Judith P. Fischer – Linie Form Raum / Line Shape Space 9783110769869, 9783110542509

An interplay of line, form, space This publication showcases and documents the work of the visual artist Judith P. Fis

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Judith P. Fischer – Linie Form Raum / Line Shape Space
 9783110769869, 9783110542509

Table of contents :
Inhalt / Contents
Einführung / Introduction
LINIE / LINE
Von Raumlinien und Linien im Raum / On Spatial Lines and Lines in Space
Objekte / Objects
Am Anfang ist die Zeichnung! / Drawing Comes First!
Zeichnungen / Drawings
FORM / SHAPE
Zu den Arbeiten von Judith P. Fischer / On the Work of Judith P. Fischer
Skulpturen / Sculptures
Faits divers
Skulpturen / Sculptures
RAUM / SPACE
Zur Person: Fusion von Kunst und Leben / About the Artist: Fusion of Art and Life
Interview: Die Künstlerin als Kuratorin – Judith P. Fischer im Gespräch mit Theresia Hauenfels / Interview: The Artist as Curator – Judith P. Fischer in Conversation with Theresia Hauenfels
Aufträge / Commissions
Biografisches / Biography
Werkverzeichnis / List of Works
Ausstellungsverzeichnis / List of Exhibitions
Bibliografie (Auswahl) / Bibliography (Selected)
Impressum/ Dank an / Imprint/ Thanks to

Citation preview

JUDITH P. FISCHER

LINIE FORM RAUM

LINE SHAPE SPACE

Edition Angewandte — Buchreihe der Universität für angewandte Kunst Wien Herausgegeben von Gerald Bast, Rector Edition Angewandte — Book series of the University of Applied Arts Vienna Edited by Gerald Bast, Rector

Judith P. Fischer – Linie Form Raum / Line Shape Space

Theresia Hauenfels ( Hrsg. / Ed. )

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Einführung   Introduction������������������������� 10

LINIE LINE Cornelia Hellstern: Von Raumlinien und Linien im Raum  Cornelia Hellstern: On Spatial Lines and Lines in Space���������������������� 14 Objekte  Objects������������������������������ 16 Elisabeth Nowak-Thaller: Am Anfang ist die Zeichnung!  Elisabeth Nowak-Thaller: Drawing Comes First!��������������� 50 Zeichnungen  Drawings����������������������������� 65

FORM SHAPE

RAUM SPACE

Günther Oberhollenzer: Zu den Arbeiten von Judith P. Fischer  Günther Oberhollenzer: On the Work of Judith P. Fischer��������������������� 98 Skulpturen  Sculptures�������������������������� 106

Zur Person: Fusion von Kunst und Leben   About the Artist:   Fusion of Art and Life�������������� 210

Theresia Hauenfels: Faits divers  Theresia Hauenfels: Faits divers������������������������� 138 Skulpturen  Sculptures�������������������������� 144

Interview: Die Künstlerin als Kuratorin – Judith P. Fischer im Gespräch mit Theresia Hauenfels  Interview: The Artist as Curator – Judith P. Fischer in Conversation with Theresia Hauenfels����������� 212 Aufträge  Commissions����������������������� 217

Biografisches  Biography��������������������������� 249 Werkverzeichnis   List of Works������������������������ 250 Ausstellungsverzeichnis   List of Exhibitions������������������ 252 Bibliografie ( Auswahl )   Bibliography ( Selected )������������ 255 Impressum / Dank an   Imprint / Thanks to������������������ 256

Einführung   Introduction

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Wandlungsprozesse, Transformation, die Auseinanderset­ zung mit Linie und Form, Struktur und Haptik stehen im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Judith P. Fischer. Entstehungsprozesse (von Skulpturen, Zeichnungen und ortsbezogener Kunst) werden fotografisch dokumentiert und beschrieben. So wird das Spannungsfeld zwischen zwei- und dreidimensionalen Ausdrucksmitteln inszeniert und erlebbar gemacht. Raumansichten geben Einblick in die Ausstellungsprojekte der letzten Jahre. So kommt auf einer Metaebene das Thema Entwicklung auch noch einmal mit Blick auf die Künstlerin selbst und auf ihren Schaffensprozess zum Ausdruck.

Change processes and transformation as well as the exploration of line and shape, structure and texture are the focal points of Judith P. Fischer’s art. The artistic process of creating sculptures, drawings, and art in public site-specific installations is documented photographically and described. The artist thereby highlights and brings to life the trade-off between two- and three-dimensional means of expression. Views of the halls provide insights into her exhibition projects in recent years. Thus, on a meta-level, the topic of development is once again expressed with regard to the artist herself and her creative process.

LINIE LINE

Von Raumlinien und Linien im Raum

On Spatial Lines and Lines in Space Cornelia Hellstern

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Obwohl der Linie die Eindimensionalität zugeschrieben ist, definiert sich von ihr ausgehend über die Fläche der Raum, die dritte Dimension. In welchen Beziehungen stehen Linie und Raum daher zueinander? In ihren Objekten erforscht Judith P. Fischer die Entwicklung des Raums, wie er sich über die Linie kommend formuliert. Die Linien bilden dabei nicht nur Raum, sondern der Raum wird in ihnen sichtbar, die Linien selbst werden zu räumlichen Gebilden. Kubaturen nachzeichnend, den Schnittflächen in ihrer Materialität Volumen gebend, sich mit den umgebenden architektonischen Strukturen verzahnend. Reduziert auf wenige Farben, in einem Wechsel zwischen weicher Textur und festem Stahl, erlauben die Arbeiten von Judith P. Fischer eine Vielseitigkeit in der Betrachtung. Es gibt keine Vorgaben, nicht die eine Perspektive. Eine eigene Leseart finden, den entstandenen Raum in Bezug zum eigenen Körper wahrnehmen, über die ins Spiel gebrachten Linien neuen Raum erschließen. Die Flexibilität, die sich in diesem Angebot offenbart, wohnt den Objekten bereits inne. Wandelbarkeit in den Ansichten wie auch in der Raumlage selbst. Elastomere Schnüre, eine Verdichtung von Linien, lassen Volumen entstehen, die Bewegung der Form lässt den Raum dabei undefiniert. Federstahl, dessen konzentrierte Spannung sich im Raum entfalten, bewegen, verändern darf. Nichts ist statisch in dieser vermeintlichen Eindimensionalität der Linie. Und so erobern sich die Linien als sich nicht schließende, vom Boden abhebende Kreise den Raum, definieren ihn und lassen ihn vibrieren. Unsichtbare Bewegungen werden in der physisch gewordenen Linie sichtbar. Dem Kreis als eine geometrische Figur der Linie gegenüber steht die Gerade: die Linie, die bei der Verbindung zweier Punkte entsteht. Das eigentliche Verständnis der Eindimensionalität. Was aber, wenn diese dreidimensional gedacht wird, wenn die beiden Punkte aufeinander zubewegt werden, sich die Raumkoordinaten verschieben? In die Verbindung kommt Dynamik, Spannung entsteht. Die Linien in Fischers Arbeiten werden zum dreidimensionalen Abbild dieser im Raum gehaltenen Spannung. Auch ihre Raumlinien greifen diese Dynamik auf. Gleich einer gezeichneten Linie auf der Fläche lesbar, lösen sie sich von ihr, bewegen sich in den Raum, werden zum Objekt. Und auch hier bezieht Judith P. Fischer die Betrachtenden in die Entstehung des Raums aus der Linie mit ein – der Raum, der aber erst durch die eigene Bewegung um die Linie entsteht. Und erst in diesem Dialog werden ihre Raumdefinitionen sichtbar. Immer wieder neu. Immer wieder anders. Nichts ist statisch.

Cornelia Hellstern (geb. 1974 in Mannheim) ist studierte Innenarchitektin und arbeitet als Redakteurin und Kuratorin mit eigenem Büro für die Vermittlung von Architektur und Baukultur in München. Sie ist Mitglied im Fachbeirat des Baukunstarchivs NRW und Dozentin für Gestaltung und Entwurf an der Fakultät für Architektur und Bauwesen der Hochschule Karlsruhe.

Although considered to be one-dimensional, the line — via surface — ultimately defines space, the third dimension. What, then, is the relationship between line and space? In her objects, Judith P. Fischer investigates the development of space and how it is formulated from the line. In these works space is not only shaped by lines but becomes visible within them; the lines themselves become spatial forms. Tracing cubic capacity, giving volume to intersecting planes, interlocking with surrounding architectural structures. Reduced to only a few colors, alternating between soft texture and hard steel, Judith P. Fischer’s works enable a multiplicity of views. There is no specification, no single perspective. Finding one’s own reading, perceiving the emergent space in relation to one’s body, opening up new space via the lines brought into play. The flexibility revealed in this proposition is inherent in the objects. Variability in both point of view and spatial position. Elastomer cords, a densification of lines, bring about volumes, leaving the movement of the form undefined. Spring steel, whose concentrated tension is permitted to unfold, move, change in the space. Nothing is static in this apparent one-dimensionality of the line. As unclosed circles rising from the floor, the lines thus occupy and define the space, and cause it to vibrate. Invisible movements become visible in the now physical line. Opposing the geometrical figure of the circle is the straight line, which arises in the connection between two points. The essential understanding of one-dimensionality. But what if this is conceived three-dimensionally, if the two points are moved towards one another, shifting the spatial coordinates? The connection becomes dynamic, and tension arises. Fischer’s lines become the three-dimensional image of this tension held in space. Her spatial lines also participate in the dynamism. Readable as lines drawn on a surface, they break away from it, moving through space to become objects. And here too Judith P. Fischer includes the viewer in the emergence of space from line — space that only arises through one’s own movement around the line. And only in this dialogue can her spatial definitions be seen. Always new. Always different. Nothing is static.

Cornelia Hellstern (born 1974 in Mannheim) studied interior design and works as an editor and curator with her own agency for architecture and building culture in Munich. She is a member of the advisory board of the Baukunstarchiv NRW (Architectural Archive of North Rhine-Westphalia) and a lecturer in design and conception at the Faculty of Architecture and Civil Engineering at the Karlsruhe University of Applied Sciences.

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„Judith P. Fischer formt aus exakt gezirkelten Kurven und “Judith P. Fischer forms spatial variety from exactly planned Linien eine Raumvielfalt. Signethaft reduziert, in labyrinthartigen curves and lines. Reduced, signet-like, in labyrinthine interweavVerflechtungen – oder aber auch als üppig-amorphe Wand­­- ings—but also as opulent, amorphous wall installations.” in­stal­lationen.“ Andrea Zehetbauer Andrea Zehetbauer

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Ohne Titel ( Kreidekreis I )  Untitled ( Chalk circle I ) 2020

Ohne Titel ( Spindel )   Untitled ( Spindle ) 2021

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Ohne Titel ( Spindel )   Untitled ( Spindle ) 2021

Ohne Titel ( Raumlinie )   Untitled ( Raumlinie ) 2021

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Ohne Titel ( Raumlinie )   Untitled ( Raumlinie ) 2021

Ohne Titel (Freiraum)   Untitled (Freiraum) 2021

Ohne Titel ( Freiraum )   Untitled ( Freiraum ) 2021

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Ohne Titel ( fluid ) 2021

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Ohne Titel ( fluid ) 2021

Ohne Titel ( Feder )   Untitled ( Feather ) 2021

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Ohne Titel ( Feder )   Untitled ( Feather ) 2021

Ohne Titel ( federleicht )   Untitled ( federleicht ) 2021

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Ohne Titel ( federleicht )   Untitled ( federleicht ) 2021

Loop 3 2016

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Loop 3 2016

Ausstellung Bildraum Bodensee, Bregenz   Exhibition Bildraum Bodensee, Bregenz 2021

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Curve 2021

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Curve 2021

Diabolo 2021

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Reflection 2021

Ohne Titel ( Rückzugsort )   Untitled ( Rückzugsort ) 2021

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Ohne Titel ( Kreidekreise I + II )   Untitled ( Chalk Circle I + II ) 2021

LOOP I + II 2014

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Wallwork II 2011

Ohne Titel ( Basket )   Untitled ( Basket ) 2021

LOOP 2013

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LOOP 2013

Dreiteilige Variation I   Three-part variation I 2014

Dreiteilige Variation II   Three-part variation II 2021

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Pattern 2014

Schriftduett II   Writing duet II 2021

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Schriftduett I   Writing duet I 2021

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Am Anfang ist die Zeichnung!

Drawing Comes First! Elisabeth Nowak-Thaller

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Am Anfang ist die Zeichnung. Sie kann auf jeder Fläche entstehen, in einer Höhle, auf Leder, Holz, Pergament oder wie bei Judith P. Fischer auf einem komplex ausgetüftelten, selbst erfundenen technischen Kunst­ stoffverfahren. Judith P. Fischer entwickelt neben den unzähligen grafischen Werken mit markanter Handschrift auch gezeichnete Polsterskulpturen, die den Raum in Serie erobern. Auf höchst unterschiedlichen Untergründen – glatt oder wellig, gebläht oder gefaltet – vollführt Fischers Bleistiftballett – hart oder weich, gekreuzt oder parallel, gestrichelt oder schraffiert, stets rhyth­ misch, meditativ und nie gewischt – einen kunstvollen Tanz. Licht und Schatten spielen eine wichtige Rolle, wenn falten­ reiche Pölster an den glatten Leinwänden ihre Spiele treiben. Erst auf den zweiten Blick entdecken die geschulten Betrachter_ innen auf den skulpturalen Zeichnungen Millionen präzise gesetzte Bleistiftlinien. Höchste Konzentration ist erforderlich, gepaart mit enormer Ausdauer. Die Hand, die den Bleistift lenkt, vollführt ihre Arbeit ebenso kontemplativ wie manisch: Strich neben Strich über Strich, oft gekreuzt, sodass das Dunkel naht. Ein kreisrunder, bedrohlicher Knäuel, wie Blei schimmernd, der verbildlichte schwere Stein auf der Brust. Oder ein Meteorit, ein verglühtes Wesen, herabgefallen aus dem unendlichen All? Viel­ leicht doch „nur“ ein Wäscheknäuel, über und über bedeckt mit Bleistiftstrichen – ein graues Abstraktum? „Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen. Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen.“ 1

Drawing Comes First. It can occur on any surface, in a hollow, on leather, wood, parchment, or—as with Judith P. Fischer—through a complex self-devised technical procedure. As well as her numerous and striking drawings, Judith P. Fischer also develops drawn pil­ low-sculptures that occupy a space in series. On very varied backgrounds—smooth or uneven, distended or folded—­Fischer’s pencil ballet—hard or soft, crossing or in parallel, hatched or shaded, always rhythmic, meditative, and never smudged—per­ forms an elaborate dance. Light and shadow play an important role in the games wrinkled cushions play on smooth canvases. Only at a second glance does the trained viewer find precisely placed pencil lines in these sculptural drawings. Great concentration is required, coupled with extreme perseverance. The hand that guides the pencil labors both contemplatively and manically: stroke beside stroke over stroke, often crossed so that darkness approaches. A circular, threatening knot, gleaming like lead, the image of a heavy stone on the chest. Or a meteorite, a burned-out being, fallen from infinite space? But perhaps “just” a bundle of laundry, covered all over with pencil strokes—a gray abstraction? “Pain is the great teacher of people. Beneath its air the souls develop.” 1

Illness is something threatening, frightening, something existential, albeit that pain or difficult times in our lives further and strengthen us physically and mentally. We mortal beings fear Krankheit ist etwas Bedrohliches, Furchterregendes, etwas disease; we withdraw, struggle alone, or block out the difficult Existenzielles, wenngleich uns Schmerzen oder schwierige issue. Silence, denial, concealment—thus the simple strategy. Phasen im Leben weiterbringen, physisch wie psychisch stärken. Patients are willing to undergo marathon examinations at the Wir vergänglichen Menschen haben Angst vor Krankheiten, mere suspicion of an illness. What these frequently fail to allay ziehen uns zurück, kämpfen allein oder verdrängen dieses is the terror, the worry, of never recovering, of having to depart belas­tende Thema. Nicht ansprechen, verleugnen, verbergen – from life too early and unprepared. Sickness and pain are among so lautet die einfache Strategie. Bei bloßem Verdacht auf eine of the most important themes in a person’s life. The Covid pan­ Krankheit nehmen Patient_innen Untersuchungs­marathons auf demic is drastically determining all our lives. sich: Was oft im Vorfeld bleibt, ist die blanke Angst, die Sorge, In art, illness is a sensitive, continually recurring, often sad, nie wieder zu genesen, zu früh, zu unvorbereitet aus dem Leben and endlessly important—because touching—subject matter. gehen zu müssen. Im Leben eines Menschen sind Krankheit und Artists down the centuries have attempted the theme, among Schmerz eines der wichtigsten Themen überhaupt. In Zeiten von them Judith P. Fischer, who graduated from the University of Corona bestimmt eine Pandemie das Leben aller Menschen in Applied Arts Vienna under the Austrian sculptor Wander Bertoni drastischer Weise. (1925–2019). In der Kunst ist Krankheit ein heikles, stets wiederkeh­ren­ des, oft trauriges, unendlich wichtiges, weil berührendes Terrain. Heart—veins—brain—gut. Durch alle Jahrhunderte wagen sich Künstler_innen, darunter Cascades—knots—complexities auch Judith P. Fischer, die beim österreichischen Bildhauer The large-format drawing CPDU shows a many-layered coil Wander Bertoni (1925–2019) ihr Studium an der Universität für formation that recalls a human brain. Or perhaps an abstraction, angewandte Kunst Wien absolvierte, an dieses existenzielle an “optical” illusion, merely an association with the brain? Very Thema. fine hatching alternates with dark and light passages, displaying surfaces and depths, light and shadow. What thoughts may lie Herz – Adern – Hirn – Darm. in the dark part behind the many coils? Is this the lair of depres­ Kaskaden – Verknotungen – Verwicklungen sions, nightmares, grim secrets or special talents? In the same Die großformatige Zeichnung CPDU zeigt ein vielschich­ year Fischer created the sculpture Core in painted sheet steel, tiges Gebilde von Windungen, die an ein menschliches Gehirn based on CT scans visualizing details of the brain. erinnern. Oder doch ein Abstraktum, eine „optische“ Täuschung, Apparently chaotic convolutions can be found in the draw­ bloß eine Hirnassoziation? Feinste Schraffuren wechseln mit ing Brainstorming. In a jumbled superimposition and interpene­ schwarzen und hellen Passagen, zeigen Oberflächen und Ver­ tration, the hugely complex mental feats our brain has to perform tiefungen, verdeutlichen Licht und Schatten. Welche Gedanken every day—it is continually changing—are registered in an almost befinden sich im dunklen Teil hinter den vielen Windungen? Ver­ manic endless loop. Isn’t there always an overriding system stecken sich hier Depressionen, Albträume, düstere Geheim­ in the horror vacui, in creative contemplation, in the tangle of nisse oder besondere Begabungen? Im selben Jahr fertigte thought? Or, as the expressionist poet August Stramm noted: Fischer aus lackiertem Stahlblech die Skulptur Core, die auf com- “[…] Wirr-Wirren-Wirrer-Immer wirrer durch die Wirrnis-Du-Dichputertomografische Schichtaufnahmen aufbaute und Details Ich”  2 [Mazy mazes all the more amazed by the tangled you-anddes Gehirnes sichtbar machte. I-ness]. Inner turmoil, creative confusion can have many causes.

