—XVIII und passim; Β. Steidle, Die Benediktusregel, S. 39f. - Abbildung von f. 20r bei B. Kraft, Handschriften, Abb. 1, S. 11, und B. Kraft, SchMu., Abb. 1, S. 124.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 42v) zur Benediktinerregel; Glosse ohne Verweiszeichen, quer von unten nach oben eingetragen; zudem sporadische lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glosse im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 3. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 3; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

148

Augsburg

13 AUGSBURG, ARCHIV DES BISTUMS AUGSBURG HS 4 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildungen f. 8r, 8v, 9r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1—68; Teil 2: f. 69—75; f. 1—68 Pergament; f. 69 — 75 Papier; 74 Blätter, zum Teil stark beschädigt und ausgebessert; Blatt 1 der Innenseite des Einbanddeckels aufgeklebt; 24,5 χ 19,0 cm; korrigierte Zählung von 2 bis 74 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit rotgefärbtem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; brauner Lederrükken; eine Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 15,0 cm; einspaltig; f. l v - 8 v 22 Zeilen; f. 9 r - 6 3 v 2 5 - 2 7 Zeilen; f. 6 4 r - 6 8 v 35 Zeilen; f. 69r- 7 5 r 2 8 - 3 8 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; mehrere einfache Initialen. - Schrift: f. l v - 6 8 v karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./II. Jahrhunderts; f. 69r—75v von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. l v - 7 5 r Gregor der Große, Regula pastoralis (f. lv, 2r Neumen, f. 62r Federprobe); hinterer Spiegel Besitzvermerk. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in der Benediktinerabtei St. Mang in Füssen entstanden, f. 1 - 6 8 im 10./II., f. 6 9 - 7 5 im 15. Jahrhundert; nach einem Eintrag im Schatzverzeichnis des Codex Κ 6 (Katalog Nr. 14) befand sich die Handschrift bereits im 12. Jahrhundert in St. Mang, worauf auch ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem hinteren Spiegelblatt weist; heute wird der Codex im Archiv des Bistums Augsburg aufbewahrt. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 79; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 1 9 - 2 1 ; B. Kraft, SchMu. 1/2 (1929) S. 133-135; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 6.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 100 Glossen (f. l v - 6 6 r ) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; ein Teil der Marginalglossen nicht mehr lesbar; von den noch lesbaren Glossen 59 marginal und 28 interlinear stehend; etwa 60 Glossen von der Hand, die auch lateinische Glossen eingetragen hat, davon 10 in bfk—Geheimschrift; restliche Glossen von einer zweiten Hand; bis f. l l r reichere, etwa gleich starke lateinische und deutsche Glossierung, danach nur noch sehr verstreute deutsche Glossen; Marginalglossen gelegentlich mit Verweiszeichen. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. Jahrhundert vermutlich in St. Mang eingetragen.

Augsburg

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Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 3 —7 (nach älterer Zählung). Literatur: B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 118f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 3—7; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11, 13, 35; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

14 AUGSBURG, ARCHIV DES BISTUMS AUGSBURG HS 6 StSG. 685 Abbildungen f. 41r, f. 42r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1—24; Teil 2: f. 26—205; Pergament; 206 Blätter; Blatt 206 dem Rückendeckel aufgeklebt; 24,3 χ 18,3 cm; Zählung von 1 bis 206 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 4 Buckel auf dem vorderen, 5 auf dem hinteren Deckel; ehemals eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 9,8 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; f. 18r-24v Canones-Tafeln: je 4 Säulen unter einem mit biblischen Motiven ausgefüllten Rundbogen; zahlreiche einfache Initialen, zum Teil in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel, f. l r - 2 4 v von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts, f. 2 6 - 2 0 5 von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; ab f. 30r reiche marginale und interlineare Glossierung sowie marginale Kommentierung. Inhalt: Vorderer Spiegel, f. lr Besitzvermerke; f. l r - 1 7 r Capitulare lectionum; f. 17v leer; f. 18r-24v Eusebius von Cäsarea, Kanontafeln; f. 2 5 r - v Urkundenabschriften; f. 26r-205v Evangeliar: f. 26r-76v Matthäus-Evangelium; f. 7 7 r - 1 1 0 r Markus— E v a n g e l i u m ; f. l l O v —165v Lukas-Evangelium; f. 166r-205v Johannes—Evangelium; f. 206r (Schluß auf f. 205v) Schatz— und Bücherverzeichnis. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 2 4 in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Mang in Füssen, f. 2 6 - 2 0 5 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts im südlichen Deutschland, vielleicht in Würzburg; nach H. Hoffmann erfolgte die Eintragung der Glossen auf f. 30v-205r in Fulda; auf St. Mang weisen radierte oder durchgestrichene Besitzvermerke des 15.

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Jahrhunderts auf dem vorderen Spiegel und auf f. lr sowie die Urkundenabschriften des 12. Jahrhunderts auf f. 25r—ν und das Schatzverzeichnis aus dem Ende des 11. Jahrhunderts auf f. 205v—206r; im Zuge der Säkularisation brachte Abt Ä. Hafner die Handschrift 1803 in seinen Heimatort Reutte in Tirol; später überließ er sie der Augsburger Ordinariatsbibliothek; heute wird der Codex im Archiv des Bistums Augsburg aufbewahrt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 32, Nr. 122; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 136; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 49f.; A. Boeckler, Der Codex Wittekindeus, S. 17, 24; Buchmalerei, in: Suevia Sacra, S. 172, Nr. 162; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 139f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 138; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 1 3 - 1 8 ; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 294f., Nr. 476; B. Kraft, SchMu. 1/2 (1929) S. 126-132; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 6; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 34, Nr. 25; F. Mütherich, in: Karl der Große, III, S. 41; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 115; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 2, S. 168; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 4 und passim; StSG. V, S. 50f., Nr. 685. - Abbildung einer Canones—Tafel in Buchmalerei, Abb. 151; Abbildung von f. 3v bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 29; Abbildung von f. 22v, 24r, 36r bei B. Kraft, Handschriften, Abb. 2 - 4 , S. 15, 17, und bei B. Kraft, SchMu., S. 128, 131.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 248 Glossen (f. 30v-205r) zur Bibel, Evangelien; davon 217 Glossen (f. 30v-76r) zu Matthäus-Evangelium; 135 marginal, 82 interlinear stehend; 11 Marginalglossen (f. 82r-108v) zu Markus—Evangelium; 10 Marginalglossen (f. 116v — 163r) zu Lukas —Evangelium; 10 Glossen (f. 174v-205r) zu Johannes-Evangelium; 4 (f. 179v, 184v, 199r, 204v) interlinear, 6 marginal stehend; mehrere Glossen in bflc-Geheimschrift sowie in einer Neumen verwendenden Geheimschrift eingetragen. Zeit und Ort: Hauptteil der Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen, nach H. Hoffmann (S. 138) in Fulda. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller, S. 309; I. Rosengren, S. 38; F. Simmler, S. 25); alem. (nach J. Schatz, S. 3); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, II, S. 362; Th. Klein, S. 165). Edition: StSG. V, S. 1 2 - 1 7 (Nr. CCCLXVIII), S. 18 (Nr. CCCLXXVI), S. 18f. (Nr. CCCLXXX), S. 19 (Nr. CCCLXXXVIII); einige Glossen exemplarisch ediert bei B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 17f.; Glossen zum Matthäus-Evangelium auch bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 22 — 50. Literatur: StSG. V, S. 50f., Nr. 685; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 136, Nr. 127; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 49; Buchmalerei, in: Suevia Sacra, S. 172, Nr. 162; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis

Augsburg

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14. Jahrhunderts, S. 2 2 - 5 0 , 140; Ν . 0 . Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 38; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 138; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 162, 165; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 348, 449, 452; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 17f.; B, Meineke, Althochdeutsche — scaf(t) — Bildungen, S. 75; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 362; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 37 — 39 und passim; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 9 2 5 - 9 2 7 ; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 38; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 86; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 78.

1 5 AUGSBURG, ARCHIV DES BISTUMS AUGSBURG H S 1 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 79r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 159 Blätter; Blätter zum Teil beschnitten, zum Teil beschädigt; Blatt 1 Ergänzung des 15. Jahrhunderts; 24,5/25,0 χ 17,0/17,5 cm; Zählung von 1 bis 159 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 116 folgt 116A, auf 133 133A; ab f. 154 Korrektur der Zählung; zwischen f. 154 und 155 (neue Zählung) Verlust eines Blattes; Einband des 15. Jahrhunderts; mit weißem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe; je 5 Buckel auf Vorder und Rückendeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/21,5 χ 13,7/14,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften in Minuskel in roter Farbe; die Namen der Dialogpartner durchgehend in rot und grün ausgefüllten Majuskeln; mehrere reich verzierte Initialen in roter, grüner und gelber Farbe; marginal mehrere kleinere Zeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 5 9 v Gregor der Große, Dialoge; darunter: Federproben; hinterer Einbandspiegel Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift und dem Buchschmuck nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in Südbayern entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr und dem hinteren Einbandspiegel weisen auf die Benediktinerabtei St. Mang in Füssen; im Zuge der Säkularisation brachte Abt Ä. Hafner die Handschrift 1803 in seinen Heimatort Reutte in Tirol; später wurde sie P. Braun übergeben, dem ehemaligen Mönch und Bibliothekar des Benediktiner-

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klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg; 1831 erscheint sie im Katalog der Augsburger Ordinariatsbibliothek unter der Signature 3. Literatur: W. Berschin, Griechisch - lateinisches Mittelalter, S. 122; B. Bischoff, HJB. 56 (1936) S. 150; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 32, Nr. 123; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 50; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 55; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 21f.; B. Kraft, SchMu. 1/2 (1929) S. 135f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 7; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 7; A. Pontani, SC. 20 (1996) S. 216; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 54—57. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 79r bei E. Glaser, Abb. 3, S. 23; Abbildung von f. 3r bei B. Kraft, Handschriften, Abb. 7, S. 22.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 35 ganz verstreute Glossen (f. 3 v - 1 5 6 r ) zu Gregor der Große, Dialoge; davon 25 F e d e r - und 10 Griffelglossen (f. 3v, 6v, l l v , 13v, 43r, 43v, 97r, 105v, 117v, 138v); 33 interlinear, 2 (f. 138v, 139v) marginal stehend; die Griffelglossen von einer Hand; 16 Glossen in Punkt-Geheimschrift [dazu B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 137, Nr. 134b, ohne die vorliegende Handschrift] von einer zweiten Hand; Glosse auf f. lOOr von einer dritten Hand; Glosse auf f. 139v von einer vierten, restliche Glossen von einer fünften Hand; nach W. Schulte wenigstens 8 weitere, nicht identifizierte Glossen auf mehreren Seiten; nur gelegentlich interlineare lateinische Einträge. Zeit und Ort: Glosse in Punkt-Geheimschrift (f. lOOr) im 9., restliche Glossen im 10. Jahrhundert wohl im südbairischen Raum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach W. Schulte, S. 79). Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 7f.; erneute Edition mit Berichtigungen und Nachträgen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 5 8 - 8 2 . Literatur: W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 122; E. Glaser, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 15; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 7f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 5 6 - 8 2 ; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

Augsburg

1 6 AUGSBURG, ARCHIV DES BISTUMS AUGSBURG H S 1 6 StSG. 677: verschollen. - BV. (1973) Abbildung f. 24r

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A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 81 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; von f. 81 nur noch die obere Hälfte erhalten; 23,5 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 81 von mittelalterlicher Hand jeweils in der Mitte der Rectoseite; mit hellem, stark abgeriebenem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 12,8 cm; einspaltig; 33 Zeilen; reich verzierte Initialen in grüner, roter und blauer Farbe; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts; zusätzliches Blatt vorne zum Teil von einer Hand des 11., zum Teil von einer Hand des 14./15. Jahrhunderts; f. 81v von einer Hand des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Meßtexte (auf dem Kopf stehend); (auf Palimpsest) Inhaltsangabe; Besitzvermerk; f. lr Besitzvermerk; f. l r - 7 8 v Ambrosius, Hexaemeron; f. 7 8 v - 8 1 r Hexameter; darunter: Versus de volucribus, bestiis et arboribus; f. 81v Urkundenabschrift. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert möglicherweise in der Benediktinerabtei Ottobeuren entstanden, worauf auch Besitzvermerke des 14. Jahrhunderts auf f. lr sowie auf dem zusätzlichen Blatt vorne weisen; die Handschrift wurde im Zuge der Säkularisation 1802 verkauft; nach einer Quittung von 1858 wurde sie durch den späteren Erzbischof A. Steichele (t 1889) von München für die Bischöfliche Ordinariatsbibliothek in Augsburg erworben. Literatur: B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 6 1 - 6 3 ; B. Kraft, SchMu. 1/2 (1929) S. 142f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 7; G. Müller, BEDSp. 6 (1986) S. 49, 52; H. Schwarzmeier, StMOSB. 73, Heft 2 (1962) S. 19; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 289; StSG. IV, S. 685, Nr. 677.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 187 Glossen (f. 2 1 v - 2 8 r , 7 8 v - 7 9 v ) . - Textglossierung: 44 Glossen (f. 2 1 v - 2 8 r ) zu Ambrosius, Hexaemeron (III); 34 interlinear, 10 marginal stehend; Glossen auf wenige Seiten beschränkt, darunter auch ein paar lateinische. - Sachglossar in Merkversanordnung: 141 Glossen in geplanter interlinearer Eintragung (f. 7 8 v - 7 9 v ) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus, zudem wenige lateinische Glossen; zudem 2 im fortlaufenden Text stehende Glossen in einem den Versus angehängten Vers stehend; alle Glossen von der Texthand.

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Zeit und Ort: Glossen zusammen mit dem lateinischen Text im 11./12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach B. Kraft, Handschriften, S. 62; G. Müller, S. 6 2 - 6 4 ) . Edition: 14 Glossen bei B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 62; vollständige Edition bei G. Müller, BEDSp. 6 (1986) S. 50f., 5 3 - 5 8 , 61. Literatur: StSG. IV, S. 685, Nr. 677; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 62; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. XV; G. Müller, BEDSp. 6 (1986) S. 4 9 - 6 7 ; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; W. Wegstein, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. Hi.·, W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 289; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

AUGSBURG, BISCHÖFLICHE ORDINARIATSBIBLIOTHEK S. AUGSBURG, ARCHIV DES BISTUMS AUGSBURG

17 AUGSBURG, S T A A T S - UND STADTBIBLIOTHEK 2 ° COD. 8 StSG. 11 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 0 ; Teil 2: f. 1 1 - 2 6 ; Teil 3: f. 2 7 - 6 6 ; Teil 4: f. 6 7 - 1 0 0 ; Teil 5: f. 101-110; Pergament; 111 Blätter; von Blatt 100 nur noch die obere Hälfte erhalten; 25,0/25,5 χ 18,0/19,0 cm; Zählung von 1 bis 110 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 81 82a und 82b; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe. - Einrichtung f. 67r-100r: Schriftspiegel 18,5 χ 13,0/13,5 cm; einspaltig; 3 3 - 3 4 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe. Schrift: karolingische Minuskel, f. l r - 1 0 0 r von mehreren Händen aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts, f. 101r-110v von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderer Spiegel Besitzvermerk; f. l r - 9 v Isidor von Sevilla, Allegorien; darunter: f. 4v —5r Hrabanus Maurus, De universo (Exzerpte); f. lOr—ν leer; f. l l r - 2 6 v Beda, Kommentar zur Bibel, Jakobusbrief (am Schluß unvollständig); f. 27r Antiphonen (mit Neumen); f. 2 7 v - 6 6 v Amalarius von Metz, Liber officialis (I, 1 - 2 7 , 16); f. 67r ursprünglich leer, nachträglich lateinisch—deutsches Kräuterglossar (Buchstaben A — Q eingetragen; f. 67v —

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100r Burchard von Worms, Decretum (Exzerpte); f. 7 0 v - 7 1 r leer; f. lOOv leer; f. 1 0 l r - ν komputistische Schriften und Tafeln; f. 102r-109v Helperic von Auxerre, Computus; f. llOr—ν komputistische Schriften und Tafeln. Geschichte: f. 1 - 1 0 0 Anfang des 12. Jahrhunderts, f. 101-110 im 11. Jahrhundert an unbekanntem Ort entstanden; ein halb getilgter Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Spiegel weist auf das Augustiner—Chorherrenstift St. Leonhard in Basel. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 25; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 48; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand—List of Bede Manuscripts, S. 31; H. Spilling, Die Handschriften der Staats— und Stadtbibliothek Augsburg 2° Cod. 1 - 1 0 0 , S. 1 4 - 1 7 ; StSG. IV, S. 377, Nr. 11.

Glossen Zahl und Art: Auszug aus alphabetischem Sachglossar: 20 im Glossartext stehende Glossen (f. 67r) in dem in abgesetzten Zeilen geschriebenen lateinisch-deutschen Kräuterglossar; Einzelartikel vermutlich aus einem Glossar exzerpiert. — Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossartextes Anfang des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 363 (Nr. MXXXP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 377, Nr. 11; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 308; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43.

1 7 a AUGSBURG, S T A A T S - UND STADTBIBLIOTHEK 2 ° COD. 2 0 nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) A Abbildungen f. 9v, 27r Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 34 Blätter; 18,5 χ 12,5 cm; zweifache Zählung von 1 bis 34 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,0 χ 8,5 cm; einspaltig; 31 Zeilen; einfache Initialen in roter Farbe; f. 9v Federzeichnung mit Wolf und Fuchs (mit Neumen); f. 25ν Federzeichnung eines bewaffneten Mannes und eines Tieres. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand

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aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; f. 1 und 34 aus einer anderen Handschrift gleichen Inhalts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; De syllabis (unvollständig); f. lv, 34r —ν Ars grammatica; f. 2r —26r Aimericus, Ars lectoria (unvollständig); f. 26v — 30r De accentibus et syllabis (unvollständig); f. 30r — 33v Pseudo —Priscian, De accentibus. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts möglicherweise in der Benediktinerabtei Ottobeuren entstanden, worauf auch ein Besitzvermerk des 18. Jahrhunderts auf f. lr weist. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 27f., Nr. 6; G.L. B u r s i l l - H a l l , A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 22, 387; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 8; H . F . Reijnders, Vivarium 10 (1972) S. 1 2 4 - 1 7 4 ; H. Schwarzmaier, StMOSB. 73, Heft 2 (1962) S. 15 [irrig 4°]; Η. Spilling, Die Handschriften der S t a a t s - und Stadtbibliothek Augsburg 2° Cod 1 - 1 0 0 , S. 30f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 althochdeutsches Wort zweimal interlinear eingetragen (f. 27r) zu De accentibus et syllabis; zudem 1 althochdeutsches Wort (f. 9v) zu der Federzeichnung (Bildglossierung?); Handschrift sonst nicht glossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts eingetragen, möglicherweise in Ottobeuren. Sprachgeographische

Einordnung:

Unbestimmt.

Edition: H. Spilling, Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 2° Cod. 1 - 1 0 0 , S. 30f. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 27, Nr. 6; H. Spilling, Die Handschriften der S t a a t s - und Stadtbibliothek Augsburg 2° Cod. 1 - 1 0 0 , S. 30f.

1 7 b AUGSBURG, S T A A T S - UND STADTBIBLIOTHEK FRAGM. LAT. 7 nicht bei StSG. - 4. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter; 18,2 χ 15,2 cm; ungezählt; Aufbewahrung in einer Kartonmappe. - Einrichtung: Schriftspiegel ursprünglich über 16,0 χ 9,5 cm; einspaltig; 2 3 - 2 6 Zeilen (ursprünglich 29 Zeilen). — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts (B. Münk Olsen).

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Inhalt: Vergil, Aeneis (VIII, 1 - 2 1 , 2 9 - 5 1 , 284-338; Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Anfang des 11. Jahrhunderts entstanden. Literatur: B. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 218; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 701; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 84.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 vereinzelte althochdeutsche Glosse zu Vergil, Aeneis (Fragment) innerhalb durchgehender lateinischer Kommentierung und Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Edition steht noch aus. Literatur: B. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 218; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 120.

AUGSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK MS. I, 2, 2 ° , 2 1 (FRÜHER SCHLOSS HARBURG, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK) S. NR. 2 7 4 AUGSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK MS. I, 2, 4 ° , 2 (FRÜHER SCHLOSS HARBURG, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK) S. NR. 2 7 5 AUGSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK MS. I, 2, 4 ° , 14 (FRÜHER SCHLOSS HARBURG, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK) S. NR. 2 7 6

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Austin

1 8 AUSTIN, THE UNIVERSITY OF TEXAS. MIRIAM LUTCHER STARK LIBRARY M S FILE. (BEDA, VENERABILIS). WORKS. Β (FRÜHER CHELTENHAM, BIBLIOTHECA PHILLIPPICA 8 1 6 ) nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 102 Blätter; auf f. 2r ein Blatt aufgeklebt; 21,9 χ 16,6 cm. — Einrichtung: f. 1—31 einspaltig; f. 32 — 102 zweispaltig; 25—30 Zeilen; 2 Initialen mit Blattranken auf f. 2v; Auszug aus Arator mit 42 Federzeichnungen versehen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 11. Jahrhunderts; in einem Eintrag in bfk—Geheimschrift (f. 32r) nennt sich Ellinger von Tegernsee als Schreiber (bezogen auf den Auszug aus Festus). Inhalt: f. 2r aufgeklebtes Blatt Besitzvermerk, Inhaltsangabe, Rezept (Blatt verdeckt teilweise den Text); f. 1 — 102 Beda, De natura rerum; Piaton, Timaeus (in der Übersetzung des Chalcidius); Aratos, De astrologia (Exzerpt); Paulus Diaconus, Epitome aus Festus, De verborum significatione; Berno von Reichenau, Ratio generalis de initio adventus domini secundum auctoritatem Hilarii episcopi. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; später befand er sich in Niederaltaich; ein Besitzvermerk von der Hand des Bibliothekars Α. Schwerzenbeck auf dem auf f. 2r aufgeklebten Blatt weist auf Tegernsee. Literatur: E . F . Bange, Eine bayerische Malerschule des XI. und XII. Jahrhunderts, S. 11, 13; BHM., Nr. 323; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 32; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 124; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 78f.; A. von Euw, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 386; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 185 [ = I X ] ; Ν. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 83f.; S. Krämer, C M . 1 (1975) S. 86, 88; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 9; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 30; St. Stricker, in: Volkssprachig - lateinische Mischtexte, S. lOOf.; J.H. Waszink, Timaeus, S. CXIIf. und passim.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 4 Glossen (f. 2 r - 7 0 v ) . - Einzel Wörter in Gebrauchstext: 2 Interlinearglossen (f. 2r) zu einem Rezept; möglicherweise weitere Glossen in dem überklebten Teil des Textes; 1 Marginalglosse (f. 25r) zu einem Rezept im Anschluß an Piaton, Timaeus (in der Übersetzung des Chalcidius). - Text glossierung: 1 Marginalglosse (f. 70v) zu Paulus Diaconus, Epitome aus Festus, De verborum significatione. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Bamberg

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Edition: Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 9. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 9; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13; St. Stricker, in: Volkssprachig —lateinische Mischtexte, S. 99, 102.

BALE S. BASEL

1 9 BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK MSC. BIBL. 2 2 (FRÜHER A . I. 4 7 ) nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 57r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 88 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierblatt vorne; 24,8 χ 18,6 cm; Zählung von 1 bis 88 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband der Bamberger Dombibliothek von 1611; weißer Ledereinband; Wappen der Dombibliothek in goldener Farbe auf V o r d e r - und Rückdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur Α. I. 47 auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel Textspalte 18,0 χ 8,5 cm; Kommentarspalten links und rechts 18,0 χ 2,5/3,0 cm; einspaltig; Textspalte 19 Zeilen; Kommentarspalten bis zu 35 Zeilen; Überschriften, Kapitelzahlen, Initialen sowie Endworte der Verse in goldener Farbe; f. 4v, 5r, 31v, 32r ganzseitige Miniaturen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand um 1000; durchgehende interlineare und marginale Kommentierung und Glossierung. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto Inhaltsvermerk; Besitzvermerk; f. l r - v Urkundenabschrift; f. 2 r - 3 r leer; f. 3 v - 4 r Urkundenabschrift; f. 5 v - 1 7 v Bibel, Hoheslied (mit Kommentar); f. 1 8 r - 1 9 v Bibel, Sprüche (Schluß); f. 1 9 v - 2 1 r Kommentar zur Bibel, Sprüche (nach Beda); f. 2 l r - v Cuthbert, Brief über den Tod Bedas; f. 2 2 r - 2 3 r leer; f. 2 3 v - 8 8 r Bibel, Daniel: f. 2 4 r - 2 6 r Hieronymus, Prolog; f. 2 6 v - 2 7 v Kapitel Verzeichnis; f. 2 7 v - 3 1 r Hieronymus, Prolog zum Kommentar zu Daniel; f. 32v —88r Text (mit Kommentar); f. 88v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach um 1000 in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; Handschrift von derselben Hand, die auch den Haupttext von Bibl. 76 (früher Α. I. 43) (Katalog Nr. 20) schrieb; die Miniaturen weisen ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Ausstattung des Bamberger Doms durch Heinrich II. Anfang des 11. Jahrhunderts gelangte die Hand-

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Bamberg

schrift in die Bamberger Dombibliothek, worauf auch ein Besitzvermerk auf dem zusätzlichen Papierblatt vorne weist; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: J.J.G. Alexander, Initialen aus großen Handschriften, S. 64; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 46; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 547, 5 4 9 - 5 5 3 , 5 6 0 ; BHM., Nr. 215; A. Butz, Katalog der illuminierten Handschriften des 11. und 12. Jahrhunderts aus dem Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen, S. 17; A. Fauser - H. Gerstner, Aere Perennius, S. 27, 31, Nr. 50; H. Fischer, Reichenauer Schule, I, S. 1, 4 - 1 4 ; J. Fried, DA. 45 (1989) S. 454; K. Gärtner, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 9, 30; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West [ = XIV], S. 235, 240; Μ. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West [=XV], S. 10f.; M. Gibson, in: The early medieval Bible, S. 99; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 27; Μ. Herkner, Reichenauer Buchmalerei, S. 66f.; H. Hoffmann, Bamberger Handschriftendes 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 32, 90, 107f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 308f. und passim; Ch. Jakobi—Mirwald, Text - Buchstabe - Bild, S. 28; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 475; P.K. Klein, HBV. 120 (1984) S. 4 1 9 - 4 2 2 ; F. Leitschuh - Η. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 1, S. 1 9 - 2 1 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 32; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages [=XI], S. 90; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages [=XIII], S. 59; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 85, 104; W. Messerer, Der Bamberger Domschatz, S. 48 und passim; F. Mütherich, in: The role of the book, II, S. 13; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 246, 288; P.E. Schramm - F. Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, I, S. 156, Nr. 109; E. Schröder, in: Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen aus dem Jahre 1927, S. 95; F. Thürlemann, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 144-146; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 828; W. Viereck, in: Einheit in der Vielfalt, S. 562f., 566; W. Vöge, Eine deutsche Malerschule, S. 99f. und passim. - Abbildung von f. 32r bei J.J.G. Alexander, Tafel 13, S. 65; Abbildung von f. 4v bei A. Fauser - H. Gerstner; Abbildung von f. 31v, 32r, 4v, 5r und Ausschnitten von f. 6v, 79r bei H. Fischer, Abb. 3 - 7 ; Abbildung von f. 8r bei K. Gärtner, Abb. 3, S. 30; Abbildung von f. 5r, 5v bei M. Gibson, 'Artes' [=XV], Tafel 5, 6; Abbildung von f. 5r, 31v, 32r bei P.K. Klein, Abb. 3 - 5 ; Abbildung von f. 4v, 5r, 31v, 32r bei W. Messerer, Abb. 1 6 - 1 9 ; Abbildung von f. 5r bei P.E. Schramm - F. Mütherich, S. 325; Abbildung von f. 4v bei F. Thürlemann, Abb. 2; Abbildung von f. 21r, 21v bei W. Viereck, S. 564f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 verstreute Interlinearglossen (f. 40v, 57r, 60r) zur Bibel, Daniel; zudem einige verstreute lateinische Glossen; Glossen stehen manchmal inhaltlich mit den Randeinträgen in Beziehung; Glossen wohl von derselben Hand wie der Haupttext und der Kommentartext. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text um 1000 wohl auf der Reichenau eingetragen. Sprachgeographische Schröder, S. 95).

Einordnung: Alem. (nach R. Bergmann, S. 559; E.

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Edition: Ε. Schröder, in: Nachrichten der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen aus dem Jahre 1927, S. 95; Berichtigung sowie erneute Edition der Glossen bei R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 554f. Literatur: R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 547, 553 - 5 5 5 , 5 5 9 f . ; H. Fischer, Reichenauer Schule, I, S. 13; P.K. Klein, HBV. 120 (1984) S. 419f.; E. Schröder, in: Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen aus dem Jahre 1927, S. 95f.

2 0 BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK MSC. BIBL. 7 6 (FRÜHER A . I. 4 3 ) nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 17v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierblatt vorne; 24,8 χ 18,6 cm; Zählung von 1 bis 143 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband der Bamberger Dombibliothek von 1611; weißer Ledereinband; Wappen der Dombibliothek in goldener Farbe auf Vorder— und Rückdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur Α. I. 43 auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel Textspalte 18,0 χ 8,5 cm; Kommentarspalten links und rechts 18,0 χ 2,5/3,0 cm; einspaltig; Textspalte 19 Zeilen; Kommentarspalten bis zu 35 Zeilen; Überschriften, Kapitelzahlen, Initialen sowie Endworte der Verse in goldener Farbe; f. lOv, 1 lr ganzseitige Miniaturen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand um 1000. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto Inhaltsvermerk; Besitzvermerk; f. l r - 1 4 3 r Bibel, Isaias: f. l r - 2 v Hieronymus, Prolog; f. 2 v - 6 v Kapitelverzeichnis; f. 7 r - 1 0 r Hieronymus, Prolog zum Kommentar zu Isaias; f. l l v 143r Text; f. 143v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach um 1000 in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; Handschrift von derselben Hand, die auch den Haupttext des Codex Bibl. 22 (früher Α. I. 47) (Katalog Nr. 19) schrieb; die Miniaturen weisen ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Ausstattung des Bamberger Doms durch Heinrich II. Anfang des 11. Jahrhunderts gelangte die Handschrift in die Bamberger Dombibliothek, worauf auch ein Besitzvermerk auf dem zusätzlichen Papierblatt vorne weist; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 46; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 547f., 5 4 9 - 5 5 3 ; U. Engelmann, StMOSB. 95 (1984) S. 147; A. von Euw, in: Das erste Jahrtausend, Textband II, S. 1053; A. Fauser - H. Gerstner, Aere Perennius, S. 27, 30f., Nr. 49; H. Fischer,

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Die Reichenauer Schule, I, S. 1 — 10, 13f.; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West [=XIV], S. 235, 238; Μ. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West [=XV], S. 10f.; M. Gibson, in: The early medieval Bible, S. 99; Ch, de Hamel, A History of Illuminated Manuscripts, S. 66; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 27; Μ. Herkner, Reichenauer Buchmalerei, S. 66f.; Η. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 32, 91, 112; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 309; Ch. Jakobi-Mirwald, Text - Buchstabe - Bild, S. 29; H. Jantzen, Ottonische Kunst, S. 84, 106; R. Kahsnitz, Der Werdener Psalter in Berlin, S. 202; P.K. Klein, HBV. 120 (1984) S. 4 1 9 - 4 2 2 ; F. Leitschuh - H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 1, S. 62; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 33; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages [ = XIII], S. 59; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 86, 104; W. Messerer, Der Bamberger Domschatz, S. 48 und passim; F. Mütherich, in; The role of the book, II, S. 13; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 246, 288; P.E. Schramm - F. Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, S. 156; E. Schröder, in: Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen aus dem Jahre 1927, S. 95. - Abbildung von f. lOv bei A. Fauser - H. Gerstoer; Abbildung von f. lOv, l l r und einem Ausschnitt von f. 49r bei H. Fischer, Abb. 1, 2, 7; Abbildung von f. lr bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 139; Abbildung von f. l l r bei H. Jantzen, Abb. 31; Abbildung von f. lOv bei R. Kahsnitz, Abb. 280; Abbildung von f. lOv bei P.K. Klein, Abb. 2; Abbildung von f. lOv, 1 lr bei W. Messerer, Abb. 14, 15.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 18 verstreute Interlinearglossen (f. 13r-121v) zur Bibel, Isaias; zudem einige verstreute lateinische Glossen; Glossen stehen manchmal inhaltlich mit den Randeinträgen in Beziehung; Glossen (bis auf die beiden auf f. 107r und f. 12 lv) wohl von derselben Hand wie der Haupttext und der Kommentartext. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text um 1000 wohl auf der Reichenau eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach R. Bergmann, S. 259; G. Müller - Th. Frings, S. 310; E. Schröder, S. 95). Edition: R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 555-559; E. Schröder, in: Nachrichten der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen aus dem Jahre 1927, S. 95. Literatur: R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 553, 5 5 5 - 5 6 0 ; H. Fischer, Reichenauer Schule, I, S. 13; P.K. Klein, HVB. 120 (1984) S. 419f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 239; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 310; E. Schröder, in: Nachrichten der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen aus dem Jahre 1927, S. 95f.

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2 1 BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK MSC. BIBL. 8 9 (FRÜHER B . II. 2 0 ) StSG. 686

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 232 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Pergamentblatt vorne und hinten; Blätter zum Teil beschmutzt; Wurmfraß; 28,5 χ 23,5 cm; Zählung von 1 bis 233 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 71 in der Zählung übersprungen; Einband des 15. Jahrhunderts, 1966 restauriert; weißer Ledereinband; ehemals 2 Schließen und je 4 Buckel auf den Deckeln. - Einrichtung: 22,0 χ 18,0 cm; zweispaltig; 31 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang (H. Hoffmann) oder der Mitte (K. Dengler-Schreiber) des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerke; f. lr —231 r Kommentare zur Bibel, Paulusbriefe, z.T. von Atto von Vercelli, z.T. auf Atto von Vercelli beruhend von Tietland von Einsiedeln, z.T. identisch mit Kommentaren, die unter dem Namen des Ambrosius und Alkuin gedruckt wurden; f. l r - 7 6 v zu 1. und 2. Korintherbrief; f. 7 6 v - 1 2 2 v zu Römerbrief; f. 123r-190v zu Galater-, Epheser-, Philipper-, 1. und 2. Thessalonicherbrief; f. 190v-212v zu Kolosser-, T i t u s - , 1. und 2. Timotheus-, Philemon-, Römerbrief; f. 213r-230v zu Hebräerbrief; f. 2 3 0 v - 2 3 1 r zu Römerbrief (Schluß); f. 231v-232v Beda, Praefatio zur Bibel, Apokalypse; zusätzliches Blatt hinten liturgischer Text (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden, nach H. Hoffmann im Anfang des 11. Jahrhunderts in Würzburg, nach K. Dengler Schreiber in der Mitte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Michelsberg in Bamberg; Besitzvermerke des 15. und des 18. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Michelsberg in Bamberg; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: W. Affeldt, Die weltliche Gewalt in der P a u l u s - E x e g e s e , S. 283; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 5 4 8 - 5 5 1 , 5 6 0 ; R. Bergmann, in: Deutsche Sprache und Literatur in Mittelalter und früher Neuzeit, S. 30f.; K. D e n g l e r - S c h r e i b e r , Scriptorium und Bibliothek des Klosters Michelsberg in Bamberg, S. 1 0 9 - 1 1 1 ; H. Hoffmann, Bamberger Handschriftendes 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 113f. und passim; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 358 und passim; M . L . W . Laistner - H . H . King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 26; F. Leitschuh - H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 3, S. 1 1 - 1 3 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 33; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages [ = ΧΙΓ], S. 24; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1249; III, Nr. 3139; V, Nr. 8 2 6 7 , 1 - 8 ; W. Viereck, in: Einheit und Vielfalt, S.

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566; StSG. V, S. 51, Nr. 686. - Abbildung von f. 6r, 65r, 84r, 122r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 169f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 5 Glossen; davon 3 Margmalglossen mit Wiederholung des Lemmas, 2 (f. 24ra, 26rb) zu Tietland von Einsiedeln (Atto von Vercelli), Kommentar zur Bibel, 1. Korintherbrief, 1 (f. 72va) zu Atto von Vercelli, Kommentar zur Bibel, 2. Korintherbrief, und 2 Interlinearglossen (f. 109vb, l l l r b ) zu Tietland von Einsiedeln (Atto von Vercelli), Kommentar zur Bibel, Römerbrief. Zeit und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert in Bamberg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Wohl ostfrk. (nach R. Bergmann, in: Deutsche Sprache und Literatur, S. 33). Edition: StSG. V, S. 20 (Nr. CCCXCIX), S. 22f. (Nr. DXXXVP). Literatur: StSG. V, S. 51, Nr. 686; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 548, 551, 560; R. Bergmann, in: Deutsche Sprache und Literatur in Mittelalter und früher Neuzeit, S. 3 0 - 3 3 ; K. Dengler —Schreiber, Scriptorium und Bibliothek des Klosters Michelsberg in Bamberg, S. 110.

2 2 BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK MSC. CAN. 2 (FRÜHER A . I. 3 5 ) StSG. 12

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 2 ; Teil 2: f. 3 3 - 8 6 ; Pergament; 86 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papier— und 1 Pergamentblatt vorne und 1 Pergamentblatt hinten; 21,0 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 174 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 69 und 70 in der Zählung übersprungen; zudem Zählung von 1 bis 86 jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; roter, mit blindgepreßten Linien verzierter Ledereinband; Rücken mit weißem Leder repariert; ehemals 1 Schließe und je 5 Buckel auf dem V o r d e r - und Rückdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0/15,5 χ 11,5/12,5 cm; einspaltig; Teil 1: 22 Zeilen; Teil 2: 1 9 - 2 3 Zeilen; Überschriften zum Teil in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. und 10. Jahrhunderts, Teil 2 von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts, Teil 1 von 2 Händen aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Papierblatt vorne recto Inhaltsvermerk, verso leer; zusätzliches Pergamentblatt vorne recto Besitzvermerk, verso leer; f. lr Glossen zu

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den Canones; f. lv—2v Prolog zu den Canones conciliorum der Dionysio —Hadriana; f. 2v — 3r Glossen zum Poenitentiale Cummeani; f. 3r—31r Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana (mit marginaler Glossierung), anschließend die Canones der Synoden von Worms (868) und Mainz (852); f. 3 1 v - 3 2 r Poenitentiale; f. 32r—ν Benediktionen; f. 3 3 r - 8 6 v Halitgar von Cambrai, Poenitentiale (mit Briefen Ebos und Halitgars; I—VI; am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. und 10. Jahrhundert entstanden, Teil 2 im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Nordostfrankreich entstanden, Teil 1 in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts wohl in Süddeutschland; f. lr Nachtrag des 11. Jahrhunderts; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem zusätzlichen Pergamentblatt vorne weist auf die Benediktinerabtei Michelsberg in Bamberg; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 548, 550f.; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 45, Nr. 200; K. Dengler-Schreiber, Scriptorium und Bibliothek des Klosters Michelsberg in Bamberg, S. 105 und passim; Η. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 75, 92; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 14f. und passim; F. Leitschuh - H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 1, S. 8 5 2 - 8 5 4 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 35; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 7 - 1 0 ; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 247; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 377f., Nr. 12. - Abbildung von f. 14v, 29v bei H. Hoffmann, Abb. 156f.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 21 Glossen; Textglossare: Je 1 Glosse im fortlaufenden Glossartext in dem ca. 40 Artikel umfassenden Glossar zu den Canones (f. lr) und in dem ca. 30 Artikel umfassenden Glossar zum Poenitentiale Cummeani (f. 2v/3r); Textglossierung: 19 Marginalglossen (f. 3 r - 3 1 r ) zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana, meist mit Verweiszeichen auf den Text bezogen; Glossen innerhalb einer am Anfang etwas dichteren, allmählich nachlassenden marginalen lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Glossen in den Textglossaren in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts (f. 2 v - 3 r ) bzw. im 11. Jahrhundert (f. lr) geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 7). Edition: StSG. IV, S. 324f. (Nr. DCVIP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 377f., Nr. 12; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 299; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 548, 551; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 120; F. Leitschuh - H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 1, S. 852, 854; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Er-

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Bamberg

leichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 296.

2 3 (I) BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK MSC. CLASS. 3 (FRÜHER Μ . V . 12) [F. 1 - 9 0 ] StSG. 687 Α Handschrift Beschreibung: Teil 1 eines Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 23 (II)]; Pergament; zudem 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und 1 hinten; 90 Blätter; 22,8 χ 16,8/17,5 cm; Blätter 26 und 77 am äußeren Rand beschnitten; Blätter 89 und 90 durch Beschneidung wesentlich kleiner (16,9/21,0 χ 12,5/13,5 cm); Zählung von 1 bis 90 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband der Bamberger Dombibliothek von 1611; weißer Ledereinband; Wappen der Dombibliothek in goldener Farbe auf V o r d e r - und Rückdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur F. 21 auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; einfache Initialen in roter Farbe, oder schwarze, rot gefüllte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliche Papierblätter vorne recto Inhalts vermerke, verso leer; zweites zusätzliches Papierblatt recto Besitzvermerk, verso leer; f. l r - 9 0 v Boethius, De consolatione philosophiae ( I - V ) . Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts am Niederrhein oder in Trier entstanden; 1611 wurde er in der Bamberger Dombibliothek mit zwei weiteren Teilen [sieh Nr. 23 (II)] zu dem heute vorliegenden Sammelcodex vereinigt; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 5 4 8 - 5 5 0 ; R. Bergmann, in: Festschrift für Herbert Kolb, S. 2 1 - 3 0 ; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 43 - 4 4 (1995) S. 23 und passim; L. Bieler, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolatio, S. XXVII und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 2 7 - 2 9 ; F. Leitschuh - H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 2, S. 3; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 92, 125; H. Hoffmann, in: Egbert, II, S. 87f., 93; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 36; O. Meyer, Varia Franconiae Historia, II, S. 779; Sapientia Salomonis, S. 28; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 33, 37, 197f.; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 3; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XV, XXIX; StSG. V, S. 51f., Nr. 687. Abbildung eines Ausschnitts von f. lOv bei H. Hoffmann, in: Egbert, Abb. 2b, S. 95.

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Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. 30v) zu Boethius, De consolatione philosophiae; Glosse von anderer Hand als der Texthand; Codex im Typ der Klassikerhandschrift mit breiten Rändern für Glossierung und Kommentierung angelegt, jedoch nur sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert vielleicht in Bamberg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach R. Bergmann, in: Festschrift, S. 29f.). Edition: StSG. V, S. 24 (Nr. DLXXX b ); R. Bergmann, in: Festschrift für Herbert Kolb, S. 24. Literatur: StSG. V, S. 51f., Nr. 687; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 8 und passim; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 549, 551; R. Bergmann, in: Festschrift für Herbert Kolb, S. 23f.,29f.; R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 2 2 3 - 2 2 5 ; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 30 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40.

2 3 (II) BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK MSC. CLASS. 3 (FRÜHER Μ . V . 12) [F. 1 - 9 3 ] StSG. 687

Α

Handschrift Beschreibung: Teil 2 eines Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 23 (I)]; Pergament; zudem 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und 1 hinten; 94 Blätter; 22,8 χ 16,8/17,6 cm; Zählung von 1 bis 93 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf die Zahl 16 folgt 16a; Teil 2 f. 1 - 9 3 ; Einband der Bamberger Dombibliothek von 1611; weißer Ledereinband; Wappen der Dombibliothek in goldener Farbe auf dem V o r d e r - und Rückdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur F. 21 auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/ 19,6 χ 14,0/15,5 cm; einspaltig; 2 2 - 2 3 Zeilen; Überschriften in Unziale oder Capitalis; einfache, zum Teil mit Flechtwerk verzierte Initialen. - Schrift: frühe, insular beeinflußte karolingische Minuskel von mehreren Händen, darunter als Haupthand die Meginfrits, aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; Hymnen auf f. lr und 93ν karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliche Papierblätter vorne recto Inhalts vermerke, verso leer; zweites zusätzliches Papierblatt vorne recto Besitzvermerk, verso leer; f. lr

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Hymnus; f. l v - 9 3 r Bibel: f. l v - 2 r Hieronymus, Prolog; f. 2 r - 2 3 r Sprüche; f. 23r —31r Ecclesiastes; f. 31r-35r Hoheslied; f. 35r-51r Weisheit; f. 51r-93r Ecclesiasticus; f. 68v marginal Zauberformel (quer zum Text stehend; beschnitten); f. 73r, 88r, 90v, 91r mit Neumen; f. 93r Name Meginfrit\ f. 93v Gebet. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in einem westdeutschen Zentrum mit angelsächsischem Einschlag entstanden; zusammen mit Teil 3 des Sammelcodex (f. 94-101) war er mit dem nunmehr selbständigen Codex Patr. 86 verbunden, bevor diese beiden Teile mit Teil 1 [Katalog Nr. 23 (I)] des heute vorliegenden Sammelcodex 1611 in der Bamberger Dombibliothek vereinigt wurden; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 5 4 8 - 5 5 0 ; R. Bergmann, in: Festschrift für Herbert Kolb, S. 2 1 - 3 0 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 46, Nr. 203; CLA. VIII, S. 2, Nr. 1027a; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 191; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 125; F. Leitschuh — H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 2, S. 3 - 5 ; F. Leitschuh — H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 3, S. 32f.; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 446; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 3If.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 36; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms [=IV], S. 314, 318; Sapientia Salomonis, S. 28f. und passim; StSG. V, S. 5If., Nr. 687. — Abbildung von f. 38v bei CLA.; Abbildung eines Ausschnitts von f. lr bei H. Hoffmann, Abb. 163b.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 18 verstreute Glossen (f. 37v-89r) zur Bibel; davon 5 Glossen (f. 37v-47v) zu Weisheit; 3 (f. 37v, 39v, 47v) interlinear, 2 (f. 38v, 47r) marginal stehend, mit Verweiszeichen auf den Text bezogen; 13 Glossen (f. 55r—89r) zu Ecclesiasticus; 12 interlinear, 1 (f. 74r) marginal stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen; sporadische lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glossen in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts vielleicht in Bamberg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nachR. Bergmann, in: Festschrift, S. 29f.). Edition: StSG. V, S. 8 (Nr. CCLXIVb), S. 9 (Nr. CCLXXb); R. Bergmann, in: Festschrift für Herbert Kolb, S. 2 4 - 2 9 . Literatur: StSG. V, S. 51f., Nr. 687; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 589, 551; R. Bergmann, in: Festschrift für Herbert Kolb, S. 2 3 - 3 0 ; CLA. VIII, S. 2, Nr. 1027a; B. Meineke, Althochdeutsche —scaf(t)—Bildungen, S. 54; Sapientia Salomonis, S. 28.

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BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK M S C . CLASS. 4 7 (FRÜHER Μ . I V . 11) s . N R . 2 4 a BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK M S C . M E D . 1 (FRÜHER L . III. 8) 5. N R . 2 4 b

2 4 BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK M S C . M E D . 6 (FRÜHER L . III. 9) StSG. 13 Abbildung f. 31v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 1 8 ; Teil 2: f. 119-143; Pergament; 143 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 29,0 χ 18,8 cm; Zählung von 1 bis 143 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband der Bamberger Dombibliothek von 1611; weißer Ledereinband; Wappen der Dombibliothek in goldener Farbe auf dem V o r d e r - und Rückdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel f. lr— 118r 24,5 χ 14,0 cm; f. 119r-143v 25,0 χ 15,0 cm; zweispaltig; f. 29v—36r vierspaltig; 42 — 44 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe; f. 142v anatomische Federzeichnung. — Schrift: Buchschrift von mehreren Händen aus dem 4. Viertel des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Papierblatt vorne recto Inhaltsvermerk; Besitzvermerk; Papierblatt verso; f. lra—29rb Constantinus Africanus, Practica; f. 29va- 3 6 r d Northungus, alphabetisches Kräuterglossar; f. 36va—40ra Schriften; f. 40ra— 118ra Antidotarius; f. 118rb De ponderibus medicinalibus; f. 118v leer; f. 1 1 9 r a - 128vb Exzerpte; 128vb-129vbRezepte; f. 130ra-134vb medizinische Schriften; darunter: f. 132rb Si pili adultini nascantur, f. 135ra— 138vb entspricht Teilen von f. 127ra-134vb, jedoch in anderer Reihenfolge; f. 139ra—rb Rezept; f. 139rb deutscher Blutsegen ('Bamberger Blutsegen'); f. 1 3 9 v a - 141rb Uber tercius de viciis accedentibus ori; f. 1 4 1 v a - 142vb Traktate; f. 143ra—vb Rezepte; f. 143v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 4. Viertel des 12. Jahrhunderts vielleicht in Bamberg entstanden; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. 143v weist auf die Bamberger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über.

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Bamberg

Literatur: R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 5 4 9 - 5 5 1 , 560; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 43; Catalogus Translationum et Commentariorum, IV, S. 23, 27; G. Eis, Altdeutsche Handschriften, S. 52; I. Frank, Aus Glossenhandschriftendes 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 154f.; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1 1 0 0 - 1 4 0 0 , S. 51, 69, Nr. 199; A. Jacoby, ZDA. 54 (1913) S. 2 0 0 - 2 0 9 ; A. Koeppel - P.W. Tax, PBB. 113 (1991) S. 61; F. Leitschuh H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 2, S. 4 3 3 - 4 3 5 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 43; C.L. Miller, The Old High German and Old Saxon Charms, S. 104 — 106; Β. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 236, 241, 243; E. Ploß, JBFL. 19 (1959) S. 299; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 53; Μ. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 94; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 287; H . H . Steinhoff, in: 2 VL. I, Sp. 593; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 377 und passim; St. Stricker, in: Volkssprachig - lateinische Mischtexte, S. lOOf.; H. Stuart - F. Walla, Z D A . 116 (1987) S. 64, 70; G. Suckal e - R e d l e f s e n , Die Handschriftendes 12. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg, S. 103, Nr. 96; StSG. IV, S. 3 7 8 - 3 8 1 , Nr. 13. - Abbildung von f. 139rb bei G. Eis, S. 53, B. Murdoch, S. 239, und bei K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Tafelband, Abb. 20; Abbildung eines Ausschnitts von f. 1 4 2 v b e i G . Suckale-Redlefsen, Abb. 233, S. 175.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 27 Glossen. - Alphabetisches Sachglossar: 21 Glossen (f. 29vb-36rd) in dem annähernd 1000 Artikel umfassenden alphabetischen Kräuterglossar; 19 im fortlaufenden Glossartext (in 12 Artikeln nur deutsches Interpretament, in 7 Artikeln lateinische und deutsche Interpretamente), 2 interlinear stehend (wohl von anderer Hand). - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 54vb) zu dem Antidotarius; 1 Interlinearglosse (f. 132rb) zu der medizinischen Schrift (Si pili adultini nascantur)·, Einzel Wörter in Gebrauchstext: 4 im fortlaufenden Rezepttext stehende Glossen (f. 140vb, 141ra) mLiber tercius de viciis accedentibus ori; Handschrift ansonsten kaum glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 12./13. Jahrhundert möglicherweise in Bamberg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 362f. (Nr. MXIXa Nachtr.), S. 378-381; Glossen in dem alphabetischen Kräuterglossar erneut ediert bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 125f. Literatur: StSG. IV, S. 3 7 8 - 3 8 1 , Nr. 13; R. Bergmann, in: Althochdeutsch, I, S. 5 4 9 - 5 5 1 , 560; R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 43; I. Frank, Aus Glossenhandschriftendes 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 125f., 155; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 30; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 69; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102, 105, 110, 112.

Bamberg

2 4 a BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK MSC. CLASS. 4 7 (FRÜHER Μ . I V . 11) nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

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Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 93 Blätter sowie je 1 ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; Blätter stark abgerieben, zum Teil beschnitten; Wasserschaden; 30,0 χ 22,1 cm; Blatt 93 wesentlich kleiner; Zählung von 1 bis 93 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband der Bamberger Dombibliothek von 1611; weißer Ledereinband; Wappen der Dombibliothek in goldener Farbe auf Vorder— und Rückdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur Κ. I. auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 11,0 cm; f. lr — 63v einspaltig; f. 64r—93v zweispaltig; 35—47 Zeilen; f. lr reich mit Flechtwerk verzierte Initiale F; ansonsten einfache Initialen. - Schrift: nach H. Hoffmann karolingische Minuskel des 9. Jahrhunderts, früher ins 11. Jahrhundert datiert; reiche interlineare und marginale Kommentierung und Glossierung. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Inhaltsvermerk; f. l r - 9 3 v Statius, Thebais (I—XII); f. 93v Federproben. Geschichte: Codex nach H. Hoffmann der Schrift nach im 9. Jahrhundert vermutlich in Nordfrankreich entstanden; im Zuge der Säkularisation ging die Handschrift aus der Dombibliothek Bamberg 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: P.M. Clogan, Scriptorium 22 (1968) S. 88; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 28; H. Hoffmann, Bamberger Handschriftendes 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 135f.; H. Hoffmann, DA. 55 (1999) S. 555f.; F. Leitschuh - H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 2, S. 48f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 37; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 528; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 38; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 74; R.D. Sweeney, Prolegomena to an Editon of the Scholia to Statius, S. 10 und passim; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 352, 357.

Glossen Zahl und Art: Nach brieflichem Hinweis von R. Schützeichel vom 29.9.1987 hat K. Siewert in der Handschrift an wenigstens 2 Stellen volkssprachige Glossen entdeckt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: K. Siewert, Glossenfunde, S. 165.

172

Bamberg

2 4 b BAMBERG, STAATSBIBLIOTHEK M S C . M E D . 1 (FRÜHER L . III. 8) nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 75 Blätter sowie 2 zusätzliche Papierblätter vorne und 1 zusätzliches Papierblatt hinten; äußere Ränder zum Teil stark beschnitten; von Blatt 75 ist unten ein etwa 7,5 cm großer Teil weggeschnitten (ohne Textverlust); 31,5/32,0 χ 22,0/23,0 cm; Zählung von 1 bis 75 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband der Bamberger Dombibliothek von 1611; weißer Ledereinband; vorgängige Signaturen E. 2. und L. III. 8. auf dem Einbandrücken; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 26,0 χ 18,5 cm; einspaltig; Indices und Glossare zwei— oder dreispaltig; 31—37 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Lorscher Händen aus dem Ende des 8. oder dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Erstes zusätzliches Papierblatt vorne recto leer, verso Brief von 1831; zweites zusätzliches Papierblatt vorne recto Inhaltsvermerk und Besitzvermerk; f. lr—5r Defensio artis medicinae; f. 5r Cosmas Damianus Ippocratis Galienus (Distichen); f. 5v leer; f. 6r Initia medicinae (Fragment); f. 6 v - 7 v Problemata Aristotelis; f. 8r Dies aegyptiaci; Dies incerti; Hippocras; f. 8v Antemballomena; f. 9r—71v Liber medicinalis: f. 9ra—14va Conspectus operis; f. 15r—17r Hermeneumata; f. 17rc Vindicianus, Brief an Pentadius; f. 17v—71v Libri Curationum ( I - V ; Blattverlust); f. 42v Bücherverzeichnis; Besitzvermerk; f. 7 2 r - 7 5 r Anthimus, Brief an den Frankenkönig Theoderich; f. 75ν Antidotum anacardium; Alphabet. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Lorsch entstanden; ein Bücherverzeichnis von um 1000 auf f. 42v weist auf Kaiser Otto III.; Heinrich II., Nachfolger Ottos III., schenkte die Handschrift dem Bamberger Domstift; im Zuge der Säkularisation ging sie 1803 in den Besitz der Bamberger Staatsbibliothek über. Literatur: J.N. Adams - M. Deegan, ASE. 21 (1992) S. 90; G. Baader, SA. 57 (1973) S. 278; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 117; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 1 9 3 - 1 9 7 , Nr. 48; Ch.H. Beeson, I s i d o r - S t u d i e n , S. 143 und passim; Bernward von Hildesheim, II, S. 8 3 - 8 6 ; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 123; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 32f., 67, 102f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 50, Nr. 223; A. Fauser - H. Gerstner, Aere Perennius, S. 23, Nr. 20; M. Ferrari, MJB. 2 4 - 2 5 ( 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ) S. 109; L. Firpo, Medicina medievale, S. 10, 2 6 - 2 9 ; K . - D . Fischer, MJB. 22 (1987) S. 42; F. Geldner, BB. (1974) S. 402; W. Glanzner, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 192, 194; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 63 und passim; Α. Häse, Mittelalterliche Bücherver-

Bamberg

173

zeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 17, 35f., 179, 330; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 20, Nr. 68; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 27f., 30; Heilmittel, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 8 1 - 1 5 2 ; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 150 und passim; G. Keil, AHGA. NF. 49 (1991) S. 3 4 4 - 3 5 0 ; G. Keil, in: Geistliche Aspekte mittelalterlicher Naturlehre, S. 2 1 - 2 5 ; G. Keil, in: Das Lorscher Arzneibuch und die frühmittelalterliche Medizin, S. 8 und passim; G. Keil, in: 2 VL. XI, Sp. 120; G. Keil - A. Ohlmeyer, in: 2 VL. XI, Sp. 9 2 6 - 9 3 0 ; R.M. Kloos, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 193; F. Leitschuh — H. Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, I, 2, S. 4 2 3 - 4 2 5 ; W. Lizalek, in: Beiträge zur Geschichte des Klosters Lorsch, S. 2 5 3 - 2 6 4 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 43; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 12; F. Mütherich, in: The role of the book, II, S. 16f.; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 36; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 2, S. 160; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 173; A. Önnerfors, in: Latin vulgaire - latin tardif, III, S. 2 5 5 - 2 8 0 ; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 1 0 - 1 3 ; A. Platte, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 23f., 26; A. Platte - R. Brunnengräber, in: Das Lorscher Arzneibuch, S. 79f.; A. Platte - R. Brunnengräber, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 1 9 5 - 1 9 9 und passim; Κ. Platte, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 76f.; A. Platte, in: Das Lorscher Arzneibuch und die frühmittelalterliche Medizin, S. 8 1 - 8 4 ; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 122 und passim; J.M. Sanchez Martin, Isidori Hispalensis Versus, S. 137f., 208 und passim; P.E. Schramm - F. Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, I, S. 150, Nr. 88; U. Stoll, in: Antike Naturwissenschaft und ihre Rezeption, I, S. 1 3 2 - 1 3 6 , 147-152; U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 4 4 - 4 7 ; U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 6 6 - 7 5 ; U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 175f.; U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch und die frühmittelalterliche Medizin, S. 2 9 - 5 2 ; U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch und die frühmittelalterliche Medizin, S. 6 1 - 8 0 ; U. Stoll, BWG. 13 (1990) S. 12If.; U. Stoll - G. Keil, Das Lorscher Arzneibuch; U. Stoll - G. Keil, ZDA. 117 (1988) S. 274f.; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 100f., 110; K. Sudhoff, AGM. 7 (1913) S. 2 2 3 - 2 3 7 ; M.M. Tischler, Scriptorium 54 (2000) S. 278; Zur Krankheitsvorbeugung, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 155-171. - Abbildung von f. 17v, 42v, 57v in Heilmittel, S. 82, 108, 130; Abbildung eines Rezepts von f. 42v bei W. Lizalek, Abb. 3, S. 263; Abbildung von f. 42v bei R. McKitterick, in: Otto der Große, I, Abb. 3, S. 213; Abbildung eines Ausschnitts von f. 42v bei P.E. Schramm F. Mütherich, S. 304; Abbildung von f. 9r, 15r, 16r bei U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 67, 177, 178; Faksimile des Codex bei U. Stoll - G. Keil, Das Lorscher Arzneibuch; Abbildung eines Ausschnitts von f. 8r sowie von f. 72r in Zur Krankheitsvorbeugung, S. 156, 160.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 10 Glossen (f. 8r-71v). - Einzelwörter in Gebrauchstext: davon 1 in Hippocras (f. 8r), mit hoc est in den Text eingebettet und 7 in den lateinischen Kontext von Rezepten eingebettete Wörter in dem Liber medicinalis [I: f. 21v (2 Glossen); II: f. 23r, f. 39v; IV: f. 55r; V: f. 71v (2 Glossen)]. - Alphabetisches Sachglossar (Pflanzenbezeichnungen): 2 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 15v, 16v) in den Hermeneumata. Zeit und Ort: Glossen Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts vermutlich in Lorsch eingetragen.

174

Basel

Sprachgeographische

Einordnung: Rhfrk. (nach G. Keil, ZDA., S. 274f.).

Edition: 1 Glosse ediert bei U. Stoll - G. Keil, ZDA. 117 (1988) S. 275; vollständige Edition bei U. Stoll, Das 'Lorscher Arzneibuch', S. 39, 76, 99, 103, 126, 136, 228, 310, 388. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 32f.; G. Keil, in: Das Lorscher Arzneibuch und die frühmittelalterliche Medizin, S. 9, 15; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 126; A. Platte, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 23; A. Platte - R. Brunnengräber, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 202; U. Stoll - G. Keil, Z D A . 117 (1988) S. 2 7 5 - 2 7 7 ; U. Stoll, Das 'Lorscher Arzneibuch', S. 39 und passim; U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch und die frühmittelalterliche Medizin, S. 29f.; U. Stoll, in: Das Lorscher Arzneibuch und die frühmittelalterliche Medizin, S. 76; St. Stricker, in: Volkssprachig —lateinische Mischtexte, S. 99, 102, 105, 110; K. Sudhoff, AGM. 7 (1913) S. 2 2 3 - 2 3 7 .

BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Α . V . 3 3 s. N R . 34a BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Α. VI. 31 s. N R . 34b

2 5 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT

B. III. 3 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 289 Blätter sowie 1 zusätzliches Pergamentblatt vorne und 1 zusätzliches Papierblatt hinten; 34,0/34,5 χ 26,5 cm; Blätter zum Teil am oberen Rand um 2 - 3 cm beschnitten, im Zuge der Restaurierung wieder vervollständigt; Zählung von 1 bis 289 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit A, zusätzliches Blatt hinten mit Β bezeichnet; mit geschupptem Leder überzogene Holzdeckel; Rest von einer Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0/ 24,5 χ 18,5/19,0 cm; zweispaltig; 27 Zeilen; f. 247v 28 Zeilen; f. 2 4 8 r - v 31 Zeilen; einfache Initialen in schwarzer oder roter Farbe; Überschriften in schwarzer oder roter Unziale, gelegentlich in Capitalis rustica. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts; Zusätze von Händen des 11., 12. und 15. Jahrhunderts.

Basel

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Inhalt: f. l r a - 2 8 9 v b Augustinus, Werke: f. l r a - 3 r b Predigt; f. 3 r b - 1 5 5 v a In Ioannis Evangelium tractatus ( 1 - 1 9 , 23, 24); f. 155va-157vb Predigt; f. 158ra-289vb In Ioannis Evangelium tractatus (55-124); Vorderdeckel, Blatt A, Hinterdeckel Fragment eines liturgischen Ordo. Geschichte: Codex der Schrift nach etwa im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts vielleicht in der Schweiz entstanden; ein Besitzvermerk des Priors J. Louber aus dem 15. Jahrhundert auf f. lr weist auf die Kartause Basel; ein weiterer Besitzvermerk auf f. Av, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert, weist auf Rheinfelden; 1590 gelangte die Handschrift als Bestandteil der Kartäuserbibliothek in die Universitätsbibliothek Basel. Literatur: B. Bischoff, HJB. 82 (1963) S. 500; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 58, Nr. 261; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 47; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 119, 123; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 177; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 10; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 206-210.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 einzelne Marginalglosse (f. lOr) zu Augustinus, In Ioannis Evangelium tractatus, in einer insgesamt unglossierten Handschrift mit ganz vereinzelten lateinischen Randeinträgen. Zeit und Ort: Glosse im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung:

Unbestimmbar.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 10. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 58, Nr. 261; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 10; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

2 6 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Β. V. 21 StSG. 14 Abbildung f. 120r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 2 - 9 6 ; Teil 2: f. 9 7 - 1 6 7 ; Pergament; 166 Blätter; 26,0 χ 18,0 cm; Zählung von 2 bis 167 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; das als 1 gezählte Blatt nicht mehr vorhanden; mit blindgepreßtem

176

Basel

Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. — Einrichtung f. 97r167v: Schriftspiegel 21,3/23,0 χ 13,0/13,5 cm; einspaltig; 3 2 - 3 6 Zeilen; reich mit Ranken und Figuren verzierte Initialen in roter, schwarzer, blauer und grüner Farbe; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe. — Schrift: f. 2 r - 9 6 v gotische Buchminuskel von einer Hand des 14. Jahrhunderts; f. 97r — 167v spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: [f. lv ursprünglich Schluß eines Gebets]; f. 2ra-96r Gregor der Große, Dialoge (I—IV); f. 96v Besitzvermerk; f. 97r Vita Gregors des Großen; f. 97v-167v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 120v Clemens I., De XII diebus Veneris ieiuniorum; f. 120v lateinisch-deutscher Segen; f. 167v Schriften (mit Neumen); Federproben; f. 167v Besitzvermerk. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 2 r - 9 6 v im 14., f. 97r-167v im 12. Jahrhundert; nach Besitzvermerken auf f. 96v und 167ν befanden sich die einzelnen Teile des Codex spätestens seit dem 15. Jahrhundert in dem Dominikanerkloster Basel; 1559 gelangte die Handschrift als Bestandteil der Dominikanerbibliothek in die Universitätsbibliothek Basel. Literatur: R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 43; K. Escher, Die Miniaturen in den Baseler Bibliotheken, Museen und Archiven, S. 43, Nr. 34; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 177; W. Irtenkauf, CM. 3 (1977) S. 23, 30; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 4 9 0 - 4 9 4 ; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 42; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 69, 73; StSG. IV, S. 381, Nr. 14.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Teil 2 des Codex (f. 97-167) ziemlich durchgehend interlinear lateinisch glossiert; unter den mehreren hundert Glossen 59 althochdeutsche (f. 9 8 r - 160r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 58 interlinear und 1 (f. 132v) marginal stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Meyer - M. Burckhardt, S. 492; H. Reutercrona, S. 15; F. Simmler, S. 24); alem.-frk. (nach C. Wesle, S. 55). Edition: StSG. II, S. 197-199 (Nr. DCXL); Berichtigungen und Nachträge bei G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 492. Literatur: StSG. IV, S. 381, Nr. 14; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 318; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 38; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 43 und passim; G. Meyer - M. Burck-

Basel

177

hardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 492; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 86f., 101; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 257; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 54f. und passim.

2 7 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Β. VI. 3 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 235 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 25,0 χ 16,0 cm; f. 101 15,0 χ 14,0 cm; Zählung von 1 bis 235 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliche Blätter vorne und hinten mit Α und Β bezeichnet; Einband 1950 restauriert; moderner Halbpergamenteinband mit graubraunem Papierüberzug; vorgängige Signatur B. xxiiij auf f. 2r (radiert) und G X auf f. lv; vorgängige Signatur GX auf f. 2r korrigiert in G IX. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 20,0 χ 12,0/13,0 cm; einspaltig; 2 3 - 2 7 Zeilen; einfache Initialen; ab f. 163r Initialen rot ausgefüllt; Überschriften in Unziale oder Capitalis rustica in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts, auf f. 100r-101v, 162r-235v Zusätze des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. Α leer; f. lr leer; f. lv Besitzvermerk; f. 2 r - 1 9 9 r Paulus Diaconus, Homiliarum; f. lOlv leer; f. 199r-204v Alkuin, De trinitate; f. 2 0 4 v - 2 1 4 v Alkuin, De ratione animae ad Eulaliam; f. 2 1 4 v - 2 2 0 v Alkuin, De confessione peccatorum ad pueros S. Martini; f. 2 2 1 r - 2 2 3 r Predigt; f. 2 2 3 r - 2 3 5 r Hieronymus, Epistola ad Nepotianum; f. 235v leer; f. Β leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert vielleicht im oberrheinischen Gebiet (Schweiz?) entstanden; auf f. 1 0 0 - 1 0 1 , 1 6 2 - 2 3 5 Ergänzungen des 10. Jahrhunderts; nach einem Besitzvermerk des Priors A. Brouwer (1439-1449) auf f. lv befand sich die Handschrift spätestens seit der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts im Besitz der Kartause Basel, wohin sie als Geschenk des Archidiakons von Lodeve, P. Trilia, kam; 1590 gelangte sie als Bestandteil der Kartäuserbibliothek in die Universitätsbibliothek Basel.

178

Basel

Literatur: B H M . , Nr. Ο, 217a; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 59, Nr. 265; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 113 und passim; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 10; G. Meyer — M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 572 — 577.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 3 Glossen; davon 1 Marginalglosse (f. 197r) zu Paulus Diaconus, Homiliarum; 2 (f. 228v) zu Hieronymus, Epistola ad Nepotianum; 1 marginal, 1 interlinear stehend; Handschrift ansonsten unglossiert; nur auf den letzten Blättern, etwa ab f. 223 gering lateinisch marginal glossiert. Zeit und Ort: Glossen etwa gleichzeitig mit dem Text im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 10; weitere von W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12, genannte Stellen werden bei H. Mayer nicht berücksichtigt. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 10; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

2 8 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Β. VII. 18 StSG. 15

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter sowie je 1 zusätzliches Doppelblatt vorne und hinten; 22,5 χ 15,0 cm; Zählung von 1 bis 127 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Doppelblatt vorne mit I und II, Doppelblatt hinten mit III und IV bezeichnet; Blatt I und IV den Einbanddeckeln aufgeklebt; Einband 1951 restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; erneuerter Rücken; eine Schließe; vorgängige Signatur G. Lxxi auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 2 r - 3 v 17,0 χ 10,0 cm; f. 6 r - 1 2 7 v 17,2/17,7 χ 11,1/12,0 cm; einspaltig; f. 2 r - 3 v 24 Zeilen; f. 6 r - 1 2 7 v 2 2 - 2 6 Zeilen; Initialen in roter Farbe; f. 2r reich verzierte gotische Initiale S des 15. Jahrhunderts in roter und schwarzer Farbe; Überschriften in Capitalis rustica; f. 109r Zeichnung eines Löwen. - Schrift: f. 2 r - 3 v kalligraphische Textura von einer Hand des 15. Jahrhunderts; f. 6 r - 1 2 7 v karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. I v - I I v liturgische Schrift (Fragmente; mit Neumen); f. lr Besitzvermerk; f. 2r —3v Traktat Origo ordinis Cartusiensium; f. 4r —5v leer; f. 6r Besitzvermerk; f. 6 r - 1 7 v theologische Schriften (Exzerpte); f. 18r-127v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 20v Besitzvermerk; f. 127v Physiologus (Fragment); Besitzvermerk; f. I l l r - I V r liturgische Schrift (Fragmente; mit Neumen); f. IVr Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts vielleicht in Süddeutschland entstanden; nach Besitzvermerken des Priors J. Louber auf f. lr, von H. Arnoldi auf f. lr, 6r, 20v und IVr sowie von J. Dotzheim auf f. 127v befand er sich spätestens seit dem 15. Jahrhundert in der Kartause Basel; 1590 gelangte er als Bestandteil der Kartäuserbibliothek in die Universitätsbibliothek Basel. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 59; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 43; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 139; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 177; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 7 3 9 - 7 4 5 ; StSG. IV, S. 3 8 l f . , Nr. 15.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung; 4 vereinzelte Interlinearglossen [f. 37v, 5 lr (3 Glossen)] zu Gregor der Große, Regula pastoralis in einer sonst unglossierten Handschrift. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung:

Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 244 (Nr. DCLVII); Berichtigungen dazu bei G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 743. Literatur: StSG. IV, S. 381f., Nr. 15; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13 und passim; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, I, S. 743; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 77, 90.

BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Β . I X . 3 1 s. N R . 34C BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Β . X . 1 8 s. N R . 34d

180

Basel

2 9 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F . III. 15A nicht bei StSG. - BV. (1973) Basler Rezepte

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 3 ; Teil 2: f. 2 4 - 3 2 ; Pergament; 32 Blätter; f. 1 7 v - 1 8 r Palimpsest; f. 1 - 2 3 etwa 24,8 χ 19,0 cm; f. 2 4 - 3 2 24,5 χ 19,2 cm; Zählung von 1 bis 32 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 8./9. Jahrhunderts, 1950 restauriert; hellbrauner Pergamentumschlag mit Griffeleinritzungen; vorgängige Fuldaer Signatur VIII or. 7 des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einband. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l v - 2 3 v 19,0 χ 14,0 cm; f. 2 4 r - 3 2 v 19,5 χ 14,8 cm; einspaltig; 2 6 - 2 7 Zeilen; f. l v - 2 3 v Überschriften in roter Farbe; rot umpunktete oder gelb und rot ausgefüllte, zum Teil mit Vogelköpfen verzierte Initialen; f. 1 8 r - 2 3 v astronomische Federzeichnungen zu Isidor, De natura rerum. — Schrift: angelsächsische Minuskel des 8./9. Jahrhunderts, f. lv—23v von einer Hand, f. 24r —32v von zwei weiteren Händen. Inhalt: f. lr leer; f. lv—23v Isidor von Sevilla, De natura rerum (ab XV, 3); f. 17ra—rb Basler Rezepte; f. 17v —18v Bücherverzeichnis des Klosters Fulda (Palimpsest); f. 18r Blutsegen; f. 2 4 r - 2 9 v Isidor von Sevilla, Differentiae; f. 2 9 v - 3 2 r Hieronymus, Epistola LX ad Heliodorum epitaphium Nepotiani (Exzerpte); f. 31v Segen; f. 3 2 r - 3 2 v De quinque synodis universalibus. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert im deutsch—angelsächsischen Gebiet, wohl in der Benediktinerabtei Fulda, entstanden, worauf auch die vorgängige Signatur aus dem 15. Jahrhundert auf dem vorderen Einband weist; ein zu f. 1 - 2 3 gehörendes Fragment befindet sich unter der Signatur Fragm. 19/VII in Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek; um das Jahr 1630 wurde die Handschrift von dem Baseler Professor Remigius Faesch (1595 - 1 6 6 7 ) erworben; als Bestandteil von dessen Museum gelangte sie 1823 in den Besitz der Universitätsbibliothek Basel. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 36; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 365; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 45, 98, 101; J.M. Bately, ASE. 17 (1988) S. 102; Ch.H. Beeson, Isidor—Studien, S. 67f., 121, 128; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 11; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 38; L. Bieler, Scriptorium 3 (1949) S. 280; K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 20; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 60f., Nr. 271; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 185; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 87; B. Bischoff, Paläographie, S. 128; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 196; H. Broszinski — S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 58, Nr. 19; M. - E . Brunert, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 66; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für

Basel

181

Walter Schlesinger, S. 538f.; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 65, 168f.; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 84f., 104; CLA. VII, S. 2, Nr. 842, 843; R. Corradini, in: Vom Nutzendes Schreibens, S. 127, 132, 140, 161f.; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 32; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 389, 421; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 32, Nr. 106; B. Eastwood, in: Mathematics and its applications to science, S. 163-165, 170; G. Eis, Altdeutsche Handschriften, S. 26; Κ. Escher, Die Miniaturen in den Baseler Bibliotheken, Museen und Archiven, S. 26f., Nr. 10; H. - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 394 und passim; J. Fontaine, Isidore de Seville. Traite de la nature, S. 31, 36f., 5 8 - 6 4 ; D. Geuenich, Die Personennamen der Klostergemeinschaft von Fulda, S. 268f., 277; D. Geuenich, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 116f., 123; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 22f., 31; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 151 f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 177; M. Huglo, Scriptorium 8 (1954) S. 110; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 681, 703; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 475; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 47; Μ. Lapidge, in: Learning and Literature in Anglo-Saxon England, S. 41; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 231; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 4 - 6 und passim; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 445; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 31; A. Mace, in: Melanges offerts ä M. Emile Chatelain, S. 3 8 3 - 3 9 5 ; M B K . , Ergänzungsbandl, 3, S. 53; Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda, S. 3f. und passim; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 1 6 8 - 1 9 1 ; A . Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 202f., 241; B. Obrist, Scriptorium 56 (2002) S. 344; B. van Regemorter, Scriptorium 11 (1957) S. 253, 256; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 28, 33; M. Rissel, in: Hrabanus Maurus und seine Schule, S. 151, 154; M. Sandmann, in: Die Klostergemeinschaft von Fulda, II, 2, S. 766; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 110; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 18f.; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; H. Spilling, in: Hrabanus Maurus, S. 175; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 896; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 267; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 6 2 - 6 4 ; H . - H . Steinhoff, in: 2 VL. I, Sp. 628f.; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 3 9 - 4 2 ; W.M. Stevens, BW. 8 (1972) S. 293; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 97, 121; K. Sudhoff, Beiträge zur Geschichte der Chirurgie im Mittelalter, II, S. 433; H. Tiefenbach, in: 2RGA. X, S. 236; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 126f. und passim; P. von Winterfeld, in: Festschrift Johannes Vahlen, S. 403; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 73. - Abbildung von f. 17r bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 59, Nr. 19; Abbildung von f. 2r, 25v bei CLA.; Abbildung von f. 5r bei B. Eastwood, Abb. 10, S. 164; Abbildung von f. 17r bei G. Eis, Tafel 6, S. 27; Abbildung von f. 17r bei M. Enneccerus, Die ältesten deutschen Sprach-Denkmäler, Tafel 17; Faksimile von f. 17v bei P. Lehmann, Fuldaer Studien, nach S. 53; Abbildung von f. 17v, 18r in Mittelalterliche Bücherverzeichnisse, Abb. 1, 2; Abbildung der Federzeichnungen auf f. 12r, 22v, 20v, 23v, 19v, 23r bei M. Rissel, Abb. 3a, 7 - 1 1 , S . 141, 147f., 150, 152f.; Abbildung der Initialen auf f. 2r, l l r , 13r, 14vbeiA. Weiner, Tafel 3, 1 - 4 , S. 203.

Glossen Zahl und Art: Keine Glossen. - 1 althochdeutsches Wort (cronih) als nicht gekennzeichneter Bestandteil des Bücherverzeichnisses des Klosters Fulda am oberen Rand von f. 18r.

182

Basel

Zeit und Ort: Althochdeutsches Wort im 8./9. Jahrhundert in Fulda eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 5. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 11; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 5, 50; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39.

3 0 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F . III. 15B nicht bei StSG. - BV. (1973) A Abbildung f. 25v Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 9 ; Teil 2: f. 2 0 - 4 5 ; Pergament; 45 Blätter; 26,0/27,0 χ 19,5/21,0 cm; Zählung von 1 bis 45 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, teils mit Tinte, teils mit Bleistift; Lederumschlag des 9. Jahrhunderts; vorgängige Fuldaer Signatur xtiii or. 14 des 15. Jahrhunderts auf der Außenseite des Einbandes. - Einrichtung f. 2 0 r - 4 5 v : Schriftspiegel 21,0/22,0 χ 15,0/16,0 cm; einspaltig; 2 4 - 2 7 Zeilen; einfache Initialen, zum Teil rot umpunktet. - Schrift: f. 1 - 1 9 angelsächsische Minuskel von zwei Händen aus der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts; f. 20—45 angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts; Innenseite des Einbanddeckels von einer kontinentalen Hand aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 19v Pseudo-Isidor, De ordine creaturarum; f. 2 0 r - 3 7 v Vita S. Antigoni et S. Eupraxiae; f. 3 7 v - 4 5 r Vita S. Goaris; f. 45v Notiz; Federproben; Innenseite des Einbanddeckels vorne Bücherverzeichnis des Klosters Fulda (Fragment). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 1 9 in der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts im Norden Englands, f. 2 0 - 4 5 im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts im deutschangelsächsischen Gebiet, wohl in der Benediktinerabtei Fulda; ein Bücherverzeichnis aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts auf der Innenseite des Einbanddeckels sowie die vorgängige Signatur des 15. Jahrhunderts auf der Außenseite des Einbands weisen auf die Benediktinerabtei Fulda; um das Jahr 1630 wurde die Handschrift von dem Baseler Professor Remigius Faesch

Basel

183

(1595 - 1 6 6 7 ) erworben; als Bestandteil von dessen Museum gelangte sie 1823 in die Universitätsbibliothek Basel. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 101; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 64, 121, 128; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 73; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 61, Nr. 273; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 538, 540; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 32, 66, 167f.; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 85, 104; CLA. VII, S. 2, Nr. 844; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 127, 132; J.E. Cross, in: Learning and Literature in Anglo-Saxon England, S. 242; J.E. Cross, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 78; Η. Gneuss, ASE. 9 (1981) S. 49; H. Gneuss, Handlist of Anglo—Saxon Manuscripts, S. 117, Nr. 785; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 31; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 151; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 177; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 141; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 681, 703; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 443; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 10; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 445; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 31; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 53; Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda, S. 90 und passim; Β. van Regemorter, Scriptorium 11 (1957) S. 253, 256; Μ. Sandmann, in: Die Klostergemeinschaft von Fulda, II, 2, S. 766; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 64; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 26; P. von Winterfeld, in: Festschrift Johannes Vahlen, S. 403f. - Abbildung von f. 8r, 16v bei CLA.; Abbildung der Innenseite des Deckels in Mittelalterliche Bücherverzeichnisse, Abb. 7.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 vereinzelte Marginalglossen (f. 25v, 26v) zur Vita S. Antigoni et S. Eupraxiae in einer sonst nur von f. 3 1 r - 3 5 r lateinisch interlinear glossierten Handschrift; Glossen von einer Fuldaer Hand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Fulda eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 168. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 7; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 61, Nr. 273; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 168.

Basel

184

3 1 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F .

III. 15c nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 29v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 1 ; Teil 2: f. 1 2 - 2 7 ; Teil 3: f. 2 8 - 6 3 ; Pergament; 62 Blätter; f. 1 2 - 2 7 26,0 χ 18,5/19,5 cm; f. 2 8 - 6 3 26,0 χ 18,5 cm; Zählung von 1 bis 63 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 61 in der Zählung übersprungen; nach f. 60 und 63 jeweils geringer Rest eines Blattes; Lederumschlag des 9./10. Jahrhunderts; vorgängige Fuldaer Signatur VIII or. 15 des 15. Jahrhunderts auf dem Außendeckel des Einbandes. - Einrichtung: Schriftspiegel: f. 12r—27v 20,0 χ 13,3/14,0 cm; f. 2 8 r - 6 3 v 21,0 χ 14,5/15,0 cm; einspaltig; f. 12r—27v 2 8 - 2 9 Zeilen; f. 2 8 r - 6 3 v 2 3 - 2 6 Zeilen; Initialen farbig umpunktet und mit Blüten, Tieren und Bändern verziert; f. 1 2 r - 2 7 v Überschriften in roter Farbe. - Schrift: f. l r - l l v angelsächsische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 1 2 r - 2 7 v angelsächsische Majuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts; f. 2 8 r - 6 3 v angelsächsische Minuskel von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - l l v Isidor von Sevilla, Synonyma (I); f. 1 2 r - 2 7 v Isidor von Sevilla, Synonyma (II); f. 2 8 r - 4 1 v Basileios, Admonitio ad Filium Spiritualem; f. 4 2 r - 4 5 v Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis (bis Kapitel 11); f. 46r Bonifatius, Sermo decimus; f. 46r—47v Bonifatius, Sermo de nativitate domini; f. 4 7 v - 6 3 v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (Exzerpte). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in einem angelsächsisch beeinflußten Zentrum in Deutschland, wahrscheinlich Fulda, entstanden, f. 1 - 1 1 im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts, f. 1 2 - 2 7 in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, f. 2 8 - 6 3 im 8./9. Jahrhundert; die vorgängige Signatur des 15. Jahrhunderts auf dem Außendeckel weist auf die Benediktinerabtei Fulda; um das Jahr 1630 wurde die Handschrift von dem Baseler Professor Remigius Faesch (1595-1667) erworben; als Bestandteil von dessen Museum gelangte sie 1823 in den Besitz der Universitätsbibliothek Basel. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20, 88; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 50 und passim; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. l l f . ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 61, Nr. 274, 275; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 538, 540; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 10, 170f.; CLA. VII, S. 2, Nr. 845, S. 3, Nr. 846; R. Corradini, in: Vom Nutzendes Schreibens, S. 162; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 271, 421; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 30f., Nr. 104f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 55, 65; K. Gugel, Welche erhaltenen

Basel

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mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 31; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 148; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 178; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 681, 703; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 168; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 445; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 31; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 53; Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda, S. 7f.; Β. vanRegemorter, Scriptorium 11 (1957) S. 253, 255; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 34; E. Seebold, in: Theodisca, S. 17f.; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 52; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 64; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch- insularen Schulen, S. 127f. und passim; P. von Winterfeld, in: Festschrift Johannes Vahlen, S. 404. — Abbildung der oberen Hälfte von f. lr, l l v , der oberen Hälfte von f. 12r, 42r und der oberen Hälfte von f. 46r bei G. Baesecke, Tafel 17 — 19; Abbildung von f. 19v bei CLA. VII, Nr. 845 und von f. 28r, 43r bei CLA. VII, Nr. 846; Abbildung von f. 12r und der Initialen auf f. lr, 42r, 49r, 49v, 50v, 52r, 61v, 63ν bei A. Weiner, Tafel 172, 4,1, 173f., S. 372, 204, 3 7 2 - 3 7 4 .

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: Insgesamt 39 Glossen (f. 12r-39r); davon 12 Griffelglossen (f. 12r—27r) zu Isidor von Sevilla, Synonyma (I —II); 7 interlinear (f. 12r, 16v, 17v, 21v (2), 24r, 27r) und 5 (f. 14r, 18v, 21r, 23r, 24v) marginal stehend; 27 Glossen (f. 2 8 v - 3 9 r ) zu Basileios, Admonitio ad Filium Spiritualem; davon 2 marginal stehend, 1 (f. 31v) mit einem Griffel, 1 (f. 38v) mit einer Feder eingetragen; 25 Glossen interlinear mit einem Griffel eingetragen; Glossen in angelsächsischer Minuskel; interlineare und marginale Griffelglossierung durchgehend, zum Teil wohl lateinisch (im Sommer 1932 von unbekannter Hand vielfach mit Bleistift nachgezogen [H.D. Meritt, S. 234]); Griffeleintragungen noch nicht vollständig entziffert; keine weiteren Federglossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Federglosse zu Basileios, Admonitio ad Filium Spiritualem auf f. 38v ediert bei P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 168; Griffelglossen ediert bei H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 234f. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. l l f . ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 61, Nr. 275; CLA. VII, S. 2, Nr. 845, S. 3, Nr. 846; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64f., 617; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 125; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 168; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 138; H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 234f.; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 188; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 34.

186

Basel

3 2 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F . III. 15E StSG. 16 A Abbildung f. 21r Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Pergament; 55 Blätter; 26,0 χ 15,5/17,0 cm; Zählung von 1 bis 55 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zwischen f. 1 und 2 ein ungezähltes Blatt bis zum Falz weggeschnitten; dunkelbrauner Lederumschlag. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 2 1 - 2 4 Zeilen; Überschriften in roter Farbe, zum Teil in Capitalis rustica; einfache Initialen, zum Teil rubriziert, zum Teil in roter Farbe. - Schrift: f. l r - 9 v insular beeinflußte Minuskel von mehreren Händen wohl aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, auf f. 7v unterbrochen von einigen Zeilen in angelsächsischer Minuskel, f. 10r-15v, 16r—25v angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts, f. 2 6 r - 5 5 v insular beeinflußte Minuskel von mehreren Händen wohl aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts; f. 16?, 17, 2 0 - 2 5 Palimpsest. Inhalt: Theologische Schriften; darunter: f. 1 6 r - 2 5 v Hrabanus Maurus, De institutione clericorum (1, 3 2 - 2 , 11) [f. 16?, 17, 2 0 - 2 5 Palimpsest mit einem Lektionar], Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten entstanden, f. 1 - 9 wohl nach der Mitte des 9. Jahrhunderts in der Nähe von Fulda, f. 1 0 - 1 5 , 1 6 - 2 5 im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Fulda, f. 2 6 - 5 5 wohl im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Mainz; um das Jahr 1630 wurde er von dem Baseler Professor Remigius Faesch (1595-1667) erworben; als Bestandteil von dessen Museum gelangte die Handschrift 1823 in den Besitz der Universitätsbibliothek Basel. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 61, Nr. 2 7 6 - 2 8 0 ; B. Bischoff, Paläographie, S. 128; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 168, 201, 211, 220, 278; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 50; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 122 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 178; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 681, 703; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 445; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 53; B. van Regemorter, Scriptorium 11 (1957) S. 2 5 0 - 2 5 4 ; P. Sims-Williams, Britain and Early Christian Europe, S. 105; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 86f.; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, II, S. 1545; J. Vezin, in: Du copiste au collectionneur, S. 276; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 397; P. von Winterfeld, in: Festschrift Johannes Vahlen, S. 404f.; StSG. IV, S. 382, Nr. 16.

Basel

187

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 vereinzelte Interlinearglossen (f. 21r) zu Hrabanus Maurus, De institutione clericorum in einer ansonsten unglossierten Handschrift. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 334 (Nr. DCCIV b Nachtr.); entgegen der Ankündigung von W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12, laut H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xvii, keine weiteren ahd. Glossen enthalten. Literatur: StSG. IV, S. 382, Nr. 16; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xvii; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

3 3 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F . III. 15F nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 5v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 13 Blätter; 34,0 χ 25,5 cm; Zählung von 1 bis 13 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1954 restauriert; gelblicher Lederumschlag; vorgängige Fuldaer Signatur VIII or. 6 des 15. Jahrhunderts auf dem Außendeckel des Einbandes. - Einrichtung: Schriftspiegel 28,0 χ 21,0/21,5 cm; zweispaltig; 42 Zeilen; f. l r - 8 r einfache, über 3 - 4 Zeilen reichende Initialen; danach freigelassener Raum für weitere Initialen. - Schrift: angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—13r Isidor von Sevilla, De natura rerum; f. 13v Notizen über die Zeichen des Tierkreises; Paternoster; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in England entstanden, wohl kaum nach der Mitte des 8. Jahrhunderts; die vorgängige Signatur des 15. Jahrhunderts auf dem Vorderdeckel weist auf die Benediktinerabtei Fulda, wohin der Codex bereits früh gelangt ist; um das Jahr 1630 wurde die Handschrift von dem Baseler Professor Remigius Faesch (1595-1667) erworben; als Bestandteil von dessen Museum gelangte sie schließlich 1823 in den Besitz der Universitätsbibliothek Basel. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 101; Ch.H. Beeson, Isidor - Studien, S. 68, 121; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 183, 185; F. Brunhölzl, in: Historische

Basel

188

Forschungen für Walter Schlesinger, S. 538; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 10, 169; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 85, 104; CLA. VII, S. 3, Nr. 848; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 132, 161; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 32, Nr. 106; K. Escher, Die Miniaturen in den Basler Bibliotheken, Museen und Archiven, S. 27, Nr. 11; J. Fontaine, Isidore de Seville. Traite de la nature, S. 32, 5 8 - 6 4 ; H. Gneuss, ASE. 9 (1981) S. 49; H. Gneuss, Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts, S. 118, Nr. 786; Κ. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 31, 50; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 178; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 681, 703; M. Lapidge, Anglo-LatinLiterature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 444; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 445; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 53; Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda, S. 9; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 125; B. van Regemorter, Scriptorium 11 (1957) S. 253, 256; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 896; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 129 und passim; P. von Winterfeld, in: Festschrift Johannes Vahlen, S. 405. - Abbildung von f. 7v bei CLA.; Abbildung der Initialen auf f. lr, lv bei A. Weiner, Tafel 1 6 , 1 - 4 , S. 216.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Marginalglosse (f. 5v) zu Isidor von Sevilla, De natura rerum (De ordine creaturarum) in der ansonsten unglossierten Handschrift; Glosse am äußeren Rand mit Tinte querstehend zum Text eingetragen. Zeit und Ort: Glosse Anfang des 9. Jahrhunderts in Fulda eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 7; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 739.

3 4 BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F . III. 15L nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 20 Blätter; 29,5/30,4 χ 22,5/24,0 cm; Zählung von 1 bis 20 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner Pergamentumschlag, hinten nur bis zur Hälfte reichend; vorgängige Fuldaer Signatur VIII or. 8 des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5/26,0 χ 19,5/20,0 cm; einspaltig; 2 9 - 3 0 Zeilen; mehrere größere, rot ausgefüllte Initialen. Schrift: angelsächsische Minuskel von mehreren Händen wohl aus der Mitte des 8. Jahrhunderts.

Basel

189

Inhalt: f. lr— 14v Isidor von Sevilla, Differentiae (II); f. 15r—20r Gennadius von Marseille, Liber ecclesiasticoram dogmatum; f. 20v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl in der Mitte des 8. Jahrhunderts in England oder einem angelsächsisch beeinflußten Zentrum in Deutschland entstanden; die vorgängige Signatur des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einband weist auf die Benediktinerabtei Fulda; um das Jahr 1630 wurde die Handschrift von dem Baseler Professor Remigius Faesch (1595 —1667) erworben; als Bestandteil von dessen Museum gelangte sie 1823 in den Besitz der Universitätsbibliothek Basel. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 101; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 24f., 121, 128; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 183f.; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 538f.; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 8, 169f.; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 85, 104; CLA. VII, S. 3, Nr. 849; H. Gneuss, ASE. 9 (1981) S. 49; H. Gneuss, Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts, S. 118, Nr. 787; Η. Gneuss, Language and History in Early England, S. 26 [=111]; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 32; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 178; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 681, 703; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 444; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 137; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 446; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 31; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 53; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 296 [=IV]; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 125; B. van Regemorter, Scriptorium 11 (1957) S. 257; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 899; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 5165; P. von Winterfeld, in: Festschrift Johannes Vahlen, S. 405. - Abbildung von f. 15r bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 einzelne Interlinearglosse in ^ — G e h e i m schrift (f. 14r) zu Isidor von Sevilla, Differentiae, in der ansonsten sporadisch interlinear lateinisch glossierten Handschrift. Zeit und Ort: Glosse nach CLA. im 8. Jahrhundert, nach P. Lehmann im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: CLA. VII, S. 3, Nr. 849; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 7; CLA. VII, S. 3, Nr. 849; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169.

BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F . III. 17 s. N R . 34f

Basel

190

BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F . V . 4 1 s. N R . 34e BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Ν . I. 3 N R . 49 s. N R . 34h BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT Ν . I. 3 NR. 97A S. NR. 34g

3 4 a BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT A .

V. 33 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Abbildungen f. 236v, 237r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Papier; 294 Blätter; 29,0 χ 20,5 cm; Zählung von 1 bis 294 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; f. 1 - 5 1 zusätzlich ältere Zählung; Einband restauriert; mit gelbem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0/25,0 χ 13,0/17,0 cm; einspaltig und zweispaltig; f. 236va—237r Versusglossen mit weitem Zeilenabstand in abgesetzten Versen eingetragen; Überschriften in roter Farbe; erster Vers mit zwei Zeilen hoher Initiale in roter Farbe; Lemmaanfänge rubriziert. - Schrift: Buchschrift von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts; f. 236vb-237r deutsche Interlinearglossen in etwas kleinerer, blasser Schrift eingetragen. Inhalt: Sammelhandschrift aus 61 verschiedenen lateinischen und deutschen Stücken; darunter mehrere lateinisch—deutsche Vokabulare. - f. 236vb-237r Versus de bestiis, volucribus, arboribus. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts vielleicht im Baseler Predigerkloster entstanden; die Sammelhandschrift muß nach 1430 zusammengebunden worden sein; darauf weisen drei in diesem Jahr gehaltene Predigten, die in der Handschrift enthalten sind. Literatur: G. Binz, Die Deutschen Handschriften der Oeffentlichen Bibliothek der Universität Basel, I, S. 4 3 - 5 4 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 212; E. Bremer, Vocabularius optimus, I, S. 8 — 10; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 2 9 6 - 3 0 0 u n d passim; Η. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 23f. und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 177; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, I, Text, S. 45, Nr. 121; G. Steer, in: 2 VL. XI, Sp. 540; > Vocabularius Ex

Basel

191

quo < , I, S. 53 und passim. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 143r im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, I, Abbildungen, Abb. 124, S. 54.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare in Merkversanordnung: Insgesamt etwa 160 deutsche Interlinearglossen zu den in abgesetzten Zeilen geschriebenen Versus de bestiis, volucribus, arboribus (f. 236vb-237r); für die Glossen ist von vornherein Raum freigelassen worden; die weiteren spätmittelalterlichen Vokabulare der Handschrift gehören nicht zur althochdeutschen Glossenüberlieferung. Zeit und Ort: Versusglossen in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts in Basel eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alem. (nach H. Hänger, S. 24).

Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: E. Bremer, Vocabularius optimus, I, S. 10; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 77 und passim; Η. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 23f.; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim.

3 4 b BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT A .

VI. 31 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Abbildungen f. 12r, 12v, 13r, 13v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Papier; Blatt 12 und 13 Pergament; 232 Blätter; 28,2 χ 20,4 cm; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; je 5 Buckel auf den Deckeln; ehemals 2 Schließen. Einrichtung: Schriftspiegel 17,5/19,5 χ 11,0/13,5 cm; zweispaltig und einspaltig; f. 12rb-13vb zweispaltig; größere Überschriften mit Anfangsbuchstaben in roter Farbe; Lemmaanfänge rubriziert. - Schrift: Buchschrift von mehreren Händen des 15. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift aus 13 verschiedenen lateinischen, zum geringeren Teil auch deutschen Stücken; darunter: f. 3 r a - 12rb, 1 4 r a - 18va alphabetische Vokabulare; f. 12rb-13vb Versus de volucribus, piscibus, bestiis, arboribus, herbis (jeweils alphabetisch angelegt). Geschichte: Codex der Schrift nach im 15. Jahrhundert entstanden; ein Jahreseintrag auf f. 6Ivb weist auf das Jahr 1424.

192

Basel

Literatur: G. Binz, Die Deutschen Handschriften der Oeffentlichen Bibliothek der Universität Basel, I, S. 6 3 - 6 6 ; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 28; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 9, 25; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, I, Text, S. 51, Nr. 140. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 50v im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, I, Abbildungen, Abb. 147, S. 63.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt etwa 450 deutsche, im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen zu den Versus de volucribus, piscibus, bestiis, arboribus (f. 12rb-13vb); Merkversanordnung in der Handschrift aufgelöst; Glossar fortlaufend geschrieben; die spätmittelalterlichen Vokabulare gehören nicht zur althochdeutschen Glossenüberlieferung. Zeit und Ort: Glossen im 15. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: G. Binz, Die Deutschen Handschriften der Oeffentlichen Bibliothek der Universität Basel, I, S. 63; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 25; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim.

3 4 c BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT B .

IX. 31 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 28a) Abbildung f. 216r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 7 Teilen; Teil 5: f. 209-217; Pergament; 242 Blätter sowie 2 zusätzliche Blätter vorne; 17,2/18,0 χ 12,5/12,8 cm; Zählung von 1 bis 145 von älterer Hand jeweils oben in der Mitte der Versoseite; Zahl 49 in der Zählung übersprungen; Blatt 95 ohne Numerierung; zudem Zählung von 1 bis 242 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 120 auf der Versoseite; zusätzliche Blätter vorne mit Α und Β bezeichnet; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; Einband restauriert; ehemals eine Schließe und eine Kette. — Einrichtung f. 209r-217v: Schriftspiegel 12,0/16,0 χ 7,8/12,0 cm; vierspaltig; 32—58 Zeilen; kleine rote Initialen; Überschriften in roter Farbe. — Schrift: verschiedene Schriften von mehreren Händen des 14. und 15. Jahrhunderts; f. 209r-224v Buchkursive aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Basel

193

Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 2 0 8 v theologische Schriften; f. 209ra217vd Summarium Heinrici (XI, alphabetisch; Langfassung); f. 218ra-222va Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (Exzerpte); f. 223vb-230v juristische Schriften; f. 231r-242v moralische Traktate. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 14. und 15. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf das Dominikanerkloster Basel; dorthingelangte die Handschrift möglicherweise durch den Dominikaner Th. Molitor, der in einem Eintrag aus der Mitte des 15. Jahrhunderts als Stifter ausgewiesen ist; 1559 gelangte der Codex als Bestandteil der Dominikanerbibliothek in die Universitätsbibliothek Basel. Literatur: G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, I, Blatt 32 verso - Blatt 33 recto; Η. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 26f.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; R. Hildebrandt, ZDA. 119 (1990) S. 472; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, II, S. 3 8 3 - 4 0 1 ; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VI, Nr. 8749; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 123 - 1 4 0 , 7 6 8 - 7 7 2 ; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42 und passim; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 135 und passim.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Insgesamt etwa 615 Glossen zum Summarium Heinrici (XI, Langfassung) in alphabetischer Anordnung mit summariumfremden Erweiterungen; Glossen gleichmäßig über das Glossar von Α bis Ζ verteilt; Eintragungen zum Summarium Heinrici in abgesetzten Zeilen geschrieben; Ergänzungen am rechten Spaltenrand oder unter der Spalte stehend; Glossar von einer Hand geschrieben. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wahrscheinlich in Basel eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. mit ostfrk. Beteiligung (nach St. Stricker, ÖBU. Β IX 31, S. 449-465). Edition: Nach ausführlichen Proben bei G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, II, S. 391 - 3 9 3 Glossen ediert bei St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 145-255; Berichtigungen und Nachträge hierzu bei R. Hildebrandt, ZDA. 119 (1990) S. 477-480 und St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 278-280, 282-297. Literatur: R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 237; S. Blum, BNF. NF. 25 (1990) S. 440f.; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 26f.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt, ZDA. 119 (1990) S. 4 7 2 - 4 8 2 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XVIII, XX; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 141f.; B. Meineke, Liber Glossarum

Basel

194

und Summarium Heinrici, S. 41f. und passim; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, II, S. 3 9 1 - 3 9 3 ; J. Splett, LB. 80 (1991) S. 116f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 141-773; St. Stricker, Die Summarium—Heinrici—Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 135 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 270 — 297; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 302 — 307; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42 und passim; St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 4 5 3 - 4 5 7 ; St. Stricker, ZDA. 120 (1991) S. 367.

3 4 d BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT B .

X. 18 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 28b) Abbildung f. 17r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Pergament; f. 1 3 2 - 1 3 5 Papier; 135 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten; 14,3 χ 10,5/11,0 cm; Zählung von II bis X und XXIII bis CXLIII von älterer Hand jeweils oben in der Mitte der Rectoseite; zudem Zählung von 1 bis 135 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. I I - X der alten Zählung entsprechen f. 2 - 1 0 der neuen Zählung, f. XXIII-CXLIII entsprechen f. 1 1 - 1 3 1 ; zusätzliche Blätter mit Α und Β bezeichnet; mit Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe; Einband restauriert; vorgängige Signatur D XII auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung f. l l r a - 2 3 v c : Schriftspiegel 10,0 χ 8,0/8,5 cm; f. l l r zweispaltig; f. l l v - 2 3 v dreispaltig; f. l l r a - 2 3 v c 2 9 - 3 2 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; einfache rote Initialen. - Schrift: verschiedene Schriften von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts; f. l l r - 2 3 v kalligraphische Buchminuskel von einer Hand des 14. Jahrhunderts; f. Α und Β von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 1 0 v b Isidor von Sevilla, Etymologiae ( 5 - 7 . 1 5 ; Exzerpte); f. l l r Besitzvermerk; f. l l r a - 2 3 v c Summarium Heinrici (XI, alphabetisch; Langfassung); f. 2 4 r - 1 3 5 r theologische Schriften; f. 135v Besitzvermerk; f. A r a - v b , B r a - v b grammatische Schrift (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk des Priors J. Louber auf f. 135v weist auf die Kartause Basel; nach weiteren Besitzvermerken stammt ein Teil des Codex aus Speyer, f. 1 1 - 2 3 nach einem Besitzvermerk auf f. 1 lr aus dem Besitz des Dekans A. Ruestman von Rheinfelden; 1590 gelangte die Handschrift als Bestandteil der Kartäuserbibliothek in die Universitätsbibliothek Basel.

Basel

195

Literatur: ΒΗΜ., Nr. 309; Η. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 27; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XVIII; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, S. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, II, S. 6 0 0 - 6 1 1 ; St. Stricker, in; Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; St. Stricker, Die Summarium—Heinrici—Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 2 3 - 3 0 , 165.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Insgesamt 156 Glossen (f. l l r a - 2 3 v c ) zum Summarium Heinrici (XI, Langfassung) in alphabetischer Anordnung mit zahlreichen summariumfremden Ergänzungen; Glossar in abgesetzten Zeilen von einer Hand geschrieben. Zeit und Ort: Glossen im 14. Jahrhundert wahrscheinlich in Basel oder der näheren Umgebung eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Hänger, S. 27); obd. und frk. (nach St. Stricker, Basel ÖBU. Β X 18, S. 136). Edition: 21 Glossen exemplarisch ediert bei G. Meyer — M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, II, S. 601; Teiledition bei B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 4 5 - 5 4 und passim; vollständige Edition bei St. Stricker, Basel ÖBU. Β X 18, S. 3 2 - 9 1 ; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 302, 305; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim. Literatur: S. Blum, BNF. NF. 25 (1990) S. 443f.; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 27; R. Hildebrandt, in; J VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 191 und passim; G. Meyer - M. Burckhardt, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Theologische Pergamenthandschriften, II, S. 601; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrung szubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18; St. Stricker, in; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 302, 305.

3 4 e BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT F .

V. 41 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Abbildungen f. 382r, 382v, 383r, 383v, 384r, 384v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 388 Blätter; 21,2 χ 13,6 cm; Zählung von 1 bis 388 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit

196

Basel

hellem Leder überzogene Holzdeckel; Reste einer Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 8,0/9,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 5 Zeilen; f. 382r-384v 11 Zeilen pro Seite mit weitem Abstand; große schwarz—rote Initialen; Versanfänge rubriziert. — Schrift: von einer Hand aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts; f. 305r-309r von einer zweiten Hand. Inhalt: f. l r - 3 8 1 r Vocabularius Ex quo (am Anfang unvollständig); f. 381v leer; f. 382r — 384v Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; f. 385r—386v Termini iuristarum; f. 387r —388v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach um 1427-1435 im Baseler Steinenkloster entstanden; durch die Reformschwestern des Klosters gelangte er nach Freiburg im Breisgau, sollte nach Vertrag aber wieder an das Steinenkloster zurückgegeben werden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, XII, S. 39, 42; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 77, 145; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 8f., 38f.; K. Kirchert, Städtische Geschichtsschreibung und Schulliteratur, S. 164, 173, 206; K. Kirchert, in; Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 303. - Abbildung von f. 3 8 2 r b e i K . Kirchert, in: Latein, Abb. 1, S. 303.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare in Merkversanordnung: Insgesamt etwa 240 Interlinearglossen zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus (f. 382r-382v); Merkverse in abgesetzten Zeilen geschrieben mit breitem Zwischenraum für die Glossen; Glossen in kleinerer Schrift, fast durchgehend rot unterstrichen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: K. Kirchert, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 302; K. Kirchert, Städtische Geschichtsschreibung und Schulliteratur, S. 173; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken, S. 38f.; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim.

Basel

197

3 4 f BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT

F.

I I I . 17 nicht bei StSG. Abbildung f. 103r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 105 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 22,5 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 105 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit / bezeichnet; mit rotbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 4 3 - 4 4 Zeilen; einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: von mehreren Händen, Reimglossar auf f. 103v —105v von um 1300. Inhalt: f. Ir leer; f. Iv Besitzvermerk; f. l r - 1 0 2 v alphabetisches Vokabular; f. 103r Glossar mit Vogelbezeichnungen; f. 103v-104r lateinisch-deutsches Reimglossar; f. 1 0 4 r - v nicht gereimter Text; f. 105r, ν leer. Geschichte: F. 103r-105v des Codex nach einem Vermerk auf f. 104r um 1300 entstanden; Besitzeintrag auf f. Ir weist auf das Kartäuserkloster Basel. Literatur: H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 29.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 65 Glossen in einem 76 Einträge umfassenden Glossar mit Vogelbezeichnungen (f. 103r); Glossar fortlaufend geschrieben, vorwiegend mit deutschen, zum Teil mit lateinischen Interpretamenten; alphabetisches Vokabular und Reimglossar nicht in althochdeutscher Tradition stehend. Zeit und Ort: Um 1300. Sprachgeographische

Einordnung: Mittelfränkisch.

Edition: 7 Glossen beispielhaft bei H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 29; weitere Glossen noch nicht ediert. Literatur: H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 29; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 565.

198

Basel

3 4 g BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT N .

I. 3 NR. 97A nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (1997)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; an den Rändern stark beschnitten; das Blatt war mit der Rectoseite auf den Deckel eines Bucheinbandes aufgeklebt; 18,9 χ 14,0/14,2 cm; Rectoseite mit r, Versoseite mit ν bezeichnet. — Einrichtung: Schriftspiegel 15,0 χ 13,0 cm; zweispaltig; 30 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; Lemmaanfänge rubriziert. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Bibelglossar der Handschriftenfamilie Μ (1. Könige bis 1. Paralipomenon). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts entstanden; im 19. Jahrhundert wurde das als Spiegelblatt verwendete Blatt von dem Leiter der Basler Universitätsbibliothek L. Sieber (1833-1891) abgelöst. Literatur: B. Meineke, Basler Fragment, S. 9 9 - 1 0 3 ; M. Steinmann, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Register zu den Abteilungen C I - C VI, D - F, S. 49; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344. - Abbildung der beiden Seiten bei Β. Meineke, Basler Fragment, S. 178f.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Nach B. Meineke, S. 118, ehedem 136 Glossen in dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie Μ (1. Könige bis 1. Paralipomenon); davon heute noch 57 Wortbelege vollständig lesbar, 45 nur noch zum Teil erkennbar; 34 weitere Glossen sind nur noch aufgrund der Parallelüberlieferung zu erschließen; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossartextes in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts wohl im südwestdeutschen Sprachraum eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Westl. obd. (nach B. Meineke, S. 154).

Edition: B. Meineke, Basler Fragment, S. 104-110. Literatur: B. Meineke, Basler Fragment, S. 99, 101f., 104, 110; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich N a h r u n g s z u b e r e i t u n g im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 274.

Berlin

199

3 4 h BASEL, ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK DER UNIVERSITÄT N .

I. 3 NR. 49 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2002)

Handschrift Beschreibung: Fragment. Literatur: M. Steinmann, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Basel. Register zu den Abteilungen C I - C VI, D - F, S. 47, 49.

Glossen Zahl und Art: Zu den Glossen liegen uns keine genaueren Angaben vor.

BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ FRAGMENT 6 1 s. NR. 3 5

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PREUSSISCHER

BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ FRAGMENT 8 3 s . N R . 4 3 a

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . 4 1 4 s. N R . 1 0 5 6

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . GERM. 2 ° 7 5 0 , 8 s . N R . 5 9 b

BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . GERM. 4 ° 1 1 4 5 s. N R . 1 0 2 6

BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . HAMILT. 1 3 2 s . NR. 4 7

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200

Berlin

BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . LAT. 2 ° 3 5 s. NR. 4 8

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Berlin

201

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Berlin

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 8 ° 1 5 9 s. NR. 5 9

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ FRAGMENT 6 1 [ = B ] 288 INNSBRUCK, U N I V E R S I T Ä T S - BIBLIOTHEK HANDSCHRIFT-FRAGMENTE 8 9 UND 9 0 [ = I] 7 1 2 MÜNCHEN, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 8 ° COD. MS. 4 7 9 (FRAGMENT) [ = M ] Β nicht bei StSG. - BV. (1973); I StSG. IV, S. 372: ausgeschlossen - BV. (1973); Μ nicht bei StSG. - BV. (1973) Β AIA Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; Β 1 Fragment; 16 Streifen, 1 bis 6 Zeilen hoch; Pergamentstücke jeweils am inneren Rand auf die Rectoseiten eines Papierheftes aufgeklebt; 10 zu D o p p e l - , 6 zu Einzelblättern gehörend; I 2 Fragmente: Fragment 89 14 Streifen, zum Teil mehrere Zeilen hoch, zum Teil nur eine; Fragment 90 8 Streifen und Stücke; 7 der Streifen und Stücke beider Fragmente zu Doppelblättern gehörend, die quer zerschnitten wurden, 7 zu Einzelblättern gehörend; Μ 13 Streifen, zum Teil mehrere Zeilen hoch, zum Teil nur eine; 10 der Streifen zu Doppelblättern, die quer zerschnitten wurden, gehörend, 2 (Fragm. Nr. 3a) zu einem zusätzlich in den Codex eingefügten Blatt gehörend, auf dem auf der Rectoseite 28 übersprungene Verse nachgetragen worden waren; rekonstruierte Blattmaße 21,5 χ 14,8 cm; Zählung nach der Anordnung im Codex simulat. Nr. 200 jeweils in der äußeren oberen Ecke des Streifens recto und verso. - Rekonstruierte Einrichtung: Schriftspiegel etwa 15,0 χ 10,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen; zusätzlich eingeschobenes Blatt (M) 28 Zeilen; Versanfänge in Capitalis rustica, meist rot durchstrichen; marginal vereinzelt ranken- und spiralenförmige Verzierungen; I f. 3r, Μ f. 3ra (Fragm. Nr. 4) Federzeichnung eines Vogelfußes. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts.

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Inhalt: Waltharius (Fragment): Β 135 Verse zwischen V. 56 und 1314; I Fragment 89: 153 Verse zwischen V. 114 und 1254; Fragment 90: 73 Verse zwischen V. 909 und 1320; Μ Gerald, Prolog (Vers 18) und 117 Verse zwischen V. 23 und 881. Geschichte: Codex, dem die Fragmente ursprünglich angehörten, der Schrift nach im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts entstanden; im späten Mittelalter befand er sich in Südbayern; um 1510 wurde der Codex in Ingolstadt zum Einbinden von Handschriften und Inkunabeln verwendet; I Fragment 89 aus den Innsbrucker Inkunabeln 104/3a, 107/12a, 109/3a und 110/4a ausgelöst (107/12a, 109/3a, 110/4a aus dem Zisterzienserkloster Neustift bei Brixen); Fragment 90 aus einem Calepinus (Diet. lat. Straßburg, Schurer 1516, Provenienz Bozener Franziskaner); Μ Fragment 1938 aus den heute in der Münchener Universitätsbibliothek aufbewahrten Codices 2° 41 und 2° 42 ausgelöst [aus der Büchersammlung G. Zingels (1428-1508)]; die Fragmente in ihrer Gesamtheit sind von der Handschriftenabteilung der Berliner Staatsbibliothek zusammengestellt und in Originalgröße photographiert (Cod. simulat. Nr. 200). Literatur: Β, I, Μ Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, VI, 1, S. 8f.; P. Lehmann, in: P. Lehmann - O. Glauning, Mittelalterliche Handschriftenbruchstücke, S. 9 1 - 1 0 3 , 9 5 ; K. Strecker, Z D A . 73 (1936) S. 2 6 1 - 2 6 8 ; Β Signaturenliste der Handschriften, S. 5; I M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 619f.; A. Schönbach, Z D A . 33 (1889) S. 3 4 0 - 3 5 0 ; K. Strecker, Z D A . 69 (1932) S. 1 1 7 - 1 2 2 ; Μ N. Daniel, Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek München. Die Handschriften aus der Oktavreihe, S. 185.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 15 Glossen zum Waltharius (Fragmente); Β 5 Glossen; davon 4 interlinear, 1 marginal stehend; I 9 Glossen; davon 8 interlinear und 1 marginal stehend; Μ 1 Marginalglosse (zu Vers 555); weitere Glossen zum Teil oder völlig erloschen oder durch Beschneidung verlorengegangen; neben den althochdeutschen Glossen sind auch lateinische Glossen in die Fragmente eingetragen; althochdeutsche von anderer, etwas späterer Hand als die lateinischen Glossen. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, VI, 1, S. 8f.; I einige Glossen ediert bei A. Schönbach, ZDA. 33 (1889) S. 341, 345; I M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 619f. Literatur: Β, I, Μ Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, VI, 1, S. 8f.; I StSG. IV, S. 372, Z. 6; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 12; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 619f.; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 134; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 269; A. Schönbach, ZDA. 33 (1889) S. 3 4 0 - 3 5 0 .

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . HAMILT. 5 4 2 [ = B ] 8 2 2 ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 348 [ = R] Β StSG. 21; R nicht bei StSG. - BV. (1973) Β A R A Abbildung Β f. 15 lv Handschrift Beschreibung: Fragmente, in Codices eingebunden; Pergament; Β 194 Blätter; nach Blatt 1 25 Blätter, nach Blatt 72 13 Blätter ausgefallen; diese bilden heute Codex R: 38 Blätter; Β 20,5 χ 13,5 cm; R 20,5 χ 13,5/14,0 cm; Β Zählung von 1 bis 194 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; R Zählung von 1 bis 38; daneben zum Teil durchgestrichene Zählung von 4 bis 30 von älterer Hand; Β englischer Einband des 19. Jahrhunderts; mit grünem Maroquin überzogene Holzdeckel; R roter Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,6/15,8 χ 10,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; farbige Initialen; R f. 37v mit Flechtwerk verzierte, rote Initiale E; f. 2v links neben der Überschrift Federzeichnung eines Hahnes. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 9./10. Jahrhundert. Inhalt: Prudentius, Werke: Β f. l r - v Gennadius von Marseille, De viris illustribus; f. 2 r - 7 2 v Peristephanon; f. 7 3 r - 98v Apotheosis; f. 9 9 r - 1 2 3 r Hamartigenia; f. 123v-147r Psychomachia; f. 147v-165ν Contra Symmachum I; f. 166r-194v Contra Symmachum II; f. 194v Walahfrid Strabo, Carmen; R f. l r - 2 r Carmina; f. 2 r - 3 1 r Cathemerinon; Peristephanon; f. 3 1 r - 3 7 r Dittochaeon; f. 37v Apotheosis (Hymnus de Trinitate); f. 3 7 v - 3 8 v Apotheosis [R f. 1 - 2 5 folgen auf Β f. 1; R f. 2 6 - 3 8 auf Β f. 72], Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; darauf weist in Fragment Β der Bibliotheksstempel auf f. 193v und der Eintrag auf dem zweiten zusätzlichen Blatt vorne; Β das Fragment befand sich Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz von J. Edwards; später gelangte es in die Preußische Staatsbibliothek Berlin; R das Fragment war, wie aus der älteren Foliierung ersichtlich, kurzfristig mit dem Codex Reg. lat. 339 [Katalog Nr. 821 (I)] verbunden; später war es Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: B, R B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 201; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74, 86 (B = Ms. Hamilt. 231); M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; Β. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 152; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 25, 33, 49; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp.

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1273; Β Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 75, Nr. 359; H. Boese, Die lateinischen Handschriften der Sammlung Hamilton, S. 261 f.; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, 2, S. 51; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 303; Α. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften süd—, w e s t - und nordeuropäischer Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, I, S. 135f.,Nr. 128;E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 32, 34; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 39; Signaturenliste der Handschriften, S. 6; H. Tiefenbach, AStSpL. 130 (1978) S. 145; StSG. IV, S. 384, Nr. 21; R H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 58; Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 153; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XIX; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 102, 179; J . - M . Olivier - Μ . - A . Monegier du Sorbier, RHT. 17(1987) S. I l l ; A. Pontani, SC. 16 (1992) S. 89; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 233; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 150; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 2 9 5 297, Nr. 348. - Β Abbildung von f. 2r, l l v , 27v, 39v bei A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften süd - , west - und nordeuropäischer Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, II, Abb. 3 6 4 - 3 6 7 , S. 214f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 19 Glossen zu Prudentius, Werke: Β 12 Glossen (f. 8r-151v); davon 9 Glossen (f. 4 r - 5 9 r ) zu Peristephanon; 7 interlinear, 2 (f. 25v, 59r) marginal stehend; 2 Interlinearglossen (f. 90r) zu Apotheosis; 1 Interlinearglosse (f. 15lv) zu Contra Symmachum I; ca. 250 zumeist interlineare Griffelglossen, die von Andreas Nievergelt (Zürich/ Winterthur) entdeckt wurden, jedoch noch nicht veröffentlicht sind; R 7 Interlinearglossen (f. 5 v - 3 8 v ) ; davon 5 Glossen [f. 5v (4 Glossen), 12v] zu Cathemerinon; 2 Glossen (f. 38v) zu Apotheosis; etwa 150 Griffelglossen, davon ca. 20 althochdeutsche von A. Nievergelt entdeckt; zudem reiche interlineare und marginale lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glossen etwa im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: Β StSG. IV, S. 345 (Nr. DCCXCIXb Nachtr.); vollständige Edition der Griffelglossen in Vorbereitung durch A. Nievergelt; R H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 232f.; Berichtigung und Nachtrag dazu bei B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 152 Anm. 101; Edition der etwa 20 althochdeutschen Griffelglossen in Vorbereitung von A. Nievergelt. Literatur: B, R B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 152; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 25; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272-1274; Β StSG. IV, S. 384, Nr. 21; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, S. 75, Nr. 359; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 29; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften süd - , west — und nordeuropäischer Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, I, S. 135; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121, 128-130; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und

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Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; R J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 9f. und passim; Ε. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123, 128; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 39; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 232f.

3 7 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . LAT. 8 ° 4 4 5 (FRÜHER PRAG, FÜRSTLICH LOBKOWITZSCHE BIBLIOTHEK 4 3 5 , DANACH PRAG, UNIVERSITNI KNIHOVNA M S X X I I I Ε 55) StSG. 526 Α Abbildung f. 3v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 30 Blätter; 23,7 χ 14,4 cm; Zählung von 1 bis 30 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; Weißenauer Einband des 15. Jahrhunderts; mit weißem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,6 χ 12,1 cm; f. l r - 3 r einspaltig; f. 3v—30v zweispaltig; 33 Zeilen; f. lr —3r Anfangsbuchstaben der Lemmata rot ausgefüllt; zu Beginn jeder neuen Buchstabenreihe eine über 3 Zeilen reichende Initiale in roter Farbe. — Schrift: gotische Buchschrift von einer Hand aus dem Anfang oder der Mitte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerke; f. lr Ordensstatuten; f. l v - 3 0 v Summarium Heinrici (Buch XI, Langfassung, alphabetisch von Α bis 5; Textlücke im Buchstaben P). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang oder Mitte des 12. Jahrhunderts wohl in der Prämonstratenserabtei Weißenau entstanden, worauf auch Besitzvermerke des 13. und des 18. Jahrhunderts auf f. lr weisen; im Zuge der Säkularisation kam die Handschrift als Bestandteil der Bibliothek 1803 in den Besitz von Franz Graf von Sternberg; nach dessen Tod 1830 wurde sie von Fürst J. Lobkowitz erworben, wodurch sie in dessen Prager Bibliothek gelangte; später wurde der Codex in der Prager Universitätsbibliothek aufbewahrt; 1961 wurde er der Deutschen Staatsbibliothek Berlin zur Feier des dreihundertjährigen Bestehens geschenkt. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 36; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 197; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8, 10; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLV; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; R. Hildebrandt, ZDA. 97 (1986) S. 121; H. Hoffmann, ZDA. 3 (1843) S. 468; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, III, S. 19f.;

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MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 54; St. Strieker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 107f.; St. Strieker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; Ε. Wenzel, Die mittelalterliche Bibliothek der Abtei Weißenau, S. 87, 106, 146; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 35f.; U. Winter, in: Über Bücher, Bibliotheken und Leser, S. 2 3 7 - 2 4 0 ; StSG. IV, S. 604, Nr. 526. - Abbildung von f. 2v bei R. Hildebrandt, Summarium, II, Tafel 10; Abbildung von f. 19v bei U. Winter, in: Aderlass, S. 36.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisch angelegtes Sachglossar: 619 Glossen (f. 2 r - 3 0 v ) zum Summarium Heinrici (Buch XI, Langfassung; alphabetisch von Α bis 5); Glossar von f. lv bis 3r fortlaufend, danach in abgesetzten Zeilen geschrieben; Zeilenlücken zuweilen mit Text der nachfolgenden Zeilen aufgefüllt. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Anfang oder Mitte des 12. Jahrhunderts wohl in Weißenau eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Garke, S. 57); frk.-obd. (nach H. Reutercrona, S. 16); alem. mit frk. Einflüssen (nach F. Simmler, S. 24); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: H. Hoffmann, ZDA. 3 (1843) S. 4 6 8 - 4 7 7 ; StSG. III, S. 3 1 0 - 3 2 3 (Nr. DCCCCXXXVIIIe); Nachtrag von 3 Glossen bei U. Winter, in: Über Bücher, Bibliotheken und Leser, S. 239; erneute, vollständige Edition bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 1 4 7 - 1 7 3 , 175, 1 8 4 - 1 9 8 , 2 0 2 238, 243, 245, 2 4 9 - 2 6 5 , 2 6 8 - 2 8 8 , 2 9 2 - 3 0 4 , 3 0 8 - 3 4 0 , 3 4 4 - 3 5 6 , 3 5 8 373, 3 7 5 - 3 9 6 , 4 0 3 - 4 2 2 , 431, 4 3 5 - 4 4 6 , 4 4 9 - 4 7 2 . Literatur: StSG. IV, S. 604, Nr. 526; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 324; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23, 40; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 57; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 113, 117, 122, 127, 162, 176, 178; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 104, 108; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 1 1 - 1 4 ; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 248; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLV; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98, 100; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, III, S. 19f.; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 4 5 - 5 4 und passim; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 35; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 59; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 107f., 350 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 278, 294; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summari-

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Berlin

u m - H e i n r i c i - G l o s s e n der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 128 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 218; U. Winter, in: Über Bücher, Bibliotheken und Leser, S. 239; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 656; L. Voetz, Komposita auf - m a n ; S. 245; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 2 5 l f . , 256; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 35f.

3 8 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ MS. PHILLIPPS. 1 6 5 0 StSG. 689 Abbildung f. 51r

PREUSSISCHER A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 4 - 4 2 ; Teil 2: f. 43-138; f. 139-148 Anhang; Pergament; 148 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes, früher dem Deckel aufgeklebtes Blatt; Blatt 7, 9, 11, 13, 15, 25 zusätzlich eingefügte Blätter; 26,7 χ 18,5/19,0 cm; zusätzlich eingefügte Blätter deutlich kleiner; Zählung von 1 bis 148 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 31 in der Zählung übersprungen; neuzeitlicher Ledereinband. - Einrichtung f. 43r-138v: Schriftspiegel 21,5 χ 8,0 cm (mit breiten Rändern für den Kommentartext); einspaltig; 29 Zeilen; f. 146r —149v 12 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe oder schwarz und rot umtupft. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts; f. 139r-148v aus dem 12. Jahrhundert; reiche marginale gleichzeitige und spätere Kommentierung, die zum Teil auf zusätzlich eingeschobenen Blättern fortgeführt wird; zudem interlineare Glossierung. Inhalt: f. l r - 2 r Federproben; f. 2v leer; f. 3r Notiz; f. 3 r - v Hieronymus, Prolog zur Bibel, Katholische Briefe; f. 4r leer; f. 4 v - 3 8 v Bibel, Katholische Briefe; marginal Beda, Kommentar zur Bibel, Katholische Briefe (auf die kleineren Blätter ist nur Bedas Kommentar eingetragen); f. 7r leer; f. 3 9 r 42v Hieronymus, Prolog zur Bibel, Paulusbriefe; f. 43r-138v Bibel, Paulusbriefe (mit Glossen des Lantfranc); marginal Beda, Kommentar zur Bibel, Paulusbriefe; f. 139r-148v Anhang: f. 139r-141r Kapitelverzeichnis zu den biblischen Briefen; f. 141r-v Hieronymus, Praefatio zum Römerbrief; f. 141vl42v Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Römerbrief (mit voranstehenden Verweiszeichen); f. 143r-v mehrere Gebete; f. 143v-145r Gregor der Große, Regula pastoralis (Exzerpt); f. 146r leer; f. 146v Canones; f. 147r leer; f. 147v Besitzvermerk; f. 148r Kommentartext (mit voranstehendem Verweiszeichen); f. 148v leer.

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Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Würzburg entstanden; Vorlage war die Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 18530a (Katalog Nr. 649); nach einer Notiz über Theoderich von Metz auf f. 3r kam der Codex im 11. Jahrhundert nach Metz. Literatur: W. Affeldt, Die weltliche Gewalt in der Paulus-Exegese, S. 269; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 114; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 236, 239 [=XIV]; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 25 [=XV]; Η. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 16f.; H. Hoffmann, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 292; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 158f.; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 6 9 - 7 2 , Nr. 48; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 1324, Nr. 48; Signaturenliste der Handschriften, S. 8; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1632-1638; StSG. V, S. 52f., Nr. 689. - Abbildung von f. 18rbei H. Hoffmann, Bamberger Handschriften, Abb. 3b.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 43 Glossen (f. 45v— 138v) zur Bibel, Paulusbriefe; davon 13 Interlinearglossen und 1 Marginalglosse (f. 45v-58r) zu Römerbrief; 14 Interlinearglossen und 1 Marginalglosse (f. 60r-77r) zu 1. Korintherbrief; 3 Interlinearglossen (f. 83v, 85r, 88v) zu 2. Korintherbrief; 1 Interlinearglosse (f. 91r) zu Galaterbrief; 3 Interlinearglossen (f. 96r, lOOr, lOOv) zu Epheserbrief; 1 Interlinearglosse (f. l l l v ) z u 1. Thessalonicherbrief; 2 Interlinearglossen (f. 118r) zu 1. Timotheusbrief; 3 Interlinearglossen und 1 Marginalglosse (f. 136r, 136v, 137r, 138v) zu Hebräerbrief; 16 Glossen [f. 45v, 46r, 50v, 51r (2 Glossen), 54r, 60r, 69r, 69v, 74v, 76v, 83v, 88v, lOOr, 118r (2 Glossen)] in ^ - G e h e i m s c h r i f t eingetragen; Glossen zum Römerbrief und zum 1. Korintherbrief von zwei Händen stammend, der des Schreibers des lateinischen Kommentars und einer anderen Hand, die dunklere Tinte benutzte; Codex zudem von mehreren Händen lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. V, S. 20 (Nr. CCCXCIX); S. 21 (Nr. CCCCIX, CCCCXVII, CCCCXXIV, CCCCXXX, CCCCXLIII, CCCCXLVIII); S. 22 (Nr. CCCCLXI). Literatur: StSG. V, S. 52f., Nr. 689; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 656; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 86; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 663; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 306.

210

Berlin

3 9 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . PHILLIPPS. 1 7 4 1 StSG. 23

PREUSSISCHER A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 210 Blätter; Blatt 1 am äußeren Rand beschädigt, auf ein Papierblatt aufgeklebt; 29,5 χ 24,5 cm; Zählung von 1 bis 210 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem Zählung der Blätter 2 bis 208 jeweils am unteren Blattrand von 18 bis 224 von einer Hand des 17. Jahrhunderts; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung f. 19r-26r: Schriftspiegel 23,0 χ 17,5 cm; dreispaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; f. 19r mit Flechtornamenten verzierte Initiale I. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 2 0 9 - 2 1 0 Halbunziale von einer Hand aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts. Inhalt: f. lv Notizen; f. 2 r - 2 0 8 v Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (am Anfang unvollständig); f. 19ra-22rb Glossar zu den Canones; f. 26v leer; f. 35v, 36r, 37v, 38r, 83r Besitzvermerke; f. 209r-210r Passion der Heiligen Theodosia (Exzerpte). Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Remy in Reims entstanden, worauf auch Besitzvermerke aus dem 10. Jahrhundert auf f. 35v, 36r, 37v, 38r und aus dem 12./13. Jahrhundert auf f. 83r weisen; Blätter 209 und 210 in der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts in Spanien oder vielleicht Nordafrika entstanden; die beiden auf f. 189 folgenden Blätter werden als f. 95 und 96 unter der Signatur Reg. lat. 1283 in der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom aufbewahrt; in dem hier vorliegenden Codex wurden die Blätter durch Abschrift ersetzt; der Codex gelangte an das College de Clermont in Paris, 1764 in Besitz von G. Meerman und 1824 an Sir Thomas Phillipps; seit 1887 wird er in Berlin aufbewahrt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 88, Nr. 419; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 238; B. Bischoff, Paläographie, S. 132; L. Böhringer, DA. 46 (1990) S. 18 und passim; F.Μ. Carey, in: Classical and Mediaeval Studies in Honor of Edward KennardRand, S. 46, 57; CLA. VI, S. 36, Nr. 825; J. Devisse, Hincmar, III, S. 1339 und passim; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600,1, Blatt 47 verso - Blatt 48 recto; Κ. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 54, Nr. 28; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 222; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 14, 170; J. Kirchner, Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturen und des Initialschmuckes in den Phillipps-Handschriften, S. 20; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 176f. [=1]; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 244; Ε. Pellegrin, RHT. 3 (1973) S. 279; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 1 6 2 - 1 6 7 , Nr. 82; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 1324, Nr. 82; Signaturenliste der Handschriften, S. 8; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossar-

Berlin

211

Überlieferung, S. 343; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 33f.; StSG. IV, S. 384, Nr. 23. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 19r bei J. Kirchner, Abb. 25, S. 20; Abbildung von f. 19r b e i U . Winter, S. 33.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 63 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 19ra—22rb) in dem Glossar zu den Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; Glossen in abgesetzten Zeilen geschrieben; einige Glossen im 17. Jahrhundert unterstrichen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossartexts wohl im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts in St. Remy in Reims eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 318-320 (Nr. DLXXXIII Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 384, Nr. 23; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 49; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 299; I. Frank, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Leipzig Rep. II. 6, S. 255; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 232f., 235, 237, 239, 246f., 250—252; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 151, 173; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 310; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 136; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 296; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 33f.

4 0 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ MS. PHILLIPPS. 1 7 8 4 StSG. 24

PREUSSISCHER A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 13 Blätter; von f. 12 nur noch die obere Hälfte erhalten; 31,0 χ 22,5 cm; Zählung von 1 bis 13 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; neuzeitlicher, heller Pergamenteinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 25,7/26,5 χ 18,0 cm; einspaltig; 30 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; mehrere einfache Initialen; f. 4r, 7r, 7v kreisförmige Skizze. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—13v Dungal, Brief an Karl den Großen über die zweimalige Sonnenfinsteris des Jahres 810 (mit Exzerpten aus Beda, De natura rerum und Macrobius, De subsequenti zona); f. 12v leer; f. 13v Isidor von Sevilla, Etymologiae (3, 58-59).

212

Berlin

Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts in Verona entstanden; eine gewisse Zeit war er in einen Codex des 12. Jahrhunderts eingebunden; später gelangte er in die Benediktinerabtei St. Vincent in Metz. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 92, Nr. 437; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 174; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 539f.; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 393f., Nr. 177; Signaturenliste der Handschriften, S. 8; J. Vezin, in: The Role of the book, I, S. 36; StSG. IV, S. 384, Nr. 24.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung (?): 1 vereinzelte Interlinearglosse (f. 9v) zu einem marginal stehenden Lemma neben Dungal, Brief an Karl den Großen {Item de subsequenti zona macrobius)·, Handschrift ansonsten nicht glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar. Edition: StSG. IV, S. 249 (Nr. MCCXLIII); V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 393, Nr. 177. Literatur: StSG. IV, S. 384, Nr. 24.

4 1 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ MS. PHILLIPPS. 1 8 1 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 26v

PREUSSISCHER A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 39 Blätter; zwischen f. 13 und 14 ist ein schmaler Pergamentstreifen eingeheftet; 19,5 χ 14,5 cm; Zählung von 1 bis 39 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; auf die Zahl 13 folgt 13x ( = Pergamentstreifen); neuzeitlicher holländischer Einband; heller Pergamenteinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 29 Zeilen; f. 18r verzierte Initiale C in grüner und roter Farbe. Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts oder aus dem 11. Jahrhundert; zum Teil reiche interlineare und marginale Glossierung und Kommentierung. Inhalt: f. l r - 3 9 v Cicero, De inventione; f. 12v Topica Ciceronis; f. 13r Marius Victorinus, Rhetorica (Exzerpt; Versoseite leer); f. 33v unten tironische Noten; f. 39v Rechenregeln.

213

Berlin

Geschichte: Codex der Schrift nach wohl in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts oder im 11. Jahrhundert in Deutschland (Nordosten?) entstanden; später gelangte er in den Besitz von J. Meerman. Literatur: M. Folkerts, in: Mathematical Perspectives, S. 58, 83, Nr. 64; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 33; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 222; R. Mattmann, Studie zur handschriftlichen Überlieferung von Ciceros »De inventione«, S. 175; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 11; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 147; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 437f., Nr. 198; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 387.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Marginalglosse (f. 26v) in PunktGeheimschrift zu Cicero, De inventione (II, 22, 68). Zeit und Ort: Glosse wohl im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 11. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glosse: Nachträge, S. 11; M.D. Reeve, in: Ciceroniana, S. 81; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 387; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

4 2 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ MS. PHILLIPPS. 1 8 1 7 StSG. 25 Abbildungen f. 2r, 18v, 19v

PREUSSISCHER A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 28 Blätter; 21,0 χ 19,5 cm; Blätter 2 5 - 2 8 am äußeren Rand um etwa 5 cm beschnitten (mit Textverlust); Zählung von 1 bis 28 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; neuzeitlicher, heller Pergamenteinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/ 16,5 χ 14,0 cm; einspaltig; 2 5 - 2 6 Zeilen; Überschriften in Unziale. Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 8 v Johannes Scottus Eriugena, Kommentar zu Martianus Capeila (I) [am Schluß unvollständig]; f. 18v marginal links deutsch-lateinisches Sachglossar; f. 19v oben lateinisch-deutsches Sachglossar. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert wohl in Deutschland entstanden.

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Berlin

Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 — 13 und passim; Catalogue Translationum et Commentariorum, II, S. 373; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 26; C. Leonardi, Aevum 33 (1959) S. 464; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, Nr. 179, S. 3 9 5 - 3 9 7 ; Signaturenliste der Handschriften, S. 8; StSG. IV, S. 385, Nr. 25.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Insgesamt 18 Glossen in den beiden marginal eingetragenen Sachglossaren; davon 17 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen [f. 18v linker Rand (11 Glossen), 19v oberer Rand (6 Glossen)]; 1 Glosse in einem einzeiligen Eintrag am oberen Rand von f. 2r; Glosse ohne Bezug zum Text; zudem marginal lateinische Glossen und Korrekturen; alle Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert in Deutschland eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach W. Braune — E.A. Ebbinghaus, S. VII). Edition: StSG. III, S. 432 (Nr. DCCCCLIX2), S. 606 (Nr. MLXI); IV, S. 385, Nr. 25. Literatur: StSG. IV, S. 385, Nr. 25; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 - 1 0 und passim; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 95; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 299; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 326, 391; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 26; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 47; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 397, Nr. 179; L. Voetz, Komposita auf —man, S. lOOf.

4 3 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ MS. PHILLIPPS. 1831 nicht bei StSG. - BV. (1973)

PREUSSISCHER

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; Blatt 1 stark beschädigt, unterer Teil abgerissen; von Blatt 106 nur noch oberes, 6-zeiliges Stück erhalten; daran Pergamentstück angenäht; 30,5/31,0 χ 22,5/23,0 cm; von f. 15 nur noch die obere Hälfte erhalten; Zählung von 1 bis 143 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,7/26,5 χ 18,0 cm; einspaltig; f. 60r-90v oben zweispaltig; 30—36 Zeilen; Initialen überwiegend in Hohlbuchstaben, zum Teil verziert,

Berlin

215

zum Teil mit gelber, grüner und roter Farbe; f. 16r Veroneser Initiale; Überschrift in rot ausgemalten Hohlbuchstaben; ansonsten Überschriften in roter Farbe; f. 75r Federzeichnung des Oberkörpers eines Vogelschützen in roter Farbe. — Schrift: oberitalienische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Inhaltsverzeichnis; f. l r - 6 r Kalendarium; f. 6v—15v 28 zyklische Tafeln (von 532 bis 1063); f. 7v griechisches Alphabet; f. 1 6 r - 8 9 v a Beda, De temporum ratione (mit Praefatio und Kapitelverzeichnis); f. 75r Federprobe (neben der Zeichnung); f. 89vb leer; f. 9 0 r - v Computus; f. 91r Versus Bedae presbiteri; f. 9 1 r - 9 9 v Beda, De natura rerum et ratione temporum; f. 99v Worterklärungen (aus Isidor); f. lOOr- 106r Kapitelverzeichnis zu Beda, De temporibus; f. 106v Metzer Annalen; f. 107r-115v Isidor von Sevilla, Etymologiae (VI, 17, 2 1 - 3 2 , 107; III, 2 4 - 7 1 , 112; XIII, 1 - 1 1 ) ; f. 116r—125v Schrift zur Zeitrechnung; f. 126r-127v Kalendergedichte; f. 128r Tabelle der Ostervollmonde; f. 1 2 8 r - v Schrift über den Mond; f. 129r-134r F r a g e - und Antwortbüchlein; f. 134r Notiz; f. 134v leer (bis auf eine durchgestrichene Zeile); f. 135r Worterklärungen; f. 135v137v Kalendar; f. 138r-143v Computus in Dialogform. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Verona entstanden; später gelangte er in die Benediktinerabtei St. Vincent in Metz, worauf auch annalistische Vermerke des 11. Jahrhunderts weisen; aufgrund einer Eintragung im Festkalender auf f. 136r könnte die Handschrift ein Geschenk des Deodericus an St. Vincent sein. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 91f., 95, 100; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 92, Nr. 437; B. Bischoff, in; II Libro e il Testo, S. 174; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 207; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 115 und passim; Α. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XIX, XXVII, 55 und passim; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 121-123; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 40, Nr. 122; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 31 und passim; Ch.W. Jones, Bede, the Schools and the Computus, S. 53f. [=VI]; Ch.W. Jones, Isis 27 (1937) S. 431, Nr. 2; J. Kirchner, Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturen und des Initialschmuckes in den Phillipps - Handschriften, S. 9f.; M.L.W. Laistner H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 139, 145, 148; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 447; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 32; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 335; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 146; J. Petersohn, DA. 22 (1996) S. 589; J. Petersohn, Scriptorium 20 (1966) S. 242; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 2 8 0 - 2 8 7 , Nr. 128; Signaturenliste der Handschriften, S. 8; K. Springsfeld, Alkuins Einfluß auf die Komputistik zur Zeit Karls des Großen, S. 96f. und passim; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 40. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 49r bei J. Kirchner, S. 9.

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Berlin

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 deutsche Wörter in einem ansonsten lateinischen Eintrag auf dem unteren Rand von f. 28r zu Beda, De temporibus; Codex ansonsten spärlich lateinisch marginal glossiert. Zeit und Ort: Deutsche Wörter als Bestandteil des lateinischen Eintrags wohl im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Verona eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar. Edition: W. Stach, PBB. 73 (1951) S. 348. Literatur: C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 49; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12; W. Stach, PBB. 73 (1951) S. 3 4 8 - 3 5 0 .

4 3 a BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ FRAGMENT 8 3 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Α Abbildung f. lv Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter; von Blatt 2 nur noch die innere Hälfte erhalten; 21,2 χ 16,7 cm; Zählung von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0/18,0 χ 10,5/11,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; einfache Initialen, zum Teil in roter Farbe, zum Teil rot gefüllt; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; an den Abschnittsanfängen Lombarden in roter Farbe oder rot gestrichelt; f. lr Incipit und Explicit in roter Farbe; 3-zeilige Initiale I in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts; reiche interlineare und marginale Glossierung. Inhalt: f. l r - 2 v Boethius, De consolatione philosophiae [11,8,6-111,1,7 und 111,3,18-111,4,17], Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; nach einem Vermerk auf f. lv wurden die Blätter 1888 vom Rückendeckel der Handschrift Ms. theol. lat. fol. 120 abgelöst. Literatur: U. Winter, in: Studien zum B u c h - und Bibliothekswesen, IV, S. 21f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Glosse (f. lv, Z. 18) zu Boethius, De consolatione philosophiae; Blätter zudem umfangreich lateinisch glossiert.

Berlin

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Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Nicht bestimmbar. Edition: Glosse noch nicht ediert.

4 3 b BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ MS. PHILLIPPS. 1 6 5 9 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 38a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 126 Blätter; 37,0 χ 29,5 cm; Zählung von 1 bis 126 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; neuzeitlicher, heller Pergamenteinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 28,5 χ 22,0/23,0 cm; zweispaltig; 32 Zeilen; ab f. 123rb 4 9 - 5 2 Zeilen; Überschriften in Unziale in roter Farbe; f. lrb, 59rb, 85vb größere, reich verzierte Initialen; ansonsten einfache Initialen, zum Teil in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts; reiche interlineare und marginale Glossierung und Kommentierung von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra Besitzvermerk; f. lra-123ra Bibel, Propheten und Paulusbriefe; f. 123rb-126rb Bibelglossar; f. 126rb Sulpicius Severus, Epistola ad Bassulam; f. 126vb Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Isaias. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert vielleicht in Metz entstanden; ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei St. Vincent in Metz. Literatur: M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 17, Nr. 58; J. Kirchner, Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturen und des Initialschmuckes in den Phillipps-Handschriften, S. 17f.; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 4 - 6 , Nr. 5; C. Wich-Reif, Stadien zur Textglossarüberlieferung, S. 344. - Abbildung von Ausschnitten von f. lrb, 49va bei J. Kirchner, S. 17f.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 10 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 123v-126rb) in dem Bibelglossar; Glossar fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt.

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Berlin

Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 30; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 274.

4 3 c BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . PHILLIPPS. 1 8 3 2 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 92 Blätter; 29,5/30,0 χ 24,0 cm; f. 81 - 9 2 etwa 27,0 χ 24,0 cm; Blatt 4 7 Zeilen umfassender Pergamentstreifen; Zählung von 1 bis 92 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; neuzeitlicher, heller Pergamenteinband. — Einrichtung: Schriftspiegel etwa 21,0 χ 16,5/17,0 cm; f. 8 1 r - 9 2 v etwa 20,0 χ 17,0 cm; f. l r - 5 5 v einspaltig; f. 5 6 r - 7 8 r zweispaltig; f. l r - 5 5 v 32 Zeilen; f. 5 6 r - 8 0 v 31 Zeilen; f. 8 1 r - 9 2 v 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica; f. 15r astronomische Skizze; f. 15v Darstellung des 19jährigen Zyklus; f. 82r —86r 43 Sternbilder. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts; reiche interlineare und marginale Glossierung. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 9 r Beda, De natura rerum (zum Teil mit tironischen Noten); f. 9v —15v Beda, De temporum ratione; f. 9v marginal griechisches Alphabet; f. 16r-54v Beda, De natura rerum et ratione temporum; f. 18v Gewichtszeichen; f. 5 4 v - 5 5 v Alkuin, Propositiones arithmeticae; f. 5 6 r - 7 8 r B e d a , Chronicon; f. 78v-80rBeda, Abbreviatio chronicae; f. 80v kalendarische Schrift; f. 8 1 r - 8 5 v Aratos, Excerptum de astrologia; f. 8 6 r 92r Germanicus, Aratea; f. 89v marginal annalistische Notiz; f. 92v Brief (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts in Reims oder Laon entstanden; im 10. Jahrhundert befand er sich in Metz, später in Paris. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 91f., Nr. 436; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 235; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 175; J.J. Contreni, The Cathedral School of Laon, S. 170-173 und passim; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 125; M. Folkerts, in: Mathematical Perspectives, S. 58, 83, Nr. 65; M. Folkerts, SA. 56 (1972) S. 23, 28 und passim; P. Gautier Dalche, RHT. 21 (1991) S. 127-129; M. Gorman, ASE. 25 (1996) S. 212-217, 223, 230; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 222; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 24, 2 7 - 2 9 , 32, 51, 87, 112; Ch.W. Jones, Bede, the Schools and the Computus, S. 92 [ = 1]; Ch.W. Jones, Bede, the Schools and the Computus, S. 273-275

Berlin

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[=V]; Ch.W. Jones, Isis 27 (1937) S. 431, Nr. 3; J. Kirchner, Beschreibendes Verzeichnis der Miniaturen und des Initialschmuckes in den Phillipps-Handschriften, S. 3 0 - 3 3 ; M.L.W. Laistner - H.H. King, A. Hand-List of Bede Manuscripts, S. 139, 145, 148; E.S. Lott, RHT. 11 (1981) S. 158; P. McGurk, in: Charles the Bald, S. 322; P. McGurk, NLWJ. 18 (1973) S. 197; F. Mütherich, in: Karl der Große, III, S. 50; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 405f.; II, S. 798; III, 1, S. 205; III, 2, S. 59; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 68; W. Neuß, in: Gesammelte Aufsätze zur Kulturgeschichte Spaniens, VIII, S. 5 1 - 5 3 , 62f.; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 21; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 2 8 9 - 2 9 3 , Nr. 130; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 1326; R. Schipke, in: Kostbarkeiten der deutschen Staatsbibliothek, S. 64; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 41; P. von Winterfeld, in: Festschrift Johannes Vahlen, S. 395; H. Woodruff, in: Art Studies, S. 45. - Abbildung von f. 83r bei J. Kirchner, S. 32, und R. Schipke, S. 64; Abbildung des Sternbildes Orion bei H. Woodruff, Abb. 19.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen liegen uns nicht vor (Entdeckung von K. Siewert). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glossen noch nicht ediert.

4 4 (I) BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN SCHER

KULTURBESITZ

MS.

LAT.



676

PREUSSI(FRÜHER

CHELTENHAM, BIBLIOTHECA PHILLIPPICA 1 8 9 0 8 , DERZEIT KRAKAU, BIBLIOTEKA JAGIELLONSKA N R .

825)

[F. Β 1 - 2 ] StSG. 84

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter (f. b l - 2 ) ; Blatt b 1 23,0 χ 15,5/16,0 cm; b 2 23,0 χ 14,5/15,5 cm; die beiden Blätter bildeten vermutlich ursprünglich ein Doppelblatt; starke Leimspuren auf der Innenfläche (f. b lv und b 2r) weisen darauf, daß die Blätter b 1 und b 2 als Einbandspiegel gedient haben; Blätter von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite als b 1 und b 2 bezeichnet [Zählung der Seiten bei E. Steinmeyer (nach G. Libri): 2 = b 2; 3 = b 1]; Einband der Königlichen Bibliothek Berlin; rotbraun überzogener Pappeinband, der zusätzlich das Doppelblatt a enthält, das keine volkssprachigen Glossen tradiert, und das Einzelblatt c [Nr. 44 (II)]. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 13,0 cm; zweispaltig;

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Berlin

2 6 - 2 7 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts, die der Reichenauer Schule angehört. Inhalt: f. b l r a - b lrb glossarartige Exzerpte aus den Schriften Cassians und Gregors des Großen; f. b lrb—b 2vb lateinisch-deutsches Glossar zu Gregor der Große, Dialoge. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; über die Entstehung des Codex, dessen Bestandteil das Fragment war, geben Eintragungen in Fragment a, das keine volkssprachigen Glossen tradiert, Aufschluß; es enthält einen Inhaltsvermerk des ursprünglichen Codex von der Hand des Reichenauer Schreibers Reginbert; vermutlich stammt auch das Fragment b aus besagtem Sammelband, zudem das Fragment Aug. 183 der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe (Katalog Nr. 320); Fragment b sowie die Fragmente a und c wurden wahrscheinlich zur Ausbesserung derselben Handschrift verwendet; sie wurden wohl von G. Libri aus dem Einband einer 1858 ersteigerten Cyprianhandschrift gelöst; diese befand sich im 15. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Murbach, worauf ein Besitzvermerk des Abtes B. von Andlau von 1464 am Schluß der Handschrift hinweist; die Sammelhandschrift, aus der die Fragmente ursprünglich stammen, muß bereits auf der Reichenau zerschnitten worden sein, da ein Leimabdruck von Fragment c auf der Innenseite des Vorderdeckels der Handschrift Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Ms. theol. lat. 8° 159 [ = Katalog Nr. 59] zu sehen ist. Das Fragment befand sich demnach zeitweise in dieser Handschrift. Die Handschrift gelangte nach 1858 in die Bibliotheca Phillippica in Cheltenham und von dort 1912 in die damalige Königliche Bibliothek in Berlin. Die im 2. Weltkrieg nach Schlesien ausgelagerte Handschrift kam nach 1945 in die Obhut der polnischen Behörden und wurde in der Biblioteka Jagiellonska aufgestellt. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 14; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 81, Nr. 387; H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 1 8 - 2 6 ; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 34; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 396; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 12; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 475; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 84f.; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688, 691; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 68; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 54; W. Milde, CM. 12 (1986) S. 88; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 247; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 126f.; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 44; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 2, S. 142; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 6 9 - 3 7 5 ; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 415f., Nr. 84; StSG. V, S. 58f. - Abbildung von f. b l r bei H. Degering, Die Schrift, Tafel 43.

Berlin

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Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 126 Glossen (f. era—cvb); Textglossar ohne erkennbare Anordnung: 3 Interlinearglossen (f. b lra—lrb) unter den glossarartigen Exzerpten aus den Schriften Cassians und Gregors des Großen; Textglossar in Textreihenfolge: 123 Glossen (f. b lrb-2vb) in dem lateinisch-deutschen Glossar zu Gregor der Große, Dialoge. Zeit und Ort: Glossen zu Gregor der Große, Dialoge als Bestandteil des Glossars im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen; Glossen zu den glossarartigen Exzerpten aus den Schriften Cassians und Gregors des Großen zu späterer Zeit eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Cassian alem. (nach H. Reutercrona, S. 4); Glossen zu Gregor der Große, Dialoge alem. (nach H. Garke, S. 53; W. Schulte, S. 456); Glossen zu Gregor der Große, Dialoge obd. (nach E. Gutmacher, S. 254, Anm. 2). Edition: StSG. II, S. 155 (Nr. DCXIV), S. 247-249 (Nr. DCLXIII); Berichtigungen und Nachträge bei H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 24—26; Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Glossen zu den Dialogen Gregors des Großen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 376-456. Literatur: StSG. IV, S. 415f., Nr. 84; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 130; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93, 95; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 291; H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 2 4 - 2 6 ; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 53; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 17; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 254; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 208, 211, 293, 396; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 19 und passim; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 691; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 65; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 154f.; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 1 2 - 1 6 ; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 103f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 640; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 65, 69; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, S. 142; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 7 5 - 4 5 6 ; St. Stricker, Basel ÖBU. IX 31, S. 691; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 730; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 48; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 305; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 137f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 262, 265, 301, 310.

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Berlin

4 4 (II) BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . LAT. 4 ° 6 7 6 (FRÜHER CHELTENHAM, BIBLIOTHECA PHILLIPPICA 1 8 9 0 8 , DERZEIT KRAKAU, BIBLIOTEKA JAGIELLONSKA NR. 8 2 5 ) [F. c] StSG. 84

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt (f. c); 20,0 χ 14,4 cm; durch Tierfraß, Feuchtigkeit und Brand sehr beschädigt; an 3 Seiten stark beschnitten; Blatt in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit c bezeichnet; [Zählung der Seiten bei E. Steinmeyer (nach M.G. Libri): 1 = c]; Einband der Königlichen Bibliothek Berlin; rotbraun überzogener Pappeinband, der zusätzlich das Doppelblatt a enthält, das keine volkssprachigen Glossen tradiert, und die Blätter b 1 und b 2 [Katalog Nr. 44 (I)]. - Einrichtung: ursprünglicher Schriftspiegel auf Grund der Beschneidung nicht bekannt; f. er dreispaltig; f. cv zweispaltig; 2 6 - 2 7 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 9./10. Jahrhundert, die der Reichenauer Schule angehört. Inhalt: f. c r a - c v b lateinisch-deutsches Sachglossar (mit Pflanzen—, Körpert e i l - , T i e r - und Gerätschaftsbezeichnungen). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; über die Entstehung des Codex, dessen Bestandteil das Fragment war, geben Eintragungen in Fragment a, das keine volkssprachigen Glossen enthält, Aufschluß; es tradiert einen Inhaltsvermerk des ursprünglichen Codex von der Hand des Reichenauer Schreibers Reginbert; vermutlich stammt auch das Fragment c aus dem besagten Sammelband, wobei aber der genaue Platz im Reginbertcodex nicht zu bestimmen ist, zudem das Fragment Aug. 183 der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe (Katalog Nr. 320); Fragment c sowie die Fragmente a und b wurden wahrscheinlich zur Ausbesserung derselben Handschrift verwendet; sie wurden wohl von G. Libri aus dem Einband einer 1858 ersteigerten Cyprianhandschrift gelöst; die Cyprianhandschrift befand sich im 15. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Murbach, worauf ein Besitzvermerk des Abtes B. von Andlau von 1464 am Schluß der Handschrift hinweist; die Sammelhandschrift, aus der die Fragmente ursprünglich stammen, muß bereits auf der Reichenau zerschnitten worden sein, da ein Leimabdruck von Fragment c auf der Innenseite des Vorderdeckels der Handschrift Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Ms. theol. lat. 8° 159 [ = Katalog Nr. 59] zu sehen ist. Das Fragment befand sich demnach zeitweise in dieser Handschrift. Die im 2. Weltkrieg nach Schlesien ausgelagerte Hand-

Berlin

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schrift kam nach 1945 in die Obhut polnischer Behörden und wurde in der Biblioteka Jagielloriska aufgestellt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 82, Nr. 389; H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 1 8 - 2 6 ; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 84f.; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688, 691; W. Milde, CM. 12 (1986) S. 88; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 126f.; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 44; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 2, S. 142; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 6 9 - 3 7 5 ; StSG. IV, S. 415f., Nr. 84; StSG. V, S. 58f., Nr. 84.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in sachlicher Anordnung: Mindestens 80 Glossen (f. cra-cvb) in dem lateinisch-deutschen Sachglossar; davon 18 Glossen (f. erb) zu den Körperteilbezeichnungen; 13 Glossen (f. eva) zu den Haustierbezeichnungen; 14 Glossen (f. crc) zu den Insektenbezeichnungen; 4 Glossen (f. crc) zu den Fischbezeichnungen; 2 Glossen (f. crc) zu den Vogelbezeichnungen); 10 Glossen (f. era) zu den Baumbezeichnungen; nicht mehr genau feststellbare Glossen (f. era) zu den Kräuterbezeichnungen; 18 Glossen (f. cvb) zu den Gerätschaftsbezeichnungen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Pflanzenbezeichnungen alem. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 382); Glossen zu Körperteilbezeichnungen alem. (nach J. Schatz, S. 3); Glossen zu Tierbezeichnungen obd. (nach E. Gutmacher, S. 254, Anm. 2). Edition: StSG. III, S. 437 (Nr. DCCCCLX), S. 450f. (Nr. DCCCCLXXIX), S. 454 (Nr. DCCCCLXXXVIII), S. 456 (Nr. DCCCCXCV), S. 462 (Nr. DCCCCXCVIF), S. 468 (Nr. MVb), S. 572 Anm. 11 (Nr. MXXV a ), S. 634 (Nr. MCII); Berichtigungen bei H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 2 4 - 2 6 ; Berichtigungen dazu bei StSG. V, S. 58f., Nr. 84. Literatur: StSG. IV, S. 415f., Nr. 84; V, S. 58f., Nr. 84; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriftendes neunten Jahrhunderts, I, S. 82, Nr. 389; H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 2 4 - 2 6 ; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 90; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 254; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 73; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 691; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 382; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 358.

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Berlin

4 5 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . LAT. 4 ° 9 3 9 (FRÜHER MAIHINGEN, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK M s . I , 2 , 4 ° , 3 , DERZEIT KRAKAU, BIBLIOTEKA JAGIELLONSKA N R . 8 3 4 ) StSG. 287 A Abbildung f. 4r Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 113 Blätter sowie 1 zusätzliches, nur noch zur Hälfte erhaltenes Blatt vorne; 27,0 χ 22,0 cm; Zählung von 1 bis 113 von moderner Hand mit Bleistift jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; bräunlicher Pappeinband; Rücken und Ecken aus braunem Leder; vorgängige Signatur I. 2. (Lat.) 4° 3 auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 5 7 v 20,0 χ 13,0 cm; f. 5 8 r 113v 19,0 χ 16,0 cm; einspaltig; f. 58r, 100r-112v zweispaltig; f. l r - 2 r 4 3 - 4 6 Zeilen; f. 4 r - 1 1 2 v 28 Zeilen; f. 3v Federzeichnung, Boethiusund die personifizierte Philosophie darstellend; f. 3ν Überschrift in Capitalis rustica und Unziale; weitere Überschriften und griechische Wörter in Majuskeln in roter Farbe, oft zusätzlich mit grüner Farbe verziert; f. 57v Überschrift in grüner Farbe; mehrere zweifarbige, mit Ornamenten versehene Initialen. Schrift: karolingische Minuskel aus dem letzten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts; f. 1 - 5 7 von der Hand Froumunds von Tegernsee; f. 5 8 - 1 1 3 von verschiedenen Schülern Froumunds geschrieben; reiche marginale Glossierung und Kommentierung. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Federproben; f. lr unechte Bulle des Papstes Nicolaus I., die Rechte des Klosters Blandigny betreffend; f. l r - v Otto I., Urkunde von 966 für St. Pantaleon zu Köln; f. lv Anweisung über den Zahlenwert der griechischen Buchstaben; Epistola formata; Bruno I. von Köln, Testament; f. 2r Windtafel; f. 2v leer; f. 3r Froumund von Tegernsee, Schreibersubskription und Widmung; f. 3 v - 5 7 v Boethius, De consolatione philosophiae (im Text zusätzliche Eintragungen aus der Gesta Apollonii, aus der Palastbeschreibung, die in der Passion des Heiligen Thomas enthalten ist, und aus Donat, Ars grammatica); f. 58r vier Viten des Boethius; f. 5 8 v - 6 0 r Lupus von Ferneres, Genera metrorum in libro Boetii; f. 60v Vita des Boethius; f. 60v —112v Remigius von Auxerre, Kommentar zu Boethius, De consolatione philosophiae; f. 113r—ν leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts entstanden; nach einem Eintrag auf f. 3r wurde er von Froumund von Tegernsee (ca. 960—1008) in der Benediktinerabtei St. Pantaleon in Köln geschrieben, dann der Benediktinerabtei Tegernsee geschenkt; die Handschrift wurde

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zwischen 1812 und 1817 durch Fürst Ludwig von Oettingen-Wallerstein von Tegernsee erworben; sie befand sich spätestens von 1817 an in der Fürstlich Oettingen—Wallersteinschen Bibliothek in Maihingen; von dort aus gelangte sie 1935 in die Preußische Staatsbibliothek Berlin; die im 2. Weltkrieg nach Schlesien ausgelagerte Handschrift kam nach 1945 in die Obhut der polnischen Behörden und wurde in der Biblioteka Jagiellonska aufgestellt. Literatur: E.F. Bange, Eine bayerische Malerschule des XI. und XII. Jahrhunderts, S. 8f., 14, 18; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 203; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 83f.; R. Bergmann, ZDL. 50 (1983) S. 7f.; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 23 und passim; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 426; W. Berschin, in: Vetustatis amore et studio, S. 25—29; W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 234, 242; P. Bloch - H. Schnitzler, Die ottonische Kölner Malerschule, II, S. 21, 25; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 3 7 - 3 9 , Nr. 13; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 116; G. Glauche, BFB. 6 (1978) S. 201; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 55, 92; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 163; N. Henkel, in: Volkssprachig - lateinische Mischtexte, S. 5; H. Hoffmann, Buchkunstund Königtum, Textband, S. 406, 424f.; O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 130; Ch.E. Ineichen-Eder, in: 2 VL. II, Sp. 979f.; Ch. Ineichen-Eder, in: 2 VL. XI, Sp. 469; R. Kottje, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 153f.; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 86; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 76; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 85; W. Milde, CM. 12 (1986) S. 88; H. Naumann, Notkers Boethius, S. IX und passim; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 3 - 6 und passim; G. Schepss, NAGG. 9 (1884) S. 173 und passim; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 285; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 623; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 222f.; G. Sporbeck, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 370; K. Strecker, Die Tegernseer Briefsammlung (Froumund), S. XI, XVI; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 394; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 136; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 35, 37, 42, 58, 91, 202f., Tafel II; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 3 und passim; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 650; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVII, XXIII, XXIX; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 8 8 - 9 2 ; StSG. IV, S. 500f., Nr. 287. - Abbildung der Federzeichnung auf f. 3v bei E.F. Bange, Tafel I, Abb. 1, la; Abbildung von f. 4r bei R. Bergmann, in: Theodisca, Abb. 10, S. 99; Abbildung von f. 2r bei W. Berschin, in: Vetustatis amore, S. 26; Abbildung eines Ausschnitts einer Seite bei P. Bloch — H. Schnitzler, Abb. 48; Abbildung von f. 4r bei N. Henkel, Abb. 4, S. 29; Abbildung von f. lr bei G. Sporbeck, Abb. 1, S. 371^; Abbildung von f. 3v bei F. Troncarelli, Tradizioni perdute, Tafel II.

Glossen Zahl und Art: Etwa 110 Glossen (f. 2r, 3v-55v). - Sachglossar: 8 Windbezeichnungen (f. 2r) in der Windtafel. - Textglossierung: etwa 100 Glossen innerhalb einer umfangreichen lateinischen Glossierung (f. 3v—55v) zu Boethius, De consolatione philosophiae; Glossen vorrangig interlinear, zuweilen marginal stehend; 2 Glossen (f. 22v, 24v), die zu dem Boethiustext in keiner Beziehung stehen, gemeinsam mit rein lateinischen oder griechischen Glossen auf dem unteren Rand eingetragen; die Glosse auf f. 22v in ^—Geheimschrift geschrieben; Glossen auf f. 25v und 27v (2 Wörter) von anderer Hand stammend.

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Berlin

Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich mit dem Text und den meisten der lateinischen Glossen von Froumund von Tegernsee im letzten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts in Köln eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach W. Bach, S. 39, Anm. 2; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 205f.; R. Bergmann, ZDL. S. 8 - 1 2 ; E. Gutmacher, S. 263f., Anm. 6); die von anderer Hand eingetragenen Glossen obd. (nach R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 206); bis auf geringe obd. Spuren rib. (nach P. Pauly, S. 163). Edition: StSG. II, S. 6 6 - 6 9 (Nr. DLXXI); III, S. 608 (Nr. MLXVII). Literatur: StSG. IV, S. 500f., Nr. 287; W. Bach, Die althochdeutschen Boethiusglossen, S. 39 und passim; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 317; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 2 0 3 - 2 0 6 ; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 83f.; R. Bergmann, ZDL. 50 (1983) S. 8 - 1 8 ; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 30 und passim; W. Berschin, in: Vetustatis amore et studio, S. 2 5 - 2 8 ; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 106 und passim; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 163; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 158f.; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 263f.; P. Klopsch, in: Tradition und Wertung, S. 150; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 339; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 113f., 127; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 1 6 3 - 1 6 6 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 640; G. Schepps, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 5, 7, 13; G. Schepss, NAGG. 9 (1884) S. 180; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 172; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 117f.; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297f.; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 222f.; Th. Stührenberg, Die althochdeutschen Prudentiusglossen der Handschrift Düsseldorf F 1, S. 1 2 6 - 1 3 0 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 394; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 136f.; H. Tiefenbach, X a n t e n - E s s e n - K ö l n , S . 273, 314; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 650; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 125, 133.

4 6 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN -

PREUSSISCHER

KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 4 ° 3 6 4 (FRÜHER CHELTENHAM, BIBLIOTHECA PHILLIPPICA 1 6 3 7 5 , DERZEIT KRAKAU, BIBLIOTEKA JAGIELLONSKA N R . 8 0 0 ) StSG. 83

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 16 Blätter; 20,0 χ 13,5 cm; Zählung von 1 bis 16 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einbanddeckel mit buntem Papier mit Spiralmuster überzogen; weißer

Berlin

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Rückenüberzug, der etwa 3 cm auf die Deckel gezogen ist; vorgängige Signatur Phillipps Ms 16375 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0 χ 9,0/ 11,0 cm; einspaltig; 17 Zeilen; f. lv über 4 Zeilen reichende Überschrift in Majuskeln, von denen die ersten beiden Zeilen rubriziert sind; f. lv rote Initiale. — Schrift: karolingische Minuskel vermutlich von der Hand eines Schülers Otlohs von St. Emmeram in Regensburg aus dem 11. Jahrhundert. Inhalt: f. lr—16v Ermenrich, Sermo de vita s. Suolae. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert vermutlich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; die Handschrift gehörte zusammen mit mehreren anderen Handschriften zu einem Passionale, das 13 Heiligenviten und einen Sermo umfaßte; der vorliegende Codex ist mit großer Wahrscheinlichkeit von Otloh von St. Emmeram an das Benediktinerkloster St. Bonifaz in Fulda geschenkt worden; von dort gelangte die Handschrift mit den anderen Teilen des Passionales in das Benediktinerkloster St. Peter in Erfurt, wo sie vermutlich erst im 13. Jahrhundert gebunden wurde; im 19. Jahrhundert gehörte der Codex zur Sammlung G. Libris, der den Sammelband in acht Teile zerlegte und an Sir Th. Phillipps weiterverkaufte; im Jahre 1910 wurde sie von der damaligen königlichen Bibliothek in Berlin erworben. Die im 2. Weltkrieg nach Schlesien ausgelagerte Handschrift kam nach 1945 in die Obhut der polnischen Behörden und wurde in der Biblioteka Jagiellonska aufgestellt. Literatur: G. Achten, Die theologischen lateinischen Handschriften in Quarto der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, II, S. 205; P.J. Becker, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 338; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 265; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 62f.; K. Hampe, NAGG. 22 (1897) S. 646; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 33f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 267; E. Jacobs, ZBB. 28 (1911) S. 29f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 92; W. Milde, CM. 12 (1986) S. 87; Monumenta Palaeographica, 1. Serie, III, Tafel 7, 8; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 115, Nr. 123; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 2, S. 137; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 332; StSG. IV, S. 415, Nr. 83; StSG. V, S. 58, Nr. 83.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Interlinearglossen [f. 6r (2 Glossen), 6v, 14v (2 Glossen)] mit 10 Einzelwörtern zu Ermenrich, Sermo de vita s. Suolae; Glossen von der Hand eingetragen, von der auch die lateinischen Interlinearglossen stammen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: (West?)mitteldeutsch (nach H. Tiefenbach, S. 332).

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Berlin

Edition: StSG. II, S. 764 (Nr. DCCCCXXIII). Literatur: StSG. IV, S. 415, Nr. 83; StSG. V, S. 58, Nr. 83; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 300; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 332.

4 7 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . HAMILT. 1 3 2 StSG. 22 Abbildungen f. 252r, 252v

PREUSSISCHER A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 5 1 ; Teil 2: f. 2 5 2 - 2 6 3 ; Pergament; 264 Blätter; Blätter 262 und 263 am äußeren Rand beschädigt; von Blatt 254 nur noch die innere Hälfte erhalten; zwischen Blatt 32 und 33 Einschub eines kleinen Pergamentstücks; 37,5 χ 26,5 cm; Zählung von 1 bis 263 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach Blatt 47 Blatt 47bis; Einband englischer Art aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts; mit schwarzem Maroquin überzogene Holzdeckel. - Einrichtung f. 252r—263v: Schriftspiegel 29,0 χ 21,0 cm; zweispaltig; 42 Zeilen; Überschriften in roter und grüner Auszeichnungsschrift, farbige Initialmajuskeln. — Schrift: f. lr—251v Corbier Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; f. 252r—263v karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 5 1 v Canones—Sammlung (zum Teil mit tironischen Noten); Ergänzung einer Stelle auf f. 33ra auf der Versoseite des Pergamentstücks; f. 25r leer; f. 252ra-253vb Glossar zu den Canones der griechischen Konzilien; f. 254r Bücherverzeichnis; f. 254v leer; f. 255r-263v Ansegis von Fontenelle, Capitularium collectio (III, IV); f. 2 6 2 r - v De conciliis Graecis. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden, f. 1 - 2 5 1 Anfang des Jahrhunderts in Corbie, f. 2 5 2 - 2 6 3 im 2. Drittel in Nordostfrankreich; die Handschrift wurde 1883 von der Deutschen Staatsbibliothek Berlin als Bestandteil der Hamilton—Sammlung gekauft. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 70; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 74, Nr. 353; T.A.M. Bishop, in: Charlemagne's Heir, S. 528f.; T.A.M. Bishop, in: Medieval Scribes, Manuscripts & Libraries, S. 71; Η. Boese, Die lateinischen Handschriften der Sammlung Hamilton, S. 7 2 - 7 5 , Nr. 132; CLA. VIII, S. 8, Nr. 1047; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften süd—, west— und nordeuropäischer Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, I, S. 54f., Nr. 49; D. Ganz, Corbie in the Carolingian Renaissance, S. 5 0 - 5 2 ; F. Gasparri, Scriptorium 20 (1966) S. 269; P. Gehring - W. Gebhardt, Scrip-

Berlin

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torium 13 (1959) S. 129; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 34; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 221; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 18; L.W. Jones, Speculum 22 (1947) S. 377, 382; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 14, 69, 93; W. Koehler, Buchmalerei des frühen Mittelalters, S. 192; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 71; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 446; H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 54; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 2 9 - 3 3 , 409, 440f., 666, 858, 970; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 273f. und passim; Η. Mordek, QFIAB. 47 (1967) S. 591; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 282; J. Richter, ZSR. 95 (1978) S. 2 1 - 2 4 , 5 1 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 16, 20, 23, 240; Zimelien, S. 18, Nr. 17; E.H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen, Text, S. 14, 72, 199f.; StSG. IV, S. 384, Nr. 22. - Abbildung von f. 237v bei CLA.; Abbildung von f. lr bei A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften süd — , west— und nordeuropäischer Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, II, Tafel VII, S. 7; Abbildung von f. 262v bei H. Mordek, Kirchenrecht, Tafel VIII, S. 721.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge (?): 28 Glossen (f. 2 5 2 r a - v b ) in dem Glossar zu den Canones der griechischen Konzilien; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 321 (Nr. DLXXXVIP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 384, Nr. 22; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 50f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 290, 297; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 74, Nr. 353; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 39 und passim; Η. Boese, Die lateinischen Handschriften der Sammlung Hamilton, S. 75; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 75; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 150; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 3If.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 296.

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Berlin

4 8 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . LAT. 2 ° 3 5 StSG. 688 Abbildung f. 63r

PREUSSISCHER Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und hinten; 27,5/28,0 χ 20,2/20,7 cm; Zählung von 1 bis 143 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 16. Jahrhunderts, 1982 restauriert; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; Rollenstempelverzierungen (Blüten und Figuren); 2 Schließen; vorgängige Tegernseer Signatur Μ 98 des 15. Jahrhunderts auf f. lr. Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 17,5 cm; f. lr—2r zweispaltig; f. 2v —143v einspaltig; in der Regel 29 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen zum Teil mit Figuren und Ranken verziert, teilweise rot ausgemalt, zum Teil schlicht, in roter Farbe; f. 3v, 26v, 35r, 75v, 121v schematische Zeichnungen. — Schrift: karolingische Minuskel von drei Händen aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts; zum Teil reiche marginale und interlineare Glossierung und Kommentierung. Inhalt: f. lr—2r alphabetische Liste von Traumdeutungen (Buchstaben A—S); f. 2v—3v Lucan, Schriften; f. 3v Windtafel; f. 4 r - 1 4 3 r Lucan, Pharsalia; f. 1 4 3 r - v Florileg. Geschichte: Codex der Schrift und dem Buchschmuck nach im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden, worauf auch die Bibliothekssignatur des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist. Literatur: H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 85; G.A. Cavajoni, Supplementumadnotationum super Lucanum, I, S. Xf. und passim; Ch. Egger, in: Handschriften, Historiographie und Recht, S. 80; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, I, S. 8 2 - 8 4 ; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 128; Glanz alter Buchkunst, S. 34; G. Glauche, in: Gli umanesismi medievali, S. 165; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 422f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 437, 561; II, S. 26 und passim; III, 2, S. 91; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 47, 58, 61f.; B. Münk Olsen, RHT. 10 (1980) S. 120; B. Münk Olsen, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 205; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 1300-1303, Nr. 1012; I. Stolzenberg, in: Karten in Bibliotheken, S. 18, 22; StSG. V, S. 52, Nr. 688. - Abbildung von Ausschnitten von f. 4r, 26v, 28v, 41v, 70r, 114v bei A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, II, Abb. 2 5 3 - 2 5 8 , S. 111; Abbildung von f. 4r in Glanz alter Buchkunst, S. 35; Abbildung von f. 4r, 41v bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 253f.

Berlin

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Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 12 Glossen (f. 5r-130r) zu Lucan, Pharsalia; davon 6 (f. 6r, 15v, 37v, 63r, 113r, 120r) interlinear und 5 (f. 5r, 7r, 35v, 87r, 130r) marginal stehend und 1 Glosse (f. 130r) mit einem interlinearen und einem marginalen Wort; Glossen von zwei Händen eingetragen; Interlinearglosse f. 120r (StSG.) auf der Rectoseite des ersten Blattes mit Zählung 121; Glossen auf f. 130r zum Teil in bflc—Geheimschrift eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Bischoff, S. 90f.). Edition: StSG. V, S. 30 (Nr. DCCXXXV). Literatur: StSG. V, S. 52, Nr. 688; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 9 0 - 9 2 und passim; G.A. Cavajoni, SPh. 1 (1977) S. 105 — 116; G.A. Cavajoni, Supplementum adnotationum super Lucanum, I, S. XXXIIIf.; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, I, S. 83; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 165; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 27; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 1300.

4 9 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ MS. LAT. 2 ° 7 3 5 (FRÜHER CHELTENHAM,

BIBLIOTHECA Phillippica 7087) StSG. 81 Abbildungen f. 144r, 144v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 4 4 ; Teil 2: f. 145-168; Pergament; 169 Blätter sowie 1 zusätzliches kleineres Blatt vorne; 35,5/36,0 χ 25,0/25,5 cm; Zählung von 1 bis 168 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt nach f. 1 mit 7* bezeichnet; neuzeitlicher Einband; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 17,5 cm; zweispaltig; f. l r - v dreispaltig; Überschriften in roter Farbe; f. 2vb, 3va reich verzierte, mehrfarbige Initialen; ansonsten einfachere Initialen in roter und grüner Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; f. l*r—ν von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r a - l v c Marienfelder Bibliothekskatalog von 1185; f. l*r—ν Arnulf, Speculum monachorum; f. 2ra leer; f. 2rb Bernhard

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von Clairvaux, Liber apologeticus (Nachtrag); f. 2v Besitzvermerk; f. 2va137vb 38 Vitae patrum; f. 137vb-143va Bernhard von Clairvaux, Liber apologeticus; f. 143va-vb Worterklärungen; f. 143vb-144va Sachglossar; f. 1 4 4 v a - v b alphabetisches Glossar; f. 145ra Expositio orationis dominicae; f. 145ra—rb Expositio Symboli apostolici; f. 1 4 5 r b - v a De die judicii; f. 145va De missa pro mortuis; De potestate maledicendi; f. 145va—vb De candelabra septem calamorum; f. 145vb Exzerpte aus den Dekreten Lucius III., aus Augustinus, Beda und Gregor dem Großen; f. 146ra-164va Osbern von Gloucester, Panormia; f. 164vb-166vaGrammatikregeln; f. 166va-vb Nachtrag zu Osbern von Gloucester, Panormia; f. 167rb-168rb Fortsetzung des alphabetischen Glossars von f. 144v; f. 1 6 8 r b - v b alphabetisches Glossar (A-P). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts im Zisterzienserkloster Marienfeld entstanden, worauf auch ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 2v weist; nach Aufhebung des Klosters ging der Codex 1827 in den Besitz von L. Troß aus Hamm über, der ihn 1830 an Sir Thomas Phillipps verkaufte; aus dessen Nachlaß gelangte die Handschrift in den Besitz Sir Max Waechters, der sie der damaligen königlichen Bibliothek in Berlin schenkte. Literatur: C.M. Batlle, Die »Adhortationes sanctorum patrum«, S. 87, Nr. 61, S. 139; P.J. Becker, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 338; F. Bertini, in; Les manuscrits des lexiqueset glossaires, S. 296; F. Bertini, SchM. 2 0 - 2 1 (1991) S. 96; F. Bertini - V. Ussanijr., Osberno Derivazioni, I, S. XI, XIV; BHM., Nr. 2 6 1 - 2 6 3 ; G . L . BursiU-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 35; H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 3 - 1 2 ; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 128; B. Haller, in: Westfälisches Klosterbuch, III, S. 655; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 34; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 397; St. Kraft, GB. 4 8 - 4 9 (1996) S. 1093, 1096-1099; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 104; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 69; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 2 1 - 2 3 ; R. Pilkmann, NW. 16 (1976) S. 7 5 - 8 0 ; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 94, Nr. 92; E. Rooth, in: Niederdeutsche Beiträge, S. 22f.; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 2, S. 94; E. Schulz—Flügel, Tyrannius Rufmus. Historia Monachorum, S. 92; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 342; V. Ussani, in: Corona Quernea, S. 36; P. Väth, in: Buchmalerei der Zisterzienser, S. 152, Nr. 43; StSG. IV, S. 412f., Nr. 81; StSG. V, S. 57f., Nr. 81. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 2v bei B. Haller, Abb. 8, S. 656; Abbildung von f. 144r bei St. Kraft, S. 1095.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt 566 Glossen; davon in einem nicht alphabetisch angelegten Sachglossar die ersten 466 Glossen interlinear, die letzten 7 im fortlaufenden Glossartext stehend (f. 143vb-144va); 36 überwiegend im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 144vb) in dem ersten Teil des alphabetischen Glossars, 64 (f. 167ra-168rb) in dem zweiten Teil des alphabetischen Glossars.

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Zeit und Ort: Im Glossartext stehende Glossen mit dem Text in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts im Zisterzienserkloster Marienfeld eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: As. bzw. mnd. (nach Th. Frings, PBB. 91, S. 184; Th. Frings, Germania Romana, S. 15; J.H. Gallee, Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Vorstudien, S. XVII; G. Müller - Th. Frings, S. 130; E. Rooth, in: Niederdeutsche Beiträge, S. 22); nd. (nach H. Reutercrona, S. 21). Edition: StSG. III, S. 42If. (Nr. DCCCCXLV) ersetzt durch StSG. III, S. 7 1 5 - 7 2 2 (Nr. DCCCCXLV Nachtr.); IV, S. 177-197 (Nr. MCLXXIX); Berichtigungen und Nachträge zu beiden Glossaren bei StSG. V, S. 57f; erneute Edition bei R. Pilkmann, NW. 16 (1976) S. 8 2 - 1 0 7 . Literatur: StSG. IV, S. 412f., Nr. 81; StSG. V, S. 57f., Nr. 81; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 109; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23 und passim; Η. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 9; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 184; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 15; J . H . Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10, 20; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 92f., 119, 127, 160, 175f., 178; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 251; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 207 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 205; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 174 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 124f.; St. Kraft, GB. 4 8 - 4 9 (1996) S. 1094, 1099; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 137; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 180; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1174; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 38; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 31; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f t ( t ) - B i l d u n g e n , S. 136, 166; B. Meineke, C H I N D und BARN im Hildebrandslied, S. 81, 83; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 261; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 66, 69; E. Meineke, S a i n t - M i h i e l Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 342; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 55 und passim; Α. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 335 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 130; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 21 und passim; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 82, 102; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 224; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; R. Pilkmann, NW. 16 (1976) S. 7 5 - 1 0 7 ; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 94, Nr. 92; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 128, 319, 339; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 635; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 211 und passim; Ε. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 22; E. Rooth, in: Niederdeutsche Beiträge, S. 2 2 - 3 5 ; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 268; K. Siewert, Glossenfunde, S. 168; W. Steppe. Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 405; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 638, 721, 744, 749; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 732, 740; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 342; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 186; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 69; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 194, 202, 204; W. Wegstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1230.

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5 0 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ MS. LAT. 4 ° 2 1 5 StSG. 19

PREUSSISCHER A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 76 Blätter, an den Rändern zum Teil stark beschädigt; f. 7 1 - 7 6 wurden später hinzugefügt; 19,8 χ 15,5 cm; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5/16,0 χ 9,5/10,5 cm; einspaltig; f. 73ν unten - 7 5 v zweispaltig; f. lr—40v 18 Zeilen; f. 41r-75v 2 1 - 2 4 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 10., Anfang des 11. Jahrhunderts; f. 71r-76v von einer Hand aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts; reiche marginale und interlineare Glossierung und Kommentierung. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; f. l r - 7 6 v Vergil, Werke: f. l r - 1 6 r Eklogen (außer 3, 5 7 - 6 , 78); f. 16r-73v Georgica; f. 73va-75va Accessus zu Vergil; f. 75vb leer; f. 76r leer; f. 76v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10., Anfang des 11. Jahrhunderts entstanden; danach befand er sich in der Benediktinerabtei Tegernsee; die Blätter 7 1 - 7 6 sind Ergänzungen aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Literatur: U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 75; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 138; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 128; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 34; L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 134, 146; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 126; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 72; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 703; III, 1, S. 253; III, 2, S. 142; B. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 95; StSG. IV, S. 383, Nr. 19.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 110 Glossen (f. l r - 6 7 v ) zu Vergil, Eklogen und Georgica; davon 103 interlinear, 6 marginal und 1 interlinear über einer marginal eingetragenen Scholie stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen; Glossen zum Teil sehr verblaßt. Zeit und Ort: Glossen Ende des 10., spätestens aber Anfang des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nachTh. Frings, S. 181; H. Garke, S. 57; G. Müller - Th. Frings, S. 143; H. Reutercrona, S. 11; F. Simmler, S. 23). Edition: StSG. II, S. 719-721 (DCCCLXVII). Literatur: StSG. IV, S. 383, Nr. 19; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 308; E. Björkman, ZDW. 2 (1902) S. 214; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 75; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesin-

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de im Althochdeutschen, S. 52, 54; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 138; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 128f.; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 57; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 188; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 306; E. Langbroek, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 515; E. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 126; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 158; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 126f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 703; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 143; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 192; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 52, 124; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 114; F. Simulier, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

5 1 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN -

PREUSSISCHER

KULTURBESITZ M S . LAT. 4 ° 6 7 4 (FRÜHER CHELTENHAM, BIBLIOTHECA PHILLIPPICA 9 3 0 3 ) StSG. 82 Abbildung f. 58r

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 2 ; Teil 2: f. 6 3 - 1 0 2 ; Teil 3: f. 1 0 3 - 1 1 6 ; Pergament; 116 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 29,4 χ 21,0 cm; neuzeitlicher, brauner Ledereinband; auf das zweite Papierblatt vorne sind zwei Stücke des ursprünglichen Einbandrückens aufgeklebt. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 14,5 cm; zweispaltig; f. 5 7 r - 6 2 v einspaltig; etwa 35 Zeilen; f. 5 8 r - 6 2 r 18 Zeilen (mit breitem Zwischenraum); f. l r - 5 6 v Überschriften und Initialen in roter Farbe; f. 5 7 r - 6 2 v Initialen in roter Farbe; f. 6 3 r - 1 0 0 r b Initialen abwechselnd in roter und blauer Farbe. - Schrift: Teil 1 und 3 von je einer Hand aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, Teil 2 von einer Hand aus dem 14. Jahrhundert. Inhalt: f. l r Besitzvermerke; f. l r a - 2 4 v b Vita S. Hildegardis; f. 2 5 r a - 5 6 r b Epistolae beatae virginis Hildegardis; f. 5 6 v - 5 7 r leer; f. 57v aus Buchstaben und Wörtern geformtes Kreuz; f. 57v Hildegard von Bingen, Litterae ignotae; f. 5 8 r - 6 2 r Hildegard von Bingen, Lingua ignota; f. 62v leer; f. 6 3 r - 9 9 v b Gebeno von Eberbach, Speculum futurorum temporum (mit Exzerpten aus Hildegard); f. 99vb—lOOrb Quindecim signa quae evenient ante diem judicii; f. lOOrb-102vaRevelationes (Hildegard von Bingen zugeschrieben); f. 102vb leer; f. 103ra-116va Hildegard von Bingen, Schriften (Exzerpte); f. 116vb leer.

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Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, Teil 1 und 3 Anfang des 13. Jahrhunderts vielleicht in St. Eucharius in Trier oder im Kloster Rupertsberg, Teil 2 im 14. Jahrhundert; ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts (f. lr) weist auf das Kanonikerstift Pfalzel bei Trier, ein weiterer des 17. Jahrhunderts auf das Jesuitenkloster in Agen; 1836 erwarb Sir Thomas Phillipps die Handschrift von dem Antiquar Thorpe; aus seinem Nachlaß gelangte die Handschrift in den Besitz Sir Max Waechters, der sie der damaligen königlichen Bibliothek in Berlin schenkte. Literatur: L. van Acker, Hildegardis Bingensis Epistolarium, I, S. X X I X - X L und passim; L. van Acker, RB. 98 (1988) S. 143, 159; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 66; H. Degering, Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung, II, S. 12 —18; A. Derolez, in: Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld, S. 465; P. Dronke, in: Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld, S. 301, 303; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 103, 136; M. Embach, Die Schriften Hildegards von Bingen, S. 252f., 3 8 0 - 3 8 4 ; M. Embach, in: 2 VL. XI, Sp. 658, 660, 662; S. Flanagan, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 59f.; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 128; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 34; R. Hildebrandt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 89; R. Hildebrandt, in: Studier i Talesprogsvariation og Sprogkontakt, S. 124; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 397; H. Lehrbach, Katalog zur internationalen Ausstellung "Hl. Hildegard von Bingen 1179 - 1979", S. 42; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 74; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 290f.; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 101, Nr. 104; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 2, S. 106; B. Schmeidler, in: Corona Quernea, S. 342; M. Schräder - A. Führkötter, Die Echtheit des Schrifttums der Heiligen Hildegard von Bingen, S. 7 9 - 8 3 und passim; J. Splett, in: Sprache und Recht, II, S. 938; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 654; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 36f.; StSG. IV, S. 413f., Nr. 82; V, S. 58, Nr. 82. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 58r bei M. Schräder A. Führkötter, Tafel XII, Abb. 22; Abbildung von f. 60r bei U. Winter, S. 37.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 741 Glossen. - Sachglossar: 706 Interlinearglossen (f. 58r —62r) zu dem Wörterverzeichnis der Lingua ignota der Hildegard von Bingen; Wörterverzeichnis dreizeilig angelegt; über eine Zeile mit den Wörtern der Lingua ignota eine Zeile mit lateinischen Interpretamenten dazu, die in der dritten Zeile deutsch glossiert sind. - Textglossierung: 35 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 1 0 3 v a - 1 lOra) zu Hildegard von Bingen, Schriften (Exzerpte). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Reutercrona, S. 21); rhfrk. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 110; F. Simmler, S. 23; E. Steinmeyer, S. 111).

Edition: StSG. III, S. 3 9 0 - 4 0 4 (Nr. DCCCCXLIII); IV, S. 414, Nr. 82.

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Literatur: StSG. IV, S. 413f., Nr. 82; StSG. V, S. 58, Nr. 82; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70, 74; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 99 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 66; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 9 und passim; P. Drenke, in: Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld, S. 301f., 304 — 306; M. Embach, Die Schriften Hildegards von Bingen, S. 263f.; M. Embach, in: 2 VL. XI, Sp. 659; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10 — 12; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 93f.; R. Hildebrandt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 90—109; R. Hildebrandt, in: Studier i Talesprogsvariationog Sprogkontakt, S. 128; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 109f., 117; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 207 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 5 6 - 5 9 , 205; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 207; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 20; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 177; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 38; L. de Man, Middeleeuwse systematischeglossaria, S. 38; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 53, 78, 101, 107; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 72, 77; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 38, 165; E. Meineke, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 14; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 336 und passim; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 110; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 118, 183; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 101; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, in: SpräkvetenskapligaSällskapets i Uppsala Förhandlingar 1919-1921, S. 9 3 - 1 1 0 ; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 36; J. Splett, in: Sprache und Recht, II, S. 938; E. Steinmeyer, ZDA. 15 (1872) S. I l l ; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 652, 654—657; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 31 und passim; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 37.

5 2 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . LAT. 8 ° 7 3 StSG. 17 Abbildungen f. 19v, 123v, 127r, 128v

PREUSSISCHER Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 142 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 14,5 χ 11,0 cm; Zählung von 1 bis 142 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem alte römische Zählung bis f. 124; zusätzliches Blatt vorne mit I bezeichnet; neuzeitlicher Einband; mit dunkelbraunem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe; auf dem hinteren Deckel 3 von ehemals 4 Buckeln. - Einrichtung: Schriftspiegel 10,5 χ 9,0 cm; einspaltig; f. 123r—128v zweispaltig; etwa 20 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe; Spalten ab f. 123r mit roten Strichen voneinander abgetrennt. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts.

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Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Notizen, u.a. zum Inhalt des Bibelglossars; f. lr—123r Bibelglossar; f. 123r Namen; hebräisches Alphabet; f. 123va- 128vb lateinisch-deutsches Sachglossar; f. 128vb-136v Glossen zu Fulgentius; f. 1 3 6 v - 1 4 1 v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 1 4 1 v - 1 4 2 v Augustinus, Werke (Exzerpte). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; er befand sich wohl in einer westfälischen Bibliothek; später gelangte er in den Besitz von L. Tross aus Hamm. Literatur: P.J. Becker, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 338; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 233f.; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 128; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 33f.; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 397; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 2 1 9 - 2 5 3 und passim; C.O. Koch, GHÄ. 16 (1910) S. 19; St. Kraft, GB. 4 8 - 4 9 (1996) S. 1096f.; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 134; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 110; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 76; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 1 8 - 2 6 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 382, Nr. 17.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 380 im Glossartext stehende Glossen. — Textglossar in Textreihenfolge: 1 Glosse (f. 19v) in dem Bibelglossar (zu 1. Samuel); Glossar fortlaufend geschrieben. - Sachglossar: 379 Glossen (f. 123va-128vb) in dem in abgesetzten Zeilen geschriebenen Sachglossar [bei StSG. nach alter Zählung]. Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 233 und passim; C.O. Koch, S. 1 9 - 2 7 ; G. Müller - Th. Frings, S. 308, 381, 388; H. Reutercrona, S. 42; R. Schützeichel, S. 276; F. Simmler, S. 38); as. (nach J.H. Gallee, Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Vorstudien, S. XVII); vermutlich westfälisch (nach Th. Frings, S. 15); nd. beeinflußt (nach Th. Klein, S. 257). Edition: StSG. III, S. 6 8 1 - 6 8 7 (Nr. MCXLVI), S. 4 5 7 - 4 5 9 (Nr. DCCCCXCVI), S. 5 7 0 - 5 7 2 (Nr. MXXIV); IV, S. 265 (Nr. CH Nachtr.); Glossen von f. 124vb-125rb zudem ediert bei E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 3 9 - 4 1 . Literatur: StSG. IV, S. 382, Nr. 17; StSG. V, S. 108-407; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 68, 70, 74, 97; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 308; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 233 - 2 3 8 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 77; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 48 und passim; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 15; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J.H. Gallee,

Berlin

239

Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 123; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 335, 338, 344, 350f., 397; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 52; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 219f. und passim; C.O. Koch, GHÄ. 16 (1910) S. 1 9 - 2 7 ; St. Kraft, GB 4 8 - 4 9 (1996) S. 1094; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 134; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 31; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 142; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 5 2 - 5 4 ; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 308, 381, 388; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 1 8 - 2 6 und passim; Α. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 296; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 128 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 42; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 185; R. Schützeichel, Die Grundlagen des westlichen Mitteldeutschen, S. 276; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 296; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; J. Splett, in: Semantik, S. 69; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 405; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 650, 669, 675; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 266; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 246, 318; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 274.

5 3 BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN KULTURBESITZ M S . LAT. 8 ° 9 3 StSG. 18 Abbildungen f. 9r, 9v

PREUSSISCHER Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 8 ; Teil 2: f. 2 9 - 5 3 ; Teil 3: f. 5 8 - 6 7 ; Pergament; 67 Blätter; Blätter 5 4 - 5 7 beigebunden; 16,0 χ 9,5/10,0 cm; Zählung von 1 bis 67 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; mittelalterlicher Pergamenteinband. - Einrichtung f. lr—28v: Schriftspiegel etwa 12,0 χ 7,0 cm; 27 Zeilen; zu Beginn eines neuen Buchstaben Initiale in roter Farbe; erster Buchstabe des Lemmas jeweils in roter Farbe. - Schrift: f. l v - 2 8 v , 2 9 r - 5 3 r jeweils von einer Hand des 12. Jahrhunderts; f. lr, 53r, 5 4 r - 5 7 v , 5 8 r - 6 5 v , 67v von mehreren Händen des 13. —16. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Papst Urban, Urkunde (Fragment; quer stehend); f. lr Notizen; Federproben; f. l v - 2 8 v Summarium Heinrici (Buch XI, Langfassung, Α bis P\ Textlücken); f. 16r Besitzvermerk; f. 2 9 r - 5 3 r alphabetisches Glossar; f. 53v Notizen; f. 5 4 r - 5 7 r Wetterbüchlein; Bauernkalender; f. 57v Hexameter; Federprobe; f. 5 8 r - 6 5 v Pflanzenbezeichnungen; f. 65v Kräuterbezeichnungen; Federproben; f. 6 6 r - 6 7 r leer; f. 67v Rezept.

240

Berlin

Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. l v - 2 8 v , 29r-53r im 12., f. 58r-67v im 14. Jahrhundert; weitere Blätter im 13.-16. Jahrhundert beschrieben; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 16r und eine Urkunde des Papstes Urban, die auf die innere Vorderseite des Pergamentumschlags geklebt ist, weisen auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; später gelangte die Handschrift in den Besitz F.J. Mones, der sie 1834 H. Hoffmann von Fallersleben schenkte; seit 1859 ist der Codex im Besitz der Staatsbibliothek in Berlin. Literatur: P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 128; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 33; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLII; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 398; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 88, 90, 97, 99f.; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41 und passim; Ε. Svenberg, Lunaria et zodiologia, S. 7, 9, 12f., 7 2 - 7 4 ; StSG. IV, S. 382f., Nr. 18. - Abbildung von f. 3r bei R. Hildebrandt, Summarium, II, Tafel 4.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 400 im fortlaufenden alphabetisch angelegten Glossartext stehende Glossen (f. 2r—28v) zum Summarium Heinrici (Buch XI, Langfassung, Α bis P)\ weitere deutsche Glossen (Kräuterbezeichnungen) auf f. 65v nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen; althochdeutsche Glossen meistens von jüngerer Hand mit Bleistift unterstrichen; die Glossen zu einem neuen Buchstaben beginnen jeweils auf einer neuen Seite. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zum Summarium Heinrici bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 31); bair.-frk. (nach H. Reutercrona, S. 66); f r k . - o b d . (nach H. Reutercrona, S. 16). Edition: StSG. III, S. 221-251 (Nr. DCCCCXXXVIIIa2); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 147-177, 187-198, 202-238, 251-265, 278-289, 292-299, 310-319, 321-341, 344-346, 353-356, 358-373, 375-381, 383-401. Literatur: StSG. IV, S. 382f., Nr. 18; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 319; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 113, 122, 176, 178; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 65, 104, 108; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 12; R. Hildebrandt, in; Sprache und Recht, I, S. 248f.; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLII; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 77, 321f., 398; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 100; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 42 und passim; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 336 und

Berlin

241

passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16, 66; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 130; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 66f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 99f., 451 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 301, 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 128 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 656; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 25 lf.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 2 ° 1 1 9 StSG. 690 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 246 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und 1 hinten; von Blatt 239 nur noch das obere Drittel erhalten; 41,5/42,0 χ 31,5/32,0 cm; Zählung von 1 (auf f. 3r) bis 243 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite (Zahl 243 abgeschnitten); auf die Zahl 48 folgen 49a und 49b, auf 221 folgt 221a, auf 236 236a; zudem Zählung ab Blatt 1 von 1 bis 9 und alte römische Zählung ab Blatt 3 jeweils oben in der Mitte der Rectoseite; Einband des 15. Jahrhunderts; Einband 1969 restauriert; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; von je 5 Buckeln auf den Deckeln noch je 4 erhalten; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 30,0 χ 23,0 cm; einspaltig; meistens 36 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; f. lr Überschrift in Capitalis rustica; je 1 reich verzierte Initiale auf f. lr und 2v, auf f. lr in roter Farbe und grün ausgemalt; ansonsten einfache Initialen in roter und von f. 2 5 r - 3 1 v auch in grüner Farbe; f. 240r schematische Federzeichung. - Schrift: romanische Buchschrift von mehreren Händen des 11./12. Jahrhunderts; f. 2 5 r - 3 1 v Ergänzungen von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: Erstes zusätzliches Blatt recto leer, verso bis zweites zusätzliches Blatt verso Inhaltsverzeichnis; f. l r - 2 1 3 v Hieronymus, Briefe; f. 9 5 r - obere 2/3 von f. 95v leer; f. 214r—242r Hieronymus, Adversus Jovinianum; f. 2 4 0 r 242r Beda, De temporum ratione; f. 242r-243v Augustinus, Epistola 228. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert wohl in Südwestdeutschland entstanden; später befand sich die Handschrift möglicherweise in Lippstadt; im 17. Jahrhundert gelangte sie in die Kurfürstliche Bibliothek in Berlin.

Berlin

242

Literatur: BHM., Nr. Ο, 2 5 0 - 2 5 2 , 2 5 5 (add.), 303, 311, 313, 320, 340, 342, 357; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 37, 122f., 206; Α. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, I, S. 131, Nr. 117; M. Folkerts, in: Mathematical Perspectives, S. 58, 84f., Nr. 69; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 127; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 154; R. Kurz, CM. 10 (1984) S. 133; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 79; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 79; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 90; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 7 2 - 7 4 , Nr. 294; Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaeographie, I, S. 8f.; StSG. V, S. 53f., Nr. 690. - Abbildung von f. 240r und je einer Initiale auf f. lr, 2v bei A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, II, S. 169, Abb. 397, S. 170, Abb. 399 und 400; Abbildung eines Ausschnitts von f. lr bei H. Hoffinann, Abb. 205b; Abbildung von f. 208r in Schrifttafeln, Tafel 20.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 9r) zu Hieronymus, Briefe; zudem mehrere lateinische Marginal— und einige Interlinearglossen, besonders bis f. 49r, von mehreren Händen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 28 (Nr. DCLXXXVIIF). Literatur: StSG. V, S. 53f., Nr. 690; M. Mitscherling, Die althochdeutschenHieronymusglossen, S. 4, 90; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 67.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN -

PREUSSI-

SCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 2 ° 3 5 5 StSG. 691

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 177 Blätter; 31,0/31,5 χ 22,5 cm; Einband des 15. Jahrhunderts; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 15,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen; einfache Initialen, zum Teil rot umpunktet; f. 4r über 5 Zeilen reichende, mit Flechtwerk verzierte Initiale D; einige weitere, ähnlich verzierte Initialen; Überschriften in Unziale, Halbunziale und Minuskel in roter Farbe. - Schrift: französische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. l r - v von einer Hand aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts.

Berlin

243

Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Lied (mit Noten; auf dem Kopf stehend; darunter ältere Schrift); f. l r - v Vitae Sanctorum (auf dem Kopf stehend; stark verblaßt); f. 2r Besitzvermerk; f. 2 r - 3 v Aachener Synode von 816 (36 Kapitel); f. 4r Besitzvermerk; f. 4 r - 5 7 v Ephraem Syrus, Werke, darunter De die iudicii; f. 58r-131r Caesarius von Arles, Homilien; f. 131r-177r Schriften (Exzerpte); f. 177v leer; hinteres Spiegelblatt Lied. Geschichte: Codex der Schrift nach etwa im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Frankreich entstanden; f. 1 Anfang des 9. Jahrhunderts in Werden oder vielleicht Südengland entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. 2r und 4r weisen auf Werden; 1823 gelangte die Handschrift über die Paulinische Bibliothek in Münster in die Königliche Bibliothek in Berlin. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20; B.C. Barker-Benfield, ASE. 20 (1991) S. 54; BHM., Nr. 525, 706; B. Bischoff, ADA. 66 (1952-1953) S. 9; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 97, Nr. 458f.; CLA. VIII, S. 15, Nr. 1068; Corpus Consuetudinem Monasticarum, I, S. XCIX, 4 5 3 - 4 6 8 ; R. Drögereit, Werden und der Heliand, S. 37f.; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften süd —, west— und nordeuropäischer Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, I, S. 60f., Nr. 59; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 127; Glanz alter Buchkunst, S. 24; H. Gneuss, Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts, S. 118, Nr. 791.3; Μ. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 222; G. Karpp, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 242; P.O. Kristeller, Iter italicum, III, S. 469; R. Kroos, Westfalen 55 (1977) S. 45; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 85; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 70f., 610, 954, 999; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 23; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, 1, S. 8 9 - 9 5 , Nr. 307; II, 3, S. 1330; A. Schmidt, ZBB. 22 (1905) S. 249, Nr. 58; J. Semmler, DA. 16 (1960) S. 332f., 333, 335, 358, 360, 383; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 69, 101; W. Stüwer, Die Reichsabtei Werden an der Ruhr, S. 64, Nr. 17; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 331; StSG. V, S. 54, Nr. 691. - Abbildung eines Streifens (f. 1) bei CLA.; Abbildung von f. 4r, 40v, 83v bei A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften s ü d - , w e s t - und nordeuropäischer Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, II, Abb. 1 6 7 - 1 6 9 , S. 99; Abbildung von f. 58r in Glanz alter Buchkunst, S. 25.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Marginalglossen; davon 1 (f. 48v) zu Ephraem Syrus, De die iudicii, und 1 (f. 81v) zu Caesarius von Arles, Homilien; Codex ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: As. (nach H. Tiefenbach, S. 331).

Edition: StSG. V, S. 24 (Nr. DLXXXIf), S. 25 (Nr. DCXXVb). Literatur: StSG. V, S. 54, Nr. 691; K. Bodarwe, Sanctimoniales litteratae, S. 331; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 272; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deut-

Berlin

244

sehen, II, S. 636; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 209 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 67; H. Tiefenbach, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 214; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 331; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 227.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 2 ° 4 8 0

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 123 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; hinten ist nach f. 135 ein Papierblatt eingebunden, dann folgt f. 137 (Pergament), das früher wohl auch ungezählt war; ungezähltes Blatt vorne sowie f. 137 auf Papier aufgeklebt; 31,0 χ 19,5 cm; mittelalterliche Zählung von 1 bis 134 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, durch neuere Zählung korrigiert, die mit 58 einsetzt (alt 47*)\ Blätter 112, 113, 122-127 fehlen; die Blätter 7, 8, 92, 93, 136 durch moderne Pergamentblätter ersetzt; Einband des 15./16. Jahrhunderts aus Amorbach; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; je 5 Buckel auf den Deckeln; 2 Schließen; eine Kette; Schnitt mit Blüten bemalt; vorgängige Signatur C 109 auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 14,0/15,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Überschriften in Unziale in roter Farbe; f. lr Überschrift in Capitalis rustica, mit grüner und gelber Farbe gefüllt und rot umpunktet; f. lr, 60v, 75r reich verzierte, mehrfarbige Initialen; ansonsten leicht verzierte Initialen, zum Teil rot und gelb gefüllt, zum Teil rot umpunktet. - Schrift: deutsch-angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 3 5 v Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem (unvollständig). Geschichte: Codex im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts im deutsch—angelsächsischen Gebiet entstanden; der Einband des 15./16. Jahrhunderts, der Besitzvermerk des 17./18. Jahrhunderts auf f. lr sowie die etwa gleichzeitige Signatur und der Titelzettel weisen auf Amorbach; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift in den Besitz des Fürsten von Leiningen; 1851 wurde sie versteigert und kam nach einem Eintrag auf dem Vorderdeckel vermutlich über den Buchhändler Beck in Nördlingen in den Besitz des Geh. Justizrates Barnheim; 1873 wurde sie von der Königlichen Bibliothek Berlin erworben. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 99, Nr. 466; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 28; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz

Berlin

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Berlin, I, S. If.; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 127; Glanz alter Buchkunst, S. 22; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 55; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 33; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 94; E.A. Lowe, English Uncial, S. 25; Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaeographie, II, S. 28; A. Weiner, Die Initialomamentik der deutsch —insularen Schulen, S. 73f. und passim. - Abbildung der Initialen auf f. lr, 59v, 108v bei A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, II, S. 17, Abb. 1—3; Abbildung von f. lr in Glanz alter Buchkunst, S. 23; Abbildung eines Ausschnitts von f. 109v bei E.A. Lowe, Abb. XL d; Abbildung von f. 21v, 22r in Schrifttafeln, Tafel 41; Abbildung mehrerer Initialen bei A. Weiner, Tafel 1 6 9 , 2 - 3 , 170, 171.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 am unteren Rand der Seiten stehende Griffelglossen (f. 1 lr, 12v) zu Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem; lemmatische Bezüge nicht sicher; Codex ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glosse auf f. 12v bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 11; Berichtigung dieser Glosse und Edition der Glosse auf f. l l r bei K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 77. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 5; E. Glaser, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 4; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 125; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 11; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 77f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12.

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SCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 2 ° 4 8 1 StSG. 20 Abbildungen f. 14v, 133r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 148 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 31,0 χ 24,0 cm; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 12,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 1 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; Überschriften und Initialen in roter Farbe; zum Teil Initialen rot ausgemalt. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr theologische Schrift (Schluß); f. l v - 3 r Hieronymus, Prolog zur Bibel, Paulusbriefe; f. 3 r - v Damasus I., Versus in Paulum; f. 3 v - 5 r Argu-

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ment; f. 5 r - 124r Paulusbriefe; f. 124v- 125r Hieronymus, Prolog zur Bibel, Katholische Briefe; f. 125r-148v Katholische Briefe. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 10. Jahrhunderts wohl in Essen entstanden; Besitzvermerke auf der Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne sowie auf f. 2r weisen auf spätere Aufbewahrung in Werden. Literatur: K. Bodarwe, in: Herrschaft, Bildung und Gebet, S. 114, 165; K. Bodarwe, Sanctimoniales litteratae, S. 114 —116 und passim; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 127; H. Hoffmann, in: Kunst im Zeitalter der Kaiserin Theophanu, S. 120f., 13If.; G. Karpp, in: Herrschaft, Bildung und Gebet, S. 129; G. Karpp, Scriptorium 45 (1991) S. 203; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 120-122; R. Kroos, Westfalen 55 (1977) S. 45; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 84; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 54f., Nr. 277; A. Schmidt, ZBB. 22 (1905) S. 249, Nr. 50; Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaeographie, II, S. 32; W. Stüwer, Die Reichsabtei Werden an der Ruhr, S 66, Nr. 28; H. Tiefenbach, in: Essen und die sächsischen Frauenstifte im Frühmittelalter, S. 123; H. Tiefenbach, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 214; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 333; H. Tiefenbach, in: Neue historische Grammatiken, S. 209; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 34; StSG. IV, S. 383f., Nr. 20. - Abbildung von f. 81v bei H. Hoffmann, S. 137, Abb. 6; Abbildung von f. lv bei G. Karpp, Tafel 17b; Abbildung von f. 146r in Schrifttafeln, Tafel 52; Abbildung von f. 42v bei U. Winter, S. 35.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 104 überwiegend interlinear stehende Glossen zur Bibel; wenige Glossen sind marginal eingetragen; 16 Glossen (f. 5v-18v) zu Römerbrief; 26 Glossen (f. 26r-45r) zu 1. Korintherbrief; 8 Glossen (f. 53r-60v) zu 2. Korintherbrief; 2 Glossen (f. 63r—67v) zu Galaterbrief; 3 Glossen (f. 69v-75v) zu Epheserbrief; 1 Glosse (f. 79r) zu Philipperbrief; 2 Glossen (f. 82r, 84v) zu 1. Thessalonicherbrief; 4 Glossen (f. 96v-97v) zu Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 104r) zu Titusbrief; 8 Glossen (f. 109r —122v) zu Hebräerbrief; 10 Glossen (f. 125v-129v) zu Jakobusbrief; 7 Glossen (f. 133r) zu 1. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 138v) zu 2. Petrusbrief; 2 Glossen (f. 146r) zu 2. Johannesbrief; 4 Glossen (f. 146v-147r) zu 3. Johannesbrief; 9 Glossen (f. 147v —148r) zu Judasbrief; Glossen von mehreren Händen eingetragen; einige in bfk-Geheimschrift; reiche marginale und interlineare lateinische Glossierung und Kommentierung, die etwa ab f. 75 nachläßt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 87); z.T. mitteldeutsch (wohl mfrk.) (nach Th. Klein, S. 120f.); 2 Glossen as. (nach H. Tiefenbach, S. 333). Edition: StSG. I, S. 756f. (Nr. CCCXCIX), S. 760f. (Nr. CCCCIX), S. 764 (Nr. CCCCXVII), S. 768 (Nr. CCCCXXIV), S. 770 (Nr. CCCCXXX), S.

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772 (Nr. CCCCXXXVI), S. 774 (Nr. CCCCXLIII), S. 776 (Nr. CCCCXLVIII), S. 781 f. (Nr. CCCCLXI), S. 787 (Nr. CCCCLXX), S. 789f. (Nr. CCCCLXXII), S. 795 (Nr. CCCCLXXXIII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXVI), S. 797 (Nr. CCCCLXXXIX); IV, S. 306 (Nr. CCCCIX Nachtr.), S. 307 (Nr. CCCCLVII Nachtr., Nr. CCCCLXX Nachtr.), S. 308 (Nr. CCCCLXXII Nachtr., Nr. CCCCLXXVIII Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 383f., Nr. 20; K. Bodarwe, in: Herrschaft, Bildung und Gebet, S. 166; K. Bodarwe, Sanctimoniales litteratae, S. 253, 256, 366; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 71; H. Hoffmann, in: Kunst im Zeitalter der Kaiserin Theophanu, S. 124; D. Hüpp e r - D r ö g e , FMSt. 18 (1984) S. 656; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 1 2 0 - 1 2 2 , 272, 296; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 174; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 44; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 87; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 84; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; H. Tiefenbach, in: Essen und die sächsischen Frauenstifte im Frühmittelalter, S. 123; H. Tiefenbach, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 214; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 333; H. Tiefenbach, in: Neue historische Grammatiken, S. 209; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 227; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 86; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 663; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 306; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Α. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 35 und passim; U. Winter, in: Aderlass und Seelentrost, S. 34.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN -

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SCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 4 ° 1 3 9 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 2 8 ; Teil 2: f. 1 2 9 - 1 4 5 ; Pergament; 145 Blätter; 21,5 χ 14,5 cm; Zählung von 1 bis 145 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; rheinischer (?) Einband des 12./13. Jahrhunderts; Buchrücken restauriert; Vorderdeckel vergoldetes Silberblech über Eichenholz; an den Außenkanten des vorderen und hinteren Deckels Blattornamentik; mit Bergkristallen und Halbedelsteinen in Kastenfassungen besetzt; mittig eingelegt vergoldete Platte mit dem Heiligen Liudger; hinterer Deckel neuzeitliches Leder; an den Innenseiten der Deckel Reste von grüngelbem Leinen; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/19,0 χ 11,5/12,5 cm; einspaltig; f. 131v-145r zweispaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Unziale und Minuskel in roter Farbe; Initialen rot gefüllt; f.

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10r, 42v, 64r, lOlr reich verzierte Flechtbandinitialen; f. 4 v - 8 r 8 Kanontafeln; Bögen und Säulen mit roter und gelber Farbe gefüllt. - Schrift: Teil 1 deutsch—angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts, Teil 2 aus dem 9./10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 2 8 r Evangeliar; f. 128v leer; f. 129r-145rb Lektionar; f. 145rb—va Werdener Reliquienverzeichnis; f. 145va—vb Festtagsliste. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im niederdeutsch—angelsächsischen Gebiet — wahrscheinlich in Werden — entstanden, Teil 1 im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts, Teil 2 im 9./10. Jahrhundert; auf Werden weist ein Reliquienverzeichnis des 10. Jahrhunderts auf f. 1 4 5 r - v sowie eine im 15. Jahrhundert nachgetragene Festtagsliste auf f. 145v; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die ehemalige Paulinische Bibliothek Münster; 1823 ging sie in den Besitz der Königliche Bibliothek Berlin über. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20; B.C. Barker-Benfield, ASE. 20 (1991) S. 56; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 100, Nr. 473; B. Bischoff, in: Paläographie 1981, S. 99; R. Drögereit, Werden und der Heliand, S. 28f.; V.H. Elbern, St. Liudger, S. 14, Nr. 28; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, I, S. 104, Nr. 99; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 197; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 12*, 13" und passim; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 127; J. Gerchow, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 56; R. Kahsnitz, Der Werdener Psalter in Berlin, S. 32, 34, 43; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 272f., Nr. 446; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 447; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 52f.; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 32; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 90; B. Michael, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 364, Nr. 64; Mittelalterliche Buchmalerei, Nr. 22; Monumenta Palaeographica, 2. Serie, ΠΙ, Tafel 458; N. Netzer, Cultural Interplay in the Eighth Century, S. 16, 215; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, I, S. 3 2 - 3 4 ; W. Stüwer, Die Reichsabtei Werden an der Ruhr, S. 64f., Nr. 18; H. Tiefenbach, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 214; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 336; E. Vavra, in: Die Suche nach dem verlorenen Paradies, S. 542; Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr, S. 191f., Nr. 329a; Zimelien, S. 274, Nr. 182. - Abbildung bei B. Bischoff, in: Paläographie 1981, Tafel VIII, Abb. 11; Abbildung der Initialen auf f. lOr, 64r, lOlr bei A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, II, S. 132; Abbildung von f. 145v bei H. Röckelein, in: Das Jahrtausend der Mönche, Abb. 23, S. 69; Abbildung der Rückseite des Buchdeckels bei B. Michael, Abb. 63, S. 365; Abbildung von f. 61v, 64r in Monumenta Palaeographica; Abbildung des Einbands bei E. Vavra, S. 543.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 2r) zu Hieronymus, Prolog zur Bibel, Matthäus—Evangelium. Zeit und Ort: Glosse im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: As. (nach H. Tiefenbach, S. 336).

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Edition: Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 12. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 5; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 488; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 12; B. Michael, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 364, Nr. 64; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12; H. Tiefenbach, in: Essen und die sächsischen Frauenstifte im Frühmittelalter, S. 125; H. Tiefenbach, in: Das Jahrtausend der Mönche, S. 214; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 336; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 227.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 8 ° 1 5 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Die Handschrift enthält auf der Innenseite des Vorderdeckels den Leimabdruck eines lateinisch—deutschen Sachglossars. Der Abdruck stammt von dem Fragmentblatt c der Handschrift Berlin, Preußische Staatsbibliothek Ms. lat. 4° 676 (früher Cheltenham, Bibliotheca Phillippica 18908) (derzeit Krakau, Biblioteka Jagiellonska Nr. 825) [Katalog Nr. 44 (II)]. H. Mayer (Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 12f.) hat den Leimabdruck identifiziert und die Glossen veröffentlicht. Das Fragment, von dem der Abdruck stammt, ist allerdings entgegen seiner Annahme nicht verschollen. Die Glossen des Leimabdruckes können somit nicht als eigene Überlieferung betrachtet werden.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . DIEZ. C . FOL. 6 3

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 ; Teil 2: f. 10-219; Pergament; 219 Blätter; 50,5 χ 37,0 cm; Einband des frühen 19. Jahrhunderts; braun gesprenkelter Ledereinband. — Einrichtung f. lr—9v: Schriftspiegel 37,0 χ 27,0 cm; zweispaltig; 45 Zeilen; Überschriften und Seitentitel in roter Farbe; f. Iva farbige, rankenverzierte Initiale S auf Goldgrund. - Schrift: Textualis des frühen 14. Jahrhunderts von der Hand des Kamper Mönchs Rutger de Bercka. Inhalt: f. Iva—8ra Albert von Siegburg, Glossar zum Alten und Neuen Testament; f. 8ra—9vb Moses von Bergamo, Expositiones dictionum greca-

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rum in prologos sei Hieronymi; f. 10ra-219va Bibel, Genesis - Ruth; f. 219va Datierungsvermerk. Geschichte: Codex nach einem Datierungsvermerk des Rutger de Bercka sive de Rheinberg auf f. 219va 1312 im Zisterzienserkloster Kamp bei Rheinberg entstanden; nach Auflösung des Klosters wurde er wahrscheinlich 1803 von H.F. von Diez (1751-1817) in Duisburg erworben und 1817 der damaligen königlichen Bibliothek hinterlassen. Literatur: B. Berkenkamp, Zwei Bände eines Antiphonars aus dem Kloster Paradies bei Soest, S. 71f., 104; E. Crous, Die Heimat 17 (1938) S. 361; E. Galley, in: Aus der Arbeit der L a n d e s und Stadt-Bibliothek Düsseldorf, S. 31; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 129; H. Knaus, Studien zur Handschriftenkunde, S. 88; R. Kottje, in: Buchmalerei der Zisterzienser, S. 3If.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 60; G. Plotzek-Wederhake, in: Die Zisterzienser, S. 364, 370; G. Plotzek-Wederhake, in: Die Zisterzienser, S. 572f., Nr. F33; C. W i c h Reif, in: Entwicklungsetappen in der Geschichte der deutschen Sprache, S. 3 3 9 - 3 4 1 , 349 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 286, 347; U. Winter, Die europäischen Handschriften der Bibliothek Diez, III, S. 48. - Abbildung von f. 3r bei C. Wich—Reif, in: Entwicklungsetappen, Abb. 1, S. 367.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Mehr als 13 Glossen (f. lva-8ra) zu Albert von Siegburg, Glossar zum Alten und Neuen Testament. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar 1312 niedergeschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: 13 Glossen ediert bei U. Winter, Die europäischen Handschriften der Bibliothek Diez, III, S. 49. Literatur: C. Wich—Reif, in: Entwicklungsetappen in der Geschichte der deutschen Sprache, S. 341, 360, 349 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 274, 286; U. Winter, Die europäischen Handschriften der Bibliothek Diez, III, S. 49.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN -

PREUSSI-

SCHER KULTURBESITZ M S . GERM. 2 ° 7 5 0 , 8 [F. 2 3 ] StSG. 678 - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 46a)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; Teil einer 25 Blätter umfassenden Fragmentsammlung; etwa 21,0 χ 16,0 cm; Blatt in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit 23 bezeichnet; Aufbewahrung zusammen mit 24 anderen Fragmenten in einem blauen Pappheft. - Einrichtung: Schriftspiegel heute 20,8 χ etwa 13,5/14,0 cm; einspaltig; heute noch 25 Zeilen erhalten;

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Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts [nach B. Bischoff brieflich an J. Splett, ZDA. 109 (1980) S. 230, Anm. 16]. Inhalt: f. 2 3 r - v Bibelglossar. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; ein Stempel des 19. Jahrhunderts auf f. 23v weist auf die Bibliothek A.H. Hoffmanns von Fallersleben (1798 — 1874); während des 2. Weltkriegs befand sich das Fragment in der Benediktinerabtei Beuron, kam dann in die Universitätsbibliothek Tübingen und gelangte schließlich in die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz. Literatur: P.J. Becker, in: Deutsche Handschriften 1 1 0 0 - 1 4 0 0 , S. 332; H. Degering, Kurzes Verzeichnis der germanischen Handschriften der Preußischen Staatsbibliothek, I, S. 103; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 128; A.H. Hoffmann, Ahd. Glossen, S. XIX; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. I l l ; J. Splett, ZDA. 109 (1980) S. 2 2 8 - 2 3 0 ; H. Vollmer, in: Neue Beiträge zur Geschichte der deutschen Bibel im Mittelalter, S. 119f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 685, Nr. 678. - Abbildung von f. 23r bei H. Vollmer, Tafel II.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 10 Glossen (f. 23r) zu dem Bibelglossar; davon 3 Glossen zu Esther; 2 interlinear, 1 im fortlaufenden Text stehend; 3 Interlinearglossen zu Tobias; 4 Interlinearglossen zu Judith; althochdeutsche Glossen bis auf eine mit brauner Tinte unterstrichen; zudem reiche interlineare lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts vielleicht im südrheinfränkischen Gebiet eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Südrhfrk.? (nach J. Splett, S. 237). Edition: StSG. I, S. 475 (Nr. CLXXXIII); H. Vollmer, in: Neue Beiträge zur Geschichte der deutschen Bibel im Mittelalter, S. 119f.; Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Glossen bei J. Splett, ZDA. 109 (1980), S. 230-237. Literatur: StSG. IV, S. 685, Nr. 678; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 115f.; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. I l l ; J. Splett, ZDA. 109 (1980) S. 2 2 8 - 2 3 7 ; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 118f., 265, 272, 274.

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BERLIN, STAATSBIBLIOTHEK ZU BERLIN - PREUSSISCHER KULTURBESITZ M S . THEOL. LAT. 2 ° 3 1 1 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) A Abbildungen f. 193v, 194r, 194v, 195r Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 215 Blätter; 29,5 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 214 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 196 zweimal verwendet, als 196 I und 196 II bezeichnet; Codex 1962 restauriert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. - Einrichtung f. 193v —195r: Schriftspiegel 22,5 χ 13,5 cm; einspaltig; 2 1 - 2 5 Zeilen. - Schrift: f. l r - 1 9 8 v von der Hand des Gerardus Fabri von 1422. Inhalt: f. l r - 8 7 v a Schrift zu Evangelienpredigten; f. 87vb-88vb Schrift; f. 88vb niederdeutsche Schrift; f. 8 9 r - 9 9 v Sermones; f. 100r-107v Nikolaus von Lyra, Postille evangeliorum de tempore; f. 1 0 7 v - l l l v Litaneien; f. 1 1 2 r - v Memorialverse; f. 113r-116va Erklärungen des Vaterunser; f. 116vb —119ra Erklärungen des Credo; f. 119ra- 124va Marienerzählungen; f. 124vb Anfang und Ende des Credo; Spruch; niederdeutsche Schrift; f. 125r193rb Jahresevangelienpostille; f. 193v-195r Versus de volucribus, bestiis, arboribus; f. 195v Briefformeln; f. 196 I r - 1 9 8 v Sermones; f. 199ra-214rb Erklärungen zu den Canones; f. 214v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 15. Jahrhundert entstanden, f. 1 - 1 9 8 1422; ein Besitzvermerk auf f. 196r weist auf Brandenburg; 1822 gelangte die Handschrift in die Königliche Bibliothek Berlin. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 217; P. Gehring - W. Gebhardt, Scriptorium 13 (1959) S. 127; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 82; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 9 1 2 - 9 1 5 , Nr. 829; J.B. Schneyer, Scriptorium 32 (1978) S. 245; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7404,4; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 291.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: Zahlreiche Glossen zu den in abgesetzten Versen eingetragenen Versus de volucribus, bestiis et arboribus (f. 193v-195r); weite Abstände zwischen den Zeilen für eine vorgesehene interlineare Glossierung; althochdeutsche Glossen in etwas kleinerer Schrift als die lateinischen Hexameter. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Nd. (nach V. Rose, S. 913).

Edition: Einige Glossen ediert bei V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 915.

Berlin

253

Literatur: V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 915; J.B. Schneyer, Scriptorium 32 (1978) S. 245; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 291.

60

BERLIN, PRIVATBESITZ THEODOR PFUNDT. VERBLEIB

UNBEKANNT StSG. 26 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Quart, Blattzahl unbekannt; - Einrichtung: unbekannt. — Schrift: 12. Jahrhundert. Inhalt: Biblische Schriften; Gregor der Große, Moralia in Job (Exzerpt). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; 1874 war er im Besitz des Berliner Bibliothekars Th. Pfundt; der Verbleib der Handschrift nach dessen Tod ist unbekannt. Auch 1971 konnte die Handschrift nicht gefunden werden. Literatur: StSG. IV, S. 385, Nr. 26; BV. S. 123.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse zu Gregor der Große, Moralia in Job (Exzerpt) auf dem letzten Blatt unten. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmbar.

Edition: StSG. II, S. 320 (Nr. DCLXXX). Literatur: StSG. IV, S. 385, Nr. 26; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13.

254 61

Bern

BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 8 9 UND COD. 4 9 3

StSG. 28 und 33 Abbildungen Cod. 89 f. 171v, 172r, 172v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 173 Blätter des Codex 89 sowie 3 Blätter des Codex 493; 3 weitere Blätter, die einst zum ersten Quaternio gehörten, separat als Cod. A 26 aufbewahrt; 36,0 χ 23,0 cm; Zählung von 1 bis 172 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 153 ein Blatt nicht gezählt; Teil des Codex 493, der den verlorenen Text von Codex 89 abschriftlich überliefert, in der linken oberen Ecke der ersten Seite mit 16 bezeichnet; weißer Pergamenteinband des 17. Jahrhunderts auf Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,7 χ 17,0 cm; zweispaltig; Codex 89 25 Zeilen; Codex 493 23 Zeilen; Hauptüberschriften in roter Capitalis Quadrata, Kapitelüberschriften in roter Unziale, einfache rote und schwarze Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; Schluß nur noch im Codex 493 von der Hand J. Bongars (15541612) erhalten. Inhalt: f. l r - 4 v Decreta conciliorum; f. 5 r - 1 7 r Gennadius von Marseille, Liber ecclesiasticorum dogmatum; f. 17r-171va Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; f. 171va- 172vb alphabetisches Glossar zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (Buchstaben Α - Ρ in Codex 89, weitere Glossen zum Buchstaben Ρ sowie Glossen bis zum Buchstaben V nur in Codex 493 auf f. 2v und 3r erhalten). Geschichte: Codex 89 der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich im Elsaß entstanden; der Straßburger J. Bongars (1554-1612) fertigte von dem Glossar auf f. 171v-172v eine Abschrift an [Codex 493 (16)], durch die der verlorene Text des Codex 89 weiter überliefert ist. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 104, Nr. 491; S. Blum, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 477; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 55; H. Hagen, Catalogus Codicum Bernensium, S. 108f., 418; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 138; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 178; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 14, 75; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 14; Η. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 7 2 - 7 6 , 438, 973; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 243, 515, 567; C. Wich - Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 23, 139; StSG. IV, S. 386, Nr. 28, S. 388, Nr. 33.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 121 Glossen (f. 9ra-172v). - Textglossierung: 30 Griffelglossen (f. 9 r a - 16vb) zu Gennadius von Marseille, Liber ecclesiasticorum dogmatum; 26 interlinear, 4 [f. 9ra, lOva (2 Glossen), lOvb] marginal

Bern

255

stehend; 35 Glossen (f. 17r-119r) zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; 34 interlinear, 1 (f. 40ra) marginal stehend; davon 33 mit dem Griffel, 2 (f. 96v, 119r) mit der Feder eingetragen. - alphabetisches Textglossar: 56 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 171v-172v) in dem Glossar zu den Canones; Glossen von mindestens 2 Händen eingetragen; zudem finden sich weitere, nicht identifizierte Griffeleinritzungen in dem Codex. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 118; F. Simmler, S. 25); alem. - b a i r . (nach G. Baesecke, S. 200). Edition: StSG. II, S. 87f. (Nr. DLXXXVI), S. 140 (Nr. DXCV); Nachträge bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 1 4 - 1 6 . Literatur: StSG. IV, S. 386, Nr. 28, S. 388, Nr. 33; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 50; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 132f.; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 200; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 5; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 104, Nr. 491; S. Blum, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 477; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen,S. 33, 48f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64; E. Karg -Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 2 3 3 - 2 3 5 , 237, 240, 247, 251; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 1 4 - 1 6 ; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 311; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 76; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 118; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; J. Splett, in: Semantik, S. 66; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 12; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 240; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 1 8 - 1 2 0 , 124-132; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 255, 265, 296.

62 BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 2 2 4 StSG. 29

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 224 Blätter; 30,0 χ 21,0/21,5 cm; Zählung von 3 bis 226 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Pappdeckeleinband, Rücken und Teil der Deckel mit weißem Pergament überzogen, Deckel mit Fragment einer spätmittelalterlichen Pergamenthandschrift überzogen. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,4/21,6 χ 17,0 cm; zweispaltig, ab f. 205v dreispaltig; 4 4 - 4 5 Zeilen; Überschriften in Unziale in roter Farbe; f. 73v, 74r, 75r Übersichten zu Verwandtschaftsverhältnissen; f. 166r-172v mehrere Federzeichnungen (Stemmata und astronomische Figuren). - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand

256

Bern

aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; Zahlen und Glossen auf f. 16v, 20r von einer irischen Hand des 9. Jahrhunderts; f. 7 3 r - 7 5 r , 226v aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Inhalt: f. 3 r - 1 5 0 v Isidor von Sevilla, Etymologiae; f. 73r, 74v Formulae iuris; f. 73v nachgetragenes Kräuterglossar; f. 74r, 74v, 75v medizinische Rezepte; f. 75r Absolutio penitentis; f. 1 5 0 v - 1 8 1 ν Isidor von Sevilla, Werke: f. 1 5 0 v - 1 5 4 r Kommentare zur Bibel zu den Büchern des Alten und Neuen Testaments; f. 154r-160r Heiligenvita; f. 160r-164v Allegorien; f. 1 6 4 v 174r De natura rerum; f. 174r-181v Differentiae; f. 1 8 1 v - 1 8 2 r kalendarische Schrift; f. 182r-186r grammatische Schrift; f. 1 8 6 v - 1 8 9 r Gennadius von Marseille, Liber ecclesiasticorum dogmatum; f. 1 8 9 v - 1 9 1 v Eucherius, Formulae spiritalis intelligentiae; f. 191v-193r Pseudo-Cicero, Liber de synonymis ad L. Victurium; f. 193v-196r Glossar; f. 196r-198v Glossar; f. 1 9 8 v - 2 2 6 v Glossar; f. 226v Hymnus (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in Frankreich entstanden; Einträge des 10. Jahrhunderts auf f. 73r weisen auf Straßburg; dort wurde er von J. Bongars ( 1 5 5 4 - 1 6 1 2 ) erworben. Literatur: M.A. Andres Sanz, RHT. 30 (2000) S. 245, 248 und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 118, Nr. 557; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 178, 190f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 46; C. Codoner, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 67; Compte rendu du colloque Isidorien, RHT. 2 (1972) S. 2 8 4 - 2 8 6 ; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 28, Nr. 1 0 1 - 1 0 3 , S. 32, Nr. 106, S. 33, Nr. 109, S. 41, Nr. 122; J. Fontaine, Isidore de Seville. Traite de la nature, S. 37; J. Fontaine, StM. Serie Terza 7 (1966) S. 121; M. Gorman, SC. 25 (2001) S. 94f.; H. Hagen, Catalogue Codicum Bernensium, S. 274f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 138, 149f., 15lf.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 180; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 126; O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 6 5 - 6 9 ; M. Huglo, Scriptorium 55 (2001) S. 8; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 50; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 94; M. Mostert, The library of Fleury, S. 66; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 341; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 250; StSG. IV, S. 386, Nr. 29. - Abbildung von f. 73r, 74v bei H. Hoffmann, Abb. 168b, 169; Abbildung eines Ausschnitts von f. 74r, 75r, 167v bei O. Homburger, S. XXVI.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Kräuterglossar auf dem linken und unteren Rand von f. 73v fortlaufend, ohne Lemmahervorhebung eingetragen, fast ausschließlich lateinisch-deutsche Artikel mit insgesamt 50 Glossen. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert in Deutschland eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 516f. (Nr. MXVII).

Bern

257

Literatur: StSG. IV, S. 386, Nr. 29; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 118, Nr. 557; H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 394 und passim; Ε. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 50, 294 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 437; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

63 BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 2 5 7 StSG. 30 Abbildung f. 5r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 14 Blätter; 28,5 χ 22,0 cm; heller Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 18,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9./10. oder aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Exzerpte aus Werken des Hieronymus, Augustinus und Beda; f. l v - 1 4 v Persius, Werke (unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert oder in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Deutschland entstanden; später war er im Besitz von J. Bongars (1554-1612). Literatur: BHM., Nr. 990; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 119, Nr. 564; Catalogue Translationum et Commentariorum, III, S. 222; I.C. Cunningham, Scriptorium 27 (1973) S. 84; Η. Hagen, Catalogue Codicum Bernensium, S. 288; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 126; G. Lobrichon, Μ JB. 2 4 - 2 5 (1989-1990) S. 290; P.K. Marshall, in; Texts and Transmission, S. 294; M. Mostert, The library of Fleury, S. 68; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 190; III, 2, S. 106; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 164; B. Münk Olsen, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 207; P.S. Piacentini, Studi su Persio, III, 1, S. 14; P.S. Piacentini, Studi su Persio, III, 2, S. 132; StSG. IV, S. 386, Nr. 30. - Abbildung von f. lv, 14v bei H. Hoffmann, Abb. 166f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 16 Glossen; davon 1 Interlinearglosse (f. lr) zu den Exzerpten aus Werken des Hieronymus, Augustinus und Beda; 15 Glossen (f. 4 r - 1 3 v ) zu Persius, Werke; 14 interlinear, 1 (f. 5r) marginal stehend; f. l v - 3 v marginal kommentiert, f. l v - 1 4 v durchgehend interlinear lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

258

Bern

Edition: StSG. II, S. 361 (Nr. DCCLI); IV, S. 248 (Nr. MCCXLI); Ergänzungen bei Κ. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 609. Literatur: StSG. IV, S. 386, Nr. 30; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 73; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 61; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 609, 616.

64 BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 2 5 8 StSG. 31 Abbildung f. 12v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 7 ; Teil 2: f. 4 8 - 1 9 2 ; Pergament; 192 Blätter; 28,0 χ 19,5 cm; f. 192 abgerissen, 28,0 χ 9,0/11,0 cm; weißer Pergamenteinband auf Pappdeckeln. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 14,0 cm; zweispaltig, f. 177r-191r dreispaltig; 4 6 - 4 7 Zeilen; rote Überschriften und Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 16v Bibelglossar; f. 16v—47v Bibelglossar mit irischen Glossen; f. 4 8 r - 1 9 1 v alphabetische Glossare; f. 191v-192rPseudo-Cicero, Liberde synonymis ad L. Victurium (Fragment); f. 192v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert wohl in Angers entstanden; 1564 war er im Besitz von Pierre Daniel in Orleans, später im Besitz vonJ. Bongars (1554-1612). Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 120; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 194; J.J. Contreni, Speculum 51 (1976) S. 4 1 4 - 4 2 3 u n d passim; A.C. Dionisotti, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 226; M. Esposito, Irish Books and Learning in the Mediaeval Europe, S. 7 [=ΙΓ|; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VI; Η. Hagen, Catalogue codicum Bernensium, S. 2 8 8 - 2 9 0 ; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 178, 181; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 586f.; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing A n g l o - S a x o n , S. 475f.; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 50; Μ. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 68; P. Lendinara, A n g l o - S a x o n Glosses and Glossaries, S. 139, 143; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 260, 265, 2 6 9 - 2 7 1 ; H.D. Meritt, Old English Glosses, S. XVI, 47, 50f.; M. Mostert, The library of Fleury, S. 68f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 341 f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 27; D. 0 Croinin, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 24; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 50, 106f., 113, 133, 234, 412; W. StübenPBB. 63 (1939) S. 452f.; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134, 136; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 6, 27; O. Weijers, Dictionaires et repertoires au moyen äge, S. 52, 57; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 386f., Nr. 31.

Bern

259

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 63 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 2r-16r) in dem Bibelglossar; davon 1 Glosse (f. 2r) zu Genesis; 1 Glosse (f. 2v) zu Exodus; 1 Glosse (f. 3v) zu Numeri; 3 Glossen (f. 4v) zu Josue; 1 Glosse (f. 5r) zu Ruth; 1 Glosse (f. 9r) zu 2. Samuel; 1 Glosse (f. lOv) zu 1. Könige; 1 Glosse (f. 12v) zu 2. Könige; 9 Glossen (f. 13v) zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Übersetzung des Rufinus); 2 Glossen (f. 13v) zu Paralipomenon; 1 Glosse (f. 13v) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 14r) zu Ecclesiasticus; 9 Glossen (f. 14v-15r) zu Isaias; 2 Glossen (f. 15r) zu Ezechiel; 2 Glossen (f. 15v) zu Osee; 1 Glosse (f. 15v) zu Daniel; 1 Glosse (f. 15v) zu Michäas; 1 Glosse (f. 15v) zu Jonas; 16 Glossen (f. 16r) zu Job; 1 Glosse (f. 16r) zu Tobias; 1 Glosse (f. 16r) zu Judith und 6 Glossen (f. 16r) zu Esther. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Althochdeutsch und altenglisch. Edition: StSG. I, S. 302 Anm. 3 (Nr. V), S. 334 Anm. 22 (Nr. XXXIII), S. 334 (Nr. XXXII) - Nachträge bei StSG. V, S. 90, Z. 15f., 17f., S. 364 (Nr. LX), S. 375 Anm. 4, 5, 6 (Nr. LXXV), S. 391 Anm. 7 (Nr. XCVI) Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 8f., S. 415 Anm. 7 (Nr. CXVII), S. 429 (Nr. CXXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 38, S. 449 (Nr. CXLIV), S. 460 (Nr. CLVI), S. 475 (Nr. CLXXXI), S. 481 (Nr. CXCI), S. 488 (Nr. CC), S. 496f. (Nr. CCIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 93, Z. 27, S. 525 (Nr. CCXXV), S. 561 (Nr. CCLXV), S. 589-591 (Nr. CCLXXVI) Nachträge bei StSG. V, S. 95, Z. 19-22, S. 640 (Nr. CCXCVIII), S. 666 (Nr. CCCXV), S. 656 (Nr. CCCX), S. 678 (Nr. CCCXXXVII), S. 676 (Nr. CCCXXXII); II, S. 596 (Nr. DCCCXXII). Literatur: StSG. IV, S. 386f., Nr. 31; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G. Baesecke, Der VocabulariusSti. Galli, S. 93 f.; D.N. Dumville, in: Anglo - Saxon Glossography, S. 67; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 9 - 6 9 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 65; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 28; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 50, 286 und passim; V. Law, ASE. 6 (1977) S. 84; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 103; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 47 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 55; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 7 5 - 7 7 ; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 2 5 - 2 8 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 106; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; O.B. Schlutter, ZDW. 14 ( 1 9 1 2 - 1 9 1 3 ) S. 182, 189; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 161; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 46; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 314f.; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 452f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 94; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 260, 265, 274, 304.

260

Bern

65 BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 2 6 4 StSG. 32 Abbildung p. 23

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Blätter 18, 19, 29, 30, 46 und 49 Papier; 145 Blätter; 28,0 χ 21,0/22,0 cm; Zählung der ungeraden Seitenzahlen von 1 bis 289 von einer Hand des 16. Jahrhunderts jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; sporadische Zählung der geraden Seitenzahlen jeweils in der äußeren oberen Ecke der Versoseite; zusätzliche Zählung von 1 bis 12 von moderner Hand auf p. 6 1 - 8 3 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; restaurierter Einband; Holzdeckel mit hellem Pergament überzogen; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 16,0 cm; p. 3 - 4 9 , 1 0 5 - 1 5 0 zweispaltig; p. 5 0 - 1 0 4 , 1 5 1 - 2 8 9 einspaltig; 2 9 - 3 0 Zeilen; zahlreiche farbige Illustrationen; p. 3, 67, 151 Zierseiten; verzierte Initialen in roter Farbe, mit G o l d - und Silberlinien umrandet; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts; p. 93 - 9 6 von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 leer; p. 2 Vitades Prudentius; p. 2 - 3 Besitzvermerke; p. 3 - 2 8 9 Prudentius, Werke: p. 3 - 4 Praefatio; p. 5—34 Cathemerinon ( I - X I ) ; p. 3 5 - 3 8 leer; p. 3 9 - 5 6 Peristephanon (Exzerpte); p. 5 7 - 6 0 leer; p. 6 1 - 9 0 Psychomachia (Fragment); p. 7 2 - 7 3 Notizen; Besitzvermerk; p. 91 - 9 2 leer; p. 9 3 - 9 6 Psychomachia (Fragment); p. 9 7 - 9 8 leer; p. 9 9 - 1 4 8 Peristephanon (Exzerpte); p. 1 4 9 - 1 5 0 Epilog; p. 1 5 1 - 1 5 9 Dittochaeon; p. 1 6 0 - 1 9 8 Apotheosis; p. 1 9 9 - 2 3 3 Hamartigenia; p. 224 Federprobe; p. 2 3 4 - 2 3 5 leer; p. 236—289 Contra Symmachum I, II (Exzerpte); p. 290 leer (von hinten an f. 145 angeklebtes Papierblatt). Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts im Bodenseeraum, vermutlich in St. Gallen entstanden; Besitzvermerke des 13. und 15. Jahrhunderts auf p. 73 weisen auf die Münsterbibliothek von Straßburg; dort befand er sich bis 1527; Ende des 16. Jahrhunderts kam die Handschrift in den Besitz des Pfalzgrafen Friedrich Casimir von Pfalz-Zweibrücken; dieser schenkte sie Anfang des 17. Jahrhunderts J. Bongars (15541612), worauf ein Besitzvermerk auf p. 2 weist; nach dessen Tod gelangte der Codex in den Besitz des Straßburger Juweliers R. Gravisset; sein Sohn, J. Gravisset, übergab ihn schließlich der Stadt Bern. Literatur: A. Arweiler, in: Glaube und Wissen im Mittelalter, S. 317; B.S. Bachrach, in: L'uomo di fronte al mondo animale, I, S. 739; G. Becht-Jördens, in: Hagiographie und Kunst, S. 100; E.J. Beer, in: Florilegium Sangallense, S. 1 6 - 5 7 ; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 257f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des

Bern

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neunten Jahrhunderts, I, S. 120, Nr. 566; A. Boeckler, Der Codex Wittekindeus, S. 23; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 47; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 144, 303; Μ.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVII; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; A. Cutler, in: Byzanz und der Westen, S. 56; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 115; Ch. Eggenberger, in: Codices Sangallenses, S. 90f.; Ch. Eggenberger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 101; Ch. Gnilka, Hermes 114 (1986) S. 89f., 93, 97; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 23, 59; H. Hagen, Catalogus Codicum Bernensium, S. 297f.; C. Hahn, in: Images of Sainthood, S. 163f., 166, 1 6 9 - 1 7 2 , 1 7 4 - 1 7 6 , 1 7 8 f . ; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 156; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 178, 181; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 120, 1 2 2 - 1 2 4 ; H . Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 6 1 ; 0 . Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 1 3 6 - 1 5 8 ; O. Homburger, in: Schätze der Burgerbibliothek Bern, S. 113-116; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 398; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 71f. und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 15; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; M. Manitius, HVJSch. 28 (1934) S. 143; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 94; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 80 [=XI]; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 61f., 68, 104; K. Müller, in: Schätze der Burgerbibliothek Bern, S. 99f.; F. Mütherich - J.E. Gaehde, Karolingische Buchmalerei, S. 17, 28f.; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 12; J. Porcher, in: J. Hubert - J. Porcher - W.F. Volbach, Die Kunst der Karolinger, S. 185; Η. Silvestre, SE. 9 (1957) S. 54, 58; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 7 0 - 7 2 und passim; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband, S. 1 0 - 1 6 und passim; St. Strieker, in: 2 VL. XI, Sp. 1273; G. Swarzenski, RK. 26 (1903) S. 394; H. Tiefenbach, AStSpL. 130 (1978) S. 146; H. Woodruff, in: Art Studies, S. 43f. und passim; StSG. IV, S. 387, Nr. 32. - Zahlreiche Abbildungen von Initialen und Ausschnitten bei Ε J . Beer; Abbildung von f. 33,42 bei A. Goldschmidt, Tafel 74f.; Abbildung von p. 131, 133, 1 3 5 - 1 3 7 , 142, 144 bei C. Hahn, Abb. 8.2, 8 . 5 - 8 . 1 0 , S. 165, 1 7 0 - 1 7 3 , 176f.; Abbildung mehrerer Seiten bei O. Homburger, Die illustrierten Handschriften, Tafel 9f., Abb. 1 0 7 - 1 1 7 , 1 2 1 - 1 2 4 , S. XLIV-LIII; Abbildung von p. 78 bei K. Müller, Tafel 25, nach S. 104; Abbildungen von zwei Seiten bei J. Porcher, Abb. 162, S. 180, Abb. 303, S. 293; Abbildung von f. 36r bei F. Mütherich - J.E. Gaehde, Abb. V, S. 29; Abbildung von Zeichnungen auf f. 38r, 38v bei R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 154, 157f.; Abbildung mehrerer Ausschnitte bei R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband; Abbildung zahlreicher Illustrationen bei H. Woodruff.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 272 Glossen (p. 18-287) zu Prudentius, Werke; davon 9 Glossen (p. 18-25) zu Cathemerinon; 8 interlinear, 1 (p. 24) marginal stehend; 9 Glossen (p. 4 2 - 4 4 ) zu Peristephanon (Exzerpte); 7 interlinear, 2 (p. 43, 44) marginal stehend; 46 Glossen (p. 6 3 - 9 0 ) zu Psychomachia (Fragment); 30 interlinear, 16 marginal stehend; 21 Glossen (p. 106-145) zu Peristephanon (Exzerpte); 17 interlinear, 4 marginal stehend; 10 Glossen (p. 162-198) zu Apotheosis; 8 interlinear, 2 (p. 186, 187) marginal stehend; 33 Glossen (p. 199-232) zu Hamartigenia; 23 interlinear, 10 marginal stehend; 144 Glossen (p. 236-287) zu Contra Symmachum I, II; 125 interlinear, 19 marginal stehend; Mehrzahl der Glossen in Geheimschrift eingetragen; Codex auch lateinisch in größerem Umfang interlinear glossiert.

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Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 56; E. Gutmacher, S. 268 Anm. 3; G. Müller - Th. Frings, S. 102; H. Reutercrona, S. 10; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 23; R. Stettiner, S. 90 und passim). Edition: StSG. II, S. 5 2 3 - 5 2 9 (Nr. DCCCI). Literatur: StSG. IV, S. 387, Nr. 32; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 308; E.J. Beer, in: Florilegium Sangallense, S. 16, 20; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 316, 325, 328; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 120, Nr. 566; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 71, 73, 78; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 56; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 154, 191; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 268; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 134; O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 138; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 83, 398 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 71 f. und passim; Β. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 57, 99, 205; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191, 194; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; B. Meineke, Basler Fragment, S. 167; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 125; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 102; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 42, 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 10; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 23, 49; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschenund altsächsischen Handschriften, S. 104, 129; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 7f.; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 108, 110f., 211 f.; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1 2 7 2 - 1 2 7 5 ; L . Voetz, BNF. NF. 13 (1978) S. 389; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 295; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in M i t t e l - und Nordeuropa, V, S. 256, 261; A. Waag, Teuthonista 8 ( 1 9 3 1 - 1 9 3 2 ) S. 32 und passim; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 21.

BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 3 3 4 s. N R . 6 7 a BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 4 9 3 s. N R . 6 1

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BERN, BURGERBIBLIOTHEK COD. 7 2 2 , 1 [ = BE] BONN, UNTVERSITÄTS- UND LANDESBIBLIOTHEK S 4 7 6 R UND S [ = BO] Be StSG. 34; Bo StSG. 37 Bo A Be A Abbildungen Be Blatt a Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; Be 3 Doppelblätter; 21,0 χ 13,5 cm; Doppelblätter heute mit a, b, c bezeichnet; dadurch ist die ursprüngliche Abfolge in dem Codex umgekehrt; alte Zählung jeweils in der Mitte der Rectoseite oben; c mit 18 und 21, b mit 65 und 70, a mit 115 und 116 bezeichnet; lose in Briefumschlag aufbewahrt; Bo 2 Blätter, die ursprünglich ein Doppelblatt, und zwar das äußere Blatt von Lage VIII, bildeten; Blätter mit γ und ξ bezeichnet; alte Zahl 63 auf dem zweiten Blatt in der Mitte oben; erstes Blatt war wohl mit der Zahl 56 bezeichnet (beschnitten); rekonstruierte Blattgröße 23,0 χ 15,5 cm, erhalten Blatt γ 18,0 χ 12,5 cm, Blatt ξ 20,0 χ 11,0 cm; Bo mit anderen Fragmenten in Mappen in einem Kasten aufbewahrt; aus demselben Codex discissus wie Be und Bo stammt auch das Fragment Zürich, Zentralbibliothek Ms. Ζ XIV 26, Nr. 3, ein Einzelblatt (ohne althochdeutsche Glossen). — Einrichtung (rekonstruiert): Schriftspiegel 16,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 38 Zeilen; Initialen in roter Farbe, rote Überschriften, Lemmaanfänge rubriziert, fortlaufend geschrieben; Bo Blatt γ/f. 56v über 15 Zeilen reichende Initiale P. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand des 12. oder 13. Jahrhunderts. Inhalt: Be Blatt a/f. 115, 116 Pflanzenglossar ( G - Z ) ; Blatt b/f. 65, 70, Blatt c/f. 18, 21 Summarium Heinrici (VIII, 8; IX, 2 - 5 ; I, 37; I, 40-11, 3); Bo Blatt γ/f. 56, Blatt ξ/ΐ. 63 Summarium Heinrici (VI, 9 - V I I , 1; VIII, 6 - 8 ) . Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 12. oder 13. Jahrhundert im bayerisch-österreichischen Raum entstanden; sie dienten Drucken des 16. Jahrhunderts als Einbände; Be: die Ablösung erfolgte vor 1875, dem Erscheinungsjahr des Berner Katalogs von H. Hagen, in dem die Fragmente bereits als solche aufgeführt sind; Bo: 1816 gelangten die Blätter, wohl noch im Einband eines Druckes, aus der Berner Burgerbibliothek zu A.W. Cramer (1760-1833), der sie nach der Ablösung in seine Fragmentensammlung aufnahm; 1834 wurden sie von der damaligen Königlichen Universitätsbibliothek Bonn aus dem Nachlaß Cramers erworben; im 17./18. Jahrhundert befanden sich die Bonner Blätter im Besitz der Berner Burgerbibliothek. Literatur: Be, Bo H. Hagen, Catalogue Codicum Bernesium, S. 513, Nr. 722; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 37; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XL, XXXIXf.; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XL; R. Hildebrandt, in: 2VL. IX, Sp. 510, 512-518;

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St. Strieker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40; L. Voetz, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 365-414; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici < , S. 69f.; W. Wegstein, ZD A. 101 (1972) S. 307f.; Be St. Strieker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 63, 65f., 95f., 678; StSG. IV, S. 388, Nr. 34; Bo MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 98; St. Strieker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 6 4 - 6 6 , 95f.; StSG. IV, S. 388, Nr. 37. - Be Abbildung von f. 70r, 65r bei R. Hildebrandt, Summarium, I, Abb. PI, P3.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 316 Glossen: Be 192 Glossen. - Sachglossar: 63 im fortlaufenden Text stehende Glossen (Blatt b/f. 65, 70) zum Summarium Heinrici (Redaktion A; VIII, 8; IX, 2 - 6 ) ; alphabetisches Sachglossar (Pflanzenglossar): 129 im fortlaufenden Text des überwiegend lateinisch-lateinischen Glossars stehende Glossen (Blatt a/f. 115, 116) in dem Kräuterglossar; lateinische Lemmata und volkssprachige Glossen von einer Hand eingetragen; Bo 124 im fortlaufenden Text stehende Glossen (Blatt y / f . 5 6 r - v , Blatt £/ f. 63r-v) zum Summarium Heinrici (Redaktion A; VI, 9 - V I I , 1; VIII, 6 - 8 ) . Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossartexte im 12. oder 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Reutercrona, Be S. 16, Bo S. 129); mfrk. (nach F. Simmler, Be S. 24, Bo S. 38) [Hinweis von F. Simmler auf G. Baesecke, Einführung, S. 260, zurückgreifend; dort wird das Summarium Heinrici generell als mfrk. angegeben.]; Be alem. (nach H. Garke, S. 57). Edition: StSG. III, S. 58-175 (Nr. DCCCCXXXVIIA); Be StSG. III, S. 480-485 (Nr. MX); Teile des Summarium Heinrici bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, Be S. 56-59, 65-69, 296-301, 320-325, Bo S. 248-254, 283-289. Literatur: Be, Bo R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XL; R. Hildebrandt, in: 2VL. IX, Sp. 512, 517f.; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 49; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 636; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40, 44; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 289 und passim; L. Voetz, Sprachwissenschaft5 (1980) S. 366 und passim; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici Summarium Heinrici < , S. 85; W. Wegstein, Z D A . 101 (1972) S. 307f.; StSG. IV, S. 426, Nr. 125. - Abbildung von p. 48 bei R. Hildebrandt, Summarium, I, Tafel E.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in sachlicher Anordnung: 113 Glossen (p. 4 5 - 4 8 ) im Summarium Heinrici; Glossar fortlaufend geschrieben; das Fragment enthält etwa 130 Artikel, also überwiegend mit deutschen Interpretamenten. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Mitte des 13. Jahrhunderts eingetragen.

Einsiedeln

373

Sprachgeographische Einordnung: Obfrk.? (nach H. Reutercrona, S. 66); wohl kaum mfrk. (so F. Simmler, S. 38). Edition: StSG. III, S. 7 9 - 8 2 , 9 8 - 1 0 4 (Nr. DCCCCXXXVIIA); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. 184-192; II, S. 4 7 - 5 1 , 5 8 - 6 1 . Literatur: StSG. IV, S. 426, Nr. 125; H. - R . Fehlmann, in: Die Vorträge der Hauptversammlung der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie e.V. 1965, S. 8 2 - 8 8 ; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 92; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XIVf.; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; G. Meier, Catalogue codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 326; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 66; F.X. Scheuerer, Z u m philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 140; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40, 43f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 250f.; H. Tiefenbach, in: Untersuchungenzur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 289 und passim; W. Wegstein, Studien zum > S u m m a r i u m H e i n r i c i < , S. 85; W. Wegstein, Z D A . 101 (1972) S. 309f.

1 3 6 (I)

EINSIEDELN, STIFTSBIBLIOTHEK COD 3 6 5 ( 2 2 0 ) [P. 1 - 4 ]

StSG. 126

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Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter (Doppelblatt); an den äußeren Rändern beschnitten (Textverlust); p. 1 - 2 20,0/20,3 χ 14,2 cm; p. 3 - 4 19,4/20,0 χ 17,9 cm; Zählung von 1 bis 4 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Aufbewahrung lose in Fragmentenmappe. — Einrichtung: Schriftspiegel ? (ursprüngliche Höhe nicht mehr erkennbar) χ 9,0 cm; einspaltig; p. 1, 2 und 4 31 Zeilen; p. 3 29 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 3 Vergil, Eklogen (VIII, 2 8 - 9 5 ; X, 72); p. 3 - 4 Vergil, Georgica (I, 51). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Südwestdeutschland entstanden. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 243, Nr. 1138; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, V, S. 21, 88; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 728; M . C . Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 40, Nr. 122; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 184; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 105; L. Holtz, in: Lectures medievales de Virgile, S. 28; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, II, Text, S. 196, Nr. 552; O. Lang, Z u m Millenarium des heiligen Wolfgang, S. 9; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistes-

374

Einsiedeln

leben, S. 127; G. Meier, Catalogus codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 327; G. Morel, Einsiedler—Handschriften der latein. Kirchenväter bis zum IX. Jahrhundert, S. 256, 258; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 715; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 181; M . M . Tischler, in: Festschrift zum tausendsten Todestag des seligen Abtes Gregor, S. 135; StSG. IV, S. 427, Nr. 126.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 16 Interlinearglossen [sic!] (p. 1 - 3 ) zu Vergil; davon 12 (p. 1 - 3 ) zu Eklogen (VIII, 1; X, 4); 4 (p. 3) zu Georgica; Text offenbar durchgehend interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 184f.; H. Lohmeyer, S. 127; H. Reutercrona, S. 108). Edition: StSG. II, S. 721 (Nr. DCCCLXIX). Literatur: StSG. IV, S. 427, Nr. 126; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 388; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 243, Nr. 1138; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 184f.; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 127; G. Meier, Catalogus codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 327 B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 715; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 108; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 184f.

1 3 6 (II)

EINSIEDELN, STIFTSBIBLIOTHEK COD 3 6 5 (220) [P. 3 7 - 4 0 ]

StSG. 126

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Rest eines Doppelblattes; Zählung von 37 bis 40 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; p. 3 7 - 3 8 17,5 χ 13,2 cm; p. 3 9 - 4 0 15,0 χ 9,3 cm; Ränder stark zerstört; Aufbewahrung lose in Fragmentenmappe. — Einrichtung: Schriftspiegel ? (ursprüngliche Höhe nicht mehr erkennbar) χ 8,5/10,0 cm; einspaltig; p. 3 7 - 3 9 23 Zeilen; p. 40 22 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10./II. Jahrhunderts. Inhalt: p. 3 7 - 4 0 Prosper von Aquitanien, Poema coniugis ad uxorem. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert entstanden.

Einsiedeln

375

Literatur: Α. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, V, S. 21, 88; G. Meier, Catalogus codicum manu scriptorum qui in Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 328; StSG. IV, S. 427, Nr. 126.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 40) zu Prosper von Aquitanien, Poema coniugis ad uxorem; durchgehend lateinisch interlinear glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmbar.

Edition: StSG. II, S. 382 (Nr. DCCLXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 427, Nr. 126; G. Meier, Catalogus codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 428.

1 3 6 (III)

EINSIEDELN, STIFTSBIBLIOTHEK COD 3 6 5 ( 2 2 0 ) [P. 4 1 - 4 4 ]

StSG. 126

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 einzelne Blätter; 17,8 χ 12,5 cm; Zählung von 41 bis 44 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Aufbewahrung lose in Fragmentenmappe. — Einrichtung: Schriftspiegel 15,3 χ 9,0/10,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 4 1 - 4 4 Gedicht (die 14 Schlußverse); Prosper von Aquitanien, Poena coniugis ad coniugem (unvollständig). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, V, S. 21, 88; G. Meier, Catalogus codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 328; StSG. IV, S. 427, Nr. 126.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 41) zu dem Gedicht; außerdem lateinische Interlinearglossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Einsiedeln

376

Edition: StSG. II, S. 382 (Nr. DCCLXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 427, Nr. 126; G. Meier, Catalogue codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 428.

136a EINSIEDELN, STIFTSBIBLIOTHEK COD 323 (1065) StSG. III, S. 609 Anm. 1: ausgeschlossen. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 132a) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 53 Blätter; 18,4 χ 13,7 cm; Zählung von 1 bis 106 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; p. 39/40 abgeschnitten, nur noch ca. 7 cm hoch; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; moderner brauner Lederrücken; eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 3 9 Alexander der Große, Epistola ad Aristotelem de situ Indiae; p. 41 Besitzvermerk; p. 40 leer; p. 4 1 - 8 2 Einhard, Vita Karoli Magni; p. 8 3 - 1 0 5 Eberwin, Vita Simeons von Trier; p. 106 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert, möglicherweise im Elsaß (so A. Bruckner) oder in St. Gallen (so M.M. Tischler) entstanden; ein Besitzvermerk des Bibliothekars H. von Ligertz (1324-1360) auf p. 41 weist auf die Benediktinerabtei Einsiedeln, wo die Handschrift spätestens seit der Mitte des 14. Jahrhunderts aufbewahrt wird. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, V, S. 23, 88; G. Meier, Catalogus codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 295; D.J.A. Ross, Scriptorium 10 (1956) S. 129; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 24, 3 4 6 - 3 5 2 , 3 5 4 - 3 5 6 u n d passim; II, S. 970, 1544.

Glossen Zahl und Art: W i n d - und Monatsbezeichnungen im Text von Einhard, Vita Karoli Magni (p. 72, letzte Zeile - p. 73, Z. 5 Monate, p. 73 Z. 6 - 1 1 Winde). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Handschrift in den Editionen der Vita nicht berücksichtigt. Literatur: StSG. III, S. 609; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 31.

Einsiedeln

136b

377

EINSIEDELN, STIFTSBIBLIOTHEK COD 2 9 3 (47)

nicht bei StSG. - 4. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 252 Blätter; 38,5 χ 26,0 cm; Zählung von 1 bis 500 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zwischen p. 82 und 83 Doppelblatt p. 8 2 b - e wieder eingelegt, das ausgeschnitten und als Umschlag für ein Zinsbuch verwendet worden ist; mit grauweißem Leder überzogene Holzdeckel; moderner Rücken; ehemals je 5 Buckel auf den Deckeln; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 32,0 χ 20,5 cm; zweispaltig; 46 Zeilen; p. 1 Titel in romanischen Zierbuchstaben in roter und schwarzer Farbe; p. 1 mehrfarbige, reich verzierte Initialen J und Α auf Goldgrund; zu Beginn jedes Buchstabens farbige, verzierte Initialen; ansonsten einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Notiz; p. 1 - 5 0 0 Liber Glossarum (A —M). Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts unter Abt Wernher II. (1173-1192) in der Benediktinerabtei Einsiedeln entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, V, S. 46, 50, 53f., 57f., 70, 74f., 88, 182; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 5; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 105; M. Huglo, Scriptorium 55 (2001) S. 21; J.A. McGeachy Jr., Speculum 13 (1938) S. 31 If.; G. Meier, Catalogue codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 267; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 28f.; B. Meineke, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 465; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7584; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 43. - Abbildung mehrerer Initialen bei A. Bruckner, Tafel XXXIX sowie eine Abbildung von p. 1 auf Tafel XL.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 1 Interlinearglosse (p. l i l a , Z. 29) zum Liber Glossarum; Glosse wohl von der Texthand; Codex ansonsten ohne deutsche Glossen. Zeit und Ort: Glosse im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 29. Literatur: G. Meier, Catalogue codicum manu scriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, S. 267; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 115 — 121 und passim; Β. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 28f.

378

Enemonzo in Friaul

EL ESCORIAL 5. ESCORIAL

137

ENEMONZO IN FRIAUL, BIBLIOTHEK DES PFARRERS DON LUIGI PASCOLI (VERBLEIB UNBEKANNT) (Bei Α.Ε. Schönbach und StSG. ist der Ortsname als Enemongo angegeben) StSG. 127 Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 56 Blätter; 14,0 χ 11,0 cm; in ein Schweinslederblatt eingeschlagen. — Schrift: mehrere Hände aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Zum sehr heterogenen Inhalt vgl. A.E. Schönbach; f. 53v deutscher Segen; f. 54v Kräuterglossar zu Macer Floridus, De viribus herbarum. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden. Literatur:

A.E. Schönbach, ZDA. 29 (1885) S. 348f.; StSG. IV, S. 427, Nr. 127.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 41 Glossen (f. 54v) in dem Kräuterglossar zu Macer Floridus, De viribus herbarum. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 597f. (Nr. MXL). Literatur: StSG. IV, S. 426, Nr. 127; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637.

ENGELBERG, STIFTSBIBLIOTHEK CODEX 3 3 (FRÜHER 3 / 2 ) s. N R . 138a ENGELBERG, STIFTSBIBLIOTHEK CODEX 4 6 s. N R . 1 3 8 b

Engelberg

138

379

ENGELBERG, STIFTSBIBLIOTHEK CODEX 6 6

(FRÜHER 4 / 1 1 ) StSG. 128 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 77 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt hinten; 24,5 χ 18,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/18,2 χ 11,0/13,3 cm; f. lr —68r einspaltig; f. 68v—77v zweispaltig; 23 Zeilen; Überschriften und Initialen in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 r - v leer; f. 2r Notizen zum Inhalt; f. 2 v - 6 6 r Bibelglossar; f. 6 8 v a - 7 7 v b Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von A — C; Langfassung); f. 77v Verse. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei Engelberg entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VIII, S. 29, 49, 55 — 57, 122f.; B. Gottwald, Catalogue codicum manu scriptorum qui asservantur in bibliotheca monasterii O.S.B. Engelbergensis, S. 97; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLV; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 511—518; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8, 10; H. Houben, St. Blasianer Handschriftendes 11. und 12. Jahrhunderts, S. 61f., 178; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; K. Stöckli, AK. 47 ( 1 9 7 6 - 1 9 7 7 ) S. 77f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 108f.; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 427, Nr. 128. - Abbildung von f. 2v bei A. Bruckner, Tafel XLII; Abbildung von f. 70v bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, Tafel 11.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 757 Glossen. - Textglossar in Textreihenfolge (Bibelglossar der Familie M); fortlaufend geschrieben, Anfänge der biblischen Bücher mit roter Initiale, lateinische Interpretamente im Glossarkontext, bei ca. 3000 Zeilen Gesamtumfang 643 Interlinearglossen: 20 Glossen (f. 2 v - 6 v ) zu Genesis; 31 Glossen (f. 6 v - 1 0 r ) zu Exodus; 27 Glossen (f. 1 0 v - l l v ) zu Leviticus; 18 Glossen (f. l l v —12r) zu Numeri; 25 Glossen (f. 1 3 r - v ) zu Deuteronomium; 7 Glossen (f. 14r—v) zu Josue; 17 Glossen (f. 14v —15r) zu Richter; 1 Glosse (f. 15r) zu Ruth; 51 Glossen (f. 15r-18v) zu 1. Samuel; 31 Glossen (f. 1 8 v - 2 0 v ) zu 2. Samuel; 37 Glossen (f. 2 0 v - 2 2 r ) zu 1. Könige; 16 Glossen (f. 2 2 v - 2 3 r ) zu 2. Könige; 8 Glossen (f. 2 3 r - 2 4 r ) zu 1. Paralipomenon; 10 Glossen (f. 2 4 r - 2 5 r ) zu 2. Paralipomenon; 68 Glossen (f. 30v—33v) zu Psalmen; 24 Glossen (f. 34v —35r) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 35v) zu Ecclesiastes; 6 Glossen (f. 36r —37r) zu Hoheslied; 29 Glossen (f. 3 8 r - 3 9 v ) zu Ecclesiasticus; 14 Glossen ( 3 9 v - 4 1 v ) zu Job; 9 Glossen (f. 42r)

380

Engelberg

zu Tobias; 8 Glossen (f. 42v) zu Judith; 1 Glosse (f. 43r) zu Esdras; 2 Glossen (f. 43r) zu Nehemias; 7 Glossen (f. 4 3 v - 4 4 r ) zu Esther; 5 Glossen (f. 4 4 r - v ) zu 1. Makkabäer; 3 Glossen (f. 45r) zu 2. Makkabäer; 41 Glossen (f. 4 5 v - 4 7 r ) zu Isaias; 13 Glossen (f. 47v—48v) zu Jeremias; 16 Glossen (f. 4 8 v - 5 0 r ) zu Ezechiel; 10 Glossen (f. 5 0 r - 5 1 r ) zu Daniel; 2 Glossen (f. 51v) zu Jonas; 2 Glossen (f. 51v) zu Michäas; 3 Glossen (f. 51v) zu Nahum, 17 Glossen (f. 53r—55v) zu Matthäus —Evangelium; 3 Glossen (f. 55v) zu Markus—Evangelium; 4 Glossen (f. 56v—57v) zu Lukas—Evangelium; 8 Glossen (f. 57v—58r) zu Johannes—Evangelium; 14 Glossen (f. 58v—61r) zu Apostelgeschichte; 4 Glossen (f. 61r—v) zu Jakobusbrief; 2 Glossen (f. 61v) zu 1. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 61v) zu 2. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 62r) zu 3. Johannesbrief; 1 Glosse (f. 62r) zu Judasbrief; 11 Glossen (f. 6 2 r - v ) zu Apokalypse; 3 Glossen (f. 63v) zu Römerbrief; 3 Glossen (f. 64r) zu 1. Korintherbrief; 1 Glosse (f. 65r) zu Galaterbrief; 3 Glossen (f. 6 5 v - 6 6 r ) zu Epheserbrief; 1 Glosse (f. 66r) zu Philipperbrief; 1 Glosse (f. 66r) zu Kolosserbrief; 1 Glosse (f. 66v) zu 2. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 67v) zu Hebräerbrief. - Alphabetisches Sachglossar, Summarium Heinrici Buch XI Langfassung, Buchstaben A - C (f. 68va-77vb), zweispaltig abgesetzt geschrieben, Lemmata mit Majuskeln, lateinische und deutsche Interpretamente neben dem Lemma in derselben Spalte; in ca. 840 Artikeln 114 hautsächlich im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen, 10 Glossen übergeschrieben. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 12. Jahrhundert wohl in Engelberg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach Th. Frings, S. 182; H. Garke, S. 55; H. Reutercrona, S. 15; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 24; K. Weinhold, S. XII). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 0 9 (Nr. VIII), S. 3 2 6 - 3 3 2 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 6 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 464468 (Nr. CLXIII), S. 471 (Nr. CLXIX), S. 473 (Nr. CLXXVI), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 4 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 7 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545 (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 6 4 1 - 6 5 0 (Nr. CCCI), S. 6 5 6 - 6 6 4 (Nr. CCCXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 697, 7 0 4 - 7 0 6 (Nr. CCCLXIV), S. 720 (Nr. CCCLXX), S. 724 (Nr. CCCLXXVII), S. 726 (Nr. CCCLXXXI), S. 739 (Nr. CCCLXXXIX), S. 7 4 1 - 7 4 5 , 752 (Nr. CCCXCII), S. 757 (Nr.

Engelberg

381

CCCCI), S. 762 (Nr. CCCCXI), S. 768 (Nr. CCCCXXV), S. 770 (Nr. CCCCXXXI), S. 772 (Nr. CCCCXXXVII), S. 773 (Nr. CCCCXLI), S. 778 (Nr. C C C C L I V ) , S. 7 8 2 (Nr. C C C C L X I I I ) , S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792 (Nr. CCCCLXXVI), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 799f. (Nr. CCCCXCI); III, S. 3 1 0 - 3 1 4 (Nr. DCCCCXXXVIIIe). Literatur: StSG. IV, S. 427, Nr. 128; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G . Baesecke, Der VocabulariusSti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 319; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VIII, S. 55, 57; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 55; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1012, 15, 18; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 82 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39, 54, 130; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLV; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 11 — 13; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 113; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 33; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 2 3 2 - 2 3 4 ; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; E. Maschke, Studien zu den Waffennamen, S. 49; B. Meineke, Althochdeutsche —scaf(t) — Bildungen, S. 74; B. Meineke, Basler Fragment, S. 106, 117, 154f.; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 4 5 - 5 4 und passim; Ε. Meineke, in: 2RGA. X, S. 118; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 336 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 136; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 397; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503f., 509; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 55; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 328, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 108f., 476 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 134 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 357; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 656, 663; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XII; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossendes Schlettstadter Codex, S. 150; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 265, 272, 275.

ENGELBERG, STIFTSBIBLIOTHEK CODEX 1 2 2 (FRÜHER 6 / 8 ) N R . 138C

s.

382 138a

Engelberg

ENGELBERG, STIFTSBIBLIOTHEK CODEX 3 3 (FRÜHER

3/2) nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 137a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 188 Blätter; 31,2 χ 23,0 cm; Zählung in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; moderner weißer Pappeinband; weißer Lederrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 23,7 χ 16,8 cm; zweispaltig; 32 Zeilen; f. lv Titel in Capitalis rustica und Unziale in roter Farbe; Initialen in brauner Farbe, zum Teil mit grüner und blauer Farbe gefüllt. — Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Notiz; f. lr lateinisch-althochdeutscher Segen; f. l v - 1 8 8 r Bernhard von Clairvaux, Predigten; f. 188v Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei Engelberg entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk auf f. lr. Literatur: K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 45f.; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VIII, S. 23, 27f., 49f., 58, 115f.; B. Gottwald, Catalogue codicummanu scriptorum qui asservantur in bibliotheca monasterii O.S.B. Engelbergensis, S. 42—50; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 42; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 67, 73. - Abbildung von f. 2r, 113r bei A. Bruckner, Tafel XLII.

Glossen Zahl und Art: Lateinischer Segen mit 6 deutschen Wörtern im Kontext; Handschrift unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 46. Literatur: J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 42.

138b

ENGELBERG, STIFTSBIBLIOTHEK CODEX 4 6 [früher als Nr. 124 Einsiedeln, Stiftsbibliothek cod. 239 (282) bezeichnet] StSG. 115 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 389 Blätter; 26,7/27,5 χ 19,5/20,0 cm; Seitenzählung in der äußeren oberen Ecke der Seite von 1 bis 778, Blatt-

Engelberg

383

zählung recto oben Mitte von 1 bis 389; 5 eingeheftete Ergänzungsblätter von kleinerem Format; Einband des 17. Jahrhunderts; weißer, blindgepreßter Ledereinband; eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,8 χ 14,7 cm; 34 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Widmung; p. 1 - 7 7 7 Frowin von Engelberg, De libero arbitrio (I—VII); p. 777 Kolophon; p. 778 Versus de volucribus, bestiis et arboribus. Geschichte: Codex der Schrift nach unter Abt Frowin (1147 -1178) in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Engelberg entstanden; auch ein Vermerk des Einsiedler Bibliothekars Heinrich von Ligerz (1324-1360) weist auf Engelberg; im 14. Jahrhundert wurde der Codex an die Benediktinerabtei Einsiedeln ausgeliehen, wo er die Signatur cod. 239 (282) erhielt; 1880 wurde er an Engelberg zurückgegeben. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VIII, S. 23f., 26, 28, 39f., 82, 118f.; B. Gottwald, Catalogus codicum manu scriptorum qui asservantur in bibliotheca monasterii O.S.B. Engelbergensis, S. 79f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, II, Text, S. 90, Nr, 243; G. Meier, Catalogus codicum manuscriptorum qui in Bibliotheca Monasterii Einsidlensis O.S.B, servantur, I, S. 197; StSG. IV, S. 424, Nr. 115; V, S. 107, Z. 39f. - Abbildung von f. 49v bei A. Bruckner, Tafel XVI; Abbildung von Ausschnitten von f. 179r, 293v, 294r im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, II, Abbildungen, Abb. 4 9 - 5 1 , S. 33.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 135 Interlinearglossen (p. 778) zu den fortlaufend geschriebenen Versus de volucribus, bestiis et arboribus. Zeit und Ort: Glossen wohl in Engelberg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach Th. Frings, S. 182; H. Reutercrona, S. 15; F. Simmler, S. 24); obd. (nach H. Reutercrona, S. 66). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 424, Nr. 115; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; E. Meineke, 2RGA. X, S. 119; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15, 66; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 133; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; St. Stricker, in; Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 289; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 301f.

384

Engelberg

138c

ENGELBERG, STIFTSBIBLIOTHEK CODEX 1 2 2 (FRÜHER 6 / 8 ) StSG. III, S. 711: nicht berücksichtigt - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 138a) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 144 Blätter; 18,7 χ 14,6 cm; Zählung von 1 bis 144 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 2 2 - 2 5 Zeilen. - Schrift: Kursive von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Notizen zum Inhalt; f. l v - l l l r Liber Glossarum; f. l l l v - 1 1 2 v Verwandschaftsbezeichnungen; militärische Fachausdrücke; f. l l l v lateinisch—deutsches Reimglossar; f. 112v — 115r Formulae litterarum; f. 115r — 137r Vocabularius optimus; f. 137r-141v Abstractum-Glossar; f. 141v-144r Vocabularius optimus (Anfang); f. 144v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden. Literatur: K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 66; E. Bremer, Vocabularius optimus, I, S. 1 2 - 1 4 ; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VIII, S. 72; B. Gottwald, Catalogue codicum manu scriptorum qui asservantur in bibliotheca monasterii O.S.B. Engelbergensis, S. 132; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 300; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 46f. und passim; V. Honemann, in: Lingua Germanica, S. 119.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Mindestens 170 Glossen im Kontext des alphabetischen Liber Glossarum; von E. Steinmeyer nicht berücksichtigt; nach K. Bartsch (S. 66) "haben die Sprachformen noch vielfach althochdeutschen Charakter"; die übrigen Glossare jünger. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Vokabulars im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nachE. Bremer, S. 12; H. Hänger, S. 46). Edition: Ein Teil der Glossen ediert bei K. Bartsch, Germania 18 (1873) S. 6 6 - 6 8 ; eine vollständige Edition der Glossen steht noch aus. Literatur: K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 300; H. Hänger, Mittelhochdeutsche Glossare und Vokabulare in schweizerischen Bibliotheken bis 1500, S. 46f.; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)-Bildungen, S. 143; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 165; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 229; J. Riecke, Die Früh-

Erfurt

385

geschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 737.

ERFURT, S T A D T - UND REGIONALBIBLIOTHEK 5. ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

139

ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

DEP. ERF. C A 2 ° 4 2 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 37 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne, die ehemals als Spiegelblätter dienten; 35,0/36,3 χ 25,5/26,3 cm; von Blatt 1 fehlen unten etwa 6 cm; weitere Blätter sind mit Papier ausgebessert; Zählung von 1 bis 37 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zählung gestört: 10, 12, 13, 11, 14; Einband 1925 erneuert; brauner Wildledereinband; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 28,0/29,0 χ 21,0 cm; sechsspaltig ( = 3 Doppelspalten); 4 5 - 4 6 Zeilen; Initialen in Capitalis, zum Teil leicht verziert. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Ungezählte Blätter vorne Kölner Urkunde von 1323; f. l r - 1 4 v lateinisch—altenglisches alphabetisches Glossar Erfurt I, f. 1 4 v - 3 4 v lateinischaltenglisches alphabetisches Glossar Erfurt II, f. 3 4 v - 3 7 v lateinisch-altenglisches alphabetisches Glossar Erfurt III. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Kölner Domschule entstanden; später gelangte die Handschrift in den Besitz des Magisters Amplonianus Rating de Bercka ( t 1434/35); dieser schenkte sie als Bestandteil seiner Privatbibliothek 1412 dem von ihm gestifteten Collegium Amplonianum der Universität Erfurt. Literatur: M.A. d'Aronco, Romanobarbarica 13 (1994-1995) S. 349f., 3 5 7 - 3 6 6 ; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 105f., 108, 129f., 138, 142, 148; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 249, Nr. 1174; II, S. 6, Nr. 11.1174; B. Bischoff, Paläographie, S. 295f.; A.K. Brown, in: Anglo—Saxon Glossography, S. 106 —113;K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 1 4 7 - 1 4 9 , 155, 1 6 0 - 1 6 2 , 166-168; The Epinal, Erfurt, Werden, and Corpus Glossaries, S. 17—20, 4 9 - 6 3 ; K. Graß, Zur Filiation des Leidener Glossars; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 45; M.W. Herren, ASE. 27 (1998) S. 91f., 9 7 - 9 9 , 101; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo —Saxon, S. 476f.; P. Lendinara, Anglo —Saxon Glosses and

386

Erfurt

Glossaries, S. 89; P. Lendinara, Anglo-SaxonGlosses and Glossaries, S. 124; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 276; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265—267; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 173; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 40f.; J.D. Pheifer, in: Archbishop Theodore, S. 288 und passim; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal—Erfurt Glossary, S. XXV—XXVIII; W. Schum, Beschreibendes Verzeichniss der Amplonianischen Handschriften—Sammlung zu Erfurt, S. 35f., Nr. 42; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 43; E. Steinmeyer, ZDA. 33 (1889) S. 243, 247; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 45 und passim; Η. Sweet, The Oldest English Texts, S. 3f.; Η. Tiefenbach, in: Language and Civilization, S. 114 — 116. — Abbildung eines Ausschnitts von f. lv, Spalte 3 b e i H . Tiefenbach, S. 118.

Glossen Zahl und Art: S a c h - oder Textglossar: 7 althochdeutsche Glossen [f. lv (2 Glossen), 5v, 7r, 9v, lOr, 13v] in dem ersten alphabetischen Glossar, das überwiegend lateinisch—lateinische und lateinisch—altenglische Einträge enthält; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert in Köln eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Rib. (nach H. Tiefenbach, S. 121 f.).

Edition: CGL. V, S. 3 3 7 - 4 0 1 (1. Glossar), S. 2 5 9 - 3 3 7 (2. Glossar); CGL. II, S. 5 6 3 , 3 9 - 5 7 4 , 4 6 , 5 8 1 , 5 7 - 5 8 6 , 2 6 (3. Glossar); H. Sweet, The Oldest English Texts, S. 4 und passim; J.D. Pheifer, Old-English Glosses in the Epinal —Erfurt Glossary, S. 3—58; H. Tiefenbach, in: Language and Civilization, S. 118. Literatur: M.A. d'Aronco, Romanobarbarica 13 (1994-1995) S. 349f., 3 5 7 - 3 6 6 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 335; A.K. Brown, in: Anglo-Saxon Glossography, S. 106-113; D.A. Bullough, ASE. 22 (1993) S. 113; R. Derolez, in: Anglo-Saxon Glossography, S. 20; A.C. Dionisotti, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 250; D.N. Dumville, in: Ang l o - S a x o n Glossography, S. 67; G. Goetz, in: Paulys Realenzyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, XIII, Sp. 1453; K. Graß, Zur Filiation des Leidener Glossars; P. Kitson, ASE. 7 (1978) S. 28f. und passim; Th. Klein, ZDPh. 97 (1978) S. 137f.; G. Kotzor, PBB. 98 (Tübingen 1976) S. 3 0 7 - 3 1 0 ; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 161; M. Lapidge, in: Ang l o - S a x o n Glossography, S. 50f.; V. Law, ASE. 6 (1977) S. 8 2 - 8 8 ; P. Lendinara, in: Ang l o - S a x o n Glossography, S. 211f. und passim; P. Lendinara, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 629—631; W.M. Lindsay, The Corpus, Epinal, Erfurt and Leyden Glossaries, S. 2 und passim; W.M. Lindsay, Studies in Early Mediaeval Latin Glossaries, S. 189 [=VI]; H.D. Meritt, ASE. 1 (1972) S. 197; G.R. Owen, ASE. 8 (1979) S. 206; J.D. Pheifer, ASE. 16 (1987) S. 17—44; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal-Erfurt Glossary, passim; J.D. Pheifer, in: Anglo-Saxon Glossography, S. 191-205; N. Porter Stork, in: Anglo-Saxon Glossography, S. 163; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 168-170; W. Schum, Beschreibendes Verzeichniss der Amplonianischen Handschriften—Sammlung zu Erfurt, S. 36; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 44; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 453; H. Sweet, The Oldest English Texts, S. 4 und passim; Η. Tiefenbach, in: Language and Civilization, S. 116-123.

Erfurt

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ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK C A 2 ° 4 3 5. NR. 1 4 2 a ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK C A 2 ° 5 7 s. N R . 1 4 2 b

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ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK DEP. ERF. C A 4° 128 StSG. 130 Abbildung f. 8v

A

Handschrift Beschreibung: Sammelhandschrift aus 6 Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 8 ; Pergament; 189 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 23,0 χ 17,0 cm; Holzdeckel; Rücken in grünem Leder; vorgängige Signatur 211. theol. auf dem Holz sowie einem Papierzettel. — Einrichtung f. l r - 3 8 v : Schriftspiegel 17,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 40 Zeilen; zum Teil Benutzung farbiger Tinte; Initialen zum Teil farbig ausgefüllt; f. 8v Windrose. - Schrift: Minuskel und englische Kursive von mehreren Händen, f. l r - 3 8 v des 12. Jahrhunderts; die übrigen Teile aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Inhalt: f. lr—6v Kalendar; f. 7r Worterklärungen; f. 7v —8v Tafeln zu den Festen des Kirchenjahres; f. 8ν unten lateinisch—deutsche Windbezeichnungen; f. 9 r - 3 8 v theologische Schriften; f. 3 9 r - 1 1 2 v Augustinus, Werke (Exzerpte); f. 113r-189v theologische Schriften. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 3 8 im 12.; ab f. 39 könnten die Teile englischer Herkunft sein; das Kalendarium auf f. 1 —6 weist auf den Merseburger Sprengel; Eintragungen der Jahre 1401/02 auf f. lr, 3r, 4r und 38v weisen den Magister Amplonianus Rating de Bercka (f 1434/35) als Besitzer aus; dieser schenkte die Handschrift als Bestandteil seiner Privatbibliothek 1412 dem von ihm gestifteten Collegium Amplonianum der Universität Erfurt. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 203; J. Kadenbach, in: Die Bibliotheca Amploniana, S. 17, 21; W. Schum, Beschreibendes Verzeichnis der amplonianischen Handschriften-Sammlung zu Erfurt, S. 3 8 8 - 3 9 1 , Nr. 128; D.S. Taylor, Scriptorium 52 (1998) S. 178; StSG. IV, S. 428, Nr. 130.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 9 althochdeutsche Windbezeichnungen (f. 8v unterer Rand) in der Art von Interlinearglossen in eine Windrose mit 10 lateinischen Windbezeichnungen eingetragen.

388

Erfurt

Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 608 (Nr. MLXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 428, Nr. 130.

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ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK DEP. ERF. C A 8 ° 8 StSG. 129 Abbildungen f. 125r, 125v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 8 ; Teil 2: f. 6 9 - 8 0 ; Teil 3: f. 8 1 - 1 1 4 ; Teil 4: f. 115-127; Pergament; 127 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 20,0 χ 13,5 cm; Zählung von 1 bis 127 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Holzdeckel; grüner Lederrücken. — Einrichtung f. 115r—127r: Schriftspiegel 16,0 χ 11,0 cm; ein— und zweispaltig; 56 Zeilen; Initialen zum Teil in roter Farbe. — Schrift: f. l r - 6 8 v Kursive von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts; f. 6 9 r - 8 0 v Kursive von zwei Händen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts; f. 81r—114v, 115r—127r spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 1 4 v Schriften [Vokabulare, Verse, Kommentare (vgl. im einzelnen W. Schum)]; f. 115rleer; f. 115v Computus (Fragment); f. 1 1 6 r - v De virtutibus et vitiis; f. 1 1 7 r - v Kommentar zu Sedulius, Prolog; f. 117v und 123r physiologische Schrift; f. 118r-123v grammatische Schriften; f. 124r Verse; f. 124v-125r Gedichte; f. 1 2 5 r - v Glossare; f. 125v-127r grammatische Schriften; f. 127v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 6 8 in der 1. Hälfte des 14., f. 6 9 - 8 0 Mitte des 14., f. 8 1 - 1 1 4 , 1 1 5 - 1 2 7 in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts auf f. 115r weist J. Ederes als Besitzer aus; seit 1412 befindet sich die Handschrift im Collegium Amplonianum der Universität Erfurt. Literatur: G.L. Bursill—Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 69; H. Gneuss, Language and History in Early England, S. 65f. [=IV]; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 149, 151; C. Jeudy, ALMA. 4 4 - 4 5 (1983-1985) S. 91 — 128; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 246; P. Lendinara, Anglo-Saxon Glosses and Glossaries, S. 202; P. Lendinara, AION. 2 8 - 2 9 (1985-1986) S. 339f.;

Erfurt

389

P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 271f., 2 8 2 - 2 8 4 ; P. Lendinara, SchM. 1 4 - 1 5 (1988) S. 1 5 - 2 8 ; H. Lülfing - H . - E . Teitge, Handschriften und alte Drucke, S. 127; W. Schum, Beschreibendes Verzeichniss der Amplonianischen Handschriften-Sammlung zu Erfurt, S. 6 7 4 - 6 7 7 ; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 131; G. Waitz, ZDA. 2 (1842) S. 208; StSG. IV, S. 427f., Nr. 129. - Abbildung von f. 125r bei H. Lülfing - H.E. Teitge, S. 127.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt 66 Glossen; 2 jeweils fortlaufend geschriebene Glossare mit überwiegend lateinischen Interpretamenten; im ersten Glossar (f. 125r) 16, im zweiten (f. 125r-v) 48 deutsche Interpretamente; 2 Interlinearglossen (f. 127r), davon eine vertikal zwischen den Spalten zu den grammatischen Schriften; weitere deutsche Glossen sind nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen. Zeit und Ort: Glossare in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Allenfalls teilweisend.; (nach J.H. Gallee, S. XVII); md. und as. (nach H. Michiels, S. 48); ahd. (nach B. Kochskämper, S. 92). Edition: G. Waitz, ZDA. 2 (1842) S. 2 0 4 - 2 0 7 (einschließlich der nur lateinisch erklärten Artikel); StSG. III, S. 423 (Nr. DCCCCXLVI); S. 430f. (Nr. DCCCCLVI); Glossen zu den grammatischen Schriften bei P. Lendinara, SchM. 1 4 - 1 5 (1988) S. 25f. Literatur: StSG. IV, S. 427f„ Nr. 129; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70; Dietrich, ZDA. 3 (1843) S. 116-123; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 120; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 73; C. Jeudy, ALMA. 4 4 - 4 5 (1983-1985) S. 93; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56f., 160; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 92; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 272, 283; P. Lendinara, SchM. 1 4 - 1 5 (1988) S. 25f.; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 81, 179; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 48 - 5 2 ; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 169; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 181; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 105; G. Waitz, ZDA. 2 (1842) S. 204 - 2 0 7 .

ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK C A 8 ° 6 2 B S. N R . 142C ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK C A 1 2 ° 1 s. N R . 1 4 2 d

Erfurt

390 142

ERFURT, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK DEP. ERF. FRAGMENT AUS Τ . HOM. 2 ° 8 1 (FRÜHER U N S I G N I E R T UNAUFFINDBAR)

StSG. 131

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Doppelblätter; Blätter an den äußeren Rändern mit Textverlust oben oder unten beschnitten; 28,5 χ 19,5 cm; Zählung von 1 bis 4 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Aufbewahrung in einer Pappmappe. - Einrichtung: Schriftspiegel ? χ 18,0/18,5 cm; zweispaltig; 53 erhaltene Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe. - Schrift: Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 v Summarium Heinrici (Fassung A; III, 18 - IV, 7; V, 21 VI, 11). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Anfang des 13. Jahrhunderts möglicherweise in Straßburg entstanden; es diente später als Umschlag einer Inkunabel von 1495 des Erfurter Kartäuserklosters Salvatorberg, die 1908 an die Königliche Bibliothek Berlin abgegeben wurde. Literatur: R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XXXIX; R. Hildebrandt, in: J VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; A. Hortzschansky, ZDPh. 12 (1881) S. 305; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 63, 66; St. Stricker, in; Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40; W. Wegstein, Studien zum >Summarium Heinrici Summarium HeinriciSummarium Heinrici Summarium Heinrici < , S. 82f.

154

ST. FLORIAN, BIBLIOTHEK DES AUGUSTINER - C H O R HERRENSTIFTS X I 7 5 StSG. 140 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 0 4 ; Teil 2: f. 105-133; Pergament; 133 Blätter; 25,8 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 133 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; unterhalb der Blattzählung auf zahlreichen Seiten mit Bleistift eingetragene zusätzliche Seitenzählung; bis zu einem Drittel mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einbandspiegel mit Papierblättern beklebt. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 4 4 v 20,5 χ 13,5 cm; f. 45r-104v 21,0 χ 11,0 cm; f. 105r-132v 19,0 χ 10,0 cm; einspaltig; f. l r - 4 4 v 2 9 - 3 0 Zeilen; f. 45r-104v 27 Zeilen; f. 105r—132v unregelmäßig bis zu 38 Zeilen; f. lOlv Tafel; f. 105v Federzeichnung des Boethius im Kerker; f. 133v Federzeichnung des Baumes der Wissenschaft. — Schrift: karolingische Minuskel von mehr als 12 verschiede-

424

St. Florian

nen Händen, f. l r - 1 0 4 v des 11. Jahrhunderts, f. 105r-133v des 12. Jahrhunderts; ab f. 45r reiche marginale Kommentierung. Inhalt: f. l r - 2 v Augustinus, Sermo; f. 2v Brevis exhortatio ad dandam eleemosynam; f. 3 r - 1 7 r Disputatio Luciferiani et Hieronymi orthodoxi; f. 18r-44v Hieronymus, Briefe; f. 45r-101v Boethius, De consolatione philosophiae (I—V); f. 102r-v Excerpta quaedam de lectione librorum; f. 103r-v Schema coeleste cum inscriptionibus; f. 104r-v Quaedam ad vitam Boethii spectantia; f. 105r Item notata ad Boethium pertinentia; Carmina in laudem Boethii; f. 106r-132v Boethius, De consolatione philosophiae ( I - V ; unvollständig); f. 133r leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian entstanden, f. 1 - 1 0 4 im 11., f. 105-133 im 12. Jahrhundert. Literatur: W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 8 und passim; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 24; BHM., Nr. 0, 250; A. Czerny, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Florian, S. 30f.; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 264; StSG. IV, S. 433, Nr. 140.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. 46v) zu Boethius, De consolatione philosophiae; Glosse von der Hand, die auch die zahlreichen lateinischen Glossen schrieb. Zeit und Ort: Glosse wohl im 11. Jahrhundert in St. Florian eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 81 (Nr. DLXXX). Literatur: StSG. IV, S. 433, Nr. 140; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 8 und passim; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 3; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637.

154a

ST. FLORIAN, BIBLIOTHEK DES AUGUSTINER-CHORHERRENSTIFTS X I 5 8 8 StSG. III, S. 710: ausgeschlossen. - 2. Nachtragsliste (1985) A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 0 ; Teil 2: f. 11-178; Pergament; 178 Blätter; 16,3 χ 12,6 cm; Zählung von 1 bis 178, auf f. 1 - 1 0 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, auf f. 11 - 1 7 8 jeweils oben in der Mitte der Rectoseite;

St. Florian

425

mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. Einrichtung f. l l r - 1 7 8 v : Schriftspiegel f. l l r - 1 1 2 v 13,0/13,8 χ 10,5/11,0 cm; f. 115r—178v 11,8 χ 9,5 cm; f. l l r - 1 1 2 v , 117v-178v zweispaltig; f. 115r— 116v vierspaltig; f. 117r dreispaltig; f. l l r - 1 7 8 v 3 0 - 4 0 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: f. l r - 1 0 v von einer Hand des 13. Jahrhunderts, f. l l r - 1 7 8 v von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 5 r b alphabetisches, lateinisch-deutsches Glossar; f. 5rb-6vc Summarium Heinrici (II, 18—IV, 7; Redaktion A; Kurzfassung); f. 6vc-10vc Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von zl-S; Kurzfassung); f. l l r - 1 1 2 v Wilhelmus Brito, Expositiones vocabulorum bibliae; f. 113r-114v leer; f. 115ra—178v Alanus ab Insulis, De diversis vocabulorum scripturae significationibus. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian entstanden, f. 1 - 1 0 wohl im 13., f. 11 — 178 wohl im 14. Jahrhundert. Literatur: J. Chmel, JBL. 41 (1828) Anzeige-Blatt, S. 16f.; A. Czerny, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Florian, S. 199f.; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XL; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XVII; P.E. Schramm - F. Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, I, S. 99; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2820; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 65, 67, 8 6 - 8 8 , 1 2 0 - 1 2 2 , 4 7 4 ; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 311.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Über 500 Glossen (f. 5 r b - lOvc) zum Summarium Heinrici; davon etwa die Hälfte der Glossen (f. 5rb—6vc) zu den Sachbüchern (II, 18-IV, 7), die andere Hälfte (f. 6vc-10vc) zu Buch XI (alphabetisch von Λ - S ; Langfassung); die etwa 1100 volkssprachigen Glossen in dem alphabetischen Glossar (f. lra—5rb) gehören nicht mehr dem Althochdeutschen an. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars wohl im 13. Jahrhundert in St. Florian eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Fränkische und oberdeutsche Merkmale. Edition: Auswahledition von 312 Glossen in JBL. 41 (1828) Anzeigeblatt S. 23-26. Literatur: StSG. III, S. 710; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XL; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XVII, XIXf.; JBL. 41 (1828) Anzeigeblatt, S. 16f.; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 46, 59; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 1 2 0 - 1 2 2 , 476 und passim; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 131 und

St. Florian

426

passim; St. Strieker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Glossen, S. 40 und passim; St. Strieker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 304f., 307.

154b

ST. FLORIAN, BIBLIOTHEK DES A U G U S T I N E R - C H O R -

HERRENSTIFTS PORT. 2 2 StSG. II, S. 607, Z. 22 - 4. Nachtragsliste (1991) Ruodlieb

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; Blatt 1 19,5/19,6 χ 9,6 cm; Blatt 2 19,5/19,6 χ 14,0 cm (Beschneidung mit Textverlust auf f. 2v). Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 7,0/9,0 cm; einspaltig; 35 Zeilen; einzelne Versanfänge rubriziert. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 v Ruodlieb (XI, 1 - 3 5 . 3 8 - 7 2 ; XIII, 1 0 - 8 1 ) . Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; es wurde wohl unmittelbar von Codex Clm 19486 (Katalog Nr. 674) abgeschrieben; später wurde es als Umschlag eines Verzeichnisses von Traditionen des Augustiner-Chorherrenstifts St. Florian aus dem 13. Jahrhundert verwendet; 1830 entdeckte der Archivar des Stifts, J. Stülz, das Doppelblatt. Literatur: A. Czerny, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Florian, S. 260, Nr. 22; G. Eis, Altdeutsche Handschriften, S. 48f.; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 33, Nr. 29; P. Klopsch, in: 2 VL. VIII, Sp. 396; F.P. Knapp, MJB. 29 (1994) S. 120f.; D.M. Kratz, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 260; K. Langosch, in: Corona Queraea, S. 267; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 34; Ruodlieb, I, 1, S. 1 1 - 1 3 , 37f.; II, 1, S. 4 3 - 5 1 ; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 61f.; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 36; F. Seiler, Ruodlieb, S. 14f.; St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 1 2 1 - 1 2 4 , 131, 140f.; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 243; B.K. Vollmann, Ruodlieb, S. 1, 4f., 8f. und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 68. - Abbildung von f. l r - 2 v in Ruodlieb, I, 1 - 2 , S. 143-146; Abbildung von f. lr bei G. Eis, S. 49.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 2r) zum Ruodlieb (XI, 21), die von der Texthand stammt. Zeit und Ort: Text mit der Glosse wohl am Ende des 11. Jahrhunderts aus dem Clm 19486 (Katalog Nr. 674) abgeschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Frankfurt am Main

427

Edition: StSG. II, S. 607, 22 (Nr. DCCCXXIX); St. Strieker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 136. Literatur: Lateinische Gedichte des X. und XI. Jh., S. 238f.; Ruodlieb, I, 1 - 2 , S. 145; Ruodlieb, II, 1, S. 152; F. Seiler, Ruodlieb, S. 140; St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 123f., 136, 1 3 8 - 1 4 1 .

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FRANKFURT AM MAIN, S T A D T - UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M s . BARTH. 3 2 (AUSST. 15)

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 194 Blätter; ehemaliges vorderes Spiegelblatt aus der Handschrift ausgelöst; es wird heute unter der Nummer Fragm. lat. III 12 aufbewahrt; 37,5 χ 29,0/29,5 cm; f. 184-194 am äußeren Rand um 9,0 — 11,0 cm beschnitten; moderne Stempelzählung von 1 bis 194 jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite; restaurierter Einband des 15. Jahrhunderts; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen und eine Kette; 2 Kettenglieder erhalten; je 5 Buckel auf dem vorderen und hinteren Einbanddeckel; metallgerahmtes Titelschild. Einrichtung: Schriftspiegel 31,7/32,0 χ 25,0 cm; f. 184r-194v um die äußere Kommentarspalte beschnitten (z.T. mit Textverlust); einspaltig; f. l r - 3 v 3 0 - 3 2 Zeilen; f. 4 r - 1 9 v 25 Zeilen; f. 20r-194v 28 Zeilen; Psalmenüberschriften, Aktenzeichen und Gebetsvermerke in roter Farbe, gelb und blau ausgemalt; f. 4r, 61v, 120v über 7 Zeilen reichende mehrfarbige Initialen mit Flechtwerk und roter Punktränderung am Anfang der Hauptpsalmen; weitere Initialen farbig ausgefüllt und mit Punktränderung versehen. - Schrift: insulare Halbunziale, insulare und frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; bis f. 183r reiche marginale Kommentierung. Inhalt: Vorderer Spiegel verso (ehemals Vorsatzblatt) Federproben (mit Neumen); f. l r - 3 v Kalendar; f. 3v Besitzvermerk; f. 4 r - 1 8 3 r Psalterium Romanum glossatum; f. 183v leer; f. 184r-194v Cantica Veteris et Novi Testamenti (Textverlust zwischen f. 188 und 189 sowie zwischen f. 192 und 193); f. 189r Versepitaphien; hinterer Spiegel Urkunde des 14. Jahrhunderts. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Fulda entstanden; auch ein Nekrologeintrag aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts auf f. 189r sowie die Epitaphien für Abt Richard von Fulda (f 1039) und Abt Otbert von Ellwangen ( t 1035) weisen auf Fulda; nach einem Katalogeintrag von 1360 und einem Besitzvermerk des 14. Jahr-

428

Frankfurt am Main

hunderts auf f. 3v befand sich der Codex später in der Bibliothek des St. Bartholomäusstifts in Frankfurt am Main. Literatur: D. Bains, in: W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 69; K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 472; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 112f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 266f., Nr. 1256; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hoftnann, Libri Sancti Kyliani, S. 16, 56; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 42f.; B. Bischoff, Paläographie, S. 47f., 128; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 76, Nr. 19; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 128; M.C. Ferrari, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 67; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 409; B. Fischer, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 9 9 - 1 0 6 , 108; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 198; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 6 - 8 , 12 [ = X V ] ; Μ. Gibson, in: The early medieval Bible, S. 79f.; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 68; II, S. 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 217; W. Haubrichs, in: Architecture Poetica, S. 69, 79; N. Henkel, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 16; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 148; R. Kahsnitz, Der Werdener Psalter in Berlin, S. 99, 105, 123; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 188; F. Mütherich, in: Hrabanus Maurus und seine Schule, S. 101; O.G. Oexle, in: Die Klostergemeinschaft von Fulda, I, S. 143, 146; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 66 - 70; R. Schilling, Die illuminierten Handschriften und Einzelminiaturendes Mittelalters und der Renaissance in Frankfurter Besitz, S. If., Nr. 1; H. Schneider, Die altlateinischen biblischen Cantica, S. 5 4 - 5 6 , 7 6 ; H. Spilling, CM. 2 (1976) S. 73; H. Spilling, in: Hrabanus Maurus, S. 173; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 276f.; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 8 2 - 8 4 ; Stadtbibliothek Frankfurt am Main. Katalog der Ständigen Ausstellung, S. 5, Nr. 15; W.M. Stevens, BW. 8 (1972) S. 314; H. Tiefenbach, in: 2 RGA. X, S. 236; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 138. - Abbildung von f. 4r bei K. Bierbrauer, in: 799, S. 473; Abbildung eines Ausschnitts von f. 120v bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 77; Abbildung von f. 6v bei B. Fischer, in: Festschrift Bernhard Bischoff, Tafel 2; Abbildung von f. 6r bei M. Gibson, 'Artes', Tafel 1, S. 7; Abbildung von f. 163v bei M. Gibson, in: The early medieval Bible, Abb. 5.1, S. 81; Abbildung der Initialen auf f. 61v, 120v bei F. Mütherich, Abb. 9f., S. 100, und bei R. Schilling, Tafel II; Abbildung von f. 158r (obere Hälfte) bei H. Spilling, Klosterbibliothek, Abb. 20, S. 83; Abbildungen der Initialen auf f. 4r, 16r, 24r, 60v, 74v, 120v bei A. Weiner, Abb. 2 7 - 3 2 , S. 2 2 7 - 2 3 2 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (f. 184r) zu den Cantica Veteris et Novi Testamenti in einem ansonsten nicht glossierten Codex; Glosse von einer textfremden Hand eingetragen. Zeit und Ort: Glosse im 9. Jahrhundert in Fulda eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt

Frankfurt am Main

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am Main, S. 69 [Lesung bei Autopsie bestätigt]; H. Schneider, Die altlateinischen biblischen Cantica, S. 55. Literatur: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 69f.; H. Schneider, Die altlateinischen biblischen Cantica, S. 55.

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FRANKFURT AM MAIN, S T A D T - UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M s . BARTH. 5 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 315 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und 1 hinten; das ursprünglich erste Blatt fehlt; Spiegelblätter aus dem Einband ausgelöst; sie werden heute unter der Nummer Fragm. lat. III 9 aufbewahrt; 33,5 χ 25,5 cm; Zählung von 1 bis 315 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; von f. 298v —315v zudem Zählung rückwärts von 18 — 1 jeweils in der rechten oberen Ecke der Versoseite; mit Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; je 5 Buckel auf den Deckeln; Eckbleche; Einband 1964 restauriert; vorgängige Signatur F ix des 15. Jahrhunderts auf einem Pergamentstreifen auf dem Vorderdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 17,5 cm; 30 Zeilen; zweispaltig; Überschriften, Initialen, Lombarden und Zierstriche in roter Farbe; f. 143v Stammbaum. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra—315va Burchard von Worms, Decretum; f. 6r, 77r, 144v, 170v, 198r, 219v leer; f. 236rb-vb Antiphone des Krankenoffiziums (mit Neumen); f. 315va-vb Isidor von Sevilla, Epistola ad Massonem (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in Worms entstanden; nach einem Katalogeintrag befand er sich 1360 in der Bibliothek des St. Bartholomäusstifts in Frankfurt am Main. Literatur: Bernward von Hildesheim, II, S. 2 3 0 - 2 3 2 ; H. Hoffmann - R. Pokorny, Das Dekret des Bischofs Burchard von Worms, S. 37—39 und passim; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 135; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 29; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 104f. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 33v in Bernward von Hildesheim, S. 233; Abbildung von f. 33v bei R. McKitterick, in: Otto der Große, I, Abb. 13, S. 223.

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Frankfurt am Main

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 255ra) zu Burchard von Worms, Decretum (XIX, 5) im Rahmen einer von f. 284v-262r reichenden lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in Worms eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 29; G. Powitz H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 105. Literatur: H. Hoffmann — R. Pokorny, Das Dekret des Bischofs Burchard von Worms, S. 67; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 29; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 105.

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FRANKFURT AM MAIN, S T A D T - UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M s . BARTH. 6 4 (AUSST. 17) (FRÜHER 50) StSG. 141 A Abbildung f. 6r Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 87 Blätter; aus dem Rückendeckel Notariatsurkunde aus Aschaffenburg gelöst; wird jetzt unter der Nummer Fragm. lat. IV 7 aufbewahrt; 30,5 χ 22,5 cm; Zählung von 1 bis 87 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 15. Jahrhunderts; beschädigter, dunkelbrauner, blindgepreßter Ledereinband; Einband 1935 restauriert; eine Schließe; vorgängige Signatur Canones Apostolorum N° 50 auf dem vorderen Einbandspiegel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5/23,0 χ 15,5 cm; einspaltig; f. 12r-14v, 39r-41r, 49v-54r, 61r-62r vierspaltig; 23 Zeilen; f. 87r 28 Zeilen; f. 87v 21 Zeilen; Lombarden, Überschriften und Kapitelüberschriften in roter Farbe; Überschriften teilweise in Unziale. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 87 von einer Hand des 11. oder frühen 12. Jahrhunderts. Inhalt: Auf dem vorderen Spiegelblatt aufgeklebt J.W. Bickell, Brief an J.F. Boehmer über den Inhalt der Handschrift; Besitzvermerk; f. lr Inskription; f. lr—87r Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (am Schluß unvollständig); f. 87r—ν Clemens III., Brief an den Erzbischof von Mainz; hinteres Spiegelblatt Urkunde von Aschaffenburg (ausgelöst).

Frankfurt am Main

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Mainz entstanden; aufgrund der Inskription auf f. lr erweist sich die Handschrift als Abschrift der Dionysio-Hadriana, die Karl dem Großen 774 von Papst Hadrian I. überreicht wurde; ein Besitzvermerk des 16. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel weist auf das St. Bartholomäusstift in Frankfurt am Main. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 47f.; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 79; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 267, Nr. 1257; S. Blum, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 476; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen, S. 5 - 1 2 , 18; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 252; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 46; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 86; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 15; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgangedes Mittelalters, I, 2, S. 521f.; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 245; P. Piper, Litteraturgeschichte und Grammatik des Althochdeutschen und des Altsächsischen, S. 49; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriftendes Bartholomaeusstiftsund des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 136-138; Stadtbibliothek Frankfurt am Main. Katalog der Ständigen Ausstellung, S. 6, Nr. 17; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 13, 136, 146f., 149, 193; StSG. IV, S. 433, Nr. 141. - Abbildung von f. 20r bei R. Bergmann, Abb. 3, S. 92; Abbildung von f. 2r, 3r, 8v, 9r, 20r, 28v, 45v, 59r bei S. Blum, Die althochdeutschen Canonesglossen der Handschrift Frankfurt am Main Ms. Barth. 64 (Ausst. 17), Abb. 1 - 8 , S. 2 9 8 - 3 0 5 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 316 Glossen (f. 2 v - 7 2 r ) zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana in einem fast durchgängig glossierten Codex; davon 312 Glossen marginal, mit Verweiszeichen auf den Text bezogen, und 4 (f. 9r, 18v, 28v, 44r) interlinear stehend; zudem lateinische Glossen von derselben Hand, wobei die althochdeutschen Glossen überwiegen; (S. Blum kommt auf 320 Glossen, da sie Mehrfachglossierungen zu einem Interpretament als eigenständige Glossen zählt) [bei StSG. Pagina-Angaben], Zeit und Ort: Glossen im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Mainz eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 5; H. Garke, S. 67; H. Reutercrona, S. 4); rhfrk. (nach G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, S. 196; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 47f.; K. Grubmüller, S. I l l Anm.; H. Naumann - W. Betz, S. 31); ostfrk. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 262; G. Ehrismann, S. 252; R. Kögel, S. 522; G. Kossinna, S. 92f.; G. Müller - Th. Frings, S. 324; P. Piper, S. 49; F. Simmler, S. 39; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197); obfrk. (nach H. Reutercrona, S. 57). Edition: StSG. II, S. 1 4 4 - 1 4 9 (Nr. DXCVIII). Literatur: StSG. IV, S. 433, Nr. 141; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 256; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 47, 4 9 - 5 2 , 56; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 90; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 332; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 1 2 4 - 1 2 9 , 133; G.

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Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 24, 113; G. Baesecke, Vor— und Frühgeschichte, II, S. 196; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 79f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 267, Nr. 1257; S. Blum, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 476—482; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 6 - 7 7 ; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 252; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 223; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 53; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 5; I. Frank, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Leipzig Rep. II. 6, S. 255f. und passim; Η. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 67; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 196f.; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 185, 199; K. Grubmüller, ADA. 79 (1968) S. I l l ; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 2 6 2 - 2 6 4 ; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 54, 56, 59, 6 4 - 6 6 , 72f., 75; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 233, 250; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 207; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 52; KFW. I, S. XXIII; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 174f., 365f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 522; G. Kossinna, Über die ältesten hochfränkischen Sprachdenkmäler, S. 92f.; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 142; E. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 3 3 7 - 3 4 2 ; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 324; H.H. Munske, Der germanische Rechtswortschatz im Bereich der Missetaten, I, S. 268; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 330 und passim; P. Piper, Litteraturgeschichte und Grammatik des Althochdeutschen und Altsächsischen, S. 49; G. Powitz — H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 136-138; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4, 57; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 103, 106; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 23; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 153; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 2 6 - 2 8 ; A. Schwarz, Germanistik 29 (1988) S. 838; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 114; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 39; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141f.; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 8; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 244; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 137, 237; A. Waag, Teuthonista 8 (1931-1932) S. 16 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 9 7 - 9 9 und passim.

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FRANKFURT AM MAIN, S T A D T - UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M s . BARTH. 1 3 9 StSG. 142 Α Abbildung f. 33r Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 70 Blätter; 20,5 χ 15,0 cm; Blätter 5 9 - 6 6 Palimpsest; Zählung von 1 bis 70 von moderner Hand jeweils in der rechten

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oberen Ecke der Rectoseite; Einband des späten 16. Jahrhunderts; hellbrauner Ledereinband mit Rollenstempeln; von ehemals 2 Schließen nur noch eine erhalten. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,1/17,5 χ 9,5/10,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Hauptüberschriften in Capitalis rustica; Zwischenüberschriften und Initialen in roter Farbe; f. 8v, 23r hellblaue Rankenverzierung. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts; f. 59—66 ursprünglich von einer Hand des 11. Jahrhunderts beschrieben; zum Teil reiche marginale Glossierung. Inhalt: Vorderer Spiegel Schrift (Fragment; quer eingebunden); f. l r - 4 6 r Arator, Werke: f. l r - v Epistola ad Florianum; f. lv—2r Epistola ad Vigilium; f. 2r—46r De actibus apostolorum; f. 46r—70r Prosper von Aquitanien, Epigrammata; (f. 59r-66v ursprünglich theologische Schrift); f. 70v leer; hinterer Spiegel Schrift (Fragment; quer eingebunden). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; nach einem Katalogeintrag befand er sich 1360 wohl in der Bibliothek des St. Bartholomäusstifts in Frankfurt am Main. Literatur: R. Bergmann, in: Theodisca, S. 81; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 46; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 11; R. Kurz, Die handschriftliche Uberlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 167; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 30, Nr. 47, S. 71; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Actibus Apostolorum, S. XVI; G. Powitz, Scriptorium 50 (1996) S. 297; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriftendes Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 318f.; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 24; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1423, 1425; StSG. IV, S. 433f., Nr. 142. - Abbildung von f. 22v bei R. Bergmann, Abb. 6, S. 95.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 126 Glossen; davon 125 Glossen (f. 9 r - 4 6 r ) zu Arator, De actibus apostolorum; 119 interlinear und 6 [f. lOr, 20v (2 Glossen), 23r, 31r, 39r] marginal stehend; einige Glossen in b/ft-Geheimschrift eingetragen; 1 Interlinearglosse (f. 50r) zu Prosper von Aquitanien, Epigrammata; f. 9 r - 1 0 r , 20v—58v zudem reiche lateinische, vor allem interlineare Glossierung; althochdeutsche und lateinische Glossen von derselben Hand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 109; I. Kelling, S. 39; H. Naumann - W. Betz, S. 31; H. Reutercrona, S. 92); ostfrk. oder rhfrk.? (nach G. Müller, S. 311); frk. (nach J. Franck, S. 5). Edition: StSG. II, S. 3 4 - 3 6 (Nr. DXXIX), S. 381 (Nr. DCCLXXVII).

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Literatur: StSG. IV, S. 433f., Nr. 142; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 48; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 320; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 81; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 5; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 39f., 54; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. l l f . , 3 6 - 3 9 , 5 3 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 402; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 326; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 59, 262f.; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 311; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 220; G. Powitz — H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 318f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 92; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 637; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 41; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 198; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 14 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 358.

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FRANKFURT AM MAIN, S T A D T - UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M s . LAT. QU. 7 4 (IM 1 9 . JAHRHUNDERT AUSGELÖST AUS M S . BARTH. 1 1 7 ) StSG. 143 A Abbildung f. lr

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Rest eines Doppelblattes; starke Beschädigung durch Beschneidung und Wurmfraß; etwa 18,0 (ursprünglich 29,0) χ 18,0 cm; Zahl 1 von jüngerer Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite des ersten Blattes, Zahl 2 in der linken oberen Ecke der Rectoseite des Blattrestes; wurde im 19. Jahrhundert aus dem hinteren Einbanddeckel der Handschrift Ms. Barth. 117 (Ausst. 21) ausgelöst; Aufbewahrung in einer Pappmappe. - ursprüngliche Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 13,0/14,0 cm; einspaltig; 2 3 - 2 4 Zeilen (14 erhalten); f. lr Wortanfänge rot gestrichelt oder getupft; Abschnitte durch Majuskeln mit roten Punktsäumen und Kreisfüllungen markiert; f. 2v rote Kapitelrubrik. - Schrift: insulare Minuskel von zwei Händen aus dem 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts; Federproben auf f. lr von zwei Händen des 13. oder 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; f. l r - v Glossar zu Gregor der Große, Moralia in Job (XXXI, 45); f. 2 r - v Benediktinerregel (Exzerpte). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts entstanden; im 15. Jahrhundert diente es als hinterer Spiegel der Handschrift Ms. Barth. 117 (Ausst. 21); der Einband dieser

Frankfurt am Main

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Handschrift weist auf das St. Bartholomäusstift in Frankfurt am Main; im 19. Jahrhundert wurde das Fragment aus diesem Einband ausgelöst. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 5; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 270, Nr. 1275; K. Bredehorn - G. Powitz, Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppe Manuscripta Latina, S. 66f.; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 2 9 7 - 3 0 0 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 189; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 271; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 434, Nr. 143.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 13 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. lr) zu Gregor der Große, Moralia in Job (XXXI, 45; Sündenverzeichnis). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 110; Th. Klein, S. 301; H. Naumann - W. Betz, S. 31); frk. (nach J. Franck, S. 5). Edition: StSG. II, S. 321 (Nr. DCLXXXI). Literatur: StSG. IV, S. 434, Nr. 143; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 270, Nr. 1275; K. Bredehorn - G. Powitz, Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppe Manuscripta Latina, S. 66f.; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 5; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 68; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 96; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 2 9 7 - 3 0 9 ; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 271; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 23; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 154; E. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 145f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 246, 266, 315.

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FRANKFURT AM MAIN, S T A D T - UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK FRAGM. LAT. II 6 (IM 1 9 . JAHRHUNDERT

AUSGELÖST AUS M S . BARTH. 2 9 ) StSG. 144

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Doppelblätter, 1 Blattrest; 26,0 χ 17,0/17,5 cm; Zählung von 1 bis 2 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite des Doppelblattes mit dem Glossar; im 19. Jahr-

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Frankfurt am Main

hundert aus den Handschriften Ms. Barth. 26 und 29 ausgelöst. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 15,0 cm; zweispaltig; f. l r - v 52 Zeilen; f. 2 r - v 42 und 43 Zeilen; f. 2r Überschrift in roter Farbe. - Schrift: gotische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts; Korrekturen und Ergänzungen von einer etwas späteren Hand. Inhalt: Doppelblatt mit dem Glossar: f. lr Versus de arboribus, volucribus, piscibus, herbis; f. 2r Urkundenlehre (Fragment); f. 2v Verse über Vita clericorum. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden; im 19. Jahrhundert wurde es durch J.F. Boehmer aus dem hinteren Einbanddeckel der Handschrift Ms. Barth. 29 ausgelöst. Literatur: G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600,1, Blatt 161 verso — Blatt 162 recto; G. Powitz, Mittelalterliche Handschriftenfragmente, S. 19; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 58; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 305f.; StSG. IV, S. 434, Nr. 144.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 288 Interlinearglossen (f. lr) zu den Versus de arboribus, volucribus, piscibus, herbis; Glossar mit weitem Zeilenabstand zur Eintragung der althochdeutschen Glossen. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zusammen mit den Merkversen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Reutercrona, S. 36); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 3 1 , 4 1 - 5 2 (Nr. DCCCCXXXIV); Berichtigungen bei StSG. III, S. 723. Literatur: StSG. IV, S. 434, Nr. 144; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 280; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, I, Blatt 161 verso; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 243; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 182; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 281; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 176f.; G. Powitz, Mittelalterliche Handschriftenfragmente, S. 19; G. Powitz - H. Buck, Die Handschriften des Bartholomaeusstifts und des Karmeliterklosters in Frankfurt am Main, S. 58; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 36; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 133, 141; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 655, 657, 661 f., 665f.; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ), S. 283; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 305f.

Freiburg im Breisgau

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FREIBURG IM BREISGAU, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK H S . 3 5 5 s. N R . 162a

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FREIBURG

IM BREISGAU,

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

Hs. 380 StSG. 145 Abbildungen f. 144v, 145r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 147 Blätter; 19,0 χ 13,5 cm; Zählung von 1 bis 147 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ehemals heller, spätmittelalterlicher Halblederband; eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,0 χ 9,5/10,0 cm; einspaltig; f. 144v-145r zweispaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica und Unziale in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; f. 2r Initiale Ο in roter Farbe, mit Silber gefüllt; f. lv Bild Cassians in Deckfarbenmalerei. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Schenkungsvermerk; Notiz über Ovid; f. lv Epitaphium Sancti Hieronymi; Besitzvermerke; f. 2r Schenkungsvermerk; f. 2 r - 1 4 4 r Cassian, Collationes (XVIII-XXIV); f. 144r-145rb Glossen zu Cassian, Collationes und Gregor der Große, Dialoge; f. 145v-147v Gregor der Große (?), Responsio 9 ad Augustinum episcopum anglorum; satirische Verse. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert im süddeutsch—schweizerischen Raum entstanden; zwei Besitzvermerke aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts auf f. lv weisen auf das Chorherrenstift St. Michael in Beromünster; ein Schenkungsvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weist auf einen Besitzerwechsel; ein Vermerk des Jahres 1793 auf f. lv nennt den Freiherrn J. von Laßberg als Besitzer; nach einem Vermerk auf f. 2r schenkte dieser die Handschrift 1794 dem Freiburger Theologen und Orientalisten J.L. Hug; aus dessen Nachlaß gelangte sie 1846 in die Universitätsbibliothek Freiburg. Literatur: R. Bergmann, in: Theodisca, S. 87; BHM., Nr. 929; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 147f.; W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 116f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 47; Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, I, S. 2; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 5 9 - 3 6 2 ; K. Smolak, in: The Classical Tradition in the Middle Ages and the Renaissance, S. 117; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 434f. Abbildung von f. 1 4 3 v - 1 4 5 r b e i R. Bergmann, Abb. 1 1 a — l i b , S. lOOf.

438

Freiburg im Breisgau

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 11 Glossen. - Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 3r, 17r) zu Cassian, Collationes; zudem gelegentliche lateinische Interlinearglossierung. — Textglossare: 9 Glossen in den im Anschluß an Cassian eingetragenen Glossaren; 2 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 144v) zu Cassian; 7 Glossen (f. 145r) in dem 71 Artikel umfassenden Glossar zu Gregor der Große, Dialoge; 6 im fortlaufenden Glossartext, 1 interlinear stehend; Glossare in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. Abschrift einer frk. Vorlage (nach C. Wesle, S. 139); Glossen zu Gregor der Große obd. (nach W. Schulte, S. 368). Edition: StSG. II, S. 154 (Nr. DCXI), S. 155 (Nr. DCXIII), S. 247 (Nr. DCLXII); erneute Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 363-367. Literatur: StSG. IV, S. 434f., Nr. 145; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 320; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 87; W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 116f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13 und passim; Α. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 48; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 6 3 - 3 6 8 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 55; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 137-139,159; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 302, 310.

FREIBURG IM BREISGAU, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK HS. 4 5 4 s. N R . 162b

Freiburg im Breisgau

162

FREIBURG IM BREISGAU,

439

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

Hs. 981 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Reste von 4 Doppelblättern, in modernen Umschlag geheftet; von f. 1 —2 obere, von f. 3 - 8 untere Hälfte erhalten; 16,0/17,0 χ 15,0/17,0 cm (ursprüngliche Höhe etwa 25,0 cm); Zählung von 1 bis 8 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Pappumschlag. — Einrichtung: Schriftspiegel (ursprünglich 19,0 χ 11,0 cm); einspaltig; 1 7 - 2 0 Zeilen (ursprünglich 28); f. lr Überschrift in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; f. lr—2v griechische Majuskel als Auszeichnungsschrift; Capitalis rustica als Auszeichnungsschrift. Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr St. Galler Neumen; f. l r - 8 v Prudentius, Cathemerinon und Peristephanon (Exzerpte). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach wohl in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Südwestdeutschland entstanden, nach H. Hoffmann hingegen "gegen Ende des 10. Jahrhunderts von einer Hersfelder Hand geschrieben worden"; die Blätter dienten zwei Drucken des 16. Jahrhunderts als Einbandbezüge. Literatur: W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 202; K.J. Heinisch, ZDA. 72 (1935) S. 207f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 187; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 195.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 23 überwiegend interlinear stehende Glossen [f. lr (4 Glossen), lv (12 Glossen), 2r (2 Glossen), 8r (1 Glosse), 8v (4 Glossen)] in dem in abgesetzten Zeilen geschriebenen, durchgehend lateinisch glossierten Prudentiustext; 1 Glosse (f. 2r) in ^—Geheimschrift; Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Gleichzeitig mit dem Text im 10. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Alem. (nach K.J. Heinisch, S. 208).

Edition: K.J. Heinisch, ZDA. 72 (1935) S. 207f. Literatur: W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 202; K.J. Heinisch, ZDA. 72 (1935) S. 208; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 238;

Freiburg im Breisgau

440

J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp, 1272, 1274.

FREIBURG IM BREISGAU, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK H S . 1 1 2 2 , 3 s. N R . 162C

162a

FREIBURG

IM BREISGAU,

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

Hs. 355 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter; 17,5 χ 12,5 cm; Zählung von 1 bis 127 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1978 teilweise erneuert; ehemaliger roter Lederbezug nur noch in Resten erhalten; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,5/13,0 χ 9,0 cm; einspaltig; f. 124r-125r zweispaltig; 21 Zeilen; f. 119r-126v 2 5 - 2 6 Zeilen; f. 7r, 43r, 80r über 14 Zeilen reichende, mit Ranken verzierte Initiale in grüner und roter Farbe. - Schrift: f. l r - 1 1 8 v karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; f. 119r— 126v Textura von einer Hand aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderer Einbandspiegel Besitzvermerk; f. l r - 6 v Kalendar für Benediktiner; f. 7r— 116r Psalteriumnonferiatum; f. 116v —124rLaudes —Cantica; f. 124ra-126v Allerheiligenlitanei; f. 1 2 7 r - v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts vielleicht im Benediktinerinnenkloster Amtenhausen entstanden und dort in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts vervollständigt; ein Eintrag des 19. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel weist auf das St. Margarethen-Stift in Waldkirch. Literatur: W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 93f.; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 108; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 194.

Glossen Zahl und Art: Die aufgrund eines Hinweises von R. Schützeichel in die 3. Nachtragsliste aufgenommene Handschrift enthält keine althochdeutschen Glossen, sondern im 13. Jahrhundert marginal eingetragene deutsche Gebetsanweisungen zum Psalter (dazu E. Hellgardt).

Freiburg im Breisgau

441

Literatur: W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 93f; E. Hellgardt, in: Deutsche Bibelübersetzungendes Mittelalters, S. 403.

162b

FREIBURG IM BREISGAU, HS. 4 5 4

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papier und 1 Pergamentblatt vorne und hinten; 27,5 χ 20,5 cm; Zählung von 1 bis 143 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliche Pergamentblätter vorne und hinten von einer Hand des 15. Jahrhunderts mit 41 und 47 bezeichnet; Einband von etwa 1500; heller, blindgepreßter Ledereinband (Holzdeckel durch Pappe ersetzt); 2 Schließen. Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/21,5 χ 15,0/16,0 cm; einspaltig; 3 3 - 3 8 Zeilen; f. 142r-143v 4 3 - 4 4 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; leicht verzierte Initialen; f. lr, 2r, 16r über 1 1 - 1 2 Zeilen reichende Rankeninitiale in roter Farbe; f. 132r Federzeichnung. - Schrift: gotische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Spiegelblätter vorne und hinten Antiphonale de tempore; f. l r - 1 3 2 r Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); f. 132v-133v Actaconciliiclaromontani; f. 134r—138v Messen; f. 138v-143rPseudo-Isidor, Expositio in missa; f. 143r—ν Exemplum de potestate ligandi et solvendi. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden. Literatur: W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 140f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 47.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 5 vereinzelte Interlinearglossen (f. 19v, 31r, 92r, 99v, 129r) zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus) in einer durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten lateinischen Interlinearglossierung; Glossen von "einer etwa gleichzeitigen Hand" (W. Hagenmaier); Zugehörigkeit zum Althochdeutschen zweifelhaft. Zeit und Ort: Nach Graphie (sch, w) und Nebensilbenlautstand gut zur Entstehung im 12. Jahrhundert passend. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt.

Freiburg im Breisgau

442

Edition: W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau, III, S. 140. Literatur: W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, III, S. 140.

162c

FREIBURG

IM BREISGAU,

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

Hs. 1122,3 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter (1 Doppelblatt); an den äußeren Rändern beschnitten; Blatt 1 15,0 χ 9,5 cm; Blatt 2 15,0 χ 12,0 cm; Zählung von 1 bis 2 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite. — Einrichtung: Schriftspiegel ursprünglich etwa 18,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 15 Zeilen (ursprünglich 19). — Schrift: frühe Minuskel von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: Gregor der Große, Regula pastoralis (11, 14, 15). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert wahrscheinlich in Süddeutschland entstanden; später wurde es als Einbandbezug verwendet. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 273, Nr. 1294; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, ΙΠ, S. 203; W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, IV, S. 481.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Einige wenige (vielleicht 3) ziemlich verblaßte Interlinearglossen, von W. Hagenmaier als althochdeutsch bestimmt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 273, Nr. 1294; W. Hagenmaier, Die Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, IV, S. 481.

Fulda

443

1 6 3 (I) FULDA, HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK AA 2

[f. 2 0 - 3 5 ] [= F] 776

ST. PAUL, STIFTSARCHIV 9 0 3 / 0 (FRÜHER EXTRAV. S. N.) [ = P ] F StSG. 146 Ρ StSG. 729 Abbildung F f. 32v

F ΑΡ F

Handschrift Beschreibung: F Teil 3 eines Codex aus 4 ursprünglich selbständigen Teilen [zu Teil 4 sieh Katalog Nr. 163 (II)]; Pergament; 16 Blätter; 27,5 χ 19,0/20,0 cm; Zählung von 20 bis 35 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit Leder überzogene Holzdeckel; Ρ Heft; Pergament; 10 Blätter; 27,5 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 10 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blätter im 19. Jahrhundert neu eingebunden. - Einrichtung: Schriftspiegel F, Ρ 24,0 χ 15,5/16,5 cm; einspaltig; 2 6 - 2 7 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; wenige einfache Initialen. — Schrift: wohl französisch beeinflußte Minuskel von einer Hand aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: F f. 2 0 r - 3 1 v Alkuin, De Orthographia; f. 3 1 v - 3 5 v Glossen zu Alkuin; Ρ f. lr Worterklärungen zu Vergil, Werke; Glossar Abstrusa (unvollständig); f. 3r—ν Glossar De Mammona Inquitatis; Bibel, Lukas- und Johannes-Evangelium (Exzerpte); f. 3 v - 4 r Verzeichnis der kirchlichen Offizien am Karfreitag und Karsamstag; f. 4 r - 1 0 v Formulae Augienses Β (Nr. 1 - 1 2 , 1 8 - 2 0 , 34, 42, 4 4 - 4 6 ) ; f. 7 v - 1 0 v (untere Ränder) Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis. Geschichte: Im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in Süddeutschland entstanden; F nach einem Besitzvermerk auf f. lr wurde der Codex 1630 zusammen mit anderen Beständen der Konstanzer Dombibliothek für die Benediktinerabtei Weingarten bei Ravensburg erworben; im Zuge der Auflösung des Klosters 1802 kam die Handschrift in die Königliche Bibliothek Fulda, die heutige Hessische Landesbibliothek; Ρ seit Martin Gerberts Zeiten war der Codex in der Bibliothek von St. Blasien, von wo aus er in die Benediktinerabtei St. Paul kam; ob der Codex möglicherweise aus der Gruppe der Reichenauer Handschriften stammt, läßt sich nicht mehr feststellen, da er im 19. Jahrhundert neu gebunden wurde und keine Besitzeintragungen mehr vorhanden sind; Zusammengehörigkeit von F und Ρ von B. Bischoff erkannt. Literatur: F G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 144; BHM., Nr. 0, 323, 990; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 276, Nr. 1313; S. von Borries — Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 38; S. Bruni, in: La critica del testo mediolatino, S. 314; S. Bruni, StM. Serie Terza 32 (1991) S. 95; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 48; R. Hausmann, Die

444

Fulda

theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 16—23; Ch. Jakobi—Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 42—44, Nr. 17; H. Köllner, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Bildband, S. Xlllf.; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 283; P. Lendinara, Anglo—Saxon Glosses and Glossaries, S. 146; P. Lendinara, Anglo-Saxon Glosses and Glossaries, S. 345; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; K. Löffler, Die Handschriften des Kosters Weingarten, S. 63f., Nr. Β 55 fol.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 197; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 196; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 303 - 3 0 5 ; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 5266, 5284, 5287, 5289, 5290, 5 2 9 4 - 5 2 9 8 , 5301-5307; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 6 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 4 3 5 - 4 3 7 , Nr. 146; P H . Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 168f., Nr. 9.36; H. Gröchenig - G. Hödl - E. Pascher, Katalog der Ausstellung, S. 5 3 - 5 7 , Nr. 11; Ch. Jakobi — Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 43; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 480; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. V, S. 74f., Nr. 729. - F Abbildung mehrerer Initialen bei H. Köllner, Abb. 1 3 2 - 1 3 6 , S. 36f.; Ρ Abbildung von f. lOr bei H. Gröchenig - G. Hödl - E. Pascher, S. 54.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 108 Glossen; F 86 im fortlaufenden, ca. 200 Zeilen umfassenden Glossartext stehende Glossen (f. 32r-35v) zu Alkuin; Glossar fortlaufend geschrieben; Ρ 1 Glosse (f. lr) in den Worterklärungen zu Vergil, Werke (Georgica); 21 Glossen (f. 7 v - 1 0 r ) in dem Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossen auf den unteren Rändern fortlaufend eingetragen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossartexts im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: F Glossen zu Alkuin alem. (nach G. Müller, S. 314); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 196); Glossen ohne nähere Bestimmung alem. (nach F. Simmler, S. 22); Ρ alem. (nach J. Schatz, S. 3). Edition: F StSG. II, S. 5f. (Nr. DV); Ρ StSG. V, S. 25f. (Nr. DCXXXVlP). Literatur: F StSG. IV, S. 4 3 5 - 4 3 7 , Nr. 146; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 48f., 75, 78; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 132; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 301; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 38; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 276, Nr. 1313; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 32; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 1 9 - 2 2 ; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 43; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 59; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 283, 289 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 173; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 49; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 35; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 314; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 196; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; J. Riecke, Die

Fulda

445

Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 103, 106; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 731; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 171, 251; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 289; Ρ StSG. V, S. 74f., Nr. 729; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, S. 171; J, Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 63, 84, 86, 103, 106, 126; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 308, 335.

1 6 3 (II) FULDA, HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK AA 2 [F. 3 6 - 2 0 4 ] StSG. 146 Abbildungen f. 46r, 139r, 195r

Α

Handschrift Beschreibung: Teil 4 eines Codex aus 4 ursprünglich selbständigen Teilen [zu Teil 3 sieh Katalog Nr. 163 (I)]; Pergament; 169 Blätter; 27,5 χ 19,0/20,0 cm; Zählung von 36 bis 204 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit Leder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/24,0 χ 15,5/16,5 cm; f. 36r-152v, 196r-204v einspaltig; f. 153r — 195v zweispaltig; 20 — 30 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; wenige einfache Initialen; f. 58r, 85r zeichenhafte Wortillustrationen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. 3 6 v - 3 8 r Hieronymus, Epistola ad Marcellam; f. 38r-117v Bibelglossar; f. 117v-118r Cassian, Collationes; f. 118r—120r Ad Dardanum de diversis generibus musicorum; f. 120r-126v Isidor von Sevilla, Etymologiae (I); f. 126v —127r Marius Victorinus, Ars Grammatica (Exzerpte); f. 1 2 7 v 128r Gregor der Große, Moralia in Job (Exzerpt); f. 128r-129v Schrift; f. 129v-130v Glossen zu Gregor der Große, Dialoge; f. 130v-136r Glossen zur Benediktinerregel; f. 136r- 137v Glossen zu den Canones; f. 137v- 138v Glossen zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Übersetzung des Rufinus); f. 138v-139r Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 139r-v Schrift; f. 139v-151r Hrabanus Maurus, De institutione clericorum; f. 151r—152r Isidor von Sevilla, Etymologiae (V, I); f. 152r-v Schrift; f. 153ra-194rb alphabetisches Glossar; f. 194va-195vb alphabetisches Glossar zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 196r—200v Pseudo—Venantius Fortunatus, Expositio fidei catholicae; f. 200v—203v Schrift; f. 203v — 204r Athanasius, Apologia contra Arianos; f. 204v theologische Schrift (Textverlust durch Beschneidung).

446

Fulda

Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 6 , 7 — 19, 3 6 - 2 0 4 im 10. Jahrhundert wohl in Süd Westdeutschland; nach einem Besitzvermerk auf f. lr wurde er 1630 zusammen mit anderen Beständen der Konstanzer Dombibliothek für die Benediktinerabtei Weingarten bei Ravensburg erworben; im Zuge der Auflösung des Klosters 1802 kam die Handschrift in die Königliche Bibliothek Fulda, die heutige Hessische Landesbibliothek. Literatur: J.J. Contreni, Speculum 51 (1976) S. 418; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VI; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 1 6 - 2 3 ; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 4 2 - 4 4 , Nr. 17; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo—Saxon, S. 477; H. Köllner, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Bildband, S. XHIf.; R. Kottje, DA. 31 (1975) S. 541; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 172; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 64, 68; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 264; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 63f., Nr. Β 55 fol.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 197; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. IX und passim; Η. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 344; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1051; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 99; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 303 - 3 0 5 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 18 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134, 136; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 4 3 5 - 4 3 7 , Nr. 146. - Abbildung mehrerer Initialen bei Η. Köllner, Abb. 1 3 3 - 1 3 5 , 137, S. 36f.

Glossen Zahl und Art: Textglossare, außer dem alphabetischen zu Gregors Homiliae jeweils in der Textreihenfolge: Insgesamt 129 Glossen; 26 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 4 0 v - 9 7 v ) in dem 160 Seiten umfassenden Bibelglossar, davon 6 Glossen (f. 4 0 v - 4 2 r ) zu Exodus; 5 Glossen (f. 4 2 v 43r) zu Leviticus; 2 Glossen (f. 45v, 46r) zu Deuteronomium; 2 Glossen (f. 47v, 48r) zu Richter; 2 Glossen (f. 55r, 56v) zu 2. Samuel; 2 Glossen (f. 58r) zu 1. Könige; 1 Glosse (f. 62r) zu 1. Paralipomenon; 2 Glossen (f. 66v) zu Psalmen; 1 Glosse (f. 87r) zu Esther; 1 Glosse (f. 88v) zu Makkabäer; 1 Glosse (f. 96v) zu Job und 1 Glosse (f. 97v) zu Arnos; Glossar fortlaufend geschrieben; 7 Glossen (f. 129v-130r) in den ca. 60 Zeilen umfassenden Glossen zu Gregor der Große, Dialoge; Glossar fortlaufend geschrieben; 6 Glossen [f. 130r (2), f. 136r (2), 137r] in den ca. 80 Zeilen umfassenden Glossen zu den Canones; Glossar fortlaufend geschrieben; 16 (f. 138v —139r) in den ca. 35 Zeilen umfassenden Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossar fortlaufend geschrieben; 74 Glossen (f. 194va-195vb) in dem ca. 120 Artikel umfassenden alphabetischen Glossar zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben.

Fulda

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Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossartexte im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen des alphabetisch angelegten lateinisch—deutschen Glossars zu Gregor der Große, Homiliae in evangelia alem. (nach H. Reutercrona, S. 7; W. Schröder, S. 99); frk. (nach H. Garke, S. 68); Glossen zu Gregor der Große, Dialoge alem. (nach W. Schulte, S. 307); Canonesglossen alem. (nach G. Baesecke, II, S. 199, S. 26*); Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis frk. beeinflußt mit Resten obd. Merkmale (nach C. Wesle, S. 56); Bibelglossen frk. (nach H. Garke, S. 68); Glossen ohne nähere Bestimmung alem. (nach F. Simmler, S. 22); ostfrk. (nach R. Kögel, I, 2, S. 593). Edition: StSG. I, S. 334 (Nr. XXXII), S. 345 (Nr. XLII), S. 367 (Nr. LXVII), S. 382 (Nr. LXXXV), S. 414 (Nr. CXVI), S. 429 (Nr. CXXX), S. 511 (Nr. CCXVIII), S. 512 (Nr. CCXX), S. 696 (Nr. CCCLXI); II, S. 9 3 - 9 6 (Nr. DLXXXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. 7, S. 150 (Nr. DC), S. 217f. (Nr. DCXLIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 103, Z. 5, S. 244 (Nr. DCLX) - Nachträge bei StSG. V, S. 92, Z. 21f., 37f., S. 318f. (Nr. DCLXXVIII), S. 607 (Nr. DCCCXXVII) - laut Nachtrag bei StSG. V, S. 105, Z. 39f., zu streichen; IV, S. 271 (Nr. CLVI Nachtr.), S. 273 (Nr. CCVIli Nachtr.), S. 284 (Nr. CCCXXIX a Nachtr.), S. 4 3 5 - 4 3 7 , Nr. 146; Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 0 5 - 3 0 7 ; Edition des Bibelglossars bei StSG. V, S. 1 3 5 - 2 2 5 . Literatur: StSG. IV, S. 4 3 5 - 4 3 7 , Nr. 146; StSG. V, S. 108-407; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 132; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93. 95f., 141, 143f.; G. Baesecke, V o r und Frühgeschichte, II, S. 199, S. 26"; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 538; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 89, 92f.; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 68; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 1 - 6 9 und passim; Η. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 118f.; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 1 9 - 2 2 ; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 2 3 3 - 2 3 5 , 239, 247; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 88, 117; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 4 1 - 4 5 , 4 7 - 5 0 ; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 49; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 311; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 103; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 49f.; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossen, S. 8f. und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1051, 1056; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 99f.; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 21f. und passim; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 0 5 - 3 0 7 und passim; Κ. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 98; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S.

448

Fulda

184; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 251; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 16 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 56 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 275, 297, 307, 310, 313.

1 6 4 FULDA, HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK AA 17 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 151 Blätter; 26,0 χ 18,0 cm; vorderes Spiegelblatt vom Einband gelöst; Konstanzer Einband; mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/20,5 χ 10,0/14,0 cm; einspaltig; 2 0 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; f. 60v, 64v, 104v, 120r, 132v 3-5zeilige rote oder braune Hohlinitialen; weitere Initialen in roter und brauner Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 5r, 94v und möglicherweise 94r Textkorrekturen von der Hand Reginberts; f. 4r—61 ν marginale und interlineare lateinische Glossen von der Hand des Konstanzer Klerikers Wolferad. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Schlichtungsurkunde von 1422; f. lr Besitzvermerk; f. lr—15lr Augustinus, Enarrationes inpsalmos (119—133; Textverlust nach f. 61, 11, 138; Blattfolge gestört); marginal mehrfach liturgische Notizen (zum Teil mit Neumen) und Glossen; f. 117v leer; f. 15lr Besitzvermerk; Federprobe; f. 15lr—ν Abendgebet. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts (terminus ante quem Tod Reginberts am 9.5.847) vielleicht im südöstlichen Frankreich oder in der Westschweiz entstanden; die Korrekturen Reginberts sowie eine Notiz auf f. 151r weisen auf die Reichenau; ein Besitzvermerk auf f. lr weist darauf, daß die Handschrift 1630 zusammen mit anderen Codices der Konstanzer Dombibliothek für die Benediktinerabtei Weingarten bei Ravensburg erworben wurde. Literatur: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 54f. und passim; J. Autenrieth, in: Wilhelm Hoffmann zum fünfzigsten Geburtstag, S. 42—44; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 278, Nr. 1325; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 48; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 5 2 - 5 4 ; W. Irtenkauf, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 347; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 173; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 66, Nr. Β 86 fol.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 30; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 197; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 297; M.M. Tischler, Scriptorium 50 (1996) S. 177.

Fulda

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Glossen Zahl und Art: Insgesamt 7 Glossen. - Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 8r) in dem Psalmenkommentar des Augustinus. — Glossensammlung: 3 Marginal— und 3 Interlinearglossen auf f. 15lr; diese Glossen ohne Textbezug, von anderer Hand als die Glosse auf f. 8r; von den Marginalglossen jeweils einige Buchstaben weggeschnitten. Zeit und Ort: Glossen nach H. Mayer im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 30. Literatur: R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 52f.; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 30; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

1 6 5 FULDA, HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK AA 2 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 0 5 ; Teil 2: f. 106-128; Pergament; 128 Blätter; 21,0 χ 16,0 cm; Einband aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, restauriert; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe; vorgängige Signatur 61 auf f. lr. — Einrichtung: Schriftspiegel f. l v - 1 0 5 v 16,5 χ 11,0 cm; f. 106r—128v 15,0 χ 9,0 cm; einspaltig; f. l v - 2 v zweispaltig; f. lv — 105v 25 Zeilen; f. 106v — 128v 26 Zeilen; Anfangsbuchstaben in Majuskeln in roter oder brauner Farbe; f. 106v Überschrift in Capitalis rustica in roter und brauner Farbe; f. lr Federzeichnung; f. 107r 16—zeilige mit Flechtband verzierte Initiale. — Schrift: karolingische Minuskel, f. lr—105ν von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts, f. 106v —128ν von mehreren Händen etwa aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; Besitzvermerk; Inhaltsverzeichnis; f. l v - 1 0 5 v Amalarius von Metz, Liber officialis; f. 105v Maximinianus, Elegia; f. 106r leer; f. 106v Federproben; f. 106v-114r Hieronymus, Epistula; f. 114r-v Alkuin, Kommentar zur Bibel, Johannes-Evangelium; f. 115r—117r Florus von Lyon, De divina psalmodia; f. 117r-126r Agobard von Lyon, De antiphonario; f. 126r Metalltintenrezepte; f. 126v — 127r Hieronymus, Epistula ad Paulam; f. 127v-128v Federproben.

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Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 1 0 5 in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts im Bodenseegebiet, f. 106 — 128 etwa im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts im Bodenseegebiet; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 127r und des 17. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten; eine Verbindung der beiden Teile ist seit dem 10. Jahrhundert möglich. Literatur: BHM., Nr. 53 bibl.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 279, Nr. 1328; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 57f.; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 34f., Nr. 12, S. 44f., Nr. 19; H. Köllner, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Bildband, S. XII, XIV; K. Löffler, Die Handschriftendes Klosters Weingarten, S. 95, Nr. F 59 4°; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 197; V. Trost, in: Diversarum artium studia, S. 1 8 5 - 1 9 3 , 297, 348. — Abbildung von f. 9r sowie von 2 Ausschnitten von f. 70r, 105v bei H. Köllner, Abb. 75, 142f., S. 22, 37; Abbildung von f. 126r bei V. Trost, Tafel 79, S. 348.

Glossen Zahl und Art: Die aufgrund des Hinweises bei H. Mayer, FMSt. 7 (1973) S. 230 in BV. aufgenommene Handschrift enthält laut H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xvii, keine althochdeutschen Glossen; laut Mitteilung von R. Schützeichel wurden in der Handschrift Glossen festgestellt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xvii.

166 FULDA, HOCHSCHUL- UND LANDESBIBLIOTHEK AA 31A nicht bei StSG. - BV. (1973) A Abbildung f. 53v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 207 Blätter; obere Ränder ab f. 151 durch Wasserschaden zerstört; 35,5 χ 25,5 cm; Zählung von 1 bis 206 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; vorderes Spiegelblatt vom Einbanddeckel gelöst, mit 1 bezeichnet; Konstanzer Einband des 15. Jahrhunderts; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe; Spuren von je 5 Buckeln auf den Deckeln sowie 1 Kette am hinteren Deckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 27,0/28,0 χ 18,5 cm; zweispaltig; f. lra—72vb, 120ra-143vb 2 8 - 3 1 Zeilen; f. 73ra-119va, 144ra-206rb

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4 5 - 4 6 Zeilen; f. Iv arithmetische Tabellen; Überschriften in roter oder schwarzer Capitalis rustica oder Minuskel; zu Beginn der einzelnen Bücher 4-13zeilige Initialen in roter Farbe; f. lra, 120ra 8-17zeilige Rankeninitialen; f. 53vb, 57va Initialen mit Masken; f. 95r Wappen von Petershausen; f. 96ra Federzeichnung; f. 179v marginal Zeichnung einer Frauenfigur. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Konstanzer Händen, f. lra — 72vb, 120ra—143vb des 2. und f. 73ra-119va, 144ra-206va des 3. Drittels des 11. Jahrhunderts; lateinische Glossen von der Hand des Konstanzer Klerikers Wolferad und der des Anonymus Α (nach J. Autenrieth, S. 92). Inhalt: f. Ir leer; f. lr Besitzvermerk; f. lra-206va Gregor der Große, Moralia in Job (XXIII-XXXV); f. 95v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. und 3. Drittel des 11. Jahrhunderts in der Domschule von Konstanz entstanden; ein Wappen des 15. Jahrhunderts auf f. 95r deutet darauf hin, daß er bereits früh in den Besitz der Benediktinerabtei Petershausen gelangte; ein Besitzeintrag von 1630 auf f. lr und ein aufgeklebtes Weingartener Inhaltsverzeichnis mit der alten Signatur auf f. lv weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten bei Ravensburg. Literatur: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 91f. und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 48f.; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 77f.; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 98, 100; W. Irtenkauf, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 347; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 56f., Nr. 24; H. Köllner, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Bildband, S. XV; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 40, 60, Nr. Β 23 fol.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 198; U. Schwab, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 90; H. Spilling, in: Litterae medii aevi, S. 166, 177, 179; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 49. Abbildung von f. lr, 120r sowie von Ausschnitten von f. 57v, 95r, 96r bei H. Köllner, Abb. 2 0 7 - 2 1 1 , S. 68.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 26va) sowie 1 zwischen den Spalten stehender althochdeutscher (kommentierender?) Satz (f. 53v) zu Gregor der Große, Moralia in Job; Glosse und Satz nicht von der Texthand; Glosse vielleicht von Anonymus A; zahlreiche lateinische Bemerkungen, Textkorrekturen und Glossen; der Hinweis von W. Stach auf eine Marginalglosse auf f. 24v ließ sich dort nicht verifizieren; eventuell bezieht die Angabe sich auf f. 26v. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz, S. 92.

452

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Literatur: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 91f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 94; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 77; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 56; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviif.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

1 6 7 FULDA, H O C H S C H U L - UND LANDESBIBLIOTHEK StSG. 147

C H A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren, ursprünglich selbständigen Teilen; Papier; 384 Blätter; Zählung von 1 bis 384 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; alte Zählung von 1 bis 20 am oberen Rand der Rectoseite auf f. 107r— 126r; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/24,0 χ 12,0/16,0 cm; ab f. 380v Wechsel von H o c h - auf Querformat; einspaltig; f. 9 7 r - 9 8 r dreispaltig; f. 126v-130r fünfspaltig; f. 2 2 4 r - 2 4 5 v vierspaltig (jeweils 2 Spalten mit zweispaltiger Anlage); f. 353v, 355v zweispaltig; Zeilenzahl sehr unterschiedlich, variierend von 6 bis 50; f. 246r verzierte Initiale. - Schrift: Kursive von mehreren Händen des 15. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift; darunter: f. 9 8 v - 9 9 v Walahfrid Strabo, Verzeichnis der menschlichen Glieder; zahlreiche Seiten leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 15. Jahrhundert möglicherweise in der Benediktinerabtei Weingarten bei Ravensburg entstanden; der Codex ist eine Abschrift des Codex St. Gallen 899 (Katalog Nr. 251). Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 - 1 3 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 210; U. Bodemann - K. Grubmüller, in: Pragmatische Schriftlichkeit im Mittelalter, S. 193; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 61, 86; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 25f.; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 200; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 187 [=IV]; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 114 [ = IX] M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 159; R. Hausmann, Die historischen, philologischen und juristischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. XV, XXXIX, 6 7 - 8 0 ; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 153, 181; W. Irtenkauf, CM. 3 (1977) S. 22; P.Ch. Jacobsen, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 451; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 131f., Nr. Κ 45 fol.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 200; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 29, 4 7 - 5 8 , 4 3 8 ; Y . - F . Riou, RHT. 2 (1972) S. 35; StSG. IV, S. 4 3 7 - 4 4 1 , Nr. 147.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 58 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 98v—99r) zu Walahfrid Strabo, Verzeichnis der menschlichen Glieder; Glossar im Umfang von 82 Zeilen fortlaufend geschrieben; zahlreiche weitere

Fulda

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deutsche Glossen der Handschrift bleiben hier unberücksichtigt, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 15. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach W. Braune — E.A. Ebbinghaus, S. VII); ostfrk. (nach R. Kögel, I, 2, S. 593); obfrk. (nach H. Reutercrona, S. 70). Edition: StSG. III, S. 432f. (Nr. DCCCCLIXa). Literatur: StSG. IV, S. 4 3 7 - 4 4 1 , Nr. 147; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 - 1 0 , 14, 2 2 - 3 3 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 95; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 51; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 112; U. Blech, Germanistische Studien, S. 391, 396; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 25f.; R. Hausmann, Die historischen, philologischen und juristischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 73; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 75; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 47; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 153, 181; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 49; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 166, 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 70; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 137.

1 6 8 FULDA, D O M - M U S E U M BONIFATIANUS 2 "CODEX R A GYNDRUDIS" nicht bei StSG.

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Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 7 ; Teil 2: f. 9 8 - 1 4 3 ; Pergament; 143 Blätter; 28,0/28,5 χ 19,0 cm; Blatt 1 als Spiegel aufgeklebt; südfranzösischer Einband aus der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts; mit Leder überzogene Holzdeckel; Lederüberzug nur noch in Resten erhalten; in das Leder sind Rosettenmotive eingeschnitten; deutlich sichtbare Spuren gewaltsamer Einwirkung am Deckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/19,0 χ 12,5/ 13,0 cm; einspaltig; 1 9 - 2 2 Zeilen; f. 2v, 98v, 143v gerahmte Zierseiten; f. 14r, 142r, 142v figurale Anordnung der Schrift; zahlreiche reich verzierte Initialen in roter, hellroter und gelber Farbe; Überschriften und Initialen meist in Unziale oder Capitalis; Überschriften in roter Farbe, Initialen alternierend in roter und gelber oder roter und rosa Farbe. — Schrift: Minuskel des Lu-

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Fulda

x e u i l - T y p s aus der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts; Glossen in angelsächsischer und deutsch—insularer Minuskel des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lv—2r leer; f. 2v Inhaltsverzeichnis; Namenseintrag AodulJ) f. 2 v - 9 7 r dogmatische Schriften; darunter: f. 39r—45r Faustus Reiensis, De ratione fidei; f. 4 5 r - 4 7 v Pseudo-Ambrosius, Fides edita de Spiritu Sancto; f. 9 7 v - 9 8 r l e e r ; f. 9 8 v - 1 4 3 r Isidor von Sevilla, Synonyma; f. 142v Namenliste; f. 143v Vermerk der Auftraggeberin Ragyndrudis; Federprobe. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts in Luxeuil (Burgund), in einem von dort beeinflußten Skriptorium oder aber in Mainz entstanden; ein Namenseintrag auf f. 2v weist einen Aodulf als späteren Besitzer aus; ein Vermerk auf f. 143v deutet darauf, daß der Codex von einer Ragyndrudis in Auftrag gegeben wurde; Bonifatius soll ihn als Schutz über sein Haupt gehalten haben, als er 754 von den Friesen erschlagen wurde; auf Anordnung des Fürstbischofs Heinrich VIII. von Bibra ( 1 7 5 9 - 1 7 8 8 ) wurde die bis dahin als Reliquie im Domschatz aufbewahrte Handschrift an die Öffentliche Bibliothek abgegeben; seit 1954 befindet sie sich im Fuldaer Dom-Museum. Literatur: G. Baesecke, Der VocabulariusSti. Galli, S. 90f., 108; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 55, 122f., 128; St. Beissel, Geschichte der Evangelienbücher, S. 95; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 12f.; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 14, 38; L. Bieler, Scriptorium 30 (1976) S. 82; K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 470; B. Bischoff, in: B. Bischoff J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 5; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 287; B. Bischoff, BFB. 9 (1981) S. 9; A. Boeckler, Abendländische Miniaturen, S. 10; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 538, 540; CLA. VIII, S. 49, Nr. 1197; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 87 und passim; P. Dinzelbacher, AGB. 24 (1983) Sp. 261; V.H. Elbern, in: Das erste Jahrtausend, Tafelband, S. 46, Nr. 184-186; M. Embach, Glanz des Mittelalters, S. 127, Nr. 101; R. Gameson, in: The early medieval Bible, S. 45; Ε. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 55, 65, 67; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 21, 68f.; G. Haseloff, in: Hessen im Frühmittelalter, S. 343; G. Haseloff, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 1 - 4 6 ; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 7 - 1 0 ; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 148; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 5 2 - 5 7 , Nr. 4 und passim; R.G. Hucke, Die Grafen von Stade, S. 10f.;J. Huhn, in: Sankt Bonifatius, S. 1 0 2 - 1 3 8 ; C h . Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 18—20, Nr. 2; Ch. Jakobi-Mirwald, Text - Buchstabe - Bild, S. 97; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 244, Nr. 404; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 578; W. Koehler, Buchmalerei des frühen Mittelalters, S. 92; Η. Köllner, in: Hessen im Frühmittelalter, S. 3 3 6 - 3 3 8 ; U. Kuder, Die Initialen des Amienspsalters, S. 257, 289; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 176; V. Law, ASE. 6 (1977) S. 84; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 219; III, S. 64; W.L. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 37; W.L. Lindsay, Notae Latinae, S. 457; E.A. Loew, The Beneventan Script, I, S. 28; K. Löffler - W. Milde, Einführung in die Handschriftenkunde, S. 50; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 26; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, II, S. 396; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 201; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish

Fulda

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Kingdoms, S. 184, 187, 192 [=1]; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 291 und passim [=IV]; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 8, 26 [=1]; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 415; Η, Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 148; N. Netzer, Cultural Interplay in the Eihth Century, S. 221; L.E. von Padberg, in: Der Ragyndrudis-Codex des Hl. Bonifatius, S. 1 7 - 3 4 , 4 1 - 4 4 ; L.E. von Padberg, Studien zur Bonifatiusverehrung, S. 2 2 - 3 1 , 3 5 - 4 4 ; L.E. von Padberg, Wynfreth-Bonifatius, S. 10, 102; L.E. von Padberg - H . - W . Stork, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, II, S. 472f.; B. van Regemorter, Scriptorium 3 (1949) S. 4 8 - 5 1 ; D.W. Rollason, ASE. 7 (1978) S. 76f.; C. Scherer, Die Codices Bonifatiani, II, S. 1 2 - 2 9 ; H. Schilling, AGB. 4 (1963) Sp. 301; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 49; H . - W . Stork, in: Der Ragyndrudis-Codex des Hl. Bonifatius, S. 7 7 - 7 9 , 8 2 - 9 6 ; L. Traube, in: L. Traube - R. Ehwald, Jean-Baptiste Maugerard, S. 316, 329; P. Vaciago, MeR. 7/Ns. 4 (1993) S. 11; Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr, S. 129, Nr. 235; E.H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen, Text, S. 56, 175f. - Abbildung von f. 136v bei CLA.; Abbildung von zwei Textseiten und vom Einband bei V.H. Elbern, Abb. 184 — 186; Abbildung des Einbandrückens und Rekonstruktionszeichnungdesselbenbei G. Haselhoff, in: Klosterbibliothek, Abb. If., S. 2f.; Zeichnung der Einbandverzierungenbei G. Haseloff, in: Hessen, S. 343; Abbildung von f. 142v bei R.G. Hucke, nach S. 10; Abbildung des hinteren Einbanddeckels und von f. 34r bei J. Huhn, Tafel II, vor S. 105; Abbildung eines Ausschnitts einer Seite bei H. Köllner, S. 337; Abbildung des oberen und unteren Buchblocks, von f. 102v, 103r, 142v, 143r bei L.E. von Padberg, in: Der Ragyndrudis-Codex, Abb. 2 2 - 2 5 , S. 7 2 - 7 5 ; Abbildung von f. 103v, 104r bei L.E. von Padberg, Studien zur Bonifatiusverehrung, Abb. 1; Abbildung bei L.E. von Padberg, Wynfreth-Bonifatius, Abb. 23, S. 102; Abbildung von f. 99v, lOOr bei L.E. von Padberg - H. - W . Stork, S. 472; Abbildung des Einbandesbei C. Scherer, Abb. 2f., S. 17; Abbildung des Einbands und mehrerer Seiten bei H . - W . Stork, Abb. 8 - 2 2 , S. 113-127; Abbildung von f. 99v, lOOr bei M. Wemhoff - Ch. Stiegemann, Vernissage 7, Heft 15 (1999) S. 11; Abbildung eines Ausschnitts in Werdendes Abendland, Abb. 21b.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Griffelglossen (f. 44r, 45r) zu den dogmatischen Schriften; davon 1 (f. 44r) zu Faustus Reiensis, De ratione fidei; 1 (f. 45r) zu Pseudo-Ambrosius, Fides edita de Spiritu Sancto; diese Glosse möglicherweise altenglisch; zudem 4 altenglische Griffelglossen zu Isidor von Sevilla, Synonyma (f. lOOv, 117v, 120r, 123v); zahlreiche weitere Griffeleinträge, die nicht entziffert sind. Zeit und Ort: Glossen wohl im 8. und 8./9. Jahrhundert im Umkreis des Bonifatius in Fulda eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 56. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 12f.; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 611; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64 - 67; R. Hausmann, Die theologischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600, S. 7; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 49, 5 5 - 5 7 , Nr. 4; Ch. Jakobi—Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 19; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 139; E. Seebold, Chrono-

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St. Gallen

logisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; H . - W . Stork, in: Der Ragyndrudis - Codex des Hl. Bonifatius, S. 89f.

1 6 9 ST. GALLEN, KANTONSBIBLIOTHEK (VADIANA), VADIANISCHE SAMMLUNG M S . 70A StSG. 148 A Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Rest eines Doppelblattes; 28,5 χ 25,0 cm, davon 28,0 χ 3,0 cm Rest des zweiten Blattes; ursprünglich etwa 31,0 χ 22,5 cm; keine Zählung; eingebunden in braun überzogener Mappe. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 18,5 cm; zweispaltig; 24 Zeilen. - Schrift: Unziale von einer Hand des 5. Jahrhunderts. Inhalt: Bibel, Johannes-Evangelium (19, 1 3 - 1 7 , 2 4 - 2 7 , 2 8 - 4 2 ; Itala—Fassung). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 5. Jahrhundert in Italien entstanden; die ursprüngliche Handschrift gelangte vermutlich im späten 8. Jahrhundert von Rom in die Benediktinerabtei St. Gallen und wurde dort später zum Binden von Büchern verwendet; die Fragmentblätter wurden von Α. Dold 1937 aus dem Einbanddeckel des Codex 70 der ehemaligen St. Galler Stadtbibliothek, heute Kantonsbibliothek, gelöst und werden seitdem neben diesem unter der Signatur 70a aufbewahrt; weitere 16 Fragmentblätter desselben ursprünglichen Codex befinden sich in der Fragmentensammlung St. Gallen, Stiftsbibliothek 1394 und 2 im Rhätischen Museum in Chur; zudem fanden sich kleinere Fragmente in den Codices St. Gallen, Stiftsbibliothek 14, 172 und 205. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 13; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 11, 26; CLA. VII, S. 39, Nr. 978a; A. Dold, Neue St. Galler vorhieronymianischePropheten-Fragmente, S. 3; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 11*, 13* und passim; Β. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 55 und passim; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 627; P. McGurk, Latin Gospel Books, S. 97, 99; G. Scherrer, Verzeichniss der Manuscripte und Incunabeln der Vadianischen Bibliothek, S. 2 9 - 3 1 ; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 48f., 140; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei St. Gallen, S. 168; L. Voetz, in: Grammatica ianua artium, S. 185f.; L. Voetz, in: 2 VL. XI, Sp. 1169; StSG. IV, S. 441, Nr. 148. — Abbildung bei St. Sonderegger, Althochdeutsch, Abb. 5, S. 141.

Glossen Zahl und Art: 12 althochdeutsche Wörter (auf der Rectoseite), die als Interlinearversion zur Bibel, Johannes—Evangelium (19, 38) zu interpretieren sind.

St. Gallen

457

Zeit und Ort: Interlinearversion im späten 8. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach R. Bergmann, S. 13; H. Reutercrona, S. 72; J. Schatz, S. 3; L. Voetz, S. 190). Edition: StSG. IV, S. 304 (Nr. CCCXC" Nachtr.); St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 48; Berichtigungen sowie erneute vollständige Edition der Glossen bei L. Voetz, in: Grammatica ianua artium, S. 188f. Literatur: StSG. IV, S. 441, Nr. 148; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 13; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 26, 86; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 55; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 139; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 72; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 28f. und passim; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 168; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 13; L. Voetz, in: Grammatica ianua artium, S. 185-192; L. Voetz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 424.

170 ST. GALLEN, KANTONSBIBLIOTHEK (VADIANA), VADIANISCHE SAMMLUNG MS. 3 1 2 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 2 ; Teil 2: f. 73-161; Pergament; 158 Blätter; Blätter am oberen Rand zum Teil stark beschnitten; Blatt 1 beschädigt; 21,5/21,7 χ 16,0/16,3 cm; Zählung von 1 bis 145, 150 bis 161 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zwischen f. 133 und 134 ein Blatt (jetzt 133a) in der Zählung übersprungen, Zahlen 146 —149 übersprungen; Renaissance —Einband; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe; vorgängige Signatur J 221 und Ρ 10 auf der Innenseite des vorderen Deckels. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,1/17,7 χ 9,9/11,4 cm; einspaltig; 2 3 - 2 5 Zeilen; Überschriften in schwarzer und roter Capitalis rustica; Initialen in roter Farbe; zudem frei gelassener Raum für weitere Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts; zum Teil reiche marginale und interlineare Glossierung und Kommentierung. Inhalt: f. lr Federproben (mit Neumen); f. lv leer; f. 2r-158v Horaz, Werke: f. 2 r - 6 0 v Oden; f. 60v-72v Epoden; f. 73r-82v Ars poetica; f. 82v-125ν Satiren; f. 125v-161r Briefe; f. 161v Federproben.

458

St. Gallen

Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen, weniger wahrscheinlich in S t . - G e r m a i n des—Pres, entstanden; später befand sich die Handschrift wohl in der Gegend von Laon; schließlich gelangte sie wieder nach St. Gallen. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 53; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 190; O. Keller - A. Holder, Q. Hoarti Flacci Opera, I, S. XL und passim; Β. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 25; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 493f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 229; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 2, S. 74; Y. - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 87; G. Scherrer, Verzeichniss der Manuscripte und Incunabeln der Vadianischen Bibliothek in St. Gallen, S. 82; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 386f.; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 85. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 90v bei K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, Tafel 1, nach S. 152.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 90v) zu Horaz, Werke (2, 34, 4); Glosse in ^—Geheimschrift eingetragen; Glosse von einer Hand, die auch zahlreiche lateinische Glossen schrieb. Zeit und Ort: Glosse wohl im 10. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Hd. (frk.?) (nach K. Siewert, S. 389).

Edition: H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 233; erneute Edition bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 388. Literatur: H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 233; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 8 7 - 3 9 0 und passim; Κ. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 145; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 29.

S T . GALLEN, KANTONSBIBLIOTHEK (VADIANA) VADIANISCHE SAMMLUNG 3 1 7 s. N R . 1 7 1 a

1 7 1 S T . GALLEN, KANTONSBIBLIOTHEK (VADIANA), VADIANISCHE SAMMLUNG M S . 3 3 6 StSG. 149

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 59 Blätter sowie 2 Papierblätter vorne (p. I - I V ) und 1 hinten (p. 119-120); 24,3/24,5 cm χ 17,3/17,5 cm; Zählung von I bis IV, 1 bis 120 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; moderner Einband; braungraue Pappe; Einbandrücken und

St. Gallen

459

Ecken aus Pergamentfragmenten. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,8/16,9 χ 12,1/12,7 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, Quadrata, Unziale, gelegentlich Minuskel in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts oder aus dem 10. Jahrhundert. Inhalt: p. I Notiz über Umbindung im Jahre 1948; p. IV Inhaltsvermerk; p. I —IV ansonsten leer; p. 1 Arator, Epistola ad Vigilium (28—31); p. 1 - 1 1 8 Arator, De actibus apostolorum (I, II); p. 119 — 120 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts oder im 10. Jahrhundert entstanden. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 195; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 54; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 12; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 62, Nr. 102, S. 70; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 230; G. Scherrer, Verzeichniss der Manuscripte und Incunabeln der Vadianischen Bibliothek in St. Gallen, S. 94; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 5 0 - 5 2 ; StSG. IV, S. 441, Nr. 149. Abbildung der unteren Hälfte von p. 2 bei A.P. McKinlay, Tafel XXXVII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 90 Glossen (p. 2 - 1 1 7 ) zu Arator, De actibus apostolorum; davon 84 interlinear und 6 (p. 42, 50, 78, 90, 92, 96) marginal stehend; 2 Glossen (p. 16, 78) in bfk-Geheimschrift; Glossen von 4 Händen eingetragen; deutsche Glossen innerhalb reicher lateinischer interlinearer und marginaler Kommentierung und Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 55; I. Kelling, S. 41; H. Reutercrona, S. 87; J. Schatz, S. 3; H. Tiefenbach, S. 40); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 507). Edition: StSG. II, S. 36f. (Nr. DXXX). - Die Seitenangaben bei StSG. sind wohl vor der Neubindung erfolgt. Literatur: StSG. IV, S. 441, Nr. 149; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 55; S. Glauch, Die Martianus—Capeila—Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 418; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 40f. und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20, 119, 123; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 88; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 507; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 257; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 87; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; G. Scherrer, Verzeichniss der Manuscripte und Incunabeln der Vadianischen Bibliothek, S. 94; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 126, 156, 337f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5, 61; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche

St. Gallen

460

Schriften, S. 118; Η. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 14 und passim; Η. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 289 und passim.

171a

ST. GALLEN, KANTONSBIBLIOTHEK (VADIANA), VADIANISCHE SAMMLUNG M S . 3 1 7

nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 170a)

A

Handschrift Die aufgrund eines Hinweises bei G. Scherrer aufgenommene Handschrift enthält keine althochdeutschen Glossen, sondern altirische Wörter im Text der Vita des Heiligen Findan, die interlinear lateinisch glossiert sind; vgl. die Abbildung bei P. Ochsenbein - K. Schmuki - A. von Euw, S. 47. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39; H.R. Derschka, RN. (1994) S. 77f.; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 120f.; J. Duft, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 937; H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, I, S. 407f.; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 602f.; H. Löwe, DA. 42 (1986) S. 29f.; P. Ochsenbein - K. Schmuki - A. von Euw, Irische Buchkunst, S. 48; G. Scherrer, Verzeichniss der Manuscripte und Incunabelnder VadianischenBibliothek, S. 84 — 86; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 110f.; H. Zimmer, Glossae hibernicae, S. XLI. - Abbildung von f. 16r bei H.R. Derschka, S. 79; Abbildung von p. 41 bei P. Ochsenbein - K. Schmuki - A. von Euw, S. 47.

Glossen Edition: H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, I, S. 408f.; W. Stokes J. Strachan, Thesaurus Palaeohibernicus, II, S. 258.

ST. GALLEN, STADTBIBLIOTHEK S. ST. GALLEN, KANTONSBIBLIOTHEK (VADIANA), VADIANISCHE SAMMLUNG

1 7 2 ST. GALLEN, S T I F T S - A R C H I V COD. FABARIENSIS X nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 107 Blätter sowie 4 zusätzliche Fragmentblätter vorne und 2 hinten; zum Teil starker Wasserschaden; 24,3/24,5 χ 16,5 cm; f. 106 am oberen Rand beschnitten; f. 107 oben abgerissen; Zählung von 1 bis 107 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Recto-

St. Gallen

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seite; Zahlen 56 und 79 bei der Zählung übersprungen; nach f. 70 und 92 je 1 ungezähltes Blatt; zusätzliche Blätter vorne von I—IV, hinten von V - V I gezählt; Einband des 15. Jahrhunderts; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung f. lr— 107v: Schriftspiegel 21,0/21,5 χ 14,5 cm; einspaltig; f. 39v, 53r zweispaltig; 3 1 - 3 4 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; f. I—IV von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; f. V - V I von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. I—IV Leo der Große, Sermones; f. l r - 1 8 r Acta Sanctorum; f. 18v —19r Gregor der Große, Moralia in Job (Exzerpt); f. 19v —102r Gregor der Große, Dialoge; f. 102r-105r Passion des Heiligen Eustasius; f. 105r107v Vita des Heiligen Silvester; f. V—VI Predigtsammlung (Schrift auf dem Kopf stehend). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl im Benediktinerkloster Pfäfers entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, I, S. 53, 57, 83f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 34 If.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 31.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 19r) zu Gregor der Große, Moralia in Job. Zeit und Ort: Glosse wohl im 9. oder 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 31. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 94; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 31; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

173 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 9 StSG. 150 Abbildungen p. 269, 270

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 159 Blätter; p. 101-104, 312, 313 mit Pergamentstreifen aus dem Codex St. Gallen Stiftsbibliothek 214 ausgebessert; 18,5 χ 12,5 cm; Zählung von 1 bis 319 von jüngerer Hand jeweils am oberen Seitenrand; Zahl 189 doppelt verwendet; Zahlen 262, 263 in der Zählung

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St. Gallen

übersprungen; mit weinrotem Leder überzogene Holzdeckel, zum Teil abgelöst; ehemals 1 Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegelp. 1 - 2 6 1 14,5 χ 9,0 cm; p. 2 6 4 - 3 1 8 15,0 χ 11,3/11,6 cm; p. 2 - 2 6 1 einspaltig; p. 2 6 4 - 3 1 8 zweispaltig; p. 2 - 2 6 1 1 5 - 1 9 Zeilen; p. 2 6 4 - 3 1 8 21 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, teilweise in Capitalis rustica; Initialen einzelner Abschnitte zum Teil herausgeschnitten. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; einige Hände mit insularem Einfluß. Inhalt: p. 1 moderner Inhaltsvermerk; p. 2 - 2 6 1 Bibel, Schriften: p. 2 - 7 3 Tobias; p. 7 4 - 1 6 4 Judith; p. 1 6 5 - 2 4 7 Esther; p. 2 4 8 - 2 6 1 Hoheslied; p. 264 — 319 Bibelglossar; p. 266, 300 marginal Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 78, 86; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 43; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43f., 56; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; C. Dora, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 86; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 56; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 184; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 67; L.W. Jones, Scriptorium 15 (1961) S. 19; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 480, Appendix Nr. 24; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 71; P. Lendinara, Anglo — Saxon Glosses and Glossaries, S. 146; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265, 271; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 206 [=1]; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 683; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 242; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 3, Nr. 9; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 5 - 7 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 24; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134, 136; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 5, 11 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 441f., Nr. 150.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 178 im fortlaufenden Text des 110 Spalten umfassenden, überwiegend lateinisch-lateinischen Bibelglossars stehende althochdeutsche Glossen (p. 2 6 5 - 3 1 8 ) ; davon 31 Glossen (p. 265b-274b) zu Exodus; 49 Glossen (p. 2 7 4 - 2 8 0 ) zu Leviticus; 15 Glossen (p. 2 8 0 - 2 8 4 ) zu Numeri; 12 Glossen (p. 2 8 5 - 2 8 8 ) zu Deuteronomium; 16 Glossen (p. 2 8 8 289) zu Josue; 14 Glossen (p. 2 9 0 - 2 9 2 ) zu Richter; 2 Glossen (p. 292, 293) zu Ruth; 9 Glossen (p. 2 9 3 - 3 0 3 ) zu 1. Samuel; 3 Glossen (p. 307, 308, 310) zu 2. Samuel; 9 Glossen (p. 313, 315) zu 1. Könige, davon 8 mit der Feder, 1 interlinear stehende Glosse (p. 315) mit dem Griffel eingetragen; weitere Griffelglossen auf p. 315 nicht mehr lesbar; 1 Glosse (p. 316) zu Weisheit und 17 Glossen (p. 316—318) zu Ecclesiasticus; Glossar in abgesetzten Zeilen

St. Gallen

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geschrieben; Glossen jeweils von der Hand, die auch die lateinischen Lemmata schrieb. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 54; G. Müller - Th. Frings, S. 132; H. Reutercrona, S. 97; J. Schatz, S. 3; K. Weinhold, S. XI); alem.-frk. (nach R. Brans, S. 68f.); ostfrk. —alem. (nach E. Schröter). Edition: StSG. I, S. 3 2 1 - 3 2 5 (Nr. XXIV), S. 3 4 1 - 3 4 5 (Nr. XLI), S. 356f. (Nr. LIII), S. 367f. (Nr. LXVIII), S. 375f. (Nr. LXXVI), S. 382f. (Nr. LXXXVI), S. 390 (Nr. XCIII), S. 392f. (Nr. XCVIII), S. 414f. (Nr. CXVII), S. 431 (Nr. CXXXII) - (Nachtrag einer Glosse bei StSG. V, S. 91, Z. 39), S. 555 (Nr. CCLIX), S. 561f. (Nr. CCLXVI) - (Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 42); E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 1 6 2 - 2 0 4 ; Nachtrag einer Glosse sowie Hinweis auf weitere ungedruckte Griffelglossen bei W. Stach, PBB. 73 (1951) S. 272. Literatur: StSG. IV, S. 441f., Nr. 150; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 3 - 8 9 ; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 43, 86; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 54; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 50, 73; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 127; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 486; H. Götz, in: R. Große - S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 176; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 75, 87, 93; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 4 7 - 4 9 ; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 27 und passim; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo —Saxon, S. 480; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 173; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1167 und passim; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 239 und passim; Ε. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 50; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 69f.; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 132; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 97; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 196 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 8 und passim; Ε. Sievers, ZDA. 15 NF. 3 (1872) S. 124f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 7, 80; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 251; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 667; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 278; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 55; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 2 4 8 - 2 5 0 ; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XI; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 94; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 275.

