Heinrich Rickert: Sämtliche Werke: Band 3.2 Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften. 9783110569674, 9783110568769

Rickerts „Grenzen" gehört zu den Monumenten der Philosophie vor den beiden Weltkriegen. Mit Scharfsinn, Übersicht u

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Heinrich Rickert: Sämtliche Werke: Band 3.2 Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften.
 9783110569674, 9783110568769

Table of contents :
VI. Die naturwissenschaftlichen Bestandteile in den historischen Wissenschaften
VII. Geschichtswissenschaft und Seelenleben
VIII. Die historischen Kulturwissenschaften
IX. Die irrealen Sinngebilde und das geschichtliche Verstehen
X. Die Klassifikation der Wissenschaften
Fünftes Kapitel. NATURPHILOSOPHIE UND GESCHICHTSPHILOSOPHIE
I. Die naturalistische Geschichtsphilosophie
II. Die empirische Objektivität
III. Die metaphysische Objektivität
IV. Die Objektivität der Werte
V. Geschichte und Weltanschauung
ANHANG
I. DIE VIER ARTEN DES ALLGEMEINEN IN DER GESCHICHTE
II. NACHWORT 1928
SACHREGISTER. [der Original-Ausgabe; von Franz J. Böhm]
BIBLIOGRAPHISCHE NOTIZ
HINWEISE ZU VORLIEGENDER EDITION
EMENDATIONEN
TEXTPHILOLOGISCHE ANMERKUNGEN
LITERATURVERZEICHNIS
PERSONENREGISTER
WORTREGISTER
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Heinrich Rickert Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung

Heinrich Rickert Sämtliche Werke

Herausgegeben von Rainer A. Bast

Band 3

Heinrich Rickert

Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften (1929)

Textkritische Ausgabe Teilband 3/2

Herausgegeben von Rainer A. Bast

De Gruyter

ISBN 978-3-11-056876-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-056967-4 Library of Congress has cataloged this record under LCCN: 2020945661. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2023 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Bildnachweis: akg-images Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck Satz: Meta Systems Publishing & Printservices GmbH, Wustermark www.degruyter.com

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Die bisherigen Ausführungen sollten den Unterschied der historischen von der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung so scharf wie möglich herausarbeiten. Die Aufmerksamkeit war daher auf das gerichtet, was wir das a b s o l u t Historische nennen, und infolgedessen mußten wir den logischen Gegensatz von Naturwissenschaft und Geschichte ü b e r t r e i b e n , d. h. zur Aufstellung eines logischen Ideals kommen, dessen Verwirklichung die Wissenschaft zum Teil nicht einmal anstreben kann. Solche „Uebertreibung“ aber gehört, wie wir wissen, zu den methodischen Prinzipien unserer Untersuchung, und sie ist unschädlich, falls nur die notwendigen Einschränkungen nicht fehlen. Daher darf man die Einschränkungen, die nun folgen sollen, nicht etwa als „Zugeständnisse“ ansehen, die geeignet wären, das klargelegte logische Prinzip wieder abzuschwächen. Gerade darauf kommt es vielmehr jetzt an, zu zeigen, wie das logische Prinzip sich gestaltet, wenn es auf den f a k t i s c h e n Wissenschaftsbetrieb a n g e w e n d e t wird, und seine Anwendung wäre nicht möglich, hätten wir es nicht vorher in seiner Reinheit übertreibend herausgearbeitet. Warum die bisher entwickelten Begriffe noch einer weiteren Bestimmung bedürfen, um zum Verständnis der wirklich vorhandenen Geschichtswissenschaft zu dienen, muß schon aus den früheren Ausführungen klar sein. Als wir den Gegensatz von Naturwissenschaft und Geschichte in seiner allgemeinsten Form mit Hilfe des Unterschiedes vom Allgemeinen und Individuellen aufstellten, haben wir gesehen, inwiefern die verschiedenen Teile der Naturwissenschaft mehr oder weniger allgemeine Begriffe bilden und daher nach unserer Terminologie auch mehr oder weniger historische Bestandteile aufweisen, so daß der Begriff der Natur relativ wurde. Weil nun die rein logischen Begriffe von Natur und Geschichte einander gegenseitig bedingen, folgte daraus, daß ebenso wie in der Naturwissenschaft historische Bestandteile vorkommen, es naturwissenschaftliche Bestandteile in der Geschichte geben, also auch der Begriff des Historischen relativ werden muß. Solange jedoch der Begriff der historischen D a r s t e l l u n g rein problematisch blieb, konnten wir auf diese Konsequenz nur hinweisen, ohne genau zu sagen, was unter einem relativ historischen B e g r i f f zu | verstehen ist. Jetzt, wo wir das Prinzip der historischen Begriffsbildung in seiner allgemeinsten Form als individualisierende Wertbeziehung kennen, haben wir es so zu bestimmen, daß es sich auch auf das relativ Historische anwenden läßt. Dann erst wird es möglich sein, die logische Struktur der faktisch vorhandenen Geschichtswissenschaft zu verstehen, denn es gibt keine histo-

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rische Darstellung, die ausschließlich mit absolut historischen Begriffen arbeitet. Naturwissenschaftlich im weitesten Sinne des Wortes, also absolut generalisierend nennen wir Begriffe, für deren Bildung das an allen Individuen sich Findende in Betracht kommt, und deren Inhalt demnach in der Art allgemein ist, daß er das einer Mehrheit von Objekten Gemeinsame umfaßt. Wir sahen, wie das Generalisieren überall vollzogen wird, wo die Wirklichkeit als Natur aufgefaßt werden soll, und wie in dieser Hinsicht die durch Vergleichung entstehenden empirischen Gattungsbegriffe sich von den durch Analyse entstehenden Begriffen von Naturgesetzen nicht prinzipiell unterscheiden. Doch ist andererseits nicht jeder allgemeine Faktor naturwissenschaftlich, und wir müssen daher ausdrücklich auch feststellen, welche Arten des Allgemeinen wir n i c h t im Auge haben, wenn wir von naturwissenschaftlichen Bestandteilen in der Geschichte sprechen. Sehen wir uns eine historische Darstellung auf das Vorhandensein allgemeiner Begriffe an, so fallen zuerst die allgemeinen E l e m e n t e ins Auge, aus denen jeder historische Begriff besteht. Mit ihnen haben wir es jetzt ebensowenig wie mit den andern allgemeinen Begriffen zu tun, die in der Geschichte lediglich M i t t e l zur Darstellung des absolut Individuellen sind. Erst die Begriffe, die das Z i e l einer geschichtlichen Darstellung bilden und trotzdem einen allgemeinen Inhalt besitzen, können als relativ historisch gelten. Doch müssen wir sogar dabei noch einen Vorbehalt machen. Es ist nämlich nicht in allen Fällen der Umstand, daß eine geschichtliche Darstellung ihren Gegenstand mit einem allgemeinen N a m e n bezeichnet, also sich nicht direkt auf ein einzelnes Individuum bezieht, schon entscheidend für das Vorhandensein eines im naturwissenschaftlichen Sinne allgemeinen Begriffes, sondern es gibt eine besondere Art historischer Begriffe, die zwar allgemein scheinen, aber nicht mit den relativ historischen, die wir hier meinen, verwechselt werden dürfen. Wir haben sie schon einmal berührt, als wir darauf hinwiesen, daß Worte wie „Griechisch“ oder „Deutsch“ in der Geschichte nicht Namen für Gattungsbegriffe sind, die das allen Griechen oder allen Deutschen | Gemeinsame enthalten, und ebensowenig kann von einer Koinzidenz des historischen Begriffsinhaltes mit dem eines allgemeinen Begriffes gesprochen werden, wo ein bestimmtes Stadium in der Entwicklung der Menschheit oder eine Entwicklungsperiode eines Volkes mit einem allgemeinen Namen, z. B. als Zeitalter der „Renaissance“ oder der „Aufklärung“ bezeichnet wird, denn die Gesamtheit aller der vielen Individuen, die damit zu einer Gruppe zusammengefaßt sind, sollen nicht unter den Allgemeinbegriff eines Renaissancegegenstandes oder eines Aufklärers in dem Sinne gebracht werden, in dem für den Zoologen alle Affen unter den Begriff der Vierhänder fallen

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oder die verschiedenen Bewegungen der Weltkörper unter den Begriff des Gravitationsgesetzes gehören. Der Inhalt solcher scheinbar sehr „allgemeinen“ Begriffe von Völkern, Zeitaltern, Kulturepochen usw. besteht vielmehr tatsächlich zum größten Teil aus dem, was nur an einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Individuen sich findet, die in dem betreffenden Volk oder Zeitalter gelebt haben, und deren Eigenart historisch so wesentlich ist, daß wir nach ihnen das historische Ganze, zu dem sie gehören, benennen. Deshalb kann auch die Entdeckung, daß wir seit einiger Zeit in einer Periode der „Reizsamkeit“ leben, nicht sagen wollen, viele Millionen Menschen seien „reizsam“, denn das wäre einfach Unsinn, sondern sie darf nur bedeuten, daß die mit Rücksicht auf den die Darstellung leitenden Wert der Kunst und Weltanschauung w e s e n t l i c h e n historischen Individuen, also die Musiker, Maler, Dichter und Philosophen der neuesten Zeit, gewisse gemeinsame Eigenschaften zeigen, die es gestatten, sie „reizsam“ zu nennen. Selbst dieses Produkt der „neuen“ Methode ordnet sich demnach unserer Theorie der historischen Begriffsbildung ein und ist nicht etwa das Ergebnis eines im logischen Sinne naturwissenschaftlichen oder generalisierenden Verfahrens. Ja, ein Teil des Inhaltes der „allgemeinen“ Begriffe von Völkern, Zeitaltern, Kulturepochen usw. findet sich oft nur an einem einzigen Individuum, und höchstens das darf man sagen, daß der Inhalt eines Begriffes wie „Renaissance“ zu reich ist, als daß er vollständig an e i n e m Individuum zu konstatieren wäre. Aber gerade deshalb ist er gewiß kein inhaltlich allgemeiner Begriff, wie die Naturwissenschaft ihn braucht, sondern ein absolut historischer, individualisierend gebildeter Begriff, dessen Inhalt mit seinem Umfange wächst. Sogar die schon erwähnten „Idealtypen“, auf deren logische Struktur Max Weber hingewiesen hat, und bei denen es sich um logische Pro- | bleme handelt, die sich mit den soeben angedeuteten aufs engste berühren, gehören nicht alle zu dem, was wir einen relativ historischen Begriff nennen wollen. Solche Konstruktionen tragen, wie Weber selbst ausführt, den Charakter einer Utopie an sich, die durch gedankliche Steigerung bestimmter Elemente der Wirklichkeit gewonnen wird. „In seiner begrifflichen Reinheit ist dieses Gedankenbild nirgends in der Wirklichkeit empirisch vorfindbar, und für die historische Arbeit erwächst die Aufgabe, in jedem einzelnen Falle festzustellen, wie nahe oder wie ferne die Wirklichkeit jenem Idealbilde steht, inwieweit also der ökonomische Charakter der Verhältnisse einer bestimmten Stadt als stadtwirtschaftlich im begrifflichen Sinne anzusprechen ist“.145 Doch liegt es nicht in unserem Interesse, auf die logische Struktur dieser, zum Teil recht komplizierten historischen Begriffe näher einzugehen. Wir 145

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können in unserem Zusammenhange von den Idealtypen um so eher absehen, als Weber selbst hervorhebt, daß sie nicht als Ziel, sondern als Mittel für die historische Darstellung in Betracht kommen. Nur auf ein Beispiel sei hingewiesen, das zeigen muß, wie wenig wir es bei gewissen Begriffen, die allgemein sind, schon mit naturwissenschaftlichen Gattungsbegriffen zu tun haben. Was meinen wir, wenn wir in der Geschichte z. B. „Deutsch“ sagen? Kann man dem historischen Begriff des Deutschen Männer wie Luther oder Goethe oder Bismarck als bloße Gattungsexemplare unterordnen, so daß sie nur durch das geschichtlich wesentlich sind, was sie mit allen Deutschen gemeinsam haben? Kein Verständiger wird das behaupten, denn wenn dies der Fall wäre, hätte kein Historiker Veranlassung, von den genannten Männern mehr zu erzählen als von den Deutschen Hinz und Kunz. Was verstehen wir vielmehr darunter, wenn wir Luther oder Goethe oder Bismarck „echte“ Deutsche nennen? Wir sind daran gewöhnt, gewisse, dem Individuum Luther vor allen zukommende Eigentümlichkeiten als deutsch überhaupt zu betrachten, und wir haben hierzu insofern ein Recht, als diese Eigenart, seitdem Luther gelebt hat, für uns in den Idealbegriff des Deutschen als den eines Vorbildes (also gerade nicht eines Idealtypus im Sinne Webers) übergegangen sind. Dieser historische Begriff ist später durch andere Individuen, wie durch Goethe und dann durch Bismarck, immer mehr bereichert worden, und es klingt nun für uns heute bei dem Worte Deutsch eine Fülle von Inhalt an, der gewiß nicht an einem Durchschnittsexemplar eines Deutschen, sondern nur an den einzelnen | „großen Männern“ wirklich zu finden ist. Hat sich aber einmal auf diese Weise ein historischer Begriff durch Zusammenfassung der Eigenart mehrerer historisch wesentlicher Individuen gebildet, dann kann es den Anschein gewinnen, als sei es möglich, die Eigenart der einzelnen Individuen aus dem allgemeinen Begriff einer deutschen „Volksseele“ abzuleiten. Tatsächlich jedoch gelingt dies Kunststück nur, wenn das Einzigartige, das aus der Volksseele stammen soll, vorher schon in ihren Begriff hineingelegt war, und wir vollziehen dann gewissermaßen eine Reihe von „analytischen“ Urteilen. Die allgemeine deutsche Volksseele ist, soweit sie für den Historiker als W i r k l i c h k e i t in Betracht kommt, nicht Gegenstand eines allgemeinen Gattungsbegriffes, sondern sie bedeutet einen im Laufe der Geschichte sich verändernden individuellen Entwicklungsprozeß, und sie gewinnt ihre charakteristischen Züge erst allmählich Schritt für Schritt durch individuelle historische Ereignisse. Glaubt man umgekehrt, das Individuelle als aus ihr stammend zu begreifen, so liegt eine begriffsrealistische Verwechslung vor. Selbstverständlich soll damit nicht gesagt sein, daß in historischen Begriffen wie Deutsch ausschließlich Züge vorkommen, die an einzelnen Persön-

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lichkeiten haften. Darauf allein kommt es an, daß viele mit einem allgemeinen Namen bezeichnete Begriffe nicht in dem Sinn des Wortes „allgemein“ sind wie die generalisierend gebildeten Begriffe der Naturwissenschaft, sondern daß sie unter anderem auch absolut historische Bestandteile enthalten.146 Nur ein Begriff aber, dem wirklich a l l e Individuen, auf die er sich bezieht, als Exemplare unterzuordnen sind, darf als ein naturwissenschaftlicher Bestandteil in der Geschichte gelten. Zu dem Problem, das uns hier beschäftigen soll, kommen wir also erst dann, wenn ein Begriff mit einem im naturwissenschaftlichen Sinne allgemeinen Inhalt zugleich eine erschöpfende historische Darstellung gibt, oder wenn schon das G e n e r a l i s i e r e n zugleich so zu i n d i v i d u a l i s i e r e n vermag, daß dabei nichts von dem mit Rücksicht auf die Wertbeziehung für die Geschichte Wesentlichen verloren geht, und das wird überall dort der Fall sein, wo die historische Bedeutung an einem Komplex von Eigenschaften haftet, der sich nicht nur an einem einzigen realen Objekt, sondern an mehreren, sonst voneinander | verschiedenen Individuen findet. Dann werden diese Individuen nicht nur überhaupt zu einer Gruppe zusammengefaßt, sondern auch ihre historische Darstellung kann sich mit einem allgemeinen Gruppenbegriff begnügen. Die Gruppe ist als G a n z e s zwar wie immer etwas Einmaliges und Individuelles und besteht aus lauter Individuen, aber da keines von ihnen historisch wesentliche Eigenschaften zeigt, die nicht alle andern zu ihr gehörigen Individuen ebenfalls besitzen, braucht die Geschichte von einem solchen historischen Ganzen keinen absolut historischen Begriff zu bilden, d. h. seine Teilindividuen nicht für sich darzustellen, sondern auch der Historiker sieht in solchem Falle die Individuen, aus denen die Gruppe besteht, als g l e i c h an, und jedes Individuum ist nun durch dieselben Eigenschaften sowohl Glied eines historischen Ganzen wie auch Exemplar eines allgemeinen Begriffes. So entstehen durch Wertbeziehung individualisierende historische Begriffe, die trotzdem einen allgemeinen Inhalt haben, d. h. das zusammenfassen, was a l l e n Individuen einer Gruppe gemeinsam ist. Dies Gemeinsame ist dann zugleich das mit Rücksicht auf den leitenden Wert der Darstellung Wesentliche und bringt die Individualität der betreffenden Gruppe in ausreichender Weise zur Geltung. Kurz, der allgemeine Gattungsbegriff individualisiert geschichtlich. Selbstverständlich können solche Begriffe mehr oder weniger allgemein sein, je nachdem der Umfang der Gruppe und die Zahl der Individuen wächst oder abnimmt, die als Exemplare unter den Gruppenbegriff fallen, weil an ihnen allen das für die Geschichte durch Wertbeziehung Wesentliche 146

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Begriffe wie Volksseele und Zeitgeist, die nicht nur Begriffe von Realem sind, lassen sich erst im Zusammenhang mit dem s a c h l i c h e n Begriff der Geschichte positiv behandeln. Auch an dieser Stelle muß daher auf den Abschnitt IX verwiesen werden.

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haftet. Ihr Inhalt besteht eventuell aus dem, was zwei oder drei Individuen gemeinsam ist, oder sie werden, falls sie das Wesen von ganzen Ständen oder irgendeiner beliebigen, noch so umfassenden empirischen Wirklichkeit zum Ausdruck bringen, in der kein Teil eine andere historische Bedeutung hat als alle übrigen, einen sehr allgemeinen Inhalt haben und trotzdem zugleich eine erschöpfende historische Darstellung der betreffenden Objekte geben, die in genügender Weise geschichtlich individualisiert. Zwischen ganz individuellen und sehr allgemeinen historischen Begriffen liegen also Begriffe mit den verschiedensten G r a d e n inhaltlicher Allgemeinheit, und wir ersehen hieraus, welchen Sinn es hat, zu sagen, daß auch das Geschichtliche graduell abstufbar ist. Wie wir naturwissenschaftliche Begriffe mit relativ historischem Inhalt erster, zweiter, dritter Ordnung unterschieden haben, so darf man von historischen Begriffen mit relativ naturwissenschaftlichem oder allgemeinem Inhalt verschiedener Ordnungen | sprechen, und nur der Unterschied besteht, daß sich hier kein System von Ordnungen aufstellen läßt, da die historischen Wissenschaften jede Einfügung in ein nach den Graden der Allgemeinheit oder Besonderheit gebildetes System verbieten. An dem Vorhandensein solcher relativ naturwissenschaftlicher Begriffe der verschiedensten Grade in der Geschichtswissenschaft wird niemand zweifeln. Sogar in einer Untersuchung, deren Hauptgegenstand ein einziges Individuum ist, gibt es eine Fülle von Begriffen mit allgemeinem, also in diesem Sinne „naturwissenschaftlichem“ Inhalt. Wir wissen, daß niemals ausschließlich von dem Werdegang eines Einzigen, sondern immer zugleich von dem größeren Ganzen oder der „Umwelt“ gehandelt wird, zu der er als Glied gehört, und wenn auch alle Teile des Ganzen individuell sind, so kommen sie doch niemals alle nur als individuelle Glieder in Betracht. Bei weitem die meisten von ihnen werden vielmehr unter Gruppenbegriffe mit allgemeinem Inhalt gebracht, weil lediglich das, was allen Gliedern der Gruppe gemeinsam ist, mit Rücksicht auf den die Begriffsbildung leitenden Wert geschichtliche Bedeutung besitzt. Gilt dies aber schon für geschichtliche Darstellungen wie Biographien, so wird es vollends für umfassende historische Werke gelten, welche die Entwicklung eines aus unübersehbar vielen Teilen bestehenden Ganzen, etwa eines Volkes, darstellen wollen. Da ist dann von den Soldaten einer Schlacht, den Bauern einer Gegend, den Bürgern einer Stadt die Rede, und es wird eventuell kein einziges Individuum, das zu einer solchen Gruppe gehört, als Individuum ausdrücklich genannt. Die Gruppe selbst bleibt zwar ein einmaliger individueller historischer Vorgang und kommt als solcher in Betracht, aber ihre Glieder sind mit Rücksicht auf das, was sie für die Geschichte bedeuten, nicht voneinander verschieden. „Glieder“ sind dann zugleich „Exemplare.“ Was die Quantität anbetrifft, so

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gehört sogar die große Mehrheit der historischen Objekte unter allgemeine Begriffe, und wir müssen jedenfalls in allen historischen Darstellungen ein Gemisch von Begriffen mit individuellem und solchen mit allgemeinem Inhalt konstatieren. Dies zeigt bereits ein Blick auf die sprachliche Form der historischen Berichte. Die Rolle, welche die allgemeinen Begriffe in der Geschichte spielen, wird jedoch erst dann ganz deutlich, wenn wir sehen, daß noch mehr von ihnen vorhanden sein können, als die äußere Form der Darstellung merken läßt. Wie nämlich ein allgemeiner Name nicht immer einen allgemeinen Gattungsbegriff bezeichnet, so können umgekehrt Eigen- | namen für allgemeine Begriffe stehen, und zwar wird dies dort der Fall sein, wo Individuen genannt werden, die „typisch“ in dem Sinne des Wortes sind, daß sie den D u r c h s c h n i t t einer Gruppe erkennen lassen, also nur als Vertreter ihrer Gattung historisch wesentlich werden. Solche Begriffe lassen sich an Schriftstücken aus früheren Jahrhunderten, z. B. an einer einzigen Rechnung bilden, die als einziges Individuum gar keine Bedeutung haben würde, sondern gerade dadurch historisch wesentlich wird, daß sie in ihrer Einmaligkeit zugleich die Lebenshaltung ganzer Klassen charakterisiert. Das liegt überall vor, wo wir Grund zu der Annahme haben, der eine individuelle Fall, der allein uns bekannt ist, bilde keine Ausnahme. Auch einzelne Personen werden in derselben Weise unter Umständen nur dadurch für die Geschichte wichtig, daß sie das an allen andern Mitgliedern ihres Standes Wesentliche repräsentieren, und wir müssen diese Individuen dann als r e l a t i v h i s t o r i s c h e I n d i v i d u e n von denen unterscheiden, die gerade durch das in Betracht kommen, was ihnen mit keinem andern Individuum gemeinsam ist. Auf diese Scheidung zu achten, gibt es noch einen besonderen Grund. Da die Geschichte meist die Tendenz hat, ihre Darstellung durch solche individuellen Bestandteile zu vermehren, die dem Interesse einer Zeichnung von anschaulichen Bildern dienen, wird sie dies veranschaulichende Verfahren auch bei der Darstellung von Durchschnittstypen anwenden, und dann ist allein aus dem sachlichen historischen Zusammenhang zu entnehmen, ob ein absolut oder nur ein relativ historischer Begriff vorliegt. Daraus aber folgt lediglich, daß aus der Analyse einzelner Teile von Darstellungen, die in ihrer Gesamtheit individualisieren, für das logische Wesen der Geschichte bisweilen nichts zu ersehen ist. Die Vertreter einer naturwissenschaftlichen Universalmethode haben sich, um plausibel zu machen, daß die rein individuellen Züge in der Geschichte nicht eigentlich zur Wissenschaft gehören, an Darstellungen von solchen Individuen gehalten, die als Durchschnittstypen wesentlich waren und daher in relativ historischen Begriffen in der Tat erschöpfend dargestellt werden konnten. Dann gelang es selbstverständlich

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leicht, zu zeigen, daß das betreffende Individuum schon als Gattungsexemplar historische Bedeutung hatte. Wir sehen jetzt, wie wenig das beweist. Ist es doch sogar denkbar, daß ein Individuum, welches in den meisten Darstellungen unter einen absolut historischen Begriff gebracht werden muß, bisweilen auch als bloßes Gattungsexemplar auftritt, was z. B. dann der Fall sein würde, wenn man an gewissen Seiten Hegels den Durch- | schnittstypus eines Tübinger Stiftlers oder an gewissen Seiten Bismarcks den Durchschnittstypus eines preußischen Junkers aufzuzeigen versuchte. Wir sehen also, wie selbst eine scheinbar absolut historische Darstellung mit allgemeinen Begriffen durchsetzt sein kann, die nicht nur Elemente eines historischen Begriffes sind, und wie erst diese E r w e i t e r u n g d e s B e g r i f f e s d e r h i s t o r i s c h e n D a r s t e l l u n g uns gestattet, die logische Struktur der Geschichte klarzulegen. Jetzt steht nicht mehr das absolut Allgemeine dem absolut Individuellen schroff und unvermittelt gegenüber – dies waren nur die beiden äußersten, im logischen Interesse zu konstruierenden E x t r e m e , welche der Mannigfaltigkeit des Begreifens in Naturwissenschaft und Geschichte nicht gerecht werden –, sondern es findet, was den Inhalt sowohl der naturwissenschaftlichen als auch der historischen Begriffe anbetrifft, das A l l g e m e i n e und das I n d i v i d u e l l e der v e r s c h i e d e n s t e n G r a d e in unserm Schema Platz, und wie bereits früher auf die Begriffe der verschiedenen und eventuell sehr speziellen naturwissenschaftlichen Disziplinen, so muß jetzt unsere Theorie auf die verschiedenen und eventuell inhaltlich sehr allgemeinen historischen Darstellungen passen. Wir können sie sogar nicht nur dann anwenden, wenn ein naturwissenschaftlicher und ein historischer Begriff inhaltlich zusammenfallen, wenn also die generalisierende Darstellung dasselbe wesentlich findet, was für die individualisierende Auffassung in Betracht kommt, sondern auch dann, wenn der Inhalt der historischen Begriffe noch allgemeiner sein sollte als der der naturwissenschaftlichen, die sich auf ein spezielles Gebiet der Untersuchung beziehen, und wenn es daher möglich wird, nach naturwissenschaftlichen Zusammenhängen noch innerhalb des relativ Historischen zu forschen. So notwendig jedoch die angegebene Erweiterung des Begriffes einer historischen Darstellung mit Rücksicht auf die Tatsache der allgemeinen historischen Begriffe ist, so scheint sie zugleich unsere bisherigen Ergebnisse wieder in Frage zu stellen. Reflektieren wir nämlich nicht auf ein besonders bestimmtes historisches Material und auf besonders bestimmte leitende Wertgesichtspunkte der Darstellung, dann können wir nicht wissen, in welchem U m f a n g e allgemeine Begriffe in der Geschichte eine Rolle spielen, und bis zu welchem G r a d e sie allgemein sein dürfen, um noch den Zwecken der Geschichte zu dienen. Daraus aber folgt, daß unter logischen Ge-

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sichtspunkten die Darstellung | eines einmaligen historischen Entwicklungsganges d e n k b a r bleibt, in der n u r noch mit Begriffen gearbeitet wird, welche das Gruppen von Individuen Gemeinsame enthalten, und in der auch die mit Eigennamen bezeichneten Individuen lediglich historische Durchschnittstypen sind. Gewinnt durch diese logische Möglichkeit nicht die Behauptung wieder einen Sinn, auch die Geschichtswissenschaft bilde n u r allgemeine Begriffe wie die Naturwissenschaft? Wo bleibt jetzt der prinzipielle logische Unterschied zwischen beiden Arten der Darstellung, ja mit welchem Rechte sprechen wir überhaupt noch von notwendig individuellen historischen Begriffen? Wir müssen sogar noch weiter gehen. Erweisen sich auch historische Begriffe als allgemein, dann scheint es keinen Grund zu geben, warum sie nicht schließlich auch so in Beziehung zueinander treten sollen wie die Begriffe einer naturwissenschaftlichen Theorie. Es ist denkbar, daß einige von ihnen durch ihren allgemeinen Inhalt in der Weise zueinander gehören, daß sie zusammen ein Naturgesetz bilden. Nehmen wir an, es stände fest, daß, wo immer bestimmte Objekte sich finden, die unter den Naturbegriff A zu bringen sind, mit naturgesetzlicher Notwendigkeit andere Objekte entstehen, die unter den Naturbegriff B fallen, und es würde nun in der Geschichte ein relativ historischer Begriff gebildet, dessen allgemeiner Inhalt mit A übereinstimmt, so müßte sich daraus ergeben, daß auf die unter A gebrachten geschichtlichen Ereignisse mit naturgesetzlicher Notwendigkeit geschichtliche Ereignisse folgen, die so beschaffen sind, daß sie unter B gehören. Dann aber bestände kein prinzipielles Hindernis mehr, zur Aufstellung von den so lebhaft gewünschten „historischen Gesetzen“ zu kommen. Diese enthalten nur so lange einen logischen Widersinn, als sie für das absolut Historische gelten sollen. Mit dem Begriff des relativ Historischen scheint eine gesetzeswissenschaftliche Darstellung der Geschichte sehr gut vereinbar. Kurz, man kann meinen, falls die Geschichte wirklich n u r mit relativ historischen Begriffen arbeitet, sei es nicht mehr möglich, dem Eindringen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung in sie irgendeine Grenze zu setzen. In der Tat, derartige M ö g l i c h k e i t e n lassen sich ohne weiteres nicht zurückweisen. Aber die Grenze zwischen Naturwissenschaft und Geschichte wäre durch sie doch erst dann verwischt, wenn man zeigen könnte, daß solche Möglichkeiten auch in methodologische G r u n d s ä t z e umgewandelt werden dürfen, und zu einer Entscheidung hierüber kommen wir erst durch die Beantwortung folgender Fragen. Ist durch | den Umstand, daß ein historischer Begriff einen allgemeinen Inhalt hat, schon etwas an seiner l o g i s c h e n S t r u k t u r, d. h. an dem Prinzip seiner durch Wertbeziehung entstandenen E i n h e i t oder der Zusammengehörigkeit seiner Elemente ge-

