Homers Ilias: Band XII. Vierundzwanzigster Gesang. Faszikel 1. Text und Übersetzung 3110405733, 9783110405736

Ein deutschsprachiger wissenschaftlicher Gesamtkommentar zu Homers Ilias ist seit dem Kommentar von Ameis-Hentze-Cauer (

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Homers Ilias: Band XII. Vierundzwanzigster Gesang. Faszikel 1. Text und Übersetzung
 3110405733, 9783110405736

Table of contents :
INHALT
ZUM TEXT
VORBEMERKUNG ZU TEXT UND KRITISCHEM APPARAT
ILIAS 7. TEXT UND ÜBERSETZUNG

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HOMERS ILIAS GESAMTKOMMENTAR

SAMMLUNG WISSENSCHAFTLICHER COMMENTARE

HOMERS ILIAS GESAMTKOMMENTAR (BASLER KOMMENTAR / BK) AUF DER GRUNDLAGE DER AUSGABE VON AMEIS-HENTZE-CAUER (1868–1913)

HERAUSGEGEBEN VON

ANTON BIERL UND JOACHIM LATACZ

DE GRUYTER

HOMERS ILIAS GESAMTKOMMENTAR (BASLER KOMMENTAR / BK) HERAUSGEGEBEN VON

ANTON BIERL UND JOACHIM LATACZ BAND XII SIEBTER GESANG ( Η ) FASZIKEL 1: TEXT UND ÜBERSETZUNG VON

MARTIN L. WEST † (TEXT) UND

JOACHIM LATACZ (ÜBERSETZUNG)

DE GRUYTER

Die Erarbeitung des Ilias-Gesamtkommentars wird finanziert vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Bern, der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft, Basel, der Max Geldner-Stiftung, Basel, der Frey-Clavel-Stiftung, Basel, und der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Für vielfältige Unterstützung danken wir besonders Herrn Prof. Dr. Peter Blome (Basel).

ISBN 978-3-11-040573-6 e-ISBN (PDF) 978-3-11-040703-7 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-040723-5 ISSN 1864-3426 Library of Congress Control Number: 2001418330 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

INHALT

Zum Text

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Abkürzungen und Siglen

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Orthographisches (ORTH)

Vorbemerkung zu Text und kritischem Apparat ……………………………… XVII Ilias 7 (Text und Übersetzung)

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ZUM TEXT Der vorliegende Text wurde aus Martin L. Wests Ilias-Edition in der Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana (Stuttgart/Leipzig/München 1998/2000) übernommen. Für die Belange des Kommentars hat Martin West die wichtigsten Hinweise zur Textgestaltung im untenstehenden Abschnitt ‘Orthographisches’ (S. X–XVI) zusammengefaßt; den apparatus criticus hat Almut Fries neu gestaltet (s. S. XVII); der Testimonien-Apparat konnte hier entfallen. Einen Abriß der Überlieferungsgeschichte bietet das Kapitel ‘Zur Geschichte des Textes’ (GT) im Prolegomena-Band. – Eine typographische Besonderheit der vorliegenden Ausgabe stellt die Hervorhebung der direkten Reden durch Kursivsatz dar. Damit wird dem ‘Fokalisations’-Unterschied zwischen Erzähler-Text und Figuren-Sprache Rechnung getragen, dem im Kommentar besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird (s. dazu das Prolegomena-Kapitel ‘Homerische Poetik in Stichwörtern’ s.v. ‘Sekundäre Fokalisation’).

Abkürzungen und Siglen GRAMMATICI Ammon ApS Ar Arab Arn Arph Did DSid Epm Hdn Nic Ptol Tyr Zen

Ammonius Apollonius Sophista Aristarchus Didymi exemplaria duo Aristarchea Aristonicus Aristophanes Byzantius Didymus Dionysius Sidonius Epimerismi Homerici Herodianus Nicanor Ptolemaeus Ascalonita Tyrannio Zenodotus

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FONTES ANTIQUIORES 𝔓 pp p sch schbT schD schG tt t

ἡ πολύστιχος papyri papyrus una scholia scholia in libris B C E F T tradita scholia minora quae dicuntur scholia in libro G tradita testimonia auctorum antiquorum testimonium auctoris unius

CODICES AEVI MEDII A B C D E F G H O R T V X Y W Z

Marc. gr. 822 (olim 454), saec. x Marc. gr. 821 (olim 453), saec. xi Laur. 32.3, saec. xi–xii Laur. 32.15, saec. x (sed in Il. 1–4 saec. xii) Scorial. Υ.I.1 (291), saec. xi (sed in Il. 1.29–200 saec. xii) Scorial. Ω.I.12 (509), saec. xi Genav. 44, saec. xiii Vindob. phil. gr. 117, saec. xiii Oxon. Bodl. New College 298, saec. xiii Oxon. Bodl. Auct. T.2.7, saec. xii Lond. Bibl. Brit. Burney 86, ann. 1059 Vat. gr. 26, saec. xiii Sinaiticus, saec. ix (fragmentum: Δ 367–?) Paris. suppl. gr. 663, saec. xi (fragmenta, excerpta) Vat. gr. 1319, saec. xii Rom. Bibl. Nat. gr. 6 + Matrit. 4626, saec. ix (lemmata et schD)

b h Ω Ω*

archetypus librorum B C E archetypus librorum M N P libri A D B C E F T (Y) R W G tot horum quot non singuli laudantur

r, rr

liber recentior unus vel plures

SIGLA CETERA Aa Aa? Ac Aγρ Aλ

A ante correcturam fortasse A ante correcturam A post correcturam varia lectio in A adscripta lemma scholii in A

Zum Text: Abkürzungen und Siglen Am As Auv Ax [ ] ⟦⟧ { } † †

A in margine A super lineam A ut videtur A ante vel post correcturam (incertum utrum) textus papyri periit delevit scriba interpolata videntur corrupta videntur

add. ap. ath. damn. def. del. deprec. fort. hab. mg. m. rec. nol. nov. om. prob. rest. susp. v.l.

addidit, addiderunt apud ἠθέτηκε damnavit defendit delevit deprecatur fortasse habet, habent, habuit, habuerunt in margine manus recentior noluit novit omisit, omiserunt probavit restituit suspicatus est (falsum esse) varia lectio

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Orthographisches (ORTH) 1 ASPIRATION ἐσπόµην (statt ἑσπ-): ἐ- ist das Augment, σπ- Schwundstufe zum *σεπ- > ἑπ- des Präsens; vgl. Inf. σπέσθαι, Ptz. σπόµενος usw. Formen wie ἕσπεσθαι, ἑσπό- µενος sind wohl erst nachhomerisch. ἠµέρη (statt ἡµ-, ‘Tag’) hatte bis ins 5. Jh., wie die Inschriften lehren, keine Aspiration. Diese stammt vielleicht von dem Adjektiv ἥµερος ‘zahm’ her (THREATTE 1980, 500). ἰρεύς (= ἱερεύς, ‘Priester’) hatte laut Herodian keine Aspiration. Die Psilose hier sowie bei ἴρηξ (= ἱέραξ, ‘Habicht’) ist eine dem Lesbischen und dem asiatischen Ionisch gemeinsame Dialekt-Erscheinung (in diesen Gegenden sagte man ἰρός statt ἱερός). ὀµοκλή, ὀµοκλάω, ὀµοκλητήρ werden meist (doch nicht stets) in den Handschriften aspiriert, offenbar in dem Glauben, daß das Element ὁµο- darin steckt. Man hat es dagegen ansprechend einem indo-iranischen Wort áma- ‘Kraft’ gleichgestellt (DELG): falls mit Recht, hatte es von Haus aus kein h.

2 AKZENTUATION ἔνθά µιν u.ä.: Die antiken Grammatiker lehren, daß trochäisch gemessene Paroxytona vor Enklitika einen zweiten Akut tragen (Herodian 1.563.2f.), und diese Praxis wird in den älteren Handschriften (z.B. 4.247, 4.539, 5.305) weitgehend eingehalten. Sie lehren weiter, daß alle Paroxytona den zweiten Akut erhalten, wenn das Enklitikon mit σφ- anlautet: ἄρά σφι usw. (Herodian in schol. 2.255b, 6.367b, Od. 12.40; WACKERNAGEL [1893] 1953, 1095f.; WEST 1966, 440–442; vgl. SCHW. 1.391). Auch dies ist in einigen mittelalterlichen Handschriften noch erhalten (9.99, 11.807, 14.384). Die zusammengesetzten Adverbien und Präpositionen ἀποπρο διεξ παρεξ ὑπεξ διαπρο περιπρο wurden von den antiken Grammatikern verschieden beurteilt; Aristarch hat anscheinend die beiden Bestandteile jeweils separat geschrieben und orthotoniert: ἄπο πρό, πάρ’ ἔξ. Das entspricht genau der vedischen Praxis und muß alt sein. Diese Zusammensetzungen wurden aber offenbar schon lange vor Homer als Einheiten empfunden. Wir schreiben daher ἄποπρο πέριπρο πάρεξ ὕπεξ, dagegen διάπρο διέξ, da es ein *δία nicht gab. ἀϊόντες (statt ἀΐοντες) ist so gut wie nie überliefert, verdient aber den Vorzug, da SCHULZE (1888) 1934, 345, die Form überzeugend für einen Aorist erklärt hat.

Zum Text: Orthographisches (ORTH)

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ἄλτο, ἔπαλτο usw. (statt ἆλτο, ἐπᾶλτο): Der Umstand, daß die homerischen Dichter offenbar ἐπαλτο mit πάλλοµαι in Zusammenhang brachten (LEUMANN 1950, 60–62), so als wäre es als ἔ-παλτο aufzufassen, setzt voraus, daß sie das ε betont und das α kurz hörten: also augmentlos ἔπ-ᾰλτο, nicht (äolisch) augmentiert ἐπ-ᾶλτο. Für das Simplex ἄλτο ist das gleiche anzunehmen. ἄσσον ‘näher’ hatte laut Herodian (1.509.19f., 2.942.17f.) kurzes α, wie das entsprechende Positivum ἄγχι: *ᾰγχ-jον > ᾰσσον. Das wird wieder von den besseren Handschriften geboten (ALLEN 1931, 242); die gewöhnliche Form ἆσσον scheint attisch (WACKERNAGEL [1914] 1953, 1181f.; 1916, 13; CHANTR. 1.190, 256; anders LfgrE s.v. ἄγχι; SIHLER 1995, 363). Ist das richtig, so ist Friedrich Blass (KÜHNERBLASS 1.555) recht zu geben, der statt der fast einheitlich überlieferten Formen κρείσσων µείζων µᾶλλον θᾶσσον kurzvokalische verlangte: κρέσσων µέζων µάλλον θάσσον. Ein Hesiod-Papyrus hat κρεσσονας (Op. 210: Pap. Berol. 21107). ἐγχεσπάλος und σακεσπάλος erscheinen in modernen Ausgaben und Lexika meist als Proparoxytona. Wegen der aktivischen Bedeutung (‘den Speer bzw. den Schild schwingend’) ist jedoch Paroxytonese zu erwarten, und tatsächlich wird diese nicht nur von fast allen guten Handschriften geboten (2.131, 14.449, 15.605), sondern im Fall ἐγχεσπάλος auch durch eine ausdrückliche Bemerkung Herodians bestätigt (schol. 2.275b: ἐπεσβόλον δὲ ὡς ἐγχεσπάλον). ἐγώ γε, ἐµοί γε (statt ἔγωγε, ἔµοιγε) hat BEKKER ([1843] 1858, V) gegen die Überlieferung wiederhergestellt; die zweitgenannten Formen sind Ergebnis einer dem Attischen eigentümlichen Regel (s. Ap. Dysc., Pron. 49.9ff., Adv. 181.30, Synt. 138.9), wonach Wörter der Messung ⏑ — ⏑, die auf der zweiten Silbe betont waren, zu Proparoxytona wurden. Daher auch attisch ἔρηµος ἕταιρος ἕτοιµος ὅµοιος gegenüber homerisch ἐρῆµος ἑταῖρος ἑτοῖµος ὁµοῖος. Die beiden Verben εἰµι ‘sum’ und φηµι erscheinen im Präsens meist als Enklitika: εἰσι bzw. εἰσί, φασι bzw. φασί, usw. Die Schreiber haben das so verallgemeinert, daß sie auch am Satzanfang εἰσί, φασί betonten. Das ist verfehlt, denn in dieser Stellung mußten orthotone Formen stehen, d.h. nicht nur ἔστι (das sich weiterhin behauptet hat), sondern auch εἶσι, φῆµι, φῆσι, φᾶσι (WACKERNAGEL [1877] 1953, 1068; VENDRYÈS 1945, 108. 110). – φῆµι 2.350 wird übrigens vom Grammatiker Tyrannion befürwortet. Wenn das Adverb εὖ zweisilbig gemessen wird, schreiben die Herausgeber meist ἐΰ, weil das entsprechende Adjektiv ἐΰς oxyton ist. Das Perispomenon εὖ setzt jedoch ἔϋ voraus, wie Apollonios Dyskolos (Adv. 200.20f., 29ff.) und Herodian (1.506.21ff.) akzentuierten und der Venetus A (1.253, 2.78) bietet: im Adverb wird der Akzent zurückgezogen, vgl. τάχα (zu ταχύς), σάφα (zu σαφής). θαµειαί, ταρφειαί, καυστειρῆς sind in sprachwissenschaftlicher Perspektive Altertümlichkeiten, die von Aristarch bezeugt werden und sich offenbar durch

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Rhapsodenüberlieferung, trotz des Ausgleichszwangs der Analogie, bis in die hellenistische Zeit erhalten hatten (WACKERNAGEL [1893] 1953, 1103; [1914] 1953, 1176 bzw. 1126 u. 1175f.; SCHW. 1.385, 474). κήρυξ und Φοίνιξ sind nicht als Properispomena zu akzentuieren, wie sie in den meisten Handschriften erscheinen und wie selbst Herodian es für richtig hielt, da der zweite Vokal in beiden Wörtern lang ist, wie die Deklination zeigt (κήρυκος usw.); daß er sich im Nominativ verkürzen sollte, ist undenkbar (Näheres s. WEST 1990, XLVIII). πίπτε wird richtig sein, nicht πῖπτε, wie meist gedruckt. πι- ist Reduplikationssilbe, also kurz, -πτ- ist Schwundstufe zu πετ-; vgl. µί-µνω (µεν-), τί-κτω (< *τί-τκω: τεκ), γί-γνοµαι (γεν-). Man hat πῖπτε geschrieben wegen ῥῖπτε, das wurzellanges ι hat. τώ ‘darum’ wird meist τῶ oder τῷ geschrieben. Das Iota jedenfalls ist sekundär, da es sich um einen alten Instrumentalis oder Ablativus handelt. Die antiken Ansichten über den Akzent sind schwer auszumachen; Apollonios Dyskolos scheint den Akut befürwortet zu haben. In der Wendung ὦ πόποι bieten die meisten Handschriften und Herausgeber die Akzentuierung ὢ, wie sie für einen Ausruf geeignet wäre. Herodian hat das Wort aber gleich wie in ὦ φίλοι akzentuiert. Sich darüber hinwegzusetzen besteht kein Grund.

3 KONTRAHIERTES εο Die Kontraktion der Vokale εο bzw. εο̄ wird in der homerischen Überlieferung häufig durch die Schreibung ευ wiedergegeben: ἐµεῦ, σευ, καλεῦντο, ἐξοιχνεῦσι usw. Das kann aber schwerlich für den Urtext angenommen werden, da die ionischen Inschriften lehren, daß diese Schreibweise erst um 400 v. Chr. üblich wurde. Davor hat man weiterhin εο geschrieben, nicht aus philologischen Gründen, sondern offenbar deswegen, weil man dieses diphthongierte εο vom ererbten Diphthong ευ in der Aussprache noch unterschied (Beispiele für in Homer-Handschriften erhaltenes εο- bei WEST 1998, XXII). Bei Homer ist also εο bzw. εου (= εο̄) stets wieder einzusetzen: ἐµέο, σεο, καλέοντο, ἐξοιχνέουσι. Wo das jüngere ευ vor anlautendem Vokal gekürzt erscheint (scheinbar correptio epica), wird man elidiertes -εο annehmen, z.B. 10.146 ἕπε’ (so Aristarch) statt ἕπεῠ (Handschriften), 14.95 σε’ (Zenodot) statt σεῠ.