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St. Gallen

1 7 4 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 8 StSG. 151 Abbildung p. 265

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; 36,5 χ 24,0 cm; Zählung von 1 bis 265 in roter Farbe von jüngerer Hand am oberen Seitenrand; p. 265 als Einbandspiegel dem hinteren Einbanddeckel aufgeklebt; mit dunklem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,0/29,0 χ 18,5/19,0 cm; zweispaltig; 2 7 - 2 8 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; einfache Initialen in roter Farbe; p. 265 Federzeichnung eines Mönchs mit einem Kreuz. — Schrift: karolingische Minuskel von der Hand Wolfcozs im St. Galler Stil aus dem Beginn des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 leer; p. 2 Besitzvermerk; moderner Inhaltsvermerk; p. 3—262 Bibel, Schriften (zum Teil mit den Prologen des Hieronymus): p. 3 - 6 4 Sprüche, p. 6 4 - 8 5 Ecclesiastes, p. 8 5 - 9 6 Hoheslied, p. 9 6 - 1 3 9 Weisheit, p. 140-262 Ecclesiasticus; p. 262 Schreiberverse; p. 263 Buchstabenrätsel; Federproben; p. 264 Federproben (mit Neumen); p. 265 Federproben (mit Neumen); Glossen. Geschichte: Codex der Schrift nach zu Beginn des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden, worauf auch ein Besitzvermerk auf p. 2 weist. Literatur: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Inverstiturstreits, S. 145; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 26f.; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 56; III, S. 23; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 205; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 184; R. McKitterick, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 75; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 138 und passim; Sapientia Salomonis, S. 43f. und passim; Β. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 41; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 123, 134; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 15, Nr. 28, S. 640; W. Thiele, in: Florilegium Sangallense, S. 267 und passim; StSG. IV, S. 442, Nr. 151. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 64 bei A. Bruckner, II, Tafel XXXVI.

Glossen Zahl und Art: Glossierung mit inhaltlichem Bezug zum Text: 8 Glossen (p. 265) zur Bibel; davon 7 zu Weisheit und 1 zu Ecclesiasticus; Glossen lose über die letzte Seite verstreut, neben einigen lateinisch-lateinischen Glossen, Zeichnungen und Federproben; durch die Lemmaherkunft in Beziehung zu dem Handschrifteninhalt. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch.

St. Gallen

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Edition: StSG. I, S. 588 (Nr. CCLXXV). Literatur: StSG. IV, S. 442, Nr. 151; B. Bischoff, HJB. 57 (1937) S. 695f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 264.

1 7 5 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 4 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: p. 1 - 1 6 7 ; Teil 2: p. 1 6 8 - 2 9 9 ; Teil 3: p. 3 0 0 - 3 5 7 ; Pergament; p. 3 5 8 - 3 6 1 Papier; 179 Blätter sowie je 2 Papierblätter vorne und hinten; Blatt 178 nur noch zur Hälfte erhalten; 29,5/29,7 χ 20,9/21,8 cm; Zählung von 1 bis 358 von jüngerer Hand jeweils am oberen Blattrand in roter Farbe; p. 81 doppelt gezählt; p. 187, 188 in der Zählung übersprungen; neuzeitlicher Einband; Holzdeckel; mit dunkelbraunem Leder überzogener Buchrücken; ehemals eine Schließe. - Einrichtung p. 3 0 0 - 3 5 7 : Schriftspiegel 24,0/25,0 χ 15,0/17,0 cm; einspaltig; 2 3 - 3 3 Zeilen; leicht verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel; p. 1 - 1 6 7 von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts; p. 1 6 8 - 2 9 9 von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; p. 3 0 0 - 3 5 7 von mehreren Händen aus der Mitte und der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zweites Papierblatt vorne verso Inhaltsvermerk; p. 1 Federproben; p. 1 - 1 6 7 Bibel, Isaias und Jeremias (mit den Prologen des Hieronymus); p. 168 leer; p. 1 6 9 - 2 9 9 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; p. 300 leer bis auf quer stehenden Titel Expositio [!] super missam\ p. 301 303 Gebete (Seiten 302 und 303 nur zum Teil gefüllt); p. 303 Glossen; p. 3 0 4 - 3 2 2 Explanatio super missam; p. 3 2 2 - 3 4 8 Exzerpte aus Ambrosius, Isidor von Sevilla, Gregor der Große und Augustinus; p. 3 4 8 - 3 5 5 Alkuin, Brief 75; p. 356 Formula baptizandi; p. 357 Federproben; p. 358 leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, ρ. 1 — 167 im 8./9., p. 1 6 8 - 2 9 9 in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts, p. 3 0 0 - 3 5 7 Mitte und in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen; Bischof Johannes II. von Konstanz ( 7 6 0 - 7 8 1 ) ließ den Codex für St. Gallen zusammen mit dem Codex 44 (Katalog Nr. 176) anfertigen; auf St. Gallen weist auch der Besitzvermerk auf p. 3 sowie vermutlich ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert; auch im Verzeichnis von 1461 wird der Codex genannt.

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St. Gallen

Literatur: J. Autenrieth, in: Florilegium Sangallense, S. 2; J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 148; R. Bauerreiß, StMOSB. 60 (1946) S. 428; BHM., Nr. 217; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 80; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 21; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 57f.; III, S. 16f., 20, 35; CLA. VII, S. 19, Nr. 898; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 204f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 116, 126, 144; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 184; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 96; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 135; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 82; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 31; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 12 [=ΧΙΓ|; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 138 und passim; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 122, 135, 249; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 18, Nr. 40; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 92; J. Vezin, in: Of the Making of Books, S. 66; J. Vezin, in: The role of the book, I, S. 29. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 165, p. 103 bei Α. Bruckner, II, Tafel IV sowie eines Ausschnitts von p. 189 auf Tafel XXVI; Abbildung von p. 92 bei CLA,

Glossen Zahl und Art: Einzelwörter: 2 Glossen ohne räumliche Nähe zu einem Text am oberen Rand von p. 303. Zeit und Ort: Glossen Mitte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 32. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 3 If.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

1 7 6 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 4 4 StSG. 152

A

Handschrift Die aufgrund des Hinweises bei H. Mayer, FMSt. 7 (1973) S. 231, in BV. aufgenommene Handschrift enthält laut H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviii, keine althochdeutschen Glossen. Bereits E. Steinmeyer, der die Handschrift unter Nr. 152 beschrieb (StSG. IV, S. 442) stellte fest, daß sie "nichts deutsches enthält, denn die bei Hattemer [...] gegebenen excerpte sind lat.: [...]." - H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, III, S. 597.

St. Gallen

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1 7 7 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 4 9 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 157 Blätter sowie je 1 Papierblatt vorne und hinten; 23,2 χ 18,4 cm; Zählung von 1 bis 314 von jüngerer Hand jeweils am oberen Seitenrand; dicke, mit zweispaltig beschriebenen Papierblättern überzogene Pappdeckel; die Papierblätter stammen aus der gleichen Handschrift wie die Vorsatzblätter und der Einbandspiegel. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,2 χ 14,0 cm; zweispaltig; 24 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; Überschriften und Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliche Blätter vorne In die pace (Fragment); p. 1—314 Evangeliar: p. 1 - 8 6 Matthäus—Evangelium; p. 87 — 140 Markus—Evangelium; p. 141-238 Lukas-Evangelium; p. 2 3 8 - 3 1 4 Johannes-Evangelium; p. 314 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts vielleicht in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 78; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 103, 1 0 7 - 1 1 0 ; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 12*, 31* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 91; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 56, 72; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 185; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 84, 86, 97, 129; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 32; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 21, Nr. 49.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 5 Glossen; davon 3 interlinear stehende Griffelglossen (p. 184a, 185a, 185b) sowie 2 interlinear stehende Rötelglossen (p. 184b) zur Bibel, Lukas-Evangelium; Glossen kaum lesbar; p. 185 2 weitere Griffelglossen, die möglicherweise althochdeutsch sind; Codex sonst nicht glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 32. Literatur: E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 127; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 32; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

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St. Gallen

178 ST. GALLEN, STIETSBIBLIOTHEK 63 StSG. 153

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Blatt 112, 113, 147 nachträglich eingebundene Papierblätter; 160 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierblatt hinten; 22,3 χ 19,2 cm; Zählung von 1 bis 322 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit hellbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel p. 1 - 4 9 16,5/17,5 χ 15,0 cm; p. 5 0 - 3 2 0 16,0/16,3 χ 15,0 cm; p. 1 - 4 9 einspaltig; p. 5 0 - 3 2 0 zweispaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; einfache rote Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. oder 10. Jahrhunderts. Inhalt: Bibel, Neues Testament: p. 1 - 1 6 3 Paulusbriefe; p. 163-244 Apostelgeschichte; p. 223-226 leer; p. 245-283 Katholische Briefe (mit dem Prolog des Hieronymus; außer 2. und 3. Brief des Johannes); p. 279, 280 leer; p. 2 8 3 - 3 2 0 Apokalypse (außer IV, 9 - V I , 6 und XXI, 17-XXII, 21); p. 293-294 leer; p. 320 Federproben; p. 321 Inhaltsvermerk; p. 322 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. oder 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 79; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 28, Nr. 63; StSG. IV, S. 442, Nr. 153.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 völlig vereinzelte Marginalglosse (auf dem unteren Rand von p. 239) zur Bibel, Apostelgeschichte. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: StSG. I, S. 755 (Nr. CCCXCVI). Literatur: StSG. IV, S. 442, Nr. 153.

St. Gallen

1 7 9 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 7 0 StSG. 154 Abbildung p. 101

469

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; zahlreiche Beschädigungen und Ausbesserungen; 130 Blätter [2 Papierblätter = p. 1 - 4 ; 127 Pergamentblätter (davon das erste, beschädigte Blatt auf p. 4 aufgeklebt und ebenfalls als p. 4 bezeichnet) = p. 5 - 2 5 8 ; 1 Papierblatt = p. 2 5 9 - 2 6 0 ] ; 28,0/28,5 χ 19,0/20,0 cm; Zählung von 1 bis 260 von jüngerer Hand jeweils am oberen Seitenrand; Einband aus der Renaissance-Zeit; Pappdeckel; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogener Rücken; Deckel mit liturgischem Druck überklebt. Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/23,0 χ 14,5/16,0 cm; einspaltig; p. 8 8 - 8 9 zweispaltig; 27—32 Zeilen; Überschriften in rot ausgefüllter Hohlcapitalis; zahlreiche verzierte, zum Teil mehrfarbige Initialen. - Schrift: vorkarolingische Minuskel von der Hand des Schreibers Winithar aus dem 3. Viertel des 8. Jahrhunderts (zwischen 760 und 780). Inhalt: p. 1 leer; p. 2—3 Inhaltsvermerk; Ildefons von Arx, Biographische Notiz über Winithar; p. 4 - 1 5 unechter Prolog des Hieronymus zur Bibel, Römerbrief; p. 1 5 - 2 5 0 Bibel, Paulusbriefe; darunter: p. 8 8 - 8 9 lateinisch—lateinisches Glossar (Buchstabe A); p. 250 Schreibervermerk; p. 250—258 Winithar, Ansprache an seine Mitbrüder; p. 259, 260 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach zwischen 760 und 780 in der Beneditkinerabtei St. Gallen entstanden; ein Vermerk auf p. 250 weist auf den St. Galler Schreiber Winithar. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 10, 14; G. Baesecke, Das lateinischalthochdeutsche Reimgebet, S. 62; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 13; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 2f.; W. Berschin, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 245; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 80; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 2 2 - 2 4 ; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 18f., 58f. und passim; III, S. 17f., 20; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 286; CLA. VII, S. 20, Nr. 903; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 132f.; J. Duft, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 16, 225; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 63, 337f.; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 204f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 185; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 253; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 97; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 242, Nr. 742; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 484; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 22; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 50; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 38; P. McGurk, in: The early medieval Bible, S. 10; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 379 [=V]; R. McKitterick, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 75; Monumenta Palaeographica, 1. Serie, II, Tafel 1; P. Ochsenbein, Cultura Sangallensis, S. 136, 140; P. Ochsenbein, in: P. Ochsenbein — K. Schmuki — C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 77; P. Ochsenbein, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 70f.; P. Ochsenbein — A. Schwarz, Schatzkammer deutscher

470

St. Gallen

Sprachdenkmäler, S. 8; Β. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 28; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 45; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 122, 135f., 249; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 30f., Nr. 70, S. 639; K. Schmuki, Sprachspiegel 56 (2000) S. 40; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 32; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 49, 142; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 168; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 171; StSG. IV, S. 442, Nr. 154. - Faksimile vonp. 97 bei G. Baesecke, Abrogans, Tafel I; Abbildung von p. 250 im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, ΙΠ, Abbildungen, Abb. 715, S. 303; Abbildung von p. 4, 250 in Monumenta Palaeographica, Tafel l a - b ; Abbildung von p. 71 bei CLA.; Abbildung von p. 97 bei P. Ochsenbein, Cultura Sangallensis, S. 137; Abbildung eines Ausschnitts von p. 250 bei B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen, Abb. 16, S. 45; Abbildung von p. 97 bei St. Sonderegger, Althochdeutsch, Abb. 6, S. 143; Abbildung eines Ausschnitts von p. 15 bei A. Bruckner, II, Tafel II.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 115 hauptsächlich interlinear stehende Glossen (p. 1 7 - 1 1 2 ) zu biblischen Schriften in ungleichmäßiger Verteilung über die Texte; davon 19 Glossen (p. 1 7 - 4 2 ) zu Römerbrief; 96 Glossen (p. 9 7 - 1 1 2 ) zu 2. Korintherbrief; Glossen sehr fein geschrieben, verblaßt und verwischt, in vielen Fällen kaum lesbar; weitere Spuren radierter oder verblaßter Eintragungen, die möglicherweise althochdeutsch sein könnten, erkennbar; Glossen zum Römerbrief wohl von anderer Hand als Glossen zum 2. Korintherbrief; nur wenige lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 259; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, S. 183; R. Bergmann, S. 13; K. F. Freudenthal, S. 27; H. Naumann - W. Betz, S. 29; H. Reutercrona, S. 54; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. I, S. 758 (Nr. CCCCII), S. 765f. (Nr. CCCCXIX); dazu Nachtrag einer Glosse bei G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 10; exemplarische Edition weniger Glossen bei St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 50, 67; Berichtigungen und Nachträge, erneute Edition sowie Hinweis auf weitere möglicherweise althochdeutsche Glossen bei L. Voetz, in: Althochdeutsch, I, S. 471, 4 7 4 - 4 9 8 . Literatur: StSG. IV, S. 442, Nr. 154; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 8 - 1 0 , 49; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 62f.; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 183; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 13; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 3 - 5 ; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 4 5 2 - 4 5 8 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 75; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 25f., 86; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 286; CLA. VII, S. 20,

St. Gallen

471

Nr. 903; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 27; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 197; S. Glauch, Die Martianus—Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 467; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 253; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 120; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 17; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 46, 100; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 140 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 185f.; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 110; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 95, 241; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 8; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 54; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 79, 124; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 129; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; K. Schmuki, Sprachspiegel 56 (2000) S. 40; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 32; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5, 41; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 72; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 28f. und passim; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 168; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 171; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 13; L. Voetz, in: Althochdeutsch, I, S. 4 6 7 - 4 9 9 ; L. Voetz, Sprachwissenschaft 12 (1987) S. 170 und passim.

1 8 0 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 0 2 StSG. 155

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 152 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 29,6/29,8 χ 22,2/22,4 cm; Zählung von 1 bis 304 von jüngerer Hand jeweils am oberen Seitenrand; Zahl 172 bei der Zählung übersprungen; mit dunkelbraunem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,8 χ 16,8/17,1 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in Quadrata in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; einige Notizen von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 - 2 , 10 leer; p. 3 - 3 0 3 Ambrosius, De spiritu sancto (I—III); De incarnatione domini; Tractatus de laude sanctorum; p. 3 0 4 - 3 0 5 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts unter Abt Hartmut ( 8 7 2 - 8 8 3 ) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 257; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 189; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 63, 80, 86; A. Bruckner, Scriptoria medii

472

St. Gallen

aevi helvetica, III, S. 39, 68f.; A.A. Grotans, Scriptorium 51 (1997) S. 291; H.F. Haefele, in: VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 116; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 39, Nr. 102; StSG. IV, S. 442, Nr. 155. 2

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 77) zu Ambrosius, De spiritu sancto; Glosse von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060), der auch sporadisch lateinische Glossen eingetragen hat. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alemannisch. Edition: StSG. II, S. 25 (Nr. DXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 442, Nr. 155; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Sievers, Die Accentein althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5f., 48, 128; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

1 8 1 (I) ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 0 5 [P. 1 - 1 6 6 ] StSG. 156 St. Galler (Spott-)Vers Abbildung p. 65

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 181 (II)]; Teil 1; Pergament; 83 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; 28,0 χ 19,6 cm; Zählung von 1 bis 166 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 15 zweimal vorhanden, Zahl 130 in der Zählung übersprungen; mit gelbbraunem Leder überzogene Holzdeckel; erneuerter Rücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,2 χ 14,1 cm; einspaltig; 2 4 - 2 7 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel; p. 1 - 9 5 von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; p. 9 6 - 1 6 6 von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; Federprobe auf p. 1 von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Inhaltsvermerk; p. 1 auf dem unteren Rand althochdeutscher (Spott-)Vers; p. 1 - 1 6 6 Sulpicius Severus, Vita S. Martini (mit den Briefen und Dialogen; zwischen p. 117 und 118 sowie am Schluß

St. Gallen

473

unvollständig); dazwischen: p. 5 2 - 5 6 Gregor von Tours, Historia Francorum II (Vita Brictii). Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden, p. 1—95 unter Abt Gozbert (816 — 837) wohl im Umkreis des Schreibers Wolfcoz, p. 9 6 - 1 6 6 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; aus dem Privatbesitz des Abtes Grimalt (841—872) ging er in den Bücherbestand der Abtei über. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 368, Nr. 130; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 72; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 58, 87; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 27, 42, 52, 60; III, S. 23; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 127f.; C. Edwards, in: Theodisca, S. 197-199; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 159; W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 23f., 2 6 - 3 1 ; E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 18, 151f.; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 112; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 40, Nr. 105; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 22; U. Schwab, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 90; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 29f., 7 3 - 7 5 ; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 214; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 171; St. Sonderegger, in: 2 VL. II, Sp. 1051f.; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 401; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 172; I. Strasser, ZDA. 110 (1981) S. 243-253; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 8 7 - 4 9 2 ; StSG. IV, S. 442f., Nr. 156. - Abbildung von f. lr bei C. Edwards, The Beginnings, Abb. 12, S. 117; Abbildung von p. 1 bei U. Schwab, Abb. 4, S. 121.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 ganz vereinzelte Interlinearglossen (p. 4 5 - 1 5 2 ) ; davon 3 (p. 45, 65, 139) zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; 1 (p. 152) zu Gregor von Tours, Historia Francorum II (Vita Brictii); Glossen von den Händen, die auch die sporadischen lateinischen Glossen eingetragen haben. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische S. 497).

Einordnung: Glossen obd., wohl alem. (nach U. Thies,

Edition: StSG. II, S. 760 (Nr. DCCCCXIII); Berichtigungen und Nachtrag sowie vollständige Edition der Glossen zu Sulpicius Severus bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 494f. Literatur: StSG. IV, S. 442f., Nr. 156; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 25; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 9 3 - 4 9 9 und passim.

474

St. Gallen

1 8 1 (II) ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 0 5 [P. 1 6 7 - 2 1 2 ] StSG. 156 A St. Galler (Spott-)Verse Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 181 (I)]; Teil 2; Pergament; 23 Blätter; 26,0 χ 19,6 cm; p. 209/210 27,0 χ 19,0 cm; p. 211/212 27,0 χ 16,0 cm; Zählung von 167 bis 212 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit gelbbraunem Leder überzogene Holzdeckel; erneuerter Rücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,2/19,3 χ 13,2/14,4 cm; p. 209 20,8 χ 9,4 cm; einspaltig; 26—31 Zeilen; p. 209 36 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; p. 202 mit verschlungenem Blattwerk sowie 2 Händen verzierte Initiale. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts; Federproben auf p. 202 und 204 von einer Hand aus dem 10./11. Jahrhundert. Inhalt: p. 167-208 Cassius Felix, De medicina ex Graecis logicae sectae auctoribus; p. 202, 204 althochdeutsche (Spott-)Verse; p. 2 0 9 - 2 1 2 grammatische Formenlehre; p. 212 Federproben. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 368f., Nr. 130; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 78; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 86; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 59, 87; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 60; P. Degni — A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 733; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 31; J.S. Groseclose - B.O. Murdoch, Die althochdeutschen poetischen Denkmäler, S. 95; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 112; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 40, Nr. 105; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 22; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 29f., 7 3 - 7 5 ; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 171; St. Sonderegger, in: 2 VL. II, Sp. 1051f.; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 401; St. Stricker, in: Volkssprachig—lateinische Mischtexte, S. 100f.; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 8 7 - 4 9 2 ; StSG. IV, S. 4 4 2 f „ Nr. 156.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 3 Interlinearglossen [p. 170, 174 (2 Glossen)] zu Cassius Felix, De medicina ex Graecis logicae sectae auctoribus; Glossen von der Hand, die auch verstreute, nicht sehr zahlreiche lateinische Glossen eingetragen hat. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

St. Gallen

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Edition: StSG. III, S. 600 (Nr. MXLVI). Literatur: StSG. IV, S. 442f., Nr. 156; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 369, Nr. 130; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; St. Stricker, in: Volkssprachig —lateinische Mischtexte, S. 99, 102.

1 8 2 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 1 0 StSG. 157

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: p. 1 - 2 7 4 ; Teil 2: p. 2 7 5 - 5 5 8 ; Pergament; 279 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; 27,8/28,0 χ 20,0/20,5 cm; Zählung von 1 bis 558 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung p. 1 - 2 7 4 : Schriftspiegel 20,0/21,3 χ 15,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; mehrere verzierte Initialen. - Schrift: p. 1 - 2 7 4 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; p. 275—558 insulare Minuskel von einer Hand um 800. Inhalt: Vorderer Einbandspiegel und erstes zusätzliches Blatt vorne recto Inhaltsvermerke; zusätzliches Blatt vorne verso leer; p. 1 — 181 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Ecclesiastes; p. 182 leer; p. 1 8 3 - 2 7 4 Justus von Urgel, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; p. 2 7 5 - 5 5 8 Breviarum apostolorum; theologische Schriften: Exzerpte aus Werken des Hieronymus, Augustinus, Eucherius und aus der Benediktinerregel; p. 390 leer; p. 511—516 De canonibus conciliorum (aus Isidor von Sevilla, Etymologiae, VI, 16; Fragment). Geschichte: Einzelne Teile des Codex in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 1 —274 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen, worauf auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist, p. 275—558 um 800 in Verona unter Bischof Egino (796-799); von Egino wird die Schenkung von Handschriften an die Reichenau bezeugt; p. 275—558 der Handschrift könnten von der Reichenau nach St. Gallen gelangt sein. Literatur: F. Avril - Y. Zaluska, Manuscrits enlumines d'origine italienne, I, S. 10; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 95, 119, 121; BHM., Nr. 157 (add.), 158 (add.), 205, 346f., 497, 801, 990; L. Bieler, Scriptorium 3 (1949) S. 281; B. Bischoff, HJB. 59 (1939) S. 248; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 178; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 30; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 312; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 16, 29; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 28, 39, 41, 69; CLA. VII, S. 21, Nr. 907; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 167; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii

476

St. Gallen

Aevi Hispanorum, I, S. 4f., Nr. 7 - 9 ; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 392; J. Fontaine, Isidore de Seville. Traite de la nature, S. 37; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 119 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 185; R. Hanslik, Benedicti Regula, S. X L V - X L V I I und passim; W. Haubrichs, in: Architecture Poetica, S. 84; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 256f., 260; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 80; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 484; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 50; R. Marti, Scriptorium 45 (1991) S. 63; P. Meyvaert, Scriptorium 17 (1963) S. 100; J. Neufville, La regle de saint Benoit, III, S. 414f. und passim; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 41f., Nr. 110, S. 640; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 216; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, I, Nr. 191, 1; m , Nr. 5332; StSG. IV, S. 443, Nr. 157. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 524 bei A. Bruckner, Tafel XV; Abbildung von p. 548 bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (p. 213) zu Justus von Urgel, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; Glosse von der Hand Ekkeharts IV. (um 9 8 0 - 1 0 6 0 ) , der auch sporadisch lateinische interlineare und marginale Glossierungen eingetragen hat. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alemannisch.

Edition: StSG. II, S. 347 (Nr. DCCXV). Literatur: StSG. IV, S. 443, Nr. 157; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 48.

1 8 3 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 1 9 StSG. 158

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 85 Blätter; 34,0 χ 23,9/24,0 cm; Zählung von 1 bis 170 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit graubraunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,3/23,4 χ 17,1/19,7 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter oder grüner Farbe; Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel wohl von der Hand des St. Galler Schreibers Cunzo (um 824) aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts.

St. Gallen

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Inhalt: p. 1 Besitzvermerk; p. 2—57 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Joel; p. 57—169 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Michäas; p. 170 Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf sowie Besitzvermerke des 14. Jahrhunderts auf p. 1 und 170. Literatur: BHM., Nr. 216; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 29; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 22f., 70; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 89, 104; Y . - M . Duval, Scriptorium 38 (1984) S. 38; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 144; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 64; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 273, Nr. 902; R. McKitterick, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 75; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 46; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 43, Nr. 119; StSG. IV, S. 443, Nr. 158.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Marginalglosse (p. 147) zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Michäas; Handschrift nur gelegentlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 335 (Nr. DCXCV). Literatur: StSG. IV, S. 443, Nr. 158; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 301; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86.

1 8 4 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 2 6 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 198 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten sowie mehrere eingeschobene Pergamentstreifen; 23,5 χ 14,9/15,0 cm; Zählung von 1 bis 401 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; nach p. 145 145a; Zahl 215 ausgelassen; nach p. 251 251a; Einband der Renaissance—Zeit; Holzdeckel; mit hellbraunem, blindgepreßtem Leder überzogener Rücken; ehemals 3 Schließen; mittlere Schließe noch erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/19,0 χ 11,5/12,0 cm; einspaltig; 22—25 Zeilen; p. 7 Überschrift in leicht verzierten Hohlbuchstaben; p. 7 mit Blattwerk und einem Fischleib verzierte Initiale; p. 296 über

478

St. Gallen

13 Zeilen reichende Initiale P. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Umkreis des St. Galler Abtes Waldo ( 7 8 2 - 7 8 4 ) aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts; p. 2 4 4 - 3 0 5 , 3 4 5 - 3 9 8 insulare Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1—2 leer; p. 3 Antiphone (mit Neumen); Alphabete; p. 4—5 leer; p. 6 Alphabete; Paternoster; p. 7 - 3 9 6 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium (I—IV); p. 82 leer; p. 3 9 7 - 3 9 9 Federproben (mit Neumen); p. 400—401 leer; eingeschobene Pergamentstreifen Kommentartext. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 149, 156; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 56; BHM., Nr. 217; L. Bieler, Scriptorium 3 (1949) S. 278; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 81; B. Bischoff, in: Paläographie 1981, S. 95; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 29; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 24, 40, 64; III, S. 19f., 34; CLA. VII, S. 22, Nr. 910; N. Daniel, Handschriftendes zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 35; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 144; K. Holter, in: Karl der Große, ΙΠ, S. 97; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 484; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 46f.; E.A. Loew, The Beneventan Script, I, S. 28; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 36; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 45f., Nr. 126; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 110. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 108, p. 271 bei A. Bruckner, II, Tafel XV; Abbildung von p. 125, 296 bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Glosse auf dem oberen Rand von p. 279 zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium; Handschrift ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Glosse im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: CLA. VII, S. 22, Nr. 910. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 488; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviii; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 48.

St. Gallen

1 8 5 ST. GALLEN, STIETSBIBLIOTHEK 1 2 7 StSG. 159 Abbildung hinterer Einbandspiegel

479

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: p. 1 - 3 8 0 ; Teil 2: p. 381-470; Pergament; 234 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 29,5/29,7 χ 19,8/20,3 cm; Zählung von 1 bis 470 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 101, 257, 272, 344 in der Zählung übersprungen; mit gelbbraunem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,0 χ 14,5/15,0; einspaltig; 21 - 2 3 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; wenige, leicht verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von 2 Haupthänden aus der Zeit um 800; Hand 1: p. 1 - 1 1 4 ; Hand 2: p. 115-468. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne verso Besitzvermerk; Federproben; p. 1 - 3 7 9 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium (vorne unvollständig); p. 380 leer; p. 3 8 1 - 4 6 9 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Markus-Evangelium; p. 470 Federproben; Spiegelblatt hinten Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach um 800 in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Besitzvermerk auf der Versoseite des zusätzlichen Blattes vorne weist darauf sowie ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert. Literatur: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 38; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 36; BHM, Nr. 217, 473; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 29; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 26, 40, 64; III, S. 20; M. Cahill, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 30f., 33; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 41 If.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 144, 146; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 260, Nr. 835; R. Knodt, Scriptorium 47 (1993) S. 40, 42; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 46, Nr. 127; K. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St. Gallen, S. 46; E. Seebold, in: Theodisca, S. 19; StSG. IV, S. 443, Nr. 159. - Abbildung der Innenseite des hinteren Deckels bei R. Bergmann, Abb. 1, nach S. 40; Abbildung eines Ausschnitts von p. 379 bei A. Bruckner, Π, Tafel XXVIII; Abbildung des Abecedarium Nordmannicum auf p. 379 bei R. Derolez, Tafel VHIb.

Glossen Zahl und Art: 1 nebengeschriebene Glosse zu einer Federprobe auf dem hinteren Einbandspiegel, die inhaltlich im Zusammenhang mit Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium steht und von einer textfremden Hand eingetragen wurde. Zeit und Ort: Glosse in St. Gallen eingetragen.

480

St. Gallen

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 328 (Nr. DCXC), R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 36. Literatur: StSG. IV, S. 443, Nr. 159; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 36f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86.

1 8 6 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 3 4 StSG. 160 Abbildung p. 11, 39

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: p. 1 - 7 6 ; Teil 2: p. 77-147; Teil 3: p. 148-264; Pergament; 135 Blätter; 20,4/20,5 χ 15,1/15,6 cm; Zählung von 1 bis 264 von jüngerer Hand jeweils am oberen Seitenrand; Seite nach p. 96 in der Zählung übersprungen; Zahlen 200-204 zweimal verwendet; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellgrauem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung p. 1 - 7 6 : Schriftspiegel p. 1 - 5 1 14,6/15,1 χ 12,6/12,9 cm; p. 5 2 - 5 5 15,4 χ 13,4 cm; p. 5 6 - 6 1 15,2 χ 12,3/12,9 cm; p. 6 2 - 7 6 14,7/15,3 χ 12,8/12,9 cm; einspaltig; p. 5 2 - 5 5 , 6 2 - 7 6 zweispaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. - Schrift: p. 1 - 7 6 karolingische Minuskel von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts; p. 7 7 - 1 4 7 von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts; p. 148-266 karolingische Minuskel von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderer Einbandspiegel Inhaltsvermerk; p. 1 - 5 5 Prudentius, Cathemerinon (bis X); p. 56—75, Prudentius, Peristephanon (I, V); p. 76 Passion des heiligen Laurentius (Anfang); p. 77 — 147 Kommentar zu Aristoteles, Perihermenias; p. 148—264 Boethius, Werke: De trinitate; De divinitate; De substantiis; Contra Nestorium. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten wahrscheinlich in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden, p. 1 —76 im 9./10., p. 7 7 - 1 4 7 im 13./14., p. 148-266 im 10./II. Jahrhundert; auch im Verzeichnis von 1461 wird der Codex genannt. Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; R. Bergmann — St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 20; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 73f.; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43, 71; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVIII; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; J. Duft, in; Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 936; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 79 [ = 1]; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer

St. Gallen

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Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 156; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 119f.; O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 138; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 585; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschemSchreibwesen, S. 49; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 288; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; P. Ochsenbein — A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 8; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 49f., Nr. 134; K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 112; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 53, 101; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 74, 107; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1273; F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) S. 17; StSG. IV, S. 443, Nr. 160.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 192 Glossen (p. 5 - 6 7 ) zu Prudentius, Cathemerinon; davon 171 interlinear und 21 marginal stehend; Glossen von der Hand, die auch die wesentlich zahlreicheren lateinischen Glossen schrieb; der in abgesetzten Versen mit breitem Zwischenraum geschriebene Prudentius—Text ist ziemlich durchgehend interlinear, seltener marginal glossiert; auf manchen Seiten ist weniger als ein Zehntel der Glossen althochdeutsch, auf anderen gelegentlich gut die Hälfte. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 55; G. Müller, S. 155; G. Müller - Th. Frings, S. 245; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22; K. Weinhold, S. XVII). Edition: StSG. II, S. 4 8 6 - 4 8 9 (Nr. DCCXCVI). Literatur: StSG. IV, S. 443, Nr. 160; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 301; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 311 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 56, 67; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 52; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 300; Η. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 55; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 322; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39, 73; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 200 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschemSchreibwesen, S. 94; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 288; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 56f., 198, 217; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; Β. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 38; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 66, 93 und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 245; P. Ochsenbein — A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 8; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 32, 49, 54, 72; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5, 43; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 283; F. Simmler, Die

482

St. Gallen

westgermanische Konsonantengemination, S. 22; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 53; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 107f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 736f.; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1 2 7 2 - 1 2 7 4 ; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVII.

1 8 7 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 3 5 StSG. 161

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: p. 4 - 1 2 5 ; Teil 2: p. 126-526; Pergament; p. 102-125 Papier; 264 Blätter; p. 1 - 3 , 528 bilden ein Fragment; p. 1 und p. 528 sind dem vorderen und hinteren Einbanddeckel aufgeklebt; 23,0 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 528 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 277, 278, 326 wurden doppelt vergeben; Zahl 389 in der Zählung übersprungen; Holzdeckel; mit Leder überzogener Rücken; eine Schließe. - Einrichtung p. 126-526: Schriftspiegel 15,5/16,5 χ 12,0/12,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; p. 388—439 20 Federzeichnungen, zum Teil mit roter Farbe ausgemalt; p. 339, 387, 444, 475 mit Ranken verzierte Initialen; Versanfänge gelegentlich rubriziert. - Schrift: p. 1 - 1 2 5 , 528 von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts; p. 126—526 karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 — 3 grammatische Schrift (Fragment); p. 4 — 98 Isidor von Sevilla, Kommentar zur Bibel, Genesis; p. 9 9 - 1 0 0 Excerptum dogmaticum; p. 101-125 leer; p. 126-526 Prudentius, Werke; p. 126-141, 2 7 5 - 2 8 0 Cathemerinon (ab VII, 92); p. 141-275 Peristephanon; p. 2 8 0 - 2 8 1 Epilog; p. 281 - 2 9 0 Dittochaeon; p. 2 9 0 - 3 3 8 Apotheosis; ρ. 338-384Hamartigenia; p. 3 8 4 - 4 3 9 Psychomachia (durch falsches Binden nicht mehr in der eigentlichen Reihenfolge); p. 4 4 0 - 5 2 6 Contra Symmachum (I — II); p. 467, 526 Federproben; p. 526 Roma caput mundi tenet orbis frena rotundi; p. 527 Federproben; p. 528 grammatische Schrift (Fragment; zu p. 1 - 3 gehörend). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden, p. 1 - 3 , 4 - 1 2 6 , 528 im 13., p. 127-527 im 10./11. Jahrhundert. Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 41; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 79; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 228; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 146; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVI; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; J. Duft, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 229; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVIII; U. Engelmann, Die Psychomachie des Prudentius, S. 25 und passim; K. Halm, Verzeichniss der

St. Gallen

483

älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 150, 156; O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 147; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 49, 51; H. Knittel, Walahfrid Strabo. Visio Wettini, S. lOlf.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 67f., 105; P. Ochsenbein, Cultura Sangallensis, S. 29; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 19; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 243; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 50, Nr. 135, S. 642; K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 112, Nr. 51; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 1 3 1 - 1 3 7 und passim; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband, S. 6 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1273; G. Swarzenski, RK. 26 (1903) S. 392; H. Woodruff, in: Art Studies, S. 46, 4 8 - 5 0 , 65; StSG. IV, S. 443, Nr. 161. - Abbildung von p. 384, 3 8 6 - 3 8 8 , 3 9 0 , 391, 395, 3 9 9 - 4 0 2 , 4 1 1 , 412, 419, 420, 405, 406, 423, 425, 426, 429, 434, 435, 438, 439 bei U. Engelmann, Tafel 1 - 2 4 ; Abbildung einer Seite mit einer Kampfdarstellung bei H. Knittel, S. 94; Abbildung von 4 Zeichnungen bei A. Merton, Tafel LXV, LXVI; Abbildung von p. 420 bei P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 36; Abbildung von p. 438 bei K. Schmuki, S. 113; Abbildung von Figurenzeichnungen von p. 391, 400, 419 bei R. Stettiner, S. 191; Abbildung von p. 390, 388, 391, 395, 399, 400, 411, 412, 419, 420, 405, 406, 423, 425, 426, 429, 434, 435, 438, 439 bei R. Stettiner, Tafelband, Tafel 189, 191, 192; Abbildung von zwei Zeichnungenbei H. Woodruff, Abb. 107, 129.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (p. 292) zu Prudentius, Apotheosis; Glosse von einer Hand, die auch die gelegentlichen lateinischen Glossen eintrug. Zeit und Ort: Glosse in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alemannisch.

Edition: StSG. II, S. 474 (Nr. DCCXCI). Literatur: StSG. IV, S. 443, Nr. 161; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 41; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 317; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 51; B. Kölling, Kiel UB. Cod. M.S. K.B. 145, S. 57; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 137; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272-1274.

1 8 8 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 3 6 StSG. 162 Abbildung p. 123

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 183 Blätter; p. 1—3 fehlen; 21,4/21,7 χ 14,9 cm; Zählung von 4 bis 369 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schlie-

484

St. Gallen

ße. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,8/17,1 χ 12,0 cm; einspaltig; p. 2 6 - 2 8 zweispaltig; 21—26 Zeilen; Versanfänge in Majuskeln in roter und grüner Farbe; Überschriften in Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; interlineare und marginale Einträge zum Teil von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 4 - 3 6 8 Prudentius, Werke: p. 4 - 4 3 , 1 4 6 - 1 5 3 Cathemerinon ( I - X , X I - X I I ) ; p. 4 3 - 1 4 6 Peristephanon; p. 1 5 3 - 1 5 4 Epilog; p. 1 5 4 - 1 6 2 Diptychon; p. 1 6 2 - 2 1 3 Apotheosis; p. 2 1 5 - 2 6 1 Hamartigenia; p. 2 6 1 - 3 0 2 Psychomachia (I—III); p. 3 0 2 - 3 6 8 Contra Symmachum (I); p. 214 Federproben; p. 369 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 80; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 47; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43, 71; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVII; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 12 und passim; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVIII; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 60; Ch. Gnilka, Hermes 114 (1986) S. 89, 96f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 156; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 119f., 126f.; O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 138; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 25, 48f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 243; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 50f., Nr. 136; K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 112; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 75; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1273; J. Vezin, in: Paläographie 1981, S. 139; G.R. Wieland, ASE. 16 (1987) S. 218; StSG. IV, S. 443, Nr. 162.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 65 Glossen (p. 9 - 2 8 8 ) zu Prudentius, Werke; davon 47 interlinear und 18 marginal stehend; 2 Marginalglossen (p. 230) wohl altirisch; die stark verblaßten althochdeutschen Glossen stehen zwischen den durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten meist interlinearen lateinischen Glossen, die den drei — bis vierfachen Umfang pro Seite haben. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9. oder 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 76; J. Schatz, S. 3); 2 Glossen (p. 230) air. (nach W. Schulze, S. 103). Edition: StSG. II, S. 484f. (Nr. DCCXCV); Berichtigung bei W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 103. Literatur: StSG. IV, S. 443, Nr. 162; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 292; E.J. Beer, in: Florilegium Sangallense, S. 20; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 56, 67, 70, 82; H. Brauer, Die Bücherei

St. Gallen

485

von St. Gallen, S. 47, 86; Ν. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 126; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 133; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 32f., 42; B. Kölling, Kiel UB. MS. K.B. 145, S. 56f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; Α. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 116; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 211; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S.170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 76; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 103; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6, 41; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 108; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1 2 7 2 1274; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; 0 . Szokody, in: Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000, XII, S. 209; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 53.

1 8 9 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 4 1 StSG. 163 Abbildungen p. 109, 110

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 57 Blätter; Blätter 1 und 58 Papier; 20,5 χ 14,7 cm; Blätter 2 und 57 kleiner; Zählung von 1 bis 116 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; p. 12 als 12v gezählt; Pappeinband mit Lederrücken und -ecken, mit liturgischem Fragment beklebt. Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; p. 23, 45, 52 mit Flechtwerk verzierte Initialen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Inhaltsverzeichnis; p. 2 leer; p. 3 Exzerpte; p. 4 - 2 3 Augustinus, De disciplina christianorum; p. 23 - 4 4 Johannes Chrysostomus, De patientia; p. 4 5 - 5 2 Augustinus, Sermo de corpore et anima; p. 5 2 - 6 1 Sermo de psalmo; p. 6 1 - 7 0 Pseudo - Seneca, De moribus; p. 7 0 - 1 0 9 Pseudo-Augustinus, Libellus de conflictu vitiorum atque virtutum; p. 1 0 9 - 1 1 4 Gregor der Große, Moralia in Job (XXXI, 45). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert entstanden; 1461 wird der Codex im Bücherverzeichnis der Benediktinerabtei St. Gallen genannt. Literatur: BHM., Nr. 362; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 72f.; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43f., 72; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 78 [=1]; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 124, 158; H. Kempf, Die Lehnbildungen der

486

St. Gallen

althochdeutschen Gregorglossen, S. 13; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 298; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 451; III, 1, S. 230; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 53, Nr. 141; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 100; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 443, Nr. 163.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 19 Glossen (p. 109-110) zu Gregor der Große, Moralia in Job (XXXI, 45; Todsündenverzeichnis); Verzeichnis in übersichtlicher abgesetzter, lateinisch —althochdeutscher Glossarform angelegt, mit Lücken für offenbar vorgesehene weitere Übersetzungen; Codex ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 320f. (Nr. DCLXXXI). Literatur: StSG. IV, S. 443, Nr. 163; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 72, 86; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 96f., 100; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 299 und passim; Ε. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 145f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 246, 266, 315.

190 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 4 3 StSG. 164

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 84 Blätter; 24,2 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 168 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; p. 3 Überschrift in roter und grüner Capitalis quadrata; p. 74 Überschrift in roter Capitalis rustica; p. 166 Explicit in roter Unziale; Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 leer; p. 2 Vorbemerkung; p. 3 - 1 6 6 Augustinus, De genesi contra Manichaeos; p. 36 Schreibernotiz; p. 167 leer; p. 168 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf.

487

St. Gallen

Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 31; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 30, 41, 66; III, S. 23; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 118, 124; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 50; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 54, Nr. 143; StSG. IV, S. 448, Nr. 164.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (p. 156) zu Augustinus, De genesi contra Manichaeos, im Rahmen der gleichmäßigen, wenn auch nicht sehr dichten interlinearen und marginalen lateinischen Glossierung von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060). Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: StSG. II, S. 40 (Nr. DXXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 448, Nr. 164; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 66; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288.

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK

151 s.

NR.

256a

1 9 1 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 5 9 StSG. 165

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 191 Blätter; 31,0 χ 24,0 cm; Zählung von 3 bis 384 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel p. 3 - 5 0 23,5 χ 17,5/18,0 cm; p. 5 1 - 3 8 4 24,0/24,5 χ 17,0/17,5 cm; p. 1 - 5 0 einspaltig; p. 51—384 zweispaltig; 30—31 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica oder Unziale in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts; reiche interlineare und marginale Kommentierung, zum Teil von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 3 - 4 Inhaltsübersicht; p. 5 - 3 8 4 Hieronymus, Briefe; p. 1 6 - 4 4 Origenes, Homilien zum Canticum Canticorum (in der Übersetzung des Hieronymus); p. 147-184 Cassiodor, De anima.

488

St. Gallen

Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert unter Abt Grimalt (841 - 8 7 2 ) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: BHM., Nr. 0, 206 (add.), 316f., 342; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 55, 73; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25f., 29, 75; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXXVII, X L I X - L I ; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 118, 134f., 141; R. Hildebrandt, in: Verborum amor, S. 238 und passim; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 260, Nr. 837, S. 288; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 75f.; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 59, Nr. 159; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 118; StSG. IV, S. 443f., Nr. 165. - Abbildung von Ausschnitten von ρ. 99, 379, 67, 327, 249, 311 im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Abbildungen, Abb. 7 5 1 - 7 5 6 , S. 324f.; Abbildung von p. 72 bei R. Hildebrandt, S. 244.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 19 vereinzelte Glossen; davon 1 Interlinearglosse (p. 18) zu Origenes, Homilienzum Canticum Canticorum (in der Übersetzung des Hieronymus); 18 meist interlinear stehende Glossen [p. 53, 72 (2 im Kontext von Worterklärungen), 188, 197 (10), 220, 280, 288, 349 (in Randeintrag)] zu Hieronymus, Briefe; atypische Häufung der Glossen auf p. 197 offenbar durch den Wortschatz der Textstelle motiviert; die Glossen mit Ausnahme der ersten 9 auf ρ. 197 von der Hand Ekkeharts IV. (um 9 8 0 1060) eingetragen; Texte im übrigen nur sporadisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 326f. (Nr. DCLXXXVII), S. 336 (Nr. DCXCVII). Literatur: StSG. IV, S. 443f., Nr. 165; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich derahd. Glossen, S. 301; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; R. Hildebrandt, in: Verborum amor, S. 2 3 8 - 2 4 8 ; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 101; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 350; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 276; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 75—78; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6f., 43; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

St. Gallen

1 9 2 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 6 2 StSG. 166

489

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 187 Blätter; 31,7/31,8 χ 24,3/24,6 cm; von p. 373/374 untere Hälfte abgeschnitten; Zählung von 1 bis 374 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; schwarzer, wahrscheinlich verkohlter Ledereinband; erneuerter brauner Rücken; ehemals 2 Schließen. Einrichtung: Schriftspiegel 22,6/22,8 χ 19,2/19,7 cm; einspaltig; 30 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, Unziale oder Quadrata in roter Farbe; p. 2 Majuskeln in roter und schwarzer Farbe; p. 3 verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts; sporadische interlineare und marginale Kommentierung von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 Besitzvermerk; p. 1—374 Augustinus, Enarrationes in psalmos (I—XXXV); p. 374 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert unter Abt Grimalt (841 —872) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: W. Berschin, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 71; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 82; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 55; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25f., 29, 76; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 14, 18; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 119; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 22; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 60, Nr. 162; K. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 55; StSG. IV, S. 444, Nr. 166. — Abbildung eines Ausschnitts von p. 3 bei W. Berschin, Abb. 20, S. 71; Abbildung mehrerer Ausschnitte bei A. Bruckner, Tafel V.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 vereinzelte Interlinearglossen (p. 58, 59) zu Augustinus, Enarrationes in psalmos (I-XXXV); Glossen von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060) eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 41 (Nr. DXLI). Literatur: StSG. IV, S. 444, Nr. 166; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text,

490

St. Gallen

S. 288; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6, 48, 128; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 120.

1 9 3 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 6 6 StSG. 167 St. Galler Schreibervers

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 216 Blätter; Blätter 1 3 9 - 1 4 4 ( = p. 2 7 7 288) Papier; 31,8/32,1 χ 24,4/24,7 cm; das ursprünglich erste Blatt fehlt; Zählung von 3 bis 434 von jüngerer Hand jeweils in der rechten äußeren Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; schwarzer, wahrscheinlich verkohlter, blindgepreßter Ledereinband; von den ehemals 2 Schließen nur noch eine vorhanden. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,7/24,0χ 19,0/19,5 cm; zweispaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts; marginale und interlineare Kommentierung zum Teil von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 3—434 Augustinus, Enarrationes in psalmos (CI—CXVIII); p. 314 St. Galler Schreibervers (nur 2 Wörter). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert unter Abt Grimalt (841 —872) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: W. Berschin, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 71; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 82; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 55; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25f., 29, 77; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 14, 18; J.S. Groseclose - B.O. Murdoch, Die althochdeutschenpoetischenDenkmäler, S. 97; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 119; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; R. Schaab, in: Codices Sangallenses, S. 76; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 60, Nr. 166; K. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki — C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 55; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 22; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschenSprachdenkmäler, S. 402; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 29, 72; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 214; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 171; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 172; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 14; St. Sonderegger, in: 2 VL. II, Sp. 1048; StSG. IV, S. 444, Nr. 167.

St. Gallen

491

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (p. 69, 79) zu Augustinus, Enarrationes in psalmos (I—XXXV); Glossen von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060) eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 41 (Nr. DXLI). Literatur: StSG. IV, S. 444, Nr. 168; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 48; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 120; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 402.

1 9 4 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 168 StSG. 168

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 204 Blätter; 30,5/30,7 χ 20,5/21,0 cm; ursprüngliche Spiegelblätter aus dem Einband gelöst; Zählung von 1 bis 408 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit gelbbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 15,0/16,5 cm; einspaltig; 26 Zeilen; p. 2—3 24 Zeilen; p. 4 12 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter oder grüner Farbe, mit roter und gelber Farbe ausgemalt; verzierte Initialen, zum Teil in roter, violetter und gelber Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel hauptsächlich von der Hand des Schreibers Cunzo aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; p. 2 - 4 , 405-406 sowie die interlineare Kommentierung von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 leer; p. 2 - 4 Ratpert von St. Gallen, Carmen in laude s. Galli (in der lateinischen Übersetzung Ekkeharts IV.; mit Neumen); p. 5 - 4 0 4 Augustinus, Sermones (Johannes—Evangelium;; p. 405-406Ekkehart IV., Versus ad picturas claustri s. Galli; p. 407 Federproben; p. 408 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 54, 80; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 30, 43f., 67; III, S. 23; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 128; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 25; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 218; J. Duft, in:

492

St. Gallen

Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 83; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. V, XLV; M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 175; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 457f., 464; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 98; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; R. McKitterick, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 75; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 113; P. Ochsenbein — A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 14; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 47—49 und passim; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73, 78; F. Rädle, in: 2 VL. VII, Sp. 1033f.; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 47; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 60f., Nr. 168; E. Schulz, in: Corona Quernea, S. 201 und passim; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 70f.; StSG. IV, S. 444, Nr. 168. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 17 bei A. Bruckner, II, Tafel XLI; Abbildung von p. 2 bei P. Ochsenbein - A. Schwarz, S. 17, und P. Osterwalder, Galluslied, Tafel I, Abb. 1; Abbildung eines Ausschnitts von p. 23 bei B. von Scarpatetti, Abb. 21.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse im Zusammenhang eines erklärenden lateinischen Zusatzes (p. 122) zu Augustinus, Sermones; Glosse wie die nicht sehr dichte interlineare lateinische Glossierung von der Hand Ekkeharts IV. (um 9 8 0 - 1 0 6 0 ) eingetragen. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 40 (Nr. DXL). Literatur: StSG. IV, S. 444, Nr. 168; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 128; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 143; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 49; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 120; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

1 9 5 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 7 4 StSG. 169 Abbildung p. 13

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 97 Blätter; 35,5/35,7 χ 27,5/27,7 cm; Zählung von 1 bis 194 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit stark abgeschabtem, dunkelbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute eine neuere Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel 26,5 χ 20,5 cm; zweispaltig; p. 1 —2 einspaltig; 29 Zeilen; Überschriften und Initialen in Majuskeln in roter Farbe; verzierte Initialen, mit gelber und blauer Farbe ausgemalt. — Schrift: karolingische

St. Gallen

493

Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; p. 1—2 von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1—2 Antiphone auf Wiborada (mit Neumen); Ratpert von St. Gallen, Carmen in laude s. Galli (in der lateinischen Übersetzung Ekkeharts IV.); p. 3 - 1 8 9 Augustinus, Briefe; p. 190 — 194 mathematische und astronomische Schriften; Notizen, zum Teil von der Hand Ekkeharts IV.; Verzeichnis der Augustinus—Briefe. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts vielleicht in Mainz entstanden; spätestens im 11. Jahrhundert befand er sich in der Benediktinerabtei St. Gallen; auch im Verzeichnis von 1461 wird der Codex genannt. Literatur: B. Bischoff, HJB. 59 (1939) S. 249; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 77; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 287; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 73; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 46, 78; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 93, 97f., 104; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 187; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 392; J. Egli, Der Liber BenedictionumEkkeharts IV., S. V, XXIII, XLII; A.A. Grotans, Scriptorium 51 (1997) S. 291; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 458, 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 117; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; W.M. Lindsay, Noatae Latinae, S. 484; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 12; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 113; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 5 0 - 5 3 und passim; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; F. Rädle, in: 2 VL. VII, Sp. 1033f.; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 42; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 62, Nr. 174, S. 646; E. Schulz, in: Corona Quernea, S. 208f., 212; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 70f.; J. Vezin, in: Du copiste au collectionneur, S. 279; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 405; StSG. IV, S. 444, Nr. 169. - Abbildung von p. 1 bei A. Bruckner, Tafel XXXIX; Abbildung der Stempel auf dem Einband bei K. Christ, Tafel II, 18/19; Abbildung von p. 2 bei P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied, Tafel II, Abb. 2; Abbildung von p. 40b bei B. von Scarpatetti, Abb. 30, S. 55.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Glossen zu Augustinus, Briefe; 2 (p. 13) am unteren Rand der Seite über den aus dem Text wiederholten Lemmata und 2 (p. 25, 152) interlinear zum Text stehend; Glossen wie die durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten lateinischen Interlinear- und Marginalglossen von der Hand Ekkeharts IV. (um 9 8 0 - 1 0 6 0 ) eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 40 (Nr. DXXXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 444, Nr. 169; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S.

494

St. Gallen

288; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 52; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5f., 61; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 120; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

1 9 6 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 7 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 180 Blätter; 38,0 χ 28,0 cm; Zahlung von 1 bis 360 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; von p. 298 bis 314 Zählung zum Teil überschrieben; mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute eine neue Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 27,7 χ 20,0 cm; zweispaltig; 32 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis rustica, zum Teil mit grüner Farbe ausgemalt. — Schrift: karolingische Majuskel von mehreren Händen aus der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 2 leer; p. 3—359 Augustinus, De trinitate ( I - X V ) ; p. 360 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 31; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 78f.; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 89, 104; H. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 124, 150; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 32; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 62, Nr. 175, S. 640.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (p. 167) zu Augustinus, De trinitate; Glosse wie die sporadischen interlinearen lateinischen Einträge von der Hand Ekkeharts IV. (um 980—1060) eingetragen. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 32. Literatur: S. Glauch, Die Martianus—Capella — Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 361; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; H. Mayer, Althochdeutsche

495

St. Gallen

Glossen: Nachträge, S. 32; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK

176 s.

NR.

1 9 7 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 8 3 StSG. 170 Abbildung p. 1

256b

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 134 Blätter; 32,5 χ 23,0 cm; Zählung von 1 bis 268 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit gelbbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,6 χ 17,0/ 18,0 cm; zweispaltig; 2 7 - 3 2 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, Capitalis quadrata und Unziale in roter, grüner und tiefdunkelbrauner Farbe; verzierte Initialen in roter und grüner Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von der Hand des Schreibers Wolfcoz aus dem frühen 9. Jahrhundert; p. 1 von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Federproben; Glossen zu Cassian, Institutiones; p. 2 leer; p. 3 - 2 6 8 Cassian, Institutiones (unvollständig); Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im frühen 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: W. Berschin, Eremus und Insula, S. 56; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 40; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. I i i . , 43, 50, 67; III, S. 23; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 133; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 98; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 77; G. Rechenauer, Scriptorium 46 (1992) S. 272; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 41; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 49; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 64, Nr. 183; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 54; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 444, Nr. 170. - Abbildung von Rücken und Schließen bei A. Bruckner, II, Tafel LI, sowie Abbildung mehrerer Initialen auf Tafel XXXVII.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 29 Glossen (p. 1) in ungeordneten Glossensammlungen zu Cassian; Glossar in unabgesetzten Zeilen geschrieben; Glossen von mehreren Händen eingetragen; Sammlung der ersten Hand mit einer Aus-

496

St. Gallen

nähme nur lateinisch-althochdeutsche Glossen; die übrigen Hände mit überwiegend lateinisch-lateinischen, zum Teil auch lateinisch-althochdeutschen Glossen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 53; H. Reutercrona, S. 76). Edition: StSG. II, S. 154f. (Nr. DCXII). Literatur: StSG. IV, S. 444, Nr. 170; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74, 86; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 53; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 385; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 76; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48, 56; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4 und passim; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 54; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 302.

1 9 8 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 8 4 StSG. 171 Abbildungen p. 255, 261, 262

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 1 8 8 ; Teil 2: p. 189-266; Pergament; 133 Blätter; p. 1 - 1 8 8 29,6/30,1 χ 24,9/25,0 cm; p. 189-266 29,6/29,7 χ 23,7/24,1 cm; Zählung von 1 bis 266 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit beigem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. - Einrichtungp. 189-266: Schriftspiegelp. 189-266 24,7 χ 18,9/20,3 cm; einspaltig; p. 239, 255 obere Hälfte, 262 zweispaltig; p. 261 dreispaltig; p. 1 - 1 8 8 26 Zeilen; p. 189-266 3 5 - 4 0 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; p. 242, 244 astronomische Tafeln; p. 247 Stammbaum. — Schrift: teils insular beeinflußte karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; p. 255, 2 6 1 - 2 6 2 von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 - 1 8 8 Prosper von Aquitanien, Kommentar zur Bibel, Psalmen; p. 189-195 Augustinus, De disciplina christianorum; p. 195 — 197 Augustinus, De libero arbitrio; p. 197-200 Valerian von Cemele, De bono disciplinae; p. 2 0 1 - 2 0 5 Asketisches; p. 2 0 6 - 2 0 9 Halitgar von Cambrai, Poenitentiale (Anfang); p. 2 1 0 - 2 6 0 Computus und Kalendar; p. 212 leer; p. 255 obere Hälfte Sachglossar; p. 2 6 1 - 2 6 2 Sachglossar; p.

St. Gallen

497

2 6 3 - 2 6 6 Kommentar zur Bibel, Neues Testament (Fragment); p. 264, 266 Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden, p. 255, p. 2 6 1 - 2 6 2 im 11. Jahrhundert. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 7ff.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 199 und passim; Α. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 137 und passim; Α. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXII, 308; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 73; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25, 29, 37, 79f.; A. Cordiliani, ZSchK. 49 (1955) S. 1 8 1 - 1 8 3 und passim; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 391; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosa-Studien, S. 472; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 117 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 403; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 36, 117; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 58; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 1 5 4 - 1 5 6 ; E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 117; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 337; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 20; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 370; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 446; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 64f., Nr. 184, S. 640; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, Nr. 7011; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 41; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. l l l f . ; StSG. IV, S. 444, Nr. 171.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt 248 Glossen; davon 32 Glossen (p. 255) zu Waffen—, Gerätschafts- und Lebensmittelbezeichnungen; 216 Glossen (p. 261—262) zu Lebensmittel — , W a f f e n - , Gerätschafts-, B a u m - , Wohnungs-, Kräuter-, T i e r - , Körperteil - und Kleidungsbezeichnungen; die Lebensmittelbezeichnungen vonp. 255 (bis auf eine Bezeichnung) auch auf p. 261; Anlage der Glossare auf p. 255 übersichtlich, aber ohne Überschriften, auf p. 2 6 1 - 2 6 2 unübersichtlich, gedrängt, ohne Einhaltung der Spalten, aber mit Überschriften. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach Th. Frings, S. 181; H. Götz, S. 243; G. Müller - Th. Frings, S. 86; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 23). Edition: Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 1 5 4 - 1 5 6 ; StSG. III, S. 44If. (Nr. DCCCCLXIV), S. 435 (Nr. DCCCCLIXC), S. 466f. (Nr. MVa), S. 5 7 2 - 5 7 4 (Nr. MXXV a ), S. 614 (MLXXVI), S. 618 (Nr. MLXXXII"), S. 628 (Nr. MXCIII), S. 6 3 2 - 6 3 4 (MCI), S. 640 (Nr. MCXI), S. 641f. (Nr. MCXV), S. 645f. (Nr. MCXXI), S. 653f. (Nr. MCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 444, Nr. 171; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 2 3 - 3 3 ; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 310; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 94 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im

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St. Gallen

Althochdeutschen, S. 12, 55; Η. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; H. - R . Fehlmann, in: Fachprosastudien, S. 471, 474f., 477; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 293, 403; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 206; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 117; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 86; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 217; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 4 4 6 - 4 5 0 ; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 140; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, S. 7, 47, 104; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 251; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 675, 679.

1 9 9 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 9 3 StSG. 172 Abbildungen p. 302, 303

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; zum Teil Palimpsestblätter; 152 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 20,5 χ 13,0 cm; Zählung von 1 bis 303 von jüngerer Hand jeweils in der äußerern oberen Ecke der Seite; Zahl 200 bei der Zählung übersprungen; mit grauem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel unregelmäßig, 15,5/17,0 χ 8,5/10,5 cm; einspaltig; 1 9 - 2 1 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; mit Flechtwerk verzierte Initialen, zum Teil farbig ausgemalt, zum Teil mit roten Punkten umtüpfelt. - Schrift: rätische und alemannische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: Zweites zusätzliches Blatt vorne Inhaltsvermerk (von Ildefons von Arx); p. 1 - 1 2 6 Caesarius von Arles, Homilien; p. 1 2 7 - 1 6 2 Sermo; zwei Predigten; p. 1 6 2 - 1 6 3 Schriften; p. 1 6 4 - 3 0 1 Predigten und Exzerpte von Augustinus, Hieronymus und Maximus; p. 3 0 2 - 3 0 3 Glossen zu Caesarius von Arles, Homilien; Federproben; zusätzliche Blätter hinten leer; Innenseite des hinteren Deckels Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in einem rätischen oder alemannischen Skriptorium entstanden; auf die Benediktinerabtei St. Gallen weist ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 13f.; BHM., Nr. 217, 990; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 327; B. Bischoff, Mittel-

St. Gallen

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alterliche Studien, III, S. 23; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 312; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 27, 33; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 12 und passim; Α. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, I, S. 14, 18, 88f.; CLA. VII, S. 23, Nr. 915; Codex Sangallensis 193, S. 5 - 7 , 9f.; A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 1 * - 164*; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 204; Κ. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 13If.; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 100; W.M. Lindsay, Noatae Latinae, S. 484; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 50; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, II, S. 508; E. Manning, Scriptorium 20 (1966) S. 193; Ε. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 131; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 9; Sapientia Salomonis, S. 52; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 44; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 122, 135; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 71, Nr. 193; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 49; C. W i c h Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 341; H. Zotter, Bibliographie faksimilerter Handschriften, S. 212, Nr. 517; StSG. IV, S. 445, Nr. 172. - Vollständiges Faksimile in Codex Sangallensis 193; Abbildung von p. 196 bei A. Bruckner, Tafel X; Abbildung von p. 113, 289 bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 40 Glossen (p. 302—303) in der fast durchgehend lateinisch—althochdeutschen Glossensammlung zu Caesarius von Arles, Homilien; Textreihenfolge bewahrt, abgesehen von einigen Einträgen der zweiten Hand; Codex selbst unglossiert; 27 Glossen von der ersten, 13 Glossen von der zweiten, jüngeren Hand. Zeit und Ort: Glossar der ersten Hand im 8./9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach R. Bergmann, S. 14; H. Reutercrona, S. 76; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. II, S. 81f. (Nr. DLXXXI). Literatur: StSG. IV, S. 445, Nr. 172; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 13f.; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen,S. 103; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 142; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 9; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 76; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 104, 106; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 49; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 41; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 247, 266, 296; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

500

St. Gallen

2 0 0 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 196 StSG. IV, S. 373: ausgeschlossen - BV. (1973) Abbildung p. 3

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 197 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne (vom Spiegel gelöst); Zählung von 1 bis 390 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; p. 45, 46, 121, 122, 278 doppelt gezählt; Zahl 177 in der Zählung übersprungen; 21,4/21,7 χ 14,9/15,4 cm; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,4 χ 9,5/12,0 cm; einspaltig; 2 4 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica oder Unziale in roter oder grüner Farbe; p. 38—40, 147 Figurengedichte. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt verso griechisch-lateinisches Glossar; Namen der XII Zeichen; p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2—373 Venantius Fortunatas, Carmina (I—XI); p. 41 leer; p. 148 leer; p. 374—387 Symphosius, Aenigmata; p. 388-389 Aenigmata interrogativa; p. 390 Federprobe. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: J. Autenrieth, "Litterae Virgilianae", S. 37f.; W. Berschin, ByZ. 8 4 - 8 5 (1991 - 1 9 9 2 ) S. 332; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 276; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 21, 66; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39f., 80; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 89, 104; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 137; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 6 0 - 6 2 , 123; B.M. Kaczynski, Speculum 58 (1983) S. lOlOf.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 33; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 214; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 72, Nr. 196; A . - M . Turcan-Verkerk, RHT. 29 (1999) S. 237; A . - M . Turcan-Verkerk, Scriptorium 46 (1992) S. 175, 177f.; E. Wolgarten, in: Arbor amoena comis, S. 43, 48; StSG. IV, S. 373.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Interlinearglossen [p. 3 (5 Glossen zu Fluß — und Landschaftsnamen), p. 71] zu Venantius Fortunatus, Carmina (I-XI), in einem durchgehend, wenn auch nicht sehr dicht glossierten Codex. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 33. Literatur: StSG. IV, S. 373; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 33; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

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2 0 1 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 9 7 StSG. 173 Abbildung p. 188

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A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Teil 1: p. 1 - 9 2 ; Teil 2: p. 9 3 122; Teil 3: p. 1 2 3 - 3 2 8 ; Teil 4: p. 3 2 9 - 3 9 8 ; Pergament; 199 Blätter; Blatt 166 Papier; 25,5 χ 18,0 cm; Zahlung von 1 bis 398 jeweils in der oberen äußeren Ecke der Seite; Zahl 25, Blatt zwischen p. 66 und 67 sowie Zahl 75 in der Zählung übersprungen; Holzdeckel; mit rotem Leder überzogener Rücken; 1 Schließe. - Einrichtung ρ. 1 2 3 - 3 2 8 : Schriftspiegel 18,0 χ 10,9/ 12,0 cm; einspaltig; 1 9 - 2 4 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; mit Ranken verzierte Initialen in roter Farbe; p. 122 Federzeichnung eines Labyrinths in roter Farbe; p. 124 Titelseite in Majuskeln mit großer verzierter Initiale I. Schrift: karolingische Minuskel, p. 1 - 9 2 von einer Hand aus der Mitte des 9. Jahrhunderts, p. 9 3 - 1 2 2 von einer Hand des 10. Jahrhunderts, p. 1 2 3 - 3 2 8 von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, p. 3 2 9 - 3 9 8 von einer Hand aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne (auf die Innenseite des vorderen Deckels geklebt) Inhaltsvermerk; J.C. von Orelli, Notizen; p. 1 - 8 7 Dictys Cretensis genere Gnosso; p. 8 7 - 9 1 Seneca und Paulus, apokrypher Briefwechsel; p. 92 Gedichte; p. 93 leer; p. 9 4 - 1 2 2 Dares, Historia de excidio Troiae; p. 121, 123 leer; p. 1 2 4 - 2 8 0 Avitus von Vienne, Werke; p. 2 8 1 - 3 2 8 Gedichte; darunter: p. 3 0 0 - 3 2 1 Salomo III., Gedichte an Dado von Vienne; p. 329 Federproben; p. 3 3 0 - 3 6 8 Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; 3 6 8 - 3 9 7 Sedulius, Carmen Paschale; p. 331, 332 leer; p. 398 Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 1 - 9 2 , 3 2 9 - 3 9 8 Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen, p. 93 - 1 2 2 im 10. und p. 1 2 3 - 3 2 8 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in St. Gallen; p. 1 2 3 - 2 9 8 sind im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert eingetragen; p. 1 - 9 2 gingen aus dem Privatbesitz des Abtes Grimalt ( 8 4 1 - 8 7 2 ) in den Bücherbestand der Abtei St. Gallen über. Literatur: W. Batschelet-Massini, CM. 4 (1978) S. 46, 58f.; B. Bischoff, HJB. 59 (1939) S. 249; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 98; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 194; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 48, 58; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25, 29, 37, 80f.; N. Daniel, Handschriftendes zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 19f.; J. Duft, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 935; J. Duft, in: Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 127; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVIII; W. Eisenhut, Dictys Cretensis, S. X I - X X I I und passim; Μ. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 78 [=1]; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 126 und passim; Ν.

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Hansson, Textkritisches zu Juvencus, S. 20f. und passim; Ν. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 73; P.Ch. Jacobsen, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 436, 438f.; O. Mazal, Scriptorium 18 (1964) S. 215; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 376f., 381f.; II, S. 451; III, 1, S. 229; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 94; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 11; P. Ochsenbein — K. Schmuki - A. von Euw, Irische Buchkunst, S. 62f.; L.D. Reynolds, The Medieval Tradition of Seneca's Letters, S. 102; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 7 2 - 7 4 , S. 641, Nr. 197; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 26, 97f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 8006; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 362; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 357; W. Wegstein, Studien zum 'Summarium Heinrici', S. 28; StSG. IV, S. 445, Nr. 173. - Abbildung von p. 122 bei W. Batschelet—Massini, Abb. 5.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 verstreute Interlinearglossen [p. 159, 188, 190, 191 (2 Glossen), 203] zu Avitus von Vienne, Werke, in einem auch lateinisch kaum glossierten Codex. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 4 (Nr. DI). Literatur: StSG. IV, S. 445, Nr. 173; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 175; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 7, 70.

2 0 2 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 9 8 StSG. 174

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 75 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt hinten; Blatt 1 ( = p. 1 - 2 ) Papier; 21,3/21,4 χ 14,6/14,9 cm; p. 99/100 im Format kleiner; p. 149/150 stark beschädigt; Zählung von 1 bis 150 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; graublauer Pappeinband mit Rücken und Ecken aus braunem Leder. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,4 χ 11,6/11,7 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis rustica; p. 4 Titelseite in Majuskeln mit verzierter Initiale in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 2 leer; p. 3 Federproben; p. 4 - 1 4 1 Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude; p. 141-149 Libellus cuiusdam sapientis et ut fertur beati Columbani; p. 150 Federproben.

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; 1461 wird der Codex im Bücherverzeichnis der Benediktinerabtei St. Gallen genannt. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43, 81; J. Duft, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 935; J. Duft, in: Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 127; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVIII; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 78 [=Γ|; Κ. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 126, 134; P.Ch. Jacobsen, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 436, 438f.; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 74, Nr. 198; StSG. IV, S. 445, Nr. 174.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 althochdeutsche Interlinearglossen unter mehreren lateinischen (p. 6) zu Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude; Text nur sporadisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 4 (Nr. DIU). Literatur: StSG. IV, S. 445, Nr. 174; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74, 86.

2 0 3 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 1 5 StSG. 175

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 208 Blätter; 29,5 χ 20,5 cm; Zählung von 1 bis 417 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 383 in der Zählung übersprungen; mit Leder überzogene Holzdeckel; 4 Buckel auf dem vorderen und 5 auf dem hinteren Einbanddeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 14,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; p. 2, 78, 156, 279 verzierte Initialen; marginal wenige kleine Federzeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Inhaltsübersicht; Federproben (mit Neumen); p. 2 - 4 1 7 Gregor der Große, Dialoge (I-IV). Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch der Einband weist auf St. Gallen.

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St. Gallen

Literatur: Η. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 72; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 139; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 185; E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 17 und passim; P. Ochsenbein, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 66; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 77, Nr. 215; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 83f.; StSG. IV, S. 445, Nr. 175. - Abbildung von p. 78 bei P. Ochsenbein, S. 67.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 ganz vereinzelte Glossen zu Gregor der Große, Dialoge; davon 3 (p. 141, 186, 223) interlinear, 1 (p. 199) marginal stehend; Text kaum lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach W. Schulte, S. 87). Edition: StSG. II, S. 259 (Nr. DCLXVII); Nachträge dazu sowie erneute vollständige Edition bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 5 - 8 7 . Literatur: StSG. IV, S. 445, Nr. 175; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 72, 86; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 117; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 4 - 8 7 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 43.

2 0 4 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 1 6 StSG. 176

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 130 Blätter; Blätter 1 ( = p. 1/2) und 129 ( = p. 258/259) Papier; 29,7/30,0 χ 19,0 cm; p. 73/74 im Format kleiner; Zählung von 1 bis 259 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 167 in der Zählung übersprungen; mit einer romanischen Limoges—Emaildecke überzogene Holzdeckel; mit dem gekreuzigten Christus, Engeln sowie den vier Evangelistensymbolen verziert; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5/24,0 χ 14,5 cm; einspaltig; 2 5 - 2 7 Zeilen; Uberschriften in roten Majuskeln; p. 4 mit Flechtwerk verzierte, farbig ausgemalte Initiale P. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Umkreis des St. Galler Schreibers Waldo (f 814) aus dem 8./9. Jahrhundert.

St. Gallen

505

Inhalt: p. 1—2 leer; p. 3 Federproben (mit Neumen); p. 4—223 Gregor der Große, Regula pastoralis; p. 2 2 4 - 2 5 6 Hieronymus, Epistola de gradibus sacerdotalibus; p. 256 Federproben (mit Neumen); p. 2 5 7 - 2 5 9 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 152; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 14; BHM., Nr. 312; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 28; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 24f., 40, 52, 70; III, S. 19f.; CLA. VII, S. 26, Nr. 925; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 124; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 44; C. Dora - Κ. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 106; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 139, 145; C.J. Mews, Scriptorium 51 (1997) S. 308; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 450; G. Rechenauer, Scriptorium 46 (1992) S. 270; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 36; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 77f., Nr. 216, S. 646; K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 148, Nr. 69; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212; StSG. IV, S. 445, Nr. 176. - Abbildung von V o r d e r - und Rückdeckel bei A. Bruckner, II, Tafel LVI; Abbildung von p. 224 bei CLA.; Abbildung des Einbandesbei C. Dora - Κ. Schmuki, S. 107; Abbildung des Vorderdeckels bei K. Schmuki, S. 149.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 vereinzelte und verstreute Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 8 [p. 14, 20, 77, 97, 99 (2 Glossen), 104, 110] interlinear, 1 (p. 61) marginal stehend; nur wenige lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen im 8./9. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Garke, S. 53).

Einordnung:

Alem. (nach R. Bergmann, S. 14; H.

Edition: StSG. II, S. 243 (Nr. DCLVI). Literatur: StSG. IV, S. 445, Nr. 176; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 14; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 28, 86; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 53; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 12 und passim; Ε. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 143; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 450; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 35f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 41; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 77.

506

St. Gallen

2 0 5 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 1 7 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 2 5 0 ; Teil 2: p. 2 5 1 - 3 4 2 ; 26,0 χ 16,5 cm; Pergament; 172 Blätter; Zählung von 1 bis 342 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; die Zahlen 275 und 276 wurden doppelt verwendet; Einband des 15. Jahrhunderts; mit gelbbraunem Leder überzogene Holzdeckel; von den ehemals 2 Schließen nur noch eine vorhanden. — Einrichtung p. 1—250: Schriftspiegel 20,0 χ 12,0/12,5 cm; einspaltig; 23—29 Zeilen; p. 251 figürliche Darstellungen; Überschriften in Majuskeln; mit Flechtwerk verzierte Initialen, zum Teil mit roter und gelber Farbe ausgemalt. - Schrift: karolingische Minuskel; p. 1 - 2 5 0 von mehreren Händen aus dem Ende des 8. Jahrhunderts; p. 2 5 1 - 3 4 2 von mehreren Händen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Federproben; p. 1 - 2 4 9 Gregor der Große, Regula pastoralis (Kap. 1—65); p. 250 Federproben; p. 2 5 2 - 3 4 1 medizinische Schriften; p. 342 leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 1 - 2 5 0 Ende des 8. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen, worauf auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist, p. 2 5 1 - 3 4 2 Anfang des 9. Jahrhunderts in einem oberitalienischen Skriptorium. Literatur: J.N. Adams - M. Deegan, ASE. 21 (1992) S. 90; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 3 6 9 - 3 7 1 , Nr. 131; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 14; B. Bischoff, HJB. 57 (1937) S. 695; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 178, 190; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 99; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 28; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 24, 40, 51, 70f.; III, S. 19f.; CLA. VII, S. 26, Nr. 926; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 124; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 44; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 31, 63; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 56; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 139; E. Howald - H.E. Sigerist, Antonii Mvsae De herba vettonica liber, S. XII; C.J. Mews, Scriptorium 51 (1997) S. 308; P. Ochsenbein, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 64f.; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 78, Nr. 217; K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 44, Nr. 17; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212. - Abbildung einer Zeichnung von p. 288a bei A. Bruckner, II, Tafel XVII, eines Ausschnitts von p. 252f., p. 90, Tafel XXI, XXVI; Abbildung von p. 4 bei CLA.; Abbildung von p. 253 bei J. Duft, Tafel VI; Abbildung von p. 252 bei K. Schmuki, S. 45.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 8 vereinzelte und verstreute Glossen [7 Griffelglossen (p. 1 8 - 2 0 8 ) und 1 Federglosse (p. 32 marginal)] zu Gregor der

St. Gallen

507

Große, Regula pastoralis; von den Griffelglossen 4 (p. 18, 116, 130, 150) interlinear, 3 (p. 63, 74, 208) marginal stehend; Text so gut wie ohne lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen wohl Ende des 8. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alem. (nach E. Seebold, S. 36).

Edition: H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 233. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 14; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 28; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 51; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 127; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 143; H. Meritt, AJPh. 55 (1934)S. 233; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36.

2 0 6 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 1 8 StSG. 177

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 98 Blätter; Blätter 23/24, 25/26, 31/32, 35/36, 195/196, 197/198 Papier; 26,3/26,6 χ 19,0 cm; mehrere Blätter an den unteren Rändern stark beschädigt; Zählung von 1 bis 198 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 66 und 83 in der Zählung übersprungen; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellbraunem gepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 15,0 cm; einspaltig; 2 5 - 2 6 Zeilen; Überschriften in Quadrata in roter Farbe; p. 3 mit Flechtwerk verzierte Initiale, mit roter und gelber Farbe ausgemalt; p. 158 marginal mehrere Federzeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Federproben und Notizen (mit Neumen); p. 2 — 194 Gregor der Große, Regula pastoralis (Kap. 1 - 6 1 ; am Schluß unvollständig); p. 2 Besitzvermerk; p. 23, 26, 31, 32, 35, 36, 195-198 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 9. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts auf p. 2 weist auf die Benediktinerabtei St. Gallen. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 72; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43, 83; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 44; N. Daniel, Handschriften

508

St. Gallen

des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 23; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 133, 139; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 399; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 23; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 78, Nr. 218, S. 641; StSG. IV, S. 445, Nr. 177. - Abbildung von p. 3 bei A. Bruckner, Tafel XX; Abbildung von p. 136 bei P. Ochsenbein, S. 38.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 verstreute Interlinearglossen [p. 76 (2 Glossen), 77, 101, 103 (2 Glossen), 132, 133, 139] zu Gregor der Große, Regula pastoralis; nur wenige lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische crona, S. 127).

Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 53; H. Reuter-

Edition: StSG. II, S. 243 (Nr. DCLV). Literatur: StSG. IV, S. 445, Nr. 177; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 72, 86; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 53; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 12 und passim; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 452; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 127; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 76f.

2 0 7 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 1 9 StSG. 178 Abbildung p. 24

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 117 Blätter; von p. 1/2 nur noch die untere Hälfte erhalten; 22,0 χ 15,5 cm; Zählung von 1 bis 234 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; gelber Pergamenteinband des 15. Jahrhunderts; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 2 5 - 2 6 Zeilen; Überschriften in roter, grün gestrichelter Capitalis rustica; p. 3 mit Flechtwerk verzierte Initiale Ρ in roter Farbe; kleinere rotgrüne Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Federproben; p. 2 - 2 3 4 Gregor der Große, Regula pastoralis (Kap. 1 - 6 5 ; p. 2 vor dem Incipit mit Neumen); p. 234 Federproben.

St. Gallen

509

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 28; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 83f.; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 124; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 44; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 78, Nr. 219; O. Szokody, in: Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000, XII, S. 207; StSG. IV, S. 445, Nr. 178.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 13 verstreute Glossen (p. 24-232) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 11 interlinear [p. 24, 31 (3 Glossen), 40, 45, 85, 228 (2 Glossen), 230, 232] und 2 (p. 45, 162) marginal stehend; Text am Anfang gelegentlich interlinear lateinisch glossiert; einige althochdeutsche Glossen in der Nachbarschaft von lateinischen; eine größere Zahl althochdeutscher Griffelglossen noch nicht ediert. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach O. Szokody). Edition: StSG. II, S. 243 (Nr. DCLIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 103, Z. 5f. Literatur: StSG. IV, S. 445, Nr. 178; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 28, 86; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121, 128-130; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 12 und passim; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 452; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5, 41, 47; O. Szokody, in: Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000, XII, S. 2 0 7 - 2 1 0 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 76f.

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 3 5 5. NR. 256C

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St. Gallen

2 0 8 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 4 2 StSG. 179 Notker

A

Abbildungen p. 23, 88, 247 Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: p. 3 - 1 6 ; Teil 2: p. 17-167; Teil 3: p. 168-252; Teil 4: p. 253-268; Teil 5: p. 269-272; Pergament; p. 2 7 3 - 2 7 5 Papier; 135 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; von p. 167a/167b nur noch die obere Hälfte erhalten; p. 275 dem hinteren Einbanddeckel aufgeklebt; Blätter beschnitten; etwa 24,5 χ 18,5 cm; Zählung von 1 bis 275 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 167 und 203 zweimal verwendet; Renaissance—Einband; Holzdeckel; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogener Rücken; ehemals 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegelp. 1 7 - 1 6 7 17,5/18,0χ 11,0cm; p. 168-252 20,5 χ 11,0/12,0 cm; p. 17-167, 168-246 einspaltig; ρ. 2 4 7 - 2 5 2 zweispaltig; p. 1 7 - 2 0 27 Zeilen; p. 2 1 - 2 5 2 2 5 - 2 6 Zeilen; p. 3 - 2 5 2 Überschriften in roter Capitalis rustica; Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel, p. 3 - 9 von einer Hand des 10., p. 1 0 - 1 6 von einer Hand des 11., p. 1 7 - 2 0 von einer Hand aus der Mitte des 9., p. 21 - 1 6 7 von einer Hand des 10., p. 168-252 von mehreren Händen des 10., p. 2 5 3 - 2 6 8 von mehreren Händen des 9. - 1 0 . Jahrhunderts; p. 2 6 9 - 2 7 2 vorkarolingische Minuskel von einer Hand des 8. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 leer; p. 3 - 9 Notker I. von St. Gallen, De sancto Stephano; p. 1 0 - 1 6 Notker III. von St. Gallen, De musica (ab Kap. 2); p. 1 7 - 2 0 Passio des Heiligen Apollinaris (unvollständig); p. 2 1 - 4 8 Aldhelm, Aenigmata; p. 49 leer; p. 5 0 - 1 4 8 Aldhelm, De laudibus virginum; p. 148-167 Aldhelm, De octo principalibus vitiis; p. 167 (a) Schreiberverse; p. 167 (b) leer; p. 168-242 Sedulius, Carmen Paschale; p. 2 4 3 - 2 4 7 Sedulius, Hymnus I; p. 2 4 7 - 2 5 1 lateinisch-deutsches Sachglossar; p. 252 leer; p. 253—268 Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Lukas—Evangelium; moralische Sentenzen; p. 2 6 9 - 2 7 2 Bibel, 1. Samuel (Fragment); p. 2 7 3 - 2 7 5 leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden; Handschrift, aus dem p. 2 6 9 - 2 7 2 des heutigen Codex stammen, im 8. Jahrhundert in einem alemannischen Skriptorium unter italienischem Einfluß entstanden; sie wurde vermutlich im 13. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen zerschnitten; p. 1 7 - 2 0 Mitte des 9. Jahrhunderts, p. 2 5 3 - 2 6 8 im 9 . - 1 0 . , p. 3 - 9 , 2 1 - 1 6 7 , 168-252 im 10. und p. 1 0 - 1 6 im 11. Jahrhundert entstanden; spätestens seit 1824 liegt der Codex in seiner heutigen Form vor, worauf der Inhaltsvermerk des St. Galler Bibliothekars Ildefons von Arx (1755-1833) auf p. 1 weist.

St. Gallen

511

Literatur: W. Arlt, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 163; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 34; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20, 62; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 178, 191; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 95; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 312; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 47, 74; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, I, S. 17, 19f.; III, S. 85; CLA. VII, S. 20, Nr. 900; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 118, 199, 252; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 135; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 236; J. Duft, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 62; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVIII; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 187; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 43; P. Ganz, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 77; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 109; A.A. Grotans, in: De consolatione philologiae, S. 107, 111, 116; A.A. Grotans, Scriptorium 51 (1997) S. 290; H.F. Haefele, in: 2 VL. VI, Sp. 1192; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 114f., 157; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 38, 54, Nr. 11; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 138f.; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 403; M. Korhammer, Scriptorium 34 (1980) S. 19, 31, 56; E.A. Loew, The Beneventan Script, I, S. 28; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 2 und passim; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 21; N. Porter Stork, Through a Gloss Darkly, S. 12, 17 und passim; Κ. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 6f.; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 298, 302, 304f. und passim; L.M. de Rijk, Vivarium 1 (1963) S. 49, 55, 83; F.C. Robinson, Speculum 48 (1973) S. 464; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 134; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 8 8 - 9 0 , Nr. 242; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 162 und passim; Κ. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 116, Nr. 53; K. Schmuki, Sprachspiegel 56 (2000) S. 43; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 28; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 98; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 1219f.; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 98; F. Steffens, Lateinische Paläographie. Supplement, Nr. 53; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 132, 299, 342; P.W. Tax, Notker der Deutsche. Boethius, > D e consolatione Philosophise < . Buch I/II, S. XXVI; H. Tiefenbach, in: Resonanzen, S. 27; A. Traub, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050 — 1200, S. 333; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 357; StSG. IV, S. 445f., Nr. 179. - Abbildung von p. 269, 10 bei A. Bruckner, III, Tafel III, XLI; Abbildung von p. 272 bei CLA.; Abbildung von p. 3 bei Κ. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 117; Abbildung von p. 188 bei F. Steffens, Tafel 53.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 536 Glossen. — Textglossierung: 164 Glossen zu Aldhelm innerhalb einer durchgehenden lateinischen Glossierung; Glossen von der Hand, die auch die lateinischen Glossen eingetragen hat; im einzelnen: 93 Glossen (p. 2 2 - 4 8 ) zu Aldhelm, Aenigmata; 76 interlinear, 17 marginal stehend; 59 Glossen (p. 5 2 - 1 4 3 ) zu Aldhelm, De laudibus virginum; 58 marginal, 1 (p. 59) interlinear stehend; 12 Marginalglossen (p. 1 4 9 - 1 6 5 ) zu Aldhelm, De octo principalibus vitiis; 3 Interlinearglossen (p. 194, 197, 210) zu Sedulius, Carmen Paschale, vereinzelt innerhalb einer dichten lateinischen Glossierung. — Sachlich angelegtes Sachglossar: 369 Glossen (p. 2 4 7 a - 2 5 2 ) in dem lateinisch-deutschen Sachglossar (dreispaltig angelegt, z.T. mit Abschnittüberschriften, gelegentlich Lemmata unglossiert oder lateinisch erklärt; zum größten Teil verblaßt und zerstört).

512

St. Gallen

Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Aldhelmglossen alem. (nach G. Müller — Th. Frings, S. 213; H. Reutercrona, S. 7; F. Simmler, S. 22; K. Weinhold, S. XVII); lateinisch—deutsches Sachglossar alem. (nach H. Garke, S. 56); Glossen (ohne nähere Angabe) alem. (nach J. Schatz, S. 3). Edition: H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, I, S. 2 7 9 - 2 8 2 ; Berichtigungen sowie erneute Edition der Glossen bei StSG. II, S. 8 — 10 (Nr. DX), S. 1 4 - 1 7 (Nr. DXVP), S. 22f. (Nr. DXIX), S. 622 (Nr. DCCCL); III, S. 1 4 - 1 9 (Nr. DCCCCXXXIII). Literatur: StSG. IV, S. 445f., Nr. 179; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 34; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62, 69, 98; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 301, 311; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 70, 78; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 399f.; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 56; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschenWortschatz, S. lOlf., 180,187f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 149; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 166; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 82 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 178; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 179; L. de Man, Middeleeuwse systematische glossaria, S. 24; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 2 und passim; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 213; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 94; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; N. Porter Stork, in: Anglo—Saxon Glossography, S. 154, 164; N. Porter Stork, Through a Gloss Darkly, S. 12, 1 7 - 1 9 ; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 7 - 3 3 ; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 298, 304f., 308f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 92; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 140, 159; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6, 44; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 251; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 625 H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 734; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 263; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, Π, S. 316; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 252f., 256; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVII.

St. Gallen

2 0 9 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 4 5 StSG. 180

513

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 257 Blätter; 27,0 χ 19,5 cm; p. 257 dem hinteren Einbanddeckel aufgeklebt; Zählung von 1 bis 527 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; p. 114, 115, 168-177 in der Zählung übersprungen; p. 527 dem Einbanddeckel aufgeklebt; mit dunkelbraunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 14,5 cm; einspaltig; 2 5 - 2 8 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts; mehrere Notizen von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 Inhalts vermerk; p. 2 - 5 2 6 Ambrosius Autpertus, Kommentar zur Bibel, Apokalypse (II); p. 340 leer; p. 527 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert entstanden; 1461 wird der Codex im Bücherverzeichnis der Benediktinerabtei St. Gallen genannt. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 73, 80; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, ΙΠ, S. 47, 86; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 117; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 39; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 242, Nr. 747, S. 288; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 90, Nr. 245; StSG. IV, S. 446, Nr. 180. — Abbildung von Ausschnitten von p. 341, p. 339, p. 526 bei A. Bruckner, Tafel XL; Abbildung von Ausschnitten von p. 333, 396, 397 im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, ΙΠ, Abbildungen, Abb. 7 6 6 - 7 6 8 , S. 333.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 vereinzelte Interlinearglossen [p. 191, 208, 222 (2 Glossen)] zu Ambrosius Autpertus, Kommentar zur Bibel, Apokalypse im Rahmen einer recht sporadischen lateinischen Glossierung von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060) eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alemannisch. Edition: StSG. II, S. 25 (Nr. DXXV). Literatur: StSG. IV, S. 446, Nr. 180; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5, 48.

514

St. Gallen

2 1 0 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 5 1 StSG. 181; StSG. III, S. 609 Anm. 1

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 93 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; 35,5/36,0 χ 25,7/26,0 cm; Zählung von 1 bis 186 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 28,0/28,5 χ 20,0 cm; einspaltig; p. 33—46 zweispaltig; 30—46 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; wenige, leicht verzierte Initialen; p. 1 8 3 - 1 8 5 Schemata; p. 186, Spiegelblatt hinten Federzeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts; einige Einträge von der Hand des Schreibers Cunzo aus der Zeit um 830. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne verso Inhaltsvermerk; p. 1 Winithar, Prolog zum Codex; p. 1 - 2 5 Epistolae Leonis; p. 2 6 - 3 2 Beda, De temporibus (Schluß); p. 3 3 - 4 4 Beda, De natura rerum; p. 4 5 - 1 8 1 Beda, De temporum ratione; p. 182 kalendarische Notizen; p. 1 8 3 - 1 8 5 Schemata; Spiegelblatt hinten Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden; 1461 wird der Codex im Bücherverzeichnis der Benediktinerabtei St. Gallen genannt. Literatur: J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 152; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 119; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXVII, 184f., 510, 605; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 2 1 - 2 4 ; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 30, 41, 75; III, S. 23; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 61f., 67, 301; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 57; A. Cordoliani, Scriptorium 12 (1958) S. 2 4 9 - 2 5 1 ; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 1 7 7 - 1 7 9 und passim; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 124; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 391; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 126f., 156; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 44, 54, 58, 68, 132; Ch.W. Jones, Isis 27 (1937) S. 435, Nr. 44, S. 437; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 36, 118; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 261, Nr. 845; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 143, 147, 150; R. McKitterick, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 75; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 338; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 47; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 94, Nr. 251; H. Silvestre, Scriptorium6 (1952) S. 291; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 41; P.W. Tax, Notker der Deutsche. Boethius, > D e consolatione Philosophie: < . Buch I/II, S. XXXV; StSG. IV, S. 446, Nr. 181.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte althochdeutsche Interlinearglosse neben 4 lateinischen (p. 77) zu Beda, De temporum ratione, in einem durchgehend, wenn auch nicht sehr dicht lateinisch glossierten Codex. Zeit und Ort: Glosse wohl in St. Gallen eingetragen.

St. Gallen

515

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 47 (Nr. DLV). Literatur: StSG. III, S. 609, Anm. 1; StSG. IV, S. 446, Nr. 181; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 85.

2 1 1 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 6 0 StSG. 182

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 194 Blätter; 23,8/23,9 χ 17,1/17,6 cm; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute eine Schließe; Zählung von 1 bis 392 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 160, 161, 256 und 257 in der Zählung übersprungen. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5/16,7 χ 12,3/12,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Titel in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe; leicht verzierte Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; Notizen von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 Federproben; p. 2 leer; p. 3 - 1 8 0 Beda, Kommentar zur Bibel, Apostelgeschichte; p. 179 leer; p. 181-390 Beda, Kommentar zur Bibel, Apokalypse; p. 390 Schreibervermerk; p. 391 neuzeitliche Notiz über die in dem Schreibervermerk genannten Wichram und Hartpert; p. 392 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden, in der auch die Schreiber nachgewiesen sind. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 3 9 - 4 1 , 8 8 ; K . Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 128; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 262, Nr. 847; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 22, 26, 29; Th.W. Mackay, in: Saints, scholars, and heroes, I, S. 210, 222—231; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 97f., Nr. 260; StSG. IV, S. 446, Nr. 182. - Abbildungeines Ausschnitts von p. 390 bei A. Bruckner, Tafel XVI.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 vereinzelte Glossen zu Beda, Kommentar zur Bibel, Apostelgeschichte; davon 1 (p. 130) interlinear und 1 (p. 142) marginal stehend; Glossen von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060) im Rahmen seiner ansonsten lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert wohl in St. Gallen eingetragen.

516

St. Gallen

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 44 (Nr. DXLVI). Literatur: StSG. IV, S. 446, Nr. 182; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; V. Santoro, LF. 2 (1996) S. 233.

2 1 2 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 6 3 StSG. 183 Abbildung p. 62

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 110 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 18,0 χ 14,5 cm; Zählung von 1 bis 220 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Holzdeckel; mit braunem Leder überzogener Rücken; ehemals eine Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 12,3/12,4 χ 10,1/10,4 cm; einspaltig; 2 0 - 2 5 Zeilen (einmal 38); Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von 2 Haupthänden aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1—63 Beda, De miraculis S. Cuthberti; p. 61 leer; p. 62, 64 — 180 Aldhelm, De laudibus virginum; p. 180-200 Aldhelm, De octo principalibus vitiis; p. 201-219 Theodulf von Orleans, Briefe an Modoin und Aigulf; Modoin, Brief an Theodulf von Orleans; p. 220 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf sowie ein Eintrag im Verzeichnis von 1461. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20, 62; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 33, 48; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 22f., 89; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 114, 127; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 89; M. Lapidge, Anglo—Latin Literature 600 — 899, S. 341; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 3, 5 und passim; Ε. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 117; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 38; K. Riedel, in: Septuagintaquinque, S. 299, 303 und passim; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 50f., 53f.; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 98, Nr. 263; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S. 1 7 5 178 und passim; StSG. IV, S. 446, Nr. 183.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Glossen zu Aldhelm, Werke; davon 3 Interlinear- (p. 62) und 2 Marginalglossen (p. 64, 65) zu De laudibus virgi-

St. Gallen

517

num, im Rahmen einer anfangs dichteren, dann spärlichen lateinischen Glossierung (p. 62 9 lateinische, 3 althochdeutsche, p. 64 8 lateinische und 1 althochdeutsche Glosse); 1 isolierte Marginalglosse (p. 183) zu De octo principalibus vitiis, neben einigen wenigen lateinischen Marginalglossen. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 13f. (Nr. DXVIa), S. 22 (Nr. DXIX). Literatur: StSG. IV, S. 446, Nr. 183; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 48, 86; C. Lecoutex, Euphorion79 (1985) S. 102; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 5 und passim; Κ. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 38f.; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 299, 303, 305 und passim; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S. 174 und passim.

213 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 6 8 StSG. 184 Abbildungen p. 1, 2

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 84 Blätter; 21,0 χ 16,8 cm; das ursprünglich erste Blatt bildet jetzt p. 322 des Codex St. Gallen 878 (Katalog Nr. 249); Zählung von 1 bis 168 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 12,0/12,5 cm; einspaltig; 19—20 Zeilen; p. 19 Überschrift in Majuskeln; p. 19 über 9 Zeilen reichende, mit Flechtwerk verzierte Initiale F. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Besitzvermerk; Federproben; p. 2 Federproben; p. 3 — 165 Alkuin, Grammatica; p. 166 leer; p. 167 Alphabet; p. 168, hinteres Spiegelblatt Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk auf p. 1 weist auf die Benediktinerabtei St. Gallen. Literatur: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 38; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 13; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 49; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 292; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 100; P. Degni A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 734; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 79 [=1]; K.

518

St. Gallen

Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 114; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 318; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 105; E.K. Rand, Studies in the Script of Tours, I, 1, S. 205; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 101, Nr. 268; E.J. Thiel, AGB. 5 (1962-1964) Sp. 1280; W. Vogler, in: Codices Sangallenses, S. 129f.; StSG. IV, S. 446, Nr. 184. - Abbildung von p. lf. bei R. Bergmann, Abb. 3f., nach S. 40; Abbildung von p. 19 bei W. Vogler, Abb. 5.

Glossen Zahl und Art: Glossen mit inhaltlichem Bezug zum Text: 3 vielleicht als Federproben eingetragene Glossen (p. 1, 2, 119); Glosse auf p. 1 auf dem Kopf stehend auf dem unteren Rand, identisch wiederholt auf p. 119 am oberen Rand; Glosse auf p. 2 auf dem Kopf stehend in der Mitte der Seite. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 249 (Nr. MCCXLVII); R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 38. Literatur: StSG. IV, S. 446, Nr. 184; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 38f.

214 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 7 0 StSG. 185 Abbildung p. 66

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 34 Blätter sowie 2 zusätzliche Papierblätter vorne und 1 hinten; p. 1/2 des ursprünglichen Codex fehlen; 20,2/20,5 χ 14,1/14,2 cm; Zählung von 3 bis 69 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; graublauer Pappeinband mit Rücken und Ecken aus braunem Leder. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0 χ 10,0/11,0 cm; p. 1 - 5 8 obere Hälfte einspaltig; p. 58 untere Hälfte-70 zweispaltig; 2 7 - 3 1 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis rustica; Initialen in roter Farbe; Lemmaanfänge in Majuskeln, abwechselnd in roter und schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer insular beeinflußten Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 3 Inhaltsvermerk; p. 4 - 3 8 Alkuin, De dialectica; p. 38 Schreibervers; p. 3 9 - 4 5 Cassiodor, De musica disciplina; p. 4 5 - 5 0 Cassiodor, De definitionibus; p. 50 Augustinus, De doctrina Christiana; p. 51 Gedicht über die Winde; p. 52 Runenalphabet; p. 5 3 - 5 4 Topicorum sine locorum ex

St. Gallen

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quibus argumenta ducuntur triplex est diuisio; p. 5 5 - 5 6 Erklärung griechischer rhetorischer Ausdrücke; p. 57 Erklärung grammatischer Termini; p. 58 Namenerklärungen zur Bibel, Matthäus-Evangelium; Glossare mit Namenerklärungen zu Lukas—Evangelium; p. 6 0 - 6 7 griechisch-lateinische und lateinisch-lateinische Glossare; p. 6 7 - 6 8 Hexameter; Exzerpte; Sprichwörter; p. 69, 70 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 239; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 97; B. Bischoff, HJB. 59 (1939) S. 249; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 139; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 220; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 21; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 3 9 - 4 1 , 90; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 9 0 - 9 2 u n d passim; R. Derolez, Scriptorium 5 (1951) S. 12; C. Dora, in: Cimelia Sangallensia, S. 72, Nr. 31; C. Dora, in: P. Ochsenbein K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 86; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 219; Th. von Grienberger, ANF. 11 (1899) S. 6 - 8 und passim; Κ. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 114, 134; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 50, 63f., 66, 123f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 451; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 421f., 441; J . - G . Preaux, Scriptorium 10 (1956) S. 227f.; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 101f., Nr. 270; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 34f.; F. Steffens, Lateinische Paläographie, Nr. 53; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 33; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 415f.; C.E. Wright, Scriptorium 10 (1956) S. 162; StSG. IV, S. 446, Nr. 185. - Abbildung von Ausschnitten von p. 52, p. 63 bei A. Bruckner, Tafel XXVI; Abbildung von p. 52 bei C. Dora, in: Cimelia Sangallensia, S. 73; Abbildung von p. 52 bei U. Schwab, Abb. 9, S. 35; Abbildung eines Ausschnitts von p. 52 bei F. Steffens, Tafel 53.

Glossen Zahl und Art: Glossar mit unbestimmter Anordnung: 10 im fortlaufenden Text stehende Glossen (p. 64—66) in den lateinischen Glossaren; Glossare in abgesetzten Zeilen geschrieben; althochdeutsche Interpretamente anstelle lateinischer, von derselben Hand wie die lateinischen. Zeit und Ort: Glossen im Kontext der Glossare in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 243f. (Nr. MCCXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 446, Nr. 185; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 92; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 150; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

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St. Gallen

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK

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272 s. NR. 256d

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 7 6

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 1 4 9 ; Teil 2: p. 150-279; Pergament; 140 Blätter; 24,1/24,5 χ 17,2/17,7 cm; Zählung von 1 bis 279 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 101 doppelt verwendet; Holzdeckel; mit weißem Leder überzogener Rücken; 2 Schließen. - Einrichtung ρ. 150-279: Schriftspiegel 17,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 2 0 - 2 2 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; mehrere kleine Federzeichnungen und graphische Übersichten. - Schrift: karolingische Minuskel, p. 1 - 1 4 9 von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, p. 150—279 von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 leer; p. 2—3 Federproben; p. 4 leer; p. 5 — 147 Alkuin, De trinitate; p. 148 Federproben; p. 149 leer; p. 150-219 Alkuin, De rhetorica; p. 218 Verse (mit Neumen); p. 219-270 Alkuin, De dialectica; p. 271 - 2 7 9 Augustinus, De perfectione; p. 279 Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach wohl in einem süddeutschen Skriptorium entstanden, p. 1 — 149 in der 2. Hälfte, p. 150-279 im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts; der Codex ging aus dem Privatbesitz des Abtes Grimalt (841—872) in den Bücherbestand der Benediktinerabtei St. Gallen über, worauf auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 267 aus dem 9./10. Jahrhundert weist. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 79; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 195, 198; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 58; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 37, 90f.; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 113f.; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 182; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 484; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 33; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 17; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 105, 244; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 104f., Nr. 276; St. Sonderegger, in: Florilegium Sangallense, S. 265; E.J. Thiel, AGB. 5 ( 1 9 6 2 - 1 9 6 4 ) Sp. 1280.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (p. 275) zu Augustinus, De perfectione, in einem kaum glossierten Text wohl von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060).

St. Gallen

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Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alemannisch. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 33. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 33; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

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ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 7 8

StSG. 186

A

Handschrift Der von H. Hattemer, Denkmahle, III, S. 598, abgedruckte geheimschriftliche Eintrag enthält nichts Althochdeutsches (so bereits StSG. IV, S. 447, Nr. 186); bei dem Eintrag handelt es sich um einen als Federprobe vielfach verwendeten Alphabetvers. Literatur: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 43; B. Bischoff, Mittelalterüche Studien, I, S. 81 (mit Erwähnung der Handschrift).

217 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 7 9 StSG. 187 Abbildung p. 267

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 332 Blätter; 29,0 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 695 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 303 und 367, 520-549 in der Zählung übersprungen; Zahl 358 doppelt verwendet; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 16,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; p. 2 verzierte Titelseite; p. 3 reich verzierte Initiale in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; p. 2 — 16, 18—20 von der Hand Notkers I.; interlineare und marginale Kommentierung von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 Inhaltsvermerk; Besitzvermerk; p. 2—694 Florus von Lyon, Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli; p. 695 leer.

522

St. Gallen

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts unter Abt Hartmut (872-883) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 36; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 63; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 38f., 91; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 137; L. Holtz, in: Gli autograft medievali, S. 156; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; S. Rankin, RB. 101 (1991) S. 2 8 6 - 2 8 9 , 296; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 106, Nr. 279; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2 2 7 6 - 2 2 9 0 ; StSG. IV, S. 447, Nr. 187.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 vereinzelte Glossen zu Floras von Lyon, Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli; davon 3 (p. 80, 267, 637) interlinear, 1 (p. 257) marginal stehend; Glossen von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060), im Rahmen seiner durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alemannisch. Edition: StSG. II, S. 161 (Nr. DCXXXII). Literatur: StSG. IV, S. 447, Nr. 187; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5, 48; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

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ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 8 0

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 225 Blätter; 30,4 χ 21,7 cm; Zählung von 1 bis 434 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 328 doppelt verwendet; Zahlen 170 bis 189, 330 bis 339, 391 in der Zählung übersprungen; auf p. 169 folgt 190, auf 329 folgt 340; ab p. 364 Zählung von 345-365, 356-359, 370-434; mit Leder überzogene Holzdekkel; ehemals 2 Schließen; heute 1 neue Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 15,0/16,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; wenige Worte sowie einige Berichtigungen von der Hand

St. Gallen

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Notkers I.; interlineare und marginale Kommentierung von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 (vom Einbanddeckel gelöstes Spiegelblatt) leer; p. 2 Inhaltsvermerk; p. 3—432 Florus von Lyon, Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli; p. 274 leer; p. 433 leer; p. 434 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts unter Abt Hartmut ( 8 7 2 - 8 8 3 ) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 36; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 63; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39, 41, 91; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 89, 104; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 126, 137; L. Holtz, in: Gli autograft medievali, S. 156; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 262, Nr. 848, S. 288; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 34; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; S. Rankin, RB. 101 (1991) S. 2 8 6 - 2 8 9 und passim; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 106, Nr. 280; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2 2 7 6 - 2 2 9 0 . - Abbildung eines Ausschnitts von p. 257 bei A. Bruckner, Tafel XXVII; Abbildung eines Ausschnitts von p. 100 im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Abbildungen, Abb. 738, S. 318.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (p. 210) zu Florus von Lyon, Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli; Glosse von der Hand Ekkeharts IV. (um 9 8 0 - 1 0 6 0 ) , im Rahmen seiner durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 34. Literatur: J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 39; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 34; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

524

St. Gallen

219 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 8 3 StSG. 188 Abbildung p. 483

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 341 Blätter; 25,5/25,7 χ 18,2/19,0 cm; Zählung von 1 bis 684 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 575 und 584 in der Zählung übersprungen; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute eine neue Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/18,2 χ 13,0 cm; einspaltig; 2 4 - 2 7 Zeilen; p. 450 Federzeichnung eines Mannes mit Buch, p. 450 mit der Feder, p. 676 mit dem Griffel; p. 642 Griffelzeichnung; Überschriften in Capitalis rustica. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Inhaltsvermerk; p. 1 (ehemals dem vorderen Einbanddeckel aufgeklebt) Federproben; p. 2—684 Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Genesis, Exodus, Leviticus, Deuteronomium, Numeri (ab dem Kommentar zu Exodus in der Fassung des Walahfrid Strabo); p. 684 Schreibervers. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: C. Albarello, A e v u m 7 1 (1997) S. 236; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 12f., 19; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 437; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 49; J. de Blic, RTAM. 16 (1949) S. 17; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 60; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 3 9 - 4 1 , 92; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 124; C. Dora, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 86; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 67; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Ang l o - S a x o n , S. 481, Appendix Nr. 26; K. Langosch, in: VL. IV, Sp. 7 3 8 - 7 4 1 ; K . Langosch B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 586; H.D. Meritt, Old English Glosses, S. XVI, 45; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 145; A. Onnerfors, Mediaevalia, S. 370f.; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 259; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 106f., Nr. 283; S. 641; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S . 167; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 52f.; F. Stegmüller, Repertoriumbiblicummedii aevi, V, Nr. 8 2 1 8 - 8 3 2 1 ; S t S G . IV, S. 447, Nr. 188.

Glossen Zahl und Art: Glossen im Zusammenhang lateinischer Worterklärungen: 24 Glossen (p. 389—681) zu Hrabanus Maurus, Kommentare zur Bibel; davon 1 Glosse (p. 389) zu Exodus; 12 Glossen (p. 453, 4 8 2 - 4 8 5 ) zu Leviticus; 4 Glossen (p. 634, 655, 657) zu Deuteronomium; 7 Glossen (p. 678, 680, 681) zu Numeri; 2 Glossen (p. 389, 453) als isoliert auftretende Interlinearglossen, alle übrigen stehen, mit .i. angeschlossen, im Kontext der überaus umfangrei-

St. Gallen

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chen, ansonsten nur lateinischen Worterklärungen, mit einer gewissen Häufung (p. 482: 2, p. 483: 6, p. 484: 1, p. 485: 2, p. 634: 2, p. 655: 1, p. 657: 1, p. 678: 3, p. 680: 3, p. 681: 1). Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 53; H. Reutercrona, S. 58; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. I, S. 325 (Nr. XXVII), S. 340f. (Nr. XL), S. 366 (Nr. LXV), S. 358 (Nr. LIV). Literatur: StSG. IV, S. 447, Nr. 188; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 12f., 19; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 133; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 437; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 292; K. Beyerle, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, I, S. 96; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 53; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 198; K. Langosch, in: VL. IV, Sp. 741 f.; Ch. Leydecker, Über Beziehungenzwischen ahd. und ags. Glossen, S. 37 — 39, 41; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 52, 324, 327; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62f.; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 70 und passim; Η. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 505; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 6 7 - 6 9 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 86; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 58; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 167 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 52—54 und passim; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 76; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

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S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 8 6

StSG. 189

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 136 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; p. 271 dem hinteren Einbanddeckel aufgeklebt; Blatt 136 nur noch zu zwei Dritteln erhalten; p. 89/90 Palimpsest; 24,5/24,7 χ 15,0 cm; Zählung von 1 bis 271 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute 1 neue Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/16,7 χ 10,0/10,7 cm; einspaltig; 19—21 Zeilen; mehrere leicht verzierte Initialen; Überschriften in roten Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; p. 262—270 von einer zweiten, etwas früheren Hand.

St. Gallen

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Inhalt: p. 1 Prozessionsordnung; p. 2 leer; p. 3 Inhaltsvermerk; Schrift; p. 4 - 2 5 7 Hrabanus Maurus, De institutione clericorum (I—II); p. 2 5 7 - 2 6 2 Alkuin, Brief; p. 2 6 2 - 2 7 0 Regula canonicorum (Epylogos breviter digestus). Geschichte: Hauptteil des Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden, p. 2 6 2 - 2 7 0 wohl in Freising zur Zeit des Bischofs Hitto (811/12-836); der Codex ging aus dem Privatbestand des Abtes Grimalt (841 - 8 7 2 ) in den Bücherbestand der Benediktinerabtei St. Gallen über, worauf auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 267 aus dem 9./10. Jahrhundert weist. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 67; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 214; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 196; B. Bischoff, HJB. 59 (1939) S. 248f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 58; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 29, 37, 93; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 321; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 233; R. Kottje, DA. 31 (1975) S. 541; R. Kottje, in: 2 VL. IV, Sp. 182; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 476; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 1051; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 74; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frümittelalters, S. 55; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 107, Nr. 286; StSG. IV, S. 447, Nr. 189. - Abbildung von p. 11 und eines Ausschnitts von p. 3 bei A. Bruckner, Tafel II, XV.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 isolierte Marginalglossen (p. 262, 265, 270) zu Regula canonicorum (Epylogus breviter digestus) in einem sonst völlig unglossierten Codex. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 346 (Nr. DCCCXX f Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 447, Nr. 189.

221 ST. GALLEN, STIETSBIBLIOTHEK 2 9 2 StSG. 190 Abbildungen p. 5, 30, 170, 190, 191, 196

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 — 198; Teil 2: p. 199—210; Pergament; 105 Blätter; p. 1 - 1 9 8 15,0/15,2 χ 11,2/11,5 cm; p. 1 9 9 - 2 1 0 14,9 χ 10,4/10,6 cm; mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel; vor-

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gängige St. Galler Signatur S. n. 482 aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts auf p. 1. - Einrichtung p. 1 - 1 9 8 : Schriftspiegel p. 1 - 1 4 8 11,3/14,0 χ 7,9/9,7 cm; p. 1 4 9 - 1 5 6 11,3 χ 7,6 cm; p. 1 5 7 - 1 6 9 12,5 χ 9,4 cm; p. 1 7 0 - 1 9 8 13,0 χ 9,5 cm; p. 1 9 9 - 2 1 0 10,2 χ 8,0 cm; p. 1 - 1 4 8 , 1 5 7 - 1 6 5 , 1 6 7 - 1 6 9 , 1 9 9 - 2 1 0 einspaltig; p. 1 5 0 - 1 5 6 , 1 7 0 - 1 9 7 zweispaltig; p. 149, 165 obere Hälfte e i n - , untere Hälfte zweispaltig; p. 1 - 1 4 8 1 8 - 2 5 Zeilen; p. 1 4 9 - 1 5 6 1 7 - 1 8 Zeilen; p. 1 5 7 - 1 6 9 1 0 - 2 1 Zeilen; p. 1 7 0 - 1 9 7 1 9 - 3 0 Zeilen; p. 199—210 2 6 - 2 7 Zeilen; Überschriften in Majuskeln und Minuskeln in roter Farbe, z.T. rot gepunktet und/oder konturiert, zum Teil durch grüne Farbe hervorgehoben. - Schrift: karolingische Minuskel, p. 1 - 1 9 8 von mehreren Händen des 11., p. 1 9 9 - 2 1 0 von einer Hand des 11. oder 12. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Erklärung biblischer Namen; p. 2 —196b Glossare: p. 2 - 1 4 9 Bibelglossar; p. 149a—153b Glossar zu Abdias, Historica Apostolica; p. 153b —156b Glossar zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; p. 157 — 159 Glossar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; p. 1 5 9 - 1 6 5 Glossar zu Donat, Ars grammatica; p. 165a-190b zu Prudentius; p. 191a-192b zu Sedulius; p. 192b —195b zu Sedulius Scottus, De greca; p. 1 9 6 a - b Kräuterglossar; p. 197a—b medizinische Schrift; p. 198 leer; p. 1 9 9 - 2 1 0 astronomische Schrift (unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 1 - 1 9 8 im 11. wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen, p. 1 9 9 - 2 1 0 im 11. oder 12. Jahrhundert; seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts befand sich die Handschrift sicher in St. Gallen, worauf die vorgängige Signatur auf p. 1 sowie der Eintrag im Bibliothekskatalog weist. Literatur: U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 43; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 47, 93; M.R. Digilio, StG. Ns. 37 (1999) S. 35; J. Duft, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 936; F. —D. Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 54 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 403f.; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 568; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 315; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 69; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 197, 420; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 129f., 131, 133; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 108, Nr. 292; E. Schröder, ZDA. 52. NF. 40 (1910) S. 176; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 5 - 7 ; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 184; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 3 3 6 - 3 3 8 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 65—74 und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 4; StSG. IV, S. 447f., Nr. 190. - Abbildung zweier Seiten bei A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, Tafel VII; Abbildung von p. 7, 192 bei C. Wich-Reif, S. 357f.

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Glossen Zahl und Art: Insgesamt 600 althochdeutsche Glossen (p. 4 - 1 9 6 ) ; 145 Glossen in einem durchgehend lateinischen Bibelglossar, fortlaufend geschrieben, Lemma durch verstärkt geschriebene Majuskeln hervorgehoben; rote Zwischenüberschriften für die biblischen Bücher; ganz überwiegend lateinisch-lateinisch; althochdeutsche Glossen ohne Hervorhebung, 68 im Glossartext, 77 interlinear stehend: davon 5 Glossen (p. 4—5) zu Genesis; 10 Glossen (p. 9 - 1 4 ) zu Exodus; 3 Glossen (p. 15, 17) zu Leviticus; 5 Glossen (p. 21 - 2 3 ) zu Numeri; 1 Glosse (p. 25) zu Deuteronomium; 1 Glosse (p. 26) zu Josue; 1 Glosse (p. 28) zu Ruth; 12 Glossen (p. 2 9 - 3 3 ) zu 1. Samuel; 3 Glossen (p. 33, 35) zu 2. Samuel; 12 Glossen (p. 3 6 - 4 1 ) zu 1. Könige; 7 Glossen (p. 4 2 - 4 4 ) zu 2. Könige; 13 Glossen (p. 4 5 - 5 1 ) zu Isaias; 1 Glosse (p. 58) zu Ezechiel; 1 Glosse (p. 61) zu Daniel; 1 Glosse (p. 61) zu Osee; 1 Glosse (p. 63) zu Michäas; 1 Glosse (p. 64) zu Sophonias; 1 Glosse (p. 64) zu Zacharias; 8 Glossen (p. 6 6 - 7 4 ) zu Job; 10 Glossen (p. 7 9 - 1 0 0 ) zu Psalmen; 2 Glossen (p. 103) zu Isaias; 9 Glossen (p. 105, 106, 108) zu Sprüche; 1 Glosse (p. 108) zu Ecclesiastes; 2 Glossen (p. 109, 111) zu Hoheslied; 3 Glossen (p. 113) zu Weisheit; 7 Glossen (p. 114 — 116) zu Ecclesiasticus; 1 Glosse (p. 117) zum Paralipomenon; 1 Glosse (p. 122) zu Esther; 4 Glossen (p. 122) zu Tobias; 3 Glossen (p. 123) zu Judith; 2 Glossen (p. 127, 129) zu Matthäus Evangelium; 5 Glossen (p. 1 3 2 - 1 3 4 ) zu Lukas-Evangelium; 2 Glossen (p. 135) zu Johannes-Evangelium; 1 Glosse (p. 136) zu Apostelgeschichte; 1 Glosse (p. 140) zu 1. Petrusbrief; 1 Glosse (p. 142) zu 1. Korintherbrief; 1 Glosse (p. 143) zu 2. Korintherbrief; 1 Glosse (p. 143) zu Galaterbrief; 1 Glosse (p. 147) zu Hebräerbrief; weitere Textglossare in gleicher Anlage wie das Bibelglossar, gelegentlich zweispaltig, aber wiederum fortlaufend geschrieben; Glossaranlage in den Editionen von U. Thies und C. Wich—Reif exakt nachgebildet: 93 Glossen (p. 1 4 9 a - 153b) zu Abdias, Historica Apostolica; 67 im fortlaufenden Glossartext, 26 interlinear stehend; 24 Glossen (p. 153b —156b) zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; 17 im fortlaufenden Glossartext, 7 interlinear stehend; 13 Glossen (p. 159,1 162 — 165) zu Donat, Ars grammatica; 7 im fortlaufenden Glossartext, 6 interlinear stehend; 213 Glossen (p. 166b-190b) zu Prudentius; 73 im fortlaufenden Glossartext, 140 interlinear stehend; 24 Glossen (p. 191a-192b) zu Sedulius; 9 im fortlaufenden Glossartext, 15 interlinear stehend; 57 Glossen (p. 192b — 195b) zu Sedulius Scottus, De Greca; 16 im fortlaufenden Glossartext, 41 interlinear stehend; durchgehend lateinisch—althochdeutsches Kräuterglossar (p. 196) mit 31 althochdeutschen Glossen, wovon 26 in den fortlaufenden Glossartext, 5 interlinear eingetragen sind; Anlage in der Edition von R. Reiche nicht genau nachgebildet. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen.

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Sprachgeographische Einordnung: Glosse zum Galaterbrief alem. (nach Th. Frings — G. Müller, S. 112); Glossen zu den Psalmen, zu Prudentius, Abdias, Tobias sowie in dem Kräuterglossar frk. (nach H. Garke, S. 71); Glossen zu Sulpicius Severus alem. - f r k . (nach U. Thies, S. 420f.); Glossen ohne nähere Bestimmung alem. (nach H. Reutercrona, S. 7; R. Stettiner, S. 108; K. Weinhold, S. XVII); Glossen ohne nähere Bestimmung frk. (nach G. Baesecke, S. 259; J. Franck, S. 8; E. Gutmacher, S. 263; F. Simmler, S. 41); Glossen ohne nähere Bestimmung alem. - f r k . (nach V.E. Mourek, S. 19; G. Müller - Th. Frings, S. 124; Th. Klein, S. 319; C. W i c h - R e i f , S. 235). Edition: StSG. I, S. 318 (Nr. XVII), S. 338f. (Nr. XXXVII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 90, Z. 19f., S. 355 (Nr. L), S. 364f. (Nr. LXII), S. 374 (Nr. LXXII), S. 376 (Nr. LXXVII), S. 391 (Nr. XCV), S. 407 (Nr. CIX), S. 425 (Nr. CXXV), S. 446 (Nr. CXLII), S. 458f. (Nr. CLV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 92, Z. 37, S. 463 (Nr. CLIX), S. 475 (Nr. CLXXXII), S. 486 (Nr. CXCV), S. 495 (Nr. CCVII), S. 509 (Nr. CCXIV), S. 524 (Nr. CCXXII), S. 540 (Nr. CCXXXII), S. 546 (Nr. CCXLI), S. 552 (Nr. CCLI), S. 559 (Nr. CCLXII), S. 583f. (Nr. CCLXXI), S. 617 (Nr. CCLXXXI), S. 624 (Nr. CCLXXXVIII), S. 653 (Nr. CCCIII), S. 665 (Nr. CCCXIV), S. 668 (Nr. CCCXIX), S. 679 (Nr. CCCXL), S. 683 (Nr. CCCXLVIII), S. 687 (Nr. CCCLII), S. 721 (Nr. CCCLXXIII), S. 728 (Nr. CCCLXXXIII), S. 740 (Nr. CCCXC), S. 755 (Nr. CCCXCVII), S. 763 (Nr. CCCCXVI); Nachtrag 1 Glosse [zu S. 767 (Nr. CCCCXXIII)] bei StSG. V, S. 98, Z. 18f.; I, S. 769 (Nr. CCCCXXIX), S. 783 (Nr. CCCCLXVII), S. 790 (Nr. CCCCLXXIII); II, S. 158 (Nr. DCXX), S. 4 9 4 - 5 0 1 (Nr. DCCXCVIII), S. 619 (Nr. DCCCXLII), S. 623f. (Nr. DCCCLIII), S. 7 3 8 - 7 4 0 (Nr. DCCCXCII), S. 759f. (Nr. DCCCCXII); III, S. 5 1 2 - 5 1 4 (Nr. MXV); E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 1 5 6 - 1 5 8 , 160, 164, 1 6 8 - 1 7 2 , 177, 1 8 4 - 1 8 8 , 193, 197 —199, 201, 203. - Berichtigungen sowie erneute Edition der Glossen zu Sulpicius Severus bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 352—373; Berichtigungen sowie erneute Edition der Glossen in dem Kräuterglossar bei R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 4 1 4 - 4 1 9 ; 4 zusätzliche Glossen (1 zu Ecclesiasticus, 2 zu Prudentius, 1 zu Sedulius) sowie erneute Edition der Glossen zu Genesis und Sedulius bei C. W i c h - R e i f , S. 104f., 1 3 4 - 1 3 9 , 148f., 1 5 4 - 1 6 9 , 1 7 2 - 1 8 1 . Literatur: StSG. IV, S. 447f., Nr. 130; StSG. V, S. 108-407; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 86, 89, 91; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 301f.; R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 30f., 3 6 - 3 9 , 4 6 f . ; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 312, 317; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 326, 417; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 43—64, 66f., 71, 76, 81, 115; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74, 86; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosa —Studien, S. 473; H.—R. Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 394 und passim; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; Th. Frings — G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 112; H.

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Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 71; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. l l f . ; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 116, 143, 188; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 55; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 263; W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 29; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 87, 102; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 250 und passim; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 568; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; Th. Klein, Studien zur WechselbeziehungzwischenaltsächsischemundalthochdeutschemSchreibwesen, S. 3 1 5 - 3 2 1 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 66f.; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 56; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 173, 179; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 162; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 30; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 425; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 86; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 206, 212; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 36; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschenHieronymusglossen,S. 69; V.E. Mourek, in: Druhä Vyrocni Zpräva c. k. öeskeho gymnasia ν Budejovicich, S. 5 - 2 1 ; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 124; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 74, 101; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 2 7 1 - 2 7 3 ; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 332 und passim; E.C. Polome, in: Althochdeutsch, II, S. 1111; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 4 1 4 - 4 1 9 und passim; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 129f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 69f., 130; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 108, Nr. 292; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 142; E. Schröder, ZDA. 52. NF. 40 (1910) S. 176; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 8 und passim; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 969; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6, 8If.; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 86; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 102; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; G.A.R. de Smet, in: Kleine deutsche Schriften, S. 1 3 9 - 1 4 2 ; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 78; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 251; J. Splett, in: Semantik, S. 66f.; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 184; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1900) S. 206f., 210; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 305, 330, 332; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 108; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 647, 679, 729; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 1 4 1 - 1 4 4 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; O. Szokody, in: Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000, XII, S. 209; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 3 4 7 - 4 3 3 und passim; Η. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 301; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 256; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 218; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 729; L. Traube, Ο Roma nobilis, S. 344; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 90; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVII; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 8 9 - 9 3 , 102 - 1 1 0 und passim.

St. Gallen

222 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 9 4 StSG. 191

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 94 Blätter; 19,5 χ 18,0/18,2 cm; Zählung von 1 bis 188 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 14,7 χ 16,0 cm; zweispaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Artikelanfang in ausgerückter Majuskel in roter Farbe; p. 1, 36 Federzeichnung. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. — 10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1, 2 Federproben (p. 1 mit Neumen); Besitzvermerk; p. 3 — 187 Bibelglossar; p. 188 Federproben (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. —10. Jahrhundert entstanden. Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 43; W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 177, 191; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 256; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39f., 93; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 138; O.P. Clavadetscher, Montfort 49 (1997) S. 231f., 235; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 39; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 108, Nr. 294; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 152; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 100f., 343; StSG. IV, S. 448, Nr. 191. - Abbildung des Vorderspiegels bei O.P. Clavadetscher, S. 233; Abbildung eines Ausschnitts bei A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, Abb. XL, 2.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 1 einzelne althochdeutsche Glosse (p. 30) zu 1. Samuel in einem durchgehend lateinisch-lateinischen Bibelglossar; Glosse von der Hand eingetragen, die auch das Glossar schrieb. Zeit und Ort: Glosse als Bestandteil des Glossars im 9. —10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. I, S. 394 (Nr. CH); E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 197. Literatur: StSG. IV, S. 448, Nr. 191; V, S. 108-407; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 43; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74, 86; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 45; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 101; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 100f., 266, 275.

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St. Gallen

223 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 9 5 StSG. 192 Abbildung p. 115

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 121 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; 21,7/22,0 χ 15,5/16,0 cm; Zählung von 1 bis 240 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 138 und 139 zweimal verwendet; Holzdeckel; mit braunem Leder überzogener Rücken; ehemals 2 Schließen; heute 1 neue Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/19,0 χ 13,0/14,0 cm; einspaltig; 2 4 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Majuskeln oder Minuskeln in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 4 3 Bibelglossar; p. 4 4 - 6 4 Erklärungen hebräischer und griechischer Namen; p. 65 lateinische und griechische Wörter; p. 66—94 Glossa de psalterio; p. 95 Hieronymus, Ad Marcellam de hebraicis nominibus; p. 96—240 Bibelglossar; p. 110 Worterklärungen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert wohl in St. Gallen entstanden. Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 42; W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 177, 191; BHM., Nr. 0; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 256; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 43; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43, 45, 93f.; C. Dora, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 86; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 142; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 185; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 67; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 39; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 481, Appendix Nr. 27; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 71; P. Lendinara, Anglo - Saxon Glosses and Glossaries, S. 84; P. Lendinara, Anglo—Saxon Glosses and Glossaries, S. 145f.; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265, 271; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal — Erfurt Glossary, S. L; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 108f., Nr. 295; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 5 - 7 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 24; P. Vaciago, in: Les manuscritsdes lexiques et glossaires, S. 134, 136; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 11, 41f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 448f., Nr. 192.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: 287 althochdeutsche Glossen im überwiegend lateinischen, etwa 4000 Zeilen umfassenden Glossarkontext; 282 Glossen in dem Bibelglossar; davon 1 Glosse (p. 8) zu Matthäus-Evangelium; 40 Glossen (p. 9 6 - 1 0 8 ) zu Genesis; 45 Glossen (p. 1 1 5 - 1 2 4 ) zu Exodus; 57 Glossen (p. 1 2 5 - 1 3 1 ) zu Leviticus; 21 Glossen (p. 1 3 2 - 1 3 5 ) zu Numeri; 16 Glossen (p. 136-138a) zu Deuteronomium; 15 Glossen (p. 138b-139b) zu

St. Gallen

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Josue; 15 Glossen (p. 1 3 9 b - 1 4 1 ) zu Richter; 2 Glossen (p. 141) zu Ruth; 13 Glossen (p. 1 4 5 - 1 5 3 ) zu 1. Samuel; 3 Glossen (p. 156, 157, 159) 2. Samuel; 29 Glossen (p. 1 6 1 - 1 6 6 ) zu 1. Könige; 10 Glossen (p. 1 6 6 - 1 6 8 ) zu 2. Könige; 4 Glossen (p. 1 6 8 - 1 6 9 ) zu Esdras; 3 Glossen (p. 1 7 1 - 1 7 2 ) zu 1. Makkabäer; 3 Glossen (p. 197—202) zu Isaias; 1 Glosse (p. 214) zu Sprüche; 3 Glossen (p. 2 2 4 - 2 2 5 ) zu Ezechiel; 1 Glosse (p. 230) zu Joel; Überschriften der biblischen Bücher in roter Farbe, in den Psalmen Psalmenzählung in roter Farbe; in den Sacherklärungen aus Eucherius Überschriften in roter Farbe; 5 Glossen (p. 65, 110) in Worterklärungen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars wohl im 9./10. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Genesisglossen alem. (nach G. Müller — Th. Frings, S. 87); ohne nähere Angabe alem. (nach H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 3; K. Weinhold, S. XI); ohne nähere Angabe alem. — frk. (nach R. Brans, S. 72, 86). Edition: StSG. I, S. 299f. (Nr. IV), S. 3 2 1 - 3 2 5 (Nr. XXIV), S. 3 4 1 - 3 4 5 (Nr. XLI), S. 356f. (Nr. LIII), S. 367f. (Nr. LXVIII), S. 375f. (Nr. LXXVI), S. 382f. (Nr. LXXXVI), S. 390 (Nr. XCIII), S. 392f. (Nr. XCVIII), S. 415 (Nr. CXVII), S. 430f. (Nr. CXXXII), S. 449f. (Nr. CXLVII), S. 470 (Nr. CLXVII), S. 591 (Nr. CCLXXVII), S. 640 (Nr. CCXCIX); S. 669 (Nr. CCCXX), S. 695 (Nr. CCCLIX), S. 721 (Nr. CCCLXXII); IV, S. 226 (Nr. MCCVIII), S. 226f. (Nr. MCCIX); Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 3 0 - 3 2 (zu Nr. CCXXIX); E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 1 5 4 - 2 0 4 . Literatur: StSG. IV, S. 448f., Nr. 192; V, S. 108-407; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 86 — 88, 90—95; G. Baesecke, Das lateinisch—althochdeutsche Reimgebet, S. 48; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 292f.; R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 42; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 293; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 103f., 392; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 46f., 75; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 3 - 8 9 ; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 300; Μ. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. l l f . ; Ch. Gerhardt, in: Egbert, II, S. 62; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 486; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 117; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 75, 87, 137; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 32, 4 7 - 5 1 , 69, 79; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 27 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 57, 60; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 82; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 452; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 173; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1167; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 76; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 239 und passim; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 56f.; E. Meineke, Saint-Mihiel Bilbiotheque Municipale Ms.25, S. 50, 328, 356; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 69f.; A. Mikelei-

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tis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 163f.; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 74; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; J.D. Pheifer, ASE. 16 (1987) S. 26; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50, 67;J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 109, Nr. 295; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1957)S. 197 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 8 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 80; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 667; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 278; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur, II, S. 301; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 41f.; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 248—250; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XI; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 275.

224 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 9 6 StSG. 193 Abbildungen p. 36, 116

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: p. 1—32; Teil 2: p. 33 — 190; Teil 3: p. 191-236; Pergament; 108 Blätter; p. 3 3 - 1 6 8 20,0/20,2 χ 15,1 cm; Zählung von 1 bis 235 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahlen 170 — 189 in der Zählung übersprungen; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung p. 3 3 - 1 6 8 : Schriftspiegel 15,6/15,8 χ 11,9/12,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica; mit Flechtwerk verzierte Initialen. — Schrift: Teil 1 und 2 karolingische Minuskel von je einer Hand um 850, Teil 3 von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 neuzeitlicher Inhaltsvermerk; p. 2 leer; p. 3 Besitzvermerk; Inhalts vermerk; p. 3—29 Canones der Mainzer Kirchenversammlung unter Hrabanus Maurus; p. 30—32 Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Nahum (Exzerpt); p. 3 3 - 1 6 8 Bibelglossar; p. 169 leer; p. 190 Federproben; Neumen; Namen; p. 191 leer; p. 192—235 Isidor von Sevilla, Synonyma; p. 236 leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, Teil 1 und 2 um 850, Teil 3 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; Teil 1 wohl in Mainz entstanden. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 54f.; R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 43; BHM., Nr. 216; B. Bischoff, HJB. 59 (1939) S. 249; H. Brauer, Die Bücherei von St.

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Gallen, S. 43; Α. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 94; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 31, Nr. 105; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 144,151; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 87; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 67; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 83, 227; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 109, Nr. 296; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 152; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 449, Nr. 193.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Insgesamt 30 Glossen (p. 3 3 - 1 3 5 ) in dem Bibelglossar; davon 9 Glossen zu Genesis; 1 (p. 42) interlinear und 8 (p. 33, 34, 36, 37) im fortlaufenden Text stehend; 5 Glossen zu Exodus; 3 (p. 76, 77, 80) interlinear, 1 (p. 77) marginal und 1 (p. 59) im fortlaufenden Text stehend; 1 Marginalglosse (p. 93) zu Leviticus; 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (p. 98) zu Numeri; 9 Glossen zu Deuteronomium; 3 (p. 116) marginal und 6 (p. 111, 116, 117) im fortlaufenden Text stehend; 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (p. 134) zu Josue; 4 im fortlaufenden Text stehende Glossen (p. 135) zu Richter; Glossar in sehr kleiner und feiner Schrift fortlaufend geschrieben; Beginn der biblischen Bücher durch Initiale über 2 Zeilen markiert, sonst keine weitere Gliederung; alle Einträge von derselben Hand, auch die marginal und interlinear eingetragenen althochdeutschen Glossen; die althochdeutschen Glossen sind in einen etwa 3800 Zeilen umfassenden lateinischen Kontext eingebettet; bis auf die lexembedingte Häufung auf p. 116 stehen die althochdeutschen Glossen jeweils vereinzelt. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars um 850 eingetragen. Sprachgeographische Schatz, S. 3).

Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 4; J.

Edition: StSG. I, S. 302 (Nr. VI), S. 325 (Nr. XXV), S. 355 (Nr. LH), S. 364 (Nr. LXI), S. 366 (Nr. LXIV), S. 376 (Nr. LXXVIII), S. 382 (Nr. LXXXV); E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 1 5 4 - 1 5 6 . Literatur: StSG. IV, S. 449, Nr. 139; StSG. V, S. 108-407; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 20; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 86, 8 8 - 9 1 , 9 3 - 9 5 ; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 298; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 43; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 52; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164; E. Karg - Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 212; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 41—45; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 98, 101; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62; H. Mettke, Die althochdeutschenAldhelmglossen, S. 74; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 197 und passim; E. Schröter,

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St. Gallen

Walahfrids deutsche Glossierung, S. 35f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 189, 266, 275.

225 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 2 9 9 StSG. 194 Abbildungen p. 16, 33, 38, 190

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 7 3 ; Teil 2: p. 7 4 - 3 3 6 ; Pergament; 169 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierdoppelblatt vorne; 22,4 χ 15,8 cm; Zählung von 1 bis 334 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Blatt zwischen p. 4 und 5 ursprünglich in der Zählung übersprungen; p. 4 heute als 4a, die 2 folgenden Seiten als 4b und 4c bezeichnet; Seite nach p. 64 in der Zählung übersprungen; Zahl 75 übersprungen; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellbraunem gepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,6/16,7 χ 11,5/12,5 cm; einspaltig; p. 2 6 - 3 3 mehrspaltig; p. 2 6 8 - 2 6 9 , 288—291 zweispaltig; 20 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica; p. 121, 135, 145 Federzeichnungen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Papierblätter vorne Notizen; p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 leer; p. 3 - 2 0 Bibelglossar; p. 2 0 - 2 4 unbestimmtes Glossar; p. 2 5 - 2 8 Sachglossar; p. 2 8 - 3 0 Glossen zu den Briefen des Hieronymus und des Augustinus; p. 3 0 - 3 1 zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); p. 3 1 - 3 3 Sachglossare; p. 3 4 - 7 3 Bibelglossar; p. 7 4 - 1 2 1 Bibelglossar; p. 1 2 2 - 1 2 8 Hieronymus, Epistola ad Dardanum; p. 128 Isidor von Sevilla, Etymologiae (III); p. 1 2 9 - 1 3 4 Hieronymus, Epistola ad Marcellam; p. 1 3 5 - 1 5 7 Bibelglossar; p. 1 5 8 - 2 1 1 Glossen zu den Canones (p. 1 8 6 - 2 1 1 alphabetisch); p. 212 Worterklärungen; p. 2 1 3 - 2 4 5 Glossar zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; p. 2 4 5 - 2 5 7 Bibelglossar; p. 2 5 7 - 2 6 0 Poenitentiales Libri; p. 2 6 0 - 2 6 7 Glossar zu Gregor der Große, Dialoge; p. 267334 Glossar: p. 2 6 7 - 2 6 9 zu Cassian; p. 2 7 0 - 2 7 8 zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); p. 2 7 8 - 2 9 3 zu Hieronymus, Briefe; p. 2 9 3 - 3 0 3 zu Beda, De ratione temporum; p. 3 0 1 - 3 0 2 zu Beda, Chronicon; p. 303—334 zu Orosius. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden.

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537

Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 9f., 22; W. Berschin, ByZ. 8 4 - 8 5 (1991-1992) S. 332; BHM., Nr. 0, 323; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 43; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39, 41, 94; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 13; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 7 - 6 9 und passim; Κ. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 142, 145; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 67; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 404; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 60f., 64, 66, 124; B.M. Kaczynski, Speculum 58 (1983) S. lOlOf.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 262, Nr. 850; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 481, Appendix Nr. 28; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 243; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 71; P. Lendinara, Anglo - Saxon Glosses and Glossaries, S. 126, 133; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; H.D. Meritt, Old English Glosses, S. XHIf. und passim; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 45, 4 9 - 5 1 , 76; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 71, 77; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 109f„ Nr. 299; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 79f.; W. Schröder, ZDA. 87 (1956 —1957)S. 164f., 197; E. Schröter, Walahfnds deutsche Glossierung, S. 5 - 7 ; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 314—317; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VII, Nr. 11036; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 44, 106f., 129, 157f., 204, 461; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134, 136; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 449f., Nr. 194.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 741 Glossen. - Textglossar: 107 Glossen in dem Bibelglossar; 13 Glossen (p. 3 - 4 b ) zu Esther; 6 Glossen (p. 4c—5) zu Nehemias; 1 Glosse (p. 6) zu Esdras; 5 Glossen (p. 6) zu Job; 3 Glossen (p. 7) zu Daniel; 28 Glossen (p. 8 - 1 0 ) zu Isaias; 5 Glossen (p. 1 1 - 1 2 ) zu Jeremias; 5 Glossen (p. 1 2 - 1 3 ) zu Ezechiel; 4 Glossen (p. 14) zu Ezechiel; 1 Glosse (p. 14) zu Osee; 1 Glosse (p. 14) zu Micheas; 1 Glosse (p. 14) zu Amos; 1 Glosse (p. 14) zu Jonas; 1 Glosse (p. 14) zu Nahum; 3 Glossen (p. 15) zu Osee; 4 Glossen (p. 15) zu Joel; 7 Glossen (p. 15) zu Amos; 1 Glosse (p. 15) zu Zacharias; 1 Glosse (p. 16) zu Jonas; 3 Glossen (p. 16) zu Micheas; 1 Glosse (p. 16) zu Habakuk; 12 Glossen (p. 1 7 - 2 0 ) zu Sprüche; 3 Glossen [p. 22, 24 (2 Glossen)] in dem unbestimmten Glossar; 100 Glossen (p. 26a-28b) in dem Sachglossar; 29 Glossen (p. 2 8 - 2 9 , 2 7 9 - 2 8 7 ) zu Hieronymus, Briefe; 4 Glossen (p. 3 0 - 3 1 ) zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); 150 Glossen (p. 31—33) in den Sachglossaren; 4 Glossen (p. 36—40) zur Bibel, Leviticus; 4 Glossen (p. 43—44) zu Numeri; 4 Glossen (p. 8 5 - 8 9 ) zu 1. Samuel; 5 Glossen (p. 9 6 - 9 8 ) zu 2. Samuel; 11 Glossen (p. 1 0 3 - 1 0 9 ) zu 1. Könige; 3 Glossen (p. 113, 114, 122) zu 2. Könige; 2 Glossen (p. 141) zu Hoheslied; 6 Glossen (p. 1 4 3 - 1 5 3 ) zu Weisheit; 4 Glossen (p. 156 — 157) zu Ecclesiasticus. — Textglossar in Textreihenfolge: 27 Glossen (p. 163 — 186, 211) zu den Canones. - Alphabetisches Textglossar: 92 Glossen (p. 1 8 6 - 2 0 8 ) zu den Canones. - Textglossar in Textreihenfolge: 74 Glossen (p. 2 1 3 - 2 4 5 ) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 5 Glossen (p. 2 4 7 - 2 5 0 ) zu 1. Makkabäer; 7 Glossen (p. 253-256)

538

St. Gallen

zu 2. Makkabäer; 7 Glossen (p. 256-257) zu Psalmen; 2 Glossen (p. 257) zu Isaias; 7 Glossen (p. 258—259) zu Poenitentiales Libri; 32 Glossen (p. 260 — 267) zu Gregor der Große, Dialoge; 1 Glosse (p. 267) zu Cassian; 21 Glossen (p. 2 7 1 - 2 7 8 ) zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Übersetzung des Rufinus); 3 Glossen (p. 2 9 6 - 2 9 7 ) zu Beda, De temporum ratione; 2 Glossen (p. 302) zu Beda, Chronicon; 24 Glossen (p. 303—333) zu Orosius; zudem findet sich auf p. 16 am unteren Rand 1 volkssprachige Glosse sowie 1 womöglich altenglische Glosse zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (p. 271) und 1 womöglich althochdeutsche Glosse zu den Canones; mehrere Glossen f— bzw. s—Glossen. Umfangreicher Glossarcodex mit Bibelglossar, weiteren Textglossaren, textreihenfolgebezogenem und alphabetischem Canonesglossar, verschiedenen kürzeren Sachglossaren; von den etwa 6700 Zeilen mit lateinischem Glossartext enthalten maximal 10% althochdeutsche Interpretamente; Textglossare fortlaufend geschrieben, alle althochdeutschen Einträge im Glossarkontext; die Sachglossare sind durchgehend lateinisch—althochdeutsche Glossare, in drei Spalten abgesetzt geschrieben. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Canonesglossen alem. (nach Th. Frings — G. Müller, S. I l l ; H. Garke, S. 54; G. Müller, S. 310); Glossen zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia alem. (nach H. Garke, S. 54; G. Müller, S. 310; W. Schröder, S. 81); Sachglossar zu Pflanzenbezeichnungen alem. (nach T. Frings, S. 181; H. Garke, S. 54); Glossen zu Esther und Jonas alem. (nach H. Garke, S. 54); Glossen zum 1. Buch der Könige alem. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 183); ohne nähere Angaben alem. (nach G. Baeseke, S. 199; H. Reutercrona, S. 5; J. Schatz, S. 3; K. Weinhold, S. XI). Edition: StSG. I, S. 354 (Nr. XLIX), S. 358 (Nr. LV), S. 394 (Nr. CI), S. 414f. (Nr. CXVII), S. 432 (Nr. CXXXIII), S. 449f. (Nr. CXLVII), S. 472 (Nr. CLXXI), S. 473 (Nr. CLXXIV), S. 488 (Nr. CC), S. 496 (Nr. CCIX), S. 512 (Nr. CCXIX), S. 525 (Nr. CCXXVII), S. 549 (Nr. CCXLVIII), S. 555 (Nr. CCLVIII), S. 563 (Nr. CCLXVIII), S. 5 8 9 - 5 9 1 (Nr. CCLXXVI), S. 624 (Nr. CCLXXXIX), S. 625 (Nr. CCXC), S. 640 (Nr. CCXCIX, CCXCVIII), S. 656 (Nr. CCCX), S. 666 (Nr. CCCXV, CCCXVI), S. 669 (Nr. CCCXXI), S. 671 (Nr. CCCXXIV, CCCXXV), S. 676 (Nr. CCCXXXII, CCCXXXIII), S. 678 (Nr. CCCXXXVII, CCCXXXVIII), S. 681 (Nr. CCCXLIII), S. 682 (Nr. CCCXLVI), S. 689 (Nr. CCCLVI), S. 697 (Nr. CCCLXIII); II, S. 45 (Nr. DXLIX), S. 46 (Nr. DLIII), S. 9 3 - 9 6 (Nr. DLXXXIX), S. 138f. (Nr. DXCIII), S. 154 (Nr. DCX), S. 245 (Nr. DCLXP), S. 2 6 2 - 2 6 4 (Nr. DCLXXIII), S. 322f. (Nr. DCLXXXIIP), S. 356f. (Nr. DCCXL a ), S. 365 (Nr. DCCLVIII), S. 597 (Nr. DCCCXXIIP), S. 599 (Nr. DCCCXXIV); III, S. 424f. (Nr. DCCCCL a ), S. 435 (Nr.

St. Gallen

539

DCCCCLIX"), S. 446f. (Nr. DCCCCLXIX), S. 455 (Nr. DCCCCXCP), S. 461 (Nr. DCCCCXCVIId), S. 466f. (Nr. MV a ), S. 5 7 2 - 5 7 4 (Nr. MXXV a ), S. 607 (Nr. MLXIV), S. 649 (Nr. MCXXVIII), S. 6 8 7 - 6 9 0 (Nr. MCXLVIII); IV, S. 226 (Nr. MCCVI), S. 241f. (Nr. MCCXXVI); Nachträge zu StSG. bei StSG. V, S. 9 1 - 1 0 6 ; Nachtrag einer Glosse zu Zacharias bei O.B. Schlutter, ZDW. 14 ( 1 9 1 2 - 1 9 1 3 ) S. 190; Berichtigungen sowie Nachtrag von 5 Glossen (1 zu Gregor der Große, Dialoge; 1 zu Gregor, Homilien; 2 zu Hieronymus, Briefe; 1 zu den Canones) bei O.B. Schlutter, JEGPh. 20 (1921) S. 3 8 5 - 3 8 8 ; erneute Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 1 7 - 3 3 8 . Literatur: StSG. IV, S. 449f., Nr. 194; StSG. V, S. 108-407; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 9f., 20, 2 3 - 3 3 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 50; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 1 3 1 - 1 3 3 ; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 34, 92f., 95f.; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 199; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 298f.; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 82; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 93; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 51; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 300; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 19; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosa-Studien, S. 470 und passim; Η.—R. Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 394 und passim; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. I l l ; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 54; Ch. Gerhardt, in: Egbert, II, S. 62; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 7 - 6 9 und passim; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 177; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 56, 62, 64, 103; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 166; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 657; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 84, 345, 354, 404; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 28; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 48, 50, 52, 54; E. Karg-Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 128, 135; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 2 3 3 - 2 3 5 , 2 3 7 , 239, 247, 251; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 268 - 2 7 0 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 65, 108; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 481; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 40; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 127; C. Lecoutex, Euphorion 79 (1985) S. 101, 103; Ch. Leydecker, Über Beziehungenzwischen ahd. und ags. Glossen, S. 39f. und passim; Κ. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1167 und passim; Α. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 47; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 53, 60, 1 0 2 - 1 0 4 , 1 0 7 ; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 311; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 63; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 39; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 355; E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 1 0 - 1 6 ; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 2 8 - 3 5 und passim; Α. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 4 5 - 5 2 , 54f., 5 7 - 6 6 , 76, 102; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 183; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 210; A. Niederhell-

St. Gallen

540

mann, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 86; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; A. Quak, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 309; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 71, 77, 80; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 5; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 41; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 216; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 179, 189f.; B. Schreyer, Die althochdeutschen Glossen zu Orosius, S. 4 und passim; Ε. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 257, 271; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 7 9 - 8 7 und passim; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 196—200 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 8 und passim; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 316 — 338 und passim; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 25; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 46; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 7, 58; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 251; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 149, 158; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 645, 648, 650; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 454; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 26 (1991) S. 460; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 316, 319; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 51 und passim; Α. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 25 und passim; Κ. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XI; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 36 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266 und passim. - Abbildung von p. 289 bei B.M. Kaczynski, Tafel 4, S. 65.

226

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 3 3 0

StSG. 195

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 133 Blätter; 30,3/30,5 χ 21,9/22,4 cm; Zählung von 1 bis 266 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,1/21,5 χ 17,3/17,4 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1, 2 leer; p. 3 - 2 6 5 Pseudo-Ambrosius, Kommentare zur Bibel, Paulusbriefe (Ambrosiaster); p. 134 Federprobe; p. 2 4 1 - 2 4 2 leer; p. 266 Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Vermerk auf p. 266 sowie ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weisen darauf. Literatur: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 41; BHM., Nr. 219, 482; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 31; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica,

St. Gallen

541

III, S. 39, 41, 96; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 420; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 159; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 115, Nr. 330; StSG. IV, S. 450, Nr. 195.

Glossen Zahl und Art: 1 isoliertes althochdeutsches Wort, vielleicht eine Federprobe, ohne erkennbaren Textbezug, 5 cm vom Textende entfernt ganz am unteren Rand auf p. 134 eingetragen; möglicherweise liegt der Eintrag eines Personennamens vor. Zeit und Ort: Wort in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alemannisch. Edition: StSG. IV, S. 450, Nr. 195; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 41. Literatur: StSG. IV, S. 450, Nr. 195; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 41.

227 ST. GALLEN, STIETSBIBLIOTHEK 3 9 3 StSG. 196 Abbildung p. 244

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 20,6/20,9 χ 16,1/16,5 cm; Zählung von 1 bis 263 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 203 zweimal verwendet; Renaissance-Einband; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogener Rücken; ehemals 2 Schließen; heute 1 Schließe (abgerissen). - Einrichtung: Schriftspiegel 17,1 χ 14,0 cm; einspaltig; 19 Zeilen; p. 2 Titel in Capitalis rustica in roter Farbe; leicht verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060) aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt, zusätzliches Blatt vorne Inhaltsvermerke; p. 1 - 2 4 6 Ekkehart IV., Liber benedictionum; p. 247-251 Ratpert von St. Gallen, Carmen in laude s. Galli (in der lateinischen Übersetzung Ekkeharts IV.; mit Neumen); p. 252-259 Verse; p. 259-263 Epitaphien; p. 263 Gedicht; hinteres Papierblatt nekrologische Notizen. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden.

542

St. Gallen

Literatur: Μ . - Α . Aris, in: Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, I, 2, S. 849f.; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 77; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 76, 80; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 46f., 101f.; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 157; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 378, Nr. 1909; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 24f.; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 217; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, Π, S. 301; J. Duft, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 29; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 3 9 , 4 1 ; J . Duft, in: B.M. von Scarpatetti, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, S. 82*; J. Duft, in: Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 83; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. U - X V und passim; M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 175; A.A. Grotans, in: De consolationephilologiae, S. 106; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 4 5 7 - 4 6 2 , 4 6 4 ; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 71, 100, 263f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 243, Nr. 753, S. 288; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 370; Monumenta Palsographica, 1. Serie, II, Tafel 6; P. Ochsenbein, in: De consolatione philologiae, S. 2 9 9 - 3 0 3 , 3 1 0 - 3 1 2 ; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 10f.; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 113; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 103, 106; P. Ochsenbein, in: Die Kultur der Abtei St. Gallen, S. 138f.; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 5 4 - 5 6 und passim; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 75f. und passim; F. Rädle, in: 2 VL. VII, Sp. 1033f.; D. Schaller, in: Litterae medii aevi, S. 139; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 134, Nr. 393; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 157, 164; K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 124; E. Schulz, in: Corona Quernea, S. 200; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 69—71 und passim; St. Sonderegger, in: Florilegium Sangallense, S. 265; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 63, 66; StSG. IV, S. 450, Nr. 196. - Abbildung von p. 33 bei A. Bruckner, Tafel XXXIX; Abbildung von p. 155, p. 136 bei J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, Abb. 38f., S. 276f.; Abbildung von p. 18 bei R. Hildebrandt, in: Verborum amor, S. 245; Abbildung von p. 257 im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Abbildungen, Abb. 769, S. 334; Abbildung von p. 1 5 4 - 1 5 5 , 2 3 9 - 2 4 0 in Monumenta Palaeographica, Tafel 6 a - b ; Abbildung von p. 258 bei P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 33; Abbildung von p. 250 bei P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied, Tafel III, Abb. 3; Abbildung von p. 239 bei K. Schmuki, S. 125; Abbildung von p. 247, 244 bei St. Sonderegger, Althochdeutsch, Abb. 12, 17, S. 155, 165.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 23 Interlinearglossen (p. 10—244) zu Ekkehart IV., Liber benedictionum; Glossen von der Hand Ekkeharts IV. (um 9 8 0 1060) eingetragen; unterschiedslos in sehr dichte lateinische Glossierung eingebettet. Zeit und Ort: Glossen in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alemannisch.

Edition: StSG. II, S. 159f. (Nr. DCXXV). Literatur: StSG. IV, S. 450, Nr. 196; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f.; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; R. Hildebrandt, in: Verborum amor, S. 243; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 350; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 101; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen

St. Gallen

543

Mittelalter, S. I l l ; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 75f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 48; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 120, 164; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

228 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 3 9 7 StSG. 197; StSG. III, S. 609 Anm. 1

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: p. 1—20; Teil 2: p. 2 1 - 5 2 ; Teil 3: p. 53 — 148; Pergament; p. 149/150 Papier; 75 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; 21,1/21,3 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 148 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zusätzliche Zählung von 1 bis 32 auf p. 2—33, von 33 bis 87 auf p. 3 5 - 8 9 ; Pappeinband mit Rücken und Ecken aus braunem Leder; Einbanddeckel mit Frühdruck beklebt. - Einrichtung ρ. 2 1 - 5 2 : Schriftspiegel 14,0/17,0 χ 13,2/13,6 cm; einspaltig; 24—29 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift mit poetischen, liturgischen und historischen Schriften; darunter: p. 22 Rezepte; p. 26 Einhard, Vita Karoli Magni, Mon a t s - und Windbezeichnungen; p. 3 5 - 3 6 Beda, De temporum ratione; p. 40—41 Fulgentius, Expositio sermonum antiquorum; p. 42 Psalm; Worterklärungen; p. 1 2 3 - 1 4 0 Beda, De natura rerum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; der Codex ging aus dem Privatbesitz des Abtes Grimalt (841 —872) in den Bücherbestand der Abtei über; später war er Bestandteil der Bibliothek B. Schobingers (1566-1604). Literatur: W. Arlt, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 146; R. Bauerreiß, StMOSB. 60 (1946) S. 386; W. Berschin, ByZ. 8 4 - 8 5 (1991-1992) S. 332; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 58; BHM., Nr. 800, 931; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 199, 201; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 137 und passim; Α. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXII, 306, 308, 477, 497; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 58; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 102; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 183f. und passim; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 124; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 224; J. Duft, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 18; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 391; M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 167; D. Geuenich, in: Codices Sangallenses, S. 110; D. Geuenich, in: Litterae Medii Aevi, S. 61f.; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 167; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 114 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 186; B. Hertenstein, Joachim von

544

St. Gallen

Watt, S. 69 und passim; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 3, 32f., 55, 68, 83, 132; Ch.W. Jones, Bede, the Schools and the Computus, S. 92 [=1]; Ch.W. Jones, Isis 27 (1937) S. 435, Nr. 45; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 36, 60f., 67, 118, 124; B.M. Kaczynski, Speculum 58 (1983) S. lOlOf.; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 143, 150, 155; B. Münk Olsen, L'eutde des auteurs classiques latins, I, S. 78, 338f.; II, S. 162, 820; III, 1, S. 229; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 48, 5 3 - 5 5 ; B. Münk Olsen, RHT. 10 (1980) S. 133f.; B. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 90f., 96; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 244; P. Ochsenbein - K. Schmuki, Glehrte Leüt und herrliche Librey, S. 7 8 - 8 0 ; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 126; J.M. Sänchez Martin, Isidori Hispalensis Versus, S. 123 - 1 2 5 , 2 0 8 und passim; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 135f., Nr. 397; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 41; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 41; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. lOOf., 109; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 49, 110f., 8 5 5 - 8 5 7 ; W. Vogler, in: Codices Sangallenses, S. 129; N. Wagner, in: Althochdeutsch, I, S. 529; StSG. IV, S. 4 5 0 - 4 5 2 , Nr. 197. - Abbildung von p. 18, 51, 55, 80, 122 bei B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, Tafel XIV-XVIII; Abbildung von p. 23 bei A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, XIV, Tafel III; Abbildung von p. 26, 22, 42 bei B. Hertenstein, Tafel I—III, Abb. 1 - 3 ; Abbildung von p. 22 bei P. Ochsenbein - K. Schmuki, S. 79; Abbildung von p. 22 bei St. Stricker, Abb. 1, S. 125; Abbildung von p. 23 bei W. Vogler, Abb. 6.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 34 althochdeutsche Wörter: 24 Wörter (p. 26) in zwei Verzeichnissen der Wind— und Monatsbezeichnungen nach Einhard, Vita Karoli Magni; 6 Wörter (p. 42) in den Worterklärungen; 4 im fortlaufenden Text und 2 (stark verblaßte) marginal stehend; außerdem finden sich in zwei lateinischen Rezepten (p. 22) je 2 althochdeutsche Wörter in den lateinischen Kontext eingebettet. Zeit und Ort: Wörter als Bestandteil der Texte in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glossen zu den Worterklärungen ediert bei StSG. IV, S. 225f. (Nr. MCCIV); Wörter in dem ersten Rezept ediert bei B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 69, Anm. 195; Wörter in dem zweiten Rezept unediert; Einhard, Wind— und Monatsbezeichnungen bei H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, I, S. 336. Literatur: StSG. III, S. 609, Anm. 1; StSG. IV, S. 4 5 0 - 4 5 2 , Nr. 197; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 311; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 69 und passim; P. Ochsenbein — Κ. Schmuki, Glehrte Leüt und herrliche Librey, S. 7 8 - 8 0 ; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 453f.; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102, 105, 109f.; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 49, 855f.

St. Gallen

229 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 4 3 2 StSG. 198 Abbildung p. 542

545

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 271 Blätter; 42,8/43,0 χ 30,5/30,6 cm; Zählung von 1 bis 542 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit gelbem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 erneuerte Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,3/31,4 χ 9,4/10,4 cm; zweispaltig; 3 7 - 3 9 Zeilen; p. 2 Titel in Quadrata und Unziale in roter Farbe; ansonsten Überschriften in Capitalis rustica und Unziale in roter Farbe; mit Ranken und Flechtwerk verzierte Initialen; p. 542 Federzeichnung; mit Flechtwerk verzierte Initiale A. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 5 4 1 Predigten; p. 145-152, 195-198, 470 leer; p. 542 Federprobe. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts unter Abt Grimalt (841 - 8 7 2 ) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 40; BHM., Nr. 217a; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 45, 57; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25, 38, 105; A. von Euw, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 175; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 158; E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 141; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 141, Nr. 432, S. 142, Nr. 433; StSG. IV, S. 452, Nr. 198. Abbildung von p. 542 bei R. Bergmann, Abb. 7, nach S. 40.

Glossen Zahl und Art: 1 alleinstehendes althochdeutsches Wort (p. 542), vielleicht Federprobe, vielleicht erläuternde Bezeichnung der darüber stehenden Zeichnung einer /l—Initiale (?). Zeit und Ort: Althochdeutsches Wort wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 452, Nr. 198; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 40. Literatur: StSG. IV, S. 452, Nr. 198; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 40f.

546

St. Gallen

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 4 5 3 s. N R . 2 5 6 I

230 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 4 5 4 StSG. 199 Abbildung p. 291

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 3 5 6 ; Teil 2: p. 3 5 7 - 3 6 8 ; Pergament; 184 Blätter; p. 1 - 3 5 6 34,0 χ 26,5 cm; p. 3 5 7 - 3 6 8 31,5 χ 23,2 cm; Zählung von 1 bis 368 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zwischen p. 107 und 108 1 Seite in der Zählung übersprungen; Zahl 262 übersprungen; Einband des 15. Jahrhunderts; mit weißem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; Rücken mit braunem Leder überzogen; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung p. 1 - 3 5 6 : Schriftspiegel 23,2 χ 18,0 cm; zweispaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; leicht verzierte Initialen in roter Farbe; p. 24 reich verzierte Initialen in roter Farbe; p. 23 Federzeichnung. - Schrift: karolingische Minuskel, p. 1 - 3 5 6 von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9., p. 3 5 7 - 3 6 8 von einer Hand des 12. Jahrhunderts; mehrere Textstücke von der Hand Notkers I.; interlineare und marginale Kommentierung, zum Teil von der Hand Ekkeharts IV. aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 - 2 2 Martyrologium Romanum; p. 23 Federzeichnung; p. 2 4 - 3 4 0 Ado von Vienne, Martyrologium; p. 341 - 3 4 3 Cyprian, Briefe (I, II); p. 3 4 3 - 3 6 8 Passionen; p. 368 apokryphe Briefe. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden, p. 1 - 3 5 6 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, p. 3 5 7 - 3 6 8 im 12. Jahrhundert; auch im Verzeichnis von 1461 wird der Codex genannt. Literatur: W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 414; W. Berschin, in: Codices Sangallenses, S. 4; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXIX, 62 - 64, 357f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 62, 80; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 106; J. Dubois, Les martyrologes du moyen äge latin, S. 42; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 131, 134; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 115, 135; M . - H . Jullien, RHT. 19 (1989) S. 70, 153f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 17 und passim; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 249; H. Quentin, Les martyrologes historiques du moyen äge, S. 466 und passim; S. Rankin, RB. 101 (1991) S. 289f., 272, 296; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 232;

St. Gallen

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G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 148f., Nr. 454; StSG. IV, S. 452, Nr. 199.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen zu Ado von Vienne, Martyrologium; davon 1 (p. 69a) interlinear und 2 (p. 69b, 291) marginal stehend; wohl von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060), im Rahmen seiner durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten Glossierung und Kommentierung eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach F. Simmler, S. 20). Edition: StSG. II, S. 1 (Nr. CCCCXCVII). Literatur: StSG. IV, S. 452, Nr. 199; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6f., 41, 47; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 20; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

231 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 5 5 0 StSG. 200 Abbildung p. 169

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 123 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 14,5/15,0 χ 9,5 cm; Zählung von 1 bis 242 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; nach p. 26 eine Seite in der Zählung übersprungen; aufp. 109folgenp. 110a, 110b, 110c, aufp. 112 113a, 113b, 113c; Zahl 233 in der Zählung übersprungen; zusätzliches Blatt vorne mit I und II bezeichnet; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; eine Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 10,5 χ 7,5 cm; einspaltig; 1 6 - 2 1 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Inhaltsvermerk; p. I — II grammatische Schrift (Fragment); p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 leer; p. 3 - 2 8 Passion des heiligen Georg; p. 2 9 - 3 9 Passion der heiligen Felix und Regula; p. 3 9 - 5 3 De inventione sei Michahelis ecclesiae archangeli; p. 5 4 - 5 5 Adjurationes; p. 5 6 - 1 4 5 Reichenauer Briefformeln; p. 146-161 Murbacher Briefformeln; p. 162-234 Poenitentiale Cummeani; p. 169 Federprobe; p. 235-242 grammatische Schrift (Fragment); p. 237, 238 Federproben.

548

St. Gallen

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden. Literatur: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 40; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 194f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 140; J. Duft, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 936; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 55f.; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 76 [=1]; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 187; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 259f.; W. Haubrichs, in: Herrschaft, Kirche, Kultur, S. 518; R. Kottje, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 513; K. Langosch, in: VL. IV, Sp. 750f.; K. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 592; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 197f., 225; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 203; P. Ochsenbein - K. Schmuki — A. von Euw, Irische Buchkunst, S. 38; A. Önnerfors, in: Die Abtei Reichenau, S. 94; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 62f.; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 169f., Nr. 550; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 7 4 - 7 6 ; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 102, 153; A. Siegmund, Die Uberlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 219; StSG. IV, S. 452, Nr. 200. - Abbildung von p. 169 bei R. Bergmann, Abb. 6, nach S. 40.

Glossen Zahl und Art: 1 alleinstehendes althochdeutsches Wort auf dem äußeren unteren Rand von p. 169, quer zur Textschrift, wohl keine Federprobe, sondern vielleicht Glosse zum Werktitel Poenitentiale beziehungsweise zum ganzen Text. Zeit und Ort: Glosse wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alemannisch.

Edition: StSG. IV, S. 452, Nr. 200; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 40. Literatur: StSG. IV, S. 452, Nr. 200; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 40; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 67, Anm. 189; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 116f.; R. Kottje, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 513; P. Ochsenbein — K. Schmuki — A. von Euw, Irische Buchkunst, S. 38.

232 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 5 5 2 StSG. 201 Abbildung p. 233

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: p. 1 - 2 7 4 ; Teil 2: p. 2 7 5 - 3 5 0 ; Teil 3: p. 3 5 1 - 3 8 2 ; Pergament; 141 Blätter; 22,3 χ 15,3 cm; Zählung von 1 bis 382 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; am

St. Gallen

549

Schluß zu p. 282 korrigiert; auf p. 107 folgt die Zahl 208; Zahl 82, 88, 302, 343 in der Zählung übersprungen; mit Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung ρ. 1—274: Schriftspiegel 15,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel, p. 1—274 und p. 275 — 350 von einer Hand des 9. Jahrhunderts; p. 351-382 vorkarolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Inhaltsvermerk; p. 1 —274 Heiligenviten; p. 233 Federprobe; p. 275—350 Heiligenviten; p. 351—382 Sulpicius Severus, Vita S. Martini (unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 1 - 3 5 0 im 9., p. 351-382 in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts im Nordosten Frankreichs. Literatur: R. Bergmann, Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 42; BHM., Nr. 261; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 13; B. Bischoff, Η JB. 57 (1937) S. 695; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 312; CLA. VII, S. 30, Nr. 942; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores/Supplementum, S. 183; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 187; L.W. Jones, Scriptorium 15 (1961) S. 19; E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 1 5 0 - 1 5 2 und passim; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 170, Nr. 552; K. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 29f.; K.H. Staub, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 164; StSG. IV, S. 452, Nr. 201. — Abbildung von p. 233 bei R. Bergmann, Abb. 8, nach S. 40; Abbildung von p. 378 bei CLA.

Glossen Zahl und Art: 1 isolierter Eintrag in bflc—Geheimschrift am unteren Rand von p. 233 von der Texthand eingetragen; Glosse nicht zweifelsfrei als althochdeutsches Wort auflösbar; Funktion unbestimmt. Zeit und Ort: Glosse im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 452, Nr. 201; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 42. Literatur: StSG. IV, S. 452, Nr. 201; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 42f.; H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, III, S. 601.

550

St. Gallen

233 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 5 5 7 StSG. 202

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 139 Blätter; 26,4 χ 19,7 cm; Zählung von 1 bis 277 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zwischen p. 256 und 257 eine Seite in der Zählung übersprungen; mit gelbem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; heute nur noch die untere erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 14,0 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, Quadrata und Unziale in roter Farbe; mit Ranken und Flechtwerk verzierte Initialen in roter Farbe; p. 12 Titelseite; p. 13 über die ganze Seite reichende, mehrfarbige, mit Ranken und Flechtwerk verzierte Initiale I. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Federprobe; p. 2 Besitzvermerk; p. 2—254 Sulpicius Severus, Vita S. Martini; p. 3 Inhaltsvermerk; p. 11 leer; p. 2 5 5 - 2 5 7 Gregor von Tours, Historia Francorum (I, 48); p. 2 5 8 - 2 6 6 De virtutibus Sancti Martini; p. 2 6 7 - 2 7 4 Vita S. Brictii; p. 2 7 5 - 2 7 7 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert könnte darauf weisen sowie ein Besitzvermerk des 18. Jahrhunderts auf p. 2. Literatur: W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 72; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 194; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 63; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25, 35, 37f., 108; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 159; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 39, 68f.; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 39; E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 126f. und passim; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 176, Nr. 557; E.J. Thiel, AGB. 5 (1962-1964) Sp. 1280; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 6 7 - 4 7 0 ; StSG. IV, S. 452, Nr. 202.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 völlig isoliert stehende althochdeutsche Glossen in einer sonst unglossierten Handschrift zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; davon 1 (p. 233) interlinear und 1 (p. 248) marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen im frühen 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 76; U. Thies, S. 470, 475-477). Edition: StSG. II, S. 760 (Nr. DCCCCXIV); erneute Edition von U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 7 1 - 4 7 4 .

St. Gallen

551

Literatur: StSG. IV, S. 452, Nr. 202; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 201, 204; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 39, 55, 68f.; P. Ochsenbein - K. Schmuki, Glehrte Leüt und herrliche Librey, S. 75; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 76; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6, 41; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 7 0 - 4 7 7 und passim.

234

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 5 5 8

StSG. 203

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 161 Blätter sowie 1 kleineres ungezähltes, auf p. 3 aufgeklebtes Papierblatt sowie vorne und hinten je 2 Papierblätter; 26,7 χ 16,7 cm; Zählung von 1 bis 322 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; neuzeitlicher Einband; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel mit 2 grünen Bändern. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 14,3 cm; einspaltig; 23—24 Zeilen; p. 3 Titel in Quadrata in roter und schwarzer Farbe, zum Teil grün ausgefüllt; Überschriften in Capitalis rustica und Unziale in roter oder grüner Farbe; wenige mit Flechtwerk verzierte Initialen; p. 322 Federzeichnung. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 leer; p. 2 Inhaltsvermerk; Papierblatt recto Inhalts vermerk; p. 3 - 1 4 0 Hieronymus, Vita S. Pauli primi Eremitae; p. 1 4 1 - 1 7 9 Hieronymus, Vita S. Hilarionis; p. 180—191 Hieronymus, Vita S. Malchi monachi captivi; p. 192 leer; p. 1 9 3 - 2 9 6 Caesarius von Arles, Homilien; p. 2 9 7 - 3 1 2 Dicta Martini; p. 313—320 Dedicatio S. Michaelis; p. 321 Pseudo-Chrysostomus, De poenitentia; p. 322 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: BHM., Nr. 2 6 1 - 2 6 3 ; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 30; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 22f., 109; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 9, Nr. 26; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 132, 154; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 187; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 236; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 176f., Nr. 558; K. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 39f.; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 100; StSG. IV, S. 452f., Nr. 203.

552

St. Gallen

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 vereinzelte althochdeutsche Glossen in einer insgesamt kaum glossierten Handschrift; davon 2 Glossen zu Hieronymus, Vita S. Hilarionis; 1 (p. 166) interlinear und 1 (p. 165) marginal stehend; 3 Glossen zu Caesarius von Arles, Homilien; 2 (p. 223, 224) interlinear und 1 (p. 201) marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 82 (Nr. DLXXXII), S. 737 (Nr. DCCCLXXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 452, Nr. 203; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 46, 86; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 924.

235 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 5 7 8 StSG. 204

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 147 Blätter; 34,5 χ 24,5 cm; Zählung von 1 bis 294 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellgelbem gepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. — Einrichtung: 25,0 χ 21,0 cm; zweispaltig; 27—28 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis rustica. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; sporadische Glossierung und Korrekturen von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 - 2 leer; p. 3 - 4 Schrift; p. 5 leer; p. 6—293 Johannes Diaconus, Vita Gregorii. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39, 113; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 187; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 121 [=VII]; Ε. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 17 und passim; S. Rankin, RB. 101 (1991) S. 298; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 188, Nr. 578; StSG. IV, S. 453, Nr. 204.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen [p. 97 (2 Glossen), 100] zu Johannes Diaconus, Vita Gregorii; Glossen von der Hand Ekkeharts IV. (um 980-1060) im Rahmen seiner sporadischen lateinischen Glossierung und Korrektur eingetragen.

St. Gallen

553

Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 744 (Nr. DCCCCIII). Literatur: StSG. IV, S. 453, Nr. 204; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 302; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 48.

236 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 5 7 9 StSG. 205

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 162 Blätter; 29,5 χ 22,0 cm; p. 154/155 etwa 18,0 χ 14,0 cm; Zählung von 1 bis 325 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 144 in der Zählung übersprungen; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 16,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Quadrata und Capitalis rustica in roter Farbe; p. 2 Titelseite; verzierte Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 9. Jahrhundert; sporadische Notizen zum Teil wohl von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 - 1 8 Hieronymus, Vita S. Pauli primi Eremitae; p. 19 Brief; p. 20 leer; p. 2 1 - 1 3 1 Athanasius, Vitades Antonius; p. 1 3 2 - 1 8 3 Hieronymus, Vita S. Hilarionis; p. 1 8 4 - 1 9 7 Hieronymus, Vita S. Malchi monachi captivi; Athanasius, Vita des Antonius; p. 1 9 7 - 2 1 6 Martin, Bischof von Braga, Brief an Polemius; p. 216—323 Caesarius von Arles, Homilien; p. 323, 324 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: B H M . , Nr. 2 6 1 - 2 6 3 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 82, 87; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 46; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 113; M . C . Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 9, Nr. 26; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 132, 154; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 187; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 54; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 249; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 188, Nr. 579; K. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St. Gallen, S. 39; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 242; StSG. IV, S. 453, Nr. 205.

554

St. Gallen

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 vereinzelte althochdeutsche Glossen zu Athanasius, Vita des Antonius; davon 1 (p. 102) marginal in längerem Randtext und 1 (p. 103) interlinear stehend; Glossen vielleicht von der Hand Ekkeharts IV. (um 980 — 1060) im Rahmen seiner spärlichen Glossierang der Handschrift eingetragen. Zeit und Ort: Glossen vielleicht im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 736 (Nr. DCCCLXXXVII). Literatur: StSG. IV, S. 453, Nr. 205; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6, 43.

237 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 6 2 1 StSG. 206 Abbildung p. 187

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 178 Blätter; 34,5 χ 26,0/26,5 cm; Zählung von 1 bis 356 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit weißem gepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; stark wurmstichig; ehemals 2 Schließen; heute 1 neue Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 20,2 cm; zweispaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica; leicht verzierte Initialen; p. 353 Griffelskizze; marginal einige geographische Skizzen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; p. 326 laut Angabe Ekkeharts IV. Eintrag von der Hand Notkers III. von St. Gallen (um 9 5 0 1022); marginale und interlineare Kommentierung zum Teil von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 Federprobe; p. 3 - 3 5 1 Orosius, Historia adversus paganos (I-VII); p. 352 Ekkehart IV., Dictamen de lege ornandi; p. 353 leer; p. 354 Federproben; p. 355 Notker I. von St. Gallen, Verse. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; spätestens im 11. Jahrhundert befand er sich sicher dort, worauf Einträge Ekkeharts IV. weisen. Literatur: J.M. Bately, ASE. 1 (1972) S. 59; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 53; W. Berschin, in: Tironische Noten, S. 56; W. Berschin - G. Becht, ALMA. 43 (1981 - 1 9 8 2 ) S. 14; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 64, 79; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica,

St. Gallen

555

III, S. 39, 42, 47, 114; J.N.C. Clark, ALMA. 7 (1932) S. 6 - 3 5 ; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 218; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. III und passim; R. Gamper - G. K n o c h - M u n d - M. Stähli, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, S. 157; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 51, 131; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 86; A.A. Grotans, in: De consolatione philologiae, S. 106; A.A. Grotans, Scriptorium 51 (1997) S. 285; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 4 5 7 - 4 5 9 , 464; H.F. Haefele, in: 2 VL. VI, Sp. 1203f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 155; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 187; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 62; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 245, Nr. 760, S. 288, 305; P. Ochsenbein, in: De consolatione philologiae, S. 302; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; K. Preisendanz, Erdkundliche Spuren im Kloster Reichenau, S. 6; D.J.A. Ross, Scriptorium 9 (1955) S. 36; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 202, Nr. 621, S. 641; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 163; E. Schulz, in: Corona Quernea, S. 218; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 144; StSG. IV, S. 453, Nr. 206. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 321 im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Abbildungen, Abb. 770, S. 335.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 13 verstreute Glossen (p. 2 4 - 2 7 6 ) zu Orosius, Historia adversus paganos; davon 3 marginal sowie 10 interlinear, von denen einige im fortlaufenden Text einer interlinear stehenden lateinischen Glosse eingetragen sind; Glossen zum Teil von der Hand Ekkeharts IV. (um 9 8 0 1060) eingetragen, innerhalb einer durchgehenden, vorwiegend interlinearen lateinischen Glossierung von mehreren Händen. Zeit und Ort: Glossen zumindest teilweise im 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische 213).

Einordnung: Alem. (nach G. Müller - Th. Frings, S.

Edition: StSG. II, S. 358f. (Nr. DCCXLI). Literatur: StSG. IV, S. 453, Nr. 206; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 8; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 80, 86; J.N.C. Clark, ALMA. 7 (1932) S. 6 - 3 5 ; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 268; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, Π, S. 213; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 1957) S. 163; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6f., 41; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

556

St. Gallen

238 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 7 5 1 StSG. 207 Abbildung p. 2

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 250 Blätter; 27,5 χ 18,2 cm; Zählung von 1 bis 500 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit grauem Leder überzogene Holzdeckel; Rücken mit braunem Leder überzogen; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 13,0/13,5 cm; p. 1 - 3 4 , 3 4 2 - 3 5 4 zweispaltig; p. 3 5 - 3 4 1 , 3 5 5 - 5 0 0 einspaltig; p. 1 - 3 4 , 3 4 2 - 5 0 0 30 Zeilen; p. 3 5 - 3 4 1 2 7 - 3 1 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; verzierte Initialen in roter Farbe; p. 292 Federzeichnung einer Alraune. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Inhaltsvermerk; p. 1 Besitzvermerk; p. 1 - 5 0 0 medizinische Schriften; darunter: p. 2 - 3 4 griechisch-lateinisches Kräuterglossar (alphabetisch); p. 28 Federprobe; p. 1 8 3 - 2 9 2 Pseudo-Plinius, De re medica. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Norditalien entstanden; ein Besitzvermerk des 11./12. Jahrhunderts weist auf die Benediktinerabtei St. Gallen. Literatur: J.N. Adams - M. Deegan, ASE. 21 (1992) S. 90; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalemitano, S. 3 7 2 - 3 8 1 , Nr. 133; A. Beccaria, IMU. 4 (1961) S. 71; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 41f.; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 263; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 178, 190; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 69; A. Borst, DA. 40 (1984) S. 446; Catalogue Translationum et Commentariorum, IV, S. 131; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 124; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 31; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosa —Studien, S. 471f., 476f.; L. Firpo, Medicina medievale, S. 11, 2 6 - 2 9 , 40f.; K . - D . Fischer, MJB. 22 (1987) S. 42; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 16 und passim; Ε. Howald - Η.Ε. Sigerist, Antonii Mvsae De herba vettonica liber, S. IX; J. Jouanna, RHT. 23 (1993) S. 104; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 36, 118; L.C. MacKinney, Speculum 18 (1943) S. 494; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 31; II, S. 268f.; III, 1, S. 229; III, 2, S. 6; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 10f., 13; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 191, 438; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 1 3 3 - 1 4 1 ; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 246f., Nr. 751, S. 641; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 163; St. Stricker, in: Volkssprachig—lateinische Mischtexte, S. lOOf.; U. Schwab, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 274, 277f., 283; W. Wiedenmann, Untersuchungen zu dem frühmittelalterlichen medizinischen Briefbuch des Codex Bruxellensis 3 7 0 1 - 1 5 , S. 6 und passim; StSG. IV, S. 453, Nr. 207. - Abbildung von p. 227 bei U. Schwab, Abb. 3, S. 284.

St. Gallen

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Glossen Zahl und Art: Insgesamt 15 Glossen. - Alphabetisches Sachglossar: 14 Interlinearglossen (p. 2 - 4 ) am Anfang des etwa 2000 Artikel umfassenden alphabetischen griechisch-lateinischen Kräuterglossars. — Textglossierung: 1 vereinzelte Marginalglosse (p. 244) zu Pseudo-Plinius, De re medica; 1 althochdeutscher Randeintrag ohne Textbezug (p. 28), vermutlich ein Personenname. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu dem griechisch-lateinischen Kräuterglossar obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 142); ohne nähere Angaben alem. (nach H. Reutercrona, S. 11; F. Simmler, S. 22). Edition: StSG. III, S. 469 (Nr. MVII), S. 601 (Nr. ML); IV, S. 453, Nr. 207. Literatur: StSG. IV, S. 453, Nr. 207; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 302; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 372, Nr. 133; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 41f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; H. - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenle, ouch apoteker, S. 394 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 142; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 268; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 450; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 133; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 130; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102.

239 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 7 5 2 StSG. 208

A

Handschrift Die aufgrund eines Hinweises in StSG. III, S. 601, Ζ. 1, edierte Glosse aus dem StSG. IV, S. 453, Nr. 208, gemeldeten Codex stammt von einer Hand des 15. Jahrhunderts und ist nicht althochdeutsch; vgl. StSG. V, S. 106, Z. 33f; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 43f., Anm. 78.

558

St. Gallen

240 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 2 0 StSG. 209

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: p. 1 - 3 0 ; Teil 2: p. 3 1 - 6 2 ; Teil 3: p. 6 3 - 1 7 6 ; Pergament; 88 Blätter; Wasserschaden; 27,7/28,2 χ 21,0/21,5 cm; Zählung von 1 bis 176 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit graubraunem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung p. 6 3 - 1 7 6 : Schriftspiegel 21,5 χ 15,5/16,0 cm; einspaltig; 2 7 - 3 0 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; p. 6 4 - 7 2 geblümte Rahmen für Schemata in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel, p. 1 - 3 0 von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, p. 31—62, 64 — 176 von je einer Hand des 10. Jahrhunderts; p. 63 von einer Hand des 11. Jahrhunderts, ebenso wie die reiche marginale und interlineare Kommentierung möglicherweise von der Hand Ekkeharts IV. Inhalt: p. 1 Besitzvermerk; Inhaltsvermerk; p. 2 — 62 Boethius, Kommentar zu Aristoteles, Kategorien; Boethius, De dialectica; p. 63 Notker, Brief an Ruodpert; p. 6 4 - 7 1 Alkuin, Dialogus de rhetorica et virtutibus; p. 7 2 - 1 7 2 Cicero, De inventione (I — II); p. 1 7 2 - 1 7 6 De optimo genere oratorum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 1 - 3 0 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, p. 31—62, 64 —176 im 10. Jahrhundert; ein Besitzvermerk auf p. 1 weist auf die Benediktinerabtei St. Gallen. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 75; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 45, 117f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 430; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, I, S. 5; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 118; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI, XLVI; S. Gallick, Manuscripta 18 (1974) S. 89; S. Glauch, Die Martianus-CapeilaBearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 47; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 130; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 172; O. Lewry, in: Boethius, S. 94; R. Mattmann, Studie zur handschriftlichen Überlieferung von Ciceros »De inventione«, S. 27f. und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 285f.; III, 1, S. 229; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 16; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 19; L.M. de Rijk, Vivarium 1 (1963) S. 53, 55f., 83; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 277, Nr. 820, S. 642; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 55, 91, 146; St. Sonderegger, in: Florilegium Sangallense, S. 244, 264; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 164; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 1228; M. Winterbottom, in: Texts and Transmission, S. 99; StSG. IV, S. 453, Nr. 209. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 151 bei A. Bruckner, Tafel XXXV; Abbildung von p. 134 bei E. Chatelain, PI. XVIII; Abbildung von p. 137 bei P. Ochsenbein - A. Schwarz, S. 22, und St. Sonderegger, Althochdeutsch, Abb. 8, S. 147; Abbildung von p. 65 bei St. Sonderegger, Germanica selecta, Abb. 2, S. 166.

St. Gallen

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Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Glossen zu Cicero, De inventione (I, II); davon 5 (p. 137) interlinear und 1 (p. 136) marginal stehend; Glossen wohl von der Hand Notkers III. von St. Gallen eingetragen; auf eine kurze Textstrecke beschränkte Häufung althochdeutscher Glossen in einem reich lateinisch glossierten und kommentierten Codex. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 156 (Nr. DCXVI). Literatur: StSG. IV, S. 453, Nr. 209; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; R. Mattmann, Studie zur handschriftlichen Überlieferung von Ciceros »De inventione«, S. 28; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 16; M.D. Reeve, in: Ciceroniana, S. 81; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4 und passim; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 55, 146; St. Sonderegger, in: Florilegium Sangallense, S. 244, 266; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 171.

241 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 3 1 StSG. 698

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 182 Blätter; 25,5 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 364 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit gepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 14,5 cm; zweispaltig; 3 0 - 3 4 Zeilen; reich verzierte Initialen in roter und grüner Farbe; p. 1, 332, 364 F e d e r - und Griffelzeichnungen; p. 184, 362 Schemata. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 2 Inhaltsvermerk; p. 3 Besitzvermerk; p. 3 — 168 Boethius, Kommentar zu Cicero, Topica; p. 169 —172 Regulae metricae; p. 173 — 181 Schriften; p. 182 Bücherverzeichnis; p. 183 leer; p. 1 8 4 - 2 5 9 Boethius, Kommentar zu Porphyrios, Isagoge (in der Übersetzung des Victorinus); p. 260—280 Briefwechsel zwischen Candidus und Marius Victorinus; p. 2 8 0 - 3 4 4 Porphyrios, Isagoge (in der Übersetzung des Boethius): p. 280—294 Text; p. 295 — 344 Kommentar; p. 332 leer; p. 3 4 4 - 3 5 9 Kommentar zum Briefwechsel des Candidus und Marius Victorinus; p. 360, 361, 363 leer.

St. Gallen

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert entstanden, p. 1 — 182 vermutlich im Elsaß; 1461 wird der Codex im Bücherverzeichnis der Benediktinerabtei St. Gallen genannt. Literatur: I. Auf der Maur, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 42; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 45f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 64, 75; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 45; J. Duft, in: B.M. von Scarpatetti, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, S. 25*f.; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI; S. Glauch, Die MartianusCapella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 40, 194, 196, 257; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 130; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 188; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 127f.; C. Jeudy, RHT. 1 (1971) S. 126; K. Langosch, in: VL. IV, Sp. 752f.; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 29, 31; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 293; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 282f., Nr. 831; St. Sonderegger, in: Florilegium Sangallense, S. 246, 257, 264; StSG. V, S. 59, Nr. 698.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 vereinzelte Interlinearglossen (p. 286) zu Porphyrios, Isagoge (in der Übersetzung des Boethius), in einer insgesamt wenig glossierten Handschrift, die allenfalls ab p. 280 eine gewisse Häufung lateinischer Glossen zeigt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 31 (Nr. DCCLXIP). Literatur: StSG. V, S. 59, Nr. 698; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 68.

242 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 4 4 StSG. 210 Abbildung p. 39

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 93 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierblatt vorne; etwa 22,0 χ 16,0 cm; p. 1 - 4 wurden dem Codex nachträglich vorgebunden; etwa 22,0 χ 16,0 cm; p. 1 8 1 - 1 8 6 deutlich kleiner; Seitenzählung von 1 bis 186 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Holzdeckel; Rücken mit gelblichem Pergament überzogen; ehemals Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,3/16,0 χ 11,7/12,0 cm; p. 1 - 3 etwa 15,0 χ 10,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; p. 1 - 3 22 Zeilen; Überschriften

St. Gallen

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in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe; p. 13, 39, 70, 116, 158 reich verzierte Initialen in Hohlcapitalis; zahlreiche Initialen in roter Farbe; p. 13 — 186 Carmina in roter, Prosatext in schwarzer Tinte. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts; p. 1 - 3 von einer zweiten Hand. Inhalt: p. 1 Federproben; p. 1 — 186 Boethius, De consolatione philosophiae (I—V): p. 1 - 3 Prolog; p. 3, 6 - 1 2 Lupus von Ferneres, Genera metrorum in libro Boetii; p. 4, 5 Federproben; p. 1 3 - 1 8 6 Text. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: W. Bach, Die althochdeutschen Boethiusglossen, S. 6f. und passim; R. Bergmann St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 25 und passim; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 194; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 64; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 25, 37, 118; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 27; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 60; A.A. Grotans, Scriptorium 51 (1997) S. 294f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 130; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 85; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 128; H. Naumann, Notkers Boethius, S. IX, 14 und passim; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 19; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 244; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 8; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 287, Nr. 844; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 39; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 209; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 55, 144; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 1228; P.W. Tax, Notker der Deutsche. Boethius, > De consolatione Philosophiae < . Buch I/II, S. XIXf. und passim; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 330; P.W. Tax, Sprachwissenschaft27 (2002) S. 130; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 33 und passim; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 110, 148; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XX und passim; StSG. IV, S. 453, Nr. 210. - Abbildung von p. 76 bei St. Sonderegger, Althochdeutsch, Abb. 7, S. 145.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 44 Glossen (p. 1 6 - 1 7 9 ) zu Boethius, De consolatione philosophiae; davon 16 interlinear und 28 marginal stehend; die insgesamt spärlich verstreuten althochdeutschen Glossen stammen von derselben klein und fein schreibenden Hand wie die durchgehende lateinische interlineare und marginale Glossierung. Zeit und Ort: Glossen in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische S. 22).

Einordnung: Alem. (nach J. Schatz, S. 3; F. Simmler,

Edition: StSG. II, S. 65f. (Nr. DLXIX). Literatur: StSG. IV, S. 453, Nr. 210; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 6 und passim; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 31 und passim; U. Blech,

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St. Gallen

Germanistische Glossenstudien, S. 156f. und passim; Η. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 64, 86; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 187; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 49; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 19; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 8; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16, 51; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 39; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 196, 2 0 8 - 2 1 1 ; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 43; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 117; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 55, 144; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 298; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 171; St. Sonderegger, in: Sangallensia in Washington, S. 235; T. Starck, in: Mediaeval Studies in Honor of Jeremiah Denis Matthias Ford, S. 3 0 4 - 3 1 3 ; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 330; P.W. Tax, Sprachwissenschaft27 (2002) S. 131, 136f.; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 259.

243 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 4 5 StSG. 211 Abbildung p. 33

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 119 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; zwischen p. 22 und 23, 112 und 113 je 1 etwa 3 cm breiter Pergamentstreifen eingefügt; 19,9 χ 13,2/13,9 cm; Zählung von 1 bis 242 von der Hand des St. Galler Bibliothekars Ildefons von Arx (1755 - 1 8 3 3 ) jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; graublauer Pappeinband; Einbandrücken und Ecken mit braunem Leder überzogen. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,4/16,7 χ 9,5/11,3 cm; einspaltig; p. 3 - 6 8 , 1 8 9 - 2 4 0 20 Zeilen; p. 7 1 - 1 4 0 26 Zeilen; p. 141 - 1 8 8 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. (oder 11.?) Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Inhaltsvermerk; p. 2 leer; p. 3 - 2 4 0 Kommentar zu Boethius, De consolatione philosophiae (I-IV); p. 69, 70, 241, 242 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert (nach P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27, S. 130, im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: W. Bach, Die althochdeutschen Boethiusglossen, S. 5f. und passim; J. Beaumont, in: Boethius, S. 283; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 25 und passim; Η. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 64; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 45, 118; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 27; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 59; K.

St. Gallen

563

Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 130; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 85; A. Naaber, Die Quellen von Notkers: "Boethius de consolatione philosophiae", S. 2; H. Naumann, Notkers Boethius, S. DC, 14 und passim; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 1 8 - 2 2 und passim; G. Schepss, NAGG. 9 (1884) S. 193f.; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 287, Nr. 845; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 39; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 55; P.W. Tax, Notker der Deutsche. Boethius, > D e consolatione Philosophis < . Buch I/II, S. XIX und passim; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 24 (1999) S. 264; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 330; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 130; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 68 und passim; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. I l l ; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 649; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XX; StSG. IV, S. 454, Nr. 211.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 174 Glossen (p. 6—238) zu dem Kommentar zu Boethius, De consolatione philosophiae; 65 interlinear und 109 im fortlaufenden Kommentartext stehend; 172 Glossen in bfk—Geheimschrift eingetragen; trotz der relativ hohen Glossenzahl sind es nur wenige althochdeutsche Glossen in einem über 5000 Zeilen umfassenden lateinischen Kommentar, der wegen der zum Teil abgekürzten Wiedergabe der Textworte (vgl. StSG. II, S. 54, Anm. 10) auch als Textglossar angesehen werden kann; zwei Drittel der althochdeutschen Glossen sind Teil des Kommentars, ein Drittel wurde von derselben Hand interlinear eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 10. bzw. 11. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Reutercrona, S. 46; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 507). Edition: StSG. II, S. 5 4 - 6 2 (Nr. DLXVII). Literatur: StSG. IV, S. 454, Nr. 211; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 5f. und passim; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 85f.; R. Bergmann, ZDL. 50 (1983) S. 13; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 31 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 156f. und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 38; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 98; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 64, 86; M. Chappell, MLR. 82 (1987) S. 378; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 108; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 49; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 98, 121; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - j a m , S. 128; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 507; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 102; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 450f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 46; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 84; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 31, 92; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 4 und passim; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 164; I. Schröbler, ZDA.

St. Gallen

564

81 (1944) S. 39; W. Schröder, ZD Α. 87 (1956-1957) S. 196, 2 0 8 - 2 1 1 ; P. Sievers, Die· Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 7, 43; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 184; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297f.; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 171; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 330; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 130-140; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 649f.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 124f.

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ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 6 2

StSG. 212

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 185 Blätter; 23,7 χ 17,2 cm; Zählung von 1 bis 369 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 233 zweimal verwendet; mit hellgrauem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe; 2 andere Schließen fehlen. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt Inhaltsvermerk; p. 1 Besitzvermerk; p. 1—351 Servius, Kommentar zu Vergil, Aeneis (VIII, 6 8 6 - X I I ) ; p. 3 5 1 - 3 6 8 Vita des Vergil; p. 369, hinteres Spiegelblatt Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts unter Abt Hartmut (872—883) in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: H. Backes, Die Hochzeit des Merkurs und der Philologie, S. 145; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 59; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 3 9 - 4 1 ; 119; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVII; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 59, 71; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 24; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 820f.; III, 1, S. 230; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 36, 107f. und passim; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 243; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 158, 1 6 3 - 1 6 5 , 1 6 7 - 1 6 9 , 1 8 9 ; J.J. Savage, Scriptorium 12 (1958) S. 228; StSG. IV, S. 454, Nr. 212. - Abbildung von p. 342 bei J.C. King, Notker der Deutsche. Notker latinus zum Martianus Capella, S. 148.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (p. 63, 317) zu Servius, Kommentar zu Vergil, Aeneis an ganz isolierten Stellen; Kommentartext somit nicht eigentlich glossiert; im Kommentar Textwörter oder Textsyntagmen durch Majuskelschreibung trotz fortlaufender Anlage gut erkennbar.

565

St. Gallen

Zeit und Ort: Glossen in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 188f.).

Edition: StSG. II, S. 725 (Nr. DCCCLXXX). Literatur: StSG. IV, S. 454, Nr. 212; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVII; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 188f.; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK

866 s.

NR.

245 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 6 8 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung p. 109

256e

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 104 Blätter; p. 1/2, 204/205 Papier; Blätter zum Teil an den äußeren Rändern stark beschädigt; 14,5/14,8 χ 10,5/12,2 cm; p. 2 9 - 5 2 etwa 9,5 χ 7,5 cm; Zählung von 1 bis 205 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 120 zweimal verwendet; 2 Seiten zwischen p. 198 und 199 übersprungen; mit weißem gepreßtem Pergament überzogene Pappdeckel mit 2 grünen Bändern. - Einrichtung: Schriftspiegel 10,5/12,0 χ 8,0/12,0 cm; 3 4 - 9 0 Zeilen; einspaltig; p. 6 - 1 0 zweispaltig. — Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 11. oder der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1—2 leer; p. 3—5 Urkunden; p. 4 — 8 metrische Schriften; Pseudo—Acro, Vita des Horaz II; Sueton, Vita des Horaz; p. 8 — 193 Kommentar zu Horaz, Ars Poetica (vorne unvollständig); p. 11, 12, 51, 52 leer; p. 194 — 201 Kommentar zu Persius, Satiren (vorne unvollständig); p. 202 theologische Schrift (Fragment); p. 203 Alphabet; Notiz; p. 2 0 4 - 2 0 5 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. oder der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; darauf weisen auch die Urkunden sowie der Tauschbrief von 1252 auf p. 3-5. Literatur: B. Bischoff, in: Catalogue Translationum et Commentariorum, III, S. 2 3 9 - 2 4 3 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 262, 265; B. Bischoff, Paläographie, S. 284; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 48, 120; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 188; B. Münk Olsen, I classici nel canone

566

St. Gallen

scolastico altomedievale, S. 36; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 519f.; II, S. 219; III, 1, S. 135; III, 2, S. 78; M.B. Parkes, Scribes, Scripts and Readers, S. 7 7 ; M . - B . Quint, Untersuchungen zur mittelalterlichen Horaz-Rezeption, S. 13, 249; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 299f., Nr. 868; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 1 7 0 - 1 7 2 ; C. Villa, Aevum 68 (1994) S. 143; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 29.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 41 Glossen (p. 4 1 - 1 9 2 ) in dem Kommentar zu Horaz, Ars Poetica; Glossen von der Haupthand des Codex eingetragen; 5 weitere Glossen des Codex sind möglicherweise ebenfalls volkssprachig; die wenigen althochdeutschen Glossen sind verstreut in einem durchgehend lateinischen Kommentar von vielleicht 7000 Zeilen, vielfach in den lateinischen Erklärungskontext eingebettet; im fortlaufend sehr klein geschriebenen Kommentar keine Hervorhebung der Textzitate oder Textstellen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Kommentartexts in der 2. Hälfte des 11. oder der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. mit frk. Einfluß (nach K. Siewert, S. 211-214). Edition: Edition einer Glosse (p. 106) bei K. Grubmüller, ADA. 79 (1968) S. 106; vollständige Edition bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 175-208. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 265; K. Grubmüller, ADA. 79 (1968) S. 106; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviii; M . - B . Quint, Untersuchungen zur mittelalterlichen Horaz-Rezeption,S. 13; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 1 7 1 - 2 1 6 und passim; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 674; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 30.

246 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 7 1 StSG. 213 Abbildung p. 14

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 85 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; 22,8 χ 18,5 cm; Blatt 1 und 2 Papier; Zählung von 1 bis 170 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit liturgischen Frühdrucken beklebte Pappdeckel; mit braunem Leder überzogener Rücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 10,0/12,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts.

St. Gallen

567

Inhalt: p. 1 leer; p. 2 Inhaltsvermerk; p. 3 — 170 Juvenal, Satiren (I—XVI). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 75; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 47, 121; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, II, S. 12; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVIII; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 587; III, 1, S. 230; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 18; Y . - F . Riou, in: La cultura antica nell'occidente latino, S. 191 und passim; Ε.Μ. Sanford, in: Catalogue Translationum et Commentariorum, I, S. 182; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 301f., Nr. 871; P. Wessner, Scholia in Iuvenalem Vetustiora, S. XXV und passim; StSG. IV, S. 454, Nr. 213. - Abbildung von p. 18 bei E. Chatelain, PI. CXXXIII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen (p. 4 — 153) zu Juvenal, Satiren; davon 6 [p. 8, 9 (2 Glossen), 14, 152, 153] interlinear und 1 (p. 4) im fortlaufenden Text einer marginal stehenden Scholie stehend; die wenigen althochdeutschen Glossen verstreut innerhalb einer auf den Seiten 3 - 1 8 und 115 — 154 sehr dichten lateinischen interlinearen Glossierung und marginalen Kommentierung; typisches Bild einer kommentierten Klassikerhandschrift des 11. Jahrhunderts. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische 245).

Einordnung: Obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S.

Edition: StSG. II, S. 348 (Nr. DCCXVII). Literatur: StSG. IV, S. 454, Nr. 213; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 311; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 121; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 245; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 47.

247 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 7 6 StSG. 214 Abbildung p. 369 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 263 Blätter sowie je 1 zusätzliches zähltes Blatt vorne und hinten; 22,2/23,5 cm χ 14,5/15,0 cm; Zählung bis 526 von jüngerer Hand jeweils in der oberen äußeren Ecke der Renaissance —Einband; Holzdeckel; mit weißem, blindgepreßtem

A

ungevon 1 Seite; Leder

568

St. Gallen

überzogener Rücken; ehemals 1 Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,2/20,Ox 11,0/12,Ocm; einspaltig; 26 —30 Zeilen; ρ. 1 Federzeichnung von Christus; p. 204 Griffelzeichnung von Fabeltieren; p. 282, 283 Federzeichnungen menschlicher Figuren; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; verzierte Initialen, teilweise mit roter und gelber Farbe ausgefüllt. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren insular beeinflußten Händen aus dem Ende des 8. Jahrhunderts aus der Zeit des Schreibers Waldo. Inhalt: p. 1 Federproben; p. 2 Inhaltsvermerke; Federproben; p. 3 - 5 2 6 grammatische Schriften (vgl. im einzelnen die Beschreibung bei G. Scherrer); darunter: p. 33—86 Kommentar zu Donat, Ars maior; p. 90—98 Isidor von Sevilla, Etymologiae (Fragment); p. 129—137 Servius, De finalibus; p. 2 0 8 - 2 5 7 Beda, De arte metrica; p. 3 0 2 - 3 9 7 Donat, Ars maior; p. 339, 340 leer; p. 5 1 0 - 5 2 6 Pompeius, De maioribus partibus (unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor—Studien, S. 87; Ch.H. Beeson, in: Raccoltä di scritti in onore di Felice Ramorino, S. 208; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 14f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 86; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 197f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 32, 48f.; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 24, 40, 52, 80f.; III, S. 19f.; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 100f., 114, 144; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 734; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 2 9 0 - 2 9 5 und passim; C. Dora, in: P. Ochsenbein — K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 93; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI; H. Fehlmann, in: Fachprosa-Studien, S. 473; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 126; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 188; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 39, 171; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 3 6 5 - 3 6 7 und passim; L. Holtz, RPh. 45 (1974) S. 55 und passim; Μ. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 402; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 3 4 - 3 6 , 4 1 , 119; C.B. Kendall, Bede. Libri II, S. 2 9 - 3 1 und passim; R. Kottje, in: 2 VL. IV, Sp. 172; E. Krotz, Auf den Spurendes althochdeutschen Isidor, S. 221, 231; M.L.W. Laistner H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 134, 143, 147; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 240, 242f.; V. Law, in: France and the British Isles in the Middle Ages and Renaissance, S. 35; V. Law, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 29; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 485; B. Löfstedt — L. Holtz — A. Kibre, Smaragdus. Liber in partibus Donati, S. XXXIV; A. Luhtala, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 329, 331, 333, 335, 340, 345; R. Marti, Scriptorium 45 (1991) S. 62; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 98 [=X]; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 403; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 243; P. Ochsenbein — Α. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 8; G. Rechenauer, Scriptorium 46 (1992) S. 272; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 37; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 303f.,Nr. 876, S. 641; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 31, 125, 128; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36; E. Seebold, in: Theodisca, S. 35; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband, S. 22; St.

St. Gallen

569

Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 152f.; B.L. Ullman, Scriptorium 8 (1954) S. 34; StSG. IV, S. 454, Nr. 214. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 19, p. 143, einer Initiale von p. 208, 34 sowie eines Ausschnitts von p. 155 bei A. Bruckner, Tafel XVIf., XIX, XXVI; Abbildung von p. 208 bei C.B. Kendall, S. 3; Abbildung von p. 281 bei U. Schwab, Abb. 13, S. 45; Abbildung von p. 282 bei R. Stettiner, Tafelband, Tafel 165f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 11 Interlinearglossen [p. 363 (2 Glossen), 369 (3 Glossen), 370, 371 (3 Glossen), 372, 375] zu Donat, Ars maior; althochdeutsche Glossen auf wenige Seiten gedrängt, Donattext nur spärlich lateinisch interlinear glossiert; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 8./9. Jahrhundert wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 159 (Nr. DCXXII). Literatur: StSG. IV, S. 454, Nr. 215; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 15; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 55; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 49, 86; H. - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 391; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 39; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 144; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 35; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 116; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 8; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 78; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 1 3 9 151.

248 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 7 7 StSG. 215

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen, die jedoch schon im 9. Jahrhundert vereinigt waren; Pergament; 235 Blätter; 22,0 χ 14,0 cm; p. 1/2 und 371/372 Papier; Zählung von 1 bis 372 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite, recte bis 472, da auf p. 257 p. 158 folgt; Seite zwischen p. 154 und 155 in der Zählung übersprungen; Renaissance-Einband; Pappdeckel; Rücken und Ecken mit braunem Leder überzogen; Deckel mit liturgischen Frühdrucken beklebt. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,0/18,0 χ 10,0/11,0 cm; einspaltig; p. 1 1 0 - 1 1 5 zweispaltig; 2 2 - 2 6 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter und grüner Farbe, oft auf gelbem Grund; Initialen zum Teil leicht verziert, vielfach rot umrandet; p. 49 Federzeichnung

570

St. Gallen

einer menschlichen Figur; p. 355 ganzseitige bildliche Darstellung. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren, zum Teil insular beeinflußten Händen des 8 . - 9 . Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 2 Inhaltsvermerke; p. 3 - 9 1 Schriften; darunter: p. 3 3 - 4 9 Pseudo—Hippocrates, Ars medicinalis (Exzerpt); p. 50 leer; p. 74 Notiz; p. 82 Federproben; p. 91—99 grammatische und metrische Schriften; p. I I I — 115 Cato, Disticha; p. 116 leer; p. 1 1 7 - 2 0 3 Sedulius, Werke; p. 203 marginal Boethius, De consolatione philosophiae (Anfang; in der Fassung Notkers III.); p. 2 0 4 - 2 2 5 Donat, Ars minor (unvollständig); p. 2 2 6 - 2 8 7 Donat, Ars maior; p. 357—368 Kommentar zur Bibel (ausführliche Beschreibung bei StSG.). Geschichte: Codex der Schrift nach im 8. - 9 . Jahrhundert im Bodenseegebiet entstanden; ein Eintrag im Bücherverzeichnis der Benediktinerabtei St. Gallen im Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert könnte auf den Codex weisen. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 390f., Nr. 138; A. Beccaria, IMU. 4 (1961) S. 72; W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 190; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 249; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 91; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 81; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 261; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 4 7 - 4 9 ; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 24, 26, 40f., 81; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. lOOf., 114, 144; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 734; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 31; J. Duft, in: B.M. von Scarpatetti, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, S. 82*; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI, XXVIII; H. - R . Fehlmann, in: Fachprosa-Studien, S. 473; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 51; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 157; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 188; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 3 7 4 - 3 7 6 und passim; L. Holtz, RHT. 16 (1986) S. 195; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 403; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 36, 38, 49, 6 9 - 7 2 , 119, 124; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 266, Nr. 864, S. 305; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 242, 254; B. Löfstedt - L. Holtz - A. Kibre, Smaragdus. Liber in partibus Donati, S. XXXIV; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 78f.; III, 1, S. 230; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 208; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 19; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 244; Β. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 54; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 305f., Nr. 877, S. 641; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 11, 99; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VII, Nr. 11046-11053; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. lOOf.; B. Ullmann, Scriptorium 8 (1954) S. 34; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 348, 357; StSG. IV, S. 454f., Nr. 215. - Abbildung von p. 74 und eines Ausschnitts von p. 82 im Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Abbildungen, Abb. 749, 763, S. 331, 323.

St. Gallen

571

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 13 Glossen; davon 7 Glossen [p. 34, 36 (3 Glossen), 37 (3 Glossen)] zu Pseudo-Hippocrates, Ars medicinalis; 6 interlinear und 1 (p. 36) im fortlaufenden Text stehend; 4 Glossen zu Donat, Ars maior; 2 (p. 228) interlinear und 2 (p. 232) marginal stehend; Codex so gut wie unglossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 159 (Nr. DCXXIII); III, S. 600 (Nr. MXLVII). Literatur: StSG. IV, S. 455, Nr. 215; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 302; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 390, Nr. 138; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 38; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 55; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 49, 86; H. - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 391; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 43; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 78; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 1 4 1 - 1 4 3 , 152; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102, 105.

249 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 7 8 StSG. 216 Abbildung p. 333

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Pergament; 196 Blätter sowie 2 zusätzliche Papierblätter vorne; erstes Blatt ungezählt; p. 3/4 fehlt; 21,0/21,2 χ 13,5 cm; p. 322/323 war ursprünglich das erste Textblatt des Codex St. Gallen 268 (Katalog Nr. 213); Zählung von 5 bis 397 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 16 zweimal verwendet; Zahl 383 in der Zählung übersprungen; p. 397 auf den hinteren Deckel aufgeklebt; graublauer Pappeinband; Rücken und Ecken mit braunem Leder überzogen. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 3 1 - 3 3 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; p. 277 Zeichnung eines Labyrinths. - Schrift: karolingische Minuskel hauptsächlich von der Hand Walahfrid Strabos aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Inhaltsvermerk; p. 1—2 leer; p. 5 - 1 7 0 grammatische Schriften; p. 70—71 Gedichte; p. 170—176 grammatische Schrift; Isidor von Sevilla, Etymologiae (VI, 2); p. 176-177 De XII signis;

572

St. Gallen

p. 1 7 8 - 2 4 0 Hrabanus Maurus, Decomputo (vorne unvollständig); p. 240-241 Wochentage; De XII signis; p. 2 4 2 - 2 6 2 Beda, De natura rerum; p. 2 6 2 - 2 7 6 Beda, De temporibus; p. 276—277 Federproben; p. 277—331 Schriften; p. 3 3 1 - 3 3 4 Rezepte; p. 335 Sittensprüche; p. 3 3 5 - 3 9 4 Schriften; p. 351 leer (ausführliche Beschreibung bei B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts im Bodenseegebiet, wahrscheinlich auf der Reichenau entstanden; Kalendar auf p. 3 2 4 - 3 2 7 8 2 7 - 8 2 9 in Fulda entstanden; die Handschrift ist als Vademecum Walahfrid Strabos (809—849) ausgewiesen; ein Eintrag im Katalog der Dombibliothek von Chur von 1457 könnte auf den Codex weisen; später gehörte die Handschrift Aegidius Tschudi und ging schließlich aus seinem Besitz in den Bestand der Benediktinerabtei St. Gallen über. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 2 3 7 - 2 3 9 , 2 4 5 - 2 4 8 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 368; W. Batschelet-Massini, CM. 4 (1978) S. 46, 59; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 391 - 3 9 3 , Nr. 139; E.J. Beer, in: Florilegium Sangallense, S. 54f.; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 87, 94; BHM., Nr. 0; B. Bischoff, BFB. 9 (1981) S. 13; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 3 4 - 5 1 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 86, 221; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 182; A. Borst, DA. 40 (1984) S. 445; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. 126 und passim; Η. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 50; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, I, S. 33, 36, 38, 93f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 480; V. von Büren, Scriptorium 50 (1996) S. 36, 64; D.A. Bullough, ASE. 27 (1998) S. 124; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 229; Catalogue Translationum et Commentariorum, III, S. 179, 196; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 67, lOOf., 300; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 1 7 9 - 1 8 1 , 2 9 1 - 2 9 3 und passim; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 125f.; P . - P . Corsetti, RHT. 7 (1977) S. 112f., 127; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 734; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 73 — 83 und passim; C. Dora, in: P. Ochsenbein K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 86, 93; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 31; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 391; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI; G. Eis, Altdeutsche Handschriften, S. 32; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 19; Th. von Grienberger, ANF. 11 (1899) S. 22; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 282f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 114 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 188; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 382f. und passim; Μ. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 403; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 83 und passim; F. Jostes, ZD A. 40 (1896) S. 184f.; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 35f., 49, 119; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 3 0 9 - 3 1 4 ; H. Knittel, Walahfrid Strabo. Visio Wettini, S. 101; R. Kottje, in: 2VL. IV, Sp. 180; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 114; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 49; M.L.W. Laistner - H.H. King, Α Hand-Listof Bede Manuscripts, S. 134 und passim; Κ. Langosch, in: VL. IV, Sp. 738; K. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2VL. X, Sp. 593; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 243, 245, 252; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, II, S. 184; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 16; P. Lendinara, Annali 1 - 3 (1992) S. 39; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 62; M. Meli, Alamannia Runica, S. 37f.; E. Munding, in: Colligere Fragmenta, S. 242; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 338, 354, 494; II, S. 452; ΙΠ, 1, S. 80; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 171; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 8; Β. Murdoch, in: German Writers and Works of

St. Gallen

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the Early Middle Ages, S. 74; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 143; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 17; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 244; Α. Önnerfors, Mediaevalia, S. 342f.; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 3; M. Passalacqua, I codici di Prisciano, S. 2 7 6 - 2 7 8 , Nr. 590; M. Passalacqua, Prisciani Caesariensis Institutio, S. XVI und passim; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 445; M. Pörnbacher, Walahfrid Strabo, S. 12f., 4 3 - 9 9 ; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 419 - 424, 441; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 297; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 147; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 181; L.D. Reynolds, The Medieval Tradition of Seneca's Letters, S. 92f. und passim; L.D. Reynolds - N.G. Wilson, Scribes and scholars, S. 91; M. - L . Rotsaert, CM. 9 (1983) S. 138; J.M. Sänchez Martin, Isidori Hispalensis Versus, S. 122; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 3 0 7 - 3 0 9 , Nr. 878; P.G. Schmidt, in: Gli autografi medievaü, S. 139-141; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 163; U. Schwab, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 87; E. Seebold, in: Theodisca, S. 35; A. Siegmund, Die Uberlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 89; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 128; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 286f.; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 221 f.; St. Sonderegger, in: 2 VL. I, Sp. 7f.; M. Spallone, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 188; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 268, 273f.; W.M. Stevens, BW. 8 (1972) S. 287, 297; W.M. Stevens, in: Science in Western and Eastern Civilization, S. 3 6 4 - 3 6 8 , 3 7 1 - 3 7 3 , 375f.; St. Strieker, in: Volkssprachig -lateinischeMischtexte, S. lOOf., 113; Κ. Sudhoff, AGM. 10 (1917) S. 283f.;E. Svenberg, Lunaria et zodiologia, S. 7, 12, 4 4 - 5 9 ; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 369; N. Wagner, in: Althochdeutsch,I, S. 528; W. Wegstein, Studienzum 'SummariumHeinrici', S. 27; StSG. IV, S. 455, Nr. 216. - Abbildung von p. 212, 24, 335, 291 bei Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, Π, Tafel H a - b , I I I a - b ; Abbildung von p. 91 bei A. Bruckner, Tafel XXII; Abbildung bei G. Eis, Tafel 9, S. 31; Abbildung von p. 321 sowie Faksimile des Abecedariums von Ildefons von Arx bei J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. XII; Abbildung von p. 170 bei C. Jeudy, Tafel VI; Abbildung von p. 348 bei L.D. Reynolds, Tafel I, nach S. 32; Abbildung von p. 321 bei U. Schwab, Abb. 10, S. 38; Abbildung von p. 349f. bei H. Knittel, Abb. 1, S. 93; Abbildung von p. 335 bei W.M. Stevens, in: 799, Abb. 1, S. 665; Abbildung von p. 333 bei St. Stricker, Abb. 2, S. 126.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen (p. 333) zu den Rezepten; davon 1 neben dem Lemma, 4 interlinear und 2 auf Freiräumen der Seite stehend; Glossen und Rezepte von der Hand Walahfrid Strabos; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 455, Nr. 216. Literatur: StSG. IV, S. 455, Nr. 216; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 391, Nr. 139; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 44; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 74; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 114; K. Langosch, in: VL. IV, Sp. 745; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 76; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 99, 102, 113; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 427.

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St. Gallen

250 St. Gallen, Stiftsbibliothek 882 StSG. 217

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 100 Blätter; p. 1/2 und 199/200 Papier; 21,4/21,8 χ 14,7 cm; Zählung von 1 bis 200 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; neuzeitlicher weißer Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 9,5/10,0 cm; einspaltig; 2 1 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica und Unziale in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 leer; p. 2 Inhaltsvermerk; p. 3 Federproben (zum Teil mit Neunten); p. 4 - 4 2 , 5 1 - 6 6 Donat, Ars maior; p. 4 4 - 5 0 Honoratus, Ars grammatica (De finalibus syllabis); p. 6 7 - 1 3 0 Eutyches, Ars de verbo; p. 112 — 114, 131-142 Diomedes, Ars grammatica (I, II); p. 143-198 Isidor von Sevilla, Etymologiae (I); p. 198 Federproben; p. 199, 200 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts vielleicht in St. Gallen enstanden. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 49; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39, 121; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 734; S. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVI; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 188; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 384 und passim; Μ. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 403; B. Löfstedt - L. Holtz - A. Kibre, Smaragdus. Liber in partibus Donati, S. XXXIV; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 15; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 243; Β. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 310, Nr. 882; StSG. IV, S. 455f., Nr. 217.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 4 vereinzelte althochdeutsche Glossen; davon 1 im fortlaufenden Text einer am unteren Rand der Seite stehenden Scholie (p. 65) zu Donat, Ars grammatica; 3 Glossen zu Eutyches, Ars de verbo; 2 (p. 68, 77) interlinear und 1 (p. 106) marginal stehend; diebetreffenden Partien der Handschrift sind alle auch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 159 (Nr. DCXXIV), S. 161 (Nr. DCXXXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 102, Z. 7.

St. Gallen

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Literatur: StSG. IV, S. 455f., Nr. 217; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 446; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6, 43; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 78; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 141 — 143.

2 5 1 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 8 9 9 StSG. 218

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren ursprünglich selbständigen Teilen; Pergament; 72 Blätter sowie 5 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und 1 hinten; 22,0 χ 15,7/16,2 cm; Zählung von 1 bis 144 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; darüber zudem ältere Zählung; weißer Pergamenteinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 14,5/16,5 χ 11,4/ 11,8 cm; einspaltig; p. 111 untere Hälfte—114 dreispaltig; p. 127 untere Hälfte-129 zweispaltig; 2 1 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts und dem 10. Jahrhundert. Inhalt: Viertes ungezähltes Blatt vorne, p. 5 Inhaltsangabe; p. 1 Besitzvermerk; Einkünfteverzeichnis; p. 2 - 3 Symmachus, Epistola ad Eusebium; p. 4—92 Schriften; Carmina; Rezepte; Briefe; darunter: p. 64 Worterklärungen; p. 93 - 1 3 7 De ieiunio quattuor temporum; p. 1 3 7 - 1 4 2 Schriften; p. 143 leer; p. 144 Vers (ausführliche Beschreibung bei StSG.). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts und im 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Besitzvermerk auf p. 1 weist darauf. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 — 10; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 65; W. Berschin, Griechisch-lateinischesMittelalter, S. 177, 191; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 194; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 256; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 302; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 138; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 201, 210; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 168; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 61; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 39, 122; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 296; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 23; Catalogue Translationum et Commentariorum, IV, S. 197; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 58; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 163, 200; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 59, Nr. 202; J. Duft, in; Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 934, 937; J. Duft, in: Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 127; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 77 [=1]; M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 1 5 9 - 1 6 5 , 1 6 8 - 1 7 0 , 175f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 114f., 133f.; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 38 und passim; P. Ch. Jacobsen, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 451; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 39, 67f., 124; R. Kottje, in: 2 VL. IV, Sp.

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St. Gallen

175; Ε. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 114f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 103, 164, 637, 773, 868f.; III, 1, S. 229f.; B. Münk Olsen, in: Lectures medievales de Virgile, S. 46; B. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 86; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 54 und passim; Β. Münk Olsen, RHT. 10 (1980) S. 120, 134-136; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 74; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 19; P. Ochsenbein - K. Schmuki - A. von Euw, Irische Buchkunst, S. 45, 48f.; A. Önnerfors, in: Die Abtei Reichenau, S. I l l ; M. Pörnbacher, Walahfrid Strabo, S. 18, 26, 3 2 - 4 1 ; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 28, 30f. und passim; S. Rankin, in: Sangallensia in Washington, S. 179; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 27; Y . - F . Riou, RHT. 2 (1972) S. 35f.; J.M. SänchezMartin, Isidori Hispalensis Versus, S. 122; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 53f.; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 60, 409; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 315f., Nr. 899; J.M. Ziolkowski, in: Sangallensia in Washington, S. 146f., 158; StSG. IV, S. 4 5 6 - 4 5 9 , Nr. 218.

Glossen Zahl und Art: 4 althochdeutsche Wörter (p. 64) in den lateinischen Worterklärungen; davon 2 interlinear und 2 im fortlaufenden Text stehend. Zeit und Ort: Wörter wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 225f. (Nr. MCCIV). Literatur: StSG. IV, S. 4 5 6 - 4 5 9 , Nr. 218; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 - 1 0 ; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 69; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 137.

2 5 2 S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 9 0 3 StSG. 219

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: p. 1 - 1 7 4 ; Teil 2: p. 1 7 5 - 3 5 0 ; Pergament; 175 Blätter; 32,5 χ 21,5/22,0 cm; Blätter zum Teil an den äußeren Rändern beschnitten; Zählung von 1 bis 350 von älterer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,5 χ 17,0 cm; einspaltig; 37 Zeilen; Schriftspiegel 26,5 χ 17,0 cm; Überschriften in Majuskeln; farbig ausgefüllte Initialen in grüner und roter Farbe; p. 1 grobe Federzeichnung eines Priesters und eines Löwen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Federproben; p. 2—350 Priscian, Institutio de arte grammatica (I—XVI; unvollständig; VII, 1—2 doppelt vorhanden): p. 2 - 3 Widmung; p. 3 - 4 Register; p. 4 - 3 5 0 Text.

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St. Gallen

Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in Norditalien, wahrscheinlich in Verona, entstanden; noch im 9. Jahrhundert gelangte er unter Abt Grimalt (841 - 8 7 2 ) in die Benediktinerabtei St. Gallen; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis der Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutscheGlossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 15; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 178; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 30; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 312; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 56; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 32; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; CLA. VII, S. 32, Nr. 951; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 734; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 121; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 189; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 79; F. Kerlouegan, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 186f.; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 15; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 278f.; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 174f.; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 318f., Nr. 903, S. 642; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; H. - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; StSG. IV, S. 459, Nr. 219. - Abbildung von p. 188 bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 ganz vereinzelte althochdeutsche Glossen zu Priscian, Institutio de arte grammatica; davon 2 (p. 16, 80) interlinear, 2 (p. 80, 83) marginal stehend; Glossen innerhalb einer jedenfalls auf diesen Seiten reicheren lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 378 (Nr. DCCLXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 459, Nr. 219; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 302; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 15; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389, 395; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475, 478, 480; Η. —E. Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim.

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 9 0 7

s.

NR.

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578

St. Gallen

2 5 3 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 9 1 1 StSG. 220 St. Galler Paternoster und Credo

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 3 - 2 9 0 ; Teil 2: p. 291-323; Pergament; 160 Blätter; p. 1/2 und 324/325 Papier; p. 3 - 2 9 0 17,0 χ 10,5/ 11,0 cm; p. 2 9 1 - 3 2 3 16,5 χ 11,0 cm; Zählung von 3 bis 323 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 303 bei der Zählung übersprungen; Einband aus dem 18. Jahrhundert. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5/14,5 χ 7,5/8,5 cm; einspaltig; p. 3 - 2 9 0 1 4 - 2 6 Zeilen; p. 291 - 3 2 3 14 Zeilen; reich mit Pflanzen und Tiermotiven verzierte Initialen in roter und schwarzer Farbe zu Beginn eines neuen Buchstabens; Initialen häufig rot ausgemalt oder umpunktet. - Schrift: vorkarolingische Minuskel von mehreren insular geprägten Händen aus dem Ende des 8. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 3 leer; p. 4 - 2 8 9 Abrogans-Glossar (Handschrift K); p. 2 9 0 291 leer; p. 2 9 2 - 3 1 9 Gennadius von Marseille, Liber ecclesiasticorum dogmatum; p. 319—322 althochdeutsches St. Galler Paternoster und Credo; p. 3 2 3 - 3 2 6 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts in einem südwestdeutschen Skriptorium entstanden; das Holzschnitt-Exlibris aus der Mitte des 16. Jahrhunderts weist auf die Benediktinerabtei St. Gallen; spätestens seit dem 18. Jahrhundert befindet sich die Handschrift sicher dort. Literatur: K. Albers, Der lateinische Wortschatz des Abrogans; J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 152; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 1 1 - 1 5 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 53 und passim; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 128; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 326f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 411; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 15; B. Bischoff, in: Das älteste deutsche Buch, S. 6 1 - 8 2 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 95; B. Bischoff, Paläographie, S. 208; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 26; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 9 3 - 1 1 5 ; H. Brauer, Die Bibliothek von St. Gallen, S. 10, 4 3 - 4 5 , 5 2 , 86; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, I, S. 18; CLA. VII, S. 36, Nr. 966; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 422; Der deutsche Abrogans. Text *ab,, S. Xf.; J. Duft, in: B.M. von Scarpatetti, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, S. 51*, 76*; G. Eis, Altdeutsche Handschriften, S. 20; H. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 3*f., 5 - ; E. Frey, HSp. 105 (1992) S. 145f., 149; S. Glauch, Die Martianus-Capella—Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 57; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 4, Nr. 5a, S. 5, Nr. 5b; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 130; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 404; F. Kauffmann, ZDPh. 32 (1900) S. 147-150; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 84f. und passim; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 485; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 242; P.O. Müller, GL. 166 (2002) S. 43; N. Mumelter, Der Schiern 58 (1984) S. 274; G. Must, FMSt. 15 (1981) S. 371 - 3 8 6 ; P. Ochsenbein, in: Cimelia Sangallensia, S. 33; P. Ochsenbein, Cultura Sangallensis,

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S. 30; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 107f., 114;P. Ochsenbein, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 138; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 17; P. Ochsenbein - K. Schmuki, Sankt Galler Heilige, S. 60; P. Ochsenbein - K. Schmuki - A. von Euw, Irische Buchkunst, S. 52; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 9; A. Petrucci, in: The role of the book, I, S. 112 und passim; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 452f.; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 7; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 26; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 129; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 329f., Nr. 911; K. Schmuki, Sprachspiegel 56 (2000) S. 40f.; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 22; 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 181; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 7 7 - 7 9 ; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 71f.; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 126 und passim; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 257; St. Sonderegger, in: Codices Sangallenses, S. 13, 15 — 17; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 314f.; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 208, 213f.; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 166f.; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 172; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 14, 176, 178; St. Sonderegger, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 61; St. Sonderegger, in: 2 VL. II, Sp. 1044-1047; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 1228; J. Splett, Abrogans-Studien;J. Splett, Samanunga-Studien,S. 18f.; J. Splett, in: Typender Ethnogenese, S. 235f., 241; G. Steer, in: 2 VL. XI, Sp. 533; F. Steffens, Lateinische Paläographie. Supplement, Tafel 43b; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 5341; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 27; H. Tiefenbach, in: Ο doskonalosci, I, S. 3 5 3 - 3 5 6 ; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 310; W. Wissmann, in: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, S. 80—112; StSG. IV, S. 459, Nr. 220. — Faksimile in Das älteste deutsche Buch; Faksimile von p. 120 bei G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, Tafel X; Abbildung von ρ. 4f., 18,44, 56,74, 88, 117, 152, 212, 263, 300 bei G. Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschen Handschriften, Tafel 21 - 2 3 ; Abbildung eines Ausschnitts von p. 12 bei B. Bulitta, in: Grippe, Kamm und Eulenspiegel, Abb. 1, S. 34; Abbildung von p. 42, 120 bei CLA.; Abbildung von p. 120 bei G. Eis, Tafel 3, S. 21; Abbildung von p. 3 2 0 - 3 2 2 bei M. Enneccerus, Die ältesten deutschen Sprach-Denkmäler, Tafel 1 8 - 2 0 ; Abbildung von p. 4f., 3 1 9 - 3 2 2 bei H. Fischer, Tafel la, 2; Abbildung von p. 42 bei W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, Abb. 10; Abbildung des Beginns des Abrogans — Glossars bei P.O. Müller, Abb. 10, S. 44; Abbildung von f. lr bei N. Mumelter, Abb. 4, S. 269; Abbildung von p. 320 bei P. Ochsenbein, in: Cimelia, S. 33; Abbildung von p. 229, 320, 321 bei St. Sonderegger, Althochdeutsch, Abb. 19, 9f., S. 169, 149, 151; Abbildung von p. 320 bei St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen, Abb. 101, S. 208; Abbildung von p. 319f. bei St. Sonderegger, in: Die Kultur, Abb. 48, S. 167; Abbildung eines Ausschnitts von p. 186, 322 bei St. Sonderegger, Schatzkammer, Abb. If., S. 177, 179, Abb. 2; Abbildung von p. 52 bei F. Steffens, Tafel 43b.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar auf der Basis eines lateinisch— lateinischen Wörterbuchs zur Bibel: Etwa 6690 Glossen in dem Abrogans—Glossar; Glossar fortlaufend geschrieben; auf das lateinische Lemma folgt eine althochdeutsche Glosse, darauf das lateinische Interpretament mit einer althochdeutschen Glosse; Glossen von den jeweiligen Texthänden eingetragen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars wohl Ende des 8. Jahrhunderts in einem südwestdeutschen Skriptorium eingetragen.

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Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Baesecke, S. 257; G. Ehrismann, S. 255; Th. Frings - G. Müller, S. 109; H. Garke, S. 49; G. Müller, S. 153; G. Müller - Th. Frings, S. 108; H. Naumann - W. Betz, S. 29; H. Reutercrona, S. 2; J. Schatz, S. 3; H. Thoma, S. 584; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197; K. Weinhold, S. XIII, XVII); alem.-frk. (nach R. Kögel, Geschichte, S. 431); alem. mit frk. Spuren (nach R. Bergmann, S. 15); alem. mit rhfrk. Spuren (R. Kögel, PBB., S. 326f.); Teil 1 alem., Teil 2 alem. mit frk. Besonderheiten (nach J. Splett, S. 107). Edition: StSG. I, S. 1 - 2 7 0 (Nr. I). Literatur: StSG. IV, S. 459, Nr. 220; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 336; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 4, 1 1 - 1 5 und passim; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 22; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 53, 6 7 - 7 0 , 73, 7 5 - 7 8 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 181-220; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 115; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 290; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 15; R. Bergmann, in: LM. I, Sp. 54; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7f.; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 92 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 36, 72, 80; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in althochdeutschen Canonesglossen, S. 13 und passim; Η. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 15; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen S. 15 und passim; Η. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 44, 86; B. Bulitta, in: Grippe, Kamm und Eulenspiegel, S. 33f., 3 6 - 3 8 ; U. Daab, PBB. 82 (Tübingen 1960) S. 2 7 5 - 3 1 7 ; U. Daab, PBB. 88 (Tübingen 1967) S. 1 - 2 7 ; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 7 6 - 8 3 und passim; Der deutsche Abrogans. Text "ab;; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 255; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 176f., 192, 195, 198; O. Ehrismann, ZLL. 24 (1994) S. 58; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 54 und passim; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosastudien, S. 470, 472, 476; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 120; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 26; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 49; M. Gebhardt, Annali. Sezione Germanica. NS. 5 (1995) S. 9 - 2 3 ; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12f., 17; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 603; M. Gebhardt, WZ. Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 34 (1985) S. 6 9 - 7 5 ; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-BearbeitungNotkers des Deutschen, II, S. 351, 467, 500, 536; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 72f., 9 6 - 9 8 , 132f., 1 3 4 - 1 3 9 , 1 6 1 ; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 4 0 4 - 4 0 7 ; R. Große I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 55; I. vonGuericke, Die Entwicklung des althochdeutschen Participiums, S. 1 0 - 7 3 und passim; Ε. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 229 und passim; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 4, Nr. 5a; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 130; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 2, 6, 50, 93, 131, 157; K. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 2 7 0 - 2 7 2 ; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 37; N. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 188; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 60; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 165f.; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 413; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 165f., 207; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 112, 114; D. Hüpper, in: Sprache und Recht, I, S. 286, 297, 303; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 71 und passim; J.A. Huisman, RhVB. 33 (1969) S. 290; E. Karg-Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort

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und Wortkunstwerk, S. 1 2 5 - 1 2 8 , 130f., 133-136; E. Karg - Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 237f., 240, 247; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 199 und passim; F. Kauffmann, ZDPh. 32 (1900) S. 141 - 1 7 1 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 61 und passim; W. Kleiber, in: Theodisca, S. 133f.; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 3 8 4 - 3 8 7 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 46 und passim; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 431; R. Kögel, Über das Keronische Glossar; R. Kögel, PBB. 9 (1884) S. 326f.; H. Kratz, Frühes Mittelalter, S. 185; W. Krogmann, PBB. 58 (1934) S. 238; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 286 und passim; Β. Labs —Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 84f.; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 171; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 33f., 45; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 51; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 78, 101, 152, 157f.; A. Masser, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 6 4 - 7 8 ; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 424; D.R. McLintock, in: Althochdeutsch, II, S. 1104; B. Meineke, Althochdeutsche —scaf(t)—Bildungen, S. 44—46 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 156, 168f.; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 35, 40, 54, 92, 106; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 256; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 144f. und passim; Ε. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 120; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 243f., 2 5 4 - 2 5 8 ; M. Meli, Alamannia Runica, S. 67; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 43f. und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 153; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 108; P.O. Müller, GL. 166 (2002) S. 43; H. Naumann — W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 182f.; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 86; Th. Nolte, FMSt. 24 (1990) S. 129; P. Ochsenbein, in: Cimelia Sangallensia, S. 32; P. Ochsenbein, St. Galler Klosterschule, S. 17; P. Ochsenbein — A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 9; G. vonOlberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 89; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 273f., 276; H. Palander, Die althochdeutschenTiernamen, I, S. 170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 2; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 10, 12 und passim; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11 und passim; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1049; H. Rupp, DVJS. 38 Sonderheft (1964) S. 25; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; O. Schenck, Zum Wortschatz des Keronischen Glossars; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 119; R. Schmidt-Wiegand, FMSt. 19 (1985) S. 43; P. Schmitt, in: LM. IV, Sp. 1510; K. Schmuki, Sprachspiegel 56 (2000) S. 40f.; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 243f., 247, 256; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 89; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 496, 502; E. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 96f., 108; E. Sievers, ZDA. 15 NF. 3 (1872) S. 120-124; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 41; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 16f. 23; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 38f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 49, 56f., 62; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 95f., 106; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 116; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139, 144; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6, 8f., 58; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 126, 168; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 243f., 261; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 291, 298; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei St. Gallen, S. 166f.; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 171f.; St. Sonderegger, Schatzkammer althochdeutscher Sprachdenkmäler, S. 14, 176, 178; St. Sonderegger, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 62; St. Sonderegger, in: 2 VL. II, Sp. 1044f.; J. Splett, Abrogans - Studien; J. Splett, in: Collectanea

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Philologica, II, S. 7 2 5 - 7 3 3 ; J. Splett, LB. 64 (1975) S. 2 3 - 4 2 ; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 112f.; J. Splett, in: 2RGA. XII, S. 220; J. Splett, in: "Sagenmit Sinne", S. 402f.; J. Splett, Samanunga —Studien,S. 2 0 - 2 5 und passim; J. Splett, in: Semantik, S. 69; J. Splett, in: Die transalpinen Verbindungen, S. 105-123; J. Splett, in: Typen der Ethnogenese, S. 2 3 6 - 2 4 0 ; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 146-148; J. Stalzer, in: CTPßMATEIC, S. 8 0 - 9 0 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 103; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 411; St. Stricker, Basel OBU. Β IX 31, S. 643, 676, 712, 749; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 297; E. Studer, in: Verborum amor, S. 179-184; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 584; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 353f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 336; H. Tiefenbach, BNF. NF. 15 (1980) S. 71; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 425; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 741; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 276, 279f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 182, 185, 192f.; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 50, 53; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 242; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 310; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, BNF. NF. 13 (1978) S. 388; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 647, 664; L. Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 41 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 252, 254; A. Waag, Teuthonista 8 (1931-1932) S. 4 und passim; F. Wälti, Die Wortsippen QUEDAN/QUITI und SPREHHAN/SPRÄHHA in Abrogans und Samanunga, S. 1 und passim; Κ. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII, XVII; W. Wissmann, in: Festgabe für Ulrich Pretzel zum 65. Geburtstag, S. 308, 313 — 315; W. Wissmann, in: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, S. 8 2 - 9 7 , 1 0 1 - 1 1 2 ; G . Wolfrum, PBB. 100 (1978) S. 112 —116; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5, 72.

2 5 4 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 9 1 3 StSG. 221

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 101 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und hinten; Blatt 1/2 fehlt; das ehemals angenähte Blatt mit den Seiten 199/200 ist bei einer Autopsie im Juni 1990 ebenfalls als fehlend bemerkt worden; etwa 9,0 χ 8,7 cm; Zählung von 3 bis 206 von jüngerer Hand jeweils am äußeren oberen Rand der Seite; modemer Messingeinband mit Lederrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel etwa 6,5 χ 7,0 cm; p. 3 — 180 einspaltig; p. 181-198, p. 2 0 5 - 2 0 6 vierspaltig; p. 2 0 1 - 2 0 3 zweispaltig; p. 204 dreispaltig; 10 — 11 Zeilen. — Schrift: angelsächsische Halbunziale und Minuskel von einer kontinentalen Hand aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts. Inhalt: Erstes zusätzliches Blatt vorne leer; zweites und drittes zusätzliches Blatt vorne Inhalts vermerke; p. 3—4 leer; p. 5—71 Hieronymus, Epistola ad Paulinum; p. 7 1 - 1 4 8 Schriften (Exzerpte); darunter: p. 105-115 Isidor von

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Sevilla, De litteris; p. 139 — 144 Tierglossar (aus Leviticus XI geschöpft); p. 149—180 Fragebüchlein; p. 181 - 206 lateinisch-althochdeutscher Vocabularius Sti. Galli; am Schluß alphabetisches Glossar (Fragment); Glossen zu Aldhelm, De laudibus virginum. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts vermutlich in Deutschland entstanden; die Handschrift ist wohl nicht in einem Skriptorium entstanden, sondern als persönlich zusammengestellter Taschencodex eines angelsächsich beeinflußten Schreibers zu sehen. Literatur: M . - A . Ans - G. Schrimpf, AMK. 48 (1996) S. 253; J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 156; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 9, 14, 98; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 128; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 240f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 411; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 1 - 3 2 und passim; R. Bauerreiß, StMOSB. 60 (1946) S. 429; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 86f., 121; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 15f.; R. Bergmann, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 569; BHM., Nr. 373; L. Bieler, Scriptorium 3 (1949) S. 278; B. Bischoff, Mittelalterüche Studien, I, S. 80; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 94; B. Bischoff, Paläographie, S. 43; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 287f., 5 3 3 - 5 4 1 und passim; Η. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 8 - 1 0 und passim; CLA. VII, S. 39, Nr. 976; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 300f. und passim; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 1 6 2 - 1 6 4 , 3 2 0 ; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 27; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 40, Nr. 122; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150, 167; C. Dora, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 86; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 390; H. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 4*; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 189; W. Haubrichs, in: Irland und die Christenheit, S. 391; F. Kauffmann, ZDPh. 32 (1900) S. 148; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 481, Appendix Nr. 29; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 51; Μ. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 71; P. Lendinara, Anglo-SaxonGlosses and Glossaries, S. 147; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 268—271; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 485; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 150f.; H.D. Meritt, Old English Glosses, S. XVf., 44, 48; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 5 0 0 - 5 0 7 ; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 4f. und passim; H. Mettke, in: 2 VL. X, Sp. 4 7 9 - 4 8 2 ; P.O. Müller, GL. 166 (2002) S. 31; P. Ni Chatham, in: Irland und die Christenheit, S. 496; P. Ochsenbein, in: Cimelia Sangallensia, S. 34; P. Ochsenbein, Cultura Sangallensis, S. 30; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 108; P. Ochsenbein — A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 9; J.D. Pheifer, in: Archbishop Theodore, S. 298; J.D. Pheifer, ASE. 16 (1987) S. 23; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal - Erfurt Glossary, S. XLIXf. und passim; Μ. Richter, in: Ogma, S. 70; K. Riedel, in: Septuagintaquinque, S. 296; R. Rouse - Ch. McNelis, RHT. 30 (2000) S. 215; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 231; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 3 3 1 - 3 3 3 , Nr. 913; K. Schmuki, Sprachspiegel 56 (2000) S. 41; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 131; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 187f.; U. Schwab, Die Stemrune im Wessobrunner Gebet, S. 17 und passim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 61; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 127 und passim; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei St. Gallen, S. 166f.; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 180; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 24, 392; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S.

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136; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 23; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 341; Ch.D. Wright, in: Irland und die Christenheit, S. 137, 140; StSG. IV, S. 4 5 9 - 4 6 1 , Nr. 221. - Faksimile von ρ. 1 4 0 - 1 4 1 , 1 4 8 - 1 4 9 , 1 8 0 - 1 8 1 , 1 8 7 , 191, 198, 201 bei G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, Tafel lf.; Abbildung von p. 22f., 89 bei CLA.; Abbildung von p. 120f. bei J.M. Clark, nach S. 68; Abbildung von p. 192f. bei H. Fischer, Tafel lb; Abbildung von p. 190f. bei P. Ochsenbein, in: Cimelia, S. 35; Abbildung von p. 192 bei St. Sonderegger, Althochdeutsch, Abb. 18, S. 167; Abbildung von p. 183 bei St. Sonderegger, Schatzkammer, Abb. 3, S. 181.

Glossen Zahl und Art: Sachlich geordnetes Sachglossar: 457 Glossen (p. 181 - 2 0 5 ) in dem durchgehend rein lateinisch-althochdeutschen Sachglossar 'Vocabularius Sti. Galli'; durch Verlust des Blattes p. 199/200 nur noch 408 Glossen vorhanden; Glossarartikel von einer Hand in abgesetzten Zeilen eingetragen, und zwar in einem Zug lateinisch—althochdeutsch, da bei längeren lateinischen Lemmata das althochdeutsche Interpretament allein in die folgende Zeile geschrieben wurde; in dem lateinischen Tierglossar zur Bibel, Leviticus (XI) einige altenglische Glossen; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts als Bestandteil des Glossars in Deutschland eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen im Vocabularius alem. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 260; R. Bergmann, S. 16; W. Braune - Ε. A. Ebbinghaus, S. VII; H. Garke, S. 49; R. Henning, S. 90; H. Naumann - W. Betz, S. 29; H. Reutercrona, S. 1; J. Schatz, S. 5; K. Weinhold, S. XIII); bair. —frk. (nach R. Kögel, S. 440); ostfrk. (nach G. Baesecke, Vocabularius, S. 24; Th. Frings - G. Müller, S. 116). Edition: StSG. III, S. 1 - 8 (Nr. DCCCCXXXI). Literatur: StSG. IV, S. 4 5 9 - 4 6 1 , Nr. 221; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 9, 56; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 356; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 437; G. Baesecke, Das lateinisch —althochdeutsche Reimgebet, S. 51; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 33 und passim; R. Bauerreiß, StMOSB. 60 (1946) S. 429; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 290; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. I5f.; R. Bergmann, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 569f.; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 288; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 208; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 78; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 770—1170, S. 16; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 29, 31, 48; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 8 - 1 0 und passim; W. Braune — E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 300f.; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 27; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; O. Ehrismann, ZLL. 24 (1994) S. 58f.; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 48 und passim; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosa-Studien, S. 470, 473, 476; Th. Frings — G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 116; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 49; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung

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im althochdeutschen Wortschatz, S. 180; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 264f.; W. Haubrichs, in: Irland und die Christenheit, S. 391f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 129, 132; E. Hellgardt, PBB. 118 (1996) S. 28f.; R. Henning, Über die Sanctgallischen Sprachdenkmäler bis zum Tode Karls des Großen, S. 8 5 - 9 4 ; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 631f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 72; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 203f., 207; F. Kauffmann, ZDPh. 32 (1900) S. 148; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 386, 397f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 17f. ,117, 364f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 440f.; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschenSprachdenkmälern, S. 51; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 59; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 100; L. de Man, Middeleeuwse systematische glossaria, S. 20, 24; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 91; B. Meineke, Basler Fragment, S. 165, 169; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 150f. und passim; Ε. Meineke, in: Runica — Germanica - Mediaevalia, S. 446; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 501, 504f.; H. Mettke, Die althochdeutschenAldhelmglossen, S. 4f. und passim; Η. Mettke, in: 2 VL. X, Sp. 4 7 9 - 4 8 2 ; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 4 0 - 4 8 und passim; Η. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 90f.; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 202; Th. Nolte, FMSt. 24 (1990) S. 127f.; P. Ochsenbein, in: Cimelia Sangallensia, S. 34; P. Ochsenbein - A. Schwarz, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 9; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 48; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; J.D. Pheifer, ASE. 16 (1987) S. 23, 25f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 1; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11, 14, 21, 51, 72; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 5; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 135; P. Schmitt, in: LM. IV, Sp. 1511; K. Schmuki, Sprachspiegel 56 (2000) S. 41; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 131; W. Schröder, in: 2 VL. III, Sp. 62f.; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 187f.; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 9 und passim; M.J. Schubert, Poetica 28 (1996) S. 56; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 30; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 119f.; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 61; E. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 96; E. Sievers, ZDA. 15 NF. 3 (1872) S. 120; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 328, 333; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 127, 166; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213; St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei St. Gallen, S. 166f.; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 171f.; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 13, 180; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 223; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 99, 173f., 314; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 673, 676, 711; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 279; H. Tiefenbach, BNF.NF. 11 (1976) S. 217; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 189; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 50; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 288 und passim; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 326; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 247,251 - 2 5 3 , 2 5 6 - 2 5 8 ; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 288.

ST. GALLEN, STIPTSBIBLIOTHEK

914 s.

NR.

256g

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK

915 s.

NR.

256h

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2 5 5 (I) ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 3 9 4 [P. 9 1 - 9 2 ] StSG. 222 Abbildung p. 92

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; Teil einer Fragmentensammlung, die 100 Blätter umfaßt; etwa 30,8 χ 22,0 cm; Zahlen 91 und 92 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite. - Einrichtung p. 91: 22,0 χ 17,0 cm; zweispaltig; 24 Zeilen. - Schrift: p. 91 Unziale von einer Hand des 7. Jahrhunderts; p. 92 Federproben zum Teil in karolingischer Minuskel von einer Hand des 8. Jahrhunderts. Inhalt: p. 91 Bibel, Markus-Evangelium (16, 14-Schluß); p. 92 Federproben. Geschichte: Codex, zu dem das Fragment ursprünglich gehörte, der Schrift nach im 7. Jahrhundert wohl in Italien entstanden; Mitte des 8. Jahrhunderts befand er sich in Rom, worauf ein Eintrag auf p. 92 weist; gegen Ende des 8. Jahrhunderts gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei St. Gallen; das Fragmentblatt wurde zur Verstärkung eines Bucheinbandes verwendet; die Fragmentensammlung, zu der das Blatt heute gehört, wurde 1822 von dem Bibliothekar Ildefons von Arx (1755-1833) angelegt. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 16; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 37; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 126; B. Bischoff, Paläographie, S. 137; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 11; CLA. VII, S. 40, Nr. 978b; J. Duft, in: Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 126; J. Duft, in: B.M. von Scarpatetti, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, S. 76*; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 189; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 485; E.A. Lowe, in: E.A. Lowe - E.K. Rand, A Sixth—Century Fragment, S. 19f.; P. McGurk, Latin Gospel Books, S. 99, Nr. 120; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 152; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 458, Nr. 1394; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212; StSG. IV, S. 461, Nr. 222. - Abbildung von p. 92 bei R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung, Abb. 2, nach S. 40; Abbildung von p. 91 bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Federprobe (?): Auf der sonst leeren p. 92 als Federprobe (?) zwei althochdeutsch glossierte lateinische Lemmata mit identischem Anlaut und ähnlicher Bedeutung, das zweite durch zwei althochdeutsche Wörter glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 8. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt.

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Edition: StSG. IV, S. 461, Nr. 222. Literatur: StSG. IV, S. 461, Nr. 222; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 16; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 37; CLA. VII, S. 40, Nr. 978b; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 153 und passim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 212.

2 5 5 (II) S T . GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 3 9 4 [P. 1 0 9 - 1 1 2 ] StSG. 222 A

Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; 2 Blätter; Teil einer Fragmentensammlung, die 100 Blätter umfaßt; 31,0 χ 22,7 cm; Zählung von 109 bis 112 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,7 χ 11,0/12,0 cm; einspaltig; mit 6 cm breiter vorgezeichneter Randspalte für Kommentar; 39 Zeilen. - Schrift: p. 1 0 9 - 1 1 2 karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts; reiche interlineare Glossierung und marginale Kommentierung. Inhalt: p. 1 0 9 - 1 1 2 Vergil, Georgica (IV) und Aeneis (I, III, IV, VI). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden; vielleicht gehören sie zu dem Vergil-Codex, den Abt Grimalt ( 8 4 1 - 8 7 2 ) nach einer Notiz im Codex St. Gallen 267 der Bibliothek der Benediktinerabtei schenkte; Blätter später zur Verstärkung eines Bucheinbandes für einen aus dem 10./11. Jahrhundert stammenden Codex benutzt; die Fragmentensammlung, zu der das Fragment heute gehört, wurde 1822 von dem Bibliothekar Ildefons von Arx (1755-1833) angelegt. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 197; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 58f.; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 102f., 278; J. Duft, in: B.M. von Scarpatetti, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, S. 76*; J. Egli, Der Liber Benedictionum EkkehartsIV., S. XXVII; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 189; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 485; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 20, 127; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 773f.; III, 1, S. 230; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 6; E.K. Rand, Studies in the Script of Tours, I, 1, S. 40; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 459, Nr. 1394; StSG. IV, S. 461, Nr. 222.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 110) zu Vergil, Georgica (IV); die einzelne althochdeutsche Glosse von der Hand, die auch

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St. Gallen

die durchgehende lateinische Glossierung und Kommentierung vorgenommen hat. Zeit und Ort: Glosse im 10./11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 185); alem. (nach F. Simmler, S. 22; K. Weinhold, S. XVII). Edition: StSG. II, S. 722 (Nr. DCCCLXX). Literatur: StSG. IV, S. 461, Nr. 222; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 185f.; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 127; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 22; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVII.

2 5 6 ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 1 3 9 5 [P. 4 5 0 - 4 5 5 ] StSG. 223 Abbildung p. 451

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 3 Blätter; Teil 11 einer Fragmentensammlung, die 236 Blätter umfaßt; etwa 20,0/21,0 χ 14,2/16,0 cm; Zählung von 450 bis 455 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Seite; p. 455 als 453c gezählt; moderner Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 14,0 cm; einspaltig; 2 4 - 2 7 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 4 5 0 - 4 5 5 Bibelglossar; p. 455 Federproben. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden; die Fragmentensammlung, zu der das Fragment heute als Teil 11 gehört, wurde 1822 in St. Gallen von Ildefons von Arx (1755 — 1833) angelegt. Literatur: H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 43; D. Brearley, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 13, 22; J. Duft, in: Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 126; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 189; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 485; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 299; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 464, Nr. 1395; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 53f.; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiqueset glossaires, S. 134; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 461, Nr. 223.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 54 im fortlaufenden Text stehende Glossen (p. 450-454) in dem Bibelglossar; 1 Glosse (f. 450) zu 1. Paralipomenon; 2

St. Gallen

589

Glossen (p. 450) zu Sprüche; 2 Glossen (p. 450) zu Hoheslied; 12 Glossen (p. 4 5 0 - 4 5 1 ) zu Weisheit; 23 Glossen (p. 451 - 4 5 2 ) zu Ecclesiasticus; 8 Glossen (p. 4 5 2 - 4 5 3 ) zu Job; 3 Glossen (p. 453) zu Tobias; 2 Glossen (p. 454) zu Judith und 1 Glosse (p. 454) zu Esther; Glossar fortlaufend geschrieben; zu jedem biblischen Buch Titelangabe; etwa die Hälfte der Lemmata mit althochdeutschem Interpretament, die andere Hälfte nur lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 54; H. Reutercrona, S. 25, J. Schatz, S. 3; K. Weinhold, S. XVII). Edition: StSG. I, S. 463 (Nr. CLX), S. 476 (Nr. CLXXXV), S. 481 (Nr. CXCII), S. 489 (Nr. CCI), S. 497 (Nr. CCX), S. 540 (Nr. CCXXXI), S. 552 (Nr. CCLII), S. 554 (Nr. CCLVI), S. 561f. (Nr. CCLXVI). Literatur: StSG. IV, S. 461, Nr. 223; V, S. 108-407; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 17f., 29f., 34; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 54; H. Götz, in: R. Große - S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 83, 90f.; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 33 und passim; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 276; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 48; B. Meineke, Althochdeutsche —scaf(t)—Bildungen, S. 76; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 25; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 171; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6, 80; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 53f.; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVII (irrtümlich als Sg. 1393 angegeben); C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276.

256a

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

151 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: p. 1 - 1 6 8 ; Teil 2: p. 1 6 9 - 1 9 4 ; Teil 3: 1 9 5 - 3 1 6 ; Pergament; 158 Blätter; 24,9/25,1 χ 18,5/19,4 cm; Zählung von 1 bis 316 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel p. 1 — 168 16,7 χ 13,7/14,3 cm; p. 1 6 9 - 1 9 4 19,4 χ 14,0 cm; einspaltig; p. 1 - 1 6 8 1 8 - 2 4 Zeilen; p. 1 6 9 - 1 9 4 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rastica in roter Farbe; mit Flechtwerk verzierte Initialen; p. 2 Initialseite. - Schrift: karolingische Minuskel, p.

590

St. Gallen

1 — 168, 195—316 von mehreren Händen des 9., p. 169 — 194 von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 leer; p. 2 — 167 Augustinus, In epistolas Pauli ad Romanos, ad Galatas; p. 168, 169 leer; p. 170 — 194 Lanfranc, Contra haeresim cuiusdam Berengarii; p. 1 9 5 - 3 1 6 Hermas, Liber pastoris. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 1 - 1 6 8 , 1 9 5 - 3 1 6 im 9., p. 169-194 im 12. Jahrhundert; für p. 195-316 weist ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert auf die Benediktinerabtei St. Gallen; 1461 wird der Codex im Bücherverzeichnis von St. Gallen genannt. Literatur: M. Bandini, RHT. 30 (2000) S. 113; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 46, 73; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 73f.; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 17; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 118; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 57, Nr. 151; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 86; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, I, Nr. 267.

Glossen Zahl und Art: Unbekannt (Entdeckung von B. Bischoff); durchgehende, wenn auch nicht sehr dichte interlineare lateinische Textkorrekturen, gelegentlich marginale lateinische Einträge. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glossen noch nicht ediert.

256b

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 176 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 196a) Abbildung p. 476

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 238 Blätter; 41,8/42,0 χ 28,1/28,5 cm; das letzte Blatt ist auf die Innenseite des hinteren Einbanddeckels aufgeklebt; Zählung von 1 bis 476 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; ursprünglicher Einband; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; später bis zur Hälfte mit Einbänden zweier kleinerer Codices in Renaissance—Pressung überzogen; ehemals 2 Schließen; heute 2 Lederriemen mit Schnallen. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 20,6 cm; zweispaltig; 4 0 - 4 2

St. Gallen

591

Zeilen; p. 476 Federzeichnungen ( = hinteres Spiegelblatt); Überschriften in Capitalis rustica und Unziale in roter und grüner Farbe; farbige Initialen. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Innenseite des Vorderdeckels Notizen; Federproben; p. 1—476a Eugippius, Excerpta ex operibus s. Augustini; Innenseite des Rückendeckels Ekkehart IV., Carmina varia; Federproben; Namen. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden; der Codex ging aus dem Privatbesitz des Abtes Grimalt (841 — 872) in den Bücherbestand der Benediktinerabtei St. Gallen über. Literatur: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 39; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 195; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 139; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 194; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 53, 58, 80; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 34, 37, 79; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 162f.; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 218f.; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 298; J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XLII; A.A. Grotans, Scriptorium 51 (1997) S. 289; H.F. Haefele, in: 2 VL. II, Sp. 458, 464; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 136; H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, I, S. 412; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 2, 123; P. Osterwalder, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 73; E.K. Rand, Studies in the Script of Tours, II, S. 68, 7 0 - 7 5 ; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 233; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 63, Nr. 176, S. 642; K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 130; E. Schulz, in: Corona Quernea, S. 226. - Abbildung der Innenseite des Rückendeckels bei R. Bergmann, Abb. 5, nach S. 40, sowie bei J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, Abb. 31, S. 269; Abbildung der dritten Umschlagseite bei K. Schmuki, S. 131.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 476) zu Ekkehart IV., Carmina; nicht dichte, aber durchgehende interlineare und marginale Kommentierung zum Teil von der Hand Ekkeharts IV. Zeit und Ort: Glosse wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 39; H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, I, S. 412. Literatur: R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 39; A.A. Grotans, in: Theodisca, S. 272f.; H. Hattemer, Denkmahle des Mittelalters, I, S. 412; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 288; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 213.

592

St. Gallen

256c ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 235 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 150 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; das letzte Blatt des Codex auf den hinteren Einbanddeckel geklebt; 27,8 χ 17,2/17,4 cm; Zählung von 1 bis 299 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 3 Schließen; heute nur noch die mittlere erhalten. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/21,7 χ 12,5/13,0 cm; einspaltig; 29—36 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; wenige leicht verzierte Initialen, zum Teil in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit um 800. Inhalt: p. 1 Federproben; p. 2 leer; p. 3 - 2 9 3 Isidor von Sevilla, Brief an Bischof Braulio; Isidor von Sevilla, Etymologiae (I, 29; XII-XX); p. 2 9 4 299 (= Innendeckel) De baptismi praecepto. Geschichte: Codex der Schrift nach um 800 in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 14; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 34; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 191; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 26, 40, 73; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum LatinorumMedii Aevi Hispanorum, I, S. 40, Nr. 122; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 149; E.A. Loew, The Beneventan Script, I, S. 28; P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 244; B. von Scarpatetti, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 235; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 85, Nr. 235; F. Steffens, Lateinische Paläographie. Supplement, Tafel 21a. - Abbildung eines Ausschnitts von p. 10, 125, 295 bei A. Bruckner, Tafel XXV, XXXIV, XL.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (p. 167) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae; gelegentlich lateinische Randnotizen, sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse wohl im 9. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 275. Literatur: E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 62; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 275.

St. Gallen

593

256d ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 272 StSG. III, S. 609 Anm. 1: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 214a) A Handschrift Die Nennung der Handschrift beruht auf einer bereits alten Signaturenverwechslung; gemeint war St. Gallen, Stiftsbibliothek 397 (Katalog Nr. 228); vgl. M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 49.

256e ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 866 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 56 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne; 26,0/26,5 χ 18,5/19,0 cm; Zählung von 1 bis 94 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zwischen p. 62 und p. 63 18 Seiten in der Zählung übersprungen; blaugrauer Pappeinband mit braunem Lederrücken und Lederecken. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 21,0 χ 13,0 cm; zweispaltig; 49 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. Schrift: karolingische Minuskel von einer Haupthand aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts; reiche marginale und interlineare Kommentierung. Inhalt: Erstes zusätzliches Blatt vorne, p. 1 Inhaltsvermerk; historische Notizen; Federproben; p. 2 - 9 4 Ovid, Metamorphosen (I-XV); p. 94 Federproben; historische Notizen. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 48, 120; F. Munari, Catalogue of the MSS of Ovid's Metamorphoses, S. 61, Nr. 310; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 163f.; III, 1, S. 230; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 3; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 299, Nr. 866; R.J. Tarrant, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 103, 114.

Glossen Zahl und Art: Unbekannt (Entdeckung von Ε. Meineke); Textglossierung zu Ovid, Metamorphosen; Codex durchgehend sehr dicht lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert.

594

St. Gallen

256f ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 907 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 158 Blätter sowie je 1 zusätzliches Pergamentblatt sowie je 1 Papierblatt vorne und hinten; 25,0 χ 17,0/17,3 cm; Zählung von 1 bis 320 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zusätzliches Papierblatt vorne als p. 1/2, zusätzliches Pergamentblatt hinten als p. 319/320 gezählt; Renaissance—Einband; mit Papier überzogene Holzdeckel; Rücken mit dunkelbraunem Leder überzogen; heute 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0/21,0 χ 14,0/15,0 cm; zweispaltig; p. 2 1 8 - 2 9 8 einspaltig; 23 - 3 0 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; zahlreiche einfache, leicht verzierte Initialen in gelbroter und roter Farbe. - Schrift: vorkarolingische Minuskel von der Hand Winithars aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Inhalts vermerk; p. 2 leer; Notizen über den Schreiber Winithar; p. 3 - 1 9 , 21-218, 299-303 Vocabularium Winitharii (alphabetisch); p. 19-20, 218-220, 220-226 Schriften; p. 226-237 grammatische Schriften; p. 237-297, 303-318 biblische Schriften; p. 297-298 Augustinus, Sermo; p. 298 Gebet; p. 319 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden. Literatur: W. Berschin, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 245; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 2 2 - 2 4 ; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 18f., 25, 81; III, S. 17,20; CLA. VII, S. 33, Nr. 952; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 62; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 734; J. Duft, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 16, 225; Β. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 204; Κ. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 120; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 97; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 465; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 240; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 485; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 57; P. Ochsenbein, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 77; B. von Scarpatetti, in: Codices Sangallenses, S. 28; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 136; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 324, Nr. 907. - Abbildung von f. 67r bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Unbekannt (Entdeckung von E. Meineke). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert.

St. Gallen

595

2 5 6 g ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 9 1 4 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Handschrift Die Handschrift stammt aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts und tradiert die Benediktinerregel. B. Bischoff schreibt dazu: "In der frühen Neuzeit wurden Bibelstellen eingetragen und lateinische und vor allem deutsche Glossen zwischen die Zeilen geschrieben" (Regula Benedicti, S. XIV). Die deutschen Glossen gehören nicht zur althochdeutschen Überlieferung.

256h

ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 915 StSG. III, S. 609 Anm. 1: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 254a) A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Pergament; 177 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 23,8/24,0 χ 18,0/18,2 cm; Zählung von 1 bis 353 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 121 in der Zählung übersprungen; nach p. 3 1 6 p . 316b und 316c; mit gelbbraunem Leder überzogene Holzdeckel; Rücken mit Pergament überzogen; ehemals 2 Schließen; heute Rest einer neueren Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel etwa 18,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 2 2 - 2 4 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; p. 27 reich verzierte, mit einem Fabeltiermotiv versehene Initiale Α in roter und goldener Farbe; p. 114 reich verzierte Initiale H. — Schrift: karolingische Minuskel, p. 27 — 100 von 2 Haupthänden des 9. Jahrhunderts, p. 1—26, 101 - 3 5 2 von mehreren Händen des 10. und 11. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Inhaltsvermerke; p. 1—26 Verbrüderungsurkunden; p. 2 marginal Inhaltsvermerk; p. 3—4 Abtskatalog; p. 8—24 marginal Notizen; Schriften; p. 2 7 - 1 1 0 Benediktinerregel; p. 1 1 1 - 1 3 2 Regulae sancti Augustini; p. 1 3 2 - 1 5 4 Regula Pauli et Stefani; f. 1 5 4 - 1 6 7 Columban, Regula monachorum; p. 1 6 7 - 1 6 9 Columban, Sermones; p. 170 —184Columban, Regula coenobialis; p. 184 —187 Macarius, Epistoladata ad monachos; p. 187-196Regula s. patrum Serapionis et Macharii et Pafnutii et alterius Macharii; p. 1 9 6 - 2 3 6 Annalen von St. Gallen; p. 237-297 Computus; darunter: p. 241 Monatsbezeichnungen; p. 298—353 Necrologium maior. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, p. 27 — 100 im 9. Jahrhundert unter Abt Grimalt ( 8 4 1 - 8 7 2 ) in der Benediktinerabtei St. Gallen, worauf auch ein Eintrag im

596

St. Gallen

Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist; die anderen Teile entstanden im 10. und 11. Jahrhundert; noch im 11. Jahrhundert wurde der Codex dann zusammengefügt; später befand er sich in der Bibliothek B. Schobingers (1566 -1604). Literatur: J. Autenrieth, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 915; J. Authenrieth, in: Landesgeschichte und Geistesgeschichte, S. 4 3 - 5 5 ; W. Berschin, ByZ. 84 — 85 (1991 — 1992) S. 331; W. Berschin, in: Codices Sangallenses, S. 5; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 29 und passim; BHM., Nr. 641/2; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 770 —1170, S. 2 1 ; A . Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 198; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 38; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, ΙΠ, S. 25, 122; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 53; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 65; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 168, 192f., 199; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 306, 309; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 29; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 121; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, Π, S. 2 0 2 - 2 0 5 ; J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, S. 230, 232, 296f.; J. Duft, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 920, 934; ; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 7f. und passim; J. Duft, in: Sankt Gallus Gedenkbuch, S. 123, 127; J. Duft, ZSchK. 50 (1956) S. 392f.; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 76 [=1]; D. Geuenich, in: Codices Sangallenses, S. 106-108,110f.; D. Geuenich, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 83f., 87, 9 0 - 9 2 , 240f.; D. Geuenich, in: Die Kultur der Abtei St. Gallen, S. 29f. und passim; D. Geuenich, in: Litterae Medii Aevi, S. 66; L. Gilissen, in: Miscellanea Codicologica, I, S. 63f., 70; HandschriftenarchivBernhard Bischoff, S. 189; R. Hanslik, Benedicti Regula, S. XXXIIIf.; W. Haubrichs, in: Herrschaft, Kirche, Kultur, S. 533; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 260; Β. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 182f. und passim; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 368; F.G. Holzherr, in: Festschrift zum tausendsten Todestag des seligen Abtes Gregor, S. 72; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 196-199; S. Keynes, in: Learning and Literature in Anglo—Saxon England, S. 198f.; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 4f.; P. Meyvaert, Scriptorium 17 (1963) S. 86; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 121; Monumenta Palsographica, 1. Serie, II, Tafel 7; Η. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 539; E. Munding, in: Colligere Fragmenta, S. 243; P. Ochsenbein, in: De consolationae philologiae, S. 299, 310; P. Ochsenbein, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 72; P. Ochsenbein - K. Schmuki, Sankt Galler Heilige, S. 13; P. Ochsenbein - K. Schmuki - A. von Euw, Irische Buchkunst, S. 17; O.G. Oexle, in: Die Klostergemeinschaft von Fulda, I, S. 142; P. Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied Ratperts, S. 3, 208; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 454; H. Roosen-Runge, in: Die Abtei Reichenau, S. 393; G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 3 3 6 - 3 3 9 , Nr. 915; K. Schmid, in: Landesgeschichte und Geistesgeschichte, S. 25; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 171; K. Schmuki, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 56; K. Schmuki, in: Die Ungarn und die Abtei Sankt Gallen, S. 28f.; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 495; R. Schützeichel, Textgebundenheit, S. 41; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 72; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 41, 68, 79; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 216; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50; J. Wollasch, DA. 40 (1984) S. 2. - Abbildung von p. 343 bei A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, XIV, Tafel IX; Abbildung von p. 316 bei J.M. Clark, nach S. 294; Abbildung von p. 154 bei J. Duft, Die Abtei St. Gallen, I, Abb. 31, S. 233; Abbildung von p. 3, 343 bei J. Duft, Die Abtei St. Gallen, II, Abb. 28f., S. 266f.; Abbildung von p. 241 bei B. Hertenstein, Tafel IV, Abb. 4; Abbildung von p. 5 bei S. Keynes, Tafel XIII; Abbildung von p. 231f. in Monumenta Palaeographica, Tafel 7; Abbildung von p. 114 bei K. Schmuki, in: Kirchenväter, S. 57.

St. Gallen

597

Glossen Zahl und Art: 12 Glossen (p. 241) zu den Monatsbezeichnungen in einem lateinisch-althochdeutschen Glossar; darüber eine vierspaltige synoptische Darstellung der lateinischen, hebräischen, ägyptischen und griechischen Monatsbezeichnungen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert; Glossen zu den Monatsbezeichnungen im Faksimile bei B. Hertenstein, Joachim von Watt, Tafel IV, Abb. 4. Literatur: StSG. III, S. 609 Anm. 1; J. Autenrieth, in: Landesgeschichte und Geistesgeschichte, S. 4 3 - 4 5 , 4 7 - 5 5 ; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 182 und passim; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 454; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 31; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50.

2 5 6 i ST. GALLEN, STIFTSBIBLIOTHEK 4 5 3 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 120 Blätter. - Schrift: Schrift des 12. Jahrhunderts mit mehreren jüngeren Zusätzen; Handschrift Kopie von Cod. 915 (Katalog Nr. 256h). Inhalt: p. 2 - 4 Verzeichnis der Bischöfe von Konstanz (von 739 bis 1322) und der Äbte der Reichenau (von 724 bis 1342); diverse St. Galler Notizen; Blatt mit p. 5 - 6 fehlt; p. 7 — 18 Verbrüderungsurkunden (Kopie von Cod. 915); p. 1 9 - 7 3 Lektionen; p. 7 3 - 1 2 5 Benediktinerregel; p. 125-204 Martyrologium per circulum anni; p. 205—211 Computus (zum Teil aus Cod. 915); p. 207 Monatsbezeichnungen (aus Cod. 915); p. 208-209 unterer Rand Verzeichnis der St. Galler Kapellen und Altäre, die 1495 eingeweiht wurden; p. 211 - 2 3 4 Annalen von St. Gallen (aus Cod. 915, ergänzt um einen Zusatz auf p. 235); p. 236-241 Servitia mensae, Praebendae de cellario, Anniversaria; Kopien von 2 Urkunden der St. Galler Äbte Walther (v. 1244) und Georg (f 1379). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St.Gallen, S. 148; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50.

Glossen Zahl und Art: Einzelwörter: 12 Glossen als Monatsbezeichnungen (p. 207).

598

Gent

Zeit und Ort: Glossen aus dem Cod. 915 im 12. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Edition steht noch aus. Literatur: M.M. Tischler, Einham Vita Karoli, I, S. 50.

GAND S. GENT

2 5 7 GENT, RIJKSUNIVERSITEIT. CENTRALE BIBLIOTHEEK 3 0 1 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 91 Blätter; vorne und hinten Reste von Pergamentblättern mit quer laufender Schriftrichtung eingebunden, von den Einbanddeckeln gelöst; 22,5 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 91 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Pergamentreste vorne von A — C, Pergamentreste hinten von D—F gezählt; mit Leder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 34 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 9 1 v Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; f. Cv Besitzvermerk; f. 91v Federproben, Schreibernamen; f. A - F Beda, De temporum ratione; Priscian, Institutio de arte grammatica (Fragmente). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 10. Jahrhunderts entstanden, später befand er sich in der Benediktinerabtei St. Maximin in Trier; darauf weist ein Besitzvermerk auf f. Cv. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 3 0 5 - 3 0 7 , Nr. +80/29bis; BHM., Nr. 217; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 83, Nr. 394 (zu den Einbandfragmenten); B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 77; A. Derolez, Inventaris van de Handschriften in de Universiteitsbibliotheek te Gent, S. 26; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 105; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 21; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 230; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 474; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 19—22; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 35; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 203; H. Schiel, in: Armaria Trevirensia, S. 68, Nr. 25.

Gent

599

Glossen Zahl und Art: Zweizeiliger, vermutlich volkssprachiger Eintrag (Personennamen ?) auf f. 27v; ohne erkennbaren Zusammenhang mit dem in der Handschrift enthaltenen Text stehend. Zeit und Ort: Volkssprachiges im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 35. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 35; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

257a

GENT, RIJKSUNIVERSITEIT. CENTRALE BIBLIOTHEEK

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

312 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes quer beschriebenes Pergamentblatt vorne und hinten; 28,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 132 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; restaurierter Einband des 18. Jahrhunderts; brauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 32 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts (B. Bischoff) oder aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts (H. Hoffmann); f. 129r—132v von deutlich jüngerer Hand. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 2 8 v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 129r-130v Schrift; f. 131r-132v Balduin IX. von Flandern, Brief an den Bischof von Köln über die Einnahme von Konstantinopel 1202. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte des 9. oder in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Martin in Trier entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk des 11. Jahrhunderts auf f. lr. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 288, Nr. 1373; A. Derolez, Inventaris van de Handschriften in de Universiteitsbibliotheek te Gent, S. 27; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 230; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 475; C. Jeudy, Scriptorium 38 (1984) S. 140f., 143; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 203; H. Schiel, in: Armaria Trevirensia, S. 67, Nr. 7. — Abbildung von f. lr bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 298; Abbildung von f. Bv° bei C. Jeudy, Tafel 10.

600

Gent

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Glossen; interlineare und marginale Einträge verschiedener Hände vor allem im ersten Teil der Handschrift; auf f. 36v und von f. 43v—58r zusätzlich marginale Glossen einer weiteren Hand, die die Glossen einrahmt und das Lemma im Text öfters mit Punkt— oder Strichzeichen markiert; etwa 30 lateinische sowie 6 althochdeutsche Glossen (f. 43v, 47r, 48v, 56r, 57v, 58r); einige unklar. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 288, Nr. 1373.

257b GENT, CRUQUII 'COMMENTATOR' VERSCHOLLEN StSG. 667 - 3. Nachtragsliste (1991) Handschrift Beschreibung: Keine Angaben möglich. Inhalt: Horaz, Werke mit Scholien. Geschichte: J. Cruquius (f 1621) edierte im Rahmen seiner Gesamtausgabe 1578 die Scholienapparate verschiedener Horazhandschriften; eine dieser Handschriften enthielt eine althochdeutsche, in die Edition übernommene Glosse. Literatur: I. Borzsäk, AAASH. 23 (1975) S. 321 - 3 2 8 ; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. X X X I I - X X X V I I I und passim; Κ. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 9 6 - 3 9 8 ; StSG. IV, S. 682, Nr. 667.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung (?): 1 im fortlaufenden Scholien-Text stehende Glosse; in der zugrundeliegenden Handschrift war die Glosse wohl marginal eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Wohl obd. (nach K. Siewert, S. 400). Edition: K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 399.

Glasgow

601

Literatur: StSG. IV, S. 682, Nr. 667; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 398 - 4 0 1 und passim.

2 5 8 GLASGOW, UNIVERSITY OF GLASGOW. THE LIBRARY S . 2 . 1 7 (FRÜHER R . 6 . 19) StSG. 699 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 32 Blätter. — Einrichtung: einspaltig; 36 Zeilen; Initialen auf f. lr und 8v. — Schrift: Schrift des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 1 v Vergil, Georgica; f. 31v Besitzvermerk; f. 3 2 r - v Notizen; Worterklärungen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; ein nicht mehr lesbarer Besitzvermerk des 17./18. Jahrhunderts befindet sich auf f. lr; ein Besitzvermerk des 16. Jahrhunderts auf f. 31v weist auf das Benediktinerkloster Johannisberg nahe Fulda. Literatur: G.C. Alessio, in: L'ambiente vegetale, I, S. 59; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 207; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 721; III, 1, S. 153; J. Young - P.Η. Aitken, A Catalogue of the Manuscripts in the Library of the Hunterian Museum in the University of Glasgow, S. 26f., Nr. 27; StSG. V, S. 59f., Nr. 699.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 55 Kontextglossen (f. 32r—ν) in den inhaltlich heterogenen Worterklärungen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 38f. (Nr. DCCCCXLI b ). Literatur: StSG. V, S. 59f., Nr. 699; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 320; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 49, 51, 53, 56; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 49, 51, 53 und passim; Β. Meineke, C H I N D und BARN im Hildebrandslied, S. 83; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43.

Glasgow

602

2 5 9 GLASGOW, UNIVERSITY OF GLASGOW. THE LIBRARY U . 6 . 8 (FRÜHER S . 6 . 9) StSG. 700 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 179 Blätter; 21,4 χ 15,8 cm; Blätter ungezählt. - Einrichtung. Schriftspiegel 15,8 χ 10,1 cm; einspaltig; 22 Zeilen; f. 87v Initiale R und Kranich; f. 103v Neumen. - Minuskel von mehreren Händen des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv —179v Servius, Kommentar zu Vergil, Eklogen und Georgica. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts und ein Stiftswappen auf f. lr weisen auf St. Gallen; ein Vermerk ebenfalls auf f. lr weist auf Peter Burmann Secundus (1714) als späteren Besitzer. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, S. 292, Nr. 1397; J . M . Clark, The Abbey of St Gall, S. 276f., 303; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 71; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 185; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 36, 125; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 158, 166f.; J. Young - P.H. Aitken, A Catalogue of the Manuscripts in the Library of the Hunterian Museum in the University of Glasgow, S. 233, Nr. 290; StSG. V, S. 60, Nr. 700.

Glossen Zahl und Art: Glosse in Textkommentar: 1 Interlinearglosse (f. 126v) zu Servius, Kommentar zu Vergil, Eklogen und Georgica; Hinweis auf althochdeutsche Glossen auf f. 43r und 132v bei B. Bischoff, S. 292, Nr. 1397. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 32 (Nr. DCCCLXXX b ); Glossen auf f. 43r und 132v, auf die B. Bischoff hinweist, nicht ediert. Literatur: StSG. V, S. 60, Nr. 700; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, S. 292, Nr. 1397; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 71; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.

GLOSSAE SALOMONIS S. NR. 1 0 2 3

Göttingen

603

2 6 0 GÖTTINGEN, NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 2 ° COD. MS. LÜNEBURG 2 StSG. 224 A Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Papier; 251 Blätter; 31,5 χ 21,5 cm; mit Leder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung: f. 181r-v: Schriftspiegel 24,5 χ 9,0 cm; einspaltig; 43 Zeilen. — Schrift: von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—251v Sammelhandschrift: Schriften; Verse; Notizen; Alphabete; Briefe (vgl. die Beschreibung in Verzeichniss, I, 2); darunter: f. 181r-v marginal Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus, vermibus, canibus. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden; später befand sich die Handschrift im Besitz des Rektors Niclas in Lüneburg und wurde im 19. Jahrhundert von der Göttinger Bibliothek erworben. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 70; II, S. 131; III, S. 141; G.L. Bursill —Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 88; F. Gasparri, SC. 3 (1979) S. 252; K. Haenel, in: Ch. Kind-Doerne, Die Niedersächsische Staats— und Universitätsbibliothek, S. 113f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 52; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 207; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 1 2 2 - 1 4 6 , 2 4 3 - 2 4 8 , 2 7 7 - 2 8 5 , 438; Verzeichniss der Handschriften im Preußischen Staate, I, 2, S. 4 9 3 - 4 9 9 ; StSG. IV, S. 461, Nr. 224.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 97 Interlinearglossen (f. 18lr—v) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus, vermibus, canibus; Verse in kleinerer Schrift abgesetzt und mit Zwischenraum für die Interlinearglossen, auf f. 181r 22 Zeilen auf dem rechten, 6 auf dem unteren Rand, auf f. 181v 36 Zeilen auf dem linken Rand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 9 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 461, Nr. 224; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 116; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 45; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

604

Göttingen

2 6 1 GÖTTINGEN, NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK COD. MS. ST. JOHANNIS 2: II. StSG. 225

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Doppelblatt; 16,5 χ 12,0 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 22—23 Zeilen. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr alphabetisches Kräuterglossar; f. lv medizinische Schrift; f. 2 r - v Rezepte mit eingestreuten deutschen Wörtern. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; früher war es dem Rückdeckel der Handschrift St. Johannis 2 des 15. Jahrhunderts aufgeklebt. Literatur: Verzeichniss der Handschriften im Preußischen Staate, I, 3, S. 525f.; StSG. IV, S. 461 f., Nr. 225.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Insgesamt 57 Glossen (f. lr) in dem Kräuterglossar; davon 54 interlinear, 1 im fortlaufenden Glossartext stehend; 1 Lemma mit Glosse im Kontext, interlinear und marginal; 1 Lemma mit Glosse im Kontext und interlinear. Zeit und Ort: Glossen im 12./13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: M n d . - h d . (nach Th. Klein, S. 126 Anm. 18). Edition: StSG. III, S. 521-523 (Nr. MXIX); die Wörter in den Rezepten StSG. IV, S. 461f. Literatur: StSG. IV, S. 461f., Nr. 225; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 281; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 126; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 25f., 31, 67; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; Verzeichniss der Handschriften im Preußischen Staate, I, 3, S. 526.

Güttingen

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2 6 2 GÖTTINGEN, NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK COD. MS. W . MÜLLER 1,6 (FRÜHER DEUTSCHES SEMINAR) StSG. 226 Α Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; 35,5 χ 13,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 6,5/8,0 cm; einspaltig; 51 Zeilen; nur einseitig beschrieben; Überschriften in roter Farbe. - Schrift: von einer Hand aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Versus de arboribus, volucribus et bestiis; f. lv leer. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden; Herkunft aus einem Codex nicht erkennbar, ebensowenig Weiterverwendung im Einband o.ä. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 52; Verzeichniss der Handschriften im Preußischen Staate, I, 3, S. 508; StSG. IV, S. 462, Nr. 226.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung; doppelzeilige Anlage mit relativ lückenhafter Glossierung: 137 Interlinearglossen (f. lr) zu den Versus de arboribus, volucribus et bestiis. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 21); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. III, S. 713-715 (Nr. DCCCCXXXIV Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 462, Nr. 226; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 158; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 57, 100; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 657; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; Verzeichniss der Handschriften im Preußischen Staate, I, 3, S. 508; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

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2 6 3 GÖTTWEIG, STIFTSBIBLIOTHEK 3 4 / 4 4 (FRÜHER J 7) StSG. 227 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 106 Blätter; Blätter zweimal numeriert; jüngere Zahlen stehen entweder auf Rasur oder sind aus den älteren Zahlen korrigiert; bei der neuen Zählung ist das Vorsatzblatt ebenfalls gezählt, so daß sich gegenüber der alten Zählung bis mindestens f. 40, höchstens aber bis f. 51 ein Zusatz um ein Blatt ergibt; spätestens ab f. 52, frühestens ab f. 41 liegt die alte Zählung um ein Blatt voraus; daraus ergibt sich ein Mehr von zwei Zahlen bei der alten Foliierung, das durch Verzählen oder den Verlust von zwei Blättern zwischen f. 40 und f. 52 erklärt werden kann; die Neufoliierung endet mit f. 107. - Einrichtung: zweispaltig; 32 Zeilen; von 2 r - 2 8 r mehrere rankenverzierte sowie mit Tieren ausgeschmückte größere Initialen; zahlreiche schlichte Initialen. - Schrift: Minuskel des letzten Viertels des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt, das als f. 1 gezählt ist, leer; f. 2 r - 9 4 v b Prudentius, Schriften (ab f. 38r mit marginaler Kommentierung); f. 94vb - 9 5 v a Versus de volucribus, bestiis; Versus de filomela (ohne deutsche Glossen); f. 95 v a 107ra Glossar zu Prudentius. Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts entstanden. Literatur: D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 404f.; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 241 f.; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 107; W. Telesko, Göttweiger Buchmalerei des 12. Jahrhunderts, S. 33f., 36f., 39, 41, 64, 9 6 - 9 8 ; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 289; V. Werl, Manuscripten-Catalog der Stifts-Bibliothek zu Göttweig, I, S. 129f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 462, Nr. 227. - Abbildung von f. 4r, l l r , 12r bei W. Telesko, Abb. 1 3 - 1 5 .

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 82 Glossen (f. 4va-68vb, 96rb-106vb) zu Prudentius. - Textglossierung: 17 Interlinearglossen (f. 4va-68vb) zu verschiedenen Schriften (Cathemerinon, Peristephanon, Harmartigenia) des Prudentius. - Textglossar: 65 Glossen (f. 96rb-106vb), die zumeist im Kontext, vereinzelt aber auch interlinear stehen, in einem Glossar zu den Schriften des Prudentius; Glossen brechen bei Contra Symmachum I, 118 ab. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 26; F. Simmler, S. 29; R. Stettiner, S. 108).

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Edition: StSG. II, S. 3 8 2 - 3 8 5 (Nr. DCCLXXX), S. 387f., S. 390 (Nr. DCCLXXXIII); Berichtigungen bei K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 241 f.; Berichtigungen und Nachträge dazu bei H. Tiefenbach, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 122. Literatur: G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 311; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 153; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 83f., 295, 346, 370, 373f.; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 20, 33, 37f.; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 58, 205; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 101; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 258; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271, 273; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 26; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 83; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 196; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 52f.; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 241 f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 102f.; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften,S. 108; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553, 557 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272-1275; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 289; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 331.

2 6 4 GÖTTWEIG, STIFTSBIBLIOTHEK 4 6 / 1 0 3 (FRÜHER Ε 5) StSG. 228 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 94 Blätter; 22,8 χ 16,4 cm; Ledereinband des 15. Jahrhunderts mit Blindstempel und Streicheisenlinien; 2 von 5 Buckeln erhalten; 1 von 2 Schließen erhalten; vorgängige Signatur Q 3 auf dem Deckel von alter Hand eingetragen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,8 χ 11,5 cm; einspaltig; 31—33 Zeilen; zahlreiche kleine einfache Initialen über den Codex verteilt; auf f. 43r größere rankenverzierte Initiale. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit zwischen 1160—1180. Inhalt: f. lr—40r Imago mundi; f. 2v leer; f. 40r Kaiserverzeichnis bis auf Heinrich VI.; f. 4 0 v - 4 1 v Papstverzeichnis bis auf Celestinus III. (1191); f. 4 2 r - v leer; f. 4 3 r - 9 4 r Bibelglossar der Handschriftenfamilie M. Geschichte: Codex der Schrift nach zwischen 1160 und 1180 möglicherweise in der Benediktinerabtei Göttweig entstanden; ein Besitzvermerk des 12.

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Jahrhunderts auf der Rückseite des dem hinteren Deckel aufgeklebten Blattes und jüngere Besitzeintragungen des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel und f. 94r weisen auf Göttweig. Literatur: V.I.J. Flint, AHDL. 57 (1982) S. 15, 17, 19, 21, 43; V.I.J. Flint, RB. 87 (1977) S. 123; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 405; B. Meineke, Basler Fragment, S. 114; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 159; W. Telesko, Göttweiger Buchmalerei des 12. Jahrhunderts, S. 29f., 142-144; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaries, S. 134; V. Werl, Manuscripten-Catalog der Stifts-Bibliothek zu Göttweig, I, S. 143f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 462f., Nr. 228.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Etwa 3600 Glossen (f. 45r-79r) in dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 62 Glossen (f. 45r-46v) zu Genesis; 67 Glossen (f. 48v-49v) zu Exodus; 70 Glossen (f. 49v-50r) zu I^eviticus; 44 Glossen (f. 5 0 r - v ) zu Numeri; 38 Glossen (f. 50v-51r) zu Deuteronomium; 35 Glossen (f. 51r) zu Josue; 29 Glossen (f. 51r,v) zu Judicum; 5 Glossen (f. 51v) zu Ruth; 122 Glossen (f. 51v-52v) zu 1. Samuel; 73 Glossen (f. 52v —53r) zu 2. Samuel; 113 Glossen (f. 53r,v) zu 1. Könige; 71 Glossen (f. 53v-54r) zu 2. Könige; 31 Glossen (f. 54v) zu 1. Paralipomenon; 47 Glossen (f. 54v-55r) zu 2. Paralipomenon; 348 Glossen (f. 55r-56v) zu Isaias; 159 Glossen (f. 56v-57r) zu Jeremias; 9 Glossen (f. 57r) zu Klagelieder; 203 Glossen (f. 57r-58r) zu Ezechiel; 146 Glossen (f. 5 8 r - v ) zu Daniel; 25 Glossen (f. 58v) zu Osee; 21 Glossen (f. 58v) zu Joel; 38 Glossen (f. 59r) zu Amos; 1 Glosse (f. 59r) zu Abdias; 20 Glossen (f. 59r) zu Jonas; 11 Glossen (f. 59r) zu Michäas; 9 Glossen (f. 59r) zu Nahum; 4 Glossen (f. 59r) zu Habakuk; 11 Glossen (f. 59r) zu Sophonias; 7 Glossen (f. 59r) Aggäus; 30 Glossen (f. 59r,v) zu Zacharias; 10 Glossen (f. 59v) zu Malachias; 164 Glossen (f. 69v-70r) zu Job; 107 Glossen (f. 70r,v) zu Psalmen; 7 Glossen (f. 70v) zu Isaias; 1 Glosse (f. 70v) zu 1. Samuel; 5 Glossen (f. 59r) zu Habakuk; 4 Glossen (f. 70v) zu Deuteronomium; 208 Glossen (f. 7 0 v 71v) zu Sprüche; 15 Glossen (f. 71v-72r) zu Ecclesiastes; 20 Glossen (f. 72r) zu Hoheslied; 34 Glossen (f. 72r) zu Weisheit; 315 Glossen (f. 72r-73v) zu Ecclesiasticus; 61 Glossen (f. 73v-74r) zu Tobias; 64 Glossen (f. 74r) zu Judith; 12 Glossen (f. 74r) zu Esdras; 7 Glossen (f. 74v) zu Ezechiel; 62 Glossen (f. 74v) zu Esther; 105 Glossen (f. 74v-75r) zu 1. Makkabäer; 182 Glossen (f. 75v-76r) zu 2. Makkabäer; 235 Glossen (f. 76r-78r) zu Apostelgeschichte; 41 Glossen (f. 7 8 r - v ) zu Jakobusbrief; 20 Glossen (f. 78v) zu 1. Petrusbrief; 17 Glossen (f. 78v) zu 2. Petrusbrief; 8 Glossen (f. 78v) zu 1. Johannesbrief; 2 Glossen (f. 79r) zu 2. Johannesbrief; 5 Glossen (f. 79r) zu 3. Johannesbrief; 7 Glossen (f. 79r) zu Judasbrief; 30 Glossen (f. 79r) zu Apokalypse; Glossen überwiegend interlinear in roter Tinte eingetragen; nur wenige Kontextglossen, die in schwarzer Tinte eingetragen sind; Glossen wohl von der Texthand.

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Zeit und Ort: Glossen vermutlich im 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei in Göttweig eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 67; G. Müller, S. 311; G. Müller - Th. Frings, S. 139; H. Reutercrona, S. 6; J. Schatz, S. 4; F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII), S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 7 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI), S. 406 (Nr. CVI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 95, Z. 12, S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI) Nachtrag bei StSG. V, S. 96, Z. 27f., S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI), S. 6 6 6 - 6 6 8 (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 674 (Nr. CCCXXVI), S. 675 (Nr. CCCXXXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 7 - 7 0 6 (Nr. CCCLXIV), S. 7 4 1 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC). Literatur: StSG. IV, S. 462f., Nr. 228; V, S. 4 0 8 - 4 7 2 ; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 320; J. Brandsch, Bezeichnungen fur Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 19; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 - 1 9 0 6 ) S. 197; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 182; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 67; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 1 3 9 - 1 4 1 und passim; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S.65 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 402; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 54f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4 und passim; Ν. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 154, 180; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 119; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 208 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 203, 205f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 32 und passim; Th. Klein, in:

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Studien zum Altgermanischen, S. 389, 3 9 8 - 4 0 0 ; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 86f. und passim; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33, 48, 55f.; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 155; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 42, 164; B. Meineke, Basler Fragment, S. 1 0 5 - 1 0 8 , 114f., 120, 1 3 5 - 1 3 7 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 61, 80; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 undpassim;U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 89, 140, 181 —183; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957), S. 311; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 139; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 87, 92, 101; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 205; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; A. Quak, in: Althochdeutsch, I, S. 576 und passim; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 6; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 4 8 - 5 1 , 6 0 , 65, 91, 100; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 271; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 192, 195; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 505, 509; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 159f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 79, 124; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 328, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 99; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 113; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 221; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657, 660; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106, 338; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 243, 248, 250, 254, 257; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276.

2 6 5 GÖTTWEIG, STIFTSBIBLIOTHEK 5 9 / 1 1 3 (FRÜHER Β 22) VERSCHOLLEN STSG. 229 Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 9 ; Teil 2: p. 1 - 4 4 ; Teil 3: p. 4 5 - 1 7 4 ; 156 Blätter; Oktavformat; Teil 1: Zählung unbekannt; Teil 2 und 3: Seitenzählung von 1—44 und von 4 5 - 1 7 4 . - Einrichtung: zweispaltig; 41 Zeilen; p. 1—44 (Teil 2) Bilder zu den Himmelszeichen. — Schrift: f. 1—69 (Teil 1) und p. 1 - 4 4 (Teil 2) jeweils von einer Hand des 13. Jahrhunderts, p. 45 — 174 von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts.

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Inhalt: Teil 1: f. 1 - 6 9 Kräuterverzeichnis (alphabetisch); Teil 2: p. 1 - 4 4 Schrift; Teil 3: p. 4 5 - 4 6 astronomische Schriften (Exzerpte); p. 4 7 - 6 9 Glossare; p. 6 9 - 9 5 Exzerpte, u.a. aus den Schriften Isidors von Sevilla, Augustinsund aus den Canones; p. 96 — 122 Schriften; darunter: Physiologus; p. 123-174 Glossare. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten entstanden, f. 1 - 6 9 (Teil 1) undp. 1 - 4 4 (Teil 2) im 13., p. 4 5 - 1 7 4 im 12. Jahrhundert; die Handschrift ist seit der Besetzung der Benediktinerabtei Göttweig durch die Gestapo 1938 verschollen. Literatur: Gh. Vire, RHT. 11 (1981) S. 167; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 42f.; V. Werl, Manuscripten-Catalog der Stifts— Bibliothek zu Göttweig, I, S. 189f.; StSG. IV, S. 463, Nr. 229.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 interlinearer Eintrag (p. 93) mit 2 deutschen Wörtern zu einer Bibelstelle (Matthäus-Evangelium 9,15); darunter dasselbe in südslavischer Sprache eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 463, Nr. 229. Literatur: StSG. IV, S. 463, Nr. 229; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 320.

2 6 6 GOSLAR, STADTARCHIV VORL. NR. Β 4 3 7 4 (FRÜHER 2) StSG. 230 Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. l r - 4 0 v ; Teil 2: f. 41r-91v; Teil 3: f. 92r-109v; Teil 4: f. 110r-133v; Teil 5: f. 134r-145v; 91 Blätter Pergament, 54 Blätter Papier; 145 Blätter; 28,0 χ 19,0 cm; moderne Bleistiftfoliierung. - Einrichtung Teil 4: Schriftspiegel 23,7 χ 15,7 cm; zweispaltig; 49 Zeilen; vierzeilige hohle Lombarde in roter Farbe auf f. 11 Or. - Schrift: Schrift des 13. (Teil 1 und 2), 14./15. (Teil 3) und 15. Jahrhunderts (Teil 5); Teil 4 gotische Buchschrift um 1352. Inhalt: f. lra—40vb Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 40vb De VIII. viciis; f. 41ra—45va Hugo von St. Victor, De bestiis (I-XLIV); f. 45va-vb Physiologus (Exzerpt); f. 46ra-91vb Bibelkommentar; f. 92ra-96rb Gesta

612

Goslar

Romanorum (Exzerpte); f. 96va-109vb Exempelsammlung; f. 110ra-130vb Albert von Siegburg, Glossar zum Alten und Neuen Testament; f. 13 Ivb 133vb Hieronymus, Epistola ad Paulinum; f. 134ra—145vb Predigten über Weisheit 6, 2 und Ezechiel 22, 26; f. 145rb leer; 145v Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 und 2 im 13. Jahrhundert, Teil 3 im 14./15. Jahrhundert, Teil 4 im 14. Jahrhundert (um 1352), Teil 5 im 15. Jahrhundert; zwei auf dem Rückdeckel aufgeklebte Pergamentbruchstücke stammen aus dem 13. Jahrhundert. Literatur: D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 405; M. Kapp, Handschriften in Goslar, S. 2 7 1 - 2 7 3 , Nr. 289; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 107; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 347; StSG. IV, S. 463f., Nr. 230.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Gut 600 Kontextglossen in dem Glossar zum Alten und Neuen Testament des Albert von Siegburg; davon 17 Glossen (f. l l O r l l l r ) zu Genesis; 32 Glossen (f. lllr—112v) zu Exodus; 25 Glossen (f. 112v) zu Leviticus; 17 Glossen (f. 112v) zu Numeri; 25 Glossen (f. 113r-v) zu Deuteronomium; 13 Glossen (f. 113v) zu Josue; 19 Glossen (f. 113v114r) zu Richter; 2 Glossen (f. 114r) zu Ruth; 42 Glossen (f. 114r-115r) zu 1. Samuel; 28 Glossen (f. 115r-v) zu 2. Samuel; 33 Glossen (f. 116r) zu 1. Könige; 14 Glossen (f. 116v) zu 2. Könige; 5 Glossen (f. 116v-117r) zu 1. Paralipomenon; 8 Glossen (f. 117r) zu 2. Paralipomenon; 59 Glossen (f. 117v -118v) zu Psalmen; 23 Glossen (f. 118v -119r) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 119r) zu Ecclesiastes; 6 Glossen (f. 119r-v) zu Hoheslied; 5 Glossen (f. 120r) zu Weisheit; 65 Glossen (f. 122v-123v) zu Isaias; 10 Glossen (f. 120v-121r) zu Job; 5 Glossen (f. 121r-v) zu Tobias; 4 Glossen (f. 121v) zu Judith; 2 Glossen (f. 121v) zu Esdras; 2 Glossen (f. 121v) zu Nehemias; 4 Glossen (f. 121v) zu Esther; 3 Glossen (f. 122r) zu 1. Makkabäer; 5 Glossen (f. 122v) zu 2. Makkabäer; 13 Glossen (f. 123v) zu Jeremias; 11 Glossen (f. 123v —124v) zu Ezechiel; 9 Glossen (f. 124v) zu Daniel; 3 Glossen (f. 124v) zu Osee; 2 Glossen (f. 124vb) zu Joel; 9 Glossen (f. 125ra) zu Amos; 1 Glosse (f. 125ra) zu Jonas; 1 Glosse (f. 125ra) zu Michäas; 2 Glossen (f. 125ra) zu Nahum; 1 Glosse (f. 125r) zu Aggäus; 1 Glosse (f. 125r) zu Zacharias; 10 Glossen (f. 125v-126r) zu Matthäus—Evangelium; 1 Glosse (f. 126va) zu M a r k u s - E v a n g e l i u m ; 1 Glosse (f. 127rb) zu Johannes—Evangelium; 4 Glossen (f. 127rb-va) zu Johannes-Evangelium; 23 Glossen (f. 127v-128v) zu Apostelgeschichte; 2 Glossen (f. 128v) zu Jakobusbrief; 2 Glossen (f. 128v) zu 1. Petrusbrief; 1 Glossen (f. 129ra) zu 3. Johannesbrief; 1 Glossen (f. 129r) zu Judasbrief; 13 Glossen (f. 129r) zu Apokalypse; 4 Glossen (f. 129va) zu Römerbrief; 6 Glossen (f. 129vb) zu 1.

Goslar

613

Korintherbrief; 1 Glosse (f. 130rb) zu Galaterbrief; 3 Glossen (f. 130rb-va) zu Epheserbrief; 1 Glosse (f. 130vb) zu Kolosserbrief; 2 Glossen (f. 130vb) zu 1. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 130v) zu 2. Timotheusbrief. Zeit und Ort: Kontextglossen mit dem Glossar im 14. Jahrhundert (um 1352) eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. - o b d . (nach J. Reutercrona, S. 23); b a i r . - f r k . (nach H. Reutercrona, S. 37). Edition: StSG. IV, S. 250 (Nr. VIII Nachtr.), S. 252f. (Nr. XXVIII Nachtr.), S. 256f. (Nr. XLIII Nachtr.), S. 258 (Nr. LVI Nachtr.), S. 259f. (Nr. LXIX Nachtr.), S. 261f. (Nr. LXXIX Nachtr.), S. 263 (Nr. LXXXVIII Nachtr.), S. 264 (Nr. XCIV Nachtr.), S. 265f. (Nr. CHI Nachtr.), S. 268 (Nr. CXIX Nachtr.), S. 269f. (Nr. CXXXV Nachtr.), S. 270 (Nr. CXLVIII Nachtr.), S. 271 (Nr. CLVIII Nachtr., CLXIII Nachtr., CLXIX Nachtr.), S. 272 (Nr. CLXXVI Nachtr., CLXXXVI Nachtr.), S. 272f. (Nr. CXCIII Nachtr.), S. 273 (Nr. CCI Nachtr.), S. 273f. (Nr. CCXII Nachtr.), S. 274f. (Nr. CCXXI Nachtr.), S. 275f. (Nr. CCXXIX Nachtr.), S. 276 (Nr. CCXL Nachtr.), S. 277 (Nr. CCXLIX Nachtr., CCLXI Nachtr.), S. 278 (Nr. CCLXIX Nachtr.), S. 278f. (Nr. CCLXXIX Nachtr.), S. 280 (Nr. CCXCI Nachtr.), S. 281 (Nr. CCCI Nachtr.), S. 282 (Nr. CCCXI Nachtr.), S. 283 (Nr. CCCXVII Nachtr., CCCXXII Nachtr.), S. 284 (Nr. CCCXXVI Nachtr.), S. 284 (Nr. CCCXXXIV Nachtr., CCCXXXIX Nachtr.), S. 285 (Nr. CCCXLII Nachtr., CCCXLIX Nachtr., CCCLI Nachtr.), S. 285f. (Nr. CCCLVII Nachtr.), S. 286 (Nr. CCCLXIV Nachtr.), S. 294 (Nr. CCCLXX), S. 295 (CCCLXXVII Nachtr.), S. 300 (Nr. CCCLXXXI Nachtr.), S. 304 (Nr. CCCLXXXIX Nachtr.), S. 305 (Nr. CCCXCII Nachtr.), S. 306 (Nr. CCCCI Nachtr., CCCCXI Nachtr., CCCCXXV Nachtr., CCCCXXXI Nachtr.), S. 307 (CCCCXLI Nachtr., CCCCXLIX Nachtr., CCCCLIV Nachtr., CCCCLXVIII Nachtr.), S. 308 (Nr. CCCCLXXI Nachtr., CCCCLXXXV Nachtr., CCCCLXXXVIII Nachtr.), S. 308f. (Nr. CCCCXCI Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 463f., Nr. 230; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1 0 - 1 2 , 18; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 177, 184-187; D. Hüpper, FMst. 20 (1986) S. 116; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 208, 21 lf., 405; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 50; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 227; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 74; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117, 166f.; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 218; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 63; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 136f.; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 107; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 23, 37; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 106; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504, 509;

614

Gotha

F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 725; L. Voetz, in; Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 663; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 89; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276.

GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ

117 s.

NR.

267a

75 s.

NR.

267b

GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ I GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK

Μ II 56 s.

NR.

2 6 7 GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ II 9 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

267C

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 27 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten und 1 Pergamentblatt vorne; 22,5 χ 17,5 cm; Seitenzählung von 1 bis 54 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zudem Zählung von 1 bis 27 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner, blindgepreßter Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 7 v Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii (am Anfang unvollständig); f. 15r am Rand griechisches Alphabet mit Zahlenwerten. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; nach einem Vermerk auf dem Innendeckel vorne wurde die Handschrift 1777 von dem Antiquar Murr in Nürnberg gekauft. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310; C. Hopf, Die abendländischen Handschriften der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha. Bestandsverzeichnis, II, S. 10, 62; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 55, Nr. 70; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 36.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 althochdeutsche Interlinearglossen [f. 2r, 3r, 6r, 12r (2 Glossen)] zu Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii, in einer durchgehend lateinisch interlinear glossierten Handschrift.

615

Gotha

Zeit und Ort: Glossen zusammen mit dem Text im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge S. 36. Literatur: S. Glauch, Die Martianus-Capella—Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 77; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 36; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ

II 115 s. NR. 267d

267a GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ 1 1 7 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 71 Blätter; 25,5 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 71 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ältere Zählung von einer Hand des 15. Jahrhunderts jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite, oft vom Buchbinder abgeschnitten; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 15,5 cm; einspaltig; 20 Zeilen; erste Textzeile in Majuskeln in goldener Farbe; f. 5r goldene Initiale auf Purpurgrund; Raum für Überschriften und Versanfänge der einzelnen Psalmen, der jedoch nicht ausgefüllt wurde. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand etwa aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. lr—4v aus dem 9./10. Jahrhundert, f. 5 r - 7 1 v Ergänzungen des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Notizen; griechische Deklinationsübungen (mit lat. interlinearen Glossen); Worterklärungen zu Hieronymus, Briefe; f. l v - 2 r griechisches Paternoster und Credo (mit interlinearer lateinischer Übersetzung); f. 2 r - 3 r griechisch-lateinisches Glossar; f. 3r griechisches Gedicht (mit lateinischer Übersetzung); f. 3 v - 4 r Versus de alphabetis; f. 4v Sentenzen; f. 5 r - 7 1 v Psalterium Graecum ( 1 - 1 2 , mit lat. interlinearer Übersetzung; 13-27, mit lat. Übersetzung nur der Psalmenanfänge). Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts, wohl in der Benediktinerabtei Murbach, entstanden; ein teilweise getilgter Besitzvermerk von 1464 auf f. lr weist ebenfalls auf Murbach; nach dem Eintrag des Gothaer Bibliothekars Moeller auf einem im Spiegel des vorderen Buchdeckels aufgeklebten Zettel stammt die Handschrift aus dem Besitz Jean-Baptiste

616

Gotha

Maugerards (1735 -1815), der sie zwischen 1786 und 1789 von dem Fürstabt Benedikt von Andlau—Homburg erworben hatte; zwischen 1795 und 1801 verkaufte Maugerard sie an die Fürstliche Bibliothek von Gotha. Literatur: W. Berschin, Griechisch-lateinischesMittelalter, S. 174f., 189f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 296, Nr. 1417; II, S. 10, Nr. 11.1417; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 254; M. Gorman, Scriptorium 50 (1996) S. 100; Ν. Henkel, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 3; C. Hopf, Die abendländischen Handschriften der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha. Bestandsverzeichnis, I, S. 12, 26; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 604; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 210; E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 3 - 9 , 1 6 - 3 3 ; R . Schipke, Die Maugerard - Handschriftender Forschungsbibliothek Gotha, S. 29f.; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 27; L. Traube, in: L. Traube - R. Ehwald, Jean-Baptiste Maugerard, S. 303, 335. Abbildung von f. 5r bei N. Henkel, Abb. 2, S. 27.

Glossen Zahl und Art: Auszüge aus Textglossar (?): 5 althochdeutsche, zum Teil stark verblaßte Glossen (f. lr) im Kontext von Worterklärungen zu Hieronymus, Briefe. Zeit und Ort: Glossen wohl in Murbach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem.? (nach E. Meineke, S. 15). Edition: E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 11-13. Literatur: E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 9 - 16; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 137.

267b GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ I 75 StSG. IV, S. 372: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 266a) A Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 2 ; Teil 2: f. 2 3 - 6 9 ; Teil 3: f. 70-122; Pergament; 122 Blätter; Blätter vom Buchbinder stark beschnitten; 24,0/24,1 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 122 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; erneuerter Einband von 1994; Wildledereinband; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5/22,0 χ 12,5/ 14,0 cm; f. l r - 1 9 r obere Hälfte, 20r untere Hälfte einspaltig; f. 19r untere Hälfte-20r obere Hälfte, 20v, 2 2 r - v zweispaltig; f. 2 1 r - v dreispaltig; f. lv —19v 20 Zeilen; f. 20r-22v 2 5 - 3 6 Zeilen; Incipits und Explicits in Majuskeln; f. 70r, 77v, 106v, 108v reich verzierte und farbig ausgemalte Initialen; viele Initialen rot ausgefüllt und umpunktet. — Schrift: f. lv—20r,

Gotha

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2 3 r - 6 9 v insulare Minuskel von einer Hand des ausgehenden 8. Jahrhunderts, f. 23r —69v zudem Halbunziale; f. 20v—22v insular beeinflußte karolingische Minuskel von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv —19r Sedulius, Carmen Paschale (unvollständig); f. 19r-20r Sedulius, Carmen de nativitate domini; f. 20r Notiz; f. 2 0 v a - 2 2 v b Alkuin, Gedichte; f. 23r Hilarius, Hymnus; Versus Bellesarii scolastici; Gebet; f. 2 3 v - 2 5 r Sedulius, Elegie; f. 2 5 r - 6 9 r Aldhelm, De laudibus virginum; f. 69r Fedeφroben; f. 69v De ventis; f. 7 0 r - 1 0 6 r Victurius von Le Mans, Canon paschalis; f. 106v — 122v Dionysius Exiguus, Codex canonum ecclesiasticorum (bricht in Kanon 15 ab). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im ausgehenden 8. Jahrhundert bzw. im 8./9. Jahrhundert, wohl in der Benediktinerabtei Murbach, entstanden, wo sich die Handschrift spätestens im 15. Jahrhundert sicher befand; Fragmente, die zur Ausbesserung von f. 66r und 69v verwendet wurden, in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts in Italien oder möglicherweise Frankreich entstanden; die Handschrift gelangte in den Besitz Jean-Baptiste Maugerards ( 1 7 3 5 - 1 8 1 5 ) , der sie 1795 an die Fürstliche Bibliothek von Gotha verkaufte. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20, 62, 88; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 297, Nr. 1420a, 1420b; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 32; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 21; B. Bischoff, Paläographie, S. 69; B. Bischoff, in: Paläographie 1981, S. 96; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 308; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 212; CLA. VIII, S. 51, Nr. 1206, 1207, S. 52, Nr. 1208, "754; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 162; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, Nr. 263, S. 75; R. Ehwald, in: L. Traube R. Ehwald, Jean-Baptiste Maugerard, S. 3 5 3 - 3 5 5 ; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 230; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 76; C. Hopf, Die abendländischen Handschriften der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha. Bestandsverzeichnis, I, S. 12, 55f., 100; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 9; B. Krusch, NA. 9 (1884) S. 2 7 1 - 2 7 4 ; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 420; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 458; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 21; H. Liilfmg - H.E. Teitge, Handschriften und alte Drucke, S. 58; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 211; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 310 [ = IVJ; R. McKitterick, JThSt. NS. 36 (1985) S. 107; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 406f., 410; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 46f., 49; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 242; E. Rothe, Buchmalerei aus zwölf Jahrhunderten, S. 184, 235f.; R. Schipke, Die Maugerard—Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha, S. 50—54; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 175 und passim; 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 59f.; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 55; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, II, S. 470; E.H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen, Text, S. 79f., 214f. - Faksimile von f. 4 2 r b e i G . Baesecke, Tafel 12; Abbildung von f. 22rbei B. Bischoff, in: Paläographie 1981, Tafel V, Abb. 6; Abbildung von f. lOr, 22r, 34v, 51r, 108v sowie eines Fragments bei CLA.; Abbildung von f. 22r bei C. Hopf, Abb. 1, nach S. 101; Abbildung von f. 106v bei H. Lülfmg - H. - E . Teitge, S. 58 und E. Rothe, Tafel 2; Abbildung von f. 20v, 21r in 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, Tafel III/2, S. 59; Abbildung der Initialen auf f. 70r, 77v, 106v, 108vbei E.H. Zimmermann, Tafel 1 2 9 - 1 3 0 .

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Gotha

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 einzelne, in ihrer Volkssprachigkeit fragliche Interlinearglosse (f. 4v) zu Sedulius, Carmen Paschale in einer von f. l v - 2 0 r reichenden, durchgehenden lateinischen interlinearen und marginalen Glossierung. Zeit und Ort: Glosse wohl wie die lateinischen Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Krusch, NA. 9 (1884) S. 272. Literatur: B. Krusch, NA. 9 (1884) S. 272; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58.

267c GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ II 56 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 99 Blätter; mehrere Blätter an den äußeren Rändern beschädigt; 22,5/23,5 χ 12,0/13,5 cm; Handschrift einmal paginiert von 1 bis 197 und einmal foliiert von 1 bis 99; Zählung von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite beziehungsweise in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner Pappeinband aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/21,0 χ 7,0/9,0 cm; einspaltig; f. l r - 6 9 v , 8 2 r - 9 9 v 3 9 - 4 6 Zeilen; f. 7 0 r - 8 1 v 5 4 - 6 7 Zeilen; Anfangsbuchstaben der Verse zum Teil in roter Farbe, grün oder rot durchstrichen; Überschriften zum Teil in roter Farbe; mehrere einfache Initialen. Schrift: Textura von mehreren Händen des 12./13. Jahrhunderts; f. 81v Ergänzung von der Hand J . - B . Maugerards; f. 81v, 99v Ergänzungen von einer Hand des 18. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 9 9 v Vergil, Aeneis (I—XII; auf mehreren Seiten Textverlust). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12./13. Jahrhundert entstanden; später befand sich die Handschrift im Besitz von Jean-Baptiste Maugerard ( 1 7 3 5 1815). Literatur: C. Hopf, Die abendländischen Handschriften der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha. Bestandsverzeichnis, II, S. 10, 45; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 721f.; R. Schipke, Die Maugerard-Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha, S. 62.

Gotha

619

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 von K. Siewert entdeckte Interlinearglosse (f. 19v) zu Vergil, Aeneis, in einer unterschiedlich dichten lateinischen interlinearen und marginalen Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glosse noch nicht ediert.

267d

GOTHA, FORSCHUNGSBIBLIOTHEK Μ nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 267a)

II 115 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 50 Blätter; Blätter 49 und 50 erst in der Neuzeit ergänzt; Blätter 1, 5 - 7 , 48 an den Rändern stark beschädigt; 22,0 χ 16,5 cm; f. 2 - 4 16,0 χ 11,9/12,5 cm; Handschrift mehrmals durchgezählt; Zählung von 1 bis 47 von älterer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, wobei das Vorsatzblatt ungezählt blieb; nur noch teilweise lesbar; daneben neuere Zählung von 1 bis 48; zudem hat eine weitere Zählung existiert, die von 1 bis 46 reichte; ab f. 17 ist die heute gültige Zahl mehrfach aus dieser ältesten Zählung korrigiert worden; heller Pappeinband mit Pergamentrücken und -ecken. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 17,0 χ 11,5 cm; einspaltig; 2 2 - 2 8 Zeilen; Zeilenanfänge in Capitalis rustica; Initialen zu Beginn der Kapitel in schmuckloser zweizeiliger Unziale. - Schrift: f. 5r-48v karolingische Minuskel von 2 Händen des 9. (nach A.P. McKinlay) oder aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts (nach H. Hoffmann); f. 2 r - 4 v von einer Hand des 11. oder 12. Jahrhunderts; f. 4 9 r - 5 0 v von der Hand des Vorbesitzers Christoph von Murr. Inhalt: f. lr Inhaltsübersicht (auf einem aufgeklebten Papierblatt); f. lv Federproben; f. 2r—50r Arator, Werke: f. 2r Epistola ad Florianum; f. 2v—3r Epistola ad Vigilium; f. 3r—50r De actibus apostolorum. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert oder in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts entstanden; f. 2 - 4 sind Ergänzungen aus dem 11. oder 12. Jahrhundert; im späten 18. Jahrhundert wurde die Handschrift von Christoph Gottlieb von Murr (1733 — 1811) erworben; 1795 wurde sie von Murr an die Landesbibliothek Gotha verkauft; ein Eintrag auf f. lv weist darauf hin, daß der Codex eine Schenkung Herzog Ernst II. (1772-1804) im Jahre 1799 war.

620

Graz

Literatur: Vi. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 185; H. Hoffmann - R. Pokorny, Das Dekret des Bischofs Burchard von Worms, S. 135; C. Hopf, Die abendländischen Handschriften der F o r s c h u n g s - und Landesbibliothek Gotha. Bestandsverzeichnis, II, S. 10, 69f.; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, Nr. 48, S. 30f., 69f.; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconide Actibus Apostolorum, S. XIV, LXII, 1 - 1 5 3 ; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 4 9 - 5 2 . - Abbildung der oberen Hälfte von f. 36v bei A.P. McKinlay, Arator. The Codices, Tafel XXI.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 althochdeutsche Interlinearglossen [f. 14r (2 Glossen), 17r, 28v, 31v, 36v] zu Arator, De actibus apostolorum in einer durchgehenden lateinischen interlinearen, zum Teil auch marginalen Glossierung; Glossen in feinerer Schrift als der Text; mehrere Glossierungen sind abgerieben oder erloschen, so daß nicht sicher feststellbar ist, ob der Codex vielleicht weitere althochdeutsche Glossen enthält. Zeit und Ort: Glossen wohl gleichzeitig mit dem Text und den lateinischen Glossen im 9. oder 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach H. Tiefenbach, S. 54).

Edition: H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 52. Literatur: A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 50, 338; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 49, 5 2 - 5 4 .

GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

149

5. NR.

270a

2 6 8 GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 4 1 2 (FRÜHER 4 1 / 4 7 F°) nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 249 Blätter; 31,5 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 248 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 200 zweimal verwendet; Blatt 248 bei der Zählung übersprungen; St. Lambrechter Einband von 1677; zur Hälfte mit weißem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur 41/47 f°; St. Lambrechter Signatur Nr. 68,2 auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 16,5 cm; einspaltig; 27—28 Zeilen; Überschriften und Anfangsbuchstaben in roter Farbe; reich verzierte, mehrfarbige Initialen in irischer Flechtwerktechnik. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3.

Graz

621

Vierteides 9. Jahrhunderts; f. 1 1 6 r - v , 1 2 3 r - v , 124r, 217r-249vErgänzungen aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr—248v Passiones et vitae apostolorum et sanctorum (unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Aquileja/Oberitalienoder in der näheren Umgebung entstanden; ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. lr sowie der Einband von 1677 weisen auf die Benediktinerabtei St. Lambrecht in der Steiermark. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 304, Nr. 1456; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 191; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 175; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 160, Nr. 593; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 262f. und passim; Κ. Holter, in: Cyrillo—Methodiana, S. 188; A. Kern, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz, I, S. 2 4 1 - 2 4 3 ; II, S. 51; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 37; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 751.

Glossen Zahl und Art: 1 Wort in roter Farbe am oberen Rand von f. lOOr ohne Bezug zum Text eingetragen. Zeit und Ort: Wort im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Mitteldeutsch.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 37; korrigiert bei R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 10. Literatur: R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 225f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, S. 304, Nr. 1456; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 191; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 175; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 187f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 37; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 10; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 7 4 2 s . N R . 270C

622

Graz

2 6 9 GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 8 5 9 (FRÜHER 4 2 / 3 4 4 ° ) StSG. 231 A Abbildung f. 9r Handschrift Beschreibung: Heft; Pergament; 24 Blätter; 22,0 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 24 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; im 10. Jahrhundert beschriebenes Pergamentdoppelblatt als Umschlag; vorgängige Signatur 42/34 außen auf dem Umschlag. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,0 cm; zweispaltig; 4 4 - 4 6 Zeilen; Überschriften sowie zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe; am Anfang einer neuen Buchstabenreihe Initiale jeweils über 3 Zeilen reichend. - Schrift: Buchschrift von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 5 v b Summarium Heinrici (XI, alphabetisch; Langfassung von Α bis U/V); f. 15vb-19rb Summarium Heinrici (XI, alphabetisch; Kurzfassung; Einträge zu den Buchstaben Q und R fehlen); f. 19va-24va Summarium Heinrici (II, 19 - X, 27; Urfassung). Geschichte: Heft der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur: W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 6, 8; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XLI; II, S. XXXIX, XLII; R. Hildebrandt, in: 2VL. IX, Sp. 510-518; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 405; A. Kern, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz, II, S. 85; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 64, 66, 8 6 - 8 8 , 90, 97f., 350; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41 und passim; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici < , S. 79f.; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 307f„ 311; StSG. IV, S. 464, Nr. 231. - Abbildung von f. 23r bei R. Hildebrandt, Summarium, I, Abb. Q.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 992 Glossen (f. l r - 2 4 r b ) zum Summarium Heinrici. - Alphabetische Sachglossare: 657 Glossen (f. l r - 1 5 v a ) in der Langfassung von Buch XI; 40 Glossen (f. 1 5 v b - 19rb) in der Kurzfassung von Buch XI. Sachlich geordnetes Sachglossar: 295 Glossen (f. 19rb-24rb) in Fassung A (VIII, 8; III, 1 - 2 ; II, 19; III, 3 - 8 ; V, 1 - 7 ; X, 27); Glossare fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 20).

Edition: StSG. III, S. 58, 6 5 - 7 6 , 1 1 2 - 1 1 4 , 1 3 6 - 1 4 4 , 170f. (Nr. DCCCCXXXVIIA), S. 2 1 9 - 2 2 1 (Nr. DCCCCXXXVIIIal), S. 2 2 1 - 2 6 4 (Nr. DCCCCXXXVIIIa2); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. 1 1 2 -

Graz

623

138, 2 0 9 - 2 1 5 , 2 8 6 - 3 0 8 , 3 7 5 - 3 8 1 ; II, S. 101-145, 147-176, 187-265, 268-289, 292-305, 310-512, 520-540. Literatur: StSG. IV, S. 464, Nr. 231; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 96f. und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 12 und passim; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10 und passim; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 92 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 62, 75, 104, 108, 140; R. Hildebrandt, in: Althochdeutsch, I, S. 603; R. Hüdebrandt, MeR. 2 (1988) S. l l f . ; R. Hildebrandt, SLSF. 118 (1995) S. 1 6 1 - 1 6 4 ; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 2 4 6 - 2 5 0 ; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 77, 294, 302, 321f., 346, 405; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 93 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 100; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 62, 102; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)Bildungen, S. 142; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 50 und passim; Ε. Meineke, Bernstein im AlthochdeutschenS. 42; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 76; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 219; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stande, S. 219; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20; E. Schröder, ZDA. 73 (1936) S. 104; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 97f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; G.A.R. de Smet, in: Kleine deutsche Schriften, S. 143; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 264; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 97f., 362 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 282, 294; St. Stricker, in: R. Schützeichel, in: Addenda und Corrigenda (III), S. 301, 305, 307; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 128 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 250, 274; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 420; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 289 und passim; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 647, 656; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 212; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 251f., 256; W. Wegstein, Studien zum 'Summarium Heinrici', S. 79f.; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 310.

2 7 0 GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 1 5 3 1 (FRÜHER 4 2 / 1 3 6 4 ° ) StSG. 232 Abbildung f. 193r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 4 3 ; Teil 2: f. 144-193; Pergament; 193 Blätter sowie 2 zusätzliche Blätter vorne; Blätter 192 und 193

624

Graz

verkehrt eingeheftet; f. 183-191 von Feuchtigkeit beschädigt; 16,0 χ 12,0 cm; Zählung von 1 bis 193 von moderner Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; Einband aus dem Ende des 14. Jahrhunderts; vorgängige Signatur 42/136 auf der Versoseite des ersten ungezählten Blattes. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,0/14, Ox 9,0/10,0 cm; f. 1 - 8 2 , 126-143, 163-181 einspaltig; f. 84-125, 144-162, 1 8 2 193 zweispaltig; 21—29 Zeilen; Überschriften zum Teil rubriziert, zum Teil in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. - Schrift: Teil 1 Minuskel von mehreren Händen der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts; Teil 2 gotische Buchschrift von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliche Blätter vorne Urkunde aus Salzburg; f. l r - 7 4 v Honorius Augustodunensis, Expositio in Canticum canticorum; f. 74v —82v Honorius Augustodunensis, Sigillum Mariae; f. 8 3 r - v leer; f. 84r-124v Augustinus, Liber de spiritu et anima; f. 125r leer; f. 125v 15 Vorzeichen des jüngsten Gerichts; f. 126r-143v Gebete; Predigtentwürfe; f. 144r-191v Predigten; dazwischen: f. 144v unten Rezept; f. 172r Rezepte; f. 181v Seneca, Sprüche; f. 192r-v kalendarische Notizen; f. 193r-v Berechnung der Zeitalter des Alten Testaments; Hexameter über die 10 Gebote; Versus de piscibus sowie weitere lateinisch-deutsche Fischbezeichnungen; Hexameter aus Verbformen; Erklärungen griechischer Namen; Diebessegen; Schrift. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 1 4 3 in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, f. 144-193 im 14. Jahrhundert. Literatur: A. Kern, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz, II, S. 349f.; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 447; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke'des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 81; StSG. IV, S. 464f., Nr. 232.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare (f. 193r; Blatt verkehrt eingeheftet, so daß die Glossen bei richtiger Heftung auf der Versoseite stehen würden): Insgesamt 30 Glossen; Sachglossar in Merkversanordnung: 12 Interlinearglossen zu den Hexametern 1, 3 und 4 der Versus de piscibus; Sachglossar: 13 Interlinearglossen zu weiteren Fischbezeichnungen; grammatisches Glossar in Merkversanordnung: 5 Interlinearglossen zu einem Verbhexameter. Zeit und Ort: Glossen im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 92). Edition: StSG. III, S. 45f. (Nr. DCCCCXXXIV Da); R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 447. Literatur: StSG. IV, S. 464f., Nr. 232; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 92; J. Riecke, Die Frühgeschichte der

625

Graz

mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 445—457; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

270a

GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Abbildung f. 256r

149 (FRÜHER 41/39

F°)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 258 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 34,0 χ 22,0 cm; Zählung von 1 bis 258 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 16. Jahrhunderts; bis zur Hälfte mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur 56 auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,0 χ 16,5 cm; f. lr—48v zweispaltig; f. 49r-258r einspaltig; 36 Zeilen; zahlreiche einfache rote Initialen; Überschriften in roter Tinte. — Schrift: späte karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 2 2 0 v Hugo von St. Victor, De sacramentis christianae fidei; f. 221r-253v Honorius Augustodunensis, Gemma animae; f. 254r—257v alphabetisches Glossar (A bis F); f. 258r Liste lateinischer und griechischer Substantive und Verben; grammatische und rhetorische Worterklärungen; f. 258v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Lambrecht in der Steiermark entstanden; auch ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. lr weist darauf. Literatur: V.I.J. Flint, RB. 87 (1977) S. 122; A. Kern, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz, I, S. 79; III, S. 33; H.U. Schmid, in: Althochdeutsch, I, S. 561; 0 . Wonisch, ZBB. 35 (1918) S. 67.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt 57 Glossen (f. 254r—258r); davon 54 (f. 254r-257v) in dem alphabetischen Glossar; 29 im fortlaufenden Glossartext, 25 interlinear stehend; 3 Interlinearglossen (f. 258r) in der Liste lateinischer und griechischer Substantive und Verben; Glossen von der Texthand; zudem einige wenige lateinische Interlinearglossen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 12. Jahrhundert eingetragen, ebenso die Glossen zu der grammatischen Schrift. Sprachgeographische Einordnung: Vorwiegend obd., sporadisch md. nach Einarbeitung einer md. Quelle (nach H.U. Schmid, S. 565).

626

Graz

Edition: H.U. Schmid, in: Althochdeutsch, I, S. 5 6 6 - 5 7 5 . Literatur: H.U. Schmid, in: Althochdeutsch, I, S. 561—575.

270b

GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK VERSCHOLLEN StSG. 683 - 3. Nachtragsliste (1991)

Handschrift Beschreibung: Jahrhundert.

Codex; weitere Daten unbekannt. -

Schrift: aus dem 11.

Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Prudentius, Psychomachia. Handschrift unbekannt.

Inhalt der

Geschichte: Codex wohl im 11. Jahrhundert entstanden; die Handschrift ist heute verschollen; die Glossen liegen in einer Abschrift von H. Hoffmann im Codex Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Ms. lat. 4° 331 Kapsel 9 Konvolut h vor. Literatur: StSG. IV, S. 345, 685, Nr. 683.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung oder Textglossar: 7 Glossen (Vorsatzblatt vorne) zu Prudentius, Psychomachia. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 346 (Nr. DCCCXX d Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 685, Nr. 683; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272.

270c

GRAZ, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 742 (FRÜHER StSG. IV, S. 501 Anm. - 4. Nachtragsliste (1991)

36/72

F°) A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 280 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezältes Pergament- und Papierblatt vorne; 29,0 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 280 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur

Hamburg

627

36/72 auf der Versoseite des zusätzlichen Pergamentblattes. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 16,0 cm; f. l r - 1 8 8 v zweispaltig; f. 189r-280v einspaltig; 3 2 - 4 0 Zeilen; Überschriften zum Teil in roter Farbe, zum Teil rubriziert; Initialen in roter Farbe. — Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliche Blätter über 100 bayerische Ortsnamen mit Angabe von Geldleistungen; f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 5 6 r Sermones, zum Teil in deutscher Sprache; f. 150r Besitzvermerk; f. 156r-156v Annotationes morales; Horaz, Epistola (I, 5, Vers 16-19); f. 157r-180v Naturalia; f. 1 8 1 r 188r alphabetisches Glossar [Exzerpt aus einem Glossar der Handschrift Melk, Stiftsbibliothek Nr. 592 (Katalog Nr. 432)]; f. 193r-196r Argumentum in Canticum canticorum; f. 197r-278v Honorius Augustodunensis, Expositio in Canticum canticorum; f. 278r Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts in der Kartause Seitz entstanden; auch Besitzvermerke auf f. lr, 150r, 278r weisen auf Seitz. Literatur: A. Kern, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz, II, S. 20f., Nr. 742; StSG. IV, S. 501.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 2 Glossen (f. 184vb, 187vb) im Kontext des alphabetischen Glossars; lateinisch-deutscher Randeintrag f. 187va; Glossen wohl nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 501 Anm. Literatur: StSG. IV, S. 501 Anm.; A. Kern, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Graz, II, S. 21.

GRENOBLE, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE M S . 4 3 (FRÜHER 2 6 6 ) s. N R . 1 0 2 8 HAMBURG, PRIVATBESITZ JÖRN GÜNTHER M S . 3 3 s. N R . 1 0 5 6

Hamburg

628 2 7 1 HAMBURG,

STAATS-

UND

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

COD. GERM. l A (FRÜHER COD. HIST. 17) VERSCHOLLEN StSG. 233

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; Quartformat; Zählung nicht vorhanden. — Einrichtung: 23 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Bibel, Matthäus-Evangelium (17, 1 0 - 2 6 ) . Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Niederdeutschland entstanden; das Fragment wurde in einen im 14. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Egmond entstandenen Codex eingebunden; 1894 wurde das Fragment ausgelöst und unter der jetzigen Signatur aufbewahrt; seit 1945 gilt es als verschollen. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 310, Nr. 1489; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 53; B. Lohse, Die historischen Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, S. 19; K. Müllenhoff, ZDA. 13 (1867) S. 192; Philologia Hamburgensia, S. 18; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 4; StSG. IV, S. 465, Nr. 233.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen zur Bibel, Matthäus-Evangelium (17, 1 0 - 2 6 ) ; 5 interlinear und 2 marginal stehend; Glossen nicht von der Texthand; Blatt auch reich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen etwa im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach G. Baesecke, S. 257; K. Müllenhoff, S. 192; P. Piper, S. 42; I. Rosengren, S. 37). Edition: K. Müllenhoff, ZDA. 13 (1867) S. 192; StSG. I, S. 714 (Nr. CCCLXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 465, Nr. 233; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 310, Nr. 1489; K. Müllenhoff, ZDA. 13 (1867) S. 192; Philologia Hamburgensia, S. 18; P. Piper, Litteraturgeschichte und Grammatik des Althochdeutschen und Altsächsischen, S. 42; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischenEvangelienglossen, S. 37 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150.

629

Hamburg

2 7 2 HAMBURG, S T A A T S CODEX 141 A IN SCRIN.

UND

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK,

StSG. 234

F

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 138 Blätter sowie je 2 Papierblätter vorne und hinten; 25,5 χ 18,0 cm; Zählung der Seiten von 1 - 2 7 5 , wobei die Zählung erst auf der 2. Seite beginnt. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,2 χ 11,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen. — Schrift: Codex von zwei Händen; Hand A schreibt p. 1 - 1 5 7 , Z. 23, p. 160-273; Hand Β p. 157, Ζ. 24 - p. 159, 2 7 4 - 2 7 5 ; Hand Α zeigt eine fuldische Kalligraphie aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts, Hand Β ist eine Corveyer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Besitzvermerk; 2 - 1 4 5 Ansegis von Fontenelle, Capitularium collectio; p. 145-157 Capitulare Wormatiense; p. 1 5 8 - 1 5 9 Konzilienbeschlüsse (Exzerpte); p. 160-207 Lex Salica; p. 2 0 8 - 2 3 7 Lex Ribuaria; p. 2 3 8 - 2 7 3 Lex Alamannorum; p. 2 7 4 - 2 7 5 Gregor der Große, Brief an den Defensor Johannes über Anklagen gegen Geistliche (Exzerpte). Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Niederdeutschland, vielleicht in der Benediktinerabtei Corvey entstanden; auf Corvey weist ein Besitzeintrag (p. 1) des 15. Jahrhunderts; der Codex befand sich 1602 im Besitz des Rechtshistorikers F. Lindenbrog, der ihn der Hamburger Stadtbibliothek schenkte. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 311, Nr. 1495; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 115; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, I, Blatt 182 verso; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 145f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 53; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 151; D. Hüpper, in: Althochdeutsch, II, S. 1077; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 93; Leges Alamannorum, I, S. 13; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, V, S. 135f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 220; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 51, 1 5 3 - 1 5 6 , 7 1 5 , 7 2 2 ; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 267; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 334; StSG. IV, S. 465, Nr. 234. - Abbildung von f. 132 bei J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. VII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Glossen; 1 Interlinear- (p. 131) und 2 Marginalglossen (p. 132, 133) zu Ansegis von Fontenelle, Capitularium collectio, sowie 2 Marginalglossen (p. 241, 272) zur Lex Alamannorum; zudem 1 in den Text integriertes Wort (p. 152) in dem Capitulare Wormatiense. Zeit und Ort: Glossen im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen.

Hannover

630

Sprachgeographische Einordnung: As. (nach J.H. Gallee, Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Sprachdenkmäler, S. 21 lf.); keine sicheren as. Schreibungen (nach H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 334f.). Edition: StSG. II, S. 26 (Nr. DXXVII), S. 352 (Nr. DCCXXX); I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 107f. Literatur: StSG. IV, S. 465, Nr. 234; R. Bergmann, in: Sprache und Recht, I, S. 58; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 107f., 146; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J . H . Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 211 f.; D. Hüpper, in: Althochdeutsch, II, S. 1077; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 155f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 267; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 66; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 334f.

2 7 3 HANNOVER, NIEDERSÄCHSISCHE LANDESBIBLIOTHEK M S IV, 533 StSG. V, S. V: ausgeschlossen. - BV. (1973)

F

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 7 Blätter; 18,0 χ 10,5 cm; moderner Einband; vorgängige Signatur 358 auf f. 7v. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 10,0 cm; zweispaltig; 56 Zeilen; f. 3 und f. 7 wohl Palimpsestblätter; vereinzelt verstärkte Anfangsbuchstaben. - Schrift: späte karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 6 r Petrus Mauritius von Cluny, Gedicht; f. 6 v - 7 r leer; f. 7ν vorgängige Signatur. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden (auf f. 7v befindet sich eine Signatur des 18. Jahrhunderts). Literatur: E. Bodemann, Die Handschriften der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu Hannover, S. 91, Nr. 533; R. Brill, Z D A . 57 (1920) S. 122-126; A. Ebel, Chn 17142, S. 11, 14; H. Härtel - F. Ekowski, Handschriften der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover, II, S. 154.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 37 Glossen (f. 3 r b - 5 v b ) zu dem Gedicht des Petrus Mauritius von Cluny; Glossen, die fast durchgängig interlinear eingetragen sind, enthalten Pflanzen- und Vogelbezeichnungen; Codex zudem auch interlinear lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 249); mfrk. mit einigen as. Merkmalen (nach Th. Klein, S. 260).

Harburg — Augsburg

631

Edition: R. Brill, ZDA. 57 (1920) S. 126f. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 2 4 7 - 2 4 9 ; R. Brill, ZDA. 57 (1920) S. 125 — 127; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 260—262.

2 7 4 AUGSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M S . I, 2 , 2 ° , 2 1 (FRÜHER SCHLOSS HARBURG, FÜRSTLICH OETTINGENWALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK M S . I, 2 , 2 ° , 21) StSG. 286 F Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 175 Blätter; 27,5 χ 19,5 cm; Zählung von 1 bis 175 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem Zählung von einer mittelalterlichen Hand; mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel; je 5 Buckel auf den Deckeln; 1 fehlt; 1 von ehemals 2 Schließen; vorgängige Füssener Signatur I 20 auf dem Vorderdeckel. Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 13,5 cm; zweispaltig; 39 Zeilen; rote und blaue Lombarden; Spiegelblatt vorne geozentrisches Schema. - Schrift: Textura von einer Hand aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderes Spiegelblatt deutsche Farbbezeichnungen; f. lr Schenkungsvermerk; f. lra—162rb Wilhelmus Brito, Expositiones vocabulorum bibliae; f. 162rb — 166vb alphabetische Worterklärungen; f. 167ra—175ra Worterklärungen; f. 175rb —175vb Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Hexameter über Tierstimmen. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum entstanden; 1465 schenkte ihn der Augsburger Archidiakon J. Wildsgefert der Benediktinerabtei St. Mang in Füssen, worauf ein Schenkungsvermerk auf f. lr weist; die Handschrift gelangte in den Besitz der Fürsten von Oettingen—Wallerstein; 1980 wurde deren Bibliothek vom Freistaat Bayern für die Universitätsbibliothek Augsburg erworben. Literatur: K. Bartsch, Germania 8 (1863) S. 47; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 90; G. Hägele, Lateinische mittelalterliche Handschriften in Folio der Universitätsbibliothek Augsburg, S. 17, 65f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 21; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2820; StSG. IV, S. 499f., Nr. 286.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 156 Interlinearglossen (f. 175rb-vb) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; interlineare

632

Harburg — Augsburg

Glossen in eigener Zeile eingetragen; Schrift der Glossen etwas kleiner als die der Hexameter. Zeit und Ort: Glossen mit den lateinischen Hexametern in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 32); o b d . - f r k . (nach H. Reutercrona, S. 95). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV); Berichtigungen dazu bei P. Piper, LBGRPh. 18 (1897) Sp. 77. Literatur: StSG. IV, S. 499f., Nr. 286; K. Bartsch, Germania 8 (1863) S. 47f.; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; E. Meineke, in: 2RGA. X, S. 119; P. Piper, LBGRPh. 18 (1897) Sp. 77; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 95; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 32; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 292; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 308.

2 7 5 AUGSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M S . I, 2 , 4 ° , 2 (FRÜHER SCHLOSS HARBURG, FÜRSTLICH O E T T I N G E N WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK M S . I, 2 , 4 ° , 2) nicht bei StSG. - BV. (1973) F Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 159 Blätter; 24,5 χ 17,5/18,0 cm; Zählung von 1 bis 159 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Halbledereinband des 19. Jahrhunderts. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,0/13,5 cm; zweispaltig; 28 Zeilen; f. 7 r - 1 2 v 12 verzierte Kanontafeln; große, mehrfarbige, mit Flechtwerk verzierte Initialen zu Beginn der vier Evangelien; zudem kleinere, mehrfarbige, mit Flechtwerk verzierte sowie rot umpunktete Initialen; Überschriften in Capitalis rustica, auf f. 83r in Gold, auf f. 123v in Silber; f. 126v Zierseite mit Kreuzkomposition. Schrift: angelsächsische Majuskel von der Hand eines Schülers des Echternacher Schreibers Laurentius, möglicherweise Vergilius, aus dem 1. Drittel des 8. Jahrhunderts; f. 1 5 8 r - v karolingische Minuskel von einer Hand des 9., f. 1 5 9 r - v von mehreren Händen des 11. und 15. Jahrhunderts. Inhalt: "Maihinger Evangeliar", "Harburger Evangeliar": f. lr leer; f. lv Verse über die Kanontafeln; f. 2r Tafel mit spiegelbildlich wiederholtem Evangelia veritatis\ f. 2 v - 1 5 7 r Bibel, Matthäus — , M a r k u s - , L u k a s - und Johannes-Evangelium; f. 7 r - 1 2 v 12 Eusebius von Cäsarea, Kanontafeln; f.

Harburg - Augsburg

633

157v Verse in der Form eines Akrostichons; f. 158r—ν Bibel, Schrift (Fragment); f. 159r—ν liturgische Schriften (Fragmente); hinterer Deckel eingeklebte Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 8. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; auch das Akrostichon des Schreibers Laurentius auf f. 157v weist darauf; zwischen 1785 und 1790 war die Handschrift im Besitz J. - B. Maugerards (1735-1815); wahrscheinlich befand sie sich ab 1809 bei dem Bruchsaler Stiftskanoniker A. Gaertler (1731-1818); noch im 19. Jahrhundert wurde sie von Fürst Ludwig von Oeningen—Wallerstein erworben; seit 1980 befindet sich der Codex in der Augsburger Universitätsbibliothek. Literatur: J.J.G. Alexander, Insular Manuscripts, S. 5 lf.; St. Beissel, Geschichte der Evangelienbücher, S. 124; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 16; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 88f.; L. Bieler, Scriptorium 3 (1949) S. 286f.; K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 450, 468; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 75; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 35, Nr. 146 [zu f. 158]; A. Boeckler, Abendländische Miniaturen, S. 19; T.J. Brown — T.W. Mackay, Codex Vaticanus Palatinus Latinus 235, S. 16, 18f.; D. de Bruyne, RB. 29 (1912) S. 339f.; CLA. VIII, S. 54, Nr. 1215; E. Coccia, StM. Serie Terza 8 (1967) S. 317f.; B. Ebersperger, Die angelsächsischen Handschriften in den Pariser Bibliotheken, S. 179, 186; M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach 698 - 1 9 9 8 , S. 127; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantesmemoriam, S. 11, 14f.; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 196; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 11*, 20* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 71; K. Forstner, StMOSB. 110 (1999) S. 15; R. Gameson, in: The early medieval Bible, S. 33; R. Gameson, Scriptorium 56 (2002) S. 50; Y. Hen, ASE. 26 (1997) S. 54; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 20; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 3 6 - 4 2 ; Insular and Anglo-Saxon illuminated manuscripts, S. 20f., Nr. 24; R. Kahsnitz, in: Wertvolle Handschriften und Einbände aus der ehemaligen (Dettingen-Wallersteinschen Bibliothek, S. 26f., Nr. 1; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 241f., Nr. 400; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 280f., 633f.; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 348, Nr. 287*; M. Lapidge, in: Gli autograft medievali, S. 105; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 463; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 11, 38, 48; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 8, 40; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, II, S. 409; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 3 2 3 - 3 2 5 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 21; P. McGurk, Latin Gospel Books, S. 68f., Nr. 72; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 423 - 4 2 7 ; R. McKitterick, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 101; Μ. McNamara, in: Irland und die Christenheit, S. 31; H.D. Meritt, APSYB. 1959 (1960) S. 542; H.D. Meritt, JEGPh. 60 (1961) S. 442; G.L. Micheli, L'Enluminure du Haut Moyen Age, S. 44f., 66; N. Netzer, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 73f.; N. Netzer, Cultural Interplay in the Eighth Century, passim; Ν. Netzer, in: St. Cuthbert, S. 2 0 5 - 2 0 9 ; Ν. Netzer, in: Willibrord, S. 128-131; C. Nordenfalk, AA. 3 (1932) S. 60f.; D. 0 Cröinin, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 87; D. 0 Cröinin, EvangeliumEpternacense; D. 0 Cröinin, in: St. Cuthbert, S. 189-201; J. Schroeder, ESt. 1 (1979) S. 380; J. Schroeder, ESt. 1 (1979) S. 3 9 1 - 3 9 7 ; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 35; P. Spang, Handschriften und ihre Schreiber, S. 23, 47; L. Traube, in: L. Traube - R. Ehwald, Jean-Baptiste Maugerard, S. 312, 326; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch—insularen Schulen, S. 85, 97; E.H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen, Text, S. 279f. — Faksimile bei D. Ο Cröinin, Evangelium Epternacense;

634

Harburg - Augsburg

Abbildung von f. 2r, 157v, 126v, 127r, 9v, lOr, 16r, 16v, 83r bei J J . G . Alexander, Abbildung 115f., 1 1 9 - 1 2 4 , 126; Abbildung von f. 5r bei CLA.; Abbildung von f. 55r bei M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi, Abb. 1; Abbildung von f. 55r, 69va (Ausschnitt) bei E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 104, 106; Abbildung von f. 126v und der Initialen auf f. 83v, 16r bei G.L. Micheli, Abb. 6, 62, 64; Abbildung von f. 127r bei N. Netzer, in: Die Abtei Echternach, Abb. 8, S. 72; Abbildung von f. 5r, 9v bei N. Netzer, Cultural Interplay in the Eighth Century, Abb. 60, 63; Abbildung von f. 157v, 128v bei N. Netzer, in: St Cuthbert, Abb. 25, 26d; Abbildung von f. 16r bei N. Netzer, in: Willibrord, Abb. 7, S. 313; Abbildung von f. 20vb mit einer Griffelglosse und von f. 157v bei D. 0 Cröinin, in: Die Abtei Echternach, S. 87, 94; Abbildungen von f. 84r, 3r, 55r, 69v bei J. Schnieder - H. Trauffler, Die Anfänge der Abtei Echternach, Abb. 1 5 - 1 8 ; Abbildung von f. 157v sowie Ausschnitte weiterer Seiten bei P. Spang, S. 24, 4 6 - 4 8 ; Abbildungen von 13 Seiten bei E.H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen, Mappe IV, Tafel 260—266.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 14 altenglische und 23 althochdeutsche Griffelglossen (f. 21ra-86vb) zur Bibel, Evangelien; Glossen von verschiedenen insularen und insulesken Händen eingetragen; nach f. 86 ist der Codex nicht mehr glossiert. Zeit und Ort: Altenglische Glossen etwa gleichzeitig mit dem Text im 1. Drittel des 8. Jahrhunderts, althochdeutsche Glossen zum Teil im 8., zum Teil im frühen 9. Jahrhundert eingetragen; Glossen in Echternach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nachR. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 91; J. Hofmann, S. 38; R. Schützeichel, S. 22). Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 3 9 - 4 2 ; J . - C . Muller, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 72f.; E. Glaser, in: Grammatica ianua artium, S. 6 - 1 5 ; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 106. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 16; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 8 8 - 9 2 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 75; E. Glaser, AION. Ns. II, 1 - 3 (1992) [1994] S. 126; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 55, 66f.; E. Glaser, in: Grammatica ianua artium, S. 3 - 1 7 ; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 105-107; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 119, 124, 130; E. Hellgardt, Arbitrium (1998) S. 162; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 3 5 - 4 2 ; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 348, Nr. 287*; Th. Klein, JVNSp. 123 (2000) S. 28; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 153; H.D. Meritt, JEGPh. 60 (1961) S. 442; J . - C . Muller, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 72f.; J. Schroeder, ESt. 1 (1979) S. 3 9 7 - 3 9 9 ; R. Schützeichel, ZD A. 93 (1964) S. 21f.; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 35; P. Vaciago, MeR. 7 Ns. 4 (1993) S. 25.

Harburg — Augsburg

635

2 7 6 AUGSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK MS. I, 2, 4 ° , 14 (FRÜHER SCHLOSS HARBURG, FÜRSTLICH OETTINGENWALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK MS. I, 2, 4 ° , 14) StSG. 288 F Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 2 ; Teil 2: f. 13-44; Teil 3: f. 4 5 - 5 0 ; Pergament; 50 Blätter; Zählung von 1 bis 50 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite. — Einrichtung f. 13r—44v: Schriftspiegel 20,3 χ 15,9 cm; einspaltig; 2 6 - 2 7 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 2 v Kalendarium; f. 13r kalendarische Berechnungen; f. 1 3 v 21r Beda, De temporum ratione (Exzerpte); f. 21v-23v Pseudo-Beda, De ratione computi (Exzerpte); f. 24r—36r Kalendarium; f. 36v-39r De observat i o n ; f. 39v griechische Zahlennamen; f. 39v—40r Indikationen- und Epaktenberechnungen für die Jahre 982-1028; f. 41r Epaktentafel; f. 41v-43v kalendarische Notizen; f. 44r-50v Liber tertius de igne purgatorio. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden, f. 1 - 1 2 in der Benediktinerabtei Tegernsee; im 15. Jahrhundert wurden die 3 Teile zusammengefügt. Literatur: C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 3 0 - 3 4 ; G. Hägele, in: Vita Sancti Uodalrici, S. 45; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 26; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 21; StSG. IV, S. 501, Nr. 288.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 38 Glossen (f. 13v-20r) zu Beda, De temporum ratione; davon 37 interlinear und 1 marginal stehend; zudem spärliche lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach C. Cigni, S. 36). Edition: StSG. II, S. 47f. (Nr. DLVI); C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 35-53. Literatur: StSG. IV, S. 501, Nr. 288; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 317; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 31 - 6 1 ; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 200f., 203; G. Hägele, in: Vita Sancti Uodalrici, S. 45; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 172; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 87; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 150; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43.

Heidelberg

636

2 7 7 HEIDELBERG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK COD. HEID. HS. 3957 (FRÜHER 362A, N R . 28, HEFT 5, BLATT 26A/B UND

27A/B) StSG. 235

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter, deren Ränder stark beschnitten sind; Blätter wurden etwa in der Mitte längs durchgeschnitten, später wieder zusammengeklebt; Leimspuren; Blatt 1 12,8 χ 12,4 cm; Blatt 2 17,8 χ 12,8 cm; Zählung von 1 bis 4 von jüngerer Hand jeweils in der äußerern oberen Ecke der Seite, darunter zusätzliche Zählung 26a, 26b, 27a und 27b; außerdem Zählung von 11 bis 12 jeweils in der unteren rechten Ecke der Rectoseite; f. 12 V e r s o - und Rectoseite verdreht; moderner, braun-beige melierter Pappeinband, in dem insgesamt 18 Fragmente aufbewahrt werden; vorgängige Signatur 362° 28, V auf einem Papierschild auf dem Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,6 χ 9,5 cm; einspaltig; f. 11 27 Zeilen; f. 12 38 Zeilen (ursprüngliche Zeilenzahl); rote, über 3 Zeilen reichende Lombarden zur Markierung der Kapitelanfänge; Überschriften und Initialen in roter Farbe. — Schrift: Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 12. Jahrhunderts oder dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l l r - 1 2 v Summarium Heinrici (III, 16, 17; IV, 7, 8; Redaktion A). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts vermutlich in der Zisterzienserabtei Salem am Bodensee, zumindest im schwäbischen Raum, entstanden; die Fragmente dienten einer Inkunkabel des 15. Jahrhunderts aus Salem als Vorsatzblätter; von dort aus gelangten sie in die Universitätsbibliothek Heidelberg; nach neuzeitlichen Vermerken auf f. l l v und 12r wurden sie anscheinend eine Zeitlang in der Handschrift Pal. germ. 350 aufbewahrt. Literatur: G. Becht, HJ. 27 (1983) S. 145f., 148; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 44, 68f., 185, 202; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XXXIX; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40, 43; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 2 4 6 - 2 4 9 ; W. Wegstein, ADA. 88 (1977) S. 13; W. Wegstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1225; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici Summarium Heinrici < , S. 76f.; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 310.

HEIDELBERG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK COD. PAL. LAT. 5 2 s.

NR. 277b

277a

HEIDELBERG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK COD. PAL. LAT. 9 2 1 VERBRANNT

StSG. V, S. 29 Anm. 4 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 113 Blätter; Format unbekannt. — Einrichtung: einspaltig; Zeilenzahl unbekannt. — Schrift: deutsch—angelsächsische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts oder aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Besitzvermerk; p. 2 - 4 leer; p. 5 - 1 3 5 Jordanes, Romana; p. 1 3 5 - 2 2 0 Jordanes, Getica (unvollständig); p. 221 - 2 2 2 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert oder im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Maingegend, vielleicht in Fulda, entstanden; nach einem Besitzvermerk auf p. 1 befand sich die Handschrift 1479 in der Mainzer Dombibliothek; 1622 gelangte sie nach Rom und von dort während der Napoleonischen Kriege nach Paris; 1815 kam der Codex nach Heidelberg; er wurde beim Brand des Hauses von Th. Mommsen 1880 vernichtet.

Heidelberg

638

Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 17; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 145f., 171; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 317, Nr. 1516; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 84f.; CLA. VIII, S. 56, Nr. 1224; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 224; Th. Mommsen, Iordanis Romana et Getica, S. XLVIIf.; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; D. Walz, Die historischen und philosophischen Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. Lat. 921-1078), S. 1; StSG. V, S. 29.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 43) zu Jordanes, Romana. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 29 (Nr. DCCIVbb); Th. Mommsen, Iordanis Romana et Getica, S. XLVII; D. Walz, Die historischen und philosophischen Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. Lat. 9 2 1 - 1 0 7 8 ) , S. 1. Literatur: StSG. V, S. 29; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 17; CLA. VIII, S. 56, Nr. 1224; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 57, 60; Th. Mommsen, Iordanis Romana et Getica, S. XLVII; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 141; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; D. Walz, Die historischen und philosophischen Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. Lat. 921-1078), S. 1.

277b

HEIDELBERG,

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

COD.

PAL.

LAT. 52 nicht bei StSG. Georgslied; Kicila-Vers; Otfrid

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 195 Blätter sowie 14 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und 1 Pergamentblatt zwischen Blatt 4 und 5; zudem 8 zusätzliche gezählte Papierblätter hinten; 23,9 χ 20,3 cm; Zählung von 1 bis 202 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; Blatt 1 mit Α bezeichnet; Zahlen 192 bis 199 in der Zählung übersprungen. Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; reich verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus

Heidelberg

639

der Zeit um 870; f. 200v unten—201 ν oben von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: Papierblatt 1—2 vorne Notizen über Otfrid; Papierblatt 1 recto Jahreszahl; Papierblatt 2 verso Federproben; Papierblatt 3 Notizen (meist durchgestrichen); Papierblatt 4 - 1 0 leer; Pergamentblatt Titel; Notiz; f. l r - 1 9 1 v , 200r—ν Otfrid, Evangelienbuch (f. 17v mit Neumen; am Anfang und Schluß unvollständig); f. 90r Kicila-Vers; f. 192r-199v leer; f. 200v unten-201v oben Georgslied (am Schluß unvollständig); f. 202r Federproben; Namen; f. 202v Spendenverzeichnis; Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach um 870 in der Benediktinerabtei Weißenburg entstanden; ein ausgekratzter Eintrag auf f. 202v von 1555 weist wohl Matthias Flacius Illyricus als Besitzer aus; später befand sich die Handschrift in Augsburg. Literatur: J. Autenrieth, "Litterae Virgilianae", S. 26, 28; G. Baesecke, in: Festgabe Philipp Strauch zum 80. Geburtstage, S. 5If.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 41; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 47, 145, 171; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 316, Nr. 1512; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 76f.; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 75; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 71 und passim; Η. Butzmann, Kleine Schriften, S. 140; H. Butzmann, in: Otfrid von Weißenburg, S. 2 3 2 - 2 3 8 ; C. Cigni, TEMA. 17 (2001) S. 155; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 186; H. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 20*-22*; D.H. Green, in: Althochdeutsch, I, S. 762; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 54; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 9; W. Haubrichs, ADA. 96 (1985) S. 9 - 1 9 ; W. Haubrichs, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 89; W. Haubrichs, in: Festschrift für Eduard Hlawitschka zum 65. Geburtstag, S. 165f. und passim; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 5 5 - 5 7 , 6 1 — 7 1 , 7 4 , 165,403f.; W. Haubrichs, in: Herrschaft, Kirche, Kultur, S. 529; W. Haubrichs, in: ThRE. XXV, S. 543; E. Hellgardt, Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch, S. 71, 79; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 97f.; E. Jammers, in: Otfrid von Weißenburg, S. 116, 120f., 123-129; D. Kartschoke, in: Scrinium Berolinense, I, S. 276, 284; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 8 0 - 8 4 und passim; W. Kleiber, in: Theodisca, S. 118f. und passim; W. Krogmann, in: Otfrid von Weißenburg, S. 242; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 135f. und passim; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 6 9 2 - 6 9 4 ; A. Liberman, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 181 f., 184f.; A.L. Lloyd, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 110, 117f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 224; W. Metzger, in: Kostbarkeiten gesammelter Geschichte, S. 31, 180; W. Milde, in: Alles was Recht war, S. 38, 43; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 23f.; P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 118; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 300f.; F. Saran, in: Otfrid von Weißenburg, S. 39; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 129; R. Schmidt-Wiegand, in: 2 VL. II, Sp. 1213; W. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 179f.; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 21; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 2 7 - 3 9 , 4 6 - 7 6 , 7 8 - 9 7 ; R. Schützeichel, in: Philologische Forschungen, S. 265—278; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 153f.; M. Signorini, SC. 19 (1995) S. 132, 134, 147, 162, 196; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 73; St. Sonderegger, RC. 43 (1991) S. 170. - Abbildung von f. 42v bei J. Autenrieth, Abb. 10, S. 27; Abbildung von f. 200v bei M. Enneccerus, Die ältesten deutschen

640

Heiligenkreuz

Sprach—Denkmäler, Tafel 37; Abbildung von f. 200v bei H. Fischer, Tafel 19; Abbildung von f. 200v—202r bei W. Haubrichs, in: Deutsche Literatur, Abb. 1 - 4 , S. 5 2 6 - 5 2 9 ; Abbildung einer Seite bei E. Jammers, Abb. 1; Abbildung von f. 42v sowie mehrerer Ausschnitte bei W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 349 — 351 und passim; Abbildung von f. 200v bei A. Liberman, S. 183; Abbildung von f. 14r bei W. Milde, Abb. 2, S. 43.

Glossen Zahl und Art: Isolierte Worteinträge: Wenige Einzel Wörter als Federproben auf f. 202r. Zeit und Ort: Einzel Wörter im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 37f. Literatur: R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 37f.; St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 210.

2 7 8 HEILIGENKREUZ, STIFTSBIBLIOTHEK 17 StSG. 236

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 275 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 41,5 χ 28,5 cm; Zählung von 1 bis 274 von älterer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt 89 in der Zählung übersprungen; mit hellem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 33,5 χ 22,0/ 22,5 cm; f. l r - 2 2 v sechsspaltig; f. 23r-275v dreispaltig; 5 1 - 5 2 Zeilen; Überschriften in roter Tinte; volkssprachige Glossen rot oder gelb markiert; reich verzierte, mehrfarbige Initialen zu Beginn jeder neuen Buchstabenreihe des Glossars; Lemmata in den Glossaren oft rubriziert; f. lr—22v Spalten durch rote Linien begrenzt. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lra—22vf Pseudo—dositheanische Interpretamente; f. 23ra-229vb 1. Salomonisches Glossar; f. 230ra-275vc 2. Salomonisches Glossar. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk des 12./13. Jahrhunderts auf f. lr. Literatur: A. Fingernagel, in: Scrinium Berolinense, I, S. 45, 47; A. Fingernagel — M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 92; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986)

Heiligenkreuz

641

S. 9; Β. Gsell, in: Die Handschriften-Verzeichnisse der Cistercienser-Stifte, I, S. 132; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 406; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31; M. Roland, Buchschmuck in Lilienfelder Handschriften, S. 25; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7585; VI, Nr. 9318; StSG. IV, S. 466, Nr. 236. Abbildung einer Initiale auf f. 256v bei A. Fingernagel, Abb. 7, S. 54.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisch angeordnete Sachglossare: Über 480 fast ausschließlich im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen; davon etwa 390 (f. 23vb-229vb) zum 1. Salomonischen Glossar; 90 (f. 241vb-275vb) zum 2. Salomonischen Glossar; neben zahlreichen Lemmata Freiraum für weitere Glossen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 12. Jahrhundert wohl in Heiligenkreuz eingetragen. Sprachgeographische Simmler, S. 31).

Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 16; F.

Edition: StSG. IV, S. 27f., 3 2 - 9 3 , 9 7 - 1 0 3 , 106, 1 lOf., 1 1 3 - 1 2 3 (Nr. MCLXXVa). Literatur: StSG. IV, S. 466, Nr. 236; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 320; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 48; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. l l f . ; S. Glauch, Die Marianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 488; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 114, 121, 160, 166f., 172, 186; H. Hombruch, Deonomastika, S. 140; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 110; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 295, 302, 379f., 406; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 174; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 51; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 15 und passim; Η. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 54; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; Α. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 16; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; M. Roland, Buchschmuck in Lilienfelder Handschriften, S. 25; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 502f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 61; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 932; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 666.

642

Heiligenkreuz

2 7 9 HEILIGENKREUZ, STIFTSBIBLIOTHEK 2 3 StSG. 237

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 180 Blätter; Rectoseite von f. 1 einem Papierblatt aufgeklebt; f. 1 - 8 38,0 χ 25,2 cm; f. 9 - 1 8 0 38,2 χ 28,7 cm; Zählung von 2 bis 180 von älterer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1964 restauriert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 20,0/21,5 cm; zweispaltig; 4 3 - 5 6 Zeilen; mehrere rankenverzierte Initialen in roter Farbe, auf f. 17r zudem in goldener Farbe; ansonsten einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l v - 1 6 v Bibelglossar; f. 17r-40v Augustinus, Expositio super epistolam Iohannis apostoli; f. 41r — 180v Homiliar; Predigten (u.a. von Augustinus, Maximus, Fulgentius, Johannes Chrysostomus; am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz entstanden, worauf auch ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist. Literatur: B. Gsell, in: Die Handschriften-Verzeichnisseder Cistercienser-Stifte, I, S. 133; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 86f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 466, Nr. 237.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse (f. 4ra) in dem Bibelglossar (zu 1. Samuel). Zeit und Ort: Glosse als Bestandteil des Glossartexts im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 265 (Nr. CH Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 466, Nr. 237; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276.

Heiligenkreuz

2 8 0 HEILIGENKREUZ, STIFTSBIBLIOTHEK 5 7 StSG. 237b

643

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter sowie 1 etwas kleineres, quer eingebundenes zusätzliches Blatt hinten; 31,7 χ 23,0 cm; von f. 124 unteres Drittel weggeschnitten; Zählung von 1 bis 131 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 2 zweimal vorhanden; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 nur noch zum Teil erhaltene Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 17,0 cm; einspaltig; f. 1 2 1 - 1 3 1 zweispaltig; 4 1 - 4 2 Zeilen; f. lr große, in roter und brauner Farbe ausgeschmückte Initiale P; ansonsten einfache Initialen in roter Farbe; einige Überschriften in roter Farbe. - Schrift: Buchschrift von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 1 r Bibelglossar; f. 81r De serpente eneo; f. 81r—ν Pseudo — Beda, De VII miraculis manufactis que fuerunt olim in mundo; f. 8 1 v - 8 4 v Hieronymus, Prologe zur Bibel; f. 85r—112v Expositio Ezechielis; f. 113r— 119r Summa confessionum; f. 119r-129ra theologische Schriften; f. 1 2 9 r a 130vb Vision des Zisterziensermönchs Rudolf von Kaisheim; f. 1 3 1 r a - b Briefe; f. 13lv leer; zusätzliches Blatt hinten Missale (Fragment); [Inhalt von f. lr—84v identisch mit dem der Handschrift Erlangen, Universitätsbibliothek Erlangen—Nürnberg Ms. 83 (Katalog Nr. 144)]. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur: B. Gsell, in: Die Handschriften-Verzeichnisse der Cistercienser-Stifte, I, S. 140f.; P.G. Schmidt, in: Litterae medii aevi, S. 193; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaries, S. 134; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 4 6 6 - 4 6 8 , Nr. 237".

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 10 fast ausschließlich im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 12r-129v). - Textglossar: 7 Glossen in dem Bibelglossar; 1 Glosse (f. 12r marginal) zu Genesis, 2 Glossen (f. 19r, 20r) zu Leviticus, 1 Glosse (f. 35v) zu Sprüche, 1 Glosse (f. 50r) zu Job, 1 Glosse (f. 53r) zu Esdras, 1 Glosse (f. 60v) zu Daniel. — Textglossierung: 1 Glosse (f. 83r) zu Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi; 1 in den Text integriertes deutsches Wort (f. 129vb) in der Vision des Zisterziensermönchs Rudolf von Kaisheim; Wort unterstrichen; zudem 1 volkssprachiges Wort in latinisierter Form (f. 48r) in einem Psalm (104,40). Zeit und Ort: Glossen und Einzel Wörter als Bestandteile der Texte im 13. Jahrhundert eingetragen.

644

Heiligenkreuz

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 467f., Nr. 237b. Literatur: StSG. IV, S. 4 6 6 - 4 6 8 , Nr. 237"; StSG. V, S. 108-407; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276.

2 8 1 HEILIGENKREUZ, STIFTSBIBLIOTHEK 130 StSG. 238

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 121 Blätter; vor f. 1 etwa 7 cm breiter Streifen eingebunden; 29,0 χ 21,2 cm; Zählung von 1 bis 121 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahlen auf f. 7 8 119 nicht eingetragen; zudem ältere Zählung von 1 bis 120 (erstes Blatt ungezählt); mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen und 5 Buckel auf dem hinteren Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,2/ 20,8 χ 9,0/18,5 cm; f. l r - 7 6 v 23 Zeilen; f. 77r-121v 4 4 - 4 6 Zeilen; f. lv mehrfarbige Federzeichnung der Fortuna; f. 5r Federzeichnung des Boethius mit den 9 Musen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts; zum Teil reiche marginale Kommentierung. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv Federzeichnung der Fortuna; f. 2r—4r Lupus von Ferneres, De metris Boethii; f. 4r Accessus zu Boethius; f. 4r—ν De Septem musis; f. 5r Federzeichnung des Boethius mit den 9 Musen; f. 5v—76r Boethius, De consolatione philosophiae; f. 29v oben Worterklärungen aus den Gesta Apollonii; f. 76v leer; f. 77r-92r Kommentare zu Boethius; f. 92v leer; f. 93r-121r Glossar zu Boethius; f. 121v Notizen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz entstanden, worauf auch ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 25 und passim; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 92; B. Gsell, in: Die Handschriften—Verzeichnisse der Cistercienser-Stifte, I, S. 154; N.M. Haring, MSt. 31 (1969) S. 2 8 8 - 3 1 6 ; L. Nauta, in: Boethius in the Middle Ages, S. 2 1 - 2 6 und passim; L. Nauta, Guillelmi de Conchis Glosae super Boetium, S. LXXXVIII—XCI und passim, 2 - 3 4 9 ; J. Rössl, in: Handschriftenbeschreibung in Österreich, S. 102; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 72, 98, 1 4 7 - 1 4 9 , 285, Tafel IV; F. Troncarelli, Scriptorium 41 (1987) S. 135, 137, 144, 147; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 3 und passim; StSG. IV, S. 468, Nr. 238. - Abbildung von f. 5r bei L. Nauta, Guillelmi de Conchis, Tafel 3, S. XI, und bei F. Troncarelli, Tradizioni perdute, Tafel VI.

Heiligenkreuz

645

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 11 Glossen (f. 8 r - 3 3 r ) ; davon 10 Interlinearglossen zu Boethius, De consolatione philosophiae; zudem zahlreiche lateinische Marginal— und Interlinearglossen; 1 in ^—Geheimschrift eingetragene Glosse auf dem oberen Blattrand (f. 29v) zu den Worterklärungen, die zu den Gesta Apollonii gehören. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Edition: StSG. IV, S. 317 (Nr. DLXXP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 468, Nr. 238; W. Bach, die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 7 und passim; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 31 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297.

2 8 2 HEILIGENKREUZ, STIFTSBIBLIOTHEK 2 2 7 StSG. 239

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Pergament; 109 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; 26,2 χ 18,5 cm; heller Ledereinband von 1959; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/21,8 χ 12,8/13,5 cm; f. lr—56r einspaltig; f. 56v-109v zweispaltig; 33 Zeilen; Linien mit dem Zirkel abgesteckt und mit einem Bleistift vorgezeichnet; f. lv reich verzierte Initiale in roter Farbe; ansonsten einfache Initialen in roter Farbe; Überschriften in roter Farbe, zum Teil in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und dem 13. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 2 4 v Gaufrid von Clairvaux, Declamationes; f. 2 5 r - 3 0 v Gaufrid von Clairvaux, Sermo episcopi ad episcopos et sacerdotes; f. 3 0 v - 4 2 v Petrus Damiani, De abdicatione episcopatus; f. 43r—55r Symmachus, Epistolae; f. 55v leer; f. 56ra-72rb Bernhard von Clairvaux, Sermo super stabat iuxta crucem Iesu mater eius; f. 7 2 r - v Petrus de Aula Regia, Versus de torneamento; f. 73ra-107va Florileg; darunter: Ovid, Metamorphosen (Exzerpte); f. 107va- 109vb Sentenzen; f. 1 lOr Hymnus (mit Neumen); f. 1 lOv Schriften; Federproben.

646

Herrnstein

Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und im 13. Jahrhundert in Süddeutschland oder Österreich entstanden. Literatur: J . - P . Callu, RHT. 6 (1976) S. 198f.; F.T. Coulson, RHT. 25 (1995) S. 104, Nr. 29; G. Glauche, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 295 — 306; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 106; B. Gsell, in: Die Handschriften—Verzeichnisse der Cistercienser-Stifte, I, S. 178f.; J. Huemer, ZOG. 32 (1881) S. 4 1 5 - 4 2 2 ; St. A. Hurlbut, Florilegivm Prosodiacvm, S. XIV; M. Manitius, Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters, III, S. 718; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 63; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Acribus Apostolorum, S. XVII, LIV; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 455, 569; II, S. 38 und passim; III, 1, S. 123; B. Münk Olsen, in: Les genres litteraires dans les sources theologiques et philosophiques medievales, S. 1 5 4 - 1 5 6 , 159, 161 f.; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 1 1 5 - 1 1 7 und passim; Β. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 75f.; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 226; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 134; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 282; StSG. IV, S. 468, Nr. 239.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 74va) zu Ovid, Metamorphosen (Exzerpte); Glosse in feiner Schrift von der Hand, die mehrere lateinische interlineare und marginale Glossierungen eintrug. Zeit und Ort: Glosse im 12./13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 359 (Nr. DCCXLIV). Literatur: StSG. IV, S. 468, Nr. 239; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 65, 429f.

2 8 3 HERRNSTEIN, BIBLIOTHEK DES GRAFEN NESSELRODE (FRÜHER H E R T E N , BIBLIOTHEK DES GRAFEN D R O S T E - N E S S E L R O D E ) 1 9 2 KRIEGSVERLUST StSG. 240 Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 0 ; Teil 2: f. 2 1 - 9 6 ; Pergament; 96 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; etwa 28,0 χ 20,5 cm; Blatt 86 stark beschnitten; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung f. 21 - 9 6 : zweispaltig; f. 9 5 r - 9 6 v einspaltig; 44 Zeilen. - Schrift: f. 1 - 2 0 karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts oder dem 9./10. Jahrhundert; f. 21—96 von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts; zusätzliche Blätter vorne und hinten von einer Hand des 15. Jahrhunderts.

Herrnstein

647

Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Glossar; f. lr Besitzvermerk; f. lr—15v Pseudo-Apuleius, Herbarium; f. 16r-20v Placitus, Liber medicinae ex animalibus; f. 21ra —94ra medizinische Schriften; darunter: f. 88ra Rezept; f. 9 4 r b - 9 6 v Inventio sancte crucis; zusätzliches Blatt hinten Glossar. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten wohl in Deutschland entstanden, f. 1—20 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts oder im 9./10. Jahrhundert, möglicherweise in Norddeutschland, f. 2 1 - 9 6 im 12. Jahrhundert; ein Besitzvermerk von 1682 auf f. lr weist auf den Grafen F. Nesselrode—Reichenstein. Literatur: M.A. d'Aronco, ASE. 17 (1988) S. 1 5 - 3 3 ; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 208—213, Nr. 55; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 319, Nr. 1524 (zu Teil 1); M.L. Cameron, ASE. 11 (1983) S. 149; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 254, 478f.; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 171; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 87f. und passim; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 71, 78; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. lOOf., 108, 111, 114; K. Sudhoff, AGM. 10 (1917) S. 2 6 5 - 3 1 3 ; F. Vollmer, Philologus 75. N F . 29 (1918) S. 1 2 9 - 1 3 2 ; StSG. IV, S. 468, Nr. 240; StSG. V, S. 60, Nr. 240. - Abbildung von f. 15r und f. 22r bei K. Sudhoff, Fig. 14f., S. 271, 275.

Glossen Zahl und Art: Einzel Wörter in Gebrauchstext: 51 Wörter (f. 88r) zu dem Rezept; davon 30 interlinear und 21 im fortlaufenden Text stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Nd. (nach J.H. Gallee, S. XVII).

Edition: StSG. IV, S. 370 (Nr. MLXa Nachtr.); V, S. 44f. (Nr. MLXa Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 468, Nr. 240; StSG. V, S. 60, Nr. 240; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 2 0 8 - 2 1 0 , 213; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 436; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 71, 78, 79; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 210 und passim; Η . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102, 105, 108, U l f . , 114.

HERTEN, BIBLIOTHEK DES GRAFEN DROSTE-NESSELRODE 5. HERRNSTEIN, BIBLIOTHEK DES GRAFEN NESSELRODE

648

Innsbruck

HOHENFURT, KLÄSTERNI KNFFLOYNA C C X V I I I s. NR. 1 0 2 9

2 8 4 INNSBRUCK, TIROLER LANDESARCHIV CODEX 4 0 7 9 (FRÜHER STATTHALTEREIARCHIV) StSG. 701

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Doppelblätter; 43,0 χ 33,0 cm; 1. Doppelblatt ohne Zählung; 2. Doppelblatt in der rechten oberen Ecke der Rectoseite von moderner Hand mit der Zahl 15 bezeichnet; lose in Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 32,0 χ 24,0 cm; dreispaltig; 53 Zeilen; Linien und Spalten mit Tinte vorgezeichnet; Initialen in blauer und roter Farbe. - Schrift: Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 4 v c Liber Glossarum (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden; ehemals zum Bücherbinden verwendet; ein zugehöriges drittes Doppelblatt stammt aus dem Einband eines Urbars von 1685 aus dem Klarissenkloster Meran (Vermerk von 1979 auf dem Pappdeckelumschlag); ob sich auch das Fragment dort befand, ist unbekannt. Literatur: M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 620f.; StSG. V, S. 60f., Nr. 701.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 29 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 2rb—4rc) zum Liber Glossarum; Glossen in abgesetzten Zeilen eingetragen; überwiegend lateinisch —lateinisch, gelegentlich lateinisch—deutsch; alle Eintragungen von der Texthand stammend. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach G. Müller — Th. Frings, S. 196; F. Simmler, S. 42). Edition: StSG. V, S. 45 (Nr. MCLXXi). Literatur: StSG. V, S. 60f., Nr. 701; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 99 und passim; Μ. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 620f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 240; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 196; R. Schützeichel, in: Sprache und

Innsbruck

649

Dichtung in Vorderösterreich, S. 21; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 71.