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ändert? Erst dann würde man sagen können, daß, weil ein Begriff zum Inhalt das mehreren Objekten Gemeinsame hat, er auch nach naturwissenschaftlicher M e t h o d e gebildet sei. Haben wir ferner ein Recht, vor aller sachlichen Untersuchung zu behaupten, die Darstellung eines geschichtlichen Entwicklungsganges, die nur Begriffe mit allgemeinem Inhalt benutzt, könne alles historisch Wesentliche erschöpfen? Dann allein, wenn dies der Fall wäre, dürfte es sich der Historiker zum Grundsatz machen, ausschließlich allgemeine Begriffe zu bilden. Setzen wir aber sogar einmal voraus, es bestände ein Recht zu dem Versuch, in der Geschichte ausschließlich relativ historische Begriffe mit allgemeinem Inhalt zu verwenden, so muß noch eine dritte Frage gestellt werden. Läßt sich ein einmaliger Entwicklungsgang in seiner Totalität auf die Weise darstellen, daß die nur relativ historischen Begriffe seiner verschiedenen Stadien untereinander auch in einen naturwissenschaftlichen Zusammenhang gebracht werden können und dadurch also historische Gesetze entstehen? Ist es überhaupt möglich, daß für das historische G a n z e , welches dargestellt werden soll, nicht nur für seine Teile, Begriffe mit relativ historischem, also allgemeinem Inhalt genügen? Falls nichts anderes als dies Eine ausgeschlossen sein sollte, bliebe von der Möglichkeit, die Geschichtswissenschaft zu einer generalisierenden Naturwissenschaft zu machen, nicht mehr viel übrig, denn das allein entscheidet, ob das Ganze einer historischen Darstellung, die das Ganze des darzustellenden historischen Objektes umfaßt, den Charakter einer generalisierenden oder einer individualisierenden Darstellung trägt. Was die erste der drei angedeuteten Fragen betrifft, so kann man es einem aus dem geschichtlichen Gedankenzusammenhang herausgelösten relativ historischen Begriff nicht mehr ansehen, welches sein Einheitsprinzip ist, und die Logik darf sich mit solchen vereinzelten Begriffen nicht abgeben. Sie muß vielmehr immer berücksichtigen, welche Aufgabe ein Begriff in dem Ganzen der Darstellung erfüllt, in dem sie ihn findet, und dann zeigt sich sofort, daß auch die relativ historischen Begriffe trotz ihrer inhaltlichen Allgemeinheit erstens individualisierende Begriffe genannt werden müssen, und daß zweitens die Einheit ihrer Bestandteile und die Zusammengehörigkeit | ihrer „Merkmale“ ebenso wie die Einheit eines absolut historischen Begriffsinhaltes auf einer Wertbeziehung beruht. Nennt man den Inhalt der speziellen naturwissenschaftlichen Begriffe relativ allgemein, so ist der Inhalt der relativ historischen Begriffe als relativ individuell zu bezeichnen, und dieser Begriff des „relativ Individuellen“ enthält nicht etwa, wie man meinen könnte, einen Widerspruch. Die Wirklichkeit selbst ist freilich immer absolut individuell, und man kann daher nicht von relativ individuellen realen O b j e k t e n der Geschichte sprechen. An-

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ders dagegen steht es mit der Individualität eines Begriffsinhaltes und mit der Frage, ob er einer generalisierenden oder individualisierenden Auffassung seinen Bestand verdankt. Wollten wir die Sache auf die Spitze treiben, so könnten wir sagen, daß sogar die absolut historischen Begriffe, die sich auf ein einziges Individuum, z. B. auf eine Persönlichkeit beziehen, das einer Reihe von mehreren individuellen Zuständen dieser Persönlichkeit Gemeinsame enthalten und insofern auch einen allgemeinen Inhalt haben. Trotzdem wird niemand sich weigern, den Inhalt solcher Begriffe individuell zu nennen, da sie gerade das darstellen wollen, wodurch die betreffende Persönlichkeit sich von allen andern unterscheidet, also durchaus auf dem Prinzip der individualisierenden Begriffsbildung beruhen. So entsteht der Begriff einer I n d i v i d u a l i t ä t a l l g e m e i n e r B e g r i f f s i n h a l t e . Er gewinnt logische Bedeutung, wo das für eine individualisierende Darstellung Wesentliche mit dem Inhalte eines allgemeinen Gattungsbegriffes sich deckt, und wir können dies Prinzip leicht auf die relativ historischen Begriffe übertragen, da auch sie die Individualität des Durchschnittscharakters einer besonders bestimmten historischen Gruppe von Individuen zum Ausdruck zu bringen haben, durch welche Individualität diese Gruppe von andern verschieden ist. In einem speziellen naturwissenschaftlichen Gedankenzusammenhange bleibt demnach der Inhalt, der das allgemeine Wesen einer Gattung darstellt, mit Rücksicht auf das Ziel, das Gemeinsame zu finden, immer allgemein, so individuell im Vergleich zu den allgemeinsten naturwissenschaftlichen Begriffen er auch sein mag. In einem historischen Gedankenzusammenhange dagegen verdient eventuell genau derselbe, ja ein noch allgemeinerer Begriffsinhalt mit Rücksicht auf das Ziel, die Individualität einer historischen Gattung zum Ausdruck zu bringen, den Namen eines individualisierend gebildeten und daher selbst indivi- | duellen Begriffes, obwohl sein Inhalt im Vergleich zu dem der absolut historischen Begriffe sehr allgemein sein kann. Das Z i e l der Wissenschaft ermöglicht also immer eine Entscheidung darüber, ob wir es mit einem allgemeinen oder mit einem individuellen Begriff zu tun haben, je nachdem es sich um eine generalisierende oder um eine individualisierende Begriffsbildung handelt, und weil zwischen den Zielen der Naturwissenschaft und denen der Geschichte stets ein prinzipieller logischer Gegensatz besteht, haben wir ein Recht, trotz aller Relativität von einem Gegensatz allgemeiner und individueller Begriffe zu sprechen. Solange die Naturwissenschaft von dem Ziel geleitet ist, ein System von Begriffen zu bilden, dem jeder Teil einer Wirklichkeit sich als Exemplar unterordnen läßt, solange sie also generalisierend verfährt, sind alle ihre Begriffe als allgemeine Begriffe zu verstehen, selbst wenn zufällig nur e i n Exem-

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plar unter sie fällt. Solange die Geschichte das durch seine Individualität Bedeutsame in ihre Darstellungen aufnehmen will und es nur dann unterläßt, bis zum absolut Individuellen vorzudringen, wenn bereits der allgemeine Gruppenbegriff genug Individualität besitzt, um das für sie Wesentliche darzustellen, bleibt sie die individualisierende Wissenschaft, die nicht allein für einzelne Individuen, sondern auch für Gruppen Begriffe mit individuellem Inhalt zu bilden hat. Doch man wird vielleicht sagen, daß die Naturwissenschaft mit ihren relativ allgemeinen Begriffen ja ebenfalls die Individualität einer Gattung zum Ausdruck bringe, und daher tritt der Gegensatz der beiden Arten von Begriffen in der Tat erst dann ganz deutlich hervor, wenn wir auch darauf reflektieren, welches Band den Begriffsinhalt zu einer E i n h e i t verknüpft. In einem naturwissenschaftlichen Begriff gehören die Elemente zusammen, welche das mehreren Objekten Gemeinsame enthalten, und darauf beruht die Geltung des generalisierend gebildeten Begriffes. Dieser Grund ist für die Einheit eines historischen Begriffes oder für die Zusammengehörigkeit seiner Elemente nie maßgebend, wenn auch faktisch sein Inhalt aus dem mehreren Objekten Gemeinsamen besteht. Seine Geltung beruht vielmehr darauf, daß er das mit Rücksicht auf die leitenden Wertgesichtspunkte der geschichtlichen Darstellung Wesentliche enthält, denn das und nur das, was in der angegebenen Weise zu einem In-dividuum, d. h. zu einer durch ihre Eigenart einheitlichen Mannigfaltigkeit wird, gehört in einen historischen Begriff, gleichviel ob er absolut oder relativ historisch ist. Die Geschichte würde | kein Interesse an einem allgemeinen Begriff haben, der nicht solche auf Wertbeziehung beruhende Einheit besitzt. Sie kann sich mit relativ historischen Begriffen nur dann begnügen, wenn das für sie Wesentliche sich an allen Individuen einer bestimmten Gruppe findet und daher schon ein allgemeiner Begriff die historische Individualität der Gruppe erschöpfend zum Ausdruck bringt. Niemals wird es ihr einfallen, wie die Naturwissenschaft einen Begriffsinhalt mit Rücksicht darauf zusammenzustellen, daß er das einer Mehrheit von Individuen Gemeinsame umfassen soll, also das Prinzip der Generalisation zur Grundlage ihrer Begriffsbildung zu machen. Sind es daher in der Geschichte immer Wertgesichtspunkte, die darüber entscheiden, was wesentlich ist und was nicht, so bleiben die Prinzipien der Begriffsbildung für die relativ historischen Begriffe dieselben wie für die absolut historischen, und solange wir als maßgebend für den Charakter der Methode das „Band“ betrachten, das aus dem Inhalte eines Begriffes eine notwendige Einheit macht oder die Zusammengehörigkeit seiner Bestandteile bedingt, kann von einem Eindringen der naturwissenschaftlichen generalisierenden M e t h o d e in die Begriffsbildung der Geschichtswissenschaft

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nicht die Rede sein. Mag die Geschichte auch noch so allgemeine Gruppenbegriffe bilden, so bleibt doch das P r i n z i p ihrer Begriffsbildung dem der Naturwissenschaft l o g i s c h entgegengesetzt. Daß der mit Rücksicht auf die leitenden Werte der Darstellung durch seine Individualität wesentliche I n h a l t der relativ historischen Begriffe mit dem Inhalt eines allgemeinen Begriffes zusammenfällt, ist unter logischen Gesichtspunkten zufällig, denn es kann das Prinzip einer individualisierenden Darstellung niemals dasselbe sein wie das einer generalisierenden. Damit ist die erste Frage, ob durch die relativ historischen Begriffe an dem logischen Gegensatz der historischen individualisierenden und der naturwissenschaftlichen generalisierenden Begriffsbildung etwas geändert wird, verneinend beantwortet. Die Verneinung der zweiten Frage, ob vor der sachlichen Untersuchung die Geschichte es sich zum methodischen G r u n d s a t z machen darf, ausschließlich relativ historische und insofern allgemeine Begriffe zu bilden, ergibt sich hieraus beinahe von selbst. Wo das Gegenteil behauptet wird, schwebt als Begründung wohl immer der unhaltbare Gedankengang vor, daß die Geschichte lediglich das, was „typisch“ oder von „allgemeiner“ Bedeutung ist, darstelle, das Individuelle aber nie typisch oder allgemein sein könne, also nur als Exemplar eines | Gruppenbegriffes in Betracht komme. Wir wissen, daß allerdings ein Individuum historische Bedeutung auch als Durchschnittstypus gewinnen k a n n , aber niemals läßt sich auf logischem Wege zeigen, daß dies immer so sein muß. Oft sucht man die Bedeutungslosigkeit des Individuellen durch einen Hinweis auf die k a u s a l e Bedingtheit alles Geschehens darzutun, doch auch dieser Hinweis dient nur dazu, das Gegenteil von dem zu beweisen, was man beweisen will. Bei jedem historischen Vorgange wirken v i e l e Ursachen zusammen, und gewiß sind in den meisten Fällen auch die Eigenarten von Gruppen oder Massen, die unter relativ historische, also inhaltlich allgemeine Begriffe fallen, m i t bestimmend für den Ablauf der Ereignisse. Sind aber darum n u r diese Gruppen und Massen maßgebend? Aus politisch „demokratischen“ Ueberzeugungen heraus w ü n s c h t man vielleicht, die Masse solle immer den Einzelnen gewissermaßen erdrücken, und das hat dann manche Geschichtsphilosophie, wie z. B. die sogenannte materialistische, stark beeinflußt. Mit Wissenschaft aber haben solche Wünsche nicht viel zu tun, und logisch wird man es jedenfalls nicht wahrscheinlich machen können, daß sie Aussicht auf Erfüllung besitzen. Wenn das den Massen Gemeinsame und das nur an einem Individuum Vorhandene in eine kausale Verbindung tritt, ist dann etwa der Effekt allein durch das bestimmt, was der Masse angehört, und nicht auch durch das, was sich ausschließlich an dem einzelnen Individuum findet? Es wäre sinnlos, diese Frage allgemein

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zugunsten der Masse zu beantworten. Die nur von den individuellen Eigentümlichkeiten eines Einzelnen stammende Einwirkung muß immer die Individualität des Effektes m i t bestimmen, und wenn dies der Fall ist, so kann sie eventuell auch eminent wesentlich sein. Es gibt keinen logischen Grund, dies für alle Fälle negativ zu entscheiden. Auch der Historiker hat daher, selbst wenn ihm der Nachweis gelingen sollte, daß für manche Te i l e der Geschichte nichts anderes als das den Gruppen oder Massen Gemeinsame wesentlich ist, weil dies allein für die leitenden Werte der Darstellung Bedeutung hat, und daß also nur relativ historische Begriffe für diesen Te i l der Geschichte gebildet zu werden brauchen, kein Recht, das für die besonderen historischen Fälle Gültige zu v e r a l l g e m e i n e r n . Die Geschichte läuft an jeder Stelle des Raumes und der Zeit anders ab als an jeder andern, und es ist daher für jedes besondere Stück erst eine besondere Untersuchung darüber notwendig, ob man das absolut Historische berücksichtigen muß, um alles Wesentliche darzustellen, oder ob man | sich mit relativ historischen Begriffen begnügen kann, weil diese bereits alles für die leitenden Wertgesichtspunkte der Darstellung Wesentliche enthalten. Es erscheint unter logischen Gesichtspunkten also wiederum zufällig, ob ein die historische Individualität in ausreichender Weise darstellender Begriff ein absolut historischer oder ein relativ historischer Begriff ist. Daraus muß sich ergeben, daß man es sich niemals zum methodologischen Grundsatz machen kann, n u r mit relativ historischen Begriffen zu arbeiten und vor aller Untersuchung das rein Individuelle als historisch unwesentlich anzusehen, denn dann würde die Methode, die man anwendet, eventuell dazu dienen, den Inhalt der Geschichte zu fälschen oder für den geschichtlichen Zusammenhang eminent wesentliche kausale Faktoren zu ignorieren. Machen wir dies noch an einem Beispiel klar. Wenn die Geschichte der Entstehung des Deutschen Reiches zu schreiben ist, könnte jemand sagen, die Einheit Deutschlands sei „einfach die Wirkung des Strebens einer kulturgeeinten Nation“, und die Erklärung der Einigung „liegt in all den Faktoren, die jenes Streben der Massen erzeugten, nicht aber etwa in dem Geiste Bismarcks“.147 Als Konsequenz daraus ergäbe sich dann, daß auch ohne die individuellen Einwirkungen einzelner Persönlichkeiten wie Bismarcks, Roons, Wilhelms I. usw. etwas entstanden sein würde, was unter den Begriff „einheitliches Deutsches Reich“ fällt. Aber selbst wenn man diesen Satz für richtig hielte, wäre durch den allgemeinen Begriff, der viele denkbare individuelle Gestaltungen eines einheitlichen Deutschen Reiches umfaßt, 147

Vgl. L. G u m p l o w i c z , Soziologie und Politik, l892. S. 64.

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und der jedenfalls nichts von dem enthalten darf, was nur den genannten Persönlichkeiten eigentümlich ist, das historische Interesse an diesem Vorgange erschöpft? Ein Historiker würde wohl immer sagen, daß das „Streben einer kulturgeeinten Nation“ zwar eine schöne Sache sei, ihm aber von der h i s t o r i s c h e n Entstehung des Deutschen Reiches so gut wie nichts verrate. Der Geschichte komme es nicht darauf an, daß irgendwann einmal etwas entstanden sei, was man einheitliches Deutsches Reich nennen kann, sondern gerade das sei historisch wesentlich, w i e in diesem bestimmten Zeitabschnitt, durch diese besonderen und individuellen Ursachen, in dieser besonderen und individuellen Gestalt das Deutsche Reich wirklich wurde. Dann aber müssen auch die Besonderheiten und Individualitäten der genannten Persönlichkeiten, die absolut einzig sind, als historisch eminent wesentlich in Betracht kommen. | Gewiß haben diese Männer das Deutsche Reich nicht „gemacht“, ja sie haben es zum Teil gar nicht machen wollen. Doch ist das hier gleichgültig, denn mit der rationalistischen Geschichtsteleologie haben wir nichts gemein. Es kommt darauf an, daß Individuen auch i n d i v i d u e l l w i r k e n . Die einzelnen Personen bildeten ferner gewiß nicht die einzigen Ursachen, durch die das Reich entstand, sondern Massenbewegungen, welche die Geschichte unter inhaltlich allgemeine Begriffe zu bringen hat, waren dazu kausal ebenfalls notwendig. Aber auch dies alles steht nicht in Frage, sondern allein, ob es nicht einen Gesichtspunkt gibt, unter dem a u c h d i e Ereignisse geschichtlich wesentlich werden, bei denen die eine oder die andere Persönlichkeit durch ihre Individualität mit bestimmend gewesen ist, und ob nicht infolgedessen die historische Darstellung dann absolut historische Begriffe zu bilden hat. Diese Frage kann man aus logischen Gesichtspunkten nicht verneinen, und ebensowenig darf die Methodenlehre es bestreiten, wenn jemand sagen wollte, es seien für manche Stadien in der Entwicklung die individuellen Eigentümlichkeiten selbst solcher Persönlichkeiten wie z. B. Ludwigs II. so ausschlaggebend gewesen, daß gerade eine Darstellung, die den historischen K a u s a l zusammenhang klarlegen will, von ihnen berichten muß. Das ist dann keine logische, sondern eine historische Frage, und die Geschichte kann sie ohne Berücksichtigung der Individualität Ludwigs II. nicht einmal verneinend beantworten. Auch die Frage nach der Bedeutung der „großen Persönlichkeiten“ in der Geschichte enthält somit kein logisches, sondern ein historisches Problem. Die Logik darf nur sagen, daß jede Theorie, welche die Bedeutung des Einzelnen „a priori“ für alle Fälle leugnet, sinnlos ist, und daß gerade zum Verständnis des kausalen Zusammenhanges die Kenntnis besonderer Menschen in ihrer Individualität oft nicht entbehrt werden kann. Mag der Einzelne noch so sehr von seinem Milieu abhängen, so bedeutet er doch für

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die Geschichte immer dadurch etwas, was er selbst war, und wodurch er individuell gewirkt hat. Und gilt es schon für jedes beliebige Objekt, daß es gegenüber seinen Ursachen etwas Neues ist, so kommt bei den Persönlichkeiten noch etwas Besonderes in Betracht, das uns warnen sollte, ihre historische Bedeutung zu unterschätzen. Es kann nicht nur ihre Individualität niemals in der Individualität ihres Milieus aufgehen, denn dann müßte ja derselbe „Zeitgeist“ lauter einander „gleiche“ Individuen hervorbringen, d. h. solche, die mit Rücksicht auf dieselben Eigenschaften historisch wesentlich werden, sondern es ist umgekehrt viel eher möglich, daß eine | einzelne Persönlichkeit das Gepräge ihrer individuellen Eigenart ihrer Umgebung oder ihrer „Zeit“ aufdrückt, weil sie „suggestiv“ wirkt und nachgeahmt wird, und dann hat die Geschichte, um den Zeitgeist zu verstehen, vor allem die Individualität der „führenden Geister“ zu erforschen und zu zeigen, wie das rein Individuelle allmählich in die Massen übergeht. Eine solche Darstellung aber ist nur mit absolut historischen Begriffen möglich. Doch wir dürfen diesen Punkt noch nicht verlassen, und wir haben das soeben gebrauchte Beispiel absichtlich so gewählt, daß es zugleich zu einer andern Seite der Frage hinleitet. Die Anhänger einer neuen historischen Methode werden vielleicht zugeben, daß unter gewissen leitenden Gesichtspunkten der Darstellung, wie sie z. B. in der p o l i t i s c h e n Geschichte maßgebend sind, auch das rein Individuelle historisch wesentlich sei, aber sie werden hinzufügen, daß gerade deshalb von diesen Gesichtspunkten kein Gebrauch gemacht werden dürfe. Eine solche Ansicht kann dann in zwei Formen auftreten. Zunächst läßt sich behaupten, es entspringe das Interesse am rein Individuellen und an den Wirkungen, die es ausübt, einer bloßen Neugierde und habe daher mit dem wissenschaftlichen historischen Interesse nichts zu tun. Zu demselben Resultat gelangt man ferner dadurch, daß man zwar die Berechtigung des Interesses am Individuellen anerkennt, aber trotzdem verlangt, der wissenschaftliche Historiker solle auf seine Darstellung verzichten, w e i l es sich in allgemeine Begriffe nicht bringen lasse und daher einer wissenschaftlichen Darstellung überhaupt unzugänglich sei. Wenn die Geschichte es in ihre Darstellung trotzdem aufnehme, so müsse sie sich doch stets bewußt bleiben, daß damit die Grenze der W i s s e n s c h a f t überschritten werde, und falls alle Geschichte auch von rein Individuellem erzähle, so sei sie eben deswegen ein Gemisch von Wissenschaft und etwas anderem. Bei der ersten Art der Begründung dieses Standpunktes wird meist der Versuch einer methodologischen Rechtfertigung nicht gemacht. Es sind irgendwelche mehr oder weniger klare „Weltanschauungen“, ja bisweilen sogar wohl nur persönliche Stimmungen oder politische Vorurteile, wie wir das bereits angedeutet haben, die hier die Aufgabe der Geschichte feststel-

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len. Der Behauptung, alles rein Individuelle sei historisch unwesentlich, liegt dann eine Abneigung zugrunde gegen Menschen, die sich durch ihre Eigenart aus der Masse hervorheben, und die Theorien, in denen derartige Gedanken eine Rolle spielen, sind notwendig ebenso wertlos wie die entgegengesetzten Ansichten, die sich auf einen | extremen „Individualismus“ gründen und deshalb eine geschichtliche Darstellung wünschen, die ausschließlich von einzelnen Individuen spricht, alle geschichtlichen Gruppen- oder Massenbewegungen dagegen verachtet. Wir haben mit einem „Individualismus“ in diesem Sinne oder mit Heroenkult ebensowenig wie mit seinem Gegenteil gemein, wenn wir das Verfahren der Geschichte individualisierend nennen. Wir wissen ferner, daß eine Wert b e u r t e i l u n g nicht Sache der rein theoretischen Geschichts w i s s e n s c h a f t ist, und daß daher der Historiker sich weder auf einen „individualistischen“ noch auf einen „kommunistischen“ Standpunkt stellen darf, um von hier aus das ihm Sympathische als das historisch Wesentliche zu erklären. Daß faktisch in manchen geschichtlichen Darstellungen die rein persönlichen Sympathien leitende „Prinzipien“ für die Auswahl des Wesentlichen werden, und daß daher z. B. besonders oft die politischen Sozialisten die individualisierende Geschichtsschreibung bekämpfen zu müssen glauben, kann in gewisser Hinsicht unsere Theorie der historischen Begriffsbildung nur bestätigen. Hier wird eben der Unterschied zwischen theoretischer Wertbeziehung und praktischer Wertung nicht gemacht, und die außertheoretischen Werturteile stören dann jede wissenschaftliche Objektivität. Ist er sich hierüber klar geworden, so muß auch der überzeugteste Anhänger einer demokratischen und sozialistischen Politik, sobald er Geschichtswissenschaft verlangt, einsehen, daß über das Maß individueller Begriffe, die eine geschichtliche Darstellung braucht, eine Entscheidung a priori oder logisch nicht getroffen werden kann. Methodologisch interessanter ist der zweite Weg, auf dem man zur Ausschließung des rein Individuellen aus der Geschichte oder wenigstens aus der wissenschaftlichen Geschichte kommt. Die Ansicht, daß nur d e r Stoff eine wissenschaftliche Behandlung zulasse, der zur Bildung von individuellen Begriffen keine Veranlassung gibt, tritt gewöhnlich in der Form auf, daß gesagt wird, es sei der historische Ablauf der p o l i t i s c h e n Ereignisse allerdings zum großen Teil durch die individuelle Eigenart einzelner Persönlichkeiten bestimmt, aber eben deshalb nicht wissenschaftlich darstellbar, und es müsse daher die eigentlich wissenschaftliche Grundlage für die Geschichte durch eine Darstellung der Ereignisse gewonnen werden, die nicht von der Individualität einzelner Persönlichkeiten abhängen. Die angeblich reine wissenschaftliche Darstellung wird dann gewöhnlich als „Kulturgeschichte“ der politischen Geschichte gegenübergestellt, und daher könnte

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ein Vertreter dieser Ansicht dem, was wir im Anschluß an das Beispiel von der Entstehung des | Deutschen Reiches ausgeführt haben, zwar zustimmen, müßte aber hinzufügen, die historische Darstellung gerade eines solchen Vorganges gehöre entweder überhaupt nicht in die Wissenschaft oder sei höchstens mit den Mitteln der Kunst ergänzend in die eigentlich wissenschaftliche Kulturgeschichte einzuzeichnen. Bei der Beurteilung dieser Ansicht wollen wir von den bereits früher erörterten Schwierigkeiten absehen, die bei jedem Versuch einer harmonischen Verbindung zweier so heterogener Elemente entstehen müssen, wie es die beiden verschiedenen Arten von Geschichte angeblich sind. Ja wir fragen auch nicht, mit welchem Rechte man sagen kann, daß die „Kulturgeschichte“ weniger individuelle Begriffe braucht als die politische Geschichte. Wir beschränken uns vielmehr auf die logische Seite des Problems, und dann muß der Versuch, als geschichtlich wesentlich n u r das zu betrachten, was sich, ohne seine geschichtliche Bedeutung zu verlieren, unter allgemeine Begriffe bringen läßt, als eine der wunderlichsten methodologischen Verirrungen erscheinen, die jemals aufgetaucht sind. Man denke: nicht das s a c h l i c h e Interesse am Stoff soll in der Geschichte sich die zur Befriedigung dieses Interesses geeignete Methode schaffen und ihre logische Struktur bestimmen, sondern eine für andere wissenschaftliche Zwecke ausgebildete und bereits feststehende M e t h o d e soll entscheidend sein, für welchen Stoff wir ein wissenschaftliches Interesse haben dürfen. Es gibt vielleicht nichts, was die Absurdität des Glaubens an das allein seligmachende naturwissenschaftliche Verfahren der Begriffsbildung in helleres Licht rücken kann als der Hinweis auf dieses Unternehmen, die Alleinherrschaft des in allgemeinen Begriffen sich bewegenden Denkens zu rechtfertigen. Hier wird der eigentliche Nerv der „modernen“ Geschichte bloßgelegt, die nur generalisieren will. Es ist ein F a n a t i s m u s der naturwissenschaftlichen Methode, der uns entgegentritt, d. h. es werden dem abstrakten Prinzip des Naturalismus zuliebe, der allerdings eine andere als die naturwissenschaftliche, generalisierende Methode nicht anerkennen kann, die glänzendsten Leistungen, welche die Geschichtswissenschaft überhaupt aufzuweisen hat, aus der Liste der wissenschaftlichen Werke gestrichen. Die geschichtliche Bedeutungslosigkeit des Individuellen und das Recht, jeden absolut historischen Begriff zu vermeiden, könnte nur auf dem Wege erwiesen werden, daß man zeigt: es gibt keinen leitenden Wertgesichtspunkt, den alle anerkennen, und mit Rücksicht auf den das an einem einzigen Objekt allein Vorhandene geschichtlich wesentlich | wird. Alle Gesichtspunkte, unter denen eine für alle gültige Darstellung möglich ist, schließen vielmehr nur das einer Gruppe oder Masse Gemeinsame im historischen Material zu einer individuellen Einheit zusammen. Ob jemand, der dies eingesehen

