Historische und geographische Beschreibung der zwölf vereinigten Kolonien von Nord-Amerika nebst einer Abschilderung des gegenwärtigen Zustandes von Großbrittannien

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Don Suorg Haltfor

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A. 1777. d.15.Sept.

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Hiftorifde und geographiſche

Beſchreibung

der

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Sereinigten Solonien pon

Nord -Amerika .

Nebſt einer Abrøilder ung des

gegenwärtigen Zuſtandes

DON

Großbrittannien.

STADT

AUGSBURG

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Bunzlau , gedruckt und zufinden im Waiſenhauſe.

Book

V

S ieſes

or red

lion

Buch ift für ſolche Leſer beſtimmt, die

gerne eine richtige Kenntniß von der Verfas ßung der Großbrittanniſch - Amerifaniſchen Kolonis en ,

ihrem Verhältniß ,

ftehen ,

in dem ſie mit England

und den wahren Urſachen ihrer Unruhen,

haben wollten , und die dod nidot Zeit oder Tuft has ben , fich die vielen , und zum Theil foftbaren Bücher die davon handeln, anzuſchaffen . ge des jeßigen Kriegs ,

Seit dem Anfang

iſt freilich eine erſtaunliche

Menge teutſch geſchriebener und aus dem Englandis fchen überſekter, großer und kleiner , guter und fühledas ter, Gerausgekommen .

Mir iſt aber keins davon bes

kannt, das alleine genommen , im Stande wåre, dent ungelehrten Leſer, einen deutlichen und richtigen Bei griff von dieſen Kolonien zu geben .

Theils feßen ſie

vieles, was dem größten Theil folcher sefer unbekant ift, voraus, theils geben ſie nur von einzelnen Stue Nachriót.

30

den , die die Kolonien betreffen , X

Vorrede

Jo habe mich bemühet, hier alles das im Zus fammenhange zu ſagen , was man wißen muß, wenn man einen deutlichen Begriff von der Sache bekoms men will.

Zu dem Ende habe io zu erſt eine alges

meine Nachricht, von der Verfaßung und dem Zus ftande des Großbrittanniſchen Reichs gegeben ,

ohne

deßen Kenntniß man nicht im Stande ift, über die Sache gehörig zu urtheilen .

Dem vortrefliden

Werke des K. K. Hoffefretår Herrn Taube,' das uns ter dem Titel : Biſtoriſche und politiſche Abſchil derung

der

Engländiſchen

Manufakturen ,

Swandlung und Schiffarth c . in 2 Theilen Hers kausgekomen ,bin ich da in den meiften Stúden gefolge.

Daß ich bei der Geſchichte der neuern Regenten Großbrittanniens etwas weitläuftiger gewefen bin ,als es vielleicht nöthig geweſen wäre, werden mir hofs fentlich die leſer für die es geſorieben iſt, verzeihen . Im lekten Abſchnitt þåtte ich freilich weitläuftis ger ſeyn können und vielleicht auch ſollen , allein nun wurde der Raum zu enge , und ich mußte abbres den, wenn ich nicht gendthiget ſeyn wollte, den vers fprochenen Preis des Buchs zu erhöhen .

Wer mit den geographiſchen Schriften von Us merita bekannt ift, der wird wißen , wie unvollſtäng big fie ſind, und wie fower es ift, daraus fich eine richs

Borrede rigtige und deutliche Kenntniß, von den meiften lån, dern dieſes großen Welttheils zu verſchaffen . Faſt alle find unvolftändig , unrichtig und einander wies derſprechend.' Sowerlich wird man ſich auch ſo meio dheln können, eher eine genaue Kenntniß von dieſen Ländern zu bekommen, bis ein Büſching mit ſeiner Erdbeſchreibung daħin fommt und aufräumt Wie fehr wird jeder Liebhaber der Geographie mit mit wünſchen , daß dieſes bald geſchake.

Die Ber

fahreibungen der Engländiſchen Befißungen in Ame rifa find zwar viel genauer und umftändlicher als die von den Spaniſchen und Portugifiſchen , dem ogni geachtet find fie nodo febr mangelhaft und oft einans der wiederſprechend . Häufig gefunden.

So Kabe ichs wenigſtens

Wenn ich j. E. in der fonft

mit Beifall aufgenommenen Geſchichte der Eng= liſchen Kolonien , von ihre erſten Entdeckung durch S. Cabot an , bis auf das Jahr 1763 , auffolage,

um die genaue Sage einer Provinz zu

wißen , ſo finde ich ſie oft ganz anders als in der beim gelegten Karte.

Solage ich des Burnaby's Reis

fen nach, ſo ift fie da 'wieder anders angegeben, und ſein Ueberſeker der ihn in den Noten überhaupt beſtåndig meiſtert, ohne zu ſagen, woher ers beßer weiß, nod

wiederſpricht ihm wieder, anders an .

und giebt fle

Dft findet man nun wohl,

12

daß

Vorrede.

daß der eine ein Stud land zur Provinz mit rechnet, welches der andrenichtthut, und alfo daraus die Vers fobiedenkeit' or Angabe der Grade unter der fie liegt,

entſtehet, oft iſt das aber nicht,

und es wird ſchwer

einem vor dem andern beizutreten . nun da ,

Habe ide

fo wie auch in Angebung der Große jeder

Provinz nach Quadratmeilen , die ich nirgends gefuns den , ſondern nach den Karten , die mir die richtigſtema geſchienen , ohngefähr zu beſtimmen geſucht habe, bisweilen geirret;

ſo wird es mir höchft angenehnı

feyn , wenn man mich zurechte weißt,

dod båtke

ich , ſo, daß ich daben gewiß ſeyn kan , wenn ich meis nen Grtbum verlaße, andern folgen rod , zu verfallen .

und dem Ausſpruche eines nicht in einen neuen Jrthung Jd habe bei den Provinzen

bloß die Grade der Breite und nicht der Långe ans gegeben , zwiſchen denenſie liegen , theils um nicht zu weitläuftig zu ſeyn, thelle weil dielekteren bei den mella ften ſehr ſchwer , genau zu beſtimmen ſind, und theils auch , weil es einen immer weit mehr intereßiert, die Breite Daß ich dieſe und manche andre Benennungen nicht erklärt habe , ift deswegen geſchehen , weil ſolche Ers klärungen einem , der es foon weiß, födft unangeo nehm zu leſen ſind, und einem , der es nicht weiß, zu erklähren ; zu weitläuftig ſeyn würde.

Es würs

Borredo rede. würden f. E. gewiß einige Seiten dazu gehören , els nem ,

der in der macheinatiſchen Geographie unwis

Bend iſt, einen deutlichen Begrif von der Breite eig nes Drtes beizubringen . Nun noch ein Wort mit den Sefern der Bunys lauiſchen Monatſchrift.

Daß Sie dis Buch ein

paar Monathe ſpåter erhalten , als Ihnen verſpros then wurde, werden Sie hoffentlich mir und der Drus derei verzeißen, da Sie nichts dabei verlieren . Pers ſchiedene Umſtände, reyn würde,

die anzuführen zu weitläuftig

machten, Wort zuhalten , unmöglich.

Allein werden Sie mir auch vergeben , das Sie ein im Avertißement,

und ſo gar noch in der Auf

fchrifndes zren Abſchnitts S. 133 verſprochenes Stůck, nemlich die Geſchichte des jebigen Aries ges , nicht darinnen finden ?

Nach meiner 262

ſicht ſollte dieſes Stück etwas weitlåuftig ſeyn.

Zu

ſpåt jahe ich,

daß der Raum fehlte, und Jønen eine

bloß kurze,

trockene Erzählung von den vornehms

ſten Sbarmůkeln , - Bataillen ſind in dieſem Kries

ge noch nicht vorgefallen,

und andern Kriegsbes

gebenheiten zu geben , damit würde Sýnen vielleiche wenig gedient geweſen ſeyn .

Ich hielt alſo fürs Bes

fte, es gar wegzulaßen , da zumal die wichtigſten Vors fåde aus den Zeitungen noch im friſben Andenken

(3

ſind.

Borrede find.

Vielleicht ift es Ihnen auch angenehmers

wenn Sie die Seſdichte dieſes Krieges nach ſeiner Endigung

und die erfolgt hodiſt wahrſcheinlicher

Weife in einem Jahre, oder in noch fürzerer Zeit, im ganzen Zuſammenhange, etwa in balb ſo viel Bor gen als dieſes Buch, und für die Helfte ſeines Prete fes , leſen fdnnen .

Dann wird auch die Erzählung

piel vollſtändiger und richtiger ſeyn können , als ſie jekt feyn würde, da man faſt alle Nachrichten aus Amerika durch die Miniſterial, Parthei empfängt, welche die Sache faſt immer höchft parteliſo vorſtellt. Kat nun dieſes Buch das Glød, von Ihnen gut aufgenommen zu werden , fo werde ich darauf bes badht ſeyn, Shnen mit der Zeit, die Geſchichte des jebigen Krieges, mit einer ausführlichen Erzäßs ſung des Anlaßes dazu, zu liefern ,

als eine Art von Anhang,

und Ihnen vorher durch unſre Mos

nathloprift Nachricht davon geben .

Geſchrieben den 28ſten Febr. 1777. L.

TAN

Em

CAIN

NITOANTIT

Von

MINI Mamm Mim TATHOLONITIATTWWHATAPINALITTAMNITIATARTANIANNA TAHITIAN

Einleitung :

dem

Großbrittanniſchen

Reis

che überhaupt.

Großbrittannieniſt ohnſtreitig dasmerts würdigſte Reich in der ganzen Welt. Zwar nicht in Anſehung ſeiner Große und der Menge feiner Einwohner

hierinnen können ihm andre den Vorzug ſtreitig madjen . Aber in Abſicht vieler andern Stücke derdient es ihn. Kein Land fiehet mit allen

4 Weittheilen in ſo genauer Verbindung ; kein and hat ſo viel Einfluß auf die Staatsgeſchäfte an . Derer Reiche; kein Land treibt einen ſo ausgebreites

cen Handel; kein Land hat eine ſo gut eingerichtete

und ſo fürchterliche Seemacht ; kein Land beſikt nach Proportion ſeiner Größe ſo viel Reichthümer ; kein

Zand hat es in der Aufnahme der mechaniſchen Küns te so weit gebracht ich reke hinzu , in keinem

Bande iſt eine ſo glücklicheund der Wohlfarth der Eins

woh

wohner ſo gemäße Regierungsform , und in keinem Lande iſt die Gelehrſamkeit in großerm Flor , und nirgends die Einwohrer aufgeklärter als in Eng Doch wenn man auch das erſtere läugnen land . und ihm die Vorzüge in der Gelehrſamkeit abſpres chen wollte, ſo ſind doch die andern Stücke hinlängs lich , es zum merkwürdigſten Reiche der Erden zu machen . Großbrittannien verdient alſo, daßman ſeine Vers faßung und Zuſtand genau kennen lernt –

und

ammeiſten jeßt, da wie es ſcheint, der Zeitpunkt nas he iſt, wo dieſe Vorzüge verſchwinden

und es von

feiner Höhe auf die es geſtiegen war (ſo wie es allen ähnlichen Reichen von jeher gegangen ) herabſinken wird .

Der ſtårkſte Grund derdieſes befürchten läßt, iſt der unglückliche Zwift zwiſchen den Einwohnern des Der Krieg den der König mit ei: Reichs felbſt. Ein Krieg , nem Theil ſeiner Unterthanen führet.

Der allem Anfehn nach zum Nachtheil des erſtern ſich endigen wird, und der, er mag ſich auch endis gen wie er wil, vor das Reich immer die traurig . ften Folgen haben muß . Es ſoll hier eine Beſchreibung und kurze Geſchichis te der Länder und ihrer Einwohner gegeben werden , welche Großbrittannienunterworfen waren, jektaber ſich vorfrey erklärtund ihr Schickſal durch die Wafa Fen zu entſcheiden ſuchen. Dieſes find die fo genans ten Amerikaniſchen Kolonien. Man kan shamoglich einen richtigen Begrif von

der Verfaßung und dem Buſtande dieſer Kolonien Baben, wenn einem nicht die Verfaßung und Bes ſchaffenheitdes Großbrittanniſchen Reichs überhaupt bekannt iſt.

Hiervon will ich zuförderſt meinen les Tern

ſern einen Meinen Abriß zu geben ſuchen , und ob ids gleich zum vorausſeßen kan , daß dem größten Theil Derſelben das meiſte davon ſchon bekannt iit, ſo hof fe ich doch, es wird auch dieſen nicht unangenehm ſeyn , es hier in dieſer Verbindung zu leſen .

Lage, Große und Anzahl der Einwohner von Großbrittannien . Großbrittannien beſtehet aus den beiden Königreis chen England und Schottland , die zuſammen eine Gnrel ausmachen , welche von dem Deutſchen undat tantiſchen Meer umgeben iſt.

Es iſt ohngefähr

4,500 geographiſche Quadrat Meilen groß, (0.1. wenn man dasLand in lauterviereckigte Stúdezers theilte , deren jedes eine deutſche Meile lang undeis ne breit wäre , fo würde es 4,500 dergleichen ents halten .) England alleine beträgt faſt 3000 folcher Meilen , und enthält warſcheinlicher Weiſe gegen 8 Millionen Einwohner, ob gleich einige Engländis fche Schriftſteller behaupten , daß es gegen 10 bis 12Millionen habe. Es ſind gegen 700 Städte und Marktflecfen im Lande, davon die meiſten ſchon ges Schottland enthält bauet und volkreich find. ohngefähr

1

Millionen Einwohner, und iſt alſo

nach Proportion der Größe viel ſchlechter bevdikert. Die Inſel Srland, welches ein Großbrittannien unterworfenes Königreich iſt, liegtihm gegen Abend Es und iſt ganz vom atlantiſchen Meer umgeben. iſt beinahe fo groß wie Schottland , enthält abec nicht viel über eine Million Einwohner,

W 2

Bei

Beſchaffenheit des Landes. Großbrittannien und Grland liegen ganz im gem

&

Bigten Erdſtrich, die Luft aber iſt darinnen vornehms lich in England und Irland bei weitem nicht ſo kalt, als ſie ſonſt in den Ländern, welche in eben dem Klis ma fiegen , zu feyn pflegt. In England iſt die Luft feucht und dicke, und der Unterſchied der Witterung durchs ganze Jahr nicht fo groß, als in andern Ländern . Im Winter fådt zwar Schnee, der aber felten ein paar Tage liegen bleibt. Man läßt daher an den meiſten Orten das Vieh Tag und Nacht auf dem Felde , und die Schaafe werden nirgens in Stal genommen , ſons dern bleiben beſtändig draußen. Hohe Berge giebt es nicht, wohl aber viel kleine Hügel, welche mit angenehmen Ebenen abwechſeln. In Schottland iſt die Luft viel Kälter, und in den nördlichen Gegenden der Winter oft hart. Das Land iſt auch ſehr gebürgigt - Irland kommt in Anſehung der Witterung mit England überein, die Luft iſt aber wegen der vielen Seen und Moråſte noch feuchter und dicker.

Produkte. E. ngland iſt eins der fruchtbarſten Lånder in der Welt. Man wird wenige finden, wo der Ackers bau und die Viehzucht in folcher Vollkommenheit iſt, wie da. Dft ſind jährlich vor 8 bis 12 Millia onen Rthlr . Getråide ausgeführet worden .

Die

Belohnungen , welche das Parliament auf die Auss fuhr des Getråides geſeßt hat, indem es vor jeden Scheffel der außer Landes geht, etwas gewißes bea

zahlete

xahlet, iſt eine große Stüße des Ackerbaues. Doch iſt in den legten Jahren die Ausfuhr nicht mehr ro ſtark, ja, im J. 1768. hat man ſich genöthigt geſehen, ſie nicht nur zu verbiethen , ſondern ſogar die Eins fuhr fremdes Getraides zu erlauben . Die Viehs zucht iſt in England vortreflich. Das Kindvieh iſt groß und ſtart, und die Pferde ſind wegen ihrer Güte in ganz Europa bekannt. Am vortheilhafte ften aber iſt dem Lande die Schaafzucht. Schon zu Anfange dieſes Jahrhunderts záhlte man in Engs land 12 Millionen Schaafe, und ihre Anzahl hat ſich feit der Zeit vermchret. Der Werth der Wola le , die ſie jährlich geben , betrågt nach einer máfia gen Rechnung über 7 Million Rthlr. Daß die Engländiſche Wolle ſo vorzüglich iſt, liegt nicht al lein an der guten Beſchaffenheit der Luft und des Bodens , ſondern auch an dem außerordentlichen Fleiß , den man auf die Schaafe wendet.

Man

ſieht ſehr darauf, ſtarke und große Widder zu has ben und giebt oft vor einen 3.400 Rthlr. ja, wenn er außerordentlich gut iſt, wird er wohl mit 600 und mehr Rthlr bezahlt. Die Engländiſchen Schaafe ſtammen größtentheils von ſpaniſchen ab, welche man vor Zeiten mit großen Koſten nach Engs land bradste.

Metalle werden in England , Bley, Zinn und Kupfer ausgenommen , wenig gegraben , das Zing aber iſt von ganz vorzüglicher Güte, das aber nicht anders als mit einem ſtarken Zufak ausgeführt werden darf, um die Ausländer zu verhindern, eben ſo gutes zinnernes Geſchirr als in England zu ma. chen An Mineralien fehlt es auch nicht, voce nehmlich wird der Engländiſche Allaun durch gang Europa verführet.

Die Fiſcherey an den Küſten 23 und

6

Salz wird aud und in Flüßen iſt anſehnlich . an vielen Orten bereitet, doch nicht fo viel, das man die Einfuhr entbehren könnte. An Bau und Brenna holz iſt in England großer Mangel, und Wein wird gar nicht gebauet. Die Natur hat aber davor ges ſorgt, dieſen Mangel zu erfeßen . Anſtatt des Weins bedient man ſich häufig eines Getränks , das aus Alepfeln und Birnen , die das Land in erſtaunlicher Menge und vorzüglicher Güte hervorbringt, gepreßt wird und Cyder heißt, und den Mangel des Brenns holtes erfeßen dic Steinkohlen. Dieſe werden zum Heitzen der Zimmer, Schmies den, Glasmadzen, Schmelzen und ſo gar auch zum Leuchten gebraucht, indem eine Art davon in kleine Stückchen geſchnitten und im Kamin gebrenntwird, ſo wie man in Schleſien den Kiehn ftatt des Lichts Man gråbt ſie aus der Ers zu brauchen pflegt. mitt ernåchtigen Theilen von vorn ehmlich in den de, Lond allei on n werden jährlich ges în England. gen 20 Millionen Scheffel verbrannt und ob gleich auf der Ebene Blackheath , die keine Meile von dies ſer Stadt entfernt iſt, es Mienen von Steinkohlen giebt, welche die ganze Stadt hinlänglich verſorgen könnten, ſo laßt man doch nicht zu , daß ſie geðffnet werden , ſondern ſie můßen von Newcaſtle an der Schottlandiſchen Gränze, welches 60 Meilen da. von entfernt iſt, dahin gebracht werden. Diefes gee ſchicht, damit nicht viel 1000 Menſchen, welche das von ſich nähren , daß ſie dieſe Steinkohlen auf

Schiffen nach London bringen , ihr Brodt verlies ren. Der Geruch und Dampf davon , iſt we der unangenehm noch ſchädlich , wie ſich viel Alus låndet einbilden . Dieſe Kohlmienen , vornehms lich die zu Newcaſtle ſind außerordentlich groß und tief,

tief, ja einige gehen ein gutes Stück unter der Erde in die See hinein . Die Bergleute fo darinn ar: beiten , wohnen beſtåndig darinn und kommen oft in 10:20 Jahren, ja viele gar niemals heraus. Sie haitrathen drinne, und ihre Kinder lernen von gue auf die Lebensart und Handthierung ihrer

gend

Våter, und viele gehen aus der Welt ohne je Son ne, Mond, Sterne, Flüße, Bäume, Gras und

1000 andre Werke des Schöpfers geſehen zu ba . ben, und ohne ſo viele Vergnügungen undBequem . lichkeiten des menſchlichen Lebens zu kennen , welche

nur der Dvermelt zu Theil werden . Dem ohnge. achtet ſind dieſe Leute beſtåndig zu frieden , vergnügt und frólich . Ein neuer Beweiß, daß die Glückles ligkeit der Menſchen nicht von Dingen die außer iha nen ſind, abhångt. Schottland iſt lange nicht ſo fruchtbar und ſo gut Der Ackerbau iſt, vors angebaut als England. nehmlich in den nordlichen Gegenden geringe, die Viehzucht

aber gut,

doch

ſind

die

Schaafe

ſchlechter und die Pferde kleiner als in England. Steinkohlen ſind eins der vornehmſten Products te und werden vor beßer als die Engländiſchen geu halten . Die Berge enthalten Gold, Silber und andre Metalle ,werden aber ſchlecht bearbeitet. Der Flachs und Hanfbau iſt ſehr anſehnlich, und kommt immer mehr in Aufnahme. An Bau und Brennholz fehlt es an den meiſten Drten nicht, und die Fiſche rey ernährt einen großenTheil derEinwohner. In Irland iſt die Viehzucht dievorjúglichſte Nahrung der Einwohner, doch fångtman nun auch an den Ackerbau in Aufnahme zu bringen. Der Flachs und Hanfbau , iſt fo wie auch der Fiſche fang an den Šüften und in Flüßen und Seen ſeht anſehna 94

8 ch An Metallen in den Bergwerken fehlt . anſehnli es auch nicht, ſie werden aber nicht gehörig bear . beitet.

Manufakturen und

Fabriken .

Hier feßen wir billig die Wollen : Manufakturen oben an. Dieſe ſind in England in folcher Aufe nahme, daß die inländiſche Wolle, bey weitem da ju nicht hinreicht. Es wird daher Wolle aus Spas nien , Portugal, Afrika, Holland, Pohlen und ans dern Ländern eingeführt, und man ſchåßt die Mens ge derſelben eben ſo groß, als der, fo im Lande ſelbſt fält.

Der Werth aller Wolle , die in England

verarbeitet wird, wird auf 15 Millionen Rthie. und der daraus verfertigten Waaren auf 36 Millionen Die Peruaniſche Wole, wels Rthlr. gefchåßt. che die Engländer mit aus Spanien bekommen , iſt die beſte in der Welt, nach ihr folgt die Afrikanis fche , denn die Spaniſdhe und alsdenn erſt die Eng. Das feinſte Engländiſche Tudy wird ländiſche. aus Spaniſcher und Afrikaniſcher Wode , die mit einander vermiſcht wird , verfertiget, und die Elle davon koſtet in London 6 und mehr Rthlr. Sonſt wurden jährlich vor 12 Millionen Rthlr. Tuch aus England ausgeführet, die Ausfuhre aber nimtjest ſtart ab, da die Franzoſen anfangen, faſt eben ſo gut Tuch zu machen und es wohlfeiler ges ben. Nach den Wollen . Manufakturen ſind in Engs land die Fabrifen die wichtigſten wo Metalle vers arbeitet werden . Dbgleich England wenig Eiſen hervorbringt, und diefes audyvon fo rchlechter Bea fchaffenheit iſt, daß es

bloßzu groben Sachen , als Ang

Ankern u. d . g. gebraucht werden kan , ſo iſt doch der Stahl der in England bereitet wird, der beſte in der Welt.. Er wird aus ausländiſdem Eiſen , vornehmlich aus dem , ſo aus Schweden und dem Deſterreichiſchen Kreiſe dahin gebracht wird, ver fertiget, und die Kunſt , ihn ſo vollkommen zu mas chen , iſt noch allen andern Nationen ein Geheims niß. Von den beften Stahlarbeiten kommt wenig außer Land, das meiſte, was auswärts von Eng låndiſcher Arbeit verkauft wird, iſt von ihnen in an Dern Ländern, beſonders in Teutſchland aufgekauft, und in England bloß verfeinert und vollkommen ger macht worden.

Die Arbeiten aus Zinn und Bley ſind ſehr ſchön , und werden häufig ausgeführet, - Die Engländis fchen Bleiſtifte, die doch nur eine Kleinigkeit zu reyn ſcheinen, bringen viel Geld ins Land, indem ſie durch ganz Europa verjührt werden . Die Mas terie daju , iſt eine Art Erde, die in Zinn und Bley bergwerken gefunden wird. Die Ausführe an Rupfernen und Meßingner Der Allaun , der Waaren, iſt auch anſehnlich. in England gefotten wird , geht durch ganz Euro. Die Glasfabriken liefern, ob man gleich pa.

nur Steinkohlen in denſelben braucht, nicht nur fo siet Glas als das Reich nöthig hat, ſondern es wird auch viel ausgeführet, doch kan man noch nicht ſo viel und ſo gute Spiegel verfertigen , daß man nicht noch auswårtige brauchte, die aber mit einem ſchwer ren Zoll, der 100 von 100 betrågt, belegt ſind. Die Porzellån : Fabriken fangen an in Aufnahme zu kommen , und man verkauft häufig das Englån . biſche Porzelån vor Chineſiſches. 215

Die

10 Die Engländiſchen Taſchen - Uhren , die ſonſt die beſten in der Welt waren , verlieren viel von ih, ren Vorzügen, ſeit dem in Frankreich und Genf, eben ſo gute verfertiget werden . Doch werden ſie noch in alle 4 Welttheile ausgeführt, und die Enge ländiſchen Uhrs Federn und Gldſer haben noch vor allen andern den Vorzug. Das Engländiſche Leder iſt das beſte in der Welt. Es werden eine erſtaunde Menge rohe Haus te aus Amerika, Spanien und Portugal, eingefühs ret, verarbeitet und wieder ausgeführet. England liefert kein ander Pelzwerk als Raninchenfelle. Dieſe Thiere ſind nirgends håufiger als da . Faſt auf allen Landgütern findet man mit Mauern umges bene Thiergärten wo ſie gehalten werden , und ein folcher Garten giebt oft 6 bis 10,000 Kthir. Pacht. Die Fele werden aber mehr bey Sut:Manufaks Die Englandis turen als zu Pelgen gebraucht. ſchen Hüte, davon die beſten von Biberhaaren, die meiſten aber von Kaninchen und Haſenhagren vers fertiget werden , werden in großer Menge ausges Es iſtmerkwürdig, daß die Kardinals: führet. Hüte der R. katholiſchen Kirche, alle in England verfertiget werden , wo das Stück etliche 30 Rthlr. .) koſtet. Flachs wird in England fehr wenig gebaut, in Schottland und Grland deſto mehr. Man ſchågt die Leinewand die da verfertiget wird, auf 9 Mile lion Rthlr . ſie iſt ſchöner als die, ſo aus Deutſch . land eingeführt wird. Ob gleich in Großbrittannien und grland keine Seide gebautwird, ſo ſind doch die Seiden -Mas nufacturen ſehr anſehnlich . Die rohe Seide ben kommen die Engländer aus Aſien ,

der, Türkey, Spa

Spanien , gtalien und auch aus Minorka .

II Die

Engländiſchen Seiden Waaren übertreffen alle ana derean Güte und Dauerhaftigkeit, die Franzöſiſchen aber fallen beßer in die Augen , und ſind viel wohl.. feiler. Sie gehen daher auch beßer ab , welches den Engländiſchen Manufacturen jekt großen Abs bruch thut.

Handlung . Großbrittannien treibt unter allen Reichen in der Welt den größten Handel. Frankreich und Holy land die einzigen Nationen, die nod) außer ihnen eis nen ausgebreiteten Handel treiben, (denn die übrigen Nationen kommen gegen dieſe in keine Betrachtung) kommen ihm lange nichtgleich. Es iſt kein erheblis ches Land in der Welt, wohin die Engländer nicht handeln. (Man mußte Gapan dusnehmen , wohin teine andere Nation als die Holländiſche kommen Selbſt mit dem Spaniſchen Amerika wißen darf. ) fie den vortheilhafteſten Handel zu treiben, ob gleich Der Hof bemühet iſt alle Nationen daran zu verhin Dern . Man theilt den Handel in Activ und Paßio Hans Wenn ein Bolt vor die Waaren , die es del ein . von einem andern eintauſchtnoch baar Geld zugiebt, ſo fagt man , daß es einen Paßivhandel treibt, då hingegen der andre fo baar Geld zu bekommt, einen Activhandel treibt. - Ein Staat, deßen

Active

handel ſtärker iſt als der Paſivhandel , muß noth . wendig immer reicher werden , ſo wie der, wo der gegenſeitige Fall iſt, endlich zu grunde gehen muß. Noch hat Großbrittannien imganzen genommen , einen ſtarten Activhandel, ob er gleich gegen die vos

IZ rigen Zeiten ſehr gering iſt, auch immer mehr und mehr abnimt, und villeicht in kurzem ganz aufhören

wird. gch wil meiren Leſern einen kleinen Abriß des Handels der Britten mit den wichtigſten Staaten ges ben , und nach einem der beſten Smriftſteller von dem Engländiſchen Handlungsweſen , ihnen den Vors theil oder Schaden, den England dabey hat, vorles gen . Nach Portugall führt England nicht nur alle reis ne Manufactur : Waaren und Landes Producte, fondern auch verſchiedene ausländiſche Waaren , 3. E. ſchleſiſche und böhmiſche Leinewand . Es bes kommt hingegen von daher, eine erſtaunliche Mens ge Wein, Citronen und andre Früchte, Wolle, rohe våute; ungeſchliffene Diamanten und Gold und Silber in Stangen . Bey dieſem Handel ges winnt England jährlich 12 Millionen Rthlr. Mit Spanien iſt die Handlung lange nicht mehr fo ſtark als ſonſt. Die Bemühungen des Hofes, in Spanien felbft Manufacturen zu errichten und die Einwohner zum Fleiß aufzumuntern , und vornehm : lich der bekannte Familien Tracktat zwiſchen den Burbonniſchen Höfen , der den Franzoſen, den Nes benbuhlern der Englander in der Handelſchaft, , ſind die Urſachen das fo viele Vortheile einräumt von . Indeßen iſt der Handel der Engländer dahin immer noch anſehnlich. Sie bringen faſt eben das ins Land, was ſie nach Portugal bringen, und aus

Berdem noch beſonders viel Siſche, erhalten auch ähnliche Güter davor , und noch außerdem viel A merikaniſche Producte. Man rechnet überhaupt, daß von dem Werthe der Ladung aller Schiffe die aus Amerika nach Spanien kommen , den Englans dern

13

Dern der16te Theil gehört. - Der König von Spa nien und reine Kaufleute , welche im Grunde nur

Factoren anderer Nationen ſind, bekoinmen nur Den 1sten Theil, das übrige gehört alles fremden

Nationen. Die Engländer gewinnen jährlich noch bey dieſem Handel 91 Millionen Rthlr. Der Handel mit Frankreich iſt vor England dus

Berſt nachtheilich. Außer Wein der aber mit ſehr hohen zou belegt iſt, und Spiegeln dürfen zwarwes nig Franzöſiſcher Waare öffentlich nach Englandges bracht werden , allein der Unterſchleif, der mit Frans

öſiſchen Stoffen , Spigen und Galanteriewaaren

getrieben wird, iſt ſehr groß, und England verliert

áhrlich bey dieſemn Handel 3 Millionen Rthlr . Mit Sólland iſt der Handel vor England ſehr

portheilhaft , und England gewinnt dabeiy jahrlich

gegen 7 Milionen , hingegen verliert es im Han . Del mit den ſo genannten katholiſchen Niederlanta Den vornehmlich den Franzöſiſchen , eben fo viel.

Nach Jtalien geht eine erſtaunliche Menge Engle låndiſcher Manufactur: Waaren , womit vornehms

lich Seide , Wein , Roboli , Del 2c. eingetauſcht wird. Seitdem England kein Korn mehr ausführen

tan, wovon ſonſt fo viel nach Italien ging, iſt ihm diefer Handel ſehr nachtheilich,denn es verliert jähr.

lich 9 Millionen Der Handel mit Deutſchland iſt ſehr wichtig. . Die Engländer führen nicht nur faſt alle ihre eigene ,

fondern auch viele Dft- und Weſtindiſche: Waa . ren dahin, und bekommen viel Waaren , die ihnen åußerſt nothwendig ſind, z. E.Bauholz Stabh olz , zu Fåßern , Eiſen , Queckſilber , Potaſchen . Eng Cand verliertben dieſem Handel jährlich 2,400,000 Rthlr.