Zum Text: Orthographisches (ORTH)

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4 VERSCHIEDENES ἀγχηστῖνοι (statt ἀγχιστῖνοι) ist die durch Papyri, Zitate und die besseren Handschriften empfohlene Schreibung (5.141, 17.361). Die Bildung ist dunkel; immerhin läßt sich προµνηστῖνοι vergleichen. (Siehe aber RISCH 101.) ζώνυµι (statt ζώννυµι) ist sprachgeschichtlich die ältere Form und wohl die homerische, wenngleich das nicht strikt beweisbar ist (vgl. WACKERNAGEL 1916, 17; CHANTR. 1.175; CASSIO 1991/93, 201f.). Einfaches -ν- ist in einigen Handschriften vorhanden (codd. DT in 5.857, DTG in 10.78, DCETG in 11.15), was freilich nicht viel besagt. -ησι (statt -ῃσι) in der 3. Sg. Konj. ist die richtige Schreibung, vgl. das bekannte Epigramm auf dem ‘Nestor-Becher’ aus Pithekoussai (CEG 454, um 725 v. Chr.): hος δ’ αν το̄δε πιε̄σι ποτε̄ριο̄ κτλ. θυίω (statt θύω) in der Bedeutung ‘rasen, toben’ ist vielfach durch Papyri und andere gute Quellen bezeugt und auch sprachwissenschaftlich berechtigt (SCHULZE 1892, 314–316). Wo Verben auf -ίζω ihr Futur auf -ιω bilden, ist das wohl nicht, wie in der späteren Sprache, als eine kontrahierte Form aufzufassen (-ιῶ), sondern aus *-ίσω herzuleiten und -ίω zu schreiben (WACKERNAGEL [1893] 1953, 828–830; CHANTR. 1.451). Dementsprechend hat Wackernagel in 10.331 ἀγλαΐεσθαι für das überlieferte ἀγλαϊεῖσθαι eingesetzt (a.O. 829). Beim Präteritum von οἶδα findet man einmal die volle Form ἠ(ϝ)είδεις, sonst jedoch die kürzeren Formen 1. Sg. ᾔδεα, 3. Sg. ᾔδεε oder ᾔδη. Diese haben den Anschein, aus regelrechter Kontraktion entstanden zu sein (ἠει > ᾐ). Vor ihnen (sofern sie nicht am Versanfang stehen) liegt jedoch immer Hiat vor, als lauteten sie mit Digamma an. Das trifft jedoch nur für die nicht augmentierte Form (ϝ)εἴδ- zu. Diese also ist offenbar die dem Dichter geläufige; demnach ist stets εἴδεα, εἴδεε, εἴδη zu schreiben (WACKERNAGEL [1878] 1979, 1519). Im Konjunktiv hat Tyrannion wohl richtig εἴδω εἴδῃς geschrieben gegenüber Aristarchs εἰδῶ (bzw. εἰδέω), εἰδῇς (WACKERNAGEL 1916, 73). ὀπίσσωτρα war an mehreren Stellen eine antike Variante für das geläufige ἐπίσσωτρα. Jenes ist offenbar das Ältere, da die mykenische Präposition ὀπί (= ἐπί) darin noch bewahrt ist. Der Genetiv der Namen Πέτεως und Πηνέλεως wird in den meisten Ausgaben έωο geschrieben. Man erwartet aber eher -έῳο (aus *-ήοιο durch Quantitätenmetathese), und dafür spricht die Autorität Aristarchs sowie das Zeugnis mehrerer Papyri. πόλις hatte ursprünglich Akk. Pl. *-ινς, was zu -ῑς führte. Im Attischen und in der Koine ist -ῑς durch das vom Nominativ übernommene -εις verdrängt worden. Dies herrscht weitgehend auch in der Homer-Überlieferung vor. Doch hier und da gibt es Spuren von πόλῑς (codd. AV in 2.648, gegen die Papyri, u.a.; s. WEST 1998, XXXIV),

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und man wird kaum fehlgehen, wenn man diese Form auch sonst einsetzt. Analog wäre in 12.258 usw. (mit Bekker) ἐπάλξῑς zu schreiben statt ἐπάλξεις. Ähnlich verhält es sich beim Akk. Pl. von πολύς. Die älteste Form war *-ύνς > -ῡ́ς. Später ist πολέας aufgekommen und noch später πολεῖς. Diese Formen sind in der Homer-Überlieferung normal, auch wo zweisilbige Messung geboten ist. Doch an einer Stelle wird berichtet, daß Zenodot πολῡ́ς schrieb (2.4), und an einer anderen (1.559) scheint ein Papyrus diese Lesart zu bieten. Das kann nur auf alter, echter Überlieferung beruhen. Die altertümliche Form wird also auch sonst wiederherzustellen sein. σµώδιγξ (statt -ιξ), wie bei Hesych und Doxapatres zu 2.267, muß der richtige Nominativ des Worts sein, da der Stamm σµώδιγγ- ist (23.716 σµώδιγγες). Der Akut ist trotz des kurzen Iota berechtigt, da das ιγ [iñ], Vokal + Sonant, einem Diphthong gleichkommt (VENDRYÈS 1945, 50). Die Partikel ταρ, die mehrmals hinter einem Fragewort steht (τίς ταρ, πῶς ταρ usw.), ist nicht in τ’ ἄρ zu zerlegen, denn erstens wäre τε in einer Frage nicht am Platz, und zweitens heißt es (nach Fragewort) nie τάρα bzw. τ’ ἄρα, obwohl diese Verbindung in der Erzählerrede üblich ist (1.465 = 2.428, 11.254, 15.397, 18.37 usw.) und zumindest in 1.123 und 2.761 auch metrisch gepaßt hätte. Schon Apollonios Dyskolos und Herodian haben ταρ für éin Wort erklärt. Es ist spezifisch homerisch, offenbar ein ganz altes Überbleibsel. WATKINS 1995, 150, hat es treffend mit der luwischen Partikel tar gleichgesetzt, die in der Verbindung kwis tar ‘wer immer’ bezeugt ist. τέσσερες (statt τέσσαρες) ist eine ionische Dialektform (THUMB-SCHERER 281f.), die häufig von den Homer-Papyri, mitunter auch vom Venetus A geboten wird und somit sehr gute Chancen hat, echt zu sein. τρῖς bzw. τρῑ́ς (aus *τρίνς) war nach allgemeiner Überzeugung die alte AkkusativForm von τρεῖς (CHANTR. 1.260). Die Homer-Überlieferung bietet fast ausnahmslos τρεῖς; nur an einer Stelle (2.671) scheint ein Papyrus τρ[ι]ς gehabt zu haben, was freilich ein trivialer Fehler sein kann. Trotzdem bleibt der Verdacht, daß Akk. τρεῖς eine Modernisierung darstellt. φθεισήνωρ, φθεισίµβροτος (statt φθισ-) sind die analog zum Aorist ἔφθεισα (WACKERNAGEL 1916, 75f.) zu erwartenden Bildungen. So haben Tryphon und Didymos geschrieben und als überliefert vorgefunden (s. Philox. Gramm. fr. 619 Theodoridis), und die Schreibung taucht gelegentlich auch in Papyri auf. χείλιοι (statt χίλιοι) war die gemeingriechische Form des Zahlworts, χίλιοι war spezifisch attisch. Auch in diesem Fall sind Spuren der echten (vorattischen) Überlieferung in den Papyri erhalten geblieben (s. zu 7.471, 11.244). Hinzu kommt, daß Aristarch die Komposita ἐννεάχ(ε)ιλοι und δεκάχ(ε)ιλοι (5.860, 14.148) als ‘neun bzw. zehn χείλη habend’ erklärte; er hat also offenbar -χειλοι gelesen.

Zum Text: Orthographisches (ORTH)

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ᾤ µοι (statt ὤ µοι, ὤµοι), durch mehrere antike Quellen als die echte Schreibung bezeugt, steht noch in den besten mittelalterlichen Handschriften von Homer, Aischylos und Sophokles (s. dazu WEST 1990, LIII).

Zu weiteren Einzelheiten s. WEST 1998.

BIBLIOGRAPHISCHE ABKÜRZUNGEN Allen 1931 Bekker (1843) 1858 Cassio 1991/93 CEG Chantr. DELG Kühner-Blass

Leumann 1950 LfgrE

Risch Schulze (1888) 1934

Schulze 1892 Schw.

Sihler 1995 Threatte 1980 Thumb-Scherer Vendryès 1945

Allen, T.W.: Homeri Ilias, I: Prolegomena, Oxford 1931. Bekker, I.: Carmina Homerica. Emendabat et annotabat I. B., I: Ilias, Bonn 21858 (11843). Cassio, A.C.: La più antica iscrizione greca di Cuma e τίν(ν)υµαι in Omero, in: Die Sprache 35, 1991/93, 187–207. Hansen, P.A.: Carmina epigraphica Graeca (Texte und Kommentare, 12 u. 15), Berlin/New York 1983–1990 (2 Bde.). Chantraine, P.: Grammaire homérique, Paris 61986–88 (11942–53) (2 Bde.). Chantraine, P.: Dictionnaire étymologique de la langue grecque. Histoire des mots, Paris 1968–1980. Kühner, R. / Blass, F.: Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache. 1. Teil: Elementar- und Formenlehre, Hannover 31890–1992 (2 Bde.; 11834–35). Leumann, M.: Homerische Wörter (Schweizerische Beitr. zur Altertumswiss., 3), Basel 1950 (Nachdruck Darmstadt 1993). Lexikon des frühgriechischen Epos. Begründet von Bruno Snell. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften in Göttingen vorbereitet und hrsg. vom Thesaurus Linguae Graecae, Göttingen 1955ff. Risch, E.: Wortbildung der homerischen Sprache, Berlin/New York 2 1974 (11937). Schulze, W.: Zwei verkannte Aoriste, in: ders., Kleine Schriften, hrsg. vom Indogermanischen Seminar der Universität Berlin, Göttingen o. J. (1934) 330–349 (urspr. in: KZ 29, 1888, 230–255). Schulze, W.: Quaestiones Epicae, Gütersloh 1892. Schwyzer, E. / Debrunner, A. / Georgacas, D.J. / Radt, F. und S.: Griechische Grammatik (Handbuch der Altertumswissenschaft, 2.1.1– 4), München 1939–1994 (4 Bde.). Sihler, A.L.: New Comparative Grammar of Greek and Latin, New York 1995. Threatte, L.: The Grammar of Attic Inscriptions, I: Phonology, Berlin/ New York 1980. Thumb, A. / Scherer, A.: Handbuch der griechischen Dialekte, 2. Teil, Heidelberg 21959 (11909). Vendryès, J.: Traité d’accentuation grecque, Paris 1945.

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Wackernagel (1877) 1953 Wackernagel, J.: Der griechische Verbalakzent, in: Wackernagel 1953 (Bd. 2), 1058–1071 (urspr. in: KZ 23, 1877, 457–470). Wackernagel (1878) 1979 Wackernagel, J.: Die epische Zerdehnung, in: Wackernagel 1979, 1512–1565 (urspr. in: Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen 4, 1878, 259–312). Wackernagel (1893) 1953 Wackernagel, J.: Beiträge zur Lehre vom griechischen Akzent, in: Wackernagel 1953 (Bd. 2), 1072–1107 (urspr. in: Programm zur Rektoratsfeier der Universität Basel, Basel 1893, 3–38). Wackernagel (1893) 1953 Wackernagel, J.: Griechisch κτεριοῦσι, in: Wackernagel 1953 (Bd. 1), 828–830 (urspr. in: IF 2, 1893, 141–154). Wackernagel (1914) 1953 Wackernagel, J.: Akzentstudien II; Akzentstudien III, in: Wackernagel 1953 (Bd. 2), 1122–1153; 1154–1187 (urspr. in: GN 1914, 20–51; 97–130). Wackernagel 1916 Wackernagel, J.: Sprachliche Untersuchungen zu Homer (Forschungen zur griechischen und lateinischen Grammatik, 4), Göttingen 1916 (Nachdruck 1970). Wackernagel 1953 Wackernagel, J.: Kleine Schriften, Bd. 1–2, hrsg. von der Akad. der Wiss. zu Göttingen, Göttingen 1953 u.ö. Wackernagel 1979 Wackernagel, J.: Kleine Schriften, Bd. 3, hrsg. von B. Forssman im Auftrage der Akad. der Wiss. zu Göttingen, Göttingen 1979. Watkins 1995 Watkins, C.: How to Kill a Dragon. Aspects of Indo-European Poetics, New York 1995. West 1966 West, M.L.: Hesiod, Theogony. Edited with Prolegomena and Commentary, Oxford 1966 u.ö. West 1990 West, M.L.: Praefatio, in: Aeschyli tragoediae cum incerti poetae Prometheo. Edidit M.L. W., Stuttgart 1990, III–LV. West 1998 West, M.L.: Praefatio, in: Homeri Ilias. Recensuit / testimonia congessit M.L. W., Bd. 1, Stuttgart/Leipzig 1998, V–XXXVII.

VORBEMERKUNG ZU TEXT UND KRITISCHEM APPARAT Im Juli 2015 ist Prof. Dr. Martin West, Unterstützer und Experte unseres Projekts in textlichen Fragen von Beginn an, unerwartet aus dem Leben gerissen worden. Wir verneigen uns vor seiner Lebensleistung und werden ihn und seine engagierte Mitarbeit an unserem Kommentar stets in dankbarer Erinnerung bewahren.

Frau Dr. Almut Fries (Oxford) danken wir herzlich für die kurzfristige Erstellung des gekürzten, auf den Prinzipien von Martin West basierenden textkritischen Apparats.

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Ilias 7 ὣς εἰπὼν πυλέων ἐξέσσυτο φαίδιµος Ἕκτωρ, τῷ δ᾿ ἅµ Ἀλέξανδρος κί᾿ ἀδελφεός· ἐν δ᾿ ἄρα θυµῷ ἀµφότεροι µέµασαν πολεµίζειν ἠδὲ µάχεσθαι. ὡς δὲ θεὸς ναύτῃσιν ἐελδοµένοισιν ἔδωκεν οὖρον, ἐπεί κε κάµωσιν ἐϋξέστῃς ἐλάτῃσιν πόντον ἐλαύνοντες, καµάτῳ δ᾿ ὑπὸ γυῖα λέλυνται, ὣς ἄρα τὼ Τρώεσσιν ἐελδοµένοισι φανήτην. ἔνθ᾿ ἑλέτην ὃ µὲν υἱὸν Ἀρηϊθόοιο ἄνακτος, Ἄρνῃ ναιετάοντα Μενέσθιον, ὃν κορυνήτης γείνατ᾿ Ἀρηΐθοος καὶ Φυλοµέδουσα βοῶπις· Ἕκτωρ δ᾿ ᾘ̈ονῆα βάλ᾿ ἔγχεϊ ὀξυόεντι αὐχέν᾿ ὑπὸ στεφάνης εὐχάλκου, λῦσε δὲ γυῖα. Γλαῦκος δ᾿ Ἱππολόχοιο πάϊς, Λυκίων ἀγὸς ἀνδρῶν, Ἰφίνοον βάλε δουρὶ κατὰ κρατερὴν ὑσµίνην Δεξιάδην, ἵππων ἐπιάλµενον ὠκειάων, ὦµον· ὃ δ᾿ ἐξ ἵππων χαµάδις πέσε, λύντο δὲ γυῖα. τοὺς δ᾿ ὡς οὖν ἐνόησε θεὰ γλαυκῶπις Ἀθήνη Ἀργείους ὀλέκοντας ἐνὶ κρατερῇ ὑσµίνῃ, βῆ ῥα κατ᾿ Οὐλύµποιο καρήνων ἀΐξασα Ἴλιον εἰς ἱερήν. τῇ δ᾿ ἀντίος ὤρνυτ᾿ Ἀπόλλων Περγάµου ἐκκατιδών, Τρώεσσι δὲ βούλετο νίκην· ἀλλήλοισι δὲ τώ γε συναντέσθην παρὰ φηγῷ. τὴν πρότερος προσέειπεν ἄναξ Διὸς υἱὸς Ἀπόλλων·

τίπτε σὺ δὴ αὖ µεµαυῖα, Διὸς θύγατερ µεγάλοιο, ἦλθες ἀπ᾿ Οὐλύµποιο, µέγας δέ σε θυµὸς ἀνῆκεν; ἦ ἵνα δὴ Δαναοῖσι µάχης ἑτεραλκέα νίκην δῷς; ἐπεὶ οὔ τι Τρῶας ἀπολλυµένους ἐλεαίρεις. ἀλλ᾿ εἴ µοί τι πίθοιο, τό κεν πολὺ κέρδιον εἴη· νῦν µὲν παύσωµεν πόλεµον καὶ δηϊοτῆτα σήµερον· ὕστερον αὖτε µαχήσοντ᾿, εἰς ὅ κε τέκµωρ Ἰλίου εὕρωσιν, ἐπεὶ ὣς φίλον ἔπλετο θυµῷ ὑµῖν ἀθανάτῃσι, διαπραθέειν τόδε ἄστυ. τὸν δ᾿ αὖτε προσέειπε θεὰ γλαυκῶπις Ἀθήνη·

5 ἐπεί Ar Ω*: ἐπήν quidam ante Ar DSid t F T G, ἐπῆν D κε κάµωσιν Ar DSid Ω: κεκάµdeprec. Ar: γε κάµ- Them. Or. 13.178c 6 ἐλαύνοντες Ar p tt Ω: ἐρέσσοντες “ἔνια τῶν 12 λῦσε (nov. Did) Ω: λύντο (= 16) Ar h 16 λύντο Ω ὑποµνηµάτων” Did, inde Tγρ G (A B E T: λῦντο Ω*): δυντο p: ]ν̣ο̣σ̣φιν ελι̣πεν p 24 δὴ Bekker: δ᾿ Ω 32 ἀθανάτῃσι Ar 33 αὖτε προσέειπε 1072 Ω (αὖτις O): Ω: -τοισι Zen Da Rm Ga: ἀµφοτέρῃσι Arph ἠµείβετ᾿ ἔπειτα Aγρ