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hat, noch Lust haben wird, einen solchen Beweis zu versuchen, dürfen die Verfasser von Biographien und alle, die an die Bedeutung der „großen Menschen“ für die geschichtliche Entwicklung glauben, mit Ruhe abwarten. Aber wie gesagt, es gibt unter anderen auch solche Gebiete, in denen die Massenbewegungen von ausschlaggebender Bedeutung sind, und weil bei einem Versuch, zu entscheiden, in welchem Umfang das gilt, man in der Logik nicht über bloße Möglichkeiten hinauskommt, dürfen wir uns bei dem gewonnenen Resultat noch nicht beruhigen. Es hat einen guten Sinn, manche historischen Stoffe ausschließlich in Gruppenbegriffen darzustellen, also müssen auch diese Teile der Geschichte sich unserer Theorie unterordnen lassen. Wir kommen damit zu der dritten Frage, die wir gestellt hatten: können die allgemeinen Begriffe einer historischen Darstellung so in naturwissenschaftliche Beziehungen zueinander treten, daß dadurch die Aufstellung historischer G e s e t z e im Prinzip möglich wird? Wenn dies entschieden werden soll, ist vor allem hervorzuheben, daß eine Darstellung, solange sie Geschichte bleibt, es stets mit einer e i n m a l i g e n Entwicklungsreihe zu tun hat, denn jedes historische G a n z e , das geschichtlich behandelt wird, ist seinem Begriff nach etwas Einziges und Einmaliges, gleichviel ob es sich dabei um die Wirklichkeit überhaupt, um das Sonnensystem, um die Erde, um die Lebewesen, um die Menschheit, um die Kulturmenschheit oder um einen kleinen Teil von ihr handelt. Nur die Te i l e des geschichtlichen Ganzen sind daher unter relativ historische Begriffe zu bringen. Die vollständige Darstellung des Ganzen selbst muß einen absolut historischen, allein auf eine e i n z i g e Wirklichkeit passenden Inhalt zeigen. Wir dürfen also nur fragen, ob die Darstellung eines einmaligen historischen G a n z e n , die mit lauter allgemeinen Begriffen arbeitet, eine Gestalt anzunehmen vermag, welche den prinzipiellen Gegensatz naturwissenschaftlicher und historischer oder generalisierender und individualisierender Begriffsbildung nicht mehr erkennen läßt. Wo man diese Frage bejaht, pflegt man sich auf die Wissenschaft von den Lebewesen zu berufen, und dies ist möglich, wenn man dabei d i e Biologie zum Vergleich heranzieht, die wir als historische bezeichnen mußten. Sie sucht in der Tat, die einmalige Entwicklung der Lebewesen | im Ganzen darzustellen, und sie tut dies durchweg mit so allgemeinen Begriffen, daß man nicht behaupten wird, eine geschichtliche Darstellung des menschlichen Lebens sei in der Lage, noch allgemeinere Begriffe zu verwenden, d. h. man wird die Geschichte niemals „naturwissenschaftlicher“ gestalten können, als wenn man in der Menschheitsentwicklung eine Fortsetzung der biologischen Entwicklung sieht und sie dann nach derselben Methode wie den einmaligen Werdegang des organischen Lebens darstellt. Sollte sich daher zeigen, daß auch die historische oder phylogenetische Biologie nie-

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mals Gesetze finden kann, in welche die einmalige Abfolge der verschiedenen Entwicklungsstufen des organischen Lebens eingeht, so wird an der Unmöglichkeit, die Geschichte als Darstellung einmaliger Entwicklungsreihen zu einer generalisierenden Naturwissenschaft zu machen, wohl nicht mehr zu zweifeln sein. Doch versuchen wir in einem umfassenderen Gedankenzusammenhange unsere Begriffe so allgemein wie möglich zu gestalten, um sie dadurch wieder von den Besonderheiten eines bestimmten Materials loszulösen, und reflektieren wir daher noch einmal auf die Einteilung der Körperwissenschaften unter dem Gesichtspunkte der Relativität, welche die Begriffe des Naturwissenschaftlichen und des Historischen, des Allgemeinen und des Individuellen haben. Schon früher sahen wir, daß die „letzte“ Naturwissenschaft gar keine historischen Elemente mehr besitzt. Die naturwissenschaftliche Bedeutung der „letzten Dinge“ unter Bewegungsgesetzen beruht gerade darauf, daß jeder beliebige Körper zu einem Exemplar dieses Begriffes werden kann, und wenn jeder Körper, als rein quantitative Atombewegung betrachtet, durch jeden beliebigen anderen, ihm quantitativ gleichen Körper ersetzbar ist, dann kann er auch niemals durch seine Individualität eine Bedeutung erhalten. Ebensowenig lassen sich die Elemente seines Begriffes zu einer wertbezogenen Einheit zusammenschließen, und ferner gibt es in der Welt dieser Begriffe keine historische Kausalität, d. h. es ist nicht möglich, zu sagen, daß ein quantitativer Atomkomplex etwas bewirkt, das vorher noch nicht da war. Durch Atombewegung wird immer nur Atombewegung entstehen. Kausalungleichungen, wie die historische Wirklichkeit sie darbietet, sind daher hier ausgeschlossen. Es gibt in der Welt der quantitativen Atome niemals etwas Neues. Deshalb ist endlich auch kein Entwicklungsbegriff, der mehr als bloßes Werden oder Wiederholung von Veränderungen bedeutet, anwendbar. Es hat keinen Sinn, Atombewegung als eine Reihe von Veränderungen anzusehen, durch die allmählich etwas vorher noch | nicht Dagewesenes zustande kommt. Was sich am Ende der Reihe findet, war schon am Anfang da, und jedes beliebige Stadium fällt unter denselben Begriff. Kurz, wir sehen, wie alle Prinzipien der historischen Begriffsbildung in der quantitativen Begriffswelt der letzten Naturwissenschaft ihren Sinn verlieren, und wie daher nicht nur mit Rücksicht auf das Historische als das Besondere und Individuelle, sondern auch mit Rücksicht auf die wertbeziehende historische Auffassung die Welt der reinen Mechanik sich als eine absolut unhistorische Welt darstellt. Sie kann überhaupt nicht individualisierend begriffen werden. Die Anwendung jedes, sogar des allgemeinsten Begriffes vom Historischen ist hier ausgeschlossen, denn jene rein quantitative Atomwelt bleibt, wenn wir „wirklich“ das nennen wollen, was uns sinnlich anschaulich gegeben ist, eine absolut unwirkliche Welt. Die rationa-

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listisch-metaphysischen Vorurteile, die dieser Einsicht entgegenstehen und sich bis zu dem Gedanken einer Weltformel gesteigert haben, konnten früher in genügender Weise zurückgewiesen werden. Zugleich wissen wir bereits, daß n u r die rein quantitative Atomwelt der „letzten“ Dinge als absolut unhistorisch zu bezeichnen ist, denn schon die Physik im engeren Sinne braucht Begriffe wie Licht, Wärme, Schall, die im Vergleich zur bloßen Atombewegung etwas Besonderes und Individuelles enthalten. Ihr Inhalt läßt sich daher auch so ansehen, daß er durch seine Individualität eine Bedeutung in einer einmaligen, also im logischen Sinne historischen Entwicklungsreihe besitzt und dadurch die Begriffe zu individuellen und historischen Begriffen macht. Selbstverständlich gibt es keine wissenschaftliche Darstellung, in welcher der Inhalt so allgemeiner Begriffe wie der des Lichtes historisch wesentlich wird, aber was wir meinen, können wir trotzdem an einem Beispiel verdeutlichen. Die Schöpfungsgeschichte der Bibel hat mit Rücksicht auf ihre formale logische Struktur den Charakter eines historischen Berichts. Sie erzählt von einem einmaligen Entwicklungsgange, und sie wäre Geschichte, wenn wir sagen dürften, daß das, was sie erzählt, auch wirklich geschehen ist. Die Schöpfungstage bezeichnen hier die verschiedenen Stadien, durch die allmählich das reale Objekt entsteht, welches für den Darsteller die „Welt“ bedeutet, und zwar reicht der Prozeß vom „Anfang“ bis zur Schöpfung des Menschen. Diese Stadien aber werden andrerseits zum Teil durch Begriffe dargestellt, die sehr allgemein sind. „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, doch war es noch „finster | auf der Tiefe“. Hierauf tritt ein zweites Stadium auf: „Gott sprach: es werde Licht, und es ward Licht, da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.“ So sehen wir, wie der allgemeine Begriff „Licht“ genügt, um uns von einem individuellen einmaligen Ereignis zu berichten und zugleich das Neue, das dieses Stadium im Vergleich zu dem vorangegangenen Zustand der Finsternis bringt, in seiner individuellen Bedeutung genügend zu charakterisieren. Freilich sagt Du Bois-Reymond:148 „Licht ward erst, als der erste rote Augenpunkt eines Infusoriums zum erstenmal hell und dunkel unterschied.“ Aber die Behauptung, der „rote“ Augenpunkt unterscheidet „hell und dunkel“, und dadurch „ward“ erst „Licht“, erinnert doch zu sehr an die bekannte Erklärung für die schlafbringende Wirkung des Opiums, als daß wir uns durch solche metaphysischen Träumereien wie der noch immer beliebte physiologische „Idealismus“ es ist, in diesem Gedankenzusammenhange stören zu lassen brauchten. Wie die historische Epoche der Lichtwerdung wird auch der Inhalt der späteren Entwicklungsstadien der biblischen „Weltgeschichte“ durch sehr allgemeine 148

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Begriffe angegeben, da mehr als das, was sie enthalten, für die leitenden Werte der Darstellung nicht wesentlich ist, und erst bei der Erschaffung des Menschen wird ein Individuum genannt, also ein absolut historischer Begriff gebildet, weil der Charakter und die Taten dieses einen Menschen durch ihre Individualität für das bestimmend sind, was in der weiteren Entwicklung für den Darsteller das Wesentliche ist: das Schicksal des Menschengeschlechts. Man versteht, weshalb es für eine logische Untersuchung keine leere Spielerei ist, wenn sie sich nun statt der biblischen eine wissenschaftliche Darstellung denkt, in der das erste Auftreten von Licht überhaupt ein wesentliches Stadium der Entwicklung bedeutet. Es kommt dabei für uns darauf an, ob man dann imstande wäre, dies geschichtliche Ereignis, das durch einen sehr allgemeinen Begriff ausreichend gekennzeichnet ist, auch naturwissenschaftlich zu erklären. Die Optik könnte das offenbar niemals, denn ihre Aufgabe besteht darin, die allgemeinen begrifflichen Verhältnisse innerhalb der „Licht“ genannten Wirklichkeiten festzustellen, und sie darf nur sagen, daß, w e n n es Licht gibt, die und die Gesetze dafür gelten. Daß aber Licht etwas Neues gegenüber einer lichtlosen Welt ist, kommt für sie nicht in Betracht. Eine r e i n mechanische Erklärung kann es für die Entstehung von Licht auch nicht geben, denn die allgemeinste Körpertheorie begreift zwar, wie ein physikalisches Phänomen sich in ein an- | deres verwandelt, von der spezifischen, Licht genannten Qualität dagegen wissen ihre Formeln nichts, und sie können als quantitativ bestimmte Formeln nichts davon wissen. Wird also nach der historischen Ursache des Lichtes, d. h. danach gefragt, wodurch einmal Licht aus einem lichtlosen Weltzustand hervorging, so antwortet darauf kein Naturgesetz und vollends keine Kausalgleichung. Es muß vielmehr auch der Kausalitätsbegriff „historisch“ werden, d. h. Licht und Nicht-Licht sind allein durch eine Kausalungleichung miteinander zu verknüpfen. So aber wird es überall sein, wo eine Entwicklungsreihe dargestellt wird mit Rücksicht auf das Neue, das entsteht, mag dieses Neue auch unter einen noch so allgemeinen Begriff gebracht werden, und wir brauchen daher das gewonnene Prinzip nicht ausführlich auf das Historische zweiter Ordnung, d. h. auf die chemischen Vorgänge anzuwenden. Es ist selbstverständlich, daß, wenn die Chemie nicht die allgemeinbegrifflichen Verhältnisse innerhalb des Chemischen feststellen, sondern nach dem einmaligen Werdeprozeß fragen wollte, in dem es zur Verwirklichung der jetzt vorhandenen chemischen Stoffe gekommen ist, dann zwar alle ihre Begriffe einen allgemeinen Inhalt bekommen würden, der einmalige Werdegang sich dagegen unter kein Gesetz bringen ließe, das begreiflich macht, wie gerade diese und keine anderen Stoffe in dieser bestimmten zeitlichen Reihenfolge entstanden sind. Wir

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beschränken uns darauf, das Verhältnis der B i o l o g i e zur Geschichtswissenschaft zu verstehen. Mußten wir die biblische Schöpfungsgeschichte heranziehen, um an einem Beispiel zu zeigen, wie der Allgemeinbegriff Licht in einen historischen Zusammenhang kommen kann, und durften wir uns also hier auf ein Beispiel aus der Wissenschaft nicht berufen, so liegt als Beispiel für die geschichtliche Darstellung des einmaligen Werdeganges der Organismen eine „natürliche Schöpfungsgeschichte“ vor, die wenigstens den Anspruch erhebt, ein wissenschaftliches Werk zu sein. Selbstverständlich gehört nur ein Teil des bekannten Buches von Haeckel unter den Begriff einer im logischen Sinne historischen Darstellung. Das Tatsachenmaterial, das man für eine Geschichte des organischen Lebens braucht, läßt sich zum Teil nicht anders als auf Grund allgemeiner Theorien erschließen, und es müssen daher in jeder historisch-biologischen Untersuchung sich viele allgemeinbegriffliche Auseinandersetzungen finden. Ja, wenn diese Theorien innerhalb des Werkes, das auf die geschichtliche Darstellung ausgeht, selbst erst ausgebildet werden, kann der historische Bericht, der die e i n m a l i g e Entwicklung darstellt, | bisweilen ganz zurückzutreten scheinen. Doch ist der naturwissenschaftliche Apparat auch hier logisch als das Mittel zu begreifen, durch welches das historische Material aus den „Quellen“ gewonnen werden soll, und er muß begrifflich von der Darstellung der einmaligen Entwicklungsreihe getrennt werden, so eng er faktisch mit ihr verbunden sein mag. Insofern können wir die „natürliche Schöpfungsgeschichte“ mit Rücksicht auf die logische Struktur ihres Zieles als ein historisches Werk bezeichnen. Ihr geschichtlicher Charakter zeigt sich zunächst darin, daß, weil die zu behandelnden Vorgänge zeitlich sehr weit von uns entfernt sind, sich überall die Unvollständigkeit des Materials bemerkbar macht. Von dem ersten Auftreten des Organischen überhaupt gibt nichts uns Kunde, und wir werden wohl auch niemals eine Antwort auf die Frage bekommen, wie früher einmal das Lebendige aus dem Toten entstanden ist, denn selbst wenn wir eine solche Entstehung heute noch beobachten könnten und das naturwissenschaftliche Problem vollständig gelöst hätten, wäre der dadurch gewonnene Begriff viel zu allgemein, um über das erste einmalige geschichtliche Entstehen des organischen Lebens genug zu sagen. Ebenso sind die Quellen, die uns von der Besonderheit der späteren Gestaltungen des organischen Lebens berichten, zum großen Teil verloren, und die historische Entwicklungsreihe weist daher für unsere Kenntnisse überall große Lücken auf. Nehmen wir nun aber einmal an, die aus dem Materialmangel entstehenden Schwierigkeiten seien überwunden und man habe eine historische Entwicklungsreihe des organischen Lebens, die auf wissenschaftliche Geltung Anspruch erheben kann, in allgemeinen Begriffen so konstruiert, wie Haeckel

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„die tierische Ahnenreihe der Vorfahrenkette des Menschen“, ließe sich dann die Entstehung eines historischen Stadiums aus dem andern durch den naturwissenschaftlichen Zusammenhang zweier allgemeiner Begriffe als notwendig begreifen, oder wäre gar ein Entwicklungsgesetz für den ganzen einmaligen Werdegang zu gewinnen? Man braucht nur die Frage zu stellen, um zu wissen, daß sie verneint werden muß. Ein „Entwicklungsgesetz“ kann nichts anderes als das enthalten, was sich eventuell an einer beliebig großen Anzahl von Entwicklungsreihen wiederholt, wird also niemals die Brücke zwischen zwei individuellen Stadien einer einmaligen Entwicklung schlagen, die daraufhin betrachtet werden, was das Spätere dem Früheren gegenüber an Neuem, noch nicht Dagewesenem zeigt. Naturwissenschaftlich läßt sich daher zwar vielleicht begreifen, wie aus irgend- | einer Gattung eine andere entsteht, ein Gesetz jedoch, welches sagt, daß aus Amöben gerade Moreaden, aus Moreaden gerade Blasteaden werden mußten, ist ein logischer Unsinn. Die biologischen Gesetze sind als Gesetze auf a l l e solche Umwandlungen anwendbar und dürfen daher nichts enthalten, was allein der einmaligen historischen Entwicklung von Moreaden aus Amöben oder von Blasteaden aus Moreaden eigentümlich ist. Selbst unter der Voraussetzung also, daß die Geschichtswissenschaft mit so allgemeinen Begriffen arbeitet wie die phylogenetische oder historische Biologie, wird an der logischen Unmöglichkeit, „historische Entwicklungsgesetze“ zu finden, nichts geändert. Entwicklungs g e s e t z e bleiben unter allen Umständen naturwissenschaftlich, d. h. generalisierend gebildete Begriffe. Der Begriff des h i s t o r i s c h e n Entwicklungsgesetzes enthält ebenso eine contradictio in adjecto wie der des historischen Gesetzes überhaupt. Die verschiedenen biologischen Entwicklungsstadien würden durch Unterordnung unter einen Gesetzesbegriff auch ihre r e l a t i v historische Individualität verlieren, ebenso wie das absolut Historische seine Individualität bei einer solchen Unterordnung einbüßt. Daß das relativ Historische selbst den Inhalt eines sehr allgemeinen Begriffes bildet, durch den die ihm untergeordneten Individuen naturwissenschaftlich begriffen werden, ändert an seiner eigenen Unbegreiflichkeit nicht das Geringste. Sogar wenn wir die Menschengeschichte als eine bloße Fortsetzung der Geschichte der Organismen betrachten, muß sie also auf die Bildung von Entwicklungsgesetzen verzichten. Um jeden denkbaren Einwand zu berücksichtigen, sei schließlich noch ein Wort über das „biogenetische Grundgesetz“ hinzugefügt. Wäre die Ontogenese wirklich eine Rekapitulation der Phylogenese, so müßte für die Phylogenese dasselbe Gesetz gelten, unter das die Entwicklung jedes beliebigen einzelnen Organismus zu bringen ist, und damit hätte man dann ein Gesetz auch für eine einmalige Entwicklung gefunden. Dies zeigt aber nicht

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etwa, daß unsere Theorie falsch ist, sondern daß von einer genauen Rekapitulation der Phylogenese keine Rede sein kann, und daß das biogenetische Grundgesetz nicht als „Gesetz“ im strengen Sinne des Wortes, d. h. als unbedingt allgemeines Urteil über die Natur gelten darf. Sonst könnten wir an der embryonalen Entwicklung jedes beliebigen Organismus seine vollständige historische Ahnenreihe mit allen Uebergängen und Zwischenstufen einfach ablesen, und es wäre dann die historische Biologie mit einem Schlage fertig. Auch von Biologen | wird übrigens das biogenetische Grundgesetz durchaus nicht für ein „Gesetz“ gehalten.149 Aber nicht nur die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung werden wieder deutlich, wenn wir danach fragen, was die Entwicklungs g e s c h i c h t e des organischen Lebens eigentlich naturwissenschaftlich begreift. Es läßt sich zugleich dartun, daß die historische Biologie auch die positiven Kennzeichen der historischen Methode aufweist. Insbesondere bei Haeckel zeigt die Entwicklungsreihe deutlich den Charakter eines w e r t b e z o g e n e n historischen Zusammenhanges. Wesentlich ist ihm zunächst die Entstehung des Lebens überhaupt. Es taucht auf in Gestalt der „Moneren“, deren Begriff aus dem besteht, was dem Organischen im Gegensatz zum Unorganischen eigentümlich ist. Seine Bestandteile schließen sich dadurch zu einer Einheit zusammen, daß sie die Besonderheit des Lebendigen im Gegensatz zur toten Materie zum Ausdruck bringen. Auf die Moneren folgen als zweite „Ahnenstufe“ des Menschen die Amöben, die durch ihre individuelle Besonderheit den Moneren gegenüber insofern eine Bedeutung gewinnen, als ihr „Formwert“ bereits dem Ei des Menschen gleicht. Dann kommen die Moreaden, die wieder einen neuen „Formwert“ haben, usw. usw. Es wird also von Haeckel das folgende Stadium immer durch das teleologisch Neue charakterisiert, das es dem vorangegangenen Stadium gegenüber besitzt, und zwar zum Teil ausdrücklich mit Rücksicht darauf, daß die Reihe Schritt für Schritt sich dem Menschen als dem „Höhepunkt“ der Entwicklung nähert, also eine Wertsteigerung darstellt. Sehr charakteristisch ist auch, daß, weil zwischen der letzten und drittletzten Ahnenstufe das vorhandene Material eine Lücke läßt, hier ein Begriff aus Merkmalen konstruiert wird, die sich wieder zu einer teleologischen Einheit insofern zusammenschließen, als Organismen gerade mit dieser Individualität existiert haben müssen, um die historische Kontinuität zwischen Tier und Mensch herzustellen. So trägt die ganze „natürliche Schöpfungsgeschichte“, trotzdem sie nur relativ historische Begriffe benutzt, doch das Gepräge einer „teleologischen“ oder wertbeziehenden und individualisierenden Begriffsbildung. 149

Vgl. besonders: F. K e i b e l , Das biogenetische Grundgesetz und die Cenogenese, [in:] Ergebnisse der Anatomie und Entwicklungsgeschichte, Bd. VII, S. 722 ff.

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Was schließlich die „Objektivität“ ihrer leitenden Wertgesichtspunkte betrifft, so setzt die Darstellung voraus, daß alle den Prozessen, durch welche die Entstehung des Menschen bedingt ist, eine historische | Bedeutung beilegen, und sobald man daher glaubt, der Mensch sei allmählich aus den tierischen Formen hervorgegangen, kann sich das historische Interesse in der Tat auch auf die „Vorgeschichte“ des Menschen übertragen. Man wird daher zwar gewiß über den wissenschaftlichen Wert solcher Untersuchungen wegen der Unzuverlässigkeit des Ta t s a c h e n m a t e r i a l s im einzelnen sehr verschieden denken, aber unter logischen Gesichtspunkten ist es nicht möglich, der historischen Biologie im P r i n z i p jede wissenschaftliche Existenzberechtigung abzusprechen. Höchstens der Umstand, daß die ganze Entwicklungsreihe nicht nur theoretisch auf einen Wert bezogen und durch Hervorhebung der wesentlichen Stadien gegliedert wird, sondern daß man diese Stadien auch mit Rücksicht auf das, was sie zur Entwicklung des Menschen beitragen, direkt zu werten und so die ganze Reihe zugleich als einen „Fortschritt“ oder eine Wertsteigerung anzusehen versucht, könnte den historischen Charakter dieser Darstellung stören. Doch hat das hier insofern keine Bedeutung, als d a d u r c h der logische Gegensatz zur generalisierenden Naturwissenschaft gewiß nicht aufgehoben wird. Der Begriff des Fortschrittes schließt den einer teleologischen Entwicklungsreihe ein und enthält also nicht zu wenig, sondern zu viel, um geschichtswissenschaftlich zu sein. Seine Anwendung muß daher die historische Biologie nur n o c h weiter von der Naturwissenschaft als einer generalisierenden Wissenschaft entfernen. Im übrigen dürften Menschen wohl immer in dem Wege von den Moneren bis zu ihnen selbst einen Fortschritt anerkennen, und die direkte Wertbeurteilung der historischen Biologie wird deshalb von Menschen auch nicht als willkürlich empfunden werden, so daß hier eine Art von objektiver „Geschichtsphilosophie“ entsteht. Sehen wir aber von dem Fortschrittsgedanken ab, so besitzen wir in der historischen Biologie das typische Beispiel für eine Wissenschaft, die durchweg mit relativ historischen Begriffen individualisierend arbeitet, d. h. einen einmaligen Entwicklungsgang so darstellt, daß er sich mit Rücksicht auf den allgemein anerkannten Wert zu einem einzigartigen und einheitlichen Ganzen oder zu einem werdenden historischen In-dividuum zusammenschließt. Auch eine nach dieser Methode betriebene Geschichte der Menschen, die freilich bisher noch nicht existiert, müßte sich daher unserm Begriff einer historischen Darstellung restlos unterordnen lassen. Damit ist zugleich die dritte Frage beantwortet, die sich aus dem Vorhandensein der relativ historischen Begriffe in der Geschichte ergab, und es sind also alle die genannten Einwände | zurückgewiesen, welche darauf hinausliefen, daß die relativ historischen Begriffe den prinzipiellen methodologischen Unterschied zwi-

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schen Naturwissenschaft und Geschichtswissenschaft aufheben. Von der Naturwissenschaft wird stets das G a n z e , das sie behandelt, generalisierend, also nicht a l s ein Ganzes, von der Geschichte wird gerade dies Ganze als Ganzes individualisierend dargestellt. Ob dabei einzelne Te i l e unter mehr oder weniger allgemeine Begriffe gebracht werden, ist für den logischen Grundcharakter der Methode nicht ausschlaggebend. Trotzdem ist die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Bestandteile in der Geschichtswissenschaft noch immer nicht vollständig klar. Wir haben bisher an der Voraussetzung festgehalten, daß die Geschichte es mit einem einmaligen Entwicklungsvorgang als solchem zu tun hat, und dies war insofern notwendig, als das G a n z e jeder historischen Darstellung etwas Einmaliges sein muß. Nun könnte man aber sagen, nur das „letzte“ historische Ganze, z. B. die Kulturmenschheit, sei seinem Begriff nach etwas Einmaliges und müsse daher als absolut individueller Werdegang betrachtet werden. Auf die Darstellung dieses Ganzen als eines Ganzen habe jedoch auch die Geschichte zu verzichten und dann seine Teile, z. B. die Entwicklungen der verschiedenen Kulturvölker, so darzustellen, daß sie sie auf das hin miteinander vergleicht, was ihnen gemeinsam ist. So käme man schließlich doch zu dem allgemeinen Begriff einer menschlichen Kulturentwicklung und eventuell auch zu einem Kulturentwicklungsgesetz, das den für alle Völker „typischen“, d. h. ihren durchschnittlichen Werdegang enthält, und damit hätte man dann endlich zugleich das gesuchte Gesetz der Geschichte gefunden. Eine solche logische Möglichkeit kann selbstverständlich nicht bestritten werden, aber es ist zu befürchten, daß, falls die Geschichte sich auf diese Aufgabe b e s c h r ä n k e n wollte, um dadurch zur Naturwissenschaft zu werden, niemand sie noch „Geschichte“ nennen würde, denn sie könnte dann nicht mehr von dem erzählen, was bei den Griechen anders war als bei den Deutschen, bei den Franzosen anders als bei den Engländern, und es hat wohl bisher niemand einen Versuch gemacht, „Geschichte“ in diesem Sinne zu schreiben. Was dabei herauskäme, wäre generalisierende Gesellschaftswissenschaft oder „Soziologie“, falls überhaupt irgend etwas dabei herauskommen sollte. Sogar wenn wir annehmen, die generalisierende Soziologie hätte Gesetze für alle Teile des historischen Ganzen, z. B. für die Entwicklungen aller Kultur- | völker gefunden, so wären diese Kulturvölker dadurch für sie nicht allein zu Gattungsexemplaren ohne Individualität geworden, sondern sie ständen außerdem als Gattungsexemplare dann notwendig begrifflich i s o l i e r t nebeneinander. Sie könnten auch niemals wieder zur Einheit des einmaligen individuellen historischen Ganzen oder der geschichtlichen „Welt“ zusammengeschlossen werden, denn als Glieder eines realen historischen Zusammenhanges müssen sie immer Individuen blei-

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ben, wie wir früher ausführlich gezeigt haben, und vollends wären die von der generalisierenden Soziologie gefundenen Gesetze nicht als Prinzipien für die E i n h e i t der individuellen Glieder des individuellen historischen Ganzen zu brauchen. Man müßte vielmehr Wertgesichtspunkte haben, um individualisierend die verschiedenen Kulturvölker zu dem einen einheitlichen Ganzen der Kulturmenschheit zu vereinigen, dessen Geschichte zu schreiben ist. Doch so, wird man sagen, daß die Geschichte n u r „historische Gesetze“ aufzustellen habe, sei es natürlich nicht gemeint. Das Entwicklungsgesetz könne zwar lediglich den allgemeinen „Rahmen“ für die Darstellung des Individuellen bieten, aber seine wissenschaftliche Bedeutung bleibe trotzdem sehr groß. Es gebe den Gesichtspunkt für die Auswahl und Gliederung des Stoffes und verleihe damit der Darstellung einer einmaligen Entwicklungsreihe eine logisch naturwissenschaftliche G r u n d l a g e . Insbesondere müssen die „natürlichen“ Epochen des allgemeinen Entwicklungsgesetzes dann mit den historischen Epochen der Völker zusammenfallen, und so wäre mit der Aufstellung des historischen Gesetzes zwar nicht die Arbeit der Geschichte erschöpft, aber wenigstens etwas von der Würde naturwissenschaftlicher Begriffsbildungen in sie übergegangen. In der Erwägung solcher Möglichkeiten steckt in der Tat der einzige logisch widerspruchslose Sinn der mannigfachen Bestrebungen, die Geschichtswissenschaft einer Gesetzeswissenschaft zu nähern. Doch weil, selbst wenn man das eben angedeutete Ziel erreicht hätte, dadurch aus der Geschichte, soweit sie Spezialwissenschaft ist, nicht etwa eine Naturwissenschaft gemacht, sondern höchstens eine naturwissenschaftliche Geschichts p h i l o s o p h i e gewonnen wäre, die alle empirisch historischen Darstellungen als bloßes Material verarbeitet, werden wir die Frage, ob in Wahrheit ein allgemeines Kulturentwicklungsgesetz auf naturwissenschaftlichem Wege zu gewinnen ist, erst im letzten Kapitel behandeln. Wir haben den Begriff eines solchen Entwicklungsgesetzes nur deshalb schon jetzt erwähnt, weil es noch immer so aussehen kann, | als vermöchte es auch innerhalb der Darstellungen einmaliger individueller Werdegänge eine Rolle zu spielen. Braucht die Geschichte bei der Betrachtung eines Volkes in seiner Besonderheit nicht a l l e seine Teile unter absolut historische Begriffe zu bringen, dann scheint es logisch möglich, daß gewisse Glieder des individuellen Werdeganges gerade mit Rücksicht auf d a s historisch wesentlich werden, worin zugleich das historische Wesen gewisser Glieder anderer individueller Volksentwicklungen besteht, und auf diese Weise kämen dann in eine historische Darstellung doch Begriffe hinein, die nicht allein in dem bisher angegebenen Sinne relativ historisch sind, sondern die auch nichts anderes mehr als das enthalten, was bestimmten Teilen mehrerer individueller Entwicklungsreihen gemeinsam ist.