2 8 5 (I) INNSBRUCK, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 3 5 5 [F. 1 - 6 9 ] StSG. 241

A

Handschrift Beschreibung: Teil 1 eines aus 4 Teilen bestehenden Sammelcodex [zu Teil 3 sieh Katalog Nr. 285 (II)]; Pergament; 69 Blätter; 19,0 χ 14,0 cm; Zählung von 1 bis 69 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; vorgängige Signatur R 7 auf dem Einbandrücken, CLL E. 16 auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen. — Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—9v Anweisungen für Beichtväter; f. lOr—13v Berengar von Tours, Summa de confessione (Exzerpte); f. 13v —14r Versus de piscibus, vermibus et canibus; f. 14r Verse über Tierstimmen; f. 1 4 v - 1 8 r Versus de volucribus, bestiis, vermibus et arboribus sowie weitere lateinische, deutsche und lateinisch—deutsche Hexameter; f. 18v—69r Pseudo—Aristoteles, Secreta secretorum; f. 69v Notizen. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; später wurde er mit drei weiteren Teilen zu einem Sammelcodex vereinigt [sieh auch Katalog Nr. 285 (II)]; ein Schenkungsvermerk auf der Innenseite des Vorderdeckels weist auf die Zisterzienserabtei Stams im Oberinntal in Tirol. Literatur: E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 617f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 161; K. Kirchert, Städtische Geschichtsschreibung und Schulliteratur, S. 169; Y . - F . Riou, RHT. 2 (1972) S. 19; StSG. IV, S. 468f., Nr. 241. — Abbildung von f. 15v bei R. Bergmann, in: Theodisca, Abb. 9, S. 98; Abbildung von f. 15r—ν bei M. Gebhardt, S. 627; Abbildung von f. 14v bei St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, Abb. 1, S. 569.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 225 Interlinearglossen (f. 13v—16v) zu den Versus de piscibus, vermibus et canibus sowie nochmals zu den Versus de volucribus, bestiis, vermibus et arboribus; Glossen in die freigelassenen Zeilen über den lateinischen Lemmata in roter Farbe eingetragen; weitere Glossen der Handschrift, unter anderem zu einem Hexameter aus Verbformen, bleiben hier unberücksichtigt, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen angehören.

650

Innsbruck

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair.-obd. (nach M. Gebhardt, S. 618). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 9 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 468f., Nr. 241; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 82; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 609f., 6 1 7 - 6 1 9 ; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 187f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181-183; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 280f.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 68; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; R. Schützeichel, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 19; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 116; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 624, 751; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 310, 318f.

2 8 5 (II) INNSBRUCK, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 3 5 5 [F. 83-99] StSG. 241 A Handschrift Beschreibung: Teil 3 eines aus 4 Teilen bestehenden Sammelcodex [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 285 (I)]; Pergament; 17 Blätter; 19,0 χ 14,0 cm; Zählung von 83 bis 99 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 10,5 cm; zweispaltig; f. 83 einspaltig; 26 Zeilen; f. 8 6 v - 9 3 r erster Buchstabe einer neuen Buchstabenreihe jeweils Initiale in roter Farbe. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. 83r —86v Exzerpte aus Aristoteles, Piaton, Ambrosius, Augustinus; lateinische und deutsche Rezepte; f. 8 6 v - 9 3 r alphabetisches lateinisch—deutsches Kräuterglossar; f. 93r Federproben; f. 9 3 v - 9 9 r Über den Priester Johannes; f. 99v jüngere Einträge. Geschichte: Teil 3 des Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; später wurde er zusammen mit drei weiteren Teilen zu einem Sammelcodex vereinigt [sieh auch Katalog Nr. 285 (I)]; ein Schenkungsvermerk auf der Innenseite des Vorderdeckels weist auf die Zisterzienserabtei Stams im Oberinntal in Tirol. Literatur: M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 617f.; StSG. IV, S. 468f., Nr. 241.

Innsbruck

651

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 567 Glossen (f. 86v— 93r) in dem alphabetischen lateinisch—deutschen Kräuterglossar. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; H. Reutercrona, S. 36); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 166); bair. - o b d . (nach M. Gebhardt, S. 618). Edition: StSG. III, S. 5 4 6 - 5 6 9 (Nr. MXXII). Literatur: StSG. IV, S. 468f., Nr. 241; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 6 1 7 - 6 1 9 ; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 167, 219; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 29, 90, 9 3 - 9 5 ; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 179; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 27; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 166; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 36; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 59, 63f., 66, 76f.; H . - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 136f., 140—142; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 97; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 293.

2 8 6 INNSBRUCK, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 4 7 4 StSG. 242

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 136 Blätter; 23,0 χ 13,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 9,0 cm; einspaltig; 45 Zeilen. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 0 r Legenda de quibusdam animalibus; f. lOv—46v Lucidarius; f. 46v Hexameter aus Verbformen; f. 4 7 r - 1 3 5 r Exzerpte aus den Werken des Hieronymus, Ambrosius, Augustinus, Cyprian, Cyrillus u.a.; f. 135v —136v Sermo in adventu domini. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf das Kartäuserkloster Schnals im Vinschgau; nach Auflösung des Klosters im ausgehenden 18. Jahrhundert gelangte die Handschrift in die Universitätsbibliothek Innsbruck. Literatur: M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 620; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 446; StSG. IV, S. 469, Nr. 242, S. 648, Nr. 618 Anm.

652

Innsbruck

Glossen Zahl und Art: Grammatisches Glossar in Merkversanordnung: 3 Interlinearglossen (f. 46v) zu dem Verbhexameter. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Mhd. (nach M. Gebhardt, S. 620).

Edition: StSG. IV, S. 648, Nr. 618 Anm; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 446. Literatur: StSG. IV, S. 648, Nr. 618 Anm.; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 620; R. Schützeichel, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 521; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 446.

2 8 7 INNSBRUCK, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 7 1 1 StSG. 243

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 125 Blätter; 15,2 χ 11,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,0 χ 8,5/9,0 cm; einspaltig; 2 3 - 2 7 Zeilen. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Erklärungen griechischer Wörter; f. l r - 2 4 v Bibelglossar; f. 2 5 r - 3 4 v lateinisch-deutsches Sachglossar; f. 3 5 r - v Verzeichnis von Verben; f. 3 6 r - 3 9 r alphabetisches Glossar; f. 39r unten De diuersis animalium uocibus; f. 39v Worterklärungen; f. 4 0 r - 4 7 r , 4 7 v - 4 9 v Glossen zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 50r Schrift über die menschlichen Glieder; Worterklärangen; Glossen zu Hieronymus, Werke; f. 5 0 v - 8 5 r Glossen zur Bibel, zu Priscian, Institutio de arte grammatica, zu unbekannten Schriften, zu Cassiodor, Expositio in psalterium und Isidor von Sevilla, Etymologiae; f. 85r—89v Verwandtschaftsbezeichnungen; Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 9 0 r - 9 9 v Glossen zu Hieronymus und Gennadius von Marseille, De viris illustribus; Glossen zu einer unbekannten Schrift; f. 99v-100v Exzerpte (vornehmlich aus Priscian); f. lOOv—109r theologische Schriften; f. 109v Glossen zu Fulgentius; f. llOr —115v theologische Schriften; f. 1 1 5 v 120r 1. und 2. Salomonisches Glossar (Exzerpte aus dem Buchstaben C); f. 120r—122v Glossen zur Bibel; f. 123r—124r Hieronymus, Adversus Jovinianum (Exzerpte); f. 124r—125r Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte). Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur: D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 406; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 45, 64; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1894;

Innsbruck

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Η . - Ε . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; C. Wich-Reif, Stadien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 4 6 9 - 4 7 2 , Nr. 243. - Abbildung von f. 34v bei M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 627.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 1140 Glossen. - Textglossar: 5 Glossen (f. 5 r - 2 4 v ) zur Bibel, Exodus, Leviticus, Judith, Lukas-Evangelium und Hebräerbrief. - Sachglossare: etwa 1010 Glossen (f. 2 5 r - 3 4 v ) in dem lateinisch-deutschen Sachglossar; 2 Glossen (f. 38v, 39r) zu dem alphabetischen Glossar. — Textglossare: 9 Glossen (f. 4 0 r - 4 9 v ) zu Priscian, Institutio de arte grammatical 1 Glosse (f. 50r) in der Schrift über die menschlichen Glieder; 1 Glosse (f. 50r) zu Hieronymus, Briefe; 1 Glosse (f. 51r) zu einer unbekannten Schrift; 23 Glossen (f. 5 1 r - 5 2 r ) zur Bibel, Genesis, Exodus, Leviticus; 1 Glosse (f. 52v) zu Priscian, Institutio de arte grammatica; 31 Glossen (f. 5 4 r - 5 5 r ) zu einer unbekannten Schrift; 12 Glossen (f. 5 5 r - 5 6 r ) zur Bibel, Sprüche, Hoheslied, Ecclesiasticus, Apostelgeschichte und Psalmen; 5 Glossen (f. 7 4 r - 8 2 r ) zur Bibel, 1. Samuel, 1. Paralipomenon, Psalmen und Isaias. - Sachglossar: 4 Glossen (f. 8 5 r - 8 6 r ) zu den Verwandtschaftsbezeichnungen. - Textglossare: 4 Glossen (f. 8 8 r - 8 9 r ) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); 1 Glosse (f. 93v) zu einer unbekannten Schrift; 2 Glossen (f. 99r) zu Hieronymus und Gennadius von Marseille, De viris illustribus; Sachglossar: 26 Glossen (f. 115v-120r) zum 1. und 2. Salomonischen Glossar (Exzerpte aus dem Buchstaben C); Glossare fortlaufend geschrieben, ohne Überschriften; Glossen fast ausnahmslos von den Texthänden. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, PBB. 91, S. 181; H. Garke, S. 64; G. Müller - Th. Frings, S. 84; H. Reutercrona, S. 20; F. Simmler, S. 32); alem. (nach J. Schatz, S. 3); bair.-alem. (nach E.Sch. Firchow - W. Winter, S. 9); obd. (nach Th. Frings, S. 14). Edition: StSG. I, S. 299f. (Nr. IV), S. 303 (Nr. VII), S. 3 2 1 - 3 2 3 (Nr. XXIV), S. 333 (Nr. XXIX), S. 3 4 1 - 3 4 4 (Nr. XLI), S. 525f. (Nr. CCXXVII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 18, S. 549 (Nr. CCXLVIII), S. 562 (Nr. CCLXVI), S. 754 (Nr. CCCXCIV), S. 802 (Nr. CCCCXCIV b ); II, S. 380 (Nr. DCCLXXIII); III, S. 424 (Nr. DCCCCXLVIII), S. 437 (Nr. DCCCCLIX 8 ), S. 6 6 0 - 6 8 1 (Nr. MCXLV), S. 700 (Nr. MCLXVI); IV, S. 4 1 - 4 8 , 114 (Nr. MCLXXVa 1. 2), S. 211 (Nr. MCLXXXVII), S. 224 (Nr. MCC), S. 227 (Nr. MCCX), S. 2 3 9 - 2 4 1 (Nr. MCCXXV 3 ), S. 248 (Nr. MCCXXXIX), S. 333 (Nr. DCLXXXIIF Nachtr.), S. 343 (Nr. DCCLXXIIP Nachtr.), S. 343f. (Nr. DCCLXXIIF Nachtr.), S. 470, Nr. 243; Glossen zur

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Innsbruck

Bibel, Genesis — Leviticus bei E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 156, 159, 161-168, 171, 177-180. Literatur: StSG. IV, S. 4 6 9 - 4 7 2 , Nr. 243; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 9f., 22f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 86f., 89, 91, 93; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 392; D. Boutkan, in: Speculum Saxonum, S. 11; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 48f., 51—56; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 8f., 15, 1 9 - 2 2 , 29; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389, 392; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 64; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 619; H. Götz, in: R. Große S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 93 und passim; R. Große — I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 54; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 107; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 209 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 49, 51, 53, 55f., 59; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 202, 207; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 245; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen,S. 261, 304, 361; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 158, 180; C. Lecouteux, Euphorion9 (1985) S. 103; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 275; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 52; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 18; B. Meineke, Althochdeutsche - scaf(t) - Bildungen, S. 149f., 158; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 45, 63 — 65; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 135; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 8 0 - 8 2 , 103; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 396 Anm., 398, 437; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 74; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 8 und passim; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 507; R. Schützeichel, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 19, 23; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 69, 128; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 328, 334; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 32; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 224; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 634 und passim; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473,476; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; Η. —E. Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; Η. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 727, 740, 750; H. Tiefenbach, in: Untersuchungenzur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 293, 315; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 94, 197, 245; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276, 318, 321f., 330.

288 INNSBRUCK, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK SCHRIFT-FRAGMENTE 8 9 UND 9 0 S. NR. 3 5

HAND-

Karlsruhe

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2 8 9 JENA, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK SIGNATUR UNBEKANNT StSG. V, S. V: ausgeschlossen. - BV. (1973) Handschrift Die von F. Kluge [F. Kluge, Englische Studien 22 (1896) S. 263; F. Kluge, ZDW. 1 (1901) S. 349; dazu auch StSG. V, S. V] angezeigte Überlieferung von vier oder sechs altniederdeutschen Glossen auf einem Pergamenteinband der Universitätsbibliothek Jena ist nicht mehr auffindbar. Nach einer Mitteilung von K. Siewert (brieflich 1989) befindet sich das Fragment auch nicht in der Jenaer Fragmentensammlung und ebensowenig in einem der Jenaer Codices.

2 9 0 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. X I V nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 110 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; f. [llOv] mit Papierblatt verstärkt, wohl ursprünglich dem Einbanddeckel aufgeklebt; 42,0/43,0 χ 30,0 cm; Zählung von 1 bis 109 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 110 trägt keine Zahl; mehrere Blätter am unteren Rand um 5,0 bis 8,0 cm beschnitten; mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel; auf den Deckeln je 5 Messingbuckel; 2 Schließen; Einband 1968 restauriert; vorgängige Signatur 75///./7und B. 7. auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,5 χ 21,5/22,0 cm; zweispaltig; 31 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 0 9 r Homiliar (pars hiemalis); f. 109v-110r Federproben; f. llOv leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in einem westdeutschen Skriptorium entstanden; der Codex ist Band 1 eines Werkes, dessen zweiten Band Codex Aug. XV (Katalog Nr. 291) darstellt; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Reichenau und vorhergehenden Aufenthalt in Konstanz; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek.

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Literatur: BHM., Nr. 0, 217a, 990; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 332f., Nr. 1589; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 86; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 26 — 33, 644; R. Kurz, Die handschriftliche Uberlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 206; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 16; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 146, 158, 259; A. Zumkeller, Manuskripte von Werken des Augustiner— Eremitenordens, S. 527, Nr. 1541.

Glossen Zahl und Art: Isolierter Worteintrag: 1 verblaßte Interlinearglosse (f. 109v) ohne erkennbaren Zusammenhang zum Text der Handschrift auf einer Seite mit Federproben eingetragen. Zeit und Ort: Glosse im 9. oder 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 38. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 38; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

2 9 1 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. X V nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 163 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 42,0/43,0 χ 30,0 cm; mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel; auf den Deckeln ehemals je 5 Buckel, von denen nur noch 3 auf dem hinteren Deckel erhalten sind; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 31,5/32,5 χ 21,5/22,0 cm; zweispaltig; 2 9 - 3 2 Zeilen; Überschriften in roter Farbe, teilweise in Capitalis; Initialen zum Teil in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1.12. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—163ν Homiliar (pars aestivalis). Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in einem westdeutschen Skriptorium entstanden; der Codex ist Band 2 eines Werkes, dessen ersten Band Codex Aug. XIV (Katalog Nr. 290) darstellt; ein Besitzvermerk auf f. 2r weist auf das Benediktinerkloster Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof— und Landesbibliothek.

Karlsruhe

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Literatur: BHM., Nr. 0, 217a, 324, 338; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 332f., Nr. 1589; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 3 3 - 4 5 , 644; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 206; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 139; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, V, S. 89, 439; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 146, 258; M. Testard, in: De Tertullien aux Mozarabes, I, S. 240.

Glossen Zahl und Art: Isolierter Worteintrag: 1 kopfstehend eingetragene Marginalglosse, offenbar lateinisch—deutsche Federprobe (f. 151v) ohne erkennbaren Textbezug zu dem Homiliar (pars aestivalis). Zeit und Ort: Federprobe im 11. oder 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 38 [dort irrig f. 151 r]; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 333. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 38; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

2 9 2 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. L H StSG. 51 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 75 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; von f. 74 nur noch die untere Hälfte erhalten; 35,0 χ 22,5/23,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einbandrücken restauriert; von ehemals 2 Schließen heute noch eine erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,5/27,5 χ 18,0 cm; einspaltig; 3 9 - 4 2 Zeilen; Überschriften in roten und schwarzen Majuskeln; zahlreiche rote Initialen; f. lr Federzeichnung. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 4. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; f. lv Inhaltsangabe; f. 2 r - 7 4 r Hieronymus, Briefe; Augustinus, Briefe; f. 74v leer; f. 75r Federproben (mit Neumen); f. 75v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 4. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl in Südwestdeutschland entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof— und Landesbibliothek.

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Literatur: BHM., Nr. 0 (+add.), 206, 251, 316f., 335, 337; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 336, Nr. 1603; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 1 8 3 - 1 8 8 , 6 5 3 ; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 210; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 209f.; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 89; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 6, 147; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 118; StSG. IV, S. 398, Nr. 51.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Marginalglosse (f. 55r) zu Hieronymus, Briefe, in einem spärlich lateinisch glossierten Codex. Zeit und Ort: Glosse im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: StSG. II, S. 327 (Nr. DCLXXXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 398, Nr. 51; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 336, Nr. 1603; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Hof— und Landesbibliothek, S. 79, Nr. 10; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 89.

2 9 3 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. L X I V StSG. 52

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 298 Blätter; 33,0 χ 24,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 17,0 cm; zweispaltig; 2 5 - 2 7 Zeilen; Überschriften in Capitalis und Unziale; f. 8v reich mit Flechtwerk verzierte, mehrfarbige Initiale B. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts; lateinisch-deutsche Tierbezeichnungen auf f. 298vb von einer Hand des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 2 9 8 v Beda, Kommentar zur Bibel, L u k a s Evangelium; f. 298vb lateinisch—deutsche Tierbezeichnungen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1.12. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Denis entstanden; möglicherweise bereits direkt nach der Niederschrift mit weiteren Büchern in die Benediktinerabtei Reichenau gelangt; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weist auf Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof— und Landesbibliothek.

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Literatur: E.J. Beer, Initial und Miniatur, S. 20, Nr. 10; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 214; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 336, Nr. 1606; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 231; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 206f., 657; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 46; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 148; G. Swarzenski, RK. 26 (1903) S. 409; J. Vezin, in: Paläographie 1981, S. 134; StSG. IV, S. 398f., Nr. 52. - Abbildung der Initiale auf f. 8v bei E.J. Beer, Abb. 74.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 275rb) zu Beda, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium, in einem nur spärlich lateinisch glossierten Codex; zudem 6 mittelhochdeutsche Glossen (f. 298vb) in den lateinisch— deutschen Tierbezeichnungen. Zeit und Ort: Glosse wohl im 9. oder 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 312 (Nr. DLIb Nachtr.). - Mhd. Glossen ediert bei StSG. IV, S. 399, Nr. 52, Z. 1 - 3 . Literatur: StSG. IV, S. 398f., Nr. 52; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 207; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397, 400; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 84, Nr. 25; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 634f.

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK A U G . L X X I NR. 3 2 0

S.

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660 2 9 4 KARLSRUHE, LXXXIII StSG. 53 Abbildung f. 37r

BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK

AUG. Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 63 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 32,5 χ 23,0 cm; Zählung von 1 bis 63 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem Zählung von 1 bis 62 jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite, beginnend ab f. 2; Einband 1969 restauriert; mit hellem Pergament überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,0 χ 10,5 cm; einspaltig; 3 9 - 4 0 Zeilen; Überschriften in Capitalis in schwarzer und roter Farbe; einfache Initialen in roter und schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 9. und des 9./10. Jahrhunderts; f. 6 3 r - v Nachtrag von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Federproben; f. l v - 6 3 v Bibel, Paulusbriefe: f. l v - 1 3 v Römerbrief; f. 14r Besitzvermerk; f. 14r-33r 1. und 2. Korintherbrief; f. 14v Genealogie der Karolinger; f. 3 3 r - 3 7 r Galaterbrief; f. 3 7 r - 4 0 v Epheserbrief; f. 4 0 v - 4 3 r Philipperbrief; f. 4 3 r - 4 5 v Kolosserbrief; f. 4 5 v 48v 1. und 2. Thessalonicherbrief; f. 4 8 v - 5 3 r 1. und 2. Timotheusbrief; f. 53r—54r Titusbrief; f. 5 4 r - 5 5 v Philemonbrief; f. 5 5 v - 6 2 v Hebräerbrief; f. 6 3 r - v Ergänzung zu Hebräerbrief. Geschichte: Jahrhundert weisen auf gelangte die bibliothek.

Codex der Schrift nach Ende des 9. Jahrhunderts und im 9./10. in Deutschland entstanden; Besitzvermerke auf f. lr und 14r die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof — und Landes-

Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 135; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 36; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 339, Nr. 1619; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 225 - 2 2 7 , 660; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 210; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 149, 258; StSG. IV, S. 399, Nr. 53.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: Insgesamt 224 Glossen (f. 2 r - 6 2 v ) zur Bibel, Paulusbriefe; davon 40 Glossen (f. 2 r - 1 2 v ) zu Römerbrief; 41 Glossen (f. 15r-25v) zu 1. Korintherbrief; 30 Glossen (f. 2 6 v - 3 3 r ) zu 2. Korintherbrief; 16 Glossen (f. 3 3 v - 3 7 r ) zu Galaterbrief; 6 Glossen (f. 37v-40v) zu Epheserbrief; 12 Glossen (f. 41r—42v) zu Philipperbrief; 9 Glossen (f. 4 3 r - 4 5 r ) zu Kolosserbrief; 10 Glossen (f. 46r—47v) zu 1. Thessalonicherbrief; 2 Glossen

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(f. 48r, 48v) zu 2. Thessalonicherbrief; 7 Glossen (f. 4 9 r - 5 0 v ) zu 1. Timotheusbrief; 9 Glossen (f. 51v —52v) zu 2. Timotheusbrief; 5 Glossen (f. 53r—54r) zu Titusbrief; 4 Glossen (f. 54r) zu Philemonbrief; 33 Glossen (f. 55v—62v) zu Hebräerbrief; Glossen interlinear — zum Teil auch unterzeilig, marginal oder interlinear in Scholien eingetragen, zum Teil in bfk—Geheimschrift; zudem zahlreiche lateinische Glossen auf den dafür vorgesehenen breiten Rändern. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text und im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 11; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 23; K. Weinhold, S. XIII); nicht eindeutig bestimmbar (nach G. Müller, S. 155). Edition: StSG. I, S. 756f. (Nr. CCCXCIX), S. 760f. (Nr. CCCCIX), S. 764 (Nr. CCCCXVII), S. 768 (Nr. CCCCXXIV), S. 770 (Nr. CCCCXXX), S. 772 (Nr. CCCCXXXVI), S. 773 (Nr. CCCCXL), S. 774 (Nr. CCCCXLIII), S. 775 (Nr. CCCCXLVI), S. 776 (Nr. CCCCXLVIII), S. 778 (Nr. CCCCLIII), S. 779 (Nr. CCCCLVII), S. 780 (Nr. CCCCLIX), S. 781f. (Nr. CCCCLXI). Literatur: StSG. IV, S. 399, Nr. 53; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 135; G. Baesecke, Das lateinisch—althochdeutsche Reimgebet, S. 63; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 339, Nr. 1619; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 124, 145f.; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 225, 227; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 656; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 17f., 44; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 401; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 120f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 352; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 78, Nr. 8; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 30; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 180; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 49, 68, 92f.; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 65; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 117; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 9, 58; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 86; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1932)S. 18und passim; Κ. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII.

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KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. X C S. NR.

324e

2 9 5 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. X C I V nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 83 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten und 1 zusätzliches Pergamentblatt vorne; Blätter 82 und 83 zum Teil abgeschnitten; 32,0 χ 20,0 cm; f. 83 19,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 83 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Pergamentblatt mit I bezeichnet; Einband 1970 restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemalige Spiegelblätter in einem Umschlag in einer Tasche am hinteren Deckel innen; von ehemals 5 Buckeln auf den Deckeln vorne 4, hinten 3 erhalten; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel: 24,0 χ 15,0 cm; einspaltig; 35 Zeilen; f. 2v Initiale in roter Federzeichnung; zahlreiche kleinere, rot ausgemalte Initialen. Schrift: f. l r - 8 3 r karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts; f. lr—6v sowie Korrekturen auf weiteren Seiten wohl von der Hand Reginberts; f. 83v karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. und 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; f. l v - 6 9 r Hieronymus, Adversus Jovinianum (I, II); f. 6 9 v - 8 2 r Apologeticum ad Pammachium; f. 82v Federprobe; f. 83r leer; f. 83v medizinische Rezepte; Federprobe. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1.12. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk auf dem vorderen Einbandspiegel weist ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der heutigen Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 192; BHM., Nr. 0, 252; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 340, Nr. 1624; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 251f., 663; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 38; K. Preisendanz, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 675f.; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 149; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 9 9 - 1 0 1 ; M.M. Tischler, Scriptorium 50 (1996) S. 178.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 83v) zu den medizinischen Rezepten in einem sonst nur spärlich lateinisch glossierten Codex.

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Zeit und Ort: Glosse im 10./11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 39. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 340, Nr. 1624; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 38f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102.

2 9 6 (I) KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. I C [F. 3 7 - 5 2 ] StSG. 54

A

Handschrift Beschreibung: Teil 2 eines aus 4 Teilen bestehenden Codex [zu Teil 3 und 4 sieh Katalog Nr. 296 (II) und 296 (III)]; Pergament; 16 Blätter; die Blätter stellen die letzten beiden Lagen einer ursprünglich vorgebundenen Handschrift dar; 31,0 χ 23,0 cm; Zählung von 37 bis 52 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1931 restauriert; dicke Holzdeckel, die über dem Einbandrücken mit hellem Leder überzogen sind; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,0 χ 18,5/19,0 cm; einspaltig; 42 Zeilen; Überschriften teilweise nachträglich in Capitalis oder Unzialis eingetragen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 3 7 r - 5 2 v Bibelglossar Rz. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der heutigen Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: J. Autenrieth, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 911 f.; J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 151 f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 127; G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 19; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 17; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 341, Nr. 1629; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 22; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 308; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 176; CLA. VIII, S. 18, Nr. 1078; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 257f., 6 6 3 - 6 6 5 ; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 477f.; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 80f., Nr. 16; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 59f., 68f.; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 261, 265, 271; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 450 und passim; Μ.

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Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4; J.D. Pheifer, in: Archbishop Theodore, S. 282; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal-Erfurt Glossary, S. XLIXf.; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 149, 258; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 44f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 24, 26 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 127f., 134, 136, 142-144; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 5 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 399—401, Nr. 54. - Abbildung von f. 45r (obere Hälfte) bei J. Autenrieth, in: Die Iren und Europa, II, Tafel 17; Abbildung von f. 51v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 49 Glossen (f. 4 8 v - 5 2 v ) in dem fortlaufend geschriebenen, über 1300 Zeilen umfassenden, in Textreihenfolge angelegten Bibelglossar Rz; davon 3 Glossen zur Bibel, Exodus; 1 Glosse zu Numeri; 1 Glosse zu Deuteronomium; 3 Glossen zu Josue; 2 Glossen zu Ruth; 1 Glosse zu 2. Samuel; 1 Glosse zu 2. Könige; 1 Glosse zu Ecclesiasticus; 6 Glossen zu Isaias; 1 Glosse zu Ezechiel; 1 Glosse zu Osee; 1 Glosse zu Daniel; 2 Glossen zu Michäas; 6 Glossen zu Job; 1 Glosse zu Tobias; 1 Glosse zu Judith; 9 Glossen zu Esther; 1 Glosse zu Esdras; 2 Glossen zu Matthäus—Evangelium; 1 Glosse zu Johannes —Evangelium; 1 Glosse zu Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; 1 Glosse zu Isidor von Sevilla, De natura rerum, und 2 Glossen zu Hieronymus, In Matthaeum. Zeit und Ort: Glossen im 8./9. Jahrhundert wohl auf der Reichenau eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Baesecke, S. 174ff.; G. Ehrismann, S. 260f.; Th. Längin, S. 6 8 8 - 6 9 0 ; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197). Edition: StSG. I, S. 334 (Nr. XXXII Anm., Nr. XXXIII Anm.), S. 364 (Nr. LX), S. 367 (Nr. LXVIII Anm.), S. 375 (Nr. LXXV Anm.), S. 391 (Nr. XCVI Anm.), S. 415 (Nr. CXVII Anm.), S. 449 (Nr. CXLIV), S. 470 (Nr. CLXVI), S. 475 (Nr. CLXXXI), S. 481 (Nr. CXCI), S. 496f. (Nr. CCIX), S. 561 (Nr. CCLXV), S. 5 8 9 - 5 9 1 (Nr. CCLXXVI), S. 640 (Nr. CCXCVIII), S. 656 (Nr. CCCX), S. 666 (Nr. CCCXV), S. 678 (Nr. CCCXXXVII), S. 708 (Nr. CCCLXVII), S. 738 (Nr. CCCLXXXVII); IV, S. 399, Nr. 54; Nachträge bei StSG. V, S. 103, Z. 3 6 - 4 0 ; Nachträge bei W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 456f. - Edition des vollständigen lateinischen Glossars bei StSG. V, S. 1 3 5 - 2 2 5 . Literatur: StSG. IV, S. 3 9 9 - 4 0 1 , Nr. 54; V, S. 108-407; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 87f., 90, 95; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 51, 93; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 174 und passim; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 17; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 42f.; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 50; H. Eggers, in: Althochdeutsch, I, S. 250; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 260f.; P. Helmstaedt, Die Glossen

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des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 49f.; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 3 9 6 - 4 0 1 ; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo — Saxon, S. 477f.; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Großh. Badischen Hof— und Landesbibliothek, S. 80f., Nr. 16; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 6 8 8 - 6 9 0 ; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 375f.; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 49f.; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 19f. und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 39—41; H. Naumann — W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 146, 154, 159; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 185, 190; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 45f.; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 221; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 151, 314f.; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 456f.; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, Π, S. 735, 741; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276, 319, 323.

2 9 6 (II)

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK A U G . I C

[F. 5 3 - 1 0 4 ] StSG. 54 Abbildung f. 59r

A

Handschrift Beschreibung: Teil 3 eines aus 4 Teilen bestehenden Codex; Pergament; 52 Blätter; 31,0 χ 22,5 cm; Zählung von 53 bis 104 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; sieh auch Katalog Nr. 296 (I) und 296 (III). - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5/24,5 χ 17,5/18,5 cm; f. 5 3 r 55r, 5 6 v - 7 0 r zweispaltig; f. 70v —104v dreispaltig; f. 55v, 56r vierspaltig; 2 4 - 2 6 Zeilen. — Schrift: vorkarolingische und karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts (Rb) und dem frühen 9. Jahrhundert (Rd, Re). Inhalt: f. 5 3 r - 1 0 4 v lateinisch-deutsches Glossar Rb (zur Bibel und zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia); auf den verbliebenen Freiräumen f. 56v— 102va Bibelglossar Rd; f. 102vb-104vb Glossar Re (zur Bibel und zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia). Geschichte: Teil 3 des Codex der Schrift nach Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts und im frühen 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek.

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Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 9, 33f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 17; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 341, Nr. 1630; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 22, 80; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 308; CLA. Vin, S. 18, Nr. 1079; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; Handschriftenarhiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 2 5 6 - 2 6 0 , 6 6 3 - 6 6 5 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 406f.; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 66, 7 7 - 7 9 , 199, 202f., 251; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 7 6 - 7 8 ; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688, 689f.; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 450 und passim; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the FrankishKingdoms, S. 314 [=IV]; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 76; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 44, 46; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 651, 657; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 3 9 9 - 4 0 1 , Nr. 54. - Abbildung von f. 87r bei CLA.; Abbildung von f. 56v, 70v bei Th. Längin, in: Die Kultur, Tafel 2 - 3 .

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Etwa 3470 Glossen in den Glossaren Rb, Rd und Re (f. 53r-104v); davon etwa 2060 Glossen in dem Glossar Rb (lateinisch—deutsches Bibelglossar, lateinisch—deutsches Glossar zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia, beide in Textreihenfolge): 86 Glossen (f. 53r-55r) zu Genesis; 10 Glossen (f. 53v-54r) zu Isaias; 94 Glossen (f. 55r—56v) zu Exodus; 42 Glossen (f. 56v-57r) zu Leviticus; 43 Glossen (f. 57r—58r) zu Numeri; 56 Glossen (f. 58r-59v) zu Josue; 73 Glossen (f. 59v—61v) zu Richter; 488 Glossen (f. 61v-81r) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 157 Glossen (f. 69r-84v) zu 1. Samuel; 78 Glossen (f. 71v—73v) zu 2. Samuel; 65 Glossen (f. 73v-75r) zu 1. Könige; 46 Glossen (f. 75r-76r) zu 2. Könige; 21 Glossen (f. 76r-85r) zu 1. Chronik; 82 Glossen (f. 81v) zu Job; 20 Glossen (f. 83r) zu Esther; 25 Glossen (f. 83v —84r) zu Esdras; 46 Glossen (f. 85r-86r) zu 2. Chronik; 113 Glossen (f. 86r—88v) zu Sprüche; 40 Glossen (f. 88v-89r) zu Ecclesiasticus; 34 Glossen (f. 89v-90r) zu Hoheslied; 46 Glossen (f. 90v-91v) zu Weisheit; 130 Glossen (f. 91v-94r) zu Ecclesiasticus; 21 Glossen (f. 9 5 r - v ) zu Arnos; 3 Glossen (f. 95v) zu Abdias; 5 Glossen (f. 95v) zu Jonas; 142 Glossen (f. 94r-98r) zu Isaias; 82 Glossen (f. 98r-100r) zu Jeremias; 8 Glossen (f. lOOr) zu Klagelieder; 40 Glossen (f. 95r-100v) zu Ezechiel; 1 Glosse (f. 104va) zu Daniel; etwa 1220 Glossen (f. 56v-107vb) in dem alphabetischen lateinisch-deutschen Bibelglossar Rd; 150 Glossen (f. 102r-104v) in dem alphabetischen lateinisch-deutschen Glossar Re zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia. Zeit und Ort: Glossar Rb Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich auf der Reichenau eingetragen; Glossare Rd und Re Anfang des 9. Jahrhunderts auf der Reichenau eingetragen.

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Sprachgeographische Einordnung: Glossar Rb alem. (nach G. Baesecke, S. 259; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, S. VII; Th. Frings - G. Müller, S. 110; G. Müller - Th. Frings, S. 84; H. Naumann - W. Betz, S. 29; R.E. Ottmann, S. 78; W. Schröder, S. 67); Glossar Rd alem. (nach Th. Frings G. Müller, S. 110; G. Müller, S. 310; G. Müller - Th. Frings, S. 84); alem. - f r k . (nach G. Baesecke, S. 259); Glossar Re alem. - f r k . (nach G. Baesecke, S. 259); ohne nähere Angaben alem. (nach H. Garke, S. 51; R. Kögel, S. 509; Th. Längin, S. 688; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. I, S. 2 7 1 - 2 9 5 (Nr. II - Rd), S. 3 1 6 - 3 1 8 (Nr. XVI), S. 3 3 5 - 3 3 7 (Nr. XXXIV), S. 353f. (Nr. XLVI), S. 363 (Nr. LVIII), S. 374 (Nr. LXXIII), S. 379f. (Nr. LXXXI), S. 3 8 7 - 3 8 9 (Nr. XCI), S. 4 0 9 - 4 1 2 (Nr. CXII), S. 4 2 5 - 4 2 7 (Nr. CXXVI), S. 4 4 6 - 4 4 8 (Nr. CXLIII), S. 457f. (Nr. CLIV), S. 463 (Nr. CLXI), S. 468f. (Nr. CLXV), S. 472 (Nr. CLXXII), S. 474 (Nr. CLXXVIII), S. 493 (Nr. CCII), S. 5 0 9 - 5 1 1 (Nr. CCXV), S. 541f. (Nr. CCXXXIII), S. 546f. (Nr. CCXLII), S. 552f. (Nr. CCLIII), S. 559f. (Nr. CCLXIII), S. 5 8 4 - 5 8 6 (Nr. CCLXXII), S. 618f. (Nr. CCLXXXV), S. 6 1 9 - 6 2 1 (Nr. CCLXXXVI), S. 636f. (Nr. CCXCII), S. 639 (Nr. CCXCVI), S. 653f. (Nr. CCCIV), S. 674 (Nr. CCCXXVII), S. 675 (Nr. CCCXXX), S. 677 (Nr. CCCXXXVI); II, S. 3 0 5 - 3 1 4 (Nr. DCLXXVI), S. 3 1 4 - 3 1 8 (Nr. DCLXXVII - Re); IV, S. 283 (Nr. CCCXIVb Nachtr.), S. 399f., Nr. 54. Literatur: StSG. IV, S. 3 9 9 - 4 0 1 , N r . 54; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G . Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 9, 17, 3 3 - 3 6 und passim; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56, 6 1 - 6 6 , 75, 77f., 8 0 - 8 3 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 7 - 9 2 , 95f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 129; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 48f., 52f.; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 1 1 2 - 1 1 6 ; G . Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 94, 96, 113f., 143; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 174 und passim; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 290; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 17; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 93 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 37, 40f. , 4 5 , 5 5 , 5 9 - 6 1 ; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen, S. 25, 26, 34; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 19; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 13, 15, 21, 23, 36, 49; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 3 - 8 8 ; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 39; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 74f.; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 260f.; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 183, 222f.; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 48 und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 51; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 624; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 444, 460, 486, 556; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VI, 1 3 - 6 9 ; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 145f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen

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Wortschatz, S. 67f. und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 398, 401; I. von Guericke, Die Entwicklung des althochdeutschen Participiums, S. 8 2 - 8 8 ; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 96; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 2 5 1 - 2 5 3 ; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 45 und passim; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 47f., 51; N. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 1 6 4 - 1 6 6 , 169; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 396; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 176f.; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 108, 115; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 658; D. Hüpp e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 79 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 26—28; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56f.; E. Karg—Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 128; E. Karg — Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 236f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201 - 2 0 4 , 2 0 6 , 212f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 12 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 387f., 3 9 7 - 3 9 9 ; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 52f. und passim; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 509 - 5 1 2 ; J. Koivulehto, in: A Frisian and Germanic Miscellany, S. 419; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 66, 199f.; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688 — 690; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 161, 171, 173; P. Lendinara, Anglo—Saxon Glosses and Glossaries, S. 344; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. undags. Glossen, S. 52, 5 6 - 7 5 , 7 7 - 8 4 ; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 29, 34, 42, 47; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; A. Masser, in: Althochdeutsch, II, S. 1204; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 152; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)—Bildungen, S. 61 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 134, 151, 1 5 5 - 1 5 7 , 161, 166, 168-170; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 36, 53f., 93, 98; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 204, 209; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 1 5 4 - 1 6 6 , 3 6 1 - 3 7 3 und passim; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 7 5 - 2 1 8 und passim; Ε. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 51f., 329; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 53 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 93, 96 — 98, 105; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 210, 257; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 118f., 143, 183; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271, 274; R.E. Ottmann, Grammatische Darstellung der Sprache des althochdeutschen Glossars Rb, passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; M. Rein, ZLL. 31 (2001) S. 13, 70; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 63 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschenFrühzeit, S. 13f., 25, 28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 12 und passim; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 116, 128, 146, 154, 159; B. Schindling, Die Murbacher Glossen, passim; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 182; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 243, 271f.; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4 8 - 6 7 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 9 und passim; Κ. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glosare, passim; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504, 509; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 44, 4 6 - 4 8 ; E. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 97; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 63f.; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 86; K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 150; K.

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Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 328, 3 3 3 - 3 3 5 ; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 98; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 266; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 20; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 928; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 116; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 1 3 8 - 1 4 0 , 1 4 7 ; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6 - 9 ; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 76; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 295f., 299; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 221; J. Splett, Samanunga - Studien, S. 9; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 154f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 261, 265; J. Stieglbauer—Schwarz, Wiegen, wägen und bewegen, S. 146-148; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 691, 697, 714, 719f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523 und passim; Η. Thoma, Althochdeutsche Glossen zum Alten Testament, S. XIII und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 353, 356, 359; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 336; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 735f., 740f., 743, 7 4 5 - 7 4 8 ; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 276; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 185f., 190; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 47; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 292, 303, 305f., 315f.; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 286; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 651f., 657, 663; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 33 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 249f.,252f., 255; A. Waag, Theutonista 8 (1931-32)S. 32 und passim; Κ. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVI; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 94, 142f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276, 313f.; W. Wissmann, in: Festgabe für Ulrich Pretzel zum 65. Geburtstag, S. 308; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5, 71.

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KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK

I C [F. 1 0 5 - 1 0 8 ] StSG. 54 Abbildung f. 105r

AUG. Α

Handschrift Beschreibung: Teil 4 eines aus 4 Teilen bestehenden Codex; Pergament; 4 Blätter; 31,5 χ 23,2 cm; Zählung von 105 bis 108 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; sieh auch Nr. 296 (I und II). Einrichtung: Schriftspiegel 24,0/24,5 χ 17,5/18,5 cm; einspaltig; 45 Zeilen; Glossar fortlaufend geschrieben. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 105r-108v Glossar Rf (zur Bibel, Altes Testament). Geschichte: Teil 4 des Codex der Schrift nach im Anfang des 9. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die

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Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 341, Nr. 1630; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 80; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 308; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 256—260, 663—665; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Hof— und Landesbibliothek, S. 78; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 450 und passim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 44f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 3 9 9 - 4 0 1 , Nr. 54.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 275 Glossen in dem Glossar Rf (fortlaufend geschrieben, lateinisch-deutsche und lateinisch—lateinische Artikel) (f. 105r-108v); davon 35 Glossen zur Bibel, 1. Samuel; 38 Glossen (f. 105v-106r) zu 2. Samuel; 38 Glossen (f. 1 0 6 r - v ) zu 1. Könige; 4 Glossen (f. 106v —107r) zu 2. Könige; 13 Glossen (f. 107v) zu 1. Chronik; 20 Glossen (f. 107v) zu 2. Chronik; 39 Glossen (f. 107r-108v) zu Daniel; 32 Glossen (f. 108v) zu Esther; 17 Glossen (f. 108r) zu Esdras; 5 Glossen (f. 108v) zu Tobias; 34 Glossen (f. 108v) zu Judith. Zeit und Ort: Glossen im Anfang des 9. Jahrhunderts auf der Reichenau eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach J. Schatz, S. 3); alem. - f r k . (nach G. Baesecke, S. 259; R. Brans, S. 71f.). Edition: StSG. I, S. 408 (Nr. CX), S. 424 (Nr. CXXIV), S. 444f. (Nr. CXXXIX), S. 457 (Nr. CLI), S. 460 (Nr. CLVII), S. 468 (Nr. CLXIV), S. 471 (Nr. CLXX), S. 473 (Nr. CLXXVII), S. 480 (Nr. CLXXXVII), S. 487 (Nr. CXCVIII), S. 493 (Nr. CCIII), S. 665 (Nr. CCCXIII). Literatur: StSG. IV, S. 3 9 9 - 4 0 1 , Nr. 54; V, S. 108-407; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 129; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 260f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 186; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 149; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 2 6 - 2 8 ; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 236f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 124; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 387, 397; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 512f.; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 6 8 8 - 6 9 0 ; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 54; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 51f.; B. Meineke, Basler Fragment, S. 156, 161, 165; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 232; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50, 60; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, pas-

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sim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 45; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 20; G.A.R. de Smet, in: Kleine deutsche Schriften, S. 139; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 221; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 735; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 292; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 90, 227; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 246, 266, 276.

2 9 7 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C V nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 234 Blätter; 30,0 χ 22,5 cm; Zählung von 1 bis 234 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur 19 auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5/24,0 χ 17,0 cm; f. l v - 3 v einspaltig; f. 4 r - 2 3 4 v zweispaltig; 3 3 - 3 5 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; reich verzierte, mehrfarbige Initialen, zum Teil mit Flechtwerk, zum Teil mit Tierköpfen. - Schrift: frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts; Ergänzungen von zeitgleichen und späteren Händen. Inhalt: f. lr Praecepta Phitagorica; Federproben; f. lv—3v Hieronymus, Epistula ad Marcellam (f. 3v mit Neumen); f. 2v, 3v Federproben; f. 4 r 234v Hieronymus, Epistulae (f. 61v, 105r mit Neumen); f. 2v, 3v, 234v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Lorsch entstanden; der Hand eines Korrektors nach zu urteilen war die Handschrift Mitte des 9. Jahrhunderts noch in Lorsch; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. 2r und 3r weisen auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: BHM., Nr. 0, 251 (+add.), 253 ( + add.), 301, 340, 342; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 33, 106f. und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 342, Nr. 1634; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 308; CLA. VIII, S. 18, Nr. 1080; Ch.E. Finch, TPAPhA. 99 (1968) S. 167; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 254; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 16, Nr. 40; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56, 60; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 231; I. Hilberg, Sancti Eusebii Hieronymi Epistulae, I, S. 1 0 - 1 2 und passim; II, S. 2 3 - 3 4 , 2 9 0 - 3 0 5 , 4 7 0 - 5 1 5 ; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 2 6 7 - 2 7 6 , 6 5 5 f . ; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 217, Nr. 376; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 211; F. Knopp, in: Beiträge zur Geschichte des Klosters Lorsch, S. 246; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen:

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Nachträge, S. 39; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 231; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 84f. [=ΧΓ|; Κ. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 6, 150; Κ. Preisendanz - P. Schwenke, ZBB. 36 (1919) S. 175-177. - Abbildung von f. 4r bei CLA; Abbildung einer nicht näher bezeichneten Seite bei F. Knopp.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse ganz unten auf dem Rand von f. 83r zu Hieronymus, Briefe; Codex ansonsten sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse im frühen 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 276; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 39. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 39; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

2 9 8 (I) KARLSRUHE, BADISCHE C X I [F. 7 6 - 9 1 ] StSG. 55 Abbildung f. 78r

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. A

Handschrift Beschreibung: Teil 2 eines aus 3 Teilen bestehenden Codex [zu Teil 3 sieh Katalog Nr. 298 (II)]; Pergament; 16 Blätter; 29,5 χ 18,0 cm; Zählung von 76 bis 91 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einband 1969 restauriert. Einrichtung: Schriftspiegel 24,3 χ 15,0 cm; f. 7 6 r - 9 0 r zweispaltig; f. 7 6 r 90r 34 Zeilen; verzierte Initialen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 76ra-90rb Abrogans (Glossar Ra); f. 9 0 v - 9 1 r leer; f. 91v Visio cuiusdam pauperculae mulieris; inneres Deckblatt hinten Besitzvermerk. Geschichte: Teil 2 der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Süddeutschland, vielleicht auf der Reichenau entstanden; Besitzvermerke des 13./14. Jahrhunderts auf f. 75v und auf dem hinteren Deckblatt weisen auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek.

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Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 15—20; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 128f.; BHM., Nr. 553; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 343f., Nr. 1640; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 95; H. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 93 - 1 1 5 ; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 44f.; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 92, 104; U. Daab, PBB. 82 (Tübingen 1960) S. 275f.; Der deutsche Abrogans. Text *ab,, S. XI und passim, Η. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 3"; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 56; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 2 8 6 - 2 8 9 , 667f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 407; G. Kattermann, AfB. 39 (1939) S. 32; E. Kyriss, GJ. (1961) S. 278; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 6 8 4 - 6 8 6 ; N. Mumelter, Der Schiern 58 (1984) S. 274; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 150, 258f.; J. Splett, in: Die transalpinen Verbindungen, S. 107f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2258; III, Nr. 5173, 5328, 5341; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 396; StSG. IV, S. 401 - 4 0 3 , Nr. 55. - Abbildung von f. 76r, 90r bei G. Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschen Handschriften, Tafel 24f.; Abbildung von f. 84r bei Th. Längin, Tafel 1; Zeichnung eines Einbandornaments bei K. Christ, Tafel II, 2; Abbildungen von Einbandornamenten bei E. Kyriss, S. 279, Tafel 1, 1 5 - 1 6 ; Abbildung von Ausschnitten von f. 90r bei J. Splett, PBB. 94 (Halle 1974) S. 78.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Bibelglossar auf der Basis eines lateinisch-lateinischen Wörterbuchs zur Bibel: 2920 Glossen (f. 76ra-90ra) im Abrogans (Glossar Ra); Glossarartikel in abgesetzten Zeilen geschrieben; zum Teil auch lateinisch-lateinische Artikel; 2 Griffeleinträge (f. 90r), die nach B. Bischoff wohl von einem mittelalterlichen Glossarbenutzer stammen; beide Wortformen sind identisch mit Interpretamenten des Glossars. Zeit und Ort: Glossar Ra im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen; Griffelglossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Abrogans (Glossar Ra) alem. (nach G. Baesecke, S. 259; Th. Frings - G. Müller, S. 109; H. Garke, S. 50; Th. Längin, S. 6 8 5 - 6 8 7 ; G. Müller, S. 155; G. Müller - Th. Frings, S. 343; H. Naumann - W. Betz, S. 29; F. Simmler, S. 20; H. Thoma, S. 584); bair. (nach R. Kögel, PBB. 9, S. 356; H. Reutercrona, S. 2); alem.-bair. gemischt (nach J. Schatz, S. 5); alem. nach bair. Vorlage (nach R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur, S. 429; G. Ehrismann, S. 256); alem. mit bair. Spuren (nach J. Splett, in: Die transalpinen Verbindungen; S. 107; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197). Edition: StSG. I, S. 4 - 2 7 , 3 2 - 8 5 , 9 6 - 2 7 0 (Nr. I); Berichtigungen zum Glossar Ra bei StSG. IV, S. 402f., Nr. 55; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 3 - 7 7 ; Berichtigungen zu Ra bei J. Splett, LB. 64 (1975) S. 3 7 - 3 9 ; Edition der Griffeleinträge bei J. Splett, PBB. 94 (Halle 1974) S. 77. Literatur: StSG. IV, S. 4 0 1 - 4 0 3 , Nr. 55; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 4, 1 1 - 1 5 und passim; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 53, 67, 69, 7 3 - 7 8 ; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 115; G. Baesecke, Kleinere

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Schriften, S. 181-220; R. Bergmann, in: LM. I, Sp. 54; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7f.; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 92 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 208; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 72; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 13 und passim; Η. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 15; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 15 und passim; U. Daab, PBB. 82 (Tübingen 1960) S. 2 7 5 - 3 1 7 ; U. Daab, PBB. 88 (Tübingen 1967) S. 1 - 2 7 ; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 7 6 - 8 3 , 8 5 - 8 9 ; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 2 5 4 - 2 5 6 ; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906)S. 176f., 192, 195, 198; O. Ehrismann, ZLL. 24 (1994) S. 58; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 54 und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 50; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 72; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 351, 536; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 9 6 - 9 8 , 1 3 4 - 1 3 9 , 150; I. von Guericke, Die Entwicklung des althochdeutschenParticipiums, S. 1 0 - 7 3 und passim; Ε. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 231 und passim; Κ. Hannemann, in: Die Reichenau in fünf Jahrhunderten abendländischer Kultur, S. 26; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 252; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 2, 6, 93, 101, 130f., 157; K. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 2 7 0 - 2 7 2 ; P. Helmstaedt, Die Glossendes Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 37; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 60; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 165f., 169; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 288f.; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 413; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 166 und passim; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 114; D. Hüpper, in: Sprache und Recht, I, S. 286, 303; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 71 und passim; Ε. Karg—Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 125-127,130, 133f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 199 und passim; F. Kauffmann, ZDPh. 32 (1900) S. 145-173; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 61 und passim; W. Kleiber, in: Theodisca, S. 133f.; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 3 8 4 - 3 8 7 u n d passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 9 8 - 1 0 0 und passim; R. Kögel, PBB. 9 (1884) S. 3 0 1 - 3 6 0 ; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 286 und passim; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 7 4 - 7 6 , 81; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 6 8 5 - 6 8 7 ; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 33f.; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 78, 101, 152; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)-Bildungen, S. 4 4 - 4 6 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 134, 166, 168; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 56, 77, 79; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 144 und passim; Ε. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 120; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 79f. und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 343; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 182f.; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 86; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 273; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 2; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 10, 22 und passim; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11 und passim; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangeüenglossen, S. 20; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1049; H. Rupp, DVJS. 38 Sonderheft (1964) S. 25; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 5; O. Schenck, Zum Wort-

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schätz des Keronisehen Glossars; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 119, 154; P. Schmitt, in: LM. IV, Sp. 1510; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 496, 502; E. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 96, 144-146; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 20; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 931; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 23f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 38f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 49, 56f., 62; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 95f., 106; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 116; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139, 142, 144f.; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 6, 55; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 243f., 259; St. Sonderegger, Germanica seiecta, S. 291, 295; St. Sonderegger, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 61f.; J. Splett, Abrogansstudien; J. Splett, in: Collectanea Philologica, II, S. 7 2 5 - 7 3 3 ; J. Splett, LB. 64 (1975) S. 2 3 - 4 2 ; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 112; J. Splett, PBB. 94 (Halle 1974) S. 7 7 - 7 9 ; J. Splett, in: "Sagen mit Sinne", S. 403; J. Splett, Samanunga - Studien, S. 2 1 - 2 5 und passim; J. Splett, in: Die transalpinen Verbindungen, S. 105-123; J. Splett, in: Typen der Ethnogenese, S. 2 3 6 - 2 4 0 ; J . Stalzer, in: CTPiMATEIC, S. 8 0 - 9 0 ; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 411; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 676; E. Studer, in: Verborum amor, S. 179 —184; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 584; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 39; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 741; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 185, 192f.; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 50, 53; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, BNF. NF. 13 (1978) S. 388; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 647; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 120, 135, 145, 190; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 252; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 4 und passim; F. Wälti, Die Wortsippen QUETAN/QUITI und SPREHHAN/SPRÄHHA in Abrogans und Samanunga; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. ΧΠΙ, XVI; W. Wissmann, in: Festgabe für Ulrich Pretzel zum 65. Geburtstag, S. 313 - 315; W. Wissmann, in: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, S. 8 0 - 1 1 2 ; G. Wolfrum, PBB. 100 (1987) S. 112-116; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 71.

2 9 8 (II)

KARLSRUHE,

BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

C X I [F. 9 2 - 9 8 ] StSG. 55 Abbildung f. 97v

Α

Handschrift Beschreibung: Teil 3 eines aus 3 Teilen bestehenden Codex [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 298 (I)]; Pergament; 7 Blätter; 29,5 χ 15,0 cm; Zählung von 92 bis 98 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einband 1969 restauriert. — Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 13,5 cm; f. 9 2 r - 9 7 r einspaltig; f. 9 7 v - 9 8 v zweispaltig; 34—35 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel wohl von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. 9 2 r - 9 7 r Visio Wettini; f. 9 7 v a - 9 8 v b Auszug aus Gregor der Große, Moralia in Job; inneres Deckblatt hinten Besitzvermerk. Geschichte: Teil 3 des Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Süddeutschland, vielleicht auf der Reichenau entstanden; Besitzvermerke des 13./14. Jahrhunderts auf f. 75ν und auf dem hinteren Deckblatt weisen auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 15 — 17; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 344, Nr. 1641; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 92, 104; Handschriftenarchiv Bernhard Bishoff, S. 56; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 247; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 2 8 6 - 2 8 9 , 667f.; Ch.E. Ineichen-Eder, Scriptorium 37 (1983) S. 99, 101-104; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 297f.; E. Kleinschmidt, DA. 30 (1974) S. 2 0 1 - 2 0 7 ; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 212; E. Kyriss, GJ. (1961) S. 278; C. Müller, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 24; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 396; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 4 0 1 - 4 0 3 , Nr. 55. - Zeichnung eines Einbandornaments bei K. Christ, Tafel II, 2; Abbildungen von Einbandornamenten bei E. Kyriss, S. 279, Tafel 1, 1 5 - 1 6 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 49 Glossen (f. 97va-98ra) zu Gregor der Große, Moralia in Job (Sündenverzeichnis); glossiertes Textstück wie ein Sachglossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossen zu Gregor der Große, Moralia in Job, im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. nach rhfrk. - a s . Vorlage (nach Th. Klein, S. 305); alem. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 110). Edition: StSG. II, S. 320f. (Nr. DCLXXXI). Literatur: StSG. IV, S. 401 - 4 0 3 , Nr. 55; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 114f. und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 288f.; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 413; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 61 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 168, 2 9 7 - 3 0 9 ; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Hof— und Landesbibliothek, S. 81; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 222; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 157; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 246, 266, 315.

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2 9 9 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C X V I StSG. 56

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 331 Blätter; 29,5/30,0 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 331 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; zudem ältere Seitenzählung von 1 bis 688 jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; aufgrund von Lagenverlust fehlen p. 485-510; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur 174/IX/26 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/23,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 3 0 - 3 1 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 3 1 v Servius, Scholien zu Vergil: f. l r - 2 6 r zu Eklogen; f. 26r-76v zu Georgica; f. 76v-331v zu Aeneis (am Schluß unvollständig; f. 315r Randeintrag mit Neumen); f. 35r tironische Noten. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in Deutschland entstanden; ein Besitzvermerk des 17. oder 18. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei der Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: H. Gneuss, Handlist of Anglo-SaxonManuscripts, S. 127, Nr. 831.7; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; Μ. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 231; Α. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 298f., 670; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 805f.; III, 1, S. 204; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 5, 1 0 5 - 1 0 7 und passim; Κ. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 150; J.J.H. Savage, HStCPh. 43 (1932) S. 84; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 158-163, 166, 168f.; StSG. IV, S. 403f., Nr. 56.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 10 Glossen zu Servius, Scholien zu Vergil, Eklogen, Georgica und Aeneis; davon 1 Interlinearglosse (f. 6r) zu Eklogen, 1 Interlinearglosse (f. 36v) zu Georgica; 8 Glossen (f. 120v-271) zu Aeneis, 6 interlinear, 2 (f. 183r, 208v) marginal stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen; zudem 1 isolierter Worteintrag ohne Textbezug marginal auf f. 115v eingetragen; eine von A. Holder genannte Glosse auf f. 93r ist lateinisch. Zeit und Ort: Glossen im 10. und 11. Jahrhundert, das einzelne Wort auf f. 115v im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach Th. Längin, Kultur, S. 688); obd. (nach J. Fasbender, S. 188). Edition: StSG. II, S. 724 (Nr. DCCCLXXVII); IV, S. 404, Nr. 56.

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678

Literatur: StSG. IV, S. 403f., Nr. 56; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 188; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 406; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 299; B. Rolling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 159; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 82, Nr. 19; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 71, 178; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 330; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques, II, S. 806; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 160; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 75; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 257.

300

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C X X

StSG. 57

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 212 Blätter; 30,0 χ 23,0 cm; Einband 1930 restauriert; Holzdeckel, am Rücken mit hellem Leder überzogen; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5/24,0 χ 17,0/18,0 cm; einspaltig; 2 7 - 3 4 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen, zum Teil mit roter Farbe gefüllt; f. 121v Federzeichnungen. — Schrift: verschiedene Schriften, darunter Veroneser Minuskel, von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 8 r Rezeptesammlung; f. 18r-95v Aurelius-Escolapius, Medicina; f. 9 5 v - 1 0 2 r Rezepte; f. 102r-107r Aurelius, De salutaribus praeceptis; f. 107r-115r Aurelius, De diaeticis passionibus; f. 115r-120rDe sanguinem reicientibus; f. 120r-181v, 200r-204v Kommentar zu Hippocrates, Aphorismen (z.T. mit tironischen Noten und Neumen); f. 182r-184v Soranus, De pulsibus; f. 185r leer; f. 185v-187v Kommentar zu Galenus; f. 187v-195v, 205r-210v Demokrit, Liber medicinalis; f. 189vleer; f. 196r-199v medizinischer Text; f. 21 lr leer; f. 21 lv diätetischer Kalender; f. 211v-212r De diebus egyptiacis; 212v leer. Geschichte: Oberitalien, Handschrift gelangte sie

Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in in der Nähe von Verona, entstanden; schon früh befand sich die in der Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek.

Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 214—217, Nr. 56; A. Beccaria, IMU. 4 (1961) S. 1 - 7 5 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 345, Nr. 1650; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 178, 190; A. Borst, DA. 40 (1984) S. 447; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 21 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 56; M. Hellmann,

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Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 231; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 3 0 4 - 3 0 7 , 6 7 1 f.; A. Önnerfors, in: Latin vulgaire - latin tardif, III, S. 261; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 150; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 122; L.D. Reynolds R . H . Rouse, in: Texts and Transmission, S. 33; St. Stricker, in: Volkssprachig - lateinische Mischtexte, S. lOOf.; M.E. Vazquez Bujän, RHT. 23 (1993) S. 77 und passim; StSG. IV, S. 404, Nr. 57.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Marginalglossen (f. 67r, 81v, 83r) zu Aurelius —Escolapius, Medicina; Codex zudem spärlich lateinisch glossiert; B. Bischoff (S. 345) gibt für f. 34v eine althochdeutsche Glosse an; bei der Autopsie wurden auf f. 34v nur lateinische Glossen festgestellt. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: 2 Glossen bei StSG. III, S. 599 (Nr. MXLIV); 1 Glosse bei Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 79. Literatur: StSG. IV, S. 404, Nr. 57; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 214; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 345; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 305; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 79, Nr. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 99, 102.

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C X X V S.

NR. 324a

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KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

CXXIX StSG. 58

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 41 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 28,5/29,0 χ 24,0 cm; Einband 1970 restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; auf den Deckeln jeweils 5 Buckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur Μ 11. 8 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 19,0/19,5 cm; zweispaltig; 2 7 - 3 0 Zeilen; f. lOr Skizze der Grabeskirche in Jerusalem; f. lv, 3r, 4r, 9r, 29r, 34r verzierte Initialen. - Schrift: karolingi-

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sehe Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts und dem 9./10. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv—2v Praefatio zur Bibel, Evangelien; f. 3ra-9vb Kommentar zur Bibel, Markus-Evangelium; f. lOr Adamnanus von Jona, De locis sanetis (I; als Erklärung zur Skizze); f. lOv leer; f. l l r a - 3 3 v b Kommentar zu Lukas—Evangelium; f. 34ra—38ra Kommentar zu Matthäus Evangelium; f. 38ra-41rb Isidor von Sevilla, Allegorien (Exzerpte); f. 41rb-41va Beda, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium (Exzerpt); f. 4Ivb leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts und im 9./10. Jahrhundert wohl in Südwestdeutschland entstanden; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 346, Nr. 1655; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 321f., 673; O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 161; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 285f.; K. Preisendanz, Erdkundliche Spuren im Kloster Reichenau, S. 2 3 - 2 5 ; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 151; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VI, Nr. 9 1 3 8 - 9 1 4 0 ; StSG. IV, S. 404, Nr. 58. - Abbildung der Skizze auf f. lOr bei K. Preisendanz, Erdkundliche Spuren, S. 24.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 24vb) zu dem Kommentar zur Bibel, Lukas—Evangelium in einer sonst unglossierten Handschrift; Glosse von einer textfremden, etwas jüngeren Hand. Zeit und Ort: Glosse wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: StSG. IV, S. 300 (Nr. CCCLXXXVI" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 404, Nr. 58; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 346, Nr. 1655; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 321; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 84, Nr. 28.

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302

KARLSRUHE, CXXXIV

BADISCHE

681 LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

StSG. 693: ausgeschlossen [keine ahd. Glossen]

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter; 29,0 χ 22,0 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur j4 auf dem Vorderdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 16,0/17,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; Initialen in roter Farbe; f. lv Zierseite in Unziale in roter und schwarzer Farbe; f. lv, 2r rote Flechtbandinitialen; f. lr Federzeichnung eines Kopfes. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Schrift (Fragment); f. lv Federprobe; f. lv —127v Gregor der Große, Moralia in Job (in der Redaktion des Iren Lathken); f. 86r Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach etwa im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk des 14./15. Jahrhunderts auf f. lv weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof— und Landesbibliothek. Literatur: M. Adriaen, S. Gregorii Magni Moralia in lob. Libri I - X , S. XII, XXXI, 8 und passim; J. Autenrieth, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 910, 914; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 347, Nr. 1657; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57,60; J. Hofmann, AJB. 4 (1957) S. 164; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 328f., 674; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 278; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 151; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 5384; StSG. V, S. 54f., Nr. 693.

Glossen Zahl und Art: Isolierter Worteintrag ohne Textbezug: 1 marginal eingetragenes Wort (f. 38r) ohne Textbezug, "dessen deutscher Charakter" "sogar zweifelhaft bleibt" (StSG. V, S. 55, Nr. 693); von einer Hand geschrieben, von der auch marginale Einträge auf f. lv, 31v und 86r sind. Zeit und Ort: Wort wohl im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: A. Holder, ZDWF. 7 (1906) S. 310; StSG. V, S. 54, Nr. 693. Literatur: StSG. V, S. 54f., Nr. 693; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 329.

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682 303

KARLSRUHE,

cxxxv

StSG. 59 Abbildung f. 98v

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 0 5 ; Teil 2: f. 106-160; Pergament; 160 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne, 1 hinten; 30,0 χ 21,0 cm; Einband 1971 restauriert; mit grauem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 1 0 5 v 23,5 χ 15,0 cm; f. 134r-159v 24,0 χ 17,5/18,0 cm; einspaltig; f. l r - 1 0 5 v 3 1 - 3 2 Zeilen; f. 106r-159r 3 7 - 3 8 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; mehrere einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel des 9. Jahrhunderts, f. l r - 1 0 5 v von einer Hand aus dem 2. Drittel, f. 106r-159v von mehreren Händen aus dem 4. Viertel. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - v Isidor von Sevilla, Allegorien (Exzerpt); f. l v - 3 1 v Beda, Kommentar zur Bibel, Apostelgeschichte; f. 3 1 v - 3 2 r Beda, Vers; f. 3 2 r - 3 3 v Beda, Kommentar zur Bibel, Apokalypse; f. 33v—58v Beda, Traktat zur Apokalypse (Exzerpt); f. 5 8 v - 6 1 r De libro Primasii; f. 6 1 r - 6 4 r Augustinus, Sermo de iudice iniquitatis; f. 6 4 v - 9 6 r Kommentar zur Bibel, 1. und 2. Samuel und 1. und 2. Könige; f. 9 6 r - 1 0 5 v Bibelglossar; f. 106r-133r Walafrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Katholische Briefe; f. 133v Notizen; f. 134r leer; f. 134v-159r Alkuin, Kommentar zur Bibel, Psalmen; f. 159r-v Carmen ad deum; f. 1 6 0 r - v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden, f. 1 - 1 0 5 im 2. Drittel, f. 106—160 im 4. Viertel; auch ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 152; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 78; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 132f.; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 19; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 347, Nr. 1658, 1659; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 178; J. de Blic, RTAM. 16 (1949) S. 8, 2 5 - 2 8 ; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 33, Nr. 109; M. Gorman, SC. 25 (2001) S. 98; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 3 2 9 - 3 3 4 , 6 7 4 - 6 7 6 ; G. Kattermann, AfB. 39 (1939) S. 32; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, 1, S. 724f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 212; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 24; K. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 588; M. Lapidge, in: Anglo-Saxon Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 242; Μ. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 69; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; J.D. Pheifer, in: Archbishop Theodore, S. 282, 289, 318; K. Preisendanz, Die Reichenauer

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Handschriften, III, 2, S. 151, 258; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 3 2 - 3 4 , 44; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1617; III, Nr. 5 2 7 2 - 5 3 0 2 , 5 3 0 9 ; VI, Nr. 9 3 5 5 - 9 3 7 2 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 24f. und passim; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 28f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 405, Nr. 59.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: Insgesamt 106 Glossen (f. 9 6 v - 1 0 5 v ) im f o r t l a u f e n d e n G l o s s a r t e x t des ü b e r w i e g e n d lateinisch-lateinischen Bibelglossars; davon 4 Glossen (f. 96v—97v) zu 1. Samuel; 2 Glossen (f. 9 7 v - 9 8 r ) zu 2. Samuel; 14 Glossen (f. 98v) zu 1. Könige; 2 Glossen (f. 99r) zu 2. Könige; 2 Glossen (f. 9 9 v - 1 1 0 r ) zu 1. Paralipomenon; 2 Glossen (f. lOOr) zu 2. Paralipomenon; 2 Glossen (f. lOOr) zu Tobias; 2 Glossen (f. lOOv) zu Judith; 10 Glossen (f. 100v-101r) zu Esther; 4 Glossen (f. lOlv) zu Nehemias; 8 Glossen (f. 101v-102r) zu Job; 3 Glossen (f. 102r) zu Daniel; 17 Glossen (f. 102r-103r) zu Isaias; 5 Glossen (f. 103r) zu Jeremias; 2 Glossen (f. 103r) zu Ezechiel; 1 Glosse (f. 103v) zu Osee; 1 Glosse (f. 103v) zu Michäas; 1 Glosse (f. 103v) zu Amos; 1 Glosse (f. 103v) zu Jonas; 3 Glossen (f. 104r) zu Josue; 11 Glossen (f. 104v) zu Richter; 4 Glossen (f. 105r) zu 1. Makkabäer; 3 Glossen (f. 105v) zu 2. Makkabäer; zudem enthält der Codex altenglische Glossen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossartexte im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl auf der Reichenau eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 54; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22); a l e m . - n d . (nach H. Reutercrona, S. 125; obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 209). Edition: StSG. I, S. 375 (Nr. LXXV), S. 382 (Nr. LXXXV), S. 393f. (Nr. C), S. 414f. (Nr. CXVII), S. 429f. (Nr. CXXXI), S. 449 (Nr. CXLVI), S. 460 (Nr. CLVI), S. 464 (Nr. CLXII), S. 475 (Nr. CLXXXI), S. 481 (Nr. CXCI), S. 488f. (Nr. CC), S. 473 (Nr. CLXXIV), S. 496f. (Nr. CCIX), S. 5 8 9 - 5 9 1 (Nr. CCLXXVI), S. 625 (Nr. CCXC) - Nachtrag bei StSG. V, S. 96, Z. 4f., S. 640 (Nr. CCXCVIII), S. 656 (Nr. CCCX), S. 666 (Nr. CCCXV), S. 671 (Nr. CCCXXIV), S. 676 (Nr. CCCXXXII), S. 678 (Nr. CCCXXXVII), S. 689 (Nr. CCCLV), S. 697 (Nr. CCCLXII). Literatur: StSG. IV, S. 405, Nr. 59; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 152; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 94, 96; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 300; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 61; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 26; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 36; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 54; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 1 4 - 6 9 und passim; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 109; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 56, 65; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 49; N.

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Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 67; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 33If.; A. Holtzmann, Germania 1 (1856) S. 113-117; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 28 und passim; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 478; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 189f., 197, 206; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 80, Nr. 15; P. Lendinara, Anglo-Saxon Glosses and Glossaries, S. 344; Ch. Leydecker, Über Beziehungenzwischen ahd. und ags. Glossen, S. 42—45 und passim; Ε. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 69; H.D. Meritt, Old English Glosses, S. XVI und passim; Η. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 75 und passim; Η. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 504; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 7 0 - 7 2 und passim; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 209; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal - Erfurt Glossary, S. L; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7, 125; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 190; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 257; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 1957) S. 196 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 105 und passim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 46; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 149, 151, 158; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 452; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 725; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 94; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 276.

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KARLSRUHE,

CXLI StSG. 60 Abbildung f. 20v

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 6 ; Teil 2: f. 2 7 - 2 3 4 ; Pergament; 234 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; 29,0/29,5 χ 20,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur 10.S auf dem Vorderdeckel. Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 2 6 v 23,5 χ 16,5 cm; f. 2 8 v - 2 3 4 r 21,0/21,5 χ 12,5/13,5 cm; f. l r - 2 6 v zweispaltig; f. 2 8 v - 2 3 4 r einspaltig; f. lr—26v 3 7 - 4 0 Zeilen; f. 2 8 v - 2 3 4 r 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, teilweise in roter Farbe; einfache Initialen. — Schrift: f. lr—26v Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 28r—234v französische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts.

685

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Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr—20v Explanatio brevis in epistulas Pauli; f. 20v Glossensammlung; f. 2 1 r - 2 6 v Kommentare zum Philipper-, Kolosserund 1. Thessalonicherbrief; f. 27r leer; f. 27v Neumen; f. 28r Federproben; f. 28v—234r Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Ezechiel (I—VI); f. 29r Besitzvermerk; f. 234v Name Ruodman. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden, f. 1 - 2 6 im 3. Drittel in Südwestdeutschland, wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Reichenau, f. 2 7 - 2 3 4 etwa aus dem 1./2. Viertel vielleicht in Nordostfrankreich; Besitzvermerke auf f. lr und 29r weisen auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof— und Landesbibliothek. Literatur: BHM., Nr. 213; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 348, Nr. 1662, 1663; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57, 60; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 3 3 8 - 3 4 0 , 676; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 151; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VI, Nr. 9 3 7 3 9417; StSG. IV, S. 405, Nr. 60.

Glossen Zahl und Art: Glossensammlung ohne erkennbaren Bezug: 3 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 20v) in der Glossensammlung; Handschrift ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 227 (Nr. MCCXII). Literatur: StSG. IV, S. 405, Nr. 60; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 291, 300; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 54; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 339; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 79, Nr. 12; G. vonOlberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 219; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46.

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KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

CXLIV StSG. 61

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 123 Blätter; 27,5 χ 19,0/19,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 12,5/13,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Ma-

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juskeln; f. 14r, 16r mit Flechtwerk verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts, zum Teil von Reginbert. Inhalt: f. lr lateinische und deutsche Federproben; f. lv leer; f. 2r Tractatus de mensura fistularum; Besitzvermerk; f. 2v —13v Beda, Kommentar zur Bibel, Tobias; f. 1 3 v - 8 5 r Beda, Kommentar zur Bibel, Esdras; f. 85v Federprobe; f. 8 6 r - 1 2 3 r Beda, Kommentar zur Bibel, Nehemias; f. 123v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; auch ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. 2r weist auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 348, Nr. 1664; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 3 4 8 - 3 5 0 , 677; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 39, 80; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 151; StSG. IV, S. 405f., Nr. 61.

Glossen Zahl und Art: Isolierter Eintrag: 1 althochdeutsche Federprobe (f. lr) unter lateinischen Federproben; Handschrift ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Federprobe wohl im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (B. Kochskämper, S. 268).

Edition: StSG. IV, S. 405, Nr. 61. Literatur: StSG. IV, S. 405f., Nr. 61; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 348; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 268, 455.

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KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

CXLV nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 230 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 27,0 χ 17,0 cm; Einband 1970 restauriert; mit grauem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 12,0/13,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; zahlreiche reich verzierte Initialen in roter und schwarzer Farbe; f. 229v Federzeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. lr—230v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (f. 19v, 139v, 223ν mit Neumen; unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Südwestdeutschland oder in der Schweiz entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 1 lr weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 349, Nr. 1665; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 3 5 0 - 3 5 2 , 677; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 151.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 87r) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (XL), in einer ansonsten unglossierten Handschrift. Zeit und Ort: Glosse in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 39. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 349, Nr. 1665; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 39; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

307 KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C L StSG. 694 A Abbildung f. 120r Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 248 Blätter sowie 2 zusätzliche Blätter vorne; 28,0 χ 22,0 cm; Zählung von 1 bis 248 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zweites zusätzliches Blatt vorne mit Α bezeichnet; Einband 1938 und 1998 restauriert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 3 0 - 3 2 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. Av, 91v, 248v Federzeichnungen; f. 4r Vorzeichnung einer verzierten Initiale. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ar leer; f. Av Federproben; f. lr Notizen; Federproben; f. lv, 248v Exzerpte aus Schriften des Augustinus und Ambrosius; f. 2r Besitzvermerk;

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688

f. 2 r - 2 4 8 r Atto von Vercelli, Kommentare zur Bibel, Paulusbriefe; f. 248v Notizen; Neumen; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden, wohl nicht auf der Reichenau; ein Besitzvermerk auf f. 2r weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 60; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 353; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 3 6 0 - 3 6 2 , 678; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 151; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 3139; StSG. V, S. 55, Nr. 694.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen zu Atto von Vercelli, Kommentare zur Bibel, Paulusbriefe; davon 2 (f. 120r interlinear und marginal je 1 Interpretament zum gleichen Lemma, 124v marginal) zu 1. Korintherbrief, 1 (f. 198r marginal) zu 2. Korintherbrief; Handschrift zudem sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 23 (Nr. DXXXVP). Literatur: StSG. V, S. 55, Nr. 694; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 361; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 425.

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KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

CLXXVII StSG. 62

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 117 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 26,5 χ 20,5 cm; Einband 1974 restauriert; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; auf den Deckeln je 5 Metallbuckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. lr Capitalis in roter und schwarzer Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 1 7 v Hieronymus, Werke; darunter: f. 5 3 v - 5 9 r Epistula ad Paulinum.

689

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Prüm entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: BHM., Nr. 0, 540; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 88; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 352, Nr. 1681; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; H. Hofftnann, DA. 55 (1999) S. 5 6 7 - 5 7 3 ; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 4 1 3 - 4 1 7 ; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 213; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 89; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, ΙΠ, 2, S. 153; StSG. IV, S. 406f., Nr. 62. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 73r bei H. Hoffmann, Abb. 6.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 59r) zu Hieronymus, Epistola ad Paulinum; Handschrift zudem sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 333 (Nr. DCLXXXVIlP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 406f., Nr. 62; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 416; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Hof— und Landesbibliothek, S. 84, Nr. 26; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 89; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46.

309

KARLSRUHE, BADISCHE CLXXVIII StSG. 63 Abbildungen f. 31r, 173ν

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 207 Blätter sowie 12 zusätzliche Papierblätter hinten; 26,5 χ 19,5 cm; Zählung von 1 bis 207 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; korrigiert zu Zählung von 1 bis 206, wobei das vordere Spiegelblatt mit (1) bezeichnet wurde; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 9,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen wohl aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts.

690

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Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr—206v Bibel, Matthäus-, Markus-, Lukas— und Johannes-Evangelium (mit Scholien von Walahfrid Strabo). Geschichte: Codex der Schrift nach wohl Anfang des 11. Jahrhunderts auf der Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 326 und passim; Α. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 417f., 684; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 407; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 153, 259; StSG. IV, S. 407, Nr. 63. Abbildung von f. 178v, 181rbeiH. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 154f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 205 Glossen (f. lr —173v) zur Bibel, Evangelien; davon 171 (f. l r - 5 6 r ) zu Matthäus—Evangelium; 161 interlinear, 10 marginal stehend; 7 Interlinearglossen (f. 6 5 v - 9 1 v ) zu Markus-Evangelium; 24 Interlinearglossen (f. 1 0 6 v - 1 3 7 v ) zu Lukas-Evangelium; 3 Interlinearglossen (f. 173v) zu Johannes-Evangelium [nach jüngerer Zählung; bei StSG. um 1 höhrere Zählung]; Glossen zum Teil in bfk—Geheimschrift eingetragen; Glossen eingebettet in eine umfangreiche interlineare und marginale lateinische Kommentierung und Glossierung. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen; Glossen auf f. 12v-18v im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 55; G. Müller, S. 311; H. Reutercrona, S. 63; I. Rosengren, S. 37); obd. mit frk. Einschlägen (nach Th. Klein, S. 165). Edition: StSG. I, S. 7 0 8 - 7 1 9 (Nr. CCCLXVIII), S. 723 (Nr. CCCLXXVI), S. 725f. (Nr. CCCLXXX), S. 738 (Nr. CCCLXXXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 407, Nr. 63; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 3 6 - 3 8 , 42, 49; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 55; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 152; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 402f.; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 417; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 371f., 407; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 43; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 162, 165; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 453; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 78, Nr. 7; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 337 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 311; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152, 284; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 63; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 3 7 - 3 9 und passim; Ε. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 243, 271; P. Sievers, Die

Karlsruhe

691

Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 52, 58; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch.il, S. 9 2 5 - 9 2 7 ; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 118; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft20 (1995) S. 86; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150-152.

310

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C I C

StSG. 64

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 166 Blätter; von Blatt 89 (p. 178/179) nur noch 1 Streifen von 6,7 cm erhalten; 25,5 χ 20,0 cm; Seitenzählung von 1 bis 331 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; die erste Seite des Codex ist nicht gezählt; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 14,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; p. 331 Federzeichnung des segnenden Christus; p. 180 Majuskeln mit roten Füllseln. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: Ungezählte Seite vorne Federproben; p. 1 Besitzvermerk; p. 1 - 1 4 Commentarius in librum generationis Jesu Christi Matthaei evangelium; p. 15 oben griechisches Alphabet; p. 1 5 - 1 7 8 Beda, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; p. 179 leer; p. 1 8 0 - 3 3 1 Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Johannes-Evangelium. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert wohl in Süddeutschland entstanden; ein Besitzvermerk auf p. 1 weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 355, Nr. 1696; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 256; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 251f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57, 60; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 4 5 4 - 4 5 6 , 687f.; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 79; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 154; F. Stegmüller, Repertoriumbiblicummedii aevi, II, Nr. 2246; StSG. IV, S. 407, Nr. 64.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Marginal glosse (p. 85) zu Beda, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium(11, 21); zudem spärliche lateinische Marginalglossen. Zeit und Ort: Glosse im 10. Jahrhundert eingetragen.

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692 Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 46 (Nr. DLII). Literatur: StSG. IV, S. 407, Nr. 64; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 355, Nr. 1696; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 455; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Hof— und Landesbibliothek, S. 79, Nr. 13; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 101.

311

KARLSRUHE,

CCIII StSG. 65 Abbildung f. 84r

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 187 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; f. 1 stark beschädigt; f. 84, 180, 187 beschnitten; 24,5/25,5 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 187 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1936 restauriert; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 2 0 - 2 1 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. lr Federzeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts; spätere Korrekturen und Ergänzungen, bis f. 133r von der Hand des Konstanzer Anonymus Α aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; f. lv leer; f. 2r Besitzvermerk; f. 2 r - 1 8 3 r Paulus Diaconus, Expositio in Regulam s. Benedicti (in der Redaktion des Hildemar); f. 183v-187r Auslegung des Vaterunsers; f. 187v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach etwa im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts auf der Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 2r weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 7 5 - 7 8 und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 356, Nr. 1699; W. Hafner, Der Basiliuskommentar zur Regula S. Benedicti, S. 9f. und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; H. Hoffmann, DA. 55 (1999) S. 5 7 4 578; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 464f., 688; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 230; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 154; StSG. IV, S. 407, Nr. 65. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 6r bei H. Hoffmann, Abb. 13.

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Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen (f. 9v — 103v) zu Paulus Diaconus, Expositio in Regulam s. Benedicti (in der Redaktion des Hildemar); davon 4 [f. 9v, 77v (2 Glossen), 103v] marginal, 3 [f. 84r (2 Glossen), 94r] interlinear stehend; [Blattangaben bei StSG. um 1 niedriger]; Glossen überwiegend ohne engeren Textbezug im Rahmen einer marginalen und interlinearen Kommentierung und Glossierung von der Hand des Anonymus Α eingetragen. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 54 (Nr. DLXVI). Literatur: StSG. IV, S. 407, Nr. 65; J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 7 5 - 7 7 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 135; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 465; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 79, Nr. 9; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 65; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 185; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354.

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KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C C X V I I [F. 1 - 6 7 ]

StSG. 66

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 312 (II)]; Pergament; 67 Blätter; 24,5 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 67 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem Zählung jeweils in der rechten unteren Ecke (aufgrund vertauschter Lagen); Einband beschädigt; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 12,0/14,0 cm; einspaltig; 3 6 - 4 2 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; f. 67v Figurenskizze. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 4 0 r Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; f. 4 0 r - 4 1 v Sedulius, Brief; f. 4 1 v - 4 2 r Notizen zu Sedulius; f. 4 2 r - 4 3 v Kapitelüberschriften; f. 43ν—44r Bellesarius scolasticus, Verse; f. 44r Hieronymus, De viris illustribus (zu Sedulius und Juvencus); f. 44r—65r Sedulius, Carmen Paschale; f. 6 5 v - 6 7 r Sedulius, Hymnen; f. 67v Federproben.

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Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 130f.; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 71; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 357f., Nr. 1707; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung.S. 336 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S.57; N. Hansson, Textkritisches zu Juvencus, S. 20f. und passim; Α. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 4 9 3 - 4 9 8 , 6 9 2 ; G. Kattermann, AfB. 39 (1939) S. 20, 32; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 154, 259; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 57f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, Nr. 7009; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 355f.; StSG. IV, S. 407, Nr. 66.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 38 Glossen (f. l v - 6 4 r ) innerhalb einer durchgehenden, nicht sehr dichten lateinischen Glossierung; davon 10 (f. l v - 3 5 v ) zu Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; 4 interlinear, 6 marginal stehend; 1 Glosse zum Teil in Geheimschrift eingetragen; 28 (f. 45v-64r) zu Sedulius, Carmen Paschale; 18 interlinear, 10 marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Sedulius alem. (nach H. Garke, S. 53); Glossen zu Juvencus hd., aber nicht mfrk. (nach D. Ertmer, S. 347); ohne nähere Angabe alem. (nach H. Reutercrona, S. 4). Edition: StSG. II, S. 349 (Nr. DCCXXI), S. 620f. (Nr. DCCCXLV); Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Glossen zu Juvencus bei D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 3 3 7 - 3 4 4 . Literatur: StSG. IV, S. 407, Nr. 66; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 131; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 297; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 357f., Nr. 1707; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung.S. 337 —347 und passim; Η. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 53; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 494f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 199; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 82f., Nr. 20; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 37; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48, 100; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 75; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 57f.

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KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. C C X V I I [F. 6 8 - 1 6 9 ]

StSG. 66 Abbildung f. 77v

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 312 (I)]; Pergament; 102 Blätter; 24,5 χ 16,5 cm; Zählung von 68 bis 169 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem Zählung jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite (aufgrund vertauschter Lagen); Einband beschädigt; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter und grüner Farbe; Initialen zu Beginn der Verse in roter und grüner Tinte. — Schrift: spätalemannische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 6 8 r - 1 0 1 v , 138r—161 ν Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; f. lOlv —117v, 122r —129v, 162r-169v Sedulius, Opus paschale; f. 118r-121v, 130r-137v Proba, Cento Vergilianus (unvollständig); f. 13lr Vers (mit Neumen). Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte er 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 358, Nr. 1708; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierang, S. 2 5 8 - 2 6 7 ; M . Ferrari, in: Virgilio e il Chiostro, S. 31; Hanschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; N. Hansson, Textkritisches zu Juvencus, S. 20f. und passim; Α. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 4 9 6 - 4 9 8 , 692; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 154, 259; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 57f.; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 355f.; StSG. IV, S. 407f., Nr. 66.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 47 Glossen (f. 7 1 r - 1 6 6 r ) ; davon 27 (f. 71r—97r) zu Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; 24 interlinear, 3 marginal stehend; 20 Glossen (f. 102r-166r) zu Sedulius, Opus paschale; 19 interlinear, 1 (f. 164r) marginal stehend; 3 Glossen zu Sedulius in ^ - G e h e i m schrift; zudem nicht sehr dichte lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glossen im 9. und 10. Jahrhundert eingetragen.

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Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Juvencus obd. mit alem. - r h f r k . Zügen (nach D. Ertmer, S. 289); Glossen ohne nähere Bestimmung alem. (nach H. Reutercrona, S. 4). Edition: StSG. II, S. 349 (Nr. DCCXX), S. 618 (Nr. DCCCXLI); Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Glossen zu Juvencus bei D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 6 8 - 2 8 5 . Literatur: StSG. IV, S. 407, Nr. 66; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 358, Nr. 1708; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 267—289 und passim; Α. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 497; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 290; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 82f., Nr. 20; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 254; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 57f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

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KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

ccxx StSG. 67 Abbildung f. 45r

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 133 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; f. 74 beschnitten; f. 132, 133 stark beschädigt; 23,5/24,0 χ 15,5 cm; Einband 1976 restauriert; mit grauem Leder überzogene Holzdeckel; Einbandrücken erneuert; von ehemals 5 Buckeln auf den Deckeln 4 erhalten; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 10,5/11,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; leicht verzierte Initialen, zum Teil mit roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne Federproben; Versoseite des zusätzlichen Blattes vorne Schenkungsvermerk des Presbyters Richard von Schienen; f. l r - v leer; f. 2r Federproben; f. 2 r - 3 v Inhaltsverzeichnis zu Gregor der Große, Regula pastoralis (III-IV); f. 2v Neumen; f. 4 r - 1 3 3 v Gregor der Große, Regula pastoralis (III—IV; ohne Prolog; f. 122v mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach etwa im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Deutschland entstanden; ein Schenkungsvermerk des 11. Jahrhunderts auf f. lv weist auf den Presbyter Richard von Schienen.

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Literatur: Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 358, Nr. 1710; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 86; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 143f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 5 0 1 - 5 0 3 , 653; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 407; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 692; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 10f„ 154; StSG. IV, S. 407f., Nr. 67.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 274 Glossen (f. 14r-129r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 18 marginal, 256 interlinear stehend; gleichmäßige, überwiegend interlineare althochdeutsche und lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glossen im 9. und 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Baesecke, S. 259; H. Garke, S. 53; H. Reutercrona, S. 157; E. Rooth, S. 45; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 21; C. Wesle, S. 72); alem. mit rhfrk. Spuren (nach R. Kögel, S. 327). Edition: StSG. II, S. 2 3 2 - 2 3 7 (Nr. DCXLIX); Berichtigungen und Nachträge bei E. Karg-Gasterstädt, PBB. 62 (1938) S. 455f.; erneute, vollständige, berichtigte und ergänzte Edition bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 6 5 - 9 7 . Literatur: StSG. IV, S. 407f., Nr. 67; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 181 f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 291; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 93f. und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 358, Nr. 1710; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen,S. 48; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 770 - 1 1 7 0 , S. 19; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 13; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 6 5 - 9 7 , 1 4 3 f . ; H. Garke, Prothese und Aphaerese desh, S. 53; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 37; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 167; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 501; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 333, 337, 407; A. Jacob, Die Glossendes Cod. S. Pauli d/82, S. 38 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 62 (1938) S. 4 5 4 - 4 5 6 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 28 und passim; R. Kögel, PBB. 9 (1884) S. 327; I. Köppe, in: Das Wort in Text und Wörterbuch, S. 148; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 77, Nr. 3; H . - G . Maak, in: Althochdeutsch, II, S. 1082-1084; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 347, 353; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 73, 87f.; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 189; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 157; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 45; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11, 23, 38, 40; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 155; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 243; K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, S. 111 und passim; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 3 9 - 4 2 ; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Hand-

Karlsruhe

698

Schriften, S. 42, 47; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 20f.; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6, 8; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 76; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 720; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 241; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 68f. und passim.

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KARLSRUHE,

CCXXXI StSG. 68 Abbildung f. 12r

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 6 ; Teil 2: f. 2 7 - 7 4 ; Pergament; 74 Blätter; 22,9 χ 17,6 cm; Einband 1971 restauriert; Rücken erneuert; mit grauem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur P/28 auf f. 27r. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 2 6 v 19,5 χ 13,5 cm; f. 27r—74v 17,5 χ 8,5 cm; einspaltig; f. l r - 2 6 v 2 8 - 3 5 Zeilen; f. 27v 55 Zeilen; f. 2 8 r - 3 4 v 22 Zeilen; f. 3 5 r - 7 4 v 31 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen, f. l r - 2 6 v aus dem Ende des 10., f. 2 7 r - 7 4 v aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzrvermerk; f. l r - 7 4 v Hrabanus Maurus, Kommentare zu biblischen Büchern: f. l r - 2 6 v zu Leviticus; f. 27r Federproben; f. 28r Besitzvermerk; f. 2 8 r - 5 4 v zu Genesis; f. 54v—74ν zu Exodus. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden, f. 1 - 2 6 Ende des 10. Jahrhunderts, f. 2 7 - 7 4 in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts; Besitzvermerke auf f. lr und 28r weisen ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: C. Albarello, Aevum71 (1997) S. 236; J. de Blic, RTAM. 16 (1949) S. 21f.; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 141; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 327, 346; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 529f., 696; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 478; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 155; F. Stegmüller, Repertoriumbiblicum medii aevi, V, Nr. 8317-8318; StSG. IV, S. 408, Nr. 68. Abbildung von f. lOr bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 157.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: Insgesamt 15 Glossen (f. 3 r - 7 0 r ) ; davon 14 (f. 3 r - 1 3 v ) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Leviticus;

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11 im fortlaufenden Kommentartext, 3 interlinear stehend; 1 Interlinearglosse (f. 70r) zum Kommentar zur Bibel, Exodus. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 124).

Edition: StSG. I, S. 340f. (Nr. XL); Neuedition mit Nachtrag bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 5 1 - 5 3 ; StSG. IV, S. 252 (Nr. XXVb Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 408, Nr. 68; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 133; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 5 1 - 5 3 , 141; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 529f.; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 478; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 83, Nr. 21; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 3 7 - 3 9 ; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 67—69; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 124; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 201 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 53; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 39f., 42; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

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KARLSRUHE, CCXXXVII StSG. 695 Abbildung f. 117r

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 144 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; 22,5 χ 16,5 cm; f. 2 und 3 schräg beschnitten; Einband 1974 restauriert; Rücken erneuert; mit grauem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 2 5 - 2 7 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; rote Initialen. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. oder aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federprobe; f. lv Inhaltsvermerk; f. 2r Besitzvermerk; f. 2r-86v Hrabanus Maurus ( = Pseudo—Beda), Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium; f. 87r—ν theologische Schrift; f. 88r —89r Augustinus, De consensu Evangelistarum (Exzerpte); f. 8 9 r - 9 0 r theologische Schrift; f. 9 0 r - 9 6 r Bibel, Matthäus-Evangelium (Exzerpte); f. 96r Notizen über Christi Genealo-

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gie; f. 96r —97v Augustinus, De consensu Evangelistarum (Exzerpte); f. 9 7 v - 1 0 4 r Bibel, Matthäus — Evangelium (Exzerpte); f. 104v-144v 2 Glossensammlungen zur Bibel, Lukas—Evangelium (die zweite aus Beda geschöpft). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert oder in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Südwestdeutschland, vielleicht in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 2r weist ebenfalls auf die Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in die Badische H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 361, Nr. 1725; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 5 3 7 - 5 3 9 , 697; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 49; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 155; StSG. V, S. 55, Nr. 695.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 11 Glossen (f. 104v-139v); davon 2 (f. 104v) zu den Glossen zur Bibel, Lukas-Evangelium; 1 interlinear und 1 im fortlaufenden Glossartext stehend; 9 (f. 116v —139v) unter den aus Beda geschöpften Glossen zur Bibel, Lukas-Evangelium; davon 2 (f. 134v, 139v) interlinear, 7 (f. 116v —134r) im fortlaufenden Glossartext stehend; Glossen von der Texthand eingetragen; Glossar fortlaufend, durchgehend lateinisch—lateinisch geschrieben; nur wenige althochdeutsche Interpretamente. Zeit und Ort: Glossen im 9./10. Jahrhundert oder in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alem. (nach J. Schatz, S. 3).

Edition: StSG. V, S. 19 (Nr. CCCLXXX b ). Literatur: StSG. V, S. 55, Nr. 695; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 539; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 196, 201f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 263.

316

KARLSRUHE, CCXL

StSG. 69

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 126 Blätter sowie je 2 ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 22,0 χ 14,5 cm; mit hellem Leder überzogene

Karlsruhe

701

Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 2 5 - 2 8 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. lv, 4r Flechtbandinitialen; ansonsten leicht verzierte Initialen. - Schrift: vorkarolingische Halbunziale von mehreren Händen des 7./8. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Federproben; f. l v - 1 2 6 v Gregor der Große, Regula pastoralis. Geschichte: Codex der Schrift nach im 7./8. Jahrhundert in Norditalien, vielleicht in Verona, entstanden; Federproben des 9. Jahrhunderts weisen darauf, daß sich die Handschrift wohl bereits zu dieser Zeit nicht mehr in Italien befand; nach einem Besitzvermerk auf f. lr war sie später in der Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof— und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 32f.; CLA. VIII, S. 23, Nr. 1098; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; H. Hoffmann, DA. 55 (1999) S. 554; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 544f., 697; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 40; C.J. Mews, Scriptorium 51 (1997) S. 308; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 156, 163; StSG. IV, S. 408f., Nr. 69. - Abbildung von f. 40r bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Interlinearglossen [f. 13v, 69r, 116r (4 Glossen)] zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossen auf f. 116r mit roter Tinte eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 330 (Nr. DCLVIId Nachtr.); Nachträge bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 40. Literatur: StSG. IV, S. 408f., Nr. 69; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 32; CLA. VIII, S. 23, Nr. 1098; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 545; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Hof— und Landesbibliothek, S. 84, Nr. 27; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 40; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

Karlsruhe

702 317

KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG.

CCXLVIII StSG. 70

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 9 ; Teil 2: f. 4 0 - 6 2 ; Teil 3: f. 6 3 - 1 0 1 ; Teil 4: f. 102-168; Pergament; 168 Blätter; Handschrift durch Feuchtigkeit beschädigt; Pilzbefall; 21,0 χ 16,0 cm; mit hellbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel f. lr —39v 17,5 χ 13,5 cm; f. 4 0 r - 6 2 v 18,0 χ 13,5 cm; f. 63r-101v 18,0 χ 14,0 cm; f. 102r-168v 16,5 χ 12,5 cm; f. l r - 1 5 4 v zweispaltig; f. 155r-168veinspaltig; f. l r - 6 2 v 3 0 - 3 2 Zeilen; f. 6 3 v - 1 6 8 v 2 6 - 3 2 Zeilen; Überschriften abwechselnd in roten und grünen Majuskeln; f. 40r-154v Überschriften und Initialen rubriziert; f. 15lr Federzeichnung. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 3 9 v b Reichenauer Glossen: f. lra-20ra Bibelglossar; f. 2 0 r b 39vb alphabetisches Glossar; f. 40ra-59ra Glossar; f. 59ra-rb Erklärung der hebräischen Buchstabennamen; f. 59va—62vb Kommentar zur Bibel, Genesis (unvollständig); f. 63r leer; f. 63va-101vb Hieronymus, Expositio zur Bibel, Evangelien; f. 102r leer; f. 102va-154vb Bibelglossar; f. 155r-168v Kommentar zu Genesis (unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert vielleicht in Soissons entstanden; später befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1805 in den Besitz der Badischen Hof— und Landesbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 19, 27; BHM., Nr. 405, 470; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 362; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 92—115; J.J. Contreni, Speculum51 (1976) S. 420f.; J. Engels, Neophilologus52 (1968) S. 3 7 8 - 3 8 6 ; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 78f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 5 5 7 - 5 6 0 , 6 9 8 f . ; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 403-414; A. Kavanagh, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 130; Ε. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 192, 283 und passim; P. Lendinara, Anglo—Saxon Glosses and Glossaries, S. 146; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 451; J.D. Pheifer, in: Archbishop Theodore, S. 282; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 156; Die Reichenauer Glossen, I; II; J. Splett, in: Die transalpinen Verbindungen, S. 106; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 3424 — 3427; VI, Nr. 9388-9417; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 23, 276; Κ. Uhlirz, MIÖG. 33 (1912) S. 515—519; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 134f.; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 6 - 8 , 13, 1 6 - 1 8 , 2 2 - 2 9 , 32f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 408f., Nr. 70. Faksimile von f. lr, 20r in Die Reichenauer Glossen, I, S. 406f.

703

Karlsruhe

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 10 im 3000 Zeilen umfassenden Glossartext stehende Glossen (f. 104v-118v) in dem Bibelglossar; davon 5 Glossen (f. 104va) zu Exodus; 3 Glossen (f. 106vb-107ra) zu Leviticus; 1 Glosse (f. llOva) zu Deuteronomium sowie 1 Glosse (f. 118vb) zu 2. Samuel; Glossar fortlaufend geschrieben; Überschriften zu den einzelnen biblischen Büchern und Lemmaanfänge rubriziert; zudem sind altenglische und altfranzösische Glossen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alem. (nach K. Weinhold, S. XVI).

Edition: StSG. I, S. 345 (Nr. XLII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 90, Z. 23; S. 367 (Nr. LXVII); S. 414 (Nr. CXVI); Nachträge bei StSG. V, S. 90, Z. 1, 1 4 - 1 7 . Literatur: StSG. IV, S. 408f., Nr. 70; StSG. V, S. 108-407; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 53f.; G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 27, 143f.; G. Baesecke, V o r und Frühgeschichte, S. 60, 170f.; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 92; W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 28; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 558; A. Holtzmann, Germania 8 (1963) S. 401f., 404; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 283; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Hof — und Landesbibliothek, S. 83, Nr. 22; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 41; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 50; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 503; W. Sanders, RhVB. 33 (1969) S. 425 - 4 6 1 ; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 62, 65, 175; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (Π), S. 98; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 254; J. Splett, in: Collectanea Philologica, II, S. 7 2 8 - 7 3 3 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVI; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 277.

318

KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

FRAGM.

PERG. 2 0 (IN B V . IRRIG: FRAGM. A U G . 2 0 ) nicht bei StSG. - BV. (1973)

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; 5,6 χ 5,7 cm; das Fragment befand sich in der Mappe Aug. Fragm. 20, gilt derzeit (27.1.2000) aber als verschollen. — Einrichtung: unbekannt. — Schrift: von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Urkunde (unvollständig); f. lv Dorsualnotiz; Federproben.

Karlsruhe

704

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden; es wurde aus der Handschrift Karlsruhe, Badische Landesbibliothek Aug. XXXVII ausgelöst. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 19; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 60; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviii, 40f. (nach Abschrift von B. Bischoff von 1934).

Glossen Zahl und Art: Dorsualnotiz mit unklaren, eventuell volkssprachigen Elementen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 40f. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviii, 40.f; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

319

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. 147 (FRÜHER IN AUG. C C L X I )

StSG. 71

FRAGM.

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; 11,8/12,5 χ 16,3 cm; Aufbewahrung in einem Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel nicht bestimmbar; f. lr zweispaltig; f. lv einspaltig; f. lra 18 Zeilen; f. lrb 17 Zeilen; f. lv 14 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel, f. lr von einer Hand aus dem 1. Drittel, f. lv von einer Hand aus dem 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr lateinisch-althochdeutsches Sachglossar; f. lv Verzeichnis des Reichenauer Klosterinventars. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 1. bzw. 1./2. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in Südwestdeutschland entstanden; es diente dem Codex Aug. CCLXI als hinterer Einbandspiegel; ein Verzeichnis des Klosterinventars auf f. lv weist auf die Benediktinerabtei Reichenau. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 369, Nr. 1769; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 148; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 58; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, II, S.

Karlsruhe

705

601—603; W. Metz, Zur Erforschung des karolingischen Reichsgutes, S. 85; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154; StSG. IV, S. 409, Nr. 71.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 22 Glossen (f. lr) in dem überwiegend lateinisch - althochdeutschen Sachglossar. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische S. 19).

Einordnung: Alem. (nach I. Frank, S. 148; F. Simmler,

Edition: StSG. III, S. 450 (Nr. DCCCCLXXVII), S. 628 (Nr. MXCIII), S. 653f. (Nr. MCXXXIV); A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, II, S. 601f.; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 114-116. Literatur: StSG. IV, S. 409, Nr. 71; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 130; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 290; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 369, Nr. 1769; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 1 1 4 - 1 1 6 , 148; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 93; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, II, S. 601f.; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 80, Nr. 14 [irrig Fragm. 60]; G. von Olberg, Die Bezeichnungen fur soziale Stände, S. 217; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 19.

320

KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

AUG. 1 8 3 (IN AUG. L X X I ) nicht bei StSG. - BV. (1973)

FRAGM. A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Falzstreifen, ehemals nach f. 2, 207 und f. 216 des Codex Aug. LXXI; 26,0/32,0 χ 2,0/4,0 cm; die Streifen befinden sich in Codex LXXI. - Einrichtung: Schriftspiegel und Spaltenzahl nicht erkennbar; 2 3 - 2 9 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen, zum Teil etwa aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts, zum Teil aus dem 10. Jahrhundert. Inhalt: Glossar zu den Canones. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach zum Teil etwa im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Deutschland entstanden, zum Teil im 10. Jahrhundert; das Fragment wurde 1971 aus dem Codex Aug. perg. LXXI

Karlsruhe

706

ausgelöst; es gehört vielleicht mit dem Fragment Berlin, Preußische Staatsbibliothek Ms. lat. 4° 676 f. c [Katalog Nr. 44 (II)] zusammen. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 337, 369, Nr. 1773; G. Kattermann, AfB. 39 (1939) S. 20, 32; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 41; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 4, 148, 259; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 5 Glossen in dem Glossar zu den Canones; 2 interlinear, 3 im fortlaufenden Glossartext stehend. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars etwa im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Deutschland eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 41. Literatur: A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, II, S. 658; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 41; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 266, 297.

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK FRAGM. Κ 1 3 7 5

s. NR. 324b KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK FRAGM. PERG. 2 0 s. N R . 3 1 8

321

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK FRAGM. L H 1

StSG. 72

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; 41,5 χ 28,50 cm; Seiten als r und ν bezeichnet; Aufbewahrung in Pappumschlag. — Einrichtung: Schriftspiegel 30,0 χ 21,5 cm; zweispaltig; 45 Zeilen; f. r reich verzierte Initiale L in schwarzer und roter Farbe; ansonsten einfache Initialen in roter Farbe; Illustration des Wortes Lebes; f. ν Überschrift in roter Farbe. - Schrift: von einer Hand des Hirsauer Schulkreises aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. r—ν Liber Glossarum {Laus — Leges).

Karlsruhe

707

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der Mitte des 12. Jahrhunderts im schwäbischen Raum entstanden; später diente es als Einband. Literatur: E.J. Beer, Initial und Miniatur, S. 30, Nr. 25; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 242;A. Schlechter - G. Stamm, Die kleinen Provenienzen, S. 477; StSG. IV, S. 409, Nr. 72.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 2 Interlinearglossen (f. ra) auf 180 Zeilen Glossartext des Liber Glossarum (von Laus bis Leges). Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 25 (Nr. MCLXXIII). Literatur: StSG. IV, S. 409, Nr. 72; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 130; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 84, Nr. 29; A. Schlechter - G. Stamm, Die kleinen Provenienzen, S. 477; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK ST. GEORGEN 61 s. NR. 324C

322

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK HS. KARLSRUHE 3 4 0

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 55 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 28,0 χ 20,0 cm; Seitenzählung von 1 bis 110 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband 1974 restauriert; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 1 9 - 2 3 Zeilen; mehrfarbige Überschriften; mehrfarbige, verzierte Initialen, zum Teil rot oder gelb ausgemalt; p. 1 Zierseite. - Schrift: insulare Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts, darunter die Hand des Hauptschreibers Reginmaar.

708

Karlsruhe

Inhalt: Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne Titel; Federproben; Versoseite des zusätzlichen Blattes vorne Federprobe; p. 1 - 1 0 9 Caesarius von Arles, Homilien (falsch gebunden); p. 110 Federproben; Alphabet; Schrift (in Spiegelschrift rechts unten; Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Maingegend entstanden; der Codex befand sich zunächst wohl im Frauenkloster Karlsburg am Main, später in der Würzburger Dombibliothek; darauf weisen ein Katalogeintrag des 10./11. Jahrhunderts sowie Signatur und Einband der Handschrift, die aus dem 15. Jahrhundert stammen; später war der Codex im Besitz des Abtes des Klosters Michaelstein im Harz, A.J. von der Hardt (1707 — 1786); danach befand er sich in der Markgräflichen Bibliothek Durlach und von dort aus gelangte er schließlich in die Badische Hof— und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 52f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 370, Nr. 1781; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 27, 127; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 309; J. - P . Bouhot, RHT. 16 (1986) S. 151; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 64; J. Hofmann, in: B. Bischoff — J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 140 und passim; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 81f.; Die Karlsruher Handschriften, I, S. 36f., 288; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 219; F. Lifshitz, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 69; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 232; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 297 [ = IV]; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 190; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 361, 365; Ε. Seebold, in: Theodisca, S. 20; C. Stancliffe, in: Columbanus, S. 112f., 198; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1803, S. 42; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularenSchulen, S. 140f. und passim. - Abbildung von p. 1 und der Initialen auf p. 6, 13, 80 bei A. Weiner, Tafel 1 3 7 - 1 3 9 , S. 3 3 7 - 3 3 9 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung (?): 2 ohne unmittelbaren Textbezug eingetragene Marginalglossen (p. 47, 73) zu Caesarius von Arles, Homilien in einer ansonsten unglossierten Handschrift; Glossen in insularer Minuskel. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 82).

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 83. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriftendes neunten Jahrhunderts, I, S. 370, Nr. 1781; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 140; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 82f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13.

Karlsruhe

323

709

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK H S . OEHNINGEN 1

StSG. 696

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 498 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 26,0 χ 18,5 cm; f. 27 beschnitten; Zählung von 1 bis 498 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1973 restauriert; mit dunklem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 2 5 r 20,0 χ 13,5 cm; f. 2 6 r - 4 6 9 r 20,0 χ 13,5 cm; f. 4 6 9 v - 4 9 6 v 20,0 χ 14,5 cm; f. l r - 4 6 9 r , 4 9 7 r - v zweispaltig; f. 4 6 9 v - 4 9 6 v dreispaltig; f. l r - 2 5 v 45 Zeilen; f. 2 6 r - 4 9 7 v 52 Zeilen; Linien mit Tinte vorgezeichnet; Überschriften zum Teil in roter Farbe; Lemmaanfänge rubriziert; f. l r - 2 4 v Goldschnitt; reich verzierte Initialen in roter Farbe mit Rankenverzierungen in roter und blauer Farbe. — Schrift: von mehreren Händen, f. lr—24v des 14., f. 26r—498v des ausgehenden 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—24v Albert von Siegburg, Glossar zum Alten und Neuen Testament; griechisch-lateinisches Sanctus, Benedictus und Agnus Dei; Namen und Bedeutungen hebräischer Buchstaben; Zeitenberechnungen; f. 25r—ν leer; f. 26ra—27va Hieronymus, Prolog an Paulinus und an Desiderius (unvollständig); f. 27va—469rb Bibel; f. 250v leer; f. 4 6 9 v - 4 9 7 r a Deutung hebräischer Namen; f. 497rb-497vb Schrift zur Bibel, Genesis 2,10; f. 498r Besitzvermerk; Notiz; f. 498v Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 2 5 im 14., f. 2 6 - 4 9 8 im ausgehenden 13. Jahrhundert; 1810 gelangte er in das Augustiner—Kloster Oehningen und von dort aus in die Badische H o f - und Landesbibliothek. Literatur: E. Ettlinger, Die ursprüngliche Herkunft der Handschriften, die aus K l o s t e r - , Bischöflichen und Ritterschaftsbibliotheken nach Karlsruhe gelangt sind, S. 14; Die Karlsruher Handschriften, I, S. 17; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 325; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 259; A. Schlechter - G. Stamm, Die kleinen Provenienzen, S. 2 3 6 - 2 3 9 ; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7709; VI, Nr. 9431; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 347; StSG. V, S. 55f., Nr. 696.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 324 hauptsächlich im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. lra—22ra) in Albert von Siegburg, Glossar zum Alten und Neuen Testament; davon 9 Glossen (f. l r a - 3 v a ) zu Genesis; 10 Glossen (f. 3 v b - 4 r b ) zu Leviticus; 4 Glossen (f. 4 v a - v b ) zu Numeri; 9 Glossen (f. 5ra—rb) zu Deuteronomium; 2 Glossen (f. 5va) zu Josue; 11 Glossen (f. 5 v a - v b ) zu Richter; 20 Glossen (f. 5 v b - 6 v b ) zu 1.

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Samuel; 17 Glossen (f. 7 r b - v a ) zu 2. Samuel; 20 Glossen (f. 7 v b - 8 r b ) zu 1. Könige; 4 Glossen (f. 8 r b - v a ) zu 2. Könige; 4 Glossen (f. 8 v b - 9 r a ) zu 1. Paralipomenon; 4 Glossen (f. 9rb) zu 2. Paralipomenon; 31 Glossen (f. 9vb —lira) zu Psalmen; 13 Glossen (f. l l r b - v a ) zu Sprüche; 1 Glossen (f. l l v b ) zu Ecclesiastes; 2 Glossen (f. l l v b ) zu Hoheslied; 6 Glossen (f. 12rb) zu Weisheit; 9 Glossen (f. 1 2 r b - v b ) zu Ecclesiasticus; 7 Glossen (f. 1 3 r a va) zu Job; 5 Glossen (f. 14ra) zu Tobias; 6 Glossen (f. 14rb) zu Judith; 2 Glossen (f. 14rb) zu Esdras; 2 Glossen (f. 14va) zu Nehemias; 4 Glossen (f. 14va-vb) zu Esther; 4 Glossen (f. 14vb-15ra) zu 1. Makkabäer; 3 Glossen (f. 1 5 r a - r b ) zu 2. Makkabäer; 34 Glossen (f. 15rb-16rb) zu Isaias; 11 Glossen (f. 16rb-va) zu Jeremias; 8 Glossen (f. 1 7 r a - r b ) zu Ezechiel; 6 Glossen (f. 17vb-18ra) zu Daniel; 5 Glossen (f. 18ra) zu Osee; 1 Glosse (f. 18ra) zu Joel; 4 Glossen (f. 18ra—rb) zu Arnos; 2 Glossen (f. 18rb) zu Jonas; 3 Glossen (f. 18rb) zu Nahum; 1 Glosse (f. 18va) zu Zacharias; 18 Glossen (f. 18vb-19va) zu Matthäus-Evangelium; 2 Glossen (f. 20ra) zu Markus Evangelium; 3 Glossen (f. 2 0 v a - v b ) zu Lukas-Evangelium; 3 Glossen (f. 20vb) zu Johannes-Evangelium; 14 Glossen (f. 21ra-22ra) zu Apostelgeschichte; Glossar fortlaufend geschrieben, überwiegend lateinisch—lateinisch, nur verstreut althochdeutsch. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 14. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische S. 237).

Einordnung: Alem. (nach A. Schlechter - G. Stamm,

Edition: StSG. V, S. 1 (Nr. VIII, XXVIII), S. 2 (Nr. XLIII, LVI, LXIX, LXXIX), S. 2f. (Nr. LXXXVIII), S. 3 (Nr. CHI), S. 4 (Nr. CXIX), S. 4f. (Nr. CXXXV), S. 5 (Nr. CXLVIII, CLVIII), S. 6 (Nr. CLXIII, CLXIX, CLXXVI, CLXXXVI, CXCIII, CCI), S. 7 (Nr. CCXII, CCXXI), S. 7f. (Nr. CCXXIX), S. 8 (Nr. CCXL, CCXLIX, CCLXI), S. 8f. (Nr. CCLXIX), S. 9f. (Nr. CCLXXIX), S. 10 (Nr. CCXCI, CCCI, CCCXI), S. lOf. (Nr. CCCXVII), S. 11 (Nr. CCCXXII, CCCXXVI, CCCXXXIV, CCCXLII, CCCLI, CCCLVII), S. 12 (Nr. CCCLXIV), S. 17f. (Nr. CCCLXX), S. 18 (Nr. CCCLXXVII), S. 19 (Nr. CCCLXXXI), S. 20 (Nr. CCCLXXXIX, CCCXCII). Literatur: StSG. V, S. 55f., Nr. 696; S. 108-407; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauemund Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 54; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 18; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 185-187; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 74; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117f.; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 63; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 137; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; A. Quak, in: Althochdeutsch, I, S. 579; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; A. Schlechter - G.

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Stamm, Die kleinen Provenienzen, S. 236f.; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 106; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 218; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 66; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 277.

KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK LICHTENTHAL 3 1

s. NR. 324f KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK ST. PETER PERG.

33 s. NR. 324d

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PERG. 8 7 StSG. 73 Abbildungen f. 62r, 62v, 85v, 86r, 93v, 94r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 , 6 2 - 1 0 6 ; Teil 2: f. 3 - 6 1 ; Pergament; 106 Blätter; Blätter 1 und 2 ursprünglich zur letzten Lage gehörend (Blatt 1 nach 101, Blatt 2 nach 105); 33,5/34,0 χ 23,8/24,0 cm; Zählung von 1 bis 106 von jüngerer Hand jeweils in der unteren rechten Ecke der Versoseite; zudem Zählung von 1 bis 74 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 14. oder 15. Jahrhunderts, 1977 restauriert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; auf den Deckeln je 5 Messingbuckel; dreigliedrige Kette mit Ring; 2 Schließen. - Einrichtung f. l r - 2 v , 6 2 r 106v: Schriftspiegel 25,5/26,0 χ 18,0/18,2 cm; zweispaltig; 41 Zeilen; Überschriften und Initialen in Capitalis rustica in roter Farbe. - Schrift: f. l r - 2 v , 6 2 r - 1 0 6 v karolingische Minuskel von 3 Händen aus dem 11. Jahrhunderts; f. 3 r a - 5 7 v b Textura von einer Hand des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 2 v b , 101ra-106vb Interpretationes nominum hebraicorum (alphabetisch von A —B\ richtige Reihenfolge f. 101, 1, 102-105, 2, 106); f. 3r Kaufvermerk; f. 3 r a - 5 7 v b Glossarium latinum (hauptsächlich aus Papias, Vocabularius und Isidor von Sevilla, Etymologiae geschöpft); f. 5 8 r - 6 1 v leer; f. 62ra-100v Glossare: f. 62ra-82vb Bibelglossar; f. 82vb-83va Glossar zu Abdias, Historica Apostolica; f. 83va-84rb Glossar zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; f. 84rb Glossar zur Passion des heiligen Sebastian; f. 8 4 r b - v b Glossar zur Passion des heiligen Dionysius; f. 84vb-85rb Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 8 5 r b - v a Glossar zur Benedik-

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tinerregel; f. 8 5 v a - v b Glossar zu Gregor der Große, Dialoge; f. 85vb-86ra Glossar zu Notker I. von St. Gallen, Sequenzen; f. 86ra-rb Glossar zur Lex Ribuaria; f. 8 6 r b - v a Glossar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 86va-89rb Glossar zu Donat, Ars grammatica; f. 89rb-93vb Glossar zu Prudentius; f. 93vb-94ra Glossar zu Sedulius; f. 94ra-rb Glossar zu Sedulius Scottus, De greca; f. 9 4 v a - 1 0 0 v Glossarium de diversis auctoribus; f. 97r marginal Vita des Boethius. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 2 , 6 2 - 1 0 6 im 11. Jahrhundert, nach H. Hoffmann in Lorsch, f. 3 - 6 1 im 14. Jahrhundert; vielleicht befand sich die Handschrift im Besitz der Kanoniker L. und P. de Goch in Erfurt; ein Kaufvermerk des Abtes P.J. Steyrer ( 1 7 1 5 - 1 7 9 5 ) von 1781 auf f. 3r weist auf die Bendediktinerabtei St. Peter im Schwarzwald; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1807 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 106f.; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 280; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 9f.; N. Bohnert, Untersuchungen zur altsächsischen Vergilglossierung, S. 54f.; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 57; M.R. Digilio, StG. Ns. 37 (1999) S. 34; W. Foerste, in: 2 RL. I, S. 41; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 4, 242, 247; F. Heinzer, in: Historiographie am Oberrhein, S. 343; F. Heinzer - G. Stamm, Die Handschriften von St. Peter im Schwarzwald, II, S. 179-181; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 209, 220; A. Holder, Germania 22 (1877) S. 4 0 4 - 4 0 6 ; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 408; Die Karlsruher Handschriften, I, S. 24; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 568; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 242; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 69; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 183; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 4 8 3 - 4 8 8 ; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 135; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VI, Nr. 9168, 9 4 3 2 - 9 4 3 6 ; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) 5. 268, 272; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 3 3 8 - 3 4 1 , 3 4 3 - 3 4 7 ; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 7 4 - 8 5 und passim; StSG. IV, S. 409f., Nr. 73. - Abbildung von f. 62v bei J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. XIII; Abbildung von f. 65rbei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 71; Abbildung von f. 94r bei C. Wich-Reif, S. 359.

Glossen Zahl und Art: Textglossare in Textreihenfolge: Insgesamt 876 Glossen (f. 62ra-100va); davon 272 überwiegend interlinear stehende Glossen in dem Bibelglossar (62ra-82ra); 27 Glossen (f. 62ra-va) zu Genesis; 14 interlinear, 7 marginal, 5 im fortlaufenden Glossartext stehend, 1 in einer Scholie; 33 Glossen (f. 62vb-63va) zu Exodus; 2 im fortlaufenden Glossartext, 30 interlinear, 1 marginal stehend; 16 Interlinearglossen (f. 63vb-64rb) zu Leviticus; 5 Interlinearglossen (f. 64rb—va) zu Numeri; 1 Interlinearglosse (f. 64vb) zu Deuteronomium; 2 Interlinearglossen (f. 64vb, 65ra) zu Josue; 4

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Interlinearglossen (f. 65ra-rb) zu Richter; 1 Interlinearglosse (f. 65rb) zu Ruth; 15 Glossen (f. 65rb—vb) zu 1. Samuel; 7 im fortlaufenden Glossartext, 8 interlinear stehend; 5 Glossen (f. 65vb-66ra) zu 2. Samuel; 1 im fortlaufenden Glossartext, 4 interlinear stehend; 23 Glossen (f. 66rb-vb) zu 1. Könige; 6 im fortlaufenden Glossartext, 17 interlinear stehend; 12 Glossen (f. 66vb—67rb) zu 2. Könige; 1 im fortlaufenden Glossartext, 10 interlinear, 1 in einer Scholie stehend; 20 Glossen (f. 67rb—68rb) zu Isaias; 4 im fortlaufenden Glossartext, 16 interlinear stehend; 1 Interlinearglosse (f. 69ra) zu Ezechiel; 1 Interlinearglosse (f. 69vb) zu Daniel; 1 Interlinearglosse (f. 69vb) zu Osee; 1 Interlinearglosse (f. 69vb) zu Joel; 1 Interlinearglosse (f. 70ra) zu Michäas; 2 Interlinearglossen (f. 70ra) zu Sophonias; 2 Interlinearglossen (f. 70ra, 70rb) zu Zacharias; 17 Interlinearglossen (f. 70va-71va) zu Job; 19 Glossen (f. 72ra—va, 73va—74vb) zu Psalmen; 2 im fortlaufenden Glossartext, 16 interlinear, 1 marginal stehend; 2 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 75rb) zu Isaias; 11 Interlinearglossen (f. 75rb—vb) zu Sprüche; 1 Interlinearglosse (f. 75vb) zu Ecclesiastes; 2 Interlinearglossen (f. 76ra, 76rb) zu Hoheslied; 5 Glossen (f. 76va) zu Weisheit; 2 im fortlaufenden Glossartext, 3 interlinear stehend; 12 Glossen (f. 76va-77ra) zu Ecclesiasticus; 3 im fortlaufenden Glossartext, 9 interlinear stehend; 1 Interlinearglosse (f. 77ra) zu 1. Paralipomenon; 4 Interlinearglossen (f. 77vb) zu Esther; 4 Interlinearglossen (f. 77vb-78ra) zu Tobias; 4 Glossen (f. 78ra) zu Judith; 1 im fortlaufenden Glossartext, 3 interlinear stehend; 3 Glossen (f. 78vb—79ra) zu Matthäus-Evangelium; 1 im fortlaufenden Glossartext, 2 interlinear stehend; 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse (f. 79va) zu Markus—Evangelium; 3 Interlinearglossen (f. 79va—80ra) zu Lukas-Evangelium; 2 Glossen (f. 80ra, 80rb) zu Johannes—Evangelium; davon 1 im fortlaufenden Glossartext, 1 interlinear stehend; 2 Interlinearglossen (f. 81rb) zu 1. Petrusbrief; 3 Glossen (f. 81va-vb) zu 1. Korintherbrief; 1 im fortlaufenden Glossartext, 2 interlinear stehend; 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse (f. 81vb) zu 2. Korintherbrief; 2 Interlinearglossen (f. 82ra) zu Epheserbrief; Glossare fortlaufend geschrieben. - 67 Glossen (f. 82vb-83va) zu Abdias, Historica Apostolica; 41 im fortlaufenden Glossartext, 26 interlinear stehend; 25 Glossen (f. 83va-84rb) zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; 14 im fortlaufenden Glossartext, 11 interlinear stehend; 3 Glossen (f. 84rb) zur Passion des Heiligen Sebastian; 1 im fortlaufenden Glossartext, 2 interlinear stehend; 4 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 84va—vb) zur Passion des Heiligen Dionysus; 53 Glossen (f. 84vb-85rb) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 23 im fortlaufenden Glossartext, 30 interlinear stehend; 10 Glossen (f. 85va) zur Benediktinerregel; 1 im fortlaufenden Glossartext, 9 interlinear stehend; 27 Glossen (f. 85va-vb) zu Gregor der Große, Dialoge; 14 im fortlaufenden Glossartext, 13 interlinear stehend; 6 Glossen (f. 86ra) zu Notker I., Sequenzen; 4 im fortlaufenden Glossartext, 2 interlinear stehend; 37 Glossen (f. 86ra) zur Lex Ribuaria; 21 im fortlaufen-

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den Glossartext, 16 interlinear stehend; 20 Glossen (f. 86va-89rb) zu Donat, Ars grammatica; 13 im fortlaufenden Glossartext, 7 interlinear stehend; 297 Glossen (f. 89va-93vb) zu Prudentius; 157 im fortlaufenden Glossartext, 140 interlinear stehend; 26 Glossen (f. 93vb-94ra) zu Sedulius; 1 im fortlaufenden Glossartext, 25 interlinear stehend; 29 Interlinearglossen (f. 9 4 r a - r b ) zu Sedulius Scottus, De Greca; 6 Glossen (f. 9 5 r b - 9 9 r b ) in dem Glossarium de diversis auctoribus; 1 im fortlaufenden Glossartext, 5 interlinear stehend; einige Glossare in abgesetzten Zeilen, einige fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu den Actis apostolorum as. und hd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 95); Glossen allgemein as. und hd. (nach W. Foerste, S. 40; J.H. Gallee, Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Sprachdenkmäler, S. 2 8 2 - 3 0 9 ; J.H. Gallee, Vorstudien, S. XVIII); Glossen allgemein hd. und nd. (nach KFW. I, S. XXII; E. Wadstein, S. 147; C. W i c h Reif, S. 235); Glossen allgemein f r k . - n d . (nach V.E. Mourek, S. 3 - 2 1 ) ; Glossen zu Prudentius o b d . - f r k . (nach H. Reutercrona, S. 26); Glossen allgemein as. (nach W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197); Glossen zur Genesis frk. (nach H. Garke, S. 71); Glossen zur Exodus frk. (nach H. Garke, S. 71), Glossen zu den Psalmen frk. (nach H. Garke, S. 71); Glossen zu Prudentius frk. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 111); Glossen allgemein frk. (nachJ. Franck - R. Schützeichel, S. 5; F. Simmler, S. 41); Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis a l e m . - f r k . (nach G. Baesecke, S. 256; C. Wesle, S. 73); Glossen zu Prudentius alem. (nach R. Stettiner, S. 108). Edition: StSG. I, S. 318 (Nr. XVII), S. 338f. (Nr. XXXVII) - Nachtrag einer Glosse bei StSG. V, S. 90; I, S. 355 (Nr. L), S. 364f. (Nr. LXII), S. 374 (Nr. LXXII), S. 376 (Nr. LXXVII), S. 384 (Nr. LXXXVII), S. 391 (Nr. XCV), S. 407 (Nr. CIX), S. 425 (Nr. CXXV), S. 446 (Nr. CXLII), S. 458f. (Nr. CLV) - Nachtrag einer Glosse bei StSG. V, S. 92; I, S. 463 (Nr. CLIX), S. 475 (Nr. CLXXXII), S. 486 (Nr. CXCV), S. 495 (Nr. CCVII), S. 509 (Nr. CCXIV), S. 524 (Nr. CCXXII), S. 540 (Nr. CCXXXII), S. 546 (Nr. CCXLI), S. 552 (Nr. CCLI), S. 559 (Nr. CCLXII), S. 583f. (Nr. CCLXXI), S. 617 (Nr. CCLXXXI), S. 624 (Nr. CCLXXXVIII), S. 653 (Nr. CCCIII), S. 665 (Nr. CCCXIV), S. 668 (Nr. CCCXIX), S. 670 (Nr. CCCXXIII), S. 679 (Nr. CCCXL), S. 683 (Nr. CCCXLVIII), S. 687 (Nr. CCCLII), S. 721 (Nr. CCCLXXIII), S. 724 (Nr. CCCLXXVIII), S. 728 (Nr. CCCLXXXIII), S. 740 (Nr. CCCXC), S. 763 (Nr. CCCCXVI), S. 767 (Nr. CCCCXXIII), S. 771 (Nr. CCCCXXXV), S. 790 (Nr. CCCCLXXIII); II, S. 53 (Nr. DLXV), S. 158 (Nr. DCXX), S. 241f. (Nr. DCLI), S. 260f. (Nr. DCLXX), S. 353f. (Nr. DCCXXXIII), S. 4 9 4 - 5 0 1 (Nr. DCCXCVIII), S. 619 (Nr. DCCCXLII), S. 623f. (Nr. DCCCLIII) - Nachtrag bei StSG. V, S.

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106, Ζ. 3; II, S. 7 3 8 - 7 4 0 (Nr. DCCCXCII), S. 744 (Nr. DCCCC), S. 759f. (Nr. DCCCCXII), S. 763 (Nr. DCCCCXXI); IV, S. 340 (Nr. DCCXXXVIII' Nachtr.), S. 242 (Nr. MCCXXVII); Anmerkungen und Korrekturen bei E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 202; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 7 3 - 8 7 ; Edition der Glossen zu den Dialogen Gregors des Großen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 4 8 9 - 5 0 7 ; Edition der Glossen zu Sulpicius Severus bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini des Sulpicius Severus, S. 352—397; 3 zusätzliche Glossen zu Donat sowie erneute Edition der Glossen zu Genesis, Notker I. und Sedulius bei C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 1 4 1 - 1 4 4 , 146, 151f., 1 5 4 - 1 6 9 , 170f., 172-181. Literatur: StSG. IV, S. 409f., Nr. 73; V, S. 108-407; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 35; G. Baesecke, Einfuhrung in das Althochdeutsche, S. 256; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 88f., 91, 93f.; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93, 113, 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 309; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 317; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 280; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 104, 326, 417; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 9 - 1 1 und passim; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 37; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 26, 52; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 20; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 57, 6 8 - 7 2 , 92; M.R. Digilio, StG. Ns. 37 (1999) S. 3 4 - 4 2 ; W. Foerste, in: 2 RL. I, S. 41; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 5; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 111, 122; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 2 8 2 - 3 0 9 ; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 71; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. l l f . , 20; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 116, 15If., 178f.; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 54; V. Harm, ZDL. 52 (1995) S. 157; W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 29; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 87, 102f., 106, 109, 113; F. Heinzer, in: Historiographie am Oberrhein, S. 343; P. Helmstaedt, Die Glossendes Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 40, 51; A. Holder, Germania 22 (1877) S. 3 9 2 - 4 0 4 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 258f., 345, 352, 408; A. Jacob, Die Glossendes Cod. S. Pauli d/82, S. 33; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56, 59; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 32 und passim; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 568; KFW. I, S. XXII; Th. Klein, in: Aspects of Old Frisian Philology, S. 201, 214; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 3 1 5 - 3 2 1 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 6 5 - 6 7 , 3 0 4 ; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 131; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 81f., Nr. 18; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; P. Lendinara, AION. 2 8 - 2 9 (1985-1986) S. 332; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; E. Lommatzsch, Quaestiones Iuvenalianae, S. 375; H . - G . Maak, in: Althochdeutsch, II, S. 1083; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 142; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 425; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 86; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 206, 217, 219; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 261; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S.

Karlsruhe

716

36; Ε. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 344, 350, 355; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 69; V.E. Mourek, in: Druhä Vyrocni Zpräva c. k. ceskeho gymnasia ν Budejovicich, S. 3 - 2 1 ; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 95; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 332 und passim; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 338; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 26; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 210 und passim; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 69f.; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48, 67, 88; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 157; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 144; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 486, 4 8 8 - 5 0 8 und passim; Ε. Schwentner, JVNSp. 74 (1951) S. 6; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 114; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 221; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; G.A.R. de Smet, in: Kleine deutsche Schriften, S. 139f., 142; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 78; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 268, 272; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1900) S. 202, 206f., 209f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 305, 330; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 108; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im frühen Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 648, 679, 729; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 1 4 1 - 1 4 5 , 152; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1275; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 340f., 3 5 2 - 3 9 7 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 256; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 729, 737, 748; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 329f., 343; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, Π, S. 300f.; L. Traube, Ο Roma nobilis, S. 344; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 90; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 147f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 72f. und passim; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 1 1 0 - 1 1 6 und passim.

324a

KARLSRUHE,

cxxv

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 300a)

AUG.

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Blatt 132 Papier; 132 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 29,5 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 132 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband 1970 restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0/25,0 χ 16,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; reich verzierte, mehrfarbige Initialen; f. 21r Initiale in Fischform. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts.

Karlsruhe

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Inhalt: f. lr Reichenauer Verse über Abt Liutharius; f. lv leer; f. 2 r - 1 3 2 r Ambrosius, Hexaemeron (Schluß ausgeschnitten, auf Papier ergänzt); f. 132v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Süddeutschland oder in der Schweiz entstanden; später befand er sich in der Benediktinerabtei Reichenau; im Zuge der Säkularisation gelangte er 1805 in den Besitz der Badischen H o f - und Landesbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 346, Nr. 1652; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 193; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 57;A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 311 f.; G. Kattermann, AfB. 39 (1939) S. 32; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 150.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 althochdeutsche Marginalglossen [f. 81v (2 Glossen), 82v] zu Ambrosius, Hexaemeron, in einer durchgehenden, nicht dichten lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: K. Beyerle, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, I, S. 211; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 312; Berichtigung bei B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 346, Nr. 1652; Berichtigung und Ergänzungen bei K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 8 5 - 8 7 . Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 346, Nr. 1652; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 311f.; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 85 — 87.

324b KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK FRAGM. Κ 1375 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 320a)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 4 Blätter; 25,0/26,0 χ 16,0/24,5 cm; Blatt 1 und 3 am äußeren Rand beschnitten; Zählung von 1 bis 4 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Aufbewahrung in Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel: Höhe nicht mehr feststellbar, Breite 18,5 cm; zweispaltig; 29 Zeilen erhalten; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; f. lv, 4v verzierte Initialen in roter Farbe; zu Beginn der

718

Karlsruhe

Verse Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 4 v b Prudentius, Peristephanon (V, VII, X; Fragmente). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden. Literatur: Th. Längin, Die deutschen Handschriften der Grossh. Badischen H o f - und Landesbibliothek, S. 162; K. Preisendanz, Die Karlsruher Handschriften, II, S. 9, 107.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 14 Glossen (f. Iva—4rb) zu Prudentius, Peristephanon; davon 7 marginal, 7 interlinear stehend; zudem lateinische Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Frk. und obd. (nach K. Siewert, S. 89).

Edition: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 87f. Literatur: K. Preisendanz, Die Karlsruher Handschriften, II, S. 9, 107; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 8 7 - 8 9 ; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274.

324c

KARLSRUHE,

BADISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

ST.

GEORGEN 6 1 StSG. III, S. 546 Anm. 9

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 42 Blätter; 29,5 χ 20,0 cm; f. 1, 16, 42 zum Teil abgerissen; Zählung von 1 bis 42 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; roter Koperteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5 χ 16,5 cm; einspaltig und zweispaltig; f. 8 r - v fünfspaltig; f. 9 r - 1 0 r einspaltig; 46 Zeilen; Initialen in roter Farbe. - Schrift: gotische Buchschrift aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v b deutsche Augenrezepte; f. 2 r a - 6 v a , 12ra-rb, 13ra-15vb, 33va-35vb Thomas von Cantimpre, Opus de natura rerum (Fragment); f. 6vb De oleis; f. 7ra—va Aqua vite; f. 8r—9r lateinisch—deutsches Pflanzenglossar (alphabetisch von A—F); f. 9 r - 1 0 r Antidotarius; f. lOr Febris acuta; f. 12va-vb lateinisch-deutsches Roßarzneibuch; f. 32ra-33rb deutsche Rezepte; f. 36ra-39ra Schrift über die Wassersucht.

Karlsruhe

719

Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden. Literatur: Th. Längin, Deutsche Handschriften, S. 14f., 141; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 238; K. Sudhoff, Beiträge zur Geschichte der Chirurgie im Mittelalter, II, S. 4 3 7 - 4 3 9 .

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Etwa 250 Glossen (f. 8 r - 9 r ) in dem lateinisch-deutschen Pflanzenglossar (alphabetisch von A—F). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Mitte des 14. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Westmitteldeutsch. Edition: Glossen noch nicht ediert; mitberücksichtigt bei StSG. III, S. 546 — 557 (Nr. MXXII). Literatur: H. - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 62f., 77; H. - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 137, 141f.

324d KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK ST. PETER PERG. 3 3 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2002) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 141 Blätter; 30,0 χ 21,5 cm; gleichzeitiger heller Ledereinband; vorne und hinten je 5 Buckel, hinten einer fehlend; Kette des Hinterdeckels verloren. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 1 - 1 6 23,0 χ 14,0 cm; von da an 24,0 χ 16,5 cm; zweispaltig; 6 0 - 6 8 Zeilen; rote und blaue Lombarden und Paragraphenzeichen; f. 17r, 18r und 85r rot—blaue Fleuronneeinitialen mit Perlenstab. - Schrift: aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lvb-16vbExpositio AntidotariiNicolai; f. 17ra-82rb, 85ra-141rb Guilelmus de Saliceto Placentinus, Practica sive summa conservationis sanitatis; dazwischen Nachträge: f. lr lateinisch—italienisches Rezept; f. 82rb medizinische Rezepte; f. 82v-83r lateinisch—deutsches botanisches Glossar; f. 83r oben und hinterer Spiegel astrologisch—medizinische Verse; f. 8 3 r b 84vb Johannes de Parma, Practicella sive de medicinis simplicibus exdictis mesue; f. 141va—b Regimen mensium. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts in Italien (Bologna?) entstanden; auf Bologna weisen Notizen einer Bologneser Notariatskanzlei sowie ein Bologneser Ratsbeschluß vom 22.12.1300 auf dem

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Karlsruhe

Vorderspiegel; Besitzeintragungen des 14. Jahrhunderts auf dem hinteren Spiegel und auf f. lr; Abt Steyrer erwarb die Handschrift im Jahre 1781 für St. Peter. Literatur: F. Heinzer — G. Stamm, Die Handschriften von St. Peter im Schwarzwald, II, S. 8 0 - 8 2 ; F.J. Mone, AKDV. 4 (1835) Sp. 239.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches lateinisch-deutsches botanisches Glossar mit 589 Einträgen. Zeit und Ort: Im 14. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Mnd. (nach H.— F. Rosenfeld, S. 138). Edition: F.J. Mone, AKDV. 4 (1835) Sp. 239-250. Literatur: F.J. Mone, AKDV. 4 (1835) Sp. 2 3 9 - 2 5 0 ; H. - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 59, 62 - 64, 67f., 76; H . - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 138-142.

324e KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK AUG. X C nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 206 Blätter; 31,2 χ 23,0 cm. - Einrichtung: zweispaltig. - Schrift: Schrift vom Ende des 13./Anfang des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f . l r - 1 9 2 v biblische Bücher; f. 193r-206v alphabetisches lateinisches Glossar, Sachglossare. Geschichte: Codex Ende des 13./Anfang des 14. Jahrhunderts entstanden; 1624 als Geschenk in die Abtei Reichenau gelangt; von dort 1805 nach Karlsruhe. Literatur: A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 2 3 8 - 2 4 1 ; III, 1, S. 101. - Abbildung von f. 58v bei J.F. Hamburger, in: Die Präsenz des Mittelalters in seinen Handschriften, Abb. 21, S. 173.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt knapp 600 Glossen. - Alphabetisches Sachglossar mit etwa 340 deutschen Glossen. - Sachglossare mit 254 Glossen: De animalibus (30), De volucribus (47), De piscibus (14), De vermibus (27), De arboribus (43), De herbis (93).

Karlsruhe

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Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren Ende des 13./Anfang des 14. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach A. Holder, ZDW. 5 (19031904) S. 1. Edition: A. Holder, ZDW. 5 (1903-1904) S. 1 - 2 2 . Literatur: A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, I, S. 241; A. Holder, ZDW. 5 ( 1 9 0 3 1904) S. 1 - 2 2 ; F.J. Mone, AKDV. 8 (1839) Sp. 3 9 3 - 4 0 2 ; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 277.

3 2 4 f KARLSRUHE, BADISCHE LANDESBIBLIOTHEK LICHTENTHAL 3 1 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 2 ; Teil 2: f. 73-121; Teil 3: f. 122-193; Teil 4: f. 194-211; Teil 5: f. 212-237; Teil 3: Papier; 238 Blätter; alte Zählung von I-XXXV; Blatt XXIII fehlt; heller Schafsledereinband; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 10,0 cm; zweispaltig; 3 0 - 3 3 Zeilen. - Schrift: Teil 3: Bastarda von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: Philosophisch—naturwissenschaftliche Sammelhandschrift; Teil 3: f. 122r-193v medizinisch-pharmazeutische Kompilation; darin f. 124r-141v lateinisch-deutsches Pflanzen- und Tierglossar; f. 142r-158v Herbarius. Geschichte: Teil 1 und 2 sind der Schrift nach in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden, vermutlich an der Pariser Universität; Teil 4 wurde 1351 in Erfurt geschrieben; Teil 5 ist im ausgehenden 14. Jahrhundert entstanden; Teil 3 wurde im 15. Jahrhundert hinzugefügt; vermutlich im Gebiet des nördlichen Oberrheins. Literatur: F. Heinzer - G. Stamm, Die Handschriften von Lichtenthai, S. 117-121; A. Holder, ZDW. 9 (1907) S. 205; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 234.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches, überwiegend lateinisch-deutsches Sachglossar (Pflanzen und Tiere) mit etwa 2000 Glossen. Zeit und Ort: Im 15. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd.

722

Kassel

Edition: A. Holder, ZDW. 9 (1907) S. 206-228. Literatur: A. Holder, ZDW. 9 (1907) S. 2 0 5 - 2 2 8 ; H . - F . Rosenfeld, ZD A. 102 (1973) S. 141.

325

KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK

UND Murhardsche Bibliothek 2° Ms. astron. 2 StSG. 74 Abbildungen f. 9v, 12v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 ; Teil 2: f. 9 - 8 4 ; Pergament; 83 Blätter sowie 2 zusätzliche Papier- und 2 Pergamentblätter vorne, 2 zusätzliche Papierblätter hinten; die 2 Pergamentblätter vorne dienten ehemals als Umschlag; f. 1 - 8 31,5 χ 20,0 cm; f. 9 - 8 4 31,3 χ 20,6/21,0 cm; Zählung von 1 bis 83 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; die 2 zusätzlichen Blätter vorne sind mit *1 und *2 bezeichnet; mit Wildleder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel f. lr — 8ν 24,8 χ 15,5/16,5 cm; f. 9 v - 8 4 v 26,0 χ 15,0/16,0 cm; f. l v - 8 v achtspaltig; f. 9 v - 1 0 v einspaltig; f. llr—84v zweispaltig; f. I v - 8 r 4 5 Zeilen; f. 9 v - 1 0 v 3 8 - 3 9 Zeilen; f. llr—84v 3 7 - 4 0 Zeilen; zusätzliche Pergamentblätter vorne (Ir und IIv) Griffel - bzw. Federzeichnungen; f. 10r-84v zahlreiche einfache Initialen in roter und brauner Farbe; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel, zum Teil auch angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel und der Mitte des 9. Jahrhunderts; f. 13vb vielleicht von der Hand des Hrabanus Maurus ( 7 8 0 856). Inhalt: f. *lr Besitzvermerk, Notizen; Glossensammlung zu Leviticus; Inhaltsvermerk; f. *lv Zeichnungen; f. *2r Notizen; f. *2v leer; f. lr leer; f. lv—8v Annalen; f. 9r leer; f. 9v kalendarische Notizen; f. 10r-83v Beda, De temporum ratione. Geschichte: Einzelne Teile des Codex im 1. Drittel und Mitte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Fulda entstanden; die Teile wurden bereits früh vereinigt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 372, Nr. 1790; A. Boeckler, Der Codex Wittekindeus, S. 23; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 30, 43, 240f.; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 84, 104; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 132, 134, 1 3 7 158, 161, 165f.; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda

Kassel

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zugerechnet werden?, I, S. 32; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62f.; D. H ü p p e r Dröge, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 113f.; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 68, 118f.; Ch.W. Jones, Bede, the Schools and the Computus, S. 88 [=1]; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 149; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 15, 33f., 3 7 - 3 9 , 42f., 46, 52f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 243; J. Petersohn, Scriptorium 20 (1966) S. 242; H. Spilling, in: Hrabanus Maurus, S. 172; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 2 5 8 - 2 6 1 und passim; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 40; W.M. Stevens, BW. 8 (1972) S. 297; StSG. IV, S. 410, Nr. 74. - Abbildung des inneren Schutzumschlags bei D. Hüpper-Dröge, Tafel VII, Abb. 10; Abbildung von f. l l v bei H. Spilling, in: Kloster Fulda, Abb. 3.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 32 Glossen (f. 9 v - 2 4 r ) . - Textglossierung: 28 Glossen (f. 10r-24ra) zu Beda, De temporum ratione; 26 interlinear, 2 (f. 14va, 18rb) marginal stehend; zudem interlineare lateinische Glossierung, später nachlassend. - Einzelwörter: 3 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 9v) in den kalendarischen Notizen; zudem 1 althochdeutsche Glosse auf f. *lr in einer mit dem Griffel eingetragenen Sammlung lateinischer Glossen zu Leviticus. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert wohl in Fulda eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach G. Baesecke, S. 256; H. Naumann - W. Betz, S. 31); frk. (nach J. Franck, S. 5). Edition: StSG. II, S. 47 (Nr. DLIV); IV, S. 226 (Nr. MCCV); Leviticusglosse bei P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 53. Literatur: StSG. IV, S. 410, Nr. 74; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 147; G. Baesecke, Einfuhrung in das Althochdeutsche, S. 256; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 300; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 1790; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 85; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 5; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121, 128; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 53; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 196; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 52; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

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KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 4 ° MS. HIST. Ίΐλ-C

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: 3 Fragmente (a—c), die alle wohl aus einer Handschrift stammen; Pergament; 10 Blätter (5 Doppelblätter); Fragment a und b 21,0 χ 15,8 cm; Fragment c 19,5 χ 15,8 cm; Fragment a Zählung von 1 bis 4, Fragment b Zählung von 1 bis 4, Fragment c Zählung von 1 bis 12 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; rote Pappmappe; vorgängige Signatur 2163/0 auf p. cl unten. - Einrichtung: Schriftspiegel Fragment a 16,5 χ 10,0 cm; Fragment b und c 16,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Satzanfänge in Majuskeln, zum Teil farbig ausgefüllt. — Schrift: Minuskel aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts, p. al—a4 karolingische Minuskel von einer Hand, p . b l - b 4 , c l - c l 2 angelsächsisch-fuldische Minuskel von zwei Händen. Inhalt: Paulus Diaconus, Historia Langobardorum (Fragmente): p. al — a4 (II, 13-18); p. bl —b4 (V, 37-39); p. c l - c l 2 (IV, 4 7 - V , 4). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Fulda entstanden; der ursprüngliche Codex kam vermutlich 1069 durch Marianus Scotus in das Kloster St. Martin in Mainz; Fragment c wurde 1824 von J. Grimm in Kasseler Einbänden entdeckt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 372, Nr. 1792; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 84; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, II, S. 34f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62f.; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 4; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 243; L. Pani, in: Paolo Diacono, S. 382, 407f.; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 86; P. Vogel, Manuscripta historica [in Vorbereitung].

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (Fragment c, p. 8, Z. 5) zu Paulus Diaconus, Historia Langobardorum; Fragmente ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 4. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 372, Nr. 1792; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 4; P. Vogel, Manuscripta historica [in Vorbereitung].

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KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 2 ° MS. PHILOL. 15B nicht bei StSG. - BV. (1973) A Abbildung f. lr Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; untere Hälfte eines Blattes; 16,4 χ 21,8 cm; Blatt quer zum Text mit 1 bezeichnet. - Einrichtung, soweit erhalten: Schriftspiegel 11,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 19 Zeilen. - Schrift: insular beeinflußte karolingische Minuskel von einer Hand etwa aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Priscian, Institutio de arte grammatica (VI, 7 7 - 7 9 , 81 - 8 3 ) ; f. lv am unteren Rand quer zum Text neuzeitliche Aufschrift. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach etwa im 2. Viertel des 9. Jahrhundert im deutsch-insularen Gebiet entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. lv diente das Fragment einem 1890 aus Hohenkirchen erworbenen Register der Stadt Immenhausen als Umschlag. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 2 4 2 - 2 4 4 , Nr. 247; Ch.H. Beeson, in: Raccoltä di scritti in onore di Feiice Ramorino, S. 205; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 373, Nr. 1797; B. Bischoff - V. Brown, MSt. 47 (1985) S. 357; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 390; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, II, S. 35; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 63; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 129f.; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 110; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 77; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 96.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (f. lr) zu Priscian, Institutio de arte grammatica (VI, 78); auf der Rectoseite des Blattes ist neben mehreren lateinischen Interlinear- und 2 Marginalglossen am rechten und am unteren Rand je 1 lateinische Scholie eingetragen, während sich auf der Versoseite nur 1 lateinische Interlinearglosse befindet sowie 2 nur noch teilweise lesbare Einträge am äußeren Rand. Zeit und Ort: Glosse spätestens im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 130; Korrektur des Lemmas bei F.J. Worstbrock, PBB. 100 (Tübingen 1978) S. 208.

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Literatur: Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 373, Nr. 1797; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 396; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, II, S. 35; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 129f.; D. Hüpper, in: Althochdeutsch, II, S. 1077; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium S. 72, 77; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 679; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475, 478, 486; F.J. Worstbrock, PBB. 100 (Tübingen 1978) S. 208.

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KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 2 ° M S . PHYS. ET HIST. NAT. 1 0 StSG. 75 A Abbildungen f. 15r, 20r Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 40 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; ursprünglich 28,5 χ 21,0 cm; durch Brandschaden heute kleiner; bei der Restaurierung in Pergamentrahmen von 28,0 χ 21,0 cm gebracht; Blattzählung von 1 bis 40v von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; die Versoseiten sind stets zusätzlich mit ν bezeichnet; Blätter 1955 restauriert und 1981 wieder zu einem Band vereinigt; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 23,0 χ 16,5 cm; einspaltig; durchschnittlich 34 Zeilen (je nach Größe und Umfang der Pflanzenzeichnungen variierend); f. l r - 2 r , 38v—39v Miniaturen; f. 34r Federzeichnung eines Mannes; Überschriften in roten Majuskeln; Anfangswörter häufig in roter Farbe; f. 4v einfache Initiale mit Vogelkopf und Blattzweig; 113 Pflanzenzeichnungen und 7 Schlangenbilder. - Schrift: Französische karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts; marginale Nachträge von späteren Händen. Inhalt: f. l r - 2 v Pseudo-Antonius Musa, De herba vettonica; f. 3 r - 3 4 r Pseudo—Apuleius, Herbarium; f. 34v —35r Schrift über die Alraune; f. 3 5 v - 3 7 v Thessalus Astrologus, De virtutibusherbarum (unvollständig);f. 38r Rezepte; f. 38v—40v Pseudo—Antonius Musa, De herba betonica. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in der Loire—Gegend oder möglicherweise in Fulda entstanden; im Zweiten Weltkrieg wurde er 1941 durch Brandeinwirkung stark beschädigt, der Einband zerstört; 1955 wurden die Blätter in Freiburg restauriert, 1981 wieder zu einem Band vereinigt.

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Literatur: Μ . A . d'Aronco, in: The Old English Illustrated Pharmacopoeia, S. 29f.; M.A. d'Aronco, Romanobarbarica 13 ( 1 9 9 4 - 1 9 9 5 ) S. 334; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 2 1 8 - 2 2 0 , Nr. 58; E. Bethe, Buch und Bild im Altertum, S. 37, 39, 120; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 374, Nr. 1800; H. Broszinski, Kasseler Handschriftenschätze, S. 82 — 88; Catalogue Translationum et Commentariorum, VII, S. 3 3 I f . ; V . H . Elbern, Das erste Jahrtausend, Tafelband, S. 58; L. Firpo, Medicina medievale, S. 1 3 - 1 5 ; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 36f.; H. G r a p e - A l b e r s , Spätantike Bilder aus der Welt des Arztes, S. 4, 11 f., 1 1 4 - 1 1 8 und passim; Α. Groos, in: Licht der Natur, S. 1 3 7 - 1 4 0 ; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 61 - 6 3 ; E. Howald - H.E. Sigerist, Antonii Mvsae De herba vettonica liber, S. XIII, XXIII, XXVI und passim; F. Mütherich, in: Hrabanus Maurus und seine Schule, S. 125; A. Platte, in: Das Lorscher Arzneibuch, S. 217; A. Platte - R. Brunnengräber, in: Das Lorscher Arzneibuch, S. 195; Ch. Singer, JHSt. 47 (1927) S. 43f.; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 122; G. Struck, Handschriftenschätze der Landesbibliothek Kassel, S. 49—55; K. Weitzmann, Illustrations in Roll and Codex, S. 135; Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr, S. 184, Nr. 305; StSG. IV, S. 410f., Nr. 75. - Abbildung von Ausschnitten von f. lr, lv, 2r, 38v, 39r, 39v bei M . A . d'Aronco, in: Pharmacopoeia, Tafel XII, a - c , XIII, a - c ; Abbildung von f. 38v bei E. Bethe, Abb. 11, S. 36; Abbildung von f. 38vbei H. Broszinski, S. 87; Abbildung von f. l r , 16v, 38v bei V . H . Elbern, Abb. 2 5 9 - 2 6 1 ; Abbildung von f. 39r, 39v, l r , lv, 2r, 38v, 34r bei L. Firpo, Tafel I - V I I , S. 65, 67, 69, 71, 73, 75f.; Abbildung von f. 26v bei W. Glanzner, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 193; Abbildung von f. l r , 27r, lv, 2r bei A. Goldschmidt, Tafel 19a, 19b, 20; Abbildung von f. l r , lv, 2r, 17r, 17v, 33r, 34v, 38v, 39r, 39v bei H. G r a p e - A l b e r s , Abb. 8, 16, 36, 128, 2 5 0 - 2 5 2 , 2 5 5 - 2 5 7 , S. 11, 14, 19, 56, 113f., 117f.; Abbildung von f. 3v, 16r, 2 6 r b e i A . Platte - R. Brunnengräber, S. 203, 209, 199; Abbildung einer Nachzeichnung einer Pflanze bei Ch. Singer, Fig. 29, S. 30; Abbildung von f. 15r bei St. Stricker, Abb. 5, S. 129; Abbildung von f. 27r bei K. Weitzmann, Tafel XXXVII, Abb. 117.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 22 Glossen (f. 13v-34v) zu Pseudo-Apuleius, Herbarium; zum Teil stehen die Glossen zu Pflanzenbezeichnungen über dem Lemma oder im Bildbereich, zum Teil glossieren sie Stellen des die Pflanzen erläuternden Textes. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. und 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung:

Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 589f. (Nr. MXXXV). Literatur: StSG. IV, S. 410f., Nr. 75; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 14; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 219; H. Broszinski, Kasseler Handschriftenschätze, S. 88; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 172f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; St. Stricker, in: Volkssprachig —lateinische Mischtexte, S. 122.

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KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 2 ° MS. POET. ET ROMAN. 6

StSG. 76

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 109 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 28,0 χ 24,0 cm; moderner Wildledereinband. Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/23,5 χ 18,0/19,0 cm; einspaltig; 3 0 - 3 1 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts; marginale Korrekturen und Ergänzungen von späteren Händen. Inhalt: f. l r - 1 0 9 v Servius, Scholien zu Vergil, Aeneis (I—VI); f. 87ν leer; f. 96r Neumen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Fulda entstanden; auch ein Handschriftenverzeichnis des 16. Jahrhunderts weist darauf; um 1632 gelangte die Handschrift zusammen mit anderen Handschriften nach Kassel, wo sie 1976 restauriert wurde. Literatur: G.C. Alessio, in: L'ambiente vegetale, I, S. 59; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 374, Nr. 1801; H. Broszinsiki - S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 96, Nr. 38; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 12, 238f.; M.L. Delvigo, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 36; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 34; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62f.; B. Hilberg, Manuscripta poetica et romanensia. Manuscripta theatralia, S. 14; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 39f., 71; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 387; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 245; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 84; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 185; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 9 und passim; J.J.H. Savage, HStCPh. 43 (1932) S. 85, 8 7 - 9 3 , 96, 104, 116f.; G. Struck, Handschriftenschätzeder Landesbibliothek Kassel, S. 1 9 - 2 1 ; StSG. IV, S. 411, Nr. 76. - Abbildung der oberen Hälfte von f. 1 lr bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 97.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 vereinzelte Marginalglosse (f. 1 lr) zu Servius, Scholien zu Vergil, Aeneis (I-VI), mit Wiederholung des Lemmas auf dem Rand; zudem ist die Handschrift marginal und interlinear lateinisch glossiert und kommentiert. Zeit und Ort: Glosse im 11./12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 725 (Nr. DCCCLXXIX); E. Sievers, ZDA. 15 (1872) S. 371.

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Literatur: StSG. IV, S. 411, Nr. 76; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 96, Nr. 38; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 188; B. Hilberg, Manuscripta poetica et romanensia. Manuscripta theatralia, S. 14; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 71; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f; E. Sievers, Z D A . 15 (1872) S. 371.

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KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK

2 ° M s . THEOL. 3 2 StSG. 77

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 72 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 27,0 χ 21,0 cm; Codex 1969 restauriert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,5 χ 16,0/18,0 cm; einspaltig; 3 1 - 3 2 Zeilen; f. lr, 23r, 24r mit Flechtwerk und Tiermotiven verzierte Initialen; Satzanfänge durch kleine, rot ausgefüllte Initialen hervorgehoben, zum Teil rot umpunktet. - Schrift: angelsächsische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts; marginale Nachträge von mehreren Händen in angelsächsischer und karolingischer Minuskel des 8./9. und 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 7 2 r Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 72r Federproben; f. 72v Federproben (zum Teil althochdeutsch). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in einem Skriptorium in Südengland entstanden; im 9. Jahrhundert befand sich die Handschrift in Fulda, von wo aus sie zusammen mit anderen Handschriften um 1632 nach Kassel gelangte. Literatur: J.J. Alexander, Insular Manuscripts, S. 65; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20, 88, 100; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 375, Nr. 1808a; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriften in Hessen, S. 32, Nr. 6; CLA. VIII, S. 34, Nr. 1138; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 56, 65; H. Gneuss, ASE. 9 (1981) S. 53; H. Gneuss, Handlist of A n g l o - S a x o n Manuscripts, S. 127, Nr. 833; Κ. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 36; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 127f.; M. Lapidge, A n g l o - L a t i n Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 444; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 245; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 66f.; M. Stansbury, FMSt. 33 (1999) S. 81; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch - insularen Schulen, S. 92, 96, 100; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 39; StSG. IV, S. 411, Nr. 77. - Faksimile von f. 23r bei G. Baesecke, Tafel 15; Abbildung der oberen Hälfte von f. 24r bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 33; Abbildung von f. 24r bei CLA.; Abbildung einer Initiale in The Epinal,

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Erfurt, Werden, and Corpus Glossaries, Tafel III; Abbildung von Ausschnitten von f. 24r, 23r bei A. Weiner, Tafel 1 8 0 - 1 8 1 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen (f. 8 r - 4 5 v ) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 2 Federglossen (f. 14r, 33r) marginal, 4 Griffelglossen [f. 8r (3 Glossen), 14r] interlinear stehend; 1 weitere Glosse (f. 45v) nicht näher bestimmt; zudem weitere als unentziffert angezeigte Griffelspuren; Codex auch sehr sporadisch interlinear und marginal lateinisch glossiert; unter den Federproben (f. 72v) teilweise althochdeutsche (nach K. Wiedemann). Zeit und Ort: Griffelglossen wohl im 9., Federglossen im 9./10. Jahrhundert in Fulda eingetragen. Sprachgeographische 38).

Einordnung: Griffelglossen ostfrk. (nach K. Siewert, S.

Edition: Federglossen bei StSG. IV, S. 330 (Nr. DCLVIF Nachtr.); 1 Griffelglosse bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 128; 3 weitere Griffelglossen, die J. Hofmann als unentziffert angibt, bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 37f.; die weiteren 3 Glossen [f. 8r, 8v (2 Glossen)], auf die J. Hofmann hinweist, sind nach K. Siewert nicht mehr lesbar; 1 Glosse nachgetragen bei K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 39. Literatur: StSG. IV, S. 411, Nr. 77; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 375, Nr. 1808a; CLA. VIII, S. 34, Nr. 1138; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 65; E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 124; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 127f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; K. Siewert, Glossenfunde, S. 3 7 - 3 9 ; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 39.

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KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 2 ° M s . THEOL. 4 4 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 80 Blätter; 26,5 χ 23,0 cm; Codex 1971 restauriert; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur III ot 14 auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/16,5 χ 14,0 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Titel in roter Farbe; f. 5r verzierte, mehrfarbige Initiale; f. 5r, 80r farbige Zierbuchstaben.

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- Schrift: karolingische Minuskel von einer westdeutschen Hand etwa aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—ν leer; f. 2r—4r Kapitelverzeichnis zu Augustinus, Enchiridion; f. 4v leer; f. 5r — 80r Augustinus, Enchiridion; f. 80v leer. Geschichte: Codex etwa im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl von einem westdeutschen Schreiber, außerhalb der Fuldaer Tradition stehend, geschrieben; der Einband des 10. Jahrhunderts weist auf die Benediktinerabtei Fulda; um 1632 gelangte die Handschrift zusammen mit anderen Handschriften nach Kassel. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 376, Nr. 1811; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 94, Nr. 37; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 6, 30, 162; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh S. 87 und passim; Κ. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 36; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 131; G. Kattermann, AfB. 39 (1939) S. 31; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 225; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 245; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 276; J. Vezin, in: Du copiste au collectionneur, S. 272, 276; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 398; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularenSchulen, S. 31 und passim; Κ. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 55f. - Abbildung von f. 5r bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 95; Abbildung eines Ausschnitts sowie Zeichnung eines Stempels bei K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, Tafel I, 3, Tafel II, 16; Abbildung von Einbandstempeln bei J. Vezin, in: Du copiste, Abb. 9, S. 277; Abbildung der Initiale auf f. 4r bei A. Weiner, Tafel 26, S. 226.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Interlinearglossen (f. 8v, 9v) zu Augustinus, Enchiridion; Glossen von einer Hand, die auch einige wenige lateinische Glossen und Korrekturen eingetragen hat. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 131 (mit alter Zählung). Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 376, Nr. 1811; E. Glaser, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 13; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 131; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 55.

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nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 2 - 8 7 ; Teil 2: f. 8 8 - 1 1 9 ; Teil 3: f. 1 2 0 - 1 5 3 ; Pergament; 153 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 27,0 χ 19,0 cm; Einband restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; die gepreßten Deckelflächen des alten Ledereinbandes aus dem 15./16. Jahrhundert wurden erhalten; 2 Schließen. - Einrichtung f. 120r-153v: Schriftspiegel 18,0 χ 11,0/ 12,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. Schrift f. 1 2 0 r - 153v: karolingische Minuskel von mehreren Händen etwa aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; Besitzvermerk; f. lv Federproben; f. 2r —87v Origenes, Homiliae; f. 8 8 r - 1 1 9 r Origenes, Homiliae in Lucam; f. 119v Besitzvermerk; f. 120r Federproben; f. 120r—153v Fulgentius, Mythologiae (I —II; unvollständig); f. 150r griechische und lateinische Alphabete. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten vermutlich in Fulda entstanden, f. 2 — 87 etwa im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts, f. 8 8 - 1 1 9 im 12. und f. 1 2 0 - 1 5 3 etwa im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts; ein Eintrag auf f. 120r weist auf einen Fuldaer Mönch des 11. Jahrhunderts; Besitzvermerke des 17. Jahrhunderts von A. Rossdorf auf f. lr und J.H. Crugius auf f. 119v weisen darauf, daß der Codex sich nach Aufhebung der Fuldaer Klosterbibliothek in Privatbesitz befand, bevor er in den Besitz der Kasseler Landesbibliothek überging. Literatur: R.G. Babcock, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 307, 312; C. Bammel, in: France and the British Isles in the Middle Ages and Renaissance, S. 9; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 376, Nr. 1812, 1813; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 88, Nr. 34; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 12, 3 6 - 3 8 , 174f., 189; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 36; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62; H. Hoffmann, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 293f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 130; P. Lehmann, RhMPh. NF. 61 (1906) S. 107-116; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 451; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 34; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 245; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 117; K. Siewert, Glossenfunde, S. 40; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 270; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 62 — 64. — Abbildung von f. 122r bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 89.

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Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 vereinzelte althochdeutsche Glossen (f. 132v, 142r) zu Fulgentius, Mythologiae, in einem von f. 120r— 125v durchgängig, im Anschluß daran nur noch sporadisch lateinisch glossierten Text; Glosse auf f. 132v interlinear, Glosse auf f. 142r marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Interlinearglosse bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 130; Marginalglosse bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 41. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 376, Nr. 1813; H. Broszinski — S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 88, Nr. 34; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 130; K. Siewert, Glossenfunde, S. 4 0 - 5 1 ; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 64.

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Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 5 1 ; Teil 2: f. 152-159; Pergament; 159 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Pergament- und 1 Papierblatt vorne, 1 Papierblatt hinten; 24,5 χ 19,5 cm; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; Vorderdeckel aus dem 15. Jahrhundert: 4 versilberte Messingleisten mit Ziselierung, in deren Mitte je 1 eiserne Rosette; in den Ecken farbig unterlegte Glassteine; in der Mitte Flügelpaar eines Triptychons aus dem Ende des 10. Jahrhunderts; Hinterdeckel aus dem 19. Jahrhundert; Einband 1982 restauriert; 2 Schließen. - Einrichtung f. l r - 1 5 1 v : Schriftspiegel 17,5 χ 11,5 cm; einspaltig; f. 76r-77r zweispaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Unziale in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; f. 13v, 53v, 80v, 121v Initialenseiten mit Flechtwerk zu den Evangelien; f. lr, 2v, 3v, 12r ganzseitige Federzeichnungen; f. 6 r - l l v Canonestafeln; f. 12r Miniatur. Schrift f. l r - 1 5 1 v : karolingische Minuskel mit insularem Einschlag von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: *f. lr leer; *f. lv Besitzvermerk; f. l r - 1 5 1 v Evangeliar (f. 3r mit Neumen); f. 152r-159v Evangelistar (Fragment).

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Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 — 151 in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts, f. 152 — 159 Anfang des 11. Jahrhunderts vermutlich im Wesergebiet; ein Eintrag Bischof Meinwerks (um 970 — 1036) auf f. lv weist auf eine Entstehungszeit vor 1036; ein Schatzverzeichnis des 11. Jahrhunderts auf f. lv weist auf das Benediktinerkloster Abdinghof in Paderborn, dem die Handschrift wahrscheinlich bei seiner Gründung 1015 übergeben wurde; nach einem Eintrag auf f. lv gab der Abdingerhofer Abt F. Tüllmann sie an R.E. Raspe als Geschenk für den Landgrafen Friedrich II.; nach dem Zweiten Weltkrieg war der Codex in der Deutschen Staatsbibliothek Berlin in Verwahrung und wurde 1989 an Kassel zurückgegeben. Literatur: St. Beissel, Geschichte der Evangelienbücher, S. 290; A. Boeckler, Abendländische Miniaturen, S. 51 f.; A. Boeckler, Der Codex Wittekindeus, S. 22; Feste und Feiern im Mittelalter, S. 23, Nr. 23; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 23f., 61f.; B. Haller, in: Westfälisches Klosterbuch, III, S. 6 3 5 - 6 3 7 , 639, 664; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 128, 130; H. Hoffmann, DA. 55 (1999) S. 560; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 117; K. Honselmann - M. Sagebiel, in: Westfälisches Klosterbuch, II, S. 209; Kunst und Kultur im Weserraum 8 0 0 - 1 6 0 0 , S. 484f.,Nr. 173; P. Lasko, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 73; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 245; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse,I, S. 69f., Nr. 62a, S. 71f., Nr. 63; H. Schreckenberg, Christliche Adversus-Judaeos-Bilder,S. 45; G. Struck, Handschriftenschätze der Landesbibliothek Kassel, S. 7 6 - 7 9 ; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 425; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 340; W. Vöge, Eine deutsche Malerschule, S. 226, 267; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 8 5 - 8 8 ; StSG. IV, S. 411, Nr. 78. - Abbildung von f. 12r, lr, 2r bei A. Goldschmidt, Tafel 81, 82a, 83b; Abbildung von f. lr bei H. Schreckenberg, Abb. 9, S. 45.

Glossen Zahl und Art: 1 einzelne interlineare Glossierung (f. 3r) zu Erklärungen biblischer Namen im Matthäus-Evangelium (Anfang), aus 10 Wörtern bestehend, in einer ansonsten unglossierten Handschrift. Zeit und Ort: Glossierung im 11./12. Jahrhundert in dem Benediktinerkloster Abdinghof eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (nach J.H. Gallee, S. XVII); and. (nach H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 340). Edition: StSG. I, S. 722 (Nr. CCCLXXV). Literatur: StSG. IV, S. 411, Nr. 78; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; K. Honselmann - M. Sagebiel, in: Westfälisches Klosterbuch, II, S. 209; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 66; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 425; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 340; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 227; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 86.

Kasse]

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UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK,

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THEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 2 ° M S . THEOL. 65 nicht bei StSG. - BV. (1973)

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 158 Blätter; 27,5 χ 21,5 cm; Pergamentumschlag aus dem Ende des 8. oder dem 9. Jahrhundert; auf der Rückseite eingeritztes Runenalphabet; vorgängige Signatur xxxvi. or. 8 auf der Vorderseite des Umschlags. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/24,0 χ 17,0 cm; einspaltig; 36 Zeilen; Initialen in roter Farbe; verziertes Explizit in roter Farbe; f. 45r Federzeichnung einer Schwurhand. - Schrift: Halbunziale von einer Hand des 6. Jahrhunderts; kursive Notizen von mehreren Händen des 6./7. oder 7./8. Jahrhunderts; Berichtigungen und Nachträge möglicherweise von der Hand des Bonifatius (672/675-754) oder aus seinem Umkreis. Inhalt: f. l r - 1 5 8 v Hegesippus, De bello Iudaico (ab I, 13; Textverlust). Geschichte: Codex der Schrift nach im 6. Jahrhundert in Norditalien entstanden; die Handschrift kam über England nach Fulda; um 1632 gelangte sie zusammen mit anderen Handschriften nach Kassel; im Zweiten Weltkrieg war der Codex unauffindbar; später war er in der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin in Verwahrung und wurde 1989 an Kassel zurückgegeben. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 18; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 91; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 22, Nr. 1; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 538; G. Cavallo, in: Magistra Barbaritas, S. 629; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 30, 284; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 84f., 104; CLA. VIII, S. 34, Nr. 1139; J. Crick, ASE. 16 (1987) S. 191; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 2 7 0 - 2 7 3 , 414; D.N. Dumville, in: Archbishop Theodore, S. 106; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 56, 65, 67; H. Gneuss, ASE. 9 (1981) S. 53; H. Gneuss, Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts, S. 127, Nr. 834; Κ. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 37; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62f.; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 232; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 4 9 - 5 1 ; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 157, Nr. 121*; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 444; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [Γ|, S. 364; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 15; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 451; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 34; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 252f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 245; H.D. Meritt, APSYB. 1959 (1960) S. 544; M.B. Parkes, PBB. 98 (Tübingen 1976) S. 162; R. Rouse - Ch. McNelis, RHT. 30 (2000) S. 194; H. Schüling, AGB. 4 (1963) Sp. 335; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; E. Seebold, in: Theodisca, S. 19; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 106; H. — W. Stork, in: DerRagyndrudis-CodexdesHl. Bonifatius, S. 90; G. Struck, Handschriftenschätzeder Landesbibliothek Kassel, S. 9 - 1 1 ; P. Vaciago, MeR. 7 Ns. 4 (1993) S. 12; J. Vezin, in: Scire litteras,

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S. 396; Κ. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 96. - Abbildung von f. 25r bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 23; Abbildung von f. 53r, 81v, 103r bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Griffelglossen (f. 30v, 91 v) zu Hegesippus, Bellum Iudaicum; weitere, nicht identifizierte Einritzungen; zudem 2 altenglische Griffelglossen (f. 9v, llv), vielleicht auch eine dritte (f. lOv). Zeit und Ort: Althochdeutsche Griffelglossen wohl im 8./9. Jahrhundert, altenglische Griffelglossen im 8. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 51. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 18; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 6 4 - 6 6 ; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 50ff.; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 157; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 166; Η. Meritt, JEGPh. 60 (1961) S. 448; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; W. Stach, in; Liber Floridus, S. 14; P. Vaciago, MeR. 7 Ns. 4 (1993) S. 12; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Folio, S. 96.

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KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 4 ° MS. THEOL. 1

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 98 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 27,0 χ 17,5 cm; Einband 1972 restauriert; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur XXXI or. 6. auf einem Pergamentschild auf dem vorderen Einbanddeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 12,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; f. 87r—95v 25 Zeilen; vergrößerte, mehrfarbig ausgemalte, zum Teil leicht verzierte Initialen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; Notizen und Korrekturen in angelsächsischer Minuskel von mehreren Händen aus dem ausgehenden 9. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Federproben; Pater noster; f. lv leer; f. 2 r - 9 5 r Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; f. 94v Predigt De coniugiis illicitis ad plebem (Anfang); f. 95r-96r Predigt De sabbato; f. 96v-97v Capitula Caroli Magni

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(unvollständig); f. 98r leer; f. 98v Federproben; Name Liutfrit; Donat, Ars minor (Anfang). Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in der Maingegend entstanden; später gelangte er nach Fulda und von dort zusammen mit anderen Handschriften um 1632 nach Kassel. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 99; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 377f., Nr. 1820; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 28; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 309; T.J. Brown, in: A Palaeographer's View, S. 212; Κ. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 30, 32f., 219; K. Christ, in: Festschrift für Georg Leidinger, S. 2 5 - 3 6 ; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 88, 95, 101; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 126; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 56, 65; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 37, 42; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 83; W. Haubrichs, in: Irland und die Christenheit, S. 393; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 128; Insular and A n g l o - S a x o n illuminated manuscripts, S. 13, Nr. 13; R. Kotlje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 193; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 18; W . M . Lindsay, Notae Latinae, S. 452; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 247; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 297 [ = IV]; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 190f., 774, 777, 949; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 242; Η. Mordek, in: Person und Gemeinschaft im Mittelalter, S. 143f.; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 145; Ch. Staiti, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 3 4 9 - 3 5 3 , 3 5 7 - 3 5 9 ; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Quarto [in Vorbereitung]; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 398. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 2v bei T.J. Brown, Abb. 38.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte, interlinear stehende Griffelglosse (f. 6r) zu den Canones conciliorum der Dionysio —Hadriana; zudem ist die Handschrift ganz gelegentlich lateinisch glossiert; weitere Griffelglossen nicht mehr lesbar. Zeit und Ort: Griffelglosse in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 128; weitere unentzifferte Glossen, auf die W. Stach verweist und deren Lemmata J. Hofmann nennt, sind nach K. Siewert zum Teil lateinisch, zum Teil nur resthaft oder gar nicht lesbar. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 377f., Nr. 1820; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 65; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 124; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 128f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 39; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Quarto [in Vorbereitung],

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6 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 51 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; auf die Innenseite des Rückendeckels ist ein Blattfragment aufgeklebt; 25,5 χ 15,0 cm; Einband 1972 restauriert; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur XXIII or. 8. auf einem Pergamentschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 33 Zeilen; f. 2r, 4v, 5r, 14v Einleitungsformeln in Capitalis rustica, zum Teil in roter und grüner Farbe; zum Teil mit Flechtwerk verzierte, rot und grün ausgefüllte Initialen; Zwischenüberschriften in Minuskel in roter Farbe; einige Griffelzeichnungen. — Schrift: deutsch—angelsächsische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Formular; f. lv leer; f. 2 r - 4 7 r Julian von Toledo, Prognosticon futuri saeculi; f. 37r ABC-Vers; f. 4 7 r - 4 8 v Idalius von Barcelona, Epistula ad Julianum episcopum Toletanum; f. 4 8 v - 4 9 r Idalius von Barcelona, Epistula ad Suntfredum episcopum Narbonensem; f. 49r—51v Briefwechsel des Bischofs Ildefons von Toledo mit Bischof Quiricus von Barcelona; f. 51v Federproben; Fragmentblatt hinten Federproben; Alphabete. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in Fulda entstanden; im 15. Jahrhundert befand sich der Codex in der Benediktinerabtei Fulda; von dort gelangte er zusammen mit anderen Handschriften um 1632 nach Kassel. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20, 34, 88; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 378, Nr. 1821; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 80; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 287; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 30, 196f., 308; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 91 und passim; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 77, Nr. 2 7 0 - 2 7 2 ; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 37; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 19, Nr. 61; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62; G. Kattermann, AfB. 39 (1939) S. 31; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 12; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 452; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 50; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 247; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 398; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Quarto [in Vorbereitung], - Faksimile von f. 5v bei G. Baesecke, Tafel 16.

Glossen Zahl und Art: Isolierter Worteintrag: 1 am oberen Rand der Seite stehende isolierte Glossierung (f. 9v) zu Julian von Toledo, Prognosticon futuri saeculi; sowohl Lemma als auch Glosse sind auf dem Rand eingetragen; Glossierung

Kassel

739

wohl ohne Textbezug; weitere althochdeutsche Glossen (f. 51v), auf die K. Wiedemann hinweist, als isolierte Wörter in Griffeleinträgen stehend; Wörter noch nicht identifiziert; Handschrift zudem mit wenigen lateinischen Interlinear— und Marginalglossen versehen. Zeit und Ort: Glosse Anfang des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; weitere von K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Quarto [in Vorbereitung], festgestellte Glossen, noch nicht ediert. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 114; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 378, Nr. 1821; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 12; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169: K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Quarto [in Vorbereitung].

337

KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 4 ° MS. THEOL. 24 StSG. 79 A Exhortatio ad plebem christianam; Kasseler Gespräche Abbildungen f. 15r, 15v, 16r, 16v, 17r, 17v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 60 Blätter; 20,5 χ 14,0 cm; Einband restauriert; Holzdeckel, über dem Einbandrücken mit Leder bezogen. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/18,4 χ 12,0/12,5 cm; einspaltig; f. 13v-15r zweispaltig; f. 15v-16r vierspaltig; f. 15r unten, 16v fünfspaltig; 1 6 - 1 7 Zeilen; f. 13v-17v 1 7 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; Textpassagen teilweise in roter Farbe; vereinzelt einfache, zum Teil farbige Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; f. lv leer; f. 2 r - 1 3 r Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (Exzerpt); f. 13v-15r Exhortatio ad plebem christianam (lateinisch und althochdeutsch); f. 1 5 r - 1 7 v Kasseler Glossen (lateinisch—althochdeutsches Glossar, auch als Kasseler Gespräche bezeichnet); f. 18r-29r Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (Exzerpt); f. 29v-32v Ordo ad paenitentiam dandam; f. 32v—60r Paenitentiale; f. 60r Notizen; f. 60v leer.

740

Kassel

Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Bayern entstanden; um 1500 befand er sich in der Benediktinerabtei Fulda; von dort aus gelangte er zusammen mit anderen Handschriften um 1632 nach Kassel. Literatur: G. Baesecke, Das lateinisch-althocheutsche Reimgebet, S. 54; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 378, Nr. 1822; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 99; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 185; H. Broszinski, Kasseler Handschriftenschätze, S. 134138; H. Broszinski — S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 36, Nr. 8; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 30, 37, 44, 284f., 307; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 28; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 5; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906)S. 185, 187; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 151; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 37f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62f.; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 6, 13; E. Hellgardt, PBB. 118 (1996) S. 15, 34; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 25 If.; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 452; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 11; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 6; A. Masser, in: 2 VL. II, Sp. 666; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 247; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 5 0 0 - 5 0 7 ; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 201f.; A. Roncaglia, in: Atti, VIII Congresso internazionale di studi romanzi, II, 1, S. 3 4 7 - 3 5 8 ; W. Schröder, in: 2 VL. III, Sp. 62; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 19f., 24; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 271; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 51; G. Struck, Handschriftenschätze der Landesbibliothek Kassel, S. 36—39; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 22f.; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Quarto [in Vorbereitung]; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 77 und passim; StSG. IV, S. 41 lf., Nr. 79. - Abbildung von f. 17v bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 37; Abbildung von f. l l v bei H. Spilling, Abb. 3.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 245 Glossen (f. 15ra-17v) in dem als Kasseler Glossen (oder Kasseler Gespräche) bezeichneten lateinisch-althochdeutschen Glossar; auf f. 15r—16v Glossen in abgesetzten Zeilen geschrieben, auf f. 17r—ν fortlaufend; während die Glossen von f. 15ra—17r Mitte vorrangig sachlich angeordnete Einzelwortübersetzungen darstellen, haben die folgenden Glossen (in Form von Syntagmen oder kurzen Frage— und Aussagesätzen) Gesprächscharakter. Zeit und Ort: Glossen im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, S. VII; G. Ehrismann, S. 259; Th. Frings, S. 14; R. Kögel, S. 506; G. Müller - Th. Frings, S. 115; H. Naumann - W. Betz, S. 27; H. Penzl, S. 241f.; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F. Simmler, S. 25; H. Thoma, S. 585; L. Wüllner, S. 76).

Kassel

741

Edition: StSG. III, S. 9 - 1 3 (Nr. DCCCCXXXII); Nachtrag bei StSG. III, S. 723. Literatur: StSG. III, S. 723; IV, S. 411f., Nr. 79; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 50; G. Baesecke, Das lateinisch—althochdeutsche Reimgebet, S. 51, 54; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 36 und passim; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 291; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, S. 378, Nr. 1822; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 81f.; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 19; G.P. Braccini, in: feor ond neah, S. 317, 337; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; H. Broszinski — S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 36, Nr. 8; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 27f., 30; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 259; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 54 und passim; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 189, 192; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 75; E. Hellgardt, PBB. 118 (1996) S. 28, 30f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 72; J.A. Huisman, RhVB. 33 (1969) S. 280f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 415f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 506; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 14f.; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (1950-1951) S. 118; L. de Man, Middeleeuwse systematische glossaria, S. 24; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 147; A. Masser, in: Volkssprachig—lateinische Mischtexte, S. 3 9 - 4 5 , 5 0 - 5 2 ; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 55f.; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 47; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 115; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 10; Η. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 27; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Penzl, GQ. 57 (1984) S. 3 9 4 - 4 0 0 ; H. Penzl, WW. 35 (1985) S. 2 4 0 - 2 4 8 ; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 79; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 639; A. Roncaglia, in: Atti, VIII Congresso internazionale di studi romanzi, II, 1, S. 3 4 7 - 3 5 8 ; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 135; P. Schmitt, in: LM. IV, Sp. 1510f.; W. Schröder, in: 2 VL. III, Sp. 62f.; M.J. Schubert, Poetica 28 (1996) S. 54 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 180f.; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 223; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 585; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, Π, S. 722, 728, 744; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 243; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Quarto [in Vorbereitung]; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 76 und passim.

Kassel

742 338

KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 8 ° M S . THEOL. 5

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 83 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 19,5 χ 11,0/11,5 cm; mittelalterlicher Einband um 1900 entfernt; heute Einband von 1976; moderner Wildledereinband; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5/16,5 χ 8,0/8,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 4 Zeilen; f. 2v mehrfarbige Zierseite: Arkadenbogen mit Titelangabe in Capitalis rustica; weitere Überschriften in Unziale in roter Farbe; zahlreiche größere verzierte Initialen. — Schrift: französische vorkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 8. Jahrhunderts; Korrekturen in angelsächsischer Minuskel von einer Hand des 8. Jahrhunderts, die auch den Eintrag auf f. 2v vornahm. Inhalt: f. lr Federproben; f. lv ahd. Federprobe (radiert); f. 2r Eintrag bliidthruut (quer zur Schriftrichtung); f. 2 v - 3 0 v Bibel, Apokalypse; f. 3 1 r 82r Caesarius von Arles, Homilien (über die Apokalypse); f. 82v, 83r Federproben, f. 83v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8. Jahrhundert in Nordfrankreich entstanden; nach dem Eintrag des althochdeutschen Frauennamens auf f. 2r befand sich die Handschrift spätestens seit dem Ende des 8. Jahrhunderts im oberdeutschen Sprachraum, nach einer Federprobe auf f. 82r spätestens im 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Fulda; um 1632 gelangte sie zusammen mit anderen Handschriften nach Kassel. Literatur: H. Broszinski, Kasseler Handschriftenschätze, S. 4 9 - 5 2 ; H. Broszinski — S. Heyne, Fuldische Handschriften aus Hessen, S. 28, Nr. 4; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 538; K. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 30, 217; CLA. VIII, S. 35, Nr. 1142; M.C. Ferrari, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 67; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 185, 197f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung in Freising, S. 56, 65; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 38; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 62; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 126f.;R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 226; P. Lehmann, ALF. 2 (1928) S. 7; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 219; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 452; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 18, 21; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 34; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 247; P. McGurk, in: The early medieval Bible, S. 4; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 207 [ = Γ|; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 316 [=IV]; Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda, S. 6; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Octavo [in Vorbereitung]. - Abbildung von Ausschnitten von f. 2v, 3r bei H. Broszinski, S. 50; Abbildung von f. 3r bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 29; Abbildung von f. 2v, 3r, 7v bei CLA.

743

Kassel

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 interlineare Griffelglossen (f. 32r, 32v, 51v, 54r, 57v, 61v) zu Caesarius von Arles, Homilien; außerdem gibt J. Hofmann noch 2 (f. 32v, 60v) und K. Wiedemann 5 unentzifferte Stellen mit Griffeleintragungen (f. 24v, 25r, 42r, 50v, 77r) an; Handschrift ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 126).

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 127; Glosse auf f. 51v bei K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Octavo [in Vorbereitung]; nach K. Siewert sind die Glossen, einschließlich der unentzifferten, nicht mehr sichtbar. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; H. Broszinski, Kasseler Handschriftenschätze, S. 51; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriften in Hessen, S. 28, Nr. 4; CLA. VIII, S. 35, Nr. 1142; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64f.; E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 124; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 126f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 39; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; K. Wiedemann, Manuscripta theologica. Die Handschriften in Octavo [in Vorbereitung] .

338a

KASSEL,

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK,

LANDESBIBLIO-

THEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 8 ° M S . THEOL. 60 [ =

K]

1 0 3 9 MARBURG, HESSISCHES STAATSARCHIV HR 4 , 1 6 C - D [ = M] Κ nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste Μ nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste Μ Abbildung f. 16dr

KAMA

Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; Κ 2 Doppelblätter; zum Teil Wasserschaden; f. 1 - 2 ehemals äußeres Blatt einer Lage, f. 3 - 4 zweites Blatt von innen; f. 3 - 4 diente ehemals als Einbandmakulatur; Μ 2 Einzelblätter; ehemals als Einbandspiegel verwendet; Κ etwa 20,0/21,5 χ 17,0/17,5 cm; Μ etwa21,5x 17,5/18,0cm; KZählungvon l r - 4 v von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Μ Blätter von moderner Hand jeweils in der linken unteren Ecke bezeichnet, f. 16cr mit Hr4/ 16c./ Cassel Stipendiat enr. 1650, f. 16dr mit Hr4/ 16d./ Cassel Stipendiat enr. 1650\ Μ Aufbewahrung zusammen mit anderen Fragmenten in einer Pappmappe; Κ vor-

744

Kassel

gängige Signaturen der Kasseler Bibliothek Ms. Anhang 4—9 [Fasz. 15 und Ms. Anhang 19 [Fasz. 24; f. 3r zudem mit II. bezeichnet. — Einrichtung: Schriftspiegel Κ 16,0 χ 9,5 cm; Μ 16,5 χ 9,5 cm; Κ, Μ einspaltig; 18 Zeilen; Versanfänge durch einfache, ausgerückte Initialen hervorgehoben. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen um 1000. Inhalt: Arator, De actibus apostolorum: Κ f. l r - 4 v I, 172-208, 455-491, 562-596, 668-702; Μ f. 16cr II, 374-388; f. 16cv II, 356-373; f. 16dr I, 5 0 - 6 7 ; f. 16dv I, 3 2 - 4 9 . Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach um 1000 in Deutschland, möglicherweise in der Würzburger Domschule entstanden; Κ spätestens seit dem 19. Jahrhundert waren die Blätter 3 und 4 im Besitz des Kasseler Friedrichsgymnasiums und wurden 1943 an die Landesbibliothek übergeben; Μ auch dieses Fragment befand sich später in Kassel; es wurde von den Einbanddeckeln eines Codex mit Stipendiatenrechnungen des Kasseler Konsistoriums von 1650 abgelöst. Literatur: Κ Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 361; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 322f. und passim; [F.K. Weber], in: Gymnasium zu Cassel, S. 3 2 - 3 4 ; K. Wiedemann, Manuscripta theologica [in Vorbereitung]; Μ Κ. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, II, S. 26; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 362f.; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 362f. und passim.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: Insgesamt 37 Glossen zu Arator, De actibus apostolorum; Κ nach brieflicher Mitteilung von R. Schützeichel enthält das Fragment "20 Glossen (5 Glossen sind unsicher; 6 weitere sind in der Lesung unsicher)"; einige Glossen in bßc—Geheimschrift eingetragen; zudem zeitgleich eingetragene lateinische Interlinearglossen; Μ 17 Glossen [f. 16cv (1 Interlinearglosse), 16dr-dv]; 11 interlinear, 6 marginal stehend; 12 der Glossen in bßc—Geheimschrift eingetragen; Glosse auf f. 16cv von einer anderen Hand als die restlichen Glossen; zudem reiche lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glossen im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts eingetragen; Μ Glosse auf f. 16cv um 1000 eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Κ Nicht bestimmbar (nach A. Schlechter, S. 324); Μ Glosse auf f. 16cv obd. (nach A. Schlechter, S. 375); Glossen auf f. 16dr—dv frk., insbesondere rhfrk. — ostfrk. (nach A. Schlechter, S. 375). Edition: A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, Κ 2 Glossen auf S. 323f. (hier f. 3 als f. 1 zitiert), Μ S. 363-369; die weiteren Glossen in K, auf die R. Schützeichel brieflich hingewiesen hat, nicht ediert.

Kassel

745

Literatur: Κ Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 361; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 323f. und passim; Μ Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 362f.; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 363 — 375 und passim.

338b KASSEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK,

LANDESBIBLIOTHEK UND MURHARDSCHE BIBLIOTHEK 8 ° MS. THEOL.

61 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; 21,5 χ 16,0 cm; Rectoseite des ersten Blattes von moderner Hand in der rechten oberen Ecke mit lr bezeichnet, Rectoseite des zweiten Blattes mit 2. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 11,5 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Anfangsbuchstaben jeder Zeile ausgerückt, Buchstabenkörper farbig ausgemalt. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Aldhelm, De laudibus virginum (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts im westdeutschen Sprachraum entstanden; 1943 wurde das Fragment vom Friedrichsgymnasium der Landesbibliothek Kassel übergegeben. Literatur: [F.K. Weber], in: Gymnasium zu Cassel, S. 34—39; K. Wiedemann, Manuscripta theologica [in Vorbereitung].

Glossen Zahl und Art: Textglossierung; 2 Interlinearglossen (f. lr, 2v) zu Aldhelm, De laudibus virginum; Fragment an einigen Stellen zudem lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: [F.K. Weber], in: Gymnasium zu Cassel, S. 35, 37. Literatur: [F.K. Weber], in: Gymnasium zu Cassel, S. 35, 37.

746 339

Kiel

KIEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK COD. M S . K B 4 7

StSG. 244 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 28 Blätter sowie 1 1/2 zusätzliche ungezählte Pergament— und mehrere Papierblätter vorne; Oktavformat; vorgängige Signatur XII. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 12,0 χ 8,5 cm; zweispaltig; 30 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra—28v Summarium Heinrici (Buch XI, alphabetisch; Langfassung). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 12. Jahrhunderts entstanden; vermutlich befand er sich, aus F. Lindenbrogs Nachlaß, in einer Hamburger Bibliothek; in Köln erwarb ihn später der Kieler Professor der Jurisprudenz A.W. Cramer (ca. 1760 — 1833); er vermachte die Handschrift schließlich der Kieler Universitätsbibliothek. Literatur: D. Gottschall, ZDA. 119 (1990) S. 399; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 63; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8, 11; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLIII; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, S. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; R. Hildebrandt, ZDA. 97 (1986) S. 121; R. Hildebrandt, ZDA. 119 (1990) S. 472; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 408; H. Ratjen, Verzeichniss der Handschriften der Kieler Universitäts-Bibliothek, S. 20f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 97, 102f., 113, 120; St. Stricker, in; Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f.; StSG. IV, S. 472, Nr. 244. - Abbildung von f. 2r bei R. Hildebrandt, Summarium, II, Tafel 6.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 542 in abgesetzten Zeilen geschriebene Glossareintragungen (f. l r b - 2 8 r a ) zum Summarium Heinrici (Buch XI, alphabetisch; Langfassung); zahlreiche Unterstreichungen von jüngeren Händen in roter und schwarzer Farbe. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossartextes Anfang des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: F r k . - o b d . (nach H. Reutercrona, S. 16); aus Mittelfranken (nach A. Waag, S. 52); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182; H. Götz, S. 243). Edition: StSG. III, S. 2 6 4 - 2 9 2 (Nr. DCCCCXXXVIII b ); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 147-176, 180-182, 187-207, 2 2 7 - 2 3 9 , 2 4 3 - 2 4 9 , 2 5 1 - 2 6 5 , 2 6 7 - 3 0 5 , 3 0 8 - 4 2 3 , 4 2 8 - 4 3 0 , 4 3 5 - 4 8 6 , 488, 4 9 1 512, 516, 5 1 8 - 5 3 9 , 5 4 7 - 5 5 2 .

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Literatur: StSG. IV, S. 472, Nr. 244; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 311; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 76, 8 If.; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 28, 40; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10, 20; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 122, 159, 176, 178; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 62, 75, 107; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 12; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 77 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 50; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98, 100, 103; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 93; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 49f. und passim; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 116; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 84—86; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 102f., 456 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f.; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 271, 273, 282; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summarium-HeinriciGlossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 131 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; A. Waag, Teuthonista 8 (1931-1932) S. 6, 52.

3 4 0 KDEL, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK COD. M S . K B 1 4 5 StSG. 245 F

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 180 Blätter; 19,5 χ 17,5 cm; zwischen Blatt 80 und 81 zwei Blätter ersetzt; 20,0 χ 15,5 cm; Zählung von 1 bis 180 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; außerdem ältere Zählung, bei der f. 144 als 144a erscheint, f. 144b doppelt gezählt ist; neuzeitlicher Einband (nach 1945); mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: einspaltig; durchschnittlich 20 Zeilen; wenige ausgeschmückte Initialen. - Schrift: späte karolingische Minuskel von mindestens zwei Händen aus dem 1. Viertel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Prudentius, Werke: f. 2r Praefatio; f. 3v—26v Cathemerinon; f. 2 7 r - 1 0 0 r Peristephanon; f. 1 0 0 v - 1 0 1 v Cathemerinon (Hymnus XII in epiphania); f. 102r-103r Epilog; f. 103r-109r Diptychon (Anfang); f. 109v-138r Apotheosis; f. 138r-163r Hamartigenia; f. 163r-179v Psychomachia.

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Geschichte: Codex der Schrift nach unter Abt Reginbald zwischen 1012 und 1014 oder um 1000 in der Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra in Augsburg entstanden; Besitzvermerke auf f. 4r weisen auf St. Ulrich und Afra, wo sich die Handschrift nach einem Eintrag auf f. 2r noch im 15. Jahrhundert befand; 1729 war sie im Besitz der Nürnberger Patrizier— und Gelehrtenfamilie Ebner; 1812 ersteigerte sie der Bibliothekar der Stadtbibliothek Nürnberg G.Ch. Ranner (1754-1839), 1816 wurde sie an den Kieler Juristen A.W. Cramer verkauft, der den Codex schließlich der Universitätsbibliothek Kiel schenkte. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 65; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievale, S. 162; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 63; N. Hörberg, Libri Sanctae Affae, S. 46, 52f., 101 - 1 0 3 und passim; Β. Rolling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 3 1 - 4 5 , 232; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 1 9 5 - 2 0 9 und passim; H. Ratjen, Verzeichniss der Handschriften der Kieler Universitätsbibliothek, S. 47f.; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 47, 85; K. Siewert, Glossenfunde, S. 133; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 74f., 106; StSG. IV, S. 472, Nr. 245.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 278 Glossen (f. 5r—179r) zu Prudentius, Werke; davon 88 Glossen (f. 5r-23v) zu Cathemerinon; 78 interlinear, 8 marginal stehend; außerdem 2 interlinear stehende Griffelglossen; 113 Glossen (f. f. 28r—99r) zu Peristephanon; 86 interlinear, 27 marginal stehend; 1 Interlinearglosse (f. 103r) zum Epilog; 2 Interlinearglossen (f. 105r—v) zu Diptychon; 23 Glossen (f. 110r-135v) zu Apotheosis; 22 interlinear, 1 marginal stehend; 29 Glossen (f. 138v —162r) zu Hamartigenia; 23 interlinear, 5 marginal stehend; außerdem 1 marginal stehende Griffelglosse; 22 Glossen (f. 166v — 179r) zu Psychomachia; 17 interlinear, 5 marginal stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Augsburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. mit einzelnen alem. Glossen (nach B. Kölling, S. 183-196); bair. (nach H. Götz, S. 243; G. Müller, S. 309; G. Müller - Th. Frings, S. 163; H. Reutercrona, S. 108; F. Simmler, S. 29; E. Steinmeyer, S. 21; R. Stettiner, S. 108); alem. (nach J. Schatz, S. 3); b a i r . alem. (nach H. Reutercrona, S. 10). Edition: StSG. II, S. 478-483 (Nr. DCCXCIII); vollständige Neuedition mit Berichtigungen und Nachträgen bei B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 69-142. Literatur: StSG. IV, S. 472, Nr. 245; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 311; R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 230; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 315f., 332; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 - 1 9 0 6 ) S. 197; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. l l f . ; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 125; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 52, 65; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominal-

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gruppe im älteren Deutsch, S. 201, 203; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 162; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 168; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 120-126; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 119; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 349; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 46 und passim; Η. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163f.; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 98; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 102; H. Mayer, PBB. 108 (1986) S. 7 1 - 7 4 ; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 148; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 34; B. Meineke, in; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 212, 238f.; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 330; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 140, 164, 255f.; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 163; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 10, 108; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 640; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 32, 87; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 144; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 52; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 140; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5f., 8; E. Steinmeyer, ZDA. 16 (1873) S. 21; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften,S. 106, 108; St. Stricker, in; 2 VL. XI, Sp. 1272-1274;H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 277; H. Tiefenbach, IF. 91 (1986) S. 421f.; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 293; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 258.

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KLAGENFURT, BIBLIOTHEK DER HOCHSCHULE FÜR BILDUNGSWISSENSCHAFTEN PERG. H S 11 (FRÜHER STUDIENBIBLIOTHEK 11) StSG. 702 F

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 0 ; Teil 2: f. 4 1 - 6 8 ; Teil 3: f. 6 9 - 1 0 5 ; Pergament; 105 Blätter; 20,0 χ 13,5 cm; Zählung von 1 bis 105 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe. - Einrichtung f. l r - 4 0 v : Schriftspiegel 16,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 2 1 - 2 9 Zeilen; Initialen in roter Farbe. - Schrift: f. l r - 4 0 v , 6 9 r 105v gotische Minuskel von jeweils einer Hand des 13., f. 41r —68v von einer Hand des 14. Jahrhunderts.

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Inhalt: Innenseite des Vorderdeckels Missale (Fragmente); f. l r - 4 0 v Rezeptsammlung; dazwischen: f. 17r-22v Summarium Heinrici (Buch IV, 3 - 1 2 ; Redaktion A; am Anfang unvollständig); Worterklärungen; f. 4 1 r - 6 8 v Isaac, Liber dietarum universalium; f. 6 9 r - 105r Isaac, Liber de urina (in der lateinischen Übersetzung des Constantinus Africanus). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 4 0 und f. 6 9 - 1 0 5 im 13., f. 4 1 - 6 8 im 14. Jahrhundert; ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts auf f. 69r oben nennt Philippus Gallicus als Besitzer; ein Signaturschild auf dem Buchrücken weist auf das Benediktinerkloster Ossiach in Kärnten. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 162; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XLI; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; H. Menhardt, Handschriftenverzeichnis der Kärntner Bibliotheken, I, S. 89; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 8319; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 64, 66; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 100f.; W. Wegstein, Studien zum >Summarium HeinriciSummarium Heinrici Macer < , S. 23f.; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 48, Nr. 69; StSG. IV, S. 496, Nr. 274.

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Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 41 Glossen (f. lr—29v) zu Macer Floridus, De viribus herbarum; davon 40 marginal, 1 (f. lr) interlinear stehend; die 40 Marginalglossen sind über —, unter— oder nebengeschriebener Bestandteil von Überschriften; zudem einige Glossen des 15. Jahrhunderts, die hier nicht weiter berücksichtigt werden. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text eingetragen. Sprachgeographische 24).

Einordnung: Frk. (obfrk.?) (nach H. Reutercrona, S.

Edition: StSG. IV, S. 365f. (Nr. MXXXVIa Nachtr.); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231. Literatur: StSG. IV, S. 496, Nr. 274; W.C. Crossgrove, in: 2 VL. V, Sp. 1109f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 24; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 93f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231.

405 LONDON, THE BRITISH LIBRARY ARUND. 3 5 6 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 46 Blätter; 18,0 χ 11,0 cm; moderner Bibliothekseinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 14,5 χ 7,5 cm; einspaltig; 3 8 - 3 9 Zeilen; rot und schwarz angelegte Zeittafeln und Tabellen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 6 v Beda, Ephemeris; f. 7 r - 9 v Zeittafeln mit Erläuterungen; f. l O r - lOv Collectaria figuraembolismorum; f. 1 l r - 2 7 r Helperic von Auxerre, Computus; f. 27v—37v Hermann der Lahme, De computo; f. 3 8 r - 4 1 r Hermann der Lahme, Prognostica de defectu solis et lunae; f. 4 1 v - 4 2 v Mondtafeln; f. 4 3 r - 4 6 v verschiedene Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach gegen Ende des 11. Jahrhunderts in Deutschland (Augsburg?) entstanden. Literatur: L. Archibald, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 56; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 218; Α. Borst, DA. 40 (1984) S. 411 und passim; Α. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXVI und passim; Catalogue of Manuscripts in the British Museum. New Series, I, 1, S. 105; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 120; H.

London

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Schreiber, Die Bibliothek der ehemaligen Mainzer Kartause, S. 149; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 243.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 im fortlaufenden Text einer marginal stehenden Scholie eingetragene Glosse (f. 24v) zu Helperic von Auxerre, Computus; zu diesem Text sind weitere Scholien marginal eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 242. Literatur: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 242f.

406 LONDON, THE BRITISH LIBRARY ARUND. 3 7 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 75 Blätter; 22,5 χ Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 75v 17,0 χ 12,0 cm; einspaltig; f. l r - 4 7 v 20 Zeilen; f. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen 10. (f. 4 7 - 7 5 ) Jahrhunderts.

A

15,5 cm; moderner χ 10,0 cm; f. 4 8 r 4 8 r - 7 5 v 28 Zeilen. des 9. (f. 1 - 4 7 ) und

Inhalt: f. l r - 4 7 v Gesta Francorum (f. 35r Randeintrag mit Neumen); f. 4 7 v - 7 2 v Excidium Troiae; f. 72v—75v Fragmentum de Pippino duce. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. und 10. Jahrhundert entstanden. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale latina, S. 101; A.K. Bate, Excidium Troie, S. 10, 2 4 - 1 4 0 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 105f., Nr. 2415; Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, Π, S. 86; Catalogue of Manuscripts in the British Museum. New Series, I, 1, S. 110; P. Hamblenne, Scriptorium 43 (1989) S. 148-152; J . - G . Preaux, Scriptorium 13 (1959) S. 16; H. Thoma, PBB. 75 (1953) S. 479; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 257.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen zum Excidium Troiae (f. 57r, 57v); Handschrift spärlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt.

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London

Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 75 (1953) S. 479. Literatur: A.K. Bate, Excidium Troie, S. 10; H. Thoma, PBB. 75 (1953) S. 479.

407

LONDON, THE BRITISH LIBRARY ARUND. 3 9 3

StSG. 275

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 99 Blätter; 24,5 χ 16,5 cm; moderner Bibliothekseinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 13,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; rote oder rubrizierte Überschriften in verschiedenen Majuskelschriften. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts; f. 94r—99v von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 9 3 v Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; f. 9 4 r - 9 9 r Gottfried von Clairvaux, Libellus contra epistulas Gisleberti episcopi pictauensis; f. 99v Text über die consubstantialitas Christi. Geschichte: Codex (f. 1 - 9 3 ) der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Süddeutschland entstanden. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 106, Nr. 2417; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 91; B. Bischoff, Paläographie, S. 129; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreib schulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 21; II, S. 197; Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, II, S. 87f.; Catalogue of Manuscripts in the British Museum. New Series, I, 1, S. 115f.; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 389f.; K. Grinda, BNF. NF. 9 (1974) S. 312; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 136; Η. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 243; N.F. Palmer, Zisterzienser und ihre Bücher, S. 321; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 52f., Nr. 76; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 22; E. Seebold, in: Theodisca, S. 31; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 244; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 200f.; StSG. IV, S. 496, Nr. 275. - Abbildung von f. 5v im Catalogue of Ancient Manuscripts, II, Tafel 46; Abbildung von f. l l v , 4 v - 5 r , 5 v - 6 r bei U. Schwab, Abb. 6, 7A, 7B, S. 56-58.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 57 Glossen (f. 3r—34r) zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; 23 interlinear, 34 marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen.

London

871

Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 258; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 47; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, S. 197; G. Müller, S. 155; G. Müller - Th. Frings, S. 344; J. Schatz, S. 3); frk. (nach H. Garke, S. 67). Edition: StSG. II, S. 149f. (Nr. DXCIX); Berichtigungen und Nachträge bei P. Piper, LBGRPh. 3 (1897) Sp. 76; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 199f. Literatur: StSG. IV, S. 496, Nr. 275; G. Baesecke, Einfuhrung in das Althochdeutsche, S. 258; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 38, 47, 52; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 444; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 125, 128f., 134; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 197; Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, II, S. 87f.; I. Frank, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Leipzig Rep. II. 6, S. 255f.; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 67; K. Grinda, BNF. NF. 9 (1974) S. 314f.; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 75; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 79; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 344; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, Π, S. 641; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 2 2 - 3 0 , 54; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 244; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 199-201; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 358; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 22 und passim.

408

LONDON, THE BRITISH LIBRARY ARUND. 5 1 4

StSG. 276

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren ursprünglich selbständigen Teilen; Pergament; 173 Blätter; f. 145r-160v 20,0 χ 14,0 cm; mit grünem Leder überzogene Holzdeckel; Stempel von Arundel auf dem Deckel. - Einrichtung f. 145r—160v: Schriftspiegel 16,5 χ 9,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen. - Schrift: f. 1 4 5 r - 160v karolingische Minuskel von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift; darunter: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 3 6 v Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 3 7 r - 5 3 v Aristoteles, De anima; f. 1 4 5 r 160v Boethius, De consolatione philosophiae (III—V). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 10./11. bis 14. Jahrhundert entstanden, f. 1 4 5 - 1 6 0 im 10./11. Jahrhundert; nach einem Besitzvermerk auf f. lr befand sich die Handschrift im 14. Jahrhundert in der Kartause St. Michaelsberg bei Mainz. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 257, Nr. 310; R. Bergmann St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 25 und passim; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 144; Catalogue of Ancient Manuscripts in th British Museum,

872

London

II, S. 76; Catalogue of Manuscripts in the British Museum. New Series, I, 1, S. 146f.; Codices Boethiani, S. 126f., Nr. 101; M. Gibson, Scriptorium26 (1972) S. 114; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 137f., Nr. 310; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 58f., Nr. 81; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 199; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 26, 33, 2 1 6 - 2 1 8 , Tafel III; A.G. Watson, Catalogue of Dated and Datable Manuscripts, I, S. 97, Nr. 494; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVII; StSG. IV, S. 496f., Nr. 276. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 47r bei A.G. Watson, Catalogue of Dated and Datable Manuscripts, II, Abb. 210.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 370 Glossen (f. 145r-160v) zu Boethius, De consolatione philosophiae (III—V); 336 interlinear, 34 marginal stehend; Boethius-Teil durchgehend in sehr kleiner Schrift interlinear und marginal lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text von gleicher Hand geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach G. Baesecke, S. 258; J. Franck, S. 6; G. Müller - Th. Frings, S. 177; H. Reutercrona, S. 28); ostfrk. (nach K. Grubmüller, S. 110; F. Simmler, S. 40); frk.-alem. (nach H. Reutercrona, S. 123); nicht bestimmbar (nach Th. Frings - G. Müller, S. 111). Edition: StSG. II, S. 7 5 - 8 1 (Nr. DLXXIX); Berichtigungen und Nachträge bei P. Piper, LBGRPh. 3 (1897) S. 76; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 1 9 7 199. Literatur: StSG. IV, S. 496f., Nr. 276; W. Bach, Die althochdeutschen Boethiusglossen.S. 8 und passim; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 31 und passim; U. Blech, Germanistische Studien, S. 158, 160, 164; Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, II, S. 76; Codices Boethiani, S. 127, Nr. 101; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 6; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. I l l ; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 75, 191; K. Grubmüller, ADA. 79 (1968) S. 110; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 123; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 58; Th. Klein, in: Theodisca, S. 46; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 140; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 177; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 28, 123; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 88, 90, 128; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 39, 92; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 53; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 40; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 931; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 184; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297f.; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 197-199; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 217; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 88, 89, 134.

London

4 0 9 (I) StSG. 676

873

LONDON, THE BRITISH LIBRARY EGERTON 2 6 7 [F. 3 - 4 ] A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Reste von 2 Blättern; f. 3 19,5 χ 20,5 cm; f. 4 18,0 χ 21,0 cm; Zählung von 3 bis 4 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Fragmentsammlung in modernem Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel nicht bestimmbar; zweispaltig; f. 3 17 Zeilen, f. 4 18 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. 3 r - 4 v Vergil, Georgica (II, 187-280) und Aeneis (XII, 1 - 8 2 ) . Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts wahrscheinlich in St. Gallen entstanden; es wurde von einem Quartband der Helmstedter Universitätsbibliothek abgelöst; die Fragmentsammlung wurde 1833 im Nachlaß des Oberappellationsgerichtsrates E.P.J. Spangenberg (1784-1833) in Celle gefunden und zusammen mit anderen Handschriften seiner Sammlung öffentlich verkauft; das British Museum erwarb die Fragmentsammlung im März 1834 von dem Antiquar Th. Rodd. Literatur: L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 146; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 8 — 11; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 303; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 730; III, 1, S. 230; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231f.; StSG. IV, S. 684f., Nr. 676; StSG. V, S. 63, Nr. 676.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen [f. 3ν und 4r (2)] zu Vergil, Georgica und Aeneis; wenige lateinische Interlinearglossen. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: StSG. V, S. 32 (Nr. DCCCLXXIV"); Nachtrag bei H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231. Literatur: StSG. IV, S. 684f., Nr. 676; StSG. V, S. 63, Nr. 676; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 10f.; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231f.

874 4 0 9 (II) StSG. 676

London

LONDON, THE BRITISH LIBRARY EGERTON 2 6 7 [F. 4 0 - 4 2 ] A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Einzelblatt und 1 Doppelblatt; Einzelblatt 16,5 χ 12,4 cm; Doppelblatt je Blatt 19,6 χ 14,5 cm; Blätter von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit 46, 40 und 41 bezeichnet; heute von 40 bis 42 gezählt; Fragmentsammlung in modernem Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 9,0 cm; einspaltig; 18 Zeilen; f. 41r, 42r schlichte Initialen in rotbrauner Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. 40r-42v Arator, De actibus apostolorum (I, 169-204, 241 -312). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; das Einzelblatt wurde als Einbandmakulatur für eine Handschrift oder einen Druck der Universitätsbibliothek Helmstedt oder der Herzoglichen Bibliothek in Wolfenbüttel verwendet; die Fragmentsammlung wurde 1833 im Nachlaß des Oberappellationsgerichtsrates E.P.J. Spangenberg (1784-1833) in Celle gefunden und zusammen mit anderen Handschriften seiner Sammlung öffentlich verkauft; das British Museum erwarb die Fragmentsammlung im März 1834 von dem Antiquar Th. Rodd. Literatur: I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 11; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 8 - 1 1 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 303; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 63, Nr. 85; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 307f. und passim; Η. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231f.; StSG. V, S. 63, Nr. 676.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 15 Glossen (f. 40r-42v) zu Arator, De actibus apostolorum; 6 marginal, 9 interlinear stehend; Glossen von mehreren textfremden Händen, zum Teil in bfk-Geheimschrift eingetragen; Handschrift durchgehend interlinear und marginal lateinisch glossiert und kommentiert. Zeit und Ort: Glossen Ende des 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach I. Kelling, S. 36; A. Schlechter, S. 319; H. Tiefenbach, S. 40). Edition: StSG. V, S. 22 (Nr. DXXVIIP); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231; erneute Edition bei A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 308-315.

London

875

Literatur: StSG. V, S. 63, Nr. 676; I. Kelling, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 11 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 237; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 10f.; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 104; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 3 0 8 - 3 2 1 und passim; Η. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 231f.; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15 und passim.

4 1 0 (I)

LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 6 1 0 [F. 1 - 3 7 ]

StSG. 277

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 410 (II)]; Pergament; 37 Blätter; 22,5 χ 17,5 cm; Zählung von 1 bis 37 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; moderner Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 3 0 - 3 1 Zeilen; f. lv Skizze. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Kaufvermerk; f. l r - 3 7 r Ovid, Metamorphosen (I—III, 622); f. 37v leer. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in Deutschland entstanden; ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. 41r (Teil 3) weist auf das Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra in Augsburg; am 20.10.1725 wurde die Handschrift von E. Harley erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: W.S. Anderson, CSCA. 11 (1979) S. 1 - 1 9 ; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 703; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, II, S. 2; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 161; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 8 2 - 8 4 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 304; F. Munari, Catalogue of the MSS of Ovid's Metamorphoses, S. 37, Nr. 166; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 145; III, 1, S. 33; III, 2, S. 102; B. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 94; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 10, Nr. 16; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 277, 279, 282; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 230; C . E . Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 385, 481; StSG. IV, S. 497, Nr. 277. - Abbildung von 3 Seiten bei W.S. Anderson, Abb. 1 , 3 , 5 ; Abbildung von f. 5v bei Ε. Chatelain, PI. XCVII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 12 Interlinearglossen [f. 2r, 5v (10 Glossen), 9v] zu Ovid, Metamorphosen; spärliche lateinische Glossierung und Kommentierung.

876

London

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 341 (Nr. DCCXLIV 3 Nachtr.); Nachtrag bei H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 230. Literatur: StSG. IV, S. 497, Nr. 277; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 84; E. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 150; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 145; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 230.

4 1 0 (II)

LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 6 1 0 [F. 3 8 - 4 0 ]

StSG. 277

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 410 (I)]; Pergament; 3 Blätter; 22,3 χ 16,5 cm; Zählung von 38 bis 40 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; moderner Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 48 Zeilen; Lemmaanfänge in roter Farbe. - Schrift: von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: f. 38r Kaufvermerk; f. 3 8 r - 4 0 v 1. Salomonisches Glossar (Fragment aus dem Buchstaben S; richtige Reihenfolge f. 39, 38, 40). Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 13./14. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. 41r (Teil 3) weist auf das Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra in Augsburg; am 20.10.1725 wurde die Handschrift von E. Harley erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: G.L. B u r s i l l - H a l l , A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 117; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 703; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 304; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 264; C . E . Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 385, 481; StSG. IV, S. 497, Nr. 277.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 8 deutsche Interpretamente (f. 3 8 r - 3 9 v ) in ca. 200 Zeilen fortlaufendem Glossartext aus dem Buchstaben S des 1. Salomonischen Glossars. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

London

877

Edition: Η. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 264. Literatur: StSG. IV, S. 497, Nr. 277; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 17f.; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 25; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 264.

LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL.

2644 s.

NR.

411 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 6 6 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

422a

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 24 Blätter; 30,0 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 24 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband aus rotem Leder mit Goldprägung. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 14,0 cm; zweispaltig; 6 0 - 6 3 Zeilen; einfache rote und schwarze Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r a - 4 r b Vergil, Eklogen; f. 4 r b - 1 3 r a Vergil, Georgica (bis IV, 539); f. 13ra-13rb Ovid, Epigrammata; Epitaphium Vergilii; Carmina Vergiliana; f. 13rb-24vb Vergil, Aeneis (Exzerpte); f. 16rb, 19va, 22ra Ovid, Epigrammata. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts in Deutschland entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. lr befand sich der Codex im 15. Jahrhundert im Besitz des Nikolaushospitals in Kues; später wurde die Handschrift wahrscheinlich durch G. Suttie in Kues aufgekauft und über N. Noel zwischen 1717 und 1722 an R. Harley vermittelt. Literatur: A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 706; H. Hallauer, MFCG. 7 (1969) S. 151; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 304; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 731f.; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 256; R.D. Williams - T.S. Pattie, Virgil, S. 133, Nr. 52.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Glossen (f. lr —8r) zu Vergil, Werke; 2 Interlinearglossen (f. lrb, Iva) zu Eklogen; 4 Glossen zu Georgica; davon 3 (f. 4va, 5ra, 7vb) interlinear, 1 (f. 8ra) marginal (mit Wiederholung des Lemmas im Nominativ Singular) stehend.

878

London

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 255. Literatur: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 255.

412 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 6 7 4 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 188 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierblatt vorne; 29,0 χ 21,0/22,0 cm; Zählung von 1 bis 188 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner Ledereinband mit Goldpressungen, jetzt innen in modernem Bibliothekseinband aufgeklebt; vorgängige Signatur 103.B. 18/2674 und 10/VI C auf dem Papierblatt vorne. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 16,0 cm; einspaltig; 3 8 - 4 0 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in silberner, roter und schwarzer Farbe; f. lr Federzeichnung eines Ritters. — Schrift: f. lr—16v karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts; f. 17r—188ν französische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Distichon; Federproben; Vers (mit Neumen); Bücherverzeichnis; f. lv —187r Priscian, Institutiones de arte grammatica (I—XVIII); f. 187r-188v grammatische Schrift. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 1 6 im 10. Jahrhundert [nach H. Hoffmann, S. 121, der wohl den gesamten Codex ins 10. Jahrhundert datiert, in Essen], f. 17 — 188 im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts in Ostfrankreich; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf das Nikolaushospitals in Kues; später wurde die Handschrift wahrscheinlich durch G. Suttie in Kues aufgekauft und über N. Noel zwischen 1717 und 1722 an R. Harley vermittelt. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 259, Nr. 322; R. Bianchi - S. Rizzo, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 612; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 113, Nr. 2445; K. Bodarwe, in: Herrschaft, Bildung und Gebet, S. 114, 166; K. Bodarwe, Sanctimoniales litteratae, S. 117, 134, 276f., 343, 4 4 2 444; Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, II, S. 77; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 706; R. Danzer, MFCG. 4 (1964) S. 392; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 213f., 328; M. Ferrari, in: Virgilio e il Chiostro, S. 28; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 105; Μ. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 114; H. Hallauer, MFCG. 7 (1969) S. 151; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 137; Μ. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S.237; Η. Hoffmann, in: Kunst im Zeitalter der Kaiserin

London

879

Theophanu, S. 121 und passim; C. Jeudy, RHT. 1 4 - 1 5 ( 1 9 8 4 - 1 9 8 5 ) S . 133; F. Kerlouegan, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 187; Kritisches Verzeichnis der Londoner Handschriften aus dem Besitz des Nikolaus von Kues, MFCG. 3 (1963) S. 5 4 - 5 7 ; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 22; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 304; O. Meyer, Varia Franconiae Historia, II, S. 704; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 143; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 255. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 15v bei H. Hoffmann, Abb. 13, S. 141.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 8r) zu Priscian, Institutiones de arte grammatica, in einer marginal stehenden Scholie; zudem im ersten Teil (f. 1 — 16) sporadische lateinische Glossierung; der zweite Teil durchgehend interlinear und marginal lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Altsächsisch.

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 254. Literatur: K. Bodarwe, in: Herrschaft, Bildung und Gebet, S. 114, 166; K. Bodarwe, Sanctimoniales litteratae, S. 276f., 332, 443; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 213f.; Kritisches Verzeichnis der Londoner Handschriften aus dem Besitz des Nikolaus von Kues, MFCG. 3 (1963) S. 57; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 254f.; H. Tiefenbach, in: Essen und die sächsischen Frauenstifte im Frühmittelalter, S. 113.

413 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 6 8 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 102 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 35,0 χ 26,0 cm; moderner Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 χ 21,0 cm; zweispaltig; 4 5 - 4 6 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 4. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt recto Besitzvermerk; Kaufvermerk; f. l r a - 2 3 v a Boethius, De consolatione philosophiae (f. 3ra mit Neumen); f. 23vb leer; f. 24r Kaufvermerk; f. 24ra-35vb Fulgentius, Mythologiae (I—III); f. 35vb-39rb Fulgentius, Expositio Vergilianae continentiae; f. 39rb-102rb Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii; f. 102v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 4. Viertel des 9. Jahrhunderts vermutlich in Ostfrankreich entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem Vorsatzblatt weist auf die Kölner Dombibliothek; von dort aus ge-

880

London

langte die Handschrift in den Besitz des rheinischen Handschriftensammlers J.G. Graevius (1632-1703); nach dessen Tod wurde sie am 20.10.1725 von E. Harley erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: H. Backes, Die Hochzeit des Merkurs und der Philologie, S. 22; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 202; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 25 und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 113, Nr. 2446; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 707; Codices Boethiani, S. 30, S. 140f., Nr. 119; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 397; I. Jeffre, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 167; R. Kottje, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 153; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 77f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 304; J.M. Plotzek, in: Glaube und Wissen im Mittelalter, S. 34, 40; J. Preaux, Latomus 158 (1978) S. 78f. und passim; J. Preaux, SE. 17 (1966) S. 1 4 3 - 1 4 5 ; D. Shanzer, CPh. 81 (1986) S. 6 5 - 8 0 ; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 240; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 16, 38, 218f., Tafel I; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVII, XXII; J. Willis, Martianvs Capella, S. X I I I - X V , 1 - 3 8 6 ; M. Winterbottom, in: Texts and Transmission, S. 246; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 385, 482.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 3 Interlinearglossen; davon 1 (f. 2rb) zu Boethius, De consolatione philosophiae; 2 (f. 29va, 32ra) zu Fulgentius, Mythologiae (III); alle Texte stellenweise lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert in Köln eingetragen. Sprachgeographische Thoma, S. 242).

Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 202f.; H.

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 240, 242. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 202f.; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 32 und passim; Codices Boethiani, S. 140, Nr. 119; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 240, 242; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 218; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 132.

LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 6 8 8 s. N R . 4 2 2 B

414 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 7 1 9 StSG. 278

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 177 Blätter; 24,8 χ 21,3 cm; moderner Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 15,0 cm; zweispal-

London

881

tig; 29 Zeilen; Titel und Überschriften in roten Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—177v Nonius Marcellus, De compendiosa doctrina. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl in der Loire—Gegend entstanden. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 114, Nr. 2451; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, ΠΙ, S. 67; Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, Π, S. 73; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 709; A.C. Clark, The Descent of Manuscripts, S. 35, 459; P. Gatti, in: Les manuscrits lexiques et glossaires, S. 84, 87; P. Gatti, in: Scire litteras, S. 184; P. Hamblenne, Scriptorium 45 (1991) S. 114; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 137; W.M. Lindsay, Nonius Marcellus' Dictionary; W.M. Lindsay, ZCPh. 1 (1897) S. 26; A.L. Llorente, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 98; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 10, Nr. 17; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 2 4 9 - 2 5 2 ; StSG. IV, S. 497, Nr. 278.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 althochdeutsches Wort im Kontext eines marginalen Scholions (f. 27r) zu Nonius Marcellus, De compendiosa doctrina; zudem 1 bretonische Glosse. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 340 (Nr. DCCXXXVIII" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 497, Nr. 278; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 230.

415 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 7 2 4 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 136 Blätter sowie je 2 zusätzliche Papierblätter vorne und hinten; 24,5/25,0 χ 20,5/21,5 cm; f. 1: 19,5 χ 21,5 cm; f. 68, 69 kleiner (8,5 χ 15,0 cm); Einband restauriert; roter Ledereinband mit Goldpressungen; vorgängige Signatur 104 Β 10/2724 und S/VID auf dem ersten Papierblatt recto. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 3 0 - 3 1 Zeilen; Überschriften und Initialen in silberner und roter Farbe; f. lr Skizze einer menschlichen Figur; f. 13 lv Skizze einer menschlichen Figur; f. 136r Federzeichnungen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts.

882

London

Inhalt: f. lr Kaufvermerk; Titel; Federprobe; f. lv Worterklärungen; f. 2r-130r Horaz, Werke: f. 2 r - 4 6 v Oden; f. 47r-54v Ars Poetica; f. 5 5 r 66r Epoden; f. 66r-67r Carmen saeculare; f. 67v-94v Briefe; f. 94v-130r Satiren; f. 130r Sueton, Vita des Horaz; f. 130r—ν Servius, De metris Horatii; f. 130v Fulgentius, Mythologiae; Worterklärungen; f. 13lr Lied; f. 13lv Glossar zu Martianus Capeila; f. 132r-135v Schriften zu Horaz; f. 136r-v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts entstanden; später befand er sich im Besitz des Nikolaushospitals in Kues; nach einem Kaufvermerk auf f. lr wurde er am 18.1.1724 über N. Noel von R. Harley (1661 — 1724) erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 709; R. Danzer, MFCG. 4 (1964) S. 391; H. Hallauer, MFCG. 7 (1969) S. 149; Kritisches Verzeichnis der Londoner Handschriften aus dem Besitz des Nikolaus von Kues, MFCG. 3 (1963) S. 5 7 - 6 1 ; W.D. Lebek, MJB. 29/1 (1994) S. 2 1 - 3 7 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 304; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 461; ΠΙ, 2, S. 69; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 150; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 1 8 - 3 2 0 u n d passim; P. Stotz, MJB. 2 4 - 2 5 ( 1 9 8 9 1990) S. 490; P. Stotz, MJB. 26 (1991) S. 8 5 - 1 0 2 ; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 243f.; C. Villa, Aevum 66 (1992) S. 132; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 235, 237, 483. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 117v bei K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, Tafel 4, nach S. 152; Abbildung von f. 13 lr bei P. Stotz, MJB. 26 (1991) S. 86.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 9 Glossen (f. 56r—13lv). — Textglossierung: 7 Glossen (f. 56r-129r) zu Horaz, Werke; 1 Marginalglosse (f. 56r) zu Epoden; 2 Interlinearglossen (f. 73v, 76r) zu Briefe; 4 Interlinearglossen [f. 99r, 117v (2 Glossen), 129r] zu Satiren. - Textglossar in Textreihenfolge: 2 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 13 lv) in dem 15 Zeilen umfassenden Glossar zu Martianus Capeila; Glossen von mehreren Händen eingetragen; Horaz-Text durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Glossen Ende des 10. Jahrhunderts oder im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Horaz bair. (nach K. Siewert, Horazglossierung, S. 326). Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 243, 254; Horazglossen erneut ediert bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 321—325. Literatur: S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 77; K. Siewert, Glossenfunde, S. 113; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 1 9 - 3 2 7 und passim; Κ. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 148; H. Thoma, PBB. 73

London

883

(1951) S. 243 —245,254; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 31, 34; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 326.

416 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 7 2 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 152 Blätter; Blatt 40 ausgeschnitten, wieder angenäht; 23,0 χ 16,7/17,0 cm, f. 3: 15,0 χ 17,0 cm; moderner Bibliothekseinband; früherer roter Ledereinband mit Goldpressungen innen eingeklebt. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 9,5 cm; einspaltig; 27—29 Zeilen; Überschriften in silberner und roter Farbe; f. lv Initiale; f. 43r, 58r, 121r rote Flechtbandinitiale; f. 26r, 79r, 13 lr schematische Zeichnungen auf dem Rand. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel oder 2. Drittel des 11. Jahrhunderts; Ergänzungen von zwei Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Kaufvermerk; Federprobe; f. l v - 1 5 2 r Lucan, Pharsalia ( I - X ) ; f. 3 eingeschobenes Blatt recto mit Erläuterungen, verso leer; f. 152v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel oder 2. Drittel des 11. Jahrhunderts in Freising [nach H. Hoffmann, S. 417] entstanden; später befand er sich im Nikolaushospital in Kues; nach einem Kaufvermerk auf f. lr wurde er am 18.1.1724 über N. Noel von R. Harley (1661-1724) erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museums über. Literatur: A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 709; R. Danzer, MFCG. 4 (1964) S. 391; H. Hallauer, MFCG. 7 (1969) S. 149; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 417f.; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 390; Kritisches Verzeichnis der Londoner Handschriften aus dem Besitz des Nikolaus von Kues, MFCG. 3 (1963) S. 62f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 45; ΙΠ, 2, S. 93, 167; Y. - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 108; E.M. Sanford, Speculum 9 (1934) S. 293; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 254; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 238, 483. - Abbildung von f. 15r, 57r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 244f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 8 Glossen (f. 10v-117r) zu Lucan, Pharsalia; 7 interlinear, 1 (f. lOv) marginal stehend; umfangreiche durchgehende lateinische marginale Kommentierung, zum Teil auch interlineare Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

884

London

Edition: Η. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 253f. Literatur: J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 253f.

4 1 7 (I) LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 2 7 7 2 [FRAGMENT 1, F. 1 - 1 5 ] nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 15 Blätter aus verschiedenen Lagen; 28,0 χ 20,0 cm; Zahlung von 1 bis 15 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; als erstes von 6 Fragmenten zusammengebunden in modernem Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 8,5 cm; einspaltig; 36 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—15v Vergil, Aeneis (Fragment; Blätter 14 und 15 in der Reihenfolge vertauscht); f. 6v, 14r Ovid, Verse ( 8 1 - 9 0 , 121-130). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; die Fragmentsammlung befand sich im Besitz des rheinischen Handschriftensammlers J.G. Graevius (1632-1703); nach dessen Tod wurde sie am 20.10.1725 von E. Harley erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 711; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 137; L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 146; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 397; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 732; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 251f.; R.D. Williams - T.S. Pattie, Virgil, S. 76, 134; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 385, 484.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 leicht verschoben, aber noch im Schriftspiegel stehende Interlinearglosse (f. 14r) zu Ovid, Verse (121-130); nur f. 14 auch lateinisch kommentiert und glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 255. Literatur: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 251, 255.

London

4 1 7 (II)

LONDON, THE BRITISH LIBRARY [FRAGMENT 3 , F. 2 6 - 2 7 ] nicht bei StSG. - BV. (1973)

885 HARL.

2772 A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; 27,5 χ 20,0 cm; Zählung von 26 bis 27 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit 5 anderen Fragmenten in modernem Bibliothekseinband zusammengebunden. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 32 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. 2 6 r - 2 7 v Juvenal, Satiren (XIII, 2 3 4 - X I V , 110). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; die Fragmentsammlung befand sich im Besitz des rheinischen Handschriftensammlers J.G. Graevius (1632-1703); nach dessen Tod wurde sie am 20.10.1725 von E. Harley erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 116; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, Π, S. 711; Catalogue Translationum et Commentariorum, I, S. 183; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 397; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 573; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 251f.; R.D. Williams T.S. Pattie, Virgil, S. 134; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 385, 484.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 26r) zu Juvenal, Satiren; interlineare lateinische Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 251. Literatur: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 251.

886

London

418 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 3 0 9 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 149 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne (f. 1*); 27,5 χ 22,0 cm; Zählung von 1 bis 149 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; roter Ledereinband mit Goldprägung. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; einfache Initialen in roter Farbe; f. 112v Zeichnung der 7 Himmelsphären. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l*r Federproben, Kaufvermerk; f. l*v Notiz; f. lr leer; f. l v - 2 r Viten des Boethius; f. 2 v - 1 1 0 v Boethius, De consolatione philosophiae; f. 4 7 r - 5 9 r Bovo von Corvey, Tractatus super Boetii versus; f. 59r—61v Bovo von Corvey, Alia expositiuncula super eosdem versus; f. 89r Vermerk; f. 11 lr Worterklärungen; Eugenius von Toledo, Hexaemeron; f. l l l v liturgische Schriften (mit Neumen); f. 112r, 113rleer; f. 113v —149v Boethius, Opuscula sacra (interlinear und marginal Johannes Scottus Eriugena, Kommentar zu Boethius): f. 113v-121v De trinitate; f. 121v-123r Utrum pater et filius; f. 123r—126v De hebdomadibus; f. 126v-132v De fide catholica; f. 1 3 2 v 149v Contra Eutychen et Nestorium. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Nordfrankreich entstanden; er befand sich in der Kölner Dombibliothek und war mit dem Fragment Harl. 2688 [f. 1 7 - 2 2 ] [Katalog Nr. 422b (I)] verbunden; die Handschrift stammt vermutlich aus demselben Skriptorium wie das Fragment Harl. 2688 [f. 2 3 - 4 6 ] [Katalog Nr. 422b (II)]; später gelangte sie in den Besitz des rheinischen Handschriftensammlers J.G. Graevius (1632-1703); nach dessen Tod wurde sie am 20.10.1725 von E. Harley erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 200; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 43 - 4 4 (1995) S. 26 und passim; L. Bieler, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolatio, S. XIII und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 121; Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, II, S. 74f.; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 735; Codices Boethiani, S. 30, 142, 144f., Nr. 124; F. Dolbeau, RHT. 1 2 - 1 3 ( 1 9 8 2 - 1 9 8 3 ) S. 397; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 56 [=VI]; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 12, 25 [ = X V ] ; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 229 [=XVI]; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, S. 133; M. Huglo, Scriptorium 45 (1991) S. 2 8 8 - 2 9 4 ; R.B.C. Huygens, SE. 6 (1954) S. 377 und passim; Β.Μ. Kaczynski, Greek in the CarolingianAge, S. 49; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 305; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 30; H. Silvestre, Scriptorium 9 (1955) S. 279; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 2 3 7 - 2 3 9 ; H. Tiefenbach, X a n t e n - E s s e n - K ö l n , S. 314; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 16

London

887

und passim; F. Troncarelli, Scriptorium 41 (1987) S. 135, 143, 146; F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) S. 16; F. Troncarelli, Tradizioniperdute, S. 3, 130 und passim; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVII, XXIIf.; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 386, 489. - Abbildung von f. 49r im Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, II, Tafel 57; Abbildung von f. 40v bei M. Gibson, Tafel 10 [=XV]; Abbildung von f. 46v in Codices Boethiani, Tafel 6; Abbildung von f. 58v, f. 59r bei R.B.C. Huygens, Abbildung II; Abbildung von f. 69r bei F. Troncarelli, Tradizioni perdute, Tafel VII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 47 Glossen (f. 2 v - 9 7 r ) zu Boethius, De consolatione philosophiae; davon 45 interlinear, 2 marginal stehend; breiter Rand und weiter Zeilenabstand durchgehend zu marginaler Kommentierung und interlinearer Glossierung genutzt. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert wohl in Köln eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 201).

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 2 3 4 - 2 3 7 . Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 200f.; R. Bergmann, ZDL. 50 (1983) S. 13f.; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 ( 1 9 9 5 ) S 32 und passim; Μ. Huglo, Scriptorium 45 (1991) S. 290; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 92; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 149; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 2 3 4 - 2 3 7 , 239; H. Tiefenbach, X a n t e n - E s s e n - K ö l n , S. 314; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 221.

419 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 3 0 9 9 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 168 Blätter; 34,5/35,0 χ 24,0 cm. Einrichtung: Schriftspiegel 26,0/29,0 χ 18,0 cm; zweispaltig; 41 - 4 5 Zeilen; verzierte, farbige Initialen; f. 39ra-42rb Brustbilder historischer Persönlichkeiten; f. 77r Stammbaum. — Schrift: karolingische Minuskel von acht Händen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l v a - 1 5 3 r b Isidor von Sevilla, Etymologiae; f. 153v leer; f. 154ra-164va Isidor von Sevilla, De natura rerum; f. 164vb De sonitu auium; De sonitu bestiarum; f. 165ra—166ra Pseudo-Bernhard, De fide, spe et charitate; f. 166ra Schreiberinnennamen; f. 166ra-167vb Epistola Johannis regis Indie; f. 168r Vermerk; f. 168v leer. Geschichte: Codex nach einer Subskription auf f. 166r in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts wohl in Münsterdreisen in der Pfalz oder in dessen Tochterstiften

888

London

Marienthal und Enkenbach geschrieben; nach einem Besitzvermerk auf f. lr kam die Handschrift im 13. Jahrhundert von Münsterdreisen nach Arnstein an der Lahn im Austausch gegen eine Gregor—Handschrift (Regula pastoralis). Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 300f.; P. Bourgain, in: Du copiste au collectionneur, S. 263; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 735; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 32, Nr. 106, S. 41, Nr. 122; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 104, 165f.; J. Goossens, in: Spel van zinnen, S. 137 — 148; M. Huglo, Scriptorium 45 (1991) S. 295; B. Krings, Das Prämonstratenserstift Arnstein a. d. Lahn, S. 245; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 305; D. Nebbiai —Dalla Guarda, Scriptorium 50 (1996) S. 264; M. Palma, SC. 12 (1988) S. 123f., 128; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 13; P.R. Robinson, in: Of the Making of Books, S. 88; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 248f.; A.G. Watson, Catalogue of Dated and Datable Manuscripts, I, S. 132, Nr. 729. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 10r und von f. 152v bei A.G. Watson, Catalogue of Dated and Datable Manuscripts, II, Abb. 72a, b.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 44 Glossen (f. 92va-134vb) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae (XVII); 33 marginal, 11 interlinear stehend; Glossen wohl von der Texthand eingetragen; 3 einzelne Glossen auf f. 92va und f. 97ra, die übrigen (sämtlich zu Pflanzenbezeichnungen) massiert auf f. 130r, 133r, 133v, 134r; wenige lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (mfrk. oder rhfrk.?) (nach R. Bergmann, S. 301f.). Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 246-248. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 301f.; M. Huglo, Scriptorium 45 (1991) S. 295; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 2 4 6 - 2 4 8 , 250; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 252f.; W. Wegstein, Studien zum 'Summarium Heinrici', S. 59.

420 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 3 1 2 1 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 56 Blätter; 20,5/21,0 χ 14,5 cm; roter Ledereinband mit Goldprägung. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 9,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; f. lr Federzeichnung des Arator und des Heiligen Petrus. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Kaufvermerk; f. l r - l v Tempore quo gothi wandali obsederant romam [...]; f. 2 r - 2 v Arator, Epistola ad Florianum; f. 2 v - 3 r Arator,

London

889

Epistola ad Vigilium; f. 3r—56v Arator, De actibus apostolorum (bis II, 1246). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; später gelangte er in den Besitz des rheinischen Handschriftensammlers J.G. Graevius (1632-1703); nach dessen Tod wurde sie am 20.10.1725 von E. Harley erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 16; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 484; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 63; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Actibus Apostolorum, S. XVIII; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 234; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 386, 489.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 26v) zu Arator, De actibus apostolorum, in einem durchgehend interlinear und marginal lateinisch glossierten Codex. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 234. Literatur: I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 83; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 338; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 234; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15 und passim.

421 LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL. 4 9 8 6 StSG. 279

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 84 Blätter; 26,0 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 81 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; vor f. 1 f. Γ, 2", nach f. 24 f. 24*; grüner Ledereinband mit Goldpressungen; vorgängige Signaturen 139 cl. 20/4986 und Oxford Β Α auf f. l*r. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 14,0 cm; einspaltig; 30 Zeilen; f. l*v-50r farbige Abbildungen von Pflanzen und Tieren. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts; f. 81 aus dem 14./15. Jahrhundert. Inhalt: f. l * r - l r Pseudo-Antonius Musa, De herba vettonica; f. l*r Besitzvermerk; f. l r - 4 4 r Pseudo-Apuleius, Liber de medicaminibus herbarum; f. 44v Brief; f. 4 4 v - 4 9 v Sextus Placitus, Liber medicinae ex animalibus; f.

890

London

4 9 v - 5 0 r Zusatz zu Pseudo—Apuleius, Liber de medicaminibus herbarum; f. 50v leer; f. 51r—56v Anthimus, Brief an den Frankenkönig Theoderich; f. 5 6 v - 6 4 r Pseudo—Plinius ( = Gargilius Martialis), De re medica (IV); f. 6 4 r - 6 6 r Diaeta Theodori; f. 6 6 r - v Schrift; f. 67r—68v Zusatz zu Sextus Placitus, Liber medicinae ex animalibus; f. 66v—67r, 68v—76v, 7 9 r - 8 0 r Rezepte; f. 76v—79r Galenos, Ad Glauconem de medendo methodo; f. 80v leer; f. 8 1 r - v Schrift. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; früher war er mit Harl. 5294 verbunden; nach einem Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. l*r befand er sich im Besitz des Augsburgers K. Peutinger (1465-1547); die Handschrift wurde am 20.1.1721 von R. Harley ( 1 6 6 1 1724) erworben und ging schließlich in den Bestand des British Museum über.

Literatur: M.A. d'Aronco, in: The Old English Illustrated Pharmacopoeia, S. 42; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 2 5 2 - 2 5 4 , Nr. 77; Catalogue Translationum et Commentariorum, IV, S. 126; A. Fingernagel — Μ. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 167, 169; Η. Grape-Albers, Spätantike Bilder aus der Welt des Arztes, S. 3 und passim; F.—D. Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 11, 13f., 18; A. Groos, in: Licht der Natur, S. 140; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 137; E. Howald - H.E. Sigerist, Antonii Mvsae De herba vettonica liber, S. VIII; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 29; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, II, S. 17f., Nr. 30; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 1 - 7 ; Ch. Singer, JHSt. 47 (1927) S. 35, 38; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. lOOf.; K. Sudhoff, AGM. 8 (1915) S. 3 7 7 - 4 0 3 ; K. Sudhoff, AGM. 10 (1917) S. 272f.; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 207; W. Wegstein, ADA. 88 (1977) S. 15; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 138, 489; StSG. IV, S. 479, Nr. 279. - Abbildung von f. 43v, 50r, 44r bei H. G r a p e Albers, S. 14, 31, 58.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 59 Glossen; 43 Glossen (f. lv — 41v) zu Pseudo—Apuleius, Liber de medicaminibus herbarum; 33 marginal, 10 interlinear stehend (Glossen meist den lateinischen Bildbeschriftungen zugeordnet); 3 Glossen (f. 53v, 54r, 54v) zu Anthimus, Brief an den Frankenkönig Theoderich; 1 (f. 54r) interlinear, 2 (f. 53v, 54v) marginal stehend; 2 Glossen (f. 59r interlinear, f. 63ν marginal) zu Pseudo —Plinius, De re medica (IV); 2 Interlinearglossen (f. 64r, 64v) zu Diaeta Theodori; 9 Glossen (f. 64r, 79r—80r) zu den Rezepten; 6 (f. 79r, 79v, 80r) interlinear, 2 (f. 79v, 80r) im fortlaufenden Text, 1 Eingangswort eines Rezepts (f. 80r); Glossen von der Texthand und einer weiteren Hand eingetragen, zum Teil in roter Farbe, zum Teil rot durchstrichen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

London

891

Edition: StSG. III, S. 587f. (Nr. MXXXIII), S. 600 (Nr. MXLV, MXLVIII), S. 601 (Nr. MLII), S. 605 (Nr. MLX); Berichtigungen und Nachträge sowie jüngere Glossen bei H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 206f. Literatur: StSG. IV, S. 479, Nr. 279; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 252, 253f., Nr. 77; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 281; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 399; H . - G . Maak, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 3 6 1 - 3 6 3 ; H. Palander, Die althochdeutschenTiernamen, I, S. 169; P. Piper, LBGRPh. 18 (1897) Sp. 77; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 1—7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 131; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 141; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 99, 102, 105; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 206f.

422 LONDON, THE BRITISH LIBRARY ROYAL 1 5 Β . V I I nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 57 Blätter; 22,5 χ 13,5 cm; moderner Bibliothekseinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 8,0 cm; einspaltig; 3 9 - 4 2 Zeilen; Initialen in roter, blauer und gelber Farbe; f. 3v Federzeichnung. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r leer; f. lv Federproben; f. 2r Kaufvermerk; f. 2v Notiz; f. 3r Besitzvermerk; f. 4r Besitzvermerk; f. 3 v - 5 7 v H o r a z , Werke: f. 3 v - 1 0 r Ars Poetica; f. 1 0 r - 3 6 v Satiren; f. 3 6 v - 5 5 v Briefe (unvollständig); f. 56r Pseud o - A c r o , Vita (I); f. 56v Federproben; f. 57r Federproben; f. 57v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wohl im fränkischen Raum entstanden; nach einem Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 2r wurde der Codex von dem Magister J. Alamanus in Metz gekauft; nach einem Besitzvermerk auf f. 3r ist der Codex wohl mit einer von Papst Sixtus IV. veranlaßten Gesandtschaft 1476 nach England gelangt; nach einem Besitzvermerk auf f. 4r befand sich die Handschrift zu Beginn des 17. Jahrhunderts in der Bibliothek Sir R. Cottons; von dort aus gelangte sie 1616 als Tauschexemplar in die Royal Library und schließlich in das British Museum. Literatur: B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 462f.; III, 2, S. 69; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 52; K. Siewert, Die althochdeutscheHorazglossierung, S. 327f. und passim; Η. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 245f.; C. Villa, in; II commento ai testi, S. 38; C. Villa, Aevum 62 (1988) S. 189, 196; C. Villa, Aevum 66 (1992) S. 134; G.F. Warner - J.P. Gibson, British Museum. Catalogue of Western Manuscripts in the Old Royal and Kings's Collections, II, S. 155. - Abbildung der Federzeichnung auf f. 3v bei C. Villa, Aevum 62 (1988) Abb. 13; Abbildung bei G.F. Warner - J.P. Gibson, IV, Tafel 89b.

892

London

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Interlinearglossen (f. 12r-44v) zu Horaz, Werke; davon 4 Glossen (f. 12r, 14r, 19r, 34r) zu Satiren; 1 Glosse (f. 44v) zu Briefe; Glossen von der Hand eingetragen, die auch die umfangreiche lateinische marginale Kommentierung und interlineare Glossierung vorgenommen hat. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische S. 331).

Einordnung: Frk. (nach K. Siewert, Horazglossierung,

Edition: H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 245; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 328 — 330. Literatur: J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 328 — 332 und passim; Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 124; H. Thoma, PBB. 73 (1951) S. 245f.

422a

LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL.

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

2644 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 68 Blätter; 20,0 χ 12,5 cm; Zählung von 1 bis 67 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf die Zahl 58 folgt ein ungezähltes kleineres Blatt; roter Ledereinband mit Goldprägung. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 10,5 cm; einspaltig; f. lr vierspaltig; 2 8 - 3 7 Zeilen; einfache rote Initialen und Überschriften. Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 2 r Liber fabularum; f. 2 2 v - 3 4 v Vergil, Eklogen; f. 3 5 r - 6 7 r Vergil, Georgica; ungezähltes Blatt nach f. 58 leer; f. 63v leer; f. 67v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts entstanden; am 18.1.1724 wurde die Handschrift von R. Harley (1661-1724) erworben. Literatur: G.C. Alessio, in: L'ambiente vegetale, I, S. 59; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 705; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 731; R.D. Williams - T.S. Pattie, Virgil, S. 132; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 240, 481.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 22v, Ζ. 14) zu Vergil, Eklogen; zudem wenige lateinische Glossen.

London

893

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: K. Siewert, Glossenfunde, S. 171. Literatur: B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 731; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 120; K. Siewert, Glossenfunde, S. 171f., 175.

422b (I)

LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL.

2688

[F. 1 7 - 2 2 ] nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 413a)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 6 Blätter; 27,0 χ 22,0 cm; Zählung von 17 bis 22 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Fragmentsammlung in rotem Ledereinband mit Goldprägung. - Einrichtung: Schriftspiegel ca. 22,0 χ 17,0 cm; einspaltig; f. 1 9 r - 2 2 r sechsspaltig; Zeilenzahl stark schwankend; f. 17r Federzeichnung einer Windrose; f. 22ν Federzeichnung (Besuch der Philosophie bei Boethius). - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem letzten Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 17r Windrose; f. 17v Hymnus (mit Neumen); f. 1 7 v - 1 8 r Sequenzen (mit Neumen); f. 18v Verse; f. 19r—22r griechisch —lateinische grammatische Listen; f. 22v Proverbia Salomonis (Exzerpt). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Frankreich entstanden; er befand sich wohl in der Kölner Dombibliothek und war mit der Handschrift Harl. 3095 (Katalog Nr. 418) verbunden; später gelangte das Fragment als Bestandteil einer Sammlung in den Besitz des rheinischen Handschriftensammlers J.G. Graevius (1632 — 1703); nach dessen Tod wurde sie am 6.8.1724 von R. Harley (1661-1724) erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 114, Nr. 2448, 2449; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 708; D. Ganz, in: Boethius, S. 2 7 5 - 2 7 7 ; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 116; M.W. Herren, in: Gli umanesimi medievali, S. 196; I. Jeffre, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 167; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 49; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 1 8 - 2 0 ; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 304; J.M. Plotzek, in: Glaube und Wissen im Mittelalter, S. 34; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 30f.; C.E. Wright — R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 303 und passim. — Abbildung von f. 22v bei D. Ganz, S. 276.

894

London

Glossen Zahl und Art: 8 Wörter (f. 17r) in der griechisch-lateinisch-althochdeutschen Beschriftung einer Windrose. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 31. Literatur: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 30f.

422b

(II) LONDON, THE BRITISH LIBRARY HARL.

2688

[F. 23-46] nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 413a)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 24 Blätter; 32,5 χ 25,3 cm; Zählung von 23 bis 46 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Fragmentsammlung in rotem Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; rote Überschriften und Initialen. Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. 2 3 r - 4 6 v Horaz, Werke (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert wohl in Nordfrankreich oder Belgien entstanden; er stammt vermutlich aus demselben Skriptorium wie Harl. 3095 (Katalog Nr. 418); später gelangte die Fragmentsammlung in den Besitz des rheinischen Handschriftensammlers J.G. Graevius (1632-1703); nach dessen Tod wurde sie am 6.8.1724 von R. Harley (1661 - 1 7 2 4 ) erworben und ging schließlich 1753 in den Bestand des British Museum über. Literatur: Catalogue of Ancient Manuscripts in the British Museum, II, S. 71; A Catalogue of the Harleian Manuscripts, II, S. 708; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, I, S. 26; A.C. Clark, The Descent of Manuscripts, S. 41, 458; H. Hoffmann, Bamberger Handschriftendes 10. und 11. Jahrhunderts, S. 133; Ο. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. LVIIIf. und passim; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 1 8 - 2 0 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 304; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 461; C.E. Wright - R.C. Wright, The Diary of Humfrey Wanley, S. 302 und passim. - Abbildung von f. 29r bei E. Chatelain, Tafel LXXXVIII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 37r, Z. 9) zu Horaz, Werke; nach K. Siewert, S. 290, ist die Glosse nicht sicher als althochdeutsch

Luxemburg

895

zu bestimmen; Handschrift durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 290. Literatur: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 31; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 290.

422c

LONDON, THE BRITISH LIBRARY ADD.

18363

5. N R . 9 9

LONDON, THE BRITISH MUSEUM. DEPARTMENT OF MANUSCRIPTS s. LONDON, THE BRITISH LIBRARY

LUXEMBOURG S. LUXEMBURG

423

LUXEMBURG, BIBLIOTHEQUE NATIONALE 2 2

StSG. IV, S. 467 Anm. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 181 Blätter; 17,8 χ 10,8 cm; Blätter am oberen Blattrand beschnitten (mit Textverlust). - Einrichtung: einspaltig; f. 165r—179v zweispaltig; 2 4 - 4 3 Zeilen; f. 165r-179v 38 Zeilen; mehrere Skizzen; umpunktete Initialen in roter Farbe. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 12. und 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 8 0 v theologische Schriften (Exzerpte); darunter: f. 177v Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi; f. 96v, 180v Besitzvermerke; f. 1 8 1 r - v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. und 13. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke des 18. und 13. Jahrhunderts auf f. 1 und f. 180v weisen auf das Zisterzienserkloster Orval in Belgisch—Luxemburg; nach der Zerstörung

896

Luxemburg

des Klosters im Rahmen der französischen Revolution 1793 gelangte die Handschrift nach Luxemburg. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 146; BHM., Nr. 990; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 53, Nr. XXXI; J. Christophory, 150 manuscrits precieux, S. 89; A. - C . Fraeijs de Veubeke, in: Aureavallis, S. 99, Nr. 115; A . - C . Fraeijs de Veubeke, Scriptorium 27 (1973) S. 103; G. Fransen, in: Aureavallis, S. 123f.; F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 3; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 445; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VI, S. 382, Nr. 9735; N. van Werveke, Catalogue descriptif des manuscrits de la Bibliotheque de Luxembourg, S. 3 5 - 4 2 ; M.Th. Wieser, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VIII, 2, S. 221.

Glossen Zahl und Art: 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (f. 177v) mit 2 Einzelwörtern zu Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi. Zeit und Ort: Glosse wohl im 13. Jahrhundert in Orval eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (mfrk.?) (nach R. Bergmann, S. 146f.; R. Bruch, S. 53). Edition: A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 451. Literatur: StSG. IV, S. 467; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 146f.; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 53, Nr. XXXI; II, S. 6f.; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 50; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 445, 451.

424 LUXEMBURG, BIBLIOTHEQUE NATIONALE 4 4 StSG. 280 Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 8 ; Teil 2: f. 49-129; Pergament; 129 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 21,2 χ 13,0 cm; vorgängige Signatur A 17 auf f. 5r wohl aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts. - Einrichtung: einspaltig; 1 9 - 2 1 Zeilen; f. 2r Titel in Capitalis rustica und Unziale mit grüner und roter Füllung; Überschriften in roter Unziale und Halbunziale; reich verzierte mehrfarbige Initialen; f. lr Federzeichnung (abradiert). - Schrift: insular beeinflußte frühkarolingische Minuskel von 2 Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts; f. 81r-82r von einer dritten Hand; deutsche Personennamen auf f. lv von einer Hand des 12. Jahrhunderts.

Luxemburg

897

Inhalt: f. lv deutsche Personennamen; f. 2 r - 4 v Inhaltsverzeichnis; f. 5 r - 4 8 v Gregor der Große, Dialoge (I); f. 4 9 r - 129v Gregor der Große, Dialoge (IV); f. 77v, 78r Alphabet. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts auf f. 5r sowie ein Eintrag des 18. Jahrhunderts im Bibliothekskatalog; nach der Aufhebung des Klosters 1796 gelangte die Handschrift 1798 in die Zentralschule von Luxemburg und schließlich in die Zentralbibliothek, die spätere Bibliotheque Nationale. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 97f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 134, Nr. 2532; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 37f., Nr. XIX; J. Christophory, 150 manuscritsprecieux, S. 48; Exposition Saint-Willibrord, S. 72, Nr. 133; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 18f., 122; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 462 und passim; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 40; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 311; R. McKitterick, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 107; J . - C . Muller, ESt. 3 (1983) S. 397f.; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 8 - 9 1 ; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 4 0 7 - 4 1 2 ; N. van Werveke, Catalogue descriptif des manuscrits de la Bibliotheque de Luxembourg, S. 102f.; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 233, 295; E. Seebold, in: Theodisca, S. 21; StSG. IV, S. 497f., Nr. 280. - Abbildung von f. 5r bei M.C. Ferrari, Abb. 6; Abbildung von f. 2r, f. 77v, f. 78r bei J . - C . Muller, Abb. 4f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 25 Glossen (f. 8 v - 4 0 r ) zu Gregor der Große, Dialoge (I); davon 23 interlinear, 2 (f. 8v, 40r) marginal stehend; eine der Glossen auf f. 25r ist möglicherweise altenglisch; Glossen von dem Echternacher Schreiber Anonymus Β eingetragen. Zeit und Ort: Glossen Ende des 10. Jahrhunderts in Echternach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 9 8 - 1 0 0 ; R. Bruch, S. 37f.; R. Schützeichel, S. 24; F. Simmler, S. 37); frk. (nach G. Baesecke, S. 258; J. Franck - R. Schützeichel, S. 6; H. Reutercrona, S. 138). Edition: StSG. II, S. 261 (Nr. DCLXXI); Nachträge bei A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 445; Nachtrag dazu sowie vollständige Edition der Glossen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 9 2 - 1 0 9 . Literatur: StSG. IV, S. 497f., Nr. 280; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 9 8 - 1 0 0 ; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 37f., Nr. XIX; II, passim; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 6; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 109; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 410; I. Kelling, Die althochdeut-

898

Madrid

sehen Aratorglossen, S. 50; Th. Klein, JVNSp. 123 (2000) S. 28; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 263; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 77, 79; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 138; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S, 353; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 214; R. Schützeichel, ZDA. 93 (1964) S. 24; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 37; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 9 - 1 1 0 u n d passim; Α. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 407, 411; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 137f.

LUZERN, STAATSARCHIV. ARCHIV DER LUZERNER STIFTSKIRCHE ST. LEODEGAR. FRAGMENTENMAPPE FRAGMENT N R . 3 s . N R . 1 0 5 8 LUZERN, Z E N T R A L - UND HOCHSCHULBIBLIOTHEK K B Msc. 40. 4° s. N R . 1037 MAASTRICHT, STADSBIBLIOTHEEK O. SIGN. S. N R . 1 0 5 7

425

MADRID, BIBLIOTECA DE LA REAL ACADEMIA DE LA

HISTORIA 4 6 (FRÜHER F 2 1 2 , VORHER AEMILIANUS 4 4 ) StSG. 281 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 172 Blätter; Blatt 168 beschnitten; 29,0 χ 22,0 cm; Zählung von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zwischen f. 28 und 29 sowie zwischen f. 108 und 109 Fehler in der Zählung. — Einrichtung: zweispaltig; verzierte Initialen. — Schrift: westgotische Schrift von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra—3vb Decretum Gelasianum; f. lra—168rb Abavus—Glossar; f. 168va-170rb Canones-Glossar (Confecta-Glossar; lateinisch-lateinisch und lateinisch —althochdeutsch). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei San Millän de la Cogolla. Literatur: M.C. Diaz y Diaz, MJB. 2 4 - 2 5 (1989-1990) S. 99; C. Perez Pastor, Indices de los codices de San Millän de la Cogolla y San Pedro de Cardena, S. 34, Nr. 46; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 311; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 124; M.C. Vivancos, ALMA. 53 (1995) S. 169-171; StSG. IV, S. 498, Nr. 281.

Madrid

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Glossen Zahl und Art: Textglossar: 26 Glossen (f. 168vb-170rb) in dem vorrangig lateinisch—lateinischen, aber auch lateinisch —althochdeutschen Canones — Glossar; das Glossar wird nach dem ersten glossierten Wort als ConfectaGlossar bezeichnet. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Ende des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 83f. (Nr. DLXXXIII); Edition, Berichtigungen und Nachträge bei H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 3 1 2 - 3 2 3 . Literatur: StSG. IV, S. 498, Nr. 281; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 118, 132; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 302; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 353; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 9; E. Karg-Gasterstädt, in; Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 239, 247, 251 f.; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreib wesen, S. 151; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 309f., 3 1 2 - 3 2 4 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 1 8 - 1 2 0 , 124-130, 132; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 297, 344.

MAIHINGEN, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK M S . I, 2 , 2 ° , 2 1 s. N R . 2 7 4 MAIHINGEN, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK M S . I, 2 , 4 ° , 2 s. N R . 2 7 5 MAIHINGEN, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK M S . I , 2 , 4 ° , 3 s . N R . 4 5 MAIHINGEN, FÜRSTLICH OETTINGEN-WALLERSTEIN'SCHE BIBLIOTHEK M S . I, 2 , 4 ° , 1 4 s. N R . 2 7 6

900 426

Mainz

MAINZ, STADTBIBLIOTHEK H S . I 3 7 1

(FRÜHER CART 131) StSG. 282 Abbildung f. 2r

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 165 Blätter; 28,0 χ 22,5/23,0 cm; f. 164 dem Rückendeckel aufgeklebt; Zahlung von 1 bis 164 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 63 63a; Klebespuren auf f. lr weisen darauf, daß das Blatt dem Codex ehemals als vorderes Spiegelblatt diente; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. 6 r - 8 v Canonestafeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Kapitel Verzeichnis; f. 2 r - 4 r Hieronymus, Epistola ad Damasum Papam; f. 4 r - 5 v Praefatio Hieronymi; f. 9 r - 1 6 3 v Matthäus-, Mark u s - , L u k a s - , Johannes—Evangelium (mit den Prologen des Hieronymus; am Schluß unvollständig); f. 164r Schrift (Fragment; auf dem Kopf stehend). Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Westdeutschland entstanden; er befand sich in der Bibliothek des Kartäuserklosters, bevor er in die Mainzer Universitätsbibliothek gelangte. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 168, Nr. 2671; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 35; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 11*, 25* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 80; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 69; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 3 und passim; Η. Schreiber, Die Bibliothek der ehemaligen Mainzer Kartause, S. 28, 106; StSG. IV, S. 498, Nr. 282.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung; 7 Interlinearglossen [f. 2r (4 Glossen), 2v (2 Glossen), 3r) zu Hieronymus, Epistula ad Damasum Papam; eine der Glossen (f. 2r) über dem marginal wiederholten Lemma stehend; zudem mehr oder weniger reiche lateinische Glossierung und Kommentierung auf f. 2 r - 5 v . Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach I. Rosengren, S. 37).

Edition: StSG. I, S. 708 (Nr. CCCLXVIII); A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 223f. (mit Neufund). Literatur: StSG. IV, S. 498, Nr. 282; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 35; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und

Mainz

901

altsächsischen Evangelienglossen, S. 3 und passim; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 2 2 2 - 2 3 0 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150f.

427 MAINZ, STADTBIBLIOTHEK H S . II 3 StSG. 283 Abbildungen f. 26r, 35r, 41r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 212 Blätter sowie 3 nach f. 208 eingebundene Papierblätter; 26,0 χ 21,0 cm; f. 72a 8,0 χ 20,5 cm ( = oberes Drittel); Zählung von 1 bis 209 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 1 f. lb und f. lc, nach f. 72 72a; Einband von St. Mauritius zu Mainz aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts; Vorderdeckel mit Grubenschmelzen des 12. Jahrhunderts gerahmt; Rückdeckelplatte des 11. Jahrhunderts aus vergoldetem Kupfer mit einer Gravierung des Heiligen Mauritius; neuzeitlicher Lederüberzug. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 10,0 cm; f. 6 1 r - 7 2 v 14,0/16,0 χ 10,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; f. 6 1 r - 7 2 v 17 — 19 Zeilen; Initialen über 2 - 3 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. lcr—6v Canonestafeln. - Schrift: karolingische Minuskel von drei Händen aus der Jahrtausend wende (nach H. Hoffmann) oder aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts: 1. Hand f. 7 r - 6 0 v , 7 3 r - 1 0 6 r ; 2. Hand f. 107r-167r; 3. Hand f. 168r-207v; f. 6 1 r - 7 2 v von mehreren Händen des 15. und 16. Jahrhunderts; f. 167v von einer Hand des 17./18. Jahrhunderts. Inhalt: f. lbr Besitzvermerk; f. 7 r - 1 2 v Hieronymus, Epistola ad Damasum Papam; f. 1 3 r - 6 0 v Matthäus-Evangelium; f. 6 1 r - 7 2 v Eidesformeln; f. 72ar Johannes-Evangelium (Anfang; früher aufgeklebt auf f. 73r); f. 72av leer; f. 73r— 106v Markus-Evangelium (leerer Raum für Überschrift und Initiale); f. 107r—167r Lukas-Evangelium; f. 167v Nomina praepositorum; f. 1 6 8 r 207v Johannes-Evangelium. Geschichte: Codex der Schrift nach um 1000 oder in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts wohl im Raum von Köln, Trier oder Metz entstanden; nach einem Eintrag des 14. Jahrhunderts auf f. 61r—72v und einem Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf dem zweiten ungezählten Blatt vorne befand er sich in der St. Mauritius—Kirche in Mainz. Literatur: BHM., Nr. 0; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 35; Das erste Jahrtausend, Textband II, S. 1025; Das erste Jahrtausend, Tafelband, S. 95; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 69; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 244f. und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 411; A. von Knorre, in: 1000 Jahre Mainzer Dom, S. 283f.; U. Kuder, in: Bernward von Hildesheim, I, S. 191; R.

902

Mainz

Lauer, in: 1000 Jahre Mainzer Dom, S. 66f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 324; R. Otto, MZ. 81 (1986) S. 10; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 3 und passim; Μ. Schulze - Dörrlamm, in: Das Reich der Salier 1024-1125; S. 375; K.H. Usener, MJBK. Dritte Folge, 8 (1957) S. 60 - 64; StSG. IV, S. 498f., Nr. 283. - Abbildung des Rückendeckelsund der Kanontafel bei A. von Knorre, Abb. 22, 23; Abbildung von f. 2r bei R. Otto, S. 24, Tafel 12; Abbildung des Rückdeckeis bei M. Schulze-Dörrlamm, S. 375; Abbildung des Vorderdeckels bei K.H. Usener, S. 63.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 241 Glossen; davon 11 Interlinearglossen (f. 7 r - 9 r ) zu Hieronymus, Epistola ad Damasum Papam; 1 der Glossen (f. 7r) steht interlinear zu einer Scholie; 206 Glossen (f. 13r-60v) zu Bibel, Matthäus-Evangelium; 166 interlinear und 4 (f. 26r, 41r, 42r, 53v) marginal zum Text stehend, zahlreiche Glossen zu oder in Scholien stehend; 6 Interlinearglossen (f. 7 6 v - 8 5 r ) zu Markus-Evangelium; 8 Interlinearglossen (f. 117v —161v) zu Lukas-Evangelium; 11 Glossen (f. 169r-186r) zu Johannes—Evangelium; 6 interlinear zum Text und 5 interlinear zu Scholien stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen, die großenteils nicht mit den Texthänden identisch sind; mehrere Glossen in ^—Geheimschrift; zudem reiche lateinische interlineare Glossierung und marginale Kommentierung. Zeit und Ort: Glossen in Mainz eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach G. Baesecke, S. Kögel, S. 592; H. Naumann - W. Betz, S. 31; H. Reutercrona, Rosengren, S. 3 7 - 3 9 ; F. Simmler, S. 36); frk. (nach J. Franck, Müller - Th. Frings, S. 84; H. Reutercrona, S. 11; G.A.R. de 925); Glossen zum Matthäus-Evangelium frk. (nach H. Garke, S.

258; R. S. 63; I. S. 6; G. Smet, S. 71).

Edition: StSG. I, S. 7 0 8 - 7 1 9 (Nr. CCCLXVIII), S. 723 (Nr. CCCLXXVI), S. 725f. (Nr. CCCLXXX), S. 738f. (Nr. CCCLXXXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 498f., Nr. 283; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 35, 3 7 - 3 9 , 4 2 , 49; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 6; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 71; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 152; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 38, 126; P. Helmstaedt, Die Glossendes Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 40, 68f.; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 60; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 371f., 411; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 43, 129; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 452f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 592; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 325; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 331

Marburg

903

und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11, 63; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 3 und passim; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 154; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 2 2 3 - 2 3 0 ; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 271; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 192; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 52; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 36; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 925 und passim; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 100; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 38f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft20 (1995) S. 86; H. Tiefenbach, Xant e n - E s s e n - K ö l n , S. 233; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150-152.

LE MANS S. UNTER L MARBURG, HESSISCHES STAATSARCHIV H R 3 , 5 A 5. N R . 1 0 3 8 MARBURG, HESSISCHES STAATSARCHIV H R 4 , 1 6 C - D

s. NR. 338a

428

MARBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK MSCR. 2 (FRÜHER A 2)

StSG. 284

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 132 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 29,7 χ 19,6 cm; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur IVb A 244H auf f. 108v. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/22,0 χ 11,0/11,5 cm; einspaltig; Glossar auf f. 129v zweispaltig; 3 8 - 4 4 Zeilen; Raum für Initialen, der jedoch nicht ausgefüllt wurde; f. 129v einige Anfangsbuchstaben rot durchstrichen, einige Wörter rot unterstrichen. - Schrift: humanistische Kursive von mehreren Händen aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 0 4 ν Justin, Historiae Philippicae; f. 105r-108v leer; f. 1 0 9 r 129v oberes Drittel Cicero, Orationes in Catalinam; f. 129v-130r alphabetisches Glossar (.A-P)\ f. 130v-131v Cicero, Orationes in Catalinam (Exzerpt); f. 1 3 2 r - v leer.

904

Marburg

Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts in Norditalien entstanden; spätestens im 18. Jahrhundert gelangte die Handschrift in die Marburger Universitätsbibliothek. Literatur: K.F. Hermann, Catalogue codicum manuscriptorum qui in Bibliotheca Academica Marburgensi asservantur, latinorum, S. If.; S. Heyne, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg, S. 4f.; StSG. IV, S. 499, Nr. 284.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 13 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 129v- 130r) in dem ca. 50 Artikel umfassenden alphabetischen Glossar {A-P)\ die letzte Glosse ist ein Nachtrag einer jüngeren Hand; Glossar anfangs in abgesetzten Zeilen, dann fortlaufend geschrieben; nach jedem Buchstaben ist Raum für weitere Einträge gelassen. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (nach J.H. Gallee, S. XVII); tatsächlich hd., vermutlich obd. Edition: K.F. Hermann, Analecta catalogi codicum bibliothecae academicae latinorum, S. 4 - 7 (vollständige Edition des Glossars); StSG. IV, S. 212 (Nr. MCLXXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 499, Nr. 284; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen Wörterbuche, S. XVII; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641.

4 2 9 (I) MARBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK (FRÜHER D 2) [F. 1 4 9 - 1 5 2 ] StSG. 285

MSCR.

39 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 3 sieh Katalog Nr. 429 (II)]; Pergament; 4 Blätter; insgesamt 161 Blätter; etwa 23,5 χ 15,0 cm; vorderes Spiegelblatt vom Einband gelöst; Zählung von 149 bis 152 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 13,0 cm; einspaltig; 3 4 - 3 6 Zeilen. Schrift: romanische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Marburg

905

Inhalt: f. 149r-151v Ostertafeln und andere Tafeln; f. 1 5 1 v - 1 5 2 v Sachglossar (auf Isidor von Sevilla beruhend); f. 152v Augustinus, Werke (Exzerpte). Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts im 1. Teil des Codex auf f. lr und lv weisen auf das Zisterzienserkloster Haina. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70; K.F. Hermann, Catalogus codicum manuscriptorum, qui in Bibliotheca Academica Marburgensi asservantur, latinorum, S. 53f.; S. Heyne, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg, S. XI, 115f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 280f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 329; StSG. IV, S. 499, Nr. 285.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 62 Glossen (f. 151v-152r) in dem Glossar; davon 40 im fortlaufenden Glossartext, 22 interlinear stehend; Glossar anfangs fortlaufend lateinisch—lateinisch geschrieben, althochdeutsche Wörter in kleinerer Schrift interlinear eingetragen, später auch althochdeutsche Wörter im fortlaufenden Glossartext, dann ausschließlich im fortlaufenden Glossartext. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossartetxt im 13. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (nach J.H. Gallee, S. XVII); md. mit as. Bestandteilen nach ae. Vorstufe (nach H. Michiels, S. 48). Edition: K.F. Hermann, Analecta catalogi codicum bibliothecae academicae latinorum, S. 2 3 - 2 6 (vollständige Edition des Glossars); StSG. III, S. 423 (Nr. DCCCCXLVI), S. 430f. (Nr. DCCCCLVI). Literatur: StSG. IV, S. 499, Nr. 285; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 321; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 15; Dietrich, ZDA. 3 (1843) S. 1 1 7 - 1 2 3 ; J . H . Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 120; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 73; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56f., 60; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 92; P. Lendinara, SchM. 1 4 - 1 5 (1988) S. 18; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 4 8 - 5 2 ; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 169; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 181; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 211 und passim; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44.

Marburg

906 4 2 9 (II)

MARBURG, (FRÜHER

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

MSCR.

39

D 2) [F. 153-160]

StSG. 285

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 3 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 429 (I)]; Pergament; 9 Blätter; etwa 23,5 χ 15,0 cm; Zählung von 153 bis 160 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,2 χ 12,0 cm; zweispaltig; 38 Zeilen. - Schrift: romanische Minuskel aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. 153ra-160vb Hildebert von Lavardin, De nummo; f. 1 6 1 r - v Schrift (Fragment; quer eingebunden). Geschichte: Teil 3 des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke im 1. Teil des Codex auf f. lr und lv weisen auf das Kloster Haina. Literatur: R. Brill, ZDA. 57 (1920) S. 123; F. Hermann, Catalogus codicum manuscriptorum, qui in Bibliotheca Academica Marburgensi asservantur, latinorum, S. 53f.; S. Heyne, Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg, S. 141-144; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 272, 284f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 329; StSG. IV, S. 499, Nr. 285.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 vereinzelte Interlinearglosse (f. 157r, Z. 12) zu Hildebert von Lavardin, De nummo; zudem spärliche interlineare lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 499, Nr. 285. Literatur: StSG. IV, S. 499, Nr. 285; R. Brill, ZDA. 57 (1920) S. 126; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 284.

MELK, STIFTSBIBLIOTHEK N R . 4 1 2 (FRÜHER 370, DAVOR G 32) s. N R .

435a

MELK, STIFTSBIBLIOTHEK N R . 5 9 2 (FRÜHER 9 6 9 , DAVOR Κ 5 1 ) S. N R . 4 3 2

Melk

907

MELK, STIFTSBIBLIOTHEK NR. 7 1 7 (FRÜHER 1 8 6 3 , DAVOR C 2) [STATT BISHER NR. 1 5 4 5 VERGIL] S. NR. 4 3 4

430

MELK, STIFTSBIBLIOTHEK NR. 7 4 0 (FRÜHER 2 2 8 , DAVOR G 3 1 ) nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 44 Blätter sowie je vorne und hinten 1 Papierblatt; 28,4 χ 22,7 cm; Zählung von 1 bis 44 von moderner Hand in Bleistift jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; eine ältere Seitenzählung ist auf vielen Seiten durchgestrichen worden; mit hellbraunem Leder überzogene Pappdeckel; Einbandrücken mit Goldornamenten verziert; vorgängige Signatur G. 31. auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken, die Zahl 228 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 1 - 2 5 19,5 χ 12,5/14,0 cm (mit einer darüber hinausgehenden Kommentierung); f. 2 6 - 4 4 23,0 χ 18,7 cm; einspaltig (bis f. 25v mit breiter Kommentierung auf dem äußeren Blattrand, danach nur noch auf einzelnen Seiten marginale Kommentierung); 2 8 - 3 9 Zeilen; f. lr Titelbild aus dem 12. Jahrhundert in roter und brauner Tinte: der Diakon Johannes, der eine Schriftrolle hält, und Boethius, der ein Buch in der Hand hat; jeder umrahmt von einem Doppelbogen, der mit Palmetten ausgefüllt ist; auf f. lv, 7r, 8r Initialen mit üppigen Blattranken in grüner Farbe; erste Textzeile jeweils in stilisierter Majuskel mit grünen oder roten Füllseln; auf f. lv Anfangsbuchstaben der Sätze mit grünen Füllseln; Überschriften in Majuskel oder in Rustica. - Schrift: karolingische Minuskel des späten 10. Jahrhunderts, abgesehen von f. l l r - 1 5 v , Z. 17, von der Hand Froumunds von Tegernsee; von Froumund stammt auch die Glossierung des Codex. Inhalt: f. lr Titelbild; f. l v - 2 5 v Boethius, De trinitate; f. 2 6 r - 3 8 v Kommentar zu Boethius, De trinitate; f. 3 8 v - 4 4 r Kommentar zu Boethius, Institutio arithmetica; f. 44v leer. Geschichte: Codex im späten 10. Jahrhundert von Froumund von Tegernsee wohl in der Benediktinerabtei Tegernsee geschrieben; später gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei Melk; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf Melk. Literatur: D. Bolton, in: Boethius, S. 433; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 25, 36f., 4 4 - 4 7 , 50, 64, Nr. 18; G. Glassner, Imagination 5 (1990) S. 8; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 31, 3 1 4 - 3 1 6 , 5 1 2 ; Ch. Glaßner - A. Haidinger, Die Anfänge der Melker Bibliothek, S. 13; A. Haidinger, in: Die Suche nach dem verlorenen Paradies, S. 582;

908

Melk

Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 163; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 137. Abbildung einer Seite bei A. Haidinger, S. 583.

-

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 31r) zu dem Kommentar zu Boethius, De trinitate; Glosse von Froumund von Tegernsee im Zuge der Niederschrift des Textes oder wenig später eingetragen. Zeit und Ort: Glosse im späten 10. Jahrhundert von Froumund wohl in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 47. Literatur: Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 45f., Nr. 18; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 314f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 47; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

431 MELK, STIFTSBIBLIOTHEK NR. 8 8 3 / 1 (FRÜHER Κ 8) StSG. 289 A Handschrift Beschreibung: Codex aus zwei Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 2 ; Teil 2: f. 4 3 - 4 9 ; Pergament; 50 Blätter sowie vorne und hinten je ein zusätzliches Papierblatt; 21,5 χ 15,7 cm; Zählung von 1 bis 49 von moderner Hand mit Bleistift jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zwischen f. 41 und 42 ein ungezähltes Blatt; moderner braun-marmorierter Pappeinband, der über den Rücken mit Leder bezogen ist; Buchrücken mit Gold verziert; ehemalige Signatur K. 8a auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1: 14,0 χ 7,2 cm (auf den meisten Seiten darüber hinausgehende Kommentierung); Teil 2: 19,5 χ 12,0/13,0 cm; Teil 1 einspaltig (zum Teil mit breiter marginaler Kommentierung); Teil 2 zweispaltig; Teil 1 27 Zeilen; Teil 2 42 Zeilen; Teil 1 zahlreiche einfache Initialen in den Farben rot und blau; Überschriften in roter Tinte; Teil 2 einfache Initialen in brauner Tinte. - Schrift: Teil 1 und Teil 2 in verschiedenen Buchschriften des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 4 2 r Galfred von Vinosalvo, Poetria nova; f. 42v leer; f. 43r-49v Macer Floridus, De viribus herbarum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 13./14. Jahrhundert entstanden; ein moderner Bibliotheksstempel weist auf die Benediktinerabtei Melk.

Melk

909

Literatur: Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 32, 360f., 513; StSG. IV, S. 501, Nr. 289.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 33 Glossen (f. 43ra-49vb) zu Macer Floridus, De viribus herbarum; 29 Glossen (f. 43ra-49va) marginal und 4 Glossen (f. 43ra, 44va, 44vb, 49vb) interlinear eingetragen; Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich unmittelbar nach Niederschrift des lateinischen Textes im 13./14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (nach E. Karg-Gasterstädt, S. 56; Th. Klein, S. 400f.). Edition: StSG. III, S. 598f. (Nr. MXLI). Literatur: StSG. IV, S. 501, Nr. 289; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriftendes Benediktinerstiftes Melk, I, S. 361; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 62 (1938) S. 56; Th. Klein, RhVB. 42 (1978) S. 400f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641.

432

MELK, STIFTSBIBLIOTHEK NR. 5 9 2 (FRÜHER 9 6 9 , DAVOR Κ 5 1 )

StSG. 290

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 125 Blätter sowie ein zusätzliches Blatt vorne; 24,6 χ 16,4 cm; Seitenzählung von 1 bis 250 von jüngerer Hand jeweils am äußeren oberen Seitenrand; mit rotem Leder überzogene Holzdekkel; Einband durch Blindlinien leicht verziert; von den 5 Buckeln vorne und hinten nur noch 4 vorne und 1 hinten erhalten; ehemals 2 Schließen. Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 10,0/10,5 cm; p. 1 - 2 zweispaltig; p. 3 - 2 5 0 einspaltig (zum Teil mit breiter marginaler Kommentierung); 44 Zeilen; auf p. 3 (und mehreren folgenden Seiten) mit üppigen Ranken verzierte Initiale A; in der ganzen Handschrift zahlreiche Lemmata rubriziert; viele leicht verzierte Initialen. - Schrift: p. 1—241 Buchschrift von einer Hand des 14. Jahrhunderts; p. 2 4 2 - 2 5 0 Buchschrift von einer etwas jüngeren Hand; einige Zeilen auf p. 243 von einer dritten Hand, die etwa zeitgleich mit der vorausgehenden ist. Inhalt: p. l a - 2 a theologische Gedichte und Verse; p. 2b leer; p. 3 - 1 8 0 alphabetisches lateinisch-deutsches Glossar; p. 180 Erklärung der hebräischen Buchstaben; Windbezeichnungen; p. 180-181 Osbern von Gloucester, Panormia (Schluß); Hexameter über griechische Partikeln; p. 182-202 Schulbuch

910

Melk

zur Etymologie in Hexametern; p. 203-228 Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); p. 228—241 Bemerkungen über die drei Marien; theologische Schriften (Exzerpte); p. 242—243 Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; p. 244—245 Buchstaben des griechischen Alphabets sowie ihre Zahlenwerte; p. 246 Verse; p. 247 leer; p. 248 Soldanus Babiloniorum, Brief an Papst Clemens V. aus dem Jahre 1305; p. 249 Clemens V., Antwortbrief aus dem Jahre 1313; p. 250 Formularbrief; Friedrich der Schöne, Urkunde an die Kardinäle der römischen Kirche aus dem Jahre 1316. Geschichte: Codex der Schrift nach und aufgrund der Datierung der Briefe und der Urkunde auf p. 248-250 im 14. Jahrhundert, möglicherweise in der Benediktinerabtei Melk entstanden; ein Besitzvermerk auf der Versoseite des Vorsatzblattes weist auf Melk. Literatur: F. Bertini, in: Les manuscrits des lexiques et glossaries, S. 297; F. Bertini, SchM. 2 0 - 2 1 (1991) S. 96; F. Bertini - V. Ussani jr., Osberno. Derivazioni, I, S. XIV; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 32, 2 6 0 - 2 6 3 , 511; D. Hüpp e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 411; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VI, Nr. 9777; W. Wegstein, in: Stadia Linguistica et Philologica, S. 289; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 307; StSG. IV, S. 5 0 1 - 5 0 3 , Nr. 290.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt nahezu 600 Glossen (p. 3 — 178; p. 242-243). Glossar: über 410 Glossen (p. 3 - 1 7 8 ) in dem alphabetischen Glossar, das in abgesetzten Zeilen von einer Hand geschrieben ist; von einer jüngeren Hand stammende marginale Zusätze mit volkssprachigen Wörtern bleiben hier unberücksichtigt, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. - Sachglossar in Merkversanordnung: Etwa 180 Interlinearglossen (p. 2 4 2 243) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus et piscibus; Hexameter und Glossen von der Hand, die die Zusätze in dem vorausgehenden Teil (p. 3 - 1 8 0 ) schrieb; mehrere der Glossen ausradiert, einige in roter Tinte geschrieben. Zeit und Ort: Glossen auf p. 3 - 1 7 8 und p. 242-243 jeweils gleichzeitig mit den Lemmata beziehungsweise den Hexametern im 14. Jahrhundert eingetragen; Glossen zu den Hexametern jedoch etwas später als das vorausgehende Glossar geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Nd. beeinflußte Vorlage erkennbar für das alphabetische Glossar (nach Th. Klein, S. 401); Versusglossen bair. (nach Th. Frings, S. 181); Versusglossen obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 166; H. Reutercrona; S. 69); Glossen ohne nähere Bestimmung bair. (nach F. Simmler, S. 33). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 6 (Nr. DCCCCXXXIV); IV, S. 179-194 (Nr. MCLXXXI).

Melk

911

Literatur: StSG. IV, S. 501 - 5 0 3 , Nr. 290; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 74; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 261; H. Götz, in; R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 125; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 269, 271f., 344, 350, 411; Th. Klein, RhVB. 42 (1978) S. 401; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 139; E. Meineke, in: 2RGA. X, S. 117, 119; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 80; A. MikeleitisWinter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 166; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 124; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 100; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 69; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; F. Simmler, Die westgermanische Konsonatengemination, S. 33; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 664, 745; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 312; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

433

MELK, STIFTSBIBLIOTHEK N R . 1 5 4 5 HORAZ (FRÜHER

9 3 8 , DAVOR R 2 2 ) StSG. 291

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 135 Blätter sowie 2 zusätzliche Pergamentblätter und vorne und jeweils vorne und hinten 2 zusätzliche Papierblätter; 20,7 χ 13,0 cm; Seitenzählung von 1 bis 205 und von 306 bis 370 von jüngerer Hand jeweils am äußeren oberen Seitenrand; auf die Zahl 205 folgt unmittelbar die Zahl 306; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Pappdeckel; 1 Schließe; vorgängige Signatur 938 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel, R 22 mit einem roten Stift auf die Versoseite des ersten zusätzlichen Blattes vorne geschrieben. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 8,5 cm; einspaltig; 25 Zeilen. - Schrift: spätkarolingische Minuskel aus der Mitte des 12. Jahrhunderts oder aus späterer Zeit. Inhalt: Horaz, Werke: ungezählte Seiten vorne Accessus zu Horaz (mit Pseudo-Acro, Viten; Sueton, Vita); Erläuterungen zur Metrik; p. 1 - 7 8 Oden; p. 7 9 - 1 0 5 Epoden; p. 1 0 5 - 1 0 8 Carmen saeculare; p. 1 0 9 - 1 2 8 Ars Poetica; p. 1 2 8 - 1 8 8 Briefe; p. 1 8 8 - 3 6 9 Satiren. Geschichte: Codex frühestens um die Mitte des 12. Jahrhunderts möglicherweise in Auxerre entstanden; durch den Theologen Jean Charlier de Gerson (1363 - 1 4 2 9 ) soll die Handschrift nach Melk gebracht worden sein, und zwar wohl im Jahre 1418 als Gastgeschenk an den ihm befreundeten Abt; Besitzver-

912

Melk

merke wohl des 15. Jahrhunderts auf der Versoseite des zweiten ungezählten Blattes vorne, p. 158 und p. 368, weisen auf die Benediktinerabtei Melk. Literatur: Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 13, 34, 421f., 514; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 411; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. Xf.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 47; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 463f.; II, S. 80; III. 1, S. 157; III.2, S. 70; K. Siewert, Die althochdeutscheHorazglossierung, S. 3 4 0 - 3 4 3 ; C. Villa, Aevum67 (1993) S. 55f.; StSG. IV, S. 503, Nr. 291.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Interlinearglossen zu Horaz, Werke; 1 (p. 112) zu Ars Poetica, 3 (p. 138, p. 141, p. 182) zu Briefe und 1 (p. 200) zu Satiren; die zur Ars Poetica gesetzte Glosse ist bei Anlage der Handschrift von der Hand eingetragen worden, die den Grundtext und die Kommentierung schrieb; die übrigen Glossen sind von verschiedenen anderen Händen geschrieben worden; möglicherweise stammen die Glossen auf p. 141 und p. 182 von derselben Hand. Zeit und Ort: Glosse auf p. 112 mit dem Text selbst frühestens in der Mitte des 12. Jahrhunderts, wahrscheinlich in etwas späterer Zeit eingetragen; alle weiteren Glossen in späterer Zeit, jedoch sicher vor der Überbringung des Codex im Jahre 1418 nach Melk eingetragen; Glossen vielleicht im mittelfränkischen Sprachraum geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Mfrk. (nach K. Siewert, S. 348).

Edition: 4 Glossen bei StSG. II, S. 338 (Nr. DCCII); diese Glossen sowie eine weitere Glosse bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 343-346. Literatur: StSG. IV, S. 503, Nr. 291; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriftendes Benediktinerstiftes Melk, I, S. 421 f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65f., 77; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 398; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 347, 411; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 47f., 69, 122, 241, 273f.; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 4 0 - 3 5 1 ; K. Siewert, Glossenfunde, S. 106; K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 145.

Melk

434

MELK,

STIFTSBIBLIOTHEK

913 NR.

717

(FRÜHER

DAVOR C 2) [STATT BISHER 1 5 4 5 VERGIL] StSG. 292

1863, A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 228 Blätter sowie vorne und hinten jeweils 1 zusätzliches Papierblatt; 25,0 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 228 von älterer Hand jeweils auf dem rechten oberen Rand der Rectoseite; Zahl 141 bei der Zählung übersprungen; Zahl 140 zweimal vorhanden; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signaturen auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 10,0 cm (zum Teil mit darüber hinausgehender marginaler Kommentierung); einspaltig; 3 0 - 3 8 Zeilen; zahlreiche einfache oder leicht verzierte Initialen in roter oder in roter und blauer Farbe; rankenverzierte Initiale auf f. 2r; rote oder rubrizierte Überschriften in Majuskeln. - Schrift: späte karolingische Minuskel von mehreren Händendes 10. Jahrhunderts; f. 1, 1 2 6 - 1 3 3 , 1 5 0 - 1 5 8 Ergänzungen des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv leer; f. 2 r - 2 2 8 v Vergil, Werke: f. 2 r - 1 7 v Eklogen; f. 1 7 v - 4 9 r Georgica; f. 49v, 50r Federproben; f. 50v zwei Gedichte; f. 51r—209v Aeneis; f. 2 1 0 r - 2 2 8 v kleinere Gedichte; f. 158v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; (ausradierter) Besitzvermerk des Jahres 1659 (auf der Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne) weist auf die Benediktinerabtei St. Georgenberg bei Schwaz in Tirol, die 1705 nach Fiecht verlegt worden ist; nach einem Eintrag (auf der Rectoseite des Vorsatzblattes) wurde die Handschrift 1850 von der Benediktinerabtei Melk erworben. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 388f.; R. Corradini, in: Vom Nutzendes Schreibens, S. 125; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 132; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 615f.; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 12, 30, 279, 300f., 512; Ch. Glaßner - A. Haidinger, Die Anfänge der Melker Bibliothek, S. 13; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 163; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 239; L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 146; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 411 f.; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 68, 124; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 735; III, 2, S. 145; StSG. IV, S. 503, Nr. 292.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 600 Glossen (f. 2 r - 1 3 8 r ) zu Vergil, Werke; davon über 70 Glossen (f. 2r—12v) zu Eklogen; 10 Glossen (f. 2 2 v - 4 1 r ) zu Georgica und etwa 520 Glossen (f. 5 1 r - 1 3 8 r ) zu Aeneis; Glossen zum Teil interlinear, zum Teil marginal stehend; 11 Glossen (f. 2 v - l l l v ) in bfk-Geheimschrift eingetragen; Glossen von verschiedenen Händen geschrieben, von denen auch zahlreiche lateinische Glossen stammen.

914

Melk

Zeit und Ort: Glossen wohl Anfang des 11. Jahrhunderts aus einer Vorlage der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts übernommen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. Abschrift einer alem. Vorlage (nach E. Aumann, S. 334; J. Fasbender, S. 1 3 0 - 1 5 6 ; G. Müller - Th. Frings, S. 145; H. Reutercrona, S. 10); frk. Abschrift einer hochalem. Vorlage (nach H. Lohmeyer, S. 125); frk. Abschrift einer alem. Vorlage (nach E. Steinmeyer, S. 110); alem. (nachG. Müller, S. 154; H. Reutercrona, S. 145; F. Simmler, S. 24). Edition: StSG. II, S. 6 8 8 - 6 9 7 (Nr. DCCCLXIII). Literatur: StSG. IV, S. 503, Nr. 292; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 334; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 321; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschenundaltsächsischenJuvencusglossierung,S. 126; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 33, 35f., 1 2 8 - 1 5 6 , 166-168; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 300; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 69, 81, 100, 142, 146; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 81 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 159, 165, 181; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 125; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 62; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 74; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 2 6 0 - 2 6 8 ; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 134; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 145; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 97; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 13; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 10, 145; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48, 51; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 59; R. Schützeichel, in: Kontinuität und Transformation, S. 275f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 67f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; E. Steinmeyer, ZDA. 16 (1873) S. 1 lOf.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 265; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 123.

435 M E L K , STIFTSBIBLIOTHEK UNSIGNIERT UNAUFFINDBAR StSG. 293

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; Oktavformat. - Einrichtung: unbekannt. - Schrift: karolingische Minuskel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v alphabetisch angelegtes lateinisch-deutsches Textglossar (Buchstabe D) zu Gregor der Große, Dialoge, zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis, und zum Affatim—Glossar.

Melk

915

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9. Jahrhundert vermutlich in der Benediktinerabtei Melk entstanden. Literatur: Ch. Glaßner — A. Haidinger, Die Anfänge der Melker Bibliothek, S. 17; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 330; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 894; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 503, Nr. 293.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Textglossar: Insgesamt 47 Glossen (f. lr—v); davon 27 Glossen (f. l r - v ) aus Gregor der Große, Dialoge; 18 Glossen (f. lv) aus Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; 2 Glossen (f. lv) aus dem Affatim—Glossar; Glossen in abgesetzten Zeilen eingetragen. Zeit und Ort: Das Textglossar wurde wohl mit den Glossen im 9. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller, S. 155; G. Müller - Th. Frings, S. 237; J. Schatz, S. 3; W. Schulte, S. 908; F. Simmler, S. 25; L. Wüllner, S. 76). Edition: StSG. I, S. 820 (Nr. CCCCXCVI); II, S. 259f. (Nr. DCLXVIII); IV, S. 1 (Nr. MCLXIX); erneute Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 9 5 - 9 0 8 . Literatur: StSG. IV, S. 503, Nr. 293; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 70; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93, 96; Ch. Glaßner - A. Haidinger, Die Anfänge der Melker Bibliothek, S. 17; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 65; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 1V1 f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 91; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 523; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 37, 51f.; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 237; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 23, 48; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 9 5 - 9 0 8 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 128; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 672; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 78; A. Waag, Teuthonista 8 (1931-1932) S. 22 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 311, 325f.; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 76f. und passim.

Melk

916

435a

MELK, STIFTSBIBLIOTHEK N R . VOR

412

(FRÜHER

370,

DA-

G 32)

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 96 Blätter sowie je ein zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 30,0 χ 22,5 cm; Zählung von 1 bis 192 von jüngerer Hand jeweils am oberen Seitenrand; auf zahlreichen Seiten noch mit Bleistift eingetragene ältere Zählung erkennbar, die bis 178 mit der neuen Zählung übereinstimmt, bei allen folgenden Seiten um 2 Zahlen höher ist als die neue Zählung; mit mittelbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Pappdeckel; Einbandrücken mit Goldschrift und Ornamenten geschmückt; vorgängige Signaturen auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Einbandspiegel vorne. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 18,0 cm; p. 1 - 2 7 , 5 9 - 1 9 1 zweispaltig; p. 2 8 - 5 8 Tabellen beziehungsweise einspaltiger Text; 30 Zeilen; Überschriften in roter Unziale oder Rustica; Überschrift auf p. 59 in fast klassischer Monumentalcapitalis; mehrere Überschriften abwechselnd in roter und schwarzer Farbe mit rot und gelb gefüllten Feldern; einfache Initialen in Capitalisformen mit roten Feldern oder Rändern; größere Initialen in roter und gelber Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; biographische Daten auf p. 39 von der Hand Heirics von Auxerre (841 - 8 7 6 ) . Inhalt: p. 1 - 1 6 Beda, De natura rerum; p. 1 6 - 2 6 Beda, De temporibus; p. 2 6 - 3 2 De Stella Veneris et Mercurii, Saturni Iovis et Martis et de absidibus planetarum; marginal auf den unteren Seitenrändern von p. 2 9 - 3 4 , 38 Rezepte; p. 3 2 - 3 8 Kommentar zu Beda, De natura rerum und De temporum ratione; p. 3 9 - 4 3 Ostertafeln; p. 4 3 - 5 8 Kalendarium zu Saint-Germain, Auxerre; p. 5 9 - 6 0 Beda, Praefatio in librum de temporum ratione; p. 6 2 - 6 5 Beda, Libellus de loquella digitorum; p. 65 - 1 9 1 Beda, De temporum ratione. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Auxerre entstanden; später gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei Melk. Literatur: G. Billanovich, Aevum 30 (1956) S. 332, 334; G. Billanovich, IMU. 36 (1993) S. 131 - 1 3 4 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 180, Nr. 2739; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 66; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 45f.; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 137, 185; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XX, 128, 161, 308, 394, 502; V. von Büren, IMU. 36 (1993) S. 82f.; V. von Büren, Scriptorium 48 (1994) S. 292; J.J. Contreni, The Cathedral School of Laon, S. 150f.; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 125; Β. de Gaiffier, AB. 77 (1959) S. 3 9 2 - 3 9 4 , 3 9 6 - 4 2 5 ; P. Gautier Dalche, RHT. 21 (1991) S. 131f.; G. Glassner, Imagination 5 (1990) S. 8; Ch. Glaßner, Inventar der

Merseburg

917

Handschriftendes Benediktinerstiftes Melk, I, S. 12, 27, 1 9 1 - 1 9 3 , 510; Ch. Glaßner - A. Haidinger, Die Anfänge der Melker Bibliothek, S. 17, 74; M. Gorman, ASE. 25 (1996) S. 2 1 2 - 2 1 5 ; A. Haidinger, in: Die Suche nach dem verlorenen Paradies, S. 582; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 122, 238f.; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 2 8 - 3 0 , 3 7 f . , 9 5 - 1 0 2 , 1 2 3 ; Ch.W. Jones, Bede, the Schools and the Computus, S. 9 0 - 9 2 [=1]; R. Landes, Scriptorium 37 (1983) S. 183; G. Lobrichon, MJB. 2 4 - 2 5 (1989-1990) S. 289, 291; F. Löser, in: Die Präsenz des Mittelalters in seinen Handschriften, S. 178; Η. Silvestre, Scriptorium 6 (1952) S. 289; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 395; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 40; St. Stricker, in: Volkssprachig - lateinische Mischtexte, S. 9 9 - 1 0 1 . - Abbildung zweier Ausschnitte von p. 39 und der oberen Hälfte von p. 40 bei G. Billanovich, Aevum 30, Tafel Ha, b, III, sowie bei G. Billanovich, IMU. 36, Tafel Vllf.; Abbildung von p. 62, p. 191 bei Ch. Glaßner - A. Haidinger, Abb. 46f., S. 79f.; Abbildung von p. 59 bei A. Haidinger, S. 583.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (p. 38) mit 3 Wörtern zu einem Rezept; volkssprachige Wörter von der Hand, von der auch das lateinische Rezept stammt. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 46. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 46; Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 191; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102.

436 MERSEBURG, DOMSTIFTSBIBLIOTHEK M S . N R . 9 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; 166 Blätter sowie 1 aus dem Codex ausgelöstes Doppelblatt, dessen 2. Hälfte beschnitten ist, bezeichnet als "Aus I, 9", gezählt als f. 167, 168; 33,0 χ 26,0 cm; moderner Pappband. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 19,0 cm; zweispaltig; 27 Zeilen; Überschriften in mehrfarbiger Capitalis; kleine Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 - 1 6 6 Evangeliar (mit Praefatio und Argumentum); f. 1 6 7 - 1 6 8 Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden.

Merseburg

918

Literatur: Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 181, Nr. 2744; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 70; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 331; E. Rothe, Buchmalerei aus zwölf Jahrhunderten, S. 186, 237. — Abbildung von f. 63v bei E. Rothe, Tafel 7.

Glossen Zahl und Art: 1 Wort im Kontext einer Federprobe (f. 168v) [Hinweis von H. Hoffmann, Göttingen, während der Autopsie], Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Unediert. Literatur: W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xviiif.

437

MERSEBURG, DOMSTIFTSBIBLIOTHEK M S . N R . 4 2

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 123 Blätter; Blätter vielfach durch Beschneidung, Wasser und Reagenzien beschädigt; 27,5 χ 20,0 cm; mit Leder überzogene Holzdeckel; in modernem Einband, mit Papierblättern durchschossen. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 15,0 cm; zweispaltig; 25 Zeilen; f. 109v Federzeichnung eines Hundes. - Schrift: von mehreren unausgeglichenen Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Aachener Kanonikerregel von 816. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Niederdeutschland entstanden. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 116; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 18lf., Nr. 2747; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 236f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 70; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 130; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 332; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 1049; W. Sanders, in: 2 VL. VI, Sp. 410; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 341; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 145f. - Abbildung von f. 103v, 105vbeiJ.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. Xa, Xb.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 46 Glossen (f. 4va, 4vb, 103va—121vb) zur Aachener Kanonikerregel; Glossen sowie einige Eigennamen vielfach zwischen

Merseburg

919

den Spalten stehend, teils auch interlinear; stark verwischt und sehr schwer lesbar. Zeit und Ort: Glossen Anfang des 11. Jahrhunderts wohl in Merseburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: As. (nach B. Bischoff, II, S. 181, Nr. 2747; E. Rooth, S. 43; H. Tiefenbach, S. 341); fries, (nach W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 198); angl. (nach O. Bremer, S. 579-581); von angl. -fries. Mundart stark beeinflußt (nach E. Wadstein, S. 146); as. mit einigen ae. Formen (nach G. Cordes, S. 20). Edition: J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 238—242; dazu E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 270; Berichtigungen, Ergänzungen sowie vollständige Edition der Glossen bei E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 6 9 - 7 2 . Literatur: H.E. Bezzenberger, ZDPh. 6 (1875) S. 2 9 1 - 3 0 1 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 181, Nr. 2747; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 7 - 9 und passim; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 37; O. Bremer, PBB. 9 (1884) S. 5 7 9 - 5 8 1 ; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 20; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 2 3 5 - 2 4 2 ; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XXI; H. Garke, Prothese und Apaerese des h, S. 78; M. Heyne, Kleinere altniederdeutsche Denkmäler, S. X I I I - X V ; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 344, 481f., 526; Th. Klein, in: Aspects of Old Frisian Philology, S. 201,204f., 214; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 130; Η. Leyser, ZD Α. 3 (1843) S. 280f.; E. Rooth, in: Niederdeutsche Studien, S. 2 4 - 5 4 ; Ε. Rooth, NDM. 29 (1973) S. 28f.; W. Sanders, in: 2 VL. VI, Sp. 410; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 114; Η. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 341; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 68; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 198; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 6 9 - 7 2 , 145f., Nr. XVI.

437a

MERSEBURG, DOMSTIFTSBIBLIOTHEK MS. NR.

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

129 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 221 Blätter; 22,0/22,3 χ 19,0 cm; Restaurierung des Einbandes 1963. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 17 Zeilen; mit Flechtwerk und Blattmotiven verzierte Initialen in goldener Farbe; f. 38r Initiale Τ mit dem Autograph Thietmars von Merseburg. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts; Einträge auf f. lv, 2r, 38r von der Hand Thietmars von Merseburg.

Montecassino

920

Inhalt: f. l r - 8 r Merseburger Necrolog; f. 8v Gebete; f. 9 v - 2 7 r Ergänzungen zum Sakramentar; f. 28r-203v, 206r-218r Gregorianisches Sakramental Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./II. Jahrhundert wahrscheinlich in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; im 2. Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts befand sich die Handschrift sicher in der Domstiftsbibliothek Merseburg, worauf Einträge im Necrolog weisen; vermutlich ist sie durch Kaiser Heinrich II. dorthin gelangt. Literatur: G. Althoff - J. Wollasch, Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, S. XX—XXVII und passim; Bernward von Hildesheim, II, S. 237, 239; Die Dresdner Handschrift der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg, S. I I - I V ; A. von Euw, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 193; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 70; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 386; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 657; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 333; E. Rothe, Buchmalerei aus zwölf Jahrhunderten, S. 188, 240. - Abbildung mehrerer Seiten bei G. Althoff - J. Wollasch, S. 2 - 3 1 ; Abbildung von f. 38r bei E. Rothe, Tafel 19; Abbildung von Autographen Thietmars von Merseburg auf f. lv, 2r, 38a in Die Dresdner Handschrift, S. 385.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu den Glossen sind uns nicht bekannt; bei der Autopsie konnten keine Glossen festgestellt werden.

METTEN, KLOSTERBIBLIOTHEK FRAGM. S. N. S. NR. 1 0 4 0 ST. MIHIEL, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE M S . 2 5 S. NR. 1 0 4 1

438

MONTECASSINO, ARCHIVIO 5 4 1

StSG. 294 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 146 Blätter; 36,0 χ 27,0. - Einrichtung: zweispaltig; Schrift des 11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 4 Ordo de celebrando concilio; p. 4 Ordo in susceptione presbiterorum; p. 5 De conciliis; p. 5 - 8 Briefe; Exzerpte; p. 9 - 1 2 3 Cresconius, Concordia canonum; p. 71—72 Glossen zur Benediktinerregel und zu den Canones conciliorum; p. 123-126 Symbolum fidei; p. 126-140 Briefe;

Montecassino

921

Exzerpte; p. 1 4 0 - 1 4 3 Breviatio canonum; p. 1 4 3 - 1 4 7 Glossen zu den Canones conciliorum; p. 1 4 7 - 2 3 5 Collectio antiqua canonumpoenitentialium. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert in Süditalien entstanden. Literatur: L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 511; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 56; M. Inguanez, Codicum Casinensium Manuscriptorum Catalogue, III, 2, S. 1 9 9 - 2 0 3 ; F . Kerff, Der Quadripartitus, S. 1 8 - 2 0 und passim; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 34, 89, 168; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 20; Ε.A. Loew, The Beneventan Script, II, S. 89; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 101, 172, 262f.; Η. Mordek, QFIAB. 47 (1967) S. 577; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; Κ. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 87f. und passim; II, S. 323f. und passim; StSG. IV, S. 503, Nr. 294.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: 22 Kontextglossen (f. 71r-72v); davon 6 Glossen (f. 71r—v) in alphabetischer Folge zur Benediktinerregel und 16 Glossen (f. 72r—v) zu den Canones conciliorum. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im 11. Jahrhundert in Süditalien eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 315 (Nr. DLXIII Nachtr.), S. 320 (Nr. DLXXXV Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 503, Nr. 294; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 52; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 56, 67, 69 und passim; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 75; E. Karg—Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 237, 239; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 20; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 310; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 294, 297, 345.

439

MONTPELLIER, BIBLIOTHEQUE UNIVERSITAIRE.

SEC-

TION DE MEDECINE Η 1 2 5 StSG. 295

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 80 Blätter sowie ein ungezähltes Pergamentblatt und drei Papierblätter vorne; 29,3 χ 27,2 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 13,5 cm; einspaltig; innen schmale, außen breite Kolumne für Scholien; 29 Zeilen; Scholien 58 Zeilen. — Schrift: karolingische

922

Montpellier

Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; Juvenalviten und Teile der Juvenalscholien von mehreren Händen des 10. bis 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lv Besitzvermerk; Prolog; f. lv —13r Persius, Satiren; f. 1 3 v - 7 9 v Juvenal, Satiren; f. 80r zwei Viten des Juvenal; Accessus zu Juvenal; f. 80v Besitzvermerke; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts im Nazariuskloster in Lorsch entstanden; darauf weist ein Besitzvermerk des 10. Jahrhunderts auf f. 80v; im 16. Jahrhundert befand sich der Codex im Besitz von Pierre Pithou, danach gelangte er nach Troyes, von dort nach Montpellier. Literatur: F. Bibolet, in: Du copiste au collectionneur, S. 500, 502; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 48 und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriftendes neunten Jahrhunderts, II, S. 200, Nr. 2829; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 42; Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques des Departements, I, S. 330f.; Catalogue Translationum et Commentariorum, III, S. 204; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, II, S. 9f.; Ch. E. Finch, TPAPhA. 99 (1968) S. 174; J. Gijsel, Scriptorium 33 (1979) S. 270; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 9; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 45, 309; C. Jeudy, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 258f., 261f.; U. Knoche, Die Überlieferung Juvenals, S. 10 und passim; Ε. Lommatzsch, Quaestiones Iuvenalianae, S. 375-505; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 293; R. Masson, MoH. 44 (1969) S. 5; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 335; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 575; II, S. 199, 882; III, 1, S. 146; B. Münk Olsen, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 199 und passim; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 59; III, 2, S. 138, Nr. 277; L.D. Reynolds - N.G. Wilson, Scribes and scholars, S. 87, 158; Y . - F . Riou, in: La cultura antica nell'occidente latino, S. 191, 193 - 1 9 5 und passim; Ε.Μ. Sanford, in: Catalogue Translationum et Commentariorum, S. 176,235; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 214; R. Schützeichel, in: Mundart und Name im Sprachkontakt, S. 143; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 619; K. Siewert, Glossenfunde, S. 61; M. Spallone, in: Lo spazio letterario di Roma antica, III, S. 419, 428; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 201f.; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 355; P. Wessner, Scholia in Iuvenalem Vetustiora, S. VIII und passim; StSG. IV, S. 503f., Nr. 295. - Abbildung von f. 2, 41 bei Ε. Chatelain, PI. CXXIII und CXXVII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen (f. 18v) zu Juvenal, Satiren (2, 124); das Fehlen paralleler Glossierungen in anderen Juvenalhandschriften deutet auf originäre Eintragungen; Codex zudem umfangreich lateinisch glossiert und kommentiert. Zeit und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert in Lorsch eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 7); rhfrk. (nach H. Naumann - W. Betz, S. 31; H. Tiefenbach, S. 257).

München

923

Edition: StSG. IV, S. 335 (Nr. DCCXVIIP Nachtr.); korrigierte Edition bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 64. Literatur: StSG. IV, S. 503f., Nr. 295; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 48f. und passim; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; E. Lommatzsch, Quaestiones Iuvenalianae, S. 375; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 619; K. Siewert, Glossenfunde, S. 6 1 - 7 7 ; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 257, 264.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CBM CAT. 1 4 / 3 NR. 7 1 0

s.

4 4 0 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 1 8 7 , 1

StSG. 296

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; 32,0 χ 24,3 cm (f. 1 32,0 χ 14,5/15,0 cm); stark beschnitten und schadhaft; keine Blattnumerierung; Pappumschlag; zusammen mit anderen Fragmenten in einer schwarzen Leinenmappe; vorgängige Signatur Fragm. e1 auf f. lr mit Bleistift sowie mit einer Feder eingetragen. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,0 χ 18,75 cm; zweispaltig; f. lr 32 Zeilen; f. l v - 2 v 28 Zeilen; f. 2ra Überschrift in roter Tinte; rote und schwarze Initialen an den Kapitelanfängen, f. Ivb zusätzlich mit Resten von Silber. - Schrift: von vier Händen des 11. Jahrhunderts; 1. Hand: f. lr, Z. 1 - 4 (Z. 5 - 6 ausradiert; Z. 7 - 8 von einer weiteren Hand); 2. Hand: f. lr, Z. 9 - 3 2 ; 3. Hand: f. l v - 2 r a , Z. 9; 4. Hand: f. 2ra, Z. 10-2vb. Inhalt: f. lra 8 teilweise ausradierte, unlesbare Zeilen; f. lra (von Z. 9 a n ) - r b alphabetisches lateinisch-deutsches Glossar ( A — C)\ f. lra, Z. 1 - 4 , Iva—2vb Predigtentwürfe. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; das Doppelblatt wurde von einem Bucheinband unbekannter Herkunft abgelöst. Literatur: E. Petzet, Die deutschen P e r g a m e n t - H a n d s c h r i f t e n N r . 1 - 2 0 0 der Staatsbibliothek in München, S. 340; StSG. IV, S. 504, Nr. 296.

München

924

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 41 Glossen in dem alphabetischen lateinisch-deutschen Glossar; davon 35 Glossen in Spalte a von f. lr zu dem Buchstaben Α vollständig erhalten; in Spalte b 6 Glossen zu den Buchstaben Β und C vollständig oder nahezu vollständig erhalten; von weiteren Glossen der Spalte b nur noch einzelne Buchstaben vorhanden, da von dieser Spalte nur die Zeilenanfänge erhalten sind; Glossar in unabgesetzten Zeilen geschrieben; Glossen durch Unterstreichung mit Bleistift hervorgehoben. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller — Th. Frings, S. 84; H. Reutercrona, S. 87; F. Simmler, S. 29); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. IV, S. 218f. (Nr. MCXCI). Literatur: StSG. IV, S. 504, Nr. 296; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 312; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 101; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 181; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 135; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 87; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 668; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

4 4 0 (II)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 187,11

StSG. 296

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; 39,5 χ 27,0 cm; unregelmäßig beschnitten und schadhaft; Zahl 3 in der Mitte des oberen Blattrandes von f. lv mit Bleistift eingetragen; Pappumschlag; zusammen mit anderen Fragmenten in einer schwarzen Leinenmappe; vorgängige Signatur Fragm. e2 mit einem Bleistift und mit einer Feder auf f. lr oben eingetragen. - Einrichtung: Schriftspiegel 30,5 χ 22,0 cm; dreispaltig; 50 Zeilen; vereinzelt kleine rote Initialen; größere Initiale am Anfang fast ganz abgerieben. - Schrift: von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ira—vc 1. Salomonisches Glossar (Anfang des Buchstabens Ä).

München

925

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; das Blatt wurde von einem Bucheinband unbekannter Herkunft abgelöst. Literatur: E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 8; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31; E. Petzet, Die deutschen Pergament-Handschriften Nr. 1 - 2 0 0 der Staatsbibliothek in München, S. 341; StSG. IV, S. 504, Nr. 296.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 23 Interlinearglossen zum 1. Salomonischen Glossar (Anfang); Interpretamente zu lateinischen Lemmata mit dem Buchstaben A; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11./12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Winter, S. 8).

Einordnung: Obd. (bair.?) (nach E.Sch. Firchow - W.

Edition: StSG. IV, S. 27f. (Nr. MCLXXVal). Literatur: StSG. IV, S. 504, Nr. 296; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 8, 19; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 18; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 126.

4 4 0 (III)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 187,111 SIEH N R . 106C

4 4 0 (IV)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CGM 1 8 7 , I V StSG. 296 Abbildung f. 2r

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; 12,8/13,5 χ 10,2/10,5 cm; beschnitten; insgesamt schadhaft; großer Schnitt in f. 1; Zahlung nicht erkennbar; Pappumschlag; zusammen mit anderen Fragmenten in einer schwarzen Leinenmappe; vorgängige Signatur Fragm. e60 auf f. lr mit einem Bleistift eingetragen; - Einrichtung: Schriftspiegel 10,5 χ 8,0 cm; einspaltig; f. 1 23 Zeilen; f. 2 22 Zeilen; auf f. lr rote Initiale sowie rote Zierstriche. Schrift: Buchschrift von einer Hand des 12. Jahrhunderts.

926

München

Inhalt: f. lr—2v Grammatik; Fragment enthält eine Reihe von Verben der dritten Konjugation in mehrmals beginnender alphabetischer Folge. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; es wurde von einem Bucheinband unbekannter Herkunft abgelöst. Literatur: I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 157; E. Petzet, Die deutschen Pergament-Handschriften Nr. 1 - 2 0 0 der Staatsbibliothek in München, S. 342; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 276; StSG. IV, S. 504, Nr. 296.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 53 Glossen (f. 2r) zu lateinischen Verben der dritten Konjugation (jeweils in der 1. Person Singular); davon 52 Glossen interlinear und 1 marginal stehend; bei 50 Glossen Personalpronomen der 1. Person Singular vorhanden; Glossen von einer Hand, die mit der Texthand nicht identisch ist; Glossierung ausschließlich zu den Zeilen 10 bis 22 von f. 2r. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 31).

Edition: StSG. IV, S. 23 If. (Nr. MCCXX); Berichtigungen und Nachträge bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 137f. Literatur: StSG. IV, S. 504, Nr. 296; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 137f., 157; [H.] Hoffmann, ZDA. 3 (1843) S. 383; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 276.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 5 7 2 s. N R . 710a

441 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 6 4 9 StSG. 297 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 597 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 30,0/32,3 χ 21,5/22,3 cm; Zählung von 1 bis 599 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahlen 525 und 565 in der Zählung übersprungen; zusätzliches Blatt vorne mit / bezeichnet; 1963 restaurierter Einband; brauner Lederüberzug mit Stempeln einer Augsburger Werkstatt;

München

927

neuer Lederrücken; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Clm 7445 der Bayerischen Staatsbibliothek. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/24,0 χ 13,7/16,5 cm; einspaltig; f. 595r-598v zweispaltig; 3 5 - 4 9 Zeilen; Begrenzung des Schriftspiegels mit einem Stift vorgezeichnet; f. lr grüne achtzeilige Initiale auf Goldgrund in rot—blauem Rahmen; f. 344v, 358v, 406r, 522r sieben— bis zwölfzeilige rote Initialen mit eingezeichneten Gesichtern. Schrift: Bastarda des 15. Jahrhunderts von der Hand des Caspar Rudolf aus der Augsburger Schule, der sich auf f. 526r und 594v als Schreiber des Codex nennt. Inhalt: f. Ir—vleer; f. lr Besitzvermerk; f. l r - 5 2 6 r Johannes von Gabiingen, Vocabularius fundamentarius; f. 526v-527r Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; f. 527v-528v Hermann von Schildesche, Modus legendi; f. 529r—594v Vocabularius optimus; f. 595ra-vb Zahlwörter; f. 596ra-598va Derivationen lateinischer Wörter (alphabetisch); f. 599r—ν leer. Geschichte: Codex kurz vor dem 6.8.1468 fertiggestellt, worauf Vermerke auf f. 526r und 594v des Schreibers Caspar Rudolf aus Augsburg weisen; ein Bibliothekseintrag auf f. lr weist darauf, daß sich der Codex 1647 im Augustiner-Chorherrenstift Indersdorf in Oberbayern befand; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München (dort zunächst unter der Signatur 7445). Literatur: E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905)S. 180; E. Bremer, in: Brüder-Grimm-Symposion zur Historischen Wortforschung, S. 171-173; E. Bremer, Vocabularius optimus, I, S. 2 2 - 2 4 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 345; K. Schneider, Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, IV, S. 3 2 3 - 3 2 6 ; StSG. IV, S. 504f., Nr. 297.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: Über 140 Interlinearglossen (f. 526v-527r) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; lateinische Hexameter sowie althochdeutsche Glossen von der Hand des Caspar Rudolf eingetragen; Hexameter in abgesetzten Zeilen geschrieben; zudem zahlreiche jüngere volkssprachige Glossen. Zeit und Ort: Glossen kurz vor dem 6. August 1468 in Augsburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 69); ostschwäb. (nach K. Schneider, S. 323). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 6 (Nr. DCCCCXXXIV); 7 Glossen exemplarisch ediert bei K. Schneider, Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, IV, S. 324. Literatur: StSG. IV, S. 504f., Nr. 297; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 180; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181f.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 116, 119; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 69; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen

München

928

medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; K. Schneider, Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, IV, S. 324; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 656; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahd, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Walther, Initia Carminum ac Versuum Medii Aevi Posterioris Latinorum, Nr. 8153; W. Wegstein, in; 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 310, Nr. 25.

442

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 5 1 5 3 , A

StSG. 298

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt (zu diesem gehörten vermutlich die in C. Sanftls Kopie erhaltenen Blätter); 19,2 χ 14,0 cm; Zählung auf dem Fragment nicht erhalten, da das Doppelblatt am oberen Blattrand beschnitten ist; Doppelblatt zwischen zwei aneinandergelegte Glasplatten gelegt und in einer blauen Pappmappe aufbewahrt, die wiederum mit mehreren anderen Fragmenten in einer grün-schwarzen Fragmentenmappe liegt. Einrichtung: Schriftspiegel 12,5 χ 9,0 cm (vor der Beschneidung des Blattes umfangreicher, da auch der Text zum Teil weggeschnitten ist); zweispaltig; 14 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Samanunga-Glossar (Fragment) mit Lemmata zu dem Buchstaben I. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden, wohl noch vor dem Amtsantritt des Bischofs Baturich ( 8 1 7 - 8 4 8 ) in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; das Fragment wurde aus den Einbanddeckeln des Clm 14429 (Katalog Nr. 586) abgelöst; im Zuge der Säkularisation gelangte das Fragment 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 220, Nr. 2916; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 82; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 176, 197; Die deutschen Handschriften der K. H o f - und Staatsbibliothek zu München, I, S. 532; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 355; K. Schneider, Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, VII, S. 501f.; J. Splett, Samanunga - Studien, S. 7; StSG. IV, S. 505, Nr. 298; Zwölf Jahrhunderte Literatur in Bayern, S. 11, 37. - Abbildung bei G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, Tafel 2f.; Abbildung von f. l r , 2v bei J. Splett, S. 312f.

München

929

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar auf der Basis eines lateinisch-lateinischen Wörterbuchs zur Bibel: 67 Glossen in dem Samanunga-Glossar; Glossen mit den lateinischen Lemmata in abgesetzten Zeilen geschrieben; Lemmata ausschließlich zu dem Buchstaben /; Glossar von einer Hand. Zeit und Ort: Im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in St. Emmeram geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 5 6 - 8 4 ; G. Ehrismann, S. 256; K. Heinemann; R. Kögel, S. 430; K. Schneider, S. 502; F. Simmler, S. 25; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197). Edition: StSG. I, S. 113, 147, 155, 161, 171-179, 191-199 (Nr. I); Korrekturen dazu bei StSG. IV, S. 505, Nr. 298. Literatur: StSG. IV, S. 505, Nr. 298; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 5 6 - 8 4 ; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutscheReimgebet, S. 53; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 34 und passim; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 7 9 - 8 1 , 83 und passim; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 256; K. Heinemann, Über das Hrabanische glossar; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 430; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 252f.; F. X. Scheuerer, Z u m philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 125; K. Schneider, Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, VII, S. 502; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; J. Splett, Samanunga - Studien; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; F. Wälti, Die Wortsippen QUEDAN/QUITI und S P R E H H A N / S P R Ä H H A in Abrogans und Samanunga, S. 15 und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 69.

4 4 3 (I) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 5 2 4 8 , 2 [1. UND 3 . DOPPELBLATT]

s. N R . 4 4 3 (II) StSG. 299

846

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 5 2 4 8 , 2 [2. DOPPELBLATT] A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 26,2 χ 19,5 cm; Zählung nicht vorhanden; Fragment heute in blauem Pappumschlag aufbewahrt. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 16,0 cm; einspaltig; 33 Zeilen; f. 2v Anfangsbuchstaben der Lemmata und der Interpretamente rot betupft. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9. Jahrhunderts.

München

930

Inhalt: f. l r - v Legende des Johannes Eleemosynarius (Exzerpt); f. 2 r - v Passion des Sisinnius (Schluß); f. 2v 8 Zeilen Schlangen- und Insektenbezeichnungen; 20 Zeilen Gerätschafts - und Tierbezeichnungen. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden; in der Bayerischen Staatsbibliothek in München wurde das Fragment mit zwei einer anderen Handschrift entstammenden Fragmenten unter derselben Signatur vereinigt. Literatur: Das christliche Gebetbuch im Mittelalter, S. 75; StSG. IV, S. 505, Nr. 299.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare mit insgesamt über 105 Glossen (f. 2v): 16 Kontextglossen zu den Schlangen— und Insektenbezeichnungen; über 20 Interlinearglossen zu den Gerätschaftsbezeichnungen und über 70 Interlinearglossen zu den Tierbezeichnungen; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 183; H. Reutercrona, S. 4; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. III, S. 448f. (Nr. D C C C C L X X I I ) , DCCCCLXXXIV a ), S. 630 (Nr. MXCVIII).

S. 452 (Nr.

Literatur: StSG. IV, S. 505, Nr. 299; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 293, 312; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 51, 54f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 93; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 87f.; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 43; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; G. Müller Th. Frings, Germania Romana, II, S. 183; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 217, 219; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 80; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 132; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

444

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CGM 5 2 5 0 , 28B StSG. 300

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; obere und untere Hälfte eines Oktavdoppelblattes, zwischen denen ein schmaler Streifen fehlt ist; Pergament; obere Hälfte von

München

931

f. 1 6,9 χ 9,0 cm; untere Hälfte von f. 1 6,3 χ 9,0 cm; obere Hälfte von f. 2 6,8 χ 9,3 cm; untere Hälfte von f. 2 6,5 χ 9,3 cm; alte Zählung nicht erhalten; neue Zählung mit Bleistift auf die Fragmenthälften geschrieben; Pappumschlag. - Einrichtung: Schriftspiegel obere Hälfte von f. 1 6,0 χ 6,7 cm; untere Hälfte von f. 1 5,5 χ 6,5 cm; obere Hälfte von f. 2 6,0 χ 7,2 cm; untere Hälfte von f. 2 5,5 χ 6,5 cm; einspaltig; f. lr, ν oberer Teil 23 Zeilen; f. lr unterer Teil 21 Zeilen; f. lv unterer Teil 15 Zeilen; f. 2r oberer Teil 16 Zeilen; f. 2r unterer Teil 9 Zeilen; f. 2v oberer Teil 22 Zeilen; f. 2v unterer Teil 23 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Glossar; Glossen zur Bibel, Leviticus und Numeri; f. lv T i e r - , Baum- und Fischbezeichnungen (in der Reihenfolge der Versus de bestiis, arboribus, piscibus); f. lv Sachglossar; f. 2r Rezepte; Blutsegen; Kräuterbezeichnungen; f. 2v Macer Floridus, De viribus herbarum (1—23, 28-30); Rezepte; Hausbesegnung. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; 1877 wurden die Fragmenthälften durch W. Meyer von den Codices Clm 19952 und 19526 aus Tegernsee abgelöst. Literatur: J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 53; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 356; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 393; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. lOOf.; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 289; StSG. IV, S. 505f., Nr. 300.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt über 200 Glossen. - Sachglossare: 25 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. lr) in dem Glossar; 47 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. lv) zu T i e r - , Baum- und Fischbezeichnungen in der Reihenfolge der Versus de bestiis, arboribus, piscibus; die Merkverse selbst sind nicht erhalten; Glossen im Nominativ als Kontextglossen eingetragen; über 90 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. lv) in dem Sachglossar; 37 Interlinearglossen (f. 2r) zu den Kräuterbezeichnungen. Textglossierung: 2 vorne abgeschnittene Marginalglossen (f. 2v) zu Macer Floridus, De viribus herbarum. - Einzel wort in einem Text: 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (f. 2v) in einem Rezept; Glossen jeweils von der Texthand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 11; F. Simmler, S. 29); obd. (nach H. Reutercrona, S. 63); unbestimmt (nach Th. Frings, S. 180).

932

München

Edition: StSG. III, S. 53f. (Nr. DCCCCXXXV), S. 5 8 1 - 5 8 3 (Nr. MXXX), S. 694 (Nr. MCLI); IV, S. 242f. (Nr. MCCXXVIII), S. 506, Nr. 300; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 393. Literatur: StSG. IV, S. 505f., Nr. 300; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 312; H.— R. Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 399f.; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 168, 172; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 89; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 98; G. Müller, BEDSp. 6 (1986) S. 52, 58f.; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11, 63; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 748; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102, 105; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 289.

445 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 StSG. 301 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 115 Blätter; 47,0 χ 32,3 cm; mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; 4 von ehemals 5 Buckeln. Einrichtung: Schriftspiegel 38,0 χ 21,7 cm; f. l r - 1 7 v , f. 112r-115v zweispaltig; f. 18r—lllv einspaltig; f. l r - 1 7 v , f. 112r-115v etwa 58 Zeilen; f. 18r—11 lv etwa 38 Zeilen; einige einfache Initialen. - Schrift: Minuskel von 2 Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Texte aus den Bereichen des Kirchenrechts und der Kirchenverwaltung; darin: f. l r - v Historia Gallica (Exzerpte); f. 38v schwäbische Trauformel. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 115v weist auf Augsburg; ein Bibliotheksstempel auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels weist darauf hin, daß sich der Codex 1746 in der Hofbibliothek München befand, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 220, Nr. 2919; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 218; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 193; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. If.; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 147f.; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 62, Nr. 115; B.

München

933

Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 71, 107; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 357; E. Ploß, JBFL. 19 (1959) S. 298; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 47f.; K. Schnith, in: Fälschungen im Mittelalter, I, S. 502; Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaeographie, I, S. 9f.; StSG. IV, S. 506, Nr. 301. — Abbildung von f. 38v bei K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Tafelband, Abb. 15.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen [f. lrb (2 Glossen), f. lv (1 Glosse)] zu der Historia Gallica; Glosse auf f. lv nach I. Frank nicht mehr erkennbar; Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 336 (Nr. DCXCVIII); I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 113. Literatur: StSG. IV, S. 506, Nr. 301; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 113, 147f.; E. Ploß, JBFL. 19 (1959) S. 298.

446

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 8 0 A

StSG. 302

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 168 Blätter sowie ein Papierblatt, ein Pergamentblatt und 11 Papierblätter vorne und ein Papierblatt hinten; 31,0 χ 24,0 cm; moderner Einband aus mit blau-weißem Stoff überzogenen Pappdeckeln; Einbandrücken sowie Ecken mit hellem Leder überzogen. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 16,8/18,0 cm; einspaltig; 37 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; Innenräume der Buchstaben zum Teil rubriziert; mehrere einfache rote Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 0 6 v Priscian, Institutio de arte grammatica ( I - X V I ) [wegen Verstümmelung einer Lage fehlt nach f. 31 175,14-181,9, nach f. 32 186,19-221,9, nach f. 33 228,17-235,22]; f. 106v-107r Priscian, Schriften; f. 107v —160r Priscian, Institutio de arte grammatica (De constructione; I—II); f. 160r—163v Priscian, De figuris numerorum; f. 163v — 166r Priscian, De metris fabularum Terenti; f. 166r-168v Priscian, Praeexercitamina; f. 168ν Rufinus von Antiochia, Commentarium in metra Terentiana (am Schluß unvollständig).

934

München

Geschichte: Codex der Schrift nach wohl in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Südwestdeutschland entstanden; nach einem Exlibris auf der Versoseite des Pergamentvorsatzblattes (f. Iv) gehörte der Codex der bayerischen kurfürstlichen Bibliothek, der Vorläuferin der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: P. d'Alessandro, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 563, 578; G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 262f., Nr. 385; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 109, Nr. 218; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 72; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, Π, S. 739; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 116; Μ. de Nonno, RHT. 9 (1979) S. 133-138; M. Passalacqua, I codici di Prisciano, S. 167, Nr. 385; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; StSG. IV, S. 506f., Nr. 302. - Abbildung von Ausschnitten von f. 80r, 85r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 441f., S. 121.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Über 210 Glossierungen (f. 4 v - 1 0 1 v ) zu Priscian, Institutio de arte grammatica ( I - X V ) ; Glossen vorwiegend interlinear, zum Teil auch marginal eingetragen; möglicherweise von der Texthand, sicher jedoch von der Hand, die auch die umfangreiche lateinische Glossierung vorgenommen hat. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 87; F. Simmler, S. 25); obd. (nach H. Reutercrona, S. 9); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. II, S. 3 6 7 - 3 7 3 (Nr. DCCLXIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 104, Z. 6 - 2 6 . Literatur: StSG. IV, S. 506f., Nr. 302; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 306; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 263; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389, 3 9 2 - 3 9 8 ; T h . Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 164; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 313; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 75; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 9; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 130; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 168; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4 und passim; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 476f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S.359; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 208; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

München

935

447 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 0 5 StSG. 303 Α Abbildungen f. 198r, 209r Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 gleichartigen und für einander bestimmten Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 2 ; Teil 2: f. 63 - 2 2 3 ; Pergament; 223 Blätter und ein Nachsatzblatt (f. 214 bis auf einen sechs Zeilen umfassenden Streifen oben ganz weggeschnitten); 28,7 χ 19,0 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,2 χ 12,0 cm (mit darüber hinausgehender marginaler Kommentierung); einspaltig; 34 Zeilen; auf f. 19v rankenverzierte, größere Initiale Τ und auf f. 66r eine ebenso verzierte Initiale A; Überschriften in roten Majuskeln; zahlreiche einfache rote Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel des 11. oder 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; f. l v - 1 4 v Dares, Historia de excidio Troiae; f. 15r-18v Donat, Vita des Vergil; f. 18v-19r Octavian, Ergone supremis; Pseudo-Ovid, Virgilius magno; f. 19v—31v Vergil, Eklogen; f. 3 2 r - 6 4 v Vergil, Georgica; f. 6 5 r - v Hexameter über die Muse; f. 66r-214r Vergil, Aeneis; f. 214v leer; f. 215r-223v Vergil, Carmina. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. oder 12. Jahrhundert möglicherweise in der Benediktinerabtei Prüfening bei Regensburg entstanden; später befand er sich nach einem Katalog von 1582 in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 76f.; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 33; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 279f., 360, 375; N. Henkel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 435; L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 146; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 412; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 54, 68, 125; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 357; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 93; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 373; II, S. 738f.; III, 1, S. 192f.; III, 2, S. 56; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 49, 72; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 93, 111; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 218; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 200, 202; StSG. IV, S. 507, Nr. 303.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: etwa 160 Glossen (f. 19v—209r) zu Vergil, Werke; davon 16 zu Eklogen, 49 zu Georgica und 95 zu Aeneis; Interpretamente vorwiegend interlinear, zum Teil auch marginal eingetragen; Glossen von wenigstens vier verschiedenen Händen, die auch die jeweilige marginale und interlineare lateinische Kommentierung vorgenommen haben; Hand A: f. 19v—40v, 199r—213v; Hand B: f. 41r-102v; Hand C: f. 103r-109v; Hand D: f. 109v —198v.

München

936 Zeit und Ort: Unbekannt.

Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach J. Fasbender, S. 173 — 179; G. Müller - Th. Frings, S. 366; F. Simmler, S. 23); wohl alem. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 87; H. Reutercrona, S. 145); obd. (nach H. Lohmeyer, S. 125, G. Müller - Th. Frings, S. 360). Edition: StSG. II, S. 6 7 1 - 6 7 5 (Nr. DCCCLX); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238f. Literatur: StSG. IV, S. 507, Nr. 303; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 312; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 57f., 78, 81; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 33, 36, 128f., 1 7 3 - 1 7 9 ; N . O . Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 102; N. Henkel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 432f., 4 3 5 - 4 4 1 ; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 64; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 3 8 3 - 3 8 5 ; 412; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 209, 213; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 126f., 273; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 151; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 49; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 68, 125f.; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 64; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87, 360, 366; St. Müller, in: Vorträge der 4. Münchner Linguistik-Tage der Gesellschaft für Sprache & Sprachen, S. 154; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 97; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271, 273; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 145; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 91; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 673; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 175.

4 4 8 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 3 0 [F. 1 - 5 8 ]

StSG. 304

A

Handschrift Beschreibung: Teil 1 eines Codex aus zwei ursprünglich selbständigen Teilen [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 448 (II)]; Pergament; 58 Blätter; f. 26 gehört vor f. 17; f. 59 später eingefügt; 26,0 χ 21,5 cm; Zählung von jüngerer Hand von 1 bis 58 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; am Buchrücken durch einen Lederstreifen verstärkter Pergamentumschlag, dessen verlängerte Rückseite auf der Vorderseite mit einem Lederband befestigt wird; Schild mit

München

937

vorgängiger Signatur auf dem Buchrücken nur resthaft erhalten. — Einrichtung: Schriftspiegel etwa 20,5 χ 9 , 0 - 1 1 , 0 cm; einspaltig; f. 1 - 5 6 2 7 - 2 8 Zeilen; f. 5 7 - 5 8 3 4 - 3 7 Zeilen; f. 59 21 Zeilen; f. lr Überschrift in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 5 8 v Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude (I—VI). Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; später befand er sich nach einem Katalog von 1582 in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 84; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 360, 375; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 294; StSG. IV, S. 507, Nr. 304.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 23 Glossen (f. 2 v - 3 4 r ) zu Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude (I —VI); davon 14 Glossen interlinear und 9 marginal stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 29).

Edition: StSG. II, S. 3 (Nr. CCCCXCIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 99, Z. 9. Literatur: StSG. IV, S. 507, Nr. 304; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 76; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 612; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 667.

4 4 8 (II) StSG. 304

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 3 0 [F. 6 0 - 7 5 ] A

Handschrift Beschreibung: Teil 2 eines Codex aus zwei ursprünglich selbständigen Teilen [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 448 (I)]; Pergament; 16 Blätter; 26,0 χ 21,5 cm; Zählung von jüngerer Hand von 60 bis 75 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; am Buchrücken durch einen Lederstreifen verstärkter Pergamentumschlag, dessen verlängerte Rückseite auf der Vorderseite mit einem

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Lederband befestigt wird; Schild mit vorgängiger Signatur auf dem Buchrükken nur resthaft erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. 60r leer; f. 60v Persius, Verse (Prolog; 1, 1 - 7 ; ebenfalls auf f. 59v eingetragen); f. 60v—75r Persius, Satiren (mit dem Kommentar des Cornutus); f. 75r Gedicht; f. 75v leer. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; später befand er sich nach einem Katalog von 1582 in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 84; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 280; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 200; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 60; StSG. IV, S. 507, Nr. 304.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 5 Glossen (f. 64v—74r) zu Persius, Satiren; davon 1 Glosse (f. 64v) marginal, 4 interlinear stehend; Glossen von drei Händen, die jeweils mit den Händen des Werktextes und Teilen der lateinischen Kommentierung identisch sind. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert zusammen mit dem Werktext eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach K. Siewert, S. 620f.). Edition: K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 612-615. Literatur: StSG. IV, S. 507, Nr. 304; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 6 1 2 - 6 2 4 .

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 5 6

nicht bei StSG.

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 159 Blätter sowie je ein Blatt vorne und hinten; Vorsatzblatt sowie f. 1 im 15. Jahrhundert vorgeheftet; f. 7 8 - 8 3 im 11./12. Jahrhundert ergänzt; 24,3 χ 15,0 cm; Zählung von 1 bis 156 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliche Zählung auf f. 1 0 5 107 (gezählt als 41-43), 123-124(46-47), 125-128 (jeweils 48), 129(49), 130-133 (61-64); Blätter 56a, 63a und 68a ergänzt; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; Einband im Jahre 1968 restauriert. - Ein-

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richtung: Schriftspiegel 17,7 χ 10,0 cm; einspaltig; 21—24 Zeilen; zahlreiche leicht verzierte Initialen, vornehmlich der Buchstabe D (Dns); f. 3v 10 Zeilen hohe Initiale D aus rechteckigen Feldern, die im Stamm mit Flechtwerk gefüllt sind. — Schrift: karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts; f. 2 r - 1 5 6 r vermutlich von einem im Umkreis von Salzburg tätigen Schreiber Muniperth angefertigt, wie B. Bischoff nach einem Schriftvergleich feststellt. Inhalt: f. lv—156r Defensor, Liber scintillarum; f. 1 5 6 r - v Initium epistolae Christi de sanctificando die dominico. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden; der Eintrag Adalpertus auf f. 3r könnte auf den späteren Salzburger Erzbischof Adalbert II. (923-935) weisen; nach einem Eintrag des 15. Jahrhunderts war die Handschrift im Besitz der Nürnberger Hermann (1410 — 1485) und Hartmann Schedel (1440-1514); als Bestandteil der Schedeischen Sammlung gelangte sie in die Münchener Hofbibliothek, die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 77; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 221, Nr. 2926; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 231, 262; II, S. 149f., Nr. 140; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 93; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 363, 375; H . - M . Rochais, SE. 9 (1957) S. 222, Nr. 151, S. 245, 247, 249; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 35, 128. - Abbildung einer Initiale auf f. 3v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 288, S. 86.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Marginalglossen (f. 75v) zu Defensor, Liber scintillarum; Glossen unsorgfältig und in deutlich hellerer Tinte als der Text geschrieben. Zeit und Ort: Glossen von einer Hand des späten 9. Jahrhunderts (nach H. Mayer). Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 48. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 48; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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450 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 7 5 StSG. 305 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 169 Blätter; 23,8 χ 16,0 cm; f. 1 2 1 - 1 2 8 verbunden (korrekte Reihenfolge: f. 121, 124, 123, 122, 127, 126, 125, 128; diese Reihenfolge im Codex mit Bleistift auf den jeweiligen Seiten vermerkt); mit braunem Leder bezogener Holzdeckeleinband, der mit 5 ausgeschmückten Buckeln und blind eingepreßten Blüten verziert ist; ehemals 2 Schließen; Einband im Jahre 1951 restauriert. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 9,0 cm (mit darüber hinausreichender marginaler Kommentierung); einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Initialen an den Versanfängen rubriziert; zahlreiche mit Tieren und Ranken verzierte größere Initialen; marginale Kommentierung häufig rot eingerahmt, interlineare Kommentierung vereinzelt ebenfalls rot eingerahmt. — Schrift: sorgfältige späte karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. 2 r - 1 6 4 v Horaz, Werke: f. 2 r - 6 5 v Oden; f. 6 6 r - 7 5 v Ars Poetica; f. 7 5 v - 8 8 r Epoden; f. 8 8 v - 9 0 r Carmen saeculare; f. 9 0 r - 1 2 0 r Briefe; f. 120v leer; f. 121r-164v Satiren; f. lv, 164v-169r Viten des Dichters (Pseudo-Acro I/II, Sueton); Notizen zur Metrik. Geschichte: Codex der Schrift nach wahrscheinlich in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; nach 1435 befand er sich in Augsburg, von 1463 oder 1469/1470 an in der Bibliothek des Nürnbergers Hartmann Schedel, der in einem Eintrag auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels als Besitzer ausgewiesen ist; 1552 war die Handschrift in der Bibliothek J.J. Fuggers; 1571 gelangte sie in die Münchener Hofbibliothek, die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Literatur: R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 226f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 527; Catalogue Codicum Latinorum Bibliotheca Regiae Monacensis, I, 1, S. 100; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 265, 361, 375; A. Holder, Germania 18 (1873), S. 73ff; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacii Opera, I, S. XLIIIf.; C. Kirchner, Novae Quaestiones Horatianae, I, S. 46—48; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 467f.; III, 1, S. 31; III, 2, S. 70f.; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 150; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 64; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 6 7 - 8 2 ; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 113, 149; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 201; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 61; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 29, 31; StSG. IV, S. 507f., Nr. 305. — Faksimile eines Ausschnitts einer Seite bei C. Kirchner, Tabula II, Abb. 10.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 74 Glossen (f. 14v —164r) zu Horaz, Werke; davon 68 Interlinearglossen und 6 Marginalglossen.

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Zeit und Ort: Glossen in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts am ehesten in St. Emmeram eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach K. Siewert, S. 168); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 87; H. Reutercrona, S. 67; F. Simmler, S. 42). Edition: StSG. II, S. 3 3 6 - 3 3 8 (Nr. DCXCIX); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237; vollständige Edition sowie weitere Berichtigungen bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 8 3 - 1 5 9 . Literatur: StSG. IV, S. 507f., Nr. 305; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 321; R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 226—228, 232, 235; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905)S. 176; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 142f., 152; N. Henkel, in: Theodisca, S. 410; A. Holder, Germania 18 (1873) S. 7 3 - 7 6 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 50; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 90, 9 3 - 9 5 ; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 180; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 64; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 67; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 159; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 55; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 8 3 - 1 7 0 ; K. Siewert, Glossenftmde, S. 106; K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 148; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237f.; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 61; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 3 1 - 3 5 . - Abbildungen von Ausschnitten von f. 62v und 128r mit Glossen bei K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 152, Tafel 5, 6.

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nicht bei StSG.

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament (Vorsatzblatt Papier); 43 Blätter und 1 Vorsatzblatt; 22,6 χ 17,2 cm; Zählung von 1 bis 43 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ursprünglich f. 39 als 40, f. 41 als 42, f. 42 als 43 und f. 43 als 39 gezählt; Holzdeckel mit blindgepreßtem Lederrücken und ehemals zwei Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 12,6/13,2 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Unziale und Rustika in roter Farbe; einfache, leicht vergrößerte Initialen. - Schrift: ganz von einer Hand in karolingischer Minuskel des späten 9. Jahrhunderts.

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Inhalt: Rectoseite des Vorsatzblattes Inhaltsangabe; f. lr Schrift (zum Teil durchgestrichen); f. l v - 3 4 v Isidor von Sevilla, De natura rerum; f. 35r-42r Orosius, Historia adversus paganos (I, 2, 1 — 105); f. 42v-43v Recapitulatio de nomina regionum in Italia. Geschichte: Codex der Schrift nach im späten 9. Jahrhundert entstanden, nach B. Bischoff in einem Zentrum mit keltischen Traditionen, vielleicht in Wales oder in der Bretagne; zwei Exlibris auf dem vorderen Einbandspiegel von 1618 und 1630 weisen auf die bayerische herzogliche Bibliothek, die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 129f.; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 137f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 221, Nr. 2927; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 182, 185; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 105; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 32, Nr. 106; J. Fontaine, Isidore de Seville. Traite de la nature, S. 37; W.M. Stevens, in: Insular Latin Studies, S. 96; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 224f. - Abbildung einer Zeichnung auf f. 9r, f. 12r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 564f., S. 166.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Interlinearglossen (f. 13r, 13v, 24r, 29r, 31r) zu Isidor von Sevilla, De natura rerum; Glossen von der Texthand eingetragen; 2 weitere ausradierte und nicht mehr lesbare Glossen (f. 13r), deren Volkssprachigkeit nicht sicher ist. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair., aus dem Ags. umgesetzt (nach H. Thoma, S. 225). Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 224f. Literatur: W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 224f.

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nicht bei StSG.

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 86 Blätter sowie 4 Papierblätter vorne und 3 Papierblätter hinten; 22,7 χ 17,3 cm; brauner, blindgepreßter Ledereinband; Messingecken und Buckel; ehemals 3 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel stark variierend, etwa 18,0 χ 12,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 6 Zeilen; Überschrif-

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ten in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 1 v , 82v Juvenal, Satiren; f. 81v-82v drei Viten; f. 83r-86v Columban, Monosticha; Notiz (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; im 15. Jahrhundert war er im Besitz des Nürnbergers Hartmann Schedel (14401514); später befand sich die Handschrift in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliotheca Monacensis, I, 1, S. 107; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 362; U. Knoche, Die Überlieferung Juvenals, S. 11 und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 575f.; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 113; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 227; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 355; P. Wessner, Scholia in Iuvenalem Vetustiora, S. XXVI, XLI, XLVI, 1 - 2 3 4 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen zu Juvenal, Satiren; davon 2 Glossen (f. 14v, 44r) interlinear stehend; die erste Interlinearglosse möglicherweise lateinisch; beide Glossen am ehesten von der Texthand eingetragen; 1 Marginalglosse (unterer Rand von f. 18r) von jüngerer Hand. Zeit und Ort: Interlinearglossen wahrscheinlich im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 226f. Literatur: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 227.

453 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 7 5 StSG. 306 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Blätter 1 und 59 Papier; beschädigte Blätter mit Papier ausgebessert; 59 Blätter; zwischen f. 22 und 23 ein 9 Zeilen umfassendes Pergamentblatt eingefügt; 22,0 χ 15,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 10,2 cm; einspaltig; f. l v - 2 r 26 Zeilen; 3 r - 2 2 v 28 Zeilen; f. 23r-24v 27 Zeilen; f. 25r 25 Zeilen; f. 25v-32r 2 7 - 2 9 Zeilen; f. 32v-55v 28 Zeilen; f. 56r-57r 27 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; zahlreiche kleinere Initialen in roter Farbe. - Schrift: späte karolingische Minuskel des 11./12. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. l r - 2 v Hartmann Schedel, Vitades Prudentius; f. 3 r - 2 1 v Prudentius, Hamartigenia; f. 21v-58r Prudentius, Contra Symmachum; 58v-59v Hartmann Schedel, Schriftenverzeichnis des Prudentius. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; später war er im Besitz des Nürnbergers Hartmann Schedel (1440-1514), der einige Seiten selbst beschrieb; nach einem Katalog von 1582 befand sich die Handschrift dann in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 134; 0 . Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 362, 376; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 412; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 113; StSG. IV, S. 508, Nr. 306.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 62 Glossen (f. 6r-54r); davon 32 Interlinearglossen und 8 Marginalglossen zu Prudentius, Hamartigenia, sowie 20 Interlinearglossen und 2 Marginalglossen zu Prudentius, Contra Symmachum; abgesehen von wenigen Glossen Eintragungen von einer Hand aus dem Clm 14395 (Katalog Nr. 579) abgeschrieben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 31; E. Steinmeyer, S. 21). Edition: StSG. II, S. 459-462, 465-467, 473 (Nr. DCCXC). Literatur: StSG. IV, S. 508, Nr. 306; J. Berg, Die Althochdeutschen Prudentiusglossen; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 314; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 65; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 124; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 173; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 83, 348, 350, 354, 412; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B.145, S. 64f.; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, S. 13 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 151; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 102; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; E. Steinmeyer, ZDA. 16 (1873) S. 10, 21; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274.

454 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 1 4 StSG. 307 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 0 ; Teil 2: f. 11-32; Pergament; 32 Blätter sowie 2 zusätzliche Papierblätter vorne und 3 hinten; 19,5 χ

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13,3 cm; durch einen Lederstreifen am Buchrücken verbundene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel f. lr—9v 14,3 χ 7,7 cm; f. llr—32v 15,7 χ 6,0 cm; einspaltig; f. l r - 9 v 45 Zeilen; f. lOr 33 Zeilen; f. llr—30v 40 Zeilen; f. 31r 38 Zeilen; f. 31v-32v 21 Zeilen; f. l l r - 3 2 r zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: Buchschrift, f. lr—lOv von mehreren Händen des 13. und 14. Jahrhunderts, f. l l r - 3 2 v von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Rezepte; f. 2 r - 9 r Hippocrates, Chirurgia; f. 9 r - v Rezepte; f. lOr Notiz; f. lOv Federproben; Rezepte; f. l l r - 3 0 v Macer Floridus, De viribus herbarum; f. 31r Hippocrates, Verse; f. 31r-32v Versus de volucribus, piscibus, bestiis; Insekten-, T i e r - , Fisch-, Kräuter- und Baumbezeichnungen. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in mehreren Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 1 0 im 13./14., f. 1 1 - 3 2 im 13. Jahrhundert; ein Besitzvermerk auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels weist auf Hartmann Schedel (1440-1514) als Besitzer; später befand sich der Codex nach einem Katalog von 1582 in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 280; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Monacensis, I, 1, S. 161f.; W.C. Crossgrove, in: 2 VL. V, Sp. 1109f.; Der deutsche > M a c e r < , S. 31; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 362, 376; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 282; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 126, 149; K. Sudhoff, Beiträge zur Geschichte der Chirurgie im Mittelalter, II, S. 96f., 2 6 7 - 2 9 6 ; StSG. IV, S. 508, Nr. 307.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 322 Glossen. - Textglossierung: 32 Marginalglossen (f. llr—29r) zu Macer Floridus, De viribus herbarum. — Sachglossar in Merkversanordnung: 109 Interlinearglossen (f. 31r-32r) zu den Versus de volucribus, piscibus et bestiis. - Sachglossar: 181 Interlinearglossen (f. 31v-32v) zu den Insekten-, T i e r - , F i s c h - , Kräuter- und Baumbezeichnungen; Glossen von der Texthand; jüngere volkssprachige Wörter in den medizinischen Schriften bleiben hier unberücksichtigt. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Versusglossen obd. (nach H. Reutercrona, S. 15); Kräuterbezeichnungen bair. (nach H. Reutercrona, S. 20); Baumbezeichnungen obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 87); Versusglossen nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182); ohne nähere Bestimmung bair. (nach F. Simmler, S. 32).

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München

Edition: StSG. III, S. 2 0 - 3 6 , 47 (Nr. DCCCCXXXIV), S. 445f. (Nr. D C C C C L X V I I I ) , S. 454 ( N r . D C C C C L X X X V I I ) , S. 456 ( N r . DCCCCXCIV), S. 466f. (Nr. MVa), S. 581-583 (Nr. MXXX), S. 590f. (Nr. MXXXVI); Berichtigungen bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 240f. Literatur: StSG. IV, S. 508, Nr. 307; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 9; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 280; W.C. Crossgrove, in: 2 VL. V, Sp. 1109f.; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 274; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15, 20; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schindlers, S. 133, 141; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 98; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 32; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 656, 748; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 240f.; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 316; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 308, Nr. 18.

455 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 1 5 StSG. 308 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter sowie 1 Papierblatt hinten und 1 kleines Papierblatt vor f. 68; unteres Drittel von f. 87 abgeschnitten; 19,5 χ 14,2 cm; mittelalterliche Zählung von 1 bis 127 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdekkel; Leder ehemals grüngefärbt, heute zum Teil abgeschabt; 2 Schließen; ehemals 5 Buckel; Einband 1956 restauriert. - Einrichtung: Schriftspiegel stark variierend zwischen 14,5/15,5 χ 9,0/11,5 cm; f. l r - 4 0 v ; 65r—68r; 7 5 r - 1 0 1 r einspaltig; f. 4 1 r - 6 4 v ; 6 8 v - 7 4 r ; 103r-108v zweispaltig; f. 109r—119v dreispaltig; f. 120r-127v vierspaltig angelegt, jedoch auf f. 124r,v, 125r, 127r,v nur zwei— oder dreispaltig beschrieben; f. lr—40v 32 Zeilen; f. 4 1 r - 6 8 r 30/31 Zeilen; f. 68v-101r 34 Zeilen; f. 103r-127r 37 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen; auf f. 68va—73vb Initialen in blauer und roter Farbe, Anfangsbuchstaben der Lemmata und Interpretamente rubriziert; auf f. 109ra—125ra rote Initialen sowie rubrizierte beziehungsweise mit einem senkrechten roten Strich verbundene Lemmata. - Schrift: verschiedene Buchschriften des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 0 v Secreta secretorum; f. 4 1 r - 5 2 v Petrus Hispanus, Werk; f. 53r—64v Copho, Modi medendi; f. 6 5 r - 6 8 r Erläuterungen von Krankheitsbezeichnungen; Rezepte; vor f. 68 unsigniertes Papierblatt mit Bemerkungen über hernia\ f. 68va-72ra alphabetisches lateinisch—deutsches Kräuterglossar; f. 72ra—73va Verzeichnis pharmazeutischer Ersatzmittel; f. 73va

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medizinische Schrift; f. 74r Schrift über den Aderlaß; f. 74v leer; f. 7 5 r - 8 7 r astrologische Schriften; f. 87v leer; f. 88r — lOlr Palladius, De insertione arborum; f. lOlv, 102r,v leer; f. 103ra-108vb Epistola amati filii abraham; f. 109ra-119va Platearius, Circa instans; f. 119vb-124rb alphabetisches lateinisch-deutsches Kräuterglossar; f. 124rc—125va Kräuterbezeichnungen; f. 125va—126vc Pflanzenbezeichnungen; f. 127ra-rb Nachtsegen (deutsch); f. 127v Bemerkungen über das Fasten. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; ein nicht mehr sicher lesbarer Besitzvermerk auf dem dem Vorderdeckel aufgeklebten Blatt weist auf den Nürnberger Hartmann Schedel (1440 — 1514) als Besitzer; im 16. Jahrhundert war der Codex im Besitz eines Henricus de prusia videlicet de coto (Cottbus?); später befand sich die Handschrift nach einem Katalog von 1582 in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: E. Björkman, ZDW. 6 ( 1 9 0 4 - 1 9 0 5 ) S. 176; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 162; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 291, Nr. 1382f.; 0 . Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 363, 376; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 36; M. Schulz, LF. 11 (2000) S. 130; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 108; B. Wachinger, in: 2 VL. XI, Sp. 1039f.; StSG. IV, S. 508f., Nr. 308.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt etwa 950 Glossen; Sachglossare: über 350 Glossen (f. 68va-72ra) in einem in abgesetzten Zeilen geschriebenen alphabetischen Kräuterglossar zu Lemmata von dem Buchstaben Α bis zu dem Buchstaben Z; marginal von jüngeren Händen weitere Glossen eingetragen, die hier unberücksichtigt bleiben, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind; zudem in dem Glossar auch einige polnische Wörter; fast 600 Glossen (f. 119vb — 124ra) in einem weiteren in abgesetzten Zeilen geschriebenen Kräuterglossar zu Lemmata vom Buchstaben Α bis zum Buchstaben Z; Glossare von verschiedenen Händen, jedes Kräuterglossar jedoch von nur einer Hand geschrieben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: M d . - o b d . (nach H. Reutercrona, S. 36); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 200; F. Simmler, S. 42); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. III, S. 5 2 3 - 5 3 2 (Nr. MXX), S. 5 4 6 - 5 6 9 (Nr. MXXII). Literatur: StSG. IV, S. 508f., Nr. 308; E. Björkman, ZDW. 6 ( 1 9 0 4 - 1 9 0 5 ) S . 176; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 167, 219; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 211; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 28, 90, 350; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 179; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S.

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179 —181; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 27; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 200; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 36; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 59, 62 - 64, 66, 76f.; H . - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 136f., 140 —142; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 116; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 624; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 293; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 16, 359.

456 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 2 StSG. 309 A Handschrift Beschreibung: Codex; f. 1 - 1 8 4 , 188-191 Papier; f. 185-187 Pergament; 191 Blätter; 17,0 χ 11,5 cm; Zählung von 1 bis 187 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit blindgepreßten Linien verzierter Ledereinband; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur 633 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. — Einrichtung f. 185r—187v: Schriftspiegel etwa 12,7 χ 6,0/6,5 cm; einspaltig; 34 Zeilen, f. 187v 25 Zeilen; Initialen und Textanfänge in roter Farbe. - Schrift: f. lr—184v von der Hand Hartmann Schedels (1440-1514); f. 185r-187v von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 8 4 v Hartmann Schedel, Exzerpte; f. 185r-187v Gedichte; f. 187v Versus de arboribus; f. 188v Brief (Fragment). Geschichte: Codex nach einem Vermerk auf f. 36v 1461 von Hartmann Schedel (1440-1514) angelegt; f. 185-187 der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; später befand sich die Handschrift nach einem Katalog von 1582 in der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Monacensis, I, 1, S. 165; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 363, 376; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 19; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 777, 779f., 848; StSG. IV, S. 509f., Nr. 309.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 48 Interlinearglossen (f. 187v) zu den Versus de arboribus; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen.

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Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 69); obd. frk. (nach H. Reutercrona, S. 95); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182).

Edition: StSG. III, S. 3 6 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 509f., Nr. 309; Th. Frings, PBB. 91 (Haüe 1969) S. 182; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 69, 95; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 56; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

457 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 6 6 StSG. 310 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 453 Blätter und 7 unbeschriebene Vorsatzblätter sowie 4 beschriebene Vorsatzblätter, von denen das erste, zweite und vierte Blatt mit den Zahlen I, II und III versehen sind; 16,0 χ 11,0 cm; Zählung zumeist in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; wegen des Platzmangels zum Teil auf dem unteren Blattrand; bei vollständiger Beschreibung des Blattes keine Seitenzahl; zwischen f. 243 und 244 4 Blätter eingebunden, von denen das erste mit der Zahl 244 und das dritte mit der Zahl 244a versehen sind; das zweite und vierte Blatt ohne Zahl; durch Blindpressung verzierter Ledereinband; 9,3 cm breiter Buchrücken; ehemals 2 Schließen; altes Schild mit der Signatur 666 auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel in den einzelnen Teilen unterschiedlich, zum Teil bis zur vollständigen Beschreibung des Blattes; einspaltig; Zeilenzahl stark variierend bis zu 46 Zeilen; f. 1 - 1 2 zwischen 17 und 19 Zeilen; Überschriften häufig mit blauer Tinte geschrieben und rot unterstrichen; zahlreiche einfache rote und blaue Initialen; rote Strichelungen. - Schrift: Codex zum größten Teil von Hartmann Schedel in einer kursiven Buchschrift geschrieben; f. 402—409 von Jakob Schonerleip von Elbing, einem Studiengenossen von Hartmann Schedel, geschrieben. Inhalt: f. l r - 1 2 v Walahfrid Strabo, De cultura hortorum; f. 13r-453v Schriften; viele Seiten unbeschrieben. Geschichte: Codex im 15. Jahrhundert von Hartmann Schedel (1440-1514) angelegt; als Bestandteil der Schedeischen Bibliothek ging die Handschrift 1552 in den Besitz H.J. Fuggers über, als Bestandteil seiner Bibliothek 1571 in den Besitz der Münchener Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek.

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München

Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 172; C. Cigni, in: Giardini, S. 73; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 331, Nr. 1621; S. 340, Nr. 1680; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 363, 376; Hortulus, S. 15; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 324; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 13, 24, 125; StSG. IV, S. 510, Nr. 310.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 22 Interlinearglossen (f. 2r —8v) zu Walahfrid Strabo, De cultura hortorum; Glossen aus alter Vorlage abgeschrieben; Gedicht und Glossen von einer Hand. Zeit und Ort: Abschrift im 15. Jahrhundert durch Hartmann Schedel. Sprachgeographische Einordnung: Nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. II, S. 767f. (Nr. DCCCCXXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 510, Nr. 310; C. Cigni, in: Giardini, S. 73; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 56.

458

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 8 6

nicht bei StSG.

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 144 Blätter; nach f. 28, 127, 138 je 1 abgeschnittenes Blatt, von dem nur noch ein etwa 1 cm breiter Streifen erhalten ist; etwa 13,5 χ 9,3 cm (f. 53 kleiner); brauner, blindgepreßter Ledereinband; ehemals 1 Schließe; Papierschild mit der vorgängigen Signatur nur noch bruchstückhaft auf dem Buchrücken erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel stark variierend zwischen 10,5/11,5 χ 6,5/8,5 cm; einspaltig; 1 6 - 3 5 Zeilen schwankend; Linien mit dem Zirkel abgesteckt, zum Teil fein mit einem Stift gezogen; zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe; Überschriften in roter Farbe. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—3ν Fulgentius, Expositio sermonun antiquorum; f. 4r—5ν Fulgentius, Commentarii in Marcianum Capellam; f. 6 r - 3 4 v Fulgentius, Mythologiae; f. 20v leer; f. 3 5 r - v Arator, Epistola ad Florianum; f. 3 5 v 36r Arator, Epistola ad Vigilium; f. 36r-98r Arator, De actibus apostolorum; f. 98v Federproben; Schrift; f. lOOr-113v Radulfus, Flores biblici; f. 114v144v theologische Schriften; Rechtsschriften.

München

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; im 16. Jahrhundert befand er sich in der Fuggerschen Bibliothek und gelangte später als deren Bestandteil in die Münchener Hofbibliothek, die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 175; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 5 verso; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 272, 363, 376; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 286; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 32f., Nr. 51; S. 70; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Acribus Apostolorum, S. XVII; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 221; H. Weisweiler, Das Schrifttum der Schule Anselms von Laon und Wilhelms von Champeaux, S. 46—72.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 75r) zu Arator, De actibus apostolorum; volkssprachige Glosse sowie zahlreiche lateinische Glossierungen von der Texthand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 221. Literatur: A. Schlechter, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 338; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 221; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15 und passim.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 8 5 0 s. N R . 710b

459 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 5 5 1 StSG. 311 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 136 Blätter und 2 Vorsatzblätter vorne sowie ein von dem Vorderdeckel abgelöster Pergamentstreifen und ein von dem Rückendeckel abgelöstes Blatt; 30,5 χ 21,5 cm; mit Leder überzogene dicke Holzdeckel; zwei nach vorne greifende Schließen; Einband 1971 restauriert. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,2 χ 13,8 cm; einspaltig; 37 Zeilen; zahlreiche einfache rote Initialen, besonders von f. l r - 8 4 r , sowie einige rote Überschriften. - Schrift: Buchschrift des 12. Jahrhunderts; zwei Schreiber: 1. f. lr— 131r; 2. f. 131r-136r.

München

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Inhalt: f. l r - 8 4 r Isidor von Sevilla, Kommentare zur Bibel, Pentateuch, Josue, Richter, 1. und 2. Samuel, 1. und 2. Könige, Esdras, Makkabäer; f. 8 4 r - 1 2 0 v Gregor der Große, Kommentar zur Bibel, Hoheslied (von f. 9 2 v 95a durch eine zweite Behandlung der Kapitel 1,1—8 unterbrochen); f. 120v — 13 lr Hieronymus, Brief an Damasus I.; Origenes, Homilienzur Bibel, Hoheslied (in der Übersetzung des Hieronymus); f. 13 lr—135r Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi; f. 135r — 136r Worterklärungen, vornehmlich zur Bibel, 2. Samuel und 1. Könige; f. 136v leer; von dem Vorderdeckel abgelöster und vor dem ersten Vorsatzblatt eingebundener Pergamentstreifen Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (Fragment); erstes Vorsatzblatt historische Schrift; zweites Vorsatzblatt Inhaltsangabe; auf dem ehemals dem Rückendeckel aufgeklebten Blatt Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk auf einem ehemals dem Rückendeckel aufgeklebten Blatt, das heute nach f. 136 eingebunden ist, weist auf das Zisterzienserkloster Aldersbach; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 141, 146f., 1 5 6 - 1 6 6 und passim; BHM., Nr. 206, 931; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 222, Nr. 2932; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 50; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 6f., Nr. 37; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 41, Nr. 123; F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 3, 1 2 - 2 9 ; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 288; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2639; III, Nr. 5233-5262; StSG. IV, S. 510, Nr. 311.

Glossen Zahl und Art: Einzelwort: 1 im fortlaufenden Text stehendes Einzelwort (f. 133v) in Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi. Zeit und Ort: Text von einer Hand des 12. Jahrhunderts geschrieben; nach dem Besitzvermerk wohl in Aldersbach. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 267f. (Nr. CXIVb Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 510, Nr. 311.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 5 6 6 s. NR. 710t

München

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460 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 5 7 1 StSG. 312 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 155 Blätter und je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 29,0 χ 20,5 cm; Blätter von neuzeitlichen Händen in der rechten oberen Ecke der Rectoseite zweimal durchgezählt; Aldersbacher Pergamenteinband mit Linienprägung; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Aid.41 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 32 Zeilen; zahlreiche einfache rote Initialen sowie rote Überschriften. — Schrift: von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—149r Bibelglossar; weltliche und theologische Schriften: f. 149r De Serpente eneo; De VII miraculis que fuerunt olim in mundo; f. 149v — 154v Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi; f. 155v Uere soror mea (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke auf einem dem hinteren Einbanddeckel aufgeklebten Blatt weisen auf das Zisterzienserkloster Aldersbach; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Monacensis, I, 2, S. 9, Nr. 56; F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 3, 1 2 - 2 9 ; G. Lobrichon, in: The role of the book, II, S. 79; H.U. Schmid, in; Althochdeutsch, I, S. 562; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 510, Nr. 312.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 8 Glossen. - Textglossierung: 7 Glossen zur Bibel; davon 1 Marginalglosse (f. 23v) zu Genesis, 2 Kontextglossen (f. 36v, 38r) zu Leviticus, je 1 Kontextglosse zu Sprüche (f. 67r), Job (f. 93r), Esdras (f. 98v), Daniel, Prolog (f. l l l v ) . - Einzel wort: 1 im fortlaufenden Text stehendes Einzelwort (f. 153r) in Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi. Zeit und Ort: Glossen von der Texthand gleichzeitig mit dem Text im 12. Jahrhundert eingetragen; möglicherweise in Aldersbach. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. I, S. 320 (Nr. XXII); IV, S. 256 (Nr. XLP Nachtr.), S. 267f. (Nr. CXIVb Nachtr.), S. 272 (Nr. CLXXIIF Nachtr.), S. 274 (Nr. CCXVP Nachtr.), S. 276 (Nr. CCXXXVIP Nachtr.); S. 282 (Nr. CCCXIV 3 Nachtr.).

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München

Literatur: StSG. IV, S. 510, Nr. 312; V, S. 108-407; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 321; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 278.

461

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 6 1 2

StSG. 313

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 93 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 31,5 χ 23,0 cm; Aldersbacher Einband; Pergamenteinband mit Linienprägung; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Aid. 82 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 17,2 cm; zweispaltig; 38 Zeilen; zahlreiche leicht verzierte Initialen; Überschriften und Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: Buchschrift von einer Hand des 12. oder 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; f. l v a - 6 5 r a Summarium Heinrici (mit V e r s - und Prosaprolog; I - X ; ohne II, 17); f. 65ra-91ra Summarium Heinrici (XI, alphabetisch; Langfassung); f. 91rb—93vb alphabetisches Kräuterglossar; f. 93vb Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. oder 13. Jahrhundert wohl im Zisterzienserkloster Aldersbach entstanden; darauf weist auch der Aldersbacher Pergamenteinband; im Aldersbacher Bibliothekskatalog des 14./15. Jahrhunderts wird die Handschrift als Summarium Heinrici verzeichnet; 1803 gelangte sie im Zuge der Säkularisation in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baader, SA. 57 (1973) S. 285; R. Bergmann, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 17f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 19, Nr. 96; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 5, 8f.; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XXXVII; II, S. XLII; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 1; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 412f.; E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 101, Nr. 82; J. Splett, in: Sprache und Recht, II, S. 937; M. Springer, in: Die Franken und die Alemannen, S. 203, 211; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 58, 62, 66, 69, 83, 8 6 - 8 8 , 9 0 f . , 9 4 - 9 8 , 350; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 39 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 246, 277; L. Voetz, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 4 0 1 - 4 0 6 und passim; W. Wegstein, Studien zum >Summarium HeinriciC, S. 68; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 307f., 311; StSG. IV, S. 510f., Nr. 313. - Abbildung von f. 3 7 r b e i R . Hildebrandt, Summarium, I, Abb. B; Abbildung von f. 18v bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 244, S. 95. - Abbildung von f. 24r, 24v bei R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) Faksimile-AbbildungIf., S. 53f.

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Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt etwa 4000 Glossen; etwa 3770 (f. 24ra-91ra) zum Summarium Heinrici, über 2200 Glossen (f. 24rb—64vb) zu den sachlich geordneten Büchern I—X, 1570 (f. 65rb—91ra) zum alphabetisch angelegten Buch XI; 226 Glossen (f. 91rb-93vb) in dem alphabetischen Kräuterglossar. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 12. oder 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zum Summarium Heinrici bair. (nach Th. Frings, S. 181; Th. Frings - G. Müller, S. 121; G. Müller - Th. Frings, S. 245; E. Rooth, S. 36); obd. (nach H. Reutercrona, S. 15); frk. (nach H. Garke, S. 74); Glossen ohne nähere Bestimmung bair. (nach F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. III, S. 5 8 - 1 7 5 (Nr. DCCCCXXXVIIA), S. 2 2 1 - 2 6 4 (Nr. DCCCCXXXVIIIa2), S. 4 7 7 - 4 8 5 (Nr. MX); Berichtigungen und ein Nachtrag S. 723; vollständige Edition der lateinischen und deutschen Glossarteile bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. 1 - 1 0 8 , 1 1 1 - 3 8 1 ; II, S. 147-180, 187-200, 202-244, 251-290, 292-308, 310-342, 344-428, 435-518, 520-547, 549-553. Literatur: StSG. IV, S. 511, Nr. 313; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 321; R. Bergmann, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 17f.; R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 30, 3 3 - 3 6 ; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 96f. und passim; Ε. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 263; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 47, 57, 76, 79; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 9f. und passim; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 197; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 121; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 74; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1 0 - 1 5 , 17f.; S. Glauch, Die Martianus—Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, Π, S. 323; R. Green - M. Evans - Ch. Bischoff - M. Curschmann, Herrad of Hohenbourg. Hortus Deliciarum, S. 66; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 92f. und passim; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 53; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54 und passim; R. Hildebrandt, in: Althochdeutsch, I, S. 603f.; R. Hildebrandt, in: B r ü d e r - G r i m m Symposion zur Historischen Wortforschung, S. 51, 54; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 11 — 14; R. Hildebrandt, SLSF. 118 (1995) S. 158-164; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 2 4 6 - 2 5 0 ; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici Π, S. XLII; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt, ZDA. 97 (1986) S. 127; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 170; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; Η. Hornbruch, Deonomastika, S. 150, 219; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 107f.; D. Hüpper-Dröge.FMSt. 18 (1984) S. 656; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 74 und passim; D. Hüpper—Dröge, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung,S. 110; E. Karg—Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 198, 207; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 119; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im

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Althochdeutschen, S. 48f. und passim; I. Koppe, in: Bedeutungserfassung und Bedeutungsbeschreibung, S. 62; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 100; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 54; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 62, 102, 107, 150, 155; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t) — Bildungen, S. 46 und passim; Β. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 39f. und passim; Ε. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 117; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 338 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 76; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 64f. und passim; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 245; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 88; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 84; Th. Nolte, FMSt. 24 (1990) S. 129; G. von Olberg, Die Bezeichungen für soziale Stände, S. 219, 224; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 437; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41, 43f.; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 15; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 128f.; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 36; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 76f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 24 und passim; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 130, 132, 163; E. Schröder, ZDA. 73 (1936) S. 103f.; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 141, 256; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 211; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4 und passim; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 260, 264; J. Splett, in: Sprache und Recht, II, S. 937; M. Springer, in: Die Franken und die Alemannen, S. 211; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 96f., 362 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 39 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ), S. 278, 282, 294; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 128 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 249f. und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 422f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 190; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 289 und passim; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 646f., 652, 656, 664f.; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 47 und passim; L. Voetz, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 406; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 247 - 2 4 9 , 2 5 1 f . , 256; N. Wagner, BNF. NF. 26 (1991) S. 310; N. Wagner, ZDA. 104 (1975) S. 1 1 8 - 1 2 6 ; W . Wegstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1223-1225; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici < , S. 68; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 309f.

462 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 6 2 2 StSG. 314 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1—3 sowie 1 ungezähltes Blatt; Teil 2: f. 4 - 3 9 ; Teil 3: f. 4 0 - 7 9 ; Teil 4: f. 8 0 - 1 1 2 ; Teil 5: f. 113-128;

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Pergament (Teil 1 Papier); 128 Blätter und je 1 weiteres von den Deckeln abgelöstes Blatt vorne und hinten; 16,0 χ 11,7 cm; moderne Zählung jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Teil 2 von f. 4 - 3 9 neben junger Zählung alte Zählung von 1—36; nach f. 3 ein leeres ungezähltes Blatt; vorgängige Signatur Aid. 92 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel; Aldersbacher Pergamenteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 113r — 128v 12,8 χ 10,5 cm; einspaltig; f. 32—33 Zeilen; einige einfache rote Initialen sowie rubrizierte Buchstaben am Zeilenanfang. - Schrift: in den einzelnen Teilen verschiedene Hände; Teil 1 Kursive aus später Zeit; Teil 2 Buchschrift des 13. Jahrhunderts; Teil 3 verschiedene Schriften des 14. Jahrhunderts; Teil 4 und 5 Schriften des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 v alphabetische Inhaltsangabe; f. 4r—39v Lucidarius (III); f. 40r—79v Exzerpte; Traktate; f. 45r leer; f. 80r Fragen über Unterschiede lateinischer Wörter; f. 81r-82r Worterklärungen; f. 82v-112v Gedicht; f. 113r—128v Prudentius, Psychomachia (mit umfangreichem Kommentar). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 4 - 3 9 und f. 8 0 - 1 2 8 im 13., f. 4 0 - 7 9 im 14. Jahrhundert; eine vorgängige Signatur weist auf das Zisterzienserkloster Aldersbach als Besitzer; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 20f., Nr. 104; H. Düwell, Scriptorium 26 (1972) S. 340f.; StSG. IV, S. 511, Nr. 314.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 119r) zu Prudentius, Psychomachia; Glosse von der Hand, von der auch die umfangreiche lateinische Glossierung stammt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 595 (Nr. DCCCXIX). Literatur: StSG. IV, S. 511, Nr. 314; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 14 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272.

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463 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 4 4 StSG. 315 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 134 Blätter; die Blätter 123-128 sind Palimpsestblätter, die ursprünglich einem Sakramentar des 9. Jahrhunderts angehörten; 23,0 χ 15,0 cm; Blattverlust zwischen f. 13 und 14, 72 und 73; Reihenfolge der Blätter 41 - 6 0 beim Binden, vor der korrekten Foliierung, in Unordnung geraten; dicke Holzdeckel, die über den Buchrücken mit Leder überzogen sind; Leder durch Blindpressung verziert; ehemals 1 Schließe; Einband im Jahre 1952 restauriert; vorgängige Signatur Altm.14 auf einem beschädigten Papierschild auf dem Einbandrücken zum Teil erhalten, außerdem zusammen mit der jetzigen Signatur auf der Innenseite des Vorderdekkels. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/19,0 χ 12,0 cm; einspaltig; f. lr — 121v 24 Zeilen; f. 122r-132v 25 Zeilen; auf f. 122r-127r Linien mit einem Stift fein vorgezeichnet; zahlreiche einfache Textinitialen in roter Tinte; Hervorhebung einzelner Namen durch Versalien, zum Teil in roter Tinte; auf f. 7r, 12r, 34v und 83v leicht verzierte Initialen. - Schrift: f. l r - 1 2 1 r karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Drittel des 10. Jahrhunderts; f. 121 v — 133r späte karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 3 2 v Gregor der Große, Dialoge (vorne unvollständig); f. 133r Breviarium apostolorum; f. 133v-134v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. l - 1 2 1 r im 1. Drittel des 10. Jahrhunderts in einem süddeutschen Skriptorium, möglicherweise in der Benediktinerabtei Tegernsee, f. 121v-133r im 12. Jahrhundert; Signatureinträge auf f. 4r, 6r und 7r weisen auf das Benediktinerkloster Altomünster; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 147; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, Π, S. 223, Nr. 2935, 2936, 2937 (Palimpsestblätter); B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 167f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 52, Nr. 2944; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 1 1 1 - 1 1 4 ; StSG. IV, S. 511, Nr. 315.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 18 Interlinearglossen und 3 Marginalglossen mit über 35 Einzel Wörtern (f. l r - 1 1 0 r ) zu Gregor der Große, Dialoge; Glossen von mehreren Händen eingetragen.

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Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert in einem süddeutschen Skriptorium, möglicherweise in Tegernsee, eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach W. Schulte, S. 131). Edition: StSG. II, S. 262 (Nr. DCLXXII) - Nachträge bei StSG. V, S. 103, Z. 13f., 15f.; Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237; vollständige Edition, Berichtigungen und Nachträge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 115-131. Literatur: StSG. IV, S. 511, Nr. 315; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 96; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 623; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 204; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, Π, S. 642; W. Schulte, Die althochdeutschen Glossen der Dialoge Gregors des Großen, S. 113-133; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und z, S. 68.