Text und Übersetzung

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Mit diesen Worten stürmte aus dem Tor hinaus der glanz-umstrahlte Hektor, und mit ihm lief Aléxandros, sein Bruder: innendrin in ihrem Innern, da drängte es die beiden leidenschaftlich, Krieg zu führen und zu kämpfen. Und so, wie wenn ein Gott Seeleuten, die sich danach sehnen, freigibt den Fahrtwind – wenn sie müde sind, mit ihren gutpolierten Rudern das Meer zu schlagen, und vor Müdigkeit die Glieder schon erschlaffen – genau so traten diese beiden vor den Troern, die’s ersehnten, in Erscheinung. Da packten diese zwei – der eine des Areithóos Sohn, des Herrschers, welcher in Arne wohnte: den Menesthios, den ja der Keulenschwinger gezeugt: Areïthóos – und Philomedusa mit den großen Augen – und Hektor traf den Eioneus mit scharfgespitztem Speere grad in den Hals unter dem Helmkranz, dem stark-erznen, und er löste ihm die Glieder. Glaukos indes, Sohn des Hippólochos, der Lykier-Männer Führer, traf den Iphínoos mit seinem Speer in der gewalt’gen Feldschlacht: den Dexiaden, wie er grade auf den Wagen stieg, den schnellen, ins Schulterblatt – da fiel der aus dem Wagen auf den Boden, und es lösten sich die Glieder. Als diese aber nun die Göttin mit den hellen Augen sichtete: Athene, wie sie da die Argeier niedermachten in der schweren Feldschlacht, da schritt sie aus, von des Olympos Gipfeln niederstürmend, auf Ilios, die heil’ge, zu. Doch ihr entgegen sprang Apollon – er hatte von der Pergamos hinabgeschaut –: den Troern strebte der den Sieg an. Einander aber trafen diese zwei sich bei der Eiche. Die sprach als erster an Zeus’ Sohn, der Fürst Apollon: “Warum bist du denn wieder einmal, tatendurstig, Tochter Zeus’ des Großen, hierhergekommen vom Olympos, und ein starker Wille hat dich angetrieben? Doch sicher, um den Danaern den umschwungbringenden, den Schlachtsieg zu schenken? hast ja mit den Troern, die da untergehn, kein bißchen Mitleid! Doch wenn du mir ein wenig folgen magst, so wär’ wohl dies von größrem Vorteil: Jetzt laß uns mal beenden Kampf und Feindschaft – für heute; später aber sollen sie aufs neue kämpfen, bis sie dann den Endpunkt für Ilios gefunden haben – da es so ja lieb geworden ist im Herzen euch Unsterblichen: gänzlich zu vernichten diese Stadt da!” Da sprach den wiederum die Göttin mit den hellen Augen an, Athene:

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Ilias 7

ὧδ᾿ ἔστω, Ἑκάεργε· τὰ γὰρ φρονέουσα καὶ αὐτή ἦλθον ἀπ᾿ Οὐλύµποιο µετὰ Τρῶας καὶ Ἀχαιούς. ἀλλ᾿ ἄγε, πῶς µέµονας πόλεµον καταπαυσέµεν ἀνδρῶν; τὴν δ᾿ αὖτε προσέειπεν ἄναξ Διὸς υἱὸς Ἀπόλλων·

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Ἕκτορος ὄρσωµεν κρατερὸν µένος ἱπποδάµοιο, ἤν τινά που Δαναῶν προκαλέσσεται οἰόθεν οἶος ἀντίβιον µαχέσασθαι ἐν αἰνῇ δηϊοτῆτι, οἳ δέ κ᾿ ἀγασσάµενοι χαλκοκνήµιδες Ἀχαιοί οἶον ἐπόρσειαν πολεµίζειν Ἕκτορι δίῳ. ὣς ἔφατ᾿, οὐδ᾿ ἀπίθησε θεὰ γλαυκῶπις Ἀθήνη. τῶν δ᾿ Ἕλενος, Πριάµοιο φίλος παῖς, σύνθετο θυµῷ βουλήν, ἥ ῥα θεοῖσιν ἐφήνδανε µητιόωσιν. στῆ δὲ παρ᾿ Ἕκτορ᾿ ἰὼν καί µιν πρὸς µῦθον ἔειπεν·

Ἕκτορ υἱὲ Πριάµοιο, Διὶ µῆτιν ἀτάλαντε, ἦ ῥά νύ µοί τι πίθοιο; κασίγνητος δέ τοί εἰµι. ἄλλους µὲν κάθεσον Τρῶας καὶ πάντας Ἀχαιούς, αὐτὸς δὲ προκάλεσσαι Ἀχαιῶν ὅς τις ἄριστος ἀντίβιον µαχέσασθαι ἐν αἰνῇ δηϊοτῆτι. οὐ γάρ πώ τοι µοῖρα θανεῖν καὶ πότµον ἐπισπεῖν· ὣς γὰρ ἐγὼν ὄπ᾿ ἄκουσα θεῶν αἰειγενετάων. ὣς ἔφαθ᾿· Ἕκτωρ δ᾿ αὖτ᾿ ἐχάρη µέγα µῦθον ἀκούσας, καί ῥ᾿ ἐς µέσσον ἰὼν Τρώων ἀνέεργε φάλαγγας, µέσσου δουρὸς ἑλών· τοὶ δ᾿ ἱδρύθησαν ἅπαντες. κὰδ δ᾿ Ἀγαµέµνων εἷσεν ἐϋκνήµιδας Ἀχαιούς, κὰδ δ᾿ ἄρ᾿ Ἀθηναίη τε καὶ ἀργυρότοξος Ἀπόλλων ἑζέσθην, ὄρνισιν ἐοικότες αἰγυπιοῖσιν, φηγῷ ἔφ᾿ ὑψηλῇ πατρὸς Διὸς αἰγιόχοιο, ἀνδράσι τερπόµενοι. τῶν δὲ στίχες εἵατο πυκναί, ἀσπίσι καὶ κορύθεσσι καὶ ἔγχεσι πεφρικυῖαι. οἵη δὲ Ζεφύροιο ἐχεύατο πόντον ἔπι φρίξ ὀρνυµένοιο νέον, µελάνει δέ τε πόντος ὑπ᾿ αὐτῆς, τοῖαι ἄρα στίχες εἵατ᾿ Ἀχαιῶν τε Τρώων τε ἐν πεδίῳ. Ἕκτωρ δὲ µετ᾿ ἀµφοτέροισιν ἔειπεν·

41 ἀγασσάµενοι (nov. Did) pp Ω: -όµενοι Ar 47 υἱὲ pp tt Ω: ὑὲ Mc 49 κάθεσον van Leeuwen: κάθισον pp Ω 52 susp. Heyne: hab. pp tt Ω 53 ath. Ar 56 ἱδρύθησαν pp 60 ἔφ᾿ Barnes: ἐφ᾿ t* Ω: ἐν sch Π 233a1 (cod. T) rr 62 πεφρικυῖαι A Fa: ἱδρύνθ- Ω* pp tt Ω: βεβριθυῖαι Aγρ 63 ἔπι φρίξ Ptol Hdn tt A: ἐπὶ φρὶξ B F: ἐπιφρὶξ (reicit Hdn) Ω* 64 πόντος (nov. Ar) pt tt Ω* Cc: -ον Ar ps b F Ts αὐτῆς tt* A D Cc Y R Gr: -ῇ Ar Ω*: -οῦ [Arist.] Probl. 23.23 934a15, nov. Ar

Text und Übersetzung

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“So sei’s, Fernwirkender! Das nämlich denkend bin ja auch ich selber gekommen vom Olymp, hin zu den Troern und Achaiern! Doch auf! wie planst du zu beendigen den Kampf der Männer?” Da sagte wiederum zu der Zeus’ Sohn, der Fürst Apollon: “Nun, laß uns Hektors, des Roßbändigers, kraftvollen Vorwärtsdrang erwecken, ob er wohl einen von den Danaern auffordern möcht’, Mann gegen Mann alleine 40 mit Wucht zu kämpfen in feindseligem Duellkampf, die aber in Betroffenheit, die Erz-Beinschienen tragenden Achaier, einen allein antreiben könnten, in den Kampf zu gehn mit dem erlauchten Hektor!” So sprach er, und nicht unfolgsam war da Athene, Göttin mit den hellen Augen. 35

Von denen aber hörte Hélenos, der liebe Sohn des Priamos, im Geiste 45 den Plan mit, der den beiden Göttern wohlgefiel, als sie sich dort berieten.

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Da ging er los, trat neben Hektor hin und sprach ihn an mit diesem Ratschlag: “Hektor, du Sohn des Priamos, dem Zeus an Hirn gleichwertig, magst du mir wohl in einer Sache folgen? Bin ja doch dein Bruder Die andern laß sich setzen, die Troianer so wie die Achaier alle, selbst aber fordere heraus, wer immer unter den Achaiern ist der Beste, mit Wucht zu kämpfen in feindseligem Duellkampf. Noch ist’s dir nämlich nicht bestimmt, zu sterben und dein Schicksal zu erfüllen! – So nämlich habe ich gehört das Wort der Götter, der zu ew’gem Sein gebor’nen.” So sprach er. Hektor aber, den erfaßte große Freude, als er das Gesagte hörte, und in die Mitte gehend drängte er zurück der Troer Reihen die Lanze in der Mitte fassend – und die setzten sich, sie alle. Und nieder hieß sich setzen Agamemnon die Achaier mit dem guten Beinschutz, und nieder setzten auch Athene und Apollon mit dem Silberbogen sich – Vögeln gleichend, räuberischen – auf ihres Vaters Zeus des Aigís-Halters hohe Eiche. sich an den Männern gern erfreuend: deren Reihen saßen dicht geschlossen, von Schilden, Helmen und von Lanzen starrend. So, wie ein Kräuseln übers flache Meer sich hinzieht, wenn der Zephyr gerade aufkommt, und das Meer wird schwarz unterm Gekräusel, so saßen da die Reihen der Achaier und der Troer auf ebnem Flachland. – Hektor aber – zwischen beiden – sagte:

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Ilias 7

κέκλυτέ µοι, Τρῶες καὶ ἐϋκνήµιδες Ἀχαιοί, ὄφρ᾿ εἴπω τά µε θυµὸς ἐνὶ στήθεσσι κελεύει. ὅρκια µὲν Κρονίδης ὑψίζυγος οὐκ ἐτέλεσσεν, ἀλλὰ κακὰ φρονέων τεκµαίρεται ἀµφοτέροισιν, εἰς ὅ κεν ἠ᾿ ὑµεῖς Τροίην εὔπυργον ἕλητε, ἠ᾿ αὐτοὶ παρὰ νηυσὶ δαµείετε ποντοπόροισιν. ὑµῖν δ᾿ ἐν γὰρ ἔασιν ἀριστῆες Παναχαιῶν, τῶν νῦν ὅν τινα θυµὸς ἐµοὶ µαχέσασθαι ἀνώγῃ, δεῦρ᾿ ἴτω ἐκ πάντων πρόµος ἔµµεναι Ἕκτορι δίῳ. ὧδε δὲ µυθέοµαι, Ζεὺς δ᾿ ἄµµ᾿ ἐπὶ µάρτυρος ἔστω· εἰ µέν κεν ἐµὲ κεῖνος ἕλῃ ταναήκεϊ χαλκῷ, τεύχεα συλήσας φερέτω κοίλας ἐπὶ νῆας, σῶµα δὲ οἴκαδ᾿ ἐµὸν δόµεναι πάλιν, ὄφρα πυρός µε Τρῶες καὶ Τρώων ἄλοχοι λελάχωσι θανόντα· εἰ δέ κ᾿ ἐγὼ τὸν ἕλω, δώῃ δέ µοι εὖχος Ἀπόλλων, τεύχεα συλήσας οἴσω προτὶ Ἴλιον ἱρήν καὶ κρεµόω ποτὶ νηὸν Ἀπόλλωνος ἑκάτοιο, τὸν δὲ νέκυν ἐπὶ νῆας ἐϋσσέλµους ἀποδώσω, ὄφρα ἑ ταρχύσωσι κάρη κοµόωντες Ἀχαιοί σῆµά τέ οἱ χεύωσιν ἐπὶ πλατεῖ Ἑλλησπόντῳ. καί ποτέ τις εἴπησι καὶ ὀψιγόνων ἀνθρώπων, νηῒ πολυκλήϊδι πλέων ἐπὶ οἴνοπα πόντον· “ἀνδρὸς µὲν τόδε σῆµα πάλαι κατατεθνηῶτος, ὅν ποτ᾿ ἀριστεύοντα κατέκτανε φαίδιµος Ἕκτωρ.” ὥς ποτέ τις ἐρέει, τὸ δ᾿ ἐµὸν κλέος οὔ ποτ᾿ ὀλεῖται. ὣς ἔφαθ᾿, οἳ δ᾿ ἄρα πάντες ἀκὴν ἐγένοντο σιωπῇ· αἴδεσθεν µὲν ἀνήνασθαι, δεῖσαν δ᾿ ὑποδέχθαι. ὀψὲ δὲ δὴ Μενέλαος ἀνίστατο καὶ µετέειπεν· νείκει ὀνειδίζων, µέγα δὲ στοναχίζετο θυµῷ·

ᾤ µοι, ἀπειλητῆρες, Ἀχαιΐδες, οὐκέτ᾿ Ἀχαιοί· ἦ µὲν δὴ λώβη τάδε γ᾿ ἔσσεται αἰνόθεν αἰνῶς, εἰ µή τις Δαναῶν νῦν Ἕκτορος ἀντίος εἶσιν.

67 µοι van Leeuwen: µευ p Ω 71–2 ἠ᾿ ... ἠ᾿ Fick: ἢ ... ἢ t Ω 73 δ᾿ ἐν Arab Ga rr: µὲν γρ γρ 89 (nov. Did) Ω 74 νῦν ὅν Ω: εἰ καί A T , εἴ κέν h ἀνώγῃ La Roche: -ει p Ω 95 κατατεθνηῶτος Ar [Plut.] Hom. 2.215.2vl E Y R Ga: -θνει- (nov. Did) t* Z Es Ω* νείκει Ar p(?) p Z Ω, i.e. ‘increpabat’ (cf. B 224, 277, K 158, Φ 470 sq.); pro dativo accepit Did, sed νείκε᾿ (-εε) invenit ἔν τισι τῶν ὑποµνηµάτων δὲ στοναχίζετο C Fa R: δὲ στεν- p? Z Ω*, δ᾿ ἐστεν- Am T 96 ᾤ µοι A b T Y: ὤµοι Ζ Ω* (“οὐκ ἀναγκαῖον”)

Text und Übersetzung

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“Hört auf mich, Troer und Achaier mit dem guten Beinschutz, damit ich sage, was das Herz mir in der Brust zu sagen aufgibt: Die Eide zwar hat der hochwaltende Kronide nicht erfüllen lassen, setzt vielmehr Böses sinnend beiden als erreichtes Ziel fest: So lange, bis entweder ihr das gutbetürmte Troia einnehmt oder ihr selbst bei euren Schiffen untergeht, den Meereskreuzern; denn ihr habt unter euch die Besten der Gesamt-Achaier: von denen komme, wen sein Mut mit mir zu kämpfen antreibt, jetzt hierher aus der Menge, Vorkämpfer zu sein für den erlauchten Hektor! So aber sage ich – und Zeus sei unser Zeuge –:’ Wenn etwa jener mich bezwingt mit scharfer Schneidewaffe, soll er die Rüstung nehmen und sie zu den hohlen Schiffen tragen, doch meinen Leib zurück nach Hause geben, daß mich dann dem Feuer die Troer und der Troer Frauen überlassen als Gefallnen; wenn ich indessen den bezwing’ und Ruhm mir gibt Apollon, nehm’ ich die Rüstung, bringe sie nach Ilios, der heil’gen, und hänge sie beim Tempel auf des Ferntreffers Apollon, den Leichnam aber gebe ich zurück, hin zu den gutgedeckten Schiffen, damit ihn dort bestatten die Langhaar tragenden Achaier und einen Grabmalhügel ihm aufschütten an dem breiten Hellespontos. Und einst soll auch noch von den nachgebornen Menschen einer sagen, wenn er mit vielpflockigem Schiffen segelt übers weinfarbene Meer hin: ‘Von einem Mann ist dieses Denkmal, der schon lange tot ist, den einst, als er als Bester kämpfte, tötete der glanz-umstrahlte Hektor!’ So wird einst einer sagen – dieser mein Ruhm aber, der wird nie vergehen!” So sprach er – die jedoch verharrten alle stumm in Schweigen: sie scheuten sich zwar, abzulehnen, fürchteten sich aber, anzunehmen. Erst spät erhob sich Menelaos und sprach unter ihnen und schalt sie tadelnd, und laut stöhnte er aus tiefer Seele: “O weh, Prahlhänse ihr, Achaierínnen und nicht mehr Achaier! Wahrhaftig, eine Schmach wird das hier sein – weit ärger noch als arg nur, wenn keiner von den Danaern jetzt Hektor wird entgegentreten!