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So könnten z. B. die Arbeiterbewegungen bei verschiedenen Völkern unter einen gemeinsamen Begriff gebracht werden, der trotzdem eine für alle Fälle ausreichende historische Darstellung gäbe, weil überall dasselbe an ihnen historisch wesentlich ist, und richtet man nun die Aufmerksamkeit ausschließlich auf diese Teilentwicklungen, dann könnte man sie eventuell sogar in der Weise darstellen, daß zwischen den Begriffen ihrer verschiedenen Stadien ein naturnotwendiger Zusammenhang sichtbar wird. Es wäre z. B. denkbar, daß in mehreren Fällen auf eine sozialrevolutionäre Arbeiterbewegung, die nur durch das historisch wesentlich ist, was sie mit sozialrevolutionären Arbeiterbewegungen in anderen Volksentwicklungen gemeinsam hat, eine gewisse Organisation der Arbeiter folgt, und daß bei anderen Völkern sich ebenfalls solche Organisationen als Effekt einstellen, deren historisch erschöpfende Darstellung unter denselben relativ historischen Begriff fällt. Dann dürfte man sagen, daß hier ein n a t u r n o t w e n d i g e r Zusammenhang zwischen zwei relativ historischen Begriffen besteht, und es ließe sich ein G e s e t z über den Zusammenhang sozialrevolutionärer Bewegungen mit gewissen Arbeiterorganisationen aufstellen, in dem alles historisch Wichtige zum Ausdruck käme. Ergibt sich hieraus nicht ein neues Problem für die Logik der Geschichtswissenschaft? Man hat wiederholt die Aufstellung derartiger Gesetze für Massenbewegungen versucht. Ob sie inhaltlich richtig sind, kümmert uns an dieser Stelle nicht, denn es genügt, daß sie keinen logischen Widerspruch enthalten. Nur darauf kommt es an, ob wirklich die G e s c h i c h t e ihre eigentliche Aufgabe in solcher Feststellung erblicken kann, und ob wir das Recht haben, dabei von „historischen Gesetzen“ zu reden. | Entscheidend für die Verneinung dieser Frage ist wieder der Umstand, daß es nie mehr als Te i l e einer einmaligen historischen Entwicklungsreihe sein können, die sich unter solche allgemeinen, ihre historisch wesentlichen Elemente enthaltenden Gesetze bringen lassen, denn das G a n z e einer historischen Volksentwicklung wird in keinem Fall n u r durch das ihr mit anderen Entwicklungen Gemeinsame wesentlich werden. Diese Teile aber können wir lediglich begrifflich isolieren. Faktisch stehen sie immer mit anderen Teilen in realem geschichtlichen Zusammenhang, und zwar auch mit solchen, die durch ihre nie wieder vorkommende E i n z i g a r t i g k e i t historisch wesentlich sind. Deshalb ist es nicht möglich, sich die naturwissenschaftlich begreiflichen Teile einer historischen Entwicklungsreihe, wie z. B. gewisse wirtschaftsgeschichtliche Vorgänge, als so ablaufend zu denken, daß sie dauernd keine wesentlichen Einwirkungen von d e n Objekten erfahren, die unter absolut historische Begriffe gehören, wie gewisse politische Ereignisse. Auch auf die absolut individuellen Einwirkungen muß der Historiker achten, da er sonst Gefahr läuft, durch Anwendung von allgemeinen Be-

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griffszusammenhängen die historisch wesentlichen Unterschiede in den verschiedenen Entwicklungsreihen zu übersehen. Es bleibt also unter logischen Gesichtspunkten wiederum zufällig, wenn wirklich einmal ein Teil einer Entwicklungsreihe durch eine längere Strecke hindurch für die historische Darstellung n u r durch das wesentlich wird, was ihm mit Teilen anderer Entwicklungsreihen gemeinsam ist, und daher lassen sich auch hierauf keine methodologischen Grundsätze stützen, welche die logische Struktur der historischen Begriffsbildung der der Naturwissenschaft annähern. Ja wir müssen noch weiter gehen. Selbst wo allgemeine Begriffe für die Darstellung historischer Zusammenhänge anzuwenden sind, kann man nicht von historischen Gesetzen sprechen, da solche „Gesetze“ erst dann diesen Namen verdienen würden, wenn sie a l l e s historisch Wesentliche enthielten. Den Historiker aber muß es stets auch interessieren, w a r u m in gewissen Teilen der Entwicklung sich ein Ablauf der Ereignisse konstatieren läßt, der trotz der großen Mannigfaltigkeit rein individueller historischer Einwirkungen einem anderen historischen Werdegange, auf den andere individuelle Umstände wirken, in allen historisch wesentlichen Bestandteilen gleicht, d. h. gerade die Gleichheiten im wesentlichen Material, die das Generalisieren gestatten, werden für die Geschichte das Auffallende sein und eine Erklärung fordern. Wie kommt unter individuell so verschiedenen Umständen | eine trotzdem in ihren wesentlichen Bestandteilen übereinstimmende Bewegung zustande? Um ihre historischen Ursachen festzustellen, wird sich der Historiker besonders eingehend gerade in die individuellen Eigenarten der verschiedenen Entwicklungsreihen vertiefen, und erst im engsten Zusammenhange mit der Darstellung absolut historischer Vorgänge sind also die eventuell zu bildenden naturwissenschaftlichen Allgemeinbegriffe und Gesetze der Massenbewegungen von historischer Wichtigkeit. Im unmittelbaren Anschluß hieran können wir endlich auch zu der viel behandelten Frage Stellung nehmen, ob die Geschichte etwas über die Z u k u n f t zu sagen imstande sei.150 Es ist wichtig, sich klarzumachen, daß dies Problem mit dem Problem der Geschichte als Gesetzeswissenschaft eng verknüpft ist, denn gäbe es historische Gesetze, dann müßte die Geschichte in der Tat nicht allein die Vergangenheit begreifen, sondern auch die Zukunft vorausberechnen können. Ein Gesetz darf nur das enthalten, was zu allen beliebigen Zeiten vorkommen kann, denn es sagt stets aus, daß, wenn zu irgendeiner Zeit A geschieht, notwendig auch B geschehen muß. Wie steht es also mit der „Geschichte der Zukunft“? 150

Das Problem ist neuerdings wieder „aktuell“ geworden. Spengler beginnt sein Werk über den Untergang des Abendlandes mit den in mehrfacher Hinsicht „merkwürdigen“ Worten: „In diesem Buche wird zum ersten Male (!) der Versuch gewagt, Geschichte vorauszubestimmen.“ Wenn das doch wahr wäre! Zum letzten Mal wird es leider wohl auch nicht sein. An den Sätzen des Textes brauchte ich mit Rücksicht auf Spengler nichts zu ändern.

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Dem naturwissenschaftlichen oder generalisierenden Denken bleibt jede Kenntnis der I n d i v i d u a l i t ä t eines zukünftigen Ereignisses verschlossen, sobald man den Begriff der Individualität in dem Sinne nimmt, in dem wir ihn hier nehmen müssen, d. h. dabei entweder an die Einzigartigkeit jeder empirischen Wirklichkeit oder an die durch Wertbeziehung entstehende einheitliche Individualität eines einmaligen Ereignisses denkt. Wir können immer nur voraus wissen, daß Ereignisse eintreten werden, die als Exemplare unter diesen oder jenen allgemeinen Begriff fallen, aber welche individuellen Eigentümlichkeiten sie, abgesehen von dem, was der allgemeine Begriff enthält, haben werden, bleibt notwendig unbekannt. Wir wissen: ein Kirschbaum wird im Frühjahr blühen und im Sommer Früchte tragen, d. h. es werden sich Objekte zeigen, die unter die allgemeinen Begriffe von Kirschblüten und Kirschen fallen, aber über das, wodurch die einzelnen Blüten und Früchte individuell voneinander verschieden sind, gibt keine Naturwissenschaft | uns Auskunft. Daß die Vorausberechnung von individuellen Raum- und Zeitmomenten gegen die Unmöglichkeit, mit Hilfe der Naturwissenschaft die individuelle Zukunft vorauszusagen, nichts beweist, haben wir gesehen: die rein räumlichen und zeitlichen, d. h. die rein quantitativen Bestimmungen sagen nichts über die volle wirkliche Individualität eines Vorganges. So ist also in jeder Hinsicht die Gestaltung, die das absolut Historische sogar der nächsten Stunden haben wird, prinzipiell unerkennbar. Auch im täglichen Leben orientieren wir uns durch Anwendung allgemeiner Begriffe und können lediglich die Zukunft des Auftretens ihrer Exemplare voraussagen. Daraus ergibt sich: allein über das relativ Besondere sind Vermutungen möglich, die sich auf seine zukünftige Gestaltung beziehen, und dies relativ Besondere ist, wie wir wissen, zugleich immer ein relativ Allgemeines. Es ist somit ein Wissen über die Zukunft der geschichtlichen Vorgänge nur soweit denkbar, als sie unter relativ historische Begriffe fallen. Aber auch durch solche Kenntnisse kämen wir überall, wo wir den Ablauf der Ereignisse nicht durch unsern Willen zu beeinflussen und ihn so in gewisser Weise zu isolieren vermögen, wie der Naturforscher im Experiment die Dinge isoliert, über unsichere Vermutungen nicht hinaus. Denn selbst wenn man jene Gesetzesbegriffe verwenden könnte, die eventuell in einer geschichtlichen Darstellung vorkommen, und dann von „Entwicklungstendenzen“ reden wollte, ergäbe sich doch wegen des realen historischen Z u s a m m e n h a n g e s der verschiedenen Ereignisse untereinander nie mehr als die M ö g l i c h k e i t , daß ein bestimmtes, unter diesen oder jenen relativ historischen Begriff fallendes Ereignis eintritt, genau wie jedesmal dann, wenn die Naturwissenschaft etwas vorauszusagen sucht, auch Ereignisse in der realen Welt eintreten können, die die vermuteten Wirkungen „stören“ und so die Vor-

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aussagungen illusorisch machen. Wir haben schon darauf hingewiesen, daß sogar in der Astronomie die quantitativen individuellen Zeit- und Raumbestimmungen nur unter der Voraussetzung zu berechnen sind, daß in unser Sonnensystem nicht von außen her irgendein Weltkörper eindringt, der alle Berechnungen umstößt. Die absolut unberechenbare Einwirkung irgendwelcher andern historischen Objekte kann also vollends die Entwicklungstendenz „stören“ und schließt daher jede Sicherheit der Voraussagung aus. Das gilt für die historischen Wissenschaften, die sich hauptsächlich auf relativ historische Begriffe beschränken, ebenso wie für diejenigen, die mehr mit absolut historischen Begriffen arbeiten. | Immerhin sind auch bloße Vermutungen über geschichtliche Möglichkeiten nicht ganz wertlos, falls man in ihnen nicht geschichtswissenschaftliche Einsichten oder gar den eigentlichen Zweck der Geschichte erblickt, sondern wenn sie unsern Willen beeinflussen und unser Handeln zu ihrer Realisierung in Bewegung setzen, und daraus begreift man, warum auch Männer der Praxis die Geschichte studieren, um etwas aus ihr zu lernen. Aber gerade das, was Ansporn für unser Wollen und Handeln sein soll, muß für unsern Intellekt bloße M ö g l i c h k e i t bleiben. Könnten wir die Zukunft in ihrer I n d i v i d u a l i t ä t vorausberechnen, und wüßten wir also genau von A l l e m , was kommen muß, so verlöre sofort das Wollen und Handeln seinen Sinn. Wir haben daher Grund, uns zu freuen, daß es keine historischen Gesetze gibt. Die „Irrationalität“ der Wirklichkeit, die allem naturwissenschaftlichen oder generalisierenden Begreifen, sobald ihre Individualität in Betracht kommt, eine Grenze setzt, gehört zugleich zu den höchsten Gütern für den, der immer strebend sich bemüht. Es ist eine gnädige Hand, die uns die Zukunft in ihrer individuellen Gestalt in undurchdringliche Schleier gehüllt hat. Wäre auch das Künftige in seiner Individualität und Besonderheit Objekt unseres Wissens, so würde es niemals Objekt unseres Wollens sein. In einer vollkommen rational gewordenen Welt könnte niemand mehr wirken.151 Blicken wir jetzt noch einmal zurück. Die logische Eigenart einer empirischen Wissenschaft ist aus dem Verhältnis zu verstehen, welches der Inhalt ihrer Begriffe zur empirischen Wirklichkeit in ihrer einmaligen und besonderen Gestalt zeigt. Der grundlegende Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Geschichte besteht darin, daß die eine Begriffe mit allgemeinem, die andere solche mit individuellem Inhalt bildet, oder daß die eine generalisiert, die andere individualisiert. Aber das heißt nicht, daß für die Naturwissenschaft das Besondere und für die Geschichtswissenschaft das Allgemeine 151

Vgl. J. B u r c k h a r d t , Weltgeschichtliche Betrachtungen, 1905, S. 127. „Aber so wenig als im Leben des Einzelnen ist es für das Leben der Menschheit w ü n s c h e n s w e r t , die Z u k u n f t zu wissen. Und unsere astrologische Ungeduld danach ist wahrhaft töricht“.

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n i c h t s bedeutet, denn es sind nicht allein die Begriffe des Allgemeinen und des Besonderen relativ, sondern ohne allgemeine Begriffe ist Wissenschaft überhaupt nicht möglich. Die unbestimmte Fassung jedoch, daß die Geschichte des „Allgemeinen“ bedarf, sagt über die Methode ihrer Begriffsbildung noch wenig, und gewiß läßt sich damit der Gedanke einer naturwissenschaft- | lichen Universalmethode in keiner Weise rechtfertigen. Denn einmal bedeutet das „Allgemeine“ nicht immer so viel wie einen Begriff mit allgemeinem Inhalt, und ferner kommt es auch bei den allgemeinen Begriffen darauf an, welche Stellung in dem Ganzen einer Wissenschaft sie haben, und welches Prinzip ihre Elemente zur Einheit zusammenschließt. Wir müssen vor allem folgende v i e r Arten des Allgemeinen in der Geschichte auseinanderhalten. Erstens sind die E l e m e n t e aller wissenschaftlichen Begriffe allgemein, doch nur die Naturwissenschaft bildet aus ihnen Begriffe, die selbst einen allgemeinen Inhalt haben, während die Geschichte aus ihnen Begriffe mit individuellem Inhalt macht. Zweitens kann die Geschichte nicht alle Individuen, sondern nur die mit Rücksicht auf einen a l l g e m e i n e n We r t wesentlichen darstellen, doch die Beziehung auf ihn macht den Inhalt der Begriffe nicht allgemein, sondern die allgemeine Bedeutung der historischen Objekte haftet gerade an ihrer Individualität. Drittens betrachtet die Geschichtswissenschaft die Individuen niemals isoliert, wie die generalisierenden Wissenschaften es tun, sondern in einem a l l g e m e i n e n Z u s a m m e n h a n g , aber dieser ist wiederum kein Begriff mit allgemeinem Inhalt, sondern selbst eine individuelle Wirklichkeit, und die Einordnung eines Individuums in das „allgemeine“ Ganze, zu dem es gehört, darf nicht mit seiner Unterordnung unter einen allgemeinen Gattungsbegriff verwechselt werden. In den zwei letzten Fällen also kann man nicht einmal von naturwissenschaftlichen Bestandteilen innerhalb eines historischen Gedankenzusammenhanges reden. Erst in dem vierten und letzten Fall, wenn die Geschichte eine G r u p p e von Individuen so zusammenfaßt, daß jedes einzelne als gleich bedeutsam gilt, bildet sie inhaltlich allgemeine Begriffe, aber eine naturwissenschaftliche M e t h o d e verwendet sie selbst in diesem Falle nicht, denn die relativ historischen Begriffe haben nicht den Zweck, die „allgemeine Natur“ der ihnen untergeordneten Objekte zum Ausdruck zu bringen. Ihr Inhalt soll vielmehr die historische Individualität einer Gruppe von Objekten darstellen, die alle durch dieselben Züge historisch wesentlich werden. Sie sind daher „historische“, d. h. individualisierend durch Wertbeziehung gebildete Begriffe nicht allein insofern, als ihr allgemeiner Inhalt im Vergleich zu einem noch allgemeineren etwas Besonderes ist und ausdrücklich mit Rück-

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sicht auf diese | Besonderheit betrachtet wird, sondern auch insofern, als durch ein „teleologisches“ Prinzip gerade diese und keine anderen Bestandteile zu einer Einheit verknüpft und dadurch die Begriffselemente als zusammen g e h ö r i g verbunden werden. Hiernach muß klar sein, was wir unter naturwissenschaftlichen Bestandteilen in der Geschichte wie unter relativ historischen Begriffen verstehen, und es ist noch einmal mit Nachdruck hinzuzufügen, daß diese E r w e i t e r u n g e n des zuerst aufgestellten Begriffs des Historischen für die Logik der Geschichtswissenschaften unentbehrlich sind. Niemals konnte es uns in den Sinn kommen, zu behaupten, die Naturwissenschaft habe es n u r mit dem Allgemeinen, die Geschichte n u r mit dem Individuellen zu tun. Schon ein flüchtiger Blick auf naturwissenschaftliche und historische Darstellungen zeigt, daß das nicht richtig wäre. Die Naturwissenschaft geht überall vom Einmaligen und Individuellen aus, und die Geschichte braucht fortwährend allgemeine Gruppenbegriffe. Darum allein konnte es sich handeln, zu zeigen, welche Bedeutung das Allgemeine und das Individuelle in den Naturwissenschaften einerseits, in den Geschichtswissenschaften andererseits hat, aber niemals wird eine Logik der Wissenschaften die Tatsache ignorieren, daß in a l l e n wissenschaftlichen Disziplinen das Allgemeine und das Besondere auf das engste miteinander v e r k n ü p f t sind. Von hier aus sind die meisten E i n w ä n d e gegen die Gedanken dieses Buches zu beurteilen. Wenn z. B. Ritschl 152 sagt: „es muß an die Stelle des zweigliedrigen Gegensatzes, auf den Rickert immer wieder zurückgreift, vielmehr eine dreigliedrige Reihe treten, deren Extreme die Begriffe Gesetz und Individuum bilden, während mitten zwischen beiden der Begriff des Typus steht, der mit dem Individuum die Besonderheit, mit dem Gesetz die Allgemeinheit teilt, und insofern gerade auch geeignet ist, von dem einen zum andern vermittelnd hinüberzuleiten“, so können wir nicht finden, daß dieser Satz unsern Ausführungen sachlich widerspricht. Das Wort „Typus“ haben wir allerdings wegen seiner Vieldeutigkeit vermieden, aber der im dritten Kapitel entwickelte Begriff des relativ Historischen hatte gerade den Zweck, zwischen den Extremen des absolut Allgemeinen und des absolut Individuellen zu vermitteln und so der logischen Struktur der wirklich vorhandenen Wissenschaften gerecht zu werden. Es findet sich also von vornherein schon dort die von Ritschl vermißte und geforderte d r e i gliedrige Reihe. | Freilich konnten wir uns mit ihr noch nicht begnügen. Wir mußten sie schließlich zu einer v i e r g l i e d r i g e n Reihe ausgestalten, denn die Begriffe mit relativ historischem und relativ allgemeinem Inhalt, die, solange sie auf ihren Inhalt hin betrachtet werden, zusammenzufallen scheinen, können 152

Die Causalbetrachtung in den Geisteswissenschaften, 1901.

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zwei logisch verschiedene wissenschaftliche Aufgaben lösen, und ihre Elemente sind dann durch zwei verschiedene Arten von Einheitsprinzipien untereinander verbunden, je nachdem sie die relativ allgemeine „Natur“ der unter sie fallenden Exemplare einer besonderen Gattung oder die relativ besondere „Geschichte“ der durch gemeinsame Eigenschaften historisch wesentlichen Glieder einer bestimmten Gruppe darstellen. In der viergliedrigen Reihe der absolut und der relativ naturwissenschaftlichen und der absolut und der relativ historischen Begriffe findet schließlich jeder naturwissenschaftliche und jeder historische Begriff seinen Platz, möge er inhaltlich noch so individuell oder noch so allgemein sein. Alle Einwände gegen unsere Darlegungen, die darauf hinauskommen, es werde die Bedeutung des Allgemeinen in den Naturwissenschaften und die Bedeutung des Individuellen in den Geschichtswissenschaften überschätzt, sind deshalb gegenstandslos.153 Sie beruhen auf einem Mißverständnis der Hauptabsicht unseres Versuches. Gerade darauf kam es an, die mit den denkbar speziellsten Begriffen arbeitenden naturwissenschaftlichen Theorien ebenso wie die mit den denkbar umfassendsten allgemeinen Begriffen arbeitenden historischen Darstellungen logisch zu verstehen. In welchem M a ß e die Begriffe der Naturwissenschaft individuell oder allgemein, die Begriffe der Geschichtswissenschaft allgemein oder individuell sind, ist, wenn es sich um die verschiedenen Gebiete der Einzelforschung handelt, nicht mehr Sache der Logik, sondern der empirischen Wissenschaften selbst. Andererseits muß mit derselben Entschiedenheit noch einmal hervorgehoben werden, daß die Wissenschaften von der realen Welt, sobald sie selber und ihr Objekt als G a n z e s in Betracht kommen, auch ihrem faktischen Bestande nach so zu gliedern sind, daß die einen generalisierend, die andern individualisierend verfahren, und daß die einen dabei meist von der Beziehung der Objekte auf Werte absehen, die andern dagegen meist gerade die Beziehung auf Werte zum Prinzip | ihrer Begriffsbildung machen. Diese unzweifelhaft bestehende Tatsache, welche unsere Auffassung in jeder Hinsicht zu bestätigen geeignet ist, sei schließlich noch an einigen Beispielen erhärtet, wobei es selbstverständlich wieder gleichgültig ist, welcher besonderen wissenschaftlichen „Richtung“ die Werke angehören, die wir ins Auge fassen.154

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Das gilt z. B. auch von den meisten der zahlreichen kritischen Bemerkungen, die E r i c h B e c h e r in seinem Buch: Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften. Untersuchungen zur Theorie und Einteilung der Realwissenschaften, 1921, an meine methodologischen Schriften anknüpft. Manches darin ist durchaus zutreffend, war aber auch mir nicht unbekannt und widerlegt mich wirklich nicht. Vgl. meine „Probleme der Geschichtsphilosophie“, 3. Aufl. 1924. Ich habe einige Sätze aus dieser Schrift wörtlich wiederholt, weil es mir nicht gelingen wollte, hier eine bessere Formulierung zu finden.

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Nehmen wir Rankes Weltgeschichte oder Taines Origines de la France contemporaine, Treitschkes Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert oder Buckles Geschichte der Zivilisation in England, Sybels Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. oder Burckhardts Kultur der Renaissance in Italien, Max Lehmanns Scharnhorst oder Karl Lamprechts Deutsche Geschichte, so finden wir überall, wie dies den Titeln der Werke, die das historische Ganze mit einem Eigennamen bezeichnen, entspricht, eine Reihe von Ereignissen so behandelt, wie sie nur einmal in der Welt vorgekommen sind, und welche Formung der Historiker ihnen auch gegeben haben mag, stets sind sie in ihrer Besonderheit und Individualität in die Darstellung aufgenommen. Oder enthält etwa Lamprechts Deutsche Geschichte, deren Verfasser glaubt, nach einer „neuen“ Methode zu arbeiten, als wesentliche Bestandteile bloß das, was an andern Exemplaren des allgemeinen Gattungsbegriffes einer Nation, also an der Entwicklung des französischen, des englischen, des russischen Volkes ebenfalls zu finden ist, und was beliebig oft zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten sich wiederholt hat oder wiederholen wird? Man braucht nur diese Frage zu stellen, um einzusehen, daß auch ein Historiker, der in der Theorie die „individualistische“ Auffassung verwirft und so viel allgemeine Begriffe wie möglich bei seiner Darstellung zu bilden sucht, in der Praxis sein Objekt als Ganzes stets i n d i v i d u a l i s i e r e n d behandelt. Andererseits ist dies Verfahren, das zum Wesen jeder geschichtlichen Darstellung gehört, bei keinem Werke der naturwissenschaftlichen Disziplinen, mögen sie sich mit Körpern oder mit seelischem Leben beschäftigen, angewendet. Man kann freilich, wie es Höffding,155 der den üblichen Einwand gegen unsere Theorie umkehrt, getan hat, | sagen, es sei das höchste Ziel auch der Naturwissenschaft, den großen einmaligen Prozeß zu verstehen, der in unserem Teile des Weltalls vor sich geht, und es seien daher alle allgemeinen Gesetze der Naturwissenschaft zuletzt nur als Mittel und Wege zu betrachten. Man kann das sagen, denn es findet in der Tat in der Natur wie in der Geschichte jede Begebenheit nur einmal statt, und es gibt in Wirklichkeit keine Wiederholungen. Der Gesamtgegenstand, in den Naturwissenschaften und Geschichte sich teilen, ist, wie auch Riehl hervorgehoben hat, individuell: die einmalige und in einem einzigen Entwicklungsgange befindliche Wirklichkeit. Aber das ist gewiß kein Einwand gegen die hier vorgetragene Lehre, denn man darf das nicht so verstehen, daß auch die 155

In einer Besprechung meiner Geschichtsphilosophie in den Götting. gelehrt. Anzeigen. 1906. Nr. 1. Auch die interessanten methodologischen Untersuchungen von Alfred Hettner kommen auf verwandte Gedanken hinaus, soweit sie mit den hier behandelten Problemen sich berühren. Doch ist in ihnen wohl das, was für die Geographie zutreffen mag, für ein allgemeines Charakteristikum aller Wissenschaften angesehen, und das läßt sich nicht durchführen.

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Naturwissenschaft das Ziel habe, die einmaligen Prozesse, die sie untersucht, wie die Geschichte es will, in ihrer Einmaligkeit und Individualität zu begreifen, und sicher ist es daher falsch, daß a l l e Naturwissenschaften nur vorläufig am meisten an der Auffindung der allgemeinen Gesetze arbeiten. Man braucht wieder nur an bestimmte Beispiele zu denken, um das einzusehen. Helmholtz’ Lehre von den Tonempfindungen oder Weismanns Keimplasma, Lotzes medizinische Psychologie oder von Baers Entwicklungsgeschichte der Tiere, Maxwells Traktat über Elektrizität und Magnetismus oder Tönnies’ Gemeinschaft und Gesellschaft, alle diese Werke berücksichtigen, wie weit sie auch sonst in ihrer logischen Struktur voneinander abweichen mögen und daher von einem vollständigen System der Wissenschaftslehre, das hier nicht versucht wird, zu trennen wären, an ihren Objekten gerade in der endgültigen Darstellung, wie das ebenfalls schon die ausschließlich aus Gattungsnamen bestehenden Titel zeigen, nur das, was es gestattet, sie mit andern Exemplaren desselben Gattungsbegriffes als gleich anzusehen, und wovon man sagen darf, daß es sich beliebig oft wiederholt. Darin zeigt sich ihr prinzipieller logischer Unterschied von der Geschichte, der nie zu einem bloß graduellen werden kann. Diesen Unterschied zu leugnen, wird auch den Fanatikern einer Universalmethode schwer werden. Es ist fast unbegreiflich, daß man hier überhaupt noch streitet. Die Behauptung von der „Einheit der wissenschaftlichen Methode“ widerspricht durchaus den Ta t s a c h e n . Sie wird erst gelten, wenn die Historiker aufgehört haben, Geschichte zu treiben, oder wenn die Männer der Naturwissenschaft nicht mehr Systeme von allgemeinen Begriffen bilden und Naturgesetze suchen. So kommen wir zu dem Resultat: es gibt nicht allein in unsern vor- | wissenschaftlichen Kenntnissen zwei prinzipiell verschiedene Wirklichkeitsauffassungen, die generalisierende und die individualisierende, sondern es entsprechen ihnen auch zwei in ihren letzten Zielen und ebenso in ihren letzten Ergebnissen logisch prinzipiell verschiedene Arten der wissenschaftlichen Bearbeitung der Wirklichkeit. Damit soll nicht das Prinzip für die w i r k l i c h e Te i l u n g der wissenschaftlichen Arbeit angegeben sein, denn logische Einteilung oder Gliederung ist nicht wirkliche Teilung, und zur wirklichen Teilung soll und kann der f o r m a l e Gegensatz von Natur und Geschichte nicht dienen, weil diese Teilung nicht an logische, sondern an s a c h l i c h e Verschiedenheiten des Materials anknüpft. Nur um das begriffliche Auseinanderhalten zweier verschiedener Auffassungstendenzen in den Wissenschaften handelt es sich, die faktisch sehr oft, ja überall zusammenwirken mögen, aber ihre begriffliche Auseinanderhaltung wäre sogar dann notwendig, wenn nicht einmal mit Rücksicht auf ihre letzten Z i e l e zwei Arten von wissenschaftlicher Begriffsbildung dadurch so voneinander geschieden werden könnten, wie wir es gezeigt haben. Mag keine Wissenschaft

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ohne Hilfe des Allgemeinen zustande kommen, so bleibt der prinzipielle logische Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Geschichtswissenschaft, trotz aller Relativität der naturwissenschaftlichen und der historischen Begriffe, unangetastet. In beiden Disziplinen geht der Weg bald durch das Besondere, bald durch das Allgemeine hindurch, und überall verwendet man das Allgemeine als Mittel. Aber das Ziel der einen ist die Darstellung des mehr oder weniger Allgemeinen, das Ziel der andern die Darstellung des mehr oder weniger Individuellen. Alle Uebergänge und Zwischenformen vermögen an dem logischen Gegensatz dieser beiden Te n d e n z e n nichts zu ändern. Damit können wir unsere Untersuchung über die r e i n l o g i s c h e n Formen der Geschichtswissenschaft und ihr Verhältnis zu denen der Naturwissenschaft abschließen.