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Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1—40; Teil 2: f. 4 1 - 7 2 ; Pergament; 72 Blätter sowie jeweils 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 19,5 χ 14,0 cm; Einband 1968 restauriert; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signatur Asp 15 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung f. l r - 4 0 v : Schriftspiegel 16,5/17,0 χ 11,5 cm; zweispaltig; 3 8 - 4 1 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen; f. l r - 3 8 r Anfangsbuchstaben der lateinischen Lemmata rubriziert. — Schrift: Buchschriften von mehreren Händen des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ira—28rb Summarium Heinrici (XI, alphabetisch; Langfassung); f. 28va-38ra Prosper von Aquitanien, Collectio florum Augustini metrica; f. 38rb-40rb Kommentar zu Prosper von Aquitanien, Collectio florum Augustini metrica; f. 4 0 r b - v b Notizen; f. 4 1 r - 7 2 v Schrift über die Trinität (mit Neumen); Heiligenlegenden. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 13./14. Jahrhundert entstanden, möglicherweise in der Benediktinerabtei Asbach; auch die vorgängige Signatur und der Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weisen darauf; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

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Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 8lf., Nr. 521; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8, 11; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLIV; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; R. Hildebrandt, ZDA. 119 (1990) S. 472; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 413; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 293; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 97, 104f., 113, 120; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; StSG. IV, S. 511f., Nr. 316. - Abbildung von f. lv, 2r bei R. Hildebrandt, Summarium, II, Tafel 8.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 860 Glossen (f. lrb—28rb) zum Summarium Heinrici (XI; Langfassung, alphabetisch); Glossen von den jeweiligen Texthänden eingetragen, meist von späterer Hand rot unterstrichen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 13./14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; H. Götz, S. 243; E. Rooth, S. 37; F. Simmler, S. 33); frk.-obd. (nach H. Reutercrona, S. 20). Edition: StSG. III, S. 2 6 4 - 2 9 2 (Nr. DCCCCXXXVIIIb); vollständige Edition der lateinischen und deutschen Glossarteile bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 1 4 7 - 1 7 6 , 178, 1 8 0 - 1 8 2 , 1 8 7 - 2 3 9 , 2 4 3 - 2 4 9 , 2 5 1 - 2 6 5 , 2 6 7 - 3 0 5 , 3 0 8 - 4 2 3 , 4 2 8 - 4 3 0 , 4 3 5 - 4 8 8 , 4 9 0 - 5 1 2 , 514, 5 1 6 - 5 2 2 , 5 2 5 539, 541, 5 4 7 - 5 5 3 . Literatur: StSG. IV, S. 511 f., Nr. 316; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 78; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23 und passim; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f., 20; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 127, 159, 176, 178; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 62f., 104, 107f., 140; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 12, 15; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLIV; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R . Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; Η. Hornbruch, Deonomastika, S. 195; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 77 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 50; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 128; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 290, 304; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 98, 100, 103; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 142; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 93; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 49f. und passim; A. Mikeleitis — Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; Κ. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 37; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 130; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 8, 98; F. Simmler, Die westgermanische

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Konsonantengemination, S. 33; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 265; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 104f., 350 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 2 7 1 - 2 7 5 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossender Handschrift Basel ÖBU. B X 18, S. 128 und passim; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 656; L. Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 140; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 25 l f . , 256.

465 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 5 1 9 StSG. 317 A Abbildung f. 1 lv Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament (f. 49 auf modernes Pergament geklebtes Einzelblatt); 49 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 21,8 χ 15,0/15,3 cm; roter Ledereinband; vorgängige Signaturen Aug.civ.19 und Cimel IV.3.b auf der Innenseite des Einbanddeckels. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,8/16,2 χ 9,5/10,2 cm; einspaltig; f. 4 4 r - 4 7 v zweispaltig; f. l r - 2 4 v 21 Zeilen; f. 2 5 r - 4 8 v 2 7 - 2 9 Zeilen; f. lr reich verzierte Initiale und Federzeichnung des Königs in roter Tinte; zahlreiche einfache Initialen und Überschriften in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsübersicht des 14. Jahrhunderts (Codex demnach in früherer Zeit umfangreicher); f. l r - 3 6 r Lex Baiuvariorum; f. 36v—43v Rechtsschriften; f. 43ν—47va Verzeichnis der deutschen Könige von Pippin bis auf Heinrich V. sowie der Päpste von Petrus bis auf Calixt II.; f. 47vb—49r Karl der Große, De expeditione romana (unechtes Kapitular); f. 49v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; nach der auf der Innenseite des erneuerten Einbanddeckels eingetragenen Signatur stammt der Codex aus Augsburg; später war er zeitweise im Besitz des Augsburger Geschichtsschreibers und Altertumsforschers Markus Welser (1558-1614); nach E. Steinmeyer (S. 522, Nr. 333) war Clm 5260 (Katalog Nr. 495) Vorlage dieser Handschrift. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 100, Nr. 634; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 7 verso; E. Fazzini, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 162; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 361; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 2 8 4 - 2 8 6 , 315, 354, 400, 903, 912; StSG. IV, S. 512, Nr. 317.

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Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 10 Interlinearglossen [f. l l r (2 Glossen), l l v (7 Glossen), 13v] zur Lex Baiuvariorum; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert möglicherweise in Augsburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. II, S. 353 (Nr. DCCXXXII). Literatur: StSG. IV, S. 512, Nr. 317; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 321; E. Fazzini, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 1 6 2 - 1 7 1 ; H . Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 30.

466 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 5 3 7 StSG. 318 A Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 343 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und 1 hinten; 30,5 χ 21,5 cm; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; Einband 1965 restauriert; auf dem vorderen Einbanddeckel Metallbeschlag in der Form eines Schafes. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,7 χ 16,0 cm; zweispaltig; 38 Zeilen; f. 266v—277ν Spaltenbegrenzungen mit einer Feder fein vorgezeichnet; f. 2 r - 1 3 r , 62r-242r einfache, zum Teil leicht verzierte Initialen in roter Farbe; f. 13v-61v, 242v-330v für Initialen vorgesehene Stellen frei geblieben. - Schrift: Kursive von mehreren Händen des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsvermerk; Besitzvermerk; f. lv leer; f. 2ra-61vb biblischer Text; f. 62ra—233vb Wilhelmus Brito, Expositiones vocabulorum bibliae; f. 103v leer; f. 234ra-241vb Lucidarius; f. 242ra-330rb Lucianus, Vocabularius; f. 330va-vb Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Notizen über frühere Besitzer des Codex; f. 330vb Besitzvermerk; f. 331ra-343vb Johannes de Gamundia, Calendarium. Geschichte: Codex der Schrift nach im 15. Jahrhundert möglicherweise in der Benediktinerabtei Elchingen (bei Neu-Ulm) entstanden; ein durchgestrichener Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 330vb weist auf Elchingen; ein weiterer Besitzvermerk auf f. lr nennt den Prior des Karmelitenklosters in Augsburg, Johannis Weylhamer, als weiteren Besitzer; im Zuge der Säkulari-

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sation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 104, Nr. 644; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 30, 40, 42; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 361; A. Zumkeller, Manuskripte von Werken der Autoren des Augustiner—Eremitenordens, S. 167, Nr. 344; StSG. IV, S. 512, Nr. 318.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 113 Interlinearglossen (f. 330va—vb) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Glossen von der Hand, die auch die lateinischen Hexameter geschrieben hat; weitere deutsche Glossen zu Lucianus, Vocabularius (f. 242r-330r), bleiben hier unberücksichtigt, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. Zeit und Ort: Glossen im 15. Jahrhundert wohl in einem Skriptorium der Diözese Augsburg, möglicherweise in der Benediktinerabtei Elchingen, eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 70). Edition: StSG. III, S. 2 1 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 512, Nr. 318; R. Green - M. Evans - Ch. Bischoff - M. Curschmann, Herrad of Hohenbourg. Hortus Deliciarum, S. 66; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 182; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 70; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 45; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 656; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

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StSG. 705

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 91 Blätter sowie je 1 ungezähltes Blatt vorne und hinten; 25,5 χ 18,0 cm; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; Einband 1961 restauriert; vorgängige Signatur Aug.eccl. 31 sowie 31 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 14,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; insulare Initialen, zum Teil rot und gelb ausgemalt. — Schrift: insulare Minuskel von mehreren Händen aus dem ausgehenden 8. Jahrhundert.

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Inhalt: f. lr deutsche Namen; Federprobe; f. lv Schrift über Sündenvergebung; f. 2r—91v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 91v Federproben; f. 5v und 7v Runengruppen. Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 8. Jahrhundert möglicherweise in der Würzburger Schreibschule entstanden; später wurde er in der Augsburger Dombibliothek aufbewahrt; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 19; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. I l l , Nr. 221; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 9f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 224, Nr. 2944; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 10; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 129, Nr. 764; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 422; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; H. Hoffmann, DA. 55 (1999) S. 586; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 466; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 41; R.I. Page, ASE. 27 (1998) S. 290; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 900; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 144f., Nr. 26; StSG. V, S. 64, Nr. 705. - Abbildung von Initialen auf f. 41r, 17v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 448, 450, S. 123; Abbildung von f. 2r, 33r, 41r, 61v, eines Ausschnitts von f. 41v, der Initialen auf f. 46v, 47r, 71v, 80v bei A. Weiner, Tafel 1 0 3 - 1 0 9 , S. 3 0 3 - 3 0 9 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 4 Glossen; 2 Marginalglossen (f. 66v, 78v) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia. - Einzelwörter: 2 Glossen (f. lr, 91v) als Federproben. Zeit und Ort: Glossen wohl im ausgehenden 8. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 64, Nr. 705; Nachträge bei B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 155. Literatur: StSG. V, S. 64, Nr. 705; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 19; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 155; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 167; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38.

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nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 283 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 28,5 χ 19,0 cm; Augsburger Einband des 15. Jahrhunderts; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; Reste von 2 Schließen; vorgängige Signatur Aug. eccl. 47 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/21,5 χ 12,5 cm; 21 Zeilen; zahlreiche, zum Teil farbige Initialen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; f. 25v am Rand Federskizze. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts aus dem Kreis um Bischof Baturich von Regensburg. Inhalt: f. l r - 2 8 3 v Pseudo-Hieronymus, Breviarium in Psalmos (VII,10 bis C,5); f. 107v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; dem Einband nach befand sich der Codex im 15. Jahrhundert in der Augsburger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 65, Nr. 122; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 225, Nr. 2947; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 211, Nr. 54; II, S. 257; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 176; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 131, Nr. 780; M.C. Ferrari, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 66; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57, 65; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 48f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VI, Nr. 9900. - Abbildung einer Initiale von f. 238r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 241, S. 68.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 3 Glossen. — Textglossierung: 2 interlinear stehende Griffelglossen zu Pseudo-Hieronymus, Breviarum in Psalmos (f. 32v, 109v) in einer insgesamt unglossierten Handschrift. - Isolierte Glossierung: 1 auf dem oberen Rand von f. 157r stehende Glossierung ohne Textbezug von anderer Hand als der der Griffelglossen; nach W. Stach befinden sich weitere, unedierte Glossen auf f. 34v, 103v, 105r—v, 109r—v, llOr. Zeit und Ort: Glossen auf f. 32v und 109v im 9., Glosse auf f. 157r im späten 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt.

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Edition: Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 48f.; nach K. Siewert, Glossenfunde, S. 79, sind die bei H. Mayer edierten Glossen zu berichtigen beziehungsweise nicht vollständig edierte Glossen zu ergänzen. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 139f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 48f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 79; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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469 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 3 7 6 7 StSG. 319 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 96 Blätter; 29,5 χ 21,0/21,5 cm; Augsburger Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Aug. eccl. 67 auf einem Schild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/21,5 χ 13,0/14,0 cm; 25 Zeilen; f. lv, 37r große verzierte Initiale in roter Farbe; ansonsten einfache rote Initialen; f. 2v marginal eingeritzter Zirkelstern. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der Mitte oder dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 9 6 v Gregor der Große, Regula pastoralis (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte oder dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl in Süddeutschland oder Westdeutschland entstanden, wobei die Schrift eher in den Westen, die Ornamentik eher in den Osten weist; dem Einband nach befand er sich im 15. Jahrhundert in der Dombibliothek in Augsburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 98f., Nr. 195; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 225, Nr. 2948; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 194; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 133, Nr. 798; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; StSG. IV, S. 512f., Nr. 319. - Abbildung von f. lv bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingi-

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sehen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 388, S. 105.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 44 Glossen (f. lv—64v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 30 marginal und 14 interlinear stehend; Glossen durchgehend in bfk—Geheimschrift eingetragen; auf den ersten Seiten dichtere, später seltenere, fast nur althochdeutsche, selten lateinische Glossierung; Glossen zum Teil sehr verblaßt. Zeit und Ort: Glossen im 10. und 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 324; J. Schatz, S. 164); eher alem. als bair. (nach C. Wesle, S. 56); obd. (nach H. Reutercrona, S. 58). Edition: StSG. II, S. 199f. (Nr. DCXLI) - Nachträge bei StSG. V, S. 102, Z. 3 5 - 3 8 ; Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237. Literatur: StSG. IV, S. 512f., Nr. 319; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 194; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 53; Catalogue Codicorum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 133, Nr. 798; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 40; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 119; A. MikeleitisWinter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 324; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 58; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 41, 87; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 164; G.A.R. der Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 932; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 55f., 77, 89.

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Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 4 - 1 7 6 ; Teil 2: f. 1 - 3 , 177-209; Pergament; 209 Blätter; 34,0 χ 24,0 cm; mit hellem, blindgepreßten Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Aug. eccl. 16Cf (Teil 1) auf einem Schild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 17,0 cm; zweispaltig; 33 Zeilen; Überschriften in gemischter Monumentalcapitalis oder in Capitalis rustica in roter Farbe. Schrift: f. 4 v - 176v italienische Schrift von einer Hand aus dem 3. Viertel des

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9. Jahrhunderts; f. 1 —3, 177—209 karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra—4rb Praefatio zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; f. 4va-175rb Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; f. 175rb griechisches Alphabet mit Buchstabennamen, Zahlenwerten und Zahlwörtern; Decreta Marcellini papae; f. 176ra-vb Papstverzeichnis; f. 177ra—202vb canonistische Schriften (Exzerpte); f. 203ra-209rb Cresconius, Concordia canonum; 209v deutsche Namen. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 4 — 176 im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Italien, f. 1—3, 177—209 im 10. Jahrhundert; der Codex kam im 10. Jahrhundert ins südliche Bayern; im Zuge der Säkularisation gelangte er 1803 aus Augsburg in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 0, 628; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 226, Nr. 2959; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 181, 189; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, ΠΙ, S. 136; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 196; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 147f., Nr. 888; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 15; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 298; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 153 und passim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 40; K. Zechiel—Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 151, 261, 265—267, 295; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 4; StSG. IV, S. 513, Nr. 320.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 89 Glossen (f. 2rb —173ra) zu den Canones conciliorum der Dionysio - Hadriana in einer durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten, auch lateinischen Glossierung; 64 Glossen interlinear und 25 marginal stehend; mehrere Glossen sind in bfk—Geheimschrift eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert im südlichen Bayern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; G. Müller - Th. Frings, S. 220; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 25); obd. (nach H. Reutercrona, S. 104). Edition: StSG. II, S. 1 0 5 - 1 3 7 (Nr. DXCI) - Nachträge bei StSG. V, S. 100, Z. 21f., 33, 40 und 42, S. 101, Z. 15 und 29. Literatur: StSG. IV, S. 513, Nr. 320; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 189; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 196; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 192; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 166; E. Karg—Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 136; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 102, 104, llOf., 126; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen

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Wortschatz, S. 3 3 9 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 2 2 0 ; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 104; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 6 4 2 ; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F . X . Scheuerer, Zum philologischen Werk J . A . Schmellers, S. 163; E . Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 2 7 0 ; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 4 0 ; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4 2 ; F . Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 2 5 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 9 9 und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 7 0 .

471 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK C L M 4 1 1 2 StSG. 321 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 158 Blätter; 24,0 χ 15,5 cm; graubrauner Pappeinband; Rücken abgerissen. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 11,0 cm; einspaltig; f. l r - 6 v , 1 3 4 v - 1 3 5 r dreispaltig; f. 130v fünfspaltig (Spaltenbegrenzungen in roten Linien); 33 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; rot gefüllte Initialen. — Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - r b Hieronymus, Liber interpretationis nominum hebraicorum; f. Ire griechische Buchstaben und Zahlenwerte; f. lrd Maßbezeichnungen; f. Iva—6va Erklärungen biblischer Namen; f. 6vb — 129r Bibelglossar; f. 1 2 9 v 130v De sacerdotalibus vestimentis; hebräisch - ägyptisch—griechisch—lateinische Monatsbezeichnungen; f. 1 3 1 r - v Schriften (ausführlicher bei StSG. IV); f. 134r Hieronymus, Epistula ad Damasum; f. 134v—135r Papstverzeichnis bis auf Urban III.; f. 1 3 5 v - 1 5 8 v Papstgeschichte (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; Signaturen auf f. 97v und f. 105ν weisen auf das Augustiner—Chorherrenstift Hl. Kreuz in Augsburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B H M . , Nr. 2 0 1 , 3 4 4 f . ; CatalogusCodicumLatinorumBibliothecaeRegiae Monacensis, I, 2, S. 163, Nr. 9 7 0 ; R. Marti, Scriptorium 45 (1991) S. 6 5 ; H . U . Schmid, in: Althochdeutsch, I, S. 5 6 2 f . ; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 3 4 6 ; StSG. IV, S. 5 1 3 f . , Nr. 321.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 22 Glossen. - Textglossar: 9 Glossen in einem fortlaufend geschriebenen, weit überwiegend lateinisch-lateinischen Glossar

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zur Bibel; davon 1 Marginalglosse zu Genesis (f. 29r); 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse zu Exodus (f. 36v); 2 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen zu Leviticus (f. 41r, 42v); 1 Interlinearglosse (f. 59v) zu 1. Könige; 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse (f. 67r) zu Sprüche; je 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse zu Job (f. 86r), zu Esdras (f. 90v) und zu Daniel (f. 101 r); GlossarstichWörter vielfach auf dem Rand wiederholt. — Sachglossar: 13 Glossen (f. 129v-130v) zu den hebräisch —ägyptisch—griechisch—lateinischen Monatsbezeichnungen. Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren im 12. Jahrhundert entstanden. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 251 (Nr. XXII Nachtr.), S. 254 (Nr. XXXIIs Nachtr.), S. 256 (Nr. XLIa Nachtr.), S. 271 (Nr. CLVa Nachtr.), S. 272 (Nr. CLXXIIF Nachtr.), S. 274 (Nr. CCXVI a Nachtr.), S. 276 (Nr. CCXXXVIP Nachtr.), S. 282 (Nr. CCCXIV2 Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 513f., Nr. 321; V, S. 108-407; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; P. Sie vers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 278.

472 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 3 5 0 StSG. 322 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 92 Blätter sowie 3 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und 1 hinten; 30,0 χ 10,5 cm; brauner, mit Blüten und Rauten verzierter Ledereinband; vorgängige Signatur Aug. S. Ulr. 50 auf dem vorderen Einbandspiegel. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 χ 8,5 cm; einspaltig; 50—80 Zeilen. - Schrift: Buchschrift von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Zweites zusätzliches Blatt vorne verso Inhaltsvermerk; f. lr—3r Vocabularius optimus; f. 3r—ν Versus de volucribus, bestiis et arboribus; f. 3 v - 9 2 v Merkverse; Schriften; Worterklärungen (ausführlicher bei StSG. IV); f. 91v Schreibervermerk. Geschichte: Codex nach einer Datierung auf f. 28r 1338 in der Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra in Augsburg entstanden; auch ein Schreibervermerk

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auf f. 91v weist darauf; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Das Benediktiner—Reichsstift Sankt Ulrich und Afra, S. 21; E. Bremer, Vocabularius optimus, I, S. 38; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 176f., Nr. 1031; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 301; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 116, 152, 315f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 299; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 57, 109; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 31, 51, 147, 153; U. Schwab, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1 0 5 0 - 1 2 0 0 , S. 266; StSG. IV, S. 514f., Nr. 322. Abbildung von f. 2v bei K. Schneider, Abb. 12, S. 58.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 129 Interlinearglossen (f. 3 r - v ) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Verse in abgesetzten Zeilen geschrieben; obwohl doppelzeilig angelegt, Zeilenzwischenräume sehr eng, so daß die Glossen in sehr kleiner Schrift eingetragen sind. Zeit und Ort: Glossen im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 130; F. Simmler, S. 42). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 4 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 514f., Nr. 322; H. Bremer, Vocabularius optimus, I, S. 38; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 130; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 656, 737; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

473 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 4 6 0 StSG. 323 Α Bamberger Glaube und Beichte; Himmel und Hölle Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 urspünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 — 102; Teil 2: f. 103-115; Teil 3: f. 116-169; Teil 4: f. 170-190; Pergament; 190 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten (ehemalige Spiegelblätter); 17,7/18,5 χ 12,0/13,5 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. — Einrichtung f. lr—lOlr: Schriftspiegel 15,0 χ 8,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: f. l r - 1 0 2 v von einer Hand aus der 2. Hälfte des 11., f. 103r-114r von einer Hand des 12., f. 116r-169v von einer Hand des 14. und f. 170r-190v von einer Hand des 15. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. l r - 2 r Prolog zur Lex Baiuvariorum; f. 2 r - 2 2 v Lex Alamannorum; f. 2 2 v - 2 4 v und 33rb Karl der Große, Zusätze zur Lex Alamannorum; f. 3 3 v - 4 0 v , 2 5 r - 3 2 v , 4 1 r - l O l v Ansegis von Fontenelle, Capitularium collectio; f. 1 0 1 v - 1 0 2 r Notiz; f. 102v leer; f. 1 0 3 r - l l l v Bamberger Glaube und Beichte; f. l l l v - 1 1 4 r Himmel und Hölle; f. 1 1 4 v - 1 1 5 v leer; f. 116r-168v Summa Raymundi; f. 169r Berthold, Privilegium; f. 169v leer; f. 170r-190v Errores in Talmut. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 — 102 in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts, f. 1 0 3 - 1 1 5 im 12., f. 1 1 6 - 1 6 9 im 14. und f. 1 7 0 - 1 9 0 im 15. Jahrhundert; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 116r und 171r weisen auf den Bamberger Predigerorden der Dominikaner; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 1 1 5 - 1 1 7 ; R. Bergmann, in: Sprache und Recht, I, S. 56—58,65f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 199, Nr. 1120; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 9 verso, 10 recto; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 146f.; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 59, Nr. 77; H. Hoffmann, Bamberger Handschriften des 10. und 11. Jahrhunderts, S. 182; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 94; Leges Alamannorum, I, S. 13; O. Meyer, Varia Franconiae Historia, II, S. 660; H. Mordek, Bibliothecacapitularium, S. 289, 3 0 8 - 3 1 1 , 7 1 5 , 722, 725; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 79 und passim; Α. Niederhellmann, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 82, 85; E. Ploß, JBFL. 19 (1959) S. 276f., 280, 297; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 187; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 295; Ch. Staiti, StM. Serie Terza 36 (1995) S. 669, 677, 712f.; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 148, 143f.; StSG. IV, S. 516, Nr. 323. Abbildung von f. 11 lv— 112r bei E. Petzet - O. Glauning, Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts, Tafel 18; Abbildung einzelner Buchstaben bei M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, Abbildung 17.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 21 Glossen (f. 14v-22r) zur Lex Alamannorum; davon 17 durch ./. in den fortlaufenden Text eingebettet, 3 [f. 21v, 22r (2 Glossen)] interlinear und 1 (f. 22r) marginal stehend; Glossen von der Texthand; f. lr—lOlr ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Textes in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 7; G. Müller Th. Frings, S. 220; F. Simmler, S. 41); weitgehend als ostfrk. bestimmbar (nach R. Bergmann, in: Sprache, S. 64f.).

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Edition: StSG. II, S. 352 (Nr. DCCXXVIII); I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 109—112; R. Bergmann, in: Sprache und Recht, S. 5 9 - 6 3 . Literatur: StSG. IV, S. 516, Nr. 323; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; R. Bergmann, in: Sprache und Recht, I, S. 5 6 - 6 6 ; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 1 0 9 - 1 1 2 , 147; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 154; E. Meineke, SaintMihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 348; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 220; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 217; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; E. Ploß, JBFL. 19 (1959) S. 276f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 7; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 35f.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 0 3

StSG. 324

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 160 Blätter; 45,0 χ 29,6 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel, die an den Ecken mit Metalleisten versehen sind; ehemals 7 Buckel vorne, 5 Buckel hinten und 2 Schließen; vorgängige Signatur Ben. 3 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken; zudem Papierschild mit der Zahl 3 auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 33,7 χ 21,8 cm; zweispaltig; 53 Zeilen; große Ornamentinitialen in Rot, Gold, Silber zu Beginn der einzelnen Bücher Gregors des Großen; rote Überschriften in Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Urkunde; f. lv Epigramme über die Taten des Apostels Petrus; f. 2ra-159rb Gregor der Große, Moralia in Job (1-XVI); f. 159va-160vb Passion des Petrus und Paulus. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; nach einer Notiz des 18. Jahrhunderts f. lr hat Abt Gothelmus von der Benediktinerabtei Benediktbeuern die Moralia von Adelbertus um das Jahr 1065 herstellen lassen; der Codex ist möglicherweise Abschrift des Clm 18544a; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: M. Adriaen, S. Gregorii Magni Moralia in lob. Libri I—X, S. XXII; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 200, Nr. 1132; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 56, 86; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 43lf.;

München

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Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4501 - 4 6 6 3 , S. 8 - 1 0 ; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 223f.; StSG. IV, S. 516, Nr. 324.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 4 Glossen. - Textglossierung: 3 Interlinearglossen (f. 7vb, 82ra, 82vb) zu Gregor der Große, Moralia in Job; 1 Marginalglosse (f. 160rb) zu der Passion des Petrus und Paulus; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Benediktbeuern möglicherweise von Adelbertus geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: 1 Glosse zur Passion des Petrus und Paulus bei StSG. II, S. 359 (Nr. DCCXLV); 3 Glossen zu Gregor, Moralia in Job bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 223. Literatur: StSG. IV, S. 516, Nr. 324; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 94; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 223f.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 3 3 s. N R . 710C

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 3 5

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 201 Blätter; 30,0 χ 21,0 cm; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Ben. 35 auf einem Schild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 15,5 cm; einspaltig; zwischen 28 und 30 Zeilen; f. lr über 6 Zeilen reichende Tierinitiale; zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe; Überschriften in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von zahlreichen Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 0 1 v Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Psalmen CXVIII. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 107v und dem ehemaligen hinteren

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Spiegel weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bodarwe, Sanctimoniales litteratae, S. 180f., 293, 296; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 204, Nr. 1163; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 151; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4501—4663, S. 52—54; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 76, 107; Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, V, S. 640; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 49; P. Ruf, StMOSB. 47 (1929) S. 467.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 92v) zu Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Psalmen CXVIII; Glosse von einer Hand, die auch die Korrekturen am Text vornahm. Zeit und Ort: Glosse (nach H. Mayer) von einer Hand des frühen 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 49. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 49; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

476 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 4 1 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 297 Blätter sowie je 1 Blatt vorne und hinten; 31,0 χ 22,0 cm; Zählung von 1 bis 299 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahlen 171 und 201 ausgelassen; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel sowie 1 Schließe; Einband 1969 restauriert; vorgängige Signatur 41. auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 15,7/16,5 cm; zweispaltig; 31 Zeilen; zahlreiche Überschriften in Majuskeln sowie einfache Initialen in roter Farbe; Buchstabenkörper zum Teil als biegsame Äste mit Knospen— und Blattansätzen gebildet und mit Tierköpfen besetzt. — Schrift: karolingische, insular beeinflußte Minuskel von drei Händen aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 194, 201 im 11. Jahrhundert ergänzt aus dem Clm 18192 (Katalog Nr. 640). Inhalt: f. Iva—299vb Isidor von Sevilla, Etymologiae (I-XX).

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München

Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden; im 11. Jahrhundert mit dem Tegernseer Clm 18192 (Katalog Nr. 640) kollationiert; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts f. lr, 5ν und 299v weisen auf Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 53, Nr. 96; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 227, Nr. 2964; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 25, 39; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 204, Nr. 1169; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 41, Nr. 122; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 56, 78; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 165; M. Huglo, Scriptorium 48 (1994) S. 183; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S.58f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 49. — Abbildung einer Initiale auf f. 199v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 185, S. 51.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 12 Interlinearglossen (f. 6 2 v - 2 9 4 v ) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae. Zeit und Ort: Glossen wohl zu Beginn des 11. Jahrhunderts eingetragen; Glossen (nach B. Bischoff) aus dem Tegernseer Clm 18192 (Katalog Nr. 640) übernommen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 49f. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 39; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 165; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 49; K. Siewert, Glossenfunde, S. 79; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

477 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 4 2 StSG. 706 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 256 Blätter sowie je ein Blatt vorne und hinten; 30,5 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 256 von jüngerer Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel restauriert, Einbanddeckel durch blindgepreßte Rauten und Blätter verziert; vorgängige Signatur Ben.42 nicht erhalten. — Einrichtung: Schriftspiegel 25,0

München

977

χ 16,0 cm; zweispaltig; f. 1 - 1 2 8 24 Zeilen; f. 1 2 9 - 2 5 6 26 Zeilen; im ersten Teil (f. 1 - 1 2 8 ) Initialen ziegelrot und gelb; Initialkörper in Rechtecke aufgeteilt; Flechtwerk, insuleskes Liniengeschlinge, Diagonalmuster sowie Blattornamente vorhanden, vereinzelt auch Schrägkreuz und Viererblüten, die Beziehungen zur Freisinger und Tegernseer Handschriftenornamentik zeigen; im zweiten Teil (f. 129—256) weniger qualitätvolle ornamentlose Initialen in ziegelrot, gelb und grün, teilweise auch braune Initialmajuskeln mit roten Tupfen, vorherrschend mit Zopfband und Wellenblatt; Initialen zeigen Beziehungen zu solchen aus der Augsburger Diözese. - Schrift: vorkarolingische Minuskel; zwei Hauptschreiber wohl aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts: 1. f. l r a - 1 2 8 v b ; 2. f. 130ra-256v; Schreiber des ersten Teils nennt sich auf f. 128vb Hengilhart\ Hengilhart stammt aus der Freisinger Schule; seine Hand findet sich in den Freisinger Clm 6277 (Katalog Nr. 518), 21525 (Katalog Nr. 677) und 29122 (Katalog Nr. 709) wieder; von der Hand Hengilharts auch die Initialen des ersten Teils der Handschrift; Schreiber des zweiten Teils möglicherweise aus der Benediktbeurer Schule (nach einer gefälschten Notiz über eine angebliche Schenkung der Kysila handelt es sich um die Hand eines Presbyters Chadold). Inhalt: f. l r a - 2 5 5 v b Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (f. 123 und 244 Ergänzungen des 11. Jahrhunderts); dazwischen von anderer Hand f. 1 2 9 r a - r b Bibel, Matthäus-Evangelium (1, 1 — 16); f. 129va Venantius Fortunatas, Hymnus in purificatione S. Mariae; f. 129 vb leer; f. 2 5 5 v b - 2 5 6 r (nach P. Ruf) gefälschte Notiz über eine angebliche Bücherschenkung an die Kirche von Kochel und an das Benediktbeurer Kloster durch eine Prinzessin Kysila; f. 256v oben Erklärung zur Bibel, Isaias 41,19; auf dem quer eingehefteten Nachstoßblatt Lektionar (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts möglicherweise in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden; nach der (gefälschten) Schenkungsnotiz des 11. Jahrhunderts wohl als Schenkung von dem Frauenkloster Kochel nach Benediktbeuern gekommen; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 36f., 58f., 9 7 - 9 9 und passim; Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 79; K. Bierbrauer — V. Bierbrauer, in: Herrschaft, Kirche, Kultur, S. 480; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 227, Nr. 2965, 2966; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 22, 4 3 - 4 5 , 64, 91f.; II, S. 1 9 8 , 2 0 1 ; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 134; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 204, Nr. 1170; CLA. IX, S. 4, Nr. 1239; CLA. Supplement, S. 63, Nr. 1239; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 108, 262; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 437; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 480, Nr. 1240b; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 87, 103, Abb. 65; Katalog der lateinischen Handschriften

München

978

der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4501—4663, S. 59—61; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 114, 136; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 61, 76, 107; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 466; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 41; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 37; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 362; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 33 [=VII]; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 250; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 72f.; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 44, Nr. 35b; P. Ruf, StMOSB. 47 (1929) S. 4 6 1 - 4 7 2 ; A. Weiner, in: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 4 8 8 - 7 8 8 , S. 447; StSG. V, S. 64f., Nr. 706. - Abbildung einzelner Initialen bei Κ. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 44f.; Abbildung von Initialen auf f. lr, 72r, 99r, 134r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 2 9 7 - 3 0 0 , S. 88; Abbildung von f. 114r bei CLA. IX; Abbildung von f. 72r bei K. Holter, Abb. 65; Abbildung von f. 256r bei P. Ruf, nach S. 462.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 660 Glossen zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; davon 8 interlinear stehende Federglossen (f. Iva— 200ra) und über 650 interlinear stehende Griffelglossen (f. 17vb-254rb), von denen die meisten unterzeilig eingetragen sind; etwa 250 der Griffelglossen nach H. Mayer nicht lesbar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Edition: 8 Federglossen bei StSG. V, S. 27 (Nr. DCLXXVF); über 400 Griffelglossen bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 5 1 - 6 4 ; lateinische Lemmata, deren vermutlich althochdeutsche Interpretamente H. Mayer nicht lesen konnte, bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 6 4 - 6 8 ; 1 dieser Griffelglossen bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 79. Literatur: StSG. V, S. 64f., Nr. 706; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 6; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 128; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57, 69; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 146; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 48, 77, 84; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 250; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; K. Siewert, Glossenfunde, S. 79f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 4 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 141 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten (Blätter früher als Einbandspiegel aufgeklebt); 30,0 χ 21,0

München

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cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Ben.49 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 15,0 cm; zweispaltig; f. lr—ν einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in roter und grüner Farbe; Initialen in roter und gelber Farbe; f. 46r mit Flechtwerk verzierte Initiale P\ f. 71v, 88v farbige Initialen Ρ und R mit blütenähnlichen Füllornamenten. - Schrift: vorkarolingische und frühkarolingische Minuskel aus dem 8./9. Jahrhundert; drei Hände; 1. f. 7 r - 3 3 v ; 2. f. 34r-65va; 3. f. 6 5 v b - 1 3 9 v ; f. 1 - 6 Ergänzung des 11. Jahrhunderts; f. 1 4 0 - 1 4 1 Ergänzung des 15. Jahrhunderts; f. l r - v Autograph Otlohs von St. Emmeram; Haupthände des Codex aus der Schule von Benediktbeuern oder Kochel. Inhalt: f. l r - v Otloh von St. Emmeram, Gebet (metrisch); f. 2ra-141rb Cassian, Collationes (III); f. 141 ν leer; auf den zusätzlichen Blättern vorne und hinten Lektionar (Fragment; das hintere Blatt kopfstehend eingebunden). Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Benediktbeuern oder möglicherweise in dem Frauenkloster Kochel entstanden; dort zumindest bis in das 11. Jahrhundert verblieben; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bauerreiß, StMOSB. 60 (1946) S. 432; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 34f. , 7 1 , 103 und die Tafeln 23,5; 23,6; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Saatsbibliothek, Tetxband, S. 50, 82; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 228, Nr. 2969; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 92, 96, 113; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 21, 26f., 40f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 205f., Nr. 1176; CLA. IX, S. 4, Nr. 1241; CLA. Supplement, S. 63, Nr. 1241; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 56, 82; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 67f.; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 185; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 480, Nr. 1240b; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 432; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 86, 103; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 70f.; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 466; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 20, 41; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 37; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 362; R. McKitterick, Books. Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 33 [=VII]; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 72f.; P. Ruf, StMOSB. 47 (1929) S. 465, 471, 473; B.K. Vollmann, in: 2 VL. XI, Sp. 1141. - Abbildung von Initialen auf f. 46r, 88v bei Κ. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 23.5, 23.6; Abbildung von Initialen auf f. 46r, 88v und im vorderen Deckelspiegel bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 168f., 315 S. 48, 91; Abbildung eines Ausschnitts von f. 72v bei B. Bischoff, Schreibschulen, I, Tafel IIb; Abbildung von f. 32v bei CLA. IX; Abbildung von f. 88v bei K. Holter, Abb. 57, S. 86.

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München

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 marginal stehende Griffelglossen (f. 106ra, 106rb, 107vb, 108ra, 108rb, 109r) zu Cassian, Collationes. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 222. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 19; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 168; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 222.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 5 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 169 Blätter sowie 3 Papierblätter und 1 halbes Pergamentblatt vorne und 3 Papierblätter hinten; 29,0 χ 23,0 cm; Zählung von 1 bis 164 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; je 1 zusätzliches Blatt nach f. 22, 32, 47, 84, 144; moderner brauner Ledereinband; Einband 1907 restauriert; vorgängige Signatur Ben. 54 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken; zudem alte Signatur 54 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 18,5/19,5 cm; zweispaltig; 28—32 Zeilen; als Buchschmuck häufig Köpfe von Vögeln, Flechtwerk, Zopfband, einmal insuleske Federzüge; reich verzierte Initialen in roter, gelber und grüner Farbe. — Schrift: vorkarolingische und karolingische, teilweise insular beeinflußte Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Viertel und dem Ende des 8. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra-164va Vitae et Passiones sanctorum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 8. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden: f. l r - 9 6 r wohl im 3. Viertel des 8. Jahrhunderts, f. 96v-164v Ende des 8. Jahrhunderts; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr und 164v weisen ebenfalls auf Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 289; G. Bernt, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 149; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften

München

981

aus Bayern, S. 2 8 - 3 2 , 103f. und die Tafeln 19,1 - 1 9 , 8 ; 20,1; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 49; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 14,20; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 228, Nr. 2970; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 2 3 - 3 0 , 3 3 - 3 5 und passim; II, S. 198; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 206f., Nr. 1181; CLA. IX, S. 5, Nr. 1242; F. Dolbeau, Scriptorium 54 (2000) S. 317; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 593, Nr. 1646; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4501—4663, S. 8 0 - 8 2 ; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 466; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 41; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 362; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 33 [=VII]; A.P. Orbän, Vitae Sanctae Katharinae, Pars prima, S. XIV; P. Ruf, StMOSB. 47 (1929) S. 472f.; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 2 2 9 - 2 3 4 und passim; Α. Weiner, in: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 488 - 7 8 8 , S. 446f. — Abbildung von Initialen auf f. 2r, 12r, 22v, 31v, 34v, 42v, 45v, 66r, 114v, 125r bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 19.1 —20.2; Abbildung von Initialen auf f. 2r, 31v, 34v, 41v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 1 6 4 - 1 6 7 , S. 47; Abbildung von f. 68r, 119v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 interlinear stehende Griffelglossen; davon 2 (f. llOra, l l l r a ) zu Passiones S. Juliani et sociorum eius sowie 1 (f. 154vb) zu Passiones S. Agathae et Agnetis. Zeit und Ort: Glossen wohl im ausgehenden 8. Jahrhundert und an der Wende des 8. zum 9. Jahrhundert in Benediktbeuern oder Kochel eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 232. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 19f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57; H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 232; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 5 7

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 194 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 27,3 χ 20,2 cm; vorgängige Signatur Ben. 57 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken; zudem Papierschild mit der Zahl 5 7 auf dem Buchrükken. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,2 χ 15,0 cm; einspaltig; 27—29 Zeilen; f. lr, 6v, 14r, 36r reich verzierte Tierinitialen in roter Farbe; mehrere ein-

982

München

fache rote Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 9 3 r Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium; f. 193v, 194r Federproben; f. 194v leer; [die ehemals auf dem vorderen und hinteren Einbandspiegel aufgeklebten Fragmente eines Lektionars, das im ersten Drittel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden ist, wurden im Jahre 1970 aus dem Codex herausgelöst und seitdem im Clm 29163' aufbewahrt], Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden; Besitzvermerke auf f. lr und 194r des 14. und 15./16. Jahrhunderts weisen ebenfalls auf Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 51; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 228; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 207, Nr. 1184; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4501 —4663, S. 89f.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. 135v) zu Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium. Zeit und Ort: Glosse im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 68. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 68; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 5 9

StSG. 325

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 55 Blätter sowie 2 Papierblätter vorne und 1 Papierblatt hinten; 28,4 χ 21,0/21,2 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Buchrücken mit Leinen überzogen; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 15,5/16,0 cm; f. l v - 4 5 v einspaltig; f. 4 6 r - 5 5 r zweispaltig; f. lv—44v 32 Zeilen; f. 4 5 v - 5 5 r 4 2 - 4 3

München

983

Zeilen; f. lv, 16r rankenverzierte Initialen; f. 46r-55r zahlreiche einfache Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Inhaltsangabe; f. l v - 1 5 v Sallust, Bellum Catilinarium; f. 16r-44v Sallust, Bellum Iugurthinum; f. 45r Besitzvermerk; f. 46r-55r Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii (I, II); f. 55r unten astronomische und mathematische Schrift; f. 45v und 55v astronomische Tafeln dazu. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 2r, 16r, 43v, 45r, 46r und 55r weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 481; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 207, Nr. 1186; Catalogus Translationum et Commentariorum, II, S. 375; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 82, 107f., 115, 135; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 166; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 9 1 - 9 3 ; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 90f., Nr. 119; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 331f.; III, 1, S. 48; III, 2, S. 117; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 68; L.D. Reynolds, RHT. 1 4 - 1 5 ( 1 9 8 4 - 1 9 8 5 ) S. 63; L.D. Reynolds, in; Texts and Transmission, S. 344, 347; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XIII; StSG. IV, S. 516, Nr. 325.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 11 Interlinearglossen (f. 3v-41v) zu Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum; davon 6 (f. 3 v - 1 lv) zu Bellum Catilinarium und 5 (f. 18v-41v) zu Bellum Iugurthinum; 1 Glosse (f. 21v) in bß.—Geheimschrift. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert wahrscheinlich in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Bischoff, S. 52; F. Simmler, S. 42). Edition: StSG. II, S. 613 (Nr. DCCCXXXII). Literatur: StSG. IV, S. 516, Nr. 325; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 11, 52, 61f., 82f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42.

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984 482

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 6 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 247 Blätter und 1 Vorsatzblatt; 28,0 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 244 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 35 und 166 jeweils ein Blatt übersprungen; 2 Blätter mit der Zahl 168 versehen; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; durch blindgepreßte Linien verziert; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen Ben. 64 und 139 auf Papierschildern auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; reich verzierte Initialen in roter, gelber und grüner Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 8. Jahrhundert. Inhalt: f. lr—244v Alanus von Farfa, Homiliar; darunter: Leo der Große, Predigt XXVII. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Benediktbeuern oder in dem Frauenkloster Kochel entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 4r und 244v weisen auf Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. I l l ; BHM., Nr. 217a (+add.), 219, 228, 310 (+add.), 709; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 104-106; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 50; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 228, Nr. 2972; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 26, 33, 40f., 43; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 208, Nr. 1191; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 18; R. Etaix, Homeliaires patristiques latins, S. 446—452; R. Etaix, Scriptorium 18 (1964) S. 5 - 9 ; M. Gorman, Scriptorium 51 (1997) S. 346; R. Gregoire, Les homeliaires du moyen äge, S. 2 2 - 2 6 ; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 86, 103; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 101f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 302; C. Lambot, RB. 77 (1967) S. 226; J. Leclercq, Scriptorium 2 (1948) S. 1 9 7 - 2 0 5 ; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 466; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 41; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 38; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 33 [=VÜ]; P. Ruf, StMOSB. 47 (1929) S. 473. Abbildung von Initialen auf f. lr, 4r, 96v, l l l r , 132v, 148v, 216v, 226r, 328v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 2 2 . 7 - 2 2 . 9 , 2 3 . 1 - 2 3 . 4 , 2 4 . 1 - 2 4 . 7 ; Abbildung von Initialen auf f. 4r, 226r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 173f., S. 49; Abbildung von f. 4r bei K. Holter, Abb. 56, S. 86.

Glossen Zähl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 43v) zu Leo der Große, Predigt XXVII.

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Zeit und Ort: Glosse im 11. oder 12. Jahrhundert wahrscheinlich in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 69. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 68f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 357.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 8 3

StSG. 326

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 0 ; Teil 2: f. 41 - 7 8 ; Pergament; 78 Blätter; von f. 40 nur oberes Drittel erhalten; 24,0 χ 16,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Ben. 82 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung f. 4 1 r - 7 9 v : Schriftspiegel 22,0 χ 7,5/12,0 cm; einspaltig; 3 5 - 3 6 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; einfache rote Initialen. - Schrift: f. lr—40v Buchschriften von mehreren Händen des 13./14. Jahrhunderts; f. 41r—78v spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 3 9 v Benediktinerregel; f. 39-40rCarmina; f. 40v Federproben; Notizen; f. 4 1 r - 4 7 r medizinische Schriften; f. 47r alphabetisches Kräuterglossar; f. 4 7 v - 7 7 r Macer Floridus, De viribus herbarum; f. 77v alphabetisches Kräuterglossar; f. 78r—ν medizinische Schrift (am Schluß unvollständig); f. 78v Versus de arboribus. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 40 im 13./14., f. 41 - 78 in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; ein Besitzvermerk des 18. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baader, SA. 57 (1973) S. 286; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 210; Der deutsche > Macer < , S. 31; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4501—4663, S. 133 — 136; E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 54, Nr. 32; StSG. IV, S. 516f., Nr. 326. - Abbildung von f. 17v, lr bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 104, 106, S. 53f.

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Glossen Zahl und Art: Insgesamt 204 Glossen. — Sachglossar: 155 Interlinearglossen (f. 47r) zu dem alphabetischen Kräuterglossar; Glossar fortlaufend geschrieben; Lemmata und Interpretamente von einer Hand. — Sachglossar in Merkversanordnung: 49 Interlinearglossen (f. 78v) zu den Versus de arboribus; Glossen von der Texthand; zahlreiche weitere, von einer Hand des 14. Jahrhunderts stammende Glossen bleiben unberücksichtigt, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. Zeit und Ort: Glossen möglicherweise in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Versusglossen bair. (nach Th. Frings, S. 181); obd. (nach H. Reutercrona, S. 66); ohne nähere Bestimmung bair. (nach F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. III, S. 3 6 - 4 4 (Nr. DCCCXXXIV), S. 583-587 (Nr. MXXXI). Literatur: StSG. IV, S. 516f., Nr. 326; G. Baader, SA. 57 (1973) S. 286; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 134, 136; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 43; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 66; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; H. - F. Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, in: Mittelalterüche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 305, Nr. 11.

484 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 5 9 3 StSG. 327 A Abbildung f. 37r Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 146 Blätter und sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und 1 hinten; 23,3 χ 16,7 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe; ehemals 5 Buckel hinten sowie 4 vorne; Einband 1971 restauriert. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 8,8 cm; 28—31 Zeilen; f. 5r mit goldener und roter Farbe verzierte Initiale; ansonsten leicht verzierte, rubrizierte Initialen; Überschriften in Capitalis rustica; marginale Kommentierung häufig rot umrandet. — Schrift: karolingische Minuskel des 11. oder aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. lr—4v Vitades Lucan; Lucan, Schriften; f. 5r— 145v Lucan, Pharsalia; f. 1 4 6 r - v Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. oder in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf dem Vorsatzblatt, f. lr, 5r, 28v, 70r, 90r, lOOv, 145v und 146v weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 256; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 85; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 212, Nr. 1218; R.B.C. Huygens, Accessus ad auctores. Bernard d'Utrecht. Conrad d'Hirsau, S. 2f., 1 9 - 5 4 und passim; Β.Μ. Kaczynski, Speculum 58 (1983) S. 1015; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus Benediktbeuern Clm 4501 —4663, S. 152f.;E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 18f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 303; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 49f.; III, 1, S. 48; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 59; V. Rose, Verzeichniss der lateinischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II, S. 1300-1302, Nr. 1012; E.M. Sanford, Speculum 9 (1934) S. 281, 2 8 3 - 2 8 5 , 294; StSG. IV, S. 517, Nr. 327.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 8 Interlinearglossen (f. 6 r - 1 3 2 v ) zu Lucan, Pharsalia; davon 3 (f. 6r, 23v, 37r) interlinear über den marginalen Kommentaren stehend; 3 Glossen (f. 130v, 132r, 132v) in bfk—Geheimschrift. Zeit und Ort: Glossen im 11. oder in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts möglicherweise in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische S. 180).

Einordnung: Bail', (nach H. Bischoff, S. 89; Th. Frings,

Edition: StSG. IV, S. 338f. (Nr. DCCXXXV Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 517, Nr. 327; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werkendes Sallust und Lucan, S. 85, 89f., 9 4 - 1 0 4 , 110; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49.

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485 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 6 0 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 9 ; Teil 2: f. 20-221; Pergament; 221 Blätter; 22,5 χ 17,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einband durch Blindpressung verziert; ehemals eine Schließe; vorgängige Signatur Ben. 105 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 20 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Tinte sowie einfache rote oder rubrizierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Einbandspiegel Antiphonar (Fragment); f. lr—17r Vita des Willibrord; f. 17r-18r Vita des Beda; f. 18v-19r Epistola Severi episcopi Pragensis; f. 19r-19v Reliquienverzeichnis; f. 20r-117v Sulpicius Severus, Werke: f. 20r—49r Vita S. Martini; f. 49r-52v Ad Eusebium; f. 52v-55v Ad Aurelianum diaconum; f. 56r-59v Ad Bassulam; f. 59v-117v Dialogi; f. 117v133v Schriften bezogen auf Tours und Martin von Tours; f. 133v-221v Viten und Passionen: f. 133v-139r Vita des Wenceslaus; f. 140v-154r Vita des Sulpicius Severus; f. 154r-173v Vita des Nicolaus; f. 173v-180v Vita des Hieronymus; f. 180v-187v Vita des Willibald; f. 187v-197v Vita des Gangolf; f. 198r-218r Vita des Ambrosius; f. 218r-221v Venantius Fortunatus, Vita des Medardus. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 11. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke des 14. Jahrhunderts auf f. 50v und des 15. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Li'iera/Mr:CatalogusCodicumLatinorumBibliothecaeRegiaeMonacensis,I, 2, S. 214, Nr. 1230; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München .Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 181f.;B. Krusch - W. Levison, Passiones vitaeque sanctorum aevi merovingici, S. 616f., Nr. 358; G. Wieland, in: Insular Latin Studies, S. 132.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 8 Interlinearglossen (f. 2 9 r - 167r) zu Sulpicius Severus, Werke; davon 3 Glossen (f. 29r, 40r) zu Vita S. Martini; 1 (f. 52r) zu Ad Eusebium; 4 (f. 158v-167r) zu Vita des heiligen Nicolaus. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zur Vita Nicolai bair. (nach U. Thies, S. 507); Glossen zur Vita Martini obd. (nach U. Thies, S. 507); Glossen ohne nähere Bestimmung bair. (nach H. Hempel, S. 164).

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Edition: 5 Glossen bei H. Hempel, ZDA. 74 (1937) S. 164; Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 233; Glossen zur Vita Martini und zum Brief an Eusebius bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 505f. Literatur: H. Hempel, ZDA. 74 (1937) S. 164; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 506f.; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 233f.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 6 0 6

StSG. 328

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 3 ; Teil 2: f. 8 4 - 1 6 1 ; Pergament; 161 Blätter und 1 ungezähltes Blatt vorne (von f. 1 nur obere Hälfte erhalten); 22,5 χ 15,3/15,5 cm; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Ben. 106 (30) und Zahl 106 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 16,8 χ 10,0 cm; Teil 2 18,0 χ 10,5 cm; f. 2 r - 8 3 r zweispaltig; f. 84r-161v einspaltig; Teil 1 etwa 40 Zeilen; Teil 2 etwa 26 Zeilen; f. l r - 8 3 v zahlreiche rankenverzierte Initialen in roter und blauer Farbe; f. 2r, lOr sehr große Initialen, zudem mit grüner Farbe verziert; in Teil 2 Überschriften der biblischen Bücher in roter Tinte, häufig zudem in Majuskeln. — Schrift: Vorsatzblatt vorkarolingische Minuskel der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts; f. l r - 8 3 v Buchschrift des 14. Jahrhunderts; f. 84r—161v karolingische Minuskel des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt Lektionar (Fragment); f. lr Besitzvermerk; Inhaltsangabe; f. lv leer; f. 2 r - 8 3 r Petrus Comestor, Historia scolastica; f. 83v Besitzvermerk; f. 84r—159r Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 159r-161v Worterklärungen; Schrift; Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Lektionar, dem das Vorsatzblatt angehört, in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts im Norden oder Osten Frankreichs, f. 1 - 8 3 im 14. Jahrhundert, f. 8 4 - 1 6 1 i m l 2 . Jahrhundert; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 83v und dem hinteren Einbandspiegel weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 132; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 46; B. Bischoff - V. Brown - J.J. John, MSt. 54 (1992) S.

990

München

303; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 214, Nr. 1231; CLA. IX, S. 5, Nr. 1245; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 192; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 438; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 478, Nr. 1230; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 413; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 180; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 182-184; E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 171, Nr. 162; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 207 [=1]; B. Meineke, Basier Fragment, S. 117; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 286; StSG. IV, S. 517f., Nr. 328. - Abbildung von f. lOr bei Ε. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 449, S. 154.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Über 1000 Glossen (f. 8 4 r - 1 5 9 r ) in dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 68 Glossen (f. 8 4 r - 9 6 v ) zu Genesis; 64 Glossen (f. 9 6 v - 1 0 0 v ) zu Exodus; 34 Glossen (f. 101r-102r) zu Leviticus; 22 Glossen (f. 102r-103r) zu Numeri; 33 Glossen (f. 104r-105r) zu Deuteronomium; 21 Glossen (f. 105v —106r) zu Josue; 18 Glossen (f. 106rv) zu Richter; 2 Glossen (f. 106v) zu Ruth; 50 Glossen (f. 107r-110r) zu 1. Samuel; 32 Glossen (f. 110r-112r) zu 2. Samuel; 49 Glossen (f. 112r—113v, 117v) zu 1. Könige; 18 Glossen (f. 113v-114r) zu 2. Könige; 13 Glossen (f. 114v-115v) zu 1. Paralipomenon; 13 Glossen (f. 1 1 6 r - v ) zu 2. Paralipomenon; 96 Glossen (f. 118r-121r) zu Psalmen; 37 Glossen (f. 121v —123r) zu Sprüche; 5 Glossen (f. 123r-124r) zu Ecclesiastes; 12 Glossen (f. 124r-125r) zu Hoheslied; 13 Glossen (f. 1 2 5 r - v ) zu Weisheit; 44 Glossen (f. 125v-127r) zu Ecclesiasticus; 32 Glossen (f. 127r-129r) zu Job; 10 Glossen (f. 129r-130r) zu Tobias; 7 Glossen (f. 130r) zu Judith; 2 Glossen (f. 130v) zu Esdras; 2 Glossen (f. 130v) zu Nehemias; 12 Glossen (f. 131r-v) zu Esther; 10 Glossen (f. 1 3 2 r - v ) zu 1. Makkabäer; 8 Glossen (f. 133r) zu 2. Makkabäer; 52 Glossen (f. 133v-136r) zu Isaias; 20 Glossen (f. 1 3 6 r 137r) zu Jeremias; 1 Glosse (f. 137v) zu Klagelieder; 26 Glossen (f. 1 3 7 v 139v) zu Ezechiel; 12 Glossen (f. 139v-140v) zu Daniel; 5 Glossen (f. 140v) zu Osee; 7 Glossen (f. 141r) zu Amos; 1 Glosse (f. 141r) zu Joel; 4 Glossen (f. 14lr) zu Jonas; 1 Glosse (f. 14lv) zu Michäas; 4 Glossen (f. 14lv) zu Nahum; 1 Glosse (f. 142r) zu Aggäus; 2 Glossen (f. 1 4 2 r - v ) zu Zacharias; 1 Glosse (f. 142v) zu Malachias; 24 Glossen (f. 143r-145v) zu Matthäus Evangelium; 3 Glossen (f. 146r) zu Markus-Evangelium; 7 Glossen (f. 1 4 7 r - v ) zu Lukas-Evangelium; 9 Glossen (f. 147v-148v) zu JohannesEvangelium; 31 Glossen (f. 149r-152v) zu Apostelgeschichte; 4 Glossen (f. 152v-153r) zu Jakobusbrief; 2 Glossen (f. 153r) zu 1. Petrusbrief; 2 Glossen (f. 153r) zu 2. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 153r) zu 2. Johannesbrief; 1 Glosse (f. 153v) zu 3. Johannesbrief; 1 Glosse (f. 153v) zu Judasbrief; 15 Glossen (f. 1 5 3 v - 154r) zu Apokalypse; 4 Glossen (f. 1 5 4 r - v ) zu Römerbrief; 5 Glossen

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(f. 154v —155r) zu 1. Korintherbrief; 1 Glosse (f. 156r) zu Galaterbrief; 5 Glossen (f. 156v) zu Epheserbrief; 1 Glosse (f. 157r) zu Philipperbrief; 1 Glosse (f. 157r) zu Kolosserbrief); 2 Glossen (f. 157v) zu 1. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 158r) zu 2. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 158r) zu Philemonbrief; 4 Glossen (f. 158r-159r) zu Hebräerbrief; Glossen überwiegend interlinear, vereinzelt auch im Kontext stehend. Zeit und Ort: Glossen mit dem lateinischen Glossar im 12. Jahrhundert möglicherweise in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 87; H. Reutercrona, S. 14; F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 89, Z. 14f., S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 90, Z. 12, S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 6 (Nr. LXXXVIII), S. 390f. (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 17, S. 4 1 6 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 3 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 471 (Nr. CLXIX), S. 473 (Nr. CLXXVI), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 4 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 7 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 3 , 5 3 6 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 6 6 , 569, 5 7 1 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 3 - 5 9 8 , 600, 602, 6 0 5 - 6 1 0 , 6 1 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 6 2 6 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 4 6 , 648, 6 5 0 - 6 5 2 (Nr. CCCI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 96, Z. 18, S. 6 5 7 661, 663f. (Nr. CCCXI), S. 667f. (Nr. CCCXVII), S. 669 (Nr. CCCXXII), S. 6 7 2 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678 (Nr. CCCXXXIX), S. 680 (Nr. CCCXLII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 685f. (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 9 0 - 6 9 2 , 694 (Nr. CCCLVII), S. 699f., 703f., 706 (Nr. CCCLXIV), S. 720f. (Nr. CCCLXX), S. 724 (Nr. CCCLXXVII), S. 726 (Nr. CCCLXXXI), S. 739 (Nr. CCCLXXXIX), S. 7 4 1 - 7 4 5 , 7 4 7 - 7 4 9 , 751 (Nr. CCCXCII), S. 757 (Nr. CCCCI), S. 762 (Nr. CCCCXI), S. 768 (Nr. CCCCXXV), S. 770 (Nr. CCCCXXXI), S. 772 (Nr. CCCCXXXVII), S. 773 (Nr. CCCCXLI), S. 776 (Nr. CCCCXLIX), S. 778 (Nr. CCCCLIV), S. 780 (Nr. CCCCLX), S. 782 (Nr. CCCCLXIII), S. 785f. ( N r . C C C C L X V I I I ) , S. 7 8 8 f . ( N r . C C C C L X X I ) , S. 7 9 2 f . ( N r . CCCCLXXVI), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 799f. (Nr. CCCCXCI). Literatur: StSG. IV, S. 517f., Nr. 328; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 6; G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; E. Björkman, ZDW. 2 (1902) S. 218; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905)S. 176; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1 1 - 1 3 , 15, 18; H. Götz, in: R.

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Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39, 54, 130, 137; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 180; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 113; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 227f., 345, 352, 413; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Ε. Karg - Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 206; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 97f. und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 232—234, 347, 352; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 49; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 42, 74; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117, 135f., 166f.; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 376—378; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 136f.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, Π, S. 87; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 397; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 14; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504, 509; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6, 55, 128; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, in: Kleine deutsche Schriften, S. 141, 146; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 190, 192; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 663; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106, 234; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 286.

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nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 122 Blätter sowie ein ungezähltes leeres Blatt nach f. 56; 20,5 χ 16,0 cm; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel, ehemals eine Schließe; vorgängige Signatur Ben.113 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken; zudem auf dem Buchrücken altes Papierschild mit der Nummer 113. — Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 12,3 cm; einspaltig; 2 5 - 2 6 Zeilen; leicht verzierte Initialen in roter Tinte; Überschriften in Majuskeln; Unterlängen beziehungsweise Oberlängen häufig verstärkt; von f. 1—56 Anfangsbuchstaben zahlreicher lateinischer Wörter rubriziert. — Schrift: karolingische Minuskel aus dem Anfang oder der Mitte des 12. Jahrhunderts; nach P. Ruf handelt es sich bei dem Schreiber um einen Benediktbeurer Schreiber Arnold.

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Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l v - 5 6 v Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; f. 57r—74v Gregor der Große, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; f. 75 leer; f. 76r-121r Robertos de Tumbalenia, Expositio in Cantica Canticorum; f. 121v Carmen de virtotum et vitiorum conflictu; f. 122r—ν Nota de morte et sepultora Popponis comitis. Geschichte: Codex der Schrift nach zu Beginn oder in der Mitte des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel, f. lr, 2r, 56v, 57r und 122v des 15. Jahrhunderts weisen ebenfalls auf Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 216f., Nr. 1238; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4501 —4663, S. 197 — 199.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 3 Interlinearglossen; 2 Glossen (f. 6r, lOr) zu Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; 1 Glosse (f. 82r) zu Robertos de Tumbalenia, Expositio in Cantica Canticorum; Glossen auf f. lOr und f. 82r identisch. Zeit und Ort: Glossen zu Beginn oder in der Mitte des 12. Jahrhunderts möglicherweise in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 69. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 69; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 6 1 4

StSG. 707

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter; f. 13 und 20 im 11. Jahrhundert ergänzt; 21,0/21,5 χ 15,3 cm; heller schmuckloser Ledereinband aus dem 15. Jahrhundert; vorgängige Signatur auf dem Einbandrücken 114. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; f. 143 42 Zeilen; Initialen an Kapitelanfängen, zum Teil in roter und gelber Farbe; Flechtbandinitialen auf f. 2r, 9v und 37v; Q-Initialen in Form von Fischen auf f. 8v und 47v. - Schrift: frühe karolingische Minuskel von einer Hand

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des ausgehenden 8. Jahrhunderts (nach CLA.) oder aus der Zeit um 800 (nach B. Bischoff; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften) oder aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts (nach K. Bierbrauer, Die Ornamentik); f. 13 und 20 von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 142v Gregor der Große, Regula pastoralis (unvollständig); f. lv Besitzvermerk; f. 142v Besitzvermerk; f. 1 4 3 r - v Abschrift einer Urkunde. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Benediktbeuern oder im Frauenkloster Kochel entstanden; Codex wahrscheinlich im Benediktbeurer Bücherverzeichnis aus der Mitte des 13. Jahrhunderts genannt; Besitzvermerke aus dem 15. Jahrhundert auf dem Vorderdeckel sowie auf f. lv und 142v weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik fnihkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 34f., 37, 65, 70, 78, 108; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 50; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 9, 2 0 - 2 2 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 229, Nr. 2978; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 25, B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreib schulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 41f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 120; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 217, Nr. 1239; CLA. IX, S. 6, Nr. 1246; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 104; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 199f.; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 466; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 33 [=VH]; C.J. Mews, Scriptorium 51 (1997) S. 308; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 33; StSG. V, S. 65, Nr. 707. - Abbildung von Initialen auf f. 8v, 9v, 37v, 47v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 24.5, 24.6, 24.9, 24.10; Abbildung von Initialen auf f. 9v, 8v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 170, 172, S. 48; Abbildung von f. 66v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 50 Interlinearglossen (f. 4 r - 1 4 0 v ) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; überwiegend Griffelglossen; etwa 20 weitere Eintragungen, die nach K. Siewert nicht mehr entzifferbar sind. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 27 (Nr. DCLVlf); Berichtigungen und Nachträge bei B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 156f.; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243. Literatur: StSG. V, Nr. 707, S. 65; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 20; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 156f.; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 123; E.

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Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 197; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 12 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 43; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 168; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 33f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 78; J. Splett, in: Semantik, S. 71; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243.

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StSG. 329

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 7 Teilen; Teil 1 f. 1 - 8 ; Teil 2 f. 9 - 3 4 ; Teil 3 f. 3 5 - 8 0 ; Teil 4 f. 8 1 - 9 3 ; Teil 5 f. 9 4 - 1 1 1 ; Teil 6 f. 112-167; Teil 7 f. 168-179; Pergament; 183 Blätter; 19,0/19,4 χ 13,0 cm; Zählung von 1 bis 179 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 34 ein Blatt 34a und nach f. 111, 167 und 171 je ein unsigniertes Blatt; vorgängige Signatur Ben. 122 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken nur noch zum Teil lesbar. - Einrichtung: Schriftspiegel in den einzelnen Teilen stark variierend zwischen 12,0/17,7 χ 6,0/10,0 cm; einspaltig (f. 34ar,v zweispaltig); f. 9r—34r 24 Zeilen; f. 3 5 r - 8 0 v 33 Zeilen; f. 8 1 r - 9 3 r 34 Zeilen; f. 9 4 r - l l l r 28 Zeilen; f. 112r—177v 23 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen in roter Tinte; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: in den Teilen 1, 2, 3, 5 und 7 karolingische Minuskel von verschiedenen Händen aus dem 12. Jahrhundert; in den Teilen 4 und 6 Buchschriften von verschiedenen Händen aus dem 13. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Segen; f. l v - 7 v Kalendarium zu dem Jahr 1064; f. 8r Monatsregeln; f. 8v Schrift über Embolismus; f. 9 r - 3 4 v Helperic von Auxerre, De arte calculatoria; f. 3 4 r - v Bibel, Hoheslied (Exzerpt); Williram von Ebersberg, Expositio in Cantica canticorum; f. 3 5 r - 8 0 v medizinische Schriften; darin: f. 6 7 r - 7 5 v alphabetisches Kräuterverzeichnis (Buchstaben A — V) und deren Kräfte; f. 8 1 r - 9 3 r Prudentius, Psychomachia (bis 831, 915); f. 93v Federproben; f. 9 4 r - l l l r Prudentius, Psychomachia (vollständig); f. l l l v leer; danach auf einem quer eingebundenen unsigniertem Blatt Predigthandschrift (Exzerpt); f. 1 1 2 r - 167v Constantinus Africanus, De stomachi affectionibus (unvollständig); danach ein quer eingebundenes unsigniertes Blatt: Rectoseite leer; Versoseite Exzerpt aus einer zweispaltig angelegten Handschrift des 14. Jahrhunderts; f. 168r—179v theologische Schriften. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teile 1, 2, 3, 5 und 7 im 12. Jahrhundert, Teile 4

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und 6 im 13. Jahrhundert; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lv, 9r, 81r, 112r, 167v und 168r weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baader, SA. 57 (1973) S. 287f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 229; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 219, Nr. 1247; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 63; A. Cordoliani, Scriptorium 3 (1949) S. 72; K. Gärtner, in: Deutsche Handschriften 1 1 0 0 - 1 4 0 0 , S. 16, 26; H. Hoffmann - R. Pokorny, Das Dekret des Bischofs Burchard von Worms, S. 140; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 2 1 9 - 2 2 6 ; H . - U . Schmid, in: Latein und Volkssprache im Mittelalter, S. 206; H.U. Schmid, ZDA. 113 (1984) S. 233; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 61, 67; The Theory of Music, III, S. 90f.; StSG. IV, S. 518-520, Nr. 329.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 9 Interlinearglossen (f. 67r—75v) zu dem Kräuterverzeichnis; Glossen von der Texthand; weitere volkssprachige Marginalglossen der Handschrift (f. 55v) bleiben unberücksichtigt, da sie aus dem 14. Jahrhundert stammen und nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert möglicherweise in Benediktbeuern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. III, S. 599 (Nr. MXLIII). Literatur: StSG. IV, S. 519, Nr. 329; G. Baader, SA. 57 (1973) S. 287; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 439; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642.

490 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 6 5 2 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex aus vier Teilen; Teil 1 f. l r - 2 8 v ; Teil 2 f. 29r-46v; Teil 3 f. 47r-64v; Teil 4 f. 65r-117v; Pergament; 117 Blätter sowie ein als la gezähltes Vorsatzblatt; 14,2 χ 9,7 cm; mit dunkelbraunem Leder überzogene dicke Holzdeckel; Einband durch blindgepreßte Rauten, Blüten und Blätter verziert; ehemals eine Schließe; vorgängige Signatur Ben. 152 nur zu einem kleinen Teil auf einem Papierschild auf dem Buchrücken erhalten. Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 8 v 11,0 χ 8,0 cm; f. 9 r - 6 4 v 11,5/12,7 χ 5,0/8,0 cm; Teil 4 bis zur vollständigen Ausnutzung des Blattes; einspaltig; f.

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997

lr—8v 17 Zeilen; f. 9 r - 2 8 v 2 2 - 2 3 Zeilen; f. 29r-46v 2 7 - 2 8 Zeilen; f. 47r —61r 38 Zeilen; f. 61v-64v 43 Zeilen; f. 65r-117v etwa 3 0 - 3 6 Zeilen; in Teil 1 rubrizierte Überschriften in Majuskeln und zahlreiche einfache Initialen, zum Teil in roter Tinte; in Teil 2 Versanfänge rubriziert; in Teil 3 mehrere größere verzierte Initialen in brauner Tinte. - Schrift: Teil 1 in karolingischer Minuskel aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts; in den folgenden Teilen Buchschriften des 13. bis 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Verse; Besitzvermerk; Inhaltsverzeichnis; f. lv oben Verse; f. l b r - 2 8 v Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis (I—III, 406); f. 29r-46v Bernhard von der Geist, Palpanista (unvollständig); f. 47r-61r Avianus, Liber poetae; f. 61r-64v Cato, Sentenzen; f. 65r—117v Schriften zur Logik und Dialektik. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts, Teil 2 im 13./14. Jahrhundert, Teil 3 im 13. Jahrhundert, Teil 4 im 14. Jahrhundert; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lar, lbr und 65r weisen auf die Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G.L. Bursill—Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 146, 388; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 224f., Nr. 1274; E. Grosse, in: Programm des Königlichen Friedrichs-Collegiums 1868, S. 3 - 5 ; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus BenediktbeuernClm 4501 - 4 6 6 3 , S. 2 8 6 - 2 8 9 ; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 221f.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 3 Glossen. - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 17r) zu Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; 1 Interlinearglosse (f. 64v) zu Cato, Sentenzen. - Isolierter Worteintrag: 1 Wort in einer Federprobe (f. lr), in ö/ft—Geheimschrift eingetragen. Zeit und Ort: Glossen aus dem 11. (f. 17r) beziehungsweise 13. Jahrhundert (f. 64v); Federprobe aus dem 11./12. Jahrhundert. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 221f. Literatur: N. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 221 f.

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998 491

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 4 6 6 0

StSG. 330

Faksimile

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 112 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 24,5/25,1 χ 16,5/17,7 cm; Zählung von 1 bis 112 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem zum Teil ältere Zählung von der Hand J.A. Schmellers (1785-1852); mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; Einband mit blindgepreßten Linien, Stempeln und Ornamenten verziert. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,7/18,2 χ 11,0/11,3 cm; einspaltig; f. 56r zweispaltig; 2 2 - 2 3 Zeilen; 8 Miniaturen; zahlreiche verzierte Initialen in roter Farbe. — Schrift: frühgotische Minuskel von drei Händen um 1230; Versus auf f. 56r Buchschrift von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 1 2 v Carmina Burana; darunter: f. 49v Gebet; f. 55v leer; f. 56ra-rb Versus de volucribus et bestiis; f. 99r-105r Benediktbeurer Weihnachtsspiel; f. 1 0 7 r - l l l r Benediktbeurer Passionsspiel (deutsch); f. llOv Freidank, Sprüche; Gebete an Maria; f. l l l v - 1 1 2 r Hymnen an die Heilige Katharina; Sequenz; f. 112v Schrift (eventuell zum Passionsspiel gehörig). Geschichte: Codex der Schrift nach um 1230 wohl in Tirol, vielleicht in Neustift bei Brixen entstanden; spätestens seit dem 18. Jahrhundert befand sich die Handschrift dem Einband nach in der Benediktinerabtei Benediktbeuern; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: J. Barrow - Ch. Burnett - D. Luscombe, RHT. 1 4 - 1 5 (1984-1985) S. 205, 256, 268; S. Barth, in: Arbor amoena comis, S. 173 - 1 7 9 ; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 14, Nr. 44; R. Bergmann, Katalog der deutschsprachigen geistlichen Spiele und Marienklagen, S. 2 6 6 - 2 6 8 , Nr. 119; G. Bernt, in: 2 VL. I, Sp. 1179-1186; Ch. Bertelsmeier-Kierst, in: Die Präsenz des Mittelalters in seinen Handschriften, S. 56; B. Bischoff, Carmina Burana, S. 1 3 - 1 7 ; B. Bischoff, Paläographie, S. 179, 182, 231; P. Bourgain, in: Mise en page et mise en texte, S. 165, 168; G. Cames, Scriptorium 32 (1978) S. 306; Carmina Burana. Faksimile-Ausgabe; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 226, Nr. 1281; Cimelia Monacensia, S. 33f., Nr. 37; C. Edwards, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 302f., 306, 311; Glanz und Ende der alten Klöster, S. 160, Nr. 30; B. Gullath, in: Lebendiges Büchererbe, S. 1 3 7 - 1 3 9 ; B. Gullath, in: Lebendiges Büchererbe, S. 188; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 68f., Nr. 59a, S. 8 lf., Nr. 59b; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 91; W. Irtenkauf, in: Die Zeit der Staufer, I, S. 256f., Nr. 363; Ch. Jakobi-Mirwald, Buchmalerei, S. 189; H. Karas, BFB. 9 (1981) S. 175; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus Benediktbeuern Clm 4 5 0 1 - 4 6 6 3 , S. 3 0 0 - 3 0 4 ; E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 17, 1 2 1 - 1 2 3 , Nr. 105; F.P. Knapp, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 137, 1 3 9 - 1 5 3 ; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 5; H. Linke, in: 2 VL. XI, Sp. 2 2 9 - 2 3 6 ; F. Mütherich, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 56; Musik in Bayern, II, S. 198f.;

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999

M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 103, 147, 149; M. Rein, ZLL. 31 (2001) S. 16; O. Sayce, Plurilingualism in the Carmina Burana, S. 3 - 5 , 2 6 - 2 8 , 3 6 —38; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schindlers, S. 64; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 1 3 0 - 1 3 3 ; K . Schneider, Paläographieund Handschriftenkunde,S. 130, 134, 154f.; O. Schumann, in: Carmina Burana, S. 3 * - 9 6 * ; G. Steer, ZD Α. 112 (1983) S. 1 - 3 7 ; F. Thürlemann, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 151 f., 155; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 243f.; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 320; W. Vöge, Eine deutsche Malerschule, S. 335; L. Voetz, in: Codex Manesse, S. 237f., 2 4 2 - 2 4 4 ; B.K. Vollmann, in: Scire litteras, S. 4 0 9 - 4 2 2 ; B.K. Vollmann, in: 2 VL. XI, Sp. 1138; L. Welker, in: Codex Manesse, S. 113f., 117; J. Werner, Beiträge zur Kunde der lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 200; H. Zotter, Bibliographie faksimilierter Handschriften, S. 157, Nr. 362; Zwölf Jahrhunderte Literatur in Bayern, S. 49, Nr. 20, 21; StSG. IV, S. 520, Nr. 330. - Abbildung von f. 61v bei Ch. Bertelsmeier—Kierst, Abb. 2, S. 63; Abbildung von f. 3v, 45r, 47v bei P. Bourgain, Abb. 1 0 2 - 1 0 4 , S. 164, 166; Abbildung von f. 92r in Glanz und Ende, S. 160; Abbildung von f. 92r bei B. Gullath, S. 189; Abbildung von f. 59v, 62v, 63r, lr, 89v, 91r, 64v bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 2 9 3 - 2 9 5 , 2 9 7 - 2 9 9 , S. 109-112; Abbildung von f. lr, 104v/105vbei F.P. Knapp, Abb. 1 , 6 , S. 138, 157; Abbildung von f. 103r, 61v bei K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Tafelband, Abb. 70, 71; Abbildung von f. lr bei F. Thürlemann, Abb. 5; Abbildung von f. 61 ν bei L. Welker, Abb. D l , S. 504.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 100 Interlinearglossen (f. 56ra—rb) zu den Versus de volucribus et bestiis; Hexameter in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossen im 13./14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 69f.).

Edition: StSG. III, S. 2 0 - 3 6 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 520, Nr. 330; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 69f.; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 133; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; L. Voetz, in: Codex Manesse, S. 243; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 307f., Nr. 17.

492 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5 1 1 6 StSG. 331 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 169 Blätter; 29,5 χ 20,5 cm; lederüberzogene Holzdeckel; Spuren von Buckeln und Schließen; vorgängige Signatur auf Rückenschild Beurberg 6. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 15,0 cm;

1000

München

einspaltig; f. 169v zweispaltig; 38 Zeilen; rote Überschriften; wenige einfache rote Initialen. — Schrift: 12. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Federprobe; f. lv Katalog der Beuerberger Bibliothek von 1428; f. 2r—36v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 36v — 11 Or Hrabanus Maurus, Kommentare zur Bibel (in der Bearbeitung des Walahfrid Strabo): f. 36v-72r Exodus; f. 72v-94v Leviticus; f. 94v-110v Numeri; f. 1 l O v - 123v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Deuteronomium; f. 124r-160r Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Richter; f. 153v leer; f. 160r-169r Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Ruth; f. 169va—vb Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; ein Katalog von 1428 auf f. lv weist auf das Augustiner-Chorherrenstift Beuerberg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: C. Albarello, Aevum 71 (1997) S. 236; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 267, Nr. 1625; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 68; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7194; StSG. IV, S. 5 2 0 f „ Nr. 331.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: Insgesamt 7 Glossen; 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (f. 38r) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus; 6 Glossen (f. 8 0 r - v ) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Leviticus; 4 im fortlaufenden Text, 2 interlinear stehend. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert mit den Kommentaren geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 126). Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachtr.), S. 255f. (Nr. XL Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 520f., Nr. 331; E. Meineke, in: Rudolf Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 62; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 6 7 - 6 9 ; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 126; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

München

1001

493 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5 1 2 5 StSG. 332 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 246 Blätter; 22,0 χ 15,5 cm; lederüberzogene Holzdeckel; Spuren von Buckeln; vorgängige Signatur auf Rückenschild Beurberg 15. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,7 χ 10,5 cm; zweispaltig; 30 Zeilen. - Schrift: 13./14. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Notizen; f. Iva—242ra Jacobus a Voragine, Legenda aurea (unvollständig); f. 242rb-244rb Daniel, Traumbuch; f. 244rb-244vb alphabetisches lateinisch-deutsches Kräuterglossar; f. 245ra Legende des heiligen Ulrich; f. 245v-246r Ludwig IV. (der Bayer), Urkunde vom 19.12. 1322; f. 246v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13./14. Jahrhundert entstanden; nach einer Notiz auf f. lr wurde der Codex dem Augustiner-Chorherrenstift Beuerberg gestohlen, aber durch Dekan Ruppert von Chirchdorf wiedergefunden und 1305 wieder zurückgegeben; im Zuge der Säkularisation 1803 gelangte der Codex in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue CodicumLatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 268, Nr. 1634; J. Grub, Das lateinische Traumbuch im Codex Upsaliensis C 664, S. LIV; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 322; StSG. IV, S. 521, Nr. 332.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 49 Glossen (f. 244rb-244vb) in dem alphabetischen lateinisch-deutschen und lateinisch-lateinischen Kräuterglossar; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossare im 13./14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 357f. (Nr. MXa Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 521, Nr. 332; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 76; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 56.

1002 494

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5 2 5 5

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 169 Blätter sowie je ein zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 30,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 169 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ab f. 66 Zählung von anderer Hand; Einband 1979 restauriert; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5/23,0 χ 14,0/14,5; einspaltig; 30 Zeilen; Initialen und Initialmajuskeln zu Beginn des Prologes und der einzelnen alttestamentlichen Bücher in roter, gelber und graublauer Tinte, zum Teil mit Füllmustern; zahlreiche mittelalterliche Randzeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit um 800 (nach K. Bierbrauer) oder des frühen 9. Jahrhunderts. Inhalt: Einbandspiegel vorne Besitzvermerk; f. l r - 1 6 9 v Paterius, Liber testimoniorum (I). Geschichte: Codex der Schrift nach um 800 oder im frühen 9. Jahrhundert am Hof Karls des Großen in Aachen entstanden; nach einem Vermerk auf dem Einbandrücken und einem Bibliotheksexlibris auf dem vorderen Einbandspiegel befand sich der Codex spätestens 1691 in Herrenchiemsee. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 121; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 231, Nr. 2986; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 160; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 1, Nr. 5; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 69f.; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 420; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 282; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, Nr. 6264 - 6277. - Abbildung von f. 4r, 121r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 493f., S. 139; Abbildung von f. 61v bei B. Bischoff, Tafel VII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 55v) zu Paterius, Liber testimoniorum. Zeit und Ort: Glosse um 800 oder im 9. Jahrhundert wohl in Aachen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 70. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 69f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

München

1003

495 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5 2 6 0 StSG. 333 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 39 Blätter und 1 Nachsatzblatt; nach f. 16 neuzeitliches Papierblatt; 21,5 χ 14,8 cm; brauner Ledereinband mit blindgepreßter Ornamentik und 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 10,0/11,0 cm; einspaltig; 29 Zeilen; rote Überschriften und einfache Initialen; rote Zickzackverzierungen innerhalb der Zeilen; zahlreiche neuzeitliche Randeinträge. - Schrift: 12. Jahrhundert; Urkunde Karls des Großen von jüngerer Hand. Inhalt: f. l r - 3 8 r Lex Baiuvariorum; f. 38v-39v Urkunde Karls des Großen; Nachstoßblatt Gebetbuch (Exzerpt). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; ein Exlibris von 1654 weist auf Chiemsee; nach der Signatur im Innendeckel vorne befand sich die Handschrift später im Besitz von J.C. von Lippert; nach E. Steinmeyer war der Codex Vorlage von Clm 3519 (Katalog Nr. 465). Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 2, Nr. 11; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 10 verso; E. Fazzini, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 162; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 284, 3 1 4 - 3 1 9 , 3 5 3 f . , 400, 903, 912; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 165 und passim; Α. Niederhellmann, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung,S. 85; StSG. IV, S. 521f., Nr. 333.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 10 Interlinearglossen [f. 8r (9 Glossen), 9v (1 Glosse)] zur Lex Baiuvariorum; Handschrift sonst nur gelegentlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 353 (Nr. DCCXXXII). Literatur: StSG. IV, S. 521f., Nr. 333; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; E. Fazzini, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 1 6 2 - 1 7 1 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 30.

München

1004 496

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5 5 0 8

StSG. 334

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 220 Blätter; 34,2/34,5 χ 24,0/24,3 cm; Zählung von 1 bis 214 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; erstes Blatt als I gezählt; Blätter nach f. 14, 88, 94, 107 und 185 gezählt als f. 14a, 88a, 94a, 107a und 185a; richtige Blattfolge (nach B. Bischoff) f. 1 - 1 5 2 , 185-191, 153-184, 192-213; f. 1 und 214 stammen aus einer anderen Handschrift; sie dienten als Schutz für die erste bzw. letzte Lage; nach f. 6 ein schmaler Rand der Gegenhälfte von f. I noch sichtbar; nach f. 63 ein Blatt ausgeschnitten; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; auf dem Einbandrücken Pergamentschildchen mit Inhaltsangabe; ehemals eine Kette und eine Schließe; ehemals vorne und hinten ein Schild aufgeschraubt; vorgängige Signatur auf Schildchen auf dem Einbandrücken nicht lesbar. Einrichtung: Schriftspiegel f. 1 - 2 1 3 29,0/29,5 χ 20,0/22,5 cm; f. I und 214 24,7 χ 15,3/16,0 cm; zweispaltig; f. I und 214 einspaltig; 2 8 - 3 3 Zeilen; f. I und 214 21 Zeilen; Überschriften in roter und brauner Capitalis und Unziale; zahlreiche unterschiedlich große Initialen an Zeilen- und Absatzanfängen. Schrift: frühe karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 8. Jahrhunderts; f. l r - 1 5 1 r von mehreren Händen in einem französisch geprägten Stil; f. 151v-213v von mehreren Händen des Salzburger Stils; Korrekturen wahrscheinlich von der Hand des Salzburger Magisters Baldo; die beiden ungezählten Blätter aus einem Gebetsbuch aus dem 12. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 2 1 3 v Sammlung von Konzilsbeschlüssen und Papstbriefen; darunter: f. 20rb-40va Canones; f. 130v Subskription des Hauptschreibers; f. 213v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im ausgehenden 8. Jahrhundert in den ersten Jahren der Regierung Bischof Arns (785-821) in Salzburg entstanden; f. lr - 1 5 1 mit großer Wahrscheinlichkeit von einem aus der verbrüderten Benediktinerabtei Saint-Denis nach Salzburg gekommenen Mönch geschrieben; Besitzvermerke des 12. und 15. Jahrhunderts auf f. I und f. lr weisen auf das Augustiner-Chorherrenstift Dießen; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 20, Nr. 81; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 20; BHM., Nr. 0; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 231, Nr. 2987a; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 17; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 10; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 56f., 81, 87ff., 90, 96; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 19, Nr. 131; CLA. IX, S. 6, Nr. 1247; St. Esders - H.J. Mierau,

München

1005

Der althochdeutsche Klerikereid, S. 29; K. Forstner, in: Handschriftenbeschreibungin Österreich, S. 16f.; K. Forstner, Scriptorium 14 (1960) S. 237; H. Fuhrmann, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 161; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 220, Nr. 381; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 122; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 45, 47f., 53; R. McKitterick, JThSt. NS. 36 (1985) S. 102; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 367; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 9 und passim; Ε. Ploß, JBFL. 19 (1959) S. 298; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39f.; E. Wirbelauer, in: Schriftlichkeit im frühen Mittelalter, S. 219; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, II, S. 519; StSG. IV, S. 522, Nr. 334. - Abbildung bei CLA.; Abbildung von f. 128v bei E. Kessler, Abb. 99.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 12 Interlinearglossen (f. 20rb—40va) zu den Canones. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 323f. (Nr. DXCI Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 552, Nr. 334; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 20; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; CLA. IX, S. 6, Nr. 1247; I. Frank, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Leipzig Rep. II. 6, S. 255; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 46; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 246; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; E. Ploß, JBFL. 19 (1959) S. 298; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39f.; J. Vezin, in: The role of the book, I, S. 19.

497 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5 5 1 5 StSG. 335 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1 f. 1 - 1 2 6 ; Teil 2 f. 1 2 8 - 1 6 5 ; Pergament; 165 Blätter; 2 Vorsatzblätter vorne; 1 Nachsatzblatt hinten; 29,0 χ 21,0 cm lederüberzogene Holzdeckel; Spuren von Buckeln und Schließen; vorgängige Signatur auf Rückenschild Diess. 15. — Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 22,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 36 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialen. — Schrift: Teil 1 aus dem 13., Teil 2 aus dem 12. Jahrhundert. Inhalt: f. lr—118r Honorius Augustodunensis, Speculum Ecclesiae; f. 118r— 126r Caesarius von Arles, Sermo in presentia cleri; f. 127 fehlt; f. 128r Notizen zur Dießener Klostergeschichte; f. 128v —152v Bibelglossar; f.

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München

153r— 154v Worterklärungen; f. 154v —156v Verzeichnis der römischen, griechischen und deutschen Kaiser bis Heinrich V.; f. 156v — 165r Libellus ex illustrissimis viris (am Schluß unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert, Teil 2 im 12. Jahrhundert; Notizen zur Dießener Klostergeschichte auf f. 128 weisen auf das Augustiner-Chorherrenstift Dießen; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: CatalogusCodicumLatinorumBibliothecaeRegiae Monacensis, I, 3, S. 19f., Nr. 138; V.I.J. Flint, RB. 87 (1977) S. 126; E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 289f., Nr. 284; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 308; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 522, Nr. 335.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 5 Glossen in dem ca. 1800 Zeilen umfassenden lateinischen Bibelglossar; 1 Interlinearglosse (f. 130v) zu Exodus, 2 Glossen (1 interlinear, 1 marginal f. 13lv) zu Leviticus, 1 Interlinearglosse (f. 14lv) zu Tobias, 1 Interlinearglosse (f. 142r) zu Judith. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXIV Nachtr.), S. 258 (Nr. Lb), S. 272 (Nr. CXCb), S. 273 (Nr. CXCVIIb). Literatur: StSG. IV, S. 522, Nr. 335; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 83, 169; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 278.

498 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5 5 2 5 StSG. 708 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 128 Blätter; obere äußere Blattecke von Blatt 1 und 2 abgerissen; 25,0 χ 20,5/21,0 cm; mit hellem, grauem Leder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals eine Kette, zwei Schließen und fünf Metallbeschläge; vorgängige Signatur Diess. 35 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/18,5 χ 15,5/16,5 cm; einspaltig; 33 Zeilen; zahlreiche Überschriften und schlichte Initialen in roter

München

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Farbe auf f. l r - 12r; teils auch Überschriften in Majuskeln; schlichte Initialen in brauner Farbe ab f. 12v. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. oder 10. Jahrhunderts. Inhalt: Innenseite des vorderen Einbanddeckels sowie f. 3r Besitzvermerk; f. l r - 1 2 8 v Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. oder 10. Jahrhundert entstanden. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 20, Nr. 145; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 15; H. Mordek, in: Person und Gemeinschaft im Mittelalter, S. 141; StSG. V, S. 65, Nr. 708.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Glossen zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; davon 2 Glossen (f. 72r, 11 lr) interlinear, 2 Glossen (f. 3r) marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen wohl von den jeweiligen Texthänden eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 24f. (Nr. DCP). Literatur: StSG. V, S. 65, Nr. 708.

499 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 0 2 8 StSG. 336 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1 f. 1 - 5 3 ; Teil 2 f. 5 4 - 5 8 ; Teil 3 f. 5 9 - 6 4 ; Pergament; 64 Blätter; 15,3 χ 10,6 cm; heller Ledereinband; 1 Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschild Ebersberg 228. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 12,8 χ 9,0 cm; einspaltig; 23 bis zu über 30 Zeilen. Schrift: Teil 1 Minuskel aus dem 13., Teil 2 und 3 Minuskeln verschiedener Hände aus dem 12. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; l r - 4 4 v Expositiones locorum bibliae; f. 4 5 r 49v Glossar zu biblischen und nichtbiblischen Schriften; f. 49v-53v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); Verzeichnis der menschlichen Glieder; f. 54r—58r Ehetraktat De coniugio; f. 58v leer; f. 59r-64r Sermo Leonis; Schriften; f. 64v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert und Teile 2 und 3 im 12.

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Jahrhundert; ein Besitzvermerk von 1596 auf f. lr weist auf das Jesuitenkloster Ebersberg; nach der Aufhebung des Klosters 1773 gelangte die Handschrift in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München; nach E. Steinmeyer ist Teil 1 ein Auszug aus Clm 18140 (Katalog Nr. 637). Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 66, Nr. 515; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 46; B. Meineke, Basler Fragment, S. 116; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 887 — 890; E. Steinmeyer, in: Aufsätze zur Sprach- und Literaturgeschichte, S. 199—206; H. Weisweiler, Das Schrifttum der Schule Anselms von Laon, S. 41f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 5 2 2 f „ Nr. 336.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 77 interlinear oder im fortlaufenden, ca. 290 Zeilen umfassenden Glossartext stehende Glossen in den Glossaren zu biblischen und nichtbiblischen Schriften; 1 Glosse (f. 45r) zur Bibel, Genesis; 2 Glossen (f. 45r, v) zu Exodus; 5 Glossen (f. 45v) zu Leviticus; 2 Glossen (f. 45v, 46r) zu Deuteronomium; 1 Glosse (f. 46r) zu Richter; 1 Glosse (f. 46r) zu Josue; 4 Glossen (f. 46r) zu 1. Samuel; 1 Glosse (f. 46v) zu 2. Samuel; 7 Glossen (f. 46v) zu 1. Könige; 3 Glossen (f. 46v) zu 2. Könige; 2 Glossen (f. 46v) zu 1. Paralipomenon; 2 Glossen (f. 46v) zu Weisheit; 1 Glosse (f. 47r) zu Job; 2 Glossen (f. 47r) zu Tobias; 2 Glossen (f. 47r) zu Judith; 1 Glosse (f. 47r) zu Ezechiel; 2 Glossen (f. 47r) zu 1. Makkabäer; 1 Glosse (f. 47r) zu 2. Makkabäer; 1 Glosse (f. 47r) zu Psalmen; 3 Glossen (f. 47v) zu Isaias; 6 Glossen (f. 47v) zu Jeremias; 2 Glossen (f. 48r) zu Arnos; 1 Glosse (f. 48v) zu Apostelgeschichte; 3 Glossen (f. 47v) zu Ezechiel; 3 Glossen (f. 48r) zu Daniel; 1 Glosse (f. 48r) zu Osee; 1 Glosse (f. 48v) zu Lukas-Evangelium; 1 Glosse (f. 48v) zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Übersetzung des Rufinus); 8 Glossen (f. 49r) zu Gregor der Große, Dialoge; 1 Glosse (f. 49r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 1 Glosse (f. 49r) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 2 Glossen (f. 49r) zu den Canones (f. 49r); 1 Glosse (f. 49v) in einer unbekannten Schrift; 2 Glossen (f. 53r—v) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 257; H. Reutercrona, S. 143; J. Schatz, S. 4; W. Schröder, S. 19-41; F. Simmler, S. 32); C. Wesle, S. 54); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 209). Edition: StSG. II, S. 180 (Nr. DCXXXVIII), S. 253, 255-258 (Nr. DCLXIV), S. 265-304 (Nr. DCLXXIV), S. 340 (Nr. DCCIX), S. 603 (Nr. DCCCXXV), S. 775 (Nr. DXCI Nachtr.); IV, S. 226 (Nr. MCCVII), S. 250 (Nr. VIII Nachtr.), S. 252f. (Nr. XXVIII), S. 256f. (Nr. XLIII), S. 259f. (Nr. LXIX), S. 261 (Nr. LXXIX), S. 263 (Nr. LXXXVIII), S. 265f. (Nr. CHI), S. 268 (Nr. CXIX), S. 269 (Nr. CXXXV), S. 270 (Nr. CXLVIII), S.

München

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271 (Nr. CLVIII), S. 272 (Nr. CLXXXVI), S. 273 (Nr. CXCIII), S. 274 (Nr. CCXII), S. 275 (Nr. CCXXI), S. 277 (Nr. CCLXI), S. 279 (Nr. CCLXXIX), S. 280 (Nr. CCXCI), S. 281 (Nr. CCCI), S. 282 (Nr. CCCII, Nr. CCCXI), S. 283 (Nr. CCCXVII), S. 284 (Nr. CCCXXVI), S. 286 (Nr. CCCLVII, Nr. CCCLXIV), S. 300 (Nr. CCCLXXXI), S. 305 (Nr. CCCXCII); erneute Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge, mit Berichtigungen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge, S. 890-893. Literatur: StSG. IV, S. 522f., Nr. 336; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 52, 54; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 46; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 48; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitungim althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 209; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 143; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 1 9 - 4 1 ; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 95, 194; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 893; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 57; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 32; E. Steinmeyer, in; Aufsätze zur Sprach- und Literaturgeschichte, S. 199-206; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 54; C. W i c h Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 278, 298 und passim.

500 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 1 7 StSG. 337 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1 f. 1 - 2 4 ; Teil 2 f. 2 5 - 7 7 ; Teil 3 f. 7 8 - 8 5 ; Pergament; 85 Blätter; 27,3 χ 21,3 cm; rotgefärbter Ledereinband; Reste von Schließen; vorn und hinten je 5 Metallknöpfe. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 20,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 36 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialen. — Schrift: Teil 1 aus dem 13., Teile 2 und 3 aus dem 10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 2 3 v Bibelglossar der Handschriftenfamilie Μ (im Katalog der lateinischen Handschriften [...] irrig als Bibelglossar Alberts von Siegburg identifiziert); f. 24r leer; f. 24v Federprobe; f. 25r Mariengebet; f. 2 5 v - 7 7 r Beda, Super Evangelia ferialia quadragesime; f. 7 7 v - 7 8 r leer; f. 7 8 v - 8 4 v Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium; f. 85r Federproben; f. 85v leer; Vorsatzblatt vorne und hinten Boethius, De consolatione philosophiae (Fragment).

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Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert und Teile 2 und 3 im 10. Jahrhundert; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts weist auf die Freisinger Dombibliothek. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 20; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 391f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 73f., Nr. 596; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 167-169; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus der Dombibliothek Freising, I. Clm 6201-6316, S. 23f.; E. Klemm, Die illuminierten Handschriftendes 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 53f., Nr. 31; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; A . - M . T u r c a n Verkerk, Scriptorium 46 (1992) S. 222; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 523, Nr. 337. - Abbildung von f. lr bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 103, S. 53.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 696 fast ausschließlich im Kontext stehende Glossen in dem ca. 1650 Zeilen umfassenden, fortlaufend geschriebenen Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 17 Glossen (f. l r - 2 v ) zu Genesis; 45 Glossen (f. 2v-3v) zu Exodus; 30 Glossen (f. 3v-4r) zu Leviticus; 18 Glossen (f. 4r—v) zu Numeri; 28 Glossen (f. 4v—5r) zu Deuteronomium; 10 Glossen (f. 5r) zu Josue; 13 Glossen (f. 5r—v) zu Richter; 1 Glosse (f. 5v) zu Ruth; 39 Glossen (f. 5v-6v) zu 1. Samuel; 21 Glossen (f. 6v-7r) zu 2. Samuel; 33 Glossen (f. 7 r - v ) zu 1. Könige; 11 Glossen (f. 7v) zu 2. Könige; 8 Glossen (f. 8 r - v ) zu 2. Paralipomenon; 75 Glossen (f. 8v-10r) zu Psalmen; 29 Glossen (f. lOr-v) zu Sprüche; 4 Glossen (f. lOv) zu Ecclesiastes; 6 Glossen (f. ΙΟν-1 lr) zu Hoheslied; 8 Glossen (f. 1 lr) zu Weisheit; 36 Glossen (f. l l r - v ) zu Ecclesiasticus; 13 Glossen (f. l l v 12r) zu Job; 9 Glossen (f. 12v) zu Tobias; 7 Glossen (f. 12v) zu Judith; 2 Glossen (f. 13r) zu Esdras; 1 Glosse (f. 13r) zu Nehemias; 7 Glossen (f. 13r) zu Esther; 5 Glossen (f. 13v) zu 1. Makkabäer; 6 Glossen (f. 13v) zu 2. Makkabäer; 31 Glossen (f. 13v-14v) zu Isaias; 14 Glossen (f. 15r) zu Jeremias; 12 Glossen (f. 15v-16r) zu Ezechiel; 11 Glossen (f. 16r-v) zu Daniel; 4 Glossen (f. 16v) zu Osee; 1 Glosse (f. 16v) zu Joel; 7 Glossen (f. 16v) zu Arnos; 4 Glossen (f. 16v) zu Jonas; 1 Glosse (f. 17r) zu Michäas; 2 Glossen (f. 17r) zu Nahum; 1 Glosse (f. 17r) zu Sophonias; 1 Glosse (f. 17r) zu Aggäus; 3 Glossen (f. 17r) zu Zacharias; 1 Glosse (f. 17r) zu Malachias; 23 Glossen (f. 17v-18v) zu Matthäus-Evangelium; 3 Glossen (f. 18v) zu Markus-Evangelium; 7 Glossen (f. 18v-19r) zu Lukas-Evangelium; 9 Glossen (f. 19r—v) zu Johannes—Evangelium; 26 Glossen (f. 19v—20v) zu Apostelgeschichte; 3 Glossen (f. 21r) zu Jakobusbrief; 2 Glossen (f. 21r) zu 1. Petrusbrief; 2 Glossen (f. 21r) zu 2. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 21r) zu 3. Johannesbrief; 1 Glosse (f. 21r) zu Judasbrief; 11 Glossen (f. 21v) zu Apoka-

München

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lypse; 3 Glossen (f. 21v) zu Römerbrief; 4 Glossen (f. 22r) zu 1. Korintherbrief; 3 Glossen (f. 22v) zu Epheserbrief; 1 Glosse (f. 22v) zu Philipperbrief; 1 Glosse (f. 23r) zu Kolosserbrief; 2 Glossen (f. 23r) zu 1. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 23r) zu 2. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 23v) zu Philemonbrief und 4 Glossen (f. 23v) zu Hebräerbrief. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 66; H. Reutercrona, S. 37; F. Simmler, S. 33); obd. (nach H. Reutercrona, S. 21). Edition: StSG. I, S. 303-309 (Nr. VIII), S. 326-333 (Nr. XXVIII), S. 346-352 (Nr. XLIII), S. 358-362 (Nr. LVI), S. 368-372 (Nr. LXIX), S. 377-379 (Nr. LXXIX), S. 384-386 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 395-405 (Nr. CHI), S. 416-422 (Nr. CXIX), S. 434-442 (Nr. CXXXV), S. 450-455 (Nr. CXLVIII), S. 461-463 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 468 (Nr. CLXIII), S. 476-479 (Nr. CLXXXVI), S. 481 - 4 8 4 (Nr. CXCIII), S. 473 (Nr. CLXXVI), S. 489-492 (Nr. CCI), S. 499-501, 503-505, 507 (Nr. CCXII), S. 512-523 (Nr. CCXXI), S. 527-530, 532f., 536-539, S. 545f. (Nr. CCXL), S. 549-551 (Nr. CCXLIX), S. 556-558 (Nr. CCLXI), S. 563-571, 573-579, 581-583 (Nr. CCLXIX), S. 593-599, 602, 6 0 5 610, 612, 614-616 (Nr. CCLXXIX), S. 626-635 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 641-644, 648, 650 (Nr. CCCI), S. 657-659, 663f. (Nr. CCCXI), S. 667f. (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 672f. (Nr. CCCXXVI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678 (Nr. CCCXXXIX), S. 680 (Nr. CCCXLII), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 686f. (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 691f., 694f. (Nr. CCCLVII), S. 699, 703-706 (Nr. CCCLXIV), S. 720f. (Nr. CCCLXX), S. 724 (Nr. CCCLXXVII), S. 726 (Nr. CCCLXXXI), S. 739 (Nr. CCCLXXXIX), S. 741-747, 749, 751-753 (Nr. CCCXCII), S. 757 (Nr. CCCCI), S. 762 (Nr. CCCCXI), S. 770 (Nr. CCCCXXXI), S. 772 (Nr. CCCCXXXVII), S. 773 (Nr. CCCCXLI), S. 776 (Nr. CCCCXLIX), S. 778 (Nr. CCCCLIV), S. 780 (Nr. CCCCLX), S. 782 (Nr. CCCCLXIII), S. 785f. (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 796 (Nr. CCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 799f. (Nr. CCCCXCI). Literatur: StSG. IV, S. 523, Nr. 337; V, S. 108-407;G. Baesecke, Der VocabulariusSti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 303; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 66; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10, 15, 17; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 139f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39, 130; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 206; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20, 47, 97f., 129; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; E.

1012

München

Klemm, Die illuminierten Handschriftendes 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 53; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 50; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) Bildungen, S. 74; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117 und passim; Β. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, passim; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - j a m , S. 136; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21, 37; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147, 167; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503, 506; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 98; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonatengemination, S. 33; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 115; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 357; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 190, 192; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor — und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 663; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 66, 106, 163; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279.

501 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 2 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 229 Blätter und jeweils ein Pergamentblatt vorne und hinten; 25,8 χ 17,7 cm; heller spätgotischer Ledereinband, der durch Blindlinien verziert ist; 1 Schließe; Einband im Jahre 1963 restauriert. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5/18,5 χ 12,0/12,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Unziale in ziegelroter oder in braunroter Tinte sowie in monumentaler Capitalis und Rustica; Initialkörper zum Teil mit stufenähnlichen Gebilden gefüllt, zum Teil durch gelappte Querbänder gegliedert, zum Teil durch Schrägkreuz mit gelappten Füllungen der spitzen Winkel verziert. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; f. l v - 2 2 9 v Bibel, 1. und 2. Samuel und 1. und 2. Könige (unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Freising unter Bischof Hitto ( 8 1 1 - 8 3 5 ) entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lv weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 29; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des

München

1013

neunten Jahrhunderts, II, S. 232, Nr. 2992, 2993; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 101, 116f., 127; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 157f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 74, Nr. 599; B. Fischer, in: Karl der Große, Π, S. 201, 208; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 40, 43; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57, 64; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 105; L. Holtz, in: Lectures medievales de Virgile, S. 28; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 27f.; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 114f.; P. Lehmann, in: P. Lehmann — O. Glauning, Mittelalterliche Handschriftenbruchstücke,S. 86; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 466; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 140 und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 739; ΠΙ, 1, S. 112; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, I, Nr. 318. - Abbildung von f. 179r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 72, S. 25.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 8 Glossen; 1 Griffelglosse (f. 29v) und 7 Federglossen [f. 4r, 20r, 116r, 123v, 139r (2 Glossen), 139v] zur Bibel, 1. und 2. Samuel und 1. und 2. Könige; 3 der Federglossen [f. 139r (2 Glossen), 139v] marginal, alle weiteren Glossen interlinear stehend; weitere Griffeleintragungen nach Angabe von O. Ernst (2002). Zeit und Ort: Abgesehen von einer nur schwach geschriebenen und deshalb nicht datierbaren Glosse (f. 20r) stammen die Federglossen des Codex selbst von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 70; vollständige Entzifferung von Glossen, die H. Mayer nur unvollständig lesen konnte, bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 79; 1 Glosse (f. 4r) des Codex noch nicht ediert; 2 Griffelglossen (f. 4v, 5v), auf die W. Stach hingewiesen hat, nicht erkennbar. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 57, 64; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 27; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 444; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 70; K. Siewert, Glossenfunde, S. 79; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 89.

1014

München

502 (I) StSG. 338 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 104 Blätter und 1 unsigniertes Pergamentvorsatzblatt; 26,2 χ 20,3 cm; Zählung von 1 bis 102 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt nach f. 3 und nach f. 49 bei der Zählung übersprungen; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; Einband durch Wurmfraß stark beschädigt; vorgängige Signaturen A.I.l und Cod.Fris.21. auf Papierschildern auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/19,0 χ 14,0/14,5 cm; einspaltig; 20 Zeilen; f. lr Überschrift in roten Majuskeln; zahlreiche kleine Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt recto leer; Vorsatzblatt verso Ausleihkatalog; f. l r - 9 8 v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 98v-102v Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus (in der Bearbeitung des Walahfrid Strabo; am Schluß unvollständig); [ein dem Rückendeckel aufgeklebtes Prosperfragment des 8. Jahrhunderts ist inzwischen abgelöst; sieh Katalog Nr. 502 (II)]· Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: C. Albarello, Aevura 71 (1997) S. 236; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 95, 527; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 139; Catalogue Codicum LatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 74, Nr. 600; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 187; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 31; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 28f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7194; StSG. IV, S. 523f., Nr. 338.

Glossen Zahl und Art: Glosse in Textkommentar: 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (f. 102r) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert als Bestandteil des Texts in Freising eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachtr.).

München

1015

Literatur: StSG. IV, S. 523f., Nr. 338; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 28; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62.

5 0 2 (II)

MÜNCHEN,

BAYERISCHE

STAATSBIBLIOTHEK

CLM 6 2 2 1 [FRAGMENT AUF DER INNENSEITE DES VORDERDECKELS] A

StSG. 338 Handschrift

Beschreibung: Fragment; Pergament; ehemals 1 Doppelblatt; 16,0 χ 19,0 cm; ursprünglich 19,0 χ 30,0 cm. - Einrichtung: 35 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter, lila und blauer Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Vergil, Georgica (III, 4 6 0 - 4 7 8 ) . Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden; weitere zwei Fragmente desselben Doppelblattes wurden aus dem Codex Clm 6220 (Katalog Nr. 501) ausgelöst, ein viertes befindet sich im Codex München, Universitätsbibliothek 4° 9. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 232, Nr. 2993; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 127, Nr. 110; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 339f., 439, 527; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 74, Nr. 600; L. Holtz, in: Lectures medievales de Virgile, S. 28; P. Lehmann, in: P. Lehmann - O. Glauning, Mittelalterliche Handschriftenbruchstücke, S. 86; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 127; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 739; III, 1, S. 112; StSG. IV, S. 523f., Nr. 338.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Interlinearglossen zu Vergil, Georgica (Fragment; III, 465 und 469). Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: 1 Glosse bei StSG. II, S. 722 (Nr. DCCCLXXIIP); 1 Glosse noch nicht ediert. Literatur: StSG. IV, S. 523f., Nr. 338; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 127, Nr. 110; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 340; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 187; P. Lehmann, in: P. Lehmann — O. Glauning, Mittelalterliche Handschriftenbruchstücke, S. 86; H. Lohmeyer, Vergil im

München

1016

deutschen Geistesleben, S. 127; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 89.

503

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 2 5

StSG. 339

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 115 Blätter; Blätter 7 6 - 9 1 und 9 3 - 1 1 5 Palimpsestblätter; 25,0/25,5 χ 17,0/17,5 cm; Holzdeckel; Einbandrücken beschädigt. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/19,0 χ 12,5/13,0 cm; einspaltig; 23—24 Zeilen; Textanfangszeilen teils in schwarzer Unziale; f. lr — 66v Überschriften in Monumentalkapitalis in schwarzer oder roter Farbe oder in Unziale in roter Farbe; f. 6 7 r - 1 1 5 v Überschriften in Unziale oder Zierkapitalis in roter Farbe oder in Rustica in schwarzer Farbe; geringfügig verzierte Initialen auf f. lr, 67r, lOlr in roter und hellblauer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren, zum Teil ungeübten Händen aus der Zeit Bischof Hittos (811 /12 - 836); f. 76 - 91, 93 - 1 1 5 Palimpsestblätter in Unzialschrift des ausgehenden 5. Jahrhunderts, vielleicht in Frankreich oder Italien geschrieben; als Vorlage diente die Handschrift Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek Dom Hs. 43 (Katalog Nr. 355a), die sich wohl für kurze Zeit in Freising befand. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 1 5 v Bibel, Altes Testament (Vulgata): f. l r - 6 6 v Job, Tobias, Judith; f. 6 7 r - 1 1 5 v Esdras, Nehemias, Esther. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in Freising unter Bischof Hitto (811/12-836) entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr und das Freisinger Exlibris im Vorderdeckel von 1696 weisen ebenfalls auf Freising; f. 6 7 r - 1 1 5 v etwas später angefügt; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 7, Nr. 1; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 28; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 232, Nr. 2994; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 94f., 135; II, S. 200; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 1 3 - 1 5 , 19, 161f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 75, Nr. 604; CLA. IX, S. 7, Nr. 1250; A. Dold, Biblica 37 (1956) S. 3 9 - 5 8 ; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 54; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 195, 208, 215; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 333f.; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 3 3 - 3 6 ; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 106, 123f., 2 7 2 - 2 7 5 ; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 254f., 266f.; E.A. Lowe,

München

1017

Palaeographical Papers, II, S. 503; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 147; M. Reuter - A. Weiner, in: Freising, S. 238; H. Schneider, Die altlateinischen biblischen Cantica, S. 41; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, I, Nr. 337; StSG. IV, S. 524, Nr. 339. - Abbildung von Initialen auf f. lOlr, 67r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 65, 57, S. 24; Abbildung von f. 96r bei CLA.; Abbildung von f. 77r bei A. Dold, nach S. 52; Abbildung von f. 9r bei W. Haubrichs, S. 530, Abb. 5; Abbildung von f. 39r, lOlr, lr bei E. Kessler, Abb. 80, 142, 163.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 112 Glossen; 57 Interlinearglossen (f. 2 v - 3 8 r ) zu Job; 3 Interlinearglossen (f. 46r) zu Tobias; 15 Interlinearglossen (f. 60r-65r) zu Judith; 5 Interlinearglossen (f. 69v—71r) zu Esdras; 2 Interlinearglossen (f. 91r-95r) zu Nehemias; 30 Glossen (f. 105v-115r) zu Esther; davon 8 marginal, 22 interlinear stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 62; G. Müller — Th. Frings, S. 110; H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. I, S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 474 (Nr. CLXXX), S. 480 (Nr. CLXXXIX), S. 486 (Nr. CXCIV), S. 4 9 0 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 5 0 1 - 5 0 8 (Nr. CCXII). Literatur: StSG. IV, S. 524, Nr. 339; G. Baesecke, Der VocabulariusSti. Galli, S. 113; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 290; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 61; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 162; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 130; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 34; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 348; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 54; B. Meineke, Basler Fragment, S. 136; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 140 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 110; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 125, 129; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; L. Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 45, 50, 106; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

1018

München

504 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 2 7 StSG. 340 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 86 Blätter; 24,0 χ 21,0 cm; Halbledereinband auf Holzdeckel; Reste einer Schließe; vorgängige Signatur auf Rükkenschild Cod. Fris. 27. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 16,5 cm; 3 8 - 4 0 Zeilen. - Schrift: 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts; f. l v - 5 8 v von der Hand des Schreibers Willihalm. Inhalt: f. lr leer; f. lv—20v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 20v—72r Walahfrid Strabo, Bearbeitung der Kommentare zur Bibel von Hrabanus Maurus; f. 20v-44v Exodus; f. 44v-58v Leviticus; f. 58v-72r Numeri; f. 72v—86r Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Deuteronomium; f. 86v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 2r weist auf Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: C. Albarello, Aevum71 (1997) S. 236; F. Bronhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 527; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 139; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 75, Nr. 606; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 143; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 24, 33; Ch.J. Ermatinger u.a., Manuscripta 35 (1991) S. 179; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 37f.; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7194; A. - M . Turcan-Verkerk, Scriptorium 46 (1992) S. 222; StSG. IV, S. 524, Nr. 340; V, S. 65, Nr. 340.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 8 im fortlaufenden Kommentartext stehende Glossen; davon 1 (f. 21v) zu Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Exodus, und 7 (f. 49v-50r) zu Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Leviticus. Zeit und Ort: Glossen mit dem Kommentartext in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 125). Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachtr.), S. 255f. (Nr. XL Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 524, Nr. 340; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 139; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 6 7 - 6 9 ; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 125;

München

1019

Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

505

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 3 0

StSG. 341

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter; 24,5 χ 18,5 cm; Zählung von 1 bis 126 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach 114 1 Blatt übersprungen; spätottonischer Einband; lederüberzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur auf Rückenschild Cod. Fris. 30. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/20,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; f. 5v ganzseitige unfertige Initiale. - Schrift: karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 2 6 v Bibel, Apostelgeschichte, Katholische Briefe, Apokalypse. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts vermutlich im schwäbischen Raum entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 5v weist auf die Freisinger Dombibliothek, von wo aus der Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangte. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 14; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 365f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 76, Nr. 609; CLA. IX, Nr. 1286b; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 57f.; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 25; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, I, 32f., Nr. 5; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 41f.; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 1 8 5 - 1 8 7 und passim; StSG. IV, S. 524, Nr. 341. - Abbildung des Vorderdeckels und des Rückdeckeis bei I. Schäfer, Abb. 7f., S. 418.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 8 Glossen; 5 Glossen [f. 45v, 46r, 56v (2 Glossen), 59v] zur Bibel, Apostelgeschichte; 4 interlinear, 1 (f. 56v) marginal stehend; 1 Interlinearglosse (f. 83v) zu 1. Petrusbrief; 2 Interlinearglossen (f. llOv, 124v) zu Apokalypse. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt.

1020

München

Edition: StSG. I, S. 754 (Nr. CCCXCIII), S. 791 (Nr. CCCCLXXV), S. 800 (Nr. CCCCXCIII). Literatur: StSG. IV, S. 524, Nr. 341; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 625; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 41.

506 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 3 3 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 173 Blätter sowie je ein ungezähltes Blatt vorne und hinten (ehemalige Einbandspiegelblätter des Codex); 23,0/23,5 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 172 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 135 folgt 135a; mit braunem, blindgepreßten Leder überzogener Einband des 15. Jahrhunderts; ehemals eine Kette; Einbandrücken erneuert; Einband wurde 1962 restauriert. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/18,5 χ 12,0/13,0 cm; einspaltig; 1 8 - 2 7 Zeilen; Linien blind vorgezeichnet; rot und gelb gefärbte, zum Teil mit Flechtband gefüllte Initialen; Buchstaben teilweise farbig gefüllt; f. lr rohe Federzeichnung einer stehenden Figur. - Schrift: v o r - und frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem letzten Drittel des 8. Jahrhunderts; nach B. Bischoff ist die Hand des Tegernseer Kalligraphen Dominicus zu erkennen; Korrekturen von einer insularen, wohl angelsächsischen Hand. Inhalt: f. lr—116r Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; f. 116r— 17lr Homilien; f. 171r-172v theologische Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Drittel des 8. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Tegernsee oder in deren näherer Umgebung entstanden; spätestens im 15. Jahrhundert gelangte die Handschrift in die Dombibliothek Freising, von wo aus sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangte. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 38, 4 5 - 4 7 , 109; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 47; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 9, 14, 19; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 254f.; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S.136f.; II, S. 221; D. Brearley, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 9 - 2 8 ; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 105-108; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 76, Nr. 612; CLA. IX, S. 7, Nr. 1252; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 17; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 40, 58, 64; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 21; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem

München

1021

Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 4 5 - 4 9 ; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (1950-1951)S. 100; U. Schwab, Die Stemrune im Wessobrunner Gebet, S. 99; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicummedii aevi, VI, S. 4 3 4 - 4 3 6 , Nr. 9 9 1 3 - 9 9 1 6 ; S. Tibbetts, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 31. — Abbildungen von Initialen auf f. lr, 7v, 17r, 93r, 143v bei Κ. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 32.2, 32.4, 32.5, 32.6, 32.8; Abbildung von Initialen auf f. lr, 125r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 148f., S. 43; Abbildung von f. 46r bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 2 interlinear stehende Griffelglossen (f. lv, 145v). Glosse zu Textkommentar: 1 Glosse (f. lv) zu dem Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium. - Textglossierung: 1 Glosse (f. 145v) zu den Homilien; weitere, nicht entzifferbare Griffeleintragungen. Zeit und Ort: Glossen vermutlich Ende des 8. Jahrhunderts in Tegernsee oder in dessen näherer Umgebung eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: K. Siewert, Glossenfunde, S. 81f.; Korrektur dazu bei E. Glaser A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 125. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 20f.; R. Bergmann — U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 125; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 45; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 7 8 - 8 3 ; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

507 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 3 8 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 76 Blätter; 23,0 χ 18,0 cm; spätottonischer Einband; lederüberzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur auf Rückenschild Cod. Fris. 38. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit um 900; Haupthand mit irischem Duktus; begleitende Hände mit einem in St. Gallen geläufigen Duktus. Inhalt: f. l r - 7 6 v Sedulius Scottus, Collectaneum in epistolas Pauli.

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Geschichte: Codex der Schrift nach um 900 im oberdeutschen Raum, möglicherweise in St. Gallen, entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; der Codex gelangte im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 147; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 232, Nr. 2998; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 221; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 392; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 77, Nr. 617; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 104; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 5 5 - 5 7 ; H.J. Frede - H. Stanjek, Sedulii Scotti Collectaneum in Apostolum, II, S. 354; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 — 6316, S. 56f.; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 565; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 70f.; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 1 9 1 - 1 9 3 und passim; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7607-7621; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 399.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 29v) zu Sedulius Scottus, Collectaneum in epistolas Pauli, zu 2. Korintherbrief; Glosse von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glosse gleichzeitig mit dem Text um 900 eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 71. Literatur: Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 56; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 70f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

508 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 4 1 StSG. 342 A Priestereid

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 141 Blätter; 30,5/31,0 χ 20,5 cm; spätgotischer Ledereinband; 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,0 χ 14,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Initialen auf f. Iv und 40r in roter Federzeichnung in schwäbisch-süddeutschem Stil. - Schrift: karolingische Minuskel von bayerischen Händen aus dem letzten Drittel des 10. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. lr — 38r Canones conciliorum (f. lr —31v Collectio Dionysio Hadriana); f. 3 8 r - 3 8 v Glossar zu den Canones; f. 38v—39r Text über Zahlen; f. 39v leer; f. 4 0 r - 1 0 4 v Collectio canonum: f. 4 0 r - 5 1 v Mainzer Synode von 847; f. 51v—77v Konzil zu Tribur von 895; f. 7 7 v - 1 4 1 r canonistische Schriften; darunter: f. 9 9 r - 9 9 v Priestereid [althochdeutsch]; f. 141v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts im bayerischen Raum, und zwar in Freising, entstanden; Besitzvermerke des ausgehenden 10. Jahrhunderts auf f. 33r und 81r und des 12. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf die Freisinger Dombibliothek; der Codex gelangte im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 358, 360; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 77, Nr. 620; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhundertsaus der Freisinger Dombibliothek, S. 99f.; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 3, 155, 2 1 3 - 2 1 9 ; W. Haubrichs, in: Architectura Poetica, S. 94; E. Hellgardt, PBB. 118 (1996) S. 22; H. Hoffmann - R. Pokorny, Das Dekret des Bischofs Burchard von Worms, S. 7 6 - 8 1 , lOOf. und passim; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen StaatsbibliothekMünchen. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 6 0 - 6 6 ; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 59, 76, 81, 184f.; L. Körntgen, Studien zu den Quellen der frühmittelalterlichen Bußbücher, S. 95, 127, 129; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 36, 94, 181, 205; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 8, 134, 319f., 325, 354, 383, 679, 976; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 11, 133, 259; H. Mordek - M. Glatthaar, AKG. 75 (1993) S. 47; H.U. Schmid, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 218; R. Schmidt-Wiegand, in: 2 VL. VII, Sp. 827; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 34; H. Tiefenbach, in: Ο doskonalosci, I, S. 352f.; A . - M . Turcan-Verkerk, Scriptorium 46 (1992) S. 222; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 77 und passim; StSG. IV, S. 524, Nr. 342.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 8 Glossen (f. 3 8 r - v ) im Kontext des 30 Zeilen umfassenden Glossars zu den Canones conciliorum. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 140 (Nr. DXCVI). Literatur: StSG. IV, S. 524, Nr. 342; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 155, 213; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 60; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 106; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 127; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 119, 126; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 298.

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509 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 4 2 StSG. 343 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 311 Blätter sowie vorne und hinten je ein Papierblatt; 31,0 χ 20,5/21,0 cm; mit neuem weißem Wildleder überzogene Holzdeckel mit altem Titelschild; zwei nach vorne greifende Schließen; Einband 1957 restauriert; vorgängige Signatur Fris. 42 von moderner Hand vorne auf dem Einbandspiegel eingetragen. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,0 χ 13,5/14,0 cm; f. 3 v - 2 2 r zweispaltig; f. l r - 3 r , 24r-311v einspaltig; 25 Zeilen; f. 23ν Zierseite aus Rechteckrahmen mit lateinischem Kreuz aus Bändern in hellroter, grüner, gelber, blauer und violetter Farbe; zahlreiche reich verzierte Initialen in hellroter, grüner, gelber und violetter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts aus der Schreibschule unter Bischof Hitto (811/ 812-836); f. l r - 2 r , 289r-291v, 308v-311v Freisinger Ergänzungen aus dem 9./10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 2 r Nikolaus I., Papst, Responsiones ad Salomonem ven. Constantiensem episcopum; f. 2v—3r Widmungsgedicht der Dionysio—Hadriana; f. 3 v - 2 2 r Kapitel Verzeichnis; f. 2 2 v - 2 3 r leer; f. 23v-291v Canones conciliorumder Dionysio—Hadriana; f. 292r—299r Augustinus, Werke (Exzerpte); f. 299r-303r Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 303r-311v canonistische Schriften (Exzerpte). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; Ende des 9. und Anfang des 10. Jahrhunderts wurde er ergänzt (f. l r - 2 r , 289r-291v, 308v-311v); ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts weist auf die Freisinger Dombibliothek; nach einem Exlibris auf der Innenseite des Vorderdeckels befand sich die Handschrift um 1808 in der Bayerischen Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 1 lOf. und passim; Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 27; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 9, 1 5 - 1 7 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 233, Nr. 3000; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 290; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 130; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. lOOf.; II, S. 215; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 192, 273, 275f., 3 5 9 361; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 77f., Nr. 621; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 73f.; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 33, Nr. 110; St. Esders - H J . Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 195f.; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 88, 108; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 6 6 - 7 0 ; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 15, 76, 81; E. Kessler, Die Auszeichnungs-

München

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Schriften in den Freisinger Codices, S. 1 6 9 - 1 7 1 und passim; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 314f.; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 72; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 327; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 244, 259; M. Reuter, in: Freising, S. 70; M. Reuter - A. Weiner, in: Freising, S. 241; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 928; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 338; A. Waag, Teuthonista 8 (1931-1932) S. 16 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 99 — 106, 108 — 112 und passim; Κ. Zechiel—Eckes, Die Concordiacanonum des Cresconius, I, S. 136, 138f., 1 4 1 - 1 4 3 , 2 1 4 ; II, S. 403; StSG. IV, S. 524f., Nr. 343. - Abbildungen von Initialen auf f. 29v, 104r, 145r, 151v, 152v, 186v, 242v, 272r und von f. 33v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 12.5-12.12, 13.1; Abbildung von Initialen auf f. 42v, 278r, 272r, 182r, 46r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 5 8 - 6 2 , S. 22; Abbildung einer Doppelseite bei B. Bischoff, Bayerland 57 (1955) S. 390; Abbildung von f. 66r, 272r, 23v bei K. Holter, Abb. 7 3 - 7 5 ; Abbildung von f. 23v, 24r, 2v, 44v b e i E . Kessler, Abb. 165, 169-171; Abbildung des Incipits bei M. Reuter - A. Weiner, S. 241.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 153 Glossen (f. 24r-299v); 152 Glossen (f. 24r—284r) zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; 148 interlinear, 3 (f. 225v, 251v, 259r) marginal stehend; 1 Interlinearglosse (f. 299v) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpt). Zeit und Ort: Glossen wohl in Freising eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; H. Reutercrona, S. 61; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. II, S. 105-109, 111-136 (Nr. DXCI), S. 340 (Nr. DCCVIII). Literatur: StSG. IV, S. 524f. Nr. 343; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen, S. 26; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 361; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 192; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 166; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S . 66; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 102, 104, 110f., 126; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39; B. Meineke, Basler Fragment, S. 167; E. Meineke, Saint—Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 335; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 126; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 61; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 91; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 163; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 270; P. Sievers, Sie Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25.

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510 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 4 4 StSG. 344 A Exhortatio ad plebem christianam Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 146 Blätter sowie vorne ein auf dem Kopf stehend eingebundenes Blatt; 26,5 χ 17,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einbandrücken 1960 erneuert; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Cod. Fris. 44 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. Einrichtung: Schriftspiegel 19,5/20,5 cm χ 11,5/12,0 cm; einspaltig; 2 2 - 2 5 Zeilen; f. lr, 8r vergrößerte Zierunziale; zum Teil reich verzierte Initialen in brauner Farbe; Überschrift in roten Majuskeln auf f. 56v. - Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f . l r - 1 4 4 r Canones conciliorum der DionysioHadriana; f. 144v-146r Exhortatio ad plebem christianam [lateinisch-althochdeutsch]; f. 146v Beschlüsse der bayerischen Provinzialsynode von 805. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts in Südbayern entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 288; Bayerns Kirche im Mittelalter, Nr. 13; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 86, Nr. 160; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 26f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 233, Nr. 3002, 3003; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 25, 100; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 137; II, S. 6f., 221; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 158, 163; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 78, Nr. 623; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 90, 104; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 5; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 151; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 481, Nr. 1240f.; E. Hellgardt, PBB. 118 (1996) S. 15; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 239; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 251f.; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 7 8 - 8 0 ; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 15; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 58, 205; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 467; A. Masser, in: 2 VL. II, Sp. 666; A. Masser, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 3 9 - 4 3 , 4 6 - 5 2 ; Η. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 500; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 1 9 6 - 1 9 8 und passim; Κ. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 22; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 19f.;E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 52; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 16; Zwölf Jahrhunderte Literatur in Bayern, S. 40; StSG. IV, S. 525, Nr. 344. - Abbildung von Initialen auf f. 8r, 82v, 144v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 3 4 0 - 3 4 2 , S. 95; Abbildung von f. 145r, 146r bei M. Ennec-

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cerus, Die ältesten deutschen Sprach-Denkmäler, Tafel 32f.; Abbildung von f. 1 4 4 v - 146r bei E. Petzet - 0 . Glauning, Deutsche Schrifttafeln des DC. bis XVI. Jahrhunderts, I, Tafel 2; Abbildung von f. 145r bei K. Schneider, Abb. 1, S. 24.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. lOr) zu den Canones conciliorum der Dionysio —Hadriana. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 151 (Nr. DCIII). Literatur: StSG. IV, S. 525, Nr. 344; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 185; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 201; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 78; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 47; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 79.

511 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 5 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 280 Blätter; Blätter 34, 35, 99 im 11. Jahrhundert ergänzt; Zählung von 1 bis 280 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 106 f. 106a; Zahl 133 übersprungen; 38,5 χ 25,0 cm; mit blindgepreßtem, hellen Leder überzogener Einband des 15. Jahrhunderts; Einbandrücken 1963 restauriert; eine Schließe; ehemals eine Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,5/32,0 χ 20,0 cm; zweispaltig; 3 3 - 3 4 Zeilen; Überschriften und Initialen teilweise in Rustica, Zierrustica oder Unziale in roter und schwarzer Farbe; reich verzierte Initialen zu Beginn der einzelnen Bücher (bis auf Buch 18) in roter, gelber und grüner Farbe; f. 5 0 v - 5 2 r kleine geometrische Figuren im Text. - Schrift: karolingische Minuskel von etwa fünf Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts, die den Freisinger Schreibern aus der Zeit Bischof Hittos (811/12-836) nahestehen; Explicit und Subskription von der Hand des Schreibers Cundpato. Inhalt: f. l r - 2 8 0 r Isidor von Sevilla, Etymologiae; f. 280r Schreibername Cundpato in Runenschrift; f. 280v Federproben; Bücherleihschein. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl in Freising entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte er 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

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Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor—Stadien, S. 16, 122; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 2 0 - 2 2 , 55, 65, 72, 83, 112f.; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 26; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 233f., Nr. 3006; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 46, S. 191; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 35; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 9 5 - 1 0 0 ; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 2 3 2 - 2 3 6 und passim; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 79, Nr. 628; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 407—410; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 40, Nr. 122; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 78; T. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 31; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 88, 105; M. Huglo, Scriptorium 48 (1994) S. 183; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 9 1 - 9 3 ; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 2 7 5 - 2 8 4 und passim; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 467; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 53; E. Seebold, in: Theodisca, S. 20. - Abbildung von Initialen auf f. 5v, 27v, 47r, 63v, 83r, lOOr, 166r, 199v, 217v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 11.8, 11.11-11.14, 12.1-12.4; Abbildung von Initialen auf f. lOOr, 5v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 53, 57, S. 21f.; Abbildung eines Ausschnitts von f. 209ra bei B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen, I, Tafel Illd; Abbildung von f. 27v, 83r bei K. Holter, Abb. 76, 77; Abbildung von f. 5r, 2 3 9 r a - r b , 217rb, 15v bei E. Kessler, Abb. 138, 1 4 4 - 1 4 7 , 198.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen (f. 163v, 186r, 191v, 218v) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae. Zeit und Ort: Glossen von zwei Händen des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 71; Hinweis auf Berichtigungen bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 79. Literatur: Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201—6316, S. 91; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 71; K. Siewert, Glossenfunde, S. 79; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

512 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 5 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Die aufgrund des Hinweises von W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14, in BV. aufgenommene Handschrift enthält laut Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix, keine althochdeutschen Glossen, sondern auf dem oberen Rand von f. 59r einen und auf dem unteren Rand von f. 159v zwei mittel-

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hochdeutsche Namen (offenbar als Federproben) von jüngerer Hand. Die von W. Stach für f. 23r notierte althochdeutsche Glosse ist nach Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 — 6316, S. 98, (und bei Autopsie) nicht auffindbar.

513 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 6 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Petruslied

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 158 Blätter; 32,5 χ 25,0 cm; heller, spätottonischer Ledereinband mit Streicheisenlinien und Einzelstempeln; Rücken erneuert; ehemals 1 Kette. — Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 17,0/17,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; Monumentalcapitalis in roter und schwarzer Tinte, rote Unziale und Rustica; mehrere Initialen (besonders groß die Anfangsinitiale f. 5r) in roter und gelber Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts, mehrheitlich von einer Hand. Inhalt: f. l r - 1 5 8 v Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 158v Petruslied [althochdeutsch]. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; das Petruslied auf f. 158v wurde um 900 oder im frühen 10. Jahrhundert eingetragen; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 8f., Nr. 12; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 40, Nr. 72; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 234, Nr. 3011; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 88; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 69f., 119-121,128; II, S. 218; G. Brenninger, in: Freising, S. 76; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 317f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 80f., Nr. 638; C. Cigni, TEMA. 17 (2001) S. 154, 1 5 6 - 1 6 4 ; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 9 5 - 9 7 , 104; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 74; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905 - 1 9 0 6 ) S. 186; H. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschenLesebuch, S. 22*f.; M. Geck, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 310, Nr. 36; J.S. Groseclose - B.O. Murdoch, Die althochdeutschen poetischen Denkmäler, S. 7 7 - 8 1 ; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Freisinger Domkapitel, I. Clm 6201-6316, S. 104-106; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 69, 181, 205; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 204; A. Liberman, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 252, 254; H. Lomnitzer, in: 2 VL. VII, Sp. 521; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 71; G.L. Micheli,

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L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 144; Musik in Bayern, II, S. 190, 192, Nr. 178; M. Reuter — A. Weiner, in: Freising, S. 241; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 2 1 2 - 2 1 5 u n d passim; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 34; R. Schützeichel, Textgebundenheit, S. 32f., 43; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7021; J. Vezin, BSNAF. (1985) S. 266, 268f., 271; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 399; Zwölf Jahrhunderte Literatur in Bayern, S. 38, 40, Nr. 5. - Abbildung von Initialen auf f. 5r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 105, S. 32; Abbildung von f. 158v bei H. Fischer, Tafel 20; Abbildung von 2 Seiten bei P. Lehmann, nach S. 208; Abbildung von f. 158v bei A. Liberman, S. 253, und bei E. Petzet - O. Glauning, Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts, I, Tafel 9.

Glossen Zahl und Art: Glosse in Textkommentar: 1 Interlinearglosse (f. 2v) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Genesis. Zeit und Ort: Glosse im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 71. Literatur: Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 104; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 71; E. Meineke, Saint - Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 52; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 6 3

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 209 Blätter; 31,0 χ 19,5/20,0 cm; heller Ledereinband mit blindgepreßten Linien aus dem 15. Jahrhundert; ehemals 1 Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 15,5 cm; 27 Zeilen; f. 2r dunkelrote Monumentalcapitalis mit blauen Binnenräumen sowie hell - und dunkelrote Unziale; f. 2v grüne Unziale und Capitalis rustica; f. l r - 7 4 v verzierte dunkelrote Initialen mit Füllmustern; zusätzliche Schmuckfarben zweierlei Grün. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand oder von mehreren sehr gleichförmigen Händen aus der Zeit um 8 1 5 - 8 2 5 . Inhalt: f. l r - v Inhaltsangabe; f. 2r Besitzvermerk; f. 2 r - 2 0 9 v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia. Geschichte: Codex der Schrift nach um 8 1 5 - 8 2 5 während der Regierungszeit Bischof Hittos (811/12-836) in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 2r weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im

München

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Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 28, Nr. 33; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 234, Nr. 3014; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 106, 116f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 219; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 81, Nr. 641; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 58, 64; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 108f. - Abbildung einer Initiale auf f. 52v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 81, S. 27.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 16 Glossen (f. 2v—191v) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; davon 4 [f. 99r (2 Glossen), 178v, 191v] marginal mit einer Feder, 3 [f. 61r (2 Glossen), 191v] interlinear mit einer Feder, 9 (f. 2 v - 1 8 v ) interlinear mit einem Griffel eingetragen; weitere althochdeutsche und lateinische Griffelglossen von O. Ernst entdeckt. Zeit und Ort: Federglossen wohl im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 72; Edition der von O. Ernst entdeckten Glossen in Vorbereitung. Literatur: E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 125; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 108; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 72; J. Splett, in: Semantik, S. 68f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

515 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 6 7 StSG. 709 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 7 6 ; Teil 2: f. 1 7 7 - 3 8 6 ; Teil 3: f. 3 8 7 - 4 2 2 ; Pergament; 422 Blätter sowie ein leeres Blatt hinten; f. 192 8 cm von oben abgeschnitten; f. 422 7 cm von oben abgeschnitten; dem inneren Vorderdeckel Pergamentblatt aus dem 11. Jahrhundert aufgeklebt; 30,5/31,0 χ 23,2/23,6 cm; heller, blindgepreßter Ledereinband; ehemals 1 Kette und 2 Schließen; Einband des 11./12. Jahrhunderts; Einband 1960 restauriert. — Einrichtung: Schriftspiegel 24,0/25,0 χ 17,5/18,0 cm; einspaltig; Teil 1 32, Teil 2 26, Teil 3 32 Zeilen; am Buchbeginn f. lv dunkel-

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rote Monumentalcapitalis sowie h e l l - und dunkelrote Unziale; Incipit und Explicit einzelner Bücher in roter oder schwarzer Rustica oder Unziale; verzierte und mit roter Farbe geschmückte Initialen auf f. lv, 18r, 33v, 50v; f. 94v farblos verzierte Initiale. - Schrift: Teil 1 und Teil 3 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit Bischof Hittos (811/12 — 836); Teil 2 frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit Bischof Attos (783-811). Inhalt: Pergamentblatt im Vorderdeckel Ordo canonicorum librorum; f. lv —176v Augustinus, De civitate Dei (I—XI); f. 2r Besitzvermerk; f. 177r386v Augustinus, De civitate Dei (XII-XVII); f. 387r-422r Augustinus, De civitate Dei (XVIII). Geschichte: Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten in Freising entstanden: Teil 2 während der Zeit Bischof Attos (783-811), Teil 1 und Teil 3 zur Zeit Bischof Hittos (811/12-863); ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 2r weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 8, Nr. 8; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 33, Nr. 49; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 235, Nr. 3017; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, S. 81; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 89f.; II, S. 214; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 97f., 100, 117, 204, 206; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 82, Nr. 646; CLA. IX, S. 8, Nr. 1257; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 21; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 120-122; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 2 5 2 - 2 5 6 ; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 316f.; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 15; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (50-1951) S. 101; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 2 2 7 - 2 3 0 u n d passim; J. Vezin, BSNAF. (1985) S. 266, 272f.; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 393, 400; StSG. V, S. 65f., Nr. 709. - Abbildung von Initialen auf f. 33v, 94v, lv bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 55, 68f., S. 21, 24; Abbildung von f. 367v bei CLA.; Abbildung von f. 232v, 264v, 302v, 3 5 0 r - v , 351v, 3 8 6 v b e i E . Kessler, Abb. 124-130; Abbildung des Vorderdeckels und des Rückdeckeis bei I. Schäfer, Abb. 22f., S. 423.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 93r) über einer marginal stehenden lateinischen Glosse zu Augustinus, De civitate Dei (VI). Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert in Freising eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 49 (Nr. MCCL).

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Literatur: StSG. V, S. 65f., Nr. 709; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des8. Jahrhunderts, S. 8; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. G m 6201 - 6 3 1 6 , S . 120; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642.

516 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 7 2 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 186 Blätter; vor f. 1 ein ungezähltes Blatt; 30,0/30,5 χ 19,5 cm; Zählung von 1 - 1 8 5 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; die Zahl 185 ist von jüngerer Hand mit Bleistift eingetragen; Lagen am Ende mit Zahlen bezeichnet; Einband über den Buchrücken erneuert; 1963 restauriert; heller, blindgepreßter Ledereinband und Einzelstempeln aus dem 9. Jahrhundert; ehemals 1 Kette und 2 Schließen; vorgängige Signatur Cod. Fris. 72 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 14,0/14,5 cm; einspaltig; 2 1 - 2 2 Zeilen; Initialen in roter, gelber und grüner Farbe mit Füllmustern an den Hauptabschnitten; gebänderte rote, seltener grüne Initialen an den Kapitelanfängen; einige Kapitelzahlen in verblaßtem Grün. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand der Hitto-Gruppe aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Rectoseite des ungezählten Blattes leer; Versoseite runische und griechische Inschrift; Federproben; f. lr und 185r Fragmenta de dimittenda uxore et de collybistis; f. lv Besitzvermerk; f. l v - 1 8 4 v Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium; f. 108v unten Formula epistolae commendaticiae datae canonico ecclesiae Frisingensis; f. llOv oben Anrufung der heiligen Margarete; f. 184v Distichon; f. 185v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach um 8 1 0 - 8 2 0 in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lv weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: BHM., Nr. 217; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 26; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 235, Nr. 3021; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 97f.; II, S. 214; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 178-180; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 82, Nr. 652; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 93, 96, 98, 101; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 4 0 7 - 4 0 9 ; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 58, 64; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; E. Herrmann, Scriptorium 18 (1964) S. 271f.; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die

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Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 128-130; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 114, 125, 128f., 284—287; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 2 3 8 - 2 4 1 und passim; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 53; E. Seebold, in: Theodisca, S. 16, 20; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 400. - Abbildung von Initialen auf f. 54r, 95r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 56, 66, S. 21, 24; Abbildung einer Zeichnung bei K. Christ, Tafel II, 8; Abbildung vom Vorderspiegel und von f. lv, 8r bei E. Kessler, Abb. 155, 162, 215; Abbildung des Vorderdekkels außen, des Vorderdeckels, des Rückdeckeis außen und des Rückdeckeis außen im Detail bei I. Schäfer, Abb. 2 9 - 3 2 , S. 425f.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 14 Griffelglossen (f. 3 5 r - 1 7 6 v ) zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; 1 (f. 130r) interlinear, 13 marginal stehend; nach einer Erhebung von O. Ernst etwa 60 weitere Griffeleintragungen, von denen circa 15 althochdeutsch sind. Zeit und Ort: Glossen wohl in Freising eingetragen. Sprachgeographische 288).

Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S.

Edition: H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 232; E. Herrmann, Scriptorium 18 (1964) S. 273; Ankündigung von Berichtigungen bei E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 10; vollständige Edition in Vorbereitung von O. Ernst. Literatur: O. Ernst, in: Sprachgeschichten, S. 2 3 - 3 0 ; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 488; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 10; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126; E. Herrmann, Scriptorium 18 (1964) S. 273f.; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 128; H.D. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 232; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 288; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642.

517 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 7 6 nicht bei StSG. - BV. (1973) A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 214 Blätter sowie ein ungezähltes Blatt vorne; 30,5/31,0 χ 21,5/22,0 cm; Einband des 10./II. Jahrhunderts mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogen; Einband wurde 1964 restauriert; vorgängige Signatur auf dem Einbandrücken C II 9v. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 14,5/15,0 cm; zweispaltig; 22 Zeilen; Überschriften in farbig gefüllter Unziale; zahlreiche Initialen in roter, violetter, grüner und gelber

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Farbe mit Füllmustern in Blüten—, Rauten— und Blattform; reich verzierte Initialen auf f. 52r, 88v, 120r, 167r. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 2 1 1 v Pseudo-Hieronymus, Breviarium in psalmos (CI-CL); f. 2 1 2 r - 2 1 4 r leer; f. 214v Federprobe. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Süddeutschland entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: BHM., Nr. 427; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 55f., 64, 71; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 90; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 236, Nr. 3025; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 26; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 139; II, S. 221; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 175; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 83, Nr. 656; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 9 5 - 9 7 , 104; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 90, 107; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 6316, S. 133f.; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 30; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 2 4 6 - 2 4 8 und passim; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 400. - Abbildung von zahlreichen Initialen bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 60.1—60.7, 6 1 . 1 - 6 1 . 5 , 6 2 . 1 - 6 2 . 6 ; Abbildung von Initialen auf f. 88v, 167r, 52r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 355f., 358, S. 98; Abbildung von f. 167r, 88v, 52r bei K. Holter, Abb. 9 4 - 9 6 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. lr, 143r) zu Pseudo—Hieronymus, Breviarium in psalmos (CI, CXXXIII). Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 73. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 133; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 72f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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518 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 7 7 StSG. 345 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 155 Blätter sowie vorn und hinten je ein ungezähltes leeres Vorsatzblatt; 29,5 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 154 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt nach f. 118 als f. 118a gezählt; heller Ledereinband mit blindgepreßten Linien aus dem 15. Jahrhundert; am Einbanddeckel vorn und hinten Reste der Befestigung einer Schließe; vorgängige Signatur Frising. C.F. 10. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/22,0 χ 13,0/14,0 cm; einspaltig; 2 0 - 2 1 Zeilen; Initialen am Kapitelanfang mit Füllmustern in roter, gelber und grüner Farbe; Überschriften in roter Ziercapitalis oder roter bzw. gelber Unziale; zu Beginn Textanfangszeilen in Majuskeln mit rot, gelb und grün gefüllten Binnenräumen. - Schrift: frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 154v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. lv Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lv weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 115f. und passim; Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 24; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 236, Nr. 3026; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 157; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 90f.; II, S. 214; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 117f., 134, 366; Catalogue Codicum LatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 83, Nr. 657; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 58, 64; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 135; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 259f.; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 467; H. Löwe, RhVB. 15 —16 (1950-1951)S. 99; E.A. Lowe, PalaeographicalPapers, I, S. 38; C.J. Mews, Scriptorium 51 (1997) S. 308; StSG. IV, S. 525, Nr. 345. - Abbildung von zahlreichen Initialen bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 9 . 1 - 9 . 9 , 1 0 . 1 - 1 0 . 3 , 10.6, 11.5; Abbildung von Initialen auf f. 35v, 86v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 48f., S. 20; Abbildung von f. 68r, 4v, 97r, lOlr bei E. Kessler, Abb. 82, 135, 136, 143; Abbildung einzelner Buchstaben bei M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, Abb. 19.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: etwa 850 Glossen (f. 4v—72v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 270 Glossen interlinear, 577 marginal ste-

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hend; 39 dieser Glossen sind Griffelglossen; weitere althochdeutsche Griffelglossen von O. Ernst entdeckt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 256; H. Garke, S. 61; R. Kögel, S. 588; G. Müller, PBB. 79, S. 310; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 290; H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 4; F. Simmler, S. 25; G.A.R. de Smet, S. 924; C. Wesle, S. 49). Edition: StSG. II, S. 1 6 2 - 1 7 6 (Nr. DCXXXVII); Berichtigungen und Nachträge bei B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 158f.; Ankündigung weiterer Berichtigungen bei E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 10; vollständige Edition der Griffelglossen in Vorbereitung von O. Ernst. Literatur: StSG. IV, S. 525, Nr. 345; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 256; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 291; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 157f.; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 48; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 49; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 61; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 123; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 50, 68, 130, 420; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 198f.; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 10; E. Glaser, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 11; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 536; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 75f., 191; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 399; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 40, 45, 81; A. Jacob, Die Glossen des Codex S. Pauli d/82, S. 38 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 199, 202; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 134; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 12 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 398; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 118f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I. 2, S. 588; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 38; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 216; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (1957) S. 310; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 290; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38, 45, 69f., 84, 89f., 139; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16 und passim; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 92; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 7, 58; K. Siewert, Glossenfunde, S. 38; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 924; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6, 8f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 4 6 - 5 0 und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 36.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 8 1

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 126 Blätter sowie vorne und hinten je ein neues, leeres ungezähltes Pergamentblatt; 28,8/29,0 χ 18,0/19,5 cm; heller Wildledereinband mit blindgepreßten Linien und Einzelstempeln aus dem 10./11. Jahrhundert; Einband Mai 1964 restauriert; ehemals eine Kette und zwei Schließen; vorgängige Signatur Cod. Fris. 81 auf Papierschildchen auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,5 χ 13,0/14,2 cm; einspaltig; 28—29 Zeilen; mehrere Initialen mit Füllmustern, zum Teil in roter Farbe; f. 34v sehr vage mittelalterliche Federzeichnung eines Blätterbäumchens und eines Volutenbäumchens und eines Hundes sowie Griffelzeichnung eines solchen Volutenbäumchens; Hauptüberschriften in dunkelroter Monumentalkapitalis und hellroter Unziale; sonstige Überschriften in h e l l - und dunkelroter Unziale und hellroter Rustica. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr—27r Pseudo—Augustinus, Ars breviata; f. 2 7 v - 6 2 v Servius, Kommentar zu Donat, Artes; f. 63r—72v Priscian, Institutio de arte grammatica (De nomine); 72v—76r Servius, De fmalibus; f. 7 6 r - 8 1 v Servius, Commentarium de litteris; f. 81v—87v Marius Victorinus, De ratione metrorum; f. 8 7 v - 9 1 v Liber de fmalibus metrorum; f. 91v-108v Phocas, Ars grammatica; f. 108v —114v Declinationes nominum; f. 1 1 4 v 126v Pseudo-Asper, Grammatica; f. 126v Rekognitionszeichen des Subdiakons Reginbert (bei der Autopsie nicht erkennbar). Geschichte: Codex nach dem Rekognitionszeichen des Subdiakons Reginbert, eines Neffen des Bischofs Erchanbert (836-854), auf f. 126v in der Mitte des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Dombibliothek Freising; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: Ch.H. Beeson, in: Raccolta di scritti in onore di Feiice Ramorino, S. 205, 208; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 38, Nr. 67; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, Π, S. 236, Nr. 3027; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 211, 221; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 117; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 2 8 4 - 2 9 0 , 2 9 2 , 297; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 84, Nr. 660; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 104; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 739; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 74, 87f.; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 10, 239; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 432; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 397; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 107f., 131; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 64, 68, 107f., 110; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 -

München

1039

6316, S. 138 —140; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 317; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 241, 243; V. Law, in: France and the British Isles in the Middle Ages and Renaissance, S. 23, 34f.; V. Law, RhMPh. NF. 130 (1987) S. 6 8 - 8 8 ; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, II, S. 166; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 73; P. de Paolis, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 182, 192, 194f., 201; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 173, Nr. 392; M. Passalacqua, Prisciani Caesariensis Institutio, S. XVI, XXIII und passim; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 2 5 2 - 2 5 4 und passim; Η. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 257; B.L. Ullman, Scriptorium 8 (1954) S. 34; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 400; StSG. IV, S. 562.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 64r) zu Priscian, De nomine. Zeit und Ort: Glosse von einer Hand des 10. Jahrhunderts wohl in Freising eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 73. Literatur: Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201—6316, S. 138; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 73; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

520

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 8 3

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 45 Blätter; 28,0/28,5 χ 19,0 cm; f. 1 und 2 sind auf ein ca. 2,5 cm überstehendes Papierblatt, welches als Einbandspiegel dient, aufgeklebt; Zählung von 1 bis 45 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene, dicke Holzdeckel; ehemals eine Schließe; Einband stark durch Wurmfraß beschädigt; vorgängige Signatur Cod. Fris. 83 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,7 χ 12,3/12,8 cm; einspaltig; 28 Zeilen; f. 3r rote, mit Profilblättern besetzte Initiale; mehrere Überschriften in roter Majuskel oder Minuskel. — Schrift: karolingische Minuskel mit stark insularem Einfluß von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv—2v Kapitelverzeichnis zu Augustinus, Enchiridion; f. 3r Besitzvermerk; f. 3 r - 4 5 r Augustinus, Enchiridion; f. 45v leer.

München

1040

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Fulda entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 3ν weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 145; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 236, Nr. 3028; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 140; II, S. 221; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 209f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 84, Nr. 662; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 142; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 317; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 73; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 256.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 8v) zu Augustinus, Enchiridion; eventuell zudem 1 Griffelglosse (f. 8v, Z. 13). Zeit und Ort: Glosse in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 73. Literatur: Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201—6316, S. 142; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 73; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

521

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 9 3

StSG. 710

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 158 Blätter sowie ein ungezähltes Vorsatzblatt; 27,0/28,0 χ 19,0/20,0 cm; spätgotischer Einband stark restauriert; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; mit einer Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/21,0 χ 15,0/16,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Ziermajuskel in roter und schwarzer Farbe; Überschriften in roter oder schwarzer Unziale; ab f. 74r Überschriften auch in farbig gefüllten Hohlbuchstaben; f. lr schlecht erhaltene Initiale in Form von zwei Fischen; zahlreiche Initialen mit Füllmustern in roter, grüner und blaßgelber Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel um 800 von einer Hand aus der Zeit Bischof Attos (784-811/12).

München

1041

Inhalt: f. l r - 6 5 v Gregor der Große, Dialoge (Exzerpte); f. 6 5 v - 7 2 v Pseudo—JohannesChrysostomus, Homilia33; f. 72v—73v Pseudo—Caesarius von Arles, Homilia 17; f. 74r-136r, 147v-148v Vitae patrum und Exzerpte aus Verba seniorum; f. 136r-147v Visio Baronti; f. 148v-158v Gebete und Predigt-Exzerpte; f. 157v-158v Caesarius von Arles, Homilia 13. Geschichte: Codex der Schrift nach während der Zeit Bischof Attos (781 — 811/12) um 800 wohl in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: BHM., Nr. 335 (add.), 570; Κ. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 17f., 22, 52, 65, 118; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 23; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, Π, S. 237, Nr. 3034; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 88f.; II, S. 214; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 1 2 1 - 1 2 4 , 311; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 86f., Nr. 672; CLA. IX, S. 10, Nr. 1262; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 40, 64; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 88, 105; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 21; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201—6316, S. 160 — 164; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 2 5 0 - 2 5 2 und passim; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 317; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (1950-1951) S. 99; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 140-143; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 70; A. Weiner, in: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 4 8 8 - 7 8 8 , S. 445; StSG. V, S. 66, Nr. 710. - Abbildung von Initialen auf f. 6v, 38r, 72v, 81, 112rbeiK. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 8 . 1 - 8 . 5 ; Abbildung von Initialen auf f. 38r, 118v, 150v, l l v b e i K . Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 4 2 - 4 5 , S. 19; Abbildung von f. l l v bei CLA.; Abbildung von f. 38r, 81v bei K. Holter, Abb. 70f.; Abbildung von f. 74r, 75v, lr, 81v, 1 lv, 6v, 81v bei E. Kessler, Abb. 8 7 - 9 0 , 154,201,203.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt über 250 Glossen; 176 edierte Interlinearglossen (f. l v - 6 5 v ) zu Gregor der Große, Dialoge (Exzerpte); 173 der Glossen mit dem Griffel eingetragen; 3 Federglossen [f. lv, 17r (2 in roter Farbe)]; 2 Federglossen (f. 156v) zu Ephraem dem Syrer; 1 interlinear, 1 marginal stehend; annähernd 80 weitere Griffelglossen zu Gregor der Große, Dialoge, nach Erhebung von O. Ernst. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert in Freising eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller, S. 155; G. Müller - Th. Frings, S. 343; F. Simmler, S. 25).

1042

München

Edition: StSG. V, S. 25 (Nr. DCXXVC), S. 27 (Nr. DCLXXP); Edition der Griffelglossen bei H. Merrit, AJPh. 55 (1934) S. 2 2 8 - 2 3 2 ; erneute Edition mit Berichtigungen und Nachträgen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 1 4 4 - 2 4 1 ; vollständige Neuedition mit weiteren ca. 80 Griffelglossen in Vorbereitung von O. Ernst. Literatur: StSG. V, S. 66, Nr. 710; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 28; CLA. IX, S. 10, Nr. 1262; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 58, 69; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 197; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 10; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126, 128; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 161;H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 57; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 102; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 343; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der altdeutschen Frühzeit, S. 14; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 144—241; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

522 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 2 9 5 StSG. 346 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 227 Blätter; 26,5/27,0 χ 16,3/18,4 cm; Zählung von 1 bis 224 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 38, 197 je ein ungezähltes Blatt; nach f. 200 folgt f. 2002; Blätter von sehr unterschiedlicher Qualität und variierendem Format; f. 1—8 mit sehr abgenutzten Makulaturblattstreifen eingebunden; heller Ledereinband mit blindgepreßten, kaum noch erkennbaren Linien aus dem 14. oder 15. Jahrhundert; Einband stark beschädigt; am vorderen Holzdeckel fehlt die untere Ecke; ehemals 1 Kette und 1 Schließe; vorgängige Signaturen C. G. 6 Cod. Fris. 95 auf einem Schildchen auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/21,Ox 12,0/13,0cm; 2 2 - 2 5 Zeilen; einspaltig; zahlreiche Initialen, viele mit unterschiedlichen Füllmustern in gelber und ziegelroter Farbe; Initialen in brauner oder roter Farbe; Überschriften in roter und schwarzer Unziale. - Schrift: frühe karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts (mit Ausnahme weniger Zeilen auf f. 171v). Inhalt: f. lr Federproben; f. lv Besitzvermerk; f. l v - 2 2 4 v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (unvollständig).

München

1043

Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl im südbayerischen Raum entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lv weist auf die Freisinger Dombibliothek; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 58, 119; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 89, Nr. 168; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 237, Nr. 3035; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 141; II, S. 222; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 120, 2 1 9 - 2 2 2 ; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 88, Nr. 674; R. Etaix, in: Gregoire le Grand, S. 559; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 107; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 166-168; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 14; StSG. IV, S. 525, Nr. 346. - Abbildung von Initialen auf f. 4r, 33v, 89v, 99r, 167r bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 5 4 . 2 - 5 4 . 6 ; Abbildung von Initialen auf f. 3v, 4r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 350f., S. 97.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Interlinearglossen (f. 4v, 5r, 65v) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 139; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. II, S. 305 (Nr. DCLXXV). Literatur: StSG. IV, S. 525, Nr. 346; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 299; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S . 167; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 12 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 139; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 740.

523 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 0 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 158 Blätter sowie je 1 zusätzliches leeres Blatt vorne und hinten; 26,5 χ 19,5 cm; dunkler karolingischer Ledereinband; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Cod. Fris. 100 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/22,5 χ

1044

München

14,5/15,5 cm; zweispaltig; 2 9 - 3 3 Zeilen; zwischen 3,5 und 4,4 cm hohe Schmuckinitialen jeweils zu Beginn der Bücher, mit Flechtband, Fischen, Flechtknoten und Kreuzen verziert; f. 12rb, 50vb, 102rb Incipits und Explicits in Unziale in schwarzer und roter Farbe, zum Teil rot gefüllt; f. 55r, 76v Buchstaben des Kolumnentitels mit grüner Farbe gefüllt; f. 80v auf dem Rand 9 cm lange Griffelzeichnung eines Tiers. — Schrift: vorkarolingische Minuskel von einer oberitalienischen Hand aus dem 8./9. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 5 8 v Gregor der Große, Moralia in Job (II, 4 8 - V ) . Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in Oberitalien oder in der Schweiz entstanden; wahrscheinlich ist er noch vor 800 nach Freising gelangt; ein Besitzvermerk des 12./13. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: M. Adriaen, S. Gregorii Magni Moralia in lob. Libri I - X , S. XXII; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 139f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 237, Nr. 3037; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 181; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 31f.; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 142f.; II, S. 222; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 59f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 88, Nr. 679; CLA. IX, S. 11, Nr. 1266; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 131 und passim; Ε. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 58, 8 0 - 9 5 ; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 93f.; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 176f.; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (1950-1951) S. 100; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 169; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 2 8 0 - 2 8 2 und passim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 31; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 401. - Abbildung von f. 50v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 448 interlinear stehende Griffelglossen (f. lrb-155vb) zu Gregor der Große, Moralia in Job. Zeit und Ort: Glossen Ende des 8. oder zu Beginn des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Freising eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach E. Glaser, S. 457). Edition: Etwa 150 Glossen bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 7 4 - 7 9 ; vollständige Edition bei E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 104 — 376. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 21; R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 231; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; M.C. Ferrari, in: Mittelalterliche volkssprachige

München

1045

Glossen, S. 56; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 131 und passim; Ε. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 92—95,377—482; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 1 9 2 - 1 9 5 , 206; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 15f.; E. Glaser, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 8f., 17; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevogermanico, S. 185, 193-205; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 176; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 39; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 169f.; St. Müller, PBB. 121 (1999) S. 309; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 185, 187; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 31; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft26 (2001) S. 9 4 - 9 7 .

524 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 0 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 145 Blätter sowie jeweils vorne und hinten ein zusätzliches leeres Blatt; 25,0 χ 16,5 cm; spätgotischer Einband; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel ca. 21,0 χ 11,5/13,0 cm; einspaltig; 2 6 - 2 9 Zeilen; mehrere farblos ausgeschmückte Initialen; Flechtband als Füllmuster; einige Überschriften in Ziermajuskeln. - Schrift: v o r - und frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts; eine Hand ist wahrscheinlich mit der Hand Leidrats, des späteren Erzbischofs von Lyon, zu identifizieren; Codex durchgehend von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts korrigiert. Inhalt: f. l r - 1 4 3 v H i e r o n y m u s , Kommentar zur B i b e l , Matthäus-Evangelium; f. 143v-144vPseudo-Hieronymus, Epistola 57; f. 145r Zitate aus dem Matthäus-Evangelium; f. 145v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in der Freisinger Dombibliothek entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 217, 357; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 12 lf.; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 22; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 238, Nr. 3040; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 63f., 8 3 - 8 5 , Nr. 21; II, S. 213; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 111 — 113; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Monacensis, I, 3, S. 89, Nr. 684; CLA. IX, S. 11, Nr. 1269; E. Glaser, Frühe Griffel-

1046

München

glossierung aus Freising, S. 4 8 3 - 4 8 6 , 5 3 2 - 5 4 7 ; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 105; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 21; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 184f.; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 2 3 1 - 2 3 5 und passim; Η. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (1950-1951) S. 100; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 170f.; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 40. - Abbildung von Initialen auf f. 3v, 35v, 70r, 106v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafeln 7.4, 7.7, 7.9, 7.10; Abbildung von Initialen auf f. 35v, 70rbei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 38f.,S. 18; Abbildung von f. 81r, 130rbei CLA.; Abbildung von f. 3v, 35v, 69v, lr, 106v bei E. Kessler, Abb. 6 7 - 6 9 , 71f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 43 Griffelglossen (f. l r - 1 3 9 v ) zu Hieronymus, In Matthaeum; zudem zahlreiche lateinische Feder- und Griffelglossen. Zeit und Ort: Glossen von verschiedenen Händen eingetragen, zum Teil sicher im 9. Jahrhundert; einige Glossen möglicherweise erst im 10. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach E. Glaser, S. 550).

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 80f.; Berichtigungen und Nachträge bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 8 4 - 8 7 ; vollständige Edition der althochdeutschen und lateinischen Glossen bei E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 489—547. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 21; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 4 8 6 - 5 3 1 , 5 4 7 - 5 6 1 , 6 2 5 - 6 4 3 ; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 10, 17; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 193 — 195, 199f., 202—204; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6 2 0 1 - 6 3 1 6 , S. 184; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 80; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 101; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 170f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 40; K. Siewert, Glossenfunde, S. 87f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

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525 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 0 8 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament, 149 Blätter sowie vorne und hinten jeweils ein zusätzliches Blatt; 25,5 χ 16,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einband 1964 restauriert; Einbandrücken mit neuem Leder überzogen; auf f. lr als Bleistiftnotizen die älteren Signaturen cimel II, 5a und jetzt Cim 316; auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel innen von jüngerer Hand der Signatureintrag Fris. 108. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,0/20,5 χ 11,5/12,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in roter oder schwarzer Tinte mit Unzialbuchstaben; Kolophone mit schwarzen Capitalisbuchstaben; vereinzelt rote Initialen; auf f. 148v, 149r Text in Form eines auf der Spitze stehenden Dreiecks figural angeordnet. - Schrift: frühe karolingische Minuskel von einer Freisinger Hand der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts; f. 114v, 115r von anderer Hand. Inhalt: f. l r - 1 4 9 r Orosius, Historia adversus paganos (I —IV); f. 149v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in der Freisinger Dombibliothek entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: J.M. Bately - D.J.A. Ross, Scriptorium 15 (1961) S. 331; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 63, 77, Nr. 12; II, S. 212; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 8 9 - 9 3 ; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 89, Nr. 687; CLA. IX, S. 12, Nr. 1271; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 58, 5 6 2 - 5 6 6 , 581f., 590; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 104; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 21; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriftenaus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 187f.; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 1 9 3 - 1 9 6 und passim; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 467; W.M. Lindsay, PL. 4 (1925) S. 84; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (1950-1951) S. 101; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 69, 2 8 9 - 2 9 1 und passim. - Abbildung von f. 67r bei CLA.; Abbildung von f. 35v, 67r, 106rbeiE. Kessler, Abb. 5 4 - 5 6 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 15 Glossen zu Orosius, Historia adversus paganos (I—III); davon 5 Federglossen [f. 4v (2 Glossen), 21r, 40r, 51r] und 10 Griffelglossen [f. 20r, 24r (2 Glossen), 26v, 27v, 30v, 32v, 53r, 86v, 102v]; 2 Glossen (f. 53r, 86v) marginal eingetragen, alle weiteren interlinear stehend; weitere lateinische und nicht sicher identifizierbare Eintragungen. Zeit und Ort: Glossen im 9. oder 10. Jahrhundert eingetragen.

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Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach E. Glaser, S. 583). Edition: W. Stach, PBB. 73 (1951) S. 347f.; Nachtrag bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 82; vollständige Edition bei E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 568-582. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 21f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 40f., 50, 5 6 5 - 5 8 0 , 5 8 3 - 5 8 7 , 6 2 6 - 6 4 3 ; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 350; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 187; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 81f.; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 172; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 40; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; W. Stach, PBB. 73 (1951) S. 347.

526 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 1 2 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 240 Blätter sowie 1 Blatt (f. I) vorne; bei Restaurierung des Einbands 1902 vorne und hinten 2 Schutzblätter sowie Deckelspiegel (f. I) eingebunden; 24,0/24,5 χ 16,0/16,2 cm; spätottonischer Einband; mit Leder überzogene Holzdeckel; Einband durch blindgepreßte Linien und Rhomben sowie Stempeln in Ecken und auf Freiflächen des vorderen Einbands verziert; Einband 1902 restauriert; vorgängige Signatur Cod. Fris. 102 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/20,0 χ 11,5/12,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; mehrere einfache Initialen; Überschriften in Capitalisbuchstaben; Incipits zum Teil in roten Zeilen; auf f. 19v Vogelkopf als Griffelzeichnung. - Schrift: frühe karolingische Minuskel aus dem Ende des 8. Jahrhunderts von sechs Händen, von denen eine alemannisch ist. Inhalt: Ambrosiaster, Quaestiones Veteris et Novi Testamenti (mit Textverlust im Bereich der Quaestiones CXII bis CXVIII). Geschichte: Codex der Schrift nach wohl noch vor 784, dem Sterbejahr Bischof Arbeos, in der Freisinger Dombibliothek entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 58; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 24; B. Bischoff,

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Scriptorium 22 (1968) S. 310; Β. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 7 7 - 7 9 , Nr. 14, S. 173; II, S. 212; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 76 — 78; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Monacensis, I, 3, S. 91, Nr. 691; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 104; CLA. IX, S. 12, Nr. 1273; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59, 64, 588—593, 606; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 17; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 21; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Handschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201 - 6 3 1 6 , S. 194; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 200 - 209, Nr. 14; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 319; H. Löwe, RhVB. 15 - 1 6 (1950-1951) S. 101; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 69, 291 - 2 9 4 und passim; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1484-1489; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 401. - Abbildung von f. 153r bei CLA.; Abbildung von f. lr, 6r, 61r, 239r bei E. Kessler, Abb. 50, 52, 190, 199.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 15 Griffelglossen (f. 32r-151r) zu Ambrosiaster, Quaestiones Veteris et Novi Testamenti; an 11 weiteren Stellen nicht entzifferte Griffeleintragungen, die möglicherweise althochdeutsch sind; Glossierung beschränkt sich auf die ersten zwei Drittel der Handschrift. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich zu Beginn des 9. Jahrhunderts in Freising eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach E. Glaser, S. 607).

Edition: 3 Glossen bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 82; vollständige Edition bei E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 594-605. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 22; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64, 591 - 6 0 5 , 6 0 7 - 6 1 1 , 6 2 5 - 6 4 3 ; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 1 9 3 - 1 9 5 , 2 0 0 f . , 2 0 3 - 2 0 5 ; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising, I. Clm 6201-6316, S. 194; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 82; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 172; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 40; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 97.

527 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 2 3 StSG. 711 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 161 Blätter; f. 1 und 161 auf den Deckeln aufgeklebt; 22,0/22,5 χ 18,0/18,5 cm; am Rücken stark zerstörter heller Ledereinband auf Holzdeckeln; vorgängige Signatur Cod. Fris. 123 auf

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Papierschild auf dem Rücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/16,5 χ 13,0/13,5 cm; einspaltig; 18 Zeilen; rote Überschriften und Initialen. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lv Besitzvermerk; f. 2r Besitzvermerk; f. lv —2v Inhaltsverzeichnis zu Augustinus, Homilien; f. 3r—161r Augustinus, Homilien. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke des 15. und des 12. Jahrhunderts auf f. lv und f. 2r weisen auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 497f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 92, Nr. 702; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 319f.; StSG. V, S. 66f., Nr. 711.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Glossen (f. 52r, 127r) zu Augustinus, Homilien; davon 1 Glosse (f. 52r) interlinear, 1 (f. 127r) marginal stehend; Handschrift auch lateinisch kaum glossiert. Zeit und Ort: Marginalglosse im 11. Jahrhundert, Interlinearglosse wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 23 (Nr. DXLIP). Literatur: StSG. V, S. 66f., Nr. 711; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-BearbeitungNotkers des Deutschen, II, S. 350; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 14.

528 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 2 4 StSG. 347 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 108 Blätter; 22,0 χ 14,5 cm; Zählung von la über lb bis 107 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; heller Ledereinband mit Streicheisenlinien und Einzelstempeln; vorgängige Signatur auf Rückenschild Cod. Fris. 124. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Überschriften in roter, ab f. 74r in schwarzer Zierrustica; rote Initialen, gefüllt mit Flechtband beziehungsweise mit Rautenmuster auf f. 2v. - Schrift: Freisinger Minuskel aus dem 3. oder 4. Viertel des 9. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. lar Federproben; f. lav Brief Isidors von Sevilla an Fulgentius (Fragment); f. l b r - 9 6 v Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; f. 97r Capitulade doctrina clericorum; f. 97v leer; f. 98r—lOOr theologische Schriften; f. lOOr—v, lOlv — 103rNicetas von Remisiana, Instructio ad competentes (Exzerpte); f. lOOv —lOlv, 103v — 107r Excerpta patrum; f. 107v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. oder 4. Viertel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in der Umgebung von Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lbv weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 39, Nr. 69; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 239, Nr. 3050; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 222; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 382; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 92f., Nr. 703; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 30, Nr. 104; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 66; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, II, S. 574; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 320; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 347; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 511; H. Mordek, ZGORh. 134 NF. 95 (1986) S. 421; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 3 0 6 - 3 0 8 und passim; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, S. 9, Nr. 5659; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 401; StSG. IV, S. 525f., Nr. 347. - Abbildung von Initialen auf f. 2v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 113f., S. 33.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Marginalglossen (f. 39v) zu Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis, in einer sonst unglossierten Handschrift. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 156); bair. mit fränk. Spuren (nach G. Baesecke, S. 390f.). Edition: StSG. IV, S. 335 (Nr. DCCXIV 3 Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 525f., Nr. 347; G. Baesecke, PBB. 69 (1947) S. 390f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 156.

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529 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 2 5 StSG. 348 Α Abbildung f. 2v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 142 Blätter; f. 142 kleiner und gerissen, aber gezählt; die erste Lage (f. lr—7r) ist vorgebunden; von den ursprünglich acht Blättern ist eines abgerissen; f. 1 - 7 11,2/12,3 χ 19,8/20,4cm; f. 9 - 1 4 1 19,9 χ 12,5/13 cm; schmuckloser, heller Ledereinband aus dem 15. Jahrhundert; ehemals ein Schließband; vorgängige Signatur nicht mehr zu erkennen. - Schriftspiegel: f. 1 - 7 16,0/16,5 χ 9,5/10,0 cm; f. 8 - 1 4 1 8,8/11,4 χ 16,0/16,5 cm; f. l r - 7 v 18 Zeilen; f. 9 r - 1 4 1 v 1 6 - 1 8 Zeilen; f. l r - 7 v zweispaltig; f. 9r—142v einspaltig; Linien blind vorgezeichnet; Überschriften meist in ziegelroter und braunroter Capitalis rustica; r o t - g e l b gefüllte, gebänderte Hohlkapitalen zu Beginn des Haupttextes; f. 8v, ΙΟν, 1 lr verzierte Initialen in hellem und dunklem Rot und in Gelb mit Füllmustern. — Schrift: karolingische Minuskel, im Hauptteil von einer Hand aus der Zeit des Bischofs Hitto (811/12 — 836), in der vorgebundenen Lage von einer jüngeren Hand dieser Gruppe. Inhalt: f. lar —7r lateinisch—deutsches Glossar zu Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; f. 7v, 8r Federproben; f. 8v Besitzvermerk; f. 8v —132r Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; f. 132v —142v Anweisung zur Sakramentenspende. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl während der Zeit Bischof Hittos (811/12—836) in Freising entstanden; die erste Lage (f. 1—7) sowie ein Nachtrag auf f. 136r (Zeile 3ff.) wurden später geschrieben; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 8v weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 128; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 30, Nr. 39; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 239, Nr. 3051; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 107, 116f.; II, S. 222; J . - P . Bouhot, in: De Tertullien aux Mozarabes, I, S. 283f., 286; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 2 2 9 - 2 3 1 ; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 93, Nr. 704; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 30, Nr. 104; B.I. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 2 4 6 - 2 4 8 , 253; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 65; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 574; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 424; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 111; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 2; R. Kottje, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 518; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 347; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 511; H.

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1053

Mordek, ZGORh. 134 NF. 95 (1986) S. 421; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 511; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, S. 9, Nr. 5659; E. Ulrich, Die althochdeutschen Glossen zu Isidors Büchern über die Pflichten, S. 3, 31; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 734; StSG. IV, S. 526, Nr. 348. Abbildung einer Initiale auf f. 8v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 83, S. 27.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 219 Glossen (f. lr—7r) in dem lateinisch—deutschen Glossar zu Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; W. Stach erwähnt weitere eingeritzte Glossen auf f. 102v, 103r, 118r. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts mit dem Text eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; Th. Frings - G. Müller, S. I l l ; H. Garke, S. 62; R. Kögel, S. 588; G. Müller - Th. Frings, S. 220; H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 3; L. Wüllner, S. 76ff.); bair. mit frk. Spuren (nach G. Baesecke, PBB. 69 (1947) S. 390f.); bair. mit Spuren einer ostfrk. Vorlage (nach E. Ulrich, S. 31). Edition: StSG. II, S. 3 4 2 - 3 4 6 (Nr. DCCXIII). Literatur: StSG. IV, S. 526, Nr. 348; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, PBB. 69 (1947) S. 390f.; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 50; B.I. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 2 4 9 - 2 5 2 ; T h . Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 111, 120; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 198; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 141f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 64f., 74f., 110f., 191; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 101; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 399; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 27f., 235, 394f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 588; R. Kottje, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 518; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 79; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 76; K. Roth, Denkmäler der deütschen Sprache vom achten bis zum vierzehnten Jahrhunderte, S. XVII—XX; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 169; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 103f., 131f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 116; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 154; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 185; E. Ulrich, Die althochdeutschenGlossen zu Isidors Büchern über die Pflichten, S. 3 und passim; L. Voetz, BNF. NF. 13 (1978) S. 394; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 647, 651, 668; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 156, 160, 271, 292; A. Waag, Teuthonista 8 (1931-1932) S. 36 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 324; W. Wissmann, in: Festgabe für Ulrich Pretzel zum 65. Geburtstag, S. 314; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 739; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 7 1 - 1 3 6 .

1054

München

530 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 5 5 StSG. 349 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 272 Blätter; meist Palimpseste; schlechte Lesbarkeit infolge vollständiger Durchnässung; 24,5 χ 16,0/16,5 cm; Zählung von la, lb, lc, 2 bis 270 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit braunem, blindgepreßten Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signaturen Frising. G.N.5, Fris. 155. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 11,0 cm; überwiegend einspaltig; f. 2 6 0 r 26lr zweispaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Monumentalcapitalis in roter und schwarzer Farbe; rote Unziale und Capitalis rustica in roter oder schwarzer Farbe; verzierte Initialen am Anfang größerer Textabschnitte; f. 71r Federzeichnung eines Kopfes mit Bart. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren, sehr ähnlichen Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lar-259v Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; f. 2 6 0 r 261r Glossar zu den Canones; f. 261v-270v Erklärungen von Ketzernamen und häretischen Meinungen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lcr weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkaro lingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 34f.; Nr. 55; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, Π, S. 240, Nr. 3059; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 109f.; Π, S. 223; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 96, Nr. 729; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 90, 104; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 15; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 321; H. Mayer, ABAG. 15 (1980) S. 54; H. Mordek, in: Person und Gemeinschaft im Mittelalter, S. 134, 139-143, 1 4 7 - 1 5 3 ; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 3 1 7 - 3 1 9 und passim; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 402; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 301, 343; StSG. IV, S. 526, Nr. 349. - Abbildung einer Initiale auf f. 26v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 89, S. 28.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 20 Glossen. - Textglossierung: 7 Marginalglossen (f. 24r-260v) zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana. - Textglossar: 13 Interlinearglossen (f. 260r—v) zu dem Glossar zu den Canones. Zeit und Ort: Unbekannt.

München

Sprachgeographische Baesecke, S. 194).

Einordnung:

1055

Glossen in dem Glossar bair. (nach G.

Edition: StSG. II, S. 89f. (Nr. DLXXXVIF), S. 151 (Nr. DCI). Literatur: StSG. IV, S. 526, Nr. 349; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 120; G. Baesecke, V o r und Frühgeschichte, II, S. 194; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 293; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 49; S. Glauch, Die Martianus—Cape IIa —Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 350; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 2 3 3 - 2 3 5 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 1 8 - 1 2 0 , 124f., 127-132; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 298.

531

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 5 8

StSG. 350

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt, quer im Einbandrücken des Codex verwendet und auf den Innenseiten der Einbanddeckel (42,0 χ 26,0 cm) aufgeklebt; etwa 20,0/22,0 χ 18,0/19,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Spuren von je 5 Buckeln vorne und hinten; Reste von 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel ca. 18,0/19,0 χ 8,0/9,0 cm (mit sehr breitem Rand); einspaltig; ca. 30 Zeilen; das Doppelblatt ist so eingebunden, dass auf der rechten oberen Blatthälfte im hinteren Deckel ( = f. lra) die im Text früheren Stellen stehen, fortgesetzt auf der unteren Blatthälfte ( = f. lrb) im vorderen Deckel; die linke obere Blatthälfte im hinteren Deckel ( = f. 2va) sowie die linke untere Blatthälfte im vorderen Deckel ( = f. 2vb) enthalten späteren Text. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Vergil, Georgica (IV); (Codex: Justinian, Institutiones). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment auf den Innenseiten der Buchdeckel stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; Codex selbst der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 97, Nr. 731; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 11 verso; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 187; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 127; StSG. IV, S. 526, Nr. 350.

1056

München

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (linke untere Blatthälfte Innenseite Vorderdeckel = f. 2vb) zu Vergil, Georgica (IV); durchgehende lateinische interlineare Glossierung und Scholien auf den Rändern. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 722 (Nr. DCCCLXXIII b ). Literatur: StSG. IV, S. 526, Nr. 350; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 187; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 127; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12.

532 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 7 5 StSG. 351 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 227 Blätter; 32,5/33,5 χ 22,5/23,5 cm; mit hellbraunem, blindgepreßtem Leder überzogener Einband des 15. Jahrhunderts; ehemals 1 Schließe und 1 Kette; vorgängige Signatur L. F. 31. auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 27,0 χ 18,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; zahlreiche mit Flechtwerk, Tiermotiven und Blattornamentik gefüllte Initialen in roter, grüner und gelber Farbe; Überschriften in roter, grüner oder schwarzer Unziale mit r o t - g e l b - g r ü n e n Binnenräumen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 2 v Codex Justinianus III (Fragment); f. 2r Besitzvermerk; f 2 v - 2 2 7 v Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Oberitalien entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 2r weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 57f., 79, 123f.; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 92, Nr. 176; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriftendes neunten Jahrhunderts, II, S. 240, Nr. 3063; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 44, 147; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 249, 253; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. lOOf., Nr. 747; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis

München

1057

1600, II, Blatt 11 verso; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 92, 118f.;A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 78; StSG. IV, S. 527, Nr. 351. - Abbildung von Initialen auf f. 2v, 22v, 40v, 86v, 112v, 176v, 190r, 210v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 58.5, 58.7, 58.8, 5 9 . 1 - 5 9 . 4 , 59.6; Abbildung von Initialen auf f. 176v, 86v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 357, 359, S. 98f.; Abbildung von f. 15v, 40v, 86v, 40v, 176v, 210v bei E. Kessler, Abb. 1 3 1 - 1 3 4 , 1 9 8 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 10 Glossen (f. 39r-227v) zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus). Zeit und Ort: Glossen auf f. 227v jüngerer Zusatz (nach B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des 9. Jahrhunderts, II, S. 240, Nr. 3063). Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 62). Edition: StSG. II, S. 607 (Nr. DCCCXXVI). Literatur: StSG. IV, S. 527, Nr. 351; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 96; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 240, Nr. 3063; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 250f.; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

533

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 8 1

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 250 Blätter; Zählung von 1 bis 194, 145 bis 200 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; 28,0 χ 19,5/20,0 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur auf dem Einbandrücken L 1.18. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/21,0 χ 11,5/14,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 8 Zeilen; Überschriften in roter und schwarzer Capitalis rustica und in roter Unziale, auf f. 32r in roter Monumentalcapitalis; f. 33r, 61r verzierte Initiale in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel mehrheitlich von zwei Händen aus der Zeit um 820-840. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Federproben; f. l r - 2 0 0 v Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus). Geschichte: Codex der Schrift nach in der Zeit um 820-840 in der Benediktinerabtei Benediktbeuern entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts

München

1058

auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 53, Nr. 95; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 240, Nr. 3065; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 25f., 34, 36f., 39; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 248; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 101, Nr. 751; P. Ruf, StMOSB. 47 (1929) S. 473f.; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 78; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 402. - Abbildung des Vorderdeckels, des Vorderdeckels im Detail, des Rückdeckelsund des Rückdeckeis im Detail bei I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, Abb. 5 6 - 5 9 , S. 4 4 0 - 4 4 3 . - Abbildung einer Initiale auf f. 6 lr bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 184, S. 51.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 16r) zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 83. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 82f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

534

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 9 4

StSG. 352

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 193 Blätter; 36,5 χ 27,0 cm; teilweise an den Rändern zerstört; heller Ledereinband auf Holzdeckeln, Reste einer Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 30,0 χ 20,0 cm; einspaltig; 44 Zeilen; rote Überschriften und Initialen. - Schrift: 11. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 9 3 v Servius, Kommentare zu Vergil, Werke: f. l r - 3 v Eklogen, f. 4 r - 4 0 r Georgica, f. 4 0 v - 1 9 3 v Aeneis (vorn und hinten unvollständig; Anfang Β. I, 23, Schluß Α. XII, 931; f. 18r Lied an Heinrich IV. aus dem Jahre 1084 mit Neumen); f. 164v Figur des Labyrinths mit Versen; f. 165ν Verse (mit Neumen); f. 179v Meginward von Freising, Brief an Berthold von Salzburg: Maria plorans ad monumentum (mit Neumen).

München

1059

Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; hinzugefügte Inhaltsangaben des 12. Jahrhunderts weisen auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: W. Batschelet-Massini, CM. 4 (1978) S. 47, 58; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 478f., 517f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 103f., Nr. 761; Ch.E. Eder StMOSB. 83 (1972) S. 88; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 71, 119; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 388; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 812; III, 1, S. 111, 113; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 4 und passim; J.J.H. Savage, HStCPh. 43 (1932) S. 84, 119; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 194f.; StSG. IV, S. 526f., Nr. 352.

Glossen Zahl und Art: Glossen im Textkommentar: 6 Interlinearglossen (f. lv, 2r, 3v, 6v, 12v, 52v) innerhalb einer durchgehenden lateinischen Interlinear— und Marginalglossierung zu Servius, Kommentar zu Vergil, Werke. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Η. Reutercrona, S. 151); obd. (nach J. Fasbender, S. 189). Edition: StSG. IV, S. 352 (Nr. DCCCLXXVI Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 526f., Nr. 352; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 478f.; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 189; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 71; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 151.

535 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 3 9 8 StSG. 353 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 135 Blätter sowie ein ungezähltes Vorsatzblatt; Π,2Ι2Ί,5 χ 17,5 cm; vorgängige Signatur Fris. 198 im vorderen Innendeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/21,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 2 4 - 2 5 Zeilen; f. 130-135 36 Zeilen; Überschriften in roter Unziale oder Capitalis rustica; einfache, rot umpunktete Initialen in schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit Bischof Hittos (811/12-836) und Erchanberts (836-854); f. 135v Ordo librorum von einer Hand aus der Zeit Bischof Annos (854-875). Inhalt: Versoseite des ungezählten Vorsatzblattes Federprobe; f. lr, ν Besitzvermerke; f. l v - 1 3 5 r Priscian, Institutio de arte grammatica (I-XVI); f. 135r-v Ordo librorum catholicorum (Exzerpt aus dem Ordo Romanus).

München

1060

Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in Freising entstanden; f. 135r—ν im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. lr—ν weisen auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 241, Nr. 3071; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 79; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 117f., 127; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 283f.; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 388f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 104, Nr. 764; P. Degni — A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 739; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 174, Nr. 393; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 3 4 6 - 3 4 8 und passim; J. Vezin, BSNAF. (1985) S. 266, 268, 273f.; J. Vezin, in; Scire litteras, S. 402; StSG. IV, S. 527, Nr. 353.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 24v) zu Priscian, Institutio de arte grammatica; Handschrift anfangs sporadisch, auf f. 24r und 24v dicht lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 343 (Nr. DCCLXIF Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 527, Nr. 353; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 294; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 284; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 388f.; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475; H. - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 4 und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

536 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 0 2 StSG. 354 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Blätter 1 - 1 8 Kalbspergament; 63 Blätter sowie vorne und hinten je ein ungezähltes leeres Pergamentblatt; 26,5 χ 17,0 cm; mit stark beschädigtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur auf Rückenschild Cod. Fris. 202. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5/21,5 χ 12,0/13,5 cm; einspaltig; 2 4 - 2 6 Zeilen. - Schrift: f. l r - 1 8 v karolingische Minuskel von einer Hand aus dem letzten Viertel des 8. Jahrhunderts; f. 19r—40v, 4 1 r - 6 3 v vorkarolingische Minuskel mit insularem Einfluß von

München

1061

zwei Händen des 8./9. Jahrhunderts; Textkorrekturen von zwei weiteren Händen. Inhalt: f. lr—63v Juvencus, Evangeliorum libri quattuor. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert eventuell in Verona entstanden, f. l r - 1 8 v im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts in Freising ergänzt; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 109; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriftendes neunten Jahrhunderts, II, S. 241, Nr. 3073; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; Β. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 149; II, S. 213; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 1 2 4 - 1 2 9 , 133, 489; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 104f., Nr. 768; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 104; CLA. IX, S. 15, Nr. 1281; B.I. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 243f.; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 9 0 - 2 9 2 ; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 590; N. Hansson, Textkritisches zu Juvencus, S. 19, 21; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 238; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 468; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 42; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 (1950-1951) S. 100; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 38; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 69, 3 5 3 - 3 5 5 und passim; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 5334; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 402; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 355; StSG. IV, S. 527, Nr. 354. Abbildung von f. 6v, 29r bei CLA.; Abbildung von f. lr, 16v bei Ε. Kessler, Abb. 70, 149.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 22 Glossen (f. lv—43v) zu Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; davon 15 Glossen interlinear, 7 [f. 2v, 3v (2 Glossen), 6r, 8r, 8v, l l r ] marginal stehend; Codex umfangreich lateinisch glossiert und kommentiert, wobei lateinische Glossen ab f. lOv nur noch vereinzelt begegnen; auch die deutsche Glossierung konzentriert sich auf die ersten 10 Seiten und auf f. 38v. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Freising von einer Hand eingetragen, die Übereinstimmungen mit der Hand der lateinischen Glossen zeigt. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach D. Ertmer, S. 311).

Edition: StSG. II, S. 350f. (Nr. DCCXXIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 103, Z. 4 1 - 4 3 ; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 9 4 - 3 0 7 . Literatur: StSG. IV, S. 527, Nr. 354; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 109; Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 128; B.I. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 244; Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 9 3 - 3 1 1 ; Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II,

F. D. J. S.

1062

München

642; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 167; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49.

537 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 0 4 StSG. 355 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 51 Blätter; f. 41 schräg eingeheftetes Blatt aus einem anderen Codex; 24,0 χ 17,5 cm; f. 41 23,0 χ 15,0 cm; heller Ledereinband mit blindgepreßten Zierbändern und Stempeln; Spuren einer Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 18 χ 11,5/12,5 cm; f. 41 19 χ 11,5; einspaltig; 29 Zeilen; f. 41 31 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica oder Unziale mit Ockeranstrich. — Schrift: karolingische Minuskel von hauptsächlich zwei Händen aus dem späteren 9. Jahrhundert; f. 1/2 im 10./11. Jahrhundert ergänzt; f. 41 vom restlichen Text verschiedene Hand aus derselben Zeit. Inhalt: f. lr Besitzvermerk, Federprobe; f. lv leer bis auf die Überschrift zum Folgenden; f. 2 r - 2 9 v Alkuin, Grammatica; f. 2 9 v - 3 1 r Hieronymus, Sententia (diverse Exzerpte); f. 3 1 r - 5 0 r Beda, De arte metrica; f. 44v,45v Einritzung Dietmar-, f. 5 0 r - 5 1 v Versus Columbani; Walahfrid Strabo, Gedicht. Geschichte: Codex der Schrift nach im späteren 9. Jahrhundert wohl in Freising entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte er 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 990; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 241, Nr. 3075; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 282; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 118; II, S. 223; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 291 - 2 9 7 ; F. Brunhölzl, in: Karl der Große, II, S. 32-39;CatalogueCodicumLatinorumBibliothecaeRegiae Monacensis,I, 3, S. 105, Nr. 770; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 58; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 739; B.I. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 253f.; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 19; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 413f.; M. Huglo, Scriptorium 55 (2001) S. 17, 32; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 1 8 9 - 1 9 1 , 193f.; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 397; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 133; L. Munzi, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 363, 3 7 9 - 3 8 2 ; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 28, 30f., 6 0 - 8 6 , 439; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 879f.; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 660f.; StSG. IV, S. 527, Nr. 355.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 49 Interlinearglossen; 39 Glossen (f. 7 v - 2 8 v ) zu Alkuin, Grammatica; 10 Glossen (f. 3 2 v - 3 8 r ) zu Beda, De arte metrica; Glossen von der gleichen Hand wie die lateinischen Glossen.

München

1063

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 223; H. Reutercrona, S. 83). Edition: StSG. II, S. 6f. (Nr. DVI); S. 44f. (Nr. DXLVII). Literatur: StSG. IV, S. 527, Nr. 355; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 132; R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 38; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 297; B.I. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 253; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 82, 343, 350, 413f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 393; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 155; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 35; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 223; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 312; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 83; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 91; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 167; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 82; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 660f.; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 305.

538

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 0 8

StSG. 356

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 48 Blätter sowie vorne und hinten aus dem Einband gelöster Spiegel; 22,0/23,0 χ 16,5/17,0 cm; heller Halbledereinband; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,0/18,5 χ 12,0 cm; 22 und 32 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 10. (nach N. Daniel) oder dem 10./II. Jahrhundert (nach StSG.; W. Stüben). Inhalt: f. lr—47r Kommentar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 4 7 r - v Exempla auctorum; f. 4 8 r - v Glossar, u.a. zu Orosius, zu Augustinus, Sermones und Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus —Evangelium. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 10. Jahrhunderts oder im 10./11. Jahrhundert wohl in Oberitalien entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 2r weist auf die Freisinger Dombibliothek; der Codex gelangte im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 4 0 7 - 4 0 9 ; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 107, Nr. 774; N. Daniel, Handschriften des zehnten lahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 77f.; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 739; M. Gibson, 'Artes'

München

1064

and Bible in the Medieval West, S. 25 [=V]; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VII; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 480; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 323; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 70; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 507; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72,78; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 35, 90, 143, 171, 178, 413; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 456; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 527, Nr. 356.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 15 Glossen. - Glossen im Kontext des Textkommentars: 11 Glossen (f. 7r—3 lv) zu dem Kommentar zu Priscian, Institutio de arte grammatica. — Textglossar: 4 Glossen (f. 48r) im Kontext des Glossars; davon 2 zu Orosius; 1 zu Augustinus, Sermones; 1 zu Hieronymus, In Matthaeum. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 41 (Nr. DXLII), S. 334 (Nr. DCXCIII) S. 359 (Nr. DCCXLII), S. 378f. (Nr. DCCLXIX). Literatur: StSG. IV, S. 527, Nr. 356; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 4 0 7 - 4 0 9 ; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; P. Glogger, Das Leidener Glossar, S. 3 4 - 6 9 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 269; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 507; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. IX, 6f., 18f.; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 39f.; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 74f., 78, 8 0 - 8 2 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 168; B. Schreyer, Die althochdeutschen Glossen zu Orosius, S. 4 und passim; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 313, 410; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 456; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106, 195, 335, 337; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 291, 319, 328, 330; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 739f.

539 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 1 1 StSG. 357

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 7 ; Teil 2: f. 6 8 - 9 6 ; Pergament; 96 Blätter; f. 24, 34 und f. 4 2 - 4 5 in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eingelegt; Gegenblatt zu f. 43 auf einen schmalen, ungezählten

München

1065

Streifen zurückgeschnitten; f. 45 nur zu einem kleinen Teil erhalten; 21,5 χ 13,5/14,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; mit blindgepreßten Linien und Einzelstempeln versehen. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,5/18,5 χ 11,0/11,5 cm; einspaltig; 2 4 - 3 0 Zeilen; f. 4 3 r - v 52 Zeilen; Überschriften in Ziercapitalis, Capitalis rustica und Unziale in roter oder schwarzer Farbe, teils mit roten Flecken; zahlreiche, reich verzierte Initialen, zum Teil aus Gesichtern oder Tierköpfen gebildete; teilweise rot gefärbt; bayerischer Buchschmuck. — Schrift: karolingische Minuskel mit starkem irischen Einschlag von mindestens 6 Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; Tauschurkunde des Passauer Bischofs Hartwic (840 — 866); f. lv—20v Eutyches, Ars de verbo; f. 2r Besitzvermerk; f. 20v—41v Isidor von Sevilla, Etymologiae: f. 20v—23v De pedibus; f. 23v — 41v De grammatica; f. 24v griechisch—lateinisches Glossar; f. 4 2 r - v Kommentar zu Eutyches, Ars de verbo; f. 43r Glossar zu Eutyches, Ars de verbo; f. 43v—45v Namenserklärungen (u.a. zum Neuen Testament); Verse; f. 46r—56v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpt); f. 56v—67v Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 67v Pseudo-Ambrosius, Hymnen auf Christus; f. 68r—95ν Cruindmelus, De metrica ratione; f. 95ν Barbarismus; f. 96r—ν De soloecismo. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Bayern, nach einer Tauschurkunde des Bischofs Hartwic ( 8 4 0 - 8 6 6 ) auf f. lr möglicherweise in Passau entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 2r weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die heutige Bayerische Staatsbiblitohek in München. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 85; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 98; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 242, Nr. 3078; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 249; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 128; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 246; B. Bischoff, in: Studien zur lateinischen Dichtung des Mittelalters, S. 9 —11; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 150; II, S. 3, 23; F. Brunhölzl, Studien zum geistigen Leben in Passau, S. 5 - 8 , 1 0 - 1 8 , 46; H. Butzmann, PBB. 86 (1964) S. 388; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 107f., Nr. 776; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 97, 99, 104; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 739; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 9; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 71; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 398; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 108f.; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 552f., 563f.; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 174f.; M. Passalacqua, Prisciani Caesariensis Institutio, S. XVI, X X I - X X V , XXVIII-XXXII, 2 - 7 1 ; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 3 5 6 - 3 5 8 und passim; Ε. Seebold, in: Theodisca, S. 32; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 4 und passim; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 402; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 5 2 7 - 5 2 9 , Nr. 357. - Abbildung von Initialen auf f. 23v, 20 ν bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der

1066

München

Bayerischen Saatsbibliothek, Tafelband, Abb. 391f., S. 105; Abbildung des Vorderdeckels und der Rückdeckeis bei I. Schäfer, Abb. 60f., S. 444.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 79 Glossen (f. 2v—59r). - Textglossierung: 5 Interlinearglossen (f. 2v—15v) zu Eutyches, Ars de verbo; 4 Glossen (f. 24v) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae (De grammatica); 14 Glossen (f. 24v, 34v) zu Worterklärungen. - Textglossare: 8 Glossen (f. 34v) zu Isidor, Etymologiae (zur Bibel, Exodus stehend); 35 Glossen (f. 43r) zu dem Glossar zu Eutyches, Ars de verbo. — Textglossierung: 3 Glossen (f. 43r) zu einer unbestimmten Schrift. — Textglossar: 1 Glosse (f. 43v) zu Namenserklärungen (zu Lukas—Evangelium). - Textglossierung: 5 Glossen (f. 4 4 r - v ) zu Versen; 4 Glossen (f. 47r-56v) zu Isidor, Etymologiae; 4 Glossen (f. 5 7 v 59r) zu Priscian, Institutio de arte grammatica. Zeit und Ort: Glossen wohl in Bayern eigetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Isidor von Sevilla, Etymologiae bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 84; H. Reutercrona, S. 36). Edition: StSG. I, S. 334 (Nr. XXXI), S. 728 (Nr. CCCLXXXIV); II, S. 161 (Nr. DCXXVIII), S. 340 (Nr. DCCVII), S. 367 (Nr. DCCLXIII); IV, S. 228 (Nr. MCCXVI), S. 244 (Nr. MCCXXX), S. 248 (Nr. MCCXXXVII, MCCXXXVIII), S. 328f. (Nr. DCXXXi Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 5 2 7 - 5 2 9 , Nr. 357; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 294; B. Bischoff, in: Studien zur lateinischen Dichtung des Mittelalters, S. 9; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 388, 394; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 147f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 126; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 108f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 269f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 48; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 36; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 131; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 192; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 83, 88, 166-168; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 4 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 186; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150, 153; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279, 306; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

München

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540 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 1 2 StSG. 358 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 116 Blätter; 21,0 χ 14,3 cm; ottonischer Freisinger Stempelband; Reste einer Schließe; vorgängige Signatur Fris. 212. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 9,0/10,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Titel in sorgfältiger Rustica, die Zeilen abwechselnd rot und schwarz; als Initialen vergrößerte Capitalen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer bis auf neuzeitliche Notiz; f. l v - 1 1 6 r Paulinus von Nola, Gedichte; f. 116v Federprobe. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert vielleicht im bodenseeischen Raum entstanden. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 242, Nr. 3079, 3080; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 223; T.J. Brown - T.W. Mackay, Codex Vaticanus Palatinus Latinus 235, S. 34, 36, 38f., 43, 4 9 - 5 1 ; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 384; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 108, Nr. 777; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 104; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 73; B.I. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 244f.; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 71, 359-361 und passim; J. Vezin, in: Paläographie 1981, 32 (1982) S. 138; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 403; StSG. IV, S. 529, Nr. 358.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Marginalglossen (f. 16v, 18r, 19r) zu Paulinus von Nola, Gedichte (De Sancto Feiice); Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl von einer Texthand eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 360 (Nr. DCCXLVII). Literatur: StSG. IV, S. 529, Nr. 358; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 89; B.I. Docen, ABGL. 7 (1861) S. 246.

1068

München

541 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 1 3 StSG. 359 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 24 Blätter; 20,0 χ 12,0/12,2 cm; heller Ledereinband mit Spuren einer Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschild Cod. Fris. 213. — Einrichtung: Schriftspiegel 14,5 χ 8,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; f. 9v farblose Initiale mit Kreissegmentmotiv. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts, von denen sich die Haupthand noch dem Stil aus der Zeit des Bischofs Hitto (811/12-836) anschließt. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr—7v Dialogus de arte metrica; f. 7v—9r Angilbert, Ecloga sacra ad Carolum Magnum; f. 9 v - 2 1 v Alkuin, De Orthographia; f.22r-24v Kommentar zu Donat, Ars grammatica; f. 24v volkssprachige Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; f. 22r—24r wohl zu späterer Zeit hinzugefügt; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lv weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 145; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 68f., 118; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 290f., 3 3 6 - 3 3 8 ; S. Bruni, in: La critica del testo mediolatino, S. 314, 320; S. Bruni, StM. Serie Terza 32 (1991) S. 95; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 108, Nr. 778; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 104; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 739; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 398; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 70, 362 — 364 und passim; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 403; StSG. IV, S. 529, Nr. 359.

Glossen Zahl und Art: Isolierte Eintragungen: Mehrere deutsche Wörter in Federproben am oberen und unteren Rand von f. 24v; kein Textzusammenhang erkennbar. Zeit und Ort: Glossen wohl in Freising eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 529, Nr. 359. Literatur: StSG. IV, S. 529, Nr. 359; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 89.

München

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542 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 1 4 StSG. 360 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 54 Blätter; 20,0 χ 13,0 cm; Zählung von la, lb bis 53 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ottonischer Ledereinband mit Resten einer Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschild Cod. Fris. 214. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 9,0 cm; einspaltig; 17—21 Zeilen; Titelseite lav in roter Monumentalcapitalis, Unziale und Capitalis rustica; verzierte Initialen auf f. lbr, 40v, 43v; Überschriften in roter Capitalis rustica; griechische Wörter und Einzelbuchstaben rot gefüllt; mehrere Textpassagen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. Jahrhunderts; darunter sind zwei Haupthände auszumachen. Inhalt: f. lar, 53v Hymnen; f. lbr Besitzvermerk; f. l a v - 5 3 r Erchanbert, Kommentar zu Donat, Ars minor. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert wohl in Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lbr weist auf die Freisinger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 406f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 108, Nr. 779; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 104; W.V. Clausen, Erchanberti Frisingensis Tractatus super Donatum, S. xxif.; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 6 8 - 7 0 ; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 739; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 50; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 255; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 71, 3 6 4 - 3 6 6 und passim; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 403; StSG. IV, S. 529, Nr. 360. - Abbildung des Vorderdeckels und des Rückdeckeis bei I. Schäfer, Abb. 62f., S. 445.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 8 Glossen [f. 14r (4 Glossen), 14v, 15v, 16v, 51r] zu Erchanbert, Kommentar zu Donat, Ars minor; davon 7 Glossen interlinear und 1 (f. 14v) marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen wohl in Freising eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung:

Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 160 (Nr. DCXXVII). Literatur: StSG. IV, S. 529, Nr. 360; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 406f.; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 89; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

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München

543 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 1 6 StSG. 361 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 31 Blätter; 19,0 χ 16,5/17,0 cm; Pappeinband mit Lederrücken und -ecken aus dem 19. Jahrhundert; vorgängige Signaturen Frising. Μ. N. 15, Fris. 216 innen eingetragen. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,0/13,5 χ 11,0/12,0 cm; einspaltig; 19 Zeilen; f. lr Incipitin hellroter Monumentalkapitalis mit gelb und grün gefüllten Binnen- und Zwischenräumen; Textanfangszeile in schwarzer Rustica vor grün gestrichenem Grund; auf f. 16v braune Rustica auf hellrot gestrichenen Zeilenbändern; eine Initiale mit mehrteiligen Blatt- und Blütenenden in Rot, Grün und Gold auf f. lr; Sator—Arepo—Quadrat, rot gezeichnet mit grünen Feldern in der rechten oberen Ecke auf f. lr. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Palindrom; Besitzvermerk; f. l r - 2 9 r Eutyches, Ars de verbo; f. 29v —31v Eutyches, Epitome zur Ars. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 10. Jahrhunderts vielleicht in Schwaben oder Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenundkarolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 108, Nr. 215; B. Bischoff, Die südostdeutschenSchreibschulenund Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 198; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 405; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 108, Nr. 781; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 62f.; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 740; StSG. IV, S. 529, Nr. 361. Abbildung der oberen Hälfte von f. lr bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 439, S. 120.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen [f. 3v (2 Glossen), 5r, 7r] zu Eutyches, Ars de verbo; Codex nur gelegentlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 328 (Nr. DCXXXb Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 529, Nr. 361; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 312; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 405; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642.

München

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544 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 6 4 3 3 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 69 Blätter sowie je 1 ungezähltes leeres Blatt vorne und hinten; 22,0 χ 14,0 cm; heller, mit blindgepreßten Linien und derben Rundstempeln verzierter Ledereinband mit einer Schließe aus dem 10. oder 10./11. Jahrhundert; vorgängige Signatur Cod. Fris. 233 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5/17,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 20 Zeilen; Initialschmuck insularen Typs (vgl. K. Bierbrauer und E. Kessler). - Schrift: angelsächsische Minuskel von der Hand des Peregrinus, eines in der Amtszeit des Bischofs Arbeo ( 7 6 4 - 7 8 4 ) in Freising tätigen und auch in anderen Handschriften nachgewiesenen fremden Schreibers. Inhalt: f. 1 r—24v, 48v — 62ν Sententiae variae patrum (' Florilegium Frisingense'); f. 2 5 r - 4 8 r Isidor von Sevilla, Synonyma (II); f. 6 2 v - 6 9 v theologische Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in der Dombibliothek Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 97f.; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 117f., 121, 125, 128; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 22; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. lOf., 125; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 19; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 194; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 61, S. 74f., Nr. 8; II, S. 212; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 6 9 - 7 4 und passim; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 111, Nr. 798; CLA. IX, S. 15, Nr. 1283; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum LatinorumMedii Aevi Hispanorum, I, S. 31, Nr. 105; B.J. Docen, ABGL. 7 (1806) S. 513f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59, 64, 6 1 2 - 6 1 5 ; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 76; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 66f., 1 6 9 - 1 7 3 und passim; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 323f.; A. Lehner, Florilegia. Florilegium Frisingense, S. XIII-XXXIX, 3 - 3 9 ; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 468; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 25 [=1]; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 72; Η. - Μ . Rochais, SE. 9 (1957) S. 223, Nr. 159; I. Schäfer, Buchherstellung im frühen Mittelalter, S. 3 7 3 - 3 7 5 und passim; Α. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 42; J. Vezin, in: Scire litteras, S. 403; M.F. Wack - Ch.D. Wright, ASE. 20 (1991) S. 200; Ch.D. Wright, The Irish Tradition in Old English Literature, S. 56f. und passim; Ch.D. Wright, in: Irland und die Christenheit, S. 135. - Faksimile von f. 52r bei G. Baesecke, Tafel XIII; Abbildung von Initialen auf f. 25r, 62v, 19v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 2 7 - 2 9 , S. 14; Abbildung von

München

1072

f. 15v bei CLA.; Abbildung von f. lr, 25r, 4v, 62v, 12r, 48v, 62v bei E. Kessler, Abb. 3 5 - 4 1 ; Abbildung von f. lr, 12v, 13r bei A. Lehner, nach S. XI.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 3 interlinear stehende Griffelglossen [f. 30v (2 Glossen), 3lr] zu Isidor von Sevilla, Synonyma (II); zudem an sieben weiteren Stellen [f. 30r, 30v (3 Stellen), 31r (3 Stellen)] Eintragungen erkennbar, die nicht identifiziert werden konnten; Glossen auf f. 30v in bfk—Geheimschrift eingetragen; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen nicht nach der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts in Freising eingetragen (nach E. Glaser, S. 623). Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach E. Glaser, S. 622). Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 83; vollständige Edition der Glossen bei E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 22; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 6 1 5 - 6 4 3 ; H . Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 83; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 40; K. Siewert, Glossenfunde, S. 78; J. Splett, in: Die transalpinen Verbindungen, S. 109; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 739.

545

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 7 9 9 7

StSG. 362

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 156 Blätter und 1 ungezähltes Blatt vorne; 29,5 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 155 von jüngerer Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 9 zweimal vorhanden; mit dunkelbraunem Leder überzogene Holzdeckel; Einband mit blindgepreßten Blüten verziert, die fast ganz abgegriffen sind; durch Wurmfraß beschädigt; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Kaisersh. 97 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 30 Zeilen; Linien mit einem Zirkel abgesteckt und mit Tinte zum Teil fein, zum Teil sehr dick gezogen; zahlreiche reich verzierte Initialen; f. lr, 2r mit Tiermotiven und Flechtwerk verzierte Initialen in den Farben gold, grün, rot; Überschriften sowie Namen im Text in roter Tinte geschrieben; auf mehreren Seiten verstärkte Unterlängen. - Schrift: Buchschrift des 12. Jahrhunderts von mehreren Händen.

München

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Inhalt: f. l r - 1 5 4 v Bibelglossar; f. 154v-155rDe eneo serpente; f. 155r-v historische Notizen zu den Jahreszahlen 1100 bis 1135. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert möglicherweise in der Zisterzienserabtei Kaisheim entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: CatalogueCodicumLatinorumBibliothecaeRegiae Monacensis, I, 3, S. 214, Nr. 1768; G. Lobrichon, in: The role of the book, II, S. 79; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 529, Nr. 362.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 7 Glossen zu dem Bibelglossar; davon 1 Marginalglosse (f. 24r) zu Genesis und 2 Kontextglossen (f. 36v, 37r) zu Leviticus sowie je 1 Kontextglosse zu Sprüche (f. 65r), Job (f. 91v), Esdras (f. 97v) und Daniel (f. 112r). Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text wohl im 12. Jahrhundert eingetragen; möglicherweise in der Zisterzienserabtei Kaisheim. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 251 (Nr. XXII Nachtr.), S. 256 (Nr. XLP Nachtr.), S. 272 (Nr. CLXXIIF Nachtr.), S. 274 (Nr. CCXVP Nachtr.), S. 276 (Nr. CCXXXVIF Nachtr.), S. 282 (Nr. CCCXIV3 Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 529, Nr. 362; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 26, 182; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 105; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279.

546 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 7 9 9 9 StSG. 363 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 147 Blätter; 35,6 χ 24,4 cm; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; Wurmfraß; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Kaisersh. 99 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,2 χ 18,0 cm; f. l r - 1 4 2 v dreispaltig; f. 143r-147vzweispaltig; f. I r - 1 4 2 v 4 0 Zeilen; f. 143-147 43 Zeilen; mehrere verzierte, über 8 bis 10 Zeilen reichende Initialen in roter und grüner Farbe; Spaltenbegrenzung meist grün eingezeichnet, vereinzelt auch rot oder gelb. - Schrift: Buchschrift von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts.

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München

Inhalt: f. l r a - 1 4 2 v a Salomonisches Glossar (Kurzfassung); f. 1 4 2 v b - v c Kräuterglossar; f. 142vc Rezepte; f. 143ra-147va Rezeptsammlungen; f. 147vb chiromantische Zeichnungen. Geschichte: Codex wohl im 13. Jahrhundert möglicherweise in der Zisterzienserabtei Kaisheim entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue CodicumLatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, I, 3, S. 214, Nr. 1770; E. Fazzini Giovannucci, QIG. 9 (1997) S. 136f.; E. Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 10; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 89, 125; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 151; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 100f., 114; StSG. IV, S. 529f., Nr. 363.

Glossen Zahl und Art: Etwa 230 Glossen. - Sachglossare: Etwa 90 Glossen (f. 2 v a 142ra) zu dem Salomonischen Glossar (Kurzfassung); davon 4 Glossen (f. 21vc, 129ra, 133ra, 137vb) interlinear, alle weiteren im Kontext stehend; von anderer Hand etwa 95 Interlinearglossen (f. 142vb-vc) in einem ansonsten lateinisch glossierten Kräuterglossar. - Text glossierung: Von einer weiteren Hand 45 interlinear und marginal eingetragene Glossierungen (f. 143ra146vb) in Rezepten. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 13. Jahrhundert gleichzeitig mit dem Text eingetragen; möglicherweise in der Zisterzienserabtei Kaisheim. Sprachgeographische Einordnung: Kräuterverzeichnis obd. (nach G. Müller Th. Frings, S. 410); Salomonisches Glossar obd. (nach H. Reutercrona, S. 21); obd. ohne nähere Bestimmung (nach F. Simmler, S. 42). Edition: StSG. IV, S. 173f. (Nr. MCLXXVe), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. MX*' Nachtr.), S. 368f. (Nr. MLIV" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 529f., Nr. 363; E. Fazzini Giovannucci, QIG. 9 (1997) S. 136-148; E. Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 10; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 11; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 48; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 103; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhunderts, S. 546; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 44; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 54f.; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 410; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 76f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 57; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102, l l l f . ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 217.

München

547

1075

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 8 1 0 4

StSG. 364

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 157 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten, das mit zwei Nägeln am Einbanddeckel befestigt ist; 30,5 χ 22,0 cm; Zählung von 1 bis 157 von jüngerer Hand mit Bleistift in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; die links daneben auf jedem Blatt stehenden Zahlen, die von 23 bis 27 reichen, beziehen sich auf die jeweiligen Bücher der Moralia in Job von Gregor dem Großen; mit hellem braunen Leder überzogene dicke Holzdeckel; Leder durch Wurmfraß beschädigt; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur B/C TV auf dem Buchrücken erhalten; zudem Signatur Mag.4 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 15,0/15,5 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Tinte; vereinzelt größere Initialen in roher Federzeichnung: Füllmuster Seilband mit straff nach unten gezogenen Bändern; Innenseite der Bögen eines Q (121v) besetzt mit Tropfenformen, Blütenenden; Randleiste mit Knöpfen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Mainzer Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts, die stark unter insularem Einfluß stehen. Inhalt: f. lr Beichtformel; f. lv leer; f. 2 r - 1 5 7 v Gregor der Große, Moralia in Job (XXIII-XXVII). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden; ein nicht mehr vollständig lesbarer Besitzvermerk des 11. Jahrhunderts auf der Rectoseite des hinten eingebundenen Blattes weist auf die Benediktinerabtei St. Alban in Mainz; nach älteren Signaturen und dem Besitzvermerk auf f. lr befand sich die Handschrift später in dem Mainzer Erzbischöflichen Scriptorium; von dort aus gelangte sie in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: M. Adriaen, S. Gregorii Magni Moralia in lob. Libri I - X , S. XXII; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 113; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 243f., Nr. 3093; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 87; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 1, S. 1, Nr. 4; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 250; Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, V, S. 668; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 8; W.M. Lindsay - P. Lehmann, PL. 4 (1925) S. 27f., 3 2 - 3 4 , 36; StSG. IV, S. 530f., Nr. 364. - Abbildung einer Initiale auf f. 2r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 460, S. 125.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 40 Interlinearglossen (f. 16r-154r) zu Gregor der Große, Moralia in Job; 1 Glosse (f. 141r) in Geheimschrift.

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München

Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 9. und 11. Jahrhundert eingetragen, möglicherweise in der Benediktinerabtei St. Alban (Mainz). Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 7); rhfrk. (nach G. Baesecke, S. 258; H. Naumann - W. Betz, S. 31; F. Simmler, S. 34); frk. aus alem. Vorlage (nach H. Reutercrona, S. 11). Edition: StSG. II, S. 319f. (Nr. DCLXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 531, Nr. 364; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 94; P. Helmstaedt, Die Glossendes Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 33f., 39f., 44, 65; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 159; H. Naumann — W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 34.

548 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 9 5 3 4 StSG. 365 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 169 Blätter; 31,5 χ 20,0 cm; f. 168 8,3 χ 16,0 cm; dicke Holzdeckel, die mit hellem durch Blindpressung verziertem Schweinsleder überzogen sind; Einband durch Wurmfraß beschädigt; vorgängige Signatur Ob. alt. 34 auf einem Schild auf dem Buchrücken erhalten; auf dem Buchrücken zudem Eintrag Libri 4. Regum. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 15,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; abgesehen von wenigen einfachen Initialen und roten Überschriften kein Schmuck. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts; f. 169r weist sich der Schreiber des Textes als Ellenhart aus. Inhalt: Vorderdeckel Homilien; f. l r - 1 6 9 r Bibel, 1. und 2. Samuel und 1. und 2. Könige: f. l r - 3 r Hieronymus, Prolog; f. 3 v - 5 3 v 1. Samuel; f. 5 4 r 88r 2. Samuel; f. 89r-130v 1. Könige; f. 131r-169r 2. Könige; f. 169r Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach zwischen 817 und 823 zu Beginn der Regierungszeit des Bischofs Baturich (817-847) vom Schreiber Ellenhart wohl in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg geschrieben; Datierung nach 817 ist durch die Schreibersubskription gesichert; Datierung vor 823 ist (nach B. Bischoff) wahrscheinlich, da der Codex vor dem 823 entstandenen Clm 14437 entstanden sein soll; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts im vorderen Einbanddeckel weist auf die Benediktinerabtei

München

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Oberaltaich; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 47, 84; K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 17; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 62; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 247, Nr. 3107; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 84; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 202, Nr. 27; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 1, S. 99, Nr. 791; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 207; D. Hüpper, Schild und Speer, S. 414; B. Meineke, Basler Fragment, S. 116; StSG. IV, S. 531, Nr. 365. - Abbildung einer Initiale auf f. 9r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 226, S. 65.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 84 Glossen zur Bibel; davon 12 Glossen (f. 9v—48v) zu 1. Samuel, 12 Glossen (f. 5 9 r - 8 7 v ) zu 2. Samuel, 41 Glossen (f. 90r—124r) zu 1. Könige, 19 Glossen (f. 136v-164v) zu 2. Könige; Glossen (abgesehen von 2 Interlinearglossen f. 102r, 104v) marginal stehend, zum Teil durch Beschneidung am Blattrand beschädigt; viele Glossen in bjk—Geheimschrift. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach R. Kögel, S. 587; G. Müller, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 144; H. Reutercrona, S. 7; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. I, S. 406 (Nr. CV), S. 423 (Nr. CXXII), S. 443f. (Nr. CXXXVII), S. 456 (Nr. CL). Literatur: StSG. IV, S. 531, Nr. 365; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 38; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 303; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 76; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 79, 227f., 414; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 42, 50; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 587; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 68; B. Meineke, Basler Fragment, S. 116, 167; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 144; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 38; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147, 166; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 101f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 219f.; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 257; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 69.

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549 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 9 5 3 6 StSG. 366 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 — 116; Teil 2: f. 117 — 161; Teil 3: f. 162-247; Teil 4: f. 248-260; Pergament; 260 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 31,5 χ 21,7 cm; Zahlung von 1 bis 247 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe; vorgängige Signatur Ob. alt.36 auf einem Schild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel f. lr—115v 22,0 χ 14,5 cm; f. 117r-161v 22,0/23,5 χ 14,0/16,0 cm; f. 162r247v 22,5 χ 15,0 cm; f. 248r-260v 20,0 χ 14,0 cm; f. l r - 1 1 5 v , f. 2 4 8 v 260v einspaltig; f. 116r-v, 162r-247ν zweispaltig; f. l r - 1 0 4 v , 117r-161v 2 7 - 2 9 Zeilen; f. 105r-116v 36 Zeilen; f. 162r-247v 52 Zeilen; f. 2 4 8 v 260v 22 Zeilen; f. lr, 99v, 102v, 117r, 248v verzierte Initialen sowie mehrere einfache rote Initialen und Überschriften; f. 116v Darstellung von Jesus und 2 Aposteln. - Schrift: von mehreren Schreibern des 1 0 . / I I . - 1 3 . Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 1 5 v Legenden von Heiligen, deren Tage zumeist in den Mai und Juni fallen; f. 74, 75 (nachträglich eingelegt) Ergänzungen; Hymnen; f. 1 1 6 r - v Hymnen (zum Teil mit Neumen); f. 117r— 161v Sulpicius Severus, Vita S. Martini (mit den Briefen und Dialogen); f. 162r—247v Thomas von Aquin, Summa super libri physicorum; f. 248r leer; f. 248v—260v Legenden des Heiligen Donatus und des Heiligen Hilarianus; Hymnen (mit Neumen); Spiegel des Rückendeckels liturgische Schrift. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten im weiteren bayerischen Raum entstanden: Teil 1 und 2 im 12. Jahrhundert, Teil 3 im 13. Jahrhundert und Teil 4 im 10./11. Jahrhundert; die alte Signatur sowie Besitzeintragungen auf f. 162r, 260v des 14. Jahrhunderts weisen auf die Benediktinerabtei Oberaltaich; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 247; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 95; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulden und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 264; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 1, S. 100, Nr. 793; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 86, Nr. 123; W. Telesko, Göttweiger Buchmalerei des 12. Jahrhunderts, S. 45; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 5 0 - 4 5 6 ; StSG. IV, S. 532, Nr. 366. - Abbildung einer Initiale auf f. 87v, einer Zeichnung auf f. 116v und einer Initiale auf f. 99v bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 2 6 9 - 2 7 1 , S. 90f.

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Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 13 Glossen [f. 118v (3 Glossen), 119r (2 Glossen), 119v (3 Glossen), 120r, 132v, 137r, 144v (2 Glossen)] zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini (mit den Briefen und Dialogen); davon 3 Glossen (f. 119r, 120r, 132v) marginal und 10 Glossen (f. 118v, 119r,v, 137r, 144v) interlinear stehend; Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen wohl mit dem Text im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach U. Thies, S. 463—465).

Edition: StSG. IV, S. 353 (Nr. DCCCCXII b Nachtr.); Neuedition bei U. Thies, S. 4 5 6 - 4 6 1 . Literatur: StSG. IV, S. 532, Nr. 366; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 633, 644; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 5 6 - 4 6 6 .

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 9 5 7 3

StSG. 367

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 217 Blätter; 24,7 χ 18,5 cm; mit hellem Schweinsleder überzogene dicke Holzdeckel; Einband durch Wurmfraß beschädigt; altes Schild auf dem vorderen Einbanddeckel mit der Aufschrift Omelie sancti Gregorii I .ii.; vorgängige Signatur OB.alt. 73 auf einem Schild auf dem Buchrücken erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 13,5 cm; einspaltig; 2 3 - 2 6 Zeilen; einige kleine, einfache Initialen sowie zwei ausgeschmückte Initialen f. 5v, 92r; rote Überschriften. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Prolog zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (mitten im Text einsetzend); f. lr—3v Verzeichnis der Homiliae; f. 4r leer; f. 4v—5r Schriften; f. 5 r - 2 1 7 r Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 217r Notiz über eine von Meginward von Freising 1087 vollzogene Kirchweihe (Fragment); f. 2 1 7 r - v Hymnen (mit Neumen). Geschichte: Codex nach einer Notiz auf f. 217r 1087 in der Benediktinerabtei Oberaltaich entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 4r sowie die alte Signatur weisen ebenfalls auf Oberaltaich; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

München

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Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 1, S. 105, Nr. 829; C. Lambot, RB. 77 (1967) S. 226; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4ff.; StSG. IV, S. 532, Nr. 367.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 250 Interlinearglossen (f. l r - 1 4 7 v ) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; Glossen auf den ersten 15 Blättern meist ausradiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 257; G. Müller, S. 309; H. Reutercrona, S. 61; J. Schatz, S. 4; W. Schröder, S. 1 9 - 4 1 ; F. Simmler, S. 29). Edition: StSG. II, S. 2 6 5 - 2 6 7 , 2 7 1 - 2 9 7 , 300, 303 (Nr. DCLXXIV) Nachtrag bei StSG. V, S. 103, Z. 18, 23f., 27.

-

Literatur: StSG. IV, S. 532, Nr. 367; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 116; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 312; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 103; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 166; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 208; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 23, 25, 27 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 455f.; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 61; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 63, 98; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 87f.; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4 und passim; Ε. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 94; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 9 9 - 1 0 1 ; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1932)S. 18 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 142-145; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 69.

551

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 9 6 0 7

StSG. 368

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 116 Blätter; 17,7 χ 13,5 cm; Zählung von 1 bis 232 von jüngerer Hand jeweils auf dem oberen Blattrand; die geraden Seitenzahlen fehlen von p. 7 4 - 1 8 8 ; auf den Seiten 189 bis 231 zusätzliche Seitenzählung von 1 bis 43; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; Wurmfraß; vorgängige Signatur Ob.alt. 107 auf einem Schild auf

München

1081

dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel p. 1 - 7 2 13,0 χ 9,8 cm; p. 7 3 - 9 5 15,0 χ 10,7 cm; p. 9 7 - 1 8 3 13,0 χ 9,8 cm; p. 1 8 4 - 1 8 6 etwa 15,0 χ 11,0 cm; p. 1 8 9 - 2 3 0 13,0 χ 9,0 cm; p. 1 - 1 8 3 zweispaltig; p. 184, 185 dreispaltig; p. 1 8 9 - 2 3 1 einspaltig; p. 1 - 7 2 32 Zeilen; p. 7 3 - 9 6 37 Zeilen; p. 9 7 - 1 8 3 32 Zeilen; p. 1 9 0 - 2 3 0 28 Zeilen; p. 1 - 1 8 4 zahlreiche einfache, rote Initialen. - Schrift: von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: p. l a - 1 8 4 a Predigtsammlung; p. 184b-186a alphabetisches lateinisch-deutsches Kräuterglossar; p. 1 8 6 a - 187a Bemerkungen über die Messe, ihre Teile und die sieben Gaben des Heiligen Geistes; p. 187b, 188 leer; p. 1 8 9 - 2 3 1 zwei Predigten; p. 232 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei Oberaltaich entstanden; ein Besitzvermerk auf dem Innendeckel sowie die alte Signatur weisen ebenfalls auf Oberaltaich; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum LatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, II, 1, S. 108, Nr. 865; A. Zumkeller, Manuskripte von Werken der Autoren des Augustiner-Eremitenordens, S. 159, Nr. 332, S. 382, Nr. 817; StSG. IV, S. 533, Nr. 368.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 153 Glossen in einem lateinischdeutschen Kräuterglossar (p. 184b, 185, 186a); Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 33).

Edition: StSG. III, S. 5 1 7 - 5 2 1 (Nr. MXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 533, Nr. 368; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 189f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 642; H. - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 8; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33.

552

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 9 6 3 8

StSG. 369

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 164 Blätter; 20,7 χ 15,2 cm; Seitenzählung von 1 bis 328 (von dem vorderen Einbandspiegel bis zu dem hinteren Einbandspiegel) von jüngerer Hand jeweils oben in der Mitte der Seiten; hinter p.

1082

München

295 eine leere Seite bei der Zählung übersprungen; mit rot eingefärbtem Schweinsleder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur OB.alt.138 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/17,0 χ 10,5/11,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 4 Zeilen; Initialen mit Motiven, die für Nordostfrankreich charakteristisch sind; vorwiegend rote Zierunziale, gegen Ende auch rote und schwarze Rustika; Initialen mit kleinen Blättchen und Blüten als Besatz; auch farblose Q-Initialen mit Profilblättern an den Bögen. - Schrift: karolingische Minuskel; von mehreren meist unkalligraphischen oberitalienischen Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts geschrieben. Inhalt: p. 1 Schrift (mit Neumen; Fragment); p. 2 Inhaltsangabe; Federproben; p. 3 - 3 2 7 Gregor der Große, Regula pastoralis; p. 328 (kopfstehend) Schrift (mit Neumen), die zu der Schrift auf p. 1 gehört. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Oberitalien entstanden; eine Widmung des 10. Jahrhunderts auf p. 4 weist wohl auf Abt Sandrat der Benediktinerabtei Ellwangen; spätestens seit dem 15. Jahrhundert war die Handschrift im Besitz der Benediktinerabtei Oberaltaich; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: H. Bange - W. Lohr, in: Die Benediktinerklöster in Nordrhein-Westfalen, S. 342; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 142; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 247, Nr. 3113; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 265; II, S. 207; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 1, S. I l l , Nr. 897; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 15, Nr. 46; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 481; R. Kottje, in: Scire litteras, S. 245; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 364; Ch. Winkelmann—Giesen, Die Handschriften von St. Vitus, Textband, S. 196, Nr. 1.12; StSG. IV, S. 533, Nr. 369.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 124) zu Gregor der Große, Regula pastoralis. Zeit und Ort: Glosse wohl von der Texthand in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 244 (Nr. DCLIX); Hinweis auf eine weitere, noch unveröffentlichte Interlinearglosse auf ρ. 124 bei W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; Hinweis auf eine vermutlich althochdeutsche Griffelglosse, die H. Mayer nicht lesen konnte, bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix.

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Literatur: StSG. IV, S. 533, Nr. 369; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 52; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

553 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 9 6 7 3 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 134 Blätter und 1 Vorsatzblatt vorne; 23,3 χ 16,4 cm; moderner Pappeinband aus dem Jahre 1923; vorgängige Signatur Ob.alt. 173 nicht mehr erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 1 - 1 2 6 17,2 χ 12,0 cm; f. 127-132 19,0 χ 14,0 cm; einspaltig; f. 1 - 1 2 6 2 4 - 2 5 Zeilen; f. 64r 29 Zeilen; f. 64v 38 Zeilen; f. 127-132 2 8 - 3 1 Zeilen; ausgeschmückte Initiale Β auf f. lv und kleinere Initialen auf f. 65ν, 90v sowie rote Überschriften. — Schrift: mehrere Hände aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 2 6 v Vitae patrum; darunter: f. 65r-85r Vita S. Hilarionis; f. 127r—134v Papstverzeichnis bis auf Urban II. (1088-1099). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 12. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts auf f. 1 weist auf die Benediktinerabtei Oberaltaich; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. LiieraiMr.'CatalogusCodicumLatinorumBibliothecaeRegiaeMonacensis,II, 1, S. 115, Nr. 931; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 82, Nr. 117; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 83; E. Schulz - Flügel, Tyrannius Rufinus. Historia Monachorum, S. 97. — Abbildung einer Initiale auf f. lv bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 239, S. 84.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 70v, 78v) zur Vita S. Hilarionis; Glosse auf f. 70v von der Texthand, Glosse auf f. 78v von einer Hand des 14. Jahrhunderts; jüngere Glosse rot unterstrichen. Zeit und Ort: Glossen aus dem 12. beziehungsweise 14. Jahrhundert (nach H. Mayer). Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 83. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 83; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

1084

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 9 8 0 6

s. NR. 710ae

554

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 1 4 8 1

StSG. 370

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 112 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne; 30,0 χ 21,0 cm; Einband 1967 restauriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; am hinteren Einbanddeckel oben etwa 37 cm lange Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/23,5 χ 15,5/16,0 cm; f. l l l v - 1 1 2 v 23,0 χ 14,5 cm; zweispaltig; f. l l l v —112v einspaltig; 39—43 Zeilen; Spaltenbegrenzungen mit Tinte gezogen; einfache Initialen in roter Farbe. — Schrift: Buchschrift von mehreren Händen des späten 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - r b Schriften; f. l r b - 7 8 r a Thomas von Cantimpre, Opus de natura rerum; f. 78ra-79rb Schriften; f. 79rb—82va Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 82vb—83rb Versus de volucribus, bestiis, arboribus; f. 83va Kräuterglossar; f. 84vb Notiz (aus Hippocrates); deutsches Rezept; f. 85ra-112rb theologische Schriften. Geschichte: Codex nach einem Eintrag auf f. 84vb 1390 entstanden; ein Bibliotheksstempel von 1744 auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels weist auf das Augustiner—Chorherrenstift Polling; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 27, Nr. 296; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 8082; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 657; StSG. IV, S. 533f., Nr. 370.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 149 Interlinearglossen. — Sachglossar in Merkversanordnung: 126 Glossen(f. 82vb —83rb) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus. - Sachglossar: 23 Glossen (f. 83va) zu dem Kräuterglossar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Glossen obd. (nach Η. Reutercrona, S. 70); bair. (nach F. Simmler, S. 33); Versusglossen bair. (nach Th. Frings, S. 181).

München

1085

Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 4 (Nr. DCCCCXXXIV), S. 576 (Nr. MXXVd). Literatur: StSG. IV, S. 533f., Nr. 370; E. Björkman, ZDW. 6 ( 1 9 0 4 - 1 9 0 5 ) S . 176; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 70; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

555

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 2 6 2 5

StSG. 371

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 73 Blätter (f. 53 nur obere Hälfte vorhanden); 29,5 χ 19,0 cm; mit dunkelbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Ransh.25 auf einem Schild auf dem Buchrücken erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 14,0/14,5 cm; einspaltig; 40 Zeilen; wenige verzierte Initialen in roter Farbe; Überschriften in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von verschiedenen Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 5 r Beda, Kommentar zur Bibel, Sprüche; f. 4 5 r - 7 2 v Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Ecclesiastes; f. 7 2 v - 7 3 v Lied; Schrift. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk aus der Zeit um 1400 auf f. 38v unten und die alte Signatur weisen auf das Augustiner-Chorherrenstift Ranshofenbei Braunau am Inn; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B H M . , Nr. 205; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 81, Nr. 749; S. Krämer, in: The role of the book, II, S. 60, 72; M . L . W . Laistner - H . H . King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 58; StSG. IV, S. 534, Nr. 371.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 51 Interlinearglossen (f. l v - 1 8 v ) zu Beda, Kommentar zur Bibel, Sprüche; Glossen von einer Hand, vorrangig zu den Worten der Vulgata, selten zu den Worten Bedas; wahrscheinlich einer größeren Bibelglossatur entlehnt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 156).

München

1086

Edition: 47 Glossen bei StSG. I, S. 5 2 8 - 5 3 1 (Nr. CCXXIX) - Nachtrag einer Glosse bei StSG. V, S. 94, Z. 22; Nachtrag von 3 weiteren Glossen bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 97. Literatur: StSG. IV, S. 534, Nr. 371; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 50; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 156; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 49, 65; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147, 163; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 96f.; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279.

556

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 2 6 5 8

StSG. 372

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 232 Blätter sowie je 1 zusätzliches Doppelblatt vorne und hinten; 19,0 χ 14,0 cm; mit hellem Leder überzogene Pappdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Ransh.58 auf dem Buchrücken, nur noch teilweise lesbar. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 1 - 1 0 13,7 χ 10,7/11,0 cm; f. 1 1 - 1 9 6 13,5 χ 10,2 cm; f. 1 9 7 - 2 0 4 14,0 χ 10,7 cm; f. 2 0 5 - 2 2 4 12,5/13,5 χ 10,5 cm; f. 2 2 5 - 2 3 2 14,3 χ 10,5 cm; f. l r - 1 9 6 v , 205r —232v zweispaltig; f. 197r-204v einspaltig; f. 1 - 1 0 30 Zeilen; f. 1 1 - 2 2 4 3 0 - 3 6 Zeilen; f. 2 2 5 - 2 3 2 4 9 - 5 2 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe; f. l i r a , 225ra Initialen mit roter und blauer Farbe ausgeschmückt. — Schrift: von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra—224vb Predigten; theologische Schriften; f. 225ra-232vb Summarium Heinrici (Buch XI, alphabetisch; Langfassung). Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; aus dem Augustiner—Chorherrenstift Ranshofen bei Braunau am Inn gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 83, Nr. 778; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 518; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 414; S. Krämer, in: The role of the book, II, S. 72; Ε. Meineke, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 14; St. Strieker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 114; St. Strieker, Die Summarium-Heinrici—Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β Χ 18, S. 128 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f., 45; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 304; StSG. IV, S. 534, Nr. 372.

München

1087

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 348 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 225ra-232va) zum Summarium Heinrici (Buch XI; Langfassung). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: B a i r . - f r k . (nach Η. Reutercrona, S. 146); b a i r . - f r k . ? (nach E. Rooth, S. 37); bair. (nach F. Simmler, S. 33). Edition: StSG. III, S. 3 2 3 - 3 2 8 (Nr. DCCCCXXXVIIIf). Literatur: StSG. IV, S. 534, Nr. 372; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 130; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 40; H. Götz, in: R. Große - S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 117, 125f., 176f.; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 77, 269, 271f., 347, 414; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 46 und passim; Ε. Meineke, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 14f.; A. Mikeleitis - Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 100; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 146; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; E. Rooth, Zu den Bezeichungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 37; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 98; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 114; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f., 45; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 304; St. Stricker, Die Summarium-HeinriciGlossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 128 und passim; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 664; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 180, 225, L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 251f.

557

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 2 6 6 5

StSG. 373

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 171 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 20,2 χ 15,0 cm; Zählung von lb bis 173 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit la bezeichnet; Blätter nach f. 59, 110 und 142 in der Zählung übersprungen; Zahl 82 zweimal verwendet; brauner Pappeinband; vorgängige Signatur Ransh.65 auf einem Schild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegelf. lr—20v 16,5 χ 11,3 cm; f. 2 1 r - 1 0 4 v 14,0 χ 8,8 cm; f. 105r-141v

1088

München

15,2 χ 11,0 cm; f. 143r-170v 15,8 χ 11,0/12,0 cm; zweispaltig; f. l a r - v , 142r-v sowie das folgende Blatt einspaltig; 30—40 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe. — Schrift: von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts; f. 142r—ν von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. l a r - v , 1 7 l r - ν Gebetbuch; f. lbra-141rb Predigten; f. 141rb-vb theologische Schrift; f. 142r—ν Versus de volucribus, arboribus, bestiis, vermibus, piscibus; ungezähltes Blatt nach f. 142 Notizen; f. 143ra-170vb Schriften; Predigten (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; f. 142r-v sind im 15. Jahrhundert beschrieben worden; eine alte Signatur weist auf das Augustiner—Chorherrenstift Ranshofen bei Braunau am Inn; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 84, Nr. 785; S. Krämer, in: The role of the book, II, S. 72; St. Strieker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 97f.; StSG. IV, S. 534f., Nr. 373.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 128 Glossen. - Sachglossar in Merkversanordnung: 121 Interlinearglossen (f. 142r-v) zu den Versus de volucribus, arboribus, bestiis, vermibus, piscibus; Glossen von der Texthand. - Textglossierung: 7 Glossen [f. 12ra (2 Glossen), 16va, 17ra (3 Glossen), 18vb] zu den Predigten; 5 im fortlaufenden Text, 2 (f. 12ra) marginal stehend; zudem weitere deutsche Wörter auf f. 19vb, die nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. Zeit und Ort: Glossen zu den Predigten im 13., Versusglossen im 15. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. III, S. 2 1 - 4 6 , 48 (Nr. DCCCCXXXIV); IV, S. 534, Z. 3 2 - 3 4 ; Nachträge bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 98f. Literatur: StSG. IV, S. 534f., Nr. 373; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 45; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 9 7 - 9 9 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 309, Nr. 21.

München

558

1089

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 3 0 0 2

StSG. 374

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 230 Blätter; 54,0 χ 35,5/36,0 cm; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 45,0 χ 29,5 cm; die Glossare vierspaltig, die Spalten unter vierteiligen Rundbogenarkaden mit farbig gezeichneten Bögen und Säulen abgetrennt; Lemmaanfänge in roten Majuskeln; Bibelglossar zweispaltig, darin wechselnd rote, blaue, grüne, ζ. T. ausgeschmückte Initialen; 6 2 - 6 5 Zeilen; f. lv—7v Federzeichnungen der Malschule der Benediktinerabtei Prüfening. - Schrift: 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 3 r medizinische Miniaturen; f. 3 v - 4 r allegorische T u g e n d - und Lasterdarstellungen; f. 4v Beda, De locis sanctis (Exzerpt), Darstellung Jerusalems; f. 5r leer; f. 5 v - 6 v Verzeichnis der Kirchenschätze und Bücherverzeichnis des Klosters Prüfening aus dem Jahr 1165; f. 7r leer; f. 7v ganzseitige Zeichnung der Mikrokosmos-Makrokosmos-Harmonie; f. 8r urkundliche Aufzeichnung über die Fertigstellung der Handschrift 1158; f. 8va—171vb 1. Salomonisches Glossar; f. 171vc-208rd 2. Salomonisches Glossar; f. llOvb Leoninische Hexameter; f. 199rc Leoninische Hexameter (entsprechen den ersten zwei Versen von f. llOvb); f. 208va Verzeichnis der menschlichen Glieder; f. 2 0 8 v b - c leer; f. 209ra-218rb Hermeneumata Pseudodositheana (griechisch-lateinische Vokabulare); f. 2 1 8 r c - d leer; f. 2 1 8 v - 2 2 9 r Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 229v drei Urkunden; f. 230 (ehemals Spiegel) Fragment eines Antiphonars (Doppelblatt). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Prüfening entstanden; der erste Quaternio nach der Datierung auf f. 5ν im Jahre 1165; der Hauptteil nach einer urkundlichen Notiz auf f. 8r 1158 unter Abt Erbo (1121-1162) durch den Bibliothekar Wolfger und den Schreiber Swicker; die Aufzählung der Kirchenschätze vom Jahre 1165 auf f. 5v und das Verzeichnis der Bibliothek auf f. 6r,v sowie Urkunden über die Stiftung von Altären des 14. Jahrhunderts auf f. 229 weisen ebenfalls auf Prüfening; aus diesem Codex wurde im Jahre 1241 Clm 17403 (Katalog Nr. 632) in Scheyern abgeschrieben; in der Zeit der Kirchenreformation gelangte die Handschrift in die Regensburger Stadtbibliothek, worauf auch der Einband aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts weist; 1812 kam sie dann in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baader, SA. 57 (1973) S. 2 7 9 - 2 8 3 ; E.F. Bange, Eine bayerische Malerschule des XI. und XII. Jahrhunderts, S. 150; Bayerns Kirche im Mittelalter, Nr. 113; W. Berschin, Griechisch - lateinisches Mittelalter, S. 237, 243, 251; Bildnisse des IX. - XVIII. Jahrhunderts aus

1090

München

Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 16f.; B. Bischoff, in: VL. IV, Sp. 105If.; A. Boeckler, Die Regensburg-Prüfeninger Buchmalerei, S. 9f., 20—29; G. Cames, Scriptorium 32 (1978) S. 306; CatalogusCodicumLatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 91f., Nr. 827; Cimelia Monacensia, S. 30, Nr, 30; A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 115; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 64; S. Gwara, RHT. 27 (1997) S. 253; A. Haidinger, Verborgene Schönheit, S. 22; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 311; K. Holter, in: 900 Jahre Klosterkirche Lambach, S. 55; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 414f.; W. Irtenkauf, in: Die Zeit der Staufer, I, S. 252f., Nr. 356; Ch. Jakobi-Mirwald, Text - Buchstabe - Bild, S. 100, 102, 104; E. Klemm, Die illuminierten Handschriftendes 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 41; E. Klemm, in: Regensburger Buchmalerei, S. 4 0 - 4 2 , 4 4 , 50, Nr. 34; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 6 0 - 6 4 , Nr. 87; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 451; B. Meineke, Basler Fragment, S. 114; B. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 220; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 7 7 - 7 9 , Nr. 73; F. Mütherich, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 55; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 192; III, 2, S. 175; D. Nebbiai-DallaGuarda, Scriptorium 50 (1996) S. 263; O.G. Oexle, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 220; G. Schepss, NAGG. 9 (1884) S. 174 und passim; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 90; R. Schützeichel, in: Studia Lingustica et Philologica, S. 159; R. Simek, CM. 16 (1992) S. 132; K. Strecker, Die TegernseerBriefsammlung (Froumund), S. 171; W. Telesko, Göttweiger Buchmalerei des 12. Jahrhunderts, S. 23, 30 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; H. Weisweiler, Das Schrifttum der Schule Anselms von Laon und Wilhelms von Champeaux in deutschen Bibliotheken, S. 27; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 535f., Nr. 374. - Abbildung von mehreren Seiten und einzelnen Initialen bei A. Boeckler, Abb. 20f., 145-154; Abbildung von f. 5 v b e i W . Haubrichs, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, Abb. 17, S. 535; Abbildung von f. 2r, 3v, 5v, 8v bei E. Klemm, in: Regensburger Buchmalerei, Tafel 2 4 - 2 6 , 112; Abbildung mehrerer Initialen und Zeichnungen bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 1 5 0 - 1 6 5 , S. 5 5 - 6 4 ; Abbildung von f. 4v bei R. Simek, Abb. 20; Abbildung von f. lv bei W. Telesko, Abb. 54; Abbildung von f. fv in Die Zeit der Staufer, II, Abb. 181.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 3670 Glossen. — Sachglossare: Etwa 1020 Glossen (f. 8va—171rd) zu dem ca. 85.000 Zeilen umfassenden 1. Salomonischen Glossar; davon 790 Glossen interlinear und 230 im Kontext stehend; 2 in benachbarten Zeilen stehende, ansonsten vereinzelte Interlinearglossen (f. 214ra) zu Pseudo-Dositheos. - Textglossar: Etwa 2650 fast ausschließlich interlinear stehende Glossen zu dem ca. 2800 Zeilen umfassenden Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 63 Glossen (f. 218va-219rb) zu Genesis; 70 Glossen (f. 219vb) zu Exodus; 80 Glossen (f. 219vb-220ra) zu Leviticus; 47 Glossen (f. 220ra) zu Numeri; 42 Glossen (f. 220ra-rb) zu Deuteronomium; 34 Glossen (f. 220rb-va) zu Josue; 35 Glossen (f. 220va) zu Richter; 5 Glossen (f. 220va) zu Ruth; 132 Glossen (f. 220vb-221ra) zu 1. Samuel; 78 Glossen (f. 221va) zu 2. Samuel; 98 Glossen (f. 221va-vb) zu 1. Könige; 60 Glossen (f. 221vb) zu 2. Könige; 33 Glossen (f. 221vb-222ra) zu 1. Paralipomenon; 38 Glossen (f. 222ra) zu 2. Paralipomenon; 268 Glossen (f. 222ra—

München

1091

rb) zu Isaias; 126 Glossen (f. 222ra—va) zu Jeremias; 7 Glossen (f. 222va) zu Klagelieder; 140 Glossen (f. 2 2 2 v a - v b ) zu Ezechiel; 91 Glossen (f. 2 2 2 v b 223ra) zu Daniel; 26 Glossen (f. 223ra) zu Osee; 14 (f. 223ra) zu Joel; 33 Glossen (f. 223ra) zu Amos; 1 Glosse (f. 223ra) zu Abdias; 16 Glossen (f. 223ra) zu Jonas; 12 Glossen (f. 223ra) zu Michäas; 9 Glossen (f. 223ra) zu Nahum; 4 Glossen (f. 223ra) zu Habakuk; 8 Glossen (f. 223ra) zu Sophonias; 5 Glossen (f. 223ra) zu Aggäus; 24 Glossen (f. 223ra) zu Zacharias; 8 Glossen (f. 2 2 3 r a - r b ) zu Malachias; 130 Glossen (f. 224va) zu Job; 85 Glossen (f. 2 2 4 v a - v b ) zu Psalmen; 5 Glossen (f. 224vb) zu Isaias; 1 Glosse (f. 224vb) zu 1. Samuel; 1 Glosse (f. 224vb) zu Habakuk; 4 (f. 224vb) zu Deuteronomium; 169 Glossen (f. 224vb—225ra) zu Sprüche; 13 Glossen (f. 225ra) zu Ecclesiastes; 20 Glossen (f. 225ra) zu Hoheslied; 27 Glossen (f. 2 2 5 r a - r b ) zu Weisheit; 205 Glossen (f. 225rb) zu Ecclesiasticus; 35 Glossen (f. 225va) zu Tobias; 34 Glossen (f. 225va) zu Judith; 6 Glossen (f. 225va) zu Esdras; 3 Glossen (f. 225va) zu Ezechiel; 25 Glossen (f. 225va) zu Esther; 43 Glossen (f. 225va—vb) zu 1. Makkabäer; 66 Glossen (f. 225vb) zu 2. Makkabäer; 90 Glossen (f. 225vb-226rb) zu Apostelgeschichte; 25 Glossen (f. 226rb) zum Jakobusbrief; 12 Glossen (f. 226rb) zum 1. Petrusbrief; 11 Glossen (f. 226rb) zum 2. Petrusbrief; 6 Glossen (f. 226rb) zum 1. Johannesbrief; 2 Glossen (f. 226rb) zum 2. Johannesbrief; 3 Glossen (f. 226rb) zum 3. Johannesbrief; 3 Glossen (f. 226rb) zum Judasbrief sowie 24 Glossen (f. 226rb) zu Apokalypse. Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Prüfening eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 121; H. Götz, S. 243; G. Müller - Th. Frings, S. 123; H. Reutercrona, S. 14). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII) - Nachtrag bei StSG. V, S - 89, Z. 15, 17, 24, S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 7 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 10, 20, S. 406 (Nr. CVI), S. 415-422 (Nr. CXIX), S. 432-442 (Nr. CXXXV), S. 450-455 (Nr. CXLVIII), S. 460-463 (Nr. CLVIII), S. 464-468 (Nr. CLXIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 0 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 551 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 625-635 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 641-652 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 96, Z. 35, S. 6 6 6 -

1092

München

668 (Nr. CCCXVII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 96, Z. 41, S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 675 (Nr. CCCXXXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, Nr. CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 7 - 7 0 6 (Nr. CCCLXIV), S. 7 4 1 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC); IV, S. 1 (Nr. MCLXVIII), S. 27, 3 4 - 1 2 3 (Nr. MCLXXVa); Nachtrag bei B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 33. Literatur: StSG. IV, S. 535f., Nr. 374; V, S. 4 0 8 - 4 7 2 ; G. Baader, SA. 57 (1973) S. 282; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 97f., 104, 106f. und passim; Η. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 19 und passim; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 1906) S. 197; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7, 19; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 121; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 11, 16, 18; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 488; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 145, 149; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 69 und passim; R. Große — I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 55; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 45, 54, 81, 87, 130, 137; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 110, 119; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 208 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 205f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20, 25 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 389, 400, 402; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 86 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 174, 181; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33, 48, 51, 56; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 44f.; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 155; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 451; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 33; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 42 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 1 0 5 - 1 0 8 und passim; Β. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 220; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 61; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 208f.; E. Meineke, in: Runica - Germanica - Mediaevalia, S. 440; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 80, 89, 140, 183; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 123; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stande, S. 144; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41, 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 14; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 29; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48 und passim; Β. Ryba, StR. 13

1093

München

(1974) S. 21f.; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schindlers, S. 127, 147; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503, 509; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 159f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 7, 90; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8, 58; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 113; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 649, 730; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 82; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657, 666; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 243, 248, 250, 252, 254; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 26f., 36f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM S. N R . 710d

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13024

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 13057 StSG. 375

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 106 Blätter; 30,5 χ 21,0 cm; roter Ledereinband; Vorderdeckel lose; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. civ. 57. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 15,0 cm; zweispaltig; 45 Zeilen; f. 105r 65 Zeilen; rote Überschriften; rote und blaue Initialen. — Schrift: gotische Buchschrift des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—60v Bruno von Longoburgo, Chirurgia magna; f. 6 1 r - v leer; f. 6 2 r - 104v Roger Frugardi, Chirurgia (mit den Ergänzungen des Roland von Parma); f. 105r alphabetisches Kräuterglossar; f. 105v-106v Beschwörungsformeln. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert, die eingelegten Papierblätter im 15. Jahrhundert entstanden. Die Handschrift gelangte von der Regensburger Stadtbibliothek 1812 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 97f., Nr. 873; K. Sudhoff, Beiträge zur Geschichte der Chirurgie im Mittelalter, II, S. 94, 155, 239, 243; StSG. IV, S. 536, Nr. 375.

München

1094

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 121 Glossen (f. 105r) indem in 2 Doppelspalten angelegten alphabetischen lateinisch—deutschen Kräuterglossar (Buchstaben Α und B). Zeit und Ort: Glossar im 14. Jahrhundet eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Frk. (nach H. Reutercrona, S. 130).

Edition: StSG. III, S. 5 4 6 - 5 5 1 (Nr. MXXII). Literatur: StSG. IV, S. 536, Nr. 375; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 402; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 130; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 63,66, 7 6 f . ; H . - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 136f., 140-142; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 16, 359.

560

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 3 0 7 9

StSG. 376

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 195 Blätter sowie je 1 leeres ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 26,0 χ 18,0 cm; Rücken und schmale Streifen der Deckel mit Leder überzogen; Reste von 2 Schließen; vorgängige Signaur auf Rückenschild Rat. Civ 79. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 12,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; rote Überschriften; zahlreiche farbig ausgeschmückte Initialen; größere Initialen mit Textanschluß in vergrößerten, zum Teil farbigen Majuskeln; auf f. 178r kleine Randzeichnung mit menschlicher Halbfigur. - Schrift: 12. Jahrhundert. Inhalt: Ambrosius, Werke: f. l r - 9 8 r Hexaemeron; f. 9 8 r - 124v De paradyso (I); f. 124v —153r De Cain et Abel (1,11); f. 153r-194r Recapitulationes zur Bibel, Pentateuch und Josue; f. 194v leer; f. 195r—ν Brief von Abt Ruthardus von Eberbach an den Erzbischof Arnold von Mainz. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert (wohl vor 1165) in Süddeutschland entstanden. Die Handschrift gelangte wahrscheinlich aus Prüfening in die Regensburger Stadtbibliothek, von dort 1812 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 100, Nr. 892; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, S. 67, Nr. 94;

München

1095

StSG. IV, S. 536, Nr. 376. - Abbildung von Initialen auf f. 189r, 191v bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 174f., S. 66.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 14 Glossen (f. 21v —94r) zu Ambrosius, Hexaemeron; davon 11 Glossen interlinear [f. 26v, 35v (6 Glossen), 38r, 44r (2 Glossen), 94r] und 3 marginal [f. 21v (2 Glossen), 22r] stehend; 5 Glossen mit roter Tinte eingetragen [f. 21v (2 Glossen), 22r, 26v, 35v], Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 63; H. Reutercrona, S. 16); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 87). Edition: StSG. II, S. 24 (Nr. DXXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 99, Z. 19f. Literatur: StSG. IV, S. 536, Nr. 376; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; G. Müller, BEDSp. 6 (1986) S. 50; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 3 0 8 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 7 ; Teil 2: f. 4 8 - 6 9 ; Teil 3: f. 7 0 - 9 1 ; Pergament; 91 Blätter; 25,5 χ 18,0 cm; heller Ledereinband; Rücken stark zerstört; 2 Schließen. - Einrichtung: Teil 2 Schriftspiegel 22,0 χ 14,0 cm; 38 Zeilen; rot gezeichnete schematische Darstellungen; in Teil 2 zahlreiche, rot gezeichnete geometrische und geodätische Figuren. - Schrift: Teil 1 Minuskel aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; Teil 2 Minuskel aus der Zeit um 860; Teil 3 Minuskel aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 7 r Alkuin, De rhetorica; f. 4 7 v - 4 8 r leer; f. 4 8 v - 6 9 v Ars geometrica; f. 7 0 r - 9 1 r Hyginus, De astronomia; f. 91v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Freisinger Dombibliothek entstanden, Teil 1 am Anfang des 9. Jahrhunderts, Teil 2 um 860, Teil 3 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; ein ausradierter Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 49r weist auf Freising; im frühen 16. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz des Geschichtsschreibers Johannes Aventin (1477-1534); von ihm gelangte sie in die Regensburger Stadtbibliothek und 1812 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

München

1096

Literatur: Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 145; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 249, Nr. 3119, 3120, 3121; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 275; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 90, 119f., 128; II, S. 214, 218; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 168; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 3 5 0 - 3 5 5 ; Catalogus Codicum Latinorum BibliothecaeRegiae Monacensis, II, 2, S. 101f., Nr. 896; P. Gautier Dalche, RHT. 21 (1991) S. 121f.; G. Glauche, BFB. 6 (1978) S. 193; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 118, 258f.; E. Krotz, Auf den Spurendes althochdeutschen Isidor, S. 6 5 9 - 6 6 6 ; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 91f., Nr. 120; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 187f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 84; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 366; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 530f.; III, 1, S. 113; III, 2, S. 13, 167; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 5; R.H. Rouse - R.M. Thomson, in: Texts and Transmission, S. 49; L. Toneatto, Codices Artis Mensoriae, I, S. 31, 115; III, S. 9 6 3 - 9 6 9 und passim; Gh. Vire, Informatique et classement des manuscrits, S. 47, 57, 59 und passim; Gh. Vire, RHT. 11 (1981) S. 170f., Nr. 51, und passim. - Abbildung von f. 31v, 27v bei E. Kessler, Abb. 152f.; Abbildung von f. 54v bei L. Toneatto, Tafel XXVIII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 50v) zu Ars geometrica; Glosse von der Texthand eingetragen; Text nur sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse um 860 gleichzeitig mit dem Text eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 84. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 84; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 3 0 9 0

StSG. 377

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 1 7 ; Teil 2: f. 118-180; Pergament; 180 Blätter; 23,0 χ 16,0 cm; heller Halbledereinband der Regensburger Stadtbibliothek mit Resten von 2 Schließen; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. civ. 90. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 13,0 cm; zweispaltig; 3 8 - 4 2 Zeilen; Teil 1: einfache rote Zierinitialen; kleine Randzeichnungen. - Schrift Teil 1: 1./2. Viertel des 13. Jahrhunderts; Teil 2: Ende des 13. Jahrhunderts.

München

1097

Inhalt: f. lr—4v Martyrologium (unvollständig); f. 5 r - 1 1 5 v Honorius Augustodunensis, Predigten; f. 116ra Sachglossar: Gerätschaftsbezeichnungen; f. 116rb Mittel gegen Zahnschmerz; Kaiserliste; f. 116v —117r Fragebüchlein (Fragment); f. 117v leer; f. 118r-179r Tractatus de lingua bona et mala; f. 179v — 180v bis auf Fedeφroben leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel bzw. Ende des 13. Jahrhunderts vermutlich in Prüfening entstanden; er gelangte von der Regensburger Stadtbibliothek 1812 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek München. Literatur: R. Bergmann, in: Entstehung des Deutschen, S. 10; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 102, Nr. 901; E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 59, Nr. 37; StSG. IV, S. 536, Nr. 377. - Abbildung von f. 50v, 5r bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 112f., S. 55.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 71 Glossen (f. 116ra); Glossar durchgehend lateinisch-lateinisch; 67 Interlinearglossen teils über dem lateinischen Lemma, teils über dem lateinischen Interpretament, teils über beidem stehend; 4 deutsche Glossen im Glossarkontext. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (nach J.H. Gallee, S. XVII); mnd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 174; R. Bergmann, in: Entstehung des Deutschen, S. 25f.); ofrk. - o b d . ? (nach H. Reutercrona, S. 142); ahd. (nach F. Simmler, S. 45). Edition: StSG. III, S. 388f. (Nr. DCCCCXLII); vollständige Edition von R. Bergmann, in: Entstehung des Deutschen, S. l l f . Literatur: StSG. IV, S. 536, Nr. 377; R. Bergmann, in: Entstehung des Deutschen, S. 9 - 2 9 ; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; E. Meineke, Saint Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 342; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 174; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 142; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 45; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 721f.

563

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 3 1 0 8

StSG. 378

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 192 Blätter; 21,0 χ 15,5 cm; Halbledereinband; 2 Schließen (1 defekt); vorgängige Signatur auf Vorderdeckel Rat.

München

1098

civ. 108. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 11,0 cm; e i n - und zweispaltig; 26 Zeilen. - Schrift: gotische Buchschrift des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 1 6 7 v Prudentius, Werke; f. 168r-191r Glossen zu Prudentius, Werke; f. 191v, 1 9 2 r - v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; er gelangte von der Regensburger Stadtbibliothek 1812 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 105, Nr. 919; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 142; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 107; StSG. IV, S. 536, Nr. 378.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 36 Glossen (f. 5 r - 1 5 1 r ) zu Prudentius, Werke; davon 29 interlinear und 7 marginal stehend; Prudentius-Texte durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 594f. (Nr. DCCCXVI). Literatur: StSG. IV, S. 536, Nr. 378; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 105; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 14 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 151; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 32; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 107, 109; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272.

564

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 0 1 8

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 199 Blätter; 39,5 χ 30,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Spuren von runden Beschlägen an den Ecken; Reste von 2 Schließen; Kettenring erhalten. — Einrichtung: Schriftspiegel 28,0/29,5 χ 20,5/22,5 cm; zweispaltig; 3 1 - 3 2 Zeilen; einige Initialen in blauer, roter, grüner Farbe und in Gold, fünf— bis siebenzeilig, Blätter und Ranken; Hauptinitiale f. 3va über 28,0 χ 5,0 cm zusätzlich mit Silber; f. 75ra,

München

1099

180rb Initialen in roter Federzeichnung; Überschriften in Capitalis rustica oder Capitalis quadrata, wechselnd in roter und schwarzer Farbe. — Schrift: spätkarolingische Minuskel aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—199v Bibel: Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium, Josue, Richter, Ruth. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte er 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 119, Nr. 1015; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Handschriften aus St. Emmeram in Regensburg, I. Clm 14000-14130, S. 44f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 85.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 19 Interlinearglossen (f. 5 1 v b - l l l v a ) zur Bibel; davon 8 Glossen (f. 5 I v b - 6 5 v b ) zu Exodus; 10 (f. 83ra-86vb) zu Leviticus; 1 (f. 11 Iva) zu Numeri; von gleicher Hand auch vereinzelt lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 85; Korrekturen dazu im Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Handschriften aus St. Emmeram in Regensburg, I. Clm 14000-14130, S. 44. Literatur: Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Handschriften aus St. Emmeram in Regensburg, I. Clm 14000-14130, S. 44; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 85; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

565

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 0 6 6

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 192 Blätter (f. 192a Pergamentstreifen 7,5 χ 21,5 cm); 32,0 χ 24,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Spuren von Beschlägen an den Ecken; Reste von 2 Schließen; Kettenring

München

1100

erhalten. — Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/24,0 χ 15,0/16,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; 2-4zeilige rote Majuskeln, gelegentlich mit spärlicher Verzierung; rote Überschriften in Capitalis rustica; Griffelzeichnungen auf f. 2r, 39v, 99v (Blätter), f. 3r, 29r, 38v (Köpfe), f. 15lv (Frauengestalt), f. 105v (Kreis). Schrift: spätkarolingische Minuskel von 2 Händen (f. l r - 4 8 v und f. 4 9 r 192v) aus dem frühen 11. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 8 2 v Christian von Stablo, Expositio in Mattheum; f. 1 8 2 v 189r Christian von Stablo (?), Expositio brevis in Lucam; f. 189r-192v Christian von Stablo (?), Expositiuncula in Johannem. Geschichte: Codex der Schrift nach im frühen 11. Jahrhundert in Westdeutschland entstanden; im 13. Jahrhundert ist er in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg nachweisbar, worauf ein Besitzeintrag auf f. 192ar weist; im 14. Jahrhundert ist der Codex im St. Emmeramer Bibliothekskatalog eingetragen; im Zuge der Säkularisation gelangte er 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 85; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 110; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 124, Nr. 1062; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Handschriften aus St. Emmeram in Regensburg, I. Clm 14000 —14130, S. 153-155; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 86.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 88v) zu Christian von Stablo, Expositio in Mattheum; gelegentlich lateinische Interlinearglossen; zahlreiche lateinische Randnotizen. Zeit und Ort: Glosse im frühen 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 86. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 86; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

566

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 1 1 7

StSG. 379

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 208 Blätter sowie ein ungezähltes Vorsatzblatt; 30,5 χ 25,5 cm; nach f. 3 ein Blatt in der Zählung übersprungen (f. 3a);

München

1101

mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Spuren von Beschlägen an den Ecken; Reste von 2 Schließen; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. S. Em. 117\ vorgängige Signatur auf Rücken unten Β XXV. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,0 χ 17,5/18,5 cm; zweispaltig; 26 Zeilen; f. lr vierzeilige Überschrift in roter Capitalis quadrata und Capitalis rustica; vierzeilige rote Majuskel; mehrere dreizeilige rote Majuskeln und rote Überschriften in Capitalis rustica; gelegentlich Griffelkritzeleien. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit um 900. Inhalt: f. lr—208v Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium; f. 208v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach um 900 wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; später kam der Codex in die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; dort befand er sich spätestens 993, wie ein Eintrag in der Abbreviatio librorum Ramwolds bezeugt; der Codex ist auch in den mittelalterlichen Bibliothekskatalogen von St. Emmeram aufgeführt; von da aus im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 250, Nr. 3133; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 241; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 196; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 131, Nr. 1114; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 43; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 28f.; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Handschriften aus St. Emmeram in Regensburg, I. Clm 14000-14130, S. 308f.; StSG. IV, S. 536f., Nr. 379.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 22 Interlinearglossen [f. lra, lrb, Iva, 2rb, 3ara (6 Glossen), 3arb, 3ava, 4ra, 4va, 5vb, 6ra, 6rb, 9rb (2 Glossen), 14vb, 15ra (2 Glossen)] zu Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Lukas —Evangelium; zudem auch lateinische Interlinearglossen. Zeit und Ort: Glossen ζ. T. von Texthänden, ζ. T. etwas später im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 63; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. II, S. 24f. (Nr. DXXII). Literatur: StSG. IV, S. 536f., Nr. 379; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 164; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6, 60; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220.

München

1102 567

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 1 6 6

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1—71; Teil 2: f. 7 2 - 2 0 1 ; Pergament; 201 Blätter; 29,5 χ 21,0/21,5 cm; heller Ledereinband mit blindgepreßten Linien und Einzelstempeln aus dem 15. Jahrhundert; ehemals 2 Schließen; ein Metallbeschlag noch erkennbar; vorgängige Signatur B. LXXIV auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 21,6 χ 15,5/ 16,0 cm; Teil 2 22,0 χ 15,0 cm; einspaltig; f. l v - 3 v zweispaltig; f. l v - 7 1 v 3 3 - 3 4 Zeilen; f. 7 2 r - 2 0 1 v 2 5 - 2 7 Zeilen; Rankeninitiale auf f. 3v; mit Flechtwerk ausgefüllte Initiale auf f. 73r in roter, gelber und grüner Farbe; mehrere farbige Initialen in Teil 2; Überschriften in roter Farbe. - Schrift: Teil 2 vorkarolingische Minuskel mit Einfluß einer insularen, vielleicht irischen Vorlage von einer Hand aus dem Ende des 8. Jahrhunderts; Teil 1 karolingische Minuskel von einer Hand des 12. (nach K. Bierbrauer) oder des 13. (nach B. Bischoff) Jahrhunderts. Inhalt: f . lr Federproben; f. lv—71v theologische Schriften; f. 72r Besitzvermerk; f. 72v—201 ν Isidor von Sevilla, Kommentare zur Bibel, Altes Testament; darunter: zu Pentateuch. Geschichte: Einzelne Teile des Codex in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 2 Ende des 8. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg, Teil 1 im 12./13. Jahrhundert; ein Besitzvermerk des 11./12. Jahrhunderts auf f. 72r weist auf St. Emmeram in Regensburg; von dort aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 108, 122; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 126f.; K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 19f., Nr. 3; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 57; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 11; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 256; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 159; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 188f.; II, S. 236, 265; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 138, Nr. 1160; CLA. IX, S. 18, Nr. 1291; CLA. Supplement, Nr. 1291; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 90, 108; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 132; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 31, Nr. 31; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 296 [ = IV]; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 147; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 16. - Abbildung von f. 73r, 73v, 129r, 152r, 178v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 1 5 . 1 - 1 5 . 3 , 15.6, 15.7; Abbildung von f. 73r bei K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, Tafel 83; Abbildung von Initialen auf f. 73r, 178v bei K.

München

1103

Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 201f., S. 59; Abbildung von f. 178r bei CLA. IX; Abbildung von f. 73r bei K. Holter, Abb. 97; Abbildung einer Initiale auf f. 3v bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 54, S. 26.

Glossen Zahl und Art: Glosse in Textkommentar: 1 Interlinearglosse (f. 73r) zu Isidor von Sevilla, Kommentar zur Bibel, Pentateuch. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 159. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 22f.; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 159; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 16; F.J. Worstbrock, in; 2 VL. XI, Sp. 739.

568

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 1 7 9

StSG. 380

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter sowie 1 ungezähltes Vorsatzblatt; 29,5/30,0 χ 21,0/21,5 cm; Einband aus dem 15. Jahrhundert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; mit blindgepreßten Linien und Einzelstempeln versehen; Reste einer Schließe; Kettenring vorhanden; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. S. Em. 119. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 15,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; f. lr Ziercapitalis; Überschriften in Capitalis rustica und Unziale; zeilenweise wechselnd in roter und brauner Farbe; f. 2 r - 1 1 4 r zahlreiche verzierte Initialen mit Füllmustern und Besatzornamentik auf f. 2 r - 1 1 4 r . - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lv Fiebersegen; f. l r - 1 2 7 r Bibel, Paulusbriefe; f. 127v Schriften (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts möglicherweise in Nordostfrankreich entstanden; nach einem Katalogeintrag befand sich der Codex spätestens 1347 in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

München

1104

Literatur: Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 126, Nr. 244; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 251, Nr. 3137; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 189f., 235; II, S. 272; Catalogus Codicum Latinorum BibliothecaeRegiae Monacensis, II, 2, S. 140, Nr. 1173; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 402; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 190; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 141; StSG. IV, S. 537, Nr. 380. - Abbildung von Initialen auf f. 32v, 88r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 514f., S. 143.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 14 Glossen (f. l l r - 5 1 v ) zur Bibel, Paulusbriefe; davon 7 Glossen zu Römerbrief [interlinear f. llr, 13r, 14r (bfk- Geheimschrift), 16v {bfk—Geheimschrift), 17r, 19r (^-Geheimschrift), marginal f. 26r]; 7 Interlinearglossen zum 1. Korintherbrief [f. 32v ( ^ - G e h e i m schrift), 36r (2 Glossen), 40v, 44r, 50v, 51v]; Glossen von mehreren Händen eingetragen; Handschrift durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 108).

Edition: StSG. I, S. 759 (Nr. CCCCV), S. 762 (Nr. CCCCX). Literatur: StSG. IV, S. 537, Nr. 380; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 108; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643.

569

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 2 2 1

StSG. 381

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 60 Blätter; 29,0 χ 19,0 cm; Pappeinband mit Lederrücken; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. S. Em. 221. Einrichtung: wechselnde Einrichtungen; Schriftspiegel 23,0 χ 16,0 cm; e i n und zweispaltig; 28 Zeilen. - Schrift: wechselnde Schriften des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; Schriften (mit Neumen); lv —14r Ciclus lunaris; 14v —16v kalendarische Notizen; f. 17r—19v Jahrestafeln von 874-1063; f. 20r Orologium; f. 23r drei Rezepte; f. 2 3 v - 6 0 v Hrabanus Maurus, De computo.

München

1105

Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert in St. Emmeram in Regensburg entstanden; von da aus im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 251, Nr. 3141; B. Bischoff, Die südostdeutschenSchreibschulenund Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 2 2 2 - 2 2 4 ; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 174; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXII, 504; Catalogus CodicumLatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 145f., Nr. 1214; A. Cordoliani, A L M A . 17 (1943) S. 65, 68; W . M . Stevens, BW. 8 (1972) S. 2 9 7 - 2 9 9 ; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. lOOf., 110; StSG. IV, S. 537, Nr. 381. - Abbildung von f. 25r bei M. Rissel, in: Hrabanus Maurus und seine Schule, Abb. 4, S. 152.

Glossen Zahl und Art: Wort in Gebrauchstext: 1 Wort im Kontext eines lateinischen Rezepts (f. 23r). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 370 (Nr. MLXC). Literatur: StSG. IV, S. 537, Nr. 381; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 99, 102, 105, 110, 112.

570

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 2 5 3

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 106 Blätter; gezählt I, 1 - 1 0 5 ; 29,5 χ 22,0 cm; heller Ledereinband mit Spuren von Beschlägen; Reste von 2 Schließen und Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 253 C. LXXII. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 17,5 cm; zweispaltig; 31 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von der Hand des Schreibers Deotpert aus dem 4. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. I Vorsatzblatt und f. 105 Nachsatzblatt aus einem liturgischen Codex; f. lr—5r Isidor von Sevilla, Epistola ad Massonem; Exzerpte aus Augustinus, Isidor von Sevilla, Gregor der Große u.a.; f. 5v leer; f. 5 r - 1 0 0 v Clemens I., Recognitiones (in der Übersetzung des Rufinus); f. 58r am unteren Rand Federprobe; f. lOOv-104ν Clemens I., Epistola ad Jacobum fratrem domini (in der Übersetzung des Rufinus).

München

1106

Geschichte: Codex der Schrift nach im 4. Viertel des 9. Jahrhunderts von Deotpert (um 889) unter Bischof Ambricho (864-891) in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg geschrieben; nach einem Besitzvermerk auf f. 104v wurde die Handschrift St. Emmeram von dem Presbyter Louganbert geschenkt; von St. Emmeram aus im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 84; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 159; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 252, Nr. 3145; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 123, 186, 222f.; II, S. 240; Catalogus CodicumLatinorum BibliothecaeRegiae Monacensis, II, 2, S. 150, Nr. 1245; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 43, 162; H. Fromm, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 53; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 86; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 60.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 4 Glossen. - Textglossierung: 3 Glossen (f. 7v — 68v) zu Clemens I., Recognitiones (in der Übersetzung des Rufinus); davon 2 Glossen (f. 7v, 30r in Punktgeheimschrift) interlinear und 1 (f. 68v) marginal stehend. - Einzel wort: Wort auf f. 58r interlinear zu einer am unteren Rand stehenden Federprobe; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl Ende des 9. Jahrhunderts in St. Emmeram eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 159; Nachtrag einer Glosse bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 86. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 159; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 86; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

571

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 2 7 2

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 192 Blätter; 28,0 χ 18,8 cm; heller Ledereinband des 15. Jahrhunderts mit 2 Schließen und Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. S. Em. 272. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 13,0/14,0 cm; überwiegend einspaltig; 3 2 - 5 5 Zeilen; Dedikationsbild

München

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auf f. lr; Huldigungsinitialeauf f. lv. - Schrift: Minuskel aus dem 1. Viertel des 11. Jahrhunderts von der Hand des St. Emmeramer Mönchs Hartwic. Inhalt: Lehrbücher der Artes liberales, darunter f. 1 0 v - 6 2 r Boethius, De musica; f. 6 5 v - 9 1 r Cicero, De inventione; f. 9 4 r - 1 2 8 v Boethius, Kommentar zu Cicero, Topica; f. 129r-137r Boethius, Introductio in cathegoricos sillogismos; f. 137r—148v Boethius, De hypotheticis syllogismis; f. 1 4 9 r 153r Boethius, De definitione, sowie kürzere Texte von Hucbald, Beda, Adalbold von Utrecht, Adalbero von Laon u. a.; f. 184r-192r Priscian, Institutio de arte grammatica (De constructione); f. 192v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 11. Jahrhunderts von dem St. Emmeramer Mönch Hartwic in Chartres unter Bischof Fulbert (1007 — 1029) geschrieben; nach dem Dedikationsbild auf f. lr schenkte Hartwic die Handschrift der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbiblitohek in München. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, Nr. 98; M. Bernhard, in: Schule und Schüler im Mittelalter, S. 20f.; L. Bieler - B. Bischoff, Celtica 3 (1956) S. 218; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 80; B. Bischoff, Paläographie, S. 283; P. Bloch, in: Das erste Jahrtausend, Textband I, S. 488; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 512; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 152f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 152f., Nr. 1264; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 740; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 71; A. von Euw, in: Festschrift zum tausendsten Todestag des seligen Abtes Gregor, S. 205; S. Gallick, Manuscripta 18 (1974) S. 88; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 116; Ν. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 137-139; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 524; M. Huglo, Scriptorium 42 (1988) S. 184-188; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 52, 125; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 85; U. Kuder, in: Regensburger Buchmalerei, S. 34f.; R. Mattmarai, Studie zur handschriftlichen Überlieferung von Ciceros «De inventione», S. 175; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 87; F. Mütherich, in: Regensburger Buchmalerei, S. 34f., Nr. 19; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 232f.; III, 2, S. 36; Musik in Bayern, II, S. 186f., Nr. 169; M. Passalacqua, I codici di Prisciano, S. 176-178, Nr. 397; J. Prochno, Das Schreiberund Dedikationsbild, I, S. 92, 101; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 274; The Theory of Music, III, S. 110—113; A. Vernet, in: La cultura antica nell'occidente latino, S. 102; A. White, in: Boethius, S. 202. - Abbildung von f. lr bei A. von Euw, Abb. 35, S. 229; Abbildung von f. 27v bei M. Huglo, Tafel 19a; Abbildung von f. lr bei U. Kuder, Tafel 99; Abbildung einer ganzseitigen Miniatur bei J. Prochno, S. 92*.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 192r) zu Priscian, Institutio de arte grammatica (De constructione); Priscian—Text durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

München

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Edition: Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 87. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 87; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 476; A. Vernet, in: La cultura antica nell'occidente latino, S. 102.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 3 2 4

StSG. 382

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 70 Blätter; 28,0 χ 18,0/20,0cm; Halbledereinband; Reste einer Schließe; ehemals 1 Kette. - Einrichtung f. 3 6 - 7 0 : Schriftspiegel 22,0 χ 12,5/14,0 cm; 36 Zeilen; rote Zierrustica als Auszeichnungsschrift; mehrere kleine einfache Initialen in roter oder blaßgrüner Farbe; Füllornamentik aus mandelförmiger Bänderung und einem stufenbandähnlichen Muster. - Schrift: f. 1—35 Schrift des 14. Jahrhunderts; f. 3 6 - 7 0 karolingische Minuskel von einer Hand aus der Zeit um 850. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 9 v Schwebelinus, De modis significandi; f. 20r—33va Kommentar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 3 3 v a 35v Modus declinandi; f. 36r Federproben; f. 36v Vita des Boethius; Varro, Werk (Exzerpt); f. 37r—70v Boethius, De consolatione philosophiae (unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden: f. 1 - 3 5 im 14. Jahrhundert und f. 3 6 - 7 0 um 850; von dort aus im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 26 und passim; L. Bieler, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolatio, S. XIII, XXVII, 1 und passim; Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 68, Nr. 128; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 253, Nr. 3153; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 220; M.C. Bodden, ASE. 17 (1988) S. 227; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 341; G.L. Bursill —Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 153; G.L. Bursill-Hall, HiL. 16 (1989) S. 119; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 158, Nr. 1309; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 91; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 351; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 27, 29f.; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 35, 38, 88; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVII, XXIII, XXIX; StSG. IV, S. 537f., Nr. 382. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 37r bei K. Bierbrauer, Die vor-

München

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karolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Saatsbibliothek, Tafelband, Abb. 244, S. 69.

Glossen Zahl und Art: Textglossierang: 19 Glossen (f. 4 3 r - 6 7 r ) zu Boethius, De consolatione philosophiae; davon 14 Glossen interlinear und 5 marginal stehend; zahlreiche lateinische Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 74 (Nr. DLXXVI). Literatur: StSG. IV, S. 537f., Nr. 382; W. Bach, Die althochdeutschen Boethiusglossen; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 32 und passim; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 172; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 106; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 83; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 203; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 84, 251.

573

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 1 4 3 4 5 StSG. 383 (Alt-)Bairisches Gebet

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Kalbspergament; 117 Blätter sowie je 2 ungezählte leere Papierblätter vorne und hinten; Blatt 7 später eingelegt; 27,5/28,0 χ 20,5 cm; mit rotem Papier überzogene Holzdeckel, Lederrücken mit blindgepreßten Linien; Einband aus dem 18. Jahrhundert; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschildchen D LXX. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 11,5/12,0 cm; 23 Zeilen; Überschriften in Monumentalcapitalis mit grün und gelb gefüllten Binnenräumen, Incipit und Explicit in roter Unziale; f. lv, 7rv drei ganzseitige Miniaturen mit Szenen aus dem Leben des Apostels Paulus; verzierte Initialen in roter, gelber und grüner Farbe; mit Flechtwerk und Tiermotiven auf f. 2 r - 1 0 4 r . — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; Gebet auf f. 117r wohl von einer Hand des 10. Jahrhunderts eingetragen. Inhalt: f. lr Notiz, Federproben; f. 2r—7v Praefatio zur Bibel, Paulusbriefe; f. 8r—117r Paulusbriefe; f. 65v Tauschurkunde (Anfang); f. 117r ( A l t - ) Bairisches Gebet; f. 117v Schatzverzeichnis.

1110

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Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte des 9. Jahrhunderts im rheinhessischen Gebiet, vielleicht in Mainz entstanden; nach der Sprache des Gebets auf f. 117r befand sich der Codex kurz nach 900 in Regensburg; im 11. Jahrhundert wurde er vermutlich im Frauenkloster Niedermünster aufbewahrt; später gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus kam sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 288; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 22, Nr. 88; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 117f., Nr. 230; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 253, Nr. 3155; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 100; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 239; II, S. 242, 272; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 160, Nr. 1328; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 22; L. Eleen, The Illustration of the Pauline Epistles, S. 13, 73f.; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 17, 49; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 291, Nr. 472; A. Masser, in: 2 VL. I, Sp. 275; Ch. de Merindol, CA. 35 (1987) S. 109; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 84, 106; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 157; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 18; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 41; Ch. Staiti, StM. Serie Terza 36 (1995) S. 704; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 310; G. Swarzenski, RK. 26 (1903) S. 482f.; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 25; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 72; StSG. IV, S. 538, Nr. 383. - Abbildung von f. 7v, von Initialen auf f. 77v, 58v, 88v, 95v, 99v und von f. lv, 7r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Tafel V, Abb. 483 - 4 8 9 , S. 5, 133-136; Abbildung von f. 7r, lv bei L. Eleen, Abb. 8, 135; Abbildung von f. lv bei A. Goldschmidt, Tafel 53; Abbildung der Initiale auf f. 88v bei G.L. Micheli, Abb. 259.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 Interlinearglossen (f. 1 9 v - 1 1 4 v ) zur Bibel, Paulusbriefe; davon 2 Glossen (f. 19v, 24v) zu Römerbrief; 2 Glossen (f. 30r) zu 1. Korintherbrief; 5 Glossen [f. 107v (2 Glossen), 112v, 113v, 114r] zu Hebräerbrief; Codex durchgehend von f. 2 r - 4 r , 8 r - 2 4 v sehr dicht marginal kommentiert und interlinear glossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Sankt Emmeram in Regensburg eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach R. Kögel, S. 590).

Edition: StSG. I, S. 759 (Nr. CCCCVI), S. 762 (Nr. CCCCXII), S. 783 (Nr. CCCCLXV). Literatur: StSG. IV, S. 538, Nr. 383; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 75; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur, I, 2, S. 590; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 156; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 25.

München

574

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 3 4 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 98 Blätter; 28,0 χ 21,0 cm; heller Ledereinband mit blindgeprägten ornamentalen Verzierungen; 1 Schließe; Spuren von Beschlägen und Kettenbefestigung; vorgängige Signatur auf Rückenschild D. LXXTV. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 15,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis; einfache rote Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 8 4 r Cassian, Institutiones; f. 8 5 r - 9 8 v Idungus, Liber de quattuor quaestionibus statum clericorum, monachorum et monialium spectantibus. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; von dort aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 109; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 161, Nr. 1332; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 30; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 87.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen (f. 29r) zu Cassian, Institutiones; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 87. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 87; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

München

1112 575

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 3 6 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 ; Teil 2: f. 7 - 1 6 8 ; Pergament; 168 Blätter; 26,5/27,0 χ 17,5 cm; heller Ledereinband mit blindgepreßten Linien und Eisenstempeln aus dem 15. Jahrhundert; Reste von 2 Schließen; ehemals 1 Kette; vorgängige Signatur auf Rückenschild D. LXXXIX. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,5/22,8 χ 11,5/12,5 cm; einspaltig; 2 2 - 2 4 Zeilen; rote und schwarze Unziale oder Zierunziale als Auszeichnungsschrift; zahlreiche verzierte Initialen in Rot, Gelb, Lila und Malachitgrün; mittelalterliche Federzeichnungen, ein Kranker auf einem Lager sowie ein Löwe auf f. 4v und 116r. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 6 v Homiliar (unvollständig); f. 6v Besitzvermerk; f. 7 r - 8 7 r Ephraem Syrus, Opera; f. 8 7 r - 9 3 v Caesarius von Arles, Sermones (58, 149); f. 93v—96v Historia Melchisedek; f. 9 7 r - 1 2 0 r Adhortationes patrum; f. 120v — 133r Passion des heiligen Quintinus; f. 133r-137v Vita Gaugerici episcopi; f. 138r-150r Visio Baronti monachi; f. 150r-157r Passion des heiligen Vitus; f. 1 5 7 r - 159v Passion der heiligen Sisinnius und Alexander; f. 160r-163r Passion der heiligen Eulalia; f. 163r —168r Caesarius von Arles, Homilie; f. 168v verschiedene jüngere Texte. Geschichte: Beide Teile des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden, Teil 1 wohl in Süddeutschland, Teil 2 in Bayern; ein Besitzvermerk des 12./13. Jahrhunderts auf f. 6v weist auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: C. Batlle, Die »Adhortationes sanctorum patrum«, S. 75, Nr. 018; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 95f., Nr. 186; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 253, Nr. 3158, 3159; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 159; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 239f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 162, Nr. 1347; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 352; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 69; Ch.D. Wright, The Irish Tradition in Old English Literature, S. 82f. - Abbildung von Initialen auf f. 93v, 97r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 381, 383, S. 103.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 20 Interlinearglossen (f. 1 4 0 v - 156v) zur Visio Baronti und zur Passion des heiligen Vitus; Glossen mit einem harten Rötel

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1113

eingetragen; des weiteren einige unlesbare Glossen; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (Halle 1928), S. 159f. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (Halle 1928) S. 159f.; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 10.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 3 7 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 113 Blätter; 27,0/27,5 χ 19,5 cm; heller Ledereinband mit blindgepreßten Linien und Einzelstempeln aus dem 15. Jahrhundert; 2 Schließen; Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschildchenis. 2. - Einrichtung; Schriftspiegel 22,0/22,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; als Auszeichnungsschrift rote Unziale; Buchbeginn mit Zeilen aus Zierbuchstaben und Zierkapitalis mit rot, gelb und blau gefüllten Binnenräumen; zahlreiche verzierte Initialen in roter, gelber und blauer Farbe; ganzseitige, mit Flechtband gefüllte Initiale auf f. 2v; bis f. 46r Textanfänge mit Initialmajuskeln mit zweifarbig gefüllten Binnenräumen, rot umpunktet. Schrift: frühe karolingische Minuskel von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—113v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (I—XX). Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Murbach entstanden; nach einem Eintrag im Bibliothekskatalog befand sich der Codex seit 1347 in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 6; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 81f.; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 107f., Nr. 213; K. Bierbrauer - V. Bierbrauer, in: Herrschaft, Kirche, Kultur, S. 481; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 254, Nr. 3162; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 160; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 228f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 164, Nr. 1361; CLA. IX, S. 19, Nr. 1296; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59, 65; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 75, 81. -

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Abbildung von f. 2v und von Initialen auf f. 137r, 137v, 46r, 66v, 18v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 4 3 2 - 4 3 7 , S. 118f.; Abbildung von f. 94v bei CLA.; Abbildung von f. 2v bei K. Holter, Abb. 1.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 93 Glossen (f. 3r— llOv) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia ( I - X X ) ; davon 92 Griffelglossen, 1 Federglosse (interlinear, f. 34r), 88 Griffelglossen interlinear, 3 (f. 3r, 38r, 69r) marginal stehend; 1 (f. 99r) sowohl interlinear als auch marginal; weitere Glossen nicht lesbar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (Halle 1928) S. 160-163. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (Halle 1928) S. 160; CLA. IX, S. 19, Nr. 1296; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 69; E. Glaser, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 1 lf.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 8.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 3 8 6

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 247 Blätter sowie 1 ungezähltes Vorsatzblatt; f. 1 und 247 im 12. Jahrhundert ergänzt; 26,5 χ 18,0/18,5 cm; heller, stark verschmutzter, schmuckloser Ledereinband aus dem 15. Jahrhundert; Reste von 2 Schließen; ehemals eine Kette. — Einrichtung: Schriftspiegel: 19,5/20,0 χ 12,0/12,5 cm; 24 Zeilen; Auszeichnungsschrift: rote und schwarze Capitalis rustica, rote Monumentalcapitalis sowie rote Schriften mit goldsilbernen, schwarze mit grünen Binnenräumen; zwei reich verzierte Initialen in Gold, Silber, Grün und Rot auf f. 5v, 6r; rote Initialmajuskeln, bis f. 20r mit Gold und Silber; f. 5ν marginal Federzeichnung eines Vogels. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Haupthand aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—247v Homiliar; darunter: f. 3 lr—32r Sermo Petronii Episcopi Veronensis in natale Sancti Zeonis.

München

1115

Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts in der Umgebung von Regensburg, wohl in der Benediktinerabtei St. Emmeram entstanden; f. 1 und 247 wurden im 12. Jahrhundert ergänzt; die Handschrift befand sich nach einem Eintrag im Bibliothekskatalog von Dionysius Menger 1500/1501 in St. Emmeram; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 217a; K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 15, 22, Nr. 10; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 68f., Nr. 130; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 254, Nr. 3166; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 130; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 227f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 164, Nr. 1368; F. Dolbeau, RB. 96 (1986) S. 2 7 - 2 9 ; R. Etaix, Homeliaires patristiques latins, S. 6 0 6 - 6 1 3 , 616; R. Etaix, Scriptorium 40 (1986) S. 4 — 11, 14; A. von Euw, in: Festschrift zum tausendsten Todestag des seligen Abtes Gregor, S. 186; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 354; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 88; G. Swarzenski, RK. 26 (1903) S. 405. - Abbildung von f. 6r bei K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, Tafel 1, und bei R. Etaix, Homeliaires patristiques latins, Tafel 1; Abbildung von f. 5v, 6r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 246f., S. 70f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 32r) zu dem Sermo Petronii Episcopi Veronensis in natale Sancti Zeonis; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in St. Emmeram eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 88. Literatur: N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 157; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 88; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 3 8 8

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen: Teil 1: f. 1 - 1 1 2 ; Teil 2: f. 113-238; Pergament; 238 Blätter; 26,5/27,5 χ 16,5 cm; heller, blindgepreßter Leder-

1116

München

einband mit Einzelstempeln aus dem 15. Jahrhundert; ehemals eine Kette; Reste von 2 Schließen; vorgängige Signatur auf Rückenschild E l l . — Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 21,5 χ 12,0 cm; ab f. 184r z w e i - oder vierspaltig; 30 Zeilen; Ziermajuskeln und Hohlcapitalis als Auszeichnungsschrift; zahlreiche verzierte Initialen (f. 172v-214r); zwei kleine Initialen mit Bänderung (f. 133v, 162r). — Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; Teil 2 karolingische Minuskel von einer Hand aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; f. 1 —7 von einer Hand des 12. Jahrhunderts ergänzt. Inhalt: f. l r - 1 1 2 v Pseudo - Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Paulusbriefe; f. 113r—172r Pseudo—Hieronymus, Expositio Evangeliorum; f. 172v-183v Physiologus; f. 184ra-222vb alphabetisches Glossar (A-P); f. 223ra-227va Erklärungen hebräischer und griechischer Namen; f. 227va-228rb hebräische Gewichtsbezeichnungen; f. 228rb—230rb alphabetisches Glossar (A—F); f. 230rb—238vd Pseudo—Cicero, Liber de synonymis ad L. Victurium. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts, vielleicht in der Benediktinerabtei St. Emmeram (sicher nicht in Salzburg), Teil 2 Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in Nordwestdeutschland entstanden; f. 1 - 7 im 12. Jahrhundert ergänzt; nach einem Eintrag im Bibliothekskatalog von Dionysius Menger 1500/1501 befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei St. Emmeram, bevor sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangte. Literatur: BHM., Nr. 219, 472; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsibliothek, Textband, S. 123, Nr. 238; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 254, Nr. 3171, 3172; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 240f.; II, S. 242; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 165, Nr. 1370; N. Henkel, Studien zum Physiologus im Mittelalter, S. 25, 29; A.K. Kavanagh, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 127, 129; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 88; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 344; III, 1, S. 198; G. Orlandi, in: L'uomo di fronte al mondo animale, II, S. 1071; Ch. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 625; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 129.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. 238va) zu PseudoCicero, Liber de synonymis ad L. Victurium; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse Mitte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 88. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 88; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

München

579

1117

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 3 9 5

StSG. 384

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 8 ; Teil 2: f. 8 9 - 2 0 9 ; Pergament; 209 Blätter; 26,5 χ 19,0 cm; heller Ledereinband mit ornamentalen Verzierungen; 2 Schließen, ehemals an Kette; vorgängige Signaturen auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 395 sowie Ε. XVIII. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 15,0 cm; e i n - und zweispaltig; 24 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis; rote Initialen. - Schrift: 10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 8 8 r Prudentius, Cathemerinon und Peristephanon; f. 8 8 v - 8 9 r leer; f. 89v-209v Prudentius, Werke. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 166, Nr. 1377; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 415; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 135, 139 und passim; Η. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 16; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 63; B. Meineke, in: Semantik der syntaktischen Beziehungen, S. 55; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 172; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften,S. 74, 78, 106, 133; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1274; StSG. IV, S. 538, Nr. 384.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2463 Glossen (f. l r - 2 0 9 r ) zu Prudentius, Werke; davon 2266 interlinear und 197 marginal stehend; Glossen in Teil 1 von verschiedenen Händen, auch der des lateinischen Kommentators; in Teil 2 fast ausschließlich von derselben Hand wie die lateinischen Scholien; Glossen teilweise abgeschrieben aus der Handschrift Paris, Bibliotheque Nationale Nouv. acquis, lat. 241 (Katalog Nr. 771); Codex durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair.-alem. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 109; G. Müller, PBB. 79, S. 309; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 135; E. Steinmeyer, S. 21; R. Stettiner, S. 108); alem. (nach H. Garke, S. 56); bair. (nach R. Kögel, S. 590; H. Reutercrona, S. 9). Edition: StSG. II, S. 4 1 3 - 4 7 4 (Nr. DCCXC).

1118

München

Literatur: StSG. IV, S. 538, Nr. 384; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 334; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 312; J. Berg, Die Althochdeutschen Prudentiusglossen; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 107, 118; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 310, 322, 324-326,328-333; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905)S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 5 5 - 5 7 , 6 9 - 7 3 und passim; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 38; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 26, 53; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 195, 197; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ), S. 182; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 56; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 18; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 606f.; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 204 - 206; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 488, 544, 573; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 142; H. Götz, in: R. Große - S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 6 6 - 6 8 , 85, 121, 153-155, 186, 191; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 400; R. Gusmani, HSp. 115 (2002) S. 113; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39f., 65f., 75, 88, 110, 134; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 168; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 124f., 129f.; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 137, 144, 147; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 83f. und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 237; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 203f., 210; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 40, 47, 78, 86; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 398, 401; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 90, 94 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 97, 122 und passim; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 590; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 185-189 und passim; I. Köppe, in: Das Wort in Text und Wörterbuch, S. 148; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 163; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13, 18; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 97; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 3 4 - 3 6 , 3 8 - 4 1 und passim; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 63; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 42, 44, 52 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 158, 167; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 79f., 90; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 205 und passim; Β. Meineke, in: Semantik der syntaktischen Beziehungen, S. 5 4 - 8 1 ; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 24; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 70 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 135; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 61; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 98; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 202; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271; H. Palander, Die althochdeutschenTieraamen, I, S. 168; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41f., 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 9; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 39 und passim; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 23 und passim; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 151; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 192; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 102; E. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 144; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. Iii., 128; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung,S. 137, 169; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 33; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 122; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften,

München

1119

S. 140, 142; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 7f., 55f.; Ch. Staid, in: Theodisca, S. 172; E. Steinmeyer, ZDA. 16 (1873) S. 21; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 106, 108f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 672, 685, 697; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1 2 7 2 - 1275;H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 84; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 353, 359; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 219; H. Tiefenbach, BNF. NF. 15 (1980) S. 72; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 208, 258f.; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 25, 34; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 60.

580

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 0 1

StSG. 385

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen: Teil 1: f. 1 - 2 8 ; Teil 2: f. 2 9 - 1 5 3 ; Teil 3: f. 1 5 4 - 1 6 8 ; Teil 4: 1 6 9 - 1 8 2 ; Pergament; 182 Blätter sowie je 2 zusätzliche Papierblätter vorne und hinten; 25,2/25,5 χ 18,0/19,2 cm; Halbledereinband; Deckel mit buntem Papier überzogen; Reste einer Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. S. Em. 401. - Einrichtung Teil 3: Schriftspiegel 22,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 30 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen; Teil 1 aus dem 1 0 . / I L , Teil 2 aus dem 3. Viertel des 9., Teil 3 aus dem 9./10. Jahrhundert; Teil 4 in gotischer Schrift aus dem 14. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 2 8 v Boethius, Kommentar zu Aristoteles, De interpretatione (Peri hermeneias); f. 29r leer; f. 29v Schemazeichnung; f. 3 0 r - 1 2 5 r Boethius, Institutio arithmetica; f. 126v-153v Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii (IV); f. 154r-168v Clemens Scottus, Ars grammatica; f. 169r-179v Petrus von Dacien, Commentarius in Algorismum Johannis de Sacrobosco; f. 180r—182v De nobilitate astronomiae. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 1 0 . / I L , Teil 2 im 3. Viertel des 9. (in Frankreich?), Teil 3 im 9./10., Teil 4 im 14. Jahrhundert; Signaturen auf dem Buchrücken und f. Ir weisen auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: S. Balle, CIMA. 44 (1983) S. 151 —173;R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; M. Bernhard, in: Scire litteras, S. 23; L. Bieler - B. Bischoff, Celtica 3 (1956) S. 216; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 255, Nr. 3177f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 83; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 167, Nr. 1383; J.F. Kenney, The Sources for the Early

München

1120

History of Ireland, I, S. 537f.; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 94f.; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 879; StSG. IV, S. 538f., Nr. 385.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 14 Interlinearglossen (f. 154r-167v) zu Clemens Scottus, Ars grammatica; Handschrift enthält nach B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 255, Nr. 3177, in Teil 2 "reichliche Glossen, darunter ahd., wohl s.X", die noch nicht ediert sind. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 29).

Edition: StSG. IV, S. 325f. (Nr. DCXVIP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 538f., Nr. 385; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-BearbeitungNotkers des Deutschen, I, S. 82; M. Bernhard, in: Scire litteras, S. 23; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29.

581

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 0 7

StSG. 386

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 111 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; 25,8 χ 19,5 cm; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdekkel; 2 Schließen; Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschild E.XXX. Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/20,0 χ 13,3/16,0 cm; f. l r - 4 r , f . l 3 r - l l l v einspaltig; f. 5 v - 1 2 v zweispaltig; f. l r - 4 r 3 0 - 3 3 Zeilen; f. 5 v - 1 2 v 23 Zeilen; f. 13r— 11 lv 2 4 - 2 8 Zeilen; Ochsenkopf-Wasserzeichen auf der Innenseite des Einbandes; Federzeichnung eines Kopfes auf der Versoseite des ungezählten Blattes; zahlreiche kleinere Initialen am Anfang eines neuen Abschnittes. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; f. 74v (teilweise)-76v Nachtrag von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Hymnen (mit Neumen); f. l r - 4 r Glossar zu den Canones; f. 4 v - 5 r leer; f. 5v Nomina metropolitanorum civitatum; f. 5 v - 7 4 v Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (bis zum Africanum); f. 3 5 v - 3 6 r leer; f. 41r 6 Zeilen Schrift; f. 4 1 v - 4 2 r leer; untere Hälfte von f. 74v, 7 5 r - 7 6 v Interrogatio quorundam episcoporum; Responsio Leonis; f. 7 7 r - l l l v Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis.

München

1121

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl im westdeutschen Raum entstanden; von der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 255, Nr. 3180; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in derKarolingerzeit, II, S. 242; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 40; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 167f., Nr. 1389; L. Holtz, RPh. 45 (1974) S. 62; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 15; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 511; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 124; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 438; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 539, Nr. 386.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 45 Glossen (f. l r - 3 v ) in dem ca. 170 Zeilen umfassenden Glossar zu den Canones; davon 1 Glosse (f. lv) interlinear, 1 (f. lv) marginal und 43 (f. l r - 3 v ) im Kontext stehend. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossartext in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 255; H. Garke, S. 63; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 25); bair.-frk. (nach G. Baesecke, II, S. 198); frk. oder alem. Bearbeitung einer bair. Vorlage (nach. C. Wesle, S. 118); frk. (nach J. Franck, S. 7). Edition: StSG. II, S. 9 7 - 1 0 4 (Nr. DXC). Literatur: StSG. IV, S. 539, Nr. 386; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 50f., 56; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 198; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 404; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. des Oxforder Bodleiana, S. 75; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 239f., 247f., 250f.; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 143; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 125; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 144; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 438; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 118; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 298.

München

1122 582

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 0 9

StSG. 387

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 128 Blätter; 26,5 χ 18,0 cm; heller Ledereinband mit einfachen Zierlinien; Reste einer Schließe und eines Kettenrings; vorgängige Signaturen auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 409 sowie Ε. XXXII. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/20,0 χ 11,0/12,0 cm; einspaltig; 2 1 - 2 3 Zeilen. - Schrift: Mitte und 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben, Besitzvermerk; f. l v - 1 2 8 r Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 128r-128v alphabetisches Register von jüngerer Hand. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte und im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; f. 9 - 1 4 und f. 128 im 12. Jahrhundert ergänzt; Besitzvermerke des 13./14. Jahrhunderts auf f. lr, 60v und 117v weisen auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriftendes neunten Jahrhunderts, II, S. 255, Nr. 3181; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 79; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 122f., 222f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 168, Nr. 1391; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 40; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 21; StSG. IV, S. 539, Nr. 387. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 104v bei B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen, I, Tafel VHIb.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 15 Große, Regula pastoralis; davon 11 Glossen), 91r (2 Glossen), 91v, 92r, 16r, 47r, 119v (2 Glossen)] stehend; glossiert.

Glossen (f. 16r-119v) zu Gregor der Glossen interlinear [f. 16r, 18v, 90r (2 97v (2 Glossen), 98r] und 4 marginal [f. Handschrift sonst nur spärlich lateinisch

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 242 (Nr. DCLII). Literatur: StSG. IV, S. 539, Nr. 387; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 303; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 43; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 29, 114; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 76f.

München

5 8 3 (I)

1123

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 2 0 [F. 1 - 2 0 ]

StSG. 388

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 10 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1 [zu Teil 10 sieh Katalog Nr. 583 (II)]; Pergament; 20 Blätter; 25,5 χ 17,5/18,0 cm; Zählung von 1 bis 20 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zur Hälfte mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 420 sowie EXLIII. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,7/22,0 χ 13,2/14,0 cm; einspaltig; 3 0 - 3 3 Zeilen; f. lr verzierte Initiale; zahlreiche kleine, zum Teil leicht verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von zwei insular beeinflußten Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 5 r Beda, De arte metrica; f. 1 5 r - 2 0 v Beda, De schematibus et tropis. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in Deutschland (möglicherweise nach irischer Vorlage) entstanden; Codex von der Benediktinerabtei St. Emmeram aus im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 256, Nr. 3185; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 242; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 294, 333; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 170, Nr. 1402; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 740; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 71; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 133; StSG. IV, S. 539f., Nr. 388.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 17 Glossen (f. 16r-19r) zu Beda, De schematibus et tropis; davon 1 Glosse (f. 16r) marginal und 16 interlinear stehend; 14 Glossen in bflc—Geheimschrift; Handschrift auf denselben Seiten auch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 48f. (Nr. DLVIII). Literatur: StSG. IV, S. 539f., Nr. 388; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 146.

München

1124 5 8 3 (II)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 2 0 [F. 1 6 2 - 1 9 9 ]

StSG. 388

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 10 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 10 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 583 (I)]; Pergament; 38 Blätter; 26,0 χ 17,5 cm; Zählung von 162 bis 199 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zur Hälfte mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 420 sowie EXLIII. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 9,0/14,0 cm; einspaltig; 3 4 - 4 5 Zeilen; f. 162r verzierte rote Initiale; zahlreiche kleine, zum Teil leicht verzierte Initialen; rote Überschriften, rubrizierte Versanfänge. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 11. Jahrhundert. Inhalt: f. 162r-193r Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis ( I - V ) ; f. 193r-199r Avitus von Vienne, Versus de consolatoria castitatis laude (I—VI); f. 199v Federproben. Geschichte: Teil 10 des Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; Codex von der Benediktinerabtei St. Emmeram aus im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 170, Nr. 1402; StSG. IV, S. 539f., Nr. 388.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 14 Glossen [f. 162r, 163r (2 Glossen), 163v, 164v, 165r, 165v, 166r (2 Glossen), 166v, 167r, 168r, 169v, 170r] zu Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis (I—V); davon 1 Glosse (f. 165v) marginal und 13 interlinear stehend; sporadisch lateinische Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 4 (Nr. Dil). Literatur: StSG. IV, S. 539f., Nr. 388; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 32, 48.

München

584

1125

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 2 5

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 159 Blätter sowie 1 ungezähltes Pergamentstück nach f. 132, das nach einem Verweiszeichen und der Beschriftung der Versoseite zu f. 133 gehört; 26,2/26,4 χ 16,2/17,0 cm; Zählung von 1 bis 159 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ältere unregelmäßige Zählung in roter Farbe jeweils in der Mitte des Blattes; mit Leder überzogene Holzdeckel; Einbandrücken stark beschädigt; ehemals 1 Kette und 1 Schließe, die lose in der Handschrift liegt. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,3/20,5 χ 12,5/13,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Initialen am Anfang der einzelnen Bücher sowie teilweise Überschriften in roter, gelber und blauer Farbe; f. lv reich verzierte Initiale in gelber, roter und blauer Farbe. - Schrift: frühkarolingische Minuskel von einer Hand, vermutlich der des Schreibers Maccho, aus dem 8./9. Jahrhundert; wenige Stellen in vorkarolingischer Minuskel unter insularem Einfluß von 3 weiteren Händen. Inhalt: f. lr F e d e r - und Farbproben; f. l v - 1 5 9 v Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Jeremias. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8,/9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; ein Besitzvermerk des 10. Jahrhunderts auf f. 159r weist ebenfalls auf St. Emmeram; nach einem Eintrag auf f. 159r ist die Handschrift vermutlich von einem Schreiber namens Maccho geschrieben worden; von St. Emmeram aus gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 290; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 23; BHM., Nr. 211; L. Bieler, Scriptorium 16 (1962) S. 330; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 24, 26, 28, 65, 130; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 59, Nr. 106; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 256, Nr. 3191; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 1 9 0 - 1 9 3 , 220; II, S. 236f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 182; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 170, Nr. 1407; CLA. IX, S. 19, Nr. 1297; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59, 65; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 34; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 16. Abbildung einer Initiale auf f. lv bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 216, S. 61; Abbildung von f. 34v bei CLA.

München

1126

Glossen Zahl und Art: Glossen zu Textkommentar: 30 interlinear stehende Griffelglossen (f. l v - 1 0 3 r ) zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Jeremias; 10 weitere, vermutlich althochdeutsche Glossen noch nicht entziffert; neben schwach eingedrückten Griffelglossen sind die Ritzungen zum Teil recht kräftig; gelegentlich kommt auch Griffelfärbung vor, was auf mehrere Glossatoren schließen läßt. Zeit und Ort: Glossen im 8./9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 89f.; Berichtigungen und Nachträge bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 89 — 93. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 23; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen; Nachträge, S. 89f.; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 172f.;J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 35; K. Siewert, Glossenfunde, S. 78, 8 9 - 9 5 , 174; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15: H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 16; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 304.

585

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 2 7

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 135 Blätter; 25,0 χ 18,5 cm; lederüberzogene Holzdeckel mit Blindprägung mit Resten einer Schließe und Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschild Rat. S. Em. 427. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; Überschriften in roter und schwarzer Capitalis. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 0 3 r Hinkmar von Reims, Epistola ad Carolum Calvum de cavendis vitiis; f. 103r-135v Caesarius von Arles, Homilie IX (ad monachos). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regens-

München

1127

burg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 171, Nr. 1409; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 90.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 21r) zu Hinkmar von Reims, Epistola ad Carolum Calvum de cavendis vitiis, in sonst unglossiertem Codex. Zeit und Ort: Glosse in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts wohl in St. Emmeram zu Regensburg eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 90. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 90; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 242, 336.

586

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 2 9

StSG. 389

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 228 Blätter; Blätter 1 — 82 Palimpsestblätter; 25,0 χ 18,0 cm; restaurierter Ledereinband mit 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/22,0 χ 14,5/15,0 cm; meist zweispaltig; durchschnittlich 52 Zeilen. — Schrift: irische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; ursprüngliche Schrift der Palimpsestblätter in irischer Majuskel aus dem 7 . - 8 . Jahrhundert (nach CLA.) bzw. aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts (nach B. Bischoff); ursprüngliche Schrift des verkehrt eingehefteten mit 63 und 72 gezählten Palimpsestbifolium aus einer anderen Handschrift in insularer Minuskel aus dem 8. oder 9. Jahrhundert; Federproben auf f. 194r und 218v von einer Hand aus dem 11. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Federproben; f. lv—2v alphabetisch geordnete Namenserklärungen zur Bibel, Apostelgeschichte, Matthäus- und Markus-Evangelium; f. 3 r - 2 1 4 v a Liber Glossarum; f. 214vb—220vb Decerptio de libro Haebraicarum quaestionum; f. 221ra—221va Hieronymus, Explanatio fidei ad Agustinum et Alipium episcopos missa; f. 221vb Glossar zu Fulgentius, Expositio sermonum antiquorum; f. 222r—226v Glossae Abactor; f. 226v Formata;

1128

München

griechisches Alphabet; f. 227r Hieronymus, De utilitate grammaticae artis; f. 227v De coniugationibus Grecorum; f. 228rv De obscuris signis. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl von einem irischen Schreiber in der Benediktinerabtei Reichenau geschrieben; gegen Ende des 9. Jahrhunderts gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus kam sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: J. Autenrieth, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 906f.; J. Autenrieth, in: Paläographie 1981, S. 151; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 83f.; BHM., Nr. 200; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 257, Nr. 3193; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 243f.; II, S. 242f.; B. Bischoff, Paläographie, S. 114; A. Breen, Scriptorium 41 (1987) S. 189, 197; T.J. Brown, ASE. 1 (1972) S. 241; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 205; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 224; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 292f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 171, Nr. 1411; CLA. IX, S. 19, Nr. 1298; P. Degni - A. Pen, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 740; A. Dold - L. Eizenhöfer, Das irische Palimpsestsakramentar; L. Eizenhöfer, SE. 17 (1966) S. 3 5 5 - 3 6 4 ; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 4; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, I, S. 1 6 2 - 1 6 4 , Nr. 211; K. Gamber, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 541 f.; K. Gamber, Sakramentartypen, S. 23; K. Gamber, Scriptorium 30 (1976) S. 3f.; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 140; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 19; M. Huglo, Scriptorium 55 (2001) S. 16f., 25; B.M. Kaczynski, Speculum 58 (1983) S. 1015; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 678; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 355; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, II, S. 504; J.A. McGeachy Jr., Speculum 13 (1938) S. 310, 314f.; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 32, 34, 36; D. 0 Croinln, Eigse 33 (2002) S. 75; D. 0 Croinin, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 26; G. de Poerck, Scriptorium 18 (1964) S. 12; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, ΠΙ, 2, S. 305; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 8; G. Schepss, NAGG. 9 (1884) S. 174f. und passim; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 103; J. Splett, Samanunga-Studien,S. 7; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medü aevi, V, Nr. 7584; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen; StSG. IV, S. 540, Nr. 389. - Abbildung von f. 9r bei CLA.; Zeichnung von Initialen bei A. Dold - L. Eizenhöfer, Abb. 1 - 4 , S. 129*-132"; Abbildung von f. 2v, 39r, 64v, 61v bei A. Dold - L. Eizenhöfer, Tafel I - I V .

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 36 Glossen (f. 221v-226va). - Textglossar: 1 Glosse (f. 22lv) in dem Glossar zu Fulgentius, Expositio sermonum antiquorum. - Alphabetisches Sachglossar: 35 Glossen in dem ca. 1100 Artikel umfassenden Glossar Glossae Abactor (f. 222ra-226va); 8 Glossen [f. 222ra (2 Glossen), 222rc (3 Glossen), 222vb, 225vb, 226va] interlinear und 4 (f. 222va) marginal stehend; die übrigen im Kontext des Glossars; gelegentlich auch altirische Glossen.

München

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Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Simmler, S. 42).

Einordnung:

Obd. (nach H. Reutercrona, S. 125; F.

Edition: StSG. II, S. 162 (Nr. DCXXXIV); IV, S. 1 7 5 - 1 7 6 (Nr. MCLXXVII); Berichtigungen bei O.B. Schlutter, JEGP. 20 (19/21) S. 3 8 8 390 und bei W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 104-105; StSG. IV, S. 25 (Nr. MCLXXII); Identifikation der bei StSG. IV, S. 25, edierten Glosse (f. 54v) zum Liber Glossarum als lateinisch bei B. Meineke, BNF. 22 (1987) S. 22lf. Literatur: StSG. IV, S. 540, Nr. 389; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 89; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 5 6 - 5 9 , 78, 8 0 - 8 3 ; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 294; J.A. McGeachy Jr., Speculum 13 (1938) S. 3 1 6 - 3 1 8 ; Β. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 221f.; D. 0 Croinin, Eigse 33 (2002) S. 76; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 125; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; G. Schepss, NAGG. 9 (1884) S. 174; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 129, 157; O.B. Schlutter, JEGPh. 20 (1921) S. 3 8 8 - 3 9 0 ; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 497; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 103-105; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 73, 125; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 744; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 306; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 70.

587

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 3 4

StSG. 390

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 172 Blätter; 26,0 χ 16,0 cm; zur Hälfte mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; frühere Signatur auf Rückenschild E. LXVII. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 10,0 cm; überwiegend einspaltig; 26 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; f. lv Z. 1 - 2 in roter Capitalis; Z. 3 in roter Capitalis rustica; f. 102r Federzeichnung; Artikelanfänge rubriziert. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts; f. 157r Federprobe von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federprobe; f. l v - 1 7 2 v Glossen und Erklärungen zur Bibel, darunter: zu Genesis (f. l v - 8 r ) , zu Exodus (f. 8 r - l l v ) und zum Ecclesiastes (f. 5 3 v - 5 8 r ) ; Glossen und Erklärungen zu Hieronymus, Prologe zur Bibel; f. 157r Federprobe; f. 172v unten jüngerer Eintrag.

München

1130

Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; von dort aus im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 257, Nr. 3197; B. Bischoff, Die südostdeutschenSchreibschulenund Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 2 1 7 - 2 1 9 ; Catalogus CodicumLatinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 172, Nr. 1416; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 6; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 540, Nr. 390.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 8 Glossen in den den gesamten Codex füllenden Glossen und Erklärungen zur Bibel; davon 6 Glossen (f. lv—5v) zu Genesis, von denen 3 [f. lv (2 Glossen), 2r] interlinear, 3 [f. 2r, 5v (2 Glossen)] im Kontext stehen; 1 Glosse (f. l l r ) im Kontext zu Exodus; 1 Glosse (f. 57v) im Kontext zu Ecclesiastes. Zeit und Ort: Glossen wohl mit dem Glossar im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in St. Emmeram eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 250 (Nr. VIII Nachtr.), S. 254 (Nr. XXXVlP Nachtr.) - Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 3 2 - 3 4 (Nr. CCXXXIXa). Literatur: StSG. IV, S. 540, Nr. 390; B. Meineke, Basler Fragment, S. 151; E. Meineke, Saint—Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 50; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279.

588

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 5 6

StSG. 391

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 86 Blätter; 23,5 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 50, 60, 6 3 - 8 6 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 5 1 - 5 9 , 61 - 6 2 ursprünglich ungezählt, Zählung von jüngerer Hand ergänzt; Einband des 15. Jahrhunderts; schmuckloser Halbledereinband; 1 Schließe; keine vorgängigen Signaturen. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/19,0 χ 10,5/11,0 cm; f. 1 - 6 16,5 χ 10,0/11,0 cm; überwiegend

München

1131

einspaltig; in den kalendarischen Schriften mehrspaltig; f. 4 r - 5 v in 2 Doppelspalten; f. 6r in 3 Doppelspalten; 2 0 - 3 0 Zeilen; f. 4 r - 6 r 20 Zeilen; Überschriften in roter Unziale; f. 6 7 v - 7 4 r Stemmata und Schemata, u.a. zur Zeitrechnung und zur Sternkunde. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus den Anfangsjahren der Amtszeit von Bischof Baturich ( 8 1 7 - 8 4 8 ) ; f. 1 - 6 und f. 8 0 - 8 6 nach 823 bzw. in den letzten Jahren von Bischof Baturich geschrieben. Inhalt: f. l r - v Notiz über eine Schenkung Ludwigs des Frommen (f. lr bis auf einige Worte ausradiert); f. l v - 3 v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 4 r - 6 r Glossar zu Priscian, Institutio de arte grammatica, oder zu Donat, Ars grammatica, und zu Clemens Scottus, Ars grammatica; f. 6v leer; f. 7 r - 7 9 v komputistische Texte; f. 7v leer; f. 76r, 80r leer; f. 8 0 v - 8 6 r Annales St. Emmerami maiores; f. 86v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach um 820 in Regensburg entstanden; nach einem Eintrag im Bibliothekskatalog von Dionysius Menger 1 5 0 0 - 1 5 0 1 befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation kam sie 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 46, 52, 84; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 96f.; K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 20, Nr. 4; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 61, Nr. I l l ; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 12; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 257, Nr. 3202; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 274; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 193, 250, 263; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 180, 195 - 1 9 9 , 2 0 6 , 217; II, S. 237; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 159, 168; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. 188, 465, 486, 503, 514; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 388; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 175, Nr. 1438; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 59; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 132; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 740; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 90, 108; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 48f., 125; Ch.W. Jones, Bede, the Schools and the Computus, S. 209f. [=X]; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 223; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 356f.; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 95; G. MacGinty, in: Irland und die Christenheit, S. 78; Ρ. Ni Chathäin, in: Irland und die Christenheit, S. 482; D. 0 Croinin, in; Columbanus, S. 267; D. 0 Croinin, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 16f.; D. 0 Croinin, in: Tradition und Wertung, S. 2 0 - 2 2 ; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2544; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 540f., Nr. 391. Abbildung von f. 73r, 74r bei K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, Abb. 1, S. 16, und Tafel 84, sowie bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 222f., S. 63f.; Abbildung von f. 73rbei K. Holter, Abb. 101; Abbildung von f. 81v, 82r in Monumenta Palaeographica, 1. Serie, I, Tafel 1.

München

1132

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 141 Glossen in den lateinisch-deutschen Artikeln des insgesamt 215 Artikel umfassenden Glossars; 74 lateinisch-lateinische Artikel bei StSG. (zum Teil in Fußnoten) mitediert; 94 Glossen (f. 4 r a - 5 v b ) in dem Glossar zu Priscian, Institutio de arte grammatica (bei StSG. als grammatisches Sachglossar ediert, Identifizierung als Textglossar zu Priscian oder Donat abgelehnt); 47 Glossen (f. 5 v b - 6 r c ) in dem Glossar zu Clemens Scottus, Ars grammatica. Zeit und Ort: Glossare wohl im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach. G. Baesecke, S. 255; Th. Frings, S. 180; G. Müller - Th. Frings, S. 132; H. Reutercrona, S. 77; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. IV, S. 2 2 8 - 2 3 0 (Nr. MCCXVII), S. 326f. (Nr. DCXVIi Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 540f., Nr. 391; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 294; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 53; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 388, 390f., 3 9 3 - 3 9 8 ; T h . Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; H. Götz, in: R. Große — S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 186; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 657; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 207; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 132; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 223; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 77; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 156; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 2 5 ; H . Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 747; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 302.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 5 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 8 ; Teil 2: f. 4 9 - 6 1 ; Pergament; 61 Blätter; 23,0 χ 19,0 cm; Pergamentumschlag, in Pappfutteral. Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 21,0 χ 16,0 cm; 35 Zeilen; einspaltig. Schrift: Teil 1 aus dem 13. Jahrhundert, Teil 2 aus der 2. Hälfte des 9.

München

1133

Jahrhunderts; f. 59r, Z. 11, bis f. 61r von irischer Hand geschrieben; f. 60 ist Palimpsest. Inhalt: f. l r - 4 8 v Kommentar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 4 9 r - 5 9 r Erklärungen theologischer Ausdrücke; f. 5 9 r - 6 1 Exzerpte aus Augustinus. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert und Teil 2 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts vielleicht in der Benediktinerabtei Reichenau; Codex im Zuge der Säkularisation 1811 von der Benediktinerabtei St. Emmeram aus in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: J. Autenrieth, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 906; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 258, Nr. 3204, 3205; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 267; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 243f.; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 153; G.L. Bursill —Hall, HiL. 16 (1989) S. 120; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 175, Nr. 1441; A. Dold - L. Eizenhöfer, Das irische Palimpsestsakramentar, S. 16*; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 236, 242f. [ = 111]; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 29 [=V]; M. Huglo, Scriptorium 55 (2001) S. 16; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 357; R. McKitterick, JThSt. NS. 36 (1985) S. 115; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2544.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 57v) in Erklärungen theologischer Ausdrücke; Glosse mit blasser Tinte eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Bischoff - P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 164. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 164.

590

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 6 1

StSG. 392

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 150 Blätter; 24,0/24,5 χ 14,0/14,5 cm; f. 45, 46 an der Längsseite bis zum Schriftspiegel beschnitten; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel mit

1134

München

Einzelstempeln; 2 Schließen; vorgängige Signatur Ε LXXXIV auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/18,5 χ 9,5 cm; einspaltig; 20 Zeilen; h e l l - und dunkelrote Unziale als Auszeichnungsschrift; f. lv rote Initiale; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel aus der Zeit zwischen 820 und 830. Inhalt: f. lr Prolog zur Bibel, Johannes-Evangelium; f. l v - 1 1 2 v Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; f. 113r-115v De signis nativitatis; f. 116r— 124r, 127r-149r Homilien, u.a. von Gregor dem Großen und Augustinus; f. 124r—126v Pseudo-Gennadius von Marseille, Epistula de fide mea; f. 149v Hymnus; f. 150r-v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach zwischen 820 und 830 unter Bischof Hitto in Freising entstanden; nach einem Eintrag im Bibliothekskatalog des 15. Jahrhunderts befand sich die Handschrift später in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Ch. Beeson, Isidor-Studien, S. 51; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 30, Nr. 40; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 258, Nr. 3206; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 102, 116f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 229; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 176, Nr. 1443; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 30, Nr. 104; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsche Klerikereid, S. 65f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59, 65; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 105; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 357; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 347; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 511; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2447; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 734; StSG. IV, S. 541, Nr. 392. Abbildung von f. 38r, f. 39v bei M. Rissel, in: HrabanusMaurus und seine Schule, Abb. If., S. 139f.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 57 Glossen (f. l v - 1 0 5 v , 150r-v). - Textglossierung: 54 Glossen (f. lv—107v) zu Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; 35 interlinear, 19 marginal stehend; von den Interlinearglossen sind 5 [f. 42r, 43r, 79v (3 Glossen)] Griffelglossen. - Glossen in Federproben: 3 Glossen (f. 150r-v) im Kontext von Federproben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Isidor bair. (nach G. Müller Th. Frings, S. 423; H. Reutercrona, S. 4; F. Simmler, S. 25); bair. mit Spuren einer ostfrk. Vorlage (nach E. Ulrich, S. 33f.); bair. mit frk. Spuren (nach G. Baesecke, S. 391f.).

München

1135

Edition: StSG. II, S. 346f. (Nr. DCCXIV); Nachträge bei B. Bischoff - P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 164. Literatur: StSG. IV, S. 541, Nr. 392; G. Baesecke, PBB. 69 (1947) S. 390f.; Ch. Beeson, Isidor-Studien, S. 51; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 155, 164; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 198; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 423; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 164; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; E. Ulrich, Die althochdeutschen Glossen zu Isidors Büchern über die Pflichten, S. 3 und passim; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 739.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 7 7

StSG. 393

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 6 ; Teil 2: f. 5 7 - 8 3 ; Pergament; 83 Blätter (und ein Vorsatzblatt mit kurzer Inhaltsangabe); 24,0 χ 17,0 cm; neuzeitlicher Halbledereinband; Pappdeckel mit buntem Papier überzogen. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 18,0 χ 11,5 cm; einspaltig; 26 Zeilen; einfache rote Initialen am Textbeginn. - Schrift: Minuskel; Teil 1 aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts, Teil 2 aus dem 11./12. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - v Ordo Stellae (Weihnachtsoffiz, mit Neumen); f. 2 r - 2 3 r Sallust, Bellum Catilinarium; f. 2 3 r - 5 6 v Sallust, Bellum Iugurthinum; f. 5 7 r - 6 7 v Berno von Reichenau, Tonarius; f. 6 8 r - 7 2 r Berno von Reichenau, Brief an Aribo von Mainz; Aribo von Mainz, Antwortbrief; f. 7 2 r - 7 4 r Hilarius, Hymnus; f. 7 4 v - 7 5 r Berno von Reichenau, Prologus de observatione ieiunii nostrorum temporum; f. 7 5 r - 8 3 v Berno von Reichenau, Dialog. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: f. 1 - 5 6 in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in Hersfeld entstanden, f. 5 7 r - 8 3 v im 11./12. Jahrhundert; später befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 156; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 11, 62, 82f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 481; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 179, Nr. 1458; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 57; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 198; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 332f.;

München

1136

III, 1 , S. 198; III, 2, S. 117, 170, 362; A. Rausch, MIB. 49 (1994) S. 1 9 - 2 4 ; L.D. Reynolds, RHT. 14-15 (1984-1985) S. 59, 6 2 - 6 6 ; L.D, Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 345; B. Victor, in: La collaboration dans la productionde l'ecrit medieval, S. 356; StSG. IV, S. 542, Nr. 393.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 12v) zu Sallust, Bellum Catilinarium; durchgehende lateinische interlineare Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Bischoff, S. 52).

Edition: StSG. II, S. 614 (Nr. DCCCXXXV). Literatur: StSG. IV, S. 542, Nr. 393; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 11, 52, 62, 82f.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 4 7 8

StSG. 394

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen: Teil 1: f. 1 - 7 7 ; Teil 2: f. 7 8 - 1 6 5 ; Pergament; 165 Blätter; 23,5 χ 14,0 cm; Ledereinband mit blindgepreßten Linien und Einzelstempeln des 15. Jahrhunderts mit 2 Schließen; vorgängige Signatur auf Rückenschildchen Ε 101. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 18,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; rote Rustica als Auszeichnungsschrift; f. 78r, 80v verzierte Initialen in roter und gelber Farbe. - Schrift: Teil 1 12. Jahrhundert; Teil 2 karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben, Besitzvermerk; f. l v - 3 9 r Augustinus, De genesi contra Manichaeos; f. 39r Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; f. 39v leer; f. 4 0 r - 7 7 v Alkuin, Kommentar zur Bibel, Ecclesiastes; f. 7 8 r - 1 5 7 v Beda, Kommentar zur Bibel, Apostelgeschichte; f. 157v-165v Beda, Expositio nominum locorum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 2 im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in Bayern; Teil 1 im 12. Jahrhundert; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus

1137

München

gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 93, Nr. 179; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 259, Nr. 3214; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 246; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 241; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 179, Nr. 1459; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 358; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 21; V. Santoro, LF. 2 (1996) S. 233; StSG. IV, S. 542, Nr. 394.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 15 Glossen (f. 7 8 v - 1 3 5 r ) zu Beda, Kommentar zur Bibel, Apostelgeschichte; davon 5 [f. 78v (3 Glossen), 87r, 93r] interlinear, 10 [f. 78v, 79r (2 Glossen), 94r, 103r, 104v, 119v, 133v, 134r, 135r] marginal stehend; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 44 (Nr. DXLV). Literatur: StSG. IV, S. 542, Nr. 394; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 58; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 69f.; V. Santoro, LF. 2 (1996) S. 233.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 710e

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14498

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 14505 StSG. 395

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 133 Blätter sowie 1 ungezähltes Blatt vorne; 23,0 χ 16,5 cm; zwischen Blatt 13 und 14 ein ungezähltes Blatt ( = f. 13a, 18,0 χ 11,0 cm); vorgängige Signatur auf Rückenschildchen F. VIII. Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 9,0/10,0 cm; einspaltig; 31 Zeilen; rote Überschriften, einfache rote Initialen; f. lr farbig ausgeschmückte Initiale; f. 13 lv, 132v, 133r Figurenzeichnungen der St. Emmeramer Schule aus der Zeit

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München

um 1200. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—13 lr Lucan, Pharsalia; f. 13lr Pseudo-Ovid, Elegia de philomela; f. 132v Ad quendam amicum; Tierstimmenverse; f. 133r Zeichnung; f. 133v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 8 6 - 8 9 ; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 183, Nr. 1485; G.A. Cavajoni, Supplementum adnotationum super Lucanum, I, S. Xf., XXXVf., 1—357; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 47, Nr. 63; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 50f.; III, 1, S. 198; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 219; StSG. IV, S. 542, Nr. 395. - Abbildung einer Figur auf f. 132v, 133r bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 102f., S. 44.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 40 Glossen (f. l v - 126v) zu Lucan, Pharsalia; davon 36 interlinear, 2 (f. 56v, 124r) marginal stehend; 2 (f. lv, 3v) interlinear in marginalen Scholien; 4 Glossen in Geheimschrift; Codex durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Glossen wohl in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische tercrona, S. 11).

Einordnung: Bair. (nach H. Bischoff, S. 86f.; H. Reu-

Edition: StSG. II, S. 355 (Nr. DCCXXXV); Berichtigungen und Nachträge bei G.A. Cavajoni, in: Scripta philologa I, S. 106—115. Literatur: StSG. IV, S. 542, Nr. 395; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 8; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 8 5 - 8 9 , 94 — 104, 11 Of.; G.A. Cavajoni, SPh. 1 (1977) S. 1 0 5 - 1 1 6 ; G . A . Cavajoni, Supplementum adnotationum super Lucanum, I, S. XXXV; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 165; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643.

München

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 5 0 6

StSG. 396

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 3 ; Teil 2: f. 7 4 - 1 2 9 ; Pergament; 129 Blätter sowie vorne und hinten je 1 ungezähltes Blatt (ehemals Spiegel).; 23,5 χ 16,0 cm; Halblederband mit Kettenring; vorgängige Signaturen auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 506 sowie F. IX. — Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 16,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen. - Schrift: Teil 1 aus dem 12., Teil 2 aus dem 13. Jahrhundert. Inhalt: Teil 1 theologisch—historische Sammelhandschrift, darin f. 4r Historia Gallica (Exzerpt); Teil 2 Bibelkommentare. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. und im 13. Jahrhundert entstanden; ein Eintrag im Bibliothekskatalog von 1347 weist auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg, von wo aus der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangte. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 115; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 183, Nr. 1486; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 45, 51f., 58, 7 2 - 7 4 , 116-153; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 80; D.O. Lottin, Psychologie et morale aux XIIe et ΧΠΓ siecles, V, S. 26, 101 und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 198; III, 2, S. 123, 146, 175; H. Weisweiler, Das Schrifttum der Schule Anselms von Laon und Wilhelms von Champeaux in deutschen Bibliotheken, S. 57—64; StSG. IV, S. 542f., Nr. 396.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 3 Interlinearglossen (f. 4r) zur Historia Gallica. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 336 (Nr. DCXCVIII). Literatur: StSG. IV, S. 542f., Nr. 396.

München

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 5 0 8

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 3 ; Teil 2: f. 6 4 - 1 4 8 ; Pergament; 148 Blätter; 23,0 χ 15,0 cm; restaurierter Halbledereinband mit Kettenring. — Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 19,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Überschriften in roten und schwarzen Majuskeln. - Schrift: Teil 1 Schrift des 14. Jahrhunderts; Teil 2 Minuskel aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Teil 2 theologische Schriften, u. a. Canones; f. 6 7 r - 7 0 r Expositio symboli Dum de symbolo conferre. Geschichte: Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden; Teil 2 im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl im nordöstlichen Frankreich; Teil 1 im 14. Jahrhundert; wohl spätestens im 15. Jahrhundert gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus kam sie im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 259, Nr. 3223; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 243; Catalogus CodicumLatinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 184, Nr. 1488; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 34; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 82, 167; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 657f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 359; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 91; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 3 3 9 - 3 4 2 , 558, 806, 897f.; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 145, 172 - 1 7 4 ; H. Mordek, ZGORh. 134 NF. 95 (1986) S. 414.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. 69v) zur Expositio symboli Dum de symbolo conferre-, Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse im 10. - 1 1 . Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 91. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 91; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

München

596

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 1 4 5 1 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) Freisinger Paternoster

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus zwei Teilen; Teil 1: f. 2 - 7 5 ; Teil 2: f. 7 6 - 1 8 7 ; Pergament; 187 Blätter; 22,5 χ 14,0 cm; mit hellem, blindgepreßten und mit Einzelstempel versehenem Leder überzogene Holzdeckel des 15. Jahrhunderts; ehemals 1 Kette und 2 Schließen. — Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 17,5/ 19,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 2 1 - 2 2 Zeilen; Überschriften meist in roter und schwarzer Unziale; Initialen und Initialmajuskeln, teils farblos, teils farbig; f. 187r Federzeichnung einer Initiale mit Flechtband, Tierköpfen und Profilblättern. - Schrift: f. 1 Minuskel des 12. Jahrhunderts; Teil 1 karolingische Minuskel aus dem Baturich—Kreis aus den Jahren 826 oder 827; Teil 2 karolingische Minuskel aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Theologische Schriften; darunter: f. 7 6 r - 7 7 v Alkuin, Widmungsbrief zu De fide; f. 78r—79v Freisinger Paternoster; f. 7 9 r - v Glaubensbekenntnis; f. 79v, 88r Alkuin, Disputatio puerorum (Exzerpte); f. 8 0 r - 8 7 v , 8 8 v - 1 8 6 v Alkuin, De fide sanctae et individuae trinitatis; Invocatio ad ss. trinitatem et fidei symbolum; De trinitate. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten entstanden: f. 1 im 12. Jahrhundert, Teil 1 826 oder 827 in der Benediktinerabtei St. Emmeram und Teil 2 im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Bayern; nach einer Notiz auf f. 186v wurde Teil 2 Ende des 9. Jahrhunderts von dem St. Emmeramer Custos sacrorum Deotpert für die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg erworben; dieser hatte ihn Wichelm, dem Priester des Grafen Reginpert, abgekauft; von St. Emmeram aus kam der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 84; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 87, Nr. 164; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 28; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 260, Nr. 3224, 3225; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 99, 187; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 178, 180, 184, 196, 2 0 5 - 2 0 7 und passim; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 268f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 184, Nr. 1490; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 185; St. Esders - H.J. Mierau, Der althochdeutsache Klerikereid, S. 151, 163; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, II, S. 560; K. Gamber, Sakaramentartypen, S. 154; K. Gamber, Scriptorium 30 (1976) S. 22f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59, 65, 74; B. Gullath, in: Lebendiges Büchererbe, S. 145f., 148; C.I. Hammer, Charlemagne's Months, S. 10; Μ. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; E. Karg - Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprach-

München

1142

künde vornehmlich Württembergs, S. 252; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 45, Nr. 55; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 36, 46; J. Marenbon, From the Circle of Alcuin to the School of Auxerre, S. 59; A. Masser, in: 2 VL. II, Sp. 905f.; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 20f.; Ε. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 45f.; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 23f.; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonumdes Cresconius, II, S. 519; Zwölf Jahrhunderte Literatur in Bayern, S. 41. - Abbildung von Initialen auf f. 126r, 113r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 345, 347, S. 96; Abbildung von f. 18r bei B. Gullath, S. 147; Abbildung einer Initiale auf f. lv bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 20, S. 12; Abbildung von f. 78r—79r bei E. Petzet - O. Glauning, Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts, I, Tafel 3.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 68 Interlinearglossen (f. kuin; Glossen mit dem Griffel eingeritzt; 50 Glossen (f. kuin, De fide sanctae et individuae trinitatis; 2 Glossen Alkuin, Invocatio ad ss. trinitatem et fidei symbolum; 16 166v) zu Alkuin, De trinitate.

93v-166v) zu Al93v-155r) zu Al(f. 156v, 160r) zu Glossen (f. 160v-

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 164-166; Korrektur einer Griffelglosse bei E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 153, 164-166; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 198; E. Glaser, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. l l f . ; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 96, 102; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 5 1 5

StSG. 397

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 142 Blätter; 22,5 χ 17,0 cm; Pappeinband des 18. Jahrhunderts mit Lederrücken; vorgängige Signaturen auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 515 sowie F. XVIII. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/18,5 χ 11,0/11,5 cm; einspaltig; 2 4 - 2 7 Zeilen; rote Überschriften und

München

1143

Anfangsbuchstaben; eine einfache Rankeninitiale; große Initiale auf f. 30r. Schrift: um 1100. Inhalt: f. l r - 2 9 v Sallust, Bellum Catilinarium; f. 3 0 r - 7 8 v Sallust, Bellum Iugurthinum; f. 7 9 r - 1 4 2 v Kommentare zu Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum. Geschichte: Codex der Schrift nach um 1100 in Regensburg entstanden; die alte Signatur sowie Besitzvermerke des 12. Jahrhunderts auf f. lr und 142v weisen auf die Benediktinerabtei St. Emmeram; von dort aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 11, 62, 82f.; Catalogue CodicumLatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 185f., Nr. 1495; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 121; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 17, Nr. 4; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 333, 362f.; III, 1, S. 198; StSG. IV, S. 543, Nr. 397. - Abbildung einer Initiale auf f. 30r bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 5, S. 10.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Interlinearglossen (f. 12v-60r) zu Sallust; davon 3 Glossen (f. 12v, 13v, 14r) zu Bellum Catilinarium und 4 Glossen (f. 35r, 56r, 56v, 60r) zu Bellum Iugurthinum. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Bischoff, S. 52; H. Reutercrona, S. 160). Edition: StSG. II, S. 613 (Nr. DCCCXXXIII). Literatur: StSG. IV, S. 543, Nr. 397; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 52 und passim; Ε. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 17, Nr. 4; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 238; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 160; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643.

München

1144 598

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 5 1 7

StSG. 398

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 124 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt hinten; 18,9/22,0 χ 14,1/16,5 cm; Zählung von 1 bis 124 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 62 übersprungen; Einband des 15. Jahrhunderts; heller, blindgepreßter Ledereinband mit Einzelstempeln; ehemals 1 Kette; auf den Deckeln ehemals 4 Buckel vorne und 5 hinten; vorgängige Signatur auf dem Einbandrücken Rat. S. Em. 517; im Einbandspiegel auf einem Schildchen s.M.. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,7/18,9 χ 12,0/14,0 cm; 2 0 - 2 4 Zeilen; einspaltig; vorwiegend rote Zierunziale; zahlreiche rote und schwarze Initialen; f. lv Initiale mit Flechtwerk; Überschriften in roter Farbe. - Schrift: vorkarolingische Minuskel mit insularem Einfluß von mehreren Händen um 800; quer geschriebene Urkunde auf der Versoseite des zusätzlichen Blattes von einer Hand aus dem 15. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 2 4 v Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; auf dem ungezählten Blatt hinten recto Schrift (mit Neumen); ungezähltes Blatt hinten verso deutsche Urkunde. Geschichte: Codex der Schrift nach um 800 vielleicht in Südwestdeutschland entstanden; dem Einband und der Blindpressung auf dem vorderen Einbanddeckel nach befand er sich spätestens im 15. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von dort aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 23; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 102, Nr. 202; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 260, Nr. 3227; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 250f., 258; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 186, Nr. 1497; CLA. IX, S. 21, Nr. 1303; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 16; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 173; Η. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 244; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 438; StSG. IV, S. 543, Nr. 398. - Abbildung einer Initiale auf f. lv bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 398, S. 107; Abbildung von f. 65v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; davon 2 (f. 34v, 35r) interlinear, 1 (f. 39v) marginal stehend.

München

1145

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 138 (Nr. DXCII). Literatur: StSG. IV, S. 543, Nr. 398; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 23; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 46; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 119, 123.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 5 6 9

StSG. 399

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 2 - 3 2 ; Teil 2: f. 3 3 - 9 8 ; Teil 3: f. 9 9 - 1 4 2 ; Pergament; 142 Blätter; f. 1 (Fragment) wohl ursprünglich als Spiegel aufgeklebt; 20,5/21,0 χ 15,0 cm; Halbledereinband mit Blindprägung; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschildchen Rat. S. Em. 569. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 17,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialen. - Schrift: Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Vergil, Aeneis (Exzerpte); f. 2r De observatione lunae; f. 2 v - 3 2 v kalendarische Schriften; f. 3 3 r - 7 3 r Sedulius, Carmen Paschale (Exzerpt); Epigramm Sume sacer meritis; Mausolei sunt sepulchra; Epigramm auf Hinkmar; f. 7 3 r - 9 8 v Prosper von Aquitanien, Epigrammata; f. 98v Prosper von Aquitanien, Poema coniugis ad uxorem (Anfang); f. 9 9 r - 1 4 1 v theologische Schrift; f. 1 4 2 r - v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; später befand er sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg, von wo aus er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangte. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 46, 194, 204; Catalogue Codicum Latinorum BibliothecaeRegiae Monacensis, II, 2, S. 194f.,Nr. 1546; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 58; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 185; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 78 [=1]; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 587f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 360; H. Le Bourdelles, StM. Serie Terza 32 (1991) S. 387f., 4 0 8 - 4 2 5 ; D.O. Lottin, Psychologie et morale aux ΧΙΓ et XII? siecles, V, S. 26, 134, 140, 234; C.L. Miller, The Old High German and Old Saxon Charms, S. 109; D. 0 Croinin, in: Columbanus, S. 269; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 69f.; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 66, 7 1 - 7 3 ; H.

München

1146

Weisweiler, Das Schrifttum der Schule Anselms von Laon und Wilhelms von Champeaux in deutschen Bibliotheken, S. 9, 12, 26, 92; StSG. IV, S. 543f., Nr. 399.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 8 Interlinearglossen [f. 33r (2 Glossen), 35r, 39r (3 Glossen), 40v, 44r (in Geheimschrift)] zu Sedulius, Carmen Paschale, innerhalb einer durchgehenden lateinischen Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 621 (Nr. DCCCXLVII). Literatur: StSG. IV, S. 543f., Nr. 399; D.O. Lottin, Psychologie et morale aux XIP et ΧΙΙΓ siecles, V, S. 235f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 47; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58.

6 0 0 (I) StSG. 400

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 5 8 4 [F. 1 - 1 2 4 ] Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 600 (II)]; Pergament; 124 Blätter; 22,0 χ 15,5 cm; stark beschädigter heller Halbledereinband; Rest einer Schließe; Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschild F. LXXXVI. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 32 Zeilen; abwechselnd rote und blaue Initialen; auf f. lv Fleuronneeinitiale in blauer und roter Farbe. - Schrift: von einer Hand aus dem 4. Viertel des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Schenkungsvermerk; f. l v - 1 1 6 r Osbern von Gloucester, Panormia; f. 116r-v Verse; f. 117r Versus de volucribus; f. 117v De philosophia; f. 117v-119v Sachglossare; f. 120r-124r Isidor von Sevilla, Werke (Exzerpte); f. 124v leer. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 4. Viertel des 13. Jahrhunderts entstanden; ein Schenkungsvermerk auf f. lr vom Ende des 13. Jahrhunderts weist auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg, der die Handschrift von dem Mönch Heinricus de Munster geschenkt worden war; im Zuge der Säkularisation 1811 gelangte die Handschrift in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

München

1147

Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 9f., 22; F. Bertini, in: Les manuscrits des lexiques et glossaries, S. 296; F. Bertini, SchM. 2 0 - 2 1 (1991) S. 99; F. Bertini - V. Ussani jr., Osberno. Derivazioni, I, S. ΧΠ, XVf.; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 153; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 198, Nr. 1562; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 153f.; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 415; E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 82f., Nr. 64; M. Lapidge, in: Anglo—Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 242; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse,I, S. 1 5 4 - 1 5 6 ; R . Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 197, 411; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 130; P. Ruf, ZBL. 18 (1955) S. 21; E. Schröder, ZDA. 52 NF. 40 (1910) S. 176; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, S. 162, Nr. 6228; V. Ussani, in: Corona Quernea, S. 36; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaries, S. 135; StSG. IV, S. 544, Nr. 400. — Abbildung von f. lv bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 185, S. 75.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: 423 Glossen (f. 117v-119v) in den überwiegend lateinisch-deutschen Sachglossaren; Glossare fortlaufend geschrieben; Einzelglossare mit einfacher farbiger Initiale beginnend. Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren im 4. Viertel des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 33); Pflanzenbezeichnungen bair. (nach Th. Frings, S. 181; G. Müller - Th. Frings, S. 86; H. Reutercrona, S. 24); Gerätschaftsbezeichnungen bair. (nach H. Götz, S. 243); Körperteilbezeichungen bair. (nach I. Frank, S. 154). Edition: StSG. III, S. 436f. (Nr. DCCCCLIX f ), S. 441f. (Nr. DCCCCLXIV), S. 451 (Nr. DCCCCLXXXII), S. 455 (Nr. DCCCCXCIb), S. 459f. (Nr. DCCCCXCVIP), S. 468 (Nr. MVC), S. 574f. (Nr. MXXV b ), S. 512-514 (Nr. MXV), S. 614f. (Nr. MLXXVI), S. 618 (Nr. MLXXXIP), S. 628 (Nr. MXCIII), S. 632-634 (Nr. MCI), S. 640 (Nr. MCXI), S. 641f. (Nr. MCXV), S. 645f. (Nr. MCXXI), S. 653f. (Nr. MCXXXIV), S. 691-693 (Nr. MCL); Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Kräuterbezeichnungen auf f. 1 1 7 v - 1 1 8 r b e i R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 413, Anm. 2024; Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Körperteilbezeichnungen auf f. 119v bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8 . - 1 4 . Jahrhunderts, S. 124. Literatur: StSG. IV, S. 544, Nr. 400; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 7 und passim; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70, 97; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 322; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 94 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 62; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 11, 28, 5 2 - 5 5 ; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 124, 154; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 11; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeut-

1148

München

sehen Wortschatz, S. 87, 93, 115f., 118, 176f., 186; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 209, 211 f., 293, 415; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 235, 291, 393f.; B. Rolling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 220; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 161; B. Meineke, Althochdeutsche - scaf(t)-Bildungen, S. 139; B. Meineke, Basler Fragment, S. 168; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 136; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 86; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 50, 202; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 218; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 4 1 0 - 4 1 3 ; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 24; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 130; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; E. Schröder, ZDA. 52 NF. 40 (1910) S. 176; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504, 509; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 102; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 650, 675; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 246.

6 0 0 (II)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 5 8 4 [F. 1 2 5 - 1 6 3 ]

StSG. 400

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 600 (I)]; Pergament; 39 Blätter; das letzte Blatt ist dem rückwärtigen Innendeckel aufgeklebt; 22,0 χ 15,5 cm; stark beschädigter heller Halbledereinband; Rest einer Schließe; Kettenring; vorgängie Signatur auf Rückenschild F. LXXXVI. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 13,0 cm; einspaltig; 36 Zeilen; rote Überschriften und einfache Initialen. - Schrift: Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. 125r—163r Bibelglossar der Handschriftenfamilie M. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 198, Nr. 1562; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 153f.; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117f.; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 544, Nr. 400.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 378 fast ausschließlich interlinear stehende Glossen zu dem ca. 2770 fortlaufend geschriebene Zeilen umfassenden Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 23 Glossen (f.

München

1149

125r—127v) zu Genesis; 48 Glossen (f. 127v-129v) zu Exodus; 32 Glossen (f. 129v —130v) zu Leviticus; 21 Glossen (f. 130v-131r) zu Numeri; 32 Glossen (f. 1 3 1 r - v ) zu Deuteronomium; 12 Glossen (f. 132r—v) zu Josue; 16 Glossen (f. 1 3 2 r - v ) zu Richter; 2 Glossen (f. 132v) zu Ruth; 37 Glossen (f. 132v —134v) zu 1. Samuel; 12 Glossen (f. 134v-135v) zu 2. Samuel; 25 Glossen (f. 1 3 6 r - v ) zu 1. Könige; 11 Glossen (f. 136v-137r) zu 2. Könige; 5 Glossen (f. 137r—v) zu 1. Paralipomenon; 9 Glossen (f. 137v —138r) zu 2. Paralipomenon; 1 Glosse (f. 138r) zu Psalmen; 1 Glosse (f. 142v) zu Weisheit; 13 Glossen (f. 143r) zu Ecclesiasticus; 17 Glossen (f. 143v-144v) zu Job; 9 Glossen (f. 144v-145r) zu Tobias; 7 Glossen (f. 145r) zu Judith; 2 Glossen (f. 145r) zu Esdras; 1 Glossen (f. 145r) zu Nehemias; 7 Glossen (f. 145v) zu Esther; 3 Glossen (f. 146r) zu Job; 4 Glossen (f. 147v-148r) zu Isaias; 2 Glossen (f. 148r) zu Jeremias; 2 Glossen (f. 148v) zu Ezechiel; 4 Glossen (f. 150r) zu Daniel; 1 Glosse (f. 150v) zu Osee; 1 Glosse (f. 150v) zu Joel; 2 Glossen (f. 150v) zu Amos; 1 Glosse (f. 151r) zu Nahum; 1 Glosse (f. 151v) zu Malachias, 13 Glossen (f. 152v-153v) zu Matthäus-Evangelium; 1 Glosse (f. 157v) zu Apostelgeschichte. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. I, S. 303-306, 308-310 (Nr. VIII), S. 326-333 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 90, Z. 43, S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 386 (Nr. LXXXVIII), S. 390f. (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 3 9 9 , 4 0 1 - 4 0 4 (Nr. CHI); S. 4 1 6 - 4 1 8 , 420 (Nr. CXIX), S. 4 3 4 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 453, 455 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 1 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 513 (Nr. CCXXI), S. 556 (Nr. CCLXI), S. 5 7 6 - 5 7 9 , 581 (Nr. CCLXIX), S. 507 (Nr. CCXII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 4 (Nr. CXCIII), S. 471 (Nr. CLXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 93, Z. 6f., S. 473 (Nr. CLXXVI), S. 490-492 (Nr. CCI), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX); S. 699, 703f. (Nr. CCCLXIV); S. 632, 635 (Nr. CCXCI), S. 641 (Nr. CCCI), S. 6 5 7 - 6 5 9 (Nr. CCCXI), S. 667 (Nr. CCCXVII), S. 670 (Nr. CCCXXII), S. 672f. (Nr. CCCXXVI), S. 681 (Nr. CCCXLII), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 720f. (Nr. CCCLXX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 97, Z. 42 und S. 98, Z. 15 (zu Nr. CCCXCII). Literatur: StSG. IV, S. 544, Nr. 400; V, S. 108-407; G. Baesecke, Der Vocabularius St. Galli, S. 143; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 154; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 98, 128f.; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschen Schreibwesen, S. 184; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 49f.; B. Meineke, Basler Fragment, S. 106; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147, 155; F. Simmler, Die

München

1150

westgermanische Konsonantengemination S. 31; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279.

601

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 6 1 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 6 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 ; Teil 2: f. 8 - 1 5 ; Teil 3: f. 1 6 - 8 7 ; Teil 4: f. 8 8 - 1 5 0 ; Teil 5: f. 151-243; Teil 6: f. 2 4 4 - 2 8 0 ; Pergament; 282 Blätter; 22,0 χ 14,0 cm; Zählung von 1 bis 280 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 106 und f. 215 je ein Blatt in der Zählung übersprungen; heller Ledereinband mit Blindprägung; Reste von 2 Schließen; Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschild F. CXVII. - Einrichtung Teil 3: Schriftspiegel 17,0/18,0 χ 10,5 cm; 25 Zeilen. — Schrift: Minuskel des 9. Jahrhunderts; annähernd 15 Hände, die mit einer Ausnahme französisch sind. Inhalt: f. lr—280v Exzerpte aus Hieronymus, Gregor der Große, Candidus, Alkuin, Augustinus usw.; darin f. 3 1 r - 6 3 v Exzerpte aus Gregor der Große, Moralia in Job. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert vielleicht in Frankreich entstanden; die ursprünglich 6 selbständigen Teile des Codex waren bald nach ihrer Entstehung vereinigt; ein Besitzvermerk des 10./11. Jahrhunderts auf f. 280v verweist auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 260, Nr. 3234; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, ΙΠ, S. 123; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 2 3 0 - 2 3 2 , 234, 248; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 269; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 203, Nr. 1590; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; Ch. Ineichen-Eder, in: HrabanusMaurus und seine Schule, S. 188; R. Kottje, DA. 31 (1975) S. 541; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 360f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 91f.; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 279, 281; M. Stansbury, FMSt. 33 (1999) S. 80.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 58r, 60r) zu einer Bearbeitung zu Gregor der Große, Moralia in Job (Exzerpte); Codex sonst unglossiert.

München

1151

Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 92. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 94f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 91 f.; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 47; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 246.

6 0 2 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 6 2 8 StSG. 401 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 1 7 ; Teil 2: f. 118-130; Pergament; 130 Blätter; 21,0 χ 15,5 cm; restaurierter heller Ledereinband mit Blindprägung; 1 Schließe; Kettenring. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 14,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialen. - Schrift: 11./12. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 3 4 v Canonessammlung; f. 3 5 r - 3 8 r canonistische Schriften (Exzerpte); Ivo von Chartres, Brief an Pontius von Cluny; f. 38v leer; f. 3 9 r - 7 3 v Burchard von Worms, Decretum (Exzerpte); f. 7 3 v - 7 4 r Benedictio capsellarum et baculorum; f. 7 4 v - 1 1 6 v Ordo Romanus; Expositionen der Messe; f. 1 1 7 r - v leer; f. 118r leer; f. 118v-130v Exzerpte aus den verschiedensten theologischen Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; aus der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 205, Nr. 1603; H. Fuhrmann, DA. 43 (1987) S. 4 6 6 - 4 6 8 ; E. - D . Hehl, Die Konzilien Deutschlands und Reichsitaliens 9 1 6 - 1001,1, S. 62; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 188; C. Märtl, DA. 42 (1986) S. 174; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 367; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 8, 963, 1029, 1037; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 133; Η. Mordek, in: Person und Gemeinschaftim Mittelalter, S. 141; D.S. Taylor, Scriptorium 52 (1998) S. 183; StSG. IV, S. 544, Nr. 401.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. 45v) zu Burchard von Worms, Decretum (Exzerpte); auf dem Rand lateinische Erklärung zum gleichen Lemma mit Wiederholung der althochdeutschen Glosse; Codex sonst unglossiert.

1152

München

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 342 (Nr. DCCLX»), Literatur: StSG. IV, S. 544, Nr. 401.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM

14684

s. NR. 710ac

6 0 3 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 6 8 5 [F. 1 - 5 5 ]

StSG. 402

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus drei ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 3 (f. 106-121) enthält keine volkssprachigen Glossen; Teil 1 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 603 (II)]; Pergament; 55 Blätter; 20,2 χ 17,0 cm; restaurierter Halbledereinband mit einer Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschild X 8. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5/17,0 χ 13,0/14,0 cm; einspaltig; 2 5 - 3 5 Zeilen. - Schrift: Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 7 r Sallust, Bellum Catilinarium; f. 1 7 r - 5 5 v Sallust, Bellum Iugurthinum. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; später wurde er mit Teil 2 und 3 zusammengebunden und befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 11, 62, 82f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 217, Nr. 1657; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 333f.; III, 1, S. 198; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 53; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 150; Y. - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 93, 106; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 183f.; StSG. IV, S. 544f., Nr. 402.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 29v) zu Sallust, Bellum Iugurthinum; Codex nur spärlich lateinisch glossiert.

München

1153

Zeit und Ort: Glosse im 12. Jahrhundert wohl in St. Emmeram in Regensburg eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Bischoff, S. 52).

Edition: StSG. II, S. 614 (Nr. DCCCXXXVII). Literatur: StSG. IV, S. 544f., Nr. 402; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 11, 52 und passim; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 219.

6 0 3 (II)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 6 8 5 [F. 5 6 - 1 0 5 ]

StSG. 402

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus drei ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 603 (I)]; Pergament; 50 Blätter; 20,0 χ 15,0/16,0 cm; Teil 2 besteht aus 2 entstehungsgeschichtlich uneinheitlichen, ehedem womöglich selbständigen Überlieferungen, wobei die jüngere Überlieferung Ε (f. 5 6 r - 7 1 r ) eigens zur Ergänzung der verlorenen Teile von C (f. 71v —105v) angefertigt worden ist; restaurierter Halbledereinband mit einer Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschild X 8. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 13,0 cm; zweispaltig; 4 0 - 4 3 Zeilen; rubrizierte Versanfänge; einfache rote Initialen; Überschriften in roten Majuskeln; f. 81r figürliche Federzeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel in Ε von einer Hand, in C von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts; die Hände von Ε sind etwas später zu datieren. Inhalt: f. 56r leer; f. 56va-105vb Horaz, Werke: f. 5 6 v - 7 3 v Oden; f. 73v—77v Epoden; f. 7 7 v - 7 8 r Carmen saeculare; f. 7 8 r - 8 1 v Ars poetica; f. 8 2 r - 8 3 v Satiren (I, 4, 1 2 2 - 6 , 40; II, 8); f. 8 3 v - 9 2 v Briefe; f. 9 2 v - 1 0 5 v Satiren. Geschichte: Beide Überlieferungen (C und Ε) von Teil 2 des Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; Überlieferung Ε unbestimmt später als Überlieferung C geschrieben; nach einem Besitzvermerk auf einem fragmentarisch erhaltenen Blatt nach f. 105 befand sich der Codex in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

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München

Literatur: I. Borzsäk, AAASH. 23 (1975) S. 320; Catalogue codicum latinorum Regiae Monacensis, II, 2, S. 217, Nr. 1657; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. Xlf., XXIIIf. und passim; Ε. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 16; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 469; III, 1, S. 197; III, 2, S. 71; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 372f.; C. Villa, Aevum 62 (1988) S. 195f.; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 62; C. Villa, in: II commento ai testi, S. 22; StSG. IV, S. 544f., Nr. 402. - Abbildung von f. 81r bei C. Villa, Aevum 62 (1988) Abb. 10.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen [f. 74rb (2 Glossen), 105rb] zu Horaz, Werke; davon 2 Glossen (f. 74rb) zu Epoden, 1 (f. 105rb) zu Satiren; die erste Glosse auf f. 74rb weist eine Doppelglossierung auf; der Codex zeigt im Bereich C zum Teil sehr dichte, von verschiedenen Händen rührende lateinische Glossierung, gelegentlich umfangreiche Scholiierung; der Bereich Ε ist bis auf wenige Stellen nicht glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert wohl in St. Emmeram in Regensburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach K. Siewert, S. 378). Edition: StSG. II, S. 338 (Nr. DCCI); Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Glossen bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 374 — 377. Literatur: StSG. IV, S. 544f., Nr. 402; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 7 3 - 3 7 9 ; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 62.

6 0 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 6 8 9 StSG. 403 A Abbildung f. 46r Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 4 ; Teil 2: f. 2 5 - 9 8 ; Teil 3: f. 99—127; Pergament; 127 Blätter und je 1 ungezähltes Papierblatt vorne und hinten ( = Spiegel); 20,5 χ 15,5 cm; heller Ledereinband mit Blindprägung und einer Schließe. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 17,0 χ 10,0/11,5 cm; einspaltig; f. 2 5 r - 3 6 v zweispaltig; 3 2 - 3 8 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialmajuskeln; Griffelzeichnungen auf den Rändern von f. 27r, 107v. - Schrift: Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift mit grammatischen, mathematischen und metrischen Schriften; f. 25r—37v Hermann der Lahme, De compositione orologii; f. 37v Hexameter; f. 3 8 r - 4 8 r Bibelglossar der Handschriftenfamilie M;

München

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Glossen zu den Canones; Glossen zu Gregor der Große, Werke; Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; Sachglossare; f. 48v Worterklärungen; Gebet; theologische Schriften; f. 49r—64r Bernelinus Junior, Liber abaci; f. 64v — 70v Schrift; f. 7 1 r - 8 0 v Hermann der Lahme, De mensura astrolabii; f. 8 5 r - 8 7 v Wilhelm von Hirsau, Astronomica; f. 8 8 r - 9 8 v Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts vielleicht im Umkreis von Regensburg entstanden; nach dem Einband des 15. Jahrhunderts und dem Eintrag im Bibliothekskatalog des Dionysius Menger 1500/1501 befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; nach Aufhebung der Abtei 1803 gelangte sie 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 1 1 - 1 3 , 2 2 ; R. Bauerreiß, StMOSB. 60 (1946) S. 426; J. Beaumont, in: Boethius, S. 298; L. Bieler - B. Bischoff, Celtica 3 (1956) S. 218; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 94; B. Bischoff, in: VL. IV, Sp. 979; A. Borst, DA. 40 (1984) S. 460f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 217f., Nr. 1661; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 25; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 149, Nr. 608; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 117; M. Folkerts, SA. 56 (1972) S. 24 und passim; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 149-153; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 19; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 416; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 68, 108f.; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 52, 126; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 23, Nr. 18; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 85; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 71; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 135; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 34; B. Meineke, Basler Fragment, S. 113; E. Meineke, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 13; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 80, 82 und passim; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 5 5 - 8 5 9 ; The Theory of Music, III, S. 119f.; L. Toneatto, Codices Artis Mensoriae, III, S. 1050, 1226; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; A. Vernet, Scriptorium 1 (1946-1947) S. 256; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; F . - J . Worstbrock, in: 2 VL. X, Sp. 1105f.; StSG. IV, S. 5 4 5 - 5 4 9 , Nr. 403. - Abbildung von f. lv bei W.M. Stevens, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, Abb. 11, S. 678.

Glossen Zahl und Art: Etwa 3270 fast ausschließlich interlinear stehende Glossen; von diesen stehen etwa 2520 Glossen zu Textglossaren und 750 zu Sachglossaren. - Textglossare: Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; 14 Glossen (f. 38r) zur Bibel, Genesis; 36 Glossen (f. 38r) zu Exodus; 9 Glossen (f. 38r) zu einer unbekannten Schrift; 14 Glossen (f. 38r) zu Richter; 31 Glossen (f. 38r) zu Leviticus; 15 Glossen (f. 38r) zu Numeri; 17 Glossen (f. 38v) zu Deuteronomium; 4 Glossen (f. 38v) zu Josue; 2 Glossen (f. 38v) zu Ruth; 82 Glossen (f. 38v) zu 1. Samuel; 53 Glossen (f. 39r) zu 2. Samuel; 81 Glossen (f. 39r) zu 1. Könige; 44 Glossen (f. 39r) zu 2. Könige; 14 Glossen (f. 39v) zu 1. Paralipomenon; 13 Glossen (f. 39v) zu 2. Paralipomenon; 238 Glossen (f. 39v—40v) zu Isaias; 95 Glossen (f. 40v) zu Jeremias; 7 Glossen (f. 40v) zu

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München

Klagelieder; 135 Glossen (f. 40v-41r) zu Ezechiel; 81 Glossen (f. 41r-41v) zu Daniel; 14 Glossen (f. 41v) zu Osee; 11 Glossen (f. 41v) zu Joel; 23 Glossen (f. 41v) zu Arnos; 7 Glossen (f. 41v) zu Jonas; 6 Glossen (f. 41v) zu Michäas; 5 Glossen (f. 41v) zu Nahum; 6 Glossen (f. 41v, 44r) zu Habakuk; 1 Glosse (f. 41v) zu Abdias; 4 Glossen (f. 41v) zu Aggäus; 22 Glossen (f. 41v) zu Zacharias; 96 Glossen (f. 41v-42r) zu Job; 150 Glossen (f. 4 2 r - v ) zu Sprüche; 28 Glossen (f. 42r) zu Tierbezeichnungen; 9 Glossen (f. 42v) zu Ecclesiastes; 19 Glossen (f. 42v) zu Hoheslied; 25 Glossen (f. 42v) zu Weisheit; 114 Glossen (f. 42v-43r) zu Ecclesiasticus; 20 Glossen (f. 43r) zu Tobias; 18 Glossen (f. 43r) zu Judith; 1 Glosse (f. 43r) zu Esdras; 4 Glossen (f. 43r) zu Ezechiel; 17 Glossen (f. 43r) zu 1. Makkabäer; 34 Glossen (f. 43r) zu 2. Makkabäer; 15 Glossen (f. 4 3 r - v ) zu Apostelgeschichte; 4 Glossen (f. 43v) zu Jakobusbrief; 5 Glossen (f. 43v) zu 1. Petrusbrief; 5 Glossen (f. 43v) zu 2. Petrusbrief; 2 Glossen (f. 43v) zu 1. Johannesbrief; 2 Glossen (f. 43v) zu 3. Johannesbrief; 1 Glosse (f. 43v) zu Judasbrief; 8 Glossen (f. 43v) zu Apokalypse; 79 Glossen (f. 43v-44r) zu Psalmen; 7 Glossen (f. 44r) zu Isaias; 1 Glosse (f. 44r) zu 1. Samuel; 2 Glossen (f. 44r) zu Deuteronomium; 125 Glossen (f. 4 4 r - v ) zu den Canones; 98 Glossen (f. 44v) zu Gregor der Große, Dialoge; 79 Glossen (f. 4 4 v - 4 5 r ) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 7 Glossen (f. 45r) zu einer unbekannten Schrift; 316 Glossen (f. 45r—46r) zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis. — Sachglossar: 13 Glossen (f. 45r) zu Verwandtschaftsbezeichnungen; 4 Glossen (f. 47r) zu Tierbezeichnungen. - Textglossare: 41 Glossen (f. 46r) zu Phocas, Ars grammatica; 7 Glossen (f. 46r) zu den Vitae patrum. - Sachglossar: 37 Glossen (f. 46r) zu Pflanzenbezeichnungen. - Textglossar: 3 Glossen (f. 46r) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia. — Sachglossare: 32 Glossen (f. 4 6 r - v ) zu Körperteilbezeichnungen; 78 Glossen (f. 46v) zu Kleiderbezeichnungen; 43 Glossen (f. 46v) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 34 Glossen (f. 46v) zu Nahrungsbezeichnungen; 38 Glossen (f. 46v) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 22 Glossen (f. 46v) zu Verwandtschaftsbezeichnungen; 12 Glossen (f. 46v) zu Wohnungsbezeichnungen; 13 Glossen (f. 46v) zu Kleiderbezeichnungen; 9 Glossen (f. 46v) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 13 Glossen (f. 46v) zu Kleiderbezeichnungen; 7 Glossen (f. 46v) zu Worterklärungen; 4 Glossen (f. 46v) zu Pflanzenbezeichnungen; 5 Glossen (f. 46v) zu Worterklärungen; 53 Glossen (f. 46v-47r) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 42 Glossen (f. 47r) zu Tierbezeichnungen; 17 Glossen (f. 47r) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 9 Glossen (f. 47r) zu Himmel und Erde; 52 Glossen (f. 47r-48r) zu Körperteilbezeichnungen; 14 Glossen (f. 47r) zu Tierbezeichnungen; 39 Glossen (f. 47r) zu Pflanzenbezeichnungen; 38 Glossen (f. 47r) zu Wohnungsbezeichnungen; 8 Glossen (f. 47r) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 6 Glossen (f. 47v) zu Körperteilbezeichnungen; 26 Glossen (f. 47r) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 26 Glossen (f. 47v) zu Wohnungsbezeichnungen; 10 Glossen (f. 47v) zu Kleiderbezeichnungen; 112 Glossen (f. 48r) zu Pflanzenbezeichnungen; 18

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Glossen (f. 48r) zu Gerätschaftsbezeichnungen und 15 Glossen (f. 48r) zu Verwandtschaftsbezeichnungen; Glossare fortlaufend geschrieben; Gliederung nach glossierten Texten in Majuskeln eingefügt; Lemma stets mit Majuskelanfang; Interpretamente in sehr kleiner Schrift interlinear eingetragen; häufig Lemmata mit darüberstehenden Interpretamenten auf dem Rand; interlineare Glossierung unterschiedslos lateinisch oder deutsch eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; Th. Frings, Germania Romana, S. 14; Th. Frings, PBB. 91, S. 181; H. Garke, S. 66; H. Götz, S. 243; G. Müller - Th. Frings, S. 84; G. Müller, PBB. 79, S. 310; G. Müller, PBB. 82, S. 154; H. Reutercrona, S. 14; J. Schatz, S. 3; W. Schröder, S. 1 9 - 4 1 ; C. Wesle, S. 54); Walahfrids Körperteilbezeichnungen alem. (nach W. Braune - E.A. Ebbinghaus, S. VII). Edition: StSG. I, S. 3 0 4 - 3 0 6 , 308f. (Nr. VIII), S. 326, 3 2 8 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 6 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI), S. 406 (Nr. CVI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 7 (Nr. CLXIII), S. 471 (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 93, Z. 12, S. 4 8 2 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 5 1 3 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 551 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI), S. 667f. (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 - 6 7 3 (Nr. CCCXXVI), S. 675 (Nr. CCCXXXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, CCCXLV), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 8 - 7 0 6 (Nr. CCCLXIV), S. 741, 7 4 3 - 7 4 5 , 7 5 0 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 784, 786 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC), S. 8 0 3 - 8 2 0 (Nr. CCCCXCV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 99, Z. 2f.; II, S. 106-137 (Nr. DXCI), S. 177-193, 195-197 (Nr. DCXXXVIII), S. 2 5 0 - 2 5 8 (Nr. DCLXIV), S. 282, 288 (Nr. DCLXXIV), S. 363f. (Nr. DCCXLV); S. 727f. (Nr. DCCCLXXXII); III, S. 427 (Nr. DCCCCLF), S. 428f. (Nr. DCCCCLIF), 430 (Nr. DCCCCLV), S. 432f. (Nr. DCCCCLIX"), S. 437f. (Nr. DCCCCLXI), S. 425f. (Nr. DCCCCL a ), S. 451 (Nr. DCCCCLXXXII), S. 453 (Nr. DCCCCLXXXV), S. 454 (Nr. D C C C C X C ) , S. 455 (Nr. DCCCCXCI b ), S. 462 (Nr.

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München

DCCCCXCVIII), S. 464 (Nr. MI), S. 466f. (Nr. MVa), S. 469 (Nr. MVI), S. 511 (Nr. MXIII), S. 512 (Nr. MXIV), S. 5 7 2 - 5 7 4 (Nr. MXXV a ), S. 581 (Nr. ΜXXIX), S. 610 (Nr. MLXXI), S. 613 (Nr. MLXXIV), S. 613f. (Nr. MLXXV), S. 618 (Nr. MLXXXIP), S. 620f. (Nr. MLXXXII"), S. 622f. (Nr. MLXXXV), S. 627 (Nr. MXCI), S. 628f. (Nr. MXCV), S. 630f. (Nr. MXCIX), S. 631 (Nr. MC), S. 632f. (Nr. MCI), S. 634f. (Nr. MCIII), S. 635 (Nr. MCIV, MCV), S. 635f. (Nr. MCVI), S. 640 (Nr. MCXI), S. 643f. (Nr. MCXVII), S. 644 (Nr. MCXVIII), S. 645f. (Nr. MCXXI), S. 647 (Nr. MCXXIII), S. 652 (Nr. MCXXXI), S. 655 (Nr. DCXXXVII), S. 699 (Nr. MCLX), S. 699f. (Nr. MCLXV); IV, S. 227 (Nr. MCCXI), S. 247 (Nr. MCCXXXV); erneute vollständige Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 5 9 - 8 8 5 ; erneute Edition von Sachglossaren (StSG. Nr. DCCCCLF, DCCCCLa, DCCCCLXI,DCCCCLIX a , DCCCCLV, DCCCCLIP bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 11. Jahrhunderts, S. 117 — 123. Literatur: StSG. IV, S. 5 4 5 - 5 4 9 , Nr. 403; V, S. 4 0 8 - 4 7 2 ; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 7 - 1 0 und passim; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 46, 49; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 9 - 9 1 , 9 3 , 95; G. Baesecke, Das lateinisch—althochdeutsche Reimgebet, S. 51; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 34, 69f., 93, 97, 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 317; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 95, 104, 106 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 326, 391, 396; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 47, 59f., 62, 77, 82; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 19, 21 und passim; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 25; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 197; H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 399f.; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 4 und passim; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 1 1 7 - 1 2 3 , 149-153; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 66; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 139f., 149; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 406; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 55; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39f., 62, 75, 87, 130; K. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 271; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 47; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 181; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 154f., 171, 180; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 108, 117 —119;D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 208 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 31 und passim; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 108f.; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 4 8 - 5 5 , 57; E. K a r g Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 205; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 25, 29 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 389, 398, 400, 402; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staats-

München

1159

bibliothek, I, Textband, S. 23, Nr. 18; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 86f., lOOf. und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 150; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 34,48, 56; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 34; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 19, 30, 63, 110f., 152, 155, 158; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 40, 42, 48, 106, 164; B. Meineke, Basler Fragment, S. 105f., 115, 120, 136f. und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 91, 101; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 77; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 208f.; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 43f.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 117; E. Meineke, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 13, 1 5 - 1 7 ; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 503; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 89, 120 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; G. Müüer, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 80, 82 und passim; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92f., 101, 103f.; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 166, 169; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 14; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38, 45, 80, 84, 129; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48f., 60, 65, 67, 91, 100; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 134, 137, 139, 147; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 241; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 1 9 - 4 1 ; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 118, 120 und passim; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 8 5 9 - 8 8 5 ; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 4; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 86; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 99; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 675, 680; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 352, 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 221; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 243, 248, 250; A. Waag, Theutonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 4 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 26, 36f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 54 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279, 298 und passim.

München

1160 6 0 5 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 6 9 3 [F. 1 - 5 6 ]

StSG. 404

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus zwei ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 605 (II)]; Pergament; 56 Blätter; 20,0 χ 15,5 cm; Halbledereinband mit Pappdeckel; vorgängige Signatur auf Rückenschild G LXXVII. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 10,0/11,0 cm; 1 8 - 2 0 Zeilen; einspaltig; größere verzierte Initiale auf f. lv, sonst schmucklos. - Schrift: Minuskel von einer Hand aus der Mitte des 12. Jahrhunderts; f. 55 und 56 von späteren Händen. Inhalt: f. lr Federzeichnung, neumierter Text; f. l v - 1 4 v Horaz, Ars Poetica; f. 14v-54v Horaz, Briefe; f. 5 5 r - 5 6 v Accessus zu Horaz, Ars Poetica; grammatische Notizen. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 219, Nr. 1665; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 16, Nr. 1; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 470; III, 1, S. 198; III, 2, S. 71; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 53; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 390f.; C. Villa, Aevum 62 (1988) S. 196; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 63; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 29; StSG. IV, S. 549, Nr. 404. - Abbildung einer Initiale auf f. lv bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 59, S. 28; Abbildung von f. lr bei C. Villa, Aevum 62 (1988) Abb. 8.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse über lateinischer Interlinearglosse (f. 35v) zu Horaz, Briefe; Glosse von der Texthand eingetragen; Codex durchgehend lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse um die Mitte des 12. Jahrhunderts wohl in St. Emmeram eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach K. Siewert, S. 393).

Edition: K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 391. Literatur: StSG. IV, S. 549, Nr. 404; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 350; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 9 0 - 3 9 3 und passim; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 63; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 29.

München

6 0 5 (II)

1161

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 6 9 3 [F. 5 7 - 1 Γ 7 ]

StSG. 404 Abbildung f. 108r

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus zwei ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 605 (I)]; Pergament; 61 Blätter; 20,0 χ 15,5 cm; heller Halbledereinband mit Pappdeckel; vorgängige Signatur auf Rückenschild GLXXVII. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,5/15,0 χ 9,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften und einfache Initialen in roter Farbe; große Initiale auf f. 62v mit Rankenverzierung in goldener Farbe auf hellgrünem Grund. Schrift: Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. 5 7 r - l l l r Sedulius, Opus paschale, Collatio veteris et novi testamenti; Hymnus de vita Christi; f. 111 r — 116ν Physiologus; f. 1 1 7 r - v ausradiert. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 219, Nr. 1665; N. Henkel, Studien zum Physiologus im Mittelalter, S. 29, 32f., 65, 87, 150; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 16, Nr. 1; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 70, 101; StSG. IV, S. 549, Nr. 404. - Abbildung einer Initiale auf f. 62v bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 1, S. 9.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 107v, 108r) zu Sedulius, Opus paschale (Hymnus de vita Christi); Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 622 (Nr. DCCCLII). Literatur: StSG. IV, S. 549, Nr. 404; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58, 113; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 70.

1162

München

6 0 6 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 1 7 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 217 Blätter sowie je 1 zusätzliches Pergamentblatt vorne und hinten; 19,2 χ 12,2 cm; Zählung von 1 bis 217 von jüngerer Hand jeweils in der oberen äußeren Ecke der Rectoseite; heller Schweinsledereinband. — Einrichtung: Schriftspiegel variierend zwischen 14,5/17,0 χ 6,5/10,0 cm; 3 0 - 3 2 Zeilen; Überschriften in roten Initialen; ab f. 45r in rot—blauen Initialen; ab f. 120r zahlreiche rote Unterstreichungen und Rubrizierungen. — Schrift: Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts; Versus auf f. 44v von einer Hand aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 2 0 r Priscian, Werke (Exzerpte); f. 120v—217v Kommentar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 44v unten Versus de piscibus; f. 120r Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; Versus auf f. 44v Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. 120r weist auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelange die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 154; G. Bursill-Hall, HiL. 16 (1989) S. 122f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 222, Nr. 1686; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 116; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 92f.; Μ. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 178, Nr. 399.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 20 Interlinearglossen (f. 44v) zu den Versus de piscibus; Glossen ohne eigene Zeile zu 4 Hexametern eingetragen; Glossen von der Hand der Hexameter. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 92f. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 92f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim.