Chaotisch anmutende Verschlingungen entdeckt man in der Zeichnung Brainstorming. In einer Endlosschleife sind überund untereinander, neben- und ineinander, letztlich auch durch­ einander die komplexen gedanklichen Marathonleistungen, die unser Gehirn täglich – es verändert sich ständig – absolvieren muss, geradezu manisch zeichnerisch festgehalten. Steckt im Horror Vacui, im kreativen Nachdenken, in der Wirrheit der Gedanken nicht immer ein übergeordnetes System? Oder, wie der expressionistische Dichter August Stramm notiert: „[…] Wirr-Wirren-Wirrer-Immer wirrer durch die Wirrnis-Du-DichIch.“ 2 Innere Unruhe, schöpferische Wirrheit kann viele Ursa­ chen haben. Mit grafischer Bravour gestaltet Judith P. Fischer Gedanken­ gänge als atemberaubendes Labyrinth, ohne Anfang und ohne Ende. Schon in der umfassenden Werkserie LOOP aus den Jahren 2013 bis 2016 präsentierte die multitalentierte Bild­ hauerin, Zeichnerin, Installationskünstlerin, Sängerin, auch Aus­stellungs­kuratorin Wechselspiele aus unterschiedlichsten, ein- oder vielfärbigen Schlaufen und Schlingen aus Gummi beziehungsweise elastomeren Kunststoffen. Das weiche, bieg­ same Material, verformbare Rundschnüre oder Schläuche aus Silikon wurden gewunden, gebogen, gefaltet, in- und mitei­ nander verknüpft oder gehäuft. Die Schnüre, die wie Linien aus der Wand fließen, ergießen sich in einem großen Schwall auf und über den Boden. Sie besetzen als feste kleine und größere Kugeln wie überdimensionale Wollknäuel das Ausstellungs­ parkett. Und dann gibt es noch die im Quadrat gebundenen Schlaufen, die dreidimensional aus der Wand wachsen. Zufall oder exakte Konstruktion? Das Material, der Kunststoff, ist von begrenzter Lebensdauer, so kommen mitunter Kabelschnüre, die in Gefriertruhen verbaut werden, zu ihrem großen Auftritt. Zeichnung, Skulptur und Sockel bedingen einander. Sie treten stets in Dialog zueinander oder reagieren direkt mit dem Raum, den sie erobern und besiedeln. Der Wechsel zwischen hart und weich, zwischen spitz und rund, zwischen haptisch und sinn­ lich ist ein Merkmal von Fischers erweitertem Zeichnungs- und Skulpturenbegriff, der stets Material und Raum kritisch hinter­ fragt und von viel Innovationsgeist getragen ist. Das von Blutgefäßen durchströmte menschliche Herz Cœur samt dem angeschlossenen Kreislauf ist ebenso wie die Zeich­ nung Aderngeflecht eine eindrückliche Darstellung über unsere höchst komplizierten Organe und deren feine Verbindungen, die uns Menschen am Leben erhalten. Unser Blutkreislauf ver­ sorgt alle Zellen des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff. Er besteht aus dem Herz und aus den Blutgefäßen, aus Arterien und Venen, die in ihrem komplexen System einem Baum beziehungs­ weise fein verzweigten Ästen ähneln. Vom „Stamm“, der Aorta, gehen dicke Arterienäste ab, die sich immer weiter verzweigen und in einem Netz aus winzigen Blutgefäßen, dem Kapillarnetz, enden. In diesem „Aderngeflecht“ erkennen wir, Korallen gleich, runde, flache, in Zacken, vom Hell ins Dunkel auslaufende Blut­ bahnen mit durchlässigen, mitunter verklebten Strukturen, die im Absterben begriffen sind. Bleibt schließlich der Darm, das Zentrum unserer Gesund­ heit, der im Falle notwendiger Krebsvorsorge einer „Spiegelung“ unterzogen wird. Die Zeichnung zeigt ein geschlossenes drei­ dimensionales Liniensystem. Doch Dünn- und Dickdarm sehen in Wahrheit etwas anders aus. Dann, bei intensiver Betrachtung, passt plötzlich alles zusammen: Rechte und linke, obere und untere Bildteile sind über Kreuz gespiegelt. Wie immer bei Judith P. Fischer sind die Dinge nicht, wie sie scheinen. Unmittel­ bar stellt Fischers von den großartigen Wachsmodellen im ­Josephinum inspirierte „Griffelkunst“ durch die doppeldeutigen Bildtitel überlebenswichtige Fragen: Darmkrebs, Herzinfarkt,

The multitalented sculptor, drawer, installation artist, singer 52 and exhibition curator Judith P. Fischer boldly configures trains of thought as a breathtaking labyrinth with no beginning or end. In the extended series LOOP, from the years 2013 to 2016, she presented interactions of a multiplicity of mono- or polychrome rubber or elastomer loops and meshes. The soft, pliable material— malleable silicon cords or tubing—was wound, curved, folded, interconnected, or accumulated. The cords, which flowed from the walls like lines, poured onto and over the floor in a torrent. They filled the exhibition space as tightly packed small and large spheres like oversized balls of wool. And then there were the square-bound loops growing three-dimensionally from the wall. Chance or exact construction? The plastic material has a limited durability, and the cable cords used in freezers are occasionally given their big moment. Drawing, sculpture and pedestal are mutually interdependent. They are in continual dialogue or direct response to the space that they capture and occupy. The alter­ nation between hard and soft, pointed and round, haptic and sensory is a feature of Fischer’s extended concept of drawing and sculpture, which critically questions material and space in a spirit of innovation. Like the drawing Aderngeflecht [Plexus], the veined human heart Cœur with its attached circulatory system is an impres­ sive portrayal of our highly complex organs and the delicate connections that keep us humans alive. Our bloodstream sup­ plies all the body’s cells with nutrients and oxygen. It consists of the heart and the blood vessels—arteries and veins—whose intricately branching system resembles a tree. From the “trunk,” the aorta, go thick arterial branches, which ramify further into a network that ends in the tiny capillary network. In this coral-like mesh we discern round, flat, serrated veins running from light to dark, with porous, sometimes agglutinated structures in the process of dying away. Then there are the intestines, central to our health, which are “scoped” to prevent cancer. The drawing shows a closed three-dimensional system of lines. Yet the small and large intes­ tines look somewhat different in reality. Then, on closer inspec­ tion, everything suddenly matches up: the right and left, upper and lower parts of the image are reflected crosswise. As always with Judith P. Fischer, things aren’t what they seem. Her “pen­ cilings,” inspired by the wonderful wax models in the Josephi­ num, pose vitally important questions in their ambiguous titles: colonic cancer, heart attack, arteriosclerosis, stroke? Who has not worried about unpleasant medical examinations like colo­ noscopies, the results of which can change lives? Aside from physical illnesses there are the mental afflic­ tions, which have demonstrably increased during the pandemic. Their causes and consequences, from long-term unemploy­ ment to financial problems, which can end in despair, alcohol­ ism, homelessness, and suicide, are many. A shopping cart is piled high, though not with fresh food from the supermarket but items essential to someone on the street: boxes, plastic, paper and cardboard, rolled blankets, pillows, and sleeping bags for living outdoors, in attics, under bridges. It can strike both young and old. We read “love” on a plastic bag or the food supple­ ment Mivolis, given in cases of malnutrition. The word MANA on the bag can also be interpreted variously: a religious practice, nutrition in liquid and pulverized form, cider. The human being is absent, as so often with Judith P. Fischer. Have these meager goods and chattels been abandoned? Is this homeless person still alive? The objects speak for themselves, relating checkered histories of ownership and loss, of success and failure, of good times and bad, of wakefulness and sleep, of life and death. In her essay “On Being Ill,” Virginia Woolf writes of pain and sickness

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Arterienverkalkung, Schlaganfall? Wer kennt nicht das große Bangen vor unangenehmen Untersuchungen, vor einer Darm­ spiegelung? Vor einer MRT, Karotis- und Herzkatheterunter­ suchung? Deren Ergebnisse können Menschenleben verändern! Neben physischen Erkrankungen gibt es die – gerade in Zeiten der Pandemie nachweislich ansteigenden – psychischen Leiden. Von der Langzeitarbeitslosigkeit über finanzielle Prob­ leme, die Gründe und Abgründe, die in Verzweiflung, Alkoholis­ mus, Obdachlosigkeit, im Suizid enden können, sind vielseitig. Ein Einkaufswagen ist über und über vollgepackt: jedoch nicht mit frischen Lebensmitteln aus dem Supermarkt, sondern mit überlebenswichtigen Utensilien für eine_n „homeless“: Schach­ teln, Plastik, Papier und Karton, gerollte Decken, Pölster und Schlafsäcke für den Wohnplatz im Freien, unter Dächern, unter Brücken. Es kann Junge wie Alte treffen. Wie lesen „love“ auf einer Plastiktüte oder das Nahrungsergänzungsmittel Mivolis, das bei Mangelernährung unterstützt, das Wort MANA auf dem Säckchen ist ebenfalls vielseitig deutbar: eine religiöse Praxis, Nahrung in Getränke- und Pulverform, ein Apfelwein. Wie so oft ist der Mensch bei Judith P. Fischer abwesend. Hat er sein spärliches Hab und Gut verlassen, zu achtlos deponiert? Ist der_ die Obdachlose überhaupt noch am Leben? Die Gegenstände sprechen für sich, erzählen wechselvolle Geschichten von Besitz und Verlust, von Erfolg und Misserfolg, von guten und schlechten Zeiten, vom Wachsein und Schlaf, von Leben und Tod. ­Virginia Woolf schreibt in ihrem Essay „On Being Ill“, Krank­ heit und Schmerz seien das Gegenteil von Sprache. 3 Die obdach­ lose Person ist ihrer Sprache und ihrer Würde längst entmachtet, ihr Einkaufswagen vor einer leeren Betonwand wurde – wie das Leben selbst – sprichwörtlich gegen die Wand gefahren. Ein Polster für die Seele Ein höchst berührendes Tagebuch des Sterbens brachte der Schweizer Künstler Ferdinand Hodler (1853–1918) auf die Lein­ wand und auf das Papier. Hodler schildert in einer Art Sterbe­ begleitung das Hinsiechen seiner Lebensgefährtin Valentine Godé-Darel. Sie ist Hodlers Modell, seine Geliebte und die Mutter der unehelichen Tochter des verheirateten Malers. Hodler sitzt neben seiner in Polsterbergen versinkenden, abgemagerten Lebensgefährtin und zeichnet sich vor rund hundert Jahren den Schmerz von der Seele. Niemals wurde von einem Künstler zuvor eine todbringende Erkrankung – das Leiden in einem Sterbe­ bett – so berührend, so herzergreifend und intim dargestellt. Godé-Darel stirbt an Gebärmutterhalskrebs 1915 im Alter von nur 41 Jahren.

as the opposite of language. 3 The homeless person has long been deprived of language and dignity; like life itself, the cart parked in front of blank concrete has been proverbially dashed against the wall. A soul cushion The Swiss artist Ferdinand Hodler (1853–1918) committed a very touching record of dying to canvas and paper. Hodler describes the wasting illness of his lover Valentine Godé-Darel. She is his model and the mother of his illegitimate daughter. Sitting by his emaciated companion engulfed in pillows a century ago, Hodler pours his pain into his drawing. Never before had an artist portrayed a terminal illness—the deathbed suffering—so touchingly, heart-rendingly, and intimately. Godé-Darel died of cervical cancer in 1915 at the age of only forty-one. Max Klinger (1857–1920), another multitalented painter, sculptor, drawer, philosopher, musician, and poet, inspired by Schopenhauer and Nietzsche, devoted himself in his “scratch­ ings” to the surreal nightmare, sometimes in motifs of blankets and pillows. In the cycle On Death II, Drawing 5, Opus XIII, Plague (1903), black ravens, emissaries of death, enter an overcrowded hospital ward through windows thrown open by a storm. A nun tries in vain to drive the plague-bringing birds away with a cross and rosary, like an exorcist. Virtuosic draftsmanship encounters symbolist visions of doom here: waving curtains, folded pillows, blankets, sheets; the death motif and the allegory of mortality are omnipresent. Artists have always been intrigued by pillows. In 1493 Al­brecht Dürer began his famous studies of them; Adolph von Menzel, Klemens Brosch or Edward Burne-Jones were all fascinated by the softness of our favorite bedfellow. Crumpled, plumped up, squashed, soft and cuddly, containing down or microfibers, our true companion in sleep has kept many artists awake or soothed them into unconsciousness. Pillows asserted female eroticism in painting and sculpture as part of beautiful women’s finery: Goya’s Naked Maja writhes on two lush silk cushions edged with lace; in the Prado in Madrid Titian’s Danae looks longingly into the sky from a mountain of pillows, and the lovely Venus of Urbino, also by Titian, presents herself to the viewer reclining on two artfully arranged cushions. The Linz Biedermeier painter Johann Baptist Reiter proudly displays his pretty young wife framed by a sump­ tuous feather bed and two pillows that do more to reveal the sleeping woman’s body than conceal it. The pillow becomes the intimate friend and protector, a symbol of social status and of ambivalent emotions. Pillows prop us up when sitting or reclin­ ing, enable relaxation, are comfortable couches of precious brocade, silk, and satin, but they also function—as with Hodler or Schiele—as the last true companion in death. The moving photograph of Egon Schiele on his deathbed: the young artis­ tic genius, victim of the Spanish flu, rests on four pillows. The dead head of Fräulein Ria Munk, to whom Gustav Klimt pays his last respects, can be seen on a pillow scattered with rose petals. And the soiled sheets and pillows of Tracy Emin’s unmade bed, a major work once purchased by Charles Saatchi, sold for a record amount undreamed of on the Austrian art market. Pillowtalk is the title of the three-dimensional series that Judith P. Fischer presented in 2018 at the Galerie Straihammer und Seidenschwann in Vienna. Pillows are central to these works: apparently falling jauntily from their pedestals, severely crum­ pled or even tied up, lolling on the floor or stuck to the wall covered with or surrounded by dense abstract shading. Object and drawing merge, enter into dialogue; flatware becomes spatial art; shading creates shadows and irritations wherever the eye cares to look.

Ein anderer multitalentierter Maler, Bildhauer, Grafiker, Philo­ soph, Musiker und Dichter, der von Schopenhauer und Nietzsche inspirierte Max Klinger (1857–1920), hat sich mit seiner „Stricherl­ kunst“ dem surrealen Albtraum, darunter dem Motiv von Decken und Pölstern, ebenfalls verschrieben. Im Zyklus Vom Tode II, Blatt 5, Opus XIII, Die Pest (1903) dringen schwarze Raben, Todesboten, durch die vom Sturm aufgerissenen Fenster in einen überfüllten Krankensaal ein. Eine Ordensschwester versucht vergeblich, den Spuk zu bannen, indem sie, einem Exorzisten gleich, gestärkt von Kreuz und Rosenkranz, die Vögel, welche die Pestkranken heim­ suchen, abzuwehren versucht. Virtuoseste Zeichenkunst trifft hier auf symbolistische Untergangsvisionen: flatternde Vorhänge, gefaltete Pölster, Decken, Leintücher, das Todesmotiv und die Allegorie der Vergänglichkeit sind allgegenwärtig. Pölster haben Künstler_innen schon immer beschäftigt. Albrecht Dürer begann 1493 mit berühmt gewordenen Polster­ studien, Adolph von Menzel, Klemens Brosch oder Edward Burne-Jones, sie alle waren von der Weichheit unseres lieb gewon­nenen Bettgenossen, der im deutschen Vokabular als Kissen bezeichnet wird, fasziniert. Zerknüllt, aufgeschüttelt, gequetscht, weich und kuschelig, aus Daunen oder Mikrofasern, der treue Begleiter des Schlafes hat viele Künstler_innen wach gehalten oder in den Schlaf geschmeichelt. Kissen brachten in Malerei und Bildhauerei die Erotik der Frau zur Geltung und fun­ gierten als Aufputz schöner Frauen: Goyas Nackte Maja rekelt sich auf zwei üppigen Seidenkissen mit Spitzenbesatz, Tizians Danae blickt im Madrider Prado, gestützt von einem Polster­ berg, sehnsüchtig gen Himmel, und die schöne Venus von Urbino, ebenfalls von Tizian, präsentiert sich den Betrachter_innen mit aufreizendem Blick, auf zwei kunstvoll arrangierten Satin­ kissen liegend. Der Linzer Biedermeiermaler Johann Baptist Reiter präsentiert stolz seine hübsche junge Frau – Erotik pur –, umrahmt von einem üppigen Federbett und zwei Kopfpölstern, die den Körper der Schlafenden mehr enthüllen als verdecken. Der Polster wird zum intimsten Freund und Beschützer, zum Gesellschaftssymbol und zum Sinnbild ambivalenter Emotio­ nen. Pölster dienen als Stütze beim Liegen oder Sitzen, ermög­ lichen Entspannung, sind – aus edlem Brokat, Seide und Satin gefertigt – komfortable Ruhelager, fungieren aber auch, wie bei Hodler oder Schiele, als letzte treue Begleiter im Tod. Berührend das Foto von Egon Schiele auf dem Totenbett: Das jung an der Spanischen Grippe verstorbene Zeichengenie ruht auf vier Kissen. Und das tote Haupt von Fräulein Ria Munk, der Gustav Klimt posthum die letzte Ehre erweist, ist auf einem mit Rosen bestreuten Polster zu sehen. Auch Tracy Emins ungemachtes Bett, ein Hauptwerk, einst von Charles Saatchi erworben, erzielte samt schmuddeligen Decken und ebensolchen Pölstern Rekord­ summen am Kunstmarkt, ein Auktionsrekord, von dem der öster­ reichische Kunstmarkt nur träumen kann. Pillowtalk heißt die dreidimensionale Serie von Judith P. Fischer, die in der Galerie Straihammer und Seidenschwann 2018 in Wien präsentiert wurde. Die Pölster stehen im Zentrum der Arbeiten: Gruppiert auf Podesten, scheinen sie keck vom Sockel zu fallen, werden arg zerknüllt oder gar verschnürt, lungern am Boden oder kleben an der Wand von dichten, abstrakten Schraf­ furen überzogen beziehungsweise umgeben. Objekt und Zeich­ nung verschmelzen, treten in Dialog, Flachware wird zu Raum­ kunst, Schraffuren erzeugen Schatten, Irritationen, wohin das Auge blickt. „Das ist kein Hase“, meint Judith P. Fischer augenzwinkernd in Analogie zu René Magrittes „ceci n’est pas une pipe“ in Folge als Antwort auf Dürers Meisterzeichnung. Sie zeichnet ein Kissen mit ausgeprägten Zipfeln und zwei Zwirnknöpfen, die an Hasenohren und -augen erinnern, wieder von oben nach unten

“This is not a rabbit,” declares Judith P. Fischer, tongue in 56 cheek, alluding to René Magritte’s “Ceci n’est pas une pipe” in response to Dürer’s expert drawing. She draws a cushion with distinctive corners and two upholstered buttons that look like rabbit ears and eyes, again mirrored top and bottom. Not only Fischer’s things have a dark side and a light, and so a cushion rabbit becomes a stuffed animal—cushions have always been comforters and tear-dryers. Small decorative pillows, handkerchief ducks, and covers pile up artfully in extreme vertical or horizontal formats in monu­ mental drawings from the series Spiegelung [Reflection]. Crossed feet are reflected top and bottom and rendered on three levels; feet bare, beneath them the neat stack of pillows, old-fashioned flower-painting at the back, created in Fischer’s typically “manic strokes.” The feet appear not to touch the fragile tower of cush­ ions. Where and why is this ensemble of objects floating? Have they been built up as a soft erotic barrier between two people, with the possible invitation to get to know each other better? In the Spiegelung II, from 2020, tidily folded coverlets are pressed together in horizontal format, as if conceived as a wall object. In reality the pile would collapse, immediately losing its fragile order and stability. Once again the security blankets hover in the space, soft folds with hard shading, mutable, compacted, immortalized in the drawing.