Nace

Nach Dånneinark und Protwegen führen die Engländer vornehmlich viel Steinkohlen, Cabeck , Leder und Waaren von Eiſen,Meßing und Stahl, und bekommen dagegen hauptſächlich Schiffbauholz Die Dånen handeln auch und Seegeltücher . ſelbſt ſtark mit ihren eigenen Schiffen nach Eng England verliert jährlich 600,000 Rthlr. land. Schweden erhält von England dieſelben Waaren wie Dannemark, nur in großerer Menge, und giebt davor vornehmlich Eiſen, Kupfer und Schiffoaus SSV holy . verliert dabey jährlich faſt eine Million Die Handelſchaft nach Rußland iſt eine der ſtårts ften und wichtigften. England führt faſt alle feine Waaren dahin , und holt vornehmlich eine große Menge Ped) , Theer, Potaſche, Wachs, Leins ſaamen, Hanf, Seegeltücher , Pelzwerk, rohe Haus te, Eifen aus Siberien und auch perfiſche Seide. Man rechnet den Verluſt den England dabey hat, jährlich auf 2,400,000 Rthlr. Der Hande mit den türkiſchen Staaten iſt iegt viel geringer als fonft. Jeßt führen die Enge Íånder vornehmlich wollene Zeuge , Stahlwaaren , Schiesgewehr auch Tobacf und Zucker dahin, und holen vorzüglich Seide , Baumwolle, Mandeln , Roſinen , Feigen , Arabiſchen Koffe 26. Sie ges winnen bey dieſem Handel jährlich 2,400,000 Rthlr. Von den Küſten des Königreichs Marokko dess gleichen Algier , Tunis und Tripolis , holen die Engländer vornehmlich viel Wole, Wadís, Del, Lowen und Tygerhäute, Feigen , Datteln x . und bringen hievor Kanonen , ander Schießgewehr, Sás bel, Méßer, Ketten zur Febelung der Sclaven , Stahlmaaren , Pulver, Bley auch Taback und moll

13 wolne Zeuge. Die Engländer gerinnen und ver . lieren hiebey nichts . Der Handel nach den andern Afrikaniſchen Küs

ſten vornehmlich nad, Guinea, ift zwar nicht vor die Engländer mehr ſo außerordentlich vortheithaſt als fonít, da ſie oft vorein Pfund Eiſen ein Pfund. Golde ftaub bekamen, er iſt aber doch noch ſehr einträglich . Sie erhandeln da meiſtens nur vor Waaren vonges ringem Werth : Goldinstangen, Goldſtaub, Elfens bein ,Kupfer, Apothekerróaaren und vornehmlich Neo gers oder ſchwarze Sclaven. - Bon dieſen unglück. lichen Menſchen , werden jährlich gegen 100,000 von den Engländern eingekauft, zum Theil auch wohl Es iſt kein Unterſchied zwiſchen dieſen geraubt. Mohren Sclaven bey den Chriſten und den Chris ften Sclaven bey den Türken. gm ganzen genom men werden die Sclaven der Chriſten viel hårter ges halten und oft viel grauſamer und unmenſchlicher bes handelt als die Chriſten Sclaven bey den Türken. Doch gehen die Engländer noch am beſten mit ih . Gegentheit unter der Gewalt nen um, da ſie im Der Spanier, Portugiefen, Hollander und Frans goſen das traurigſte Leben führen müßen . - Dieſe Negers werden auch häufig nach England gebracht, und gemeiniglich der Mann vor 100 bis 200 Rthlr . So wie ein Chriſten Sclave bey den verkauft. Türfen ſeine Freiheit erhålt, wenn er ſich beſchneis Den låßt, ſo wird aud) ein Mohren - Sclave bey den Chriſten frey ,wenn er ſich taufen låßt, und deren giebt es in England viele, die alsdenn gemeiniglich als Tagelöhner arbeiten . Der Handel nach Oſtindien , worunter hier das ganze inittågige Aſien zu verſtehen iſt, wird von eis ner einzigen Geſellſchaft getrieben , welches nach der Holla

16 Holländiſch Oſtindiſchen Geſellſchaft die wichtigſte Dieſe Handlung iſt im ganzen , in der Welt iſt. England åußerſt nachtheilich , denn esgeht eine un glaubliche Menge Silber dahin , und die Waaren , die daher kommen ſind faſt alle entbehrlich und über , flüßig . Doch wird ein großer Theil davon außer . halb England abgefekt, und dieſer Handel feßt Großa brittanien in Stand eine große AnzahlSchiffe mehr halten zu können , und ſich auch den Aſiatiſchen Reis chen furchtbar zu machen. Es iſt nun noch übrig von dem Handel Englands mitſeinen Amerikaniſchen Deſigungen zu reden . Von denen mit dem veſten Lande, oder den ſogee nannten Amerikaniſchen Kolonien, wil ich unten ausführlich reden . mit Weſtindien , worunter die Inſeln verſtanden werden , welche Großbrittannien in Amerika beſikt, treibt es eincu ſehr anſehnlichen Handel, der aber doch auch jeßt nicht mehr ſo ſtark iſt wie ſonſt. Es ges hen vornehmlich viele metalne Waaren dahin, und roher Zucker,Baumwolle, Kakaound Indigo iſt das vornehmſte, idas zurück kommt. Der Vortheil iſt noch auf Seiten Englands, wird aber immer ges ringer . Wir müßen bey dieſem Artickel noch der Siſches rei der Englander gedenken . Es iſt dieſes einer der wichtigſten Handlungs-Zweige. Der wichtigſte Fiſchfang iſt an den Küſten der Inſel Terre Neuve in Nord Amerika . Hier wird jährlich eine unglaub. liche Menge Fiſche gefangen , welche theils einge: denn meiſtens ſalzen , theils getrocknet , und unter dem Nahmen Stockfiſche an die Spanier, Portugiſen und Staliener verkauft werden . Diefer Fiſchfang allein bringt jährlich einen reinen Gewinn von

Fen

17

von 2,400,000 Rthlr. Der Heringsfang an den Großbrittanniſchen Küſten , den die Englánder nun den Hollandern aus den Händen zu reißen ſuchen , wird auch immer wichtiger und vollkommener. Wie groß nun überhauptderVortheilfey, den Groß

Fer

M

brittannien aus feiner Handlung habe , wird vers: ſchiedentlich beſtimmt, am wahrſcheinlichſten ſcheints zu ſeyn , Daß er jegt noch gegen 12 bis 15 Millionen Rthlr. betrage , eine Summe die immer noch ans fehnlich genug iſt , ob gleich viel geringer als eher Der Gervinſt des Afrikaniſchenund Ames mals.

11.

rikaniſchen Handels , ijt hierunter nicht mit begrife

EX

fen, man kan aber ſicher rechnen , daß der Verluſt in dem Handel mit Dſtindien diefen Gewinſtallezeit

EN

überſtiegen hat und jett vornehmlid ) , da dec Handel mit den Kolonien aufgehöret hat , und der mit Weſtindien ſehr gering iſt.

Wiſſenſchaften und Gelehrſamkeit. Ich habe oben behauptet, daß auch hier England por allen andern Ländern den Vorzug verdient . Die FranzoſenundTeutſchen wolen zwar dieſes ihm ſtreia tig machen, indem jede dieſer Nation ſich oben ant feßte und den Engländern den 2ten Rang giebt. Wenn man indeßen die Sache ohne Vorurtheil por feine Nation betrachtet, ſo wird der Vorzug Der Engländer ſehr einleuchten In keinem Lande

Home liche Erfindungen in mechaniſchen Kunſten gemacht worden. Mirgens wird die Gelehrſamkeit höher, geſchåßt. Nirgens werden auch nach Proporti, on derAnzahl der Einwohner ſo viele und To nůbli B

che Bücher son aler Art gedruckt, und ein gros Ber Theil derfelben wird auch in andre Sprachen ůberfekt und in andern Ländern geleſen - ein Vors zug der wenig teutſchen Büchern wiederfåret. Hier wird es in allen Stånden für eineSchande ges halten unwißend zu ſeyn , und man findet félten audi unter dem Póbel einen , der nicht fertig lefen und - In der Arzneimißenſchaft, fchreiben könnte . Mathematik und Dichtkunſt haben es die Engländer Ausländiſche lebendi: porzüglich weit gebracht. ge Sprachen zu lernen ift in England nicht fo gen wöhnlich als anderwårts , die griechiſche Sprache aber wird von den Studirenden mehr als irgend in einem andern Lande getrieben . - Ueberhaupthaa hen die Engländer darinnen, beſonders vor den frana porenundTeutſchen einen Vorzug, daß ſie ſich nicht auf viele Wißenſchaften zu gleich legen, fondern nue eine vorzüglich treiben, und daherin dieſer deſto ſtars ter werden . In England ſind nur zwey Univerſitäten von der Bohen Kirche, neinlich zu Orford und Cambridge. Die Art da zu ſtuðiren weicht von der in andern Låns dern gewöhnlichen Fehr weit ab. - Es kan z. E. Feis ner ein Docktor der Rechtsgelehrſamkeit oder Arzneis Wißenſchaft werden, der nicht 10 bis 12 Jahr, und Priner Docktor der Theologie werden , der nicht 18 gahr ftudiret hat, - ZuDublin in Irland iſt auch eine Univerſität von dieſer Kirche, die Presbyteria

ner aber haben 3 Univerſitåten in Schottland und verſchiedeneMeine in England.

Religion . **,: Konig Heinrich.Der 8te entrif England derHerra foaft des Pabſtes , und Eliſabeth brachte die Kira chen

t9 then Berbeßerung Dollfommen zu ftande. Daman

1

bieles von der römiſch katholiſchen Liturgie und Gen brauchen, und beſonders auch dieBiſchofe beibehielt, fo waren viele damit nicht zufrieden , und entwarfer mit Bethülfe Calvins eine beſondre Kirchenverfas fung , die mit der Reformirten ihrer überein tam . Sie nannten ſich Puritaner, auch Fon Confora miſfeit, werden aber gemeiniglich unter dem Nah . men der Presbyterianer begriffen , weil ſie keine Bia fchöfe, ſondern bloß Presbyteros haben. Dieſe und die biſchöfliche Kirche, welche auch die hohe Kirche genennt wird, find in Großbrittannien die vornehms iten Religions Partheien .

Die Independenten

ſind eine Parthei der Presbyterianer , die nicht viel von ihnen unterſchieden ſind. Die vornehmſten von den übrigen Religions Partheien ſind die Bapa tiſts oder Anapaptiſien , welchenur Erwachſene taus fen und die Quácter.

In England giebts noch viele

Römiſch Katholiſche und über 10,000 Juden . In Foland machen die Katholiken faſt von der Ans zahl der Einwohner aus. Die hohe oder Englandiſche Kirche hat 2 Erzbis dhöfe und 25 Bifchofe die alle (nur einen einzigen Bifchofausgenommen ) Pårs des Reichs und Bei fiber im Oberhauſe ſind.

In Greland ſind 4 Erja

Biſchöfe und 19 Biſchöfe, in Schokland 99 Press byterate, derenjedes wieder verſchiedene Kirchſpielt unter ſich hat. Ein Pfarrer tan in England

mehrere Pfarrſtellen zugleich beſigen , und ſiedurch

einen Vifariusmit dem erwegen der Beſoldung uns berein kommt, verwalten laßen . Dis findet aber, in Schottland nicht ſtatt. Man såhlt in Engo

and 8803 Pfarren und Pilariate

Res

Regierungs Verfafung. Der er Großbrittanniſche Staat iſt monarchiſch ariſtokratiſch und demokratiſch zugleich. höchſte Gewalt iſt einzig und allein beim Parlia ment, wozu der Konig, der Adel und das Vole ger Doch wird das Wort Parliament auch hört. häufig fo gebraucht, daß man nur die beiden legten Unter dem Adel werden in darunter verſteht. Großbrittannien eigentlich nur diejenigen begriffen, welche in andern Ländern den hohen Adel ausmaa den . Ihre Tittel ſind : Baron , Viſcount, Earl, ( Graf) Marquis und Duke. (Herzog.) Alle dies fe, moju noch die 2 Erzbiſchofe und 24 Biſdofe yor England, und 6 ſchottlandiſche-Adliche , welche ges målt werden, kommen , ſino Pårs von Großbrittanni en , führen den Tittel Lord und haben Sie und Stimme in Parliament , und zwar im Oberbaus Der andre Ådel führet geneiniglichden Tia fe tel: Eſquire, (Skmeir ) Knight, (Kneit) und Baro ner, 'und wird zum Volke gerechnet, defens 13 Abs '!

geordnete aus England und, 45 qus Schottland, das Unterhaus des Parliaments ausmachen . Do gleich ein Bðnig vpn Großbrittannien weder ein Gefeß machen noch von dem Lande Geld - beben kan , ohneBeiſtimmung des Parliaments , fo haben doch manche, beſonders die Stuartiſchen Kónige, fich nicht daran gekehret, ſondern oft ganz wiltúra Allein die unglücklichen Folgen , lich gehandelt. die es allezeit vor fie hatte da Jakob II Darüber

denThron und Carl I gar den Kopf verlor, hat ihs re Nachfolger vorſichtiger gemacht.

gebt weiß die Siegierung ihren Entzweckt zu erreichen , ohnenda . shig

21 thig zu haben ſich mit dem Parliament zu eatzweis en . – Man überháufet dié Lords mit Ehrenſtela len , macht auch wohl wenns Noth thut eine Aniahl neue, die alsdenn gewiß auf Seiten des Hofes ſind. Bey der Wahl der Glieder des Unterhauſes, untera füßtman die foes mit dem Hofe halten mit Gelder wodurchſie denn leicht niehr Stimmen ſich verſchafa fen können, als ihre Kompetenten haben , die nicht Kåmen doch noch zu To viel aufrendenkönnen . viele ins Unterhaus, die nicht mit dem Hofe eins ſind, ſo weiß iñan auch dann noch einem Theileder ſetben das Maul durch Geld oder durch Ehrenſtellen zu ſtopfen. Da ůberdis die meiſten Stimmen den der Hof die Ausſchlag geben, fo braucht auch nur größte Hälfte der Parliaments Glieder ſich geneige zu machen, und ſich an das Gegengeſchrey der übria gen nicht zu Fehren . So groß auch bisweilen die Summen ſind, welche der Hof anwenden muß , fich ein Parliament nach feinem Sian zu verſchaf fen , fo hat er doch nie Schaden davon, denn das erkaufte Parliament giebt ihm durch Bewilligung der geforderten Subſidien , die Summe zehnfach wieder . Dochzeigt die Brittiſche Geſchichte, daß das , was die Rönige wieder den Willen der Nation , bloß durch Hülfe des beſtochenen Parlia . mients unternommen , meiſtentheils unglůclich ab , gelauffen ift.

3d merte hier noch an , daß es falſch iſt, wenn man, wie auch oft in den Zeitungen geſchiehet, dien fen oder jenen hohen Staatsbedienten einen premier Miniſtre nennt. Es giebt in Großbrittannien dem Nahmen nach keinen dergleichen. Wohl aber åbt oft ein vornehmer Liebling des Königs , eben fo B 3

viet Gewalt aus , als nur immer ein premier Mini, ftre in einem andern Staat thun fann . Die 9 höchſten Bedienten des Großbrittannis rchen Reichs ſind : 1. Der Lord Oberrichter. (L. high Steward ) Es wird nur alsdenn einer gemacht, wenn über ein nen Lord eines großen Verbrechens wegen Gericht gehalten wird, und er hat warend ſeines Amtes, tág . 6 42 , OOO ttbt. Befotbung 2 2. Der bewahrer . Dis Amt ſo wie das folgende und Das gte kan der König auch durch Kommißarien vers walten laßen . . 3. Der L. Oroß - Schasmeiſter. Oft ohnges Fåhr das , was in andern Staaten der erſte Finan, Miniſter iſt. Gegenwärtig bekleidet dies fe Würde der berühmte Lord 67orth , dem es, da dabey er das ganze Vertrauen des Königs hat, und e el mog ver ſeines Amts die Schlüß zum Geldkaſten n ikt beſ , leicht wird , die meiſte Parliamentsglieder dahin zu bringen , daß ſie zu allen feinen Vorſchlás gen , ohne weitere Unterſuchung fo gleich ihre Eina willigung geben . 4. Der L. Preſident des Staatsrathes . 5. Der L. geheime Siegelbewahrer . 6. Der L. Groß - Rammerer Dis Amtift erblich und ein bloßer Titel. Der L. Groß : Conſtable

wird bloß bey

der Rrónung des Königs gemacht 8. Der L. Groß warſchau, dis Amt iſt auch

erblic 9. h .Der L. Groß : Admirali - gn den neuerre Beiten iſt das Amt immer verwaltet worden . Da

1.

į

Daidh gorausſeßen kann, daß meine Leſer wohl alle, auch Leſer der BunzlauiſchenMonathſchrift ſind , fo berweiſe ich ſie wegen des übrigen dahin , wo ſie im erſten Jahrgange S. 246. eine ausführs liche Nachricht von der Großbrittanniſchen Regie rungsform finden werden .

Einkünfte. In keinem Lande in der Welt ſind die Einwohner reicher und die Staats- Einkünfte nach Proportion der Anzahl der Unterthanen , großer, als in Große brittannien : und doch iſt kein Staat in der ganzen Welt fo arm , als eben dieſer. So wiederſprechend dieſes ſcheint, ſo gewiß iſt es Großbrittannien iſt in Vergleichung gleichwohl

mit vielen andern Staaten, etwa das , was derBes fißer eines fehr einträglichen Gutes , der aber mehr Schulden hat als er und ſeine Erben jemahls bes zahlen werden, gegen einen Bauer iſt, deßen went ge Aecker ihm zwar tange nicht ſo viel bringen alsjes nem ſeine Güter, der aber daben keine Schulden So lange die Gläubiger des erſten ihn hat. nicht drången ,

und ſich mit ſehr geringen Intes

reben begnügen , hat er mehr einzunehmen als dies fer . Sobald ſie aber wollten befriedigt fein, muß er entweder ein Betrüger werden oder ſeine Umſtans de werden weit armſeliger als bey dem andern. Dis iſt der Fall bey dem Großbrittanniſchen Staas te. Die Menge der Schulden des Staats iſt ſo groß, daß es faſt unmöglich iſt je zu bezahlen , zumahl, da einjeder neuer Krieg fie immer vermeh ren muß , B4

Zur

24 Zur Zeit Wilhelm des dritten fing man an , wegen der ſchweren Kriege, in welchedasReid verwickelt war, Schulden zu machen , um nicht größere als gewöhnliche Auflagen einführen zu dùrs fen . Sie blieben aber da noch ſehr mäßig. Als aber das Kurhaus Hanover auf den Thron kam , wurden ſie auf eine unglaubliche Art vermehrt. Vor den Ausbrüchen des legten Kriegs mit Frank reich , betrugen ſie ſchon gegen 500 Millionen Rthlr. in dem Kriege wurden noch 300 aufgenommen , und nachher ſind ſie wieder vermehret worden ; ſo, daß jest wenig mehr zu 1000 Midionen Rthlr. fehlet , und das wird der Amerikaniſche Krieg vermuths Alles ges lich in kurjem folgends hinzu thun. můnzte Geld , das in der ganzen Welt befindlich iſt, würde nicht füreichen, diefe Summeauf einmahlzu bezahlen. Die Könige aus dem Hauſe Hanover find nie darauf bedacht geweſen , diere Schulden zu mindern , fondern haben vielmehr alle Vorſchläge, die von den Patrioten deswegen gethan worden , berwocf. Der Grund davon iſt , weil durch dieſe fen . Schulden das Handverifche Haus auf dem Thro ne immer mehr beveſtiget wird.

Denn alle Fami

lien , denen die Krone ſchuldig iſt - und man ſchåęt ihre Anzahl auf mehr als 30,000, můßen ihres ei genen Beſtens wegen bemühtfeyn, dieſes Hausauf dem Throne zu erhalten , weil ſie ſonſt ihr Kapital verlieren würden , Db gleich manche den Nachtheit, den dieſe uns geheure SchuldensLaſt dem Staate bringt, haben gering machen oder gar fåugnen wollen , fo darf man doch in der That die Sache nur aufmerkfam betrachten und die Folgen davon unterſuchen , ja man

man darfnur die Erfahrung ſelbſt zu Hülfe nehmen , um ſich zu überzeugen , daß dieſe Schulden , zumahl, wenn ſie ſogar, anſtatt vermindert zu werden , forts fahren zu ſteigen, endlich die traurigſten Folgen vor Großbrittannien nach ſich ziehen mußen . Ich will nicht einmahlerwähnen , daß der 4te oder nach an . dern gar der zte Theil dieſes Geldes den Auslårta dern gehöret, es iſt genug, wenn man weiß, daß die In : tereßen davon jährl. 30 Millionen Rthlr. betragen . Dieſe můßen nun jährl. aufs půnklichſte bezalt werden , wenn nicht der Staat auf einmahl ſeinen ganzen Kres

ditverliehren foll. Sie werden von den Auflagen bes zahtet, welche das Volt geben muß. Dieſes wird dadurch aufs åußerſtegedrückt, und das Geld kommt in die Hände der wenigen Kapitaliſten. ( in Vers , gleichung mit allen Einwohnern fino's ihrer immer wenige. ) Dieſe werden daher reich , indem der Staat arm bleibt, und das Volk arm wird . Die Menge der Auflagen und die Reichthúmer eis welche faſt die Hälfte der niger Privatperſonen Einkünfte des Staats verzehren , verurſachen eine außerordendliche Theurung aller Lebensmittel. Dars aus folgt, daß alle Handwerker , Fabrikanten und Manufakturiſten den Preiß ihrer Waaren erhöhen müßen. Dadurch aber wird der Abſaß davon immer geringer, weil ſie die Ausländer vicl wohlfeiler ge ben . So muß nun auch der Handel immer mehr und mehr falen . Dieſes zeigt auch die Erfahrunge'

So elend

immer die Regierung der 4 Könige aus dem Haus. fe Stuart war,fo war doch der Handel unter the So bald man nen auf dem höchſten Gipfel. anfing Schulden zu machen

dis geſchahe zuerſt

unter Wilhelm I. fing er auch an jufallen . BS

Une ter

terderlangen Regierung Georg ii.fierer noch mehr , und feit dem legten Frieden iſt er, fo wichtig er auch immer noch iſt, endlich ſoweit herunter gekommen , daß er mit dem unter Cromwelln gar in keine Vers gleichung mehr geſtelltwerden kann .

Der jeg

bige Krieg aber mug ihn nothwendig noch weiter ins Abnehinen bringen , da er nicht nur wieder die National Schuld vergrößert , ſondern auch einen rok wichtigen Zweig davon, den bandel mit Nord Å . merita, ganz abbricht. gd komme nun auf die Einfünfte des Staats zurück.

Dieſe ſind anſehulicher als in irgend einem

andern Europäiſchen Reiche. Man ſchåßt ſie jähr Es iſt gewiß , fich auf 60 Millionen Rthlr. daß um vieler Urſachen willen dieſe Einkünfte nicht fo groß ſeyn können , wenn der Staat keine Schule den hätte. Allein, mas iſt nun der Vortheit, den er -von dieſer unermeßlichen Summe hat , da er mehr als die Hälfte davon, theils an diejenigen Uns terthanen , die vorhin reich genug ſind, theils an Ausländer wieder abgeben muß. Zu dieſen Staats : Einkünften trägt England das Meiſte bey. Die ſogenannte fand . Tare, die von jedermann, der Land, Häufer oder Bedienuna gen hat, bezahlt werden muß , beträgt allein gegen 12 Milion Rthlr. und die zote haben manches Jahr noch mehr eingebracht. * Die Einkünfte von Schottland aber machen kaum 800,000 Rthlet und die von Irland nicht viel über eine Midiva aus .

Dem Könige waren ſonſt für fich und ſeineFar milie gervice Einkünfte angerviefen , beg der Thron . beſteigung des jeßigen Königs aber wurden ſie auf fein Verlangenzuden Einkünften des Staats gem ſchlan

fchlagen, und ihm davor jährlich eine gemoißeSum me von 800,000 Pfund St. ( 4,800,000 Rthlr.) Do gleich nicht leicht ein andrer bervilliget. König , nach Abzug der Staatsausgaben , allezeit fo viel vor feine eigene Perſon übrig behalten wird, ſo reichts doch in London noch nicht allemaht ju . Doch iſt alsDenn das Parliament meiſtentheils fo billig, eine kleine Zulage zu geben . So erhieltGea orge I. von ihm , als er es bath , feine perſönliche Schulden zu bezahlen , 6 Millionen Rthlr. außer Oen ordentlichenEinkünften. Die Einkünfte des Staats ſind freilich auch nach

Abzug der Intereßen vor die Schulden, immer noch groß genug, allein, die Unterhaltung einer ſo anfehn richen Seemacht, wie die Brittiſche iſt, erfordert fo viel, und alle Beſoldungen, beſonders auch dieim Kriegsſtande, find dafelbft ſo hoch, daß fchlechters dings die Koſten eines Kriegs aufzutreiben , keinans Der Mittelda iſt, als aufs neue zu borgen . Denn die Auflagen ſind ſchon zu groß , und können kaum nochum ſo viel vermehretwerden als erfordert wird , die Intereßen der neuen Schulden zu beſtreiten.

Münzen. In allen Ländern wo Geld geprägt wird, hat der , welcher das Recht hat es zu prägen , davon Bors theil, und in vielenStaaten iſt das Münzregal teis Gang nes von den unanfehnlichſten Einkünften. anders iſts in England . Das Geld enthält da ſo viel Gold oderSilber als der Werth der ihm beva gelegt ift, betrågt , und ſelbſt die Prágekoften find dabey nicht mit in Anſchlag gebracht. - DerKom nig, welcherallein dasRecht hat, Münzengyſebla .

gen ,

gen,dabey aber nicht von dem vorgeſchriebenen Müngs fuß abweichen kan, bekommtdaher vom Parliament jährlich 96,000 Rthlr. zur Vergütigung derKoften , welche das Geld ſchlagen erfodert. Das Englåns diſche Geld iſt daher auch das beſte in der Welt, und es iſt ſcharf verbothen es mit außer Landes zu nehmen , doch iſt leicht zu erachten , wie ſchmer der Unterſchleif zu verhüten ift. . Eswird in England nach Pfunden Sterlinge, Schillingen und Pfennigen gerechnet. Ein Pf. St. ift eine eingebildete Minge und beträgt nadi unferm Konventions Gelde ohngefähr 6 Rthlr. Das Pfund hat 20 Schillinge, und derSchilling 12 Pfennige . Ein Schilling beträgt alfo-nach uns frem Gelde phngefähr9 fgl. und ein Pfermig 9 De Die vornehmſteni Silbermünzen ſind, Schillinge und halbe und ganze Bronen , deren eine s Schillinge gilt . Bon Goldmünzen giebt es Schilo jest teineandere als Guineen , dereneine 21 Sie finge, bald auch mehr oder weniger gilt. wurden zuddit aus dem Golde' geſchlagen , das die Guineain Afrika brachten, und das Engländer aus Rupfermünzen her haben ſie den Nahmen . giebt es in England auch eine ſehr große Menge,

Eine ungerneine Bequemlichkeit vor den Handel iſt in England das Pappierne Geld oder die Banks Man kan Bermöge deßelben Millionen Noten . bey rich tragen , und in ein paar Minuten abzählen . Dieſe Zettet beſtehen aus einem halbreidenen , durchſichtigen Pappier , das um Betrug zu verhina dern nur von einem einzigen Pappiermüller verfers tiget wird.

Auf jedem Zettel ſteht der Werth Den e hat,welcher menigſtens 5, höchſtens 1000 Pfe

St. (30 bis 6000 Rihtr .) betrågt, und die eigena båns

Handige Unterſchrift der Vorſteher der Bank. Dieſe Gefellſchaft der Bank wurde ſchon unter der Regierung Wilhelms III.geſtiftet, es ſind aber feit der Zeit verſchiedene Veranderungen in ihrer Vere Ihre Zettel find ſo gut faßung gemachtworden . als baar Geld, fie tragen keine Zinſen ,und dieBant hat den Vortheil, daß fie das baare Geld , welches ſie davor in Händen hat, zu ihrem Nußen anwens So ſchwer es iſt, dieſe Zettel nachjum ben kann . machen ; ohne daß es ein Kenner gleich bey dem ers ſten Anblick gewahr wird, fo geſchieht es doch bisa weilen , der Chåter aber erhält daubt, wenn erſich ertappen läßt, allzeit, bencitrang pum Rohn . Uebrigens gelten dieſe Engländiſchen BankNoten nicht nur in den Großbrittanniſchen Staaten fons dern auch in ganz Holland und in den vornehmſten Handelsftädten von Europa .

Kriegs - Macht.

In einer Inſel eine ſtarkeLand , Machezu halten , In iſi unnöthig, wenn Flotten da ſind ſie zu beſchußen . Denn dieſe können die alterſtårkſte Armee abs.

halten ins Land einzufallen . Dieſer Fall ift vors nehmlich bey Großbrittannien , welches nach Pro portion die Heinjte Landmacht unter allen Europdis ſehen Staaten , zu Friedenszeiten , (unterhalt. Die Armee in England beſtehet da ordentlicher Weiſe aus 12,000 Mann, in Schottlandaus eben ſo viel, in Irland aus 10,000 undin Amerika, Mia norka und Gibraltar , ſind immer nur gegen 5,000 Mann gehalten worden . Die ganze Armee beträgt Daher nicht 40,000 Mann , worunter nicht 4000

Savallerje iſt.

Die Königlichen Sarden ſind hiers unter

unter auch mit begriffen .

Zut Kriegszeit hingegen

ift diefe Macht oft. fo anſehnlich vermehret, und fo biel fremde Truppen in Sold genommen worden , daß die Armee bisweilen aus mehr als 150,000 Mann beſtanden hat, ſo wie jeßt ſchon allein in Amerita über 50,000 Mann unterhalten werden . In den neuern Zeiten hat man auch angefangen eine regelmäßige Nationals Miliz zu errichten , wels che aber noch lange nicht brauchbar genug eingerichs tét iſt.

Die Anzahl derer, die bey derſelben einges

fchrieben ſind, beläuft ſich auf 200,000 Ich komme nun zur See- macht Großbrittannis ens, die in der ganzen Welt nicht ihres gleichen hat. Der Grund, warum die Schiffarth und mit

ihr die Seemacht in dieſem Lande, das doch wenig , was zum Schiffbau gehöret, hervorbringt , zu dis ner fö unglaublichen Höhe geſtiegen , iſt : theils.ig der vortreflichen Lage zu ſuchen , die es zur Schife farth hat, theils, in der natürlichen Geſchicklichkeit der Nation dazu , theils in dem ſo ausgebreiteten und vortreflich eingerichteten Handel. Sajt kein Land liegt ſo bequem jum Seehandel; fo gute Häfen als Große teins hat ſo viele und unð brittannien . England allein båt ſo viele und ſo Vortheilhafte Hafen , als kein anderer Europdiſcher Staat. Man findet auch nirgends beßere Antal Schiffe geſchwinde auszurüſten , und ſie mit ten , nötigen Erfordernißen zu verſehen, als da. den n dlungs . Han Die Einrichtung des Engländifche Wefens zur See, iſt ſo vortreflich , daß ſie andern Nationen beſonders den Franzoſen zum Muſter gez Ich will nur dient hat, welches ſie nachahmen . einpaar Stücke davon anführen, welche zeigen wers

den, wie durch gute Einrichtung des Handels , die Schife )

Schiffarth hatemporkommen müßen . Unter Troms welln , der, wenn ſeine Regierung rechtmäßig gewes fer wäre, und er nicht ſo viel fafter als privat Mann beſegen håtte , den Nahmen eines der größten Res

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genten die je gewefen find, verdienet hätte, wurs De eine Parliamento - Afte gemacht , die unter dem

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Mahmen der Schiffarths - Atre bekannt iſt, und die alles veftfellt und einrichtet , was zur Kaufmåns nifchen Schiffarth gehöret. Dieſe befieltuna ter andern : daß aus Aſien , Afrika und Amerita

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nach England und aus England wieder dahin , nichts auf andern Schiffen fou gebracht werden , Ferner: daß nach Enga als auf Engländiſchen . land keine Waaren vonandern Orten ſollen gebracht werden , als ſolche , die der Ort wo ſie herkommen , felbſt hervorbringt som ein Gefet , das beſonders den Holländern fehr nachtheilig iſt, indem dieſe größtentheits mit fremden Waaren Handlung freis So darfnach dieſem Gefets z. E. Feia ben . He SpaniſcheWolle aus Holland nach England gebrachtwerden , fondernbloß aus Spanien ſetbft. * Doch ſind hiebey einige nothwendige Ausnaha men gemacht. Es iſt 3. E. erlaubt, mit Englåna diſchen Schiffen aus Spanien , Amerikaniſche Pro dukte, und aus Holland , Ditindiſche Getvůrje ju holen , wett die Engländer fonſt dieſe Waaren gang entbehren müßen , indem ſie nicht nach dem Spanis fchen Amerika und den Holländiſchs Dfindiſchen Es iſt Geroůrz Inſeln , felbft handeln dürfen . Mation feſtgefegt darinnen daß keineandere ferner , , andere Waaren nach England bringen fol ,alsfol. che, die ihr eigen Land hervorbringt. So kan Kun z. E. Schwediſches Eifen , nicht andersnach

Gngland gebrachtwerden , als auf Schwediſchen oder

oder Engländiſchen Schiffen.

Es wird aber

kein Schiff vor ein Englandiſches gehalten, wenn nicht der Schiffshauptmann und wenigſtens 4 von Schif den Matroſen geborne Engländer ſind . Dieſe farths - Aktewird mit rechtdas Paladium des Eng läpdiſchen Handels genennt, ſie iſt die Stüße deßela ben, und ihre Befolgung hat verurſachet,daß Großs brittannien eine ſo unglaubliche Anzahl Schiffe in Der elende allen Meeren der Welt halten kan . : König Carl El, hob zwar beim Antritt feiner Regies fung diefe Akte auf, allein die Nation bezeugte Parn aber eine ſo große Unzufriedenheit, daß er ſich ges nöthigt fahe, ſie wieder herzuſtellen , und ſie ift bis auf gegenwärtige Zeit in ihremWerth geblieben . :) Der auswärtige Handel wird zugleich von den Engländiſchen Kriegsflotten - fo gut beſchůßt, daß nicht leicht fremde Nationen ihn ftöhren können . Inden meiſten Gemäßern hátt Großbrittannien auch zu Friedenszeiten eine Anzaht Kriegsſchiffe bereit. Dieſes geſchiht auch vorzüglich in dem Mittlandi, fchen Meere, welches wegen der Seeräuber , vor Kauffarthei Schiffe ſehr unſicher ift.. - Menn nun auf irgend eineWeiſedurch Aufhaltung eines Schiffes oder Mishandlung der Kaufleute , oder fonſt der Handet beunruhiget wird, fo benachriche tigen die Engländiſchen Confuls fo gleich den Bes fehlshaberder Kriegsſchiffe davon, derfodanndas hin ſegelt, und wenns nichs anders angeht, fic mit Kanonen Genugtuung verſchaft. - Große brittannien halt etliche und 30 Confuls in den vore nehmſten Handlungs - Städten von Europa, dem Türkiſchen Reich und den barbariſchen Staaten Dieſe beforgen das Beſte des Vrittifchen Handels und teiſten den Schiffen und. Kaufleuten Beiſtand .

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Fonſuls 33 Die meiſten haben wieder Vize - Raufleute uns ter ſich . Die Engländer ſind endlich noch die beſten Sees Seute in der Welt. Ihre Matroſen übertreffen an Geſchicklichkeit, Muth und Herzhaftigkeit, die oft gar in Tollkühnheit ausartet, alle andre. Keine andre Nation kan auch ſo viel geſchickte und tapfere Seeoffizier, und ſo viel berůmte Admirals aufweis ſen , alsdie Englándiſche. Ihre Schiffe ſind auch größtentheils beßer gebaut und ſtärker befekt als bey andern Nationen , und die Matroſen werden nire gends beßer gehalten und befoldet, als bey ihnen . Kein Wunder daher , wenn die Engländer faſt in allen See: Gefechteil die Oberiand behalten , auch da , wenn die Anzahl und Große ihrer Schiffe, der Feinde Shrer nicht gleich kommt. Die Kriegsmacht der Engländer zur See, könn . te , wenn ſie im gehörigen Stande iſt , es mit der vereinigten Seemacht-auer übrigen Staaten aufneh . men . Zu Ende des legten Kriegs mit Frankreich und Spanien , beffund die Brittiſche Flotte aus mehr als 400 Kriegsſchiffen , diemitmehr als 1oo, 000 Matroſen und 12,000 Kanonen befekt war. Was vor ungeheure Summen dazu gehören , eine folche Macht aufzubringen und zu unterhalten ,' tan man ſich leicht vorſtellen.com Bloß die Erbauung eines Kriegsſchiffes von so Kanonen koſtet über 60,000 Rihlr. eines von 80 gegen eins von 1oo über 200,000 Rthlr .