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607

1163

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 2 7

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus drei Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 2 ; Teil 2: f. 5 3 - 1 3 8 ; Teil 3: f. 139-170; Pergament; 170 Blätter und 1 Nachstoßblatt ( = f. 171); 19,0 χ 12,5 cm; heller Ledereinband mit Blindprägung; 1 Schließe; Kettenring; vorgängige Signatur auf Rückenschildchen G CXI. — Einrichtung Teil 3: Schriftspiegel 16,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 19—20 Zeilen; Überschriften in rubrizierten Majuskeln; Kapitelanfänge mit einfachen rubrizierten Initialmajuskeln. — Schrift: Teil 3 frühe karolingische Minuskel aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; Teil 2 karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts aus dem Baturich-Kreis; Teil 1 Schrift des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. 139r-170v Theodulf von Orleans, Capitula ad presbyteros. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 14. Jahrhundert, Teil 2 im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Regensburg und Teil 3 Anfang des 9. Jahrhunderts; in einem insular beeinflußten Skriptorium im nördlichen Bayern (?); der Codex befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 84; K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 17; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 262, Nr. 3250, 3251; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 78; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 177, 2 0 1 - 2 0 3 , 253; II, S. 244; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 223, Nr. 1695; CLA. IX, S. 22, Nr. 1309; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 59, 65; J.F. Hanselmann, Scriptorium41 (1987) S. 83; W. Haubrichs, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 168; L. Körntgen, Studien zu den Quellen der frühmittelalterlichen Bußbücher, S. 164; R. Kottje, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 518; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 295, 314 [=IV]; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 3 4 5 - 3 4 7 ; H. Mordek, ZGORh. 134 NF. 95 (1986) S. 421; A. Petrucci, in: The role of the book, I, S. 112, 120.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 interlinear stehende Griffelglossen (f. 141v, 144r) zu Theodulf von Orleans, Capitula ad presbyteros; 2 weitere Griffelglossen (f. 144r) sind nicht lesbar; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 93.

1164

München

Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 6; E. Glaser, Frühe Griffelglossierang aus Freising, S. 59; R. Kottje, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 518; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 93; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 3 3 s. N R . 710V

6 0 8 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 3 7 [F. 1 - 1 4 0 ]

StSG. 405

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus vier ursprünglich selbständigen Teilen [zu Teil 4 sieh Katalog Nr. 608 (II)]; ein fünfter, ehemals vorgebundener Teil ist ausgeschnitten, ebenso 3 Blätter am Ende des Sammelcodex; die unbeschriebenen Blätter 198 bis 203 stammen aus dem Spätmittelalter; Teil 1; Pergament; 140 Blätter; 17,8 χ 15,5 cm; beschädigter heller Ledereinband mit Blindprägung; Reste einer Schließe und des Kettenrings. — Einrichtung: bis f. 89v oben: Schriftspiegel 12,5 χ 6,0 cm; einspaltig; 16 Zeilen; auf den sehr breiten Rändern zahlreiche Einträge; ab f. 89v unten: Schriftspiegel 14,5 χ 11,0 cm; 22 Zeilen; einspaltig; Überschriften in roten Majuskeln; einfache rote Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des späten 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—89v Donat, Ars grammatica; f. 8 9 v - 1 4 0 v Ergänzungen und Kommentare zu Donat, Ars grammatica. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im späten 10. Jahrhundert entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 258; S. Boynton, Scriptorium 53 (1999) S. 247; Catalogus Codicum Latinorum Regiae Monacensis, II, 2, S. 226, Nr. 1705; P. Degni — A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 740; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 342, 348, 404f. und passim; L. Holtz, RHT. 2 (1972) S. 56f.; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 244, 252; V. Law, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 30; B. Löfstedt - L. Holtz - A. Kibre; Smaragdus. Liber in partibus Donati, S. XXXIV; StSG. IV, S. 549, Nr. 405.

München

1165

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 76r) zu Donat, Ars grammatica; Codex sonst lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 158 (Nr. DCXXI). Literatur: StSG. IV, S. 549, Nr. 405; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 78; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 1 4 1 - 1 4 4 .

6 0 8 (II)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 3 7 [F. 2 0 4 - 2 2 6 ]

StSG. 405

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus vier ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 4 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 608 (I)]; Pergament; 23 Blätter; 18,2 χ 15,5 cm; beschädigter heller Ledereinband; Reste einer Schließe und des Kettenrings. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,0 χ 8,5 cm; 21 Zeilen; einspaltig; Überschriften in roter Capitalis rustica; Anfangszeilen in Capitalis rustica oder Minuskel mit blaugrünem oder gelbem Anstrich. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen in Schulschrift aus dem 9./10. Jahrhundert, zum Teil bodenseeischen Charakters. Inhalt: f. 204r leer; f. 204v-207v Eutyches, Ars de verbo (Exzerpte); f. 2 0 8 r - 2 2 5 r Über die fünf Deklinationen; f. 2 2 5 r - v Erklärung griechischer Festbezeichnungen; f. 226r Priscian, Werke (Exzerpte); f. 226v Glossen zu Alkuin, Grammatica. Geschichte: Teil 4 des Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert in Deutschland entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 263, Nr. 3255; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 244; Catalogue Codicum Latinorum Regiae Monacensis, II, 2, S. 226, Nr. 1705; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 200; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 405; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 83, 109f.; C. Jeudy, RHT. 1 2 - 1 3 ( 1 9 8 2 - 1 9 8 3 ) S. 192; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 549, Nr. 405.

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Glossen Zahl und Art: Textglossar: 7 Kontextglossen (f. 226v) zu den Glossen zu Alkuin, Grammatica; Glossar in abgesetzten Artikeln in der linken Spalte (22 Zeilen) und dem Anfang der rechten Spalte (4 Zeilen); insgesamt 23 Artikel, davon 7 lateinisch-deutsch, 16 lateinisch-lateinisch. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 7 (Nr. DVII). Literatur: StSG. IV, S. 549, Nr. 405; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 65; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 290.

6 0 9 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 14738 StSG. 406 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 88 Blätter; 20,0 χ 17,5 cm; heller Ledereinband mit Blindprägung; Reste einer Schließe; Kettenring. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; Überschriften in roter und schwarzer Capitalis; einfache rote Initialen. - Schrift: 1. Viertel des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 9 r Martin, Bischof von Tours, De IUI virtutibus; f. 9 r - 2 6 r Ambrosius Autpertus, Sermo de cupiditate; f. 26v-39r PseudoCyprian, De duodecim abusivis saeculi; f. 39r-48v Augustinus, De doctrina Christiana; f. 48v-80v Vita S. Silvestri; f. 81r-82r Hieronymus, Sermo; f. 82r-88r Hinkmar von Reims, Epistola ad Hludouuicum regem; f. 88v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 10. Jahrhunderts vielleicht in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; später befand er sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 84; BHM., Nr. 0; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 130, 191; J.P. Carley, ASE. 23 (1994) S. 267; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 226f., Nr. 1706; N. Daniel, Handschriftendes zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 60; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 10, Nr. 27; R. Kurz, Die handschriftliche Uberlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 362; A. Linder, in: Fälschungen im Mittelalter, II, S. 4 9 3 - 4 9 8 ; StSG. IV, S. 549, Nr. 406.

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Glossen Zahl und Art: Einzelglosse: 1 Glosse (f. 88r) als Federprobe ohne Textzusammenhang; Lemma und Interpretament auf dem Rand eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 249 (Nr. MCCXLV). Literatur: StSG. IV, S. 549, Nr. 406.

6 1 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 4 5 StSG. 407 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 8 ; Teil 2: f. 5 9 - 7 3 ; Teil 3: f. 7 4 - 8 3 ; Teil 4: f. 84-129; Pergament; 129 Blätter; 17,5 χ 13,5 cm; Halbledereinband auf Holzdeckel; Reste einer Schließe; Kettenring. - Einrichtung Teil 3: Schriftspiegel 12,5/14,0 χ 11,0 cm; zweispaltig; 47 Zeilen; rote Majuskel zum Beginn der biblischen Bücher. - Schrift: Teil 3 von einer Hand des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 5 5 v Priscian, Institutio de arte grammatica (XVII-XVIII); f. 50v—52r, 56r—57v leer; f. 58r grammatische Notiz; f. 58v Federproben; f. 59r—73r Tractatus de arte musica; f. 73v leer; f. 74ra-82rb Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 82va Versus de volucribus sowie einige Insekt e n - , T i e r - und Baumbezeichnungen; f. 83ra Schrift; f. 83rb Sentenzen; f. 83va Predigt; f. 83vb leer; f. 84r-129v Boethius, De consolatione philosophiae. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 7 3 im 13., f. 7 4 - 8 3 im 14., f. 8 4 - 1 2 9 im 12. Jahrhundert; er befand sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 20; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 502; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 227, Nr. 1713; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 116; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 117; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 179; The Theory of Music, III, S. 121 f.; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 203f., Tafel IV; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 347; StSG. IV, S. 549f., Nr. 407.

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Glossen Zahl und Art: Insgesamt 258 Glossen. - Textglossar: 234 fast ausschließlich im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen in dem etwa 1600 Zeilen umfassenden Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 7 Glossen (f. 74ra) zu Genesis; 20 Glossen (f. 74rb) zu Exodus; 9 Glossen (f. 74va) zu Leviticus; 6 Glossen (f. 74va-vb) zu Numeri; 5 Glossen (f. 74vb) zu Deuteronomium; 2 Glossen (f. 74vb) zu Josue; 2 Glossen (f. 75ra) zu Richter; 8 Glossen (f. 75ra) zu 1. Samuel; 10 Glossen (f. 75ra-rb) zu 1. Könige; 2 Glossen (f. 75rb) zu 2. Könige; 5 Glossen (f. 75rb-va) zu 1. Paralipomenon; 1 Glosse (f. 75va) zu 2. Paralipomenon; 1 Glosse (f. 75va) zu 1. Samuel; 10 Glossen (f. 75va-vb) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 75vb) zu Weisheit; 1 Glosse (f. 75vb) zu Ecclesiasticus; 4 Glossen (f. 76ra) zu Job; 1 Glosse (f. 76rb) zu Judith; 1 Glosse (f. 76rb) zu 1. Makkabäer; 10 Glossen (f. 76va—vb) zu Isaias; 8 Glossen (f. 77ra-rb) zu Jeremias; 1 Glosse (f. 77rb) zu Klagelieder; 8 Glossen (f. 77rb-va) zu Ezechiel; 10 Glossen (f. 77vb) zu Daniel; 4 Glossen (f. 77vb—78ra) zu Osee; 1 Glosse (f. 78ra) zu Joel; 1 Glosse (f. 78ra) zu Arnos; 3 Glossen (f. 78ra) zu Jonas; 1 Glosse (f. 78ra) zu Michäas; 2 Glossen (f. 78ra—rb) zu Nahum; 1 Glosse (f. 78rb) zu Sophonias; 1 Glosse (f. 78rb) zu Aggäus; 2 Glossen (f. 78rb) zu Zacharias; 18 Glossen (f. 78va-79rb) zu Matthäus-Evangelium; 3 Glossen (f. 79rb-va) zu Markus-Evanglium; 7 Glossen (f. 79va-vb) zu Lukas-Evangelium; 7 Glossen (f. 79vb-80ra) zu Johannes-Evangelium; 25 Glossen (f. 80ra-81ra) zu Apostelgeschichte; 2 Glossen (f. 80ra, 81ra) zu Jakobusbrief; 2 Glossen (f. 81ra, 81rb) zu 1. Petrusbrief; 2 Glossen (f. 81rb) zu 2. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 81rb) zu 3. Johannesbrief; 1 Glosse (f. 81rb) zu Judasbrief; 10 Glossen (f. 81rb-va) zu Apokalypse; 2 Glossen (f. 81va) zu Römerbrief; 1 Glosse (f. 81vb) zu 1. Korintherbrief; 1 Glosse (f. 81vb) zu 2. Korintherbrief; 1 Glosse (f. 82rb) zu Philipperbrief; 1 Glosse (f. 82rb) zu Kolosserbrief. - Sachglossar in Merkversanordnung: 24 Interlinearglossen (f. 82va) zu den ersten 7 Hexametern der Versus de volucribus. Zeit und Ort: Bibelglossen als Bestandteil des Glossars sowie Glossen zu den Hexametern im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 35). Edition: StSG. I, S. 304, 307f. (Nr. VIII), S. 326-332 (Nr. XXVIII), S. 349-352 (Nr. XLIII), S. 358-362 (Nr. LVI), S. 368f., 371 (Nr. LXIX), S. 378 (Nr. LXXIX), S. 384, 386 (Nr. LXXXVIII), S. 395f., 398, 403f. (Nr. CHI), S. 434, 437f., 440 (Nr. CXXXV), S. 451, 455 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 1 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 466 (Nr. CLXIII), S. 482 (Nr. CXCIII), S. 499, 501, 504f., 507 (Nr. CCXII), S. 516, 518 (Nr. CCXXI), S. 527-529, 532, 536-539 (Nr. CCXXIX), S. 558 (Nr. CCLXI), S. 576 (Nr. CCLXIX), S. 593, 606, 608f., 612, 614 (Nr. CCLXXIX), S. 628-632, 634f. (Nr.

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CCXCI), S. 6 4 1 - 6 4 4 , 650 (Nr. CCCI), S. 6 5 7 - 6 5 9 , 663f. (Nr. CCCXI), S. 667 (Nr. CCCXVII), S. 669 (Nr. CCCXXII), S. 672 (Nr. CCCXXVI), S. 676 (Nr. CCCXXXIV), S. 678 (Nr. CCCXXXIX), S. 680 (Nr. CCCXLII), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 686 (Nr. CCCLI), S. 720f. (Nr. CCCLXX), S. 724 (Nr. CCCLXXVII), S. 726 (Nr. CCCLXXXI), S. 739 (Nr. CCCLXXXIX), S. 741f., 744, 747f., 7 5 0 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 757 (Nr. CCCCI), S. 762 (Nr. CCCCXI), S. 772 (Nr. CCCCXXXVII), S. 773 (Nr. CCCCXLI), S. 786 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 799f. (Nr. CCCCXCI); III, S. 2 1 - 2 4 (Nr. DCCCCXXXIV); IV, S. 279 (Nr. CCLXXIX Nachtr.), S. 281 (Nr. CCXCV Nachtr.), S. 283 (Nr. CCCXVII Nachtr.), S. 284 (Nr. CCCXXVI Nachtr.), S. 285 (Nr. CCCLVII Nachtr.), S. 294 (Nr. CCCLXX Nachtr.), S. 300 (Nr. CCCLXXXI Nachtr.), S. 305 (Nr. CCCXCII Nachtr.), S. 306 (Nr. CCCCXI Nachtr.), S. 309 (Nr. CCCCXCI Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 549f., Nr. 407; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschate, S. 82, 93, 176f., 183f., 186; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20, 47, 98; B. Meineke, Basler Fragment, S. 118, 155, 166; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 397; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 35; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503f.; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 357; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 663; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279.

6 1 1 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 4 7 StSG. 408 A Abbildung f. 94r Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 2 ; Teil 2: f. 6 3 - 1 6 5 ; Pergament; 165 Blätter; 17,2/17,5 χ 12,2/12,7 cm; restaurierter Halbledereinband; Holzdeckeleinband mit braunem Lederrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 11,5/14,0 χ 8,3/9,0 cm; einspaltig; f. 6 1 v - 6 2 r zweispaltig; f. lv—62r 2 0 - 2 2 Zeilen; f. 64r-165r 1 8 - 1 9 Zeilen; Überschriften in Capitalis; einfache Initialmajuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel des 9. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. l r Notiz über Jakobus; f. lv—59r Kommentar zur Bibel, Katholische Briefe; f. 59r—61r De diapsalmate; Worterklärungen; f. 61v—63v Baum—, Kräuter— und Tierbezeichnungen; f. 63ν Inhaltsangabe; f. 64r —81r Glossen zu den Canones; f. 81r —82v Isidor von Sevilla, Institutio de arte grammatica (Exzerpt); f. 8 2 v - 8 8 v Glossensammlung zu folgenden Texten: f. 8 2 v - 8 3 v Acta Petri et Pauli; f. 83v Homilia in Natali Andreae; Passio Phillippi; Passio Jacobi; Vita Johannis; f. 84r—85r Passio Simonis et Judae; f. 85r—86r Memoria Michaelis; f. 86r—86v Sulpicius Severus, Vita S. Martini; f. 86v—87r Vita Stephani; f. 87r Vita Johannis; Passio Ceciliae; f. 8 7 v - 8 8 v Passio Theclae; f. 88v—89r De mensura et ponderibus; f. 8 9 r - 9 5 v Glossen zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium; f. 96r—ν Bibelglossar; f. 9 7 r - v Glossen zu Aldhelm, De laudibus virginum; f. 98r Glossen zur Passio Jacobi; f. 99v Glossen; f. 100r-103r De XII scriptoribus Hieronymi; f. 103r-112r Augustinus, De diversis heresibus; f. 117v-137v Kommentar zur Bibel, Psalmen; f. 138r— 139r Glossen zur Bibel, Apostelgeschichte; f. 139v Kommentare zur Bibel, Jakobusbrief, 1. Petrusbrief, 1. Johannesbrief; f. 140r Kommentare zur Bibel, 2. Johannesbrief, 2. Petrusbrief; f. 140v-145r Glossen zur Bibel, Apokalypse; f. 145v-146v De quattuor angelis et quattuor ventis; f. 147r-151r De Septem tubis; f. 151 ν De Septem tonitruis et de septima tuba; f. 152v-155r De Septem fialis; f. 155v De aeternitate; f. 156r De morte; f. 156v-157v Glossen zur Bibel, Apostelgeschichte; f. 157v—164v Glossen zu den Vitae patrum; f. 165r Epitaph des Heiligen Emmeram; f. 165v leer. Geschichte: Teile des Codex zu verschiedenen Zeiten des 9. Jahrhunderts entstanden; Teil 1 in der Mitte oder im 3. Viertel in Deutschland, Teil 2 im 3. Viertel in Süddeutschland, wahrscheinlich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; ein Epitaph des heiligen St. Emmeram aus dem 10. Jahrhundert auf f. 165r weist auf St. Emmeram; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 99; BHM., Nr. 357; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 169; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 263, Nr. 3259, 3260; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, Π, S. 244f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, Π, 2, S. 228, Nr. 1715; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 416; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 86, 181; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 34; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 5, 4 0 - 4 3 ; M. Mitscherling, Die althochdeutschenHieronymusglossen.S. 30—32; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 77; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 156; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S. 176; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 124; O. Springer, in: Althochdeutsch, II, S. 916; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 413; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 3 4 - 4 3 8 ; N. Wagner, in: Althochdeutsch, I, S. 528; C. W i c h - R e i f ,

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Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 550f., Nr. 408. - Abbildung von f. 61v, 62r bei E. Petzet - O. Glauning, Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts, I, Tafel 11; Abbildung von f. 83r bei K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, Abb. 1, S. 377.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 990 Glossen. - Sachglossare: 26 Glossen (f. 61v) zu Baumbezeichnungen; 49 Glossen (f. 61v —62r) zu Kräuterbezeichnungen; 35 Glossen (f. 62r—63r) zu Tierbezeichnungen. - Textglossare: 183 Glossen (f. 6 4 r - 8 0 r ) im Kontext der Glossen zu den Canones; 20 Glossen (f. 8 3 r - v ) im Kontext der Glossen zu den Acta Petri et Pauli; 6 Glossen (f. 83v) im Kontext der Glossen zu Homilia in Natali Andreae; 2 Glossen (f. 83v) im Kontext der Glossen zur Passio Phillippi; 5 Glossen (f. 83v) im Kontext der Glossen zur Passio Jacobi; 20 Glossen (f. 84r) im Kontext der Glossen zur Vita Johannis; 38 Glossen (f. 84r—v) im Kontext der Glossen zur Passio Simonis et Judae; 31 Glossen (f. 8 5 r - 8 6 r ) im Kontext der Glossen zur Memoria Michaelis; 11 Glossen mit 22 Einzelwörtern (f. 86r—v) im Kontext der Glossen zu Sulpicius Severus, Vita Martini; 11 Glossen (f. 8 6 v - 8 7 r ) im Kontext der Glossen zur Vita Stephani; 3 Glossen (f. 87r) im Kontext der Glossen zur Vita Johannis; 38 Glossen (f. 87r—v) im Kontext der Glossen zur Passio Caeciliae; 13 Glossen (f. 88r—v) im Kontext der Glossen zur Passio Theclae; 318 Glossen (f. 89r—95v) im Kontext der Glossen zu Hieronymus, In Matthaeum; 44 Glossen (f. 96r—97r) zur Bibel; bis auf 1 Interlinearglosse sämtlich im Kontext; 8 Glossen (f. 97r) im Kontext der Glossen zu Aldhelm, De laudibus virginum; 5 Glossen (f. 9 8 r - v ) im Kontext der Glossen zur Passio Jacobi und 127 Glossen (f. 157v-164v) zu den Glossen zu den Vitae patrum; außer 1 Interlinear- und 1 Marginalglosse sämtlich im Kontext. Zeit und Ort: Glossen im Kontext der Glossare im 9. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; Th. Frings, S. 180; H. Garke, S. 62; R. Kögel, S. 590; G. Müller, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 161; H. Naumann - W. Betz, S. 28; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 3; C. Wesle, S. 118; L. Wüllner, S. 76); Glossen zu Sulpicius Severus bair. (nach U. Thies, S. 4 4 7 - 4 4 9 ) . Edition: StSG. I, S. 801f. (Nr. CCCCXCIV 2 ); II, S. 9 7 - 1 0 4 (Nr. DXC), S. 3 2 8 - 3 3 3 (Nr. DCXCI), S. 7 3 2 - 7 3 4 (Nr. DCCCLXXXIV), S. 741 (Nr. DCCCXCV), S. 742f. (Nr. DCCCXCVII), S. 745 (Nr. DCCCCV), S. 745f. (Nr. DCCCCVI), S. 745 (Nr. DCCCCV), S. 746 (Nr. DCCCCVIII), S. 758f. (Nr. DCCCCXI), S. 760f. (Nr. D C C C C X V ) , S. 762 (Nr. DCCCCXVIII), S. 763 (Nr. DCCCCXX), S. 763f. (Nr. DCCCCXXII), S. 765 (Nr. DCCCCXXIV, DCCCCXXV); III, S. 446f. (Nr. DCCCCLXIX), S. 454 (Nr. DCCCCLXXXIX), S. 455 (Nr. DCCCCXCP), S. 461 (Nr. DCCCCXCVIF), S. 466f. (Nr. MV a ), S. 5 7 2 - 5 7 4 (Nr. MXXV a ); IV, S. 311

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(Nr. DXVIIP); Glossen zu Sulpicius Severus bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 3 9 - 4 4 5 . Literatur: StSG. IV, S. 550f., Nr. 408; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 38, 4 9 - 5 3 , 56; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 130; G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 303f.; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 94, 103, 107 und passim; Β. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 244f.; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 30, 34; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 77; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 10, 50; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 182; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 54 und passim; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; M. Gebhardt, WZ. Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 34 (1985) S. 72; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 488; S. Glauch, Die Martianus-Capeila—Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 561; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 399, 401, 404; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 37f., 54, 83, 107; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 168; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 235, 237; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 120; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 657f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 84, 236, 416; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 31; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56, 58; E. Karg -Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 237, 239f., 2 4 7 - 2 5 2 ; E. K a r g Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 204, 206; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 18, 33, 68, 91; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 399; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 119 und passim; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 590; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 45 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 56; E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 15; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 5, 4 0 - 4 3 ; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 339 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 9, 28, 38 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 44 und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 161; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 28; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 94; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 210; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 143; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 77, 79; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 1 5 6 - 1 5 8 ; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 69, 91, 103, 106, 119, 125; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50, 56; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 134, 144; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 174, 176, 185, 197; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 18 und passim; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 24f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 7 0 - 7 3 und passim; Κ. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 3 3 2 - 3 3 4 ; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 23f., 26; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 94; O. Springer, in: Althochdeutsch, II, S. 916; St. Stricker, Basel ÖBU.

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Β IX 31, S. 742, 750; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 186; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 306, 309; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 3 8 - 4 4 9 ; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 27, 229; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 3 3 - 3 5 , 37f., 43; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 118 und passim; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 279, 287f. und passim; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 76 und passim.

6 1 2 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 5 4 StSG. 409 Α Abbildung f. 90v Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 0 ; Teil 2: f. 4 1 - 1 1 8 ; Pergament; 118 Blätter; 17,0 χ 13,5 cm; heller Ledereinband mit Blindprägung; Rest einer Schließe; Kettenring. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,0/ 13,5 χ 9,0/10,0cm; einspaltig; 1 6 - 2 2 Zeilen. - Schrift: Teil 1 Minuskel aus der Mitte, Teil 2 aus dem 4. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Schriften (mit Neumen); f. l v - 4 0 r Beda, Quaestiones XXX in libros Regum; f. 40v leer; f. 41r Inhaltsverzeichnis, Notiz; f. 4 1 v - 4 3 r Hieronymus, Epistola XXX; f. 43v leer; f. 44r De caritate; f. 4 4 v - 5 9 v Glossen zur Bibel, Genesis; f. 6 0 r - 6 7 v Isidor von Sevilla, Allegorien (zum Alten Testament); f. 6 8 r - 7 0 r Isidor von Sevilla, Etymologiae (7,6); f. 7 0 r 79v Isidor von Sevilla, Allegorien (zum Neuen Testament); f. 80r leer; f. 8 0 v - 8 2 v Walahfrid Strabo, Über die menschlichen Körperteile; f. 8 3 r - 9 5 v Glossen zu Orosius; f. 96r-118v Hrabanus Maurus, De institutione clericorum (Exzerpt). Geschichte: Einzelne Teile des Codex zu verschiedenen Zeitendes 9. Jahrhunderts entstanden; Teil 1 in der Mitte des 9. Jahrhunderts vielleicht in Südostdeutschland, Teil 2 im 4. Viertel des 9. Jahrhunderts im Bodenseegebiet; Teil 2 gelangte nach einer Notiz auf f. 41r während der Amtszeit des Bischofs Tuto (894-930) als Geschenk des Louganpert aus Fulda in die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus kam der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 - 1 3 , 2 2 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 44, 84; BHM., Nr. 0; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 87; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 263, Nr. 3261, S. 264, Nr. 3262; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 79; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 254; B. Bischoff, in: 2 VL. V, Sp. 920; G.L. BursillHall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 154; Catalogus Codicum

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Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 229, Nr. 1721; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 25; R. Kottje, DA. 31 (1975) S. 541; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 63; K. Langosch, in: VL. IV, Sp. 742f.; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 164, 200; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 152; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 451f., Nr. 409.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 76 Glossen. — Textglossar: 10 Glossen (f. 44v —52v) zur Bibel, Genesis; 2 Glossen (f. 44v, 47r) interlinear, 4 (f. 45r, 45v, 46r, 52v) marginal und 4 [f. 44v, 48r (2 Glossen), 49r] im Kontext stehend. Sachglossar: 57 Kontextglossen (f. 8 0 v - 8 2 r ) zu Walahfrid Strabo, Über die menschlichen Körperteile. - Textglossar: 9 Glossen (f. 8 3 r - 9 0 v ) in den Glossen zu Orosius; 6 Glossen [f. 83v, 85v (2 Glossen), 86r, 89v, 90v] marginal und 3 (f. 83r, 83v, 84r) im Kontext stehend. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im 4. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 256; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, S. 164; H. Garke, S. 63); obd. (nach H. Reutercrona, S. 7); Glossen zu Walahfrid Strabo alem. (nach W. Braune - E.A. Ebbinghaus, S. VII). Edition: StSG. I, S. 302 (Nr. VI); StSG. III, S. 432f. (Nr. DCCCCLIX1); StSG. II, S. 356f. (Nr. DCCXL 3 ). Literatur: StSG. IV, S. 451 f., Nr. 409; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 256; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 - 1 0 , 14, 20, 2 3 - 3 3 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 44; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 6 - 8 9 , 91, 9 3 - 9 5 ; G. Baesecke, Das lateinischalthochdeutsche Reimgebet, S. 51; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 95; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 164; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 326f., 391, 396; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 14; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 25; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 75; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 47; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 181; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 269; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 98, 101; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 73 und passim; Α. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 166, 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 137, 163; B. Schreyer, Die althochdeutschen Glossen zu Orosius, S. 4 und passim; W. Schröder, ZDA. 87 (1956 —1957) S. 1 6 4 - 1 6 6 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 136, 152; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 140f.; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 189, 268, 279, 328.

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6 1 3 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 7 8 1 StSG. 410 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 4 ; Teil 2: f. 2 5 - 4 3 ; Teil 3: f. 4 4 - 1 5 9 ; Teil 4: f. 160-182; Pergament; 182 Blätter; 16,5 χ 10,5 cm; Halbledereinband auf Holz; Reste einer Schließe. - Einrichtung Teil 4: Schriftspiegel 12,5 χ 8,0/9,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen. - Schrift: Ende 11./Anfang 12. (Teil 3), 12. (Teil 1 und 4) und 13. Jahrhundert (Teil 2). Inhalt: f. lr—22v Cicero, Orationes in Catilinam (I, II; am Schluß unvollständig); f. 23r—24v leer; f. 2 5 r - 4 3 r Prudentius, Psychomachia; f. 43v grammatische Schriften (Exzerpte); Federproben; f. 44r leer; f. 44v-159v Lucan, Pharsalia; f. 160r-161r Vita des Persius; f. 161v-179r Persius, Satiren; f. 1 6 2 r - v Kommentar zum Prolog des Persius; f. 179v Verse; f. 180r Wipo, Proverbia; f. 180v Gedicht; f. 181r-182r Verse; Rhythmisierung des Hohenliedes (1. 2.); f. 182v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 und 4 im 12. Jahrhundert, Teil 2 im 13. Jahrhundert, Teil 3 Ende des 11./Anfang des 12. Jahrhunderts; zwei Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. 159v weisen auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 233, Nr. 1746; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 181; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 18f., Nr. 7; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 235; II, S. 51, 201; III, 1, S. 196, 198; III, 2, S. 107; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 62, Nr. 291; R.H. Rouse - M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 64; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 621; StSG. IV, S. 552, Nr. 410. — Abbildung einer Zeichnung auf f. 63r bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 8, S. 10.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen [f. 165ν (2 Glossen), 167v, 178r] zu Persius, Satiren; Text auch lateinisch interlinear glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 362 (Nr. DCCLIII). Literatur: StSG. IV, S. 552, Nr. 410; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 80f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der

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München

mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 621.

6 1 4 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 8 0 4 [F. 1 - 1 6 8 ]

StSG. 411

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus zwei ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 615 (II)]; Pergament; 168 Blätter; 15,3 χ 11,3 cm; heller Ledereinband mit Blindprägung; Reste einer Schließe; Spuren des Kettenrings. - Einrichtung: Schriftspiegel 10,8/13,0 χ 8,7/9,0 cm; 1 6 - 1 7 Zeilen; einspaltig. - Schrift: karolingische Minuskel von drei Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 3 3 r Abavus maior; f. 133v, 134v Gedichte; Erklärungen biblischer Namen; f. 135r-168v Psalmenkommentar. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden, wohl in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 146; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 264, Nr. 3269; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 2 1 4 - 2 1 7 ; A. Borst, DA. 40 (1984) S. 415, 449; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Monacensis, II, 2, S. 235, Nr. 1765; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 416; StSG. IV, S. 553, Nr. 411.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 34 Glossen (f. 12v-125v) zum Abavus maior; davon 28 Glossen im Kontext und 6 (f. 13v, 42r, 87r, 102r, 107r, 121v) interlinear stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen zum Teil zusammen mit dem Text im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen, zum Teil später nachgetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 288; Η. Reutercrona, S. 4). Edition: StSG. IV, S. 26f. (Nr. MCLXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 553, Nr. 411; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 99; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 294, 313; D. Hüpper-Dröge,

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Schild und Speer, S. 379f., 416; E. Karg - Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 204; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 288; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S, 643; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147, 163; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42, 50; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 257.

6 1 4 (II)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 8 0 4 [F. 1 6 9 - 1 8 3 ]

StSG. 411

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus zwei ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 614 (I)]; Pergament; 15 Blätter; 15,3 χ 11,3 cm; heller Ledereinband mit Blindprägung; Reste einer Schließe; Spuren des Kettenrings. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,0 χ 8,0 cm; einspaltig; 16 Zeilen; f. 183v Federzeichnung einer männlichen Figur mit Palme und Buch. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. und 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 6 9 r - v Glossar; f. 170r—ν über Romulus und Remus; f. 171rb-vb Glossen zur Bibel, 1. Könige (Bibelglossar M); f. 172r-182r Notker, Computus; f. 182v-183r leer; f. 183v Federproben. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 9. und 10. Jahrhundert entstanden. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 146; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 216; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Monacensis, II, 2, S. 235, Nr. 1765; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 65; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; L.M. de Rijk, Vivarium 1 (1963) S. 73; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 1212, 1220; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 553, Nr. 411.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 37 Glossen (f. 1 6 9 r - v , 1 7 1 r - v ) . - Sachglossar: 2 Kontextglossen (f. 169r, 169v) in dem Glossar. - Textglossar: 35 Kontextglossen (f. 1 7 1 r - v ) in den Glossen zur Bibel, 1. Könige. Zeit und Ort: Glossen zusammen mit dem Text im 9. und 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

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Edition: StSG. I, S. 4 3 3 - 4 3 8 (Nr. CXXXV); IV, S. 225 (Nr. MCCIII). Literatur: StSG. IV, S. 553, Nr. 411; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 39; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 82; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 279.

6 1 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 8 2 3 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Abbildung f. 21 ν Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 68 Blätter sowie je 1 leeres ungezähltes Blatt vorne und hinten; 15,0 χ 9,5 cm; heller Halbledereinband mit Blindprägung auf Holz; Reste einer Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 10,5 χ 6,5 cm; einspaltig; 20 Zeilen. — Schrift: Minuskel aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 6 8 v Alkuin, Grammatica. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts im bayerischen Raum entstanden; später befand er sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 238, Nr. 1781; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 94; The Theory of Music, III, S. 122.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Interlinearglossen [f. 21v (3 Glossen), 22r, 25r (2 Glossen)] zu Alkuin, Grammatica; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 94 (ohne die Glosse auf f. 22r, auf die schon W. Stach hingewiesen hatte). Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 94; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

München

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6 1 6 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 8 4 6 StSG. 412 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 122 Blätter; 12,0 χ 9,5 cm; loser heller Ledereinband mit blindgeprägten Zierlinien. — Einrichtung: Schriftspiegel 8,5 χ 7,0 cm; einspaltig; 15 Zeilen. - Schrift: 9./10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 0 5 v Erchanbert, Kommentar zu Donat, Ars grammatica; f. 106r bis auf jüngeren Eintrag leer; f. 106v-121v Sortilegien-Sammlung; f. 122r jüngerer Eintrag; f. 122v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert vielleicht im Bodenseeraum entstanden; der Einband des 15. Jahrhunderts weist auf die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 265, Nr. 3273; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 246; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 241f., Nr. 1802; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; D. Hüpper, in: Althochdeutsch, II, S. 1077; D. 0 Croinin, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 27; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 77; StSG. IV, S. 553, Nr. 412.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 3 Kontextglossen [f. 64v, 69r (2 Glossen)] zu Erchanbert, Kommentar zu Donat, Ars grammatica. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 160 (Nr. DCXXVI). Literatur: StSG. IV, S. 553, Nr. 412; D. Hüpper, in: Althochdeutsch, II, S. 1077; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 35f.; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 77, 79; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44.

617

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 4 8 5 1

StSG. 413

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 4 ; Teil 2: f. 4 5 - 6 0 ; Teil 3: f. 6 1 - 1 0 4 ; Teil 4: f. 105-119; Teil 5: f. 120-129; Pergament; 129 Blätter;

1180

München

12,8 χ 8,0 cm; restaurierter Ledereinband mit einer Schließe. — Einrichtung Teil 3: Schriftspiegel 9,5 χ 5,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; einfache rote Initialen. - Schrift: 13. (Teil 2 - 5 ) bzw. 14. Jahrhundert (Teil 1). Inhalt: f. l r - 4 4 r medizinische Texte; f. 4 5 r - 6 0 v medizinische Texte; f. 6 1 r - 1 0 4 r Macer Floridus, De viribus herbarum; f. 104v Rezepte; f. 105r— 119r deutsche medizinische Schriften; f. 120r-129v medizinische Texte. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 2—5 im 13. Jahrhundert und Teil 1 im 14. Jahrhundert; später befand er sich in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte er im Zuge der Säkularisation 1811 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 242, Nr. 1807; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 42; Der deutsche >Mac e r < , S. 31, 50; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29, 33f.; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 179f.; B. Schnell, Von den würzen, S. 42f., 4 9 - 5 1 ; B. Schnell, ZDA. 120 (1991) S. 185; StSG. IV, S. 366f., Nr. 413. — Abbildung von f. 106r bei K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Tafelband, Abb. 99; Abbildung einer Seite bei B. Schnell, Von den würzen, nach S. 50.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 37 Glossen (f. 61 ν — 96r) von anderer Hand zu den Kapitelüberschriften zu Macer Floridus, De viribus herbarum; Glossen über oder unter der stets auf dem Rand stehenden Kapitelüberschrift oder in der Leerzeile über einem neuen Kapitel. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 366f. (Nr. MXXXVIP). Literatur: StSG. IV, S. 553f., Nr. 413; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 5 5 1 4

5. NR. 710ad

München

1181

6 1 8 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 5 8 1 3 StSG. 414 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 6 ; Teil 2: f. 3 7 - 1 0 2 ; Pergament; 103 Blätter; 29,0/29,5 χ 18,0 cm; brauner Ledereinband; 1 Kettenring. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 23,0/23,5 χ 12,0 cm; 25 Zeilen; Überschriften in roter Unziale oder Capitalis; zum Teil aufwendigere Initialen; Griffelzeichnungen auf f. 34v, 35r, 35v, 36v. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren (vermutlich drei) Händen des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv Inhaltsverzeichnis; f. l b r - b v De quattuor virtutibus; f. 2r—14v Sermo sancti Augustini; f. 1 4 v - 3 4 v Augustinus, De fide et operibus; f. 35r—36v Zeichnungen; f. 37r—90v Alkuin, De fide sanctae et indiuiduae trinitatis; f. 90v —102r Alkuin, De ratione animae ad Eulaliam; f. 102r—ν Hilarius, Werke (Exzerpte); Alkuin, Werke (Exzerpte). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden: Teil 1 im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Salzburg und Teil 2 zwischen 800 und 820 in der Benediktinerabtei St. Amand; nach einem Eintrag im Bücherverzeichnis des 13. Jahrhunderts und im Bibliothekskatalog des Johannes Holveld um 1433 befand sich die Handschrift später in der Salzburger Dombibliothek; zwei Stempel auf f. lbr und 102v weisen auf die Pariser Nationalbibliothek. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 125, Nr. 242; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 266, Nr. 3281, 3282; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, ΠΙ, S. 188; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 188, 212; II, S. 80f., 124, 152, 157; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 259; Catalogue CodicumLatinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 35f., Nr. 236; K. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 38; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 172, Nr. 286; R. Kottje, Die Bußbücher Haligars vonCambrai und des Hrabanus Maurus, S. 41; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 368; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 48, 52; MBÖ., IV, S. 55, 59; E.K. Rand, Studies in the Script of Tours, I, 1, S. 204; StSG. IV, S. 554, Nr. 414. - Abbildung von Initialen auf f. 59v, 74v, 66r bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 506—508, S. 141f.; Abbildung jeweils eines Ausschnitts von f. 62r, 6r, 14v bei B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen, II, Tafel VI a, VII c, VII d; Abbildung einer Figur auf f. 35r, 35v, 36v bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 6 5 0 - 6 5 2 , S. 205f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Marginalglossen (f. 41r—70r) zu Alkuin, De fide sanctae et indiuiduae trinitatis; sporadisch lateinische Marginaleinträge.

München

1182 Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 8 (Nr. DIX). Literatur: StSG. IV, S. 554, Nr. 414; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 124; H. Mayer, Die althochdeutschenGriffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

6 1 9 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 5 8 2 5 StSG. 415 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 76 Blätter; 25,3 χ 19,0 cm; brauner Halbledereinband; 1 Kettenring. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Federzeichnung des Boethius, der Philosophie und der Musen; mehrere leicht verzierte Initialen. - Schrift: 11. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Tafel mit deutschen Windnamen; f. lv Zeichnung; f. 2 r - 6 7 r Boethius, De consolatione philosophiae, f. 6 7 v - 7 5 v Kommentar zu Boethius, De consolatione philosophiae; f. 76r Vergil, Aeneis (4, 174-188); f. 76v Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; nach einem Eintrag im Bibliothekskatalog von Johannes Holveld um 1433 befand er sich in der Salzburger Dombibliothek; ein Stempel auf f. 76v weist auf die Pariser Nationalbibliothek. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 26 und passim; W. Berschin, in: Vetustatis amore et studio, S. 30; M.C. Bodden, ASE. 17 (1988) S. 227; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 38, Nr. 248; K. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 40; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 385; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 420; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 58; MBÖ., IV, S. 55; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 740; ΠΙ, 1, S. 240; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 78; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 171; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 34, 37, 134, 204f., Tafel III; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 4, 16 und passim; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVII; StSG. IV, S. 554, Nr. 415. - Abbildung von f. lv bei F. Troncarelli, Tradizioni perdute, Tafel XVIII.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 37 Glossen. - Sachglossar: 12 Glossen (f. lr) in der Tafel mit Windnamen. - Textglossierung: 25 Glossen (f. 4 v - 4 6 r ) zu Boethi-

München

1183

us, De consolatione philosophiae; 16 Glossen interlinear und 9 marginal stehend (2 Marginalglossen im Kontext von lateinischen Marginalien); Text durchgehend lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert (bis auf 1 Glosse aus dem 13. Jahrhundert) eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. III, S. 608 (Nr. MLXVII); StSG. II, S. 73f. (Nr. DLXXV) Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. 3. Literatur: StSG. IV, S. 554, Nr. 415; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 7 und passim; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 43—44 (1995) S. 32 und passim; Η. Hornbruch, Deonomastika, S. 134; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 75f., 78f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 88, 91; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 171, 197, 208, 211; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; P.W. Tax, Sprachwissenschaft27 (2002) S. 135.

6 2 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 5 9 6 2 StSG. 712 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 9 ; Teil 2: f. 3 0 - 4 9 ; Pergament; 49 Blätter; 23,5 χ 10,5 cm; heller Halbledereinband; Reste einer Schließe. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 20,0 χ 8,5/9,0 cm; einspaltig; f. 3Or—44ν 34 Zeilen; f. 45r-49r 46 Zeilen. - Schrift: 13. (Teil 1) bzw. 12. Jahrhundert (Teil 2). Inhalt: f. lr 20 Verse über Zäsuren; f. l v - 2 1 v Kommentar zu Horaz, Ars Poetica; f. 22r-28r Kommentar zu Horaz, Satiren; f. 28v-29v Verse; f. 30r-44v Prudentius, Psychomachia; f. 45r—49r Kommentar zu Prudentius, Psychomachia; f. 49v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten wohl in Salzburg entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert und Teil 2 im 12. Jahrhundert; auf f. lr und 49r Stempel der Pariser Nationalbibliothek. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 44, Nr. 286; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 54; H. Hauke, in: Festschrift St. Peter zu Salzburg 5 8 2 - 1 9 8 2 , S. 821f.; MBÖ., IV, S. 63f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins,

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München

I, S. 517; III, 1, S. 241; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 133; C. Villa, Aevum 68 (1994) S. 139; StSG. V, S. 67, Nr. 712.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 5 Kontextglossen [f. 46v, 48r (4 Glossen)] in dem Kommentar zu Prudentius, Psychomachia. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im 12. Jahrhundert wohl in Salzburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 32 (Nr. DCCLXXX Nachtr.). Literatur: StSG. V, S. 67, Nr. 712; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272.

621

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 5 9 6 5

StSG. 416

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 ; Teil 2: f. 10-28; Pergament; 28 Blätter; 21,0 χ 16,0 cm; Pergamentumschlag (Fragment einer liturgischen Handschrift). — Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 16,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen. — Schrift: verschiedene Hände des 12.-13. Jahrhunderts; Teil 2 aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—8v Kommentar zu dem Prolog und den Satiren des Persius (1, 1 - 9 5 ) ; f. 9 r - v Kommentar zu Persius, Satiren (1, 26-106); f. 10r-28v Kommentar zu Persius, Satiren; f. 28v Viae Romae urbis. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; bereits im 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg nachgewiesen; Stempel auf f. 1 und 28 weisen auf die Pariser Nationalbibliothek. Literatur: Catalogus Codicum LatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 44f., Nr. 289; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 121; H. Hauke, in: Festschrift St. Peter zu Salzburg 5 8 2 - 1 9 8 2 , S. 824f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 29, 35; MBÖ., IV, S. 63f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 217; III, 1, S. 241; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, ΠΙ, 1, S. 62, Nr. 293; S. 138; K. Siewert, in: Althochdeutsch,I, S. 616f., 619f., 622; StSG. IV, S. 554, Nr. 416.

München

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Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 5 Glossen (f. 12v —28v) in dem Kommentar zu Persius, Satiren; davon 2 Glossen (f. 12v, 13r) interlinear, 3 (f. 28v) im Kontext stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 361 (Nr. DCCL). Literatur: StSG. IV, S. 554, Nr. 416; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 313; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 619f., 622; K. Siewert, Glossenfunde, S. 116f.

6 2 2 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 1 4 StSG. 417 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 150 Blätter; 31,5 χ 22,0 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Scheftlarn 114 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,2 χ 16,0 cm; zweispaltig; 41 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen in roter Tinte; einige rankenverzierte größere Initialen; Überschriften in roter Tinte oder rubriziert, vereinzelt auch in Majuskeln. - Schrift: späte karolingische Minuskel des 12. Jahrhunderts von mehreren Händen. Inhalt: f. l r - 1 5 0 r b Kommentare und Prologe zur Bibel: f. l r - 3 2 v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 32va-67ra Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus; f. 67ra-88rb Walahfrid Strabo, Prolog zu Leviticus; f. 88va—lOlva Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Numeri; f. lOlva—114rb Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Deuteronomium; f. 114va-142vb Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Richter; f. 142vb-150rb Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Ruth. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl im 12. Jahrhundert in dem Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden; wahrscheinlich Abschrift des aus Tegernsee stammenden Clm 18528a (Katalog Nr. 648), bevor diesem das hinter f. 115 fehlende Blatt weggeschnitten wurde; Codex gelangte von Schäftlarn aus im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

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Literatur: C. Albarello, Aevum 71 (1997) S. 236; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 81, Nr. 646; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 66; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 22, 46, 60, 108; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7194; StSG. IV, S. 554f., Nr. 417.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 7 Glossen (f. 9 v - 7 4 v ) zu den Kommentaren und Prologen zur Bibel; davon 2 Marginalglossen (f. 9va) zu Remigius von Auxerre, Kommentar zu Genesis; 1 Kontextglosse (f. 33vb) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zu Exodus; 4 Kontextglossen (f. 74ra-va) zu Walahfrid Strabo, Prolog zu Leviticus; Kontextglossen von den jeweiligen Texthänden; Marginalglossen von einer textfremden Hand. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 12. Jahrhundert in Schäftlarn eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 126).

Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachtr.), S. 255f. (Nr. XL Nachtr.), S. 346 (Nr. DCCCXX h Nachtr.). Literatur: StSG. IV, Nr. 417, S. 554f.; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (Π), S. 62; Η. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 67—69; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 126; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 4 2

StSG. 418

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 9 ; Teil 2; f. 7 0 - 1 4 3 ; Pergament; 143 Blätter; zwischen f. 114 und 115 fehlt ein Blatt; 24,5/25,0 χ 16,5/18,0 cm; Zählung von 1 bis 143 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Schäftlarner Einband aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts; mit weißem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Scheftlarn 142 auf dem Buchrücken. — Einrichtung f. 70r— 143v: Schriftspiegel 18,8 χ 13,0 cm; einspaltig; 23—31 Zeilen. — Schrift: spätkarolingische Minuskel, Teil 1 von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts, Teil 2 von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—69v Translatio des Heiligen Dionysius; f. 7 0 r - 1 4 3 v Exzerptenbuch (theologische, profane, grammatische, metrische und etymologische

München

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Notizen; antike und mittelalterliche Verse; Pflanzen- und Tierbezeichnungen); f. 126r Versus de volucribus (die ersten 7 Hexameter). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten möglicherweise im Prämonstratenserkloster Schäftlarn oder in Regensburg entstanden, Teil 1 im 11./12., Teil 2 im 12. Jahrhundert; der Codex befand sich in Schäftlarn, worauf auch der Einband des 15. Jahrhunderts weist; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 107; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 83, Nr. 661; A. Ebel, Clm 17142, S. 21, 3 5 - 4 1 und passim; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 9f., 193f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 380f.; St.A. Hurlbut, Florilegivm Prosodiacvm, S. VIII; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 78; C.H. Kneepkens, MJB. 16 (1981) S. 216; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 375; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 42, 45; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 301; C. Märtl, DA. 42 (1986) S. 178; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 236, 471, 576; II, S. 51 und passim; III, 1, S. 243; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 47, 54f., 68f., 71; B. Münk Olsen, RHT. 10 (1980) S. 152; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 4 0 0 - 4 0 3 , 4 3 9 ; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 5 0 - 5 2 , 108; The Theory of Music, III, S. 132; J. Werner, Beiträge zur Kunde der lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 42; J. Werner, in: Corona Quernea, S. 386; StSG. IV, S. 5 5 5 - 5 5 7 , N r . 418.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 50 Glossen in Teil 2 der Handschrift. - Textglossierung: 48 Glossen (f. 8 4 r - 1 1 9 v ) zu dem Exzerptenbuch; 12 im fortlaufenden Text, 29 interlinear, 7 marginal stehend; Glossen zum Teil von der Texthand, zum Teil von einer Korrekturhand. — Sachglossar: 2 Interlinearglossen (f. 126r) zu den Versus de volucribus; Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach A. Ebel, S. 21; H. Reutercrona, S. 16; F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. III, S. 20 (Nr. DCCCCXXXIV); IV, S. 235 (Nr. MCCXXII). Literatur: StSG. IV, S. 555f., Nr. 418; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; A. Ebel, Clm 17142, S. 21; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 101; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; R. Reiche, in: Fachprosa-Studien, S. 495; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

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6 2 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 4 3 StSG. 713 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 144 Blätter; 24,0 χ 17,0 cm; mit weißem Leder überzogener Holzdeckeleinband, der mit einfachen rechteckigen und rautenförmigen Strichlinien geschmückt ist; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Scheftlarn 143 auf dem Buchrücken erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 11,7 cm; einspaltig; 2 6 - 2 8 Zeilen; abgesehen von einigen einfachen roten Initialen und Kapitelüberschriften kein Schmuck. - Schrift: verschiedene Hände des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Theologische Schriften (vornehmlich Viten und Passionen); darunter: f. l v - 1 4 v Sulpicius Severus, Vita S. Martini (mit Unterbrechungen durch kürzere Schriften). Geschichte: Codex der Schrift nach wohl im 12. Jahrhundert in dem Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 388; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 83, Nr. 662; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 22; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 508—511; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 721; StSG. IV, S. 67f., Nr. 713.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Interlinearglossen (f. 2v) zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert in Schäftlarn von einer der Haupthand ähnelnden Hand eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch (nach U. Thies, S. 513).

Edition: StSG. V, S. 33 (Nr. DCCCCX a ); U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 51 lf. (eine von StSG. edierte Glosse als lateinisches Wort erkannt). Literatur: StSG. V, S. 67f., Nr. 713; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 5 1 1 - 5 1 4 .

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6 2 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 5 1 StSG. 419 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 6 ; Teil 2: f. 2 7 - 1 7 1 ; Teil 3: f. 1 7 2 - 1 7 7 ; Pergament; 177 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten; von dem zusätzlichen Blatt hinten nur noch die obere Hälfte erhalten; 42,0 χ 30,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; auf dem vorderen Deckel 3, auf dem hinteren Deckel 2 Buckel (ehemals je 5); ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Scheftlarn 151 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. — Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 37,3 χ 25,4 cm; zweispaltig; 51 Zeilen; mehrere einfache Initialen; Anfangsbuchstaben der lateinischen Lemmata in roter Farbe; f. 2r mit Ranken verzierte Initiale Λ. - Schrift: Teil 1 und 2 Buchschrift von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts, Teil 3 von einer Hand des 14. Jahrhunderts; Summarium Heinrici (f. 2 r - 2 6 v ) von der Hand, die auch das Summarium Heinrici im Clm 17153 (Katalog Nr. 627) sowie die letzte Seite des Clm 17194 (Katalog Nr. 630) schrieb. Inhalt: f. lr—ν Federproben; Gedichte; f. 2r—26v Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von Α bis U/V; Langfassung); f. 27r Notizen; f. 2 7 v - 1 7 1 r Predigten; f. 171v Papst Urban, Urkunde; Notizen über Schenkungen der Herren von Paiersbrunn im 13. und 14. Jahrhundert; f. 172r-177r Leo der Große, Predigt In ascensione domini; f. 177v apokryphe Erzählung von Adam und Eva. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten wohl im Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden, Teil 1 und 2 im 12., Teil 3 im 14. Jahrhundert; auf Schäftlarn weist ein Eintrag im Bücherverzeichnis von 1164 im Codex Clm 17078 auf f. 186r; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: E.F. Bange, Eine bayerische Malerschule des XI. und XII. Jahrhunderts, S. 152; F. Bertini, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 284, 287; BHM., Nr. 708/3, 990; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 83, Nr. 665; A. Ebel, Clm 17142, S. 3; P. Gatti, StUP. 14 (1994) S. 107; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8, 10; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLVf.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 518; D. Klein, in: Schulliteratur im späten Mittelalter, S. 110; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, 375f.; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 243f.; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 23 und passim; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 1 0 9 - 1 1 2 , 3 5 0 ; St. Stricker, Die Summarium-HeinriciGlossen der Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 134 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; Ο. Weijers, Dictionnaires et repertoires au moyen äge, S. 44, 56; StSG. IV, S. 557, Nr. 419. - Abbildung von f. 2v bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, Tafel 12; Abbildung von 3 Initialen bei P. Ruf, Abb. 21f., S. 63f.

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Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 585 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 2 r - 2 6 v ) zum Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von Α bis U/V\ Langfassung; Textverlust nach f. 9 und f. 26 durch den Verlust zweier Blätter; von dem f. 26 folgenden Blatt nur noch ein schmaler Streifen erhalten, auf dem einzelne Wörter beziehungsweise Buchstaben zu Glossierungen zu dem Buchstaben U/V stehen); Glossar fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 12. Jahrhundert in Schäftlarn eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. - o b d . (nach H. Reutercrona, S. 16); bair.—frk. (nach H. Reutercrona, S. 66); bair. (nach F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. III, S. 3 2 8 - 3 4 7 (Nr. DCCCCXXXVIIIg); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 1 4 7 - 1 5 1 , 1 5 2 - 1 7 3 , 176, 1 8 7 - 1 9 8 , 2 0 2 - 2 3 8 , 251-265, 268-288, 292-295, 310-319, 321-340, 344-356, 358-373, 3 7 5 - 3 8 1 , 3 8 3 - 4 2 2 , 4 3 5 - 4 4 6 , 4 5 0 - 4 8 4 , 4 9 3 - 5 1 1 , 5 2 0 - 5 3 9 , 548f. Literatur: StSG. IV, S. 557, Nr. 419; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 53; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 14; H. Götz, in: R. Große - S. Blum H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 93 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 64f., 75, 104, 107, 140; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 1 1 - 1 4 ; R . Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 306; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 100; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 102; B. Meineke, Althochdeutsche-scaf(t)-Bildungen, S. 143, 149; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 45—53 und passim; Ε. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 243f.; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 224; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16, 66; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 130; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5f., 79; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 460 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ), S. 278, 282, 294; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 251f., 256; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 36.

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6 2 6 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 5 2 StSG. 420 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 217 Blätter; 42,0 χ 31,0 cm; mit weißem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 5 Buckel; vorgängige Signatur Scheftlarn 152 auf dem Buchrücken erhalten; auf dem Buchrücken zudem Schild mit der Aufschrift GLOSAE / super Alphabetum / Salomone Episcop / Constantiensi / Collectea 1175. — Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 22,5 cm; dreispaltig; 50 Zeilen; f. lr große Initiale des Α aus mehreren Figuren, von denen eine einen langen Pergamentstreifen in der Hand hält, auf dem die folgenden Worte stehen: ego vdalricvs scribo hunc librv iussv domni et magistri mei kein ...; ausgeschmückte Initiale jeweils zu Beginn einer Buchstabenreihe; zahlreiche einfache rote Initialen; f. 1 Darstellung von Christus in der Mandorla und des Schreibers der Handschrift. — Schrift: von vielen Schreibern in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts geschrieben. Inhalt: f. Ira— 179rc 1. Salomonisches Glossar (von Α bis Z); f. 179va217vc 2. Salomonisches Glossar (von Α bis S). Geschichte: Codex wahrscheinlich vor 1175 in dem Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden; nach den Worten, die auf dem Pergamentstreifen der Initiale Α f. lr zu lesen sind, wurde er wohl unter dem dort genannten Propst Heinrich I. (1164 — 1200) angefertigt; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum BibliothecaeRegiae Monacensis, II, 3, S. 83f., Nr. 666; A. Ebel, Clm 17142, S. 20; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 8f.; D. Hüpp e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 417; B. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 221; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 30f.; E. Meineke, in: Runica — Germanica - Mediaevalia, S. 440; L.M. de Rijk, Vivarium 1 (1963) S. 44; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 22f. und passim; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 43; StSG. IV, S. 557, Nr. 420. - Abbildung von f. lr bei P. Ruf, Abb. 38, S. 73.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Über 1160 teils interlinear, teils im Kontext stehende Glossen (f. Ire—217rb) zum 1. und 2. Salomonischen Glossar; davon etwa 970 Glossen zum 1. und 190 zum 2. Glossar; Kontextglossen vielfach von alter Hand schwarz, selten rot unterstrichen. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts, wohl vor 1175, in Schäftlarn eingetragen (nach StSG.). Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 16; E. Rooth, S. 45); alem. (nach H. Garke, S. 57); obd. (nach H. Reutercrona, S. 101; E.Sch. Firchow - W. Winter, S. 9).

München

1192

Edition: StSG. IV, S. 2 7 - 1 2 3 (Nr. MCLXXV); Nachtrag zweier Glossen bei B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 47, Anm. 135; S. 48, Anm. 138. Literatur: StSG. IV, S. 557, Nr. 420; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 98, 104, 106f. und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 48, 52f., 55; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 19; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 57; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1 0 - 1 2 , 16, 18; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 615, 625; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 101 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 62f.; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 110; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 207 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 54, 119; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 236, 362; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)—Bildungen, S. 45, 57, 160, 163; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 18, 47f., 51f., 54; B. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 221; E. Meineke, in: Runica - Germanica - Mediaevalia, S. 440; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 54f.; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 137, 198f.; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 284; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16, 101; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 45; B. Ryba, StR. 13 (1974) S. 2If.; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 126; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 509; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 105; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschenund altsächsischen Handschriften, S. 4, 6, 91; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 145; J. Splett, in: Semantik, S. 65f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 82; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 666; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 98, 123f.; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 252f.; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 34.

627

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 5 3

StSG. 421

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 89 Blätter und je 2 zusätzliche Blätter vorne und hinten; 19,0 χ 14,0 cm; Zählung von 1 bis 89 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliche Blätter hinten mit 96 und 91 bezeichnet; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; Einband durch Wurmfraß stark beschädigt; vorgängige Signatur Scheftlarn 154 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 14,3 χ 10,7 cm; einspaltig; 2 5 - 2 7

München

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Zeilen; mehrere einfache Initialen in roter Farbe; Lemmata des alphabetischen Glossars mit roten Anfangsbuchstaben; f. 81v rankenverzierte Initiale Τ in roter Farbe; f. 83v mit roter Farbe verzierte Initiale V. - Schrift: Buchschrift von einer Hand des 12. Jahrhunderts; Codex von der Hand, die auch das Summarium Heinrici im Clm 17151 (Katalog Nr. 625) sowie die letzte Seite des Clm 17194 (Katalog Nr. 630) schrieb. Inhalt: f. l r - 8 9 v Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von Α bis U/V; Langfassung). Geschichte: Codex der Schrift nach wohl im 12. Jahrhundert im Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Bertini, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 284, 287; Catalogue CodicumLatinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, Π, 3, S. 84, Nr. 667; A. Ebel, Clm 17142, S. 20; P. Gatti, StUP. 14 (1994) S. 107; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8, 10; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLVI; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; D. Klein, in: Schulliteratur im späten Mittelalter, S. 110; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 243f.; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 108; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 1 1 0 - 1 1 2 , 350; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; Ο. Weijers, Dictionnaires et repertoires au moyen äge, S. 56; StSG. IV, S. 557, Nr. 421. - Abbildung von f. 3r bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, Tafel 13.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 633 Glossen (f. 2 r - 8 9 r ) zum Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von Α bis U/V; Langfassung); Glossar fortlaufend geschrieben; zahlreiche Glossen mit Bleistift unterstrichen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 12. Jahrhundert in Schäftlarn eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Garke, S. 74); frk.-obd. (nach H. Reutercrona, S. 16); bair. - f r k . (nach H. Reutercrona, S. 66); bair. (nach F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. III, S. 3 2 8 - 3 4 7 (Nr. DCCCCXXXVIIIg); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 1 4 7 - 1 5 1 , 1 5 3 - 1 7 3 , 176, 1 8 7 - 1 9 8 , 2 0 2 - 2 3 8 , 251-265, 268-288, 292-304, 310-319, 321-340, 344-356, 358-381, 3 8 3 - 4 2 2 , 4 3 5 - 4 4 6 , 4 5 0 - 4 8 4 , 4 9 3 - 5 1 1 , 5 2 0 - 5 3 9 , 548f. Literatur: StSG. IV, S. 557, Nr. 421; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 40, 53; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 74; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 14; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 93 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 65f., 75, 104, 107, 140; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 11 - 1 4 ; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLVI; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ;

1194

München

R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 306; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 100; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 102; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)—Bildungen, S. 143, 149; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 4 5 - 5 3 und passim; Ε. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 243f.; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 224; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16, 66; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 643; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 130; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6, 91; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 1 lOf.; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 278, 282, 294; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summarium-Heinrici-Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 134 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 251f., 256; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 36.

6 2 8 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 5 4 StSG. 422 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 164 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 17,3 χ 12,0 cm; Blätter am rechten Rand stark beschnitten; mit dunkelbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Scheftlarn 154 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 13,0 χ 9,5/10,5 cm; einspaltig; f. l r - v 28 Zeilen; f. 2r— 163v 22 Zeilen; zahlreiche Initialen in roter Farbe. — Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Hände des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto Predigt über Esther; zusätzliches Blatt vorne verso leer; f. lr—ν Prolog zu Osbern von Gloucester, Panormia; f. 2 r - 1 6 3 v Osbern von Gloucester, Panormia; f. 164r Versus de volucribus; Schrift; Verse über Insekten; f. 164v Vers. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl im 12. Jahrhundert im Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Bertini, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 296; F. Bertini, SchM. 2 0 - 2 1 (1991) S. 97; F. Bertini - V. Ussani jr., Osberno. Derivazioni, I, S. XII, XVI, 1 - 4 6 2 ;

München

1195

II, S. 4 6 3 - 7 6 9 ; G.L. Bursill —Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 156; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 84, Nr. 668; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 108; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, S. 162, Nr. 6228; StSG. IV, S. 557f., Nr. 422.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 14 Interlinearglossen (f. 164r) zu den Versus de volucribus. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 354 (Nr. DCCCCXXXIV Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 557f., Nr. 422; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

629

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 5 5

StSG. 423

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 162 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 17,0 χ 12,0 cm; mit dunkelbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Scheftlarn 155 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 1 0 0 v 12,0/12,3 χ 7,0/7,8 cm; f. 101r-162v 13,0 χ 8,7 cm; einspaltig; f. l r - 9 9 r 18 Zeilen; f. 101r-162r 26 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; zahlreiche kleine Initialen. - Schrift: f. l r - 9 9 v im 12. Jahrhundert von der Hand des Mönchs Gotehelmus geschrieben, der sich auf f. 99v selbst als Schreiber nennt. Inhalt: f. l r - 9 9 r Bibelglossar; f. lOOr Nachträge; f. lOOv leer; f. 101-162r Bibel: f. 101r-122r Sprüche; f. 122r-138r Ecclesiastes; f. 138r-162r Johannes-Evangelium; f. 162v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert in dem Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 84, Nr. 669; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlara, S. 38, 108; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 588, Nr. 423.

1196

München

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 1 Interlinearglosse (f. 13v) zu dem Glossar zur Bibel, Leviticus (21,20). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 258 (Nr. LIb). Literatur: StSG. IV, S. 558, Nr. 423; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 140, 218; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 280.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK (VORSATZBLATT) S. NR. 7 1 0 f

630

CLM

17173

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 1 9 4

StSG. 424

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 7 2 ; Teil 2: f. 173-221; Pergament; 221 Blätter; 28,5 χ 19,5 cm; Zählung von 1 bis 172 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit weißem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; vorgängige Signatur Scheftlarn 194 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung f. 173r-221v: Schriftspiegel 21,2 χ 13,7 cm; einspaltig; 37 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe; f. 149v marginal Federzeichnung des Schlüssels der Visio Baronti. - Schrift: karolingische Minuskel, Teil 1 von zwei Haupthänden aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts, Teil 2 von einer Hand des 12. Jahrhunderts (f. 22lr von einer etwas jüngeren Hand, f. 221 ν von einer Hand des 14. Jahrhunderts); die letzte Seite des Codex wurde von der Hand geschrieben, die auch das Summarium Heinrici im Clm 17151 (Katalog Nr. 625) und Clm 17153 (Katalog Nr. 627) schrieb. Inhalt: f. l v - 1 7 2 v Alanus von Farfa, Homiliar; f. 173r-221r Summarium Heinrici (XI, alphabetisch, A-U/V)·, f. 221v Zahlwörter; Hexameter; Worterklärungen; Versus de volucribus, vermibus. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, Teil 1 im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts im bayerischen Sprachraum, Teil 2 im 12. Jahrhundert; zumindest Teil 1 befand

München

1197

sich in der Dombibliothek in Freising, worauf auch eine Zeichnung auf f. 149v weist, die eine Kopie aus Clm 6293 (Katalog Nr. 521) darstellt; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 aus dem Prämonstratenserkloster Schäftlarn in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Bertini, in: Les manuscritsdes lexiques et glossaires, S. 284, 287; BHM., Nr. 217a, 219, 231 (+add.), 310, 704; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern,S. 55 — 57, 132f.;K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 90; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 268, Nr. 3299; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 26; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 58, 131, 139; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, Π, 3, S. 86, Nr. 694; R. Etaix, Scriptorium 18 (1964) S. 4 - 9 ; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 599; P. Gatti, StUP. 14 (1994) S. 107; R. Greg ο ire, Les homeliaires du moyen äge, S. 2 2 - 2 6 ; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8, 10; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLVIf.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 107; D. Klein, in: Schulliteratur im späten Mittelalter, S. 110; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 376f.; C. Lambot, RB. 77 (1967) S. 226; J. Leclercq, Scriptorium 2 (1948) S. 1 9 7 - 2 0 5 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 368; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 243f.; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 22, 30f. und passim; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 1 1 0 - 1 1 2 , 350; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; Ο. Weijers, Dictionnaires et repertoires au moyen äge, S. 44, 56; StSG. IV, S. 558, Nr. 424. - Abbildung der Initialen auf f. 24v, 17r, 115v, 15v, lv, 81v, 123r, 28r, 59v, 13v, 46r, 88v, 18r, 7v bei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 5 7 . 1 - 5 8 . 4 ; Abbildung von Initialen auf f. 81v, 17r, 24v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 3 6 0 - 3 6 2 , S. 99; Abbildung von f. 174r bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, Tafel 14; Abbildungen bei P. Ruf, Abb. 3, 48.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 689 Glossen. - Alphabetisches Sachglossar: 630 Glossen (f. 173r—220v) zum Summarium Heinrici (XI, alphabetisch, A — U/V)·, Glossar fortlaufend geschrieben. - Sachglossar in Merkversanordnung: 59 Interlinearglossen (f. 221v) zu den Versus de volucribus. Zeit und Ort: Glossen zum Summarium Heinrici als Bestandteil des Glossars im 12., Glossen zu den Versus de volucribus im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen im Summarium Heinrici frk. - o b d . (nach H. Reutercrona, S. 16) beziehungsweise bair. — frk. (nach H. Reutercrona, S. 66); Glossen im Summarium Heinrici bair. (nach F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 3 0 (Nr. DCCCCXXXVIIIg); R. Hildebrandt, 1 5 3 - 1 7 3 , 176, 1 8 7 - 1 9 8 , 2 0 2 - 2 3 8 , 319, 3 2 1 - 3 4 0 , 3 4 4 - 3 5 6 , 3 5 8 - 3 7 3 , 484, 4 9 3 - 5 1 1 , 5 2 0 - 5 3 9 , 548f.

DCCCCXXXIVA), S. 3 2 8 - 3 4 7 (Nr. Summarium Heinrici, II, S. 1 4 7 - 1 5 1 , 251-265, 268-288, 292-304, 310375-381, 383-422, 435-446, 4 5 0 -

München

1198

Literatur: StSG. IV, S. 558, Nr. 424; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 40, 53; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 14; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 93 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 65f., 75, 104, 107, 140; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 1 1 - 1 4 ; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLVIf.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 306; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 100; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 102; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 143, 149; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 191 und passim; Ε. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 243f.; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 224; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16, 66; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6, 91f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. l l l f . ; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 42f. und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 278, 282, 294; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 3 0 1 - 3 0 3 , 3 0 5 - 3 0 7 ; St. Stricker, Die Summarium—Heinrici—Glossender Handschrift Basel ÖBU. Β X 18, S. 134 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 251 f., 256; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, S. 36.

631

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 2 1 0

StSG. 425

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 124 Blätter; 21,0 χ 13,8 cm; Zahlung von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf die Zahl 37 folgt 37a; nach f. 94 1 Blatt, nach f. 99 3 Blätter in der Zählung übersprungen; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Scheftlarn 210 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,6/17,0 χ 9,7/10,5 cm; f. l r - 5 5 r einspaltig; f. 5 6 r - 8 1 v , 9 5 r - 9 9 r zweispaltig; f. 82r-94r, 100r-124r einspaltig; f. l r - 1 4 r 45 Zeilen; f. 15r-30r 42 Zeilen; f. 3 1 v - 5 5 r 4 5 - 5 5 Zeilen; f. 5 6 r - 8 1 v 40 Zeilen; f. 8 2 r - 9 4 r 4 2 - 4 5 Zeilen; f. 9 5 r - 9 9 r 43 Zeilen; f. lOOr—124r 42 und mehr Zeilen; Linien mit dem Zirkel abgesteckt und fein gezogen; f. 1 - 4 7 , 91 — 124 kein Schmuck; f. 4 8 - 9 0 zahlreiche

München

1199

einfache rote Initialen. - Schrift: von mehreren Händen des 12. oder 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 14r und ein dem Vorderdeckel aufgeklebtes unbezeichnetes Blatt Schrift über die ersten Silben der Wörter; f. 14v leer; f. 15r-20r Notizen; f. 20r—22v Worterklärungen; f. 2 3 r - 3 0 v Glossen zu Orosius, Historia adversus paganos (1,11); f. 3 1 r - 3 7 v Worterklärungen; f. 3 8 r - 4 0 v Eucherius, Instructionum libri II; f. 4 0 v - 4 1 v Erklärungen in Frage und Antwort; f. 4 2 r - 5 5 r Differentiae; f. 55v leer; f. 56r —81v Sentenzen —Sammlungen, u.a. von von Cicero, Sallust, Boethius, Seneca; f. 82r-124v grammatische Schriften; f. 90v, 91r, 94v, 99v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl im 12. oder 13. Jahrhundert in dem Prämonstratenserkloster Schäftlarn entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 477; G.L. Bursill—Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 156; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 87, Nr. 707; C. Jeudy, in: La cultura antica nell'occidente latino, S. 218; C. Jeudy, in: Saints, scholars, and heroes, Π, S. 116; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 52, 108; W. Schröder, ZD Α. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S. 164; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 558f., Nr. 425.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 57 Glossen. — Textglossierung: 18 Glossen (f. 2v —12v) in der Schrift über die ersten Silben der Wörter; 9 marginal und 9 interlinear stehend. — Sachglossar: 5 Glossen (f. 21r) zu den Worterklärungen; 3 interlinear und 2 marginal stehend. - Textglossar: 33 im Glossartext stehende Glossen (f. 23r-30r) zu Orosius, von denen sich 30 auf das erste und 3 auf das zweite Buch beziehen. - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 88r) im Zusammenhang einer grammatischen Schrift über die Quantität der Stammsilben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th Frings, S. 181; H. Reutercrona, S. 67); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 196). Edition: StSG. IV, S. 340f. (Nr. DCCXLC), S. 346f. (DCCCLVIP), S. 559, Nr. 425. Literatur: StSG. IV, S. 558f., Nr. 425; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 567f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 269; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 196; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 101; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona,

1200

München

Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 67; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; B. Schreyer, Die althochdeutschen Glossen zu Orosius; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-57) S. 164, 166, 196, 207; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 268, 328.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 17320, NR. 24 s. NR. 710f

6 3 2 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 7 4 0 3 StSG. 426 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 244 Blätter sowie 1 Vorsatzblatt aus liturgischer Handschrift; 54,5 χ 38,0 cm; am Rücken restaurierter heller Ledereinband mit Blindprägung; 2 Schließen. - Einrichtung: f. 8 r - 2 1 7 r 44,0 χ 28,0 cm; vierspaltig unter farbigen Arkaden; f. 217v dreispaltig; f. 2 1 8 r 235r zweispaltig; f. 235v-238v dreispaltig unter farbigen Arkaden; f. 2 3 9 r 242v dreispaltig, mit farbigen Pflanzenzeichnungen; f. 243r—243v vierspaltig unter farbigen Arkaden; f. 244r 1 Arkadenspalte, 2 Textspalten; f. 244v einspaltig; 60 Zeilen; f. lv Zeichnungen (Labyrinth u. a.); f. 2r kosmologische Zeichnung; f. 2v, 3r, 3v, 4r, 4v medizinische Zeichnungen; f. 5r himmlisches Jerusalem; f. 5v, 6r musikalische Zeichnungen; f. 7r ganzseitiges farbiges Marienbild. — Schrift: 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Ratio spere; Rezepte; Leonische Hexameter; 7v Notiz über die Anfertigung des Codex; f. 8ra-180va 1. Salomonisches Glossar; f. 180vb217vb 2. Salomonisches Glossar; f. 217vc Verzeichnis der menschlichen Glieder; f. 218r-235ra Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 235rb Urkunde; f. 235va-238vc Papstbullen und Privilegien; f. 238vc historische Notizen über das Kloster Scheyern; f. 239r-242vc Pseudo-Apuleius, Herbarium (Exzerpt); medizinische Rezepte; f. 243ra-244ra Kräuterglossar; f. 2 4 4 r a - r b Verse über Urin und die Krebskrankheit; f. 2 4 4 r b - r c Hexameter; f. 244v Chronicon Schirense (Exzerpt). Geschichte: Codex nach einer Notiz des Schreibers Chünradus 1241 in der Benediktinerabtei Scheyern entstanden; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf Scheyern; von da aus gelangte der Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

München

1201

Literatur: G. Baader, SA. 57 (1973) S. 282-284; Bildnisse des IX.-XVIII. Jahrhunderts aus Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, S. 19; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 97, Nr. 796; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 387; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 417; E. Klemm, Die illuminierten Handschriftendes 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 3 8 - 4 1 , Nr. 14; E. Klemm, in: Regensburger Buchmalerei, S. 50; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 61; B. Meineke, Basler Fragment, S. 114; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31; Musik in Bayern, II, S. 189f.; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 123f.; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 104; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 160; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 114; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 347; StSG. IV, S. 559-561, Nr. 426. - Abbildung von f. lr bei E.J. Beer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 61; Abbildung von f. 5v, 7r, 239v, 240r, 63v, 170v bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 6 1 - 6 6 , S. 4 0 - 4 2 ; Abbildung von f. 224v bei K. Schneider, Gotische Schriften in der deutschen Sprache, I, Tafelband, Abb. 65.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 3660 Glossen. - Sachglossare: Etwa 865 Glossen (f. 8rc-216rc) zu dem ca. 100 000 Zeilen umfassenden 1. und 2. Salomonischen Glossar; 570 Glossen interlinear und etwa 295 im Kontext stehend. - Textglossierung: 11 Marginalglossen (f. 239ra-242va) zu Pseudo—Apuleius, Herbarium (Glossen auf dem Rand bzw. in den Pflanzenbildern). - Sachglossar: 136 Glossen (f. 243ra-244ra) zu dem ca. 540 Zeilen umfassenden Kräuterglossar; davon 133 im Kontext und 3 interlinear stehend. - Textglossar: Etwa 2650 fast ausschließlich im Kontext stehende Glossen in dem ca. 3500 Zeilen umfassenden Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; 60 Glossen (f. 218ra-219ra) zu Genesis; 70 Glossen (f. 219vb-220ra) zu Exodus; 80 Glossen (f. 220ra-rb) zu Leviticus; 47 Glossen (f. 220rb-va) zu Numeri; 42 Glossen (f. 220va) zu Deuteronomium; 34 Glossen (f. 220va221ra) zu Josue; 35 Glossen (f. 221ra-rb) zu Richter; 5 Glossen (f. 221rb) zu Ruth; 131 Glossen (f. 221rb-222va) zu 1. Samuel; 78 Glossen (f. 222vavb) zu 2. Samuel; 98 Glossen (f. 222vb) zu 1. Könige; 60 Glossen (f. 222vb—223ra) zu 2. Könige; 33 Glossen (f. 223rb-va) zu 1. Paralipomenon; 38 Glossen (f. 223va) zu 2. Paralipomenon; 269 Glossen (f. 223va-224rb) zu Isaias; 126 Glossen (f. 224rb) zu Jeremias; 7 Glossen (f. 224va) zu den Klageliedern; 140 Glossen (f. 224va-225ra) zu Ezechiel; 90 Glossen (f. 225ra—rb) zu Daniel; 26 Glossen (f. 225rb) zu Osee; 14 Glossen (f. 225rb) zu Joel; 33 Glossen (f. 225rb-va) zu Amos; 1 Glosse (f. 225va) zu Abdias; 16 Glossen (f. 225va) zu Jonas; 11 Glossen (f. 225va) zu Michäas; 9 Glossen (f. 225va) zu Nahum; 4 Glossen (f. 225va) zu Habakuk; 8 Glossen (f. 225va) zu Sophonias; 5 Glossen (f. 225va) zu Aggäus; 24 Glossen (f. 225va-vb) zu Zacharias; 8 Glossen (f. 225vb) zu Malachias; 130 Glossen (f. 227va-vb) zu Job; 85 Glossen (f. 228ra-rb) zu Psalmen; 5 Glossen (f. 228vb) zu Isaias; 1 Glosse (f. 228rb) zu 1. Samuel; 1 Glosse (f. 228rb) zu Habakuk; 4 Glossen

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(f. 228rb) zu Deuteronomium; 169 Glossen (f. 228rb-vb) zu Sprüche; 13 Glossen (f. 228vb) zu Ecclesiastes; 20 Glossen (f. 228vb) zu Hoheslied; 27 Glossen (f. 228vb-229ra) zu Weisheit; 204 Glossen (f. 229ra-va) zu Ecclesiasticus; 35 Glossen (f. 229va) zu Tobias; 34 Glossen (f. 229va—vb) zu Judith; 6 Glossen (f. 229vb) zu Esdras; 3 Glossen (f. 229vb) zu Ezechiel; 25 Glossen (f. 229vb) zu Esther; 43 Glossen (f. 229vb-230ra) zu 1. Makkabäer; 66 Glossen (f. 230ra-rb) zu 2. Makkabäer; 90 Glossen (f. 230rb-vb) zu Apostelgeschichte; 25 Glossen (f. 230vb) zu Jakobusbrief; 12 Glossen (f. 231ra) zu 1. Petrusbrief; 11 Glossen (f. 231ra) zu 2. Petrusbrief; 6 Glossen (f. 231ra) zu 1. Johannesbrief; 2 Glossen (f. 231ra) zu 2. Johannesbrief; 3 Glossen (f. 231ra) zu 3. Johannesbrief; 3 Glossen (f. 231ra) zu Judasbrief sowie 24 Glossen (f. 231ra-rb) zu Apokalypse. Zeit und Ort: Bibelglossen und Glossen der Salomonischen Glossare mit dem Glossartext in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Scheyern eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Salomonische Glossare bair. (nach Th. Frings, S. 181; H. Reutercrona, S. 14); Bibelglossen bair. (nach H. Garke, S. 62); Glossen ohne nähere Bestimmung bair. (nach H. Götz, S. 243; G. Müller - Th. Frings, S. 123). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII), S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 7 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 10, S. 406 (Nr. CVI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 468 (Nr. CLXIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 2 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI), S. 6 6 6 - 6 6 8 (Nr. CCCXVII) Nachtrag bei StSG. V, S. 96, Z. 40f., S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 675 (Nr. CCCXXXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 4 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 7 706 (Nr. CCCLXIV), S. 7 4 1 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 ( C C C C L X X I X ) , S. 795 ( N r . C C C L X X X I I ) , S. 796 ( N r . CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC);

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III, S. 4 7 3 - 4 7 7 (Nr. MIX), S. 587 (Nr. MXXXII); IV, S. 2 8 - 1 2 3 (Nr. MCLXXVa). Literatur: StSG. IV, S. 5 5 9 - 5 6 1 , Nr. 426; V, S. 4 0 8 - 4 7 2 ; G . Baesecke, Der VocabulariusSti. Galli, S. 143; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 263; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 19 und passim; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 197; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 11, 16; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-BearbeitungNotkers des Deutschen, II, S. 488; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 145, 149; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 69 und passim; R. Große - I. Koppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 55; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 45, 81, 130, 137; H. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164, 169; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 110, 119; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 208 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 31; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 205f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20, 25 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 400, 402; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 86f. und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 174, 181; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 103; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 274; K. Lippe, in: Althochdeutsch, Π, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33, 48, 51, 56; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 44f.; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 155; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 42 und passim; Β. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 18, 39, 54, 57; B. Meineke, Basler Fragment, S. 1 0 5 - 1 0 8 , 114, 134, 136f. und passim; Β. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 222; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 61, 94; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 43; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 120; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 80, 89, 140, 183, 201; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 123; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 14; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 29; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48f., 51, 65 und passim; Β. Ryba, StR. 13 (1974) S. 21f.; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503, 509; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 160; M. Schulz, LF. 11 (2000) S. 132f.; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 104; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 57, 90f.; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 32; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139, 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8, 58; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 113f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 221; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 106, 163f., 195, 337; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 243, 248, 250, 252, 254; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 26f., 36f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 280.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 0 3 6

StSG. 427

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 217 Blätter sowie je 1 Papierblatt vorne und hinten; 35,5 χ 25,5 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; ehemals 5 Buckel; vorgängige Signatur Teg.36 auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,5 χ 19,5 cm; zweispaltig; 30 Zeilen; Initialen mit Fischmotiven, Flechtwerk und Zopfband in den Farben Rot, Gelb und Blau; f. 93ra Darstellung des segnenden Christus. Schrift: karolingische Minuskel von einer oberitalienischen Hand aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 2 1 7 v b Bibel, Altes Testament (beginnend mit 2. Könige 25,7; endend mit der Oratio Salomonis). Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in Oberitalien, möglicherweise im Raum um Verona entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 101 ν weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 140, Nr. 265; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 268, Nr. 3300; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 184; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 92, 154, 160; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 134; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, Π, 3, S. 129, Nr. 1055; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 20f.; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 189, 193, 197, 369, 438; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 209, 211, 214; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, II, S. 503; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 94; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 139 und passim; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 72; Sapientia Salomonis, S. 39, 49f., 72f. und passim; W. Thiele, in: Florilegium Sangallense, S. 280; StSG. IV, S. 561, Nr. 427. - Abbildung von Initialen und Zeichnungen auf f. 94r, 93r, 136r, 162v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 572—575, S. 168.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 230 fast ausschließlich interlinear stehende Glossen zur Bibel, Altes Testament; 1 Glosse (f. 67va) zu 2. Paralipomenon; 1 marginal stehende Glosse (f. 94va) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 13 Iva) zu Ecclesiastes; 1 Glosse (f. 154va) zu Weisheit sowie etwa 225 Glossierungen (f. 162va— 199va) zu Ecclesiasticus; Glossierung von wenigen Ausnahmen abgesehen von einer Hand, die auch zahlreiche Korrekturen an dem lateinischen Text vorgenommen hat; viele Glossen ausradiert. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen.

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Sprachgeographische Schatz, S. 3).

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Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 7; J.

Edition: StSG. I, S. 466 (Nr. CLXIII), S. 528 (Nr. CCXXIX), S. 545 (Nr. CCXL), S. 557 (Nr. CCLXI), S. 5 6 4 - 5 7 9 (Nr. CCLXIX). Literatur: StSG. IV, S. 561, Nr. 427; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 294; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließungim althochdeutschen Wortschatz, S. 70, 97, 168; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 130; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 85, 90, 92; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 347; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 56; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 183; H. Palander, Die althochdeutschenTiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 84; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48f., 65; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 92; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 243; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

6 3 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 0 5 9 StSG. 428; StSG. III, S. 609, Anm. 1 A Abbildung f. 163r

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 233 Blätter; 41,4 χ 29,5 cm; blindgepreßter Ledereinband; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorderer Einbanddeckel mit roten und grünen rautenförmig angeordneten, verzierten Ranken; vorgängige Signaturen Teg.59 und Teg.X.21.10 auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 32,3 χ 21,4 cm; zweispaltig; 51 Zeilen; große rote Initialen mit Blattranken und Metallbeschlägen auf f. 2r, 163r, 179r; zahlreiche weitere rote Initialen; Auszeichnungsschriften an den Anfängen der Texte; f. 96v, 121v figurale Schriftflächen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lv Windtafel mit lateinisch-deutschen Bezeichnungen (aus Einhard, Vita Karoli Magni); f. 2ra-162ra Servius, Kommentar zu Vergil, Werke: f. 2ra— 13va zu Eklogen; f. 13va—37va zu Georgica; f. 37va— 162vb zu Aeneis; f. 33rb—va Verzeichnis der Tegernseer Lehen; f. 163ra—230rb Vergil, Werke: f. 163ra-167ra Eklogen; f. 167rb-l77vb Georgica; f. 178ra-230rb Aeneis; f. 230va-233rb Gedichte.

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr und dem hinteren Einbandspiegel weisen ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 388f.; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 71; V. Brown, in: Scire litteras, S. 82; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 479; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 130, Nr. 1070; L. Dal Ροζ, in: M. Bernasconi - L. Dal Ροζ, Codici miniati della biblioteca comunale di Trento, S. 34; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 88f., Nr. 46; Glanz und Ende der alten Klöster, S. 155, Nr. 22, S. 157, Nr. 26; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 41, 51, 91; E. Hellgardt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 7 3 - 7 6 , 8 5 - 8 8 ; N. Henkel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 441f.; N. Henkel, in: Theodisca, S. 394; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 424, 436; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 417f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 46, 56; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 68, 119 —121; M. Luukkainen, Untersuchungen zur morphematischen Transferenz, S. 17; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 62; B. Meineke, Basler Fragment, S. 165; Monumenta Palaeographica, 2. Serie, I, Tafel 10; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 7 4 0 - 7 4 2 , 883; ΠΙ, 1, S. 252; III, 2, 146; B. Münk Olsen, in: Lectures medievales de Virgile, S. 40, 43; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 40, 99, 190; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 438; J.J.H. Savage, HStCPh. 43 (1932) S. 116; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 196, 1 9 8 - 2 0 0 , 202; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 107, 169; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 48; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 84; StSG. IV, S. 561, Nr. 428. - Abbildung von f. 2 0 3 v b e i E . Hellgardt, S. 86; Abbildung von f. 173r in Monumenta palaeographica, 2. Serie, I, Tafel 10.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt über 3160 Glossen. - Glossen in Textkommentar: 12 Interlinearglossen (f. 3va—99ra) zu Servius, Kommentar zu Vergil, Werke; davon 7 Glossen (f. 3ra-10ra) zu Eklogen, 2 (f. 17rb, 17va) zu Georgica und 3 (f. 47rb-99ra) zu Aeneis. - Textglossierung: über 3150 marginal und interlinear stehende Glossen (f. 163ra-230rb) zu Vergil, Werke; Glossen etwa gleichmäßig über die Werke verteilt; diese Glossen von zwei Händen eingetragen; die erste Hand schrieb etwa 2700 Glossen, die zweite Hand über 460 Glossen; Glossen der zweiten Hand in dunklerer Tinte; mehrere Glossen der ersten Hand von der zweiten korrigiert; einige Glossen einer Vorlage des 9. Jahrhunderts entnommen. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 11. Jahrhundert in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach E. Aumann, S. 334; G. Baesecke, S. 255; G. Ehrismann, S. 261; J. Fasbender, S. 1 2 1 - 1 3 0 ; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 63; G. Müller, PBB. 79, S. 309; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 87; H. Reutercrona, S. 10; E. Rooth, S. 24; J. Schatz, S. 6; F.Simmler, S. 29; W. von Unwerth Th. Siebs, S. 197).

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Edition: StSG. II, S. 6 2 5 - 6 7 1 (Nr. DCCCLIX), S. 724 (Nr. DCCCLXXVI). Literatur: StSG. IV, S. 561, Nr. 428; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 334, 336; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 389; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 313; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 8; R. Bergmann, in: Textsorten und Textsortentraditionen, S. 231; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 95, 104f. und passim; Ε. Björkman, ZDW. 6 ( 1 9 0 4 1905) S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 71, 75, 79f.; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 13; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 340, 479; L. Dal Ροζ, in: M. Bernasconi - L. Dal Ροζ, Codici miniati della biblioteca comunale di Trento, S. 34; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 89, Nr. 46; G. Ehrismann, Geschichte der deutsche Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 261; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906)S. 192; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 182; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung.S. 132, 168, 193; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 33, 122 und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 18; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 143; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65, 6 9 - 7 2 , 101, 186; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 396, 398; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 54; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 83, 100, 103, 149; E. Hellgardt, in: De consolationephilologiae, S. 158; E. Hellgardt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 7 6 - 8 4 ; N. Henkel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 4 4 2 - 4 4 7 ; N. Henkel, in: Theodisca, S. 3 9 5 - 3 9 8 , 400f.; N. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 55; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 64; H. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 171; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 167 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 81 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 200, 209, 212f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 21, 33 und passim; Th. Klein, in: Stadien zum Altgermanischen, S. 399, 401; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 128; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 87, 126f. und passim; Ε. Langbroek, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 515; E. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 124, 1 2 6 - 1 2 8 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 46, 5 4 - 5 7 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163f.; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 3 3 - 4 1 und passim; Η. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 68, 1 1 9 - 1 2 3 ; R . Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; M. Luukkainen, Untersuchungen zur morphematischen Transferenz, S. 1 6 - 1 9 und passim; Α. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 116; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 86; B. Meineke, Basler Fragment, S. 165; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 214; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 116; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 67, 132 - 1 3 4 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romania, II, S. 87; St. Müller, in: Vorträge der 4. Münchner Linguistik-Tage der Gesellschaft für Sprache & Sprachen, S. 151 — 154, 156; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 85f.; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 8 0 - 8 2 , 87; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 218; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 273; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; E. Petri Bean, Die Lehnbüdungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 76; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 10; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; R.

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Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 39, 45, 59, 63, 65; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 24; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 23; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16, 18, 32 und passim; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 6; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 137, 157; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 266; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 30; M. Schulz, LF, 11 (2000) S. 143; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 83f., 123f., 130; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 107, 169; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 101; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5 - 8 ; J. Splett, in: 2RGA. XII, S. 219; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 151f.; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 627, 669, 675, 696; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 359; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 336; H. Tiefenbach, BNF. NF. 15 (1980) S. 71; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 48; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 293, 311; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 48; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; H.J. Velthuis, De Tegernseeer glossen op Vergilius; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 104f., 174 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 248; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 37; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 49, 54.

6 3 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 0 9 2 StSG. 714 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 240 Blätter (f. 38 im 9. Jahrhundert nachgeheftet); 34,5 χ 24,5 cm; Codex in der rechten oberen Ecke der Rectoseite zweimal durchgezählt; alte Zählung von 1 bis 236 reichend; dabei die Zahl 4 zweimal geschrieben sowie jeweils nach f. 83, 166 und 186 ein Blatt übersprungen; neuere Zählung von 1 bis 240; mit weißem Leder überzogene dicke Holzdeckel; Ledereinband mit blindgepreßten Rauten und Blütenornamenten verziert; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Τ eg. 92 auf einem Papierschild auf dem Buchrückcn; zudem auf dem vorderen Einbanddeckel handschriftlich in roter Tinte die Signatur L. 48 auf einem Pergamentstreifen und V II.I. auf einem Papierschild. - Einrichtung: Schriftspiegel 28,5/29,0 χ 20,0 cm; zweispaltig; 29 Zeilen; auf f. lr Rahmen der Titelseite in roter, grüner und gelber Farbe mit drei Säulen verziert, die mit Flechtwerk gefüllt sind; erste Titelkolumne in Ziermajuskeln geschrieben; zahlreiche Initialen von mehreren Händen mit Flechtwerk, Zopfband, Blättern, Fischen, Vögeln, Treppenmuster, Achter, Wellenranke und Teppichmustern in den Farben Grün, Rot, Gelb und Braun; Initialen jeweils am Anfang der einzelnen Predigten; Füllmuster der Initialen ist Flechtband, das in einer Vielzahl von verschiedenen Mustern und Motiven vorkommt; vereinzelt auch ein Tiermotiv

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nach Art der merowingischen Buchmalerei im Binnenraum eines Buchstabenbogens; Überschriften in roten Unzialen. — Schrift: frühe karolingische Minuskel des ausgehenden 8. Jahrhunderts von der Hand des Schreibers Dominicus von Tegernsee, der sich als solcher auf f. lr selbst nennt; von Dominicus wohl auch Teile des Clm 6233 (Katalog Nr. 506); Handschrift wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts kollationiert. Inhalt: f. lr Federproben; f. l r - 2 4 0 v b Egino von Verona, Homiliar (pars hiemalis); f. lv—2v Alanus von Farfa, Prolog zu dem Homiliar; f. 2v—3r Inhaltsverzeichnis der 110 Homilien; f. 134v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 8. Jahrhundert wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 23; BHM., Nr. 217a, 228, 310, 704, 709; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 1 3 3 - 1 3 6 und passim; Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 45f., Nr. 79; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 14, 19; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 268, Nr. 3300a; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 185; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 25; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 136, 155f.; II, S. 226; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 132, Nr. 1095; CLA. IX, S. 24, Nr. 1315; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 16f., 119; R. Etaix, Scriptorium 18 (1964) S. 4 - 9 ; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 598, Nr. 1657; R. Gregoire, Les homeliaires du moyen äge, S. 22—26; K. Holter, in: Cyrillo-Methodiana, S. 182; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 98, 107; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 27; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 71; U. Kuder, Die Initialen des Amienspsalters, S. 306; C. Lambot, RB. 77 (1967) S. 226; J. Leclercq, Scriptorium 2 (1948) S. 197-205; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 72; Monumenta Palaeographica, 2. Serie, I, Tafel 2; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 130; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; A. Weiner, in: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 4 8 8 - 7 8 8 , S. 446; StSG. V, S. 68, Nr. 714. - Abbildung von f. lr sowie von Initialen auf f. 133v, 84r, 176v, 144r, 35v, 194v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 1 3 5 - 1 4 1 , S. 40f.; Abbildung von f. 176v bei CLA.; Abbildung von f. 140r, 130v, 157v bei K. Holter, in: Karl der Große, Abb. 18, 9 1 - 9 3 , S. 82, 89; Abbildung von f. lv bei E. Kessler, Abb. 45.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 4 Glossen [f. lr (3 Glossen), 134v]. - Einzelwörter in Federproben: 3 Wörter ohne Kontextbezug auf dem oberen Rand von f. lr eingetragen, wobei 2 Wörter über ihrem lateinischen Lemma stehen und 1 Glosse neben dem Lemma steht; die Herkunft der Glossen ist nicht bekannt.

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- Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 134v) zu Egino von Verona, Homiliar; Glosse wohl von einer textfremden Hand. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im ausgehenden 8. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 68, Nr. 714. Literatur: StSG. V, S. 68, Nr. 714; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 23f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 46; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 87; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 1 1 9

StSG. 715

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 220 Blätter sowie 1 unsigniertes Pergamentblatt und ein Papierblatt vorne; hinter dem hinzugefügten Blatt 219 ein weiteres Papierblatt sowie ein dem Einbanddeckel aufgeklebtes Blatt, das wohl ursprünglich das letzte Blatt des Codex war; 34,0 χ 25,5 cm; Zählung von 1 bis 219 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 83 auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel; vorgängige Signatur Teg.119 auf dem Buchrücken; auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel R 62. lesbar. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,5 χ 18,0 cm; einspaltig; 4 4 - 4 7 Zeilen; rote Initialen mit Blattranken auf f. lr, 29r und 76r; figurale Schriftflächen auf f. 185r, 186r, 186v. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 1. Viertels des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 7 2 v Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Paulusbriefe; f. 173r—211v Beda, Kommentar zur Bibel, Katholische Briefe; f. 211v-218v und hinterer Einbandspiegel Beda, Quaestiones XXX in libros Regum. Geschichte: Codex der Schrift nach gegen Ende des 1. Viertels des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem unsignierten Pergamentblatt vorne weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 268; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II,

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S. 157, 226; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 134, Nr. 1120; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 83, Nr. 34 und passim; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 34; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 189—192; StSG. V, S. 68f., Nr. 715.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: Insgesamt 7 Glossen; 1 Marginalglosse (f. 156v) zu Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, 2. Korintherbrief; 6 Interlinearglossen (f. 179v — 192v) zu Beda, Kommentar zur Bibel, Katholische Briefe; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen gegen Ende des 1. Viertels des 11. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische 356).

Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S.

Edition: StSG. V, S. 23 (Nr. DXLIXb), S. 28 (Nr. DCLXXXII d ). Literatur: StSG. V, S. 68f., Nr. 715; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 356; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 84; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 — 1932) S. 5 und passim.

6 3 7 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 1 4 0 StSG. 429 A Abbildungen f. 219v, 22 lr Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 271 Blätter; 26,0 χ 22,0 cm; Blätter zweimal durchgezählt; alte Zählung von 1 bis 293 reichend, dabei die Zahlen 33, 88, 89, 130-139, 216 übersprungen und die Zahlen 93b und 100b eingefügt; neue Zählung von 1 bis 271; heller Ledereinband mit Blindpressung; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Teg.140 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken sowie mit Tinte auf den Buchrücken geschrieben. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,2 χ 14,2 cm; dreispaltig (abgesehen von den einspaltig angelegten Prologen der biblischen Bücher f. l r - 2 r ; f. 22r—22v; f. 2 6 r - 2 7 v ; f. 5 2 r - 5 3 r ; f. 6 1 r - 6 1 v ; f. 7 5 r - 7 7 r ; f. 108r-108v; f. 1 7 9 r 179v; f. 198r—198v; f. 205r; f. 208v-210v); 31 Zeilen; Überschriften in roter Rustica oder Minuskel. — Schrift: karolingische Minuskel des 3. Viertels des 11. Jahrhunderts, von mehr als fünf Händen geschrieben; eine der Haupthände ist identisch mit der Hand des Clm 18530a (Katalog Nr. 649). Inhalt: Vorsatzblatt Inhaltsverzeichnis; f. l r - 2 1 7 v Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 218r leer; f. 2 1 8 v - 2 2 6 v Glossen zu Eusebius, Historia

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Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); f. 227r leer; f. 227v—230r Glossen zu Gregor der Große, Dialoge; f. 230r-234v Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 234v—242v Glossen zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 242v—257r Glossen zu Canones apostolorum; f. 257r-258v Glossen zu Benediktinerregel; f. 259r—262r Glossen zu Vitae patrum; f. 262r—265r Glossen zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; f. 265r-271r Kommentar zur Bibel, Paralipomenon und Propheten; f. 271v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Spiegel und auf dem Vorsatzblatt weisen ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 12, Nr. 34; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 93; B. Bischoff, Paläographie, S. 210; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 135f., Nr. 1139; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 57; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 72, 113, Nr. 92; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 46; W. Haubrichs, in: Theodisca, S. 341; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 418; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 157f.; B. Meineke, Basler Fragment, S. 113; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 373; W. - A . Freiherr von Reitzenstein, ZBL. 60 (1997) S. 428; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 131; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 5 0 9 - 5 1 3 ; C h . Staiti, in: Theodisca, S. 155; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 84; StSG. IV, S. 561f., Nr. 429. Abbildung einer Doppelseite bei D. Kudorfer, S. 158; Abbildung von f. 13v bei E. Petzet - O. Glauning, Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts, I, Tafel 12; Abbildung einzelner Buchstabenbei M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, Abb. 18.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt über 7730 Glossen; etwa 4230 Glossen in dem ca. 34 500 Zeilen umfassenden Bibelglossar der Handschriftenfamilie Μ (f. lr—217v); davon 123 Glossen (f. l r - 6 r ) zu Genesis; 113 Glossen (f. 8r-13v) zu Exodus; 118 Glossen (f. 13v-15v) zu Leviticus; 62 Glossen (f. 15v-17v) zu Numeri; 70 Glossen (f. 18r—21v) zu Deuteronomium; 47 Glossen (f. 22r-23v) zu Josue; 53 Glossen (f. 24r-25v) zu Richter; 11 Glossen (f. 25v) zu Ruth; 131 Glossen (f. 26r-35r) zu 1. Samuel; 84 Glossen (f. 35v—42r) zu 2. Samuel; 131 Glossen (f. 42r-47r) zu 1. Könige; 75 Glossen (f. 47r-51v) zu 2. Könige; 41 Glossen (f. 52r-56v) zu 1. Paralipomena; 72 Glossen (f. 56v-60v) zu 2. Paralipomena; 255 Glossen (f. 61r—64v) zu Sprüche; 21 Glossen (f. 6 5 r - v ) zu Ecclesiastes; 25 Glossen (f. 66v-68v) zu Hoheslied; 40 Glossen (f. 6 9 r - v ) zu Weisheit; 356 Glossen (f. 69v-74v) zu Ecclesiasticus; 158 Glossen (f. 76r-86r) zu Job; 60 Glossen (f.

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86v —87v) zu Tobias; 71 Glossen (f. 88r-89r) zu Judith; 55 Glossen (f. 89v-90r) zu Esther; 12 Glossen (f. 92v) zu Esdras; 9 Glossen (f. 92v) zu Ezechiel; 124 Glossen (f. 93r-94v) zu 1. Makkabäer; 32 Glossen (f. 9 5 r 97r) zu 2. Makkabäer; 138 Glossen (f. 9 8 v - 106v) zu Psalmen; 10 Glossen (f. 107r) zu Canticum Ezechiae; 3 Glossen (f. 107r) zu Canticum Annae; 3 Glossen (f. 107r) zu Canticum Habakuk; 13 Glossen (f. 107v) zu Canticum Moysi; 190 Glossen (f. 108r-149v) zu Isaias; 286 (f. 179r-185v) zu Apostelgeschichte; 388 Glossen (f. 187r-191v) zu Isaias; 13 Glossen (f. 194r) zu Klagelieder; 201 Glossen (f. 194r-197v) zu Ezechiel; 139 Glossen (f. 1 9 8 r 200r) zu Daniel; 23 Glossen (f. 2 0 0 r - v ) zu Osee; 21 Glossen (f. 200v-201r) zu Joel; 40 Glossen (f. 201r-202r) zu Arnos; 19 Glossen (f. 2 0 2 r - v ) zu Jonas; 10 Glossen (f. 202v) zu Michäas; 11 Glossen (f. 202v-203r) zu Nahum; 5 Glossen (f. 203r) zu Habakuk; 10 Glossen (f. 2 0 3 r - v ) zu Sophonias; 7 Glossen (f. 203v) zu Aggäus; 34 Glossen (f. 203v-204r) zu Zacharias; 11 Glossen (f. 204v) zu Malachias; 34 Glossen (f. 2 0 5 r - v ) zu Jakobusbrief; 22 Glossen (f. 205v-206r) zu 1. Petrusbrief; 18 Glossen (f. 206r) zu 2. Petrusbrief; 7 Glossen (f. 206v) zu 1. Johannesbrief; 3 Glossen (f. 206v) zu 2. Johannesbrief; 5 Glossen (f. 206v) zu 3. Johannesbrief; 7 Glossen (f. 206v-207r) zu Judasbrief; 24 Glossen (f. 207r-208r) zu Apokalypse; 2 Glossen (f. 2 1 6 r - v ) zu Hebräerbrief; 350 Glossen (f. 218v-226v) in den Glossen zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); etwa 1870 Glossen in den Glossen zu Gregor der Große, Werke; 327 (f. 227v-230r) zu Dialoge; 560 (f. 230r-234v) zu Regula pastoralis; 980 (f. 234v—242v) zu Homiliae in Evangelia; 775 Glossen (f. 242v-257r) in den Glossen zu den Canones; 40 Glossen (f. 257r-258v) in den Glossen zur Benediktinerregel; etwa 160 Glossen (f. 259r-262r) in den Glossen zu den Vitae patrum sowie etwa 335 Glossen (f. 262r-265r) in den Glossen zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; Glossen zum überwiegenden Teil im Kontext, zum kleineren Teil interlinear eingetragen; vereinzelt auch marginal stehend; lateinische Lemmata und Glossen in je drei auf der Seite abgesetzten Spalten geschrieben; über 150 Glossen in bfk—Geheimschrift. Zeit und Ort: Glossen mit dem lateinischen Glossartext im 3. Viertel des 11. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; R. Brans, S. 7 2 - 7 7 ; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 63; H. Götz, S. 243; W. Holzgraefe, passim; G. Müller, PBB. 79, S. 309; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 85; H. Naumann - W. Betz, S. 28; H. Reutercrona, S. 6; J. Schatz, S. 3; W. Schröder, S. 1 9 - 4 1 ; F. Simmler, S. 29; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197; C. Wesle, S. 54). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 89, Z. 20, S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII) - Nachtrag bei

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StSG. V, S. 90, Z. 3If., S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 7 (Nr. LXXXVIII), S. 390f. (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 12f., S. 406 (Nr. CVI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 92, Z. 41f., S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 2 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 5 1 3 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX al ), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX"2), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI), S. 6 6 6 - 6 6 8 (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 7 - 7 0 6 (Nr. CCCLXIV), S. 7 4 1 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 782 (Nr. CCCCLXII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC), S. 8 0 3 - 8 2 0 (Nr. CCCCXCV); II, S. 53 (Nr. DLXIV), S. 105-137 (Nr. DXCI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. 42, S. 177-197 (Nr. DCXXXVIII), S. 2 4 9 - 2 5 8 (Nr. DCLXIV), S. 2 6 5 - 3 0 4 (Nr. DCLXXIV), S. 5 9 9 - 6 0 6 (Nr. DCCCXXV), S. 7 2 8 - 7 3 1 (Nr. DCCCLXXXIII); erneute vollständige Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 514—704. Literatur: StSG. IV, S. 561f., Nr. 429; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 , 4 0 8 - 4 7 2 , 4 7 3 - 5 1 6 ; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 49f., 52; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 88, 9 1 - 9 3 ; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 116; G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 93, 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323f.; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 12, Nr. 34; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7f.; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 106, 118; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 40, 44f., 47 und passim; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 26; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 19, 104; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 76, 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 19, 22 und passim; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 13f., 18, 7 2 - 7 7 ; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; U. Daab, Studien zur althochdeutschenBenediktinerregel, S. 5 5 - 7 2 und passim; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 192, 197; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Th. Frings — G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 15; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 616; S. Glauch, Die

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Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 524, 536; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 1 3 9 - 1 4 5 , 147, 149f.; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 402,404,406f.; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 5 3 - 5 5 ; K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo, S. 46; W. Haubrichs, in: Theodisca, S. 341; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4 und passim; Κ. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 271; Ν. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164-166; W, Holzgraefe, Die Sprache des Althochdeutschen Glossars Clm. 18140; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 119f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 227f., 239f., 295, 348, 350, 418; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Ε. K a r g Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 237; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 203 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 18—21 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 389, 397f., 400; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschemSchreibwesen, S. 184; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 68f. und passim; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 158, 160; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33f., 43, 48 und passim; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 62f., 102, 104 und passim; Β. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 42, 164; B. Meineke, Basler Fragment, S. 105, 108, 113, 134 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 41, 61, 77, 79f., 85f.; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 41; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 216; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 373; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 151; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 335; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 51, 53 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 85; H. Naumann — W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 28; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 87, 89, 92, 101; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152, 205; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 143, 180; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; I. Reiffenstein, in: Geschichte Salzburgs, I, 3, S. 1555; M. Rein, ZLL. 31 (2001) S. 9; W . - A . Freiherr von Reitzenstein, ZBL. 60 (1997) S. 428; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 6; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S.28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16 und passim; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1049; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147, 160f.; P. Schmitt, in: LM. IV, Sp. 1511; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 131; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 270f.; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 5 - 4 8 ; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 196; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 9 und passim; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503, 509; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 5 1 4 - 7 0 5 ; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 25f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 77, 123f., 128; K. Siewert, Glossenfunde, S. 102; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 928, 931; G.A.R. de Smet, Kleine

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deutsche Schriften, S. 14, 23; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 94, 9 9 - 1 0 2 ; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 115f., 121; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8, 58; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 219; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 155f.; E. von Steinmeyer, in: Aufsätze zur Sprach- und Literaturgeschichte, S. 199-206; E. Steinmeyer, in: Festschrift Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern zum achtzigsten Geburtstage dargebracht, S. 1 7 - 6 0 ; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 691, 697; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354, 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216, 221; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 721; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 184, 187, 192; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 86; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 315; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; W. von Unwerth — Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 660, 668; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 65f., 75, 77 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 243, 248 und passim; Η. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Α. Waag, Theutonista 8 (1931—32) S. 4 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 19f.,22, 26, 35 - 3 7 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 54 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 280, 294, 298 und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 36.

6 3 8 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 1 8 1 StSG. 430 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 118 Blätter sowie ein Nachstoßblatt, zu dem der vordere Einbandspiegel das Gegenstück bildet; 30,5 χ 20,5 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur X 29.1.0 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,8 χ 13,0 cm; einspaltig; 31 Zeilen; f. 29r schlichte rote Initiale; vereinzelt rote Überschriften. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 11. Jahrhunderts; f. 118v von Abt Gotahelm von Tegernsee in jüngeren Rundbogen-Minuskeln geschrieben. Inhalt: f. l v - 1 1 8 r grammatische Schriften; darunter: f. l v - 2 2 v Augustinus, Regula de nomine; f. 2 2 v - 5 4 v Servius, Kommentar zu Donat, Artes; f. 118v Verzeichnis von Wirtschaftsgeräten des Klosters Tegernsee; Verzeichnis der zur Klosterfischerei und zum Kelleramt Tegernsee gehörigen Gerätschaften. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; f. 118v nach einer Datierung auf dem Blatt 1023 geschrieben; der Codex wurde von dem aus dem 9. Jahrhundert stammenden Freisinger Clm 6281 (Katalog Nr. 519) abgeschrie-

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ben; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 118v und dem Nachstoßblatt weisen auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 221; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 156; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 140, Nr. 1174; P. Degni — A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; B.J. Docen, ZBAL. 2 (1817) S. 126f.; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 87, Nr. 43 und passim; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 398; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 107, 1 lOf., 131; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 68, 109f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung des Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 384; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 241, 243f.; V. Law, RhMPh. NF. 130 (1987) S. 68f.; Monumenta Palaeographica, 2. Serie, I, Tafel 8; P. de Paolis, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 182, 192; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 180f., Nr. 403; M. Passalacqua, Prisciani Caesariensis Institutio, S. XVII, ΧΧΧΠ; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 84; StSG. IV, S. 562f., Nr. 430. Abbildung von f. 118v in Monumenta Palaeographica, Tafel 8a.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 23 Interlinearglossen. — Textglossierung: 1 Glosse (f. 9r) zu Augustinus, Regula de nomine; 1 Glosse (f. 26r) zu Servius, Kommentar zu Donat, Artes. - Sachglossar: 21 Glossen (f. 118v) in dem Verzeichnis von Wirtschaftsgeräten; Glossen von anderer Hand als das lateinische Verzeichnis. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich nicht viel später als 1023 in Tegernsee geschrieben. Sprachgeographische 448).

Einordnung: Obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S.

Edition: StSG. III, S. 657 (Nr. MCXL); IV, S. 312 (Nr. DXLIIf); Glosse auf f. 26r noch nicht edierter Neufund von A. Nievergelt. Literatur: StSG. IV, S. 562f.,Nr. 430; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen,S. 74; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 448; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 136; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, Π, S. 727.

639

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 1 8 9

nicht bei StSG.

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 249 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierblatt hinten; 29,5 χ 21,5 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Τ eg. 189 und

1218

München

S 47 2°. auf Papierschildern auf dem Buchrücken beziehungsweise auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel: 20,0/20,4x 13,5/14,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; f. 9v Titel in stilisierter Form der Capitalis in brauner und roter Tinte; ebenso die erste Textzeile auf f. lv und lOr sowie die Überschrift auf f. lOr; kunstvolle Initialen mit üppigen Blattranken und Tiermotiven auf f. lv, lOr, 65v, 112r und 199v; marginale Quellenangaben mit Rustica—Buchstaben. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe und auf einem aufgeklebten Papierblatt Besitzvermerk; f. l v - 2 4 7 v Hrabanus Maurus, Kommentare zur Bibel, 1. und 2. Samuel, 1. und 2. Könige. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 141, Nr. 1181; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 88, Nr. 45; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7 0 3 3 - 7 0 3 6 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Glossen zu Hrabanus Maurus, In IV libros Regum; davon 1 Glosse interlinear (f. 73r) und 1 (f. 130r) marginal stehend; Glossen von einer Hand, möglicherweise der Texthand. Zeit und Ort: Glossen im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts wohl in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 94. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 94; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

6 4 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 1 9 2 StSG. 716 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 206 Blätter sowie ein Vorsatzblatt; 30,3 χ 22,5 cm; Zählung jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; 1 unsigniertes halbes Blatt nach f. 17 und 1 kleines einseitig beschriebenes Blatt

München

1219

nach f. 33; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Buchrücken erneuert; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; Einband 1968 restauriert; vorgängige Signaturen Teg.192 und S.44.10 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken beziehungsweise auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 15,2 cm; zweispaltig; 34 Zeilen; zahlreiche Initialen; sehr kunstvolle und außerordentlich zierliche Initialen auf f. 129v, 137r, 157v, 169v und 189r; rote Anfangsbuchstaben der einzelnen Kapitel mit einfachen Verzierungen; auf f. 95r Darstellung der Verwandtschaftsgrade mit 2 Medaillons von Pater und Mater. - Schrift: karolingische Minuskel frühestens des 4. oder 5. Jahrzehnts des 11. Jahrhunderts; Codex abgesehen von den Nachträgen ganz von dem Tegernseer Abt Ellinger (1017-1026; 1032-1041) geschrieben, der auf f. 206r von einer Hand des 15. Jahrhunderts als Schreiber des Codex genannt wird; f. 56, 122 im 14. Jahrhundert und f. 206 im 15./16. Jahrhundert ergänzt. Inhalt: f. l r - 2 0 6 r Isidor von Sevilla, Etymologiae; f. 206v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach frühestens im 4. oder 5. Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts von Abt Ellinger in der Benediktinerabtei Tegernsee geschrieben; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts und des 15. Jahrhunderts auf der Rückseite des Vorsatzblattes weisen ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: E.F. Bange, Eine bayerische Malerschule des XI. und XII. Jahrhunderts, S. 11, 15; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 30, 32; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 39; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, Π, 3, S. 141, Nr. 1184; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. Iii., Nr. 26 und passim; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 165; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 86; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 103; H. Schmid, Die musiktheoretischen Handschriften der Benediktiner—Abtei Tegernsee, S. 10, 32; StSG. V, S. 69, Nr. 716. - Abbildung bei E.F. Bange, Tafel I, 2.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 13 Interlinearglossen (f. 2 Iva—202ra) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae; Glossen gleichmäßig über das Werk verteilt; von verschiedenen Händen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. V, S. 29 (Nr. DCCVIb). Literatur: StSG. V, S. 69, Nr. 716; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 39; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 165; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen

1220

München

medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; K. Siewert, Glossenfunde, S. 79; F. Tschirch, ZDA. 69 (1932) S. 332f; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 57.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 2 2 7

StSG. 717

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 247 Blätter; 27,2 χ 21,6 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signaturen V. 55.2.0 und Teg. 22 7 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel und auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 14,2 cm; einspaltig; 32 Zeilen; Überschriften inRustica mit roten Füllseln, gelegentlich auch in roter Minuskel; auf f. 185r-186v, 2 2 5 r - v figurale Schriftflächen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts, darunter die von Abt Ellinger von Tegernsee, der f. 159r — 186v und wohl auch f. 187r-226v schrieb und sich in einer Subskription auf f. 186v als Schreiber nennt. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv leer; f. 2 r - 2 4 7 r Haimo von Auxerre, Homilien (pars aestivalis); f. 247v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: E.F. Bange, Eine bayerische Malerschule des XI. und XII. Jahrhunderts, S. 11, 14; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 269; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken der Karolingerzeit, I, S. 92; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 134; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 145, Nr. 1215; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 76f., Nr. 25 und passim; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 421; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 86; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 64f.; W. M. Lindsay, PL. 4 (1925) S. 84; Monumenta Palasographica, 2. Serie, I, Tafel 7; StSG. V, S. 69, Nr. 717. Abbildung von f. 186v, 187r in Monumenta Palaeographica, Tafel 7.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 23r) zu Haimo von Auxerre, Homilien; Glosse von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: StSG. V, S. 28 (Nr. DCLXXXIP).

München

1221

Literatur: StSG. V, S. 69, Nr. 717; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644.

6 4 2 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 3 7 5 StSG. 431 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. l r - 9 1 v ; Teil 2: f. 92r-184v; Teil 3: f. 185r—273v; Pergament; 273 Blätter sowie jeweils 2 ungezählte Blätter vorne und hinten; 34,0 χ 23,2 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; ehemals 5 Buckel; Einband 1977 restauriert; vorgängige Signaturen X.28.10 und Teg.375 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel beziehungsweise auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5/26,5 χ 15,5/16,0 cm; f. lr—3v zweispaltig; f. 4r—273v einspaltig; 33 Zeilen; Initialen in schwarzer Federzeichnung, zum Teil mit ausgespartem Flechtwerk, zum Teil auch mit Vogelköpfen; in einige nachträglich rote Flecken hineingesetzt; auf f. 273v Griffelzeichnung Christus am Kreuz. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren westfranzösischen oder nach französischen Vorbildern stilisierten Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—3ν Theodulf von Orleans, Gedichte und weitere kurze Schriften; f. 4r—ν grammatische Schrift (aus Priscian geschöpft); f. 5r—249v Priscian, Institutio de arte grammatica (I—XVIII); darin: f. 91v Kreis mit den Zahlen I—XXX und marginal die Buchstaben des Alphabets mit den ihnen entsprechenden Zahlen; zwei metrische Rätsel, von denen das erste von Alkuin ist; f. 249v—251r Carmen de ponderibus et mensuris; f. 251r—255v Priscian, De figuris numerorum; f. 255v—259r Priscian, De metris fabularum Terenti; f. 259r—264v Priscian, Praeexercitamina; f. 264v—273vRufinus von Antiochia, De metris comicorum et de numeris oratorum commentarii; zweites Nachstoßblatt Glossar (Fragment; zu dem Buchstaben L). Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte des 9. Jahrhunderts möglicherweise in Westfrankreich (oder nach französischem Vorbild) entstanden; die Handschrift gelangte frühestens um 995 durch Froumund von Tegernsee in die Benediktinerabtei Tegernsee; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 273v weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: P. d'Alessandro, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 563f., 571, 5 7 9 - 5 8 4 ; G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 263, Nr. 404; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 122, Nr. 235; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 269,

1222

München

Nr. 3303; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 192; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 111, 154, 160f.; II, S. 214, 227; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 283f.; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 156f., Nr. 1330; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 21, 24, 27f., 35, Nr. 11, S. 82f., Nr. 33; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 116; Μ. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 398; C. Jeudy, RHT. 1 4 - 1 5 (1984-1985) S. 133f.; F. Kerlouegan, in; De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 186f.; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 181f, Nr. 404; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 77; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 8; G. Sporbeck, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 370; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 8006; H. - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 84f.; StSG. IV, S. 563f., Nr. 431. - Abbildung von Initialen auf f. 6r, 90v, 269r, 54r, 30v bei Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 4 9 7 - 5 0 1 , S. 140.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Über 210 Glossen (f. 7r-184v) zu Priscian, Institutio de arte grammatica; Glossen zum Teil interlinear, zum Teil marginal eingetragen; Glossen von drei Haupthänden, von denen die erste von f. 7r— 25r schreibt, die zweite von f. 25v-27v, die dritte von f. 27v-184v; die erste Hand kehrt im Clm 18522b (sieh Katalog Nr. 646) wieder; der zweite Schreiber hat auf f. 13r und 15v Glossen aus dem Codex 114 der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien (Katalog Nr. 892) zu den bereits vorhandenen hinzugefügt und auf f. 12v und 15r die verblaßte Schrift der ersten Hand nachgezogen; textlich lassen sich die Glossen in drei Gruppen aufteilen; Glossen der ersten Gruppe von f. 3 v - 2 7 v mit denjenigen des Vindobonensis 114 verwandt, jedoch nicht identisch; Glossen der zweiten Gruppe von f. 27v-117v aus dem Vindobonensis 114 abgeschrieben; Glossen der dritten Gruppe von f. 118r an von mehreren Händen aus unbekannter Quelle ergänzt. Zeit und Ort: Glossen im frühen 11. Jahrhundert in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 180; H. Garke, S. 62; G. Müller - Th. Frings, S. 86; H. Reutercrona, S. 11; F. Simmler, S. 25); obd. (nach H. Reutercrona, S. 61). Edition: StSG. II, S. 367-373 (Nr. DCCLXIV). Literatur: StSG. IV, S. 563f., Nr. 431; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 295; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 9; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 161; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 176; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389, 3 9 1 - 1 9 8 ; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 82f., Nr. 33; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 121, 139, 164; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 238; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 36; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im

München

1223

althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 86; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 74f., 77; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11, 61; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 168; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 45; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475, 477; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 79, 294, 339.

6 4 3 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 4 7 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 225 Blätter sowie 5 eingebundene Blätter (4 aus Papier, 1 aus Pergament) hinten und zusätzlich eingebundene Streifen mit Textnachträgen bei f. 20, 51, 84, 93, 98; 27,5 χ 21,3 cm; Zählung jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite von 1 bis 225; keine Zählung bei den später eingebundenen Blättern; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; ehemals 5 Buckel; vorgängige Signaturen Teg.475 und X64.20 auf Papierschildern auf dem Buchrücken beziehungsweise auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 14,5 cm; f. l r - 2 v , f. 2 2 6 r - 2 2 8 r zweispaltig; f. 3 r - 2 2 5 v einspaltig; 27 Zeilen; Überschriften in roter Rustica oder Minuskel; das jeweils erste Wort eines Textanfangs mit Rustica hervorgehoben; figurale Schriftflächen auf f. 55v, 57v. — Schrift: karolingische Minuskel aus dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts; Codex von mindestens fünfzehn Schreibern angelegt; f. 3, 159-163r, 2 2 2 - 2 2 5 im 15. Jahrhundert erneuert. Inhalt: f. l r - 2 2 5 v Vitae patrum; f. 2 2 6 r - 2 2 8 r alphabetisches Stichwortverzeichnis zu der vorausgehenden Schrift; f. 2 2 8 v - 2 3 0 v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 225v weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: C.M. Batlle, Die »Adhortationes sanctorum patrorum«, S. 27, Nr. 20; S. 46, 61, 138; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 167, Nr. 1415; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 58, 62f., 69, 127, Nr. 128; E. Schulz - Flügel, Tyrannius Rufinus. Historia Monachorum, S. 97.

1224

München

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen (f. 66v, 95r, 179r) zu den Vitae patrum; Glossen wohl von einer textfremden Hand, die auch Korrekturen und lateinische Glossierungen vorgenommen hat. Zeit und Ort: Nach H. Mayer von einer Hand des späten 11. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 95. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 95; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

6 4 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 4 8 0 StSG. 432 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 217 Blätter sowie je 1 ungezähltes Blatt vorne und hinten; 30,5 χ 22,2 cm; Holzdeckel, Buchrücken durch einen breiten Lederstreifen verbunden; ehemals 2 Schließen; Einband 1952 restauriert; vorgängige Signaturen X.l (ursprünglich wohl X.1.3) und Teg.480 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel beziehungsweise auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel f. 1 - 8 5 23,3 χ 16,6 cm; f. 8 6 - 2 1 7 21,0 χ 15,2 cm; einspaltig; f. 1 - 8 5 30 Zeilen; f. 8 6 - 2 1 7 28 Zeilen; Überschriften gelegentlich in roter Minuskel; auf f. 13v rote Initiale mit Blattranken und Metallbeschlag; zahlreiche einfache rote Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel aus der Mitte des 11. Jahrhunderts; Codex von mehr als sieben Händen geschrieben, die zum Teil auch aus anderen Tegernseer Handschriften bekannt sind. Inhalt: Vorsatzblatt Federprobe; f. lr—217v Boethius, Werke: f. l r - 1 3 r Kommentar zu Aristoteles, Kategorien; f. 13r-85r Kommentar und Übersetzung zu Aristoteles, Kategorien; f. 85v leer; f. 86r-156v De arithmetica α,II); f. 157r—217v De musica. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; C.M. Bower, Scriptorium 42 (1988) S. 226; Catalogue CodicumLatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 167f., Nr. 1419; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 108, Nr. 78 und passim; Η. Hoffmann, Buchkunst

München

1225

und Königtum, Textband, S. 166, 168, 178; H. Schmid, Die musiktheoretischen Handschriften der Benediktiner-Abtei Tegernsee, S. 12, 30f.; A. White, in: Boethius, S. 198; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 85; StSG. IV, S. 564, Nr. 432. - Abbildung von f. 173v bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 45.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 2 Glossen. — Einzelwort: 1 Glosse als Federprobe auf dem ungezählten Vorsatzblatt. - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 161r) zu Boethius, De musica; wahrscheinlich von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Interlinearglosse nach H. Mayer von einer Hand der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Federprobe bei StSG. IV, S. 249 (Nr. MCCXLIV); Nachtrag der Boethiusglosse bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 96. Literatur: StSG. IV, S. 564, Nr. 432; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 ( 1 9 9 5 ) S. 21; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 95f.; H. Schmid, Die musiktheoretischen Handschriften der Benediktiner-Abtei Tegernsee, S. 12; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

645

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 18517B

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 174 Blätter sowie ein ungezähltes Blatt vorne; 26,2 χ 19,5 cm; mittelalterliche Zählung jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; alte Zählung auf den Blättern 162, 163, 170, 173, 174 durch eine Beschneidung des Pergamentes vollständig oder teilweise weggeschnitten und durch jüngere Zählung ersetzt; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; durch diagonal verlaufende Blindpressung verziert; eine nach vorn greifende Schließe; ehemals 5 Buckel; vorgängige Signaturen Teg.517.2 und S 5.3.0 auf Papierschildern auf dem Buchrücken beziehungsweise auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 13,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in roter Rusticaoder Minuskel; figurale Schriftflächen auf f. 29r, 95v, 129v-130r. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 3. Viertel des 11. Jahrhunderts; Codex von mehr als sechs Händen geschrieben. Inhalt: Rectoseite des ungezählten Blattes - f. 173v Hieronymus, Briefe; f. 174r—ν Sakramentar (Fragment).

1226

München

Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 0, 935; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 169, Nr. 1431; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. I l l , Nr. 87 und passim; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 151; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 386.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Glossen zu Hieronymus, Briefe; davon 4 Glossen [f. lr, lv (zwei Glossen), 26r] interlinear und 1 (f. 23r) marginal stehend; Glossen möglicherweise von der Texthand, sicher von der Hand, die auch die lateinische Glossierung vorgenommen hat. Zeit und Ort: Glossen nach H. Mayer von einer Hand des späten 11. Jahrhunderts. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 96. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 96; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 215; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

6 4 6 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 18522B StSG. 433 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 240 Blätter sowie jeweils 1 ungezähltes Blatt vorne und hinten; 24,2 χ 18,7 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; Einband durch blindgepreßte Tiere, Blüten, Rauten und Herzen verziert; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signaturen S.9.2.0 und Teg. 522b auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel; zudem auf dem Buchrücken der Eintrag Teg. 522.2 sowie auf einem Papierschild die Zahl 23. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 14,2 cm; einspaltig; 25—26 Zeilen; einzelne Initialen leicht verziert, zum Teil in roter Farbe; Majuskeln häufig rubriziert; erste Zeile der ersten Überschrift in roter Capitalis; sonstige Überschriften in roter Rustica. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Tegernseer Händen aus der Zeit um das Jahr 1000. Inhalt: f. lr—240v Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Lukas—Evangelium; f. 76v, 176v leer.

München

1227

Geschichte: Codex wohl um das Jahr 1000 auf Veranlassung des Tegernseer Abtes Gozpert (982 — 1001) entstanden; darauf weisen ein radierter Eintrag auf dem ungezählten Blatt vorne vom Ende des 10. Jahrhunderts sowie ein Vermerk des Tegernseer Bibliothekars Ambrosius Schwerzenbeck aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel; Codex wahrscheinlich eine Abschrift des St. Emmeramer Clm 14117 (Katalog Nr. 566); im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 196; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 170, Nr. 1439; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 28f., Nr. 1 und passim; Ε. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121; StSG. IV, S. 564, Nr. 433.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 14 Glossen (f. 5 r - 1 6 9 v ) zu Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium; davon 10 Glossen (f. 5r—169v) interlinear und 4 (f. 12r-33r) marginal eingetragen; Glossen mit blasser Tinte wahrscheinlich von verschiedenen Händen geschrieben, die auch die jeweils auf der Seite stehenden lateinischen Glossen eingetragen haben; einige von A. Nievergelt entdeckte Griffelglossen, die noch nicht ediert sind. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Simmler, S. 31).

Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 145; F.

Edition: StSG. II, S. 25 (Nr. DXXIII); einige althochdeutsche Griffelglossen (A. Nievergelt, in Vorbereitung). Literatur: StSG. IV, S. 564, Nr. 433; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 317; E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121, 128; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 49; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 145; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 168; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31.

6 4 7 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 18524B StSG. 434 A Pro Nessia Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 203 Blätter sowie 1 ungezähltes Blatt vorne, das aus der gleichen Handschrift stammt wie das Blatt des vorderen

1228

München

Einbandspiegels; 23,5 χ 14,5 cm; Zählung von 1 bis 203 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signaturen Teg.524.2 und S44.2 auf Papierschildern auf dem Buckrücken beziehungsweise auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,7 χ 9,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Tinte; einfache Initialen in roter Tinte. — Schrift: karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 5 v Hieronymus, Epistula de ordinibus ecclesiasticis; f. 25 ν 26r De observatione temporum; f. 26v leer; f. 27r—105v Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; f. 106r—203v Exzerpte aus den Werken des Hieronymus, Augustinus, Isidor von Sevilla und anderen kirchlichen Autoren; f. 203v althochdeutscher Segen Pro Nessia. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Peter zu Salzburg entstanden; der althochdeutsche Segen wurde im 2. Drittel des 10. Jahrhunderts in den Codex eingetragen; später gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte sie dann 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 31, 33, 35, 51, 114; BHM., Nr. 0, 312; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 269, Nr. 3305; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 103; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 154; II, S. 77f., 15lf., 154; Catalogus CodicumLatinorumBibliothecaeRegiae Monacensis, II, 3, S. 170, Nr. 1443; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum LatinorumMedii Aevi Hispanorum, I, S. 29f., Nr. 1 0 2 - 1 0 4 ; S. 33, Nr. 109; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 21, 131, Nr. 150; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 6, 9; Κ. Forstner, StMOSB. 110 (1999) S. 17; J.S. Groseclose - B.O. Murdoch, Die althochdeutschen poetischen Denkmäler, S. 49f.; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 386; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 93f.; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 511; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 35; H . - H . Steinhoff, in: 2 VL. VII, Sp. 853; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 374; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 61, 67, 71; StSG. IV, S. 564, Nr. 434. - Abbildung von f. 203v bei M. Enneccerus, Die ältesten deutschen Sprach —Denkmäler, Tafel 8.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 13v) zu Hieronymus, Epistula de ordinibus ecclesiasticis; Glosse wahrscheinlich von einer textfremden Hand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt.

München

1229

Edition: StSG. IV, S. 334 (Nr. DCXCVi). Literatur: StSG. IV, S. 564, Nr. 434; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 93.

648

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 5 2 8 A

StSG. 435

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 1 5 ; Teil 2: f. 1 1 6 - 1 6 5 ; Pergament; 165 Blätter (nach f. 115 fehlt ein Blatt); von f. 165 nur ein kleiner Teil erhalten, der auf ein Octavdoppelblatt eines Missale vom Ende des 11. Jahrhunderts aufgezogen ist; 27,5 χ 20,5 cm; Zählung von 1 bis 165 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite (das nach f. 115 fehlende Blatt ist vor der Zählung herausgeschnitten worden); mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signaturen R.37.20 und Teg. 528.1 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 21,8 χ 15,7 cm; Teil 2 20,5/21,0 χ 14,8/15,5 cm; einspaltig; 39 Zeilen; Überschriften in roter Rustica oder Minuskel; vereinzelt schlichte Initialen in roter Tinte; auf f. 116r große rote Ρ-Initiale mit einfacher Verzierung; auf f. 123v, 140v figurale Schriftflächen. - Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von acht bis zehn Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts; Teil 2 karolingische Minuskel von mehreren, sich häufig abwechselnden Händen aus dem letzten Drittel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben; Inhaltsangabe; f. l v - 1 6 5 r Kommentare und Prologe zur Bibel: f. l v - 2 9 v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 3 0 r - 6 5 v Hrabanus Maurus, Prolog zu Exodus; f. 6 6 r - 8 6 v Walahfrid Strabo, Prolog zu Leviticus; f. 8 7 r - 1 0 2 v Walahfrid Strabo, Prolog zu Numeri; f. 103r—115v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Deuteronomium (bricht unvollständig ab, da nach f. 115 ein Blatt fehlt); f. 116r-165r Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Richter und Ruth. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 Ende des 10. Jahrhunderts und Teil 2 im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee; der Freisinger Clm 6227 (Katalog Nr. 504) hat für Teil 1 des Codex als Vorlage gedient; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf

München

1230

die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 171, Nr. 1450; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 3 2 - 3 4 , Nr. 6, S. 126, Nr. 123 und passim; W.M. Lindsay, PL. 4 (1925) S. 84; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung; StSG. IV, S. 564f., Nr. 435.

Glossen Zahl und Art: Glossen zu Textkommentaren: Insgesamt 10 Glossen; 1 Kontextglosse (f. 31r) zu Hrabanus Maurus, Prolog zu Exodus; 9 Glossen mit 10 Einzelwörtern (f. 7 3 r - 7 4 r ) zu Walahfrid Strabo, Prolog zu Leviticus; davon 8 Wörter im Kontext, 1 Wort marginal und 1 Wort interlinear stehend; Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text wahrscheinlich noch am Ende des 10. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 125).

Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachtr.), S. 255f. (Nr. XL Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 564f., Nr. 435; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 6 7 - 6 9 ; H. Palander, Die althochdeutschenTiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 125; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

649

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 5 3 0 A

StSG. 436

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 165 Blätter; 26,8 χ 21,6 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signaturen/?. 17.20und Teg.530.1 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel beziehungsweise auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,7 χ 7,5 cm (mit einer darüber hinausgehenden breiten Kommentierung links und rechts von dem Text sowie oft auch oberhalb des Textes); einspaltig (mit breiten Kommentaren links und rechts von dem Text); f. lv —108v 2 5 - 2 8 Zeilen; f. 109r-110r 37 Zeilen; f. lllr—165r 2 8 - 3 0 Zeilen; auf f. 127v größere schlichte Initiale; vereinzelt weitere einfache Initialen in roter Tinte; Überschriften in Majuskeln in roter Tinte. - Schrift:

München

1231

karolingische Minuskel aus dem 3. Viertel des 11. Jahrhunderts; Haupttext von f. l v - 1 1 0 r von einer Hand geschrieben, Kommentar von mehreren Händen; Hand von f. 11 lr—127r ist identisch mit der Hand des Clm 18140 (Katalog Nr. 637); f. 127r-165r von mindestens drei Händen geschrieben. Inhalt: f. l r Besitzvermerk; Inhaltsverzeichnis; f. lv — 1 lOr Bibel, Paulusbriefe (mit Kommentar); f. llOv leer; f. lllr—126v Bibel, Katholische Briefe (mit Scholien aus einem Kommentar des Beda); f. 127r leer; f. 127v-165r Bibel, Job (mit Gregor der Große, Moralia in Job als Kommentar); f. 165v Federproben [der Inhalt der Handschrift stimmt zum großen Teil wörtlich überein mit jenem der Handschrift Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz Ms. Phillips. 1650 (Katalog Nr. 38)]. Geschichte: Codex der Schrift nach wahrscheinlich noch im 3. Viertel des 11. Jahrhunderts als Abschrift von Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Ms. Phillipps. 1650 (Katalog Nr. 38) (laut Mitteilung von H. Hoffmann) in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ausradierte, zum Teil jedoch noch lesbare Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr und f. 165v weisen ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 172, Nr. 1454; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 113f., Nr. 93 und passim; Μ. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 236 [=XIV]; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 26 [ = X V ] ; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 386f.; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 510, 745f., 978; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 85; StSG. IV, S. 565, Nr. 436.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 134 Glossen (f. 4 r - 1 2 5 v ) ; 42 Glossen (f. 4 r - 1 0 7 v ) zur Bibel, Paulusbriefe; 14 Glossen (f. 4 r - 1 9 r ) zum Römerbrief; 15 Glossen (f. 2 1 r - 3 8 r ) zum 1. Korintherbrief; 3 Glossen (f. 45r—50v) zum 2. Korintherbrief; 1 Glosse (f. 54r) zum Galaterbrief; 3 Glossen (f. 5 9 v - 6 5 r ) zum Epheserbrief; 2 Glossen (f. 84v) zum 1. Timotheusbrief sowie 4 Glossen (f. 105r-107v) zum Hebräerbrief; Glossen vorwiegend über die Zeile geschrieben, zuweilen aber auch unter die Zeile gesetzt oder am Rande eingetragen; mehrere Glossen in Geheimschrift; 92 Glossen (f. lllr—125v) zur Bibel, Katholische Briefe; davon 40 Glossen (f. lllr—115v) zu Jakobusbrief; 24 Glossen (f. 115v-120r) zu 1. Petrusbrief; 20 Glossen (f. 120r-123r) zu 2. Petrusbrief; 8 Glossen (f. 123r-125v) zu 1. Johannesbrief; Glossen von den jeweiligen Händen, die auch die lateinischen Glossen und die Kommentierung schrieben. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 3. Viertel des 11. Jahrhunderts in Tegernsee geschrieben; Glossenhand, die f. 109r-110r schrieb, ist identisch mit der Hand des Clm 19440 (Katalog Nr. 665).

1232 Sprachgeographische

München

Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 29).

Edition: StSG. I, S. 756f. (Nr. CCCXCIX), S. 760f. (Nr. CCCCIX), S. 764 (Nr. CCCCXVII), S. 768 (Nr. CCCCXXIV), S. 770 (Nr. CCCCXXX), S. 776 (Nr. CCCCXLVIII), S. 78If. (Nr. CCCCLXI), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 565, Nr. 436; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 72; D. H ü p p e r - Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 656; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 120; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 44; B. Meineke, Basler Fragment, S. 168; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 166; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 86; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, Π, S. 663; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Α. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 5 und passim.

6 5 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 18547B StSG. 437 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 3 ; Teil 2: f. 9 4 - 1 1 0 ; Teil 3: f. 111-185; Teil 4: f. 186-205; Pergament; 205 Blätter; 23,2 χ 16,5 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signaturen X.56.20. und Teg.547.2 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 und 2 17,3 χ 11,4 cm; Teil 3 und 4 16,2 χ 10,8 cm; einspaltig; Teil 1 und 2 24 Zeilen; Teil 3 29 Zeilen; Teil 4 23 Zeilen; in Teil 1 und 2 einfache Initialen und Überschriften in roter Majuskel; in Teil 3 und 4 Überschriften zum Teil in roter Minuskel; zahlreiche einfache Initialen in roter Tinte; auf f. 160v rote Initiale mit Blattranken. - Schrift: karolingische Minuskel; Teil 1 um das Jahr 1000 von etwa 10 Schülerhänden geschrieben; Teil 2 im 12. Jahrhundert geschrieben; Teil 3 und 4 noch im 2. Fünftel des 11. Jahrhunderts von mindestens sechs Händen geschrieben. Inhalt: f. lr—93v Sulpicius Severus, Vita S. Martini (mit Ergänzungen aus dem Werk Gregors von Tours sowie einer Homilie auf den Heiligen); f. 94r leer; f. 94v Gebete an den Heiligen Willibrord und den Heiligen Quirin (mit Neumen); f. 95r —llOv Vita des Heiligen Godehard; f. 11 lr — 185v Heiligenviten; f. 186r-203v Hieronymus, Adversus Helvidium; f. 204r Hieronymus,

München

1233

Hymnus de natiuitate domini; f. 204v einige Zeilen (mit Neumen); f. 205r leer; f. 205v Inhaltsverzeichnis. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; Teil 1 um 1000, Teil 2 im 12. Jahrhundert und die Teile 3 und 4 im 2. Fünftel des 11. Jahrhunderts; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 251; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 131; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 177, Nr. 1484; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 34, Nr. 7, S. 84f., Nr. 37, S. 91f., Nr. 55 und passim; Ε. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 418; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 35, 106, 285; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 4 5 - 4 9 ; StSG. IV, S. 565f., Nr. 437. - Nachzeichnung zweier Griffelglossen auf f. 48b, 47a bei E. Glaser, Sprachwissenschaft28 (2003) Abb. 5a), 5 b), S. 24.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 780 Glossen (f. 5r — 89r) zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini, davon etwa 500 Federglossen; diese Glossen zumeist interlinear, zuweilen marginal eingetragen, sehr oft in cgi-Geheimschrift, zuweilen in ^—Geheimschrift; teilweise sind Vokale durch Punkte verschlüsselt; Glossen teilweise verblaßt, teilweise durch Beschneidung oder durch Chemikalien unlesbar; zudem etwa 245 Griffelglossen und 35 Glossen, die mit einem schwarzen Farbstift eingetragen wurden; Griffelglossen teilweise schlecht entzifferbar; auffallend ist, daß etwa 60 % der Griffelglossen in Mehrfachglossierungen begegnen. Zeit und Ort: Glossen um das Jahr 1000 in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 258; Th. Frings - G. Müller, S. I l l ; G. Müller, S. 314; G. Müller - Th. Frings, S. 252; H. Reutercrona, S. 11; J. Schatz, S. 4; F. Simmler, S. 29; U. Thies, S. 319-330). Edition: Federglossen bei StSG. II, S. 747-758 (Nr. DCCCCX); Neuedition mit einigen Addenda bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 52—307; vollständige Neuedition in Vorbereitung durch Andreas Nievergelt. Die Angabe von H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix, die Handschrift enthalte keine weiteren unveröffentlichten Glossen, ist überholt. Literatur: StSG. IV, S. 565f.; Nr. 437; G. Baesecke, Einfuhrung in das Althochdeutsche, S. 258; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 61; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 55; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda

München

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und Corrigenda (III), S. 182; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. I l l ; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 201, 204; E. Glaser, in: Grammatica ianua artium, S. 3; E. Glaser, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 17, 24; E. Glaser A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 121, 128f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 46; D. Hüpper —Dröge, Schild und Speer, S. 251, 255, 418; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 64; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 398; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 53; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 314; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 252; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 93; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 17, 88, 100; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 164; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 94; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 116; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 7f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 106; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 631; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 5 0 - 3 3 5 ; H. Tiefenbach, BNF. NF. 26 (1991) S. 459; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 184; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 112, 114, 254.

651

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 5 4 9 A

nicht bei StSG.

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 8 1 ; Teil 2: f. 1 8 2 - 2 2 9 ; Pergament; 229 Blätter; 26,3 χ 20,2 cm; Zählung von 1 bis 229 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signaturen Teg. 549.1. und T.IOS.I.O auf Papierschildern auf dem Einbandrücken und auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,2 χ 13,8 cm; einspaltig; Teil 1 28 Zeilen; Teil 2 3 4 - 4 1 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe; Überschriften in Minuskel in roter Farbe; f. 119r Initiale in roter Tinte mit einem Gesicht; f. 58r, 171r mit Blattranken verzierte Initialen. - Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 11. Jahrhunderts; Teil 2 Buchschrift der Mitte des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; Besitzvermerk; f. l v - 9 4 v Cassian, Collationes (I—II); f. 95r—118v Isidor von Sevilla, Synonyma; f. 119r-157v Hieronymus, Briefe; f. 158r-181v Augustinus, De doctrina Christiana; f. 182r-212r Erneuerung von Augustinus, De doctrina Christiana; f. 212v leer; f. 2 1 3 r -

München

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227r Lanfranc, Dialogus cum Berengario; f. 227v Ambrosius, De sacramentis (Abbruch nach 4 Zeilen); f. 2 2 8 r - 2 2 9 r leer; f. 229v Besitzvermerk. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden: Teil 1 im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts und Teil 2 nach einem Eintrag im Jahre 1453; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr und 228v weisen ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 0; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 177, Nr. 1486; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 89, Nr. 47 und passim; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 389; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 99f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 2 Glossen (f. 18v, 119v); 1 Marginalglosse (f. 18v) zu Cassian, Collationes; Glosse steht auf dem linken Rand über dem lateinischen Lemma, das für ein verschriebenes Wort des Textes steht; Glosse wohl von der Hand, die auch die Korrekturen an dem lateinischen Text vornahm, möglicherweise handelt es sich um die Texthand; 1 Interlinearglosse (f. 119v) zu Hieronymus, Epistola XIV; Glosse von einer textfremden Hand. Zeit und Ort: Interlinearglosse und Marginalglosse von verschiedenen Händen des 11. Jahrhunderts. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glosse auf f. 119v bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 97; Glosse auf f. 18vbei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 100. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 96f; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 99f.

652

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 5 5 0 A

StSG. 438

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 156 Blätter und 1 Pergamentblatt und 1 Papierblatt vorne sowie 1 Pergamentblatt hinten; 33,5 χ 22,0 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; von ehemals 2 Schließen noch

1236

München

1 erhalten; ehemals 5 Buckel; Codex im Jahre 1954 restauriert; vorgängige Signaturen S.34.30 und Teg.550.1 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 14,5 cm; einspaltig; 25 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen; Überschriften in Majuskeln. — Schrift: f. lr—153v von der Hand des Schreibers Dominicus von Tegernsee kurz vor 800 in vorkarolingischer Minuskel geschrieben; der eigenwillige Duktus ähnelt dem einer Majuskel und läßt langobardischen Einfluß erkennen; f. 154r-156r von einer Hand in karolingischer Minuskel vor der Mitte des 9. Jahrhunderts geschrieben; diese Hand ist mit den Händen des Clm 19410 (Katalog Nr. 660) verwandt. Inhalt: f. lr— 153v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 154r—156r lateinisch—deutsches Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 149v Name Rihholf, f. 156v Name Adalhart. Geschichte: Codex der Schrift nach kurz vor 800 in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; die letzten 3 Blätter des Codex wurden vor der Mitte des 9. Jahrhunderts hinzugefügt; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf der Rückseite des ersten Vorsatzblattes und auf f. lr weisen ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 64, 1 5 4 - 1 5 6 , 158f.; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 53; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 177, Nr. 1487; CLA. IX, S. 24, Nr. 1317; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1994) S. 41; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 17, 20; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 173; Monumenta Palaeographica, 2. Serie, I, Tafel 241; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1051; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 32; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 154; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 566, Nr. 438. - Abbildung von f. l l v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Anzahl der ursprünglich eingetragenen Glossen nicht mehr genau zu ermitteln; noch etwa 385 Glosseneintragungen (f. 4 v - 1 5 6 r ) lesbar. — Textglossierung: 105 Glossen (f. 4 v - 152r) mit 132 Wörtern zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossen vorwiegend marginal, zu einem kleineren Teil interlinear eingetragen; Marginalglossen fast alle wieder ausradiert; nach E. Steinmeyer heute nur noch ein Fünftel der ursprünglichen Marginalglossen lesbar; von den 105 Glossierungen 85 mit einer Feder und 20 mit einem Griffel eingetragen; Codex darüber hinaus auch lateinisch glossiert, vornehmlich auf den ersten Blättern. - Textglossar: etwa 280 Glossen (f. 154r-156r) in dem lateinisch-deutschen Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Lemmata und Interpretamente in fortlaufenden Zeilen geschrieben.

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1237

Zeit und Ort: Glossen (f. 4v —152r) in dem ersten umfangreichen Teil der Handschrift im ausgehenden 8. Jahrhundert in Tegernsee eingetragen; Glossen des folgenden Glossarteils (f. 154r-156r) noch vor der Mitte des 9. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 256; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 61; R. Kögel, S. 589; G. Müller - Th. Frings, S. 227; H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 4; F. Simmler, S. 25); bair. mit alem. Einfluß (nach C. Wesle, S. 63f.). Edition: StSG. II, S. 218f. (Nr. DCXLV); S. 2 2 0 - 2 2 4 (Nr. DCXLVI); Berichtigungen und Nachträge bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 97f. Literatur: StSG. IV, S. 566, Nr. 438; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 256; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 295; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 24; R. Bergmann — U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 4 5 2 - 4 5 8 ; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 53, 60; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 61; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 123; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 46, 50; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 197; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 82, 100, 107f.; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 226; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 38 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 40 und passim; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 589; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 63, 111; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 97; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 37, 56; E. Meineke, in: Runica - Germanica Mediaevalia, S. 432; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 102, 109f., 186f.; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 227; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 245; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 85; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16, 48, 87, 89; M. - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1051; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 32f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42; K. Siewert, Glossenfunde, S. 38; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 23; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 154; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 187, 189, 192; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 81; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 — 1932) S. 22 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 36f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 5 6 - 6 4 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 308; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5, 68.

München

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 18556A

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 213 Blätter sowie je 1 ungezähltes Blatt vorne und hinten; 19,3 χ 14,5 cm; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signaturen Teg. 556.1 und Τ108.2.0 auf Papierschildern auf dem Einbandrücken und dem vorderen Einbanddeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,7 χ 9,8/10,0 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Buchschmuck von einem geübten Maler; auf f. lr, 2r, 54v, 75r und 177v große Initialen mit verflochtenen Blattranken und Tierköpfen in roter Tinte; rote Satzkapitalen, zum Teil leicht verziert. - Schrift: karolingische Minuskel aus der Zeit um 1000 von mehreren Tegernseer Schreibern; f. 2 - 4 und 115 im 15. Jahrhundert erneuert. Inhalt: Ungezähltes Blatt vorne Inhaltsverzeichnis (vom Tegernseer Bibliothekar Schwerzenbeck im 15. Jahrhundert angelegt); f. lr—213r Cassian, Collationes (pars tertia); f. 150v leer; f. 213v Gebete zu den Heiligen Philippus und Bartholomäus; ungezähltes Blatt hinten Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach um das Jahr 1000 in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; der Freisinger Clm 6343 wurde möglicherweise als Vorlage benutzt; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf der Rectoseite des ungezählten Blattes vorne weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 179, Nr. 1496; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 2 9 - 3 1 , Nr. 2 und passim; Ε. Glaser, Frühe Griffelglossierungaus Freising, S. 60, 65; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 373.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: etwa 145 Griffelglossen (f. 8r—212r) zu Cassian, Collationes, von denen H. Mayer etwa 100 lesen konnte; Glossen vorrangig interlinear, zum Teil marginal eingetragen; Glossen etwa gleichmäßig über den Text verteilt; der Codex weist darüber hinaus über 200 lateinische Griffelglossen auf. Zeit und Ort: Glossen wohl um 1000 und im 11. Jahrhundert in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 99-103.

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1239

Literatur: Ε. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 125; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 65, 69; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 202; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 9 9 - 1 0 3 ; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 373; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 69f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 710g

18580

6 5 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 6 2 8 StSG. 439 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 5 ; Teil 2: f. 1 6 - 7 0 ; Teil 3: f. 7 1 - 1 1 0 ; Teil 4: f. 1 1 1 - 1 1 8 ; Pergament; 118 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und 1 hinten; 22,1 χ 17,5 cm; Zählung von 1 bis 118 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem ältere Zählung, bei der Blatt 68 übersprungen wurde; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 5 Buckel; ehemals 1 Schließe; Codex 1968 restauriert; vorgängige Signatur X.46.30 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 14,7 χ 10,0 cm; Teil 2 14,0 χ 10,3 cm; Teil 3 14,5 χ 10,0 cm; Teil 4 16,3 χ 11,3 cm; einspaltig; 2 1 - 2 4 Zeilen; Teil 1 Überschriften in Rustica; f. 16r mehrfarbige Titelseite; f. 16v mehrfarbiges Autorenbild; Überschriften in Rustica, zum Teil auch in Majuskeln; die erste oder die beiden ersten Textzeilen mit Tinte in Rustica; Teil 2 an den Versanfängen reich verzierte Initialen in roter Farbe; Teil 3 und 4 zahlreiche einfache Initialen in roter oder brauner Farbe. Schrift: Teil 1 und 3 jeweils von einer Hand aus dem 2. Viertel oder der Mitte des 11. Jahrhunderts, Teil 2 etwas früher entstanden; Teil 4 von einer Hand aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderseite des zweiten Vorsatzblattes lateinisch-deutsche Glossen zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. l r — l l r metrische Passion der heiligen Petrus und Paulus (mit einer Widmung an Papst Leo IX.); f. l l r 12v Epigramme über die Taten des Apostels Petrus; f. 1 3 r - 1 5 v metrische Passion der heiligen Verena; f. 16r—70v Sedulius, Opus paschale; f. 71r— 92r Walahfrid Strabo, Visio Wettini; f. 9 2 v - 9 4 v Gedichte; f. 95r Alphabet in verschiedenen Geheimschriften; f. 95v griechisches Alphabet; f. 9 6 r - 1 0 4 v Carmina Christiana; f. 105r Einhard, Vita Karoli Magni, Windbezeichnungen (lateinisch und deutsch); f. 105v einige durchgestrichene Zeilen; f. 106r-108r

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Erklärungen zu den Buchstaben des Alphabets; f. 108v — 109r Erklärungen zum griechischen und hebräischen Alphabet; f. 109v — llOr metrische Passion des Heiligen Mauricius (Anfang); f. llOv lateinische Vokabeln, fortgeführt durch lateinisch—deutsche Glossen zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. lllr—118v Beda, Chronica minor. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten entstanden: Teil 1 und 3 im 2. Viertel oder Mitte des 11. Jahrhunderts, Teil 2 etwas früher; die Teile 1, 2 und 3 wohl im südwestdeutschen Raum entstanden; Teil 4 vermutlich Ende des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf der Versoseite des 2. Vorsatzblattes weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 83; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 130, 136; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 49; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 361; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964)S. 389; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 191f.,Nr. 1563; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 67; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 157; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 59, Nr. 200, 202; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 129, Nr. 133, S. 1 4 3 - 1 4 5 , Nr. 179 und passim; Ε. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 116; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. I l l ; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 240; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 433, 525; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 147; K. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 594; Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, V, S. 9 5 - 1 0 1 , 6 1 1 - 6 2 8 ; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 423f., 439; R. Reiche, ZDA. 100 (1971) S. 15; Y . - F . Riou, RHT. 2 (1972) S. 19, 21, 23; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 12, 15, 22, 71f.; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen; D.A. Traill, Walahfrid Strabo's Visio Wettini, S. 19—23; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 85; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 4; StSG. IV, S. 566, Nr. 439. - Abbildung von f. lr, 17r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 262f.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt über 70 Glossen. - Textglossierung: 1 Marginal glosse (f. 8r) zu der Passion der Heiligen Petrus und Paulus; 49 Glossen (f. 20v—54v) zu Sedulius, Opus paschale; 42 Glossen interlinear und 7 Glossen marginal stehend; wahrscheinlich stammen die Glossen von der Texthand, sicher jedoch von der Hand, die auch die zahlreichen lateinischen Glossen schrieb; 1 Interlinearglosse (f. 80v) zu Walahfrid Strabo, Visio Wettini; Glosse von der Texthand, die auch lateinische Glossen ergänzte. — Sachglossar: 12 Wörter (f. 105r) zu Einhard, Vita Karoli Magni, Windbezeichnungen in einer Tafel. - Textglossar: 6 Kontextglossen (f. llOv) in den Glossen zu Priscian, Institutio de arte grammatica; 5 dieser Priscianglossen auch auf

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Rectoseite des zweiten Vorsatzblattes von älterer Hand eingetragen, so daß die Glossen zweimal in der Handschrift stehen; Glossen auf dem Vorsatzblatt ebenfalls im Kontext stehend; vor den Glossen auf f. llOv von anderer Hand Eintrag mit 2 Interlinearglossen; auf der Rectoseite des zweiten Vorsatzblattes weiter unten noch weitere Glossen, von denen eine althochdeutsche allein lesbar ist. Zeit und Ort: Glossen im 2. Viertel oder in der Mitte des 11. Jahrhunderts in einem südwestdeutschen Skriptorium eingetragen; Priscianglossen des Vorsatzblattes aus älterer Zeit. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller — Th. Frings, S. 89; H. Reutercrona, S. 28; F. Simmler, S. 29). Edition: StSG. II, S. 359 (Nr. DCCXLV), S. 379 (Nr. DCCLXXI), S. 617f. (Nr. DCCCXL), S. 769 (Nr. DCCCCXXX); III, S. 608 (Nr. MLXVII). Literatur: StSG. IV, S. 566, Nr. 439; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 304; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389, 392f., 397; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 157; I. Koppe, in: Chronologische, areale und situative Varietäten des Deutschen, S. 80; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 47; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 89; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 74; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 28; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 167; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 71f.; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 476; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 55; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 330.

6 5 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 6 6 5 StSG. 718 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 6 ; Teil 2: f. 7 7 - 1 4 7 , Teil 3 f. 1 4 8 - 2 3 1 ; Pergament; 231 Blätter und 2 ungezählte Blätter vorne und 4 Blätter hinten; 19,7 χ 14,2 cm; Zählung von 1 bis 231 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; Einband 1969 restauriert; vorgängige Signaturen Teg.665 und S.46.20 auf Papierschildern auf dem Einbandrücken beziehungsweise dem vorderen Einbanddeckel. Einrichtung: Schriftspiegel zwischen 13,8/14,3 χ 10,5/11,1 cm; einspaltig; 25

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Zeilen; Teil 1 Überschriften in roten Majuskeln; zahlreiche einfache rote Initialen; Teil 2 rote Überschriften in einer stilisierten Rustica; f. 77r mit Blatt - und Blumenmotiv verzierte Initiale in roter Farbe; Teil 3 Überschriften in Rustica, Kapitelüberschriften in Minuskel, jeweils in roter Farbe. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: Versoseite des zweiten Vorsatzblattes Besitzvermerk; Inhaltsangabe (des Tegernseer Bibliothekars Schwerzenbeck); f. l r - 7 6 v Beda, Kommentar zur Bibel, Apokalypse; f. 77r-147r Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; f. 147v leer; f. 148r-229r Julianus Pomerius, De vita contemplativa; f. 229r-231v Columban, De fabrica mundi. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; für Teil 1 wurde wahrscheinlich der Freisinger Clm 6315 als Vorlage benutzt; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf der Versoseite des zweiten Vorsatzblattes weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 198, Nr. 1597; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 34f., Nr. 8 und passim; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 68, 1 lOf.; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 2 6 3 - 2 6 5 ; M.L.W. Laistner — H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 28; St. Strieker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 10If.; StSG. V, S. 69f., Nr. 718.

Glossen Zahl und Art: 3 Glossen [f. 68r, 82r (2 Glossen)]. - Textglossierung: 2 Glossen (f. 82r) zu Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; 1 Glosse marginal, 1 interlinear stehend; Glossen von anderer Hand als der Text, wahrscheinlich von der Hand des Korrektors; 1 Interlinearglosse (f. 68r) zu Beda, Kommentar zur Bibel, Apokalypse; Glosse von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10./11. Jahrhundert in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: 2 Glossen (f. 82r) bei StSG. V, S. 28 (Nr. DCLXXXIF); 1 Glosse bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 102. Literatur: StSG. V, S. 69f., Nr. 718; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 76; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 68; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 143; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 102.

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StSG. 719

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 80 Blätter; 25,5 χ 21,7 cm; mit rotem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signaturen X.4.20 und Teg.764 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,7 χ 14,2/15,0 cm; f. l r - 3 9 v , 79v-80v einspaltig; f. 40r-79r zweispaltig; 25 Zeilen; Überschriften in Rustica in roter Farbe; f. 3r, 6r Initialen nicht ausgeführt; erste Zeile des Textes in Capitalis; zahlreiche einfache Initialen, zum Teil in roter Farbe; einige rot umrandete schematische Darstellungen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts, darunter die Hand Froumunds von Tegernsee. Inhalt: f. lr Schrift über Versfüße; f. lv schematische Darstellung zur Erklärung der Fächer des Quadriviums; f. 2r—ν Bemerkungen zur Widmung der folgenden Arithmetik an Symmachus; f. 3 r - 7 8 r Boethius, Institutio arithmetica; f. 78v—79r Notker, De superparticulari; f. 79v Tafel De genitura mundi; f. 80r—ν römische Zahlen 1 - 1 0 0 0 . Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 10. Jahrhunderts möglicherweise in Feuchtwangen von Froumund von Tegernsee und seinen Schülern geschrieben; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 81r weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: E.F. Bange, Eine bayerische Malerschule des XI. und XII. Jahrhunderts, S. 9; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; M. Bernhard, in: Schule und Schüler im Mittelalter, S. 18; M. Bernhard, in: Scire litteras, S. 23; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 206, Nr. 1661; P. D e g n i - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 37, 4 3 - 4 5 , Nr. 17 und passim; Glanz und Ende der alten Klöster, S. 154, Nr. 21; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 92; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 162; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 435; Ch.E. Ineichen-Eder, in: 2 VL. II, Sp. 980; Monumenta Palaographica, 2. Serie, I, Tafel 6; F. Rädle - F.J. Worstbrock, in: 2 VL. I, Sp. 920; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius, De consolatione philosophiae, S. 11; K. Strecker, Die Tegernseer Briefsammlung (Froumund), S. XIV; A. White, in: Boethius, S. 175, 192, 195, 198, 200; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 85, 92f.; StSG. V, S. 70, Nr. 719. - Abbildung von f. 51r, 77v, 78r in Monumenta Palaeographica, Tafel 6.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Interlinearglossen (f. 4r, 4v, 7v, 22v, 30r, 31v) zu Boethius, Institutio arithmetica; volkssprachige wie lateinische Glossen von der Hand Froumunds von Tegernsee.

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Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich zwischen 993 und 995 in Feuchtwangen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. V, S. 24 (Nr. DLXXXC). Literatur: StSG. V, S. 70, Nr. 719; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 44; F. Rädle - F.J. Worstbrock, in: 2 VL. I, Sp. 920.

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StSG. 440

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 74 Blätter; das hintere Spiegelblatt wurde vom Deckel gelöst; 26,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 74 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen S.39.30 und Teg. 765 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 14,1 cm; einspaltig; 28 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; f. 33r—39v von einer Hand aus dem 3. Viertel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—2r arithmetische Aufgaben; f. 2r— 15r Boethius, Opuscula sacra: f. 2 r - 7 v De trinitate; f. 7v—8ν Utrum pater et filius; f. 8 v - 1 5 r De hebdomadibus; f. 15r—74v Boethius, De consolatione philosophiae; f. 64v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte des 9. Jahrhunderts im westdeutschen Raum entstanden; f. 3 3 r - 3 9 v im 3. Viertel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee geschrieben; als Textvorlage diente die Handschrift Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Ms. lat. 4° 939 (Katalog Nr. 45); im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: W. Bach, Die althochdeutschen Boethiusglossen, S. 7 und passim; J. Beaumont, in: Boethius, S. 281, 301; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 26 und passim; L. Bieler, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolatio, S. XXVII, 1 und passim; Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 270, Nr. 3310, 3311; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, Π, S. 227f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 206, Nr. 1662; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 22, 108, 155, Nr. 79; M. Folkerts, SA. 56 (1972) S. 24, 2 8 - 3 0 , 34, 3 6 - 4 2 ; M. Gibson, 'Artes' and the Bible in the Medieval West, S. 229 [=XVI]; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122; Μ. Hellmann,

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Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 241; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 585; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 242; Η. Naumann, Notkers Boethius, S. IX, 14 und passim; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 4, 14 und passim; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; G. Sporbeck, in: Kaiserin Theophanu, I, S. 370; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 138; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. l l f . und passim; F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) S. 16; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 3f., 110 und passim; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVII und passim; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 85; StSG. IV, S. 566f., Nr. 440.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 76 Glossen. - Textglossierung: 75 Glossierungen (f. 15r—72r) zu Boethius, De consolatione philosophiae; davon 56 Glossen interlinear und 19 marginal stehend; die beiden ersten Wörter (f. 15r) zum Teil in bfk—Geheimschrift; abgesehen von 8 Wörtern alle Glossen von einer Hand, die auch die zahlreichen lateinischen Glossen schrieb. — Einzelwort: auf dem früher dem Rückendeckel aufgeklebten Blatt unter mehreren Federproben ein lateinisches Lemma, das althochdeutsch glossiert ist; eine größere Zahl althochdeutscher Griffelglossen von A. Nievergelt entdeckt. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 11. Jahrhundert eingetragen; Glosse auf f. 34v von einer Tegernseer Hand im 3. Viertel des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings - G. Müller, S. I l l ; G. Müller, S. 310; F. Simmler, S. 29); obd. (nach H. Reutercrona, S. 108). Edition: StSG. II, S. 72f. (Nr. DLXXIV); IV, S. 249 (Nr. MCCXLIX); Edition der Griffelglossen in Vorbereitung von A. Nievergelt. Literatur: StSG. IV, S. 566f., Nr. 440; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 32 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 156, 158, 160, 232; M. Chappell, MLR. 82 (1987) S. 379f.; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. I l l ; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122, 128; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 49; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 242; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 108; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 51; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 165; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 118; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297; T. Starck, in: Medieval Studies in Honor of Jeremiah Denis Matthias Ford, S. 3 0 4 - 3 1 4 ; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 131, 138f.; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 206; F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) S. 16.

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6 5 8 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 8 9 2 2 StSG. 441 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Wasserschaden; 195 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt hinten; 22,5 χ 16,2 cm; Holzdeckel, die über den Buchrücken bis zur Mitte mit hellem Leder überzogen sind; 1 Schließe; vorgängige Signaturen X. 25.20 und Teg. 922 auf Papierschildern auf dem hinteren Einbanddeckel und dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Capitalis und Rustica in roter Farbe; f. 2r, l l r , 33v, 92r, 153r an den Gedichtanfängen reich verzierte Initialen in roter Farbe; ansonsten einfachere Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus dem ausgehenden 10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - v Notizen über die lapides preciosi der Apokalypse; f. 2r —195ν Prudentius, Werke (bis Contra Symmachum II, 836); Rectoseite des zusätzlichen Blattes hinten Verkaufsurkunde eines Klosters aus dem Jahre 14[.]5 (dritte Zahl nicht lesbar). Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 10. Jahrhundert im südwestdeutschen Raum entstanden; noch im 11. Jahrhundert gelangte er in die Benediktinerabtei Tegernsee, wo Tegernseer Hände in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts Textergänzungen vorgenommen haben; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 220, Nr. 1739; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13f. und passim; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 140, Nr. 167; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 433f., 437; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191; B. Meineke, Basier Fragment, S. 158; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 106, 133; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 86; StSG. IV, S. 567, Nr. 441. - Abbildung von f. 161r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 264.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: etwa 160 Glossen (f. 2 v - 1 7 4 r ) zu Prudentius, Werke; 6 Glossen marginal, alle übrigen interlinear stehend; über 150 Glossen in dem vorderen Teil des Codex von f. 2v bis 35v, in dem auch zahlreiche lateinische Glossen stehen; von f. 35v an Codex nur sporadisch althochdeutsch oder lateinisch glossiert; 10 Glossen in bfk—Geheimschrift; Glossen von mehreren zum Teil sehr groben Händen; 1 althochdeutsche Griffelglosse sowie einige ausradierte von A. Nievergelt entdeckt. Zeit und Ort: Glossen in einem südwestdeutschen Skriptorium oder in Tegernsee im ausgehenden 10. Jahrhundert beziehungsweise im 11. Jahrhundert eingetragen.

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Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller, S. 309; H. Reutercrona, S. 10; F. Simmler, S. 29; E. Steinmeyer, S. 21; R. Stettiner, S. 108); alem. (nach H. Garke, S. 56). Edition: StSG. II, S. 4 7 4 - 4 7 7 (Nr. DCCXCII); Edition der Griffelglossen in Vorbereitung von A. Nievergelt. Literatur: StSG. IV, S. 567, Nr. 441; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 314, 317, 321; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 56; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 124f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 119; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 57 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 135, 191, 193; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98; B. Meineke, Basler Fragment, S. 158; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 10; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 49; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 151; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 64; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; E. Steinmeyer, ZDA. 16 (1873) S. 21; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 106, 108; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1 2 7 2 - 1 2 7 5 ; L . Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 258.

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StSG. 442

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 2 - 6 3 ; Teil 2: f. 6 4 - 2 1 8 ; Teil 3: f. 219-287; Pergament; 287 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; von f. 118 nur noch die obere Blatthälfte erhalten; 20,0 χ 13,6 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signaturen X 57.1. sowie Teg. 1162 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel sowie auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0/15,6 χ 8,5/9,0 cm; einspaltig; 2 1 - 2 3 Zeilen; f. 3v, 120v leicht verzierte Initialen in roter Farbe; Überschriften in Rustica in roter Farbe; Kapitelüberschriften in Minuskel in roter Farbe; f. 63v Federzeichnung. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv Inhaltsverzeichnis; f. 2 r - 6 3 v Vita der heiligen Walburga; f. 6 4 r - 7 2 v Vita des heiligen Willibald; f. 7 3 r - 9 5 r Vita des heiligen Emmeram; f. 95v-102r Passion der heiligen Regina; f. 102r— 118r Passion der heiligen Christina; f. 118v leer; f. 119r-151r Vita des heiligen Corbinian; f. 151r-153v Hieronymus, Brief; f. 154r leer; f. 154v-

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176v Vita des heiligen Nikolaus; f. 177r-182v Predigt über den heiligen Nikolaus; f. 183r— 186r Hymnen über den heiligen Nikolaus (mit Neumen); f. 186v-191v De reuelatione beati diaconi Stephani; f. 192r leer; f. 192v — 203ν Vita des heiligen Gangolf; f. 204r leer; f. 204v-218v Vita des Hieronymus; f. 219r-242r Vita der heiligen Maria Aegyptiaca; f. 242v-249v Hieronymus, Vita S. Malchi monachi captivi; f. 250r-260v Vita des Theophilus; f. 260v—264v Caesarius von Arles, Homilie XVIII; f. 264v-287v Hieronymus, Vita S. Hilarionis. Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 10. Jahrhunderts in Tegernsee wohl auf Veranlassung des Tegernseer Abtes Gozpert (982-1001) entstanden; auf Gozpert weist eine Notiz des Tegernseer Bibliothekars Ambrosius Schwerzenbeck aus dem 15. Jahrhundert auf f. lv; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr von Schwerzenbeck weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 262f., 309; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 236f., Nr. 1849; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 23, 27f., 31f., Nr. 3; E. Glaser A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 270; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 86; StSG. IV, S. 567, Nr. 442.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 6 Glossen (f. 44v-179v); 3 Glossen zur Vita der heiligen Walburga; 1 Glosse (f. 44v) interlinear und 2 (f. 45r, 50r) marginal stehend; die 2. Marginalglosse in bfk - Geheimschrift; 1 Interlinearglosse (f. 82r) zur Vita des heiligen Emmeram; 1 Interlinearglosse (f. 137r) zur Vita des heiligen Corbinian; 25 Glossen (f. 155v-175r) zur Vita des heiligen Nikolaus; 24 Glossen interlinear und 1 (f. 164r) marginal stehend; davon 1 Interlinearglosse (f. 169v) in Geheimschrift; 16 Interlinearglossen (f. 177r-179v) zur Predigt über den heiligen Nikolaus; davon 1 Glosse (f. 177r) in Geheimschrift; Glossen von verschiedenen Händen, möglicherweise von den jeweiligen Texthänden; 2 althochdeutsche Griffelglossen von A. Nievergelt entdeckt. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich noch im 10. Jahrhundert in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zur Predigt über den heiligen Nikolaus bair. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 109); ohne nähere Bestimmung bair. (nach H. Reutercrona, S. 11). Edition: StSG. II, S. 743 (Nr. DCCCXCIX), S. 744 (Nr. DCCCCI), S. 761 (Nr. DCCCCXVI), S. 762 (Nr. DCCCCXVII), S. 766 (Nr. DCCCCXXVII); Edition der Griffelglossen in Vorbereitung von A. Nievergelt.

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Literatur: StSG. IV, S. 567, Nr. 422; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 123; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 349; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 67; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 507; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 266.

6 6 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 1 0 StSG. 443 Α Carmen ad Deum Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 6 2 ; Teil 2: p. 6 3 - 6 7 ; Pergament; 34 Blätter sowie 1 ungezähltes Vorsatzblatt; 22,0 χ 13,5 cm; heller Halbledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift, darin: Vorsatzblatt recto Notiz; verso Besitzvermerk; p. 1 - 2 3 F r a g e - und Antwortbüchlein; p. 2 4 - 6 0 gesammelte Glossen; darunter zu folgenden Schriften: Benediktinerregel; Bibel; Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis, sowie Sachglossare; dazwischen p. 3 9 - 4 1 Carmen ad Deum; p. 61 - 6 2 Synode von Risbach; p. 6 3 - 6 5 Ephraem Syrus, Predigt; p. 65 Grabschrift des Eio; p. 66 Grabschrift eines Bischofs; Grabschrift des Hrotrohc; p. 67 Schreiben eines Schülers an seinen Lehrer; Bischof Hartwig, Brief; p. 68 leer bis auf Federproben. Geschichte: Teile des Codex zu unterschiedlichen Zeiten des 9. Jahrhunderts entstanden; Teil 1 und p. 67 frühestens 846 in Passau, Teil 2 Anfang des 9. Jahrhunderts in Bayern; später gelangte der Codex vielleicht über Ilmmünster in die Benediktinerabtei Tegernsee; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf der Rückseite des ursprünglich auf dem Vorderdeckel aufgeklebten Pergamentblattes weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 36; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 131; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 241, 244f., 248; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutscheReimgebet, S. 9, 1 9 - 2 2 , 4 8 , 5 5 - 5 9 , 7 7 - 7 9 ; B a y e r n s Kirche im Mittelalter, S. 9, Nr. 14; BHM., Nr. 801; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 271, Nr. 3319f.; B. Bischoff, Mittelalterliche

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Studien, III, S. 102; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 155f., 159, 163f.; II, S. 2, 191; G. Breuer, ZRPh. 108 (1992) S. 219; F. Brunhölzl, Studien zum geistigen Leben in Passau, S. 17, 28f. und passim; D.A. Bullough, ASE. 27 (1998) S. 126; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 242, Nr. 1945; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 29f., 32f., 38f., 55f. und passim; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 2 0 6 - 2 0 8 und passim; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 20; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 155f.; E. Frey, HSp. 105 (1992) S. 145; Th. von Grienberger, ANF. 11 (1899) S. 24 und passim; Ν. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 49, 70f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 88, 419; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 725; B. Labs —Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 81, 185, 205; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, Π, S. 691f.; Μ. Lapidge, Anglo-Latin Literature 600 - 899, S. 277; Β. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 10; F. Rädle, in: 2 VL. I, Sp. 1174-1176; Y . - F . Riou, RHT. 2 (1972) S. 41f.;D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 191; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 19; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 39, 126; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 70; P. Sims-Williams, Britain and Early Christian Europe, S. 37f. [=IX]; P. Sims-Williams, Britain and Early Christian Europe, S. 26f. [=X]; C.St. Smith - J.G. Hawthorne, TAPhS. NS. 64, Part 4 (1974) S. 117f.; St. Sonderegger, in: Die Abtei Reichenau, S. 73; J. Splett, Samanunga—Studien, S. 10; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 290; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 659; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; Ch.D. Wright, The Irish Tradition in Old English Literature, S. 6 3 - 6 5 und passim; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 77 und passim; Μ. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 68; StSG. IV, S. 567f., Nr. 443. Abbildung von p. 39, p. 59 bei G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, Tafel I, III; Abbildung eines Ausschnitts von p. 66 bei B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen, I, Tafel V c; Abbildung von p. 39 bei N. Henkel, Tafel 5; Abbildung von p. 58f. bei U. Schwab, Abb. IIA, IIB, S. 40f.; Abbildung von p. 3 9 - 4 1 bei E. Petzet - O. Glauning, Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts, I, Tafel 5.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 217 Glossen. - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (p. 16) im Frage— und Antwortbüchlein. — Sachglossare und Textglossare: 35 Kontextglossen (p. 24, 32, 33) in den Glossensammlungen zu unbekannten Schriften; 15 Kontextglossen (p. 36) in den Glossen zur Benediktinerregel; 47 Kontextglossen (p. 36—37) in den Glossen zu einer unbekannten Schrift; 27 Kontextglossen (p. 3 7 - 3 8 ) in den Glossen zur Bibel; 5 Glossen (p. 37) zu Genesis; 13 Glossen (p. 38) zu Exodus; 1 Glosse (p. 38) zu Leviticus; 3 Glossen (p. 38) zu Numeri; 1 Glosse (p. 38) zu Ruth; 1 Glosse (p. 38) zu Josue; 3 Glossen (p. 38) zu 2. Samuel; 11 Glossen (p. 58) im Glossar zu Körperteilbezeichnungen; 47 Glossen (p. 5 8 - 6 0 ) im Glossar zu Gerätschaftsbezeichnungen; 32 Kontextglossen (p. 60) zu den Glossen zu Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis; 3 Kontextglossen (p. 59) in den Glossen zur Bibel, Anhang zum Alten Testament. Zeit und Ort: Glossen im Kontext der Glossare Mitte des 9. Jahrhunderts geschrieben.

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Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Isidor bair. (nach H. Garke, S. 61; E. Ulrich, S. 33; J. Schatz, S. 3); bair. mit frk. Spuren (nach G. Baesecke, S. 390f.); ohne nähere Bestimmung bair. (nach R. Kögel, S. 589; G. Müller - Th. Frings, S. 208; H. Reutercrona, S. 76; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. I, S. 314 (Nr. XIII); S. 338 (Nr. XXXVI), S. 355 (Nr. LI), S. 365 (Nr. LXIII), S. 381 (Nr. LXXXIV), S. 391 (Nr. XCVII), S. 428 (Nr. CXXVIII); II, S. 52 (Nr. DLXI), S. 3 4 1 - 3 4 6 (Nr. DCCXIII); III, S. 431f. (Nr. DCCCCLVII), S. 656f. (Nr. MCXXXIX); IV, S. 222f. (Nr. MCXCV), S. 223 (Nr. MCXCVI), S. 244 (Nr. MCCXXXI), S. 286 (Nr. CCCLXVP Nachtr.); Neuedition der Gerätschaftsbezeichnungen (p. 58—60) bei G. Breuer, ZRPh. 108 (1992) S. 219f.; Glossierungen von p. 15, 24, 32f., 3 6 - 3 8 , 5 8 - 6 0 bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 1 2 7 - 1 3 6 . Literatur: StSG. IV, S. 567f., Nr. 443; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 36; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56, 74f., 77, 79, 82f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 131; G. Baesecke, Das lateinisch—althochdeutsche Reimgebet, S. 4 8 - 5 4 ; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 113; G. Baesecke, PBB. 69 (1947) S. 390f.; G. Baesecke, Der Vocabularius Sri. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 295; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 106; G. Breuer, ZRPh. 108 (1992) S. 2 1 9 - 2 2 6 ; F. Brunhölzl, Studien zum geistigen Leben in Passau, S. 30, 34; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 55f., 60, 66 und passim; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 1 2 7 - 1 3 6 , 156f.; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 61; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 108, 110; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 73 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 399; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 454; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 589; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)—Bildungen, S. 75; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 93, 96f.; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 81f.; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 208; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 80, 82; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; P. Pauly, Die althochdeutschenGlossen der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 86; F. Rädle, in: 2 VL. I, Sp. 1175; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 76; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 72; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 168; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 9 3 - 9 5 , 9 7 - 9 9 ; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 39; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 86; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; J. Splett, Samanunga-Studien, S. 10; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 738, 745; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 46, 49f.; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 301; E. Ulrich, Die althochdeutschen Glossen zu Isidors Büchern über die Pflichten, S. 33; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 659f.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 145, 198, 300 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 250; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 280, 294, 324; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 739.

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6 6 1 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 1 3 StSG. 444; StSG. III, S. 609, Anm. 1 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 5 ; Teil 2: f. 5 6 - 1 2 8 ; Pergament; 127 Blätter sowie 1 zusätzliche ungezähltes Papierblatt vorne; 12,2/12,7 χ 9,6/9,8 cm; Zählung von 1 bis 128 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 123 in der Zählung übersprungen; Einband 1954 restauriert; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; 5 Buckel auf dem vorderen, 4 auf dem hinteren Deckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Teg. 1413 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 3 2 v 8,7 χ 6,0/6,7 cm; f. 3 3 r - 5 5 v 9,8 χ 7,8 cm; f. 5 6 r - 1 2 8 v 10,0 χ 7,9 cm; einspaltig; f. l r - 3 2 v 14 Zeilen; f. 3 3 r - 5 5 v 13 Zeilen; f. 5 6 r - 1 2 8 v 18 Zeilen; f. l r - 3 1 v Initialen und einige Satzkapitalen gelb gefüllt; f. 5 6 r - 1 2 8 v Überschriften in Rustica oder Minuskel in roter Farbe. - Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts; Teil 2 im 10. Jahrhundert geschrieben. Inhalt: f. l r Inhaltsverzeichnis; f. lv—31v Kommentar zu den Psalmen 41 und 42 (hauptsächlich aus Zitaten von Augustinus, Enarrationes in psalmos und Cassiodor, Expositio psalmorum bestehend); f. 25v—31v Beda, metrische Paraphrase von Psalm 41; f. 3 2 r - v Allerheiligen-Litanei; f. 33r Hymnen; f. 33v Versus ad Engilmarum Venerabilem Doctorem et Grammatice Rethorem; f. 3 3 v - 5 3 v Vita des heiligen Erasmus; f. 5 4 r - 5 5 v leer; f. 5 6 r - 6 6 v Notker, Liber de interpretibus Scripturae; f. 6 7 r - 1 0 9 r Notker I. von St. Gallen, Formelbuch für Salomo III. von Konstanz; f. 109v-116r Gedichte, darunter: Versus de volucribus, bestiis uel iumentis; De filomela; f. 116r Isidor von Sevilla, Etymologiae (8, 11); f. 116v Tafel der Verwandtschaftsverhältnisse; f. 1 1 7 r - v Verwandtschaftsbezeichnungen; f. 118r-127r Gedichte; Schriften; f. 127r,v Einhard, Vita Karoli Magni, M o n a t s - und Windbezeichnungen (lateinisch-deutsch); f. 127v marginal rechts, 128r Formular einer Freilassungsurkunde; f. 128v Bittgebet. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee und Teil 2 im 10. Jahrhundert im süddeutschen Raum; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 143, 147, 1 5 6 - 1 6 6 und passim; BHM., Nr. 628, 800, 931; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 243, Nr. 1948; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 117f., Nr. 102, S. 137f., Nr. 161 und passim; P.

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Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 167f.; H.F. Haefele, in: 2 VL. VI, Sp. 1 1 9 4 - 1 1 9 8 ; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 393; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 124; C. Leonardi, Aevum 33 (1959) S. 468; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 98, Nr. 127; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 72, 339; II, S. 149, 422, 813; III, 1, S. 252f.; III, 2, S. 10; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 48; B. Münk Olsen, RHT. 10 (1980) S. 131f., 134; B. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 81, 90; L. Rockinger, Gelehrte Anzeigen der k. bayerischen Akademie der Wissenschaften 58 (15. Mai 1857) Sp. 468; J.M. Sanchez Martin, Isidori Hispalensis Versus, S. 126, 208 und passim; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, S. 105, Nr. 6044; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 855f.; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 86; StSG. IV, S. 568f., Nr. 444.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt 29 Glossen (f. 117r, 127r—v); 5 Kontextglossen (f. 117r) zu den Verwandtschaftsbezeichnungen; 24 Wörter (f. 127r—v) zu Einhard, Vita Karoli Magni, Wind— und Monatsbezeichnungen; je 12 Wörter zu den W i n d - (f. 127r-v) und zu den Monatsbezeichnungen (f. 127v); Verwandtschaftsbezeichnungen von anderer Hand als Wind— und Monatsbezeichnungen. Zeit und Ort: Verwandtschaftsbezeichnungen sowie W i n d - und Monatsbezeichnungen im 10. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: Verwandtschaftsbezeichnungen bei StSG. III, S. 424 (Nr. DCCCCXLIX); Wind - und Monatsbezeichnungen bei L. Rockinger, Gelehrte Anzeigen der k. bayerischen Akademie der Wissenschaften 58 (15. Mai 1857) Sp. 468, Anm. 1. Literatur: StSG. IV, S. 568f., Nr. 444; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 855f.

6 6 2 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 1 5 StSG. 445 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 2 2 0 ; Teil 2: p. 221-306; Pergament; 153 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und 1 Pergamentblatt hinten; 19,7 χ 12,6 cm; Seitenzählung von 1 bis 306 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe; vorgängige Signatur Teg. 1415 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,6/15,0 χ 8,0/9,0 cm; einspaltig; p. 1 - 2 2 1 , 2 3 6 - 3 0 6 18 Zeilen; p. 2 2 3 234 20 Zeilen; p. 2 Überschrift in Quadrata in ziegel— und braunroter Farbe;

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p. 221 Überschrift in Rustica in roter Farbe. — Schrift: Teil 1 in karolingischer Minuskel aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts von einem Schreiber der Freisinger Schule; p. 221 wohl im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts von einem Tegernseer Schreiber geschrieben; p. 2 2 3 - 2 3 4 in karolingischer Minuskel von einer Tegernseer Hand aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts; p. 2 3 6 306 von 2 Tegernseer Händen aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Versoseite des Vorsatzblattes Besitzvermerk; p. 1 Federproben; p. 2—5 Prolog zur Lex Baiuvariorum; p. 6 —19 Kapitelübersicht zur Lex Baiuvariorum; p. 20 leer; p. 21 — 124 Lex Baiuvariorum; p. 1 2 5 - 1 3 7 Rechtsschriften; p. 138—221 Junilius Africanus, Instituta regularia divinae legis; p. 222 leer; p. 2 2 3 - 2 3 4 Dekrete der Dingolfinger und Neuchinger Synoden; p. 234 Herzog Heinrich, Dekret (Anfang); p. 235 leer; p. 236—285 Lex Alamannorum; p. 286—306 Karl der Große, Kapitular. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 zur Zeit des Bischofs Hitto (811/812-836) in Freising und Teil 2 im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf der Versoseite des Vorsatzblattes weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 29f., Nr. 38; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 15; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 103, 116f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 277f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 242, Nr. 1950; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 18 recto; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 20, 90f., Nr. 51 und passim; Ε. Fazzini, in: Teoria e pratica della traduzione mel medioevo germanico, S. 1 6 0 - 1 6 2 ; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 105; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 132; Leges Alamannorum, I, S. 12; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 314, 327, 3 5 2 - 3 5 6 , 4 0 0 f . , 679, 903, 912; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 159 und passim; Α. Niederhellmann, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 85; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 108; H. Tiefenbach, in: Die bairische Sprache, S. 267 und passim; W. Vogt, in: Lebendiges Büchererbe, S. 109f.; StSG. IV, S. 569, Nr. 445. Abbildung einer Initiale auf p. 2 bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbiblitohek, Tafelband, Abb. 75, S. 26; Abbildung einer Seite bei W. Vogt, S. 110.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 16 Glossen sowie 1 Federprobe mit 3 althochdeutschen Wörtern. — Textglossierung: 15 Glossen [p. 34 (4 Glossen), 35 (6 Glossen), 40, 42, 44, 115, 119] zur Lex Baiuvariorum; davon 9 Glossen interlinear und 6 Glossen marginal stehend; 1 Interlinearglosse (p. 279) zur Lex Alamannorum. — Einzelwörter: Federprobe mit 3 Wörtern auf der ersten Seite, die nur Federproben enthält; Glossen zur Lex Baiuvariorum vorrangig

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wohl von der Texthand; Glosse zur Lex Alamannorum sicher von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen zur Lex Baiuvariorum sowie Federprobe im 9. Jahrhundert eingetragen, möglicherweise in Freising; Glosse zur Lex Alamannorum im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts wohl in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: 16 Glossen bei StSG. II, S. 353 (Nr. DCCXXXI und DCCXXXII); Federprobe bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 104. Literatur: StSG. IV, S. 569, Nr. 445; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 304; R. Bergmann, in: Sprache und Recht, I, S. 58; E. Fazzini, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 161 - 1 7 6 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 30; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 104; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 353; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 170; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1961) S. 247; H. Tiefenbach, in: Die bairische Sprache, S. 267 und passim; Η. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 298.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 19417

StSG. 446

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 103 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 15,2 χ 11,3 cm; Zählung von 1 bis 103 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit I, f. 1 mit la bezeichnet; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; von ehemals 5 Buckeln auf dem vorderen Deckel noch 4 erhalten; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen S. 40.3. und Teg. 1417 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 11,3/12,0 χ 8,3/9,0 cm; einspaltig; 1 4 - 1 5 Zeilen; f. lar große, mit Flechtwerk verzierte Initiale F in roter und brauner Farbe; ansonsten leicht verzierte oder einfache Initialen in roter Farbe; Überschriften in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ir Hymnus (mit Neumen); f. Iv, f. lr unten Gebete; f. l r - 1 4 r Constitutio et fides Niceni concilii; f. 14r - 24v Pseudo - Venantius Fortunatus, Expositio symboli Quicumque; f. 24v—28r Symbolum; untere Ränder von

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25v—28r Beschwörungen gegen Schlangen; f. 28v, 29r Kapitelverzeichnis des Physiologus; f. 2 9 r - 7 0 v Liber Sancti Johannis episcopi regiae urbis Constantinopoli; f. 71r—74r Fragebüchlein; f. 7 4 r - 1 0 0 r Glossar zu den Canones conciliorum; f. lOOv—lOlr Rätselfrage über lapis und apis\ Schrift über die Einheit der drei göttlichen Personen; f. lOlr—102v Schrift über die Jungfräulichkeit der Maria; f. 1 0 2 v - 1 0 3 r Anfang des Symbolum Quicunque; f. 103v zwei Gebete. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts im südbayerischen Raum oder in der Schweiz entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 89, Nr. 169; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, Π, S. 271, Nr. 3322; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 164; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 242, Nr. 1952; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 119, Nr. 448; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 21, 85; W. Haubrichs, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 159; N. Henkel, Studien zum Physiologus im Mittelalter, S. 25, 29; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 247; G. Orlandi, in: L'uomo di fronte al mondo animale, II, S. 1071; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 131; Ch. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 625; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 129; O. Springer, in: Althochdeutsch, II, S. 916; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 569f., Nr. 446. Abbildung einer Initiale auf f. lar bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Abb. 353, S. 97.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 180 Glossen (f. 7 4 r - 9 8 v ) in dem Glossar zu den Canones conciliorum; Glossen im Kontext stehend und mit dem fortlaufenden Text eingetragen. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts von einer süddeutschen, möglicherweise auch schweizerischen Hand geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; H. Garke, S. 62; G. Müller, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 325; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 25; C. Wesle, S. 118). Edition: StSG. II, S. 9 7 - 1 0 4 (Nr. DXC); Berichtigungen dazu bei StSG. IV, S. 570, Nr. 446. Literatur: StSG. IV, S. 569f., Nr. 446; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 49f., 56; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 130; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 182; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 399, 401, 404; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 37; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 235; D.

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Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 120; Ε. Karg - Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 239f., 2 4 7 - 2 5 2 ; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)-Bildungen, S. 39; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 92; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 52; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 325; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 143; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 69, 91, 103, 106, 125; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 56; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 144; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 92; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 24f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 103; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 23; O. Springer, in: Althochdeutsch.il, S. 916; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 37f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 1 2 - 1 1 9 , 123 — 132; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 298.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 3 9

StSG. 447

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 95 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt hinten; 22,0/22,3 χ 14,0/14,8 cm; Holzdeckel, bis zur Hälfte mit Leder überzogen; 1 Schließe; vorgängige Signaturen X. 36.4 und Teg. 1439 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 10,0/11,0 cm; zweispaltig; 28 Zeilen; Anfangsbuchstaben der Lemmata farbig gefüllt; größere, mit Flechtband und Tieren verzierte Initialen, zum Teil rot umpunktet. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 — 87ra Glossae Abactor (mit Nachträgen); f. 57r unten kopfstehend der Name meginhelmus\ f. 87v leer; f. 88ra—95vb Nomina greca: Annales historiae sunt singulorum annorum gesta. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Süddeutschland entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 97, Nr. 192; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 271, Nr. 3323; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 164f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae

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Regiae Monacensis, II, 3, S. 246, Nr. 1962; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 20; StSG. IV, S. 570, Nr. 447. — Abbildung von Ausschnitten von f. 20v, 88v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 379, 382, S. 103.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 3 Glossen (f. 3rb, lOvb, llrb) in den Glossae Abactor; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben; die althochdeutschen Glossen und ihre lateinischen Lemmata von anderer Hand als das Glossar selbst zwischen die Glossareintragungen beziehungsweise neben diese geschrieben; die zahlreichen volkssprachigen Glossen, die dem Glossar im 15. Jahrhundert beigeschrieben wurden, sind hier nicht berücksichtigt, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. Zeit und Ort: Althochdeutsche Glossen von einer Hand des 11. Jahrhunderts möglicherweise in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: StSG. IV, S. 175 (Nr. MCLXXVI). Literatur: StSG. IV, S. 570, Nr. 447; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 5.

6 6 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 4 0 StSG. 448 A Abbildungen p. 42, 188, 230 Handschrift Beschreibung: Codex aus 6 Teilen (Handschriftenresten unterschiedlichen Umfangs) und einem Brevierfragment; Teil 1: p. 1—70; Teil 2: p. 71—86; Teil 3: p. 87-102; Teil 4: p. 299-402, 219-282, 103-166; Teil 5: p. 283-298, p. 167-218; Teil 6: p. 403-442; Pergament; 221 Blätter sowie 4 Vorsatzblätter (unbezeichnet, I, II, III); p. 1 - 7 0 14,5 χ 11,2 cm; p. 7 1 - 2 9 8 14,6 χ 11,7 cm; Fragment des Breviers (12,5) χ 10,3 cm; Seitenzählung von 1 bis 442; heller Ledereinband; Rücken restauriert; Deckel mit blindgeprägten Zierlinien; Reste einer Schließe; vorgängige Signatur auf Rückenschildchen Teg. 1440. - Einrichtung: Schriftspiegel p. 2 - 7 0 10,4/11,2 χ 7,5 cm; p. 7 1 - 8 5 10,8 χ 8,2 cm; p. 8 7 - 1 0 2 10,9 χ 9,9 cm; p. 103-166 12,8 χ 9,6 cm; p. 167-218 10,8 χ 8,0 cm; p. 219-267 12,0 χ 8,9 cm; p. 268-282 12,8 χ 9,0 cm; p. 2 8 3 - 2 9 8 12,2 χ 8,5 cm; p. 299-402 12,5 χ 9,0 cm; p. 4 0 3 - 4 4 2 10,6 χ 9,8 cm; Fragment des Breviers (11,0) χ 7,5 cm; einspaltig (p. 8 7 - 1 0 2 zweispaltig; p. 268-282 dreispaltig); p. 2 - 7 0 , 8 7 - 1 0 2 21

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Zeilen; p. 7 1 - 8 5 20 Zeilen; p. 1 0 3 - 1 6 6 , 2 1 9 - 2 6 7 , 2 9 9 - 4 0 2 2 5 - 3 5 Zeilen; p. 1 6 7 - 2 1 8 , 2 8 3 - 2 9 8 1 6 - 2 2 Zeilen; Brevierfragment 19 Zeilen; p. 2 - 7 0 Überschriften in Rustica; p. 1 0 3 - 2 6 7 , 2 8 3 - 4 0 2 Überschriften in Rustica mit Tinte; Kapitalen mit Tinte; Brevierfragment mit Überschriften in roter Majuskel; rote Kapitalen. - Schrift: karolingische Minuskel; p. 5 - 7 0 von der Hand Froumunds von Tegernsee geschrieben; p. 7 1 - 8 6 von einer Tegernseer Hand wohl aus dem letzten Drittel des 11. Jahrhunderts; p. 8 7 102, 403—442 vorrangig von einer Tegernseer Hand des 2. oder 3. Viertels des 11. Jahrhunderts geschrieben, die auch im Clm 18530a (Katalog Nr. 649) schrieb; p. 1 0 3 - 2 6 7 , 2 8 3 - 4 0 2 von einer Hand um das Jahr 1000 in W e s t oder Süddeutschland geschrieben; p. 268—282 möglicherweise in Tegernsee im 2. oder 3. Viertel des 11. Jahrhunderts geschrieben; p. 402 mit einem Nachtrag einer Tegernseer Hand aus der Zeit um das Jahr 1000; Brevierfragment in karolingischer Minuskel aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Brevier (Fragment); Rückseite des vierten Vorsatzblattes Inhaltsangabe (des Tegernseer Bibliothekars Schwerzenbeck); p. 1 Federproben; p. 2 - 4 griechisches Gloria und Glaubensbekenntnis; p. 5 - 3 0 Isidor von Sevilla, De proprietate sermonum; p. 31 —35 De noctis temporibus; De solstitio at aequinoctio; p. 36—37 De mensuris et ponderibus; p. 38 De ponderibus; p. 39 De mensuris in liquidis; p. 41 Glossen zur Bibel, Leviticus, Numeri, Deuteronomium; p. 42 Glossen zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; p. 43 Worterklärungen; p. 44 Glossen zur Bibel, Evangelien, Daniel und Judith; p. 45 Worterklärungen; Voces animantium; Glossen zu Hieronymus, Briefe an Damasus I.; p. 46 unbekannte Schrift; Erklärungen griechischer Wörter; p. 47 Windtafel; p. 4 8 - 5 9 Erchanbert, Kommentar zu Donat, Ars grammatica; p. 5 9 - 6 3 Worterklärungen; Psalmenkommentar (Exzerpte); p. 6 4 - 7 0 Glossen zur Bibel, u.a. zu Genesis; p. 7 1 - 7 3 De nominibus apostolorum; p. 74 leer; p. 7 5 - 8 5 Glossen zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (unvollständig); p. 86 leer; p. 8 7 - 1 0 2 Glossen zu Aldhelm, De laudibus virginum und De octo principalibus vitiis; p. 103 — 166, 299—402 Glossen zur Bibel (Bibelglossatur der Handschriftenfamilie M); p. 1 6 7 - 1 8 3 Glossen zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; p. 184 — 190 Glossen zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); p. 1 9 0 - 2 1 8 Glossen zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (unvollständig); p. 2 1 9 - 2 2 8 Worterklärungen aus Eucherius, Erklärungen biblischer Namen; kleinere Schriften; p. 2 2 9 - 2 3 0 Glossen zu Phocas, Ars grammatica; p. 2 3 0 - 2 3 1 Glossen zu den Vitae patrum; p. 2 3 1 - 2 4 4 Glossen zu Gregor der Große, Werke; p. 2 4 4 - 2 6 7 Glossen zu den Canones; p. 2 6 8 - 2 8 2 Glossen zu den Canones (anderes Glossar); p. 283—298 Glossen zur Bibel; Glossen zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; p. 4 0 3 - 4 4 2 Glossen zur Bibel, 1. und 2. Samuel und 1. und 2. Könige (genaue Inhaltsangabe bei H. Davids, Studien zu den substantivischen Bibelglossen des Clm 19440, S. 3 4 - 4 3 ) .

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Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: p. 5—70 von Froumund um 1000 in der Benediktinerabtei Tegernsee geschrieben; p. 7 1 - 8 6 von einer Tegernseer Hand aus dem letzten Drittel des 11. Jahrhunderts; p. 8 7 - 1 0 2 , 2 6 8 - 2 8 2 , 4 0 3 - 4 4 2 vorrangig von einer Tegernseer Hand des 2. oder 3. Viertels des 11. Jahrhunderts und p. 1 0 3 - 2 6 7 , 2 8 3 - 4 0 2 um 1000 in W e s t - oder Süddeutschland; nach einem Eintrag des Bibliothekars Ambrosius Schwerzenbeck befand sich die Handschrift im 15. Jahrhundert in Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 242; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 239; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 53; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 246, Nr. 1963; W.V. Clausen, Erchanberti Frisingensis Tractatus super Donatum, S. xxii; H. Davids, Studien zu den substantivischen Bibelglossen des Clm 19440, S. 32—45; R. Dietz, in: Veröffentlichungendes Forschungskreises Ebrach, Ebrach 1999 - 2000, S. 25, 29; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 49f., Nr. 21, S. 112, Nr. 91, S. 141, Nr. 171, 173; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 165f., Nr. 1692; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 166; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 419; Ch.E. IneichenEder, in: 2 VL. II, Sp. 980; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 283f.; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 158; B. Meineke, Basler Fragment, S. 112f.; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 20—24, 48, 52; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 5, 45, 63; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 78; W . - A . Freiherr von Reitzenstein, ZBL. 60 (1997) S. 428; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 64; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 296; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1055; P. Scardigli, in: Althochdeutsch, I, S. 591; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 3f.; W. Schröder, ZDA. 87 (1956"6,0 1957) S. 175, 180; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 13; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 7 4 4 - 7 4 9 ; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 68, 73; O. Springer, in: Althochdeutsch, II, S. 916; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 155; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 274; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 23; A . - M . Turcan-Verkerk, Scriptorium 46 (1992) S. 180; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 6 — 8, 13, 16, 25—28, 32f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 86f., Nr. 14; StSG. IV, S. 5 7 0 - 5 7 2 , Nr. 448.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 8000 Glossen in den Glossaren. - Textglossierung: 5 Glossen (p. 18—25) zu Isidor von Sevilla, De proprietate sermonum; 3 Glossen (p. 38—40) zu De mensuris et ponderibus. — Textglossare: 1 Glosse (p. 41) zur Bibel, Numeri; 4 Glossen (p. 42) zu Hieronymus, In Matthaeum; 5 Glossen (f. 44) zur Bibel, Daniel, Judith, 1. Könige und Lukas—Evangelium; 1 Glosse (p. 45) zu Hieronymus, Briefe an Damasus I.; 1 Glosse (p. 46) zu einem Lemma aus 1. Könige, das in einer ansonsten unbekannten Schrift steht. - Glossen in Textkommentar: 8 Glossen (p. 5 2 - 5 9 ) zu Erchanbert, Kommentar zu Donat, Ars grammatica. - Textglossare: 2 Glossen (p. 69) zur Bibel, Leviticus; etwa 400 Glossen (p. 7 5 - 8 5 ) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 72 Glossen (p. 8 7 - 1 0 0 ) zu Aldhelm, De

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laudibus virginum; 27 Glossen (p. 100-102) zu Aldhelm, De octo principalibus vitiis; über 1300 Glossen (p. 191—218) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 15 Glossen (p. 299) zur Bibel, 1. Paralipomenon; 54 Glossen (p. 299-301) zu 2. Paralipomenon; 252 Glossen (p. 301-307) zu Sprüche; 20 Glossen (p. 308-309) zu Ecclesiastes; 27 Glossen (p. 309) zu Hoheslied; 41 Glossen (p. 309-310) zu Weisheit; 376 Glossen (p. 310-319) zu Ecclesiasticus; 12 Glossen (p. 319) zu Esdras; 9 Glossen (p. 320) zu Ezechiel; 176 Glossen (p. 320-326) zu Job; 61 Glossen (p. 326-327) zu Tobias; 76 Glossen (p. 328-330) zu Judith; 69 Glossen (p. 330-332) zu Esther; 122 Glossen (p. 332-334) zu 1. Makkabäer; 196 Glossen (p. 334-339) zu 2. Makkabäer; 458 Glossen (p. 339-347) zu Isaias; 195 Glossen (p. 347-352) zu Jeremias; 13 Glossen (p. 352) zu Klagelieder; 225 Glossen (p. 352-357) zu Ezechiel; 176 Glossen (p. 358-363) zu Daniel; 32 Glossen (p. 363-364) zu Osee; 25 Glossen (p. 364-365) zu Joel; 44 Glossen (p. 365—366) zu Arnos; 22 Glossen (p. 366-367) zu Jonas; 15 Glossen (p. 367) zu Michäas; 11 Glossen (p. 368) zu Nahum; 5 Glossen (p. 368) zu Habakuk; 12 Glossen (p. 368) zu Sophonias; 8 Glossen (p. 369) zu Aggäus; 35 Glossen (p. 3 6 9 370) zu Zacharias; 12 Glossen (p. 370) zu Malachias; 297 Glossen (p. 371 — 380) zu Apostelgeschichte; 43 Glossen (p. 380—382) zu Jakobusbrief; 24 Glossen (p. 382) zu 1. Petrusbrief; 20 Glossen (p. 383) zu 2. Petrusbrief; 8 Glossen (p. 383) zu 1. Johannesbrief; 4 Glossen (p. 384) zu 2. Johannesbrief; 5 Glossen (p. 384) zu 3. Johannesbrief; 7 Glossen (p. 384) zu Judasbrief; 33 Glossen (p. 385-386) zu Apokalypse; 6 Glossen (p. 402) zu einer unbekannten Schrift; 54 Glossen (p. 229—230) zu Phocas, Ars grammatica; 29 Glossen (p. 230-231) zu den Vitae patrum; 121 Glossen (p. 231-233) zu Gregor der Große, Dialoge; 584 Glossen (p. 233-244) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 821 Glossen (p. 244-267, 268-281) zu den Canones; 5 Glossen (p. 103-105) zur Bibel, 1. Samuel; 3 Glossen (p. 105-106) zu 2. Samuel; 4 Glossen (p. 120-122) zu Psalmen; 1 Glosse (p. 122) zu Sprüche; 2 Glossen (p. 124) zu Ecclesiastes; 2 Glossen (p. 126) zu Hoheslied; 9 Glossen (p. 133-137) zu Job; 1 Glosse (p. 138) zu Judith; 2 Glossen (p. 144) zu Isaias; 1 Glosse (p. 152) zu Ezechiel; 1 Glosse (p. 155) zu Amos; 1 Glosse (p. 157) zu Zacharias; 1 Glosse (p. 158) zu Apostelgeschichte; 3 Glossen (p. 1 6 0 161) zu Matthäus-Evangelium; 3 Glossen (p. 164) zu Lukas-Evangelium; 1 Glosse (p. 165) zu Johannes-Evangelium; 182 Glossen (p. 283-295) zu Psalmen; 11 Glossen (p. 295) zu Isaias; 6 Glossen (p. 295) zu 1. Samuel; 1 Glosse (p. 296) zu Exodus; 7 Glossen (p. 295-297) zu Habakuk; 22 Glossen (p. 295-297) zu Deuteronomium; 503 Glossen (p. 2 9 5 - 2 9 8 , 167-184) zu Liber comitis; 87 Glossen (p. 184-190) zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); 399 Glossen (p. 7 5 - 8 5 ) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 16 Glossen (p. 403-413) zur Bibel, 1. Samuel; 15 Glossen (p. 416-429) zu 2. Samuel; 10 Glossen (p. 433-438) zu 1. Könige; 6 Glossen (p. 440-442) zu 2. Könige; Glossen überwiegend im

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Kontext der Glossare, die auch zahlreiche lateinisch—lateinische Artikel enthalten; Glossare bei zwei— und dreispaltiger Anlage abgesetzt, bei einspaltiger Anlage fortgesetzt geschrieben; teilweise auch interlinear und marginal. Zeit und Ort: Kontextglossen jeweils mit der Niederschrift der Glossare um 1000 und im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bibelglossen bair. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 255; H. Davids, S. 418; Th. Frings - G. Müller, S. 110; G. Müller, PBB. 79, S. 309; G. Müller - Th. Frings, S. 85; J. Schatz, S. 3; C. Wesle, S. 54); Glossen zu Gregor Homiliae in Evangelia bair. (nach G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, S. 184; W. Schröder, S. 19-41); Canonesglossen bair. (nach H. Garke, S. 63; G. Müller, PBB. 82, S. 154); ohne nähere Bestimmung bair. (nach H. Götz, S. 243; H. Reutercrona, S. 6; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. I, S. 339 (Nr. XXXVIII), S. 352 (Nr. XLIV), S. 373 (Nr. LXX), S. 405 (Nr. CIV), S. 406 (Nr. CVI), S. 407 (Nr. CVIII), S. 422f. (Nr. CXX), S. 424 (Nr. CXXIII), S. 442 (Nr. CXXXVI), S. 456 (Nr. CXLIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 92, Nr. 36, S. 462f. (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 486 (Nr. CXCVII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 508 (Nr. CCXIII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 524 (Nr. CCXXIII), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 544 (Nr. CCXXXVIII), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 548 (Nr. CCXLV), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 551 (Nr. CCL), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 39, S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 95, Z. 4, S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 618 (Nr. CCLXXXIII), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 655 (Nr. CCCVII), S. 6 5 6 665 (Nr. CCCXI), S. 6 6 6 - 6 6 8 (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 674 (Nr. CCCXXVIII), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV), S. 682 (Nr. CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 687 (Nr. CCCLIII), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 7 - 7 0 6 (Nr. CCCLXIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 97, Z. 30, S. 722 (Nr. CCCLXXIV), S. 737 (Nr. CCCLXXXVI), S. 740 (Nr. CCCXCI), S. 741 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 755 (Nr. CCCXCVIII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC), S. 8 0 3 - 8 2 0 (Nr. CCCCXCV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 98, Z. 40f.; II, S. 1 4 - 1 7 (Nr. DXVP), S. 22f.

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(Nr. DXIX), S. 9 7 - 1 0 4 (Nr. DXC), S. 1 0 5 - 1 3 7 (Nr. DXCI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. 42, S. 101, Z. 38, S. 160 (Nr. DCXXVI), S. 1 7 7 197 (Nr. DCXXXVIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 102, Z. 23, S. 2 4 9 - 2 5 8 (Nr. DCLXIV), S. 2 6 5 - 2 8 0 (Nr. DCLXXIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 103, Z. 23, S. 2 6 5 - 3 0 2 (Nr. DCLXXIVC), S. 354 (Nr. DCCXXXIV), S. 356 (Nr. DCCXXXVIII), S. 363f. (Nr. DCCLV), S. 5 9 9 - 6 0 6 (Nr. DCCCXXV), S. 727f. (Nr. DCCCLXXXII); IV, S. 223 (Nr. MCXCVII), S. 309 (Nr. CCCCXCIVC Nachtr.), S. 332 (Nr. DCLXXXIIP Nachtr.), S. 333 (Nr. DCXCIIF Nachtr.); erneute vollständige Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge, bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 7 5 0 - 7 8 4 ; erneute Edition der substantivischen Bibelglossen bei H. Davids, Studien zu den substantivischen Bibelglossen des Clin 19440, S. 4 9 - 4 1 3 . Literatur: StSG. IV, S. 5 7 0 - 5 7 2 , N r . 448; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 , 4 0 8 - 4 7 2 ; G . Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 4 9 - 5 2 , 56, 81; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 113f., 116, 130, 132; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62, 93, 96, 126, 143; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 184; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 307; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 106; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 53, 60, 63; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 26; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 19; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 19, 37, 49, 54; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 18; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; H. Davids, Studien zu den substantivischen Bibelglossen des Clm 19440; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 50, Nr. 21, S. 112, Nr. 91; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 192, 197; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10, 15; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 137; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, Π, S. 489, 536; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 166; H. Götz, in: Chronologische, areale und situative Varietäten des Deutschen, S. 51; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 1 3 9 - 1 4 1 , 144f., 147, 149f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 399, 401f., 404, 406; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 5 3 - 5 5 ; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4 und passim; Κ. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 271; Ν. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164, 166, 170; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 153, 172, 180, 233f.; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 119f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 79 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 33 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 237, 239f., 2 4 7 - 2 5 1 ; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 203, 205f., 208; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 1 6 - 2 1 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 389, 3 9 7 - 4 0 0 ; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 23f. und passim; Ε. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 284; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 158; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985)S. 102f.; P. Lendinara, Anglo-Saxon Glosses and Glossaries, S. 110;

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Α. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33f., 48, 51, 55f.; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 62f., 102, 104 und passim; Β. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 42, 104f.; B. Meineke, Basler Fragment, S. 105, 112f., 115, 1 3 5 - 1 3 7 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 38 und passim; Β. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 39, 41, 116, 153; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 35, 84; E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 10 und passim; Η. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 5, 45, 63f.; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 5 1 - 5 3 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 85; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 87, 92f., 101, 104; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152, 205; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 180; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271f., 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; I. Reiffenstein, in: Geschichte Salzburgs, I, 3, S. 1555; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 78f., 81; M. Rein, ZLL. 31 (2001) S. 9, 72; W . - A . Freiherr von Reitzenstein, ZBL. 60 (1997) S. 428; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 6; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 6 5 - 8 3 ; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 13, 28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16 und passim; Μ. - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1050; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147, 161, 165; P. Schmitt, in: LM. IV, Sp. 1511; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 270f.; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 3 - 1 0 5 ; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 174, 1 8 0 - 1 8 5 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 17 und passim; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 136; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503f., 507, 509; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 750—784; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 24—26; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 48; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 5f., 75f., 130; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 928; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 14, 23; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 94, 9 9 - 1 0 2 ; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 115; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8, 55, 58; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 113; J. Splett, in: 2RGA. XII, S. 219; O. Springer, in: Althochdeutsch, II, S. 916; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 155f.; E. Steinmeyer, in: Festschrift Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern zum achtzigsten Geburtstage dargebracht, S. 1 7 - 6 0 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 124; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 411; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 648; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354, 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 221; H. Tiefenbach, BNF. NF. 17 (1982) S. 72; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 184, 187, 192; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft20 (1995) S. 86; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657, 660; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 75 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel —

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und Nordeuropa, V, S. 243, 254; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Α. Waag, Teuthonista 8 (1931 — 1932) S. 4 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 19f., 22, 26, 3 6 - 3 8 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 54 und passim; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 255, 269, 280, 288f., 298, 305, 308, 311, 314, 318f., 325, 329, 337.

6 6 6 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 5 0 StSG. 449 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 109 Blätter sowie 3 zusätzliche ungezählte Pergamentblätter hinten; 13,7 χ 11,7 cm; Holzdeckel, bis zur Hälfte mit hellem Leder überzogen; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen R.6.2 und Teg. 1450 auf Papierschildern auf dem Einbandrücken und auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 10,2/11,6 χ 8,5/10,5 cm; einspaltig; 14 — 15 Zeilen; Überschriften in Rustica; Anfangsbuchstaben gelegentlich rot gefüllt. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—109r Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; auf den folgenden ungezählten Blättern Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts in Deutschland entstanden; bereits in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei Tegernsee, da dort die erste Lage erneuert wurde; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem hinteren Einbandspiegel weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 246, Nr. 1965; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 139, Nr. 165; StSG. IV, S. 573, Nr. 449.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: über 150 Interlinearglossen zu Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; davon nur noch 125 Glossen (f. 10v-108r) lesbar; die meisten Glossen zum Teil stark verblaßt. Zeit und Ort: Glossen am Ende des 10. Jahrhunderts oder in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. II, S. 1 - 3 (Nr. CCCCXCVIII).

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Literatur: StSG. IV, S. 573, Nr. 449; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56, 59; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 49, 76; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43.

6 6 7 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 5 1 StSG. 450 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 137 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und 1 Pergamentblatt hinten; 15,5 χ 11,8 cm; Seitenzählung von 1 bis 272 von älterer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 4 Buckel; 1 Schließe; vorgängige Signaturen R 66. und Teg. 1451 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 10,5/10,8 χ 8,0/8,2 cm; einspaltig; 1 9 - 2 0 Zeilen; p. 2 - 1 4 Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; p. 16 Autorenbild des Arator; p. 17 große, mit Blattranken verzierte Initiale Q in roter Farbe; Überschriften in Majuskeln oder Rustica, zum Teil auch in Minuskeln in roter Farbe; Initialen, zum Teil rot gefüllt. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblätter Inhaltsangabe; Notiz, daß der Codex am Ende des 11. Jahrhunderts durch Reginfrid nach Tegernsee gekommen sei; p. 1 (ursprünglicher Text ausradiert) Inhaltsangabe; p. 2 — 14 Fulgentius, Expositio sermonum antiquorum (vorne unvollständig); p. 15 Hymnus; p. 1 7 - 1 5 3 Arator, De actibus apostolorum; p. 154 Verse über Arator; p. 155 - 1 5 7 Distichen auf die Heiligen Valens und Sinesius; p. 156, 157 marginal oben Prudentiusglossen; p. 157-211 Beda, Liber de virtutibus S. Cudberti; p. 2 1 1 - 2 1 8 theologische Schriften; p. 218 unten, 219 Notizen über Arator; p. 2 2 0 - 2 2 1 Arator, Argumentum; p. 222 Notizen über Donat; p. 2 2 3 - 2 4 7 Kommentar zu Donat; p. 248 leer; p. 2 4 9 - 2 6 3 De verbo; p. 2 6 3 - 2 7 2 Eutyches, Ars de verbo (Exzerpte); p. 273 Federproben; p. 274 biographische Notizen über Donat. Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 10. Jahrhunderts im süddeutschen Raum entstanden; p. 162f., 212f., 222 und p. 274 im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; die Handschrift wurde wohl noch im 1. Drittel des 11. Jahrhunderts in Tegernsee zusammengesetzt; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel weist auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

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Literatur: G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 157; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 246f., Nr. 1966; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 90, Nr. 49, S. 139f., Nr. 166 und passim; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 51; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 58, 67; Μ. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 398; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 13; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 88, 124, 130; Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, V, S. 651f.; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 70, Nr. 53; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Acribus Apostolorum, S. XIV; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1423, 1425; StSG. IV, S. 573, Nr. 450. - Abbildung von p. 46 bei A.P. McKinlay, Arator. The Codices, Tafel XXII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 42 Glossen (p. 6 - 1 5 6 ) ; 3 Interlinearglossen [p. 6 (2 Glossen), 13] zu Fulgentius, Expositio sermonum antiquorum; Glossen von der Texthand; 38 Glossen (p. 1 9 - 1 5 1 ) zu Arator, De actibus apostolorum; 31 interlinear, 7 marginal stehend; 3 Interlinearglossen (p. 61, 98, 124) in der Geheimschrift, bei der Vokale durch Punkte ersetzt sind; 1 Interlinearglosse (p. 44) und 1 Marginalglosse (p. 111) in ^-Geheimschrift; 1 Glosse (p. 156) auf dem oberen Blattrand zu Prudentius, Contra Symmachum; volkssprachige Glosse am Anfang einer Reihe von ansonsten lateinischen Glossen, die sich über 1 Vi Zeilen erstrecken. Zeit und Ort: Glossen zu Fulgentius und zu Arator wohl in einem südwestdeutschen Skriptorium noch im 10. Jahrhundert eingetragen; einige Aratorglossen wahrscheinlich von etwas späteren Händen. Sprachgeographische Einordnung: Aratorglossen bair. nach südrhfrk. Vorlage (nach I. Kelling, S. 43); Glossen ohne nähere Bestimmung bair. (nach F. Simmler, S. 29). Edition: StSG. II, S. 37f. (Nr. DXXXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 99, Z. 28f., S. 162 (Nr. DCXXXIII), S. 595 (Nr. DCCCXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 573, Nr. 450; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 13, 42f., 62; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; Ε. Meineke, Saint—Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 335; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 50f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15 und passim.

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6 6 8 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 5 2 StSG. 451 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 76 Blätter; 20,0/21,0 χ 17,0/17,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signaturen Τ eg. 1452 und X.3.3 auf Papierschildern auf dem Buchrücken und auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,7 χ 10,6 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—76v Boethius, De consolaiione philosophiae (mit Kommentierung am linken und rechten Blattrand). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 76v weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 27 und passim; M.C. Bodden, ASE. 17 (1988) S. 227; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 247, Nr. 1967; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 142f., Nr. 177; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 55; H. Naumann, Notkers Boethius, S. 2, 9 und passim; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 4, 1 8 - 2 3 und passim; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 285; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 33; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XVIII; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 87, Nr. 15; StSG. IV, S. 573, Nr. 451.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 Interlinearglossen (f. 8r-67v) zu Boethius, De consolatione philosophiae; Glossen von der Hand, die auch den Kommentar von f. 7r an und den Text von f. lv an geschrieben hat. Zeit und Ort: Glossen wohl zu Beginn des 11. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. II, S. 75 (Nr. DLXXVII). Literatur: StSG. IV, S. 573, Nr. 451; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 8 und passim; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 32 und passim; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 207.

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6 6 9 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 5 4 StSG. 452 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter; 18,0 χ 14,5 cm; Seitenzählung von 1—264; Halbledereinband auf Holzdeckel; Reste einer Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,0 χ 9,5 cm; einspaltig; 21—22 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialen. - Schrift: 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 7 1 Juvencus, Evangeliorum libri quattuor (ab 3, 66); p. 72 16 Hexameter; p. 7 3 - 1 4 4 Eutyches, Ars de verbo; p. 145-236, 2 4 9 - 2 6 4 Kommentar zu Phocas, Ars grammatica; p. 2 3 7 - 2 4 8 Kommentar zu Beda, De arte metrica (bis 90, 160). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf dem Spiegel des hinteren Einbanddeckels von dem Bibliothekar Ambrosius Schwerzenbeck weist ebenfalls auf Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 247, Nr. 1969; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 108, Nr. 80; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 3 4 8 - 3 5 0 ; N. Hansson, Textkritisches zu Juvencus, S. 21; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 433; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 78; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 68f.; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 136; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 87; StSG. IV, S. 574, Nr. 452.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 10 Glossen. — Textglossierung: 5 Interlinearglossen [p. 28, 48, 58 (2 Glossen), 62] zu Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; 3 Glossen (p. 9 6 - 1 0 4 ) zu Eutyches, Ars de verbo; 2 (p. 96, 103) interlinear, 1 (p. 104) marginal stehend. - Glossen in Textkommentar: 2 Glossen (p. 154, 162) zu dem Kommentar zu Phocas, Ars grammatica; 1 (p. 162) interlinear, 1 (p. 154) marginal stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische 354f.).

Einordnung: Juvencusglossen obd. (nach D. Ertmer, S.

Edition: StSG. II, S. 161 (Nr. DCXXIX), S. 351 (Nr. DCCXXVI), S. 365 (Nr. DCCLVII); Neuedition der Juvencusglossen bei D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 3 5 0 - 3 5 3 .

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Literatur: StSG. IV, S. 574, Nr. 452; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 109; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 3 5 0 - 3 5 5 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 8; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in M i t t e l - und Nordeuropa, V, S. 248.

6 7 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 5 5 StSG. 720 A Abbildung f. 2v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 24 Blätter; 19,7 χ 9,7 cm; Holzdeckel, über dem Rücken mit Leder überzogen; 1 Schließe; vorgängige Signaturen X.25.3. und Teg. 1455 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 7,5 cm; einspaltig; 3 8 - 3 9 Zeilen; Überschriften und einfache Initialen in roter Farbe; Buchstaben zu Beginn der Verse häufig rubriziert. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 3 r Sedulius, Carmen Paschale; f. 23r-24v Sedulius, Hymnus I. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; eine ältere Signatur weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 247, Nr. 1970; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 72; StSG. V, S. 70, Nr. 720.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 3 Interlinearglossen (f. lv, 2v, 4v) zu Sedulius, Carmen Paschale. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 32 (Nr. DCCCXL3). Literatur: StSG. V, S. 70, Nr. 720; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58.

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6 7 1 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 7 4 StSG. 721 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 37 Blätter; zwischen p. 2 und 3 Pergamentstreifen eingebunden; von p. 5/6 fehlt das untere Viertel; 14,5/15,0 χ 11,0 cm; Seitenzählung von 1 bis 78 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Holzdeckel, über dem Rücken mit Leder überzogen; Einband 1953 restauriert; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur X.20.4 auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel und Teg. 1474 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 12,0/ 12,5 χ 9,0 cm; p. 1 - 5 7 , 5 9 - 7 4 einspaltig; p. 58 fünfspaltig; p. 7 5 - 7 8 zweispaltig; p. 1 - 4 1 2 8 - 3 0 Zeilen; p. 4 2 - 5 8 2 6 - 3 5 Zeilen; p. 5 9 - 7 3 20 Zeilen; p. 75 - 7 8 22 Zeilen; Überschriften in Majuskeln oder in Minuskeln in roter Farbe; p. 3 5 - 5 7 zahlreiche Wörter unterstrichen; p. 5 9 - 7 8 häufig rubrizierte Majuskeln sowie Unterstreichungen von Namen in blauer Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 2 Sallust, Invectiva in Ciceronem; p. 3 - 7 Cicero, Invectiva in Sallustium; p. 8 - 1 6 Cicero, Oratio pro Marcello; p. 1 7 - 1 8 Cicero, Oratio pro Ligario (§ 1 - 6 ; unvollständig abbrechend); p. 1 9 - 3 4 Cicero, Orationes in Catilinam (I, II; § 1 - 1 7 ; unvollständig abbrechend); p. 3 5 - 5 6 Vita des Persius und Scholien zu seinen Satiren; p. 5 6 - 5 7 Scholien zu Persius, Prolog und Satiren (I, 1 - 1 8 ) ; p. 57 De graecis et barbaris nominibus; p. 5 9 - 7 4 Accessus: zu Cato; zu Avian; zu Ovid, De amore; zu Cicero; zu Cato; zu Homer (griechisch und lateinisch); zu Arator; zu Ovid, Libri amandi; zu Theodolus; zu Sedulius; p. 7 5 - 7 8 Accessus zu Ovid, Briefe; zu Prudentius; zu Maximianus; zum Physiologus. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 248f., Nr. 1980; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 118, 121; R.B.C. Huygens, Accessus ad auctores, S. 6 - 1 0 , 1 3 - 3 8 ; R.B.C. Huygens, Accessus ad auctores. Bernard d'Utrecht. Conrad d'Hirsau, S. 3 - 6 , 8, 1 9 - 5 4 ; R.B.C. Huygens, Latomus 12 (1953) S. 2 9 7 - 3 1 1 ; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 29; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 64; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Acribus Apostolorum, S. XVIII; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 48; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 85, 238, 325, 420; II, S. 178, 217, 334; III, 1, S. 253; B. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 94; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 62, Nr. 295; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 350f.; R.H. Rouse - M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 65f.; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 229; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 620; M. Spallone, in: Lo spazio letterario di Roma antica, III, S. 408; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 157; StSG. V, S. 70f„ Nr. 721.

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Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (p. 44, 48) zu den Scholien zu Persius, Satiren; Glossen von der Texthand geschrieben. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: StSG. V, S. 31 (Nr. DCCXLIXd). Literatur: StSG. V, S. 70f., Nr. 721; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 620; K. Siewert, Glossenfunde, S. 124.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5. NR. 710h

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6 7 2 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 7 8 StSG. 722 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 ; Teil 2: f. 1 0 - 1 9 ; Pergament; 19 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; Blatt 19 bis auf den obersten Teil ausgeschnitten; f. 1 - 9 23,5 χ 11,2 cm; f. 1 0 - 1 9 23,5 χ 13,0 cm; Holzdeckel, über dem Rücken mit hellem Leder überzogen; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen Teg. 1478 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken und X 22.3. auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 9 v 19,2 χ 8,5 cm; f. 10r-19v 19,2 χ 10,5 cm; einspaltig; f. l r - 9 v 3 6 - 3 7 Zeilen; f. 10r-18v 3 2 - 3 3 Zeilen; einige größere Initialen in brauner Farbe; f. l r - 9 v Initialen als rohe Federzeichnungen; f. lOr Initiale mit Tinte ausgefüllt. - Schrift: Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 9 v Persius, Satiren; f. 10r-19r Kommentar zu Persius. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert in Deutschland entstanden; später befand er sich in der Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 271; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 228; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 249, Nr. 1984;

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Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 21, 155; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 202, 218; III, 1, S. 253; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 59; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 63, Nr. 297; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 109; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 6 1 6 f „ 620; StSG. V, S. 71, Nr. 722.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 Glossen (f. 3 r - 7 r ) zu Persius, Satiren; 5 marginal, 4 interlinear stehend; Glossen eng verwandt mit den Persiusglossen des aus Tegernsee stammenden Clm 23477 (Katalog Nr. 710h); möglicherweise hat der Clm 19478 dem Clm 23477 als Vorlage gedient. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: 8 Glossen bei StSG. V, S. 31 (Nr. DCCXLIXC); Nachtrag einer Glosse bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 128. Literatur: StSG. V, S. 71, Nr. 722; K. Siewert, Glossenfunde, S. 80, 1 2 3 - 1 2 5 , 128f.; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 620.

6 7 3 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 7 9 StSG. 453 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; teilweise stark beschädigt; 74 Blätter; 17,5 χ 14,5 cm; Seitenzählung von 1 bis 147 von älterer Hand jeweils auf dem äußeren oberen Rand der Seite; die erste, ursprünglich leere Seite nicht gezählt; Holzdeckel, über den Rücken mit hellem Leder überzogen; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signaturen X20.1. und Teg. 1479 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddeckel und dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,8 χ 10,5 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Überschriften in Rustica; p. 95 auf dem unteren Rand Federzeichnung eines Tieres. - Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus der Zeit um 1000. Inhalt: p. 1 - 5 2 Sallust, Bellum Catilinarium (zwischen p. 37 und 38 fehlen die Kapitel 50, 4 - 5 1 , 34); p. 5 2 - 1 4 7 Sallust, Bellum Iugurthinum. Geschichte: Codex der Schrift nach um das Jahr 1000 im süddeutschen Raum entstanden; eine von einer Tegernseer Hand des 2. oder 3. Viertels des 11. Jahrhunderts vorgenommene Emendation auf p. 132 marginal rechts weist darauf hin, daß der Codex früh in die Benediktinerabtei Tegernsee gelangt ist; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

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Literatur: Η. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 11, 52, 62, 82f.; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 249, Nr. 1985; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 15, 85, Nr. 40, S. 142f., Nr. 178; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 419f.; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 325; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 334; III, 1, S. 253; III, 2, S. 118; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 87; StSG. IV, S. 574, Nr. 453.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Interlinearglossen [p. 5 (2 Glossen), 7, 15, 51] zu Sallust, Bellum Catilinarium. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Bischoff, S. 52). Edition: StSG. II, S. 613 (Nr. DCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 574, Nr. 453; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 52; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 383f., 419f.

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6 7 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 8 6 StSG. 454 Ruodlieb Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 36 Blätter sowie ein Falzstreifen; etwa 15,0/18,0 χ 9,5/13,5 cm (ursprünglich wohl etwas größer); Zählung von 1 bis 34 von der Hand Johann Andreas Schmellers jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zwischen f. 4 und 5 ein mit 4a und 4b gezähltes zusätzliches Blatt; Blätter mit einer Abschrift von Bernhard Joseph Docen zusammen in einer Pappschachtel aufbewahrt; vorgängige Signatur Teg.1486. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 11,6 cm; einspaltig; 3 2 - 3 3 Zeilen; kein Schmuck. - Schrift: karolingische Minuskel des letzten Drittels des 11. Jahrhunderts; Codex sehr wahrscheinlich Autograph des Dichters; Blätter mit verschiedenen Federn und unterschiedlicher Tinte beschrieben; neben der Haupthand des Verfassers noch weitere drei Hände beteiligt; Schrift durch Leim, Brüche und Schnitte zum Teil nicht mehr lesbar (zu einem Fragment,

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das unmittelbar aus der vorliegenden Handschrift abgeschrieben wurde, sieh Katalog Nr. 154b). Inhalt: f. lr Federproben; Neumen; Preisgesang auf den Heiligen Vitus (Anfangsstrophe); f. lv Rezept gegen Schlaflosigkeit; f. 2 r - 3 4 v (mit einem Blatt zwischen f. 4 und 5), f. 35, 36 (schmaler Pergamentstreifen) Ruodlieb (Fragmente). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; der ursprüngliche Codex wurde in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts in Tegernsee zerschnitten und zum Einbinden jüngerer Handschriften verwendet; diese Tegernseer Handschriften gelangten im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München; dort wurden 34 Blätter nach einem Vermerk von Johann Andreas Schneller auf f. 4v noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Bernhard Joseph Docen und Johann Andreas Schmeller aus den Einbanddeckeln herausgelöst; 1 Doppelblatt (heute zwischen f. 4 und 5 eingeordnet) wurde 1840 in der vom Freiherrn Karl Marie Ehrenbert von Moll ( 1 7 6 0 - 1 8 3 8 ) hinterlassenen Bibliothek in Dachau vom Umschlag einer Papierhandschrift abgelöst und den anderen Blättern zugeführt; 1981 wurde von Karin Schneider ein schmaler Pergamentstreifen aufgefunden, der als Falz im Cgm 790 (aus Tegernsee) eingebunden war und nun den anderen Blättern als f. 35, 36 hinzugefügt wurde. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 13, Nr. 38; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 250, Nr. 1992; Cimelia Monacensia, S. 29, Nr. 27; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 73f.; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 189, 201; G. Eis, Altdeutsche Handschriften, S. 48; J.S. Groseclose - B.O. Murdoch, Die althochdeutschen poetischen Denkmäler, S. 102f.; B. Gullath, in: Lebendiges Büchererbe, S. 140f.; B. Gullath, in: Lebendiges Büchererbe, S. 190; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 33, Nr. 29; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 56, Nr. 35; H. Karas, BFB. 9 (1981) S. 176; P. Klopsch, in: 2 VL. VIII, Sp. 395f., 398; F.P. Knapp, MJB. 29 (1994) S. 120f.; D.M. Kratz, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 2 6 0 - 2 6 7 ; K. Langosch, in: Corona Quernea, S. 267; Lateinische Gedichte des X. und XI. Jahrhunderts, S. 199-240; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 369; Monumenta Palaeographica, 2. Serie, I, Tafel 7; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 34; Ruodlieb, I, 1 - 2 , S. 6 7 - 1 4 0 ; Ruodlieb, II, 1, S. 2 3 - 4 2 ; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 8; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 62; P.G. Schmidt, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 2 2 6 - 2 2 8 ; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 179; P.E. Schramm - F. Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, I, S. 9 9 - 1 0 1 ; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 36; F. Seiler, Ruodlieb, S. 1 - 1 4 ; St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 1 2 1 - 1 3 2 , 140f.; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 243; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 313; B.K. Vollmann, Ruodlieb, S. 1, 3 - 7 , 9 und passim; G. Zacher, Das Kloster Tegernsee, S. 87, Nr. 19; E.H. Zeydel, DVJS. 33 (1959) S. 2 5 7 - 2 6 8 ; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 68; Zwölf Jahrhunderte Literatur in Bayern, S. 46 und Abb. 6; StSG. IV, S. 574, Nr. 454. - Abbildung dreier Seiten bei B. Gullath, S. 191;

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Abbildung einer Seite bei D.M. Kratz, S. 263; Abbildung von f. l r - 3 4 v in Ruodlieb, II, 1, S. 69-140.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 4 Glossen zu Ruodlieb; 3 (f. 4r, 8v, 9r) marginal und 1 (f. 1 lv) interlinear stehend; Glossen auf f. 8v, 9r und 1 lv von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. II, S. 607 (Nr. DCCCXXIX); Ruodlieb, II, 1, S. 62, 84, 86, 93. Literatur: StSG. IV, S. 574, Nr. 454; D.M. Kratz, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 260; H. Ottinger, HVJSch. 26 (1931) S. 451; Ruodlieb, II, 1, S. 62, 84, 86, 93; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 1 2 3 - 1 2 5 , 1 3 3 - 1 3 9 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522.

6 7 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 19488 StSG. 455 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 69 Blätter; 20,5 χ 14,1/14,5 cm; Seitenzählung von 1 bis 137 von jüngerer Hand; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 9,0/10,0 cm; p. 1 - 9 4 einspaltig; p. 9 5 - 1 3 7 zweispaltig; 2 8 - 3 1 Zeilen; p. 95-112, 119b rote Überschriften, rote Initialen und Rubrizierungen. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 1 6 Gratian, De matrimonio; p. 1 7 - 2 3 De differentiis vocabulorum; p. 2 4 - 3 0 Seneca, De IV virtutibus; p. 30—35 Seneca, De remediis fortuitorum; p. 35—94 Matthias Vindocinensis, Epistolarum poeticarum formulae; p. 95 — 109 Rahewin, Brief; p. 110—111 Fragen zur Bibel; p. 112-117 Apologeticum; p. 118 Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; p. 119—120 Terrea maiestas; p. 121 Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; p. 121 — 137 Theobald, Werke. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; von der Benediktinerabtei Tegernsee aus gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München.

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Literatur: G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 157; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 250f., Nr. 1994; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 10, Nr. 27; St.A. Hurlbut, Florilegivm Prosodiacvm, S. VIII; C.H. Kneepkens, MJB. 16 (1981) S. 216; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 42, 45; F. Munari, Mathei Vindocinensis Opera, I, S. 69f., Nr. 58; II, S. 7 4 - 1 5 7 ; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 422; III, 1, S. 253; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 2 2 3 - 2 2 7 , 2 7 7 - 2 8 5 , 439; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 200, 226; J. Werner, Beiträge zur Kunde der lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 42; F.J. Worstbrock, in: Der Codex im Gebrauch, S. 46; StSG. IV, S. 574, Nr. 455.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 142 Interlinearglossen (p. 118a, b und 121a, b) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; Glossen auf p. 118 nur in der 1. Zeile und in den beiden letzten Zeilen durchgehend eingetragen; dazwischen nur 2 Glossen; auf p. 121 werden die Hexameter von anderer Hand wiederholt und dichter, aber auch nicht durchgehend deutsch glossiert; Glossen auf p. 118 von der Hand der Hexameter eingetragen; p. 121 von anderer Hand weniger sorgfältig geschrieben. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; H. Reutercrona, S. 15; F. Simmler, S. 31); obd. (nach H. Reutercrona, S. 66); frk. (nach H. Garke, S. 73). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 574, Nr. 455; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 73; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; E. Meineke, in: J RGA. X, S. 119; F. Munari, Mathei Vindocinensis Opera, I, S. 69; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15, 66; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 54; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553f., 557, 559, 562, 567; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 304, Nr. 10.

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6 7 6 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 4 9 0 StSG. 723 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 23 Blätter; 16,0 χ 13,0 cm; brauner Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,0/12,5 χ 8,0 cm; einspaltig; 17 Zeilen; Majuskeln am Versbeginn, doppelt große Majuskeln am Beginn einzelner Abschnitte. - Schrift: 11./12. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l v - 2 1 v Persius, Satiren; f. 22r Scholien zu Persius, Satiren; Vers; f. 2 2 v - 2 3 r Vita des Persius; f. 23v Ausleihkatalog; Federproben. Geschichte: Codex (Fragment?) der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 251, Nr. 1996; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 77; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 420; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 202; III, 1, S. 252f.; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 63, Nr. 299; G. Schepss, Handschriftliche Studien zu Boethius De consolatione philosophiae, S. 11; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 620; StSG. V, S. 71, Nr. 723.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 21 Glossen (f. 8 v - 2 1 v ) zu Persius, Satiren; davon 19 interlinear und 2 (f. 13r, 16v) marginal stehend; Codex durchgehend lateinisch marginal kommentiert und interlinear glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 30 (Nr. DCCXLIX b ). Literatur: StSG. V, S. 71, Nr. 723; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 39; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 252, 420; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 620; K. Siewert, Glossenfunde, S. 124; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 219.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 1 9 8 7 1 NR. 710W

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StSG. 456

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 162 Blätter und 2 ungezählte Blätter vorne; Blätter 4, 5, 32, 33 verbunden; 24,8 χ 15,3 cm; Zählung von moderner Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 162 erst in jüngster Zeit mit Bleistift numeriert; mit Leder überzogene Holzdeckel; Einband 1976 restauriert; 1 nach vorn greifende Schließe; vorgängige Signatur Weih.Steph.25 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 11,0/12,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; einige schwarze Initialen mit Flechtwerk und phantastischen Tieren; ein Teil der Textabschnitte mit Initialen ausgezeichnet; Flügelmotive, Stufenband, Schlüssellochmuster, Rautenmuster und Bänderung als Füllmuster; als Ersatz von Buchstaben und Buchstabenteilen dienen Vögel (Vogel—A—Initialen) und Tierköpfe; Tierköpfe auch als Besatzornament. - Schrift: vorkarolingische, frühe karolingische und karolingische Minuskel aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; nach B. Bischoff von neun Händen geschrieben; f. 128r,v, 151v-152r von der Hand Hengilharts, der auch Teile der Clm 4542 (Katalog Nr. 477), 6277 (Katalog Nr. 518) sowie 29122 (Katalog Nr. 709) geschrieben hat. Inhalt: f. l r - 1 6 1 v Gregor der Große, Regula pastoralis (vorne und hinten unvollständig); f. 162 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk des 15./16. Jahrhunderts auf dem ungezählten Vorsatzblatt weist auf die Benediktinerabtei Weihenstephan bei Freising; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 139f. und passim; Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 25, Nr. 26; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriftendes neunten Jahrhunderts, II, S. 272, Nr. 3328; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 91 - 9 4 ; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 3, Nr. 24; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 41; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122; E. Kessler, Die Auszeichnungsschriften in den Freisinger Codices, S. 2 6 2 - 2 6 5 , Nr. 30; N. Kruse, Die Kölner volkssprachige Überlieferung des 9. Jahrhunderts, S. 90f.; H. Löwe, RhVB. 1 5 - 1 6 ( 1 9 5 0 - 1 9 5 1 ) S . 99; StSG. IV, S. 574, Nr. 456.

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- Abbildungen von Initialen auf f. 59v, 2v, 14r, 15r, 19r, 67r, 79v, lOlr, 85rbei K. Bierbrauer, Die Ornamentik, Tafel 10.4, 10.5, 1 0 . 7 - 1 0 . 9 , 11.1-11.4; Abbildung von Initialen auf f. 85r, 2v bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 50f., S. 20; Abbildung von f. 2v, 15r bei E. Kessler, Abb. 140f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: etwa 200 Glossen (f. 2v — 103r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossen vorwiegend interlinear, zum Teil marginal stehend; von wenigen Ausnahmen abgesehen von der jeweiligen Texthand geschrieben; einige althochdeutsche Griffelglossen von A. Nievergelt entdeckt. Zeit und Ort: Glossen wohl mit dem Text Anfang des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 256; G. Müller, S. 310; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 4; C. Wesle, S. 54; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. II, S. 177-192 (Nr. DCXXXVIII); Edition der Griffelglossen von A. Nievergelt in Vorbereitung. Literatur: StSG. IV, S. 574, Nr. 456; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 256; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 291; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 60; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 118; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 40, 75; K. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 271; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 40 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 43, 58, 61 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 109; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 41, 48f., 65f.; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; K. Siewert, Glossenfunde, S. 38; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44, 124; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 18 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 5 0 - 5 4 , 7 7 - 9 0 , 93.

6 7 8 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 1 5 6 2 StSG. 457 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 2 - 7 6 ; Teil 2: f. 7 7 - 2 5 3 ; Pergament; 253 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; von f. 76 nur noch die untere Hälfte erhalten; 25,0/25,5 χ 18,5 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen; Einband 1966 restau-

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riert. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 30 Zeilen; f. lr Bild des Vergil, f. lv Bild des heiligen Stephan, dem der Abt Altunus (1183 — 1197) ein Buch überreicht; einige verzierte Initialen in roter Farbe; zudem zahlreiche kleine, einfache Initialen in roter und brauner Farbe. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. 2 r - 2 2 v Schriften; f. 2 3 r - 3 7 r Vergil, Eklogen; f. 3 7 r - 7 6 r Vergil, Georgica; f. 76v Mariengebet; f. 77r-243v Vergil, Aeneis; f. 244r-253v Vergil, Gedichte. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert möglicherweise in der Benediktinerabtei Weihenstephan entstanden; als Vorlage diente Clm 305 (Katalog Nr. 447); ein Besitzvermerk auf dem vorderen Einbandspiegel weist auf Weihenstephan; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: P. Bloch, in: Das erste Jahrtausend, Textband I, S. 492; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 76; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 6f., Nr. 53; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 179f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 420; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 126; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 374; II, S. 742; III, 1, S. 270; B. Münk Olsen, in: Lectures medievales de Virgile, S. 32, 39, 43; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1999) S. 72; M. Reuter, in: Freising, S. 74; M. Reuter - A. Weiner, in: Freising, S. 255; StSG. IV, S. 574f., Nr. 457.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 104 Glossen zu Vergil, Werke; davon 12 Glossen (f. 23v-35r) zu Eklogen, 43 (f. 38r-61v) zu Georgica sowie 49 (f. 128v-238v) zu Aeneis; Glossen vorrangig interlinear, zum Teil auch marginal eingetragen; lateinischer Text mit den Glossen aus dem Clm 305 (Katalog Nr. 447) von einer Hand abgeschrieben. Zeit und Ort: Glossen wohl mit dem lateinischen Text im 12. Jahrhundert abgeschrieben, möglicherweise in Weihenstephan. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach G. Müller — Th. Frings, S. 360); alem. (nach J. Fasbender, S. 179-181; G. Müller - Th. Frings, S. 366; F. Simmler, S. 24). Edition: StSG. II, S. 6 7 1 - 6 7 5 (Nr. DCCCLX); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238f. Literatur: StSG. IV, S. 574f., Nr. 457; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 323; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsichen Glossaren, S. 76, 78; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 179-181; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 102; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 64; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 3 8 3 - 3 8 5 , 4 2 0 ; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942)

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S. 209, 213; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 273; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 151; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 49; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 126; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 360, 366; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 159; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 673; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354.

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MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 0 3 8

StSG. 458

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 142 Blätter; 24,7 χ 18,7 cm; Zählung von 1 bis 142 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signaturen Wess.38 sowie Kr.386 auf Papierschildern auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,5 cm; einspaltig; f. lv —138r 27 Zeilen; f. 138v-142r28 Zeilen; f. lv, 26r, 28r, 56v, 98r rankenverzierte Initialen in roter Farbe; zudem zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe; Capitalis als Auszeichnungsschrift. - Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen des 11. oder 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Hymnen; Besitzvermerk; f. l v - 1 3 8 v Gregor der Große, Dialoge (I — IV); f. 138v-142v Hieronymus, Vita S. Pauli primi Eremitae. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. oder 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Wessobrunn entstanden; ein Exlibris auf dem vorderen Einbandspiegel sowie ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf Wessobrunn; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: I. Freifrau von Andrian-Werburg, Das Bistum Augsburg, II, S. 70; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 21, Nr. 176; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 242 —244; StSG. IV, S. 575, Nr. 458.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Glossen [f. 15v, 23r, 39r, 49v (2 Glossen)] zu Gregor der Große, Dialoge; davon 1 Glosse (f. 15v) marginal, 4 interlinear stehend.

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Zeit und Ort: Interlinearglossen von drei Händen des 12. Jahrhunderts, Marginal glosse von einer Hand des 14. Jahrhunderts möglicherweise in Wessobrunn eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. II, S. 259 (Nr. DCLXVI); erneute Edition bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 245-248. Literatur: StSG. IV, S. 575, Nr. 458; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 22 und passim; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 2 4 5 - 2 4 8 .

6 8 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 0 5 3 StSG. 459 Faksimile Wessobrunner Schöpfungsgedicht und Gebet Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 1 ; Teil 2: f. 2 2 - 6 6 ; Teil 3: f. 6 7 - 7 6 ; Teil 4: f. 7 7 - 9 2 ; Teil 5: f. 9 3 - 9 9 ; Pergament; 99 Blätter; 18,5 χ 13,6/14,1 cm; Zählung von 1 bis 99 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 39 folgen 40a und 40b; Zahl 55 in der Zählung übersprungen; heller Wildledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,5/15,3 χ 11,3/12,0 cm; einspaltig, zum Teil zweispaltig; 1 4 - 1 7 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen in brauner, selten roter Farbe, teilweise farbig ausgemalt; Überschriften in roter Farbe; f. 2 r - 2 0 r 18 farbige Federzeichnungen. — Schrift: frühkarolingische Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Schrift; Zahlenreihe; Gebet; f. l v - 2 1 r Legende der heiligen Helena; f. 2 1 r - v Beda, Werk (Exzerpt); f. 2 2 r - 3 5 v Theodosius, De locis sanctis; f. 3 5 v - 4 7 v Exzerptensammlung aus theologischen Schriften; f. 4 7 v - 6 5 r Worterklärungen, u.a. aus Isidor von Sevilla, Etymologiae, sowie zu meteorologisch - geographischen Wörtern; f. 6 5 v - 6 6 r althochdeutsches Wessobrunner Schöpfungsgedicht und Gebet; f. 6 6 r - 6 6 v Freilassungsurkunde aus Hesilinloh; f. 67r—76v biblische Schriften und Kommentare; f. 77r—93r Worterklärungen; f. 93r—98v theologische Schriften (Exzerpte); f. 99r—ν chronologische Notizen (mit der Nennung der Jahre 814 und 815). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts wohl in der Augsburger Diözese entstanden; ein Eintrag auf f. 99v weist auf das Jahr 814; möglicherweise war der Schreiber Bonifatius, der sich auf f. 66v in der Freilassungsurkunde aus Hesilinloh nennt; später befand sich die Handschrift

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in der Benediktinerabtei Wessobrunn; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: I. Freifrau von Andrian—Werburg, Das Bistum Augsburg, II, S. 60f., 69; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 99; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 4 5 - 4 7 , 5 1 - 5 3 und passim; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 128; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 241; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 2 8 8 - 2 9 0 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 354, 365, 372; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 411, 437, 441, 444; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 30, 110, 144f.;G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 1 5 7 - 1 6 3 ; C . M . Batlle, Die »Adhortationes sanctorum patrum«, S. 91f., Nr. 77, S. 139; R. Bauerreiß, StMOSB. 60 (1946) S. 4 2 6 - 4 3 8 ; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 8, Nr. 11;BHM., Nr. 623; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 83f., Nr. 155; B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 25; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 272, Nr. 3330; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 24, 91; B. Bischoff, Paläographie, S. 129; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 1 8 - 2 2 ; II, S. 197f., 268f.; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 49f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 22f., Nr. 191; Cimelia Monacensia, S. 13, Nr. 6; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 389; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 8, 1 1 - 2 8 , 4 1 - 5 8 ; C. Edwards, MJE. 53 (1984) S. 2 6 3 - 2 7 8 ; C.W. Edwards, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 295f., 298f.; C. Edwards - J. Kiff-Hooper, in: 'mit regulu bithuungan', S. 9 4 - 1 2 1 ; G. Eis, Altdeutsche Handschriften, S. 24; V.H. Elbern, Das erste Jahrtausend, Tafelband, S. 59, Nr. 265; H. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 15*f.; E. Frey, HSp. 105 (1992) S. 145; M. Gebhardt, in: Septuaginta quinque, S. 1 1 1 - 1 1 6 , 1 2 1 - 1 3 6 ; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 55, Tafel 64; K. Grinda, BNF. NF. 9 (1974) S. 311; S. Groseclose - B.O. Murdoch, Die althochdeutschen poetischen Denkmäler, S. 45 - 4 8 ; B. Hernad, in: Lebendiges Büchererbe, S. 120; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 62f.; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 87, 102; J.A. Huisman, in: Althochdeutsch, I, S. 6 2 5 - 6 3 6 ; H. Karas, BFB. 9 (1981) S. 177; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311,S. 134; C. von Kraus, Die Handschrift des Wessobrunner Gebets, S. 5 - 2 1 ; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 36, 88f., lOlf. und passim; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 369; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 500f., 503, 505, 507; F. Mütherich, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 52; F. Mütherich, in: Roma e l'eta carolingia, S. 85; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 11; I. Schäfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 228f.; U. Schnall, PBB. 96 (Tübingen 1974) S. 3 5 8 - 3 6 1 ; H. Schreckenberg, Christliche Adversus-JudaeosBilder, S. 42; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 39; E. Schulz-Flügel, Tyrannius Rufmus. Historia Monachorum, S. 97; U. Schwab, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 93; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet; U. Schwab, in: Theodisca, S. 222; U. Schwab, weniger wäre, S. 3 4 9 - 3 8 4 ; E. Seebold, in: Theodisca, S. 31; 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 182f.; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 244; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 286f., 291, 194; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschenSprachdenkmäler, S. 17; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 285; H. Tiefenbach, in: Ο doskonalosci, I, S. 3 6 1 - 3 6 3 ; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 243; H. Unger, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 310; N. Wagner, in: Althochdeutsch, I, S. 5 0 8 - 5 1 2 ; G.A. Waldman, BNF. NF. 13 (1978) S. 299; G.A. Waldman, Scriptorium 32 (1978) S. 249f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; Ch.D. Wright, The Irish Tradition in Old English Literature, S. 66, 6 8 - 7 0 , 7 5 , 7 7 ; Ch.D. Wright, in: Irland und die Christenheit, S. 136, 139; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 69; Zwölf Jahrhunderte Literatur in Bayern, S. 37f.; StSG.

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IV, S. 575f., Nr. 459. - Abbildung von f. 16r bei A. Angenendt, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, II, S. 429; Abbildung mehrerer Zeichnungen bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 3 1 9 - 3 3 6 , S. 9 2 - 9 4 ; Faksimile bei A. von Eckard, [Faksimileausgabe München, BSB. Clm 22053, München 1922]; Abbildung von f. 6 5 v - 6 6 r , lOv, 2r, lOr, 14v, 16r bei C. Edwards, The Beginnings of German Literature, Abb. 1 - 6 , S. 10, 3 6 - 4 0 ; Abbildung von f. 65v bei C.W. Edwards, in: German Writers and Works, S. 297; Abbildung von f. 65v, 66r, 2r, lOv, 14v, 16r, 18v, 19r, 66v bei C. Edwards - J. Kiff-Hooper, S. 96f., 1 0 0 - 1 0 5 , 113; Abbildung von f. 65v bei G. Eis, S. 25; Abbildung vom Wessobrunner Gebet bei V.H. Elbern, Abb. 265; Abbildung von f. 56v, 66r bei M. Enneccerus, Die ältesten deutschen Sprach—Denkmäler, Tafel 9f.; Abbildung von f. 65v, 66r bei H. Fischer, Tafel 14, bei E. Petzet - O. Glauning, Deutsche Schrifttafeln des IX. bis XVI. Jahrhunderts, I, Tafel 1, bei R. Schützeichel, S. 340f., und in 794 — Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 183; Abbildung von f. 16r—ν bei A. Goldschmidt, Tafel 6 4 a - b ; Abbildung von f. 2r bei K. Holter, Abb. 58; Abbildung einer Miniatur auf f. 16 bei H. Schreckenberg, Abb. 6, S. 42; Abbildung von f. 63r, 62v, 99v, 3 6 v - 4 0 a r , 4 3 v - 4 6 r , 5 1 v - 5 4 r , 5 6 v - 5 8 r , 6 4 v - 6 5 r bei U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, Abb. 1 - 3 , S. 4f., 10, 81, 82, 85, 87, 89, 97, 99, 101, 103, 1 0 5 - 1 0 7 , 109; Abbildung einer Seite bei U. Schwab, in: Theodisca, Abb. 6, S. 257; Abbildung des Wessobrunner Gebets bei H. Unger, Abb. 266, S. 243.

Glossen Zahl und Art: 45 im fortlaufenden Text stehende Glossen. - Textglossar: 5 (f. 58r-59r) Glossen zu einer Schrift (aus Isidor von Sevilla, Etymologiae geschöpft). - Sachglossare: 32 Glossen (f. 6 0 v - 6 3 r ) zu Provinz-, Völkerschafts- und Städtebezeichnungen; 1 Glosse (f. 63r) zu den Septem artes liberales; 2 Glossen (f. 64r) zu Maßbezeichnungen; 5 Glossen (f. 84r) zu De bestiis animantibus; Glossen auf f. 61v sowie f. 62v in abgesetzten Zeilen geschrieben, ansonsten im fortlaufenden Text. Zeit und Ort: Glossen mit dem lateinischen Text wohl im 1. oder 2. Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts niedergeschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nachG. Baesecke, S. 260; R. Kögel, S. 523; H. Naumann - W. Betz, S. 28; H. Reutercrona, S. 57; J. Schatz, S. 6). Edition: StSG. II, S. 341 (Nr. DCCX); III, S. 610 (Nr. MLXXI); IV, S. 225 (Nr. MCCII), S. 312 (Nr. DXXXVI"), S. 339 (Nr. DCCXXXVIII"); diplomatischer Abdruck der glossierten Seiten bei G.A. Waldman, BNF. NF. 13 (1978) S. 2 6 2 - 2 6 6 ; 36 Glossen bei C. Edwards - J. Kiff-Hooper, in: 'mit regulu bithuungan', S. 121. Literatur: StSG. IV, S. 575f., Nr. 459; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 62; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 45; G. Baesecke, Heinere Schriften, S. 289, 291; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 356; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 437; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 134; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 74; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 295; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 11; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 390; C. Edwards - J. Kiff-Hooper, in: 'mit regulu bithuungan', S. 107, 109, 116, 118, 121; J.A.

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Huisman, in: Althochdeutsch, I, S. 63If.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 523; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 150; J. Miedel, BGSch. 52 (1916) S. 264ff.; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 11; Η. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 28; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 168; I. Reiffenstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1336; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 57; H. Rosenfeld, in: Althochdeutsch, II, S. 1313; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 6; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 139; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 92; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 3 — 5; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 177, 288; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 311; N. Wagner, in: Althochdeutsch, I, S. 5 1 2 - 5 3 1 ; G.A. Waldman, BNF. NF. 13 (1978) S. 2 6 6 - 3 0 5 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 322; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 69.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 0 5 6 s. NR. 710k

6 8 1 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 2 0 1 StSG. 460 Α Abbildung f. 24 lr Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 273 Blätter sowie ein kleineres zusätzliches Blatt hinten; f. 251 unten, f. 252 und 253 jeweils oben beschnitten; f. 256 bis auf einen einspaltigen Streifen weggeschnitten; 50,0 χ 33,0 cm; Zählung von 1 bis 272 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt hinten nachträglich als 273 gezählt; zwischen f. 7 und 8 sowie f. 192 und 193 je ein Blatt bei der Zählung übergangen; f. 50 fehlt; nach den Lagenbezeichnungen Codex ursprünglich mit f. 4 beginnend; die ersten 3 Blätter später vorgesetzt; Einband 1971 restauriert; dicke Holzdeckel; Einbandrücken bis zur Hälfte der Deckel mit hellem Leder überzogen. — Einrichtung: Schriftspiegel 38,0 χ 25,0 cm; vierspaltig (f. 223r siebenspaltig; f. 223v-235r achtspaltig; f. 235v einspaltig; f. 271v dreispaltig); 57 Zeilen; einige verzierte Initialen in roter Tinte; zahlreiche einfache kleine Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Schreibern, die dem 12. Jahrhundert, und zwar der Zeit vor 1165, angehören; f. 2 7 1 r b - c Kursive des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federprobe; f. lv—2r chronologische Notizen; f. 2v —3v Bibliothekskatalog des Klosters Windberg; f. 4ra-185rc 1. Salomonisches Glossar; f. 185rc—223ra 2. Salomonisches Glossar; f. 223rb-235va Pseudo-Dosithe-

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os, Griechisch—lateinische Vokabulare; f. 236ra-251rd Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 251rd—255rc Prologe zu den biblischen Büchern; f. 255rc-255rd Verzeichnis von Gerätschaften und den Gliedern des Menschen; f. 255rd-255vd Nachtrag zu den Salomonischen Glossaren (mit Quellenangabe); f. 255vd-256r alphabetisches Vokabular; Kirchengerätebezeichnungen; f. 256v leer; f. 257ra-271rb Gerhoch von Reichersberg, Päpstliche Bullen und Briefe den zweiten Kreuzzug betreffend; f. 271rb-c Augustinus, Werke (Exzerpte); f. 271rd leer; f. 271va-b Urkunde von 1178 Windberg betreffend; f. 27Ivb— c theologische Notizen; f. 271vd leer; f. 272r—ν Federproben. Geschichte: Codex nach einem Eintrag auf der Rückseite des später vorgesetzten 3. Blattes im März 1165 auf Anordnung des Abtes Gebehard (1146 -1192) im Prämonstratenserkloster Windberg fertiggestellt; f. 4ra-223ra bis 1160 und 1165 entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue CodicumLatinorumBibliothecaeRegiae Monacensis, II, 4, S. 28f., Nr. 233; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 42; E. Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 389; S. Gwara, RHT. 27 (1997) S. 253; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 105; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 420f.; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, 101 f., Nr. 158, S. 61; I. Koppe, in: Das Wort in Text und Wörterbuch, S. 149; K. Matzel, Die Bibelglossen des Clm 22201, S. 3 und passim; Κ. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 450, 453; B. Meineke, Basler Fragment, S. 114; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 274; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 28f., 34; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 160; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 155; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7584; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 5 7 6 - 5 7 8 , Nr. 460. - Abbildung von Initialen auf f. 4r, 55v, 144v, 222v bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 3 2 9 - 3 3 2 , S. 107.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 4800 Glossen (f. 4r-251r). - Sachglossare: fast 1400 Glossen (f. 4r-222rd, 225va-c) im 1. und 2. Salomonischen Glossar [hinzu kommt eine relativ hohe Zahl von noch nicht edierten Glossen, die B. Meineke entdeckt hat]; Glossen vorrangig interlinear eingetragen, zum Teil aber auch im fortlaufenden Glossarkontext stehend; einige Glossen nachgetragen; 3 Interlinearglossen [f. 229rd (2 Glossen), 231rd] zu Pseudo-Dositheos, Griechisch-lateinische Vokabulare. - Textglossar: etwa 3400 Glossen (f. 236ra-251rd) in dem Bibelglossar der Familie M; davon 71 Glossen (f. 236r—237r) zu Genesis; 69 Glossen (f. 237v-238r) zu Exodus; 80 Glossen (f. 238r) zu Leviticus; 48 Glossen (f. 238r) zu Numeri; 50 Glossen (f. 2 3 8 r v) zu Deuteronomium; 35 Glossen (f. 238v) zu Josue; 36 Glossen (f. 238v) zu Richter; 6 Glossen (f. 238v) zu Ruth; 129 Glossen (f. 239v-239r) zu 1.

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Samuel; 82 Glossen (f. 239r) zu 2. Samuel; 119 Glossen (f. 2 3 9 r - v ) zu 1. Könige; 76 Glossen (f. 239v) zu 2. Könige; 34 Glossen (f. 239v) zu 1. Paralipomenon; 48 Glossen (f. 239v-240r) zu 2. Paralipomenon; 339 Glossen (f. 240r—v) zu Isaias; 147 Glossen (f. 240v) zu Jeremias; 10 Glossen (f. 240v) zu den Klageliedern; 179 Glossen (f. 240v-241r) zu Ezechiel; 146 Glossen (f. 24lr) zu Daniel; 25 Glossen (f. 24lr) zu Osee; 23 Glossen (f. 24lr) zu Joel; 37 Glossen (f. 241r) zu Amos; 1 Glosse (f. 241r) zu Abdias; 14 Glossen (f. 24lr) zu Jonas; 11 Glossen (f. 2 4 1 r - v ) zu Michäas; 10 Glossen (f. 241v) zu Nahum; 5 Glossen (f. 24 lv) zu Habakuk; 10 Glossen (f. 24 lv) zu Sophonias; 7 Glossen (f. 24lv) zu Aggäus; 8 Glossen (f. 24lv) zu Zacharias; 10 Glossen (f. 24lv) zu Malachias; 165 Glossen (f. 244v-245r) zu Job; 106 Glossen (f. 245r) zu Psalmen; 7 Glossen (f. 245r) zu Isaias; 1 Glosse (f. 245r) zu 1. Samuel; 2 Glossen (f. 245r) zu Habakuk; 4 Glossen (f. 245r) zu Deuteronomium; 29 Glossen (f. 2 4 5 r - v ) zu Sprüche; 13 Glossen (f. 245v) zu Ecclesiastes; 19 Glossen (f. 245v) zu Hoheslied; 35 Glossen (f. 245v) zu Weisheit; 320 Glossen (f. 245v-246r) zu Ecclesiasticus; 58 Glossen (f. 2 4 6 r - v ) zu Tobias; 63 Glossen (f. 246v) zu Judith; 12 Glossen (f. 246v) zu Esdras; 9 Glossen (f. 246v) zu Ezechiel; 58 Glossen (f. 246v) zu Esther; 102 Glossen (f. 246v-247r) zu 1. Makkabäer; 177 Glossen (f. 247r) zu 2. Makkabäer; 228 Glossen (f. 247r-248r) zu Apostelgeschichte; 39 Glossen (f. 248r) zu Jakobusbrief; 20 Glossen (f. 248r) zu 1. Petrusbrief; 16 Glossen (f. 248r) zu 2. Petrusbrief; 8 Glossen (f. 248r) zu 1. Johannesbrief; 3 Glossen (f. 248r) zu 2. Johannesbrief; 5 Glossen (f. 248r) zu 3. Johannesbrief; 7 Glossen (f. 248r) zu Judasbrief; 29 Glossen (f. 248r) zu Apokalypse; 4 Glossen (f. 250r) zu Römerbrief; 6 Glossen (f. 250r) zu 1. Korintherbrief; 3 Glossen (f. 250v) zu Epheserbrief; 1 Glosse (f. 250v) zu Philipperbrief; 2 Glossen (f. 25lr) zu 1. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 25lr) zu 2. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 25lr) zu Philemonbrief; 3 Glossen (f. 25lr) zu Hebräerbrief; Glossen fast ausnahmslos interlinear stehend. Zeit und Ort: Glossen von unterschiedlichen Händen aus dem 12. Jahrhundert bis spätestens März des Jahres 1165 eingetragen; 4 Glossen zu den Salomonischen Glossaren im 15. Jahrhundert ergänzt. Sprachgeographische Einordnung: Salomonische Glossen und Bibelglossen bair.-mfrk. (nach R. Bergmann, S. 306-309); Salomonische Glossen bair. (nach Th. Frings, S. 181; H. Reutercrona, S. 14); Bibelglossen bair.-mfrk. (nach K. Matzel, S. 172; G. Müller - Th. Frings, II, S. 400); bair. (nach G. Baesecke, S. 255; Th. Frings - G. Müller, S. 121; H. Garke, S. 66; H. Götz, PBB. 77, S. 243; G. Müller - Th. Frings, S. 123; E. Rooth, S. 45); bair. mit Beziehungen zum Nd. (nach H. Götz, PBB. 81, S. 208); obd. mit md. Lautungen (nach H. de Boor, S. 79f.); obd. (nach M.H. Jellinek, S. 269); Glossen allgemein bair. (nach F. Simmler, S. 31).

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Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 89, Z. 17, S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 7 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 20, S. 406 (Nr. CVI), S. 4 1 6 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 92, Z. 40, S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI) - Nachtrag bei StSG: V, S. 94, Z. 7, S. 527f., 539 (Nr. CCXXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 7, S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 95, Z. 4, S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 95, Z. 17f., S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 96, Z. 36, S. 6 6 6 - 6 6 8 (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 675 (Nr. CCCXXXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 697706 (Nr. CCCLXIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 97, Z. 29f., S. 7 4 1 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 757 (Nr. CCCCI), S. 762 (Nr. CCCCXI), S. 770 (Nr. CCCCXXXI), S. 772 (Nr. CCCCXXXVII), S. 776 (Nr. CCCCXLIX), S. 778 (Nr. CCCCLIV), S. 780 (Nr. CCCCLX), S. 782 (Nr. CCCCLXIII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC); IV, S. 1 (Nr. MCLXVIII), S. 2 7 - 1 2 3 (Nr. MCLXXVa); Berichtigung einer Glosse bei B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 33, Anm. 78; eine Edition der von B. Meineke darüber hinaus gefundenen Glossen ist in Vorbereitung. Literatur: StSG. IV, S. 577, Nr. 460; V, S. 4 0 8 - 4 7 2 ; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 324; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 3 0 4 - 3 0 9 ; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 97f., 104, 106f., 112, 117, 120; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 79f.; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 19, 41, 48, 5 1 - 5 5 ; M. Chappell, MLR. 82 (1987) S. 378; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 42; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 197; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΙΠ), S. 182; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7, 19; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1961) S. 181; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 121; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 66; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f., 1 6 - 1 9 ; M. Gebhardt, in: Septuaginta quinque, S. 115; S. Glauch, Die Martia-

1290

München

nus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 488; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 81 (Halle 1959) S. 208; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 140, 144f.; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 69—72 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 402; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 55; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4 und passim; Ν. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164, 169; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 105; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 140, 180, 192, 218; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 110, 119; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 208 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Μ.Η. Jellinek, PBB. 15 (1891) S. 269; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 199, 201, 203, 205, 209; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20, 25 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 389, 400, 402; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 57f. und passim; I. Köppe, in: Das Wort in Text und Wörterbuch, S. 149, 154; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 174; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33, 48, 51, 55f.; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; K. Matzel, Die Bibelglossendes Clm 22201; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 450f., 454, 459; K. Matzel, PBB. 85 (Tübingen 1963) S. 1 8 - 3 4 ; K. Matzel, RhVB. 38 (1974) S. 451; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 15, 21, 33, 47, 54; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39, 42 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 105-108, 114f. und passim; Β. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 222; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 61 - 6 3 , 8 4 - 8 7 ; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 164; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 21f., 31; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 208f., 226; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 61; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 80, 8 8 - 9 0 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 123, 400; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 87, 92, 101; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 144; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; A. Quak, in: Althochdeutsch, I, S. 576—585; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 14; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 45; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 23, 30, 4 8 - 5 1 und passim; Β. Ryba, StR. 13 (1974) S. 21f.; O.B. Schlutter, ZDW. 13 (1911 — 1912) S. 327; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 34; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 271; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 195; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 106; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 43; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 497, 505, 509; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 159f.; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 105; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4, 6 und passim; Κ. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 329, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 99; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 113; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 220; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 155; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 337, 746; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 15 (1980) S. 71; H.

München

1291

Tiefenbach, BNF. NF. 26 (1991) S. 460; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 185f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 82; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 317; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657, 660, 663, 666; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 106, 163f. und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 243, 248, 250 und passim; Η. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 26, 36f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 280; N.R. Wolf, in: Deutsche Sprachgeschichte, S. 427.

682

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 2 1 3

StSG. 461

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 164 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 31,5 χ 21,7/22,0 cm; mit graubraunem Leder überzogene Holzdeckel; Wurmfraß; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Wind. 13. auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 14,8 cm; einspaltig; 3 3 - 3 4 Zeilen; Überschriften zum Teil in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; f. 2v Initiale C in den Farben blau, rot, ockergelb. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Gedichte; f. 2r leer; f. 2 v - 1 6 3 r b Homilien; f. 1 6 3 r b - v Versus de volucribus, bestiis, arboribus; f. 163v Distichon; Hexameter; f. 164r Visio Hiltegardis; f. 1 6 4 r - 1 6 4 ν Erzbischof Adalbert von Salzburg, Brief an das Kardinalskollegium von 1186. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wohl im Prämonstratenserkloster Windberg entstanden, worauf auch die vorgängige Signatur weist; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 30, Nr. 244; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 401; StSG. IV, S. 578, Nr. 461.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 95 Interlinearglossen (f. 1 6 3 r b - v ) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus; Glossen wohl von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar wohl im 12. Jahrhundert in Windberg eingetragen.

1292

München

Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 31); obd. (nach H. Reutercrona, S. 66). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 2 2 , 2 4 - 4 1 , 43, 45 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 578, Nr. 461; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 66; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 313-316.

6 8 3 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 2 5 8 StSG. 462 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 111 Blätter sowie je ein Papierblatt und ein Pergamentblatt vorne und hinten; 23,5 χ 16,2 cm; moderner brauner Pappeinband aus dem Jahre 1924, der über den Einbandrücken hinweg mit Leinen überzogen ist; vorgängige Signatur Wind.58. auf einem Papierschild auf der Rückseite des Pergamentvorsatzblattes; vorgängige Signatur Kr.344 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,2 χ 11,5 cm; zweispaltig; 44 Zeilen; rankenverzierte Initiale Ρ auf f. lv; Überschriften in roter Tinte, zum Teil in Majuskeln; zahlreiche einfache Initialen in roter Tinte. - Schrift: späte karolingische Minuskel des 12. Jahrhunderts von mehreren Händen. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l v a - 2 r a Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; f. 2ra—14va Matthäus-Evangelium; f. 14va-14vb Schrift über die Bedeutung des Heiligen Kreuzes; f. 15r leer; f. 15va-106va Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium (mit vorausgestelltem Kapitelverzeichnis); f. 106vb Schrift über Maria Magdalena und über die Erscheinungen Christi nach seiner Auferstehung; f. 107ra- 107rb Hieronymus, Adversus Helvidium (Exzerpte); f. 1 0 7 r b - l l l r b Bibelglossar der Handschriftenfamilie M: Glossen zu Evangelien und Psalmen; f. l l l v leer. Geschichte: Codex der Schrift und einem Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. lr nach unter Abt Gebehard (t 1191) in dem Prämonstratenserkloster Windberg entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 34, Nr. 279; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 2604; V, Nr. 8318; VI, Nr. 9978-9982; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires,

München

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S. 135; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 579f., Nr. 462; V, S. 108-407.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Insgesamt 119 Glossen (f. 1 0 7 r - l l l r ) zu dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 23 Glossen (f. 107r-108v) zu Matthäus-Evangelium; 2 (f. 108v) zu Markus-Evangelium; 7 (f. 1 0 8 v 109r) zu Lukas—Evangelium; 9 (f. 109r—v) zu Johannes—Evangelium; 78 (f. 109v— l l l r ) zu den Psalmen; Glossen von der Texthand eingetragen; vorrangig interlinear, vereinzelt im Kontext stehend. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar wohl im 12. Jahrhundert in Windberg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 66; H. Reutercrona, S. 91; F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. I, S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 720f. (Nr. CCCLXX) Nachtrag bei StSG. V, S. 97, Z. 40f., S. 724 (Nr. CCCLXXVII), S. 726 (Nr. CCCLXXXI), S. 739 (Nr. CCCLXXXIX); IV, S. 579, Z. 5f. Literatur: StSG. IV, S. 578f., Nr. 462; V, S. 108-407; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 324; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 66; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 15; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 97, 129; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 159; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; E. Meineke, Saint—Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 330; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 91; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 280.

6 8 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 2 7 2 StSG. 463 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 6 Teilen des 11. bis 13. Jahrhunderts; Teil 1: f. 1 - 5 0 ; Teil 2: f. 5 1 - 8 0 ; Teil 3: f. 8 1 - 1 0 6 ; Teil 4: f. 1 0 7 - 1 1 6 ; Teil 5: f. 1 1 7 - 1 2 2 ; Teil 6: f. 1 2 3 - 1 5 2 ; Pergament; 152 Blätter sowie 3 ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 20,5 χ 15,0 cm; Zählung von 1 bis 152 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzlich eine damit übereinstimmende mittelalterliche Zählung auf den Seiten 1 - 8 6 ,

1294

München

94, 99, 1 0 8 - 1 1 6 ; Einband im Jahre 1913 erneuert; heute dicke blaue Pappdeckel, die über den Rücken mit hellbraunem Leder überzogen sind; von E. Steinmeyer angegebene vorgängige Signatur Windberg 72 nicht erhalten. Einrichtung: Schriftspiegel in den einzelnen Teilen variierend; einspaltig; Zeilenzahl in den einzelnen Teilen unterschiedlich zwischen 22 und 57 Zeilen; in Teil 2 31 Zeilen; Überschriften in roter Tinte; mehrere schlichte Initialen in roter Tinte — Schrift: Codex von mehreren Händen aus verschiedenen Jahrhunderten geschrieben; glossierter Teil 2 von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts in karolingischer Minuskel. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; f. lv —18v Bernhard von Clairvaux, De diligendo Deo; f. 1 8 v - 3 9 r Bernhard von Clairvaux, De praecepto et dispensatione; f. 39r—50v Bernhard von Clairvaux, Sermo exhortatorius ad milites templi; f. 51r leer; f. 51v—74v Petrus Damiani, Liber gratissimus; f. 75r — 80v Passion des heiligen Georg; f. 81r —85r Sentenzen des heiligen Hieronymus; f. 85r Notizen über Caritas und superbia\ f. 85v Verse über die Passion Christi; f. 86r— 105v Exzerpte aus Ambrosius, Anselm von Canterbury, Augustinus, Beda, Gregor der Große, Haimo von Auxerre, Isidor von Sevilla; f. 106, f. 107r—116v Exzerptensammlung (mit Notizen über die Erbsünde beginnend); f. 117r—122v Gratian, Dekret (Exzerpte); f. 122v deutsche Erklärung des Vaterunsers (unvollständig, da das ursprünglich folgende Blatt weggeschnitten ist); f. 123r—152v Cicero, De officiis (III). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten möglicherweise in dem Prämonstratenserkloster Windberg entstanden; Teil 2 im 11./12. Jahrhundert, Teil 1 und Teil 4 und 5 im 12. Jahrhundert, Teil 3 im 12./13. Jahrhundert und Teil 6 im 13. Jahrhundert; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum LatinorumBibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 35f., Nr. 294; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 260; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 52, 59, Nr. 80; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 404; D.O. Lottin, Psychologie et morale aux XIF et ΧΙΙΓ siecles, V, S. 221-223 und passim; Β. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 42; H. Weisweiler, Das Schrifttum der Schule Anselms von Laon und Wilhelms von Champeaux, S. 80f. und passim; StSG. IV, S. 579f., Nr. 463.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Interlinearglossen [f. 75v (2 Glossen), 76v, 78v, 79r] zur Passion des heiligen Georg; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen kurz nach Niederschrift des Textes von der Texthand im 11./12. Jahrhundert möglicherweise in Windberg eingetragen.

München

Sprachgeographische

1295

Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 92).

Edition: StSG. II, S. 744 (Nr. DCCCCII). Literatur: StSG. IV, S. 579f., Nr. 463; D.O. Lottin, Psychologie et morale aux ΧΙΓ et XIIP siecles, V, S. 2 2 4 - 2 2 7 u n d passim; Η. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 92; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644.

6 8 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 2 3 0 7 StSG. 464 Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 0 ; Teil 2: f. 6 1 - 1 4 2 ; Teil 3: f. 143-151; Teil 4: f. 152-186; Teil 5: f. 187-195; Pergament; 195 Blätter und ein zusätzliches Blatt vorne; 18,0/19,0 χ 13,0/13,4 cm; Zählung von 1 bis 195 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit einer Feder eingetragen; zusätzlich Zählung von moderner Hand von f. 1 - 5 0 jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite mit einem Bleistift eingetragen; weißer Ledereinband mit einer nach vorne greifenden Schließe; Einband im Jahre 1960 restauriert; vorgängige Signatur Windb. 107 auf dem Vorsatzblatt mit einer Feder eingetragen. - Einrichtung: Teil 1 Schriftspiegel 14,3 χ 9,6 cm; einspaltig; 24 Zeilen; mehrere schlichte Initialen in roter Tinte; Überschriften vereinzelt in Majuskeln; von f. 6 1 r - 8 5 v häufig rubrizierte Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel; Teil 1 fast ganz von Froumund von Tegernsee um das Jahr 1000 in einer schnellen, ungleichmäßig erscheinenden Schrift geschrieben (nach Ch.E. Eder, S. 50); f. 61r in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts von einem Tegernseer Kalligraphen geschrieben; Teil 2 von verschiedenen Händen des 12. Jahrhunderts geschrieben; Teil 3 um das Jahr 1000 von einer zierlichen Hand geschrieben, deren Buchstabenformen denjenigen Froumunds ähnlich sind; Teil 4 die ersten 6 Zeilen von einer sehr gewandten Hand, möglicherweise der eines Lehrers, aus dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts; alles folgende von mehr als sechs Schülerhänden. Inhalt: f. l r - 3 v Prolog zur Bibel, Genesis; f. 3v—42v Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 4 3 r - 6 0 v Kommentar zur Bibel, Exodus; f. 61r Lektionar (Fragment); f. 6 2 r - 1 4 2 r Sentenzen der Kirchenväter; f. 142v leer; f. 143r—151v Glossen zu Sedulius; f. 152r—187v grammatische Schriften (Exzerpte, u.a. aus Marius Victorinus, De ratione metrorum; De finalibus litteris; Mallius Theodoras, De metris); f. 188r-195v astronomische Schriften. Geschichte: Einzelne Teile des Codex zu verschiedenen Zeiten entstanden; Teil 1 und 3 um das Jahr 1000, Teil 4 im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts,

1296

München

Teil 2 im 12. Jahrhundert; Teil 1 fast durchgehend von Froumund von Tegernsee geschrieben; Teil 2 stammt von einer ähnlichen Hand; es ist jedoch unsicher, ob der Text in der Benediktinerabtei Tegernsee geschrieben wurde; später befand sich der Codex im Prämonstratenserkloster Windberg; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: C. Albarello, Aevum71 (1997) S. 236; A. Borst, DA. 40 (1984) S. 415, 417, 449; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 41f., Nr. 327; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 65; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 25, 36, 50f., Nr. 21a, S. 125, Nr. 119a; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 52; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 166; Ch.E. Ineichen-Eder, in: 2 VL. II, Sp. 980; C. Jeudy, in: Scire litteras, S. 225; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 404; D.O. Lottin, Psychologie et morale aux ΧΙΓ et XIIF siecles, V, S. 296, 374 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 117; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 158; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7194; VI, Nr. 9983-9984; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; H. Weisweiler, Das Schrifttum der Schule Anselms von Laon und Wilhelms von Champeaux, S. 17f. und passim; StSG. IV, S. 580, Nr. 464; V, S. 108-407.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentaren: 30 Glossen (f. l r - 4 6 r ) zu den Kommentaren zur Bibel, Genesis und Exodus; davon 28 interlinear und 2 im fortlaufenden Kommentartext stehend; einige Glossen möglicherweise von der Texthand, also der Hand Froumunds von Tegernsee. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich um das Jahr 1000 von Froumund von Tegernsee geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 0 7 (Nr. VIII), S. 326 (Nr. XXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 580, Nr. 464; V, S. 108-407; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 183; D.O. Lottin, Psychologie et morale aux XIIe et XIII" siecles, S. 182f., 375—377 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 117f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169.

6 8 6 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 3 4 5 0 StSG. 724 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 122 Blätter; f. 116 eingeheftetes kleineres Blatt (7,0 χ 9,5 cm); 13,5 χ 9,5 cm; restaurierter heller Ledereinband; 1 Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 10,5 χ 8,0/8,5 cm; einspaltig; 21

München

1297

Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialmajuskeln. - Schrift: 12. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - v Gebetbuch (Fragment); f. 2 r - 1 2 2 v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 116r leer; f. 116v Schrift. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; f. 1 stammt aus einem Gebetbuch des 11. Jahrhunderts; die Handschrift befand sich im Prämonstratenserkloster Windberg; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 41; Catalogus Codicum Latinorum BibliothecaeRegiae Monacensis, II, 4, S. 70, Nr. 710; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 371; StSG. V, S. 71, Nr. 724.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 6 Interlinearglossen [f. 6r, 9r, 18v, 112v (3 Glossen)] zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach F. Simmler, S. 31).

Edition: StSG. V, S. 26 (Nr. DCLVII e ). Literatur: StSG. V, S. 71, Nr. 724; F. Simmler, Die westgermanischenKonsonantengemination, S. 31.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 3 4 7 7 s. N R . 710h

6 8 7 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 3 4 8 0 StSG. 465 Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 63 Blätter; 16,5/17,0 χ 11,5 cm; neuzeitlicher dunkler Pappeinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 11,0 χ 8,0 cm; einspaltig; meist 18 Zeilen. - Schrift: 12. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 6 3 v Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude (1, 274 - 5 , 552; 6, 177-661). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden.

München

1298

Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 73, Nr. 735; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 371; P. Ruf, in; 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 27, 108; StSG. IV, S. 580, Nr. 465.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 40r) zu Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude; sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 4 (Nr. DIVa). Literatur: StSG. IV, S. 580, Nr. 465.

688

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 3 4 8 6

StSG. 466

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 ; Teil 2: f. 3 - 2 8 ; Pergament; 28 Blätter; 27,5 χ 19,5 cm; am Rücken beschädigter bräunlicher Pappeinband. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 24,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 33 Zeilen; Überschriften in Capitalis. - Schrift: Teil 1 Minuskel des 10., Teil 2 des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 v Macrobius, Kommentar zu Cicero, Somnium Scipionis (II; Fragment); f. 3r Prolog zu Aldhelm, Aenigmata; f. 3v Beda, Historia ecclesiastica gentis Anglorum (Exzerpt); f. 3 v - 2 8 v Aldhelm, De laudibus virginum (unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten entstanden, Teil 1 im 10., Teil 2 im 11. Jahrhundert. Literatur: G. Baesecke, Der VocabulariusSti. Galli, S. 62; B.C. Barker-Benfield, in: Textsand Transmission, S. 225, 228; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 73, Nr. 738; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 434; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 421; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 109; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 3f., 3 2 - 3 4 und passim; Ν. Porter Stork, Through a Gloss Darkly, S. 12, 18f., 26; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 116; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, 5. 299, 305f. und passim; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 176f., 188; StSG. IV, S. 580f., Nr. 466.

München

1299

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 185 Glossen (f. 3r—22r) zu Aldhelm, De laudibus virginum; 12 Glossen marginal stehend, alle weiteren interlinear; Aldhelm durchgehend lateinisch interlinear glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 100); bair. (nach H. Garke, S. 62; F. Simmler, S. 29); ofrk.-bair. (nach H. Reutercrona, S. 11, 125); frk. (nach J. Franck - R. Schützeichel, S. 7; G. Müller - Th. Frings, S. 143). Edition: StSG. II, S. 1 8 - 2 0 (Nr. DXVP). Literatur: StSG. IV, S. 580f., Nr. 466; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 80; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 41; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 10 If.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 140; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 82, 369, 373, 421; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 288; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 179; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 48; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 3 2 - 3 4 u n d passim; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 143; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; N. Porter Stork, Through a Gloss Darkly, S. 19; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 42, 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11, 125; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 116 — 142; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 299, 305, 308, 312; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 176, 179 — 181 und passim; Κ. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 142; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 19f., 39.

6 8 9 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 3 4 9 6 StSG. 467 A Abbildung f. 9v

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 11 Blätter; 31,5 χ 21,0 cm; neuzeitlicher brauner Pappeinband. - Einrichtung; Schriftspiegel 23,0 χ 16,0 cm; zweispaltig; 33 Zeilen; im Glossar rote, über 2 Zeilen gehende Initialen am Anfang jedes neuen Buchstabens. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts.

1300

München

Inhalt: f. lra—9rb Salomonische Glossare; f. 9 r b - v b Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. lOra—llrb Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; f. llrb Macer Floridus, De viribus herbarum (Exzerpt); f. llva—vb Anweisung zum Briefeschreiben; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: Catalogus CodicumLatinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 73f., Nr. 743; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 10; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31 und passim; Β. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 227; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; F.J. Worstbrock - M. Klaes - J. Lütten, Repertorium der Artes Dictandi des Mittelalters, I, S. 159; StSG IV, S. 581, Nr. 467.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 613 Glossen. - Sachglossare: 427 im fortlaufenden Text der Glossare stehende Glossen (f. lra—9ra) in den etwa 1100 Zeilen umfassenden Salomonischen Glossaren. — Textglossierung: 6 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 9ra—vb) zu Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte). - Sachglossar in Merkversanordnung: 179 Interlinearglossen (f. lOra—llvb) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; Versus in Halbversen pro Zeile eingetragen; Hexameter-Anfänge in roter Farbe; mit freigelassenen Zeilen für die deutschen Interlinearglossen. — Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. llrb) zu Macer Floridus, De viribus herbarum. Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Versusglossen bair. (nach H. Reutercrona, S. 15); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182); Glossen in den Salomonischen Glossaren obd. (nach E.Sch. Firchow — W. Winter, S. 10; H. Reutercrona, S. 43); Glossen bair. (nach F. Simmler, S. 31). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 6 (Nr. DCCCCXXXIV); IV, S. 1 6 6 - 1 7 3 (Nr. MCLXXV d ), S. 581, Nr. 467. Literatur: StSG. IV, S. 581, Nr. 467; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 324; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 281; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 52f.; E.Sch. Firchow — W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 10; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 15; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 122, 186; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 62f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 297; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 199; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 281, 369; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 17, 19, 45; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 57; B. Meineke, Basler Fragment, S. 167; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 142, 167; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 227; E. Meineke, Bernstein im

München

1301

Althochdeutschen, S. 66; E. Meineke, in: 2RGA. X, S. 117, 119; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; Ε. Neuß, Studien zu den althochdeutschenTierbezeichnungen, S. 106f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15, 43; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 76; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 497f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 4 und passim; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 643; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 666; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 248, 257; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 313-316.

6 9 0 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 3 5 7 7 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 146 Blätter; 17,0 χ 12,5 cm; heller Ledereinband mit Linienverzierung; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,0 χ 9,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialmajuskeln. - Schrift: Minuskel des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift; darin: f. 13v-16r Alphabeta varia; f. 82r-146v Persius, Satiren und Scholien. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert entstanden. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 77, Nr. 783; Catalogue Translationum et Commentariorum, III, S. 215, 217f.; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 115; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 86; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 294; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 104; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 203; III, 2, S. 107; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 53; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 63, Nr. 300; A. Rausch, MIB. 49 (1994) S. 2 2 - 2 4 ; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 620; The Theory of Music, III, S. 152f.; A. Traub, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 339.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 3 Glossen: Einzelwort: 1 Wort (f. 15v) zwischen zwei Alphabeten stehend. - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 83r) zu Persius, Satiren; 1 Glosse (f. 139v) in einer Scholie zu Persius, Satiren; Handschrift nur gelegentlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. (f. 83r) und im 12. (f. 15v, 139v) Jahrhundert eingetragen.

1302

München

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 104. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 104; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 620; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

6 9 1 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 3 7 9 6 StSG. 468 A Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 202 Blätter sowie 5 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und 2 hinten; 30,0 χ 21,0 cm; beschädigter Ledereinband mit Linienornamenten, Resten von Buckeln und Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 16,5 cm; zweispaltig; f. 200r-202v einspaltig; 47 Zeilen; rote Überschriften; einfache rote Initialen; ab f. 167 Raum für Kapitelinitialen. Schrift: Kursive von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 8 v a Tractatus de praeparatione cordis; f. 8vb —15rb Tractatus de reformatione temporis; f. 15vb—25rb Andreas de Escobar, De decimis; f. 25va—39ra Summa de sponsalibus et de decimis; f. 39rb—51ra Notabilia de scolastica historia; f. 51rb-56vb De sacra scriptura; f. 57ra—166vb Homilien; f. 167ra-181rb Summarium Heinrici (II, 1 8 - V I , 5); f. 181va-189va Bibelglossar; f. 189vb — 195vb Heinrich von Langenstein, Expositio missae; f. 196ra-199ra Heinrich von Langenstein, Sermo de corpore Christi; 3 ungezählte leere Blätter; f. 200r-202r Predigt; f. 202v Notizen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 15. Jahrhundert entstanden; er befand sich im Benediktinerkloster Rott am Inn; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 94, Nr. 931; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XXXVIII; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 63, 66; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40, 44; L. Voetz, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 401, 404, 409f. und passim; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici < , S. 79; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 307f.; StSG. IV, S. 581f., Nr. 468. - Abbildung von f. 175v bei R. Hildebrandt, Summarium, I, Abb. F.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Etwa 910 im Glossartext stehende Glossen (f. 167ra-181rb) zum Summarium Heinrici (II, 18—VI, 5).

München

1303

Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 15. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 23; E. Rooth, S. 37; F. Simmler, S. 33); frk.-obd. (nach H. Reutercrona, S. 32); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. III, S. 6 5 - 1 1 9 (Nr. DCCCCXXXVIIA); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. 1 1 1 - 2 4 0 , 393. Literatur: StSG. IV, S. 581f., Nr. 468; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 47; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Götz, in: R. Große - S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 92, 180, 187f.; R. Hildebrandt, SLSF. 118 (1995) S. 164; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 516; R. Hildebrandt, ZDA. 97 (1986) S. 127; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; Η. Hornbruch, Deonomastika, S. 150; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 128; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 178, 303, 350; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 41; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 118; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 76; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 161; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 43f.; H. Reutercrona, Prothese und Aphaerese des h, S. 23, 32; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 37; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; E. Schröder, ZDA. 73 (1936) S. 104; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 98; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 33; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 63, 66; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 250f., 255f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 218; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 289 und passim; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 16, 263; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 248f., 251f.; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici < , S. 79; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 310.

692

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 4 7 2 7

StSG. 469

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 80 Blätter; 20,5 χ 15,2 cm; alte Zählung von 29 bis 96 jeweils in der Mitte der Rectoseite; davon f. 29—36 zusätzlich als 1 - 8 gezählt; f. 98 — 107 von jüngerer Hand rechts oben gezählt; Zahlen 34 und 96 doppelt verwendet; Zahl 97 in der Zählung übersprungen; moderner Ledereinband, dem auf dem hinteren Deckel Teile des alten Einbandes aufgeklebt sind. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,2 χ 11,0 cm; zweispaltig; 32

1304

München

Zeilen; schlichte vergrößerte rote Initialen; zahlreiche Rubrizierungen. Schrift: Buchschrift von einer Hand des 14. Jahrhunderts; Schreiberwechsel auf f. 102v. Inhalt: f. 29ra-102rb Predigten für das Kirchenjahr; f. 102rb Notiz; f. 102va-106ra Predigten; f. 106rb Notizen; f. 106v-107r Versus de volucribus, bestiis, arboribus; f. 107r Federprobe; f. 107rb Predigt. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 139, Nr. 1413; StSG. IV, S. 582, Nr. 469.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 144 Interlinearglossen (f. 106v- 107r) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus; Versus einspaltig eingetragen, obwohl Seiten zweispaltig eingerichtet sind; für Glossen keine eigene Zeile vorgesehen. Zeit und Ort: Glossen im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 170; F. Simmler, S. 42); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. IV, S. 354-356 (Nr. DCCCCXXXIV Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 582, Nr. 469; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181; H. Reutercrona, Prothese und Aphaerese des h, S. 70; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 522; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

693

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 7 1 5 2

StSG. 470

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 88 Blätter; 23,0 χ 14,0 cm; heller Ledereinband mit einer Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 10,0/10,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften in rubrizierten Majuskeln. - Schrift: Minuskel aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—8v Canones concilii Nicaeni; f. 9r— 15v Pasturalis liber; f. 16r-26v Gregor der Große, Regula pastoralis (Exzerpte); f. 26v Hymnus; f. 27r-30r Augustinus, Sermo de oratione domenica; f. 30r-53r Gregor der Große, Homilien (Exzerpte); f. 53rb Segen; Schrift (mit Neumen); f. 54r-83v

München

1305

Predigten, u.a. von Gregor dem Großen und Augustinus; f. 83v Federproben; f. 84r —85v Predigt über Matthäus (7, 7); f. 8 6 r - 8 8 v Epylogus breviter digestus (unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts, frühestens 816, im südbayerischen Raum entstanden; ein Besitzvermerk vom Ende des 15. Jahrhunderts auf dem Papiervorsatzblatt weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 274, Nr. 3343; B. Bischoff, Die südostdeutschenSchreibschulenund Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 165; II, S. 229; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 249, Nr. 2633; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 41; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 21, 35; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 411; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 378; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 1050, 1052; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 247; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 38f.; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 68, 73; StSG. IV, S. 582, Nr. 470.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 12 Glossen; 3 Interlinearglossen (f. l l r , 15r, 15v) zu Pasturalis über, davon 1 Griffelglosse (f. llr); 9 Glossen (f. 17r—19r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 7 Glossen [f. 17r, 18r, 18v (4 Glossen), 19r] interlinear und 2 (f. 18v, 19r) marginal stehend; davon 1 Griffelglosse (f. 17r). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 242 (Nr. DCLIII), S. 360 (Nr. DCCXLVI); Nachträge bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 105. Literatur: StSG. IV, S. 582, Nr. 470; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60; H. Götz, in; R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 177; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 105; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 76f.; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 68.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 7 3 0 5 N R . 7101

s.

1306 694

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 7 3 2 9

StSG. 471

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1—75; Teil 2: f. 7 6 - 1 2 7 ; Pergament; 128 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 19,5 χ 14,0 cm; brauner, blindgepreßter Einband; 1 Kette; 1 Schließe. - Einrichtung f. l r - 7 5 v : Schriftspiegel 15,5 χ 9,0 cm; einspaltig; f. 6 6 v - 7 4 v zweispaltig; 36 Zeilen (44 auf den zweispaltigen Seiten); Überschriften in roter Farbe; mehrere rote Lombarden. - Schrift: Textura von mehreren Händen des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Register (zu einem nicht in der Handschrift enthaltenen Traktat); f. lv Erzählungen; f. 2 r - 6 6 r Stephan Langton, Generalitates ( 1 - 2 1 2 ) ; marginal am oberen und unteren Rand von f. 7 v - 3 7 v Glossare: f. 7 v - 1 2 r Versus de membris humanis, bestiis, volucribus, piscibus, arboribus, herbis; f. l l r - 1 2 r Herbarium; f. 12r—13r Kräuterglossar; f. 1 3 r - 1 4 r Lapidarium; f. 1 4 r - 1 5 r kalendarische Notiz; f. 1 6 v - 2 1 r Summarium Heinrici (Auszüge aus Redaktion B); f. 2 2 v - 3 7 v alphabetische Glossare; f. 66va—72va De nominibus hebraicis; 7 2 v a - 7 4 r a Expositio orationis dominicae; f. 7 4 r a - v a Meditationes; f. 74vb Merkverse; f. 75r Konrad von Würzburg, Marienlob (deutsch); Predigt; f. 7 5 v - 1 2 7 v Defensor, Liber scintillarum; f. 128r, ν leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 13./14. Jahrhundert entstanden; 1885 wurde die Handschrift für die Bayerische Staatsbibliothek in München erworben. Literatur: P. Bloch - H. Schnitzler, Die ottonische Kölner Malerschule, II, S. 21; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Clm 2 7 2 7 0 - 2 7 4 9 9 , S. 65 - 6 9 ; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 107; Η. - M . Rochais, SE. 9 (1957) S. 225, Nr. 189, S. 246; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7704; VI, Nr. 9990f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 68; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41, 43; W. Wegstein, Studienzum > Summarium Heinrici < , S. 86; StSG. IV, S. 582f., Nr. 471.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 348 Glossen. - Sachglossar in Merkversanordnung: 240 Interlinearglossen (f. 7 r - 1 2 r ) zu den Versus de membris humanis, bestiis, volucribus, piscibus, arboribus, herbis; Glossen auf dem oberen und unteren Rand eingetragen; für Glossen keine eigene Zeile; sie stehen auch nur dort, wo ausreichend Platz vorhanden war. - Sachglossare: 33 Glossen (f. 1 6 v - 2 1 r ) zum Summarium Heinrici (Auszüge aus Redaktion B); 31 im fortlaufenden Glossartext, 2 interlinear stehend; 65 Glossen (f. 12r—13r) zu dem Kräuterglossar; 49 interlinear, 16 im fortlaufenden Glossartext stehend;

München

1307

9 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 26v—35r) im ersten, 1 (f. 35v/36r) im zweiten alphabetischen Glossar. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteile der Glossare im 13./14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen in den Sachglossaren frk. (nach H. Reutercrona, S. 25); Glossen nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 180). Edition: StSG. III, S. 21 - 2 7 , 2 9 f . , 3 2 - 4 4 , 4 6 f . , 4 9 - 5 3 (Nr. DCCCCXXXIV), S. 217f. (Nr. DCCCCXXXVIIB Anhang), S. 5 1 4 - 5 1 6 (Nr. MX VI); IV, S. 194 (Nr. MCLXXXII), S. 211 (Nr. MCLXXXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 583, Nr. 471; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 65; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; Η. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 104, 227; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181f.; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 171; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 281; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 177; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 107; H. Reutercrona, Prothese und Aphaerese des h, S. 25; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 45; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 625f., 6 6 5 - 6 6 7 und passim; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41, 43, 45; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 271; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 737; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici < , S. 86; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

6 9 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 8 1 1 8 nicht bei StSG. - BV. (1973) A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 216 Blätter sowie ein zusätzliches Blatt vorne; 41,5 χ 32,5 cm; mit hellem, mit Rollen- und Einzelstempeln versehenem Leder überzogene Holzdeckel mit 2 Schließen; wohl 1559. — Einrichtung: Schriftspiegel 34,5 χ 26,0/26,5 cm; zweispaltig; 36 Zeilen; Auszeichnungsschrift in roter, selten brauner Unziale und Zierunziale; große, farblose Anfangsinitiale gefüllt mit Flechtband; 2 Initialen (f. 114r, 114v) mit rot—, g e l b - und blaugefärbtem Seilband; Initialligatur (f. 136v) Ut mit zwei tropfenförmigen Knospenansätzen im Stil der Ornamentik von St. Amand; meist rote Initialmajuskeln; f. 216v Federzeichnung eines querliegenden lateinischen Kreuzes. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren gut geschulten Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts (vor 821).

1308

München

Inhalt: f. lr—216v Benedict von Aniane, Regulae monasticae. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl vor 821 vielleicht in der Benediktinerabtei Kornelimünster entstanden; nach Besitzvermerken des 10./11. Jahrhunderts auf f. lr oben und auf f. 215v und des 16./17. Jahrhunderts auf f. lr unten befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei St. Maximin in Trier; nach Aufhebung der Abtei im Zuge der Säkularisation 1802 kam sie in den Besitz des Publizisten Joseph von Görres und seiner Erben; bei Auflösung seiner Bibliothek wurde sie von den Münchener Professoren Hermann von Grauert und Ludwig Traube 1902 erworben; nach einer handschriftlichen Notiz auf der Rectoseite des zusätzlichen Blattes wurde der Codex von den beiden an die Bayerische Staatsbibliothek in München verkauft. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 38, Nr. 185; Ch.H. Beeson, Isidor - Studien, S. 59; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 311; BHM., Nr. 266/1; L. Bieler, Scriptorium 16 (1962) S. 62; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 121, Nr. 234; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 8; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 274f., Nr. 3346; B. Bischoff, StMOSB. 92 (1981) S. 12f.; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 11, 16, 21f., 60; C. Dereine, Scriptorium 2 (1948) S. 28, 30; M.C. Diaz y Diaz, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 32f.; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 21, Nr. 72; S. 36, Nr. 115; S. 63, Nr. 218; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 18; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 64; A. Genestout, Scriptorium 1 (1946-1947)S. 131; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60; K. Grubmüller, ADA. 79 (1968) S. 105; R. Hanslik, Benedicti Regula, S. XIV, XXIXf. und passim; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 470, 481f.; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Chn 28111 - 2 8 2 5 4 , S. 7 - 1 3 ; F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 61, 66; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 12, 5 9 - 6 1 , 160; H. Köstler — H. Hauke, Die Benediktregel in Bayern, S. 12f., 33f.; R. Kurz, Die handschrifltiche Überlieferung der Werke des heiügen Augustinus, V, 2, S. 413; R. Laufner, in: Armaria Trevirensia, S. 27; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 468; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 16f., 49; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 42; E. Manning, Scriptorium 20 (1966) S. 193, 195, 204f., 209f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 379; Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda, S. 73f.; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 5 3 9 - 5 4 1 ; A. Mundo, Scriptorium 12 (1958) S. 291; J. Neufville, La regle de saint Benoit, III, S. 1 - 3 8 1 , 4 0 0 - 4 0 2 und passim; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 130, 189; L. Pietri - Ch. Pietri, in: De Tertullien aux Mozarabes, I, S. 49; H. Plenkers, Untersuchungenzur Überlieferungsgeschichte der ältesten lateinischen Mönchsregeln, S. 4 - 1 0 , 2 0 - 2 3 und passim; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 108; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 53f., 81, 124; B. Steidle, Die Benediktusregel, S. 24, 3 8 - 4 0 ; H. Vanderhoven, Scriptorium 3 (1949) S. 253; K. Zelzer, FMSt. 23 (1989) S. 115; K. Zelzer, RB. 88 (1978) S. 212; M. Zelzer, RBSAI. 16 (1987) S. 23f. - Abbildung einer Initiale auf f. lr bei K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Tafelband, Abb. 495, S. 139; Abbildung von f. lr, 218v bei I. Knoblich, Abb. 72f., S. 230f.; Abbildung von f. 7v bei M.B. Parkes, S. 188.

1309

München

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 interlinear eingetragene Griffelglossen (f. Ivb, 3rb) zu Benedikt von Aniane, Regulae monasticae; zudem 2 lateinische interlineare Griffelglossen. Zeit und Ort: Glossen im frühen 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Md. (nach K. Grubmüller, S. 106).

Edition: Κ. Grubmüller, ADA. 79 (1968) S. 105. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 359; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S 66; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 125; K. Grubmüller, ADA. 79 (1968) S. 106; H. Plenkers, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der ältesten lateinischen Mönchsregeln, S. 4 - 1 0 ; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 8 9 1 1 5. N R . 710m

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 0 0 5 / 1 A s. N R . 6 9 6 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 696 (II)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 29005/2, NR. 3. 4 s. NR. 696 (III) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 29005/2, NR. 5 s. NR. 696 (IV) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 0 0 5 / 2 , N R . 7 s . N R . 6 9 6 ( V )

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 29005/3, 17 s. NR. 696 (VI)

29005/1. 2

1310

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM

29005A

s. NR. 999a MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 29007A s. N R . 6 9 7 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5. N R . 698

29009/2B

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 699

29017

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 710n

29021

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 700

29027A

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 5. N R . 701

29031A

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 29032A.B.D s. N R . 702 (I) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 702 (II)

29032Ε

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 703

29033C

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 29035B.D s. N R . 710U

1311

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 29035C s. NR. 7 0 4 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 29083M s. NR. 7 0 5 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 706

29095/1

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 707

29108A

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 710Z

29120B

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 1 2 1 s. NR. 710q MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 1 2 1 / 2 s. NR. 708 (I) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 1 2 1 / 3 s. NR. 708 (II) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 1 2 1 / 4 5. NR. 7 0 8 (III) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 1 2 2 s. NR. 7 0 9 MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 710O

29158

München

1312

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 1 6 4 / I I - 2 B

s. NR. 710aa MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 1 6 4 / V I s. N R . 710p

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 0 4 / 2 s. N R . 6 9 8

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 697

29208/14

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 696 (II)

29216/1

6 9 6 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 2 1 6 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 0 0 5 / I A ) StSG. 679 - Nachtrag von H. Mayer (1975)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; ausgelöst aus Clm 14817; Pergament; 1 durchgeteiltes Blatt; 24,0 χ 15,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 9,0 cm; 34 von ursprünglich 35 Zeilen; Anfangsbuchstaben der Verszeilen Unziale, vom Text abgesetzt. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Vergil, Eklogen (III, 1 2 - 3 0 , 3 2 - 4 6 ; verso: 4 7 - 6 5 , 6 7 - 8 1 ) . Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; der das Fragment enthaltende Codex gelangte im Zuge der Säkularisation 1803 aus der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 28; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 106; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 385; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 743; III, 1, S. 198; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 81; StSG. IV, S. 685, Nr. 679.

München

1313

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (recto) zu Vergil, Eklogen (III, 19); Glosse von der Texthand eingetragen; mehrere lateinische Glossen; Glossen in kleinem Schriftgrad. Zeit und Ort: Glosse in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 685, Z. 17 (nach B.J. Docen); H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 106. Literatur: J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 186; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 28; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 106; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 13.

6 9 6 (II) StSG. 472

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 1 6 / 1 (FRÜHER CLM 2 9 0 0 5 / 1 . 2) A

Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; 2 beschnittene Doppelblätter; 21,5 χ 17,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 10,0 cm; 34 Zeilen; Anfangsbuchstaben der Verszeilen Unziale, vom Text abgesetzt; am Anfang der Eklogen dreizeilige Capitalis; Text stellenweise abgerieben oder durch Leim zerstört. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lrv Vergil, Eklogen (VII, 6 6 - V I I I , 62; VIII, 4 3 - 4 4 ) ; f. 2rv Vergil, Eklogen (X, 1 - 6 5 ) ; f. 3rv Vergil, Georgica (Lib. II, 173-240); f. 4rv Vergil, Georgica (Lib. III, 105-171). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; als Spiegel aus Codex Clm 15830 ausgelöst; dieser Codex gelangte im Zuge der Säkularisation 1803 aus dem Kapuzinerkloster Salzburg in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 27f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 743; StSG. IV, S. 583, Nr. 472.

1314

München

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 6 Glossen; 4 Interlinearglossen [f. 3v, 4r (3 Glossen)] und 1 Marginalglosse (f. 3v) zu Vergil, Georgica; 1 Interlinearglosse (f. 2v) zu Vergil, Eklogen. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 186). Edition: StSG. II, S. 722, Z. 4, 6, 13, 14 (Nr. DCCCLXXI); Nachtrag bei B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167. Literatur: StSG. IV, S. 583, Nr. 472; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 186; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 27f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 743; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 13.

6 9 6 (III) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 1 6 / 3 (FRÜHER CLM 2 9 0 0 5 / 2 , NR. 3. 4) nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter; 26,0 χ 19,0 cm. - Einrichtung: zweispaltig; 24 Zeilen; Anfangsbuchstaben der Verszeilen Unziale, vom Text abgesetzt; vereinzelt Anfangsbuchstaben von Textabschnitten mit Farbe ausgefüllt; Blätter sind als Spiegel verwendet worden; Textverlust durch Leim. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Vergil, Georgica (f. lrab Lib. II, 171-194; 195-218; f. lvab Lib. II, 219-242; 243-266; f. 2rab Lib. III, 121-144; 145-168; f. 2vab Lib. III, 169-192; 193-216). Geschichte: Codex, aus dem die Blätter stammen, der Schrift nach am Anfang des 12. Jahrhunderts entstanden; Provenienz unbekannt. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 2 9 2 0 2 - 2 9 3 1 1 , S . 28f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 743.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen zu Vergil, Georgica (f. lvab).

München

1315

Zeit und Ort: Glossen am Anfang des 12. Jahrhunderts von einer mit dem Text gleichzeitigen Hand eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 186).

Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 28f.

6 9 6 (IV) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 1 6 / 4 (FRÜHER CLM 2 9 0 0 5 / 2 , NR. 5) A Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Querstreifen; 6,0 χ 24,5 cm. Einrichtung: Schriftspiegel 6,0 χ 20,5 cm; zweispaltig; 10 Zeilen erhalten; Anfangsbuchstaben der Verszeilen Unziale, vom Text abgesetzt; Streifen als Falz verwendet. - Schrift: gotische Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Vergil, Georgica (recto Lib. III, 7 7 - 8 6 ; 118-127; verso Lib. III, 159-168; 200-209). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; Provenienz unbekannt. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 29; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 743f.; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 81.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: vereinzelte lateinische Interlinearglossen zu Vergil, Georgica (Lib. III, 125), darunter laut Katalog deutsche, die bei Autopsie nicht gefunden werden konnten. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition der Glossen steht noch aus. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 29.

München

1316 6 9 6 (V)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 1 6 / 6 (FRÜHER CLM 2 9 0 0 5 / 2 , N R . 7)

StSG. 472

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 beschnittenes Blatt; 31,0 χ 23,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 19,5 cm; zweispaltig; 41 Zeilen; Anfangsbuchstaben der Verszeilen Unziale, vom Text abgesetzt; diente als Einbandhülle eines Musikwerkes; Außenseite stark abgerieben und verschmutzt. - Schrift: gotische Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Vergil, Georgica (recto Lib. II, 118-158; 159-200); Versoseite unleserlich. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; Provenienz unbekannt. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311,S. 30; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 744; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 81.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. ra) zu Vergil, Georgica; Fragment durchgehend interlinear lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 186).

Edition: StSG. II, S. 722, Z. 2. Literatur: J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 186; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 30; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 13.

6 9 6 (VI) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 1 6 / 1 1 (FRÜHER CLM 2 9 0 0 5 / 3 , NR. 17) StSG. 472 Abbildung f. 5r

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 5 Blätter sowie 1 beschnittenes Doppelblatt; 23,5 χ 20,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 10,0 cm; ein-

München

1317

spaltig; 30 Zeilen; Anfangsbuchstaben der Verszeilen in Unziale; am Beginn größerer Abschnitte zweizeilige rote Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Vergil, Aeneis (f. lrv Lib. V, 346-405; f. 2rv 408-465; f. 3r 706-735; f. 3v 736-765; f. 4r Lib. VI, 127-156; f. 4v 157-187; f. 5rv Lib. VII, 537-594; f. 6rv 775-817). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach Anfang des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden; aus den aus St. Emmeram im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangten Clm 14135, 14496, 14653 ausgelöst. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 2 9 2 0 2 - 2 9 3 1 1 , S . 32; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 385; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 744f.; III, 2, S. 146; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 81; StSG. IV, S. 583, Nr. 472.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Glossen zu Vergil, Aeneis; davon 1 interlinear (f. 3r) und 1 marginal (f. 5r) stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 186). Edition: StSG. II, S. 722, Z. 15, 16 (Nr. DCCCLXXI). Literatur: StSG. IV, S. 583, Nr. 472; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 186; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 2 9 2 0 2 29311, S. 32; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 13.

697

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 0 8 / 1 4 (FRÜHER CLM 29007A) StSG. 473

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 beschnittenes Doppelblatt; 19,5 χ 15,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,0 χ 10,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Doppelblatt war Spiegel in Clm 18447. - Schrift: gotische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Ovid, Metamorphosen (f. lrv I, 135-189; f. 2rv 295-350).

München

1318

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden. Literatur: W.S. Anderson, CSCA. 11 (1979) S. 1 - 1 9 ; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 109; G. Glauche, BFB. 6 (1978) S. 191; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311,S. 18; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 385; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 151; R.J. Tarrant, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 103; StSG. IV, S. 359, Nr. 473. - Abbildungen bei W.S. Anderson, Tafel 2, 4.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 2r) zu Ovid, Metamorphoses (I, 303); Fragment lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 359 (Nr. DCCXLIII). Literatur: StSG. IV, S. 583, Nr. 473; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 18.

698

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 2 0 4 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 0 0 9 / 2 B ) StSG. 474

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 22 beschnittene Blätter; 23,5 χ 19,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 9,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Überschriften und 1. Buchstabe der Verszeilen Unziale. - Schrift: frühe gotische Minuskel von mehreren Händen des 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: Juvenal, Satiren (Fragmente aus den Büchern I I - V I , VIII, Χ, XI, XIV). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; Fragment aus zwei Inkunabeln und dem Clm 21633 aus der Benediktinerabtei Weihenstephan ausgelöst. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 7; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 385; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 577; III, 1, S. 270; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 54; StSG. IV, S. 583, Nr. 474.

München

1319

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen [f. 5r (2 Glossen), 5v, 7r] zu Juvenal, Satiren. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 776 (Nr. DCCXIX" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 583, Nr. 474; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 7.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 6 0 / 2 5. NR. 710O

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM

29303/44

s. NR. 710aa MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 710p

29308/1

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 3 0 / 1 s. NR. 710U MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 704

29330/3

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 702 (I)

29332/1

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 702 (II)

29332/3

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. NR. 701

29336/2

München

1320

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 3 8 / 3 NR. 703

s.

699

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 3 5 4 / 1 (FRÜHER CLM 2 9 0 1 7 ) nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 12 beschnittene Blätter; ca. 15,5 χ 12,0 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel 11,5/12,0 χ 8,5 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica. - Schrift: Minuskel aus dem 10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 2 v Donat, Ars maior (624, 3 - 6 3 1 , 14; 633, 1 3 - 6 4 3 , 8). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei Schäftlarn entstanden; das Fragment wurde ausgelöst aus den Handschriften München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 17114 (Katalog Nr. 622) und München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 17140. Literatur: P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 741; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60, 65; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 401; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, II. Clm 29315-29520,S. 322f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 396.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Glossen (f. 4r, 5v) zu Donat, Ars maior; 1 Glosse (f. 4r) marginal, 1 (f. 5v) interlinear eingetragen; zudem 1 nicht sicher lesbare Griffelglosse (f. 5r), deren Volkssprachigkeit fraglich ist; Glosse auf f. 5v in bflc—Geheimschrift. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 125; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 52, 65; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 401; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 141 — 143.

1321

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 6 2 / 2

s. NR.

710N

700

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM StSG. 475

29364/5

(FRÜHER CLM

29027a) A

Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; 88 Blätter; 31,0 χ 21,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel: 23,0 χ 15,0 cm; einspaltig; 30 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis rustica; mehrzellige rote und schwarze Majuskeln. Schrift: karolingische Minuskel des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 8 v Priscian, Institutio de arte grammatica (fragmentarisch). Geschichte: Codex, aus dem die Blätter stammen, der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei Weihenstephan bei Freising. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 70, 263f.; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; C. Jeudy, Scriptorium 36 (1982) S. 317; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, II. Clm 29315-29520, S. 340f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 396; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 185, Nr. 408; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim; StSG. IV, S. 583f., Nr. 475.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Interlinearglossen (f. 25r) zu Priscian, Institutio de arte grammatica (205, 10 und 12); Text durchgehend lateinisch interlinear glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 343 (Nr. DCCLXXII"). Literatur: StSG. IV, S. 583f., Nr. 475; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5 und passim.

München

1322 701

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 3 6 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 0 3 1 A ) StSG. 476

Α

Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; 2 beschnittene Doppelblätter sowie 2 Einzelblätter und 2 halbe Blätter; 21,0/24,0 χ 15,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel ca. 11 cm breit; 27/28 Zeilen; Capitalis rustica; an den Versanfängen schwarze Majuskeln. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand aus dem 11./12. Jahrhundert. Inhalt: Prudentius, Werke (Fragmente): f. l r - 3 v Liber Cathemerinon; f. 4 r - 7 v Peristephanon. Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; sie wurden abgelöst von Clm 18527\ 18880 und 19815. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, II. Clm 29315-29520,S. 315f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 396; StSG. IV, S. 584, Nr. 476.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen zu Prudentius, Werke; davon 2 Glossen (f. 2r, 5v) interlinear und 1 (f. 2r) marginal stehend; von der Texthand durchgehend interlinear glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Obd.? (nach H. Reutercrona, S. 16).

Edition: StSG. II, S. 776 (Nr. DCCCXX b Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 476; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 14 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272.

7 0 2 (I)

MÜNCHEN,

BAYERISCHE

STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 3 3 2 / 1 (FRÜHER CLM 2 9 0 3 2 A . B . D ) StSG. 477

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 5 Doppelblätter; 18,0 χ 13,5 cm; Text stark verblaßt. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 23

München

1323

Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: Avitus von Vienne, Werk (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert entstanden; zwei der Doppelblätter befanden sich früher im Cgm 187 (Nr. 440). Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, II. Clm 29315-29520, S. 313; StSG. IV, S. 584, Nr. 477.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 32 Interlinearglossen [(f. 3r (10 Glossen), 3v (5 Glossen), 4r (4 Glossen), 4v (2 Glossen), 5r (7 Glossen), 5v (2 Glossen), 7v (2 Glossen)] zu Avitus von Vienne, Werk (Fragment); Fragment auch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 11).

Edition: StSG. II, S. 770 (Nr. DIV* Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 477; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S.

11.

7 0 2 (II)

MÜNCHEN,

BAYERISCHE

STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 3 3 2 / 3 (FRÜHER CLM 2 9 0 3 2 Ε ) StSG. 477

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 beschnittenes Blatt; 21,0 χ 11,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel nicht mehr feststellbar; einspaltig; 25 Zeilen. Schrift: spätkarolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Avitus von Vienne, Werk (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; aus dem Einband des aus St. Emmeram in Regensburg stammenden Clm 14786 ausgelöst. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, II. Clm 29315-29520, S. 314; StSG. IV, S. 584, Nr. 477.

1324

München

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse zu Avitus von Vienne, Werk (Fragment); Text auch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 770 (Nr. DIVC Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 477.

703

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 3 3 8 / 3 (FRÜHER CLM 2 9 0 3 3 C ) nicht bei StSG. - BV. (1973) - irrtümlich in 4. Nachtragsliste (1991) (Nr. 710s) Α Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 beschnittene Doppelblätter; f. 1 etwa um ein Viertel schmaler, wodurch Textverlust entstanden ist; 20,5 χ 18,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 15,0 cm; zweispaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica; Anfangsbuchstaben der Verszeilen vom Text abgesetzt; an Textanfängen zweizeilige schwarze Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert. Inhalt: f. l r a - 3 r b Sedulius, Carmen Paschale (ab V, 221); f. 3 r b - 4 r b Sedulius, Hymnus I; f. 4rb Sedulius gewidmete Gedichte; Versus Bellesarii scolastici (Exzerpt); f. 4 r b - v a Accessus zu Sedulius; f. 4 v a - v b Arator, Epistola ad Florianum; f. 4vb Arator, Epistola ad Vigilium (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach um 1000, der Aratortext im beginnenden 11. Jahrhundert entstanden; das Fragment gehörte zu einer Handschrift, wohl aus dem Kloster von St. Paul in Regensburg, die im 16. Jahrhundert makuliert wurde; dort diente es nach einem Datumsvermerk auf f. 4v 1554 als Aktenumschlag und -einband einer Rechnung der Bruderschaft Fraternitas s. Pauli; 1896 wurde das Fragment von der Stadt Regensburg dem damaligen königlichen Reichsarchiv übergeben; am 18.6.1902 gelangte es in die Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, II. Clm 29315-29520, S. 320f.; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 15; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 396; A.P. McKinlay, Arator.

München

1325

The Codices, Nr. 55; Α. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 3 3 0 - 3 3 2 ; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 159.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen; davon 2 Glossen (f. 4va) zu Arator, Epistola ad Florianum, und 1 (f. 4vb) zu Arator, Epistola ad Vigilium; Fragment mäßig dicht interlinear und marginal glossiert; keine Glossierung auf f. lra—2rb, 4rb; dichteste Glossierung auf f. 4v. Zeit und Ort: Glossen im beginnenden 11. Jahrhundert wohl in der Umgebung der Stadt Regensburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach A. Schlechter, S. 335). Edition: 2 Glossen ediert bei B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; Neuedition der Glossen sowie Edition einer weiteren bei A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 332f. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; A. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 15; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 3 3 2 - 3 3 6 und passim; Η. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15 und passim.

704

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 3 0 / 3 (FRÜHER CLM 29035C) StSG. 478

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Doppelblatt eines Codex (abgelöst von Clm 5516); Pergament; 21,0 χ 15,0 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 29 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 v Arator, Werk (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; es wurde von Clm 5516 abgelöst, der im Zuge der Säkularisation 1803 aus dem Stift Dießen in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangte. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, II. Clm 29315-29520; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 14f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 395; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, Nr. 58; StSG. IV, S. 584, Nr. 478.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 2r) zu Arator, Werk (Fragment); Fragment durchgehend interlinear lateinisch glossiert.

1326

München

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 775 (Nr. DXXXIV" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 478; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 15, 85 und passim; G. Köbler, Ergänzungen, S. 759 (die hier zitierte Glosse steht aber nicht in Katalog Nr. 704, sondern in Nr. 710u); H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 52.

705

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 5 5 2 / 1 (FRÜHER CLM 29083M) nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; 27,0 χ 17,0 cm. Schriftspiegel 21,3 χ 12,8 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften (auf allen 4 Seiten) in roter Farbe; f. lr auch in grüner Farbe; einfache rote Initialen zu Beginn der Kapitel; Initialen herausgerückt. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Dionysius Exiguus, Codex canonum (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Oberösterreich entstanden; es diente früher als Umschlag für ein Rechnungsbuch des Passauer Hochstifts. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 292, Nr. 3480; Β. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 35f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 398; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 247.

Glossen Zahl und Art: Texglossierung: 2 Interlinearglossen (f. lv) zu Dionysius Exiguus, Codex canonum; Glossen mit dem Griffel eingetragen; Blatt interlinear und marginal nicht glossiert; weitere Einritzungen nicht sichtbar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 168. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 168.

München

1327

706

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 5 8 5 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 0 9 5 , 1 ) [ = A ] 1 0 6 6 MÜNCHEN, STADTARCHIV HIST. VER. MS. 18/VIII, BL. 5 2 9 - 5 3 7 [ = B ] StSG. 479 AA Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Α Reste von 2 Doppelblättern; Β 9 Blätter; 18,0 χ 12,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Formulae S. Emmerami (Fragmente). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Bayern, möglicherweise in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg entstanden. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 293, Nr. 3489; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 258; Formulae Merowingici et Karolini Aevi, S. 461 —463; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 399; StSG. IV, S. 584, Nr. 479.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Interlinearglossen zu Formulae S. Emmerami; 2 Glossen (f. 2r) in A, 4 Glossen [f. 4v, 6r, 7v (2 Glossen)] in B. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 329 (Nr. DCXXXIi); Formulae Merowingici et Karolini Aevi, S. 465-467. Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 479.

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 6 0 / 1 s. NR. 7 0 8 (I)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM S. NR. 710q

29660/2

1328

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 6 0 / 3 s. N R . 710Z

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 6 0 / 5 s. N R . 7 0 8 (III)

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 708 (II)

29660/6

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM s. N R . 709

29670/1

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 7 0 / 9 s. N R . 710x

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 7 0 / 1 0 s. N R . 71 Oy

707

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 7 5 0 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 1 0 8 a ) StSG. 480

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 beschnittenes Doppelblatt; 16,0 χ 10,0/11,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 7,5 cm breit; einspaltig; 24 Zeilen; - Schrift: Minuskel von einer Hand des 13. Jahrhunderts; Rezepte auf f. lv von jüngerer Hand. Inhalt: f. l r - 2 v Macer Floridus, De viribus herbarum (Fragment: 1 7 8 - 2 0 0 , 2 0 9 - 2 3 2 , 1380-1402, 1413-1438); f. lr marginal Name Marcvs Holczner; f. lv marginal Rezepte (zum Teil in deutscher Sprache, zum Teil in lateinischer und deutscher Sprache); f. 2v marginal Notiz über den Tod des Mathias Moshaymer im Jahre 1483. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; es diente einer Altomünsterer Doublette als Einbandspiegel.

München

1329

Literatur: MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 400; StSG. IV, S. 584, Nr. 480.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen (f. l r - 2 v ) zu Macer Floridus, De viribus herbarum; davon 6 Glossen interlinear und 1 (f. lr) marginal stehend; Glossen von zwei Händen eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 599 (Nr. MXLII). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 480; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644.

7 0 8 (I) StSG. 481

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 6 0 / 1 (FRÜHER CLM 2 9 1 2 1 / 2 ) A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; am oberen Blattrand leicht beschnitten; 41,5 χ 33,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 cm breit; vierspaltig; über 52 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: 1. Salomonisches Glossar (Buchstabe /; Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden. Literatur: E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; B. Meineke, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 226f.; StSG. IV, S. 584, Nr. 481.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 2 Kontextglossen (f. lvc) zu dem 1. Salomonischen Glossar (Fragment). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 73 (Nr. MCLXXVal). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 481; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 18.

1330 7 0 8 (II)

München

MÜNCHEN,

BAYERISCHE

STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 6 6 0 / 6 (FRÜHER CLM 2 9 1 2 1 / 3 ) StSG. 481

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; innere Spalte des Blattes leicht beschnitten; 43,0 χ 31,0 cm; Schild mit Aufschrift Sculteus uon Sonen - Uhren 2532 quer zur Schrift auf dem Rand aufgeklebt. — Einrichtung: Schriftspiegel 37,5 χ 26,3 cm; vierspaltig; 58 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: 1. Salomonisches Glossar (Buchstabe V; Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; B. Meineke, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 226f.; StSG. IV, S. 584, Nr. 481.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 5 Glossen (f. lrb—vd) zu dem 1. Salomonischen Glossar (Fragment); davon 1 Glosse im Kontext und 4 interlinear stehend; Glossen von anderer Hand als der Texthand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 107 (Nr. MCLXXVal). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 481; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 295; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 18.

7 0 8 (III) StSG. 481

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 6 0 / 5 (FRÜHER CLM 2 9 1 2 1 / 4 ) Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 mit Textverlust beschnittene Blätter; 46,0 χ 29,5 bzw. 42,0 χ 24,0 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel 36,5 cm hoch; zweispaltig; 51 Zeilen; f. 2v 6 Zeilen hohe r o t - b l a u e Initiale. Schrift: Minuskel von einer Hand des 13. Jahrhunderts.

München

Inhalt: 1. Salomonisches Glossar (Buchstaben P-R;

1331

Fragment).

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur: E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; B. Meineke, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 226f.; StSG. IV, S. 584, Nr. 481.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 1 Kontextglosse (f. lrb) zu dem 1. Salomonischen Glossar (Fragment). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 89 (Nr. MCLXXVal). Literatur: StSG. IV, S. 584, Nr. 481; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 9; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 18.

709

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 2 9 6 7 0 / 1 (FRÜHER CLM 2 9 1 2 2 ) nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; mehr als 22 zum Teil verstümmelte Blätter, die aus Tegernseer Handschriften ausgelöst sind; 34,5 χ 23,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 29,5 χ 20,0 cm; vierspaltig; 43 Zeilen. - Schrift: Minuskel des Schreibers Hengilhart aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—21v Glossarium latinum. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Freising entstanden; später befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei Tegernsee; dort sind die Blätter aus Tegernseer Handschriften ausgelöst worden; weitere dazugehörige Fragmente in den Einbänden von Clm 18036 (Katalog Nr. 633), 18227 (f. 246, Katalog Nr. 641), 18396, 18541a (Falze), 19131 und Paris, Bibliotheque Nationale lat. 310, sowie das Fragment Clm 19121 (Ic) (2 Halbblätter). Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 293, Nr. 3491; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 92 und passim; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 134; A.C. Dionisotti, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 210, 224, 250; Ch.E. Eder, StMOSB. 83

1332

München

(1972) S. 20; P. Gatti, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 88; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 106; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 400.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 2 Interlinearglossen (f. 22rc) zu dem Glossarium latinum (403, 11); Lemma urguet und Interpretament stimulat interlinear glossiert; sonst keine Interlinearglossen. Zeit und Ort: Glossen von einer Hand des 10. (nach H. Mayer) beziehungsweise des 11. Jahrhunderts (nach W. Stach) eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 106. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 106; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

710

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK VERSCHOLLEN StSG. 482

Handschrift Beschreibung: Fragmente, die nur als Abschrift von Coloman Sanftl aus dem Jahre 1809 erhalten sind (München, Bayerische Staatsbibliothek Cbm Cat. 14/3); Pergament. - Einrichtung: unbekannt. - Schrift: karolingische Minuskel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Alphabetisches Glossar (darunter Glossen in dem Samanunga-Glossar zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; Gregor der Große, Dialoge; Samanunga—Glossar). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 9. Jahrhundert im bayerischen Sprachraum entstanden; die Fragmente waren dem Einband einer St. Emmeramer Handschrift aufgeklebt. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 197; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 909f.; J. Splett, Samanunga - Studien, S. 7 - 9 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; StSG. IV, S. 585, Nr. 482.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar, in das Textglossen eingegangen sind: 120 Glossen zu dem alphabetischen Glossar (Buchstaben I, K, M, S); davon 40 nicht zuweisbare Glossen; 32 Glossen zu Gregor der Große, Homi-

München

1333

liae in Evangelia; 6 Glossen zu Gregor der Große, Dialoge; 42 Glossen zu dem Samanunga—Glossar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 5 6 - 8 4 ; G. Ehrismann, S. 256; K. Heinemann, S. 8 4 - 8 6 ; R. Kögel, S. 430; J. Schatz, S. 3; W. Schröder, S. 95; W. Schulte, S. 913; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197). Edition: StSG. I, S. 2 4 3 - 2 5 3 (Nr. I); IV, S. 220 (Nr. DCLXXV" Nachtr.), S. 330 (Nr. DCLXVIIIb der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge, bei W. sche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen,

(Nr. MCXCII), S. 331f. Nachtr.); erneute Edition Schulte, Die althochdeutS. 9 1 0 - 9 1 3 .

Literatur: StSG. IV, S. 585, Nr. 482; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 35, 70; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 5 6 - 8 4 ; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 97; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 256; K. Heinemann, Über das Hrabanische glossar, S. 84 — 86; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 150; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 17, 113; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 430; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 61; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 58f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 171; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 39, 45; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 21, 49; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 129; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 243; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 94f., 98; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 9 1 0 - 9 1 3 und passim; J. Splett, Samanunga-Studien, S. 21 und passim; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 735; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523 und passim; Η. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 317; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 119; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 311, 314.

710a

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 5 7 2

StSG. IV, S. 373: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 440a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 71 Blätter sowie jeweils vorne und hinten ein Blatt aus Pergament und eines aus Papier; 31,4 χ 23,0 cm; Codex zweimal in der rechten oberen Ecke der Rectoseite durchnumeriert; eine stark verblaßte Zählung mit Tinte sowie eine jüngere Zählung mit Bleistift; gelblicher Ledereinband, der 1980 restauriert worden ist; altes Signaturschild mit der Aufschrift Cgm. 572 auf dem Buchrücken. — Einrichtung: 22,5 χ 15,2 cm;

1334

München

zweispaltig; f. 2 r - 2 0 v 4 3 - 4 5 Zeilen; f. 25r-70v 3 5 - 3 8 Zeilen; mehrere einfache Initialen sowie vergrößerte Oberlängen zu einzelnen Buchstaben der jeweils ersten Zeile einer Spalte. — Schrift: Kursive aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra—21ra Erzählung über Herzog Ernst; f. lv, 21 ν—24v leer; f. 25ra—71va erweiterte deutsche Übersetzung der vorausgehenden Erzählung über Herzog Ernst. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts möglicherweise in der Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra in Augsburg entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf St. Ulrich und Afra; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: H. - J . Behr, Herzog Ernst, S. 23, 28; H. - J . Behr, in: 2 VL. III, Sp. 1182f„ 1186; Die deutschen Handschriften der K. Hof— und Staatsbibliothek zu München, I, S. 93; Th. Ehlen, Hystoria ducis Bauariae Ernesti, S. 1 7 8 - 1 8 1 , 186f., 1 9 1 - 1 9 7 , 2 0 0 - 2 0 4 ; M. Haupt, ZDA. 7 (1849) S. 2 5 3 - 3 0 3 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 343; P.G. Schmidt, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 161-163; K. Schneider, Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, IV, S. 162f.; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 94f.; StSG. IV, S. 373. - Abbildung von f. lv, 2r, 2v, 3r, 12r, 12v, 13r, 13v, 1 4 r b e i H . - J . Behr, Herzog Ernst, Abb. 61 f., 6 9 - 7 3 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 32 Kontextglossen (f. 6va-12rb) in der Erzählung über Herzog Ernst; zudem 1 Name (f. 18ra) auf der Grundlage eines volkssprachigen Appellativums. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text der Vita in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts eingetragen; sie reichen jedoch wohl mindestens bis in das 12. Jahrhundert hinab. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: 31 Glossen bei M. Haupt, ZDA. 7 (1849) S. 207, Anm. 22, 23, S. 209, Anm. 32, S. 210, Anm. 1 - 4 , S. 211, Anm. 12, 14, 17-19, 22, S. 212, Anm. 1, 3, S. 213, Anm. 35, S. 225, Anm. 26; Nachtrag einer Glosse bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 95. Literatur: StSG. IV, S. 373; M. Haupt, ZDA. 7 (1849) S. 2 5 3 - 3 0 3 ; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 94f.

München

710b

1335

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 8 5 0

StSG. IV, S. 373: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 458a) A Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 155 Blätter; 22,0 χ 16,0 cm; mittelalterliche Zählung in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 148 übersprungen; Ledereinband mit blindgepreßter Rautenverzierung; ehemals 1 Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel 15,0 χ 10,0 cm; einspaltig; f. 6 v - 8 7 r 29 Zeilen; f. 92r—124v 37 Zeilen; f. 128r-138r 32 Zeilen; f. 140r-149r 18 Zeilen; viele kleine Initialen sowie Überschriften, Marginaleinträge und Seitenzahlen in roter Tinte, vereinzelt auch zusätzlich mit blauer Tinte verziert; zahlreiche rubrizierte Buchstaben im Text. - Schrift: Codex von Hartmann Schedel in einer kursiven Buchschrift geschrieben. Inhalt: f. lr Inhaltsübersicht; f. l v - 6 r leer; f. 6 v - 7 1 r Marco Polo, Liber de mirabilibus conditionibus et consuetudinibus orientalium regionum; f. 71v leer; f. 7 2 r - 8 7 r Franciscus Pipinus, Tractulus de locis terre sancte; f. 8 7 v 91v leer; f. 9 2 r - 1 2 3 r Erzählung über Herzog Ernst; f. 123v leer; f. 1 2 4 r 125r Miraculum quoddam gloriosum; f. 125v-127v leer; f. 128r-138r Chronica Ferrariensis usque ad a. 1403; f. 138v-139v leer; f. 1 4 0 r - 1 4 9 r L e belleze di firenze; f. 149v —155v leer. Geschichte: Codex 1471 von Hartmann Schedel in Nördlingen geschrieben; ein Bibliotheksstempel auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels weist darauf hin, daß sich der Codex 1618 in der Hofbibliothek München befand; später ging die Handschrift in den Besitz der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek München über. Literatur: H . - J . Behr, Herzog Ernst, S. 23; H . - J . Behr, in: 2 VL. III, Sp. 1175-1191; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 1, S. 202; Catalogus Translationum et Commentariorum, II, S. 62; Th. Ehlen, Hystoria ducis Bauariae Ernesti, S. 1 7 5 - 1 7 8 , 186f., 191 - 1 9 7 , 2 0 1 , 203f.; O. Hartig, Die Gründung der Münchener Hofbibliothek, S. 363, 376; M. Haupt, ZDA. 7 (1849) S. 2 5 3 - 3 0 3 ; P.G. Schmidt, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 162; R. Stauber, Die Schedeische Bibliothek, S. 33, 58, 116; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 94f.; StSG. IV, S. 373. - Abbildung von f. 91v, 92r, 92v, 93r bei H. - J . Behr, Herzog Ernst, Abbildung 59f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 33 Kontextglossen (f. 9 9 r - 108r) in der Erzählung über Herzog Ernst; zudem 1 Name (f. 118v). Zeit und Ort: Glossen mit dem Text der Erzählung im 15. Jahrhundert eingetragen; sie reichen jedoch wohl mindestens bis in das 12. Jahrhundert hinab. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

München

1336

Edition: 32 Glossen bei Μ. Haupt, ZD Α. 7 (1849) S. 207, Anm. 22, 23, S. 209, Anm. 32, S. 210, Anm. 1 - 4 , S. 211, Anm. 12, 14, 1 7 - 1 9 , 22, S. 212, Anm. 1, 3, S. 213, Anm. 35, S. 225, Anm. 26; Nachtrag einer Glosse bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 95. Literatur: StSG. IV, S. 373; M. Haupt, ZDA. 7 (1849) S. 2 5 3 - 3 0 3 ; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 94f.

710c

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 474a)

4533 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 243 Blätter; etwa 30,2 χ 22,3 cm; Zählung von 1 bis 243 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 2 1 0 - 2 3 9 ursprünglich als 40—69 gezählt; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Ben. 33 auf einem Schild auf dem Buchrücken, zudem Papierschild mit der Zahl 34 in roter Tinte auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,2 χ 18,2 cm; zweispaltig; 25 Zeilen; Initiale S (f. 113v) in schwarzer Tinte mit spiraligen Enden; Titel auf f. lr in Monumentalcapitalis in roter Tinte; zahlreiche weitere Überschriften in Majuskeln in roter Tinte. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von zahlreichen in der Mehrzahl einander nahestehenden Händen aus dem Ende des 9. Jahrhunderts oder aus dem 9./10. Jahrhundert; f. 1 0 3 r - 104v in größerer Schrift von einer Hand des 11. Jahrhunderts; f. 3v, 4v und 5r zum Teil von einer Hand des 11. Jahrhunderts beschrieben. Inhalt: f. l r a - 3 v a Inhaltsverzeichnis; f. 3 v b - 2 4 3 v b Paulus Diaconus, Homiliar; f. 3v, 4v, 5r Abschriften von Benediktbeurer Inschriften. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 9. Jahrhunderts oder im 9./10. Jahrhundert in Südwestdeutschland entstanden; Abschriften von Benediktbeurer Inschriften auf f. 3v, 4v und 5r weisen darauf hin, daß sich die Handschrift bereits im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Benediktbeuern befand; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 227, Nr. 2963; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 200; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 203, Nr. 1161; R. Etaix, Scriptorium 18 (1964) S. 5; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, II, S. 600, Nr. 1663; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Handschriften aus Benediktbeuern. Clm 4501 - 4 6 6 3 , S. 50f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 300; P. Ruf, StMOSB. 47 (1929) S. 464, 466; F. Wiegand, Das Homiliarum Karls des Grossen, S. 7f.

München

1337

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 interlinear stehende Rötelglosse (f. 76vb) zu Paulus Diaconus, Homiliarium; Glosse wohl von der Texthand. Zeit und Ort: Glosse am Ende des 9. Jahrhunderts oder um die Wende des 9./10. Jahrhunderts wahrscheinlich in einem südwestdeutschen Skriptorium eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glosse bisher nicht ediert. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 200.

710d

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 13024 nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 558a)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 255 Blätter; 36,5 χ 28,5 cm; brauner Halbledereinband mit Wappenprägung. - Einrichtung: Schriftspiegel 29,0 χ 21,0 cm; zweispaltig; 36 Zeilen; rote Initiale auf f. lr. - Schrift: Minuskel aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 5 5 v Augustinus, De civitate Dei. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 11. Jahrhunderts vielleicht in Tegernsee entstanden; noch im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg mit Korrekturen versehen; später gelangte er in die Stadtbibliothek von Regensburg, dann in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 92f., I l l ; Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 94, Nr. 845; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 155; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 18; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiügen Augustinus, V, 2, S. 346; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 84; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 366.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. lv) zu Augustinus, De civitate Dei; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert eingetragen.

1338

München

Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 84. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 84.

7 1 0 e (I)

MÜNCHEN,

BAYERISCHE

STAATSBIBLIOTHEK

CLM 1 4 4 9 8 [F. 1 - Γ 7 ] nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Pergament; Teil 1 [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 710e (II)]; 17 Blätter sowie 7 ungezählte eingeheftete Streifen (8,0 χ 12,0 cm); 20,5/21,0 χ 16,5 cm; brauner Pappeinband mit hellem Lederrücken. Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 10,5/11,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen. — Schrift: Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk, Federprobe; f. lv Persius-Vita; f. 2 r - 1 3 v Persius, Satiren; f. 14r-17v verschiedene Schriften. Geschichte: Codex im 11. Jahrhundert in Süddeutschland entstanden; später befand sich die Handschrift in der Bendiktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 181, Nr. 1478; I.C. Cunningham, Scriptorium 27 (1973) S. 84; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 294; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 200; III, 1, S. 198; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 61, Nr. 289; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 61 l f . , 616, 621.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 9r) zu Persius, Satiren; Codex durchgehend lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse von der Haupthand der Kommentierung im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 612. Literatur: K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 612.

1339

München

7 1 0 e (II)

MÜNCHEN,

BAYERISCHE

STAATSBIBLIOTHEK

CLM 14498 [F. 1 8 - 7 6 ] nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Pergament; Teil 2 [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 710e (I)]; 59 Blätter (f. 18-76); 22,0 χ 16,0 cm; brauner Pappeinband mit hellem Lederrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5/18,0 χ 10,5 cm; einspaltig; 35 Zeilen. - Schrift: Minuskel des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. 18r-76v Horaz, Ars Poetica. Geschichte: Codex im 12. Jahrhundert in Oberdeutschland entstanden; später befand sich die Handschrift in der Bendiktinerabtei St. Emmeram in Regensburg; von da aus gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 181, Nr. 1478; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 469; III, 2, S. 71; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 53; K. Siewert, Glossenfunde, S. 97f.; C. Villa, Aevum67 (1993) S. 62.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 43r) zu Horaz, Ars Poetica. Zeit und Ort: Glosse wohl von der Hand der lateinischen Kommentierung eingetragen; Codex durchgehend lateinisch glossiert. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach K. Siewert, S. 101).

Edition: K. Siewert, Glossenfunde, S. 97. Literatur: K. Siewert, Glossenfunde, S. 9 6 - 1 0 6 ; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 62.

710f

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM

17320, N R . 24 [FRÜHER CLM 17173

(VORSATZBLATT)] StSG. 680 - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt; 25,0 χ 17,8 cm; keine Zählung. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,3 χ 10,5 cm; einspaltig; 34 Zeilen. Schrift: Minuskel des 10. Jahrhunderts.

1340

München

Inhalt: f. l r - v Horaz, Satiren (II, 4, 80-11, 5, 53). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert wohl in Freising entstanden; ehemals war das Fragment Bestandteil einer Werkhandschrift, die sich in der Benediktinerabtei Schäftlarn befand; nach einer Notiz auf f. lr, oberer Rand, diente das Fragment später als Vorsatzblatt des spätestens seit 1898, dem Erscheinungsjahr des 4. Bandes der Glossenedition von E. Steinmeyer und E. Sievers, verschollenen Clm 17173. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 97, Nr. 793; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 160f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 376; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 471; III, 1, S. 113, 243; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 219; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 78; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 23, 36, 38, 108; K. Siewert, Die althochdeutscheHorazglossierung, S. 4 0 1 f . ; K . Siewert, Glossenfunde, S. 1 0 7 - 1 1 1 ; K . Siewert, Scriptorium44 (1990) S. 2 6 7 , 2 6 9 ; C. Villa Aevum 67 (1993) S. 63; C. Villa, A e v u m 6 8 (1994) S. 146; StSG. IV, S. 685, Nr. 680.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Glosse (f. lr) im Kontext eines marginalen Kommentars zu Horaz, Satiren; dichte lateinische Glossierung und marginale Kommentierung. Zeit und Ort: Glosse wohl in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts bei Anlage des verschollenen Clm 17173 oder wenig später im Zusammenhang der Einbringung der lateinischen Scholien von der Haupthand der lateinischen Kommentierung eingetragen; Schreiber wohl aus dem Kreis des an der Dombibliothek wirkenden Schreibers Willihalm. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach K. Siewert, Glossenfunde, S. 112f.). Edition: StSG. IV, S. 685, Nr. 680 (nach Schmeller); Neuedition durch K. Siewert, Glossenfunde, S. 108; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 402f. Literatur: StSG. IV, S. 685, Nr. 680; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 72, 78, 81; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 402—404; K. Siewert, Glossenfunde, S. 1 0 7 - 1 1 4 und passim; Κ. Siewert, Scriptorium 44 (1990) S. 268.

München

710g

1341

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 18580 StSG. IV, S. 372: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 653a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 90 Blätter und 1 Papierblatt vorne; 19,8 χ 13,5/13,8 cm; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals auf dem hinteren Einbanddeckel 5 Buckel und 1 Schließe; vorgängige Signaturen Teg.580 und X. 62. °3° auf Papierschildern auf dem Einbandrücken und auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,7 χ 8,7/11,5 cm; f. lr—2r, 3r—27r, 82r,v, 90v einspaltig; f. 2v, 2 7 v - 8 1 v , 8 3 r - 9 0 r zweispaltig; 30 Zeilen; von f. l r - 5 9 r zahlreiche einfache Initialen in roter Tinte; Überschriften in roter Tinte, zum Teil in Majuskeln; von f. 5 9 v - 9 0 v zahlreiche ganz schlichte Initialen in brauner Tinte; verstärkte Unterlängen. Schrift: späte karolingische Minuskel aus der Mitte des 12. Jahrhunderts von mehreren Händen. Inhalt: f. l r - 5 0 v a Reginald von Canterbury, Vita s. Malchi monachi captivi; f. 50vb—90v Reginald von Canterbury, Carmina. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel und auf f. 90r weisen auf die Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: BHM., Nr. 454; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 1 8 3 - 1 8 5 , Nr. 1520; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 390; M. Rödel, De generatione Christi, S. 9f., 33, 35f., 4 5 - 6 3 , 6 5 - 1 7 3 . - Abbildung von f. 64r bei M. Rödel, Abb. 2, S. 181.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 60 Glossen (f. 9 v - 4 1 v ) zu Reginald von Canterbury, Vita s. Malchi monachi captivi; etwa ein Fünftel der Glossen marginal eingetragen; alle weiteren Glossen interlinear stehend; einige Glossen von der Texthand, von der auch zahlreiche lateinische Glossen stammen. Zeit und Ort: Glossen in der Mitte des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Edition: 59 Glossen bei F. Liebermann, ZDA. 31 (1887) S. 362f.; eine Glosse als Nachtrag bei StSG. IV, S. 372. Literatur: StSG. IV, S. 372; F. Liebermann, ZDA. 31 (1887) S. 362f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. lOOf.

1342 710h

München

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 23477 (FRÜHER CLM 19477) nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 3 ; Teil 2: f. 1 4 - 2 5 ; Teil 3: f. 2 6 - 5 8 (f. 59 zum Teil auf hinteren Deckel geklebt; halb abgerissen); Pergament; 59 Blätter; 2 Vorsatzblätter mit querer Schriftrichtung; nachträglich eingeheftet; 1. Vorsatzblatt 21,5 χ 13,5 cm; 3,0 cm zusätzlich nach innen umgeklappt; 2. Vorsatzblatt 19,5 χ 12,0 cm; alle Teile 21,5 χ 13,0 cm; Zählung von 1 bis 59 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; vorgängige Signaturen X 22.2° (Schildchen auf Vorderdeckel) und L.69 (Schildchen auf Vorderdeckel). - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 7,0/9,0 χ 16,5 cm; beschriebener Rand 3,5 χ 6,0 cm; Teil 2 17,0 χ 8,0 cm; zusätzlich 4,0 cm Rand beschrieben; Teil 3 15,0 χ 8,5 cm; äußere und untere Ränder beschrieben; f. l r - 5 8 v einspaltig (f. 13v zweispaltig); Teil 1 32 Zeilen; Teil 2 30 Zeilen; Teil 3 3 0 - 3 2 Zeilen; f. 14v ausgeschmückte Initiale; zahlreiche einfachere Initialen. - Schrift: Teil 1 und 2 karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts; Teil 3 gotische Buchschrift des 14. Jahrhunderts. Inhalt: 1. Vorsatzblatt deutsche Urkunde; 2. Vorsatzblatt Scholien zu Persius; f. lr—25v Persius, Satiren; f. 3 r - v , l O r - v leer; f. 2 6 r - 5 8 v Horaz, Ars Poetica; Horaz, Briefe. Geschichte: Einzelne Teile des Codex zu unterschiedlichen Zeiten entstanden; Teil 1 und 2 im 12., Teil 3 im 14. Jahrhundert; das als Vorsatzblatt eingebundene Fragment stammt aus einer Handschrift des 11. Jahrhunderts; Fragment und Handschrift wohl in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 249, Nr. 1983; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 29; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 371; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 201, 218; III, 1, S. 253; P.S. Piacentini, in: Studi suPersio, III, 1, S. 62f.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 13 Glossen. - Glossen in Textkommentar: 2 Interlinearglossen (2. Vorsatzblatt) zu dem Persiuskommentar. — Textglossierung: 11 Interlinearglossen (f. 4 r - 1 3 r ) zu Persius, Satiren; Glossen eng verwandt mit den Persiusglossen des Clm 19478 (Katalog Nr. 672), möglicherweise daraus abgeschrieben.

München

1343

Zeit und Ort: Die Glossen des der Handschrift vorgehefteten Fragments im 11. Jahrhundert eingetragen; die Glossen der darauf folgenden Persiushandschrift wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts eingetragen; Glossen des Fragments und der Handschrift möglicherweise in Tegernsee eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach K. Siewert, S. 124f.). Edition: K. Siewert, Glossenfunde, S. 115f., 118-122. Literatur: N. Henkel, in: Theodisca, S. 409f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 33, 80, 115-127, 129.

710i

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 19481 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 140 Blätter; 22,0 χ 11,5/12,0 cm; heller Halbledereinband auf Holzdeckeln; Reste einer Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 6,0 cm; einspaltig; 37 Zeilen; figürliche Initiale und rote Überschrift auf f. lr; f. 140v Federzeichnung. - Schrift: Ende des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 4 0 v Statius, Thebais. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts in Italien entstanden; er befand sich in der Benediktinerabtei Tegernsee. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 249, Nr. 1987; P.M. Clogan, Manuscripta 11 (1967) S. 108; A. Klotz, P. Papini Stati Thebais, S. XXIX und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 545; III, 1, S. 253; P. Ruf, in: 1200 Jahre Kloster Schäftlarn, S. 50; R.D. Sweeney, Prolegomena to an Edition of the Scholia to Statius, S. 27.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 33r) zu Statius, Thebais; Codex gelegentlich lateinisch glossiert; anfangs lateinisch marginal kommentiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: A. Klotz, P. Papini Stati Thebais, S. XXX.

1344

München

Literatur: Α. Klotz, P. Papini Stati Thebais, S. XXX und passim; Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 164f.

710j

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 19489 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: p. 1 - 6 4 ; Teil 2: p. 6 5 - 1 1 8 ; Pergament; 59 Blätter; 19,0 χ 13,5 cm; Seitenzählung von 1 bis 118 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; brauner Ledereinband. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 15,5 χ 7,5 cm; einspaltig; 30 Zeilen; ca. 3,5/4,5 cm breiter äußerer Rand dicht beschrieben; Überschriften in roter Farbe; einfache rote Initialmajuskeln. — Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts; Teil 2 aus dem 12. Jahrhundert. Inhalt: p. 1 - 6 4 musiktheoretische Schriften; p. 6 5 - 8 7 Persius, Satiren (mit Kommentar); p. 8 8 - 1 1 8 Johannes de Garlandia, Cornutus, Kommentar zu Persius. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts und Teil 2 im 12. Jahrhundert; später befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei Tegernsee; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 251; Catalogue Translationum et Commentariorum, III, S. 220; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 142, Nr. 176; S. Krämer, CM. 1 (1975) S. 86; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 202; III, 1, S. 253; III, 2, S. 107; P.S. Piacentini, in: Studi suPersio, III, 1, S. 63, Nr. 298; H. Schmid, Die musiktheoretischen Handschriften der Benediktiner-Abtei Tegernsee, S. 20, 32, 44, 9 2 - 9 7 ; The Theory of Music, III, S. 146f.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: Erhebung der von K. Siewert entdeckten Persiusglossen steht noch aus; Persiustext auf den ersten 3 Seiten dicht lateinisch interlinear glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glossen noch nicht erhoben.

München

710k

1345

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 22056 StSG. IV, S. 372: ausgeschlossen - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 194 Blätter; f. 194 auf Deckel geklebt; 11,0 χ 7,5/8,0 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogener Einband; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Wess. 56 auf Rückenschild. Einrichtung: Schriftspiegel 9,5 χ 6,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen. - Schrift: 13. Jahrhundert. Inhalt: Medizinische Sammelhandschrift; darin f. 3r—154v anonyme Praktik; f. 154v —178r Übersetzung der hippokratischen Aphorismen; f. 178r-182v Benediktionen, Rezepte; f. 182v —183v lateinisch—deutsches Pflanzenglossar; f. 183v-184v Rezepte; f. 184r-194r Antidotar. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Wessobrunn entstanden. Literatur: G. Baader, SA. 57 (1973) S. 284f.; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 4, S. 23, Nr. 194.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 50 Zeilen umfassendes lateinisch-mittelniederdeutsches Pflanzenglossar (f. 182v —183v). Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossartext im 13. Jahrhundert in Wessobrunn eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (nach StSG.). Edition: Unediert. Literatur: StSG. IV, S. 372.

7101

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 27305 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 693a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 131 Blätter; zahlreiche Blätter sehr defekt; 1970 restauriert; 22,5 χ 18,5 cm; Seitenzählung von 1 - 2 6 2 jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; brauner Ledereinband 1970 restauriert; ehemals Pappband; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel ca. 16,0 χ 13,0

1346

München

cm; bis auf wenige Stücke einspaltig; 19 Zeilen; Überschriften und teilweise erste Textzeile sowie Rubriken in roter oder gelber Unziale; an mehreren Stellen St. Galler Neumen ohne Linien. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 2 8 Beda, Martyrologium (Fragment); p. 2 9 - 3 3 komputistische Schriften; p. 33 Lektionsordo für die Matutin; p. 3 4 - 9 7 Ordo der Lectio brevis; p. 9 7 - 1 0 3 Preces; p. 104-113 Allerheiligenlitanei; p. 114 Collectae rhythmicae ad horas; p. 115-215 Kollektar; p. 215—235 Hymnar; p. 2 3 5 240 Cantica des Offiziums; p. 241 - 2 4 5 liturgische Herrscherakklamationen; p. 246-251 Totenoffizium und Beerdigungsgebete; p. 251 IX lectiones in vigilia defunctorum; p. 251-261 Orationen aus der Totenliturgie; p. 261 Consuetudo Bononiensis (Fragment); p. 262 Oratio (Fragment; nur noch einzelne Wörter lesbar). Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert wohl im Bistum Freising entstanden; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf p. 3r, innerer Rand, weist auf die Dombibliothek Freising; über das Königliche allgemeine Reichsarchiv gelangte die Handschrift 1881 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: G. Brenninger, in: Freising, S. 80; N. Daniel, Handschriften des zehnten Jahrhunderts aus der Freisinger Dombibliothek, S. 88—92; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, II, S. 146, Nr. 553; W. Haubrichs, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 89; W. Haubrichs, in: Herrschaft, Kirche, Kultur, S. 537; Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Clm 27270-27499, S. 2 3 - 2 8 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 378; G.Th. von Rudhart, in: Quellen zur Bayerischen und Deutschen Geschichte, VII, S. 4 7 2 - 4 7 5 ; A. - M . Turcan-Verkerk, Scriptorium 46 (1992) S. 222.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 12 Monatsbezeichnungen (p. 31) in einem lateinisch-deutschen Verzeichnis der Monate. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: G.Th. von Rudhart, Quellen zur Bayerischen und Deutschen Geschichte, VII, S. 472f. Literatur: G.Th. von Rudhart, in: Quellen zur Bayerischen und Deutschen Geschichte, VII, S. 472f.; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 31.

München

710m

1347

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 28911 nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 695a)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 1 ; Teil 2: f. 3 2 - 6 5 ; Pergament; 26,0 χ 16,0 cm; 65 Blätter; teilweise restaurierter brauner Ledereinband. - Schrift: Teil 1 Schrift des 12. Jahrhunderts; Teil 2 Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr —65r Vita S. Antonii; f. 65v Worterklärungen und verschiedene lateinische Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 12. Jahrhundert wahrscheinlich im Prämonstratenserkloster Leitzkau bei Magdeburg und Teil 2 im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts vermutlich in Halberstadt; bereits im 13. Jahrhundert wurden die beiden Teile in Leitzkau vereinigt; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. 13r und 65ν weisen ebenfalls auf Leitzkau; 1969 wurde die Handschrift in Stockholm von der Bayerischen Staatsbibliothek in München erworben. Literatur: Bayerische Staatsbibliothek. Erwerbungen aus drei Jahrzehnten 1948-1978, S. 21, 23; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 276, Nr. 3351; H. Hoffmann - R. Pokorny, Das Dekret des Bischofs Burchard von Worms, S. 11; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 105; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 384; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 148.

Glossen Zahl und Art: Einzel wort ohne Textbezug: 1 Wort (f. 65 v) über einem lateinischen Lemma auf der textfreien letzten Seite. Zeit und Ort: Glosse Ende des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 105. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 105.

München

1348 710N

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 6 2 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 0 2 1 )

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 699a)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Blatt und 6 Falze; 38,5 χ 28,0 cm. Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 20,0 cm; zweispaltig; 50 Zeilen; zweizeilige schwarze Initialen an den Kapitelanfängen. - Schrift: gotische Minuskel aus dem letzten Drittel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii (Lib. II, 126-149). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; später befand sich das Fragment sicher dort; laut Bleistiftnotiz am unteren Rand aus Tegernseer Handschriften ausgelöster Spiegel. Literatur: Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 125; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbiblitohek München, II. Clm 29315-29520; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 99; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 396.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Der Text ist mit Interlinear- und Marginal glossen versehen; darunter laut Ch.E. Eder wenigstens eine althochdeutsche; zahlreiche Interlinearglossen und längere Marginaleinträge von der Texthand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition steht noch aus. Literatur: Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 125.

710O

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 2 6 0 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 1 5 8 )

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 709a)

A

Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; 1 Blatt ( = f. 2), 2 zusammengehörige Querstreifen ( = f. 1) sowie 4 Stückchen (ca. 3,0 χ 4,0 cm); 34,0 χ 24,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 χ 20,5 cm; zweispaltig; 30 Zeilen. -

München

1349

Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Bibel, 1. Könige (7, 2 8 - 4 9 ) ; f. 2 r - v Sprüche (20, 2 4 - 2 1 , 12).

Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Benediktbeuern entstanden; das Einzelblatt diente einem Benediktbeurer Rechnungsbuch von 1563 als Umschlag, die übrigen Stücke wurden als Makulatur verwendet. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 277, Nr. 3358; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 198; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 65.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Glosse (f. lr) zur Bibel, 1. Könige (7, 29); Fragment sonst nur vereinzelt lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 198; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 65. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 277, Nr. 3358; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 198; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I, S. 65.

710p

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 29308/1 (FRÜHER CLM 29164/VI) nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 709b)

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 21 Fälze aus Clm 7449, zu 3 beschnittenen Doppelblättern zusammengesetzt und zwischen Glasscheiben gelegt; 13,0 χ 14,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 11,5 χ 7,0 cm; einspaltig; ursprünglich 19 Zeilen; neumiert; rubriziert; am Anfang der Sequenzen orangefarbene Majuskeln; erste Verszeile in Unziale. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 9./10. Jahrhundert.

München

1350 Inhalt: Sequentiar.

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert in Süddeutschland entstanden; im Augustiner-Chorherrenstift Indersdorf für den Band Clm 7449 makuliert. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 284, Nr. 3416; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 295f.; Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 29202-29311, S. 289; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 107; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 390.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 6r) zu dem Sequentiar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 107. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 107.

710q

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 6 0 / 2 (FRÜHER CLM 2 9 1 2 1 )

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Rest eines Doppelblatts; Fragment an den Rändern beschnitten; Pergament an 3 Stellen tief eingerissen; Faltung des Blatts läßt auf Verwendung als Umschlagblatt schließen; 36,5 χ 57 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 34,0 χ 26,5 cm; vierspaltig (von f. 1 noch 2,5 Spalten erhalten); 51 Zeilen noch erhalten. - Schrift: 11./12. Jahrhundert. Inhalt: Salomonisches Glossar (Fragment zum Buchstabenbereich C). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden. Literatur: B. Meineke, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 2 2 7 - 2 2 9 ; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 126.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: 10 Glossen [8 im Kontext, 2 interlinear (f. lrb, 2vc)] zu den Salomonischen Glossaren; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben; Anfangsbuchstabe des Lemmas vorgezogen; interlineare Glossierung nicht erkennbar.

München

1351

Zeit und Ort: Glossen im Glossarkontext im 11./12. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: B. Meineke, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 230f. Literatur: B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 17f.; B. Meineke, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 2 2 7 - 2 3 3 .

710r MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM nicht bei StSG. - 4. Nachtragsliste (1991)

3748 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 151 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; ca. 23,5 χ 18,5 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel wohl des 15. Jahrhunderts; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Aug. eccl. 48 auf Schildchen auf dem Buchrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel ca. 16,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 20—21 Zeilen. — Schrift: Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr — 151v Gregor der Große, Dialoge (vorne und hinten unvollständig); f. 133v oberer Rand Name; mehrere Federproben und Textkorrekturen über die ganze Handschrift verteilt. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert (oder etwas früher) entstanden; dem Einband des 15. Jahrhunderts und dem Provenienzeintrag auf der Versoseite des zusätzlichen Blattes nach war der Codex im Besitz des Augsburger Domkapitels; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1804 zunächst nach Dillingen, dann in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, I, 2, S. 131, Nr. 781; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 134-136.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen (f. 39v-127r) zu Gregor der Große, Dialoge; davon 2 (f. 39v, 127r) interlinear und 1 (f. 117r) marginal stehend; weitere nicht identifizierte Einträge auf f. 6r, 92r, 98r; die Einträge auf f. 92r und 98r sind Griffeleinträge. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar (nach W. Schulte, S. 138).

München

1352

Edition: W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 136-138. Literatur: W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 136-139.

710s

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 3 8 / 3 (FRÜHER CLM 2 9 0 3 3 C ) nicht bei StSG. - Irrtümliche Aufnahme in die 4. Nachtragsliste (1991), war bereits unter Nr. 703 in BV. (1973) aufgenommen worden.

710t

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 5 6 6

nicht bei StSG. - 4. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 97 Blätter; 24,5/25,0 χ 17,5 cm; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur aid. 36 auf Rückenschild. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,0/18,5 χ 12,0/12,5 cm; einspaltig; 2 2 - 2 4 Zeilen; Initialen in roter, grüner oder blauer Tinte; f. lr, 37r und 59r große verschlungene Rankeninitialen; f. 27v Textinitiale mit farbiger Figurenzeichnung des thronenden Martin; f. 36v ganzseitiges rahmenloses Incipit in Farbmajuskeln zum ersten Dialog. - Schrift: Minuskel um 1200, im wesentlichen von einer Hand. Inhalt: f. l r - 2 1 v Sulpicius Severus, Vita S. Martini; f. 2 1 v - 3 0 r Sulpicius Severus, Epistolae; f. 3 0 v - 3 1 v Gregor von Tours, Historia Francorum (Fragment); f. 32r—34v De Virtutibus Sancti Martini (Fragment); f. 3 5 r - 8 7 r Sulpicius Severus, Dialogi (I—III); f. 8 7 v - 9 2 r Versus in foribus primae cellae sancti Martini episcopi; f. 92r—94r Wundererzählung aus dem Leben des Heiligen Martin; f. 94v—96v Vita Brictii; f. 97r Glossar zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; 97v Federproben, Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach um 1200 in der Zisterzienserabtei Aldersbach im Bistum Passau entstanden; ein Besitzvermerk des 12./13. Jahrhunderts auf f. 97v sowie 2 jüngere Einträge des 14. Jahrhunderts weisen auf Aldersbach; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, 1,2, S. 9, Nr. 52; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 148f.,

München

1353

Nr. 253; Κ. Schneider, Paläographieund Handschriftenkunde,S. 140; H. Spilling, CM. 4 (1978) S. 107; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 515—518; P. Wind, CM. 8 (1982) S. 132. - Abbildung von Initialen auf f. 27v, 59r, 73r, 4r bei E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Tafelband, Abb. 5 6 5 - 5 6 9 , S. 173-175.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Glosse (f. 7v) zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; 1 Glosse (f. 28r) zu Sulpicius Severus, Ad Bassulam; beide Glossen im Kontext marginaler Scholien stehend; f. 97v Federprobe (?) uuolun; Handschrift insgesamt sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl um 1200 von einer Hand, auf die auch einige lateinische Interpretamente zum Text zurückgehen, in der Zisterze Aldersbach im Bistum Passau eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach U. Thies, S. 521).

Edition: U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 519f. Literatur: U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 5 1 8 - 5 2 2 .

710U

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 29330/1 (FRÜHER CLM 29035b.d) nicht bei StSG. - 4. Nachtragsliste (1991) [in BV. (1973) irrig zu Nr. 704 gestellt] A Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; 7 beschnittene Doppelblätter; 16,0/17,0 χ 13,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel ca. 14,5 χ 9,0 cm; einspaltig; ca. 27 Zeilen; Kapitelanfänge mit z w e i - bis vierzeiligen schwarzen Majuskeln. Schrift: karolingische Minuskel des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Arator, De actibus apostolorum. Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf Tegernsee. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 136f., Nr. 156; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 395; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Actibus Apostolorum, S. XVII; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 70, Nr. 57.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 7r) zu Arator, De actibus apostolorum (2, 115).

München

1354 Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167. Literatur: B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 167; G. Köbler, Ergänzungen, S. 759 (hier fälschlich Katalog Nr. 704 zugewiesen); A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 338; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15.

710v

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 14733 StSG. II, S. VI: ausgeschlossen

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 105 Blätter; 17,5/19,0 χ 10,0/10,5 cm; brauner Lederumschlag; Rücken stark beschädigt. - Einrichtung: Schriftspiegel stark wechselnd; einspaltig; Zeilenzahl wechselnd. - Schrift: verschiedene Hände des 12./13. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift, darunter Gedichte; Bruchstücke von drei geistlichen Spielen; Annales Ratisbonenses (ausführliche Inhaltsangabe: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 224f., Nr. 1701); f. 4 6 r - 4 8 r Glossensammlung; f. 5 4 r - 5 5 v Glossensammlung. Geschichte: Codex wahrscheinlich zwischen 1167/68 und 1216 von dem Regensburger Kanoniker Hugo von Lerchenfeld u. a. in der Benediktinerabtei St. Emmeram geschrieben; Codex von da aus im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 157-165; B. Bischoff, Paläographie, S. 233; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 244; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 224f., Nr. 1701; A. Ebel, Clm 17142, S. 19; C. Märtl, DA. 42 (1986) S. 174, 176f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 367; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 2 5 4 - 2 5 7 ; Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaeographie, I, S. 1 lf. - Abbildung einer Seite in Schrifttafeln, I, Tafel 23b.

Glossen Zahl und Art: 21 Glossen und Wörter in verschiedenen Glossaren und Einträgen: 8 Glossen (f. 4 6 r - 4 7 r ) im Kontext einer Glossensammlung; 7 Glossen (f. 5 4 v - 5 5 v ) im Kontext einer Glossensammlung; davon 5 mit der ersten Gruppe übereinstimmend; 5 Glossen (f. 52) zu Völkernamen, am unteren Rand der Seite auf dem Kopf stehend eingetragen; 1 Wort mit lateinischer

München

1355

Erklärung (f. 25r), am unteren Rand der Seite auf dem Kopf stehend eingetragen; mittelhochdeutsches Verspaar auf f. 50v. Zeit und Ort: Glossen im Kontext der Glossare im 12./13. Jahrhundert eingetragen. Edition: K. Roth, Denkmäler, S. XXII. Literatur: StSG. II, S. Vf.

710w

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 19871 nicht bei StSG.

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus verschiedenen Teilen des 13. und (vorwiegend) 15. Jahrhunderts; Papier; 194 Blätter; 15,0/16,0 χ 10,0/10,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel wechselnd; einspaltig; Zeilenzahl wechselnd. - Schrift: verschiedene Schriften des 13. und 15. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift mit Texten aus dem Bereich des ArtesWissens; darunter f. 60v-62r Nomina herbarum, volucrum, feriorum, piscium, arborum; f. 65r-156v Vocabularius amplissimus (lateinisch-deutsch); f. 164r194v Vocabularius Ex quo. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. und 15. Jahrhundert entstanden; Glossare aus dem 15. Jahrhundert. Literatur: U. Bodemann, in: Schulliteratur im späten Mittelalter, S. 4 8 9 - 4 9 1 ; G . L . Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 159; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 281, Nr. 2229; > Vocabularius Ex q u o < , I, S. 84.

Glossen Zahl und Art: Frühneuhochdeutsche Glossare. - Sachglossar: unedierte frühneuhochdeutsche Interlinearglossen zu den Nomina herbarum, volucrum, feriorum, piscium, arborum. Zeit und Ort: Nominaglossen im Schreibervermerk auf 1453 datiert. Sprachgeographische Einordnung: Interlinearglossen zu den Nomina unbestimmt. Edition: Unediert. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 281, Nr. 2229.

1356 710X

München

711

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 6 7 0 / 9 [ = Μ 1] MÜNCHEN, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

715

4 ° COD. MS. 9 1 4 VERMIBT [ = Μ 2 ] NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM

HS. 42517 [ = N] Μ 1 nicht bei StSG. - Publikation B. Meineke (1994) Μ 2 StSG. 483 Ν StSG. 485 Μ Ι Α Ν Α Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; M i l beschnittenes Doppelblatt; Text auf f. 2r im Bereich der ersten Spalte stark abgeschabt; Μ 2 1 Blatt; Ν 1 beschnittenes Doppelblatt; ehemals äußeres Doppelblatt der ersten Lage, worauf die Kustode auf f. 2vb weist; Μ 1, Ν auf f. 2r noch Umrisse des Buchrückens erkennbar, dem das vorliegende Doppelblatt als äußere Einbanddecke gedient hat; Μ 1 f. 1 etwa 17,9 χ 12,5 cm; f. 2 etwa 18,8 χ 16,8 cm; Ν f. 1 etwa 17,3 χ 12,7 cm; f. 2 etwa 17,3 χ 17,0 cm; Ν in Pappumschlag. - Einrichtung: Schriftspiegel Ν f. 1 14,0 χ 8,8/11,7 cm; f. 2 14,0 χ 14,0/14,2 cm; zweispaltig; rekonstruiert 28 Zeilen; Μ 1 zweispaltig; 25 Zeilen; Μ 2 28 Zeilen; Ν 21 Zeilen; Μ 1 f. 2r einfache rote Initiale B, zudem rotes Verweiszeichen; Μ 2 zu Beginn der einzelnen Absätze rote oder rot ausgemalte Initialen; Ν f. 2va einfache Initiale C in ehemals roter Tinte, jetzt durchgehend geschwärzt. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Alphabetisches Glossar (weitgehend identisch mit der Langfassung des elften Buches des Summarium Heinrici; in der Tradition des Liber Glossarum): Μ 1 Fragmente der Buchstaben Α und 5 ; M 2 Fragmente der Buchstaben Μ und Ν; Ν Fragmente der Buchstaben Α (f. 1) und C (f. 2). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts entstanden; Μ 1, Ν die Doppelblätter dienten als Einbanddecken von Büchern; Μ 1 wurde wahrscheinlich im 19. Jahrhundert ausgelöst; Μ 2 Fragment seit Juni 1949 vermißt; Ν Fragment befand sich ehemals im Besitz von G.Ph.F. von Hardenberg, von dem es am 19.3.1887 für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg käuflich erworben wurde; Μ 1 wurde als Glossarfragment von B. Meineke entdeckt und veröffentlicht; B. Meineke hat auch die Zusammengehörigkeit von Μ 1 und Ν nachgewiesen, die von Μ 2 plausibel gemacht. Literatur: Μ 1, Μ 2, Ν Β. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici; St. Strieker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89f., 116f., 474; Μ 2, Ν St. Strieker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 43, 45; M I R . Hildebrandt - Κ. Ridder, Summarium Heinrici, III, S.

München

1357

XVIIIf.; Μ 2 Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 71; G. Kornrumpf - P . - G . Völker, Die deutschen mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek München, S. 211; StSG. IV, S. 585, Nr. 483; Ν L. Kurras, Die deutschen mittelalterlichen Handschriften, I, S. 143; St. Stricker, Basel ÖBU. Β Di 31, S. 89f., 115, 474; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 3 1 1 - 3 1 3 ; StSG. IV, S. 585f., Nr. 485. - Μ 1 Abbildung von f. lr bei B. Meineke, Abb. 2; Ν Abbildung von f. lr bei B. Meineke, Abb. 1.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Insgesamt 66 Glossen zu dem alphabetischen Glossar: Μ 1 28 Glossen (f. l v a - 2 v b ) zu den Buchstaben A und B\ Μ 2 17 Glossen (f. l r a - v b ) zu den Buchstaben Μ und N; davon 16 im fortlaufenden Glossartext und 1 (f. lra) interlinear stehend; Ν 21 Glossen (f. l v a - 2 v b ) zu den Buchstaben Α und C; davon 19 im fortlaufenden Glossartext und 2 (f. 2vb) von gleicher Hand interlinear stehend; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben; Lemmata nicht ausgerückt. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Μ 1 alem., besonders elsäss. (nach B. Meineke, S. 43, 77); Ν bair. (nach F. Simmler, S. 29). Edition: Μ 2 StSG. III, S. 349 (Nr. DCCCCXXXVIIIk); Ν StSG. III, S. 347f. (Nr. DCCCCXXXVIIIh); erneute, vollständige Edition bei B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, Μ 1 S. 28—32, Ν S. 66—70. Literatur: Μ 1, Μ 2, Ν R. Hildebrandt - Κ. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 92f., 187; Μ 2, Ν P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 171; St. Stricker, Basel ÖBU. B I X 31, S. 1 1 5 - 1 1 7 , 4 7 6 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 43, 45; St. Stricker, in; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 304; M I R . Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XVIII; Μ 2 StSG. IV, S. 585, Nr. 483; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 324; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 644; Ν StSG. IV, S. 585f., Nr. 485; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

710y

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 29670/10 nicht bei StSG.

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; 2 Blätter, die unregelmäßig beschnitten sind, sowie 5 kleine Stücke; Blätter: 38,0/38,5 χ 8 , 0 - 1 4 , 0 cm; kleine Stücke: 4,7 χ 4,5

1358

München

cm, 3,5 χ 8,0 cm (3 χ), 3,5 χ 8,5 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel nicht angebbar, da beschnitten; mindestens dreispaltig; 53 Zeilen. — Schrift: von 2 Händen aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts in sehr sorgfältiger, schrägovaler Schrift. Inhalt: Glossar im Buchstabenbereich D (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts entstanden; es wurde aus 2 Mus. pr. 30 ausgelöst; Fragmente aus der Benediktinerabtei Tegernsee in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur:

H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 436.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: Zumindest 1 Interlinearglosse; Glosse in dunklerer Tinte; Glossar ohne interlineare oder marginale Einträge; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben; Anfangsbuchstaben der Lemmata vorgezogen; Glossar alphabetisch nach den ersten 4 Buchstaben sortiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Unediert.