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gespiegelt. Nicht nur Fischers Dinge haben eine dunkle und eine helle Seite: So wird der Polsterhase zum Kuscheltier – Pölster waren eben in allen Zeiten Seelentröster und Tränenfänger. In monumentalen Zeichnungen aus der Serie Spiegelung türmen sich kunstvoll kleine Zierpolster, Tuchenten, auch Decken im extremen Hoch- wie im Querformat. Gekreuzte Füße sind oben und unten gespiegelt und in drei Ebenen wiedergegeben; dahinter der fein säuberlich gestapelte Polsterberg, rückseitig die altmodische Blümchenmalerei, entstanden in Fischer typi­ scher „Stricherl-Mania“. Die Füße scheinen den fragilen Polster­ turm nicht zu berühren. Wo und wieso schweben die Pölster als Objektensemble? Sind sie aufgebaut als weiche, erotische Barri­ kade zwischen zwei Menschen, mit der möglichen Aufforderung: Lasst uns näherkommen? Bei der 2020 entstandenen Spiegelung II sind es ordentlich gefaltete Decken, die im Querformat eng aneinandergepresst liegen, als wären sie als Objekt für die Wand gedacht. In Wahrheit würde der Stapel auseinanderfallen, seine fragile Ordnung und Stabilität umgehend verlieren. Wieder schweben die Kuschel­ decken im Raum, weiche Polsterfalten mit harten Schraffuren, verformbar, verdichtet, in der Zeichnung verewigt. Regelrecht geordnet, weil gefaltet, liegen im lebensgroßen Hochformat „stapelweise“ die Leintücher, Überzüge und Pölster für eine Bügelsession vorbereitet im leeren Raum. Ein recht fra­ giler, schwebender Turm, der jederzeit zum Einsturz bereit ist. Welche Hausfrau und welcher Hausmann kennt sie nicht, die Wäsche- und Bügelstapel, die geduldig der Bearbeitung harren? Ein Trockner bringt heillos zerknüllte Wäschewolken zutage, und so manches alte, bügelintensive Leintuch landet als große Wolke VI in der Entsorgungstonne, hoffend auf andere Besitzer_ innen und bessere Zeiten … Oberösterreich war schon immer ein Land großartiger Zeichner_innen. Der kleinteilige, delikate, aufreibende Zeichen­ duktus verlangt Judith P. Fischer, die gerne in Serie arbeitet und in der Zeichnung das monumentale Format beherrscht, alles ab. Wie bei ihren oberösterreichischen Kollegen Klemens Brosch (1896–1926), Alfred Kubin (1877–1959), Othmar Zechyr (1938–1996) oder Georg Ritter und Peter Hauenschild wird die Zeichnung dieser Doppelbegabungen zum Schicksal. Eine Macht, ein Horror Vacui des Verdichtens, das Abarbeiten am und Aufgehen im Motiv treibt sie vorwärts. Immer monumen­ taler, präziser, dichter, intensiver und oft symbolisch, letztlich abstrakt gestaltet sich der zeichnerische Prozess. Die Künstler_ innen werden von einer geradezu fanatischen Manie des Zeich­ nens erfasst, zu immer feineren, komplizieren, größeren Kom­ positionen angetrieben. Oft ist – jedenfalls bei Brosch, Zechyr, auch bei Fischer – ein Übermaß an Stofflichkeit, an Bravour, eine technische Sackgasse erreicht. Es gehört wohl nicht in das Reich der Anekdote, dass diese Zeichner_innen mit der Lupe oder dem Feldstecher die Objekte ihrer Begierde zu durchdringen versuchten. Im Zyklus Der Invaliden Dank strichelt Klemens Brosch zwischen 9. und 18. November 1915 achtundvierzig Blei­ stiftstudien von demselben Paar kaputter Schuhe in allen nur erdenklichen Ansichten. Der Zustand der Schuhe lässt auf den Träger sowie den Schöpfer schließen. Judith P. Fischers Wäsche­ berg, bestehend aus unzähligen zerknüllten Unterhosen, die an ein außerirdisches, surreales Objekt erinnern, sind vermut­ lich ebenfalls das Ergebnis einer „Lupenobsession“. Ob Schuh, Polster, Sack-, Wäsche- oder Deckenstapel: Das Objekt tritt an die Stelle des Menschen. Die durch die Nahsicht heran­ gezoomten Dinge werden so zur Allegorie der Vergänglichkeit. Auch Dinge haben wie wir Menschen ein Ablaufdatum und ver­ weisen auf ein geheimnisvolles, mitunter surreales Eigenleben.

Regularly folded in life-sized vertical format, piles of sheets, covers, and pillowcases have been prepared for an ironing session in an empty room. A very fragile, provisional tower ready to fall at any moment. Familiar to every housewife or househus­ band: the patiently waiting pile of ironing. A dryer delivers hope­ lessly crumpled clouds of linen, and so the occasional old, well ironed sheet lands in the bin, hoping for other owners and better times … Upper Austria has always been a state with great drafts­ men and women. Judith P. Fischer’s detailed, delicate, grueling manner of drawing pushes her to the limit. As with her doubly talented Upper Austrian colleagues Klemens Brosch (1896–1926), Alfred Kubin (1877–1959), Othmar Zechyr (1938–1996), or Georg Ritter and Peter Hauenschild, draw­ing becomes destiny. A power, a horror vacui of concen­ tration, attending to and being taken up by a motif drives them forward. The drawing process takes on increasingly monumen­ tal, precise, concentrated, intense, often symbolic, and ulti­ mately abstract form. The artists become almost fanatical about drawing, driven to create finer, more complicated, larger com­ positions. They often—this is the case with Brosch, Zechyr, and also with Fischer—attain an excess of materiality, a bravado, a technical deadlock. It is not a matter of anecdote that these artists attempted to penetrate the objects of their desire with the magnifying glass or binoculars. In the cycle Der Invaliden Dank [By Courtesy of the Invalid Woman], Klemens Brosch drew for­ ty-eight pencil studies of the same pair of broken shoes between November 9 and 18, 1915, from every imaginable point of view. The state of the shoes is indicative of both wearer and artist. Judith P. Fischer’s pile of laundry, consisting of numerous briefs like surreal alien objects, are probably also the result of an obses­ sion with the magnifying glass. Whether shoe, pillow, or pile of sacks, laundry, or blankets, the object substitutes the human being. Zooming in on things makes them allegories of transience. Like people, things have an expiry date and hint at a mysterious, sometimes surreal life of their own. How closely may art and illness intertwine in propheti­ cally disposed artists? Thrilling art can arise from compulsion. Kokoschka, Schiele, Klinger, Menzel, Kubin, Brosch all produced expert drawings as if from the assembly line, driven by their pencils, their personal catastrophes, which ended in dependency, depression, and death. Judith P. Fischer’s work, along with much humor, has a recurrently somber and tragic aspect. The series Hedgehog Child deals with the vulnerability of the adolescent. A young person kneels naked, huddling on the floor in a yoga asana, the “child pose,” arms around the eyes and ears, blend­ ing out the surroundings. Prickles begin to grow from the child’s back, first one, two, then more and more, until the child is entirely enfolded in a massive armor. Innocence and the need for protec­ tion are coupled with outwardly directed aggression. Influences soon compel a young person to adopt an impenetrable defen­ sively spiked armor. Works like these provoke wide-ranging debates. The appeal to profound human experiences: emotional wounds, the over­ load of everyday life or illness. They are like transient thoughts that speak to emotions or problems and elicit dialogue between people. They are the most important, pristine, and authentic form of artistic expression. Drawings are “inspiring raw mate­ rial” (Joseph Beuys) or “the conscience of European art—and the only hope in this world for a reencounter with human exis­ tence” (Günter Brus); “Line […] is the sensation of its own realiza­ tion (Cy Twombly), and therefore “Drawing […] the form of think­ ing on paper” (Saul Steinberg).

Wie nah darf Kunst und Krankheit bei prophetisch ver­ anlagten Künstler_innen kommen? Ergreifende Kunst entsteht mitunter aus Zwang. Kokoschka, Schiele, Klinger, Menzel, Kubin, Brosch, sie alle lieferten Meister­zeichnungen vom Band, erlitten, mitunter getrieben von ihrem Stift, persönliche Katastrophen, die in Abhängigkeiten, Depressionen, im Tod endeten. Auch Judith P. Fischers Arbeiten tragen neben viel Humor im Ansatz immer wieder düstere wie tragische Züge: So befasst sich die Serie Hedgehog Child mit der Verletzlichkeit eines heran­ wachsenden Menschen. Ein Kleinkind kniet nackt, zusammen­ gekauert in einer Yoga-Asana, der „Kindhaltung“, am Boden, die Arme sind um Augen und Ohren geschlungen, die Umwelt wird ausgeblendet. Am zarten Kinderrücken beginnen Stacheln zu wachsen, erst einer, zwei, dann immer mehr, bis das Kind gänz­ lich eingeigelt ist und einen stattlich massiven Panzer erworben hat. Unschuld und Schutzbedürftigkeit sind gepaart mit nach außen gerichteter Aggression. Der junge Mensch wird durch vielerlei Einflüsse bald gezwungen werden, sich einen undurch­ dringlichen wehrhaften Stachelpanzer anzutrainieren. Arbeiten wie diese rufen vielseitige Debatten hervor. Sie appellieren an tiefgreifende menschliche Erfahrungen: seelische Verletzungen, Überforderung im Alltag oder Krankheit. Sie sind wie flüchtige Gedankenströme, die Emotionen oder Probleme ansprechen und Menschen ins Gespräch bringen. Sie sind wohl die wichtigste, ursprünglichste und unverfälschte künstlerische Ausdrucksform. Zeichnungen sind „anregendes Grund­material“ (Joseph Beuys) oder „das Gewissen der europäischen Kunst – und die einzige Hoffnung auf ein Wiedersehen der menschlichen Exis­ tenz in dieser Welt“ (Günter Brus), „Linie […] ist die Empfindung ihrer eigenen Verwirklichung“ (Cy Twombly), folglich „Zeichnen […] die Form des Nachdenkens auf Papier“ (Saul Steinberg). Wir alle sind aufgerufen, in Zeiten einer Pandemie, des Verzichts und der Restriktionen gemeinsam weiterzukommen, besonders genau hinzusehen und vermehrt zu achten: auf das Feine, das oft Unspektakuläre, das sehr Zerbrechliche! Fischers zarte Linien können ruhen, schweben und sinken, Pölster und Papiere verdunkeln, mit Schraffuren den Raum begrenzen, sich zu Ornamenten, Blümchen und Symbolen formieren, sich ver­ dichten, sich lichten, sich spalten oder Instabilität erzeugen. Zer­ knittert, zerknüllt, vergänglich wirken sie, Fischers Zeichnun­ gen und ihre getupften, gestreiften, gestrichelten Pölster. Ob auf Papier oder auf Kunststoff, sie sind verletzlich, zerbrechlich, recht bescheiden, meist erschwinglich und generell etwas licht­ scheu. Sie bedürfen daher unserer zärtlichen Fürsorge und vor allem der aufmerksamen Beobachtung.

During the pandemic, a time of self-denial and restriction, we are called upon to progress collectively, particularly to look closely and to be mindful of what is fine, often unspectacular, and very delicate. Fischer’s subtle lines can repose, hover, and sink, darken pillow and paper, delimit space through shading, form into ornaments, florets, and symbols, may densify, thin out, split, or generate instability. They seem wrinkled, crumpled, transient, Fischer’s drawings and her dappled, striped, checkered pillows. Whether on paper or plastic, they are vulnerable, fragile, usually affordable, and generally somewhat averse to light. So they need our tender care and above all our attentive observation. 1 Translated from Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916), Aphorismen, 1911, https://www.aphorismen.de/zitat/1741, accessed January 11, 2021. 2 August Stramm (1874–1915), “Liebe,” https://www.aphorismen.de/ gedicht/122640m, accessed January 11, 2021. 3 https://www.arttv.ch/kunst/kunstraum-baden-touch-me-im-sick-kunstbegegnet-krankheit/, accessed January 7, 2021.

1 Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916), Aphorismen, 1911, https://www.aphorismen.de/zitat/1741, abgerufen am 11.1.2021. 2 August Stramm (1874–1915), Liebe, https://www.aphorismen.de/ gedicht/122640m, abgerufen am 11.1.2021. 3 https://www.arttv.ch/kunst/kunstraum-baden-touch-me-im-sick-kunstbegegnet-krankheit/, abgerufen am 7.1.2021.

Elisabeth Nowak-Thaller (geb. 1960 in Linz), Dr. phil., ist Kunsthistorikerin, Ausstellungskuratorin und -organisatorin, seit 1986 Sammlungsleiterin (Abt. Malerei / Skulptur) und Vizedirektorin in der Neuen Galerie der Stadt Linz / Lentos Kunstmuseum Linz. Internationale Ausstellungskooperationen und Publi­ kationen zur österreichischen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.

Elisabeth Nowak-Thaller (born 1960 in Linz), Dr. phil., is an art historian, exhibition curator and organizer, and since 1986 collections director (dept. painting /sculpture) and vice director of the Neue Galerie der Stadt Linz / Lentos Kunstmuseum Linz. International exhibition projects and publications on Austrian art of the 19th and 20th centuries.

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Ausstellung Bildraum Bodensee, Bregenz   Exhibition Bildraum Bodensee, Bregenz 2021

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Obdachlos  Homeless 2020

Brainstorming 2014

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Ohne Titel ( Einschlichtung )   Untitled ( Einschlichtung ) 2020

Wolke 8   Cloud 8 2017

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Ohne Titel ( … das ist kein Hase )   Untitled ( … this ist not a rabbit ) 2016

Ohne Titel ( stapelweise )   Untitled ( stapelweise ) 2017

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Gemischtes Doppel 2016

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Kleine Wolke 7   Little cloud 7 2018

Ohne Titel ( Aderngeflecht )   Untitled ( Plexus ) 2015

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Cœur 2016

Spiegelung  Reflection 2014

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CPDU 2014

Ohne Titel ( Zierpolster I )   Untitled ( Zierpolster I ) 2017

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Ohne Titel ( Zierpolster II )   Untitled ( Zierpolster II ) 2017

Ausstellung Bildraum Bodensee, Bregenz   Exhibition Bildraum Bodensee, Bregenz 2021

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Wolke 7   Cloud 7 2017

Ohne Titel ( Woll.Lust )   Untitled ( Woll.Lust ) 2017

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Spiegelung  Reflection 2017

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Spiegelung  Reflection 2017

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FORM SHAPE

Zu den Arbeiten von Judith P. Fischer

On the Work of Judith P. Fischer Günther Oberhollenzer

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Ein Ausstellungsrundgang durch die Räume des Dokumentationszentrums für moderne Kunst Niederösterreich in St. Pölten

An Exhibition Tour through the Lower Austrian Documentation Center for Modern Art in St. Pölten

In den Werken von Judith P. Fischer sind das Haptische und Sinnliche, das Fühl- und Greifbare von zentraler Bedeutung. In Material wie Formensprache stehen die Objekte in der Tradition eines erweiterten Skulpturenbegriffes: Klassische Merkmale der Skulptur werden zwar beibehalten, gleichzeitig, aber neu verhandelt und kritisch hinterfragt. Charakteristisch in all den Arbeiten von Judith P. Fischer ist die spielerische Wechselbeziehung von harten und weichen Elementen, oft auch kunstfernen Materialien. Die zu Schleifen und Knäueln gebogenen, dünnen Eisenbänder erscheinen zart, ja fast fragil, die vielfältig zerknüllten und mit Epoxidharz behandelten Polster wirken leicht und weich, die elastomeren Schnüre und Gummibänder dagegen in ihren dichten, rechteckigen Eingren­ zungen eher schwer und statisch. Besonders die Polster faszinieren: Gruppiert auf Podesten, von denen sie jeden Moment zu fallen scheinen, wurden sie wild zerknüllt und verschnürt (wobei die Bänder wieder entfernt wurden) und oft mit einer dichten, abstrakten Grafitzeichnung bedeckt. Zeichnung trifft auf Skulptur. Fischer versucht durch die Überführung in Epoxidharz Dichte, Masse und Volumen des Körpers neu zu denken, das nicht Greifbare greifbar zu machen, ihm im besten Sinne des Wortes Gewicht und Bestand zu geben.

The haptic and sensory, the tangible and palpable, are of central importance in the work of Judith P. Fischer. In both material and formal language the objects are in the tradition of an extended concept of sculpture: the classical features of sculpture are retained, but at the same time questioned and redefined. Characteristic of all Judith P. Fischer’s works is a playful inter­dependency of hard and soft elements, frequently also of non-art materials. The thin iron hoops bent into loops and knots appear delicate, even fragile; the variedly crumpled pillows treated with epoxy resin seem light and soft, while the elastomer cords and rubber bands in their tight rectangular containments have more of a heavy, static effect. The pillows are particularly fascinating. Grouped on pedestals, from which they appear to be about to fall, they were brutally crumpled and tied up (although the cords were later removed), and often covered with dense abstract graphite drawing. Drawing meets sculpture. Fischer attempts to rethink the density, mass, and volume of the body, to make the impalpable palpable, to give it weight and substance in the best sense of the word. The objects seem to be frozen, registering a moment, giving it permanence—persisting in an intermediate stage of animate and inanimate, of malleable and unchangeable.

Die Objekte wirken wie eingefroren, einen Moment festhaltend, ihm Beständigkeit gebend – in einem Zwischenstadium verhar­ rend von belebt und unbelebt, von verformbar und unverän­ derlich. Daneben sehen wir auch einen großen Fingerprint, den Daumenabdruck der Künstlerin aus vernickeltem Stahl (in dem wir uns spiegeln können), sowie ein schönes Modell der großen „Tor“-Skulptur (Gate, 2013), die sich vor dem Wirtschaftszentrum Niederösterreich in St. Pölten befindet. Die offene Tür kann als Sinnbild für Durchlässigkeit und Transparenz gelesen werden –  ein schönes Bild, gerade auch in unserer so turbulenten Zeit.

Günther Oberhollenzer (geb. 1976 in Brixen / Südtirol / Italien) studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Innsbruck und Venedig sowie Kulturmanagement in Wien. Er ist seit 2016 Kurator der Landesgalerie Niederösterreich. Von 2006 bis 2015 war er Kurator am Essl Museum in Klosterneuburg bei Wien, davor arbeitete er im Referat für Bildende Kunst der Kulturabteilung der Stadt Wien. Oberhollenzer ist Lehrbeauftragter am Institut für Kulturmanagement und Gender Studies der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2014 erschien sein Buch Von der Liebe zur Kunst.