150,000 und Dis ſind

die Koſten bloß der Schiffe, ohne Mannſchaft, Ges ſchůk, Ammunition and Proviant. Die Unterhal tung der Matroſen ,die außer ihrem Sold noc )Pros viantbekommen müßen , beläuft ſich auch erſtaun ,

lichy: hoch .

Im Jahr 1762 machte der jährliche 76

Sold

34 Sold vor 70,000 Matroſen , über 20 Millionen Nithir. aus. Die Kriegsſchiffe werden vornehmlich in Schiffe von der Linie , Fregatten , Schaluppen , Bombar . Die dir - Galiotten und Branders eingetheilet.

Schiffe von der Linie heißen deswegen fø , weil fie in einer Schlacht in die Linie oder Schlachtords Sie führen 36 bis nung geſtellt werden können . 100 Kanonen und bisweilen noch mehr. In Große brittannien haben ſie einen 6 fadyen Rang. Die vom erſten Range führen 100 Kanonen und darůs ber, die vom 2ten 90 und darüber , die vom 3ten 80, die vom 4ten so . die voin sten 40 und die vom Die, welche weniger 6ten 36 und darüber . Die als 36 Kanonen führen, heißen Fregatten . Brieges Schaluppen haben meiſtens 6 bis 14 Kas nonen . Die Bombardir- Qalliotten ſind einges richtet, Bomben daraus zu werfen . Zuden Bran , dersoder Feuerſchiffen , nimt man gróftentheils alte Schiffe dienicht mehr ſehr brauchbar ſind ,und fül let ſie mit Pulver und brennbaren Materien , um feindliche Flotten damit în Brand zufeßen . Sie wurden von den Engländern unter der Regierung der Königin Eliſabeth erfunden , wo ſie ſich derſela ben zuerſt bedienten, um die ſchon geſchlagene unů. berwindliche Flotte der Spanier , die bey Calais eine vortheilhafte Stellung genomen hatte, in un ordnung zu bringen, welches auch mit dem glücklichs ſten Erfolg geſchahe. Die Seemacht Großbrittanniens wird in 3 Ges ſchwader (Eſcadres) abgetheilet, das rothe, blaue und weiße, weil die Schiffedie dazu gehören, ros the, blaueund weiße Flaggen führen . Jedes von dieſem Geſchwader bat feigen Admiral, welches da.

D

35. daher der Admiral der rothen , weißen oder blauen Flagge heißt, und dieſe haben wieder ihre Vize und Contre Admirals unter ſich . Der Admiral der rothen Flagge führet den Titel eines Vizeadmirals von Großbrittanien , hatdas Oberkommando und die größte Wärde im Reich, wenn das Amt eines 210mirals von Großbrittannien nicht belegt iſt, ſondern wie jest immer geſchieht,durch Kommißarien verivaltet wird. Zu Friedenszeiten wird auch meis ſtentheils eine ſehr anſehnliche Flotte unterhalten , und die Anzahl der Matroſen , zu deren Unterhale tung das Parliament Subſidien bemiligt, belåuft ſich gemeiniglich auf 10 bis 12,000 Áustvårtige Beſizungen . bgleich Großbrittannien in Abſicht der Große Kaum den 33ſten Theil von Europa betrågt, fo find doch die ihm unterworfene Länder (wenn man die Nord Amerikaniſchen Kolonien noch dazu rechnet) großer als ganz Europa. In Europa beſißt Großbrittannien noch außen den Königreiche Irland die kleinen Inſeln : Jerſey, Juernſey und Alderney , welche nahe an den Franzöſiſchen Küſten liegen . Sie ſind von ges ringer Erheblichkeit, ihr Beſig iſt aber den Englån dern desidegen wichtig, weil ihreHäfen zur Zeit des Kriegs den Engländiſchen Schiffen oft ſehr vor theilhaft feyn können .

Die

Inſel Minorka im

Mittelåndiſchen Meer,und die Veſtung Gibraltar in Spanien , welche beide England im Utrechter Frieden erhielt,ſind von großerer Wichtigkeit. Mis norka iſt ohngefähr 30 Quadratmeiten groß , und ſehr fruchtbar.

Die beiden Städte,auf derfelbeny

36 Civðadella und Mabon ſind ſtark befeſtiget und haben, beſonders die teßte, ſehr gute Håven. Gis braltar liegt in derProvinz Sevilla, ander Meers enge,die von dieſer Stadt den Nahmen hat, und iſt durch Naturund Kunſt eine der ſtårkſten Veſtuns gen in der Welt . Die Håven dieſer Stådte find den Großbrittanniſchen Schiffen vornehmlich zu Kriegszeiten , von unbeſchreiblichem Nußen. In Afrika beſigen die Engländer verſchiedene Stücke Landes an dem berühmten Fluße Senegal, und haben dafelbſt, und auf der Küſte von Guinea verſchiedene Beſtungen, welche dazu dienen , ihren fehr vortreflichen Handel mit dieſen Ländern zu be Außerdem gehört ihnen auch die Inſel ſchůßen. St Seleng im Aethiopiſchen Meer , welche ihrer Lage wegen ſehr wichtig iſt , da die nach Dſtindien gehende Schiffe, daſelbit ſich ſehr bequem erfriſchen können .

Die Länder in Afien , und zwar in dem ſogenanns ten Oſt Indien , gehören alle der berühmten Oſtindis daſelbſt mehr Land beſigt, , fden Kompaniewelche und ſtärkere Einkünfte hat, als manche Europdiſche Rinige. Ihre vornehmſten Befißungen ſind auf Der Halbinſel, diesſeit des Ganges , wo ſie viele wichtige Veſtungen haben, und ſo gar Königreiche ihnen sinsbar ſind. Shre vornehmſten Plage das ſelbſt ſind : Bombai, Dabul, madras und er. Aufder Inſel Sumatra beſigen ſie auch David , verſchiedene Veſtungen, und in Arabien , der Tura tey , Perſien und Indoftan "haben ſie an vielen Drten wichtige Handlungs Faktoreien , und genie Ben meiſtentheils ſehr große Handlungs Freiheiten .

Die größten Beſigungen der Engländer aber ſind in Amerika , wo ihnen beinahe dieHälfte des Nords

1

13

37

lichen Theils davon , feit dem legten Frieden über. laßen worden Die Lånder die ihnen inTord Amerika gehören, ſind : Florida, die eigentlich ſo genannten Bolonien Kanada, das Land Labrador, das Land an uds ronomMeerbuſen und die Inſel Teuland und Rape breton . - Florida haben ſie erſt durch den legten Friedensſchluß mit Frantreich und Spanien gang erhalten . Es iſt ein ſehr großes und größtentheils ein ſehr fruchtbares Land, bis jeßt aber noch wenig angebaut. Von den ſogenannten Bolonien iſtnoch nicht entſchieden , ob ſie künftig wieder zu Großbrits Kanada tannien werden gerechnetwerden können. wurde auch im lekten Kriege von den Engländern Der Beg ganz erobert und ihnen nachher gelaßen . Jig dieſes großen aber äußerſt ſchlecht angebauten Landes , iſt den Engländern vorzüglich wegen der vortheilhaften Handlung dahin wichtig , welches pornehmlich auch von den Falten und dden Ländern Labrador , und denen an budrons Meerbuſen Die Inſel Reuland aber iſt vor England gilt. von unbeſchreiblichen Nußen , wegen des reichen Fiſchfangs der hier iſt, womit ſich jährlich viel 1000 Fahrzeuge beſchäftigen . Außerdem beſigen die Engländer noch in Ameri ta die wichtige ginſel Jamaika , und eine große Anzahl andere, davon die wichtigſten ſind : Bars bados , Dominike, Granada , St Vincent, St. Chriſtoph , Babama, und Bermudes. Es iſt hiebey ju merken, daß, wenn in England von Weſtindien geredetwird, man allezeit dieſe Inſeln und die andern , die in dieſer Gegend liegen , auch wohl das gegen über liegende beſte Land mit eine

!

38 geſchloßen , darunter verſtehet, obgleich allerdings dieſer Nahme dem ganzen Welttheile zukommt.

Uebrigens haben die Engländer noch ſeit 1765 neue Lånder entdeckt, die man zu keinem der 4 Welte theilen rechnen kan, und auf welche ſie nun gegrüns Nehmlich ver . deten Anſpruch machen können . ſchiedene Inſeln, die nach dem Süd-Pol zu liegen . Ein Theil davon , der rchon bekannt gewefen iſt, iſt von ihnen näher unterſucht worden . Soviet man jekt noch von dieſen Ländern weiß, verdienen ſie nicht, daß Colonien dafelbſt angelegt werden , ſie bringen auch nichts hervor, was zur Handlung das hin, Anlaß geben könnte, indeßen wäre es doch mogs lich , daß, wenn ſie noch beßer unterſucht würden , man vielleicht auch Schåße der Natur da entdeckte, welche ihren Beſiß fürEngland vortheilhaft machten.

Kurze Geſchichte des Großbrittannia ſchen

Reichs.

B by wil mich hier nicht bey der alten Geſchichte aufhalten , ſondern nur kúrzlich die wichtigſten Bes gebenheiten der neuern Zeiten erzählen. Von jener ſey ee genug nur folgendes anzuführen : Daß die alten Einwohner Englands Britten hies Ben , und Abkómlinge der Einwohner des alten

1

Teutſchlands waren ; daß ſchon soo gahr vor Chriſti Geburt,die Phönizier, Brittannien, wela chestie Albion nannten , und die dabey.liegenden In

V #

3

39 Inſeln, entdeckten und dahin handelten ; daß'ohn gefähr 300 Jahr nachher die griechiſchen Koloniſten zu maßilien (Dem jebigen Marſeille in Frankreich ) an dieſen Handel Antheil nahmen , und ihn zur Zeit des Kaiſers Auguſt faſt allein befaßen ; daß die Rómer unter dem Julius Caſar , Brittanien bes kriegt, unter dem Kaiſer Klaudius zuerſt darinnen veſten Fußgefaßt,undunter Domitian erobert und zur Römiſchen Provinz gemacht; daß im sten Jahre hundert unter Kaiſer Valentinian III . fich die Brits ten wieder freimachten ; daß ſie kurz darauf, weil ſie von den Schotten fehr gedrängt wurden, die Ans gel - Sachſen zu Hülfe riefen , welche zwar kamen und ſie von ihren Feinden befreieten, aber auch here nach im Lande blieben , und 7 Königreiche darinnen aufrichteten ; daß von dieſen Angel: Sachſen Brits tannien, Anglia (England) genannt wurde; daß alé le 7. Kónigreiche endlich durch den König Egbert von Weſtſer verſchlungen und vereinigt wordent; daß die Dånen lange Zeit England bekriegt und ein Stück davon in Beſik genommen, bis ſie von Wils belm dem Eroberer im unten Jahrhundert vertries ben worden ; daß deßen Nachkomme, weiblicher Linie, Beinrich II. ein Graf von Anjou, Jrland eroberte, und der Krone von England untertoůrfig machte ; das Eduard III. im 14ten Jahrhundert, durd) Erbfolge auch König von Frankreich wurde, aber nicht zu deßen Beſik gelangen konnte , fondern ſich ſo wie ſeineNachkommen mit dem bloßen Titel und einigen Provinzen davon, begnügen mußte; daß England von der Zeit an , über 100 Jahr lang blutige Kriege mit Frankreich geführet, und endlicy unter Seinrich dem 6ten im Isten Jahrhundert alle Provinzen darinnen verloren; zwiſchen zweien Zweis E4 gen

40 gen der Königlichen Familie, dem Haufe von Port und dein von Lankaſter viele blutige Streitigkeiten Seinrich den 7ten geweſen , und daßende auf - bis immer ſeineeigene Könige gehabt, lich Schottland uns mit England immer häufige Kriege geführet, bis ihr König.Jakob der 6te auch König von Eng, land wurde . Die Regierung der neuern Regenten von Enge land , die endlich auch Könige von Schottland waren , iſt ſo merkwürdig , daß ich ſie einzeln -aas führen wiu.

Heinric

VII.

Aus dem Hauſe Tudor, Pam im gahr den Engländiſchen Thron .

1485 auf Da er einer von Lans

kaſter , und ſeine Gemahlin aus dem Hauſe York war, fo vereinigte er in ſich die Anſprüche diefer beis 1 den Famil ien an die Kroné, und machte dadurch ale Er iſt einer der len Streitigkeiten ein Ende. Cos lomb, der Entdecker der neuen Welt, fchickte, als

weifeſten und beſten Könige von England.

er mit ſeinem Project ſiezu ſuchen , vonGenua und Frankreich war abgewieſen worden , feinen Bruder Adein , durch unglückliche Zufälle , wur an ihu. abgehalten , vor den König zu kommen . lange de er Als es endlich geſchahe, genehmigte zwar der König ſogleich ſeinen Vorſchlag, und machte'alle Anſtala ten ihn auszuführen , Colomb hatte aber indeßen fchon die neue Welt

für Spanien entdeckt.

Demohngeachtet ſuchte Heinrich noch ein Stück das von zu bekommen , und ſchickte den Rabot aus ,wele cherauch das ganze veſteLand vonTordAmerika, wo jegt die Engländiſchen Colonien ſind , entdeckte, and

21

1

4t und davon für England, Beſik nahın . Die das maligen Unruhen mit Schottland, verhinderten aber Unter den König, Colonien daſelbſt anzulegen . ihmfing der Handel Englands mit entferntern Láns Dern zuerſt an , ob er gleich noch zu der Zeit ſehr Hein blieb . Er ſtarb iin Jahr 1509. Shm folgte,

Heinrich VIII. SNehr bekannt wegen ſeines beſondern Karakters und feiner ſeltſamen Handlungen ; als berühmt, wegen ſeiner Tugenden und der Größe feines Geis Durch ſeinen Stolz , gåhzorn , Arg. ftes . wohn und übertriebenen Eigenſinn , ließ er ſich oft zu außerordentlichen und bisweilen grauſamen Hand lungen verleiten . In der Religion war er fo eifrig, daß er Luthers Reformation aus allen Kraf ten zu verhindern ſich bemühte, und wieder ihn ſelbſt ein Buch fchrieb , weswegen ihn auch der Pabit den Tilel: Defenſor Fidei (Beſchůßer des Glaubens) beilegte, welchen Titel er und ſeine Nachfolger, beis behielten . Gegen ſeine 6 Gemahlinnen die er nach einander hatte , war feine Aufführung fehr fonderbar . Zus erſt hairathete er die Spaniſche Prinzeßin Cachas rina. Sein verſtorbner Bruder hatte ſie vorher fchon gehabt, und er fuchte und erhielt dazu die Påbftliche Dispenſation . Adein , nachdem er 16 Jahr mit ihr gelebt, und ſie ihm zu alt wurde wachte ihm das Gewißen darüber auf, und er wols te ſich von ihr ſcheiden laßen . Der Pabſt wußte nicht, was er dabey thun ſollte , da er weder ihn , noch den Kaiſer, der Königin Better var den Kopf Hoßen wollte. Er verzögerte daher die Sache, und das

42 das währte Heinrichen , der ſich ſchon eine andre Gemahlin austerſehen, zu lange, er fchied fich daher felbit und nötigte

Feine Biſchöfe , es zu billigen.

Dem Pabſt verdroß das ſo ſehr, daß er ihn in Bann ihat, und das verdroß Heinrichen wieder ſo ſehr, daß er ſich ſelbſt zum Oberhaupt der Kirche aufwarf, viel Misbrauche der R. katholiſchen Kirs che abſchaffte, und England ganz dem Gehorſam des Påpſtlichen Stuhles entzog : : Er heirathete nun eine ſchöne Engländerin, Ans na von Bolen , ließ ſie aber nach ein paar Jahren , aus Verdacht der Untreue, öffentlich hinrichten. Den Tag nach der Exekution vermählte er ſich mit der Johanna Seymour, weiche ihin Louard VI. Von den 2 folgenden gebar, und dabey ſtarb . ließ er eine ſitzen und die andre tider hinrichten , und verheirathete ſich zum 6ten maht mit der Wits we eines Edelmannes ,welche das Glück hatte , ihn zu überleben.

Unter ſeiner 27 jährigen Regierung , fingen die Engländer an nach den Kanariſchen Inſeln zu handeln , es wurde auch eine Kolonie auf der Inſel Teuland ( Terre neuve) angelegt, und aus der das ſigen Fiſcherey großer Nußen gezogen .

Diefer

König nahm auch zuerſt den Titel eines Königs von Irland an, da ſich ſeine Vorfaren nur Sere ten von Irland genennt hatten. Er ftarb im Jahr 1547

Eduard VI. Erfolgte Heinrichen im 1 Iten Zahr feines Alters, und og er ſchon im 16ten ſtarb , konnte er an der Diegierung wenig Antheil nehmen. Unterdeßen wura de

7

43 de unter ihm die Reformation der Kirche fortgefegt. Es iſt merkwürdig, daß man, um die Fiſcheren in größere Aufnahme zu bringen, in der Kirchen Orda nung, die katholiſchen Faſten beibehiclt, und ſogar eine Strafe auf die Uebertretung derfelben feste. Ob dieſe nun gleich in den neuern Zeiten an Nies manden , der die Faſten nicht hålt, iſt volſtreckt worden , fo iſt es doch noch bis jest cire allgemeine: Gewohnheit in England, des Freitags Fiſche zu eßen , daher man auch an dieſem Tage immer die beſten fiſche auf den Märkten antrift. Der Herzog vonVorthumberland , überredete den jungen König feineSchwiegertochter, die Joi bannaðray, eine Anverwandte des Königs , zu feia ner Nochfolgerin zu erklären , und ſchafte ihn dars auf, aller Wahrſcheinlichkeit nach , mit Sift aus Nach ſeinem Tode wurde die J. der Welt. Gray würtlich in London als Königin ausgerufen , allein Maria bekam bald die Oberhand, und ließ ſie nebſtihrem Gemahle und Schwiegervater, hin, richten .

Maria . duar ts VI. Schweſter . duarts

Die älteſte Tochter

Heinrichs VIII. von ſeiner erſten Gemahlin . Alle ihre Unternehmungen gingen dahin , die reformirte Religion auszurotten und die katholiſche wieder eins Sie verheirathete ſich daher audy zuführen . mit dem Könige in Spanien Philipp II. deßen Hofs nung aber, England dadurch zu bekommen , fehl . ſchlug, indem die Königin ohne Erben ſtarb . She re kurze o jährige Regierung iſt eine Folge von Hins richtungen , Ungerechtigkeiten, Grauſamkeiten und lalo

44 allen Arten der Verfolgung gegen die Reformirten , die wenigen und von Unglücksfallen fürs Land Plage, die England noch in Frankreich befaß , gine gen nun auch verloren , und Handlung und Schife Der Tod verhino farth gingen gånglich ein. Derte ſie endlich noch zur rechten Zeit, mehr refors mirte Köpfe abzuſchlagen , und das Reich ganz ju Grunde zu richten . Es folgte ihr in der Regierung ihre Schweſter Eliſabeth, Heinrichs Todoter, von der Anna von Bolen.

Eliſabeth . Die größte Regentin , die je auf einemThron ge feßen. Sie kam 1558 im 25 Jahr ihres Alters jur Regierung , und veränderte in kurzem den gans Dieſes befand ſich ges jen Zuſtand des Reichs. wiß bey dem Anfange ihrer Regierung in der traus

richſten Lage.

Mit Frankreichund Schottland, deßen Königin Anſpruch auf die EnglandiſcheKro . ne machte , war es in einen höchſt unglücklichen Krieg vertvidelt. Innerlich war alles voller Uncus he , Verwirrung, Verfolgungen und Grauſams Seiten , die Schagtammer war erſchöpft, die Bes

ſtungen des Reichs in dem ſchlechteſten Zuſtande, der Handel lag danieder, die Seemacht war in den elendeften Umſtänden, und England war andern Nationen bloß ein Gegenſtand des Mitleidens oder kaum der Verachtung., beth den

Thron , To gewannen dieſe Sachen eine

ganz andreGeſtalt. Die innerlichen Unruhen wur: den durch Aufhebung aller Verfolgung und Wies derherſteuung der reformirten Religion , fo gleich ges Atillet. Mit Frankreich und Schottland wurde ein Fries

45 Sriede gefohloßen , der weit vortheilhafter war, als man bey dem Zuſtande Englands erwarten konnte. Manufakturen und Handet fingen wieder an zu blů , hen , die Seemacht wurde wieder hergeſtellt , und fremde Staaten fingen wieder an , ſich um die Gunſt Englands zu bewerben , welches ſie vorher verachtet hatten . Der Raum und die Abſicht dieſes Buchs, ges ftattet mir nicht, alle die vortreflichen Anſtalten und Unternehmungen hier zu erzählen , welche von ihr, jum Beſten ihres Reichs gemacht worden. wil nur einige der wichtigſten anführen .

30

Sie unterſtüßte die Niederländer , welche ſich bondem Goche der Spanier befreien wollten, aufs Eräftigſte, um Spanien zu ſchwachen, von welchem Reiche fie vorausſahe, daß es der fürchterlichſte Feind Englands werden würde. Sie nahm auch viele 1000 derſelben in ihr Land auf, welche viel : Städte bevolkerten, und Manufakturen, woran es bisher. fo fehr gefehlet hatte, zum unbeſchreiblich gros Ben Nußen des Landes anlegten . Viele Dinge wurden nun in England felbft verfertiget, die man vorher mit großem Schaden von Ausländern hatte Das Schießpulver, das erhandeln müßen . porher nicht in England verfertiget, ſondern mit großen Unkoſten aus andern Ländern geholet wura de, gehört vornehmlich hieher. Nichts hatte bisher mehr , England in Abſicht der Handlung zum Nachtheile gereicht, Verfahren der berühmten Sanfeftadre.

als das Dieſe

hatten zur damaligen Zeit, faſt den ganzen Europäis chen Handel an ſich gezogen , und druckten vor, jůglich auch die Engländer . Schon unterder Res gierung Heinrichs des sten und der Maria , waren die

46 die Klagen der Engländiſchen Kaufleute über den Schaden, den ihnen die Hanſeſtadte zu fügten, ſo heftig , daß dieſe beiden Regenten darauf bedacht waren , dieſes fremde goch abzuſchütteln, allein ſie waren dazu viel zu ſchwach). Eliſabeth aber war ſo glücklich, es durchzuſehen . Dhnerachtet aller Náns ke, die die Hanſeſtadte brauchten, es zu verhindern, ohnerachtet der Drohungen deren ſie ſich gegen die Königin bedienten , und die nicht gånzlich zu vers achten waren , da ſie nicht allein felbſt eine unglaubs liche Macht befaßen, fondern ſich auch das deuts ſche Reich und Polen ihrer nachdrücklich annaha men , drang die Königin doch durch , befreite Engs land auf ewig von ihrem Joche, und legte dadurch den Grund zur Größe ſeiner nachherigen Handela ſchaft. Sie war auch die erſte, welche Kolonien in auss wärtigen Ländern , vornehmlich in Amerika, anlegte,

wo.ſie, außer den Låndern die die Engländer feibli entdeckt, viel andre durch Verträge oder durch Das veſte Land von Geld, an ſich brachte. Word Amerika , welches unter Heinrich dem 7ten ſchon war entdeckt worden, wurde unter ihr anges baut und bevölkert. - Man nannte es dazumahl Virginia, ( Jungfern Land) ihr zu Ehren , weil ſie unverheirathet blieb . Jeßt führet nur beſtändig noch ein Theil davon dieſen Nahmen , wie wir uns ten ſehen werden Den auswärtigen Sandel in Aufnahmezu brin . gen , ſparte ſie weder Mühe noch koſten . Sie uns terſtůkte oft felbſt die Kaufleute mit Gelde, trat mit ihnen in Geſelſchaft, und that überhaupt alles, was Unter den ſie zur Handlung ermuntern konnte . ! verſchiedenen Sandlungs-Geſellſchaften , welche ſie

47 geſtiftet und privilegirt hat, iſt vorzüglich die Oſts Indiſche zu merken, welche nachher in ſolche Auf: nahme kam , daß ſie nach der Houåndiſch Dſtindis ſchen , ihres gleichen nicht in der Welt hat. Der wichtige Handel nach Rußland und durch Rußland nad Perſien , wurde auch unter ihrer Vorher waren nur die Sans Regierung eröfnet. feftadre in dem alleinigen Beſig davon , und er kon . te bluß zu Lande geführet werden , weil das Rußis ſche Reich ſid ) dazumahl noch nicht bis an die Dſts ſee erſtreckte. Ein Engländiſches Schiff , das den Weg nach Aſien , über Morwegen und Lappland, durchs Eismeer ſuchen wollte, entdeckte von ohnges fåhr den Hafen, bey welchem icht die Stadt Ars changel ſteht. Die Folge davon war, daß der Zar Iwan Waſielewitſch II. Der größte Monarch Rußlands vor Peter dem großen , ein Freund fdjafts und Handlungs Bündniß init der Königin fchlos. - Die Engländer handelten nun zu Was Ber nach Rußland, und thaten es den Hanſeſtådten , bie nur zu Lande dahin kommen konnten , bald zu Von der Zeit an hat keine Nation fo ſtart bor.

nach Rußland gehandelt , als die Engländer , und ob gleichPeter der große, nachdem er die ſchwes diſchen Provinzen an der Ditree erobert, die Hand. lung von Archangel, nad) ſeiner neuerbauten Stadt St. Petersburg verlegte, ſo that doch dieſes den Engländern feinen Schaden . Die Handlung der Engländer nach Perſien durch Nußland, die weit bequemer iſt als über das Mitländiſche Meer durch die Aſiatiſche Türkey , tam auch unter ihr in Auf nahine. Ich will noch mit ein paar Worten des Kriegs

der

Eliſabeth mit Spanien gedenken , der von ihe mit

48 mit ſo vielem

Kuhmegeführt wurde:

Philipp

der zte König von Spanien , einer der ehrgeißig. ften Könige und liftigſten Monarchen , hatte das Pro . jekt feines Baters Carls V. eine Univerſal Monar, chie aufzurichten. Erhatte ſich vorher der Königin Xaria zum größten Nachtheil ihres Reichs , zu Er ders ſeinen Abſichten zu bedienen geroußt.

fucht: nun bey ihrer Schweſter der Eliſabeth, der er auch Hettaths - Anträge that , ein gleiches . A ber weit entfernt , daß dieſe ſeine Abſichten begünſtis gen folte, fuchte ſieim Gegentheil feine Anfchlage zu Dereiteln . Philipp fahe nun ein , daß er von dem Muthe und Weisheit dieſer Königin alles zu fürchten hätte,und daß er nie ſeinen Zweck erreichen würde, ſo lange ſie im Stande wåre, ihndaran zu verhindern. richten .

Er beſchloß daher , ſie zu Grunde ju Die Eroberung von Portugal , die

ſeine Seemacht ſehr vergrößert hatte, und die gros Ben Schäße die er ans Amerika bekam , fekten ihn in Stand, binnen 3 Jahren eine Macht auszurůs ften , die vorher noch nicht ihres gleichen gehabt hate te, Sie beſtand aus 130 Kriegsſchiffen , die 1630 Kanonen und mehr als 30,000 Mann ( 180 Móng che nicht mit gerechnet) führeten , und aus einer ſehr großen Anzahlvon Transportſchiffen , welche eine große Menge Gewehr am Bord hatten , das für die beſtimmt war, welche in England ſich zu den Spanis ern ſchlagen würden , und das mußte man da wirts lich von einem großen Theil katholiſcher Einwoh ner beſorgen . Dieſe ungeheure Flotte route zufor: Derſt nach Calais fegein , und da den berühmten Spaniſchen General , Serzog von Parma, mit einer Armee von 30,000 Mann an Bord nehmen , und dann in England einfallen , und es erobern . 1

49

Die Engländiſche Flotte beſtand während der Zeit faum aus 20 großen undPleinen Kriegsſchiffen,

und die Landarmeewar nicht in der beſten Zuſtand, Dem ohnerachtet zeigte dieſe große Königin nichts weniger als Beſtürzung. Sie lies das fand in den

beſtmöglichſten Vertheidigungsſtand febent , jind ſo iel Schiffe ausrüſten , als ſie nur zu thun im Stande war. Sie wurde darinnen durch ihre Una

certhanen , welche mehr thaten als verlangt wurde, aufs kräftigſte unterſtúkt. Der König Philipp lies ſeine Flotte in dem Has Fen von Liſſabon fich verſammlen , und war von dem guten Ausgang ſeines Unternehmens fo fehr übers

eugt, daß er ein Verzeichniß dieſer Macht, in lateis hiſcher und faſt in allen europäiſchen Sprachen ,

Drucken und bekant machen lies . Hierinnen wird te die höchſt glückliche Armada genennt, der Pabſt aber taufte ſie hernach die unüberwindliche Pirmada. Dieſe unüberwindliche Flotte ſegelté

nun endlich den i Jun. 1988 aus dem Hafen zu Liſſabon , mit der blürtdürftigſter Hornung und Der gewißen Zuverſicht, die Königin Eliſabeth vom Throne zu ſtoßen und England zu erobern . ch kan mich aber nicht aufhalten , ihreChatenaus,

ührlich zu beſchreiben , ich begnüge mich nur zu nelden , daß ſie von der engländiſchen Flotte die viel

chwächer war, zuerſt angegriffen , geſchlagen, und

ierauf nach Calais gejagt wurde, wo ſie vergeblich uf die Armee des Herzogs wartete , und alsdenn ndlichfich gendthigt ſahe, ihre vortheilhafte Stele ung die ſie genommen, zu verlaßen , alle Anſchlåge auf die Eroberung von England aufzugeben , und hr Heil in der Flucht zu ſuchen . Allein auch die

var fo ungládlich, daß von den 130 Kriegsſchiffen kaum

FO kaum so wieder nach Spanien kamen .

Die übris

gen mit mehr als 20,000 Mann gingen theils im Sturm verloren , theils wurden ſie von den Englåne dern weggenommen : In Spanien war faſt keis ne familie, die nicht einen oder mehrere ihrer An . permoandten, welche dabey umgekommen waren , ber klagte , und Philipp fand daher vor gut, durch ein öffentliches Edict das Trauern zu verbiethen.mn Der Krieg wurde während der übrigen Zeit der Rey gierung der Königin fortgefeßt, und die Engländer waren darinnen foglücklich, und thaten den Spas niern fo viel Schaden , daß diefen die Luſt verging eine neue unüberwindliche Flotte nach England zu ſchicken . Dieſe große Königin ſtarb im 9. 1602 im 7often Sahr ihres Alters und 45ten ihrer Regierung , und hinterties das Reich in dem glücklichſten Zuſtande. Ich kommenun zu den Regierungen der 4 elen den Könige aus dem Hauſe Stuart - die eine unausgefegte Folge von Schwachheiten , Nieders trådyrigkeiten , Grauſamkeiten , innerlichen Empor Nicht rungen , Kriegen und Staatsfehlern find . Reiche der Welt leidyt wird man in irgend einem ein Beyfpiel von fo viel auf einander folgenden Res aber auch genten finden, die ſo ſchlecht regiert, ſo gut dafür geſtraft wurden, als dieſe 4 Stuarts : Jakob I. verlohr durch ſeine Aufführung alle Acha tung bey feinen Unterthanen, und wurde der Sport den Fluch farl II. erwarbſich der Welt. feines Volks und den Abſcheu aller rechtſchaffenen Leute. . Jakob II. verlohr den Thron, und Karl Es iſt zu bewundern, daß 4 I. gar den Kopf. folche Regenten das Reich nicht ganz zu Grundegee sichtet haben . Allein zum Glüd vor Großbrittang

$1 nien hatte Eliſabeth ales ſo gut in Stand gefekt und in Gang gebracht, daß es Jakob I. nur ſo gehn laßen durfte, und er that es , nicht weil er überzeugt war, daß es ſo recht ſey, ſondern weil er zu ſchlåfo rig war , was zu ändern. Zum Glück wurde der Tyranney Karls“l. noch zu rechter Zeit ein Ens de gemacht. Zum Glück kam hernach Kromwell und fekte alles wieder in Stand, und zum Glück wurde noch bey geiten , Karl I. oon dem Tode, und Jakob II. von dem Prinzen von Dranien verhindert alles wieder einzureißen . gdy wil in der Be ſchreibung ihrer Regierungen kurz ſeyn .

Jakob I. Er war vorher König in Shotland, der 6te dies ſes Namens , ein Sohn der Königin Maria von Schottland , welche Eliſabeth wegen Verråthes rey hatte enthaupten laßen . Da er der nächſte An , verwandte der Königin Eliſabeth war , ſo folgte 'er ihr in der Regierung. Von der Zeit an war nun alſo der König von England auch König von Schott land ; und ber;de Reiche wurden zuſammen Groß , brittannien genennt , ſtanden aber noch nicht weiter in Verbindung mit einander .

Er befaß eigentlich keine großen Laſter, aber auch nody viel weniger große Tugenden . Auf die Nes

gierungskunſt hatte erſich niemals gelegt, deſtomehr aber auf die lateiniſche Sprache , welche er ſehr gut ſprach , und eine recht pedantiſdie Freude hatte, wenn er ſich mit jemanden, derſie auchgut verſtand, Darinnen unterreden konte. Von ſeiner Gelehrſama

keit gab er der Welt dadurch Beweiſe, daß er ſelbſt einige ſchlechte Bücher ſchrieb . Unter andern eines

gegen den Rauchtabac , worinnen er feine Unter , thanen auf das flehentlichſte. bittet, ihn zu laßen, weil ſie ſonſt Gott mit der ewigen Verdamniß ftra . fen würde, wovon der Rauch der Sabadspfeiffen Eine feiner größten ein lebendiges Bild fey. (*) Schwachheiten war, ſeine übertriebene Furchtſam . Keit. Es hieng ihm eine Dhnmacht zu , wenn er unvermuthet einen bloßen Degen erblickte, und wenn Ritter fchlug, zitterte er jo rehr, er jemanden zum daß man ihm den Degen mußte halten helfen . Man Schreibt die Urſache dieſer Furcht einem Zufal zu , der feiner Mutter wiederfuhr, als ſie mit ihm ſchwanger gieng . Der König ihr Gemahl traffic in einer zu großen Vertraulichkeit mit einem itas Muſikanten an — der auch nicht viel liäniſchen und lies ihn in ihren Berz befeßen haben fou, Ármen erſtechen .