710z

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 29660/3 (FRÜHER CLM 29120b) nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (1994)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 36 mehr oder weniger stark zu Einbandzwecken zerschnittene Blätter (40 Einzelteile); ursprünglich ca. 42,0 χ 30,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel ursprünglich ca. 35,0 χ 24,0 cm; vierspaltig; 50 Zeilen; einfache mehrzellige rote Initialen. - Schrift: frühgotische Buchschrift des 12. oder 13. Jahrhunderts. Inhalt: Glossae Salomonis (Fragmente). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, im 12. oder 13. Jahrhundert möglicherweise in Südwestdeutschland entstanden; Blätter im 17. Jahrhundert für Akteneinbände im Jesuitenkolleg St. Paul in Regensburg verwendet worden; in Regensburg ist der Codex sicher nicht entstanden;

München

1359

Fragmente wurden später von Archivalien im Reichsarchiv in München abgelöst und 1902 an die heutige Bayerische Staatsbibliothek abgegeben. Literatur: E. Klemm, Die illuminierten Handschriftendes 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Textband, S. 212f., Nr. 198; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 400. - Abbildung von f. 3v bei E. Klemm, Die illuminierten Handschriftendes 13. Jahrhunderts deutscher Herkunft, Tafelband, Tafel 540, S. 180.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: Von Birgit Meineke entdeckte Glossen in unbekannter Zahl überwiegend im Kontext der Glossae Salomonis. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im 12. oder 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Unediert.

710aa

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM 2 9 3 0 3 / 4 4 (FRÜHER CLM 2 9 1 6 4 / 1 1 - 2 B )

nicht bei StSG. - Hinweis im Katalog von H. Hauke (1994)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 durchgeteilte Doppelblätter und 2 Einzelblätter; 26,5/27,0 χ 17,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 13,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Rubrizierungen; am Beginn der Perikopen dreizeilige rote Majuskeln. — Schrift: frühe gotische Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 v Temporale; f. 5 r - 6 v Commune sanctorum et missae votivae. Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; Fragmente aus Inkunabeldubletten (u.a. 2° Inc. dpi. 2731) ausgelöste Spiegel und Vorsatzblätter; Provenienz unbekannt. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I. Clm 2 9 2 0 2 - 2 9 3 1 1 , S . 209.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Einige interlineare Glossen von jüngerer Hand, teils lateinisch, teils deutsch (ζ. B. f. 3v, 6v); Glossen wohl nicht mehr dem Althochdeutschen zugehörig.

1360

München

Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition der von H. Hauke erwähnten Glossen steht noch aus. Literatur: Katalog der lateinischen Fragmente der Bayerischen Staatsbibliothek München, I, Clm 29202-29311,S. 209.

710ab

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 21045 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 216 Blätter; 31,0 χ 21,0 cm. - Einrichtung Glossar: Schriftspiegel 22,0 χ 15,0 cm; einspaltig; 35 Zeilen. - Schrift: 15. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 2 1 4 v Mammotrectus super bibliam [Bibelhandbuch]; f. 2 1 5 r a 216va Nomina animalium quadrupedum, avium, piscium, vermium, arborum, herbarum. Geschichte: Codex der Schrift nach im 15. Jahrhundert entstanden; ältere Signatur Thierh. 45 weist auf die Benediktinerabtei Thierhaupten in Bayern. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 290, Nr. 2369.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: fortlaufend geschrieben; deutsche Wörter im Glossarkontext. Zeit und Ort: Im 15. Jahrhundert wohl in Thierhaupten eingetragen; nach Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis weist der Sprachstand auf eine ältere Vorlage. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Unediert. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 290, Nr. 2369.

München

710ac

1361

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 14684 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 100 Blätter; 20,0 χ 14,5 cm; restaurierter Halbledereinband mit einer Schließe. — Schrift: 14. Jahrhundert. Inhalt: Mathematisch-astronomische Sammelhandschrift. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; im Zuge der Säkularisation aus dem Benediktinerkloster St. Emmeram in Regensburg in die heutige Bayerische Statsbibliothek in München gelangt. Literatur: Catalogus codicum latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 2, S. 217, Nr. 1656.

Glossen Zahl und Art: Angaben zu Glossen liegen uns nicht vor.

710ad

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK

CLM 15514 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier und Pergament; 98 Blätter; 15,0 χ 10,5 cm; restaurierter brauner Ledereinband. — Einrichtung f. 88v: Schriftspiegel 12,5 χ 8,5 cm; einspaltig; 19 Zeilen, 3 Zeilen leer. - Schrift: verschiedene Hände des 10. bis 14. Jahrhunderts; f. 5 9 - 9 1 aus dem früheren 10. Jahrhundert. Inhalt: Verschiedene Schriften und Auszüge (vgl. Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis II, 2); f. 5 9 - 9 1 u. a. Fulgentius, Apuleius, Cicero; f. 88v Exzerpt aus Einhard, Vita Karoli Magni, Monats- und Windbezeichnungen. Geschichte: f. 59—91 im früheren 10. Jahrhundert in Westdeutschland oder Lothringen entstanden; Codex im Zuge der Säkularisation aus dem Benediktinerkloster Rott am Inn, wo er im 15. Jahrhundert nachweisbar ist, in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 265, Nr. 3279; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 169; II, S. 231; Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 17, Nr. 120; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, S. 31, 47.

1362

München

Glossen Zahl und Art: Wortgruppen im lateinischen Text: 12 Monatsbezeichnungen (f. 88v) und 12 Windbezeichnungen (f. 88v) im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni. Zeit und Ort: Deutsche Wörter im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 47. Literatur: Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 3, S. 17, Nr. 120; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 47.

710ae

MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CLM

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003)

9806 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 237 Blätter, 21,0 χ 14,0 cm. - Schrift: 15. Jahrhundert. Inhalt: Kirchlich—theologische Schriften (vgl. Catalogue Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis); f. 220r Versus de die iudicii. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. und 15. Jahrhundert entstanden; im Zuge der Säkularisation aus Oberaltaich in die heutige Bayerische Staatsbibliothek in München gelangt. Literatur: Catalogus Codicum Latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis, II, 1, S. 125f., Nr. 992; B.K. Vollmann, in: 2 VL. XI, Sp. 1142.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Glossen zu 23 Distichen (f. 220r) der Versus de die iudicii. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbekannt. Edition: Unediert. Literatur: B.K. Vollmann, in: 2 VL. XI, Sp. 1142.

Neapel

1363

MÜNCHEN, HAUPTSTAATSARCHIV, HOCHSTIFT FREISING, LIT. 3B S. N R . 1 0 4 2 MÜNCHEN, STADTARCHIV HIST. YER. M S . 1 8 / V I I I , BL. 5 2 9 - 537 711

s.

NR. 7 0 6

MÜNCHEN, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 4 ° COD. MS. 9 1 4 VERMISST S. N R . 7 1 0 X

712

MÜNCHEN, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK 8 ° COD. MS. 4 7 9 (FRAGMENT) S. N R . 3 5

MÜNSTER, PRIVATBESITZ JOCHEN SPLETT S. N R . 2 0 0 0 MÜNSTER, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M s . PAULINIANUS 7 1 9 ( 2 7 1 ) ZERSTÖRT S. N R . 106C NAPOLI S. NEAPEL

713

NEAPEL, BIBLIOTECA NAZIONALE

VITTORIO EMANUELE III MS. I V . G . 6 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

F

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 236 Blätter; 20,5 χ 13,8 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,2 χ 8,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften in schwarzer und roter Capitalis; rote und grüne Initialen; im Prudentiustext Raum für Bilder frei gelassen. — Schrift: Minuskel aus dem 4. Viertel des 9. und aus der Wende zum 10. Jahrhundert. Inhalt: Sammelhandschrift, darin: f. 5 r - 9 2 r Boethius, De consolatione philosophiae ( B u c h l - V ) ; f. 179v-204r Prudentius, Psychomachia; f. 2 0 4 r - 2 0 6 v alphabetisches Glossar zu Prudentius; f. 2 0 8 r - 2 3 1 v Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii.

1364

Neapel

Geschichte: Codex der Schrift nach im 4. Viertel des 9. und an der Wende zum 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; Besitzvermerke auf f. lr und 104r weisen auf St. Gallen. Literatur: R. Arnese, ASPN. Terza Serie 12 (1974) S. 3 5 1 - 3 5 5 ; R. Bergmann - St. Stricker, ABAG. 4 3 - 4 4 1995) S. 27 und passim; L. Bieler, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolatio, S. XIV, XXVn, 1 - 3 ; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 308, Nr. 3574; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 46; Catalogue Translationum et Commentariorum, II, S. 370; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVIII; J. Duft, NStG. 112 (1972) S. 27; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 72 [=VII]; Μ. Gibson, MJB. 2 4 - 2 5 (1989-1990) S. 122; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 80, 91, 111; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 85; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 127f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 402; M. Huglo, Scriptorium 45 (1991) S. 288; E. Jammers, in: Festschrift Bruno Stäblein, S. 1 3 4 - 1 4 2 ; C. Leonardi, Aevum 34 (1960); J. Preaux, Latomus 158 (1978) S. 125; F. Rädle - F.J. Worstbrock, in; 2 VL. I, Sp. 920; S. Rankin, in: Sangallensia in Washington, S. 175f., 180, 182f.; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 27—46; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 1 9 9 - 2 0 1 und passim; Ε.Τ. Silk, TPAPhA. 70 (1939) S. 3 5 2 - 3 5 6 ; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 55; T. Starck, in: Medieval Studies in Honor of Jeremiah Denis Matthias Ford, S. 301, 313, 316; P.W. Tax, Notker der Deutsche. Boethius, "De consolatione Philosophia". Buch Ι/Π, S. X X - X X I I ; P.W. Tax, Sprachwissenschaft26 (2001) S. 330; H. Tiefenbach, AStSpL. 130 (1978) S. 146; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 33 und passim; F. Troncarelli, Scriptorium 41 (1987) S. 145; F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) S. 1 3 - 1 6 ; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 1 lOf.; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; G.R. Wieland, ASE. 16 (1987) S. 218. - Abbildung von f. 5r bei R. Arnese, nach S. 360; Abbildung von f. 207r bei E. Jammers, S. 137; Abbildung von f. 232v, 233r, 233v, 234r bei D. Schaller, S. 2 3 2 - 2 3 5 ; Abbildung von f. 5v bei T. Starck, nach S. 312; Abbildung von f. lOOr bei F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) Tafel 1.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 81 Glossen (f. 5r—206v). — Textglossierung: 58 Glossen (f. 5r —88r) zu Boethius, De consolatione philosophiae; 4 (f. 6v, 8r, 34v, 44r) interlinear, 54 marginal stehend; 2 Glossen zum Teil in Geheimschrift. — Textglossierung: 5 Glossen (f. 184v — 194v) zu Prudentius, Psychomachia; 4 interlinear und 1 marginal (f. 194v) stehend. — Textglossar: 18 Glossen (f. 204v—206v) zu dem alphabetischen Glossar zu Prudentius; ein nicht identifizierter Eintrag befindet sich auf f. 187r. Zeit und Ort: Glossen zu Boethius von einer anderen Hand gleichzeitig mit dem Text eingetragen; dieser Text ist von derselben Hand auch lateinisch glossiert; Glossen zu Prudentius von der Texthand eingetragen. Sprachgeographische S. 32).

Einordnung: Alem.? (nach R. Bergmann — St. Stricker,

Edition: T. Starck, in: Medieval Studies in Honor of Jeremiah Denis Ford, S. 3 0 4 - 3 0 8 , 314f.

Nolte

1365

Literatur: R. Bergmann - St. Strieker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 32 und passim; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 308, Nr. 3574; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 158 und passim; Μ. Chappell, MLR. 82 (1987) S. 379; S. Glauch, Die Martianus—Capeila—Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 80; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 126; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreib wesen, S. 25, 33, 49; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; F. Rädle F.J. Worstbrock, in: 2 VL. I, Sp. 920; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 55; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 153; T. Starck, in: Medieval Studies in Honor of Jeremiah Denis Matthias Ford, S. 3 0 1 - 3 1 7 ; St. Strieker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 330; P.W. Tax, Sprachwissenschaft27 (2002) S. 130f., 136f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 331.

714

NOLTE, PRIVATBESITZ. VERBLEIB UNBEKANNT

StSG. 484 Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Format unbekannt. — Einrichtung: unbekannt. - Schrift: von einer Hand aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Glossar (mit Kräuter- und Tierbezeichnungen; Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Mitte des 11. Jahrhunderts entstanden; es befand sich 1875 im Besitz eines Dr. Nolte; der weitere Verbleib ist unbekannt. Literatur: StSG. IV, S. 585, Nr. 484.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 45 Glossen in dem Glossar (Fragment); davon 26 Glossen zu Kräuter-, 19 zu Tierbezeichnungen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 57); frk. (nach H. Reutercrona, S. 64); nd. (nach J.H. Gallee, S. XVIII); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. III, S. 446f. (Nr. DCCCCLXIX), S. 466f. (Nr. MVa). Literatur: StSG. IV, S. 585, Nr. 484; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 314; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschenwörterbuche, S. XVIII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 57; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 171; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 64; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43.

Nürnberg

1366

NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM H S . 8 0

s.

NR. 716B

NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM H S .

s.

NR.

2963

716b

NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM H S .

27773

5. N R .

716a

715

NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM

Hs. 42517 s. NR. 710X

716

NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM

Hs. 42523 StSG. 486

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; 34,0 χ 29,0 cm; oberer Rand mit Textverlust beschnitten; von beiden Blättern etwa 9,5 cm umgefaltet, offenbar für Einbandzwecke; in Pappumschlag. - Einrichtung: Schriftspiegel über 31,0 (ursprünglich) χ 24,0 cm; Spaltenbreite 7,0 cm; dreispaltig; 51 erhaltene Zeilen; mehrere einfache Initialen, abwechselnd in roter und blauer Farbe. — Schrift: gotische Minuskel von einer Hand aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 2 v c Liber Glossarum (Fragmente der Buchstaben Β und C). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden; es befand sich im Besitz des Freiherrn G.Ph.F. von Hardenberg. Literatur: M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 621; L. Kurras, Die deutschen mittelalterlichen Handschriften, I, S. 145; StSG. IV, S. 586, Nr. 486.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 23 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. lrb—2vc) zum Liber Glossarum (Buchstaben Β und Q ; Glossar zum Teil fortlaufend, zum Teil in abgesetzten Zeilen geschrieben.

Nürnberg

1367

Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 25 (Nr. MCLXXI). Literatur: StSG. IV, S. 586, Nr. 486; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 621; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 116 und passim; Β. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 226; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645.

716a

NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM

HS. 27773 StSG. IV, S. 511 Anm. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 714a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 9 ; Teil 2: f. 100-129; Pergament; 129 Blätter; von Blatt 129 fehlt die rechte obere Ecke; 16,0/16,5 χ 11,5/11,8 cm; Zählung von 1 bis 129 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 13./14. Jahrhunderts; mit rotbraunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; Vorderdeckel mit 5 Buckeln; ehemals 2 Schließen; Aufbewahrung des Codex in einer weißen Pappschachtel. - Einrichtung f. l r - 9 9 v : Schriftspiegel 12,0/13,0 χ 8,2/9,5 cm; f. 20v 12,8 χ 8,4 cm; einspaltig; f. 5 r - 7 v , 75r —97r zweispaltig; 2 4 - 2 7 Zeilen; f. 20v 24 Zeilen; zahlreiche einfache oder leicht verzierte Initialen in roter Farbe; f. 57v-99v mehrere ganzseitige Skizzen. - Schrift: gotische Minuskel, f. l r - 9 9 v von zwei Händen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts, f. 100r-129r von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 0 r Ars metrica; f. 10r-20r Compendium Prisciani; f. 20v Hexameter als grammatisches Exzerpt: Summarium Heinrici (II, 12; Urfassung); f. 21r-24v grammatische Schrift; f. 25r-99v grammatische und dialektische Schriften und Exzerpte; f. lOOra- 129rb Petrus Hispanus, Compilationes supra summulas; f. 129v Notizen, Verse. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 9 9 in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts, f. 100-129 im 13./14. Jahrhundert; die Nennung des Namens Marbach als grammatisches Beispiel auf f. 21r weist möglicherweise auf die Entstehung im Augustiner-Chorherrenstift Marbach bei Colmar; am 14.2.1872 gelangte der

1368

Nürnberg

Codex als Geschenk des Gymnasialprofessors Dr. J.C. Mitterrutzner aus Brixen in das Germanische Nationalmuseum Nürnberg. Literatur: R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XLI; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; H. Hilg, Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften, II, S. 3 3 - 3 7 ; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 64; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41, 43, 45; W. Wattenbach, AKDV. NF. 19 (1872) Sp. 1 1 9 - 1 2 2 . - Abbildung von f. 20v bei R. Hildebrandt, Summarium, I, Abb. U.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 30 Interlinearglossen (f. 20v) zu einem grammatischen Exzerpt aus dem Summarium Heinrici (II, 12; Urfassung). Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts möglicherweise in Marbach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Hilg, S. 34). Edition: W. Wattenbach, AKDV. NF. 19 (1872) Sp. 121; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. 92—94. Literatur: StSG. IV, S. 511 Anm.; R. Bergmann, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 17f.; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 36; R. Hildebrandt, ZDA. 97 (1986) S. 127; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; H. Hilg, Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften, Π, S. 34f.; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41, 43, 45.

716b

NÜRNBERG, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM HS 8 0 (FRÜHER Hs. 2963)

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2002)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 6 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 ; Teil 2: f. 3 - 6 ; Teil 3: f. 6 - 8 ; Teil 4: f. 9 - 1 1 ; Teil 5: f. 12-17; Teil 6: f. 18-21; Pergament; 21 Blätter sowie 1 Papierblatt vorne und 2 hinten; Pergamentblätter auf Papier aufgezogen, da durch Wassereinfluß stark beschädigt; 14,5/15,0 χ 10,0 cm; ältere, nicht durchgehende Zählung auf etlichen Rectoseiten oben; neuere Zählung von 1 bis 23 auf den Rectoseiten unten; Vorsatzblatt ungezählt; Nachstoßblätter gezählt; mit Leder überzogene Pappdeckel; ältere Signaturen der ursprünglich selbständigen Teile 216a, 2963, 80, 6389, 7, 6863 auf einem Papierschild oben auf dem Einbandrücken; jetzt gültige Signatur Hs 80 auf einem roten Papierschild unten auf dem Einbandrücken. — Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel etwa 13,0 χ 8,0 cm; zweispaltig, wobei nicht jede Spalte beschrieben ist; 2 2 - 2 3 Zeilen. - Schrift: 14.-15. Jahrhundert.

St. Omer

1369

Inhalt: f. l r - 2 v Arzneimittel (deutsch); f. 3 r - 6 r lateinisch-deutsches Kräuterglossar; f. 6v—8v Albrecht von Kemenaten (deutsch); f. 9 r - l l v Unterweisung (deutsch); f. 12r —17v Ablaß (deutsch); f. 18r-21v Arzneimittel (deutsch). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 1 4 . - 1 5 . Jahrhundert entstanden. Literatur: Literatur ist uns nicht bekannt.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 157 Glossen (f. 3 r - 6 r ) in dem lateinisch-deutschen Kräuterglossar; Glossen wenig sorgfältig in abgesetzten Zeilen eingetragen; auf den Rectoseiten Interpretamente im Mittelteil der Seite zum Teil oder ganz durch Wasserschaden erloschen; auf den Versoseiten Lemmata im Mittelteil nahezu ganz erloschen; auf f. 5r Lemmata gar nicht eingetragen; entsprechende Spalte ist unbeschrieben. Zeit und Ort: Glossar wohl im 1 4 . - 1 5 . Jahrhundert eingetragen; Schrift könnte von der Hand stammen, die auch Teil 1 geschrieben hat. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition steht noch aus.

NÜRNBERG, MELANCHTHON-GYMNASIUM EBNER, LAT. QU. 3 6 s. N R . 1 0 4 3

717 ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION 1 1 6 StSG. 487 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 1 3 ; Teil 2: f. 2 1 4 - 2 2 1 ; Pergament; 221 Blätter; 33,0 χ 21,0 cm; neuzeitlicher brauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 17,5 cm; zweispaltig; 31 Zeilen. Schrift des 13. (Teil 1) bzw. 14. Jahrhunderts (Teil 2). Inhalt: f. l r a - 2 v b Inhaltsverzeichnis; f. 3ra-132vb Augustinus, In Ioannis Evangelium tractatus; f. 132vb-190ra Augustinus, In I Epistolam Ioannis tractatus; f. 190ra-201ra Augustinus, De decern cordis; f. 201ra-203vb Augustinus, De decem plagis; f. 204ra-213vb Augustinus, De conflictu

1370

St. Omer

vitiorum atque virtutum; f. 213vb lateinisch—deutsches Sündenverzeichnis (aus Gregor der Große, Moralia in Job); Federproben; f. 214ra-221vb Augustinus, Enarrationes in psalmos (unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert und Teil 2 im 14. Jahrhundert; Besitzvermerke z.B. auf f. 213vb weisen auf die Benediktinerabtei St. Bertin in St. Omer. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 226f.; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 107 - 1 3 4 ; Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques des Departements, III, S. 67; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 146, 179, 535f.; S. Staats, Scriptorium 52 (1998) S. 359; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 347; StSG. IV, S. 586, Nr. 487.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 13 Interlinearglossen (f. 213vb) in dem lateinisch deutschen Sündenverzeichnis (aus Gregor der Große, Moralia in Job). Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 227); nd. (nach H. Garke, S. 79). Edition: StSG. II, S. 321f. (Nr. DCLXXXII). Literatur: StSG. IV, S. 586, Nr. 487; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 226f.; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 1 0 7 - 1 3 4 ; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 79; M. Gysseling, Scriptorium 2 (1948) S. 59; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 121; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 146, 179, 535f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 246, 269, 315.

718 ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION 1 5 0 StSG. 488 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 4 ; Teil 2: f. 8 5 - 1 9 3 ; Pergament; 193 Blätter; 28,0 χ 20,0 cm; neuzeitlicher brauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 17,0 cm; Teil 1 zweispaltig; Teil 2 einspaltig, ab f. 151v zweispaltig; Teil 1 2 7 - 3 5 Zeilen; Teil 2 37 Zeilen; zahlreiche einfache farbige Initialen, ab f. 156v nicht mehr ausgeführt; Capitalis quadrata und Capitalis rustica als Auszeichnungsschriften. - Schrift: Teil 1 (bis auf f. 2) aus dem 10. Jahrhundert; f. 3, 6, 7, 10, 11, 14, 15, 18 an den inneren oberen Ecken mit Streifen ausgebessert, die vermutlich im 7./8.

St. Omer

1371

Jahrhundert in Italien beschrieben worden sind; an zahlreichen Blättern verloren; Teil 2 aus dem 12. Jahrhundert. Inhalt: f. lr—ν Federproben; f. 2r—ν Inhaltsangabe zu Augustin, De quantitate animae; f. 3 r - 7 3 v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 74ra-76rb Glossar, u.a. zu Gregor der Große, Regula pastoralis und Dialoge; zu den Canones; f. 76va-84v Isidor von Sevilla, Synonyma; f. 85r Schrift; f. 8 5 v 151r Augustinus, Werke: De vera fide; De utilitate credendi; De gracia novi testamenti; De vera religione; f. 151va—192r Origenes, Predigten (in der Übersetzung des Hieronymus); f. 192v Inhaltsverzeichnis; f. 193r-v Schrift. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 10. Jahrhundert und Teil 2 sowie f. 2 im 12. Jahrhundert; nach den Inhaltsangaben auf f. 192b und f. 2 wurden beide Teile im 12. Jahrhundert vereinigt; ein Besitzvermerk des 10. Jahrhunderts auf f. lv weist auf die Benediktinerabtei St. Bertin in St. Omer; bis zur Aufhebung des Klosters 1791 befand sich die Handschrift wohl in St. Bertin und gelangte von dort in den Besitz der öffentlichen Bibliothek der Stadt St. Omer. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 228; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 149; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 73; Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques des Departements, III, S. 82; CLA. VI, S. 11, Nr. 734 (zu f. 3, 6, 7, 10, 11, 14, 15, 18); R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 39; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VII; M. Gysseling, Scriptorium 2 (1948) S. 60; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing A n g l o - S a x o n , S. 481; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 45; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 64, 70; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 304; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 154; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 0 8 - 3 1 1 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 107; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 136; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 586f., Nr. 488.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 24 Glossen; davon 16 Kontextglossen (f. 74r) in dem Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 6 im Glossartext stehende Glossen (f. 76r) in dem Glossar zu Gregor der Große, Dialoge; 2 Glossen (f. 76r) in dem Glossar zu den Canones; Glossen zu den Dialogen und zu den Canones zum Teil entstellte altenglische Glossen. Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren wohl im 10. Jahrhundert in St. Bertin in St. Omer eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (nach J.H. Gallee, S. XVIII); nfrk. (nach G. Baesecke, S. 164); f r k . - o b d . (nach C. Wesle, S. 56); Westen des Fränkischen (nach U. Blech, S. 92-97); 3 Glossen anl., die übrigen nach ahd. Vorlage (nach Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 45f.).

1372

St. Omer

Edition: StSG. II, S. 150 (Nr. DC), S. 217f. (Nr. DCXLIV), S. 244 (Nr. DCLX); Neuedition mit Verbesserungen bei Μ. Gysseling, Scriptorium 2 (1948) S. 60f.; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 7 5 - 8 6 ; erneute vollständige Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge, bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 311-313. Literatur: StSG. IV, S. 586f., Nr. 488; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 9 3 - 9 5 ; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 164; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 7 3 - 9 7 ; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. XVIII; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 1 - 6 9 und passim; Μ. Gysseling, Scriptorium 2 (1948) S. 60f.; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 203; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 48; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 45f.; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 147, 307; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 8f. und passim; Α. Quak, ABÄG. 13 (1978) S. 188f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen,S. 3 1 1 - 3 1 3 ; W . Stüben, PBB. 63 (1939) S. 456; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 184; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 56, 77; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 298, 308, 312.

719 ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION 3 1 2 StSG. 489 A Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 9 ; Teil 2: f. 6 0 - 1 0 8 ; Pergament; 108 Blätter sowie 1 Vorsatzblatt und 1 Nachsatzblatt aus Papier; 22,5 χ 16,5 cm; brauner Ledereinband. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 19,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Überschriften in rubrizierter Capitalis. - Schrift: Teil 1 aus dem 11. Jahrhundert; Teil 2 aus dem 9. Jahrhundert. Inhalt: f. lr—59v Hieronymus, Kommentare zur Bibel (Exzerpte); Briefe; f. 59r Vers 1 des Waltharius (als Federprobe); f. 6 0 r - 9 8 r Eucherius, Instructionum libri II; f. 98r—ν Salvianus von Marseille, Brief an Eucherius; f. 9 9 r 107v Gennadius von Marseille, Liber ecclesiasticorum dogmatum; f. 108r-v Hieronymus, Epistola de creatione animae. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 11. Jahrhundert (f. 55—59 vielleicht im 12. Jahrhundert) und Teil 2 im 9. Jahrhundert; die Handschrift befand sich früher vermutlich im Besitz der Benediktinerabtei St. Bertin in St. Omer. Literatur: BHM., Nr. 990; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 97f.; Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques des Departements, III, S. 155f.; Th. Klein, in: Quod

St. Omer

1373

vulgo dicitur, S. 44; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 147f.; StSG. IV, S. 587, Nr. 489.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 5 Kontextglossen zu Hieronymus, Kommentare zur Bibel (Exzerpte); davon 4 Glossen (f. 5r) zu Genesis und 1 (f. 24v) zu Ecclesiasticus. Zeit und Ort: Glossen mit den Kommentaren im 11. Jahrhundert in St. Bertin in St. Omer eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 8; G. Müller Th. Frings, S. 400); mfrk. (nach U. Blech, S. 104f.); möglicherweise anl. (nach Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 44). Edition: StSG. I, S. 314 (Nr. XII), S. 546 (Nr. CCXLI); U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 9 9 - 1 0 1 . Literatur: StSG. IV, S. 587, Nr. 489; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 9 8 - 1 0 6 ; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 18; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 44; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 147f.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 400.

ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION 7 1 7

s. NR. 720a 720

ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION 7 4 6 [F. 6 1 - 6 3 ] s. NR. 7 3

ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION 7 7 6

s. NR. 720b

720a

ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 719a)

717 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 172 Blätter; 46,0 χ 32,0 cm; brauner Ledereinband mit blindgepreßten Zierbändern. - Einrichtung: Schriftspiegel 39,0 χ 26,0 cm; zweispaltig; 51 Zeilen; einfache rote Initialen; Überschriften in roter Capitalis. - Schrift: Minuskel aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts.

1374

St. Omer

Inhalt: f. 1 r leer; f. lra—63vb Orosius, Historia adversus paganos; f. 63vb — 66rb Aethicus Ister, Kosmographie; f. 66rb-82vb Jordanes, Getica; f. 8 2 v b 172ra Liber de Ecclesiastica historia; f. 172v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Bertin in St. Omer entstanden; er ist eine Abschrift des Codex Boulogne-sur-Mer, BM. 126 (Katalog Nr. 74). Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 52; Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques des Departements, III, S. 317f.; M. Gysseling - A.C.F. Koch, Diplomata Belgica ante annummillesimum centesimum scripta, I, S. 395; P. — Y. Lambert, EC. 25 (1988) S. 217.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 22 Interlinearglossen [f. 3rb (11 Glossen), 3va (7 Glossen), 3vb, 53ra, 54ra, 56rb] zu Orosius, Historia adversus paganos; alle Glossen außer einer (f. 3rb, Z. 31) von der Texthand eingetragen; Codex auch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts gleichzeitig mit dem Text eingetragen; sie sind eine Abschrift der Glossen aus dem Codex Boulogne-sur-Mer, BM. 126 (Katalog Nr. 74); eine Glosse (f. 3rb, Z. 31) im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Nfrk. (nach U. Blech, S. 71). Edition: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 5 4 - 6 2 . Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 5 2 - 7 2 ; M. Gysseling - A.C.F. Koch, Diplomata Belgica ante anntun millesimum centesimum scripta, I, S. 395; A. Quak, ABÄG. 6 (1974) S. 204.

720b

ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION

776

[FRAGMENT 7 ] StSG. III, S. 609, Anm. 1: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 720a) A Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; Teil 7 einer aus 7 Teilen bestehenden, zusammengebundenen Fragmentsammlung; 8 Blätter; 24,5 χ 18,5 cm; gezählt als f. 9 6 - 1 0 3 ; heller Pergamenteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 13,0/14,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen. - Schrift: Minuskel von einer Hand des ausgehenden 11. Jahrhunderts.

Oxford

1375

Inhalt: Einhard, Vita Karoli Magni, Monats - und Windbezeichnungen (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Ende des 11. Jahrhunderts entstanden. Literatur: Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques des Departements, III, S. 352f., Nr. 776; J. Hemming, CMCS. 32 (1996) S. 60, 75 und passim; R. Simek, CM. 16 (1992) S. 121f.; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 38, 2 4 2 - 2 4 5 , 2 5 7 - 2 6 5 , 2 8 3 , 335, 588; II, S. 1328.

Glossen Zahl und Art: Wörter im lateinischen Text: 12 W i n d - und 12 Monatsbezeichnungen (f. 99t) in Einhard, Vita Karoli Magni; glossarartig geschrieben, mit rubrizierten Majuskeln bei den lateinischen Bezeichnungen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: F. A. Mone, AKDV. 4 (1835) Sp. 489 (unvollständig). Literatur: F.J. Mone, AKDV. 4 (1835) Sp. 489; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 31.

ST. OMER, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE s. ST. OMER, BIBLIOTHEQUE DE L'AGGLOMERATION ORLEANS, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE M S . 3 1 (28)

s. NR.

1044

OTTOBEUREN, BIBLIOTHEK DER ABTEI M S . O . 6 6 s . NR. 1 0 4 5

721

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY AUCT. F . 1. 16

StSG. 491 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 207 Blätter; paginiert von 1 bis 416 jeweils oben in der Mitte der Rectoseiten, wobei 227/228 übersprungen wurden; 32,0 χ 23,0 cm; lederüberzogener Pappeinband des 19. Jahrhunderts mit blindge-

1376

Oxford

preßten Ornamenten. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,8 χ 18 cm; zweispaltig; meist 53 Zeilen. - Schrift: Minuskel des 10. Jahrhunderts. Inhalt: p. l a - 1 5 b Vergil, Georgica (vorne unvollständig); p. 15b-16b Argumenta Aeneidos; p. 17a-82b Servius, Kommentare zu Vergil, Eklogen und Georgica; p. 83a-102b anonymer Kommentar zu Vergil, Eklogen, Georgica und Aeneis; p. 102b —104b varia glosemata (Worterklärungen zu Wörtern aus verschiedenen Texten); p. 105a-196a Vergil, Aeneis; p. 196a Gedicht; p. 196b leer; p. 197 Origo Troianorum; p. 198 leer; p. 199a-416a Servius, Kommentar zu Vergil, Aeneis; p. 416a Schreibersubskription (12. Jahrhundert): Qui me scribebat tidericus nomen habebat; p. 416b Gedichte. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; Herkunft aus dem Kloster Liesborn vermutet, aber nicht gesichert; aus dem Besitz von Bernhard Rottendorf (1594-1671) in Münster an Nicolas Heinsius (1620-1681) gelangt; aus dessen Nachlaß 1683 für die Bodleian Library erworben. Literatur: U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 16f.; N. Bohnert, Untersuchungen zur altsächsischen Vergilglossierung, S. 12—28; V. Brown, in: Scire litteras, S. 74; R. Cormier, RHT. 19 (1989) S. 288; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 153; L. Holtz, in; La fortuna di Virgilio, S. 140f., 147; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 421; R.W. Hunt u.a., The Survival of Ancient Literature, S. 10, Nr. 24; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 133; Ε. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 117f.; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 120; G. Lobrichon, in: Lectures medievales de Virgile, S. 382; F. Madan, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, III, S. 17f., Nr. 8856; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 748f.; B. Münk Olsen, in: Lectures medievales de Virgile, S. 32; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 1 4 8 - 1 5 1 ; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal - Erfurt Glossary, S. XL; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, S. 182, Nr. 179; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 111; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 1 8 5 - 1 8 7 ; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 165; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 339; StSG. IV, S. 588, Nr. 491. - Abbildung von f. 126v bei J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. IV; Abbildung von p. 3a bei E. Langbroek, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 525.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 320 Glossen (je nach Zuweisung zum Lateinischen oder Altsächsischen in den Editionen). - Textglossierung: Etwa 180 Interlinear- und Marginalglossen (p. 2a-14a, 108a-195a) zu Vergil, Werke. - Glossen in Textkommentar: 15 Interlinearglossen (p. 33b-69b, 2 4 2 a 313a) zu Servius, Kommentare zu Vergil, Werke; ca. 65 Kontextglossen (p. 83b-102b) in dem anonymen Kommentar zu Vergil; 5 6 - 5 7 Kontextglossen (p. 102b-104a) in den varia glosemata. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: As. (nach J.H. Gallee, Grammatik, S. 5; KFW. I, S. XXIII; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung, S. 214f., 250f.

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1377

und passim; Η. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 339); Glossen zu den varia glosemata zum Teil ae. (nach H. Michiels, S. 59-67). Edition: StSG. II, S. 7 1 6 - 7 1 9 , Z. 4 - 4 0 (Nr. DCCCLXV); J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 156f.; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 279; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 109 und S. XIV; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1910) S. 203; E. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 125f.; StSG. II, S. 724, Z. 22 - S. 725, Z. 10 (Nr. DCCCLXXVIII); J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 157; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 109f. und S. XIV; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1910) S. 203; StSG. II, S. 725, Z. 14 - S. 727, Z. 38 (Nr. DCCCLXXXI); J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 157—159; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. llOf. und S. XIV; StSG. IV, S. 245, Ζ. 1 - S. 246, Z. 27 (Nr. MCCXXXII); J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 160f.; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. l l l f . ; auch berücksichtigt bei J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal-Erfurt Glossary, S. XL, 3 - 5 8 ; StSG. II, S. 716, Z. 41 - S. 719, Z. 44 (Nr. DCCCLXV); J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 1 6 1 - 1 6 6 ; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 279; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 1 1 2 - 1 1 4 und S. XIV; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1910) S. 203; StSG. II, S. 725, Z. 2 4 - 3 3 (Nr. DCCCLXXVIII); J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 166; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 166. Literatur: StSG. IV, S. 588, Nr. 491; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 388; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 71f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 304; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 16f. und passim; Ν. Bohnert, Untersuchungen zur altsächsischen Vergilglossierung, S. 4 9 - 9 5 ; D. Boutkan, in: Speculum Saxonum, S. 11; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 21; M.R. Digilio, StG. Ns. 37 (1999) S. 7 - 4 5 ; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 201; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 189 —191; W. Foerste, in: 2 RL. I, S. 41; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 86; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 15; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 5; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 153 — 166; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 78; K.R. Grinda, in: Althochdeutsch, II, S. 1115; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 53f., 65, 70, 102; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 170f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 81, 239f., 269f„ 363f., 421; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 108; Th. Klein, in: Aspects of Old Frisian Philology, S. 201, 211, 214; Th. Klein, RhVB. 42 (1978) S. 399f.; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 386; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 214f., 250f. und passim; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 133; E. Langbroek, in: Mittelalterüche volkssprachige Glossen, S. 5 1 9 - 5 2 5 ; E. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 117-154; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 151, 181; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 120; P. Lendinara, AION. 2 8 - 2 9 (1985-1986) S. 320; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben,

1378

Oxford

S. 129; Ε. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 66; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) Bildungen, S. 149; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 117; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 338, 342; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 5 9 - 6 7 ; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 340 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 157; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 104; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12f. und passim; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the E p i n a l - E r f u r t Glossary, S. XL, 2 - 5 8 ; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 77; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 138; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 210 und passim; Ε. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 22; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 72, 103; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 246; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 278; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 267, 279; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1900) S. 203f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 78, 233, 392; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 637, 645; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 265; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 339; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 230—236; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 69; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 198; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. XIV, 1 0 9 - 1 1 4 , 15 lf.

7 2 2 (I)

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY AUCT. T . 1 . 2 6 [F. 1 - 2 ]

StSG. 725

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter; f. 1 und 2 aus einer Handschrift sowie f. 3 und 4 aus einer anderen Handschrift sind einem Codex vorgebunden [sieh Nr. 722 (II)]; 32,5 χ 24,5 cm; mit Pergament überzogener Pappumschlag. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - v Glossar; f. 2 r - v Priscian, Institutio de arte grammatica (Fragmente). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; später wurden sie dem Codex vorgebunden, in dem sie sich noch heute befinden [sieh Nr. 722 (II)]. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 269f., Nr. 451; G.L. Bursill—Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 170; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 117; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 138; Μ. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 390; F. Kerlouegan, in: De Tertullien aux Mozarabes, S. 187; F. Madan, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, IV, S. 436, Nr. 20622; M. Passalacqua, I Codici

Oxford

1379

di Prisciano, S. 202, Nr. 451; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britarmica, I, 1, S. 23; StSG. V, S. 71, Nr. 725.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 1 Glosse (f. lr) in dem Glossar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 49 (Nr. MCCLII). Literatur: StSG. V, S. 71, Nr. 725.

7 2 2 (II)

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY AUCT. T . 1. 2 6 [F. 5 - 1 7 9 ]

StSG. 725 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 175 Blätter; dem Codex wurden Priscian-Fragmente [sieh Katalog Nr. 722 (I)] und ein ungezähltes Vorsatzblatt vorgebunden; 32,5 χ 24,5 cm; mit Pergament überzogener Pappumschlag. Einrichtung: Schriftspiegel 22,6 χ 16,8 cm; einspaltig; 39 Zeilen. - Schrift: Minuskel aus dem 3. Drittel des 9 Jahrhunderts. Inhalt: f. 5 r - 1 7 9 v Priscian, Institutio de arte grammatica. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts wohl in Westdeutschland entstanden; später wurden ihm drei Fragmente vorgebunden [sieh Nr. 722 (I)]; im 18. Jahrhundert befand er sich im Jesuitenkolleg Clermont bei Paris; darauf war er wohl im Besitz von G. Meerman ( t 1815) und wurde dann 1824 von der Bodleian Library in Oxford erworben. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 269f., Nr. 451; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 359, Nr. 3776; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 170; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 117; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 22 [ = V ] ; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 138; R.W. Hunt u.a., The Survival of Ancient Literature, S. 44f., Nr. 90; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 390; F. Kerlouegan, in: De Tertullien aux Mozarabes, S. 187; F. Madan, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, IV, S. 436, Nr. 20622; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 108; Μ. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 202, Nr. 451; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 23; StSG. V, S. 71, Nr. 725. - Abbildung des Anfangs von Buch VIII bei M. Gibson, 'Artes', fig. 1, S. 23; Abbildung von f. 1 3 5 v b e i R . W . Hunt u.a., Tafel 11.

1380

Oxford

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 8 Glossen (f. 16r— 124r) zu Priscian, Institutio de arte grammatica; davon 7 interlinear, 1 marginal (f. 124r) stehend; Codex durchgehend marginal und interlinear lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 108. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 359, Nr. 3776; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 108; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475, 478, 480, 483, 485.

723

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY AUCT. T . 2 . 2 2

nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 2 und 128 Blätter. - Einrichtung: z.T. zweispaltig; auf f. lOr Federzeichnung des 12. Jahrhunderts auf dem Rand. Schrift: Schrift der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Prudentius, Werke: f. 2r Liber Cathemerinon, f. 42r Liber Peristephanon. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; er befand sich im Besitz der Zisterzienserabtei Heilsbronn; 1824 wurde die Handschrift aus der Sammlung G. Meermans von der Bodleian Library in Oxford erworben. Literatur: M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 12, 14 und passim; R. Ellis, XX Facsimiles from Latin Mss in the Bodleian Library, S. 7f.; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 36; F. Madan, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, IV, S. 438, Nr. 20626; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 439; O. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 7, Nr. 91; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 25. - Abbildung von f. 49v, lOlvbei R. Ellis, S. I f .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 15 Interlinearglossen zu Prudentius, Werke; Handschrift durchgehend lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: "Ehestens" rhfrk. (nach Th. Klein, S. 48).

Oxford

1381

Edition: P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 36; Nachtrag dazu bei H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 233f. Literatur: Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 48; B. Rolling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 206, 210; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; Η. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 233f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272.

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY BODLEY

724

755 s.

NR.

739b

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY D'ORVILLE 1 5 8 (FRÜHER

AUCT. X . 1 . 5 . 11) StSG. 492 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 126 Blätter; 18,5 χ 13,5 cm. - Einrichtung: einspaltig; 29 Zeilen; Schmuckinitiale auf f. 43r. - Schrift: spätkarolingische Minuskel aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 2 6 v Horaz, Werke; verschiedene grammatische Exzerpte. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; Entstehung in Laon oder der Maasgegend vermutet; später gelangte die Handschrift nach Italien, worauf auch Einträge, möglicherweise des Neapolitaners Janus Parrhasius (1470 — 1522), auf f. 40v und 119v weisen; dort kaufte sie der niederländische Gelehrte J.Ph. D'Orville; 1804 erwarb die Bodleian Library in Oxford den Codex. Literatur: R. Ellis, Specimens of Latin Palaeography, S. 6; Μ. Gibson, in: Manuscripts at Oxford, S. 45, Nr. IX. 2; T.A. Heslop, in: Romanesque and Gothic, I, S. 112; R.W. Hunt u.a., The Survival of Ancient Literature, S. 59, Nr. 110; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. XLI; F. Madan, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, IV, S. 76f., Nr. 17036; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 474; II, S. 286; III, 2, S. 72; O. Pacht - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 20, Nr. 267; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 3, 115; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 37f.; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 3 2 - 3 3 4 ; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 70; StSG. IV, S. 588, Nr. 492. - Abbildung von f. 18r, 21v bei R. Ellis, S. 6; Abbildung einer Initiale auf f. 43r bei T.A. Heslop, in: Romanesque and Gothic, II, PI. 4; Abbildung von f. 17r bei R.W. Hunt u.a., Tafel 18a; Abbildung eines Ausschnitts von f. 43r bei O. Pächt - J.J.G. Alexander, Tafel XVIII.

1382

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Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Glossen zu Horaz, Werke; davon 4 (f. 6v, 8v, 51r, 70v) interlinear, 1 (f. 80r) marginal im Kontext eines Scholions stehend; Handschrift mit zahlreichen lateinischen Scholien und Glossen. Zeit und Ort: Glossen z.T. bei Anlage der Handschrift eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Md. (nach O. Keller — A. Holder, S. XLI); westmd., 1 Glosse obd. (nach K. Siewert, S. 339); alem. (?) (nach I. Reiffenstein, S. 73, 81). Edition: StSG. IV, S. 334 (Nr. DCCIIP); O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. XLI; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 335-337. Literatur: StSG. IV, S. 588, Nr. 492; I. Borzsäk, AAASH. 23 (1975) S. 322; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. l l f . ; R.W. Hunt u.a., The Survival of Ancient Literature, S. 59, Nr. 110; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 80f.; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 3 5 - 3 4 0 ; K. Siewert, Glossenfunde, S. 1 1 2 - 1 1 4 ; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 266; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 31.

7 2 5 (I) OXFORD, BODLEIAN LIBRARY JUN. 2 5 [F. 8 7 - 1 0 7 ] StSG. 493 Handschrift Beschreibung: Teil 4 eines 10 Teile umfassenden Codex [zu Teil 6, 8 und 10 sieh Katalog Nr. 725 (II), (III), (IV)]; Pergament; 21 Blätter; 28,0 χ 18,0/ 19,0 cm; Einband des 17. Jahrhunderts aus England; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/23,5 χ 14,0 cm; zweispaltig abgesetzt; 2 4 - 2 5 Zeilen; - Schrift: frühkarolingische Minuskel aus der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert; Hymnus auf f. 87ra von einer Hand aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Inhalt: f. 87ra Alkuin, Hymnen; f. 87rb leer; f. 87va-107vb alphabetisches Bibelglossar Jb, in dem am Ende jedes Buchstabens auf die Bibelglossen Glossen zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia, folgen; in frei gelassenem Raum am Ende einzelner Buchstaben Glossen zu Gregor der Große, Dialoge. Geschichte: Teil 4 des Codex der Schrift nach an der Wende des 8. zum 9. Jahrhundert im Bodenseegebiet entstanden; der Codex befand sich, wie verschiedene Einträge bezeugen, im 15. Jahrhundert in Murbach und gelangte über M.Z. Boxhorn ( t 1653), Isaac Voss (1618-1689) und Franciscus Junius (1589-1677) im Jahre 1678 in die Bodleian Library in Oxford.

Oxford

1383

Literatur: Β. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 365, Nr. 3801; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 80; CLA. II, S. 35, Nr. 243; K. Dekker, The Origins of Old Germanic Studies in the Low Countries, S. 172; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 214—219; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 421f.; L.W. Jones, MH. 14 (1962) S. 21; L.W. Jones, Scriptorium 15 (1961) S. 16; E. Krotz, Auf den Spurendes althochdeutschen Isidor, S. 1 5 9 - 1 6 5 , 194-204; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 691; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 470; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 43; F. Madan - H.H.E. Craster - N. Denholm-Young, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, II, 2, S. 969—971; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 441; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 250f., 306f.; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 151, Nr. 150; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 56f.; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 4 5 7 - 4 6 5 ; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 804f.; L. Traube, in: L. Traube R. Ehwald, Jean-Baptiste Maugerard, S. 335; C. Vogel, AEA. 25 Ns. 9 (1958) S. 2 - 7 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 342; StSG. IV, S. 5 8 8 - 5 9 0 , Nr. 493. - Faksimile von f. 89r, 91v bei G. Baesecke, Lichtdruckenach althochdeutschen Handschriften, Tafel 26f.; Abbildung eines Ausschnitts von f. 103v bei L. Traube - R. Ehwald, Tafel I I I .

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 1295 meist im Glossartext stehende Glossen; 1147 Glossen (f. 87va-107vb) in dem alphabetischen Bibelglossar Jb; 125 Glossen (f. 88vb-106va) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 23 Glossen (f. 89ra-102rb) zu Gregor der Große, Dialoge; Glossen in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossen im frühen 9. Jahrhundert in Murbach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 51; R. Kögel, S. 515; J. Schatz, S. 4; W. Schulte, S. 482; F. Simmler, S. 21); alem.-frk. (nach G. Baesecke, S. 257; B. Schindling, S. 182); alem. mit rhfrk. Spuren (nach R. Kögel, PBB. 9, S. 3 2 4 - 3 2 6 ) . Edition: StSG. I, S. 2 7 1 - 2 9 5 (Nr. II); II, S. 260 (Nr. DCLXIX), S. 3 1 4 318 (Nr. DCLXXVII); erneute vollständige Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 4 6 4 - 4 8 1 . Literatur: StSG. IV, S. 589f., Nr. 493; Althochdeutsche Glossen zum Alten Testament, S. XIII; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 168 und passim; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56 und passim; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 87 und passim; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 129; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 48f., 52f.; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 112, 115; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93, 96; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 295; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 93 und passim; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 80; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 37, 41, 62; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 34; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 19f.; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 13; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 1 und passim; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 7 9 - 8 1 , 8 3 - 8 7 ,

1384

Oxford

89; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 248; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 1 9 - 2 2 2 ; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 51; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 624; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 556; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 68, 72, 84, 100, 109f., 116, 177f., 186; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 398; I. von Guericke, Die Entwicklung des althochdeutschenParticipiums, S. 8 2 - 8 8 ; P. Helmstaedt, Die Glossen, des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 47, 51; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 115; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 658; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 421f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 203f., 212; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 16, 37, 44, 69, 75, 89, 91, 108, 110, 122; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 52f., 171f., 303, 314, 452; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 5 1 3 - 5 1 7 ; R. Kögel, PBB. 9 (1884) S. 324f.; J. Koivulehto, in: A Frisian and German Miscellany, S. 419; Ε. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 197-203; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 85; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 691; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 173; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 42; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t) — Bildungen, S. 61, 63, 71; B. Meineke, Basler Fragment, S. 134, 155f., 169f.; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 204, 209; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 246, 3 6 1 - 3 7 3 ; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 33f., 62, 206; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 51; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschenAdjektive auf -sam, S. 53, 138f.; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 96f.; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 118; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 6 8 - 7 0 , 80, 109, 115, 119f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 22f., 49, 51, 67, 72, 82, 86; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 20, 55; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 4; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 116, 145; B. Schindling, Die Murbacher Glossen, S. 182 und passim; Ε. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 271f.; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 8 8 - 9 3 ; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 192; E. Schröter, Walhfrids deutsche Glossierung, S. 9 und passim; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 4 6 4 - 4 8 2 ; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 330, 334; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 98; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 21; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 928; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 138f., 147; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6, 8; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 221; J. Splett, Samanunga - Studien, S. 9; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 261, 265; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 691, 714; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 586; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 3 5 6 - 3 5 9 ; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 336; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 735, 740, 7 4 5 - 7 4 7 ; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 186; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 286; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 292, 305, 315f.; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 651; L. Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 33, 67, 104, 120, 233, 271, 369; L. Voetz, in: Untersuchungen

Oxford

1385

zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 250; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschenSprache, S. 18, 20f., 42; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 281, 312, 314.

7 2 5 (II) OXFORD, BODLEIAN LIBRARY JUN. 2 5 [F. 1 1 6 - 1 2 9 ] StSG. 493 Murbacher Hymnen Handschrift Beschreibung: Teil 6 eines 10 Teile umfassenden Codex [zu Teil 4, 8 und 10 sieh Katalog Nr. 725 (I), (III), (IV)]; 14 Blätter; 28,0 χ 18,0/19,0 cm; Einband des 17. Jahrhunderts aus England; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0/23,0 χ 13,0 cm; f. 116r-117v einspaltig; 25 Zeilen; f. 118r-121v vierspaltig, f. 122r fünfspaltig; 25 Zeilen; f. 122v einspaltig; 20 Zeilen; z.T. reich verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 116r-117v Murbacher Hymnen (XXII-XXVI); f. 118ra-121vd alphabetisches Glossar Je; f. 122r Alumnis-Glossar zur Benediktinerregel; f. 12 lv marginal innen und außen sowie f. 122r marginal außen ExestimatisGlossar zur Benediktinerregel; f. 122r-129v Murbacher Hymnen (I-XXI); f. 129v marginal grammatisches Exzerpt. Geschichte: f. 1 2 2 - 1 2 9 im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts auf der Reichenau entstanden und früh nach Murbach gelangt, dort mit f. 1 1 6 - 1 2 1 vereinigt und teilweise weiter beschrieben; später mit den übrigen Teilen vereinigt; der Codex befand sich, wie verschiedene Einträge bezeugen, im 15. Jahrhundert in Murbach und gelangte über M.Z. Boxhorn ( t 1653), Isaac Voss (1618 — 1689) und Franciscus Junius (1589-1677) im Jahre 1678 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: W, Arlt, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, II, S. 8 3 6 - 8 3 8 ; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 20—33; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 66; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 131; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 365f., Nr. 3803, 3804; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 80f.; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 85; U. Daab, Drei Reichenauer Denkmäler der altalemannischen Frühzeit, S. 29—76; U. Daab, Studien zur althochdeutschenBenediktinerregel, S. 55 und passim; Κ. Dekker, The Origins of Old Germanic Studies in the Low Countries, S. 171 f.; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 1 4 - 2 1 9 ; H. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 9* f.; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 603, Nr. 1670; H. Gneuss, Books and Libraries in Early England, S. 422 [=XI]; W. Haubrichs, in; Sprache. Literatur. Kultur, S. 249, 251; E. Hellgardt, PBB. 118 (1996) S. 36f.; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 6 7 - 6 9 , 71f.; N. Henkel,

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in: Übersetzen im Mittelalter, S. 4 6 - 7 2 ; Μ . - Η . Jullien, RHT. 19 (1989) S. 88f. und passim; Ε. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 2 1 2 - 2 2 3 , 698; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 50, 205; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 43; F. Madan - H.H.E. Craster - N. Denholm-Young, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, II, 2, S. 9 6 9 - 9 7 1 , Nr. 5137; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 441; O. Pächt — J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 1, Nr. 5; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 104, 150; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 151, Nr. 150; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 56; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 27; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 460, 462—464; E. Sievers, Die Murbacher Hymnen; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 8 0 4 - 8 1 0 ; C. Vogel, AEA. 25 Ns. 9 (1958) S. 2 - 7 ; C. W i c h Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 5 8 8 - 5 9 0 , Nr. 493. - Faksimile von f. 116v, 121v-123r, 126v bei G. Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschen Handschriften, Tafel 2 8 - 3 3 ; Abbildung von f. 119r bei R. Bergmann, in: Theodisca, Abb. 8, S. 97; Abbildung von f. 122v bei H. Fischer, Tafel 6; Abbildung einer Seite der Murbacher Hymnen bei N. Henkel, Deutsche Übersetzungen, S. 70, Abb. 5; Abbildung von f. 122v, 117v bei N. Henkel, Übersetzen im Mittelalter, Tafel 3f.; Abbildung von f. 118r-122r bei E. Krotz, nach S. 734; Abbildung der Initiale auf f. 126v bei O. Pächt - J.J.G. Alexander, Tafel I, 5.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt ca. 995 Glossen. — Etwa 860 Interlinearglossen (f. 118ra-121vd) in dem insgesamt 891 Artikel umfassenden alphabetischen Glossar Je (9 lateinisch—lateinische Artikel, 19 Artikel ohne Interpretament, in einigen Artikeln deutsche Glossen radiert). — Textglossare: 135 hauptsächlich interlinear stehende Glossen (f. 121v, 122ra-re) in den Glossaren zur Benediktinerregel (Alumnis—Glossar und Exestimatis-Glossar). Zeit und Ort: Glossen im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Murbach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach Th. Frings, S. 14; H. Garke, S. 52; G. Müller, S. 155; H. Naumann - W. Betz, S. 29; J. Schatz, S. 4; B. Schindling, S. 143 und passim; W. Schröder, S. 92f.; F. Simmler, S. 21; H. Thoma, S. 584); alem.-frk. (nach G. Baesecke, S. 257; B. Schindling, S. 161); alem. mit rhfrk. Spuren (nach R. Kögel, PBB. 9, S. 3 2 4 - 3 2 6 ) . Edition: StSG. II, S. 4 9 - 5 1 (Nr. DLX); IV, S. 1 - 2 5 (Nr. MCLXX); Neuedition von Je: E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 2 8 5 - 6 5 2 ; Neuedition der Glossare zur Benediktinerregel: E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 690 - 695. Literatur: StSG. IV, S. 589f., Nr. 493; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 2 0 - 3 3 ; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 66; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 131; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 50, 73f.; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 82; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 93 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 39, 68; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 33; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 3 - 8 9 ; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 37; H. Brauer, Die Bücherei von

Oxford

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St. Gallen, S. 39; U. Daab, PBB. 82 (Tübingen 1960) S. 2 7 5 - 3 1 7 ; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 55 - 7 2 ; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 257f.; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 - 1906) S. 192; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 1 9 - 2 2 2 ; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 54 und passim; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 52; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 17; S. Glauch, Die Martianus - Capella - Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 429, 500; H. Götz, in; R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 102-104, 114, 147-151, 163, 190f.; W. Haubrichs, in: Sprache. Literatur. Kultur, S. 251; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 129, 136, 156; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169f.; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 108; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 236, 334, 337; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56, 59; E. Karg - Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 128; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 33, 70, 102, 108; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 387f., 398, 400; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 25 und passim; R. Kögel, PBB. 9 (1884) S. 325; I. Köppe, in: Bedeutungserfassung und Bedeutungsbeschreibung, S. 63; I. Köppe, in: Das Wort in Text und Wörterbuch, S. 148; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 2 5 9 - 6 5 6 ; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 696; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 91; K. Matzel, Untersuchungen zur Verfasserschaft, Sprache und Herkunft der althochdeutschen Übersetzungen der Isidor—Sippe, S. 1 0 0 - 1 3 3 ; B. Meineke, Althochdeutsche -sacf(t)-Bildungen, S. 71 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 37f., 53; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 84 und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 159; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 39, 45, 65; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 24 und passim; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1049; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 4; B. Schindling, Die Murbacher Glossen, passim; Ε. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 271; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 9 1 - 9 3 ; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 196; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 93; R. Schützeichel, Z u M c 14, 36, S. 510; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 21; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 15, 18; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 39; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 49; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 9 5 - 9 7 ; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 115; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6, 8; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 293; J. Splett, Samanunga-Studien, S. 10; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 154; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 103; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 411; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 584; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 741; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 186; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 301, 306; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 647; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 34; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit im Mittel- und Nordeuropa, V, S. 252; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 32 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, S. 35; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 294.

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7 2 5 (III) OXFORD, BODLEIAN LIBRARY JUN. 2 5 [F. 1 3 4 - 1 5 1 ] StSG. 493 Handschrift Beschreibung: Teil 8 eines 10 Teile umfassenden Codex [zu Teil 4, 6 und 10 sieh Katalog Nr. 725 (I), (II), (IV)]; 18 Blätter; 28,0 χ 18,0/19,0 cm; Einband des 17. Jahrhunderts aus England; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung: einspaltig; 26—36 Zeilen; - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 134r-151v Isidor von Sevilla, Etymologiae (bis 2, 2). Geschichte: Teil 8 des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert vielleicht in der Benediktinerabtei Murbach entstanden; der Codex befand sich, wie verschiedene Einträge bezeugen, im 15. Jahrhundert in Murbach und gelangte über M.Z. Boxhorn (f 1653), Isaac Voss (1618 — 1689) und Franciscus Junius (1589-1677) im Jahre 1678 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 62f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 366, Nr. 3806; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 40, Nr. 122; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 215—219; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 230; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 43; F. Madan - H.H.E. Craster - N. Denholm—Young, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, II, 2, S. 9 6 9 - 9 7 1 , Nr. 5137; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 441; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 151, Nr. 150; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 57; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 4 6 1 - 4 6 4 ; C. Vogel, AEA. 25 Ns. 9 (1958) S. 4; StSG. IV, S. 5 8 8 - 5 9 0 , Nr. 493.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Glossen [f. 137r, 147v (3 Glossen), 148v (2 Glossen)] zu Isidor von Sevilla, Etymologiae; davon 4 interlinear, 1 (f. 137r) marginal und 1 (f. 147v) zu einer marginal stehenden Scholie eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 340 (Nr. DCCVI). Literatur: StSG. IV, S. 589f., Nr. 493.

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7 2 5 ( I V ) OXFORD, BODLEIAN LIBRARY JUN. 2 5 [F. 1 5 8 - 1 9 3 ] StSG. 493 Handschrift Beschreibung: Teil 10 eines 10 Teile umfassenden Codex [zu Teil 4, 6 und 8 sieh Katalog Nr. 725 (I), (II), (III)]; 36 Blätter; 28,0 χ 18,0/19,0 cm; Einband des 17. Jahrhunderts aus England; mit braunem blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,2 χ 14,3 cm; zweispaltig abgesetzt; f. 184r einspaltig; 21 Zeilen; f. 184r 22 Zeilen; - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 158ra-183v Glossar Ja; f. 183v-189r Auszüge aus Isidor von Sevilla, Etymologiae; f. 189r-193v Auszüge aus verschiedenen Schriften. Geschichte: Teil 10 des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert im Bodenseegebiet entstanden; der Codex befand sich, wie verschiedene Einträge bezeugen, im 15. Jahrhundert in Murbach und gelangte über M.Z. Boxhorn ( t 1653), Isaac Voss (1618-1689) und Franciscus Junius (1589-1677) im Jahre 1678 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 62f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 366, Nr. 3808; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 80; K. Dekker, The Origins of German Studies in the Low Countries, S. 172; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 1 5 - 2 1 9 ; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 2 4 6 - 2 5 6 , 6 7 9 - 6 8 9 ; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 43; F. Madan - H.H.E. Craster - N. Denholm - Young, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, II, 2, S. 9 6 9 - 9 7 1 , Nr. 5137; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 441; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 239; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 151, Nr. 150; H. Schenkl, Bibliotheca Patrum Latinorum Britannica, I, 1, S. 57; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 461 - 4 6 4 ; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 163; C. Vogel, AEA. 25 Ns. 9 (1958) S. 4f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 5 8 8 - 5 9 0 , Nr. 493. - Faksimile von f. 163v, 175r bei G. Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschen Handschriften, Tafel 34f.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 594 Glossen in dem Glossar Ja; davon 56 Glossen (f. 158vb —160vb) zur Bibel, Genesis; 32 Glossen (f. 161ra-162va) zu Exodus; 10 Glossen (f. 162vb-163va) zu Leviticus; 18 Glossen (f. 1 6 3 v b 164rb) zu Numeri; 3 Glossen [f. 164va, 165ra (2 Glossen)] zu Deuteronomium; 5 Glossen (f. 165rb-165vb) zu Josue; 40 Glossen (f. 168va-169va) zu Juvencus; 5 Glossen (f. 169va) zu Marcellus, Acta Petri et Pauli; 13 Glossen (f. 169va-vb) zur Passion des heiligen Andreas; 4 Glossen (f. 169vb) zu Abdias, Passion des heiligen Jakobus; 18 Glossen (f. 170ra, 175vb) zu Esther; 41 Glossen (f. 170ra-va) zu Sprüche; 8 Glossen (f. 170va-vb) zu 1. Korintherbrief; 33 Glossen (f. 170vb, 172rb-173rb) zur Passion des heiligen

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Bartholomäus; 30 Glossen (f. 171ra-vb) zur Passion des heiligen Thomas; 9 Glossen (f. 172ra — rb) zu Mellitus, Vita des Johannes; 46 Glossen (f. 173rb — vb, 175ra) zu Ecclesiasticus; 12 Glossen (f. 173vb — 174rb) zu Hieronymus, In Matthaeum; 4 Glossen (f. 174rb) zu Sprüche; 15 Glossen (f. 174rb-va) zu Ecclesiastes; 14 Glossen (f. 174va) zu Hoheslied; 21 Glossen (f. 174va—vb) zu Weisheit; 14 Glossen (f. 175ra-rb) zu Job; 37 Glossen (f. 175rb-vb) zu Ecclesiasticus; 4 Glossen (f. 176ra) zu Judicum; 3 Glossen (f. 176rb) zu Ruth; 4 Glossen (f. 177vb-178ra) zu 1. Samuel; 28 Glossen (f. 182rb-vb) zu Sedulius; 67 Glossen (f. 182vb-183va) zu einer unermittelten Schrift. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert im Bodenseegebiet eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Ehrismann, S. 247; Th. Frings, S. 14; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 50f.; R. Kögel, S. 521; Th. Längin, S. 691; G. Müller - Th. Frings, S. 95; J. Schatz, S. 4; W. Schröder, S. 92f.; F. Simmler, S. 21; H. Thoma, S. 584); alem.-frk. (nach G. Baesecke, S. 257; B. Schindling, S. 180); alem. mit rhfrk. Spuren (nach R. Kögel, PBB. 9, S. 324-326). Edition: StSG. I, S. 315 (Nr. XV), S. 337 (Nr. XXXV), S. 354 (Nr. XLVII), S. 364 (Nr. LIX), S. 374 (Nr. LXXIV), S. 380 (Nr. LXXXII), S. 389 (Nr. XCII), S. 391 (Nr. XCVI), S. 413 (Nr. CXIII), S. 494 (Nr. CCIV), S. 511 (Nr. CCXVI), S. 543 (Nr. CCXXXIV, CCXXXV), S. 547 (Nr. CCXLIII), S. 553 (Nr. CCLIV), S. 560 (Nr. CCLXIV), S. 586f. (Nr. CCLXXIII), S. 587 (Nr. CCLXXIV), S. 763 (Nr. CCCCXIV); II, S. 334 (Nr. DCXCII), S. 350 (Nr. DCCXXII), S. 619f. (Nr. DCCCXLIII), S. 741 (Nr. DCCCXCIV), 742 (Nr. DCCCXCVI), S. 745 (Nr. DCCCCIV), S. 746 (Nr. DCCCCVII), S. 763 (Nr. DCCCCXIX), S. 766 (Nr. DCCCCXXVI); IV, S. 221f. (Nr. MCXCIII); Berichtigungen sowie erneute vollständige Edition der Glossen zu Juvencus bei D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 225—250. Literatur: StSG. IV, S. 589f., Nr. 493; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 87—89, 91f.; G. Baesecke, Das lateinisch—althochdeutsche Reimgebet, S. 53; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 104; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23, 49; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 247; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 2 1 9 - 2 5 7 und passim; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 112; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 50f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39, 73, 83; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164, 166; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 68, 109; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 261, 288; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 5 1 7 - 5 2 1 ; R. Kögel, PBB. 9 (1884) S. 326; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 85; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 691; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 31; B. Meineke, Althochdeut-

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sehe -scaf(t)-Bildungen, S. 45, 85, 101; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 38; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III) S. 205; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 238f., 241; E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 15; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 34f.; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 254; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 95; H.H. Munske, Der germanische Rechtswortschatz im Bereich der Missetaten, I, S. 261; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkundliches in den frühmittelalterlichen Leges, S. 257; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 63, 68, 70, 118; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 75; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 4; B. Schindling, Die Murbacher Glossen, S. 161-181; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 92f.; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 9 und passim; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 464f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 21; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6, 8; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 184; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 299; J. Splett, in: Semantik, S. 68; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 584; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 292; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 16f.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 75, 162f.; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 252; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 281, 287, 319, 324, 326f., 333, 338.

726 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY JUN. 8 3 StSG. 494 Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 9 ; Teil 2: f. 2 0 - 7 1 ; Pergament; 71 Blätter nach StSG., IV + 74 Blätter nach F. Madan - H.H.E. Craster — N. Denholm—Young; 22,0 χ 14,0 cm; brauner Ledereinband des 17. Jahrhunderts. - Einrichtung: Schriftspiegel ca. 22,9 χ 15,2 cm; rote Überschriften; rote und blaue Initialen. - Schrift: Teil 1 aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts; Teil 2 aus dem späten 12. Jahrhundert. Inhalt: Teil 1: Kalendarisches: f. lr Federproben; Besitzvermerk; f. l v - 2 v Erläuterungen zum Kalender; f. 3 r - v leer; f. 4 r - 9 v Kalendar; auf den Rändern jüngere Einträge; f. lOr Wetterregeln; f. 1 0 v - l l r Tafeln zur Berechnung der beweglichen Feste; f. 1 lv — 19v Tafeln zur Osterberechnung für die Jahre 1252-1783; Teil 2: f. 2 0 r - 4 9 v Bibelglossar; f. 4 9 v - 6 8 r Glossar Id; f. 68v—69v Glossen zu Fulgentius, Expositio sermonum antiquorum; f. 70r—71r Erklärungen griechischer Wörter (zum Teil zur Vita des Johannes Eleemosynarius); f. 71 ν Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach im späten 12. und im 13. Jahrhundert vielleicht im rheinischen Gebiet entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 71v weist auf eine Küsterin des Zisterzienserklosters St.

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Servaas in Utrecht aus dem Geschlecht der van Nijenrode; ein weiterer Besitzvermerk auf f. lr weist auf den niederländischen Theologen Henry Boxhorn ( t 1631); im 17. Jahrhundert gelangte die Handschrift durch den niederländischen Gelehrten F. Junius (1589-1677) nach England. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 258—260; W. Braekman - M. Gysseling, in: Verslagen en Mededelingen, S. 575—580; K. Dekker, The Origins of German Studies in the Low Countries, S. 172; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 140; F. Madan - H.H.E. Craster — N. Denholm—Young, A Summary Catalogue of Western Manuscripts in the Bodleian Library, Π, 2, S. 981f., Nr. 5194; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 77 und passim; Κ. Stooker - Th. Verbeij, Collecties op orde, I, S. 143; II, S. 400f., Nr. 1196; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269; StSG. IV, S. 590f., Nr. 494.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 1770 hauptsächlich interlinear stehende Glossen. - Textglossar: etwa 80 Glossen in dem Bibelglossar; 1 Glosse (f. 3) zu Genesis; 8 Glossen (f. 7 - 1 0 ) zu Exodus; 12 Glossen (f. 1 0 - 1 1 ) zu Leviticus; 7 Glossen (f. 1 1 - 1 2 ) zu Numeri; 1 Glosse (f. 12) zu Deuteronomium; 2 Glossen (f. 13) zu Richter; 9 Glossen (f. 1 4 - 1 6 ) zu Isaias; 3 Glossen (f. 16) zu Jeremias; 1 Glosse (f. 17) zu Klagelieder; 1 Glosse (f. 17) zu Ezechiel; 1 Glosse (f. 19) zu Daniel; 1 Glosse (f. 20) zu Osee; 1 Glosse (f. 20) zu Michäas; 1 Glosse (f. 20) zu Amos; 1 Glosse (f. 21) zu Jonas; 3 Glossen (f. 22, 25) zu Job; 1 Glosse (f. 25) zu Tobias; 2 Glossen (f. 26) zu Judith; 6 Glossen (f. 2 7 - 2 9 ) zu 1. Samuel; 4 Glossen (f. 2 9 - 3 0 ) zu 2. Samuel; 1 Glosse (f. 30) zu 1. Könige; 4 Glossen (f. 3 2 - 3 3 ) zu 2. Könige; 2 Glossen (f. 3 3 - 3 4 ) zu Sprüche; 2 Glossen (f. 37, 40) zu Psalmen; 1 Glosse (f. 45) zu MatthäusEvangelium; 2 Glossen (f. 49, 50) zu Apostelgeschichte. - Sachglossar: etwa 1676 Glossen (f. 1 - 3 9 ) in dem Sachglossar Jd; davon etwa 1670 im Kontext und 6 interlinear stehend. - Textglossar: 2 Interlinearglossen (f. 40, 41) zu dem Glossar zu Fulgentius; 2 Interlinearglossen (f. 43) zu den Erklärungen griechischer Worte. Zeit und Ort: Kontextglossen im 12./13. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 261; Th. Frings, S. 182; E. Karg-Gasterstädt - Th. Frings, S. XXIII; G. Müller, S. 153; G. Müller - Th. Frings, S. 84; R. Schützeichel, in: Festschrift Quint, S. 210; R. Schützeichel, ZDA. 93, S. 28); rhfrk. (nach H. Götz, PBB. 77, S. 246; H. Götz, PBB. 81, S. 188); einzelne nd. Wörter (nach H.J. Gallee, Vorstudien, S. XVII); nd. (nach H. Garke, S. 79). Edition: StSG. I, S. 320 (Nr. XXI), S. 333 (Nr. XXX), S. 352f. (Nr. XLV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 90, Z. 33f., S. 362 (Nr. LVII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 90, Z. 40, S. 373 (Nr. LXXI), S. 387 (Nr. XC), S. 406 (Nr. CVII), S. 423 (Nr. CXXI), S. 444 (Nr. CXXXVIII), S. 457 (Nr. CLIII) -

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Nachtrag bei StSG. V, S. 92, Z. 36f., S. 480 (Nr. CXC), S. 486 (Nr. CXCVI), S. 511 (Nr. CCXVII), S. 524 (Nr. CCXXIV), S. 540 (Nr. CCXXX), S. 617f. (Nr. CCLXXXII), S. 637 (Nr. CCXCIII), S. 639 (Nr. CCXCVII), S. 655 (Nr. CCCIX), S. 665 (Nr. CCCXII), S. 668 (Nr. CCCXXVIII), S. 674 (Nr. CCCXXIX), S. 677 (Nr. CCCXXXV), S. 679 (Nr. CCCXLI), S. 721 (Nr. CCCLXXI), S. 754 (Nr. CCCXCV); II, S. 162 (Nr. DCXXXVI); III, S. 3 6 2 - 3 8 8 (Nr. DCCCCXLI); IV, S. 352f. (Nr. DCCCLXXXVIIF); StSG. I, S. 795 (Nr. CCCCLXXXIV) fällt fort, da die dort edierte Glosse lateinisch ist; man vergleiche StSG. V, S. 98, Z. 2 7 - 2 9 ; Ergänzungen und Korrekturen bei A. Quak, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 7 4 - 7 6 . Literatur: StSG. IV, S. 590f., Nr. 494; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; R. Bergmann, in: Entstehung des Deutschen, S. 28; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 2 5 8 - 2 7 7 ; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 99 und passim; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen, S. 27; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 79; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 9, 17f., 51, 5 3 - 5 5 ; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 195, 198; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 79; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f., 13f., 17, 20; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 246; H. Götz, PBB. 81 (Halle 1959) S. 188; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 94f., 105, 113, 172f., 178-181; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 422 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 4 8 - 5 4 , 5 7 - 6 0 , 205; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 199; KFW., I, S. XXIII; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen althochdeutschem und altsächsischem Schreibwesen, S. 128, 134, 2 2 4 - 2 2 8 , 2 3 4 , 2 4 3 ; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 124 und passim; Α. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 30, 78; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 47, 1 3 6 - 1 3 8 , 149, 167f.; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 72, 83; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 75; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 65, 69; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 120; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 78; A. Mikeleitis - Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; C. Minis, ZDL. 37 (1970) S. 3 6 3 365; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 68f., 80, 112; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 153; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 104f.; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 58, 220; P. Piper, LBGRPh. 18 (1897) S. 76; A. Quak, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 7 4 - 7 6 ; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41, 43f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 39, 45, 78, 128f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 21, 49f., 76, 88; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 138, 146; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 141, 254, 256, 266; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 171; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 210; R. Schützeichel, ZDA. 93 (1964) S. 28; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 69f.; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 330, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 224; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener

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1394

Glossar, S. 124; St. Strieker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 622 und passim; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 218, 220; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 425; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 726, 729f., 737, 742, 748, 750; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 52; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 291; H. Tiefenbach, Xant e n - E s s e n - K ö l n , S. 233, 257, 275; L. Voetz, BNF. NF. 13 (1978) S. 394; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 648, 665f.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 28 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 2 4 7 - 2 5 2 , 256; W. Wegstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1230; W. Wegstein, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 78; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 281, 306, 347.

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY JUN. 116D [ = KOPIE VON N R . 3 7 3 DURCH F . JUNIUS] S. N R . 3 7 3

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OXFORD, BODLEIAN LIBRARY JUN. 116F

StSG. 496 Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 134 Blätter; unpaginiert. - Schrift: von F. Junius vor 1665 geschrieben. Inhalt: f. 1 - 1 3 4 Glossarium Iunii L - P ; darunter f. 134 Worterklärungen unter der Überschrift Appendicula glossarii Μ ex alio veteri codice MS0 depromta ( = Glossarium P); f. 124r W i n d - und Monatsbezeichnungen aus Einhard, Vita Karoli Magni ( = Glossarium N). Geschichte: Codex vor 1665 von F. Junius aus verschiedenen Glossaren zusammengestellt und geschrieben; zugrundeliegende Handschriften nicht erhalten und nicht näher bekannt. Literatur: K. Dekker, The Origins of Old Germanic Studies in the Low Countries, S. 180; F. Madan - H.H.E. Craster - N. Denholm-Young, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, II, S. 987f., Nr. 5227*; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, II, S. 1704f.; StSG. IV, S. 59If., Nr. 496.

Glossen Zahl und Art: Sachglossen: 12 W i n d - und 12 Monatsbezeichnungen (f. 124r) aus Einhard, Vita Karoli Magni; 21 Glossen (f. 134) zu Worterklärungen (Kopie von F. Junius aus verschiedenen anderen Glossaren). Zeit und Ort: Glossen von F. Junius vor 1665 abgeschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

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Oxford

Edition: StSG. III, S. 589 (Nr. MXXXIV); W i n d - und Monatsbezeichnungen bei M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, II, S. 1704. Literatur: StSG. IV, S. 591f., Nr. 496; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 281; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 100; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, II, S. 1704f.

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAT. BIB. Α.

728

1(P)/1 S.

NR.

739a

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD LAT. 1 4

StSG. 497 Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 5 ; Teil 2: f. 3 6 - 1 1 5 ; Pergament; 115 Blätter; Teil 2 21,9 χ 15,4 cm; Einband von 1638; Spuren einer Kettenbefestigung. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 2 15,5 χ 13,0 cm; zweispaltig; 42 Zeilen. - Schrift: Textura des 13. Jahrhunderts; f. 3 2 v b 35vb 15. Jahrhundert. Inhalt: f. l r a - 3 0 v a Albert von Siegburg, Glossar zum Alten und Neuen Testament; f. 30vb-31vb Predigten für die vier Adventssonntage; f. 32r leer; f. 3 2 v - 3 4 v theologische Schrift; f. 3 5 r a - v b Bibel, Genesis (49, 1 - 29); f. 36r leer; f. 36v —114v Bibel, Leviticus (mit einem Kommentar); f. 1 1 5 r - v leer. Geschichte: Beide Teile des Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; Teil 2 wohl Anfang des 13. Jahrhunderts; ein Besitzeintrag (f. 114v) weist für Teil 2 der Handschrift auf die Zisterzienserabtei Eberbach im Rheingau; Teil 1 stammt aus der Mainzer Kartause; beide Teile seit 1638 zusammen in einem Codex vereinigt. Literatur: H.O. Coxe, LaudianManuscripts, Sp. 10f., S. XXIV, XXXX; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 441; N.F. Palmer, Zisterzienser und ihre Bücher, S. 155, 183, 261, 284; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1067; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. W i c h - R e i f , in: Entwicklungsetappen in der Geschichte der deutschen Sprache, S. 339, 346, 349 und passim; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 286, 347; StSG. IV, S. 592, Nr. 497. - Abbildung von f. 2v bei C. W i c h - R e i f , in: Entwicklungsetappen, S. 373.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 67 Kontextglossen zu Albert von Siegburg, Glossarium zum Alten und Neuen Testament; davon 1 Glosse (f. lr) zu Genesis; 4 Glossen (f. 2 v - 3 v ) zu Exodus; 6 Glossen (f. 4 r - v ) zu Leviticus; 5 Glossen

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(f. 4v — 5r) zu Numeri; 3 Glossen (f. 5r) zu Deuteronomium; 1 Glosse (f. 5v) zu Josue; 2 Glossen (f. 5v) zu Richter; 1 Glosse (f. 5v) zu Ruth; 12 Glossen (f. 5 v - 6 v ) zu 1. Samuel; 3 Glossen (f. 8v) zu 2. Könige; 5 Glossen (f. 8v—9v) zu Isaias; 1 Glosse (f. lOr) zu Jeremias; 2 Glossen (f. lOv — l l r ) zu Ezechiel; 1 Glosse (f. l l v ) zu Osee; 1 Glosse (f. l l v ) zu Joel; 1 Glosse (f. l l v ) zu Amos; 1 Glosse (f. l l v ) zu Michäas; 1 Glosse (f. 12r) zu Zacharias; 1 Glosse (f. 13rb) zu Psalmen; 2 Glossen (f. 16ra) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 17va) zu Hoheslied; 5 Glossen (f. 17vb — 18ra) zu Ecclesiasticus; 1 Glosse (f. 19rb) zu Tobias; 1 Glosse (f. 23va) zu Johannes-Evangelium; 3 Glossen (f. 24va—25va) zu Apostelgeschichte sowie 1 Glosse (f. 26rb) zu Apokalypse. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im 13. Jahrhundert in Mainz eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 251 (Nr. VIII a Nachtr.), S. 253 (Nr. XXVHP Nachtr.), S. 257 (Nr. XLIIP Nachtr.), S. 258f. (Nr. LVI a Nachtr.), S. 260 (Nr. LXIXa Nachtr.), S. 262 (Nr. LXXIX a Nachtr.), S. 263f. (Nr. LXXXVIIP Nachtr.), S. 264 (Nr. XCIV a Nachtr.), S. 266f. (Nr. CUP Nachtr.), S. 270f. (Nr. CXLVIIP Nachtr.), S. 272 (Nr. CLXXXVP Nachtr.), S. 275 (Nr. CCXXP Nachtr.), S. 276 (Nr. CCXXIX a Nachtr.), S. 277 (Nr. CCLXP), S. 278 (Nr. CCLXIX 3 ), S. 279f. (Nr. CCLXXIX 3 Nachtr.), S. 280 (Nr. CCXCP Nachtr.), S. 28If. (Nr. CCCP Nachtr.), S. 283 (Nr. CCCXVIP Nachtr., CCCXXIP Nachtr.), S. 284 (Nr. CCCXXVP Nachtr.), S. 285 (Nr. CCCXXXIX 2 Nachtr., CCCLP Nachtr.), S. 304 (Nr. CCCLXXXIX 3 ), S. 305 (Nr. CCCXCIP), S. 309 (Nr. CCCCXCP). Literatur: StSG. IV, S. 592, Nr. 497; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 117; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 83; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; C. Wich—Reif, in: Entwicklungsetappen in der Geschichte der deutschen Sprache, S. 346, 359; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 281, 286.

729 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD LAT. 2 2 StSG. 498 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 167 Blätter sowie je 1 Papierblatt vorne und hinten und 1 Pergamentblatt hinten; 21,0 χ 16,2 cm; bei der Zählung f. 49, 53, 101 doppelt gezählt und f. 80, 161 und 166 in der Zählung über-

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Sprüngen; Ledereinband aus dem 17. Jahrhundert; Reste von 2 Schließen. — Einrichtung: Schriftspiegel 14,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 16 Zeilen; auf f. lv, 5r, 59r, 145r, 145v, 146r gelb und rot gestaltete Initialen; Kapitelbuchstaben gelb ausgefüllt. — Schrift: karolingische Minuskel aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzeinträge; f. l v - 1 6 7 v Bibel, 1. und 2. Makkabäer (bis 2.15, 2); zudem zahlreiche Einträge ohne Textbezug (mit Feder oder Griffel). Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts entstanden; er befand sich in der Würzburger Dombibliothek, worauf ein Besitzeintrag des 15. Jahrhunderts (f. lr) weist; in Folge der schwedischen Besatzung Würzburgs zwischen 1631 und 1634 wurde der Codex aus der Würzburger Dombibliothek geraubt und nach England verbracht; ein Besitzeintrag des 17. Jahrhunderts (f. lr) weist auf Erzbischof William Laud (1573 -1645), der den Codex 1637 erwarb und 1639 der Bodleian Library schenkte. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 55; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 367, Nr. 3813; A.C. Clark, The Descent of Manuscripts, S. 45, 459; Η.Ο. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 14, S. XXIV, XXXX, 538; Β. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 199; J. Hofmann, in: B. Bischoff J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 77, 112, 156; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 88; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 471; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 43; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 441; C. Moulin-Fankhänel,in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. C.I.I.; O. Pächt — J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 1, Nr. 2; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 144, Nr. 138; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; StSG. IV, S. 592, Nr. 498. - Abbildung von f. 3 2 v b e i C . Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.I.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 32v, 33r) zur Bibel, 1. Makkabäer; von gleicher Hand auch 1 lateinische Glosse eingetragen; 3 Griffeleinträge (f. 5r, 47v, 66v) nicht entzifferbar. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 88); kompatibel mit dem Ostfrk. (nach C. Moulin—Fankhänel, Kap. C.I.3.a.). Edition: StSG. IV, S. 286 (Nr. CCCLXb Nachtr.); Neuedition bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. C.I.2. Literatur: StSG. IV, S. 592, Nr. 498; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 112; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 88; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung],Kap. C.I.b., 2., 3.

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730 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD LAT. 9 2 StSG. 499

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 108 Blätter sowie je 1 Papierblatt vorne und hinten und 1 Pergamentblatt vorne; f. 78 doppelt gezählt; 31,2 χ 22,2 cm; Ledereinband des 17. Jahrhunderts. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 15,5 cm; einspaltig; 24 Zeilen; rot umpunktete Initialen; kleinere Zeileninitialender Kapitelverzeichnisse gelb, blau, rot oder grün gefüllt. - Schrift: angelsächsische Nagelschrift von mehreren Händen aus der Zeit von 833 bis 842. Inhalt: f. lr Würzburger Dombibliothekssignatur, ansonsten leer; f. lv Auftraggebervermerk und Besitzvermerk von Erzbischof Laud von 1637; f. l r - 1 0 7 v Bibel, Altes Testament: f. 2 r - 4 4 v Deuteronomium; f. 4 4 v - 7 7 r Josue; f. 77r —105r Richter; f. 105r-107v Ruth (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach in Fulda entstanden; wohl im Auftrag des Würzburger Bischofs Hunbert (833-842); auf die Dombibliothek Würzburg weist die Signatur xlix (f. lr) aus dem 15. Jahrhundert; der Codex wurde infolge der schwedischen Besatzung Würzburgs zwischen 1631 und 1634 aus der Würzburger Dombibliothek geraubt und nach England verbracht; 1637 erwarb Erzbischof William Laud (1573-1645) den Codex und schenkte ihn 1639 der Bodleian Library. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 101; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 15, 17, 26; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 368, Nr. 3817; B. Bischoff, in: Manuscripts at Oxford, S. 15, 17; H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, S. XXIV, XXXX, Sp. 42, S. 541; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 200; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60, 64; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 2f., 7 7 - 7 9 ; H. Hoffmann, DA. 55 (1999) S. 587; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 77, 119; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 66, 104f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 422; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 263; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 217; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 471; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 16, 43; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 66; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 442; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 139 und passim; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; C. Moulin—Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. C.III.l.a.b.; O. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, III, S. 2, Nr. 14; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 144, Nr. 139; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 41; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65; StSG. IV, S. 552, Nr. 499. - Abbildung von Zeilen von f. 48r, 80v, 82r, 82v, 80r bei C. Moulin-Fankhänel,Kap. C.II.l. und 3.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 124 Glossen (f. 5r-107r) zur Bibel, Altes Testament; davon 30 Glossen (f. 5r—43v) zu Deuteronomium; 52 Glossen (f. 4 7 v - 7 6 r ) zu Josue; 30 Glossen (f. 78r-98r) zu Richter; 12 Glossen (f.

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1399

105v-107r) zu Ruth; 105 Feder— und 19 Griffelglossen; mehrere lateinische Feder— und Griffelglossen; deutsche Federglossen von mindestens 8 Händen eingetragen; Griffelglossen wohl auch von mehreren Händen stammend; von den 19 Griffelglossen 14 interlinear und 5 marginal stehend; von den 105 Federglossen 53 interlinear und 52 marginal eingetragen. Zeit und Ort: Federglossen wohl nicht mehr dem 9. Jahrhundert, sondern späterer Zeit zuzuweisen; Griffelglossen nicht vor das 10. Jahrhundert zu datieren. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 291 und passim; F. Simmler, S. 37); nordrhfrk. oder südmfrk. (nach F.G. Jung, S. 57); mfrk. und rhfrk. nach ostfränk. Vorlage (nach P. Helmstaedt); fränk., nicht ostfränk. (nach G. Baesecke, S. 258); fränk. (nach J. Franck, S. 7; H. Reutercrona, S. 9); ostfränk., wohl nicht mfrk. (nach J. Hofmann, S. 105); Federglossen mfrk., Griffelglossen am ehesten mfrk. (nach C. Moulin-Fankhänel, Kap. C.III.3.). Edition: StSG. IV, S. 261 (Nr. LXXIV" Nachtr.), S. 262f. (Nr. LXXXII" Nachtr.), S. 264 (Nr. X C I i Nachtr.), S. 265 (Nr. XCV b Nachtr.); Neuedition mit Addenda und Corrigenda bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. C.III.2. Literatur: StSG. IV, S. 552, Nr. 499; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 95; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 296; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 291 und passim; L. Draye, PBB. 106 (1984) S. 351; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 488; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 195f.; P. Helmstaedt, Die Glossendes Cod. Laud lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 3 - 9 , 3 1 - 4 1 , 7 7 - 7 9 ; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 119; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 104f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 79, 206, 211, 422; F.G. Jung, Das Wort .trocken', S. 57; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 263; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 328f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. III.l.c., 3; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 9; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 37; H. Stopp, ZDPh. 89 (1970) S. 128f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65.

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1400

731 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD LAT. 9 7 StSG. 500 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 167 Blätter; 30,0 χ 23,7 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 16,3 cm; einspaltig; 25 Zeilen (Schreiber 1), 30 Zeilen (Schreiber 2 - 5 ) ; auf f. 25r zierliche, mit roter Tinte ausgeführte Spaltleisteninitiale; mehrere einfache rote Initialen in etwas primitivem Stil; sechs weitere, recht grob ausgeführte Initialen im zisterziensischen Stil bei der Umarbeitung 1180 hinzugefügt; zudem Ergänzung einer für den Vortrag gedachten Interpunktion. - Schrift: spätkarolingische Minuskel von 5 Händen aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts (Hand 1 f. l r - 2 4 v ; Hand 2 f. 2 5 r 44v, f. 85v —117r; Hand 3 f. 4 5 r - 8 4 r ; Hand 4 f. 117r-132v; Hand 5 f. 133r—167v). Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 6 7 v Bibel, Altes Testament: f l r - 2 4 v Sprüche; f. 2 5 r - 3 0 r Ecclesiastes; f. 3 0 v - 3 2 v Hoheslied; f. 3 3 r - 4 4 v Weisheit; f. 45r—85r Ecclesiaticus; f. 85v-104v Job; f. 105r-113r Tobias; f. 113v-123r Judith; f. 123v-132r Esther; f. 132v-167v 1. und 2. Makkabäer (mit den Prologen des Hieronymus). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Zisterzienserabtei Eberbach, in die der Codex früh gelangt ist und wo er im späten 12. Jahrhundert für Lesungen im Refektorium umgearbeitet worden ist. Literatur: H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 45, S. XXIV, XXXX; O. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 5, Nr. 61; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 442; N.F. Palmer, Zisterzienser und ihre Bücher, S. 57, 5 9 - 6 1 , 284f.; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 144, Nr. 140; StSG. IV, S. 592, Nr. 550. - Abbildung des oberen Drittels von f. 25r sowie der oberen Hälfte von f. 19r bei N.F. Palmer, Abb. 37f., S. 59, 61.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Marginalglossen (f. 5r, 5v, 7r) zu Bibel, Sprüche. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Rhfrk. (nach H. Reutercrona, S. 92).

Edition: StSG. IV, S. 276 (Nr. CCXXXVIb Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 592, Nr. 500; N.F. Palmer, Zisterzienser und ihre Bücher, S. 60, 284; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 92; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645.

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1401

732 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD LAT. 1 0 2 nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 210 Blätter sowie 2 Vor— und Nachsatzblätter aus Papier beziehungsweise Pergament; 29,7 χ 19,0 cm; Würzburger Dombibliothekssignatur Ixxx aus dem 15. Jahrhundert auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 2 3 - 2 5 Zeilen; sorgfältig ausgearbeitete große Initialen auf f. 9r, 12r, 15r, 16r, 20r, 72r, 112r, 174v in braunroter, dunkelgrüner, gelber und violetter Farbe; auf die Initialen folgende Zeilen in monumentaler Capitalis in roter und schwarzer Farbe. - Schrift: angelsächsische und karolingische Minuskel von 4 oder 5 Fuldaer Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts; Hand 1 f. 9 r - 3 8 v ; Hand 2 f. 3 8 v - 5 9 r (beide angelsächsisch); Hand 3 f. 59v-170v; Hand 4 f. 171r-207r (beide karolingisch); Hand 5 (eventuell identisch mit Hand 2) f. 207v—210v; von f. 7 8 v - 7 9 v Textstück auf Rasur von einer Hand der sogenannten Würzburger Hunbert—Gruppe (833—842) neu beschrieben. Inhalt: f. l r - 8 v Kanontafeln; f. 9 r - l l v Prolog des Hieronymus zu den Evangelien; f. 12r-14r Hieronymus-Brief; f. 14r-14v Messe des Kilianstages (Nachtrag des 9./10. Jahrhunderts); f. 15r-69r Matthäus-Evangelium; f. 69r-106v Markus-Evangelium; f. 107r-173v Lukas-Evangelium; f. 174r-210v Johannes-Evangelium. Geschichte: Codex der Schrift und der Ornamentik nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts in Fulda entstanden; er muss vor dem Ende des 4. Jahrzehnts hergestellt worden und früh nach Würzburg gelangt sein; in der Amtszeit Bischof Hunberts (833-842) ist dort ein Textnachtrag vorgenommen worden; der Nachtrag (f. 1 4 r - v ) des Kiliansoffiziums aus dem 9./10. Jahrhundert weist ebenfalls eindeutig nach Würzburg; Handschrift während der schwedischen Besatzung zwischen 1631 und 1634 nach England gelangt und 1637 in den Besitz des Erzbischofs William Laud (1573-1645) gekommen; 1639 wurde sie von Laud als Schenkung an die Bodleian Library übergeben. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di Paleografia Musicale Latina, S. 191, 193; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 16, 55f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 368f., Nr. 3818; H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, S. XXIV, XXXX, Sp. 46; B. Fischer, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 99; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 198; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 12*, 34* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 97; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 22 [ = X V ] ; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 77, 116, 157; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 30, 33, 66; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 656; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 35; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 275; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 442; M. McNamara, in; Irland und die Christenheit, S. 20; E. Meineke, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und

1402

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Ottonen, S. 417f.; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. D.III. 1.; F. Mütherich, in: Hrabanus Maurus und seine Schule, S. 101; N. Netzer, Cultural Interplay in the Eighth Century, S. 14, 16, 215; Ο. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 1, Nr. 6; H. Spilling, in: Hrabanus Maurus, S. 173, 177; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 83f., 91; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 256, 277; W.M. Stevens, BW. 8 (1972) S. 294, 314; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 64; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 35, 155 und passim. - Abbildung von f. 9r bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.III.3.; Abbildungen bei F. Mütherich, Abb. 13f.; Abbildung der oberen Hälfte von f. 9r, 20r und eines Ausschnitts von f. 174v bei A. Weiner, S. 2 3 3 - 2 3 5 , Tafel 3 3 - 3 5 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 9r) zu Prolog des Hieronymus zu den Evangelien; Handschrift ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Glosse noch im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts in Fulda oder im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Würzburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66); kompatibel mit dem Ostfrk. (nach C. Moulin-Fankhänel, Kap. D.III.3.). Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 96; Neuedition mit Korrektur bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. D.III.2. Literatur: B. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 97; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 488; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 116; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 96; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. D.III.2., 3.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 64.

733 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD LAT. 108 nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 117 Blätter; 26,5 χ 20,5 cm; Ledereinband aus dem 17. Jahrhundert; auf f. lr Würzburger DombibliothekssignaturXCuiij aus dem 15. Jahrhundert. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 15,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; deutsch-insulare Ornamentik mit Fadengeflechten und vegetabilen Ziermotiven; mehrzellige Initialen in roter und gelber Farbe auf f. lr, 3r, 4v, 7r, 27r, v, 30r, 41r, v, 49v, 60r, v, 63r, 69r, 76r, 81r, v, 85v, 88v, 93v, 99v, 103v, 105v, 108r (dazu näher C. Moulin-Fankhänel, Kap. D.II. 1.). — Schrift: angelsächsische Nagelschrift von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts.

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1403

Inhalt: f. l r - 2 v Pelagius-Prolog zu den Paulusbriefen; f. 3 r - 2 7 r Römerbrief; f. 27r—48r 1. Korintherbrief; f. 4 8 r - 6 1 r 2. Korintherbrief; f. 6 1 r - 6 8 v Galaterbrief; f. 6 9 r - 7 5 r Epheserbrief; f. 7 5 r - 8 0 r Philipperbrief; f. 8 0 r - 8 5 r 1. Thessalonicherbrief; f. 8 5 r - 8 7 v 2. Thessalonicherbrief; f. 8 7 v - 9 2 v Kolosserbrief; f. 9 2 v - 9 8 r 1. Timotheusbrief; f. 9 8 r - 1 0 2 v 2 . Timotheusbrief; f. 1 0 2 v - 1 0 5 r Titusbrief; f. 105r-106v Philemonbrief; f. 106v-117r Hebräerbrief. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Würzburg entstanden; er befand sich in der Würzburger Dombibliothek, worauf die Signatur aus dem 15. Jahrhundert weist; 1631 gelangte die Handschrift infolge der schwedischen Besatzung Würzburgs nach England, wo sie 1637 von Erzbischof William Laud ( 1 5 7 3 - 1 6 4 5 ) erworben und 1639 an die Bodleian Library in Oxford verschenkt wurde. Literatur: K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 88; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 13, 17, 24, 56f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 369, Nr. 3820; M. Boulton, Scriptorium 37 (1983) S. 60; H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 49; Ch.J. Ermatinger u.a., Manuscripta 35 (1991) S. 167; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 199; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122f.; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 72f., 77, 113, 147, 157; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 30, 33, 93f.; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 35f.; E.A. Loew, The Beneventan Script, I, S. 343; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 39; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 244; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 442; R. McKitterick, in: The early medieval Bible, S. 70; Μ. McNamara, in: Irland und die Christenheit, S. 49; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 69; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. D.II.l.; O. Pacht - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, ΠΙ, S. 2, Nr. 12; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; H. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularenSchulen, S. 3 5 - 3 8 , 52, 54, 8 3 - 8 5 , 3 1 2 - 3 2 4 . - Abbildung von f. 23r bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.II.3., Abb. 10; Abbildung von Ausschnitten von f. 3r, 7r, 30r, 41r, 49v, 60r, 63r, 69r, 76r, 93v, 99v, 103v bei A. Weiner, Tafel 1 1 3 - 1 2 4 , S. 3 1 3 - 3 2 4 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 Glossen [f. lr (3 Glossen), lv (2 Glossen), 8r, 1 lr, 12r, 23r]; davon 5 Interlinearglossen (f. lr, lv) zum Prolog und 4 Glossen zum Römerbrief; Glossen zum Römerbrief mit einem Griffel eingetragen, davon 2 Glossen marginal (f. 8r, 1 lr) und 2 interlinear (f. 12r, 23r) stehend; Codex in ähnlichem Umfang lateinisch glossiert; etliche Griffeleintragungen nicht entziffert. Zeit und Ort: Glossen im 9. oder 10. Jahrhundert wohl in Würzburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66); kompatibel mit dem Ostfrk. (nach C. Moulin-Fankhänel, Kap. D.II.3.).

1404

Oxford

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 94; Neuedition mit Addenda und Corrigenda bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. D.H.3. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122f.; J. Hofmann, in: B. Bischoff J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 113; J. Hoftnann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 94f.; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch [in Druckvorbereitung], Kap. D.II.2., 3.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 274.

734 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC. 1 3 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 218 Blätter; 29,5 χ 22,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,5 χ 17,5 cm; einspaltig; 33 Zeilen; f. 158r sorgfältige Initiale Ρ mit Flechtwerkfüllung und mit Hundekopf; weitere einfache schwarze Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit zwischen 825 und 855. Inhalt: f. 1 - 2 1 8 Augustinus, De civitate Dei (Lb. 8 - 1 8 ) . Geschichte: Codex nach einem Vermerk auf f. 218v im Auftrag Gozbalds entstanden, also entweder zwischen 825 und 842 unter Abt Gozbald von Niederaltaich und dann nach Würzburg überführt oder unter Bischof Gozbald zwischen 842 und 855 in Würzburg; er befand sich in der Würzburger Dombibliothek, worauf ein Besitzeintrag des 13. Jahrhunderts weist; 1631 gelangte die Handschrift in den Besitz des Erzbischofs William Laud (1573 - 1 6 4 5 ) und 1637 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancit Kyliani, S. 20, 22, 38, 42; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 375, Nr. 3844; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 6; A.C. Clark, The Descent of Manuscripts, S. 42, 459; Η.Ο. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 134, S. XXIV, XXXXI; J. Hoftnann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 68, 77f., 130, 171; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 113; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 11; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 443; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; O. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 1, Nr. 9; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 37f., 70f., 142, 279; F. Römer, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, II, 2, S. 272; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 66. - Abbildung von f. 134v bei M.B. Parkes, S. 278.

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1405

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 192v) zu Augustinus, De civitate Dei. Zeit und Ort: Glosse gleichzeitig mit dem Text eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66).

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 114. Literatur: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 113f.; C. Moulin-Fankhänel, in; Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; H. Tiefenbach, BNF. NF. 26 (1991) S. 459.

735

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC. 2 6 3

StSG. 501 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 81 Blätter; 32,5 χ 21,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; auf f. 2r schwarze insulare Initiale Ρ mit L ö w e n - und Drachenkopf. - Schrift: f. 2 r - 6 5 v von einer sorgfältigen deutsch—angelsächsischen Minuskelhand des 8./9. Jahrhunderts; als Schreiber nennt sich ein Diakon Willibald (f. 65v) in angelsächsischer Majuskel. Inhalt: f. l r - 6 5 v Gregor der Große, Regula pastoralis ( I - I V ) ; f. 6 6 r - 8 1 v Poenitentiale. Geschichte: Codex nach einem Vermerk auf f. 65v von einem Diakon Willibaldus wahrscheinlich in Mainz um 800 geschrieben; im 9. Jahrhundert befand sich die Handschrift sicher in Mainz; später kam sie in die Würzburger Dombibliothek; durch Erzbischof William Laud (1573-1645) gelangte die Handschrift 1637 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 470; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 115; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 10, 57; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 378, Nr. 3852a; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 79; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 250; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 28; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 85; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 311; CLA. XII, Nr. 1400; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 41f.; H.O. Coxe, LaudianManuscripts, Sp. 219, S. 555, XXIV, XXXXI; J. Crick, ASE. 16 (1987) S. 185; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60, 64; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 71, 77f., 104f., 143, 157; J. Hofmann, PBB. 85 (1963) S. 32, 73, 123; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 101; M. Lapidge, in: Gli autograft medievali, S. 106; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 444; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S.

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1406

298 [ = IV]; C.J. Mews, Scriptorium 51 (1997) S. 308; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 197f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; Ο. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, III, S. 1, Nr. 5; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 145f., Nr. 142; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 95; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 57, 62; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch—insularen Schule, S. 161, Nr. 36; StSG. IV, S. 592f., Nr. 501. - Abbildung der Initiale auf f. 2r bei A. Weiner, Tafel, 165, 4, S. 365.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Glossen [f. 9r, 64r (2 Glossen), 64v] zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 3 Glossen interlinear und 1 (f. 64v) marginal stehend; noch nicht edierte Griffelglossen von C. Moulin gefunden. Zeit und Ort: Glossen vermutlich im 9./10. Jahrhundert eingetragen (nach J. Hofmann, S. 73). Sprachgeographische 73).

Einordnung: Rhfrk. oder ostfrk. (nach J. Hofmann, S.

Edition: StSG. IV, S. 330 (Nr. DCLVII" Nachtr.); vollständige Neuedition von C. Moulin geplant. Literatur: StSG. IV, S. 592f., Nr. 501; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 52; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 104f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 73; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 57, 62.

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC. 2 7 1 s. N R . 739C

736

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC. 2 7 5

StSG. 502

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 118 Blätter; 32,5 χ 24,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,5 χ 18,0 cm; 24 Zeilen; feine Initialen in den Farben Rot, Gelb, Goldbronze, Graublau, Violett auf f. lr, ν 5r, v, l l v , 12r, 13r, v, 17v, 18r, 24v, 25r, 31r, 35v, 37v, 38r, 43v, 44r, 50r, 51r, 59r, v, 71r, v, 85v, 92v, 99ν, 108v, 109r. - Schrift: deutsch-insulare Schrift aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts; Korrekturen wohl würzburgisch.

Oxford

1407

Inhalt: f. lr— 118r Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (XXI-XL); f. 118v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl in Süd Westdeutschland entstanden; seit dem 9. Jahrhundert in Würzburg; ein Besitzvermerk des 12. Jahrhunderts auf f. 118v weist auf die Würzburger Dombibliothek; durch Erzbischof William Laud ( 1 5 7 3 - 1 6 4 5 ) gelangte die Handschrift 1637 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 72; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 57f.; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 378, Nr. 3854; A.C. Clark, The Descent of Manuscripts, S. 6, 459; Η.Ο. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 225f., S. 555, XXIV, XXXXI; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hoftnann, Libri Sancti Kyliani, S. 68, 78, 102, 112, 147, 157; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 88f.; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 244; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 444; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 69; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; O. Pacht - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. 1, Nr. 3; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 146, Nr. 143; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 161 - 1 6 3 ; StSG. IV, S. 593, Nr. 502. - Abbildung eines Ausschnitts von f. lr sowie der Initialen auf f. lv, l l v , 31r, 35v, 51r, 71r, 77v, 92ν bei A. Weiner, Tafel 1 4 3 - 1 4 7 , S. 3 4 3 - 3 4 7 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 19 Marginalglossen (f. 27r-53r) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 9. Jahrhundert im Maingebiet eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 7); ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66). Edition: StSG. IV, S. 332 (Nr. DCLXXVI" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 593, Nr. 502; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 21; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 65; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 112; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 89; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 36; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645.

1408

Oxford

737 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC. 4 1 0 StSG. 503 Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 6 ; Teil 2: f. 7 8 - 9 3 ; Teil 3: f. 94-113; Pergament; 113 Blätter; 25,1 χ 16,8 cm. - Schrift: Schrift des ausgehenden 10. Jahrhunderts (Teil 1), des 12. Jahrhunderts (Teil 2) bzw. des 15. Jahrhunderts (Teil 3); Teil 1 von 3 Händen; Hand 1 f. l v - 2 6 v , 4 0 v 76v; Hand 2 f. 27r-29r; Hand 3 f. 29v-40r. Inhalt: f. l v - 1 8 r Vita S. Eustachii; f. 18v-40r Walahfrid Strabo, Visio Wettini; Vita Brandani; Drithelmus, Vision; Salvius, Vision; f. 78r-93v Libellus de miraculis S. Mariae; Vitades Theophilus; f. 93v, 94v, 95r Besitzvermerke; f. 94r leer; f. 95r—113v Bertrand de la Tour, Sermones mortuorum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im ausgehenden 10. Jahrhundert, Teil 2 im 12. und Teil 3 im 15. Jahrhundert; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. 93v, 94v und 95r weisen auf das Mainzer Kartäuserkloster, dem die Teile 2 und 3 gehörten; 1636 — 1638 gelangte die Handschrift aus Mainz in den Besitz des Erzbischofs William Laud (1573 -1645) und von ihm in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 301f., S. 561, XXIV, XXXXI; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 464, 482, 490, 494f.; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 414f.; Th. A. - P . Klein, MJB. 29/2 (1994) S. 56; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 109; Κ. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 594; M. Lapidge, in: Scire litteras, S. 2 5 7 - 2 5 9 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 445; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 143; O. Pächt - JJ.G. Alexander, Illuminated Manuscripts, I, S. 3, Nr. 26; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 146, Nr. 144; H. Schreiber, Die Bibliothek der ehemaligen Mainzer Kartause, S. 46; D.A. Traill, Walahfrid Strabo's Visio Wettini, S. 1 9 - 2 3 ; StSG. IV, S. 593, Nr. 503. Abbildung von f. 18v, 27r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 291f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 6 Interlinearglossen [f. 21r, 26v, 27r, 28v, 31r (2 Glossen)] zu Walahfrid Strabo, Visio Wettini. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 769 (Nr. DCCCCXXX); E. Dümmler, ZDA. 22 (1878) S. 256. Literatur: StSG. IV, S. 593, Nr. 503; E. Dümmler, ZDA. 22 (1878) S. 256; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645.

Oxford

738

1409

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC. 4 2 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 170 Blätter; 29,5 χ 20,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 16,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in schwungvoller roter Unziale; auf f. 2r eine rot konturierte, mit Ocker gefüllte Initiale D. — Schrift: von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 - 1 7 0 Gregor der Große, Homiliae in Evangelia (1 —40) (am Ende unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Fulda entstanden; später befand er sich in der Würzburger Dombibliothek; 1631 gelangte die Handschrift in den Besitz des Erzbischofs William Laud (1573 — 1645) und 1637 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 380, Nr. 3860; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 15, 235, 248, 258f.; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 58; H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 312, XXIV, XXXXI; R. Etaix, in: Gregoire le Grand, S. 5 5 2 - 5 5 8 ; J. Hofmann, in: B. Bischoff — J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 78, 126, 147, 154, 156f., 167; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, II, S. 36; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 445; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; O. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, I, S. If., Nr. 11; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; davon 2 Glossen (f. 49r, 50r) interlinear, 5 Glossen marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66).

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 114. Literatur: J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 126; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 114f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

1410

Oxford

739 OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC. 4 3 6 StSG. 504 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 183 Blätter; 31,5 χ 23,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 15,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; rote Textschrift als Auszeichnungsschrift; einfache Initialen, die zum Teil mit roten oder gelben Punkten verziert sind; Satzinitialen mit roten, gelben oder grünen Tupfen. Schrift: Hände einer gleichartig geschulten deutsch —angelsächsischen Gruppe aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts, möglicherweise einer Würzburger Gruppe; Korrektur auf f. 65r in karolingischer Minuskel. Inhalt: f. lr —161v Cresconius, Concordia canonum; sodann: Symbola; Briefe von Päpsten und Kirchenvätern; Cyprian, Epistola X. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts vielleicht in Würzburg entstanden; er befand sich in der Würzburger Dombibliothek; 1631 gelangte er in den Besitz des Erzbischofs William Laud (1573-1645) und 1637 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: BHM., Nr. 0, S. 234; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 13f., 24f., 56; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 380f., Nr. 3862; H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 315-317, S. XXIV, XXXXI; H. Hoffmann, DA. 55 (1999) S. 587; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. l i t , 113, 156; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33-95; N.R. Ker, Medieval Manuscripts in British Libraries, II, S. 940; F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 27; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 34; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 19; Ε.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 243; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 445; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 645; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 254, 367, 431, 434, 448; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; Ο. Pächt - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, III, S. 2, Nr. 13; R. Priebsch, Deutsche Handschriften in England, I, S. 146, Nr. 145; F. Römer, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, II, 2, S. 278; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 163f., Nr. 38; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 87f., 93, 166f., 190, 217; II, S. 332-334 und passim; StSG. IV, S. 593, Nr. 504.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 30 Interlinearglossen [f. Glossen), 2v, 19r, 19v, 27r, 29r (3 Glossen), 29v, 30v, 33r (2 Glossen), 33v (3 Glossen), 34r (2 Glossen), Concordia canonum; Glossierung auf das 1. Drittel des

lv (6 Glossen), 2r (3 31r, 31v (3 Glossen), 34v] zu Cresconius, Textes beschränkt.

Zeit und Ort: Glossen wohl noch in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen.

1411

Oxford

Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 7); rhfrk. (nach G. Baesecke, S. 258); ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66). Edition: StSG. II, S. 157 (Nr. DCXVIII); Korrekturen dazu bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 95f. Literatur: StSG. IV, S. 593, Nr. 504; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; S. Blum, Wortschatz und Ubersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 31; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 39f., 65; J. Hofmann, in: B. Bischoff — J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 113; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 95f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63.

739a OXFORD, BODLEIAN LIBRARY, LAT. BIB. A. 1(P)/1 nicht bei StSG. — Hinweis von D. Ganz und M. Kauffmann an C. Moulin-Fankhänel (1995) Handschrift Beschreibung: Fragment. Inhalt: Paulus-Briefe (Fragment). Geschichte: Neuerwerbung der Bodleian Library. Glossen Zahl und Art: 2 noch nicht edierte Eintragungen (f. 2r) mit Tinte, von denen eine (Ζ. 1) sicher althochdeutsch ist. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition wird von C. Moulin vorbereitet.

739b

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY BODLEY nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003)

755

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 135 Blätter sowie 1 Vorsatzblatt. Inhalt: Aimonius von Fleury, De gestis Francorum.

1412

Oxford

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts oder im 13. Jahrhundert geschrieben. Literatur: O. Pacht - J.J.G. Alexander, Illuminated Manuscripts in the Bodleian Library Oxford, III, S. 27, Nr. 257; F. Madan - H.H.E. Craster, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, II, 1, S. 409f., Nr. 2525.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu den Glossen sind uns nicht bekannt.

739c

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD MISC.

271

nicht bei StSG. — Hinweis von C. Moulin—Fankhänel (1995) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 98 Blätter; 32,0 χ 21,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5 χ 16,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; auf f. 98v teilweise ausradierte Federzeichnung, in deren unterem Teil eine Martyriumsszene erkennbar ist. - Schrift: von 2 Händen aus dem 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts aus der Gegend von Lorsch (?). Inhalt: Gregor der Große, Homiliae in Evangelia. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1./2. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden, möglicherweise in Lorsch; im 12. Jahrhundert in der Würzburger Dombibliothek. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 57; B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 378, Nr. 3853; A.C. Clark, The Descent of Manuscripts, S. 36, 459; H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 224f., S. 555, XXIVf., XXXXI; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 178, 256f., 338; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 68, 126, 147, 154; F. Madan - H.H.E. Craster, A Summary Catalogue of Western Manuscripts, II, 1, S. 57, Nr. 1326; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366 (dort Nr. 739a); Η. Thum, WD. 54 (1992) S. 65.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen liegen uns nicht vor. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Hinweis auf noch nicht edierte Griffelglossen von C. MoulinFankhänel (Edition wird vorbereitet).

Oxford

1413

Literatur: Ε. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123; C. MoulinFankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366 (dort Nr. 739a).

739D

OXFORD, BODLEIAN LIBRARY LAUD LAT. 3 5

nicht bei StSG. - Hinweis von C. Moulin-Fankhänel (1995) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 200 Blätter; 32,5 χ 26,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 20,5 cm; einspaltig; 32 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel aus der Zeit Bischof Gozbalds von Würzburg (842-855). Inhalt: Psalterium triplex. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl unter Bischof Gozbald (842-855) in Würzburg entstanden; er befand sich in der Würzburger Dombibliothek; 1631 gelangte er in den Besitz des Erzbischofs William Laud (1573-1645) und 1637 in die Bodleian Library in Oxford. Literatur: B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, II, S. 368, Nr. 3816; H.O. Coxe, Laudian Manuscripts, Sp. 18, S. 538, XXIV, XXXX; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen liegen uns nicht vor. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Hinweis auf noch nicht edierte Glossen von C. Moulin (Edition wird vorbereitet).

740 OXFORD, NEW COLLEGE 2 9 StSG. 505 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 190 Blätter. - Einrichtung: zweispaltig. Schrift: frühes 13. Jahrhundert.

1414

Paris

Inhalt: f. lr— 190v Hrabanus Maurus, Kommentare zur Bibel, Genesis; Walahfrid Strabo, Kommentare zur Bibel, Exodus, Leviticus, Numeri und Deuteronomium. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden; aus dem Besitz des Magister Thomas Lustcyll ging die Handschrift in den des Magisters Joh. Gynnor über; dieser schenkte sie 1463 dem New College in Oxford. Literatur: C. Albarello, Aevum 71 (1997) S. 236; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54; StSG. IV, S. 593, Nr. 505.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 10 Kontextglossen zur Walahfrid Strabo, Kommentare zur Bibel; davon 1 (f. 94r) zu Exodus; 8 [f. 140v, 14lr (5 Glossen), 141 ν (2 Glossen)] zu Leviticus sowie 1 (f. 177v) zu Deuteronomium. Zeit und Ort: Glossen mit dem Kommentartext Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 126). Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachtr.), S. 255f. (Nr. XL Nachtr.), S. 259 (Nr. LXV Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 593, Nr. 505; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 53, 324f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 126; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 57.

PARIS, BIBLIOTHEQUE DE L'INSTITUT DE FRANCE. COLLECTION GODEFROY MS. 194 s. NR. 1 0 6 4 PARIS, BIBLIOTHEQUE MAZARINE 2 0 1 6 (ANCIEN 553) s. NR. 1 0 6 2 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

548 s.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

2590 s.

NR.

774f

NR.

774g

Paris

741 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 2 6 8 5 StSG. 506

1415

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 6 ; Teil 2: f. 4 7 - 7 0 ; Pergament; 70 Blätter; 22,0 χ 15,5 cm; mit Leder überzogene Holzdeckel; auf dem Vorderdeckel Zeichnung eines Kopfes mit spitzer Mütze, darunter ein Mönchskopf; der Buchblock liegt lose im Einband; auf der unteren Hälfte des Vorderdeckels Zeichnung dreier weiterer Köpfe; vorgängige Signatur codex colb. 4951 von moderner Hand auf f. lr oben vermerkt. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 12,5 cm; zweispaltig; 24 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; bis f. 46v Initialen und Majuskeln in roter Tinte. — Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 4 6 v b Hieronymus, De nominibus hebraicis; f. 4 7 r a - 4 8 r b Glossen zu den Canones; f. 4 8 r b - v a Glossen zur Benediktinerregel; f. 4 8 v a 58ra Bibelglossar (teils lateinisch-lateinisch, teils lateinisch-althochdeutsch); f. 5 8 r a - 6 2 v b alphabetisches Bibelglossar (Buchstaben F—T\ teils lateinischlateinisch, teils lateinisch-althochdeutsch); f. 6 2 v b - 6 5 r b Worterklärungen; f. 6 5 r b - v a De diaconissis et presbiterissis; f. 65va-70vb Worterklärungen (am Schluß unvollständig abbrechend); darunter: f. 6 6 r - v Glossen zu Fulgentius. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts in Belgien oder Holland entstanden; wann beide Teile zusammengefügt wurden, ist nicht bekannt; im 17. Jahrhundert gehörte der Codex zur Bibliothek des Ministers Jean Baptiste Colbert (1619-1693), vorher befand er sich im Besitz des Gelehrten und Diplomaten Jacques—Auguste de Thou (1553-1617). Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 280, 283; BHM., Nr. 201, 400; Bibliotheque Nationale. Catalogue General des Manuscrits Latins, II, S. 579, Nr. 2685; B. Bischoff M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 149, 176; Μ. Brett, in: Archbishop Theodore, S. 1 2 0 - 1 4 0 ; B. Ebersperger, Die angelsächsischen Handschriften in den Pariser Bibliotheken, S. 197f.; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VII; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 100; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 385; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo - Saxon, Appendix, S. 480, Nr. 23; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 189; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 56, 64, 70; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; J.D. Pheifer, in: Archbishop Theodore, S. 2 8 1 - 3 3 3 ; J.D. Pheifer, ASE. 16 (1987) S. 24; H. Schreiber, Die Glossen des Codex Parisinus 2685, S. 4 - 1 6 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 18 und passim; P. Vaciago, in: Les manuscrits lexiques et glossaires, S. 135f.; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 28f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 5 9 3 - 5 9 5 , Nr. 506. - Abbildung des Einbandes und von f. 47r, 58r, 70v bei H. Schreiber, S. 250-253.

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Paris

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt etwa 200 Glossen; 64 Glossen in dem Bibelglossar; 1 Glosse (f. 49ra) zu Genesis; 10 Glossen (f. 49rb-50rb) zu Exodus; 11 Glossen (f. 50rb-vb) zu Leviticus; 2 Glossen (f. 51ra) zu Numeri; 2 Glossen (f. 5Ivb) zu Deuteronomium; 1 Glosse (f. 52ra) zu Josue; 5 Glossen (f. 52ra—rb) zu Richter; 1 Glosse (f. 52va) zu 1. Samuel; 3 Glossen (f. 53ra-rb) zu 2. Samuel; 7 Glossen (f. 53rb-va) zu 1. Könige; 5 Glossen (f. 53vb-54rb) zu 2. Könige; 1 Glosse (f. 54va) zu Weisheit; 4 Glossen (f. 54va—vb) zu Isaias; 1 Glosse (f. 55ra) zu Jeremias; 1 Glosse (f. 55ra) zu Ezechiel; 5 Glossen (f. 55va) zu Job; 1 Glosse (f. 55vb) zu Judith; 1 Glosse (f. 56ra) zu Esdras; 1 Glosse (f. 56ra) zu Matthäus—Evangelium (Prolog des Hieronymus); 1 Glosse (f. 56rb) zu Lukas-Evangelium; 136 Glossen (f. 58ra—62vb) in dem alphabetischen Bibelglossar (Buchstaben F—T); einige Glossen (f. 63va) in den Worterklärungen; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben; lateinisch—lateinische und lateinisch-althochdeutsche Glossen von derselben Hand; die althochdeutschen Glossen sind von späterer Hand zum Teil unterstrichen, zum Teil zusätzlich angekreuzt worden; neben den althochdeutschen finden sich auch altenglische, altfranzösische und altsächsische Glossen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteile der Glossare im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 281—283; Th. Klein, S. 206; H. Schreiber, S. 1 9 - 6 8 ; R. Schützeichel, Festschrift, S. 209; R. Schützeichel, S. 27; F. Simmler, S. 37); andere as., ae. und afranz. (Th. Klein, S. 206f.; H. Schreiber, S. 19-68). Edition: A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 386-395; StSG. I, S. 296-298 (Nr. III), S. 320 (Nr. XX), S. 334f. (Nr. XXXIII), S. 340 (Nr. XXXIX), S. 358 (Nr. LV), S. 366 (Nr. LXVI), S. 375 (Nr. LXXV), S. 382 (Nr. LXXXV), S. 408 (Nr. CXI), S. 414 (Nr. CXV), S. 429 (Nr. CXXIX), S. 449 (Nr. CXLV), S. 481 (Nr. CXCI), S. 496f. (Nr. CCIX), S. 554 (Nr. CCLV), S. 590 (Nr. CCLXXVI), S. 625 (Nr. CCXC), S. 640 (Nr. CCXCVIII), S. 725 (Nr. CCCLXXIX); II, S. 334 (Nr. DCXCIII); IV, S. 594; Nachtrag bei StSG. I, S. 821; Nachträge bei W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 456; H.D. Meritt, Old English Glosses, S. XV, 43, 4 6 - 4 8 , 50; vollständige Edition der Glossen bei H. Schreiber, Die Glossen des Parisinus 2685, S. 119-190. Literatur: StSG. IV, S. 5 9 3 - 5 9 5 , N r . 506; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G . Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93, 95f., 143; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 164; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 280-283; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 538, 541; Κ. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; L. Draye, PBB. 106 (1984) S. 354f.; B. Ebersperger, Die angelsächsischen Handschriften in den Pariser Bibliotheken, S.

Paris

1417

197f.; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 78; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 1 4 - 6 9 und passim; K.R. Grinda, in: Althochdeutsch, II, S. 1115; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 53; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 64, 69; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 28 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, in; Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 128; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 119;N.R. Ker, Catalogueof Manuscripts Containing Anglo—Saxon, S. 480; Th. Klein, in: Aspects of Old Frisian Philology, S. 214; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 189 - 207 und passim; Th. Klein, ZDPh. 97 (1978) S. 137; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 70; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 3 0 - 3 7 und passim; Κ. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 501, 5 0 4 - 5 0 6 ; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 7 4 - 8 1 ; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 17 - 1 9 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 39-42,63; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 149; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 159, 184; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 89; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 128f., 393f.; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 74, 77, 82; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 77; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 37; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 129, 160; H. Schreiber, Die Glossen des Codex Parisinus 2685; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 9 und passim; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 209; R. Schützeichel, in: Mundart und Name im Sprachkontakt, S. 143; R. Schützeichel, ZDA. 93 (1964) S. 27; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 46; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 37; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 174, 410; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 456; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 723; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 344; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 227; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 5 If.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 98, 342; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 94 und passim; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 248, 269, 281, 319.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 3843 s. NR. 774a

Paris

1418 742

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 3 8 4 8

StSG. 507 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 92 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten; etwa 30,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 92 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 73r zusätzlich mit 280, f. 92 zusätzlich mit 362 bezeichnet; Zahl 93 in der linken oberen Ecke der Versoseite von f. 92; Codex war früher umfangreicher, was noch aufgrund von Beschneidungen zu erkennen ist; zudem ist Blatt 1 mit der Lagenbezeichnung II. versehen; vorgängige Signaturen Cod. Colb. 1546 und Regius q. 3887 auf f. lr. - Einrichtung: zweispaltig; f. l r - 4 0 r 47 Zeilen; f. 4 1 r 92v 46 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; zum Teil verzierte Initialen; f. 7 4 v b - 9 2 r mehrere architektonische Federzeichnungen; f. 92v Graphik. Schrift: gotische Textura von mehreren Händen des 12. oder 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lra—38va Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; f. 3 8 v a 40rb Glossar zu den Canones; f. 40v leer; f. 41ra-92vb Richard von St. Victor, Werke. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. oder 13. Jahrhundert entstanden; nach einem Stempel und den vorgängigen Signaturen auf f. lr wurde er von der Königlichen Bibliothek, der heutigen Bibliotheque Nationale, aus der Bibliothek des Ministers Jean Baptiste Colbert (1619-1693) erworben, der vielleicht über Metz in den Besitz des Codex gelangt war. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 330f.; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 10f.; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 324; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 110, 292; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; Κ. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 8, 22; II, S. 474; StSG. IV, S. 595, Nr. 507.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 34 Glossen (f. 38va-40ra) in dem Glossar zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; alle Glossen finden sich auch in der Handschrift Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek HB VI 109 (früher Jur. et. pol. 109) (Katalog Nr. 868). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteile des Glossars im 12. oder 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach U. Blech, S. 354).

Edition: StSG. II, S. 8 2 - 8 4 (Nr. DLXXXIII); Berichtigung sowie vollständige Edition der Glossen bei U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 332-353.

1419

Paris

Literatur: StSG. IV, S. 595, Nr. 507; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 118, 132; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 324; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 3 0 - 3 5 6 u n d passim; Ε. Karg-Gasterstädt, in; Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 239, 247, 2 5 0 - 2 5 2 ; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 151; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 3 1 2 - 3 2 3 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 118 — 120 und passim; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 298.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

5354 s.

NR.

7741

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

5925 s.

NR.

774m

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

5925

s.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

5926 s.

NR.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

5943

A

s.

NR.

774p

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

5943

Β

s.

NR.

774q

743

A

NR.

774n

774o

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 6 4 0 0 G

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 1 1 ; Teil 2: f. 112-145; Teil 3: f. 146-193; Pergament; f. 112-145 Palimpsest; 193 Blätter; 24,5/25,0 χ 18,0/19,0 cm; Pergamenteinband; vorgängige Signatur 5367 der Königlichen Bibliothek auf f. lr. - Einrichtung f. l r - l l l v : Schriftspiegel 19,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; - Schrift: f. lr - 1 1 lv karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts; f. 112r—193v in Unziale von mehreren Händen des 7 . - 8 . und 8. Jahrhunderts; ursprünglicher Text von f. 112-145 von mehreren Händen des 5. und 6. Jahrhunderts.

1420

Paris

Inhalt: f. lr— l l l v Boethius, Werke; darunter: De syllogismis categoricis; De hypotheticis syllogismis; f. 112r-193v Isidor von Sevilla, Werke: f. 112r Inhaltsvermerk; f. 112v-145v De natura rerum; f. 130r Besitzvermerk; f. 146r leer; f. 146v-193v De officiis ecclesiasticis. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: f. 1 - 1 1 1 im 11. Jahrhundert, f. 112 — 145 (Palimpsest) zuerst im 5. und 6. Jahrhundert in Italien oder möglicherweise in Afrika, dann im 7./8. Jahrhundert in Frankreich, f. 1 4 6 - 1 9 3 im 8. Jahrhundert ebenfalls in Frankreich; f. 112 —145 des Codex befanden sich nach einem Besitzvermerk auf f. 130r spätestens im 9. Jahrhundert in Fleury; wann die einzelnen Teile der Handschrift zusammengeführt wurden, ist nicht bekannt; der Handschriftensammler C. Dupuy (f 1594) erwarb diese von dem Rechtsgelehrten und Humanisten P. Daniel (1530—1604); später wurde die Handschrift von der Königlichen Bibliothek, der heutigen Bibliotheque Nationale, erworben. Literatur: (zu Teil 1) U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 357f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 111, 115; W. Haubrichs, ZDA. 101 (1972) S. 92; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 109; M. Mostert, The library of Fleury, S. 21 lf.

Glossen Zahl und Art: Aus 4 Wörtern bestehende Interlinearübersetzung (f. 109v) zu einem zwischen Boethius, De categoricis syllogismis und De hypotheticis syllogismis, eingefügten textfremden Satz. Zeit und Ort: Interlinearübersetzung in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Wohl frk. (nach U. Blech, S. 361).

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 109; Berichtigung bei H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 5 8 - 3 6 2 und passim; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 109; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

744

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 7 5 0 3

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 239 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; etwa 32,5 χ 25,0 cm; Zählung von 1 bis 238 von jüngerer Hand, wobei Blatt 194 übersprungen wurde; Zählung von 1 bis 239 von älterer Hand

Paris

1421

jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; mit blindgepreßten Linien und Wappen in goldener Farbe verziert; vorgängige Signaturen 76 der Königlichen Bibliothek und 5045 von moderner Hand auf f. lr vermerkt. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 18,5 cm; einspaltig; 30 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; f. lr große, mit Flechtwerk verzierte Initiale C. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Ungezähltes Blatt vorne Inhaltsverzeichnis; f. l r - 2 r Kommentar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 2r—86v Priscian, Institutio de arte grammatica (I—VII); f. 86v-92v Priscian, Institutio de nomine, pronomine et verbo; f. 92v-239r Priscian, Institutio de arte grammatica (VIII—XVIII); f. 239r Verse; f. 239r und ν Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in Fleury entstanden; er befand sich im Besitz von Heinrich II. (1519-1559); ein Stempel auf f. lr weist auf die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 272f., Nr. 495; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 138; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 362; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 731, 742; L. Fleuriot - J. Fourquet, EG. 21 (1966) S. 33; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 105; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 24 [ = V ] ; M. Gibson, in: Charles the Bald, S. 3 1 1 - 3 1 3 ; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 118; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 102, 108, 116; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 246; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 120; C. Jeudy, RHT. 1 4 - 1 5 ( 1 9 8 4 - 1 9 8 5 ) S . 133; C. Jeudy, in: Gli umanesimi medievali, S. 276; F. Kerlouegan, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 187; M. Mostert, The library of Fleury, S. 216; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 223; M. Passalacqua, Prisciani Caesariensis Institutio, S. XVI und passim.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 23r über der obersten Textzeile) zu Priscian, Institutio de arte grammatica; des weiteren finden sich interlinear und marginal viele lateinische und einzelne griechische Glossen. Zeit und Ort: Glosse wohl im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach L. Fleuriot - J. Fourquet, S. 33); obd. (nach U. Blech, S. 365). Edition: L. Fleuriot - J. Fourquet, EG. 21 (1966) S. 33; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 363. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 6 3 - 3 6 5 und passim; L. Fleuriot - J. Fourquet, EG. 21 (1966) S. 33; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475, 478, 483, 486; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 49.

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745 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 7 5 3 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 306 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 25,0/26,0 χ 17,5/18,5 cm; Zählung von 1 bis 303 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blätter 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98 bei der Zählung übersprungen; Blätter 194, 195, 216, 237, 266, 287 doppelt gezählt und mit bis bezeichnet; die ersten sechs Blätter sind ungezählt; Einband des ausgehenden 19. Jahrhunderts; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0/23,0 χ 15,0/16,0 cm; f. 222r-227r Text oben beschnitten; einspaltig; 3 1 - 3 8 Zeilen; einfache, leicht verzierte Initialen; Federzeichnungen: f. 148r, 154r zweier Vögel; f. 281v eines Vogels; f. 270r eines Löwen; f. 266r, 266bisr, 267r, 270r, 271r, 271v Skizzen. - Schrift: frühe beneventanische Minuskel von einer Hand aus der Zeit um 7 7 9 - 7 9 7 ; f. 214 und f. 222—227 von einer zweiten Hand. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 3 0 3 v grammatische Schriften; darunter: f. 290v—301v Beda, De orthographia (Exzerpt); Kaiendarien; Ostertafeln; f. 3 0 2 r - v Schrift; f. 302v-303v Glossen; f. 227v leer. - Ausführliche Inhaltsbeschreibung bei L. Holtz, StM. Serie Terza 16 (1975) S. 9 7 - 1 5 2 . Geschichte: Codex der Schrift und dem Inhalt nach um 7 7 9 - 7 9 7 in Montecassino entstanden; Mitte des 15. Jahrhunderts befand er sich nach einem Besitzvermerk auf f. lr in der Kapitelsbibliothek von Benevent in Unteritalien; im 17. Jahrhundert gehörte die Handschrift nach der vorgängigen Signatur auf der Rectoseite des dritten ungezählten Blattes Charles Maurice Le Tellier (1671 1710), dem damaligen Erzbischof von Reims, der seine Sammlung 1700 der Königlichen Bibliothek, der heutigen Bibliotheque Nationale, überließ. Literatur: P. d'Alessandro, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 571f.; F. Avril - Y. Zahiska, Manuscrits enlumines d'origine italienne, I, S. 13f., Nr. 23; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 73, 8 7 - 8 9 , 127; Ch.H. Beeson, in: Raccoltä di scritti in onore di Feiice Ramorino, S. 2 0 0 - 2 1 1 ; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 24; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 170; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 37, 220, 278; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 311; Α. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXVIII, 196 und passim; J. Boussard, Scriptorium 5 (1951) S. 250f.; V. Brown, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 391, 394f., 399; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 285, 288f.; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 537; Catalogue Translationum et Commentariorum, IV, S. 455; G. Cavallo, in: Magistra Barbaritas, S. 637f.; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, I, S. 4; CLA. V, S. 15, Nr. 569; A. Cordoliani, ZSchK. 49 (1955) S. 162, 167; R. Corradini, in: Vom Nutzendes Schreibens, S. 121; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XIX; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 731, 742; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 34, Nr. 112; H. Gneuss, Language and History in Early England, S. 6 [ = 111]; H. Gneuss,

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Language and History in Early England, S. 63 und passim [ = IV]; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 102, 116; L. Holtz, Donatet la tradition de l'enseignement grammatical, S. 227 und passim; L. Holtz, RPh. 45 (1971) S. 54 und passim; L. Holtz, StM. Serie Terza 16 (1975) S. 9 7 - 1 5 2 ; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 354, 400; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 64, 69, 127f.; Ch.W. Jones, Bedae Pseudoepigrapha, S. 54, 57, 74, 129; M.L.W. Laistner H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 138, 150; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 220; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 164; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 2 7 4 - 2 7 6 ; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 472; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 9; E.A. Loew, The Beneventan Script, I, S. 16 und passim; II, S. 114f.; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 22, 36, 298, 315f.; E.A. Lowe, Scriptorium 9 (1955) S. 183; M. de Nonno, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 147f.; M. de Nonno, RHT. 9 (1979) S. 123, 129f., 138; M. Dell'Omo, in: Virgilio e il Chiostro, S. 56, 64; M. Palma, in: Metodologie informatiche per il censimento e la documentazione dei manoscritti, S. 134-148; P. de Paolis, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 184, 196; P. de Paolis, in: Virgilio e il Chiostro, S. 126f.; M.B. Parkes, ASE. 26 (1997) S. 4; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 2 2 9 - 2 3 2 ; M. Passalacqua, IMU. 20 (1977) S. 3 4 3 - 3 4 9 ; O. Pecere, in: Virgilio e il Chiostro, S. 7 2 - 7 4 ; J. Petersohn, DA. 22 (1996) S. 589; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Friihmittelalters, S. 254, 261, 269; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; F. Steffens, Lateinische Paläographie, Tafel 42; B.M. Tarquini, in: Manuscripts and Tradtion, II, S. 775; J.W. Thompson, The Medieval Library, S. 650; C. Villa, in: Paolo Diacono, S. 5 8 0 - 5 8 3 , 5 8 5 - 5 8 7 ; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 1176. - Abbildung von f. 57r, Z. 7 - 1 6 , bei J. Boussard, Tafel 29c; Abbildung von f. 266r bei G. Cavallo, Tafel 551, S. 648; Abbildung von f. 271v bei E. Chatelain, PI. XIII; Abbildung von f. 146v bei CLA.; Abbildung von f. 66 bei C. Jeudy, Tafel 1; Abbildung von f. 27v, 28r bei P. de Paolis, in: Virgilio, S. 126f.; Abbildung eines Ausschnitts von f. 302r bei M. Passalacqua, IMU., Tafel VIII; Abbildung einer Rectoseite bei F. Steffens, Tafel 42.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (f. 294r) zu Beda, De orthographia (Exzerpt); Glosse in beneventanischer Minuskel. Zeit und Ort: Glosse im ausgehenden 8. Jahrhundert in Montecassino eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 24; F. Brunhölzl, in: Historische Forschungen für Walter Schlesinger, S. 537; L. Holtz, StM. Serie Terza 16 (1975) S. 124; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 220; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, III, S. 164; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 274; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 9; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 298; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; J.W. Thompson, The Medieval Library, S. 650.

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746 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 7 5 3 7 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 22 Blätter; etwa 21,0 χ 16,0/17,0 cm; Blatt 1 ist stark beschädigt; mit Pergament überzogene Holzdeckel; vorgängige Signaturen Baluz 585 und Reg. 6074 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 2 5 - 2 7 Zeilen; einfache Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 4. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 2 v Donat, Ars grammatica (II, I, III). Geschichte: Codex der Schrift nach im 4. Viertel des 9. Jahrhunderts vielleicht im nordöstlichen Frankreich entstanden; später befand er sich in der Sammlung von Etienne Baluze (1630-1718), dem Bibliothekar des Ministers Jean Baptiste Colbert (1619-1693). Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 55; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 366f.; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 731, 746; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 105; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 108, 117; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 246; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 391f. und passim; L. Holtz, RHT. 2 (1972) S. 47f., 5If.; L. Holtz, RHT. 7 (1977) S. 250, 261; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 46; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 247; B. Löfstedt - L. Holtz - A. Kibre, Smaragdus. Liber in partibus Donati, S. XXXTV; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 109.

Glossen Zahl und Art: Einzel wort: 1 Interlinearglosse in ^ - G e h e i m s c h r i f t (f. lv) zu einem lateinischen Lemma in einer Gruppe von mehreren Bezeichnungen für Kopfbedeckungen am oberen Rand; Glossierung wohl ohne Zusammenhang mit dem Text; zum Teil reiche marginale und interlineare Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Glosse zusammen mit dem Lemma im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bestimmung als as. (U. Blech, S. 368f.) nach H. Tiefenbach (S. 332) nicht zwingend; as. oder anl. (nach Th. Klein, S. 46). Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 109; Berichtigung und Edition bei U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 367; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, Fiche 36, 1.49; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 332 Anm. 41.

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Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 6 7 - 3 6 9 und passim; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 46f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 109; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 141; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 332.

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StSG. 508

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 133 Blätter sowie je 3 zusätzliche Papierblätter vorne und hinten; 33,0 χ 27,5 cm; Zählung von 1 bis 132 von einer Hand des 17. Jahrhunderts jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf Zahl 131 folgt 13 Ibis; aus einer älteren Zählung, die bei 8 beginnt und bis 141 reicht, geht hervor, daß der Codex früher umfangreicher gewesen sein muß; flexibler Pergamenteinband; vorgängige Signatur 5030 Puteanorum auf f. lr. — Einrichtung: Schriftspiegel 27,0/28,0 χ 24,5 cm; dreispaltig; f. l r - 1 2 3 v 34 Zeilen; f. 124r-132v26 Zeilen; - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts aus dem Regensburger Kreis um Bischof Baturich (817—847). Inhalt: f. l r a - 1 2 3 v c Abavus maior (am Anfang unvollständig; Ende des Buchstaben A—Z); f. 124ra-132vc Abrogans (Buchstaben A—I\ am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in Regensburg entstanden; nach der älteren, gotischen Blattzählung muß sich die Handschrift bereits im Spätmittelalter in Frankreich befunden haben. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 1 —11; G. Baesecke, in: Festgabe Philipp Strauch zum 80. Geburtstage, S. 4 8 - 5 2 ; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 78; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 6; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 82; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 9 6 - 9 8 , 2 1 1 ; B. Bischoff, Paläographie, S. 129; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 187; Der deutsche Abrogans. Text *ab lt S. X; H. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 3*f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 108; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 246; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 422f.; H. Kratz, Frühes Mittelalter, S. 185; B. Labs—Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 52; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 116f. und passim; Ν. Mumelter, Der Schiern 58 (1984) S. 274; H. Rupp, DVJS. 38 Sonderheft (1964) S. 25; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 5341; StSG. IV, S. 595f., Nr. 508. - Abbildung von f. 124r—132v bei G. Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschen Handschriften, Tafel 1 —20; Abbildung von f. 124r bei R. Bergmann, in: Theodisca, S. 96.

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Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Bibelglossar auf der Basis eines lateinisch— lateinischen Wörterbuchs zur Bibel: Etwa 3640 Interlinearglossen (f. 124ra— 132vc) zum Abrogans (Buchstaben A—I); Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben; Interlinearglossen in geplanter Form in den breiten Zeilenzwischenraum eingetragen. Zeit und Ort: Glossen zusammen mit dem lateinischen Glossar in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 258; Th. Frings - G. Müller, S. 110; K.F. Freudenthal, S. 25f.; H. Garke, S. 60; R. Kögel, S. 429; R. Kögel, PBB. 9, S. 357; G. Müller, S. 154; G. Müller Th. Frings, S. 108; H. Naumann - W. Betz, S. 27; H. Reutercrona, S. 2; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 5; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 4; H. Thoma, S. 584); bair. mit alem. Einflüssen (nach G. Ehrismann, S. 255; J. Splett, LB. 64, S. 107; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197); alem. (nach K. Weinhold, S. XVI). Edition: StSG. I, S. 2 - 1 9 8 (Nr. I*); G. Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschen Handschriften, Tafel 1 - 2 0 ; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans. Text *ab!, S. 2 - 7 7 ; Berichtigungen und Nachträge bei StSG. I, S. 821 und StSG. IV, S. 595f.; Berichtigungen bei J. Splett, LB. 64 (1975) S. 2 3 - 2 6 . Literatur: StSG. IV, S. 595f., Nr. 508; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, passim; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 53, 68f., 73, 76f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 1 8 1 - 2 2 0 ; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 115; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 291; R. Bergmann, in: LM. I, Sp. 54; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7f.; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 82; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 92 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 41f. und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 80; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 13 und passim; Η. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 15, 20; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 15f., 4 0 , 4 2 ; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 9 3 - 1 1 5 ; B. Bulitta, in: Grippe, Kamm und Eulenspiegel, S. 3 4 - 3 6 ; U. Daab, PBB. 82 (Tübingen 1960) S. 2 7 5 - 3 1 7 ; U. Daab, PBB. 88 (Tübingen 1967) S. 1 - 2 7 ; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 7 6 - 8 3 und passim; Der deutsche Abrogans, S. X und passim; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 246; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 - 1 9 0 6 ) S . 176f., 189, 198; O. Ehrismann, ZLL. 24 (1994) S. 58; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 54 und passim; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 120; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 25f.; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 60; M. Gebhardt, AION. Ns. 5 (1995) S. 9 - 2 3 ; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12f., 17; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 609; M. Gebhardt, WZ. Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 34 (1985) S. 6 9 - 7 5 ; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-BearbeitungNotkers des Deutschen, II, S. 3 5 1 , 4 6 7 , 500, 536; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen

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Wonschatz, S. 9 6 - 9 8 , 1 3 0 - 1 3 6 , 140, 161; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 406; R. Große — I. Koppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 47; I. von Guericke, Die Entwicklung des althochdeutschen Participiums, S. 10—73 und passim; Ε. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 230 und passim; Ν.Ο. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 2, 130f„ 157; K. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 270f.; P. Helmstaedt, Die Glossendes Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 37; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung,S. 60; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; A. Holtzmann, Germania 8 (1863) S. 413; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 165; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 112; D. Hüpper, in: Sprache und Recht, I, S. 286f. und passim; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 71 und passim; D. H ü p p e r - D r ö g e , in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 113; J.A. Huisman, RhVB. 33 (1969) S. 290; E. Karg-Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 1 2 4 - 1 3 7 ; E. K a r g - G a s t e r städt, PBB. 65 (1942) S. 199 und passim; F. Kauffmann, ZDPh. 32 (1900) S. 1 4 5 - 1 7 3 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 61 und passim; W. Kleiber, in: Theodisca, S. 133f.; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 3 8 4 - 3 8 7 , 3 9 7 f . , 401f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 85 und passim; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 429; R. Kögel, PBB. 9 (1984) S. 357; I. Köppe, in: Chronologische, areale und situative Varietäten des Deutschen, S. 80; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 286 und passim; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 33f.; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 28, 78, 101, 152, 157f.; A. Masser, Sprachwissenschaft20 (1995) S. 6 5 - 7 8 ; D.R. McLintock, in: Althochdeutsch, II, S. 1104; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 4 4 - 4 6 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 160, 168f.; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 40, 53f.; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 116f. und passim; Ε. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 1 4 4 - 1 5 0 , 3 5 2 - 3 6 1 ; A. MikeleitisWinter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 44 und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 108; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 27; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 182; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 89; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 273; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 79; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 2; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 62 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 6, 10, 12 und passim; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11 und passim; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 5; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 4; O. Schenck, Zum Wortschatz des Keronischen Glossars; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 1 1 9 - 1 2 1 ; R. Schmidt-Wiegand, FMSt. 19 (1985) S. 43; P. Schmitt, in: LM. IV, Sp. 1510; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 243, 247; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 51; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 496, 502; E. Sievers, PBB. 5 (1878) S. 96, 108; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 62f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 25; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 931; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 38f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 49; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 106; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 116; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139, 144; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 6; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 243f., 261; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 298; St. Sonderegger, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 61; J. Splett, Abrogansstudien; J. Splett, in: Collectanea Philologica, II, S. 7 2 5 - 7 3 3 ; J. Splett, LB. 64 (1975) S. 2 3 - 2 6 ; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 112f.; J. Splett, in: 2 RGA. ΧΠ, S. 220; J. Splett, Samanunga-Studien, S. 2 1 - 2 5 und passim; J. Splett, in:

1428

Paris

"Sagen mit Sinne", S. 402f.; J. Splett, in: Die transalpinen Verbindungen, S. 105 — 123; J. Splett, in: Typen der Ethnogenese, S. 235 - 2 4 0 ; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 1 4 6 - 1 4 8 ; J. Stalzer, in: CTPflMATEIC, S. 8 0 - 9 0 ; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 103; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 411; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 676, 712, 749; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 296; E. Studer, in: Verborum amor, S. 1 7 9 - 1 8 4 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, in: RL. I, S. 584; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 39; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 336; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 741; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 19—21; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 182, 193; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 50, 53; W. von Unwerth — Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, BNF. NF. 13 (1978) S. 388; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 664; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 41 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in M i t t e l - und Nordeuropa, V, S. 254; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 4 und passim; F. Wälti, Die Wortsippen QUEDAN/QUITI und SPREHHAN/SPRÄHHA in Abrogans und Samanunga; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVI; W. Wissmann, in: Festgabe für Ulrich Pretzel zum 65. Geburtstag, S. 3 0 8 - 3 1 5 ; W. Wissmann, in: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, S. 8 0 - 1 1 3 ; G. Wolfrum, PBB. 100 (1978) S. 1 1 0 - 1 1 7 ; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar, S. 76 und passim.

748

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 7 9 3 0

StSG. V, S. V: unzugänglich - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 209 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt und 2 Pergamentblätter vorne und je 1 ungezähltes Pergament und Papierblatt hinten; etwa 35,5 χ 26,0 cm; Zählung von 1 bis 209 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 21 bei der Zählung übersprungen; Zahl 37 zweimal verwendet; Pergamentblätter vorne mit Α und Β bezeichnet; Blatt Α und das zusätzliche Pergamentblatt hinten dienten wohl ehemals als Einbandspiegel; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste und blindgepreßten Wappen in goldener Farbe auf V o r d e r - und Rückendeckel versehen; Buchrücken in rotem Leder mit den goldenen Initialen L P; vorgängige Signaturen 164 und 5074 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 χ 12,0 cm; einspaltig; f. 207r—ν dreispaltig; 3 3 - 3 4 Zeilen; f. lr 57 Zeilen; f. 206r-208r 4 4 - 5 2 Zeilen; mehrere Zeichnungen in den marginal zum Text stehenden Scholien; Überschriften in Majuskeln; Versanfänge in Majuskeln, abwechselnd in roter und schwarzer Farbe; f. lv, 33r, 114v, 140r, 15lr, 176v reich verzierte Initialen. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts.

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Inhalt: f. Αν Inhaltsvermerk; f. lr—204ν Vergil, Werke; f. 2 0 4 r - v Versus de VIII musis; f. 2 0 4 v - 2 0 6 v Vita Virgilii; f. 2 0 6 v - 2 0 7 r Moretum Virgilii; f. 201 τ—ν Somnium Ovidii Nasonis; f. 207v Altercatio naui et leporis; f. 207v—208r De variis hujus libri figuris; f. 208r—ν Epistola virgilii maronis de cognitionibus nominum et uerborum; f. 209r leer; f. 209v Titel Karolus dux Aquitanie 1469, K. de Francia (auf dem Kopf stehend); ungezähltes Pergamentblatt recto leer, verso theologische Schrift (quer stehend). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 369-371; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 732; P. Gautier Dalche, Scriptorium 52 (1998) S. 110, 13lf.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103; L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 138f., 147; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 390; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 101, 157, 756f.; III, 1, S. 301f.; III, 2, S. 183f.; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 183; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 2 0 - 2 2 und passim; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 92, 111; H.T. Rowell, AJPh. 78 (1957) S. 1 - 2 2 ; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 219; J.J.H. Savage, HStCPh. 43 (1932) S. 111-114, 117f.; J.J.H. Savage, HStCPh. 45 (1934) S. 174; J.J. Savage, Scriptorium 12 (1958) S. 230; C. Villa, in: II commento ai testi, S. 22.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen (f. 207r) zu dem Moretum Virgilii; zudem reiche lateinische Glossierung; lateinische und volkssprachige Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Wohl rhfrk. (nach U. Blech, S. 376).

Edition: H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 178 Anm.; Berichtigung und vollständige Edition bei U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 7 2 - 3 7 4 . Literatur: StSG. V, S. V; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 371-376; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 68; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 7978 s. NR. 774i

1430 749

Paris

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 8 0 8 6

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 110 Blätter; 25,0/25,5 χ 15,0 cm; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; vorgängige Signaturen 770 und 4018 der Königlichen Bibliothek auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 10,0 cm; teils e i n - , teils zweispaltig; 35 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; Verse in abgesetzten Zeilen; Versanfange in Majuskeln in roter Farbe; f. lr, 67v, 78r mehrfarbige, reich mit Flechtwerk verzierte Initialen; f. 91r Federzeichnung eines Männerkopfes. — Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. oder dem Anfang des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—llOv Prudentius, Werke; f. 76v untere Hälfte 9zeiliges Glossar; f. 76v-77v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts oder Anfang des 10. Jahrhunderts in Reims oder seiner Einflußsphäre entstanden; nach der vorgängigen Signatur auf f. lr befand sich der Codex nach 1645 in der Königlichen Bibliothek, der heutigen Bibliotheque Nationale. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 315; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XIX und passim; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 12 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 108; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 47; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 110; G.L. Micheli, L'Eluminure du haut Moyen Age, S. 154; H. Silvestre, SE. 9 (1957) S. 5 8 - 6 5 , 67. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 78r bei G.L. Micheli, Abb. 244.

Glossen Zahl und Art: Glossar unbestimmten Charakters: 1 Glosse (f. 76v) am Ende des Glossars; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glosse in der 2. Hälfte des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 110; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 315. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 315f. und passim; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 47; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 110.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 8 0 8 8

s. NR. 774j

Paris

750

1431

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 8 3 1 8

StSG. V, S. V: unzugänglich - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 3 - 4 8 ; Teil 2: f. 4 9 - 6 4 ; Teil 3: f. 6 5 - 7 2 ; Teil 4: f. 7 3 - 8 0 ; Pergament; 82 Blätter; Blätter zum Teil stark beschädigt; f. 3 - 4 8 etwa 24,8 χ 18,0/18,5 cm; f. 4 9 - 6 4 20,5/21,2 χ 16,0/17,6 cm; f. 6 5 r - 7 2 v , 7 3 r - 8 0 v etwa 23,0/23,5 χ 17,5/18,0 cm; Zählung von 1 bis 82 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 17. Jahrhunderts; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; der Einbanddeckel trägt das Wappen des Handschriftensammlers Colbert, der Rücken des Einbandes dessen Initialen; vorgängige Signaturen Codex Colb 5037 und Regius 4018 auf f. 3r. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 3 r - 4 8 v 18,5 χ 9,5 cm; einspaltig; 2 1 - 2 3 Zeilen; Initialen in Unzialschrift, zum Teil rubriziert; Überschriften in Capitalis rustica oder Halbunziale; zahlreiche Bilder in Teil 2. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus verschiedenen Jahrhunderten; f. 3 - 4 8 von mehreren Händen aus dem 11. Jahrhundert; f. 4 9 - 6 4 von einer Hand aus der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; f. 6 5 - 7 2 vielleicht von einer Hand aus dem 11. oder 12. Jahrhundert; f. 7 3 r - 8 0 v von einer Hand aus dem 10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 2 v leer; f. 3 r - 4 8 v Arator, De actibus apostolorum (unvollständig); f. 43ν auf dem Rand Namenseintrag; f. 49r leer; f. 49va Boethius, De consolatione philosophiae (I; Anfang); f. 4 9 v b - 5 2 v b Prudentius, Psychomachia (Fragmente der Praefatio und des Texts; Blätter nicht in der richtigen Reihenfolge); f. 53ra-57vb, 64r Prudentius, Peristephanon (Fragmente); Aufzählung von Lastern und Tugenden; f. 58ra-63vb Prudentius, Psychomachia (Fragmente); f. 6 5 r - 7 2 v Venantius Fortunatas, Carmina nonulla; darunter: f. 66r—68r Dicta Catonis; f. 7 3 r - 7 4 v Carmen ad Flavium Felicem; f. 74v—80v Aldhelm, Carmina; f. 8 1 r - 8 2 v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 3 - 4 8 im 11. vielleicht in St. Gallen; f. 4 9 - 6 4 in der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts im Loire-Gebiet, f. 6 5 - 7 2 vielleicht im 11. oder 12., f. 7 3 - 8 0 im 10. Jahrhundert; im 17. Jahrhundert befand sich der Sammelcodex in der Bibliothek des Ministers Jean Baptiste Colbert (1619-1693); wann die einzelnen Teile des Codex zusammengebunden wurden und wo sie sich vor dem 17. Jahrhundert befanden, ist unbekannt; ein weiteres Fragment zu f. 4 9 - 6 4 (Prudentius, Psychomachia) befindet sich unter der Signatur Reg. lat. 596 in der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom. Literatur: Bernward von Hildesheim, II, S. 257, 260; Bibliotheque Nationale. Les Manuscrits ä peintures en France du VIP au ΧΙΓ siecle, S. 42, Nr. 101; B. Bischoff, Anecdota novissima, S.

1432

Paris

85; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 2 9 3 - 2 9 5 und Tafel XXVI; Catalogus Translationum et Commentariorum, I, S. 244f.; A. Cutler, in: Byzanz und der Westen, S. 62; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 60, Nr. 202; L. Eleen, The Illustration of the Pauline Epistles, S. 40; M.C. Ferrari, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 504; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 108; C.E. Karkov, ASE. 30 (2001) S. 124; M. Lapidge, A n g l o - L a t i n Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 419; M. Lapdige - J.L. Rosier, Aldhelm. The poetic works, S. 232; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 15f., 70; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Actibus Apostolorum, S. LXIII, 1 - 1 5 3 ; A.P. McKinlay, Scriptorium 6 (1952) S. 153f.; M. Mostert, The library of Fleury, S. 224; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. S. 76; Y.—F. Riou, RHT. 2 (1972) S. 27, 29, 31; W.Ch. Schneider, FMSt. 25 (1991) S. 236; P. Sims-Williams, Britain and Early Christian Europe, S. 14 [=VIII]; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 3 - 1 0 und passim; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband, S. 20f. und passim; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 7 - 1 3 ; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 33, 133f., 177f., Tafel II; Ε. Vergnolle, AM. 2 (1984) S. 23 und passim; K. Weitzmann, Illustrations in Roll and Codex, S. 98; G.R. Wieland, ASE. 26 (1997) S. 171f., 180; H. Woodruff, in: Art Studies, S. 36f. und passim; StSG. V, S. V. - Abbildung von f. 64v in Bernward von Hildesheim, II, S. 258, und bei Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, Tafel XXVI; Abbildung von f. 51v bei L. Eleen, Abb. 46; Abbildung der oberen Hälfte von f. 35v bei A.P. McKinlay, Arator, Tafel vii; Abbildung von f. 61r sowie Zeichnungen von f. 60v, 26r, 61v bei R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 4, 156, 160; Abbildungen von f. 51v—52v, 58r—60v, 53v, 6 1 r - 6 3 v , 53r, 5 4 r - 5 5 r , 57v, 64v bei R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband, Tafel 3 - 1 2 , 1 5 , 1 6 ; Abbildung mehrerer Seiten bei E. Vergnolle, Abb. 1 - 4 , 7 - 9 , 19f., 37, S. 24, 2 6 - 2 8 , 34, 37, 50; Abbildung von f. 59v bei K. Weitzmann, Tafel XXVIII; Abbildung von Federzeichnungen bei H. Woodruff, Abb. 2 - 4 , 7 , 1 0 , 36, 39, 76, 121, 122.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 336 Glossen (f. 3 r - 4 8 v ) zu Arator, De actibus apostolorum; davon 235 Glossen interlinear und 101 marginal stehend; einige der Glossen in bfk-Geheimschrift; Glossen von derselben Hand, die auch zahlreiche lateinische Glossen eintrug; möglicherweise finden sich im Arator-Teil des Codex noch mehr volkssprachige Glossen, die jedoch aufgrund des stark abgeriebenen Pergaments und der verblaßten Tinte nicht mehr lesbar sind. Zeil und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische 39).

Einordnung: Alem. und rhfrk. (nach H. Tiefenbach, S.

Edition: H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 1 7 - 2 9 . Literatur: StSG. V, S. V; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 37; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 384; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 237, 451; A.P. McKinlay, Scriptorium 6 (1952) S. 153f.; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 46, 104; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 57f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 31 und passim; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 51; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S.

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1433

1 3 - 4 8 ; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 15 (1980) S. 70f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 185; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 299.

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PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 8 6 7 0

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 122 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne; hinten 2 Pergamentstücke; etwa 27,0 χ 25,0 cm; flexibler Pergamenteinband; je 2 Lederriemchen an Vorder- und Rückendeckel; vorgängige Signatur 5303 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 18,5 cm; einspaltig; 30 Zeilen; f. 44v, 68r Diagramme; Überschriften in Majuskeln; f. lOv Federzeichnung; f. l l v Initialed mit Gesicht. - Schrift: karolingische Minuskel von zwei oder drei Händen aus der Mitte oder dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts; einige Glossen von der Hand des Hadoard von Corbie; Glossar auf f. 122v von einer Hand des späten 9. Jahrhunderts; reiche marginale Kommentierung. Inhalt: f. l r - 1 2 2 r Martianus Capeila, De nuptiis Philologiae et Mercurii ( I - I X ) ; f. 31r leer; f. 122v lateinisch-deutsches Glossar; Notizen; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte oder im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Corbie entstanden; ein Besitzvermerk des 16. Jahrhunderts auf dem Rückendeckel des Einbandes weist auf die Bibliothek des Handschriftensammlers Claude Dupuy ( t 1594). Literatur: H. Backes, Die Hochzeit des Merkurs und der Philologie, S. 22; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 59; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 135f.; Catalogue Translationum et Commentariorum, II, S. 370; J.J. Contreni, Scriptorium 27 (1973) S. 23; D. Ganz, Corbie in the Carolingian Renaissance, S. 152; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 45; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 108, 118; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 50; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 437; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 110; J . - G . Preaux, Latomus 158 (1978) S. 78 und passim; J . - G . Preaux, Scriptorium 13 (1959) S. 16, 18; J . - G . Preaux, SE. 17 (1966) S. 1 4 2 - 1 4 5 ; D. Shanzer, CPh. 81 (1986) S. 65f. und passim; Β. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; J. Willis, Martianvs Capeila, S. X I I - X V , 1 - 3 8 6 ; M . Winterbottom, in: Texts and Transmission, S. 246.

Glossen Zahl und Art: Glossar unbestimmten Charakters: 10 Glossen (f. 122v) in dem lateinisch—deutschen Glossar. Zeit und Ort: Glossen im späten 9. Jahrhundert eingetragen.

1434

Paris

Sprachgeographische Einordnung: As. mit mfrk. Einschlag (nach U. Blech, S. 143f.); mfrk. (nach H. Tiefenbach, S. 332); anl. oder as. (mit ahd. Vorlage)? (nach Th. Klein, S. 53). Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 11 Of.; Berichtigung bei H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216; vollständige Edition der Glossen bei U. Blech, Germanistische Studien, S. 136-139. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 1 3 6 - 1 4 6 und passim; D. Ganz, Corbie in the Carolingian Renaissance, S. 152; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 5 0 - 5 3 ; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 110f.; A. Quak, ABÄG. 13 (1978) S. 189; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16f.; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 332.

752

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 3 4 4

StSG. 509

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 197 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 41,5/42,0 χ 32,5 cm; rechter äußerer Rand mehrfach weggeschnitten, zum Teil durch später angeklebtes Pergament ergänzt; Zählung von 1 bis 197 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt 197 mit den Ziffern 197 und 193 bezeichnet; defekter neuzeitlicher brauner Ledereinband (Vorderdeckel und Rücken lose); mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; vorgängige Signatur Suppl. lat. 683 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 13,5 cm mit breiten Rändern rechts und links; einspaltig; f. 41v, 191v-196v zweispaltig; f. 4 2 r - v dreispaltig; f. l r - 4 1 v 33 Zeilen; f. 4 2 r - v 46 Zeilen; f. 4 3 r - 191r 34 Zeilen; f. 191v- 196v 48 Zeilen; Initialen in Capitalis rustica oder Unziale in roter Farbe; f. 33r Versanfänge in roter Farbe mit grüner Füllung; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe. Schrift: Minuskel hauptsächlich von 2 Händendes 10./11. Jahrhunderts; Hand 1 ( = Hand Β bei J. Schroeder): f. l r - 1 9 2 v ; Hand 2 [= Hand X bei J. Schroeder, die als Hand des jungen Thiofrid (f um 1110) vermutet wird]: f. 42ra-vc, 192v-196v; Hand 1 hat auch den Großteil der reichen marginalen Kommentierung vorgenommen. Inhalt: f. lr am oberen Rand Inhaltsvermerk; f. l r - 8 r Vergil, Eklogen (ab V, 28; f. 3r mit Neumen); f. 8 r - 4 1 v Georgica; f. 41va-vb Ausonius, Septem sapientium sententiae (mit Neumen); f. 42ra Somnium Ovidii Nasonis; f. 42rb De Samsone; De Catto et Pica\ f. 4 2 r b - r c Baum- und Tierbezeichnungen; f. 42rc Hos versus Nero imperator composuit-, Proverbia VII sapientium;

Paris

1435

Silvester II., Epitaph für Erzbischof Adalbero von Reims; f. 42va Argumenta Aeneidos; f. 42vb—42vc Vogel— und Kräuterbezeichnungen; f. 43r-191r Vergil, Aeneis (f. 55r, 58v, 134 mit Neumen); f. 191v Priscian, Viri disertissimi; f. 1 9 1 v - 1 9 6 v Priscian, Partitiones XII versuum Aeneidos (unvollständig); f. 197r—ν leer. Geschichte: Codex der Schrift nach um 1000 in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weisen auch die Signaturen auf f. lr und lv und der für Echternach typische Inhaltsvermerk sowie die Entsprechungen und Ähnlichkeiten mit weiteren, in Echternach entstandenen Codices (Katalog Nr. 753, 754, 881); später gelangte die Handschrift im Rahmen der Beschlagnahmungen J. - B . Maugerards (1735 - 1 8 1 5 ) in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 388f.; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 107f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Stadien, II, S. 263; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28, 4 0 - 4 2 , Nr. XXI; S. Corbin, in: Ecole pratique des Hautes Etudes, S. 377f.; R. Cormier, RHT. 19 (1989) S. 289; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 78; P. Degni A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 732; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 29; M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach 698 - 1 9 9 8 , S. 145; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 26; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 698-1998, S. 112; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 96; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 118; L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 147; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 423; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 401; C. Jeudy, RHT. 1 (1971) S. 127; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 134; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 107; P. Liebaert, ESt. 4 (1985) S. 64f.; F. Lochner, in: Willibrord, S. 155, 158; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 451; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 31; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 159, 763f.; III, 1, S. 98; III, 2, S. 149; B. Münk Olsen, in: Le strade del testo, S. 81, 96; E. Neuß, Stadien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 1 5 - 1 8 ; C . Nordenfalk, AA. 4 (1933) S. 7 6 - 7 8 ; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 242; M. Passalacqua, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 251; Y. —F. Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 92, 111; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 220; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 2 4 3 - 2 4 5 und passim; Α. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 4 1 3 - 4 1 6 , 418f.; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 139; StSG. IV, S. 596, Nr. 509. - Abbildung von f. 21v, f. 42r bei E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, Abb. 4f., S. 112f.; Abbildung eines Ausschnitts von f. 14r bei W. Haubrichs, in: Lotharingia, Tafel 32, S. 214; Abbildung eines Ausschnitts von f. 37r bei J. Schroeder, Abb. 5, S. 373.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 1080 Glossen. - Textglossierung: 928 Glossen (f. lr-152r) zu Vergil, Eklogen, Georgica und Aeneis; 136 Glossen interlinear und 792 marginal stehend; mehrere Glossen in bflc-Geheimschrift eingetragen. - Sachglossare: 27 Interlinearglossen (f. 42r) zu den Baumbezeichnungen; 24 Interlinearglossen (f. 42r) zu den Tierbezeichnungen; 50 Interlinearglossen (f. 42vb) zu den Vogelbezeichnungen; 49 Interlinearglossen (f. 42v) zu den Kräuterbezeichnungen; der größte Teil der Glossen von Hand Β eingetragen; ein kleiner Teil, etwa 127 der Glossen zu Vergil sowie die Glossen zu

1436

Paris

den B a u m - , T i e r - , V o g e l - und Kräuterbezeichnungen, von der Hand X, die als Hand des jungen Thiofrid vermutet wird, eingetragen. Zeit und Ort: Der größte Teil der Glossen um 1000 zusammen mit dem Text in Echternach eingetragen; restliche Glossen um die Mitte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 1 0 7 - 1 2 9 ; R. Bruch, S. 4 0 - 4 2 ; H. Frings, S. 3; F. Simmler, S. 38); einzelne nd. Wörter (nach J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Vorstudien, S. XVIII); as. und hd. gemischt (nach G. Cordes, S. 21), dagegen H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 66; Glossen zu den V o g e l und Kräuterbezeichnungen mfrk. nach as. Vorlage (nach Th. Klein, S. 2 2 4 245). Edition: StSG. II, S. 6 9 8 - 7 1 6 (Nr. DCCCLXIV); III, S. 466f. (Nr. MVa), S. 446f. (Nr. DCCCCLXIX), S. 4 5 7 - 4 5 9 (Nr. DCCCCXCVI), S. 5 7 0 - 5 7 2 (Nr. ΜXXIV); IV, S. 596; Edition des Glossars mit den Vogelbezeichnungen bei E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 3 9 - 4 1 ; Glossen von der Hand X zu Vergil, Eklogen und Georgica ediert bei J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 3 4 9 - 3 5 1 . Literatur: StSG. IV, S. 596, Nr. 509; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 334; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 389; G. Baesaecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70, 97; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 315; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 1 0 8 - 1 2 9 ; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 8; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 84f.; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 106, 118; E. Björkman, ZDW. 2 (1902) S. 213f.; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 265; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 255, 261; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 7 6 - 8 0 ; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistungen in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 31; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 55; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 40 - 4 2 , N r . XXI und passim; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 21; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 33, 129, 165, 1 6 9 - 1 7 2 ; H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 399f.; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; H. Frings, Rheinische Glossen, S. 3; Th. Frings, PBB. 63 (1939) S. 111; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 72; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 112f.; W. Haubrichs, Georgslied und Georgslegende, S. 358; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 208; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 44, 54, 102; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 32f. und passim; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 171f.; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 187; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 81 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 49; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 2 1 9 - 2 4 5 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 126f., 241, 268, 295, 349; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S.

Paris

1437

134, 263; Ε. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 124 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 54f. und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 164; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschenSchallwörter, S. 30, 40, 49; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 123f., 181; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 31, 36f.; B. Meineke, Althochdeutsche —scaf(t)—Bildungen, S. 86; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 221, 231; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 64; E. Meineke, in: 2RGA. X, S. 116; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms. 25, S. 325, 345, 350; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 52—54; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 143, 149; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, passim; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 97f., 104; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschenGlossen der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 112, 149; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschenVergilglossen, S. 12 und passim; E.C. Polome, in: Althochdeutsch, II, S. 1111; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 337, 388; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 76, 78, 80; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11, 64, 87; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 25; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 35; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 41, 87f., 91, 93; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 266; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 301f.; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 83; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 78; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 218, 275, 371; K. Siewert, Glossenfunde, S. 138, 172; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38 und passim; Α. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 413, 416f.; E. Steinmeyer, ZDA. 15 (1872) S. 1 7 - 3 4 ; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 624, 650, 672, 716; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2992) S. 139; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 65f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 265; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 425; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 733, 746; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 46; H. Tiefenbach, X a n t e n - E s s e n - K ö l n , S. 233; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 32 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 257; W. Wegstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1229; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 25.

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PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 3 4 5

StSG. 510

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 257 Blätter; 42,0 χ 32,5/33,0 cm; Zählung von 1 bis 257 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem ältere Zählung von 1 bis 237, wobei einige Blätter übersprungen wurden; mehrere Blätter am äußeren Rand beschnitten; moderner Einband; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; Buchrücken in rotem Leder mit den goldenen Initialen L Ρ mit eingebunden; vorgängige Signatur

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Paris

Suppl. I. 1542 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 30,0 χ 13,5 cm; f. l r - 4 1 r , 63r—94v einspaltig; f. f. 41v—62v zweispaltig; 34 Zeilen; f. 162r 53 Zeilen; f. 162v 59 Zeilen; Überschriften und Buchanfänge in Majuskeln in roter Farbe; f. 2r mit Ranken und Tierköpfen verzierte Initiale Μ in roter, violetter und gelber Farbe; f. 18v reich verzierte mehrfarbige Initiale 0\ f. 163v-257v weitere verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand ( = Hand Β bei J. Schroeder) aus dem Ende des 10. Jahrhunderts; Texte auf f. lr von mehreren Händen des 10. —11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Rätsel und Rätselfragen; Federproben; f. lv Pseudo-Acro, Viten des Horaz; Sueton, Vita des Horaz; f. 2 r - 9 4 r Horaz, Werke: f. 2 r - 3 4 r Oden; f. 3 4 r - 4 1 r Ars poetica; f. 4 1 r - 4 6 r Epoden; f. 4 6 r - v Carmen saeculare; f. 4 6 v - 6 3 r Briefe; f. 6 3 r - 9 4 r Satiren; f. 94r Notiz über Epacten; f. 94v Ostertafel [ebenfalls in Codex Trier, Stadtbibliothek 1093/1094 (Nr. 881) von der Hand X bei J. Schroeder, die als Hand des jungen Thiofrid vermutet wird]; f. 95r-104v Persius, Werk; f. 105r überwiegend leer; links oben am Rand Worterklärungen zu Juvenal; f. 105v-162r Juvenal, Satiren; f. 162r Vita des Juvenal; f. 1 6 2 r - v Servius, Kommentar zu Donat, Artes (Exzerpte); f. 163r Federproben; f. 163v-257v Terenz, Komödien (f. 183r mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Echternach oder St. Maximin bei Trier entstanden; auf Echternach weisen die Entsprechungen und Ähnlichkeiten mit weiteren in Echternach entstandenen Codices (Katalog Nr. 752, 754, 881); die Handschrift wurde von dem Trierer Kanonikus Ludolf von Enscheringen (t 1505) benutzt, dessen in Luxemburg ansässige Familie Beziehungen zu der Abtei Echternach hatte; nach der Aufhebung der Abtei kam der Codex nach Luxemburg und gelangte von dort im Rahmen der Beschlagnahmungen J . - B . Maugerards (1735 — 1815) in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: F. Avril — C. Rabel — I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. 9 - 1 1 , Nr. 2; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 141f.; I. Borzsäk, AAASH. 23 (1975) S. 323, 326f.; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28, 4 2 - 4 6 , Nr. XXII; Catalogue Translationum et Commentariorum, I, S. 183; L. Ceccarelli, Primi sondaggi sulla tradizione manoscritta di Terenzio, S. 15 und passim; Ε. Chatelain, Paleographie des classiques latins, II, S. 12; M.L. Colker, RHT. 25 (1995) S. 2 6 1 - 2 6 4 ; S. Corbin, in: Ecole pratique des Hautes Etudes, S. 377f.; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 78, 84; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 30; M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach 698 —1998, S. 136, 145; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 123 und Abb. 13; M.C. Ferrari, in: Gli umanesimi medievali, S. 135f.;E. Glaser - C. Moulin—Fankhänel,in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 113f.; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 96; J.N. Grant, Studies in the Textual Tradition of Terence, S. 1 2 0 - 1 3 4 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 118; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 484 und passim; Μ. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 401; J.R. Jenkinson, C1Q. NS. 29 (1979) S. 145; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. LXVIf. und passim; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 107; U. Knoche, Die Überlieferung Juvenals, S. 25 und passim; F. Lochner, in: Willibrord, S. 155; M. Massaro, in: Musis Amicus, S.

Paris

1439

2 2 5 - 2 9 0 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 451; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 31; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 485f., 585; II, S. 82, 632f.; III, 2, S. 73 und passim; B. Münk Olsen, MJB. 2 4 - 2 5 (1989-1990) S. 345; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 151; C. Nordenfalk, AA. 4 (1933) S. 7 6 - 7 8 , 81 f.; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 77; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 416; Y. —F. Riou, in: La cultura antica nell' occidente latino, S. 190f. und passim; Y. —F. Riou, RHT. 21 (1991) S. 85, 92, 106, 110; E.M. Sanford, in: Catalogue Translationum et Commentariorum, I, S. 183; E.M. Sanford, TPAPHA. 55 (1924) S. 201, 220; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 245—249 und passim; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 304f.; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 420f.; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 186; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 200, 202; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 355, 357; B. Victor, RHT. 26 (1996) S. 271; B. Victor - B. Quesnel, RHT. 29 (1999) S. 142 und passim; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 77; C. Villa, IMU. 22 (1979) S. 25, 36; P. Wessner, Scholia in IuvenalemVetustiora, S. XXIVf. und passim; StSG. IV, S. 596f., Nr. 510. - Abbildung von Initialen auf f. 252r, 228r bei F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Tafel II; Abbildung von f. 68v bei R. Bergmann, in: Theodisca, Abb. 5, S. 94; Abbildung von f. 129v bei E. Chatelain, PI. CLXIII; Abbildung eines Ausschnitts von f. 2r bei M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach, Abb. 9, S. 136; Abbildung von f. 69v bei M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi, Abb. 13; Abbildung von f. 69rbei M.C. Ferrari, in: Gli umanesimi medievali, S. 141; Abbildung von f. 187vbeiE. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, Abb. 6, S. 114; Abbildung eines Ausschnitts von f. 124v bei W. Haubrichs, in: Lotharingia, Tafel 33, S. 215; Abbildung der Initialen auf f. 2r bei C. Nordenfalk, Abb. 22, S. 78; Abbildung eines Ausschnitts von f. 128r bei J. Schroeder, Abb. 6, S. 374; Abbildung eines Ausschnitts von f. 27r bei K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, Tafel 2, nach S. 152.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 32 Glossen; davon 14 Glossen (f. 27r—93r) zu Horaz, Werke; 7 interlinear und 7 marginal stehend; 5 Glossen (f. 95v —104v) zu Persius, Werk; 1 (f. 95v) im fortlaufenden Text, 2 interlinear (f. 99r) und 2 marginal (f. lOlv, 104v) stehend; 3 Interlinearglossen (f. 1 1 3 v - 1 4 2 v ) z u Juvenal, Werk; 10Glossen(f. 167r-252r) zu Terenz, Komödien; davon 9 interlinear und 1 (f. 203r) marginal stehend; eine zu Horaz bei StSG. edierte Glosse auf f. 92r ist lateinisch; 12 Glossen zu Horaz, 4 zu Persius, 2 zu Juvenal und 9 zu Terenz von der Hand X, die als Hand des jungen Thiofrid (f um 1110) vermutet wird, eingetragen; zum Teil reiche marginale Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Echternach eingetragen; 1 Glosse zu Persius (f. 95v) zusammen mit dem lateinischen Text Ende des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 1 4 2 - 1 4 6 ; R. Bruch, S. 4 2 - 4 6 ; K. Siewert, 3 1 5 - 3 1 7 ; F. Simmler, S. 38); frk. (nach J. Franck, S. 7; G. Müller - Th. Frings, S. 441); Glossen zu Horaz und Terenz frk. (nach H. Garke, S. 72). Edition: StSG. II, S. 338 (Nr. DCC), S. 348 (Nr. DCCXVIII), S. 361f. (Nr. DCCLII), S. 624 (Nr. DCCCLV); Nachtrag sowie Glossen von der Hand X

1440

Paris

ediert bei J. Schroetter, PSHL. 91 (1977) S. 351f.; vollständige Edition der Glossen zu Horaz bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 306-313. Literatur: StSG. IV, S. 596f., Nr. 510; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 315; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 1 4 2 - 1 4 6 ; R. Bergmann, RhVB. 31 ( 1 9 6 6 - 1 9 6 7 ) S. 473; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 81, 84; I. Borzsäk, AAASH. 23 (1975) S. 322; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28f., 4 2 - 4 6 , Nr. XXII; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 35; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 72; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 114; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 209, 216; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 49; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 134; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 1 5 6 - 1 5 9 ; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 441; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 149; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 74, 78, 80; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 351f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 53; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 616f., 623f.; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 0 5 - 3 1 8 und passim; Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 117; K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 1 4 7 - 1 4 9 ; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 420f., 446; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 30f.

754 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 3 4 6 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 121 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 36,5/37,0 χ 28,0 cm; Zählung von 1 bis 121 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber zudem ältere Zählung von 1 bis 120, wobei das Blatt zwischen Blatt 51 und 52 übersprungen wurde; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; vorgängige Signatur Suppl. I. 1534 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,5 χ 13,5 cm; einspaltig; 34 Zeilen; an den Buchanfängen jeweils reich mit Ranken verzierte Initiale in roter, gelber, grüner und goldener Farbe; Überschriften in Majuskeln; Explicit in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand ( = Hand Β bei J. Schroeder) aus dem Ende des 10. Jahrhunderts; f. 2 r - v von einer zweiten Hand; reiche marginale Kommentierung. Inhalt: f. lr Federproben; f. l r - v Lucan, Pharsalia (I, 1 - 5 6 ; auf dem Kopf stehend); f. lv Federproben (mit Neumen); f. 2r oben Inhaltsvermerk; f.

Paris

1441

2r—ν Vitades Lucan; f. 3 r - 1 2 1 v Lucan, Pharsalia ( I - X ; f. 8 5 v - 8 6 v , 95v, 12 lv mit Neumen); f. 121 ν Federproben (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weist auch der für Echternach typische Inhaltsvermerk auf f. 2r sowie die Entsprechungen und Ähnlichkeiten mit weiteren in Echternach entstandenen Codices (Katalog Nr. 752, 753, 881); ein Eintrag im Echternacher Bibliothekskatalog aus dem 18. Jahrhundert läßt auf den Verbleib des Codex in Echternach schließen; nach der Aufhebung der Abtei kam der Codex nach Luxemburg und gelangte von dort im Rahmen der Beschlagnahmungen J.— B. Maugerards (1735 — 1815) in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: F. Avril — C. Rabel — I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. Iii., Nr. 9; F. Beck, Untersuchungen zu den Handschriften Lucans, S. III und passim; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 129; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 41; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 23, 28, 46f., Nr. ΧΧΙΠ; S. Corbin, in: Ecole pratique des Hautes Etudes, S. 377f.; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 79, 84; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 30; M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 1 3 2 - 1 3 5 ; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 26; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 115; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 96; H.C. Gotoff, The Transmission of the Text of Lucan, S. 9, 22, 32; C. Jeudy, RHT. 1 (1971) S. 127; P. Liebaert, ESt. 4 (1985) S. 65; F. Lochner, in: Willibrord, S. 155, 160; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 451; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 58f., 883; III, 1, S. 98; III, 2, S. 94; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 31; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 158; C. Nordenfalk, AA. 4 (1933) S. 77f., 81; Les plus beaux manuscrits de l'abbaye d'Echternach, Nr. 30; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 92, 108; E.M. Sanford, Speculum 9 (1934) S. 286, 293; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 249f. und passim; Α. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 4 2 1 - 4 2 7 . Abbildung von Initialen auf f. 24r, 59v, 71v, 97r bei F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Tafel VII; Abbildung von f. 3r bei M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach, Abb. 4, S. 132; Abbildung der Initiale auf f. 71v in Les plus beaux manuscrits, Nr. 30.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 18 Glossen. — Textglossierung: 1 am unteren Rand stehende Glosse als Federprobe auf f. lv; 17 Glossen (f. 3 r - 8 7 r ) zu Lucan, Pharsalia; davon 9 interlinear und 8 marginal stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen; 10 der Glossen zu Lucan stammen von der Hand X, die als Hand des jungen Thiofrid (f um 1110) vermutet wird. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Echternach eingetragen. Sprachgeographische Bruch, S. 46f.).

Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 129f.; R.

Edition: A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 446f.; Glossen von der Hand X ediert bei J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 352.

1442

Paris

Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 129f.; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 2 8 f . , 4 6 f . , Nr. XXIII; M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 132; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 698 - 1 9 9 8 , S. 115; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 49; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 352; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 446f., 451f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 265.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 3 8 9

s.

NR.

755 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 5 3 2 StSG. V, S. V: unzugänglich - BV. (1973)

774b

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 212 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; Blatt 212 diente offenbar als Einbandspiegel, ist heute einem Papierblatt aufgeklebt; 27,5 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 212 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber zudem ältere Zählung von 1 bis 208 [ = f. 211]; nach 70 folgt 70bis, nach 147 147bis und nach 183 183bis; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; Buchrükken in rotem Leder mit den goldenen Initialen L P\ vorgängige Signatur Suppl. I. 165.27 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 13,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; f. 2 r - 3 r Inhaltsverzeichnis in Capitalis rustica und Unziale; römische Nummern der Briefe abwechselnd in gelblicher und roter Tinte; mehrere leicht verzierte Initialen; Überschriften in roter Farbe; f. 206v Federzeichnung eines Mannes. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts; Korrekturen und Kommentierungen von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts sowie von mehreren Händen späterer Jahrhunderte. Inhalt: f. l r oben Inhaltsvermerk; Vesperhymnus zum Fest Johannes des Täufers; f. l v - 2 r Hipythaphium De Beato Hieronimo presbytero; f. 2r Inhaltsvermerk; f. 2r—3r Inhaltsverzeichnis zu Hieronymus, Briefe; f. 3r— 210v Hieronymus, Briefe (I-XXXVI; f. 90r, 102v, 103r mit Neumen); f. 64v leer; f. 120v leer; f. 21 lr Antiphone (mit Neumen); Federproben; f. 21 lv Federproben; deutsche Namen; f. 212r Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weisen auch die für Echternach typischen Inhaltsvermerke auf f. lr und 2r; nach der Auflösung der Abtei kam der

Paris

1443

Codex nach Luxemburg und gelangte von dort im Rahmen der Beschlagnahmungen J . - B . Maugerards (1735-1815) in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 100; BHM., Nr. 0; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28, 47f., Nr. XXIV; S. Corbin, in: Ecole pratique des Hautes Etudes, S. 374, 378; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 76, 83f.; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 37; E. Glaser — C. Moulin—Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 120; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 109; I. Hilberg, Sancti Eusebii Hieronymi Epistulae, I, II, passim; F. Lochner, in: Willibrord, S. 160; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 452; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 85f.; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 354; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 4 2 7 - 4 3 4 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 54 Glossen (f. 7r-85r) zu Hieronymus, Briefe; davon 49 marginal und 5 [f. 20r (3 Glossen), 68r, 73v] interlinear stehend. Zeit und Ort: Glossen teilweise im 9. und 10. Jahrhundert, teilweise um 1100 in Echternach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 101-105; R. Bruch, S. 47f.; R. Schützeichel, S. 24; A. Steffen, S. 434, 456f.). Edition: A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 447-449; Berichtigungen bei J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 354. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 1 0 0 - 1 0 5 und passim; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 2 7 - 2 9 , 47f., Nr. XXIV; I. Frank, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Leipzig Rep. II. 6, S. 191; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 120; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 49; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 85, 136; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 8 5 - 8 8 , 101; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 354; R. Schützeichel, ZDA. 93 (1964) S. 24; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 447-449, 452—457; O. Szokody,in: Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000, XII, S. 209; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 246; W. Wegstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1229.

756

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 5 6 5

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 180 Blätter sowie je 1 ungezähltes zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 29,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 180 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber

1444

Paris

zudem ältere Zahlung von 1 bis 179; auf 80 folgt 80bis; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; Buchrücken in rotem Leder mit den goldenen Initialen L P; der Buchblock liegt lose im Einband; vorgängige Signatur Suppl. I. 165.26 auf f. 2r. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 16,5 cm; zweispaltig; 31 Zeilen; an den Buchanfängen mit irischen Ornamenten verzierte schwarze Initiale; Initialen mit grüner, blauer, gelber und roter Farbe gefüllt; f. l r - v Zeichnungen von Menschenköpfen und Tierfiguren als Federproben; f. 2ra und 4ra mit blauer, roter, gelber und grüner Farbe verzierte Zeilen; f. 123r reich verzierte Initiale; f. 180v Federzeichnung, die wohl Heinrich III. darstellt. - Schrift: spätinsulare Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 8. oder dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Antiphone zu Ehren des Heiligen Maximinus (mit Neumen); f. l r - v Federproben; f. lv Inhaltsvermerk; Alkuin, Vita sancti Willibrordi (Anfang; mit Neumen); f. 2r oben Inhaltsvermerk; f. 2 r a - 3 v b Taius Samuel, Prolog zu Liber sententiarum de Libris beati Gregorii; f. 3vb Epigramm; f. 4 r a - 180rb Taius Samuel, Liber sententiarum de Libris beati Gregorii; f. 180v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weist auch der für Echternach typische Inhaltsvermerk auf f. lv; im Rahmen der Beschlagnahmungen J . - B . Maugerards ( 1 7 3 5 - 1 8 1 5 ) gelangte der Codex in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: F. Avril — C. Rabel — I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. 23f., Nr. 16; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 9 2 - 9 4 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 7; B. Bischoff, Paläographie, S. 126; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 311; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28, 48, Nr. XXV; S. Corbin, in: Ecole pratique des Hautes Etudes, S. 375, 378; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 76, 83f.; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 38; B. Ebersperger, Die angelsächsischen Handschriften in den Pariser Bibliotheken, S. 183; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 18, 33, 39; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 698-1998, S. 120f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 104, 119; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 16, 40f.; P. Liebaert, ESt. 4 (1985) S. 68; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 473; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 45; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 452; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 423, 429; R. McKitterick, in: Vom Nutzendes Schreibens, S. 106; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 66; N. Netzer, Cultural Interplay in the Eighth Century, S. 7 und passim; C. Nordenfalk, AA. 2 (1931) S. 223, 231; C. Nordenfalk, Codex Caesareus Upsaliensis, S. 117-119; Les plus beaux manuscrits de l'abbaye d'Echternach, Nr. 32; J. Schroeder, ESt. 1 (1979) S. 378, 381; J. Schroeder - H. Trauffler, Die Anfänge der Abtei Echternach, S. 32; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 4 4 1 - 4 4 4 . - Abbildung von f. lr bei E. Glaser - C. Moulin Fankhänel, Abb. 9, S. 120; Abbildung von f. 123r bei C. Nordenfalk, AA. 2 (1931) Abb. 7; Abbildung der Federzeichnung auf f. 180v bei C. Nordenfalk, Codex, Abb. 71, S. 119, und in Les plus beaux manuscrits, Nr. 32.

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1445

Glossen Zahl und Art: Einzel wort: 1 Interlinearglosse (f. lr) zu einer Federprobe; ohne Textbezug. Zeit und Ort: Glosse wohl im 10. Jahrhundert in Echternach eingetragen. Sprachgeographische Bruch, S. 48).

Einordnung:

Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 94; R.

Edition: A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 450. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 93f.; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 29, 48, Nr. XXV; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 1998, S. 108f., 120f.; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 50; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 353; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 442, 450.

757

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 5 6 6

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 72 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 33,0 χ 23,6 cm; Zählung von 1 bis 72 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber zudem eine ältere Zählung von 1 bis 72; brauner Ledereinband; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; Buchrücken in rotem Leder mit den goldenen Initialen L P; vorgängige Signatur Suppl. I. 2482 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 17,5 cm; zweispaltig; 32 Zeilen; Überschriften sowie die offensichtlich als Schmuck dienenden keilförmigen Interpunktionszeichen in roter Tinte; römische Zahlen vor den Kapiteln ab Nr. XVIII in roter Tinte. Schrift: karolingische Minuskel von zwei Händen aus dem Ende des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr oben Inhaltsvermerk; f. l r - 7 2 v Liber de Institutione canonicorum (ab Amalario Metensi concinnatus) et concilii Aquisgranensis, anno 816 celebrati, judicio et auctoritate comprobatus: f. l r - 2 r b Kapitelverzeichnis (unvollständig); Widmung an Abt Adalhard von Echternach; f. 2 v a - 3 v b Prolog; f. 4 r - 7 2 v Text (unvollständig; ab f. 14v mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weist auch der für Echternach typische Inhaltsvermerk auf f. lr; im Rahmen der Beschlagnahmungen J. - B . Maugerards (1735-1815) gelangte der Codex in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale.

1446

Paris

Literatur: F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. 8; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 106; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 23, 28, 48f., Nr. XXVI; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 38; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 30, Nr. 104; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 118; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 104, 109; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 452; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 1050; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 511; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 4 3 7 - 4 4 1 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Marginalglossen [f. 4r, 6r (2 Glossen), 8r] zu dem Liber de Institutione canonicorum; Glossen auf f. 4r und 8r von einer Hand ( = Hand Β bei J. Schroeder), Glossen auf f. 6r von einer zweiten Hand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen zu Beginn des 10. Jahrhunderts in Echternach eingetragen. Sprachgeographische Bruch, S. 48f.).

Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 106f.; R.

Edition: A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 450; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 354; Lesung Huna bzw. huua bei Autopsie als huva identifiziert. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 106f.; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28f., 48f., Nr. XXVI; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 118; I. Kelling, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 49; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 354; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 441, 450.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

9568 s. NR. 774k

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

9654 s.

NR.

774W

758 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 0 1 9 5 StSG. 511

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 150 Blätter sowie je 3 ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 32,0 χ 25,0 cm; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; Buchrükken in rotem Leder mit den goldenen Initialen L P; vorgängige Signatur

Paris

1447

Suppl. I. 205. 4 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 19,5 cm; zweispaltig; 33 Zeilen; Überschriften und Initialen an den Kapitelanfängen in roter Farbe; f. lv Windtafel; f. 23v Tafel mit den Sternzeichen; ab f. 26v mehrere Skizzen und zum Teil farbige Zeichnungen; f. 150v astronomische und geographische Skizzen. — Schrift: Minuskel von mindestens drei Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts (eine der Hände ist die bei J. Schroeder als Β bezeichnete); Ergänzungen von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr oben Inhaltsvermerk; Federproben; f. lv Tafel mit griechischen, lateinischen und deutschen Windbezeichnungen; Federproben; f. 2ra-41ra Macrobius, Kommentar zu Cicero, Somnium Scipionis; f. 41ra-42vb Cicero, Somnium Scipionis; f. 43ra-74vb Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum; Aussprüche der sieben Weisen; f. 75r—76r Ergänzungen zu Sallust, Bellum Iugurthinum; f. 76v leer; f. 77ra-150rb Piaton, Timaeus (in der Übersetzung des Chalcidius). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Echternach oder in Trier entstanden; auf Echternacher Provenienz weist der typische Inhaltsvermerk auf f. lr; 1796 kam der Codex nach der Aufhebung der Abtei nach Luxemburg und gelangte von dort im Rahmen der Beschlagnahmungen J . - B . Maugerards ( 1 7 3 5 - 1 8 1 5 ) in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. 19f., Nr. 11; B.C. Barker-Benfield, in: Texts and Transmission, S. 229; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 130; R. Bergmann, Sprachwissenschaft28 (2003) S. 41; W. Berschin, in: Vetustatis amore et studio, S. 30; R. Bruch, Glossarium Epteraacense, I, S. 28, 49f., Nr. XXVII; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, I, S. 14; S. Corbin, in: Ecole pratique des Hautes Emdes, S. 375, 378; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 78, 83f.; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 64; M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach 698 1998, S. 129, 136; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 36, 71; P. Gautier Dalche, Scriptorium 52 (1998) S. 140; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 185, 187 [=IX]; Ε. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 115; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 96; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 477, 509; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 81 und passim; Μ. Huglo, Scriptorium 44 (1990) S. 16; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 107; F. Lochner, in: Willibrord, S. 155f., 160; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 453; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 272; Π, S. 343f.; III, 1, S. 98f.; III, 2, S. 118; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 143; A.M. Peden, in: Willibrord, S. 166-170; L.D. Reynolds, RHT. 1 4 - 1 5 (1984-1985) S. 62 - 66; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 344, 347; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 220; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 2 5 5 - 2 5 7 und passim; Α. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 413; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; J.H. Waszink, Timaeus, S. CXXII und passim; StSG. IV, S. 597, Nr. 511. - Abbildung geographischer Zeichnungen auf f. 33v, lOlrbei F. Avril C. Rabel - I. Delaunay, Tafel VIII; Abbildung von f. 55v bei E. Chatelain, PI. LIII; Abbildung von f. lv bei E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, Abb. 7; Abbildung eines Ausschnitts von f. lr, 2r bei J. Schroeder, Abb. 1, 7, S. 371, 374.

1448

Paris

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 127 Glossen ( f. lv, 43ra-74vb). - Sachglossar: 12 Glossen (f. lv) in der Tafel mit Windbezeichnungen (z.T. in griechischer Schrift). - Textglossierung: 115 Interlinearglossen (darunter 1 in — Geheimschrift f. 45ra) (f. 43ra-74vb) zu Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum; lateinische marginale Kommentierung; Glossen von der Hand X, die als Hand des jungen Thiofrid vermutet wird. Zeit und Ort: Glossen um die Mitte des 11. Jahrhunderts in Echternach eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 1 3 1 - 1 3 3 ; R. Bruch, S. 49f.; F. Simmler, S. 38); Glossen zu Sallust mfrk. (nach H. de Boor, S. 79; H. Frings, S. 3; Th. Frings, S. I l l ; H. Reutercrona, S. 126); Glossen zu Sallust mfrk. -rhfrk. (nach H. Bischoff, S. 46); Glossen zu Sallust frk. (nach G. Baesecke, S. 259; J. Franck, S. 7; H. Garke, S. 72; G. Müller - Th. Frings, S. 245). Edition: StSG. II, S. 6 0 8 - 6 1 0 (Nr. DCCCXXX); III, S. 608 (Nr. MLXVII). Literatur: StSG. IV, S. 597, Nr. 511; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 315; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 1 3 1 - 1 3 3 ; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 41; W. Berschin, in: Vetustatis amore et studio, S. 30; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 4 5 - 4 7 und passim; Η. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 79; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28f., 49f., Nr. XXVII; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; H. Frings, Rheinische Glossen, S. 3 und passim; Th. Frings, PBB. 63 (1939) S. 111; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 130; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 72; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 1998, S. 116; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 81 und passim; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 49; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 123; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 263; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 40; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 59f.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 245; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 126; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 51; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 302, 352; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 413; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 316.

759 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 0 3 1 7 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 182 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; f. 96, 133, 134, 138, 139, 155 und 163

Paris

1449

Palimpsestblätter eines Sakramentars aus dem 9./10. Jahrhundert; f. 174 aus einem Codex des 12. Jahrhunderts; f. 182 aus einem Codex des 14. Jahrhunderts; von Blatt 108, 150, 160, 162, 166, 167 und 170 ist das äußere Drittel abgeschnitten; von Blatt 90 und 91 sind unten Stücke abgeschnitten; von Blatt 143 und 144 ist außen ein rechteckiges Stück ausgeschnitten; 30,0 χ 22,5 cm; f. 182 26,0 χ 15,0 cm; Palimpsestblätter sowie Blatt 174 ebenfalls von kleinerem Format; Zählung von 1 bis 182 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit rotem Leder überzogene Pappdeckel; auf dem Buchrücken die Initialen! P\ der Buchblock liegt lose im Einband; vorgängige Signatur Suppl. I. 1670 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 12,0 cm; einspaltig; f. 174 zweispaltig; 30 Zeilen; f. lr Initiale F in schwarzer und roter Tinte; f. 80v 2 kleinere Initialen in roter Tinte; Überschriften in Majuskeln; Versanfänge in rubrizierten Majuskeln; f. 55r Federzeichnung einer Frauenbüste in blaßroter Tinte; f. 78r, 86v geometrische Zeichnungen. — Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts; zum Teil reiche marginale Kommentierung; Scholien wohl von der Hand, die J. Schroeder als Hand Β bezeichnet. Inhalt: f. lr oben Inhaltsvermerk; f. l r - 1 6 4 v Statius, Thebais (I—XII; f. 62r, 62v, 106v, 108r, 1 5 6 r - v mit Neumen); f. 164v-182r Statius, Achilleis (I—II); f. 182v Schrift. Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 10. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weist auch der für Echternach typische Inhaltsvermerk auf f. lr; im Rahmen der Beschlagnahmungen J. —B. Maugerards (1735-1815) gelangte der Codex in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. l l f . , Nr. 3; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 107; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 50, Nr. XXVIII; J.M. Burnam, The Placidus Commentary on Statius, S. 3 - 3 7 ; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, II, S. 20; P. Clogan, Manuscripta 8 (1964) S. 177; P.M. Clogan, Manuscripta 9 (1965) S. 108; P.M. Clogan, Scriptorium 22 (1968) S. 90; S. Corbin, in: Ecole pratique des Hautes Etudes, S. 377f.; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 79, 84; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 69; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 21f., 25, 69; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 110, 117; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 96; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 109; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 509; A. Klotz, P. Papini Stati Thebais, S. Xllf. und passim; A. Marastoni, P. Papini Stati Achilleis, S. IX und passim; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 453; J . - C . Muller, MJB. 2 4 - 2 5 ( 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ) S. 332; B. Münk Olsen, in: I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 31; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 552; III, 1, S. 99; III, 2, S. 165; B. Münk Olsen, MJB. 2 4 - 2 5 ( 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ) S. 346; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 237; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 175; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 92, 109; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 2 5 0 - 2 5 2 und passim; Α. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 4 3 4 - 4 3 6 ; R.D. Sweeney, Prolegomena to an Edition of the Scholia to Statius, S. 16 und passim; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 351, 357. - Abbildung einer Initiale

Paris

1450

auf f. l r bei F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Tafel VI; Abbildung von f. 52r bei E. Chatelain, PI. CLXIII; Faksimile von f. 133v bei J. - C . Muller, Tafel 3, S. 339; Abbildung von f. 62r bei Y . - F . Riou, Tafel V.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen (u.a. f. 22r, 34r) zu Statius, Thebais; Glossen von zwei verschiedenen Händen eingetragen; durchgehende interlineare lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Glosse auf f. 22r im 11. Jahrhundert eingetragen; Glosse auf f. 34r gleichzeitig mit dem Text Ende des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Bruch, S. 50).

Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 107; R.

Edition: J.M. Burnam, The Placidus Commentary on Statius, S. 4 (4 Glossen); A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 449 (2 Glossen). Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 107; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28f., 50, Nr. XXVIII; J.M. Burnam, The Placidus Commentary on Statius, S. 4f.; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 117; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 49; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 353; K. Siewert, Glossenfunde, S.165; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 449.

760

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 0 4 4 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 87 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; f. 1 ehemaliges vorderes Spiegelblatt; f. 2 Palimpsest; Blätter zum Teil an den äußeren Rändern beschädigt; 25,0 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 87 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber zudem ältere Zählung von 1 bis 86; ein Blatt zwischen 53 und 55 bei der Zählung übersprungen; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; auf dem Buchrücken die Initialen L P; vorgängige Signatur Sappl. I. 977 2. auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 34 Zeilen; Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Schrift (Fragment); f. 2r Verse (mit Neumen); f. 2 v - 3 r Tafeln zur Zeitrechnung; f. 3v Testamentum porcelli; am unteren Rand Inhaltsvermerk; f. 4 r - 6 0 r Bibelglossar; f. 6 0 v - 6 1 v De quadratura circuli; f.

Paris

1451

62r leer; f. 62v-87r Augustinus, Epistolae ad Romanos expositio inchoata; f. 87v Schrift (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts vielleicht in Lüttich entstanden; ein typischer Inhaltsvermerk auf f. 3v weist auf die Benediktinerabtei Echternach. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 43; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 198; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 77; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 22, 52; E. Glaser — C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 121; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 104, 119; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 47; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. I l l ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 453; J . - C . Muller, MJB. 2 4 - 2 5 ( 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ) S. 336; P. Tannery - [...] Clerval, NEMBN. 36, 2 (1901) S. 490, 540f.; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 281.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 1 Interlinearglosse (f. 8r) in dem Bibelglossar; Glossar fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glosse in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 111. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 43; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 121; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 47; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. I l l ; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 17; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 269, 281, 346.

761 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 1 1 2 9 StSG. 726

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 176 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 25,0 χ 17,0/17,5 cm; Zählung von 1 bis 176 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber zudem ältere Zählung von 1 bis 176; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; auf dem Buchrücken die Initialen L P; vorgängige Signatur Suppl. I. 1331 D auf f. 2r. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 32 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; mehrere schmucklose Initialen; f. lr—v, 73v, 112r, 118r, 158v Diagramme. — Schrift: Minuskel von mehreren

1452

Paris

Händen des 10./11. Jahrhunderts; darunter befindet sich die bei J. Schroeder als Β bezeichnete Hand. Inhalt: f. 2r oben Inhaltsvermerk; f. 2 r - 4 3 v Boethius, Kommentare zu Porphyrios, Isagoge; f. 43v-52r Porphyrios, Isagoge (in der Übersetzung des Boethius); f. 52r-107v Boethius, Commenta in isagogen Porphyrii secunda editio; f. 107v-171v Boethius, Kommentar zu Aristoteles, Kategorien; f. 160r-171v Aristoteles, Categoriae (in der Übersetzung des Boethius); f. 171 ν Alkuin, Versus ad Karolum; f. 172r-176vPseudo-Augustinus, Tractatus de cathegoriis Aristotelis (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Echternach entstanden; darauf weist auch der für Echternach typische Besitzvermerk auf f. 2r; 1798 kam der Codex nach der Aufhebung der Abtei nach Luxemburg und gelangte von dort im Rahmen der Beschlagnahmungen J. - B. Maugerards (1735-1815) 1801/1803 in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Manuscrits elumines d'origine germanique, I, S. 21, Nr. 13; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 133; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28, 51, Nr. XXIX; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 80f., 84f.; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. I l l ; M.C. Ferrari, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 147f.; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 60 [=VIII]; Μ. Gibson, MJB. 2 4 - 2 5 ( 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ) S. 119; Ε. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach698-1998, S. 118; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 115; P. Liebaert, ESt. 4 (1985) S. 69; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 455; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 260f. und passim; StSG. V, S. 71, Nr. 726. - Abbildung der Federzeichnung auf f. 73v bei F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Tafel X; Abbildung von f. 63r bei M.C. Ferrari, Abb. 18, S. 148.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Marginalglossen [f. 47r (2 Glossen), 105r]; davon 2 Glossen (f. 47r) zu Porphyrios, Isagoge (in der Übersetzung des Boethius); 1 Glosse (f. 105r) zu Boethius, Commenta in isagogen Porphyrii secunda editio. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. Jahrhundert in Echternach eingetragen; eine der Glossen auf f. 47r sicher, die beiden anderen Glossen vielleicht von der Texthand, die J. Schroeder mit Β bezeichnet. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 134; R. Bruch, S. 51). Edition: StSG. V, S. 31 (Nr. DCCLXII"). Literatur: StSG. V, S. 71, Nr. 726; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 133f.; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28f., 51, Nr. XXIX; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 118; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 49; J.

Paris

1453

Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 261, 353.

762

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 1 2 1 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 233 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und 6 zusätzliche ungezählte Pergament— und 3 Papierblätter hinten; auf die zusätzlichen Pergamentblätter wurden Fragmente aus dem ursprünglichen Einband aufgeklebt; von Blatt 16 ist nur noch das untere Viertel erhalten; 22,5/23,0 χ 18,0 cm; moderner Einband; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Sappl, lat. 1319 auf f. lr. Einrichtung: Schriftspiegel etwa 16,5 χ 12,0 cm; zweispaltig; 29 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Tinte. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - l l v b , 212ra Hippocrates, Aphorismen (unvollständig); f. 12ra-103vb Liber epistularum, medizinische Texte; f. 104ra-168vb Liber medicinalis; f. 145vleer; f. 169ra-rb kalendarische Notizen; f. 169rb-170rb Prognosticon; f. 170v leer; f. 171ra-179rb griechisch-lateinisches Pflanzenglossar (alphabetisch); f. 179vb-190vbHermeneumata (Buchstaben Α—Κ; am Schluß unvollständig abbrechend); f. 191ra—207rb Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 207rb-209vb De herbis Galieni, Apollonii et Ciceronis; f. 210ra-211vb Accio Giusto, Gynaecia; f. 212ra-221rb Hippocrates, Liber ad Maecenatem; f. 221va—229vb Rezepte; f. 230ra-233vb Galenos, Antebalumina. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts in St. Denis entstanden; er gelangte bereits früh in die Benediktinerabtei Echternach, wo er sich nach einem Eintrag auf f. 233v noch 1719 befand, vor 1761 aber bereits nicht mehr; 1851 kam der Codex über den Buchhändler Tross in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: G. Baader, in: Medizin im mittelalterlichen Abendland, S. 362f.; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 166-173, Nr. 35; A. Beccaria, IMU. 4 (1961) S. 6 und passim; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 94; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28, 52, Nr. XXX; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 114f.; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 21, 91; M.C. Ferrari, Scriptorium 53 (1999) S. 112 = M.C. Ferrari, in: Analecta Epternacensia, S. 22; L. Firpo, Medicina medievale, S. lOf.; K . - D . Fischer, MJB. 22 (1987) S. 29, 31, 3 4 - 4 1 ; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echteraach 698-1998, S. 121; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 13 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 104, 109; J. Lestocquoy, in: Etudes merovingiennes, S. 181-183; P. Liebaert, ESt. 4 (1985) S. 69; M . - H .

1454

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Marganne, EL. 1 (1986) S. 6 5 - 7 1 ; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 455; E. Seiler, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 304f.; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 436; St. Stricker, in: Volkssprachig—lateinische Mischtexte, S. lOOf.; K. Sudhoff, Beiträge zur Geschichte der Chirurgie im Mittelalter, II, S. 4f., 98; M.E. Väzquez Bujän, RHT. 23 (1993) S. 7 7 - 8 8 ; M.E. Väzquez Bujän, in: I testi di medicina latini antichi, S. 75 — 88; J. Vezin, Scriptorium 34 (1980) S. 184; O. Weijers, Dictionnaires et repertoires au moyen äge, S. 56; E. Wickersheimer, ESt. 6 (1953) S. 1 7 3 - 1 8 9 ; E. Wickersheimer, Les Manuscrits Latins de Medicine du Haut Moyen Age, S. 112—123, Nr. LXXVII; W. Wiedenmann, Untersuchungen zu dem frühmittelalterlichen Briefbuch des Codex Bruxellensis 3701 - 1 5 , S. lOlf. und passim.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 7 Glossen (f. 136vb, 171rb, 172vb, 175va, 195va, 196ra, 207ra). - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 138vb) zu dem Liber medicinalis. - Sachglossar: 3 Glossen (f. 171rb, 172vb, 175va) in dem griechisch—lateinischen Pflanzenglossar; 2 interlinear, 1 (f. 171rb) marginal stehend. — Textglossierung: 3 Glossen zu Isidor von Sevilla, Etymologiae; davon 2 Glossen (f. 195va, 207ra) interlinear und 1 (f. 196ra) marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Echternach eingetragen; Glosse auf f. 175va im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Bruch, S. 52).

Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 9 5 - 9 7 ; R.

Edition: A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 450; Berichtigung und Nachtrag dazu bei J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 353; Nachträge bei A. Beccaria, I Codici di Medicina del Periodo Presalernitano, S. 167. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 166f.; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 9 5 - 9 7 und passim; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 28f., 52, Nr. XXX; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 108f., 121; I. Kelling, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 49; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 353; A. Steffen, PSHL. 62 (1928) S. 450; St. Stricker, in: Volkssprachig - lateinische Mischtexte, S. 99, 102; W. Wiedenmann, Untersuchungen zu dem frühmittelalterlichen medizinischen Briefbuch des Codex Bruxellensis 3701 —15, S. 101.

763 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 2 2 6 9 StSG. 512

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 8 ; Teil 2: f. 5 9 - 1 1 9 ; Pergament; 121 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter und 1 Pergamentblatt vorne und ein weiteres, mit 37 bezeichnetes Blatt vor dem mit

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1455

37bis bezeichneten Blatt und 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter hinten; dem Pergamentblatt vorne geht der Rest einer vorderen Doppelblatthälfte voraus; etwa 30,0 χ 20,0 cm; f. 37 25,5 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 119 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Pergamentblatt vorne mit Α bezeichnet; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; vorderer Einbanddeckel lose; Buchrücken beschädigt; vorgängige Signaturen 254 aus Corbie auf f. lr und 853 aus St. Germain-des-Pres auf f. Av. — Einrichtung: einspaltig; 26 Zeilen; f. 37r 27 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; mehrere schmucklose Initialen; ab f. 53v mehrere leicht verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts; f. Ar von einer Hand des 14. Jahrhunderts; f. Av von drei Händen des 17. und 18. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ar Notizen; f. Av Besitzvermerke; f. lr Inhaltsvermerk; f. l r - 5 7 v Julian von Toledo, Prognosticon futuri saeculi; f. 37r theologische Schrift; f. 37v leer; f. 58r leer; f. 58v hebräische, griechische und ägyptische Monatsnamen; 9 Zeilen lateinisch-deutsches Glossar mit Vogelbezeichnungen; f. 59r—119r Arnobius der Jüngere, Conflictus Arnobii cum Serapione; f. 119v Federproben. Geschichte: Teile des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Corbie entstanden. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 243f. und passim; Κ . - D . Daur, Arnobii iunioris Opera omnia, Π, S. 22, 2 7 - 3 1 , 4 2 - 1 7 3 ; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 44; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 77, Nr. 2 7 0 - 2 7 2 ; H. Finke, ZVGA. 47 (1889) S. 214f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 104, 109; L.W. Jones, Speculum 22 (1947) S. 200, 389; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 64; StSG. IV, S. 598, Nr. 512.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 22 Glossen (f. 58v) zu den Vogelbezeichnungen. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Verschiedene nd. Wörter (nach J.H. Gallee, Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Vorstudien, S. XVIII); obd. und nicht obd. Formen (nach U. Blech, S. 261); hd. mit ae. Bestandteilen (nach H. Michiels, S. 77; Th. Klein, S. 149). Edition: StSG. IV, S. 356 (Nr. DCCCCXCVP Nachtr.); U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 245—250. Literatur: StSG. IV, S. 598, Nr. 512; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 2 4 3 - 2 6 3 ; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 6; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 149; F. Kluge, EnSt. 22 (1896) S. 263; H. Michiels, Über

1456

Paris

englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 77f.; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 152; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

764 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 2 4 4 5 StSG. 513

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 238 Blätter sowie 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne; etwa 33,0 χ 25,0 cm; von Blatt 8bis fehlt die äußere Hälfte; von Blatt 237 ist das rechte untere Viertel ausgeschnitten, von Blatt 70 das gesamte untere Viertel; Zählung von 1 bis 237 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf 8 folgt 8bis; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; Wappenprägung in goldener Farbe auf Vord e r - und Rückendeckel; Rücken zum Teil zerstört; vorgängige Signatur N. 366 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5 χ 18,5 cm; zweispaltig; 33 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Abschnittsanfänge in Capitalis quadrata. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lra-2rb Liste der Kirchenprovinzen und ihrer Bischofssitze; f. 2 r b - l l v b Pseudo-Isidor, Dekretalen; f. Sbisr leer; f. l l v b - 1 7 v a 3 Canones; Glossar zu den Canones; f. 17va-237v Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert im Norden des heutigen Frankreichs im Umkreis von Hinkmar von Laon (t 879) entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei St. Germain-de Pres. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 238; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 264f. und passim; L. Böhringer, DA. 46 (1990) S. 1 8 - 4 7 ; F.M. Carey, in: Classical and Mediaeval Studies in Honor of Edward Kennard Rand, S. 57; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 52; J. Devisse, Hincmar, II, S. 927; J. Devisse, Hincmar, III, S. 1 4 0 0 - 1 4 0 7 und passim; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 7, Nr. 17f.; S. 9, Nr. 24; S. 12, Nr. 34; S. 14, Nr. 39; S. 21, Nr. 73; S. 24, Nr. 85; S. 27, Nr. 97; S. 49, Nr. 140-142; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 101 verso; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 105, 109; W. Hartmann, RHM. 28 (1986) S. 105; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 16 und passim; C.G. Mor, Rendiconti 76 (1942-1943) S. 1 8 8 - 2 0 2 ; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 244, 249; 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 136; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 299; Sch. Williams, Codices Pseudo-Isidoriani, S. 86f.; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonumdes Cresconius, I, S. 16, 20, 240; StSG. IV, S. 598, Nr. 513. - Abbildung von f. 12v bei W. Haubrichs, in: Lotharingia, Tafel 37, S. 221.

Paris

1457

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 28 Glossen (f. 12va—13rb) in den Glossen zu den Canones; 23 der Glossen finden sich auch im Codex 12447 (Katalog Nr. 765), allerdings in alphabetischer Reihenfolge. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert wahrscheinlich in Laon eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. Merkmale (nachU. Blech, S. 314). Edition: StSG. II, S. 89f. (Nr. DLXXXVIP); Berichtigungen sowie vollständige Edition der Glossen bei U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 270-289. Literatur: StSG. IV, S. 598, Nr. 513; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 81; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 120, 132f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 299; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 264, 2 6 8 - 3 1 4 und passim; S. Blum, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 478; J. Devisse, Hincmar, II, S. 1066; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 204; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 2 3 3 - 2 3 5 ; T h . Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 150; H. Mayer, ABAG. 15 (1980) S. 5 5 - 5 7 ; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 118 —120 und passim; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 299, 342.

765 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 2 4 4 7 StSG. 514

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 237 Blätter sowie 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und 1 ungezähltes loses Pergamentblatt und 3 ungezählte Papierblätter hinten; 27,5 χ 19,5 cm; von Blatt 236 ist die rechte äußere Hälfte abgerissen; Zählung von 1 bis 237 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 48r zusätzlich Zahl 59, auf f. 63r zusätzlich Zahl 89; ab f. 202v zum Teil zusätzlich Seitenzählung; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; Wappenprägung in goldener Farbe auf Vorder— und Rückendeckel sowie auf dem Buchrücken; Rücken leicht beschädigt; vorgängige Signatur Harlay 503 auf dem ersten zusätzlichen Blatt vorne. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 14,0/14,5 cm; einspaltig; f. 235r [z.T.]-236r zweispaltig; 25—29 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; f. 19r mit Flechtwerk verzierte Initiale /; ansonsten schmucklose Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts.

1458

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Inhalt: f. lr—235r Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; f. 235ra — 236rb alphabetisch geordnete Glossen zu den Canones; f. 236v—237r Notizen; Federproben; f. 237v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert möglicherweise im Umkreis von Reims entstanden; ein Vermerk auf dem ersten zusätzlichen Blatt vorne weist auf die Familie Harlay de Champvallon; 1717 ging der Handschriftenbestand der Familie Harlay in den Besitz der Benediktinerabtei St. Germain—des—Pres über. Literatur: U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 266f. und passim; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 52; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 105, 109; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 16; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 244; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 299; Κ. Zechiel—Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 19f.; StSG. IV, S. 598, Nr. 514.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Textglossar: 23 Glossen (f. 235ra-236rb) in den alphabetisch geordneten Glossen zu den Canones; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben; alle Glossen finden sich auch im Codex 12445 (Katalog Nr. 764), allerdings in der Reihenfolge der Textfolge. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. Merkmale (nach U. Blech, S. 314).

Edition: StSG. II, S. 90 (Nr. DLXXXVIf); Berichtigungen sowie vollständige Edition der Glossen bei U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 270-289. Literatur: StSG. IV, S. 598, Nr. 514; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 132; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 305; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 2 6 8 - 3 1 4 und passim; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 19; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S . 2 3 3 - 2 3 5 ; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 150; H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 5 5 - 5 7 ; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 1 8 - 1 2 0 und passim; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 299, 344.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

12711 s.

NR.

774r

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

12712 s.

NR.

774S

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

13833 s.

NR.

774C

Paris

766

1459

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 3 9 5 3

StSG. 515

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 6 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 6 ; Teil 2: f. 4 7 - 4 9 ; Teil 3: f. 5 0 - 5 4 ; Teil 4: f. 5 5 - 6 4 ; Teil 5: f. 6 5 - 7 2 ; Teil 6: f. 7 3 - 8 8 ; Pergament; 88 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papier- und Pergamentblatt vorne; Blätter 47, 63, 8 1 - 8 8 am Rand stark schadhaft; etwa 20,0 χ 14,0 cm; Zählung von 1 bis 88 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Pergamentblatt vorne mit Α bezeichnet; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; Einband restauriert; vorgängige Signaturen 1334 der Abtei St. Germain-des-Pres auf f. Ar und C m aus Corbie auf f. Ar und f. lr. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 10,5 cm; f. lr—46v zweispaltig; f. 47v—88v einspaltig; f. l r - 4 6 v 3 2 - 3 3 Zeilen; f. 47r-49v 20 Zeilen; f. 50r—54v 35 Zeilen; f. 55r-64r 20 Zeilen; f. 65r-72r 27 Zeilen; f. 73r-88v 18 Zeilen; wenige, farbig ausgemalte Initialen; f. 72v Welttafel; f. 48r, 49v Skizze. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des ausgehenden 9. und des 10. Jahrhunderts; f. Av von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Ungezähltes Blatt vorne recto Inhaltsvermerk; Versoseite leer; f. Ar Besitzvermerk; f. Av Notizen; f. lra Besitzvermerk; f. lra-25va Glossae Isonis (zu Prudentius); f. 25va-41va Glossar zu Boethius, De consolatione philosophiae; f. 41va—46vb Dicta Candidi presbyteri (de imagine Dei); f. 47r leer; f. 47v-49v geometrische Schrift; f. 50r-54v Glossen zu PseudoAugustinus, Categorien (am Schluß unvollständig); f. 55r-61r Boethius, Brevis fidei christianae complexio; f. 61r-63r Über die Fastenzeit; f. 6 3 v 64r Notizen über die Lebenszeit Christi; f. 64v leer; f. 65r-72v Beda, De orthographia; f. 73r-88v Konzil von Fismes von 881 (am Schluß unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im ausgehenden 9. und im 10. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei Corbie entstanden; ein Besitzvermerk auf dem zusätzlichen Blatt vorne weist auf Corbie, ein zweiter, späterer auf f. Ar auf die Benediktinerabtei St. Germain-des-Pres. Literatur: J. Beaumont, in: Boethius, S. 283; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 27 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 1 5 0 - 1 6 8 und passim; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 733; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 122f.; P. Gautier Dalche, Scriptorium 52 (1998) S. 146; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 229 [=XVI]; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 59f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 105, 109; Ch.E. Ineichen-Eder, in: Insular Latin Studies, S. 1 7 9 - 1 9 3 ; L . W . Jones, Speculum 22 (1947) S. 390; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 15; G. Lobrichon, MJB. 2 4 - 2 5 ( 1 9 8 9 - 1 9 9 0 ) S. 292; M. Manitius, HVJSch. 28 (1934) S. 1 4 2 - 1 5 3 ; J. Marenbon, From the

1460

Paris

Circle of Alcuin to the School of Auxerre, S. 40 und passim; I. Schröbler, ZD A. 81 (1944) S. 40; H. Silvestre, SE. 9 (1957) S. 53 und passim; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 131; F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) S. 7, 17; L. Voetz, in; Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 649; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 598f., Nr. 515.

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: 91 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 25va—41rb) in dem Glossar zu Boethius, De consolatione philosophiae; 13 Glossen in Geheimschrift eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert wohl in Corbie eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Alem. (nach U. Blech, S. 226—234).

Edition: StSG. IV, S. 3 1 5 - 3 1 7 (Nr. DLXVII Nachtr.); U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 1 6 9 - 2 0 6 . Literatur: StSG. IV, S. 598f., Nr. 515; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 6 und passim; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 305; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 85; R. Bergmann, ZDL. 50 (1983) S. 13; R. Bergmann, ZDPh. 101 (1982) S. 443; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 33 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 1 5 7 - 2 4 2 ; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 60; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 149; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 84; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 3 1 , 5 1 ; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S. 196, 208, 210f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297f.; P.W. Tax, Sprachwissenschaft26 (2001) S. 343, 373; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 135; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 649; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 125; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 295.

767 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 3 9 5 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 169 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierdoppelblatt vorne und je 1 zusätzliches ungezähltes Pergament- und Papierdoppelblatt hinten; Pergamentblätter mit Fragmenten aus dem Einband beklebt; mehrere Blätter in der rechten oberen äußeren Ecke beschädigt, beim Neubinden mit angesetztem Pergament ausgebessert; 21,8 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 169 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zweite Hälfte des zusätzlichen Blattes vorne mit Α bezeichnet; moderner Einband; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signaturen olim 544, n.

Paris

1461

1094, 16 auf f. A. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 14,0 cm; einspaltig; 2 7 - 2 9 Zeilen; Kapitelüberschriften zum Teil in Halbunziale; zahlreiche Skizzen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; f. Α und f. 4v von moderner Hand. Inhalt: (ausführliche Beschreibung bei L. Toneatto): f. lr Besitzvermerk; f. 5 r - 4 6 v Boethius, Kommentare zu Porphyrios, Isagoge; f. 4 6 v - 5 4 r Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii (Exzerpt); f. 60r-105v Boethius, De institutione musica; f. 107r-123v Euklid, Geometria (in der Übersetzung des Boethius); f. 130v-137r Columella; f. 137v-138r Pseudo-Antonius Musa, De herba vettonica; f. 138r-145r Pseudo-Apuleius, Herbarium. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Corbie entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei St. Germain-des-Pres. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 176; G. Billanovich, Aevum 30 (1956) S. 325; G. Billanovich, IMU. 36 (1993) S. 117f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 59; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 146f.; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 157, 186; C.M. Bower, Scriptorium 42 (1988) S. 234f.; Catalogus Translationum et Commentariorum, IV, S. 131; P. - P . Corsetti, RHT. 7 (1977) S. 113 und passim; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 733; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 123; D. Ganz, Corbie in the Carolingian Renaissance, S. 152f.; D. Ganz, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 346; Μ. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 218, 230 [=XVI]; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 68f.; F. - D. Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 283; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 105, 110, 122; E. Howald - E. Sigerist, Antonii Musae De herba vettonica liber, S. XIV; L.W. Jones, Speculum 22 (1947) S. 390; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 443f., 499f.; J. Marenbon, From the Circle of Alcuin to the School of Auxerre, S. 18; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 353f.; II, S. 268; III, 1, S. 88; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 214; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 46; D. Pingree, in: Boethius, S. 156; U. Pizzani, in: Gli umanesimi medievali, S. 503; R.H. Rouse, RHT. 1 (1971) S. 104f.; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 194, 214; L. Toneatto, Codices Artis Mensoriae, I, S. 2 0 3 - 2 1 3 ; ΠΙ, S. 886 und passim; B.L. Ullman, Scriptorium 8 (1954) S. 31; A. White, in: Boethius, S. 192f., 197; E. Wickersheimer, Les Manuscrits Latins de Medecine du Haut Moyen Age, S. 128f., Nr. LXXXIV. - Abbildung von f. 133r bei P. - P . Corsetti, Tafel I.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 142v) zu PseudoApuleius, Herbarium; zudem eine altfranzösische Glosse auf f. 144v; f. 4 6 v - 6 0 r mit umfangreicher interlinearer und marginaler Glossierung. Zeit und Ort: Glosse im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Nd. oder frk. (nach U. Blech, S. 150). Edition: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 176; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 148.

1462

Paris

Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 176; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 147 — 150; Th. Klein, in: Quod vulgo dicitur, S. 44; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 227; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

15046 s.

NR.

774t

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

15732 s.

NR.

774e

768

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

StSG. 516

16668 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 62 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; Blatt 62 stark beschädigt; 23,0 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 62 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 41—62 zudem von 1 bis 22 über der Zählung, die den gesamten Codex umfaßt, gezählt; mit grünem Pergament überzogene Pappdeckel; Rücken abgestoßen; vorgängige Signaturen 434 auf dem inneren Einbanddeckel und Sorb. 1476 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 11,5/13,5 cm; einspaltig; 31 Zeilen; Überschriften in Mischunziale in schwarzer Farbe oder in angelsächsischer Majuskel, ockerfarben oder mehrfarbig gefüllt; f. 23r und 23v Prolog in farbiger angelsächsischer Majuskel mit Akrostichon und Telestichon, Farbe Zeile für Zeile wechselnd. - Schrift: f. l v - 4 0 v , 5 8 v - 6 2 r frühe karolingische Minuskel von mehreren Lorscher Händen des ausgehenden 8. oder des 9. Jahrhunderts; f. 4 1 r - 5 8 r angelsächsische Minuskel von einer oder zwei Händen des ausgehenden 8. oder des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 2 v Federproben; f. 2r, ν Besitzvermerk; f. 2 r - v Julius von Toledo, Verse; f. 3 r - 2 0 v Beda, De arte metrica; De schematibus et tropis; f. 2 1 r - 2 2 v Beda, De die iudicii; f. 2 3 r - 3 9 r Aldhelm, De laudibus virginum; De octo principalibus vitiis; f. 3 9 v - 4 0 r Schemata; f. 40v Glossen zu Aldhelm, De laudibus virginum und De octo principalibus vitiis; f. 4 1 r 53r Themistius, De arte dialectica; f. 5 3 r - 5 8 v Themistius, Loci dialectici nunc ad rhetoricos ueniamus; f. 5 9 r - 6 2 r Gelasius I., Decretum; f. 6 2 r - v Federproben.

Paris

1463

Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 8. oder im 9. Jahrhundert in Lorsch entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk auf f. 2r; ein Eintrag auf f. 2v weist auf die Abtei Steinbach im Odenwald; später gehörte die Handschrift zur Bibliothek der Sorbonne. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 33 und passim; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 216, 223; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 43; P. Bourgain, in: Tertullien aux Mozarabes, II, S. 117; CLA. Supplement, S. 23, Nr. 1749; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 733, 744; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, IV, S. 73; B. Ebersperger, Die angelsächsischen Handschriften in den Pariser Bibliotheken, S. 203; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 262, 303; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 106, 110; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 423f.; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 401; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 128, 134; W. Lampen, Antonianum 17 (1942) S. 48; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 476; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 8, 26, 47; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 33, 46; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 3; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 124; Κ. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 103f.;W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 1 7 5 - 1 7 7 , 1 8 0 ; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270; StSG. IV, S. 599, Nr. 516. Abbildung von f. 38v bei R. Bergmann, in: Theodisca, S. 90; Abbildung von f. 19r, 41r bei CLA.; Abbildung von f. 58r bei W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) Tafel XII.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 51 Glossen. — Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 8r) über der obersten Textzeile zu Beda, De arte metrica; 20 Glossen (f. 2 4 v - 2 7 v ) zu Aldhelm, De laudibus virginum; 15 interlinear und 5 marginal stehend; 20 Glossen (f. 3 7 r - 3 8 v ) zu Aldhelm, De octo principalibus vitiis; 18 interlinear und 2 marginal stehend. - Textglossare: 7 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 40v) in den Glossen zu Aldhelm, De laudibus virginum; 3 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 40v) in den Glossen zu Aldhelm, De octo principalibus vitiis; Glossare fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossen zu Aldhelm im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 7); Glossen zu Aldhelm frk. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 130); rhfrk. (nach H. Naumann - W. Betz, S. 31); Glossen zu Aldhelm rhfrk. (nach H. Reutercrona, S. 57); alem. (nach J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 21). Edition: StSG. II, S. 14 (Nr. DXVP), S. 22 (Nr. DXVIII), S. 23 (Nr. DXIX), S. 24 (Nr. DXX), S. 45 (Nr. DXLVIII). Literatur: StSG. IV, S. 599, Nr. 516; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 79; CLA. Supplement, S. 23, Nr. 1749; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 82, 294, 302, 423f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 179; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 1 5 - 2 0 und passim; Α. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341

1464

Paris

und passim; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 130; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 272; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 57; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 104-115; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 296; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 153; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 174f. und passim; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 21; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 38; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 255, 264f.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 166, 227; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 288f., 341.

769 PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 6 7 0 2 StSG. 727

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 6 ; Teil 2: f. 2 7 - 6 2 ; Teil 3: f. 6 3 - 8 5 ; Pergament; 85 Blätter sowie 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter und 1 Pergamentblatt vorne; 22,5 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 85 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach Zahl 65 65bis; roter Ledereinband; Wappenprägung in goldener Farbe auf Vorderund Rückendeckel sowie auf dem Buchrücken; vorgängige Signaturen 1378 der Bibliothek der Sorbonne, 332 auf dem zusätzlichen Blatt vorne und 192 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 2 5 r 15,5 χ 11,0 cm; f. 2 7 r 62r 19,5 χ 12,0 cm; f. 63r-85v 18,5 χ 14,5 cm; f. l r - 2 5 r , 63r-85v zweispaltig; f. 27r-62v einspaltig; f. l r - 2 5 r 32 Zeilen; f. 27r-61r 37 Zeilen; f. 61v 51 Zeilen; f. 62r 67 Zeilen; f. 63r-85v 37 Zeilen; f. l r - 2 5 r Linien mit einem Stift eingezeichnet; f. 27r-62r Linien mit einem Zirkel abgesteckt und blind vorgezeichnet; f. l r - 2 5 r Initialen in blauer und roter Farbe; f. 63r-85v mehrere Zeichnungen. - Schrift: f. l r - 2 5 r , 63r-85v Minuskel von mehreren Händen des 13. Jahrhunderts; f. 27r-62v karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: zusätzliches Pergamentblatt vorne verso Inhaltsvermerk; f. l r - 6 v Marbod, Steinbuch; f. 6 v - 2 5 r Macer Floridus, De viribus herbarum; f. 25v—26v leer; f. 27r-61v Boethius, De consolatione philosophiae ( I - V ) ; f. 61v Hrabanus Maurus, Traktat über die menschlichen Körperteile (Exzerpt); f. 61v unten - 62r Glossen zur Bibel, Genesis und Exodus (bis 19, 13); f. 62r alphabetisches Glossar (Buchstaben A-E)\ f. 62v Federproben; f. 6 3 r 85ν De templo Salomonis.

Paris

1465

Geschichte: Teile des Codex der Schrift nach in mehreren Jahrhunderten entstanden: Teile 1 und 3 im 13., Teil 2 im 12. Jahrhundert; der Codex befand sich in der Sorbonne und später in der Bibliotheque Imperiale. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 20; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 7 6 - 3 7 8 und passim; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, IV, S. 75f.; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 60, 186, Tafel III; P. Vaciago, in: Les manuscrits lexiques et glossaires, S. 135; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270; StSG. V, S. 72, Nr. 727.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 19 Glossen. - Sachglossar: 8 Glossen (f. 61v) in Hrabanus Maurus, Traktat über die menschlichen Körperteile. - Textglossar: 2 Glossen (f. 61v, 62r) zu den Glossen zur Bibel, Genesis; 1 (f. 62r) zu Exodus. - Alphabetisches Glossar: 8 Glossen (f. 62r) in dem alphabetischen Glossar (A-E); 3 der Glossen in bflc-Geheimschrift; alle Glossen im Glossartext stehend. Zeit und Ort: Glossen der Schrift nach im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Ostfrk. (nach U. Blech, S. 395).

Edition: StSG. V, S. 1 (Nr. IV, XXIV), S. 39 (Nr. DCCCCLIX a ), S. 46 (Nr. MCLXXX a ); U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 7 9 - 3 8 6 . Literatur: StSG. V, S. 72, Nr. 727; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 7 und passim; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 86, 89, 93; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 7 8 - 3 9 6 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 150; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 56f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 5 7 ) S. 196; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 152 und passim; C. W i c h - R e i f , Stadien zur Textglossarüberlieferung, S. 281, 346.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 7 6 5 7 s. N R . 774U

770

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 1 8 5 5 4

StSG. 517

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 4 - 1 3 8 ; Teil 2: f. 139-168; Pergament; 169 Blätter sowie 4 ungezählte Papierblätter vorne und 2 hinten; 1 ungezähltes Blatt zwischen Blatt 113 und 114; von Blatt 1 fehlt die untere Hälfte; Blatt 2 ist quer eingebunden; es diente ehemals als Makulatur für den

1466

Paris

Bucheinband, wohl ebenso Blatt 3; Blatt 139 recto fast vollständig abgerieben; es diente ursprünglich als Umschlag des ehemals selbständigen zweiten Teils des Codex; 24,0 χ 18,0 cm; Blätter 1 bis 3 von kleinerem Format; sie gehörten ursprünglich nicht zur Handschrift und auch untereinander nicht zusammen; Zählung von 1 bis 168 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt 2 zusätzlich mit I bezeichnet; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; mit umlaufender Zierleiste in goldener Farbe versehen; auf dem Buchrücken die Initialen L P; vorgängige Signaturen NotreDame 271 auf f. 4r und lat. 18544 auf f. 168v. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0/17,5 χ 10,5/11,5 cm; einspaltig; f. 3r 39 Zeilen; f. 3v 15 Zeilen; Teil 1 22 Zeilen; Teil 2 24 Zeilen; Überschriften und Versanfänge in Majuskeln in roter Farbe; Teil 1 Versanfänge zum Teil farbig markiert; leicht verzierte Initialen; f. 79r Skizze; Teil 2 einige kleinere F e d e r - oder Stiftzeichnungen geringer Qualität, zum Teil ist dafür Platz gelassen, ohne daß die Skizzen ausgeführt wurden. — Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; Teil 2 karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 10. oder 11. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Federproben; f. lv Notizen; f. 2 r - v Schrift (nicht lesbar); f. 3r—ν Kommentar zu Sedulius; f. 4 r - 5 3 v Sedulius, Carmen Paschale; f. 5 3 v - 5 4 r Versus Bellesarii Scolastici (über Sedulius); f. 5 4 v - 5 5 v Sedulius, Hymnus (f. 54v mit Neumen); f. 5 5 v - l l l r Arator, De actibus apostolorum; f. l l l v - 1 3 8 v Prosper von Aquitanien, Epigrammata (unvollständig); f. 1 3 9 r - v Personennamen, darunter viele germanische; Verzeichnisse von Diensten; f. 140r-168r Prudentius, Psychomachia (vorne unvollständig); f. 168r Vers zu Prudentius; f. 168v Schrift. Geschichte: Teil 1 in der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Tours oder St. Denis entstanden; Teil 2 im 10. oder 11. Jahrhundert; die Namen auf f. 139 weisen auf St. Mihiel in Lothringen; ein Besitzvermerk auf f. 140r weist auf Antoine Loisel (1536-1617), der den Codex seinem Enkel Claude Joly (1607-1700), der Kantor in der Kirche Notre-Dame in Paris war, vererbte; 1756 gelangte die Handschrift dann aus dem Bibliotheksbesitz der Kirche Notre-Dame in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: E.J. Beer, in: Florilegium Sangallense, S. 56f.; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 9 6 - 3 9 8 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 1 lf.; Catalogus Translationum et Commentariorum, I, S. 2 4 2 - 2 4 4 ; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, V, S. 102; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 104, 106; D. Ganz, in: Tironische Noten, S. 46; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 35; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 106, 110; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 251; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 402; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 129; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 1 4 2 - 1 4 4 ; A.P. McKinlay, Axator. The Codices,

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S. 24f., 69; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Acribus Apostolorum, S. LXII, 1 - 1 5 3 ; A.P. McKinlay, Scriptorium 6 (1952) S. 152; H. Silvestre, SE. 9 (1957) S. 5 8 - 6 2 ; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 90f. und passim; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 52—54 und passim; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband, S. 21 und passim; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 5 7 - 6 2 , 7 0 - 8 0 ; J. Vezin, in: Paläographie 1981, S. 138, 144; J. Vezin, Scriptorium 34 (1980) S. 184; J. Vezin, in: Tironische Noten, S. 63; H. Woodruff, in: Art Studies, S. 41 und passim; StSG. IV, S. 599, Nr. 517. - Abbildung von f. 61r bei J.Η. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. XIV; Abbildung von f. 56v bei A.P. McKinlay, Arator, Tafel xv; Abbildung von f. 140v, 142r-v, 149r, 159r, 163v bei R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, Tafelband, Tafel 128.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 28 Glossen (f. 142r-162r) zu Prudentius, Psychomachia; davon 15 interlinear und 13 marginal stehend; Glossen stark verblaßt; f. 5 5 v - l l l v mit reicher interlinearer Glossierung und marginaler Kommentierung. Zeit und Ort: Glossen im 10. oder 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: As. [nach U. Blech, S. 420; Th. Klein, S. 144f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 6 7 - 7 0 ] , Edition: StSG. II, S. 595 (Nr. DCCCXVII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 105, Z. 31 - 34 [nach Wadstein; Steinmeyer übernimmt zwei Glossen von Wadstein nicht; eine ist ihm "zweifelhaft", die Form der anderen "unglaublich" (ADA. 26 (1900) S. 203)]; Nachträge sowie vollständige Edition der Glossen bei E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 88; Berichtigungen und Nachträge dazu bei E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 279 und E. Steinmeyer, ADA. 26 (1900) S. 203; erneute vollständige Edition bei U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 4 0 0 - 4 1 1 [mit Edition der Steinmeyer fraglich erschienenen Glosse und Zitat seiner Bedenken; die Steinmeyer "unglaublich" erschienene Glosse wird als "nicht volkssprachig" (S. 409f.) identifiziert]; erneute vollständige Edition bei H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 6 2 - 6 7 . Literatur: StSG. IV, S. 599, Nr. 517; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 315; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 325; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 3 9 9 - 4 2 1 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. l l f . und passim; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 20; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 120; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 5; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 313-316; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 71; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 204; Th. Klein, in: Aspects of Old Frisian Philology, S. 201, 204; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 142-145 und passim; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 129; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 164; E. Meineke, Saint Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 342; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II,

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S. 130; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 152; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 90f.; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 279; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1900) S. 203; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 52, 54; St. Strieker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1275; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 339; Η. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 182; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 5 7 - 5 9 , 6 2 - 7 0 , 80; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 88, 148f. (mit falscher Signatur); H. Woodruff, in: Art Studies, S. 41.

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 223 Blätter sowie 3 zusätzliche ungezählte Pergamentblätter vorne; zusätzliche Blätter stammen vermutlich aus dem Einband; von einem ist nur noch ein Rest vorhanden, der auf ein Papierblatt aufgeklebt ist; 21,0 χ 18,0 cm; mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; Reste einer Metallschließe. — Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften und Versanfänge in Capitalis rustica in schwarzer oder roter Farbe; wenige, leicht verzierte Initialen in roter Farbe; einige Initialen zusätzlich mit goldener Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv Inhaltsverzeichnis; f. 2r Gennadius von Marseille, De viris illustribus; f. 2 v - 1 9 9 r Prudentius, Werke: f. 3r—23r Cathemerinon; f. 23r —80v Peristephanon; f. 8 1 r - 8 4 r Hymnus XI und XII; f. 8 4 v - 8 9 r Diptychon; f. 89r-136v Apotheosis (darin f. 134v-136r De edificatione fidei et concordiae); f. 136v — 158rPsychomachia; f. 158r — 199v Contra Symmachum (I, II); f. 199v—202v Beda, De die iudicii; f. 203r-221v Paulinus von Perigueux, De vita S. Martini; Federproben; f. 223r (rückwärtiges Deckblatt) Grabgedichte; Worterklärungen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei Tegernsee entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk auf f. Iv sowie die den beiden Spiegelblättern aufgeklebten Fragmente; nach 1800 gelangte die Handschrift in die Privatbibliothek von Α. Firmin—Didot; 1878 wurde sie aus der Auktion von Didot für die Bibliotheque Nationale erworben.

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Literatur: F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. 103f., Nr. 85; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 43f.; M.L. Colker, Scriptorium 16 (1962) S. 87; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 59, Nr. 202; F. Dolbeau, RHT. 9 (1979) S. 232, 234; G. Glauche, BFB. 6 (1978) S. 202; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 162; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 106, 108; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 9 8 - 1 0 3 und passim; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 424; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 128; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, V, S. 5; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 455; Y . - F . Riou, RHT. 2 (1972) S. 41f.; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 85; H. Silvestre, Scriptorium 11 (1957) S. 103; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 106; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1274; StSG. IV, S. 600, Nr. 518. - Abbildung der Initialen auf f. 2r, 43r, 55v bei F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Tafel XCVI.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 1652 Glossen. - Textglossierung: etwa 922 Glossen (f. 2r—88v) zu Prudentius, Cathemerinon; etwa 133 Glossen (f. 89v-112r) zu Prudentius, Apotheosis; etwa 118 Glossen (f. 113v-134r) zu Prudentius, Hamartigenia; 3 Glossen (f. 134v-136r) zu De edificatione fidei et concordiae; 86 Glossen (f. 136v-157v) zu Prudentius, Psychomachia; etwa 387 Glossen (f. 158r-198v) zu Prudentius, Contra Symmachum; etwa 1349 Glossen interlinear und 300 marginal stehend. - Glossar unbestimmten Charakters: 3 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 223r) in den Worterklärungen auf dem Rückendeckel; Glossen von mehreren Händen eingetragen; dichte interlineare und marginale lateinische Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zu Prudentius bair. — alem. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 109; G. Müller, PBB. 79, S. 309; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 143; J. Schatz, S. 5; F. Simmler, S. 33); bair. (nach H. Reutercrona, S. 9); alem. (nach H. Garke, S. 56). Edition: StSG. II, S. 4 1 3 - 4 7 4 (Nr. DCCXC); IV, S. 248 (Nr. MCCXL). Literatur: StSG. IV, S. 600, Nr. 518; E. Aumann, PBB. 62 (1928) S. 334; J. Berg, Die althochdeutschen Prudentiusglossen, S. 1 und passim; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 315; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 8; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 3 0 8 - 3 3 4 ; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 38 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 26; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905 - 1 9 0 6 ) S. 197; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 182; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 109; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 56; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 18; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 488; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 162; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 142; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 66, 85, 121, 154, 186; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 400; R. Gusmani, HSp. 115 (2002) S. 113; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althoch-

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deutschen, S. 39f., 65f., 75, 88, 110, 134; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 168; Ν. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 120-126; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 137, 144, 173f.; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 83f. und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 210; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 119; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 398, 401; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 109f. und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 245; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 1 8 5 - 1 8 9 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191 und passim; Η. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 97; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 34f. und passim; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 74, 147; B. Meineke, Basler Fragment, S. 158, 169; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 90; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 205 und passim; Β. Meineke, in: Semantik der syntaktischen Beziehungen, S. 55, 59, 69f.; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 24; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 91 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 143; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 61; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 202; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 42, 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 9; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 39 und passim; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 23, 48 — 50, 60, 68, 87; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 5; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 197; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 102; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 53; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 330, 333; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 122; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 140, 142; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 7f., 55f.; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 106; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 697; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272-1275; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 359; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 221; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 84; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 258f.; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 60.

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 170 Blätter; hinteres Spiegelblatt zu zwei Dritteln vom Einbanddeckel gelöst; 24,5 χ 16,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur N.85 und N.4 auf f. 4r. - Einrichtung: f. l r - 9 7 v , 1 4 5 v - 1 4 6 v einspaltig; f. 108r-144v, 147r-150v zweispaltig; f. 98r—107v v i e r - bis fünfspaltig; 2 7 - 3 0 Zeilen; f. 1 7 0 r - v 54 Zeilen.

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- Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. und 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—ν Schrift; f. 2 r - 3 v Glossar (Fragment); Urkundenformulare; f. 3v, 4r Besitzvermerke; f. 4 r - 3 4 v Glossar zur Benediktinerregel; f. 35r-39v alphabetisch geordnete Glossen zu Gregor der Große, Werke; f. 40r-42v alphabetisches Glossar (M—Z)·, f. 43r-97v patristische Schrift; f. 66v-67r leer; f. 98r-104v Glossar; f. 105r-144v alphabetische Glossare; f. 145r leer (bis auf 2 Wörter); f. 145v- 148v Schrift; f. 147r-v Erklärungen griechischer Wörter; f. 148r-150v De orthographia; f. 148v Federproben; f. 150v-169v Affatim-Glossar (A -C; am Schluß unvollständig); f. 170r-v Schrift (unvollständig). Geschichte: Teile des Codex der Schrift nach im 9. und 10. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf f. 3v und 4r weisen auf die Benediktinerabtei St. Maximin bei Trier; bis 1902 befand sich der Codex im Besitz von Joseph von Görres. Literatur: B. Bischoff, StMOSB. 92 (1981) S. 14f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 108, 123; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 251; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 485f.; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 102f. und passim; Μ. Lapidge, Anglo-Latin Literature 9 0 0 - 1 0 6 6 , S. 104; Ε.Α. Lowe, PalaeographicalPapers, Π, S. 410; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 456; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 348; III, 1, S. 261; III, 2, S. 180; H. Omont, NEMBN. 38 (1903) S. 3 4 1 - 3 5 8 , 3 7 2 - 3 8 3 ; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 87; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VII, Nr. 10688; C. Villa, IMU. 22 (1979) S. 16, 43; StSG. V, S. 72, Nr. 728. - Abbildung von Ausschnitten von f. lv und f. 4r sowie von f. 119v bei I. Knoblich, S. 184, 272f.

Glossen Zahl und Art: 1 Glosse (f. 147v) in den Erklärungen griechischer Wörter. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Omont, NEMBN. 38 (1903) S. 349; StSG. V, S. 49 (Nr. MCCLI). Literatur: StSG. V, S. 72, Nr. 728.

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nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 40 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 28,8 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 40 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite sowie eine Seitenzählung von 1 bis 76 jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; f. 12v und 13r in der Zählung übersprungen; mit rotem Leder überzogene Pappdeckel; mit Rückenprägung in goldener Farbe versehen; vorgängige Signaturen 7560 und 1650 auf f. lr. — Einrichtung: Schriftspiegel etwa 23,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 18—20 Zeilen; f. lr reich verzierte Initiale A; f. lr — 35r 40 Illustrationen zur Apokalypse; f. 36v-40v weitere Illustrationen. Schrift: karolingische Minuskel von 2 Händen des 9./10. Jahrhunderts; f. l r - 3 5 r durchgehend interlinear glossiert. Inhalt: f. lr Besitzvermerke; f. lr—35r Bibel, Apokalypse; f. 8r Besitzvermerk; f. 35v—36r Avianus, Ad Theodosium; f. 36v-40v Avianus, Fabulae (I-X). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert wohl in Frankreich entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. lr befand er sich im 16. Jahrhundert im Besitz der Benediktinerabtei St. P i e r r e - h o r s - l e s - m u r s de Vienne; später gehörte er nach zwei weiteren Besitzvermerken ebenfalls auf f. lr erst dem Historiker N. Chorier, im 17. oder 18. Jahrhundert dann einem F. Marcelier, nach einem letzten Besitzvermerk auf f. 8r aus dem Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts einem F. Juvin; 1922 wurde die Handschrift schließlich aus dem Antiquariat Michel del Papa in Algiers für die Bibliotheque Nationale erworben. Literatur: J.J.G. Alexander, Insular Manuscripts, S. 82; M. Baldzuhn, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 508; M. Baldzuhn, Unterrichtslektüre im Literalisierungsprozess, Par 10; Μ. Baldzuhn, in: 2 VL. XI, Sp. 200; Bibliotheque Nationale. Les manuscrits ä peintures en France du VIP au XII' siecle, S. 41, Nr. 98; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 422f.; P. Bloch, in: Das erste Jahrtausend, Textband I, S. 483; G. Cavallo, in: Magistra Barbaritas, S. 604; A. von Euw, in: Festschrift zum tausendsten Todestag des seligen Abtes Gregor, S. 196; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 200; J. Fried, DA. 45 (1989) S. 402; A. Goldschmidt, An Early Manuscript of the Aesop Fables of Avian, passim; A. Guaglianone, Aviani Fabulae, S. XII und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 108; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 149f.; J. Kvet, in: Melanges offerts ä Rene Crozet, I, S. 249; C. de Merindol, CA. 35 (1987) S. 109; H. Omont, BSFRMP. 6 (1922) S. 6 3 - 7 3 , 95; H. Omont, BEC. 83 (1922) S. 5 - 1 0 ; H. Omont, BEC. 83 (1922) S. 2 7 3 - 2 9 6 ; B. Raw, ASE. 5 (1976) S. 137; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 30f.; J. Vendryes, MSLP. 22 (1922) S. 273f.; H. Zotter, Bibliographie faksimilierter Handschriften, S. 199, Nr. 481. - Abbildung von f. 35v bei G. Cavallo, Tafel 531, S. 618; Ab-

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1473

bildungen von f. 35r, 36r—40v, lr, 7r, 8v, lOv, l l v , 29r (z.T. Ausschnitte) bei Α. Goldschmidt; Abbildung der Federzeichnungen auf f. lr, 4r, 7r—v, 8v, lOv, l l v , 12v, 15v —16r, 17r, 20v, 23r, 24r, 29r, 3 1 r - v bei H. Omont, BSFRMP., Tafel XIV-XXVIII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 6 Interlinearglossen; 2 Glossen (f. 35v, 36r) zu Avianus, Ad Theodosium; 4 Glossen (f. 37v, 38r, 39v, 40r) zu Avianus, Fabulae; Glossen von der Texthand eingetragen, ebenso einige lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9./10. Jahrhundert zusammen mit dem Text eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach U. Blech, S. 428f.; J. Vendryes, S. 276). Edition: J. Vendryes, MSLP. 22 (1922) S. 274; H. Omont, BEC. 83 (1922) S. 5 - 1 0 ; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 424f. Literatur: M. Baldzuhn, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 490; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 4 2 3 - 4 3 0 ; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 118; H. Omont, BSFRMP. 6 (1922) S. 64f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Vendryes, MSLP. 22 (1922) S. 2 7 4 - 2 7 6 .

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE ΝΟΥΝ. ACQUIS, LAT. 1 2 9 6

s. NR. 774d

774

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE ΝΟΥΝ. ACQUIS, LAT. 1 2 9 7

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 224 Blätter; 22,0 χ 16,0 cm; mit Leder überzogene Holzdeckel; Buchrücken innen lose; vorgängige Signatur 6909 und 1794 auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5/18,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; am Anfang jedes neuen Buchstabens größere, farbig ausgemalte Initiale. — Schrift: französisch beeinflußte Minuskel von mehreren Händen aus dem 12./13. Jahrhundert. Inhalt: Vorderer Spiegel verso Notizen; f. lr —224v Abavus —Glossar mit Teilen des Confecta—Glossars (vorne unvollständig).

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 12./13. Jahrhundert wohl in Nordspanien entstanden; später befand er sich im Kloster San Domingo in Silos. Literatur: E. Garcia de Diego, Glosarios Latinos del Monasterio de Silos, S. Χ—XII und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 123; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. l l l f . ; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 312.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: 16 im fortlaufenden Text stehende Canones-Glossen (f. 16r-204v) in dem Abavus-Glossar mit Teilen des Confecta - Glossars. Zeit und Ort: Glossen im 12./13. Jahrhundert im Rahmen des Glossartextes wohl in Nordspanien eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 112; Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der Glossen bei H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 3 1 2 - 3 2 3 . Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. l l l f . ; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 309, 311 — 323; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE ΝΟΥΝ. ACQUIS, LAT. 1 7 9 8 s. NR. 774V

774a

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 741a)

3843 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 212 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papier- und 2 Pergamentblätter vorne und hinten; das ursprüngliche erste Blatt fehlt; 32,5 χ 21,0 cm; Zählung von 2 bis 213 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 17. Jahrhunderts; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; der Einband trägt das Wappen des Handschriftensammlers Colbert, der Rücken des Einbandes dessen Initialen; vorgängige Signaturen Cod. Colb 2636 auf f. 2r und Regius 3887° 12.12.. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 14,0/15,0 cm; zweispaltig; 29

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Zeilen; - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 2 r - 5 v Register zu den Canones; f. 6 r - 1 3 v Glossare zu den Canones; darunter: f. 12ra-13ra Pragmaticum-Glossar (unvollständig); f. 13v Hymnus (mit Neumen); f. 14r leer; f. 14v-213r Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; f. 213r Federproben; f. 213v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Nordfrankreich entstanden; später gelangte er wohl nach St. Stephan in Metz; im 17. Jahrhundert gehörte der Codex zur Bibliothek des Ministers Jean Baptiste Colbert (1619-1693), worauf die vorgängige Signatur auf f. 2r weist. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 101; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 16; H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 53f.; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 285f. und passim; Η. Schneider, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, II, S. 793f.; 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 136; K. ZechielEckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 16, 19f. - Abbildung von f. 14v bei H. Schneider, S. 794.

Glossen Zahl und Art: Textglossar zu den Canones: 11 Glossen (f. 12ra- 13ra) in dem Pragmaticum-Glossar; zum Teil sind die volkssprachigen Glossen von jüngerer Hand angekreuzt worden. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts im Rahmen des Glossartextes wohl in Nordfrankreich eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. nach frk. Vorlage (nach H. Mayer, S. 57). Edition: H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 5 5 - 5 7 . Literatur: H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 5 5 - 5 7 .

774b PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9389 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 754a) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 223 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 33,5 χ 26,0 cm; Zählung von 1 bis 223 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber zudem ältere Zählung von 1 bis 222, Blatt 59 übersprungen wurde; wobei zusätzliches Blatt vorne mit I bezeichnet; mit rotem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur

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Suppl. I. 693 der Bibliotheque Nationale auf f. I. — Einrichtung: Schriftspiegel 27,2/28,0 χ 20,5/21,5 cm; zweispaltig; 2 4 - 2 5 Zeilen; f. lr reich verzierte Initiale TV; f. 19r reich verzierte Initialen X, P, /; f. 18v, 75v, 115v, 176v ganzseitige, mehrfarbige Darstellungen der vier Evangelistensymbole; f. 20r, 76r, 116r, 177r reich mit Flechtwerk verzierte Initiale zu Beginn der Evangelien, worauf stets mehrere Zeilen in Capitalis keltischen Stils folgen; zahlreiche kleinere verzierte Initialen in schwarzer Farbe, die mit gelber Farbe gefüllt und mit roten Punkten umrandet sind; f. 2 v - 1 3 v Canonestafeln mit Rahmen in Orange oder Gelb. - Schrift: insulare Minuskel und Majuskel von einer Hand aus dem Ende des 7./Anfang des 8. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsvermerk; f. l r - 2 2 2 v Evangeliar (f. 2 v - 1 3 v Canonestafeln): f. l r - 2 v Hieronymus, Brief an Damasus I.; f. 13v—72r Matthäus Evangelium; f. 17v—18rleer; f. 72v—11 Or Markus—Evangelium; f. 75rleer; f. 1 1 0 v - 1 7 3 r Lukas—Evangelium; f. 115r leer; f. 1 7 3 v - 2 2 2 v Johannes Evangelium; f. 175v —176r leer; f. 222v Notiz über die Vorlage des Codex; f. 223r leer; f. 223v Kryptogramm. Geschichte: Codex der Schrift nach um 690 in Lindisfame/Northumbrien oder um 700 in einem insularen Zentrum auf dem Kontinent entstanden; er könnte ein Geschenk Willibrords ( 6 5 8 - 7 3 9 ) zur Gründung der Benediktinerabtei Echternach 698 oder zur Weihe der Kirche 704 gewesen sein; die Handschrift befand sich jedenfalls vom Beginn des 8. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in der Echternacher Klosterbibliothek; 1802 gelangte sie dann nach der Aufhebung der Abtei im Rahmen der Beschlagnahmungen J. - B . Maugerards in die Königliche Bibliothek, die heutige Bibliotheque Nationale. Literatur: J.J.G. Alexander, Insular Manuscripts, S. 4 1 - 4 3 ; F. Avril - P. Danz Stirnemann, Manuscrits enlumines d'origine insulaire, S. 2f.; J. Backhouse, in: St Cuthbert, S. 169, 171 — 173; St. Beissel, Geschichte der Evangelienbücher, S. 121 und passim; Bibliotheque Nationale. Les Manuscrits ä peintures en France du VIP au XIP siecle; S. 12, Nr. 23; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 72, 74f.; K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 450, 468; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 318, 323; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, Π, S. 328, 332; B. Bischoff, Paläographie, S. 24, 123, 262; B. Bischoff - M. Lapige, Biblical Commentaries, S. 116, 160, 195f.; A. Boeckler, Abendländische Miniaturen, S. 18; O. Brearley, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 9 - 2 8 ; Μ.P. Brown, in: St Cuthbert, S. 158 und passim; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 20; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 130; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 184, 197; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 211f.; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 235; T.J. Brown - T.W. Mackay, Codex Vaticanus Palatinus Latinus 235, S. 1 6 - 1 8 und passim; R. B r u c e - M i t f o r d , in: St Cuthbert, S. 1 7 5 - 1 8 8 ; Ch.S.F. Burnett, Scriptorium 38 (1984) S. 301; CLA. V, S. 18, Nr. 578; H. Degering, in: Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, S. 71, 84; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 32; B. Ebersperger, Die angelsächsischen Handschriften in den Pariser Bibliotheken, S. 1 0 5 - 1 1 4 ; R. Ehwald, in: L. Traube - R. Ehwald, Jean-Baptiste Maugerard, S. 355; V.H. Elbern, in: Das erste Jahrtausend, Textband I, S. 424; Exposition Saint-Willibrord, S. 72, Nr. 133; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 11, 84; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittel-

Paris

1477

alter, S. 377; Β. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 11*, 20* und passim; Β. Fischer, in; Karl der Große, II, S. 196; B. Fischer, in: Recherches Sur l'histoire de la Bible Latine, S. 71; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 49; R. Gameson, in: The early medieval Bible, S. 32 und passim; R. Gameson, Scriptorium 56 (2002) S. 65; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60; E. Glaser, in: Grammatica ianua artium, S. 17; H. Gneuss, ASE. 9 (1981) S. 56; H. Gneuss, Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts, S. 137, Nr. 893; Α. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 7, 30; M.M. Gorman, Scriptorium 38 (1984) S. 73; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 103, 119; Ch. de Hamel, A History of Illuminated Manuscripts, S. 32; A. Hoffmann, in: Abteistadt Echternach, S. 192; Insular and Anglo-SaxonIlluminated Manuscripts, S. 1 If., Nr. 11; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 238; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 634; W. Koehler, Buchmalerei des frühen Mittelalters, S. 1 8 - 2 3 und passim; U. Kuder, Die Initialen des Amienspsalters, S. 119; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 600 - 899, S. 443; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 473; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 45; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, II, S. 412; A. di Majo - C. Federici - M. Palma, Scriptorium 42 (1988) S. 132, 138; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 451; P. McGurk, in: Irland und die Christenheit, S. 171; P. McGurk, Latin Gospel Books, S. 60 - 62, Nr. 59; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 374, 384 [=V]; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 399, 4 2 3 - 4 2 6 ; R. McKitterick, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 103f.; M. McNamara, in: Irland und die Christenheit, S. 47; M. McNamara, in: Philologia Sacra, I, S. 182, 186, 192; M. McNamara, Peritia 6 - 7 (1987-1988)S. 2 1 7 - 2 2 2 ; G . L . Micheli, L'Enluminuredu haut Moyen Age, S. 2 1 - 2 3 und passim; F. Mütherich, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, Π, S. 321; J.C. Muller, in: Abteistadt Echternach, S. 202; L. Nees, ASE. 22 (1993) S. 145f.; N. Netzer, Cultural Interplay in the Eighth Century, S. 35f. und passim; Ν. Netzer, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 67 - 69; N. Netzer, in: Willibrord, S. 128-132; N. Netzer, in: St Cuthbert, S. 2 0 4 - 2 1 2 ; C . Nordenfalk, AA. 3 (1932) S. 57; C. Nordenfalk, Die Buchmalerei im Mittelalter, S. 3If.; C. Nordenfalk, Codex Caesareus Upsaliensis, S. 27, 47, 138; C. Nordenfalk, Insulare Buchmalerei, S. 4 8 - 5 5 ; D. 0 Cröinin, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 8 6 - 8 8 ; D. 0 Cröinin, in: St. Cuthbert, S. 191, 196; Les plus beaux manuscrits de l'abbaye d'Echternach, S. 13 und Nr. 1 - 3 ; J. Schroeder, ESt. 1 (1979) S. 378; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36; E. Seebold, in: Theodisca,S. 14; E. Seiler, in: Die Abtei Echternach698-1998, S. 304f.; P. Spang, Handschriften und ihre Schreiber, S. 7, 45; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VII, Nr. 10235; O. Szerwiniack, Scriptorium 48 (1994) S. 193; Ch.D. Verey, in: Northumbria's Golden Age, S. 3 2 7 - 3 3 5 ; Ch.D. Verey, in: St Cuthbert, S. 148f.; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 71 und passim; Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr, S. 127, Nr. 228; M. Werner, ASE. 26 (1997) S. 25; E.H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen, Text, S. 276f. und passim. - Abbildung von f. 177r, 19r, 20r, 116r, 18v, 115v, 75v, 176v bei J.J.G. Alexander, Abb. 48, 5 1 - 5 6 , 59; Abbildung von f. 75v, 115v und der Initialen auf f. lOv, 34v, 3 7 r - v , 109v bei F. Avril - P. Danz Stirnemann, Tafel Α und I; Abbildung von f. 117r, 2v sowie eines Ausschnitts von f. 116r bei T.J. Brown, A Palaeographer's View, Abb. 27, 29f.; Abbildung von f. lv, 19r, 18v, 116r bei R. Bruce-Mitford, Tafel 16, 9, 18; Abbildung von f. 19r bei CLA.; Abbildung von f. lv und der Initiale auf f. 177r bei V.H. Elbern, Das erste Jahrtausend, Tafelband, Abb. 18lf.; Abbildung von f. 20r bei E. Glaser - C. Moulin—Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , Abb. 2, S. 105; Abbildung von f. 115v, 176v bei A. Goldschmidt, Tafel 3; Abbildung von f. 18v, 116r bei Ch. de Hamel, Abb. 20f.; Abbildung von f. 18v, 75v sowie der Initiale auf f. 19v bei G.L. Micheli, Abb. 24, 26, 63; Abbildung von f. 17v bei L. Nees, Tafel I; Abbildung von f. 18v, 20r, 19r, 75v, 115v, 176v bei N. Netzer, Cultural Interplay, Tafel 55 - 5 7 , 9 4 - 9 6 ; Abbildung von f. 18v, 176v bei N. Netzer, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 78, 68; Abbildung von f. 75v, 115v bei N. Netzer, in: Willibrord, S. 312, Abb. 5f.; Abbildung von f. 75v, 76r bei C. Nordenfalk, Die Buchmalerei im

1478

Paris

Mittelalter, S. 30f.; Abbildung von f. 18v, 75v, 176v, 177r bei C. Nordenfalk, Insulare Buchmalerei, S. 50f., 54f.; Abbildung von f. 18v, 20r, 75v in Les plus beaux manuscrits, Nr. 1 - 3 ; Abbildung von f. lr bei J. Schroeder, S. 379; Abbildung von f. 18v, lr, 20r bei J. Schroeder H. Trauffler, Die Anfänge der Abtei Echternach, Abb. 8, 12, 14, S. 44, 48, 50; Abbildung von f. 76r bei P. Spang, Abb. a, S. 8; Abbildung der Evangelisten-Symboleauf f. 18v, 75v, 115v, 176v sowie der Initialen auf f. 19r, 20r, 76r, 116r, 177r bei E.H. Zimmermann, Vorkarolingische Miniaturen, Mappe IV, Tafel 2 5 5 - 2 5 8 , 2 6 0 - 2 6 1 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 12 Griffelglossen (f. 30rb-194rb) zu dem Evangeliar; davon 4 Glossen marginal, die restlichen interlinear stehend. Zeit und Ort: Vermutlich im 8. Jahrhundert in Echternach eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: J. - C . Muller, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 67—69; E. Glaser, in: Grammatica ianua artium, S. 18; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 698-1998, S. 107f. Literatur: B. Ebersperger, Die angelsächsischen Handschriften in den Pariser Bibliotheken, S. 110; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 60, 66f.; E. Glaser, in: Grammatica ianua artium, S. 4, 17f.; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 1998, S. 105; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 119, 124, 130; Insular and A n g l o - S a x o n Illuminated Manuscripts, S. 1 If., Nr. 11; J . - C . Muller, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 6 7 - 7 2 ; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 36.

774c

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

13833 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 43 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papier- und Pergamentblatt vorne und 2 Pergamentblätter und 1 Papierblatt hinten; von Blatt 37 fehlt die untere äußere Hälfte; 18,0 χ 13,5 cm; hell überzogener Pappeinband; Rücken innen beschädigt; vorgängige Signatur Ν 1633. olim 535. von St. G e r m a i n - d e s - P r e s auf der Versoseite des zweiten ungezählten Blattes vorne. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 9. und aus dem Anfang des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 3 r Abbo von S a i n t - G e r m a i n - d e - P r e s , Bella Parisiacae urbis (I—III); f. 43v leer.

Paris

1479

Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 9. und Anfang des 10. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Germain—des—Pres entstanden. Literatur: F. Bibolet, in: Du copiste au collectionneur, S. 504; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 118; L.W. Jones, Speculum 22 (1947) S. 390; P. Lendinara, AION. 2 8 29 ( 1 9 8 5 - 1 9 8 6 ) S . 313, 341f.; P. Lendinara, ASE. 15 (1986) S. 73, 78; P. Lendinara, ASE. 19 (1990) S. 139; P. Lendinara, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 625, 638; B. Löfstedt, StM. Serie Terza 22 (1981) S. 2 6 1 - 2 6 6 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 40v, 41v) zu Abbo von Saint —Germain—de—Pres, Bella Parisiacae urbis (III); Abbo selbst hat die Glossen eingetragen; zahlreiche Interlinearglossen sowie marginale Einträge. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts wohl in St. Germain—des —Pres eingetragen. Sprachgeographische für mittellateinisch.

Einordnung: Unbestimmt. - J. Splett hält die Glossen

Edition: P. Lendinara, AION. 28/29 (1985-86) S. 314. Literatur: P. Lendinara, AION. 2 8 - 2 9 ( 1 9 8 5 - 1 9 8 6 ) S. 3 1 3 - 3 4 9 ; J. Splett, Althochdeutsches Wörterbuch, I, 1, S. XVI.

774d

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE ΝΟΥΝ. ACQUIS. LAT. 1 2 9 6 nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 773a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament und Papier; 227 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; die ersten vier Blätter sowie Blatt 223 sind mit aufgeklebten Papier- und Pergamentresten versehene Kartons, die von Α bis D bezeichnet sind; 28 der Stücke aus Pergament; Codex vollständig restauriert; ehemals beschädigte Blätter auf oder in Karton eingelegt; 26,0 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 222 von jüngerer Hand jeweils in der Mitte oben der Rectoseite; vorgängige Signatur R 6908 auf f. lr. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 14,0 cm; zweispaltig; 29 Zeilen; reich mit Flechtwerk verzierte und farbig ausgemalte Initiale zu Beginn jedes neuen Buchstaben. - Schrift: westgotische Buchschrift von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 1 8 v Abavus-Glossar; f. 218v-223v Confecta-Glossar.

1480

Paris

Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts entstanden; später befand er sich im Kloster San Domingo in Silos. Literatur: F. Bianchi - P. Canart - M. d'Agostino u.a., Scriptorium 48 (1994) S. 281; E. Garcia de Diego, Glosarios Latinos del Monasterio de Silos, S. Χ—XII und passim; Ε. Α. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 54; Η. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 311 f.; M.C. Vivancos, ALMA. 53 (1995) S. 159, 169f., 1 7 2 - 1 8 6 ; C . W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: 28 Canones -Glossen (f. 219rb -222rb) im Kontext des Confecta-Glossars; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 312-323. Literatur: H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 3 0 9 - 3 2 3 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 299.

774e

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

StSG. IV, S. 467 Anm. - 4. Nachtragsliste (1991)

15732 Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 186 Blätter; 32,5 χ 23,5 cm; mit Pergament überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur 359 der Bibliothek der Sorbonne. — Einrichtung: Schriftspiegel 25,5 χ 17,0 cm; zweispaltig; 35 Zeilen; f. 2v reich verzierte, mehrfarbige Initiale Q; weitere weniger verzierte Initialen von f. 4ra bis 172ra; ab da Freiräume, für die Initialen vorgesehen waren. Schrift: gotische Buchschrift von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsvermerk; f. lva-171rb Richard de Saint-Victor, Werke; f. 171rb-174ra Honorius, De XII questionibus; f. 174ra-va Sententia S. Cesarii de XII remissionibus peccatorum; f. 174va-175rb Hildebert, De superbia; f. 175rb-179vb Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi; f. 179vb —183rb Sermo de oratione dominica; f. 183rb-185vb Comparatio clibani, claustri et virginalis uteri; f. 185vb-186va Lucius III., Ad Cistercienses. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; er befand sich in der Sorbonne.

1481

Paris

Literatur: Μ . - A . Aris, Contemplatio, S. [ 3 ] - [ 1 4 8 ] ; J. Chätillon, Trois opuscules spirituels de Richard de Saint-Victor, S. 48 und passim; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, IV, S. 23; V.I.J. Flint, RB. 87 (1977) S. 125; F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 3, 1 2 - 2 9 ; B. Haureau, Notices et Extraits de quelques Manuscrits latins de la Bibliotheque Nationale, I, S. 122; J.B. Pitra, Analecta sacra et classica Spicilegio Solesmensi parata, V, S. 125 und passim; StSG. IV, S. 467.

Glossen Zahl und Art: Einzel wort in lateinischem Text: 1 im fortlaufenden Text stehendes Wort (f. 178ra) zu Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi. Zeit und Ort: Glosse als Bestandteil des Textes im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 22; J.B. Pitra, Analecta sacra et classica Spicilegio Solesmensi parata, V, S. 130; K. Siewert, in: Vir bonus dicendi peritus, S. 387. Literatur: StSG. IV, S. 467; F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 22; J.B. Pitra, Analecta sacra et classica Spicilegio Solesmensi parata, V, S. 130; K. Siewert, in: Vir bonus dicendi peritus, S. 385-387.

774f

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. StSG. IV, S. 467 Anm. - 4. Nachtragsliste (1991)

548

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 34 Blätter; 24,5 χ 18,0 cm; roter Ledereinband des 18. Jahrhunderts; auf dem Vorderdeckel königliches Wappen; vorgängige Signaturen 5516 der Bibliothek Colberts und Regius 4163s der Königlichen Bibliothek. - Einrichtung: zweispaltig; Initialen in roter Farbe. - Schrift: von mehreren Händen des ausgehenden 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 9 v Odo von Chäteauroux, Distinctiones in Psalterium; f. 2 0 r - 3 0 v Interpretationes nominum hebraicorum Bibliae; f. 3 1 r - 3 2 v Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi; f. 3 3 r - v Schrift (Fragment); f. 33v Besitzvermerk; f. 3 4 r - v Jean de Mandeville, Reisen (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 13. Jahrhundert entstanden.

1482

Paris

Literatur: Bibliotheque Nationale. Cataloque General des Manuscrits Latins, I, S. 193; F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 3; B. Haureau, Notices et Extraits de quelques Manuscrits latins de la Bibliotheque Nationale, I, S. 122; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VII, Nr. 10278; StSG. IV, S. 467 Anm.

Glossen Zahl und Art: Einzelwort in lateinischem Text: 1 im fortlaufenden Text stehendes Wort (f. 32ra) zu Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi. Zeit und Ort: Glosse als Bestandteil des Textes im ausgehenden 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: K. Siewert, in: Vir bonus dicendi peritus, S. 387. Literatur: StSG. IV, S. 467; K. Siewert, in: Vir bonus dicendi peritus, S. 3 8 5 - 3 8 7 .

774g

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

2590

StSG. IV, S. 467 Anm. - 4. Nachtragsliste (1991) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 75 Blätter; 31,5 χ 22,0 cm; Zählung von 1 bis 74 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt 43 doppelt gezählt; vorgängige Signaturen 438 \mA3834 auf f. lr; Raum für Initialen freigelassen, jedoch nicht ausgefüllt. - Einrichtung: zweispaltig; 72 Zeilen. - Schrift: gotische Buchschrift des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 0 v b Sequenzen; f. 10vb-59r Schriften; darunter: Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi; f. 59r-74v Bernhard von Clairvaux, Sermones (I-XXVII) super Cantica Canticorum. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur: J. Chätillon, Trois opuscules spirituels de Richard de Saint-Victor, S. 48f. und passim; F. Gustafsson, Moysi Expositio, S. 3; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 100; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1721; V, Nr. 7 3 2 7 - 7 3 2 8 , 1 ; StSG. IV, S. 467.

Glossen Zahl und Art: Einzel wort in lateinischem Text: 1 im fortlaufenden Text stehendes Wort (f. 48rb) zu Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi.

Paris

1483

Zeit und Ort: Glosse als Bestandteil des Textes im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: K. Siewert, in: Vir bonus dicendi peritus, S. 387. Literatur: StSG. IV, S. 467; K. Siewert, in: Vir bonus dicendi peritus, S. 3 8 5 - 3 8 7 .

774h

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE ΝΟΥΝ. ACQUIS, LAT. 2 2 9

nicht bei StSG. - Mitteilung von R. Schützeichel (2002) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 66 Blätter; 14,7 χ 11,2 cm. - Einrichtung: einspaltig; 25 Zeilen; "am unteren Rand viel Platz frei" (A. Borst, S. 445). Schrift: mehrere Hände aus dem Ende des 11./Anfang des 12. Jahrhunderts. Inhalt: medizinische Texte, Rezepte, Beschwörungen, komputistische Texte. Geschichte: Ende des 11./Anfang des 12. Jahrhunderts vielleicht in Weißenburg entstanden. Literatur: A. Borst, DA. 40 (1984) S. 4 4 4 - 4 5 9 ; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 7; L.M. de Rijk, Vivarium 1 (1963) S. 72; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 38, 59, 61, 80, 125, 149.

Glossen Zahl und Art: Angaben zu den Glossen liegen uns nicht vor.

774i

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

7978

nicht bei StSG. - Mitteilung von R. Schützeichel (2002) Handschrift Beschreibung: Codex; 70 Blätter; 24,5 χ 18,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 9,0 cm; 3 0 - 3 1 Zeilen; Initialen auf f. lv, 9r, l l r , 44r, 50r, 52r. - Schrift: 11./12. Jahrhundert. Inhalt: Horaz, Ars Poetica; Briefe; Satiren.

1484

Paris

Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert in Deutschland entstanden; Besitzeintrag auf f. 69v weist auf die Benediktinerabtei Seligenstadt. Literatur: F. Avril — C. Rabel — I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'originegermanique, I, S. 112, Nr. 96; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 451; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 151. Abbildung eines Ausschnitts von f. 9r bei F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Tafel CH.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen sind uns nicht bekannt.

774j

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

8088

nicht bei StSG. - Mitteilung von R. Schützeichel (2002) Handschrift Beschreibung: Nähere Angaben zur Handschrift liegen uns nicht vor. Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu den Glossen liegen uns nicht vor.

774k

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

9568

nicht bei StSG. - Mitteilung von R. Schützeichel (2002) Handschrift Codex. — Schrift: 11. Jahrhundert. Beschreibung: Inhalt: Beda, Kommentar zum Pentateuch; f. 63ra-87vb Walahfrid Strabo, Kommentar zu Exodus. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden. Literatur: C. Albarello, A e v u m 7 1 (1997) S. 236; L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 38.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu den Glossen liegen uns nicht vor.

Paris

7741

1485

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 5 3 5 4

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 139 Blätter; 34,0 χ 25,0/25,5 cm; roter Ledereinband aus der Zeit Louis Philippes. — Schrift: 1. Drittel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l v a - 4 r b Passio S. Emani et sociorum eius; f. 4va, b leer; f. 5 r a 20ra Vita S. Martialis episcopi et confessoris; f. 20v leer; f. 21ra-41ra Flodoard von Reims, Annales; f. 41rb-48vb Vita et Translatio SS. Saviniani et Potentiani sociorumque eorum; f. 48vb-49vb Annotatio martyrologica de sanctis et missae in eorum vigilia, festivitate et octava recitandae; f. 49vb Narratio de consecratione prodigiosa altaris maioris in ecclesia monasterii S. Petri Vivi Senonensis; f. 50ra-61va Einhard, Vita Karoli Magni; f. 6 1 v a 85vb Astronomus, Vita Hludowici imperatoris; f. 86ra-95va Vita S. Mariae Aegypticae; f. 95va-139va Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Apokalypse. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 11. Jahrhunderts womöglich in der Benediktinerabtei Fleury wohl für die Benediktinerabtei Bonneval geschrieben, in der sich die Handschrift im 13. Jahrhundert sicher befand; spätere Besitzer waren Jacques-Auguste de Thou (1553-1617), Francois de Thou (1607-1642) und Jean Baptiste Colbert (1619-1683) sowie die Bibliotheque du Roy (1732). Literatur: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 34, 1 0 4 - 1 0 7 , 4 8 7 ; II, S. 898, 1 1 4 2 - 1 1 4 8 und passim.

Glossen Zahl und Art: M o n a t s - und Windbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. 50ra-61va). Zeit und Ort: M o n a t s - und Windbezeichnungen wohl im 1. Drittel des 11. Jahrhunderts womöglich in der Benediktinerabtei Fleury eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition steht noch aus.

1486

Paris

774m PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 5925 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 374 Blätter sowie 2 Nachstoßblätter; 36,0 χ 26,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel f. lra-371vb 25,0 χ 17,5/18,0 cm; zweispaltig; 36 Zeilen. - Schrift: kalligraphische gotische Minuskel von einer Hand Mitte des 13. Jahrhunderts; frühestens 1286/1287 f. 232ra-247va und f. 302ra-371vb eingefügt; Codex Kopie von Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana Reg. lat. 550 (Katalog Nr. 836n). Inhalt: f. lra—123ra Aimoin von Fleury, Historia Francorum I I — IV 117; f. 123ra—132rb Einhard, Vita Karoli Magni; f. 132rb-149vb Ps.-Turpin, Historia Karoli Magni et Rotholandi; f. 149vb-175ra Astronomus, Vita Hludowici imperatoris c. 1 - 6 4 ; f. 175ra Ado von Vienne, De sex aetatibus mundi (Exzerpt); f. 175ra-199va Gesta Francorum (840-1108); f. 199va23Ivb, 232ra Suger, Vita Ludovici VI Grossi c. 1 - 3 3 ; c. 33; f. 232ra247va Gesta Ludovici VII regis Francorum; f. 247vb leer; f. 248ra Suger, Vita Ludovivi VI Grossi c. 33; f. 248rb-301vb Rigord, Gesta Philippi II Augusti regis Francorum und Wilhelm der Bretone, Gesta Philippi Augusti (unvollständig); f. 302ra-305ra Gesta Ludovici VIII regis Francorum; f. 305ra—350vb Wilhelm von Nangis, Vita Ludovici IX regis Francorum; f. 351ra-371vb Wilhelm von Nangis, Gesta Philippi III regis Franciae; f. 372ra-374vc Provinciale Ecclesiae Romanae; f. 375ra-376rc Liste der römischen Titelkirchen der Kardinalpresbyter und -diakone sowie der italienischen Bischofssitze; f. 376v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 13. Jahrhunderts (wohl 12581286) in der Benediktinerabtei Saint-Denis entstanden; Codex verblieb während der hugenottischen Plünderung 1567 im Kloster St. Denis; spätere Besitzer waren die Benediktinerabtei Saint-Germain-des-Pres, wo der Codex von dem Bibliothekar Jacques du Breul (1528-1614) benutzt worden ist, sowie Jean Baptiste Colbert (1619-1683) und die Bibliotheque du Roy (1732). Literatur: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, 1224-1235.

I, S. 34, 656f., 8 0 9 - 8 1 6 , 821f.; II, S. 899,

Glossen Zahl und Art: Monats- und Windbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. 123ra-132rb). Zeit und Ort: Monats - und Windbezeichnungen Mitte des 13. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Denis eingetragen.

Paris

Sprachgeographische

1487

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition steht noch aus.

7 7 4 N PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 5 9 2 5 A nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Inhalt: Aimoin. Literatur: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, II, S. 1234.

Glossen Zahl und Art: Die Handschrift wird von M.M. Tischler nicht als Handschrift identifiziert, in der die W i n d - und Monatsbezeichnungen überliefert werden. Es wird nur auf eine Verwechslung der Handschrift mit der Handschrift Paris, Bibliotheque Nationale lat. 5925 (Katalog Nr. 774m) in einer Literaturangabe aufmerksam gemacht.

774O

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 5 9 2 6

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 ; Teil 2: f. 4 - 1 3 9 ; 141 Blätter; Teil 1: 26,0 χ 18,0 cm; Teil 2: 28,0 χ 18,5 cm; dunkelroter Ledereinband des 19. Jahrhunderts, dessen Rücken in goldenen Buchstaben beschriftet ist: GESTA REGUM FRANCORUM ETC.. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1: 19,5 χ 13,0/13,5 cm; Teil 2: 20,0/21,0 χ 11,5/12,0 cm; Teil 1: 34 Zeilen; Teil 2: 3 1 - 3 3 Zeilen; kräftigrote, mit Blattwerk versehene Initialen auf f. 4r (P), 6v (H), 39r (P), 66r (V), 82r ( Q , 83r (F), 116v (P). — Schrift: Codex im wesentlichen von einer südwestfranzösischen Hand im 12. Jahrhundert geschrieben. Inhalt: f. l r - 3 r Canones des II. Laterankonzils von 1139; Gedicht (Nachtrag des 14./15. Jahrhunderts); f. 3v leer; f. 4 r - 6 6 r Ademar von Chabannes, Chronicon I—II; f. 6 6 r - 8 2 r Einhard, Vita Karoli Magni; f. 8 2 r - 1 1 6 v Astronomus, Vita Hludowici imperatoris; f. 116v-139v Ademar von Chabannes, Chronicon III 16 - Ende; f. 139v-141r Bücherliste mit zahlreichen Klassikertexten (Nachtrag des 15. Jahrhunderts); f. 141v leer.

1488

Paris

Geschichte: Codex der Schrift nach frühestens 1139 bzw. nach 1165 in der Benediktinerabtei Figeac in Südfrankreich entstanden; Codex befand sich um 1205 — 1220 im Umfeld von Saint—Seurin in Bordeaux; später gehörte er zur Bibliothek des königlichen Historiographen Adrien de Valois (1607-1692), wo der Codex von Philippe Labbe für seine 1657 erschienene Ausgabe der Chronik des Ademar benutzt worden ist; später gehörte der Codex dem Propst und Kanzler der Reimser Kathedrale Antoine Faure (1628-1689); im Januar 1701 wurde der Codex an die Königliche Bibliothek in Paris abgegeben, in die er endgültig 1706 gelangte; hier erhielt er die neue Signatur Regius c. 9618. Literatur: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 34, 73, 131, 8 1 0 - 8 1 6 , 8 2 1 f . ; II, S. 1102, 1 3 0 2 - 1 3 0 9 und passim.

Glossen Zahl und Art: W i n d - und Monatsbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. 66r-82r). Zeit und Ort: W i n d - und Monatsbezeichnungen im 12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Figeac in Südfrankreich eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Edition steht noch aus.

774p PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 5943 A nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 114 Blätter; 27,0 χ 17,5/18,0 cm; mit Pergament überzogener Pappeinband des 16. Jahrhunderts. - Einrichtung: Schriftspiegel variierend 21,5/24,0 χ 13,0/15,5 cm; 4 0 - 4 2 Zeilen bzw. 6 1 - 7 2 Zeilen. Inhalt: f. l r - 4 v Ademar von Chabannes, Chronicon II 16-25; f. 5 r - 1 5 v Einhard, Vita Karoli Magni; f. 15v-37r Astronomus, Vita Hludowici imperatoris; f. 37v leer; f. 38r-69r Institutio canonicorum Aquisgranensis von 816; f. 69r Regula epistolarum formatarum; f. 69v leer; f. 70r-78r Johannes Cassian, Collationes; f. 79r, ν Zeichnungen von 2 Händen des 11./12. Jahrhunderts; f. 80r—114v Johannes Cassian, Collationes. Geschichte: Codex vor 1034 von Ademar von Chabannes angelegt; später ist der Codex von mehreren Personen benutzt worden, so von P. Pithou (spätestens 1588), Francois de Thou (zwischen 1617 und 1636), Jean Baptiste

Paris

1489

Colbert (18. Mai 1679); die Handschrift gelangte dann in die Bibliotheque du Roy (1732) in Paris. Literatur: H. Mordek, Bibliotheca Capitularium, S. 807; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 34, 8 1 0 - 8 1 6 , 82If; II, S. 1102, 1253f., 1 2 6 5 - 1 2 6 8 u n d passim.

Glossen Zahl und Art: W i n d - und Monatsbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. 5r-15v). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Edition der Glossen steht noch aus.

774q PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 5943 Β nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 29,0 χ 20,0 cm; Einband des 19. Jahrhunderts mit dunkelrotem Lederrücken, auf dem in goldenen Lettern EGINHARDI VITA CAROLI MAGNI steht. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/21,0 χ 12,0/13,0 cm; zweispaltig; 3 2 - 3 3 Zeilen; zahlreiche kleine rote und blaue Textmajuskeln; auf f. 61ra größere Initiale L; auf f. lra eine auf Goldgrund gemalte Miniatur, die Pippin den Jüngeren zeigt, unter dessen Füßen der leblose Herzog von Aquitanien, Waifarius, liegt. Inhalt: f. l r a - 1 6 r b Annales regni Francorum, 768-814 (Exzerpte); f. 16rb26va Einhard, Vita Karoli Magni; f. 26vb-30vb Ps. -Turpin, Historia Karoli Magni et Rotholandi (Exzerpte); f. 30vb-58vb Astronomus, Vita Hludowici imperatoris; f. 59, 60 leer; f. 61ra-68vb Gesta Francorum (840-1108). Geschichte: Codex in Saint-Denis für den Hof der Grafen der Champagne zu Troyes (?) im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts geschrieben; spätere Besitzer der Handschrift sind Pierre Pithou (Erwerbung am 13. September 1566), Jacques-Auguste de Thou (1553-1617), Francois de Thou (1607-1642), Jean Baptiste Colbert (1680); die Handschrift gelangte mit der Sammlung Colberts 1732 in die Bibliotheque du Roy in Paris, in der sie die Signatur Regius 9639.3 erhielt. Literatur: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 34f„ 656f., 8 0 9 - 8 1 5 ; II, S. 1102, 1 2 3 5 1237, 1 2 4 5 - 1 2 4 9 u n d passim.

1490

Paris

Glossen Zahl und Art: Wind— und Monatsbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. 16rb-26va). Zeit und Ort: W i n d - und Monatsbezeichnungen im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition der Glossen steht noch aus.

774r

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

12711

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex diente als Kopiervorlage für Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana Reg. lat. 550 (Katalog Nr. 836n). Inhalt: Histoire d'Aimoin. Geschichte: Codex im 11. Jahrhundert entstanden. Literatur: L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 70; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, II, S. 1216, 1221.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen sind uns nicht bekannt.

774s

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

12712

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Inhalt: Histoire d'Aimoin. Geschichte: Codex im 16. Jahrhundert entstanden. Literatur: L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, II, S. 70.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen sind uns nicht bekannt.

Paris

774t

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT.

1491

15046

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Inhalt: Aimoin von Fleury, Historia Francorum. Geschichte: Codex im 13. Jahrhundert entstanden. Literatur:

L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, III, S. 69.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen sind uns nicht bekannt.

774u

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003)

17657

Handschrift Inhalt: Aimoin von Fleury, Historia Francorum. Geschichte: Codex 1332 entstanden. Literatur:

L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, V, S. 61.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen sind uns nicht bekannt.

774v

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE

Νουν. ACQUIS, LAT. 1798 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Nähere Angaben zur Handschrift sind uns nicht bekannt. Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen sind uns nicht bekannt.

1492 774w

St. Paul

PARIS, BIBLIOTHEQUE NATIONALE LAT. 9 6 5 4

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 172 Blätter; 27,0 χ 20,0 cm; gezählt A, 1 — 171; dunkelbrauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 15,0 cm; 29 Zeilen; Miniatur auf f. Αν; Initiale auf f. lr. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: "eines der größten Rechtskorpora des Mittelalters" (H. Mordek, S. 562): f. l r - 1 2 2 r Kapitulariensammlung; f. 122r-171v Leges-Sammlung, darunter der Francorum Chamavorum. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhunderts in Lotharingien (wohl in Metz) entstanden. Literatur: L.V. Delisle, Inventaire des manuscrits latins, I, S. 42; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 562—576.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Glosse zur Überschrift der Lex Francorum Chamavorum. Edition: Lex Ribvaria und Lex Francorum Chamavorum, S. 89. Literatur: H. Tiefenbach, BNF. NF. 26 (1991) S. 458.

ST. PAUL, STIFTSARCHIV 1 / 8 (FRÜHER 1 / 1 , DAVOR X X V A/1)

s.

NR.

III

ST. PAUL, STIFTSARCHIV 1 9 / 1 (FRÜHER X X V A/19) S. NR. 7 7 8

775 ST. PAUL, STIFTSARCHIV 3 7 / 6 (FRÜHER EXTRAV. S. N.) StSG. 522 F Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 3 Blätter, von denen sich das ursprünglich erste jetzt durch fehlerhafte Einbindung an dritter Stelle befindet; 28,2 χ 22,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 18,0 cm; f. l r - 2 v zweispaltig; f. 3r —3v dreispaltig; f. lr 15 Zeilen; f. lv 16 Zeilen; f. 2r 15 Zeilen; f. 2v

St. Paul

1493

2 8 - 2 9 Zeilen; f. 3 r - v 25 Zeilen; auf den Palimpsestseiten f. l r - 2 v die vier Evangelistensymbole in Arkaden. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Reichenauer Hand des 9. Jahrhunderts; auf f. 2v zweite, gröbere Hand, die neben der Haupthand mehrere Spalten schrieb; f. lr—2v sind Palimpseste eines Unzialcodex, der vermutlich aus dem 6. Jahrhundert stammt. Inhalt: f. lr—3v lateinisch-deutsches Glossar zur Bibel, Genesis (bis 34, 22); Palimpsest f. lr—2v enthielt vermutlich einen Bibeltext. Geschichte: Codex, aus dem die Blätter stammen, der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 3r, dem Blatt, das vor der fehlerhaften Einbindung das erste Blatt des Codex war, weist auf die Benediktinerabtei Reichenau; später befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei St. Blasien, von wo aus sie 1809 in die Benediktinerabtei St. Paul im Lavanttal gelangte; der ursprüngliche Codex, dessen Schrift wegrasiert worden ist, stammt vermutlich aus dem 6. Jahrhundert. Literatur: K. Ginhart, Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal, S. 387; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 168, Nr. 9.33; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 610; H. Gröchenig - G. Hödl - E. Pascher, Katalog der Ausstellung, S. 5 9 - 6 2 , Nr. 12; A. Holder, Germania 21. NR. 9 (1876) S. 135; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 85; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 478; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 601f., Nr. 522; StSG. V, S. 7 2 - 7 4 , Nr. 522. - Abbildung von f. l v b e i K . Ginhart, Abb. 504, S. 365; Abbildung von f. 2r bei H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 168.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Etwa 175 Glossen (f. l r - 2 r , 3 r - v ) indem lateinisch-deutschen Glossar zur Bibel, Genesis; Glossen in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossar im 9. Jahrhundert auf der Reichenau eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 244; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22). Edition: StSG. I, S. 3 1 1 - 3 1 3 (Nr. X). Literatur: StSG. IV, S. 601f., Nr. 522; V, S. 7 2 - 7 4 , Nr. 522; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 40; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 91, 93f.; G. Baesecke, Das lateinischalthochdeutsche Reimgebet, S. 49, 53, 61f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 305; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 106, 118; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 104; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen, S. 33; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 18; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 182; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 610; A. Holder, Germania 21. NR. 9 (1976) S. 135-139; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 212; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 348, 397f.; Th. Längin, Deutsche Handschriften der Grossh. Badischen Landesbibliothek, S. 85; K. Matzel,

1494

St. Paul

Gesammelte Schriften, S. 420; Β. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t) — Bildungen, S. 44; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 100; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 35, 116; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 244; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 210; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 119; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 143; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 8; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 353; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 279; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 76; L. Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, S. 36; C. Wich—Reif, Studienzur Textglossarüberlieferung, S. 270, 281.

ST. PAUL, STIFTSARCHIV 8 2 / 1 (FRÜHER X X V D / 8 2 ) S. N R . 7 7 9 776

ST. PAUL, STIFTSARCHIV 9 0 3 / 0 (FRÜHER EXTRAV. S. N.) S. N R . 1 6 3 (I)

777

ST. PAUL, STIFTSARCHIV 1 / 8

(FRÜHER 1 / 1 , DAVOR X X V A/L) StSG. 519 Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter; 25,5 χ 20,5 cm; Blätter beschnitten; ehemals das innere Doppelblatt einer Lage. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 19,5 cm; zweispaltig; 32 Zeilen; die erste Zeile des zweiten Kapitels in roter Tinte. - Schrift: kräftige italienische Unziale von zwei Händen des 6./7. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 v Bibel, Lukas-Evangelium (1, 6 4 - 2 , 51). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 6./7. Jahrhundert in Italien entstanden; spätestens um 800 befanden sich die erhaltenen Blätter im Bodenseegebiet; im 14. Jahrhundert sind sie als Schutzblätter einer Ambrosiushandschrift vorgebunden worden; die so zusammengebundene Handschrift ist aufgrund eines Besitzeintrages für das Spätmittelalter als Reichenauer Besitz nachzuweisen; durch Martin Gerbert (1720 — 1793) kam der Ambrosiuscodex von der Reichenau zwischen 1768-1781 in die Benediktinerabtei St. Blasien und von dort über verschiedene Zwischenstationen 1809 in das Stiftsarchiv zu St. Paul; bei der Neukatalogisierung der

St. Paul

1495

Handschriften wurde das Fragment aus der Handschrift ausgelöst und in der Fragmentenreihe neu aufgestellt. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 10; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 129; St. Beissel, Geschichte der Evangelienbücher, S. 229; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 24f.; R. Bergmann, in; Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 566; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 75; CLA. X, S. 5, Nr. 1449, 1450; U. Faust, StMOSB. 102 (1991) S. 242 - 244; K. Ginhart, Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal, S. 359; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 167, Nr. 9.32; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 610; H. Gröchenig - G. Hödl - E. Pascher, Katalog der Ausstellung, S. 25f.; H. Hoffmann, ZDA. 3 (1843) S. 460; A. Holder, Germania 21. NR. 9 (1876) S. 332f.; A. Holder, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 1 2 7 - 1 2 9 ; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 234, Nr. 389; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 477; P. McGurk, Latin Gospel Books, S. 43, Nr. 39; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 175f.; P.H. Pascher, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 128, Nr. 7.1; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 127-129; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 30f.; C.T. Stewart, Grammatische Darstellung der Sprache des St. Pauler Glossars zu Lukas, S. Vllf.; L. Voetz, in: Entstehung des Deutschen, S. 5 0 3 - 5 1 3 ; L . Voetz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 4 1 1 - 4 2 5 ; L . Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, S. 24 und passim; StSG. IV, S. 600, Nr. 519. - Abbildung von f. 2v bei G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, Tafel II; Abbildung von f. lr bei CLA. X, Nr. 1449, und von f. 49r bei CLA. X, Nr. 1450; Abbildung einer Seite bei H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 167; Abbildung von f. 72v bei P.H. Pascher, S. 128; Abbildung von f. l r - 2 v bei L. Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, nach S. 176.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung, die den Charakter einer Interlinearversion hat: Etwa 470 (von bestimmten Ausnahmen abgesehen) systematisch untergeschriebene Interlinearglossen (f. l r a - 2 v b ) zur Bibel, Lukas-Evangelium mit etwa 550 häufig abgekürzten Wörtern; Glossen in karolingischer Minuskel mit dunkler Tinte eingetragen; der Glossator, der gleichzeitig der Korrektor des lateinischen Textes ist, hat den lateinischen Text nach der Vulgata revidiert und den so hergestellten Vulgatatext ins Althochdeutsche übertragen. Zeit und Ort: Glossen gegen Ende des 8. Jahrhunderts im Bodenseegebiet eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 259; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, S. 173; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, S. VII; G. Ehrismann, S. 261; K.F. Freudenthal, S. 27; H. Garke, S. 49; R. Kögel, S. 508; Th. Längin, S. 688; H. Naumann - W. Betz, S. 29; H. Reutercrona, S. 72; J. Schatz, S. 3; C.T. Stewart, S. 38; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197; L. Voetz, S. 166). Edition: StSG. I, S. 7 2 8 - 7 3 7 (Nr. CCCLXXXV); nach E.A. Ebbinghaus u.a. unzureichende Edition von U. Daab, Drei Reichenauer Denkmäler der altalemannischen Frühzeit, S. 2 - 2 8 ; vollständige Neuedition bei L. Voetz, Die St.

1496

St. Paul

Pauler Lukasglossen, S. 184-255; Berichtigungen und Nachträge zur Edition von U. Daab bei E.A. Ebbinghaus, MLN. 80 (1965) S. 4 8 0 - 4 8 5 . Literatur: StSG. IV, S. 600, Nr. 519; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 8, 10; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 129, 131; G. Baesecke, Das lateinisch—althochdeutsche Reimgebet, S. 60f.; G. Baesecke, Vor— und Frühgeschichte, II, S. 173; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 24f.; R. Bergmann, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 566; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7; R. Bergmann — U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 49; W. Braune - E.A. Ebbinghaus, Althochdeutsches Lesebuch, S. VII; U. Daab, Drei Reichenauer Denkmäler der altalemannischen Frühzeit, S. 1 - 2 8 ; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 29, 3 1 - 3 5 und passim; E.A. Ebbinghaus, MLN. 80 (1965) S. 4 7 9 - 4 8 5 ; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 261; O. Ehrismann, ZLL. 24 (1994) S. 58f.; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 58 und passim; U. Faust, StMOSB. 102 (1991) S. 242; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 27; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 49; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 183, 194; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 167, Nr. 932; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 610; H. Gröchenig - G. Hödl E. Pascher, Katalog der Ausstellung, S. 25f.; N. Henkel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 448; N. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 59f., 6 2 - 6 4 ; H. Hoffmann, ZDA. 3 (1843) S. 4 6 0 - 4 6 7 ; A. Holder, Germania 21. NR. 9 (1876) S. 3 3 3 - 3 3 8 ; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 207; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 387, 397; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 25, 117f. und passim; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 508; I. Köppe, in: Das Wort in Text und Wörterbuch, S. 147; H. Kolb, in: Althochdeutsch, II, S. 12, 39f.; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) Bildungen, S. 57; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 40f., 91; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 175; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 29; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 119; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 72; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 30f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 49, 68; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 83f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 121; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 244, 256f.; C.T. Stewart, Grammatische Darstellung der Sprache des St. Pauler Glossars zu Lukas, S. 7 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; P. Valentin, in: Althochdeutsch, II, S. 1153, 1156 und passim; L. Voetz, in: Entstehung des Deutschen, S. 5 0 3 - 5 1 3 ; L. Voetz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 4 1 1 - 4 2 5 ; L. Voetz, Sprachwissenschaft 12 (1987) S. 170 und passim; L. Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, S. 184-255; L. Voetz, in: 2 VL. XI, Sp. 1168f.; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Κ. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII.

St. Paul

1497

778 ST. PAUL, STIFTSARCHIV 1 9 / 1 (FRÜHER X X V A/19) StSG. 520 Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 5 ; Teil 2: f. 2 6 - 3 3 ; Teil 3: f. 3 4 - 6 6 ; Pergament; 66 Blätter; 23,0 χ 16,1 cm. - Einrichtung: einspaltig; f. l v - 3 3 r 31 Zeilen; f. 34v-65v 36 Zeilen; mehrere rankenverzierte Initialen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv—25v Meßordnung; f. 26r Rezepte; f. 26v-33r De institutione ordinis ecclesiastici; f. 33v Besitzvermerk; f. 34r Besitzeintrag; f. 34v-65v Priscian, Institutio de arte grammatica (XVI); f. 6 6 r - v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach vermutlich im 11. Jahrhundert auf der Reichenau entstanden; Besitzeintragungen (auf. f. 33v und 34r) des 14. Jahrhunderts weisen auf die Reichenau; der Einband aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts weist auf die Prämonstratenserabtei Weißenau. Literatur: M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 121; Κ. Ginhart, Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal, S. 361; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 478; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 280, Nr. 593; St. Stricker, in: Volkssprachig — lateinische Mischtexte, S. 100f.; E. Wenzel, Die mittelalterliche Bibliothek der Abtei Weißenau, S. 114; StSG. V, S. 600f„ Nr. 520.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 26r) zu einem Rezept; Glosse möglicherweise von der Hand, die auch das Rezept selbst schrieb. Zeit und Ort: Glosse wahrscheinlich im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. III, S. 604 (Nr. MLV). Literatur: StSG. V, S. 600f., Nr. 520; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 645; St. Stricker, in: Volkssprachig—lateinische Mischtexte, S. 99, 102.

779 ST. PAUL, STIETSARCHIV 8 2 / 1 (FRÜHER X X V D/82) StSG. 521

F

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 248 Blätter; 15,0 χ 13,5 cm; Zählung von 1 bis 248 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectosei-

1498

St. Paul

te; Zahl 93 zweimal vorhanden. - Einrichtung: einspaltig; 1 0 - 1 5 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; mehrere einfache Initialen. — Schrift: Codex in karolingischer Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts geschrieben. Inhalt: f. l r - 2 4 8 v Bibelglossar zum Alten Testament. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke und Bibliothekszeichendes 16. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra in Augsburg. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 133; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 19; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 13; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VII; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 159, Nr. 9.16; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 609; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 23f., 30f., 6 4 - 6 8 , 1 2 9 ; A. Holder, Germania 21. NR. 9 (1876) S. 1; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 424; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo —Saxon, S. 482; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 60; Μ. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 71; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 260, 265; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 479; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 239f., 371; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 71; G. Stamm, in: Das tausendjährige St. Blasien, II, S. 198; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 133, 135, 306, 449; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135, 137; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 5, lOf. und passim; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 601, Nr. 521.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Über 1020 Glossen (f. 2 r - 2 3 3 r ) in dem Bibelglossar; davon 69 Glossen (f. 2 r - 5 v , 1 2 r - 2 2 r ) zu Genesis; 88 Glossen (f. 2 5 r - 3 4 v ) zu Exodus; 83 Glossen (f. 3 5 v - 4 2 r ) zu Leviticus; 51 Glossen (f. 4 3 r - 4 7 r ) zu Numeri; 18 Glossen (f. 4 8 r - 4 9 v ) zu Deuteronomium; 26 Glossen (f. 5 0 r - 5 1 v ) zu Josue; 41 Glossen (f. 5 2 r - 5 4 v ) zu Richter; 3 Glossen (f. 55r) zu Ruth; 32 Glossen (f. 5 5 v - 7 4 v ) zu 1. Samuel; 14 Glossen (f. 7 5 r 90v) zu 2. Samuel; 25 Glossen (f. 9 2 v - 1 0 1 v ) zu 1. Könige; 8 Glossen (f. 102v— 105r) zu 2. Könige; 5 Glossen (f. 105v-106r) zu Sprüche; 2 Glossen (f. 132r) zu Ecclesiastes; 24 Glossen (f. 139v-143r) zu Ecclesiasticus; 4 Glossen (f. 143v-144v) zu Job; 2 Glossen (f. 144v-145r) zu Tobias; 4 Glossen (f. 145v-146r) zu Judith; 2 Glossen (f. 148r) zu Esther; 8 Glossen (f. 1 4 8 r - 150r) zu Esdras; 2 Glossen (f. 150v) zu Nehemias; 4 Glossen (f. 151v — 152v) zu 1. Makkabäer; 14 Glossen (f. 153v-155r) zu 2. Makkabäer; I Glosse (f. 157r) zu Isaias; 1 Glosse (f. 159r) zu Ezechiel; 2 Glossen (f. 160r-162r) zu Osee; 2 Glossen (f. 160v-161v) zu Daniel; 1 Glosse (f. 161v) zu Amos; 1 Glosse (f. 162r) zu Jonas; 415 Glossen (f. 1 6 7 v - 177v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 12 Glossen (f. 1 7 8 v - 179r) zur Bibel, Weisheit; I I Glossen (f. 178v-181v) zu Weisheit; 22 Glossen (f. 182v-185v) zu Ecclesiasticus; 21 Glossen (f. 186v-189v) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 233r) zu Ecclesiastes; Glossen vorrangig im Kontext, vereinzelt interlinear stehend.

St. Paul

1499

Zeit und Ort: Glossen mit den lateinischen Lemmata im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Baesecke, S. 259; R. Brans, S. 89; H. Garke, S. 54; A. Jacob, S. 9; G. Müller, S. 310; G. Müller - Th. Frings, S. 84; H. Reutercrona, S. 4; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22); ostfrk. — alem. (nach G. Baesecke, S. 2 2 2 - 2 3 3 ; E. Schröter). Edition: StSG. I, S. 3 0 0 - 3 0 2 (Nr. V), S. 314 (Nr. XIV), S. 3 2 1 - 3 2 5 (Nr. XXIV), S. 3 4 1 - 3 4 5 (Nr. XLI), S. 356f. (Nr. LIII), S. 367f. (Nr. LXVIII), S. 375f. (Nr. LXXVI), S. 382f. (Nr. LXXXVI), S. 390 (Nr. XCIII), S. 392f. (Nr. XCVIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 91, Z. 9f.; I, S. 414f. (Nr. CXVII), S. 430f. (Nr. CXXXII), S. 449f. (Nr. CXLVII), S. 470 (Nr. CLXVII), S. 473 (Nr. CLXXV), S. 476 (Nr. CLXXXIV), S. 481 (Nr. CXCII), S. 494 (Nr. CCVI), S. 497 (Nr. CCXI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 93, Z. 3 0 - 3 2 ; I, S. 525 (Nr. CCXXVI), S. 526 (Nr. CCXXVIII), S. 545 (Nr. CCXXXIX), S. 548 (Nr. CCXLIV), S. 554 (Nr. CCLVI), S. 554f. (Nr. CCLVII), S. 561f. (Nr. CCLXVI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 42; I, S. 562 (Nr. CCLXVII), S. 591 (Nr. CCLXXVI), S. 640 (Nr. CCXCVIII); S. 656 (Nr. CCCX); S. 666 (Nr. CCCXV); S. 671 (Nr. CCCXXIV), S. 676 (Nr. CCCXXXII), S. 689 (Nr. CCCLVI), S. 697 (Nr. CCCLXIII); II, S. 2 0 0 - 2 0 8 (Nr. DCXLIP); A. Holder, Germania 21. NR. 9 (1876) S. 2 - 1 7 . Literatur: StSG. IV, S. 601, Nr. 521; V, S. 108-407; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 40; G. Baesecke, Einfuhrung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 6 - 9 6 , 9 1 - 9 5 ; G. Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet, S. 49, 53; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 95, 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 305; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 19; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 28; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 197; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 19 und passim; Η. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 54; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1 If.; M. Gebhardt, in: Septuaginta quinque, S. 115; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 465, 486, 536; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 13—69und passim; Η. Götz, in: R. Große — S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 83f., 90f., 108, 176, 178; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 159, Nr. 9.16; H. Gröchenig, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 609; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 407; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 37, 75, 87; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 47 - 4 9 ; N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 66f.; A. Holder, Germania 21. NR. 9 (1876) S. 2 - 1 7 ; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 121; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 84, 333, 337, 424; A. Jacob, Die Glossendes cod. S. Pauli d/82; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 212; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 20—22und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 27, 235, 314; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 173;P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 276; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 69—75, 77—83; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1167; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 35; B. Meineke, Althochdeutsche

1500

St. Petersburg

— scaf(t)—Bildungen, S. 39; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 209f., 222f., 249; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 239f., 371; Ε. Meineke, Saint—Mihiel Bibliotheque Municipale Ms. 25, S. 50; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 69f. und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 195f., 217f., 234; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; A. Niederhellmann, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 86; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 69f., 103, 106; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 40f., 48, 60, 66f., 87; M. - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1050, 1056; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 143; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 201, 2 0 3 - 2 0 5 ; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 5f., 8, 151 und passim; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 22; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 931; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 667, 697; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 731; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 184f.; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 312; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 3 7 - 3 9 , 4 7 - 5 5 ; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor— und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 2 4 8 - 2 5 0 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 3 6 - 4 5 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 281, 308.

ST. PETERSBURG, RUSSISCHE NATIONALBIBLIOTHEK

F.V.I.

N R . 9 s. 1 0 3 5

ST. PETERSBURG, RUSSISCHE NATIONALBIBLIOTHEK F . Y . I V .

NR. 4 s. 1035a

Poitiers

780

1501

POITIERS, MEDIATHEQUE FRANQOIS-MITTERAND

MS. 6 9 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 112v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 112 Blätter; 31,5 χ 22,0 cm. - Einrichtung: zweispaltig. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: Theologische Sammelhandschrift; darunter: f. 2 r - 6 8 v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 95r-104v Augustinus, De decern cordis; f. 1 0 5 r - l l l r Pseudo-Augustinus, Libellus de conflictu vitiorum atque virtutem; f. 112v lateinisch—deutsches Verzeichnis der Todsünden aus Gregor der Große, Moralia in Job (XXXI). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert entstanden; nach einem Besitzvermerk (auf f. 2r) befand er sich zeitweilig im Jesuitenkolleg Poitiers; ein weiterer Eintrag (auf f. 2r) weist auf die Sammlung des Bischofs von la Rochelle, Charles-Madeion de la Frezeliere ( t 1702), der zuvor unter anderem in Straßburg tätig war; der Entstehungsort der Handschrift ist unbekannt. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 226; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 1 0 7 - 1 3 4 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 298f.; M. Mostert, The library of Fleury, S. 248; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 13 Glossen (f. 112v) mit 16 Einzelwörtern in dem lateinisch—deutschen Verzeichnis der Todsünden; althochdeutsche Wörter in eigene Spalte neben lateinische Interpretamente gesetzt; der vorausgehende und folgende Text fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 226-228); rhfrk. (nach U. Blech, S. 133). Edition: W. Stach, PBB. 73 (1951) S. 272. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 2 2 6 - 2 2 8 ; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 1 0 7 - 1 3 4 u n d passim; Ε. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 94; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 298ff.; W. Stach, in; Liber Floridus, S. 15; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 246, 270, 316.

1502

Pommersfelden

781

POMMERSFELDEN, GRAF YON SCHÖNBORNSCHE SCHLOSSBIBLIOTHEK 1 2 ( 2 6 7 1 ) StSG. 523 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus drei Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 2 ; Teil 2: f. 5 3 - 1 8 7 ; Teil 3: f. 188-238; Pergament; 238 Blätter sowie jeweils vorne und hinten zwei Papierblätter; f. 122 versehentlich vor f. 121 gebunden; 20,8 χ 14,6 cm; Zählung von 1 bis 238 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 180-187 von anderer moderner Hand foliiert; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; auf der Vorder- und Rückseite mit goldener Farbe eingepreßtes Wappen der Familie von Schönborn. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 15,8 χ 8,5/8,8 cm; einspaltig; in Teil 1 21 Zeilen; in Teil 1 rubrizierte Majuskeln, rote Überschriften und einfache rote Initialen. Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts; Teile 2 und 3 Buchschriften des 14. Jahrhunderts; Teil 2 vorrangig von einer niederländischen Hand des 14. Jahrhunderts geschrieben. Inhalt: f. lr Cisioianus; f. l v - 5 2 v Sedulius, Carmen Paschale; f. 53r-187v Isengrimus; f. 180r leer; f. 188r-238v Cato, Disticha und andere Schulschriften. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten vielleicht in Köln entstanden: Teil 1 im 12. Jahrhundert und Teile 2 und 3 im 14. Jahrhundert; die Teile wurden wahrscheinlich bereits im 14. Jahrhundert vereinigt und von Amplonius Ratingk de Berka wahrscheinlich in den Rheinlanden erworben; von 1412 an war die Handschrift im Besitz des Collegium Amplonianum in Erfurt; zwischen 1695 und 1729 gelangte sie nach dem Wappen auf dem Einband durch Graf Lothar Franz von Schönborn (1655-1729) in die Privatbibliothek des Schönbornschen Schlosses Gaibach; mit der Verlegung der Bibliothek 1821 kam die Handschrift nach Pommersfelden. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 2 4 5 - 2 4 7 ; M. Boas, Mnemosyne. Nova Series 42 (1914) S. 34f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 74; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 193; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 462; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 3 2 - 4 0 ; R. Reiche, ZDA. 100 (1971) S. 14f.; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 199, 237; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 93f.; E. Voigt, Ysengrimus, S. V I - V I I I ; StSG. IV, S. 602, Nr. 523.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 129 Glossen (f. l v - 3 2 v ) zu Sedulius, Carmen Paschale; davon 2 (f. 18r, 22r) marginal, alle weiteren Glossen interlinear stehend; die althochdeutsche und die umfangreichere lateinische Glossierung von sechs textfremden Händen eingetragen; weitere Glossen im zweiten Teil

Pommersfelden

1503

der Handschrift bleiben hier unberücksichtigt, da sie nicht mehr dem Althochdeutschen zuzurechnen sind. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert möglicherweise im rheinischen Sprachraum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 246f.; P. Pauly, S. 8 0 - 1 1 3 ; F. Simmler, S. 38); frk. (nach H. Garke, S. 72; E. Gutmacher, S. 263, Anm. 2). Edition: StSG. II, S. 6 1 4 - 6 1 6 (Nr. DCCCXXXVIII); Neuedition mit Berichtigungen und Nachträgen bei P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 5 7 - 7 9 . Literatur: StSG. IV, S. 602, Nr. 523; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 324; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 2 4 5 - 2 4 7 ; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 72; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 263; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 201; H. Götz, in: R. Große - S. Blum H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 143f.; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 230; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 24; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 135f.; H. Palander, Die althochdeutschenTiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommersfelden2671 und Antwerpen 17.4, S. 8 0 - 1 1 3 ; R. Reiche, ZDA. 100 (1971) S. 12f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 153; Th. Stührenberg, Die althochdeutschenPrudentiusglossenderHandschriftDüsseldorfF 1, S. 126-130.

782

POMMERSFELDEN, GRAF VON SCHÖNBORNSCHE SCHLOSSBIBLIOTHEK 3 9 (2786) nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 112 Blätter sowie jeweils 2 ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 19,2 χ 15,3 cm; mit braunem Leder überzogene Pappdeckel; auf der Vorder- und Rückseite mit goldener Farbe eingepreßtes Wappen der Familie von Schönborn. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,3 χ 10,0 cm; einspaltig (f. 51v zweispaltig); 17 Zeilen; f. lr Federzeichnung in brauner und roter Tinte; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Tinte; f. lv rankenverzierte Initiale in brauner und roter Farbe; zahlreiche einfache rote Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 2. oder 3. Viertels des 11. Jahrhunderts. Inhalt: ungezählte Papierblätter vorne leer; f. lv - 1 1 2 v Boethius, De consolatione philosophiae.

1504

Prag

Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. oder 3. Viertel des 11. Jahrhunderts wohl in Seeon entstanden. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 27; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 74; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 412; R. Kahsnitz, in: Die Grafen von Schönborn, S. 4 4 9 - 4 5 1 ; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 113. - Abbildung von f. lv bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 227; Abbildung von f. lr bei R. Kahsnitz, S. 450.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 48v, 53r) zu Boethius, De consolatione philosophiae; Glossen von der Hand, die auch die zahlreichen lateinischen Glossen schrieb; wahrscheinlich handelt es sich um die Texthand. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 113. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 33; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 113; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

PRAG, FÜRSTLICH LOBKOWITZSCHE BIBLIOTHEK 4 3 4

s.

NR. 7 8 6

PRAG, FÜRSTLICH LOBKOWITZSCHE BIBLIOTHEK 4 3 5

s.

NR. 3 7

PRAG, FÜRSTLICH LOBKOWITZSCHE BIBLIOTHEK 4 8 9

s.

NR. 7 8 7

PRAG, KNIHOVNA NÄRODNIHO MUZEA Χ A 11 (FRÜHER UNSIGNIERT) S. NR. 7 8 8 PRAG, METROPOLITNI KAPITULA U S V . VITA A 1 3 0 s . NR. 783a PRAG, METROPOLITNI KAPITULA U S V . VITA A 1 5 6 s . NR. 7 8 3 b

Prag

7 8 3 (I) StSG. 524

1505

PRAG, METROPOLITNI KAPITULA U S V . VfTA Ο 8 3 [F. 1 - 1 3 0 ] A

Handschrift Beschreibung: Teil 2 eines aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen bestehenden Codex [zu Teil 3 sieh Katalog Nr. 783 (II)]; Teil 1 ist 1 unbezeichnetes Doppelblatt; Pergament; 131 Blätter; von f. 120 fehlt die äußere Hälfte; 24,5 χ 16,5 cm; von Blatt 120 nur noch 17,5 χ 6,0 cm erhalten; Seitenzählung von 1 bis 260 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zudem Blattzählung von 1 bis 130 mit dem Stempel in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 16 folgt f. 16a; frühmittelalterlicher Einband; Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5/18,5 χ 11,5/12,0 cm; einspaltig; f. 85r-120v zweispaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Unziale oder Capitalis in roter oder schwarzer Farbe, zum Teil rot und gelb ausgefüllt; mit F i s c h - , B l a t t - , Tiermotiven oder Flechtwerk verzierte Initialen, zum Teil in roter und gelber Farbe; f. 42v Initiale mit Gesicht; zahlreiche einfache, rot oder schwarz umpunktete Initialen in insularem Stil. — Schrift: frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 8. Jahrhunderts. Inhalt: Teil 1 theologische Schrift; f. l r - 1 2 0 v Sakramentar; f. 83v 2 Namenlisten; f. 107v —108r leer; f. 121r-130v Lektionar. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts vermutlich im Umkreis von Verona und im selben Skriptorium wie Teil 3 des Sammelcodex entstanden; nach den Ergänzungen auf f. 107r und 145v wurden die Teile 2 und 3 bereits früh vereinigt; eine Namenliste auf f. 83v weist darauf, daß sich die Teile 2 und 3 spätestens 794 in Regensburg befanden; der Einband weist auf Böhmen, möglicherweise Prag; 1776 wurde die Handschrift durch J.M. Schweiberer von J.N. Hübner für die Kapitelsbibliothek in Prag erworben. Literatur: R. Bauerreiß, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 38f., 4 1 - 4 3 ; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 25; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften, S. 62f.; B. Bischoff, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 31—37; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 184; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 25; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 312; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 175A, 267; II, S. 2 5 8 - 2 6 1 ; C L A . X, S. 36, Nr. 1563; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 1 5 0 - 1 5 4 ; A. Dold, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 1 3 - 1 7 , 2 8 - 3 1 ; A. Dold, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 7 9 - 9 0 , 9 0 - 9 6 , 1 * - 1 6 4 * ; A. Dold - R. Bauerreiß, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 1 7 - 2 7 ; A. Dold - L. Eizenhöfer, in: A. Dold — L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 4 4 - 7 0 ; L. Eizenhöfer, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 7 0 - 7 9 ; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 308f., Nr. 630; K. Gamber, Sakramentartypen, S. 76f.; K. Gamber, Scriptorium 30 (1976) S. 7 - 1 0 ; E. Glaser,

1506

Prag

Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61, 65; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 1 7 9 - 182; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 34; StSG. IV, S. 602f., Nr. 524. - Abbildung von Initialen auf f. lr, f. 29r, 85v bei K. Bierbrauer, Tafel 4 3 . 7 - 4 3 . 9 ; Abbildung von f. 29r, 85v bei CLA.; vollständiges Faksimile: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, I.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Griffelglosse (f. 17v) zu dem Sakramentar; etwa 120 bisher unveröffentlichte Glossen. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch (nach E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127). Edition: 1 Glosse ediert bei A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, S. 37 Anm. 2; Hinweise auf weitere Glossen ebenda und in CLA. X, Nr. 1563; Neuedition in Vorbereitung von E. Glaser. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 25; CLA. X, S. 36, Nr. 1563; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61, 67; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 126f.; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 34.

7 8 3 (II) StSG. 524

PRAG, METROPOLITNI KAPITULA U S V . VITA Ο 8 3 [F. 1 3 1 - 1 4 6 ] A

Handschrift Beschreibung: Teil 3 eines aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen bestehenden Codex [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 783 (I)]; Pergament; 17 Blätter; 24,5 χ 16,5 cm; Seitenzählung von 261 bis 291 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zudem Blattzählung von 131 bis 146 mit dem Stempel jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; frühmittelalterlicher Einband; Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/19,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 1 Zeilen; leicht verzierte Initialen. - Schrift: frühkarolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 8. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 3 l r - 1 4 5 ν Poenitentiale Theodori (unvollständig); Gregor der Große, Canones; Gregor der Große, Brief an Bischof Augustinus; f. 145v146v Predigten. Geschichte: Teil 3 des Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts vermutlich im Umkreis von Verona und im selben Skriptorium wie Teil 2 des

Prag

1507

Sammelcodex entstanden; die Teile 2 und 3 der Handschrift befanden sich spätestens 794 in Regensburg [sieh Katalog Nr. 783 (I)]. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 25; B. Bischoff, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 3 1 - 3 7 und passim; Β. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 190; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 25; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 2 5 8 - 2 6 1 ; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 1 5 0 - 1 5 4 ; C L A . X, S. 36, Nr. 1564; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 475f., Nr. 1220; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 179—182; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 223; StSG. IV, S. 602f., Nr. 524. - Abbildung von f. 143r bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 21 Glossen (f. 132r-141r) zu Gregor der Große, Brief an Bischof Augustinus; 15 marginal, 6 interlinear stehend; Glossen von der Hand, die auch die Namenliste auf f. 83ν [Katalog Nr. 783 (I)] eingetragen hat [bei StSG. Pagina-Angaben], Zeit und Ort: Glossen Ende des 8. Jahrhunderts in Regensburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach R. Bergmann, Glossenüberlieferung, S. 25; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. IV, S. 331 (Nr. DCLXXIP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 602f., Nr. 524; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 25; R. Bergmann — U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; B. Bischoff, in: A. Dold - L. Eizenhöfer, Das Prager Sakramentar, II, S. 37; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 151; CLA. X, S. 36, Nr. 1564; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 198; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 17; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 179, 182; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 16f.

783a

PRAG, METROPOLITNI KAPITULA U S V . VITA A

nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 788a)

130 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 197 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 27,0 χ 20,0 cm; Blätter 1 9 5 - 1 9 7 kleiner; Zählung von 1 bis 197 mit dem Stempel jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 14,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; einige Anfangszeilen in Monumentalcapitalis in roter Farbe, gelb und grün gefüllt; f. lr, 80r mehrfarbige, mit Tiermotiven und

1508

Prag

Flechtwerk verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne r - v Kapitel Verzeichnis; f. l r - 1 9 7 v Gregor der Große, Homiliae in evangelia (am Anfang und Ende unvollständig; f. 137v, 146v, 147r mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts unter Bischof Anno (854-875) in Freising entstanden. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 219f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 16 Marginalglossen [f. lr (2 Glossen), lv (4 Glossen), 52r (1 Glosse), 52v (4 Glossen), 93r (2 Glossen), 138r (1 Glosse), 138v (2 Glossen)] zu Gregor der Große, Homiliae in evangelia, in einem sonst unglossierten Codex. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Tiefenbach, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 122f. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 220; H. Tiefenbach, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 122f.

783b PRAG, METROPOLITNI KAPITULA U S V . VITA A 1 5 6 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 788b)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter, am äußeren Rand stark beschädigt; 24,5 χ 18,5 cm; von Blatt 65 ein 4,5 χ 16,0 cm großes Stück ausgeschnitten; Zählung von 1 bis 126 mit dem Stempel jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; das letzte Blatt ist ungezählt; bis zur Hälfte mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/19,0 χ 13,5/14,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; verzierte Initialen, rot und gelb ausgefüllt. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 2 7 v Sermones (Augustinus, Basileios u.a.); Passionen; f. 16r Federprobe.

1509

Prag

Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts im südöstlichen Bayern entstanden. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 257; K. Gamber, Codices Liturgici Latini Antiquiores, I, S. 308; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 55.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 jeweils am unteren Rand der Seite eingetragene Rötelglossen (f. 65r, 65v) zu Sermo XLIII; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Tiefenbach, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 123. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 257; H. Tiefenbach, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 123.

PRAG, UNIVERSITM KNIHOVNA M S

784

IV

Ε 16

s.

NR.

787a

PRAG, UNIVERSITM KNIHOVNA M S V I I G 2 5

StSG. 529

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 105 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; 17,8 χ 9,5 cm; Zählung von 1 bis 104 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt 1 mit I bezeichnet; darüber zum Teil ältere Zählung einzelner Teile; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,0 χ 7,5 cm; einspaltig; 32 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; Zeilenanfänge abwechselnd in roter und brauner Farbe. Schrift: von mehreren Händen des 12.-13. Jahrhunderts. Inhalt: f. I r - v medizinische Schriften; f. lr— 13r Marbod, Steinbuch; f. 13r—14r Schrift über Gewichte; f. 14r-53v Macer Floridus, De viribus herbarum; f. 53v-72v Quintus Serenus, Liber medicinalis; f. 73v-83r Rezepte; f. 83v-96v Speculum medicorum; f. 96v-103r medizinische Schrift; f. 103v-104r Rezepte; f. 104v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12.-13. Jahrhundert entstanden.

Prag

1510

Literatur: W. Dolch, Katalog der deutschen Handschriften der Κ. K. Öff. und Universitätsbibliothek zu Prag, I, S. 60, Nr. 63; J. Truhlär, Catalogus codicum manu scriptorum latinorum qui in C.R. Bibliotheka publica atque Universitatis Pragensis asservantur, I, S. 518, Nr. 1375; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 100f., 110; StSG. IV, S. 606, Nr. 529.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 57 Glossen. - Textglossierung: 51 Glossen (f. 15r-52v) zu Überschriften in Macer Floridus, De viribus herbarum; davon 50 Glossen im fortlaufenden Text der Überschriften, 1 (f. 15r) am oberen Rand der Seite stehend; Glossen mit einer Ausnahme in roter Farbe; 1 Interlinearglosse (f. 55v) zu Quintus Serenus, Liber medicinalis. - Einzelwörter in Gebrauchstexten: 5 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 7 3 v - 7 4 v ) in den Rezepten; weitere volkssprachige Wörter des 14. und 15. Jahrhunderts bleiben unberücksichtigt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 593f. (Nr. MXXXVIII), S. 601 (Nr. MLI), S. 604 (Nr. MLVII). Literatur: StSG. IV, S. 606, Nr. 529; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 243f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 319; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 99, 102, 105, 110.

7 8 5 PRAG, UNTVERSITNI KNIHOVNA M S V I I I Η 4 StSG. 530 Abbildungen f. 54r, 77r, 77v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 85 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Pergamentblatt vorne; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; Rücken restauriert; ehemals 2 Schließen und je 5 Buckel auf den Deckeln. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 18,5 cm; zweispaltig; f. 7 7 r - 8 5 v vierspaltig; 37 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe. - Schrift: von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne verso Schrift; f. l r a - 7 6 v b Prudentius, Werke: f. lr—12r Cathemerinon; f. 1 2 r - 4 0 r Peristephanon; f. 4 0 r - 4 1 v Diptychon; f. 4 1 v - 4 8 v Apotheosis; f. 4 8 v - 5 5 v Hamartigenia; f. 5 5 v - 6 2 v Psy-

1511

Prag

chomachia; f. 6 3 r - 7 6 v b Contra Symmachum I, II; f. 77ra-85vd Glossar zu Prudentius. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden. Literatur: M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13f. und passim; W. Dolch, Katalog der deutschen Handschriften der Κ. K. Öff. und Universitätsbibliothek zu Prag, I, S. 74, Nr. 74; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 198; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 424; J. Truhlär, Catalogue codicum manu scriptorum latinorum qui in C.R. Bibliotheca publica atque Universitatis Pragensis asservantur, I, S. 603, Nr. 1622; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 606, Nr. 530.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 385 Glossen. - Textglossierung: 351 Glossen (f. lra-74rb) zu Prudentius, Werke; 8 marginal, die restlichen interlinear stehend; wenige Glossen in ^ - G e h e i m s c h r i f t ; zudem reiche lateinische Glossierung. — Textglossar in Textreihenfolge: 34 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 77rd—84va) in dem Glossar zu Prudentius. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 9; R. Stettiner, S. 108); alem. (nach H. Garke, S. 55); bair.-alem. (nach F. Simmler, S. 33); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 132); nicht eindeutig bestimmbar (nach G. Müller, S. 155). Edition: StSG. II, S. 385f. (Nr. DCCLXXXI), DCCLXXXVI).

S. 4 0 0 - 4 0 7

(Nr.

Literatur: StSG. IV, S. 606, Nr. 530; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 334; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 315; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 308 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 56f., 61, 70f., 73; W. Dolch, Katalog der deutschen Handschriften der Κ. K. Öff. und Universitätsbibliothek zu Prag, I, S. 74, Nr. 74; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 55; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 104f., 153, 155f., 191; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 169; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 370, 373f., 424; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 25, 119; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 20, 33, 37; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 187; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 57f. und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 101, 191; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 103; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 258; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 132; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 61; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271, 273; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 9; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, Π, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 83, 89, 91; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50, 87; A. Schleicher, DM. 1 (1854) S. 2 6 4 - 2 6 7 ; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S. 197; W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 102;

1512

Prag

P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 84; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 55f.; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 277; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 106, 108f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 672; St. Stricker, in: 2VL. XI, Sp. 1272-1275; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 721; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XVI; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 33lf.

786

PRAG, UNIYERSITNI KNIHOVNA M S X X I I I Ε 5 4 (FRÜHER

PRAG, FÜRSTLICH LOBKOWITZSCHE BIBLIOTHEK 4 3 4 ) StSG. 525 A Abbildungen f. 36r, 51v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 51 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; Palimpsest; Blätter an den äußeren Rändern mit Textverlust beschnitten; 25,0 χ 15,0 cm; einige Blätter am unteren Rand um etwa 3,5 cm beschnitten; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel etwa 20,5 χ 11,5 cm; f. 51v 18,0 χ 12,0 cm (ursprünglich länger); einspaltig; 4 1 - 4 8 Zeilen; mehrere figürliche Federzeichnungen, zum Teil farbig ausgemalt. — Schrift: von einer Hand aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts, von f. l v - 5 1 r reskribiert von einer Hand aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Glossen zu Seneca; f. l r - 1 9 r lateinisches Glossar; f. 1 9 r - 2 1 r lateinische Glossen; f. 2 2 r - 4 7 v lateinisch-deutsches Abrogans-Glossar in zwei Teilen; f. 4 8 r - 5 1 r lateinische Glossen; f. 51v Glossar zu einer unbekannten Schrift; Glossar zur Benediktinerregel; f. l v - 5 1 r ausradiert und reskribiert: f. lv Schrift; f. 2 r - 5 1 r Summarium Heinrici Fassung A ( I I I - X , 26; als I—VIII gezählt); darin eingelagert verschiedene Exzerpte. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts in einem südwestdeutschen Skriptorium entstanden, Anfang des 13. Jahrhunderts reskribiert; danach eventuell im Kloster Blaubeuren; ein Besitzvermerk des 18. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Prämonstratenserabtei Weißenau. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 36f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 95; B. Bischoff, Paläographie, S. 27; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, Π, S. 255; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 56; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XXXVIII; R. Hildebrandt, in: 2VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 425; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, III, S. 19, Nr. 22; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 466; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 63, 6 6 - 6 9 ; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40; W.

Prag

1513

Wegstein, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 533f.; W. Wegstein, Studien zum >Summarium H e i n r i c i < , S. 77; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 307f.; E. Wenzel, Die mittelalterliche Bibliothek der Abtei Weißenau, S. 105; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 294; StSG. IV, S. 603f., Nr. 525. - Abbildung von f. 22r, 23r, 33r, 46r, 47r, 51 ν bei G. Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschenHandschriften, Tafel 36 - 38; Abbildung von f. 12r bei R. Hildebrandt, Summarium, I, Abb. G; Abbildung von f. 2r bei W. Wegstein, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 335.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 1753 Glossen, sämtlich im fortlaufenden Glossartext stehend. - Alphabetisches Glossar: Insgesamt 80 Glossen aus dem 9. Jahrhundert; 39 noch lesbare Glossen aus dem Abrogans-Glossar (f. 23r, 33r, 33v, 35r, 35v, 37v, 40v, 42v, 43r, 44r, 47r). - Textglossar (?): 13 Glossen in dem Glossar zu einer unbekannten Schrift (f. 51v). - Textglossar: 28 Glossen in dem Glossar zur Benediktinerregel (f. 51v). — Sachglossar Summarium Heinrici: 1673 Glossen aus dem 13. Jahrhundert (f. 2 r - 5 1 v ) . Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 9. bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Glossen zum Summarium Heinrici frk. — obd. (nach H. Reutercrona, S. 20); frk. —alem.? (nach E. Rooth, S. 36); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182); Glossen ohne nähere Bestimmung bair. (nach H. Reutercrona, S. 57); Glossen alem. (nach F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. II, S. 52 (Nr. DLXII); III, S. 6 5 - 1 7 0 (Nr. DCCCCXXXVII A); IV, S. 222 (Nr. MCXCIV), S. 314f. (Nr. DLXII Nachtr.), S. 604; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. 1 1 6 - 1 9 9 , 2 0 1 - 3 7 4 , 3 9 3 - 4 0 1 . Literatur: StSG. IV, S. 603f., Nr. 525; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 3 6 - 3 9 ; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 96f. und passim; S. Blum, Wortschatz und Ubersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 36; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 10 und passim; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 56 und passim; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f., 14f., 18; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 486; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 92 und passim; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 53; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 89, 107f.; R. Hildebrandt, in: B r ü d e r - G r i m m - S y m p o s i o n zur Historischen Wortforschung, S. 49; R. Hildebrandt, SLSF. 118 (1995) S. 1 5 8 - 1 6 1 , 164f.; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 2 4 6 - 2 5 0 ; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt, ZDA. 97 (1986) S. 126; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XX; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 64; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; Η. Hornbruch, Deonomastika, S. 150, 219; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 108; D. H ü p p e r - D r ö g e , FMSt. 18 (1984) S. 656; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 74 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 198; H. Kempf, Die Lelmbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 119; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreib-

1514

Prag

wesen, S. 184; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 49 und passim; I. Köppe, in: Bedeutungserfassung und Bedeutungsbeschreibung, S. 62; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 27; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 62, 78, 107, 150; B. Meineke, U b e r Glossarum und Summarium Heinrici, S. 41 und passim; Α. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 161, 219; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 88; Th. Nolte, FMSt. 24 (1990) S. 129; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 219, 224; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20, 57; J, Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 36; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 37, 40; E. Schröder, ZDA. 73 (1936) S. 103f.; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 141, 256; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 211; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 80; K. Siewert, Die althochdeutschen Horazglossen, S. 316f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 264; M. Springer, in: Die Franken und die Alemannen, S. 203, 21 lf.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 645; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 250f. und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 217f.; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 722; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 190; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 289 und passim; Η. Tiefenbach, X a n t e n - E s s e n - K ö l n , S. 250; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 646f., 652, 656, 664f.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 28 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in M i t t e l - und Nordeuropa, V, S. 2 4 7 - 2 4 9 , 251 f.; N. Wagner, in: Althochdeutsch, I, S. 526; N. Wagner, Z D A . 104 (1975) S. 1 1 8 - 1 2 6 ; W. Wegstein, Studienzum > S u m m a r i u m H e i n r i c i < , S. 77; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 309f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 294, 342; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 71.

PRAG, UNTVERSITNI KNIHOVNA M S X X I I I Ε 5 5 (FRÜHER PRAG, FÜRSTLICH LOBKOWITZSCHE BIBLIOTHEK 4 3 5 ) S. N R . 3 7

787

PRAG, UNTVERSITNI KNIHOVNA M S X X I I I F 1 2 7 (FRÜHER

PRAG, FÜRSTLICH LOBKOWITZSCHE BIBLIOTHEK 4 8 9 ) StSG. 527 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 57 Blätter; Palimpsest; 20,2 χ 15,0 cm; mit hellem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 2 3 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe. — Schrift: von einer Hand

Prag

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aus dem Ende des 12. Jahrhunderts (ursprüngliche Schrift vorkarolingische Minuskel des 8 . - 9 . , karolingische Minuskel des 9. sowie Minuskel des 10. Jahrhunderts). Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr Glossen zur Bibel, Paulusbriefe; f. lr—2r Vita des Paulus; f. 2r—ν Damasus I., Versus in Paulum; f. 2v — 3r Worterklärungen; f. 3r—ν Deutungen der Edelsteine; f. 3v—5r Schrift über Job; f. 5r —55v Glossen zur Bibel; f. 55v —56r Glossen und Notizen über Edelsteine; f. 56v-57r Versus de volucribus, bestiis, arboribus; f. 57r Kommentar; f. 57v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert in der Prämonstratenserabtei Weißenau entstanden; auch Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. 57v und des 18. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf Weißenau; nach Auflösung der Abtei kam die Handschrift 1802/3 in den Besitz des Grafen F. von Sternberg, dessen Bibliothek 1830 vom Prinzen J. Lobkowitz erworben wurde; 1930 wurde die Prager Lobkowitz—Bibliothek vom tschechischen Staat gekauft; die gesamte Handschrift ist ein Palimpsest; ursprünglich wurde sie um 800 vielleicht in Würzburg geschrieben. Literatur: G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 36; CLA. X, S. 37, Nr. 1566; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 476f., Nr. 1223; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 197; H. Hoffmann, in: M. Haupt - H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter, II, S. 211; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, III, S. 30; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 466; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 288; E. Wenzel, Die mittelalterliche Bibliothek der Abtei Weißenau, S. 110; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 282; StSG. IV, S. 604f., Nr. 527.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 100 Glossen. - Textglossar in Textreihenfolge: 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse (f. 18v, Z. 1 - 2 ) zu den Glossen zur Bibel, 1. Samuel. — Sachglossar in Merkversanordnung: 99 Interlinearglossen (f. 56v—57r) zu den Versus de volucribus. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Garke, S. 56; H. Reutercrona, S. 66); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 182). Edition: StSG. IV, S. 265 (Nr. CH Nachtr.); III, S. 2 1 - 4 5 DCCCCXXXIV).

(Nr.

Literatur: StSG. IV, S. 604f., Nr. 527; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; T h . Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 56; H. Hoffmann, in: M. Haupt - H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter, II, S. 211 f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 1S1 f.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 66; F. Simmler, Die westgermanische

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Konsonantengemination, S. 44; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 5 5 1 - 5 7 3 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 282, 346; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 300.

787a PRAG, UNTVERSITNI KNIHOVNA M S IV Ε 1 6 nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 783a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 249 Blätter; 21,5 χ 14,5 cm; Zählung von 1 bis 249 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahlen aber nur gelegentlich eingetragen; weitere Zählung bis f. 141v: Blätter 1—5 ungezählt, dann jeweils 1 bis 12 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, dazu immer derselbe Buchstabe in der linken oberen Ecke der Versoseite (A—N); ab f. 142r (bis f. 241) Zählung von 1 bis 101 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, links jeweils I, II, III bzw. IV; roter, abgeriebener Ledereinband mit grauem Rücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0/ 15,5 χ 9,0 cm; ein— und zweispaltig; 2 5 - 2 8 Zeilen; Autorennamen in den Überschriften in roter Farbe, Titel in schwarzer Farbe; Initialen zum Teil rot durchstrichen. — Schrift: von mehreren Händen des 13. oder des 14./15. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderer Spiegel Schrift (quer eingeklebt; Fragment); f. l r - 2 4 8 r medizinische Schriften; darunter: f. 130r— 132r Johannes Aquila, De duricie et apostemate matricis vera et experta nota; f. 248v, 249r leer; f. 249v Rezepte; hinterer Spiegel Notizen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. oder 14./15. Jahrhundert entstanden. Literatur: A. Morgenstern, Das Aderlaßgedicht des Johannes von Aquila, S. 7 — 10; R. Reiche, in: Fachprosa-Studien, S. 495; J. Truhlär, Catalogue codicum manu scriptorum latinorum qui in C.R. Bibliotheca publica atque Universitatis Pragensis asservantur, I, S. 278f., Nr. 696.

Glossen Zahl und Art: Einzel Wörter in Gebrauchstext: 8 im fortlaufenden Text stehende Glossen [f. 130v (3 Glossen), 131r (2 Glossen), 131v (3 Glossen)] zu Johannes von Aquila, De duricie et apostemate matricis vera et experta nota. Zeit und Ort: Unbekannt. — Zusammenhang mit dem Althochdeutschen unsicher. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Prag

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Edition: Α. Morgenstern, Das Aderlaßgedicht des Johannes von Aquila, S. 7 - 9 ; R. Reiche, in: Fachprosa-Studien, S. 495. Literatur: A. Morgenstern, Das Aderlaßgedicht des Johannes von Aquila, S. 7 — 11; R. Reiche, in: Fachprosa — Studien, S. 495; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646.

788

PRAG, KNIHOVNA NÄRODNIHO MUZEA Χ A 11 (FRÜHER UNSIGNIERT) StSG. 528 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 240 Blätter sowie 4 zusätzliche ungezählte (neuzeitliche) Papierblätter vorne und hinten; 49,7 χ 34,0 cm; Seitenzählung von 1 bis 480 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Einband 1957 restauriert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; je 5 Buckel auf Vorder- und Rückdeckel; 2 Schließen; ehemals 1 Kette. Einrichtung: dreispaltig; 51 Zeilen; p. 1 über die ganze Seite reichende reich verzierte, mehrfarbige Initiale Λ; p. 2 Überschrift in Majuskeln in roter und grüner Farbe; p. 384 13zeilige, reich verzierte Initiale A; zudem zu Beginn jedes Buchstabens reich verzierte Initiale; Lombarden in roter und blauer Farbe. - Schrift: gotische Minuskel aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr (ungezählt) Besitzvermerk; p. l a - 3 8 3 c 1. Salomonisches Glossar; p. 384a-480c 2. Salomonisches Glossar; p. 480c, 481a Verzeichnis der menschlichen Glieder; p. 482 leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden; nach einem Vermerk des 18./19. Jahrhunderts auf der Vorderseite des zusätzlichen Blattes vorne wurde die Handschrift 1819 dem Böhmischen Museum von Graf J.K. Krakowsky geschenkt. Literatur: V. Bok, GP. 8 (1983) S. 25; P. Brodsky, Katalog iluminovanych rukopisü Knihovny Narodniho Muzea ν Praze, S. 86, 88f.; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 8; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 425; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 275; B. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 31 und passim; Β. Ryba, StR. 13 (1974) S. 19; StSG. IV, S. 605f., Nr. 528. - Abbildung von f. l v und von Initialen auf f. 94v, 150r bei P. Brodsky, Abb. 8 5 - 8 7 , S. 8 7 - 8 9 .

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Etwa 825 überwiegend im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (p. la-480c) zu den Salomonischen Glossaren; zudem slavische Glossen, zeitgleich im fortlaufenden Glossartext oder auch interlinear eingetragen; viele der slavischen Interlinearglossen sind

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erst nachträglich von moderner Hand, wohl der des Museumsdirektors V. Hanka, eingetragen worden, ebenso wie einige althochdeutsche Interlinearglossen, die hier nicht berücksichtigt werden. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 344); alem. (nachH. Garke, S. 57); frk.-obd. (nach Η. Reutercrona, S. 20); ofrk.-obd. (nach H. Reutercrona, S. 29). Edition: StSG. IV, S. 2 7 - 1 2 3 (Nr. MCLXXVa); Nachtrag bei StSG. IV, S. 708, Z. 7. Literatur: StSG. IV, S. 605f., Nr. 528; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 97f. und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16 und passim; E.Sch. Firchow - W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 8; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 57; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 16; S. Glauch, Die M a r t i a n u s - C a p e l l a - B e arbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 329; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 113f., 160, 166f., 172; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 110; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 295, 302, 344, 349f., 379f., 425; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 119; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 236, 361, 369; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 165 und passim; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 51; B. Meineke, Althochdeutsches aus dem 15. Jahrhundert, S. 18 und passim; Β. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)—Bildungen, S. 46 und passim; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 199; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 344; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20, 29; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; B. Ryba, StR. 13 (1974) S. 19; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 8, 99, 125; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 730, 732; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 82; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 134, 180; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in M i t t e l - und Nordeuropa, V, S. 252.

König swart

1519

788a

KÖNIGSWART (KYNZVART), SCHLOSSBIBLIOTHEK [UNTER VERWALTUNG DER BIBLIOTHEK DES NATIONALMUSEUMS (KNIHOVNA NÄRODNFFLO MUZEA) PRAG] 20 G 22 M S 57 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 155 Blätter; 23,0 χ 16,5 cm. - Einrichtung: Initialen in roter Farbe. - Schrift: aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 155v alphabetisches Glossar (Kurzfassung des Liber Glossarum). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden; 2 Stempel auf dem unteren Rand der Rectoseite des ersten Blattes weisen auf die Benediktinerabtei Ochsenhausen; 1825 gelangte die Handschrift vermutlich durch Fürst C.W. von Metternich in die Schloßbibliothek Königswart und ist heute Bestandteil des Nationalmuseums. Literatur: F. Cäda, Rukopisy knihovny stätnflio zämku ν Kynzvart, S. 87f., Nr. 57; H. Houben, St. Blasianer Handschriftendes 11. und 12. Jahrhunderts, S. 153; B. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 220; B. Meineke, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 459, 4 6 2 - 4 6 4 .

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: 1730 althochdeutsche Interpretamente zu rund 1600 Wortartikeln in dem alphabetischen Glossar (f. l r - 1 5 5 v ) ; Glossen überwiegend marginal, zum Teil aber auch im fortlaufenden Glossartext oder interlinear stehend; Glossarartikel sowohl lateinisch—lateinisch als auch lateinisch-althochdeutsch angelegt. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert. Literatur: B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 19, 45; B. Meineke, BNF. NF. 22 (1987) S. 221 f.; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 3 8 - 4 0 und passim; Β. Meineke, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 29f.; B. Meineke, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 459, 4 6 5 - 4 6 9 .

PRAHA S. PRAG

1520

Reichenberg

PRINCETON (Ν. J . ) , UNIVERSITY LIBRARY, GARRETT COLLECTION 108 s. NR. 1 0 4 6

789

REICHENBERG, PRIVATBESITZ KATZER, VERBLEIB UNBEKANNT

nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 3 Blätter; 1 Doppelblatt (f. II, III) und 1 Einzelblatt (f. I); 23,0 χ 15,0 cm; mit Textverlust beschnitten. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 20,4 χ 13,5 cm; zweispaltig; 6 1 - 6 3 Zeilen. Schrift: von zwei Händen aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. I—III Bibelglossar der Handschriftenfamilie Μ (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts wahrscheinlich im bairischen Sprachraum entstanden; 1931 im Besitz des Antiquars E. von Scherling in Leiden, dann im Besitz von Fr. Katzer in Reichenberg (Böhmen); der weitere Verbleib ist unbekannt. Literatur: E. Schröder, ZDA. 68 (1931) S. 6 6 - 6 8 .

Glossen Zahl und Art: Textglossar in Textreihenfolge: Ursprünglich wohl etwa 150 Glossen in dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M, davon 144 durch E. Schröder gelesen; im einzelnen unbekannte Zahlen von Glossen zu Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium, Josue, Judicum, Regum I, Regum II, Regum III, Regum IV, Paralipomenon I, Paralipomenon II, Psalmen, Canticum canticorum; Glossen teils interlinear, teils im Kontext des Bibelglossars eingetragen. Zeit und Ort: Glossen zeitgleich mit dem Glossar wahrscheinlich im bairischen Sprachraum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach E. Schröder, S. 68). Edition: E. Schröder, ZDA. 68 (1931) S. 67f.: hier nur Abdruck einzelner Glossen und weitere Angaben mit Bezug auf die Edition des Bibelglossars nach anderen Handschriften bei StSG. I. Literatur: StSG. V, S. 4 0 8 - 4 7 2 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; E. Schröder, ZDA. 68 (1931) S. 68; C. W i c h Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 282, 346.

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REIMS, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE 6 7 1 (BEI S T S G . : 5 1 0 ) StSG. 531 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 198 Blätter; 37,0 χ 23,5 cm; Einband des 19. Jahrhunderts. - Einrichtung: zweispaltig; 3 4 - 3 5 Zeilen; am Anfang Titel auf farbigem, verziertem Feld sowie große, ebenfalls farbig ausgeführte Initialen; zudem einfache Initialen an den Kapitelanfängen sowie Überschriften in Majuskeln. - Schrift: Minuskel von einer Hand des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v leer; f. 2 r a - 6 v b Isidor von Sevilla, Prolog und Kommentar zu den Canones; f. 7 r a - 1 2 v b Glossar; f. 13ra-195rb Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; f. 196vb-197vb Glossen zu den Canones; f. 198v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Remi in Reims entstanden, worauf auch ein Datierungsvermerk (auf f. 2r) und mehrere Besitzeintragungen (auf f. lr, 2r) weisen. Literatur: B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 312; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 264 und passim; L. Böhringer, DA. 46 (1990) S. 21; F.M. Carey, in: Classical and Medieval Studies in Honor of Edward Kennard Rand, S. 46, 57; Catalogue General des Manuscrits des Bibliotheques Publiques de France. Departements 39, II, S. 3 - 1 2 , Nr. 671; J. Devisse, Hincraar, III, S. 1398-1407,1417, 1419; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 106; P. Gautier Dalche, RHT. 1 2 - 1 3 (1982-1983) S. 152; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 253; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 264, Nr. 432; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 17; H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 54; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 89; Η. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 243; Die Schule von Reims, I, S. 26f., 64f.; 794 - Karl der Große in Frankfurt am Main, S. 136; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonumdes Cresconius, I, S. 210 und passim; StSG. IV, S. 606f., Nr. 531. Abbildung von f. 2r in Die Schule von Reims, Tafeln, Tafel 7a.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 28 Glossen in dem Glossar zu den Canones (f. 196vb-197vb); Glossareintragungen in abgesetzten Zeilen. Zeit und Ort: Glossar im 9. Jahrhundert in Reims eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Westfränk. (nach U. Blech, S. 313f.); alem. nach fränk. Vorlage (nach H. Mayer, S. 57). Edition: StSG. II, S. 89f. (DLXXXVIP). Literatur: StSG. IV, S. 606f., Nr. 531; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 81; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 120, 132f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 296; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 264 - 3 1 4 und passim; J. Devisse,

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Hincmar, II, S. 1066; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 106; E. K a r g Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 233—235;Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 151, 173; H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 5 5 - 5 7 ; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 1 8 - 1 2 0 , 1 2 7 - 1 3 2 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 299.

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ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

CHIGI Η V 1 6 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildungen f. 102v, 170v

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 170 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Blätter hinten; f. 1 - 2 , zusätzliche Blätter hinten Papier; Blätter zum Teil stark beschädigt; 21,0 χ 15,0 cm; grüner, mit dem Wappen des Fabio Chigi versehener Ledereinband; Zählung von 1 bis 170 mit einem Stempel jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite; ab Blatt 5 zudem Zählung von 1 bis 163 von älterer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zwischen f. 12 und 13, 42 und 43, 135 und 136 und 136 und 137 wurde jeweils ein Blatt übersprungen. - Einrichtung: Schriftspiegel 1 4 , 5 x 9 , 5 cm; f. 170v 17,0 χ 14,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; f. 170v 53 Zeilen; f. 71v reich verzierte Initiale Η im St. Galler Stil; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 11. Jahrhunderts; reiche marginale Glossierung und Kommentierung von St. Galler Händen (nach H. Hoffmann, S. 394). Inhalt: (nach gestempelter Zählung) f. l r - 2 r Notizen zur Handschrift [u.a. von Alexander VII. (Fabio Chigi)]; f. 2 v - 4 v leer; f. 5 r - 6 r Sueton, Vita des Horaz; f. 6r Besitzvermerk; Kommentar zu Horaz, Oden; f. 6 v - 1 7 0 r Horaz, Werke: f. 6 v - 7 1 v Oden; f. 7 1 v - 8 1 v Ars Poetica; f. 8 1 v - 9 5 r Epoden; f. 95r—96v Carmen saeculare; f. 9 6 v - 1 4 0 v Satiren; f. 141r-170r Briefe (richtige Reihenfolge der Blätter: f. 142, 145, 143, 144, 146); f. 170r Pseud o - A c r o , Vita des Horaz II (unvollständig); f. 170v (Z. 1 - 1 0 ) fortlaufend eingetragenes Glossar zu Horaz, Satiren (teils lateinisch-lateinisch, teils lateinisch-althochdeutsch); Pseudo-Acro, Scholien zu Horaz, Epoden. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts in St. Gallen entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. 6r befand sich die Handschrift in der Bibliothek Agostino Patrizi Piccolominis; später wurde sie in die

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Sammlung Fabio Chigis (Papst Alexander VII.) aufgenommen und gelangte schließlich 1923 in die Biblioteca Apostolica Vaticana. Literatur: R. Avesani, in: Melanges Eugene Tisserant, VI, S. 47f., Nr. 16; M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. S. 6 7 - 6 9 , Nr. 19; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 343, 394f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 498; III, 2, S. 75, 177; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 53; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 221; E. Pellegrin - J. Fohlen - C. Jeudy - Y . - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, I, S. 322 — 324; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung,S. 2 4 0 - 2 4 2 ; C . Villa, Aevum 62 (1988) S. 194; C. Villa, Aevum67 (1993) S. 89; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345. - Abbildung von f. 71v bei M. Buonocore, Tafel XXXVII, S. 323; Abbildung von f. 145v bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Tafel 213; Abbildung der Initiale auf f. 71v bei C. Villa, Aevum 62, Abb. 3.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 27 Glossen. - Text glossierung: 12 Glossen (f. 8 3 r - 139v) zu Horaz, Werke, eingebettet in durchgehende interlineare lateinische Glossierung und marginale Kommentierung einer typischen Klassikerhandschrift; 9 [f. 83r (2 Glossen), 102v (2 Glossen), 108r (2 Glossen), 128r, 129v, 139v] interlinear und 3 (f. 102v, 138v, 139r) marginal in Scholien stehend. — Textglossar: 15 Glossen (f. 170v) in dem Glossar zu Horaz, Satiren, von denen viele mit der Textglossierung übereinstimmen; Glossar fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossen teils zusammen mit dem Text im 2. Drittel des 11. Jahrhunderts, teils später eingetragen, möglicherweise in St. Gallen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Pyritz, S. 216); obd.-frk. (nach K. Siewert, S. 264f.). Edition: Glossen in dem Glossar bei H. Pyritz, ZDA. 68 (1931) S. 215; vollständige Edition der Glossen bei K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 2 4 2 - 2 6 1 ; Nachtrag einer weiteren Glosse bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 142f. Literatur: B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 498; E. Pellegrin - J. Fohlen - C. Jeudy - Y. - F . Riou, Les manuscrits classiques de la Bibliotheque Vaticane, I, S. 324; H. Pyritz, ZDA. 68 (1931) S. 215f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 2 4 1 - 2 6 9 und passim; Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 1 4 2 - 1 4 5 und passim; Κ. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 147f.; K. Siewert, Scriptorium 44 (1990) S. 268; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 256, 270, 321.

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ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA OTTOB. LAT. 3 2 9 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 3 ; Teil 2: f. 1 4 - 8 4 ; Pergament; 84 Blätter; 29,5 χ 23,5 cm; Blätter am oberen Rand zum Teil stark beschnitten; rotbrauner, mit einem Wappen versehener und mit Gold verzierter Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel f. lr —13v 22,5 χ 19,5 cm; f. 14r —84v 25,0 χ 18,0/19,5 cm; f. l r - 1 3 v , 5 8 v - 6 4 v , 84v einspaltig; f. 14r—58r, 6 5 r - 8 4 r zweispaltig; f. l r - 1 3 r 22 Zeilen; f. 13v 13 Zeilen; f. 1 4 r - 8 4 v 3 0 - 3 9 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe, zum Teil in schwarzer Tinte, grün überstrichen. - Schrift: f. l r - 1 3 v karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; f. 1 4 r - 8 4 r von mehreren Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerke; f. l r - 1 3 v , 1 4 r - 2 1 v Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; f. 2 2 r - 4 6 v Halitgar von Cambrai, Poenitentiale (1. I - V ) ; f. 4 7 r - 5 8 r Hrabanus Maurus, Poenitentiale ad Otgarium ( 1 - 4 0 ) ; f. 58v Capitula ex canonum; f. 5 9 r - 6 8 v Hrabanus Maurus, De consanguineorum nuptiis et de magorum prestigiis falsisque divinationibus (ad Bonosum); f. 68v Schreibervermerk; f. 6 9 r - 7 5 v Theodulf von Orleans, Capitulare ad presbyteros ( 1 - 4 6 ) ; f. 75v Hrabanus Maurus, Gedicht; f. 7 6 r - v Konzilscanones; f. 7 7 r - 8 4 r Pseudo-Isidor, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; f. 84v Hymnenanfänge. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden, f. 1 — 13 in der 1. Hälfte wohl in Mainz, f. 1 4 - 8 4 im 3. Viertel vielleicht im Rhein—Main—Gebiet; ein Besitzvermerk auf f. lr von um 900 weist auf den Kölner Erzbischof Hermann I. (889/890—924); dieser schenkte die Handschrift der Kölner Dombibliothek; nach einem weiteren Besitzvermerk auf f. lr aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts befand sie sich spätestens seit dieser Zeit im Kloster St. Pantaleon in Köln; später gehörte sie zum Bibliotheksbestand der Familie Ottoboni und wurde 1748 als dessen Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 374; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 87; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 59; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 69f. und passim; R. Kottje, DA. 31 (1975) S. 544; R. Kottje, RQ. 59 (1964) S. 7 9 - 8 7 ; R. Kottje, in: 2 VL. IV, Sp. 181, 187; N. Kruse, Die Kölner volkssprachige Überlieferung des 9. Jahrhunderts, S. 297; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 89, Nr. 1565; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Ottob. Lat. 3295, S. 15 — 17; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 551; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 11, 133, 248; F.S. Paxton, in: The Two Laws, S. 22; R. Pütz, Die Bibliothek

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des Klosters St. Pantaleon in Köln, S. 100f., Nr. 27, S. 121; H. Tiefenbach, X a n t e n - E s s e n Köln, S. 281. - Abbildung von f. l r bei R. Pütz, Abb. 46.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 573 Glossen (f. lr-76va); 3 Glossen mit der Feder, alle anderen mit dem Griffel eingetragen; Glossen zumeist interlinear, vereinzelt auch marginal stehend; 91 Glossen (f. l r - 2 1 r b ) zu den Canones; 254 Glossen (f. 22ra-46vb) zu Halitgar von Cambrai, Poenitentiale; davon 1 (f. 27vb) mit der Feder eingetragen; 138 Glossen (f. 48ra-57vb) zu Hrabanus Maurus, Paenitentiale ad Otgarium; 75 Glossen (f. 59r-68ra) zu Hrabanus Maurus, De consanguineorum nuptiis et de magorum prestigiis falsisque divinationibus (ad Bonosum); 14 Glossen (f. 69ra-74rb) zu Theodulf von Orleans, Capitulare ad presbyteros; davon 1 (f. 70vb) mit der Feder eingetragen; 1 marginal stehende Federglosse (f. 76va) ohne Textbezug; darüber hinaus etwa 150 lateinische Griffelglossen sowie 133 unleserliche Griffeleintragungen; Glossen hauptsächlich wohl von der Hand eingetragen, die den zweiten Teil des Codex schrieb; welchen Sinn die Griffelglossierung in diesem "auf praktische Bedürfnisse der Diözesanleitung abgestellte[n]" "Handbuch für den Gebrauch des Bischofs" (R. Kottje, RQ. 59, 1964, S. 85) besaß, muß offen bleiben; H. Mayers Aussage, die Glossierung "pass[e] durchaus zu ihrem Charakter als einer juristischen Gebrauchshandschrift, die wohl primär für die seelsorgerliche Praxis verwendet wurde" (S. 153), bleibt reichlich unklar. Zeit und Ort: Glossen wohl im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts gleichzeitig mit der Anfertigung des 2. Teils des Codex oder wenig später im R h e i n - M a i n Gebiet oder im oberrheinisch-elsässischen Gebiet (Weißenburg?) eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Südrhfrk. (nach H. Mayer, Griffelglossen, S. 139). Edition: H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Ottob. Lat. 3295, S. 2 0 - 1 1 5 . Literatur: S. Blum, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 476f.; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 128; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 64, 68f., 73; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 177f.; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 70; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xixf.; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossender Handschrift Ottob. Lat. 3295; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 85f.; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 45, 192; A. Quak, ABÄG. 21 (1984) S. 2 0 3 - 2 0 5 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646.

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7 9 3 ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 4 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Mainzer Beichte Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 179 Blätter; 29,0/30,0 χ 20,0/20,5 cm; Blatt 1 stark beschnitten; Blatt 178 nur noch zu zwei Dritteln vorhanden; Zählung von jüngerer Hand von 2 bis 179 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband zwischen 1846 und 1878 angefertigt; dicke, mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 15,5 cm; einspaltig; 33 Zeilen; f. 2v verzierte, farbige Initiale /; zahlreiche einfache Initialen; Federzeichnungen auf dem Rand; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts; Eintrag des Bruchstücks der Mainzer Beichte auf f. 171v von einer Hand um 1000. Inhalt: f. l r - 179v Bibel, Genesis - Ruth (mit den Prologen des Hieronymus; f. 178v —179v mit Neumen); f. 171v Mainzer Beichte (althochdeutsch; Fragment); Federproben (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden, f. 1 - 8 2 vielleicht in Italien; f. 83 - 1 7 9 in Westdeutschland, wohl in Lorsch; im frühen 10. Jahrhundert vielleicht im Besitz der Gräfin Oda, Gemahlin Zwentibolds; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 13, Nr. 35, S. 26, Nr. 95; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 116f. und passim; Ch.E. Finch, TPAPhA. 99 (1968) S. 172f.; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 200f., 211; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 20; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 186; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 551; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 142 [=IX]; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 26; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 812; Ε. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 330, Nr. XLIX; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 2; H. Thoma, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 138.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 20 Glossen (f. 6 r - 1 0 3 r ) zur Bibel; davon 1 interlinear stehende Griffelglosse (f. 6r) zu Genesis; 18 Glossen (f. 7 1 r - v ) zu Leviticus; 15 [f. 71r (10 Glossen), 71v (5 Glossen)] interlinear und 3 (f. 71r) marginal stehend; 1 Marginalglosse (f. 103r) zu Numeri; Glossen von mindestens zwei Händen eingetragen; weitere ca. 20 Griffelglossen noch unediert (E. Glaser, S. 124).

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Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach H. Thoma, S. 138). Edition: H. Thoma, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 137f. Literatur: E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 124; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; H. Thoma, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 137f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 255f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 186.

7 9 4 ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 78 nicht bei StSG. - BV. (1973) Α Abbildung f. 137v Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 137 Blätter; 22,4 χ 14,2 cm; Zählung von 1 bis 137 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene, mit 2 goldenen Wappen versehene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel variierend; 15,0/18,5 χ 5,0/11,5 cm; einspaltig; f. 72r zweispaltig; 20 Zeilen; f. 72r 40 Zeilen; f. 2r reich verzierte, über 10 Zeilen reichende Initiale P; f. 72v reich mit Flechtwerk verzierte Initiale U. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; reiche marginale lateinische Glossierung und Kommentierung. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - v Prolog zur Bibel, Sprüche; f. 2 r - 7 1 v Bibel, Sprüche; f. 72r Besitzvermerk; f. 72r Prolog zur Bibel, Ecclesiastes; f. 72v-99v Ecclesiastes; f. 100r-136v Jakobusbrief, Petrus- und Johannesbriefe; f. 137r Neumen; f. 137r-v Hieronymus, Prolog zur Bibel, Katholische Briefe; f. 137v Besitzvermerk; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach ca. 1170-1175 in Frankenthal entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 72r und f. 137v weisen auf das Augustiner - Chorherrenstift Frankenthal in der Rheinpfalz; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monument! Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 2f., Nr. 2; A. Cohen—Mushlin, in: Medieval Book Production, S. 87, 101; A. Cohen-Mushlin, A Medieval Scriptorium, I, S. 161 - 1 6 4 ; J.E. Gugumus, FEJ. 2 (1972) S. 1 If.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 201; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 551; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 293; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 816; Η. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 13; The

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Theory of Music, II, S. 106f.; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 236. - Abbildung der unteren Hälfte von f. 137r bei E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, Tavole, Abb. lb; Abbildung von Ausschnitten von f. l r - 2 r , 30r, 35r, 49v, 65r, 71v, 72r—v, lOOr, 108r, 113r, 1 3 7 r - v bei A. C o h e n - M u s h l i n , A Medieval Scriptorium, II, Abb. 29, 38, 5 3 - 6 0 , 109, 110, 206, 207, 2 0 9 - 2 1 1 , 2 1 3 .

Glossen Zahl und Art: 1 althochdeutsche Glosse (f. 137v) über einem isoliert auf dem Rand stehenden lateinischen Wort ohne Textbezug; Glosse wahrscheinlich nicht von der Texthand stammend. Zeit und Ort: Vermutlich in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Frankenthal eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmbar.

Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 236. Literatur: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 236.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 3 5

s. NR. 836a ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 2 0

s. NR. 836b ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 3 5

s. NR. 836k 795

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 2 4 2 StSG. 532 Abbildung f. 12v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 7 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 4 ; Teil 2: f. 6 5 - 7 2 ; Teil 3: f. 73; Teil 4: f. 7 4 - 8 0 ; Teil 5: f. 8 1 - 8 8 ; Teil 6: f. 8 9 - 1 1 2 ; Teil 7: f. 113-128; Pergament; 128 Blätter; 12,5 χ 8,5 cm; Blatt 29 nur zur Hälfte erhalten; mehrere Blätter am unteren Rand, weitere an allen Außenrändern stark beschnitten; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Ein-

Rom

1529

richtung f. lr—62v: Schriftspiegel 10,5 χ 6,0 cm; einspaltig; 19 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel; f. l r - 6 2 v von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Teil 1: f. lr Besitzvermerk; Inhaltsvermerk; f. l v - 8 r Walahfrid Strabo, Homilia in Initium Evangelii Sancti Matthaei; f. 8v leer; f. 9 r - 3 7 v Sedulius Scottus, Explanationes in Praefationes Sancti Hieronymi ad Evangelia; f. 3 8 r - 4 0 v Sedulius Scottus, Explanatiuncula de Breviariorum et Capitulorum Differentia; f. 4 1 v - 6 2 v Sedulius Scottus, Expositiuncula in Argumenta secundum Matthaeum, Marcum et Lucam; f. 6 3 r - 6 4 v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in mehreren Jahrhunderten entstanden, Teil 1 am Ende des 10. Jahrhunderts auf der Reichenau; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr und 112v weisen auf das Augustiner-Chorherrenstift Frankenthal in der Rheinpfalz; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 23, Nr, 84, S. 25; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 332; A, C o h e n - M u s h l i n , in: Medieval Book Production, S. 8 7 - 9 0 und passim; A. C o h e n - M u s h l i n , A Medieval Scriptorium, I, S. 1 8 0 - 1 8 3 ; M. Esposito, Irish Books and Learning in Mediaeval Europe, S. 63 [=Γ|; Μ.P. Gonzales, in: Gli umanesimi medievali, S. 473; J.E. Gugumus, FEJ. 2 (1972) S. 11, 13; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 201; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 346; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 565f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 552; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 1 7 7 - 1 8 5 ; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 826; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7597, 7 6 0 0 - 7 6 0 5 ; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 59f.; L. Traube, Ο Roma nobilis, S. 357; StSG. IV, S. 607, Nr. 532.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentaren: 35 Glossen (f. 9 v - 2 9 v , 56r); 34 Glossen zu Sedulius Scottus, Explanationes in Praefationes Sancti Hieronymi ad Evangelia, davon 21 interlinear [f. 9v (2 Glossen), lOr, lOv, 12v, 13r (3 Glossen), 15r, 15v (2 Glossen), 18r (2 Glossen), 19v, 20r, 21v, 23v, 25v, 28v (2 Glossen), 29v], 8 marginal (f. 12r, 12v, 13r, 14r, 15r, 15v, 19r, 19v), 5 im Kontext [f. 12v, 29r (2 Glossen), 29v (2 Glossen)] (detaillierte Identifikation der einzelnen Kommentartexte bei A. Schlechter); 1 Marginalglosse (f. 56r) zu Sedulius Scottus, 4 1 v - 6 2 v Sedulius Scottus, Expositiuncula in Argumenta secundum Marcum; das glossarartige Werk des Sedulius ist auch lateinisch umfangreich glossiert; öfter stehen althochdeutsche Interpretamente neben lateinischen. Zeit und Ort: Glossen am Ende des 10. Jahrhunderts wohl von der Texthand auf der Reichenau eingetragen.

1530

Rom

Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach A. Schlechter, S. 214f.), obd. (nach H. Reutercrona, S. 16; I. Rosengren, S. 37; F. Simmler, S. 42); frk. (nach J. Franck, S. 8). Edition: StSG. I, S. 719f. (Nr. CCCLXIX) - Abdruck einer älteren Edition; erneute Edition dieser Glossen sowie aller weiteren bei StSG. IV, S. 293f. (Nr. CCCLXIX Nachtr.), S. 295 (Nr. CCCLXXVIIP Nachtr.); Berichtigungen hierzu sowie ein Nachtrag bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242; neue Gesamtedition von A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, S. 186-204. Literatur: StSG. IV, S. 607, Nr. 532; K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg, S. 184f., Nr. 342; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 4 und passim; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 2 0 5 - 2 3 0 ; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 56; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 39; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 358f.

796

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 6 1

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 116 Blätter; 28,0 χ 20,0/20,5 cm; Blätter teils leicht beschädigt, teils an den Außenrändern beschnitten; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0 χ 15,5/16,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; f. 42v rankenverzierte Initiale; f. 45v, 69v, 74v Federzeichnungen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 1 6 v Gregor der Große, Dialoge ( I - I V ) ; f. 116v Federproben, Besitzvermerk, Verse. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in einem rheinischen Skriptorium entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. 116v befand er sich im 12. Jahrhundert im unteren Kloster der Lorscher Tochtergründung Heiligenberg; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatinaund wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt.

Rom

1531

Literatur: Β. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 29f., 122f.; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 258; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 114; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 552; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 2 4 9 - 2 5 1 ; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 827; H. Stevenson — I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 67.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 13 Glossen (f. 9 v - 4 9 v ) zu Gregor der Große, Dialoge; davon 12 marginal und 1 (f. 49v) interlinear stehend; zudem 2 nicht identifizierbare Einträge (f. l l r , 15r); Glossen von 2 Händen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen wohl im späten 9. Jahrhundert in einem rheinfränkischen Skriptorium eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach W. Schulte, S. 261). Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 115; vollständige Edition mit Berichtigungen und Nachträgen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 2 5 2 - 2 6 1 ; Hinweis auf weitere Berichtigungen und Nachträge bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 159. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 92, Anm. 44; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 114f.; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 2 5 0 - 2 6 2 und passim; Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 159.

797

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 8 1

StSG. 730; IV, S. 373

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 308 Blätter; Blatt 6 wurde im 11. Jahrhundert ergänzt; 31,5 χ 22,0/23,0 cm; Einband zwischen 1846 und 1853 angefertigt; mit grünem Pergament überzogene Pappdeckel; restaurierter, mit weißem Pergament überzogener Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,0 χ 17,5/18,0 cm; zweispaltig; f. 7 9 r - 8 1 r , 1 4 4 r - ν einspaltig; 2 8 - 3 2 Zeilen; f. 144r 7 Zeilen; f. 5r mit Flechtwerk verzierte, mehrfarbige Initiale D; f. 256r insulares A; f. 144v mehrfarbiges, verziertes Verwandtschaftsstemma; Überschriften in Majuskeln; mehrere Federzeichnungen. — Schrift: karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 0 8 v Isidor von Sevilla, Etymologiae ( I - X X ) ; f. 307v-308v lateinisch-deutsche Notizen (als Federproben); f. 3 0 8 r - v Voces animantium.

Rom

1532

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in Lorsch entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 10, Nr. 21; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 11; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 3 8 - 4 0 , 122f.; M.C. Diaz y Diaz, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 77; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 40, Nr. 122; Ch.E. Finch, TPAPhA. 99 (1968) S. 173; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 272, 321; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 480; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 552; H. Möller, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 29; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 828; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 72; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 92; StSG. V, S. 76, Nr. 730.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 20 Glossen. - Textglossierung: 8 Glossen [f. 159rb, 187va, 187vb (2 Glossen), 188ra (2 Glossen), 188va, 189ra] zu Isidor von Sevilla, Etymologiae (XII, 7); davon 7 interlinear und 1 (f. 159rb) marginal stehend. - Einzelwörter: 12 Glossen interlinear und marginal ohne Textbezug als Federproben auf f. 307v, 308ra, 308v eingetragen. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 29 (Nr. DCCVP); Berichtigungen und Nachtrag bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243; Edition der Federproben bei W. Crecelius, Alemannia 14 (1886) S. 53; Hinweis auf weitere Berichtigungen und Nachträge bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 159. Literatur: StSG. IV, S. 373; StSG. V, S. 76, Nr. 730; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 92 Anm. 44; W. Crecelius, Alemannia 14 (1886) S. 53; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 304; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; K. Siewert, Glossenfunde, S. 159; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216.