Beside them we see an enlargement of the artist’s thumb- 100 print in nickel-plated steel (in which we can see our own reflection), and a model of the sculpture Gate, 2013, which stands in front of the Upper Austrian Business Center in St. Pölten. The open “door” may be read as a symbol of permeability and transparency — a fine image, particularly in our turbulent times.

Günther Oberhollenzer (born 1976 in Brixen, South Tyrol, Italy) studied history and art history in Innsbruck and Venice, and cultural management in Vienna. He has been the curator of the State Gallery of Lower Austria since 2016. From 2006 to 2015 he was the curator of the Essl Museum in Klosterneuburg near Vienna, before which he worked in the dept. of visual art in the Vienna Cultural Office. Oberhollenzer lectures at the Department of Cultural Management and Gender Studies at the University of Music and Performing Arts Vienna. His book Von der Liebe zur Kunst appeared in 2014.

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Ausstellung Dokumentationszentrum für moderne Kunst Niederösterreich, St. Pölten   Exhibition Lower Austrian Documentation Center for Modern Art, St. Pölten 2020

Ohne Titel ( Polster )   Untitled ( Pillow ) 2018

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Ohne Titel ( Polster )   Untitled ( Pillow ) 2018

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Ohne Titel ( Zeitpolster )   Untitled ( Timepad ) 2018

Pillowtalk 2018

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Pillowtalk 2018

Ohne Titel ( Schnürung II )   Untitled ( Lacing II ) 2018

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Ohne Titel ( Schnürung I )   Untitled ( Lacing I ) 2018

Ausstellung Dokumentationszentrum für moderne Kunst Niederösterreich, St. Pölten   Exhibition Lower Austrian Documentation Center for Modern Art, St. Pölten 2020

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Ohne Titel ( Aus der Kiste )   Untitled ( Out of the Box ) 2018

Ohne Titel ( Schnürung I )   Untitled ( Lacing I ) 2018

Stripes 2018

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Stripes 2018

Dots 2018

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Dots 2018

Duett von Kübel und Kissen 2018

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Eckpolster 2018

Ohne Titel ( Nackenrolle )   Untitled ( Bolster ) 2018

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Ohne Titel ( Nackenrolle )   Untitled ( Bolster ) 2018

White pillow I 2021

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White pillow I 2021

White pillow II 2021

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White pillow III 2021

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White pillow IV 2021

Ausstellung Landhaus, St. Pölten, Niederösterreich   Exhibition Federal Government of Lower Austria, St. Pölten, Lower Austria 2016

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Yellow I 2018

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Faits divers Theresia Hauenfels

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„im traum suche ich immer das weite und erwache im bett. frage: wie weit ist mein bett vom traum entfernt?“ 

“in dreams i seek vastness and then wake up in bed. question: how far is my bed from my dream?”

H. C. Artmann 

Materialisiert sich etwas Ephemeres wie ein Traum in der Gegen­ständ­lich­keit, scheint wohl kein anderes Objekt so symbolträchtig dafür geeignet wie ein Polster. Im Werk von Judith P. Fischer tritt dieser in unterschiedlicher Realisation plastisch in Erscheinung. Im vermeintlichen Gewirr der punktförmig angelegten Bewegung der Arbeit Ohne Titel (Dreamcatcher) aus dem Jahr 2021 lassen die ornamental geformten Einzelmodule aus Fimo in ihrer Dichtheit den Traum innerhalb des strukturierten Chaos labyrinthgleich wandeln, gefangen in der Dauerschleife eines epischen Moments. Die dunkle Färbung suggeriert – dem Objekttitel entsprechend – neutralisierende Wirkung: seien es freudvolle Gespinste oder Albträume, die sich im Geflecht verfangen. Schon die Fotoarbeit Cauchemar, die Judith P. Fischer im Jahr 2000 als kryptisches Selbstporträt anlegte, reflektiert Parasomnie auf ästhetischer Ebene. Elastomere Rundschnüre, die als Material im Werk der Künstlerin immer wiederkehren, bedecken den Kopf einer Figur, deren nackte Schultern zu einem anthropomorphen Sockel für die plastische Intervention werden. Doch der kaskadenartige Gesichtsvorhang, einer Langhaarperücke nicht unähnlich, lässt offen, ob die Erscheinung selbst als anonyme Protagonistin eines Albtraums auftritt oder die Person hinter der fluiden Verschleierung eben diese als Nachtmahr erlebt. Wenn sich der Schlaf des Körpers bemächtigt, starten neurologische Prozesse im Gehirn, dessen Darstellung im Querschnitt bei Judith P. Fischers Arbeit CORE harmonisch proportioniert ausfällt. Die vertikale Mittelachse teilt als Leerstelle die annähernd symmetrisch gehaltenen Gehirnhälften. Das sterile Weiß der Oberfläche hebt die biologisch korrekte Darstellung

H. C. Artmann

If something as ephemeral as a dream were to materialize, there may be no other more symbolically suitable object than a pillow. This phenomenon is variously realized in the work of Judith P. Fischer. In the apparent confusion of the punctiform motion of Ohne Titel [Untitled] (Dreamcatcher), from 2021, the density of the individual ornamental modules in Fimo modeling clay transforms the dream like a labyrinth within the structured chaos, held in the endless loop of an epic moment. In keeping with the object’s title, the dark coloration suggests a neutralizing effect, whether as joyful figment or nightmare caught up in the mesh. The photographic work Cauchemar, which Judith P. Fischer created as a cryptic self-portrait in 2000, was already an esthetic reflection on parasomnia. Elastomer cords—recurrent material in the artist’s work—cover the head of a figure whose naked shoulders become the anthropomorphic pedestal for the sculptural intervention. But the cascade-like veil, not dissimilar to a longhaired wig, leaves it open as to whether this figure appears as the anonymous protagonist of a nightmare or the person behind the fluid disguise experiences this appearance as a nightmare. When sleep takes possession of the body, neurological process start in the brain whose cross-sectional portrayal is harmoniously achieved in Judith P. Fischer’s CORE. The central vertical axis is a gap dividing the almost symmetrically handled cerebral hemispheres. The sterile white surface takes the biologically correct portrayal onto an abstract level. The precise metal rendition evokes punched paper. These whorls reduced to their anatomical exterior form are the projection surface for the dreams the organ produces.

auf eine abstrakte Ebene. Präzise in Metall ausgeführt, evoziert die zeichenhafte Form Erinnerungen an gestanztes Papier. Die anatomisch auf ihrer Außenform reduzierten Windungen bilden eine Projektionsfläche jener Träume, die das Organ produziert. Als Körper gewordenes Oxymoron verheißt das Coussin de rêve von 2007 als Traumkissen sowohl Schutz durch die einladende Öffnung wie Gefahr durch die abwehrende Stachelschicht, die sowohl nach außen als auch nach innen gerichtet ist. Die Ausführung in grauem Silikon lässt die Spitzen zwar an Elastizität gewinnen, auf der visuellen Ebene allerdings büßt das Objekt durch die weiche Materialität nichts an seiner raffinierten Bedrohlichkeit ein. Das surreale Moment wird von der Künstlerin bewusst eingesetzt. Offen bleibt die Festlegung, ob der Traum als Sehnsuchtsvorstellung oder als Schlafbegleiter in Symbiose mit dem Kissen tritt. Die weiche Füllung macht Pölster zu einem wertvollen Be­helf der Nachtruhe. Schon im antiken Rom fand das Kopfkissen als „cervical“ Anwendung. In ihren Variationen verformter Kissen schafft Judith P. Fischer skulpturale Situationen, die sie durch den Einsatz von Kunststoff dingfest macht. Momente der Bewe­ gung werden eingefroren. Die Starre bildet eine bewusste Opposition zur amorphen Grundkonstitution der Daunenfüllung. Ecken und Kanten entstehen und deklinieren neue Endungen der rechteckigen Basis. Speziell jene Werke der Serie mit dezidiert geformten Knautschzonen zitieren Lebensspuren fiktiver Benützer_innen. Sowohl in direktem Dialog mit dem Raum durch die Positionierung am Boden als auch über einen Sockel hängend korrespondieren die „Zeitpölster“ beziehungsweise „Eckpölster“ mit weiteren Werken der Künstlerin, die Kissenbezug aufweisen. Die Sphäre des Schlafs ist durch Intimität gekennzeichnet. In Nude gehalten, zeigt die gleichnamige Arbeit von Judith P. Fischer deutliche Nähe zur Nacktheit des menschlichen Körpers auf. Das Material, PVC, steht jedoch in starkem Kontrast zur organischen Struktur von Haut, die mit dem Farbton mitschwingt. Stabilität erhält das Objekt aus dem Jahr 2011 durch Luft, die wiederum Atem mitimpliziert. Die Geometrie der aufblasbaren Plastik schafft durch individuell segmentierte Luftkammern ein räumliches Muster. Wölbung und Fuge wechseln einander rhythmisch ab. Die glänzende Oberfläche erzeugt durch Lichtreflexe zusätzliche Differenzierung der physischen Monochromität. Zwei transparente geometrische Körper gefüllt mit Gummiringen bilden das Diptychon ER und SIE: ER quadratisch, SIE rechteckig. Das Innenleben aus dem elastischen Haushaltsartikel, dessen Funktion nicht mehr und nicht weniger als temporären Zusammenhalt bedeutet, unterscheidet sich nicht voneinander und präsentiert sich nackt den Betrachter_innen. Während das Gehäuse aus Plexiglas durch die strenge Form eine stabile Komponente darstellt, ist das nahezu organisch anmutende Wimmeln der kreisförmigen Gummibänder Ausdruck der vitalen Kraft von Chaos. Kein Ring des ER betritt Terrain der SIE, jedoch geeint im konjugalen „und“. Körperlichkeit und Spuren der Berührung werden in Judith P. Fischers Fingerprint zum Ausdruck ihrer selbst, ohne Porträt zu sein. Als Bildhauerin thematisiert sie ihre eigene Hand und symbol­haft manuelle Präsenz. Die labyrinthartigen Verzwei­ gungen des vergrößerten Abdrucks ihres Fingers bilden eine unregelmäßig runde Form, deren Individualität sich durch Leerstellen ebenso manifestiert wie in Stahl ausgeführt. Das Haptische als Charakteristikum des Skulpturalen wird durch die glatte, vernickelte Oberfläche verfremdet. Durch die Ausführung der Arbeit Fingerprint sowohl als Boden- wie auch als Tischobjekt wird in der Duplizierung die Verortung zum räumlichen Spiel.

As an oxymoron-become-body, the Coussin de rêve, the 140 dream cushion from 2007, promises both protection through its inviting opening and danger through its defensive layer of spikes directed both inwards and outwards. Its execution in gray silicon gives the spikes elasticity, but on the visual level the object loses nothing of its subtly threatening nature in this soft materiality. The artist brings this surreal aspect into play deliberately, and it remains open whether the dream enters into its symbiosis with the pillow as desire or sleeping companion. The soft filling makes pillows a valuable aid to sleep. The name for them in ancient Rome was “cervical.” In her variations on distorted cushions, Judith P. Fischer creates sculptural situations that she arrests through the use of plastics. Moments of movement are frozen. This rigidity is a deliberate juxtaposition to the amorphous constitution of the down filling. Edges and corners come about to decline new endings of the rectangular basis. The works with decidedly shaped crumple zones especially quote the traces left by fictive users. Both in direct dialogue with the space through their position on the floor and hanging onto pedestals, these “time pillows” or “corner pillows” correspond with other works by Fischer that reference such objects. The sphere of sleep is characteristically intimate. Its closeness to human nakedness can be seen in Nude. But the material, PVC, strongly contrasts with the organic structure of skin, which resonates in the coloration. The object, from 2011, obtains its stability from air, which in turn implies the breath. The geometry of this inflatable sculpture creates a spatial pattern through its individually segmented air cells. Swelling and seam alternate rhythmically. Light reflexes on the shiny surface additionally differentiate its single color.

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Das Ineinandergreifen von Formen realisiert sich bei Ohne Titel (HULA HOOP) mittels 48 Stück Reifen, die mit Kabelbindern aneinander fixiert wurden. Im Gegensatz zur üblichen Nutzung des Hula-Hoops als Solitär entsteht im Zusammenschluss mehrerer solcher Elemente ein Miteinander, das symbolhaft die Überwindung von Isolation darstellt. Standfläche der Assemblage ist ein mittig liegender Reifen, dessen oppositioneller Baustein sich als parallel dazu montierter Reifen an oberster Stelle der Konstruktion befindet. Als Archetyp steht der Ring für Unendlichkeit, aber auch Verbundenheit. Zudem repräsentiert der Kreis als Element der Bewegung den Kreislauf der Dinge, die sich in einem ausgewogenen Balanceakt unablässig ineinanderfügen. Komplex zeichnen die hellen Hölzer in ihren Überschneidungen ein Ornament im Raum. Als Traumsequenz animiert, vermag das Geflecht permanent neue Gestalt anzunehmen, ohne an Kohärenz zu verlieren. Zitat: H. C. Artmann: Register der Sommermonde und Wintersonnen. Salzburg, Wien: Residenz 1994, S. 14

The diptych ER und SIE [HE and SHE] is formed by two transparent geometrical bodies filled with rubber bands: ER square, SIE rectangular. Their inner life, made up of an elastic household item whose function means no more and no less than temporary cohesion, is indistinguishable and presented to the viewer unadorned. While the Plexiglas casing represents a stable component in its strict form, the almost organic-seeming seething of the circular rubber bands expresses the vital force of chaos. None of HIS rings enters HER terrain, but they are united in a conjugal “and.” In Judith P. Fischer’s Fingerprint, physicality and vestiges of touch become the expression of self without being a portrait. As a sculptor, Fischer examines her own hand and symbolic manual presence. The labyrinthine branches of her enlarged fingerprint make an irregularly round form whose individuality is manifested in both its gaps and its execution in steel. The haptic characteristic of sculpture is defamiliarized in the smooth nickel-plated surface. The work’s duplication as both a floor object and a table object makes a spatial game of its location. An intertwining of forms is realized in Ohne Titel (HULAHOOP) through the use of forty-eight pieces of tire joined to­gether with cable ties. Unlike the usual solitary use of the hula hoop, the combination of several such elements gives rise to a coexistence that symbolically represents the overcoming of isolation. The standing surface of the assemblage is a central tire whose opposite component is mounted in parallel at the top of the construction. The ring, as an archetype, stands for infinity, but also for connectedness. And as an element of movement the circle represents the cycle of events continually interlocking in harmonious balance. Light wood draws an overlapping ornament in the space. Animated as a dream sequence, the nexus is able to continually take on new forms without losing coherence. Quote: H. C. Artmann: Register der Sommermonde und Wintersonnen. Salzburg, Vienna: Residenz 1994, p. 14

Theresia Hauenfels (geb. 1974 in Wien), Dr. phil., ist Kulturwissenschaftlerin und hat ihre Dissertation als Absolventin der Universität für angewandte Kunst Wien in Manfred Wagners Reihe „Angewandte Kultur­wissenschaften Wien“ 2005 publiziert, Autorin und Kuratorin im Bereich zeitgenössische Kunst und Architektur, seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Museale Samm­ lungswissen­schaften der Donau-Universität Krems.

Theresia Hauenfels (born 1974 in Vienna), Dr. phil., is a cultural scientist whose doctorate was obtained at the University of Applied Arts Vienna and published in 2005 in Manfred Wagner’s series “Angewandte Kultur­wissenschaften Wien.” She is an author and curator in the area of contemporary art and architecture, and has been a research associate at the Center for Museum Collections Management at the University for Continuing Education Krems since 2017.

HULA HOOP 2021

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HULA HOOP 2021

Core 2014

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Core 2014

Ohne Titel ( Spitze )   Untitled ( Spitze ) 2021

„Durch ihre Beschäftigung mit Vorarl­b erg hebt Judith “In her exploration of Vorarlberg, Judith P. Fischer overrides P. Fischer die sonst in vielen Teilen Österreichs existieren­den the stereotypical dichotomies that exist in many parts of Austria, stereo­typen Dichotomien wie ‚urban/länd­lich‘, ‚zentral/peripher‘, such as ‘urban/rural,’ ‘central/peripheral,’ ‘avant-garde/provincial.’ ‚avantgar­distisch/provinziell‘ auf. Sie treffen auf Vorarlberg ganz They absolutely do not apply to Vorarlberg.” und gar nicht zu.“ Stefania Pitscheider Soraperra Stefania Pitscheider Soraperra

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Ohne Titel ( Spitze )   Untitled ( Spitze ) 2021

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Ohne Titel ( Muffins )   Untitled ( Muffins ) 2021

Booted chaos 2011

Cascade 2011

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Dreamcatcher 2021

Ohne Titel ( Nackenrolle )   Untitled ( Bolster ) 2021

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Ohne Titel ( Nackenrolle )   Untitled ( Bolster ) 2021

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Ohne Titel ( Italienisch Rot )   Untitled ( Italian Red ) 2018

Meterware 2017

Variation élastique 2009

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Variation élastique 2009

Virus 2011

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Coussin de rêve II 2006

Siège 2005

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Siège 2005

Radiolar I 2008

Radiolar II 2008

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Coussin de rêve I 2007

Grid 2006

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Ausstellung Galerie allerArt, Bludenz   Exhibition Gallery allerArt, Bludenz 2008

Muschelgrund 2007

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Muschelgrund 2007

Ohne Titel ( Virus I )   Untitled ( Virus I ) 2011

Ohne Titel ( Virus II )   Untitled ( Virus II ) 2011

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Ohne Titel ( Virus III )   Untitled ( Virus III ) 2011

Hedgehog child 2006

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Skin 2006

Echinops retro 2006

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Morphing echinops 2006

Sphere II 2016

Sphere I 2016

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Sphere I 2016

Objekt Siamois I + II 2004

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Objekt Siamois I 2001

Morphing lemon juice 2002

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Cauchemar III 2005

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Cauchemar I 2000

Cauchemar II 2000

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Cauchemar IV 2001

Ausstellung Galerie MAERZ, Linz   Exhibition Galerie MAERZ, Linz 2015

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Boules 2015

Traumkissen 2005

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Boule 2005

Tissage I + II 2005

Boules 2005

Ausstellung Bäckerstrasse4, Wien   Exhibition Bäckerstrasse4, Vienna 2009

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Cascade 2006

Ausstellung Le Crédac, Ivry-sur-Seine, Frankreich   Exhibition Le Crédac, Ivry-sur-Seine, France 2000

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Morphing chrysanthèmes 2000

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„Befasst man sich mit dem ebenso stringenten wie vielschichtigen Werk von Judith P. Fischer, begegnet man Objekten in sensuell faszinierenden Zustandsformen.“ Theresia Hauenfels

“Consideration of the many-faceted but rigorous work of Judith P. Fischer involves an encounter with objects in sensorially fascinating conditions.” Theresia Hauenfels

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ARTEMIDIA 1998

Evola 1997

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Evola 1997

„Die Evolas sind künstlerische Kommentare zur Schwanger“The Evolas are artistic commentaries on pregnancy and the 198 schaft und zu dem damit verbundenen physiologischen und psy- physiological and psychological changes undergone by a pregnant woman.” chischen Veränderungsprozess einer schwangeren Frau.“ Stefania Pitscheider Soraperra

Stefania Pitscheider Soraperra

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Morphing evola 1997

Evolaprojekt   Project evola 1997

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Enter paradise 1994

Tulipan 1994

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Purpuribis 1994

Swinging S 1995

Torso 1997

Shoe 1991

Wave I 1994

Wave II 1994

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Widerstände  Resistors 1991

Eye 1994

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RAUM SPACE

Fusion von Kunst und Leben

Fusion of Art and Life

Judith P. Fischer studierte Bildhauerei bei Professor Wander Bertoni an der Universität für angewandte Kunst Wien (Diplom 1991) und absolvierte zeitgleich eine klassische Gesangsausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Diplom 1990). 1991 erhielt Judith P. Fischer den ersten Auftrag im öffentlichen Raum, und zwar für eine Skulptur, SMOKE, in Hainburg an der Donau. Das sich einspielende Netzwerk aus künstlerischen Aufträgen, zu denen Zeichnungen und Bronzearbeiten ebenso zählten wie Konzerte und Auftritte, sicherte die eigene Existenz und künstlerische Entwicklung.