Wenn man dieſes Königs Regierung wettläuftig beſchreiben ſolte, fo würde man mehr erzålen müſs fen

1

(* ) Man wundert fich oft , warum Moraliſten biswei len gegen manche Dinge ganz beſonders eifern , da fie ben andern viel nadifebender find. Dieſe Ver wunderung würde wegfallen , wenn man , wie hier , von gewißen Umſtanden unterrichtet wäre. Es war eine der Scuartiſden Samilie angebora ne Schwachbeit , daß ſie den Tabacs : Kaud nichopertragen konnce . 41 % baher Carl I. auf einem Schiffe verkleidet aus Schottland flobo ſchöpfte ein Matroſe , der ihn vorher einmahl geſehen hatte, Verdacht. Um ihm dieſen zu benehmen , ftopf te fich Carl eine Pfeife Cabact , und brachte es durch den duferſten Zwang den er ſichanthat bahin, daßer Nun waren die Matro . Re glücklich ausraudite. ugt e art rze fen , und dieſPfeia , daß er fein Stu Fen übe fe Tabact rettete ihm alſo wahrſcheinlicher Weife das Pebent.

$ 3 fen was'er hätte thun können und ſollen, als was er gethan , denn dieſes war ſehr wenig. Er überlies und zum Uns die Regierung ſeinen Miniſtern glůck fiel ſeine Wahlmeiſtens auf ſolche, die zwar laſterhafter als er, aber nicht viel Flüger waren. Mit Staatsgeſchäften gab er fid nie gerne ab, fons dern lag lieber auf ſeiner Bibliothect ſeinen Studien ob.

Nur dann bekümmerte er ſich darum , wenn

ein Krieg zu befürchten war ; dieſen fuchte er allezeit abzuwenden , wenn auch gleich der Friede mit dem größten Nachtheil für fein Reich und mit der große So shlos ten Schande für ihn, berknüpft war . er gleichnach dem Antritt ſeiner Regierung mit Spam nien auf ſehr ſchlechte Bedingungen einen Frieden , und ließ die Hollander, welche von der Eliſabeth fo unterſtůkt worden waren im Stiche. So litt er bald hernach geduldig , daß ihn dieſe auf alle ers ſinnliche Art beleidigten , und die einträgliche Her rings . Fiſcheren an den Küſten ſeines Landes , aller ſeiner Gegenvorſtellungen ohnerachtet , zum großen So beging er derEngländer trieben . Nachtheil t ige Řas Walter dem Grauſamkei die niederträcht

leigh , einem der tapferſten Englåndiſchen Seei Dfis ziere , den Kopf abſchlagen zu laßen , bloß um die Spanier nicht vor den Kopf zu ſtoßen, die es ver langten , weil dieſer Mann in dem füblichen Ameris ta hatte Kolonien anlegen wollen , da er doch felbft bon Jakob dazu war privilegirt worden , und es nur an folchen Drten hatte thun wollen , die die

Spanier noch nicht in Beſit genommen hatten. So ertrug er gang gelaßen eine entrepliche und mit barbariſchen Graufamteiten verknüpfteBeſchima

D 3

SO

pfung , welche die Holländer den Englåndern in Piftenauf der Inſel Amboina angethanhatten.

So fitt er den Schimpfgeduldig der ſeinem Sohne dem Pringen Carl vom Spaniſden Mofe angethan wurde, indem ihm derſelbe weis machte, er follte mit einer Spaniſchen Prinzeßin vermählit werden , ihn aber endlich nach dem er lange genug war aufs gezogen roorden , zum Gelädyter der Welt, ohne So fahe er ends Gemahlin wieder heim ſchickte. lich ganz ruhig zu , wie Kaiſer Ferdinand , feinen Schwiegersohn , den Kuhrfürſten von der Pfalze aller ſeiner Würden und Länder beraubte, und war ſogar niedertrådytig genug am Kaiſerlichen Hofe vor da doch ernſtliche Drohungen ihn zu betteln , doch aber freilich) vielmehr ausrichten konnten, 1 nicht Drohungen eines ſolchen Königs. Das einzige, was unter ſeiner Regierung einer, Kriegs-Unternehmung ähnlich ſieht, war ein Ver Allein dieſer ſuch gegen die Republick Algier.

war auch juſt ſo unnöthig und überflüßig , und der Erfolg davon noch dazu ſo erbärmlich , daß er an ftatt zum Ruhme des Königs ju gereichen , vielmehr Der König ließ im feine Schande vergrößerte . Flot anfe Jahr 1620 eine te ausrüſten , und hnliche unter dem Kommande eines Admirals ſchichte nach Algier , um wegen einiger unbedeutenden Kleis. nigkeiten Genugthuung zu fordern . Der Admiral erhieit fie, fegelte zurück , erhielt Verſtärkung, Regels te das folgende Jahr wieder vor Algier , that einis

i

ge Ranonenſchüße auf die Stadt, nahm 2 oder 3 Pleine Schiffe weg und kehrte wieder nach England zurück. Der Vortheil davon mar, daß nun dem EnglåndiſchenHandel von den Algierern der größte Schade zugefügt wurde. England genoß alſo unter feiner 22 jährigen Res gierung einen tieten Frieden , der ihm aber weit

Tchad

fchädlicher war als der blutigſte Krieg .

Engländiſche Handel wurde von den Höhåndern, Spaniern und Franzoſen auf alle Imógliche Art gee

Tchmålert, und die Nation bey aller Gelegenheit beo Leidiget. Kurz, England hat ſich nie in niedrigern

Umſtånden befunden, als unter ſeiner Regierung. Nichts beſchreibt diefe kürzer und beßer als der Vers , den er einſtmals an ſeinem Schlafzimmer

angeſchrieben fand : Rex fuit Eliſabeth : nunc eft Regina Jacobus.

D. i. Vorher regierte der Rönig Eliſabeth ,

nun

regiert dieRðnigin Jakob. Uebrigens entdeckte Heinrich Sudron unter ihm Den berühmten Meerbufen , der von ihm den Nab , men hat. Auf den Somers :Inſeln , (von dem Schiffskapitán Somers fo genannt) und in dem

Theile von Nord Amerika, der jeßt Ieuengland

Seißt, wurden Kolonien angelegt. machten zu Anfange feiner. Die R. katoliſchen Regierung viel Verſchwörungen gegen ihn , und da Die Geſuiten und alle katholiſche Prieſter darůs

Der aus dem Lande gejagt wurden , mochten ſie eis en Anſchlag , den König und das ganze Parliam ment mit eitiemmable in die andre Welt zu ſchicken .

Zu dem Ende unterminirten ſie das ganze Parlias nentshaus, und brachten eine zu dieſer Abſicht hin , ångliche Menge Pulver dahin , welches bey der Erófnungangezündet und ſo der König und alle Pare

tamentsglieder in die Luft geſprengt werden follte. Zum Glück fames noch zu rechter Zeit heraus, und Die Folge war, daß die Katholiken einen noch hårs Dieſe Perſchwörung iſt tevn Stand bekamen . übri , D4

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übrigens: in der Geſchichte unter den Nahmen det Pulver ,Verſchwöru ng , bekannt. Karl I. Nicht viel Flågerals ſein Bater , aber diet faſters hafter. mapu Sein Water hatte nichts unternommen , er unternam viel, aber lauter ungerechte und unbes Da er im Jahr 1625 ſonnene Handlungen . den Thron beſtieg , verſprach ſich die Nation viel Sie fand aber bald , daß ſie ſich betros

von ihm . gen hatte.

Er ließ ſich ganz von dem Herzog von Bukins gham regieren , der ſchon unter ſeinem Vater fo vers haßt war . Er vermählte ſich mit einer katholiſchen Prinzeßin, Heinrichs lv von Frankreich Tochter . Der Erfolg der Handel, die er mit Spanien anfing, fo wohl als des Beiftandes, den er ſeinem Schwas ger demRuhrfürſten von der Pfalz ſchickte, war una rühmlich für ihn. Er wegerte ſich lange dem Drina genften Verlangen der Nation ein Snuge zu thun , und den Hugonotten in Frankreich bey zuſtehen , und da er es endlich that, geſchahe es ſo langſam und auf eine folche Art, daß man deutlich Tahe, es fegy Fein Ernſt nicht, ihnenzu helfen . Ades dieſes machte ihn verhaßt, würdeaber nicht von ſolchen unglüdlichen

Folgen

fürihn geweſen

feyn, wenn er nicht ſich endlich hatte in denSinn kommen Jaßert , die Perfaßun des Reic g hs ju åns

Er fing dern und ſich umumfohrankt zumachen. damit an ,daß er die Parliament er die ihm keine Subfidieh beridigen wollten , ſo gleich aufhob ,(melo dies mit dreien Eurz hintereinander geſchahe) hierauf Stuflagen na ch ſeinem Gutdůnten tradite , fie mit Se

Gewalt"eintrieb und eine neue Kirchen Ordnung ente warf, die er ebenfalls mit Gewalt einführen wolte. Hierůber tam es nun endtich ro 'weit, daß ſein legtes Parlament , das 5te unter ſeiner Regierung, welches unter dem Namen des langwirigen bekant iſt, ſich ſeiner Aufhebung widerfekte , und ihn ends lich durch einen Aufſtand in Londen nöthigte die Stadt zu verlaßen .

Nun kam es zwiſchen dem König und dieſem Pars liamente im Jahr 1642 zum offentlichen Kriege. Die Parlamentariſche Armee welche von Kroms well und Sairfar kommandirt wurde , ſchlug ihn gånzlich und nöthigte ihn fein Heil in der Flucht zu ſuchen . Er nahm ſeine Zufludt zu den Schotten , und hofte um ſo viel eher Schuß und Hülfe bey iha nen zu finden, da fie lange nicht ſo vielen Grund hatten , ſich über ihn zu beſchweren als die Englåna der, und da er ihr Landsmann war, und feine Fas Aberihr milie ſo lange über fe regiert hatte. Verhalten gegen ihn war niederträchtig . ftatt Daß die Engländer ihn offenbar verfolgten und Rache wegen ſeiner Gervaltthätigkeiten droheten, nahmen ſie ihn mit der größten Hoflichkeit auf und behielten ihn ſo lange, bis ſie mit dem englåndiſchen Parliament den Kauf über ihn geſchloßen hatten . Dieſes zahlte ihnen 400,000 Pfund Sterlings und fie überlieferten dafür den König in ſeine Hände. Der König faß nun verſchiedene Sahre gefangen , bis es endlich dem liftigen Cromwel im gahr 1648 gelang, durch ſeine

intriquen die Geſtalt des Para

diaments zu verändern,und es nur mit Leuten die ihm ergeben waren zu bereken . Nun wurde zu Anfange des 1649 Sahres einBlutgericht von 150 Perſonen angeordnet, welches dem König den Proceßmachte, uno 2.5 .

58 und ihn als einen Tyrannen und Verräther des Reichs zum Tode verurtheilte. Das Urtheit wurde wůrklich gleich darauf nemlich den 30 gan . vollzogen, und der unglückliche König auf einem era habenen Blutgerüſte; das vor ſeinem Pallaſt Whis tehad in London aufgerichtet wurde, mit dem Beile Offentlich enthauptet. Ich will über dieſe Begebenheit, die die einzige ihrer Art iſt, und worüber fo viel geſchrieben und geſtritten worden , weiter nicyt urtheilen , fondern

nur bemerken, daß dabey 2 Fragen wohl unterſchien den werden müßen : Batte Barl den Tod vers dienet ? und : Bandelte Bromwell und feim Parlament, das ihmidenfelben anthat, dabey rechtmäßig ? — Wenn man den Karacter des Heuchleriſchen und ehrgeißigen Kromweus kennt, und weiß, daß er keine andre Abfidit bey dieſer Handlung hatte, als ſich ſelbſt dadurch den Weg zur unumſthränkten Regierung Großbrittanniens zu Bahnen, welches ihm audi gelang: fo wird man ohne Bedenken die legte Frage mitTein beantworz Was die erſte betrift, fo weiß ich nicht ten . warum man Anſtand nehmen folte, ſie zu bejaben , 18 bald man überlegt, daß Kart kein unumſchránt's ter Regent war, ſondern ſein Vole.blos nach der vorgefdyriebenen Bedingungen regieren durfte , über welche zu halten die Nation fo gut das Recht hatten als ein unumſchränkter Monarch über feine Souves ränität. So rechtmäßig es iſt, wenn ein folcher , einem jeden der etwas gegen ſeine Regierung unters nimmt, oder ſie verändern will, am Leben ftvaft, eben ſo wenig unbillig iſt es , wenn eine frege Natia on ,einen Tyrannen der ihre Staatsverfaßung åná dern und fie dadurch ihrer Freyheit berauben will , Zwis duvo daſſelbe Mitteldavonabhält.

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dem Prot Crom , d.i. vom Jah 164 ec 2 r well bis 53 batttoraEtneg eigesn krin Obe . e lan t rha lich d upt Anfä gien zwa alle ziem verw zu, ngli g s r lic ir h alei ſo c ba , noch vorh der Hinrt ld es Kromw n r ic a elln tung des Kön nach ſh eis igs gelang , ein Parlia m nem Sin zu bek t in Ord . , brac er aeln l e n omm s h s te nun . Er führ vonedner Zeit an auc in der Tha h g e t die Regi allei , ob glei eine Bes n ch Englan erun d pub ſeyn fgolte. lic Alle Provinzen des Reichs, die Engländiſchen fo

wohl als die Auswärtigen wurden in kurzer Zeitung ter den Gehorſam der neuen Republick gebracht. Die Schotten , welche Carl II.zu ihrem Könige ausgeruffen hatten , wurden 2 mahl von Cromweln geſchlagen und der Prinz genótigt, aus dem Reiche zu fliehen . Die Engländiſchen Flotten machten ſich aud) auf dem Meere ro furchtbar, daß er nicht vers ſuchen durfte etwas zu unternehmen . Portugall, welches auf feiner Seite war , wurde gezwungen von ihm abzulaßen , und die Republick um Friede zu bitten .

Selbst mit Solland

welches zu der

Zeit die größte Seemacht in der Welt hatte, fing man einen ſehr glücklichen Krieg an. Endlich wurde Cromwett mit ſeinem ihm ſonſt ſo

ergebenen Parliament uneins . Allein die Folge davon war , daß er ſich einſtmals mit einer guten Anzahl Soldaten Bors Parliamentshaus verfügte,

hinein ging, der Berſammlungbefahi, auseinander zu gehen , und als man ihmnicht fo gleich gehorchte, ein Parliamentsglied nach dem andern beim mainÁers ana me heraus führen ließ . ders

ders zuſammen, das völlig nach ſeinem einn war; und dieſes trug ihm ſo gleich auf ſein Anſtiften die Regierung der Republic an , unter dem Nahmen eines Protekcors. Dieſes geſchahe im Jahr 1653 .

Olivier Cromwell. Wenn er der rechtmäßige Regent eines ſuveränen Staats gerveſen wäre, fo würde ihn die Welt ohne Zweifel Den Beinahmen der Große beggelegt has ben , und gewiß er hätte ihn beßer verdient als viele andre Monarchen , welche die Geſchichte fo nennt. Er war der Sohn eines gemeinen Edelmanns , undthat ſich inkurzem Durch ſeinen Eifer für die Freis beit und durch ſeine Capferkeit unter der Armeedes Parliamente, lo hervor, daß er Generalwurde, und endlich gar das Dberkommando befem ..r ces gierte hierauf den Staat gan , und als en den Tis tet eines Protetors dazu erlangte, völlig unums [chränkt. - Ade feine Abſichten ſuchte er unter dem Scheine der Gottesfurcht auszuführen , und da er es in der Verſtellungskunſt weiter gebracht hatte, als vielleicht irgend ein Menſch unter der Sonne, er auch dabey den größten Muth und Entſchloßena ihmalles. heit befaß, gelang

Sounrechtmäßig aber auch ſeine Regierungwar, die er willkürlicher führte als je ein Engländiſcher König vor und nach ihm gethan , ſo mußman doch geſtehen, daß ſie das Wohl des Reichs aufdas polls Dieſes war auch mit die kommenſte beförderte. Die Urfach , warum er ſie glücklich endigte.

Engländer,

zufrieden , daß ſie ihren Staat blus

hend, ihren Handel auf den höchſten Sipfel und ihr re

GE te macht von allen Europäiſchen Staaten gefürch, tet ſahen , pergaßen darüber, daß eben derjenis ge, welcher Carin wegen der Anmaßung einer ju großen Gewalt, hatte hinrichten laßen , nun felbft unumſchränkt fie beherrſchte. alle Europäiſche Hdfe Anfänglich begegneten ihm als einem Kängsmörder und Kronenräuber mit Bers achtung , aber bald wußte er ſich in folches Anſes hen zu feßen , daß viele ſeine Freundſchaft fuchten , und alle ſich vor ihm fürchteten. Die Sollander mußten ſeinen Zorn zuerſt ema

pfinden , weil ſie Carl II. aufgenomen hatten. Nacha dem er ſie in s großen Seeſchlachten überwunden , und ihnen über 1700 Schiffe, deren Werth ſie ſelbst auf 40 Millionen Kthle, Tchågten , weggenommen , awang erſieim Jahr 1654 zu dem ſchimpflichſten Frieden . Sie mußten Carl II. aus ihrem Lande wegſchaffen , Den Pringen von Dranien - auf ervig von der Stadthalterſchaft ausſchließen , feine aus England verbannte Perſonen aufzunehmen verſpres chen , und endlich går eine Geldſtrafe von 300,000 Pf. St.an ihn zahlen. Srankreich mußte ebens falls die Familie Carls 1. aus ſeinem Lande verbane nen , und fo gar mit dem Protektor ein Bündniß gegen Spanien ſchließen. Dieſer Krone aber ents riß er die ſchöne Inſel Jamaika und die vor Engs land fowichtigen Städte und Veſtungen mardye und Dunkirchen , und fügte ihr unſäglichen Schas den zu . Seine Flotte im Mittellandiſchen Mees re, unter dem berühmten Admiral Blate, regte ale ke an deßen Küſten gelegnen Staaten, in Schrecken . Sie nötigte den Herzog von Toskána , vor einen Schaden , den er ehemals der Englandifchen Hand . lung zugefügt, Genugtuung zu geben , zůchtigte die bcys

beyden Republicken Algier und Tunis , ztvang fie zu einem vortheilhaften Frieden , und fegte ſelbſtden Pabft , der eine Landung im Kirchenſtaat befürcha tete, ins größte Schrecken . Er ſtarb im Jahr 1658 , nachdem er ſich ing größte Anſehn gefeßt, fein Reich blühend gemacht, alle ſeine Feinde gedemüthiget und den Handel auf eine Hshegebracht hatte, die er feit der Zeitnicht wies der erreicht hat. Nach ſeinem Tode gingen die Unordnungen im Sein Sohn Richart Crom : Reidye wieder an .

1

well, ſollte ihm zwar im Protektorat folgen , allein der hatte nichts als den Nahınen von ſeinem Vater, und wußte ſich weder zu rathen nocy zu helfen . Das Parliament bekam nun wieder Håndel mit der Ara mee und die Verwirrung und Unordnung wurdeims Karl II. Der Sohn des unglücks mer größer. lichen Kart 1. der ſich indeßen beim Kurfürſten von Köln und an andern Drten, als ein Vertriebener Eru : tant aufgehalten hatte , begab ſich nun wiedernach Holland, um ber einer ihm vortheilhaften Verans Dieſe er derung gleich bey der Hand zu ſeyn. da Code, Cromwells nach 2 Jahr folgte endlich ihn der Sdhottiſche GeneralMonk ins Königreich rief, und ihn eine Engländiſche Flotte von Holland abholte. Er langte im Jahr 1660 glücklich in Engs land an, zur großen Freude des größten Theils der Nation , welche der legten Unordnung überdrüßig tvar, und von ihm glaubte, daß er durch das trau . rige Schickſal ſeines Vaters und durch ſeine eigene Unglücksfalle klug gemacht, beßer regieren würde, als er .

Kart II,

Karl II. : Die Vie Engländer wurden in ihrer Erwartung wie der erſchrecklich betrogen. Nie hat ein Land er nen Regenten gehabt , der ſo laſterhaft, fo -nieders tráchtig geweſen und ſein Reichſo vorſetzlich unglücks lich zu machen geſucht hätte , als dieſer König , ſchrecklichen Beiſpiel Weit entfernt , ſich an dem ſeines Vaters zu ſpiegeln , übertraf er ihn weit in allen Laftern, und war nur einzig und allein dar: auf bedacht, ſeine zügelloſe Meigungen zu befriedi, Bald nac, Antritt feiner Regierung der, gen, Faufte er die wichtige Beſiung Calais in Franky reich an Ludwig XIV. vor s Millionen Livers. Mit den Hollandern , die ihn in ſeinem Elende aufg «

nommen und immer heimlich beygeſtanden hatten , fing er Krieg an , aus keinen andern Urſachen , als weil er hoffte in demſelben viel Beute zu machen , und dadurch Geld zu ſeinen Verſchwendungen zu bekommen. Dieſer lief aber für ihn höchſtunglüds lich ab. Die Hollander, denen die Franzofen zulegt beiſtanden , gingen endlich ſo weit, daß fie mit einer Flotte die Themſe bis faſt an London an , hinauf Schiffe verbrannten liefen , die Engländiſchen Es kam und das ganze Reich in Schrecken festen . dazu , das wärend dieſes Kriegs die Peft in Enga

land ausbrach, und in London allein über 100,000 Menſchen wegrafte , und ein erſchreckliches Feuer in eben dieſer Stadt über 13,000 Häuſer verzehrte. Allein nun er, Endlich mußte er Friede ſchließen. gab erſich ganz dem Könige in Frankreich Ludwig

XIV . Dieſer ſchickte ihm von Zeit zu Zeit Gelo und Maitreßen aus Paris , und davor that Karl mun was er haben wollte. Er vereinigte ſich mit ihm

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ihm , die Holånder ganz zu Grunde zu richten, und ihr Land unter fich zu theilen. Beinahe wåré dem ehrgetßigen Ludwig dieſes geglückt, allein das Ges ſchrey der damit unzufriedenen Engländiſchen Nati on, das Karlendlich in eine Rebellion ausbrechent zu ſehen fürchten mußte, nöthigte ihn Frieden zu ſchlica Řen und dadurch die Houånder zu retten. Gegen das Ende ſeiner Regierung, fing er an , ganz wilkürlich und ohne Parliament ju herſchen und er beging fo viele niedrige undungerechte Hands lungen , daß der Haß der Nation gegen ihn ganz allgemein wurde , und villeicht eben ſoiche traurige Folgen wie bey ſeinem Vater, für ihn nach ſich ges zogen haben würde, wenn ihn nicht noch zu rechter Zeit ein ſchneller Tod von der Welt abgeruffen . Difes geſchahe im Anfange des Jahrs 1685 , zur unbeſchreiblichen Freude aller feiner Untertanen . Unterdeßen wurden doch unter feiner Regirung, die Amerikaniſchen Beſtztümer anſenhlich vermehret Neujork wurde den holdns und angebauet. dern entrißen und der Engländiſchen Dberherſchaft unterworfen . Rarolina tourde angebauet fo wie auch das Land an Sudfons Meerbuſen , wohin jekt der Handel von ſo großer Wichtigkeit iſt , und Penſilvanien wurde ebenfalls beſeft, und in Eurzer Zeit zu einer ſehr blühenden Landſchaft gemacht.

Jakob II. Der Bruder Karls II . war vorher Herzog von Yort und Großadmiral von England . Seine Auffüh, rung als privat Perſon , war ſo beſchaffen, daß er er faſt allgemein , wo nicht geliebet, doch nicht ges haßt wurde, ober gleich zurR. Katoliſchen Religio on

on ſich bekannte. Er beſtieg daher auch den Thron unter allgemeinem Zujauchzen der Nation, welche ſo

lange unter dem elenden Karl gefeufzet hatte . Bald aber zeugte er auch , daß er ein Stuart war . Er war darauf bedacht, die Katholiſche Religion mit Gewalt einzuführen . Er kehrte ſich weder an die

Vorſtellungen des Parliaments noch derBiſchöfe, ja von den legten fchickte er gar eine gute Anzahl ins

Gefängniß . Endlich fandte er gar öffentlich einen Geſandten nach Rom und nahm einen påbſtlichen Muntius an. Dabey ließ er einige hundert unſchule

Dige Leute aus bloßen Argwohn, auf eine grauſame Art , hinrichten .

Man fahe die fchrecklichen Folgen einer ſolchen Regierung fürs Land voraus , und ſuchte Hülfe. Dieſe ſchien am beſten in Holland zu erlangen zu ſeyn . Hier hatte der Stadthalter, Prinz von Oranien , aßau Diez , die älteſte Tochter aus dem Hauſe Zakobs zur Gemahlin . An dieſen wendeten ſich Die gedrückten Engländer heimlich, und fanden ihn geneigt , die Nation von dem Joche, das ſie drůcts

Man fing nun an, fo heimlich als te, zu befreien . möglich , in Holland eine anſehnliche Flotte auszus růſten , um den Prinzen und ſeine Gemahlin mit eine ner Armee nach England überzuſeßen .

Unterdeßen rourbe dem Könige im Jahr 1688 ein Prinz geboren . Er hatte bisher feine männliche Erben gehabt, und die Prinzeßin von Dranien war daher, als ſeine älteſte Tochter, die rechtmäßige Thronfolgeringerdefen. Nun fiel das weg,und das machte denen, die es mit dem Prinzen von Dranis

en hielten, einen erſtaunlichen Strich durch die Rechs nung. Man ſuchte ſich dadurch zu helfen , daß man ausſprengte, als wenn der neugeborne Prinz, nichts

weniger als ein Sohn des Königsund der Königin ſey. Die Königin fery nie ſchwanger geweſen , rona Kind rep uns dern habe ſich nur ſo geſtellt, und das tergeſchoben worden . Verſchiedene Dinge, welche bey der Geburth des Pringen vorgingen , machten und nun wird dieſes Vorgeben wahrſcheinlich , nie ganz mit Zuverläßigkeit entſchieden werden tóns Wenn man indeßen die nen wie die Sache fer . Sache ganz unpartheiiſch betrachtet, und die Erzda lungen von der Geburt dieſes Prinzen , nebſt den Gründen derer, die ihn vor åchi haiten, mit den Vorurtheilgegen einano Gründen ihrer Gegner,ohne der hält, fo wird man nicht leicht zweifeln , daß der Prinz würflich acht geweſen fey . Es ſey dem übrigens wie ihm wolle, ſo ließ ſich der Prinz von Dranien, Wilhelm , von ſeinem Vors haben nichts abhalten, ſondern lief endlich mit feis MerFlotte von Holland aus, und landete glüdlicy in England den 5 Nov. 1688 . Die Aufführung des Königs dabey, war ſeiner Würde höchſt unanſtåndig. Db er gleich lange Zeit vorher, von dem Vorhaben des Prinzen Nacha richt erhielt , ſo machte er doch ſo wenig Gegenans ſtalten , daß ſich nicht begreifen låßt, was er vor Abſicht dabey gehabt habe. Als er endlich die Nach. richt erfuhr, daß der Prinz gelandet ſey , und daß er häufigen Zulauf habe, fiet ihm der Muth fo ſehr , daß er fdylechterdings keinen Entſchluß zu faßen wußte, fondern alles was er that , war, daß er fei ne Familie und ſeine katholiſchen Freunde, die bes dieſer Veränderung nichts gutes zu erwarten hatten, nach Frankreich) ſchickte. Der Prinz růcte indeßen immer weiter vor, und es widerfekte ſich ihm kein Menſch, ſondern feine firs

Armee vermehrte ſich im Gegentheil ſtündlich. Das kob wurde ſo gar ſelbſt gefangen genommen , allein da man nichts mit ihm anzufangen wußte, lies man ihn entwiſchen . Er flobe nach Frankreich , und verlies ſein Reich ohne das geringſte zu ſeiner Ver . theidigung gethan zu haben . Wilhelm

III . und Maria II.

Wilhelm bemächtigte ſichalſo des Reichs ohne ala len Wiedeiſtand. Es wurde nun eine Konvention zuſammen berufen , der Thron vor erledigt erklåret, und hierauf Wilhelm und ſeine Gemahlin Maria , als König und Königin von England ausgerufen und gekrönet. Er fabe ſich ſo gleich mit Frankreich in einen ſchweren Krieg verwickelt, welcher zu Lande und zu Waſſer auf das heftigſte geführet wurde. Luos wig XIV.nahm ſich des abgelegten Königs Jakob II. aus allen Kräften an. Er ſchickte ihn mit einer ſtarken Flotte und Armee nach grland, wo er noch die meiſtenAnhänger hatteundzugleich ſchicte er ſtars fe Armeen nach den Niederlanden gegen die Houdn .

der. Wilhelm III. vertheidigte ſein erobertes Reich fo gut, daß Jatob aller ſeiner Unternehmungen und der Berråtereien , die er gegen ihn anſponn, ohners achtet feine Krone nicht wieder erlangen konnte, und Ludwig XIV . ſich endlich genftiget rahe, im Jahr 1697 den Riswikkiſchen Frieden zu ſchließen , und Wilhelmen für einen redytmäßigen König von Großs brittannien zu erkennen. Der Todt des Königs von Spanien , verwickelo te England aufs neue in einen blutigen Krieg , der unter dem

Nahmen des ſpaniſchen Sukseßionge Ez Kriegs

68 Kriegs bekannt iſt. Wilhelm aber ſtarb noch unts ter den Zurüſtungen zu demſelben, im Anfang des Jahrs 1702, nachdem fein Schwiegervater , der abgefeßte König Jakob, das Jahr vorher zu St. Germain en Laye, in Frankreich geſtorben war . So unruhig die Regierung des Königs war, da er faſt beſtåndig mit ausivårtigen und innerlichen Feinden zu ſtreiten hatte; ro regte er doch dabey die Verbeßerung des Handels und der Manufakturen nicht aus den Augen. Er jog viel 1000 Hugonot ten ins Land, die aus Frankreich vertrieben wurden , und mit Freuden ihre Zufluchtzu ihm namen . Durch ſie kamen die Engländiſchen Manufakturen in große Aufnahme, und viel bisher in England noch unbes In Abſicht kannte, wurden nun da aufgerichtet. des Handels machte er auch vortrefliche Einrichtuns gcn , und that überhaupt alles, was dazu diente , die Macht Englands zu vergrößern , und die Wohlfarth des Reidys zu befördern . Anna. Die swerte Tochter Jakubs II. folgte Wilhelm in der Regierung. Sie war mit dem Prinzen Ges org von Dänemark vermåhlt , der ſich aber nicht um die Regierung bekümmerte , ſondern ſich mit der Würde eines Großadmirals von England begnügte. Sie fürte den Krieg gegen Frankreich , der zur Asſicht hatte, Spanien feinem rechtmäßigen Her. ren Karl dem III. zu verſchaffen, mit vielen Glůce. Shr berühmter General, der Herzog von Marlbor's ough erfocht in den Niederlanden mit den vereinig, ten Engländiſchen und Holandiſchen Truppen , über die Franzoſen die herrlichſten Siege.

Die Englån, dis

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diſchen Flotten richteten faſt die ganze Franzöſiſche Seemacht zu Grunde, und durch ihre Hülfe, wurs den in Spanien große Progreßen gemacht . Es

kam endlich ſo weit, daß Frankreich ganz erſchöpft war , und in kurzer Zeit außer Stand würde gee weſen ſeyn , den Krieg weiter fortzuſehen . Allein

in dieſem vor England ſo glücklichen Zeitpunkt , ſchluß die Königin im Jahr 1713 zu ihrer ewigen Schan , de, den Utrechter Srieden mit Frankreich. ließ ihre Bundesgenoßen im Stiche, und überließ Die Spaniſche Monarchie einem Franzöſiſchen Prin Ben Philipp V. Ludwig XIV . erreichte alſo durch dieſe fchlechte und unweiſe Auffüh. rung der Königin, feine ehrgeißige Abſichten, und Frankreich und Spanien wurden dadurch auf ge wiße Weiſe Vereiniget, welches nachher allezeit die

Ichlimſten Folgen vor England gehabt hat. Ihre Abſicht ging nun dahin, den Brittiſchen

Chron nach ihrem Tode ihrem Bruder, dem Soh ne Jakobs II. wieder zu zuſchanzen, der bereits nach dem Code feines Vaters ſich in Frankreich unter dem Nahmen Jakobs III, hatte zum Könige von Sie würde Großbrittannien , ausrufen laßen . auch vielleicht ihren Entzweck durch Frankreichs Hülfe erreicht haben, wenn ſie der Tod nicht im Jahr 1714 unvermuthet überraſcht hätte. Der Friede, den ſie mit Frankreich fchloß , war England vortheilhaft, übrigens in der Abſicht für daß er dieſer Krone verſchiedene neue Lånder in als len 4 Welttheilen verſchafte. England erhielt durch denfelben , die Inſeln minorka und Gibraltar, Den ganzen SudfonsMeerbufen in Amerika , mit aden daran liegenden Ländern , ganz Deuſchott. land, und den alleinigen Beſigt von der wichtigen E

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n d dene n e l lan t chie der Beſte ghſe teu , neembſ verſ a ftne a h ls l d n i e e r e e g d e h g i t d ß n n in h ju ec vor guen au n Ha krei in trä nie Ver 20e mit Fran und Spa d . , n e r a r h ürd mme aucs ngl das alles und meh w E i n a n des h rhalten n noc e habe , wen Ann ihre Bun n n e e e oß em e uer geblieb gen wär , nohn daß es ein cthren en en öſiſ ie z z t n n n ß a a i Fr Pr , Sp uennd den grö ß a n n l e e t il er eue Che d n Wel hått über dürf . Sonſt tam auch unter ihrer Regierung noch die

Vereinigung von England und Schottland zu Stande. Beide Königreiche bekamen ein gemein , ſchaftliches Parliament, und die Unterthanen gleis che Rechte, ſo wie jego die Verfaßung noch iſt. Ich komme nun zu den 3 legten Königen aus dem Kuhrhauſe Sanover , von deren Regierung ich nur das allermerkwürdigſte gan ; kurz anführen wil. Das Erbfolgerecht dieſes Hauſes auf dem Große brittanniſchen Thron, kommt von Jakobs I. Tocha ter Llifabeth her , welche den unglücklichen Churs fürft von der Pfalz Sriedrich v . heirathete. Den Ben Tochter Sophia, vermählte ſich mit dem Vas ter Georgs I. Kuhrfürſten von Hanover .

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die

Rebellion, die der Pråtendent bald zu Anfange ſeis ner Regierung in England und Schottland anſtif tete, in kurzem . Dem Kaiſer ſtand er gegen die Spanier bey, denen er durch den tapfern Admiral Byng großen Schaden zufügte. Mit Schweden bekam er Streitigkeiten, die der Tod Karls XII.en. digte. Die Babama Inſeln in Weſtindien,

71 wurden unter ſeiner Regierung bevölkert und ans gebauet.

Georg II.