798

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 8 8

StSG. 533

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 1 ; Teil 2: f. 6 2 - 1 0 8 ; Teil 3: f. 109-114; Teil 4: f. 115-157; Teil 5: f. 158-302; Pergament; 302

Rom

1533

Blätter; f. 58 falsch eingebunden, folgt dem Text nach f. 54; f. 1 - 6 1 25,5 χ 17,5 cm; Zählung von 1 bis 302 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. — Einrichtung f. lr—61r: Schriftspiegel 20,0 χ 12,5 cm; f. l r - 5 4 v einspaltig; f. 5 5 r - 6 1 r zweispaltig; 3 3 - 3 6 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; wenige mehrfarbige rankenverzierte Initialen; f. 158v Federzeichnung. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus verschiedenen Jahrhunderten; f. l r - 6 1 r von mehreren Händen ca. 1160-1170. Inhalt: f. l r - 8 r Beda, Kommentar zur Bibel, Tobias; f. 8 r - 3 4 v Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Judith; f. 3 4 v - 5 3 r Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Esther; f. 5 3 r - 6 1 r Glossar zur Bibel, Altes Testament (bis 1. Könige; f. 58 falsch eingebunden, gehört hinter f. 54); f. 54v Besitzvermerk; f. 61v leer; f. 6 2 r - 1 0 8 r Bibel, Paulusbriefe; f. 108v Besitzvermerk; f. 109r-114v Kalendarium (unvollständig); f. 115r-157v Petrus Lombardus, Sententiarum Liber IV; f. 157v Besitzvermerk; f. 158r Besitzvermerk; f. 158v Pfälzer Judeneid; f. 158v-302r theologische und canonistische Schriften; f. 302r Besitzvermerk; f. 302v Inhaltsvermerk. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 6 1 im 3. Viertel des 12. Jahrhunderts; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. 54v, 108v, 157v, 158r und 302r weisen auf das Augustiner-Chorherrenstift Frankenthal in der Rheinpfalz; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg, S. 185f., Nr. 344; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 333; B.C. Brasington, CM. 17 (1994) S. 95, 98; A. Cohen-Mushlin, in: Medieval Book Production, S. 8 5 - 1 0 1 ; A. Cohen-Mushlin, A Medieval Scriptorium, I, S. 1 8 9 - 1 9 5 ; J.E. Gugumus, FEJ. 2 (1972) S. 11 - 1 3 ; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 201; Ε. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1 1 0 0 - 1 4 0 0 , S. 45f., 51, 72, Nr. 227; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 316; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 82; P. Lendinara, A n g l o - S a x o n Glosses and Glossaries, S. 147f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 553; M. Palma, SC. 12 (1988) S. 129; R. Reitzenstein, Germania 31. NR. 19 (1886) S. 331; I.N. Schimpf, Das Bibelglossar der Handschrift Rom, Pal. lat. 288, S. 3 5 - 4 2 ; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233f.; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 829; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7038; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 73f.; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 431; H. Thoma, PBB. 85 (1963) S. 247; P. Vaciago, in: Les manuscrits lexiques et glossaires, S. 135; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 282; StSG. IV, S. 607f., Nr. 533. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 158v bei A. Cohen-Mushlin, in: Medieval Book Production, Abb. 20, S. 99; Abbildung von Ausschnitten von f. lr, 8r, 28v, 30r, 35v, 4 1 r - v , 53r, 56v, 5 7 r - v , 59r, 6 0 r - v , 64v, 86v, 96v, l l l r - 112r, 158v, 160r, 162r, 218v, 224r, 272r,

1534

Rom

296v bei A. Cohen-Mushlin, A Medieval Scriptorium, II, Abb. 7, 36, 39, 42, 47, 67, 68, 77, 81, 82, 84, 101, 115, 139, 184, 186, 1 9 4 - 1 9 6 , 1 9 8 - 2 0 1 , 2 0 3 , 204, 212, 216, 217, 221, 416.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 110 Glossen (f. 54v-61rb) in dem Bibelglossar; davon 19 Glossen (f. 54v, 58ra-rb) zu Genesis; 14 im fortlaufenden Text, 5 interlinear stehend; 32 Glossen (f. 55ra-rb, 58rb-vb) zu Exodus; 17 im fortlaufenden Text, 15 interlinear stehend; 19 Glossen (f. 55va-56ra) zu Leviticus; 6 im fortlaufenden Text, 13 interlinear stehend; 9 Glossen (f. 56ra-rb) zu Numeri; 3 im fortlaufenden Text, 6 interlinear stehend; 5 Glossen (f. 56va) zu Deuteronomium; 3 im fortlaufenden Text, 2 interlinear stehend; 1 Interlinearglosse (f. 57va) zu Josue; 4 Glossen (f. 57vb) zu Richter; 3 im fortlaufenden Text, 1 interlinear stehend; 1 Glosse (f. 57vb) zu Ruth im fortlaufenden Text; 15 Glossen (f. 59vb-60ra) zu 1. Samuel; 8 im fortlaufenden Text, 7 interlinear stehend; 3 Glossen (f. 60rb-va) zu 2. Samuel; 2 im fortlaufenden Text, 1 interlinear stehend; 2 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 61rb) zu 1. Könige; alle Glossen von der Texthand eingetragen; Glossar fortlaufend geschrieben; Glossen zu den einzelnen biblischen Büchern durch Überschriften markiert, Anfänge durch rubrizierte Majuskel gekennzeichnet; althochdeutsche Glossen machen nur einen geringen Teil des Glossars aus, z.B. f. 54v 2 Glossen auf 24 Zeilen; auch die lateinischen Interpretamente sind zum Teil interlinear eingetragen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 3. Viertel des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 8; G. Müller — Th. Frings, S. 84; I.N. Schimpf, S. 186f.; F. Simmler, S. 42); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 124); nd. (nach J.H. Gallee, S. XVII). Edition: R. Reitzenstein, Germania 31. NR. 19 (1886) S. 332-334; StSG. IV, S. 251 (Nr. XVII Nachtr.), S. 254 (Nr. XXXVII Nachtr.), S. 257f. (Nr. L Nachtr.), S. 259 (Nr. LXII Nachtr.), S. 260 (Nr. LXXII Nachtr.), S. 261 (Nr. LXXVII Nachtr.), S. 263 (Nr. LXXXVII Nachtr.), S. 265 (Nr. XCV Nachtr.), S. 267 (Nr. CIX Nachtr.), S. 269 (Nr. CXXV Nachtr.), S. 270 (Nr. CXLII Nachtr.); Berichtigungen und Nachtrag bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 241f.; vollständige Neuedition (einschließlich der lateinischen Texte) bei I.N. Schimpf, Das Bibelglossar der Handschrift Rom, Pal. lat. 288. Literatur: StSG. IV, S. 607f., Nr. 533; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts - Bibliothek in Heidelberg, S. 185f., Nr. 344; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316, 324; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 333; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 326; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 46; M.R. Digilio, StG. Ns. 37 (1999) S. 35; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen Wörterbuche, S. XVIII; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f.; H. Götz, in: R. Große -

Rom

1535

S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 84; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 87, 103; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 68; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 82; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althocheutschem Schreibwesen, S. 316 — 321, 325; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 235; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 94; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84, 124; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; R. Reitzenstein, Germania 31. NR. 19 (1886) S. 3 3 1 - 3 3 4 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 67; I.N. Schimpf, Das Bibelglossar der Handschrift Rom, Pal. lat. 288, S. 4 2 43 und passim; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233f.; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1957)S. 197, 201; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 117; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 79; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 276; E. Steinmeyer, ADA. 26 (1900) S. 206f.; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 73; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 241f.; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 748; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 1 1 7 - 1 1 9 und passim.

799

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 8 9

StSG. 731

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 64 Blätter; 26,0 χ 16,0 cm; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/19,5 χ 11,0/12,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, teilweise rubriziert; f. 2v, 3v rankenverzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts; f. 2 - 5 7 um 825. Inhalt: f. l r - 2 r , 5 8 r - 6 4 v Karl der Große, Kapitularien; f. 2r Messe (Fragment); f. 2 v - 3 r Epistola ad Sigulfum; f. 3 v - 5 7 v Alkuin, Quaestiunculae in Genesim (am Schluß unvollständig); f. 58r—64 ν Kapitel Verzeichnis. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts entstanden, f. 2 — 57 um 825 in Mainz, der Rest in der Maingegend; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: R. Bergmann, in: Theodisca, S. 79; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 49f.; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 333; Bibliotheca Palatina, Textband, S. 127; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek,

1536

Rom

Textband, S. 117; K. Christ, in: Festschrift für Georg Leidinger, S. 35f.; A. Fingernagel, Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, I, S. 93; J.F. Hanselmann, Scriptorium41 (1987) S. 7 8 - 8 7 ; S. Käuper, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, I, S. 324, 326; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 32, 58; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 8; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 480; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 553; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 191, 198, 380, 700, 7 6 9 - 7 7 1 ; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 829; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 74; StSG. V, S. 76, Nr. 731. - Abbildung von f. 8r bei R. Bergmann, Abb. 2, S. 91; Abbildung von f. 3v bei W. Berschin, Abb. 34, S. 50; Abbildung von f. 2v in Bibliotheca Palatina, Bildband, S. 95.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 8r) zu Alkuin, Quaestiunculae in Genesim; Glosse wohl von einer textfremden Hand eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 22 (Nr. DVIlP). Literatur: StSG. V, S. 76, Nr. 731; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 79; Bibliotheca Palatina, Textband, S. 127; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 78; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 770; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234.

800

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 9 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: zusätzliches ungezähltes Blatt v o r n e - f . 77; Teil 2: f. 7 8 - 1 2 2 ; Teil 3: f. 123-136; Pergament; 137 Blätter sowie ein zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; von Blatt 136 ist nur noch das obere Drittel erhalten; 27,0 χ 20,0/20,5 cm; Zählung von 1 bis 136 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, dabei Zahl 78 doppelt verwendet; Einband zwischen 1846 und 1853 angefertigt; mit grünem Pergament überzogene Pappdeckel; restaurierter, mit weißem Pergament überzogener Buchrücken. Einrichtung: einspaltig; f. 123r-135v 2 8 - 2 9 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel, f. l r - 7 7 v von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9., f. 7 8 r - 1 2 2 v von einer Hand des 10. Jahrhunderts, f. 123r—136v von einer Hand um 1000.

Rom

1537

Inhalt: zusätzliches Blatt vorne Besitzvermerk; f. l r - 7 7 v Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Weisheit; f. 77v Besitzvermerk; Hymnus de beatae Virgine; f. 78r-94r Canones (am Anfang unvollständig); f. 94v-100v Capitula ex canonibus sumpta; f. 101r-122v Hrabani episcopi capitula; f. 123r- 127v Athanasius, Expositio fidei; f. 128r Athanasius, Expositio missae; f. 128r- 136r Hrabanus Maurus, De sacris ordinibus (Expositio super ordinem missae); f. 136v Schreibervermerk. Geschichte: Einzelne Teile des Codex in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 7 7 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Lorsch, f. 7 8 - 1 2 2 im 10. Jahrhundert, f. 123 - 1 3 6 um 1000 in Trier; die Besitzvermerke auf der Rectoseite des ungezählten Blattes vorne und auf f. 77v weisen auf Lorsch; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 53, 55, 124f.; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 250; A.J. Frantzen, Speculum 58 (1983) S. 5 7 3 - 5 9 7 ; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 319f.; R. Haggenmüller - M. Haggenmüller, CM. 5 (1979) S. 79; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 494f.; F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 22; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 553; F.S. Paxton, in: The Two Laws, S. 21; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 829; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7194; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 74f.; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 235f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (am unteren Rand von f. 135v) zu Hrabanus Maurus, Expositio super ordinem missae. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 236. Literatur: A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 236.

Rom

1538 801

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 4 3 0 nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Die aufgrund des Hinweises von H. Mayer, FMSt. 7 (1973) S. 231, in BV. aufgenommene Handschrift enthält laut H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xx, keine althochdeutschen Glossen, sondern auf dem unteren Rand von f. 51r dreieinhalb ausradierte mittelhochdeutsche Zeilen; vgl. auch Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 232.

802

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 4 8 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) Lorscher Beichte

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 113 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten; Blatt 113 nur noch zu drei Vierteln erhalten; mehrere Blätter beschädigt; 25,0/25,5 χ 17,0/18,5 cm; zusätzliches Blatt vorne mit a bezeichnet; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 12,5/13,0 cm; einspaltig; 29 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. 4r astrologische Tafel. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts; Lorscher Beichte auf f. 2 r - 3 v im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen; Nachträge von mehreren Händen des 9. und 10. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift ("Clerical Manual", F.S. Paxton, S. 1) mit liturgischen Texten, Texten zur Zeitrechnung, Poenitentialen usw. (ausführlich beschrieben bei F.S. Paxton); f. 2 r - 3 v Lorscher Beichte; f. 9 6 v - 1 0 1 r Pseudo-Beda, Poenitentiale. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, spätestens 875, in Lorsch entstanden; auch im 10. Jahrhundert befand er sich noch dort, worauf eine Lorscher Korrekturhand weist; 1550 gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 118-120; E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 8, Nr. 10, S. 13f., Nr. 37; K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg, S. 187f., Nr. 353; Ch.H.

Rom

1539

Beeson, Isidor — Studien, S. 98; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 48; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 335f.; BHM., Nr. 201; L. Bieler, The Irish Penitentials, S. 15 und passim; Β. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 53f., 55, 124f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 88; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 125, 138; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XVIII und passim; J. —P. Bouhot, RHT. 16 (1986) S. 141 - 169; E. Coccia, StM. Serie Terza 8 (1967) S. 357; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 128; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 22; Η. Fischer, Schrifttafeln zum althochdeutschen Lesebuch, S. 12*; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 1 9 - 2 1 , 3 3 ; K. Forstoer, Scriptorium 14 (1960) S. 247; A.J. Frentzen, Speculum 58 (1983) S. 5 7 3 - 5 9 7 ; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 568, Nr. 1582; J.E. Gugumus, JBM. 8 (1958-1960) S. 2 8 7 - 3 0 3 ; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 4, 26; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 14, Nr. 27; F. Hautkappe, Über die altdeutschen Beichten, S. 7 und passim; Ε. Hellgardt, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 73, 76f., 81f.; S.A. Keefe, RB. 96 (1986) S. 87; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 241; F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 22; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 83; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 57; L. Körntgen, Studien zu den Quellen der frühmittelalterlichen Bußbücher, S. 7, 17; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 121; R. Kottje, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, I, S. 516f.; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 90f., 102, 203; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 27 und passim; Α. Masser, in: 2 VL. V, Sp. 910f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 553; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 59; H. Möller, in. Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 29f.; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 236; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 697; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 225 und passim; Η. Mordek, ZGORh. 134 NF. 95 (1986) S. 417f.; F.S. Paxton, in: The Two Laws, S. 1 - 3 0 ; Η. Quentin, Les martyrologes historiques du moyen äge, S. 14, 696; P. Salmon, Les Manuscrits Liturgiques Latins de la Bibliotheque Vaticane, II, S. 14f., Nr. 20; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 25; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 838; Ch. Staiti, StM. Serie Terza 36 (1995) S. 6 5 7 - 7 1 9 ; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 324f.; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 155-158; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243f.; J. Vezin, in: The role of the book, I, S. 25; A. Wilmart, Analecta Reginensia, S. 155; K. Zechiel-Eckes, Die Concordiacanonumdes Cresconius, I, S. 8 - 1 1 , 2 2 , 142, 146; II, S. 489f. und passim. - Abbildung von f. 2v bei W. Berschin, Abb. 32, S. 48; Abbildung von f. 3r bei Η. Fischer, Tafel 10, und Α. Salzer - Ε. von Trunk, Illustrierte Geschichte der deutschen Literatur, I, Beilage 1; Abbildung von f. lOr bei J.E. Gugumus, nach S. 304.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse am oberen Rand (f. lOOv) zu Pseudo-Beda, Poenitentiale; Glosse in Geheimschrift (Punkte für Vokale). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 27; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 244.

Rom

1540

Literatur: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 27; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 244.

803

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 8 2 9

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 115 Blätter sowie ein zusätzliches Blatt vorne; 28,0 χ 23,0 cm; zusätzliches Blatt vorne mit Α bezeichnet; ab f. 59 sporadisch zusätzliche Zählung; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,0 χ 17,5/18,0 cm; einspaltig; 31 Zeilen; f. Αν Inhaltsangabe in Capitalis in roter und schwarzer Farbe; mehrere einfache Initialen. - Schrift: f. lr—44ν karolingische Minuskel von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts; f. 45r—115r angelsächsische Minuskel von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. Αν Inhaltsvermerk; f. l r - 1 1 3 v Orosius, Historia adversus paganos (I—VII); f. 30v leer; f. 113v-115r Epistolae ad sanctum Paulinum episcopum; f. 115v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert in Lorsch entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monument! Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 10, Nr. 22, S. 47; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 126f. und passim; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 90f., 95; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 190; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 19, Nr. 62; R.M. Kloos, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 188; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 480; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 7; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 32f. und passim; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 115; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 555; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 852; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 265; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 290.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 86v) zu Orosius, Historia adversus paganos. Zeit und Ort: Glosse wohl im 10. Jahrhundert eingetragen.

Rom

Sprachgeographische

1541

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 115; Korrektur angekündigt bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 159. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 92, Anm. 44; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 566f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 115; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; K. Siewert, Glossenfunde, S. 159.

804

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 8 4 5

StSG. 534

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 194 Blätter; 31,5 χ 21,0/21,5 cm; Einband zwischen 1853 und 1854 angefertigt; mit grünem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 15,0/16,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. 4r farbige, mit Flechtband verzierte Initiale; f. 173r mit Stufenband verzierte Initiale; f. 7 4 r - 1 9 3 r leicht verzierte Initialen. - Schrift: karolingische und angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 7 3 v Sulpicius Severus, Vita S. Martini; f. 7 4 r - 1 4 3 v Paulinus von Perigueux, De vita S. Martini; f. 143v-193r Venantius Fortunatus, Vita S. Martini; f. 193v-194r Federproben; f. 194ν leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Mainz entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatinaund wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografiamusicale Latina, S. 12, Nr. 28; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 80; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 49; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 344; Bibliotheca Palatina, Textband, S. 127; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 46; M.L. Colker, Scriptorium 16 (1962) S. 87; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 6; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 87; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 57; M. Lapidge, A n g l o - L a t i n Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 400; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 8; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, V, S. 5; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 481; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 49; W.M. Lindsay - P. Lehmann, PL. 4 (1925) S. 19f., 35; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 555; E.K. Rand, Studies in the Script of Tours, I, 1, S. 205; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 852; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 260; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S.

Rom

1542

297f.; Α. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch—insularen Schulen, S. 69, 169; StSG. IV, S. 608, Nr. 534; StSG. V, S. 76, Nr. 534. - Abbildung von f. 76r bei R. Bergmann, Abb. 4, S. 93; Abbildung zweier Ausschnitte von f. 173r bei W. Berschin, Abb. 33, 33A, S. 49; Abbildung von f. 4r in Bibliotheca Palatina, Bildband, S. 96; Abbildung von f. lr, 115v bei W.M. Lindsay — P. Lehmann.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Interlinearglossen (f. 76r, 146v); davon 1 (f. 76r) zu Paulinus von Perigueux, De vita S. Martini, und 1 (f. 146v) zu Venantius Fortunatus, Vita S. Martini. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 353 (Nr. DCCCCVIII b Nachtr.); V, S. 33 (Nr. DCCCCXIV 0 ); Berichtigung zu StSG. IV, S. 353 bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242. Literatur: StSG. IV, S. 608, Nr. 534; StSG. V, S. 76, Nr. 534; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 80; Bibliotheca Palatina, Textband, S. 127; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242.

805

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 8 8 9 StSG. 535 Abbildung f. 2v

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 103 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; Blätter 102 und 103 an den äußeren Rändern beschädigt; 27,2 χ 22,8 cm; ehemaliger Einband zwischen 1853 und 1854 angefertigt: mit grünem Pergament überzogene Pappdeckel; restaurierter Einband: mit weißem Pergament überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur C. 17/509 der Heidelberger Biblioteca Palatina auf der Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne. Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 13,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; f. lr über 7 Zeilen reichende, mit Ranken verzierte Initiale; ansonsten leicht verzierte Initialen; f. 47v Federskizze; f. 59r, 59v Federzeichnung eines Kopfes. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto Hymnus (mit Neumen); Juvenal, Satiren (Exzerpte); zusätzliches Blatt vorne verso Accessus in Sallustium; f. lr —35v Sallust, Bellum Catilinarium; f. 3 5 v - 1 0 2 v Sallust, Bellum Iugurthinum; f.

Rom

1543

102v-103v Translatio SS. Benedicti et Scholasticae in Galliam; f. 103v Besitzvermerke; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in Lorsch entstanden; auf Lorsch weisen auch drei Besitzvermerke des 10., 11. und 15. Jahrhunderts auf f. 103v; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt, worauf die vorgängige Signatur auf f. lr weist. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 67f., Nr. 198; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 8If.; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 85, 128f.; J. Fohlen — C. Jeudy — Y.— F. Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 67f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 202; MBK., Ergänzungsband 1,3, S. 555; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 3 5 l f . ; III, 1, S. 147; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 344, 347; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234f.; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 854; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 318; Survie des classiques latins, S. 46, Nr. 90; B. Vic-tor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; StSG. IV, S. 608, Nr. 535.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 33 Glossen (f. l v - 1 3 r , 56v) zu Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum; davon 32 interlinear, 1 (f. 9r) marginal stehend; Glossen innerhalb einer nur am Anfang und verstreut dichteren interlinearen lateinischen Glossierung; der breite Rand ist nur gelegentlich beschrieben. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen; des weiteren enthält der Codex deutsche Glossen aus dem 15. Jahrhundert. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach R. Bergmann, S. 82; H. Bischoff, S. 47; H. Naumann - W. Betz, S. 31; F. Simmler, S. 36); frk. (nach G. Baesecke, S. 258; J. Franck - R. Schützeichel, S. 8). Edition: StSG. II, S. 608f. (Nr. DCCCXXX); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238. Literatur: StSG. IV, S. 608, Nr. 535; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 258; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 82f.; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 1 lf. und passim; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 115; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 68; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 123; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 352; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 102, 115; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 51; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234f.; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 256; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 36; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 264; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 316.

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ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 0 8 8

StSG. 536

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 121 Blätter sowie 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und 1 zusätzliches Papierblatt hinten; einige Blätter zeigen Wasserschaden; 27,5 χ 21,5 cm; Zählung von 1 bis 121 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zweites zusätzliches Blatt vorne mit / bezeichnet; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur C. 71/1551 der Heidelberger Biblioteca Palatina auf f. Ir. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 15,5 cm; einspaltig; f. l r - v , 31r—32v zweispaltig; f. 9 1 r - 9 2 v d r e i - und vierspaltig; f. 99v-104v, l l l v - 1 1 2 v , 115v dreispaltig; 25 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ir Inhaltsverzeichnis; f. Iv leer; f. lr—26r Galenus, Ad Glauconem de medendo methodo; f. 2 6 r - v Epistula de pulsibus et urinis; f. 2 6 v - 3 1 r Pseudo-Galenus, De pulsibus et urinis; f. 3 1 r - 5 0 r Passionarius; f. 5 0 r - 6 6 r medizinische Rezepte; f. 66r—89r Quintus Serenus, Liber medicinalis; f. 8 9 v - 9 0 v medizinische Rezepte; f. 9 1 r - 1 1 5 v Dynamidia (I—III); f. 1 1 5 v 121r Vindicianus Afer, Epitome altera; f. 121v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 9. Jahrhunderts in der Gegend um Lyon entstanden; die althochdeutschen Glossen weisen darauf, daß er sich seit dem 10. Jahrhundert im deutschen Sprachraum befand; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt, worauf die vorgängige Signatur auf f. Ir weist. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 3 1 3 - 3 1 6 , Nr. 103; J. Fohlen - C. Jeudy - Y. - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 1 0 2 - 1 0 4 ; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 14 und passim; R. Joly, Scriptorium 29 (1975) S. 1 1 - 1 3 ; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 483f.; III, 1, S. 148; R.H. Rouse, in: Texts and Transmission, S. 383; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 863; F. Vollmer, Philologus 75. NF. 29 (1918) S. 1 2 8 - 1 3 1 ; StSG. IV, S. 608f., Nr. 536.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 75 Glossen; davon 17 Interlinearglossen (f. 3 3 r - 3 6 r ) zu Passionarius; 58 Glossen (f. 95r-110v) zu Dynamidia; 7 interlinear und 51 marginal stehend; die Glossen konzentrieren sich auf zwei Textpartien dieser medizinischen Gebrauchshandschrift und dienen der Identi-

Rom

1545

fizierung von Pflanzenbezeichnungen in Rezepten u.ä.; neben den althochdeutschen Glossen in geringem Umfang lateinische von gleicher Hand. Zeit und Ort: Glossen auf f. 33r, 3 4 r - 3 6 r und 9 5 r - 1 1 0 v im 10., weitere Glossen auf f. 33r und 3 4 r - 3 6 r im 12./13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 7; F. Simmler, S. 41); obfrk. (nach H. Reutercrona, S. 16). Edition: StSG. IV, S. 3 6 3 - 3 6 5 (Nr. ΜΧΧΧ\^ Nachtr.), S. 367f. (Nr. MXLVI b Nachtr.); Berichtigungen zu StSG. IV, S. 3 6 3 - 3 6 5 bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242. Literatur: StSG. IV, S. 608f., Nr. 536; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 313; J. Fohlen - C. Jeudy - Y . - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 103; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 483; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 131; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 92; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242.

807

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLIC A VATIC ANA PAL. LAT. 1 1 5 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 68 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 33,2/33,5 χ 22,8/23,0 cm; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,7 χ 16,2 cm; zweispaltig; 43—44 Zeilen; f. lv ganzseitige mehrfarbige Deckfarbenmalerei von vier Ärzten; wenige reich verzierte mehrfarbige Initialen; viele schlichte mehrfarbige Initialen sowie Freiraum für weitere, nicht ausgeführte; Überschriften in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts; marginal viele Notizen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr mittelalterliche Gewichtszeichen; f. 2 r - 6 8 v Constantinus Africanus, Liber Viaticus; f. 68v am oberen Rand altdeutscher Pferdesegen.

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg, S. 194, Nr. 383; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 105, 107; Bibliotheca Palatina, Textband, S. 64; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 58, Nr. 58; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 325; C.L. Miller, The Old High German and Old Saxon Charms, S. 55f.; Β. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 236, 245; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 865; Ε. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 370; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 66. - Abbildung von f. lv bei W. Berschin, S. 106, und in Bibliotheca Palatina, Bildband, S. 43.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 13r, 38r) zu Constantinus Africanus, Liber Viaticus; Glossen von der Texthand eingetragen; die Glossen stehen in dem ansonsten unglossierten Codex völlig isoliert. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Rhfrk.? (nach Th. Klein, S. 325).

Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 223. Literatur: Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 325; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 223.

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ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 1 2 5 9 StSG. 537 Abbildung f. 9v

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 74 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 23,5 χ 17,0 cm; f. 1 - 8 23,5 χ 16,3 cm; Zählung von 1 bis 73 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit / bezeichnet; auf f. 8 folgt 8a; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur C. 70/1439 der Heidelberger Bibliotheca Palatina auf f. Ir. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 13,5 cm; f. l r - 8 v mehrspaltig; f. l l r - v , 7 2 r - 7 3 v einspaltig; f. 9 r - v vierspaltig; f. lOv, 2 l r - 7 1 ν zweispaltig; f. lOr, 1 2 r - 2 0 v d r e i - bis fünfspaltig; 4 4 - 5 7 Zeilen; f. 9 r - 1 0 r 3 6 - 4 0 Zeilen; leicht ver-

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zierte Initialen. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 13.-15. Jahrhunderts; f. 9 r - 1 0 r von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 v Kalendarium; f. 8 a r - v leer; f. 9ra-10rb alphabetisches Kräuterglossar; Rezepte; Kräuterbezeichnungen; f. lOva—vb Pflanzenglossar; f. l l r - v l e e r ; f. 12r-20v alphabetisches Kräuterverzeichnis; f. 21r Rezepte; f. 21v leer; f. 22r-33v Antidotarius Nicolai; f. 34r-60v Arnoldus de Villanova, Canones curatorium und Petrus Hispanus, Thesaurus pauperum; Rezepte; f. 61r—71v Gerhard von Cremona, Summa de modo medendi; f. 71v-73v deutsche und lateinische Rezepte; deutsche Urkunde. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13.-15. Jahrhundert entstanden, f. 9 r - 1 0 r im 13. Jahrhundert; die Urkunde auf f. 73v weist auf Konstanz; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt, worauf auch die vorgängige Signatur auf f. Ir weist. Literatur: K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts - Bibliothek in Heidelberg, S. 195, Nr. 388; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 350; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 291, Nr. 1382; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 871; StSG. IV, S. 609, Nr. 537.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Etwa 230 Glossen (f. 9r-10r) in dem Kräuterglossar, das überwiegend deutsche, aber auch lateinische Interpretamente enthält; die an der Handschrift Wien, Österreichische NationalbibliothekCod. 2524 (Katalog Nr. 947), orientierte Edition beachtet die Reihenfolge in der vorliegenden Handschrift nicht und läßt lateinisch erklärte Artikel weg; Glossar mehrspaltig, durch rubrizierte Majuskel am Lemmabeginn auch bei z w e i - bis dreizeiligen Erklärungen übersichtlich. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 21); nicht bestimmbar (nach Th. Frings, S. 180). Edition: StSG. III, S. 533-546 (Nr. MXXI); Berichtigungen bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 241. Literatur: StSG. IV, S. 609, Nr. 537; K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg, S. 195, Nr. 388; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 350; E. Björkman, ZDW. 6 ( 1 9 0 4 - 1 9 0 5 ) S. 176; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 167; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 398; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 58; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 1 7 9 - 1 8 1 ; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; H . - F .

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Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 66, 70, 73, 76; H . - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 136f., 140f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 76; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 8; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 116; St. Stricker, Basel ÖBU. Β DC 31, S. 751; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 293; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 241; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 357.

809

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 1 3 4 7 BV. (1973) Handschrift Die aufgrund des Hinweises von H. Mayer, FMSt. 7 (1973) S. 231, in BV. aufgenommene Handschrift enthält laut H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xx, keine althochdeutschen Glossen; vgl. auch Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 232. Nach einem Hinweis von R. Schützeichel (1999) handelt es sich möglicherweise um eine Verwechslung mit der Handschrift Vat. lat. 1347 (vgl. dazu Katalog Nr. 836i).

810

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 1 5 1 9 StSG. 538

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 94 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 30,0 χ 19,5/20,0 cm; Zählung von 1 bis 88 von mittelalterlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Verbesserungen von moderner Hand; zusätzliches Blatt vorne mit α bezeichnet; nach f. 18, 40, 60, 65 jeweils ein zusätzlich mit a bezeichnetes Blatt, nach f. 66 66a und 66b; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur C. 81/552 der Heidelberger Bibliotheca Palatina auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 13,5 cm; f. l r - 8 5 v obere Hälfte einspaltig; f. 85v untere Hälfte-88v zweispaltig; 26 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Hände des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: f. a r - v leer; f. l r - 4 0 v Cicero, De natura deorum (am Anfang unvollständig); f. 40v—85v Cicero, De divinatione; f. 85va-88vb Walahfrid Strabo, Liber de cultura hortorum (am Schluß unvollständig).

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Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert in Lorsch entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt, worauf die vorgängige Signatur auf f. lr weist. Literatur: L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 355; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 85, 128f.; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, I, S. 18; C. Cigni, in: Giardini, S. 72; C. Cigni, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 455f.; A.C. Clark, The Descent of Manuscripts, S. 325, 354, 460; J. Fohlen - C. Jeudy - Y . - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 17If.; W. Glanzner, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 190; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 283; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 202; Hortulus, S. 15; K. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 597; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 555; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 296; III, 1, S. 147; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 143; A. Platte, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 217; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; P.L. Schmidt, Die Überlieferung von Ciceros Schrift "De legibus", S. 5 1 - 5 3 , 132; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 883; Survie des classiques latins, S. 45, Nr. 88; StSG. IV, S. 609, Nr. 538. - Abbildung von f. 40v bei E. Chatelain, PI. XL.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Glossen (f. 85v) zu Walahfrid Strabo, Liber de cultura hortorum; davon 3 interlinear, 1 auf dem Rand neben einem ebenfalls marginal stehenden Lemma; eine der Interlinearglossen in Geheimschrift; Glossen eingebettet in lateinische Glossierung, die auf f. 85v beschränkt ist. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 767 (Nr. DCCCCXXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 609, Nr. 538; C. Cigni, in: Giardini, S. 72f.; C. Cigni, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 456; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234.

811

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 1 6 2 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 40 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 23,7/24,0 χ 14,0 cm; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur 359 Hen. auf

Rom

1550

f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5/19,0 χ 6,5/8,0 cm; einspaltig; 3 8 - 4 3 Zeilen; leicht verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren italienischen Händen aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Praefatio Monacensis ad Terentium; f. lv Epitaphium Terentii; f. l v - 4 0 v Terenz, Komödien: f. l v - 1 3 v Andria; f. 13v-27v Eunuchus; f. 2 7 v - 4 0 v Heautontimorumenos (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts wohl in Italien entstanden; nach der vorgängigen Signatur auf f. lr befand er sich in der Bibliothek Ulrich Fuggers; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatinaund wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: B.M. Allen, CPh. 61 (1966) S. 4 5 - 4 7 ; B . M . Allen, Palatinus Latinus 1620, S. 2 2 - 2 7 und passim; Bibliotheca Palatina, Textband, S. 75f.; L. Ceccarelli, Primi sondaggi sulla tradizione manoscritta di Terenzio, S. 18 und passim; J. Fohlen - C. Jeudy - Y . - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 262f.; J.N. Grant, Studies in the Textual Tradition of Terence, S. 191, 196, 199; P. Lehmann, Eine Geschichte der alten Fuggerbibliotheken, II, S. 524; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 641f.; III, 2, S. 137; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 886; A. Vernet, Scriptorium 15 (1961) S. 307. - Abbildung von f. 35v, 36r in Bibliotheca Palatina, S. 51.

Glossen Zahl und Art: Isolierter Eintrag: 1 Einzelwort (f. 40v); von anderer Hand als der Texthand eingetragen; Wort ohne erkennbaren Bezug zum lateinischen Text in deutlichem Abstand am unteren Rand; nach E. Pellegrin möglicherweise ein griechischer metrischer Terminus und nicht althochdeutsch; ansonsten reiche Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: P. Lehmann, Eine Geschichte der alten Fuggerbibliotheken, II, S. 524; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237. Literatur: Bibliotheca Palatina, Textband, S. 75; J. Fohlen - C. Jeudy - Y . - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 262; P. Lehmann, Eine Geschichte der alten Fuggerbibliotheken, II, S. 524; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 641; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 6 3 1 5. N R . 836C

Rom

1551

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 6 9 5

5. NR. 836d

812

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 7 1 0

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. I, 1 - 1 5 ; Teil 2: f. 1 6 - 2 3 ; Teil 3: f. 2 4 - 4 6 ; Teil 4: f. 4 7 - 6 3 ; Pergament; 63 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten und 1 Pergamentblatt vorne; 24,5 χ 18,0/20,0 cm; Zählung von 1 bis 63 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliche Papierblätter vorne mit I, II und III, Pergamentblatt mit IV und I bezeichnet; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur/?. 60b F. n° 62 der Bibliothek Ulrich Fuggers und C. 159/1300 der Heidelberger Bibliotheca Palatina auf f. Ir. - Einrichtung f. 16r-23v: Schriftspiegel 17,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 25 Zeilen; f. 16r 26 Zeilen; verzierte Initialen; f. 26r über die ganze Seite reichende, mit einem Geistlichen verzierte Initiale I. - Schrift: f. l r - 1 5 v karolingische Minuskel von einer Hand des 9. Jahrhunderts; f. 1 6 r 23v karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts; f. 2 4 r - 6 3 v italienische Schrift von zwei Händen des 13./14. Jahrhunderts; f. 1 6 r - 2 3 v teilweise reiche marginale Glossierung und Kommentierung. Inhalt: f. Ir Inhaltsvermerk; f. Iv Probus, Vita des Persius (Exzerpt); Hymnus (mitNeumen); f. l r - 1 5 v Persius, Satiren ( 1 - 5 , 171); f. 16r Modus Liebinc; f. 1 6 v - 2 3 ν Persius, Satiren ( 1 - 4 , 28); f. 2 4 r - 2 5 ν Federproben; f. 2 6 r - 4 6 v Prosper von Aquitanien, Epigrammata; f. 4 7 r - 6 3 v Aesop, Fabeln. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. I, 1 - 1 5 im 9. Jahrhundert in der Gegend von Tours, f. 1 6 - 2 3 im 11. Jahrhundert in Deutschland, f. 2 4 - 6 3 im 13./14. Jahrhundert in Italien; nach der vorgängigen Signatur auf f. Ir befand sich der Codex in der Bibliothek Ulrich Fuggers; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt, worauf die vorgängige Signatur auf f. Ir weist. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 109, Nr. 293; Catalogus Translationum et Commentariorum, III, S. 223; J. Fohlen - C. Jeudy - Y. - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 3 7 9 - 3 8 1 ; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 106; D. Ganz, in: Tironische Noten, S. 46; M.

Rom

1552

Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 1 - 5 , 30, 4 1 - 5 3 , 72, 7 5 - 2 1 7 , 254; P. Lehmann, Eine Geschichte der alten Fuggerbibliotheken, II, S. 534; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 294; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 211; III, 1, S. 257; B. Münk Olsen, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 206; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 102f.;P. Salmon, Les Manuscrits Litargiques de la Bibliotheque Vaticane, I, S. 216; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 889; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 228f.; A. Vernet, Scriptorium 15 (1961) S. 307. - Abbildung von f. Iv bei E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, Tavole, Abb. 63a; Abbildung von f. 3r, 3v, Ausschnitt von f. 3v, f. 6r, 8r, 8v bei M. Hellmann, Abb. 7 - 1 2 , nach S. 52.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 16 Glossen (f. 16v—23r) zu Persius, Satiren; davon 15 interlinear und 1 (f. 22r) marginal stehend; Glossen vermutlich von mehreren textfremden Händen eingetragen; Glossen eingebettet in eingehende lateinische Kommentierung und Glossierung einer typischen Klassikerhandschrift mit breitem Rand und breitem Zeilenabstand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 227f.; Nachtrag bei K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 615. Literatur: J. Fohlen - C. Jeudy - Y . - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 381; D. Ganz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 106; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 211; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 6 1 5 617, 619, 622; K. Siewert, Glossenfunde, S. 124, 134; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 227f.

813

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 7 1 5 StSG. 539 Abbildung f. 3v

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 5 ; Teil 2: f. 1 6 - 3 6 ; Pergament; 36 Blätter sowie je 3 zusätzliche ungezählte Papierblätter und je 1 Pergamentblatt vorne und hinten; 17,5 χ 12,0 cm; Zählung von 1 bis 36 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Pergamentblatt vorne mit Α bezeichnet; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,0 χ 8,0 cm; f. Ar—15v einspaltig; f. 16r —36r zweispaltig; f. Ar 4 Zeilen; f. Av 17

Rom

1553

Zeilen; f. l r - 1 5 v 23 Zeilen; f. 16r-36r 2 3 - 3 0 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: f. l r - 1 5 v karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts; f. 16r-36r von einer Hand des 16. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ar—ν Glossen zu Prudentius; f. lr— 15v Glossar zu Prudentius; f. 16r—36r Synonymik (Buchstaben D — V); f. 36v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 — 15 im 10., f. 16—36 im 16. Jahrhundert; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 12, Nr. 29; K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts — Bibliothek in Heidelberg, S. 195f., Nr. 390; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 202; A. Schlechter, Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 890; H. Silvestre, SE. 9 (1957) S. 54, 58; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 609, Nr. 539.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 41 Glossen; 3 Glossen [f. Ar (2 Glossen), Av] in den ansonsten lateinischen gesammelten Glossen zu Prudentius; 38 (f. 2r— 14v) in dem Glossar zu Prudentius, das nach einer roten Überschrift Incipit glosa Prudentii Aurelii Clementis fortlaufend geschrieben und mit Punkten zwischen den Artikeln abgetrennt ist; Glossen von der Texthand im Kontext eingetragen, einmal interlinear nachgetragen; Erklärungen ganz überwiegend lateinisch, gelegentlich althochdeutsch (z.T. lateinisch und althochdeutsch, z.T. althochdeutsch und lateinisch). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil der Glossare im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22); obd. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 110). Edition: StSG. II, S. 4 0 7 - 4 0 9 (Nr. DCCLXXXVII), S. 413 (Nr. DCCLXXXIX); K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg, S. 195f. Literatur: StSG. IV, S. 609, Nr. 539; K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts—Bibliothek in Heidelberg, S. 195f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 305; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 71, 79; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 18; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 224; J. Riecke, Die Frühge-

1554

Rom

schichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 331, 344; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 71.

814

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 7 1 6 StSG. 540 Abbildungen f. 2v, 9r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 60 Blätter sowie 1 zusätzliches Pergamentblatt vorne und je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; Blätter an den äußeren Rändern stark beschädigt; ursprünglich 25,6 χ 18,0 cm; f. 60 23,9 χ 16,4 cm; Zählung von 1 bis 60 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit α bezeichnet; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel; einige vorgängige Signaturen ausgeschnitten und auf die Innenseite des vorderen Deckels aufgeklebt, darunter die Signatur C. 103/1371 der Heidelberger Bibliotheca Palatina. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,6/18,0 χ 11,5 cm; f. l r - 5 9 v einspaltig, f. 6 0 r - v zweispaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. a verso geozentrische Karte des Sonnensystems; f. lv T—förmige Weltkarte; mit Flechtwerk verzierte mehrfarbige Initialen; Kapitelanfänge in Capitalis rustica; Versbeginn jeweils in mit gelber und roter Farbe verzierter Majuskel; f. 30r Zierseite [Beginn Arator, De actibus apostolorum (II)]. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts; f. av von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts. Inhalt: f. ar Federproben; f. av Accessus zu Arator (gekürztes Exzerpt aus Paulus Diaconus, Historia Langobardorum); f. l r - 5 9 v Arator, De actibus apostolorum: f. lr—ν Prolog; f. lv Hymnus auf Arator; Widmungsbrief an Florianus; f. 2 r - v Epistola ad Florianum; f. 2 v - 3 r Epistola ad Vigilium; f. 3 r - 2 9 r De actibus apostolorum (I); f. 3 0 r - 5 9 r De actibus apostolorum (II); f. 59v Regula formatarum; f. 6 0 r - v Glossar zu Arator, De actibus apostolorum (auf f. 60v fast ganz erloschen). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts wohl in Lorsch entstanden; zu Beginn des 16. Jahrhunderts befand er sich sicher dort; Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt.

Rom

1555

Literatur: Ε.Μ. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 14, Nr. 38; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 66, 85, 92, 130f.; Catalogue Translationum et Commentariorum, I, S. 242, 244f.; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 316; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 202; I. Kelling, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 9f.; V.M. Lagorio, CB. 51 (1974) S. 14; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 556; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 57, Nr. 93, S. 70; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Actibus Apostolorum, S. XV; A.P. McKinlay, Scriptorium 6 (1952) S. 151f., 153f.; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 3 7 - 4 4 und passim; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234f.; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 890; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1423; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 609, Nr. 540. - Abbildung der oberen Hälfte von f. 2r bei A.P. McKinlay, Arator, Tafel XXXIV.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 346 Glossen (f. l v - 6 0 v ) zu Arator. - Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. lv) zu dem Hymnus auf Arator; 6 Interlinearglossen (f. 2r—v) zu Epistola ad Florianum; 5 Glossen (f. 2 v - 3 r ) zu Epistola ad Vigilium; davon 3 interlinear, 1 marginal und 1 interlinear zu einer Scholie stehend; 110 Glossen (f. 4 r - 2 9 r ) zu Arator, De actibus apostolorum (I); die meisten interlinear, einige interlinear zu einem marginal zum Text eingetragenen Lemma oder marginal zu einem interlinear zum Text eingetragenen Lemma, einige marginal stehend; 222 Glossen (f. 30r-59r) zu Arator, De actibus apostolorum (II); die meisten interlinear, einige interlinear zu einem marginal zum Text eingetragenen Lemma, einige marginal; einige Glossen in ^-Geheimschrift; Glossen von mehreren textfremden Händen eingetragen; althochdeutsche Glossen in durchgehende interlineare und marginale lateinische Glossierung und Kommentierung eingebettet. — Textglossar: 2 Glossen (f. 60r, 60v) in dem Glossar zu Arator, De actibus apostolorum. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 8; H. Garke, S. 72; G. Müller - Th. Frings, S. 103); rhfrk. nach (spät-)alem. Vorlage (nach I. Kelling, S. 30; A. Schlechter, S. 254); alem. (nach H. Reutercrona, S. 9). Edition: StSG. II, S. 771 - 7 7 5 (Nr. DXXVIII Nachtr. Bd. 2); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 239f.; Berichtigungen, Nachträge sowie vollständige Edition bei A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 5 6 - 2 0 4 . Literatur: StSG. IV, S. 609, Nr. 540; E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 14, Nr. 38; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 307; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 130; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 72; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12f.; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 190; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im

Rom

1556

althochdeutschen Wortschatz, S. 114f., 123, 190; I. Kelling, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 2 5 - 3 2 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 37; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 175, 237, 451 f.; I. Köppe, in: Chronologische, areale und situative Varietäten des Deutschen, S. 80; A.P. McKinlay, Scriptorium 6 (1952) S. 153f.; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 104; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 63; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 5 7 - 5 9 ; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 103; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Pommersfelden2671 und Antwerpen 17.4, S. 150f.; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 9; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 4 4 - 4 6 , 205—261 und passim; Α. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 74, 130; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 118; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 239f; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 1 4 - 4 8 ; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 299; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 253; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 290f., 344.

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ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 7 1 7

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 6 ; Teil 2: f. 47-133; Pergament; 133 Blätter; Blatt 46 nur noch zu zwei Dritteln erhalten; 29,0 χ 18,5/19,5 cm; Einband von 1780; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur C. 2. 303. der Heidelberger Biblioteca Palatina auf f. lr. - Einrichtung f. 1 - 4 6 : Schriftspiegel 20,0/21,0 χ 11,0/12,0 cm; einspaltig; f. lr 31 Zeilen; f. 2 r - 4 3 v 29 Zeilen; f. 44r-46v etwa 39 Zeilen; f. 47v —133v 25—26 Zeilen; Überschriften in farbigen Majuskeln mit verzierten Initialen; ansonsten teilweise mit Ranken verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von 2 Händen des 12. Jahrhunderts; Hand 1: f. lr — 46v; Hand 2: f. 47r-133r. Inhalt: f. lr Lucan, Pharsalia (I; Exzerpte); f. lv Federproben; f. 2 r - v Arator, Epistola ad Florianum; f. 3r Arator, Epistola ad Vigilium; f. 3 r - 4 4 v Arator, De actibus apostolorum; f. 44v-46r Bibelglossen; f. 46v Psalm (Anfang); f. 47r-133v Statius, Thebais (bis VI, 707); f. 133v 6 Hexameter auf einen im Jahre 1214 erlittenen Sturmschaden; Besitzvermerk; Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden, f. 1—46 sicher im deutschsprachigen Raum; später gelangte die

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Handschrift indie Heidelberger Bibliotheca Palatinaund wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: P . M . Ciogan, Manuscripta 11 (1976) S. I l l ; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 57, Nr. 94; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Actibus Apostolorum, S. XVI; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 69f.; II, S. 69f., 558; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 384f.; A. Schlechter, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 48f.; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 890; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1423; R.D. Sweeney, Prolegomena to an Edition of the Scholia to Statius, S. 31; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 220.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen [f. 10r (2 Glossen), 22ν] zu Arator, De actibus apostolorum; zahlreiche lateinische Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 220. Literatur: E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 384; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 338; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 220; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 1 4 - 4 8 .

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ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 7 5 3 StSG. 732

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 119 Blätter sowie 1 zusätzliches Papierblatt vorne; einige Blätter weisen Wasserschaden auf; 25,5 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 118 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 1 la; darüber zum Teil zusätzliche Zählung von mittelalterlicher Hand; Einband zwischen 1878 und 1889 angefertigt; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0/20,5 χ 11,0/12,0 cm; einspaltig; 3 8 - 4 9 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil mit farbiger Tinte; f. 71r mit Flechtwerk sowie einem männlichen Kopf verzierte Initiale U; schwarze, insular beeinflußte Initialen, zum Teil mit roter und gelber Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel des Lorscher Typs von mehreren Händen des ausgehenden 8. oder frühen 9. Jahrhunderts; gleichzeitige Korrekturen in angelsächsischer Minuskel; Ergänzungen von mehreren Lorscher Händen des 9. Jahrhunderts.

Rom

1558

Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; f. lv leer; f. lar Federproben; f. lav leer; f. 2r—58v Marius Victorinus, Ars grammatica; f. 59r—62r Marius Victorinus, De metris Horatianis; f. 6 2 r - 6 9 r Proba, Cento Vergilianus; f. 6 9 r - 7 0 v Pomponius, Versus ad gratiam domini; f. 7 1 r - 7 4 v Marimus Victorinus, De finalibus metrorum; f. 75r Papirius, De orthographia (Exzerpt); f. 7 5 v - 7 6 r leer; f. 7 6 v - 1 0 9 v Aldhelm, De metris et aenigmatibus; f. 1 lOr — 112r Symphosius, Aenigmata; f. 1 1 2 v - 1 1 3 r Verse; f. 113v Pompeius, Kommentar zu Donat, Ars metrica; f. 114r—ν Bonifatius, Ars metrica (Exzerpt); f. 115r Schrift; f. 115v Federproben; f. 1 1 5 v - 1 1 6 v Vergil, Werke (Exzerpte); f. 1 1 7 r - v Schriften; f. 118r Federproben; f. 118v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 8. oder frühen 9. Jahrhundert in Lorsch entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatinaund wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: P. d'Alessandro, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 562, 567, 5 6 9 - 5 7 2 ; Ch.H. Beeson, in: Raccoltä di scritti in onore di Felice Ramorino, S. 208; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 25; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 356; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 32 und passim; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 157, 216, 223; B. Bischoff, Paläographie, S. 203; B. Bischoff - D. Nörr, Eine unbekannte Konstitution Kaiser Julians, S. 13; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 187f., 231f.; CLA. Supplement, S. 31, Nr. 1776; H. Dahlmann, Zur Ars Grammatica des Marius Victorinus, S. 3 und passim; P. Degni - A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, Π, S. 735, 744; Μ. Ferrari, in: Virgilio e il Chiostro, S. 31; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 29; Α. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 4, 303, 307; L. Holtz, RPh. 45 (1971) S. 54 und passim; C. Jeudy, in: La cultura antica nell'occidente latino, S. 214; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 600 - 899, S. 419; V.A. Law, ASE. 12 (1983) S. 49f.; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, I, S. 27; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 481; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 50; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 15f. und passim; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 556; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 883; M. de Nonno, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 145f.; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 400—404; A. Platte — R. Brunnengräber, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 206; N. Porter Stork, Through a Gloss Darkly, S. 11, 15, 25; Ε.Μ. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 197, 209; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 892; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; StSG. V, S. 76, Nr. 732. - Abbildung von f. 81v bei B. Bischoff, Die Abtei Lorsch, Tafel 7; Abbildung von f. 34r, 46v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 65r) zu Proba, Cento Vergilianus. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Rom

1559

Edition: StSG. V, S. 31 (Nr. DCCLXXIIP); Nachtrag bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243. Literatur: StSG. V, S. 76, Nr. 732; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 25; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 16; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Nationale, II, 1, S. 400; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243.

817

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 1 7 7 3 nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 1 ; Teil 2: f. 2 2 - 3 4 9 ; Pergament; 349 Blätter, je 1 ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 43,0/ 43,5 χ 30,5/33,0 cm; Einband zwischen 1890 und 1903 angefertigt; mit Pergament überzogene Pappdeckel; Deckel mit dunkelbraunem Kaliko, Rükken mit Leder überzogen. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 36,0 χ 26,0 cm; dreispaltig; 57 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; ab f. 90r mehrere mit Tiermotiven verzierte, insular beeinflußte Initialen. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 7 r alphabetisches Glossar biblischer Namen; f. 1 7 r - 2 1 v Glossar griechischer Wörter; f. 2 2 r - 3 4 9 v Liber Glossarum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden, f. 1 - 2 1 vielleicht in Lothringen, f. 2 2 - 3 4 9 in Frankreich; danach befand er sich in Lorsch; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 60, 130f.; T.A.M. Bishop, in: Medieval Scribes, Manuscripts & Libraries, S. 75; Α. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 53, 242, 247; H. Hoffmann, Handschriftenfunde.S. 140; M. Huglo, Scriptorium 55 (2001) S. 5, 22f., 2 5 - 2 9 ; V.M. Lagorio, Scriptorium 35 (1981) S. 62; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 481; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 21f. und passim; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 64f.; W.M. Lindsay, PL. 4 (1925) S. 85; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 116; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 556; G. Orlandi, in: L'uomo di fronte al mondo animale, II, S. 1087; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 893; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 77, 223.

Rom

1560

Glossen Zahl und Art: Einzel Wörter (?): 3 Glossen am unteren Rand der Seite (f. llv); Glossen von einer textfremden Hand. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 116; Hinweis auf Nachträge bei K. Siewert, Glossenfunde, S. 159. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 92; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 116; K. Siewert, Glossenfunde, S. 159.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 7 7 9

s. NR. 836g

818

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 2 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 62 Blätter; 36,5 χ 29,5 cm; Zählung von 1 bis 61 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; von f. 62 nur ein Drittel erhalten. - Einrichtung: Schriftspiegel stark wechselnd, ca. 26/34,5 χ 20,5/25,0 cm; einspaltig; f. 3 6 v - 4 3 r zweispaltig; 2 5 - 5 4 Zeilen; f. 4 3 v - 6 1 r 3 4 - 3 5 Zeilen; 2 Dedikationsbilder: f. 2v Überreichung des Werkes an den Heiligen Martin von Tours; f. 3ν Überreichung des Werkes an Gregor IV.; f. 4v Darstellung Ludwigs des Frommen; f. 8v Darstellung Jesu am Kreuz; Überschriften in Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskeln von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; f. 6r—36r, 43v—61r Nachträge und Korrekturen von der Hand des Hrabanus Maurus. Inhalt: Hrabanus Maurus, De laudibus sanctae cruris: f. lr liturgischer Eintrag des 12. Jahrhunderts; f. lv Carmen (Erzbischof Otgar gewidmet); f. 2r leer; f. 3r Intercessio albini pro mauro; f. 4r Widmungsgedicht an Gregor den Großen; f. 4v Figurengedicht; f. 5r Widmungsgedicht an Kaiser Ludwig; f. 5v leer; f. 6r—ν Prolog; f. 7 r - 8 r Praefatio; f. 9r—61r Text (bis f. 35 enthält die Versoseite der Blätter stets ein Figurengedicht); f. 61 ν leer.

Rom

1561

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Fulda entstanden, f. lr—5v nach 831, worauf das Widmungsgedicht an Ludwig den Frommen auf f. 5r weist; später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: J. Autenrieth, "Litterae Virgilianae", S. 40; E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 22, Nr. 80; G. Becht-Jördens, in: Hagiographie und Kunst, S. 104; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 62; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 268; K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 472; K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, I, S. 5 6 - 5 9 ; B. Bischoff, BFB. 9 (1981), S. 13; P. Bloch, in: Das erste Jahrtausend, Textband I, S. 471 f.; H. Broszinski - S. Heyne, Fuldische Handschriftenaus Hessen, S. 62, Nr. 21; H. Butzmann, CM. 4 (1978) S. 66f.; Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 119; M.C. Ferrari, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 495 und passim; Α. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 18, 51; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 40f.; C. Heitz, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 135; HrabanusMaurus, Liber de laudibus Sanctae Crucis, Kommentar, S. 13f., 18; R. Kotqe, in: 2 VL. IV, Sp. 183; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 481; W.M. Lindsay, PL. 1 (1922) S. 33; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 50; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 9, Nr. 76; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 3 0 7 - 3 0 9 [=VIII]; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 106; H . - G . Müller, Hrabanus Maurus. De laudibus sanctafe] crucis, passim; F. Mütherich, in: Charlemagne's Heir, S. 595f.; F. Mütherich, in: Hrabanus Maurus und seine Schule, S. 99; F. Mütherich - J.Ε. Gaehde, Karolingische Buchmalerei, S. 55; M. Perrin, RHT. 19 (1989) S. 198 und passim; J. Prochno, Das Schreiber-und Dedikationsbild, I, S. 11, 1 3 - 1 5 , 28; A. Schmid, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 689; P.E. Schramm - F. Mütherich, Denkmale der deutschen Könige und Kaiser, I, S. 121f.; H. Spilling, in: Hrabanus Maurus, S. 172, 179; H. Spilling, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 256 und passim; Η. Spilling, Opus Magnentii Hrabani Mauri in honorem sanctae crucis conditum, S. 7 1 - 7 8 und passim; W.M. Stevens, BW. 8 (1972) S. 303; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch—insularen Schulen, S. 169f. und passim; P. Weitmann, Sukzession und Gegenwart, S. 295 und passim; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, I, S. 293f., Nr. 124. - Vollständiges Faksimile bei H . - G . Müller; Abbildung von f. l l v bei W. Berschin, Abb. 44, S. 62; Abbildung von f. 4v, lOv bei K. Bierbrauer, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, I, S. 57f.; Abbildung von f. 35v bei H. Broszinski - S. Heyne, S. 63; Abbildung der Illustration von f. 30r und des Figurengedichts auf f. 4v bei A. Goldschmidt, Tafel 55b, 56; Abbildung von f. lOv bei H.L. Hautumm, in: Hrabanus Maurus und seine Schule, S. 195; Abbildung der Illustrationen von f. 35v, 2v, 44r, 6r, 8v bei F. Mütherich, in: Hrabanus Maurus, Abb. lb, 3, 7, 8, 6; S. 94f., 98f., 110; Abbildung von f. 4v bei F. Mütherich - J.E. Gaehde, Tafel 12, S. 55; Abbildung von Ausschnitten von f. 13r, 34r, 15r, 53v, 18r, 56r bei M. Perrin, Tafel I I I - V ; Abbildung einer Miniatur von f. 2 v b e i J . Prochno, S. 11*; Abbildung von f. 44v bei A. Schmid, S. 689; Abbildung von f. 5r, 35v, 36r, 44v bei H. Spilling, Opus Magnentii, Abb. 1 - 4 ; Abbildung von f. 8v, 35v bei P. Weitmann, Tafel 12.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 16r) zu Hrabanus Maurus, De laudibus sanctae crucis. Zeit und Ort: Glosse im 9. Jahrhundert eingetragen.

1562

Rom

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169. Literatur: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169.

819

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

REG. LAT. 2 5 1 StSG. 733 Abbildung f. 21r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 0 ; Teil 2: f. 71 - 7 8 ; Teil 3: f. 7 9 - 8 7 ; Teil 4: f. 8 8 - 9 4 ; Teil 5: f. 9 5 - 1 0 2 ; Pergament; 103 Blätter; Blätter an den äußeren Rändern zum Teil stark beschnitten; f. 1 - 7 0 22,0 χ 12,5/13,2 cm; Zählung von 1 bis 102 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 38 38a; restaurierter Einband von 1992; Pergamenteinband; Einbandrücken mit goldener Wappenprägung; vorgängige Signatur 1508 auf f. lr und 322 auf f. 2r. - Einrichtung f. 1 - 7 0 : Schriftspiegel 19,0 χ 8,5/9,0 cm; einspaltig; f. 69v zweispaltig; f. l r - v 56 Zeilen; f. 2 r - 9 v 23 Zeilen; f. 10r-69v 2 8 - 2 9 Zeilen; zum Teil mit Flechtwerk verzierte Initialen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9 . - 1 3 . Jahrhunderts; f. 2 r - 7 0 v von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Kommentar zu Priscian, Institutio de arte grammatica (Fragment); f. 2 r - 1 0 v Aldhelm, Carmina ecclesiastica; f. lOv Ausonius, Monosticha de aerumnis Herculis; f. 1 0 v - l l r De Samsone fortissimo; f. 1 lr Anthol. lat. 392; f. l l v - 1 3 r Gregor der Große, Moralia in Job (Exzerpt); f. 13r Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Habakuk (Exzerpt); f. 13r-15r Plinius der Jüngere, Briefe (Exzerpt); f. 15v-27v Proba, Cento Vergilianus; f. 2 7 v - 6 9 r Marius Victorinus, Ars grammatica; f. 69v Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii (Exzerpt); f. 70r Federproben; f. 70v Besitzvermerk; f. 7 0 v - 7 8 v grammatische Schriften; f. 7 9 r - 8 4 v Servius, De centum metris; f. 8 4 v - 8 7 r Mallius Theodorus, De metris (Exzerpt); f. 87v Pseudo-Beda, De numerorum diuisione (Exzerpte); f. 88r—92r Bibel, Apokalypse; f. 92r—93r Kommentar zur Bibel, Korintherbrief; f. 9 3 r - 9 4 v Anselm von Canterbury, Tractatus de concordia praescientiae et praedestinationis; f. 9 5 r - 1 0 2 v Kommentar zu Horaz, Satiren (Fragment). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten vielleicht in Frankreich entstanden, f. 1 in der 1. Hälfte des 12.

Rom

1563

Jahrhunderts, f. 2 - 7 0 in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts, Teil 2 im 11./12. Jahrhundert, Teil 3 im 11. Jahrhundert, Teil 4 im 12./13. Jahrhundert, Teil 5 im 13. Jahrhundert; im 11. Jahrhundert befand sich der Codex in der Abtei St. Benigne in Dijon, worauf der Besitzvermerk auf f. 70v weist; später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: BHM., Nr. 216; M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. 122f., Nr. 77; G.L. Bursill—Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 253; P. Degni — A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 735, 744; M. Ferrari, in: Virgilio e il Chiostro, S. 31; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 244 [=111]; C. Jeudy, RHT. 2 (1972) S. 134; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 152; M. Lapidge, Anglo—Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 419; M. Lapidge — J.L. Rosier, Aldhelm. The poetic works, S. 232; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 465f.; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 86, Nr. 1508; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 279; III, 1, S. 94; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 5 5 - 5 7 ; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 321f.; C. Villa, Aevum 68 (1994) S. 144; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 1 - 6 , Nr. 251; StSG. V, S. 76, Nr. 733. - Abbildung von f. 95v bei M. Buonocore, Tafel LV, S. 341.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 12 Marginalglossen (f. 15v-27r) zu Proba, Cento Vergilianus, meist mit Verweiszeichen; der Text ist ziemlich durchgehend marginal lateinisch glossiert; die anderen Texte in Teil 1 sind kaum glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Frk. (mfrk.?) (nach Th. Klein, S. 152).

Edition: StSG. V, S. 31 (Nr. DCCLXXIIf); Berichtigungen bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243. Literatur: StSG. V, S. 76, Nr. 733; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 152; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243.

Rom

1564 820

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

REG. LAT. 2 9 4 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 29v

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 111 Blätter; einige Blätter weisen Wasserschaden auf; 26,0 χ 18,0 cm; f. 21a nur etwa 12 cm hoch; Zählung von 1 bis 110 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 21 ein eingeschobenes Blatt, das mit 21a bezeichnet ist; Einband aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts; rotbrauner Ledereinband mit Goldpressungen; vorgängige Signatur Nu.ro 60. N. Pet. 1656 von N. Petau auf f. 3r. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 13,3 cm; f. l r - 3 0 v obere Hälfte, 3 2 r - 1 1 0 v einspaltig; f. 30v untere H ä l f t e - 3 1 ν zweispaltig; f. 3 r - 1 1 0 v 53 Zeilen; f. 21ra 17 Zeilen; zum Teil leicht verzierte, rote oder schwarze Initialen; f. 1 9 v - 2 0 r kleine Skizzen; f. 5 6 r - 5 7 r Zeichnungen zur Veranschaulichung der Verwandtschaftsgrade und -bezeichnungen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts; f. 21r Ergänzung einer späteren Hand. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l v - 2 v Alphabete; Zahlzeichen; f. 3 r - 4 r Isidor von Sevilla, Briefwechsel mit Bischof Braulio; f. 4r — 1 lOv Isidor von Sevilla, Etymologiae (bis XIX, 31, 11); f. 21ar Capitula de astronomia; f. 21av leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert vermutlich im bayerischen Raum entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. lr befand er sich im 13. Jahrhundert in der Zisterzienserabtei Langheim bei Lichtenfels, im 16. Jahrhundert im Besitz des Humanisten N. Petau, worauf die vorgängige Signatur auf f. 3r weist; später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 129; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 3 1 3 - 3 1 7 und passim; R. Derolez, Scriptorium 5 (1951) S. 19; M. Huglo, Scriptorium 48 (1994) S. 183; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 105, Nr. 1896, 1898; R. Marti, Scriptorium 45 (1991) S. 67f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 556; A. Pontani, SC. 16 (1992) S. 123; O. Prinz, Die Kosmographie des Aethicus, S. 68; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 224; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, Nr. 294, S. 1 2 5 - 1 2 7 . - Abbildung von f. lv, 2r bei R. Marti, Tafel 12.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 Interlinearglossen (f. 29v) zu den Monatsbezeichnungen von Januar bis September zu Isidor von Sevilla, Etymologiae; Glossen von der Texthand; daneben auf dem Rand längerer Eintrag mit den

Rom

1565

hebräischen, griechischen und ägyptischen Bezeichnungen für dieselben Monate; Handschrift sonst nur gelegentlich interlinear lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 11./12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 224. Literatur: R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 313; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 224; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 127.

8 2 1 (I) ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 3 3 9 [FRAGMENT 1] StSG. 541

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Teil 1 ( = f. 1 - 6 ) eines von M. Goldast zusammengestellten Bandes (Pergament; 70 Blätter; brauner Ledereinband mit Goldverzierung) mit Bruchstücken 6 verschiedener Handschriften des 9. —14. Jahrhunderts; Teil 1: f. 1 - 6 ; Teil 2: f. 7 - 3 8 ; Teil 3: f. 3 9 - 4 6 ; Teil 4: f. 4 7 - 5 4 ; Teil 5: f. 5 5 - 6 9 ; Teil 6: f. 70; je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 6 Blätter; 22,5 χ 16,5/17,0 cm; Zählung von 1 bis 6 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber Zählung von 39 bis 44 von einer Hand des 1 6 . - 1 7 . Jahrhunderts; zusätzliches Blatt hinten als Blatt 71 gezählt. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; rote Initialen; Überschriften in roten Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem Ende des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 6 v Prudentius, Werke: f. lr Peristephanon (Schluß); f. lr—6v Dittochaeon; f. 6v Apotheosis (Anfang). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Ende des 9. Jahrhunderts in St. Gallen entstanden; aufgrund der älteren Foliierung ist ersichtlich, daß es für einen bestimmten Zeitraum mit dem Codex Rom Reg. lat. 348 (Katalog Nr. 822) verbunden war; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Bibliothek B. Schobingers (1566-1604); dieses sowie 5 weitere Fragmente, von denen 2 auch althochdeutsche Glossen enthalten [Katalog Nr. 821 (II) und 821 (III)], wurden im 16. Jahrhundert von dem Humanisten und Büchersammler Melchior Goldast (1576-1635) zusammengefügt; später war die Sammelhandschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet.

Rom

1566

Literatur: L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 275; BHM., Nr. Ο (add.); Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 153; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVIII; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; Β. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 102, 151, 179; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 26, 49; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 78, Nr. 1361; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1273; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 263f., Nr. 339; StSG. IV, S. 609f., Nr. 541.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. lr) zu Prudentius, Peristephanon; Text durchgehend, wenn auch nicht sehr dicht, interlinear lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 596 (Nr. DCCCXX). Literatur: StSG. IV, S. 609f., Nr. 541; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 102, 179; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 49; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272f.; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 264, Nr. 339.

8 2 1 (II)

ROM,

BIBLIOTECA

APOSTOLICA

VATICANA

REG.

LAT. 3 3 9 [FRAGMENT 2 ] StSG. 541

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Teil 2 ( = f. 7—38) eines von M. Goldast zusammengestellten Bandes (Pergament; 70 Blätter; brauner Ledereinband mit Goldverzierung) mit Bruchstücken 6 verschiedener Handschriften des 9. bis 14. Jahrhunderts; 32 Blätter; 22,7 χ 17,7/18,0 cm; Zählung von 7 bis 38 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0/15,2 χ 12,7/13,0 cm; einspaltig; 1 9 - 2 3 Zeilen; f. 19r 20 Zeilen; Überschriften in ehemals roten Majuskeln; f. 7v und 14v größere Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen; f. 7r—ν und 14r—ν von einer Hand des 11. Jahrhunderts; f. 8r —38v von 3 Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 7r Genealogie der Karolinger; f. 7v - 12r Augustinus (hier unter dem Namen Valerian von Cemele), De bono disciplinae; f. 12r-15v Isidor von

Rom

1567

Sevilla, Sententiarum quattuor capita; f. 16r— 18v Predigten; f. 19r Glossar zu Prudentius, Psychomachia; f. 19v—38v Einhard, Vita Karoli Magni. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in St. Gallen entstanden; das Doppelblatt f. 7/14 wurde im 11. Jahrhundert ersetzt, f. 19r erst im 10.— 11. Jahrhundert beschrieben; zur weiteren Geschichte vgl. auch Katalog Nr. 821 (I); Vermerke auf f. 37r und 38v weisen auf die Bibliothek B. Schobingers (1566—1604). Literatur: W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 200; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 275; BHM., Nr. 0 (add.); Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, ΙΠ, S. 1 9 9 - 2 0 4 , 210; Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 153; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 1 3 6 - 1 3 8 , 151f. und passim; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 395; O. H o l d e r - E g g e r , Vita Karoli Magni, S. XIX, 1 - 4 1 ; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 425f.; Les manuscrits de la Reine de Suede, S. 78, Nr. 1361; W. Milde, in: W. Müde - Th. Wurzel, Einhard. Vita Karoli Magni, S. 39; M. Oberleitner, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, I, 2, S. 341; G.H. Pertz - G. Waitz, Einhardi Vita Karoli Magni, S. XIX; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 79; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 41, 109 und passim; II, passim; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 331; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 264f., Nr. 339; StSG. IV, S. 609, Nr. 541. - Abbildung von f. 7r bei B. Hertenstein, Tafel V.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 2 Glossen (f. 19r) in dem 20 Zeilen umfassenden, fortlaufend geschriebenen lateinisch—lateinischen Glossar zu Prudentius, Psychomachia. - In Einhards Vita Karoli Magni (f. 3 4 v - 3 5 r ) die volkssprachigen Bezeichnungen der Monate und Winde. Zeit und Ort: Monats — und Windbezeichnungen mit dem Text in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts geschrieben, Prudentiusglossen im Prudentiusglossar im 10./IL Jahrhundert. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 594 (Nr. DCCCXV). Literatur: StSG. IV, S. 609f., Nr. 541; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 179; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 83, 250, 254f., 383, 385, 425f.; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 77, 79; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 332; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 265, Nr. 339.

1568

Rom

8 2 1 (III) ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 3 3 9 [FRAGMENT 4 ] StSG. 541

Α

Handschrift Beschreibung: Fragment; Teil 4 ( = f. 4 7 - 5 4 ) eines von M. Goldast zusammengestellten Bandes (Pergament; 70 Blätter; brauner Ledereinband mit Goldverzierung) mit Bruchstücken 6 verschiedener Handschriften des 9. bis 14. Jahrhunderts; 8 Blätter; 22,6 χ 16, 3 cm; Zählung von 47 bis 54 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,2/16,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: f. 47r Besitzvermerk; f. 4 7 r - 4 8 r Notitia Galliarum; f. 4 8 r - 4 9 r Provinciarum imperii Romani nomina; f. 49r—50r Carmina Scottorum de alphabetis; f. 5 0 r - 5 3 v Wort— und Sacherklärungen, u.a. zu Hieronymus, Briefe; f. 5 3 v - 5 4 r Tabulae mensarum; f. 54v leer. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert vermutlich in St. Gallen entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 47r weist auf die Bibliothek B. Schobingers (1566-1604); zur weiteren Geschichte vgl. Katalog Nr. 821 (I). Literatur: W. Berschin, ByZ. 8 4 - 8 5 (1991 - 1 9 9 2 ) S. 338; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 275; Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 153; J. Duft, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 935; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 103, 151; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 395; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 604; Les manuscrits de la Reine de Suede, S. 78, Nr. 1361; M. Mitscherling, Die althochdeutschenHieronymusglossen,S. 3, 45, 62; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II 1, S. 66f.; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 42; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 318; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, S. 266f., Nr. 339; StSG. IV, S. 609f., Nr. 541.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 5 Glossen (f. 53r) in den fortlaufend geschriebenen lateinischen W o r t - und Sacherklärungen zu Hieronymus, Briefe. Zeit und Ort: Gleichzeitig mit der Niederschrift der Erklärungen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 322 (Nr. DCLXXXIIP). Literatur: StSG. IV, S. 609f., Nr. 541; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 103, 179; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 1 2 7 - 1 2 9 ; E. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 10 — 16; H. Mettke, in: Althoch-

Rom

1569

deutsch, I, S. 507; M. Mitscherling, Die althochdeutschenHieronymusglossen, S. 3, 45, 54, 58, 61f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 81; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 146 — 149; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 318; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 267, Nr. 339.

822

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 3 4 8

s. NR. 3 6

823

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 3 5 6 StSG. 542 Abbildung f. 25r

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 43 Blätter; 13,0 χ 12,3 cm; Zählung von 1 bis 43 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit Pergament überzogener Pappeinband; ehemals 2 Lederriemchen. Einrichtung: Schriftspiegel 9,3 χ 8,5/9,3 cm; einspaltig; f. lv—34r 12 Zeilen; f. 3 4 v - 4 3 r 1 3 - 1 7 Zeilen; f. 43v 21 Zeilen; Überschriften in farbig ausgemalten Majuskeln; mehrfarbige, mit Flechtwerk verzierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsvermerk; f. l v - 4 3 r Walahfrid Strabo, Visio Wettini (mit Neumen); f. 4 3 r - v Alkuin, Grammatica (Exzerpt). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert wohl in St. Gallen entstanden; auf St. Gallen weist auch die wiederholte Erwähnung einer Visio Wettini im Briefwechsel zwischen Marquard Freher und dem Humanisten und Büchersammler Melchior Goldast (1576-1635) von 1606; später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 12, Nr. 31, S. 19; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 152f., 179; K. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 594; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 80, Nr. 1385; D.A. Traill, Walahfrid Strabo's Visio Wettini, S. 19 und passim; Α. Wilmart, Codices Reginenses Latini, I, S. 329f., Nr. 356; StSG. IV, S. 610, Nr. 542.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 28 Glossen (f. 3v-43v); 27 (f. 3 v - 3 8 r ) zu Walahfrid Strabo, Visio Wettini; 26 (f. 3 v - 3 8 r ) interlinear und 1 (f. 3v)

1570

Rom

marginal stehend; 1 Interlinearglosse (f. 43v) zu Alkuin, Grammatica; Glossen zur Visio Wettini fast ausschließlich in bfk—Geheimschrift, einmal auch in Punkt—Geheimschrift, innerhalb einer ziemlich durchgehenden, meist interlinearen lateinischen Glossierung eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nachJ. Franck, S. 7; F. Simmler, S. 41); frk., nicht ostfrk. (nach G. Baesecke, S. 259). Edition: StSG. II, S. 7 (Nr. DVIII), S. 768f. (Nr. DCCCCXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 610, Nr. 542; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; 307; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 307; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 7; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 68; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 152, 179; E. Meineke, Saint Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 335; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 237; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, I, S. 329.

824

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 4 6 9

StSG. 543

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 47 Blätter; 21,5 χ 14,5 cm; rotbrauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5/17,0 χ 10,5/11,0 cm; einspaltig; f. 1 8 v - 2 0 v zweispaltig; 25 Zeilen; f. 2r Federzeichnung in der rechten oberen Ecke; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der Mitte oder dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts; Nachträge von St. Galler Händen um 900 und aus dem 10. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 4 6 v Walahfrid Strabo, Carmina; darunter: f. 2 9 v - 3 9 r Liber de cultura hortorum; Urkundenformulare; f. 47r leer; f. 47v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte oder dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Fulda entstanden; spätestens im 10. Jahrhundert befand er sich in St. Gallen; er wurde von dem Humanisten und Büchersammler Melchior Goldast (1576-1635) erworben, aus dessen Erbe er 1646 von der Stadt Bremen gekauft wurde; seit 1650 war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet.

Rom

1571

Literatur: Ε.Μ. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 12, Nr. 30; W. Berschin, in: Florilegium Sangallense, S. 75; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 282f.; Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 153; C. Cigni, in: Giardini, S. 72; C. Cigni, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 455; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 33; P. Godman, in: Charles the Bald, S. 295; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 283; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 66; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 20, 154, 179; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 395f.; Hortulus, S. Vf., 14f.; K. Langosch - B.K. Vollmann, in: 2 VL. X, Sp. 5 9 5 - 5 9 7 ; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 225; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 556; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 143; M. Pörnbacher, Walahffid Strabo, S. 26f.; D. Schaller, Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters, S. 54f.; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 6 2 9 - 6 3 1 , Nr. 469; H. Zotter, Bibliographie faksimilierter Handschriften, S. 63, Nr. 91; StSG. IV, S. 610, Nr. 543. - Faksimile von f. 3 0 - 3 9 in Hortulus, nach S. 20; Abbildung von f. lr, 4v bei M. Pörnbacher, S. 70f.

Glossen Zahl und Art: 5 Glossen als Federproben (f. 47v) zu Prudentius; davon 4 Glossen im fortlaufenden Text und 1 interlinear stehend; Glossen von mehreren Händen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert oder in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 345 (Nr. DCCCXXC Nachtr.); Nachtrag bei A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 631; Berichtigungen und Nachtrag bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242. Literatur: StSG. IV, S. 610, Nr. 543; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1974) S. 283; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 154, 180; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 396; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischenPrudentiusglossen, S. 12 und passim; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 230; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242; A. Wilmart, Codices Reginenses Latini, II, S. 631.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 5 5 0 s. N R . 8 3 6 N

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 5 6 6

s. NR. 836h

1572

Rom

825

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 5 9 8 [F. 9 - 3 3 ] StSG. 544 Abbildung f. 26v

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Sammlung von Fragmenten von 23 verschiedenen Handschriften; Pergament und Papier; 125 Blätter; variierende Blattformate; Bandformat 23,3 χ 15,8 cm; Zählung von 1 bis 125 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner, mit einem goldenen Wappen des Papstes Leo XIII. und des Kardinals G.B. Pitra (1869-1889) versehener Ledereinband. - Fragment 4 [f. 9 - 3 3 ] : Pergament; 22,0 χ 14,0 cm; Zählung von 9 bis 33. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 10,0 cm; einspaltig; 30 Zeilen; f. 16r 25 Zeilen; f. 16v 15 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 9r Praefatio cuiusdam de libro Aratoris; f. 9v — 16r Hatto von Basel, Visio Wettini; f. 16v Exzerpte; inhaltlich unbestimmtes kurzes Glossar; f. 1 7 r - 2 5 r Aldhelm, De laudibus virginum (Exzerpte); f. 25v Alkuin, Brief an Dodo; f. 2 6 r - 2 7 r Hippocrates, Brief an Antiochus (Exzerpt); f. 2 7 r - 2 8 r Pseudo-Hippocrates, De instructione medicorum; f. 2 8 v - 3 3 r Quintus Serenus, Liber medicinalis (Exzerpte); f. 33r Lucretius, De natura rerum (Exzerpte); f. 33v Federproben. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment 4 [f. 9 - 3 3 ] stammt, der Schrift nach in der Mitte oder der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Südwestdeutschland entstanden; einst war es mit den Codices Paris, Bibliotheque Nationale lat. 8319 und 8320 verbunden; später war die Fragmentsammlung Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 144, Nr. 316; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 316f., Nr. 104; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 297f.; M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. 124f., Nr. 79; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 283; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 203; Ch.E. Ineichen-Eder, Scriptorium 37 (1983) S. 99; E. Kleinschmidt, DA. 30 (1974) S. 202, 204; M. Lapidge, Ang l o - L a t i n Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 420; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, I, S. 2 3 - 2 5 ; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 79, Nr. 1382; C. Müller, in: Variorvm Mvnera Florvm, S. 25; E. Pellegrin, BEC. 117 (1959) S. 55; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 8 7 - 8 9 ; R.H. Rouse, in: Texts and Transmission, S. 384; StSG. IV, S. 610, Nr. 544.

Rom

1573

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 9 Glossen. - Glossar: 1 im fortlaufenden Text stehende Glosse (f. 16v) in einem kurzen, Z. 10 — 13 einnehmenden, unbestimmten Glossar. - Textglossierung: 8 Glossen (f. 2 6 r - v ) zu Hippocrates, Brief an Antiochus; davon 3 (f. 26r—v) interlinear, 4 (f. 26v) marginal und 1 (f. 26r) im fortlaufenden Text stehend. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Glossar bzw. dem Text eingetragen. Sprachgeographische 132).

Einordnung: Obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S.

Edition: StSG. IV, S. 249 (Nr. MCCXLVI), S. 368 (Nr. MXLVII b Nachtr.); Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242. Literatur: StSG. IV, S. 610, Nr. 544; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 317; P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften, I, S. 23; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 132; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 89; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 6 3 7 s . N R . 836O

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 6 9 2

s. NR. 836p

826

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

REG. LAT. 1 1 4 3 StSG. 734 Fuldaer Federprobe

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 5 , 2 0 1 - 2 0 2 ; Teil 2: f. 8 6 - 1 8 9 ; Teil 3: f. 190-200; Pergament; 202 Blätter sowie 1 nur teilweise erhaltenes ungezähltes zusätzliches Blatt vorne; Blätter vielfach durch Feuchtigkeit beschädigt; 20,7 χ 12,9 cm; mit Pergament überzogener Pappeinband; zum Teil beschädigte Lederriemchen; vorgängige

1574

Rom

Signaturen 154 und 1656 auf f. lr. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 8,5 cm; einspaltig; 20 Zeilen; f. 190r-200r 18 Zeilen; leicht verzierte rubrizierte Initialen; Überschriften in zum Teil farbig ausgemalten Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts. Inhalt: medizinische Sammelhandschrift (vgl. die Beschreibungen bei A. Beccaria und E. Pellegrin); zusätzliches Blatt vorne recto Federprobe; zusätzliches Blatt vorne verso lateinische und deutsche Pflanzenbezeichnungen; f. 187v, 200r—ν Pflanzenglossar: f. 187v 4 Zeilen, f. 200r 16 Zeilen, f. 200v 21 Zeilen jeweils auf der frei gebliebenen unteren Blatthälfte, fortlaufend von Rand zu Rand. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Gegend um Mainz entstanden; zusätzliches Blatt vorne wohl in Fulda entstanden; die Teile wurden bereits früh vereinigt; später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 3 1 9 - 3 2 2 , Nr. 106; F. - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 93 f., 2 1 9 - 2 2 3 ; L e s manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 58, Nr. 1046; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 149f.; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 197, 411; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 20; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 405f.; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 245f.; H. Tiefenbach, in: 2 RGA. X, S. 236; W. Wiedenmann, Untersuchungen zu dem frühmittelalterlichen medizinischen Briefbuch des Codex Bruxellensis 3701 15, S. 6 und passim; Zur Krankheitsvorbeugung, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 155; StSG. V, S. 76f., Nr. 734.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt 53 Glossen; 12 z.T. verstümmelt erhaltene Glossen (zusätzliches Blatt vorne verso) in einer Sammlung von Pflanzenbezeichnungen; 41 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 187v, 200r-v) in dem Pflanzenglossar, das auch lateinisch-lateinische Einträge enthält, die bei StSG. in den Fußnoten ediert sind. Zeit und Ort: Federprobe sowie die Glossen auf dem zusätzlichen Blatt vorne von einer Hand des 10., Glossen auf f. 187v, 2 0 2 r - v von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 3 9 - 4 1 (Nr. Μ VHP); Berichtigungen bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243; Edition der Pflanzenglossen auf f. lv bei E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 405f. Literatur: StSG. V, S. 76f., Nr. 734; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 319, 322; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 119; E.

Rom

1575

Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 150; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhunderts, S. 411; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 131; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 405f.; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 243; H. Tiefenbach, in: 2 RGA. X, S. 236; Zur Krankheitsvorbeugung, in: Das Lorscher Arzneibuch. Klostermedizin in der Karolingerzeit, S. 155.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 2 6 0

s.

N R . 8361

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 5 6 2

s. NR. 836e ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 5 6 9

S. NR. 836q

827

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT.

StSG. 545

1701 A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 1 9 ; Teil 2: f. 120-130; Pergament; 130 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; 25,0/25,7 χ 17,5/18,0 cm; brauner Ledereinband mit Goldverzierung. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 10,5 cm; f. 2r—3r etwa 19,0 χ 12,0 cm; einspaltig; f. 2 r - v siebenspaltig; f. 3r fünfspaltig; 3 0 - 3 4 Zeilen; f. 2 r a - 3 r e 2 3 - 2 4 Doppelzeilen; Überschriften in Majuskeln; mehrere mehrzellige verzierte Initialen, zum Teil farbig ausgemalt; f. 60r mehrzellige, als Fabelwesen gestaltete InitialeH; f. 2 r - 3 r Spalten durch rote Linien unterteilt. - Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts; f. l r - v , Teil 2 von einer Hand des 15./16. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto leer; zusätzliches Blatt vorne v e r s o - l r Notizen; f. lv Carmen; f. 2r Besitzvermerk; f. 2 r - 3 r lateinisch-althochdeutsches Sachglossar; f. 3ν Sueton, Vita des Horaz (Exzerpte); f. 4 r - v Pseud o - A c r o , Scholien zu der Vita des Horaz; f. 4 v - 5 8 v Horaz, Werke: f.

1576

Rom

5 r - 4 8 r Oden; f. 48r—57v Epoden; f. 57v-58v Carmen saeculare; f. 5 9 r - v Pseudo-Ausonius, Septem sapientiumsententiae; f. 60r - 1 1 9 v Horaz, Werke: f. 60r—67r Ars Poetica; f. 67r-98v Satiren; f. 99r-119v Briefe; f. 120r130v Persius, Satiren; f. 130v Persius, Carmen; zusätzliches Blatt hinten leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in Freising entstanden, Teil 1 im 11. Jahrhundert, Teil 2 im 15./16. Jahrhundert; der Theologe Agostino Hunnaeus (1521 -1578) schenkte ihn Theodor Poelmann (1512-1581); dann gehörte er dem Hamburger Joachim Mors (1593-1642), worauf der Besitzvermerk auf f. 2r weist; später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: F. Avril - C. Rabel - I. Delaunay, Manuscrits enlumines d'origine germanique, I, S. 103; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 324; I. Borzsäk, AAASH. 23 (1975) S. 321; M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. 1 4 4 - 1 4 6 , Nr. 95; L. Duvau, ΜΑΗ. 8 (1888) S. 609; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 417; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 95, Nr. 1667, 1668; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 556; Mittelalterliche Schatz Verzeichnisse, I, S. 1 5 4 - 1 5 6 ; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 503; III, 2, S. 76, 167; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 53; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 222; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 151; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 3 6 7 - 3 7 0 ; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 106f.; C. Villa, Aevum 62 (1988) S. 194; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 93; StSG. IV, S. 610f., Nr. 545. - Abbildung von f. 60r bei M. Buonocore, Tafel XXVI, S. 312; Abbildung von f. 99r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 249; Abbildung der Initiale auf f. 60r bei C. Villa, Aevum 62, Abb. 4.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 533 interlinear stehende Glossen (f. 2ra-3re) in dem sachlich geordneten lateinisch-althochdeutschen Glossar, in dem über den lateinischen Lemmata (mit Majuskel am Anfang und in etwas größerer Schrift) interlinear die althochdeutschen Interpretamente (mit Minuskel am Anfang und in etwas kleinerer Schrift) stehen; die handschriftliche Anlage und die sachliche Gliederung ist in der ansonsten überholten Edition von L. Duvau gut wiedergegeben; die Eintragung des Glossars erfolgte geplant in Doppelzeilen und Spalten. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach Th. Frings, S. 14; G. Müller - Th. Frings, S. 124); bair. (nach H. Reutercrona, S. 11); alem. (nach J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 23); nicht eindeutig bestimmbar (nach G. Müller, S. 155). Edition: L. Duvau, ΜΑΗ. 8 (1888) S. 611-629; StSG. III, S. 424f. (Nr. DCCCCL"), S. 429 (Nr. DCCCCLIII), S. 435f. (Nr. DCCCCLIXe), S. 447 (Nr. DCCCCLXX), S. 449 (Nr. DCCCCLXXIII), S. 450 (Nr.

Rom

1577

D C C C C L X X V I ) , S. 451 (Nr. D C C C C L X X X I I I ) , S. 453 (Nr. DCCCCLXXXIV d ), S. 453f. (Nr. DCCCCLXXXVI), S. 455 (Nr. DCCCCXCII), S. 463f. (Nr. M), S. 468f. (Nr. MV"), S. 5 7 7 - 5 7 9 (Nr. MXXVII), S. 613 (Nr. MLXXIV), S. 613f. (Nr. MLXXV), S. 617 (Nr. MLXXXI), S. 621 f. (Nr. MLXXXIV), S. 623f. (Nr. MLXXXVI), S. 642f. (Nr. MCXVI), S. 653 (Nr. MCXXXIII), S. 654 (Nr. MCXXXV), S. 699 (Nr. MCLXII, MCLXIII); Berichtigungen bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 240f. Literatur: StSG. IV, S. 610f., Nr. 545; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 9f.; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 34; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 324; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 396; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 77; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 51; M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. 145; L. Duvau, ΜΑΗ. 8 (1888) S. 6 0 9 - 6 1 1 ; H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 399f.; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; H. Götz, in: R. Große — S. Blum H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 177, 187f.; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 195, 219; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 4 7 - 5 4 ; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 401; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 77; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana II, S. 124; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 503; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 135; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 217; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 130; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschenund altsächsischen Handschriften, S. 59, 124; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination,S. 23; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 645; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 240f.; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 722; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 93.

828

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

REG. LAT. 1 7 0 3 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 13r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 147 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; Blatt 1 an den äußeren Rändern stark beschädigt; 25,0 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 144 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit I bezeichnet; nach f. 110 110a,

1578

Rom

nach f. 132 132a, nach f. 143 143a; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel mit Goldverzierung. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 15,0 cm; einspaltig; zusätzliches Blatt vorne, f. 144r—ν zweispaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; leicht verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen um 800; f. I und 144 von einer Hand des 12./13. Jahrhunderts; an mehreren Stellen erscheint die Hand Walahfrid Strabos. Inhalt: f. Ir—ν Schrift; f. l r - 1 4 3 r Horaz, Werke (mit Neumen): f. l r - v Satiren (Fragmente); f. 2 r - v Besitzvermerk; Worterklärungen; Federproben; f. 3 r - 5 9 v Oden; f. lOr—ν Satiren (Fragmente); f. 5 9 v - 6 8 r Ars Poetica; f. 6 8 r - 7 9 v Epoden; f. 7 9 v - 8 1 r Carmen saeculare; f. 8 1 r - 1 0 7 v Briefe; f. 107v —143r Satiren; f. 143v-143av Federproben; f. 1 4 4 r - v Schrift (Fortsetzung des zusätzlichen Blattes vorne; unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach wohl um 800 in der Beneditkinerabtei St. Peter und Paul in Weißenburg entstanden; darauf weist auch ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. 2r; später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 18, Nr. 54 und passim; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 324; B. Bischoff, BFB. 9 (1981) S. 13; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 50; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 122; I. Borzsäk, AAASH. 23 (1975) S. 321; M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. 146 — 148, Nr. 96; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, I, S. 26; D. Escudier, BEC. 129 (1971) S. 47f.; M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 166; E. Hellgardt, Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch, S. 74, Nr. 17, S. 79f.; St.J. Heyworth, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 140; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. LXII-LXIV und passim; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; M. Korhammer, Scriptorium 34 (1980) S. 58; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 95, Nr. 1667, 1668; M. Massaro, AeR. 23 (1978) S. 193; M. Massaro, in: Musis Amicus, S. 231 und passim; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 116; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 556; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 503f.; II, S. 880; III, 1, S. 204, 275; III, 2, S. 76; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 222; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 51; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 151; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 3 7 0 - 3 7 3 ; L.D. Reynolds - N.G. Wilson, Scribes and scholars, S. 92; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 89, 96f., 106; P. Salmon, Les Manuscrits Liturgiques Latins de la Bibliotheque Vaticane, II, S. 185; P.G. Schmidt, in: Gli autograft medievali, S. 142; W. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 177; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 2 6 9 - 2 7 2 ; A. Spotti, in: Virgilio e il Chiostro, S. 113f.; W.M. Stevens, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, S. 664; Survie des classiques latins, S. 51, Nr. 99; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 183; D.A. Traill, Walahfrid Strabo's Visio Wettini, S. 4f.; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 348, 354; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 93; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 29f. — Abbildung eines Ausschnitts von f. 144v bei E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, Tavole, Abb. 38b; Abbildung von f. 3r bei M. Buonocore, S. 287, Tafel I; Abbildung von f. 25v bei E. Chatelain, PI. LXXXVII; Abbildung von f. 144r bei D. Escudier, Tafel VII, nach S. 46; Abbildung eines Ausschnitts von f. 68r bei K. Siewert, in:

Rom

1579

Medieval and Renaissance Scholarship, Tafel 3, vor S. 153; Abbildung von f. 3r, lr bei A. Spotti, S. 114f.; Abbildung von f. l l O r b e i W . M . Stevens, S. 666.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 25 Glossen (f. 9 v - 1 3 4 r ) zu Horaz, Werke; davon 18 Glossen (f. 9 v - 4 1 v ) zu Oden; 17 interlinear, 1 (f. 17v) interlinear zu einer marginal stehenden Scholie; 2 Glossen zu Ars Poetica; 1 (f. 65r) interlinear und 1 (f. 68r) marginal stehend; 1 Interlinearglosse (f. 69v) zu Epoden; 4 Interlinearglossen [f. lOlr, 113r (2 Glossen), 134r] zu Satiren; zudem finden sich weitere unsichere Glossierungen in dem Codex; Glossierung im Rahmen durchgehender interlinearer lateinischer Glossierung und marginaler Kommentierung in einer typischen Klassikerhandschrift. Zeit und Ort: Glossen im 10. oder 11. Jahrhundert wahrscheinlich in Weißenburg eingetragen; 1 Glosse in einem Eintrag Walahfrids. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach A. Quak, S. 392); obd. (nach K. Siewert, S. 299). Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 116f.; Berichtigungen sowie erneute Edition dieser Glossen von A. Quak, in: wortes anst verbi gratia, S. 3 8 8 - 3 9 1 ; Berichtigungen und Nachträge zur Edition Mayers sowie erneute Edition bei K. Siewert, Die althochdeutschen Horazglossierungen, S. 2 7 4 - 2 9 3 . Literatur: W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 116; A. Quak, in: wortes anst - verbi gratia, S. 3 8 7 - 3 9 3 ; J . Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 269f., 2 7 3 - 3 0 3 ; K. Siewert, Glossenfunde, S. 105, 143; K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 147f.; K. Siewert, Scriptorium 44 (1990) S. 268; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 93; W. Wegstein, in: Liebe in der deutschen Literatur des Mittelalters, S. 2 9 - 3 1 , 34.

829

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 8 6 1 StSG. 546

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 118 Blätter; 24,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 118 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach Blatt 36 ist ein ungezähltes, sehr kleines Blatt mit einer Federskizze auf der Rectoseite eingeschoben; brauner Ledereinband mit Goldverzierung. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen;

Rom

1580

Überschriften in Majuskeln; mehrere farbige Federskizzen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 11. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr—117v Piaton, Timaeus (in der Übersetzung des Chalcidius): f. l r - v Epistula; f. l v - 1 0 r Translatio (I); f. 1 0 r - 4 8 v Commentarius (I); f. 48v—57r Translatio (II); f. 5 7 r - 1 1 7 v Commentarius (II); f. 118r mathematische Schrift; f. 118v Schreibervermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. lr befand er sich in der Bibliothek des Humanisten und Büchersammlers Melchior Goldast (1576-1635); später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 153; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 185f., 191f. [ = IX]; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 203; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 28, Nr. 432; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 450f.; StSG. IV, S. 611, Nr. 546.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 4r) zu Piaton, Timaeus (in der Übersetzung des Chalcidius); Glosse in bflc-Geheimschrift eingetragen; der Text ist sonst durchgehend, wenn auch nicht sehr dicht, interlinear und marginal lateinisch glossiert und korrigiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 325 (Nr. DCXIV" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 611, Nr. 546; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 451.

830

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA URB. LAT. 2 9 3

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 4 ; Teil 2: f. 9 5 - 9 6 ; Pergament; 96 Blätter; 29,4/29,5 χ 20,9/21,0 cm; Zählung von 1 bis 96 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 18. Jahrhunderts; rotbrauner Ledereinband mit Goldverzierung. - Einrichtung f. 1 - 9 4 : Schriftspiegel 23,0 χ 15,0 cm; einspaltig; Pflanzenglossar auf f. lr

Rom

1581

dreispaltig; 34 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. — Schrift: f. 2r—94r karolingische Minuskel von einer Hand des 11./12. Jahrhunderts; f. 95r—96v italienische Unziale von einer Hand des 8. Jahrhunderts; Pflanzenglossar auf f. lr von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr am oberen Rand Pflanzenglossar; Federproben; Besitzvermerk; f. lv Inhaltsvermerk; f. 2 r - 9 4 v Vitruv, De architecture ( I - X ) ; f. 9 5 r - 9 6 v medizinische Schrift (Fragment). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, Teil 1 im 11./12. Jahrhundert, Teil 2 im 8. Jahrhundert wahrscheinlich in Italien; nach einem Besitzvermerk auf f. lr befand sich der erste Teil der Handschrift im Besitz eines Klosters St. Martin, vielleicht zu Köln; die vereinigten Teile gehörten einem Federico da Montefeltro; später war die Handschrift im Besitz des Herzogtums Urbino und gelangte schließlich 1657 in die Biblioteca Apostolica Vaticana. Literatur: CLA. I, S. 35, Nr. 116; H. Degering, in: Westfälische Studien, S. 258; C. Herselle Krinsky, JWCI. 30 (1967) S. 65; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 557; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 834; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 533f.; A. Petrucci, in: The role of the book, I, S. 118; Y . - F . Riou, Scriptorium 33 (1979) S. 2 3 5 - 2 3 7 ; C. Stornajolo, Codices Urbinates Latini, I, S. 264, Nr. 293; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 235; S.F. Weiskittel - L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 442. — Abbildung von f. 9 5 r b e i CLA.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 13 Glossen (f. l r a - r c ) in dem Pflanzenglossar, das insgesamt 18 Zeilen und somit einige lateinisch-lateinische Eintragungen enthält. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 11./12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 234f. (mit der irreführenden Angabe, die Edition enthalte "das" Pflanzenglossar). Literatur: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 234f.; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 533.

1582 831

Rom

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA URB. LAT. 6 6 1

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 0 ; Teil 2: f. 62-136; Pergament; 136 Blätter sowie 4 zusätzliche ungezählte Blätter vorne; 27,0/ 27,5 χ 18,0 cm; vorgängige Signatur 811 in der linken unteren Ecke von f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel f. l v - 6 0 v 21,5/22,5 χ 12,0/14,0 cm; einspaltig; f. 60v zweispaltig; f. l v - 6 0 v 33 Zeilen; - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt III verso Inhaltsvermerk; Blatt IV recto leer, verso Inhaltsvermerk; f. lr Federproben; Verse; griechisches und lateinisches Alphabet; mehrmaliger Eintrag des Namen Fridericus; Anthol. lat. 792 (Exzerpt); Vergil, Aeneis (Zitat); f. l v - 2 r Viten des Juvenal; f. 2 r - 6 0 r Juvenal, Satiren (I-XVI); f. 60v Juvenal, Satiren (VI, 156-215); f. 62r-134v Pseudo-Cornutus, Kommentar zu Juvenal; f. 118v Phaedrus, Fabulae (I, 5; Anfang der Prosauflösung). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; er gehörte einem Federico da Montefeltro; später war die Handschrift im Besitz des Herzogtums Urbino und gelangte schließlich 1657 in die Biblioteca Apostolica Vaticana. Literatur: Catalogus Translationum et Commentariorum, I, S. 184; J. Gijsel, Scriptorium 33 (1979) S. 270; U. Knoche, Die Überlieferung Juvenals, S. 10 und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 590f.; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 632f.; E.M. Sanford, in: Catalogus Translationum et Commentariorum, I, S. 184; C. Stornajolo, Codices Urbinates Latini, II, S. 172, Nr. 661; R.J. Tarrant, in: Texts and Transmission, S. 202; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 226; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 355; C. Villa, IMU. 22 (1979) S. 40; P. Wessner, Scholia in Iuvenalem Vetustiora, S. XXV und passim.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen (f. 10v-12r) zu Juvenal, Satiren; davon 6 Glossen interlinear und 1 (f. 1 lr) marginal stehend; reiche interlineare lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 225f. Literatur: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 225f.; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 633.

Rom

832

1583

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA YATICANA URB. LAT. 6 7 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 23 Blätter; 18,6 χ 13,0/13,2 cm; Zählung von 1 bis 23 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner Ledereinband mit Goldverzierung. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsvermerk; f. l r - 2 2 v Priscian, Periegesis (Fragment); dazwischen: f. 2v—4r De duodecim signis Zodiaci; f. 22v —23r Pseudo — Priscian, De sideribus; f. 23r Avienus, Aratea (Capitula); f. 2 3 r - v Avianus, Fabulae (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert in der Gegend um Paris entstanden; er gehörte einem Federico da Montefeltro, worauf auch die vorgängige Signatur auf f. 5r weist; später war die Handschrift im Besitz des Herzogtums Urbino und gelangte schließlich 1657 in die Biblioteca Apostolica Vaticana. Literatur: M. Baldzuhn, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 509 und passim; Μ. Baldzuhn, in: 2 VL. XI, Sp. 200; G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 183 - 1 8 5 , Nr. XLIV; Catalogus Translationum et Commentariorum, III, S. 32; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 117; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 385; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 641f.; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 20; C. Stornajolo, Codices Urbinates Latini, II, S. 179f., Nr. 674; A. Suerbaum, in: Schulliteratur im späten Mittelalter, S. 434.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: f. 23v mit dem Anfang von Avianus, Fabulae, mit umfangreichen Randkommentaren und zahlreichen interlinearen lateinischen Glossen, sowie von derselben Hand 1 althochdeutsche Interlinearglosse (f. 23v); Glosse in bfk—Geheimschrift eingetragen. Zeit und Ort: Glosse im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 117. Literatur: M. Baldzuhn, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 509 und passim; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 117.

1584

Rom

833

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLIC A VATIC ANA VAT. LAT. 6 2 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 4v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 73 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 17,0 χ 12,0 cm; brauner Ledereinband mit Goldverzierung. Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 9,0 cm; zweispaltig; 36 Zeilen; Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne 28 Zeilen; Initialen in roter Farbe; zu Beginn jedes neuen Buchstabens mehrfarbige, über mehrere Zeilen reichende verzierte Initiale; innerhalb eines Anfangsbuchstaben öfter Kennzeichnung der alphabetischen Untergruppe durch Initiale, z.B. Ad, Ae. — Schrift: Minuskel von einer Hand des 12./13. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto Verse; zusätzliches Blatt vorne verso leer; f. l r a - 7 3 r b alphabetisches Glossar (Buchstaben A — Y; nach Isidor von Sevilla, Etymologiae); f. 73v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12./13. Jahrhundert vielleicht in der Schweiz entstanden. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 199; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 117; M. Vatasso - P.F. de Cavalieri, Codices Vaticani Latini, I, S. 471, Nr. 625.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 268 Glossen. — Textglossierung: 1 Interlinearglosse zu den Versen (zusätzliches Blatt vorne recto). — Alphabetisches Glossar (f. lr—72v): 267 Glossen; Glossar fortlaufend geschrieben; Glossen von der Texthand im Glossarkontext eingetragen; die althochdeutschen Erklärungen machen weniger als 3 % in einem über 10000 Artikel umfassenden lateinisch — lateinischen Glossar aus; sie stehen öfter in Verbindung mit lateinischen Erklärungen; gelegentlich interlineare lateinische oder althochdeutsche Nachträge der anlegenden Hand, also keine eigentlich interlineare Glossierung. Zeit und Ort: Glossen im 12./13. Jahrhundert vielleicht in der Schweiz eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 118-127. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 117-127; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 138; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 725; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 314.

Rom

1585

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT. 1 3 4 7

s. NR. 836i

834

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT. 3 8 6 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 80 Blätter; 25,0 χ 16,5/17,0 cm; brauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/21,0 χ 8,5/13,0 cm; einspaltig und zweispaltig; 32 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; hervorgehobene Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. oder aus dem Anfang des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 0 v Prudentius, Werke: f. l r - l l v Cathemerinon (V, 3 1 - X ) ; f. l l v —33r Peristephanon (I, V, II, XI, XIII, XII, IV, XIV); f. 3 3 r - v Versus Damasi; f. 3 3 v - 5 7 r Peristephanon (III, VI, VII, IX, VIII, X); f. 57r—60r Cathemerinon (XI, XII); f. 6 0 r - 6 4 r Diptychon; f. 6 4 r - 8 0 v Apotheosis. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert oder Anfang des 10. Jahrhunderts entstanden. Literatur: M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVIII; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; A. Dressel, Aurelii Prudentii Clementis quae exstant Carmina, I, S. XLIX; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 75, 106; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 232; H. Tiefenbach, AStSpL. 130 (1978) S. 146.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 64 Glossen (f. 4 r - 7 6 v ) zu Prudentius, Werke; davon 44 interlinear und 20 marginal stehend; Glossen zum Teil sehr stark verblaßt; von mehreren textfremden Händen eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 2 2 9 - 2 3 2 . Literatur: M. Gebhardt, in: Septuaginta quinque, S. 114; B. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 65; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; K. Siewert, Die althochdeutscheHorazglossierung, S. 345; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 2 2 9 - 2 3 2 ; H. Tiefen-

1586

Rom

bach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 315.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT.

3866

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT.

4847

s. NR. 836f

s. NR. 836m

835

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT. 5821 StSG. 547 Abbildung f. 3r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 140 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und hinten; zusätzliche Blätter dienten wohl ehemals als Makulatur; 18,5 χ 13,0 cm; beschädigter brauner, mit blindgepreßten Linien verzierter Ledereinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 9,5 cm; f. lr obere Hälfte, l l v untere Hälfte - 31v, 3 3 r - 1 4 0 v einspaltig; f. lr untere Hälfte — l l v obere Hälfte, 32r—ν zweispaltig; 28 Zeilen; Initialen in roter Farbe; Überschriften in Majuskeln; f. 122v, 134v, 136r leicht verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des ausgehenden 9. oder der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts; zusätzliche Blätter vorne und hinten von einer Hand des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliche Blätter vorne Schrift (quer zum Text des Codex); zweites zusätzliches Blatt verso Besitzvermerk; f. l r - 1 4 0 v Prudentius, Carmina: f. lr—62r Peristephanon, f. 62v—83r Apotheosis, f. 83r—102r Hamartigenia, f. 102r-120r Psychomachia, f. 121r-140v Contra Symmachum; f. 120v leer; zusätzliche Blätter hinten Schrift (Fortsetzung der zusätzlichen Blätter vorne). Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 9. oder in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts in St. Gallen entstanden; der Besitzvermerk auf der Versoseite des ersten zusätzlichen Blattes vorne weist darauf, daß Christopherus Colerus (Kohler) die Handschrift 1618 in Prag dem Jesuiten I.A. Marietti schenkte.

Rom

1587

Literatur: Μ.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVI; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 13 und passim; A. Dressel, Aurelii Prudentii Clementis quae exstant Carmina, I, S. L - L I I ; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 394; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 426; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 49; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 75, 106, 133; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1273; StSG. IV, S. 611, Nr. 547.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 193 althochdeutsche Glossen (f. l r - 137v) zu Prudentius, Carmina; davon 107 Glossen interlinear und 86 marginal stehend; Codex durchgehend interlinear und marginal lateinisch, in geringem Umfang auch althochdeutsch glossiert, z.B. f. 3r: 21 Glossen, davon 3 althochdeutsche; Glossen zum Teil fast vollständig erloschen; von mehreren Händen eingetragen; einige der lateinischen und volkssprachigen Glossen wurden von späterer Hand unterstrichen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 10; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 23); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 389). Edition: StSG. II, S. 4 0 9 - 4 1 2 (Nr. DCCLXXXVIII), S. 778; Berichtigungen und Nachträge bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238. Literatur: StSG. IV, S. 611, Nr. 547; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 316, 325; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 417; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 186; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 83, 250, 255, 336, 338, 426; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 164; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 97; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 389; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 10; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 50; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 53, 128; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 140, 142; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 106; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272-1274; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 238; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, S. 319; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 128.

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT. 6 9 2 5

s. NR. 836j

1588

Rom

836

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT. 7 2 2 2 StSG. 548 Abbildung p. 489

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 246 Blätter; 30,0 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 490 von mittelalterlicher Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Zahl 123 und 322 doppelt verwendet; brauner Ledereinband mit Goldverzierung. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 13,5 cm; einspaltig; Teilnehmerlisten der Konzilien z w e i - , drei— und vierspaltig; p. 488 untere Hälfte, 489, 490 zweispaltig; 2 4 - 2 8 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; mehrfarbige, zum Teil leicht verzierte Initialen; p. 39 reich verzierte, mehrfarbige Initiale. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 4 8 8 Canones conciliorum der Dionysio—Hadriana; p. 4 8 8 - 4 9 0 Glossar zu den Canones. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Salzburg entstanden. Literatur: L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 258; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 139; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 17; H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 54; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 963; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 246; Η. Mordek, in: Person und Gemeinschaft im Mittelalter, S. 134, 1 3 8 - 1 4 3 , 145, 1 4 7 - 1 5 4 ; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 187; StSG. IV, S. 611, Nr. 548. - Abbildung von p. 486 bei H. Mordek, in: Person und Gemeinschaft, Abb. 2, S. 156.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 13 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (p. 488—489) in dem etwa 87 Artikel umfassenden Glossar zu den Canones. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 321 (Nr. DLXXXVIP Nachtr.); Berichtigungen bei H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242. Literatur: StSG. IV, S. 611, Nr. 548; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 258; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 139; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 305; E. Karg—Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235; H. Mayer, ABÄG. 15 (1980) S. 54; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2,

Rom

1589

S. 30; Η. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 242; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 299.

836a

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 3 5

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 794a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 52 Blätter; 23,5 χ 19,5 cm; Einband zwischen 1869 und 1878 angefertigt; mit Pergament überzogene Pappdeckel mit Goldprägung. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 15,3 cm; zweispaltig; 36 Zeilen; f. lr mehrfarbige Federzeichnungen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federproben (mit Neumen); f. l v a - 3 6 v b Hieronymus, Liber interpretationis nominum hebraicorum; f. 37ra-52vb Hieronymus, Kommentare zu den Evangelien. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Lorsch entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vatiana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 13, Nr. 33; BHM., Nr. 201f., 470; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 91, 116f.; J.J. Contreni, Speculum 51 (1976) S. 418; Ch.E. Finch, TPAPhA. 99 (1968) S. 173; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 3, 242, 247; A.K. Kavanagh, in: The Sciptures and Early Medieval Ireland, S. 130; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 114; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 551; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; W.Ch. Schneider, FMSt. 25 (1991) S. 236; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 819; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 80; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae I, S. 20; P. Vaciago, in: Les manuscrits lexiques et glossaires, S. 137.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung (?): 1 Interlinearglosse (f. 2ra) zu einer lateinischen Glosse, deren Zusammenhang mit Hieronymus, Liber interpretationis nominum hebraicorum, nicht klar ist. Zeit und Ort: Glosse in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

1590

Rom

Edition: Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 114. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 114; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234.

836b

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLIC A VATIC ANA PAL. LAT. 2 2 0 nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 794b) Lorscher (Bienen-)Segen

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 71 Blätter, 1 zusätzliches Blatt vorne sowie je 1 ungezähltes Papierblatt vorne und hinten; Blatt 62 nur noch zur Hälfte erhalten; 21,5/22,0 χ 15,0/15,5 cm; zusätzliches Blatt vorne mit Α bezeichnet; Einband zwischen 1846 und 1853 angefertigt; mit grünem Pergament überzogene Pappdeckel, weißer Pergamentrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 15,0/15,5 χ 12,5/13,0 cm; einspaltig; 1 5 - 1 9 Zeilen; f. Av ganzseitige mehrfarbige Federzeichnung eines Heiligen; mit Ranken verzierte, zum Teil mehrfarbige, über mehrere Zeilen reichende Initialen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: angelsächsische Minuskel von mehreren Händen des frühen 9. Jahrhunderts; f. 3 0 v - 3 1 r karolingische Minuskel von einer Hand des frühen 9. Jahrhunderts; zahlreiche Einträge, darunter der Lorscher (Bienen-)Segen, von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. Ar Federproben; f. lr —71v theologische Schriften (zum Teil mit Neumen); darunter: f. 5 r - 8 r Augustinus, Dicta ad predicandum; f. 16r-18r Bonifatius, Predicatio de die iudicii; f. 2 3 v - 2 6 r Venantius Fortunatus, Expositio symboli apostolorum; f. 3 0 v - 3 2 v Beda, Predicatio cotidianem; f. 3 5 r 40v Sermones; f. 4 0 v - 4 2 v Pseudo-Augustinus, Sermo de Quadragesima; f. 5 6 r - 6 0 r Visio Sancti Pauli; f. 58r Lorscher Bienensegen (althochdeutsch) kopfstehend auf dem unteren Rand; f. 6 1 v - 6 2 v De die dominica; f. 62v Liste deutscher Namen; f. 6 3 r - 6 6 v Sancti Faustini Dicta. Geschichte: Codex der Schrift nach im frühen 9. Jahrhundert im mittel - oder oberrheinischen Gebiet entstanden; seit um 900 befand er sich in Lorsch; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. lOf., Nr. 23, S. 13, 26f.; K. Bartsch, Die altdeutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg, S. 183f., Nr. 340; R. Bergmann, ZDA. 94 (1965) S. 19; W. Berschin, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 31; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 47;

Rom

1591

Β. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 120f. und passim; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 269; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 88; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 7 7 0 - 1 1 7 0 , S. 94; M.E. Dwyer, Manuscripta 32 (1988) S. 121-138; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 137; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 2f.; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 1906) S. 196; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61, 66; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 168; J.S. Groseclose - B.O. Murdoch, Die althochdeutschen poetischen Denkmäler, S. 54f.; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 4; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 14, Nr. 26; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 201; H. Jongeboer, ABÄG. 21 (1984) S. 6 4 - 7 0 ; B. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 48, 203; C.A. Lees, ASE. 14 (1985) S. 146; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 480; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 49; W.M. Lindsay, PL. 3 (1924) S. 32, 4 1 - 4 3 , 47; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 552; R.E. McNally, Traditio 35 (1979) S. 121 — 143; M. McNamara, Glossa in Psalmos, S. 328; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 69f.; C.L. Miller, The Old High German and Old Saxon Charms, S. 6 6 - 7 0 ; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 236, 245; M. Oberleitner, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, I, 2, S. 328; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 26; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 824; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 47, 69; K. Siewert, Glossenftmde, S. 154-157; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 181; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 287, 289; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, I, S. 248f., Nr. 280; VII, S. 434, Nr. 11560; H . - H . Steinhoff, in: 2 VL. V, Sp. 911 f.; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 396f.; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 4 6 - 4 8 ; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 61, 65; H. Thoma, PBB. 85 (Halle 1963) S. 245; Ch.D. Wright, The Irish Tradition in Old English Literature, S. 59, 61, 64f., 68, 111, 136; Ch.D. Wright, in: Irland und die Christenheit, S. 134; Ch.D. Wright, Manuscripta 34 (1990) S. 3 4 - 4 4 ; M. Ziemer, Datierung und Lokalisierung nach den Schreibformen von k und ζ im Althochdeutschen, S. 74. - Abbildung von f. 7v bei E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, Tavole, Abb. 4a; Abbildung von f. 46r bei W. Berschin, Die Palatina, Abb. 31, S. 46; Abbildung von f. 58r in Handschriften aus dem Kloster Lorsch, Tafel 10, und bei B. Murdoch, S. 244; Abbildung von f. 3 lr bei W.M. Lindsay, PL. 3 (1924), Tafel XI; Abbildung der Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne bei G.L. Micheli, Abb. 34.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 27 Griffelglossen (f. 5 v - 6 6 r ) ; 1 Interlinearglosse (f. 5v) zu Augustinus, Dicta ad predicandum; 2 Interlinearglossen (f. 16v) zu Bonifatius, Predicatio de die iudicii; 1 Marginalglosse (f. 25r) zu Venantius Fortunatus, Expositio symboli apostolorum; 1 Interlinearglosse (f. 27r) zu einer theologischen Schrift; 1 Interlinearglosse (f. 32r) zu Beda, Predicatio cotidianem; 5 Interlinearglossen (f. 35r—36v) zu Sermones; 1 Interlinearglosse (f. 42r) zu Pseudo-Augustinus, Sermo de Quadragesima; 15 Glossen (f. 63r-66r) zu Sancti Faustini dicta; davon 14 interlinear und 1 (f. 63r) marginal stehend; zudem weitere Stellen, die Spuren von Griffelritzungen zeigen. Zeit und Ort: Glossen im 9./10. Jahrhundert in Lorsch eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Rhfrk. (nach K. Siewert, S. 157).

1592

Rom

Edition: Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 147-154; korrekturbedürftig nach E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 92; E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 126; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 66, 74; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 235; K. Siewert, Glossenfunde, S. 1 4 6 - 1 5 9 , 1 7 4 ; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216.

836c

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT.

1631

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament und Papier; 571 Blätter, davon 257 Pergamentblätter, die Papierblätter dazwischen geheftet; Stempelzählung der Pergamentblätter von 1 - 2 5 7 in der rechten unteren Ecke der Rectoseite, Gesamtzählung von 1—571 in der rechten oberen Ecke der Rectoseite, zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; viele Blätter an den äußeren Rändern beschädigt oder abgerissen, teilweise nur noch zu einem kleinen Teil erhalten; 30,5 χ 23,5/ 24,0 cm; Einband zwischen 1769 und 1774 angefertigt; mit rotem Maroquin überzogene Pappdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/21,0 χ 18,5/19,2 cm; einspaltig; f. 257r—ν zweispaltig; 23 Zeilen; f. 257r—ν 49 Zeilen; Überschriften in roter Farbe. — Schrift: Capitalis rustica von einer Hand des 5.16. Jahrhunderts; f. 257r—ν karolingische Minuskel von einer Hand des 11. oder 12. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto Besitzvermerk; f. l r - 2 5 6 v Vergil, Werke: f. l r - 1 7 r Eklogen; f. 18r-56v Georgica; f. 5 7 r - 2 5 6 v Aeneis; f. 2 5 7 r - v Aeneis (Exzerpt); f. 17v, 46v, 6 7 v - 6 8 r , 8 5 v - 8 6 r leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 5.16. Jahrhundert in Italien entstanden; die zahlreichen lateinischen Griffelglossen weisen auf die Gegend um Lyon; der Codex befand sich in der Hofbibliothek Ludwigs des Frommen, bevor er möglicherweise bereits 860 durch Gerward, den Bibliothekar Ludwigs des Frommen, nach Lorsch gelangte; um 1550 kam die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt; 1798 wurde der Codex zusammen mit anderen an Frankreich ausgeliefert, worauf der Bibliotheksstempel auf f. lr weist; 1815 wurde er der Vatikanische Bibliothek zurückgegeben.

Rom

1593

Literatur: J. Autenrieth, "Litterae Virgilianae", S. 6—8, 22; W. Berschin, Die Palatina in der Vaticana, S. 13, 123f., 168; Bibliotheca Palatina, Textband, S. 114f.; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 130f. und passim; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 167; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 173; F. Brunhölzl, CM. Heft 22 (1998) S. 4; F. Brunhölzl, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 23; E. Chatelain, Paleographie des classiques latins, I, S. 18; CLA. I, S. 29, Nr. 99; H. Degering, Die Schrift, S. XIII; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61, 68; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 43, 329, 339; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 254; L. Holtz, in: Lectures medievales de Virgile, S. 16, 2 2 - 2 5 ; P. Klopsch, in: Lectures medievales de Virgile, S. 147; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 21f., 25f.; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 190f.; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, II, S. 358; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 555; M. McCormick, Five Hundred Unknown Glosses From the Palatine Virgil, passim; J. Moreau—Marechal, Scriptorium 22 (1968) S. 61; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 700, 778; III, 1, S. 147; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 192; M. de Nonno, in: Manuscripts and Tradition, I, S. 140, 157; N.F. Palmer, FMSt. 23 (1989) S. 48; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 68, 120, 141; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 2 7 7 - 2 7 9 ; A. Pratesi, SC. 9 (1985) S. 6, 1 9 - 2 2 , 28f., 31f.; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 4 3 4 - 4 3 6 ; L.D. Reynolds - N.G. Wilson, Scribes and scholars, S. 88; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 887; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 198; Survie des classiques latins, S. 18, Nr. 32; H. Zotter, Bibliographie faksimilierter Handschriften, S. 61f., Nr. 86. — Abbildung von f. lr, 155v bei W. Berschin, Abb. 96f., S. 124f.; Abbildung von f. 8r und 15v in Bibliotheca Palatina, Bildband, S. 70f.; Abbildung einer Seite bei E. Chatelain, PI. LXIV; Abbildung eines Ausschnitts von f. 151 bei CLA.; Abbildung einer Seite bei H. Degering, Tafel 29; Abbildung von Ausschnitten der Blätter f. 67r, 6 8 r - v , 73r, 75r, 79v, 83v, 91v, 107v, 109r, 123v, 125v, 136v, 141r, 186rbei M. McCormick, Tafel 1 - 1 6 .

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 16 meist interlinear stehende Griffel glossen [f. 57v, 87v, 90r (2 Glossen), 105r, llOr, 112v, 123r, 124r (2 Glossen), 124v (2 Glossen), 136r, 140r, 156r, 157v] zu Vergil, Aeneis; zudem viele lateinische Griffelglossen; insgesamt sind etwa 600 Einritzungen erkennbar. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Frk. (nach H. Tiefenbach, S. 102 — 109).

Edition: M. McCormick, Five Hundred Unknown Glosses From the Palatine Virgil, S. 34, 47, 50, 56, 58, 60, 6 3 - 6 5 , 69, 71, 77f.; 16 Glossen dieser Edition erneut ediert und sprachlich kommentiert sowie eine bislang nicht gedeutete Glosse erklärt von H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 9 9 - 1 0 1 ; diese Angaben wiederum korrekturbedürftig nach E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127. Literatur: E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 130; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 68, 75; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127; M. McCormick, Five Hundred Unknown Glosses From the Palatine Virgil, S. 17; A. Schlechter, in:

1594

Rom

Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 233; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 9 9 - 1 0 9 .

836d ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 1 6 9 5 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 40 Blätter; Blätter 1, 2, 39, 40 Papier; Schäden durch Feuchtigkeit; 18,0 χ 11,5 cm; Zählung von 1 bis 40 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner Ledereinband mit Goldverzierung. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5x 9,0/ 11,0 cm; einspaltig; f. 3 r - 4 r 54 Zeilen; f. 5 r - 2 6 v 2 3 - 3 1 Zeilen; f. 2 7 r 34v 34 Zeilen; f. 35r-37v 46 Zeilen; - Schrift: spätkarolingische Minuskel von mehreren Händen des ausgehenden 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr —2v leer; f. 3 r - 4 r Salutationes Oddonis; f. 3 r - 4 r marginal Accessus zu Statius, Achilleis; f. 4r De nominibus; f. 4 r - 2 4 r Statius, Achilleis; f. 24r—34r Kommentar zu Statius, Achilleis; f. 34r-38r Kommentar zu Vergil, Eklogen; f. 38v Notae Iulii Caesaris; Federproben; f. 39r-40v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 12. Jahrhundert entstanden; später gelangte die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina und wurde 1623 als deren Bestandteil in die Biblioteca Apostolica Vaticana überführt. Literatur: V. Brown, in: Scire litteras, S. 7 3 - 8 6 ; J. Fohlen - C. Jeudy - Y . - F . Riou, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 2, S. 355 — 357; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 18, 7 I f . ; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 558, 823; III, 2, S. 131, 153; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 67; A. Schlechter, in: Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae, V, S. 234; I. Schunke, Die Einbände der Palatina in der Vatikanischen Bibliothek, II, 2, S. 889; R.D. Sweeney, Prolegomena to an Edition of the Scholia to Statius, S. 38, 44.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Unter zahlreichen lateinischen Interlinearglossen 1 althochdeutsche Interlinearglosse (f. 6v) zu Statius, Achilleis; Glosse von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glosse zusammen mit dem Text im ausgehenden 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmbar.

Rom

1595

Edition: Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 160f. Literatur: K. Siewert, Glossenfunde, S. 160-165.

836e

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 5 6 2

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 7 ; Teil 2: f. 1 8 - 3 3 ; Teil 3: f. 3 4 - 5 7 ; Pergament; 57 Blätter; Teil 1 22,0/22,5 χ 16,0/16,5 cm; Zählung von 1 bis 57 von jüngerer Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 1 8 - 3 3 zusätzliche Zählung von 223 bis 238; mit rotem Pergament überzogener Pappdeckeleinband. — Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 16,5/17,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 18—23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; hervorgehobene, zum Teil leicht verzierte Initialen; f. lr mit Ranken verzierte Initiale C. — Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts; Teil 2 Halbkursive von mehreren Händen des 13. —14. Jahrhunderts; Teil 3 von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv—17v Persius, Satiren; f. 1 8 r - 3 3 v Ovid, Ex Ponto (unvollständig); f. 34r—57r Florileg (zum Inhalt im einzelnen E. Pellegrin); f. 57v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten vielleicht in St. Gallen entstanden, Teil 1 im 1 0 . / I L , Teil 2 im 1 3 . - 1 4 . Jahrhundert, Teil 3 im 13. Jahrhundert; der Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Bibliothek Bartholomäus Schobingers (1566-1604); anschließend war der Codex im Besitz des Humanisten und Büchersammlers Melchior Goldast (1576 — 1635); später war die Handschrift Bestandteil der Bibliothek Königin Christines von Schweden und wurde als solcher 1690 der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. 134f., Nr. 87; Ch. Callmer, Königin Christina, ihre Bibliothekare und ihre Handschriften, S. 153; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 103, 154f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 396; J.R. Jenkinson, C1Q. NS. 29 (1979) S. 145; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 96, Nr. 1712; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 212; III, 1, S. 230; III, 2, S. 108, 177; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, Π, 1, S. 2 8 1 - 2 8 5 ; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 105f., Nr. 511; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 202, 236; K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 621f. Abbildung von f. 45v bei M. Buonocore, Tafel LIV, S. 340.

1596

Rom

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen (f. 3v) zu Persius, Satiren. Zeit und Ort: Glossen wohl im 10./11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Frk. (nach K. Siewert, S. 621).

Edition: K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 611. Literatur: K. Siewert, in: Althochdeutsch, I, S. 6 2 1 - 6 2 3 und passim.

8 3 6 f ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. l a t . 3 8 6 6 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 834a)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 128 Blätter; 23,5/24,0 χ 15,0/16,5 cm; rotbrauner Ledereinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,0/19,5 χ 7,5/11,5 cm; einspaltig; reiche marginale Glossierung und Kommentierung; f. 63v zweispaltig; 31 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; f. 61r mit einem Männerkopf verzierte Initiale H; f. 97v unten Zeichnung. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 v Accessus zu Horaz; f. 3 r - 1 2 8 v Horaz, Werke: f. 3 r - 4 8 v Oden; f. 4 8 v - 5 9 r Epoden; f. 5 9 r - 6 0 v Carmen saeculare; f. 6 1 r - 6 9 v Ars Poetica; f. 6 3 r - v Kommentar zu Horaz; f. 6 9 v - 1 0 4 r Satiren; f. 104r-128v Briefe. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts wohl in Tegernsee entstanden. Literatur: M. Buonocore, Codices Horatiani in Bibliotheca Apostolica Vaticana, S. 239—241, Nr. 168; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 436; M. Massaro, AeR. 23 (1978) S. 190-193; M. Massaro, in: Musis Amicus, S. 2 3 1 - 2 3 7 und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 510; III, 2, S. 76, 179; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 224; B. Münk Olsen, RHT. 27 (1997) S. 51; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 216f.; C. Villa, Aevum 67 (1993) S. 97; C. Villa, in: II commento ai testi, S. 36. - Abbildung von f. 97v bei M. Buonocore, Tafel XXVII, S. 313.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 29 Glossen (f. 14r—102v) zu Horaz, Werke; davon 3 Interlinearglossen [f. 14r (2 Glossen), 37v] zu Oden; 2 Interlinearglossen (f. 49r, 51v) zu Epoden; 10 Interlinearglossen [f. 68r, 68v (4 Glossen), 69r (5 Glossen)] zu Ars Poetica; 14 Glossen (f. 70r-102v) zu Satiren; 13 interlinear und 1 (f. 96v) in einer marginal stehenden Scholie stehend;

Rom

1597

Glossen von drei verschiedenen Händen eingetragen, von denen keine mit der Texthand identisch ist. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach K. Siewert, Horazglossierung, S. 217, 239). Edition: K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 2 1 8 - 2 3 4 . Literatur: A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 2 1 7 - 2 4 0 u n d passim; Κ. Siewert, Glossenfunde, S. 113f.; K. Siewert, in: Medieval and Renaissance Scholarship, S. 148; C. Villa, A e v u m 6 7 (1993) S. 97.

836g

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

PAL. LAT. 1 7 7 9 nicht bei StSG. - 4. Nachtragsliste (1991) Die zunächst in die Liste der Glossenhandschriften aufgenommene Handschrift stammt aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts und enthält hauptsächlich den 'Vocabularius Ex quo'; es handelt sich also nicht um eine althochdeutsche Glossenhandschrift.

836h

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

REG. LAT. 566 StSG. V, S. 521 - 4. Nachtragsliste (1991) Pariser Gespräche Handschrift Beschreibung: Sammelcodex; Pergament; 67 Blätter; f. 50 bildete ursprünglich den Anfang der Handschrift Paris, Bibliotheque Nationale lat. 7641. - Einrichtung f. 50: einspaltig; 28 Zeilen; wenige leicht verzierte Initialen; Überschriften in über zwei Zeilen reichenden Majuskeln. - Schrift: f. 50v karolingische Minuskel von einer Hand des frühen 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 50r Exlibris; f. 50v Prolog zum Abavus-Glossar; f. 50v marginal Pariser Gespräche (lateinisch-althochdeutsche Glossen zu Körperteilbezeichnungen) [zum Inhalt des Sammelbandes vgl. W. Haubrichs, ZDA. 101 (1972) S. 87f.].

1598

Rom

Geschichte: F. 50 im frühen 9. Jahrhundert wohl im französischen Raum, vielleicht in Fleury entstanden; auf f. 50r, als ehemals erstem Blatt, findet sich ein Besitzvermerk des ursprünglichen Codex, der auf französische Provenienz weist; der Sammelcodex befand sich im Besitz des französischen Humanisten P. Petau (1568-1614), der ihn seinem Sohn A. Petau (f 1672) vererbte; 1650 wurde die Handschrift durch Königin Christine von Schweden angekauft, 1690 als Bestandteil ihrer Bibliothek der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte,II, S. 1 5 0 - 1 5 4 ; L . Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 292f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 110; R. Gusmani, IL. 22 (1999) S. 131; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 203; W. Haubrichs, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 141; W. Haubrichs, ZDA. 101 (1972) S. 8 6 - 1 0 3 ; W. Haubrichs — M. Pfister, "In Francia fui", S. 6 - 1 5 ; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 92, Nr. 1622; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 2 1 4 - 2 1 6 ; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 347f.; E. Pellegrin, BEC. 117 (1959) S. 6, 25, 36; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 34f.; StSG. V, S. 5 2 1 - 5 2 4 .

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 12 Glossen in einem lateinisch—althochdeutschen Körperteilglossar (f. 50v) am Anfang der Pariser Gespräche. Zeit und Ort: Glossen Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts im französischen Raum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. oder westfrk.? (nach W. Haubrichs - M. Pfister, S. 82); mfrk. (nach W. Haubrichs, S. 99). Edition: StSG. V, S. 517, Nr. 1 - 1 2 ; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 85, Nr. 1 - 1 2 ; R. Gusmani, IL. 22 (1999) S. 133, Nr. 1 - 1 2 . Literatur: StSG. V, S. 5 1 7 - 5 2 4 ; R. Bergmann, ZDA. 94 (1965) S. 19f.; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 292f.; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 4 4 5 - 4 5 1 ; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 29; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 2 6 4 - 2 6 6 ; H. Endermann, in: Septuagintaquinque, S. 6 1 - 8 2 ; R . Gusmani, HSp. 109 (1996) S. 1 3 3 - 1 4 3 ; R. Gusmani, IL. 22 (1999) S. 1 2 9 - 1 7 4 ; R. Gusmani, IL. 23 (2000) S. 5 1 - 8 2 ; W. Haubrichs, ZDA. 101 (1972) S. 98f.; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 7 - 9 0 ; E. Hellgardt, PBB. 118 (1996) S. 28, 38f.; J.A. Huisman, RhVB. 33 (1969) S. 2 7 2 - 2 9 6 ; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 74f. und passim; Ε. Meineke, in: Althochdeutsch. Syntax und Semantik, S. 3 3 1 - 3 5 4 ; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 10; Η. Penzl, GQ. 57 (1984) S. 394f., 399; M.J. Schubert, Poetica 28 (1996) S. 54f.; R. Schützeichel, in: Deutsche Wortforschung in europäischen Bezügen, II, S. 5 0 3 - 5 0 5 ; R. Schützeichel, in: Mundart und Name im Sprachkontakt, S. 139; St. Sonderegger, FMSt. 5 (1971) S. 180, 186, 189; St. Sonderegger, in: 2 VL. I, Sp. 284f.

Rom

1599

8 3 6 i ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA VAT. LAT. 1347 nicht bei StSG. - Hinweis von U. Möllmann (1999)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 181 Blätter sowie 1 ungezähltes Blatt vorne; 25,5/26,0 χ 19,5/20,0 cm; Zählung von 1 bis 180 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/19,5 χ 14,5/15,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; f. 78v Zeichnung auf dem Rand. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte beziehungsweise dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—63v Cresconius, Concordia canonum; f. 6 3 v - 7 4 v Konzilien betreffende Schriften; f. 7 5 r - 7 6 v leer (radiert); f. 7 7 r - 7 8 v Glossen zur Benediktinerregel; Glossen zu den Canones; f. 7 9 r - v Quadripartitus (IV, 1 - 4 ) ; f. 8 0 r - 1 4 3 v Collectio Dacheriana; f. 143v Briefwechsel Hinkmar von Reims - Aeneas von Paris; f. 144r-180v Quadripartitus (ab IV, 5). Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte beziehungsweise im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in Reims entstanden; Anfang des 11. Jahrhunderts befand er sich in Süditalien, wohl in Montecassino, ab 1594 in der Biblioteca Apostolica Vaticana; Stempel der Bibliotheque Nationale in Paris auf f. lr und 180v weisen darauf, daß die Handschrift 1797 oder 1808 beschlagnahmt wurde; 1815 wurde sie von der Vaticana zurückerworben. Literatur: L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 226; F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 2 7 - 3 0 ; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 34, 90, 168; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 183f.; St. Kuttner - R. Elze, A Catalogue of Canon and Roman Law Manuscripts in the Vatican Library, I, S. 103 - 1 0 6 ; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 172,263; Η. Mordek, QFIAB. 47 (1967) S. 574 - 595; M. Oberleitner, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, I, 2, S. 276f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; K. Z e c h i e l Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 87f. und passim; II, S. 344 —346 und passim.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Etwa 20 Glossen (f. 7 7 r - 7 8 v ) in einem alphabetischen Glossar zur Benediktinerregel und in einem nach Konzilien geordneten Glossar zu den Canones. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Spicilegium Casinense, I, S. 349 — 353.

1600

Rom

Literatur: F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 29; St. Kuttner - R. Elze, A Catalogue of Canon and Roman Law Manuscripts in the Vatican Library, I, S. 104; Spicilegium Casinense, I, S. 3 4 9 353; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 294, 299; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, II, S. 345.

836j

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

VAT. LAT. 6 9 2 5 nicht bei StSG. - Hinweis von P. Vaciago (1999)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 85 Blätter, davon f. 7 9 - 8 4 Papier; 32,0 χ 21,5/22,5 cm; Zählung von 1 bis 84, auf f. 66 folgt 66a; weißer Pergamenteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel f. 1 - 5 5 27,0 χ 17,5/18,0 cm, f. 5 6 - 6 6 a 28,0 χ 17,5/18,0 cm, f. 6 7 - 7 8 22,0/22,5 χ 12,5/15,0 cm, f. 7 9 - 8 3 30,0/31,0 χ 20,0/20,5 cm; f. 1 - 5 5 zweispaltig, 2 8 - 2 9 Zeilen, f. 5 6 - 6 6 a dreispaltig, 49 Zeilen, f. 6 7 - 7 8 zweispaltig, 26 Zeilen, f. 79 — 83 zweispaltig, 2 0 - 2 1 Zeilen. - Schrift: 9. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 5 5 v alphabetisches Glossar; f. 56r—66a alphabetisches Glossar Aptet uos\ f. 6 7 r - 7 8 v griechisch—lateinisches Glossar; f. 7 9 r - 8 3 v alphabetisches Glossar. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden. Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: 1 Glosse (f. 58rc, Z. 21). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glosse noch nicht ediert.

836k

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA PAL. LAT. 2 3 5

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (1999)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Pergament; 68 Blätter; 27,0/29,5 χ 22,0/ 22,5 cm; Zählung von 1 bis 67 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 2 folgt 2b; weißer Pergamenteinband. -

Rom

1601

Einrichtung: Schriftspiegel wechselnd; e i n - und zweispaltig; 2 1 - 4 4 Zeilen. — Schrift: von mehreren Händen des 8., 10. und 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr und 2r Inhaltsangabe zu Paulinus; f. 4 r - 2 9 r Paulinus von Nola, Carmina (unvollständig); f. 3 0 r - 3 6 r Aldhelm, De laudibus virginitatis; f. 3 6 v - 3 8 v Beda, De temporum ratione; f. 3 8 v - 3 9 r De arte musica; f. 39v astrologische Tafeln; f. 40r Worterklärungen zu den Monatsnamen; f. 40r— 41r Mondkalendar; f. 41v Hymnus; f. 42 Sermo; f. 43r—44r Festtagskalender; f. 44r Schrift; f. 45r De VII diebus et de ebdomadis; f. 46r Worterklärungen; f. 4 6 v - 4 7 v theologische Schriften; f. 4 8 r - Glossen zu Prudentius; f. 6 2 r - 6 7 v Kaiendarien. Geschichte: Einzelne Teile des Codex im 8., 10. und 11. Jahrhundert entstanden; zum Teil in England; eventuell befanden sich Teile in Fulda oder Lorsch. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. If., Nr. 1; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 332; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 120 und passim; Κ. Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda, S. 202; CLA. I, Nr. 87; H. Gneuss, Handlist of Anglo-SaxonManuscripts, S. 140, Nr. 910; J. Grub, Das lateinische Traumbuch im Codex Upsaliensis C 664, S. LIV; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 80f.; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 300; M. Lapidge, ASE. 29 (2000) S. 22f.; M. Lapidge, in: Gli autograft medievali, S. 116; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 39; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 552; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 38; B.C. Raw, ASE. 28 (1999) S. 195; P. Salmon, Analecta Liturgica, S. 53f.; P. Salmon, Les Manuscrits Liturgiques Latins de la Bibliotheque Vaticane, V, S. 6, Nr. 14; S. 30, Nr. 123; S. 42, Nr. 173; S. 55, Nr. 241; S. 71, Nr. 315; S. 79, Nr. 353; S. 82, Nr. 369; H. Stevenson - I.B. de Rossi, Codices Palatini Latini Bibliothecae Vaticanae, I, S. 57f; E. Svenberg, Lunaria et zodiologica latina, S. 14. - Abbildung von f. 38v bei E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, Tavole, Abb. la.

Glossen Zahl und Art: Nach R. Schützeichel befindet sich in der Handschrift mindestens 1 althochdeutsche Glosse. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Glosse(n) noch nicht ediert.

1602

Rom

8361 ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 2 6 0 nicht bei StSG. — Aufgrund eines Hinweises von E. Meineke im Jahre 1999 als Glossenhandschrift aufgenommen Α Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 2 4 ; Teil 2: f. 125-164; Teil 3: f. 165-179; Pergament; 180 Blätter sowie 1 zusätzliches Pergamentblatt vorne; Teil 3 23,7 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 179 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 1 folgt la; zusätzliches Blatt vorne mit / bezeichnet. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 3 19,0/ 20,5 χ 14,0/16,0 cm; dreispaltig; 3 9 - 7 2 Zeilen; f. 55r rot umpunktete Initiale; f. 125r-179v Überschriften und Initialen in roter Farbe. - Schrift: Teil 1 insular beeinflußte französische Minuskel aus dem 9., Teil 2 Minuskel aus dem 10. Jahrhundert; Teil 3 Minuskel aus dem 10./11. Jahrhundert. Inhalt: f. Ir Rätsel; f. Iv leer; f. lr Besitzvermerk; f. l r - 7 v Beda, De natura rerum; f. 7 v - 1 2 r Beda, De temporibus; f. 12r-14v Beda, Epistula ad Wicthedum; f. 14v-15v Computus; f. 15v-16v Computus graecorum et latinorum (Fragment); f. 17r—43r Isidor von Sevilla, De natura rerum; f. 43r-44r Sisebut, Epistula missa ad Isidorum de libro rotarum; f. 44v-83v Hyginus, De astronomia; f. 84r—ν Beda, De natura rerum (Exzerpte); f. 84v-86r De astronomia; f. 86v Anthol. lat. 679 (mit Neumen); f. 87r-99v Computus; f. 99v —lOOr Mondtafel; f. 100r-107r Kalendar; f. 100r-106v Ausonius, Ekloge; f. 107r-108r Monatsbezeichnungen; f. 108r-114v Priscian, De duodecim signis; f. 115r Mondtafel; f. 115v-116v Computus; f. 117r-v Schrift; f. 118r-124v De computo et astronomia; f. 125r-164v Aethicus Ister, Kosmographie (am Ende unvollständig); f. 165ra- 172vb Hermeneumata; f. 172vb —178vc medizinische Schriften; f. 179r leer; f. 179v liturgischer Text. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 9., 10. und 10./11. Jahrhundert entstanden; später befand sich die Handschrift in Fleury; ein Besitzvermerk auf f. lr weist P. Daniel aus Orleans (f 1603) als Vorbesitzer aus; der Codex befand sich im Besitz des französischen Humanisten P. Petau (1568-1614), der ihn seinem Sohn A. Petau (t 1672) vererbte; 1650 wurde die Handschrift durch Königin Christine von Schweden angekauft, 1690 als Bestandteil deren Bibliothek der Biblioteca Apostolica Vaticana übereignet. Literatur: E.M. Bannister, Monumenti Vaticani di paleografia musicale Latina, S. 43, Nr. 149; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 3 2 2 - 3 2 4 ; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 67; L. Bethmann, AGÄDGK. 12 (1874) S. 314f.; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XX und passim; CGL. III, S. XXXIIf.; R. von Fischer-Benzon, Altdeutsche Gartenflora, S. 15; J. Fontaine, Isidore de Seville. Traite de la nature, S. 37; J. Fontaine, StM.

Rom

1603

Serie Terza 7 (1966) S. 1 1 0 - 1 1 6 ; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 137 und passim; Ch.W. Jones, Isis 27 (1937) S. 435, Nr. 58; P, Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 274; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 32, Nr. 497; M. Mostert, The library of Fleury, S. 279; E. Pellegrin, Les manuscrits classiques classiques latins de la Bibliotheque Vaticane, II, 1, S. 1 5 5 - 1 5 8 ; 0 . Prinz, Die Kosmographie des Aethicus, S. 59 und passim; P. Salmon, Les Manuscrits Liturgiques Latins de la Bibliotheque Vaticane, V, S. 19, Nr. 75; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 211, Nr. 67; M. Smyth, CMCS. 14 (1987) S. 100; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 95, 172; Gh. Vire, Informatique et classement des manuscrits, S. 27, 48 und passim.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: 1 Glosse (f. 168vc) in den Hermeneumata. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: CGL. III, S. 562, Z. 35 (im Zusammenhang der Edition der Hermeneumata, S. 5 4 9 - 6 0 7 ) . Literatur: E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 62; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 275.

836m

R O M , BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA

VAT. l a t . 4 8 4 7 StSG. III, S. 546 Anm. 9

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 274 Blätter; 21,5 χ 15,0 cm; grüner Pergamenteinband mit weißem Pergamentrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel wechselnd ca. 16,5/18,5 χ 10,5/13,0 cm; e i n - und zweispaltig; 27—55 Zeilen. Schrift: verschiedene Hände des 14. und 15. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift mit theologischen und medizinischen Texten, u.a. Macer; f. 262r—265r lateinisch—deutsches Pflanzenglossar. Geschichte: Unbekannt. Literatur: Der deutsche > M a c e r < , S. 54, 93, 125, 249f., 275, 283, 298.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Rom

1604

Edition: Anfang des Glossars ediert von K. Frommann, AKDV. 2 (1854) S. 209-211. Literatur: H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 62, 66, 76; H . - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 138-143.

836N

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 5 5 0

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 242 Blätter; roter Einband der Vaticana, auf dem die Wappen Papst Alexanders VII. (1689-1691), der Königin Christine von Schweden und des Kardinalbibliothekars Lorenzo Brancati de Lauria (1681 - 1 6 9 3 ) eingeprägt sind. — Einrichtung: zweispaltig; 36 Zeilen; zahlreiche anspruchsvolle Fleuronnee-Initialen. - Schrift: Codex bis f. 217ra von einer gotischen Hand, darauf von einer spätromanischen Hand geschrieben; Codex abgeschrieben von der Handschrift Paris, Bibliotheque Nationale lat. 12711 (Katalog Nr. 774r). Inhalt: f. l r a - 7 6 r b Aimoin von Fleury, Historia Francorum I I - IV 6; f. 76rb—97ra Gesta domni Dagoberti regis Francorum; Aimoin von Fleury, Historia Francorum IV 7 - 5 7 ; f. 97ra-127vb Annales regni Francorum; f. 127vb-128ra Astronomus, VitaHludowici (Prolog); f. 128ra-138ra Einhard, Vita Karoli Magni; f. 138ra-155vb P s . - Turpin, Historia Karoli Magni et Rotholandi; f. 155vb-182rb Astronomus, Vita Hludowici imperatoris c. 1 - 6 4 ; f. 182rb Ado von Vienne, De sex aetatibus mundi (Exzerpt); f. 182rb —207vb Gesta Francorum (840-1108); f. 207vb-242ra Suger, Vita Ludovici VI Grossi; f. 242v-245v Provinciale Ecclesiae Romanae; f. 245v Liste der Kardinalpresbyter und -diakone sowie der vakanten römischen Titelkirchen unter Innozenz III. (1202/1204). Geschichte: Codex Anfang des 13. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Saint—Denis im Auftrag des Kantors Vincentius geschrieben, wo er zunächst in der Kirchenbibliothek, ab 1432 in der Klosterbibliothek aufbewahrt wurde; bei der Plünderung durch die Hugenotten im Jahr 1567 gelangte die Handschrift in den Besitz des Pariser Ratsmitglieds Paul Petau (1568-1614), danach in den Besitz seines Sohnes Alexandre Petau (1612-1672); dieser verkaufte die Bibliothek, wobei ein beträchtlicher Teil der Handschriften 1650 in den Besitz der Königin Christine von Schweden gelangte; 1690 ging die Handschrift in den Besitz der Biblioteca Apostolica Vaticana über.

Rom

1605

Literatur: Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 23; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 34, 41, 656f., 8 0 9 - 8 1 6 , 8 2 1 f . ; II, S. 899, 1 2 1 2 - 1 2 2 3 und passim.

Glossen Zahl und Art: M o n a t s - und Windbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. 128ra-138ra). Zeit und Ort: Monats — und Windbezeichnungen mit dem Text im Anfang des 13. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition der Glossen steht noch aus.

836O

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLIC A VATIC ANA REG. LAT. 6 3 7

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 95 Blätter; 21,5 χ 14,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 10,0 cm; 2 5 - 2 8 Zeilen. - Schrift: 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. l a r - 2 3 r Einhard, Vita Karoli Magni; f. 2 3 v - 8 0 v Astronomus, Vita Hludowici imperatoris; f. 80v—81r Genealogia regum Francorum (bis 823/ 840); f. 81 r - 82v Genealogia regum Francorum et comitum Buloniensium (bis 1136); f. 8 3 r - 9 4 v Aimoin von Fleury, Historia Francorum (Exzerpte). Geschichte: Codex in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts von einem französischen Schreiber für einen italienischen Besitzer von einer nicht mehr erhaltenen Vorlage abgeschrieben; aus einem Eintrag auf f. lar geht hervor, daß der Codex in der Bibliothek Königin Christines von Schweden ausdrücklich als ein früher nicht im Besitz Alexandre Petaus befindliches Manuskript bezeichnet wurde; im Besitz der Bibliothek der Königin von Schweden ist die Handschrift im Jahre 1656, wie aus einem weiteren Eintrag erkennbar ist; 1690 ging die Handschrift in den Besitz der Vaticana über. Literatur: Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. 67; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 41, 44, 129, 8 1 0 - 8 1 5 , 8 2 2 ; II, S. 899, 1 1 7 6 - 1 1 7 8 , 1 1 8 0 - 1 1 8 3 .

Glossen Zahl und Art: M o n a t s - und Windbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. l a r - 2 3 r ) .

1606

Rom

Zeit und Ort: Monats — und Windbezeichnungen mit dem Text in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Edition steht noch aus.

836p ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 692 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 30,0 χ 19,0 cm; zwischen 1878 und 1889 erhielt die Handschrift einen neuen roten Ledereinband, der die goldgepreßten Wappen von Papst Leo XIII. (1878-1903) und Kardinal Jean-Baptiste Pitra (1869-1889) trägt. - Einrichtung: zweispaltig; 3 9 - 4 1 Zeilen; Initialbuchstaben jeweils angegeben, aber nicht ausgeführt. - Schrift: 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts von 3 verschiedenen französischen Händen. Inhalt: f. lra-48va Geoffrey of Monmouth, Gesta regum Britanniae; f. 48vb-51rb Beda Venerabiiis, Historia ecclesiastica gentis Anglorum 1 1 - 9 ; f. 51rb-59vb Einhard, Vita Karoli Magni; f. 59vb-82vb Astronomus, Vita Hludowici imperatoris; f. 82vb-86rb Ademar von Chabannes (?), historische Materialsammlung; f. 86rb-88vb Vita Theoderici regis Gothorum. Geschichte: Codex in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts für die Benediktinerabtei Saint—Maixent bei Poitiers geschrieben; spätestens 1546 ist der Codex von Elie Vinet (1509-1587) benutzt worden; im Leidener Katalog der Bibliothek von Paul Petau (1568-1614) ist die Handschrift unter den Ziffern 235 und später 785 verzeichnet; Paul Petaus Sohn Alexandre (1612-1672) verkaufte die Handschrift 1650 an die Königin Christine von Schweden; 1690 ging die Handschrift in den Besitz der Vaticana über. Literatur: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 35, 41 und passim; II, S. 898, 1 1 2 9 - 1 1 3 6 und passim.

Glossen Zahl und Art: Monats— und Windbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni (f. 51rb-59vb). Zeit und Ort: Monats — und Windbezeichnungen mit dem Text in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts geschrieben.

F.W.E. Roth

Sprachgeographische

1607

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: Edition steht noch aus.

836q

ROM, BIBLIOTECA APOSTOLICA VATICANA REG. LAT. 1 5 6 9

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2003) Handschrift Von Melchior Goldast (1576-1635) angefertigter Kopienband; zu einem unbekannten Zeitpunkt sind von ihm auf f. 76r aus der Handschrift St. Gallen, Stiftsbibliothek 915 (Katalog Nr. 256h) die Wind - und Monatsbezeichnungen aus Einhards Vita Karoli Magni eingetragen worden. Literatur: P. Degni — A. Peri, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 735; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 182; Les manuscrits de la Reine de Suede au Vatican, S. I l l ; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50. - Abbildung von f. 76r bei B. Hertenstein, Tafel VIII.

ROMA S. ROM

837

F . W . E . ROTH, PRIVATBESITZ. VERBLEIB UNBEKANNT

StSG. 684 Handschrift Beschreibung: Nach Angaben bei F.W.E. Roth Codex; Pergament; vorne und hinten unvollständig; Zählung nicht vorhanden; ungebunden. - Einrichtung: unbekannt. - Schrift: aus dem 9. Jahrhundert. Inhalt: Bibel, Evangelienkonkordanz (vorne und hinten unvollständig). Geschichte: Codex nach Angabe von F.W.E. Roth im 9. Jahrhundert vielleicht in einem rheinischen Kloster entstanden; bis 1894 befand er sich in Roths Besitz, der ihn durch einen Bremer Agenten an einen Privatmann in Ohio verkaufte; der Verbleib ist unbekannt. Literatur: H. Götz, PBB. 81 (Halle 1959) S. 209; F.W.E. Roth, ZDPh. 26 (1894) S. 70; StSG. IV, S. 685f., Nr. 684.

1608

Salzburg

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 14 Marginalglossen (f. 1, 3) zur Bibel (zu Prologen, zur Genesis und zum 55. Psalm); zudem wenige lateinische Interlinearglossen auf f. 1 - 1 1 von anderer Hand. Zeit und Ort: Glossen wahrscheinlich im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. und niederfrk. (nach H. Götz, S. 210). Edition: StSG. IV, S. 685, Nr. 684; H. Götz, PBB. 81 (Halle 1959) S. 209f. [beide Editionen übernehmen die Angaben bei F.W.E. Roth, ZDPh. 26 (1894) S. 70], Literatur: StSG. IV, S. 685f., Nr. 684; H. Götz, PBB. 81 (Halle 1959) S. 209f., 214; F.W.E. Roth, ZDPh. 26 (1894) S. 70.

838

SALZBURG, SALZBURGER MUSEUM CAROLINO AUGUSTEUM HS. 2 1 6 3 (FRÜHER UNSIGNIERT)

StSG. 549 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 53 Blätter, die lose beisammenliegen; von mehreren Blättern nur kleine Bruchstücke erhalten; 21,0/22,0 χ 13,0/14,0 cm; Einband nicht mehr vorhanden. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0/17,5 χ 8,5/12,0 cm; einspaltig; 2 3 - 3 4 Zeilen; kleine Initialen mit Flechtwerk, Blatt- und unklaren Fischmotiven, teilweise in roter und gelber Farbe. Schrift: karolingische Minuskel aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts von mindestens acht Schreibern; die meisten Hände lassen sich (aus anderen Codices) bekannten Salzburger Stilrichtungen zuordnen, die jedoch nicht auf ein organisiertes Skriptorium, sondern eher auf eine Schreibschule deuten. Inhalt: f. l r - 2 r Glaubensbekenntnis; f. 2 r - 1 0 r Lektionen für den Advent; f. 1 0 v - l l v Beda, De loquela digitorum; f. l l v Sterbeorte und Sterbetage der Apostel; f. 12r-13r Zahlen 1 - 9 0 0 mit ihren griechischen Bezeichnungen sowie Glossen; f. 13v leer; f. 14r-17v Eucherius, Formulae spiritalis intelligentiae (Fragmente); f. 18r Schrift über den heiligen Geist (vorne unvollständig); f. 18v leer; f. 19r-20v Beda, De temporum ratione (Exzerpte); f. 21r-23v lateinisch-deutsche Glossen zu den Canones; f. 2 4 r - v leer; f. 25r-49r Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (Exzerpt); f. 4 9 v 53v Federproben.

Salzburg

1609

Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Salzburg entstanden; im 19. Jahrhundert wurde die Handschrift von Domdirektor Hupfauf in einem Kasten hinter dem Altar des Salzburger Domes gefunden und 1889 dem Salzburger Museum Carolino Augusteum geschenkt. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 149; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 210; K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 2 8 - 3 0 , Nr. 3; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 590f., Nr. 1630; W. Hauthaler, ZBB. 10 (1893) S. 7 1 - 8 1 ; H.D. Meritt, Old English Glosses, S. XVIII, 61; I. Reiffenstein, in: Geschichte Salzburgs, I, 2, S. 1098; I. Reiffenstein, in: Geschichte Salzburgs, I, 3, S. 1556; O. Springer, in: Althochdeutsch, II, S. 916; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 343; StSG. IV, S. 61 lf., Nr. 549.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 86 Glossen (f. 2 1 r - 2 3 v ) in dem Glossar zu den Canones; Glossar fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossen wohl mit dem Text im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts in Salzburg geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; G. Müller - Th. Frings, S. 237; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 25; O. Springer, S. 916). Edition: StSG. IV, S. 3 2 1 - 3 2 3 (Nr. DXC Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 611f., Nr. 549; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 49f., 52; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 296; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 182; I. Frank, Die althochdeutschen Glossen der Handschrift Leipzig Rep. II. 6, S. 255; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 235; E. Karg—Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 51 f.; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 237; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 89, 91; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 102; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; O. Springer, in: Althochdeutsch, II, S. 916; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 355; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 299.

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A V 2 7

S. NR. 845b

1610

Salzburg

839

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A VII 2

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 228 Blätter; 26,7 χ 17,5 cm; Zählung von 1 bis 226 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf einigen Seiten noch ältere Zählung erhalten; nach f. 214 zwei Blätter als 214a und 214b gezählt; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; Einband mit blindgepreßten Linien verziert; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur!) auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5/20,0 χ 11,5/12,5 cm; einspaltig; 2 0 - 2 5 Zeilen; auf f. lr 21 cm hohe, breit gerahmte Initiale Ρ mit doppelt geführtem Flechtwerk, Palmetten, Blattformen, Perlenreihen und Tierköpfen als Motiven; Initiale in den Farben Blaugrau, Rot, Gelb; weitere kleinere Initialen auf f. 5v, l l l r , 166v. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem Ende des 8. Jahrhunderts von 2 Händen des Alt —Salzburger Stils: 1. Hand f. lr—52r, 66r— 1 lOv; 2. Hand f. 5 2 v - 6 5 v , l l l r - 2 2 6 v ; die 2. Hand ist französisch geprägt; Korrekturen des 8./9. Jahrhunderts von der Hand des Salzburger Schreibers Baldo Inhalt: Einbandspiegel vorne (kopfstehend) und hinten exegetische Schrift; f. lr—226v Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus —Evangelium. Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 8. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg entstanden; seitdem wird die Handschrift in der Bibliothek von St. Peter aufbewahrt. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310; BHM., Nr. 217; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 246; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 80, 87, Nr. 11; S. 90; CLA. X, S. 8, Nr. 1460; Ch.J. Ermatinger, Manuscripta 36 (1992) S. 167; K. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 9; K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 31f., Nr. 5; K. Forstner, Libri 7 (1956) S. 47; K. Forstoer, Scriptorium 14 (1960) S. 236, 238f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61, 75; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 164; K. Holter, ChK. 97 (1959) S. 120; K. Holter, in: Cyrillo-Methodiana, S. 187f.; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriften des Stiftes St. Peter in Salzburg, II [o.S.]; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 211; E. Langbroek, ABÄG. 46 (1996) S. 59; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 47, 50f., 54; A. Weiner, in: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 4 8 8 - 7 8 8 , S. 448, Nr. 136; P. Wind, in: Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, S. 330, Nr. 328. - Abbildung von f. lr, 130r bei CLA.; Abbildung einer Initiale bei K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente, Abb. 9, und K. Holter, ChK. 97, Abb. 9.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: zumindest 209 Glossen zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus —Evangelium; abgesehen von einer

Salzburg

1611

marginal eingetragenen Federglosse (f. 198ν) Glossen mit einem Griffel geschrieben; zum Teil marginal, zum Teil interlinear eingetragen; zudem 36 lateinische Griffelglossen und 61 nicht entzifferte Griffelglossen, deren Sprachzugehörigkeit unbekannt ist. Zeit und Ort: Glossen in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach H. Mayer, S. 106).

Edition: 2 Glossen (f. 178v, 198v) bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 128; 2 weitere Glossen (f. 130v, 13lv) bei K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 104; vollständige Edition bei H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 3 4 - 9 0 . Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 26; R. Bergmann - U. Götz, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 451; Ch.J. Ermatinger, Manuscripta 36 (1992) S. 167; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 67, 70, 75, 488; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 196; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 235f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 67f.; E. Langbroek, ABÄG. 46 (1996) S. 5 9 - 8 9 ; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 128; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 40; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 104; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A V I I 3 s. N R . 845C

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A V I I 3 6

s. NR. 845d

840

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A VIII 5

nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 285 Blätter; 28,0/28,4 χ 18,3 cm; Zählung von 1 bis 285 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zahlreiche Seiten ohne Seitenzahlen; mit hellbraunem Leder

1612

Salzburg

überzogene dicke Holzdeckel; Leder durch Wurmfraß stark beschädigt; 2 Schließen; ehemals 5 Buckel; vorgängige Signatur C auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0 χ 14,0 cm; einspaltig; 28—32 Zeilen; zahlreiche einfache oder leicht verzierte Initialen, die bis f. 128r hellrote, graugrüne und hellgrüne Farbe aufweisen; Buchstabenkörper vielfach mit einfachen Federzeichnungen verziert; als Motive treten Stufenmuster, Fische, Flechtbänder und Kreuzmuster auf; Überschriften in Majuskeln; viele Initialen in gotischer Zeit durch Knopfleisten verziert; Überschriften sowie zahlreiche weitere Zeilen durch rote Überstreichung beziehungsweise Unterstreichung oder durch roten Anstrich hervorgehoben. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 1. Viertel des 9. Jahrhunderts von mehreren Händen; f. 1, 2 im 15. Jahrhundert geschrieben. Inhalt: f. lr leer; f. l v - 2 8 5 r Cassiodor, Expositio in psalterium; f. 285v Besitzeintrag; Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl in Südostdeutschland entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 285v weist auf die Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310; BHM., Nr. 364; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 163f.; K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 36f., Nr. 10; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 164; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriften des Stiftes St. Peter in Salzburg, II [o.S.]; 0 . Mazal, CM. 3 (1977) S. 47, 50.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 8 Interlinearglossen [f. 5v, 14r (2 Glossen), 15v, 16r, 24r, 59r, 195r] zu Cassiodor, Expositio in psalterium; die ersten 7 Glossen (f. 5v-59r) von einer Hand des 9. Jahrhunderts; 1 Glosse (f. 195r) von einer Hand aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts; Glossen des 9. Jahrhunderts stark verblaßt und zum Teil nicht mehr vollständig lesbar; nach W. Stach auf f. 59v, 63v, 64r weitere Interlinearglossen; diese Glossen sowie auf verschiedenen anderen Seiten eingetragene Glossen nicht mehr lesbar. Zeit und Ort: 7 Glossen noch im 9. Jahrhundert, eine Glosse in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bairisch. Edition: 7 Glossen bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 128f.; Nachtrag einer Glosse bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 106. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 163f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 128; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; J. Riecke, Die

Salzburg

1613

Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; St. Stricker, Sprachwisssenschaft 18 (1993) S. 106.

841

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A VIII 17

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 260 Blätter und ein zusätzliches Blatt vorne; 27,5/28,0 χ 15,8/16,0 cm; Zählung von 1 bis 260 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; das erste Blatt vor f. 1 ungezählt; mit hellbraunem Leder überzogene dicke Holzdeckel; 2 Schließen, deren obere nur noch zum Teil erhalten ist; ehemals 5 Buckel, langer Riß in dem Lederüberzug des vorderen Einbanddeckels zusammengenäht; Leder durch Wurmfraß beschädigt; vorgängige Signatur D auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/21,3 χ 10,5/11,1 cm; einspaltig; 23 Zeilen; die erste Überschrift in Unziale, alle weiteren in Rustica; auf der Rückseite des ungezählten Blattes Initiale Ο mit eingebuchteten Bögen in den Farben Rot, Braun, Gelb, Grün; vorausgehende Überschrift in denselben Farben geschrieben; am Rande von f. 23r kleines Flechtmuster. - Schrift: karolingische Minuskel des 9. Jahrhunderts von mehreren Händen; die erste Hand, die von der Versoseite des ungezählten Blattes vorne bis f. 23v schreibt, kann noch in die ersten Jahre des Erzbischofs Adalram ( 8 2 1 836) gesetzt werden; die folgenden Hände gehören in die Spätzeit Adalrams oder in die Frühzeit des Erzbischofs Liuphram (836—859). Inhalt: vorderer Einbandspiegel (kopfstehend) canonische Schrift; Rectoseite des ungezählten Blattes leer; Versoseite—f. 260v Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Ezechiel (VII-XIV); f. 194v, 204v leer; hinterer Einbandspiegel Index zur Bibel, Neues Testament. Geschichte: Codex der Schrift nach zwischen 836 und 859, f. 1 - 2 3 möglicherweise noch früher, in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg entstanden; seitdem wird die Handschrift in der Bibliothek von St. Peter aufbewahrt. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310; BHM., Nr. 213; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 156, Nr. 160; K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 39, Nr. 13; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriften des Stiftes St. Peter in Salzburg, II [o.S.]; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 58.

Salzburg

1614

Glossen Zahl und Art: Glosse in Textkommentar: 1 Interlinearglosse (f. 29r) zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Ezechiel (VII). Zeit und Ort: Glosse im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 129. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 129; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15f.

842

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A IX 16

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 174 Blätter; 29,0 χ 20,5 cm; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; 2 Schließen, von denen nur noch die untere erhalten ist; vorgängige Signatur Β auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/23,4 χ 14,0/15,0 cm; zweispaltig (f. lr—2r, 119v einspaltig); 2 2 - 2 6 Zeilen; auf f. 2r, 37v und 61 ν mit Ranken und Blättern ausgeschmückte Initialen in den Farben rot und gelb; Incipit auf f. lr in Capitalis. - Schrift: karolingische Minuskel von Salzburger Händen; f. lr—6v, 8 r - 1 7 2 v von einer Hand des 8. Jahrhunderts in Alt-Salzburger Stil; f. 173r-174v von einer Hand mit leicht französischem Einschlag aus den ersten Jahrzehnten des 9. Jahrhunderts; f. 7r, ν von einer Hand des 11. Jahrhunderts; in der rechten unteren Ecke von f. 173r steht der Name Johannes, womit vielleicht der Schreiber gemeint ist. Inhalt: f. l r - v Hieronymus, Prolog zur Bibel; f. 2 r - 3 7 v a Bibel, Sprüche; f. 3 7 v b - 5 2 r b Ecclesiastes; f. 52va-60va Hoheslied; f. 60vb—61rb leer; f. 61va-91vb Weisheit; f. 91vb-172vb Ecclesiasticus; f. 173ra-174vb Notitia testimoniorum. Geschichte: Codex nach einem Eintrag des 8./9. Jahrhunderts auf f. 172v im Auftrag von Bischof Arn von Salzburg um 740 in der Benediktinerabtei St. Peter entstanden; da Arn von 785 bis 798 Bischof war, wurde der Codex wohl in diesem Zeitraum geschrieben. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 72, 85f., Nr. 5; CLA. X, S. 8, Nr.

Salzburg

1615

1462; Β. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 209; Β. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 52; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 419; K. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 9; K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 43f., Nr. 18; K. Forstner, in: Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, S. 183; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 164; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriften des Stiftes St. Peter in Salzburg, II [o.S.]; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 47f.; MBÖ., IV, S. 59; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 138 und passim; Sapientia Salomonis, S. 28f., 4 4 - 4 6 und passim; Ε. Schulz-Flügel, in: Philologia Sacra, I, S. 135; W.M. Stevens, BW. 8 (1972) S. 303; W. Thiele, in: Florilegium Sangallense, S. 277. — Abbildung von f. 37v bei CLA.; Abbildung eines Teils einer Seite bei K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente, Abb. 10.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Interlinearglossen (f. lr) zu Bibel, Sprüche; Glossen von einer textfremden Hand; Wörter verblaßt und nur noch zum Teil lesbar. Zeit und Ort: Interlinearglossen wohl im 10. Jahrhundert in Salzburg eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 129. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; CLA. X, S. 8, Nr. 1462; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 129; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

843

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A IX 20

StSG. 550

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 199 Blätter; 29,4 χ 22,2/22,5 cm; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; Einband durch blindgepreßte Linien verziert; 2 Schließen; ehemals 5 Buckel; vorgängige Signatur Ο auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0/23,5 χ 16,0/16,5 cm; einspaltig (f. l v - 2 r zweispaltig); 30 Zeilen; auf f. 3r rankenverzierte größere Initiale in roter und brauner Tinte; Überschriften in Majuskeln zum Teil in roter Tinte; mehrere einfache Initialen in roter Tinte. - Schrift: karolingische Minuskel des 12. Jahrhunderts von mehreren gleichzeitigen Händen.

1616

Salzburg

Inhalt: f. lr leer; f. Iva—2rb Verzeichnis zu Hieronymus, Epistolae ad familiares; f. 2v leer; f. 3 r - 1 8 9 v Hieronymus, Epistolae ad familiares; f. 1 8 9 v - 198v Theodosius, Sacrae sententiae; f. 199r Carmen latinum de amissa Terra Sancta (mit Neumen); f. 199v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert möglicherweise in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg entstanden. Literatur: BHM., Nr. 0; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 163; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriftendes Stiftes St. Peter in Salzburg, Π [o.S.]; B. Lambert, Bibliotheca Hieronymiana Manuscripta, I A, S. 272; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 67; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 240; StSG. IV, S. 612, Nr. 550.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 52 Glossen (f. 3 r - 2 4 r ) zu Hieronymus, Epistolae ad familiares; davon 49 Glossen (f. 3r—24r) interlinear und 3 (f. 4v, 6r, 14r) marginal stehend; Glossen von mehreren etwa gleichzeitigen Händen stammend, die auch in dem ersten Teil des Codex (bis f. 24v) zahlreiche lateinische Glossen schrieben. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen; wahrscheinlich in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 157; F. Simmler, S. 31; G.A.R. de Smet, S. 931); md. (nach E. Gutmacher, S. 263, Anm. 5). Edition: StSG. II, S. 325f. (Nr. DCLXXXV). Literatur: StSG. IV, S. 612, Nr. 550; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 325; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 22; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 263; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriften des Stiftes St. Peter in Salzburg, II [o.S.]; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 215; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 36; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 3, 6 7 - 7 5 ; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 157; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 60, 125, 128, 130; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, Π, S. 931; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 691; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 120, 193.

Salzburg

844

1617

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A IX 28

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 245 Blätter; 30,5 χ 21,3 cm; Seitenzählung von 1 bis 490 von mittelalterlicher Hand jeweils am oberen Seitenrand; mit hellbraunem Leder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Q auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0/25,8 χ 16,0/16,5 cm; einspaltig; 37 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; Hervorhebung einzelner Zeilen durch rote Tinte; vereinzelt einfache Initialen in roter Tinte. Schrift: karolingische Minuskel aus der Zeit kurz nach der Mitte des 9. Jahrhunderts; von mehreren Freisinger Händen geschrieben, die zum Teil noch einer Schreibergruppe um Bischof Hitto (811/812-836) und Bischof Erchanbert (836—854) nahestehen. Inhalt: Einbandspiegel vorne medizinische Schrift; p. 1 - 4 9 0 Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; p. 275 Augustinus, Homilie (Exzerpt); Einbandspiegel hinten moraltheologische Schrift. Geschichte: Codex der Schrift nach wahrscheinlich Mitte des 9. Jahrhunderts in der bischöflichen Domschule von Freising entstanden; von Freising aus gelangte die Handschrift in die Bibliothek der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 123; II, S. 164; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 326; K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 45, Nr. 21; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriftendes Stiftes St. Peter in Salzburg, II [o.S.]; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 60; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 240.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Marginalglosse (p. 5) zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis. Zeit und Ort: Glosse von einer Hand des 10. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 130. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 130; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 29; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

1618 845

Salzburg

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER

A X I I 2 5 , FRAGMENT 7 (FRÜHER UNNUMERIERTES FRAGMENT) nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 3 Teile (Teil 1, 2, 5) von 3 Blättern sowie zwei nahezu vollständige Doppelblätter (Teil 3, 4); Teil 1 19,8 χ 9,8 cm; Teil 2 19,8 χ 11,9 cm; Teil 3 jedes Blatt etwa 20,0 χ 15,5 cm; Teil 4 jedes Blatt etwa 24,5 χ 16,0 cm; Teil 5 16,0 χ 14,9 cm; Teil 4 und 5 waren waagerecht durchgeschnitten und sind inzwischen mit einem Klebestreifen wieder zusammengesetzt; Zählung nicht vorhanden; Fragmente in einer durchsichtigen Papierhülle aufbewahrt. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1, 2 18,0/19,0 χ 7,0/11,8 cm; Teil 3, 4 19,3/20,5 χ 11,5/12,0 cm; Teil 5 12,5 χ 12,5 cm; dreispaltig; ursprünglich 4 3 - 4 4 Zeilen; in dem glossierten Teil 5 20 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von 2 Salzburger Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts, die noch die Tradition der Schule unter Erzbischof Liuphram (836-859) zu erkennen geben. Inhalt: Alphabetisches lateinisch-lateinisches Glossar (Fragmente; mit Artikeln aus den Buchstaben C, L, Μ, Ν, Ρ). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg entstanden. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 83, 161, Nr. 177; K. Forstner, in: Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, S. 186; K. Forstoer, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 53, Nr. 35; K. Forstner, Scriptorium 52 (1998) S. 260; K. Forstner, StMOSB. 110 (1999) S. 16; D. Hüpper, in: Althochdeutsch, II, S. 1060, 1079; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 77; P. Wind, CM. 8 (1982) S. 118, 133.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 2 Interlinearglossen (Teil 5, Sp. a) zu Lemmata mit dem Buchstaben Ρ zu dem alphabetischen lateinisch-lateinischen Glossar; Glossen von der Texthand eingetragen; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. Zeit und Ort: Glossen wohl gleichzeitig mit dem Glossar in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts in Salzburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Nicht eingrenzbar, bair. ist möglich (nach I. Reiffenstein, in: Peripherie und Zentrum, S. 252).

1619

Salzburg

Edition: I. Reiffenstein, in: Peripherie und Zentrum, S. 251. Literatur: D. Hüpper, in: Althochdeutsch,II, S. 1060, 1079; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 104; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xx; Η. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 77; I. Reiffenstein, in: Peripherie und Zentrum, S. 251f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 94; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 58; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

845a

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST.

PETER

FRAGMENTE S. N. nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) Handschrift Beschreibung: Fragment konnte bei der Autopsie (Januar 1991) nicht aufgefunden werden; Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt, waagerecht durchgeschnitten. - Schrift: karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Alphabetisches Glossar (Buchstaben A — G). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden. Literatur: O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 48, 50f.; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 104f.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 10 Glossen [f. 2r (4 Glossen), 2v (6 Glossen)] zu dem alphabetischen Glossar; 1 Glosse (f. 2r) im Kontext, alle weiteren interlinear stehend; Glossen von der Texthand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 105. Literatur: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 104-106.

Salzburg

1620

845b

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER Α V 27

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 140 Blätter sowie ein ungezähltes Blatt vorne, das ehemals als Einbandspiegel diente; 17,0 χ 11,0 cm; mit hellbraunem Leder überzogene dicke Holzdeckel; Einband mit blindgepreßten Linien verziert; 5 Buckel sowie 2 Schließen, deren obere abgerissen ist; vorgängige Signaturen N.g 167 und VI 17 auf dem vorderen Einbanddeckel und dem ungezählten Blatt vorne. — Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 8,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften zum Teil in roten Majuskeln; mehrere schlichte Initialen in roter Farbe; Anfangsbuchstaben der lateinischen Verse (auf f. 99v —lOOv) rubriziert. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—81r Hugo von St. Victor, Tractatus de constructione tabernaculi; f. 8 1 r - 8 5 r Tractatus de sacramentis; f. 85r—86v, 8 7 r - 9 4 r allegorische Auslegung einzelner Stellen des Alten Testaments; f. 8 6 v - 8 7 r Nota de quattuor generibus habitus; f. 93ν—94r Expositio nominum prophetarum; f. 9 4 r - 9 5 v Brevis expositio symboli apostolici; f. 95v Quaestio de cena domini; f. 9 5 v - 1 0 0 v Verse; darunter: f. 99v —lOOv Versus de volucribus, bestiis et arboribus; f. 100v-102v Expositio allegorica nominum apostolorum; f. 102v-104r Nota de Salomone et eius poenitentia; f. 104r-109r Caesarius von Arles, Admonitio de lectione apostolica; Caesarius von Arles, Homilia de duodecim remissionibus peccatorum; f. 1 0 9 v - l l l r Wipo, Proverbia; f. l l l r - 1 3 9 v Gesta salvatoris; f. 140r leer; f. 141v kirchenrechtliche Schrift (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts wahrscheinlich in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg entstanden, worauf auch alte Bibliothekssignaturen weisen. Literatur: K. Forstner, Scriptorium 52 (1998) S. 267; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 164; G. Hayer, Die deutschen Handschriften des Mittelalters der Erzabtei St. Peter zu Salzburg, S. 71f.; W.J. Hoffmann, in: Deutsche Bibelübersetzungendes Mittelalters, S. 228, 233; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriften des Stiftes St. Peter in Salzburg, I [o.S.]; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 235; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 290.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 109 Glossen (f. 99v-100v) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; 1 Glosse (f. lOOr) im Kontext, alle weiteren interlinear stehend; Glossen von der Hand, die auch die lateinischen Hexameter schrieb.

Salzburg

1621

Zeit und Ort: Glossen wohl im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts in Salzburg eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach G. Hayer, S. 71).

Edition: St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 103-106. Literatur: St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 102; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 290.

845c

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER A VII 3

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 839a)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 292 Blätter; 26,0 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 292 von jüngerer Hand in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zählung nicht auf allen Seiten; auf vielen Seiten ältere Zählung, bei der die Zahl 32 übersprungen wurde, durchgestrichen; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; 2 Schließen; ehemals 5 Buckel; ältere Signatur £ auf einem Papierschild auf dem vorderen Einbanddeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 20,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; mehrere verzierte Initialen in den Farben rot, gelb und braun; als Ornamentmotive treten Flechtwerk, langfingeriges Profilblatt, kleine Palmetten, Knospen und Blüten auf, die zum südostdeutschen Stil passen; zudem zahlreiche einfache Initialen; Überschriften in roten Majuskeln. - Schrift: frühe karolingische Minuskel des 8./9. Jahrhunderts; f. 1 - 1 1 , 14f., 58, 2 4 4 - 2 4 9 , 264 in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts geschrieben. Inhalt: f. l r - 2 9 2 v Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem; f. 39v, 135v Federproben (mit Neumen); f. 222v marginal unten (kopfstehend) Bienensegen. Geschichte: Codex der Schrift nach um 800 im Salzburger Land entstanden; der Einband weist darauf, daß sich die Handschrift spätestens seit dem 15. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg befand. Literatur: B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 260; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 216; II, S. 163; CLA. X, S. 8, Nr. 1461; K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken, S. 10, 22, 32f., Nr. 6; A. Jungwirth, Beschreibung der Handschriften des Stiftes St. Peter in Salzburg, II [o.S.]; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 47, 50f. - Abbildung von f. 19r bei CLA.; Abbildung einer Seite bei K. Forstner, Abb. 19.

Salzburg

1622

Glossen Zahl und Art: Wörter in Gebrauchstext: 3 Wörter (Z. 4, 6, 7) in dem sich über 12 Zeilen erstreckenden lateinischen Bienensegen, der kopfstehend auf dem unteren Rand von f. 222v eingetragen ist; Wörter im Kontext stehend; das volkssprachige Wort in Z. 6 am rechten Blattrand zum Teil abgeschnitten. Zeit und Ort: Segen mit den althochdeutschen Wörtern im 10. oder 11. Jahrhundert wahrscheinlich im Salzburger Raum eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bairisch.

Edition: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 163. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 8; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 163; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 247; H. Tiefenbach, BNF. NF. 26 (1991) S. 458.

845d

SALZBURG, BIBLIOTHEK DER ERZABTEI ST. PETER

a VII 36 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2004) Handschrift Beschreibung: Nähere Angaben zur Handschrift liegen uns nicht vor. Glossen Zahl und Art: Nach brieflichem Hinweis von R. Schützeichel (10.3.2004) enthält die Handschrift eine neugefundene Glosse, die noch nicht veröffentlicht ist. SALZBURG, SALZBURGER MUSEUM CAROLINO AUGUSTEUM H s . 2 1 6 3 (FRÜHER UNSIGNIERT) S. NR. 8 3 8

Salzburg

1623

846

SALZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ II 2 7 9 (FRÜHER STUDIENBIBLIOTHEK) [ = S] 4 4 3 (I) MÜNCHEN, BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK CGM 5 2 4 8 , 2 [1. UND 3 . DOPPELBLATT] [ = M ] SStSG. 551 MStSG. 299 SF Μ A Handschrift Beschreibung: Fragmente; Pergament; S 1 Doppelblatt; an den Kanten und in der Mitte umgebogen, eingerissen oder eingeschnitten; diente einem Buch als Einbanddecke; Μ 2 Doppelblätter; S 32,1 χ 23,0 cm; Μ 1. Doppelblatt 27,9 χ 22,9 cm; 3. Doppelblatt 30,2 χ 24,0 cm; 1. Doppelblatt ursprünglich äußeres Doppelblatt einer Lage; heute in blauen Pappumschlägen aufbewahrt. — Einrichtung: Schriftspiegel S 25,4 χ 17,4 cm; Μ 24,5 χ 17,5 cm; dreispaltig; S 38 Zeilen; Μ 37 Zeilen; mehrere rote, einfache Initialen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Μ Initialen auf dem 3. Doppelblatt zum Teil mit Gold verziert. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: S f. l r a - l v c Glossar zu den Canones; f. 2ra-2vc Glossar zu den Vitae patrum; Μ 1. Doppelblatt f. lra—vc Glossar zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufmus; Fragment); f. 2 r a - v c Glossar zu Gregor der Große, Dialoge (Fragment); 3. Doppelblatt f. l r a - 2 v c Glossar zu Haimo von Auxerre, Kommentare zu biblischen Büchern: f. l r a - r c zu Esaias; f. Ire—va, 2vb zu Jeremias; f. 2ra—vc zu Daniel. Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts im bairischen Sprachraum entstanden; der Codex, zu dem die Fragmente gehören, wurde aus dem aus Tegernsee stammenden Clm 18140 (sieh Katalog Nr. 637) abgeschrieben; S Fragment diente im 16. Jahrhundert einem mathematischen Werk als Einband; Μ das 3. Doppelblatt diente als Umschlag eines Diariums von 1599; 1930 wurde es im Hauptstaatsarchiv München aufgefunden; bald nach der Auffindung wurde es mit dem zugehörigen 1. Doppelblatt und mit dem einer anderen Handschrift entstammenden 2. Doppelblatt unter der Signatur Cgm 5248,2 in der Bayerischen Staatsbibliothek in München vereinigt. Literatur: M, S E. Steinmeyer, in: Festschrift Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern zum achtzigsten Geburtstage dargebracht, S. 5 8 - 6 0 ; Μ G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 9 - 1 1 ; E. Hartl, in: Festschrift für Georg Leidinger zum 60. Geburtstag, S. 95, 98 — 100; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 7 0 6 - 7 0 9 ; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 95; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung,S. 345; StSG. IV, S. 505, Nr. 299; S A. Jungreithmayr, Die deutschen Handschriften des Mittelalters der Universitätsbibliothek Salzburg, S. 184; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 612, Nr. 551. - Μ Abbildung von f. 2v bei G. Baesecke, Tafel VII.

1624

Salzburg

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt über 460 Glossen; S über 170 Glossen; nahezu 100 Glossen (f. lra—vc) in dem Glossar zu den Canones; über 75 Glossen (f. 2 r a - v c ) in dem Glossar zu den Vitae patrum; Μ über 290 Glossen; etwa 55 Glossen (1. Doppelblatt, f. l r - v ) in dem Glossar zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); davon 19 Glossen interlinear stehend; 132 Glossen (1. Doppelblatt, f. 2 r a - 2 v c ) in dem Glossar zu Gregor der Große, Dialoge; über 105 Glossen (3. Doppelblatt, f. lr—2v) in dem Glossar zu Haimo von Auxerre, Kommentare zu biblischen Büchern; lateinische Lemmata und volkssprachige Glossen in abgesetzten Zeilen geschrieben; Glossen vereinzelt auch übergeschrieben; diese Glossen möglicherweise auch von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen mit den lateinischen Lemmata in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: S Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 31); Μ Glossen bair. (nach F. Simmler, S. 25); Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bair. (nach G. Baesecke, S. 257; J. Schatz, S. 4); Glossen zu Haimo von Auxerre, Kommentare zu biblischen Büchern, bair. (nach E. Hartl, S. 100). Edition: S StSG. II, S. 1 3 1 - 1 3 5 (Nr. DXCI), S. 7 2 8 - 7 3 0 (Nr. DCCCLXXXIII); Μ StSG. II, S. 2 5 1 - 2 5 6 (Nr. DCLXIV), S. 6 0 2 - 6 0 4 (Nr. DCCCXXV); Glossen zu Gregor der Große, Dialoge, zudem bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 7 1 0 742; Nachtrag zu den Glossen zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus), bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 96; Glossen in Μ 3. Doppelblatt bei E. Hartl, in: Festschrift für Georg Leidinger zum 60. Geburtstag, S. 95—98. Literatur: M , S E. Steinmeyer, in: Festschrift Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern zum achtzigsten Geburtstage dargebracht, S. 5 8 - 6 0 ; Μ StSG. IV, S. 505, Nr. 299; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 9 - 1 1 ; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 293, 312; E. Hartl, in: Festschrift für Georg Leidinger zum 60. Geburtstag, S. 9 5 - 1 0 1 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. I l l ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 641; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 80; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 709—743; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 49; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 328, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 691, 697; St. Stricker, Sprachwissenschaft 18 (1993) S. 95f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 49, 1 3 7 - 1 3 9 ; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 267, 317; S StSG. IV, S. 612, Nr. 551; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baur,

Schaffhausen

1625

Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 326; B. Meineke, Althochdeutsche — scaf(t)-Bildungen, S. 39; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 171; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; L. Voetz, Komposita auf —man; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 0 1 - 1 0 3 , 1 0 8 - 1 1 2 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270, 299, 338 (S).

SAINT MIHIEL S. UNTER Μ

SAINT OMER S. UNTER Ο

SANKT BLASIEN S. UNTER Β

SANKT FLORIAN S. UNTER F

SANKT GALLEN S. UNTER G

SANKT PAUL S. UNTER Ρ

SANKT PETERSBURG S. UNTER Ρ

SCHAFFHAUSEN, STADTBIBLIOTHEK MINISTERIALBIBLIOTHEK

COD 12 s. NR. 848b

847

SCHAFFHAUSEN, STADTBIBLIOTHEK MINISTERIALBIBLIOTHEK COD 1 4

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 152 Blätter sowie je 1 zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; 32,0/32,5 χ 22,0/23,0 cm; Zählung von 1 bis 151 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit I bezeichnet; Zahl 49 in der Zählung übersprungen; auf f. 56

1626

Schaffhausen

folgt 56a, auf f. 70 70a, auf f. 77 77a; Schaffhausener Einband des 12. Jahrhunderts; in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts restauriert; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5/23,0 χ 16,5 cm; zweispaltig; 36 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; zahlreiche verzierte Initialen in roter Farbe; f. 2r größere farbige Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11./12. Jahrhunderts. Inhalt: f. I r - v leer; f. lr Besitzvermerk; f. lra—150rb Hieronymus, Epistolae; f. 76r Besitzvermerk; f. 150r Kolophon; f. 1 5 0 v - 1 5 1 v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11./12. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Allerheiligen in Schaffhausen entstanden; Besitzvermerke des 14. Jahrhunderts auf f. 76r und des 17. Jahrhunderts auf f. lr weisen ebenfalls auf Schaffhausen. Literatur: BHM., Nr. 0; H. Boos, Die Handschriften der Ministerialbibliothek zu Schaffhausen, S. 3; S. von Borries - Schulten, MJBK. 25 (1974) S. 33; S. von Borries-Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 125; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VI, S. 91 und passim; A. Butz, Katalog der illuminierten Handschriften des 11. und 12. Jahrhundertsaus dem Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen, S. 51f. und passim; R. Gamper - G. Knoch-Mund - M. Stähli, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, S. 97f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 141; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 190; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 131. Abbildung von f. 2r bei S. von Borries-Schulten, MJBK. 25, Abb. 9, S. 35; Abbildung von Initialen auf f. 2r bei A. Bruckner, Tafel XXIc; Abbildung von Initialen auf f. 2r und 97rb bei A. Butz, Abb. 98f., S. 156.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 8 Glossen (f. 2 v - 1 1 4 v ) zu Hieronymus, Epistolae; 6 [f. 92r, l l l v , 114v (4 Glossen)] interlinear und 2 (f. 2v) marginal stehend. Codex durchgehend, wenn auch nicht sehr dicht, lateinisch interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 131. Literatur: R. Gamper — G. Knoch—Mund — M. Stähli, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, S. 97; R. Hildebrandt, in: Verborum amor, S. 242; F. Holthausen, Altsächsisches Wörterbuch, S. V; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 131; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

Schaffhausen

1627

SCHAFFHAUSEN, STADTBIBLIOTHEK MINISTERIALBIBLIOTHEK

COD 60 s. NR. 848a

848

SCHAFFHAUSEN, STADTBIBLIOTHEK MINISTERIALBIBLIOTHEK COD 6 1

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 105 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 27,0 χ 19,5 cm; Blatt I und 105 20,0 χ 15,0 cm (quer eingebundene Doppelblätter); Zählung von 1 bis 105 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliches Blatt vorne mit I bezeichnet; Schaffhausener Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,0/14,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe; Initialen zum Teil in roter Farbe; computistische Tabellen in schwarzer, roter und grüner Farbe; f. 54r Federzeichnung auf dem Rand. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts; Blatt I und 105 von einer Hand um 1100. Inhalt: f. I r - v Graduale (mit Neumen; Fragment); f. lr Besitzvermerk; f. l r - 9 r Beda, De natura rerum; f. 9 r - 1 5 r Beda, De temporibus, f. 15r-19v astronomische Schrift (Exzerpt); f. 19v astrologische Schrift (Exzerpt); f. 2 0 r - 2 1 r Dionysius Exiguus, Epistola ad Bonifacium et Bonum (am Anfang unvollständig); f. 2 1 r - 2 2 r computistische Schriften; f. 2 2 r - v Pseudo-Beda, De ratione computi; f. 2 3 r - 2 6 v computistische Schriften; f. 2 7 r - 1 0 4 r Beda, De temporum ratione (Textverlust zwischen f. 103v und 104r); f. 104v römische Maße; f. 105r—ν Graduale (mit Neumen; Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert vielleicht in der Benediktinerabtei Allerheiligen in Schaffhausen entstanden; Einträge des 14. Jahrhunderts auf f. 3r, 8r, 24r, 35r und 104r sowie ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. lr weisen ebenfalls auf Schaffhausen. Literatur:H. Boos, Die Handschriften der Ministerialbibliothek zu Schaffhausen, S. 7f.; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 152, 194; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VI, S. 109 und passim; A. Butz, Katalog der illuminierten Handschriften des 11. und 12. Jahrhunderts aus dem Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen, S. 24, 45; A. Cordoliani, Scriptorium 12 (1958) S. 2 4 7 - 2 5 3 ; R. Gamper - G. K n o c h - M u n d - M. Stähli, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, S. 158 - 1 6 0 ; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 127; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 190; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 39, 87, 133; Ch.W. Jones, Isis 27 (1937) S. 435, Nr. 46; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t

1628

Schaffhausen

of Bede Manuscripts, S. 143, 146, 150; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 13 lf. — Abbildung des Blattes hinter f. 104 bei A. Bruckner, Tafel XXXIVb; Abbildung eines Ausschnitts von Blatt 105 bei A. Butz, Abb. 65, S. 139.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 63v) zu Beda, De temporum ratione; Text auch spärlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse wohl im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 132. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 13 If.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

848a

SCHAFFHAUSEN, STADTBIBLIOTHEK MINISTERIALBIBLIOTHEK COD 6 0 StSG. II, S. 359 Anm. 1 - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 847a) Α Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 130 Blätter; 33,0 χ 23,0/23,5 cm; Zählung von 1 bis 130 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Schaffhausener Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; auf den Einbanddeckeln je 5 Buckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0/26,0 χ 17,0/18,0 cm; zweispaltig; 37—38 Zeilen; f. 129rb Federzeichnung einer männlichen Figur in roter Farbe; verzierte Initialen, zum Teil in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts; auf f. 59v Eintragung des Namens Ödalric, wobei es sich möglicherweise um einen der beteiligten Schreiber handelt. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r a - 2 v b Eusebius, Homiliae (Fragment); f. 3ra-128va Orosius, Historia adversus paganos [I—VII; mit dem Einschub Eusebius von Cäsarea, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus)]; f. 73r Besitzvermerk; f. 128vb Gennadius von Marseille, De viris illustribus (Exzerpt); f. 129ra-rb De legionibus Romanorum·, f. 129v leer; f. 130ra-vb Eusebius, Homiliae (Fragment). - Textbeginn bei Orosius, Eusebius-Einschub und Glossen stimmen mit St. Gallen, Stiftsbibliothek621 (Katalog Nr. 237) überein.

Schaffhausen

1629

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Allerheiligen in Schaffhausen entstanden; Besitzvermerke des 14. Jahrhunderts auf f. 73r und des 17. Jahrhunderts auf f. lr weisen ebenfalls auf Schaffhausen. Literatur: H. Boos, Die Handschriften der Ministerialbibliothek zu Schaffhausen, S. 7; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VI, S. 108f. und passim; A. Butz, Katalog der illuminierten Handschriften des 11. und 12. Jahrhundertsaus dem Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen, S. 26, 58f.; R. Gamper - G. K n o c h - M u n d - M. Stähli, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, S. 156f.; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 155; Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz, III, Text, S. 267, Nr. 872. - Abbildung von Zeichnungen auf f. 1 2 9 r b e i A . Bruckner, Tafel XLIId; Abbildung von Ausschnitten von f. 13vb, 64rb bei A. Butz, Abb. 138f., S. 171f.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 3 Glossen (f. 89rb, 89va u.a.) zu Orosius, Historia adversus paganos; zudem zahlreiche lateinische Interlinear- und Marginalglossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: F.J. Mone, ZGORh. 10 (1859) S. 384 [ohne Folioangaben]. Literatur: StSG. II, S. 359 Anm. 1, 2; F.J. Mone, ZGORh. 10 (1859) S. 384.

848b

SCHAFFHAUSEN, STADTBIBLIOTHEK MINISTERIALBIBLIOTHEK COD 1 2

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (1993)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 212 Blätter sowie Blatt 1 und 213, den Einbanddeckeln aufgeklebt; 34,5 χ 24,5/25,0 cm; Zählung von 2 bis 212 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 186 1 Blatt übersprungen ( = f. 186a); Einband des 12.Jahrhunderts; Lederbezug des 14./15. Jahrhunderts; Buchrücken im 19. Jahrhundert verstärkt; dunkelbrauner, blindgepreßter Ledereinband; nur noch die untere der 2 Schließen erhalten; eiserner Schließennagel in Form einer fünfblättrigen Blüte. Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 17,0/17,5 cm; zweispaltig; 31 Zeilen; zahlreiche verzierte Initialen, zum Teil in roter Farbe; f. lv Zierseite. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts.

1630

Schlettstadt

Inhalt: f. lv—212rb Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Propheten; f. 2r Besitzvermerk; f. 212vleer; f. 213r Cassiodor, Historia ecclesiastica tripartita (querstehend; Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Allerheiligen in Schaffhausen entstanden; auch ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. 2r weist darauf. Literatur: BHM., Nr. 216; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, VI, S. 90 und passim; A. Butz, Katalog der illuminierten Handschriften des 11. und 12. Jahrhunderts aus dem Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen, S. 50f. und passim; Y . - M . Duval, Scriptorium 38 (1984) S. 4, 25, 2 8 - 3 0 , 38; R. Gamper - G. Knoch-Mund - M. Stähli, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, S. 93f. - Abbildung von f. lv, 2r bei A. Bruckner, Tafel XLIV; Abbildung von Ausschnitten von f. lv, 2va, 11 lra, 126va und 146rb bei A. Butz, Abb. 9 2 - 9 6 , S. 152-154.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen liegen uns nicht vor; Codex durchgehend lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert.

849

SCHLETTSTADT, BIBLIOTHEQUE HUMANISTE DE SELES-

TAT M s . 7 (FRÜHER MS. 100) StSG. 552 Abbildungen f. 45v, 58r, 60r, 66r, 99r, 107v, 109r, 109v, 122v, 132v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 134 Blätter; 26,0 χ 17,5 cm; brauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 12,0 cm; f. l r - 1 7 v , 18v, 107r, 108r—109r, 110v-122v, 125r-134v einspaltig; f. 18r, 58v, 5 9 r 106v, 109v —llOr, teilweise 112r zweispaltig; f. 107v, 122v untere Hälfte-124v dreispaltig; Tabelle auf f. 58r fünfspaltig; 3 5 - 3 9 Zeilen; rote oder rot gefüllte Majuskeln; schmucklose Initialen; f. 31v Grundriß der Arche Noah. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 12. Jahrhunderts; Minnelied auf f. 132v von einer Hand des 14. Jahrhunderts; f. 133r—134v sowie zahlreiche Nachträge von späteren Händen. Inhalt: f. l r - 6 v Paulus Diaconus, Historia Langobardorum (Exzerpt); marginal Notizen (die deutsche Geschichte und Kirchengeschichte betreffend); f.

Schlettstadt

1631

6 v - 7 v De mensuris; f. 8 r - 1 5 v Papstverzeichnis bis auf Honorius II.; f. 1 6 r - 1 7 v historische Schrift; f. 17r marginal Einhard, Vita Karoli Magni, M o n a t s - und Windbezeichnungen (Exzerpt); f. 18r Verse; f. 1 8 v - 3 3 v Sex mundi etates; Chronik; kleinere Schriften; f. 21r marginal Historia Gallica (Exzerpt); f. 3 4 r - 4 3 v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 4 4 r - 4 5 r Glossen zu Arator, De actibus apostolorum; f. 4 5 v - 5 7 v Glossar zu Vergil; f. 58r mehrsprachige Monats - und Windbezeichnungen; f. 5 8 v - 6 4 v alphabetisches Glossar zu Vergil; f. 5 9 r - 6 3 v auf den Rändern alphabetisches Glossar zu Priscian, Institutio de arte grammatica; f. 6 4 v - 6 5 r Glossen zur Bibel, Lukas-Evangelium; f. 6 5 r - v Vitae patrum; f. 65v Glossen zu Hieronymus, Vita S. Pauli primi Eremitae; f. 66r Glossen zu Hieronymus, Vita S. Hilarionis, Glossen zu Hieronymus, Vita S. Malchi monachi captivi; f. 6 6 v - 7 0 r Glossar zu Cassian; marginal alphabetisches Glossar; f. 7 0 v - 7 3 r Glossar zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); marginal alphabetisches Glossar; f. 7 3 v - 7 6 v Glossen zu Hieronymus, Briefe; marginal alphabetisches Glossar zu Priscian, Institutiones; f. 76v—78r Glossar zu Lucan, Pharsalia; f. 7 8 r - 8 1 v Orosius, Historia adversus paganos (I); f. 8 2 r - 8 5 r alphabetisches Glossar; f. 8 5 v - 9 4 v Glossar zu den Canones; f. 95r Glossar zu Libri poenitentiales; f. 9 5 r - 9 6 v Glossar zu Gregor der Große, Dialoge; f. 9 6 v - 9 9 v Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 9 9 v - 1 0 0 r Glossar zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. lOOv102r Glossar zu Beda, De temporum ratione; f. 102v Glossar zu Beda, Chronicon; f. 1 0 3 r - v Glossar zu Fulgentius; f. 104r-122r Sachglossare, darin f. 1 0 4 r - 105r Erklärungen zur Apostelgeschichte; f. 122v Versus de arboribus; f. 122v untere Hälfte-124v Glossar; f. 124v-132r Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 132v Städteverzeichnis; Minnelied (auf dem Kopf stehend); f. 133r-134v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte). Geschichte: Codex aufgrund des bis Paschalis II. ( t 1118) reichenden, bis Honorius II. ( t 1130) fortgesetzten Papstverzeichnisses im 1. Viertel des 12. Jahrhunderts entstanden; historische Notizen zum Papstkatalog weisen nach Südwestdeutschland, insbesondere auf die Reichenau und nach Zwiefalten; die Blätter 133 und 134 stammen wohl aus dem 13. oder 14. Jahrhundert; spätestens 1781 befand sich die Handschrift in der auf Beatus Rhenanus ( 1 4 8 5 1547) zurückgehenden Bibliothek in Schlettstadt und ging von dort in den Besitz der Schlettstadter Stadtbibliothek über. Literatur: P. Adam, L'humanismeä Selestat, S. 120; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 129f.; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 149; S. von Borries-Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 30; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 5 - 2 0 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 426; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 71; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 264f.; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 109; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 495; II, S. 82f., 164; III, 1, S. 204, 279; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 48, 51, 53f.; H.U. Schmid, in: 2 VL. VIII, Sp. 715; W.

1632

Schlettstadt

Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 339 — 345 und passim; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 44, 78, 107, 175, 461; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 137; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 302; StSG. IV, S. 6 1 2 - 6 1 4 , Nr. 552.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 2600 Glossen (f. l r - 132v). - Textglossierung: 5 Interlinearglossen (f. lr—1 lr) zu Paulus Diaconus, Historia Langobardorum; 1 Glosse (f. 17r) in der historischen Schrift; 2 Glossen (f. 21r) zur Historia Gallica. - Textglossare: 4 Glossen (f. 44r—v) in dem Glossar zu Arator; 104 Glossen (f. 4 5 v - 5 7 r ) in dem ca. 800 Zeilen umfassenden Glossar zu Vergil, über die Hälfte der Glossen im fortlaufenden Glossartext stehend; 12 interlinear stehende Monatsbezeichnungen und 12 Windbezeichnungen (f. 58r) in Einhard, Vita Karoli Magni; 717 Glossen (f. 5 8 v - 6 4 v ) in dem etwa 900 Artikel umfassenden alphabetischen Glossar zu Vergil; 5 Glossen (f. 5 9 r - 6 3 v ) in dem ca. 500 Zeilen umfassenden alphabetischen Glossar zu Priscian; 57 Glossen (f. 6 4 v - 6 5 r ) in dem Glossar zur Bibel, Lukas-Evangelium; 66 Glossen (f. 6 5 r - v ) in dem Glossar zu Vitae patrum; 10 Glossen (f. 65v) in dem Glossar zu Hieronymus, Vita S. Pauli primi Eremitae; 4 Glossen (f. 66r) in dem Glossar zu Hieronymus, Vita S. Hilarionis; 3 Glossen (f. 66r) in dem Glossar zu Hieronymus, Vita S. Malchi monachi captivi; 43 Glossen (f. 6 6 v - 7 0 r ) in dem Glossar zu Cassian; 4 Glossen (f. 6 9 v - 7 0 r ) in dem marginal stehenden alphabetischen Glossar; 33 Glossen (f. 70v—73r) in dem Glossar zu Eusebius, Historia ecclesiastica (in der Übersetzung des Rufinus); 22 Glossen (f. 7 0 v - 7 2 r ) in dem alphabetischen Glossar; 31 (f. 7 3 v - 7 6 v ) in den Glossen zu Hieronymus, Briefe; 6 Glossen (f. 7 5 r - v ) in dem Glossar zu Priscian, Institutiones; 27 Glossen (f. 7 8 r - 8 1 v ) in dem Glossar zu Orosius, Historia adversus paganos (I); 2 Glossen (f. 84r, 85r) in dem alphabetischen Glossar; 125 Glossen (f. 86v—94v) in dem Glossar zu den Canones; 7 Glossen (f. 95r) in dem Glossar zu Poenitentiales Libri; 37 Glossen (f. 9 5 r - 9 6 v ) in dem Glossar zu Gregor der Große, Dialoge; 365 Glossen (f. 9 6 v - 9 9 v ) in dem Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 59 Glossen (f. 9 9 v lOOr) in dem Glossar zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 3 Glossen (f. lOlv) in dem Glossar zu Beda, De temporum ratione; 2 Glossen (f. 102v) in dem Glossar zu Beda, Chronicon; 1 Glosse (f. 105r) in dem Glossar zu Apostelgeschichte; bis f. 99v Glossare in abgesetzten Zeilen geschrieben, ab f. 99v (Gregor, Homiliae) fortlaufend geschrieben. — Sachglossare: 356 Glossen (f. 105r—112v) in den Sachglossaren; 54 Glossen ( f. 122v) zu den Versus de arboribus; 409 Glossen (f. 122v—124v) in dem Glossar; 40 Glossen (f. 132v) in dem Städteverzeichnis. Zeit und Ort: Glossen mit den Glossaren im 1. Viertel des 12. Jahrhunderts eingetragen.

Schlettstadt

1633

Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 259; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, S. 199, 26*; G. Ehrismann, S. 261; J. Fasbender, S. 4 5 - 1 1 9 , 1 9 5 - 2 0 3 ; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; Th. Frings, PBB. 91, S. 182; Th. Frings - G. Müller, S. I l l ; H. Garke, S. 55; G. Müller, PBB. 79 Sonderband, S. 310; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 87; H. Reutercrona, S. 26; J. Schatz, S. 3; W. Schröder, S. 81; W. Schulte, S. 358; F. Simmler, S. 24; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197; K. Weinhold, S. XIII; C. Wesle, S. 1 und passim). Edition: StSG. I, S. 727f. (Nr. CCCLXXXII); II, S. 39 (Nr. DXXXVI), S. 45 (Nr. DXLIX), S. 46 (Nr. DLIII), S. 9 3 - 9 6 (Nr. DLXXXIX, Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. 7 - 9 ) , S. 139f. (Nr. DXCIV, Nachtrag bei StSG. V, S. 102, Ζ. 1), S. 152f. (Nr. DCVIII, Nachtrag bei StSG. V, S. 102, Z. 2 - 5 ) , S. 2 0 9 - 2 1 6 (Nr. DCXLII b ), S. 246 (Nr. DCLXI b), S. 2 6 2 - 2 6 4 (Nr. DCLXXIII, Nachtrag bei StSG. V, S. 103, Z. 16f.), S. 323f. (Nr. DCLXXXIII b ), S. 336 (Nr. DCXCVIII), S. 357f. (Nr. DCCXL b , Nachtrag bei StSG. V, S. 104, Z. 2), S. 360 (Nr. DCCXLVIII) sowie Anm. 5, S. 365 (Nr. DCCLVIII), S. 598 (Nr. DCCCXXIlP, Nachtrag bei StSG. V, S. 105, Z. 36f.), S. 6 7 5 - 6 8 6 (Nr. DCCCLXI), S. 6 8 6 - 6 8 8 (Nr. DCCCLXII), S. 735f. (Nr. DCCCLXXXVI), S. 737 (Nr. DCCCXCI, DCCCLXXXVIII, DCCCXC); III, S. 3 6 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV), S. 4 2 4 - 4 2 6 (Nr. DCCCCL a ), S. 434f. (Nr. DCCCCLIX b ), S. 447f. (Nr. DCCCCLXXI), S. 450 (Nr. DCCCCLXXV, DCCCCLXXVIII), S. 451 (Nr. DCCCCLXXX, D C C C C L X X X I ) , S. 452 ( N r . D C C C C L X X X I V C ) , S. 4 6 0 f . ( N r . DCCCCXCVII b ), S. 575f. (Nr. MXXVC), S. 606f. (Nr. MLXIII), S. 607 (Nr. MLXVI), S. 61 If. (Nr. MLXXIII), S. 615 (Nr. MLXXVII), S. 619 (Nr. MLXXXII»), S. 628 (Nr. MXCIV), S. 629 (Nr. MXCVI), S. 636f. (Nr. MCVII), S. 640 (Nr. MCXII), S. 644 (Nr. MCXIX), S. 646 (Nr. MCXXII), S. 648 (Nr. MCXXVII), S. 654f. (Nr. MCXXXVI), S. 696 (Nr. MCLIII, MCLIV), S. 6 9 6 - 6 9 8 (Nr. MCLV), S. 698 (Nr. MCLVIII, MCLIX), S. 699 (Nr. MCLXI, MCLXIV); IV, S. 194 (Nr. MCLXXXIII, Nachtrag bei StSG. V, S. 107, Z. 7f.), S. 211 (Nr. MCLXXXVI), S. 241 (Nr. MCCXXV"), S. 305 (Nr. CCCXCVIII" Nachtr.), S. 343 (Nr. DCCLXXIII b Nachtr., Nachtrag bei StSG. V, S. 107, Z. 2 9 - 3 2 ) , S. 344 (Nr. DCCLXXIII" Nachtr.); Berichtigungen und Nachträge bei O.B. Schlutter, JEGPh. 20 (1921) S. 3 8 5 - 3 8 8 ; erneute Edition der Glossen zu den Dialogen Gregors des Großen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 3 4 6 - 3 5 7 ; Edition der Monatsbezeichnungen bei W. Wackernagel, ZDA. 5 (1845) S. 327; Edition der Glossen zu den Baumbezeichnungen in der Anordnung der Handschrift bei J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 302. Literatur: StSG. IV, S. 6 1 2 - 6 1 4 , Nr. 552; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 7 - 3 7 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 388; G.

1634

Schlettstadt

Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 132f.; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 34, 68f., 92f., 95f.; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 199, 26*; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 325f.; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 8; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 95 und passim; Ε. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 74—77, 83; H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung. 770-1170, S. 19, 104; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 93; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 1 lf. und passim; Η. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 389; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 251; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. I l l ; H. Garke, Prothese und Aphaerese desh, S. 55; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f., 17; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 602; M. Gebhardt, in: Septuaginta quinque, S. 115; S. Glauch, Die Martianus—Capeila—Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 536; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 1—69 und passim; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 71 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 400f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 37, 54, 70, 100, 102; E. Hellgardt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 77; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 57; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169-172; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 107; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 657; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 81 und passim; J.A. Huisman, in: Althochdeutsch, I, S. 630f.; S.A. Huisman, RhVB. 33 (1969) S. 278; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 38 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 4 7 - 6 0 ; E. Karg—Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 233-235,237, 239, 247, 251; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 64 (1940) S. 269f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 206, 209; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 85 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13 und passim; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo—Saxon, S. 482; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397, 402; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 27 und passim; Th. Längin, in: Die Kultur der Abtei Reichenau, II, S. 688; E. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 124 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 54f. und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 103; P. Lendinara, Anglo — Saxon Glosses and Glossaries, S. 343, 345; K. Lippe, in: Althochdeutsch, Π, S. 1168; Α. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 36; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 110-119; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 57; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 107; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 311; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 155 und passim; Β. Meineke, Basler Fragment, S. 169; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 224; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 37 und passim; Ε. Meineke, Die volkssprachigen Glossen und die Psalterbilingue der Handschrift Gotha Memb. I 17, S. 1 4 - 1 6 ; E. Meineke, in: 2RGA. X, S. 116, 119; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 2 8 - 3 5 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 46—61; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 75 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 101; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 210; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 183, 217; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170 und passim; Ε. Petri Bean, Die Lehnbildungen der

Schletts tadt

1635

althochdeutschen Vergilglossen, S. 12; A. Quak, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 309; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 375f., 376f.; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 78; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 26; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 646; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 69f., 129; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 32 und passim; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; A. Schlechter, Die althochdeutschenAratorglossen, S. 338; O.B. Schlutter, JEGPh. 20 (1921) S. 3 8 5 - 3 9 0 ; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 179; H.U. Schmid, in: 2 VL. VIII, Sp. 715f.; B. Schreyer, Die althochdeutschen Glossen zu Orosius, S. 4 und passim; Ε. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 246, 271f.; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 8 0 - 8 7 und passim; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 1 6 4 - 1 6 6 u n d passim; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 83; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 345—358 und passim; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 25; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 68f.; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 129, 148; K. Siewert, Glossenfunde, S. 172; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 7f.; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 295; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 152, 156; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 637 und passim; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 476; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 567 und passim; W. Stüben, PBB. 63 (1939) S. 457; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H . - E . Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen, S. 5, 43f.; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 385; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 1 4 - 4 8 ; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 357; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 216f.; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 747f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 184f., 188, 192; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 46f., 52; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 293, 300, 319; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 80 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 248; W. Wackernagel, ZDA. 5 (1845) S. 3 1 8 - 3 6 8 ; W. Wegstein, Studien zum 'Summarium Heinrici', S. 36; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 312; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 35f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 270 und passim; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 302.

SCHLETTSTADT, BLBLIOTHEQUE HUMANISTE DE SELESTAT

Ms. 93 s. NR. 850a

Schlettstadt

1636 850

SCHLETTSTADT, BIBLIOTHEQUE HUMANISTE DE SELESTAT Ms. 132

StSG. 553

A

Handschrift Beschreibung: Codex ursprünglich aus mehreren Teilen; Pergament; 153 Blätter; 16,9 χ 10,1 cm; Schlettstadter Einband von 1950; brauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 12,7 χ 7,0 cm; einspaltig; 18 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter und schwarzer Farbe. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; Ergänzungen von mehreren Händen aus dem Ende des 9. Jahrhunderts und dem 10. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l v - 6 3 v Katechetische und liturgische Schriften (vgl. J.P. Bouhot); f. 53v Personennamen; f. 6 4 r - 7 6 r Constitutio et fides Niceni concilii; f. 7 6 r - 9 6 r Egbert von York, Poenitentiale; f. 96v-112r Pseudo-Beda, Poenitentiale; f. 112r-153v Cummeanus, Poenitentiale. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in Mainz entstanden; nach einem Vermerk von Beatus Rhenanus (1485-1547) auf f. lr befand sich die Handschrift später in dem Benediktinerkloster St. Fides in Schlettstadt; im 19. Jahrhundert gelangte sie in den Besitz der Schlettstadter Stadtbibliothek. Literatur: P. Adam, L'humanisme ä Selestat, S. I l l ; J . - P . Bouhot, RHT. 16 (1986) S. 145 — 151 und passim; L. Körntgen, Studien zu den Quellen der frühmittelalterlichen Bußbücher, S. 210f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 473; H. Mordek, ZGORh. 134 NF. 95 (1986) S. 4 1 3 421; StSG. IV, S. 614, Nr. 553.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 7 vereinzelte Interlinearglossen (f. 70v-79r) in einer ansonsten unglossierten Handschrift; davon 3 ([f. 70v, 71r (2 Glossen)] zur Constitutio et fides Niceni concilii und 4 [f. 77r, 77v, 79r (2 Glossen)] zu Egbert von York, Poenitentiale; Glossen von anderer Hand als der Texthand. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Nd. (so irrig J.H. Gallee, S. XVIII); frk. (nach E. Gutmacher, S. 241 Aran. 1). Edition: StSG. II, S. 366 (Nr. DCCLX). Literatur: StSG. IV, S. 614, Nr. 553; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 296; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 241.

Schlettstadt

850a

1637

SCHLETTSTADT, BIBLIOTHEQUE HUMANISTE DE SELESTAT Ms. 93

nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (1997)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 8 ursprünglich selbständigen Teilen; Pergament; 126 Blätter; 24,8/26,0 χ 19,0 cm; mit Resten von Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 19,6 χ 13,0 cm; einspaltig und zweispaltig; etwa 31 Zeilen; f. 73v, 74r ganzseitige Figuren des Boethius und der Philosophie mit Texterklärungen; f. 75r, 81r, llOv blau gefüllte Initialen in goldener Farbe; Zwischenüberschriften in roter Farbe. - Schrift: von mehreren Händen des 11. bis 15. Jahrhunderts. Inhalt: Summa Rogerii; Liber medicinalis; medizinische Rezepte; Zeittafeln; Bruno von Longoburgo, Chirurgia parva; medizinische Schrift; Boethius, De consolatione philosophiae (unvollständig) mit dichter lateinischer interlinearer Glossierung und marginaler Kommentierung; Cicero, Werke (Fragmente). Geschichte: Einzelne Teile des Codex vom 11. bis zum 15. Jahrhundert entstanden. Literatur: P. Adam, L'humanisme ä Selestat, S. 121f.; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 38; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 473; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 2, S. 42f., 118; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 34, 37, 82f., 191f.; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 3 und passim. - Abbildung von f. 73v und 74r bei F. Troncarelli, Tradizioni perdute, Tafel III.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu Glossen liegen uns nicht vor. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Glossen noch nicht ediert.

SCHWEINFURT, STADTARCHIV UND STADTBIBLIOTHEK COD. FRAGM. NR. 3 (HA 188) s . NR. 1 0 4 7

1638

Seitenstetten

851

SEITENSTETTEN, STIFTSBIBLIOTHEK HEUTE VERSCHOLLEN StSG. 735

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter (an den Ecken und Seiten beschnitten); 21,0 χ 14,5 cm. — Einrichtung: einspaltig; 36 Zeilen; große rote Initiale am Anfang der Lemmata zu dem Buchstaben M. - Schrift: Minuskel aus der 2. Hälfte des 12., spätestens aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: Glossar (Fragment; alphabetisch von

Limbus-Meatim).

Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12., spätestens am Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden; die Blätter wurden von einem Buchdeckel abgelöst; Entstehung und Provenienz nicht bekannt. Literatur: P. Ortmayr, in: 47. Programm des Obergymnasiums der Benediktiner zu Seitenstetten, S. 3 - 5 ; StSG. V, S. 77, Nr. 735. - Abbildung von f. lv bei P. Ortmayr, S. 2.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 3 Interlinearglossen [f. lr (1 Glosse), lv] zu dem alphabetischen Glossar (Fragment); Glossen von der Texthand in der Buchstabenreihe L eingetragen; bei der 3. Glossierung Glossenwort zweimal eingetragen. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 12. beziehungsweise Anfang des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 47 (Nr. MCXCb); P. Ortmayr, in: 47. Programm des Obergymnasiums der Benediktiner zu Seitenstetten, S. 7, 10, 12. Literatur: StSG. V, S. 77, Nr. 735; P. Ortmayr, in: 47. Programm des Obergymnaisums der Benediktiner zu Seitenstetten, S. 3 - 2 0 .

SELESTAT 5. SCHLETTSTADT

Sheffield

1639

852

SHEFFIELD, THE UNIVERSITY. THE LIBRARY M S 1 [FRÜHER *MS 0 9 1 (G)] StSG. 736

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter; Blätter seitlich und unten beschnitten, unmittelbar aneinander anschließend; 16,5/16,7 χ 10,5/11,5 cm. - Einrichtung: zweispaltig; 30 Zeilen; der Buchstabe V stets rot durchstrichen. - Schrift: von einer Hand aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 v Summarium Heinrici (XI; Langfassung; Buchstabe V); f. 2v Erklärung des Vituligines (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Ende des 13. Jahrhunderts entstanden; die Blätter wurden von einem Pariser Buch von 1550 abgelöst, welches Spear Parker der Universitätsbibliothek Sheffield geschenkt hatte. Literatur: D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 426f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 119f. und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 43; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 420; StSG. V, S. 7 7 f „ Nr. 736.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 35 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. l r - 2 v ) zum Summarium Heinrici (XI; Langfassung; Buchstabe V). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Ende des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 37f. (Nr. DCCCCXXXVIIIb). Literatur: StSG. V, S. 77f., Nr. 736; R. Hildebrandt, in: Deutsche Sprache in Raum und Zeit, S. 496; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XVI, XXI; D. H ü p p e r Dröge, Schild und Speer, S. 349f., 352, 376, 426f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 476 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 43; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 302, 304f., 307; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 421.

STRASBOURG S. STRASSBURG

Straßburg

1640 853

STRASSBURG,

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

A

157

VER-

BRANNT StSG. 554

Handschrift Beschreibung: Jahrhundert.

Codex; Pergament; Oktavformat. -

Schrift: aus dem 12.

Inhalt: f. l r - v Salomonische Sprüche (gereimt); f. l v - 2 v Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; f. 2v — 3v Glossar; zudem Bibel, Hoheslied (mit Kommentar). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; nach E. Steinmeyer gehörte er der früheren Johanniterbibliothek an; er verbrannte am 24. August 1870 während der Belagerung Straßburgs. Literatur: J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 303; StSG. IV, S. 614, Nr. 554.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 295 Interlinearglossen (f. l v - 3 v ) . - Sachglossar in Merkversanordnung: 149 Glossen (f. l v - 2 v ) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus. - Sachglossar: 146 Interlinearglossen (f. 2 v - 3 v ) zu dem Glossar. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach Th. Frings, S. 182; F. Simmler, S. 24); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 109; H. Reutercrona, S. 15). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV), S. 6 9 3 - 6 9 5 (Nr. MCLI); IV, S. 2 3 7 - 2 3 9 (Nr. MCCXXIV"); Edition eines Ausschnitts bei J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 303. Literatur: StSG. IV, S. 614, Nr. 554; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 326; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 50; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 109; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 192; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, Π, S. 647; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 133, 139, 159; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 56; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 754; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; W. Wackernagel, in: M. Haupt - H. Hoffmann, Altdeutsche Blätter, I, S. 3 4 8 - 3 5 2 ; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 303f.

1641

Straßburg

854

STRASSBURG,

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

Β

114

VER-

BRANNT StSG. 555 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; Quartformat. - Einrichtung: zweispaltig. - Schrift: aus dem 14. Jahrhundert. Inhalt: Summarium Heinrici (Redaktion B). Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; nach E. Steinmeyer gehörte er der früheren Johanniterbibliothek an; er verbrannte am 24. August 1870 während der Belagerung Straßburgs. Literatur: W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XXX; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; M . Springer, in: Die Franken und die Alemannen, S. 203, 211; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 67; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40, 43; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 421; W. Wegstein, Studien zum >Summarium HeinriciC, S. 85; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 3 0 7 - 3 1 0 ; StSG. IV, S. 614f., Nr. 555.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 138 Glossen (f. 2 0 v - 2 2 r ) zum Summarium Heinrici (Redaktion B); bekannt ist nur das Stück des Summarium Heinrici, das W. Wackernagel abgedruckt hat (Buch IV, 7 - 9 , 15; V, 3 - 6 ) . Zeit und Ort: Glossen im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach F. Simmler, S. 25); wohl f r k . - a l e m . (nach E. Rooth, S. 13). Edition: StSG. III, S. 2 0 5 - 2 0 9 (Nr. DCCCCXXXVIIB); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 7 0 - 7 3 , 76f., 7 9 - 8 1 . Literatur: StSG. IV, S. 614f., Nr. 555; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 10; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; R. Hildebrandt, in: Brüder-Grimm-Symposion zur Historischen Wortforschung, S. 49; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XXI; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 198; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 57, 87, 89, 149; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - j a m , S. 162; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 13; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 210; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 99; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 67; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 40; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 359; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 217; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen

Straßburg

1642

zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 290 und passim; W. Wackernagel, Altdeutsches Lesebuch, Sp. 3 5 5 - 3 5 9 ; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 309f.

855

STRASSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK C . I V . 1 5 VERBRANNT

nicht bei StSG. - BV. (1973) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament. - Schrift: aus dem 10. Jahrhundert oder dem Anfang des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. 4 v - 14v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); darauf: Epistola Premonis regis ad Traianum imperatorem; Beda, De natura rerum; Beda, De temporum ratione; Augustinus, Dialectica; Boethius, Kommentar zu Cicero, Topica; Boethius, De hypotheticis syllogismis; Beda, De ratione calculi; Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Epheserbrief; f. 15v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert oder Anfang des 11. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk auf f. 15v weist auf Straßburg; der Codex war Eigentum des Straßburger Bischofs Werinhar I. (1001 -1028), der seine Ausbildung vermutlich in der Hildesheimer Domschule empfangen hat; der Codex verbrannte am 24. August 1870 während der Belagerung Straßburgs. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 43 - 4 4 (1995) S. 21; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 15; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 20; M.R. Digilio, StG. Ns. 37 (1999) S. 42; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 2 6 9 - 2 7 7 ; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 325; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 130; C. Lecouteux, De Rebus In Oriente Mirabilibus, S. X und passim; Ε. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 268; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 341; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 150f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 109 Interlinearglossen zu Isidor von Sevilla, Etymologiae; 2 Glossen zu Epistola Premonis regis ad Traianum imperatorem. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: As. (nach G. Cordes, S. 20; J.H. Gallee, Grammatik, S. 5; J.H. Gallee, Sprachdenkmäler, S. 2 6 9 - 2 7 7 ; J.H. Gallee, Vorstudien, S. XXII; St. Krogh, S. 130; G. Müller - Th. Frings, S. 327); nd. (nach H. Garke, S. 78); as. mit hd. Einfluß (nach M. Heyne, S. XIII).

Straßburg

1643

Edition: Ε. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 1 0 6 - 1 0 8 ; Glossen zu Epistola Premonis regis ad Traianum imperatorem bei C. Lecouteux, De Rebus In Oriente Mirabilibus, S. 46. Literatur: U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 15f., 18 und passim; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 20; M.R. Digilio, StG. Ns. 37 (1999) S. 42f.; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 5; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 2 6 9 - 2 7 7 ; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XXII; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 78; M. Heyne, Kleinere altniederdeutsche Denkmäler, S. ΧΙΠ; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 211; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 46; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 400; Th. Klein, in: Aspects of Old Frisian Philology, S. 201; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 130; C. Lecouteux, EG. 41 (1986) S. 78; C. Lecouteux, De Rebus In Oriente Mirabilibus, S. Xf., 46f.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 327; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 209 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 106; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 270; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 341; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 150f.

856

STRASSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK C . V . 6 VERBRANNT

StSG. 556

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 115 Blätter; Folioformat. - Schrift: aus dem 3. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Lex Alamannorum; Ansegis von Fontenelle, Capitularium collectio (IV, I—III); weitere Schriften. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 9. Jahrhunderts vermutlich im alemannischen Raum entstanden; eine Herkunft aus Schlettstadt scheint fraglich; der Straßburger Jurist Johann Schilter ( t 1705) benutzte die Handschrift für seine Leges-Alamannorum-Ausgabe; der Codex verbrannte am 24. August 1870 während der Belagerung Straßburgs; eine Kopie der Handschrift befindet sich in dem Codex Kopenhagen, Königliche Bibliothek Coll. nov. Nr. 115, Folio. Literatur: L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 99; Leges Alamannorum, I, S. 15; H. Mordek, Bibhotheca capitularium, S. 7 1 4 - 7 1 6 , 7 2 2 , 730; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 164, 218, 247, 281; StSG. IV, S. 615, Nr. 556.

1644

Straßburg

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 18 Interlinearglossen; davon 12 zur Lex Alamannorum und 6 zu Ansegis von Fontenelle, Capitularium collectio (IV). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 466). Edition: StSG. II, S. 26 (Nr. DXXVI), S. 352 (Nr. DCCXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 615, Nr. 556; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 296; R. Bergmann, in: Sprache und Recht, I, S. 58; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 112; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 466; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 159; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 81.

8 5 7 STRASSBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK HS. DES HORTUS DELICIARUM DER HERRAD VON LANDSBERG VERBRANNT StSG. 557 Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 324 Blätter (ursprünglich 342; Blattverlust zwischen f. 15 und 16); 255 Blätter 50,0/53,0 χ 36,0/37,0 cm; 69 Blätter kleineres Format. - Einrichtung: 255 Blätter zweispaltig; 344 Illustrationen, sowohl einfache Strichzeichnungen als auch Malereien in Wasserfarben. Schrift: frühgotische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Leitung von Herrad von Landsberg. Inhalt: f. l r - 3 1 5 v Herrad von Landsberg, Hortus deliciarum; f. 316r-317v Papstverzeichnis (bis auf Clemens III.); f. 318 leer; f. 319-320 Kalendertafel; Kalendergedicht. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts im Kloster Hohenburg im Elsaß (heute Odilienberg) entstanden; der Hortus deliciarum wurde nicht vor 1175 vollendet; die Handschrift wurde erst im 14./15. Jahrhundert gebunden; sie verbrannte am 24. August 1870 während der Belagerung Straßburgs. Literatur: S. von Borries-Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 87, 102, 117, 135; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 39; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 20f., Nr. 19; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 427; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 25f.; H. Reumont, Die deutschen Glossen im Hortus

Straßburg

1645

Deliciarum der Herrad von Landsberg, S. lf. und passim; Κ. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 56, 64; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 931; K. Stöckli, AK. 47 (1976-1977) S. 79; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 648; Ch. Wittmer, in: LThK. V, S. 269f.; StSG. IV, S. 615, Nr. 557. Rekonstruktion der Handschrift in Handschriften und Faksimileausgaben, S. 20f., Nr. 19.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1220 Interlinear- und Marginalglossen zu Herrad von Landsberg, Hortus deliciarum; Glossen von mehreren Händen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen wohl um 1175 eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach R. Green, S. 72; G. Müller - Th. Frings, S. 90; H. Reutercrona, S. 16; E. Rooth, S. 36; F. Simmler, S. 24; H. Thoma, S. 585; K. Weinhold, S. XIII); alem. mit md. Einfluß (nach H. Reumont, S. 54). Edition: StSG. III, S. 4 0 5 - 4 2 0 (Nr. DCCCCXLIV); einige Glossen zudem bei R. Green - M. Evans - Ch. Bischoff - M. Curschmann, Herrad of Hohenbourg. Hortus Deliciarum, S. 7 6 - 8 0 . Literatur: StSG. IV, S. 615, Nr. 557; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 96 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 9, 26; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 39; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 195, 197; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 181; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 33; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12f., 20; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 486; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 125, 175; R. Green - M. Evans - Ch. Bischoff - M. Curschmann, Herrad of Hohenbourg. Hortus Deliciarum, S. 6 3 - 7 1 , 74f.; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 20, Nr. 19; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 88; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 170; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 292, 298, 335, 337, 379f., 427; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 32; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 350, 352; J. Koivulehto, in: A Frisian and Germanic Miscellany, S. 419; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 30, 78, 148; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 47f., 51, 53; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 165; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 76; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 156, 161 — 163; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 90; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reumont, Die deutschen Glossen im Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg, S. 2 - 5 4 ; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 129; E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen, S. 36; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 24; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 138; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 141; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsi-

Stuttgart

1646

sehen Handschriften, S. 56; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 931; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 99f.; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 140, 147; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 260; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 224; E. Steinmeyer, JEGGPh. 22 (1900) S. 75f.; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 648, 678, 728; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 585; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 743; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 309f.; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 648, 652, 665; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 30 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 248f., 2 5 1 - 2 5 3 , 257f.; W. Wegstein, Studien zum >Summarium HeinriciC, S. 35; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 34.

STUTTGART, HAUPTSTAATSARCHIV BESTAND J 5 2 2 , B ü ß I X A N R . 5 9 0 S. N R . 1 0 4 8

8 5 8 STUTTGART,

WÜRTTEMBERGISCHE

COD. BIBL. 2 ° 8 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

LANDESBIBLIOTHEK Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter; 30,5 χ 24,3 cm; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; in Kreisen angeordnete blindgepreßte Blüten; ehemals 2 Schließen; Einband durch Wurmfraß beschädigt; vorgängige Signatur auf dem Buchrücken nicht lesbar. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,2 χ 17,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; zahlreiche einfache Initialen. — Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 1 v Bibel, Paulusbriefe; f. 81v Damasus I., Versus in Paulum; Schriften zum gottesdienstlichen Gebrauch (mit Neumen); f. 82v - 1 1 6 v Bibel, Apostelgeschichte; f. 116v Hieronymus, Prolog; f. 1 1 6 v - 1 3 0 v Bibel, Apokalypse; f. 131r-143v Bibel, Katholische Briefe. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Lorsch entstanden; zu Beginn des 16. Jahrhunderts befand er sich in der Benediktinerabtei Zwiefalten in Oberschwaben; von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart.

Stuttgart

1647

Literatur: Β. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 38, 53, 55, 91f., 114f.; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, Nr. 28, S. 14; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 20.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 nebeneinanderstehende Marginalglossen (f. 142v) zur Bibel, Katholische Briefe; wegen eines Pergamentlochs zweite Glosse im Mittelteil nicht lesbar. Zeit und Ort: Glossen von einer Hand des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 133. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 92; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 133; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, Π, S. 647; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

8 5 9 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK COD. HIST. 4 ° 3 6 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 94 Blätter; 22,6 χ 16,2 cm; mit hellbraunem Leder überzogene Holzdeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,2 χ 11,8 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts (Beginn des Jahrhunderts nach H. Mayer; Ende des Jahrhunderts nach E.K. Rand). Inhalt: Sammelhandschrift über den heiligen Martin: f. l r - 2 2 v Sulpicius Severus, Vita S. Martini; f. 23r-32r Briefe; f. 32r-85r Dialoge; f. 85r-89r Inschriftverse aus der klösterlichen Wohnung des heiligen Martin und aus der ihm geweihten Basilika in Tours; f. 89r Beschreibung der Basilika des heiligen Martin in Tours; f. 89r-90v Martin, Bischof von Tours, Liber de trinitate; f. 90v Vita S. Briccii; f. 91r—92r Gregor von Tours, Historia Francorum (Fragment); f. 92r-94v Gregor von Tours, Liber de miraculis S. Martini (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert im westfränkischen Raum, möglicherweise in Tours entstanden; später war die Handschrift im Besitz des Regierungsrats J.N.M. Myler von Ehrenbach, bevor sie 1679 als Erbe an den württembergischen Staat überging.

1648

Stuttgart

Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; E.K. Rand, Studies in the Script of Tours, I, 1, S. 205; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 5 2 3 - 5 2 6 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Glossen zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; davon 1 Glosse (f. llr) interlinear und 1 (f. 18r) marginal stehend; Glossen von einer textfremden Hand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen von einer Hand des späten 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frank, (unter Vorbehalt; nach U. Thies, S. 528f.). Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 133; Neuedition mit Glossenkorrektur bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 526f. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 133; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 5 2 6 - 5 2 9 .

8 6 0 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE COD. POET, ET PHIL. 4 ° 5 6 StSG. 558

LANDESBIBLIOTHEK

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; 80 Blätter sowie je ein zusätzliches Papierblatt vorne und hinten; Blatt 1 und 8 auf reskribiertem Pergament; 17,5 χ 12,0 cm; mit heller Pappe überzogene dicke Holzdeckel; Einbandrücken bis 2 cm auf die Deckel mit weißem Leder überzogen; ehemals 1 Schließe; alte Signatur 186 auf f. 80v. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 9,0 cm; einspaltig; 2 2 - 2 5 Zeilen; Abschnittsmarkierung durch rote Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des ausgehenden 12. Jahrhunderts; gleichzeitige und spätere (15. Jahrhundert) Korrekturen; f. l r - v und 8 r - v von einer Hand des 15. Jahrhunderts in imitierender karolingischer Minuskel reskribiert. Inhalt: f. l r - 8 0 v Derivationes verborum (alphabetisch; am Schluß unvollständig); f. lr, 7r Besitzvermerke. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke des 14. Jahrhunderts auf f. lr und 7r weisen auf die Benediktinerabtei Zwiefalten in Oberschwaben; von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart.

Stuttgart

1649

Literatur: F. Bertini - V. Ussani jr., Osberno. Derivazioni, I, S. VIII; P. Gatti, StUP. 14 (1994) S. 106f.; W. Irtenkauf— I. Krekler, Die Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart 1, II, S. 126f.; StSG. IV, S. 615, Nr. 558.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: 11 Kontextglossen [f. lv, 25v, 27r, 31v, 60r, 75r, 76r (2 Glossen), 77r, 79r (2 Glossen)] unter den Derivationes verborum; Glossen meist durch A. (= id est), zuweilen durch quod nos uocamus gekennzeichnet. Zeit und Ort: Glossen von einer Hand des 12. Jahrhunderts, Glosse auf f. lv mit dem Text von einer Hand des 15. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 195 (Nr. MCLXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 615, Nr. 558; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 162; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44.

8 6 1 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE COD. THEOL. ET PHIL. 2 ° 2 0 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

LANDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 157 Blätter; Blatt 157 ist dem hinteren Einbanddeckel als Spiegel aufgeklebt; f. 106 ist eine Ergänzung des 12. Jahrhunderts; 28,0 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 157 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel; in Kreisen angeordnete blindgepreßte Blüten; ehemals 2 Schließen; typischer Einband des 15. Jahrhunderts der Benediktinerabtei Zwiefalten. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 13,2 cm; einspaltig; 26 oder 27 Zeilen; f. 106v 8 Zeilen; f. 141r 18 Zeilen; große schwarze, innen colorierte Initialen, Runen und Monogramme; f. 2r in Halbunziale; Incipit (f. lv) und Explicit (f. 157r) mit einzelnen Zeilen in farbig konturierter und gefüllter Hohlcapitalis; sonst Monumentalcapitalis, oft mit colorierten Innenflächen (f. 39v, 75r); Initiale auf f. 2r in grüner, gelber und brauner Farbe; Initialen auf f. 40r, 75r, 113r in grüner, gelber, brauner und roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts von St. Amand im Stil der Zeit des Abtes Arn (785 — 821). Inhalt: f. lr Federproben; f. l v - 1 5 7 r Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus—Evangelium; darunter: f. 113r-156r Kommentar; f. 157v leer.

1650

Stuttgart

Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert vermutlich in der Benediktinerabtei St. Amand entstanden, worauf auch ein Besitzvermerk auf f. 157 weist; spätestens im 15. Jahrhundert befand sich die Handschrift in die Benediktinerabtei Zwiefalten in Oberschwaben; von dort gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1803 nach Stuttgart. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 6 6 - 6 9 , 104; S. von Borries—Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 121; CLA. IX, S. 34, Nr. 1354; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; K. Holter, in: Cyrillo-Methodiana, S. 193; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 48, 50f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 510; E. Seebold, in: Theodisca, S. 17. - Abbildung von f. 75r bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Glosse in Textkommentar: 1 Interlinearglosse (f. 149) zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium. Zeit und Ort: Glosse von einer Hand des 9. Jahrhunderts (nach H. Mayer), möglicherweise des 10. Jahrhunderts (nach W. Stach) eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 134. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 488; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 134; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

8 6 2 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE COD. THEOL. ET PHIL. 2 ° 2 1 0 StSG. 559

LANDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 136 Blätter; 25,0 χ 17,4 cm; mit hellem Leder überzogene dicke Holzdeckel mit blindgepreßten Linien aus dem 15. Jahrhundert; ehemals 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 11, 5 cm; einspaltig; 26 Zeilen; f. 136r 7 Zeilen; f. lr reich verzierte mehrfarbige Initiale; Überschriften in Majuskeln in andersfarbiger Tinte. — Schrift: karolingische Minuskel von 3 Händen von um 1100 bis 1110; Korrekturen und Marginalien überwiegend von einer der 3 Hände. Inhalt: f. l r - 1 3 4 r Ambrosius, Hexaemeron; f. 134r-135r Capitula statutorum concilii Piacentini 1095; f. 135r-136r Versus de volucribus, bestiis et arboribus; f. 136v leer (früher dem Rückendeckel aufgeklebt).

Stuttgart

1651

Geschichte: Codex der Schrift nach um 1100 bis 1110 in der Benediktinerabtei Zwiefalten in Oberschwaben entstanden; über die Benediktinerabtei Ellwangen kam er im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: S. von Borries-Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 43, Nr. 12; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 113; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 62, 108; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 510; G. Müller, BEDSp. 6 (1986) S. 52; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 288; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 313; StSG. IV, S. 616, Nr. 559. Abbildung von f. lr bei S. von Borries-Schulten, Abb. 22.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 159 Glossen. - Text glossierung: 2 Marginalglossen (f. 94r, 96v) zu Ambrosius, Hexaemeron; die 2 Marginalglossen im Unterschied zu den lateinischen Glossen von der glossierenden Hand mit Tinte umrandet. — Sachglossar in Merkversanordnung: 157 Interlinearglossen (f. 135r-136r) zu den Versus de volucribus, bestiis et arboribus; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen auf f. 94r, 96v etwa gleichzeitig mit dem Text eingetragen; Glossen auf f. 135r—136r von einer anderen, nicht viel späteren Hand eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Reutercrona, S. 15); alem. (nach Th. Frings, S. 182; H. Reutercrona, S. 92; F. Simmler, S. 24). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV); IV, S. 616, Nr. 559. Literatur: StSG. IV, S. 616, Nr. 559; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 182; B. Kraft, Die Handschriften der Bischöfl. Ordinariatsbibliothek in Augsburg, S. 62; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 18If.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; G. Müller, BEDSp. 6 (1986) S. 52, 5 9 - 6 1 ; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 15, 92; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 55; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; W. Wegstein, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 77f.; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 288; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 301.

1652 8 6 3 STUTTGART,

Stuttgart

WÜRTTEMBERGISCHE

COD. THEOL. ET PHIL. 2 ° 2 1 8 StSG. 560 Abbildungen f. 2v, 13v

LAISDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 1 ; Teil 2: f. 5 2 - 7 9 ; Pergament; 79 Blätter und ein Papierblatt vorne; f. 1—51 25,7 χ 18,1 cm; f. 52—79 26,0 χ 18,3 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel mit blindgepreßten Linien aus dem 15. Jahrhundert; ehemals 1 Schließe. — Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 20,5 χ 12,2 cm; Teil 2 21,8 χ 14,0 cm; zweispaltig; (f. 22v, 38v, 47r—ν einspaltig); Teil 1 35 Zeilen; Teil 2 48 Zeilen; Teil 1 Überschriften in roter Minuskel oder einfacher roter Ziermajuskel; vergrößerte rotgefüllte Majuskeln an S a t z - und Absatzanfängen; Marginalien von roten, zum Teil gewellten Linien gerahmt; Teil 2 Überschriften und zahlreiche einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von drei Händen um 1130/40; Nachträge, Zusätze und Notazeichen stammen von verschiedenen jüngeren Händen, unter denen sich auch die Hand Reinhards von Munderkingen befindet; Teil 2 karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 5 1 v b Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. l r - 2 6 r marginal ein Werk des Cato (je zwei Verse am oberen und unteren Rand der Seite); f. 6 r a - 7 v b Hrabanus Maurus, De universo (II; Exzerpte); f. 9va marginal Beda, Werke (Exzerpte); f. 9 v b - l i r a marginal Beda, De taberaaculo (Exzerpte); f. l l r b —13ra Beda, De cubito arche vel tabernaculi; f. 1 7 v a 17vb Erklärung hebräischer Namen in Numeri; f. 19ra—20vb Verzeichnis der Todsünden; f. 22rb Versus de volucribus et bestiis; f. 22v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 26v Cato, Werk (Schluß); f. 9 v a - 3 3 r a marginal (?) Hrabanus Maurus, De universo (3,1; Exzerpte); f. 35vb—36rb Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 3 7 v b - 3 8 v b Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 39rb Gedicht; f. 39va Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Tobias; f. 4 0 r a - 4 0 r b Hrabanus Maurus, Kommentare zur Bibel, Judith und Esther; 4 0 r b - 4 0 v a Bemerkungen zu Esdras und Nehemias; zu Propheten; f. 40vb zu 1. und 2. Makkabäer; f. 4 1 r a - 4 3 r b Hrabanus Maurus, De universo (3,2; Exzerpte); f. 4 4 r a - 4 4 v b Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Isaias (Exzerpte; fälschlich unter der Überschrift De Jeremia)·, f. 4 4 v b - 4 7 r b Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Propheten; f. 47v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); Cassiodor, Nota; Zusammenstellung über die Eigenschaften Gottes; f. 48rb Notizen; f. 49vb leer; f. 5 2 r a - 7 9 v b Expositio in psalterium; Cassiodor, Prolog (Exzerpte).

Stuttgart

1653

Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden, Teil 1 um 1130/40 in der Benediktinerabtei Zwiefalten in Oberschwaben; später befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei Ellwangen, von wo aus sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart kam. Literatur: S. von Bornes - Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 86, Nr. 57; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VII; N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte, S. 275; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo —Saxon, S. 482; R. Kurz, Die handschriftliche Uberlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 466; M.L.W. Laistner — H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 74; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 71f.; P. Lendinara, A n g l o - S a x o n Glosses and Glossaries, S. 78; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 260, 265; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1167; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 67f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 511; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 94; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 5—7; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 228, 277, 315, 341; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135, 137; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 6, 97; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 288 - 2 9 4 ; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 262f., 282, 293, 320, 346; StSG. IV, S. 6 1 6 - 6 1 8 , Nr. 560.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 570 Glossen. — Textglossar: Etwa 470 Glossen (f. l r a - 5 1 v b ) in dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 79 Glossen (f. lra—2vb) zu Genesis; 52 Glossen (f. 8 v b - l l r b ) zu Exodus; 2 Glossen (f. 13ra) zu Beda, De tabernaculo; 64 Glossen (f. 13va-15ra) zu Leviticus; 16 Glossen (f. 15va) zu Numeri; 15 Glossen (f. 18rb-vb) zu Deuteronomium; 1 Glosse (f. 21va) zu Josue; 1 Glosse (f. 21va) zu Richter; 26 Glossen (f. 2 7 r b - 2 9 r a ) zu 1. Samuel; 13 Glossen (f. 29vb-30ra) zu 2. Samuel; 33 Glossen (f. 31ra-31va) zu 1. Könige; 10 Glossen (f. 3 2 r a - v b ) zu 2. Könige; 3 Glossen (f. 33va) zu 1. Paralipomenon; 4 Glossen (f. 33va) zu 2. Paralipomenon; 20 Glossen (f. 33vb-35ra) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 35ra) zu Ecclesiastes; 8 Glossen (f. 35va) zu Hoheslied; 7 Glossen (f. 3 6 r b vb) zu Weisheit; 11 Glossen (f. 3 7 r a - v a ) zu Ecclesiasticus; 10 Glossen (f. 39ra) zu Job; 2 Glossen (f. 39va) zu Tobias; 2 Glossen (f. 39vb) zu Judith; 11 Glossen (f. 4 0 r a - r b ) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Esther; 1 Glosse (f. 40va) zu Esdras; 4 Glossen (f. 40va) zu Nehemias; 1 Glosse (f. 40vb) zu 1. Makkabäer; 1 Glosse (f. 40vb) zu 2. Makkabäer; 20 Glossen (f. 43rb—44ra) zu Isaias; 4 Glossen (f. 44vb—46rb) zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Propheten; 1 Glosse (f. 48ra) zu Apokalypse; 2 Glossen (f. 49rb) zu Apostelgeschichte; 2 Glossen (f. 50ra) zu Jakobusbrief; 4 Glossen (f. 50ra) zu 1. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 50ra) zu 2. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 50ra) zu 1. Johannesbrief; 1 Glosse (f. 50rb) zu Römerbrief; 2 Glossen (f. 5 0 r b - v a ) zu 1. Korintherbrief; 3 Glossen (f. 50vb) zu 1. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 5 Iva) zu Hebräerbrief; 3 Glossen (f. 5 Ivb) zu Epheserbrief; 2 Glossen (f. 5Ivb) zu Römerbrief; 6 Glossen (f. 5Ivb) zu 1. Korintherbrief; 2 Glossen (f.

1654

Stuttgart

5Ivb) zu 2. Korintherbrief; 2 Glossen (f. 5Ivb) zu Galaterbrief; 3 Glossen (f. 5Ivb) zu Philipperbrief; 1 Glossen (f. 5 Ivb) zu 1. Thessalonicherbrief; 5 Glossen (f. 5Ivb) zu 1. Timotheusbrief; 3 Glossen (f. 5Ivb) zu 2. Timotheusbrief; Glossen von mehreren Händen eingetragen. - Sachglossar in Merkversanordnung: 103 Interlinearglossen (f. 22rb) zu den Versus de volucribus et bestiis; Versusglossen von der Hand der Hexameter in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts, andere Glossen von jüngeren Händen eingetragen. Zeit und Ort: Glossen zum Teil von den jeweiligen Texthänden des 12. Jahrhunderts, zum Teil in späterer Zeit eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach F. Simmler, S. 25; J. Schatz, S. 3); alem. mit frk. Einfluß (nach R. Brans, S. 88f.); Glossen in dem Bibelglossar alem. (nach H. Garke, S. 54; H. Götz, S. 243; G. Müller - Th. Frings, S. 132; H. Reutercrona, S. 16); Glossen zu 2. Makkabäer nicht eindeutig bestimmbar (nach G. Müller, S. 155). Edition: StSG. I, S. 299f. (Nr. IV), S. 303 (Nr. VII), S. 31 Of. (Nr. IX), S. 3 2 1 - 3 2 5 (Nr. XXIV), S. 325 (Nr. XXVI), S. 333 (Nr. XXIX), S. 3 4 1 - 3 4 5 (Nr. XLI), S. 354 (Nr. XLIX), S. 356f. (Nr. LIII), S. 367f. (Nr. LXVIII), S. 381 (Nr. LXXXIII), S. 387 (Nr. LXXXIX), S. 393f. (Nr. C), S. 394 (Nr. CI), S. 414f. (Nr. CXVII), S. 429f. (Nr. CXXXI), S. 432 (Nr. CXXXIV), S. 449f. (Nr. CXLVII), S. 457 (Nr. CLII), S. 460 (Nr. CLVI), S. 464 (Nr. CLXII), S. 472 (Nr. CLXXI), S. 473 (Nr. CLXXIV), S. 475 (Nr. CLXXXI), S. 481 (Nr. CXCI), S. 488f. (Nr. CC), S. 496 (Nr. CCIX), S. 525f. (Nr. CCXXVII), S. 548 (Nr. CCXLVI), S. 549 (Nr. CCXLVIII), S. 555 (Nr. CCLX), S. 563 (Nr. CCLVIII), S. 583 (Nr. CCLXX), S. 591 (Nr. CCLXXVIII), S. 695 (Nr. CCCLVIII), S. 706 (Nr. CCCLXV), S. 754 (Nr. CCCXCIV), S. 758 (Nr. CCCCIV), S. 759 (Nr. CCCCVII), S. 760 (Nr. CCCCVIII), S. 763 (Nr. CCCCXIII), S. 767 (Nr. CCCCXXII), S. 769 (Nr. CCCCXXVII), S. 770 (Nr. CCCCXXXII), S. 772 (Nr. CCCCXXXIX), S. 774 (Nr. CCCCXLV), S. 777 (Nr. CCCCLI, CCCCLII), S. 778 (Nr. CCCCLVI), S. 783 (Nr. CCCCLXVI), S. 786 (Nr. CCCCLXIX), S. 791 (Nr. CCCCLXXIV), S. 793 (Nr. CCCCLXXVII), S. 794 (Nr. CCCCLXXX), S. 800 (Nr. CCCCXCII); II, S. 49 (Nr. DLIX); III, S. 2 0 - 3 6 (Nr. DCCCCXXXIVAB); IV, S. 333f. (Nr. DCXCV" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 6 1 6 - 6 1 8 , Nr. 560; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 8 6 - 8 8 , 9 0 - 9 5 ; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Gaffi, S. 94, 96, 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 326; E. Björkman, ZDW. 6 ( 1 9 0 4 - 1 9 0 5 ) S. 176; J. Brandsch, Die Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 23, 53; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 3 - 9 1 ; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 - 1 9 0 6 ) S. 198; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 54; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. l l f . ; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 625; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 1 4 - 6 9 ; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, in: R. Große - S. Blum H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 109, 176; R.

Stuttgart

1655

Große — I. Koppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 54; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 65, 73, 75, 87, 137; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 27 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 128; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 50, 61; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 314; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 162f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 173; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 276; Ch. Leydecker, Über Beziehungen zwischen ahd. und ags. Glossen, S. 39f., 50f., 55—67;K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1167; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 67f.; B. Meineke, Basler Fragment, S. 167; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 42, 63, 99, 101; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 218; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 69ff.; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschenHieronymusglossen, S. 97; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 155; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 132; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 94; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 88, 91; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 133, 150, 169; O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912-1913) S. 189f.; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 202; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 8 und passim; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 506; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 46; P.Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 68; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 330, 333; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 278; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 18; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 6, 97; L. Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 67, 234; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittelund Nordeuropa, V, S. 2 4 8 - 2 5 0 , 254; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 2 8 8 - 2 9 4 ; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 189, 261, 271; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 301.

864

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

COD. THEOL. ET PHIL. 2 ° 3 0 3 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 117 Blätter; 28,0 χ 19,7 cm; heller dicker Schweinsledereinband aus dem 15. Jahrhundert, der charakteristisch für die Benediktinerabtei Weingarten ist; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 2 1 , 5 - 2 2 , 0 χ 15,0 cm; einspaltig; 2 3 - 2 7 Zeilen; f. lr Überschrift in verlängerten Initialen, gefolgt von einer Zeile Unziale; Überschriften in Majuskeln; einfache Unziale; braune Tinte. - Schrift: frühe Minuskel alemannischen Typs von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts.

Stuttgart

1656

Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 1 7 r Vitae patrum (III; Verba seniorum). Geschichte: Codex der Schrift nach im 8./9. Jahrhundert vermutlich in der Benediktinerabtei St. Amand entstanden; ein Eintrag auf f. 117v weist wohl auf Bischof Arn, der 785-821 Erzbischof von Salzburg und Abt von St. Amand war; später befand sich die Handschrift in der Benediktinerabtei Weingarten, worauf ein Besitzvermerk auf f. lr von 1630 weist; von dort gelangte sie schließlich im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: C.M. Batlle, Die »Adhortationes sanctorum patrum«, S. 21f., Nr. 10; S. 26, 46, 138; C.M. Batlle, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 3 5 - 4 1 ; BHM., Nr. 570; CLA. IX, S. 34, Nr. 1355; J.E. Cross, in; Learning and Literature in Anglo-Saxon England, S. 245; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; K. Holter, in; Karl der Große, III, S. 100; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 511. - Abbildung von f. 89v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 18r) zu den Vitae patrum (III); Glosse auf dem äußeren Rand fast ganz verblichen. Zeit und Ort: Glosse von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberdeutsch. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 134. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 134; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK COD. THEOL. ET PHIL.

4° 48 s.

NR.

875a

8 6 5 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE H B II 3 5 (FRÜHER BIBL. 35) nicht bei StSG. - BV. (1973)

LANDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter sowie jeweils vorne und hinten aus dem Einband herausgelöste Spiegelblätter; von einigen Blättern sind die Ränder abgeschnitten oder abgerissen, teilweise mit Textverlust; die beiden letzten Blätter sind in der Mitte waagerecht durchschnitten; 27,0 χ 18,5 cm; heller Ganzledereinband der Konstanzer Dombibliothek; ehemals 2 Schließen

Stuttgart

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und eine Kette; Einbandrücken mit der Inhaltsangabe beschrieben; auf dem hinteren Einbanddeckel klebt ein Titelschild aus Pergament. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 21,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 2 8 - 3 6 Zeilen; Überschriften in Capitalis oder Unziale in Rot oder Braun mit Rot; mehrmals sind die Anfangszeilen von Absätzen in roter Tinte geschrieben; auf f. 7r, 68v Überschriften in Hohlcapitalis: Initialen in roter Farbe oder in brauner und roter Farbe; teils in den Farben Rot, Gelb und Lila ausgemalt; Initiale auf f. 98v ist mit Flechtwerk und einem Tierkopf verziert; auf f. 7r mit der Feder gezeichneter Fisch als Zeilenfüllsel; marginal auf f. 44r ein Kopf gemalt. — Schrift: alemannische Minuskel von mehreren Händen des 8 . - 9 . Jahrhunderts; die Schrift ist oft sehr abgerieben und schwer oder kaum noch lesbar. Inhalt: Ausgelöster Einbandspiegel vorne Urkunde des Konstanzer Offizials vom Juni 1431; Schreiben (Streifen; Fragment); f. l r - 1 3 2 v Bibel: f. lr Besitzvermerk; f. lr—7r Ecclesiastes; f. 7 r - 1 2 v Hoheslied; f. 12v —16v Weisheit; f. 1 7 r - 2 0 v Sprüche (Fragment); f. 2 1 r - 2 2 r Ecclesiastes (Fragment); f. 2 2 r - 3 7 v Job; f. 3 8 r - v Hieronymus, Prolog zur Bibel, Job; f. 3 8 v - 4 5 r Job; f. 4 5 v - 5 2 v Weisheit (darunter 8 ganz abgeriebene Zeilen in sehr kleiner Schrift, soweit erkennbar Stellen aus Sprüche); f. 53r Hieronymus, Prolog zur Bibel, Johannes—Evangelium; f. 5 3 v - 6 1 v Weisheit; f. 6 2 r - 6 8 r Job; f. 68r Federproben; f. 6 8 v - 7 9 r Tobias (mit Prolog; zwischen f. 78v und f. 79 Textlücke); f. 7 9 r - 9 8 v Judith; f. 9 8 v - 1 1 2 r Esther; f. 113r-132v Esdras (mit dem Prolog des Hieronymus); ausgelöster Einbandspiegel hinten Teil eines Heilig-Geist-Offiziums. Geschichte: Codex der Schrift nach im 8. - 9 . Jahrhundert im Bodenseegebiet entstanden; später befand sich die Handschrift in der Konstanzer Dombibliothek, wo die Inhaltsangabe auf dem Einbandrücken oben eingetragen wurde; ein Besitzvermerk auf f. l r von 1630 weist auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte sie schließlich im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: H. Boese, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, II, 1, S. 39f.; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 138; CLA. IX, S. 35, Nr. 1358; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 202, 204f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; K. Holter, in: Karl der Große, ΠΙ, S. 100; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 39, 46, 57, Nr. A 36 fol.; R. Marsden, in: The early medieval Bible, S. 115; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 494; P. McGurk, in: The early medieval Bible, S. 4; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 139 und passim; Sapientia Salomonis, S. 46f. und passim; R. Schaab, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 134. - Abbildung von f. 60v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 10 Glossen (f. 1 4 r - 9 1 v ) zur Bibel; davon 1 Marginalglosse (f. 14r) zu Weisheit; 6 Interlinearglossen [f. 25v (2 Glossen), 36v (3 Glossen), 68r] zu Job; 3 Interlinearglossen [f. 83r (2 Glossen), 91v] zu Judith; neben den althochdeutschen Glossen finden sich marginal und inter-

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Stuttgart

linear viele Griffeleintragungen, die vermutlich lateinisch sind; Glossierung auf f. 14r eventuell Schülerdrohung aus 6 Wörtern, von denen 4 volkssprachig sind. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169f. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; H. Boese, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, II, 1, S. 40; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 169f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xx; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

8 6 6 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE HB II 54 (FRÜHER Bibl. 54) StSG. 737

LANDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. l r - 1 6 2 v ; Teil 2: f. 163r-259v; Pergament; 259 Blätter; das f. 70 folgende Blatt ist ausgeschnitten; nach f. 226 ist ein Blatt verloren; aus f. 252 ist ein Stück in der Form eines Vogels ausgeschnitten; 30,5 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 259 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Schweinsleder überzogene dicke Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; 1 Kette; aus den Spiegeln gelöste unziale Prophetenfragmente; in den Deckeln noch Leimabdrücke der Schrift sichtbar; auf einem Papierschild auf dem Einbanddeckel vorgängige Signatur Bibl. 54. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5-22,0 χ 13,5-15,0 cm; einspaltig; Teil 1: 2 2 - 2 4 Zeilen; Teil 2: 2 3 - 2 6 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica oder Unziale in roter Farbe; Initialen rot, schwarz, schwarz mit rot oder rot mit gelb; hervorgehobene Incipit- und Explicit-Zeilen; zum Teil reich verzierte und farbig ausgemalte Initialen, mit Blattwerk, gelegentlich auch mit Fischen (f. 2r, 26r, 125v) oder mit Tierköpfen (f. 129r, 140r, 166v); f. lv Initium-Zierseite: 11 Zeilen in farbiger Hohlcapitalis, unten ein verziertes Kreuz; f. 25v Federzeichnung des Hl. Paulus beim Schreiben. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Inhaltsangabe; f. lv Inhaltsangabe zur Bibel, Apostelbriefe; f. 2r-162v Paulusbriefe; f. 25r Federprobe; f. 163r-213r

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Apostelgeschichte; f. 2 1 3 v - 2 3 6 v Katholische Briefe; f. 236v—259v Hieronymus, Prolog; Apokalypse. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts im Bodenseegebiet, vermutlich unter Abtbischof Wolfleoz in der Benediktinerabtei St. Gallen für die Konstanzer Dombibliothek entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr von 1630 weist auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte sie dann im Zuge der Säkularisation 1803 nach Stuttgart. Literatur: J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 144f.; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 57; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 83; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 290; H. Boese, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, II, 1, S. 56f; Buchmalerei, in: Suevia Sacra, S. 166f., Nr. 150; A. Dold, Konstanzer altlateinische Propheten- und Evangelienbruchstücke mit Glossen, S. 2 und passim; L. Eleen, The Illustration of the Pauline Epistles, S. 54, 73; Β. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 205; Β. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 25; B. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 49, 96; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 61; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 99f.; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 29; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 56, Nr. A 30 fol.; H. Maurer, in: Florilegium Sangallense, S. 209; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 494; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 18f. und passim; Ε. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben, S. 92; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 286; R. Schaab, Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 249; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, S. 489, Nr. 7008; VII, S. 81, Nr. 10400; G. Swarzenski, RK. 26 (1903) S. 480; StSG. V, S. 78f., Nr. 737. - Abbildung in Buchmalerei, Abb. 139; Abbildung von f. 25v bei L. Eleen, Abb. 58; Abbildung von f. 24 bei A. Goldschmidt, Tafel 79; Abbildung dreier Seiten bei A. Merton, Tafel V, 1, V, 2, VI, 1.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 5 Interlinearglossen. - Wörter in Federprobe: 1 Eintrag (f. 25r) mit 8 Wörtern als Federprobe als Glossierung des 1. Psalms. - Textglossierung: 1 Federglosse (f. 166v) zur Bibel, Apostelgeschichte; 2 Griffelglossen (f. 213r, 214r) und 1 Federglosse (f. 236r) zur Bibel, Katholische Briefe; weitere, nicht identifizierte Griffeleintragungen auf f. 213r (Z. 20 und unterer Rand), 214r (Z. 20); Glossen von verschiedenen Händen eingetragen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 20 (Nr. CCCXCVIIP), S. 22 (Nr. CCCCLXXXIX*); Griffelglossen ediert bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 135. Literatur: StSG. V, S. 78f., Nr. 737; H. Boese, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, II, 1, S. 57; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 61; B.

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Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 450f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 135; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

8 6 7 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE H B I V 2 6 (FRÜHER HERM. 26) StSG. 561

LANDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. l r - 3 8 v ; Teil 2: f. 39r-60v; Pergament; 61 Blätter; 21,4 χ 15,8 cm; Weingartener Einband; heller Ledereinband mit blindgepreßten Linien; ehemals 1 Schließe; das Pergamentblatt aus dem hinteren Einbandspiegel ist abgelöst und jetzt freistehend (f. 61); vorgängige Signatur IV. Hermen. 26 auf einem Schild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel Teil 1 17,5 χ 11,3/12,0 cm; Teil 2 16,3 χ 10,5 cm; einspaltig; Teil 1 34 Zeilen; Teil 2 22 Zeilen; Teil 1 zahlreiche einfache rote Initialen; Überschriften in Majuskeln; Überschrift auf f. 39r in roter, auf f. 47v in brauner Farbe. - Schrift: Teil 1 karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12., Teil 2 von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 3 8 v Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 39v-60v Boethius, Opuscula sacra; f. 60v (Besitzvermerk unter dem Textschluß ausradiert) Federproben; f. 61r Federproben; Vers; f. 61v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten vermutlich in der Benediktinerabtei Weingarten entstanden, Teil 1 im 12., Teil 2 im 13. Jahrhundert; auch ein Besitzvermerk von 1628 auf f. lr und ein ausradierter Besitzvermerk auf f. 60v weisen auf Weingarten; von dort aus gelangte die Handschrift 1803 im Zuge der Säkularisation in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 21; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 45; H. Boese, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, II, 1, S. 148f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; K. Löffler, Die Handschriftendes Klosters Weingarten, S. 68; Nr. Β 109 4°; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 497; B. Meineke, Basler Fragment, S. 117; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 618f., Nr. 561; V, S. 1 0 8 - 4 0 7 .

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Etwa 750 in unabgesetzten Zeilen geschriebene Glossen (f. l r - 3 8 v ) in dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; davon 8 Glossen (f. lr) zu Johannes-Evangelium; 26 Glossen (f. l v - 3 r ) zu Apostelgeschichte; 4 Glossen (f. 3r) zu Jakobusbrief; 1 Glosse (f. 3r) zu 1. Pe-

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trusbrief; 1 Glosse (f. 3r) zu 2. Petrusbrief; 1 Glosse (f. 3r) zu 3. Johannesbrief; 15 Glossen (f. 3v) zu Apokalypse; 1 Glosse (f. 3v) zu Judasbrief; 3 Glossen (f. 4r) zu Römerbrief; 6 Glossen (f. 4v) zu 1. Korintherbrief; 1 Glosse (f. 5r) zu Galaterbrief; 5 Glossen (f. 5v) zu Epheserbrief; 1 Glosse (f. 5v) zu Philipperbrief; 1 Glosse (f. 5v) zu Kolosserbrief; 1 Glosse (f. 6r) zu 1. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 6r) zu 2. Timotheusbrief; 1 Glosse (f. 6r) zu Philemonbrief; 3 Glossen (f. 6 r - v ) zu Hebräerbrief; 7 Glossen (f. 7r—v) zu 1. Paralipomenon; 23 Glossen (f. 8r—lOv) zu Genesis; 51 Glossen (f. lOv — 13r) zu Exodus; 38 Glossen (f. 13r-14r) zu Leviticus; 23 Glossen (f. 14r-v) zu Numeri; 31 Glossen (f. 14v-15v) zu Deuteronomium; 23 Glossen (f. 15v) zu Josue; 20 Glossen (f. 15v-16r) zu Richter; 2 Glossen (f. 16r) zu Ruth; 50 Glossen (f. 16r-18r) zu 1. Samuel; 33 Glossen (f. 18r-19r) zu 2. Samuel; 35 Glossen (f. 19r-20r) zu 1. Könige; 11 Glossen (f. 2 0 r - v ) zu 2. Könige; 10 Glossen (f. 20v-21r) zu 2. Paralipomenon; 72 Glossen (f. 24r-26r) zu Psalmen; 21 Glossen (f. 26v) zu Sprüche; 1 Glosse (f. 26v) zu Ecclesiastes; 5 Glossen (f. 2 7 r - v ) zu Hoheslied; 6 Glossen (f. 28r) zu Weisheit; 30 Glossen (f. 28r—v) zu Ecclesiasticus; 14 Glossen (f. 29r-30r) zu Job; 9 Glossen (f. 3Or) zu Tobias; 8 Glossen (f. 3 0 r - v ) zu Judith; 2 Glossen (f. 30v) zu Esdras; 2 Glossen (f. 31r) zu Nehemias; 8 Glossen (f. 31r) zu Esther; 6 Glossen (f. 31v) zu 1. Makkabäer; 5 Glossen (f. 31v-32r) zu 2. Makkabäer; 44 Glossen (f. 32r-33r) zu Isaias; 8 Glossen (f. 33v) zu Jeremias; 24 Glossen (f. 33v—34v) zu Ezechiel; 8 Glossen (f. 34v-35r) zu Daniel; 3 Glossen (f. 35r) zu Osee; 2 Glossen (f. 35r—v) zu Joel; 9 Glossen (f. 35v) zu Amos; 1 Glosse (f. 36r) zu Aggäus; 1 Glosse (f.36r) zu Zacharias; 15 Glossen (f. 36v-37v) zu Matthäus-Evangelium; 2 Glossen (f. 38r) zu Markus-Evangelium; 3 Glossen (f. 3 8 r - v ) zu Lukas—Evangelium. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossartext im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 54; H. Reutercrona, S. 37); bair. (nach F. Simmler, S. 31; die Bestimmung beruht wohl auf einer Verwechslung). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII), S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX) Nachtrag bei StSG. V, S. 90, Z. 43, S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 6 (Nr. LXXXVIII), S. 390f. (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 4 - 4 4 1 (Nr. CXXXV), S. 4 5 1 - 4 5 3 , 455 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 1 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 471 (Nr. CLXIX), S. 473 (Nr. CLXXVI), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 2 - 4 8 4 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 5 0 0 - 5 0 7 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 8 - 5 3 0 , 532f., 5 3 6 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545 (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 4 568, 573f., 576-579, 5 8 1 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 593-599, 601f., 609f.,

1662

Stuttgart

6 1 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 6 2 9 - 6 3 3 , 635 (Nr. CCXCI), S. 6 4 1 - 6 4 4 , 648, 650 (Nr. CCCI), S. 6 5 7 - 6 5 9 , 664 (Nr. CCCXI), S. 667 (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 2 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 676 (Nr. CCCXXXIV), S. 678 (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 685 (Nr. CCCLI), S. 6 9 0 - 6 9 2 , 694f. (Nr. CCCLVII), S. 699, 703f., 706 (Nr. CCCLXIV), S. 720f. (Nr. CCCLXX), S. 724 (Nr. CCCLXXVII), S. 726 (Nr. CCCLXXXI) - StSG. V, S. 97, Z. 42, S. 739 (Nr. CCCLXXXIX), S. 7 4 1 - 7 4 5 , 7 4 7 - 7 4 9 , 7 5 1 - 7 5 3 (Nr. CCCXCII), S. 757 (Nr. CCCCI), S. 762 (Nr. CCCCXI), S. 768 (Nr. CCCCXXV), S. 770 (Nr. CCCCXXXI), S. 772 (Nr. CCCCXXXVII), S. 773 (Nr. CCCCXLI), S. 776 (Nr. CCCCXLIX), S. 778 (Nr. CCCCLIV), S. 780 (Nr. CCCCLX), S. 782 (Nr. CCCCLXIII), S. 785f. (Nr. CCCCLXVIII), S. 788 (Nr. CCCCLXXI), S. 792 (Nr. CCCCLXXVI), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 799f. (Nr. CCCCXCI). Literatur: StSG. IV, S. 618f., Nr. 561; V, S. 108-407; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 326; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 45; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 54; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1 0 - 1 2 , 15; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 82 und passim; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 53; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39, 54, 130; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 113; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 206; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 97, 128f., 133; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 2 3 2 - 2 3 4 ; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; K. Löffler, Die Handschriftendes Klosters Weingarten, S. 49; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 74; B. Meineke, Basler Fragment, S. 106, 136, 155, 167f.; B. Meineke, Liber Glossarum und SummariumHeinrici, S. 38; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 218; E. Meineke, Saint-Mihiel BibliothequeMunicipale Ms.25, S. 50; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 136; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92, 105; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 37; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J. A. Schmellers, S. 147, 161; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 57, 64, 190; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 218; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 504f., 509; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 55; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 330, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 930; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141, 146; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 738; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 663; L. Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 106, 336; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XI; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 36f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 150; C. W i c h Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 282.

Stuttgart

1663

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

HB VI 88 S. NR. 875b

8 6 8 STUTTGART,

WÜRTTEMBERGISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

H B V I 1 0 9 (FRÜHER JUR. ET POL. 1 0 9 ) StSG. 562

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 3 2 ; Teil 2: f. 1 3 3 - 1 3 8 ; Pergament; 138 Blätter; von Blatt 1 fehlt das untere Drittel; 22,0 χ 13,5 cm; moderner, mit hellem Leder überzogener Einbandrücken; ehemals 1 Schließe und 1 Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 10,0 cm; f. 1 — 133r einspaltig; f. 133r—138 zweispaltig; f. 2 r - 6 v 22 Zeilen; f. 7 r - 1 3 3 r 20 Zeilen; 133v-138r 30 Zeilen; Überschriften in farbig ausgemalten Majuskeln; verzierte, mit roter und gelber Farbe ausgemalte Initialen; Glossar am Ende schmucklos. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - v Federproben; Sammelhandschrift; darunter: f. lr—ν Benedictio aquae; Benedictio ferri; f. 2 r - 6 v Inhaltsverzeichnis zu den Canones; f. 6 v - 1 2 0 r Canones; f. 62v, 63r Federproben; f. 1 2 0 r 132v Theodor von Canterbury, Poenitentiale; f. 1 3 3 v a - 138va Glossar zu den Canones; f. 138v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts entstanden; f. 132v-133r wurden im 10. Jahrhundert beschrieben; der Inhaltsvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Konstanzer Dombibliothek, ein Besitzvermerk von 1630 weist auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 106f.; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 119; L. Bieler, The Irish Penitentials, S. 14, 19f. und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 23If.; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 51; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 459; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 19, 70f., Nr. C 5 4°; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 500; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 63, 251, 520, 523, 529; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich; J.F. von Schulte, Vier Weingartner jetzt Stuttgarter Handschriften, S. 2 2 - 2 8 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 619f., Nr. 562. Abbildung von f. 8r bei H. Mordek, Kirchenrecht, Tafel lila, S. 716.

1664

Stuttgart

Glossen Zahl und Art: Textglossar: Etwa 60 Glossen (f. 133va- 138va) indem Glossar zu den Canones; Glossar fortlaufend geschrieben. Zeit und Ort: Glossar im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 192; E. Karg-Gasterstädt, S. 250f.). Edition: StSG. II, S. 8 2 - 8 5 (Nr. DLXXXIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. 6. Literatur: StSG. IV, S. 619f., Nr. 562; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 50, 56; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 118, 121f., 131-134; G. Baesecke, V o r - u n d Frühgeschichte, II, S. 192; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 296; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 332, 353, 355f.; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in denalthochdeutschenCanonesglossen,S. 38; D. Ertmer, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 182; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 657; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 2 3 1 - 2 5 3 ; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 173; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 49; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 310; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schindlers, S. 162; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 24f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 136; K. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XII; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 118f., 1 2 4 - 1 3 0 , 132; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 300.

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

HB VI 112 S. NR. 875C STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

HB VI 114 s. NR. 875g

Stuttgart

8 6 9 STUTTGART,

WÜRTTEMBERGISCHE

1665 LANDESBIBLIOTHEK

H B VII 13 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament (Schafpergament; wenige Blätter Kalbpergament); Pergament von ungleicher Dicke in weißer oder gelblicher Farbe; manche Blätter etwas faltig; Spuren von eingedrungener Flüssigkeit; auf einigen Blättern Oxydation der zur Bemalung benutzten Metalle; 189 Blätter sowie ein zusätzliches Blatt vorne; 26,2 χ 18,5 cm; mit gelblich-braunem Schweinsleder überzogene Holzdeckel mit blindgepreßten Linien; Einzelstempel (Vierpaß, Rosette, Palmette, Spitzbogen mit aufgesetzten Dreiblättchen); 1 Schließe; vorgängige Signatur A 38 auf einem Schild auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 1 7 , 0 - 1 8 , 0 χ 9 , 0 - 1 0 , 0 c m ; f. 1 - 4 u n d 1 8 1 - 1 8 9 18,5 χ 12,0 cm; einspaltig; f. 1 - 5 33 Zeilen; f. 1 3 - 1 8 0 2 7 - 2 8 Zeilen; f. 1 8 1 - 1 8 9 32 Zeilen; Ornamentik der sogenannten franko—sächsischen Schule; reiche Verwendung von Gold und Silber bei den 12 Canonestafeln (f. 6 v - 1 2 r ) , den Überschriften, Incipitseiten und Initialen; am Anfang der 4 Evangelien je eine große, meist über die ganze Seite gehende Initiale; Überschriften des Capitulare in roter Unziale; Initialen im Hauptteil in roten, auf f. lr —5v in goldenen vergrößerten Majuskeln; f. 5v—12r Kanontafeln. Schrift: regelmäßige, schöne nordfranzösische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: zusätzliches Blatt vorne Beda, Werk (Fragment); vorderer Spiegel Besitzvermerk; f. lr Besitzvermerk; f. l r - 3 v Prolog zur Bibel, Evangelien; f. 3 v - 4 r Prologus monarchianus in evangelium Matthei; f. 4 r - 5 v Capitulatio: Nativitas Christi; f. 6r Inventareintrag; f. 6 v - 1 2 r Canones; f. 1 2 v - 5 7 v Bibel, Matthäus-Evangelium; f. 5 8 r - 8 9 v Markus-Evangelium; f. 9 0 r - 142r Lukas-Evangelium; f. 142v-180r Johannes-Evangelium; f. 180v leer; f. 181r-189v Capitulare Evangeliorum; hinterer Spiegel Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei St. Amand entstanden; Besitzvermerke des 13. Jahrhundert auf dem hinteren Spiegel und von 1628 auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten; ein Inventareintrag auf f. 6r deutet darauf hin, daß sich die Handschrift schon um 1100 in Weingarten befand; von dort gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1803 nach Stuttgart. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, ΠΙ, S. 155f; Buchmalerei, in: Suevia Sacra, S. 168, Nr. 153; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 12*, 28* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 86; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; Ch. JakobiMirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband,

Stuttgart

1666

S. 42; W. Koehler, Buchmalerei des frühen Mittelalters, S. 172, 175; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 57, Nr. A 38 fol.; K. Löffler, Romanische Zierbuchstaben und ihre Vorläufer, S. 42; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 500; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut MoyenAge, S. 139; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 103; C. Nordenfalk, AA. 2 (1931) S. 235f., 241. - Abbildung in Buchmalerei, Abb. 141; Abbildung von Zierinitialen bei K. Löffler, Romanische Zierbuchstaben, Tafel l l f . ; Abbildung der Initiale auf f. 13r bei G.L. Micheli, Abb. 204.

Glossen Zahl und Art: Einzelwörter: 3 Wörter (f. 6r) in dem Kontext des Inventareintrags. Zeit und Ort: Glossen um 1100 eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, II, S. 155f.; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 103. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 155f.; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 103.

8 7 0 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

HB VII 19 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 104 Blätter; drei Viertel der rechten Spalte von f. 103r herausgeschnitten; 33,0 χ 24,0 cm; Zählung von 1 bis 103 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; auf f. 71 folgt f. 71a; weißer Ledereinband mit blindgepreßten Linien des 15. Jahrhunderts; ehemals 1 Schließe; auf dem Einbandrücken auf ovalem Schild alte Weingartener Signatur D 7, auf der Weingartener Inhaltsangabe Signatur 5. Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 χ 19,0 cm; zweispaltig; 38 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis rustica oder Minuskel; f. 2r erste Textzeile rote Ziermajuskel, sonst Capitalis rustica; Initialen in roten, stark vergrößerten und zum Teil reich verzierten Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Haupthand des 12. Jahrhunderts; wenige gleichzeitige Textergänzungen. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; f. l v - 2 r a Capitulatio (eingeteilt in 3 Gruppen); f. 2ra-102va Augustinus, Sermones; f. 102v Besitzvermerk; f. 102vb-103rb exegetische Schrift.

Stuttgart

1667

Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 12. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Weingarten entstanden; auch ein Besitzvermerk des 13. Jahrhunderts auf f. 102v weist auf Weingarten; von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 nach Stuttgart. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 161-163; A. Butz, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, II, Nr. 54; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 140; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 460; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 73, Nr. D 7 fol.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 500; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 103, Nr. 101. - Abbildung von f. 4ra, 95rb bei A. Butz, Abb. 184f., S. 187.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse mit mehreren Einzel Wörtern (f. 46v) zu Augustinus, Sermones. Zeit und Ort: Glosse etwa gleichzeitig mit dem Text in der Mitte des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek, III, S. 162. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 162.

871

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK H B VII 24

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 182 Blätter sowie ein zusätzliches Blatt vorne; 25,0 χ 18,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel aus dem 15. Jahrhundert mit blindgepreßten Rauten und Blüten; ehemals 1 Schließe; auf dem Rücken altes ovales Schild mit Weingartener Signatur Β 92·, in den vorderen Deckel eingeklebte Inhaltsangabe mit Signatur B. 87. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Incipit und Explicit in einfacher roter oder brauner Ziermajuskel; Initialen in einfacher roter Ziermajuskel oder in gedrungener brauner, rot getupfter, auch mit gelber oder grüner Farbe ausgeschmückter Ziermajuskel; Bibelzitate in gedrungener brauner Ziermajuskel; reich verzierte mehrfarbige Initialen (Blüten, Kleeblätter, Ranken, Blattknollen), 3 - 6 , 5 cm hoch. - Schrift: karolingische Minuskel

1668

Stuttgart

von einer Haupthand aus dem Ende des 11. Jahrhunderts, von insgesamt sieben anderen Händen unterbrochen; f. lv, 182r-v Minuskel von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts; zwischen f. 5v und 6r Minuskel von einer Konstanzer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Rectoseite des zusätzlichen Blattes vorne leer; Versoseite des zusätzlichen Blattes vorne Inhaltsangabe; f. lr Besitzvermerk; f. lv Inhaltsangabe; f. l r - 1 8 1 r Gregor der Große, Moralia in Job (I, 1 - 5 ) ; f. 181r Besitzvermerk; f. 181v Pseudo-Ambrosius, Sermo 15; f. 182r juristische Schrift (Fragment; deutsch); f. 182v Schrift über Siebnergericht, Landfrieden (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 11. Jahrhunderts wohl in Konstanz entstanden; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. 181r und des 13./14. Jahrhundert auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: M. Adriaen, S. Gregorii Magni Moralia in lob. Libri I - X , S. XXVII; J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 168f.; S. von Borries-Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 11; A. Butz, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, II, S. 41, Nr. 33; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 100; W. Irtenkauf, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 347; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 60, 87; K. Löffler, Die Handschriftendes Klosters Weingarten, S. 67, Nr. Β 92 fol.; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 500; H. Spilling, in: Litterae medii aevi, S. 165-181. - Abbildung von f. 1 2 6 r - v , 54rbei H. Spilling, Tafel 16, 1 7 a - b , 20b.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse mit drei Einzel Wörtern (f. 148v) zu Gregor der Große, Moralia in Job. Zeit und Ort: Glosse Ende des 11. Jahrhunderts in Konstanz eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek, III, S. 169. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 168f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 94f.; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647.

Stuttgart

8 7 2 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE H B VII 27 nicht bei StSG. - BV. (1973)

1669 LANDESBIBLIOTHEK

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 255 Blätter; 24,5 χ 18,0 cm; Zahlung von 1 bis 254 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 100 f. 100a; Einband aus dem 15. Jahrhundert; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; mit blindgepreßten Linien verziert; Einbandrücken und -Spiegel erneuert; ehemals 1 Schließe; auf dem Rücken alte Weingartner Signatur Β 97; in den vorderen Deckel eingeklebte Inhaltsangabe mit Signatur 92. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 26—27 Zeilen; von geübter Hand am Anfang rote, grün bemalte Rankeninitiale; die übrigen Überschriften in Unziale, manche in roter Farbe; mehrere mit roter, grüner und gelber Farbe bemalte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen, darunter einer Haupthand aus dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts; f. 253v, 254 Minuskel von einer Hand des 13. Jahrhunderts; Marginalien von einigen Konstanzer Händen, darunter der des Klerikers Anonymus A; Korrekturen auf f. 122v und 145v von einer jüngeren Hand. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 2 5 3 r Gregor der Große, Moralia in Job (VI, 2 8 - 3 5 ) ; f. 149v leer; f. 253v Besitzvermerk; f. 2 5 3 r - v Gregor der Große, In moralibus; f. 2 5 4 r - v Capitulatio eines Passionale (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts im Bodenseegebiet entstanden; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. 253v und von 1628 auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte die Handschrift schließlich im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: M. Adriaen, S. Gregorii Magni Moralia in lob. Libri I - X , S. XXVII; J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 171f.; S. von Borries-Schulten, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 11, 127; A. Butz, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek, S. 40f., Nr. 32; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; H. Hoffmann, Handschriftenfunde, S. 100; W. Irtenkauf, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 347; Ch. Jakobi-Mirwald, Die illuminierten Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda, I, Textband, S. 60, 87; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 67, Nr. Β 97 4°; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 500; H. Spilling in: Litterae medii aevi, S. 165-181. - Abbildung von f. 39r bei H. Spilling, Tafel 20a.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen (f. 79r, 90r) zu Gregor der Große, Moralia in Job (VI, 30); davon 1 (f. 79r) interlinear und 2 (f. 90r) marginal

1670

Stuttgart

stehend; nur 1 Glosse (f. 79r) Einzelwortglossierung; die beiden weiteren Eintragungen aus mehreren Wörtern bestehend. Zeit und Ort: Erste Glosse auf f. 90r von der Hand des Konstanzer Klerikers Anonymus Α eingetragen (nach J. Autenrieth). Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek, III, S. 172. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 172; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 95.

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

HB XI 1 S. NR. 875d

8 7 3 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

HB XI 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 247 Blätter sowie je ein zusätzliches Blatt vorne und hinten; 26,0 χ 17,5 cm; heller Konstanzer Pergamenteinband des 15. Jahrhunderts; Einband durch Wurmfraß beschädigt; ehemals 2 Schließen und 1 Kette; Pergamentspiegel. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/21,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschrift bei Buchanfängen in roter und brauner Ziercapitalis; sonst rote, selten braune Unzialen, oft mit eingestreuten Minuskelbuchstaben. - Schrift: karolingische Minuskel von wenigen Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: vorderer Spiegel auf der losgelösten Klebseite Prozeßschrift von 1422 (Fragment); f. lr Besitzvermerk; f. l r - 6 8 r Oribasius, Euporista (I-IV; Anfang sowie Text zwischen f. 4 und 5, 60 und 61 fehlt); f. 68v—243r Oribasius, Synopsis ( I - I X ; Text zwischen f. 83 und 84, 147 und 148 fehlt); f. 243r—245r Dardanus, De ponderibus et mensuris; f. 245r—247v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); hinterer Spiegel auf der losgelösten Klebseite Vidimus des Konstanzer Offizials von 1433. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts entstanden; ein Besitzvermerk von 1630 auf f. lr weist auf die Benediktiner-

1671

Stuttgart

abtei Weingarten; von dort aus gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur:

A . Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 2 2 9 - 2 3 1 , Nr. 66; B.

Bischoff, Anecdota novissima, S. 170; B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 190; M . S . Buhl

-

L. Kurras, D i e Handschriften der e h e m a ü g e n königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2 , S. 7 - 9 ; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; K. Löffler, D i e Handschriften des Klosters Weingarten, S. 1 3 2 f . , Nr. Κ 5 2 4 ° ; M B K . , ErgänzungsbandI, 3, S. 5 0 4 ; Y . - F . Riou, Scriptoriu m 33 (1979) S. 2 3 7 ; W. Wiedenmann, Untersuchungen zu dem frühmittelalterlichen medizinischen Briefbuch des C o d e x Bruxellensis 3701 —15, S. 4 9 .

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Interlinearglossen (f. 133v) zu Oribasius, Synopsis (I-IX); Glossen wohl von einer textfremden Hand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek, III, S. 8. Literatur:

A . Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 2 2 9 ; M . S . Buhl -

L.

Kurras, D i e Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek, IV, 2 , S. 7 - 9 ; J. Riecke, D i e Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647.

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

HB XI 46 5. NR. 875e

8 7 4 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE H B X I I 6 (FRÜHER POET. 6) StSG. 563

LANDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 116 Blätter; durch neues Einbinden stark beschnitten; f. 38 nur zur Hälfte vorhanden; wurde erst später eingeheftet; jeweils 5 zusätzliche Papierblätter vorne und hinten; 19,5 χ 13,5 cm; Zählung von 1 bis 116 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. 43 fehlt, f. 46 ist doppelt vorhanden; die zusätzlichen Papierblätter vorne und hinten sind ungezählt; jüngerer, mit weinrotem Leder überzogener Einband; am Rand mit Weintrauben und Reben in Golddruck verziert. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,0-17,5 χ 10,0—11,0 cm; einspaltig; etwa

1672

Stuttgart

24 Zeilen; Überschriften in roter Farbe in Majuskeln, teilweise in Capitalis rustica; Textanfänge in einfachen drei — bis sechszeiligen roten Majuskeln; f. 3r rote Federzeichnung eines Hahns. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts; auf f. 5v und 9v einige Zeilen in St. Galler Neumen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerke; Notizen (verwischt); f. l v - 1 1 6 v Prudentius, Werke: f. lv—2r Hymnus Ο dee cunctiparens, anime dator; f. 2 r - v Gennadius von Marseille, De viris illustribus; f. 2 v - 1 8 v Cathemerinon; f. 18v-57v Peristephanon; f. 3 8 r - v Damasus I., Werk; f. 57v Cathemerinon; f. 58r-61r Dittochaeon; f. 61r-73r Apotheosis; f. 73r-90r Hamartigenia; f. 90r-116v Contra Symmachum; f. 116v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. 116v, des 15. Jahrhunderts auf f. lr und von 1628 auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2, S. 61f.; A. Butz, Die romanischen Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, II, S. 40, Nr. 31; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 135, Nr. Κ 72 4°; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 505; StSG. IV, S. 620, Nr. 563.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 170 Glossen (f. 2v-110v) zu Prudentius, Werke; davon 67 Glossen (f. 2v-17v) zu Cathemerinon; 65 interlinear, 2 marginal stehend; 84 Glossen (f. 18v-56v) zu Peristephanon; 77 interlinear, 7 marginal stehend; 1 Interlinearglosse (f. 57v) zu Cathemerinon; 5 Glossen (f. 64v-68r) zu Apotheosis; davon 4 interlinear, 1 (f. 66v) marginal stehend; 9 Glossen (f. 76v-87r) zu Hamartigenia; 8 interlinear, 1 (f. 79r) marginal stehend; 4 Glossen (f. 90v-110v) zu Contra Symmachum; 2 (f. 90v, llOv) interlinear, 2 (f. 105r, 105v) marginal stehend. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Müller, S. 313; H. Reutercrona, S. 109; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 24); obd. (nach G. Müller Th. Frings, S. 177). Edition: StSG. II, S. 4 8 9 - 4 9 3 (Nr. DCCXCVII). Literatur: StSG. IV, S. 620, Nr. 563; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 326; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 312; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 119; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 133; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 80; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeut-

Stuttgart

1673

sehen, S. 122, 239; Β. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 135, 205; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 101; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 14 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163f.; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 49; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 116; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 82; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 63; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 232; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 313; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 177; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 109; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 32; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 55; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 24; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 732; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 36f.

8 7 5 STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE H B X I I 8, VORDERER SPIEGEL StSG. 564

LANDESBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 95 Blätter; 22,0 χ 15,5 cm; Einbandspiegel vorne 21,5 χ 15,5 cm; Einband der Konstanzer Dombibliothek; dicke Holzdeckel, deren ursprünglich heller Lederüberzug fast ganz abgelöst ist; Einband durch Wurmfraß beschädigt; ehemals 2 Schließen und 1 Kette; heute zum Schutz fester brauner Papierumschlag; alte Weingartner Signatur Κ 56 auf einem ovalen Schild auf dem vorderen Einbandspiegel. - Einrichtung: Schriftspiegel 11,0-17,0 χ 5,5 cm; Einbandspiegel vorne 20,8 χ 7,0/8,0 cm; f. lr—2r zweispaltig; f. 2v—95r dreispaltig (die beiden äußeren Spalten Kommentarspalten); schwankende Zeilenzahl; Versanfänge rot gestrichelt; zahlreiche einfache Initialen in roter oder blauer Farbe; reich verzierte Initiale auf f. lr; viele e i n - bis achtzeilige rote und blaue Lombarden. - Schrift: gotische Minuskel von mehreren Händen des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: Einbandspiegel vorne Versus de volucribus; f. lr Besitzvermerk; f. l r - 9 5 r Eberhard von Bethune, Graecismus; f. 95v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 13./14. Jahrhundert entstanden; nach der Inhaltsangabe auf f. lr stammt er aus dem Besitz des Konstanzer Magisters J. Guldin; aus Guldins Besitz kam der Codex in die Konstanzer Dombibliothek, von dort in die Benediktinerabtei Weingarten, worauf auch ein Besitzvermerk auf f. lr von 1630 weist; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart.

1674

Stuttgart

Literatur: M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2, S. 63; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 237; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 133, Nr. Κ 56 4°; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 505; StSG. IV, S. 620, Nr. 564.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 61 Interlinearglossen (Einbandspiegel vorne) zu den Versus de volucribus; Glossen von der Hand, von der auch die lateinischen Hexameter stammen. Zeit und Ort: Glossen im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. III, S. 2 0 - 3 1 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 620, Nr. 564; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 309.

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

HB

XII 21 S. NR. 875f

875a

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK COD. THEOL. ET PHIL. 4 ° 4 8

StSG. I, S. 552, Anm. 6 - 1 . Nachtragsliste (1982) (Nr. 864a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 63 Blätter sowie 7 vorgebundene Papierblätter; 18,8 χ 13,4 cm; Zählung von 1 bis 62 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ein ungezähltes, später eingefügtes Papierblatt zwischen f. 56 und f. 57; heller Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,8 χ 9,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts; Blätter 3 - 6 sowie das eingefügte Papierblatt zwischen f. 56 und 57 von einer neuzeitlichen Hand. Inhalt: vorgebundene Papierblätter Vita des Williram von Ebersberg; Prolog; f. l r - 6 3 v Williram von Ebersberg, Kommentar zur Bibel, Hoheslied (wegen Blattverlust nur bis Kap. 129L); eingefügtes Blatt zwischen f. 56 und f. 57 Ergänzung der Textlücken.

Stuttgart

1675

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden; Schriftheimat und Provenienz sind unbekannt. Literatur: E.H. Bartelmez, The "Expositio in Cantica Canticorum", S. XIVf. XIX, XXII-XXVII, 1 - 5 4 3 ; K. Gärtner, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 7, 11, 13, 24; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 42, 61, Nr. 97; H.U. Schmid, ZDA. 113 (1984) S. 23If.; StSG. I, S. 552.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentar: 20 Interlinearglossen (f. 7r) zu Williram von Ebersberg, Kommentar zur Bibel, Hoheslied. Zeit und Ort: Glossen wohl von der Texthand in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: 2 Glossen zum Hohenlied StSG. I, S. 552, Anm. 6; vollständige Edition bei K. Siewert, in: Philologische Forschungen, S. 238. Literatur: StSG. I, S. 552, Anm. 6; E.H. Bartelmez, The "Expositio in Cantica Canticorum", S. XIVf.; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 39; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 103; K. Siewert, in: Philologische Forschungen, S. 2 3 5 - 2 5 2 .

875b

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

H B VI 88 nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Abbildung f. 183r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 183 Blätter; f. 183 ursprünglich als hinterer Einbandspiegel aufgeklebt; 19,2 χ 14,3 cm; mit hellbraunem Leder überzogene dicke Holzdeckel; Einband aus dem 14./15. Jahrhundert; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Ε 54 auf einem ovalen Schild auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,6/14,0 χ 11,0 cm; zweispaltig; 34 oder 35 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; fortlaufende Seitentitel mit Buchangaben in roter Farbe; Zitate mit roter Tinte durch— oder unterstrichen; Initialen mit rotem Zierstrich; zahlreiche einfache oder leicht verzierte rote Initialen. - Schrift: Gotica textualis von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 4 9 v Raimund von Penafort, Summa de casibus; f. 150r-170v Raimund von Penafort, Summa de matrimonio; f. 171r—174rb Expositio arboris consanguinitatis et affinitatis; f. 174rb —181vb

1676

Stuttgart

Continentiae paragraphorum per totam summam Raymundi; f. 182r-v leer; f. 183r Versus de volucribus, bestiis, arboribus; f. 183v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr von 1628 weist auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort aus gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 83; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 280, Nr. 1324; K. Löffler, Die Handschriftendes Klosters Weingarten, S. 88, Nr. Ε 54 4°; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 499; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 291.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: Etwa 85 noch nicht edierte Glossen (f. 183ra-rb) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, auf die W. Wegstein hingewiesen hat; Glossen von der Hand stammend, die auch die lateinischen Hexameter geschrieben hat. Zeit und Ort: Glossar im 14. Jahrhundert geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Die Edition der Glossen steht noch aus. Literatur: St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 291.

875c STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK HB VI 112 nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 868a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 141 Blätter; 23,0 χ 16,5 cm; mit dunklem Leder überzogene dicke Holzdeckel; mit blindgepreßten Linien verziert und mit Stempeln geschmückt. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,2 χ 13,0 cm; einspaltig; 2 9 - 3 1 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln. - Schrift: niedrige, grobe Minuskel einer wohl Konstanzer Haupthand, zumindest einer Hand aus der Bodenseegegend des 10./11. Jahrhunderts (bis f. 124r); Einschübe und Schluß von mehreren, einander abwechselnden Händen; Marginalien von der Hand Bernolds von Konstanz (um 1054-16.9.1100) und zeitgenössischen unbekannten Konstanzer Händen.

Stuttgart

1677

Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lv apostolisches Glaubensbekenntnis; f. 2r Besitzvermerk; f. 2r — 141v Canones sowie marginale Zusätze; darunter: f. 45r Augustinus, Brief an Bonifatius (Ep. 185); f. 57v, 63v Büß Verordnung; f. 132v —133r Verzeichnis deutscher Bischöfe. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10./11. Jahrhundert im Bodenseegebiet, vielleicht in Konstanz, entstanden; Besitzvermerke des 13./14. Jahrhunderts auf f. lr und von 1604 auf f. 2r weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 1 1 0 - 1 1 3 ; J. Autenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 88f., 122, 132; BHM., Nr. 470; L. Bieler, The Irish Penitentials, S. 13, 19f. und passim; G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum römischen Recht bis 1600, II, Blatt 184 verso; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 77; E . - D . Hehl, Die Konzilien Deutschlands und Reichsitaliens 9 1 6 - 1 0 0 1 , I, S. 103f., 113f.; W. Irtenkauf, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 347; A.K. Kavanagh, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 130; L. Kery, Canonical Coüections of the Early Middle Ages, S. 52, 97, 99; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 51; L. Körntgen, Studien zu den Quellen der frühmittelalterlichen Bußbücher, S. 1 1 4 - 1 1 9 , 186; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambrai und des Hrabanus Maurus, S. 139, 183; R. Kottje, in: 2 VL. IV, Sp. 171; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 459; K. Löffler, Die Handschriftendes Klosters Weingarten, S. 12, 19, 70, Nr. C 4 4°; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 500; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 655, 715, 7 2 0 - 7 2 3 , 725, 731; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 60f., 99, 101, 293f. und passim; J.F. von Schulte, Vier Weingartner jetzt Stuttgarter Handschriften, S. 1 5 - 2 2 . - Abbildung von f. 14v bei H. Mordek, Kirchenrecht und Reform, Tafel IXa, S. 722.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 2 Glossen (f. 33v) zu den Canones; davon 1 Glosse interlinear stehend; das erste Wort dieser Glosse als Marginalglosse auf dem oberen Rand noch zweimal eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Konstanz eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: J. Authenrieth, Die Domschule von Konstanz, S. 88. Literatur: J. Authenrieth, Die Domschule von Konstanz zur Zeit des Investiturstreits, S. 88, 169; R. Kottje, in: 2 VL. IV, Sp. 171.

1678 875D

Stuttgart

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK H B XI 1

nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 872a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 294 Blätter; f. 294 separates Blatt, das dem hinteren Einbanddeckel über 1 cm aufgeklebt ist; Pergament von f. 294 dünner und dunkler als das des Haupttextes; von f. 11 ist nur die obere Hälfte erhalten; Einband und mehrere Blätter durch Wurmfraß beschädigt; 32,5 χ 23,0 cm; zusätzliches Blatt hinten 32,0/32,4 χ 23,2 cm; mit braunem Leder überzogene dicke Holzdeckel; zusätzlich in rotes und hellbraunes Papier eingeschlagen; Einband mit Blindlinien verziert; auf den Deckeln ehemals 5 Buckel und 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,5 χ 17,5 cm; f. 294 27,2 χ 18,5 cm; f. l r - 2 8 8 r zweispaltig; f. l l r - v einspaltig; f. 288v-293v, 294v dreispaltig; f. 294r vierspaltig; 39 Zeilen; f. 2 9 4 r - v 51 Zeilen; Spaltenbegrenzung vertikal kräftig, horizontal schwach eingezeichnet; am Anfang rote Kapitelüberschriften; reich verzierte Initialen; zahlreiche zwei - bis zwölfzeilige rote, teilweise rot-blaue Lombarden, häufig ornamental, mitunter figürlich verziert; elfzeilige Initiale C auf f. 2r in Deckfarben auf blauem Grund in rotem Rahmen mit Darstellung eines sitzenden Mönchs; es handelt sich wohl um den Verfasser selbst, der sein Buch in der Hand hält und darauf hinweist; auf f. 88r und 124r rote, mit der Feder gezeichnete Fabelwesen. - Schrift: gotische Minuskel von mehreren Händen des 14. Jahrhunderts. Inhalt: Vorderer Spiegel Besitzvermerk; f. lr Besitzvermerk; f. l r a - v a Aqua uite alia simplex; f. Ivb De igne greco siue oleo benedicto; f. 2ra-293vb Bartholomaeus Anglicus, De proprietatibus rerum (I-XIX); hinterer Spiegel Papstbulle (beschnitten); über den ganzen Text verteilt sind Glossen in Anknüpfung an Pflanzen oder Mineralien etc., die im Text behandelt werden; f. 2 0 v - 2 2 r Hexameter über die Temperamente; f. 2 9 4 r - v alphabetisches lateinisch - deutsches Pflanzenglossar (von dem Buchstaben Μ bis X reichend). Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf dem vorderen Einbandspiegel und von 1628 auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Weingarten; von dort gelangte er im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2, S. 3f.; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 127, Nr. Κ 5 fol.; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 504; St. Stricker, Sprachwissenschaft 19 (1994) S. 188-190.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Etwa 200 Glossen (f. 2 9 4 r - v ) in dem alphabetisch angelegten Pflanzenglossar; lateinische Lemmata und volks-

Stuttgart

1679

sprachige Glossen in abgesetzten Zeilen geschrieben; Codex enthält zahlreiche weitere volkssprachige Glossen in der Schrift des Bartholomäus Anglicus, die nicht mehr dem Althochdeutschen zugerechnet werden und hier nicht weiter berücksichtigt sind. Zeit und Ort: Glossen im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Oberschwäb. (nach St. Stricker, S. 213). Edition: Exemplarisch 7 Glossen bei F.J. Mone, AKDV. 6 (1837) Sp. 345; vollständige Edition bei St. Stricker, Sprachwissenschaft 19 (1994) S. 193 — 201. Literatur: M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2, S. 3f.; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 49; F.J. Mone, AKDV. 6 (1837) Sp. 344f.; St. Stricker, Sprachwissenschaft 19 (1994) S. 183-230.

875e STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK HB XI 46 nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 873a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 70 Blätter und Reste der Spiegelblätter; 30,0 χ 21,0 cm; Zählung von 1 bis 70 von moderner Hand mit Bleistift jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zusätzliche Zählung von mittelalterlicher Hand mit Tinte von f. 4 - 6 7 ; mit braunem Leder überzogene dicke Holzdekkel; Einbandrücken über etwa 5,5 cm mit Leder bezogen; alte Signatur 180 handschriftlich auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 11,5 cm; f. l r - 4 5 v einspaltig; f. 46r-70r zweispaltig; f. lr 24 Zeilen; f. 2r-60va 27 Zeilen; f. 61ra-70ra 4 1 - 4 6 Zeilen; ab f. 61r Kapitelüberschriften in roter Farbe; Zeilenanfänge, später auch Satzanfänge rot gestrichen; f. 3r, 4r, 46r schwarz-rote dreizeilige, einfach verzierte Initiale. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des späten 14. Jahrhunderts; reiche marginale Beschriftung. Inhalt: f. lr Pflanzenglossar; Besitzvermerk; f. lv leer; f. 2 r - 3 r alphabetisches Pflanzenglossar zu der folgenden Schrift Macer Floridus, De viribus herbarum; f. 3v leer; f. 4 r - 4 5 v Macer Floridus, De viribus herbarum; f. 46ra-60va Register zu Macers Text; f. 60vb leer; f. 61ra-70ra Albert der Große, De mineralibus (II. 1, 4; II. 2, 1 - 2 0 ) ; f. 70rb-70v leer; Spiegelblätterreste deutsche Predigten.

Stuttgart

1680

Geschichte: Codex der Schrift nach um 1380 entstanden; auch ein Eintrag auf f. 45v sowie die Datierung des Papiers weisen darauf; Besitzvermerke auf f. lr und 2r weisen auf die Benediktinerabtei Wiblingen in Ulm; von da aus gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die heutige Landesbibliothek Stuttgart. Literatur: M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2, S. 39; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 504; H. Spilling, Die datierten Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 62. - Abbildung von f. 45v bei H. Spilling, Abb. 27.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 94 Glossen (f. l r a - 3 r ) . - Sachglossar: 24 Glossen (f. lr) in einem Pflanzenglossar. - Textglossierung: 70 Glossen (f. 2 r - 3 r ) zu Macer Floridus, De viribus herbarum; meist ist den lateinischen Bezeichnungen die volkssprachige Bezeichnung in der gleichen Zeile beigefügt; Glossen von den jeweiligen Texthänden eingetragen; Glossen wohl kaum noch althochdeutsch; weitere volkssprachige Glossen, die zu der Schrift des Macer Floridus stehen, sind hier nicht berücksichtigt. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text um 1380 eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 11-14. Literatur: R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 1 1 - 1 4 .

8 7 5 f STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK

HB XII 21 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (1995) Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 293 Blätter; 28,5 χ 20,0 cm; eingefügte halbe Blätter f. 119a, 120a, 128a; roter Ledereinband aus einer süddeutschen Werkstatt; ehemals 1 Schließe. - Einrichtung: Schriftraum stark variierend; Zeilenzahl sehr unterschiedlich; Versanfänge gelegentlich rot gestrichelt; viele e i n bis zehnzeilige rote, blaue oder schwarze Lombarden; bisweilen Platz für Initialen frei geblieben. - Schrift: Bastarda von mehreren Händen; Teile der Handschrift 1476 von Caspar Molitor von Leutkirch geschrieben. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; f. lv leer; f. 2 r - 2 0 r Vergil, Eklogen; f. 20v-21v leer; f. 22r-104r Aristoteles, Physica; f. 104v-105r leer; f. 105ν Notizen eines Basler Studenten, Johannes Gesell, mit Federproben; f. 106r-117v

Stuttgart

1681

Porphyrius, Isagoge (in der Übersetzung des Boethius); f. 118r—15 lr Aristoteles, Praedicamenta; f. 151v-153v Notizen und Federproben, ansonsten leer; f. 154r—239r Eberhardus Bethuniensis, Graecismus; f. 239v—246v leer; f. 2 4 7 r - v Notizen, Federproben; f. 248r—289r Boethius, De consolatione philosophiae (bis III, 9, 27); f. 289v-293v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 15. Jahrhundert entstanden, zum Teil 1476 von Caspar Molitor von Leutkirch geschrieben; im 17. Jahrhundert in der Bibliothek des Klosters Wiblingen, worauf ein Besitzeintrag auf f. 2r weist. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 19f.; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 158; M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2, S. 70f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 505; H. Spilling, Die datierten Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, I, S. 64, Nr. 1476. Abbildung von f. 19v und von f. 20r oben bei H. Spilling, Abb. 248f.

Glossen Zahl und Art: Glossen zu Boethius, De consolatione philosophiae (f. 248r— 289r), auf die U. Blech, S. 158, und M.S. Buhl - L. Kurras, S. 71, aufmerksam machen, noch nicht gehoben, vermutlich auch nicht mehr zum Althochdeutschen gehörig. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 19f.; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 158; M.S. Buhl - L. Kurras, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, IV, 2, S. 70f.

875g

STUTTGART, WÜRTTEMBERGISCHE LANDESBIBLIOTHEK H B VI 114 nicht bei StSG. - Hinweis von R. Schützeichel (2000) Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter; 28,0 χ 21,0 cm; Konstanzer Einband. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/22,0 χ 14,0/15,0 cm; Kapitel Verzeichnisse zweispaltig; 24, selten 29 Zeilen; Überschriften überwiegend in roter Minuskel. - Schrift: Hauptteil von 2 einander abwechselnden Händen aus dem EMe des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Titelangabe, Besitzvermerk; f. l v - 1 2 9 v u n d 136v-142r Regino von Prüm, Libri II de synodalibus causis; f. 129v-136v und 142r-143v verschiedene Einschübe zum vorausgehenden Text. Geschichte: Codex der Schrift nach im wesentlichen am Ende des 10. Jahrhunderts entstanden; Einschübe und Nachträge stammen aus verschiedenen

1682

Trient

Zeiten des 11. Jahrhunderts; ein Besitzeintrag aus dem Jahr 1630 weist auf das Kloster Weingarten. Literatur: J. Autenrieth, Die Handschriften der ehemaligen königlichen Hofbibliothek Stuttgart, III, S. 116f.; K. Löffler, Die Handschriften des Klosters Weingarten, S. 69f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 500.

Glossen Zahl und Art: Nähere Angaben zu althochdeutschen Glossen liegen uns nicht vor.

TOURS, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE MS. 6 9 s. NR. 1049

TOURS, BIBLIOTHEQUE MUNICIPALE MS. 7 0 s. NR. 1050

TRENTO S. TRIENT

8 7 6 TRIENT, BIBLIOTECA COMUNALE 1660 StSG. 565

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 180 Blätter sowie je ein zusätzliches Blatt vorne und hinten; durch Feuchtigkeit beschädigte Blätter an den Rändern ausgebessert; Blatt 1 stark abgerieben; 28,5 χ 21,0 cm; Seitenzählung von 1 bis 364 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; zwischen p. 14 und 15 Falz sichtbar; bei StSG. wird p. 14 mit 6b, p. 15 als 8a bezeichnet; mit Ornamenten verzierter Ledereinband; 2 Schließen; vorgängige Signaturen 1660/31 und Fb 20 1660 auf einem Papierschild auf dem Buchrücken und auf dem vorderen Einbandspiegel. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 36 Zeilen; p. 86 Initiale Α mit roter Rankenverzierung; ansonsten wenige einfache Initialen in roter Farbe; Verse abgesetzt; Anfangsbuchstaben in leicht abgesetzten Majuskeln. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 - 2 leer; p. 3 - 3 6 2 Vergil, Werke: p. 3 - 2 4 Eklogen; p. 2 4 - 8 5 Georgica; p. 8 6 - 3 6 2 Aeneis (am Schluß unvollständig); p. 362-364 leer.

Trient

1683

Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich die Handschrift im Besitz einer Familie Gentilotti; 1880 kam sie in die Biblioteca Comunale in Trient. Literatur: L. Dal Ροζ, in: M. Bernasconi - L. Dal Ροζ, Codici miniati della biblioteca comunale die Trento, S. 3 1 - 3 3 ; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 774; III, 2, S. 149; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 244; Ch.E. Murgia, Prolegomena to Servius, V, S. 57; StSG. IV, S. 620, Nr. 565. - Abbildung von p. 86 bei L. Dal Ροζ, Abb. III.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung und Glossen in Textkommentar: etwa 230 Glossen (p. 5 - 3 3 0 ) zu Vergil, Werke; davon etwa 180 Glossen interlinear und 50 marginal stehend; einige der Glossen stehen in einer Scholie oder interlinear zu einer Scholie; Glossen eng verwandt mit den Vergilglossen der Handschrift Melk, Stiftsbibliothek Nr. 717 (früher 1863, davor C 2) [statt bisher Nr. 1545 Vergil] (Katalog Nr. 434); neben den deutschen Glossen treten vorrangig aus Servius geschöpfte lateinische Scholien auf; die deutschen Glossen beziehen sich zum Teil auf Wörter des Vergiltextes, zum Teil auf seltene Wörter in den Scholien. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach E. Aumann, S. 334; J. Fasbender, S. 1 5 6 - 1 6 6 ; H. Lohmeyer, S. 125; G. Müller, S. 154; G. Müller Th. Frings, S. 215; H. Reutercrona, S. 10; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 23). Edition: StSG. IV, S. 3 4 7 - 3 5 2 (Nr. DCCCLXIII" Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 620, Nr. 565; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 334f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 388f.; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 315; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 75f.; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 35, 128f., 1 5 6 - 1 6 8 ; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 102; E. Langbroek, in: Speculum Saxonum, S. 133, 137, 140, 146f.;E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 184; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 125; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 347; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 215; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 103; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271f.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 10; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; K. Siewert, Glossenfunde, S. 42; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 669; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 359; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 720, 731; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 192.

1684

Trier

8 7 7 TRIER, BIBLIOTHEK DES PRIESTERSEMINARS HS 6 1 (FRÜHER R . III. 13) StSG. 567

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teile 1 und 2 f. 1 — 115, Teil 3 f. 116 — 121, Teil 4 f. 122-137; 137 Blätter und ein ungezähltes Vorsatzdoppelblatt aus einer jüngeren liturgischen Handschrift; Pergament; 26,5 χ 18,8 cm; Zählung von 1 bis 137 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel mit Linienpressung in Leisten und Rauten (15. Jahrhundert); die Deckel werden durch 2 Schließen zusammengehalten. - Einrichtung: Teile 1 - 2 : f. 1 - 1 1 5 : Schriftspiegel 21,0 χ 13,5 cm; einspaltig; f. 1 - 3 8 2 6 - 2 8 Zeilen; f. 3 9 - 1 1 5 2 8 - 3 3 Zeilen. Schrift: Teile 1 - 2 in spätkarolingischer Minuskel im 1. Drittel des 11. Jahrhunderts geschrieben; Teil 3 im 13., Teil 4 im 14. Jahrhundert. Inhalt: Vorsatzblatt IIv Inhaltsverzeichnis; Besitzvermerk; f. lr Besitzvermerk; f. lr—38v Sedulius, Carmen Paschale (I, 1 - 5 ) ; f. 3 9 r - 1 0 0 r Julius Solinus, De situ orbis terrarum et seculis mirabilibus quae in mundo habentur; f. lOOv Presagia tonitruum XII mensium; f. lOlr Exordiuntur uero prefugvrationes tonitrvvm VI feriarum; f. 102v-110v alphabetisches Vokabular; f. llOv lateinische und deutsche Glossen; f. l l l r Glossen zu Prudentius; f. l l l v 112v Schrift über die menschlichen Glieder; f. 112v lateinisch-deutsche Vogel - und Kräuterbezeichnungen; f. 113r Glossar zu Johannes-Evangelium; f. 112v-114r Glossen zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, MatthäusEvangelium; zur Bibel, Genesis; zu Fulgentius, Mythologiae (neben anderen gesammelten Glossen); f. 114v—115r Vita des Dionysius Martyr; f. 115r binnenreimende Sprichwörter; f. 115v Erklärung des Runenalphabets, der Zahlzeichen und des griechischen Alphabets; f. 116 — 121v Marbod, Steinbuch (Palimpsest) f. 122r leer; f. 122v-137v Petrus Riga, Aurora (unvollständig); f. 122v Besitzvermerk. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in Trier entstanden, f. 1 - 1 1 5 im 1. Drittel des 11., f. 1 1 6 121 im 13. und f. 122-137 im 14. Jahrhundert; Besitzvermerke auf f. IIv, lr und 122v weisen auf die Benediktinerabtei St. Eucharius-Matthias in Trier; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1802 in die Bibliothek des Priesterseminars. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 73, 97; P. Becker, in: Armaria Trevirensia, S. 51; P. Becker, Das Erzbistum Trier, VIII, S. 113, Nr. 32; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 160f.; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 54; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 1 0 2 - 1 0 4 und passim; J.H. Gallee, TNTL. 13 NR. 5 (1894) S. 267; P. Gatti, StUP. 13 (1993) S. 8 7 - 9 3 ; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. VII; Handschriftenarchiv

Trier

1685

Bernhard Bischoff, S. 78; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 507; W. Jungandreas, TZGK. 30 (1967) S. 161 - 1 6 9 ; P. Katara, Die Glossen des Codex Seminarii Trevirensis R. III. 13, S. 1—9; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing A n g l o - S a x o n , S. 483, Nr. 36; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 72; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; J. Marx, Handschriftenverzeichnis der Seminar—Bibliothek zu Trier, S. 50f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 519; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 6; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 516; III, 1, S. 260f.; III, 2, S. 128, 180; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 2 6 - 2 9 ; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 101f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 103, 397, 3 9 9 - 4 1 0 , 4 1 2 - 4 1 8 u n d passim; Η. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 330f.; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 137; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 620f., Nr. 567.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 1040 Glossen (f. 9r-114r). - Textglossierung: 5 Interlinearglossen (f. 9 r - 1 7 v ) zu Sedulius, Carmen Paschale (I, 1 - 5 ) ; 1 Interlinearglosse zu Julius Solinus, De situ orbis terrarum et seculis mirabilibus quae in mundo habentur; beide Texte interlinear und marginal lateinisch glossiert. — Glossare: Alphabetisches Sachglossar: Etwa 930 Glossen (f. 102v - 1 lOv) zu dem alphabetischen Vokabular; 33 Glossen (f. 1 ΙΟν - 1 1 lr) zu den lateinischen und deutschen Glossen. — Textglossar: 7 Glossen (f. 11 lr) in den Glossen zu Prudentius. - Sachglossare: 2 Glossen (f. l l l v ) zu der Schrift über die menschlichen Glieder; 56 Glossen (f. 112v) zu den lateinisch—deutschen Vogel— und Kräuterbezeichnungen. — Textglossare: 2 Glossen (f. 113r) zum Glossar zum Johannes-Evangelium; 2 Glossen (f. 113r) in den Glossen zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus Evangelium; 4 Glossen (f. 113v) in den Glossen zur Bibel, Genesis; 3 Glossen (f. 114r) in den Glossen zu Fulgentius, Mythologiae; Glossen in den Glossaren meist interlinear, zum Teil im Kontext. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteile der Glossare bzw. mit den Texten im 1. Drittel des 11. Jahrhunderts in St. Eucharius-Matthias in Trier eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach G. Baesecke, S. 257; R. Bergmann, S. 163; R. Bruch, S. 54f.; G. Ehrismann, S. 260; H. Frings, S. 3; Th. Frings, PBB. 63, S. 111; Th. Frings, Germania Romana, S. 14; E. Gutmacher, S. 270 Anm. 2; P. Katara, S. 75; R. Kögel, S. 594; G. Müller, PBB. 79, S. 312; G. Müller, PBB. 82, S. 153; G. Müller - Th. Frings, S. 109; H. Reutercrona, S. 14; R. Schützeichel, S. 25; F. Simmler, S. 38); mfrk. — rhfrk. (nach H. Thoma, S. 584); nd. (nach J.H. Gallee, Vorstudien, S. XXIII); nd. Vorlage (nach W. Foerste, S. 41); teilweise nd. mit zahlreichen mfrk. Formen (nach G. Cordes, S. 21). Edition: StSG. I, S. 314 (Nr. XI); II, S. 334 (Nr. DCXCIII), S. 590 (Nr. DCCCXII), S. 622 (Nr. DCCCXLVIII), S. 624 (Nr. DCCCLIV); III, S. 432 (Nr. DCCCCLVIII), S. 4 5 7 - 4 5 9 (Nr. DCCCCXCVI), S. 5 7 0 - 5 7 2 (Nr.

1686

Trier

MXXIV); IV, S. 1 9 5 - 2 1 1 (Nr. M C L X X X V ) - Nachtrag bei StSG. V, S. 107, Z. 1 0 - 2 0 , S. 246 (Nr. MCCXXXIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 107, Z. 25, S. 330 (Nr. DCXXXVI d Nachtr.) - Nachtrag (nach P. Katara) bei StSG. V, S. 98, Z. 1 - 3 , J.H. Gallee, TNTLK. 13 (1894) S. 2 6 7 - 2 8 2 ; Berichtigungen und Nachträge sowie vollständige Edition der ahd. und lat. Glossen bei P. Katara, Die Glossen des Codex Seminarii Trevirensis R. III. 13, S. 8 1 - 2 2 4 ; dazu O.B. Schlutter, ZDW. 14 (1912/13) S. 1 7 4 - 1 8 9 ; Edition der Vogelbezeichnungen mit einem Nachtrag bei E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 42f. Literatur: StSG. IV, S. 621, Nr. 567; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; G. Baesecke, Kleinere Schrifte, S. 86, 89, 91, 94f.; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 240; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70, 73f., 95, 97; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 318; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 160 —165;R. Bergmann, RhVB. 31 ( 1 9 6 6 - 1 9 6 7 ) S . 473; R. Bergmann, ZDA. 94 (1965) S. 19; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 255 und passim; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 32; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 18 und passim; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 54f.; G. Cordes, AltniederdeutschesElementarbuch, S. 21; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 260; W. Foerste, in: 2 RL. I, S. 41; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 31; H. Frings, Rheinische Glossen, S. 3 und passim; Th. Frings, PBB. 63 (1939) S. 111; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; J.H. Gallee, TNTL. 13 NR. 5 (1894) S. 267ff; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. ΧΧΠΙ; P. Gatti, StUP. 13 (1993) S. 8 7 - 9 3 ; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f., 18f.; P. Glogger, Das Leidener Glossar, III A, S. 3 4 - 6 9 ; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 1 0 6 - 1 0 8 , 178; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 270 Anm. 2; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 212; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 62, 65, 70f.; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 36; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 172; J.A. Huisman, RhVB. 33 (1969) S. 278; W. Jungandreas, MFCG. 7 (1969) S. 6 7 - 8 8 ; W. Jungandreas, NPhM. 72 (1971) S. 5 4 1 - 5 4 5 ; P. Katara, Die Glossen des Codex Seminarii Trevirensis R. III. 13, S. 2 6 - 7 8 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47, 49, 117; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 483, Nr. 36; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 129 — 137, 2 1 9 - 2 4 5 , 2 5 4 - 2 5 7 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 261, 454f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 594; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 134f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 180; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 358; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 75 und passim; Ε. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 325; H. Mettke, in: Althochdeutsch, I, S. 504, 507; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 79f.; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; Μ. Mitscherling, Die althochdeutschenHieronymusglossen,S. 4, 6, 39—42,65f.; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 164f.; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 312; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 153; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 109; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 4 1 - 4 3 ; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommers-

Trier

1687

felden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 84, 111; R. Reiche, in: Fachprosa-Studien, S. 490f.; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 3 8 0 - 3 9 0 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakü und Erleichterungsvokal, S. 14; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 210 und passim; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 84; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 41; O.B. Schlutter, ZDW. 14 ( 1 9 1 2 - 1 9 1 3 ) S. 1 7 4 - 1 8 9 ; H.U. Schmid, in: Althochdeutsch, I, S. 563; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 270; W. Schröder, ZDA. 87 (1956 —1957)S. 196; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 152 und passim; R. Schützeichel, ZDA. 93 (1964) S. 25; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 105; K. Siewert, Glossenfunde, S. 58; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; J. Splett, in: 2 RGA. XII, S. 220, 224; J. Splett, in: Semantik, S. 71; J. Splett, in: Sprache und Recht, II, S. 938f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 398, 411; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 650, 664, 708, 716f.; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524 und passim; Η. Suolahti, in: Vom Werden des deutschen Geistes, S. 3 5 - 3 9 ; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 584; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 219; H. Tiefenbach, BNF. NF. 19 (1984) S. 427; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 739, 741; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 330f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 20 (1995) S. 8 4 - 8 6 ; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichenund frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 301, 319; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in M i t t e l - und Nordeuropa, V, S. 264; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 80 und passim; Α. Waag, Theutonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 6 und passim; W. Wegstein, in: Althochdeutsch, II, S. 1229; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 282, 307, 319, 322, 332.

8 7 8 TRIER, BISTUMSARCHIV ABT. 9 5 N R . 1 7 (FRÜHER BIBLIOTHEK DES DOMCAPITELS 1 7 F ) StSG. 566

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 187 Blätter; 17,0 χ 13,0 cm; erneuerter Einband, Holzdeckel mit weißem Leder überzogen, 1 Schließe. - Einrichtung: f. 8 3 r - 1 6 6 v Schriftspiegel 11,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 1 9 - 2 0 Zeilen. - Schrift: f. 8 3 - 1 6 6 Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts. Inhalt: verschiedene Schriften; u.a. f. 6 2 v - 7 8 r Dicta Augustini; f. 8 3 r - 149r Arator, De actibus apostolorum; f. 149v-166r Prosper von Aquitanien; f. 166v Federproben; f. 1 6 7 - 1 8 7 Benediktinerregel. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, zum Teil im 14./15., im 10./11. Jahrhundert und im 13. Jahrhundert; nach einem Besitzvermerk auf f. 82r im Besitz von St. Michael in Hildesheim; 1802 war der Codex Eigentum des Paderborner Domdechanten Graf Christoph von Kesselstatt.

1688

Trier

Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 78; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 13; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 470f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 515; Nolte, Germania 20 NR. 8 (1875) S. 140; H. von Sauerland, Catalogue descriptivus codicum manuscriptorum Ecclesiae Cathedralis Treverensis; StSG. IV, S. 620, Nr. 566.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 29 Interlinearglossen [f. 84r, 85v, 86v (2 Glossen), 87r, 87v (3 Glossen), 88r (3 Glossen), 88v, 89r, 90r (4 Glossen), 91r (2 Glossen), 92r, 92v, 93r, 93v, 94r (3 Glossen), 94v (3 Glossen); bis hierhin auch interlinear lateinisch glossiert] zu Arator, De actibus apostolorum. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Frk. nach obd. Vorlage (nach I. Kelling, S. 44; H. Reutercrona, S. 67). Edition: Nolte, Germania 20 (1875) S. 140f.; StSG. II, S. 38 (Nr. DXXXII). Literatur: StSG. IV, S. 620, Nr. 566; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 326; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 44; A. Masser, in: Althochdeutsch, II, S. 1204; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 67; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 338; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15 und passim.

8 7 9 TRIER, STADTBIBLIOTHEK 4 0 / 1 0 1 8 StSG. 738 Trierer (Pferde-)Segen

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter; 17,5/18,0 χ 12,5 cm; restaurierter brauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,0 χ 11,0 cm; zweispaltig; f. lr einspaltig; 28 Zeilen. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen des späten 10. und des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Interpretation der hebräischen Buchstaben; f. Iva Namen Gottes; f. l v a - 3 3 v a Bibelglossar, Genesis bis Apokalypse; f. 3 3 v a 41vb Glossar hebräischer Namen; f. 41vb-53va alphabetisches griechischlateinisches Glossar; f. 53va-132vb alphabetisches lateinisches Glossar; f. 2r—76v marginal oben Exzerpte aus verschiedenen Schriften, darunter: f. 2 v - 3 v Augustinus, De musica (Exzerpt); Vegetius, Epitoma rei militaris (Exzerpt); f. 4 r - 9 r gesammelte Worterklärungen; f. 9 v - 1 0 v Worterklärungen aus der Passio Thomae; f. l l v - 4 1 v Hieronymus, Briefe (Exzerpte); f.

Trier

1689

42r De quattuor virtutibus; f. 74v-76r Besegnungen; f. l v - 6 4 r marginal unten medizinische Kompilation: f. lv—2r Erklärungen griechischer Krankheitsnamen und medizinischer Ausdrücke; f. 2v —llv Rezepte; f. 24v — 34r lateinisch—deutsches Pflanzenglossar (Nomina olerum); f. 34r—36v lateinisch—deutsches Kräuterglossar (Nomina herbarum); f. 36v—37v althochdeutscher Pferdesegen; Rezept; Zauberworte; f. 38r Segen; f. 39r Übersetzungen aus dem Griechischen; f. 41r unten leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts und im 11. Jahrhundert vielleicht in Trier entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Zisterzienserabtei Himmerod in der Eifel; nach einer Notiz auf f. 2v gelangte er 1803 in die Trierer Stadtbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 72; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 2 3 1 - 2 3 3 , Nr. 67; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 152f.; B.C. Bushey, Die deutschen und niederländischen Handschriften der Stadtbibliothek Trier bis 1600, S. 311, 315; W. Foerste, in: 2 RL. I, S. 39; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 79; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 427; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing A n g l o - S a x o n , S. 482, Nr. 35; M. Keuffer, Die Bibelhandschriften - Texte und Kommentare der Stadtbibliothek zu Trier, S. 41, Nr. 40; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 208; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 522; C.L. Miller, The Old High German and Old Saxon Charms, S. 4 4 - 4 8 , 107f.; Β. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 236, 240, 243; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal — Erfurt Glossary, S. XXXIX und passim; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 130; Ε. Schröder - F.W.E. Roth, ZD Α. 52 (1910) S. 1 6 9 - 1 8 2 ; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 38; Μ. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 44, 154; H . - H . Steinhoff, in: 2 VL. Di, Sp. 1055; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 368, 378, 396; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 167, 403, 4 5 6 - 4 5 8 und passim; Η. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 65, Nr. D 3 - 4 ; StSG. V, S. 7 9 - 8 3 , Nr. 738.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: 160 Glossen (f. 4r-116v) in sachlich und alphabetisch geordneten Glossaren; davon 22 Glossen (f. 54v -116v) im Kontext des ca. 9000 Artikel umfassenden lateinischen Glossars; 62 Glossen (f. 4 r - 9 r marginal oben) zu den Worterklärungen; 60 Glossen (f. 24v-27v marginal unten) in dem Pflanzenglossar; 16 Glossen (f. 34r-36r marginal unten) in dem Kräuterglossar. Zeit und Ort: Glossen im späten 10. und 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. nach nd. Vorlage (nach R. Bergmann, S. 155; Th. Klein, S. 216); mfrk. (nach H. Frings, S. 3; F. Simmler, S. 37); rhfrk. mit nd. Vorlage (nach W. Braune, S. 553f.); Pflanzenbezeichnungen nd. (nach F.W.E. Roth - E. Schröder, S. 176f.); Kräuterbezeichnungen frk. (nach F.W.E. Roth - E. Schröder, S. 176f.); zum Teil altenglische Elemente.

1690

Trier

Edition: Glossen zu den Worterklärungen (f. 4 r - 9 r marginal oben): E. Schröder - F.W.E. Roth, ZDA. 52 (1910) S. 181f.; O.B. Schlutter, Anglia 35 (1912) S. 146-151, 426f.; StSG. V, S. 47f. (Nr. MCCXXXIP); Glossen zu dem Pflanzenglossar (Nomina olerum) (f. 24v—27v marginal unten): E. Schröder - F.W.E. Roth, ZDA. 52 (1910) S. 172f.; StSG. V, S. 42f. (Nr. MXV); R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 414-419; Glossen zu dem Kräuterglossar (Nomina herbarum) (f. 34r—36v marginal unten): E. Schröder - F.W.E. Roth, ZDA. 52 (1910) S. 173f.; StSG. V, S. 41f. (Nr. MXC); Glossen in dem lateinischen Glossar (f. 54vb — 116vb): O.B. Schlutter, Anglia 35 (1912) S. 15lf.; StSG. V, S. 46f. (Nr. MCLXXX). Literatur: StSG. V, S. 7 9 - 8 3 ; Nr. 738; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 72f., 96; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 1 5 3 - 1 5 5 ; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 51; W. Braune, PBB. 36 (1910) S. 553f.; H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 394 und passim; Η. Frings, Rheinische Glossen, S. 3 und passim; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 187f.; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 291, 297, 427; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 2 0 8 - 2 1 6 ; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 118, 133; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 341 und passim; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 93; J.D. Pheifer, Old English Glosses in the Epinal - Erfurt Glossary, S. XXXIX; R. Reiche, in: Fachprosa-Studien, S. 490; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 4 1 4 - 4 3 0 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; J. Riecke, in: Speculum Saxonum, S. 210 und passim; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 131; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; E. Schröder - F.W.E. Roth, ZDA. 52 (1910) S. 1 6 9 - 1 8 2 ; O.B. Schlutter, Anglia 35 (1912) S. 145 —154,426f.; O.B. Schlutter, Anglia 36 (1912) S. 381; K. Siewert, in: Rudolf Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 103; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 37 und passim; Η. Stopp, ZDPh. 89 (1970) S. 128f.; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 738; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 344.

880

TRIER, STADTBIBLIOTHEK 1 6 9 / 2 5

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 83 Blätter; 22,0 χ 15,0 cm; Pappe in weißem Schweinsleder mit einem Stempel von St. Matthias. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 1 9 - 2 2 Zeilen; rubrizierte, verzierte Initialen in roter und schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 2 v Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; f. 83r leer; f. 83ν Schrift.

Trier

1691

Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts vielleicht in der Benediktinerabtei St. Eucharius—Matthias in Trier entstanden; auch ein Besitzvermerk aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts auf f. lr weist darauf: später gelangte die Handschrift in den Besitz des Trierer Sammlers J.P.J. Hermes (1765-1833), der sie 1827 nach einer Notiz J.H. Wyttenbachs (1765-1846) auf f. lr der Trierer Stadtbibliothek schenkte. Literatur: P. Becker, in: Armaria Trevirensia, S. 46; P. Becker, Das Erzbistum Trier, VIII, S. 107, Nr. 7; B. Bushey, Die deutschen und niederländischen Handschriften der Stadtbibliothek Trier bis 1600, S. 31 If.; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 364—366; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 79; M. Keuffer, Die Kirchenväter-Handschriften der Stadtbibliothek zu Trier, S. 87f., Nr. 169; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 136; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 524.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 3 Interlinearglossen (f. 5r,7v, 9v) zu Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; gelegentliche lateinische Interlinearglossen. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach D. Ertmer, S. 369f.). Edition: Zwei Glossen ediert bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen. Nachträge, S. 136; erneute und erweiterte Edition bei D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 367f. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 310f.; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 369f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 136; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

TRIER, STADTBIBLIOTHEK

1092/1335 s. NR. 883a

881 TRIER, STADTBIBLIOTHEK 1093/1694 (FRÜHER 1464) StSG. 569

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 258 Blätter; 51,0 χ 34,5 cm; von manchen Blättern breite Außenränder abgeschnitten; Zählung von 1 bis 246 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; dabei die Zahlen 36, 37, 40, 43, 61, 172 doppelt, 64 dreifach, 42 fünffach verwandt; Holzeinband des 16. Jahrhunderts; zum Zeitpunkt der Autopsie (19.3.2002) zur

1692

Trier

Restaurierung entfernt. — Einrichtung: Schriftspiegel 40,0 χ 18 cm; einspaltig; 3 8 - 3 9 Zeilen; auf den sehr breiten Rändern Kommentare, im breiten Zeilenzwischenraum Glossen; vielfach Versanfänge im roter Capitalis, zahlreiche Initialen; großzügig, übersichtlich und prachtvoll angelegte Handschrift. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt Rectoseite weitgehend unleserlich; Versoseite Rezepte, Grabschrift der Aleidis; f. l r - 1 1 4 v Prudentius, Werke: f. l r - 1 6 r Cathemerinon; f. 16r-45v Peristephanon; f. 45v Nachträge; f. 4 6 r - 6 0 r Apotheosis; f. 6 1 r - 7 1 v Hamartigenia; f. 7 2 r - 8 5 r Psychomachia; f. 86r— 11 lr Contra Symmachum 1,11; f. l l l v - 1 1 4 v Diptychon; f. 114v Erklärungen zur Ostertafel; f. 115r Ostertafel; f. 115v-117v Remigius von Auxerre, Kommentar zu Boethius, De consolatione philosophiae; f. 116r Ausonius, Distichen; f. 117v-168rBoethius, De consolatione philosophiae; f. 168v Rätsel; f. 169r195r Sedulius, Carmen Paschale und Gedichte; f. 195v-196v Sedulius, Hymnus I (bis Vers 100); f. 197r Tafel für Berechnungen; f. 197v-198r Horologium viatorum; f. 198v-231r Arator, Deactibus apostolorum; f. 231 ν De Aratore et Vigilio papa; f. 232r-240v Avianus, Fabulae; f. 241r-245r Cato, Disticha; f. 245ν Bibliothekskatalog (Fragment); Federproben; f. 246rv = Nachsatzblatt sowie weitere Stücke im Einband aus einer Bibelhandschrift des 9. Jahrhunderts (bei Autopsie nicht vorhanden). Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 10. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Echternach entstanden (vgl. auch Katalog Nr. 752, 753, 754); Ostertafel auf f. 114v, 115r in der Mitte des 11. Jahrhunderts eingetragen; nach einer Notiz auf f. lr gelangte die Handschrift in den Besitz des Trierer Sammlers J.P.J. Hermes (1765-1833), der sie 1827 der Trierer Stadtbibliothek schenkte. Literatur: M. Baldzuhn, in: Der Codex im Gebrauch, S. 186f., 194f.; M. Baldzuhn, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 4 9 5 - 4 9 8 ; M. Baldzuhn, Unterrichtslektüre im Literalisierungsprozeß, Tri 2; M. Baldzuhn, in: 2 VL. XI, Sp. 200; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 8 2 - 8 5 ; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 28 und passim; W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 233; M. Boas, Mnemosyne. Nova Series 42 (1941) S. 25; S. Boynton, Scriptorium 53 (1999) S. 247; R. Bruch, Glossarium Epternacense, S. 38f.; B.C. Bushey, Die deutschen und niederländischen Handschriften der Stadtbibliothek Trier bis 1600, S. 312; Catalogue Translationum et Commentariorum, I, S. 2 4 2 - 2 4 5 ; M.C. Ferrari, Sancti Willibrordi venerantes memoriam, S. 19 und passim; M.C. Ferrari, Scriptorium 53 (1999) S. 112 = M.C. Ferrari, in: Analecta Epternacensia, S. 22f.; H. vonGadow, Die althochdeutschenAratorglossen der Handschrift Trier 1464, S. 1 6 - 2 1 ; M . Gibson, in: Lateinische Kultur im X. Jahrhundert, S. 122; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 698-1998, S. 110f., 117f.; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 55f., 67, 95f.; A. Guaglianone, Aviani Fabulae, S. XVII und passim; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 509f.; M. Irvine, The Making of Textual Culture, S. 403; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 548f.; G. Kentenich, Die philologischen Handschriften der Stadtbibliothek zu Trier, S. 2 2 - 2 6 ; F. Lochner, in: Willibrord, S. 155, 158; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S.

Trier

1693

36f., Nr. 61; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Acribus Apostolorum, S. XV und passim; A.P. McKinlay, Scriptorium 6 (1952) S. 151-156; F. Lochner, Scriptorium 41 (1987) S. 259; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 538; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 86, 106; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 79; III, 1, S. 98f.; III, 2, S. 10, 165; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico medievale, S. 62; H. Naumann, Notkers Boethius, S. IX, 1 und passim; Μ. Neyses, in: Analecta Epternacensia, S. 38—40; R. Nolden, in: Analecta Epternacensia, S. 75; R. Nolden, Scriptorium 53 (1999) S. 1 1 4 - 1 1 6 = R. Nolden, in: Analecta Epternacensia, S. 2 9 - 3 1 ; C . Nordenfalk, AA. 4 (1933) S. 7 6 - 8 1 ; P.P. O'Neill, ASE. 26(1997) S. 155; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 4 1 2 - 4 1 4 ; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 310; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 119; Y. - F . Riou, RHT. 2 (1972) A. 19f., 28, 30; E . - M . Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 214; J. Schroeder, in: Melanges offerts ä Joseph Goedert, S. 2 3 3 - 2 3 9 ; J. Schroeder, PSHL. 91 (1977) S. 2 3 9 - 2 4 3 , 303f. und passim; Η. Silvestre, SE. 9 (1957) S. 58; M. Spallone, in: Lo spazio letterario di Roma antica, S. 437f.; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 102f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1424; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1273; A. Suerbaum, in: Schulliteratur im späten Mittelalter, S. 4 1 7 - 4 2 0 ; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 139; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 36, 38 und passim; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 145; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 357; C. Villa, in: II commento ai testi, S. 26, W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationislibri quinque, S. XXI; StSG. IV, S. 6 2 2 - 6 2 5 , Nr. 569. - Abbildung von f. 232v, 233r, 233v, 240v, 241r bei Μ. Baldzuhn, in: Der Codex im Gebrauch, Tafel 3 3 - 3 5 ; Abbildung von f. 2 2 8 r b e i H . vonGadow, Abb. 1; Abbildung von f. 198vbeiE. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, S. 119; Abbildung von f. 71r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 308; Abbildung von f. 6v bei A.P. McKinlay, Arator, Tafel XXIII; Abbildung von f. 133r, 172r bei C. Nordenfalk, Abb. 27, 30; Abbildung von f. 33r, 114v bei J. Schroeder, PSHL. 91, Abb. 4, 9, S. 373, 375; Abbildung von f. 246r bei J. Schroeder, in: Melanges offerts, Abb. 3, S. 234.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt etwa 780 Glossen; davon etwa 265 Glossen (f. l r - 7 4 v ) zu Prudentius, Werke; etwa 245 interlinear und 20 marginal stehend; 13 Glossen (f. 119r-164r) zu Boethius, De consolatione philosophiae; 10 interlinear und 3 marginal stehend; etwa 375 Glossen (f. 198v—231r) zu Arator, De actibus apostolorum; etwa 250 interlinear und etwa 125 marginal stehend; etwa 100 Glossen (f. 232r-240v) zu Avian, Fabulae; etwa 90 interlinear und 8 marginal stehend; umfangreiche lateinische Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Moselfrk. nach obd. Vorlage (nach R. Bergmann, S. 138); mfrk. (nach R. Bruch, S. 38f.; K.F. Freudenthal, S. 45; H. Frings, S. 3; Th. Frings, S. 111; Th. Frings - G. Müller, S. 110; G. Müller - Th. Frings, S. 252; H. Naumann - W. Betz, S. 30; frk. - o b d . (nach H. Reutercrona, S. 26); frk. (nach G. Baesecke, S. 260; J. Franck, S. 8; H. Garke, S. 71; G. Müller - Th. Frings, S. 103; H. Reutercrona, S. 10). Edition: StSG. II, S. 26-33 (Nr. DXXVIII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 99, Z. 23, 28, StSG. II, S. 42-44 (Nr. DXLIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 99,

1694

Trier

Ζ. 35, StSG. II, S. 69 (Nr. DLXXII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. lf., StSG. II, S. 551-557 (Nr. DCCCVII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 105, Z. 15f. Literatur: StSG. IV, S. 6 2 2 - 6 2 5 , Nr. 659; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 7 und passim; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; M. Baldzuhn, in: Der Codex im Gebrauch, S. 186f., 194f.; M. Baldzuhn, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 4 9 5 - 4 9 8 ; M. Baldzuhn, in: Unterrichtslektüre im Literalisierungsprozeß, Tri 2; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 1 3 6 - 1 4 1 ; R. Bergmann, RhVB. 31 ( 1 9 6 6 - 1 9 6 7 ) S. 4 6 9 - 4 7 3 ; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 8 2 - 8 5 ; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 117; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 33 und passim; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 308 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 155 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 56, 6 5 - 7 1 , 73f., 76; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen, S. 38; R. Bruch, Glossarium Epternacense, I, S. 38f. und passim; W. Foerste, Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, S. 105; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 45; H. Frings, Rheinische Glossen, S. 3; Th. Frings, PBB. 63 (1939) S. 111; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. von Gadow, Die althochdeutschen Aratorglossen der Handschrift Trier 1464, S. 2 3 - 1 6 2 ; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 71; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 12f.; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 6 9 8 - 1 9 9 8 , S. 110f., 117f.; G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 95f.; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 76, 112, 115, 123, 191; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 53; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 216; N. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4, 102; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 36, 40, 72; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 165; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 384; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 91 - 9 4 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 384; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 242f. und passim; Β. Kölling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 65; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 161; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; Β. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 62 und passim; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 5 5 - 5 7 ; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 252; H. Naumann, Notkers Boethius, S. IX und passim; Η. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 30; H. Palander, Die althochdeutschenTiernamen, I, S. 170; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommersfelden2671 und Antwerpen 17.4, S. 86 und passim; Α. Quak, ABÄG. 9 (1975) S. 177; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch, S. 404; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 26; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 3 4 5 - 3 4 9 und passim; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; J. Schroeder, PSHL. 91 (1997) S. 352f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 84, 125; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 38; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5f., 8; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 149; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 647 , 685; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272f., 1275; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 139; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 15 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 219; H. Tiefenbach, BNF. NF. 15 (1980) S. 71; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S185; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 253.

Trier

8 8 2 TRIER, STADTBIBLIOTHEK 1 1 2 4 / 2 0 5 8 (FRÜHER 31) StSG. 568

1695

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 78 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 15,5/16,0 χ 10,7 cm; mit einem Fragment einer liturgischen Handschrift beklebter Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 9,0 cm; einspaltig; f. l r - 1 8 r 38 Zeilen; f. 18v-79v 31 Zeilen; f. lr Federzeichnung; rote und mehrfarbige Initialen; rote Überschriften und rote Kapiteltitel. — Schrift: von mehreren Händen des ausgehenden 12. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto Rota, verso Prolog zum Summarium Heinrici; f. lr Besitzvermerk; f. l r - 7 4 v Summarium Heinrici [II-XI (Zählung von I - X ) ; XI, Kurzfassung]; f. 5 v - 6 v Notizen; f. 74v-78r Differentiae; f. 7 8 r - v Summarium Heinrici (II, 19—20). Geschichte: Codex der Schrift nach im ausgehenden 12. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei St. Eucharius-Matthias in Trier entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist darauf; zudem ist der Codex im Katalog der Trierer Klosterbibliothek des 16. Jahrhunderts (Stadtbibliothek 229/1751) aufgeführt; nach der Aufhebung der Abtei 1802 gelangte die Handschrift möglicherweise durch J. Görres oder W. Wyttenbach in die Trierer Stadtbibliothek. Literatur: A. Becker, Die deutschen Handschriften der Stadtbibliothek zu Trier, S. 149; P. Becker, Das Erzbistum Trier, VIII, S. 120, Nr. 65; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 166; B.C. Bushey, Die deutschen und niederländischen Handschriften der Stadtbibliothek Trier bis 1600, S. 313; W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; R. Green M. Evans - Ch. Bischoff - M. Curschmann, Herrad of Hohenbourg. Hortus Deliciarum, S. 66f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 78; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 5f.; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XXXVII; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XXXIX; R. Hildebrandt, in: Studier i Talesprogsvariation og Sprogkontakt, S. 133; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S.427f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 538; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 62f., 68f., 86f.; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 39; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 309f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 244f., 277; W. Wegstein, Studien zum > Summarium HeinriciSummarium Heinrici M a c e r < , S. 23; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 79; B. Münk Olsen, in: Lectures medievales de Virgile, S. 44; Tabulae Codicum Manuscriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 19, Nr. 134; StSG. V, S. 83, Nr. 739.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 9 Glossen (f. 3 r - 2 1 v ) zu Macer Floridus, De viribus herbarum; 4 interlineare Textglossen, 5 deutsche Marginaleinträge im Rahmen durchgehender, sonst lateinischer marginaler Orientierungshinweise zur Identifizierung der besprochenen Pflanzen oder der jeweiligen pharmazeutischen Indikation; Glossen zum Teil möglicherweise von der Texthand. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische ler, S. 31).

Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 180; F. Simm-

Edition: StSG. V, S. 43 (Nr. MXLP). Literatur: StSG. V, S. 83, Nr. 739; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 108, Nr. 4; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 180; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31.

8 9 4 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 6 0 (FRÜHER 2 3 2 ) StSG. 577

A

Handschrift Beschreibung: Sammelcodex; Pergament; 107 Blätter; 24,8 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 101 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zählung springt von 77 auf 72 zurück; nach f. 91 ein Blatt herausgeschnitten; Österreichischer Einband des 15. Jahrhunderts; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; Spuren von Verzierungen; ehemals 2 Schließen und 1 Kette; vorgängige Signatur Cod. Univ. 232 auf dem Einbandrücken. Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 2 6 - 4 3 Zeilen; f. 6 8 r - 7 0 v graphische Übersichten; f. lOOv Federzeichnung des Erdkreises; Überschriften in roter Farbe; f. 4 2 r - 4 9 v jede Buchstabenreihe mit einer Initiale ausgezeichnet; Lemmata im Text mit rubrizierten Großbuchstaben. Schrift: Buchschrift von mehreren Händen aus dem Ende des 12. Jahrhunderts.

Wien

1717

Inhalt: f. l r - 4 0 v Hildebert von Lavardin, Epistolae 79; f. 40v Verse; f. 41r leer; f. 41v Metrik; Kommentar zur Bibel, Hoheslied; f. 42r-49v Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von A — P\ Langfassung); f. 50r Alkuin, De dialectica (Fragment); f. 50r-70v Alkuin, Dialogus de rhetorica et virtutibus; f. 70v Brief; f. 71r-78r Sallust, Bellum Catilinarium; f. 78v-100v Sallust, Bellum Iugurthinum; f. lOOv deutscher Vers; f. 101r-v Fragment einer Handschrift des 15. Jahrhunderts, vom hinteren Deckel gelöst. Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 12. Jahrhunderts wohl in Salzburg entstanden; darauf weist ein Brief aus dem 13. Jahrhundert auf f. 70v über die der Propstei Berchtesgaden gehörige Saline Schellenberg; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 22r nennt eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche; später befand sich die Handschrift nach einem auf dem Vorderdeckel aufgeklebten Papierstreifen im Besitz des Humanisten Alexander Brassicanus (t 1539); nach einer gedruckten Urkunde auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels von Bischof Johannes Fabri von Wien (1.9.1540) schenkte dieser den Codex der Bibliothek des St. Nikolauskollegs zu Wien; von dort gelangte die Handschrift in die Universitätsbibliothek, 1756 schließlich in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 47, 68, Nr. 188; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 319f., Nr. 210; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLIIf.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 7 f . ; R . Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 8; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 428; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 562; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 35; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 89, 97, 100-102; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41 und passim; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 22, Nr. 160; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 8; StSG. IV, S. 628, Nr. 577. Abbildung von f. 42v bei R. Hildebrandt, Summarium, II, Tafel 5.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Summarium Heinrici Buch XI Langfassung, A-P\ 355 vorwiegend interlinear, gelegentlich im Kontext stehende Glossen (f. 42r-49v) zum Summarium Heinrici; Glossen von der Texthand eingetragen. Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars Ende des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. — obd. (nach H. Reutercrona, S. 20); frk. (nach H. Garke, S. 74; F. Simmler, S. 42); frk.? (nach H. Reutercrona, S. 70).

Wien

1718

Edition: StSG. III, S. 221 - 2 5 3 (Nr. DCCCCXXXVIIIa2); R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 147-434; Korrekturen dazu bei J. Splett, ZDPh. 105 (1986) S. 460. Literatur: StSG. IV, S. 628, Nr. 577; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen,S. 23; H. Garke, Prothese und Aphaerese d e s h , S. 74; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 113, 122, 176, 178f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 54, 62, 65, 104, 108; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt, MeR. 2 (1988) S. 12; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XXI; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 77, 321f., 428; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 50; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 176; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 100; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 42 und passim; P. Piper, LBGRPh. 18 (1897) Sp. 77; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 128; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 375; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; J. Splett, ZDPh. 105 (1986) S. 460; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 1 0 0 - 1 0 2 , 4 5 6 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 282, 301, 3 0 5 - 3 0 7 ; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 656; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 212; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 251f.

8 9 5 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 6 2 StSG. 578

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. I, 1 - 9 ; Teil 2: f. 1 0 - 4 9 ; Pergament; 50 Blätter; 25,0 χ 17,5/18,0 cm; erstes Blatt ( = f. I) ungezählt, ab dem zweiten Blatt Zählung von 1—49 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; weißer Pergamenteinband der Hofbibliothek von 1753; vorgängige Signaturen Hist. prof. 629 auf der Innenseite des Vorderdeckels, XII. G.34 auf dem sonst leeren Vorsatzblatt, DCXXIX und 828 auf f. Ir, MS. Ambras. 299 auf f. lr. - Einrichtung Teil 2: Schriftspiegel 20,5 χ 13,0 cm; zweispaltig; 20 Zeilen; rote Überschrift f. lOr, Anfang der einzelnen Buchstabenreihen mit vergrößerten, z.T. leicht verzierten Buchstaben. - Schrift Teil 2: karolingische Minuskel aus der Zeit zwischen 820 und 830. Inhalt: f. l r - 5 r Beschreibung der Regionen Roms; f. 5 v - 9 r Beschreibung der Regionen Konstantinopels; f. 9v leer; f. lOra—43rb Samanunga—Glossar; f. 4 3 r a - 4 8 v a lateinisches alphabetisches Glossar (Glossae spirituales iuxta

Wien

1719

Eucherium Episcopum); f. 4 8 v a - 4 8 v b Voces variae animantium; f. 4 8 v b 49va Eucherius, Instructionum libri II; f. 49vb leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten entstanden: f. 1 - 9 im 4. Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts in Fulda und f. 1 0 - 4 9 zwischen 820 und 830 zu der Zeit Bischofs Baturich ( 8 1 4 - 8 4 8 ) in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg vielleicht durch einen Freisinger Schreiber; die beiden Teile wurden wohl schon im 10. Jahrhundert vereinigt; später befand sich die Handschrift im Besitz des Grafen Wilhelm von Zimmern im Schloß Antian—Zimmern, der sie 1575 dem Erzherzog Ferdinand von Tirol im Schloß Ambras in Innsbruck schenkte; darauf weist die Signatur auf f. lr; von dort kam der Codex 1665 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 129; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 82, 98; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 201, 209f.; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 187, 239; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 5f. (Nr. 6); M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 261; D. Hüpper, in: Sprache und Recht, I, S. 299; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 42Sf.; E. Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor, S. 269; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, Nr. 360, S. 443; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 562; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 245; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 147f.; Notitiae Regionum Urbis Romae et Urbis Constantinopolitanae. Glossarium Latino-Theotiscum. Codex Vindobonensis 162; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 256; J. Splett, Samanunga - Studien, S. 7, 18f.; J. Splett, in: Typen der Ethnogenese, S. 236; J. Splett, in: 2 VL. VIII, Sp. 5 7 0 - 5 7 2 ; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I — II, S. 22; W. Wissmann, in: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, S. 85, 96f., 109; H. Zotter, Bibliographie faksimilierter Handschriften, S. 237, Nr. 588; StSG. IV, S. 6 2 8 - 6 3 0 , Nr. 578. - Abbildung von f. 6r bei O. Mazal, Abb. 88; Faksimile in Notitiae Regionum Urbis Romae.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: Etwa 1570 Kontextglossen (f. l O r 43v) in dem Samanunga-Glossar (früher: Hrabanisches Glossar), einer kürzenden Umarbeitung des Abrogans-Glossars; Glossar abgesetzt geschrieben, Lemma mit großem Anfangsbuchstaben, in der Regel ein Artikel pro Zeile. Zeit und Ort: Kontextglossen zwischen 820 und 830 in der Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg vielleicht durch einen Freisinger Schreiber eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 5 6 - 8 4 ; G. Ehrismann, S. 256; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 61; K. Heinemann, passim; R. Kögel, S. 430; G. Müller - Th. Frings, S. 164; H. Naumann - W. Betz, S. 27; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 6; J. Schatz, Althochdeutsche

1720

Wien

Grammatik, S. 5; H. Thoma, S. 584; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197; L. Wüllner, passim). Edition: StSG. I, S. 2 - 2 7 0 (Nr. I). Literatur: StSG. IV, S. 6 2 8 - 6 3 0 , Nr. 578; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 22f., 3 0 - 3 3 , 6 1 - 6 3 , 65, 69, 90; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 259; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 5 6 - 8 4 ; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 115; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 297; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 92 und passim; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 13 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 15, 26; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 46 und passim; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 256; G. Ehrismann, ZDW. 7 ( 1 9 0 5 - 1 9 0 6 ) S. 176f.; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 54 und passim; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 26; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. I l l H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 61; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 96f., 1 3 6 - 1 3 9 ; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 407; Handschriften und Faksimileausgaben zur deutschen und lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 5f. (Nr. 6); K. Heinemann, Über das Hrabanische glossar; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 72, 156f.; K. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 271; N. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 166; D. H ü p p e r - D r ö g e , FMSt. 18 (1984) S. 658; D. Hüpper, in: Sprache und Recht, I, S. 285 und passim; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 71 und passim; D. H ü p p e r - D r ö g e , in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung,S. 113;E. Karg-Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 128; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 236f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 2 0 2 - 2 0 4 , 2 0 6 , 212f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 33 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 238; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 430; I. Köppe, in: Chronologische, areale und situative Varietäten des Deutschen, S. 80; I. Köppe, in: Das Wort in Text und Wörterbuch, S. 147; W. Krogmann, PBB. 58 (1934), S. 238; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 166; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 101, 157f.; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 360; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 57, 135, 159f.; B. Meineke, Basler Fragment, S. 169; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 55; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 245; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 53 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 164; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 27; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 86; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 143; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 272, 274, 276; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 79; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 13, 41f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 12 und passim; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 6; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 5; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 125; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 243; K. Schütz, Die Lehnprägungen der Reichenauer Glossare, S. 2 8 4 - 2 8 7 ; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 496; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 101f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 16f.;

Wien

1721

G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 39; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 95f., 106; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139, 144; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 8, 55; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 243, 259; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 291; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. I l l ; J. Splett, Samanunga - Studien, S. 7 und passim; J. Splett, in: "Sagen mit Sinne", S. 4 0 2 - 4 0 7 ; J. Splett, in: 2 VL. VIII, Sp. 5 7 0 - 5 7 2 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Thoma, in: 2 RL. I, S. 584; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220, 336; H. Tiefenbach, in: Regensburger Deutsch, S. 18f., 21; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 193; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 187; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 41; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in M i t t e l - und Nordeuropa, V, S. 2 5 2 - 2 5 4 ; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 16 und passim; F. Wälti, Die Wortsippen QUEDAN/QUITI und SPREHHAN/SPRÄHHA in Abrogans und Samanunga, S. 15 und passim; W. Wissmann, in: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, S. 106; L. Wüllner, Das Hrabanische Glossar.

8 9 6 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 7 1 StSG. 579

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus zwei Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 7 ; Teil 2: f. 4 8 - 7 8 ; Pergament; 78 Blätter; 24,0 χ 16,5 cm; weißer Pergamenteinband; vorgängige Signatur Philol. 198. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 14,5 cm; f. lr, 4 8 r - 7 8 v einspaltig; f. l v - 2 r , 3 r - v , 4r, 6 r - 1 4 v , 19v-22r, 24r-32r, 3 4 r - 4 7 v zweispaltig; f. 2v, 4 v - 5 v , 15r-19r, 2 2 v - 2 3 v , 3 2 v - 3 3 v dreispaltig; f. 5v vierspaltig; Zeilenzahl schwankend zwischen 31 und 40 Zeilen (f. 8ν 74 Zeilen); Teil 1: Überschriften in Majuskeln, einfache rote Initialen. Schrift: Teil 1 Buchschrift des 12. Jahrhunderts, Teil 2 Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 - 4 5 ν Prudentius, Werke: f. l r - 1 0 v Cathemerinon ( I - X ) ; f. lOv—32r Peristephanon; f. 3 2 r - 3 3 v Cathemerinon (XI-XII); f. 3 3 v - 3 5 r Diptychon; f. 3 5 r - 4 2 v Apotheosis; f. 4 2 v - 4 5 v Hamartigenia (I, 1 - 4 0 2 ) ; f. 45v—47v Fulgentius, Mythologiae (Exzerpte); f. 4 8 r - 7 8 v Servius, Kommentar zu Vergil, Eklogen (I-IX). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: f. 1—47 im 12. Jahrhundert und f. 4 8 - 7 8 im 11. Jahrhundert. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 826; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 74f., 107; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 24, Nr. 171; StSG. IV, S. 630, Nr. 579.

1722

Wien

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 3 Interlinearglossen (f. 7r, 26r) zu Prudentius, Werke; davon 1 Glosse (f. 7r) zu Cathemerinon und 2 Glossen (f. 26r) zu Peristephanon; Codex (Teil 1) weitgehend unglossiert, auf f. 25v—26v umfangreiche marginale und interlineare lateinische Einträge. Z£it und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 400 (Nr. DCCLXXXV). Literatur: StSG. IV, S. 630, Nr. 579; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen; S. 896; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 107; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272.

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 8 7 s. N R . 957a

8 9 7 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 0 3 StSG. 580

A

Handschrift Beschreibung: Halb verkohlte Reste eines Codex; Pergament; Quart; 11. Jahrhundert. - Weitere Beschreibung nicht möglich; die folgenden Angaben nach der Literatur. Inhalt: f. l r - 7 9 v Jordanes, Romana; f. 7 9 v - 8 0 v Historia Gallica (Exzerpt); f. 81r—150v Jordanes, De regnorum et temporum successione. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert vielleicht in Lorsch entstanden; der Codex wurde 1880 bei einem Brand in Theodor Mommsens Haus fast völlig vernichtet. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 132f.; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 220f.; E. Mräzek - Schwab, in: Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 463; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 28; StSG. IV, S. 630, Nr. 580.

Wien

1723

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: "mit einigen deutschen interlinear- und contextgll." (StSG. IV, S. 630); 1 Kontextglosse zur Historia Gallica ediert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 336 (Nr. DCXCVIII Anm. 1). Literatur: StSG. IV, S. 630, Nr. 580.

8 9 8 (I) WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 2 3 [F. 1 - 1 7 ] StSG. 581

A

Handschrift Beschreibung: Teil 1 eines Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; [zu Teil 2 sieh Katalog Nr. 898 (II)]; Pergament; 17 Blätter; 23,0 χ 16,5 cm; weißer Pergamenteinband der Hofbibliothek von 1753. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 36 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—17v Kommentar zu Horaz, Ars Poetica. Geschichte: Teil 1 des Codex im 11. Jahrhundert vielleicht in Hirsau entstanden; später wohl in St. Paul im Lavanttal mit dem 2. Teil vereinigt, der sich jedenfalls im 15. Jahrhundert dort befunden hat; 1549 durch Wolfgang Lazius (1514-1565) nach Wien verbracht; nach seinem Tod in die Hofbibliothek eingegliedert, wo sich der Codex nach der auf f. 65v in Teil 2 eingetragenen Signatur des Hugo Blotius seit 1576 befand. Literatur: A. Brandstetter, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 6 0 2 - 6 0 4 , 607f.; A. Brandstetter, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 169, Nr. 9.37; I. Hajdü, CIMA. 63 (1993) S. 238f., 2 7 5 - 2 9 3 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; N. Henkel, Studien zum Physiologus im Mittelalter, S. 5 9 - 6 6 ; O. Keller - A. Holder, Q. Horati Flacci Opera, I, S. LXXIXf. und passim; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 562; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 521; III, 2, S. 78; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 36; B. Münk Olsen, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 206; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 154, 155f., 157; K. Siewert, Die althochdeutscheHorazglossierung, S. 3 7 9 - 3 8 3 ; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 3 1 ; F . Unterkircher, in: Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 64; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. Villa, Aevum 68 (1994) S. 145; StSG. IV, S. 361, Nr. 581.

1724

Wien

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 15v, 17v) zum Kommentar zu Horaz, Ars Poetica; Text kaum lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmbar.

Edition: StSG. II, S. 339 (Nr. DCCIV); K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 384f. Literatur: StSG. IV, S. 631, Nr. 581; N. Henkel, Studien zum Physiologus im Mittelalter, S. 60; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 155f., 159; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 8 0 - 3 8 6 .

8 9 8 (II)

WIEN,

ÖSTERREICHISCHE

COD. 2 2 3 [F. 1 8 - 6 5 ] StSG. 581; StSG. II, S. 609, Anm. 1 Physiologus

NATIONALBIBLIOTHEK A

Handschrift Beschreibung: Teil 2 eines Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; [zu Teil 1 sieh Katalog Nr. 898 (I)]; Pergament; 48 Blätter; 23,0 χ 15,5 cm; weißer Pergamenteinband der Hofbibliothek von 1753. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 33 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. Schrift: karolingische Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. 1 8 r - 3 0 v Alkuin, De dialectica; f. 3 1 r - 3 3 r Der ältere deutsche Physiologus; f. 33r auf dem unteren Rand lateinisch-deutsches Verzeichnis der Windbezeichnungen; f. 33v Text über Minos und Nisus; f. 3 4 r - 6 5 v Bibelglossar, darin verstreut eingeschoben verschiedene kürzere Texte, darunter f. 36r Wiener Longinussegen, f. 43r gesammelte Glossen. Geschichte: Teil 2 des Codex im 11. Jahrhundert vermutlich in Hirsau entstanden, von dort vielleicht zur Ausstattung des 1091 gegründeten St. Paul im Lavanttal dorthin verbracht und mit Teil 1 vereinigt; im 15. Jahrhundert sicher in St. Paul, von dort 1549 durch Wolfgang Lazius (1514-1565) nach Wien verbracht; nach seinem Tod in die Hofbibliothek eingegliedert, wo sich der Codex nach der auf f. 65v eingetragenen Signatur des Hugo Blotius seit 1576 befand. Literatur: A. Brandstetter, in. Schatzhaus Kärntens, I, S. 169, Nr. 9.37; A. Brandstetter, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 6 0 1 - 6 0 8 ; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1 1 0 0 - 1 4 0 0 , S. 39f., 56, Nr. 37; N. Henkel, Studien zum Physiologus im Mittelalter, S. 86f., 137, 1 6 4 - 1 8 5

Wien

1725

passim; Β. L a b s - E h l e r t , Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 125, 203; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 562; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 67f.; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 36; H. Menhardt, ZDA. 74 (1937) S. 37f.; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 262; B. Murdoch, in: The Cambridge History of German Literature, S. 35f.; G. Orlandi, in; L'uomo di fronte al mondo animale, II, S. 1100; Ch. Schröder, in: 2 VL. XI, Sp. 1241; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 96; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 35; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 91f.; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 154, 155f., 157; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 7 9 - 3 8 3 ; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 66, 69f., 72f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 31; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50; F. Unterkircher, in: Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 64; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; A.R. Wedel, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 255, 258; StSG. IV, S. 361, Nr. 581.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 17 Glossen. - 11 Glossen im Sachglossar der Windbezeichnungen (f. 33r, unterer Rand); Textglossar in Textreihenfolge: 1 Kontextglosse zu Bibel, 1. Samuel (f. 40r). - Unbestimmtes Glossar: 5 Glossen im Kontext einer Glossensammlung (f. 43r). Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. I, S. 394 (Nr. CH); StSG. IV, S. 24If. (Nr. MCCXXVI); E.G. Graff, Diutiska, III, S. 359 (Windbezeichnungen). Literatur: StSG. II, S. 609; StSG. IV, S. 631, Nr. 581; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 239; Ch. Leydekker, Über Beziehungenzwischen ahd. und ags. Glossen, S. 45; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 101 und passim; R. Schützeichel, in: Studia Linguistica et Philologica, S. 155f., 159; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 3 8 0 - 3 8 6 ; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 50; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. W i c h Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271.

8 9 9 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 2 6 StSG. 582

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 126 Blätter; 23,5 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 126 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahlen von 1 1 3 - 1 2 6 zunächst fälschlich als 1 0 3 - 1 1 6 gezählt; Zahlen

1726

Wien

nachträglich korrigiert; mit nur noch teilweise erhaltenem, gebräuntem weißen Schweinsleder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur Univ. 237. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; mehrere rankenverzierte Initialen; zahlreiche einfache Initialen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: romanische Minuskel von mindestens zwei Händen aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 7 v Jordanes, Romana; f. 4 7 v - 4 8 r Historia Gallica (Exzerpte); f. 48v leer; f. 49v—91v Jordanes, De regnorum et temporum successione; f. 9 2 r - 1 0 7 r Historia Troiana; f. 107r-126v Historia Apollonii Tyrii. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts wohl in Österreich entstanden; Randbemerkungen weisen darauf hin, daß die Handschrift sich später im Besitz des Humanisten Johannes Cuspinianus (1473 — 1529) befand; aus dessen Nachlaß erwarb sie der Wiener Bischof Johannes Fabri (1530-1541), auf welchen ein Fragment seines Exlibris vom 1.9.1540 im inneren Vorderdeckel und ein Exlibrisvermerk von der Hand des Sekretärs Carolus Enzianer von 1540 (f. 126v) weist; er schenkte seine Handschriften der Bibliothek des St. Nikolauskollegs zu Wien; diese Bibliothek ging später in die alte Universitätsbibliothek über, aus der die Handschrift 1756 in die Wiener Hofbibliothek kam. Literatur: J. Grimm, Deutsche Mythologie, I, S. 269; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 214, Nr. 131; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, Nr. 31, S. 77f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 378; G. Schmeling, Historia Apollonii Regis Tyri, S. X und passim; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 32, Nr. 226; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 11; StSG. IV, S. 631, Nr. 582.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Glossen (f. 47v, 48r) zur Historia Gallica (Exzerpte); davon 2 Glossen (f. 47v) im Kontext und 2 (f. 48r) interlinear stehend; volkssprachige und lateinische Glossen möglicherweise von der Texthand; Text sonst nur wenig glossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl wie der Text in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. II, S. 336 (Nr. DCXCVIII). Literatur: StSG. IV, S. 631, Nr. 582; J. Grimm, Deutsche Mythologie, I, S. 269.

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1727

9 0 0 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 4 6 StSG. 583

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 8 Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 ; Teil 2: f. 9 - 4 2 ; Teil 3: f. 4 3 - 5 0 ; Teil 4: f. 5 1 - 5 8 ; Teil 5: f. 5 9 - 6 4 ; Teil 6: f. 6 5 - 7 0 ; Teil 7: f. 7 1 - 8 6 ; Teil 8: f. 8 7 - 1 1 1 ; Pergament; 112 Blätter; Zahl 105 zweimal vorhanden; Teil 8: 22,0 χ 15,5 cm; weißer Pergamenteinband; vorgängige Signatur Univ.517. — Einrichtung Teil 8: Schriftspiegel 17,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; — Schrift Teil 8: Minuskel des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 r Anti—Priscian; f. 8rb Notizen über Versmaße; f. 8v Verse; Federproben; zwei Segen; f. 9r Federproben; Worterklärungen; f. 9 v - 4 2 r Walter von Chätillon, Alexandreis; f. 42v Federproben; Bücherverzeichnis; f. 4 3 r - 4 5 r b Ars epistolandi; f. 4 5 v - 5 0 v Tractatus de poetica dictione; f. 50vb Notizen; f. 5 1 r - 5 7 v Bernardus, Tractatus de dictamine epistolarum; f. 5 8 r b 64v grammatische Notizen; f. 60ra-62vb Sentenzensammlung; f. 59, 63, 64 grammatische und medizinische Schriften; f. 6 5 r - 6 8 v Emeritus Vindocinensis, Summula de schematibus et coloribus sermonum; f. 68r Elegia studiosi parisiensis a matre pecuniam flagitantis; f. 6 8 v - 6 9 v Versus Leonini grammatici; f. 6 9 v - 7 0 r Versus Leonini prosodiaci; f. 70rb Sammlung von Urkundeneingängen; f. 7 1 r - 7 8 r Horaz, Oden (I—III; Exzerpte); f. 7 9 r - 8 3 r Horaz, Briefe (II); f. 8 3 r - 8 4 v Tractatus de metris Horatianis; f. 8 5 r - 8 6 v Tractatus de hexametro; f. 86v Federproben; f. 8 7 r - l l l r Sedulius, Carmen Paschale (mit einem Teil der Vorrede an Macedonius sowie Hymnus I); f. 11 lv Federproben. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden; Teile 1 und 8 im 12. Jahrhundert; Teile 2 bis 7 im 13. Jahrhundert; zwei Besitzvermerke auf f. 11 lv weisen auf St. Peter in Münster. Literatur: G.L. Bursill - H a l l , A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 270; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 86; Μ. Klaes, FMSt. 24 (1990) S. 201f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 562; F. Munari, Mathei Vindocinensis Opera, I, S. 114f., Nr.110; F. Munari, Mathei Vindocinensis Opera, III, S. 29, 37—221; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 512; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 109f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum prater Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I — II, S. 34, Nr. 246; F.J. Worstbrock - M. Klaes - J. Lütten, Repertorium der Artes Dictandides Mittelalters, I, S. 58, 126; StSG. IV, S. 631f., Nr. 583.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Interlinearglossen (f. 94v) zu Sedulius, Carmen Paschale; Glossen in deutlich blasserer Tinte als der Text, möglicher-

1728

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weise aber von der Texthand eingetragen; zudem weitere volkssprachige Glossen (f. 89v, 90v), die nicht mehr sicher lesbar sind; Text insgesamt nur wenig glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 622 (Nr. DCCCXLIX und Anm. 1). Literatur: StSG. IV, S. 631f., Nr. 583; K. Siewert, Glossenfunde, S. 59; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 109f.

9 0 1 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 4 7 StSG. 584

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 224 Blätter; 21,5 χ 17,5 cm; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 13,5 cm; einspaltig; f. 3 1 r - 4 9 r zweispaltig; 22 Zeilen; mehrere farbige Initialen, Titel und Überschriften in roten Majuskeln. - Schrift: Minuskel aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 2 2 v Prudentius, Werke: f. l r - 2 8 r Cathemerinon; f. 2 8 v - 9 9 v Peristephanon; Segen; f. 100r-105r Diptychon; f. 105v-157r Apotheosis; f. 157r — 179v Psychomachia; f. 179v-222v Contra Symmachum Ι, II; f. 2 2 2 v 223r Pseudo-Ovid, Elegia de philomela; f. 223v Notizen; Vorsatz- und Nachstoßblatt aus einem neumierten Antiphonar des 11. Jahrhunderts. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Weihenstephan bei Freising entstanden; ein Besitzvermerk auf dem vorderen Spiegel weist auf Weihenstephan; eine Medaille mit einem Holzschnitt von Hans Burkmair von 1507 auf dem Einband und ein Wappenschild mit Monogramm im vorderen Spiegel weisen auf den Humanisten Konrad Celtis (1459-1508); aus dessen Nachlaß gelangte die Handschrift in die Wiener Universitätsbibliothek und von dort 1756 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: G. Glauche, BFB. 6 (1978) S. 192; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 33f.; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 429; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiushandschriften, S. 16; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 562; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 74, 107, 133; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orienta-

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1729

les in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 34; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 11; StSG. IV, S. 632f„ Nr. 584.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 410 Glossen; davon etwa 385 Glossen (f. lv —182v) zu Prudentius, Werke; etwa 335 Glossen interlinear und 50 marginal stehend; daneben durchgehend lateinische Interlinearglossen; 22 Interlinearglossen (f. 222v—223r) zu den Vogelbezeichnungen in Pseudo-Ovid, Elegia de philomela. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 9; R. Stettiner, S. 108); alem. (nach H. Garke, S. 56). Edition: StSG. II, S. 3 9 1 - 4 0 0 (Nr. DCCLXXXIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 104, Z. 32; S. 362 (Nr. DCCLIV). Literatur: StSG. IV, S. 632f., Nr. 584; E. Aumann, PBB. 62 (1938) S. 334; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 311, 317, 320; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 417; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 81; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 26; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 56; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, Π, S. 390; H. Götz, in; R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 153, 158, 186, 191; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4, 75; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 83, 250f., 255, 370, 373f., 429; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1924), S. 199; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 236, 266,268, 397; B. Rolling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 64, 205; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 164; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 98; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 100; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 239; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 63; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 233, 257; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 271; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 9; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 92; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 50; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 108; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1274; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 257; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 60.

1730

Wien

9 0 2 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 6 1 StSG. 585

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 75 Blätter; 19,5 χ 14,0 cm; Blätter am oberen Rand bis zum Beginn der Schrift beschnitten; Zählung von 1 bis 75 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; weißer Pergamenteinband; vorgängige Signatur Ree. 2132. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 22 Zeilen; rote Überschriften und einfache Initialen. — Schrift: Minuskel von einer Hand des 11. oder 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 7 5 r Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude ( I - V I ) ; f. 75v jüngere Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. oder 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 37, Nr. 261; StSG. IV, S. 633, Nr. 585.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 13 Interlinearglossen (f. l r - 5 4 r ) zu Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis; Versus de consolatoria castitatis laude; Glossen wohl von Texthand; 1 Glosse (f. 54r) in Geheimschrift eingetragen, wobei die Vokale durch Punkte ersetzt sind; spärliche lateinische Interlinearglossen. Zeit und Ort: Glossen wohl mit dem Text im 11. oder 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 63).

Edition: StSG. II, S. 4 (Nr. D). Literatur: StSG. IV, S. 633, Nr. 585; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 63; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 315; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, 55, 130.

Wien

1731

9 0 3 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 6 3 StSG. 586

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; 6 Blätter; Pergament; 20,5 χ 15,0 cm; Zahlung von 1 bis 6 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; von f. 2 an weitere Zählung, bei der die Blätter 2 bis 6 als 3 bis 7 gezählt worden sind; vorgängige Signatur Philol. CCCXXXIV; in modernen Einband gebunden. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0 χ 8,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; schlichte Initialen sowie Überschriften in roten oder schwarzen Majuskeln auf f. 2v, 3v, 5r. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 v Terenz, Andria (Fragmente); f. 3 v - 6 v Terenz, Adelphoe. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 10. Jahrhundert enstanden. Literatur: B.M. Allen, Palatinus Latinus 1620, 18, 39 und passim; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 646; S. Prete, CM. 7 (1981) S. 109, 110f.;M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 416; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 37, Nr. 263; B. Victor, RHT. 26 (1996) S. 270f.; J.C. Watson, HStCPh. 14 (1903) S. 60 und passim; StSG. IV, S. 633, Nr. 586. - Abbildung von f. 5r bei S. Prete, Abb. 1.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 1 Interlinearglosse (f. 5v) zu Terenz, Adelphoe; Glosse von einer textfremden Hand eingetragen; gelegentlich lateinische Interlinearglossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 625 (Nr. DCCCLVI). Literatur: StSG. IV, S. 633, Nr. 586.

1732

Wien

9 0 4 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 7 1 StSG. 587

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 81 Blätter; 21,0 χ 16,0 cm; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe und 1 Kette; vorgängige Signaturen 207 sowie 375 auf Papierschildern auf dem vorderen Einbanddekkel sowie auf dem Einbandrücken. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 10,0 cm; einspaltig (f. 7 6 v - 7 7 ν zweispaltig); 2 3 - 2 5 Zeilen (f. 7 6 v - 7 7 2 6 - 3 3 Zeilen); rote Überschriften; einfache rote Initialen; lavierte Federzeichnung f. lv. — Schrift: Codex von mehreren Händen vom Ende des 10. Jahrhunderts geschrieben; zudem verschiedene Eintragungen jüngerer Hände. Inhalt: Innenseite des Vorderdeckels Bibelhandschrift (Matthäus-Evangelium 26; Fragment); f. lr Notizen über Boethius; schematischer Stammbaum der Philosophie; f. 2r—76r Boethius, De consolatione philosophiae; f. 7 6 v - 7 7 v Daniel, Traumbuch; f. 7 8 r - 8 0 v Lupus von Ferneres, Genera metrorum in libro Boetii (am Anfang unvollständig); f. 81r leer; f. 81v Notizen. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 10. Jahrhunderts in Tegernsee entstanden; im 11. Jahrhundert vielleicht in Bamberg; seit 1783 befand sich die Handschrift nach einem Katalogeintrag in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 28 und passim; L. Bieler, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolatio, S. XIV, XXVII, 1 und passim; J. Grub, Das lateinische Traumbuch im Codex Upsaliensis C 664, S. XXVIII und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; Η J . Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 184f., Nr. 70; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 413, 437; R. Kahsnitz, in: Die Grafen von Schönborn, S. 450; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 36, 38, 49, 320, 328; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I — II, S. 37, Nr. 271; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 27 (2002) S. 137; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 33 und passim; F. Troncarelli, Tradizioni perdute, S. 4 , 28 , 46, 64 , 66, 74 , 77; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 12; W. Weinberger, Anicii Manlii Severini Boethii Philosophiae Consolationis libri quinque, S. XXI, XXX; StSG. IV, S. 633, Nr. 587. - Abbildung von f. lr bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 231.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 116 Glossen (f. 3 r - 7 4 v ) zu Boethius, De consolatione philosophiae; Glossen etwa zur Hälfte marginal und zur Hälfte interlinear stehend; volkssprachige Glossen von zwei Händen, die auch zahlreiche interlineare und marginale lateinische Glossen geschrieben haben. Zeit und Ort: Glossen wohl noch im 10. Jahrhundert von zwei Schreibern eingetragen.

Wien

Sprachgeographische Simmler, S. 25).

1733

Einordnung: Bair. (nach H. Reutercrona, S. 83; F.

Edition: StSG. II, S. 7 0 - 7 2 (Nr. DLXXIII); Berichtigungen dazu bei StSG. II, S. 777; Glossennachträge bei R. Reiche, ZDA. 99 (1970) S. 94f. Literatur: StSG. IV, S. 633, Nr. 587; W. Bach, Die althochdeutschenBoethiusglossen, S. 7 und passim; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 305; R. Bergmann - St. Stricker, ABÄG. 4 3 - 4 4 (1995) S. 33 und passim; Μ. Chappell, MLR. 82 (1987) S. 379; M. Gebhardt, Der Schiern 67 (1993) S. 601f.; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; R. Reiche, ZDA. 99 (1970) S. 9 0 - 9 5 ; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 83; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 17, 51; I. Schröbler, ZDA. 81 (1944) S. 40; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 45; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 118; St. Sonderegger, Germanica selecta, S. 297f.; T. Starck, in: Medieval Studies in Honor of Jeremiah Denis Matthias Ford, S. 3 0 4 - 3 1 3 ; P.W. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 371; P.W. Tax, Sprachwissenschaft27 (2002) S. 137.