Judith P. Fischer studied sculpture with Professor Wander Bertoni at the Vienna University of Applied Arts Vienna (diploma 1991) while at the same time training as a classical singer at the Vienna University of Music and Performing Arts (diploma 1990). In 1991 Judith P. Fischer received her first commission for a public space, for a sculpture, SMOKE, in Hainburg an der Donau. A developing network of artistic commissions for drawings and bronzes and musical engagements for concerts ensured her an income and supported her artistic development.

Diffusion number one In 1994 a new research center (architects: Nehrer and Medek, Diffusion number one today NMPB) was established on the former premises of Austria 1994 entstand auf dem damaligen Areal der Austria Tabak Tabak, and the sculpture group Diffusion number one, in steel, ein neues Forschungszentrum (Architekten Nehrer und Medek, glass, and light, visualizing the transition from exterior to inteheute NMPB) und als Folge eines geladenen Wettbewerbs die rior, was the result of an invited competition. Admittance to the Skulpturengruppe Diffusion number one aus Stahl, Glas und Vienna Künstlerhaus Vereinigung in the same year was not only Licht, die den Übergang vom Innen- in den Außenbereich visu- an “honor” but also meant the possibilities of communication, alisierte. Die Aufnahme in die Künstlerhaus Vereinigung Wien networking, and exhibition offered by a large institution. im selben Jahr war nicht nur „ehrenvoll“, sondern ein Schritt zu Kommunikation, Vernetzung und Ausstellungsmöglichkeiten in Zwillingsrot und Purpuribis [Twin Red and Purple Ibis] einem großen Haus. The years following the diploma saw the creation of precisely welded sheet-steel objects in a reduced geometric formal Zwillingsrot und Purpuribis language, sometimes resting on delicate supporting structures, In den Jahren nach dem Diplom entstanden präzise ge­- sometimes suspended. Colored with paint, and often suppleschwei­ßte Objekte aus Stahlblech in geometrisch-reduzierter mented with photographs, these works soon took on a new Formen­sprache, manchmal auf zarten Gerüsten ruhend, dann aspect: an involvement with the human body. Consciousness of wieder schwebend oder hängend. Farbig lackiert und oftmals the body as the measure of proportion and form becomes part durch Fotoarbeiten inhaltlich ergänzt, offenbarten diese Werke of Fischer’s artistic expression. In 1996—again after participation schon bald eine weitere Komponente: die Auseinandersetzung in a competition—the sculpture Skull is created for the waiting mit dem menschlichen Körper. Die Bewusstwerdung des Körpers area at Vienna Airport. Skull, the head as pars pro toto, can also als Maß für Proportion und Form fließt in den künstlerischen Aus- be seen as a whole, namely as the outline of a curled-up human druck ein. 1996 entstand – wiederum nach einem Wettbewerb being in a strongly abstract formal language. zur Gestaltung – die Skulptur Skull für einen der Wartebereiche

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am Wiener Flughafen. Skull, der Kopf als Pars pro Toto, ist auch als Gesamtheit zu sehen, nämlich als Umriss eines zusammengerollten Menschen in stark abstrahierter Formensprache. Evola 1997 entstand die Werkgruppe der EVOLAs, die erstmals in der Galerie im Traklhaus (1997 Trakl-Förderpreis des Landes Salzburg) ausgestellt wurde. „Entwicklung und Geburt sind ein Thema ohne Ablaufdatum. Das Ei ist eine Form für die Ewigkeit und den Urbeginn“, konstatiert die Künstlerin. Paris Schließlich führte ein Parisstipendium des Bundes (1998/ 1999) zur vollständigen Konzentration auf die Bildhauerei. Während des Parisstipendiums entdeckte Judith P. Fischer neue Werkstoffe für ihre Objekte. „Im Gastatelier der Cité des Arts wäre es gar nicht möglich gewesen, zu schweißen, zu schleifen oder andere geräusch- und geruchsintensive Techniken anzuwenden.“ Hier entwickelte die Künstlerin eine autonome, organische Formensprache, die auch Prozesse wie Formveränderung und Alterungsprozesse zulässt. Mit PU-Schaum gefüllte Handschuhe aus Latex ergaben in Summe die Werkgruppe der Chrysanthèmes, die in der Galerie der Cité erstmals ausgestellt wurden (1999). Ferner eigneten sich Luftballons als gestaltungswilliges Material für die Umsetzung des Themas der Transformation. Mit Zucker gefüllt und in einem Gitter zu Kissen montiert, laden sie zu süßen Träumen ein. Als Cauchemar können die elastischen Tentakel auf dem Kopf der Künstlerin für albtraumhafte Emotionen sorgen. Im Jahr 2000 führte eine Einladung der Kuratorin Madeleine van Doren zu der Ausstellung incontro im Kunstzentrum Le Crédac, Ivry-sur-Seine bei Paris.

Evola The series of EVOLAs was made in 1997 and first exhibited at the Galerie im Traklhaus (Trakl Advancement Award of the State of Salzburg 1997). “Development and birth are a subject without expiry date. The egg is a form for eternity and the primordial beginning,” says the artist. Paris A federal scholarship to Paris (1998/99) ultimately leads to a complete concentration on sculpture. Judith P. Fischer discovers new materials for her objects during her stay in Paris. “In the guest studio of the Cité des arts it was impossible to weld, grind, or apply any other loud or odorous technique.” Here Fischer developed an autonomous organic formal language that also permits changes in shape and ageing. Latex gloves filled with polyurethane foam formed the basis of the Chrysanthèmes, which were first exhibited in the Cité gallery (1999). Balloons then proved adequate to the task of implementing the theme of transformation. Filled with sugar and mounted as a grid of cushions, they were an invitation to dream sweetly. Elastic tentacles on the artist’s head made sure of nightmare emotions as a Cauche­mar. In 2000 an invitation form the curator Madeleine van Doren led to the exhibition incontro at the art center Le Crédac, Ivry-surSeine, near Paris. Elastic and soft In 2000 Judith P. Fischer was awarded the Recognition Prize for Visual Art of the State of Upper Austria. The acceptance of transience has been a recurrent theme and starting point for her artistic reflection since then.

Cascade and space Winning an art-in-architecture prize in 2004 was the basis for a recent search for soft but nonetheless durable materials. For her wall piece Cascade, Judith P. Fischer found elastomer cords in eight colors to fill an eight by two meter wall construction. The same material was used to create the grid, wall, and spatial installations Boules and Tissages—Fischer’s titles were still influenced by the French language, even though her profesCascade und Raum 2004 bildete ein gewonnener Kunst-am-Bau-Wettbewerb sional focus once again lay in Austria. The logical consequence of working with elastomers was die Grundlage für die neuerliche Suche nach weichstofflichen Materialien, die aber von nachhaltigem Bestand sein sollten. to look for still softer yet individually malleable material. Judith Judith P. Fischer fand für ihre Wandarbeit Cascade elastomere P. Fischer now found her expression in silicon. In 2006 she preRundschnüre, die sich in acht Farben zur Befüllung einer acht sented echinops retro, the thistle as an ideal motif for playing mal zwei Meter großen Wandkassette eigneten. Aus dem glei- with the opposite states of sharp and elastic (Essl Collection, chen Material entstanden Boules, Tissages, Gitter, Wand- und 1900–2000. 100 Years of Austrian Art, Confrontation and ContiRauminstallationen – die Titel waren zu diesem Zeitpunkt noch nuities, curated by Silvie Aigner). immer von der französischen Sprache geprägt, selbst wenn der Art and management berufliche Mittelpunkt längst wieder in Österreich lag. The time between 2005 and 2015 is one of development Als logische Folge der Arbeit mit den Elastomeren erfolgte die Recherche nach noch weicherem und dennoch individu- and renewal for Judith P. Fischer, not only in her own art but also ell formbarem Material. Ihren eigenen Ausdruck fand Judith in exploring other fields of activity, such as curation, which has P. Fischer nun im Material Silikon. 2006 zeigte die Bildhauerin been an aspect of her artistic work since 2005. echinops retro, die Distel als ideales Motiv, welches mit dem Gegensatz von Zustandsformen wie spitz und elastisch spielt (Sammlung Essl, 1900–2000. 100 Jahre österreichische Kunst, Konfrontationen und Kontinuitäten, kuratiert von Silvie Aigner). Elastisch und weich Im Jahr 2000 erhielt Judith P. Fischer den Kulturpreis für bildende Kunst (Anerkennung) des Landes Niederösterreich. Die Akzeptanz der Vergänglichkeit ist seitdem immer wieder Thema und Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Überlegungen.

Kunst und Management Die Zeit zwischen 2005 und 2015 ist eine Zeit der Entwick­ lung und Erneuerung, nicht nur in der eigenen Kunst, sondern auch im Erproben neuer Betätigungsfelder wie zum Beispiel der kuratorischen Praxis, die seit 2005 Teil der künstlerischen Arbeit ist.

Die Künstlerin als Kuratorin

The Artist as Curator

Judith P. Fischer im Gespräch mit Theresia Hauenfels

Judith P. Fischer in Conversation with Theresia Hauenfels

Theresia Hauenfels: Wann und wie hast du die Ausstel­ lungskuratorin in dir entdeckt? Judith P. Fischer: Es war keine bewusste Entscheidung, sondern hat sich aus einer Situation heraus ergeben. Meine Bereitschaft, Neues auszuprobieren, spielte dabei sicher eine Rolle. Also: Die erste kuratorische Arbeit war 2005 im Künstlerhaus Wien. Damals hat man in so einem Zusammenhang noch gar nicht von „Kuratieren“ gesprochen. Entstanden ist das erste Ausstellungsprojekt während einer Besprechung im Künstlerhaus. Die Kolleginnen und Kollegen haben mich vorgeschlagen, und ich habe gerne zugesagt. Mir war es sehr wichtig, die Werke auszusuchen und sie miteinander in einen Dialog zu setzen. Im nächsten Schritt war ich in den Ateliers, habe Werke ausgesucht, dann das Konzept erstellt, die Planung gemacht und Überle­ gungen angestellt, wie man alles am besten in der Galerie des Künstlerhauses positioniert – und all das hat mir Spaß gemacht.

Theresia Hauenfels: When and how did you discover the exhibition curator in you? Judith P. Fischer: It was not a conscious decision, it resulted from a situation. My willingness to try new things certainly played a role. So: The first curatorial work was in 2005 in the Künstlerhaus Vienna. Back then there was no talk of “curating” in such a context. The first exhibition project came about during a meeting in the Künstlerhaus. My colleagues suggested me and I was happy to accept. It was very important to me to select the works and to put them in a dialogue with one another. In the next step, I was in the studio, selected works, then created the concept, made the planning and considered how best to position everything in the gallery of the Künstlerhaus — and I enjoyed all of that.

T. H. This joy was also noticed in you. The atmosphere at the opening was great, I can still remember it well. Did you have a follow-up order quickly? T. H. Diese Freude hat man dir auch angemerkt. Die StimJ. P. F. The next project took place the following year. In 2002 mung bei der Eröffnung war großartig, ich kann mich noch gut I had a solo exhibition at ecoplus, at that time still on Lugeck in erinnern. Hattest du dann rasch einen Folgeauftrag? Vienna. After ecoplus moved to Herrengasse in Vienna, I proJ. P. F. Das nächste Projekt fand schon im Jahr darauf statt. posed a concept to the management that focused on interna2002 hatte ich eine Einzelausstellung bei ecoplus, damals noch tional exchange. My idea was picked up, and so since then I have am Lugeck in Wien. Nach der Übersiedelung der ecoplus in die been allowed to curate two exhibitions a year, such as Light and Wiener Herrengasse habe ich der Geschäftsführung ein Konzept Shadow (2006), Allegories (2021), but also individual presentavorgeschlagen, das auf internationalen Austausch fokussiert ist. tions such as auf.zeichnung ERNST SKRIČKA (2018). The content Meine Idee wurde aufgegriffen, und so darf ich seitdem zwei is intended to stimulate dialogue and discourse on the premises Ausstellungen jährlich kuratieren, wie Licht und Schatten (2006), of the business agency. Allegorien (2021), aber auch Einzelpräsentationen wie auf.zeichT. H. Can one say that curating has developed into a second nungen ERNST SKRIČKA (2018). Die Inhalte sollen in den Räumlichkeiten der Wirtschaftsagentur zu Dialog und Diskurs anregen. mainstay for you alongside sculpture? J. P. F. It is certainly a mainstay and was also an economic T. H. Kann man davon sprechen, dass sich das Kuratieren factor, which I do not want to overestimate. It supports my artisfür dich zu einem zweiten Standbein neben der Bildhauerei ent- tic development. Curating allows you to deal with a diversity of content that would not be possible in your own work. wickelt hat?

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J. P. F. Es ist sicher ein Standbein und war auch ein wirtschaftlicher Faktor, den ich aber nicht überbewerten möchte. Es unterstützt meine künstlerische Entwicklung. Das Kuratieren erlaubt die Auseinandersetzung mit einer inhaltlichen Vielfalt, wie sie in der eigenen Arbeit nicht möglich wäre. Im Jahr 2013 habe ich fast nur kuratiert. Unter anderem die Freiluftschau Reigen im Park in Baden bei Wien. Das Projekt war sehr aufwendig, mit einem großartigen Eröffnungsevent inklusive Performance, mit Katalog und Begleitprogramm. Durch Unvorhergesehenes kann aber bei Ausstellungsprojekten schnell ein Mehraufwand entstehen, der nicht immer wirtschaftlich abgedeckt ist. Das muss man ganz einfach in Kauf nehmen! T. H. Wie viel Organisieren und wie viel Gestalten steckt für dich im Kuratieren? J. P. F. Ich organisiere gerne! In Strukturen zu denken ist in der Bildhauerei sehr wichtig. Beim Kuratieren kann ich zwar sagen, wie viele Stunden ein Projekt ausmachen, aber nicht, wie viel davon aufgeteilt ist in gestaltende Arbeit einerseits und organisatorische andererseits. Das verschwimmt auch. Meistens habe ich den Raum von Anbeginn des Projekts im Kopf und kann mir gut vorstellen, wo und wie ich ein Werk positioniere. T. H. Gehst du als Künstlerin anders an die Gestaltung einer Ausstellung heran als eine Kunsthistorikerin? J. P. F. Ich arbeite vermutlich sowohl im kuratorischen als auch im künstlerischen Bereich nach den gleichen inneren Mustern und Prinzipien. Viele Themenbereiche interessieren mich, aber ich erschließe mir sie nicht in der eigenen Arbeit als Bildhauerin, sondern suche dazu Zugänge von anderen künstlerischen Positionen aus. Wie ich an eine Sache herangehe, ist vermutlich „bildhauerisch“. Ich arbeite mit Plan, mit Modellbau, berücksichtige die thematischen Zusammenhänge zwischen den Werken und stelle möglichst wenig beim Aufbau um – eigentlich nur dann, wenn plötzlich irgendwo ungeplant ein Heizkörper oder eine Steckdose auftaucht.

In 2013 I was mostly curating. Among other things, the Reigen open-air show in the park in Baden near Vienna. The project was very complex, with a great opening event including a performance, with a catalogue and accompanying program. However, the unforeseen can quickly result in additional expenses for exhibition projects that are not always economically covered. You simply have to accept that! T. H. How much organizing and how much design does curating entail for you? J. P. F. I like to organize! Thinking in terms of structures is very important in sculpture. When curating, I can say how many hours a project takes, but not how much of it is divided into creative work on the one hand and organizational work on the other. That is also blurred. Most of the time I have the space in my head right from the start of the project and can easily imagine where and how I will position a work. T. H. As an artist, do you approach the design of an exhibition differently than an art historian? J. P. F. I probably work according to the same inner patterns and principles in both the curatorial and artistic fields. I am interested in many subject areas, but I do not develop them in my own work as a sculptor, but seek approaches from other artistic positions. How I approach something is probably “sculptural.” I work according to plan, with model making, take into account the thematic relationships between the works and change as little as possible during construction — actually only when a radiator or a socket suddenly turns up somewhere unplanned. T. H. That sounds like a very practical approach. Does your experience as a curator help you when you exhibit as a sculptor yourself? J. P. F. The curation automatically resulted in a change of perspective. I know the “other” side and can trust my counterpart when choosing a work of art for a specific context.

T. H. How do you deal with your own work as a curator? J. P. F. Economical. I am particularly careful here because one is always biased towards one's own work. What is missing is what makes a good curator, objectivity. Only rarely, when I choose a topic with which I identify very artistically — such as different.ways.2.SCULPTURES 2015 for the MAERZ gallery — do I participate myself. Otherwise I take myself out. I appreciate it all the more when curators take on my works. The fact that T. H. Wie gehst du mit deinem eigenen Werk als ­Kuratorin someone discovers new aspects of my objects or drawings can be extremely exciting. um? Within an exhibition project there should be thematically J. P. F. Sparsam. Ich bin hier besonders vorsichtig, weil man gegenüber der eigenen Arbeit immer befangen ist. Es fehlt das, controversial contributions there are exciting references and was die gute Kuratorin ausmacht, die Objektivität. Nur selten, artistic dialogue. A positive side effect of these topic-related wenn ich ein Thema wähle, mit dem ich mich ganz stark künst- group exhibitions can be synergies between the invited artists. lerisch identifiziere – wie zum Beispiel different.ways.2.SCULPT. H. Especially at the NöART – Lower Austria Society for TURES 2015 für die Galerie MAERZ –, mache ich selbst mit. Ansonsten nehme ich mich heraus. Umso mehr schätze ich es, Art and Culture you have to deal with very different spatial situwenn sich Kuratoren und Kuratorinnen meiner Werke annehmen. ations. Which exhibition rooms have particularly impressed you Dass jemand bei meinen Objekten oder Zeichnungen neue in your work so far? Seiten entdeckt, kann überaus spannend sein. J. P. F. Especially the Hainburg culture factory. I still know the Innerhalb eines Ausstellungsprojektes sollte es thema- place as a tobacco factory. The strip tobacco production used to tisch kontroversielle Beiträge geben, spannende Bezüge und be housed in the exhibition room with cast iron columns, shipkünstlerischen Dialog. Eine positive Begleiterscheinung dieser board floor and a fantastic view of the Danube. themenbezogenen Gruppenausstellungen können Synergien Not only to Hainburg, where I have my roots, but also to zwischen den eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern sein. Linz — through my school days — I have a strong connection. The cooperation with Galerie MAERZ was very important to me, also because of the history of the association, because the focus T. H. Das klingt nach einem sehr praktischen Zugang. Hilft dir deine Erfahrung als Kuratorin dabei, wenn du selbst als Bildhauerin ausstellst? J. P. F. Durch das Kuratieren hat sich automatisch ein Per­ spektivenwechsel ergeben. Ich kenne die „andere“ Seite und kann meinem Gegenüber Vertrauen schenken bei der Auswahl eines Kunstwerks für einen bestimmten Kontext.