Folgte ſeinem Vater im Jahr 1727 . Jahr 39 fing er Krieg mit Spanien, und bald her . der aber von ihm nach auch mit Frankreich an , Doch wur . mit ſchlechtem Glück geführet wurde. de noch im Jahr 1748 zu Aachen ein Friede ges fchloßen , in welchem England einige Hands C gm Jahr 1754 gins lungs Vortheile erhielt. en eit mit Frankreich wieder an , gen aber die Streitigk und 56 kams zum Kriege, deßen Anfang wegen der ſchlechten Maaßregeln , die die Regierung nahm , ſehr unglücklich war . Doch ånderte fich das bald , und England machte beſonders in Amerika große Der König ſtarb aber 1760. Eroberungen , Gorge III. r ſeşte den Krieg gegen Frankreich ſehr glücklich E. fort, und erklärte ihn im Jahr 62 auch gegen Spa . tien . Endlich war die Seemacht Frankreich ganz zu Grunde gerichtet, faſt alle ſeine Beſikthús mer in Amerika , Afrika und Aſien waren eroberf, ſeine Armeen in Deutſchland geſchlagen , alle ſeine Hůlfsmittel den Krieg fortzufeßen erſchöpft, Spa nien hatte die Havanna den Schlüßel zu Almerita verloren , wurde mit einer allgemeinen Rebellion feia ner Amerikaniſchen Unterthanen bedrohet, der Kais ſer von Marokko war bereit, mit einer großen Ars mee in dieſem Königreiche zu landen , nichts kons te den ſiegreichen Engländiſchen Flotten in allen 4 Welttheilen weiter wiederſtehen. In diefem E4

glůd

72 glücklichen Zeitpunkte, ſchloß nun der König im und gab zum Jahr 63 den Pariſer Frieden, Erſtaunen der Welt, und zum grgßten Mißvergnús gen der Engländer, an Spanien äüe, und an Frants reich viele ſehr wichtige Eroberungen zurůd . — So wenig indeßen dieſer Friede dem damaligen dortheils haften Zuſtande Englands gemäß war, fo gewiß iſt és doch, daß die Vortheile, die England dadurch

erhielt, noch ſehr groß ſind. Das übrige merkwürdige feiner Regierung iſt, der Streit , den er und ſein Miniſterium im Jahr 1703 gegen den berühmten Wilkes unternahm , welcher wieder das Miniſterium geſchrieben hatte. Der ganze Hof wandte aüe feine Kräfte an , ſich an ihm zu rächen und ihn zu Grunde zu richten , allein die Folge davon war , daß Wilkes , den der Hofaus Gefängniß, in welches er ihn hatte ſeßen laßen , dem wieder frey laßen mußte, ohne Schagdadavon kam , und dadurch ein berühmter Mann wurde. Endlich eatſtunden die bekannten Mishelligkeiten des Königs mit feinen vorigen Unterthanen in Almes rika . Der König verwarf gelinde Mittel, und brauchte Geivalt, wodurch der noch Dąurende Krieg entſtund, welcher, er mag ſich endigen wie er wid,

zum unerfeßlichen Schaden Großbrittanniens gereichen muß .

Bes

73

Beſchreibung

der

Großbrittan

niſchen Kolonien in Amerika.

och komme nun zur Beſchreibung der Große No brittanniſch - Amerikaniſchen Kolonien felbft . Vielleicht ſcheint es meinen Sefern, ſonderbar , daß die Einleitung darzu faſt weitläuftiger iſt als die Abhandlung . Ich muß ſelbſt geſtehen , es iſt dieſes etwas unſchidlich, ich hoffe aber , man wird es mir um deſto eher verzeißen , da ich mich bemüs het habe in derſelben nur intereſſante und anges nehme Saden zu erzálen . Jo fan auch nun hier defto fürger ſeyn, da vieles von dem Zuſtande und der Geſchichte Großbrittanniens, welches der Deuts lichfeit wegen angeführt werden mußte, nun fchox geſagt iſt, und ich daher in der Beſchreibung der Kolonien ſelbſt, den Zuſammenhang durch Dinge die nicht unmittelbar hieher gehören, nicht zu uns terbrechen braudbe. Ich will meine Erzálung in 3 Abſchnitte abs eine kurze Beſdreibung aller Zuerſt theilen. Befißungen auf dem veften (ande Engländiſchen eine Nados von Amerika überhaupt. Ålodenn richt von jeder einzelnen Kolonie, vornehmlich von denen die fich vor unabhängig erklärt, und endlich eine Erzálung der wahren Urſachen des jeßigent Kriegs · Englands mit einem Theil davon , und eine kurze Geſchichte deßelben. E

5

Ers

74

Erſter

Von

den

Abſchnitt.

Großbrittanniſchen

Be

ſitzungen in Amerika überhaupt. Lage, Große und Eintheilung derſelben .

merika arr 4te Welttheil, der erſt gegen das Ende de des 15ten Jahrhunderts durch .Chris Al restes ſtoph Koloinb den Europåern bekant wurde, enthält wahrſcheinlicher Weiſe, gegen 706,989 geographiſche Quadrat Meilen, und ift alſo we 4mal ſo groß als unfer Europa, welches höftens 160,000 Dxadrat Meilen enthalt. Es erſtreckt fich gegen Süden bis faft an den often Grad der Breite, und gegen Narden vielleicht bis an den Pol, ob man gleich da nur bis gegen den 8often Grad gekommen Man Fonte alſo in gerader Linie gegen , 2000 Meilen zu lande darinnen reifen . Es theilt ſich dieſer Welttheil ſelbſt in : Theile ab , den nordlichen und den füdlichen. Sie hången durch eine Erdenge mit einander zuſainmen , und find an Große einander beynahe gleich . Der füdliche iſt im Ganzen reicher an köſtlichen Producten der Nas tur, und aud viel beſſer angebaut als der nördliche . Die Spanier welche Amerika durch Kolomb zus erſt entdeckten, bemachtigten ſich in kurzer Zeit mehr als der Hälfte dieſes Welttheils, und zwar der reida ften lander in demſelben . Siebefiken feit der Zeit den gången ſüdlichen Theil davon , Braſilien ausges nommen , welches nebſt einigeni angränzenden Pros vina

75 singen den Portugieſen gehört, und einigen kleinen Strichen Landes in Guiana, wo ſich die Bolander und franzoſen veftgefeßt haben. Von dem nord lichen Theil iſt das reiche Sand Mefifo, neoft Neus , merifo und Kalefornien ihnen auch unterworfen , und dieſes macht zuſammen fait ro viel aus , als der übrige Theil , welcher ſeit dem PariſerFrieden 1763 , faſt ganz den Engländern gehöret. Die Engländer beſitzen auf dem veften lande von Nord Amerika den ganzen weſtlichen Theil. Der große Strom Miſiſippi macht zwiſchen ihren Låndern und der Provinz Louiſiana , die meiftentheils den , Franzoſen gehört, größtentheils die Gränze aus, ſo daß alles, was auf der sftlichen Seite dieſes Fluſ ſes liegt; ihnen unterworfen ift. Dieſes große Reich der Britten erftreckt ſich von dem 25 Grad

nördlicher Breite bis an den soſten , oder eigents lich zu reden Hat és gegen Norden noch gar keine Gränzen , da die Engländer auf alle Lånder die rich drüber hinauf erſtrecken , Anſpruch machen, ob fie gleich wegen der Kälte nicht bewont werden können , Es hat alſo dieſes land über 800 teutſche Meilen in die Länge. Die Breite iſt ſehr ungleich und beträgt Webers į von 150 Meilen bis 400 und drüber. haupt iſt dieſes land größer als ganz Europa, wenn man nehmlich das dazu rechnet , was zwar noch von wilden Einwohnern bewohnt oder unangebaut ift, das aber gleichwohl unter Brittiſcher Oberherrſchaft ſtehet. Dieſes land iſt immer auf ſehr verſchiedene Weiſe ganze mittågige Theil hieß DerSer Mirt '

abgetheilet worden.

der Engländern Virginien genennt.

Seitdem aber dies

76 diefe ,- das Land befekt haben , hat jede Kolonie einen beſondern Nahmen bekommen , und jeſt theilt man dis ganze land , am füglichſten in 18 Provinzen ein , die in dieſer Ordnung, von Mittag nach Mitternacht zu liegen :

1. Dſt - Florida, 2. Weſt- Florida, 3. Georgien ,

10. Neujork, Ir . Maßachuſet, 12. Konnektikut,

Süd Karolina , 13. Rhodeinſel, 5. NordsKarolina, 14. Hampſhire , * ) 6. Virginien , 15. Neufchottland ,

4.

7. Marienland, 8. Neujerſey , 9. Penſilvanien,

16. Kanada, 17. Labrador, 18. Hudſons Bay .

Die 2 erſten und die vier lekten dieſer Lånder, ers kennen leti noch die Brittiſche Oberherrfdaft, die j2 übrigen aber ſind diejenigen , welche ſich vor uns abhängig erflåret, und nun alſo eine freye Republic ausmachen, deren Schickſal vermuthlich in kurzenie durch die Waffen entſchieden fenn wird. * ) Diefe 4 , nehmlich : Maßachuſet, Konnektikut, Rhodeinſel und Hampſhire heißen zufam . men : Veuengland. Berdaffenheit des Landes. SNan kan ſich leicht vorſtellen , daß die Witterung und Fruchtbarkeit in dieſem weitläuftigen lande nicht einerleg feyn fann , da es theils mit dem heißen des gypten und Arabien , theils mit dem Falten Normes gen und Lappland, thells aber auch mit unſern gemas Bigten Ländern, in einerley Erdſtricbe liegt.

In

Ja den mittågigen Provinzen , iſt zwar natürlic derWeiſe die Hiße ehr groß, doch wird ſie an den meiften Dertern, durch die angrenzenden Meere rehr gemäßigt. In den Nördlichen aber iſt die Kälte größer als ſie in vielen andern Låndern die in eben dem Himmelsftriche liegen , zu feyn pflegt. " Der Winter tritt da überhaupt eher ein , und dauert länger als an andern Orten , die eben das Klima haben. Das (andift im ganzen genommen , beſonders aber in den mittleren Provinzen, ungemein fruchtbar, und fähig faſt alle möglicte Naturgåter hervor zu bring gen . Die Verſuche, die man mit Europäiſchen Pflang zen und Früchten gemacht hat, welche vorber in dies fen Ländern ganz unbekannt geweſen , ſind faft übers al gut ausgeſchlagen . Man hat ſich aber diefes biss Her lange noch nicht genug zu Nuße gemacht, und theilsauch nicht gefonnt. Die vorneşmften Produckte dieſes Landes , die bes ſonders vor dem jenigen Kriege in unglaublicher Mens

ge nach England und andern Låndern geführt wurs den, ſind vornehmlich : Getraide, Pelzwerk aus den Nördlichen Provinzen ,

Håute , Taback , Bauholz,

Baumwolle, Hanf, Zucker, Reiß, Kupfer und Ei. Dazu kommt noch die erſtaunliche Menge fen . von Fiſchen, wovon ich oben bereits gereder. 1

So fruchtbar aber auch dis land iſt, ſo ſchlecht iſt es doch im ganzen angebauer, wovon aber die Urſas dhen ſehr natürlich ſind . Das { and beſtand, als es zuerſt entdedtwurde, faft durchgehends aus ungeheus ren großen Wäldern , Wüſteneien uno Moråſten, Die wenigen Einwohner die es enthielt, lebren in der größten Wildheit, und nährten ſich bloß non dem Jagen und der Sijderen. 2de Bedürfniße und Besi quema

78 quemlichkeiten des menſchlichen Lebens, die die Sus wohnheit den Europäern nothwendig gemacht hat, waren da gånzlich unbekannt, und man mußte ſie als fe aus Europa herzuführen . Die wilden Einwoh ner waren gar nicht zur Anbauung des Landes zu ges brauden , und nicht im Stande die Europäer darins nen zu unterſtükén . Es verhielt ſich alſo da gang anders als mit den meiſten Spaniſchen Provinzen , wo die Einwogner vorhin zahlreich waren, das " land felbſt bauten , und in kurzer Zeit die Sitten, Ges bräuche Sprache und ſelbſt die Religion der Spas Wenn man dieſes bedenkt, ro nier annahmen , wird man ſich noch wundern müßen, daß dieſes ( and in einer ſo furzen Zeit noch ſo gut angebaut und bes udlfert worden.

Einwohner ,

ihre Religion und Sprache.

Wa bahrſcheinlider Weiſe, enthält dieſer Stric {ands, gegen 3 Millionen Einwohner, die Wilden , welche in ihren Wäldern vor fich leben , nicht mit ges redonet. Dieſes ſind Britten, Jrlander , Deut: ſche und ein kleiner Theil Wilde, die ihre alte les bensart verlaßen, fic der Engländiſchen Oberherr: foaft freiwillig unterworfen und die Europäiſchen Sitten und Gebräuche angenommen . Die urſprung lid Sranzöſiſchen Einwohner von Kanada , ſind auch mit hierunter begriffen . Man rechnet, daß ſeit 120 Jahren noch nicht 160,000 Engländer nach Amerika gejogen ſind, und doch ſchågt man jeßt ihre Anzahl aufmehr als 1 Mil lion. Sie haben ſich alſo feit der Zeit 7 fade vers megret. Mit den andern Europäiſchen Koloniſten

G

derhålt es fich faſt eben ſo. Der Grund davon iſt die Fruchtbarkeit der Ehen in dieſem Lande, Man

58%

rechnet da im Durchſchnit 8 Kinder auf eine Eße, da man in Europa faft durchgehens nur 4 darauf Man findet auch in keinem lande wes ‘rednen kann .

17

niger alte Jungfern und Jungefellen als da. Die Grundſtücke und Lebensmittel find wegen des Mans

-12

nd

43 0

EN

54

gels am Gelde und ihres großen Ueberflußes, daſelbſt ſo wohlfell, daß ein Knecht oder Tageldhner, fich in kurzer Zeit ſo viel verdienen kann, als er braucht, ſich einen Wohnplaß und ein Stück Acer zu kaufen , wels des ihn und feine Familie zu ernähren hinreidend iſt. Dieſes iſt auch ein ſtarker Bewegungsgrund für viele Europåer geweſen, ihr Vaterland zu verlaßen und nach Amerika zu zieken, wo ſie mit weit wenigeć Mühe, als in ihrem Sande, ihr Brod erwerben köns nen .

Daher rühren die håufigen Auswanderungen

aus Großbrittannien , Jrland und Deutſdland nach Amerika. Im Jahr 1709 kamen auf einmahl 12,000 arme Deutſche in England an , welche alle nach Amerika gingen und ihren Unterhalt dafelbft reichlich fanden . Der berühmte D. Franklin , ein geborner Umerie kaner , der in England ſowohl als in Amerika in dem

größten -Anſehn geſtanden , und fich jest in Frankreich aufhalt, hat bewieſen, daß fich die Anzahlder Eins Das wohner wenigſtens alle 25 Jahrverdoppelt. raus

würde folgen,

daß wenn

die Auswandes

rungen aus Großbrittannien , Irland und Deutſch, land ro fort gingen wie bisher, und nicht Krieg, Seus den oder andre Umſtånde die Bevölkerungen aufhiels ten , dieſes land in 100 Jahren mehr Engländer und Schotten enthalten wurde als Großbrittannien, und daß

daß faſt fo viel Deurfobe in Amerika feyn würdeit, als in Deutſchland. Die Religion iſt in dieſem Lande fehr verſchieden, man findet da faſt alle driftliche Seckten , die unges ſtört ihren Gottesdienſt abwarten dürfen . In manchen Provinzen iſt es ein Gefet , daß jeder , der an Gott glaubt, dasBürgerrecht erlangen, und je der, der an Chriſtum glaubt zu den höchſter Ehrens Römiſch Kathos ſtellen des Landes gelangen kan. liſche, von der Bildböflichen Kirche, Lutheraner, Duis fer, Presbyterianer ac. wohnen hie oft untereinander, ohne daß eine Parthen die andre verfolgt, oder vers Ich werde bey jeder Provinz anzeigen , kekert. welcher Religion die meiſten

Einwohner zugethan

find. Die üblichſte Sprache iſt die Engländiſche. Yn Kanada wird noch ſtark franzöſiſch geſprochen , und die Deutſden behalten ihre Mutterſprache ben. Sie lernen aber auch von Jugend auf die Engländiſche fugleich mit, und dieſe iſt ihnen gewißermaßen noths wendig , da alle offentliche , mündliche und ſchrift: liche Geſchäfte an den meiſten Orten in dieſer Spra. Von den Sitten und Ses che abgethan werden. brauchen der Einwohner, werde ich bey mancher Pros ving etwas anführen.

Gelehrſamkeit. Die Gelebrſamkeit iſt in dieſem Lande noch in ihs rer Kindheit, kommt aber feit einiger Zeit immer mehr und mehr in Aufnahme. Auch muß man ges fteben, daß in den meiſten Provinzen , die vortreflich , ſten Einrichtungen in Abſicht der Shulen, gemacht find, welches um ſoviel mehr rühmlicher iſt, da inmans den

81 den blühenden Europåiſchen Ländern , dis das leta te ift, darum ſich diejenigen bekümmern , denen die Regierung des Lands anvertraut ift. - Man findet aud in vielen Städten lateiniſche Schulen , und ſo gar einige, welche gepißermaßen eine Art von Unis verſitäten ſind. Buchdruckereien giebt es auch hin und wieder , und es kommen jekt oft gute Bücher in Amerifa heraus , die ſelbſt in England mit Beifal geleſen werden .

Manufakturen und

Fabrikken.

Daran hat es immer noch in dieſen Ländern gefehler . Sie einzurichten , wenn noch keineda ſind, und in Äufs nahme zu bringen , hålt in jedem lande, auch dem kul tivirteſten ſchwer . Hier kam noch dazu, daß faſt alle Einwohner , des Ackerbaus, der Viehzucht und der Fiſcherei gewohnt , fic beßer davon nähren fdns nen als von Manufakturen , welde, ehe ſie Nußen

Es erforderte es bringen , viel Koſten erfodern . auch das Intereſſe der Großbrittanniſchen Regies rung , auf alle Art und Weiſe zu verhindern, daß Feine Manufakturen in den Kolonien angelegt wers Denn dieſe můßen nothwendig den Engtans ben. iſchen Manufakturen und Handel unendlichen Schas

en bringen , da die meifte Ausfuhr aus Großbrits annien , in Manufakturz und Fabrik- Waren bes ehet. Indeßen , ſo bald der Großbrittanniſche Hof ata

ag - und das geſchahe nicht lange nach dem legs Neuerungen in der Regierung zu * Frieden achen , und ihre Freiheit zu ſchmälern , ro bald firia die vielleicht ſchon n auch die Amerikaner an

w . das aħndeten, was im

Jafr 1775 erfolgte

dar ,

darauf bedacht zu fegn , Manufakturen und Fabris ten in ihrem Lande anzulegen, um dadurch rich Engs en rGehe en ,iche ktu chen heur für uren ufa unge die dier jährl und zumaich , Man entbehrl Land Seldfumm Waren dahin gingen , im Sande zu behalten.

Durch eine

Hodor unweife Handlung des Engländiſchen Hofes, wurden ſie darinnen unterſtüßt. Der Hof vers minderte nach geſchloßenen Frieden die Landtruppen . In Amerika ſtunden viele Regimenter, und die meis ſten wurden abgedankt und zwar in Amerika , um die Koſten der Ueberfarth zu erſparen .

Unter dieſen

Soldaten befanden fich eine große Anzahl Fabrikans ten , die nicht Geld genug hatten , eine ſo weite Reife nach ihrem Vaterlande ju unternehmen. Sie blies ben alfo da , und legten mit Hilfe der Einwohner, die fie aufs fråftigfte unterſtükten , und Fabrifen von aller Art an , immer mehr empor famen .

Manufakturen

die nach und nad

Je ernftlicher dieZwiftigkeiten des Hofes mit der Kolonien wurden, jemehr waren diefe darauf bedacht, ihre Manufafturen vollkommner zu machen. Jete find fie foon in ziemlichen Stande, die Amerifaner verfertigen nun félbft Leinwand , Zeuge, Tücher, Hüs te, fie haben Glas Fabriken , Sårbereien , Pulver's mühlen , verarbeiten Eiſen und andre Metalle, era bauen Schiffe, verfertigen alles was ju igrer Auss rüftung gehört felbft, und gießen Kanonen .

Handlung. Niemand läugnet, daf England mit seinem Lambe in der Welt einen Vortheilhaftern Handel getriebett that, als mit ſeinen Amerikaniſchen Kolonien . -Das geht aber nur bis auf die Beit, da der Englan, dis

diſche Hof im Jahr 1765 zuerſt durch die Stempels 2lfte einen Verſuch machte, die Freiheit der Ameris Seit der Zeit ift der Handel kaner zu ſchmälern. Um einen Begriff von den beſtändig gefallen.

Vortheilen zu haben die England giebei hat, will ich nur etwas anführen . Von 1754 bis 58 , alſo in 5 Jahren beträgt der Werth der Waaren, die bloß aus

England, ( Schottland undIrland nicht mit gered , nel ) nach den Kolonien geführet wurden , über 44 in die Weſtindiſden Inſeln Mídionen Rthlr. aber in eben dieſer Zeit mehr als 22 Millionen Rthlr.

Dagegen betrug der Wert der ganzen Einfuhr aus Dieſen Ländern in dieſem Zeitraum noch nicht 13Mit England gewann alſo in s Jahren Cion Rthlr. alſo Durch dieſen Handel 54 Millionen Rthlr. C

mehr als 10 Millionen des Jahrs. Ueberhaupt kann i man ficher rechnen , daß England ein Jaðr in das

andre gerechnet, jährlich über 6 Millionen Rthlr.

Sloß von den Kolonien auf dem veſten lande, gewons

Ren habe. Wo nehmen aber die Koloniſten dieſes Geld her ?

Wie iſt es möglich , daß fie ſo lange Zeit jährlid 6 Milionen baar Geld an England zahlen können , da

ur ( and ſo arm und der Geldmangel von Anfang ſo roß geweſen ? Ich will meinen Leſern dis Racks el erklären . So nachtheilig der Handel iſt, den

ie Koloniſten mit England treiben müßen , enn ſie dürfen ihre Waaren nirgends anders als da

inführen ro vortheilhaft iſt für ſie ein, andrer Handel, den ſie eigentlich nicht treiben ſollen , nemlich er mit den Spaniſchen Kolonien in Umerifa. So

hr der Spaniſche Hof allezeit drüber gemacht hat,

aß keine andre Nation mit ſeinen Befigthümern in Imerika hat handeln ſollen, ſo unmöglich ift es izm

dem

1

84 dem ohngeachtet immer geweſen , es ganz zu verhing dern . Um allermeiſten - in abſicht der benadtbarten Engländiſchen Kolonien . Und eben dieſer Heimliche Handel, durch welchen ſie das Spaniſche Gold, Sile ber und Diamanten in großer Menge erhielten, fers te ſie in Stand, den nachtheiligen Handel mit Enge Tand auszuhalten . Sonſt hat der Engländiſche Hof, dieſen Keimlis chen Handel ſeiner Kolonien mit den Spaniern, wie natürlich, aufs fråftigfte unterſtüßt, und Anno 1739 mit aus dieſer Urſach ſo gar die Waffen gegen Spas Wie aber die jeßige Engländiſche Regierung, nach dem leßten Frieden , - fum Ers ftaunen aller Welt, und zum unbeſchreibliden Mis , vergnügen aller Engländer und Amerikaner , aus uns begreiflichen Urfachen , juft das Gegentheil gethan , nien ergriffen.

und dadurch mit, Veranlaßung zu dem jekigen trauris gen Kriege gegeben , werde ich unten im dritten 263 ſchnitt ausführlicher erzählen .

Regierungsart.

lebon nig von Großbrittannien das Recht hat, alle Kriegss bedienungen nach Widkůr zu vergeben, und daß ihm die Oberbefehle über alle Veftungen und Truppen und überhaupt über das ganze Kriegsweſen im gana gen Lande zu kommt, ſo wie er eben dieſes Recht in gn Afficht der Großbrittannien ſelbft ausübet . Civilſachen aber iſt feine Macht in einigen Kolonien Ich werde davon das nos großer als in den andern. chigſte bey jeder anführen , und wil jegt nur noch überhaupt dieſes bemerken. Ja

85 In den meiſten Kolonien hat die Regierung viel

ähnliches mit der Regierung Großbrittanniens ſelbſt Der König beſtelt einen Statthalter nach belieben, Seine Räther welcher ſeine Perſon vorſtellt. die auch der Statthalter des Königs verordnet, haberi viel Uchnlichkeit mit dem Oberhauſe des Großbrits

tanniſchen Parliamente ,

und die Deputirten des Velks , welche der Statthalter nach belieben zu ſama men ruft, mit dem Unterhauſe. Man nennt die Verſammlung dieſer Repræſentanten des Volfs nicht wie in Großbrittannien ein Parliament, fons dern bloß : eine Verfanımlung . (Aſſembly ) Dies ſe Art der Regierung heiſt die Königliche. Die erbeigenthümliche iſt jetzt nur noch in Pens ſilvanien und Marienland. In Neuengland iſt noch eine andre Regierung, welche man die privilegierteRegierungsart nennt , und wo die Einwogner die meiſte Freiheit haben . Io wil von benden an ſeinem Drte reden. Da Kanada faſt ganz eine erobertel Provinz ift,

fo wird ſie auch ſo behandelt, und die Regierung iſt da wie in andern , Großbrittannien unmittelbar uns terworfenen Ländern , nur daß England im Fries densſchluß verſprochen hat, die Einwohner bey ihrer Religion und Geſeßen zu ſchüßen . Zwölf Kolonien haben fich nun jetzt , wie bekannt, von aller Oberherrſchaft Englands loß gemadt, und ſo wie die vereinigten Niederlande ,

die Oberregies

rung einer beſtimmten Anzahl Abgeordneteraufgetras gen ,

welche unter dem Nahmen des Kongrefjes jekt die Gefeßgebende Gewalt ausmachen .

83

Zwei

86

Zweiter

Abſchnitt.

Beſchreibung und Geſchichte jeder Kos

lonie inſonderheit. A. Die welche

fich für unabhắngig erkláret.

Id will dieſe Kolonien zuerſt befchreiben , und zwar auf die Weiſe, daß ich zuförderſt die Geſchichte derg felben von ihrer Gründung an , bis auf die gegens wärtige Zeit erzähle , alsdenn von der Beſchaffens beit des Landes rede, und daben zu gleich die Gråns zen, Größe, Anzahl der Einwohner, Produkte, Hans del, Regierungsform , vornehmſten Stådte und Flüs ße, und andre natürliche Merfwürdigkeiten mit ang füre, und endlich bey einigen noch beſonders, unter dem Titel Einwohner , von ihrer Religion , Spray de, Sitten und Gebrauchen rede. So werde fie er g Ordnun nach einander beforeiben , in geographiſch Da ſie an und bey den mittågigen anfangen . iten igke würd Merk t ſo ſehr ße Gro , Mad und ande' a

verſchieden ſind, ſo werde ich auch bey einigen weits läuftiger ſeyn müßen, als bey den andern . I. Die Proving Georgien . Geſchichte. Diere Proving wurde fonft mit zu Süd - Karolina bis zu Anfange des jeßigen

gerednet, war aber

Jahres

87 nderts aut, und nur von Jahrhu , faft gar nicht angeb ern ewohnt Im Jahr 1714 wurden b . den Indian cen r i b u l h g c h i Societå : de pro der Kön durc Vorſ e n o a n i Chrifti in Londo , einige Kolo pagand cognit benen Salzburgern bieber gest , nien von den vertrie t erbauten , t e e m d k h ß e e c a c u n i n t l l i h n i e S e o F a e , w f n e n h e c Ankunft Ebes ihrer glückli und ſie zum Andenk n e r r 2 t e Im Jah 173 aber wurde dies . nenn nez IT WHI Der

oreng

rány

Jan

ilis

s z fe Provin durch ein Patent, König Georg II. von na etrennt und zu einer beſondern Kolonie gee i l o r a g K madr . Durd Vermittelung der Vorſteher der Bank in London, wurde in dieſem Jahr eine Kollekte in England geſammlet, und von dem Gelde eine Ans

zahl arme Leute , die ſich zu Koloniſten dahin anga ben, mit allen nöthigen Dingen zu ihrer Einrichtung verſehen, und nach Port Royal in Karolina, transs Dieſe begaben ſich das folgende Jahr nach portiret. Georgien , und erbauten am Fluße Savanna eine Die wildent Stadt, welche fie eben ſo nennten . Einwohner , welche fich anfänglich wiederſeken wode

lite

ten , wurden durch Geſchenke beſänftiget, und mit den Spaniern wegen dieſer Provinz, ein Gränzerat, tat geſchloßen . Es famen nad und nach immermehr

M

Koloniſten aus England an , und im Jahr 34 und nachher wieder viele Salzburger und andre Deutſche,

en

IN

ro daß die Kolonie in kurzem ſehr gut angebaut wurs de. Im Jahr 37 wurde der erſten Salzburgiſchen Kolonie, auf ihr Anſuchen zu geſtanden, ihren Wohn plat Ebenezer zu verlaßen, und fich an dem Fluße erbaus Diefe hat eine ten und ſie leuebenezer nennten . viel beßere Sage als jens,ſo wohl wegen der Fruchti barkeit des Landes in der Gegend, als auch wegen der F4 Nachs

88 Nachbarſchaft mit der Hauptſtagt Savanna . Die Spanier fingen nun an , iber das Wachsthum dieſer Kolonie in ihrer Nachbarſchaft eiferſüchtig zu wers den, fuchten es auf mancherley Art zu verhindern, und da es endlich im Jahr 39 mit England zum Krles ge famn , droþeten ſie Georgien und Karolina mit eis per ftarken Madt anzugreifen . Allein man famihs nen darinne zuvor. Die Karoliniſche und Georgi. ſche Miliz , fiel unter Unführung des geldloften Generals Oglerborpe, der die Kriegsfunft unter dem großen Eugen erlernt hatte, in Florida ein , (das damals noch den Spaniern gehörten) und machte ihnen da, ihrer geringen Anzahl ohngeachtet, fo viel zu ſchaffen, daß ſie kaum ihr eignes Land vertheidi gen fonnten . Im Jahr 42 kam zwar eine kleine Armee Spanier nach Georgien , und richtete einige Verwüſtungen an , wurde aber doch bald zurück ges ſchlagen. - Im lekten Kriege machten die Englång der in Florida ſo große Progreßen, daß die Kolonie por allen Beunruhigungen der Spanier ſicher blieb . Db ſie gleich keinen beſondern Grund hatte voit Großbrittannien abzufallen, ſo that fie es doch, fchids te ihre Abgeordneten mit zum General-Kongreß zu Philadelphia, und gehört bis jeßt noch zur neuen Republik.

Beſchaffenheit des Landes. Die beiden Floridaliegen ganz unten gegen Mittag, an dem Merikaniſchen Meerbuſen , Georgien liegt darüber , und þat gegen Mittag Slorida zur Gráns je, gegen Mitternacht aber Süd - Rarolina , get gen Morgen das AtlantiſcheMeeç und gegen Abend dem FlußMißißipi.

Dieſe Provinz liegt zwiſchert dam

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89

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unter einem hitzigern Eroſtrich, als irgend ein landin Tief im Sande ift im Sommer die Hike Europa. Von ſehr groß , an der Küſte aber iſt ſie mäßig.

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Morgen gegen Abend iſt ſie gegen 130 Meilen lang, und an den meiſten Orten gegen 30 breit. Sie ents hålt ohngefär 3,500 Quadratmeilen , und iſt alſo viel Der Boden iſt überaus größer als England.

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3r und 33 Grad Nördlicher Breite, und alſo

fruchtbar, nicht nur faſt alle Europäiſche Getráchre, fondern auch viele Aſiatiſche, gedeiben hier vortrefy lich. Indeßen giebt es bin und wieder große Stri: dhe land, wo fandiger Boden iſt und wenig wadhit, und noch mehr ſolche , die mit wilden Gras und Sdilf bedeckt ſind,weldes aber der Viehzucht fehr guftatten kommt, die in dieſer Provinz ſehr gut ift. Reis, Wachs , Hanf, Flachs, Pech , Theer, Haute, Pelzwerk, allerley Materialwaaren, Arzeneifråuter, Getreide und Früchte, werden häufig ausgeführet. Der Wein der gezcugt wird , iſt vortreflich, und die Seide giebt der Perfiſchen wenig nach . Es iſt da ein erftaimlicher Ueberfluß von Maulbeer - Bäumen , wo man die Seidenwürmer håufig findet. Allein man þat ſich noch wenig dieſe beiden foftbaren Produkte recht zu Nuße gemacht, ſo wie der Anbau der Baums wolle, Cochenille, Indigo und Oliven , die alle hier ſehr gut ſind, auch ſehr vernachläßiget wird - Wels dhe Produkte doch das land ſehr reich machen könne ten . Der Sandel iſt in Vergleichung mit andern Kos lonien, nicht ſehr ſtark. Reis wird am meiſten auss geführt, und in Abſicht dieſes Artifels , ift von dem Geſek , daß alle Produkte der Amerikaniſchen Kolos nien , unmittelbar nach England gefürt werden müs F 5

Ben,

Ben , fum Beſten der Provinzen Karolina und Georé gien, eine Ausnahme gemacht worden . Denn ſie dürs fen ihren Reis unmittelbar nach den Europäiſoben fång dern ſenden , welche von dem Capo Finis Terra (*) an, füdwerts liegen. Die Einwohner diefer Kolonie , haben ſich in den

44 Jahren , feit dem ſie errichtet worden, ſehr vera mehrt, und ihre Anzahl mag fic jekt wohl auf 30,000 belaufen , die Sclaven und Wilden nicht mit gerechs net. Die Indianer , welche überhaupt größtens theils hier von friedlichen Gefinnungen ſind, haben die Kolonie fapt nie beunruhiget. Sie ſind ihr im Gegentheil ſehr nůklich gewefen , denn die Koloniften erhielten von ihnen , durch den Handel immer eine große Menge Haute, Biber und Pelzwerk, und ges ben ihnen dagegen , Engländiſche Eiſens und wolls ne Waaren . Uebrigens ſind der größte Theil der Koloniſten Deutſche und beſonders Salzburger . Es wird auch hier mehr deutſd als englåndiſch geres det. Dieſe Provin ; war vor iþrem Abfall ein Eigens thum der Krone, und diejenige Regierung bier, wels the man die Rönigliche nennt. Die Savanna ift der vornehmſte Fluß in lande ,

und weit hinauf

fchiffbar. Außerdem giebt es noch viele andre. Die Hauptſtadt gleiches Nahmens liegt am Ausfluße del felben , in eineě Hodoft angenehmen Gegend. Sie iſt zwar nicht zu groß, aber wohl gebauer und ſehr volfs

(* ) Dieſes iſt ein Vorgebürge in der Provinz Galizi. en in Spanien, welches die Alten deswegen : Das Vorgebürge am Ende der Welt, nenná ter , tweil es die duferſte Spige von Europa ges gen Abend iſt, und man gegen dieſe Weltgegend zu, weiter von keinem Lande wuſte.