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Trotzdem sind wir noch nicht fertig. Es gibt außer den logischen und formalen Unterschieden m a t e r i a l e , die niemand leugnen wird, und selbstverständlich hat sich die Logik auch mit ihnen zu beschäftigen. Ja, erst durch eine Berücksichtigung b e i d e r Einteilungsprinzipien wird die Wissenschaftslehre der Geschichte v o l l s t ä n d i g . Wir wissen, | warum wir mit den rein logischen Gegensätzen b e g i n n e n mußten. Nachdem wir sie kennen gelernt und die verschiedene logische Struktur der Begriffsbildung in der Geschichte wie in der Naturwissenschaft entwickelt haben, werden wir nun zu der Frage getrieben, ob und inwieweit ein methodologisch bedeutsamer Z u s a m m e n h a n g zwischen den f o r m a l e n und den m a t e r i a l e n Unterschieden der Wissenschaften aufweisbar ist. Erst wenn wir dies wissen, können wir einen s a c h l i c h e n Begriff der Geschichte erhalten, der enger sein muß als der bisher gewonnene formale, und den wir dann endlich mit dem in Verbindung bringen, was man unter einer „historischen Wissenschaft“ zu verstehen g e w o h n t ist. Dieser neuen Aufgabe wenden wir uns jetzt zu, und wenn wir nun mit Hilfe der bisher entwickelten logischen Unterschiede zeigen, daß die zuerst absichtlich beiseite gelassenen faktisch vorhandenen materialen Unterschiede zwischen den Wissenschaften, die man sonst zur Einteilung benutzt hat, sich ebenfalls als logisch notwendig verstehen lassen, so bedeutet dieser Nachweis wiederum nicht etwa eine Abschwächung unserer Ergebnisse oder gar ein „Zugeständnis“ an das bisher übliche, nicht streng logische Verfahren, sondern er bildet vielmehr den notwendigen Abschluß unserer

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logischen Theorie oder deren eigentliche B e s t ä t i g u n g und K r ö n u n g , denn dadurch allein, daß wir uns auch den materialen Unterschieden zuwenden, läßt sich zeigen, wie unsere logischen Begriffe für die ganze Wissenschaftslehre f r u c h t b a r zu machen sind. Mit Rücksicht auf den Gegensatz von formal und material handelt es sich eben, wie immer wieder zu betonen ist, nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als-auch. Die Form v o r a n s t e l l e n , wie wir es tun mußten, heißt nicht den Inhalt überhaupt i g n o r i e r e n . 156 Von den materialen Unterschieden der Objekte hat uns der Gegensatz von Natur und „Geist“ schon einmal beschäftigt. Er fällt am meisten ins Auge: die Geschichte behandelt in der Tat hauptsächlich s e e l i s c h e oder p s y c h i s c h e Vorgänge. Hört man freilich von | der „materialistischen“ Geschichtsphilosophie, so könnte es scheinen, als ob das bezweifelt würde. In Wahrheit aber hat diese Lehre mit der Frage, ob die historischen Objekte physisch oder psychisch sind, so gut wie nichts zu tun. Selbst wenn es richtig wäre, daß alle geschichtlichen Bewegungen von „materiellen“ Interessen bestimmt werden, d. h. von dem Streben nach den Dingen, durch welche das körperliche Dasein erhalten und gefördert wird, so sind doch die auf die „materiellen“ Güter gerichteten B e s t r e b u n g e n selbst immer Willensakte, also seelische Vorgänge, und von ihnen handelt auch die „materialistische“ Geschichtsschreibung. Wir müssen daher fragen: was hat die Tatsache, daß der Stoff der Geschichte, wenn auch nicht ausschließlich, so doch teilweise, ja oft hauptsächlich S e e l e n l e b e n ist, mit der logischen Struktur der historischen Begriffsbildung zu tun? Weil der erste, allgemeinste Begriff des Historischen aus dem Begriffe der Grenzen, die den Naturwissenschaften gesteckt sind, entsprang, mußten wir unter logischen Gesichtspunkten die Bezeichnung „Geisteswissenschaft“ für die Geschichte ablehnen, und auch die wertbeziehende, individualisierende Begriffsbildung schien indifferent gegenüber dem Unterschied von Seele und Körper. Der e r s t e Begriff des historischen Individuums war sogar an der Gegenüberstellung zweier Körper zu gewinnen und dann auf seelische Individuen zu übertragen, ohne daß dabei etwas prinzipiell Neues hinzuzutreten brauchte. Auch im weiteren Verlauf der Untersuchung konnten wir die logischen Prinzipien ohne Berücksichtigung der sachlichen Ei156

Trotz dieser Sätze und der im folgenden gegebenen Ausführung werden gewisse Kritiker fortfahren, von meiner „bloß formalen“ Theorie der Geschichte zu reden. Insofern j e d e Theorie der Geschichte im Vergleich zu den einzelnen inhaltlich erfüllten historischen Darstellungen „formal“ ist, hat der Ausdruck gewiß einen Sinn. Nur bleibt unverständlich, inwiefern die Rede von einer „bloß formalen“ Geschichtstheorie dann noch einen E i n w a n d gegen meine Aufstellungen bedeuten soll, die doch a l l g e m e i n e T h e o r i e der Geschichtswissenschaft, nicht inhaltlich erfüllte individualisierende Geschichte selber geben wollen.

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gentümlichkeiten des Psychischen entwickeln. Wenn es sich bei dem Heranziehen von Beispielen nicht vermeiden ließ, vom menschlichen Seelenleben zu sprechen, so war deshalb trotzdem ein daran gebildeter Begriff nicht n u r auf Darstellungen psychischen Seins anwendbar. Dennoch müssen wir jetzt darauf achten, daß faktisch die meisten Geschichtswissenschaften es vorwiegend mit seelischen Vorgängen zu tun haben, denn es ergeben sich daraus zwei logisch wichtige Fragen. Sind aus dieser Tatsache vielleicht noch weitere, bisher unbeachtet gebliebene logische Eigentümlichkeiten der historischen Methode abzuleiten, die uns zu einer anderen Bestimmung des Begriffes der Geschichtswissenschaft zwingen, und, falls diese Frage verneint werden sollte, ist das Ueberwiegen des Psychischen im historischen Stoff methodologisch ganz zufällig, oder läßt es sich aus dem logischen Wesen der historischen Begriffsbildung verstehen? Die zweite Frage ist nicht etwa mit der ersten mitbeantwortet, denn es bleibt, selbst wenn der | Begriff des Psychischen nicht geeignet sein sollte, um aus ihm weitere logische Besonderheiten der historischen Darstellung zu gewinnen, doch möglich, daß das seelische Leben Eigenschaften besitzt, deretwegen es in höherem Maße als das physische Sein eine historische Darstellung mit Hilfe einer wertbeziehenden, individualisierenden Begriffsbildung e r f o r d e r t . Wenn wir zunächst bestreiten, daß aus dem Begriff des realen psychischen Seins sich völlig neue, der historischen Darstellung eigentümliche logische P r i n z i p i e n gewinnen lassen, so übersehen wir dabei nicht, daß bei der E r f o r s c h u n g des seelischen und der des körperlichen Stoffes ein prinzipieller Unterschied besteht, und daß dieser von den Teilen der Methodenlehre zu berücksichtigen sein würde, die sich mit der Feststellung des historischen Ta t s a c h e n m a t e r i a l s und seiner K r i t i k beschäftigen. Körper nämlich sind uns allen unmittelbar und sinnlich anschaulich gegeben; von der Gesamtheit der psychischen Vorgänge dagegen kennen wir unmittelbar und sinnlich anschaulich nur die dem eigenen Seelenleben angehörigen, und es fehlt daher dem Historiker, der einen realen seelischen Vorgang darstellt, das direkt erfahrbare Objekt.157 Folgt aber hieraus auch etwas, das für die Gewinnung des logischen Ideals einer historischen D a r s t e l l u n g von Bedeutung ist? Wir wissen, warum der angegebene Unterschied des Physischen vom Psychischen für die naturwissenschaftliche oder generalisierende Bearbei157

Auch das hat man freilich bestritten, doch wohl nur deswegen, weil man das reale seelische Sein nicht von den irrealen Sinngebilden zu scheiden wußte, die ihm geschichtliche Bedeutung verleihen. Hiervon wird im neunten Abschnitt dieses Kapitels im Zusammenhang mit der Frage nach dem Wesen des historischen Nacherlebens und Verstehens gesprochen werden.

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tung keine prinzipiellen methodologischen Unterschiede mit sich bringt. Ein naturwissenschaftlicher Begriff will niemals die Individualität eines Objektes in sich aufnehmen. Aus diesem Grunde kann der generalisierend verfahrende Psychologe aus seinem eigenen, ihm unmittelbar zugänglichen Seelenleben Material zur Bildung der für a l l e s psychische Sein gültigen Begriffe gewinnen, und höchstens dadurch erwachsen ihm aus der Unzugänglichkeit des fremden Seelenlebens, die dessen unmittelbare Erfahrung unmöglich macht, Schwierigkeiten, daß er das Ausscheiden des Individuellen nicht auf Grund direkter Vergleichung vorzunehmen vermag, sondern oft erst durch eine komplizierte Kette von Schlüssen erfährt, ob diese oder jene Eigenschaft des Psychischen eine allgemein verbreitete oder eine rein individuelle | ist. Liegt nun aber bei der historischen Begriffsbildung die Sache nicht prinzipiell anders? Der Historiker stellt fremdes Seelenleben gerade mit Rücksicht auf seine individuellen Eigentümlichkeiten dar. Es kommt also für ihn das in Betracht, was sich einer unmittelbaren Beobachtung unter allen Umständen entzieht, und deshalb scheint die historische Darstellung von psychischen Vorgängen in der Tat mit prinzipiell anderen Schwierigkeiten verbunden, als es die von Körpern sein würde, die sich unmittelbar beobachten lassen. Muß also der Begriff der „Geisteswissenschaft“ nicht schließlich doch eine prinzipielle logische Bedeutung gewinnen, und zwar auch, ja gerade dann, wenn man unter „Geist“ nichts anderes als das zeitlich ablaufende, reale seelische Sein versteht? Da diese Frage nur insofern für uns von Interesse ist, als sie meint, ob an dem bisher entwickelten Gegensatz der generalisierenden und der individualisierenden Begriffsbildung noch wesentliche l o g i s c h e Modifikationen vorzunehmen sind, darf unsere Antwort verneinend lauten. Die Schwierigkeiten, die dem Historiker aus der Unerreichbarkeit des fremden Seelenlebens erwachsen, gehören, abgesehen von dem, wodurch sie für den hier gleichgültigen Prozeß des Forschens und U n t e r s u c h e n s wichtig werden, wesentlich zu den Faktoren, die sich aus dem für alle Geschichte notwendigen Auseinanderfallen von Quellen- und Tatsachenmaterial ergeben, und bedeuten somit l o g i s c h nichts anderes als die fast stets zu konstatierende U n v o l l s t ä n d i g k e i t des historischen Tatsachenmaterials überhaupt. Wohl braucht der Historiker die Fähigkeit, sich in fremdes Seelenleben „hineinzuversetzen“ oder fremde Individualitäten „nachzuerleben“, wie man zu sagen pflegt. Er übt dabei eine Art von theoretischer Betätigung aus, die weder der Mann der Körperwissenschaften noch der generalisierende Psychologe kennt, und in der gewiß sehr interessante Probleme stecken, die sich auf das „Verständnis“ der Individuen untereinander beziehen. Aber daß die Besonderheit des sogenannten „historischen Verstehens“ mit Rücksicht auf die l o g i s c h e Struktur der geschichtlichen D a r s t e l l u n g , nach der wir hier allein fragen, von prinzipieller Wichtigkeit ist, steht darum noch nicht fest.

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Wo die Unzugänglichkeit des fremden Seelenlebens und die Schwierigkeit seines „Verständnisses“ als wesentlich für die historische M e t h o d e bezeichnet werden, hat man sich, soweit dabei die Konstatierung von Tatsachen des realen Seelenlebens in Betracht kommt, an einen Spezialfall gehalten, statt das allgemeine logische Prinzip | festzustellen, das von diesem Spezialfall unabhängig gemacht werden muß, und das wir schon früher aufgedeckt haben. So läßt sich zwar z. B. nachweisen, daß ein bestimmter historischer Tatsachenbestand mit nahezu gleich großer Wahrscheinlichkeit durch zwei einander ausschließende Annahmen über die dabei wirksam gewesenen realen psychischen Vorgänge begreiflich zu machen ist,158 aber damit ist nicht gezeigt, daß solche Möglichkeiten n u r bei der Darstellung s e e l i s c h e r Vorgänge vorhanden sind. Sie ergeben sich vielmehr überall, wo der Historiker von den Vorgängen, die er darstellen will, weniger weiß, als er wissen möchte, und wo er daher einer besonderen Fähigkeit bedarf, um das ihm ohne weiteres nicht zugängliche Material auf einem Umwege zu erreichen. Daß also der Geschichtswissenschaft aus der Rekonstruktion vergangenen wirklichen Seelenlebens Aufgaben erwachsen, die sich prinzipiell von der Aufgabe unterscheiden, vergangenes reales Sein überhaupt kennen zu lernen, ist, jedenfalls solange man nur die Eigenart des realen P s y c h i s c h e n berücksichtigt, nicht zutreffend. Der Umstand, daß psychisches Leben den Hauptgegenstand der Geschichte bildet, hat für sich allein nur insofern l o g i s c h e Bedeutung, als er dazu beiträgt, daß das logische Ideal einer Darstellung des Besonderen und Individuellen meist nicht annähernd erreicht wird. Das ist jedoch, wie wir früher gesehen haben, gerade ein Grund, die Schwierigkeiten bei der Feststellung von psychischen Tatsachen der Vergangenheit in einem logischen Idealbegriff der Geschichtswissenschaft beiseite zu lassen. Damit soll selbstverständlich nicht geleugnet werden, daß diese Frage von Bedeutung werden kann, sobald es sich um das Feststellen des historischen Materials handelt. Aber in unsern Zusammenhang, in dem die logische Struktur der historischen Begriffsbildung klarzulegen ist, gehören solche Schwierigkeiten der historischen F o r s c h u n g und M a t e r i a l s a m m l u n g nicht. Sie würden die Fragestellung verwirren. Wir setzen daher das reale Material zunächst als gefunden voraus und behandeln die Frage, wie man es findet, soweit sie uns wichtig ist, erst später. Trotzdem können wir hiermit die negativen Ausführungen über das Verhältnis von realem Seelenleben und Geschichte nicht abschließen. Es sind nämlich aus der Unterordnung der Geschichtswissenschaft unter den Begriff der „Geisteswissenschaft“ eine Reihe von weitverbreiteten Irrtümern entstanden, die besonders die Stellung des Historikers zur P s y c h o l o g i e 158

Vgl. G. S i m m e l , Probleme der Geschichtsphilosophie.

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betreffen, und wenigstens über die wichtigsten | und folgenreichsten von ihnen suchen wir auf Grund unserer logischen Prinzipien ein Urteil zu gewinnen. Zunächst deuten wir die in weiten Kreisen herrschenden Meinungen kurz an, um dann durch sie hindurch zu der richtigen Auffassung des Verhältnisses der historischen Wissenschaften zur Psychologie als der Wissenschaft vom realen Seelenleben vorzudringen. Es gilt vielen für selbstverständlich, daß der Historiker ein „Psychologe“ sein müsse, und solange man darunter nichts anderes versteht, als einen Mann, der sich i r g e n d w i e auch mit seelischen Vorgängen beschäftigt, ist dagegen nichts einzuwenden, denn die Kenntnisnahme des historischen Tatsachenmaterials bedeutet in der Tat oft eine Beschäftigung auch mit früher abgelaufenem psychischem Sein. Hierbei aber bleibt die herrschende Ansicht nicht stehen, sondern meint: Psychologen sind zwar die Historiker immer gewesen, doch war die Psychologie, die sie trieben, unsystematisch und unwissenschaftlich. Das mußte leider so sein, als es wissenschaftliche Psychologie noch nicht gab. Heute, wo wir sie besitzen, sollte auch der Historiker sie in seiner Wissenschaft benutzen. Hieraus ergibt sich dann einerseits ein Glaube an eine große Bedeutung der Psychologie, die weit über diese Spezialwissenschaft hinausreicht, und andererseits eine Hoffnung auf einen unerhörten Aufschwung der sogenannten Geisteswissenschaften. Eigentlich, so meint man, sind die „Geisteswissenschaften“ und vor allem die Geschichte viel interessanter und wichtiger als die Naturwissenschaften, aber unglücklicherweise waren sie bisher wenig „exakt“, und deshalb besaßen sie im wissenschaftlichen Leben nicht die Bedeutung, die sie wegen der Wichtigkeit ihrer Gegenstände verdienen. Dieser traurige Zustand ist hoffentlich bald vorüber. Die Psychologie als die exakte Wissenschaft vom wirklich ablaufenden Seelenleben wird zum Allheilmittel für die Geisteswissenschaften werden. Studiert diese neue Disziplin, und alles muß sich wenden. Ein neues Zeitalter der Geisteswissenschaften bricht dann notwendig an. Die für den Menschen wertvollsten Wissenszweige werden in Zukunft, dank der modernen Psychologie, auch in bezug auf Sicherheit und Strenge der Methode neben der Naturwissenschaft stehen.159 Sind solche Ueberzeugungen und Hoffnungen gerechtfertigt? Bei der Beantwortung dieser Frage sehen wir davon ab, ob die Psychologie | wirklich schon die Stufe erreicht hat, auf der sie geeignet wäre, als Grundlage für andere wissenschaftliche Tätigkeit zu dienen. Die weitgehende Unfertigkeit der Wissenschaft vom Seelenleben und die Unsicherheit fast aller ihrer 159

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Diese Sätze sind vor nahezu einem Menschenalter geschrieben. Der Umstand, daß die Hoffnungen, von denen in ihnen die Rede ist, zwar noch immer bestehen, ihrer Erfüllung aber in drei Jahrzehnten nicht den kleinsten Schritt näher gebracht werden konnten, scheint für sich allein schon eine nachdenkliche Tatsache.

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Theorien soll hier beiseite bleiben. Wir dürfen hier mit dem Begriff einer logischen I d e a l p s y c h o l o g i e arbeiten und fragen also nur, was die Psychologie für die Geschichtswissenschaften bedeuten würde, wenn sie die Stufe erreicht hätte, die manche schon für erreicht halten, wobei, wie freilich nie vergessen werden darf, unter „Psychologie“ die Wissenschaft vom zwar nichtkörperlichen, d. h. nicht den Raum erfüllenden, im übrigen aber w i r k l i c h e n und z e i t l i c h a b l a u f e n d e n seelischen Sein, also nicht etwa eine Wissenschaft von unwirklichen Gegenständen, wie den geltenden Werten und den mit dem Psychischen verbundenen Sinngebilden, zu verstehen ist, da sonst eine begriffliche Klärung von vornherein hoffnungslos erscheint.160 Daß der Historiker, wie übrigens auch der Dichter, ein „Menschenkenner“ sein muß, wird man nicht bestreiten, und da es sich bei solcher Menschenkenntnis auch um reales seelisches Leben handelt, läßt sich nichts dagegen sagen, wenn man den Historiker einen „Psychologen“ nennt. Aber können wir mit dem so gebrauchten Worte noch einen Begriff verbinden, der etwas mit d e r Psychologie zu tun hat, von welcher man eine neue Epoche der Geisteswissenschaften erhofft, d. h. mit der Psychologie, wie sie sich als selbständige Einzelwissenschaft vom realen Seelenleben herausgebildet hat? Um hierauf eine Antwort zu erhalten, müssen wir verschiedene Probleme voneinander trennen. Die Ueberzeugung von einem notwendigen Zusammenhang zwischen Psychologie und Geschichtswissenschaft tritt nämlich in ganz verschiedenen Formen auf, und bevor man diese Unterschiede nicht kennt, hat man keine eindeutige Fragestellung. Zunächst kann man meinen, die Psychologie müsse die wissenschaftliche „Grundlage“ der Geschichte etwa in dem Sinne abgeben, wie die Mechanik Grundlage der Körperwissenschaften ist, und dabei sind wieder zwei Annahmen möglich. Die eine erblickt eine solche Grundlage | in der bereits v o r h a n d e n e n Psychologie, deren letztes Ziel darin besteht, das gesamte Seelenleben nach naturwissenschaftlicher oder generalisierender Methode zu „erklären“. Die andere Annahme dagegen, die mit größerem Verständnis für das Wesen der Geschichte verknüpft zu sein pflegt, ist von der Unbrauchbarkeit der bestehenden, „naturwissenschaftlichen“ Psychologie für die historischen Disziplinen überzeugt und fordert daher eine n e u e , erst zu schaffende Psychologie als Grundlage, deren Methode sich von der „erklärenden“ oder naturwissenschaftlich verfahrenden Psychologie prinzipiell 160

Seitdem man anfängt, „die Psychologie“ als ein philosophisches Mädchen für alles zu betrachten, ist es nötig, das ausdrücklich zu sagen. Diese Sorte von Psychologie hat überhaupt keine logische Struktur. Es war schon unerfreulich, als die „exakte“ oder experimentelle Psychologie den Anspruch erhob, an die Stelle der Philosophie zu treten. Davon ist es still geworden. Aber die philosophischen Ambitionen einer verschwommenen Allerleiwissenschaft sind wissenschaftlich noch unerfreulicher.

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unterscheiden soll. Ferner aber ist es möglich, zu glauben, daß zwar ein anderes Verhältnis zwischen Psychologie und Geschichtswissenschaft einerseits als zwischen der Mechanik und den verschiedenen Körperwissenschaften andererseits besteht, daß jedoch trotzdem die Geschichtswissenschaften von der Psychologie a b h ä n g i g sind, und diese Abhängigkeit kann wieder als mehr oder weniger groß gelten. So finden sich Ansichten, nach denen prinzipiell neue Auffassungen des Seelenlebens im allgemeinen auch prinzipiell neue historische Auffassungen nach sich ziehen müssen, und endlich wird noch die Meinung vertreten, daß die Geschichtswissenschaft die Psychologie wenigstens als H i l f s w i s s e n s c h a f t nicht entbehren könne. Danach also, sehen wir, entstehen v i e r verschiedene Ansichten. Sie werden allerdings nicht immer genau auseinandergehalten, ja es scheint, als bestände oft kein Bewußtsein davon, daß das Verhältnis von Psychologie und Geschichte in so verschiedener Weise aufgefaßt werden kann. Im methodologischen Interesse ist es aber gerade deshalb um so notwendiger, die vier möglichen Beziehungen der historischen Disziplinen zur Wissenschaft vom realen Seelenleben im allgemeinen streng gesondert zu behandeln. Die erste Ansicht, nach der die vorhandene „alte“ Psychologie zur Geschichtswissenschaft in demselben Verhältnis stehen soll wie die Mechanik zu den übrigen Körperwissenschaften, ist so gewiß abzulehnen, wie die Unterordnung von Wirklichkeiten unter ein System zeitlos geltender allgemeiner Begriffe etwas anderes ist als die Darstellung ihrer einmaligen zeitlichen individuellen Entwicklung. Vom absolut Historischen findet sich in den abschließenden Begriffen der Psychologie, die nach generalisierender Methode betrieben wird, nichts. Der Inhalt von relativ historischen Begriffen k a n n sich zwar mit dem Inhalt psychologischer Begriffe decken, aber dies ist erstens, wie wir gezeigt haben, logisch zufällig, und zweitens kommen dabei psycholo- | gische Begriffe in Betracht, die nicht der allgemeinen Psychologie, sondern den psychologischen Spezialuntersuchungen angehören. Gerade die allgemeinste Psychologie aber müßte, falls der Vergleich mit der Mechanik einen Sinn haben soll, „Grundlage“ der Geschichte werden. Dies würde voraussetzen, daß die geschichtlichen Disziplinen Teile eines psychologischen Systems sind, dessen Begriffe sich nach Ueberordnung und Unterordnung zusammenschließen. Die Geschichte müßte also nicht Geschichte, sondern Naturwissenschaft sein, d. h. sie müßte nicht individualisierend, sondern generalisierend verfahren. Die Meinung, daß die generalisierende Psychologie Grundlage der Geschichtswissenschaften ist wie die Mechanik Grundlage der Körperwissenschaften, steht und fällt demnach mit dem Begriff einer naturwissenschaftlichen Universalmethode, und wir brauchen deshalb hierauf nicht näher einzugehen. Logisch interessanter ist die zweite Ansicht, die eine n e u e Psychologie zur Grundlage der Geschichtswissenschaften machen will. Jedoch liegt ihr

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Wert für die hier zu behandelnden Probleme mehr in ihrem negativen Teil, in dem sie die Unbrauchbarkeit der naturwissenschaftlichen oder „erklärenden“ Psychologie für die Zwecke der Geschichte dartut. Es ist gewiß richtig, daß die Begriffe einer allgemeinen Theorie des Seelenlebens viel zu inhaltsarm sind, um dem Historiker wesentliche Dienste zu leisten, und Dilthey161 hat Recht, wenn er sagt, in den Werken der Dichter, in Reflexionen über das Leben, wie große Schriftsteller sie ausgesprochen haben, sei ein „Verständnis“ des Menschen enthalten, hinter welchem alle erklärende Psychologie weit zurückbleibe. Nur darf man daraus der wissenschaftlichen Psychologie keinen Vorwurf machen. Mit ihren Theorien vom realen psychischen Sein kann und will sie den Menschen nicht „verstehen“, falls darunter ein sich Hineinleben und Hineinfühlen in das historisch Bedeutsame an dem individuellen Seelenleben der verstorbenen Dichter, Künstler, Staatsmänner usw. gemeint ist. Das „nacherlebende Verstehen“ einmaliger und individueller seelischer Vorgänge einerseits und ihre Unterordnung unter ein System allgemeiner Begriffe andererseits sind zwei Tätigkeiten, die einander logisch geradezu ausschließen. Das Unvermögen zu systematischer Darstellung ist mit der inhaltlichen Ueberlegenheit der reflektierenden Literatur, die die „volle Wirklichkeit“ des Menschen zu erfassen sucht, notwendig verknüpft. Ein Mangel wäre dies Unvermögen aber nur unter naturwissenschaftlich psychologischen Gesichtspunkten. Gerade auf einem solchen | „Mangel“ an Generalisation beruht die Bedeutung der nacherlebenden „Psychologie“ für den, der mit einem historischen Interesse an das Seelenleben vergangener Zeiten herantritt. Daß der Historiker der Fähigkeit eines solchen Nacherlebens bedarf, bezweifeln wir also nicht, doch glauben wir bereits gezeigt zu haben, warum daraus nicht die Forderung einer „neuen Psychologie“ abgeleitet werden darf. Die Notwendigkeit einer solchen Fähigkeit steht mit den l o g i s c h e n G r u n d l a g e n der geschichtlichen Wissenschaft und besonders der geschichtlichen D a r s t e l l u n g in keiner wesentlichen Verbindung. Die geschichtliche „volle Wirklichkeit“ des Menschen, welche der Historiker nachzuerleben sucht, wird sich niemals in ein System von Beschreibungen einfangen lassen, denn jede systematische Bearbeitung dieser Erlebnisse müßte generalisierend verfahren und würde so den Objekten gerade das nehmen, was sie für den Historiker bedeutungsvoll macht. Es gibt nur e i n e wissenschaftliche Psychologie, in der alles Platz finden muß, was für eine systematische Wissenschaft vom wirklichen Seelenleben überhaupt in Frage kommt, und da sie nicht Grundlage der historischen Wissenschaften sein kann, ist der Gedanke einer wissenschaftlich-psychologischen „Grundlage“ der Geschichte überhaupt unhaltbar. 161

Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie, a. a. O. S. 1322.