T. H. Gerade bei der NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur hast du mit sehr unterschiedlichen Raumsituationen zu tun. Welche Ausstellungsräume haben dich bei deiner bisherigen Arbeit besonders beeindruckt? J. P. F. Ganz besonders die Kulturfabrik Hainburg. Ich kenne den Ort noch als Tabakfabrik. Im Ausstellungsraum mit gusseisernen Säulen, Schiffbrettboden und traumhaftem Blick zur Donau war früher die Bandtabakproduktion untergebracht. Nicht nur zu Hainburg, wo ich meine Wurzeln habe, sondern auch zu Linz habe ich – durch meine Schulzeit – einen starken Bezug. Die Kooperation mit der Galerie MAERZ war mir ein großes Anliegen, auch wegen der Vereinsgeschichte, denn die Ausrichtung war von Anbeginn an interdisziplinär und überregional. An beiden Orten habe ich Skulpturen und Objekte gezeigt. T. H. Benötigen plastische Werke, deiner Meinung nach, besondere räumliche Voraus­setzungen, um zur Geltung zu kommen? J. P. F. Um Skulpturen zu inszenieren, braucht man vor allem Raum. Und Licht, mit dem kann man sehr fokussieren. Auch der Fußboden spielt eine große Rolle. Ein lebendiger Parkettboden kann alles erschlagen. Ein grauer Betonboden hingegen ist ideal, um plastische Werke in Szene zu setzen. T. H. Gibt es einen Ort, ein Museum, ein Haus, wo du gerne als Kuratorin tätig wärst? J. P. F. Es gibt viele wunderbare Museen. Besonders schätze ich das Frauenmuseum Hittisau in Vorarlberg mit seiner Atmosphäre aus zeitgenössischer nachhaltiger Architektur und frauenbezogenen Themen. Dass es so ein Museum gibt – speziell über und für Frauen –, macht das Museum im hintersten Bregenzerwald zu etwas Unverwechselbaren. Am Lentos Kunstmuseum Linz wiederum schätze ich ganz besonders das Zusammenspiel zwischen Werken aus der Sammlung, die im Kontext eines bestimmten Themas dann den zeitgenössischen gegenübergestellt werden. Natürlich darf man auch über den Tellerrand blicken – zum Beispiel ins Ausland, egal ob das nun das Österreichische Kulturinstitut New York, das ich wegen der speziellen Architektur so spannend finde, oder die Fondation Cartier in Paris ist. Ich habe immer viele Pläne im Kopf! T. H. Eine letzte Frage: Näherst du dich einem Raum mehr mit dem Kopf oder mit einem Bauchgefühl an? J. P. F. Weder noch. Mit dem Herzen!

was interdisciplinary and supraregional from the start. I showed sculptures and objects in both places. T. H. Do sculptural works in your opinion require special spatial conditions in order to come into their own? J. P. F. In order to stage sculptures, one above all needs space. And light, you can focus very much with it. The floor also plays a major role. A living parquet floor can kill anything. A gray concrete floor, on the other hand, is ideal for staging sculptural works. T. H. Is there a place, a museum, a house where you would like to work as a curator? J. P. F. There are many wonderful museums. I particularly appreciate the Hittisau Women’s Museum in Vorarlberg with its atmosphere of contemporary sustainable architecture and women-related topics. The fact that there is such a museum — especially about and for women — makes the museum in the rearmost Bregenz Forest something unmistakable. At the Lentos Kunstmuseum Linz, I particularly appreciate the interplay between works from the collection, which are then juxtaposed with contemporary works in the context of a specific topic. Of course, you can also think outside the box — for example abroad, regardless of whether it’s the Austrian Cultural Forum New York, which I find so exciting because of the special architecture, or the Fondation Cartier in Paris. I always have a lot of plans in mind! T. H. One last question: do you approach a room more with your head or with a gut feeling? J. P. F. Neither. With the heart!

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“Space-time responses can no longer be conceived line„Raum-Zeit-Reaktionen in der Stadtentwicklung können nicht mehr linear gedacht werden. Vielmehr stellt sich die arly in urban planning. Developmental dynamics appear more Dyna­mik der Entwicklungsprozesse wie Raum dar, als drei- as space, as a three-dimensional spiral movement. Sometimes dimensionale Spiralbewegung. Mal im engeren Rhythmus, mal in a tight rhythm, sometimes in long sequences.” mit langen Sequenzen.“ Elisabeth Merk Elisabeth Merk

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IBIZA-Preis Objekt   IBIZA Prize object 2021

Ein Kooperationsprojekt und eine zivilgesellschaftliche Initiative der Investigativplattform DOSSIER und des Verbands Filmregie Österreich, gemeinsam mit der KünstlerhausVereinigung und dem Volkstheater Wien. A cooperative project and private initiative by the investigative platform DOSSIER and the film directors’ association Verband Filmregie Österreich, together with the Künstlerhaus, Austrian Artists’ Association and the Volkstheater Vienna.

TOGETHER 2019

Die Jurybegründung für die Wand­ gestaltung TOGETHER lautete: „Judith P. Fischers Arbeiten reflektieren formal den Namen und die topografische Einbettung der Siedlung an der Glan. Sie sind auch haptisch erfahrbar.“

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Jury statement on the wall design TOGETHER: “Judith P. Fischer’s works formally reflect the name of the apartments and their topographic em­bedment by the River Glan. The works can also be experienced haptically.”

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TOGETHER 2019

MUTIARA 2015

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MUTIARA ist ein Gedenkort für Eltern und Angehörige früh verstorbener oder tot geborener Kinder. Der Ort soll den Trauernden Trost spenden.

MUTIARA is a memorial space for the parents and relatives of still-born children or those who died in infancy. It is intended to give comfort to the bereaved.

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MUTIARA 2015

Hingabe  Devotion 2015

„Das Objekt Ohne Titel (Hingabe), ein Tisch mit schachtelartiger Platte, der vier Elemente vereint, ist eigens für die Ausstellung TRANS.FORMATION (Kreuzschwestern Galerie, Linz, 2015) und für den Kontext des Hauses entstanden. In einem der Quader geht es um den Übergang von der Mulde, über die Glaskugel, zu einer glatten polierten Fläche. Er eröffnet Assoziationen mit einem Auge. In zwei weiteren Quadern schafft das Zirbenholz eine Verb indung zur Natur und spricht als wohlriechender Werkstoff den Geruchssinn an. Dieser Naturbezug wird in dem vergoldeten vierten Teil des Objektes mit den Rindensegmenten aufgenommen.“ Martina Gelsinger

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“Ohne Titel (Hingabe) [Untitled (Devotion)], a table with a boxlike top that unites the four elements, was specially created for the exhibition TRANS.FORMATION (Kreuzschwestern Galerie, Linz, 2015) with the context of the institution in mind. In one of the squares there is a transition from a trough to a smooth polished surface via a glass sphere. This awakens associations with an eye. In two other squares the pinewood links to nature and pleasantly stimulates the sense of smell. This reference to nature is taken up by the gilded fourth part of the object with segments of bark.” Martina Gelsinger

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Hingabe  Devotion 2015

Gate 2013

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Das Motiv „offene Tür“ wird in der Skulptur Gate einerseits reduziert, andererseits in neuen Proportionen im Material Cortenstahl umgesetzt.

The motif of the open door is both reduced and realized in new proportions with the material of weathering steel in the sculpture Gate.

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Gate 2013

Robe 2013

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Robe 2013

3 bells ( Glockenzier ) 2011

Den drei Glocken der Seelsorgestelle Lichtenberg liegen die Grundgedanken des konziliaren Prozesses von Bewahrung der Schöpfung, Gerechtig­ keit und Frieden zugrunde.

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The three bells of the Pastoral Care Center in Lichtenberg embody the basic principles of the conciliar process: preservation of creation, justice, peace.

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3 bells ( Glockenzier ) 2011

Women’s Prize Vienna 2003 / 2004

Austrian Women’s Run 2004–2006 2012

Beauty Innovation Award 2007 / 2008

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Pin 2019

CASCADE 2004

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CASCADE 2004

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CASCADE 2004

Der Titel der Arbeit CASCADE ist gleichzeitig auch das Thema.

The work’s title CASCADE is also its theme.

Spongeball M 2004

Spongeball XL 2004

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Spongeballs S 2004

SKULL 1996

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SKULL 1996

Diffusion number one 1994

Diffusion number one 2004

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Diffusion number one 1994

Sunrise 1994

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Smoke 1991

STEP BY STEP upcoming 2022

STEP BY STEP upcoming 2022

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Biografisches    Biography

1963 in Linz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich 1981 Matura am neusprachlichen Gymnasium in Bruck an der Leitha 1981– 1983 Studium Kunstgeschichte an der Universität Wien Studium Stimmbildung und Liedgesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (1990 Diplom Stimmbildung, 1990 Diplom Lied und Oratorium) Studium Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Professor Wander Bertoni (1991 Diplom für Bildhauerei) 2000 Geburt Oskar Marijan 2009– 2019 Lehrbeauftragte am Institut für Kunst und Gestaltung – Dreidimensio­nales Gestalten und Modellbau, Fakultät für Architektur und Raumplanung, Technische Universität Wien 2012– 2019 Lehrtätigkeit an der Abteilung Aktzeichnen, Institut für Kunst und Technologie, Universität für angewandte Kunst Wien Seit 2019 Senior Lecturer an der Abteilung Aktzeichnen, Institut für Kunst und Technologie, Universität für angewandte Kunst Wien Preise, Stipendien

1963 Born in Linz, lives and works in Vienna and Lower Austria 1981 High-school diploma at the Gymnasium in Bruck an der Leitha 1981– 1983 Studies art history at the University of Vienna Studies voice training and classical song at the University of Music and Performing Arts Vienna (1990 diploma in voice training, 1990 diploma in classical song and oratorio) Studies sculpture at the University of Applied Arts Vienna with Professor Wander Bertoni (1991 diploma in sculpture) 2000 Birth of Oskar Marijan 2009– 2019 Lecturer at the Institute of Art and Design — 3D design and modelbuilding — Faculty of Architecture and Spatial Planning, TU Wien 2012– 2019 Lecturer at the Department of Life Studies, Institute of Art and Technology, University of Applied Arts Vienna Since 2019 Senior lecturer at the Department of Life Studies, Institute of Art and Technology, University of Applied Arts Vienna Prizes, Scholarships

2018 Erster Preis Kunst-am-Bau-Wettbewerb Wohnhausanlage Glanbogen, Salzburg 2009 Goldene Ehrenmedaille der Künstlerhaus-Vereinigung 2000 Kulturpreis für bildende Kunst (Anerkennung) Land Niederösterreich 1998 / 1999 Paris-Stipendium des Bundeskanzleramts, Kunstsektion des Bundes 1998 Pfann-Ohmann-Preis für interdisziplinäre Kunst im öffentlichen Raum 1997 Trakl-Förderpreis des Landes Salzburg (Ausstellung und Katalog) 1984 Zweiter und vierter Preis Münze Österreich 1986 / 1987 Anerkennungspreise der Münze Österreich

2018 First prize, art-in-architecture competition, Glanbogen Apartments, Salzburg 2009 Künstlerhaus, Austrian Artists’ Association Honorary Medal in Gold 2000 Cultural Prize for Visual Art, State of Lower Austria 1998 / 1999 Paris scholarship from the Office of the Fedral Chancellory, art section 1998 Pfann Ohmann Prize for interdisciplinary art in public space 1997 Trakl Advancement Award from the State of Salzburg (exhibition and catalogue) 1984 Second and fourth prize Austrian Mint 1986 / 1987 Acknowledgment prizes from the Austrian Mint

Aufträge

Commissions

2022 STEP BY STEP, Kooperationsprojekt: Künstlerhaus im Kunstschaufenster des Nespresso Atelier Wien 2020 Gestaltung des Objektes IBIZA-Preis für investigativen Journalismus 2019 TOGETHER, Wohnhausanlage Glanbogen, Salzburg/S 2015 MUTIARA, Gedenkraum und Objekt, Pfarre Schönau im Mühlkreis/OÖ 2013 Gate, Stahlskulptur für das Wirtschaftszentrum N, St. Pölten/NÖ 2011 Schöpfung/Gerechtigkeit/Frieden, 3 Glocken für die Pfarre Liechtenberg/OÖ 2005 Spongeballs, Summerstage, Wien (temporär) 2004 CASCADE, Handelsakademie Korneuburg/NÖ 2000 Die Blume im Biotop, Kunst in der Landschaft V, Gut Gasteil, Prigglitz/NÖ (temporär) 1998 Josef-Haydn-Denkmal, Hainburg a. d. Donau/NÖ 1996 SKULL, Flughafen Wien 1994 Sunrise, Vienna (temporär), Volksschule Hetzendorf, Wien 1994 Diffusion number one, AT-Forschungszentrum, Wien 1991 Smoke, Steinskulptur, Wohnhaussiedlung in Hainburg a. d. Donau/NÖ

2022 STEP BY STEP, Cooperation project: Künstlerhaus in the Art window of Nespresso Atelier Vienna 2020 Award design, IBIZA Prize for investigative journalism 2019 TOGETHER, Glanbogen Apartments, Salzburg 2015  MUTIARA, memorial space and object, Schönau Rectory in Mühlkreis, Upper Austria 2013 Gate, steel sculpture for the Wirtschaftszentrum N, St. Pölten 2011 Schöpfung/Gerechtigkeit/Frieden, 3 bells for Liechtenberg Rectory 2005 Spongeballs, Summerstage, Vienna (temporary) 2004 CASCADE, Handelsakademie Korneuburg, Lower Austria 2000 The flower in the biotope, Kunst in der Landschaft V, Gut Gasteil, Prigglitz, Lower Austria (temporary) 1998 Josef Haydn Memorial, Hainburg a. d. Donau, Lower Austria 1996 SKULL, Vienna Airport 1994 Sunrise, Vienna (temporary) 1994 Diffusion number one, AT Research Center, Vienna 1991 Smoke, stone sculpture, housing complex in Hainburg a. d. Donau

Mitgliedschaften

Memberships

IG Bildende Kunst Österreich Bildrecht Künstlerhaus-Vereinigung Wien

IG Bildende Kunst Österreich Bildrecht Künstlerhaus, Austrian Artists’ Association Vienna

Werkverzeichnis    List of Works

Alle Angaben in cm; Höhe × Breite × Tiefe   All dimensions in cm; height × width × depth

4/5 Curve 2021 Steel, powder-coated 65 × 120 × 0.5 6/7 Exhibition Bildraum Bodensee, Bregenz 2021 14 Detail Untitled (Spindle) 2021 17 Untitled (Chalk circle I) 2020 Steel lacquered Ø 110 × 2.4 18/19 Untitled (Spindle) 2021 Steel, powder-coated 68 × 72 × 102 20/21 Untitled (Raumlinie) 2021 Steel, powder-coated 102 × 102 × 65 22/23 Untitled (Freiraum) 2021 Mirror, steel, powdercoated 92 × 52 × 52 24/25 Untitled (fluid) 2021 Steel lacquered, elastomer strings 83 × 30 × 25 26/27 Untitled (Feather) 2021 Nickel-plated steel 77 × 77 × 2.5 28/29 Untitled (federleicht) 2021 Nickel-plated steel 27 × 27 × 27

30/31 Loop³  2016 3 parts, nickel-plated steel 50 × 50 × 75 each 32/33 Exhibition Bildraum Bodensee, Bregenz 2021 34/35 Curve 2021 Steel, powder-coated 65 × 120 × 0.5 36 Diabolo 2021 Steel, powder-coated 68 × 72 × 102 37 Reflection 2021 Steel, powder-coated 60 × 120 × 60 38 Untitled (Rückzugsort) 2021 Steel, powder-coated 120 × 120 × 105 39 Untitled (Chalk Circle I + II) 2021 Steel, powder-coated 117 × 117 × 1.2 each 40 LOOP I +II 2014 Steel lacquered 50 × 60 × 40 50 × 50 × 180 41 Wallwork II 2011 Steel lacquered, rubber 40 × 50 × 50 Untitled (Basket) 2021 Steel powder-coated, rubber 60 × 60 × 60

42/43 LOOP 2013 Steel lacquered 165 × 40 × 40 44 Three-part variation I 2014 3 parts, steel lacquered 50 × 50 × 30 Three-part variation II 2021 3 parts, steel lacquered 50 × 50 × 30 45 Pattern 2014 16 parts, steel lacquered 50 × 50 × 0.8 each 46/47 Writing duet I + II 2021 2 parts, nickel-plated steel 9 × 18 × 3 each 48 Digging box I 50 Detail Homeless 2020 53/54 Self control 2015 Pencil on paper 150 × 225 55 Centre 2016 Pencil on paper 145 × 145 56/57 Hedgehog Child 2007 Colored pencil on paper 8 parts, 42 × 59 each 57 Pillowtalk 1 + 2 2018 Mixed material, pencil Part 1: 50 × 50 × 30 Part 2: 22 × 22 × 20

58 Untitled (Reflection II) 2018 Pencil on paper 153 × 103

81 CPDU 2014 Pencil on paper 60 × 84

112/113 Untitled (Lacing II) 2018 Mixed material, pencil 40 × 40 × 40

61 Exhibition Galerie Straihammer & Seidenschwann 2016

82/83 Untitled (Zierpolster I + II) 2017 Mixed material, pencil 80 × 80 × 27 each

114 Exhibition NÖ DOK, St. Pölten

62/63 Exhibition Bildraum Bodensee, Bregenz 2021

84/85 Exhibition Bildraum Bodensee, Bregenz 2021

65 Homeless 2020 Pencil on paper 145 × 145

87 Cloud 7 2017 Pencil on paper 145 × 145

66/67 Brainstorming 2014 Pencil on paper 100 × 130

88/89 Untitled (Woll.Lust) 2017 Pencil on paper 54 × 142

69 Untitled (Einschlichtung) 2020 Pencil on paper 145 × 145

90/91 Reflection 2017 Pencil on paper 135 × 55

70 Cloud 8 2017 Pencil on paper 145 × 145

92/93 Digging box II

71 Untitled (… this ist not a rabbit) 2016 Pencil on paper 145 × 145 72 Untitled (stapelweise) 2017 Pencil on paper 90 × 160 73 Gemischtes Doppel 2016 Pencil on paper 90 × 160 75 Little cloud 7 2018 Pencil on paper 102 × 80 76/77 Untitled (Plexus) 2015 Pencil on paper 60 × 84 78/79 Coeur 2016 Pencil on paper 60 × 84 80 Reflection 2014 Pencil on paper 60 × 84