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Ilias 7

ἀλλ᾿ ὑµεῖς µὲν πάντες ὕδωρ καὶ γαῖα γένοισθε ἥµενοι αὖθι ἕκαστοι ἀκήριοι, ἀκλέες αὔτως, τῷδε δ᾿ ἐγὼν αὐτὸς θωρήξοµαι· αὐτὰρ ὕπερθεν νίκης πείρατ᾿ ἔχονται ἐν ἀθανάτοισι θεοῖσιν.ς ὣς ἄρα φωνήσας κατεδύσετο τεύχεα καλά. ἔνθά κέ τοι, Μενέλαε, φάνη βιότοιο τελευτή Ἕκτορος ἐν παλάµῃσιν, ἐπεὶ πολὺ φέρτερος ἦεν, εἰ µὴ ἀναΐξαντες ἕλον βασιλῆες Ἀχαιῶν· αὐτός τ᾿ Ἀτρείδης εὐρὺ κρείων Ἀγαµέµνων δεξιτερῆς ἕλε χειρός, ἔπος τ᾿ ἔφατ᾿ ἔκ τ᾿ ὀνόµαζεν·

ἀφραίνεις, Μενέλαε διοτρεφές, οὐδέ τί σε χρή ταύτης ἀφροσύνης. ἀνὰ δὲ σχέο κηδόµενός περ, µηδ᾿ ἔθελ᾿ ἐξ ἔριδος σέ᾿ ἀµείνονι φωτὶ µάχεσθαι, Ἕκτορι Πριαµίδῃ, τόν τε στυγέουσι καὶ ἄλλοι. καὶ δ᾿ Ἀχιλεὺς τούτῳ γε µάχῃ ἔνι κυδιανείρῃ ἔρριγ᾿ ἀντιβολῆσαι, ὅ περ σέο πολλὸν ἀµείνων. ἀλλὰ σὺ µὲν νῦν ἵζε᾿ ἰὼν µετὰ ἔθνος ἑταίρων, τούτῳ δὲ πρόµον ἄλλον ἀναστήσουσιν Ἀχαιοί. εἴ περ ἀδειής τ᾿ ἐστὶ καὶ εἰ µόθου ἐστ᾿ ἀκόρητος, φῆµί µιν ἀσπασίως γόνυ κάµψειν, αἴ κε φύγησιν δηΐου ἐκ πολέµοιο καὶ αἰνῆς δηϊοτῆτος. ὣς εἰπὼν παρέπεισεν ἀδελφεόο φρένας ἥρως, αἴσιµα παρειπών, ὃ δ᾿ ἐπείθετο. τοῦ µὲν ἔπειτα γηθόσυνοι θεράποντες ἀπ᾿ ὤµων τεύχε᾿ ἕλοντο, Νέστωρ δ᾿ Ἀργείοισιν ἀνίστατο καὶ µετέειπεν·

ὦ πόποι, ἦ µέγα πένθος Ἀχαιΐδα γαῖαν ἱκάνει. ἦ κε µέγ᾿ οἰµώξειε γέρων ἱππηλάτα Πηλεύς, ἐσθλὸς Μυρµιδόνων βουληφόρος ἠδ᾿ ἀγορητής, ὅς ποτέ µ᾿ εἰρόµενος µέγ᾿ ἐγήθεεν ᾧ ἐνὶ οἴκῳ, πάντων Ἀργείων ἐρέων γενεήν τε τόκον τε.

100 ἀκλέες quidam ap. ApD (? proparox. cod.), quidam ap. Eust. p? rr, ακέεσ Y: ἀκλεὲς tt* Ω: ακλεεσ Z 103 κατεδύσετο F, -σσετο T: -σατο p t Z Ω* 104 βιότοιο p ‘Hdn’ Z Ω: 110 δὲ σχέο Ar? Hdn p Ac D Ba E Fa G et fere Aa Bc Fc T Y: δ᾿ θανάτοιο p? (θ̣[) Aγρ Tγρ 111 σέ᾿ Fick: σεῦ p ἴσχεο (Ar teste schT) Hsch. Cyrill. Z C R: δ᾿ ἄνσχεο (Ar teste schA) h 112 τε στυγέουσι Z Ω: τε τροµ̣[εουσι (= P 203) p: tt Ω: σε[ ss. σ[ p: τεῦ schbTλ: εῦ Z ὑποτροµέουσι rr 113 ἔνι Bekker: ἐνὶ vel ἐνι Z Ω 115 ἵζε᾿ van Leeuwen: -ευ Z Ω 117 εἴ πέρ τ᾿ ἀδδειής (ἀδϝ-) τε καὶ Ahrens 118 φῆµί Bekker: φηµί Z Ω 120 ἀδελφεόο Ahrens post Payne Knight: -φειοῦ p Z Ω

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Nein! Ihr mögt allesamt zu Wasser und zu Erde werden da, wo ihr sitzt, an Ort und Stelle, jeder Einzelne, feig, ruhmlos, nutzlos! Für den dort aber will ich selbst mich rüsten! Werden doch von oben des Sieges Seile ja gehalten, bei den unsterblichen Göttern!“ Und als er so gesprochen, tauchte er in seine schöne Rüstung. Da wäre, Menelaos, deines Lebens Ende dir erschienen in Hektors Händen – war der doch viel stärker –, wenn dich nicht, aufgesprungen, abgehalten hätten die Gebieter der Achaier und der Atride selbst, der Weithinherrscher Agamemnon, dich an der rechten Hand gepackt und dieses Wort gesagt und ausgesprochen hätte: “Von Sinnen bist du, Menelaos, zeusgenährter! Hast doch überhaupt nicht nötig den Un-Sinn! Halte an dich, wenn auch tiefbekümmert, und streb nicht an, aus Wettstreitpflicht mit einem bess’ren Mann als du zu kämpfen: dem Priamiden Hektor, den auch andere mit Abscheu fürchten. Sogar Achilleus hat’s, dem in der Schlacht, die Männern Ruhm bringt, geschaudert zu begegnen – ihn, der doch viel besser noch als du ist. Nein – setze du dich, in die Menge der Gefährten gehend, nieder! Dem aber werden einen andren Vormann gegenüberstellen die Achaier, und auch, wenn er so furchtlos ist, und wenn er unersättlich ist im Schlachtgetümmel: Ich sage: froh wird er das Knie noch beugen, wenn er nur entflohen der heißen Schlacht ist und dem grauenvollen Kämpfen!” So redend überzeugte seines Bruders Sinn der Edle, indem er Angemessenes ihm anriet – und der folgte. Und ihm nahmen darauf in tiefer Freude die Gefährten von den Schultern ab die Rüstung. – Doch da stand Nestor unter den Argeiern auf und sprach zu ihnen: “O weh! wahrhaftig große Trauer kommt nun in das Land Achaia! Wahrhaftig groß wehklagte wohl der greise Rosselenker Peleus, der Myrmidonen edler Ratsherr und Versammlungsredner, der, als er mich ausfragte einst in seinem Hause, hocherfreut war, erfragend sämtlicher Argeier Abstammung und Nachwuchs.

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Ilias 7

τοὺς νῦν εἰ πτώσσοντας ὑφ᾿ Ἕκτορι πάντας ἀκούσαι, πολλά κεν ἀθανάτοισι φίλας ἀνὰ χεῖρας ἀείραι, θυµὸν ἀπὸ µελέων δῦναι δόµον ᾌ̈δος εἴσω. αἲ γάρ, Ζεῦ τε πάτερ καὶ Ἀθηναίη καὶ Ἄπολλον, ἡβῷµ᾿ ὡς ὅτ᾿ ἐπ᾿ ὠκυρόῳ Κελάδοντι µάχοντο ἀγρόµενοι Πύλιοί τε καὶ Ἀρκάδες ἐγχεσίµωροι {Φειᾶς πὰρ τείχεσσιν, Ἰαρδάνου ἀµφὶ ῥέεθρα}· τοῖσι δ᾿ Ἐρευθαλίων πρόµος ἵστατο, ἰσόθεος φώς, τεύχε᾿ ἔχων ὤµοισιν Ἀρηϊθόοιο ἄνακτος, δίου Ἀρηϊθόου, τὸν ἐπίκλησιν Κορυνήτην ἄνδρες κίκλησκον καλλίζωνοί τε γυναῖκες, οὕνεκ᾿ ἄρ᾿ οὐ τόξοισι µαχέσκετο δουρί τε µακρῷ, ἀλλὰ σιδηρείῃ κορύνῃ ῥήγνυσκε φάλαγγας. τὸν Λυκόοργος ἔπεφνε, δόλῳ, οὔ τι κράτεΐ γε, στεινωπῷ ἐν ὁδῷ, ὅθ᾿ ἄρ᾿ οὐ κορύνη οἱ ὄλεθρον χραῖσµε σιδηρείη· πρὶν γὰρ Λυκόοργος ὑποφθάς δουρὶ µέσον περόνησεν, ὃ δ᾿ ὕπτιος οὔδει ἐρείσθη· τεύχεα δ᾿ ἐξενάριξε, τά οἱ πόρε χάλκεος Ἄρης, καὶ τὰ µὲν αὐτὸς ἔπειτα φόρει µετὰ µῶλον ἄρηος. αὐτὰρ ἐπεὶ Λυκόοργος ἐνὶ µεγάροισιν ἐγήρα, δῶκε δ᾿ Ἐρευθαλίωνι φίλῳ θεράποντι φορῆναι· τοῦ ὅ γε τεύχε᾿ ἔχων προκαλίζετο πάντας ἀρίστους. οἳ δὲ µάλ᾿ ἐτρόµεον καὶ ἐδείδισαν, οὐδέ τις ἔτλη, ἀλλ᾿ ἐµὲ θυµὸς ἀνῆκε πολυτλήµων πολεµίζειν θάρσεϊ ᾧ· γενεῇ δὲ νεώτατος ἔσκον ἁπάντων· καὶ µαχόµην οἱ ἐγώ, δῶκεν δέ µοι εὖχος Ἀθήνη. τὸν δὴ µήκιστον καὶ κάρτιστον κτάνον ἄνδρα· πολλὸς γάρ τις ἔκειτο παρήορος ἔνθα καὶ ἔνθα. εἴθ᾿ ὣς ἡβώοιµι, βίη δέ µοι ἔµπεδος εἴη· τώ κε τάχ᾿ ἀντήσειε µάχης κορυθαιόλος Ἕκτωρ.

130 φίλας ἀνὰ Did p Z Ω: βαρείας “ἐν ταῖς ἐξητασµέναις Ἀριστάρχου”, et h V 133 Κελάδοντι tt Ω, κελ- (epith.) Ar Z, alterutrum p: Ἀκίδοντι (Meineke) vel -ωνι (Koraes) ci. quidam ap. Strab. 8.3.21 (Κελάδ- codd.): Λάδωνι Lennep 135 del. Christ: hab. Ar pp tt Z Ω Φειᾶς Ar Hdn tt* (Φι- St. Byz., Φθεί- Choer.) Z Ω: Φηρᾶς Did cl. Pherec. 3 F 159: Χάας vafer ille ap. Strab. 8.3.21 Ἰαρδάνου Ar tt Z Ω*, cf. Paus. 5.5.9, 18.6: Ἰορδ- Oc (et A in sch): Δαρδ- (?) Did cl. Pherec. invito metro 142 Λυκόοργος puv sch A.R. 1.164 Ω: -οῦργος t* rr, 146 δ᾿ Ar A Fa R T: τ᾿ (nov. Did) Z Ω* 148 ἐνὶ µµεγ- pp -ουργὸσ Z: -όεργος Ga? V 153 ᾧ Ar p tt Z Ω: ἐµῷ bW 149 δῶκε δ᾿ Ar p Z Ω: δῶκεν (nov. Arn, et Ar?) Dc Zen 157 δέ tt* Z Ω: τέ Macr. 5.8.9

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Wenn der jetzt hörte, daß sich diese allesamt vor Hektor ducken, dann würde er wohl vielmals zu den Unsterblichen seine Arme heben: sein Leben möge aus den Gliedern eingehn in das Haus des Hades. Wenn ich doch, Vater Zeus, Athene und Apollon, so jugendfrisch noch wär’ wie damals, als am hurtigfließenden Keládon kämpften die Pylier, vollversammelt, und die speerbedeutenden Arkader {bei Pheias Mauern, an Iardanos’ Fluten}: für jene trat Ereuthalíon als Vorkämpfer an, der Held, der göttergleiche, der um die Schultern trug Areithóos’ Rüstung, des Gebieters, des göttlichen Areithóos, den auch ‘Keulenschwinger’ die Männer nannten wie die Frauen mit den schönen Gürteln, weil er ja nicht mit Pfeil und Bogen und mit langem Speere kämpfte, vielmehr mit einer Eisenkeule zu durchbrechen pflegte die Phalangen. Den tötete Lykóorgos, durch List – und keineswegs durch Stärke –: in enger Gasse, wo die Keule ihm natürlich das Verderben nicht abhielt, die aus Eisen: vordem kam Lykóorgos zuvor ihm, durchbohrte mit dem Speer ihn mittig – da fiel jener rücklings auf den Boden; die Rüstung zog Lykóorgos ihm ab, die dem der erzne Ares schenkte, und die trug er dann selbst beim Gang in das Gewühl des Ares. Doch als Lykóorgos in seinen Räumen kam ins Greisenalter, da gab er sie zum Tragen dem Ereuthalíon, seinem lieben Knappen, und im Besitze dieser Rüstung forderte nun der heraus sämtliche Edlen. Die aber zitterten gar sehr und hatten Angst, und da war keiner, der es wagte. Doch mich trieb da der Drang, der wagemutige, zum Kämpfen in seiner Kühnheit; doch vom Alter her war ich der jüngste stets von allen: so kämpfte also ich mit ihm – und Ruhm gab mir Athene: tatsächlich hab’ ich da in dem den längsten und kraftvollsten Mann getötet, raumgreifend nämlich lag er da, unnütz von Kopf bis Fuße. Wär’ ich doch nur so jugendfrisch, und wär’ die Kraft mir fest noch! Dann könnte schnell den Kampf aufnehmen Hektor mit dem Glanzhelm!

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Ilias 7

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ὑµέων δ᾿ οἵ περ ἔασιν ἀριστῆες Παναχαιῶν, οὐδ᾿ οἳ προφρονέως µέµαθ᾿ Ἕκτορος ἀντίον ἐλθεῖν.

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ὣς νείκεσσ᾿ ὁ γέρων, οἳ δ᾿ ἐννέα πάντες ἀνέσταν· ὦρτο πολὺ πρῶτος µὲν ἄναξ ἀνδρῶν Ἀγαµέµνων, τῷ δ᾿ ἔπι Τυδείδης ὦρτο κρατερὸς Διοµήδης, τοῖσι δ᾿ ἔπ᾿ Αἴαντες, θοῦριν ἐπιειµένοι ἀλκήν, τοῖσι δ᾿ ἔπ᾿ Ἰδοµενεὺς καὶ ὀπάων Ἰδοµενῆος Μηριόνης, ἀτάλαντος Ἐνυαλίῳ ἀνδρειφόντῃ, τοῖσι δ᾿ ἔπ᾿ Εὐρύπυλος, Εὐαίµονος ἀγλαὸς υἱός, ἂν δὲ Θόας Ἀνδραιµονίδης καὶ δῖος Ὀδυσσεύς· πάντες ἄρ᾿ οἵ γ᾿ ἔθελον πολεµίζειν Ἕκτορι δίῳ. τοῖς δ᾿ αὖτις µετέειπε Γερήνιος ἱππότα Νέστωρ·

κλήρῳ νῦν πεπάλαχθε διαµπερές, ὅς κε λάχησιν· οὗτος γὰρ δὴ ὀνήσει ἐϋκνήµιδας Ἀχαιούς, καὶ δ᾿ αὐτὸς ὃν θυµὸν ὀνήσεται, αἴ κε φύγησιν δηΐου ἐκ πολέµοιο καὶ αἰνῆς δηϊοτῆτος. 175

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ὣς ἔφαθ᾿, οἳ δὲ κλῆρον ἐσηµήναντο ἕκαστος, ἐν δ᾿ ἔβαλον κυνέῃ Ἀγαµέµνονος Ἀτρείδαο. λαοὶ δ᾿ ἠρήσαντο, θεοῖσι δὲ χεῖρας ἀνέσχον, ὧδε δέ τις εἴπεσκεν ἰδὼν εἰς οὐρανὸν εὐρύν·

Ζεῦ πάτερ, ἠ᾿ Αἴαντα λαχεῖν, ἢ Τυδέος υἱόν, ἠ᾿ αὐτὸν βασιλῆα πολυχρύσοιο Μυκήνης. ὣς ἄρ᾿ ἔφαν, πάλλεν δὲ Γερήνιος ἱππότα Νέστωρ· ἐκ δ᾿ ἔθορε κλῆρος κυνέης, ὃν ἄρ᾿ ἤθελον αὐτοί, Αἴαντος. κήρυξ δὲ φέρων ἀν᾿ ὅµιλον ἁπάντῃ δεῖξ᾿ ἐνδέξια πᾶσιν ἀριστήεσσιν Ἀχαιῶν· οἳ δ᾿ οὐ γινώσκοντες ἀπηνήναντο ἕκαστος. ἀλλ᾿ ὅτε δὴ τὸν ἵκανε φέρων ἀν᾿ ὅµιλον ἁπάντῃ, ὅς µιν ἐπιγράψας κυνέῃ βάλε, φαίδιµος Αἴας, ἤτοι ὑπέσχεθε χεῖρ᾿, ὃ δ᾿ ἄρ᾿ ἔµβαλεν ἄγχι παραστάς, γνῶ δὲ κλήρου σῆµα ἰδών, γήθησε δὲ θυµῷ. τὸν µὲν πὰρ πόδ᾿ ἑὸν χαµάδις βάλε φώνησέν τε·

ὦ φίλοι, ἤτοι κλῆρος ἐµός· χαίρω δὲ καὶ αὐτός θυµῷ, ἐπεὶ δοκέω νικησέµεν Ἕκτορα δῖον.