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Diese Ansicht beruht auf so einfachen Voraussetzungen, daß sie längst allgemeine Anerkennung gefunden hätte, wenn man bei dem Versuche, das Verhältnis der verschiedenen Wissenschaften zueinander zu verstehen, stets von l o g i s c h e n Gesichtspunkten ausgegangen wäre. Da man aber Psychologie und Geschichtswissenschaft gemeinsam unter den logisch unbestimmten Begriff der „Geisteswissenschaft“ brachte, entstanden die sonderbarsten Ansichten. Der Historiker, der wie Dilthey in der Psychologie nicht das fand, was er brauchte, klagte über die Psychologen, und der Psychologe, der in der Geschichte nicht fand, was ihn interessierte, hielt das für einen Fehler der Historiker. Beide haben gleich Unrecht. Sie sehen nicht, weshalb der Historiker an dem Seelenleben vergangener Zeiten ein anderes theoretisches I n t e r e s s e hat als der wissenschaftlich arbeitende Psychologe, und warum daher die geschichtliche und die psychologische Darstellung des seelischen Materials notwendig logisch auseinanderfallen. Der Historiker ist „Psychologe“ allein in dem Sinn, daß er Kenntnisse von bestimmten individuellen psychischen Vorgängen bestimmter Personen braucht, hat aber keine Veranlassung, diese Kenntnisse in eine allgemeine Theorie vom Seelenleben umzusetzen. Ja, eine solche allgemeine Theorie würde gerade das, was ihm an den Kenntnissen, die er besitzt, wesentlich ist, | zerstören. Der Psychologe geht umgekehrt auf allgemeine Theorien über seelische Vorgänge aus, braucht sich aber dabei um die historisch-psychologische Kenntnis einmaliger seelischer Vorgänge bestimmter Personen nicht weiter zu kümmern, als jeder Naturwissenschaftler das ihm vorliegende reale Material zu berücksichtigen hat. Soll trotzdem sowohl der Historiker als auch der naturwissenschaftlich verfahrende Theoretiker „Psychologe“ genannt werden, so muß das Wort zwei logisch völlig verschiedene Bedeutungen bekommen. Im ersten Falle bezeichnet es dann einen Menschen, der fähig ist, individuelle persönliche psychische Vorgänge „nachzuerleben“, im anderen Falle dagegen einen Forscher, der allgemeine unpersönliche psychologische Begriffe zu bilden vermag. Man könnte, um hier Klarheit zu schaffen, die zwei Arten von „Psychologie“ mit Rücksicht auf den allgemeinsten logischen Gegensatz von Geschichte und Natur als h i s t o r i s c h e und n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e Psychologie voneinander scheiden. Da man jedoch in der generalisierenden Psychologie allein wissenschaftliche Erkenntnis erblicken darf, die historisch-psychologischen Kenntnisse des individuellen Seelenlebens vergangener Zeiten dagegen zur Wissenschaft eine Beziehung nur insofern haben, als sie ein für die Geschichte unentbehrliches M a t e r i a l enthalten, darf man unter „historischer Psychologie“ niemals eine besondere W i s s e n s c h a f t vom Seelenleben verstehen. Will man deshalb den Ausdruck historische Psychologie nicht gelten lassen, so ist dagegen nichts zu sagen. Nur sollte

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man dann die Kenntnisse, die der Dichter und ebenso der „Menschenkenner“ z. B. im politischen Leben besitzt, ebenfalls nicht psychologisch nennen, denn diese Arten der „Psychologie“ stehen der wissenschaftlichen generalisierenden Psychologie nicht prinzipiell näher als die historische Psychologie eines einmaligen geschichtlichen Vorganges. Shakespeare oder Bismarck sind dann ebensowenig „Psychologen“ wie ein großer Historiker. Freilich, dichterische Gestalten von „psychologischer Wahrheit“ zu schaffen oder lebende Menschen, mit denen man persönlich verkehrt, richtig „psychologisch“ zu beurteilen, ist logisch n o c h etwas ganz anderes, als Menschen der Vergangenheit aus den Quellen richtig zu rekonstruieren, aber worauf diese Verschiedenheiten der nichtwissenschaftlichen Arten von „Psychologie“ untereinander beruhen, haben wir hier nicht weiter zu untersuchen.162 Darauf allein kommt es an, daß | das Maß aller d i e s e r „psychologischen“ Kenntnisse und Fähigkeiten nicht von dem Maß w i s s e n s c h a f t l i c h -psychologischer Kenntnisse abhängt. Man sollte einsehen, daß jemand epochemachende psychologische Theorien aufgestellt haben kann, ohne die geringste Begabung für künstlerische Gestaltung oder für Menschenkenntnis im praktischen Leben oder für Rekonstruktion des historischen Seelenlebens der Vergangenheit zu besitzen, und daß umgekehrt der größte künstlerische „Psychologe“ oder der gewiegteste Menschenkenner auf politischem Gebiet oder der Schöpfer von Werken, die eine erstaunliche Fähigkeit der historisch-psychologischen Rekonstruktion beweisen, von psychologischen T h e o r i e n , die auf generalisierende Begriffsbildung ausgehen, keine Ahnung zu haben brauchen, ja faktisch meist so gut wie nichts wissen, und da notwendig für die Geschichtswissenschaft allein die historisch-psychologischen Rekonstruktionen des Seelenlebens bestimmter Menschen der Vergangenheit sein können, wird es wohl nicht mehr als „selbstverständlich“ gelten dürfen, daß die Geschichte der wissenschaftlichen Psychologie als ihrer „Grundlage“ bedarf. Eher als psychologische Theorien, die ihn meist nicht interessieren, kann der Historiker sich vielleicht Fähigkeiten wünschen, welche denen des künstlerischen „Psychologen“ oder des Menschenkenners im praktischen, z. B. politischen Leben wenigstens v e r w a n d t sind. Doch bleibt selbst dies zweifelhaft, und abgesehen hiervon läßt sich der Teil der historischen Tätigkeit, der mit der künstlerischen „Psychologie“ zusammenhängt, aus den früher angegebenen Gründen nicht auf logische Formeln bringen, denn es kommt hier wieder auch jene eigen162

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Viertes Kapitel · Die historische Begriffsbildung

Auch darüber finden sich ergänzende Bemerkungen in dem Abschnitt über die irrealen Sinngebilde und das historische Verstehen. Sie müssen so lange zurücktreten, | bis wir den Stoff der Geschichte nach seinen sachlichen Eigenarten näher charakterisiert haben. Diese Aufgabe fällt dem vorliegenden und dem folgenden Abschnitt über die historischen Kulturwissenschaften zu. Auch hier gilt es, Schritt für Schritt vorwärts zu kommen.

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tümliche Umkleidung der historischen Begriffe mit anschaulichem Inhalt in Betracht, von der wir früher gesprochen haben. Wir gehen somit zu der an dritter Stelle genannten Möglichkeit über. Wird der Historiker, selbst wenn er wissenschaftliche psychologische Kenntnisse nicht als Grundlage seiner Darstellung braucht, nicht durch die herrschenden psychologischen Theorien über das allgemeine Wesen des Seelenlebens direkt oder indirekt, bewußt oder unbewußt, bei der Auffassung des geschichtlichen Seelenlebens b e e i n f l u ß t sein, und muß insbesondere eine vollständige Wandlung in den allgemeinen psychologischen Ansichten nicht auch Veränderungen in der Geschichtswissenschaft nach sich ziehen? | Selbstverständlich ist diese Frage nicht mit einem einfachen Hinweis auf den logischen Gegensatz von Naturwissenschaft und Geschichte zu beantworten. Daß allgemeine theoretische Auffassungen vom Wesen des Seelenlebens den Historiker beeinflussen k ö n n e n , unterliegt keinem Zweifel. Freilich, an negativen Instanzen gegen die Behauptung eines i m m e r vorhandenen Abhängigkeitsverhältnisses dürfte es ebenfalls nicht fehlen, denn wir kennen große Historiker, die uns durch ihre historische „Psychologie“ Bewunderung abnötigen, und die trotzdem von einer wissenschaftlich-psychologischen Theorie schon aus dem Grunde nicht abhängig sind, weil es zu ihrer Zeit wissenschaftlich-psychologische Theorien entweder überhaupt nicht gab oder doch diese Theorien von der Art waren, daß jeder Einfluß auf die Geschichtswissenschaft sich sehr unangenehm bemerkbar machen müßte. Sehen wir aber von dieser quaestio facti ab, so läßt sich, wie gesagt, die M ö g l i c h k e i t einer Beeinflussung des Historikers durch die wissenschaftliche Psychologie nicht von vornherein abweisen, und wir müssen daher auch auf die Gedanken noch eingehen, die herangezogen werden, wo die Abhängigkeit der Geschichtswissenschaft von der Psychologie und eine Reform des historischen Verfahrens auf Grund einer völlig veränderten allgemeinen psychologischen Auffassung des Seelenlebens als notwendig dargetan werden soll. Am besten ist das, worauf es ankommt, an einem besonderen und viel erörterten Fall klarzumachen. Zwei Arten von Psychologie und in Abhängigkeit von ihnen zwei Arten von geschichtlicher Auffassung werden oft einander gegenübergestellt. Die ältere Psychologie soll „Individualpsychologie“ in dem Sinne gewesen sein, daß sie nur das vereinzelte Individuum kannte und daher alle Gruppen von Individuen oder alle gesellschaftlichen Gebilde für äußerliche Aggregate hielt, die dann, wie z. B. der Staat, als durch den bewußten Willen der Individuen entstanden oder „gegründet“ galten. Die Folge dieser Individualpsychologie war – so meint man – eine „individualistische“ Geschichtsauffassung, die ebenfalls nur von vereinzelten Individuen wußte und deshalb kein anderes Interesse hatte, als die einzelnen

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Persönlichkeiten in ihrem Wollen und Tun darzustellen. Diesen Lehren der Individualpsychologie sei jedoch in neuerer Zeit die s o z i a l p s y c h o l o g i s c h e Richtung entgegengetreten, die den einzelnen Menschen als Glied eines „Allgemeinen“ auffaßt und daher begreift, daß jeder nur in einer Gesellschaft zu dem werden kann, was er geworden ist. Will die Geschichtswissenschaft, so lautet die Folgerung, nicht hinter der neuen Psychologie zurückbleiben, | dann muß auch sie ihre Aufmerksamkeit nicht so sehr dem einzelnen Individuum als vielmehr dem sozialen Zusammenhang zuwenden und den geschichtlichen Verlauf als sozial-psychischen Prozeß verstehen. Hält man dies für richtig, so scheint damit die notwendige Abhängigkeit der Geschichtswissenschaft von der Psychologie dargetan. Aber kann man es für richtig halten? Bedarf es nach den Ausführungen über den realen historischen Zusammenhang noch langer Erörterungen, um zu zeigen, weshalb die ganze Konstruktion in der Luft schwebt? Selbst wenn man zugibt, eine „Individualpsychologie“ habe in dem Sinne existiert, daß sie nichts anderes als vereinzelte Individuen und deren äußerliche Aggregate kannte, so hat gerade sie sicher keine „individualistische“ Geschichte hervorgebracht, d. h. nicht dazu geführt, daß die Geschichte individualisierend verfuhr, denn die Individualpsychologie individualisiert gerade nicht in dem Sinne, wie die Geschichte Individuen darstellt. Sie ist vielmehr a t o m i s i e r e n d und daher mit einer individualisierend verfahrenden Geschichte prinzipiell unvereinbar. Die atomisierende „Individualpsychologie“ sieht alle Individuen als g l e i c h an und muß es als a l l g e m e i n s t e Theorie vom Seelenleben tun. Die individualisierende Geschichtsschreibung dagegen hat stets ihr Interesse auf die individuellen Differenzen gerichtet. Die atomisierende Individualpsychologie löst ferner jedes Individuum, um es zum Exemplar eines allgemeinen Gattungsbegriffes zu machen, aus dem realen geschichtlichen Zusammenhange heraus. Die individualisierende Geschichtsschreibung dagegen stellt das Individuelle in realer Verknüpfung mit seiner individuellen Umgebung dar. Stände also der Historiker unter dem Einflusse der atomisierenden Psychologie, so wäre ein Interesse an der individuellen Wirklichkeit gar nicht möglich, und an einen Zusammenhang zwischen atomisierender „Individualpsychologie“ und individualisierender Geschichtsschreibung kann daher nur glauben, wer Atome mit Individuen verwechselt, wie dies wohl die meisten Anhänger der „neuen“ historischen Methode tun. Dem Glauben an einen Zusammenhang der angeblich veralteten Individualpsychologie mit einer Geschichtsschreibung, die sich hauptsächlich für das Individuelle interessiert, liegt ein Mißverständnis zugrunde, das durch den bedenklichen Terminus „Individualpsychologie“ hervorgerufen wird. Ferner ist die ganze Auffassung eines l o g i s c h e n G e g e n s a t z e s von Individualpsychologie und Sozialpsychologie überhaupt unhaltbar. Es gibt

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psychische Wirklichkeiten, die sich psychologisch begreifen lassen, | ohne daß dabei auf den sozialen Zusammenhang, in dem jedes Individuum steht, Rücksicht genommen zu werden braucht, und zwar sind dies die Vorgänge, die unter die allgemeinsten psychologischen Begriffe gehören. Mit ihnen hat es die sogenannte Individualpsychologie zu tun, die wie jede nach naturwissenschaftlicher Methode, d. h. generalisierend verfahrende Disziplin ihr atomisierendes, die individuellen Unterschiede und den realen Zusammenhang aufhebendes Verfahren mit Recht anwendete. Die Sozialpsychologie tritt hierzu nicht etwa in einen Gegensatz der Art, daß sie dies Verfahren zu beseitigen versuchte. Sie hat es ja gar nicht mit dem Seelenleben überhaupt, sondern lediglich insofern zu tun, als es in seiner Gestaltung durch den überall vorhandenen sozialen Zusammenhang der Individuen untereinander bedingt ist. Ihre Begriffe sind deshalb w e n i g e r a l l g e m e i n , d. h. sie gelten nur für soziales Seelenleben, nicht für Seelenleben überhaupt, ähnlich wie die biologischen Gesetze nicht auf Materie überhaupt, sondern allein auf Organismen anzuwenden sind. Die sozialpsychologischen Begriffe können also die allgemeinsten Begriffe der „Individualpsychologie“ so wenig verdrängen wollen, wie es der Chemie einfallen wird, daß für die Materie ausschließlich die besonderen chemischen Gesetze und nicht auch die für alle physischen Vorgänge überhaupt geltenden Gesetze der Mechanik gebildet werden sollen. Endlich steht die Sozialpsychologie der Frage, ob einzelne Persönlichkeiten Bedeutung für den historischen Verlauf besitzen oder nicht, notwendig indifferent gegenüber. Wir wissen, warum die Einordnung in soziale geschichtliche, d. h. einmalige individuelle Zusammenhänge nicht eine Unterordnung unter allgemeine sozialpsychologische Begriffe ist, und wir haben ferner gesehen, daß das Maß, in dem absolut Historisches für die Darstellung wesentlich wird, allein von den leitenden Wertgesichtspunkten der Begriffsbildung abhängt. Die Meinung, daß eine sozialpsychologische Auffassung eine mehr naturwissenschaftliche oder generalisierende Methode der Geschichtswissenschaft im Gefolge haben müsse, beruht auf der Verwechslung des allgemeinen naturwissenschaftlichen Begriffs mit dem „allgemeinen“ historischen Ganzen oder Kollektivum. Höchstens könnte man behaupten, die Sozialpsychologie lehre, daß jedes Individuum in einem größeren Zusammenhange lebt, und daher habe sie, wenn sie auch keine neue historische Methode herbeiführen könne, doch wenigstens das Verdienst, die Geschichte auf die sozialen Zusammenhänge hingewiesen und zu ihrer größeren Berücksichtigung angeregt zu haben. Die Richtigkeit einer solchen Behauptung kann erschöpfend nur durch eine historische Untersuchung geprüft werden, aber als wahrscheinlich | wird man es wohl bezeichnen dürfen, daß die Sozialpsychologie umgekehrt mehr

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von der Geschichte gelernt hat als die Geschichte von der Sozialpsychologie. Die mit jeder naturwissenschaftlichen Begriffsbildung notwendig verbundene Neigung zur Atomisierung konnte in der Psychologie leicht dazu führen, daß man alle psychologischen Probleme vom Standpunkt des Einzelbewußtseins zu lösen unternahm, und nichts war geeigneter, vor solchen Versuchen zu warnen, als ein Blick auf das individuelle geschichtliche Leben, das uns die Individuen überall in realer Verbindung mit ihrer Umwelt zeigt. Doch wir brauchen dies hier nicht weiter zu verfolgen. Es steht fest, daß k e i n e allgemeine wissenschaftlich-psychologische Auffassung vom Wesen des realen Seelenlebens an den logischen G r u n d p r i n z i p i e n der individualisierenden und wertbeziehenden historischen Methode etwas ändern kann. Falls die Historiker früher die den größeren Gruppen oder Massen gemeinsamen Vorgänge zu wenig berücksichtigt haben, trug die Individualpsychologie daran ebensowenig Schuld, wie die Sozialpsychologie ein Verdienst daran hat, daß dies anders geworden ist. Es sind lediglich die leitenden We r t gesichtspunkte der Darstellung, die sich vermehrt und damit einen Zuwachs auch im S t o f f der Geschichte hervorgebracht haben. Insbesondere dürfte die eben erwähnte Veränderung darauf beruhen, daß man geneigt ist, die Bedeutung der Wirtschaftsgeschichte, d. h. den Einfluß der wirtschaftlichen Vorgänge auf die Totalität der geschichtlichen Entwicklung für wesentlicher zu halten als früher. Ob das berechtigt ist oder nicht, geht uns in diesem Zusammenhang nichts an. Mit dem Unterschied von Individual- und Sozialpsychologie hat es jedenfalls nicht das Geringste zu tun. Es bleibt somit nur noch die vierte Frage übrig, wie weit die Psychologie als H i l f s w i s s e n s c h a f t der Geschichte angesehen werden muß, und dies ist keine Frage von prinzipieller logischer Bedeutung mehr. Da alle psychologischen Begriffe allgemein sind, kann ihr Inhalt erstens mit d e n Begriffen der Geschichte zusammenfallen, die von einer historischen Darstellung als Begriffs e l e m e n t e und Mittel benutzt werden, und zweitens mit den r e l a t i v historischen Begriffen. Ist aber die Möglichkeit, psychologische Begriffe in der Geschichte zu verwenden, auf diese beiden Fälle beschränkt, dann sehen wir auch, daß die Frage nach der Bedeutung der Psychologie als Hilfswissenschaft für den Historiker mit der Frage zusammenfällt, welche Bedeutung die naturwissenschaftlichen Bestandteile oder die generalisierend gebildeten Begriffe in der individualisierenden Geschichtswissenschaft überhaupt haben. Es bleibt daher | nur noch übrig, die bereits festgestellten logischen Prinzipien ausdrücklich auf die Tatsache zu beziehen, daß die Geschichtswissenschaft es hauptsächlich mit der Darstellung psychischer Vorgänge zu tun hat. Was zunächst die allgemeinen Begriffs e l e m e n t e und besonders die bei einer historischen Kausalverknüpfung unentbehrlichen allgemeinen Begriffe

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betrifft, so kann die historische Darstellung eventuell gewinnen, wenn sie statt der unwillkürlich entstandenen vorwissenschaftlichen Kenntnisse wissenschaftlich fixierte Begriffe benutzt. Daß aber das Bedürfnis danach sehr groß sei, wird man bezweifeln müssen. Auch wo es sich um die Darstellung komplizierter und fremdartiger seelischer Vorgänge handelt, wissen wir, was gemeint ist, obwohl nur die unwillkürlich entstandenen und wissenschaftlich unexakten Kenntnisse über Kausalzusammenhänge dabei Verwendung gefunden haben. Blicken wir vollends auf die Werke von Historikern, zu deren Zeiten es Psychologie als Wissenschaft noch nicht gab, so werden wir gewiß nicht geneigt sein, viel von der Verwendung wissenschaftlich psychologischer Begriffe als Mittel der Darstellung zu erwarten. Wir verstehen Seelenschilderungen des Thukydides nicht schlechter als die eines modernen Historikers. Jedenfalls kann durch die Verwendung wissenschaftlicher psychologischer Begriffe als Elemente in historischen Begriffen an dem Wesen der historischen Methode prinzipiell nichts geändert werden. Außerdem vermag die Psychologie auch für die r e l a t i v historischen Begriffe der Massenbewegungen von Bedeutung zu werden, falls diese Begriffe so allgemein sind, daß sie mit den in psychologischen Spezialuntersuchungen verwendeten Begriffen inhaltlich koinzidieren. Doch wird die psychologische Forschung nur einen Te i l der geschichtlichen Darstellung berühren, und die Brauchbarkeit ihrer Begriffe muß in demselben Maße abnehmen, in dem ihre Allgemeinheit wächst. Die allgemeinsten psychologischen Theorien und die elementarsten psychologischen Begriffe haben für die Geschichte keine Bedeutung, und wer gar jedem Historiker empfiehlt, in einem psychologischen Laboratorium Studien zu machen, damit er dadurch „wissenschaftlicher“ Geschichte schreiben lerne, muß in den Verdacht kommen, daß er entweder von dem Inhalt historischer Werke oder von der Tätigkeit des experimentierenden Psychologen wenig weiß, denn gerade die an künstlich isolierten Vorgängen im Laboratorium gebildeten Begriffe werden nie mit den historischen Begriffen zusammenfallen. Bei der Beschäftigung mit abnormem oder den meisten Menschen fremdartigem Seelenleben kann ein Historiker allerdings das Bedürfnis fühlen, durch psychologische Studien sich mit | seinem Material im a l l g e m e i n e n etwas vertrauter zu machen, ehe er an seine spezifisch h i s t o r i s c h e Arbeit geht. Doch auch dann bleiben die naturwissenschaftlichen Begriffe für ihn stets Mittel zur Darstellung des Individuellen. So sind alle diese Fragen für uns von keiner prinzipiellen Bedeutung, denn wie weit die Verwendung wissenschaftlicher Begriffe der Psychologie in der Geschichte auch gehen möge, solange es sich dabei um die Psychologie als Hilfswissenschaft handelt, vermag sie niemals von entscheidender Bedeutung für die historische M e t h o d e zu werden.

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Das wird besonders klar, wenn wir schließlich noch hervorheben, daß ebenso wie die psychologischen Begriffe auch die allgemeinen k ö r p e r wissenschaftlichen Theorien für den Historiker brauchbar sein können. Um z. B. zu begreifen, warum die Amerikaner so leicht über die Spanier, oder warum die Japaner so leicht über die Russen gesiegt haben, ist es unter anderem nötig, daß wir etwas über die Unterschiede der von den kämpfenden Nationen benutzten Kriegsschiffe wissen, und dabei werden allgemeine naturwissenschaftliche Begriffe nicht zu entbehren sein. Doch ist auch dieser Zusammenhang zwischen Naturwissenschaft und Geschichte nicht von prinzipiell anderer Art als der Zusammenhang, der zwischen aller wissenschaftlichen Arbeit besteht, und der dadurch, daß logisch verschiedene Tendenzen innerhalb der Wissenschaft aufgewiesen werden, in keiner Hinsicht in Frage gestellt werden soll. Fast alle wissenschaftlichen Disziplinen haben hin und wieder Veranlassung, sich bei anderen Rat und Hilfe zu holen, und eine „Einheit“ aller wissenschaftlichen Arbeit in d i e s e m Sinne zu leugnen, kann niemandem in den Sinn kommen. Doch von den Beziehungen, die sich hieraus ergeben, darf die Logik bei der Gliederung der Wissenschaften als unwesentlichen absehen, ja sie muß es, damit die logisch wesentlichen Unterschiede der wissenschaftlichen Ziele und Wege um so deutlicher hervortreten. Ist dies alles klar, so kann man das lebhafte Interesse, das den psychologischen Fragen entgegengebracht wird, nicht mehr als ein Zeichen dafür ansehen, daß der „historische Sinn“ in der Philosophie wieder zu wachsen anfängt. Im Gegenteil, die meisten Psychologen sind in erster Linie naturwissenschaftlich, ja einseitig naturwissenschaftlich interessiert, und dem, der das logische Wesen der wissenschaftlichen Psychologie kennt, kann dies nicht auffallen. Der Psychologismus ist die Form, die der N a t u r a l i s m u s annehmen mußte, als der Materialismus abgetan war, und als man versuchte, die Psychologie an die Stelle der Philosophie zu setzen. Der Psychologismus ist daher unter logischen Gesichtspunkten ein ebenso großer | F e i n d des geschichtlichen Denkens, wie es der Materialismus nur sein kann. Die Hoffnungen, die man auf eine Förderung der G e s c h i c h t s wissenschaft durch die Psychologie oder gar durch den Psychologismus setzt, zeugen auch unter diesem Gesichtspunkte nur von einem Denken, dem das logische Wesen der Geschichte völlig fremd geblieben ist. Die Gründe jedoch, die wir haben, Geschichte und „Geisteswissenschaft“ voneinander zu trennen, sind selbst hiermit noch nicht erschöpft. Der Umstand nämlich, daß die Psychologie es n u r mit psychischen Vorgängen, die Geschichte es zwar h a u p t s ä c h l i c h mit psychischem, daneben aber auch mit körperlichem Geschehen zu tun hat, ist unter logischen Gesichtspunkten von weit prinzipiellerer Bedeutung, als wir bisher gesehen haben. Wir

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dürfen nicht vergessen, daß der historische Ablauf der Ereignisse uns unbegreiflich bleiben würde, wenn wir nicht auch Teile der Körperwelt in ihrer individuellen Eigenart kennten, und sollten Körper vielleicht nur soweit in Frage kommen, als sie das seelische Leben von Menschen beeinflussen, so muß doch, gerade weil sie es beeinflussen, dieser kausale Zusammenhang ebenfalls historisch wesentlich werden. Damit aber kommen wir zu einem Punkte, an dem sich deutlicher als irgendwo anders zeigt, wie ungerechtfertigt es ist, die historischen Wissenschaften in dem Sinne „Geisteswissenschaften“ zu nennen, in dem die Psychologie eine Geisteswissenschaft ist. Die Hauptsache ergibt sich wieder aus dem allgemeinsten logischen Gegensatz von Natur und Geschichte. Will die Naturwissenschaft sich dem dargelegten Ideal ihrer Begriffsbildung annähern, so hat sie immer darauf zu achten, ob sie körperliche oder seelische Wirklichkeiten zum Objekt der Untersuchung macht. Für die Physik und die Chemie vollzieht sich die Scheidung mit solcher Selbstverständlichkeit, daß nicht ausdrücklich auf sie reflektiert zu werden braucht, aber schon in den Wissenschaften von den Lebewesen wird bisweilen das Lebendige mit dem Beseelten gleichgesetzt, und es kann dann nicht einmal zu einer klaren Stellung der naturwissenschaftlichen Probleme kommen, wie sich dies z. B. oft in den neo-vitalistischen Schriften zeigt. Vollends notwendig ist eine bewußte Trennung von Physischem und Psychischem in der Psychologie, die Wissenschaft vom realen Seelenleben sein will, und zwar sollte man gerade dort am sorgfältigsten scheiden, wo die Beziehungen zwischen den beiden Gebieten des Seelischen und des Körperlichen Gegenstand der Untersuchung sind, d. h. genau auseinander halten, was Nerven- und Gehirnvorgang ist, und was zum Seelenleben gehört. Zu einer schwierigen Frage wird dann das Problem der psycho-physischen Kausalität, und | meistens gehen die naturwissenschaftlichen Theorien dahin, es dürfe ein kausaler Zusammenhang zwischen Körper und Seele nicht angenommen werden, weil das eine das Raumerfüllende, das andere das Nicht-Raumerfüllende sei. Ja wenn man, wie die mechanische Naturauffassung es verlangt, das Physische so von dem Psychischen trennt, daß beide einander begrifflich ausschließen, und wenn man das Ideal einer quantifizierenden Darstellung von Kausalzusammenhängen nur noch in der Kausalgleichung erblickt, dann ist die Aufhebung der psycho-physischen Kausalität in der Tat als notwendig anzuerkennen. Von allen diesen Problemen weiß der Historiker dagegen nichts. Er hat keine Veranlassung, sich ausdrücklich darauf zu besinnen, ob das, was er darstellt, zum physischen oder zum psychischen Sein gehört, und vollends wird er niemals Bedenken tragen, einen kausalen Zusammenhang zwischen Körper und Seele anzunehmen. Es ist für ihn keine Frage, wie der Wille des Menschen es anfängt, seinen Arm zu bewegen. Daß ein Körper Schmerz

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verursacht oder eine Leidenschaft Bewegungen hervorbringt, muß ihm vielmehr völlig selbstverständlich sein. Ja man kann geradezu sagen: die Trennung von Körper und Seele d a r f von der Geschichtswissenschaft niemals so vollzogen werden, daß dabei der historische psycho-physische Kausalzusammenhang in Frage gestellt wird, denn der Historiker ist gezwungen, falls er überhaupt zwischen den historischen Objekten einen kausalen Zusammenhang annehmen will, seelische Veränderungen sowohl für Effekte als auch für Ursachen von Körpervorgängen zu halten. Das ließe sich fast an jeder Seite einer geschichtlichen Darstellung, die von Menschen handelt, nachweisen. Nur die Spiritisten glauben, das seelische Leben eines Menschen wirke unmittelbar auf das eines andern. Solange wir uns auf ihre Theorien nicht einlassen, müssen wir daran festhalten, daß alles, wodurch eine Seele von andern beeinflußt und individuell bestimmt wird, den Weg über körperliche Vorgänge nimmt, und ebenso vermag kein Mensch direkt anders als durch körperliche Vorgänge in der Welt zu wirken. Wollten wir diese Kausalverhältnisse durch eine metaphysische Theorie, etwa im Sinne des Spinozismus, umdeuten, so daß wir geschlossene Kausalzusammenhänge zwischen physischen Vorgängen einerseits und psychischen Vorgängen andererseits annehmen und wirklich glauben, daß bei dem Begriff des „Parallelismus“ von zwei Reihen als total unvergleichbar gedachter Prozesse sich etwas denken läßt, was den „scheinbaren“ psychophysischen Zusammenhang erklärt, so könnte doch die Geschichte, für welche die i n d i v i d u e l l e n Ursachen und Wirkungen wesentlich werden, hiermit trotz- | dem nichts anfangen. Sie dürfte für jeden Effekt, den ein individueller ihr bekannter körperlicher Vorgang in der seelischen Welt nach dieser Theorie nur scheinbar hervorbringt, eine psychische Ursache nicht etwa als eine individuelle historische Tatsache annehmen, sondern sie müßte sich diese angebliche wahre Ursache erst begrifflich hinzukonstruieren. Eine solche Ursache aber wäre für sie, weil sie ein der Erfahrung im Prinzip entzogener Vorgang ist, niemals als eine historische Individualität, sondern immer nur als metaphysisch hypostasierter Begriff vorhanden und hätte deshalb nicht mehr das geringste historische Interesse. Kurz, die Möglichkeit einer Darstellung h i s t o r i s c h e r Kausalzusammenhänge ist geradezu von der Geltung d e s Begriffes abhängig, den die Naturwissenschaft im Interesse ihrer Zwecke beseitigen zu müssen glaubt, des Begriffes der psycho-physischen Kausalität, und den sie in der Tat beseitigen muß, sobald sie den Begriff des Körperlichen mit dem des rein Mechanischen, also restlos Quantifizierbaren gleichsetzt. Die naheliegende Frage, ob eine solche Verschiedenartigkeit der naturwissenschaftlichen und der historischen Gesichtspunkte nicht zu Begriffsbildungen führt, welche die Welt als Ganzes unbegreiflich machen und deshalb

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nicht gültig sein können, läßt sich nur in einem größeren erkenntnistheoretischen Zusammenhange beantworten. Man würde dabei nicht allein zu zeigen haben, daß wir Produkte unserer Begriffsbildung nicht als Realitäten denken dürfen, sondern auch, daß es nicht angeht, Kategorien, die angewendet werden, falls die Wirklichkeit in ein System von allgemeinen Begriffen gebracht werden soll, und die daher nur als Mittel einer naturwissenschaftlichen generalisierenden Auffassung Bedeutung haben, in Kategorien umzudeuten, die für j e d e Auffassung der Wirklichkeit konstitutiv sein sollen, und dann dürften die scheinbaren Widersprüche und Unbegreiflichkeiten verschwinden.163 An dieser Stelle kann eine Andeutung genügen. Wir müssen uns von der Ansicht frei machen, nach der das kausale Verhältnis stets als das einer Kausal g l e i c h u n g zu denken ist. Nur der Begriff einer Kausal u n gleichung gestattet es, kausale Verknüpfung eines qualitativ bestimmten Körpers mit einem psychischen Sein ebenso zu fassen wie kausale Verknüpfung zweier qualitativ bestimmter Körper oder zweier psychischer Vorgänge miteinander. Prinzipielle Einwände gegen den Begriff der Kausalungleichung wird man nur dann erheben, wenn man annimmt, daß wir Qualitäten und Quantitäten als gesondert bestehende | Realitäten vorauszusetzen haben, wie das die früher behandelten rationalistischen Theorien tun, die an eine Berechenbarkeit individueller Wirklichkeiten glauben. Auch Körper aber sind niemals n u r Quantitäten, sondern das Quantitative an ihnen kann man lediglich begrifflich isolieren. Daher geht die empirische Wirklichkeit als solche in keine Kausalgleichung ein, und das kausale Verhältnis zwischen zwei begrifflich unbearbeiteten Realitäten läßt sich allein als Kausal u n gleichung denken, mögen diese Realitäten von uns als zwei körperliche, als zwei seelische oder als ein körperlicher und ein seelischer Vorgang bezeichnet werden. Hieran vermag auch das Prinzip von der Erhaltung der Energie nichts zu ändern, denn es gilt ausschließlich für eine quantitative, also b e g r i f f l i c h e Welt, nicht für die volle, sinnlich anschauliche Realität. Der Begriff der Kausalungleichung ist mit seiner Hilfe nicht anzufechten. Die Kausalgleichung kann die Kausalungleichung schon deshalb nicht verdrängen, weil es zwei g e n a u gleiche empirische W i r k l i c h k e i t e n überhaupt nicht gibt. In dem Begriff der Kausalungleichung kommt daher nichts anderes als das a b s o l u t e Recht der unmittelbaren empirischen, sinnlich anschaulichen Wirklichkeit gegenüber dem doch immer nur r e l a t i v e n Recht der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung zur Geltung. Deswegen ist es kein Einwand gegen die von der Geschichte vorauszusetzende Kausalität, daß sie notwendig die Form der Kausalungleichheit annehmen muß. Es hängt diese 163

Vgl. meine Abhandlung: Psychophysische Kausalität und psychophysischer Parallelismus, 1900, und mein System der Philosophie, I, 1921.