94/95 Work in progress 2021 98 Detail Untitled (Timepad) 2018 101 City Highlight 2016 Photography 20 × 20 102/103 Gate XS 2020 Steel lacquered 142 × 56 × 45 104/105 Exhibition NÖ DOK, St. Pölten 106/107 Untitled (Pillow) 2018 Mixed material 132 × 54 × 40 108/109 Untitled (Timepad) 2018 Mixed material 60 × 50 × 50 110/111 Pillowtalk 2018 Mixed material, pencil Pillow 1: 50 × 44 × 31 Pillow 2: 36 × 38 × 31

115 Untitled (Out of the Box) 2018 Mixed material, pencil 20 × 20 × 16 116 Untitled (Lacing I) 2018 Mixed material, pencil 40 × 40 × 40 116/117 Stripes 2018 Mixed material, pencil 45 × 40 × 40 118/119 Dots 2018 Mixed material, pencil 40 × 45 × 41 120 Duett von Kübel und Kissen Mixed material, pencil 50 × 30 × 35 121 Eckpolster 2018 Mixed material, pencil 70 × 50 × 40 122/123 Untitled (Bolster) 2018 Mixed material, pencil 25 × 22 × 21 124/125 White pillow I 2021 Mixed material 77 × 60 × 40 126/127 White pillow II 2021 Mixed material 77 × 60 × 40 128/129 White pillow III 2021 Mixed material 77 × 60 × 40 130/131 White pillow IV 2021 Mixed material 77 × 60 × 40 132 “… these are not chairs” 2015 Steel lacquered 110 × 25 × 25 220 × 40 × 40

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133 Yellow I 2018 Foto Photography 40 × 30 134/135/136 Digging box III 138 Detail HULA HOOP 2021 140 NUDE XL 2011 PVC (Unique) 70 × 60 × 20 141 Cauchemar pink 2000 Photography 60 × 50 142 Fingerprint 2015 Steel 60 × 40 × 1 143 HE + SHE 2019 Plexiglass, rubber 40 × 30 × 10 30 × 30 × 10 144/145 HULA HOOP 2021 Size variable 146/147 Core 2014 Sheet steel lacquered 2 parts, 66 × 110 each 148/149 Untitled (Spitze) 2021 Mixed material, textile 30 × 30 × 12 150/151 Untitled (Muffins) 2021 Epoxy resin, textile 7 × 7 × 3 each 152 Booted chaos 2011 Plaster, rubber, elastomer strings 32 × 34 × 20 Cascade 2011 Alu, Elastomer strings 120 × 50 × 10 153 Dreamcatcher 2021 Epoxy resin, fimo Ø 26

154/155 Untitled (Bolster) 2021 Mixed material, silicone 20 × 20 × 25

174 Echinops retro 2006 Steel, plaster, silicone 80 × 80 × 80 each

192 Chrysanthèmes 2000 Steel, PU foam, latex Each Ø 100

215 Modell 1:20 2019 Kulturschloss Reichenau Personale Sonja Lixl

233 Pin 2019 Steel, powder coated H 22 Ø 30

157 Untitled (Italian Red) 2018 Mixed material 50 × 50 × 15

175 Morphing echinops C-Print on alu 30 × 40 each

193 Morphing chrysanthèmes 2000 C-Print on alu 30 × 40 each

217 IBIZA Prize object 2021 Award design Nickel-plated steel 26 × 12 × 13

234–237 CASCADE 2004 BHAK Korneuburg (NMPB Architects) Alu, elastomer strings 800 × 160 × 30 238 Spongeballs M + XL 2004 Temporary object Summerstage, Vienna Foam M: 40 × 40 × 40 XL: 150 × 120 × 120

158 Meterware 2017 Plexiglass, elastomer strings 30 × 30 × 10 158/159 Variation élastique 2009 Alu, elastomer strings 50 × 50 × 15 160 Virus I 2011 Steel, silicone 16 × 12 × 9 161 Coussin de rêve II 2006 Steel, plaster, silicone 50 × 50 × 40 162/163 Siège 2006 Chair, steel, silicone 100 × 60 × 60 164 Radiolar I + II 2007/2008 Papier-mâché, silicone ca. 100 × 40 × 50 165 Coussin de rêve I 2007 Papier-mâché, silicone 50 × 60 × 50 166 Grid 2007 Plexiglass, silicone 40 × 40 × 20 167 Exhibiton Gallery allerArt, Bludenz 168/169 Muschelgrund Papier-mâché, silicone 30 × 40 × 30 170/171 Untitled (Virus I + II + III) Plaster, PE, silicone 25 × 30 × 25 each 172/173 Hedgehog child + skin 2006 Steel, plaster, silicone 65 × 40 × 40

176/177 Sphere I + II 2016 Grid, balloon 120 × 120 × 120 178/179 Object Siamois I + II 2001/2004 PVC 165 × 200 × 165 each 180/181 Morphing lemon juice 2002 C-Print on alu 30 × 40 each 182/183 Cauchemar III 2005 C-Print on alu, 2 parts 160 × 80 184/185 Cauchemar I + II + IV 2000/2001 C-Print on alu 40 × 30 each 186 Exhibition MAERZ, Linz 187 Boules 2015 Steel, elastomer strings 80 × 80 × 80 50 × 50 × 50 188 Traumkissen 2005 Grid, elastomer strings 70 × 70 × 25 189 Boule 2005 Steel, elastomer strings 80 × 80 × 80 Tissage I + II 2005 Steel, elastomer strings 50 × 50 × 40 each Boules 2005 Steel, elastomer strings 80 × 80 × 80 50 × 50 × 50 190 Exhibition Bäckerstrasse4, Vienna 191 Cascade 2006 Alu, elastomer strings 160 × 200 × 20

195 ARTEMIDIA 1998 Grid, balloons 120 × 120 × 120 196/197 Evola 1997 Steel lacquered 50 × 80 × 50 199 Morphing evola 1997 C-Print on alu 30 × 40 each 200/201 Installation Evola 202 Enter paradise 1994 Steel lacquered 56 × 116 × 7.5 Tulipan 1994 Steel lacquered 120 × 70 × 50 203 Purpuribis 1994 Steel lacquered 13.2 × 188 × 14.2 Swinging S 1995 Steel lacquered 105 × 65 × 30 204 Torso 1997 Bronze, 88 × 45 × 44 Shoe 1991 Bronze, 11 × 15 × 6 Wave I 1994 Bronze, 35 × 40 × 30 Wave II 1994 Bronze, 18 × 25 × 14 205 Resistors 1991 Bronze 9.5 × 12 × 4 each Eye 1994 Steel 40 × 77.5 × 0.8 206/207 Digging box IV

218/219 TOGETHER 2019 Glanbogen, Salzburg Steel lacquered Each 100 × 100 × 3,8 220/221 MUTIARA 2015 Pfarrkirche Schönau im Mühlkreis, hl. Jakob Steel lacquered, bronze gold-plated 80 × 70 × 70 222/223 Devotion 2015 Temporary object Kreuzschwestern Linz/A Steel lacquered, gypsum, glass, gold, wood 78 × 50 × 50 224–227 Gate 2013 Wirtschaftszentrum N, ecoplus, St. Pölten Production: Stahlbau Schmidt Corten steel 400 × 132 × 99 228/229 Robe 2013 Temporary object Reigen im Park, Baden (Curator of the project) Corten steel 185 × 60 × 50 cm 230/231 3 Bells (Glockenzier) 2011 Pastoral Care Center, Lichtenberg Bronze Ø 96, Ø 86, Ø 72 232 Women’s Prize Vienna 2003/2004 Award design Bronze 30 × 10 × 10 Women’s run Award 2004–2006, 2012 Award design Bronze, Plexiglass 25 × 15 × 8 Beauty Innovation Award 2007/2008 Award design Polyester 30 × 15 × 24

239 Spongeballs S 2004 Foam, 8 × 8 × 8 each 240/241 SKULL 1996 Airport Vienna Steel, powder-coated 90 × 166 × 30 242/243 Diffusion number one 1994 Research center, Vienna (NMPB Architects) 2004 Tabakfabrik Linz Steel, powder-coated 200 × 200 × 1000 244 Sunrise 1994 Temporary object Volksschule Hetzendorf, Vienna (NMPB Architects) Cardboard, steel cables, paint 7 parts, width 1000 245 Smoke 1991 Hainburg an der Donau Gebhartser Syenite, stainless steel 220 × 180 × 160 246/247 STEP BY STEP 2022 Temporary project Cooperation project: Künstlerhaus in the Art window of Nespresso Atelier Vienna (realized as part of the collaboration between Künstlerhaus, Austrian Artists’ Association and Nespresso Austria 2022) Polished aluminium 248 × 148 × 78

Ausstellungsverzeichnis    List of Exhibitions ( S  ) — Solo exhibition ( G ) — Group exhibition ( P  ) — Curatorial project

2019 ( G ) GARDEN OF EDEN, Textile Kultur Haslach, Schloss Neuhaus, Haslach, Upper Austria ( G ) ALLE ZEIT DER WELT, Schloss Puchberg, Upper Austria ( with Kunstsalon: Marie Ruprecht and Antonia Riederer ) ( G ) ART AUSTRIA, Gartenpalais Liechtenstein, Galerie Straihammer & Seidenschwann, Vienna

2021 ( G ) Kunst-Advent-Kalender, artdepot, Innsbruck, Tirol ( G ) LUXEMBOURG ART WEEK / THE FAIR, zs art galerie, Luxembourg ( S ) HULA HOOP, Bildraum Bodensee, Bregenz, Vorarlberg ( G ) SINNENFREUDE, Schloss St. Peter in der Au, St. Peter in der Au, Lower Austria ( S ) 2GETHER, Galerie Eboran, Salzburg ( G ) Von der Linie zum Raum, zs art galerie, Vienna

( P ) paradies natur. paradisul natură, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) ART AUSTRIA, Leopold Museum, Galerie Straihammer & Seidenschwann, Vienna

2018

( G ) battaglia a cuscinate ( Polsterschlacht ), raumimpuls, Stadtgalerie, Waidhofen/Ybbs, Lower Austria

( P ) MUSTERmix, Kunsthaus Horn, Horn; Dorfmuseum Roiten, Rappottenstein; Schloss Weitra, Weitra; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria

( P ) Das Buch. Die Kunst. Das Lesen., Stadtkeller, Neulengbach; Haus der Kunst, Baden; Kulturschloss Reichenau, Reichenau an der Rax; Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Zeitbrücke Museum, Gars am Kamp; LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria

( G ) Geburtskultur. Vom Gebären und geboren werden, Frauenmuseum Hittisau, Vorarlberg

( G ) Phänomen – die andere ( Ver )spannung, Basement, Vienna

( G ) Signifikante Positionen der Kunst in Niederösterreich, Kunsthaus, Laa an der Thaya, Lower Austria

( G ) PFLEGE DAS LEBEN, Frauenmuseum Hittisau, Vorarlberg

( P ) light attraction SONJA LIXL, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) 3 Räume.3 Farben, Ausstellungsbrücke, zeitgenössische Kunst im Landhaus, St. Pölten, Lower Austria ( with Fritz Ruprechter )

( P ) spitzLICHT schlagSCHATTEN, Kulturschloss Reichenau, Reichenau an der Rax, Lower Austria

( G ) Kunst im Setzkasten, Forum Kunst Rottweil, Germany

( G ) SIX APPEAL, NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst, St. Pölten, Lower Austria

( S ) hoch.STAPELEI, Galerie Straihammer und Seidenschwann, Vienna

( G ) NA:ALSO, Kunstwerkstatt Tulln, Lower Austria

( G ) ART AUSTRIA, Gartenpalais Liechtenstein, Galerie Straihammer & Seidenschwann, Vienna

( G ) Kunst im Setzkasten, Forum Kunst Rottweil, Germany

2016

( P ) schatten der wirklichkeit LEOPOLD KOGLER, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) Geburtskultur. Vom Gebären und geboren werden, Frauenmuseum Hittisau, Vorarlberg

2020

( P ) power.FRAUEN.power, LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; Haus der Kunst, Baden; Gemeindeamt, Yspertal; Waldviertler Sparkasse Bank AG, Zwettl; Stadtkeller, Neulengbach; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria

( G ) FUGE TACE QUIESCE, Stadtmuseum, St. Peter an der Sperr; Wiener Neustadt, Lower Austria ( with Linde Waber )

( S ) PILLOWTALK, Galerie Straihammer und Seidenschwann, Vienna

( P ) ALLEGORIEN. алегория, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P )

( P ) schatten muster. cień wzór, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( P ) Badefreuden, Schloss Wartholz, Reichenau an der Rax; LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; Kunsthaus Laa, Laa an der Thaya; Haus der Kunst, Baden; Altes Rathaus, Groß Gerungs; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria

( G ) Wilde Kindheit, Lentos Kunstmuseum, Linz

( P ) BUBBLES Robert Staudinger, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( P ) vertikal.horizontal.diagonal HELIANE WIESAUERREITERER, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( P ) auf.zeichnungen ERNST SKRIČKA, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) geometric.stories, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( G ) DAS KONZEPT DER LINIE, Galerie im Lindenhof, Raabs an der Thaya; LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; Rathaus, Gänserndorf; Stadtkeller, Neulengbach; NöARTNiederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Galerie Lindenhof, Raabs an der Thaya, Lower Austria 2017

( P ) form( ent )faltung. ( roz )vinutie tvarov, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) ART BODENSEE, Galerie Straihammer & Seidenschwann, Dornbirn, Vorarlberg

( P ) MUSTERmix, LANGENZERSDORFER MUSEUM, Langenzersdorf; Haus der Kunst, Baden; Kunstsalon Perchtoldsdorf/Showroom, Perchtoldsdorf; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria

( G ) ART AUSTRIA, Gartenpalais Liechtenstein, Galerie Straihammer & Seidenschwann, Vienna ( G ) ASPEKTE:FARBE, Kunstsammlung des Landes Oberösterreich, Ursulinenhof, Linz, Upper Austria

( P ) kugel.RUND, Kulturfabrik Hainburg, Hainburg an der Donau; Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Schloss St. Peter, St. Peter in der Au; LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; Schüttkasten, Laa an der Thaya; Rathaus, Gänserndorf; FeRRUM – Welt des Eisens, Ybbsitz; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria ( P ) art this way ROBERT ZAHORNICKY, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) linien ziehen.spuren suchen. kreslit čáry.hledat cesty, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna 2015 ( S ) TRANS.FORMATION, Kreuzschwestern Galerie, Linz, Upper Austria ( G ) LOOKING BACK/GOING FORWARD, Galerie Straihammer & Seidenschwann, Vienna ( G ) GELB, current positions in Austrian art, BIG Gallery, Dortmund, Germany (   ) ENTRE.sculptures.5, Galerie Maerz, Linz, Upper Austria ( G ) Gedachte Wirklichkeiten, LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; Gemeindeamt, Kirchberg am Wagram; Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Haus der Kunst, Baden; FeRRUM – Welt des Eisens, Ybbsitz; Stadtkeller, Neulengbach; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria ( G ) sculpsit II, kunstraumarcade, Mödling, Lower Austria

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( P ) DON’T TOUCH! Berühren erlaubt! Kunsthaus Horn, Horn; Kulturfabrik Hainburg, Hainburg an der Donau; Galerie grenzART, Hollabrunn; Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Schloss St. Peter in der Au, St. Peter in der Au; Galerie im Lindenhof, Raabs an der Thaya; Galerie im alten G’richt, Groß Gerungs; LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria

Galerie im alten G’richt, Groß Gerungs; Ursin Haus Langenlois, Langenlois; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria ( P ) niederösterreich.spezial fragmente, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) segmente JOSEF KAISER, ecoart, Palais Niederösterreich

( P ) physical dynamics HANNES MLENEK, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) LUXUS!?MESSE, PARALLEL VIENNA – Art Fair, Stilwerk, Vienna

( P ) zeiten.folge. idők.sorozat, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) struktur und immaterialität, Künstlerhaus, Klagenfurt, Carinthia

( G ) Brennende Fragen. UEBER:ANGEBOT, Künstlerhaus, Vienna

( G ) s/w, kunstraumarcade, Mödling, Lower Austria

2014

( G ) AM SELBEN TAG, blaugelbezwettl, Zwettl, Lower Austria

( G ) ( raum )zeichnungen, raumimpuls/Stadtgalerie, Waidhofen, Ybbs, Lower Austria ( with Lukas Göbl )

2011

( S ) pattern, Raum der Stille/KHG University of Linz, Upper Austria

( E ) self.control, Kunstverein Baden, Baden, Lower Austria

( G ) Am Teppich, kunstraumarcade, Mödling, Lower Austria

( G ) we marry cars, Gallery Onetwentyeight, New York, USA

( G ) Mixed media, Kunstverein St. Pölten, Lower Austria

( P ) fo( u )r ( wo )men, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( P ) Kleine Monster|GROSSE TIERE, Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Gemeindeamt, Yspertal; LANGENZERSDORF MUSEUM, Langenzersdorf; Passionsspielhaus Kirchschlag, Kirchschlag in der Buckligen Welt; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria

( P ) frischer wind. LINDE WABER, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( P ) gewalzt.geschnitten ERICH STEININGER, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) Vis-à-vis. Vis-à-vis, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna 2013 (   ) REIGEN.im.park/Dialog mit Arthur Schnitzler, Arthur Schnitzler Park, Baden, Lower Austria ( G ) Zeichnung.Zeichnung, Künstlerhaus, Vienna ( P ) reise.stoff. reise.stoff, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) bildteppiche.malerei FRANKA LECHNER, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) ZEIT.WELTEN.ZEIT, kunstraumarcade, Mödling, Lower Austria ( P ) fuzzy.FAMILY, Galerie grenzART, Hollabrunn; Haus der Kunst, Baden; Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Zeitbrücke Museum, Gars am Kamp; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria 2012 ( G ) plastisch.phantastisch, Stadtgalerie Imst, Tirol ( with B. Bernsteiner, F. Welte ) ( P ) entre.SCULPURES.2012, Südtiroler Künstlerbund, Galerie Prisma, Bozen, Italy ( P ) drink.EAT.art, Haus der Kunst, Baden; Rathaus, Scheibbs; Dorfmuseum Roiten, Rappottenstein; Kulturschloss Reichenau, Reichenau an der Rax; Galerie im Lindenhof, Raabs an der Thaya; Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig;

( S ) L.O.O.P, Galerie Chobot, Vienna

( P ) micro.macro.cosmos, Stadtkeller, Neulengbach; Marktgemeinde Böheimkirchen, Böheimkirchen; Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Gemeindeamt, Yspertal; Konzerthaus Weinviertel, Ziersdorf; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria 2010 ( G ) LINE SOURCE, Cooperation project: Künstlerhaus Wien + HDLU Zagreb ( G ) Atelierzeichnungen- Linde Waber und Werke von Künstlerfreund*innen, blaugelbezwettl, Zwettl, Lower Austria ( G ) raum_körper_einsatz, sculptural positions, Museum auf Abruf, Vienna ( P ) natur.PUR.2010, Künstlerhaus Klagenfurt, Carinthia ( P ) ( un )reality, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) move( mo )ment ( po )ruszająca chwila, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