163 ἔπι H, item in vv. 164, 165, 167: ἐπὶ vel ἐπι, ἐπ᾿ Hdn Ω 167 Εὐαἵµονος deprec. Hdn, Εὐαἴµ- A 171 πεπάλαχθε (nov. Did) p tt* D Cc Tc R Gx, quod legisse vid. A.R. 1.358: 179 et 180 ἠ᾿ Fick: ἢ Z ασθε Ar Hdn Nic Eudoc. 1743 Z Ω* Ts: -εσθε (Doederlein) r Ω 183 κήρυξ Z D Bc Ra G: κῆ- Ω*.—item fere in vv. 278, 384 186 τὸν Ara p Z Ω Am: ῥ᾿ Arb A Wa

Text und Übersetzung

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Von euch jedoch, die doch die Besten sind der All-Achaier – drängt selbst als solche nicht danach, dem Hektor feurig zu begegnen!” So schalt der Greis. Die aber standen auf – zu neunt im ganzen: Auf sprang als weitaus erster da der Herr der Männer Agamemnon, nach dem sprang der Tydide auf, der starke Diomedes, nach denen die Aianten, angetan mit ungestümer Wehrkraft, nach denen dann Idomeneus sowie Idomeneus’ Gefährte Meriones, gleichwertig Enyalios dem Männertöter, nach diesen dann Eurypylos, glanzvoller Sohn Euhaimons. Auf sprangen auch Thoas, Andraimoníde, und der göttliche Odysseus: die alle also wollten kämpfen mit dem göttergleichen Hektor. Doch unter ihnen sprach noch einmal der Gerenische Kampfwagen-Ritter Nestor: “Durchs Los erschüttelt euch nun nacheinander, wem der Auftrag zufällt! Der nämlich wird klar nützen den Achaiern mit dem guten Beinschutz, doch wird er auch sich selbst im Innern nützen, wenn er wegkommt aus heißer Schlacht und grauenvollem Kampfe! So sprach er. Und die setzten ihre Zeichen auf ihr Los, ein jeder, und warfen’s in den Helm des Atreiden Agamemnon. Die Leute aber beteten und hoben ihre Arne zu den Göttern, und so sprach mancher, hoch zum weiten Himmel blickend: “Zeus Vater! laß den Aias es erlosen oder auch den Sohn des Tydeus, oder ihn selbst, den König des goldstrotzenden Mykene!“ So sprachen sie. Es schüttelte nun der Gerenische Kampfwagen-Ritter Nestor: heraus sprang aus dem Helm das Los des Mannes, den sie selber wollten: des Aias. Und ein Herold trug es durch den Haufen überall hin und zeigte es rechtsum den Besten der Achaier allen, doch die erkannten’s nicht und wiesen es zurück ein jeder. Doch als er dann bei dem ankam – es durch den Haufen überall hin tragend –, der’s eingeritzt und in den Helm geworfen hatte: beim glanzvollen Aias, hielt dieser seine Hand auf – und der warf’s hinein, nah neben ihn getreten –, und der erkannte, kurz geblickt, das Zeichen auf dem Los und freute sich im Innern und warf das Los zu seinen Füßen auf den Boden und rief laut aus: “O Freunde! Zweifelsfrei: das Los ist meins! Ich freu’ mich selbst von Herzen! Ich glaube nämlich zu besiegen den göttlichen Hektor!

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Ilias 7

ἀλλ᾿ ἄγετ᾿, ὄφρ᾿ ἂν ἐγὼ πολεµήϊα τεύχεα δύω, τόφρ᾿ ὑµεῖς εὔχεσθε Διὶ Κρονίωνι ἄνακτι, σιγῇ ἐφ᾿ ὑµείων, ἵνα µὴ Τρῶές γε πύθωνται. {ἠὲ καὶ ἀµφαδίην, ἐπεὶ οὔ τινα δείδιµεν ἔµπης. οὐ γάρ τίς µε βίῃ γε ἑκὼν ἀέκοντα δίηται, οὐδέ τι ἰδρείῃ, ἐπεὶ οὐδ᾿ ἐµὲ νήϊδά γ᾿ οὕτως ἔλποµαι ἐν Σαλαµῖνι γενέσθαί τε τραφέµεν τε.} ὣς ἔφαθ᾿· οἳ δ᾿ ηὔχοντο Διὶ Κρονίωνι ἄνακτι, ὧδε δέ τις εἴπεσκεν ἰδὼν εἰς οὐρανὸν εὐρύν·

Ζεῦ πάτερ Ἴδηθεν µεδέων, κύδιστε µέγιστε, δὸς νίκην Αἴαντι καὶ ἀγλαὸν εὖχος ἀρέσθαι. εἰ δὲ καὶ Ἕκτορά περ φιλέεις καὶ κήδεαι αὐτοῦ, ἴσην ἀµφοτέροισι βίην καὶ κῦδος ὄπασσον. ὣς ἄρ᾿ ἔφαν· Αἴας δὲ κορύσσετο νώροπι χαλκῷ. αὐτὰρ ἐπεὶ δὴ πάντα περὶ χροῒ ἕσσατο τεύχεα, σεύατ᾿ ἔπειθ᾿, οἷός τε πελώριος ἔρχεται Ἄρης, ὅς τ᾿ εἶσιν πόλεµόνδε µετ᾿ ἀνέρας, οὕς τε Κρονίων θυµοβόρου ἔριδος µένεϊ ξυνέηκε µάχεσθαι. τοῖος ἄρ᾿ Αἴας ὦρτο πελώριος, ἕρκος Ἀχαιῶν, µειδιόων βλοσυροῖσι προσώπασι, νέρθε δὲ ποσσίν ἤϊε µακρὰ βιβάς, κραδάων δολιχόσκιον ἔγχος. τὸν δὲ καὶ Ἀργεῖοι µέγ᾿ ἐγήθεον εἰσορόωντες, Τρῶας δὲ τρόµος αἰνὸς ὑπήλυθε γυῖα ἕκαστον· Ἕκτορί τ᾿ αὐτῷ θυµὸς ἐνὶ στήθεσσι πάτασσεν· ἀλλ᾿ οὔ πως ἔτι εἶχεν ὑποτρέσαι οὐδ᾿ ἀναδῦναι ἂψ λαῶν ἐς ὅµιλον, ἐπεὶ προκαλέσσατο χάρµῃ. Αἴας δ᾿ ἐγγύθεν ἦλθε, φέρων σάκος ἠΰτε πύργον, χάλκεον ἑπταβόειον, ὅ οἱ Τυχίος κάµε τεύχων, σκυτοτόµων ὄχ᾿ ἄριστος, Ὕλῃ ἔνι οἰκία ναίων, ὅς οἱ ἐποίησεν σάκος αἰόλον ἑπταβόειον ταύρων ζατρεφέων, ἐπὶ δ᾿ ὄγδοον ἤλασε χαλκόν. τὸ πρόσθε στέρνοιο φέρων Τελαµώνιος Αἴας στῆ ῥα µάλ᾿ Ἕκτορος ἐγγύς, ἀπειλήσας δὲ προσηύδα·

193 δύω (nov. Did) Ω: δύνω Ar: δυσω p 195–9 ath. Zen Arph Ar 196–9 damn. 198 τι Wilamowitz 197 ἑκὼν (nov. Did) Ω: ἑλὼν Ar (καὶ αἱ πλείους teste T) h Gγρ ἰδρείῃ Arab: τε ἰδρ- Aγρ: τ᾿ ἀϊδρ- (nov. Did) ApS Hsch. t Ω: µὲν ἰδρ- Arph an rectius ἰδρίῃ? 199 γενέσθαί sic Hdn A D Ba C E F T G 200 ηὔχοντο Fick: εὔχ- Ω 207 τεύχεα Hdn 213 βιβάς Ar tt Ω: et alteram lect. nov. Did, nimirum βιβῶν 214 disertim As: -η Ω µέγ᾿ (nov. Did) Ω (cf. 127): µὲν Ar 221 Ὕλῃ Ar p tt Ω: Ὕδῃ quidam ap. Strab. 9.2.20 (cf. 13.4.6) ἔνι Strab. T W G: ἐνὶ vel ἐνι Ω*

Text und Übersetzung

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Doch auf! Solange ich die Kampfausrüstung mir anlege, so lange betet ihr zu Zeus dem Kronos-Sohn, dem Herrscher – 195 still, bei euch selbst! damit die Troer nichts davon bemerken! {oder auch offen, weil wir keinen fürchten, ganz und gar nicht, denn keiner wird mich mit Gewalt, als Willensstarker einen Willenlosen, scheuchen und auch nicht mit Geschick, da ja auch ich nicht derart ungeschicklich – so hoff’ ich doch – auf Salamis geboren und erzogen wurde.}” 200 So sprach er. Die indessen beteten zu Zeus dem Kronos-Sohn, dem Herrscher, und so sprach mancher, hoch zum weiten Himmel blickend: “Zeus Vater, von der Ida waltend, Mächtigster und Größter, dem Aias gib den Sieg – und daß er glanz-umstrahlten Ruhm erwerbe! Wenn du jedoch auch Hektor lieb hast und dich um ihn kümmerst, 205 dann mögst du beiden gleiche Kraft und Ruhm verleihen!”

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So sprachen sie; und Aias rüstete sich mit dem Funkel-Erze. Doch als er alle Rüstungsteile um den Leib sich angezogen hatte, da eilte er hernach, so wie der ungeheure Ares schreitet, der in den Kampf mit Männern geht, welche der Sohn des Kronos in ihrem Drang nach Streit, dem Lebenskraftverzehrer, zusammenführte, um zu kämpfen: So brach hier Aias auf, der ungeheure, Schutzwehr der Achaier. lächelnd mit grausigem Gesicht – doch unten mit den Füßen ging er weit ausschreitend, die langschattende Lanze schwingend. Auf diesen schauend freuten sich denn auch sehr die Argeier, den Troern aber schlich ein unheilvolles Zittern in die Glieder – jedem; und auch dem Hektor selbst begann das Herz in seiner Brust zu klopfen; doch war’s ihm nicht mehr möglich, zu entfliehen oder sich zurückzuziehen, zurück in seiner Krieger Menge – hatte er herausgefordert doch zum Kampfe. Doch Aias rückte näher – mit dem Schild, der einem Turm glich, von Bronze, siebenhäutig, den ihm Tychios mühsam gefertigt, der Lederwerker weitaus bester, in Hyle zuhause, der ihm den Schild gemacht, den blitzenden, aus sieben Häuten von wohlgenährten Stieren, und als achte draufgeschmiedet hatte Bronze. Mit diesem vor der Brust trat Telamons Sohn Aias ganz nah heran an Hektor und sprach drohend zu ihm:

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Ilias 7

Ἕκτορ, νῦν µὲν δὴ σάφα εἴσεαι οἰόθεν οἶος, οἷοι καὶ Δαναοῖσιν ἀριστῆες µετέασιν, καὶ µετ᾿ Ἀχιλλῆα ῥηξήνορα θυµολέοντα. ἀλλ᾿ ὃ µὲν ἐν νήεσσι κορωνίσι ποντοπόροισιν κεῖτ᾿ ἀποµηνίσας Ἀγαµέµνονι ποιµένι λαῶν, ἡµεῖς δ᾿ εἰµὲν τοῖοι οἳ ἂν σέθεν ἀντιάσαιµεν καὶ πολέες. ἀλλ᾿ ἄρχε µάχης ἠδὲ πτολέµοιο. τὸν δ᾿ αὖτε προσέειπε µέγας κορυθαιόλος Ἕκτωρ·

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{Αἶαν διογενὲς Τελαµώνιε, κοίρανε λαῶν,} µή τί µε᾿ ἠΰτε παιδὸς ἀφαυροῦ πειρήτιζε ἠὲ γυναικός, ἣ οὐκ οἶδεν πολεµήϊα ἔργα. αὐτὰρ ἐγὼν εὖ οἶδα µάχας τ᾿ ἀνδροκτασίας τε· οἶδ᾿ ἐπὶ δεξιά, οἶδ᾿ ἐπ᾿ ἀριστερὰ νωµῆσαι βῶν ἀζαλέην, τό µοί ἐστι ταλαύρινον πολεµίζειν· οἶδα δ᾿ ἐπαῗξαι µόθον ἵππων ὠκειάων, οἶδα δ᾿ ἐνὶ σταδίῃ δηίῳ µέλπεσθαι Ἄρηϊ. ἀλλ᾿ οὐ γάρ σ᾿ ἐθέλω βαλέειν τοιοῦτον ἐόντα λάθρῃ ὀπιπεύσας, ἀλλ᾿ ἀµφαδόν, αἴ κε τύχωµι. ἦ ῥα, καὶ ἀµπεπαλὼν προΐει δολιχόσκιον ἔγχος, καὶ βάλεν Αἴαντος δεινὸν σάκος ἑπταβόειον ἀκρότατον κατὰ χαλκόν, ὃς ὄγδοος ἦεν ἐπ᾿ αὐτῷ. ἓξ δὲ διὰ πτύχας ἦλθε δαΐζων χαλκὸς ἀτειρής, ἐν τῇ δ᾿ ἑβδοµάτῃ ῥινῷ σχέτο. δεύτερος αὖτε Αἴας διογενὴς προΐει δολιχόσκιον ἔγχος, καὶ βάλε Πριαµίδαο κατ᾿ ἀσπίδα πάντοσ᾿ ἐΐσην. διὰ µὲν ἀσπίδος ἦλθε φαεινῆς ὄβριµον ἔγχος, καὶ διὰ θώρηκος πολυδαιδάλου ἠρήρειστο· ἀντικρὺ δὲ παραὶ λαπάρην διάµησε χιτῶνα ἔγχος· ὃ δ᾿ ἐκλίνθη, καὶ ἀλεύατο κῆρα µέλαιναν. τὼ δ᾿ ἐκσπασσαµένω δολίχ᾿ ἔγχεα χερσὶν ἅµ᾿ ἄµφω σύν ῥ᾿ ἔπεσον λείουσιν ἐοικότες ὠµοφάγοισιν ἢ συσὶ κάπροισιν, τῶν τε σθένος οὐκ ἀλαπαδνόν.