91

Dút

ing ang

volfreich. Neuebenezer , Auguſta auf einer Ins fel die Amalia heißt, und Friedrika , mit einem Fort, find die wichtigſten Städte in dieſer Provinz, außer: dem giebt es noch viele Forts und eine große Menge andre Derter.

II.

III.

00 Die Provinz Karolina . M ben

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90 26

Geſchichte , Nords und

Süd: Karolina hat bis auf die neuen

Zeiten nur eine Provinz ausgemacht. Die Geſchich te beider Kolonien iſt daher einerley. Das ganze Florida, Georgien und Karolina, hie: ßen zuſammen ſonſt ben den Spaniern : Slorida. Es wurde dieſer Strich land von ihnen im Jahr 1912 entdeckt. Sie wolten zwar das Land mit Kolonien bereken , welches ihnen auch in dein jekigen Florida einigermaßen gelang, bis Karolina aber kamen ſie nicht, Es ließen fich daher die Franzoſen unter ihrem König Karl IX . hicflbſt nieder, erbauten das Fort Ports Royal, und nennten das {and dem König zu Ehren, Alein die Spanier griffen fie bald an, Karolina.

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1:

und ſchlugen ſie theils tod, theils jagten ſie ſie zum Lande hinaus. Gleichwohl befekten ſie das Land nicht, fondern es blieb ohne alle Europäiſche Kolonien , bis . fche Familien , welche die Wilden aus Neuengland

und Virginien vertrieben hatten , fieher verſchlageri, und fie ließen ſich, da ſie das ( and ſehr gut fanden, Da die Spanier ſich nicht mehr darum hier nieder. zu bekümmern ſchienen , ſo gab dis Gelegenheit, daß man in England darauf dachte, es ordentlich in Bes

D

92 Der König Karl 11. Tiß zu nehmen und anzubauen . ſchenckte daher diefe Provinz zwölf vornehmen Hers Dieſewaren bald darauf bedacht, es mit Eus ren. ropäern zu bereken , und es fanden ſich in kurzem vies le, welche Luft hatten , fich dazu brauchen zu laßen . Vornehmlich gingen viele Non -Conformiſten dahin, um wegen ihrer Religion deſto weniger beunruhiget zu werdea . In einer Zeit von 30 Jahren wurde die Kolonie po zafíreich , daß die Beſiber darauf denken muften , eine ordentliche Regierungsform zu erricha Sie trugen dein berühmten Philoſophen Loke ten . auf , eine Fundamental - Konſtitution zu entwerfen , und er ließ ſich, vorneúmlich auf befondres Anhals ten des bekannten Srafen Schaftsbury, der mit eis Sie bes ner von den Beſitzern war, dazu bewegen. Atund aus 120 Artikeln , welde im Jahr 1699 von den Beſitzern der Kolonie genemigt und unterzeichnet wurden . Es iſt merkwürdig , daß denſelben darinnen die Macht zu geſtanden wurde , gewiße Perſonen in den Adelſtand zu erheben , welche den Titel : Landgra Der leßte iſt ein indias fen und Kaziken bekamen . niſcher Nahme, der beſonders in Mexiko ſehr gewöhns lich war, wo die Oberhäupter der Wilden fo genennt wurden .

Uebrigens ſolte,allezeit der altefte von den

Beſikern, den Titel eines Pfalzgrafen führen , und das Oberhaupt der Kolonie ſeyn . Er ſtellte den Kos nig vor , reine Käthe das Oberparliament und die Abgeordneten des Wolis das Unterhaus. Dieſe Werfaßung dauerte bis gegen das Jahr 1728 .

Gegen dieſe Zeit , wurden die Koloniſten , die fich fchon erſtaunlich vermert hatten, mit ihrem Statta Halter überhaupt u, mit den Beſitzern der Kolonie unzus fries

93 frieben . Sie mußten viel von den Jadianern aus ſtehen , welche oftigre Plantagen verwüſteten, und fie aus ihren Wohnplätzen vertrieben . Die Befiger der Kolonie fchienen ſich wenig darum zu bekümmern,

3

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und thaten nichts um ignen Beiftand zu verſchaffen. Dis machte endlich, daß die Koloniſten ſich an den König und das Parliament wandten,

um die Äuf

hebung des Patents der Befiger, und um den Soutz Man fand ifre Vorftellung des Königs baten . triftig , und es wurde nun mit den Beſitzern ein Vers gleich gemacht, vermoge deßelben , fie einen einzigen ausgenommen ile Recht an die Kolonie, der Krone abtraten. - Dieſer Vergleich wurde im Jahr 28 durch eine Parliaments - Akte beſtätigt,

der König

ſchickte nun einen Statthalter nach Karolina, und To wurde die Regierungsform dieſer Provinz, aus eis ner Erbeigenthümlichen , eine Rönigliche . Landesbeſchaffenheit. Karolina hat gegen Mittag Georgien, gegenMito ternacht Virginien , gegen Morgen das Atlantis rohe Meer , und gegen Abend jeßt , den Miſiſip : Es erſtreckt ſich von 33 Grad der pi für Grånze. Preu can an den Fluß, beträgt 140 bis 150 Meilen , und die Breite von Virginien bis Georgien , gegen so Meis Es enthält etwa 7000 Quadratmeilen , und iſt len . alſo größer als Großbrittannien und Irland zuſams men genommen . Der Theil, der über dem 35ften Grad der Breite liegt , macht Jordkarolina , und der drunter, Südkarolina aus. Das leßtere ift als fo faft noch einmal ſo groß als jenes und auch fruchte Karolina ift barer und beſſer angebaun

große

1

94 ils s mein enthe tbare es größt ein eben unge fruch , n e n n n e g inchte , Ceder und und wege der groß Men Fe eßen ie an aſt llenthalb ft t Enpr f a aentri , ein poci sd m ſe iſch ehme h ä n c p e d ä o g e n an la . Ad Eur Gew foms en r n l o e e f n f r i n r t ed me ſeh gut for . Wep , Bir cuhn , Upr n entli s e d r h e r c d o ſ n r d Pfir ſin beſo da von auße e r n Güte , und die lette in ſo große Meng , daß man e n i t e r t igſte ros die Schw daini fütte . Das wicht P er r duckt aber iſt der Reis , welch beſſe iſt als in irs rn m en as gend eine ande { ande der Welt . Es werd d n e n h c o füh d i i e n l l r g r n u l e n s t h o 0 f b i f ä e u j v o ü 3ann M P a : nn on ehr es roßbritt ret , welch G einen Gewi v m 000 thlr t s Jahr 1755 madh enm als 300, r . bringta.nniI it nn r n b i n ß w r o te de Ge Gr davo gege 6001 cht u en z r h l o e s po rth . au . Di Vie iſt an den meiſt Orion k vich en eſtandig e ber 1000 Stüc Rind . Dieſ weid b n r den , und die Kälber werden auch da in in den Wäl e g n ine áumu ten n Einz gehal . Die Sowe , dere n i e e n r m g e e e ß h f n Me auc ung gro iſt, muf ihr Futt e ls e ern elbſt uchen benfa in den Wäld f f , ewnelch oft gros heils us en chönſten uftbäum hen ſtent ſ a d D beſte . Außer dem Reis wird eine großeMenge Getraide, Pedo, Theer, Terpentin , Leder, Vaumwolle, Hanf, Flachs, Taback, Rinds und Schweinefleiſch, India go und Holz, verarbeitet und roh , ausgeführt. m Jahr 55 kamen aus Karolina nach Großbrittana nien gegen 400,000 Fuß Bauholz, über 200,000 Stůd Stabholz, und mehr als eine Million Stück Dadoſchindeln . del den dieſe

Man ficht hieraus, daß der Hans

Provinz treibt féke anſehnlich ift.

Mas von Wein und Seidenbauben Georgien geſagt worden , gilt auch von dieſer Provinz. Die Eins wohnerſindfaſt alle EngländiſcherAbkunftund große Súda tentheils Presbyterianer.

38

95 Súd - Rarolina . Diefe Provinz befam ſo wie Nord: Karolina in der neuern Zeit einen befondern Stadthalter . Sie liegt mit der Barbarei in Afrika unter einemHiminelse ſtrich, die Hitze iſt aber hier nicht ſo groß als dore. Die Anzahl der Einwohner beläuftſich auf 70,000 Koloniſten , und gegen 30,000 Neger : Sclaven. Sie wird in die Diſtricte : Craven , Beerkeley , Colliton und Carteret, eingetheilet. Die Haupts ftadt iſt Charles - Town. (Karlsſtadt.) Sie liegt auf einer ſchmalen Erdjunge, zwiſchen den benden Flüßen Aſcheley und Cooper, in einer höchft an : genehmen Gegend. Sie iſt eine ſehr ſchöne und volt, reiche Stadt und treibt einen ſehr ſtarken Handel. Die übrigen merkwürdigſten Derter find Dorches ſter , Port - Royal, Vleu - London und die Boo , nes Infel.

Nord - Karolina. Es liegt mit Morea größtentheils in einem Himo melsſtrich . Die Hiße iſt hier ſchon viel gemäßigter als in Súd : Karolina. Der nördliche Theil der Pros ving ift fruchtbarer als der ſüdliche, weil dieſer einen fehr fandigen Boden hat. Die Anzahl der Koloniſten ift shngefähr 40,000 und 10,000 Neger Sclaven. ·

Man theilt es in die benden Diſtrickte Albemarle

und Clarendon ein . Zu merken ſind Olakok und das VorgebungeCap : fear, bende mit guten Haven und die Stadt und Fluß Albemarle.

IV .

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IV . Die Proving

Virginien .

Geſchichte. Sebo n 1497 landete Sebaſtian Cabot, welchen chon

Heinrich vil.von England ausgeſchickt hatte, neue Entdeckungen z !! machen, in dieſer Gegend. Allein erſt faft 100 Fajr nadher war man in England dars Die Königin auf bedacht, hier Kolonien anzulegen . Eliſabeth ſchickte den berühmten Walter Raleigh mit 2 Schiffen dahin , und ertheilte ihm ein Patent, durch welches ſie ihm alle Länder die den Europäern noch nicht gehörten, und er in Befik nehmen würde, überließ. Seine Sdiffe famen mit einer guten la dung zurück, und man nannte nun das Land der uns verheiratheten Königin zu Ehren, Virginien . Das

Namen , den ganz mals aber begriff man unter dieſem zen Strid ( andes von Florida an bis Neuſchottland. Es wurden nun viele Verſuche gemacht, Kolonis en da anzulegen , ſie liefen aber alle unglücklich ab. Erft unter der Regierung Jakobs I. fam eine ordents lich zu Stande, und zwar in dem Stride { and, das ießt noch Virginien þeißt.

Virginien iſt alſo

die erſte und älteſte Kolonie der Engländer in Amez rifa.. Eine Anzahl Kaufleuthe trat nemlich im Jahr 1606 zuſammen , und erhielt vom König ein Patent zur Anlegung einer Kolonie. Durch die Tapferkeit und Geſchicklichkeit des Capitain Smith , eines bes rühmten Avantůrie, welcher einer der erſten Start ħalter derſelben war, kam ſie bald in Aufnahme. Es famen nach und nad immer mehr Koloniften aus England dahin, und die Pflanzungen wurden immer weis

97 veikr ausgedehnt. Im Jahr 1626 hob König farl I. das Patent, das obgedachter Kompanie fiauf eute ertheilt worden war, auf, und von der Zeit an

iſt ſie bis auf ihren Abfal ein Eigenteum der Krons geweſen . Beſchaffenheit des Landes. Virginien ftößt gegen Mitternacht an Kanada, gegen Mitrag an Ford Rarolina , gegen Mors gen an Marienland, und das Mieer , gegen Abend; wenn man den nocy unangebauten Theil daju rechnet In dieſen Grånzen iſt es von an den Miſiſippi. Often nach Weften gegen 140 Meilen lang, und 60 breit. Es beträgt im ganzen Inhalt etwa 9000 Qua : dratmeilen und iſt alſo ohngefähr ſo groß als Spani: Mit den mitragigen Theilen dieſes Königreichs, en . desgleichen mit Sicilien , Sardinien und den unters ſten Theil von Italien , liegt es in einem Himmels Strich, denn es erſtrecktfich vom 36 bis 40 Grad der Breite . Die Hiße iſt aber auch hier im Sommer fehr erträglid , und das Klima überhaupt, höchſt an : genehm . Das einzige , was in dieſer Abſicht unans genehm iſt, iſt die ſchnelle Abwechſelung der Hitze und Kálté, oft folget auf einen kalten Tag, eine ſo kalte Nacht, daß die größten Flüße ganz zu gefrieren. In keinem Lande ſind die Gewitter häufiger und fårfer als hier, und doch kann man in keinem Sander unbes wegen des Schadens den ſie anrichten können , forgter ſenn . Dieſes kommt daher, weil man in der ganzen Kolonie auf allen Häuſern electriſche Stans

gen hat, welche vollkommen für allerGefahr ſichern . ( *) * Mar ( ) S. davon bie Abhandlung vonder Elecktrizitat in der Bunzlauiſchen Monathrchrift vom Jahr 1774 Pag, 237. und 267 , fi

98 Man hat fein Beiſpiel , daß es jemals in ein ſolches Haus eingeſchlagen hatte , ob es gleich bisweilen ges fobieht , daß die Stange , durch die außerordentliche Heftigkeit des Blitzes , geſchmolzen oder zerſplittert wird . Ehe dieſe vortrefliche Anſtalt eingefürt wurs de, thaten die Gewitter ſehr oft erftaunlichen Schas den , und jeßt noch geht ſelten eins vorüber, ohne daß Båuine zerſplittert oder nor bisweilen Menſchen und Vieh auf dem Felde erſólagen werden . Es geht auch daher ben einem Gewitter Niemand ohne die größte Moth aus dem Hauſe. Virginien iſt eins der aller fruchtbarften Lånder in Faſt alle Früchte und Pflanzen der der Welt. Weintrauben , Erde gedeihen hier vortreffich. Nüße, Kaſtanien ,Maulbeercu und andre fchöne Frůdas tc, wadhfen wild, und mit den Pfirſchen werden hier auch, wie in Karolina die Schweine gefüttert. Die Gebürge enthalten ſehr viel Eiſen und Kupfer , wel . dhes man ſich aber noch nicht gehörig zu nuße macht. Auch der Anbau des flacres , Hanfes , Seide und Baumwolle , melche vortreflich hier gerathen, wird Das Virginiſche Schweins fehr vernachläßiget. 'Heiſch wird für das delikateſte in der Welt gehalten , das Rindfleiſch gingegen iſt in feinem { ande ſchlechter als hier . Die Pferdezucht iſt hier beßer als in irg In den Wäldern trift gend einer andern Provinz. man eine erftaunliche Menge von allerley Arten von Eine Art Eichhörnchen Wild und Geflügel an . verdient angemerkt zu werden , deren Anzahl übera haupt unglaublich iſt. ( *) Dieſe Art hat einen ſehr breis ten Siehe Bunzlauifche Monarhſchrift 1776. S. 133 wo von den fliegenden Eichhörnchen weitläuftiger gehandelt wird,

99 ten $ & wang, und an beiden Seiten ein paar Håute, vermoge welcher fie ordentlich fliegen können . An ſchädlichen Inſecten und Schlangen fehlts auch nicht , von den lektern find aber einige Arten "gang, unſchädlich .

Ich hoffe es wird meinen Sefern nicht unangenem fenn, wenn ich Ihnen hier die Beſchreibung des fons derbarften Vogels in der Welt gebe, der in dieſem Sande zu Hauſe ift, ob man ihn gleich in andern lång dern von Amerika auch findet . Dieſes iſt der berühms te Kolibri , der kleinſte und zugleich der ſchönſte Vogel in der Welt. Er iſt nicht größer als bei uns die Bienen find , und ſeine Schönheit ift bewuns Man findet alle Farben des Regens drungs würdig. bogens an ihm , und zwar ſo glänzend und lebhaft, daß er denfelben an Schönheit noch zu übertreffen ſcheint. Der Hals ift fochroth und glänget wie ein Der Bauch und untere Theil der Flüs Rubin . gel goldgelb , und die obern Theile der Beine grún. Der Kopf grün und goldfarbig, und die Füße und der Schnabel - der nicht dicker iſtals eine kleine Stecknadel, ſchwarz und glänzend. Die Augen find oval rund und ſehen aus wie ein paar Diamante. Ueberdem hat das München auf dem Kopf einen Bus ſchel, der alle Farben des ganzen Kðrpers zuſammen enthält. Er macht im Fliegen ein nicht unangeneha mes Geſumſe, welches von der außerordentlich ſchnels len Bewegung feiner Flügel herkommt. In Abfiche der Art, wie er ſich ernårt, - iſt er nicht weniger merkwürdig, denn er lebt bloß vom Thaue und von Diefen faugt er mit feia dem Safte der Bäume. ner Zunge, welche långer iſt als der Schnabel, bers aus

So klein wie er iſt, ſo viel Murh und Ges S. foid .

100 ſchicklichkeit beſikt er doch, und weiß fich gegen feine: großen Feinde gut zu vertheidigen . Der vornemſte er Vogel, wels chicft davon iſt ein großer aber unge cher Dickſchnabel heißt. Dieſer ſpeißt zum Nachs tiſche nichts tieber als junge Kolibri, welche er in ih ren Netern aufſucht. Er kommtaber nur alsdenn , wenn die Eltern nicht zu Hauſe ſind, denn ſonſt komt es zwiſden ihm und den clten Kolibri zum ſchlagen , wobey der Dickſchnabel faſt immer den fürzern ziehet . Denn per kleineKolibri hångt ſich ſogleich mit ſeinert Kralen unter einen ſeiner Flügel an , und bohrt mit ſeinem kleinen Sonabel ihn ſo lange in den Leib, bis er die Flucht nimt oderwohlgar darüber bleibt. Die Virginier haben dieſe Vogelchen häufig in Ges bauern, in ihren Zimmern , wo man ſie mit Honig und Zucker, der mit Waſſer vermiſcht iſt, füttert. Šie dauren da aber nidt über zwey Monath . So viel man ſich auch Müße gegeben hat ſie mit nad Engs dem Meere ſterben ſie in wenig Footudt, denn auf Die Manufakturen ſind noch von feiner großen Bedeutung,

der Handel aber ſehr anſehnlich.

Getrảide, Schweinfleiſch ,Holz, Nepfelmoſt und Eis Dasvornemſteund fen, werden käufig ausgeführt. Es find wichtigſte Produkt aber iſt der Tabak. davon ſonſt jährlich gegen 50 : 60 Millionen Pfund . und oft mehr ausgefürt, und über 200 Sdiffe dazu gebrandat worden. -- Am Vorffluße, wird an einis gen Orten eine Art davon gebauet, der Sweer - Scent oder Sweet-Sent (wohlriechend) heißt dieſen halten die . ihn aber nicht in großer Menge , und er iſt vermuths lich von dem , der aus unſern Fabrifen komme und gleis

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gleichen Nahmen führet , himmelweit unterſchieden . Im Jahr 1770 liefen gegen 600 Shiffe und Schaluppen aus dem Haven dieſer Provinz aus, und faſt eben ſo viel ein , woraus fich auf die Wichtigkeit des Handels ſoließen läßt. Virginien iſt jekt in 52 Schiren eingetheilet, ents hålt 44 Stådte, und gegen 300,000 Einwohner. Dieſe Stådte ſind aber freilich nicht alle ſo groß als denn faſt die Hälfte davon wie in Deutſchland C ħat nur 6 bis 12 Häuſer , und ſie heißen nur desires 9 Solls gen ſo, weil ſie Stadt : Gerechtigfeit Kaben. ten aber die Manufakturen in ſtarke Aufnahme koms men , ſo könnten fie vielleicht in weniger als einem Jahrhundert viele unſre Stådte an Große übers treffen . Die Provinz 'wird von ſehr vielen Flüßen durcha ftrdmt, wovon der "James -Sluß oder Powhaton, der Yorkfluß , der Rappahanok und Potownat die vornemſten ſind. Der lekte iſt der größte, beim Ausfluß über eine Meile breit , und so Meilen hins Auch auf der auf, auch für Kriegsſchiffe ſchifbar. andern kann man eine große Strecke ins Land binein , Die Flüße enthalten mit großen Schiffen fahren. eine unendliche Menge Fiſche von allerlen Arten , und eine ſolche Art, welche mit den Heringen einige Äehn : lichkeit haben, und Aelſe heißen , find von ſo unende licher Anzahl, daß man oft mit dem Netze auf einen Zug,

mehr als

5000 Stück fångt.

Der

große

Strom Obio durchſtrömt den unangebauten Thell dieſer Provinz. Williamsburg iſt die Hauptſtadt dieſer Provinz, enthält aber nicht viel über 200 Häuſer und 1000 Einwohner. Wincheſter iſt viel größer und ſchoner, 6.3 hat

102 hat ein gutes Fort, welches der Oberfte Washing . ion , ießiger Genraliſfiinus der Armee der neuen Res bublit ,

hat anlegen laßen .

Dieſer General bes

fikt überhaupt febr viel {andgüter in dieſer Provinz, und unter andern aud die Stadt Mount Vernon. Wincheſter iſt zugleich der Sammelplaß vor alle Die übrigen merkwürdigs Wirginiſche Truppen . ften Städte find : Jamestown, Salmouth, Sries Orichsburg, Dunfris, Colcheſter , Alerandria, Vlorfolkborough , Mount Vernon und panu: ky, welche von Indianern bewohnt iſt. Die Regierung war vor dem Abfall der Provinz beſtund aus dem Gouverneur, die Königliche, und 11 Råthen und 108 Deputirten des Volks. - Der Gouverneur Hatte gegen 18,000 Rthlr. Einkünfte.

Einwohner . Die Einwohner find in Abſicht der Religion faſt alle von der Biſchöflichen Kirche, und man findet ſehr wenig Dißidenten im Lande. Die Prediger, deren Anzahl fich auf etliche und 70 beläuft, bekommn freie Wohnung , ein groß Sůd land, und jährlich 17,700 Pfund Tabat - nicht zum rauchen , ſondern zum Verkauf, anftatt des Salariums. Er wird ihnen eingepact in das nächſte Waarenhaus geliefert , von da fie ihn zum Verkauf hin fenden können wo ſie hin wollen . Dft ſind darüber viele Streitigkeiten entſtans den, wenn der Tabat einmal nichtgerathen iſt, denn da þatman ihnen von ihrem Deputat abziehen wollen. dein ſie verlangten , daßman ihnen alsdenn, wenn er ſehr gut geriethe, und alſo wohlfeil wåre, auds jus legen ſollte, und ſo iſt es immer bei dem alten geblies

ben .

103 Die Prediger ſtehen unter dem Biſchof von ben . London , (* ) welcher in dieſer Provinz einen Commis Barius hat, der die geiſtliche Jurisdikzion in finem Dieſer bcfommt allezeit eine Nahmen verwaltet. der beſten Pfarrstellen , ſo

daß er ſich mit ſeinen

Komiſår : Kfzidenzien jährlid) auf 3 bis 4,000 rthir . ſtehet, welches in dieſen { nnde eine fehe große Sums Ueberhaupt iſt zu merken , daß faſt allen me it. welche in offentlichen Reintern ſtehen , ſo wie aud in der Provinz Marienland , anſtatt der Beſoldung Tabak bekommen , der hier gewißermaßen die Stelle des Geldes vertritt. In den Wiſſenſchaften habens die Virginier noch nicht weit gebracht. Die einzige Univerſitåt im { ans de, iſt das Williams und Marien Kollegium , (vort ihrem Stifter Wilhelm III. und feiner Semahlin Maria II. fo genennt) fu Williamsburg . Es hat einen Präſidenten und 6 Profeßoren , welche in den ſchönen und höhern Wiſſenſchaften Unterricht geben . Von dem Raratrer der Einwohner, macht man eben keine vortheilhafte Beſchreibung. Sie ſind, da fie die Wiſſenſchaften wenig fågen , voller Vorurs theile und dabey åußerſt herſchlüchtig und oft graus fam . Dieſes lektere rührt daher, weil fie fich viele Sclaven halten, über die fie beinahe das Recht über Die Geſeke ftreiten in der Leben und Tod haben . Åbliche obt wieder dieMenſchlichkeit, denn kein Hert wird beſtraft, wenn ihm nicht gerichtlich bewieſen werden er es aus Vorſat gethan , - man hat aber fein kan, daß Erempel; daß diefes jemals einem fåtte bewieſen wers S4 den Ich hätte fchon obert anmerken follen , daß alle von der Biſchöflichen Kirche in allen Ko Geiſtliche lonien , unferno

(** ) sur farm Velarru hoteligt,

+

104 den fónnen. dabei

Das Frauenzimmer 'ift schön , aber dumm nnd ohne allé feine Empfindung,

welches mit daber rûret, daß gar keine Iefrúre ben ihnen gewöhnlich iſt, die doch ihren Verſtand aufheia tern und das Herz empfindſam machen könnte. Manns- und Frauensperſonen ſind im höchſten Grad verſchwenderiſo , und halten ſehr viel auf einen gut beſeßten Tiſch. Dieſen findet man auch hier zu Sans de beym Frühſtück beßer beſtellt, als in manchen ans und es ift durchgehens dern Låndern zu Mittage, gewöhnlich , außer dem Thee und Kieffe, auch andre Speiſen und beſonders Schinken zu frühſtücken . Sonfi find die Virginer allezcit dem Könige dus Berft treu, und ſehr ergeben geweſen, und keine Kos lonie hat ſich ſo bereitwillig finden laßen , Subfidis en zu bewilligen , wenn ſie auf die gehörige Art ges fordert wurden , aber ihre erſtaunende Liebe zur Freis heit, die ſie daben haben , machte ,

daß fo bald man

Zuflagen mit Gewalt einführen wollte, fie die ers ften mit waren , welche fich wieder festen .

V: Die Provinz Marienland. (Maryland .) Geſchichte. Stegehörte ſonſt mit zu Virginien . Barl I.ribents te ſie dem Cord Baltimore, welcher 1633 ſeinen Bruder als Statthalter mit etlichen 100 Katholis fchen Koloniſten þieħer fchickte. Sie ließen fich am Fluße porownanieder , und erbauten da die Stadt Sankc Maria . Der Cord nennte das Land der Ges mahlin Karls I. Senriette Maria zu Ehren , Ma rienland. Unter den bürgerlichen Unruhen , vers lohr

lohr der Lord die Herrſchaft darüber ,

105 aber Karl II.

Da fie katholiſch ſchenkte fie feinen Erben wieder . waren, ernannte der König den Statthalter und ſeis ne Räthe, als fie aber hernach zur Proteſtantiſchen Religion übertraten, bekamen ſie auch die völlige Ry Der leßte Eigenthümer iſt der Skweit gierung . Seinrich Saford , ein Sohn des Jord Baltis more, der 1771 ftarb , er hat aber wegen des bald erfolgten Abfalls der Provinz , keinen Nugen davok gezogen.

D

Beſchaffenheit

a

des Landes.

n i e SNarienland grångť gegen Norden und often att i t an M , un geg , ge Sü s ee ge d en de n r n Weſten an Virginien. Das Meer geht eine große Strecke ins Land hinein, und bildet die Cheaſapest Bay . Breite,

Es erſtreckt ſich von 38 bis 40 Grad der und liegt alſo mit Virginien unter einem

Himmelsftrich , die Hiße iſt aber hier im Sommer, wegen des angrenzenden Meers , meniger ſtarf. Die ganze Provinz iſt etwa 300 Quadratmeilen groß, Nad und alſo nicht Halb ſo groß als Schleſien. Proportion der Größe enthält fic ſehr viel Einwohs ner , nemlich gegen 100,000 und über 30,000 Sklaven . Die Beſchaffenheit des Landes , die Produks te, und ſelbft der Rarakter der Einwohner, iſt dem Der Tabaf wird auch hier in Virginien faſt gleich . rehr ſtark gebaut, dodo komt er dem Virginiſchen , an Güte nicht ben. Es ſind ſonſt jährlich über 20 Milo fonen Pfund ausgeführt worden . Hanf und Flachs wird auch ſehr ftart gebauet. 3 Die

106

e iche, Die Herrſchend Religion iſt zwar die Biſchöfl doch giebt 18 aud Quáfer und andre Seften , und en mehr Katholiken im Sande , als Proteftant . n e er m m beko hier zwar keinen Tabaf, wie Die Predig n ie , ſie ſind aber beßer befoldet als in irs in Virgin gend einer andern Kolonie , denn die meiſten ſtehen hafs fich jährlich gegen 2000 Kihlr. Die Wifenſc ten ſind hier noch weit zurück . Es iſt kein Kollegia um im Sande, in jeder Sdire aber , deren 14 find, iſt eine freiſdule, wo die Kinder im Leſen , Söreia et werden Die Regies . ben und Rechnen unterricht thümlide, und beſtund rung war ſonſt die Erbeigen ter, 12 Rachen und 30 Abgeord? aus dem Starthal neten des Volfs . an

dem

Fluß

n Severn , ohnweit der obgedachte Bay . Sie hat os s r en 200 Häuſe , und jekt einige Veſtung höchſt gh u e o r r o o m b a i e i l t k r r , , Ma Wer , Bal . St. Nia s chstown , und Georgen Oveen , Ann , Friedri igſten Derter . Town, (f) ſind die merkwürd VI. Die Provinz Penſilvanien.

Geſchichte. 3u Anfange des 19ten Jahrhunderte legten zuerſt die Solånder hier Kolonien an , ſie wurden aber bald von dem Virginijchen Statthaltec vertrieben, weil England Anſpruch auf dieſe Provinz machte: Unter Karl I. aber machten fie fiď die innerlichen Unruhen in England zu nuße, und fekten fich wiedet Hier feft, nannten auch dieſe Provinz Teu : Vieders lano,

1

() Town ( Taun ) heißt im Engländiſchen eine Stadt:

107 land , darunter fie aber auch das jeßige Veuyork, und Bleuierſeimit begriffen . Allein unter Karl II. mußten ſie das ganze Sand wieder an England abs treten .

Davon ſchenkte nun der König einen Theil ſeinem Bruder dem Herzog von York, einen andern

aber dem berühmten Engländiſchen Admiral Bcn, und dieſer Theil begreift größtentheils das jeßige Penſila panien in fich . Pen aber ſtarb gleich darauf, und die Schenkung kam an ſeinen Sohn. Dieſer beküins merte fich anfänglich nicht darum , ſondern zog in Holland umher, um die Sekte der Quacker , zu der er über getreten war, auszubreiten. Endlich entſchloß er ſich aber doch das (and in Beſitz zu neh: men , ſchickte eine gute Anzahl Koloniften hin , und gab ihnen ſeinen Vetter zum Statthalter. Die Holländer und Schweden , welche legtern auch vors her Kolonien hier angelegt hatten, wurden theils vertrieben , theils fchen Herrſchaft. brachte mehr als und nannte das

unterwarfen ſie ſich der Engländis Im Jahr 1681 fam Pen felbſt, 2000 Quåker als Koloniſten mit, Land von fich und weil es voler

Walder war : Penſilvanien . Er übernam die Res gierung, und richtete ſie ordentlich ein . Das Ges ſeß , welches er dabey machte, daß alle Religionent gleiches Recht haben ſollten , iſt der Grund, daß fich diere Kolonie in einer Zeit von 80 Jahren ſo erſtaung lich vermehrte. Von der Zeit an ift dieſe Proving immer ein Eigenthum der Familie Pen geblieben . Landes

Beſchaffenheit.

Penſilvanien ift die rebonfte und am beſtenangebau. tefte Provinz in Nords Amerika . Sie liegt von 40 bis 43 Grad der Breite, und alſo mit dem obern Theil

108 von Spanien und Neapolis, und mit dem Kircheng ftaat und Toskana unter, einem Erdftrich.

Das Kli:

ma aber iſt ſehr gemäßigt, und das (and hat an Fruchtbarkeit nnd Annehmlichkeiten in der Welt wer nig ſeines gleichen , Die Provinz hat auf der Karte bald die Geſtalt cines regulären Vierecks, iſt von Norden tiad Sůs den ohngefähr 45 Meilen lang und faft eben ſo breit. Sýr flådien Inhalt, mag ohngefähr 1800 Quadrats meilen, und alſo ſo viel wie beim Königreid Portus gall oder Neapolis und Sicilien, betragen . Wahrs ſcheinlicher Weiſe enthält fie über 400,000 Einwohs mer, davon der 5te Theil Quåker find , die claven , deren aber keine große Unzahliſt, nicht mit gerechnet. Das vornemſte, was in großer Menge ausgeführt wird, iſt Getråide, Flachs, Hanf, Holzwerk, Elfen , Der handel iſt ſehr ſtarf, ob Pelze und Håute. gleich dieſe Provinz wenig ſchiffbare Flüße hat ein Vortheil , den die übrigen faſt alle haben. Die Manufakturen und Fabrifen ſind hier blühend, und keine andre Kolonie kommt in der Abſicht Penſils vanien gleich . Das žand iſt in 11 Sdiren abgetheilet, deren 40 Deputirte mit dem Gouverneur und ſeinen Råthen , ſonſt die Regierung ausmachten. Außerdem gehou ren noch 3 Sdiren dazu, welche unten zwiſchen Mas rienland und der Delaware - Ban liegen , und ein eis gen Unterhaus und Gerichtsbarkeit haben.

Die vors

nehmſten Stådte ſind, außer der Hauptſtadt, von der ich beſonders reden wil : Lankaſter, Plews Eaſtle, Barlisle, Sermantown , Briſtol, Wik mingtown, Reading , Porktown, beidelberg, Jazareth und Lebron . Die Måriſoen Brů ber

der haben auch da verſchiedeneKolonien , als Emaus , Montjoy undBethlehem ,welches feßtreibr Haupt gemein Ort iſt.