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Notwendigkeit vielmehr mit der wiederholt hervorgehobenen größeren Wirklichkeitsnähe der historischen Begriffe zusammen, die sie gegenüber den Begriffen der generalisierenden Wissenschaften zeigen.164 Weiter brauchen wir auf diese Verhältnisse nicht einzugehen, denn wir können uns mit dem bereits geführten Nachweis begnügen, daß auch mit Rücksicht auf die Scheidung von Seele und Körper die Naturwissenschaft zu anderen Begriffen kommt als die Geschichtswissenschaft, und daß der Begriff des „Geistes“ als des Psychischen, so wie die Naturwissenschaft und die naturwissenschaftliche Psychologie ihn bilden müssen, untauglich ist, um aus ihm etwas für das logische Wesen der Geschichtswissenschaft abzuleiten. Wir verstehen von hier aus auch, warum eine Wissenschaft, welche die einmalige kontinuierliche Entwicklung der Welt darstellen will, an- | nehmen wird, daß allmählich das seelische Leben aus der Körperwelt herauswächst, während diese Meinung mit den naturwissenschaftlichen Begriffen des Physischen und des Psychischen unvereinbar ist, und weshalb das zu metaphysischen Systemen wie dem des Panpsychismus geführt hat. Wir verstehen ferner, warum die evolutionistische Betrachtung mit ihrer Neigung, an die Stelle der schroffen Scheidung von Materie und „Geist“ ein allmähliches Hinübergleiten aus der toten Natur in das Seelenleben zu setzen, einerseits das Lebendige, also das im naturwissenschaftlichen Sinne noch rein Materielle, zur Vorstufe des Seelischen, und andererseits die primitiven Sinnesempfindungen, also das im naturwissenschaftlichen Sinne bereits vollkommen „Geistige“, d. h. Psychische, zum bloß Sinnlichen macht und es damit der körperlichen Natur annähert, ja geradezu gleichsetzt. Wir erkennen außerdem, warum häufig Leben und Seele einerseits, Sinnliches und Materielles andererseits so identifiziert werden, daß dies unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten als „Verwechslung“ zweier einander ausschließender Begriffe erscheinen kann. Auch die Schwierigkeiten einer naturwissenschaftlichen Definition des organischen Lebens hängen hiermit zusammen. Im lebendigen Körper sind für die unmittelbare Erfahrung im eigenen Selbst in der Tat das Körperliche und das Seelische auf das engste miteinander verknüpft. Will aber die Biologie Körperwissenschaft bleiben, so muß sie diese Verknüpfung aufheben. Die Wirklichkeitsnähe, die dem unmittelbaren „Erleben“ gestattet ist, kann sie als generalisierende Wissenschaft nicht beibehalten. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als das raumerfüllende physische Sein prinzipiell von dem nichtraumerfüllenden psychischen Realen zu trennen. 164

Hierdurch dürften die Einwände erledigt sein, die J. W. A. H i c k s o n , Der Kausalbegriff in der neueren Philosophie usw. [In:] Vierteljahrsschrift für wiss. Philos. Bd. XXV, 1901, S. 318 ff. gegen meine Auffassung der psychophysischen Kausalität erhoben hat.

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Sonst läßt sich die generalisierende Begriffsbildung, wie die Naturwissenschaften sie brauchen, nicht überall durchführen. Ohne jedoch weiter auf diese Fragen einzugehen, die uns zu dem Problem einer „Ontologie“ führen würden, welche der Wirklichkeit näher zu kommen sucht, als es die Körperwissenschaft und die Psychologie vermögen, brauchen wir wieder nur zu konstatieren, daß die Geschichtswissenschaft „Verwechslungen“ von physischem und psychischem Sein nicht zu fürchten hat. Auch für sie werden allerdings Natur und Geist, wo sie diese Worte gebraucht, stets Gegensätze sein, aber die Begriffe, die sie zu bilden Veranlassung hat, fallen mit dem naturwissenschaftlichen Gegensatz von Physisch und Psychisch nicht zusammen. „Geist“ ist für sie vielleicht das „höhere“ Seelenleben, dem gegenüber die Sinnesempfindungen, die ebenfalls zum Psychischen gehören, etwas Naturhaftes haben, vielleicht aber auch, wie wir schon früher andeuteten, etwas, das überhaupt | nicht mehr unter den Begriff einer psychischen Realität gebracht werden kann. Doch wie es sich damit auch verhalten mag, das Eine bleibt sicher: die Geschichte kümmert sich um alle die angedeuteten naturwissenschaftlichen Unterscheidungen nicht. Freilich ist es gerade dann möglich, daß auch das Wort „Geist“ wieder einen für die Geschichte bedeutsamen Sinn erhält, aber, da dieser Begriff als der eines „höheren“ Seelenlebens oder gar eines Nicht-Psychischen noch vollständig unbestimmt oder wenigstens nur so weit bestimmt ist, daß er nicht mit dem naturwissenschaftlichen Begriff des Psychischen zusammenfällt, kann aus dem Umstande, daß die Objekte der Geschichte vorwiegend „geistige“ Vorgänge sind, sich gewiß nichts Wesentliches für ihre Methode ergeben. Es bleibt also nur noch die andere Frage zu beantworten, ob umgekehrt aus dem logischen Wesen der historischen Begriffsbildung sich verstehen läßt, daß psychische Wirklichkeiten häufiger als körperliche in ihrer einmaligen und individuellen Entwicklung dargestellt werden, oder ob dies logisch zufällig bleiben muß.165 Aber, so wird man sagen, können wir denn nach dem soeben Ausgeführten eine solche Frage überhaupt noch stellen? Wenn die im naturwissenschaftlichen Interesse notwendige Scheidung von Physisch und Psychisch für die Geschichte unwesentlich ist, und wenn der Begriff des Geistigen, wie die Geschichte ihn bilden müßte, um den Begriff einer einheitlichen geschichtlich darstellbaren Welt zu erhalten, unbestimmt bleibt, sagen wir 165

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Da die folgenden Ausführungen, die den Begriff des „historischen Zentrums“ entwickeln, bei der Kritik meiner Ansichten nicht selten (neuerdings sogar von Troeltsch) so gut wie unbeachtet geblieben sind, möchte ich darauf hinweisen, daß sie für meine G e s a m t a u f f a s s u n g der Geschichte e n t s c h e i d e n d e Bedeutung besitzen. Ohne sie bleibt unverständlich, was ich unter „Geschichte“ im e n g e r e n , d. h. m e h r als logisch-formalen Sinne verstehe und meine.

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dann schon etwas Eindeutiges mit dem Satz, die Geschichtswissenschaft habe es vorwiegend mit „geistigen“ oder „seelischen“ Vorgängen zu tun? Verliert nicht vielmehr ohne eine auch von der Geschichte anzuerkennende G r e n z l i n i e zwischen physisch und psychisch unsere Frage nach dem Grunde der Bevorzugung des seelischen Lebens ihren Sinn? In der Tat, so ist es, und selbst wenn wir hiervon absehen und vorläufig an der naturwissenschaftlichen Scheidung von physisch und psychisch festhalten wollten, wäre es doch sofort klar, daß wir niemals begreifen könnten, warum das, was unter den Begriff des Raumerfüllenden gehört, für eine historische Darstellung weniger bedeutungsvoll sein sollte als das, | was, wie alles Psychische, nicht den Raum erfüllt. Für das Psychische in diesem Sinne kann eine individualisierende Darstellung nicht in höherem Maße erforderlich sein als für das Physische. Wir müssen daher nach einer anderen Scheidung von Körper und „Geist“ suchen als derjenigen, die in den generalisierenden Wissenschaften üblich ist. So allein dürfen wir hoffen, zu verstehen, woher es kommt, daß faktisch mehr seelisches Leben geschichtlich individualisierend dargestellt wird als körperliches Sein. Gehen wir von der naturwissenschaftlich noch unbearbeiteten empirischen Wirklichkeit aus, so können wir in ihr Vorgänge, in denen ein alternatives Verhalten, d. h. ein Anerkennen oder Abweisen, ein Billigen oder Mißbilligen, ein Begehren oder Verabscheuen, ein Bejahen oder Verneinen, mit einem Wort ein S t e l l u n g n e h m e n z u e i n e m We r t zum Ausdruck kommt, eindeutig von solchen Vorgängen abtrennen, die indifferent gegen alle Werte sich verhalten. Dieser Unterschied ist für uns insofern von prinzipieller Bedeutung, als wir, ohne auf Widerspruch zu stoßen, alle Wirklichkeiten, die in der angegebenen Weise Stellung nehmen oder werten, niemals als körperliche, sondern immer nur als seelische Vorgänge bezeichnen werden. Freilich läßt sich dieser Satz nicht umkehren, so daß alles, was seelisch oder psychisch genannt wird, stets wertend ist. Sagen wir z. B., daß wir nur „vorstellen“, so schließen wir damit das Werten aus, zählen aber trotzdem das Vorstellen zum Seelenleben, und so ist vielleicht noch vieles andere reale Sein, das nicht wertet, dazu zu rechnen. Der hier gewonnene Begriff des Seelischen wäre dann also zu eng. Aber trotzdem genügt er, falls es allein darauf ankommt, zu wissen, was auf j e d e n Fall seelisch, also nicht körperlich ist, um so eine eindeutige Frage nach dem Verhältnis von Seelenleben und Geschichte zu stellen. Ja wir haben damit sogar schon einen Hinweis auf die Richtung erhalten, in der die Frage zu beantworten sein muß. Da der Begriff des Wertes mit dem des Geschichtlichen in der Weise zusammenhängt, daß nur das auf einen Wert bezogene Wirkliche geschichtlich dargestellt wird, und da der Begriff des Seelischen mit dem des Wertes insofern in Verbindung steht, als

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nur seelische Wesen wertende Wesen sind, so wird der B e g r i f f d e s We r tes auch den Zusammenhang zwischen dem Seelischen und d e m H i s t o r i s c h e n h e r s t e l l e n , und zwar muß es das wertbeziehende Moment der historischen Begriffsbildung sein, aus dem sich ersehen läßt, warum das reale seelische Leben in einer anderen und näheren Beziehung zur Geschichtswissenschaft steht als das reale körperliche Sein. So kommen wir endlich vom f o r m a l e n | Begriff der historischen M e t h o d e zur s a c h l i c h e n Eigenart des historischen M a t e r i a l s . Freilich, über das Wesen solcher Beziehung ist damit allein noch nicht viel ausgemacht. Zunächst scheinen die Objekte der Geschichte mit einem psychischen Sein insofern zusammenzuhängen, als sie Objekte für ein S u b j e k t sind, das die wesentlichen von den unwesentlichen Bestandteilen in ihnen mit Rücksicht auf einen Wert scheidet, und es ließe sich zeigen, daß auch das wissenschaftliche Subjekt ein stellungnehmendes, wertendes, also ein seelisches Wesen in dem angegebenen Sinne sein muß. Aber so wichtig dieser Umstand für die Objektivität der Wissenschaften ist, so fehlt doch eine solche Beziehung der Objekte auf ein Begriffe bildendes seelisches Wesen in k e i n e r Wissenschaft, und es müßte deshalb, falls dieser Umstand schon ausschlaggebend für den methodischen Charakter einer wissenschaftlichen Darstellung wäre, auch die Naturwissenschaft als Geisteswissenschaft bezeichnet werden, da sie ebenfalls ohne einen das Wesentliche vom Unwesentlichen scheidenden „Geist“ nicht zu denken ist. Wollen wir daher den besonderen Zusammenhang kennenlernen, der zwischen geschichtlicher Methode und seelischem Leben besteht, so haben wir von dem erkennenden wissenschaftlichen S u b j e k t zunächst vollkommen abzusehen und uns allein um die O b j e k t e der Geschichte zu kümmern, d. h. wir dürfen nur fragen, warum in dem historischen Ta t s a c h e n m a t e r i a l sich hauptsächlich reales seelisches Sein findet. Durch jede Beziehung der Wirklichkeit auf einen Wert zerfallen die uns bekannten Objekte in zwei prinzipiell voneinander verschiedene Klassen, nämlich in solche, bei denen diese Beziehung überhaupt möglich ist, und in solche, die nicht allein durch ihr Dasein etwas für den Wert b e d e u t e n , sondern s e l b s t z u d i e s e m We r t S t e l l u n g n e h m e n . Die zur ersten Klasse gehörigen Objekte können sowohl seelisch als auch körperlich sein. Die durch ihr Stellungnehmen zum Wert wesentlichen der zweiten Art dagegen sind notwendig seelisch. Darauf ist zunächst zu achten. Setzen wir nun den Fall, es befänden sich in einer individualisierend darzustellenden empirischen Wirklichkeit oder in dem historischen Tatsachenmaterial solche Wesen, die auch zu den ihre individualisierende Darstellung leitenden Werten Stellung nehmen, so müßten diese Wesen in den M i t t e l p u n k t des dargestellten Materials treten, d. h. alle übrigen Objekte wären

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dann nicht nur insofern geschichtlich wesentlich, als sie mit Rücksicht auf die leitenden Werte des wissenschaftlich dar- | stellenden S u b j e k t e s , d. h. des Geschichtsschreibers, zu historischen Individuen werden, sondern auch insofern, als sie für die in ihrem Wollen und Handeln dargestellten realen seelischen O b j e k t e durch ihre Individualität eine Bedeutung besitzen, und die Geschichte würde sie daher nicht allein auf die leitenden Werte der Darstellung beziehen, sondern zugleich mit den dargestellten Stellung nehmenden, wertenden und seelischen Wesen in Verbindung bringen, die in ihrem S t o f f e vorkommen. So entsteht ein e n g e r e r Begriff der geschichtlichen Darstellung als bisher. Solange wir auf ein besonderes historisches Material gar nicht reflektierten, hatten wir es nur mit e i n e r Art von historischen Objekten zu tun. Setzen wir dagegen seelische Objekte der angegebenen Art oder w e r t e n d e historische Persönlichkeiten voraus, so müssen diese sich von den übrigen Objekten unterscheiden, und insbesondere alle Körper werden in einer solchen Darstellung immer erst durch das wesentlich, wodurch sie nicht nur zu den das erkennende S u b j e k t des Historikers leitenden Werten in Beziehung stehen, sondern wodurch sie zugleich die wollenden und wertenden O b j e k t e , also die seelischen Vorgänge der dargestellten historischen Persönlichkeiten beeinflussen oder Gegenstand ihres Wollens und Handelns sind. In einer Geschichte Italiens z. B., welche von dem Gesichtspunkte des Wertes geleitet ist, der an der Kunst haftet, muß vor allem das Wollen und Handeln der K ü n s t l e r wesentlich werden, das mit Rücksicht auf den leitenden Wert durch seine Individualität bedeutsam ist, und alles andere reale Sein wird mit diesem s e e l i s c h e n Wollen und Handeln in Verbindung gebracht werden. Um die überragende Bedeutung der seelischen Wesen innerhalb des geschichtlichen Materials zum Ausdruck zu bringen, wollen wir alle historischen Objekte, die zu den leitenden Werten der Darstellung selbst Stellung nehmen, und die immer seelische Wesen sein müssen, die h i s t o r i s c h e n Z e n t r e n nennen, und wir sehen dann, daß, falls solche Zentren in dem Material der Darstellung sich befinden, die Geschichte notwendig alles übrige Sein auf sie bezieht.166 Doch weil es nach dem Bisherigen nur m ö g l i c h ist, daß es in einem geschichtlichen Stoffe auch historische Zentren gibt, bleibt unser Begriff der Geschichte i n h a l t l i c h sogar jetzt noch unbestimmt. Ja es scheint gerade nach den bisherigen Ausführungen n i c h t notwendig, daß unter dem historischen Material sich i m m e r seelische Wesen befinden, und es ist | vollends noch nicht einzusehen, warum diese Wesen 166

Der Begriff des historischen „Zentrums“ fällt selbstverständlich nicht mit dem oben entwikkelten Begriff des „primär Historischen“ zusammen. Primär historisch können auch Körper sein.

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gerade zu d e n Werten Stellung nehmen sollen, die zugleich die historische Darstellung leiten, also warum sie stets historische Zentren sind. Wir müssen daher über die bloße Möglichkeit, die wir bisher allein gewonnen haben, hinauskommen und zeigen, warum irgend ein seelisches Leben n o t w e n d i g zu jedem historischen Material gehört. Auch dies wird ohne Mühe gelingen, sobald wir uns darauf besinnen, unter welchen Bedingungen allein eine Wirklichkeit uns zu ihrer individualisierenden Darstellung v e r a n l a s s e n kann, und wenn wir ferner daran denken, daß nicht jeder beliebige Wert zum leitenden Gesichtspunkt einer historischen Darstellung zu werden vermag. Es ergibt sich dann, daß erstens jedes historische Objekt nicht allein auf Werte überhaupt, sondern auch auf ein wirkliches wertendes, also seelisches Wesen bezogen sein muß, daß zweitens das Vorhandensein solcher seelischer Wesen in dem geschichtlichen Stoff nicht logisch zufällig ist, und daß drittens wir nur dann Veranlassung haben, eine Wirklichkeit individualisierend oder historisch darzustellen, wenn unter diesen seelischen Wesen sich auch solche befinden, die selbst zu den die Darstellung leitenden Werten Stellung nehmen, so daß es also in der Tat k e i n e h i s t o r i s c h e D a r s t e l l u n g o h n e e i n r e a l e s s e e l i s c h e s Z e n t r u m gibt. Warum eine ausdrückliche Begründung dieser für jeden Historiker wohl selbstverständlichen Tatsache im methodologischen Interesse nicht überflüssig ist, brauchen wir nicht erst zu zeigen. So allein wird es möglich, die logische Struktur der historischen „Geisteswissenschaften“ zu verstehen und endlich auch zu begreifen, weshalb an dem Begriff der Geisteswissenschaften als einem für die Methodenlehre wichtigen mit so großer Hartnäkkigkeit festgehalten worden ist.167 | Was zunächst die notwendige Beziehung jedes historischen Objektes auf wertendes seelisches Sein betrifft, so kehren wir noch einmal zur vorwissenschaftlichen Wirklichkeitsauffassung des praktischen Lebens zurück, von der wir bei der Begriffsbestimmung des historischen Individuums ausgegan167

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Wie B e r n h e i m (Lehrbuch der historischen Methode, 5. und 6. Auflage, S. 3) angesichts dieser Problemstellung und ihres folgenden Lösungsversuches behaupten kann, ich hätte den „logischen Zusammenhang des historischen Objektes mit dem Prinzip der historischen Betrachtungsweise nicht entsprechend anerkannt“, ist mir nicht verständlich. Ich glaube vielmehr, daß gerade der l o g i s c h e Zusammenhang zwischen Geisteswissenschaft und Geschichtswissenschaft, ebenso wie im folgenden Abschnitte der l o g i s c h e Zusammenhang zwischen Kulturwissenschaft und Geschichtswissenschaft, in diesem Buche zum erstenmal dargelegt worden ist, da er erst auf Grund der Einsicht in den wertbeziehenden Charakter der individualisierenden Begriffsbildung verstanden werden konnte. Ich muß das auch solchen Kritikern wie Tr o e l t s c h gegenüber hervorheben, um die Meinung abzuweisen, ich hätte mich n u r um die formalen Unterschiede gekümmert. Das Gegenteil ist richtig. Ich habe die materialen Unterschiede genau so berücksichtigt wie die for- | malen, und das allein war notwendig, daß ich die formalen Unterschiede v o r a n s t e l l t e , da eben eine L o g i k der historischen Wissenschaften gegeben werden sollte.

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gen sind. Die Uebereinstimmung der historischen mit der vorwissenschaftlichen Begriffsbildung des handelnden und wollenden Menschen bestand darin, daß für beide die Individualität der Dinge Bedeutung bekommt. Der prinzipielle Unterschied zwischen beiden dagegen war der, daß der Historiker nicht wollend und wertend zu den Dingen Stellung nimmt, sondern sie theoretisch betrachtend auf einen Wert bezieht. Lösen sich nun aber auch die historischen Objekte dadurch insofern von jedem wertenden, wollenden und handelnden Wesen los, als sie nicht mehr Gegenstände einer direkten Wertung sein dürfen, so können doch die Werte, auf die sie bezogen werden, nicht sozusagen „in der Luft schweben“, d. h. als „reine“ Werte bloß „gelten“, sondern sie müssen, solange es sich um eine h i s t o r i s c h e Wissenschaft von der Wirklichkeit handelt, gewertete Werte eines wirklichen wollenden und wertenden, also auch seelischen Wesens sein. Daraus aber folgt bereits, daß ein Objekt, um zum Gegenstand einer historischen individualisierenden Darstellung zu werden, nicht nur überhaupt zu Werten in einer logischen Beziehung, sondern zugleich mit einem wirklichen wertenden Wesen in einer r e a l e n Verbindung stehen muß, und hiermit ergibt sich, daß der Begriff eines psychischen Lebens von dem Begriff eines historischen Individuums, das wertbeziehend aufgefaßt wird, in gewisser Hinsicht unabtrennbar bleibt.168 Doch diese Einsicht genügt für unsern Zweck noch nicht. Wertende seelische Wesen kommen immer auch in dem geschichtlichen S t o f f als seelische Wesen vor, und das scheint hiermit noch nicht verständlich gemacht. Um zu zeigen, inwiefern dies notwendig ist, dürfen wir allerdings nicht auf eine Darstellung reflektieren, die sich auf einen Te i l einer geschichtlichen Entwicklung beschränkt, sondern wir müssen den umfassendsten historischen Zusammenhang oder das „letzte historische Ganze“, wie wir es genannt haben, mit in Betracht ziehen, das für die leitenden Wertgesichtspunkte der Darstellung noch eine historische Individualität besitzt, und dem sich dann alle Objekte, die seine bloßen Teile sind, als Glieder einfügen lassen. Man könnte z. B. denken, daß die historische | Biologie es gar nicht mit seelischem Leben zu tun habe. Aber das gilt nur, solange wir uns auf einen Teil von ihr beschränken. Das historische Ganze der biologischen Entwicklung schließt den Menschen, insofern er ihr „Höhepunkt“ ist, auch als seelisches Wesen ein, denn sonst dürfte man nicht von einem „Fortschritt“ sprechen, ja auf den Menschen muß, wie wir gesehen haben, die ganze Reihe bezogen werden, um überhaupt zu einer h i s t o r i s c h e n „Entwicklung“ zu werden. In derselben Weise aber gehören zu jedem historischen Ganzen auch psychische Wirklichkeiten, mit denen alle historischen 168

Genauer wird das im Abschnitt IX gezeigt.