230 ἀποµηνίσας (= B 772) Ω: ἐπι- Ar 234 om. pp Aa: ut supra Am Oγρ Ω*: ᾼαν αµαρτοεπες βουγ]α̣ιε ο[ιο]ν̣ εειπες (= N 824) p, item (sed ποῖον) R O 235 µε᾿ Fick, µε t (cod. T, fort. casu): µευ p tt* Ω 238 βῶν Arab pp tt Ω: βοῦν Arph rr: βῶ Rhi 240 ἐπαΐξαι t Ω (-ῗξαι Bekker): -ΐξειν Aγρ, -ΐσσειν Tγρ 241 δηίῳ tt Ω (nov. Did): -ων Ar rr 255–7 (256–7? Lehrs) τοὺς στίχους τούτους οὐ προσίενται ἔνιοι, ὥσπερ οὐδὲ Ζηνόδοτος (ad constructionem 256–7 remotis cf. 306, M 400, σ 95)

Text und Übersetzung “Jetzt, Hektor, wirst du ganz genau, Mann gegen Mann, erfahren, von welcher Art die auch unter den Danaern vorhandnen Besten hier sind – auch nach Achill, dem männerreihenbrechend löwenkühnen. Doch der liegt bei den Schiffen, den hochaufragenden Meereskreuzern, 230 im Groll beharrend gegen Agamemnon, Hirten seiner Männer. Wir aber sind von dieser Art, daß wir dir wohl begegnen können, und zwar recht viele! – Aber fange an mit Streit und Kampf jetzt!” Doch dem erwiderte der große Hektor mit dem Funkelhelme: {Aias, du zeusentstammter Telamon-Sohn, Herr der Männer,} 235 reiz mich nicht so wie einen schwachen Knaben oder ein Weib, das keine Ahnung hat vom Kriegerhandwerk! O nein! Ich kenne gut die Schlachten und die Männermorde: Ich weiß nach rechts, ich weiß nach links den Schild zu schwingen, den trocknen, den ich habe, um als Schildträger zu kämpfen, 240 ich weiß auch loszustürmen ins Gewühl der Pferde, der behenden, ich weiß auch in dem heißen Nahkampf Ares’ Tanz zu tanzen. Jedoch – ich will dich nämlich nicht – als einen Mann von solchem Range – nach heimlichem Auflauern treffen, sondern offen (wenn ich Glück hab’) …” Er sagte es und holte aus und warf die langschattende Lanze 245 und traf des Aias Riesenschild, den mit den sieben Häuten,

zuäußerst auf der Erzschicht, welche auf ihm war als achte. Und sechs davon durchdrang aufbohrend die metallne Lanzenspitze, im siebten Leder aber blieb sie stecken. – Doch als zweiter entsandte Aias, der Zeus-Abkömmling, die weithinschattende Wurflanze 250 und traf des Priamiden Schild, den allseits gleichen: hindurch ging durch den Schild, den glänzenden, die schwere Lanze, und auch den Panzer, den kunstreich gefertigten, durchdrang sie, und gradewegs entlang den Weichen schlitzte ihm das Hemd auf die Lanze – der jedoch bog sich zur Seite und entging dem schwarzen Tode. 255 Die aber zogen nun heraus die langen Speere mit den Händen, zeitgleich beide, und stießen aufeinander, Löwen gleich, die Rohfleisch fressen, oder auch wilden Ebern, deren Kraft nicht grade schwach ist:

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Ilias 7 Πριαµίδης µὲν ἔπειτα µέσον σάκος οὔτασε δουρί, οὐδ᾿ ἔρρηξεν χαλκός, ἀνεγνάµφθη δέ οἱ αἰχµή· Αἴας δ᾿ ἀσπίδα νύξεν ἐπάλµενος, ἣ δὲ διάπρο ἤλυθεν ἐγχείη, στυφέλιξε δέ µιν µεµαῶτα, τµήδην δ᾿ αὐχέν᾿ ἐπῆλθε· µέλαν δ᾿ ἀνεκήκιεν αἷµα. ἀλλ᾿ οὐδ᾿ ὧς ἀπέληγε µάχης κορυθαιόλος Ἕκτωρ, ἀλλ᾿ ἀναχασσάµενος λίθον εἵλετο χειρὶ παχείῃ κείµενον ἐν πεδίῳ, µέλανα, τρηχύν τε µέγαν τε· τῷ βάλεν Αἴαντος δεινὸν σάκος ἑπταβόειον µέσσον ἐποµφάλιον, περιήχησεν δ᾿ ἄρα χαλκός. δεύτερος αὖτ᾿ Αἴας πολὺ µέζονα λᾶαν ἀείρας ἧκ᾿ ἐπιδινήσας, ἐπέρεισε δὲ ἶν᾿ ἀπέλεθρον· εἴσω δ᾿ ἀσπίδ᾿ ἔαξε βαλὼν µυλοειδέϊ πέτρῳ, βλάψε δέ οἱ φίλα γούναθ᾿· ὃ δ᾿ ὕπτιος ἐξετανύσθη ἀσπίδ᾿ ἐνιχριµφθείς· τὸν δ᾿ αἶψ᾿ ὤρθωσεν Ἀπόλλων. καί νύ κε δὴ ξιφέεσσ᾿ αὐτοσχεδὸν οὐτάζοντο, εἰ µὴ κήρυκες, Διὸς ἄγγελοι ἠδὲ καὶ ἀνδρῶν, ἦλθον, ὃ µὲν Τρώων, ὃ δ᾿ Ἀχαιῶν χαλκοχιτώνων, Ταλθύβιός τε καὶ Ἰδαῖος, πεπνυµένω ἄµφω. µέσσῳ δ᾿ ἀµφοτέρων σκῆπτρα σχέθον, εἶπέ τε µῦθον κήρυξ Ἰδαῖος πεπνυµένα µήδεα εἰδώς·

µηκέτι, παῖδε φίλω, πολεµίζετε µηδὲ µάχεσθον. ἀµφοτέρω γὰρ σφῶϊ φιλεῖ νεφεληγερέτα Ζεύς, ἄµφω δ᾿ αἰχµητά· τό γε δὴ καὶ ἴδµεν ἅπαντες· νὺξ δ᾿ ἤδη τελέθει· ἀγαθὸν καὶ νυκτὶ πιθέσθαι. τὸν δ᾿ ἀπαµειβόµενος προσέφη Τελαµώνιος Αἴας·

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Ἰδαῖ᾿, Ἕκτορι ταῦτα κελεύετε µυθήσασθαι· αὐτὸς γὰρ χάρµῃ προκαλέσσατο πάντας ἀρίστους. ἀρχέτω· αὐτὰρ ἐγὼ µάλα πείσοµαι, ᾗ περ ἂν οὗτος. τὸν δ᾿ αὖτε προσέειπε µέγας κορυθαιόλος Ἕκτωρ·

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ᾌαν, ἐπεί τοι δῶκε θεὸς µέγεθός τε βίην τε καὶ πινυτήν, περὶ δ᾿ ἔγχει Ἀχαιῶν φέρτατός ἐσσι, νῦν µὲν παυσώµεσθα µάχης καὶ δηϊοτῆτος σήµερον· ὕστερον αὖτε µαχησόµεθ᾿, εἰς ὅ κε δαίµων ἄµµε διακρίνῃ, δώῃ δ᾿ ἑτέροισί γε νίκην.

259 χαλκός Ar Ca T G7: -όν (nov. Did) p Ω* 268 µέζονα Blass: µεί- Ω 272 ἀσπίδ᾿ ἐνιχριµφθείς Ar(?): ἀσπίδι ἐγχρ- p (ενχρ-) p Z Ω (-ιφθ- Z D R G) αἶψ᾿ Ar Z Ω: ἂψ nov. Did (et Ar?) 284 Ἕκτορι tt As b Fc Rc W Gs: -α p Z Ω* 285 αὐτὸς Ω*: οὗτος p γρ 286 ἧ(ι) Z Ω (ἦ D, ἤ W G): εἰ H O: ἤν R 290 ita p (]c ̣) pp t Z Ω*: νῦν µὲν ZA RW παύσωµεν πόλεµον καὶ δηϊοτῆτα (= 29) Aγρ F T

Text und Übersetzung

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Der Priamide traf da mitten auf den Schild mit seinem Speere, jedoch das Erz drang nicht hindurch – es bog sich um die Spitze; 260 Aias indes stieß auf den Schild im Ansprung, und hindurch zur Gänze drang ein der Speer und trieb zurück ihn, der begierig vordrang, doch schneidend streifte da der Speer den Hals: schwarz quoll hervor das Blut ihm. Jedoch auch so ließ nicht vom Kampfe ab der glanzbehelmte Hektor, vielmehr wich er zurück und griff sich einen Stein mit starkem Arme, 265 der auf dem Boden lag, so einen schwarzen, rauhen, großen: mit diesem traf er Aias’ Riesenschild, den mit den sieben Häuten, in seiner Mitte auf den Buckel, und es dröhnte rings das Erz auf. Als zweiter aber hob da Aias einen noch viel größren Stein hoch und schwang ihn leicht – und übte dabei aber ungeheuren Druck aus, 270 und einwärts beulte er den Schild mit seinem Wurf des mühlsteingleichen Steines und ließ ihm seine Knie wanken: rücklings stürzte der lang hingestreckt zu Boden, in seinen Schild hineingepreßt; schnell aber richtete ihn wieder auf Apollon.

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Jetzt hätten sie mit ihren Schwertern aus der Nähe sich geschlagen, wenn nicht Herolde – Zeus’, doch auch der Menschen Boten – angekommen wären – von Troerseite einer, von den erzgerüsteten Achaiern dann der andre: Talthybios sowie Idaios – grundgescheit sie alle beide. Und in der Mitte zwischen beiden hielten sie die Stäbe hoch. – Da sprach die Rede Herold Idaios, der verständige Gedanken wußte: “Nicht länger, liebe Kinder, streitet und bekämpft euch! Denn beide liebt euch Zeus der Wolkensammler, seid beide nämlich gute Lanzenschwinger: das ist ja auch uns bewußt, uns allen! Die Nacht kommt aber nun schon auf: gut ist es, auch der Nacht zu folgen!” Den sprach erwidernd an der Telamonier Aias: “Idaios! Hektor gebt den Auftrag, das zu sagen! Denn der hat selbst zum Kampf gefordert alle Besten! So fange er an! ich werd’ gern genau so folgen, wie er’s möchte!“ Zu dem sprach wiederum der große Hektor mit dem Glanzhelm: “Aias, da dir ein Gott hat Größe und Gewalt gegeben und Klugheit, und bist mit der Lanze der Achaier weitaus bester, laß uns jetzt aufhören mit Kampf und Feindschaft für heute! Später aber wollen wir aufs neue kämpfen, bis daß eine Gottheit uns trennt und einem von uns beiden dann den Sieg gibt!

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Ilias 7

νὺξ δ᾿ ἤδη τελέθει· ἀγαθὸν καὶ νυκτὶ πιθέσθαι, ὡς σύ τ᾿ ἐϋφρήνῃς πάντας παρὰ νηυσὶν Ἀχαιούς σούς τε µάλιστα ἔτας καὶ ἑταίρους, οἵ τοι ἔασιν, αὐτὰρ ἐγὼ κατὰ ἄστυ µέγα Πριάµοιο ἄνακτος Τρῶας ἐϋφρανέω καὶ Τρῳάδας ἑλκεσιπέπλους, αἵ τέ µοι εὐχόµεναι θεῖον δύσονται ἀγῶνα. δῶρα δ᾿ ἄγ᾿ ἀλλήλοισι περικλυτὰ δώοµεν ἄµφω, ὄφρα τις ὧδ᾿ εἴπησιν Ἀχαιῶν τε Τρώων τε· “ἠµὲν ἐµαρνάσθην ἔριδος πέρι θυµοβόροιο, ἠδ᾿ αὖτ᾿ ἐν φιλότητι διέτµαγεν ἀρθµήσαντε.” ὣς ἄρα φωνήσας δῶκε ξίφος ἀργυρόηλον, σὺν κολεῷ τε φέρων καὶ ἐϋτµήτῳ τελαµῶνι· Αἴας δὲ ζωστῆρα δίδου φοίνικι φαεινόν. τὼ δὲ διακρινθέντε ὃ µὲν µετὰ λαὸν Ἀχαιῶν ἤϊ᾿, ὃ δ᾿ ἐς Τρώων ὅµαδον κίε· τοὶ δ᾿ ἐχάρησαν, ὡς εἶδον ζωόν τε καὶ ἀρτεµέα προσιόντα, Αἴαντος προφυγόντα µένος καὶ χεῖρας ἀάπτους, καί ῥ᾿ ἦγον προτὶ ἄστυ, ἀελπτέοντες σόον εἶναι· Αἴαντ᾿ αὖθ᾿ ἑτέρωθεν ἐϋκνήµιδες Ἀχαιοί εἰς Ἀγαµέµνονα δῖον ἄγον, κεχαρηότα νίκῃ. οἳ δ᾿ ὅτε δὴ κλισίῃσιν ἐν Ἀτρείδαο γένοντο, τοῖσι δὲ βοῦν ἱέρευσεν ἄναξ ἀνδρῶν Ἀγαµέµνων {ἄρσενα πενταέτηρον ὑπερµενέϊ Κρονίωνι}· τὸν δέρον ἀµφί θ᾿ ἕπον καί µιν διέχευαν ἅπαντα µίστυλλόν τ᾿ ἄρ᾿ ἐπισταµένως πεῖράν τ᾿ ὀβελοῖσιν ὤπτησάν τε περιφραδέως ἐρύσαντό τε πάντα. αὐτὰρ ἐπεὶ παύσαντο πόνου τετύκοντό τε δαῖτα, δαίνυντ᾿, οὐδέ τι θυµὸς ἐδεύετο δαιτὸς ἐΐσης· νώτοισιν δ᾿ Αἴαντα διηνεκέεσσι γέραιρεν ἥρως Ἀτρείδης, εὐρὺ κρείων Ἀγαµέµνων. αὐτὰρ ἐπεὶ πόσιος καὶ ἐδητύος ἐξ ἔρον ἕντο, τοῖς ὁ γέρων πάµπρωτος ὑφαίνειν ἤρχετο µῆτιν, Νέστωρ, οὗ καὶ πρόσθεν ἀρίστη φαίνετο βουλή, ὅ σφιν ἔϋ φρονέων ἀγορήσατο καὶ µετέειπεν·

Ἀτρείδη τε καὶ ἄλλοι ἀριστῆες Παναχαιῶν, πολλοὶ γὰρ τεθνᾶσι κάρη κοµόωντες Ἀχαιοί, 293 (= 282) ath. Ar, om. r 295 ath. Ar 298 δύσονται tt Z Ω: θύονται (δύ-? Heyne) schbγρ (“ὡς Ἡρωδιανός”), δύνονται Tγρ: ?δυσαια]τ̣ (= Σ 376) p 301 πέρι b F W: περι Z A, περὶ Ω* 304 ἐϋτµήτῳ (nov. Did) t Z Ω: ἐϋκµ- Ar p?: ἐϋδµ- Eust. O 315 (= B 403) del. Wilamowitz 327 Ἀτρείδη p A D T W: Ἀτρεῖδαι Z As Ω*.—cf. ad 385

Text und Übersetzung

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Die Nacht kommt ja schon auf: gut ist es, auch der Nacht zu folgen, auf daß du froh machst bei den Schiffen alle die Achaier und deine Anverwandten und Gefährten, die du dort hast, ganz besonders, und ich über die große Stadt des Fürsten Priamos hin die Troer froh mach’und die Troerinnen mit den langen Schleppen, die für mich betend nun zum Sammelplatze für die Götter strömen werden. Geschenke aber laß uns beide, herrliche, einander geben, damit man dann in dieser Weise bei Achaiern wie bei Troern rede: ‘Sowohl gekämpft haben die zwei – im Streit, der am Gemüt nagt – als auch in Freundschaft sich getrennt, nachdem sie sich geeinigt.’” So also sprach er – und gab als Geschenk ein Schwert mit Silbernägeln, mitsamt der Scheide brachte er’s und einem gutgeschnittnen Trageriemen, und Aias schenkte einen Gürtel. der von Purpur glänzte. Und als die beiden sich getrennt, da ging der eine hin zum Kriegsvolk der Achaier, der andere zur Schar der Troer, und die zeigten helle Freude, als sie ihn lebend und gesund sich nähern sahen, des Aias Ungestüm und seinen Händen, den unnahbaren, entgangen, und führten ihn zur Stadt – sie hatten nicht erwartet, daß er heil sei. Den Aias aber auf der andren Seite führten die Achaier mit dem guten Beinschutz zu Agamemnon, dem vortrefflichen – ihn, der sich seines Sieges freute.

