Ivo von Chartres und seine Stellung in der Kirchengeschichte

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Ivo von Chartres und seine Stellung in der Kirchengeschichte

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PARISER HISTORISCHE STUDIEN

Herausgegeben von der Kommission zur Erforschung der Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen

BAND I

1962

ANTON

HIERSEMANN•STUTTGART

IVO VON CHARTRES UND SEINE STELLUNG IN DER KIRCHENGESCHICHTE

von

ROLF SPRANDEL

Mit 2 Karten

1962

ANTON

HIERSEMANN.STUTTGART

/

Alle Rechte, einschließlich der Fotokopie und Mikroverfilmung, des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, vorbehalten. © 1962 Anton Hiersemann, Stuttgart. Printed in Germany. Satz und Druck: Buchdruckerei Otto KG, Heppenheim

INHALTSOBERSICHT

Vorwort Abkürzungs- Verzeichnis Quellen- und Literatur-Verzeichnis

VII IX XI

EINLEITUNG

1

I. IVOS LEBEN VOR DEM ANTRITT DES BISCHOFSAMTES IN CHARTRES

5

IL DIE GEISTIGEN GRUNDLAGEN DES LEBENS UND WIRKENS IVOS

9

1. Humanismus und Humanitas a. Ivo als humanistischer Briefschreiber b. Die Medizin als Gleichnis c. Der Begriff „Humanitas** in den Schriften des Investiturstreites d. Die Altercatio von iustitia und misericordia 2. Der rationale Zeichenbegriff 3. Huius temporis ecclesia III. DIE KIRCHENRECHTSSAMMLUNGEN IVOS UND SEIN EINFLUSS AUF DIE ENTWICKLUNG DES KIRCHENRECHTS 1. Die Scheidung zwischen unveränderlichem und veränderlichem Kirchenrecht 2. Die Abgrenzung des Kirchenrechtes vom Laienrecht 3. Das Wesen der dispensatio

9 9 20 24 28 31 37

52 52 64 77

IV. DIE ZUSTÄNDE IN CHARTRES IM AUSGEHENDEN 11. JAHRHUNDERT 1. Kirche und Stadt 2. Bischof und Graf

86 86 95

V. SCHWIERIGKEITEN, FEINDSCHAFTEN UND KÄMPFE IVOS

101

VI. DIE GROSSEN PROBLEME DER ZEIT UM 1100

116

1. Der Investiturstreit in Frankreich 2. Der Schutz der Klöster 3. Die Klerikerreform

116 123 130

VII. IVOS WIRKEN ALS BISCHOF VON CHARTRES

138

1. Der Schutz und die Organisation des Klerus 2. Die „tuitio episcopalis" 3. Der Bischof und der König

138 148 161

VIII. ABSCHLUSS 1. Die Persönlichkeit Ivos 2. Die Nachwirkungen APPENDIX

REGISTER

I: II: III: IV:

Das Itinerar des Bischofs Ivo von Chartres Die Schriften Ivos von Chartres Zur Chronologie der Briefe Ivos von Chartres Die Urkunden Ivos von Chartres. - Regesten

170 170 173 178 180 183 198 211

VORWORT

Die Kommission zur Erforschung der Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen, die im Jahre 1957 gegründet wurde und die Deutsche Historische Forschungsstelle in Paris unterhält, eröffnet mit Rolf Sprandels Monographie über Ivo von Chartres die von ihr herausgegebene Schriftenreihe der „Pariser Historischen Studien". Sie möchte durch die Begründung dieser Reihe dazu beitragen, die Erforschung der deutsch-französischen Geschichte weiter anzuregen und zu fördern. Die vielfältige Verflochtenheit der Geschichte Deutschlands und Frankreichs ist jedem bekannt, der mit der Kultur und der Vergangenheit Europas vertraut ist. Daß diese Verbundenheit beider Länder und Völker selbst da, wo sie als Rivalität in Erscheinung tritt, eine wurzelhafte ist, haben erst neuere Forschungen wieder bewußt gemacht, die der Entstehung Deutschlands und Frankreichs aus dem Karolingerreich galten. Es ist daher kein Zufall, daß die Reihe mit einer Habilitationsschrift aus dem Kreise Gerd Teilenbachs eröffnet wird, der diesen Fragen seine besondere Aufmerksamkeit zuwandte. Doch sollen die Untersuchungen und Darstellungen, die künftig hier erscheinen werden, keineswegs auf den Zeitraum des Mittelalters beschränkt bleiben. Schon der nächste Band aus der Feder von Dr. Karl Hammer über „Die französische Diplomatie der Restauration und Deutschland 1814-1830* wird Fragen aus der Geschichte des 19. Jahrhunderts behandeln. Der Themenkreis der Pariser Historischen Studien wird auch nicht auf die deutsch-französischen Beziehungen im vordergründigen Sinne eingeengt sein. Wie die Kommission ihre Aufgabe versteht, kann dieser erste Band des neuen Unternehmens zeigen. Er behandelt auf weiten Strecken französische Geschichte - freilich im Hinblick auf Ivo von Chartres, der als Schlüsselgestalt in den geistigen Auseinandersetzungen des Investiturstreits auch für Deutschland Bedeutung gewonnen hat. So können und sollen Forschungsergebnisse über Persönlichkeiten, Einrichtungen und geschichtliche Phänomene aus der Vergangenheit beider Völker hier Platz finden, sofern sie für Frankreich wie für Deutschland und Europa wichtig gewesen sind und ihre Bearbeitung zugleich von der heutigen Verflochtenheit der Geschichtswissenschaft in Frankreich und Deutschland zeugt.

Die Kommission darf sich für dieses Vorhaben auf eine Reihe deutscher Forscher der älteren Generation berufen. Hier seien nur zwei Namen genannt: Wilhelm Levison, der in seinen zahlreichen Untersuchungen zur Geschichte des Frankenreichs und der Rheinlande Licht über eine Fülle von einschlägigen Problemen verbreitet hat und damit auch ihr geistiger Wegbereiter war; Ernst Robert Curtius, der Frankreich verstehen lehrte wie kein anderer Forscher seiner Generation, der die geistigen Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich im europäischen Zusammenhang aufdeckte und in seinen letzten Arbeiten mehr und mehr auch nach spezifisch historischer Erkenntnis strebte. Beide Namen stehen zugleich für das Streben nach Wahrheit und geistiger Universalität, dem sich die Kommission verpflichtet fühlt.

EUGEN EWIG

AB K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S Nur die vom Verfasser selbst geprägten Abkürzungen sind verzeichnet.

M. Prou, Recueil des Actes de Philippe I er , roi de France (1059--1108) 1908. Bruns H. Th. Bruns, Canones apostolorum et conciliorum saec. IV-VII 1839 2 Bde. Cart. de St. Jean Cartulaire de St. Jean-en-Vall£e de Chartres, ed. R. Merlet 1906. Cart. de Marmoutier (Dunois) Cartulaire de Marmoutier pour le Dunois, ed. £. Mabille 1874. Cart. de Notre Dame Cartulaire de Notre Dame de Chartres, ed. E. L^pinois u. L. Merlet 1862-1865 3 Bde. Cart. de St. Pere Cartulaire de l'abbaye de St. Pere de Chartres, ed. B. Guerard 1840 2 Bde. Cart. de Tiron Cartulaire de l'abbaye de la Sainte Trinke* de Tiron, ed. L. Merlet 1883 2 Bde. Cart. de Vendome Cartulaire de Pabbaye cardinale de la Trinke* de Vendome, ed. Ch. M