(   ) different.ways.2.SULPTURES I, Künstlerhaus, Klagenfurt, Carinthia ( P ) different.ways.2.SULPTURES II, Palais Thurn und Taxis, Bregenz, Vorarlberg ( P ) stripes.circles, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) strukturell.fragil. szerkezet.törékeny, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) reise.lust VOKA, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna 2008 ( S ) echinops.retro, Galerie allerArt Bludenz, Vorarlberg ( G ) Kunststoffkunst I – VI, Schüttkasten Allentsteig, Allentsteig; Gemeindeamt, Yspertal; Festsaal der Marktgemeinde Böheimkirchen, Böheimkirchen; Haus der Kunst, Baden; Stiegenhaus, Langenlois; NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, Lower Austria ( G ) skurril, Galerie Franzke, Vienna ( G ) Die Liebe zu den Objekten, Aspekte zeitgenössischer Skulptur, Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten, Lower Austria ( P ) zeichen.serie, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) form.inhalt. formă.conţinut, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) weiße häuser/schwarze scheunen KARL KORAB, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna 2007 ( S ) weiß ist eine farbe, blaugelbezwettl, Zwettl, Lower Austria ( S ) body.shell, Galerie Franzke, Vienna ( G ) Mitteleuropa-Zyklus FERNE NÄHE 2.0 slowakei, Stift Lilienfeld, Lower Austria ( G ) ver-bindungen 090507, Thurnmühle, Schwechat, Lower Austria ( G ) LISTE KÖLN, Cologne, Germany; Galerie Franzke, Vienna; Cologne, Germany ( P ) flora.fauna. flóra.fauna, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna ( P ) identität.accessoires. tożsamości.akcesoria, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna 2006

( P ) „… es hat mich sehr gefreut“ JOSEF BRAMER, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) Crossover, Gallery of Fine Arts Koroska, Slovenj Gradec, Slovenia

2009

( G ) Art Bodensee, Galerie Lindner Wien, Bregenz, Vorarlberg

( G ) material.art.work, Auteno, Vienna ( G ) silicone, kunstraumarcade, Mödling, Lower Austria ( with F. Zimmeter )

( G ) 1900–2000. 100 Jahre österreichische Kunst, Konfrontationen und Kontinuitäten, Sammlung Museum Essl, Klosterneuburg, Lower Austria

( G ) a matter of form, Plattform für junge Kunst/ Bäckerstrasse 4, Vienna

( P ) stadt.land. város.vidék, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) evo_evo, Künstlerhaus Wien, Vienna

( P ) licht.schatten. svetlo.tieň, ecoart, Palais Niederösterreich, Vienna

( G ) figur.natur.landschaft, Sammlung Urban, Waidhofen a. d. Ybbs, Lower Austria

( G ) forma corporis II, Palais Liechtenstein, Feldkirch, Vorarlberg

2005 ( S ) variation.élastique, art position Galerie, Vienna ( S ) Brauchst du den Schlaf dieser Nacht, Waidhofen a. d. Ybbs, Lower Austria ( Scenery ) ( G ) irritation.variation.intuition, art room Würth, Böheimkirchen, Lower Austria ( G ) forma corporis I, Museum der Stadt Waidhofen a. d. Ybbs, Lower Austria ( P ) natur ( skul )p( t )ur, Künstlerhaus Galerie, Vienna ( G ) art position 2005, Brauerei Ottakring, Vienna ( G ) skin/haut, CAFA Museum, Beijing, China ( G ) mind migration, Künstlerhaus, Bratislava, Slovakia 2004 ( G ) eco-artig, ecoart, Vienna ( G ) Die Macht der Farbe/Polychrome Skulptur aus Wien, Theseustempel, Vienna ( G ) art position 2004, Brauerei Ottakring, Vienna ( G ) summerstage, 1090 Vienna 2003 ( S ) Bodyscapes II, Kunstraum Irmler, Graz, Styria

( G ) Kunst in der Landschaft V, Gut Gasteil, Prigglitz, Lower Austria ( G ) natura morta. still life, NÖ Dokumentations­ zentrum für moderne Kunst, St. Pölten, Lower Austria

1999

( S ) Widerstände, Geymüllerschlössl, Vienna

( G ) Twins, NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst, St. Pölten, Lower Austria ( with Brigitte Lang and Hermes Payrhuber )

( G ) Eröffnungsausstellung, Austria Tabak Research Center, Vienna

( S ) Summersoft, Galerie Oberösterreichischer Kunstverein, Linz, Upper Austria ( G ) Chrysantèmes, Galerie Cité Internationale des Arts, Paris, France ( G ) Gruppenausstellung, Kunstforum Montafon, Vorarlberg

( G ) Kunstmeile Ottakring, art in public space, Vienna

1992

1998

( S ) JUDITH FISCHER. Skulpturen und Zeichnungen, Altes Kulturhaus/Inge Lex, Hainburg, Lower Austria

( S ) ne( s )twork, Künstlerhaus, Vienna ( S ) Im Zeichen des Stiers, Romanischer Keller der Hypobank, Salzburg

( G ) Genius Loci. Skulptur, Objekte, Positionen, Künstlerhaus, Vienna

( G ) Kunst am Flughafen, Vienna Airport, Schwechat

( G ) urban.ländlich, Soho in Ottakring, Vienna ( G ) Vom Blühen und Reifen, Erotisches aus Kunst und Natur, Galerie Museum auf Abruf, Vienna ( G ) Größe “S”, Künstlerhaus, Vienna

( G ) Austrian Spotlight, Artothek des Bundes, Vienna, Centre Albert Borschette, Brussels, Belgium ( G ) Eröffnungsausstellung, NÖ Landesstudio, St. Pölten, Lower Austria ( S ) Pfann-Ohmann-Preisträger-Ausstellung, Künstlerhaus, Vienna ( G ) Art Multiple, Galerie Haslinger, Düsseldorf, Germany 1997 ( G ) evolaprojekt, Galerie im Traklhaus, Salzburg ( with Bernd Koller ) ( S ) morfants, Galerie Haslinger, Vienna ( G ) Art Multiple, Düsseldorf, Germany; Galerie Haslinger, Vienna

( G ) Kulturpreisträger des Landes NÖ 2000, NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst, St. Pölten, Lower Austria

( G ) Jeder-Zeit, Galerie Station 3, Vienna

2000

1996

( G ) INCONTRO, Centre d’Art d’Ivry/Le Crédac, Paris, France ( with Jehanne-Marie Gavarini, Helga Thorsdóttir, Margret Wibmer )

( G ) International Sculpture Drawings, Budapest, Hungary

( G ) Miniaturen, Art Expo, Hannover, Germany

( G ) Kunst und Architektur, ATP – Architects, Architektenzentrum, Vienna

( G ) Bauen mit Kunst. Nehrer + Medek Architekten, Künstlerhaus, Vienna

( G ) 10 Jahre, Kunstwerkstatt Tulln, Lower Austria

( G ) Transgression, Künstlerhaus, Vienna

( S ) Zwillingsrot und Purpuribis, Österreichisches Tabakmuseum, Vienna

( G ) art.traffic, Kunst aus dem Automaten, public space, Vienna

2002

( G ) sex.sells, Galerie Wohlleb, Vienna

( S ) Das Auge des Holofernes, Kunstwerkstatt Tulln, Lower Austria

( G ) Engel, Galerie Station 3, Vienna

( G ) Judith Fischer/Margarete Haberl, Galerie Station 3, Vienna

( G ) Adventausstellung, Gut Gasteil, Prigglitz, Lower Austria

1994

( G ) 1 von 9 – Kunst aus Oberösterreich, Galerie Museum auf Abruf, Vienna

( G ) Eröffnungsausstellung, artposition Galerie, Vienna

2001

( G ) Plastifikation, Galerie Station 3, Vienna ( G ) Art Expo, Galerie Haslinger Wien, Budapest, Hungary

( G ) Skulpturen und Textildrucke, TPA Nidetzky & Partner, Vienna ( with Heide Pichler )

( S ) Bodyscapes, ecoart, Lugeck, Vienna

( S ) Konstruktiv V, Galerie Haslinger, Vienna

( G ) grenzgänger, Künstlerhaus, Vienna

( G ) Frauenbild. Fotografie, Skulptur und Video aus der Sammlung des Landes Niederösterreich, Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten, Lower Austria

( G ) Salon 2002. im zentrum:diskurs, Künstlerhaus, Vienna

1995

( G ) Sinnlicher Sommer, Künstlerhaus Wien, Vienna

( S ) Judith P. Fischer/Über und unter Tage, Innerberger Gewerkschaftshaus, Eisenerz, Styria

1991 ( G ) Diplomausstellung, University of Applied Arts Vienna Works in Public and Private Collections Artothek des Bundes BKA, Vienna Museum Niederösterreich Kunstsammlung des Landes Oberösterreich Sammlung der Stadt Linz Sammlung Urban, Waidhofen a. d. Ybbs Landesgalerie Oberösterreich BH Bruck an der Leitha, Lower Austria Sammlung Würth International Bibliothèque nationale de Paris, France Kreuzschwestern Linz Kunstreferat der Diözese Linz Lentos Kunstmuseum Linz

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Bibliografie (Auswahl)    Bibliography (Selected)

Monographs __ Judith Fischer: Skulpturen. Judith Fischer, ed. 1997. __ Judith Fischer: Das Evolaprojekt/Skulpturen. Exhib. cat. Galerie im Traklhaus. Cultural Dept., Office of the Government of the State of Salzburg, 1997. __ Judith P. Fischer: LOOP. Judith P. Fischer, ed. 2016. Publications as Editor __ different.ways.2.SCULPTURES. Exhib. cat. Künstlerhaus Wien. Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler, 2009 __ natur.PUR.2010Hg. Kunstverein Kärnten, 2010. __ REIGEN.im.park. Stadtgemeinde Baden, 2013. __ ecoart annual catalogues, each with two to three exhibitions. ecoplus 2006–22. __ NöART exhibition catalogues. micro.macro.cosmos (2011), drink.EAT.art (2012), fuzzy.family (2013), kleine monster. GROSSE TIERE (2014), DON’T TOUCH! Berühren gestattet? (2015), kugel.RUND (2016), power.FRAUEN.power (2017), Das Buch. Die Kunst. Das Lesen (2018), Badefreuden (2019), MUSTERmix (2020/2021), (T)RAUMHAUS (2022). NöART – Niederösterreich Gesellschaft für bildende Kunst, 2011–22. Own Texts __ “Sepp Auer, Eine Bestandsaufnahme,” PARNASS 1, March/April 2010 (text and photos). __ “Wall work.” modulierte vielheit. Exhib. cat. Institut für Kunst und Gestaltung, Technische Universität Wien. Technische Universität Wien, 2011 (text and photo). __ “Martin Krammer ist Bildhauer, Maler und Architekt.” Martin Krammer. Personal catalogue, 2012. __ “FRANKA LECHNER, Im Rhythmus von Kette und Schuss!” PARNASS, 2013 (text). __ “Ernst Skrička, Grafik im XL-Format” (laudation for the Honorary Prize of the State of Lower Austria). Amt der niederösterreichischen Landesregierung, 2018. __ “Den Scherm aufhaben, Zu den Arbeiten von Gabi Mitter.” Welt der Frauen, 2020 (text). __ “KUNST ZUM QUADRAT: Anmerkungen zum künstlerischen Schaffen von Gabi Mitterer.” Artist’s homepage, 2020 (text). Mentions as Artist in Catalogues and Books (Selection) __ Bauen mit Kunst. Medek + Nehrer Architekten. Exhib. cat. Künstlerhaus, Wien. Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, 1994. __ Sinnlicher Sommer. Exhib. cat. Künstlerhaus, Wien. Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, 1997. __ Austrian Spotlight. Eine Auswahl österreichischer Kunst aus dem Bestand der Artothek des Bundes. Artothek des Bundes, Austria, 1998. __ 1 von 9. Kunst aus Oberösterreich. Objekte aus der Sammlung der Stadt Wien. Exhib. cat. Museum auf Abruf, 1999.

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__ Mein Industrieviertel, Anthologie. Literaturedition Niederösterreich. Dept. of Culture and Science, Office of the Government of Lower Austria, 2017. __ Das Konzept der Linie, Skulptur. Zeichnung. Malerei. Silvie Aigner and NöART – Niederösterreich Gesellschaft für Kunst und Kultur, 2018. __ 90, Die Neunziger Jahre. Brigitte BorchertBirbaumer and Berthold Ecker, eds. Collection of the City of Vienna, 2018. __ LOWER AUSTRIA CONTEMPORARY. Dept. of Culture and Science, Office of the Government of Lower Austria, 2019. __ Garden of Eden, Textile art at Neuhaus Castle – 100 works from 34 nations. Exhib. cat. Textile Kultur Haslach, 2019. __ Kunst im Setzkasten. Exhib. cat. Forum Kunst Rottweil, Deutschland, 2020. __ OUTBACKINSIDE. Peter Braunsteiner: Das Bilderbuch zur inneren Lage, Künstlerhaus, Vienna, 2021. __ Wilde Kindheit. Exhib. cat. Lentos Kunstmuseum Linz, 2021. Mentions in Newspapers, Journals, and Articles (Selection) __ Claudia Aigner. “Van Gogh für Büchsenöffner.” Wiener Zeitung, Aug. 15, 1998. __ Claudia Aigner. “Quer durch Galerien. Vom Eierlegen & Andersrumsein.” Wiener Zeitung, Jan. 1, 1998. __ “Panorama der Ausstellungen.” Salzburger Nachrichten, Jul. 25, 1998 (Judith Fischer. Im Zeichen des Stiers, Romanischer Keller in der Hypo). __ Kristian Sotriffer. “Ausgestellt in Wien. Heiligenkreuzerhof, Künstlerhaus, P.S.K.” Die Presse, Aug. 8, 1998 (Judith Fischer. Ne(s)twork, Künstlerhaus). __ “Handschuh-Blumen.” Oberösterreichische Nachrichten, Jul. 9, 1999 (Judith Fischer. Summersoft, Oberösterreichischer Kunstverein). __ Silvie Aigner. “L.O.O.P. (life.order.object.plastic), Judith P. Fischer in der Galerie Chobot Wien.” PARNASS 4, November/December 2011. __ Carl Aigner. “MORGEN.” 2011. __ Wojciech Czaja. “Das Wohnzimmer als Galerie. RONDO| Der Standard and derStandard.at, Dec. 15, 2016. __ Claudia Aigner. “Galerien. Auch Künstlerinnen legen Eier.” wienerzeitung.at, Sept. 20, 2016. __ Claudia Aigner. “Galerien. Malen, dass sich die Balken biegen.” wienerzeitung.at, Sept. 11, 2018. __ Hartwig Knack. “Schaltzentrale Gehirn. Berührende Arbeiten von Judith P. Fischer.” pfIegen __ Zeitschrift für die professioneIIe PfIege von Personen mit Demenz, 2018. __ Claudia Aigner. “Galerien. Wo die Gerade herumkurvt.” wienerzeitung.at, April 21, 2021. __ Inspiration “HULA HOOP,” Vorarlbergerin, 2021. __ Karlheinz Pichler. “Ein iteratives Formenmodul namens Hula Hoop.” Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, Sept. 2021

Impressum    Imprint

Dank an    Thanks to

Editor Theresia Hauenfels

For the realization of this publication I thank Gerald Bast, Rector of the University of Applied Arts Vienna.

Concept Judith P. Fischer judith-p-fischer.info

My special thanks go to Anja SeipenbuschHufschmied for her competent project direction (Edition Angewandte) and Barbara Wimmer.

Authors Theresia Hauenfels, Cornelia Hellstern, Elisabeth Nowak-Thaller, Günther Oberhollenzer

Thanks are also particularly due to Katharina Holas (Birkhäuser Verlag) for her judicious supervision of this book.

Project Management “Edition Angewandte” on behalf of the University of Applied Arts Vienna Anja Seipenbusch-Hufschmied, A-Vienna

I thank the authors for their enlightening contributions!

Content and Production Editor on behalf of the Publisher Katharina Holas, A-Vienna Copyediting/Proofreading Martin Gastl, A-Vienna Lisa Strixner, D-Munich Translation from German into English Michael Turnbull, D-Berlin Cover image Judith P. Fischer, A-Vienna Graphic design, layout, image editing Alexander Kremmers, A-Vienna Printing Holzhausen, die Buchmarke der Gerin Druck GmbH, A-Wolkersdorf Library of Congress Control Number 2021949457 Bibliographic information published by the German National Library The German National Library lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available on the Internet at http://dnb.dnb.de. This work is subject to copyright. All rights are reserved, whether the whole or part of the material is concerned, specifically the rights of translation, reprinting, re-use of illustrations, recitation, broadcasting, reproduction on microfilms or in other ways, and storage in databases. For any kind of use, permission of the copyright owner must be obtained. ISSN 1866-248X ISBN 978-3-11-054250-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-076986-9 © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston www.degruyter.com Printed with financial support of ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH

Bildnachweis    Credits

Sincere thanks go to the book’s editor, Theresia Hauenfels, for her enduring interest in my work! Grateful thanks for words of wisdom from Martina Gelsinger (art advisor, Art Department of the Diocese of Linz) Elisabeth Merk (head of planning, state capital of Munich) Stefania Pitscheider Soraperra (director of the Frauenmuseum Hittisau) Andrea Zehetbauer (zs art galerie, Vienna) For the visual concept and layout, I thank Alexander Kremmers I express my gratitude for the funding of this publication to ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH For their copyediting, thanks go to Lisa Strixner, D-Munich Martin Gastl, A-Vienna Thanks for his translations to Michael Turnbull, D-Berlin For making photographs available and for granting copyright, thanks to Eva Asaad������������������������������������������������ Jorit Aust������������������������������������������������� Sonja Dürnberger���������������������������������������� Gisela Erlacher������������������������������������������� Silvia Fembek�������������������������������������������� Rudolf Fischer������������������������������������������� Willy Haslinger������������������������������������������� GKS Glanbogen������������������������������������������ Alexander Kaufmann������������������������������������ Laurent Lecat�������������������������������������������� Jana Madzigon������������������������������������������ Oskar Peschetz������������������������������������������ Petra Rainer���������������������������������������������� Imre Márton Reményi����������������������������������� Alice Schumacher��������������������������������������� Julia Wesely����������������������������������������������

Eva Asaad (p. 140) Jorit Aust, BILDRECHT (pp. 46/47, 50, 65–83, 87–89, 91, 93, 94, 246 / 247) Sonja Dürnberger (pp. 31, 102, 104 / 105, 110 bottom, 111, 112 left, 114, 115 bottom, 143) Gisela Erlacher, BILDRECHT (p. 179) Silvia Fembek (p. 132) Rudolf Fischer (p. 240 bottom, 245) Fotostudio Haslinger – freewilly.at (pp. 202/203, p. 204 Shoe, Wave I+II, 205 Resistors, 240 left, 241) GKS Glanbogen (pp. 218 / 219) Alexander Kaufmann (p. 227) Laurent Lecat, BILDRECHT France (p. 192) Jana Madzigon (p. 214) Oskar Peschetz (p. 226) Petra Rainer, BILDRECHT (pp. 6–9, 32–35, 36 left, 37, 39, 62 / 63, 84 / 85, 90, 103, 108 / 109, 145, 149, 150 / 151, 248) Imre Márton Reményi (p. 205 right) Alice Schumacher (pp. 196 / 197, 200 / 201, 204 Torso) Julia Wesely (p. 217) Unless otherwise stated Judith P. Fischer, BILDRECHT

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