Doch als die in den Räumen des Atriden angekommen waren, da opferte für sie ein Rind der Herr der Männer Agamemnon, 315 {ein männliches, fünfjähriges, dem übermächtigen Kroníon.} dem zogen sie die Haut ab, richteten es emsig her, zerlegten’s dann zur Gänze und machten kundig Stückchen draus und steckten die auf Spieße und brieten sie umsichtig gar und zogen alles ab dann. Doch als sie mit der Arbeit fertig waren und das Mahl gerichtet hatten, 320 da schmausten sie, und die Begier entbehrte nirgends des gebotnen Anteils. mit Rückenstücken aber vom Längsrücken ehrte da den Aias der edle Atreïde, Weithinherrscher Agamemnon. Doch als nach Trank und Speise sie den Drang befriedigt hatten, begann ihnen der Greis als allererster einen Plan zu weben, 325 er, Nestor, dessen Rat auch vordem schon als bester sich erwiesen hatte; der, ihnen wohlgesonnen. nahm das Wort und sagte unter ihnen: “Atride! und ihr andren Besten der Gesamt-Achaier! Zahlreiche Langhaar tragende Achaier sind ja nun gestorben,

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Ilias 7

τῶν νῦν αἷµα κελαινὸν ἐΰρροον ἀµφὶ Σκάµανδρον ἐσκέδασ᾿ ὀξὺς ἄρης, ψυχαὶ δ᾿ ᾌ̈δόσδε κατῆλθον· τώ σε χρὴ πόλεµον µὲν ἅµ᾿ ἠοῖ παῦσαι Ἀχαιῶν, αὐτοὶ δ᾿ ἀγρόµενοι κυκλήσοµεν ἐνθάδε νεκρούς βουσὶ καὶ ἡµιόνοισιν· ἀτὰρ κατακείοµεν αὐτούς {τυτθὸν ἄποπρο νεῶν, ὥς κ᾿ ὀστέα παισὶν ἕκαστος οἴκαδ᾿ ἄγῃ, ὅτ᾿ ἂν αὖτε νεώµεθα πατρίδα γαῖαν,} τύµβόν τ᾿ ἀµφὶ πύρην ἕνα χεύοµεν ἐξαγαγόντες ἄκριτον ἐκ πεδίου· ποτὶ δ᾿ αὐτὸν δείµοµεν ὦκα πύργους ὑψηλούς, εἶλαρ νηῶν τε καὶ αὐτῶν. ἐν δ᾿ αὐτοῖσι πύλας ποιήσοµεν εὖ ἀραρυίας, ὄφρα δι᾿ αὐτάων ἱππηλασίη ὁδὸς εἴη. ἔκτοσθεν δὲ βαθεῖαν ὀρύξοµεν ἐγγύθι τάφρον, ἥ χ᾿ ἵππον καὶ λαὸν ἐρυκάκοι ἀµφὶς ἐοῦσα, µή ποτ᾿ ἐπιβρίσῃ πόλεµος Τρώων ἀγερώχων. ὣς ἔφαθ᾿· οἳ δ᾿ ἄρα πάντες ἐπήινησαν βασιλῆες. Τρώων αὖτ᾿ ἀγορὴ γένετ᾿ Ἰλίου ἐν πόλει ἄκρῃ, δεινή, τετρηχυῖα, παρὰ Πριάµοιο θύρῃσιν, τοῖσιν δ᾿ Ἀντήνωρ πεπνυµένος ἦρχ᾿ ἀγορεύειν·

κέκλυτέ µοι, Τρῶες καὶ Δάρδανοι ἠδ᾿ ἐπίκουροι, ὄφρ᾿ εἴπω τά µε θυµὸς ἐνὶ στήθεσσι κελεύει. δεῦτ᾿ ἄγετ᾿, Ἀργείην Ἑλένην καὶ κτήµαθ᾿ ἅµ᾿ αὐτῇ δώοµεν Ἀτρείδῃσιν ἄγειν. νῦν δ᾿ ὅρκια πιστά ψευσάµενοι µαχόµεσθα· τὼ οὔ νύ τι κέρδιον ἥµιν ἔλποµαι ἐκτελέεσθαι, ἵνα µὴ ῥέξοµεν ὧδε. ἤτοι ὅ γ᾿ ὣς εἰπὼν κατ᾿ ἄρ᾿ ἕζετο· τοῖσι δ᾿ ἀνέστη δῖος Ἀλέξανδρος, Ἑλένης πόσις ἠϋκόµοιο, ὅς µιν ἀµειβόµενος ἔπεα πτερόεντα προσηύδα·

Ἀντῆνορ, σὺ µὲν οὐκέτ᾿ ἐµοὶ φίλα ταῦτ᾿ ἀγορεύεις. οἶσθα καὶ ἄλλον µῦθον ἀµείνονα τοῦδε νοῆσαι.

333 κατακείοµεν pp Z Ω: κατακή- (Ar? cf. sch λ 74, ν 26) Ts O 334–5 ath. Ar 334 336 τ᾿ Ar h: δ᾿ pp tt Z ἄποπρο vel ἄπο πρὸ Ar Z Ω*: ἀπόπρο Hdn Rc P: ἀπὸ πρὸ A B E F Ω 337 ἐκ πεδίου p (ε̣κ[̣ ) p (]κ̣) tt Z Ω: ἐν πεδίῳ (= Arph? v. ad 436) p (-ω ss. o) Fγρ, nov. Eust. ποτὶ Z (ο ex ρ) Ω: προτὶ W V P: πτερι 421, περὶ M (= Arph? v. ad 436) 340 εἴη (= 439) Z Ω*: εἴῃ (Hermann) W 345 αὖτ᾿ pp Z W: δ᾿ αὖτ᾿ Ω* 346 δεινή pp Z Ω (comma 348 µοι apposuit Nic) 347 ἦρχ᾿ ἀγορεύειν p Z Aγρ Ω*: ἀντίον ηὔδα (= Γ 203) A rr van Leeuwen: µευ pp Z Ω 349 κελεύει Z Ω*: (-ιν) ἀνώγει p D R G.—item fere in v. 369 353 ath. Ar, negl. Dio Prus. 55.15 ἵνα (nov. Did) tt Z Ω: ἵν᾿ ἂν Ar Tc

Text und Übersetzung von denen jetzt das Blut, das dunkle, beim schönfließenden Skamander verstreut der scharfe Ares hat, und ihre Leben stiegen ab zum Hades: Darum mußt du beim Morgenrot den Kampf anhalten der Achaier, wir selbst jedoch, versammelt, wollen hierher fahren die Leichname mit Ochsen und Mauleseln – und dann laßt uns sie verbrennen {nur wenig fern der Schiffe, auf daß seinen Kindern jeder die Gebeine 335 nach Hause bringe, wenn wir wiederkehren zu der väterlichen Erde} und einen Hügel um die Brandstatt, einen, schütten, wenn wir hergefahren Vermischtes aus der Eb’ne haben! Doch an diesen laßt uns schnell anbauen Bollwerke, hohe: einen Schutzwall für die Schiffe und uns selber; in diesem aber laßt uns Tore machen, wohlgefügte, 340 damit durch sie hindurch ein Weg für Pferdewagen da sei! Doch außerhalb laßt einen tiefen Graben nahebei uns schachten, der Pferd’ und Kriegsvolk hindert, rings umlaufend, damit nicht irgendwann hereinbreche die Kampfeslust der tapfren Troer!“ So sprach er. Und die alle hießen’s gut, die Fürsten. 330

345 Der Troer Rat indes fand statt hoch oben auf Ilios’ Gipfel –

gewaltig, aufgeregt – bei Priams Eingangstüren. Zu denen fing der hochverständige Anténor an zu reden: “Hört auf mich, Troer, Dárdaner und Hilfsgenossen! auf daß ich sage, was der Drang in meiner Brust mir aufgibt: 350 Wohlan denn: Helena aus Argos und die Kostbarkeiten mit ihr, die laßt uns den Atriden zum Mitnehmen geben! Derzeit führen wir doch als Treueidbrecher Krieg! Als Folge wird nun gar nichts besser für uns, wie ich vorausseh’, ausgehen, wofern wir nicht so handeln.” Ja, der sprach so – und setzte sich dann nieder. Aber da erhob sich 355 der göttliche Aléxandros, der Helena, der schönfrisierten, Gatte; der ihn als Antwort mit den Worten, den gefiederten, so ansprach: “Anténor, du sagst damit Dinge, die mir nicht mehr lieb sind! Du weißt auch einen andren Rat, besser als diesen, zu ersinnen!

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Ilias 7

εἰ δ᾿ ἐτεὸν δὴ τοῦτον ἀπὸ σπουδῆς ἀγορεύεις, ἐξ ἄρα δή τοι ἔπειτα θεοὶ φρένας ὤλεσαν αὐτοί. αὐτὰρ ἐγὼ Τρώεσσι µέθ᾿ ἱπποδάµοις ἀγορεύσω. ἀντικρὺ δ᾿ ἀπόφηµι· γυναῖκα µὲν οὐκ ἀποδώσω, κτήµατα δ᾿, ὅσσ᾿ ἀγόµην ἐξ Ἄργεος ἡµέτερον δῶ, πάντ᾿ ἐθέλω δόµεναι, καὶ ἔτ᾿ οἴκοθεν ἄλλ᾿ ἐπιθεῖναι. ἤτοι ὅ γ᾿ ὣς εἰπὼν κατ᾿ ἄρ᾿ ἕζετο· τοῖσι δ᾿ ἀνέστη Δαρδανίδης Πρίαµος, θεόφιν µήστωρ ἀτάλαντος, ὅ σφιν ἔϋ φρονέων ἀγορήσατο καὶ µετέειπεν·

{κέκλυτέ µοι, Τρῶες καὶ Δάρδανοι ἠδ᾿ ἐπίκουροι, ὄφρ᾿ εἴπω τά µε θυµὸς ἐνὶ στήθεσσι κελεύει.} νῦν µὲν δόρπον ἕλεσθε κατὰ πτόλιν, ὡς τὸ πάρος περ, {καὶ φυλακῆς µνήσασθε καὶ ἐγρήγορθε ἕκαστος,} ἠῶθεν δ᾿ Ἰδαῖος ἴτω κοίλας ἐπὶ νῆας εἰπέµεν Ἀτρείδῃς, Ἀγαµέµνονι καὶ Μενελάῳ, µῦθον Ἀλεξάνδροιο, τοῦ εἵνεκα νεῖκος ὄρωρεν. καὶ δὲ τόδ᾿ εἰπέµεναι πυκινὸν ἔπος· αἴ κ᾿ ἐθέλωσιν παύσασθαι πολέµοιο δυσηχέος, εἰς ὅ κε νεκρούς κείοµεν· ὕστερον αὖτε µαχησόµεθ᾿, εἰς ὅ κε δαίµων ἄµµε διακρίνῃ, δώῃ δ᾿ ἑτέροισί γε νίκην. ὣς ἔφαθ᾿· οἳ δ᾿ ἄρα τοῦ µάλα µὲν κλύον ἠδ᾿ ἐπίθοντο. {δόρπον ἔπειθ᾿ εἵλοντο κατὰ στρατὸν ἐν τελέεσσιν.} ἠῶθεν δ᾿ Ἰδαῖος ἔβη κοίλας ἐπὶ νῆας· τοὺς δ᾿ ηὗρ᾿ εἰν ἀγορῇ Δαναοὺς θεράποντας Ἄρηος νηῒ πάρα πρυµνῇ Ἀγαµέµνονος. αὐτὰρ ὃ τοῖσιν στὰς ἐν µέσσοισιν µετεφώνεεν ἠπύτα κήρυξ·

Ἀτρείδη τε καὶ ἄλλοι ἀριστῆες Παναχαιῶν, ἠνώγει Πρίαµός τε καὶ ἄλλοι Τρῶες ἀγαυοί εἰπεῖν, αἴ κέ περ ὔµµι φίλον καὶ ἡδὺ γένοιτο, µῦθον Ἀλεξάνδροιο, τοῦ εἵνεκα νεῖκος ὄρωρεν. κτήµατα µέν, ὅσ᾿ Ἀλέξανδρος κοίλῃς ἐνὶ νηυσίν ἠγάγετο Τροίηνδ᾿—ὡς πρὶν ὤφελλ᾿ ἀπολέσθαι— πάντ᾿ ἐθέλει δόµεναι, καὶ ἔτ᾿ οἴκοθεν ἄλλ᾿ ἐπιθεῖναι·

359 εἰ δ᾿ Ar p (δ deleto deinde restituto) t Z Ω: εἰ ‘alii’ ap. Did 368–9 (= 348–9) om. pp Z A (εν αλλω A2m) H 368 µοι van Leeuwen: µευ Ω 369 om. p 371 damn. Leaf: hab. pp Z Ω 377 κείοµεν Z Ω: κή- O: καί- Ds.—cf. ad 333 380 (cf. 370) om. Z A Da W G: hab. Am (εν αλλω) D2 Gm Ω* 382 ηὗρ᾿ Fick: εὗρ᾿ Z Ω 383 πάρα Bekker: παρα Z A, παρὰ Ω* πρυµνῇ sch-A490–1(?), cf. Hdn ad E 292: πρύµνῃ tt* Z Ω 385 Ἀτρείδη Ω*: Ἀτρεῖδαι R G.—cf. 327 ἀριστῆες Παναχαιῶν (= 327) A b T: ἐϋκνήµιδες Ἀχαιοί (= A 17 al.) A2γρ Ω* 387 εἰπεῖν Z Ω*: -έµεν t b (cf. 373) ὔµµι Ac Bc C Ec F: ὕµµι Z Ω*

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Doch wenn du diesen da als ernstgemeinten mit Bedacht hier äußerst, heraus haben dir dann die Götter selber den Verstand gerissen! Doch ich will untern Troern, den roßzähmenden, verkünden: Geradheraus sag’ ich: Die Frau gebe ich nicht her! Die Kostbarkeiten aber, die ich hergebracht in unser Haus aus Argos habe, die will ich alle geben – und von Haus aus andre noch dazutun!” Ja, der sprach so – und setzte sich dann nieder. Aber da erhob sich der Dardanide Priamos. der Göttern gleichwertige Meister, der, ihnen Gutes sinnend, nun das Wort ergriff und sagte: “Hört auf mich, Troer, Dárdaner und Hilfsgenossen! Auf daß ich sage, was der Drang in meiner Brust mir aufgibt:} {Für jetzt nehmt euer Abendessen in der Stadt ein, so wie immer, und denkt an Wachen – und bleibt wach ein jeder,} doch morgen früh, da soll Idaios geh’n zu den gehöhlten Schiffen und den Atriden, Agamemnon sowie Menelaos, sagen das Wort des Alexandros, dessentwegen ja der Streit entbrannte! Doch sagen soll er auch noch dieses überlegte Wort: ob sie geneigt sind, zu unterbrechen den leidvollen Kampf, bis wir die Leichen verbrannten; später wollen wir von neuem kämpfen, bis daß eine Gottheit uns trennt – und einem von uns beiden dann den Sieg schenkt!” So sprach er. Die indessen hörten das von ihm sehr gern und folgten. {Das Abendessen nahmen sie darauf im Heer ein, nach Verbänden;} am Morgen aber ging Idaios hin zu den gehöhlten Schiffen: die aber fand er auf dem Sammelplatz, die Dánaer, die Brüderschaft des Ares, beim Heck des Schiffs von Agamemnon. Er jedoch trat mitten in deren Menge und sprach laut vernehmbar dann, der Herold: “Atride! und ihr andren Besten der Gesamt-Achaier! Befohlen haben Priamos sowie die anderen erlauchten Troer, zu sagen – wenn’s denn lieb und angenehm euch wäre – das Wort des Alexandros, dessentwegen ja der Streitfall ausbrach: Die Kostbarkeiten zwar, soviele Alexandros in den hohlen Schiffen nach Troia hergebracht hat – daß er doch zuvor verreckt wär’! –, die will er alle geben – und von Haus aus andre noch dazutun,

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Ilias 7

κουριδίην δ᾿ ἄλοχον Μενελάου κυδαλίµοιο οὔ φησιν δώσειν· ἦ µὲν Τρῶές γε κέλονται. καὶ δὲ τόδ᾿ ἠνώγεον εἰπεῖν ἔπος· αἴ κ᾿ ἐθέλητε παύσασθαι πολέµοιο δυσηχέος, εἰς ὅ κε νεκρούς κείοµεν· ὕστερον αὖτε µαχησόµεθ᾿, εἰς ὅ κε δαίµων ἄµµε διακρίνῃ, δώῃ δ᾿ ἑτέροισί γε νίκην. ὣς ἔφαθ᾿· οἳ δ᾿ ἄρα πάντες ἀκὴν ἐγένοντο σιωπῇ. ὀψὲ δὲ δὴ µετέειπε βοὴν ἀγαθὸς Διοµήδης·

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µήτ᾿ ἄρ τις νῦν κτήµατ᾿ Ἀλεξάνδροιο δεχέσθω µήθ᾿ Ἑλένην. γνωτὸν δέ, καὶ ὃς µάλα νήπιός ἐστιν, ὡς ἤδη Τρώεσσιν ὀλέθρου πείρατ᾿ ἐφῆπται. ὣς ἔφαθ᾿· οἳ δ᾿ ἄρα πάντες ἐπίαχον υἷες Ἀχαιῶν, µῦθον ἀγασσάµενοι Διοµήδεος ἱπποδάµοιο. καὶ τότ᾿ ἄρ᾿ Ἰδαῖον προσέφη κρείων Ἀγαµέµνων·

Ἰδαῖ᾿, ἤτοι µῦθον Ἀχαιῶν αὐτὸς ἀκούεις, ὥς τοι ὑποκρίνονται· ἐµοί τ᾿ ἐπιανδάνει οὕτως. ἀµφὶ δὲ νεκροῖσιν, κατακαιέµεν οὔ τι µεγαίρω· οὐ γάρ τις φειδὼ νεκύων κατατεθνηώτων γίνετ᾿, ἐπεί κε θάνωσι, πυρὸς µειλισσέµεν ὦκα. ὅρκια δὲ Ζεὺς ἴστω, ἐρίγδουπος πόσις Ἥρης. ὣς εἰπὼν τὸ σκῆπτρον ἀνέσχεθε πᾶσι θεοῖσιν· ἄψορρον δ᾿ Ἰδαῖος ἔβη προτὶ Ἴλιον ἱρήν. οἳ δ᾿ ἕατ᾿ εἰν ἀγορῇ Τρῶες καὶ Δαρδανίωνες πάντες ὁµηγερέες, ποτιδέγµενοι ὁππότ᾿ ἄρ᾿ ἔλθοι Ἰδαῖος· ὃ δ᾿ ἄρ᾿ ἦλθε καὶ ἀγγελίην ἀπέειπεν στὰς ἐν µέσσοισιν. τοὶ δ᾿ ὡπλίζοντο µάλ᾿ ὦκα, ἀµφότερον, νέκυάς τ᾿ ἀγέµεν, ἕτεροι δὲ µεθ᾿ ὕλην· Ἀργεῖοι δ᾿ ἑτέρωθεν ἐϋσσέλµων ἀπὸ νηῶν ὠτρύνοντο νέκυς τ᾿ ἀγέµεν, ἕτεροι δὲ µεθ᾿ ὕλην. ἠέλιος µὲν ἔπειτα νέον προσέβαλλεν ἀρούρας, ἐξ ἀκαλαρρείταο βαθυρρόου Ὠκεανοῖο οὐρανὸν εἰσανιών, οἳ δ᾿ ἤντεον ἀλλήλοισιν.