Einwohner. In Penſilvanien wohnen Quaker, Epiſkoppe len , Presbyterianer , Independenten , Luther raner , Sdwediſcher und Holländiſcher Abkunft, Franzöſiſche und Engländiſche Katholiken , Anas baptiſten , Mériſche Brüder und Juden unters einander , und haben alle gleiche Rechte, nur daß die Juden von offentlichen Aemtern ausgeſchloßen ſind. Die Einwohner ſind faſt durchgehends åußerſt ars beitſam und ſparſam , dabey aber nicht gaſtfrei und ges Das Frauenzimmer iſt gen die Fremden unhöflich .

hier ſo ſchön als in Virginien und dabei ſehr anges nehm im Umgang. Man fagt überhaupt, daß das Frauenzimmer in dieſer Provinz die Mannsperſonen etwas an guten Eigenſchaften weit übertreffe

ſehr merkwürdiges , wenn es wahr iſt. Keine Kolonie in Amerika ift von jeher ſchwerer dazu zu bringen " geweſen , Subſidien zu bewilligen, als dieſe. Nuo wenn ſie noch ſo nothwendig waren , Hat man ſie kaum von ihr erhalten können . Mit den Statthaltern haben ſie daher immer Streit ges Habt, und pa man anfing mit Gewalt ißnen Taren aufzulegen, wars nicht zu verwundern , daß fie fich ſogleich wiederfekten, Die Wiſſenſchaften find hier in

guter Zufnah , Faſt jede me, und kommen immer mehr empor. Sefte hat ihre Akademie für ſich, und im Jahr 1769 wurde von dem obgedachten Franklin eine Philofos phis

4

IIO phiſche Geſellſchaft geſtiftet, welche bereits vers Pobiedene Bånde ihrer Abhandlung herausgegeben gat, die in England ſehr woħl aufgenommen worden find . Philadelphia. Philadelphia

die Hauptfladt nicht nur der

Provinz, ſondern jeßt der ganzen Republicf (weil ſie der Siß des General : Kongreßes iſt , die ſchönſte, volfreichſte und beinahe auch die größte Stadt in ganz Nord - Amerifa verdienet eine beſondere

Befchreibung. Sie liegt auf einer ſchmalen Landzunge am Fluß Delaware , der von der Stadt an , noch 30 Mei len weit ins Land hinein , bis an einen großen War Sie hat alſo ſo wohl mit dem Ferfa ſchiffbar iſt. innern lande, als auch vermoge der Dalaware Bay, die über is Meilen lang iſt, mit der ofnen See, die ſconfte Gemeinſchaft. Die Stadt iſt ſehr regelmäßig angelegt,

und die Håuſer, deren über 3000, ſind ſehr pohon und wohls Sie ſind auch in feinem andern Drt in gebauet. Amerika ſo theuer als hier, woran die ſtarke Bevol kerung der Stadt mit Urſach iſt , denn man gåhlet gegen 40,000 Einwohner. Die Straßen find

größtentheils ſehr breit, und alle regelmåßig. 8 das von ſind beinahe eine Halbe Meile lang, und werden von 16 andern, die halb ſo lang find rechtwinklicht durchſchnitten . Das Stadthaus , wo aud der Ger neral - Kongreß ſeine Verſammlungen hålt , ift das ſchönſte Gebäude. Die andern merkwürdigſten find, das vortrefliche Kolegium , eine große Anzahl offent: tiche Spulen , verſchiedene Arinenhäuſer, und 13 gots

III gottesdienſtliche Gebäude, davon denEpiſkopalen 2, dep Qudlern 3 , den Presbyretianern 2, und den Deutfchen

Lutheranern,

Reformirten ,

Kathos

liken Anapabtiſten und berrnhutern , jeden eins gehöret. Audy die freimdurer haben gier eine loge. Sonft hatte die Stadt, außer einer Batterie von 30 Kanonen, keine Veſtungs Werke. Seit dem ſie aber der Siß des General Kongreßes iſt, ift fie au: Berordentlich befeſtiget worden , zumal von der Sees Seite. Schwerlich würde es jeßt auch der ſtårkſten Slotte möglich ſein , etwas gegen ſie auszurichten, wenn ſie gehörig vertheidiget wird. Die Stadt ents þålt auch einegroße Anzahl ſehr bequem gebauter Bas rafen , die gegen 5000 Soldaten beherbergen kong nen, und ſo ſtark iſt ſeit dem Kriege die Befas Der Haven iſt vors kung faſt immer geweſen .

treflich , úno man ſieht oft viel 100 Segel darinnen . Xuf den ſchönen Schiffswerften , find oft jährlich 30 und mehr große Schiffe gebaut worden , jeki aber beläuft ſich die Anzahl viel höher, VII. Die Provinz Neu- Jerſei. (Nova Caefarea .) Geſchichte. Die Die Geſchichte, von Vleu--Jerſei iſt mit der von Neujorf bis auf den Bredaiſchen Frieden einerlei, ( *)

Beide ( ånder gehören ſonſt mit zu Neu- Niederland, (Nova Belgia ) welches fich die Hollanderanfangs ganz jueigneten .

Da aud

die Schweden hier Kolonien , bats

Man vergleiche auch damit die Geſchichte von Pene , ſilvanien . Pag. 106.

112 hatten , fo Batten dieſe 3 Nationen ,

nemlich die

Sweden, Hollander und die benachbarten Englåns der, beſtändig untereinander Håndel. Bald fucte man fic in Güte zu vergleichen , bald grif man zu den Waffen , es wurde aber nichts entſchieden , bis die Engländer durch den Bredaiſchen Frieden, das ganze land erhielten . Der König ſchenkte nun das ( and feinem Bruder dem Herzog von York, der aber verkaufte das jetzige Neu's Jerſei wieder dem Lord Berkeley, und dem Dem lekten zu Ehren , wurde Ritter Carteret. ( 8 hernach Neu : Jerſei genannt. ( *) Die beiden Beſiker fuditen bald das Land durch Kolonien zu bevólfern , beſtimmten die Regierungss * Form, und fekten in Anſehung der Religion eine alls gemeine Toleranz veſte. Das {and wurde in den Deftlichen und Weſtlichen Theil abgetheilt , wovon jeder einen bekam . ( **) Der eine Beſitzer ( ord Bers Feley , verkaufte nochmals ſeinen Antheil an einen andern . Dieſer wurde bankerot, und mußte ihn an reine Gläubiger abtreten , welche eingele Stúde dag von verkauften,

ſo daß 1676 über 150 Eigenthümer dieſer Kolonie waren . Da aber daraus Unruhen in der Provinz und Uneinigkeit unter den Beſikern ents ftunden , fo traten ſie ihr Recht 1701 an die Krone ab, welche nun Statthalter hinſchichte. Der Statta kalter hatte zugleich mit Neujork unter fich, bis 1738 da

( *) Weil die Familie Carteret aus der Inſel Ferrei, lac. Caeſarea abftammte. Siehe Pag . 35.

( **)

Db gleich jetzt Der Unterſuhied nicht mehr ift , po wirb doch dieſe Provinz noch håufig von den Eng. ländern the Jerſeys, die ( beiden) Jerſei genennt.

IIS da Neu :Jerſei einen eigenen bekam , und ſeit der Zeit Im Jahr 1763 wurde Franks immer gehabt hat. lin dazu ernennt.

Landes Beſchaffenheit. Neu ; Jerſei grånzt gegen Weſten an Penſilvani en , gegen Norden an Vleujork und gegen Often und Súden ans Meer . Sie liegt alſo, zumal, da fie auf beiden Seiten die ſobiffbaren Flüße Delaware und Sudſon hat, zum Handel fehr bequem , er ift aber dem ohngeachtet in feiner Provinz fölechter, als kier, denn die Einwohner Handeln bloß nach Philas delphia und Neuyork . Dieſe Provinz , welche nicht größer als Mariens land ift , liegt zwiſchen dem 39 und 42 Grad der Breite, und alſo mit dem Königreich Neapolis unter einem Klima. Die Beſchaffenheit des landes und Produkte find mir Penſilvanien faſt einerlei. Die Anzahl der Einwohner rechnet man auf 100,000 . Sie ſind von verſchiedener Religion , hdie ſten aber von lreic . Man Die gah rühmet ilinen nach, daß ſie einern beßen Karakter haben als die Penſilvanier, beſonders find ſie gegen Fremde viel höflicher und gaſtfreier. Die Regierung war die Königliche und beſtand aus den Statthalter , 12 Råthen und 26 Deputies In Perth Amboy , welches die ren des Volfs. Hauptſtadt des Defflichen Theils war , reſidirte der Statthalier , das Unterhaus aber fam wechſelsweiſe Hier und in Burlington , der Hauptſtadt des Weft Andre merkwürdige Dera lidhen Theils zuſammen . ter find :

Prinzerown mit einer Akademie , Trena

fon , Lliſabethtown, reubraunſchweig , Vies H wark,

114 wark, Schrewsbury , Middleton , Glocefaire Die dußerſte Südliche Spike des und Salem .

Sandes iſt das Vorgebürge May .

VII. Die

Provinz Neu - York.

**) Der Herzog von York, von dem das Land Bett Nahmen bekam , rebickte ſo bald er das Patent darůs ber erhalten , einen Statthalter Her, und brachte die In dem Regierungs Verfaßung in Ordnung . Kriege, der 1672 aufs Neue mit England und Hols land ausbrach , wurde die Hauptftadt und faſt die ganze Provinz wieder von den Hollandern erobert, und die Einwohrer mußten den General Staaten huldigen . +

Beim Friedensſchluß

aber wurde alles

wieder zurück gegeben. Der Herzog fobickte nun wieder feine Statthalter dahin, welches er auch that, da er untrer dem Naha Als er aber vom men Jakob 11. den Thron beſtieg. Thron geſtoßen wurde, wurde diefe Provinz ein Eis genchum der Krone. årend des Kriegs Englands mit Frankreich, hat die Miliz dieſer Kolonie, der Regierung gegen Sianas da, gute Dienfie gethan, oft aber hat auch das Land durch die Einfale der Franzoſen und feindlichen Jas dianern , viel gelitten .

Landes

Beſchaffenheit .

ie Provinz erſtreckt ſich von '41 bis 45 Grad der Breite, hat gegen Norden Kanada zur Gränze,

Siehedie Geſchichte von Neu- Jerſei. Pag. 111. ,

113

und gegen Often Konektikut, maſſachuſet, Samp. ſchire und den See Champlain . Gegen Mittag ftoßt eine kleine Spige davon ans Meer , das andre an eus" Jerſei. Gegen Abend macht Penſilva. nien und die Kanadiſde See Ontario die Grånje.

Die größte fånge von Morden nach Südeid, betråge gegen 60 Mellen und drüber , und die Breite 20 bis 45. Es wird ohngefår 1500 Quadratmeilen ents

Galten, und alſo der Inſel Jrland an Große gleid Regn. Mit Mittel und Ober Italien liegt es unter einem Himmelsftrich, der Winter aber iſt hier viel trenger als dort.

Das: (and ift größtentheils ſehr fruchtbar. Al lerlei Getraide : Arten , Mehl, Pelzwerk, Håute, keinſaamen , Holzwerk und andere Waaren werdent

Håufig ausgeführet, und davor wurden faſt jährlich , por mehr als 3 Millionen Waaren aus England ges

holet. Der Handel iſt daher ſehr anſehnlich. Im Fahr 1770 liefen aus dem Haven der Hauptſtadt ges gen 200 Soiffe und über 400 Schaluppen aus. Der Karakter der Einwohner kommt mit der Pens, ilvanier ihrem ſehr überein.

Die meiſten Einwoh,

ner find zwar Holländiſcher Abkunft, dem ohngeacht aber, wird hier faft bloß Engländiſch gereder, wios Die herrs vohl in einem fehr rolebten Dialect,

chende Religion iſt zwar die Biſoofliche, allein es iebt mehr Diſidenten im Sande als Epiſfopalen , dies 2 Haben auch nur 6 Kirchen und 12 Prediger.

Die Wiſſenſdafften ſowohl als die Manufakturen , ind zwar hier noch in ihrer Kindheit, fie fangen aber in immer mehr in Aufnahme zu kommen, Teuyork an dem Ausfluße des Suorons Flußes ,

fi die Hauptſtadt. Ben den Holländern hieß ſie Deus Ha Ama

116 Amſterdam . Sie enthalt ohngefäße 2500 Häufer und 15,000 Einwohner . Die Veftungswerke find von keiner großen Erheblichkeit, daher auch General Washington für gut fand,

ſie voriges Jahr, bey

Annäherung der Königlichen Armee, zu verlaßen, Dieübrigen merkwürdigſtenDerter ſind : Albany , Schénektady, Weſt: Cheſter, Kingſton und Ose Zu dieſer Provinz gehdren noch die Ins wego. feln , Long - Jsland , Staaten :Jsland, und eis nige andre kleine. Long - Jsland wird von dem weſten Lande durch eine Meerenge, die etwa 5 Meis len breit iſt getrennt. Sie iſt 30 Meilen lang, 2 bis 5 breit, und ohngefähr halb ſo groß als die Ins felKorſika , mit der ſie auch faſt unter demſelben Hims meloftrich liegt. Ihre Fruchtbarkeit und Annebins lichkeit iſt ſehr groß, daher auch die reichen Neujors ker größtentheils ihre landhäuſer auf derfelben haben.

IX .

XII.

Die Provinz Neu - England . Geſchichte. ie Geſchichte der verſchiedenen Kolonken, die nach und nach in dieſem Stück (and angeleget worden , woraus endlid, die jetzigen 4 , nemlid Maßachus ſet, Ronneftikut, Rhode : Infil, und Samps Ichire entſtanden ſind , iſt ſo verwickelt und große tentheils ſo unintereßant, daß es mir meine Lefer leicht verzeihen werden, wenn ich nur das hauptſäch , lichfie davon überhaupt anführe. Im Jahr 1602 wurde eigentlich dieſes { and, von einem gewißen EngländiſifonKapitan Gosnol, ents decft.

117 Dieſer beſchrieb es nach ſeiner Zurüffekr, in deckt. 1 England ſo gut, daß Jakob I. beſchloß, es in . Befik Er ſchenkte es dahet einer Geſellſchaft zu nehmen . von privat Leuten , welche Kolonien da anlegen rolls ten . Man rechnete da dis { and mit zu Virginien ; und nannte es zum Unterſchied von dem andern : Nachdem einige unglüdliche Nord - Virginien . Derſuche , Kolonieri anzulegen , von der Kompanie gemacht worden waren, ſchickte man im Jahr 1614 den oben gedachten Kapitän Smith dahin , um das Land genau zu unterſuchen und zu zu ſehen , ob es ſich der Mühe lohnte, Kolonien dahin zu ſchicken . Smith that diefes mit ſeiner gewohnlichen Geſchicklichkeit, und legte dem Lande den Nahmen Sleu -England bey . Er kain mit einer guten ladung von Biberfellen und anderm Pelzwerf, welches er gegen Kleinigkeiten von den Indianern eingetauſcht hatte, zurücké, und gab eine Karte und genaue Beſchreibung davon heraus, Allein man hatte vornemlich in der Abſicht das Land unterſuchen laßen , um Bergwerke dá zu entdecken . Da dazu keine Hoffnung war, ſo bekümmerte fich die Geredſchaft nichtweiter darum , und machte von ih , semn Patent keinen Gebrauch.

Auf Antrieb dieſes Kapitáns , 'wurde jedoch im Jahr 1620 eine neue Geſellſchaft zu dieſer Abſicht geſtiftet. Sie beſtund aus 40 Perſonen, welche groß , tentheils Kaufleute von Plymouth waren, daher ſie die Kompanie von Plymouth genannt wurde und von eben dieſem König ein Patent erhielt . Dies re Kompanie theilte das Land wieder in unterſchiedene Provinzen ab , und überließ einige davon andern kleia nen Geſellſchaften, um Kolonien da anzulegen. Es Stande , außer, daß eige uns 3 zali

118 zaht ſo gerrannter Browniſten , eine Art von Jade 3 pendenten, dic Stadt Neu : Plymouth erbauten . Xber im Jahr 1627 erhielten einige Herren von der Kompanie ein Patent , in dem Diftrikt, der um

dic Maßachuſet Bay herum liegt, eine Kolonie ani gulegen , und dieſe war die erſte die ordentlich zu Stans de kam . Sie wurde bald ſehr bevélfert, bekam eis : Starrhalter, und dic Kompanie von Maßachus

fers Bay in Fleu : England , eine beſondere von der Meu Plimouthiſoben Sefedfabaft ungbhängige Kos Ionic. Der erſte Ort der da gebauet wurde , wac Salem , und dieſer war ſo lange die Hauptſtadt, bis Boſton erbauet wurde, und wegen ſeiner guten las ge und geſchwinden Anwados feiner Einwohner, das zu gemadht witrde. Maßachuſet iſt alſo gewißermaßen, die erfte und allezeit die vornehmfte Kolonie in Neu England ges, Wefen . Eswurden nad und nach durch fie viele ans dere da angelegt, die zum Theil lange Zeit von ike abhängig waren , bis ſie endlich nach vielen Streitige Feiten unter fich und mit der Strone in die drei andern : Konnektikut, Rhode Inſel und Neuhampſdire juta fammen ſchmolzen .

Landes Beſchaffenheit.

e Gränzen von Neus England find gegen Nords Diie weſten Banada , gegen Nordoft ( Teuſchottland, gegen Diten und Süden das Meer , und gegen Wes ften VTeuyork. Es ift 60 bis70 Meifen lang, und 30 bis 45 breit. Der Flächen Inhalt betrågt gegen 2000 Quadratmeilen, und es ift alſo lange nicht ſo groß als Alt: England. Rechnet man aber den noch

119 Müften Thell dazu, ſo würde es daffelbe an Größe weit übertreffen. Das land, ſo weit es angebaut iſt, liegt mit Mens York unter einem Himmelsſtrich. Un Fruchtbarkeit wird es zwar von verſchiedenen andern Stolonien überg troffen, allein es iſt dem ohngeachtet beßer angebaus et, als irgend eine andere. Das Klima ift fehr ges fund, die Hitze im Sommer ſehr mäßig , die Kalte aber im Winter ſtreng. In Holi, Eiſen verar. beitet und rob, Flachs und Fleiſch, beſteht die vorneme fte Ausfuhre. Die Viehzucht iſt in febr großer und beßerer Aufnahme als der Ackerbau . Ein Dohrevon 1800 und ein Sowein von soo Pfund , iſt hier Feine Seltenheit. Der Handel , nicht nur mit Großbrittannier , ſondern auch mit Weſtindien , ift ſehr ſtark.

Man ſchåkte ſonſt den Werth der Waa

ren , die aus England eingeführet wurden , jährlid auf 2 Millionen Kihlr , und oft drüber .

Einwohner .

Die erſten Koloniſten waren faſt alle Puritaniſche Die Schwärmer, und fürten den Nahmen Qongregas zionaliſten . Noch jekt ſind die meiſten Einwohner dieſer Sekte zugethan . Die geiſtlichen Gefeße find bey ihnen überaus ſtrena ge, und anfänglich hatten ſie viel fonderbares an fic . Sie hielten es z . E. für Sünde, die Heidniſchen Nahmen der Monatße und Tage zu gebrauchen , und ſagten daher nicht : der Januar, Februar, Merz 2c . fondern der ite, até, zte Monath. Auch nicht der Sonntag, Montag , Dinſtag 2. fondern der Tag des HErrn , der zte, zte Tag in der Woche :c. Dies fes war bis auf die neucrn Zeiten, nicht nar im Rea demy 4 $

120 den , ſondern auch in allen öffentlichen Schriften ges bråuchlich ſo wie es jeßtnoch bei den Quadern gewöhnlich iſt. fondere Nahmen .

:

Auch ihren Kindern gaben fie bes Sie nannten ſie nicht etwa Jos

hann , Andreas, Jakob und dergl. fondern Treue, Liebe, Glaube, Hoffnung, Geduld, Zufriedenheit 2c. Dié 3 erſten Kinder, welde in der Kirche zu Bos fton getauft wurden, hießer Freude , Belohnung und Mirtleiden . In einigen Familien find dergleis dhen Nahmen noch jeßt gewöhnlich , weil ſie ſie von 2 ihren Voreltern beybehalten haben . Jeßt giebt es nach viel andere Seften im Lande, und es wird eine jede Religionsparthen geduldet.

Die Wiſſenſchaften ſind in großerAufnahme Die Akademien werde ich bey jeder Kolonie beſonders bes, fahreiben .

Masachuſet, Beſchaffenheit des Landes. Diefes ift die größte und volfreicbfte Kolonie in Meu : England. Sie ligt unter dem 42 Hrad der Breite, und grånzt gegen Norden an Neu - Hamps fchire, gegen Often ans Meer, gegen Süden an Rhos de Inſel und Konnektifut, und gegen Weften an Neus York. Das Land iſt ſehr fruchtbar und wird von ſchönen Flüßen bewißert, wovon der Merinaf und Konnektikut die vornemſten ſind . Die Manufaftus ren ſind in ſehr großer Hufnahme, und darunter vors nemlich die Hut undWollen Manufakturen , Glass hütten, Papier Mühlen , und Eifen Manufakturen. Rum wird auch in großer Menge ausgeführet. Die Fifde, welche ausgeführt werden , haben

der Kolos

nie

121 nie ſonſt jährlich einen Gewinn von 11 Millionen ges bracht. Walfiſche, Heringe und Kabeljaue ſind die vornehmſten davon . Gemeiniglich wurden die Schifs fe, welchedamit beladen waren, in England zugleich mit verkauft. Ueberhaupt werden in keiner andern Kolonie ſo viel Schiffe gebaut als hier , urd man Der Handet iſt daher hält ſie auch für die beſten . ſehr groß, und es find ſonſt

jährlich gegen

500

Shiffe und 200 Schaluppen und Scooner aus ih, ren Håven ausgelaufen.

Die Anzahl der Einwohner beläuft ſich auf mehr als 200,000 . Die Regierung beſtand ſonſt aus dem Königlichen Statthalter, 28 Råthen , die vou

dem Volke gewählet und vom Statthalter beſtåtiges wurden , und aus 150 Repräſentanten des Volfs. Sie hatten mehr als in irgend einer andern Proving Hehnlichkeit mit dem Großbrittanniſchen Parliament. Von ihrerSiftung an, hat die Kolonie häufige Streis tigkeiten mit der Krone gehabt, sie oft in eine Art von Diebellion ausbrachen , und zu dem ißigen Kriege gab fie wie bekannt, die nähere Veranlaßung. Boſton die Hauptſtadt mit einem vortreflichen Haven , liegt in einer höchft angenehmen Gegend auf einer kleinen Halbinſel , die nur durch eine ſchmale Erdjunge mit dem veſten (ande zuſammen hängt. Sie enthält gegen

3000 Häufer über

20,000 Eina

wohner, und hat fehr ftarke Veſtungswerke. Dema ohngeachtet mußten ſie im vorigen Jahr die König lichen Truppen verlaßen . beveſtiget.

Jebt ift fie noch ſtärker

Die andern merkwürdigſten Städte find :

Salem ,

Cambridge, mit einer Univerſitát, Charlestovna Marbohead , Pleu - Plymouth , Dorcheſter, Ips. 3.5.3

122 geş h wn ebür wic to , acbf deu Sorg , ew Ips p oo o Kép 2nna . n X Ta Einwohner . le Einwohner ſind größtentheils Kongregazionas liften, doch, giebt es auch viel andere Geften bier. Das Sarvards Kollegium zu Cambridge, ift eine hobe Soule vor alle Proteſtanten, und ſicher in ſehr guter Aufnaşme. Es iſt ſdon vor meşr als 10 . Jahren geſtiftet, und von einem gewißen Prediger Harvard, welcher durch ein anſehnliches Vermädt, niß es zuerſt in Aufnahme brachte , ſo genannt. Die Mas Bibliothek die es hat iſt ſehr anſehnlich.

din Karakter der Einwohner anbetrift, ſo haben ſie den Ruhm , daß fie geſchickte; fleißige und dabeyi ehrliche und gaſtfreie Leute find . Doch haben die Dornemen und beſonders das Frauenziminer , ein Diege Rehrſteifes und zurůkhaltendes Betragen. meinen Ceute werden als die neugierigften men den unter der Sorine beſchrieben , und får allck ändern die Saftwitche . Wenn ein Fremder in einem Gafte bofe einkehret, thut des Wirih ,die Wirtyin, die Kins der und Reibt das ganze Geſinde , viele Fragen ár ihn, "under dar. f lich nicht eher Rechnung nachen ets was enen n nen chied orte Perſo , die er verſ da fie feine Antw einzeln gegeben erſtmit einander vergleichen, um zu fehen , db, er fteauch belogen , ſo währer cs gemeinig fie fehr langecheer die geringſte Erfriſoung erhals ten tanni. Burnaby ( my erzählt in ſeinen Keiſen eine artige Anekdote von einem Philadelphiſchen Herrer, der durch

( *) Reifen durch die mittlern Kolonien der Engländer in Porb Amerika, von R. Andr. Burnaby. Pag.169.

durd dieſe Provinz reißte, und von dem

vielen Ges

frage in den Wirthshäuſern auch ſo ſehr infomodirec wnrde. Dieſer wurde es endlich überdrüßig und fiel auf ein Mittel fich davon los zu machen. Sobald er in ein Wirthshaus kam ,rufte er ſogleich den Wirth, die Wirthin , ifre Kinder , den Hausknecht und die

! , gierde, was das zu bedeuten haben würde, um fid fum ſtehen hatte, fedete er ſie mit folgenden Worten ax : ,,Leben { cute, ich beiße N. N. bin von Phia ladelphia, ein Junggeſede, und meines Berufs sin 5. In Boſton habe ich einige Unverwandte, welde ido jekt beſuchen will. Jd werde inich nicht lange da aufhalten, fondern bald wieder dieſes Wegeo nace Philadelphia zurückkehren , um mein Amt, wie es el ines rechtſchaffenen Mannes Pflicht iſt, da zu befora gen . Dis iſt alles , was ich von mir weis und eud zu ſagen vermag , und nun bitte ich , daß ihr eud meie ner und meines Pferdes erbarmet , und uns was zu Auf dieſeArt befann er vielgeſchwins effen gebet." der etwas als andere, die erſt von jeden beſonders ein Eramen aushalten mußten . Eine ſehr außerordentliche Art von Brautwerbuns gen , welde hier unter dem gemeinen Volt gerding lid ift, verdient noch angeführt zu werden . Wenn ein junger Menſch ſich in ein Mådgen Verliebet und fic gerne haben will, fo meldet er ſich bei ihren Eltern . Haben dieſe nichtsdagegen, fo erlauben fie ifm , eine Macht mit ihrer Tochter zuzubringen , und ihr ſeine Liebe zu erklären . Die Eltern gehen zur gewöhnlis Then Zeit ju Bette, imd laßen die jungen Leute allein . Dieſe machen alsdenn, wenn fie mit einander eins werden , gemeiniglid aus nichtlanger fondern legen fidh

fich ebenfalls ins Bett . Werden nun da beide wegen der Heirath einig, ſo laßen ſie ſich den nächſten Sonni · tag aufbiethen und machen gleich darauf Hochzeit: Wo das aber nicht geſchießet, ſo gehen ſie auseinans Ser und kommen nie wieder 'zuſammen ; ausgenom , men , wenn das verſaßene.Mådgen ſchwanger wird , welches jedoch fich ſelten juträgt.

In dieſem Fall

muß der Freier ſiebei Strafe des Kirchenbannės beis Dieſe ſeltſame Art der Freierei , wirs rathen . der Aufenthalt genennt. Konnektikut. Die Gränzen ſind gegen Abend Neuport, gegent Mitternacht Maßachuſet, gegen Morgen Rhode Ins fel, und gegen Mittag die Meer Enge, welche zwle fchen dieſer Provinz und Long Island ift. Sie wurde unter Karl II . zu einer beſondern Koa lonie gemacht, und bekam ganz außerordentliche Freis keiten . Die Regierung iſt vdlig demokratiſch. Die Deputirten des Dolfs , deren Anzahl gegen 100 bea trågt , erwählen ſich ihren Statthalter und ſeine Rås the felbſt , und nad Rhode Joſel iſt keine Kolonieri unabhängig von der Krone geweſen, als dieſe. Man giebt folgendes zur Urſache an, die Karl II. bes wogen , dieſer Kolonie so viel Freißeiten zuzugeſtes hen. Die alten Kolonien Konnektikut und Hertford erwalten beide einen gewißen Winthrop zu ihrem Statthalter . Dieler brachte es dahin , daß8 beide n te ig in fido vere , und reißte nach England , um die Beſtätigung von dieſem König darüber zu holen. Er hatte einen Ring,den ſein Großvater bei einer gewis Karl I. geldenttbekomme hats n te, und dieſen főhenkte er dem Könige deßen Sohne wie

Kart nam das ſo gnädig auf, - daß er wieder. nicht nur den Vergleich beſtåttigte, ſondern auch der Kolonie dieſe außerordentlichen Freiheiten ſchenkte. Die Anzahl der Einwohner wird in dieſer kleinen Die Kolonie auf mehr als 200,000 gerechnet. Geſetze die hier eingeführet ſind, ſind die beſten in als len Kolonien . Sie ſind im Jahr 1750 in Ordnung gebracht, und in einem Buche zuſammen gedruckt worden . Die Manufaktaren kommen in Aufnahme, und der Handel iſt anſehnlich. Getraide, Flachs , Bibera Felle und Pferdewerden vornemlich ausgeführt. Die Hauptſtadt dieſer Kolonie iſt Deuhaven , fie hat eis ne anſehnliche Univerſitåt, welde das Pale Rolegi. um heißt und eine vortrefliche Bibliorhef hat. Ang dere Städreſind: Veu London , Sertford, Wind, bam , TTewark, Sairfield, Torwich , Sagbrook und Lebanon , in welder lettern eine berühmte Soule für die Indianer ift.

(Rhode Island.) . Konnektiftit macht gegen Abend , Magadhuſet ges gen Mitternacht und Morgen, und das Meer gegen Mittag die Grånze. Rhode Inſel.

Im

Jahr 1637 verdammte die Kirchenverſamma

lung zu Newtown in Maßachuſet,

die Melñungen

einiger Sektirer . Darüber fanden ſich viele beleidi get, und beſchloßen auszuwandern . Ein Theil das von faufte die Inſel Akwatneť, an der Küſte von Neu England, von den Indianern, nannten fie Khos des, und ließen ſich da nieder .

Dieſe kleine, aber lehe

126 ſehr fruchtbare Inſel , wurde bald für die Elimoti Her zu enge, und ein Theil bauete fich daher auf dem gegen über liegenden veſten ( ande an. Diefe fowohl als die auf der Inſel erhielten von Karl II. ein Patent, bermoge welches ſie zu einer beſondern Kolonie gemacht wurden .

Sie bekamen die Erlaubniß, ihren States

Halter, feine Räthe, ia alle mögliche öffentliche Bee diente felbft zu ernenkien ,' und die Regierung ift das her ganz demokratiſch . Keine andere Kolonie hat fo viel Freiheit gegabt als diefe. Die Einwohner haben unter den Neu Engländern den fühlechteften Karakter. Das gemeine Volf, wéls does gewißermaßen die einzige gerekgebende Macht iſt, ift hochmüthig, liftig und betrůgriſch, und die Vors nehmen , gewohnt die Sunft des Wolfs zu erbettelt , Der Schleichhandel zu Fries oft niedertrådtig. denszeiten, und die Kaperei zur See, zu Kriegszeiten , ift das vornehmſte Gewerbe der Einwohner . Ihre Anzahl betrågt gegen 40,000 , ohne die Neger und Unter den vielen Sekten im Sande, Indianer.

find die Anabaptiften die zahlreichſten . Die Hauptſtadt iſt lewo -Port, eine gute Hans delsſtadtmit einem vortreflichen Haven. Sie liegt auf der Inſel, hat gegen 1000 Häuſer, 8000 Einwohner, und jekt ſehr ſtarke Veſtungswcrke. Providence, Portsmouth , Briſtol, James town, Warwick uno South :Ringſton finddie andera merkwürdigſten Stådte.

1 Neu : Hampſhire.

en Norden macht Kanada,gegen Often das Geg egen Meer, gegen Süden Maßachuſet, und gegen Weſten Preus

127

online

Breurorf, die Grånze.

Weiter hinauf wad Morden

gu liegt noch ein großer Strid landes der an Sanan da und Neu Soottland grånzt, und zu Neu Engs land gerechnet wird, er iſt aber uuangebaut. Die Sitten der Einwohner und Produkte des lans des foramen mitMaßachuſet faſt gånzlid überein . Holz und Sifoe werden am meiſten ausgeführt.

de 31

V

Es giebt eine Art von weißen Fichten im Sande,wele the zu Maftbäumen gebraucht werden , und dieſe hält man für die beſten in der Welt. Sonft ftand dieſe Kolonie unter Maßachuſer, bes fam aber in der neuern Zeit ißren eigenen Statthalu

ter, der vom Könige beſtelletwurde, und nebſt ſeinen Råhten und den Deputirten des Volfs, die Regies , rung führte. Die Anzahl der Einwohner beträgt über 40,000 Portsmouth andem

Fluße Diskotakwa, ift die

Hauptſtadt. Außer dieſer iſt keine als etwa London : Dieſer Provinz gegen Mors dery merkwürdig. gen , liegt der Deſtrikt Main , der als ein Anhang zu Neu England gehåret.

B.

n,we n leenoch Die Provinze Provinzen, Die welche die Oberherra Ichaft

Großbrittanniens erkennen XIII. XIV . Florida.

Diere Provinz liegt ganz unten gegen Mittag, und grånzt da an den Ehell des Atlantiſchen Meers, Gea welcher der Merikaniſche Nieerbuſen heißt. gen Morgen macht auch diefes Meer die Gränze, ges gen Abend aber der Mißilipi, und gegen Mitternacht Georgien . Ein Efeil von Df Florida erſtrecke fid

128 fich als eineHalbinſel weit ins Meer hineint. Von bem dußerſten Ende derfelben , welches Kap Florida Heiße, bis an die Grånze von Georgien , d . i. von 25 bis 31ften Grad der Breite, beträgt die Breite über 20 Meilen , an andern Drten aber, vornemlich in Weſt- Florida kaum 15. Von Wefen nad Oſten aber iſt Florida 130 Meilen lang. - Es ift zuſams,. men ohngefähr ſo groß als Großbrittannien, und liegt mit Aegypten und den obern Theilen von Arabien uns ter einem Himmelsftrich . Weſt - Florida iſt der fleinſte Theil , und wird durch den Fluß Upalachikola von Dfiflorida getrent. welche einen vora Hier liegt die StadtPenſatola , ebenfalls mit eis Mobile und hat, Hafen treflichen nem guten Haven . 5

In Oft - Florida iſt die StadtSanktAuguſtint, der Fluß gleiches Mahmens und die 5. Geiſtes Bay ju merken . Die Hiße wird in dieſem Lande durch die Häufigent An den Süſten iſt das Seewinde ſebe gemäßigt. Land fandigt und unfruchebar, weiter hinein aber des Die wilden Indianer ſind ſehr ſto fruchtbarer.

zahlreich, und dagegen die Unzahl der Europäer , die 4 aus Englandern , Spaniern und Franzoſen beftehen , Seit 1763 beſigen die Englång noch ſehr geringe. der das (and ganz. Der Hof itt feit der Zeit, wies wohl mit ſchlechtem Erfolg, bemuýt geweſen, Kolo: nien dafelbſt, ſo wie in den andern Provinzen, ang zulegen. XV . Neuſdottland. Die Gränzen dieſer Provinz , welche oben , stiloben dem 44 und soften Grad der Preite liegt, find gegen Diors

#

129 Norben , der Lorenz Slúf , gegen Morgen und Mittag das Atlantiſche Meer , und gegen 'Abend Ranada und Vieuengland , Der Südliche Theil bildet eine Halbinſel, zwiſchen welcher und dem veften Lande, gegen Weſten die Ban Sundi liegt. Es iſt etwas großer als England, und liegt mit der Schweiz und dem untern Theil von Deutſch land unter einem Simmelsftrich . Der Winter aber iſt hier Fehr bart, und an Fruchtbarfeit kommt es dieſen Låndern auch nicht gleich .