9 0 5 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 7 5 StSG. 588 Notker

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus sechs Teilen; Teil 1: f. 1 - 2 5 ; Teil 2: f. 2 6 - 3 5 ; Teil 3; f. 3 6 - 4 5 ; Teil 4: f. 4 6 - 6 6 ; Teil 5: f. 6 7 - 9 2 ; Teil 6: f. 9 3 - 1 3 0 ; Pergament; 130 Blätter; Teil 6: 19,0 χ 13,0 cm; mit weißem Leder überzogener Einband mit Goldpressung aus dem Jahre 1753; vorgängige Signatur Cod. Ms. Philol. CCCXXVI. - Einrichtung Teil 6: Schriftspiegel 14,5 χ 8,5 cm; einspaltig; 2 8 - 3 0 Zeilen; einfache rote Initialen. - Schrift: Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Vorgebunden: Urkunde von 1409; f. lr Worterklärungen zu Arator; f. l r - 2 5 v Arator, De actibus apostolorum; f. 26r leer; f. 2 6 v - 3 5 r Kalendarisches; f. 35v leer; f. 3 6 r - 4 5 v Kalendarisches; Aderlaßregeln; Krankheitsbezeichnungen; f. 46r—65r Gebetbuch; f. 6 5 v - 6 6 v Notizen; f. 6 7 r - v leer; f. 6 8 r - 9 1 r Cicero, Laelius; f. 91v St. Galler Logik (unvollständig); f. 9 2 r 92v Notker III. von St. Gallen, Logik (lateinisch mit althochdeutschen Erklärungen; Fragment); f. 9 3 r - 1 3 0 v Arator, De actibus apostolorum. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten in Süddeutschland entstanden: Teil 5 im 11. Jahrhundert, Teil

1734

Wien

1, 2, 3 und 6 im 12. Jahrhundert (Teil 2 nach einem Eintrag auf f. 29r 1143) und Teil 4 im 13. Jahrhundert; nach einem Besitzvermerk auf f. 66v befand sich zumindest Teil 4 der Handschrift im Besitz eines Kapellan Burkardus (f 1351) in Calw (Württemberg); die vorgebundene Urkunde von 1409 weist auf die Benediktinerabtei Reichenbach; auf der Außenseite der Urkunde sind die Buchstaben F und Φ eingetragen, die Caspar von Niedbruck in die Handschrift eintrug, die er um 1553 — 1555 dem Matthias Flacius Illyricus aus der Wiener Hofbibliothek zum Abschreiben nach Regensburg schickte. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 65; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 198; B. Bischoff, Paläographie, S. 233; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 117; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, I, S. 37; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1 1 0 0 - 1 4 0 0 , S. 38, S. 55, Nr. 16; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 21f., Nr. 16; H. Hoffmann - R. Pokorny, Das Dekret des Bischofs Burchard von Worms, S. 142; I. Kelling, Die althohdeutschen Aratorglossen, S. 14; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 562; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, Nr. 2 - 3 , S. 71; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Acribus Apostolorum, S. XVI; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 37; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 312; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994), S. 213; J.G.F. Powell, in: Texts and Transmission, S. 121, 123; L.M. de Rijk, Vivarium 1 (1963) S. 49, 56f., 8 3 - 8 5 ; Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaeographie, I, S. 13f.; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 28; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 92; St. Sonderegger, in: 2 VL. VI, Sp. 1 2 1 2 - 1 2 3 6 , Sp. 1219; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, II, Nr. 1423; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 119f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 38, Nr. 275; L. Toneatto, Codices Artis Mensoriae, I, S. 27; F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek bis zum Jahre 1400, 1. Teil: Text, S. 18; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 12; StSG. IV, S. 633, Nr. 588. Abbildung von f. 34f. in Schrifttafeln, Tafel 26a; Abbildung von f. 29r bei F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek bis zum Jahr 1400, 2. Teil: Tafeln, Abb. 30.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse [f. 93v (sie!)] zu Arator, Epistola ad Vigilium; Glosse von einer Hand, die auch die wenigen lateinischen Interlinear- und Marginalglossen schrieb. Zeit und Ort: Glossen wohl noch im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 39 (Nr. DXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 633, Nr. 588; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 14, 85 und passim; Α. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 338; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 16 und passim.

Wien

1735

9 0 6 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 3 0 7 StSG. 589

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 59 Blätter (f. 60 herausgerissen); 19,5 χ 15,0 cm; Zählung von 1 bis 59 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; weißer Pergamenteinband mit goldenem Wappen; vorgängige Signatur Theol. 708. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 20 Zeilen; zahlreiche schlichte Initialen; auf f. 5v große rankenverzierte Initiale P. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 5 4 v Sedulius, Werke: f. l r - 5 0 r Carmen Paschale; f. 5 0 v - 5 3 r Collatio veteris et novi testamenti; f. 5 3 r - 5 4 v Hymnus de vita Christi; f. 5 5 r - 5 9 v Erklärung des Vaterunsers; f. 59v Schrift über die Wörter tragoedi und comici (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden. Literatur: HandschriftenarchivBernhard Bischoff, S. 168; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 221; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 110; Tabulae CodicumManu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 42, Nr. 307; StSG. IV, S. 633, Nr. 589.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 11 Glossen (f. l l r - 4 5 v ) zu Sedulius, Carmen Paschale; 10 Glossen interlinear und 1 (f. 24r) marginal am Zeilenende im Schriftraum stehend; 1 Glosse (f.45v) in bß-Geheimschrift eingetragen; die recht sporadischen deutschen Glossen sind von einer textfremden Hand eingetragen, die auch zahlreiche lateinische Glossen und Marginaleinträge geschrieben hat. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 621 (Nr. DCCCXLVI). Literatur: StSG. IV, S. 633, Nr. 589; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 69; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 74; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschenund altsächsischen Handschriften, S. 51; K. Siewert, Glossenfunde, S. 59.

1736

Wien

9 0 7 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 3 1 1 StSG. 590

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus sieben Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 2 ; Teil 2: f. 1 3 - 3 6 ; Teil 3: f. 3 7 - 5 4 ; Teil 4: f. 5 5 - 7 8 ; Teil 5: f. 7 9 - 9 2 ; Teil 6: f. 9 3 - 1 0 6 ; Teil 7: f. 107-125; Pergament; 18,0 χ 13,0 cm; 125 Blätter sowie ein zusätzliches Blatt vorne (f. I); Zählung von 1 bis 125 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Holzdeckeleinband mit rotem Leder; vorgängige Signatur Philos. 556; früher 271; auf dem Rückendeckel O. 4428. - Einrichtung Teil 3: Schriftspiegel 13,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 19 Zeilen; Überschriften in roten Majuskeln; einfache rote Initialen. — Schrift Teil 3: Minuskel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. I r - v Hymnen (mit Neumen); f. l r - 1 0 v Pseudo—Apuleius, Dialog zwischen Hermes Trismegistos und Asklepios; f. llr—13r leer; f. 13v-34v Liber de proeliis; f. 3 5 r - 3 7 r leer; f. 3 7 v - 5 4 v Porphyrius, Isagoge (am Schluß unvollständig); f. 5 5 r - 7 8 v Galenos, In Hippocratis Aphorismos (am Schluß unvollständig); f. 7 9 r - 9 2 r Lucan, Pharsalia (I—VIII); f. 92v leer; f. 9 3 r - 106v medizinische Schrift; f. 1 0 7 r - 125r Alexander der Große, Epistola ad Aristotelem de situ Indiae; f. 125v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden; Teil 2, 3, 7 im 11. Jahrhundert, Teil 1 und 6 im 12. Jahrhundert, Teil 4 und 5 im 13. Jahrhundert; nach der Signatur auf dem Rückendeckel befand sich die Handschrift seit 1576 im Besitz der Wiener Hofbibliothek. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 437; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 79; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, Nr. 257, S. 336; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 562; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 19; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques, III.2, S. 5; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 42f., Nr. 311; StSG. IV, S. 633f., Nr. 590.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 23 Interlinearglossen (f. 4 2 v - 5 0 v ) zu Porphyrius, Isagoge; Glossen von einer Hand, die auch die ca. 40 lateinischen Glossen geschrieben hat. Zeit und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Wien

1737

Edition: StSG. II, S. 366f. (Nr. DCCLXII). Literatur: StSG. IV, S. 633f., Nr. 590; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38, 45; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 68; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 51, 128.

9 0 8 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 3 5 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 120 Blätter; 35,5 χ 23,5 cm; Blätter zweimal durchnumeriert; ältere Zählung von 7 bis 127 jeweils oben in der Mitte der Rectoseite; neuere Zählung von 1 bis 120 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; vorgängige Signatur Hist, eccles. 13. — Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 χ 18,5 cm; zweispaltig; 33 Zeilen; auf f. 20v, 23r und 54r mit Punkten und Linien verzierte Initialen; zudem zahlreiche schlichte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem letzten Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. 7 r - 1 2 7 v Passionale; darunter: Passio S. Jacobi. Geschichte: Codex der Schrift nach im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Oberitalien entstanden; im 10./11. Jahrhundert befand sich die Handschrift im südlichen Elsaß. Literatur: B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 191; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 160, Nr. 593; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I —II, S. 53, Nr. 358.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 14r) zur Passio S. Jacobi; Glosse von einer textfremden Hand geschrieben; Handschrift gelegentlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse von einer Hand des 10. oder 11. Jahrhunderts wahrscheinlich im südlichen Elsaß eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 139. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 139; A. Quak, ABÄG. 8 (1975) S. 15; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

1738

Wien

9 0 9 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 3 6 1 StSG. 591

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 184 Blätter; 33,0 χ 23,0 cm; weißer Pergamenteinband der Hofbibliothek von 1752. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; rote Überschriften, rote Initialen, Canonestafelnmit roten Bögeneinrahmungen. - Schrift: romanische Buchminuskel aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 r Athanasius, Brief an Papst Marcus und dessen Antwort; f. 2 r - 1 8 4 v Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana. Geschichte: Codex der Schrift nach in der Mitte des 12. Jahrhunderts in Österreich entstanden; nach der Schrift mehrerer Randvermerke befand sich die Handschrift im Besitz des Wiener Medizinprofessors Wolfgang Lazius (1514-1565); nach einer Signatur auf f. 184v von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1575-1608, war sie spätestens seit 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 168; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, Nr. 138, S. 2 1 9 - 2 2 1 ; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 17; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, Nr. 4, S. 32f.; M. - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1050, 1055f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 54; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 14; StSG. IV, S. 634, Nr. 591.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Etwa 600 Interlinearglossen von einer Hand zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana (f. 2 6 r - 171v); Text durchgehend interlinear lateinisch und deutsch glossiert, gelegentlich auch marginale lateinische Einträge. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; H. Garke, S. 63; G. Müller - Th. Frings, S. 413; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 29; A. Waag, S. 53); bair. aus frk. Vorlage (nach H. Reutercrona, S. 11). Edition: StSG. II, S. 105-137 (Nr. DXCI); Nachtrag bei StSG. V, S. 100, Z. 30, 33f., 36f., 40. Literatur: StSG. IV, S. 634, Nr. 591; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 49f., 52; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 125; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 316; G. Ehrismann, ZDW. 7

Wien

1739

( 1 9 0 5 - 1 9 0 6 ) S . 192; Η. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S, 63; H. Götz, in: R. Große S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 80, 85f., 186; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 39; E. K a r g Gasterstädt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 135; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 131; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 68f.; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 62, 102, 104, 111, 126; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, Nr. 4, S. 32; B. Meineke, Basler Fragment, S. 166; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 413; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 180; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 11; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38, 45, 58, 123; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 24, 49; M. - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1050, 1055f.; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 270; U. Schwab, Die Sternrunen im Wessobrunner Gebet, S. 25f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 51, 128; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 29; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 139, 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8; J. Stieglbauer-Schwarz, Wiegen, wägen und bewegen, S. 148f.; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 278; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 192; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; L. Voetz, Komposita auf - m a n ; S. 240; A. Waag, Teuthonista 8 ( 1 9 3 1 - 1 9 3 2 ) S. 16, 53; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 99 und passim.

9 1 0 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 3 8 7 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 167 Blätter; 32,4 χ 25,6 cm; Zählung von 1 bis 165 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; hinter f. 41 und 73 jeweils ein Blatt bei der Zählung übersprungen = 41a, 73a; f. 60 ist ein aufklappbares Faltblatt; mit gebräuntem weißem Lederband überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signatur Salisb. 421. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,5 χ 17,3 cm; einspaltig, stellenweise mehrspaltig; meist 25 Zeilen; zahlreiche figurale Miniaturen und Zeichnungen (vgl. H.J. Hermann); Überschriften und Tabellen in den Farben Ziegelrot, Rotlila und Graublau. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand in einem AltSalzburger Stil des frühen 9. Jahrhunderts, der französisch geprägt ist; Codex möglicherweise fast ganz von einer Hand geschrieben; kleine Zusätze (z.B. auf f. 7r, 15r) von der Hand des Schreibers Baldo, der im frühen 9. Jahrhundert im Salzburger Skriptorium tätig war; weitere Zusätze und Korrekturen aus dem 10. und 12. Jahrhundert; Handschrift war Vorlage für München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 210.

1740

Wien

Inhalt: Sammlung historischer, chronologischer und astronomischer Schriften: f. lr—3v Inhaltsverzeichnis; f. 3r Bienensegen; f. 4 r - 7 r Abbreviatio chronicae; f. 7r Argumentum ad annum mundi inveniendum; Argumentum de cursu lunae; f. 8v — 15v Martyrologium; f. 1 6 r - v Ratio de lunae discursu per signa; f. 17r—114v chronologische Schriften; f. 116v —130v astronomische Schriften; f. 130v — 156v Beda, De natura rerum; f. 156v —165v astronomische Schrift. Geschichte: Codex nach einem Eintrag auf f. 7r wohl zwischen 809 und 818 in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg entstanden; verschiedene Einträge weisen darauf hin, daß sich die Handschrift seit dem 10. Jahrhundert sicher in Salzburg befand, wo sie auch in Katalogen von 1433 und 1740 verzeichnet ist; von dort gelangte der Codex 1806 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: E. Bethe, Buch und Bild im Altertum, S. 128; BHM., Nr. 995; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 73; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 96f., Nr. 26; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte, S. 145, 174; A. Borst, Die karolingische Kalenderreform, S. XXII, 247, 309, 342, 510, 516; R. Corradini, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 124, 141; B. Eastwood, in: Mathematics and its applications to science, S. 144 und passim; Κ. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 8f.; K. Forstner, in: Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum, S. 183; P. Gautier Dalche, RHT. 21 (1991) S. 123f.; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 170; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 34; C.I. Hammer, Charlemagne's Months, S. II, 1, 1 4 - 1 6 , 18 und passim; Μ. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 261; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 145-152, Nr. 43; K. Holter, in: Cyrillo-Methodiana, S. 193; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 103, 111; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 360; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 110, Nr. 38; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 32f., 54, 64, 83, 125, 139; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 279, Nr. 455; V. King, ASE. 22 (1993) S. 90f.; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 144, 151; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 47, 54f.; MBÖ., IV, S. 10, 53; P. McGurk, in: Charles the Bald, S. 321; C. de Merindol, CA. 35 (1987) S. 106, 112; Monumenta Palaographica, 1. Serie, I, VII. Lieferung, Tafel 5 und 6; F. Mütherich, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 51; F. Mütherich, in: Karl der Große, III, S. 50f.; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 62; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 272; III, 1; S. 239; W. Neuß, in: Gesammelte Aufsätze zur Kulturgeschichte Spaniens, VIII, S. 5 2 - 5 4 , 5 9 f . ; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 310; K. Springsfeld, Alkuins Einfluß auf die Komputistik zur Zeit Karls des Großen, S. 257f., 319; W.M. Stevens, Bede's Scientific Achievement, S. 41; W.M. Stevens, in. Science in Western and Eastern Civilization, S. 375; Η. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 68; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 60, Nr. 387; F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek bis zum Jahre 1400, 1. Teil: Text, S. 22f.; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 15; J.B. Voorbij, Scriptorium 38 (1984) S. 120; K. Weitzmann, Illustrations in Roll and Codex, S. 72; O.K. Werckmeister, in: Das erste Jahrtausend, Textband II, S. 695. - Abbildung von f. 1 2 3 r - v bei B. Eastwood, Abb. lf.; Abbildung von f. 90v, 139r bei C.I. Hammer, Tafel 1, 4f.; Abbildung von f. 90v bei E. Irblich, S. 111; Abbildung von f. 7 r b e i F . Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen

Wien

1741

Nationalbibliothek bis zum Jahr 1400, 2. Teil: Tafeta, Abb. 10; Abbildung von f. 134r vor S. 691 bei O.K. Werckmeister, Abb. 12.

Glossen Zahl und Art: 1 deutsches Wort in eigener Zeile (wie eine Überschrift) über dem Bienensegen; Wort ohne lateinisches Lemma und ohne erkennbaren Bezug auf den Bienensegen eingetragen. Zeit und Ort: Wort von einer Hand des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 139. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 139; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; A. Quak, ABÄG. 8 (1975) S. 15; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

9 1 1 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 3 8 8 StSG. 592

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 83 Blätter; 32,0 χ 22,5 cm; Zählung von II, 1 bis 82 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; f. II vom Vorderdeckel, f. 82 vom Rückdeckel gelöst; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Hist. eccl. 28. — Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 16,5 cm; f. l r - 5 6 v , 6 5 r - 7 5 v , 7 7 r - 8 1 v zweispaltig; f. 5 7 r - 6 4 v einspaltig; f. 76r, ν dreispaltig; f. l r - 5 5 r 4 0 - 4 1 Zeilen; f. 5 5 v - 5 6 v 5 1 - 5 9 Zeilen; f. 5 7 r - 6 4 v 23 Zeilen; f. 6 5 r - 8 1 v 58 Zeilen; in den Teilen von f. lr—55r und 65r—81v mehrere mit Ranken, Blattwerk und figuralen Miniaturen versehene farbige Initialen, die auf das mittelrheinische Gebiet weisen; zudem zahlreiche einfache Initialen. - Schrift: Codex von mehreren Händen in später Minuskel aus dem Ende des 12. Jahrhunderts geschrieben. Inhalt: f. Ilr leer; f. IIv Urkunde von 1362; f. l r - 5 6 v Liber pontificalis; f. 5 7 r - 6 4 v Computus; f. 6 5 r - 7 5 v Heinrich von Augsburg, Carmen de creatione mundi, de peccato originali deque redemptione; f. 7 5 v - 7 6 v theologische Schriften; f. 7 7 r - 8 1 r Arnulf, Deliciae cleri; f. 81v Bernhard von Clairvaux, Brief an die Äbte des Zisterzienserordens; De partitione assis Romani; f. 82r Federproben; f. 82v leer.

1742

Wien

Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts wohl am Mittelrhein entstanden; darauf weist ein vom Vorderdeckel losgelöstes Fragment einer Urkunde von 1362, in der ausschließlich Kleriker der Mainzer, Kölner und Trierer Diözese genannt sind; nach Signaturen auf f. lr von Peter Lambeccius und f. 82r von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek, war die Handschrift schon 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: BHM., Nr. 344f.; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 63; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 95f., Nr. 53; H. Houben, St. Blasianer Handschriften des 11. und 12. Jahrhunderts, S. l l l f . ; 0 . Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 48f., Nr. 20; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 60, Nr. 388; H. Thum, CM. 13 (1987) S. 93; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 15; StSG. IV, S. 634, Nr. 592. Abbildung von f. 2r bei O. Mazal, Abb. 38.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 79vb) zu Arnulf, Deliciae cleri; einige lateinische Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 312 (Nr. DXXXVf Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 634, Nr. 592; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 158; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524.

9 1 2 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 4 0 6 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 82 Blätter; 31,0 χ 19,5 cm; Zählung von 1 bis 81; Blatt 82 ungezählt auf dem hinteren Spiegel aufgeklebt; brauner Ledereinband mit Blindprägung. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 14,0 cm; einspaltig; 32 Zeilen; von f. 27v an mehrere schlichte Initialen; Überschriften in Versalien. - Schrift: späte karolingische Minuskel von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 6 v Lex Baiuvariorum; f. 27r leer; f. 2 7 v - 8 1 v Paulus Diaconus, Historia Langobardorum (unvollständig).

Wien

1743

Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert in Bayern oder Österreich entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. 82r gelangte die Handschrift nach Göttweig; seit 1576 befand sich die Handschrift in Wien. Literatur: MBÖ., I, S. 5; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 315, 354, 903f.; L. Pani, in: Paolo Diacono, S. 411; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, S. 64, Nr. 406.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 16 Kontextglossen und 1 Interlinearglosse zur Lex Baiuvariorum. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: Lex Baiwariorum, S. 296, 301, 307, 350, 403, 407, 409, 413, 422, 437f., 449, 462f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 15 (1980) S. 70. Literatur: M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung, S. 66; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647.

9 1 3 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 4 1 3 StSG. 593

A

Handschrift Beschreibung: Sammelcodex; Pergament; 197 Blätter; 31,5 χ 22,2 cm; Zählung von 1 bis 197 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 15. Jahrhunderts; mit gelbem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen; vorgängige Signaturen Hist, eccl. 29 und Ο 4387 auf dem Rückendeckel. - Einrichtung f. 196v-197r: Schriftspiegel 22,7 χ 16,2 cm; zweispaltig; 41 Zeilen; verzierte rote Initialen, rote Überschriften. - Schrift: gotische Minuskel von mehreren Händen des 13. bis 15. Jahrhunderts; f. 196v-197r von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift (vgl. Tabulae); darunter: f. 177ra-179rb deutsche Kaiserchronik; f. 196va—197rb Summarium Heinrici (IV, 10-15; V, 1 - 6 ; IV, 9; auf geographische Namen beschränkter Auszug aus Redaktion B); f. 197rb Verzeichnis von Raummaßen.

1744

Wien

Geschichte: Einzelne Teile des Sammelcodex der Schrift nach im 13. bis 15. Jahrhundert entstanden, f. 196v —197r im 13./14. Jahrhundert wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Niederaltaich; Besitzvermerke des 13. Jahrhunderts auf f. lOr und des 15. Jahrhunderts auf f. lr, 145r und 167v weisen auf Niederaltaich; nach einer Signatur des Bibliothekars H. Blotius ( 1 5 7 5 - 1 6 0 8 ) auf dem Rückendeckel befand sich die Handschrift 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: E . - D . Hehl, Die Konzilien Deutschlands und Reichsitaliens 9 1 6 - 1 0 0 1 , I, S. 118, 120—124; R. Hildebrandt, SummariumHeinrici, Π, S. XXXIf.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 563; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 41; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 68; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41, 43; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, Ι - Π , S. 66f., Nr. 413; W. Wegstein, Studien zum >Summarium Heinrici < , S. 86; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 3 0 7 - 3 1 0 ; StSG. IV, S. 634, Nr. 593. Teilabbildung von f. 196v, 197r bei R. Hildebrandt, Summarium, II, Tafel 3.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Auf geographische Namen beschränkter Auszug von 86 im fortlaufenden Glossartext stehenden Glossen aus dem Summarium Heinrici, Redaktion Β (f. 196va-197rb). Zeit und Ort: Glossen als Bestandteil des Glossars im 13./14. Jahrhundert in Niederaltaich eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 2 0 6 - 2 0 9 (Nr. DCCCCXXXVIIB); vollständige Edition bei R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. 7 2 - 7 6 , 7 8 - 8 1 . Literatur: StSG. IV, S. 634, Nr. 593; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 10; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XXXIf.; R. Hildebrandt, in: B r ü d e r - G r i m m - S y m p o s i o n zur Historischen Wortforschung, S. 49; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 3 - 5 1 6 ; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, ΙΠ, S. XXI; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 169; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 5 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 198; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 57 und passim; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 210; M. Springer, in: Die Franken und die Alemannen, S. 203, 211; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, Π, S. 402; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 290 und passim; Η. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 359; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici < , S. 86; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 309f.

Wien

1745

9 1 4 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 4 2 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 172 Blätter sowie ein zusätzliches Blatt hinten; 29,5/30,5 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 173 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit gebräuntem weißen Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen und 1 Haken; auf einem Papierblatt auf dem Einbandrücken Zahl 3427. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0/22,8 χ 12,0/12,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis und Unziale; mit Herzblättern, Sechspaßblatt und Kelchblüten verzierte Initialen, die auf Salzburg am Anfang des 9. Jahrhunderts weisen. - Schrift: Codex wohl von fünf Händen Ende 8./Anfang 9. Jahrhundert geschrieben; f. 1 im 15. Jahrhundert dem Codex vorgeheftet; das zusätzliche Blatt hinten aus dem 12. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 1 7 2 v Vitae et passiones sanctorum XXXIV; darunter: Passion der heiligen Theodosia; kleinere Korrekturen von der Hand des Salzburger Schreibers Baldo. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts wohl in der Dombibliothek Salzburg entstanden, möglicherweise durch einen Schreiber aus St. Amand; im Katalog von 1433 - 1 4 3 5 der Salzburger Dombibliothek von Johannes Holveld ist die Handschrift unter der Nummer 292 verzeichnet; 1806 kam sie aus der Salzburger Dombibliothek in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: BHM., Nr. 261; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 12If.; S. Bruni, in: La critica del testo mediolatino, S. 319; D.A. Bullough, ASE. 27 (1998) S. 110, 112; CLA. X, S. 12, Nr. 1479; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 593, Nr. 1645; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 261; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 154f., Nr. 46; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 104, Nr. 35; B. Krusch, NA. 33 (1908) S. 1 3 - 5 2 ; 0 . Mazal, CM. 3 (1977) S. 4 7 , 5 4 , 64; MBÖ., IV, S. 10, 53; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 130; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 201 und passim; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 68, Nr. 420; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 16; G. Vielhaber, AB. 26 (1907) S. 3 3 - 6 5 . - Abbildung von f. 9r bei CLA.; Abbildung von f. 9r bei E. Irblich, S. 105.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 147v) zur Passion der heiligen Theodosia; Glosse wohl von einer textfremden Hand eingetragen,

1746

Wien

möglicherweise der Hand, von der auch die Korrekturen des lateinischen Textes stammen; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse von einer Hand des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 140. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 140; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

9 1 5 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 4 8 2 StSG. 594

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 87 Blätter; 25,5 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 87 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Vorsatzblatt mit I* gezählt; Pappdeckel mit glattem weißem Pergament überzogen. — Einrichtung: Schriftspiegel: 19,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 2 2 - 2 4 Zeilen; zahlreiche einfache Initialen; f. 34r größere Initiale R. - Schrift: frühkarolingische Minuskel vom Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f . lr Besitzvermerk; f. l r - 5 9 v Fredegar, Chronik (I-III); f. 5 9 v - 6 1 r Hilarianus, De cursu temporum; f. 6 1 r - 8 6 v Fredegar, Chronik (IV); f. 87r Samanunga—Glossar (Anfang); f. 87v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts oder Anfang des 9. Jahrhunderts vermutlich in der Benediktinerabtei Reichenau entstanden; ein Besitzvermerk des 11. Jahrhunderts auf f. lr weist auf Reichenau; nach einem Eintrag auf der Rückseite des Vorsatzblattes schenkte der Basler Geschichtsschreiber Christian Urstisius (1544-1588) die Handschrift 1584 dem Historiker Gottfrid von Rammingen; später gelangte sie in den Besitz der Grafen von Zimmern und von dort in den Besitz des Erzherzog Ferdinand von Tirol ( t 1595) auf Schloß Ambras bei Innsbruck; 1665 wurde der Codex von dem Präfekten der Wiener Hofbibliothek Peter Lambeck nach Wien gebracht. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56; G. Baeseke, Kleinere Schriften, S. 129; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 22, 80; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 314; CLA. VIII, S. 29, Nr. 1480; S. 29, Nr. 1124 (zu einem Fragment im Einband); Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 169; K. Heinemann, Über das Hrabanische glossar, S. 2f.; H.J. Hermann, Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes, S. 106—108, Nr. 26; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 100; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 80,

1747

Wien

Nr. 23; I. Knoblich, Die Bibliothek des Klosters St. Maximin bei Trier, S. 77; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 8 l f . , Nr. 35; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 563; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 252, 311; R. Schmidt, Reichenau und St. Gallen, S. 142, 181; J. Splett, Samanunga-Studien, S. 7; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 80, Nr. 482; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 17; StSG. IV, S. 635, Nr. 594. - Abbildung von f. 15r, 85r bei CLA.; Abbildungen von Initialen auf f. lr, f. 34r bei H.J. Hermann, Abb. 74f., S. 107; Abbildung von f. 61v bei E. Irblich, S. 81; Abbildung von f. 87r bei J. Splett, S. 311.

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Glossar: 63 Kontextglossen (f. 87r) in dem Samanunga—Glossar (früher: Hrabanisches Glossar), einer kürzenden Umarbeitung des Abrogans-Glossars. Glossar fortlaufend geschrieben, ohne Hervorhebung der Lemmata. Zeit und Ort: Glossen von gleicher Hand wie der gesamte Codex Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 56 — 84; G. Ehrismann, S. 256; K. Heinemann, passim; R. Kögel, S. 430; F. Simmler, S. 25; W. von Unwerth - Th. Siebs, S. 197). Edition: StSG., I, S. 1 - 1 1 (Nr. I). Literatur: StSG. IV, S. 635, Nr. 594; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 56, 7 5 - 8 3 ; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 76, 79f., 88; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 256; K. Heinemann, Über das Hrabanische glossar, S. 2 und passim; Ε. Karg-Gasterstadt, in: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk, S. 128; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 430; D.R. McLintock, in: Althochdeutsch, II, S. 1104; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - s a m , S. 163, 252; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 125; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; J. Splett, Samanunga-Studien, S. 8 und passim; W. von Unwerth - Th. Siebs, Geschichte der deutschen Literatur, S. 197; F. Wälti, Die Wortsippen QUEDAN / QUITI und SPREHHAN / SPRÄHHA in Abrogans und Samanunga, S. 15 und passim; Κ. Weinhold, Alemannische Grammatik, S. XIII.

WIEN,

ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD.

(FRÜHER

WIEN,

654) s.

NR.

510

957b

ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK

(FRÜHER 6 6 7 ) s. N R . 957C

COD.

529

1748

Wien

9 1 6 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 5 3 4 nicht bei StSG.

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 227 Blätter; 22,0 χ 14,0 cm; mit weißem Pergament überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Ρ 4511 . — Einrichtung: Schriftspiegel 15,7 χ 9,0 cm; f. 157-171 17,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 17 Zeilen; f. 157-171 26 Zeilen; Überschriften in roter oder schwarzer Rustica oder Unziale; einfache rote Initialen. - Schrift: Codex von mehreren Händen aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts geschrieben; auf einigen leeren Seiten Notizen von jüngeren Händen. Inhalt: f. l r - 2 2 7 v Abdias, Historia Apostolica (am Anfang und am Schluß unvollständig); darunter: f. l r - v Praefatio; f. l v - 2 7 r De Sancto Petro; f. 27r—35r De Sancto Paulo; f. 3 5 r - v Hymnus (nicht zur Historica Apostolica gehörend); f. 3 5 v - 4 2 v Passion des heiligen Jacobus, des Bruders Jesu; f. 43r leer; f. 4 3 v - 9 0 v Relatio de miraculis Sancti Andreae apostoli; f. 96v-107v Passion des heiligen Jacobus, des Bruders des Johannes. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Salzburg entstanden; Notizen des 13. Jahrhunderts auf f. 135v und 162r weisen auf die Benediktinerabtei Millstatt in Kärnten; nach der Signatur auf f. 226v und 227v von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1575-1608, gelangte die Handschrift bereits vor 1576 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 158; A. Quak, ABÄG. 4 (1973) S. 113-128; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 91, Nr. 534; F. Unterkircher, in: Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 64.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 30 Glossen (f. l r - 1 0 0 r ) zu Abdias, Historica Apostolica; 1 (f. 87v) eventuell als marginal anzusehen, alle weiteren interlinear stehend; Glossen von einer Hand, die auch einen Teil des lateinischen Textes eintrug; gelegentliche lateinische Interlinearglossen. Zeit und Ort: Im 9. oder 10. Jahrhundert in Salzburg eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Bair. (nach A. Quak, S. 125f.).

Edition: A. Quak, ABÄG. 4 (1973) S. 118-125; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 140-142; Berichtigungen und Ergänzungen bei A. Quak, ABÄG. 8 (1975) S. 180f.

Wien

1749

Literatur: Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 140; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; A. Quak, ABÄG. 4 (1973) S. 1 1 3 - 1 2 8 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; W. Stach, in; Liber Floridus, S. 16.

9 1 7 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 5 5 3 StSG. 595

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 151 Blätter; 21,5 χ 16,5 cm; Zählung von 1 bis 151 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; weißer Pergamenteinband von 1753; vorgängige Signatur: Cod. Ms. Hist, eccl. 123. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 2 1 - 2 3 Zeilen; mehrere größere rankenverzierte Initialen, die auf westdeutsche Herkunft weisen; Überschriften in roter Capitalis rustica. - Schrift: Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 5 1 v Passionale (am Schluß unvollständig); darunter: Passion des heiligen Bartholomaeus; f. 127ν leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts im westdeutschen Raum entstanden; nach Einträgen auf f. 136r befand sich die Handschrift im 13. Jahrhundert vermutlich in der Diözese Speyer; nach Signaturen von Hugo Blotius und Einträgen von Sebastian Tengnagel und Peter Lambeccius, Bibliothekaren der Wiener Hofbibliothek, auf f. lr und f. 15 lv war sie bereits 1576 im Besitz der Wiener Hofbibliothek. Literatur: Η J . Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 19, Nr. 12; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, S. 94, Nr. 553; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Osterreichischen Nationalbibliothek, I, S. 19; StSG. IV, S. 635, Nr. 595. - Abbildung einer Initiale von f. 36r bei H.J. Hermann, Abb. 11, S. 19.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Marginalglosse mit Verweiszeichen (f. 61r) zur Passion des heiligen Bartholomaeus; Glosse möglicherweise von der Texthand eingetragen; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse wahrscheinlich mit oder kurz nach Niederschrift des Textes im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

1750

Wien

Edition: StSG. IV, S. 353 (Nr. DCCCXCVIa Nachtr.). Literatur:

StSG. IV, S. 635, Nr. 595.

917a

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD.

601

nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Die Handschrift (Pergament; 27 Blätter; 19,0 χ 12,5 cm; 13. Jahrhundert), die die Leges Alamannorum tradiert, enthält im Kontext u.a. das latinisierte germanische Wort uuindv [f. 23r (Kap. 82)]. Das in den Parallelhandschriften zur Stelle überlieferte lateinische Bezugswort veltrum steht nicht in dieser Handschrift. Das germanische Wort ist so bereits in den Monumenta Germaniae historica (MGH. Legum Sectio I, 5, 1, S. 143, 5 und 20) ediert. Die fehlerhafte Angabe von E. Karg-Gasterstädt, daß 'bei Steinmeyer die glosse uuindum veltrum aus dem cod. Vind. 601' fehle (PBB. 61, 1937, S. 269), hat zu der Aufnahme der Handschrift in das Verzeichnis der Glossenhandschriften geführt. Es handelt sich aber nicht um eine Glossenhandschrift, sondern um eine Leges—Handschrift mit den charakteristischen volkssprachigen Textbestandteilen.

9 1 8 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. StSG. 596

614 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 70 Blätter, vorn f. I—III (Papier), f. 1 - 6 6 , hinten f. 1* (Papier); 18,0 χ 12,5 cm; Zählung von 1 bis 66 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Pappdeckel mit weißem Pergament überzogen; vorgängige Signatur: Hist. prof. 992. — Einrichtung: Schriftspiegel 12,5 χ 10,0 cm; einspaltig; 2 0 - 2 1 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; zahlreiche einfache Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 1. Viertel des 11. Jahrhunderts; Marginalien und Ergänzungen des 15. und 16. Jahrhunderts. Inhalt: f. I r - I I I r leer; f. IIIv Inhaltsvermerk; f. l r - 6 6 v Ermoldus Nigellus, Gedichte auf Ludwig den Frommen; f. I*r Abschrift des 16. Jahrhunderts von f. 66v; f. l*v leer.

Wien

1751

Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Viertel des 11. Jahrhunderts in Tegernsee entstanden; früher befand sich die Handschrift im Besitz des Wiener Medizinprofessors Wolfgang Lazius; nach einer Signatur von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1575-1608, war sie bereits 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 220; P. Godman, in: Charles the Bald, S. 294f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 169; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 437f.; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 41, Nr. 13; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 107, Nr. 614; StSG. IV, S. 635, Nr. 596. Abbildung von f. 66r bei H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, Abb. 271.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 65v) zu Ermoldus Nigellus, Gedichte auf Ludwig den Frommen; Glosse wahrscheinlich von einer textfremden Hand eingetragen; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Oberdeutsch.

Edition: StSG. II, S. 776 (Nr. DCXXVlf Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 635, Nr. 596.

9 1 9 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 6 5 0 StSG. 597

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 192 Blätter; von f. 192 untere Hälfte abgeschnitten; 42,2 χ 29,0 cm; Zählung von 1 bis 192 von einer Hand des 19. Jahrhunderts jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Halbledereinbanddes 18. Jahrhunderts; vorgängige Signatur Ree. 3256. - Einrichtung: Schriftspiegel 34,5 χ 23,0 cm; zweispaltig; 49 Zeilen; Incipit und Explicit in großen Ziertiteln; zahlreiche Initialen, z.T. mit figürlichen Darstellungen. Schrift: Buchminuskel, 1180 in der Zisterzienserabtei Sittich ( = Sticna) in Krain (Slowenien) geschrieben. Inhalt: f. lr Besegnungen; f. l v - 1 9 1 r Augustinus, De civitate Dei (vorne unvollständig); f. 191r unten vier Hexameter der Versus de piseibus; f. 191v-192r Passion des Heiligen Florian; f. 192r—ν die Abtei Sittich betreffende Urkunden der Grafen Heinrich und Meinhard von Görtz von 1305 und

1752

Wien

1277 (deutsch; in Abschriften des 14. Jahrhunderts); Rezept für die Sterbestunde (deutsch). Geschichte: Codex um 1180 in der Zisterzienserabtei Sittich (Sticna) in Krain geschrieben; Abschriften des 14. Jahrhunderts von Urkunden von 1305 und 1277 auf f. 192rv weisen auf Sittich; nach der Aufhebung der Abtei 1784 gelangte die Handschrift in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: N. Golob, in: Buchmalerei der Zisterzienser, S. 124, 126f.; N. Golob, CM. 14 (1988) S. 145, 147f., 153; N. Golob, CM. 16 (1992) S. 9 8 - 1 0 3 ; N. Golob, Twelfth-Century Cistercian Manuscripts, S. 1 9 3 - 1 9 5 , Nr. 25, S. 2 9 - 3 1 und passim; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 2 8 7 - 2 9 2 , Nr. 189; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 44; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 112f., Nr. 650; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, 1, S. 21; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 315; StSG. IV, S. 635, Nr. 597. - Abbildung von f. 19r bei N. Golob, in: Buchmalerei, S. 125; Abbildungen von zahlreichen Seiten bei N. Golob, Twelfth-Century Cistercian Manusripts; Abbildungen von Initialen auf f. 26v, 62v, 114v, 179vbei H.J. Hermann, Abb. 1 7 2 - 1 7 5 , S. 2 8 8 - 2 9 1 .

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 15 Glossen (f. 188v, 191r). - Textglossierung: 1 Marginalglosse (f. 188v) zu Augustinus, De civitate Dei; Glosse von einer textfremden Hand; Text sonst unglossiert. - Sachglossar in Merkversanordnung: 14 Interlinearglossen (f. 19 lr) zu den Versus de piscibus; doppelzeilig angelegter Eintrag der lateinischen Hexameter und volkssprachigen Glossen von einer Hand auf leer gebliebenem Raum. Zeit und Ort: Glossen möglicherweise in der Zisterzienserabtei Sittich noch im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 92). Edition: StSG. II, S. 40 (Nr. DXXXVII); III, S. 45f. (Nr. DCCCCXXXIVDa.). Literatur: StSG. IV, S. 635, Nr. 597; N. Golob, Twelfth - Century Cistercian Manuscripts, S. 37; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 92; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 305.

Wien

1753

9 2 0 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 6 6 0 StSG. 598

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 157 Blätter; bei f. 126, 127, 140, 152 äußerer Rand ganz oder teilweise abgeschnitten; 37,8 χ 27,6 cm; Zählung von 1 - 1 5 5 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; bei der Zählung nach f. 94 und 141 jeweils ein Blatt übersprungen; Mondseer Einband aus dem 15. Jahrhundert; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel, die mit Blindlinien und Diagonalkreuz verziert sind; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signaturen 73 und Ree. 3304 auf dem vorderen Einbandspiegel eingetragen. - Einrichtung: Schriftspiegel 29,5 χ 19,0 cm; einspaltig; f. 136v-138r zweispaltig; 32 Zeilen; zahlreiche schmucklose rote Initialen; auf f. 149 am äußeren Rand schwach sichtbare, 8 cm hohe Metallstiftzeichnung einer weiblichen Gestalt in langer Tunika, Mantel und Schleier. - Schrift: Minuskel von drei Händen des 3. Viertels des 12. Jahrhunderts, die auch jeweils in ihren Teilen die Rubrizierungen vorgenommen haben. Inhalt: Einbandspiegel vorne und hinten Antiphonar (Fragmente); f. l r - 136r Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 136v-138r Gedicht in Hexametern; f. 138v-145v Hieronymus, Predigten (unvollständig abbrechend); f. 146r—148v Gregor der Große, Expositio in Ezechielem; f. 149r- 155v Beda, Homilien (Exzerpte); f. 148v, 149v, 155v auf Mondsee sich beziehende urbarielle Eintragungen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 12. Jahrhunderts, wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Mondsee entstanden. Literatur: BHM., Nr. 217a; C. Pfaff, Scriptorium und Bibliothek des Klosters Mondsee, S. 59, 75, 77, 79, 101f., Nr. 31, S. 105f., Nr. 42; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, S. 113f., Nr. 660; StSG. IV, S. 635f., Nr. 598.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Interlinearglossen (f. lr) in dem Prolog zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; Glossen wahrscheinlich von einer textfremden Hand eingetragen; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 257; J. Schatz, S. 4; W. Schröder, S. 19-41). Edition: StSG. II, S. 265 (Nr. DCLXXIV).

1754

Wien

Literatur: StSG. IV, S. 635f., Nr. 598; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 257; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 118; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13 und passim; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4, 19—41; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 142f., 145.

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 7 2 1

s. NR. 957h

9 2 1 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 7 4 3 StSG. IV, S. 442 Anm. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 78 Blätter; 31,0 χ 18,5 cm; Zählung von 1 bis 73 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 78 von jüngerer Hand in der rechten unteren Ecke der Rectoseite; weißer Pergamenteinband auf Pappdeckel; vorgängige Signatur: N° 624 (f. lr oben); Ν 41 58 (f. 78v unten). - Einrichtung: Schriftspiegel 25,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 30—36 Zeilen; einfache, zum Teil gelb gefärbte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 8. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 7 8 r Pseudo—Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Römerbrief; f. 78v Verse und Schreibernotiz. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts in W e s t - oder Südwestdeutschland entstanden; die Handschrift gelangte während der Amtszeit des Bibliothekars Hugo Blotius von 1575 - 1 6 0 8 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: St. Beissel, Geschichte der Evangelienbücher, S. 152; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 26; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 56; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 154; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 2 2 - 2 4 ; CLA. X, S. 15, Nr. 1488; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 304; Β. Fischer, Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter, S. 214; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 169; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 50, Nr. 8; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 491; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 28; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 563; P. Ochsenbein, Cultura Sangallensis, S. 136; P. Ochsenbein, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 70, 73; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et

Wien

1755

Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, S. 124, Nr. 743; P. Uiblein, Scriptorium 25 (1971) S. 86; F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek bis zum Jahre 1400, 1. Teil: Text, S. 31. - Abbildung von f. lOr bei CLA.; Abbildung von f. 78v bei E. Irblich, S. 51; Abbildung von f. 78v bei F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek bis zum Jahr 1400, 2. Teil: Tafeln, Abb. 5.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 9v) zu Pseudo-Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Römerbrief; Handschrift sonst kaum lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 442, Anm. Literatur: StSG. IV, S. 442; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 26; A. Quak, ABÄG. 8 (1975) S. 15; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; W. Wegstein, ADA. 90 (1979) S. 127.

9 2 2 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 7 5 1 StSG. 599

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 6 Teilen; Teil 1: f. 1 - 7 7 ; Teil 2: f. 7 8 - 1 2 8 ; Teil 3: f. 129-162; Teil 4: f. 163-166; Teil 5: f. 167-172; Teil 6: f. 173-188; Pergament; 188 Blätter sowie drei ungezählte, leere Blätter vorne und eines hinten; f. 75 unten abgeschnitten; f. 7 8 - 1 8 8 durch Feuchtigkeit beschädigt; f. 1 - 1 6 2 30,0/30,5 χ 20,0/20,5 cm; f. 163-188 26,5/27,0 χ 18,5/19,7 cm; Zählung von 1 - 1 8 8 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; weißer Pergamenteinband über Pappdeckel mit Handvergoldung aus dem Jahre 1755; vorgängige Signatur: auf Einbandrücken Cod. Ms. Theol. n. CCLIX\ auf Vorderdeckel J7*G*L*B*V*S*B*55\ f. lr neben Zählung N° 170. - Einrichtung Teil 3: Schriftspiegel 23,5 χ 14,5 cm; zweispaltig; 35 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, einfache Initialen. - Schrift: Teil 3 (f. 129-162) karolingische Minuskel aus dem 9. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 7 7 r Bonifatius, Briefe; f. 77v leer; f. 7 8 r - 1 2 8 r Bibel, Apostelgeschichte; Jakobusbrief; 1. Petrusbrief; f. 128v Federproben; f. 129r-161v Erklärungen zur Bibel, u.a. zu Isaias und Ezechiel; f. 1 6 2 r - v apokryphe

1756

Wien

Briefe des Seneca und des Paulus (unvollständig); f. 163r —166ν Augustinus, Sermo; zwei Predigten; f. 166v Notiz über die Wahl Williberts zum Erzbischof von Köln; f. 167r-172v Theodulf von Orleans, Capitula ad presbyteros; f. 1 7 3 v - 1 8 7 v Brevis expositio decretorum quorundam conciliorum; f. 173rleer; f. 1 8 7 v - 1 8 8 r Beda, Martyrologium (Fragment); f. 188v altsächsischer Lähmungssegen De hoc quod spurihalz dicunt; altsächsischer Wurmsegen Contra vermes. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedener Zeit im 9. Jahrhundert entstanden; Teil 1 wohl in Mainz, Teil 2, 4 und 5 wohl in Köln; eine kanonistische Konkordanz auf f. 173ν ff. weist für Teil 6 auf Mainz; nach Notizen auf f. 166v befand sich die Handschrift nach 870 in Köln, wo auch die einzelnen Teile verbunden wurden; im 16. Jahrhundert gelangte sie durch Mitarbeiter des Matthias Flacius Illyricus ( 1 5 2 0 - 1 5 7 5 ) an den kaiserlichen Rat Caspar von Nidbruck, der sie der Wiener Hofbibliothek übergab. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 244; G. Baesecke, Das lateinisch - althochdeutsche Reimgebet, S. 33; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 97; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 195-200; B. Bischoff, Mittelalterlichen Studien, III, S. 107, 131; B. Bischoff - D. Nörr, Eine unbekannte Konstitution Kaiser Julians, S. 12; A. Breeze, ASE. 21 (1992) S. 12; P. Chaplais, in: Medieval Scribes, Manuscripts & Libraries, S. 9; A. Cordoliani, ALMA. 17 (1943) S. 53; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 70 und passim; W. Diekamp, NAGG. 9 (1884) S. 11 - 2 8 ; C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 2, 7, 9; W. Foerste, in: 2RL. I, S. 39; Th. von Grienberger, ANF. 11 (1899) S. 24 und passim; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 87; H.J. Hermann, Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes, S. 1 2 2 - 1 2 4 , Nr. 33; P. Hunter Blair, in: Learning and Literature in Anglo-Saxon England, S. 30; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 227; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 483; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 180-182; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 118; E. Krotz, Auf den Spurendes althochdeutschen Isidor, S. 243f.; N. Kruse, Die Kölner volkssprachige Überlieferung des 9. Jahrhunderts, S. 86 und passim; Β. Labs-Ehlert, Versalschreibung in althochdeutschen Sprachdenkmälern, S. 61; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 418f., 422; M. Lapidge - M. Herren, Aldhelm. The prose works, S. 2, 136f., 140, 146-148; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters [I], S. 9; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 10 [ = 1]; Η. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, II, S. 44f.; C.L. Miller, The Old High German and Old Saxon Charms, S. 7 - 1 0 , 4 9 - 5 1 ; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 187, 334, 908f.; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 228; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 468; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 82; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 236, 245; A. Orchard, ASE. 30 (2001) S. 1 6 - 1 8 , 24, 28, 34, 36; J.M. Plotzek, in; Glaube und Wissen im Mittelalter, S. 28; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 77; D. Schaller, in: Tradition und Wertung, S. 31f.; H. Schneider, Die altlateinischen biblischen Cantica, S. 56; H. Schilling, AGB. 4 (1963) Sp. 340f.; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 57, 154f.; U. Schwab, in: Deutsche Literatur und Sprache von 1050-1200, S. 288; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 66; E. Seebold, in: Theodisca, S. 19; C.St. Smith - J.G. Hawthorne, TAPhS. NS. 64, Part 4 (1974) S. 117; H.H. Steinhoff, in: 2 VL. IV, Sp. 75f.; H . - H . Steinhoff, in: 2 VL. VII, Sp. 853; E.

Wien

1757

Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 267; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 370, 372, 374; J. Story, Carolingian Connections, S. 52f.; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 67, 70f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 126, Nr. 751; H. Tiefenbach, Xanten-Essen—Köln, S. 217, 280; F. Unterkircher, in: Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 68f.; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 25; F. Unterkircher, Sancti Bonifacii Epistolae, S. 9—35; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 324; Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr, S. 128, Nr. 231; StSG. IV, S. 636, Nr. 599. - Faksimile von f. l r - 7 7 v bei F. Unterkircher, Sancti Bonifacii Epistolae; Abbildung von f. 188 bei J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. VI; Abbildungen von Initialen auf f. 119r, 173v bei H.J. Hermann, Abb. 87f., S. 123f.; Abbildung von f. 188v, 132v, 127v bei N. Kruse, Abb. 7, 9, 11, S. 387, 389, 391; Abbildung von f. 188v bei U. Schwab, in: Deutsche Literatur, Abb. 5.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 15 Glossen (z.T. in bfk-Geheimschrift) (f. 132r— 135r) zu den Erklärungen zur Bibel; davon 12 Glossen (f. 132r-133r) zu Isaias; 4 interlinear und 8 marginal stehend; 3 Glossen (f. 134v — 135r) zu Ezechiel; 1 interlinear und 2 marginal stehend; die marginalen Glossen meist im Zusammenhang mit längeren lateinischen Interpretamenten, zum Teil interlinear zu diesen. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9. Jahrhundert in der Kölner Domschule eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 195f.; H. Frings, S. 3; Th. Frings, S. 111; Th. Klein, S. 182; N. Kruse, S. 337); frk. (nach J. Franck, S. 8); nd. (nach H. Reutercrona, S. 123). Edition: StSG. I, S. 618 (Nr. CCLXXXIV), S. 654 (Nr. CCCVI); N. Kruse, Die Kölner volkssprachige Überlieferung des 9. Jahrhunderts, S. 299f. Literatur: StSG. IV, S. 636, Nr. 599; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 1 9 5 - 2 0 0 ; W. Foerste, in: 2 RL. I, S. 39; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; H. Frings, Rheinische Glossen, S. 3; Th. Frings, PBB. 63 (1939) S. 111; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 182; N. Kruse, Die Kölner volkssprachige Überlieferung des 9. Jahrhunderts, S. 87 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; I. Reiffenstein, in: Grammatica ianua artium, S. 73, 77, 79f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 123; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 93; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 59; E. Steinmeyer, ADA. 22(1896) S. 270; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, X a n t e n - E s s e n - K ö l n , S. 275; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 2 0 5 - 2 0 7 .

1758

Wien

9 2 3 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 7 7 2 StSG. 740

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 88 Blätter; 28,2 χ 20,2 cm; heller Ledereinband auf Holzdeckeln. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 13,5 cm; einspaltig; 29 Zeilen; einfache rote Initialen, Überschriften in roten Majuskeln, mehrere farbig ausgemalte Initialen. — Schrift: Minuskel der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—ν Oratio S. Gregorii; f. 2r—88r Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 8 8 r - v Hymnen auf Afra, Maria und Johannes (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Salzburg entstanden. Literatur: R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 37; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 110f., Nr. 61; 0 . Mazal, in: Paläographie 1981, S. 78; MBÖ., IV, S. 11, 53; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 129, Nr. 772; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 25; StSG. V, S. 83, Nr. 740.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 3v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; zum Teil jüngere lateinische Randnotizen, sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 27 (Nr. DCLVIP). Literatur: StSG. V, S. 83, Nr. 740; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13.

Wien

1759

9 2 4 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 7 9 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 205 Blätter; 23,0 χ 13,0/14,0 cm; Blätter 1 - 2 0 und 192-205 später hinzugebunden; f. 64 rechte obere Ecke abgerissen; Zählung von 1 bis 205 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Einband des 19. Jahrhunderts; weißes Pergament. Einrichtung: Schriftspiegel 19,0/19,5 χ 10,0 cm; f. 200r-205v 16,0 χ 8,5 cm; einspaltig, f. 5 r - 2 0 v zweispaltig; 2 3 - 3 5 Zeilen; einfache Initialen, zum Teil rot gefärbt oder umpunktet; Überschriften in roter Unziale oder schwarzer Halbunziale; f. 204r Griffelzeichnung einer menschlichen Figur. Schrift: karolingische Minuskel von etwa 30 verschiedenen Händen aus der Zeit kurz vor 800, darunter 3 Haupt- und 3 Nebenhände, zum Teil in der Tradition von St. Amand stehend; unter den Korrektoren ist die Hand des Salzburger Magisters Baldo auszumachen. Inhalt: Sammelhandschrift: f. lr Inhaltsverzeichnis; f. l v - 4 v Alkuin, Briefe; f. 5r—18v Alkuin, De Orthographia; 19r-20v Griechisches; Runen; Gotisches; f. 21r—150v Kommentare zur Bibel, Neues Testament; darunter: f. 103r-147r Rufinus von Aquileia, In Epistolas ad Romanos; f. 148v-150v Alkuin, Exegetische Schriften; f. 150v-183v Alkuin, Briefe; f. 184r-191v Schriften zur Topographie Roms; f. 192r-197v Alkuin, Briefe an Erzbischof Arn; f. 197v-199r Angilbert, Briefe an Erzbischof Arn; f. 199r-199v Alkuin, Versus ad Candidum (Exzerpt); f. 200r-203v Karl der Große, Brief an Alkuin; f. 204r Augustinus-Hymnus (Anfang); f. 204v-205rleer; f. 205v Federproben; tironische Noten. Geschichte: Codex der Schrift nach kurz vor 800 vermutlich in der Benediktinerabtei St. Amand entstanden; die Handschrift wurde für Erzbischof Arn, Abt von St. Amand und Erzbischof von Salzburg (785-821) geschrieben; sie befand sich bis 1806 in der Salzburger Dombibliothek; von dort gelangte sie in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: W.J. Aerts, in: Byzantium and the Low Countries, S. 91; Alkuin-Briefe und andere Traktate; G. Baesecke, Der deutsche Abrogans, S. 1 5 6 - 1 5 8 ; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 240; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 410f.; C. Bammel, in: France and the British Isles in the Middle Ages and Renaissance, S. 13; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 26; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 133; W. Berschin, ByZ. 8 4 - 8 5 ( 1 9 9 1 - 1 9 9 2 ) S. 331; W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 41, 136, 159, 185; B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 258; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 233; III, S. 138; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 1 1 5 - 1 1 9 und passim; S. Bruni, in: La critica del testo mediolatino, S. 3 1 3 - 3 1 5 , 3 1 9 - 3 2 1 ; S. Bruni, StM. Serie Terza 32 (1991)

1760

Wien

S. 9 5 - 1 2 1 ; D.A. Bullough, ASE. 22 (1993) S. 95; D.A. Bullough, ASE. 27 (1998) S. 108; CLA. X, S. 18, Nr. 1490; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 2 und passim; R. Derolez, Scriptorium 5 (1951) S. 12; E.A. Ebbinghaus, in: Germanic Studies in Honor of Otto Springer, S. 93 - 1 0 2 ; K. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 8; Th. von Grienberger, ANF. 11 (1899) S. 5, 7f. und passim; Μ. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 261; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 44, Nr. 5; R. Jahn, BGStStE. 60 (1940) S. 30; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 200, Nr. 357; E. Klemm, Die romanischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, I, Textband, S. 175; W. Krause, Handbuch des Gotischen, S. 20; P. Lendinara, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 39; R. Levine - Wh. Bolton, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 3; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 491; H. Löwe, in: Festschrift Bernhard Bischoff zu seinem 65. Geburtstag, S. 176; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 295f., Nr. 215; O. Mazal, CM. 3 (1977) S. 47, 52f., 56, 63; O. Mazal, in: Paläographie 1981, S. 73; MBÖ., IV, S. 1 0 - 1 2 , 5 3 ; M. Meli, Alamannia Runica, S. 57; Monumenta Palaeographica, 1. Serie, II, Tafel 3; M.B. Parkes, Pause and Effect, S. 130; I. Reiffenstein, in: Geschichte Salzburgs, I, 2, S. 1098f.; I. Reiffenstein, in: Geschichte Salzburgs, I, 3, S. 1556; M . - L . Rotsaert, CM. 9 (1983) S. 1 3 7 - 1 4 1 ; M . - L . Rotsaert, in: feorond neah, S. 3 6 7 - 3 7 8 ; P. Scardigli, Germanica Florentina, S. 111, 113; P. Scardigli, Germanica Florentina, S. 237; P. Scardigli, Germanica Florentina, S. 245; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 62, 66, 68, 126; E. Seebold, in: Theodisca, S. 2 4 - 2 6 , 31; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, S. 134, Nr. 795; F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek bis zum Jahre 1400, 1 Teil: Text, S. 31f.; N. Wagner, HSp. 107 (1994) S. 2 6 2 283; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 328; H. Zotter, Bibliographie faksimilierter Handschriften, S. 240, Nr. 595. - Vollständiges Faksimile in Alkuin-Briefe und andere Traktate; Abbildung von f. 19r bei W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, Tafel 2, S. 13; Abbildung von f. 172r, 179r bei CLA.; Abbildung von f. 20r bei R. Derolez, Runica manuscripta, Tafel IVa; Abbildung von f. 200r bei E. Irblich, S. 45; Abbildung von f. 19v bei O. Mazal, Byzanz und das Abendland, Abb. 64; Abbildung von f. 29r, 163r, 200r in Monumenta Palaeographica, Tafel 3 a - 3 c ; Abbildung von f. 19r, 2 0 r - v , 13v bei M. - L . Rotsaert, CM. 9, Abb. 1 - 4 ; Abbildung von f. 20v bei M . - L . Rotsaert, in: feor ond neah, nach S. 368; Abbildung von f. 4r, f. 175v bei F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek bis zum Jahr 1400, 2. Teil: Tafeln, Abb. 4, 4a.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 3 Marginalglossen; davon 2 (f. 7rb, l l v ) zu Alkuin, De Orthographia; 1 (f. 120r) zu Rufinus von Aquileia, In Epistolas ad Romanos; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen von f. 1 lv und 120r nach F. Unterkircher aus dem 10. Jahrhundert; nach H. Mayer sind alle drei Glossen im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 142; zwei Glossen bereits in Alkuin—Briefe und andere Traktate, S. 29. Literatur: Alkuin-Briefe und andere Traktate, S. 29; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 410f.; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 26; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 142; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeut-

Wien

1761

sehen, S. 183; M . - L . Rotsaert, CM. 9 (1983) S. 139; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

9 2 5 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 7 9 6 StSG. 741

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 110 Blätter; 23,5 χ 18,0 cm; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe und 1 Kette; vorgängige Signatur Nr. 72 auf einem Papierschild auf dem Vorderdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 13,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; einfache rote Initialen; f. lr große ausgeschmückte Initiale. — Schrift: Minuskel vom Ende des 11., Anfang des 12. Jahrhunderts (Blatt 39 12. Jahrhundert); f. 7 3 - 7 8 Palimpseste. Inhalt: f. l r - 1 1 0 v Gregor der Große, Regula pastoralis; ungezähltes Blatt hinten Urkunde (deutsch). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 11., Anfang des 12. Jahrhunderts wohl in Süddeutschland entstanden; nach einem Eintrag des 15. Jahrhunderts auf der Rückseite der im Vorderdeckel aufgeklebten Urkunde von 1323 verpfändete ein "Baccalauriandus" die Handschrift wohl an die Wiener Universität; aus der Universitätsbibliothek gelangte sie 1756 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 37; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 46, Nr. 31; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 134, Nr. 796; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 26; StSG.V, S. 83, Nr. 741. — Abbildung einer Initiale auf f. lv bei H.J. Hermann, Abb. 23, S. 46.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Marginalglossen (f. 90v, 91r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 26 (Nr. DCLVlF). Literatur: StSG. V, S. 83, Nr. 741.

1762

Wien

9 2 6 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 8 0 4 StSG. 600

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 4 ; Teil 2: f. 8 5 - 1 0 8 ; Teil 3: f. 1 0 9 - 1 4 8 ; Teil 4: f. 149-189; Pergament; 189 Blätter; Zählung von 1 - 1 8 6 von einer St. Florianer Hand um 1500; moderne Zählung von 1 - 1 8 9 ; 22,7 χ 15,0 cm; Einband aus St. Florian aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts; 1913 restauriert; mit gebräuntem gelbem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals eine Schließe; vorgängige Signatur M. 3. — Einrichtung: Teil 4: Schriftspiegel 16,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 30 Zeilen; Überschriften in roter Farbe, einzelne farbige Initialen; Glossare jeweils mit Überschriften, im fortlaufend geschriebenen alphabetischen Glossar kleine rote Initiale zu Anfang eines neuen Buchstabens, rote Virgeln vor jedem Lemma. - Schrift: Minuskel aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 5 v leer; f. 2r Notiz; f. 5v Inhaltsangaben; f. 6 r - 8 4 r Pseudo—Hieronymus, Expositio Evangeliorum; Glossen zur Bibel; f. 84v leer; f. 8 5 r - 1 0 7 v Erklärung von Kirchenhymnen; f. 1 0 8 r - v leer; f. 109r-139v Isidor von Sevilla, Differentiae (I, II); f. 140r-148r Pseudo-Cicero, Liber de synomymis ad L. Victurium; f. 148v leer; f. 149r-154r Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem (Exzerpt); f. 154r-161r verschiedene Schriften und Exzerpte (u.a. aus Isidor, Etymologiae); f. 161r-164r Fulgentius, Worterklärungen; f. 164r-167r Worterklärungen; f. 167r-174v Alphabetisches Glossar mit griechisch—lateinischen, lateinisch—lateinischen und lateinisch-deutschen Artikeln; f. 174v-175v Hebräisch-lateinisches Glossar; f. 175v Eucherius (Exzerpt); f. 175v-176r Glossen zu den Canones, zu Gregor der Große, Dialoge und Regula pastoralis, zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis, zu Rufinus, Historia Ecclesiastica, zu Hieronymus, Prologe zur Bibel; f. 176v-177v Glossen zu Eucherius, Instructionum libri II; f. 178r leer; f. 178v-187v Glossare; f. 188r-189r leer; f. 189v Zinsregister. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts in dem Augustiner-Chorherrenstift St. Florian in Oberösterreich entstanden; Besitzvermerke vom Ende des 15. Jahrhunderts auf f. 6r, 91v und 187v weisen auf St. Florian; nach der Schrift der Randvermerke auf f. 85r und 104r wurde die Handschrift vermutlich durch den Humanisten Johannes Cuspinianus ( 1 4 7 3 1529) in die Wiener Hofbibliothek gebracht; nach einer Signatur von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1575-1608, befand sie sich seit 1576 in der Wiener Hofbibliothek.

Wien

1763

Literatur: Μ.Α. Andres Sanz, in: Manuscripts and Tradition, II, S. 690; M.A. Andres Sanz, RHT. 30 (2000) S. 245, 247 und passim; G. Baesecke, Der Voabularius Sti. Galli, S. 52; BHM., Nr. 470; B. Bischoff, Anecdota Novissima, S. 242; C. Codoner, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 70; C. Codoner, RHT. 1 4 - 1 5 ( 1 9 8 4 - 1 9 8 5 ) S. 80, 89, 92; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 28, Nr. 101; R. Dietz, in: Veröffentlichungen des Forschungskreises Ebrach, Ebrach 1999 - 2000, S. 25, 27, 29f.; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 188f., Nr. 107; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 429; A.K. Kavanagh, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 130; MBÖ., V, S. 100; Mittelalterliche Schatz Verzeichnisse, I, S. 154 — 156; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 9 1 4 - 9 1 8 ; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 3 4 2 4 - 3 4 2 7 ; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 135, Nr. 804; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 26; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 346; StSG. IV, S. 6 3 6 - 6 3 8 , Nr. 600.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 1340 Glossen in Glossaren. - Sachglossar: 14 Glossen (f. 166v-167r) in den Worterklärungen. - Alphabetisches Glossar: Etwa 350 Glossen (f. 167r-174v) in dem etwa 1000 Artikel umfassenden Glossar. — Textglossare: 5 Glossen (f. 175v) in den Glossen zu den Canones; 2 Glossen (f. 175v) in den Glossen zu Gregor der Große, Dialoge; 3 Glossen (f. 175v) in den Glossen zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 2 Glossen (f. 175v) in den Glossen zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; 5 Glossen (f. 176r) in den Glossen zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); 1 Glosse (f. 176r) in den Glossen zu Hieronymus, Prolog zu Ezechiel; 1 Glosse (f. 176v) in den Glossen zu Eucherius, Instructionum libri II. - Sachglossare: Etwa 910 Glossen (f. 179v-187v) im Kontext der Sachglossare. - Textglossar: 1 Glosse (f. 184r) in dem Bibelglossar (zu Weisheit). - Sachglossar: 47 Glossen (f. 186r) zu den Versus de arboribus. Zeit und Ort: Glossen im Kontext mit den Glossaren Ende des 12. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; Th. Frings, S. 181; Th. Frings - G. Müller, S. 110; G. Müller - Th. Frings, S. 84; H. Reutercrona, S. 16; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 31); obd. (nach H. Reutercrona, S. 66); frk. (nach H. Garke, S. 73). Edition: StSG. I, S. 655 (Nr. CCCVIII), S. 803f. (Nr. CCCCXCV); II, S. 136f. (Nr. DXCI), S. 197 (Nr. DCXXXIX), S. 259 (Nr. DCLXV), S. 599, 603, 606 (Nr. DCCCXXV); III, S. 3 6 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV), S. 424 (Nr. DCCCCXLVII), S. 427f. (Nr. DCCCCLIb), S. 429 (Nr. DCCCCLIP), S. 438f. (Nr. DCCCCLXII), S. 443-445 (Nr. DCCCCLXVI), S. 449 (Nr. DCCCCLXXIV), S. 456 (Nr. DCCCCXCIII), S. 464f. (Nr. Mill), S. 5 7 9 581 (Nr. ΜXXVIII), S. 616 (Nr. MLXXIX), S. 616f. (Nr. MLXXX), S. 621

1764

Wien

(Nr. MLXXXIII), S. 625 (Nr. MLXXXVII, MLXXXVIII), S. 626 (Nr. MLXXXIX, MXC), S. 627 (Nr. MXCII), S. 629f. (Nr. MXCVII), S. 638f. (Nr. MCIX), S. 639 (Nr. MCX), S. 641 (Nr. MCXIII, MCXIV), S. 644f. (Nr. MCXX), S. 647f. (Nr. MCXXV), S. 649 (Nr. MCXXIX), S. 652 (Nr. MCXXXII), S. 655f. (Nr. MCXXXVIII), S. 659 (Nr. MCXLIV); IV, S. 2 1 2 - 2 1 8 (Nr. M C X C ) , S. 328 (Nr. D C X X V I F ) , S. 2 4 6 f . (Nr. MCCXXXIV), S. 277 (Nr. CCXLVi); erneute vollständige Edition der Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 919f; erneute Edition des Sachglossars Nr. MCXXXVIII in: Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 155f. Literatur: StSG. IV, S. 6 3 6 - 6 3 8 , Nr. 600; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 52, 93; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 326f.; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 95 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 14 und passim; Η. - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 401; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 73; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10f.; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 532; H. Götz, in: R. Große - S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 126, 168, 172, 174, 177; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 62, 89, 103, 107; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 251; M. Hilker-Suckrau, in: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung,S. 60; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 194; D. Hüpper-Dröge, FMSt. 18 (1984) S. 658; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 206 und passim; W.I. lones, German Kinship Terms, S. 49, 51, 53, 55f., 59f.; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 204, 206; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 47; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 125 und passim; Ε. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 167, 182; P. Lendinara, in: Entstehung des Deutschen, S. 275; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 52; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 145; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 89 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 68; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 226; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 118f.; A. MikeleitisWinter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; U. Möllmann, Die althochdeutschenAdjektive auf -sam, S. 119, 21 If., 220f.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 84; H.H. Munske, Der germanische Rechtswortschatz im Bereich der Missetaten, I, S. 259; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 94; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 103, 105; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 162, 166, 169; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 181, 217, 219, 224; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert, S. 412; M. Rein, ZLL. 31 (2001) S. 16; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41, 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 16, 66; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 85, 128f.; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 126, 138, 150; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 256; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 9 1 9 - 9 2 1 ; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 94; F. Simmler, Die west-

Wien

1765

germanische Konsonantengemination, S. 31; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 931; G.A.R. de Smet, in: Kleine deutsche Schriften, S. 142; J. Splett, in: Semantik, S. 67; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 225; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 650, 655, 675, 680, 715, 717, 744f.; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; St. Stricker, Sprachwissenschaft 16 (1991) S. 128; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 742; L. Voetz, Kompositaauf - m a n , S. 47 und passim; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 77 und passim; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 283, 300, 304f., 308, 312, 325.

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 8 0 6

s. NR. 957d

9 2 7 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 9 0 1 StSG. 601

Α

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 6 ; Teil 2: f. 8 7 - 1 1 3 ; Teil 3: f. 114-135; Teil 4: f. 136-140; Pergament; 140 Blätter; 12,8 χ 9,0 cm; Mondseer Einband des 15. Jahrhunderts; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Lunael. O. 200. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 10,0 χ 7,0 cm; einspaltig; 21 Zeilen; einfache rote Initialen. Schrift Teil 1: spätes 12. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 6 v Sprichwörter; f. 7 r - 2 3 v Aesopus Latinus Romulus; f. 23v—30v lateinisch-deutsches Glossar; f. 3 1 r - 3 3 r Sprichwörter, z.T. aus Ovid; f. 33r—42r Publilius Syrus, Sentenzen; f. 4 2 r - 4 4 v Sprichwörter; f. 4 4 v - 4 5 v Proverbia Catonis; f. 4 5 v - 4 6 r Sprüche; f. 4 6 r - 4 7 r Wipo, Proverbia (Exzerpt); f. 4 7 r - 4 9 r Sprichwörter; f. 4 9 v - 7 2 r Verse; f. 7 2 v - 8 6 v Avianus, Fabulae ( 1 - 3 6 ) ; f. 8 7 r - 1 1 2 v arithmetisches Handbuch; f. 1 1 3 r - v leer; f. 114rleer; f. 114r-135v Rudolf de Wehing, Briefbuch; f. 136r-140v Novus Cato. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12./13. Jahrhundert in Süddeutschland, vielleicht in der Benediktinerabtei Mondsee entstanden; Teil 1 wurde wohl im späten 12. Jahrhundert geschrieben; ein Besitzvermerk auf dem Spiegelblatt des Vorderdeckels weist auf Mondsee; seit 1798 befindet sich die Handschrift in Wien.

1766

Wien

Literatur: G.L. Bursill —Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 270; A. Guaglianone, Aviani Fabulae, S. XX, XXXIX, LVI; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 430; Ο. Pausch, MIÖG. 80 (1972) S. 398f., 4 0 4 - 4 0 7 ; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 277, 441; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 237; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 154, Nr. 901; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 664; StSG. IV, S. 6 3 8 - 6 4 0 , Nr. 601. - Abbildung von Ausschnitten von f. 25v, 94v bei O. Pausch, Abb. If., S. 401, 405.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in sachlicher Anordnung (dazu O. Pausch, S. 400): Etwa 640 Glossen (f. 23v-30v) in dem lateinisch-deutschen Glossar; Glossar in sachlichen Abschnitten fortlaufend geschrieben; Lemmaanfänge in Majuskel, häufig rubriziert; gelegentlich lateinisch-lateinische Artikel; manche deutschen Interpretamente übergeschrieben. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar im späten 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. mit md. Spuren (nach O. Pausch, S. 403); bair. (nach H. Reutercrona, S. 20; F. Simmler, S. 32); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 87). Edition: StSG. III, S. 351-361 (Nr. DCCCCXXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 6 3 8 - 6 4 0 , Nr. 601; R. Bergmann, in: Entstehung des Deutschen, S. 28; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 98 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 12, 44, 48, 5 3 - 5 5 ; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10, 20; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 125, 168, 172f., 180f.; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 55; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 170; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 206, 211, 293, 334, 344, 350f„ 430; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 238, 349, 447; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 30; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 47; B. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 83; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 65, 69; A. MikeleitisWinter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; O. Pausch, MIÖG. 80 (1972) S. 4 0 0 404, 407f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 20; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; R. Schützeichel, in: Festschrift Josef Quint, S. 214; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 98f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 32; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 622f., 664, 678, 689, 702f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 652, 664; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 71 und passim; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 247, 2 5 1 - 2 5 3 .

Wien

1767

9 2 8 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 9 4 9 StSG. 602

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 117 Blätter; 28,5 χ 18,0 cm; Zählung von 1 bis 115 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; nach f. 33 und 34 jeweils ein Blatt bei der Zählung übersprungen; vorgängige Signatur Salisb. 83. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 27 Zeilen; mehrere schlichte Initialen; Überschriften in roter Unziale. - Schrift: auf f. 115r wird ein Schreiber Muniperth als Schreiber des Codex genannt; karolingische Minuskel aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr — 115r Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 115v lateinisch — deutsches Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis ( X L - L X ) . Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Dombibliothek Salzburg entstanden, dort befand sich die Handschrift noch im Jahre 1433. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 231; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 149f.; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 37; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 430; 0 . Mazal, CM. 3 (1977) S. 64; MBÖ., IV, S. 36, 53; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Biblitheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I — II, S. 161, Nr. 949; P. Uiblein, Scriptorium 25 (1971) S. 93; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 640, Nr. 602.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 183 Glossen (f. 7 r - 9 8 r , 115v). - Textglossierung: 22 Interlinearglossen (f. 7 r - 9 8 r ) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 13 mit einem Griffel eingetragen (3 noch nicht entziffert). - Textglossar in Textreihenfolge: 161 Kontextglossen (f. 115v) in dem lateinisch-deutschen Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis ( X L - L X ) . Zeit und Ort: Textglossierung: Unbekannt. - Textglossar im ausgehenden 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 256; H. Reutercrona, S. 4; F. Simmler, S. 25; C. Wesle, S. 68). Edition: StSG. II, S. 2 2 8 - 2 3 1 (Nr. DCXLVII), S. 232 (Nr. DCXLVIII); Nachträge bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 143; ein

1768

Wien

weiterer Nachtrag bei K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 106. Literatur: StSG. IV, S. 640, Nr. 602; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 256; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 168; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 84, 300f., 430; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 61 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 18; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 143; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 73; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 295; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11, 48f.; M . - L . Rotsaert, in: Althochdeutsch, II, S. 1051; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104, 130; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 106; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; H. Tiefenbach, in: Untersuchungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur in Mitteleuropa, II, S. 294; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 64 und passim; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 308.

9 2 9 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 9 6 8 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 90 Blätter sowie ein eingefügtes Papierblatt (19,7 χ 14,6 cm) zwischen f. 3 und f. 4; 27,0 χ 20,5 cm; weißer Hornband mit vergoldetem Superexlibris; vorgängige Signatur theol. 343. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 14,5/15,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Initialen in roter oder schwarzer Farbe; Überschriften teilweise in roter monumentaler Capitalis. - Schrift: frühkarolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. Drittel (vor der Mitte) des 9. Jahrhunderts; f. 90 von 3 Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Inhaltsangabe; f. l r - 8 9 v Julianus Pomerius, De vita contemplativa; f. 90r Konrad I. von Salzburg, Brief an Abt Peter; f. 90v Kirchensegen und Haussegen (mit Neumen); Bibel, Johannes-Evangelium (13, 1 - 9 ; mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach unter Bischof Hunbert (833-842) in Würzburg entstanden; ein Brief auf f. 90r wurde im 12. Jahrhundert eingetragen; durch Bischof Adalbero (1045-1088; f 1090) gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei Lambach; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 3r weist auf Lambach; nach einer Signatur auf f. 90v von Hugo Blotius,

Wien

1769

Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1575 — 1608, befand sich die Handschrift seit 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 70; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 43, 211; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 30; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 79, 123, 146; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33; J. Hofmann, in: Studia Suarzacensia, S. 2 9 - 4 2 , 45f., 5 4 - 5 9 ; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 564; MBÖ. V, S. 50; C. Moulin-Fankhänel,in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 167f., Nr. 968; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65; P. Uiblein, Scriptorium 25 (1971) S. 93. - Abbildung von f. lr, f. 90v bei J. Hofmann, in: Studia Suarzacensia, Abb. 1, 4, nach S. 40.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 17 Glossen (f. l r - v , 7v —19r, 64r) zu Julianus Pomerius, De vita contemplativa, davon 4 Marginalglossen (f. 16r, 17r, 19r, 64r) und 13 Interlinearglossen [f. lr (4 Glossen), lv (2 Glossen), 14r, 15v, 16r (2 Glossen), 16v, 18v (2 Glossen)]; außerdem 18 lateinische Glossen. Zeit und Ort: Glossen von einer Hand in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts oder spätestens im frühen 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 110).

Edition: J. Hofmann, in: Studia Suarzacensia, S. 4 3 - 4 5 ; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. llOf. Literatur: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 1 0 9 - 1 1 2 ; J. Hofmann, in: Studia Suarzacensia, S. 35, 4 3 - 4 5 ; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; H. T h u m , WD. 54 (1992) S. 65.

9 3 0 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 9 6 9 StSG. 603

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 5 5 ; Teil 2: f. 5 6 - 7 3 ; Pergament; 73 Blätter und ein Vorsatzblatt (f. II); 27,0 χ 19,0 cm; mit glattem weißem Pergamentband überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur theol. 354. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; verzierte Initialen; durchgehend Versanfänge mit roter Majuskel. — Schrift: karolingische Minuskel von 2 Händen aus der Mitte oder dem Ende des 9. Jahrhunderts.

1770

Wien

Inhalt: f. l r - 4 6 v Aldhelm, De laudibus virginum; f. 4 6 v - 5 5 r Aldhelm, De octo principalibus vitiis; f. 8r Besitzvermerk; f. 55v Schriften; darunter: Epitaphium Karoli; f. 5 6 r - 6 2 v Cato, Disticha; f. 6 2 v - 7 0 r Seneca, Proverbia; f. 7 0 r - 7 2 v Paulus und Seneca, apokrypher Briefwechsel; f. 7 3 r - 7 3 v Bibel, Ecclesiasticus (Exzerpte). Geschichte: Teile des Codex der Schrift nach in der Mitte oder gegen Ende des 9. Jahrhunderts in Süddeutschland, vielleicht im Benediktinerkloster St. Alban in Mainz entstanden; ein Besitzvermerk des 10./11. Jahrhunderts auf f. 8r weist auf St. Alban in Mainz; später befand sich die Handschrift im Besitz des Wiener Medizinprofessors Wolfgang Lazius (1514 — 1565); die Vermittlung nach Wien erfolgte möglicherweise durch Kaspar von Niedbruck; nach einer Signatur auf f. 73v von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1 5 7 5 - 1 6 0 8 , befand sie sich seit 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62; H. Hemgesberg, in: Arbor amoena comis, S. 75; H.J. Hermann, Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes, S. 1 2 0 - 1 2 2 , Nr. 32; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 48, Nr. 7; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 564; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 4 und passim; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 67; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 73, 88; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 84; II, S. 468f.; ΙΠ, 1, S. 156; G.H. Pertz G. Waitz, Einhardi Vita Karoli Magni, S. VII; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 327; L.D. Reynolds, The Medieval Tradition of Seneca's Letters, S. 92; Κ. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 84; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 300, 3 0 6 - 3 0 8 , 3 1 1 , 313; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 215; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S. 176f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 168, Nr. 969; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 5 3 - 5 6 , 380; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 30; W. Wegstein, Studien zum >Summarium HeinriciC, S. 27; StSG. IV, S. 640, Nr. 603. - Abbildung von Initialen auf f. l r , 2v, 3v bei H.J. Hermann, Abb. 8 4 - 8 6 , S. 121; Abbildung von f. 55v bei E. Irblich, S. 49.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 92 Glossen (f. l r - 5 0 r ) ; 91 Interlinearglossen (f. l r - 2 3 v ) zu Aldhelm, De laudibus virginum (f. l r - 2 3 v ) ; f. lr und f. lv fast durchgehend interlinear glossiert, auch lateinisch; f. 2r mit zahlreichen lateinischen Glossen; f. 2v nur 1 deutsche Glosse; weitere Häufungen auf f. 4v, 5r, 5v; danach auch lateinische Glossen nur noch sehr vereinzelt; 1 interlineare Griffelglosse (f. 50r) zu Aldhelm, De octo principalibus vitiis. Zeit und Ort: Unbekannt.

Wien

1771

Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach K.F. Freudenthal, S. 12; H. Naumann - W. Betz, S. 31; H. Reutercrona, S. 28); frk. (nach J. Franck, S. 8); bair. (nach H. Garke, S. 62). Edition: StSG. II, S. 21f. (Nr. DXVII) - Nachtrag bei StSG. V, S. 99, Z. 1 5 - 1 8 , S. 771 (Nr. DXXb). Literatur: StSG. IV, S. 640, Nr. 603; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 62; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 305; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 12; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 50; S. Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 445; E. Gutmacher, PBB. 39 (1914) S. 2 6 2 - 2 6 4 ; P. Helmstaedt, Die Glossendes Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 39f., 65, 67, 73; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 48, Nr. 7; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 47; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 4 und passim; Η. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 28; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 300, 3 0 6 - 3 0 8 , 311, 313; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 8 4 - 1 0 2 ; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S . 174, 176, 180f., 183; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 45; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 409; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 38; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 279.

9 3 1 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 9 7 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 134 Blätter sowie ein Blatt hinten (f. I*); 26,3/27,5 χ 17,2 cm; Zählung von 1 bis 133 in der rechten oberen Ecke der Versoseite, dabei Ziffer 81 zweimal verwendet; Salzburger Einband aus dem 15. Jahrhundert; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Salisb. 182. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0/22,5 χ 12,2/13,2 cm; einspaltig; 2 6 - 3 2 Zeilen; Überschriften in Capitalis; zahlreiche Schmuckinitialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mindestens 3 Händen aus dem Ende des 8. bzw. Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 3 3 v Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem; f. I * r - v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. beziehungsweise Anfang des 9. Jahrhunderts in Nordostfrankreich entstanden; in der 1. Hälfte des 9.

1772

Wien

Jahrhunderts gelangte die Handschrift in die Salzburger Dombibliothek; von dort kam sie 1806 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 13; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 314; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 167; CLA. X, S. 17, Nr. 1495; K. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 38; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 53; H J . Hermann, Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes, S. 163f., Nr. 55; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 144; 0 . Mazal, CM. 3 (1977) S. 47, 49, 51f.; MBÖ., IV, S. 11, 53; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 30. - Abbildung von f. 77v, 109v bei CLA.; Abbildung einer Initiale auf f. 2r bei H.J. Hermann, Abb. 114, S. 164.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 72r am oberen Rand über der ersten Zeile) zu Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem; Handschrift nur spärlich lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse im 10. —11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 144. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 144; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

9 3 2 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 0 4 2 StSG. 604

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 206 Blätter (nach f. 37 ist eins in der Zählung übersprungen, nach f. 161 eins ausgeschnitten); 24,0 χ 20,5 cm; Zählung von 1 bis 205 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; brauner Ledereinband auf Holzdeckel; Einband im Zisterzienserstift Rein hergestellt; vorgängige Signatur Theol. 379. — Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts; 1 Doppelblatt (f. 1, 9) im 14. Jahrhundert ergänzt. Inhalt: f. lr historische Notizen; f. lv—205ν Kommentare zur Bibel: f. lv — 52r Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis; f. 52r—115v Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus (in der Bearbeitung des

Wien

1773

Walahfrid Strabo) ; f. 115v-151r Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Leviticus; f. 151r-179v Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Numeri; f. 1 7 9 v - 2 0 5 v Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Deuteronomium. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert vielleicht in der Steiermark entstanden; auf f. lv nennt sich der Besitzer: Iste liber Johannis Veitmannstaler presbiteri de Feustritz est (gemeint ist der Ort Deutschfeistritz); am Beginn des 16. Jahrhunderts befand sich die Handschrift im steirischen Zisterzienserstift Rein, wo sie neu gebunden wurde; 1576 war die Handschrift in Wien. Literatur: C. Albarello, Aevum 71 (1997) S. 236; J. de Blic, RTAM. 16 (1949) S. 18f.; A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 355f., Nr. 153; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 170; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 181, Nr. 1042; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Osterreichischen Nationalbibliothek, I, S. 33; StSG. IV, S. 640f., Nr. 604. - Abbildung eines Ausschnitts von f. lv bei A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, T a f e l - und Registerband, Abb. 458.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 9 Glossen; 1 Kontextglosse (f. 53v) zu Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus (in der Bearbeitung des Walahfrid Strabo); 8 Kontextglossen (f. 130r-131r) zu Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Leviticus; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Kontextglossen mit dem Text im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Frk.? (nach H. Reutercrona, S. 61).

Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachträge); S. 255f. (Nr. XL Nachträge). Literatur: StSG. IV, S. 640f., Nr. 604; E. Meineke, in; Rudolf Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 6 7 - 6 9 ; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 61; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 54f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524.

W I E N , ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 0 6 4

s. NR. 957e

1774

Wien

9 3 3 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 1 1 8 StSG. 605

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus fünf Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 ; Teil 2: f. 9 - 3 6 ; Teil 3: f. 3 7 - 5 8 ; Teil 4: f. 5 9 - 6 6 ; Teil 5: f. 6 7 - 8 2 ; Pergament; 82 Blätter; 20,4 χ 14,5 cm; Mondseer Einband des 15. Jahrhunderts; mit braunem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 5 Buckel und 2 Schließen; vorgängige Signatur Ree. 3335. — Einrichtung Teil 5: Schriftspiegel 17,0 χ 11,0 cm; einspaltig; f. 7 9 v - 8 0 r dreispaltig; 31 Zeilen; rot-schwarze Initialen. Schrift: frühgotische Minuskel von mehreren Händen des frühen 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 v Bibel, Sprüche (unvollständig); f. 9 r - 3 6 r Bernhard von Clairvaux, Predigten; f. 3 6 r - v Geschichten; f. 37r—58v Predigten; Schriften; f. 5 9 r - 6 6 v Wundererzählungen; f. 67r—77r Schrift über Selbsterkenntnis; f. 7 7 v - 7 9 r Erzählungen; diätetische Vorschriften; f. 79v —80r Sachglossar mit V o g e l - , T i e r - und Kräuterbezeichnungen; f. 8 0 v - 8 1 r Über Urin; De virtutibus quarundam herbarum et radicum; f. 81 ν Adam de octo partibus est creatus; f. 8 2 r - v Geschichten. Geschichte: Codex der Schrift nach im frühen 13. Jahrhundert in der Benediktinerabtei Mondsee entstanden; ein Einband des frühen 15. Jahrhunderts weist auf Mondsee; nach der Aufhebung der Abtei 1791 gelangte die Handschrift 1792 in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: Der deutsche > Macer < , S. 50; F. - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 9 0 - 9 2 , 1 8 9 - 1 9 7 ; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 193, Nr. 129; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek,I, S. 46; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 117 —119;B. Schnell, Von den würzen, S. 43, 4 5 - 4 9 , 51; B. Schnell, ZDA. 120 (1991) S. 185; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 195f., Nr. 1118; StSG. IV, S. 641, Nr. 605.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar mit V o g e l - , T i e r - und Kräuterbezeichnungen: 168 Glossen im Glossarkontext, z.T. alphabetisch geordnet, dreispaltig, abgesetzt geschrieben, Lemmaanfang mit Majuskel, mehrfach lateinische Lemmata ohne Interpretament. Zeit und Ort: Glossen zusammen mit dem Text im frühen 13. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Frk. — obd. (nach H. Reutercrona, S. 70).

Wien

1775

Edition: StSG. III, S. 5 4 - 5 7 (Nr. DCCCCXXXVI). Literatur: StSG. IV, S. 641, Nr. 605; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 46; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 118; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 70; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsichen Handschriften, S. 57; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogetaamen, S. 524; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 309.

9 3 4 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 2 1 8 StSG. 606

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 70 Blätter; f. 1 und f. 67 im 12. Jahrhundert ergänzt; 32,5 χ 23,0 cm; heller Ledereinband auf Pappdeckel; vorgängige Signatur Theol. 145. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5/24,0 χ 17,0 cm; zweispaltig; 2 8 - 2 9 Zeilen; Überschriften in Capitalis; einfache Initialen in roter oder gelber Farbe, teilweise rot und schwarz umpunktet. - Schrift: frühkarolingische Minuskel aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts; karolingische Minuskel des 12. Jahrhunderts (f. 1 und f. 67). Inhalt: f. l r - 7 0 v Bibel, Propheten; f. l r a - v a Hieronymus, Prolog zur Bibel, Ezechiel; Ezechiel (1, 1 - 1 9 ) ; f. Ivb, 70vb Augustinus, De civitate Dei (Exzerpte). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in Regensburg entstanden; f. 1 und 67 wurden im 12. Jahrhundert ergänzt; der barocke Einband von 1720 weist auf die Wiener Hofbibliothek, wo die Handschrift seit 1576 nachweisbar ist. Literatur: K. Bierbrauer, in: Regensburger Buchmalerei, S. 19; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 184, 186f., 190; CLA. X, S. 18, Nr. 1499; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 207; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 171; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 108; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 82, Nr. 24; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 144; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 564; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, S. 206, Nr. 1218; StSG. IV, S. 641, Nr. 606. - Abbildung von f. 39v bei CLA.; Abbildung von f. 54r bei E. Irblich, S. 83.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Glossen (f. lrb, 38r, 38v); davon 1 Interlinearglosse (f. lrb) zur Bibel, Ezechiel; 2 Marginalglossen (f. 38rb, 38v) zur Bibel, Daniel.

1776

Wien

Zeit und Ort: Glossen von einer Hand des 12. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. IV, S. 282 (Nr. CCCb Nachtr.); 2 Marginalglossen bei H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 144. Literatur: StSG. IV, S. 641, Nr. 606; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 144; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

9 3 5 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 2 3 4 StSG. 607

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 224 Blätter; 28,0 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 224 jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel (von 1755); vorgängige Signatur Theol. 313. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis quadrata und Unziale; 1 Federzeichnung; 6 verzierte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts (ausführliche Beschreibung bei O. Mazal, Evangeliar aus Weltenburg, S. 7 - 2 9 ) . Inhalt: f. lr Notizen; f. l v - 2 1 0 r Bibel, Evangelien; f. 6r Notizen; f. 9v Reliquienverzeichnis des Marienaltars; Notiz über die Schenkung eines Altars von 1267; Glossar von Bezeichnungen kirchlicher Gerätschaften; f. 14r Iste est ecclesiasticus thesaurus; f. 210v-224r Verzeichnis von Lektionsanfängen; f. 224r—ν Notizen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Weltenburg bei Kehlheim entstanden; Traditionsnotizen des 10. Jahrhunderts auf f. lr, 6r und 224r sowie das Schatzverzeichnis des 9. Jahrhunderts auf f. 14r weisen auf Weltenburg; möglicherweise ist die Handschrift im 16. Jahrhundert in den Besitz des Wiener Medizinprofessors Wolfgang Lazius (1514-1565) gekommen; die Handschrift war vermutlich schon 1576 im Besitz der Wiener Hofbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Kalligraphie in Bayern, S. 26; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 25, Anm. 104; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 314; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 220, 260f.; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 207; B. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 92; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 12*, 32* und passim; Κ. Gamber,

Wien

1777

Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 28, 450; A. Goldschmidt, Die deutsche Buchmalerei, I, S. 16, 48f.; H.J. Hermann, Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes, S. 134 — 139, Nr. 39; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 100; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 109; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 258, 279; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 488f., Nr. 390; O. Mazal, CM. 1 (1975) S. lf.; O. Mazal, Evangeliar aus Weltenburg, S. 7 - 2 9 ; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 564; Mittelalterliche Schatz Verzeichnisse, I, S. 104, 1 5 4 - 1 5 6 , Nr. 102; F. Mütherich, in: Bayern. Kunst und Kultur, S. 52; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 271; B. Paringer, StMOSB. 56 (1938) S. 161 - 1 7 7 , 1 8 0 - 1 9 8 ; M. Thiel, Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Klosters Weltenburg, S. 7 - 9 ; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 208, Nr. 1234; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 39; StSG. IV, S. 641f., Nr. 607. - Abbildung eines Ausschnitts von f. 31r bei B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen, Tafel VHId; Abbildung von f. 14vbei A. Goldschmidt, Tafel 51; Abbildung von f. 8r, 8v sowie von Initialen auf f. 15r, 69r bei H.J. Hermann, Abb. 9 3 - 9 6 , S. 136 — 138; Abbildung von f. 62v, 1 8 9 r b e i B . Paringer, Tafel If., S. 178f.; Abbüdung einer Seite bei J. Porcher, in: J. Hubert - J. Porcher - W.F. Volbach, Die Kunst der Karolinger, Abb. 181, S. 201.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 14 Kontextglossen (f. 9v) in dem abgesetzt geschriebenen Glossar von Bezeichnungen kirchlicher Gerätschaften. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Weltenburg bei Kehlheim eingetragen. Sprachgeographische 191).

Einordnung: Obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S.

Edition: StSG. III, S. 653f. (Nr. MCXXXIV); Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, S. 155-156. Literatur: StSG. IV, S. 641f., Nr. 607; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 191; P. Piper, LBGRPh. 18 (1897) Sp. 77; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 138; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402.

9 3 6 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 2 3 9 StSG. 608

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; III + 144 Blätter; 29,0 χ 24,5 cm; dicke, einst mit Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 3 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel: dreigeteilte Seitenanlage: 21,5 χ 5 cm/21,5 χ 10,5 cm/21,5 χ 5 cm; einspaltig; 29 Zeilen (in der mittleren Textspalte); Überschriften in

1778

Wien

roter Capitalis, Unziale und Capitalis rustica; 23 farbige Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. I r - I I v Argumenta zu den Briefen; f. Illr leer; f. IIIv —121r Bibel, Paulusbriefe; f. 121v — 144v Bibel, Katholische Briefe (jeweils mit Kommentar); darunter: f. IIIv-22r Römerbrief; f. 22v-43r 1. Korintherbrief; f. 43r-57r 2. Korintherbrief; f. 57v-63v Galaterbrief; f. 64r-71r Epheserbrief; f. 71v-76v Philipperbrief; f. 76v-83v Thessalonicherbrief; f. 8 3 v 88v Kolosserbrief; f. 89r-94v 1. Timotheusbrief; f. 95r-99r 2. Timotheusbrief; f. 99r-101v Titusbrief; f. 101v-106v Philemonbrief; f. 106v-119v Hebräerbrief; f. 119v-120r Laodicenerbrief; f. 120v-126r Jakobusbrief; f. 126r—132r 1. Petrusbrief; f. 132v-136r2. Petrusbrief; f. 136r-141v 1. Johannesbrief; f. 141v-142v2. Johannesbrief; f. 142v-143r3. Johannesbrief; f. 143r—144v Judasbrief (unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Weißenburg entstanden; nach einer Signatur auf f. 144v von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1575-1608, befand sich die Handschrift bereits 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: H. Butzmann, in: Otfrid von Weißenburg, S. 235; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 401; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 30, 63f., 70f., 135; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 239 [=XIV]; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 171; E. Hellgardt, Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch, S. 75 und passim; H.J. Hermann, Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes, S. 1 7 9 - 1 8 2 , Nr. 67; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 564; A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen, S. 106; G. Swarzenski, RK. 26 (1903) S. 485; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 39; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 208, Nr. 1239; StSG. IV, S. 642, Nr. 608. - Abbildung von Initialen auf f. 23r, 103v bei H.J. Hermann, Abb. 123f., S. 180f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 102 Glossen (f. 63v-144v) zur Bibel, Paulusbriefe und Katholische Briefe; davon 1 Interlinearglosse (f. 63v) zu Galaterbrief; 1 Interlinearglosse (f. 66r) zu Epheserbrief; 29 Interlinearglossen und 4 Marginalglossen (f. 120v-125r) zu Jakobusbrief; 30 Interlinearglossen und 8 Marginalglossen (f. 127r-132r) zu 1. Petrusbrief; 23 Glossen (f. 133r136r) zu 2. Petrusbrief; 22 Glossen interlinear und 1 (f. 133v) marginal stehend; 3 Interlinearglossen (f. 136v-137v) zu 1. Johannesbrief; 1 Interlinearglosse (f. 142v) zu 3. Johannesbrief; 2 Interlinearglossen (f. 144r und v) zu Judasbrief; 58 Glossen in ^ - G e h e i m s c h r i f t ; lateinische Interlinearglossen und Marginalkommentare. Zeit und Ort: Unbekannt.

Wien

1779

Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Reutercrona, S. 61); bair. (nach G. Müller, S. 314; F. Simmler, S. 25). Edition: StSG. I, S. 769 (Nr. CCCCXXVIII), S. 771 (Nr. CCCCXXXIV), S. 787 (Nr. CCCCLXX), S. 789f. (Nr. CCCCLXXII), S. 793 (Nr. CCCCLXXVIII), S. 794 (Nr. CCCCLXXXI), S. 796 (Nr. CCCCLXXXVII), S. 797 (Nr. CCCCLXXXIX). Literatur: StSG. IV, S. 642, Nr. 608; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 63; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 130; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 86; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 534; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen althochdeutschem und altsächsischem Schreibwesen, S. 120f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen,S. 453; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 314; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 61; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 84; E. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 11; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schindlers, S. 150; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 932; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 117f.; Ch. Staiti, in: Theodisca, S. 154; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 359; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Α. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 5 und passim.

9 3 7 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 3 2 2 StSG. 609

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 79 Blätter; 22,0 χ 13,5 cm; weißer Pergamenteinband; vorgängige Signatur Theol. 565. — Einrichtung: Schriftspiegel 16,0 χ 9,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; rote Überschriften. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 6 3 r Johannes Chrysostomus, De reparatione lapsi; f. 6 3 r - 7 9 v theologische Schriften; darunter: Exzerpte aus Schriften von Gregor dem Großen, Isidor von Sevilla, Johannes Chrysostomus. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts vielleicht im Umkreis von Salzburg entstanden; seit dem 16. Jahrhundert in der Hofbibliothek in Wien. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 154; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 100; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobo-

1780

Wien

nensi asservatorum, I—II, S. 218f., Nr. 1322; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 350; StSG. IV, S. 642, Nr. 609.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 9 Glossen (f. l v - 1 5 r , 65r) zu Johannes Chrysostomus, Werke; davon 7 Glossen zu De reparatione lapsi; 6 Glossen [f. lv, 2r, 14v (jeweils 2 Glossen), 15r] interlinear und 1 (f. 2r) marginal stehend; Glossen wohl von der Texthand stammend; 2 Interlinearglossen (f. 65r) zu Exhortatoria ad poenitentiam (Exzerpte); Glossen möglicherweise von der Texthand eingetragen; Handschrift sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl kurz nach der Niederschrift des Textes im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 156 (Nr. DCXV). Literatur: StSG. IV, S. 642, Nr. 609; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 399; H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2, S. 30; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648.

9 3 8 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 3 2 5 StSG. 610

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 107 Blätter; 22,7 χ 16,7 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur theol. 484. - Einrichtung: Schriftspiegel: 17,5 χ 12,0/13,0 cm; zweispaltig; 40 Zeilen. - Schrift: 14. Jahrhundert. Inhalt: f. l r - 4 7 r Bibel, Altes Testament (mit zahlreichen apokryphen Schriften); f. 47v leer; f. 48ra-106va Glossar; f. 106vb-107rb Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; f. 107ν leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 14. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. 106v weist auf das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian. Literatur: Ch. Glaßner, Inventar der Handschriften des Benediktinerstiftes Melk, I, S. 261; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 430; MBÖ., V, S. 100; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VII, Nr. 11021, 11655; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos

Wien

1781

et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I — II, S. 219, Nr. 1325; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 309; StSG. IV, S. 642, Nr. 610.

Glossen Zahl und Art: Glossare: Insgesamt etwa 755 Glossen. - Alphabetisches Sachglossar (Bibelglossar?): Etwa 550 Glossen (f. 4 8 r - 1 0 6 v ) im Kontext des ca. 4700 Artikel umfassenden Glossars; Glossaranlage: Rote Initialen über 3 Zeilen zu Beginn eines neuen Anfangsbuchstabens (z.B. M), rote Initialen zu Beginn eines neuen Zweitbuchstabens (z.B. Me)\ Artikel fortlaufend, Lemma mit Majuskel. - Sachglossar in Merkversanordnung: Etwa 155 Interlinearglossen (f. 1 0 6 v - 107r) zu den Versus de volucribus, bestiis, arboribus, piscibus; Versusglossen doppelzeilig angelegt, lateinische Hexameter in schwarzer, deutsche Interlinearglossen in roter Schrift. Zeit und Ort: Glossen mit der Anlage der Glossare im 14. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; H. Reutercrona, S. 27; F. Simmler, S. 33); obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 131; H. Reutercrona, S. 95); nd. Vorlage (nach Th. Klein, S. 401). Edition: StSG. IV, S. 1 7 9 - 1 9 4 (Nr. MCLXXXI); StSG. III, S. 2 0 - 5 3 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 642, Nr. 610; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 74; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 125, 161; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 54; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 206, 211, 269, 271f., 344, 350, 430; Th. Klein, RhVB. 42 (1978) S. 401; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 182; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 139; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (ΠΙ), S. 226; Η. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 80; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 131; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 124; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 100; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 27, 95; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, Π, S. 648; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 77; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 145; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 657, 664; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 734; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 665; L. Voetz, Komposita auf —man, S. 312; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 254; W. Wegstein, in 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 309f.

1782

Wien

9 3 9 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 3 7 0 StSG. 611

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 120 Blätter; 18,0 χ 13,0 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Ree. 3324. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,5 χ 9,0 cm; einspaltig; 1 7 - 1 9 Zeilen; mehrere einfache Initialen; Überschriften in roten Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Pastorale Sammelhandschrift (vgl. Tabulae); darunter: f. 65r—70r Gregor der Große, Regula pastoralis (I, 11). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts, wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Mondsee entstanden. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 180; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 24; J . - P . Bouhot, in: De Tertullien aux Mozarabes, I, S. 282, 284, 286; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 574; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 77, 81; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 1052; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 259; Α. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 73; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, IV, Nr. 5659; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 230, Nr. 1370; F. Troncarelli, Boethiana Aetas, S. 117; F. Troncarelli, Scriptorium 42 (1988) S. 8; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 351; StSG. IV, S. 642, Nr. 611.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 66v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis (I, 11); Glosse wahrscheinlich von der Texthand eingetragen; Handschrift sonst nicht glossiert. Zeit und Ort: Glosse wahrscheinlich kurz nach der Niederschrift des Textes im 9./10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 244 (Nr. DCLVIII). Literatur: StSG. IV, S. 642, Nr. 611; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648.

Wien

1783

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 6 4 0

s. NR. 957f

9 4 0 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 7 5 7 StSG. 612

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 5 Teilen; Teil 1: f. 1 - 1 6 ; Teil 2: f. 17-105; Teil 3: f. 106-183; Teil 4: f. 184-241; Teil 5: f. 2 4 2 - 2 6 1 ; Pergament; 261 Blätter; 11,0 χ 8,0 cm; Zählung von 1 bis 255 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; weißer Pergamenteinband; Einband 1933 restauriert; vorgängige Signaturen 141; 600; 192 und Ree. 3355 auf einem Papierschild auf dem Einbandrücken. — Einrichtung in den einzelnen Teilen unterschiedlich; in dem glossierten Teil 4: Schriftspiegel 8,0 χ 7,0 cm; einspaltig; 12 Zeilen. - Schrift Teil 4: in karolingischer Minuskel von 2 Händen des 11. Jahrhunderts geschrieben; 1. Hand: f. 184r-190v, 1 9 2 r 237r; 2. Hand: f. 191r-191v. Inhalt: f. l r - 1 5 r Speculum peccatorum; f. 15v, 1 6 r - v leer; f. 17r-23r Kommentar zu Boethius, De consolatione philosophiae (III, 9); f. 23v leer; f. 2 4 r - 6 7 v Bernhard von Utrecht, Glossula in Theodulum; f. 40r leer; f. 6 8 r 70v Remigius von Auxerre, Kommentar zu Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii; f. 7 1 r - 7 4 r leer; f. 7 4 v - 1 0 4 r Lactantius Placidus, Glossa in Statium; f. 104v-105r Vita des Ovid; f. 105v leer; f. 107v-183v Gebetbuch; f. 184r-235r Acta S. Sebastiani; f. 235r-237r lateinisch-deutsches Glossar; f. 237v-241vleer; f. 242r-255r Gebete; Schriften; f. 2 5 5 v 261v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach zu verschiedenen Zeiten wahrscheinlich in der Benediktinerabtei Mondsee entstanden; Teil 2 in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; Teile 1 und 3 im 15. Jahrhundert; Teil 4 im 11. Jahrhundert; Teil 5 im 14. Jahrhundert. Literatur: BHM., Nr. 616; Catalogue Translationum et Commentariorum, II, S. 388; F.T. Coulson, RHT. 26 (1996) S. 252; F. Diez, in: Friedrich Diez' kleinere Arbeiten und Rezensionen, S. 224; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 430f.; R.B.C. Huygens, Accessus ad auetores. Bernard d'Utrecht. Conrad d'Hirsau, S. 8 und passim; C. Leonardi, Aevum 33 (1959) S. 479; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 181, 567; III, 1; S. 162; C. Pfaff, Scriptorium und Bibliothek des Klosters Mondsee, S. 86f., Nr. 2; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 286f., Nr. 1757; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 362; StSG. IV, S. 643, Nr. 612.

1784

Wien

Glossen Zahl und Art: Glossar: 91 Glossen (f. 235r-237r) in dem lateinisch-deutschen Glossar; lateinische Lemmata und volkssprachige Glossen unabgesetzt nebeneinander geschrieben; Glossar von derselben Hand wie der vorausgehende Text und unmittelbar an diesen anschließend. Zeit und Ort: Glossen mit den lateinischen Lemmata wohl im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach H. Garke, S. 64; H. Reutercrona, S. 14; F. Simmler, S. 31); obd. (nach Th. Frings, S. 14; G. Müller Th. Frings, S. 109). Edition: StSG. III, S. 6 4 9 - 6 5 1 (Nr. MCXXX). Literatur: StSG. IV, S. 643, Nr. 612; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 318; F. Diez, in: Friedrich Diez' kleinere Arbeiten und Rezensionen, S. 2 2 4 - 2 3 4 ; Th. Frings, Germania Romana und Romania Germanica, S. 14; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 64; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 103; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 349f., 430f.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 109; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 14; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 86; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 31; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 679.

9 4 1 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 7 6 1 StSG. 613

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus mehreren Teilen; Pergament; 243 Blätter; 11,2 χ 9,0 cm; Einband des 15. Jahrhunderts; mit hellem Wildleder überzogene Holzdeckel; vorgängige Signatur Theol. 863. - Einrichtung: Schriftspiegel 8,0/8,5 χ 6,0/7,5 cm; einspaltig; 1 4 - 1 6 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 2. oder 3. Viertel des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 7 v Glossen zur Bibel, Genesis; f. 2 7 v - 4 4 v zu Exodus; f. 4 4 v - 5 3 v zu Leviticus; f. 5 3 v - 5 9 r zu Numeri; f. 5 9 v - 6 3 r zu Deuteronomium; f. 63v Gebet; Schrift (mit Neumen); f. 6 4 r - 9 0 v Kommentar zur Bibel, Deuteronomium; f. 9 0 v - 9 1 v Glossen zum Prolog zur Bibel, Josue; f. 9 2 r 95v Glossen zur Bibel, Richter; f. 96r zu Ruth; f. 96v leer; f. 9 7 r - 1 1 4 v Schriften, darin f. 108r Einhard, Vita Karoli Magni, Windbezeichnungen; f. 109r Einhard, Vita Karoli Magni, Monatsbezeichnungen; f. 115r-116v Verwandtschaftsbezeichnungen; f. 117r Worterklärungen; f. 117v Schöpfung;

Wien

1785

f. 118v-122r Sachglossare; f. 123r-125v Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 126r Glossen zu Hieronymus, Prolog zur Bibel; f. 126v-138v zu 1. Samuel; f. 139r-150r zu 2. Samuel; f. 150v-159v zu 1. Könige; f. 160r—163v zu 2. Könige; f. 168r-176r zu Sprüche; f. 181r-183v zu Weisheit; f. 184r—196r zu Apostelgeschichte; f. 196v-214r Paulusbriefe; Katholische Briefe; f. 214v—216v Hrabanus Maurus, De institutione clericorum; f. 217r—240v Glossen zur Bibel, Psalmen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. oder 3. Viertel des 11. Jahrhunderts vermutlich in der Benediktinerabtei Lorsch entstanden; nach dem Exlibris auf f. lr war die Handschrift später im Besitz von Sebastian Tengnagel, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1608-1636; zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sie sich in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 241, 244; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 134f.; B. Bischoff, Mittelalterüche Studien, II, S. 195, 258; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 136, 138f., 144; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 163 und passim; R. Derolez, Scriptorium 5 (1951) S. 19; Ch.E. Eder, StMOSB. 83 (1972) S. 145; Th. von Grienberger, ANF. 11 (1899) S. 23, 25 und passim; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 171; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 222f.; D. HüpperDröge, Schild und Speer, S. 431; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing A n g l o - S a x o n , S. 483; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 72; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; R. Marti, Scriptorium 45 (1991) S. 62; O. Mazal, Byzanz und das Abendland, S. 299, Nr. 220; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 1 5 4 - 1 5 6 ; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 5 - 7 ; U . Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 128f.; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 24; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 287f.; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 51; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135, 137, Nr. 1761; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 6 4 3 - 6 4 6 , Nr. 613. - Abbildung von f. lOOr, 102v bei U. Schwab, Abb. 15, S. 47.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt etwa 330 Glossen im Kontext in Glossaren. - Textglossar in Textreihenfolge: 11 Glossen (f. 2 r - l l v ) zur Bibel, Genesis; 24 Glossen (f. 27v-44v) zu Exodus; 22 Glossen (f. 45r-53v) zu Leviticus; 4 Glossen (f. 54r-59r) zu Numeri; 4 Glossen (f. 61v-62v) zu Deuteronomium; 8 Glossen (f. 90v-92r) zu Josue; 1 Glosse (f. 93r) zu Richter; 1 Glosse (f. 96r) zu Ruth; 1 Glosse (f. 138r) zu 1. Samuel; 1 Glosse (f. 145v) zu 2. Samuel; 2 Glossen (f. 153r, 155r) zu 1. Könige; 3 Glossen (f. 168r, 168v, 172r) zu Sprüche; 3 Glossen (f. 182r-183r) zu Weisheit. - Sachglossare: 17 Glossen (f. 108v-109r) in Einhard, Vita Karoli Magni, Windbezeichnungen; 12 Glossen (f. 109r) in Einhard, Vita Karoli Magni, Monatsbezeichnungen [unediert]; 5 Glossen (f. 115r-v) zu Verwandtschaftsbezeichnungen; 14 Glossen (f. 118r) zu Bezeichnungen kirchlicher Geräte; 17 Glossen (f. 118v) zu Gebäudebezeichnungen; 50 Glossen (f. 119r-119v) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 56 Glossen (f. 119v-120v) zu Gerätschaftsbezeichnungen; 50

1786

Wien

Glossen (f. 121r—v) zu Tierbezeichnungen; 27 Glossen (f. 122r—v) zu Kleiderbezeichnungen. Zeit und Ort: Glossen bei der Anlage der Handschrift eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach J. Schatz, S. 3); bair. (nach H. Götz, S. 243; H. Reutercrona, S. 7; F. Simmler, S. 25); fränk. (nach H. Garke, S. 74); obd. (nach R. Brans, S. 89). Edition: StSG. I, S. 299f. (Nr. IV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 89, Z. 10, S. 3 2 1 - 3 2 5 (Nr. XXIV), S. 3 4 1 - 3 4 5 (Nr. XLI), S. 356f. (Nr. LIII), S. 367f. (Nr. LXVIII), S. 375f. (Nr. LXXVI), S. 382f. (Nr. LXXXVI), S. 390 (Nr. XCIII), S. 393 (Nr. XCIX), S. 415 (Nr. CXVIII), S. 431 (Nr. CXXXII), S. 525 (Nr. CCXXVI) - Nachtrag bei StSG. V, S. 94, Z. 17, S. 544 (Nr. CCXXXVII), S. 554 (Nr. CCLVI); III, S. 424 (Nr. DCCCCXLIX), S. 44If. (Nr. DCCCCLXIV), S. 609 (Nr. MLXIX); S. 617f. (Nr. MLXXXIF), S. 628 (Nr. MXCIII), S. 6 3 2 - 6 3 4 (Nr. MCI), S. 641f. (Nr. MCXV), S. 645f. (Nr. MCXXI), S. 653f. (Nr. MCXXXIV); E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 1 5 4 - 2 0 4 ; Nr. MCXXXIV erneut ediert in Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 155f.; W i n d - und Monatsbezeichnungen bei M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, S. 51. Literatur: StSG. IV, S. 6 4 3 - 6 4 6 , Nr. 613; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 86f., 91, 9 3 - 9 5 ; G. Baesecke, Das lateinisch - althochdeutsche Reimgebet, S. 53; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 143; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 306; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 94 und passim; Ε. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905) S. 176; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 327 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 77; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 12, 18, 52, 54f.; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 3 - 8 9 ; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 74; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 83, 90f., 97, 162; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 75; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 48; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 73, 209, 211f., 251, 293, 431; A. Jacob, Die Glossendes Cod. S. Pauli d/82, S. 27 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 56; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 206; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 117; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 50; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 239 und passim; Ε. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 56f.; A. Mikeleitis—Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 87; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 94; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 181; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Piper, LBGRPh. 18 (1897) Sp. 77; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 138, 150; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957)S. 196, 200, 202f., 205; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 8 und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsichen

Wien

1787

Handschriften, S. 45, 59; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, S. 402; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 679; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523 und passim; Μ.Μ. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 51; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 76; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 283.

9 4 2 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 1 7 1 StSG. 614

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 52 Blätter; 28,7/29,2 χ 21,5/21,7 cm; mit glattem weißem und mit Handvergoldung versehenem Pergamentband überzogene Pappdeckel; vorgängige Signatur Jur. can. 81, ol. Th. 379. — Einrichtung: Schriftspiegel 25,2/26,5 χ 17,0/19,0 cm; zweispaltig; 3 5 - 3 6 Zeilen; zahlreiche Initialen; z.T. Überschriften in roter Capitalis rustica. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem 3. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - r b Worterklärungen zu Sedulius; f. l v a - 5 2 v a Canonessammlung; f. 52vb Worterklärungen zu Arator. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts wohl im süddeutschen Raum entstanden; nach der Signatur auf f. 52v von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1575-1608, sowie dem Eintrag auf f. lr befand sich die Handschrift bereits 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: BHM., Nr. 0, 342, 990; J . - P . Bouhot, RHT. 16 (1986) S. 142, 161; A.J. Frentzen, Speculum 58 (1983) S. 580, 583; R. Haggenmüller - M. Haggenmüller, CM. 5 (1979) S. 79; H.J. Hermann, Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes, S. 103f., Nr. 24; I. Hilberg, Sancti Eusebii Hieronymi Epistulae, I, S. 3 5 0 - 3 8 7 , 4 8 6 - 4 9 5 ; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 14; F. Kerff, Der Quadripartitus, S. 23; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 52, 77; M. Korhammer, Scriptorium 34 (1980) S. 56; R. Kottje, Die Bußbücher Halitgars von Cambraiund des Hrabanus Maurus, S. 121; Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, V, S. 641; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 88, 655, 657; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 299f.; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 201; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensiasservatorum, I—II, S. 22f., Nr. 2171; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 63; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 365; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 140; StSG. IV, S. 646, Nr. 614. - Abbildung von f. 2v bei H. Mordek, Kirchenrecht und Reform, Tafel Vic, S. 719.

1788

Wien

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 29 Glossen (f. l r - 5 2 v b ) . - Textglossar: 17 Glossen (f. l r a - r b ) im Kontext der etwa 60 Zeilen umfassenden Worterklärungen zu Sedulius. - Text glossierung: 5 Interlinearglossen [f. 3ra, 4rb, 5ra, 5va (2 Glossen)] zu der sonst unglossierten Canonessammlung. - Textglossar: 7 Interlinearglossen (f. 52vb) in den etwa 15 Zeilen umfassenden Worterklärungen zu Arator. Zeit und Ort: Im Kontext stehende Glossen mit dem Glossar im 3. Viertel des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 39 (Nr. DXXXV), S. 152 (Nr. DCVI), S. 620 (Nr. DCCCXLIV); 4 bereits bei StSG. edierte Glossen nochmals bei F. Liebermann, AStSpL. 143 (1922) S. 87. Literatur: StSG. IV, S. 646, Nr. 614; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 297; I. Kelling, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 14, 85 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 50; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; A. Schlechter, Die althochdeutschen Aratorglossen, S. 338; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42; K. Siewert, Glossenfunde, S. 59; H. Tiefenbach, Althochdeutsche Aratorglossen, S. 16 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 290, 333, 342.

9 4 3 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 2 3 7 StSG. 615

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 34 Blätter und 1 ungezähltes vorne; 18,0 χ 12,5 cm; moderner grüner Pappeinband; vorgängige Signatur Jur.civ.290. Einrichtung: Schriftspiegel 13,5 χ 8,5 cm; einspaltig; f. l r - 2 6 r 34 Zeilen; f. 27r—34r 47 Zeilen. - Schrift: 13. Jahrhundert. Inhalt: ungezähltes Blatt Besitzvermerk, Inhaltsvermerk; f. l r - 2 6 r Epitome institutionum Justiniarum; f. 26r De mysterio sanctae trinitatis; Summa brevis in Hierarchiam Sancti Dionysii; f. 26v bis auf 2 gezeichnete Köpfe leer; f. 27r—34v Commentarius in decern praedicamenta Aristotelis; f. 34v vier Hexameter der Versus de piscibus.

Wien

1789

Geschichte: Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk auf dem zusätzlichen Blatt vorne weist auf die Benediktinerabtei Tegernsee. Literatur: MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 565; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 40f., Nr. 2237; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 308; StSG. IV, S. 646, Nr. 615.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 19 Glossen (f. 34v) zu den Versus de piscibus; Glossen in den geringen Zeilenzwischenraum über die fortlaufend geschriebenen lateinischen Hexameter eingetragen, von der Hand, die auch die lateinischen Hexameter schrieb. Zeit und Ort: Lateinische Hexameter und volkssprachige Glossen von einer Hand des 13./14. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. III, S. 45f. (Nr. DCCCCXXXIVDa). Literatur: StSG. IV, S. 646, Nr. 615; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 308f.

9 4 4 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 2 7 6 StSG. 616

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 205 Blätter; 42,5 χ 29,5 cm; Zählung I, 1 - 2 0 1 ; nach f. 43, 115, 167 jeweils ein übersprungenes, dann mit 43a usw. bezeichnetes Blatt; brauner Ledereinband auf Holzdeckel; vorgängige Signatur Philol. 6. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 22,5 cm; vierspaltig; 56 Zeilen; lateinische Lemmata, abgesehen von einigen wenigen Seiten, rot unterstrichen; farbig ausgeschmückte große Initialen zu Beginn der einzelnen Buchstaben; Lemmata rot unterstrichen, mit rubrizierter Majuskel. - Schrift: gotische Buchschrift von 3 Händen aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r a - 2 0 1 r b 1. Salomonisches Glossar; f. 201rc-201v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 13. Jahrhunderts vielleicht in Österreich entstanden; 1576 befand er sich in der Hofbibliothek Wien. Literatur: A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 9 1 - 9 3 , Nr. 36, S. 193; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 431; B. Meineke, in: Probleme der Edition

1790

Wien

althochdeutscher Texte, S. 31; M. Roland, Buchschmuck in Lilienfelder Handschriften, S. 25; M. Roland, CM. 17 (1994) S. 11; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 46, Nr. 2276; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 66; StSG. IV, S. 647, Nr. 616. - Abbildung von f. lr, 77v sowie von Ausschnitten von f. 16v, 61r, 104r, 127v bei A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, T a f e l - und Registerband, Farbabb. 9f., Abb. 1 2 5 - 1 2 8 .

Glossen Zahl und Art: Alphabetisches Sachglossar: Etwa 510 (f. Ivb—200vc) Glossen im Kontext des ca. 36000 Artikel umfassenden 1. Salomonischen Glossars. Zeit und Ort: Glossen mit dem Glossar Ende des 13. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Simmler, S. 33).

Einordnung:

Bair. (nach H. Reutercrona, S. 70; F.

Edition: StSG. IV, S. 28f., 3 1 - 8 8 , 9 0 - 1 1 1 (Nr. MCLXXVal). Literatur: StSG. IV, S. 647, Nr. 616; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 97 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 16, 52; A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 91; E.Sch. Firchow W. Winter, ABÄG. 25 (1986) S. 7; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-BearbeitungNotkers des Deutschen, Π, S. 488; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 114; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 349f., 431; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 54; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 236; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 174; B. Meineke, Althochdeutsche - s c a f ( t ) - B i l d u n g e n , S. 75, 149; B. Meineke, Althochdeutschesaus dem 15. Jahrhundert, S. 18 und passim; Α. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 201; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 70; M. Roland, Buchschmuck in Lilienfelder Handschriften, S. 25; B. Ryba, StR. 13 (1974) S. 21f.; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 502f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 8, 57; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; St. Stricker, Basel OBU. Β IX 31, S. 649; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; L. Voetz, in: Das Handwerk in vor— und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 666; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 180, 333.

Wien

1791

9 4 5 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 4 0 0 StSG. 617

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 129 Blätter; 25,5 χ 18,0 cm; Wiener Einband von 1753; mit weißem Pergament überzogene Pappdeckel mit Handvergoldung; vorgängige Signatur Philol. 167. - Einrichtung: Schriftspiegel etwa 20,0 χ 13,0/13,5 cm; einspaltig; 30—33 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; rote Initialen am Kapitelanfang; rubrizierte Majuskeln am Lemmaanfang. — Schrift: Buchminuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federprobe; f. l v - 1 2 6 r Summarium Heinrici (I—XI); f. 1 2 6 r 129r alphabetisches lateinisch—deutsches Kräuterglossar; leoninische Hexameter; f. 129v Federproben; Besitzvermerke. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 13. Jahrhunderts in der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz entstanden; darauf weisen auch Besitzvermerke des 14. und 15. Jahrhunderts auf f. 129v; nach der Signatur des Bibliothekars der Wiener Hofbibliothek Η. Blotius (1575-1608) auf f. 129r befand sich die Handschrift bereits 1576 in der Wiener Hofbibliothek. Literatur: W. Crossgrove, Die deutsche Sachliteratur des Mittelalters, S. 36; A. Fingernagel M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 123; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 346f., Nr. 229; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XXXVI; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, II, S. XLIf.; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 5 1 0 - 5 1 8 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 431f.; MBÖ., I, S. 17; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 9 3 - 9 5 und passim; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 39 und passim; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 68; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 246, 277; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 70; L. Voetz, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 400f. und passim; W. Wegstein, ADA. 88 (1977) S. 15; W. Wegstein, Studien zum >Summarium HeinriciSummarium Heinrici M a c e r < , S. 139f.; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 75f.; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 276f.; K. Schneider, Paläographie und Handschriftenkunde, S. 160; B. Schnell, in: Editionsberichte zur mittelalterlichen deutschen Literatur, S. 336; B. Schnell, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 187, 205f.; B. Schnell, Von den würzen, S. 110; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 445f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I - I I , S. 91f.; StSG. IV, S. 647f., Nr. 618. - Abbildung von f. 38r in Der deutsche > M a c e r < , Abb. 1, S. 37; Abbildung von f. 15v, 16r bei K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Tafelband, Abb. 173f.

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt etwa 450 Glossen; davon etwa 435 Glossen (f. 7 v - l l v ) in dem alphabetischen Kräuterglossar, das nur gelegentlich lateinisch-lateinische Artikel enthält; 11 Interlinearglossen (f. l v - 2 r ) i m grammatischen Glossar in Merkversanordnung zu den 2 Verbhexametern; 4 Interlinearglossen (f. 2r) im Sachglossar in Merkversanordnung zum 9. Hexameter der Versus de bestiis. Zeit und Ort: Kräuterglossar aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts; Interlinearglossen auf f. l v - 2 r im 14./15. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 21); frk. obd. (nach H. Reutercrona, S. 29); frk. (nach H. Garke, S. 74; F. Simmler, S. 42). Edition: StSG. III, S. 35 (Nr. DCCCCXXXIV), S. 5 3 3 - 5 4 6 (Nr. MXXI); IV, S. 648, Nr. 618; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 446. Literatur: StSG. IV, S. 647f., Nr. 618; E. Björkman, ZDW. 6 (1904-1905)S. 176; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 74; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 167, 219; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 29, 58; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15

1796

Wien

(1990) S. 179f.; E. Meineke, in: 2RGA. X, S. 118; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21, 29; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; H . - F . Rosenfeld, NW. 12 (1972) S. 6 2 - 6 4 , 66, 70, 76; H . - F . Rosenfeld, ZDA. 102 (1973) S. 136f., 140f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 76; R. Schützeichel, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 21f.; R. Schützeichel, in: Sprache und Name in Mitteleuropa, S. 4 4 5 - 4 5 7 ; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 42; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 116; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 293; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 357; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

9 4 8 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 5 3 2 StSG. 619

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 143 Blätter; 10,0 χ 7,0 cm; rotbrauner Ledereinband auf Pappe; vorgängige Signatur Nov. 302. - Einrichtung: Schriftspiegel 7,5 χ 4,5 cm; einspaltig; 19 Zeilen; Initialen in roter Farbe oder in schwarzer Farbe mit roter Verzierung; in den Glossaren Lemmaanfang mit roter Majuskel. - Schrift: von mehreren Händen des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 2 r astrologische Schrift; Pythagoras, Sphaera; f. 2 v - 2 6 r Liber medicinae; f. 2 6 r - 4 4 r Rezeptsammlung; f. 4 4 v - 5 5 r Rezeptsammlung; f. 55v —130v medizinische Schriften; f. 130v-132v Versus astrologici; f. 1 3 2 v - 135v Kräuterglossar aus Summarium Heinrici (IV, 7 - 1 2 , 3); f. 1 3 5 v 136v Kräuterglossare; f. 136v Contra febrim; f. 137r-142v Formulae medicamentorum; f. 143r Rezept. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert wohl im deutschsprachigen Raum entstanden. Literatur: F. - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 69f. und passim; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XLIII; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 510, 5 1 2 - 5 1 8 ; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 1 2 3 - 1 2 6 , 140; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 7194; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41, 43; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 100f., 113; H. Stuart - F. Walla, ZDA. 116 (1987) S. 64; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 93f.; W. Wegstein, Studien zum >Summarium HeinriciSummarium Heinrici< , S. 82.

9 4 9 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 7 2 3 StSG. 620

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 135 Blätter; 20,5 χ 15,5/16,0 cm; brauner Ledereinband auf Holzdeckeln; vorgängige Signatur Ree. 3325. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,5 χ 12,5 cm; einspaltig; 19 Zeilen; einfache Initialen; Überschriften in roter Capitalis. - Schrift: karolingische Minuskel aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts; zusätzliches Blatt hinten aus dem 11. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Notizen; f. l v - 7 r Eucherius, Instructionum libri II; f. 7r hebräisch—lateinisches Glossar; f. 7v Formata eporum; griechische Buchstaben und Zahlzeichen; f. 8 r - v theologische Schrift; Federprobe; f. 9 r - 8 0 r Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 8 0 r - 8 9 r Bibelglossar; f. 89v-105r Canones; f. 105v-118v Glossensammlungen zu Gregor der Große, Werke: f.

1798

Wien

105v-106v Dialoge; f. 106v-112v Regula pastoralis; f. 113r-118v Homiliae in Evangelia; f. 119r Glossen zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; f. 123τ—V Glossen zu Vitae patrum; f. 123v—124r Glossen zu Phocas, Ars grammatica; f. 124r Glossen zu Daniel, Traumbuch; zusätzliches Blatt hinten Kalendarisches, auf Beda fußend. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Mondsee entstanden; nach der Auflösung der Abtei 1791 kam deren Bibliothek wohl zunächst nach Linz, die Handschrift gelangte weiter in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 241f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 239; R. Dietz, in: Veröffentlichungendes Forschungskreises Ebrach, Ebrach 1 9 9 9 - 2 0 0 0 , S. 29; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 166; J. Grub, Das lateinische Traumbuch im Codex Upsaliensis C 664, S. X X V m , XXXVf., LIII; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 432; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 150; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 158; B. Meineke, Basler Fragment, S. 112; A. Önnerfors, Mediaevalia, S. 38, 50, 320, 328, 330; J. Riecke, in: Entstehung des Deutschen, S. 385f.; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 7 8 5 - 7 8 8 ; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I - I I , S. 122, Nr. 2723; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 135; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 6 5 0 - 6 5 4 , Nr. 620.

Glossen Zahl und Art: Textglossare in Textreihenfolge: Insgesamt etwa 6260 Glossen; davon 1 Glosse (f. 5v) zu Eucherius, Instructionum libri II; 4 Glossen (f. 7v) zu den Formata Eporum (Canones); etwa 3985 Glossen (f. 9 r - 8 0 r ) in dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M: 84 Glossen (f. 9 r - 1 3 r ) zu Genesis; 72 Glossen (f. 1 6 v - 1 8 r ) zu Exodus; 85 Glossen (f. 1 8 r - 1 9 r ) zu Leviticus; 52 Glossen (f. 1 9 v - 2 0 v ) zu Numeri; 55 Glossen (f. 2 0 v - 2 1 v ) zu Deuteronomium; 39 Glossen (f. 2 1 v - 2 2 v ) zu Josue; 36 Glossen (f. 2 2 v - 2 3 r ) zu Richter; 6 Glossen (f. 23r) zu Ruth; etwa 145 Glossen (f. 2 3 r - 2 6 r , 30r) zu 1. Samuel; 86 Glossen (f. 2 6 r - 2 7 v , 30r) zu 2. Samuel; etwa 135 Glossen (f. 27v—29r, 30r) zu 1. Könige; 78 Glossen (f. 2 9 r - 3 0 r ) zu 2. Könige; 38 Glossen (f. 3 1 r - 3 2 r ) zu 1. Paralipomenon; 52 Glossen (f. 3 2 r - 3 3 r ) zu 2. Paralipomenon; etwa 370 Glossen (f. 3 3 r - 3 8 r ) zu Isaias; etwa 175 Glossen (f. 38r—40v) zu Jeremias; 10 Glossen (f. 4 0 v - 4 1 r ) zu Klagelieder; 197 Glossen (f. 4 1 r - 4 3 v ) zu Ezechiel; etwa 155 Glossen (f. 4 4 r - 4 6 v ) zu Daniel; 26 Glossen (f. 46v) zu Osee; 22 Glossen (f. 4 6 v - 4 7 r ) zu Joel; 40 Glossen (f. 47r—v) zu Amos; 1 Glosse (f. 47v) zu Abdias; 20 Glossen (f. 48r) zu Jonas; 13 Glossen (f. 4 8 r - v ) zu Michäas; 10 Glossen (f. 48v) zu Nahum; 5 Glossen (f. 48v) zu Habakuk; 11 Glossen (f. 48v) zu Sophonias; 7 Glossen (f. 49r) zu Aggäus; 31 Glossen (f. 4 9 r - v ) zu Zacharias; 10 Glossen (f. 49v) zu Malachias; etwa 170 Glossen (f. 4 9 v - 5 1 v ) zu Job; etwa 110 Glossen (f. 5 2 r - 5 4 r ) zu Psalmen; 7 Glossen (f. 54r) zu Isaias; 1 Glosse (f. 54r) zu 1. Samuel; 2 Glossen (f. 54r) zu Habakuk; 4 Glossen (f. 54r) zu Deuteronomium; etwa 240

Wien

1799

Glossen (f. 54r-57v) zu Sprüche; 15 Glossen (f. 57v-58r) zu Ecclesiastes; 22 Glossen (f. 5 8 r - v ) zu Hoheslied; 37 Glossen (f. 58v-59r) zu Weisheit; etwa 350 Glossen (f. 59r-63r) zu Ecclesiasticus; 61 Glossen (f. 63r-64r) zu Tobias; 71 Glossen (f. 64r-65r) zu Judith; 12 Glossen (f. 6 5 r - v ) zu Esdras; 8 Glossen (f. 65v) zu Ezechiel; 65 Glossen (f. 65v-66v) zu Esther; etwa 117 Glossen (f. 66v-68v) zu 1. Makkabäer; etwa 200 Glossen (f. 68v-71v) zu 2. Makkabäer; etwa 285 Glossen (f. 71v-77r) zu Apostelgeschichte; 41 Glossen (f. 77r-78r) zu Jakobusbrief; 23 Glossen (f. 7 8 r - v ) zu 1. Petrusbrief; 20 Glossen (f. 78v) zu 2. Petrusbrief; 8 Glossen (f. 78v-79r) zu 1. Johannesbrief; 4 Glossen (f. 79r) zu 2. Johannesbrief; 5 Glossen (f. 79r) zu 3. Johannesbrief; 7 Glossen (f. 7 9 r - v ) zu Judasbrief; 33 Glossen (f. 7 9 v 80r) zu Apokalypse; etwa 690 Glossen (f. 89v-105v) zu den Canones; 122 Glossen (f. 105v-106v) zu Gregor der Große, Dialoge; etwa 510 Glossen (f. 106v-113r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; etwa 460 Glossen (f. 113r—119r) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; etwa 390 Glossen (f. 119r-123r) zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; 28 Glossen (f. 123r-v) zu den Vitae patrum; 61 Glossen (f. 123v-124r) zu Phocas, Ars grammatica; 10 Glossen (f. 124v-130v) zu Daniel, Traumbuch; 1 Glosse (Rückendeckelschutzblatt) zu Beda, De temporum ratione; Glossare jeweils mit Überschrift in roter Capitalis, fortlaufend geschrieben, Lemmaanfang mit Majuskel; deutsche Glossen im Glossarkontext; in wechselndem Umfang lateinisch-lateinische und lateinisch-deutsche Artikel, z.B. f. 44r 30 Artikel mit deutschen, 12 mit lateinischen Interpretamenten. Zeit und Ort: Glossen im Kontext der Glossare in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Mondsee eingetragen; Bedaglosse auf dem Rückendeckelschutzblatt aus dem 11. Jahrhundert. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; G. Ehrismann, S. 262; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Götz, S. 243; M.H. Jellinek, S. 412-428; G. Müller, PBB. 79 Sonderband, S. 309; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 139; H. Naumann - W. Betz, S. 27; H. Reutercrona, S. 6; J. Schatz, S. 4; W. Schröder, S. 1 9 - 4 1 ; F. Simmler, S. 25; C. Wesle, S. 54). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII), 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 346-352 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 7 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI), S. 406 (Nr. CVI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8

1800

Wien

(Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 2 - 6 1 6 ( N r . CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI), S. 6 6 6 - 6 6 8 (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 - 6 7 4 (Nr. CCCXXVI), S. 675 (Nr. CCCXXXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 7 706 (Nr. CCCLXIV), S. 7 4 1 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC), S. 8 0 3 - 8 2 0 (Nr. CCCCXCV); II, S. 48 (Nr. DLVII), S. 1 0 5 - 1 3 7 (Nr. DXCI), S. 152 (Nr. DCV), S. 157 (Nr. DCXIX), S. 1 7 7 - 1 9 7 (Nr. DCXXXVIII), S. 2 4 9 - 2 5 8 (Nr. DCLXIV), S. 2 6 5 - 3 0 4 (Nr. DCLXXIV), S. 363f. (Nr. DCCLV), S. 727f. (Nr. DCCCLXXXII); IV, S. 328 (Nr. DCXXVIF); Nachträge StSG. V, S. 8 9 - 1 0 6 ; erneute vollständige Edition der deutschen Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 789—819. Literatur: StSG. IV, S. 6 5 0 - 6 5 4 , Nr. 620; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 49; G. Baesecke, Das lateinisch - althochdeutsche Reimgebet, S. 53; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 115f., 132; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93, 126, 149; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 306; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 227; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 4 0 , 4 4 f . , 47, 53, 6 9 - 6 2 ; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 19, 41, 54; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 14; C. Cigni, AION. Ns. 6 (1996) S. 33; G. Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, I, S. 262; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 192, 197; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10, 15; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 536; H. Götz, in: Chronologische, areale und situative Varietäten des Deutschen, S. 51; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 139 und passim; Η. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 402, 406; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 5 3 - 5 5 ; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4 und passim; Κ. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 271; Ν. Henkel, in: Übersetzenim Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164, 166; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 154, 171, 180, 183; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 119; D. H ü p p e r - D r ö g e , Schild und Speer, S. 208 und passim; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; Μ.Η. Jellinek, PBB. 15 (1891) S. 4 1 2 - 4 4 0 ; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 68, 151; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 203, 205f., 208; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 18 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 389, 3 9 7 - 4 0 0 ; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 23f. und passim; D. Kudorfer, in: Lebendiges Büchererbe, S. 158; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II,

Wien

1801

S. 1168; Α. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33f., 48, 55f.; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; A. Masser, Die Bezeichnungen fur das christliche Gotteshaus, S. 62f., 102, 104, 110f., 126, 155; MBÖ., V, S. 67; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen,S. 39f., 42, 151, 164; B. Meineke, Basler Fragment, S. 1 0 4 - 1 0 8 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 60, 80, 86, 90; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 2 0 7 - 2 0 9 ; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 51; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S. 89 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, Π, S. 139; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 27; R. Niedballa, Bord und Borte, S. 87, 92f., 101, 104; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152, 205; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 180; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; M. Rein, ZLL. 31 (2001) S. 9; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 6; J. Riecke, in: Entstehung des Deutschen, S. 3 8 5 - 3 9 0 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 38 und passim; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 4; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 147; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 270f.; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4 und passim; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 192, 195; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 503, 509; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 7 8 8 - 8 2 0 ; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 25f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 45f.; K. Siewert, in: Migratio et Commvtatio, S. 330, 332; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 25; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, Π, S. 928; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 14; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 94, 9 9 - 1 0 2 ; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 115, 121; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8, 58; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 113; StSG. V, S. 4 0 8 - 4 7 2 ; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354, 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 221; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 277, 279; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 187, 192; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657, 660; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106, 288; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel— und Nordeuropa, V, S. 243, 248, 250, 254, 257; H. Vollmer, Verdeutschung der Evangelien, S. 38 und passim; Α. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 4 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 5 0 - 5 3 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271 und passim.

1802

Wien

9 5 0 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 2 7 3 2 StSG. 621

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 2 - 1 4 4 ; Teil 2: f. 145-192; Pergament; 192 Blätter sowie ein quer eingeheftetes Doppelblatt vorne ( = f. 1), 133 bei der Zählung übersprungen, 44 doppelt vorhanden ( = f. 44a, 44b); 19,0 χ 12,5/13,0 cm; Zählung von 2 bis 192; lederüberzogener Holzeinband; vorgängige Signatur Salisb. 249. - Einrichtung: Schriftspiegel 14,5 χ 9,8 cm; einspaltig; 20 Zeilen; teilweise farbig gefüllte Capitalis, einfache rote Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel aus dem 10. (Teil 1) bzw. dem Anfang des 11. (Teil 2) Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Verzeichnis der Päpste bis auf Johannes IX.; Verzeichnis der Kaiser bis auf Otto I.; f. 2 r - 1 4 4 v Glossar: f. 2 r - 3 v De hebraicis nominibus; f. 4r De locis; f. 4 v - 5 r De diversis rebus; f. 5v De gentibus; De locis iterum; De fluminibus; f. 6r De mensibus hebraice; De solemnitatibus anni; f. 7r Eucherius, Instructionum libri II; f. 9r hebräisch-lateinisches Glossar; f. 9 v - l l r Glossen zu den Canones; f. l l v - 9 4 r Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; f. 9 4 r - 1 0 3 v Glossen zu Isidor von Sevilla, Werke; f. 1 0 4 r 119v zu den Canones; f. 119v-121rzu Gregor der Große, Dialoge; f. 1 2 1 r 127v zu Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 127v-135v zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 135v-140v zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; f. 140v-141r zu den Vitae patrum; f. 141r-142r zu Phocas, Ars grammatica; f. 142r-144v zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); f. 144v Federprobe; f. 145r-192r Glossen zur Bibel, Prologe; zu Damasus I., Versus in Paulum; f. 192v Zahlen. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: f. 2 - 1 4 4 im 10. Jahrhundert in Salzburg, f. 145 — 192 Anfang des 11. Jahrhunderts; nach einem Eintrag in den Katalog von Johannes Holveld von 1433 befand sich die Handschrift in der Salzburger Dombibliothek; 1806 gelangte sie in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 241f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. If.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 239; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 160; F. Brunhölzl, in: Litterae medii aevi, S. 25; R. Dietz, in: Veröffentlichungendes Forschungskreises Ebrach, Ebrach 1999-2000, S. 29; K. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 28, 44; G. Glauche, in: Gli umanesimi medievali, S. 166; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 206; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 432f.; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 68, 151; Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, V, S. 669; O. Mazal, in: Paläographie 1981, S. 74f.; MBÖ., IV, S. 54; B. Meineke, Basler Fragment, S. 112; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 821-825; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in

Wien

1803

Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 123, Nr. 2732; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaries, S. 136; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 344; StSG. IV, S. 6 5 4 - 6 5 9 , Nr. 621. - Abbildung von f. 76v, 77r bei R. Bergmann, in: Theodisca, Abb. 13a, b, S. 103f.

Glossen Zahl und Art: Textglossare in Textreihenfolge: Insgesamt etwa 6200 Glossen; davon 1 Glosse (f. 7r) zu Eucherius, Instructionum libri II; 5 Glossen (f. 9v) zu den Formata Eporum (Canones); etwa 3910 Glossen (f. l l v - 9 4 r ) zu dem Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; 79 Glossen (f. l l v - 1 5 v ) zu Genesis; 75 Glossen (f. 20r-22r) zu Exodus; 85 Glossen (f. 22r-23v) zu Leviticus; 51 Glossen (f. 23v-25v) zu Numeri; 54 Glossen (f. 25v-26v) zu Deuteronomium; 39 Glossen (f. 26v-27r) zu Josue; 36 Glossen (f. 27r-28r) zu Richter; 6 Glossen (f. 28r) zu Ruth; etwa 145 Glossen (f. 28r-31v) zu 1. Samuel; 87 Glossen (f. 32r-33v) zu 2. Samuel; etwa 130 Glossen (f. 3 4 r 36r) zu 1. Könige; 77 Glossen (f. 36v-37v) zu 2. Könige; 38 Glossen (f. 38r-39r) zu 1. Paralipomenon; 54 Glossen (f. 39v-40v) zu 2. Paralipomenon; etwa 365 Glossen (f. 40v-45r) zu Isaias; etwa 175 Glossen (f. 4 5 r 47v) zu Jeremias; 11 Glossen (f. 47v) zu Klagelieder; etwa 195 Glossen (f. 48r—50v) zu Ezechiel; 89 Glossen (f. 51r-52v) zu Daniel; 26 Glossen (f. 52v) zu Osee; 22 Glossen (f. 53r) zu Joel; 40 Glossen (f. 5 3 r - v ) zu Arnos; 1 Glosse (f. 54r) zu Abdias; 20 Glossen (f. 54r) zu Jonas; 13 Glossen (f. 5 4 r - v ) zu Michäas; 10 Glossen (f. 54v) zu Nahum; 5 Glossen (f. 54v) zu Habakuk; 11 Glossen (f. 54v) zu Sophonias; 7 Glossen (f. 55r) zu Aggäus; 32 Glossen (f. 5 5 r - v ) zu Zacharias; 10 Glossen (f. 55v) zu Malachias; etwa 175 Glossen (f. 56r-58v) zu Job; etwa 115 Glossen (f. 58v-61v) zu Psalmen; 1 Glosse (f. 61v) zu 1. Samuel; 7 Glossen (f. 61v) zu Isaias; 2 Glossen (f. 61v) zu Habakuk; 4 Glossen (f. 61v) zu Deuteronomium; etwa 240 Glossen (f. 61v-66r) zu Sprüche; 15 Glossen (f. 66r-67r) zu Ecclesiastes; 22 Glossen (f. 67r) zu Hoheslied; 38 Glossen (f. 67r-68r) zu Weisheit; etwa 345 Glossen (f. 68r—73v) zu Ecclesiasticus; 60 Glossen (f. 74r-75r) zu Tobias; 73 Glossen (f. 75r—76v) zu Judith; 12 Glossen (f. 76v-77r) zu Esdras; 9 Glossen (f. 77r) zu Ezechiel; 65 Glossen (f. 77r-79r) zu Esther; etwa 120 Glossen (f. 79r-81r) zu 1. Makkabäer; etwa 195 Glossen (f. 81r-84r) zu 2. Makkabäer; etwa 285 Glossen (f. 84v-91r) zu Apostelgeschichte; 42 Glossen (f. 9 1 r - v ) zu Jakobusbrief; 23 Glossen (f. 91v-92r) zu 1. Petrusbrief; 20 Glossen (f. 9 2 r - v ) zu 2. Petrusbrief; 8 Glossen (f. 92v-93r) zu 1. Johannesbrief; 4 Glossen (f. 93r) zu 2. Johannesbrief; 4 Glossen (f. 93r) zu 3. Johannesbrief; 7 Glossen (f. 9 3 r - v ) zu Judasbrief; 33 Glossen (f. 93v-94r) zu Apokalypse; etwa 710 Glossen (f. 104r-119v) zu den Canones; 122 Glossen (f. 1 1 9 v 121r) zu Gregor der Große, Dialoge; etwa 510 Glossen (f. 121r-127v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; etwa 420 Glossen (f. 127v-135v) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; etwa 385 Glossen (f. 135v-140v) zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; 26 Glossen (f. 140v-141r) zu

1804

Wien

den Vitae patrum; 51 Glossen (f. 141r— 142r) zu Phocas, Ars grammatica; 75 Glossen (f. 142v —144v) zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); Glossare jeweils mit Überschrift in roter Capitalis, fortlaufend geschrieben, Lemmaanfang mit Majuskel; deutsche Glossen im Glossarkontext; in wechselndem Umfang lateinisch-lateinische und lateinisch deutsche Artikel. Zeit und Ort: Glossen im Kontext der Glossare im 10. Jahrhundert vermutlich in Salzburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach G. Baesecke, S. 255; Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Garke, S. 62; H. Götz, S. 243; G. Müller, PBB. 79 Sonderband, S. 309; G. Müller, PBB. 82, S. 154; G. Müller - Th. Frings, S. 139; H. Naumann - W. Betz, S. 28; H. Reutercrona, S. 6; J. Schatz, S. 6; W. Schröder, S. 1 9 - 4 1 ; F. Simmler, S. 25; C. Wesle, S. 54). Edition: StSG. I, S. 3 0 3 - 3 1 0 (Nr. VIII), S. 3 2 6 - 3 3 3 (Nr. XXVIII), S. 3 4 6 - 3 5 2 (Nr. XLIII), S. 3 5 8 - 3 6 2 (Nr. LVI), S. 3 6 8 - 3 7 2 (Nr. LXIX), S. 373 (Nr. LXX), S. 3 7 7 - 3 7 9 (Nr. LXXIX), S. 3 8 4 - 3 8 7 (Nr. LXXXVIII), S. 390 (Nr. XCIV), S. 3 9 5 - 4 0 5 (Nr. CHI), S. 406 (Nr. CVI), S. 4 1 5 - 4 2 2 (Nr. CXIX), S. 4 3 2 - 4 4 2 (Nr. CXXXV), S. 4 5 0 - 4 5 5 (Nr. CXLVIII), S. 4 6 0 - 4 6 3 (Nr. CLVIII), S. 4 6 4 - 4 6 8 (Nr. CLXIII), S. 470f. (Nr. CLXVIII), S. 4 7 6 - 4 7 9 (Nr. CLXXXVI), S. 4 8 1 - 4 8 5 (Nr. CXCIII), S. 4 8 9 - 4 9 2 (Nr. CCI), S. 4 9 8 - 5 0 8 (Nr. CCXXII), S. 5 1 2 - 5 2 3 (Nr. CCXXI), S. 5 2 7 - 5 3 9 (Nr. CCXXIX), S. 545f. (Nr. CCXL), S. 5 4 9 - 5 5 1 (Nr. CCXLIX), S. 5 5 6 - 5 5 8 (Nr. CCLXI), S. 5 6 3 - 5 8 3 (Nr. CCLXIX), S. 5 9 2 - 6 1 6 (Nr. CCLXXIX), S. 616 (Nr. CCLXXX), S. 6 2 5 - 6 3 5 (Nr. CCXCI), S. 638 (Nr. CCXCV), S. 6 4 1 - 6 5 2 (Nr. CCCI), S. 653 (Nr. CCCII), S. 6 5 6 - 6 6 5 (Nr. CCCXI), S. 6 6 6 - 6 6 8 (Nr. CCCXVII), S. 669f. (Nr. CCCXXII), S. 6 7 1 674 (Nr. CCCXXVI), S. 675 (Nr. CCCXXXI), S. 676f. (Nr. CCCXXXIV), S. 678f. (Nr. CCCXXXIX), S. 680f. (Nr. CCCXLII), S. 682 (Nr. CCCXLIV, CCCXLV), S. 683 (Nr. CCCXLVII), S. 684 (Nr. CCCXLIX), S. 6 8 5 - 6 8 7 (Nr. CCCLI), S. 688 (Nr. CCCLIV), S. 6 8 9 - 6 9 5 (Nr. CCCLVII), S. 6 9 7 - 7 0 6 (Nr. CCCLXIV), S. 7 4 1 - 7 5 4 (Nr. CCCXCII), S. 7 8 4 - 7 8 6 (Nr. CCCCLXVIII), S. 788f. (Nr. CCCCLXXI), S. 792f. (Nr. CCCCLXXVI), S. 794 (Nr. CCCCLXXIX), S. 795 (Nr. CCCCLXXXII), S. 796 (Nr. CCCCLXXXV), S. 797 (Nr. CCCCLXXXVIII), S. 798f. (Nr. CCCCXC), S. 8 0 3 - 8 2 0 (Nr. CCCCXCV); II, S. 105-137 (Nr. DXCI), S. 152 (Nr. DCV), S. 1 7 7 - 1 9 7 (Nr. DCXXXVIII), S. 2 4 9 - 2 5 8 (Nr. DCLXIV), S. 2 6 5 - 3 0 4 (Nr. DCLXXIV), S. 363f. (Nr. DCCLV), S. 5 9 9 606 (Nr. DCCCXXV), S. 727f. (Nr. DCCCLXXXII); IV, S. 328 (Nr. DCXXVIF); Nachträge StSG. V, S. 8 9 - 1 0 6 ; erneute vollständige Edition der deutschen Glossen zu Gregor der Große, Dialoge, bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 826-854.

Wien

1805

Literatur: StSG. IV, S. 6 5 4 - 6 5 9 , Nr. 621; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 49f.; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 116, 132; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93, 126, 149; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 306; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 7; R. Bergmann, in: Theodisca, S. 88; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 40, 44, 47, 53, 5 9 - 6 2 ; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 26; H. de Boor, PBB. 67 (1944) S. 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 19, 54; G. Ehrismann, ZDW. 7 (1905-1906) S. 192, 197; U. Förster, Der Verfallsprozeß der althochdeutschen Verbalendungen, S. 1 und passim; Κ. Foltz, Geschichte der Salzburger Bibliotheken, S. 28; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 62; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 10, 15; S. Glauch, Die Martianus-Capeila-Bearbeitung Notkers des Deutschen, II, S. 536; H. Götz, in: Chronologische, areale und situative Varietäten des Deutschen, S. 51; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 243; H. Götz, PBB. 82 Sonderband (Halle 1961) S. 139 und passim; Η. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 65 und passim; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 402, 406; R. Große - I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 5 3 - 5 5 ; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 4 und passim; Κ. Helm, ZDW. 15 (1914) S. 271; Ν. Henkel, in: Übersetzen im Mittelalter, S. 58; R. Hochholzer, Himmel und Hölle, S. 164, 166; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 153, 171, 180, 183; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 119; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 208 und passim; Α. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 30 und passim; C. Jeudy, Viator 5 (1974) S. 151; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 201, 203, 205f., 208; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschenGregorglossen, S. 18 und passim; Th. Klein, in: Studien zum Altgermanischen, S. 397 - 400; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 23f. und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 163; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 103; K. Lippe, in: Althochdeutsch, II, S. 1168; A. Lötscher, Semantische Strukturen im Bereich der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Schallwörter, S. 33f., 48, 55f.; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 45; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 62f., 102, 104, 110f., 126, 155; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 39f., 42, 164; B. Meineke, Basler Fragment, S. 105 - 1 0 8 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 60, 80, 86, 91; B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 208f.; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 50 und passim; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 309; G. Müller, PBB. 82 (Halle 1960) S. 154; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 139; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 28;R. Niedballa, Bord und Borte, S. 92f., 101, 104; A. Niederhellmann, Arzt und Heilkunde in den frühmittelalterlichen Leges, S. 152, 205; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 180; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 274; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; I. Reiffenstein, in: Geschichte Salzburgs, I, 2, S. 1098; M. Rein, ZLL. 31 (2001) S. 9; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 6; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 38 und passim; Ε. Rooth, Studien zu drei Adjektiven aus der althochdeutschen Frühzeit, S. 28f.; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 22 und passim; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 6; E. Schröder, ZVSp. 48 (1918) S. 270f.; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 4 und passim; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 192, 195; R. Schützeichel, Zu Mc 14, 36, S. 509; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 825-854; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 25; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 73f., 125; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemi-

1806

Wien

nation, S. 25; G.A.R. de Smet, in: Althochdeutsch, II, S. 928; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 14; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 94f., 9 9 - 1 0 2 ; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 115; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 141; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 5, 8, 58; J. Splett, in: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion, S. 113; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 354, 356f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 221; H. Tiefenbach, HSp. 110 (1997) S. 279; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 184, 187, 192; H. Tiefenbach, ZDA. 104 (1975) S. 17; L. Voetz, in: Das Handwerk in v o r - und frühgeschichtlicher Zeit, II, S. 657, 660; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106, 288; L. Voetz, in: Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 243, 248, 250, 254, 257; A. Waag, Teuthonista8 (1931-1932) S. 4 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschenGlossen des Schlettstadter Codex, S. 50 und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271 und passim.

9 5 1 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 3 2 1 3 StSG. 622

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 119 Blätter sowie 1 ungezähltes Vorsatzblatt vorne, 5 zusätzliche ungezählte Blätter hinten; 21,2 χ 14,2 cm; Pappeinband mit Pergamentrücken; vorgängige Signatur Univ. 398. - Einrichtung: Schriftspiegel unterschiedlich, f. 116-117: 17,5 χ 8,0 cm; Spaltenzahl unterschiedlich, f. 116-117: einspaltig; f. 116-117: 23 Zeilen. - Schrift: 15. Jahrhundert. Inhalt: Versoseite des ungezählten Blattes vorne Inhaltsangabe; f. l r - 4 0 r Pseudo-Cicero, De proprietate sermonis; f. 40v leer; f. 4 1 r - 5 7 v Pseudo-Cicero, Liber de synonymis ad L. Victurium; f. 5 8 r - 6 3 r leer; f. 63v Notabilia bona rhetorica et grammaticalis; f. 6 4 r - 8 0 r Antonius Hancron, Epistolae exemplares; f. 8 0 v - 8 8 v l e e r ; f. 8 9 r - 1 1 5 r Donat, Ars grammatica (I—III); f. 115v leer; f. 116r-117r Versus de arboribus, piscibus, canibus, volucribus, bestiis, vermibus; f. 117v leer; f. 118r-119v Versus XII sapientum. Geschichte: Codex der Datierung auf f. 80r nach 1458 entstanden. Literatur: G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 272; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 234, Nr. 3213; F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek von 1451 bis 1500, 1. Teil: Text, S. 68f.; StSG. IV, S. 659, Nr. 622.

Wien

1807

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 210 Glossierungen (f. 116v-117r) zu den Versus de arboribus, piscibus, canibus, volucribus, bestiis, vermibus; lateinische Hexameter und volkssprachige Glossen von einer Hand; Hexameter abgesetzt, in größerer Schrift; deutsche Bezeichnungen in den breiten Zeilenzwischenraum in etwas kleinerer Schrift interlinear eingetragen. Zeit und Ort: Glossen wohl im 15. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 33). Edition: StSG. III, S. 2 0 - 4 3 , 4 5 - 4 9 (Nr. DCCCCXXXIV). Literatur: StSG. IV, S. 659, Nr. 622; H. - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenie, ouch apoteker, S. 401; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 187f.; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181 f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 552 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 220; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 .

9 5 2 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 2 8 4 0 StSG. 623

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Papier; 89 Blätter (die laut StSG. von 29 auf 40 springende Zählung ist korrigiert); 21,0 χ 14,2 cm; grauer Pappeinband; vorgängige Signatur Suppl. 489. - Einrichtung: Schriftspiegel 16,3/17,6 χ 10,0/11,4 cm; einspaltig; 3 2 - 4 4 Zeilen. - Schrift: gotische Kursive des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Hexameter mit jüngeren deutschen Interlinearglossen; f. lv Versus de bestiis; f. 2r Versus de volucribus; f. 2v Versus de arboribus; f. 3r Versus de piscibus; f. 3r Osbern von Gloucester, Panormia (Exzerpt); f. 3v—28r Konrad von Megenberg, Buch der Natur (Exzerpt); f. 28v Memorabilia quaedam Anni 1584; f. 29ra-38vb alphabetisches lateinisch-deutsches Glossar; sachlich geordnete lexikalische Exzerpte; f. 39r-61r Johannes de Garlandia, Cornutus; f. 61v-80r Otto von Lüneburg, Novus Cornutus; f. 80v —84r 57 Sprichwörter; f. 84v-85r Notizen; f. 86ra-89vb Notabilia lexicographica adjectis glossis germanicis.

1808

Wien

Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahren des 15. Jahrhunderts von dem Mönch Johannes Hecht aus Landau in der Benediktinerabtei St. Paul im Lavanttal geschrieben: f. 1—28r nach Datierungen zum Beispiel auf f. 8r, 13v und 18r 1472, f. 2 9 r - 4 8 v nach einer Datierung auf f. 48v 1463; f. 4 9 r - 9 5 nach Notizen über St. Paul auf f. 30v und 94r 1468, f . 9 6 - 1 0 0 1472. Literatur: U. Bodemann, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 359; U. Bodemann - K. Grubmüller, in: Pragmatische Schriftlichkeit im Mittelalter, S. 191; A. Brandstetter, in: Schatzhaus Kärntens, II, S. 6 0 5 - 6 0 8 ; A. Brandstetter, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 169, Nr. 9.38; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 276; G. Hayer, in: Deutsche Handschriften 1 1 0 0 - 1 4 0 0 , S. 422; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, III, S. 1 2 7 4 1276; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 153f., Nr. 12840; F. Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek von 1451 bis 1500, 1. Teil: Text, S. 172f.; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 419; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 310; StSG. IV, S. 659f., Nr. 623. - Abbildung von f. 79v, 80rbei A. Brandstetter, in: Schatzhaus Kärntens, S. 606.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar in Merkversanordnung: 78 Interlinearglossen (f. 2 r - v ) zu den Versus de bestiis, volucribus, arboribus; doppelzeilig angelegt, deutsche Bezeichnungen nicht durchgehend eingetragen; die übrigen Glossare nicht mehr in der Tradition des Althochdeutschen stehend. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach H. Reutercrona, S. 95); bair. (nach Th. Frings, S. 181; F. Simmler, S. 33). Edition: StSG. III, S. 2 1 - 3 1 , 3 3 - 4 5 (Nr. DCCCCXXXIV); Hinweis auf weitere (nicht berücksichtigte) Glossen bei StSG. III, S. 47, Anm. 9. Literatur: StSG. IV, S. 659f., Nr. 623; A. Brandstetter, in: Schatzhaus Kärntens, I, S. 169, Nr. 9.38; Th. Frings, PBB. 91 (Halle 1969) S. 181; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 181f.; E. Meineke, in: 2 RGA. X, S. 119; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 95; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; St. Stricker, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 553 und passim; Η. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 310.

9 5 3 W I E N , ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 5 3 0 6 (SUPPL. 2 7 0 2 ) s . N R . 9 8

Wien

9 5 4 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 5 3 4 6 (SUPPL. 2 8 8 3 ) StSG. 626

1809

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 14 Blätter sowie eine Anzahl einzelner Streifen; Blätter zum Teil verstümmelt; 35,5 χ 22,5 cm; Blätter gezählt als 1 bis 5, 6 mit Rest des Gegenblattes, 7, 7a, 7b, 8 bis 12; in modernem blauen Pappeinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 16,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 1. Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 1 2 v Bibel (Fragmente): f. l r - 4 v Esdras (IV, 1 6 - V I , 14; VIII, 18—X, 5); f. 5 r - 7 v Judith (V, 1 4 - V I , 6; X, 18-XII, 17; XIII, 2 7 - X V I , 7); f. 8 r - 1 2 v Esther (mit dem Kommentar des Hieronymus) (I, 5 - I I I , 3; III, 12—V, 8; VI, 13-XII, 6). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 1. Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts entstanden; es wurde aus Einbänden der Benediktinerabtei Mondsee ausgelöst. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 22; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 433; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I — II, S. 154, Nr. 15346; F. Unterkircher, in: Scire litteras, S. 377, 380f.; StSG. IV, S. 660, Nr. 626.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 12v) zu Hieronymus, Kommentar zu Esther; Glosse von jüngerer Hand eingetragen; Blätter sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glosse (nach B. Bischoff) im 10. oder 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: 1 Glosse bei StSG. I, S. 495 (Nr. CCVIII); eine weitere, vermeintlich volkssprachige Glosse zum selben lateinischen Lemma liest A. Quak, ABÄG. 8 (1975) S. 181; in der Lesung von B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 22, ist diese aber lateinisch. Literatur: StSG. IV, S. 660, Nr. 626; W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 29; D. HüpperDröge, Schild und Speer, S. 347, 350, 433; A. Quak, ABÄG. 8 (1975) S. 181; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

1810

Wien

9 5 5 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 5 4 8 4 (SUPPL. 2 7 0 3 ) StSG. 625

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 4 Blätter; 24,5 χ 16,7 cm; Zählung von 1 bis 4 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; in Pappeinband. — Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 9,0 cm; einspaltig (mit einer breiten marginalen Kommentierung); 32 bis 33 Zeilen; mehrere schlichte größere Initialen; Versanfänge durch Majuskeln hervorgehoben. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts; stark abgerieben. Inhalt: f. l r - 4 v Vergil, Eklogen (III, 3 6 - 9 9 ; V, 5 2 - V I , 24); Vergil, Georgica (III, 3 7 0 - 5 0 0 ) . Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; ausgelöst aus Wien, ÖNB. Cod. 1018. Literatur: L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 148; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 127; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 794; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 165, Nr. 15484; StSG. IV, S. 660, Nr. 625.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Glossen (f. 3 r - 4 v ) zu Vergil, Georgica (Fragment); davon 3 Glossen (f. 3r, 3v, 4r) interlinear und 2 (f. 3v, 4v) marginal stehend; Glossen von der Hand, die auch die zahlreichen lateinischen Glosssen schrieb; Blätter durchgehend interlinear glossiert und marginal kommentiert. Zeit und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach J. Fasbender, S. 187).

Edition: StSG. II, S. 722 (Nr. DCCCLXXII). Literatur: StSG. IV, S. 660, Nr. 625; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich derahd. Glossen, S. 317; J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen, S. 186f.; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 127; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12 und passim.

Wien

1811

9 5 6 W I E N , ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. SER. NOVA 2 0 6 5 StSG. 627

Α

Handschrift Beschreibung: Fragmentsammlung in Mappe; Pergament; etwa 50 Blätter, Falze und zahlreiche Streifen; ca. 27,0/29,0 χ 19,0 cm; f. 25: 21,0 χ 16,5 cm; seit 1951 in Halbleinenband gebunden. — Einrichtung: Schriftspiegel 20,8/21,5 χ 12,5 cm; zweispaltig; 19 Zeilen; rote Überschriften und einfache rote Initialen; mit Flechtbandfüllung und Fischen verzierte Initiale auf f. lr in hellem Gelb und Orange. — Schrift: karolingische Minuskel vom Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. I—IV Pelagius, Prolog zu den Paulusbriefen (unvollständig); f. lr— 47r Bibel, Paulusbriefe, darunter f. 14r—25v 2. Korintherbrief (unvollständig). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Mondsee entstanden; im 15. Jahrhundert wurde es wohl zum Buchbinden in Mondsee verwendet; 1791 mit den Handschriften von Mondsee in die Hofbibliothek gelangt; als Fragmente aus verschiedenen Mondseer Handschriften im 19. und 20. Jahrhundert herausgelöst. Literatur: K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 86f.; K. Bierbrauer, Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 67, 70; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 10, 13, 16f., 22; CLA. X, S. 22, Nr. 1513; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 210; K. Gamber, Scriptorium 34 (1980) S. 74f.; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 112; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 112, Nr. 39; O. Mazal — F. Unterkircher, Katalog der abendländischen Handschriften der Osterreichischen Nationalbibliothek. "Series Nova", II, 1, S. 161f.; C. Pfaff, Scriptorium und Bibliothek des Klosters Mondsee, S. 23; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 173; F. Unterkircher, in: Scire litteras, S. 377f.; F. Unterkircher, CM. 15 (1990) S. 100; A. Weiner, in: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 4 8 8 - 7 8 8 , S. 447; StSG. IV, S. 660, Nr. 627. - Abbildung einer Initiale auf f. l r und eines Ausschnitts von f. 25r bei CLA.; Abbildung einer Initiale auf f. l r bei K. Holter, Abb. 118, S. 92; Abbildung von f. l r bei E. Irblich, S. 113.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen (f. 25r) zur Bibel, 2. Korintherbrief (Fragment); sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 10. oder 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

1812

Wien

Edition: StSG. I, S. 765 (Nr. CCCCXVIII). Literatur: StSG. IV, S. 660, Nr. 627.

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. SER. NOVA 3608 (FRÜHER LAMBACH, HANDSCHRIFTEN- UND INKUNABELSAMMLUNG DES STIFTS LAMBACH CIX) S. NR. 360a

9 5 7 WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. SER. NOVA 3647 [STATT BISHER IRRIG: 3617] (AUSGELÖST AUS COD. SER. NOVA 3616) nicht bei StSG. - BV. (1973). Die Fragmente wurden in BV. irrtümlich mit der Signatur 3617 aufgenommen; mit der richtigen Signatur 3647 wurden sie in die 2. Nachtragsliste (1985) als Nr. 957a aufgenommen, ohne daß die Identität bemerkt wurde; in der 3. Nachtragsliste wurde Nr. 957a zu Nr. 957g korrigiert; diese Nachtrags—Nr. entfällt nun. Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt; 15,5 χ 11,2 cm; in modernen Pappeinband eingeheftet. — Einrichtung: Schriftspiegel 11,0 χ 8,6 cm; einspaltig (mit darüber hinausgehender breiter marginaler Kommentierung); 36 Zeilen; auf f. lr am Text— und Kommentaranfang jeweils eine 11 beziehungsweise 7 Zeilen hohe Initiale Ρ in roter Farbe; Rubrizierungen einzelner Majuskeln. - Schrift: frühgotische Minuskel aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts von einer Hand aus Westdeutschland. Inhalt: f. lr—2v grammatische Schrift (möglicherweise von Paulus Camaldulensis) mit Deklinationsklassen der Nomina; die unglossierten weiteren Reste der Handschrift sind als Falze in Cod. Ser. nova 3616 belassen worden. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Westdeutschland entstanden; es wurde vom hinteren Einbanddeckel der im 15. Jahrhundert entstandenen Handschrift Cod. Ser. nova 3616 abgelöst; die Handschrift Ser. nova 3616 wurde der Benediktinerabtei Lambach von der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien 1953 mit 29 weiteren Handschriften abgekauft. Literatur: P. Becker, in: Armaria Trevirensia, S. 50; O. Mazal - F. Unterkircher, Katalog der abendländischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek Wien. "Series Nova", III, S. 172, 174, 234f.; MBÖ., V, S. 50; H. Menhardt, in: Festschrift für Dietrich Kralik, S. 6 4 - 6 8 ;

Wien

1813

Η. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, III, S. 1497.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 30 Glossen (f. 2r —v) zu der grammatischen Schrift (mit Deklinationsklassen der Nomina); Glossen von der Texthand eingetragen; 17 Glossen interlinear stehend, 12 im Kontext des Kommentars, 1 interlinear im Kommentar; Glossen nach H. Menhardt auf das Summarium Heinrici zurückgehend. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts geschrieben. Sprachgeographische

Einordnung: Westmd. (nach H. Menhardt, S. 71).

Edition: H. Menhardt, in: Festschrift für Dietrich Kralik, S. 71f. Literatur: H. Menhardt, in: Festschrift für Dietrich Kralik, S. 6 8 - 7 1 ; H. Menhardt, Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, III, S. 1497; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648.

957a

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 8 7

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 896a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus drei ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 6 ; Teil 2: f. 3 7 - 5 4 ; Teil 3: f. 5 5 - 9 6 ; Pergament; 96 Blätter; 24,5 χ 17,0 cm; Blattzählung von 1 bis 96 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; darüber hinaus in den einzelnen Teilen jeweils noch eine Zählung von mittelalterlicher Hand; Teil 1: Zählung von 1 - 3 2 jeweils auf dem rechten oberen Rand der Rectoseite; f. 3 3 - 3 6 nicht gezählt; Teil 2: neu einsetzende Seitenzählung von der mittelalterlichen Hand, die auch den Text schrieb, in römischen Ziffern von I bis XXXIII jeweils in der Mitte des oberen Seitenrandes sowie oben rechts Blattzählung von 1 — 17; Teil 3: neu einsetzende Seitenzählung von mittelalterlicher Hand; wohl aufgrund eines Versehens beim Binden sind die Blätter durcheinandergeraten; die Zählung beginnt auf f. 55r mit der Zahl 69; weißer Pergamenteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 13,5 cm; zweispaltig (f. lr, ν einspaltig); 50 Zeilen; zahlreiche Pflanzenzeichnungen zu dem Text des Pseudo-Apuleius von f. l r - 1 8 r ; einige kleinere Tierzeichnungen auf f. 19r-22r; Lombarden mit

1814

Wien

Fleuronnee. — Schrift: Textualis von mehreren Händen aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—96v medizinische Schriften; darunter: f. l v - 1 8 r a PseudoApuleius, Herbarium; f. 18v leer; f. 19va-22rb Sextus Placitus, Liber medicinae ex animalibus (unvollständig); f. 2 9 r - v Diaeta Theodori; f. 37r-53va Petrus Hispanus, Thesaurus pauperum; f. 5 4 r - v leer; f. 64ra—96v Rezepte. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 14. Jahrhunderts vielleicht in Süddeutschland entstanden; im 16. Jahrhundert wurde die Handschrift nach einem in den Vorderdeckel geklebten Blatt von dem Wiener Bischof Johannes Fabri gekauft und 1540 seinem Alumnat in Wien vermacht. Literatur: M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 290, Nr. 1379, S. 291, Nr. 1381f.; A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, Textband, S. 1 6 7 - 1 7 0 , Nr. 73; H. G r a p e - A l b e r s , Spätantike Bilder aus der Welt des Arztes, S. 16, 165; A. Groos, in: Licht der Natur, S. 1 3 7 - 1 4 0 ; E. Howald - H.E. Sigerist, Antonii Mvsae De herba vettonica liber, S. VIII; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 1 - 7 ; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 100f.; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 25f.; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 9; W. Wegstein, ADA. 88 (1977) S. 15. - Abbildung von f. 17v, 22r, 55r bei A. Fingernagel - M. Roland, Mitteleuropäische Schulen, I, T a f e l - und Registerband, Abb. 2 2 4 - 2 2 6 ; Abbildung von f. 4r bei A. Groos, Abb. 2, S. 144.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 34 Glossen (f. 2va-92rb) zu den medizinischen Schriften; davon 21 Interlinear-, Marginal- und Kontextglossen (f. 2va-15rb) zu Pseudo—Apuleius, Herbarium; 3 Marginalglossen (f. 19va, 19vb, 22ra) zu Placitus, Liber medicinae ex animalibus; 1 Marginalglosse (f. 29rb) zu Diaeta Theodori; 4 Glossen (f. 41rb, 42rb, 47ra, 5Ivb) zu Petrus Hispanus, Thesaurus pauperum; 2 Glossen (f. 41rb, 42rb) marginal, 1 (f. 47ra) im Kontext und 1 (f. 5Ivb) interlinear stehend; 5 Marginalglossen [f. 67rb, 82rb, 83va, 92rb (2 Glossen)] zu den Rezepten; Glossen von den jeweiligen Texthänden; Handschrift enthält weitere, vor allem interlineare Einträge, die nicht zu entziffern sind. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text eingetragen, möglicherweise zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: R. Reiche, in: Fachprosa-Studien, S. 496; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 8 - 1 1 . Literatur: H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenle, ouch apoteker, S. 401; R. Reiche, in: Fachprosa-Studien, S. 496; R. Reiche, SA. 57 (1973) S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der

Wien

1815

mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 647; St. Stricker, in: Volkssprachig —lateinische Mischtexte, S. 99, 103, 112.

957b

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK

COD. 5 1 0 (FRÜHER 6 5 4 ) StSG. III, S. 609, Anm. 1: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 915a) A Handschrift Beschreibung: Codex aus drei Teilen; Teil 1: f. 1 - 3 0 ; Teil 2: f. 3 1 - 1 3 2 ; Teil 3: f. 134-141; Pergament; 141 Blätter; 24,0/24,5 χ 18,5 cm; Zählung von 1 bis 141 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; spätgotischer Einband; rotes Leder über Holz; ehemals 2 Schließen; ehemals 5 Buckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 12,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift Teil 2: karolingische Minuskel von 2 Händen aus dem letzten Viertel des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 0 v Historia Apollonii Tyrii; f. 3 1 r - 5 5 r Einhard, Vita Karoli Magni; f. 55r-132v Annales Francorum ab anno 741 usque 828; f. 133r-v leer; f. 134r-141v Epistola Jesu Christi. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert und Teil 3 im 12. Jahrhundert, Teil 2 im letzten Viertel des 10. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Lorsch; von Lorsch aus gelangte dieser Teil wohl in die Benediktinerabtei Göttweig und von dort aus in die Wiener Hofbibliothek; auf Göttweig weisen der Einband und eine im vorderen Einbanddeckel eingeheftete Urkunde des 15. Jahrhunderts; nach Wien gelangte die Handschrift wahrscheinlich durch den Humanisten Wolfgang Lazius, der 1548 in Göttweig weilte (genauere Angaben zur Geschichte bei M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 599-607). Literatur: W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 199f.; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 85, 132f.; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 329; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 169; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 221; O. Holder-Egger, Vita Karoli Magni, S. XVIIIf., 1 - 4 1 ; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 88, Nr. 27; S. Käuper, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, I, S. 37f.; C.A. Lees, ASE. 14 (1985) S. 134; R. Levine, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 27; G.H. Pertz G. Waitz, Einhardi Vita Karoli Magni, S. XVIIIf., 1 - 4 1 ; R. Rau, Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, I, S. 161, 164-211; G. Schmeling, Historia Apollonii Regis Tyri, S. Χ, XII, XV, 1 - 1 3 6 ; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 85f., Nr. 510; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 42, 116, 5 9 9 - 6 0 7 u n d passim; II, S. 1183, 1187, 1388; A . - M . Turcan-Verkerk,

1816

Wien

Scriptorium 46 (1992) S. 221. - Abbildung von f. 84r bei E. Irblich, S. 89; Abbildung von f. 55r bei S. Käuper, S. 39; Abbildung der Monatsnamen bei A. Salzer - E. von Trunk, Illustrierte Geschichte der deutschen Literatur, I, S. 30.

Glossen Zahl und Art: 24 in den lateinischen Text syntaktisch eingebettete althochdeutsche W i n d - und Monatsbezeichnungen [f. 49v (10 Glossen), 50r (14 Glossen)] in Einhard, VitaKaroli Magni; davon 12 Monats- (f. 49v-50r) und 12 Windbezeichnungen (f. 50r). Zeit und Ort: W i n d - und Monatsbezeichnungen mit dem Text im letzten Viertel des 10. Jahrhunderts oder um die Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: E.G. Graff, Diutiska, III, S. 344; Edition der Monatsbezeichnungen bei A. Salzer - E. von Tunk, Illustrierte Geschichte der deutschen Literatur, I, S. 30. Literatur: E.G. Graff, Diutiska, III, S. 344; O. Holder-Egger, Vita Karoli Magni, S. XVIIIf.; A. Salzer - E. von Tunk, Illustrierte Geschichte der deutschen Literatur, I, S. 30; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 31.

957c

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 5 2 9 (FRÜHER 667) StSG. III, S. 609, Anm. 1: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 915b) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 43 Blätter; 22,8 χ 16,3 cm; weißer Pergamenteinband von 1667; vorgängige Signatur Hist.prof.667. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 13,5 cm; einspaltig; 3 2 - 3 3 Zeilen; Überschriften in Majuskeln; auf f. lr eine rankenverzierte Initiale; mehrere schlichte Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von mindestens zwei Händen des früheren 10. Jahrhunderts; Schreiberwechsel auf f. 13v mit Beginn des neuen inhaltlichen Teils. Inhalt: f. l r - 1 3 v Einhard, Vita Karoli Magni; f. 13v-43v Vita Hludovici imperatoris des Astronomus. Geschichte: Codex der Schrift nach im früheren 10. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Eucharius-Matthias in Trier entstanden; die Handschrift ge-

Wien

1817

langte mit großer Wahrscheinlichkeit durch Kaspar von Niedbruck 1550/55 nach Wien. Literatur: P. Becker, in: Armaria Trevirensia, S. 4, 12; P. Becker, in: Armaria Trevirensia, S. 49; P. Becker, Das Erzbistum Trier, VIII, S. 109, Nr. 18a; R. Bergmann, ZDA. 94 (1965) S. 1 7 - 2 0 ; W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 199, 227; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 169; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 23; O. Holder-Egger, Vita Karoli Magni, S. XVIII, 1 - 4 1 ; E. Irblich, Karl der Große und die Wissenschaft, S. 42, Nr. 4; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 191f., Nr. 344; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 563; W. Milde, in: W. Milde - Th. Wurzel, Einhard. Vita Karoli Magni, S. 3 1 - 4 2 ; W. Milde - Th. Wurzel, Einhard. Vita Karoli Magni, S. 4 7 - 9 0 ; B. Murdoch, in: German Writers and Works of the Early Middle Ages, S. 137; G.H. Pertz - G. Waitz, Einhardi Vita Karoli Magni, S. XVIII, 1 - 4 1 ; R. Rau, Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, I, S. 161, 164-211; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 90, Nr. 529; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 42f., 593, 599 und passim; II, S. 1108, 1183-1195, 1202f., 1206, 1313; M.M. Tischler, in: Festschrift zum tausendsten Todestag des seligen Abtes Grgor, S. 143; E. Tremp, DA. 48 (1992) S. 19; E. Tremp, Die Überlieferung der Vita Hludowici imperatoris des Astronomus, S. 55f., 116f. ,119; Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr, S. 164, Nr. 242; A. Zettler, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, I, S. lOf. - Abbildung von f. 9v bei E. Irblich, S. 43; Abbildung von f. l r - 13v bei W. Milde - Th. Wurzel, nach S. 90; Abbildung eines Ausschnitts von f. lOr und f. lOr ganz bei A. Zettler, S. lOf.

Glossen Zahl und Art: 22 in den lateinischen Text syntaktisch eingebettete althochdeutsche Wörter (f. lOv, l l r ) in Einhard, Vita Karoli Magni; davon 10 Monatsbezeichnungen (f. lOv) und 12 Windbezeichnungen (f. l l r ) ; die beiden fehlenden Monatsbezeichnungen auf dem Rand nachgetragen, zum Teil verblaßt. Zeit und Ort: Glossen mit dem Text im früheren 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: E.G. Graff, Diutiska, III, S. 344. Literatur: E.G. Graff, Diutiska, III, S. 344; O. Holder-Egger, Vita Karoli Magni, S. XVIII; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II) S. 31.

957d

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 8 0 6

nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 2 Blätter; oberer Teil eines Doppelblattes; 21,7 χ 12,8 cm; als f. I und f. III dem Codex 806 vorgebunden; ursprüngliches Format nicht ermittelbar. - Einrichtung: einspaltig; 28 erhal-

1818

Wien

tene Zeilen; zahlreiche lateinische Interlinearglossen und Marginalnotizen. Schrift: karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. I, III Vergil, Eklogen (Fragment). Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden; einzelne Teile des Trägercodex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten vielleicht in der Benediktinerabtei Lorsch entstanden: Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. IIv, lr und 148r weisen auf das Augustiner-Chorherrenstift Höningen bei Alt-Leiningen; nach einem Inhaltsverzeichnis der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts waren die einzelnen Teile dort bereits vereinigt; nach einer Signatur von Hugo Blotius, Bibliothekar der Wiener Hofbibliothek von 1 5 7 5 - 1 6 0 8 auf f. 196v gelangte der Codex spätestens 1576 wahrscheinlich aus dem Nachlaß des Wiener Medizinprofessors Wolfgang Lazius in die Wiener Hofbibliothek. Literatur: Zum Fragment: H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, Π, S. 25, Nr. 19; L. Holtz, in: La fortuna di Virgilio, S. 148; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 793; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 74; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 5; K. Siewert, Glossenfunde, S. 166—173. — Zum Codex: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 29, 52, 132f.; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 30, Nr. 104; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 273; Handschriften aus dem Kloster Lorsch, S. 19, Nr. 63; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 206; H.J. Hermann, Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien, II, S. 2 4 - 2 6 , Nr. 19; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 189, 193f.; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, II, S. 189f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 563; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 646; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 1 - 7 und passim; S. Prete, CM. 7 (1981) S. 112f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 1 6 6 - 1 7 3 ; F. Unterkircher, Inventar der illuminierten Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek, I, S. 26; StSG. IV, S. 447, 494. - Abbildung von f. l r bei H.J. Hermann, Tafel II, 2; Abbildung von f. 196v bei S. Prete, Abb. 3, S. 118.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. Illr) zu Vergil, Eklogen (Fragment); Glosse von der Hand, die auch die lateinischen Glossen geschrieben hat; möglicherweise handelt es sich um die Texthand. Zeit und Ort: Glosse in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts mit den lateinischen Glossen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Rhfrk. (nach K. Siewert, S. 168).

Edition: K. Siewert, Glossenfunde, S. 166. Literatur: K. Siewert, Glossenfunde, S. 1 6 6 - 1 7 3 .

Wien

957e

1819

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 1 0 6 4

StSG. II, S. VI: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 932a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 103 Blätter; 22,5 χ 16,0 cm; vorgängige Signatur Sal. 225. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 12,5 cm; einspaltig; f. 8 1 r - 9 5 r zweispaltig; 3 0 - 3 1 Zeilen; auf f. 18r und 62ν große rankenverzierte Initialen; zahlreiche einfache Initialen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift (vgl. Tabulae); f. 6 1 r - 8 0 r Eugippius, Vita S. Severini. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: MBÖ., IV, S. 53; Tabulae CodicumManu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I —II, S. 188, Nr. 1064; D. Weber, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, VI, 2, S. 346.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 11 Interlinearglossen [f. 63r, 64r, 64v (2 Glossen), 65r, 68v, 69r, 70v (2 Glossen), 74r, 74v] in der Vita des Severinus zur Erklärung geographischer Namen. Zeit und Ort: Glossen wohl im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: W. Wattenbach, NA. 4 (1879) S. 407f. Literatur: W. Wattenbach, NA. 4 (1879) S. 407f.

957f

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK

COD. 1 6 4 0 StSG. III, S. 609, Anm. 1: ausgeschlossen - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 939a) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 139 Blätter; 21,0 χ 15,0 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,5 χ 11,0 cm; einspaltig (f. l r - 6 v , 9 4 r - 9 6 r , 139r dreispaltig; f. 9v zweispaltig; f. 138v fiinfspaltig); 33 Zeilen; - Schrift: karolingische Minuskel des 12. Jahrhunderts.

1820

Wien

Inhalt: f. lr—6v Hieronymus, Liber interpretationis nominum hebraicorum; f. 6v — 9r De interpretatione S. Scripturae; f. 9v Verzeichnis biblischer Bücher; f. 10r-135v Glossae in S. Scripturam (aus Augustinus, Beda, Gregor dem Großen, Origines und der Glossa ordinaria); f. 135v —136v Hrabanus Maurus, De sacerdotalibus vestimentis; f. 137r Nomina mensium secundum Hebraeos, Egyptios, Graecos, Latinos; f. 137r-138r De poenitentia Salomonis; De genealogis Beatae Mariae Virginis; De ligno crucis; De serpente aenea; f. 138v —139r Verzeichnis der Päpste bis auf Paulus II.; Verzeichnis der römischen Kaiser bis auf Friedrich III. Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden. Literatur: BHM., Nr. 201; Tabulae Codicum Manu Scriptorum praeter Graecos et Orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum, I—II, S. 267, Nr. 1640; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 51.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 12 interlinear über den lateinischen Bezeichnungen eingetragene Monatsbezeichnungen (f. 137r) unter der Überschrift Nomina mensium secundum Hebraeos, Egyptios, Graecos, Latinos. Zeit und Ort: Monatsbezeichnungen im 12. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 51. Literatur: StSG. III, S. 609; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 31; M.M. Tischler, Einharts Vita Karoli, I, S. 51.

957g

WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. SER. NOVA

3647 s. NR. 957

957h WIEN, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK COD. 7 2 1 VERSCHOLLEN StSG. III, S. 390, Anm. 2 Handschrift Beschreibung: Den Angaben in der Literatur zufolge ähnlich angelegt wie die Handschrift Wiesbaden, Hessische Landesbibliothek 2 (Katalog Nr. 958).

Wiesbaden

1821

Inhalt: Den Angaben in der Literatur zufolge ähnlicher Inhalt wie die Handschrift Wiesbaden, Hessische Landesbibliothek 2 (Katalog Nr. 958). Geschichte: Von M. Denis im 18. Jahrhundert in Wien beschrieben; zwischen 1800 und 1830 verlorengegangen. Literatur: M. Denis, Codices manuscripti theologici bibliothecae Palatinae Vindobonensis, II, 3; M. Embach, Die Schriften Hildegards von Bingen, S. 61f.; J.B. Pitra, Analecta Sanctae Hildegardis opera Spicilegio Solesmensi parata, S. XX.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: Glossen zum Sachglossar Lingua ignota der Hildegard von Bingen in unbekannter Zahl. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbekannt. Edition: 12 Glossen mitgeteilt von M. Denis, Codices manuscripti theologici bibliothecae Palatinae Vindobonensis latini, II, 3, S. 1727. Literatur: StSG. III, S. 390, Anm. 2.

9 5 8 WIESBADEN, HESSISCHE LANDESBIBLIOTHEK 2 StSG. 628 Abbildung f. 464r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 481 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Blätter vorne und hinten; 46,0 χ 29,0 cm; Einband des 15./16. Jahrhunderts; mit Leder überzogene Holzdeckel; an den Ecken Messingbeschläge, in der Mitte mit Buckeln; ehemals 2 Schließen; 1 Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 35,0 χ 21,0 cm; zweispaltig; 46 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; Initialen in roter Farbe, gelegentlich vergrößert. - Schrift: von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; historische Notizen aus dem 15. und 17. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 4 8 1 v Hildegard von Bingen, Werke: f. lv—135v Scivias; f. 135v-201v Liber vitae meritorum; f. 202r leer; f. 202v-308r Liber divinorumoperum; f. 308v-317r Ad praelatos Mogutinenses; f. 317r—327v Vita S. Hildegardis; f. 328r-434r Liber epistolarum et orationum; f. 434r-461vExpositionesevangeliorum; f. 461vb (Mitte)-464ra (oben) Lingua ignota; f. 464va unbekanntes Alphabet mit darübergesetzten

1822

Wiesbaden

lateinischen Buchstaben; f. 464vb—465r Literae Villarenses; f. 465ν leer; f. 466r—48 l v Lieder (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts, wohl in seinen wesentlichen Teilen noch zu Lebzeiten Hildegards von Bingen (t 1179), im Benediktinerinnenkloster Rupertsberg bei Bingen entstanden; auf Rupertsberg weisen auch ein Besitzvermerk auf f. lr sowie Notizen auf f. 308v und 464v; nach der Zerstörung des Klosters 1632 durch die Schweden kam die Handschrift in das Tochterkloster Eibingen; im Zuge der Säkularisation gelangte sie nach Aufhebung des Klosters 1802 in die zentrale Regierungsbibliothek zu Wiesbaden, die spätere Nassauische Landesbibliothek; 1942 wurde der Codex nach Dresden ausgelagert; seit 1948 befindet er sich in der Wiesbadener Landesbibliothek. Literatur: L. van Acker, Hildegardis Bingensis Epistolarium, I, S. XXVIIf. und passim; L. van Acker, RB. 98 (1988) S. 1 4 1 - 1 6 8 ; A. Derolez, Gviberti Gemblacensis Epistolae, I, S. XXXf.; II, S. 380—383; A. Derolez, in: Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld, S. 468 — 470, 4 7 8 - 4 8 0 , 4 8 2 f . , 488; P. Drenke, in: Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld, S. 301, 303, 306, 310, 3 1 2 - 3 1 5 ; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 102 und passim; Μ. Embach, Die Schriften Hildegards von Bingen, S. 3 6 - 6 5 und passim; Μ. Embach, in: 2 VL. XI, Sp. 660; S. Flanagan, in: German Writers and Work of the Early Middle Ages, S. 5 9 - 6 2 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 433; Η. Lehrbach, Katalog zur internationalen Ausstellung "Hl. Hildegard von Bingen 1179 - 1979", S. 15f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 568; B. Schmeidler, in: Corona Quernea, S. 3 3 5 - 3 6 6 ; M. Schräder - A. Führkötter, Die Echtheit des Schrifttums der Heiligen Hildegard von Bingen, S. 1 5 4 - 1 5 8 und passim; Η. Schwitzgebel, BCZG. 5 (1979) S. 142f.; L. Welker, Hildegard von Bingen. Lieder, S. 3f.; G. Zedier, Die Handschriften der Nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden, S. 3 - 1 7 ; StSG. IV, S. 660f., Nr. 628.

Glossen Zahl und Art: 292 Interlinearglossen (f. 461vb-464rb) in dem doppelzeilig angelegten zwei— bzw. dreisprachigen Sachglossar Lingua ignota der Hildegard von Bingen; die Lemmata sind meist entweder nur lateinisch oder nur althochdeutsch glossiert; Glossar fortlaufend geschrieben; einige Glossen scheinen romanischen Ursprungs zu sein. Zeit und Ort: Zwischen etwa 1180 und 1190 im Kloster Rupertsberg bei Bingen geschrieben. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach H. Reutercrona, S. 21); rhfrk. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 110; F. Simmler, S. 36). Edition: StSG. III, S. 3 9 0 - 4 0 4 (Nr. DCCCCXLIII mit um 3 niedrigerer Blattzählung). Literatur: StSG. IV, S. 660f., Nr. 628; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 66; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 9 und passim; P. Drenke, in: Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld, S. 301,

Wolfenbüttel

1823

304f.; Μ. Embach, Die Schriften Hildegards von Bingen, S. 263f.; M. Embach, in: 2 VL. XI, Sp. 659; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 1 0 - 1 2 ; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 93f.; R. Hildebrandt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 8 9 - 1 1 0 ; R. Hildebrandt, in: Studier i Talesprogsvariation og Sprogkontakt, S. 128; H. Hombruch, Deonomastika, S. 219; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 110; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 207 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 59; E. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 207; H. Lehrbach, Katalog zur internationalen Ausstellung "Hl. Hildegard von Bingen 1179 - 1979", S. 14; R. Lühr, Sprachwissenschaft 15 (1990) S. 177; R. Lühr, ZLL. 24 (1994) S. 38; L. de Man, Middeleeuwse systematische glossaria, S. 38; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 53, 78, 107; E. Meineke, Sprachwissenschaft 11 (1986) S. 14; G. Müller- Th. Frings, Germania Romana, II, S. 110; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 118, 183; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 21; H. Reutercrona, in: Spräkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala Förhandlingar 1919-1921, S. 9 3 - 1 1 0 ; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 141; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 36; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 31 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 36; G. Zedier, Die Handschriften der Nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden, S. 16.

9 5 9 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK C O D . GUELF. 1 0 . 3 AUGUSTEUS 4 ° StSG. 629 Abbildung f. 89r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 89 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 23,5 χ 16,0 cm; Wolfenbütteler Einband von 1665; mit hellem Pergament überzogene Pappe; 2 grüne Bänder zum Schließen; rotgesprenkelter Schnitt. - Einrichtung f. 89r: Schriftspiegel etwa 19,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 17 Doppelzeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; f. 89r von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. oder aus dem Anfang des 10. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne recto leer; zusätzliches Blatt vorne verso Federproben; Inhaltsvermerk; f. l r - v Cicero, Libellus differentiarum; f. 2r—3v leer (radiert); f. 4 r - 8 6 r a Paulus Diaconus, Epitome aus Festus, De verborum significatione (mit dem Widmungsbrief an Karl den Großen); f. 8 6 r a - v b Voces animalium (Exzerpt aus Aldhelm, De metris et aenigmatibus; Wortliste und Gedicht); f. 87r leer; f. 87v Besitzvermerk (beschnitten); f. 8 8 r - v leer; f. 89r Vogel - und Kräuterbezeichnungen; f. 89v leer.

1824

Wolfenbüttel

Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts vielleicht in der Benediktinerabtei St. Riquier in Nordostfrankreich entstanden; nach einem Besitzvermerk auf f. 87v und einer vor f. 1 eingebundenen Notiz von H. Conring ( 1 6 0 6 - 1 6 8 1 ) war die Handschrift 1578 im Besitz von L. Carrio (1547-1595); vor dem Jahr 1665 gelangte sie in die Wolfenbütteler Bibliothek. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 231; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 158; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 85f.; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 75; O. von Heinemann, Die Augusteischen Handschriften, II, S. 151, Nr. 2997; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 222; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 350; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 2 9 - 3 4 ; E. Neuß, ZBi. 21 (1974) S. 114-119; R. Schützeichel, in: Mundart und Name im Sprachkontakt, S. 142; F.J. Worstbrock, in: 2 VL. XI, Sp. 1176; StSG. IV, S. 661, Nr. 629.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 78 Interlinearglossen (f. 89r) zu den V o g e l - und Kräuterbezeichnungen; Glossen fortlaufend in den dafür vorgesehenen breiten Zeilenzwischenraum eingetragen. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts oder Anfang des 10. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 233; St. Krogh, S. 134; G. Müller - Th. Frings, S. 437; E. Neuß, S. 193; H. Reutercrona, S. 8; F. Simmler, S. 37); mfrk. mit as. Vorstufe (nach Th. Klein, S. 224); wohl mfrk. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 380); nd. (nach J.H. Gallee, S. XVIII); as. mit hd. Formen (nach G. Cordes, S. 21). Edition: StSG. III, S. 4 5 7 - 4 5 9 (Nr. DCCCCXCVI), S. 570f. (Nr. MXXIV); erneute Edition der Vogelbezeichnungen mit Korrekturen bei E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 44—46. Literatur: StSG. IV, S. 661, Nr. 629; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 70, 97; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 2 3 1 - 2 3 3 und passim; U. Blech, Germanistische Glossenstudien, S. 39, 255, 261f.; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 21; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XVIII; W. Haubrichs - M. Pfister, "In Francia fui", S. 60; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 204; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 71; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 2 2 2 - 2 4 5 ; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 134; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 5 2 - 5 4 ; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 380, 437; E. Neuß, Studien zu den althochdeutschen Tierbezeichnungen, S. 4 3 - 4 6 und passim; Ε. Neuß, ZBi. 21 (1974) S. 114f., 118; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 8; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 136, 140; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 37; W. Steppe, Sulpicius Severus

1825

Wolfenbüttel

im Leidener Glossar, S. 398; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 650; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 65.

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF.

19.6

AUGUSTEUS 4 °

s.

NR.

977a

9 6 0 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 5 6 . 1 8 AUGUSTEUS 4 ° StSG. 630 Abbildung f. 6r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 154 Blätter; 26,0 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 155 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Zahl 55 in der Zählung übersprungen; Pergamenteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 12,0 χ 10,4 cm; einspaltig; 20 Zeilen; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts; f. 155v von einer Hand des 14./15. Jahrhunderts; metrische Erklärungen und textkritische Randbemerkungen von der Hand des Lupus von Ferneres. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 5 5 v Prudentius, Werke (unvollständig): f. l r - 2 8 r Cathemerinon (f. 16v-17v mit Neumen); f. 2 8 r - 8 1 v Peristephanon; f. 82r—85v Cathemerinon; f. 85v-101v Apotheosis; f. 101v-102r Hamartigenia; f. 102v-103r Psychomachia; f. 103v Schrift (fast vollständig abgerieben); f. 104r-119r Hamartigenia; f. 119v De Apio dicit; f. 1 2 0 r 124v Psychomachia; f. 125r-126r medizinische Schrift (hierzu gehören die marginalen Einträge auf f. 114v-115v); f. 126v-129v Psychomachia; f. 130r—150v Contra Symmachum I, II; f. 150v-154r Diptychon; f. 1 5 4 r - v Rezepte; f. 82r-85v, 86v-93r, 104r-106v marginal rechts Kräuterglossar (Exzerpte; ab f. 82v alphabetisch); f. 114v-115v medizinische Schrift; f. 119r—128v oben und/oder unten medizinisch-botanische Notizen; Rezepte; f. 155r Versus de adnotatione diversum; f. 155v Bischof Heinrich III. von Hildesheim, Diplom für St. Michael. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts in Frankreich entstanden; ein Besitzvermerk des 14./15. Jahrhunderts auf f. lr und die Kopie einer Urkunde für das Benediktinerkloster St. Michael in Hildesheim des 15. Jahrhunderts auf f. 155v weisen auf spätere Aufbewahrung in St. Michael.

1826

Wolfenbüttel

Literatur: G. Baader, SA. 57 (1973) S. 281; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 233f., Nr. 68; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 65; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 306; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVf.; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 12 und passim; P. Ganz - W. Milde, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 24; Ch. Gnilka, Hermes 114 (1986) S. 89; F . - D . Groenke, Die frühmittelalterlichen lateinischen Monatskalendarien, S. 15 und passim; Η. Härtel, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 47; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 84; O. von Heinemann, Die Augusteischen Handschriften, II, S. 83f., Nr. 3611; R. Joly, Scriptorium 29 (1975) S. 17; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 124; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 572; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 9 [=ΧΙΓ|; R. Schipke, in: Studien zur Buch - und Bibliotheksgeschichte, S. 34; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 211 f.; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; O. Weijers, Dictionnaires et repertoires au moyen äge, S. 46; StSG. IV, S. 661f., Nr. 630. - Abbildung von f. 23v, 45r bei Η. Härtel, Abb. 10f., S. 46, 48; Abbildung von f. 26v bei R. Schipke, S. 32.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 12 Interlinearglossen (f. l v - 1 3 r ) und 1 Marginalglosse (f. 3r) zu Prudentius, Cathemerinon; Marginalglosse von anderer Hand; Codex zudem interlinear und marginal lateinisch glossiert, bis f. 17v kontinuierlich, dann nur noch ganz sporadisch. Zeit und Ort: Glossen vielleicht in Hildesheim eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 8); md. nach alem. Vorlage (nach R. Stettiner, S. 109); as. mit obd. Vorlage (nach Th. Klein, S. 129). Edition: StSG. II, S. 574 (Nr. DCCCX) - Nachtrag bei StSG. V, S. 105, Z. 18 ( = StSG. IV, S. 661, Nr. 630); Nachtrag einer weiteren Glosse bei K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 110. Literatur: StSG. IV, S. 661f., Nr. 630; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 233; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 44, 48, 124-129; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 110; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 109, 21 lf.; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272f., 1275.

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 80.6 AUGUSTEUS 8° s. NR. 977b

Wolfenbüttel

1827

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 1 5 6 EXTRAVAGANTES S. NR. 977C

9 6 1 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 6 6 GUDIANUS LATINUS 2 ° nicht bei StSG. - BV. (1973)

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 48 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 28,2/29,0 χ 23,2/23,5 cm; Einband des 17. Jahrhunderts; roter Pergamenteinband; ehemals grüne Bindebänder. - Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 18,5/19,0 cm; zweispaltig; 41 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts; sporadische interlineare und marginale Glossierung von mehreren Händen des 9 . - 1 1 . Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r a - 4 r a Vergil, Georgica (Fragment); f. 4 r a - 4 8 v b Vergil, Aeneis ( I - X , 123; zum Teil mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Lorsch oder im Bistum Arras entstanden; später gelangte die Handschrift nach einem Besitzvermerk auf f. lr in den Besitz des Marquard Gude (1635-1689); seit 1710 in Wolfenbüttel. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 43, 134f.; N. Bohnert, Untersuchungen zur altsächsischen Vergilglossierung, S. 26f.; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 329; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 87; N. Henkel, in: Theodisca, S. 399f., 404 - 406; L. Holtz, in: Lectures medievales de Virgile, S. 27; F. Köhler - G. Milchsack, Die GudischenHandschriften, S. 121, Nr. 4370; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 120; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 146; M. McCormick, Five Hundred Unknown Glosses From the Palatine Virgil, S. 29; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 794; III, 2, S. 151; B. Münk Olsen, RHT. 21 (1991) S. 74; Y . - F . Riou, RHT. 21 (1991) S. 91, 96f., I l l ; H. Rumphorst, in: B. Schneider, Vergil, S. 29, 3 1 - 3 4 ; B. Schneider, Vergil, S. 28; B. Schneider, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 39. - Abbildung von f. 20v bei Β. Schneider, Vergil, S. 30, und bei Β. Schneider, Wolfenbütteler Cimelien, S. 40.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 9va) zu Vergil, Aeneis (II, 112). Zeit und Ort: Glosse im 10. Jahrhundert eingetragen.

Wolfenbüttel

1828

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 146. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 146; R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 45; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 665.

9 6 2 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. StSG. 742

69

GUDIANUS

latinus 2° A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 8 5 ; Teil 2: f. 8 6 - 1 1 4 ; Pergament; 115 Blätter sowie je ein zusätzliches ungezähltes Pergamentblatt vorne und hinten; 29,0 χ 21,0 cm; Einband des 16. Jahrhunderts; braunes, blindgepreßtes Kalbsleder; Rücken restauriert; mit hellbraunem Leder überzogen; 2 Schließen. - Einrichtung f. l r - 8 5 v : Schriftspiegel 22,5 χ 16,0 cm; zweispaltig; 33 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter oder schwarzer Farbe. - Schrift: f. l r a - 8 5 v b karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 11., f. 86r-114v von einer Hand aus der 1. Hälfte des 12., f. 1 1 5 r - v von einer Hand des 15. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r a - 8 5 v b Vitruv, De architectura; f. 8 6 r a 114vb Theophilus Presbyter, De diversis artibus (unvollständig); f. 115ra-rb Schrift; f. 115v leer. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. 1 - 8 5 in Mainz in der 1. Hälfte des 11., f. 8 6 - 1 1 4 in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts; ein Besitzvermerk des 15. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei St. Pantaleon in Köln; im 17. Jahrhundert im Besitz von Marquard Gude; 1710 in die Wolfenbütteler Bibliothek gelangt. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 207; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 1 7 5 - 1 8 2 ; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 300; H. Degering, in: Westfälische Studien, S. 2 4 8 - 2 6 2 ; P. Ganz - W. Milde, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 22; H. Härtel, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 1 0 5 - 1 0 7 ; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83; C. Herselle Krinsky, JWCI. 30 (1967) S. 48; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 268; F. Köhler - G. Milchsack, Die Gudischen Handschriften, S. 121f., Nr. 4373; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 125; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 574; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 834f.; III, 1, S. 82; III, 2, S. 153, 172; B. Münk Olsen, I classici nel canone scolastico altomedievale, S. 24; B. Münk Olsen, RHT. 30 (2000) S. 187; R. Pütz, Die Bibliothek des Klosters St. Pantaleon in Köln, S. 103f., Nr. 29, S. 144, 153f.; H. Silvestre, Scriptorium 17 (1963) S. 115; The Theory of Music, III, S. 209; Ε. Vavra, in: Die

Wolfenbüttel

1829

Suche nach dem verlorenen Paradies, S. 158, 540; S.F. Weiskittel - L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 442f.; StSG. V, S. 83, Nr. 742. - Abbildung von f. l l r b e i H . Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Tafelband, S. 116; Abbildung von f. lr—4r, 5v —lOr, 82v —84r, 85v —88rbei R. Pütz, Abb. 5 0 - 7 6 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse zu Vitruv, De architecture; gelegentlich marginale und interlineare lateinische Glossierung. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (mfrk.?) (nach R. Bergmann, S. 207). Edition: StSG. V, S. 33 (Nr. DCCCXXVIi). Literatur: StSG. V, S. 83, Nr. 742; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 207; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 835.

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 79 GUDIANUS LATINUS 2° s. NR. 977d

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 80 GUDIANUS LATINUS 2° s. NR. 977e

9 6 3 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 133 GUDIANUS LATINUS 2 ° nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 80r

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 1 - 4 7 ; Teil 2: f. 4 8 - 8 7 ; Pergament; 87 Blätter; 26,0 χ 21,2 cm; Einband des 16. Jahrhunderts; mit braunem, blindgepreßtem Kalbsleder überzogene Holzdeckel; 1 Schließe. - Einrichtung f. 48r-87v: Schriftspiegel 18,0 χ 12,2 cm; einspaltig; 17 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; Initialen in roter und schwarzer Farbe; f. lr Skizze. - Schrift: karolingische Minuskel, f. l r - 4 7 r von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts, f. 48r-87r von einer Hand des 10./II. Jahrhunderts.

1830

Wolfenbüttel

Inhalt: f. lr—47r Martianus Capeila, De nuptiis Philologiae et Mercurii; f. 47v leer; f. 4 8 r - 8 7 r Solinus, Collectanea rerum memorabilium; f. 87v theologische Schrift. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten wohl im westdeutschen Sprachraum entstanden, Teil 1 im 10. Jahrhundert, Teil 2 im 10./11. Jahrhundert wohl im westfälischen Benediktinerinnenkloster Liesborn; später gelangte die Handschrift in den Besitz des Marquard Gude. Literatur: Catalogus Translationum et Commentariorum, II, S. 381; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 84f.; Die Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu, S. 75; F. Köhler - G. Milchsack, Die Gudischen Handschriften, S. 156f., Nr. 4437; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 122, 125; C. Leonardi, Aevum 34 (1960) S. 494, 500; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 146; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 574; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 519; J. Preaux, SE. 17 (1966) S. 138; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 338f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Glossen (f. 80r, 81v) zu Solinus, Collectanea rerum memorabilium; 3 (f. 80r) interlinear, 1 (f. 81v) marginal stehend; Glossen von der Texthand eingetragen; Solinus-Text sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen gleichzeitig mit dem Text im 10./11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: As. (H. Tiefenbach, S. 338f.).

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 146. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 146; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 519; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 338f.; H. Tiefenbach, in: Speculum Saxonum, S. 227.

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK

COD. GUELF. 156 GUDIANUS LATINUS 4 ° s. NR. 977f

Wolfenbüttel

1831

9 6 4 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 2 5 4 StSG. 631

Helmstadiensis A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 16 Blätter; 30,3/30,8 χ 12,5 cm; neuzeitlicher Einband von 1965; heller Pergamenteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 27,5 χ 11,0 cm; einspaltig; 52 Zeilen; Überschriften in Halbunziale in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus dem 2. Viertel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 8 v Leo III., Briefe an Karl den Großen; f. 9 r - 1 2 r Brevium exempla; f. 1 2 v - 1 6 r Capitulare de villis; f. 15v, 16r auf dem unteren Rand Worterklärungen zum Capitulare de villis; f. 16v Federproben; f. 9 r - 1 6 r marginal jeweils am inneren Rand der Rectoseiten Worterklärungen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Viertel des 9. Jahrhunderts vielleicht in Fulda oder im Rheinland entstanden; später gelangte die Handschrift möglicherweise nach Köln; im 16. Jahrhundert war sie im Besitz des Matthias Flacius Illyricus (f 1575); 1597 wurde sie von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig für die Landesuniversität Helmstedt angekauft, 1614 offiziell der Universität geschenkt; dort lag sie bis zur Auflösung der Universität 1809; 1817 kam der Codex zusammen mit allen anderen Helmstedter Codices in die Wolfenbütteler Bibliothek. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 179f.; R. Bergmann, Z D A . 96 (1967) S. 213, 217; W. Berschin, Eremus und Insula, S. 61; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 297f.; Capitulare de villis, S. 5 - 8 ; D. Ganz, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 59; P. Ganz - W. Milde, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 25; Th. Gottlieb, Ueber Mittelalterliche Bibliotheken, S. 75; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 58; H. Härtel, in: 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit, I, S. 93—96; C.I. Hammer, Charlemagne's Months, S. 7; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 86; 0 . von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, I, S. 214f., Nr. 287; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 577; W. Metz, Zur Erforschung des karolingischen Reichsgutes, S. 17f.; W. Metz, VSWG. 55 (1968) S. 2 5 7 - 2 6 1 ; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 90f., Nr. 85; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 9 4 6 - 9 4 8 ; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, III, 1, S. 248; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 252, 259, 313f.; J. Story, Carolingian Connections, S. 148; K. Verhein, DA. 10 ( 1 9 5 3 - 5 4 ) S. 3 6 3 - 3 7 3 ; H. Zotter, Bibliographie faksimilierter Handschriften, S. 252, Nr. 627; StSG. IV, S. 662, Nr. 631. - Faksimile in Capitulare de villis, S. 3 1 - 6 3 ; Abbildung von f. 15v, 16rbei D. Ganz, Abb. 18, S. 58; Abbildung von f. 9v, 1 5 v - 1 6 r b e i H. Härtel, S. 94f.; Abbildung von f. 9r bei H. Haushofer, Der Zwiebelturm 8 (1953) S. 317.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 6 Glossen. — Textglossierung: 4 Interlinearglossen [f. l l v (3 Glossen), f. 12r (1 Glosse)] zu den Brevium exempla. - Sach-

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glossar: 2 im fortlaufenden Text stehende Glossen (f. 16r) in den Worterklärungen zum Capitulare de villis; ansonsten ist die Handschrift nicht glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, Glossen, S. 184; R. Bergmann, ZD Α., S. 217). Edition: StSG. IV, S. 329 (Nr. DCXXXIF Nachtr.); StSG. IV, S. 662, Nr. 631. Literatur: StSG. IV, S. 662, Nr. 631; R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 181-184; R. Bergmann, ZDA. 96 (1967) S. 2 1 3 - 2 1 7 ; Capitulare de villis, S. 6; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 58; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 290; W. Metz, Zur Erforschung des karolingischen Reichsgutes, S. 17; W. Metz, VSWG. 55 (1968) S. 2 5 7 - 2 6 1 ; R. Schützeichel, in: Philologische Forschungen, S. 264; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 218.

9 6 5 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 3 6 5 HELMSTADIENSIS StSG. 632 Abbildung f. 20v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 Teilen; Teil 1: f. 1 - 6 4 ; Teil 2: f. 6 5 - 1 8 1 ; Pergament; 181 Blätter sowie 1 zusätzliches Blatt vorne; 29,0 χ 20,0 cm; zusätzliches Blatt vorne mit la bezeichnet; gesprenkelter Pappdeckeleinband; Rücken und Ecken mit braunem Leder überzogen. - Einrichtung Teil 1: Schriftspiegel 23,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 31 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. beziehungsweise frühen 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. la r - v theologische Schrift (am inneren Rand stark beschnitten); f. lr—43r Aldhelm, De laudibus virginitatis; f. 43v leer; f. 4 4 r - 6 2 r Aachener Konzil von 836; f. 62v Bardo von Mainz, Brief an die Mönche von St. Alban; f. 63r leer; f. 63v Federproben; f. 6 4 r - v Bibel, Matthäus-Evangelium (Fragment); f. 6 5 r - 1 8 1 v Isidor von Sevilla, Sententiarum libri tres (vorne und hinten unvollständig). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach im 10. oder frühen 11. Jahrhundert entstanden, Teil 2 eventuell erst im frühen 11. Jahrhundert; Vorlage für Teil 1 war die Handschrift Würzburg, M. p. th. f. 21 (Katalog Nr. 985); auf f. 62v wurde Mitte des 11. Jahrhunderts ein Brief des Erzbi-

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schofs Bardo von Mainz an die Mönche von St. Alban nachgetragen; f. 9 6 - 9 7 wurden im 2. Viertel des 11. Jahrhunderts von einer fuldischen Hand beschrieben; später war die Handschrift im Besitz des Matthias Flacius Illyricus ( t 1575). Literatur: H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 159; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 86; O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, I, S. 294, Nr. 400; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 98; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 175f., 247f.; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 511; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 421; P. Lendinara, Anglo-Saxon Glosses and Glossaries, S. 105; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 577; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 5, 57; W. Schröder, ZD A. 87 (1956-1957) S. 175; E. Steinmeyer, ZD A. 15 (1872) S. 369f.; StSG. IV, S. 662f., Nr. 632.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung; 31 aus der Handschrift Würzburg, M. p. th. f. 21 (Katalog Nr. 985) abgeschriebene Glossen (f. 3r-29r) zu Aldhelm, De laudibus virginitatis; 28 interlinear, 2 marginal (f. 15r, 27r) und 1 (f. 9v) im fortlaufenden Text stehend; bis f. 29r zudem zumeist interlinear stehende lateinische Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 11 (Nr. DXIII). Literatur: StSG. IV, S. 662f., Nr. 632; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 97; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 9 8 - 1 0 6 ; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 55; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 98; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 303f.; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 5 7 - 6 5 und passim; Η. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. If.; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 296; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 169; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 174f.; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschenund altsächsischen Handschriften, S. 82; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 43; E. Steinmeyer, ZDA. 15 (1872) S. 369f.; L. Voetz, in; Untersuchungen zu Handel und Verkehr der v o r - und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, V, S. 253.

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9 6 6 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 5 5 3 HELMSTADIENSIS StSG. 633 Abbildung f. 17r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 138 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne und hinten; zusätzliches Blatt vorne ungezählt; 22,0 χ 16,0 cm; Zählung von 1 bis 139 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe. Einrichtung: Schriftspiegel f. l r - 5 5 v 17,0 χ 11,5 cm; f. 5 5 v - 7 2 r 16,5 χ 11,5 cm; f. 7 3 r - 1 3 8 r 16,0 χ 11,0 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften in Majuskeln, zum Teil in roter Farbe; Initialen zum Teil rubriziert. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Schrift (auf dem Kopf stehend); f. lr Besitzvermerk; f. l r - 5 5 v Poeta Saxo; f. 5 5 v - 7 2 r Vita et Passio Adalberti; f. 72v leer (Rasur); f. 7 3 r - 1 3 8 r Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; f. 120v, 138v leer; f. 1 3 9 r - v Schrift (auf dem Kopf stehend). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk des 12./13. Jahrhunderts auf f. lr und ein Eintrag auf der Vorderseite des zusätzlichen Blattes hinten weisen auf das Benediktinerinnenkloster Lamspringe; die Handschrift gelangte vermutlich 1572 in die Wolfenbütteler Bibliothek; 1618 kam der Codex als Bestandteil der Handschriftensammlung in die Helmstedter Universitätsbibliothek, im 1. Viertel des 19. Jahrhunderts über Göttingen und Marburg schließlich nach Wolfenbüttel zurück. Literatur: W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 356; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 6; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 174, 212f.; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung,S. 3 1 2 - 3 1 4 ; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 215; P. Ganz - W. Milde, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 20, 25; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 84; N. Hansson, Textkritisches zu Juvencus, S. 20f.; O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, II, S. 39, Nr. 601; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 132; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 579; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 267; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 340f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft21 (1996) S. 127; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 144f.; StSG. IV, S. 663, Nr. 633. - Abbildung von f. 17r bei J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler. Facsimile Sammlung, Abb. VIII.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 23 Glossen; davon 7 Marginal glossen (f. 7 v - 3 2 v ) zu Poeta Saxo; 4 Glossen zur Vita et Passio Adalberti; 3 interlinear [f. 59r, 70v (2 Glossen)] und 1 marginal (f. 64r) stehend; 12 Glossen (f. 73v - 1 1 8 v ) zu Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; 9 interlinear

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und 3 (f. 107r, 115r, 117r) marginal stehend; Text zudem ganz sporadisch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl im 11. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: As. (nachG. Cordes, S. 20; D. Ertmer, S. 3 3 2 - 3 3 5 ; J.H. Gallee, Grammatik, S. 5; J.H. Gallee, Sprachdenkmäler, S. 215; J.H. Gallee, Vorstudien, S. XX). Edition: StSG. II, S. 351 (Nr. DCCXXIV) - Nachtrag bei StSG. V, S. 103, Z. 43, S. 104, Z. lf. ( = StSG. IV, S. 663, Nr. 633), S. 366 (Nr. DCCLXI), S. 741 (Nr. DCCCXCIII); E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 67 - Berichtigung dazu bei Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 176; Berichtigungen zu den Editionen bei StSG. und E. Wadstein sowie erneute Edition der Glossen zu Juvencus bei D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 3 1 7 - 3 3 0 ; Korrektur bei H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 21 (1996) S. 132. Literatur: StSG. IV, S. 663, Nr. 633; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 6 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 55; G. Cordes, Altniederdeutsches Elementarbuch, S. 20; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 315 —335 und passim; J.H. Gallee, Altsächsische Grammatik, S. 5; J.H. Gallee, Altsächsische Sprachdenkmäler, S. 215; J.H. Gallee, Vorstudien zu einem altniederdeutschen wörterbuche, S. XX; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 176; Th. Klein, in: Aspects of Old Frisian Philology, S. 201, 204; St. Krogh, Die Stellung des Altsächsischen, S. 132; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 170; E. Steinmeyer, ADA. 22 (1896) S. 276f.; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523; H. Tiefenbach, BNF. NF. 17 (1982) S. 74; H. Tiefenbach, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 340f.; H. Tiefenbach, Sprachwissenschaft 21 (1996) S. 127-135; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 56ff.; E. Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, S. 67, 144f.

9 6 7 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 8 4 2 HELMSTADIENSIS StSG. 634 Abbildung f. 89v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 91 Blätter; 20,0 χ 14,0 cm; Blätter ab f. 79 oben beschädigt, zum Teil mit Textverlust; f. 8 9 - 9 1 viel kleiner aufgrund von Beschädigungen am oberen und äußeren Rand; Zählung von 1 bis 91 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; ab f. 88 Zählung unten; oben fol. 87 usw. (bis f. 90); gesprenkelter Pappeinband;

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Rücken und Ecken mit braunem Leder überzogen. — Einrichtung f. 89r-91r: Schriftspiegel ca. 17,0 (?) χ 13,0 cm; zweispaltig; etwa 31 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von der Hand des fuldischen Schreibers Erchanbert aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v canonistische Schrift; f. 2 r - 8 8 v Cresconius, Concordia canonum; f. 8 9 r a - v a alphabetisches Glossar zur Benediktinerregel; f. 8 9 v b 91r Glossar zu den Canones; f. 91v canonistische Schrift. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in Fulda entstanden, worauf die Schreibervermerke des Erchanbert weisen; der Einband weist auf Matthias Flacius Illyricus (f 1575) als Vorbesitzer. Literatur: U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 56; K. Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, I, S. 48f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 84f., 87; 0 . von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, II, S. 249f., Nr. 940; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 35; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 1 8 - 2 0 ; P. Lehmann, Fuldaer Studien. Neue Folge, S. 47f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 580; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271; K. Zechiel—Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 87f. und passim; II, S. 3 5 2 - 3 5 4 u n d passim; StSG. IV, S. 663f., Nr. 634.

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 21 Glossen (f. 89ra-91rb); 6 Glossen (f. 89ra—va) in dem alphabetischen Textglossar zur Benediktinerregel; 15 Glossen (f. 89vb—91rb) in dem Textglossar zu den Canones; deutsche Glossen zu einem Großteil von jüngerer Hand unterstrichen; Glossare in den Handschriftenspalten doppelspaltig in abgesetzten Einträgen angelegt; neben lateinisch—althochdeutschen auch lateinisch—lateinische Artikel. Zeit und Ort: Glossen wohl Mitte des 9. Jahrhunderts in Fulda eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. II, S. 52 (Nr. DLXIII), S. 86 (Nr. DLXXXV). Literatur: StSG. IV, S. 663f., Nr. 634; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 50, 52, 56; S. Blum, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 477f.; U. Daab, Studien zur althochdeutschen Benediktinerregel, S. 56 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 239, 247; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 20; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 310; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 118f., 1 2 4 - 1 3 0 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 294, 300.

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9 6 8 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 3 WEISSENBURG StSG. 635 Abbildung f. 125v

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Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 174 Blätter; 38,5 χ 22,5 cm; moderner Einband. - Einrichtung: Schriftspiegel 31,0 χ 16,5 cm; einspaltig; 39 Zeilen; Überschriften in roter und schwarzer Farbe; mit Flechtwerk verzierte Initialen in roter, gelber und schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 1 7 2 r Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; f. l O r - v , 14v, 19r, 131v, 147v leer; f. 172v-173vb Provinciae Galliae; f. 1 7 4 r - v Federproben; f. 174v Hymnus (Fragment); f. 174v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Weißenburg entstanden; Besitzvermerke auf f. lr und 174v weisen auf Weißenburg. Literatur: H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 8 8 - 9 8 ; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 270f., Nr. 4087; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 17; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 127, 142, 150; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 246; Κ. Zechiel - Eckes, Die Concordia Canonum des Cresconius, I, S. 136f., 146f., 193; StSG. IV, S. 664, Nr. 635.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 24 Glossen (f. 2r-132r) zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; davon 16 interlinear und 8 marginal stehend; Glossen wohl nicht von der Texthand eingetragen; zudem sporadische lateinische interlineare und marginale Glossierung. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9. Jahrhundert in Weißenburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Südrhfrk. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 110; H. Reutercrona, S. 83). Edition: StSG. IV, S. 324 (Nr. DXCIP Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 664, Nr. 635; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 52; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 97 (unklare Angabe); Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150; H. Reutercrona, Svarabhaktiund Erleichterungsvokal, S. 83; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 104.

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9 6 9 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 2 9 WEISSENBURG StSG. 636 Abbildung f. 82r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 156 Blätter; 31,0/31,3 χ 22,0 cm; moderner Einband. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 30 Zeilen; Überschriften und Initialen in Capitalis rustica; f. lv, 156r Blindzeichnungen als Federproben; Überschrift auf f. 107v in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk, Inhaltsvermerk; f. lv Inhaltsvermerk; f. 2r-155v Walahfrid Strabo, Exzerpte aus Hrabanus Maurus, Kommentare zur Bibel: f. 2 r - 6 6 v zu Exodus; f. 66v-106v zu Leviticus; f. 107rleer; f. 107v-135vzu Numeri; f. 135v-155v zu Deuteronomium; f. 156r Federprobe; f. 156v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Weißenburg entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf Weißenburg. Literatur: C. Albarello, Aevum 71 (1997) S. 236; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 138f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 87f.; 0 . von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 279, Nr. 4113; E. Hellgardt, Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch,S. 89; W. Kleiber, in: Althochdeutsch,I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150 und passim; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 167; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, V, Nr. 8318-8320; StSG. IV, S. 664, Nr. 636.

Glossen Zahl und Art: Glossen in Textkommentaren: 19 Glossen (f. 3v-148v) zu Walahfrid Strabo, Exzerpte aus Hrabanus Maurus, Kommentare zur Bibel; 1 Glosse in Marginaleintrag (f. 3v) zu Exodus; 13 im fortlaufenden Kommentartext stehende Glossen (f. 81v-83r) zu Leviticus; 5 im fortlaufenden Kommentartext stehende Glossen [f. 140r (2 Glossen), 148r-v (3 Glossen)] zu Deuteronomium; Codex sonst unglossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts mit dem Text in Weißenburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. -südrhfrk. (nach H. Reutercrona, S. 57). Edition: StSG. IV, S. 252 (Nr. XXV Nachtr.), S. 255f. (Nr. XL Nachtr.), S. 259 (Nr. LXV Nachtr.).

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Literatur: StSG. IV, S. 664, Nr. 636; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 139; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150; E. Meineke, Saint-Mihiel Bibliotheque Municipale Ms.25, S. 52, 324, 327; E. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 62f.; H. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. 6 7 - 6 9 und passim; Η. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 169; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 57; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 167 und passim; Ε. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 5, 36, 54; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 523.

9 7 0 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 4 7 WEISSENBURG StSG. 637 Abbildung f. 39r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 101 Blätter; 29,0 χ 21,0 cm; moderner Einband. — Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 15,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe; Initialen in roter oder schwarzer Farbe, zum Teil farbig ausgemalt; f. 66v farbige Federzeichnung. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 5 r , 6 r - 1 0 1 v Bibel, Paulusbriefe, Katholische Briefe (mit Prologen und Glossen); f. 5v Damasus I., Versus in Paulum; f. 7r Commemoratio genealogiae domni Karoli. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei Weißenburg entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf Weißenburg. Literatur: H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 176-182; P. Ganz - W. Milde, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 24; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 239 [=XIV]; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 87f.; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 287f., Nr. 4131; E. Hellgardt, Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch, S. 87f., 9 2 - 9 4 ; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150 und passim; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 176; StSG. IV, S. 664f., Nr. 637.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung (f. 9r-77v): Insgesamt 44 Glossen; 3 Marginalglossen zur Bibel, Römerbrief (f. 9r, 14r, 17r); 5 Interlinearglossen (f. 21r —29r) zu 1. Korintherbrief; 7 Glossen (f. 34r-40v) zu 2. Korintherbrief; 4 interlinear, 3 marginal stehend; 3 Glossen zu Galaterbrief; 1 (f. 43v) interlinear, 2 (f. 42v, 46r) marginal stehend; 1 Marginalglosse (f. 50r) zu Epheser-

Wolfenbüttel

1840

brief; 4 Glossen (f. 5 1 r - 5 3 r ) zu Philipperbrief; 2 interlinear, 2 marginal stehend; 2 Interlinearglossen (f. 55r, 55v) zu 1. Thessalonicherbrief; 7 Glossen (f. 5 7 r - 5 8 r ) zu 2. Thessalonicherbrief; 4 interlinear, 2 (f. 58r, 58v) marginal stehend, 1 (f.58r) zum Teil interlinear, zum Teil marginal stehend; 1 Interlinearglosse (f. 60r) zu Kolosserbrief; 3 Glossen zu 1. Timotheusbrief; 1 (f. 63r) interlinear, 2 (f. 63v, 64v) marginal stehend; 1 Marginalglosse (f. 67v) zu 2. Timotheusbrief; 1 Interlinearglosse (f. 68v) zu Titusbrief; 6 Glossen (f. 7 4 r - 7 7 v ) zu Hebräerbrief; 3 interlinear, 3 marginal stehend; Glossen zum Teil von der Hand, die auch den lateinischen Kommentartext eingetragen hat; reiche marginale und interlineare lateinische Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Weißenburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Südrhfrk. (nach R. Kögel, S. 591; G. Müller, S. 310; H. Reutercrona, S. 58; F. Simmler, S. 33). Edition: StSG. I, S. 758 (Nr. CCCCIII), S. 763 (Nr. CCCCXX), S. 768 (Nr. CCCCXXVI), S. 771 (Nr. (Nr. CCCCXXXVIII), S. 773 (Nr. CCCCXLII), S. S. 775 (Nr. CCCCXLVII), S. 776 (Nr. CCCCL), S. 779 (Nr. CCCCLVIII), S. 782 (Nr. CCCCLXIV).

CCCCXV), S. 767 (Nr. CCCCXXXIII), S. 772 774 (Nr. CCCCXLIV), 778 (Nr. CCCCLV), S.

Literatur: StSG. IV, S. 664f., Nr. 637; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 182; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 591; G. Müller, PBB. 79 Sonderband (Halle 1957) S. 310; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 58; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 48; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 81; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 33; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 99.

9 7 1 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 4 8 WEISSENBURG nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 161 Blätter sowie je 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne und hinten; vorne 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt; 29,0 χ 23,0 cm; moderner Einband. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,0 χ 16,0 cm; zweispaltig; 27 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in roter Farbe; f. 9r 2 Feder— oder Blindzeichnungen als Feder-

Wolfenbüttel

1841

probe; f. 9v Zierseite; mehrere größere, reich verzierte Initialen; f. 22r, lOOr, 116v, 135r Federzeichnungen. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Papierblatt vorne r—ν Inhaltsverzeichnis; zusätzliches Pergamentblatt vorne r Inhaltsvermerk; r - v Missale (Fragment); f. lr Besitzvermerk; f. l r a - 1 6 1 v b Legendär; darin: f. 22vb-32vb Passion der heiligen Petrus und Paulus; f. 84ra-101rb Passion des heiligen Thomas; f. 161 ν Besitzvermerk; zusätzliches Blatt hinten Graduale (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts im St. Galler Einflußbereich entstanden; Besitzvermerke auf f. lr und 161v weisen auf die Benediktinerabtei Weißenburg. Literatur: H. Butzmann, in: Otfrid von Weißenburg, S. 2 3 2 - 2 3 4 , 2 3 7 ; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 401f.; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 182-185; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 88; W. Haubrichs, in: Festschrift für Eduard Hlawitschka zum 65. Geburtstag, S. 2 0 5 - 2 1 1 ; 0 . von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 288f., Nr. 4132; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 134, 146, 150; R. Schützeichel, Codex Pal. lat. 52, S. 46f.;R. Schützeichel, in: Philologische Forschungen, S. 272.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 2 Glossen; 1 Marginalglosse (f. 24r) zur Passion der heiligen Petrus und Paulus; 1 Interlinearglosse (f. 93ra) zur Passion des heiligen Thomas; Codex ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Glossen im 10./11. Jahrhundert wohl in Weißenburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 184; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 402. Literatur: H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 401f.; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 184; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150.

1842

Wolfenbüttel

9 7 2 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 5 0 Weissenburg nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 26r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 107 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt hinten; 29,0 χ 23,5/24,0 cm; moderner Einband. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,5 χ 18,5/19,0 cm; einspaltig; 38 Zeilen; f. lr Titel in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen zum Teil in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, zum Teil von der Hand Otfrids. Inhalt: f. l r - 1 0 7 r Priscian, Institutio de arte grammatica (I-XVI); f. 107v Federproben; ungezähltes Blatt liturgische Schrift (Fragment; mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Weißenburg entstanden; später befand er sich in Paris. Literatur: H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 388, 400f.; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 187; M. Gibson, 'Artes' and Bible in the Medieval West, S. 20f. [=V]; M. Gibson, Scriptorium 26 (1972) S. 123; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 87; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 290, Nr. 4134; F. Kerlouegan, in: De Tertullien aux Mozarabes, II, S. 187; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 532f., 535f.; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 1 0 7 - 1 0 9 und passim; W. Milde, in: Alles was Recht war, S. 37; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 365f., Nr. 752; W. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 177; A. Schwarz, PBB. 99 (Tübingen 1977) S. 27. - Abbildung von Ausschnitten von f. 20v, 107r bei W. Kleiber, Otfrid, Tafel XLb, XLIb, S. 388f.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 137 überwiegend interlinear stehende Glossen (f. 4r-103r) zu Priscian, Institutio de arte grammatica; reiche lateinische Glossierung und Kommentierung. Zeit und Ort: Glossen ca. 860/870 von Otfrid in Weißenburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Südrhfrk. (nach H. Butzmann, PBB., S. 398; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, S. 544). Edition: H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 391-398; Nachträge und Berichtigungen bei W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150 Anm. Literatur: R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 45; H. Butzmann, PBB. 86 (Halle 1964) S. 3 8 8 - 3 9 9 ; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 186f.; E. Hellgardt, in: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie, S. 74; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 5 3 3 - 5 4 4 ; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150 und passim; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; W. Milde, in: Alles was Recht war, S. 37, 41; I. Reiffenstein, in:

Wolfenbüttel

1843

Grammatica ianua artium, S. 72, 75, 82; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; W. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 179; A. Schwarz, PBB. 99 (Tübingen 1977) S. 2 7 - 3 4 ; St. Stricker, in: Entstehung des Deutschen, S. 473, 475, 477f., 4 8 0 - 4 8 7 ; St. Stricker, in: Grammatica ianua artium, S. 153f.; H. Tiefenbach, BNF. NF. 26 (1991) S. 459; U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 80.

9 7 3 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 5 6 WEISSENBURG StSG. 638

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 84 Blätter; 28,0 χ 23,5 cm; f. 24 und 44 um 6—7 cm kürzer; auf f. 84 folgt ein neuzeitliches Papierblatt, auf dem 3 Pergamentstreifen befestigt sind; moderner rotbrauner Ledereinband; Signaturbuchstabe .F. auf f. 2r. - Einrichtung f. 6 2 v - 8 4 v : Schriftspiegel 19,5 χ 15,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in Capitalis quadrata in roter und schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - v Walahfrid Strabo, Hymnus de sanctis Sergio et Baccho (zum Teil radiert und überschrieben; auf dem Kopf stehend); f. 2 r - 6 2 r Julianus Pomerius, De vita contemplativa; f. 6 2 v - 8 4 v Prosper von Aquitanien, Epigrammata; f. 79v Notiz; f. 84v Prosper von Aquitanien, Poema coniugis ad uxorem. Geschichte: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Weißenburg entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr und eine Notiz des 13./14. Jahrhunderts auf f. 79v weisen auf Weißenburg. Literatur: H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 192f.; M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 169f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 87; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 134, 146, 150; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 528; StSG. IV, S. 665, Nr. 638.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 8 Interlinearglossen (f. 63v-84v) zu Prosper von Aquitanien, Epigrammata; 7 der Glossen in P u n k t - oder bfk-Geheimschrift; zudem lateinische Interlinear- und Marginalglossen zu den ProsperTexten. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Weißenburg eingetragen.

1844

Wolfenbüttel

Sprachgeographische Einordnung: Südrhfrk. (nach R. Kögel, S. 591). Edition: StSG. II, S. 381 (Nr. DCCLXXV). Literatur: StSG. IV, S. 665, Nr. 638; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 193; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 591; P. Pauly, Die althochdeutschen Glossen der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4, S. 154.

9 7 4 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 6 6 WEISSENBURG StSG. 639 Abbildung f. l l v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 2 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1: f. 3 - 5 3 ; Teil 2: f. 5 4 - 6 1 ; Pergament; 62 Blätter; f. 2 nachträglich eingebunden; 25,5/25,7 χ 21,5 cm; neuzeitlicher rotbrauner Ledereinband; vorgängiger Signaturbuchstabe .1. auf f. 3r. — Einrichtung f. 3 r - 5 3 v : Schriftspiegel 20,5 χ 16,5 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel, f. 3 r - 5 3 v von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, f. 5 4 r - 6 1 v von einer Hand des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - v Passion des heiligen Julian (Fragment; quer eingebunden); f. 2r Inhaltsvermerk; f. 2v Lexikon tironischer Noten (Fragment; auf dem Kopf stehend); f. 3 r - 5 2 v Bibelglossar; f. 5 3 r - v Hymnen (f. 53v mit Neumen); f. 5 4 r - 6 1 r Beda, De natura rerum; f. 61r Hymnus; f. 61v Federproben; f. 6 2 r - v Passion des heiligen Julian (Fragment; quer eingebunden). Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, Teil 1 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Benediktinerabtei Weißenburg, Teil 2 im 9./10. Jahrhundert vielleicht in Ostfrankreich; ein durchgestrichener Besitzvermerk auf f. lr weist auf Weißenburg; Anfang des 11. Jahrhunderts waren die Handschriften noch nicht vereinigt. Literatur: B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 303; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 2 1 1 - 2 1 3 ; M.C. Ferrari, ZSchK. 83 (1989) S. 168; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 296f., Nr. 4150; E. Hellgardt, Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch, S. 68; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 262; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; W.

Wolfenbüttel

1845

Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 128, 136; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 144; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, VII, S. 501, Nr. 11744; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 136; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; StSG. IV, S. 665, Nr. 639.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse zu 1. Samuel (f. l l v , Z. 10) in dem Bibelglossar; Codex ansonsten nicht glossiert. Zeit und Ort: Glosse als Bestandteil des Glossartextes in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. IV, S. 265 (Nr. CH Nachtr.). Literatur: StSG. IV, S. 665, Nr. 639; StSG. V, S. 108-407; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 212; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 296, Nr. 4150; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 533; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 283.

9 7 5 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 6 9 WEISSENBURG nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 71 ν

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 72 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 25,5 χ 16,0 cm; neuzeitlicher rotbrauner Ledereinband. — Einrichtung f. 71v—72r: Schriftspiegel 21,5 χ 12,0 cm; einspaltig; 35 Zeilen. Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt recto Besitzvermerk; zusätzliches Blatt recto -verso theologische Schrift; f. lr Besitzvermerke; Interrogatio Damasi papae de missarum celebratione; f. l v - 2 4 v Paulinus von Aquileja, Liber exhortationis beati augustini; f. 24v-57r Dionysius Exiguus, Vita S. Pachomii; f. 57r-68v Hieronymus, Regula S. Pachomii; f. 69r-71v Vita des Alexius; f. 71v-72r Rezept gegen Gicht; f. 7 2 r - v Orationes sancti Augustini; Notizen; f. 72v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Mauritius von Tholey entstanden; Besitzvermerke auf f. lr sowie die

1846

Wolfenbüttel

Schlußschrift von der Hand des Schreibers auf f. 68v weisen auf Tholey; Besitzvermerke des 15. Jahrhunderts auf f. lr und auf dem zusätzlichen Blatt vorne weisen auf die Benediktinerabtei Weißenburg. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 147f.; BHM., Nr. 266/1, 355; H. Butzmann, PBB. 81 (Halle 1959) S. 4 2 8 - 4 3 5 ; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 216f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 298f., Nr. 4153; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 530; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 585; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 124, 222; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S.lOOf., 106f.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 15 Glossen. - Textglossierung: 13 Interlinearglossen (f. 71v-72r) zu dem Rezept gegen Gicht. - Glossen in Gebrauchstext: 2 deutsche Wörter (f. 72r) im fortlaufenden Rezepttext; Codex ansonsten nicht glossiert. Zeit und Ort: Glossen im 11. Jahrhundert in Tholey eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Mfrk. (nach R. Bergmann, S. 148). Edition: H. Butzmann, PBB. 81 (Halle 1959) S. 429. Literatur: R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, S. 148; H. Butzmann, PBB. 81 (Halle 1959) S. 4 2 8 - 4 3 0 , 4 3 3 - 4 3 5 ; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 217; W. Haubrichs, in: Lotharingia, S. 207; St. Stricker, in: Volkssprachig - lateinische Mischtexte, S. 99, 103, 105f., 112.

9 7 6 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 7 7 WEISSENBURG StSG. 640 Abbildungen f. 35v, 49v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 52 Blätter sowie je 1 zusätzliches Blatt vorne (ungezählt) und hinten; 24,0 χ 17,0 cm; Zählung von 1 bis 53 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; neuzeitlicher rotbrauner Ledereinband; vorgängige Signaturbuchstabe ./. auf f. 2r. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,0 χ 12,0 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften in Unziale und Initialen in Capitalis rustica in roter Farbe; f. lv 2 reich verzierte Initialen (Ε, z e h n - bzw. vierzeilig) in grüner, roter und gelber Farbe; f. 52v marginal Federzeichnung. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, zum Teil von der

Wolfenbüttel

1847

Hand Otfrids; zusätzliche Blätter vorne und hinten von einer Hand des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: Zusätzliches Blatt vorne Legendär (Fragment; quer eingebunden); verso Besitzvermerk; f. lr Güterverzeichnis von Loganstein bei Weißenburg; Hymnus (mit Neumen); Federproben; f. lv—49v Prudentius, Werke: f. lv—22v, 25v—28r Apotheosis; f. 22v —25v Contra Symmachum I (Fragment); f. 2 8 r - 4 9 v Hamartigenia; Glossen zu Prudentius; f. 50r—52r Gedichte; f. 52v Federproben; zusätzliches Blatt hinten Legendär (Fragment; quer eingebunden). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Weißenburg entstanden; ein Besitzvermerk auf der Versoseite des zusätzlichen Blattes vorne sowie ein Güterverzeichnis auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei Weißenburg. Literatur: H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 231f.; M.P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XIX; M.P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 12 und passim; P. Ganz - W. Milde, in: Wolfenbütteler Cimelien, S. 24; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 88; O. von Heinemaiui, Die Weissenburger Handschriften, S. 302f., Nr. 4161; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 548f.; W. Kleiber, in; Althochdeutsch, I, S. 533; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 109f. und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 2 6 - 2 8 ; W. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 177; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271; StSG. IV, S. 665, Nr. 640. - Abbildung von f. 50r sowie eines Ausschnitts von f. 49v bei W. Kleiber, Otfrid, Tafel XXIX, XXXIX, S. 377, 387.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 17 Glossen. - Textglossierung: 16 Marginalglossen (f. 15v-40v) zu Prudentius, Apotheosis und Hamartigenia. - Textglossar: 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse (f. 49v) in den Glossen zu Prudentius; durchgehend lateinische Interlinear- und Marginalglossen; Glossen von der Hand Otfrids. Zeit und Ort: Glossen ca. 860/870 von Otfrid in Weißenburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach E. Steinmeyer, ZDA. 16, S. 21); südrhfrk. (nach R. Kögel, S. 591); frk. (nach H. Reutercrona, S. 4). Edition: StSG. II, S. 386f. (Nr. DCCLXXXII); Nachträge und Berichtigungen bei W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150 Anm. Literatur: StSG. IV, S. 665, Nr. 640; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 232; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 303, Nr. 4161; W. Kleiber, in: Althochdeutsch, I, S. 534; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 150 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 27, 32f., 42; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters,

1848

Wolfenbüttel

I, 2, S. 591; Β. Rolling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 58; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschenund altsächsischen Prudentiusglossen.S. 12 und passim; W. Milde, in: Alles was Recht war, S. 41; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 258; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; W. Schröder, in: 2 VL. VII, Sp. 177; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschenund altsächsischen Handschriften, S. 104; E. Steinmeyer, ZDA. 16 (1873) S. 21; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 332.

9 7 7 WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 1 0 2 WEISSENBURG nicht bei StSG. - BV. (1973) Abbildung f. 5v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 115 Blätter; 16,5 χ 11,7 cm; neuzeitlicher rotbrauner Ledereinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 13,0 χ 8,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f . l r - 8 r Pseudo-Augustinus, Sermones; f. 8r-115v Homiliensammlung (u.a. von Augustinus und Caesarius von Arles; vgl. H. Butzmann); f. 48v, 102r Federproben; f. 114v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert vielleicht in der Benediktinerabtei Weißenburg entstanden, worauf auch ein Besitzvermerk auf f. 114v weist. Literatur: BHM., Nr. 990; H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, S. 2 8 9 - 2 9 4 ; N.M. Häring, RHT. 4 (1974) S. 227; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83, 87; O. von Heinemann, Die Weissenburger Handschriften, S. 320f., Nr. 4186; W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg, S. 134; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 531f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 147.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 5v) zu einem lateinischen Marginaleintrag zu Pseudo-Augustinus, Sermo 242; Codex ansonsten nicht glossiert. Zeit und Ort: Glosse im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 147.

Wolfenbüttel

1849

Literatur: Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 147; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16.

977a

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 1 9 . 6 AUGUSTEUS 4 ° nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 959a) Abbildung f. 13r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament und Papier; 352 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Pergamentblatt und 1 Papierblatt vorne; 19,7 χ 14,0 cm; Codex nur in Teilen und sehr ungenau gezählt, zum Teil von mittelalterlicher Hand, zum Teil von neuzeitlicher Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; mit braunem, blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; von je 5 Metallbuckeln auf Vorder- und Rückdeckel noch je 4 erhalten; 2 Schließen. - Einrichtung f. l r - 3 2 v : Schriftspiegel etwa 14,0 χ 9,0 cm; einspaltig; 2 6 - 2 8 Zeilen; Initialen in roter Farbe. - Schrift: f. l r - 3 2 v karolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts mit Nachträgen von einer Hand aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; f. 33r-352v Minuskel von mehreren Händen des 15. Jahrhunderts. Inhalt: Sammelhandschrift: zusätzliches Pergamentblatt vorne recto leer, verso Inhaltsverzeichnis; f. l r - 3 2 v Antidotarius Nicolai; f. 33r-352v medizinische Schriften; Rezepte. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden, f. l r - 3 2 v im 12., f. 33r-352v im 15. Jahrhundert. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 85; 0 . von Heinemann, Die Augusteischen Handschriften, IV, S. 2 6 1 - 2 6 3 , Nr. 3175; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 571; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 107.

Glossen Zahl und Art: Wörter im Rezepttext: 13 Wörter (f. 12v, 13r, 30r) im Antidotarius Nicolai; davon 11 (f. 12v-13r, 30r) im fortlaufenden Text und 2 (f. 13r) marginal stehend; Wörter als Bestandteil des Textes als Nachtrag von einer textfremden Hand eingetragen; Marginalglossen von einer dritten Hand; Glosse auf f. 30r von einer vierten Hand; die Glossen stehen zumeist im Text, der unterhalb des Schriftspiegels eingetragen worden ist. Zeit und Ort: Glossen wohl in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts eingetragen.

1850

Wolfenbüttel

Sprachgeographische Einordnung: Md. (nach K. Siewert, S. 110). Edition: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 107. Literatur: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 107-110.

977b

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 8 0 . 6 AUGUSTEUS 8 °

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 960a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 66 Blätter; 14,8 χ 9,7 cm; Pergamenteinband. - Einrichtung: Schriftspiegel 11,0 χ 6,5 cm; einspaltig; 14 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. - Schrift: frühkarolingische Minuskel von einer Hand um 800. Inhalt: f. l r - 6 5 v Aethicus Ister, Kosmographie, Teil 1 (am Anfang unvollständig; dieser ist durch eine Abschrift H. Schedels im Codex München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 901 erhalten); f. 6 5 v - 6 6 r Notizen; Sentenzen; f. 66v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach um 800 vielleicht in der Benediktinerabtei St. Amand entstanden; später gelangte die Handschrift in die Benediktinerabtei St. Emmeram in Regensburg. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 27; BHM., Nr. 621; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 15; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 259; II, S. 64, 103f.; CLA. IX, S. 40, Nr. 1378; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62, 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 84; O. von Heinemann, Die Augusteischen Handschriften, V, S. 152, Nr. 3788; H. Mayer, ABÄG. 13 (1978) S. 32f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 573; O. Prinz, Die Kosmographie des Aethicus, S. 57f. und passim; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38. - Abbildung von f. 29r, f. 29v bei CLA.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 interlinear stehende Griffelglossen (f. 3v, Z. 2 und f. 8r, Z. 9) zu Aethicus Ister, Kosmographie. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: H. Mayer, ABÄG. 13 (1978) S. 33.

Wolfenbüttel

1851

Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 27; CLA. IX, S. 40, Nr. 1378; H. Mayer, ABÄG. 13 (1978) S. 33f.; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38.

977c

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 156 EXTRAVAGANTES nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982) (Nr. 960b) Abbildung f. 5v

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 6 Blätter; 22,5 χ 17,5 cm; Blatt 6 unten beschnitten, trägt Leimspuren eines Einbandes; weißer Papiereinband; Rücken und Ecken mit braunem Leder überzogen. - Einrichtung f. 3 v - 5 v : Schriftspiegel 16,5 χ 11,0/11,5 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Versanfänge in Majuskeln. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 r Theodulf von Orleans, Versus; f. 3 v - 5 v De symbolo; f. 5v oben 2 mit dem Griffel eingeritzte Zeilen; f. 5v, 6r Worterklärungen; f. 6r Offitio secunde höre; Hymnus (Anfang); Federproben; f. 6v leer. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Süddeutschland entstanden. Literatur: H. Butzmann, Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi, S. 92.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 2 Glossen (f. 5v, Z. 24 und 25) in den fortlaufend geschriebenen Worterklärungen. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Bair. oder alem. (nach H. Butzmann, S. 92). Edition: H. Butzmann, Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi, S. 92. Literatur: H. Butzmann, Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi, S. 92.

1852

Wolfenbüttel

977D

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 7 9 GUDIANUS LATINUS 2 ° nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Abbildung f. 93r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 98 Blätter; 28,0/28,5 χ 19,0 cm; Zählung von 1 bis 97 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; Blatt vor f. 1 ungezählt; Einband des 17. Jahrhunderts; Pergamentband. - Einrichtung f. 8 9 v - 9 3 v : Schriftspiegel 24,5 χ 15,0/15,5 cm; zweispaltig; 44 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 11. Jahrhunderts. Inhalt: ungezähltes Blatt vorne r - v Schrift; ungezähltes Blatt ν Notiz; f. lr Inhaltsverzeichnis; f. l v - 2 0 v Sequenzen; f. 2 1 r - 2 8 v Murethach, Kommentar zu Donat, Ars maior (am Schluß unvollständig); f. 2 9 r - v Tabulae musicae; f. 3 0 r - 3 8 v Martyrologium de circulo anno; f. 3 9 r - 5 6 r Beda, De arte metrica; f. 5 6 r - 6 1 v Beda, De Schematibus et Tropis; f. 6 1 v - 6 2 v Marius Victorinus, Ars grammatica (De accentibus); f. 6 3 r - 7 7 v Arator, De actibus apostolorum (I, II); f. 7 7 v - 8 9 r Sedulius, Werke; f. 8 9 v a - v b Verse über Sedulius; f. 89vb—93va Persius, Satiren; f. 93vb Vita des Persius; f. 9 4 r - 9 7 v Brevier (Fragment). Geschichte: Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei St. Martial in Limoges entstanden; zwischenzeitlich war die Handschrift in Paris; später gelangte sie in den Besitz des Marquard Gude. Literatur: B. Bischoff, in: II Libro e il Testo, S. 186; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 308; G.L. Bursill-Hall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscipts, S. 284; Catalogue Translationum et Commentariorum, II, S. 1; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 83; L. Holtz, Donat et la tradition de l'enseignement grammatical, S. 343; L. Holtz, RHT. 2 (1972) S. 46, 5 0 - 5 2 , 54; M. Huglo, RHT. 5 (1975) S. 361; R.M. Jacobsson, in: Gli umanesimi medievali, S. 265, 267, 271; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand-List of Bede Manuscripts, S. 134; V. Law, in: Formative Stages of Classical Traditions, S. 247; P.K. Marshall, in: Texts and Transmission, S. 295; A.P. McKinlay, Arator. The Codices, S. 38, Nr. 63, S. 70; A.P. McKinlay, Aratoris Subdiaconi de Actibus Apostolorum, S. XVII; G. Milchsack, Die Gudischen Handschriften, S. 128f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 214; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 230; E. Odelman, Les prosules limousines de Wolfenbüttel, S. 9f. und passim; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 124; K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 262, 264; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 9, 16, 114f.; The Theory of Music, III, S. 211f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 93ra) zu Persius, Satiren (V, 143); Glosse nicht von der Texthand eingetragen; zahlreiche lateinische interlineare und marginale Glossen.

Wolfenbüttel

1853

Zeit und Ort: Glosse wohl im 11. Jahrhundert im oberdeutschen Raum eingetragen. Sprachgeographische 264).

Einordnung: Obd., wohl bair. (nach K. Siewert, S.

Edition: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 262f. Literatur: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 2 6 2 - 2 6 4 .

977e

WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 8 0 GUDIANUS LATINUS 2 °

nicht bei StSG. - 2. Nachtragsliste (1985) (Nr. 962a)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 93 Blätter; 28,0/28,5 χ 22,0/22,5 cm; Einband des 17. Jahrhunderts; Pergamentband. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 35 Zeilen; frühromanische, mehrfarbige Initialen am Anfang der einzelnen Bücher; Überschriften in Capitalis und Unziale in goldener, roter und blauer Farbe mit reich mit Flechtwerk verzierter Initiale; Initialen z.T. in goldener Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 9 3 v Orosius, Historia adversus paganos (am Anfang unvollständig); f. 93v Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts möglicherweise in der Benediktinerabtei Lorsch entstanden; eine Notiz des 14. Jahrhunderts auf f. 93v weist vielleicht auf das Minoritenkloster in Utrecht; später gelangte die Handschrift in den Besitz des Marquard Gude. Literatur: B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. Bischoff, S. 83; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 125; G. Milchsack, Die Nr. 4384.

Handschriften, S. 134f.; A. Häse, 190; Handschriftenarchiv Bernhard Textband, S. 223f.; P. Lehmann, GudischenHandschriften, S. 129f.,

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 2 Marginalglossen (f. lOr, 38r) zu Orosius, Historia adversus paganos; Handschrift durchgehend von mehreren Händen lateinisch interlinear und marginal glossiert. Zeit und Ort: Unbekannt.

1854

Wolfenbüttel

Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 35f. Literatur: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (II), S. 3 5 - 3 7 .

9 7 7 f WOLFENBÜTTEL, HERZOG AUGUST BIBLIOTHEK COD. GUELF. 1 5 6 GUDIANUS LATINUS 4 ° nicht bei StSG. - 3. Nachtragsliste (1991) Abbildung f. 6v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 58 Blätter; 24,0 χ 19,5 cm; zum Teil Beschädigungen an den Rändern; von f. 58 nur noch die oberen 5 cm erhalten (offenbar kein Textverlust); Einband des 17. Jahrhunderts; Pergamentband; ehemals grüne Bindebänder; Rücken beschädigt; Einband mit Schutzfolie überzogen. - Einrichtung: Schriftspiegel 19,0 χ 9,0/9,5 cm; einspaltig; 35 Zeilen; Überschriften in roter Farbe; Initialen in roter Farbe und schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand um die Wende des 10./II. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Erklärungen griechischer und lateinischer Namen und Wörter; Notizen über Juvenal; theologische Erklärungen; Besitzvermerk; f. lv Besitzvermerk; f. 2 r - 5 8 r Juvenal, Satiren (I—V); f. 58v Spruch. Geschichte: Codex der Schrift nach um die Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert in Mainz entstanden; ein Besitzvermerk des 14. Jahrhunderts auf f. lv weist auf den Soester Prior Reynerus de Capella (t 1384) als Besitzer; nach einem Besitzvermerk auf f. lr befand sich der Codex später in Besitz des Arztes Bernhard Rottendorff (1594-1671) aus Münster; nach dessen Tod gelangte die Handschrift in den Besitz des Marquard Gude. Literatur: Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 84; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 268; P. Lehmann, Erforschung des Mittelalters, IV, S. 114, 116, 126; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 574; B. Michael, Die mittelalterlichen Handschriften der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Soest, S. 33, 43; B. Michael, SZ. 102 (1990) S. 26; G. Milchsack, Die Gudischen Handschriften, S. 171, Nr. 4460; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 594; III, 2, S. 87, 173; B. Münk Olsen, RHT. 24 (1994) S. 226; E.M. Sanford, in: Catalogus Translationum et Commentariorum, I, S. 183; P. Wessner, Scholia in Iuvenalem Vetustiora, S. XXVII.

Würzburg

1855

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 6v) zu Juvenal, Satiren; Glosse von anderer Hand als die zahlreichen lateinischen Interlinear— und Marginalglossen eingetragen. Zeit und Ort: Glosse wohl im 11. Jahrhundert im hochdeutschen Sprachgebiet eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 265. Literatur: K. Siewert, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 264—268.

WROCLAW S. BRESLAU

WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. MISC. O. 1.

s.

NR. 999a

9 7 8 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 3 StSG. 641 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 66 Blätter; 29,5 χ 23,0 cm; Dombibliothekseinband; 1 Schließe; auf Rückendeckel Spuren von Kettenscharnier. Einrichtung: Schriftspiegel 25,0 χ 17,5 cm; e i n - bis vierspaltig; f. lr einspaltig; f. 2 zweispaltig; f. 66r dreispaltig; 33 Zeilen; Überschriften mit einfachen insularen Initialen; Initialen F und Ρ ( auf f. 5v, 38v) jeweils mit Vogelkopf im Auslauf. - Schrift: angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr lateinisch-deutsche Glossen zur Bibel, Sprüche, Federproben; f. lv leer; f. 2 r a - 6 5 v Canones apostolorum et conciliorum (sogenannte Dionysiana 2); f. 6 6 r a - r c lateinisch-deutsche Glossen zur Bibel; f. 66v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts im bonifatianischen Missionsgebiet, vielleicht in Fulda, entstanden; später gelangte die Handschrift in die Dombibliothek Würzburg und von da aus im Zuge der Säkularisation 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek.

1856

Würzburg

Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 90, 99; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 45; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 139; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62, 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 110, 145; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 78f.; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 243; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 592; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 244, 515; C. Moulin, in: Entstehung des Deutschen, S. 304 — 308; C. Moulin— Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 50; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 4f.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch — insularen Schulen, S. 177f.; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 342; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonum des Cresconius, I, S. 136, 146f., 193; II, S. 590; StSG. IV, S. 665f., Nr. 641. - Abbildung der Initialen auf f. 5v, 38v bei A. Weiner, Tafel 10, 1 - 2 , S. 210.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 71 Glossen. - Textglossar: 17 Kontextglossen (f. lr) in den lateinisch—deutschen Glossen zur Bibel, Sprüche. - Textglossierung: 3 Marginalglossen (f. 20r, 33v, 50r) zu den Canones apostolorum et conciliorum. - Textglossar: 51 Kontextglossen (f. 6 6 r a - r c ) in den lateinisch-deutschen Glossen zur Bibel; 5 zu Tobias, 11 zu Judith, 12 zu Esther, 5 zu Esdras, 3 zu Nehemias, 10 zu 1. Makkabäer und 5 zu Leviticus; Glossar auf das ursprünglich leer gebliebene erste und letzte Blatt der Canoneshandschrift eingetragen. Zeit und Ort: Canonesglossen von deutsch-angelsächsischen und karolingischen Händen des 9. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 8; H. Garke, s. 68; G. Müller - Th. Frings, S. 225); ostfrk. (nach G. Baesecke, S. 260; J. Hofmann, S. 66; R. Kögel, S. 593; H. Naumann - W. Betz, S. 31); obfrk. (nach H. Reutercrona, S. 54). Edition: StSG. I, S. 354 (Nr. XLVIII), S. 472 (Nr. CLXXIII), S. 474 (Nr. CLXXIX), S. 480 (Nr. CLXXXVIII), S. 487 (Nr. CXCIX), S. 494 (Nr. CCV), S. 544 (Nr. CCXXXVI), S. 696 (Nr. CCCLX); IV, S. 324 (DCIV b Nachtr.); I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 1 7 - 2 1 ; 20 Glossen bei J. Hofmann, PBB. 85 (1963) S. 80f.; Edition des Bibelglossars bei C. Moulin, in: Entstehung des Deutschen, S. 310—314. Literatur: StSG. IV, S. 665f., Nr. 641; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 51; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 90, 111, 113f., 143, 149; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 6; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 45; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 30; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 1 7 - 2 1 , 139; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 68; M. Gebhardt, BEDSp. 5 (1985) S. 11 f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 65; P. Helmstaedt, Die Glossendes

Würzburg

1857

Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 64f., 6 8 - 7 0 , 73; J. Hofmann, in: B. Bischoff J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 110; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 80f.; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 52; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; C. Moulin, in: Entstehung des Deutschen, S. 3 0 8 - 3 5 4 ; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. A; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 225; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 331 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 54; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; G. Schepss, NAGG. 9 (1884) S. 177; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 150; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 101; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 76; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 273f.; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 106; H. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 1 9 - 2 1 ; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 283.

9 7 9 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. TH. F. 5 , 2 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Teil 2 eines Codex, der 2 ehemals selbständige Teile umfaßt; Pergament; Teil 2: 32 Blätter; 29,0 χ 19,5 cm; Teil 2 separat gezählt von 1 - 3 2 ; teilweise mit Leder überzogener Einband aus dem 15. Jahrhundert; Spuren eines Kettenscharniers; Reste einer Schließe; wurmstichiger Deckelspiegel mit Resten eines ehemaligen Lederumschlags. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0 χ 14,5 cm; einspaltig; 25 Zeilen; Überschriften und Kapitelanfänge in roter Unziale; Explicit (f. 32r) in schwacher roter Monumentalcapitalis mit rotem Kreuz; rote, zum Teil schwarz konturierte Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel der sogenannten I. Gozbald-Gruppe (842-855); Codex gehört mit der Handschrift M. p. th. f. 77 (Katalog Nr. 993) in eine Gruppe, wie aus der Schrift und der Ausstattung zu erkennen ist. Inhalt: f. l r - 3 2 r Bibel, Isaias (am Anfang unvollständig); f. 31v linker Rand Federzeichnungen; f. 32v Federproben. Geschichte: Teil 1 und 2 des Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts in Würzburg entstanden; beide Teile sind in den Einband der Würzburger Dombibliothek gebunden; der Codex kam im Zuge der Säkularisation 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 18, 32, 34f.; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 200; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62, 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 129, 146, 170; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 29, 33, 112;

1858

Würzburg

MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 592; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 358, 367; C. M o u l i n - F a n k h ä n e l , Würzburger Althochdeutsch, Kap. C . V I . l ; H. T h u m , in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. T h u m , in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 55; H, T h u m , Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 6; H. T h u m , W D . 54 (1992) S. 66. - Abbildung von f. 31r bei C. M o u l i n - F a n k h ä n e l , in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, Abb. 2, S. 373.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 interlinear eingetragene Griffelglosse (f. 31r) zu Bibel, Isaias; ein weiterer Griffeleintrag (f. 21r) nicht entziffert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66); nicht eindeutig bestimmbar, aber wohl mit dem Ostfrk. verträglich (nach C. Moulin-Fankhänel, Kap. C.VI.3.). Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 112; Neuedition und Corrigenda bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VI. 2. Literatur: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66; C. M o u l i n - F a n k h ä n e l , in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; C. M o u l i n - F a n k h ä n e l , Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VI.2., 3.

9 8 0 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. ΤΗ. F. 1 3 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 58 Blätter; 28,5 χ 23,2 cm; f. 37, 38 in der Reihenfolge vertauscht, wie an zusätzlicher, korrigierter Seitenzählung erkennbar; Einband der Dombibliothek Würzburg; vorderer Einbanddeckel abgelöst; auf den Holzdeckeln Spuren eines älteren Ledereinbands; ehemals 1 Messingschließe; Spuren von Kettenscharnier auf Rückdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 23,0/25,5 χ 18,0/19,0 cm; einspaltig; 2 7 - 3 5 Zeilen; Überschriften zum Teil rot oder gelb gefärbt; einfache, zum Teil schwarz umtüpfelte und mit roter und gelber Farbe ausgemalte Initialen; Z o p f - und Flechtmuster. Schrift: angelsächsische Majuskel und Minuskel von 3 ungleich geschulten Händen aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 5 7 v Defensor, Liber scintillarum (unvollständig); f. 5 8 r - v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts wohl im Würzburger Raum entstanden; später gelangte die Handschrift in die

Würzburg

1859

Dombibliothek Würzburg und von da aus im Zuge der Säkularisation 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 22, 88, 92, 100; A.I. Beach, Women as Scribes, S. 16; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 27; Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 50f.; L. Bieler, Scriptorium 13 (1959) S. 123-125; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 7, 11; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 260; CLA. IX, S. 47, Nr. 1404; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 73, 328; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62, 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofinann, Libri Sancti Kyliani, S. 100f., 151; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 68 und passim; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 18; F. Lifshitz, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 6 9 - 7 1 , 74f., 79, 82, 8 5 - 9 6 ; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 592; R. McKitterick, Books, Scribes and Learnings in the Frankish Kingdoms, S. 311 [=IV]; R. McKitterick, Books Scribes and Learnings in the Frankish Kingdoms, S. 22 [ = VII]; R. McKitterick, JThSt. NS. 36 (1985) S. 116; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 246; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 360f., 364; P.R. Robinson, in: Of the Making of Books, S. 85; H . - M . Rochais, Scriptorium 4 (1950) S. 2 9 4 - 3 0 9 ; H . - M . Rochais, SE. 9 (1957) S. 245f., 250; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 50; Η. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 742 - 1 8 0 3 , S. 5 0 - 5 2 ; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 10; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 60; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch - insularen Schulen, S. 178f. — Faksimile der oberen Hälfte von f. 16r, 49r und der unteren Hälfte von f. 53r bei G. Baesecke, Tafel 25, 29; Abbildung von f. lOv, 26r bei CLA.; Abbildung von f. 8r bei C. Moulin-Fankhänel, Abb. 3, S. 374; Abbildung von f. 12r bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 13, S. 94; Abbildung der Initialen auf f. lv, 2r, 4r, 5r, 7r, 12v, 14v, 18v, 44r bei A. Weiner, Tafel 52, 1 - 4 , 53, 1 - 5 , S. 252f.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 5 Griffelglossen (f. 5v —55v) zu Defensor, Liber scintillarum; davon 1 Glosse (f. 5v) marginal und 4 [f. 38r, 45r, 55v (2 Glossen)] interlinear stehend; Glossen in angelsächsischer Minuskel; nach J. Hofmann weitere unklare glossenartige Spuren an wenigstens 6 Stellen. Zeit und Ort: Glossen in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts gleichzeitig mit dem Text eingetragen. Sprachgeographische Hofmann, S. 66).

Einordnung: Ostfrk. (nach R. Bergmann, S. 27; J.

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 68f. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutscheGlossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 27; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 66; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963), S. 6 8 - 7 0 ; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 184; F. Lifshitz, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 87f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 60.

1860

Würzburg

9 8 1 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 1 7 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 45 Blätter; f. 44, 45 mit Textverlust beschädigt; 29,2 χ 23,0 cm; stark beschädigter Halbledereinband; Reste einer Schließe. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,7/26,4 χ 19,5/20,0 cm; einspaltig; 3 3 - 3 5 Zeilen; Überschriften in roter Tinte; einfache, rot umtüpfelte Initialen und Kreuze, zum Teil mit Linien, Kreisen und Halbkreisen verziert; auf f. 19r rot umtüpfelte Federstrichinitiale b. — Schrift: angelsächsische Majuskel und Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 4 5 v Augustinus, Enarrationes inpsalmos (unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts wohl im Würzburger Raum entstanden; später gelangte die Handschrift in die Dombibliothek Würzburg und von da aus im Zuge der Säkularisation 1803 in die dortige Universitätsbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 22, 34; A.I. Beach, Women as Scribes, S. 16; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 27f.; Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 52; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 7; CLA. IX, S. 47, Nr. 1405; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 39; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63, 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 95, 101, 112, 144; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 66, 68, 70f.; F. Lifshitz, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 69, 82, 84; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 592; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 299f. [=IV]; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 22 [=VII]; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 50; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40, Nr. 16; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 52; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 12; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 60, 63; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch - insularen Schulen, S. 180, Nr. 52. - Faksimile der oberen Hälfte von f. 8r und der unteren Hälfte von f. 14v, 38r bei G. Baesecke, Tafel 34f.; Abbildung von f. 17r bei CLA.; Abbildung der Initialen auf f. 19r, 22v, 25r, 29v bei A. Weiner, Tafel 56, 1 - 4 , S. 256.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 interlinear stehende Griffelglosse (f. 42v) zu Augustinus, Enarrationes in psalmos. Zeit und Ort: Glosse in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts gleichzeitig mit dem Text in angelsächsischer Minuskel eingetragen.

Würzburg

Sprachgeographische Hofmann, S. 66).

1861

Einordnung: Ostfrk. (nach R. Bergmann, S. 27; J.

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 70. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 27f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 66; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 101; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 70f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 39; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 60.

9 8 2 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 1 8 StSG. 642 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 63 Blätter; 28,5 χ 19,8 cm; teilweise mit Leder überzogener Einband des 15. Jahrhunderts; Reste einer Schließe; Spuren eines Kettenscharniers. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 14,2 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Überschriften in roter Capitalis und Unziale; einfache schwarze und rote Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen der Hunbert-Gruppe ( 8 3 3 - 8 4 2 ) . Inhalt: f. lr Besitzvermerke; Federproben, Zeichnungen; f. lv—63v Bibel, 1. und 2. Samuel (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts unter Bischof Hunbert ( 8 3 3 - 8 4 2 ) in Würzburg entstanden; im 15. Jahrhundert befand sich die Handschrift in der Würzburger Dombibliothek, worauf ein Besitzvermerk auf f. lr weist; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 aus der Würzburger Dombibliothek in die dortige Universitätsbibliothek. Literatur: B. Bischoff, in; B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 26, 53f., 119; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 200; A. Gwynn, WD. 1 4 - 1 5 (1952-1953) S. 59; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 68, 72f., 119, 135, 150, 167; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 105f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 592; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 299 [=IV]; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.IV.l.; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 888; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 53; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 13; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65; StSG. IV, S. 666, Nr. 642. - Abbildung von f. 37v bei C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, Abb. 5, S. 376.

1862

Würzburg

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 46 Glossen (f. 4 r - 6 3 r ) zur Bibel; davon 16 Glossen (f. 4 r - 3 7 v ) zu 1. Samuel; 30 Glossen (f. 4 1 v - 6 3 r ) zu 2. Samuel; Glossen vorrangig marginal, vereinzelt interlinear eingetragen, wobei 2 Hände ausnahmslos marginal und 2 ausnahmslos interlinear glossieren; 2 Drittel der Marginalglossen sind ebenso wie etliche lateinische Einträge mit einer Teilumrahmung versehen; Codex in annähernd gleichem Umfang auch lateinisch glossiert; etliche Einträge nicht mehr entzifferbar. Zeit und Ort: Glossen von hauptsächlich 4 Händen im 9. bis 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 8; H. Reutercrona, S. 8); ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66; R. Kögel, S. 593; C. Moulin Fankhänel, Kap. C.IV.3; G. Müller - Th. Frings, S. 231; H. Naumann W. Betz, S. 31); ostfrk. mit obd. Spuren (nach G. Baesecke, S. 260). Edition: StSG. I, S. 413 (Nr. CXIV), S. 427f. (Nr. CXXVII); Addenda und Corrigenda bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 106-108; Neuedition mit einem weiteren Nachtrag bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.IV.2. Literatur: StSG. IV, S. 666, Nr. 642; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 195f.; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 56, 65, 70, 74; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 119; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 106-108; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.IV. I.e., 2., 3.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 231; H. Naumann W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 331 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhatki und Erleichterungsvokal, S. 8; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 201; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 82; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65.

9 8 3 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. TH. F. 1 9 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 97 Blätter; f. 2 nur fragmentarisch erhalten; 27,5 χ 20,5 cm; alter Würzburger Dombibliothekseinband aus dem 15. Jahrhundert; ehemals 1 Schließe; Spuren eines Kettenscharniers; auf f. 3a alte Signatur Ixxiiij der Würzburger Dombibliothek aus dem 15. Jahrhundert. -

Würzburg

1863

Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/22,5 χ 15,5/18,0 cm; einspaltig; 2 6 - 2 9 Zeilen; Überschriften in Capitalis und Unziale beziehungsweise Halbunziale; Buchstaben coloriert; Initialen auf f. lv, 19v, 21r, 37r, 38v, 68r zum Teil rot umtüpfelt; Initiale auf f. 68r mit Flechtwerk aus Menschen- und Tierköpfen. — Schrift: f. l v - 1 4 v ungewandte frühkarolingische Minuskel; ab f. 14v angelsächsische Minuskel von mehreren Händen des 8./9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Alphabete, Formeln zum Lob Gottes, griechische Wörter; f. l v - 9 7 v Gregor der Große, Dialoge (Buch I—IV, 58 mit Textlücken durch Blattverlust nach f. 8v, 24v und am Schluß). Geschichte: Codex der Schrift nach im 8,/9. Jahrhundert in Westdeutschland, vielleicht im Umkreis der Benediktinerabtei Lorsch, entstanden; nach einer Signatur des 15. Jahrhunderts und dem Einband des 15. Jahrhunderts befand sich die Handschrift später in der Würzburger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte sie 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 22, 88, 98; B. Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, S. 134f.; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 10; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 79; CLA. DC, S. 47, Nr. 1406; A. Häse, Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, S. 258; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 105, 137f., 143, 156; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 73f.; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 242f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 592; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 303 [=IV]; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 69; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; Β. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 882; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 2 6 3 - 2 6 7 ; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 13f.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 57, 62; D. Yerkes, ASE. 6 (1977) S. 135. - Faksimile der oberen Hälfte von f. 14v bei G. Baesecke, Tafel 35.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen (f. 8v, 27r, 48v, 53r) zu Gregor der Große, Dialoge; Glosse auf f. 53r fast ganz erloschen; 2 Eintragungen am unteren Rand von f. 7r nicht identifiziert. Zeit und Ort: Glossen im 9./10. Jahrhundert in karolingischer Minuskel eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. oder ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 73). Edition: 2 Glossen bei H. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 233; diese erneut ediert bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 74; erneute Edition mit Abdruck von 2 weiteren Glossen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 267—271.

1864

Würzburg

Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 105; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 73f.; H.D. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 233; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 2 6 7 - 2 7 1 ; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 57.

9 8 4 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 2 0 StSG. 643 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 56 Blätter; 29,0 χ 22,4 cm; zum Teil mit Leder überzogener Einband aus dem 15. Jahrhundert; Vorderdeckel abgelöst; ehemals 1 Schließe; auf dem Rückdeckel Spuren eines Kettenscharniers; auf dem Vorderdeckel alte Signaturen C 40 aus dem 15. Jahrhundert und N. 29 aus dem 18. Jahrhundert eingetragen. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,0/24,5 χ 16,5/17,0 cm; einspaltig; 28 Zeilen; Capitalis quadrata und rustica als Auszeichnungsschriften; einfache Passusinitialen. — Schrift: f. lr in angelsächsischer, alle anderen Blätter von mehreren Händen in frühkarolingischer Minuskel mit zum Teil noch insularem Einfluß aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 3 8 v Bibel, Isaias (Textverlust durch Verlust einer Lage); f. 3 9 r - 5 5 v Bibel, Daniel; f. 56r vierzeiliger neumierter Eintrag, Federproben; f. 56v leer. Geschichte: Codex der Schrift nach im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts im Maingebiet entstanden; später befand sich die Handschrift in der Würzburger Dombibliothek, von wo aus sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die Universitätsbibliothek gelangte. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 30, 46; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 47; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 199; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 112; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 89f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 592; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.II.l.; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 14; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; StSG. IV, S. 666, Nr. 643.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 105 Glossen (f. l v - 1 3 v ) zur Bibel, Isaias; davon 55 interlinear und 50 marginal auf den ersten 13 Blättern stehend; Marginalglossen häufig durch Teilumrahmung hervorgehoben; Glossen zum

Würzburg

1865

Teil erloschen oder schwer leserlich; Eintragung erfolgte von 6 Händegruppen; vereinzelt auch lateinische Glossen; einige Glossen nicht identifiziert. Zeit und Ort: Glossen von mehreren Händen im 9. und 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach G. Baesecke, S. 260; J. Hofmann, S. 66; R. Kögel, S. 593; C. Moulin-Fankhänel, Kap. C.II.3.; G. Müller - Th. Frings, S. 221; H. Naumann - W. Betz, S. 31; H. Reutercrona, S. 44); frk. (nach J. Franck, S. 8; H. Garke, S. 68; H. Reutercrona, S. 4). Edition: StSG. I, S. 6 2 1 - 6 2 3 (Nr. CCLXXXVII); Addenda und Corrigenda dazu bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 9 0 - 9 3 ; Neuedition mit weiteren Addenda und Corrigenda bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.II.2. Literatur: StSG. IV, S. 666, Nr. 643; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 297; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 47, 59; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 68; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 195f.; R. Große, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 402; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 40, 55, 64f., 6 8 - 7 0 ; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 112, 124, 146, 157; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 8 9 - 9 3 ; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; P. Lendinara, AION. 2 8 - 2 9 (1985-1986) S. 335; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 45; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.II.2., 3.; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 221; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 331 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 4, 44; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 23; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 39; H. Thum, WD. 54 (1992), S. 63; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 274.

9 8 5 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. TH. F. 2 1 StSG. 644

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 50 Blätter; 27,0 χ 18,6 cm; Halbledereinband der Würzburger Dombibliothek; 1 Messingschließe; Spuren eines Kettenscharniers aufdemRückdeckel. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5/24,0 χ 14,5/16,0 cm; 2 4 - 2 8 Zeilen; Überschriften in Capitalis und in Unziale. Schrift: aus dem 2. Drittel des 9. Jahrhunderts; karolingische Minuskel, an insulare Schrift gewöhnt.

1866

Würzburg

Inhalt: f. lr Inhaltsangabe, Federprobe; f. lv Prudentius, Hymnus in honorem passionis Eulaliae (Anfang); f. 2 r - 5 0 r Aldhelm, De laudibus virginitatis; f. 50r Fortsetzung von f. lv [Aldhelm-Text Vorlage für den Codex Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 365 Helmstadiensis (Katalog Nr. 965)]. Geschichte: Codex der Schrift nach im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts noch unter Bischof Hunbert (833-842) im Würzburger Raum entstanden; der Eintrag auf f. lr, der auf Bischof Gozbald (842-855) weist, stammt aus dessen Zeit; später befand sich die Handschrift in der Würzburger Dombibliothek, von wo aus sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die dortige Universitätsbibliothek gelangte. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 97, 99, 105; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 16f., 31f., 53f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 46, 80; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 144f.; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 127, 135, 146, 157; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 9 6 - 9 9 ; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 421; M. Lapidge - J.L. Rosier, Aldhelm. The poetic works, S. 220; P. Lendinara, Anglo-Saxon Glosses and Glossaries, S. 105; F. Lifshitz, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 94; Ε.Α. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 244; MBK., Ergänzungsbandl, 3, S. 592; H. Mettke, Die althochdeutschenAldhelmglossen, S. 5 und passim; Monumenta Palaeographica, 1. Serie, I, V. Lieferung, Tafel 8; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 296; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 55f.; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 15; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 66; StSG. IV, S. 666, Nr. 644. - Abbildung von f. 14v bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 26, S. 107.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 32 Glossen (f. 4r-33r) zu Aldhelm, De laudibus virginitatis; davon 29 interlinear und 3 (f. 4r, llv, 18r) marginal stehend; Text und Glossen haben als Vorlage gedient für den Codex Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 365 Helmstadiensis (Katalog Nr. 965). Zeit und Ort: Glossen wohl im 2. Drittel des 9. Jahrhunderts im Würzburger Raum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 98; R. Kögel, S. 583; H. Naumann - W. Betz, S. 31); frk. (nach J. Franck, S. 8; H. Reutercrona, S. 77). Edition: StSG. II, S. 11 (Nr. DXIII); I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 98-106.

Würzburg

1867

Literatur: StSG. IV, S. 666, Nr. 644; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 97; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 98—106, 145; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 55; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 56; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 127; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 9 7 - 9 9 , 100 — 103; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 361f.; B. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 266, 303f.; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 5 und passim; Η. Michiels, Über englische Bestandteile altdeutscher Glossenhandschriften, S. If.; C. Moulin—Fankhänel, in; Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366; H. Naumann — W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; H. Palander, Die althochdeutschenTieraamen, I, S. 170; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 330 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 77; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; K. Riedel, in; Septuaginta quinque, S. 296; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 150; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 174; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 80f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 39; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 66; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 275, 279.

9 8 6 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 2 3 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 123 Blätter; 25,0/26,2 χ 20,5 cm; teilweise mit Leder überzogener Einband aus dem 15. Jahrhundert; 1 Schließe; Spuren eines Kettenscharniers; alte Signatur Ixxxvij aus dem 15. Jahrhundert auf f. lr oben. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 15,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Titel in roter und schwarzer Capitalis rustica (f. lr, 73r). - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - 7 3 r Bibel, Genesis; f. 7 4 r - 1 2 3 v Exodus (am Anfang und Ende unvollständig); f. 90v marginal links Blutsegen. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert wohl in Würzburg entstanden; Einband des 15. Jahrhunderts weist auf die Würzburger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 aus der Würzburger Dombibliothek in die dortige Universitätsbibliothek. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff — J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 45, 59; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 90; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 137f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 29, 33, 116f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 592; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 359, 367f.; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VIII.l.; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 42; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 65; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen

1868

Würzburg

Dombibliothek, S. 16. - Abbildung von f. 9 0 v b e i H. T h u m , in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 51, S. 133.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Glossen [f. 52v, 101 ν (3 Glossen)] zu Bibel; Glosse auf f. 52v zu Genesis, Glossen auf f. lOlv zu Exodus; Glosse auf f. 52v interlinear, auf f. 101 ν marginal stehend; eine der Marginalglossen möglicherweise lateinisch; Genesisglosse von anderer Hand als die Exodusglossen; Codex in ähnlichem Umfang wie althochdeutsche Glossierung auch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen von 2 Händen im 10. Jahrhundert in Würzburg eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66, C. Moulin-Fankhänel, Kap. C.VIII.3.). Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 117; Neuedition bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VIII.2. Literatur: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 116f.; C. M o u l i n - F a n k h ä n e l , in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367f.; C. M o u l i n - F a n k h ä n e l , Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VIII.2., 3; H. T h u m , Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 16.

9 8 7 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 2 8 StSG. 645 A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 99 Blätter sowie 1 ungezähltes Vorsatzblatt; 26,5 χ 17,5 cm; Halbledereinband der Dombibliothek Würzburg; Reste einer Messingschließe; ehemals eine Kette. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5/22,5 χ 15,5/16,5 cm; einspaltig; 2 3 - 3 2 Zeilen; Überschriften in rot und gelb gefärbter roter oder schwarzer Unziale; schwarze, gelbe und rote Initialen, oft von schwarzen Punktsäumen umgeben und mit Tier - , Flechtband - , Palettenornamentik versehen; häufig in Capitalis rustica. - Schrift: vorkarolingische Minuskel unter insularem Einfluß von mehreren Händen aus dem 3. Drittel des 8. Jahrhunderts; Vorsatzblatt in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Würzburg geschrieben. Inhalt: ungezähltes Vorsatzblatt Orationes vespertinates (Exzerpt); f. l r - 7 4 r HomiliarumBurchardi; darunter: Pseudo-Augustinus, Sermones; f. 7 4 v - 8 2 r Hieronymus, De Septem Ordinibus ecclesiae; f. 8 2 r - 8 4 r Caesarius von Arles, Canones; f. 8 4 r - 9 3 v Epistola Titi discipuli Pauli De disposicione

Würzburg

1869

sanctimonii; f. 9 3 v - 9 6 r Epistola Sancti Iohannis episcopi Constantinopolitani ad Eutrophium; f. 9 6 r - 9 9 v Passio Cristofari; f. 99v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach im 3. Drittel des 8. Jahrhunderts in Südbayern unter angelsächsischem Einfluß entstanden; im 9. Jahrhundert gelangte die Handschrift in die Dombibliothek Würzburg; von dort aus gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die dortige Universitätsbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 30, 110, 114, 134, 147; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 28; BHM., Nr. 228 (+add.), 229, 312, 704,707; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 61f., 146; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 10, 45; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, III, S. 26; B. Bischoff, Scriptorium 22 (1968) S. 314; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 184; CLA. IX, S. 48, Nr. 1408; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 41f.; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 141-143; K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, I, S. 344, Nr. 732; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 90; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 100, 104f., 137f., 156; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 67, 117; K. Holter, in: Karl der Große, III, S. 109; Ch.W. Jones, Bedae Pseudepigrapha, S. 45, 139; R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, V, 2, S. 539; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 592; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 299, 302, 321 [=IV]; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 414; C.J. Mews, Scriptorium 51 (1997) S. 308; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4 , 90, 92; Η. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 237; C. Moulin-Fankhänel.in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 120; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 33; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 42, 101, 232; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, I, S. 234, Nr. 263; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 46; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 19ff.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 66; StSG. IV, S. 666f., Nr. 645. - Abbildung von Initialen auff. lr, 34r, 32v, 23r, 69v, 82r, 25v bei K. Bierbrauer, Tafel 63.1 - 6 3 . 5 , 6 3 . 7 , 63.8; Abbildung von f. 67v bei CLA.; Abbildung von f. 37r bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 3, S. 83.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 47 Glossen (f. 5 5 r - 8 2 v ) zu dem Homiliarum Burchardi; davon 22 Glossen (f. 55r-74r) zu Pseudo-Augustinus, Sermones; 6 Glossen interlinear und je 8 am oberen und unteren Rand stehend; 23 Glossen (f. 7 4 v - 8 1 r ) zu Hieronymus, De Septem Ordinibus ecclesiae; 10 Glossen marginal, 7 interlinear und je 3 am oberen und unteren Rand stehend; 2 Glossen (f. 82v) zu Caesarius von Arles, Canones (1 marginal, 1 am oberen Rand stehend). Zeit und Ort: Einige Glossen gleichzeitig mit dem Text im 3. Drittel des 8. Jahrhunderts eingetragen; die meisten in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts, einige im 10. Jahrhundert.

1870

Würzburg

Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 8); ostfrk. (nach R. Kögel, S. 593; H. Naumann - W. Betz, S. 31); Glossen zu P s e u d o Augustinus, Sermones ostfrk. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 386); bair. (nach G. Baesecke, S. 260); bair. und ostfrk. (nach J. Hoffmann, S. 118). Edition: StSG. II, S. 41f. (Nr. DXLIII), S. 152 (Nr. DCVII), S. 335 (Nr. DCXCVI); Berichtigungen bei G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 114, Anm. 1; I. Schröbler, PBB. 63 (1939), S. 289f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 118 - 1 2 3 ; Glossen von f. 6 8 r - 8 1 r bei I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 54—64. Literatur: StSG. IV, S. 666f., Nr. 645; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 111, 114, 126, 149; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 28; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 10; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschen Canonesglossen, S. 32; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; I. Frank, Aus Glossenhandschriften des 8. bis 14. Jahrhunderts, S. 5 4 - 6 4 , 141 - 1 4 3 ; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 46; E. Glaser, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 197; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 65; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 100, 156; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 30, 67, 118-123; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 184f.; M. Mitscherling, Die althochdeutschen Hieronymusglossen, S. 4, 9 0 - 9 2 ; C. MoulinFankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364, 371; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 386; H. Naumann — W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 150; I. Schröbler, PBB. 63 (1939) S. 2 8 8 - 2 9 4 ; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 33; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 15; H. Tiefenbach, BNF. NF. 7 (1972) S. 358.

9 8 8 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. TH. F. 4 2 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 103 Blätter, 25,5 χ 20,8 cm; Dombibliothekseinband; hinterer Einbanddeckel abgelöst; ehemals 1 Schließe; Spuren von Kettenscharnier auf Rückendeckel oben. - Einrichtung: Schriftspiegel 17,6 χ 14,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; rote Überschriften in gemischter Majuskel; große Federzeichnungsinitialen, in denen Zahnfriese und Rechtecke frei gelassen sind; reichlich Zinnober und Auripigment verwendet; Initialen auf f. 3r, 8r, 85r, 93r mit grotesken, zum Teil bärtigen Gesichtern ausgemalt. - Schrift: karolingische Minuskel des späten 9. Jahrhunderts; auf f. lOlv wird als Schreiber Erkanbert genannt, der wohl nicht mit dem Fuldaer Mönch gleichen Namens gleichgesetzt werden kann; Schrift ähnelt derjenigen der

Würzburg

1871

ersten Gozbald—Gruppe; zudem besteht Bekanntschaft mit dem Italienischen; f. 103 Blatt eines gelasianischen Sakramentars in angelsächsischer Minuskel. Inhalt: f. l r - 1 0 1 v Gregor der Große, Regula pastoralis; f. 102r-v Federproben, ansonsten leer; f. 103r-v Sacramentarium Gelasianum (Fragment; Blatt angebunden). Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 9. Jahrhunderts, nach einer Notiz auf f. lOlv von Priester Erkanbert geschrieben, möglicherweise in Ostfranken; die Schriftheimat ist unsicher, möglicherweise Fulda; das angebundene Fragment f. 103 ist Ende des 8. Jahrhunderts in einem angelsächsischen Missionszentrum in Deutschland entstanden; spätestens seit der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts befand sich der Codex in der Dombibliothek Würzburg, von wo aus er im Zuge der Säkularisation 1803 in die dortige Universitätsbibliothek gelangte. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 98; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sanct Kyliani, S. 9, 47; CLA. IX, S. 48, Nr. 1409 (f. 103); K. Gamber, Codices liturgici latini antiquiores, II, S. 373, Nr. 804 (f. 103); Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 90; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 104, 139, 143, 156; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 115; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 4 7 - 5 0 ; P. Lehmann, Fuldaer Studien. Neue Folge, S. 4 7 - 4 9 ; E.A. Lowe, Paleaographical Papers, I, S. 242; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 593; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 302 [=IV]; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; Η. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 30f.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 62, 67; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 181 (f. 103). - Abbildung der Initialen auf f. 103r, 103v bei A. Weiner, Tafel 85, 1 - 2 , S. 285.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 11 Glossen (f. 22r, 36r, 45r, 47r, 48r, 48v, 62r, 62v, 85r, 90r, 92r) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; davon 4 Glossen (f. 22r, 36r, 62v, 90r) marginal, 7 Glossen interlinear stehend. Zeit und Ort: Glossen von einer Korrektorhand ziemlich gleichzeitig mit dem Text eingetragen (nach J. Hofmann, S. 115); nach P. Lehmann (S. 50) interlineare und marginale Glossen je von einer Hand. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66). Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 115f.; P. Lehmann, Fuldaer Studien. Neue Folge, S. 50. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 47; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 139; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 115f.; P. Lehmann, Fuldaer Studien, S. 50; P. Lehmann, Fuldaer Studien. Neue Folge, S. 50; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 67.

1872

Würzburg

9 8 9 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 4 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 73 Blätter; 26,0 χ 18,2 cm; Dombibliothekseinband, bei dem 1960 der Rücken durch Kalbsleder ersetzt wurde; 1 Messingschließe; Spuren von Kettenscharnier; Dombibliothekssignatur CXXXIIH aus dem 15. Jahrhundert. — Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 14,0/14,5 cm; einspaltig; 34 Zeilen; Initialen mit angelsächsischer Tierornamentik auf f. 2r, 6r, lOv, 13v, 18r, 22r, 22v, 25v, 26r, 27v, 31v, 36r, 39r, 42v, 46r, 52r, 56r, 62r, 66v, 73r; Überschriften in roter Farbe, gelegentlich mit hochstilisierter Capitalis. — Schrift: deutsch—angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts aus dem Umkreis von Würzburg; die letzte Schreiberin Abirhilt nennt sich f. 71 ν oben. Inhalt: f. lr Gebete; f. lv Teile des Alphabets; f. 2r—72v Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 73r Text über Farben der 6 ersten Edelsteine; f. 73v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in einem angelsächsischen Frauenkloster vielleicht in der Nähe von Würzburg entstanden; später befand sich die Handschrift in der Würzburger Dombibliothek; von da aus gelangte sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die dortige Universitätsbibliothek. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius St. Galli, S. 99; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 36, Nr. 173; A.I. Beach, Women as Scribes, S. 16f.; K. Bierbrauer, Die Ornamentik frühkarolingischer Handschriften aus Bayern, S. 70f., 75; Κ. Bierbrauer, Die vorkarolingischenund karolingischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, Textband, S. 110; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 8f., 30; CLA. IX, S. 49, Nr. 1412; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63, 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 102, 124, 147, 154; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 71f.; F. Lifshitz, in: Vom Nutzendes Schreibens, S. 69, 78; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; E.A. Lowe, PalaeographicalPapers, I, S. 244; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 593; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 299 [ = IV]; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 22f. [=VII]; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 69; C. Moulin— Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; P.R. Robinson, in: Of the Making of Books, S. 85; H. Spilling, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 901; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 51, Nr. 15; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 3 2 - 3 4 ; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 58, 61; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch—insularen Schulen, S. 181 — 183, Nr. 55. - Abbildung von f. 2r bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 15, S. 96; Abbildung eines Ausschnitts von f. 2r, der Initialen auf f. 5r, 9v, 13v, 17v, 18r, 25v, 27v, 31v, 36r, 39r, 46r, 52r, 62r, 66v, 73r bei A. Weiner, Tafel 7 4 - 7 8 , 1 - 4 , S. 2 7 4 - 2 7 8 .

Würzburg

1873

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 interlineare Griffelglossen [f. 5v, 16v, 17r (2 Glossen)] zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; Griffelglossen wie auch weitere Griffeleinträge teilweise ganz schwach eingedrückt, teilweise mit spitzem Instrument eingeritzt; 1 deutsches Wort (f. 14v) als Federprobe eingetragen. Zeit und Ort: Glossen im 9. Jahrhundert, Federprobe im 10. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66).

Edition: J. Hofmann, PBB. 65 (Halle 1963) S. 71f. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63, 65; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 102; J. Hofmann, PBB. 65 (Halle 1963) S. 66, 71f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 58, 61.

9 9 0 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 4 7 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 73 Blätter; 22,2 χ 16,0 cm; Einband der Würzburger Dombibliothek; ehemals 1 Messingschließe; Spuren eines Kettenscharniers; vorgängige Signatur Nr. 123 auf dem vorderen Einbanddeckel. — Einrichtung: Schriftspiegel 17,7 χ 13,0 cm; einspaltig; f. lr, 71v—73v zweispaltig; 28—31 Zeilen; Überschriften in roter gemischter Majuskel; reich verzierte farbige Initialen, zum Teil mit Flechtwerk und Tierornamentik; f. lv seitengroße Initialligatur; f. 25v Monogramm auf Kreuz (?); - Schrift: angelsächsische Minuskel aus dem Ende des 8. Jahrhunderts von der Hand des Schreibers Ercanfrit, der sich auf f. 71r unten in Runen selbst nennt; f. 4 4 v - 4 5 r marginal oben karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lv—71r Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; f. 44v—45r Sanctus (mit Neumen); f. 7 1 v - 7 3 v Glossar zur Bibel, Evangelien. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 8. Jahrhunderts in einem angelsächsischen Zentrum auf dem Kontinent, vielleicht aber auch in Kent, entstanden; später befand sich die Handschrift in der Dombibliothek Würzburg,

1874

Würzburg

von wo aus sie im Zuge der Säkularisation 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek gelangte. Literatur: G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 99; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 28; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 10, 31, 103; B. Bischoff - M. Lapidge, Biblical Commentaries, S. 290f., 293, 533, 5 5 2 - 5 5 9 ; CLA. Di, S. 49, Nr. 1414; K. Dietz, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 150; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 102f., 135, 147, 154; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 3; M. Lapidge, ASE. 15 (1986) S. 72; P. Lendinara, in: Paolo Diacono, S. 265; F. Lifshitz, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 78; Ε.Α. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 244; Η. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 148; G. Mälzer - H. Thum, Kostbare Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg, S. 15, 34; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 593; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 299, 301, 311 [ = IV]; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 68; Η. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 251; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 131; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; E. Seebold, in: Theodisca, S. 19; W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 18 und passim; Η. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 36f.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 58, 61; V. Trost, G o l d - und Silbertinten, S. 299f.; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 137; A. Weiner, in: Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 4 8 8 - 7 8 8 , S. 450; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 1 8 3 - 1 8 5 . - Abbildung von f. 37v bei CLA.; Abbildung von f. lv bei G. Mälzer - H. Thum, S. 35; Abbildung eines Ausschnitts von f. lv und der Initialen auf f. 4v, 8r, 20v, 28v, 31v, 43r, 45v, 53v, 56v bei A. Weiner, Tafel 1 2 9 - 1 3 2 , 1 - 4 , S. 3 2 9 - 3 3 2 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse (f. 37r) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia, wobei das lateinische Lemma einmal unmittelbar darüber in der 1. Zeile interlinear und einmal marginal am oberen Blattrand glossiert ist. Zeit und Ort: Glosse Ende des 8. Jahrhunderts eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 148; dazu W. Wegstein, ADA. 90 (1979) S. 131; erneute Edition bei E. Meineke, Abstraktbildungen, S. 185f. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 28; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 103; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 148; E. Meineke, Abstraktbildungen im Althochdeutschen, S. 185f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 38; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 36f.; W. Wegstein, ADA. 90 (1979) S. 131.

Würzburg

1875

9 9 1 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 6 5 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 182 Blätter; 34,3 χ 23,7 cm; Prachteinband mit hochwertigen Elfenbeinplatten der sogenannten jüngeren Metzer Gruppe (lim 900); dargestellt wird die Hochzeit von Kana, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel und die Heilung des Blinden; oberhalb der Platte Reste eines Filigranbeschlages aus vergoldetem Silber; von den ehemals rund um die Platte eingelassenen Steinen noch einige erhalten; Rückendeckel mit rotem Stoff bezogen; Innenseite des Vorderdeckels mit weißem, gemustertem byzantinischen Seidenstoff (um 1000) bezogen; Dombibliothekssignatur Plenariü CCXXXI aus dem 15. Jahrhundert auf dem Innendeckel vorne. - Einrichtung: Schriftspiegel 24,2 χ 15,8 cm; zweispaltig; 28 Zeilen; Initialen mit roten, gelben oder grünen Farbtupfern versehen; Evangelienanfänge (f. 13ra, 57r, 87r, 133r) mit goldgerahmten Initialen, die mehrfarbig und ornamentreich gestaltet sind; f. 1 3 r - v ist ein Purpurblatt, das Initialen und Capitalen in Gold aufweist und in Goldersatztinte geschrieben ist; auf f. 182v marginal Federzeichnung des 9. Jahrhunderts, die einen Mann zeigt, über dem die Hand Gottes ruht. - Schrift: angelsächsische Minuskel aus der Fuldaer Schreibschule Anfang des 2. Drittels des 9. Jahrhunderts; Text von f. 57r von einer Würzburger Hand des 9. Jahrhunderts in karolingischer Minuskel geschrieben. Inhalt: f. lr Federproben ( 9 . - 1 6 . Jahrhundert); f. lv Federprobe, Federzeichnung; f. 2 r a - 3 v b Hieronymus, Prolog zu den Evangelien (ohne Grußformel am Ende); f. 3 v b - 5 v b Hieronymus, Prolog zu den Evangelien; f. 5 v b 6vb Hieronymus, Prolog (Eusebii Caesariensis epistola); f. 6 v b - 7 r b Prolog zu Matthäus; f. 7rb —12rb Kapitelanfänge zu den Evangelien; f. 12v leer; f. 13r—ν (Purpurblatt) Matthäus—Evangelium 1, 1 - 1 8 ; f. 1 4 r - 5 6 r Fortsetzung Matthäus-Evangelium; f. 56v Kreise mit dem Griffel, ansonsten leer; f. 57r Markus - Evangelium 1, 1 — 11; f. 57vleer; f. 5 8 r - 8 6 r Fortsetzung M a r k u s Evangelium; f. 86v leer; f. 87r Initiale Q, ansonsten leer; f. 87v leer; f. 8 8 r - 1 3 1 v Lukas-Evangelium; f. 132r-168v Johannes-Evangelium; f. 133v leer; f. 169r-182v Capitulare evangeliorum anni circuli. Geschichte: Codex der Schrift und der Initialornamentik nach Anfang des 2. Drittels des 9. Jahrhunderts in Fulda entstanden; der Codex wird aufgrund seiner Herkunft, Datierung und seines Inhalts zum möglichen Umfeld des lateinischen Teils im althochdeutschen Tatian gerechnet; nach dem Textnachtrag auf f. 57r von einer Würzburger Hand des 9. Jahrhunderts gelangte die Handschrift noch im 9. Jahrhundert nach Würzburg, laut J. Hofmann noch unter Bischof Hunbert (833-842); der Prachteinband der jüngeren Metzer Schule kann erst nach 900 angebracht worden sein; der Codex ist wohl seit

1876

Würzburg

seiner frühen Ankunft in Würzburg geblieben; für das 15. Jahrhundert weist die Bibliothekssignatur auf die Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek. Literatur: G. Bauer, in: Kunst im Zeitalter der Kaiserin Theophanu, S. 164f.; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 38, Nr. 186; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 14, 17, 22, 48; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 236; V.H. Elbern, Das erste Jahrtausend, Tafelband, S. 57; V.H. Elbern, in: Das erste Jahrtausend, Textbandl, S. 422; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 198; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 12*, 34* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 97; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63, 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 90; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 69, 83, 117f., 157, 166, 168; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 47, 103f.; G. Mälzer, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 1803, S. 36; G. Mälzer - H. Thum, Kostbare Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg, S. 15, 66, Nr. 26; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 279; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 593; E. Meineke, in: Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, S. 417f.; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 68; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366, 369; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.IV.l.; F. Mütherich, in: HrabanusMaurus und seine Schule, S. 102-108; H. Roosen-Runge, in: Die Abtei Reichenau, S. 391; H. Spilling, in: Hrabanus Maurus, S. 176; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 88; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 61; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 4 9 - 5 1 ; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 64; V. Trost, G o l d - und Silbertinten, S. 302; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 14 — 16, 35, 186, 240; Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr, S. 180. - Abbildung von f. 13r, 182ν sowie des Einbanddekkels bei V.H. Elbem, Das erste Jahrtausend, Tafelband, Abb. 2 5 0 - 2 5 2 ; Abbildung des Vorderdeckels bei G. Mälzer, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, S. 121, sowie bei G. Mälzer - H. Thum, S. 67; Abbildung von f. 13r, 87r bei F. Mütherich, Abb. 19, 22; Abbildung des Einbands bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 40, S. 121; Abbildung von f. 13r, 57r und der Initialen auf f. 87r, 133r bei A. Weiner, Tafel 4 0 - 4 2 , 1 - 2 , S. 2 4 0 - 2 4 2 .

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 8 Griffelglossen (f. 28rb, 37rb, 93va, lOOra, 114ra, 114rb, 117va, 119va) zu den Evangelien; davon 2 Glossen (f. 28rb, 37rb) zum Matthäusevangelium, alle weiteren zum Lukasevangelium; Glossen marginal stehend bis auf die Glosse auf f. 93va, die aufgrund ihrer Positionierung über einem Lemma in der 1. Zeile auch als interlinear stehend betrachtet werden könnte; Glossen auf f. 114ra und 114rb weisen Kürzungen des Wortanfangs auf; zudem mehrere lateinische Griffelglossen und nicht entzifferte Einträge; alle Glossierungen relativ gleichmäßig über die Handschrift verteilt. Zeit und Ort: Glossen von mehreren Händen wohl in Würzburg eingetragen, wahrscheinlich im 9. Jahrhundert. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66); kompatibel mit dem Ostfrk. (nach C. Moulin-Fankhänel, Kap. D.IV.3.).

Würzburg

1877

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 104; Neuedition mit Addenda und Corrigenda bei C. Moulin —Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.IV.2. Literatur: E. Glaser, AION. Ns. 2 (1992) [1994] S. 126; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 66, 69; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 117f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 103f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 366, 369f.; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.IV.2., 3.

9 9 2 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 6 7 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 192 Blätter; 32,0 χ 21,2 cm; Prachteinband; vorderer Holzdeckel mit eingelassenem Elfenbeinrelief aus 2 ursprünglich nicht für diesen Codex bestimmten Tafeln (dazu genauer C. Moulin — Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.I.I.); alte Signatur des Domschatzes Plenariü CCXXXI auf einem Schild im vorderen Innendeckel aus dem 15. Jahrhundert. - Einrichtung: Schriftspiegel 26,0 χ 16,0 cm; zweispaltig; 20 Zeilen; Initialen zum Teil rot ausgemalt; Überschriften rot ausgezeichnet; Zierzeilen mit Prachtinitialen auf f. 3r, 4r, 67r, 67v, lOOr, lOOv, 155v in den Farben Gelb, Grüngelb, Orange und Braun; auf f. 67rb großes Kreuz mit Tierkopf am Fuß; auf f. 2r ganzseitige Miniatur mit abstrakter Ornamentik mit keltischen und germanischen Einflüssen. - Schrift: insular beeinflußte künstliche Unziale aus der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert. Inhalt: f. lr Aldhelm, De laudibus virginitatis (Auszug; Nachtrag); f. lv Federzeichnung; f. 2r Miniatur; f. 2v Federproben; f. 3 r - 6 6 v Bibel, Matthäus-Evangelium; f. 6 7 r a - 9 9 v Markus-Evangelium; f. 100r-155r Lukas-Evangelium; f. 155v — 192v Johannes-Evangelium (am Ende unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach um 800, vielleicht in der Bretagne, entstanden; Codex wohl im frühen 9. Jahrhundert in den alemannischen Raum gelangt, wo der Aldhelm-Nachtrag vorgenommen wurde; vermutlich noch im 9. Jahrhundert in den ostfränkischen Raum gelangt; Signaturvermerk weist für das 15. Jahrhundert auf die Würzburger Dombibliothek; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek. Literatur: Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 36, Nr. 174; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 12; D. Brearley, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 17f.; CLA. IX, S. 51, Nr. 1422; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 175; B.

1878

Würzburg

Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 11*, 17* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 65; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 90; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 63, 69, 109f., 146, 154, 156; J. Hofinann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 29, 32, 74f.; Karl der Große. Werk und Wirkung, S. 274f., Nr. 449; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; W.M. Lindsay, PL. 2 (1923) S. 52; G. Mälzer, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 36; G. Mälzer - H. Thum, Kostbare Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg, S. 64, Nr. 25; K. Matzel, Gesammelte Schriften, S. 274; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 593; P. McGurk, in: Wand und die Christenheit, S. 176; M. McNamara, in: Irland und die Christenheit, S. 47; G.L. Micheli, L'Enluminure du haut Moyen Age, S. 69, Abb. 93; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.I. 1.; H. Roosen-Runge, in: Die Abtei Reichenau, S. 392; H. Simpson McKee, in: The Scriptures and Early Medieval Ireland, S. 278f.; Η. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 48f.; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 5 2 - 5 4 ; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 62f. - Abbildung des Vorderdeckels bei G. Mälzer, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 8a, 8b, S. 88f., sowie bei G. Mälzer - H. Thum, S. 65; Abbildung von f. 2r bei G.L. Micheli, Abb. 93; Abbildung des Einbands bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 8a, S. 88.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 38 interlineare Rötelglossen (f. 14rb-149ra) zur Bibel; davon 34 Glossen (f. 14rb-52va) zum Matthäus-Evangelium, 4 Glossen [f. lOOvb (2 Glossen), 103va, 149ra] zum Lukas-Evangelium; Glossen zum Matthäus-Evangelium schwer lesbar, Glossen zum Lukas Evangelium hingegen gut lesbar; von den 34 Matthäusglossen 22 Glossen mit Abkürzungen, vor allem des Wortendes, vereinzelt des Wortanfangs und —endes; Codex nicht lateinisch glossiert; einige Eintragungen nicht entziffert. Zeit und Ort: Glossen von mehreren Händen stammend; die meisten Glossen wohl im 9. Jahrhundert, einige in späterer Zeit eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66); kompatibel mit dem Ostfrk. (nach C. Moulin-Fankhänel, Kap. D.I.3.). Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 75; Neuedition mit Addenda und Corrigenda bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.I.3. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; R. Bergmann, in: Wort und Begriff "Bauer", S. 91f., 103 und passim; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 11; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 53, 450; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 109f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 7 4 - 7 8 ; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 365; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.I.2., 3.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63.

Würzburg

1879

9 9 3 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 7 7 StSG. 646 A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 34 Blätter; 28,0 χ 19,3 cm; teilweise mit Leder überzogener Einband aus dem 15. Jahrhundert; Reste einer Schließe; Spuren eines Kettenscharniers; alte Dombibliothekssignatur Cix des 15. Jahrhunderts auf f. 2r oben. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,0/23,0 χ 14,2/15,0 cm; einspaltig; 27 Zeilen (f. 6 r - 1 lv 25 Zeilen); rote Überschriften in Capitalis quadrata, zum Teil in Unziale; Kapitelanfänge mit roten oder graublauen Initialen; auf f. 6r ausgeschmückte, stark verblaßte Initiale Ε mit roten Konturen und rotem und blauem Flechtwerk. - Schrift: von 2 Minuskelhänden der sogenannten I. Gozbald-Gruppe (842-855) der Würzburger Schreibschule; Hand 1 f. l r - 5 v , 2 5 r - 3 4 v ; Hand 2 f. 6 r - 2 4 v ; Codex gehört mit Codex M. p. th. f. 5,2 (Katalog Nr. 979) in eine Gruppe, wie aus der Schrift und der Ausstattung erkennbar ist. Inhalt: f. l r - 3 4 v Bibel, Ezechiel (unvollständig; mit dem Prolog des Hieronymus). Geschichte: Codex der Schrift nach unter Bischof Gozbald (842-855) in Würzburg entstanden; der Einband weist auf die Würzburger Dombibliothek des 15. Jahrhunderts; Codex im Zuge der Säkularisation 1803 in die Würzburger Universitätsbibliothek gelangt. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 18, 28, 32, 34f.; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 200; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 34; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 90; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 129, 170; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 112f.; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 593; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 358, 367; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VII.l; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 64; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 66; StSG. IV, S. 667, Nr. 646. - Abbildung von f. 20r bei C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, Abb. 1, S. 372.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 13 Interlinearglossen [f. 20r (10 Glossen), 24v (3 Glossen)] zur Bibel, Ezechiel; Glossierungsverfahren deutet auf Originalüberlieferung; zudem ausführliche lateinische Glossierung, die noch aus dem 9. Jahrhundert stammt. Zeit und Ort: Glossen im 10. Jahrhundert, eventuell noch im 9. Jahrhundert in Würzburg eingetragen.

1880

Würzburg

Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach K.F. Freudenthal, S. 12; J. Hofmann, S. 66; R. Kögel, S. 593; C. Moulin-Fankhänel, Kap. C.VII.3.; H. Naumann - W. Betz, S. 31); frk. (nach G. Baesecke, S. 260; J. Franck, S. 8). Edition: StSG. I, S. 654 (Nr. CCCV); Anmerkungen dazu bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 113; Neuedition mit Corrigenda bei C. M o u l i n Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VII.2. Literatur: StSG. IV, S. 667, Nr. 646; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 8; K.F. Freudenthal, Gloria Temptatio Conversio, S. 12; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 55; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 129; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 113; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.VII.2., 3.; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 331 und passim; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 150.

9 9 4 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 7 9 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 28 Blätter; 28,2 χ 21,5 cm; Halbledereinband der Würzburger Dombibliothek, der 1960 restauriert wurde; Reste einer Schließe; Spuren von Kettenscharnier; vorgängige Signatur CVII der Würzburger Dombibliothek auf f. lr. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5/23,5 χ 17,0 cm; einspaltig; 21, 25 oder 27 Zeilen; mehrere verzierte Initialen in insularem Stil in schwarzer und gelber Farbe, zum Teil mit Flechtband oder Zopfmuster. - Schrift: f. l r - 8 v (Z. 10) angelsächsische Unziale, f. 8v (Z. 11) - 2 8 v angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus der Zeit vor der Mitte des 8. Jahrhunderts; in den letzten Zeilen von f. 24r angelsächsische Kursive; zahlreiche Korrekturen von späteren Händen in angelsächsischer Unziale, Majuskel und Minuskel. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. l r - 2 8 v Isidor von Sevilla, Synonyma (I, II). Geschichte: Codex der Schrift nach vor der Mitte des 8. Jahrhunderts in Südengland oder Mercia entstanden; wohl im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts kam die Handschrift vielleicht über das Missionszentrum Mainz in den ostfränkischen Sprachraum; ein Besitzvermerk des 12./13. Jahrhunderts auf f. lr weist auf die Würzburger Dombibliothek; von da aus kam die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1803 in die dortige Universitätsbibliothek.

Würzburg

1881

Literatur: G. Baesecke, Vocabularius Sti. Galli, S. 22, 88, 108; Bayerns Kirche im Mittelalter, S. 35f., Nr. 170; Ch.H. Beeson, Isidor-Studien, S. 57, 121, 128; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 6, 95f. und passim; Β. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 183; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 333; T.J. Brown, A Palaeographer's View, S. 196; CLA. IX, S. 53, Nr. 1426; M.C. Diaz y Diaz, Index Scriptorum Latinorum Medii Aevi Hispanorum, I, S. 31, Nr. 105; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63, 65, 67; H. Gneuss, ASE. 9 (1981) S. 60; H. Gneuss, Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts, S. 146, Nr. 946; Η. Gneuss, Language and History in Early England, S. 26 [ = 111]; S. Gwara, RHT. 27 (1997) S. 240; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 89f.; Η. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 357, 360; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 68, 95f., 154, 157, 160; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 47, 5 7 - 6 0 ; N.R. Ker, Catalogue of Manuscripts Containing Anglo-Saxon, S. 467, Nr. 400; M. Lapidge, Anglo-Latin Literature 6 0 0 - 8 9 9 , S. 445; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; E.A. Lowe, English Uncial, S. 22; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 594; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 299, 313 [=IV]; R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture in the Early Middle Ages, S. 23 [=1]; R. McKitterick, in: La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 ä 850, II, S. 415; C. Moulin-Fankhänel, in: Mitterlalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; P. Sims-Williams, Britain and Early Christian Europe, S. 1 [=VIII]; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 49f.; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 40; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 49f.; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 66; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 59; P. Vaciago, MeR. 7 Ns. 4 (1993) S. 35. Faksimile der oberen Hälfte von f. 26r bei G. Baesecke, Tafel 37; Abbildung von f. 8v bei CLA.; Abbildung des Einbands bei J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Abb. 19f.; Abbildung von f. lr bei E.A. Lowe, Abb. XXXIII; Abbildung einer Seite bei R. McKitterick, The Frankish Kings and Culture; Abbildung von f. lv bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 10, S. 91.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 12 interlineare Griffelglossen [f. lv (2 Glossen), 2v (6 Glossen), 3r (4 Glossen)] zu Isidor von Sevilla, Synonyma (I, II); zudem 27 altenglische Glossen (f. 3v-17r); insgesamt etwa 150 altenglische und althochdeutsche Griffeleintragungen, die nicht alle entziffert werden konnten. Zeit und Ort: Altenglische Glossen von mehreren Händen in Südengland im 8. Jahrhundert, althochdeutsche Glossen im frühen 9. Jahrhunderts in einem nachbonifatianischen Zentrum im Rhein-Main-Gebiet eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 60; B. Bischoff, S. 95). Edition: J. Hofmann, PBB. 83 (Halle 1963) S. 60f. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 9; Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 49f.; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung in Freising, S. 67, 617; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 95; J. Hofmann, PBB. 83 (Halle 1963) S. 27, 32, 5 7 - 6 5 ; E. Meineke, Bernstein im Althochdeutschen, S. 3If.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; G. von Olberg, Die Bezeichnungen für soziale Stände, S. 144; J. Riecke, Die Frühgeschichte der

1882

Würzburg

mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 648; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 66; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 59; P. Vaciago, MeR. 7 Ns. 4 (1993) S. 35.

9 9 5 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 1 4 6 StSG. 647

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 113 Blätter; 29,5 χ 19,0/19,5 cm; Einband des 9. Jahrhunderts mit karolingischen Einzelstempeln; ehemals 2 Schließen; Spuren eines Kettenscharniers. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,3 χ 12,5 cm; f. 108v-112v zweispaltig; 26 Zeilen; rot umpunktete Initialen mit rot geäderter Flechtbandfüllung; Initialen in roter, gelber, grüner und graublauer Farbe. — Schrift: angelsächsisch beeinflußte Minuskel aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts; f. 2r von einer Hand des 10./II. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr leer; f. lv Federproben; f. 2r Rezepte; f. 2v leer; f. 3 r - 1 7 r Kapitelverzeichnis der Canones; f. 17vleer; f. 18r-108r Canones; f. 1 0 8 v 112r Glossar zu den Canones; f. 112v Bußkanon; f. 113r Notiz über Zahlenverhältnisse in den Evangelien; f. 1 1 3 r - v Federproben. Geschichte: Codex der Schrift nach Anfang des 9. Jahrhunderts in einem nicht sicher identifizierten mainfränkischen Kloster (vielleicht Karlburg) entstanden; Codex gelangte aus der Würzburger Dombibliothek in die dortige Universitätsbibliothek. Literatur: G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 119; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 99; BHM., Nr. 628; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 14, 50f.; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 287; F. Brunhölzl, Die Freisinger Dombibliothek, S. 139; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 92, 97, 101, 104; S. El Kholi, Lektüre in Frauenkonventen, S. 24f.; H. Endres, AfB. 36 (1936) S. 65 - 6 7 ; M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit, S. 263; H. Hoffmann, Buchkunst und Königtum, Textband, S. 357; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. l l l f . , 117, 156f.; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 83f.; L. Kery, Canonical Collections of the Early Middle Ages, S. 3f.; F. Lifshitz, in: Vom Nutzen des Schreibens, S. 69, 74; Ε.Α. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 243; G. Mälzer, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 37; G. Mälzer H. Thum, Kostbare Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg, S. 14, 42, Nr. 13; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 595; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 297 [=IV]; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 81; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 361, 365; R. Nedoma, Die Sprache 39 (1997) S. 173; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur, S. 146; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 100f., 106; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 58; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 72-74; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; J. Vezin, BSNAF. (1985) S. 266f.; J. Vezin, in: Litterae medii aevi, S. 8 7 - 9 2 ; J. Vezin, in: Scire

Würzburg

1883

litteras, S. 396, 407; A. Weiner, Die Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen, S. 194, Nr. 65; C. Wich—Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 343; K. Zechiel-Eckes, Die Concordia canonumdes Cresconius, I, S. 13, 75, 136, 146f., 193; II, S. 513 und passim; StSG. IV, S. 667, Nr. 647. - Zeichnung bei K. Christ, Taf. II, 4; Abbildung von f. 26r bei G. Mälzer — H. Thum, S. 43; Abbildung des Einbands bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 32, S. 113; Abbildung der Initialen auf f. 18r, 36v, 67r bei A. Weiner, Tafel 140, 1 - 3 , S. 340.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 174 Glossen. - Textglossierung: 104 Glossen (f. 1 8 r - 6 0 v ) zu den Canones; 1 (f. 30v) interlinear und 103 marginal stehend. — Textglossar: 32 Glossen (f. 108v-112r) in dem Glossar zu den Canones; Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben. - Textglossierung und Einzelwörter in Gebrauchstext: 38 Wörter zu und in den Rezepten (f. 2r); davon die ersten 27 Glossen interlinear, die weiteren im Rezepttext stehend. Zeit und Ort: Glossen des Rezepttextes im 10./11. Jahrhundert eingetragen, die übrigen im 9. Jahrhundert. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 9; H. Garke, S. 67; H. Reutercrona, S. 7); ostfrk. (nach G. Baesecke, Einführung, S. 260; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 47; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 198; R. Kögel, S. 593; G. Müller - Th. Frings, S. 252; H. Naumann — W. Betz, S. 31; F. Simmler, S. 40); ostfrk. und obfrk. beeinflußte Abschrift einer obd. Vorlage (nach J. Hofmann, S. 83); obfrk. (nach H. Reutercrona, S. 61). Edition: StSG. II, S. 85f. (Nr. DLXXXIV); Nachträge dazu bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 84; StSG. II, S. 9 1 - 9 3 (Nr. DLXXXVIII); III, S. 601f. (Nr. MLIII); Wörter von f. 2r bei G. Sticker, Janus 28 (1924) S. 23f. Literatur: StSG. IV, S. 667, Nr. 647; G. Baesecke, Kleinere Schriften, S. 47, 4 9 - 5 2 , 56; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 260; G. Baesecke, PBB. 68 (1946) S. 118, 120, 130f., 133f.; G. Baesecke, V o r - und Frühgeschichte, II, S. 198; E. Björkman, ZDW. 3 (1902) S. 281; S. Blum, Wortschatz und Übersetzungsleistung in den althochdeutschenCanonesglossen, S. 29; K. Christ, in: Festschrift Georg Leyh, S. 82; H. Endres, AfB. 36 (1936) S. 65; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosa—Studien, S. 471, 4 7 3 - 4 7 5 ; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 9; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 67; P. Helmstaedt, Die Glossen des Cod. Laud. lat. 92 der Oxforder Bodleiana, S. 54, 56, 65, 6 8 - 7 0 , 74f.; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hoftnann, Libri Sancti Kyliani, S. l l l f . ; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 83, 8 5 - 8 8 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 239; E. Karg-Gasterstädt, in: Beiträge zur Geschichte, Literatur und Sprachkunde vornehmlich Württembergs, S. 235, 239, 246f., 2 4 9 - 2 5 1 ; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 84; R. Kögel, Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters, I, 2, S. 593; H. Mayer, PBB. 102 (1980) S. 310; B. Meineke, Liber Glossarumund SummariumHeinrici, S. 121; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf —sam, S. 79f.; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 361; G. Müller — Th. Frings, Germania Romana, II, S. 252; H. Naumann — W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; R. Nedoma, Die Sprache 39

1884

Würzburg

(1997) S. 183, 186; Η. Palander, Die althochdeutschenTiemamen, I, S. 170; P. Pietsch, ZDPh. 7 (1876) S. 331 und passim; Η. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7, 61; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 131; I. Rosengren, Sprache und Verwandtschaft einiger althochdeutschen und altsächsischen Evangelienglossen, S. 18; F.X. Scheuerer, Zum philologischen Werk J.A. Schmellers, S. 150; U. Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet, S. 24—26,28; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 46; F. Simmler, Die westgermanische Konsoantengemination, S. 40; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 121; G. Sticker, Janus 28 (1924) S. 2 1 - 4 1 ; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 99, 103, 105f., 112; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 63; H. Tiefenbach, BNF. NF. 10 (1975) S. 273f.; A. Waag, Teuthonista8 (1931-1932) S. 16 und passim; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 1 1 8 - 1 2 0 , 1 2 3 - 1 3 0 , 132; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 300. - Abbildung des 2. Vorsatzblattes bei G. Sticker, Janus 28 (1924) S. 22.

9 9 6 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 1 4 7 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 91 Blätter; 28,4 χ 19,0 cm; teilweise mit Leder überzogener Einband des 15. Jahrhunderts; Reste einer Schließe; Spuren eines Kettenscharniers; alte Dombibliothekssignatur Iviij aus dem 15. Jahrhundert auf f. 2r oben. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 24 Zeilen; Ü b e r - und Unterschriften in roter Minuskel; einfache schwarze und rote Initialen. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen der Hunbert-Gruppe ( 8 3 3 - 8 4 2 ) . Inhalt: f. l r - 2 3 v Bibel, Job; f. 2 4 r - 3 6 r Tobias; f. 3 6 r - 5 1 v Judith (Text durch Blattverlust unvollständig); f. 5 1 v - 6 5 v Esther (Textverlust durch Verwendung von 2 Blättern als Makulatur in der Handschrift selbst); f. 6 5 v - 7 9 r I Esdras; f. 7 9 r - 9 1 v II Esdras (am Schluß unvollständig). Geschichte: Codex der Schrift nach unter Bischof Hunbert ( 8 3 3 - 8 4 2 ) in Würzburg entstanden; im 15. Jahrhundert befand sich die Handschrift in der Würzburger Dombibliothek, worauf die Bibliothekssignatur weist; im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 in die dortige Universitätsbibliothek. Literatur: B. Bischoff, in: B. Bischoff — J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 16, 26f.; B. Fischer, in: Karl der Große, II, S. 200; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63, 65; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 7 1 - 7 3 , 120, 150, 167, 199; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 108; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 595; C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; C. Moulin—Fankhänel,

Würzburg

1885

Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.V.I.; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 74f.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 65. - Abbildung von f. 64v bei J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Abb. 5; Abbildung von f. 2v bei C. Moulin—Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, Abb. 4, S. 375.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 21 Glossen (f. 2 v - 4 9 r ) , von denen 18 mit einer Feder und 3 (f. 5v, 18v, 37r) mit einem Griffel eingetragen wurden; 18 Glossen [f. 2v (3 Glossen), 3r (3 Glossen), 5v, 14r (2 Glossen), 15r (2 Glossen), 17v (2 Glossen), 18v, 20r, 21v (3 Glossen)] zu Job und 3 Glossen [f. 37r, 49r (2 Glossen)] zu Judith; abgesehen von den beiden Glossen auf f. 49r, die interlinear stehen, sind die Glossen marginal eingetragen; einige Glossen zu Job mit einer Teilumrandung versehen; in ähnlichem Umfang wie die althochdeutsche Glossierung ist der Codex auch lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glossen von mehreren Händen, möglicherweise noch im 9. Jahrhundert eingetragen; einige vielleicht erst im 10. Jahrhundert. Sprachgeographische Einordnung: Ostfrk. (nach J. Hofmann, S. 66); kompatibel mit dem Ostfrk. (nach C. Moulin-Fankhänel, Kap. C.V.3.). Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 108f.; Addenda und Corrigenda bei C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.V.2. Literatur: H . - R . Fehlmann, in: gelerter der arzenle, ouch apoteker, S. 393f. und passim; Ε. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127; J. Hofmann, in: B. Bischoff — J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 120; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66, 108f.; C. Moulin-Fankhänel,in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 367; C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. C.V.2., 3; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649.

9 9 7 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. F. 149A nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 54 Blätter; 29,5 χ 22,5 cm; Halbledereinband der Würzburger Dombibliothek; 1 Messingschließe; Spuren eines Kettenscharniers. — Einrichtung: Schriftspiegel 24,5 χ 16,5/17,0 cm; einspaltig; 39—40 Zeilen; Überschriften in Capitalis rustica, zum Teil in roter Farbe; Satzanfänge oft in roter und gelber Farbe; rot umpunktete Zierinitialen auf f. 2r, 15r, 32v, 44r. - Schrift: angelsächsische Minuskel von mehreren Händen aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts.

1886

Würzburg

Inhalt: f. lr Federproben; f. lv Besitzvermerk; f. 2 r - 5 4 v Gregor der Große, Moralia in Job (XXXII-XXXV); f. 54v Federprobe. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in einem angelsächsischen Zentrum auf dem Kontinent entstanden; später befand er sich in der Würzburger Dombibliothek. Literatur: M. Adriaen, S. Gregorii Magni Moralia in lob. Libri I - X , S. XXIX; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 98; R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 29; B. Bischoff, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 6f., 53f.; CLA. IX, S. 53, Nr. 1427; J. Crick, ASE. 16 (1987) S. 184; H. Gneuss, Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts, S. 146, Nr. 946.5; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 91; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 68, 72f., 98, 135 und passim; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 32, 67; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 493; E.A. Lowe, English Uncial, S. 25; E.A. Lowe, Palaeographical Papers, I, S. 244; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 595; R. McKitterick, Books, Scribes and Learning in the Frankish Kingdoms, S. 296, 299f. [ = IV]; H. Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frankenreich, S. 240; C. MoulinFankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; Ε. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts, S. 37; P. S i m s Williams, Britain and Early Christian Europe, S. 4 [=VIII]; H. Spilling, in: Litterae medii aevi, S. 169; H. Spilling, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek, S. 48f.; H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts 7 4 2 - 1 8 0 3 , S. 50; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 75f.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 57, 64; C. Wiener, WD. 53 (1991) S. 5 - 1 1 , 13f. - Abbildung von f. 46r bei CLA.; Abbildung eines Ausschnitts von f. 46v bei E.A. Lowe, English Uncial, Abb. XL a; Abbildung von 15r bei H. Thum, in: Die Bibliothek des Würzburger Domstifts, Abb. 11, S. 92; Abbildung der Initialen auf f. 2r, 32v, 44r bei A. Weiner, Tafel 179, 1 - 3 , S. 379.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 3 Marginalglossen [f. 4r am oberen Rand, 34v (2 Glossen am unteren Rand mit Wiederholung des Lemmas)] zu Gregor der Große, Moralia in Job; Glossen von zwei deutsch-insularen Händen eingetragen; Glosse auf f. 4r noch im 8. Jahrhundert; die beiden weiteren Glossen etwas später eingetragen. Zeit und Ort: 1 Glosse (f. 4r) gleichzeitig mit dem Text in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, 2 Glossen (f. 34v) im 8./9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische Hofmann, S. 66).

Einordnung: Ostfrk. (nach R. Bergmann, S. 29; J.

Edition: J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 67. Literatur: R. Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts, S. 29; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 97; J. Hofmann, in: B. Bischoff - J. Hofmann, Libri Sancti Kyliani, S. 98; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 66f.; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 16; C. Moulin-Fankhänel, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 364; E. Seebold, Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Der Wortschatz des 8. Jahr-

Würzburg

1887

hunderte, S. 37; H. Thum, Die Pergamenthandschriften der ehemaligen Dombibliothek, S. 75f.; C. Wiener, WD. 53 (1991) S. 5.

9 9 8 (I)

WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. TH. Q. 6 0 [F. 1 - 6 ]

StSG. 648

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus vier ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 1 [zu Teil 2 und 3 sieh Katalog Nr. 998 (II) und 998 (III)]; Pergament; 6 Blätter sowie die Rectoseite des 1. Blattes von Teil 2 des Codex; 19,0 χ 13,5 cm; Ebracher Einband des 17. Jahrhunderts; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; biblische Motive auf V o r d e r - und Rückendeckel; 2 Schließen; vorgängige Ebracher Signaturen MS. V. 32 aus dem 17. Jahrhundert und Ms. VI. 13. auf dem Buchrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 10,5 cm; einspaltig; 26 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 13. Jahrhunderts; der Schreiber benutzte zusätzlich zu f. 1 - 6 die ehemals leere Seite f. 7r. Inhalt: f. l r - 4 v Kommentare zur Bibel (Exzerpte); f. 5 r - v hebräisch-griechisch—lateinisches Glossar; f. 6 r - 7 r Glossen zu theologischen Schriften: f. 6v Glossen zu Eucherius, Instructionum libri II; zu den Canones; zu Gregor der Große, Dialoge; zu Gregor der Große, Regula pastoralis; zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; f. 6 v - 7 r zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus); f. 7r zu Ezechiel; f. 2r Besitzvermerk. Geschichte: Einzelne Teile des Codex der Schrift nach in verschiedenen Jahrhunderten entstanden: Teil 1 im 13. Jahrhundert; er wurde mit Teil 2 des Sammelcodex vereinigt, da die ursprünglich leere Seite f. 7r des zweiten Teils fortlaufend beschrieben wurde; ein Besitzvermerk des 17. Jahrhunderts auf f. 2r und 181v weist auf die Zisterzienserabtei Ebrach; im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 nach Würzburg. Literatur: B. Bischoff, Anecdota novissima, S. 242; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, II, S. 250; R. Dietz, in: Veröffentlichungen des Forschungskreises Ebrach, Ebrach 1 9 9 9 - 2 0 0 0 , S. 2 3 - 2 7 , 30; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 88f., 91; MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 597; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 9 2 2 - 9 2 5 ; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 115f.; H. Thum, Die Handschriften der Zisterzienserabtei Ebrach, S. 84f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 347; StSG. IV, S. 6 6 7 - 6 6 9 , Nr. 648.

1888

Würzburg

Glossen Zahl und Art: Textglossare: Insgesamt 19 Glossen (f. 6 r - 7 r ) ; 1 Glosse (f. 6r) zu Eucherius, Instructionum libri II; 5 (f. 6v) zu den Canones; 2 (f. 6v) zu Gregor der Große, Dialoge; 3 (f. 6v) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; 2 (f. 6v) zu Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; 5 (f. 6 v - 7 r ) zu Eusebius, Historia Ecclesiastica (in der Bearbeitung des Rufinus) und 1 (f. 7r) zur Bibel, Ezechiel; Glossen abgesehen von einer interlinear eingetragenen Canonesglosse im Kontext stehend. Zeit und Ort: Glossen im 13. Jahrhundert im bayerisch-österreichischen Raum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 9); ostfrk. (nach H. Naumann - W. Betz, S. 31; F. Simmler, S. 41); Glossen zu den Canones bair. (nach G. Baesecke, S. 255; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. I, S. 655 (Nr. CCCVIII), S. 803f. (Nr. CCCCXCV); II, S. 135-137 (Nr. DXCI), S. 197 (Nr. DCXXXIX), S. 259 (Nr. DCLXV), S. 599, 603, 606 (Nr. DCCCXXV); IV, S. 328 (Nr. DCXXVIF Nachtr.); Glossen zu Gregor der Große, Dialoge bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 926. Literatur: StSG. IV, S. 667 - 6 6 9 , Nr. 648; G. Baesecke, Einführung in das Althochdeutsche, S. 255; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 93; R. Dietz, in: Veröffentlichungen des Forschungskreises Ebrach, Ebrach 1999 - 2 0 0 0 , S. 2 8 - 3 0 ; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 9; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 62, 89; H.H. Munske, Der germanische Rechtswortschatz im Bereich der Missetaten, I, S. 259; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649; J. Schatz, Altbairische Grammatik, S. 3; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 926f.; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; St. Stricker, Basel OBU. Β IX 31, S. 115f.; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 77, 88, 99, lOlf. und passim; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 283, 300, 304f., 309, 312, 326.

9 9 8 (II) WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Μ . Ρ. TH. Q. 6 0 [F. 7 - 7 8 ] StSG. 648

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus vier ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 2 [zu Teil 1 und 3 sieh Katalog Nr. 998 (I) und 998 (III)]; Pergament; 72 Blätter; 19,0 χ 13,5 cm; Einband des 17. Jahrhunderts aus dem Kloster Ebrach (zur Gestaltung des Einbands W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der

Würzburg

1889

Dialoge Gregors des Großen, S. 923). - Einrichtung: Schriftspiegel 14,7 χ 11,0 cm; einspaltig; 26 Zeilen. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. 7r zu Nr. 998 (I) gehörend; f. 7 v - 7 8 v Bibelglossar; darunter: f. 7v —lOr Glossen zu Genesis; f. 10r-12v Glossen zu Exodus; f. 22r Glossen zu 1. Könige; f. 40v griechisch-lateinisches Vokabular; f. 6 8 r - v Glossen zu Apokalypse; f. 6 8 v - 7 8 v Glösa in Psalterium. Geschichte: Teil 2 des Codex der Schrift nach im 11. Jahrhundert entstanden; im 13. Jahrhundert war er bereits mit Teil 1 und wohl auch Teil 3 vereinigt; sieh Katalog Nr. 998 (I). Literatur: MBK., Ergänzungsband I, 3, S. 597; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 9 2 2 - 9 2 5 ; F . Stegmüller, Repertorium biblicummedii aevi, VII, S. 503f., Nr. 11759; H. Thum, Die Handschriften der Zisterzienserabtei Ebrach, S. 85; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 345; StSG. IV, S. 6 6 7 - 6 6 9 , Nr. 648.

Glossen Zahl und Art: Textglossar: 4 Interlinearglossen (f. 22r) zu dem Glossar zur Bibel, 1. Könige. Zeit und Ort: Glossen im bayerisch—österreichischen Raum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 9); ostfrk. (nach H. Naumann - W. Betz, S. 31; F. Simmler, S. 41). Edition: StSG. I, S. 445 (Nr. CXL). Literatur: StSG. IV, S. 667, Nr. 648; R. Brans, Das Reichenauer Glossar Rf, S. 32; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 9; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 167; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271, 283.

9 9 8 (III) WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK

Μ. P. t h . Q. 60 [F. 79-121] StSG. 648

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 4 ursprünglich selbständigen Teilen; Teil 3 [zu Teil 1 und 2 sieh Katalog Nr. 998 (I) und 998 (II)]; Pergament; 43 Blätter; 19,0 χ 13,5 cm. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,0 χ 10,5 cm; einspaltig; 26 Zeilen; f. 79r mit Blattranken verzierte Initiale P. - Schrift: Mischform von

1890

Würzburg

karolingischer Minuskel und gotischer Buchschrift von einer Hand des 13. Jahrhunderts. Inhalt: f. 79r-84v Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem (De prophetiis); f. 84v De nitro; f. 84v-89r Sermones; f. 89r-94r theologische Schriften (Exzerpte); f. 94v—96v Pseudo—Beda, De arithmeticis propositionibus; f. 9 6 v - 9 7 r theologische Schrift; f. 97r—99r Eucherius, Instructionum libri II; f. 99r Nomina librorum; f. 99v—104ν alphabetisches Glossar (bis zum Buchstaben P); f. 105r-106r lateinisch-althochdeutsches Sachglossar; f. 106v1 lOr Fulgentius, Werke (Exzerpte); f. 1 lOr-11 lv Über die Messe; f. 11 lv 112r De accentu; f. 112r-v Summarium Heinrici (XI, alphabetisch von C-H, M\ Langfassung); f. 113r-117r Expostiones vocabulorum; f. 117r-v De figuris; f. 117v-118v Sachglossare; f. 119r-120r Isidor von Sevilla, Etymologiae (Exzerpte); f. 120v-121v Schrift über die Philosophie; f. 122r129v Annales Halesbrunnenses; f. 130r-181v Flores temporum; f. 182r-v leer. Geschichte: Teil 3 des Codex der Schrift nach im 13. Jahrhundert entstanden; aufgrund der Verwandtschaftsverhältnisse mit Teil 1 des Codex ist anzunehmen, daß auch Teil 3 im 13. Jahrhundert mit Teil 2 verbunden war [sieh Katalog Nr. 998 (I)]. Literatur: M. Folkerts, SA. 56 (1972) S. 2 7 - 3 0 , 3 4 - 4 2 ; D. Hüpper-Dröge, Schild und S. 433f.; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 597; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 156; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 923 St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 43, 45; H. Thum, Die schriften der Zisterzienserabtei Ebrach, S. 8 5 - 8 7 ; StSG. IV, S. 6 6 7 - 6 6 9 , Nr. 648.

Speer, 154-925; Hand-

Glossen Zahl und Art: Sachglossare: Insgesamt 489 Glossen (f. 99r-118v); 1 Interlinearglosse (f. 99r) zu den Nomina librorum; 244 im fortlaufenden Glossartext stehende Glossen (f. 99v-104v) in dem alphabetischen Glossar; 92 ganz überwiegend im Kontext stehende Glossen (f. 105r-v) zu den Sachglossaren; 1 Interlinearglosse (f. 106r) zu dem lateinisch-althochdeutschen Sachglossar; 32 Glossen (f. 112r) zum Summarium Heinrici; 14 Glossen (f. 114v-115r) zu den Expositiones vocabulorum; 105 Glossen (f. 118r-v) zu den Sachglossaren; Glossen auf f. 112r, 114v-115r, 118r-v im Kontext stehend. Zeit und Ort: Glossen wohl als Bestandteil der Glossare im 13. Jahrhundert im bayerisch-österreichischen Raum eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Frk. (nach J. Franck, S. 9); ostfrk. (nach H. Naumann - W. Betz, S. 31; F. Simmler, S. 41); alphabetisches Glossar ostfrk. (nach Th. Frings - G. Müller, S. 110); Glossen in dem lateinisch-

Würzburg

1891

althochdeutschen Sachglossar bair. (nach H. Reutercrona, S. 26); Glossen in dem lateinisch—althochdeutschen Sachglossar ostfrk. (nach H. Götz, S. 246). Edition: StSG. III, S. 348f. (Nr. DCCCCXXXVIIIi), S. 424 (Nr. DCCCCXLVII), S. 4 4 3 - 4 4 5 (Nr. DCCCCLXVI), S. 629f. (Nr. MXCVII), S. 638f. (Nr. MCIX), S. 652 (Nr. MCXXXII), S. 655f. (Nr. MCXXXVIII); IV, S. 2 1 2 - 2 1 6 (Nr. MCXC), S. 227 (Nr. MCCXIII), S. 246f. (Nr. MCCXXXIV), S. 277 (Nr. CCXLVI" Nachtr.); Teiledition der Glossen in dem lateinisch-althochdeutschen Sachglossar in Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 155f. Literatur: StSG. IV, S. 6 6 7 - 6 6 9 , Nr. 648; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereich der ahd. Glossen, S. 328; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 24, 51; J. Franck, Altfränkische Grammatik, S. 9; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. 110; H. Götz, PBB. 77 (Halle 1955) S. 246; H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 168, 172, 177; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 107; R. Hildebrandt, in: Sprache und Recht, I, S. 251; R. Hildebrandt - K. Ridder, Summarium Heinrici, III, S. XVI, XXI; P. Höpfel, Die Lehnprägungen im Glossar Heinrici Summarium, S. 6 und passim; D. Hüpper—Dröge, Schild und Speer, S. 206 und passim; Ε. Karg-Gasterstädt, PBB. 65 (1942) S. 204, 206; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 167; E. Maschke, Studien zu Waffennamen, S. 52; A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 145; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 89; B. Meineke, Liber Glossarum und Summarium Heinrici, S. 59; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; H. Naumann - W. Betz, Althochdeutsches Elementarbuch, S. 31; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 41, 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 26; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 97; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 41; G.A.R. de Smet, Kleine deutsche Schriften, S. 142; St. Stricker, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 304; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 41; H. Thum, Die Handschriften der Zisterzienserabtei Ebrach, S. 86f; L. Voetz, Komposita auf - m a n , S. 47 und passim.

9 9 9 WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. TH. Q. 6 5 nicht bei StSG. - BV. (1973) A Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 176 Blätter sowie je 1 Papierblatt vorne und hinten; 28,5 χ 20,5 cm; Blätter zweimal gezählt; neuere Zählung ab f. 1, ältere ab f. 6 ( = als 1 gezählt); Halbpergamenteinband des 18. Jahrhunderts. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,2 χ 14,0 cm; einspaltig; 22 Zeilen; rubrizierte Capitalis quadrata und gemischte Minuskel als Auszeichnungsschrift; rot-blaue Initialen auf f. 6r und 70r; Flechtbandinitiale auf f. 121r. Schrift: karolingische Minuskel aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts aus der Mainzer Domschule.

1892

Würzburg

Inhalt: f. l r - 1 7 6 r Gregor der Große, Dialoge; f. 176v Besitzvermerk. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts in der Mainzer Domschule entstanden; ein Besitzvermerk des 10./11. Jahrhunderts auf f. 176v und des 15. Jahrhunderts auf f. lr weisen auf die Mainzer Dombibliothek; 1792 wurde die Handschrift zur Sicherung vor den französischen Revolutionstruppen nach Aschaffenburg ausgelagert; 1824 wurde sie vom Aschaffenburger Archiv der Würzburger Universitätsbibliothek übergeben. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 91; J.F. Hanselmann, Scriptorium 41 (1987) S. 87; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 33, 65, 123f.; W.M. Lindsay - P. Lehmann, PL. 4 (1925) S. 16, 28, 3 1 - 3 6 ; MBK., ErgänzungsbandI, 3, S. 597; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 2 7 2 - 2 7 4 ; H. Thum, Die Handschriften der kleinen Provenienzen, S. 8f.; H. Thum, WD. 54 (1992) S. 57.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 7 Glossen (f. 37r, 43r, 64r, 83v, 87r, 105r, 112r) zu Gregor der Große, Dialoge; 1 Glosse (f. 83v) interlinear, alle weiteren marginal eingetragen; 4 Glossen (f. 43r, 87r, 105r, 112r) mit dem Griffel eingeritzt; mehrere weitere Griffelglossen noch nicht ediert. Zeit und Ort: Griffelglossen im 9., Federglossen im 9. bis 10. Jahrhundert in Mainz eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Rhfrk. (nach J. Hofmann, S. 123f.). Edition: B. Bischoff - P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 170; Nachträge bei J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 124; Neuedition mit Glossennachträgen bei W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 274-278; weitere neu entdeckte Griffelglossen noch nicht ediert; dazu E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127. Literatur: E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 65, 123-125; P. Lehmann, PBB. 52 (1928) S. 170; W. Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge Gregors des Großen, S. 273—281; H. Thum, Die Handschriften der kleinen Provenienzen, S. 8.

Würzburg

999a

1893

WÜRZBURG, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK M . P. MISC. Ο. 1.

nicht bei StSG. - 1. Nachtragsliste (1982)

A

Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt und 23 aus Doppelblättern quer geschnittene Streifen; 14,0 χ 10,0 cm. — Einrichtung: Schriftspiegel 12,5 χ 7,0 cm; einspaltig; 19—20 Zeilen. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9. Jahrhunderts. Inhalt: Doppelblatt Vergil, Eklogen (VI, 7 4 - V I I , 64); 9 Streifen Eklogen (Bruchstücke aus V und VIII); 3 Streifen Georgica (Bruchstücke aus I); 11 Streifen Georgica (Bruchstücke aus III). Geschichte: Codex, aus dem die Fragmente stammen, der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden; das Doppelblatt, vielleicht auch die Streifen, wurde aus dem Codex M. p. th. q. 16 ausgelöst; 1962 trug die Handschrift die Signatur Clm 29005a der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 148; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 796; III, 2, S. 151; H. Thum, Die Handschriften aus benediktinischen Provenienzen, II, S. 27.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 1 Interlinearglosse auf dem Doppelblatt zu Vergil, Eklogen (VII, 32); Fragment durchgehend interlinear und marginal lateinisch glossiert. Zeit und Ort: Glosse im 9. Jahrhundert eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 148; H. Thum, Die Handschriften aus benediktinischen Provenienzen, II, S. 27. Literatur: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xvi, 148; E. Petri Bean, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Vergilglossen, S. 12 und passim; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649; H. Thum, Die Handschriften aus benediktinischen Provenienzen, II, S. 27.

1894

Zürich

ZÜRICH, STAATSARCHIV W I 3 A G 19 BLATT 4 4 , 4 5 (DOPPELBLATT) s. NR. 1 0 5 9 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK MS. C 3 7 s. NR. 1 0 1 9 a

1000

ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK MS. C 4 2

StSG. 747

Α

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 281 Blätter; Blatt 281 dem Rückendeckel des Einbandes aufgeklebt; 27,0/27,5 χ 19,3/19,8 cm; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 14,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; Überschriften in Unziale und Capitalis rustica in roter Farbe; Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr—ν Kapitelverzeichnis (vorne unvollständig); f. lv—281v Beda, Homilien: f. l v - 1 2 9 r Liber I: Homilia I - X X V ; f. 129r-130r Kapitelverzeichnis; f. 130v-281r Liber II: Homilia I - X X V . Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden; drei Bibliotheksstempel auf f. lr weisen auf die Benediktinerabtei St. Gallen. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 124; C. Dora, in: P. Ochsenbein - K. Schmuki - C. Dora, Kirchenväter in St.Gallen, S. 94; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 191; M.L.W. Laistner - H.H. King, A Hand - List of Bede Manuscripts, S. 118; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 27, Nr. 77; StSG. V, S. 85, Nr. 747.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 Interlinearglossen [f. 169v, 170r (3 Glossen)] zu Beda, Homilien; Handschrift insgesamt unglossiert, nur ganz verstreute interlineare lateinische Einträge. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Unbestimmt. Edition: StSG. V, S. 24 (Nr. DLIa). Literatur: StSG. V, S. 85, Nr. 747.

Zürich

1001 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . C 5 8 StSG. 658

1895

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 185 Blätter; 29,2 χ 19,5 cm; Zählung von moderner Hand von 1 bis 185 jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite; zudem Seitenzählung von 1 bis 370 jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Pappeinband mit schwarzem Leinwandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 22,5 χ 16,5 cm; zweispaltig; 34 Zeilen; Initialen in roter Farbe; f. 47v—51v Kapitelüberschriften rot unterstrichen; zu Beginn eines neuen Lemmas rubrizierte Majuskel. — Schrift: frühgotische Schrift von einer Hand aus dem Ende des 12. Jahrhunderts (nach 1173). Inhalt: f. lr—185v Sammelband (lateinische und deutsche Texte; vgl. G. Ballaira, L.C. Mohlberg, J. Werner); darunter: f. 2v Versus de bestiis (unvollständig); f. 44rb Verse; darunter: Versus de piscibus (unvollständig); f. 4 4 v - 4 7 r Arzenibuch Ipocratis; f. 4 7 v - 5 1 v Summarium Heinrici (A; IV, 1 — 11); f. 57va Versus de piscibus (entsprechend denen auf f. 44rb) [bei StSG. IV Seitenzählung]. Geschichte: Codex der Schrift nach Ende des 12. Jahrhunderts (nach 1173) entstanden. Literatur: G. Ballaira, Per il catalogo dei codici di Prisciano, S. 1 9 3 - 1 9 7 , Nr. L; J. Barrow Ch. Burnett - D. Luscombe, RHT. 1 4 - 1 5 (1984-1985) S. 227f., 274, 296f.; G.L. BursillHall, A Census of Medieval Latin Grammatical Manuscripts, S. 292; J.M. Clark, The Abbey of St Gall, S. 231; Der deutsche > M a c e r < , S. 32; A. Ebel, Clm 17142, S. 18f.; R.R. Edwards, MSt. 55 (1993) S. 197-205; G. Eis, Altdeutsche Zaubersprüche, S. 109-116; H . - R . Fehlmann, in: Fachprosa - Studien, S. 477; M.C. Ferrari - D. Senekovic, MJB. 29 (1994) S. 174f.; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 47, 51, 69, Nr. 194; E. Hellgardt, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 30f.; R. Hildebrandt, Summarium Heinrici, I, S. XLI; R. Hildebrandt, in: 2 VL. IX, Sp. 511; W. Hirth, in: 2 VL. XI, Sp. 715; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 104; C.H. Kneepkens, MJB. 16 (1981) S. 216; M.L.W. Laistner - H.H. King, A H a n d - L i s t of Bede Manuscripts, S. 129; Die lateinischen Dichter des deutschen Mittelalters, V, S. 651; P. Lendinara, in: Les manuscrits des lexiqueset glossaires, S. 640; C.L. Miller, The Old High German and Old Saxon Charms, S. 1 3 - 1 5 ; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 3 1 - 3 3 , Nr. 88; L.C. Mohlberg, Scriptorium 1 (1946-1947) S. 26f.; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, I, S. 84, 513; II, S. 173f., 214, 877; B. Münk Olsen, RHT. 9 (1979) S. 48, 51; B. Münk Olsen, RHT. 10 (1980) S. 138f.; N.F. Palmer, in: Überlieferungsgeschichtliche Editionen, S. 211, 215; M. Passalacqua, I Codici di Prisciano, S. 385; P.S. Piacentini, in: Studi su Persio, III, 1, S. 125; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 4 5 9 - 4 7 7 ; R. Pörtner, Eine Sammlung lateinischer Gedichte, S. 187, 375f., 441; R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuchaus dem 11. Jahrhundert, S. 435; J. Riecke, in: Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch, S. 29, 35; Y. - F . Riou, RHT. 2 (1972) S. 24; M. Rödel, De generatione Christi, S. 42; E.M. Sanford, TPAPhA. 55 (1924) S. 228; K. Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache, I, Textband, S. 23, 62f.; M. Schulz, Beschwörungen im Mittelalter, S. 59, 150; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 372; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 64; St. Stricker, in: Probleme der Edition althochdeutscher

1896

Zürich

Texte, S. 41, 43; St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinischeMischtexte, S. 117; J . - Y . Tilliette, in: Non recedet memoria eius, S. 147-167; L. Voetz, in: Codex Manesse, S. 2 3 9 - 2 4 1 ; W. Wegstein, Studien zum > Summarium Heinrici Summarium Heinrici < , S. 81; W. Wegstein, in: 2 VL. X, Sp. 3 1 3 - 3 1 6 ; W. Wegstein, ZDA. 101 (1972) S. 309f.; J. Werner,

Zürich

1897

Beiträge zur Kunde der lateinischen Literatur des Mittelalters, S. 99f., 200; J. Zacher, ZDPh. 11 (1880) S. 305.

1 0 0 2 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . C 5 9 StSG. 659 Abbildung f. 25v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 62 Blätter; 29,2 χ 18,3 cm; mit hellem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 12,5 cm; einspaltig; 23 Zeilen; einfache, über 2 bis 3 Zeilen reichende Initialen zum Teil in roter Farbe, zum Teil rot-schwarz; Versanfänge in Majuskeln, abwechselnd in roter und grüner Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9. und 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Prolog; f. lv Kapitelverzeichnis; f. 2 r - 5 4 v Aldhelm, De laudibus virginum; f. 5 5 r - 6 2 v Aldhelm, De octo principalibus vitiis. Geschichte: Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden; f. 1 sowie f. 5 5 - 6 2 wurden wohl erst im 10. Jahrhundert hinzugefügt; ein Bibliotheksstempel auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei St. Gallen; 1712 gelangte die Handschrift im Zuge des Toggenburger Kriegs nach Zürich. Literatur: E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 191; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 434; M. Korhammer, Scriptorium 34 (1980) S. 56; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 2 und passim; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 33, Nr. 89; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 34; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 298f.; W. Schröder, ZDA. 87 ( 1 9 5 6 - 1 9 5 7 ) S . 175f. und passim; StSG. IV, S. 677, Nr. 659.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 69 Glossen; 62 Glossen (f. l r - 5 2 r ) zu Aldhelm, De laudibus virginum; 27 interlinear, 35 marginal stehend; 7 Glossen (f. 5 6 v - 6 1 r ) zu Aldhelm, De octo principalibus vitiis; 3 interlinear, 4 marginal stehend; einige althochdeutsche Griffelglossen von A. Nievergelt entdeckt; Handschrift durchgehend lateinisch glossiert, hauptsächlich marginal, etwas weniger interlinear; bei den Marginalglossen Textlemma in der Regel auf dem Rand wiederholt. Zeit und Ort: Glossen wohl im 9. und 10. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen.

1898

Zürich

Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach G. Müller — Th. Frings, S. 213; H. Reutercrona, S. 97; J. Schatz, S. 3). Edition: StSG. II, S. 1 3 - 1 7 (Nr. DXVIa), Nachtrag bei StSG. V, S. 99, Z. 14f.; S. 22f. (Nr. DXIX); Edition der Griffelglossen in Vorbereitung von A. Nievergelt. Literatur: StSG. IV, S. 677, Nr. 659; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. Galli, S. 20, 62; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 70; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 48, 86; E. Glaser — A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123; H. Götz, in: R. Große — S. Blum — H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 101f.; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 82 und passim; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 184; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 179; C. Lecouteux, Euphorion79 (1985) S. 102; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen, S. 2 und passim; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 33; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 213; K. Ostberg, BEDSp. 3 (1983) S. 272; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 455f.; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 97; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649; K. Riedel, Grammatik der althochdeutschen Glossen zum Carmen 'De laudibus virginum', S. 35—37; K. Riedel, in: Septuaginta quinque, S. 298f.; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; W. Schröder, ZDA. 87 (1956-1957) S. 174f. und passim; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 42; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524.

1003 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . C 6 8 StSG. 649

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 127 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Blatt vorne; 24,8 χ 16,0 cm; Einband des 15. Jahrhunderts; mit weißem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 2 Schließen. - Einrichtung: Schriftspiegel 18,5 χ 11,4/13,5 cm; einspaltig; 2 1 - 2 5 Zeilen; Überschriften in Unziale, zum Teil in roter Farbe, zum Teil grün übermalt. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des frühen 9. Jahrhunderts; Ergänzungen von mehreren Händen des 9. und 10. Jahrhunderts. Inhalt: Vorsatzblatt recto und verso Federproben; f. l r - v Sedulius, Elegie; f. lv Cyprian, Verse; f. 2 r - v Lorcan, Verse; f. 3 r - 7 1 r Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; f. 7 1 r - 1 1 0 v Sedulius, Carmen Paschale; f. 79r Ausonius, Ekloge; f. 79v Alkuin, Epitaph; f. 1 1 0 v - 1 2 4 v Proba, Cento Vergilianus; f. 124v - 125r Schrift mit Akrostichon; f. 125v - 126r Sedulius, Carmen Paschale (V, 104-176); f. 126r Federprobe; f. 126v-127r Avianus, Fabulae (Exzerpte); f. 127v Federproben.

Zürich

1899

Geschichte: Codex der Schrift nach im frühen 9. Jahrhundert wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; ein Bibliotheksstempel auf f. 125ν weist auf St. Gallen; 1712 gelangte die Handschrift im Zuge des Toggenburger Kriegs nach Zürich. Literatur: M. Baldzuhn, in: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 490, 508; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 78; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 47, 86; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 125; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung,S. 263, 3 7 1 - 3 7 3 ; M. Esposito, Irish Books and Learning in the Mediaeval Europe, S. 1 - 5 [=11]; M. Ferrari, in: Virgilio e il Chiostro, S. 31; A. Guaglianone, Aviani Fabulae, S. XVII, XXXVIIf., LV; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 191; Ν. Hansson, Textkritisches zu Juvencus, S. 20f.; J.F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland, I, S. 280f.; M. Lapidge, in: Gli autograft medievali, S. I l l ; W.M. Lindsay, Notae Latinae, S. 494; H. Lohmeyer, Vergil im deutschen Geistesleben, S. 173; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 39, Nr. 98; M.D. Reeve, in: Texts and Transmission, S. 30; C.P.E. Springer, The Manuscripts of Sedulius, S. 114f.; F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, III, Nr. 5334; IV, Nr. 7009; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 357; StSG. IV, S. 669, Nr. 649; StSG. V, S. 85, Nr. 649.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 3 vereinzelte Interlinearglossen; davon 2 (f. 21v, 39r) zu Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; 1 (f. lOOv) zu Sedulius, Carmen Paschale; Handschrift von ganz sporadischen interlinearen lateinischen Einträgen abgesehen unglossiert. Zeit und Ort: Glossen wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach D. Ertmer, S. 376). Edition: StSG. II, S. 351 (Nr. DCCXXVII), Nachtrag StSG. IV, S. 669, 23 = V, S. 103, 43; S. 622 (Nr. DCCCLI); Glossen zu Juvencus erneut ediert bei D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 374-376. Literatur: StSG. IV, S. 669, Nr. 649; StSG. V, S. 85, Nr. 649; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 373 — 376, 382; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 39; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649; K. Siewert, Glossenfunde, S. 59; St. Sonderegger, in: Aspekte der Nationenbildung im Mittelalter, S. 250.

ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK MS. C 7 8 s. NR. 1 0 1 9 b

1900

Zürich

1 0 0 4 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . C 1 2 9 StSG. 748 St. Galler (Schul-)Arbeit Abbildung f. 15v

A

Handschrift Beschreibung: Codex aus 3 Teilen; Teil 1: f. 1 - 9 4 ; Teil 2: f. 9 5 - 1 0 2 ; Teil 3: f. 103-106; Pergament; 106 Blätter; 20,0/20,2 χ 18,2/18,8 cm; Zählung von 1 bis 106 von moderner Hand jeweils in der äußeren unteren Ecke der Rectoseite; zudem Seitenzählung jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; grauer Pappeinband mit weißgrauem Pergamentrücken und -ecken. - Einrichtung f. l r - 9 4 r : Schriftspiegel 15,6 χ 14,5 cm; zweispaltig; 21 Zeilen; Überschriften in roter Unziale und Capitalis rustica; Initialen in roter Farbe. - Schrift: f. l r - 9 4 r karolingische Minuskel von einer Hand des 9. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerke; f. l r - v Federproben; f. 2ra-94rb Bibelglossar; f. 94v—95r leer; f. 9 5 v - 9 6 v Genealogie Karls der Großen; f. 96v St. Galler (Schul-)Arbeit (Exzerpt); f. 9 7 r - 9 9 v Pseudo-Seneca, Briefe; f. 100r-v Haec nomina fortium; f. lOlr leer; f. 101v-102r Notker I. von St. Gallen, Brief (Exzerpt); f. 102v Federprobe; f. 103r leer; f. 103ν Hippocrates, Epistola ad Antiochum; f. 104r leer; f. 104v-105r Isidor von Sevilla, Etymologiae (VI; Exzerpt); f. 105v leer; f. 106r leer; f. 106v Federproben; Vers. Geschichte: Teil 1 des Codex der Schrift nach wohl im 9. Jahrhundert entstanden; zwei Besitzvermerke auf f. lr und ein Bibliotheksstempel auf f. 94v weisen auf die Benediktinerabtei St. Gallen. Literatur: W. Berschin, Griechisch-lateinisches Mittelalter, S. 191; BHM., Nr. 260; H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 74, 87; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 127; H.F. Haefele, in: 2 VL. VI, Sp. 1204; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 191; E. Hellgardt, in: Deutsche Handschriften 1100-1400, S. 39, 58, Nr. 63; E. Hellgardt, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 21; B. Hertenstein, Joachim von Watt, S. 195; B.M. Kaczynski, Greek in the Carolingian Age, S. 39; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 62, Nr. 157; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 471, 883; III, 1, S. 230; P. Piper, ZDPh. 13 (1882) S. 456; R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 21; St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 77; St. Sonderegger, in: 2 VL. II, Sp. 1050; E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 122; P. Vaciago, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires, S. 136; P. Vaciago, Romanobarbarica 17 (2000) S. 12; C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 271; StSG. V, S. 85, Nr. 748.

Glossen Zahl und Art: Textglossar (Bibelglossar) in Textreihenfolge im Umfang von ca. 7000 Zeilen: 1 im fortlaufenden Glossartext stehende Glosse (f. 15vb) zur Bibel, 1. Samuel.

Zürich

1901

Zeit und Ort: Glosse wohl in St. Gallen eingetragen. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 3 (Nr. CH). Literatur: StSG. V, S. 85, Nr. 748; StSG. V, S. 1 0 8 - 4 0 7 ; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf - j a m , S. 99f.; E. Schröter, Walahfrids deutsche Glossierung, S. 99, 101f.; C. W i c h - R e i f , Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 284.

1 0 0 5 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . C 1 8 4 [BLATT 12] StSG. 749 A Abbildungen f. lv, 2r Handschrift Beschreibung: Fragment; Pergament; 1 Doppelblatt [Nr. 12] einer 30 Teile umfassenden Fragmentsammlung; Blatt 1 23,2 χ 11,5 cm; die äußere Spalte ist fast vollständig weggeschnitten; Blatt 2 23,2 χ 18,2 cm; Pappeinband; Rücken mit schwarzem Leinen überzogen. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 13,0 cm; f. lr einspaltig; f. l v - 2 v dreispaltig; f. lv—2v 23 Zeilen; Überschriften in Majuskeln in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 9. Jahrhunderts; f. lr von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r theologische Schrift; f. Iva —2vc alphabetisches griechisch—lateinisches Pflanzenglossar. Geschichte: Codex, aus dem das Fragment stammt, der Schrift nach im 9. Jahrhundert entstanden. Literatur: A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 397f., Nr. 143; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, I, S. 55A; Handschriftenarchiv Bernhard Bischoff, S. 191 [zu Nr. 12?]; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften,S. 80, Nr. 207; H. Mordek, Bibliotheca capitularium, S. 683; K. Preisendanz, Die Reichenauer Handschriften, III, 2, S. 253, 316; StSG. V, S. 85f., Nr. 749.

Glossen Zahl und Art: Sachglossar: 13 Interlinearglossen (f. l v b - v c ) zu dem mehrere hundert Artikel umfassenden alphabetischen griechisch—lateinischen Pflanzenglossar; davon 6 über lateinischen, 7 über griechischen Lemmata; das Glossar ist in der Weise zweispaltig angelegt, daß die dritte Spalte des linken Blattes jeweils die griechischen Lemmata und die erste Spalte des rechten Blattes die dazugehörigen lateinischen Interpretamente enthält. Zeit und Ort: Glossen im 12. Jahrhundert eingetragen.

1902 Sprachgeographische

Zürich

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 39 (Nr. MVII). Literatur: StSG. V, S. 85f., Nr. 749; A. Beccaria, I codici di medicina del periodo presalernitano, S. 397f.; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 80; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649.

1 0 0 6 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . CAR. C 1 0 5 StSG. 746 Abbildung f. 84r

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 132 Blätter; 27,1 χ 20,3 cm; halb mit blindgepreßtem Leder überzogene Holzdeckel; ehemals 1 Schließe; vorgängige Signatur 20 auf dem Einbandrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 34 Zeilen; Überschriften und große Initialen in roter Farbe. — Schrift: spätkarolingische Minuskel von einer Hand des 12. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Notiz; f. lv Grabschrift König Balduins I. von Jerusalem; f. 2r Distichen über Ezechiel; f. 2v Besitzvermerk; f. 2 v - 1 3 1 r Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem; f. 13lv leer; f. 1 3 2 r - v Augustinus, Enarrationes in psalmos (Exzerpt). Geschichte: Codex der Schrift nach im 12. Jahrhundert entstanden; ein Besitzvermerk des 14. oder 15. Jahrhunderts auf f. 2v weist auf das Kloster Mariazell auf dem Beerenberg bei Winterthur; später war die Handschrift wahrscheinlich im Besitz von P. Numagen. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, IV, S. 26; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 114, Nr. 270; StSG. V, S. 84f., Nr. 746. - Abbildung von f. 2v bei A. Bruckner, Tafel XXVI.

Glossen Zahl und Art: Text glossierung: 4 Glossen (f. 8 2 r - 8 4 r ) zu Gregor der Große, Homiliae in Evangelia; 3 (f. 82r, 83r, 84r) interlinear, 1 (f. 82r) marginal stehend; Handschrift ansonsten unglossiert. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: StSG. V, S. 28 (Nr. DCLXXVI d ).

Zürich

1903

Literatur: StSG. V, S. 84f., Nr. 746; H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 13 und passim; L.C. Mohlberg, Mittelalterüche Handschriften, S. 114; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 44.

1 0 0 7 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . CAR. C 143A StSG. 650

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 75 Blätter; 20,7 χ 15,5/16,0 cm; moderner Ledereinband mit Goldlinien und Titeldruck. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 2 4 - 2 8 Zeilen; einfache Initialen in roter Farbe; Überschriften in Majuskeln. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen aus dem Ende des 11. Jahrhunderts. Inhalt: f. l r - v Notizen über Sallust; f. l v - 2 6 v Sallust, Bellum Catilinarium; f. 2 6 v - 7 1 v Sallust, Bellum Iugurthinum; f. 61v, 71v grammatische Notizen; Gebet; f. 7 2 r - 7 5 r Abschrift von f. 7 1 r - v ; f. 75r Beschwörungsformel; f. 75v historische Notiz. Geschichte: Codex der Schrift nach am Ende des 11. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, IV, S. 85; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 127f., Nr. 306; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 361; L.D. Reynolds, in: Texts and Transmission, S. 3 4 4 - 3 4 7 ; L.D. Reynolds, RHT. 1 4 - 1 5 (1984-1985) S. 63; B. Victor, in: La collaboration dans la production de l'ecrit medieval, S. 356; StSG. IV, S. 669, Nr. 650.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 4 vereinzelte, in eine durchgehende interlineare und marginale lateinische Glossierung und Kommentierung eingebettete Interlinearglossen (f. 31v, 33r, 36r, 43r) zu Sallust, Bellum Iugurthinum. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Obd. (nach H. Bischoff, S. 52).

Edition: StSG. II, S. 614 (Nr. DCCCXXXVI). Literatur: StSG. IV, S. 669, Nr. 650; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan, S. 52 und passim; W.J. Jones, German Kinship Terms, S. 57, 60; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 128; B. Münk Olsen, L'etude des auteurs classiques latins, II, S. 361.

1904

Zürich

1 0 0 8 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . CAR. C 1 6 4 StSG. 651 Abbildungen f. 7r, 212v

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 212 Blätter; 20,4 χ 15,9 cm; Halbpergamentband; vorgängige Signaturen 52 und D 56.2 auf f. lv. - Einrichtung: Schriftspiegel 15,5 χ 11,5 cm; einspaltig; 21 Zeilen; Überschriften und Initialen in roter Farbe; Versanfänge in Majuskeln in roter oder schwarzer Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Federprobe; f. lv Gennadius von Marseille, De viris illustribus (Vitades Prudentius); f. 2 r - 2 1 2 v Prudentius, Werke; f. 212v Städteverzeichnis; Sachglossar De rebus ecclesiae. Geschichte: Codex der Schrift nach wohl im 10. Jahrhundert vielleicht in St. Gallen entstanden. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, IV, S. 84; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 434; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 73; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 155; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 137, Nr. 327; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 82, 111, 121; StSG. IV, S. 669f., Nr. 651.

Glossen Zahl und Art: Insgesamt 619 Glossen. - Textglossierung: 589 Interlinear und Marginalglossen (f. 2 r - 1 2 1 r ) zu Prudentius, Werke; einige der Glossen in bflc- Geheimschrift eingetragen; zudem durchgehende interlineare und marginale lateinische Glossierung und Kommentierung. - Sachglossare: 16 Glossen (f. 212v) in dem lateinisch-deutschen Städteverzeichnis; fortlaufend geschriebenes Glossar ohne erkennbare Anordnung; 14 im fortlaufenden, 22 Artikel umfassenden Glossartext stehende Glossen (f. 212v) in dem fortlaufend geschriebenen Sachglossar De rebus ecclesiae. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Obd. (nach G. Müller - Th. Frings, S. 132); alem. (nach Th. Frings - G. Müller, S. I l l ; H. Garke, S. 55; H. Reutercrona, S. 10; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 23; R. Stettiner, S. 109); md. (nach A. Waag, S. 53). Edition: StSG. II, S. 5 0 1 - 5 2 1 (Nr. DCCXCIX); III, S. 611 (Nr. MLXXII), S. 653f. (Nr. MCXXXIV); Edition des Sachglossars De rebus ecclesiae auch in: Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 155f.

Zürich

1905

Literatur: StSG. IV, S. 669f., Nr. 651; G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaftim Bereich der ahd. Glossen, S. 315; R. Bergmann, in: Namenwelten, S. 11; C. Biener, PBB. 64 (1940) S. 311—313 und passim; U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 65f, 68, 73f., 82; J. Brandsch, Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen, S. 53; Th. Frings - G. Müller, in: Erbe der Vergangenheit, S. I l l ; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 55; R. Große — I. Köppe, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 50, 55; N.O. Heinertz, Etymologische Studien zum Althochdeutschen, S. 100; H. Hornbruch, Deonomastika, S. 219; D. Hüpper-Dröge, Schild und Speer, S. 83f., 292, 298, 315, 3 3 6 - 3 3 8 , 434; Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 73 und passim; Β. Kochskämper, 'Frau' und 'Mann' im Althochdeutschen, S. 289, 454; B. Rolling, Kiel UB. Cod. MS. K.B. 145, S. 191, 205; E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 101, 150, 170; H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 13 und passim; C. Lecouteux, EG. 38 (1983) S. 164; C. Lecouteux, Euphorion 79 (1985) S. 97f.; B. Meineke, Althochdeutsche -scaf(t)-Bildungen, S. 76 Anm. 363; A. Mikeleitis-Winter, Der Bereich Nahrungszubereitung im althochdeutschen Wortschatz, S. 342 und passim; Mittelalterliche Schatzverzeichnisse, I, S. 154-156; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 137; G. Müller - Th. Frings, Germania Romana, II, S. 132; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 10; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 83, 89, 91; I. Rosengren, Inhalt und Struktur, S. 16, 68, 93; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 82f., 129f.; K. Siewert, Glossenfunde, S. 138; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 23; R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 109, 111; I. Strasser, in: Die Iren und Europa im früheren Mittelalter, II, S. 402; St. Stricker, in: 2 VL. XI, Sp. 1272, 1275; H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524; A. Waag, Teuthonista 8 (1931 - 1 9 3 2 ) S. 26 und passim; Η. Wesche, Das Heidentum in der althochdeutschen Sprache, I, S. 35; G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 21, 29, 64, 82f.

ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . CAR. C 1 7 6 s . NR. 1 0 1 9 d

1 0 0 9 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . RH. 2 0 nicht bei StSG. - BV. (1973)

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 101 Blätter; 31,9 χ 23,5 cm; Zählung von 1 bis 101 von moderner Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Rectoseite; zudem Seitenzählung jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite; Holzdeckel mit Lederrücken; je 2 Bänder auf Vorder- und Rückendeckel. Einrichtung: Schriftspiegel 25,5 χ 16,0 cm; einspaltig; 32 Zeilen; Initialen und Verzierungen in gelber und grüner Farbe. - Schrift: Minuskel von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts.

Zürich

1906

Inhalt: f. lr Besitzvermerk; Tropus (mit Neumen); theologische Schrift; f. lv — 95v Bibel, Evangelien: f. lv—2v Hieronymus, Prolog; f. 2v —3v Kapitelverzeichnis; f. 3 v - 9 5 v Text; f. 9 6 r - 1 0 1 v Capitulare evangeliorum de anni circulo. Geschichte: Codex der Schrift nach in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts wohl in Süddeutschland (Maingegend?) entstanden; ein Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei Rheinau. Literatur: B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, II, S. 195; A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, IV, S. 41; B. Fischer, Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert, IV, S. 12*, 34* und passim; Β. Fischer, in: Recherches sur l'histoire de la Bible Latine, S. 97; E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 149f.; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 168f., Nr. 387.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: 19 Interlinearglossen (f. 10r-94r) zur Bibel, Evangelien; davon 10 Glossen (f. 10r-30r) zu Matthäus-Evangelium; 4 Glossen (f. 4 4 r - 4 8 r ) zu Markus-Evangelium; 2 Glossen (f. 58r) zu Lukas-Evangelium; 3 Glossen (f. 85v-94r) zu Johannes-Evangelium; Glossen mit dem Griffel eingetragen; nach H. Mayer neben lateinischen insgesamt auch etwa 35 althochdeutsche Griffelglossen, von denen er aber nur die genannten lesen konnte. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische

Einordnung: Unbestimmt.

Edition: H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 149f. Literatur: E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 63, 71; D. Hüpper, FMSt. 20 (1986) S. 121; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 149f.

1 0 1 0 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . R H . 3 5 StSG. 652

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 87 Blätter sowie je 2 zusätzliche ungezählte Papierblätter vorne und hinten; 27,5 χ 20,0 cm; Zählung von 1 bis 87 von moderner Hand jeweils in der rechten unteren Ecke der Rectoseite; zudem Seitenzählung (ab Blatt 71 fehlerhaft; f. 71r = 140) jeweils in der äußeren rechten Ecke der Rectoseite; Pappeinband mit Lederrücken; ehemals je 2 Lederriemen. - Einrichtung: Schriftspiegel 20,5 χ 14,5 cm; einspaltig; 22

Zürich

1907

Zeilen; vereinzelt einfache Initialen in roter Farbe. — Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 9./10. Jahrhunderts. Inhalt: f. lr Besitzvermerk; f. lr —87v Gregor der Große, Regula pastoralis (vorne und am Schluß unvollständig); f. 7 5 v - 7 6 r marginal Fiebersegen; f. 11 τ marginal Antiphon (mit Neumen). Geschichte: Codex der Schrift nach im 9./10. Jahrhundert entstanden; ein neuzeitlicher Besitzvermerk auf f. lr weist auf die Benediktinerabtei Rheinau. Literatur: A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, IV, S. 41; R.W. Clement, Manuscripta 28 (1984) S. 44; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123; K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 139; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 175, Nr. 402; StSG. IV, S. 670, Nr. 652. — Abbildung von f. 89r bei A. Bruckner, Tafel III.

Glossen Zahl und Art: Textglossierung: Insgesamt 187 Glossen; 186 fast ausschließlich interlinear stehende Glossen (f. 2 v - 8 7 r ) zu Gregor der Große, Regula pastoralis; zudem 1 Glossierung am oberen Rand von f. 4r ohne Bezug zum Text der Seite; Handschrift von 5 verschiedenen Händen althochdeutsch und gelegentlich lateinisch glossiert; einige althochdeutsche Griffelglossen von A. Nievergelt entdeckt. Zeit und Ort: Unbekannt. Sprachgeographische Einordnung: Alem. (nach H. Garke, S. 53; H. Reutercrona, S. 7; J. Schatz, S. 3; F. Simmler, S. 22). Edition: StSG. II, S. 2 3 7 - 2 4 0 (Nr. DCL); Edition der Griffelglossen in Vorbereitung von A. Nievergelt. Literatur: StSG. IV, S. 670, Nr. 652; H. Garke, Prothese und Aphaerese des h, S. 53; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123; A. Jacob, Die Glossen des Cod. S. Pauli d/82, S. 38 und passim; Η. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 62 und passim; Β. Meineke, CHIND und BARN im Hildebrandslied, S. 82; U. Möllmann, Die althochdeutschen Adjektive auf -sam, S 125f., 217; L.C. Mohlberg, Mittelalterliche Handschriften, S. 175; H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170; H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 7; J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 649; R. Ris, Das Adjektiv reich im mittelalterlichen Deutsch, S. 89f.; I. Rosengren, Inhalt und Strultur, S. 16, 48, 91, 93; J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3; P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 44; F. Simmler, Die westgermanische Konsonantengemination, S. 22; G. de Smet, LB. 44 (1954) S. 4, 6, 8, 58; St. Stricker, Basel ÖBU. Β IX 31, S. 697; H. Tiefenbach, BNF. NF. 11 (1976) S. 218; C. Wesle, Die althochdeutschen Glossen des Schlettstadter Codex, S. 7 3 - 7 8 und passim.

1908

Zürich

1 0 1 1 ZÜRICH, ZENTRALBIBLIOTHEK M S . R H . 3 6 StSG. 743 Abbildung p. 11

A

Handschrift Beschreibung: Codex; Pergament; 58 Blätter; 27,8 χ 21,5 cm; Seitenzählung von 1 bis 115 von jüngerer Hand jeweils in der rechten oberen Ecke der Seite, wobei nur die ungeraden Seiten gezählt sind; Pappeinband mit Lederrücken. - Einrichtung: Schriftspiegel 21,0 χ 16,0 cm; einspaltig; p. 1 - 8 4 23 Zeilen; p. 8 5 - 1 1 6 3 0 - 3 1 Zeilen; Überschriften und einfache Initialen in roter Farbe. - Schrift: karolingische Minuskel von mehreren Händen des 10. Jahrhunderts. Inhalt: p. 1 Besitzvermerk; p. 1 - 3 3 Sulpicius Severus, Vita S. Martini; p. 33—47 Sulpicius Severus, Briefe an Eusebius, Aurelius, Bassula; p. 47 — 50 Vita Brictii; p. 5 0 - 1 1 0 Sulpicius Severus, Dialoge; p. 110-111 Gregor von Tours, Historia Francorum (Exzerpt); p. 111-114 Gregor von Tours, Liber de miraculis S. Martini; p. 114 — 116 Inschriften für Kirchen und Kapellen des Heiligen Martin. Geschichte: Codex der Schrift nach im 10. Jahrhundert vielleicht in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; ein neuzeitlicher Besitzvermerk auf p. 1 weist auf die Benediktinerabtei Rheinau, wo sich die Handschrift wohl seit dem 18. Jahrhundert befand; 1862 gelangte sie nach Aufhebung der Abtei in die Kantonsbibliothek Zürich,