393 µὲν rr: µὴν Ar Hdn t Z Ω*: µιν D W 394 ἠνώγεον tt Z Ω: ἤνωγον (cf. I 578) Bentley: ἠνώγει (Bekker) r: -ειν (Thiersch) r 396 κήοµεν O.—cf. ad 333 407 τ᾿ Z M: δ᾿ t Ω 409 κατατεθνηώτων Ar Ba E R: -θνει- ‘alii’ ap. Did t Z Es Ω*, -θνι- p 420 ὠτρύνοντο C Tma, ὀτρ- Ar p Z B E W: ὤτρυνον A F Tmc, ὄτρ- (nov. Did?) D G: ὤρνυντο exspectabam νέκυς Ar h: νέκυάς (nov. Did) Z Ω

Text und Übersetzung

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die rechtmäßige Gattin des ruhmreichen Menelaos verweigert er jedoch zu geben! – Wahrlich: die Troianer fordern’s! – Jedoch auch Folgendes befahlen sie zu sagen: Ob ihr wohl geneigt wärt, zu unterbrechen den leidvollen Kampf, bis wir die Leichen verbrannten; später wollen wir von neuem kämpfen, bis daß eine Gottheit uns trennt – und einem von uns beiden dann den Sieg schenkt!” So sprach er – die jedoch verharrten alle stumm in Schweigen: Spät sprach dann schließlich unter ihnen auch der gute Rufer Diomedes: “Weder soll einer jetzt des Alexandros Kostbarkeiten nehmen noch Helena! Erkennbar ist doch selbst für einen, der sehr unbedarft ist, daß nunmehr den Troianern des Verderbens Schlingen schon geknüpft sind.” So sprach er – und die jubelten ihm alle zu, die Söhne der Achaier. das Wort des Diomedes, des roßzähmenden, bewundernd. Und da sprach den Idaios an der Herrscher Agamemnon: “Idaios, ohne Zweifel hörst du hier die Meinung der Achaier selber, wie sie dir Antwort geben — und auch mir gefällt’s so. Betreffs der Leichen: diese zu verbrennen weigere ich überhaupt nicht: denn Schonung für die Leichen von Gefall’nen gibt’s nicht davor, nach ihrem Tod mit Feuer sie zur Ruh zu bringen. Die Eide aber möge Zeus, lautdonnernder Gemahl der Hera, wissen!“ Und so gesprochen, hielt er ihn, den Stab, empor zu allen Göttern; zurück brach aber auf Idaios zu der heil’gen Ilios. Die aber saßen dort in der Versammlung, Troer und Dardanionen

415 vereint zusammen alle, wartend, wann nun wiederkäme

Idaios. Und der kam und meldete die Botschaft in ihre Mitte tretend; und die machten sich bereit in aller Eile für beides: Leichen herzuschaffen, und die andern, Holz zu holen. Und die Argeier auf der andren Seite von den gutgedeckten Schiffen 420 beeilten sich, die Leichen herzuschaffen, und die andern, Holz zu holen. Die Sonne traf hernach gerade erst die Äcker, heraus von dem bedächtig strömenden tieffließenden Okeanós her grad in den Himmel ein- und aufwärts steigend – da nun trafen sie einander.

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Ilias 7 ἔνθα διαγνῶναι χαλεπῶς ἦν ἄνδρα ἕκαστον, ἀλλ᾿ ὕδατι νίζοντες ἄπο βρότον αἱµατόεντα, δάκρυα θερµὰ χέοντες, ἀµαξάων ἐπάειραν. οὐδ᾿ εἴα κλαίειν Πρίαµος µέγας· οἳ δὲ σιωπῇ νεκροὺς πυρκαϊῆς ἐπενήνεον ἀχνύµενοι κῆρ, ἐν δὲ πυρὶ πρήσαντες ἔβαν προτὶ Ἴλιον ἱρήν. ὣς δ᾿ αὔτως ἑτέρωθεν ἐϋκνήµιδες Ἀχαιοί νεκροὺς πυρκαϊῆς ἐπενήνεον ἀχνύµενοι κῆρ, ἐν δὲ πυρὶ πρήσαντες ἔβαν κοίλας ἐπὶ νῆας. ἦµος δ᾿ οὔτ᾿ ἄρ πω ἠώς, ἔτι δ᾿ ἀµφιλύκη νύξ, τῆµος ἄρ᾿ ἀµφὶ πυρὴν κριτὸς ἤγρετο λαὸς Ἀχαιῶν, τύµβον δ᾿ ἀµφ᾿ αὐτὴν ἕνα ποίεον ἐξαγαγόντες ἄκριτον ἐκ πεδίου· ποτὶ δ᾿ αὐτὸν τεῖχος ἔδειµαν, πύργους ὑψηλούς, εἶλαρ νηῶν τε καὶ αὐτῶν· ἐν δ᾿ αὐτοῖσι πύλας ἐνεποίεον εὖ ἀραρυίας, {ὄφρα δι᾿ αὐτάων ἱππηλασίη ὁδὸς εἴη,} ἔκτοσθεν δὲ βαθεῖαν ἐπ᾿ αὐτῷ τάφρον ὄρυξαν, εὐρεῖαν µεγάλην, ἐν δὲ σκόλοπας κατέπηξαν. ὣς οἳ µὲν πονέοντο κάρη κοµόωντες Ἀχαιοί· οἱ δὲ θεοὶ πὰρ Ζηνὶ καθήµενοι ἀστεροπητῇ θηέοντο µέγα ἔργον Ἀχαιῶν χαλκοχιτώνων. τοῖσι δὲ µύθων ἦρχε Ποσειδάων ἐνοσίχθων·

Ζεῦ πάτερ, ἦ ῥά τίς ἐστι βροτῶν ἐπ᾿ ἀπείρονα γαῖαν ὅς τις ἔτ᾿ ἀθανάτοισι νόον καὶ µῆτιν ἐνίψει; οὐχ ὁράᾳς, ὅ τε δὴ αὖτε κάρη κοµόωντες Ἀχαιοί τεῖχος ἐτειχίσσαντο νεῶν ὕπερ, ἀµφὶ δὲ τάφρον ἤλασαν, οὐδὲ θεοῖσι δόσαν κλειτὰς ἑκατόµβας; τοῦ δ᾿ ἤτοι κλέος ἔσται, ὅσον τ᾿ ἐπικίδναται ἠώς, τοῦ δ᾿ ἐπιλήσονται, τὸ ἐγὼ καὶ Φοῖβος Ἀπόλλων ἥρῳ Λαοµέδοντι πολίσσαµεν ἀθλήσαντε.

425 ἄπο Hdn Ω*: ἀπὸ vel ἀπο Z Da C F 426 ἀµαξάων Z D B F T: ἁµ- Hsch.cod Ω* 428 πυρκαϊῆς Arab Z Ω (-ῇς rr): -ῇ Zen (prob. Did) As ἐπενήνεον t Z Ω: ἐπιν431 πυρκαϊῆς Z Ω (-ῇς rr): -ῇ As ἐπινήνεον Didγρ: ἐπενήεον Bekker post Payne Knight rr.—cf. ad 428 434 ἤγρετο Düntzer: ἔγρετο Z Ω 436 ἐκ πεδίου Ar Z Ω: ἐν πεδίῳ Arph 437 πύργους Z Ω: -ους θ᾿ rr 439 Fγρ h ποτὶ Ar Z Ω*: περὶ Arph A D F G.—v. ad 337 (= 340) om. p Z 443–64 ath. Zen Arph Ar: def. schbT ad 464 447 ἐνίψει t Ω: ενιπτε[ι p: fort. olim *ἐνέψει 448 δὴ Bekker: δ᾿ p t Ω 451 ὅσον Zen pp As Ω*: ὅσην Ar pp tt At.—cf. ad 458 452 τὸ Arab rr: τό τ᾿ (nov. Did) p t A Wt O: τὸ δ᾿ “κατ᾿ ἔνια τῶν ὑποµνηµάτων” Did: ὅ τ᾿ Ws Ω* 453 ἥρῳ (disyll.) Ar Choer. in Thd. i.251.8: -ωϊ p D b Fc R W G

Text und Übersetzung Da war es schwierig, jeden Mann für sich zu unterscheiden, 425 jedoch mit Wasser abwaschend das blutige Gerinnsel,

vergießend warme Tränen, hoben sie die Leichen auf die Wagen. Doch Priamos, der große, ließ nicht weinen; so denn schweigend häuften sie auf die Brandstätte die Leichen, Traurigkeit im Herzen, verbrannten sie im Feuer dann und schritten hin nach Ilios, der heil’gen. 430 Genau so auf der andren Seite die Achaier mit dem guten Beinschutz: sie häuften auf die Brandstätte die Leichen, Traurigkeit im Herzen, verbrannten sie im Feuer dann und gingen zu den hohlen Schiffen. In der Zeit aber, als es noch nicht Morgen, sondern dämmerige Nacht war, da sammelte sich um die Brandstatt ausgewähltes Kriegsvolk der Achaier, 435 und einen Hügel um die Brandstatt, einen, machten sie, sobald sie hergefahren Vermischtes aus der Eb’ne. Doch an diesen bauten an sie eine Mauer, Bollwerke, hohe: einen Schutzwall für die Schiffe und sie selber; in diesen aber machten Tore sie hinein, recht wohlgefügte, {damit durch sie hindurch ein Weg für Pferdewagen da sei.} 440 Doch außerhalb, da gruben sie nah bei der Mauer einen tiefen Graben, breit, groß – und in ihm rammten sie Spitzpfähle in den Boden. So mühten sie sich ab, die Langhaar tragenden Achaier. Die Götter aber, die bei Zeus dem Blitzeschleudrer saßen, bestaunten das gewalt’ge Werk der erzgewandeten Achaier. 445 Doch unter ihnen fing die Reden an der Erderschütterer Poseidon: “Zeus Vater! Ist da einer untern Sterblichen auf der endlosen Erde, der noch den Unsterblichen seinen Plan und seine Weisheit ansagt? Siehst du nicht, daß nun wieder mal die Langhaar tragendenAchaier ein Mauerwerk gemauert haben oberhalb der Schiffe und rings einen Graben 450 gezogen haben, aber nicht den Göttern schönste Hekatomben gaben? Von dem wird wahrlich Kunde sein, soweit das Frührot sich verbreitet, das aber werden sie vergessen, jenes, das ich und Phoibos Apollon dem Fürsten Laomédon einst errichtet haben voller Schweiß und Mühe!”

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Ilias 7 τὸν δὲ µέγ᾿ ὀχθήσας προσέφη νεφεληγερέτα Ζεύς·

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ὦ πόποι, Ἐννοσίγαι᾿ εὐρυσθενές, οἷον ἔειπες. ἄλλός κέν τις τοῦτο θεῶν δείσειε νόηµα, ὃς σέο πολλὸν ἀφαυρότερος χεῖράς τε µένος τε· σὸν δ᾿ ἤτοι κλέος ἔσται, ὅσον τ᾿ ἐπικίδναται ἠώς. ἄγρει µάν, ὅτ᾿ ἂν αὖτε κάρη κοµόωντες Ἀχαιοί

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οἴχωνται σὺν νηυσὶ φίλην ἐς πατρίδα γαῖαν, τεῖχος ἀναρρήξας τὸ µὲν εἰς ἅλα πᾶν καταχεῦαι, αὖτις δ᾿ ἠϊόνα µεγάλην ψαµάθοισι καλύψαι, ὥς κέν τοι µέγα τεῖχος ἀµαλδύνηται Ἀχαιῶν.ς ὣς οἳ µὲν τοιαῦτα πρὸς ἀλλήλους ἀγόρευον· δύσετο δ᾿ ἠέλιος, τετέλεστο δὲ ἔργον Ἀχαιῶν. βουφόνεον δὲ κατὰ κλισίας καὶ δόρπον ἕλοντο· νῆες δ᾿ ἐκ Λήµνοιο παρέστασαν οἶνον ἄγουσαι πολλαί, τὰς προέηκεν Ἰησονίδης Εὔνηος, τόν ῥ᾿ ἔτεχ᾿ Ὑψιπύλη ὑπ᾿ Ἰήσονι ποιµένι λαῶν· χωρὶς δ᾿ Ἀτρείδῃς, Ἀγαµέµνονι καὶ Μενελάῳ, δῶκεν Ἰησονίδης ἀγέµεν µέθυ, χείλια µέτρα. ἔνθεν ἄρ᾿ οἰνίζοντο κάρη κοµόωντες Ἀχαιοί, ἄλλοι µὲν χαλκῷ, ἄλλοι δ᾿ αἴθωνι σιδήρῳ, ἄλλοι δὲ ῥινοῖς, ἄλλοι δ᾿ αὐτῇσι βόεσσιν, ἄλλοι δ᾿ ἀνδραπόδεσσι· τίθεντο δὲ δαῖτα θάλειαν. παννύχιοι µὲν ἔπειτα κάρη κοµόωντες Ἀχαιοί δαίνυντο, Τρῶες δὲ κατὰ πτόλιν ἠδ᾿ ἐπίκουροι· παννύχιος δέ σφιν κακὰ µήδετο µητίετα Ζεύς σµερδαλέα κτυπέων. τοὺς δὲ χλωρὸν δέος ᾕρει, οἶνον δ᾿ ἐκ δεπάων χαµάδις χέον, οὐδέ τις ἔτλη πρὶν πιέειν, πρὶν λεῖψαι ὑπερµενέϊ Κρονίωνι. κοιµήσαντ᾿ ἄρ᾿ ἔπειτα καὶ ὕπνου δῶρον ἕλοντο.

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458 ὅσον Zen p t As Ω: ὅσην Ar pp (om. τ᾿) At.—cf. ad 451 465 δ᾿ Epm. ε 173 As R: τ᾿ p t* Ω* 466–81 fort. Athenis additi 471 χε̣[ιλι]α p: χίλια tt Ω 472 ἔνθεν ἂρ p tt* Z Ω (ἔνθ᾿ ἂρ D W G): ἔκ τ᾿ ἄρα Choer. in Thd. ii.50.11: ἔνθ᾿ ἄρα Bentley 474 αὐτῇσι Ar p Poll. Z 475 ath. Ar (post Zen Arph teste Eust.) ἀνδραπόδεσσι (nov. Ω* Cs: -οῖσι tt* C F Ra W Did) pp tt Z Ω: -οισι Ar hs 481 πρὶν πιέειν pp Z Ω: πιέµεναι Ar M 482–Θ 1 om. Zen

Text und Übersetzung

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Doch ihm erwiderte recht unmutsvoll drauf Zeus der Wolkensammler: “Oh nein doch, Erderschütterer, weit herrschender, was hast du da geäußert! Ein anderer der Götter könnte ja vielleicht befürchten dieserart Gedanken, der vielfach schwächer wär’ als du an Armen und an Kampfmut, dein Ruhm jedoch wird wahrlich währen, so weit, wie das Frührot hinreicht! Wohlan denn: Wenn die Langhaar tragenden Achaier wieder wegfahren mit den Schiffen, hin zur väterlichen Erde, dann reiß die Mauer ein und laß sie ganz versinken in der Salzflut und deck den langen Strand erneut mit Sand zu, damit endgültig dann die große Mauer der Achaier fortgeschwemmt ist.” So also redeten die solches zueinander; und unter ging die Sonne, und beendet war die Arbeit der Achaier. Da schlachteten sie Rinder längs der Hütten und verzehrten dann das Nachtmahl; und Schiffe standen da bereit von Lemnos, die Wein brachten, zahlreiche, die hersandte Euneos, der Sohn Їésons, den ja geboren hatte Hypsipyle von Їéson, Hirten seiner Männer; gesondert aber hatte den Atriden, Agamemnon sowie Menelaos, hinbringen lassen der Їesonide Süßwein, tausend Maße. Von dorther also schafften sich den Wein heran die Langhaar tragenden Achaier, die einen gegen Erz, die andren gegen blankes Eisen, und andre gegen Häute, wieder andre gegen ganze Rinder, und nochmal andre gegen Sklaven: sie bereiteten sich ein prunkvolles Mahl zu. Die ganze Nacht lang nahmen dann die Langhaar tragenden Achaier ihr Mahl zu sich, die Troer aber in der Stadt, mit ihren Hilfsgenossen. Die ganze Nacht jedoch sann ihnen Schlimmes der planvolle Zeus zu, entsetzlich donnernd – die nahm blasse Furcht gefangen: Wein aus den Bechern gossen sie zu Boden, keiner wagte eher zu trinken, als nachdem er Trank gespendet dem gewaltigen Kroníon. Sie schliefen freilich ein danach dann und empfingen das Geschenk des Schlafes.

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