Bei den Franzoſen hieß diefes land ladien, ein der . fůnimelter Nahmevon dem griechiſchen Arkadien . Jahr 1641. befam der Staats Sekretár von Schottland, Wilhelm Alexander ein Patent darüber, und dieſem zu Ehren wurde es Tieuſchottland genennt. - Von ſeiner Entdeckung an ift es faſt immer ein Zanf . Apfel zwiſchen den Franjofen und Engländern gewefen. Zwar ſchon ini Utrechter Frieden wurde es ganz an England abgetreten , und dis im Nachuer Frieden beſtätiget Allein die Franzo Fen fuchten deinohngeachtet immer aufs neue wieder fich brinnen veſizufeßen , bis ihnen endlich durch den Verluſt von Kanada, ſeit 63 alle Gelegenheit dazu iſt genommen wor. den . Die Ausfür dieſes Landes beſtehet vornemlich in pels werk, Holz und Getráide. Die Fiſcherei aber ift bei dies fer Provinz.das wichtigſte. Die Flüße haben einen erſtaun lichen Ueberfluß an Fachfen , Forellen , Walen 2c. und die Fiſcherei an den Küſten iſt nåchſt der von Neuland, die ber fte in der Welt. Die Einwohner find theils Engländer, theils Franzo : fen , theils Indianer. Auch giebts einige deutſche Protea ffanten im Lande. Die Regierungsform wurde vom Engländiſchen Rofe im Jahr 1753 ordentlich eingerichtet und beſtimmt. Die Gefeßgebende Gewalt beftehet ſo wie in andern Kolonien, aus dem Statthalter, den bers. nig feßt,, ſeinen Råthen und den Abgeordneten des Volts. Die jeßige Bauptſtadt ift Salifaf, an dem Fluke Che. bufto, mit einem ſehr guten Haven . Anapolis Royal, Tonſt Port Royal) Ronfo , Chinekto und Dorthmouth ind die übrigen merkwürdigſten Städte. Die Inſel Sankt Johan, welche von keiner großen Bedeutung iſt und

136 und Rap Breton ,welche nur wegen ihrerLage und des Fiſchfangs wichtig iſt, gehört auch mit zu dieſer Provinz.

XVI. Kanada. Die Beſchreibung dieſes ungeheurenStrichs lands, mára de ein eigenes Buch erfordern , wenn fie nur einigeciraßen ausführlich fein folte. Der Mangel des Rauns aber ers laubet mir nur bloß das wichtigſte davon zu figen . Feht verſteht man unter Kanada alle die Länder, wel che zwiſchen Teuinepiko, Luiſiana, Virginien , Peng filvanien , Vieuyork, Vleuengland, VTeuſchordland, Labrador den Meerbuſen von LorenzSluß und Suds ſons Bay liegen. An einigen Drten gegen Norden und Nordwefón tann bie Granje gar nicht beſtimmt werden . So erſtreckt fich dieſes kand an einigen Drten vom 4often Grad der Breite, bis über den 65ften hinauf, welches eis nen Weg von mehr als 375 Meilen ausmacht. Ueber baupt iſt es größer als halb Europa, und es liegt auch mit Spanien und Italien fo wohl als mit Schweden und Norwegen und der gemäßigten Ländern , unter einem Himmelsftrich . Man ſiehet füon daraus, daß die Witterung fehr ver Ichieben ſein muß, doch ift fie größtentheils gemäßigt, ob gleich der Winter an manchen Orten ſehr ſtreng ift. Ein großer Theil des Landes iſt noch viel zu wenig befant, als daß fich davon was fagen låft, und ein großer Theil beftehet aus ungeheuren Wäldern, die mit groffen und Fleia nen Seen und Moráften abwechſeln , und wo ſich hin und pieber Wilde aufhalten, die ich von der Jagd näha ren. Im ganzen genommen iſt jedoch das fand Pehr frucht, bar, und es fehlt ihm nichts als Einwohner, welche es ana bauen. Die Anzahl der Europäer in dieſem großen Lande, beläuft fich hodiſtens auf 70 bis 80,000, wovon mehr als Das vornemſte die Hälfte franzofifcher Dbfunft find. was jetzt von Kanada nach Europa gebracht wird , iſt Pelzwerk und vornemlich Biberfelle, weldjes hier die best ten in der Welt ſind. Die

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131 Die Engländer find feit dem Pariſer Frieden in dem ab leinigen Beſts diefes großen Landes, und die darinne wohne Doch were haften Franzoſen find ihnen unterworfen. ben ſie vermoge des Friedensſchlußes , bei ihrer Religion , Gefeßen und Privilegien gefchüßt. Btele Udiferſdaften der Jndianererkennen auch dieEngländer für ihre Ober. herren , ein großer Theil aber lebt in Freiheit. Die Reo gierungsform hier , bat gar keine Nehnlidhkeit mit denen , die wir bisher beſchrieben , den fte Gångt ganz von der Midfir der Sirone ab. Quebek an der Nordſeite des Lorentz Flukes , ift die wichtigſte Stadt in Kangda. Sie iſt groß, volfreich,son Natur und durch Stunft ftark beveſtiget, und macht mit ihrem Diſtrickt jeßt eine eigene Statthalterſchaft aus. Die andern merkwürdigſten Dlåge find : montreal, Tro . is Xevieres, Taduſat , Richelieu , Chambly, Crons point an dem See Champlain und Tikonderago. Die größten Seen kind , der Tipiftong, der See Su . perior, der Michigan , der Suron , der Erie und der Ontario . Der große Lorenz Fluß, oder wie er eigentlich heißt, der S. Laurenzii Strohm , entſpringt aus dem Nim piffong und fließet durch die übrigen alle, den Michigan aus . genommen ; durch . Zwiſchen dem Erie und Ontario ,if der berühmte große Waßerfall Wiagara. XVII.

Labrador. (Terra de Labrador.) Diefes land, daß auch vieubrittannien gegennt wird, kiegt Nordwärts über dem Lorenz Reerbuſen, und erſtreckt Rich vom giften Grad der Breite, bis zu dem 58ften , wo So es an die Lånder des Hudſons Meerbufen grångt. gemäßigt und fruchtbar auch die Länder ſind , die in Euro pa unter dieſem Himmelsfirich liegen , ſo iſt doch dieſes Band äußerſt unfruchtbar, und der Winter außerordentlich hart. Bloß der Handel mit Pelzwert, und die Fiſcheret an den Küften, nrachen dieſen Befis den Engländern vor theilhaft.

Die

132 Die Einwohner des Landes , welche Eskimos (Esqui maux ) heißen , leben ſo wie die an Qudſons Meerbuſen , in der größten Unwißenheit und Dürftigkeit. Sie haben kaum fo viel, fich für der Kälte und dem Hunger zu ſchüßen, und es fehlen ihnen alle Bequemlich feiten des menſchlichen les bend, -das wenige ausgenommen , was ſie durch den Die Unannehm . Dandel von ben Engländern erhalten . lichkeit des Landes , die Wildheitder Einwohner und die vielen andern Hinderniße, haben doch die Märiſchen . Brüder nicht abgehalten , im Jahr 1771 eine Miſion hier aufzurichten , um die armen Indianer zu Chriſto zu be tehren . Sie haben an einem Orte, den ſie biain genant , unter dem 57 Grad der Breite, einige Håuſer aufgebauet und ihre Semühungen find nicht ohne Nußen geweſen. XVIII. Hudſons · Bay . Stan serfieht darunter diejenigen landet , welche an bien fer Bay liegen , welche vom Hauptmann Sudſon , der fie Cie liegen über las Ico9 entdeckte, fo genennt wurde. brador, find noch unfruchtbarer, und die Kälte im Wina laufleute in Eng . . land , welche die Sudfons Rompanie heißt, treibtſeit 1670 den Hanbel ausſchließungsmeire bieber . Sie hat an dem Meerbufen einige forts erbauen laßen , und ſendet

jährlich ein paar Schiffe her , die vonEngland wenig mit bringen , und doch mit reicher Ladung zurüttehren . Seio ne Sandelsgeſellſchaft in der Welt iſt ſo vortheilhaft als diefe. Denn ihr fond und Aufwand ift fehr unbetrachte lich , und doch der Profit aufierordeutlich tart. Man hat ihr nachgerechnet, daß ſie jährlich nicht mehr als für hocha Atens 10,000 Rthlr. Waaren herfchickt. Davon befom , men noch dazu ihre Beratungen in den Forts das meifter und doch tauſcht fie für das übrige von den Indianern , fo viel Pelzwerf und andre Waaren ein, daß der Werth des Pelzwerfs allein , in Quebet aus der erſten Hand, fait 200,000 Rthlr betragen würde, Drit:

133

Dritter

Abſchnitt.

Urſachen des Abfalls der zwolf Kolo nien;

und Geſchichteihres Kriegs.

Nicht leicht toitd eine Begebenheit von der Wichtigkeit, wie der gegenwärtige Krieg in Amerika ift, in der Weltvor . geben, die allgemein gebilliget, oder allgemein gemisbillis get wird . Die Urtheile über dergleichen Dinge ſind alle feit höchſt verſchieden, und am meiſten zu der Zeit, wenn die Sache fich noch nicht vollig entwickelt hat. Wenn ale les geendiget und einige Zeit verfloken ift, ſtimmen die Urs theile ſchon eher überein . Man iſt dann gemeiniglid) im urtheilen unparteitfcher, weil man an der Sache nicht mehr fo viel Antheil nimmt, man ſiehet fie auch viel beßer durch weil vieles fich erft beim Ende einer Begebenheit entwidelt und die Urſachen , warum ſo und nicht anders gehandelt fburde, fich oft erft alsdenn zeigen , wenn der vorgeregte Ich glaube das Entjtveck erreicht oder verfehlet ift. Gleichniß iſt ſehr richtig , daß ein großer Geſchichtskundi. ger in Abſichtwichtiger Weltbegebenheiten giebt. Nemlich daß es fich mit Beurtheilungen derſelben eben fo verhalte, Ift fie gar zu nahe wie mit der Refung einer Schrift. vor den Augen , fo ift man eben fo wenig im Stande fe deutlich zu erkennent, als wenn ſie zu weit entfernet ift. So wird auch meiftens von großen Begebenheiten in der Belt, zu der Zeit, da ſie geſchehen, am unrichtigſten gea urtheilet. Die moiß auch hieher . Wie verſchieden , wie entgegengerekt c find die Urtheile davon Dit ifte recht luſtig anzuhd . . n e d n r re un zu Fe Bet, was der andere bis in den Abgrund erniedriget. – Der einefchreit über Rebellion und Räubereien, und erei. fert ſich entfeßlich über die Gottloſigkeit der Amerikaner, die fich nicht fcheuen , fich gegen ihre rechtmäßige Dbrigfeit 93 34

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134 Der andre fchreit eben ſo febr über Enram zu empdren . , und árgert ſich über die Unges Gewaltthätigkeit nen und rechtigkeit des Roſes , welcher freie Leute zu Sklaven ma. Jener kan fich nichts abfcheulicheres denken , chen will. als das Verfahren ber Amerikaner, die nicht nur den Beo fehlen der Regierung ungehorſam find, ſondern fogar fich mit Gewalt ihnen wieder ſeben . Diefer findet nichts edler und ruhmwürdiger als ihren Entſchluß, ihre Freiheit und Eigenthum , mit den Waffen zu vertheidigen. Jener verſichert, daß er die größte Freude haben wurde, wenn die Rebellen bald zu paaren getrieben , und die Sálfte davon aufgeknüpft wurde, der andere månſcht nid ts mehr, als daß dieſe Beute, die für ihre Freiheit fechten , bald im Stans de ſein mochten, den Lyrannen Gefeße vorzuſchreiben . Seiftentheils wird man finden, daß die, welche ſo übers trieben daven reden oder ſchreiben , entweder folche find, bie gar keine, oder eine außerſt unvollkommene Kenntnið von der Verfaßung beiber friegführenden Partheien , und ihrem Verhältniß gegen einander haben , oder ſolche, die ein beſonderes Intereße haben , die Sachelber einen oder Das legte findet man vore der andern zu vertheidigen . züglich bey den Englånbern. Siehalten es entwedermit dem Minifterium , weil von demſelben ihr Glück abhångt, øber mit den Amerikanern , weil fie fürchten , daß, wenn der Hofmit ihnen fertig iſt, auch die Reihe mit der Beraubung der Freiheit an he fommen möchte. In beiden Fällen i es natürlich, daß jebe Parthei, die Sache nach ihrer Art zu 'vertheidigen und zu vergrößern ſucht. Die aber , de. nen es ſonſt ganz einerlei ſeyn kan, ob der Brittiſche Hof über einen Theil von Amerita fuverän wird, oder ob da ob der Krieg, endlich für eine freie Republik entſtehet, Lord Viorth , oder für PräſidentSankok übel ausſchlagte ob Soweoder ob Waſhington geſchlagen wird; und die dabey von dem Berhältniß beider Partheien , nichts weiter wißen , als etwa daß die Amerikaner der Herrſchaft Großbrittanniens, fonft unterworfen geweſen , und ſie ſelbft anerkannt haben , daß das Brittiſche Parliament die hocha fte Gewalt im Reich iſt, daß die Amerikaner fich bloß dega wegen emport haben , weil man einige neue geringe Abga. diere, ſage ich , find meie ben von ihnen verlangt hat Sie erſtaunen über flentheils Karte Anti Amerſfaner : ihre

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135 bre Berblendung'unb Bosheit, die fe Antrieb , gegen ih . ren rechtmäßigen Suverän das Schwerbt zu ziehen , fie jammern, wenn den KöniglichenTruppen einmal ein treich mislingt, fie freuen fich , wenn ſie in den Zeitungen von fo viel 1000 Rebellen lefen, die mit leichter Rühe tod gea macht, oder gefangen worden ſind, und wünſchen endlich son Bergen , daß die Amerikaner bald mochten völlig bee zwungen und exemplariſch beſtraft werden . Wenn man freilich keine gehörige Stenntnis von der Großbrittanniſchen Regierungsverfaßung bat, kann man leicht zu dergleichen Urtheilen verleitet toerben . — Iſt der Regent eines Staats ſuver & n , fo laßt fich allerdings eio ne Empórung der Unterthanen auf feine Art und Weiſe entſdjuldigen , gefegt auch , daß ihnen das grofte Unrecht Ein unumſchränkter Monarch ift keinen Ge geſchåhe. Teßen unterworfen , und nicht ſchuldig irgend jemanden von Allein , wie feinen Handlungen Rechenſdaft zu geben . perſchieben iſt die Regierungsverfaßung Sreßbrittanniens von der, in ſolchen Staaten . Der Któnig iſt nur ein Theil ber Gefeßgebenden Gewalt. Er iſt nicht über die Gerébe, fondern dieſe find über ihn, und er barf ſeine Unterthanen nicht nach Wilfür, ſondern bloß nach den Gefeßen regie. ren. Er iſt fo garin gervißer Abſicht feinen Unterthanen unterworfen . Sie haben fich das Recht vorbehalten , ſo bald er ſeine Gewalt überſchreitet und die Gefeße übertrit, Wer das l&ugnen wollte, den feine Richter zu ſein. brauche ich nicht an das Erempel von Karl I, ſondern nur an das von Jakob II. zu erinnern . Der war gewiß ibe Niemand läugnet das. Allein da rechtmäßiger Kønig. er die Gefeße übertrat, festen ihn ſeine Unterthanen ab , und erwählten einen Ausländer zu ihrem Senige, der kein Keiner, auch der ne Anſprüche zur Krone hatte. ( *) eifrigfte Vertheidiger des Anſehens des Konigs, misbilligt dieſes Unternehmen , ſondern es wird durchgehends für rechts måfig gehalten . Auch tann man nicht einmahl behaupten , daß das Para liament, d . i. der Kønig , die Fords und die Abgeordneter des ( ) Wenn in England ſchlechtweg von der Revolution ges redet wird , ſo wird allezeit dieſe Stants Weranderung darunter verstanden .

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136 des Volls zuſammen , die Rechte im Staat haben , die ein Suverån hat. Es giebt Reichs Konſtituzionen , die die fes Kollegium weder aufheben noch verändern kann . Es ergiebt fich auch diefes fchon aus der Natur der Sache felbft. Es wurde höchſte ungereint fein zu behanpten , daß eine große Gefellſchaft, die ein oder zwen aus ihrem Mittel er måblet, bei einer gewißen Gelegenheit in ihrem Nahmen etwas zubeſorgen , daß, fage ich, dieſe Deputirten nun meht weren als die ganze Geſellſchaft. Diefe it freilicy derbun . den, das, was ihre Deputirten nach ihrer Vollmacht, die fie betánien , ausrichten zu genehmigen , allein fo bald ſie ibre Vollmacht überſchreiten, und etwas zum Nachtheil der ganzen Geſellſchaft unternehmen , hórt ihre Gewalt auf. Eben fo muß es ſich auch mit dem Unterhauſe in Biroßbrittannien und der ganzen Nation Serhalten. Schon bierans wird man erſehen , daß es fich mit den Großbrittanniſchen Stolonien ganz anders verhält als mit den Kolonien anderer ſuveräner Staaten . Zwar nicht mit denen , die England ſich durch die Waffen unterworfen hat, dieſemüßen ſich freilich alles, was das Parliamentmit ihnen zu thun túr gut befindet, gefallen laßen . Aber nicht foi die welche von Großbrittannien ſelbſt angelegt, und theils mit Britten , theils mit Ausländern , die mit dent Britten gleiches Recht bekamen , bereßt worben find. Dieſes find nun vornehmlich auch die zwolfe, die jest in dem unglücklichen Zwift mit England ſtehen. Als man anfing Kolonien in Amerika anzulegen, fahe man leicht ein , daß es damit ſchlechten Sortgang has ben würde, wenn man die Britten , die dahin gehen ſollten ifrer Vorrechte , die ſie als freie Unterthanen , eines nicht fuverånen Staats genoßen , beraubte. Gleichwohl lieges fich nicht irohl thun , fie ihnen ganz auf die Weiſe zu laken ; wk fie dieſelben in Großbrittannien genoßen. Es mußten daher z. E die, welche das Recht hatten, die Mittglieder des Unterparliaments mit zu wählen , denſelben entfagen . man war aber darauf bedacht, ihnen dieſes fomohl, als andre anſehnliche Vorzuge , die fie in ihrem Vaterlande genoßen , durch große Privilegien zu erſeßen. Zudem Eno, dewurde die Regierung in den Kolonien faſt eben ſo einges richtet, wie die Regierung von Großbrittannien . Man geftand den Koloniſten das Recht zu, ein Lheil der Gefeße gen

137 gebenden Getoalt zu ſein . Der Statthalter unb feine Rd the, die jede Kolonie bekam , fonnte nichts wichtiges ohne Einwilligung der Abgeordneten des Volfs unternehmen , und den lebten blieb es vornehmlich überlagen, die Abgaa ben zu reguliren , und dem Statthalter, der die Perſon des Mónigs vorſtelte, fo viel zu bewilligen , als fie für gut fan . ben . An dieſen Vorrechten nahmen nicht nur geborne Brits ten, ſondern überhaupt alle, auch die Ausländer, Antheil, welche fich entſchloßen , die neuen Kolonien anbauen zu hele fen . In manchen bekam das Volk noch viel großre Vor, wie oben bei der Beſchreibung der einzelnen Ko .. züge Sollte es nun den Koloniſten , lonien, angeführet worden. die unter der Bedingung ihr Vaterland verließen , daß fie und ihre Nachkommen eben ſolche Freiheiten , als die Ein . wohner Großbrittanniens genießen fouten , nicht eben fo wohl freiſtehen als dieſen , Rhe zu behaupten und zu verthei. digen ? und iſt es ihnen wohl zu verdenken , wenn ſie ges zwungen , zu den & ußerſten Mitteln ſchreiten , es zu thun, ba die Einwohner Großbrittanniens es ſelbſt oft gethan has ben , wenn man ſie hat ihrer Freiheit berauben wollen .. : Ber tabelt jeßt die Aufführung der Wiederländer , Schweitzer, portugiſen und Genueſet, die fich von dem Joche, das ihnen Tyrannen auflegen wollten, birfreis ten ? Auch ſie nante mar Rebellen , da ſte anfingen ihre Freiheit mit Gewalt zu vertheidigen. Jeßt ſpricht die Sea chichte mit Hochachtung von den Männern , die Muth gee nug hatten , um ihrem Vaterlande die Freiheit zu geben, fich der Gefahr auszuféßen , als Rebellen behandelt zu wers den . Wenn es den Amerikanern gelingt , ihre Freiheit zu behaupten , ſo wird die Nachwelt dereinſt von einem Sans kor, Ådains, Franklin , Waſhington und andern , ebens ſo vortheilhaft ſprechen, als es jeßt von einem Prinzen von Oranien , von einem Stuffacher, Meldytal und Sürſt, von einem Herzog von Braganza, und von einem Doria geſchiehet. Ich will nur noch ganz kurz meinen Lefern den erſten Urſprung, der uneinigkeit zwiſchen dieſen Kolonien er . zählen. Der eigentliche Zeitpunkt, da dicfe Unruhen ihren Un. fang nahmen , iſt der Pariſer Sriede 63. Dieſer hatte auf die Kolonien einen ungemein großen Einfluß. Vorher So ift

138 i felten ein Wifverftand zwiſchen ihnet und der Regie rung geweſen. Cheils, weil die Kolonien noch nicht ſtart genug waren , ſich der Regierung zu wiederfeßen , theils, weil auch diefe, anſtatt ihre Freiheit zu frårten , vielmehe immer darauf bedacht war, ihren Wohlftand zu befördern und ihre Nacht zu vergrößern. Großbrittannien fotobl als die Kolonien beſonders, hatten in Amerika mächtige, und beſtåndig zu Unruben geneigte Feinde. Dis waren die Spanier und vornehmlich die Franzofen . Die leßten wa. ren ihnen wegen ihrer Nachbarſchaft in Kanada und Louis flana ſehr furchtbar. Das Intzreße von Großbrittannia en erforderte bie Kolonien ſo ſehr zu unterſtüßen als immer möglich , damit ſie im Stande rein mochten , den Brittiſchen Feinden in Amerifa zu wiederfteben . Das Interefie der Kolonien erforderte immer im guten Bernehmen mit der Mutter Infel zu bleiben , damit fie von derſelben zur Zeit des Striegs mit ihren måchtigen Nachbarn , nicht ohne Hüte fe gelafen würden . Nun wurden aber durch Hülfe der Kolonien , im legten Kriege, gang Kanada, Florida und felbft die wichtige Besi ftung Pavanna erobert, und im Frieden die beiden erſten England brauchte an England auf ewig abgetreten. nun die Rilfe der Amerikaner im Kriege nicht mehr ſo npth wendig, und dieſe fonnten nun allenfals den Schug Enge Das Band, das vorher beide ſo veſt lands entbehren . perfnüpfte, gerriß . (* ) Der erſte Schritt, den nun der Hof gleich nach dem Fries ben that, die Kolonien zu frånken, war hochft ſeltſam und von den unangenehmſten Folgen . Die Kolonien hatten bisher das Handelsjoch das ſie drückte, geduldig ertragen . 26 fie gleich jährlich über 6 Millionen Rthlr. im Randel den Engländern zugeben mußten , fonnten ſie es doch immer noch aushalten , weil ſie wieder mit den Spaniſchen und franzöflichen Kolonien einen ſehr vortheilhaften Handel trie ( ) is die Englånder beim lebten Friedes ſchluß ſo ſtark auf die Abtretung von Kanada drangen , welche dem Frans joliſchen Hofe ſehr ſchwerankam , ſagte ein berühmter Franzöſiſcher Miniſter : Wenn die Engländer ibren Vors theil verkünden, ſo würden ſie uns Kanada laßen und noch Subfidien dazu geben , daß wirs nurbehielten , denn wenn fie es einmal baben werden , ſo werden ibnen ihre Spolonien mehr Unruhen machen , als wir ibuen von Kas nadn hätten and machen können . "

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139 trieben . Sie führten dieſen heimlich, nicht nur ihre eige ne probufte, ſondern auch viel Englandiſche Fabrit Wag ren zu, und erhielten davor eine ſolche Menge von Gold, Silber, Diamanten und anderen Waaren , die ſie in Stand . regte, ben nachtheiligen Handel mit England auszuhalten. Dieſer Schleichhandel war alſo für England eben ſo vor , theilhaft als fir die Amerikaner , denn dieſe würden ohne denſelben nicht im Stande geweſen renn, ihren, für Eng. land ro einträglichen Handel, fortzuſeßen. -- Bald nach dem Frieden nun, fiel es dem Hofe ein, dieſen heimlichen Handel mit großen Boden zu belegen, wodurch er nothwens big gefchwacht werden mußte. Das Misvergnügen das ruber in Amerika ſowohl als in England ſelbſt, würde aber bald To groß, daß der Hof die Zolle wieder aufhob. Die Ameritaner glaubten nun ficher für allen Bedrückungen die res Handels zu fenn. Allein zum unbeſchreiblichen Erſtau. nen aller Welt , faßte die Regierung im Jahr 65 den Entſchluß , dieſem Sandel ganz ein Ende zu machen . Es iſt unbegreiflich , was den Hof bewogen , diefen Ents ſchluß zu faßen , der, toenn er durchgefekt worden ware, teis ne andre Folgen håtte haben fónnen , als daß die Koloni. en in die große Armuth geftürztworden waren, und Groß. brittannien Daburch einen der ftårfften Sandlungs Zweige berloren hatte. – Die Regierung rüſtete in der Shat yo viel Kuſten . Bewarer aus , die auf der Amerikaniſchen Küſte Freugen mußten, um dieſen Handel zu verhindern, und machte überhaupt ſo erſtaunliche Anſtalten dagegen , daß man hatte glauben ſollen , daß Miniſterium ftunde unter den Bes Denn bloß fehlen des Madriter und Parifer Hofes. Der Engländiſche dieſen war dieſer Handel nachtheilig . Hof tam auch endlid, wieder zu fich, nachdem das Misver. gnügen der Engländer und die Verzweifelung der Ameri, taner, beinahe aufs höchſte geſtiegen war, hob er dieſe Ein . richtung wieder auf, und der Schleichhandel fam bald wie. derin Gang. -Indefen hatte nun ſchon der Sof durch dieſen Schritt einen großen Theil der Zuneigung der Amea rifaner verloren. Zum Unglück, mußte nun die Regierung auf etwas anderes berfallen , welches die Amerikaner als einen offen . baren Eingriff in ihre Freiheit anfahen . - Man berchloß fie zu tapiren , oder mit Abgaben zu belegen. Noch niemals bat

140 Zwar im Jahr 1739, Fam te man damit einen Verſuch gemacht. ein Entwurf aufs Lapet, die Kolonien mit Daren zu belegen , weil der dainalige Strieg, ihrentwegen mit, angefangenwurde, allein der dem doch gewiß nichtsmehrju Berühmte Niniſter Walpole, wieder ivar, als die Freiheit der Engländiſchen Unterthanen ,dieer , wenn ers hätte durchfeßen können , gewißſehr beſchuitten haben Jd will die Ausführung dieſes Entwurfs ſagte daju : würde, cinem meiner Nachfolger überlaßen , der inebr Math har als ich , und weniger Neigung befißt, den Handel Großbrittanniens aufrecht Der Erfolg jeigt, daß es jegt zu erhalten , als ich beſiße. Folche Miniſter in England giebt. Die Amerikaner werden von der Regierung beſchüßt, fagte man , 86 find große Summen verwendet worden, ihre Kolonien einzurichten und ſie im striege zu beſchůzen , man hat ihrentwegen mit, Staats dulden machen mußen , und es ift billig, das ſie zu Abtragung derfels " Das iſt höchſt billig, fagten die Ameris ben etwas mitbeitragen ; taner, deswegen laßen wir es uns ja auch gefallen , unſere Produkte bloß nach England in ſchicken, und bloß von daher die Waren zu holen die wir brauchen , da wir doch an andern Orten die erſten weit theurer lofiberben und die letten weit wolfeiterbekominen könnten . England bekommtja auf dieſe Weiſe jährl. mehr als 6 Mil. rthlr. baar Geld von uns, davon ein großer Theil in die Schagkaniner kommt Wir haben überdem ju Striegszeiten die aufebulichſten Subſidien bewilliget, und davor findin unſerm LandeArmeen undFlotten ausgeråftet wors den, durch deren Hülfe die grdßten Progreßen find gemacht worden. Wir haben dabei felbft Schulden machen müßen , auf deren Bezahs Wir ſind kaum im Stande, fo lans lung wir auch drnken müßen. ge unſer Handel fo eingeforånkt iſt , das aufzubringen , was zur Uns terhaltung öffentlicher Perſonen , Gebäude und andern öffentlichen Ausgaben in unſerm Lande gehöret. Demobugeachtet find wir bes reit, der Regierung im Fall der Noth , aus aden Kräften beizuſtes hen, aur muß uns das Recht gelaßen werden, das wir haben, keine Dies Taren zu bezahlen, als die wir ſelbſt bewilliget haben , Der Hof führte das Stempelpads fe Dorftellung war vergeblich . pier ein , eine Auflage, die in einem forchlecht bewohnten Lande Ganz Nord Amerika wurde wie Amerika, hoch dridend iſt. dariber aufrühriſch , und man mußte die Steinpelakte 1766 wiederrufen , weil man noch nicht Entſchloßenheit genug hatte, Ges branchen. walt m Jahr aber führte man doch neue Zölle ein, und Im zufolgende die Königlichen Statthalter thaten ungeſtraft ſo viel Eingrife in die Rechte der Einwohner , daß nun die Unzufr: denheit algemein wurde. Endlich ſperrte der .Pof die Handlung der Stadt Bofton , die am meiſten ſich wieder ſpenftigbewieſen hatte. Dieſes war das Die Kolonien bes Signál zur allgemeinen Wiederſeßlichkeit . fdloßen auf ihrem General Kongreß zu Philadelphia, alle Hands kung mit England aufzuheben , bis man ihnen wurde Recht haben wiederfahren laßen , und dader Hof anſtatt dieſes zu thun ,Ger walt brandie, erklärten ſie ſids endlid voriges Gabr für unabhångig .

Regiſter über die vornemſten Nahmen .

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Champlain , See 115 , 131. 14, 15. Charlestown in Karol. 95: in N. England 120 . 129 . 129 . 125. Chebuko Fl. 116. Chinekto 129. 95. Ciðudadella 36 . 35. Clarendon 95 . 102. Colcheſter 102 . 95 14. Eolliton Algier 91 Cooper Fl. 95. Ainalia I. 106. Craven 95 . Anapolis 131. 129. Cronpoint Anapolis Royal D. Anna, K.v. Großb. 68. F. 128. Dabul 36 Upalachikola , Fl. 36. Dannemark 14 . Arabien 95 Darchmouth 129.. Afheley , Fl. Aſien 15, 36. Delaware Fl. u . Bay rio. 113 Auguſta 91 . Deutſchland 13. 3. nike . mi Do 70. , 37 37 Bahama F. 106. Dorcheſter in Karol. 95 . Baltimore Barbados % . in Maſſachuſ. 121. 37 . 95. Dunfreis 102 . Beerfeley A. frifa Afadien 21 #watne S. Albany Albemarle Alderney J. Alexandria

Berinudes g . Bethlehem Bombay Boones Boſton Briſtol in Penfiloan . in Rhodeinſel. Burlington

Cambridge Terrae Capo Finis Carteret Chambly

37 . 109. Ebenezer 87 36. Eduard VI. 8. o. Eng. 427. 95. Eliſabeth , R. v. Eng . 44.F. 113 121. Eliſabethtown 109 . 108. Emaus 126. Erie, See IZI. 113. Eskimos 132 : S. 102.Sairfield 125. 102. 90. Salmouth 95. Slorida 127. f. 13. 131. Srankreich Sries X

Sriedrichsburg Sriedrichstown

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102. Jernſey g . 106. Jerſei J.

35 , 112. Sundi, Bay 129. Indoſtan 36 . 6. Ipswich 122. Georg I. S. d. Großb. 70. Italien 13 II. 71. B. III. 71f. Ranada 130.f. J06 . Georgentown Ranariſche Inſeln 86 f. Rap , an Ende der Welt gc. Georgien Gibraltar 35 , 69. Anna I22 Gloceſter Breton 37, 12, 129. 114. Granada . 37 • Sear 95. Guinea 15 , 36. :: Slorida 128. s. . Rob 122. Salifar 129. = May 114 . sampichire 126. Rart 1 . 0. Engl. 56.f. Sanover , Königlich Sauß 59.f 63.f. 24, 70. Rarlisle 108 . Sarvards Kollegium 122. Karolina 91.f. Seidelberg 108. Kingſton 116 . 124.f. 128. Ronneftitut Seil. Geiſtes Bay Seinrich 7 R. v. Engl. 401. Ronſo 129. 8. 41.f Kromwell, Olivier 57 60. Serinantown 108 62. Richart 124 f. Sertford Le Solland 13. 131. f. Suoron Fl. II3 Labrador 1 Lankaſter 108 . Bay 132 . Lebanon 125 . Suron , See 131 . Londondery 127 . I. Long Island 116 . James Fl. JOI. Lorenz Sluß 131 . Jämestown, in Virginien 75 . 102. Luiſiana * . in Rhodeinſel 126. madras Jakob I. K. 0. Großb. sif. mahon 64 F. 68. main 69 Marbohead Jamaika 3.

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131. IQC lor: 108. 125.f. 131. 141 47

125. 114 . Bante

128., Teutſchland 37. Tikonderago 36. Trenton 36. Tripolis 129. Trois Rivieres 131. Türkei 104 , 106., Tunis V. 37.

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96.f. 87. 90. Virginien 14 . 36. 126 . 10 , Warwir 116 116 Weſt Cheſter a rid 128. Flo 114 . Schrewsbury 16, 37 Indien s Inſ eln .55. Wilhelm 3. K. v. Großbrits Somm ſton ther 126. Ring Sou 67.F. tannien 12. nie Spa tenn Ysland 101. Staa 116. Williamsburg · 108. Stuart, Königl. Haus 50. Wilmington 101 . 52. Windyeſter 125. Süd Rarolina 95.f./Windham

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