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Individuen in reale Verbindung zu bringen sind. Daraus ergibt sich dann, daß in einem umfassenden historischen Ganzen alle historischen Objekte mit seelischen Wesen in irgendeinem historischen Zusammenhange stehen. Freilich macht hier ein besonderer Fall Schwierigkeiten. Das reale seelische Wesen, auf das die geschichtliche Entwicklung bezogen wird, und das dann notwendig selbst als Glied zu dem realen historischen Zusammenhang gehört, kann eventuell ein e i n z i g e s , nämlich der Historiker sein, und so scheint doch eine Ausnahme vorzuliegen, da wir ja von dem erkennenden Subjekt zu abstrahieren haben. Sehen wir jedoch näher zu, so ergibt sich, daß, falls in dem darzustellenden historischen Stoff außer dem Historiker kein seelisches Wesen vorhanden ist, der Historiker nicht n u r als erkennendes S u b j e k t in Frage kommt, sondern zugleich als O b j e k t in einem geschichtlichen Zusammenhang mit den anderen Individuen steht und daher notwendig auch als Glied in das umfassendste Objekt der historischen Darstellung oder in das Ganze der wertbezogenen Entwicklungsreihe hineingehört. Daraus aber folgt, daß in dem letzten historischen Ganzen immer wenigstens e i n seelisches Wesen sich findet. Warum aber soll endlich dieses seelische Wesen auch stets das historische Z e n t r u m bilden? In dem Falle, in dem der Historiker selbst nicht nur erkennendes Subjekt ist, sondern zugleich dem umfassendsten historischen Zusammenhange der dargestellten Objekte zugerechnet werden muß, versteht sich die Antwort auf diese Frage zwar von selbst, denn die leitenden Werte der Darstellung sind dann notwendig dieselben, zu denen der Historiker wertend Stellung nimmt. Doch diese Möglichkeit haben wir allein deshalb erwähnt, um zu zeigen, daß k e i n Fall denkbar ist, in dem unter dem historischen Stoff kein seelisches Wesen vorkommt. Tatsächlich stellt der Historiker fast immer Entwicklungsreihen dar, zu denen er nicht selbst als historisches Glied gehört, sondern in denen nur andere seelische Wesen sich befinden, und warum sollen unter ihnen | immer solche sein, die zu den die historische Darstellung leitenden Werten selbst wertend Stellung nehmen? Dies ist in der Tat erst der entscheidende Punkt. Doch auch hier ist die Antwort nicht schwer. Sind die Werte von keinem der in den umfassendsten Zusammenhang gehörigen seelischen Wesen zugleich die eigenen Werte des Darstellers, zu denen er wertend Stellung nimmt, so muß er sich doch wenigstens in die Werte dieser Wesen „hineinleben“ können, um sie zu „verstehen“, denn wo eine Wirklichkeit weder zu uns selbst noch zu uns verständlichen wertsetzenden Wesen in Beziehung steht, werden wir sie lediglich als „Natur“ ansehen, d. h. in der Wissenschaft unter ein System von allgemeinen Begriffen zu bringen suchen, und daher ergeben sich für eine geschichtliche Darstellung nur zwei Möglichkeiten. Entweder: die Werte der zum

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geschichtlichen Stoff gehörigen seelischen Wesen sind dieselben Werte, mit Rücksicht auf die auch für den Darsteller historische In-dividuen entstehen. Dann liegt die Sache einfach, denn dann werden selbstverständlich diese „geistigen“ Wesen auch historische Zentren. In einer Geschichte der Kunst z. B. ist der Wert der Kunst, mit Rücksicht auf den für den Historiker die historischen Begriffe sich bilden, derselbe Wert, zu dem die Künstler real wertend Stellung nehmen, und zu historischen Zentren müssen dann notwendig die Künstler werden. Oder: die Werte der seelischen Wesen sind nicht die des Darstellers, wie dies bei Vorgängen der Fall ist, die ihm räumlich oder zeitlich fern liegen. Dann hat er sich in sie so weit hineinzuleben, daß er sie versteht, und sind infolgedessen diese wertenden seelischen Wesen ihm in ihrem einmaligen und individuellen Tun und Treiben interessant geworden, dann kann er, solange er sich ihnen gegenüber nur historisch betrachtend verhalten, d. h. sie lediglich theoretisch auf Werte beziehen will, gar nicht anders, als die Werte, zu denen sie selbst real wertend Stellung nehmen, auch bei ihrer Darstellung durch Wertbeziehung zur Scheidung des Wesentlichen vom Unwesentlichen benutzen, denn ganz andere als die in dem historischen Material selbst vorkommenden Werte bei der Begriffsbildung zu verwenden, hätte dann allein einen Sinn, wenn die Objekte mit Hilfe eines Wertmaßstabes nicht historisch wertbeziehend dargestellt, sondern wertend beurteilt werden sollten, und daß dies nicht die Aufgabe des Historikers sein kann, der „objektiv“ wissenschaftlich verfährt, wissen wir. So ist klar, weshalb wenigstens für diejenigen geschichtlichen Darstellungen, die sich grundsätzlich auf theoretische Wertbeziehung beschränken, also in keiner Weise auch praktisch oder außertheoretisch wertend Stellung nehmen, nicht von einer bloß zufälligen Koinzidenz d e r Werte | gesprochen werden darf, welche die Darstellung leiten, und welche die dargestellten seelischen Wesen bei ihrem wertenden Verhalten bestimmen. Die leitenden Werte der Begriffsbildung sind von einer in dem angegebenen Sinne r e i n wissenschaftlichen Darstellung stets dem historischen S t o f f s e l b s t zu entnehmen, d. h. es müssen solche Werte sein, zu denen die dargestellten seelischen Wesen oder Zentren sich selbst wertend verhalten. Man hat, um dies Resultat zu verstehen, nur stets daran zu denken, daß es lediglich für das l o g i s c h e I d e a l einer „objektiven“ historischen Darstellung gilt, also nicht für die Geschichtswissenschaft zutreffen kann, die über die theoretische Wertbeziehung zur praktischen Wertung ihres Materials hinausgeht. So kommen wir zu folgendem Resultat. Erstens ist jedes historische Individuum auf reale Wesen bezogen, die werten, also seelisch sind, zweitens müssen diese seelischen Wesen unter den Objekten vorkommen, aus denen das letzte Ganze der historischen Darstellung besteht, und drittens endlich müssen diese Wesen zugleich die seelischen historischen Zentren sein, mit

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denen alle andern Objekte wertbeziehend in einen realen geschichtlichen Zusammenhang zu bringen sind. Der vorher als bloße Möglichkeit gewonnene e n g e r e Begriff der Geschichte ist so für uns zum s a c h l i c h e n B e g r i f f d e r G e s c h i c h t e ü b e r h a u p t geworden, und zugleich kommen wir damit dem, was von der empirischen Wissenschaft wirklich als „Geschichte“ im engeren Sinn hervorgebracht wird, erheblich näher, als dies durch den rein formalen Begriff der Geschichte möglich war. Der nicht an logische, sondern an sachliche Unterschiede anknüpfende Sprachgebrauch wird nur solche Darstellungen „geschichtlich“ nennen, in deren Zentrum sich seelische Wesen befinden. Das ist, wie wir jetzt sehen, sein gutes Recht. Es fällt uns daher nicht ein, zu bestreiten, daß die Geschichte im engeren Sinn, als besondere Wissenschaft, es immer a u c h mit seelischen Objekten zu tun haben muß und i n s o f e r n eine „Geisteswissenschaft“ genannt werden kann. Nur ist zugleich von neuem klar, weshalb wir von dem Begriff der Geisteswissenschaft als einer Wissenschaft von realem S e e l e n l e b e n bei der logischen Untersuchung nicht a u s g e h e n dürfen, denn nicht der Umstand, daß sie eine Seelenwissenschaft ist, bestimmt ihre logische Struktur, da seelische Vorgänge sich auch generalisierend oder naturwissenschaftlich darstellen lassen, sondern umgekehrt: aus der logischen Struktur der Geschichtswissenschaft, d. h. aus dem Wesen der individualisierenden und wertbeziehenden Begriffsbildung läßt sich verstehen, | warum die Geschichte vorwiegend eine besondere Art des seelischen Lebens zum Gegenstand ihrer Untersuchung macht. Wir begreifen also sehr wohl, wie es dazu gekommen ist, daß nahezu alle Theorien der Geschichtswissenschaft das entscheidende Merkmal für die Trennung von der Naturwissenschaft durch den sachlichen Gegensatz von Körper und Geist zu gewinnen suchten. Ja das soeben Ausgeführte erklärt nicht nur die weite Verbreitung derartiger Ansichten, sondern gibt ihnen sogar ein r e l a t i v e s Recht. Alle Bearbeiter der nicht-naturwissenschaftlichen Disziplinen, der Theologe, der Jurist, der Philologe, der Historiker, der Nationalökonom fühlen sich gegenüber den Männern der Naturwissenschaft als zusammengehörig, und wenn man nach dem Grunde dafür fragt, so wird man immer geneigt sein, im Begriff des „Geistigen“, d. h. Psychischen das Band zu erblicken, das aus den nicht-naturwissenschaftlichen Disziplinen ein einheitliches Ganzes macht. Ihre Objekte sind in der Tat vorwiegend seelisch und müssen es sein. Es liegt daher für den, der einen Ueberblick über das gesamte Gebiet der wissenschaftlichen Tätigkeit und ihre Unterschiede gewinnen will, nahe, die Wissenschaften in Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften oder Seelenwissenschaften einzuteilen. Wird vollends bei dem Versuch einer Theorie der Geisteswissenschaften das wollende und w e r t e n d e Subjekt zum Ausgangspunkt genommen, so kann, weil die Na-

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turwissenschaften mit Einschluß der Psychologie, aber im Gegensatz zur Geschichte und den andern „Geisteswissenschaften“, ihre Objekte von jedem wertenden Subjekt loslösen müssen, und der gewählte Ausgangspunkt also nicht falsch ist, sogar viel Wertvolles zur Charakterisierung der Geschichte und ihres Gegensatzes zur Naturwissenschaft zutage treten.169 | Doch würde es zu weit führen, das im einzelnen zu verfolgen, und wir brauchen es auch nicht zu tun, denn es muß andererseits schon jetzt einleuchten: wer ein Verständnis sowohl der l o g i s c h e n als auch der s a c h l i c h e n Unterschiede zwischen Naturwissenschaft und Geschichte gewinnen will, wird trotz des notwendigen Zusammenhanges von Geschichte und Seelenleben mit dem A u s g e h e n vom Seelischen und dem Begriff der Geisteswissenschaft nicht zum Ziele kommen. Daß dabei die logischen Gegensätze der Methode eher verdeckt werden als klar zutage treten, brauchen wir nicht mehr nachzuweisen, denn selbst wenn wir den Begriff des „Geistes“ so eng fassen, daß darunter allein wollende und wertende Wesen fallen, so können doch auch sie, wie immer wieder zu betonen ist, ebenso unter naturwissenschaftliche Begriffe gebracht oder generalisierend behandelt werden wie jede beliebige andere Wirklichkeit, und das Wort Geisteswissenschaft bleibt somit in logischer Hinsicht nach wie vor nichtssagend, wo es sich darum handelt, das Wesen der G e s c h i c h t s wissenschaft zu verstehen. Nur darauf sei noch ausdrücklich hingewiesen, daß man sogar dann nichts erreicht, wenn man den Begriff des Geistigen als eine besondere A r t des Psychischen zur Bestimmung des sachlichen Begriffes der Geschichte verwenden will. Er wird dann nämlich in gewisser Hinsicht zu eng und in anderer Hinsicht auch wieder viel zu weit. Zu eng ist er, insofern nur das historische Zentrum ein wertend Stellung nehmendes und daher seelisches Wesen sein muß, und selbst dieses von der Geschichte niemals in seiner 169

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Hier sei besonders auf M ü n s t e r b e r g s Grundzüge der Psychologie, 1, 1900 hingewiesen. Dies Werk enthält, ebenso wie die spätere Philosophie der Werte (1908), einen interessanten Versuch, unter dem Gesichtspunkte des Gegensatzes von Natur und Geist eine Einteilung der Wissenschaften zu gewinnen, und zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß an der prinzipiellen Verschiedenheit der psychologischen und der historischen Betrachtung trotzdem nicht gezweifelt wird. Freilich scheint mir auch M.s Begriff der Geisteswissenschaft nicht haltbar, denn durch seinen Gegensatz von „objektivierenden“ und „subjektivierenden“ Wissenschaften trennt er die Psychologie und die Geschichte s o sehr voneinander, daß die Verwendung von psychologischen Begriffen in einer historischen Darstellung danach gar nicht möglich wäre, und dies ist mit den Tatsachen unvereinbar. Ferner bleibt auch bei M. der vieldeutige Begriff des „Allgemeinen“ unbestimmt, und es fehlt daher die entscheidende Einsicht in den Zusammenhang zwischen der geschichtlichen Bedeutung des Individuellen und den allgemeinen Werten. Zur vollen Klarheit wird man in all diesen Fragen erst durch eine scharfe Trennung der bereits berührten „unwirklichen“ Sinngebilde von den realen psychischen Vorgängen gelangen, an denen sie haften. Nicht um „ob- | jektivieren“ und „subjektivieren“, sondern um die Feststellung des realen Seins einerseits und die „Deutung“ seines irrealen „Sinnes“ andrerseits handelt es sich hier. Im neunten Abschnitt gehen wir darauf noch näher ein.

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lediglich begrifflich zu isolierenden „Geistigkeit“, d. h. als psychisches Wesen, sondern stets als volle seelisch-körperliche Realität dargestellt wird. Zu weit ist der Begriff dagegen insofern, als nicht a l l e wollenden und wertenden seelischen Wesen schon Objekte der Geschichtswissenschaft sind. Es müßte also ein noch anderer Begriff des Geistigen gebildet werden, falls durch ihn auch nur das zentrale Material der historischen Wissenschaften bestimmt werden sollte, und der Umstand, daß zwischen Seelenleben und Geschichte ein notwendiger Zusammenhang lediglich insofern besteht, als wertende Wesen immer psychische Wesen sind, zeigt daher gerade, wie w e n i g hieraus allein für die Bestimmung eines sachlichen Begriffes der Geschichte zu entnehmen ist. Es wäre deshalb, weil mit dem Worte „Geist“ eine noch engere als die bisher angegebene Bedeutung nicht ohne Willkür verbunden werden kann, | dringend wünschenswert, daß wir den Begriff der Geisteswissenschaft, bei dem unter „Geist“ stets ein reales psychisches Sein verstanden werden wird, in einer methodologischen Untersuchung fallen ließen. Der Grund dafür, daß der Ausdruck sich eingebürgert hat, besteht allein darin, daß man früher unter Geist etwas anderes verstand als heute, was zum bloß Psychischen geradezu im Gegensatz stand. Durch die Beibehaltung von Ausdrücken, die nicht nur ihre frühere Bedeutung eingebüßt haben, sondern sogar ausdrücklich in einem anderen Sinne gebraucht werden als früher, können lediglich Mißverständnisse entstehen. An dem Worte Geist haftet die Gefahr solcher Mißverständnisse in besonders hohem Maße. Deswegen ist der Kampf gegen den Terminus Geisteswissenschaft mehr als ein Wortstreit. Erst dann werden wir aufhören dürfen, ihn zu führen, wenn man unter Geist wieder etwas anderes zu verstehen gewohnt ist als das Psychische. Insbesondere hätte man dann den Begriff fernzuhalten, an den z. B. J. St. Mill denkt, wenn er von einer „Logik der Geisteswissenschaften“ spricht. Ja man sollte dieses Wort allein unter der Voraussetzung verwenden, daß jeder sofort wüßte: das Geistige steht nicht nur im Gegensatz zum Körperlichen, sondern auch zum bloß Psychischen.170 Der Begriff des Geistigen als des Psychischen bleibt unter allen Umständen nicht nur zur Charakterisierung der historischen Methode, sondern auch zur Bestimmung des historischen Materials gänzlich ungeeignet. Das wird vollends zutage treten, wenn wir wissen, was in Wahrheit das Material der heute sogenannten Geisteswissenschaften bildet.

VIII. Die historischen Kulturwissenschaften. Wollen wir verstehen, für welche Teile der Wirklichkeit eine naturwissenschaftliche, generalisierende Behandlung niemals genügen kann, und welche 40

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Diese Voraussetzung macht Spranger in seiner oben zitierten Abhandlung.

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S t o f f e also eine historische, individualisierende Darstellung nicht allein möglich machen, sondern zugleich fordern, d. h. wollen wir einen vollständigen s a c h l i c h e n Begriff der Geschichte gewinnen und zu ihm durch nähere Bestimmung der bisher dargelegten logischen Prinzipien vordringen, so können wir nur an den Begriff der We r t e anknüpfen, welche die historische Begriffsbildung leiten. Von ihnen ist es abhängig, welches Material historisch w e s e n t l i c h wird und welches nicht, und insbesondere muß ihre nähere inhaltliche Bestimmung den | Begriff des historischen Z e n t r u m s inhaltlich feststellen. Hierauf aber kommt es vor allem an, denn mit einem sachlichen Begriff des historischen Zentrums wird, soweit dies in der Logik möglich ist, auch ein sachlicher Begriff des Geschichtlichen überhaupt gegeben sein. Es versteht sich dabei von selbst, daß die Weiterführung der Gedanken jetzt nur mit Hilfe der Konstatierung von Ta t s a c h e n geschehen kann, die sich nicht mehr als logisch notwendig ableiten lassen. Der Umstand, daß ein Wert überhaupt die historische Darstellung leitet, machte es verständlich, daß das historische Zentrum immer wertend, also seelisch und insofern „geistig“ ist, aber schon dies konnte erst durch Heranziehung der Tatsache festgestellt werden, daß wertende Wesen in der uns empirisch bekannten Welt niemals n u r körperliche Wesen sind. Diese im Grunde nicht viel mehr als negative Abgrenzung war der e r s t e Schritt auf einem jetzt weiter zu verfolgenden Wege, und wollen wir nun den n o c h i m m e r z u w e i t e n Begriff der Geschichte verengern, so müssen wir nacheinander die verschiedenen Tatsachen heranziehen, aus denen sich etwas für den sachlichen Begriff der Geschichte ergibt. Der z w e i t e Schritt, den wir auf einem solchen Wege zu machen haben, erfolgt im Anschluß daran, daß jede historische Darstellung, falls sie Wissenschaft sein will, ihre Objekte auf einen Wert beziehen muß, der ein Wert f ü r a l l e , und zwar zunächst für alle die ist, an die sich der Historiker mit seiner Darstellung wendet. Diese A l l g e m e i n h e i t des Wertes kann jedoch einen zweifachen Sinn haben. Es ist entweder der Wert wirklich von allen gewertet und damit anerkannt, oder er wird allen als ein zu wertender und anzuerkennender zugemutet, d. h. er kann entweder eine f a k t i s c h e oder eine, wie wir sagen wollen, n o r m a t i v e A l l g e m e i n h e i t besitzen. Doch ist von dem Begriffe des Normativen in unserem Fall der Gedanke an ein überempirisches Element o b j e k t i v e r „Geltung“ vorläufig noch fernzuhalten. Wir bleiben auch mit dem Normativen im Tatsächlichen insofern, als wir die Werte „normativ allgemein“ nennen, deren Anerkennung faktisch von allen Gliedern einer bestimmten Gemeinschaft g e f o r d e r t wird.171 171

Auf die verschiedenen Arten der „Geltung“ von Werten gehe ich an dieser Stelle absichtlich nicht näher ein. Die Frage kommt erst im fünften Kapitel in Betracht. Vgl. darüber auch mein System der Philosophie, I, S. 132 ff. Hier sei noch bemerkt, daß die allgemeinen Werte

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Fragen wir nun, was sich hieraus für eine nähere Bestimmung der leitenden Werte der geschichtlichen Darstellung ergibt, so zeigt ein Blick | auf die Tatsachen, daß jeder für die Geschichtswissenschaft in Frage kommende allgemeine Wert ein von M e n s c h e n anerkannter oder geforderter Wert sein muß. Bei den normativ allgemeinen Werten ist dies selbstverständlich, und auch die faktisch allgemein anerkannten Werte können nur Werte sein, die Menschen anerkennen, denn sie müssen sich, wenn der Historiker sie kennen soll, empirisch konstatieren lassen, und dies ist nur bei Menschen möglich. Daraus folgt, daß Menschen immer auch im Zentrum der Wirklichkeit stehen werden, die Objekt einer historischen Darstellung ist. Nur dann nämlich haben wir ein historisches Interesse an einer Wirklichkeit, wenn sie mit seelischen Wesen real zusammenhängt, die zu den allgemeinen menschlichen Werten selbst Stellung nehmen, und menschliche Werte werden, soweit wir dies konstatieren können, nur von Menschen gewertet. Wir haben also jetzt einen Begriff des historischen Zentrums und damit einen Begriff der Geschichte gewonnen, der dem, was von der empirischen Wissenschaft als „Geschichte“ tatsächlich hervorgebracht wird, bereits wieder einen Schritt näher kommt. Der Hauptgegenstand, auf den die vorhandene Geschichtsschreibung alles andere bezieht, ist immer die Entwicklung menschlichen Seelenlebens. Aber auch dieser Begriff ist noch zu weit. Den nächsten, d r i t t e n Schritt auf dem Wege zu seiner Bestimmung machen wir durch die Besinnung auf die Tatsache, daß allgemeine Werte, und zwar wieder sowohl die faktisch allgemein anerkannten als auch die normativ allgemeinen, nur bei solchen Menschen vorkommen, die in irgendeiner G e m e i n s c h a f t miteinander leben, also s o z i a l e Wesen im weitesten Sinne des Wortes sind. Daß es vereinzelte Individuen in der empirischen Wirklichkeit überhaupt nicht gibt, wissen wir, und vollends kann das seelische Leben von Menschen, bei denen es bis zur Anerkennung von allgemeinen Werten gekommen ist, nur ein Leben mit andern Menschen oder ein soziales Leben sein. Was die faktisch anerkannten allgemeinen Werte betrifft, so liegt es schon in ihrem Begriff, daß sie Werte einer menschlichen Gemeinschaft sind, aber auch wenn wir einen Wert als normativ allgemein ansehen, wird er stets einer wirklichen Gemeinschaft von Menschen zugemutet. Wir müssen bei dem Worte Gemeinschaft nur nicht allein an solche sozialen Gruppen denken, deren Glieder einander räumlich und zeitlich nahe sind, sondern auch an Gemeinschaften, die lediglich durch ein „ideelles“ Band zusammengehalten werden, also z. B. aus allen zur Wissenschaft, zur Kunst usw. Stellung nehmenden Menschen bestehen, und deren Glieder dann eventuell weithin über nicht mit den allgemeinen Begriffen von ihnen verwechselt werden dürfen. Was in dem Sinne „allgemein“ ist, daß es für alle gilt, kann selbst etwas Individuelles sein.

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Raum und Zeit verstreut sein | können. Nennen wir die allgemeinen Werte auch solcher Gemeinschaften soziale Werte, dann können wir sagen, daß die Werte, die eine historische Darstellung leiten, immer soziale menschliche Werte sind. Hieraus aber folgt wieder, daß in jeder Wirklichkeit, die zum Objekt einer historischen Darstellung werden soll, Menschen sich befinden müssen, die mit Rücksicht auf soziale Werte durch die Individualität ihres Wollens und Handelns In-dividuen bilden, und daß daher im Zentrum jeder historischen Darstellung das durch seine Eigenart bedeutsame seelische Leben einer Gemeinschaft von Menschen steht. Selbst scheinbar so isolierte und vereinzelte Individuen, wie z. B. Spinoza, sind mit Rücksicht auf die wissenschaftliche Gemeinschaft der Menschen oder die societas philosophorum, zu der sie gehören und gehören müssen, um eine historische Bedeutung zu erhalten, als soziale Wesen anzusehen.172 Der zentrale historische Vorgang ist also stets entweder die Entwicklung eines einzelnen, in einem individuellen sozialen Zusammenhange befindlichen menschlichen Seelenlebens oder ein individuelles soziales Ganzes, dessen individuelle Glieder zu Gruppen zusammengefaßt sind und nur unter einen relativ historischen Begriff gebracht zu werden brauchen, weil jedes einzelne Glied durch dieselben Willensakte und Handlungen historisch wesentlich ist wie alle andern. Die übrigen Objekte werden dann auf diese sozialen Individuen bezogen, weil sie mit ihnen in einem realen historischen Zusammenhange stehen. So sind wir mit Hilfe der Prinzipien der wertbeziehenden historischen Begriffsbildung einerseits und der drei Tatsachen andererseits, daß wertende Wesen seelische Wesen, daß allgemeine Werte menschliche Werte, und daß allgemeine menschliche Werte für den Historiker soziale Werte im weitesten Sinne des Wortes sind, zu einem Begriff der Geschichte gekommen, der unter sachlichen Gesichtspunkten vielfach bereits als ihr erschöpfender Begriff angesehen und zu ihrer Abtrennung von der Naturwissenschaft benutzt wird. Die Natur auf der einen Seite, das soziale Leben der Menschen auf der andern Seite, das sind, so meint man, die beiden Gruppen von Tatsachen, in die sich die beiden großen Gruppen von | Wissenschaften teilen, und wir sehen jetzt, wie auch eine solche Auffassung in unserer Untersuchung ihr relatives R e c h t erhält.173 172

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Den Begriff des Sozialen kann man auch in einem engeren Sinne nehmen und dann soziale Güter, wie z. B. Ehe, Familie, Staat, Nation, den asozialen, wie z. B. Kunst und Wissenschaft, gegenüberstellen. Vgl. darüber mein System der Philosophie, I, S. 370 ff. Davon müssen wir hier absehen. Auch asoziale Güter wie Kunst und Wissenschaft kommen für die G e s c h i c h t e insofern in Betracht, als sie sich in einem realen sozialen Zusammenhang befinden. Die Philosophie, die ihren ü b e r g e s c h i c h t l i c h e n S i n n zu deuten sucht, kann, ja muß sie anders betrachten. Diese und die folgenden Ausführungen sind ebenso wie mein Begriff des historischen Zentrums nicht genügend von den Kritikern berücksichtigt worden, die finden, daß ich die

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Nur das eine ist noch zu bemerken. Es knüpft sich oft an diesen Begriff des Geschichtlichen der Gedanke, daß „soziales“ Leben nicht „individualistisch“ dargestellt werden könne, wobei wieder das Atom mit dem Individuum, das soziale Ganze mit dem allgemeinen Gattungsbegriff verwechselt wird, und deswegen sprechen wir absichtlich von einem „individuellen sozialen Zusammenhange“ und von „sozialen Individuen“. Paradox kann solche Zusammenstellung von Worten nur für den klingen, der nicht einsieht, daß der reale geschichtliche Zusammenhang einer Gesellschaft stets etwas Individuelles ist, und daß gerade die Unterordnung der Individuen unter einen allgemeinen Begriff sie aus dem sozialen geschichtlichen Ganzen herauslösen würde, um abstrakte Atome aus ihnen zu machen. Die generalisierende Begriffsbildung bleibt, wie wir gesehen haben, notwendig mit mehr oder weniger isolierender und insofern atomisierender Begriffsbildung verknüpft. Doch für unsere Zwecke ist auch der jetzt gewonnene Begriff der Geschichte noch nicht bestimmt genug. Ja es fehlt ihm sogar bisher das entscheidende Merkmal, denn wir verstehen aus ihm noch immer nicht, warum die bloß naturwissenschaftliche Behandlung des menschlichen sozialen S e e l e n l e b e n s weniger b e f r i e d i g e n d sein soll als die eines anderen realen Objektes, d. h. weshalb die generalisierende Soziologie nicht alle wissenschaftlich notwendigen Fragen, die das Leben der | menschlichen Gesellschaft an uns stellt, beantworten kann, und weshalb es auch individualisierende Geschichte von ihr gibt. Wir haben also den Begriff des allgemeinen leitenden Wertes der historischen Darstellung noch näher zu bestimmen, um so zu einem noch engeren Begriff der Geschichte vorzudringen. Dabei ist dies entscheidend. Die faktisch allgemeine Anerkennung der Werte, mit Rücksicht auf welche die Objekte zu historischen In-dividuen werden sollen, darf nicht ausschließlich auf einem sogenannten „Naturtries a c h l i c h e n Eigentümlichkeiten des Materials der im engeren Sinne historischen Wissenschaften nicht zu ihrem Rechte kommen lasse. Sonst wäre der Vorwurf des „Formalismus“ unverständlich. Die Tatsachen, auf welche ich mich hier berufe, sind freilich so trivial, daß man glauben kann, es lohne nicht, von ihnen ausdrücklich zu reden. Aber auf interessante und neue Ta t s a c h e n kommt es hier nicht an, ja es stünde schlecht um meinen Gedankengang, wenn die Tatsachen, die ich heranziehe, nicht trivial oder selbstverständlich wären. Meine Aufgabe war hier wie überall in einer Logik der Geschichte, den Z u s a m m e n h a n g aufzuzeigen, der zwischen den allbekannten Eigentümlichkeiten des historischen Tatsachenmaterials und der logischen Struktur ihrer historischen Darstellung besteht. Dieser Zusammenhang ist nicht allen bekannt. In seiner Herausarbeitung besteht mein gescholtener „Formalismus“. Wie eine Logik der Geschichte anders als in diesem Sinne formal verfahren und dabei Logik bleiben soll, hat keiner von meinen Kritikern zu sagen gewußt. Der Widerspruch gegen meinen Formalismus ist nur daraus zu erklären, daß wir zwar manche „Theorie der Geisteswissenschaften“ besitzen, aber keine L o g i k der nicht-naturwissenschaftlichen Disziplinen. Für sie die Basis zu schaffen, war die Absicht dieses Buches, und unter diesem Gesichtspunkt allein sollte man es beurteilen.

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be“ beruhen, d. h. mit der Neigung eines jeden beliebigen Individuums zusammenfallen, wie dies z. B. bei den Gütern der Sättigung des Hungers oder der Befriedigung des Geschlechtstriebes der Fall ist. Denn so „allgemein“ die Werte, die an diesen Gütern haften, auch sein mögen, bleibt doch ihre Verwirklichung in Gütern, zum Teil wenigstens, die Angelegenheit der einzelnen Individuen, und soweit das der Fall ist, kann mit Rücksicht auf sie niemals eine für alle gültige In-dividuenbildung entstehen. Erst die sozialen Organisationen, die von den Gliedern einer Gemeinschaft zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse geschaffen worden sind, haben in ihrer Individualität zugleich Bedeutung für alle, und so können wir sagen, daß die allgemeinen Werte, welche die historische Begriffsbildung leiten, immer zugleich eine gemeinsame Angelegenheit der Glieder einer Gemeinschaft sein müssen. Dann aber fällt der Unterschied von faktisch allgemeinen und normativ allgemeinen Werten fort, denn auch die faktisch allgemeinen Werte müssen unter diesen Umständen zugleich als Forderungen für alle Glieder der Gemeinschaft auftreten und insofern als normativ allgemeine Werte angesehen werden können, wie dies z. B. bei den Werten der Kirche, der Nation, des Rechtes, des Staates, der Ehe, der Familie, der wirtschaftlichen Organisation, der Religion, der Wissenschaft, der Kunst usw. der Fall ist. Erst die Menschen, die mit Rücksicht auf Güter von dieser Art und auf Werte, die an ihnen haften, zu In-dividuen werden, kommen dann für die Geschichtswissenschaft als historische Zentren in Betracht, denn nur eine Darstellung, die von ihnen berichtet, kann die Anerkennung ihrer leitenden Werte bei allen, an die sie sich wendet, voraussetzen und so auf allgemeine Geltung Anspruch machen. Suchen wir nun zunächst nach einem gemeinsamen N a m e n für diese Werte, die an solchen Gütern haften, von denen wir bisher bloße Beispiele gegeben haben, so werden wir wieder am besten an den Begriff der N a t u r anknüpfen, um zu sehen, was außer dem rein logischen oder rein formalen Begriff der Geschichte sonst noch in einem G e g e n s a t z zu ihr steht. Dabei können wir wieder nur von einem Naturbegriff aus- | gehen, der das physische wie das psychische Sein gleichmäßig umfaßt, trotzdem aber noch einen andern Sinn hat als den, daß er die Wirklichkeit mit Rücksicht auf das Allgemeine bedeutet, und zwar reflektieren wir jetzt darauf, daß unter Natur alle die realen Objekte zu verstehen sind, bei denen wir von jeder Wertbeziehung absehen, wie dies die Unterordnung unter allgemeine Begriffe notwendig mit sich bringt. Es ist also nicht etwa ein neuer Naturbegriff, den wir damit einführen, sondern es wird lediglich auf die Wertindifferenz des bisher schon gewonnenen Begriffes, der die Wirklichkeit mit Rücksicht auf das Allgemeine umfaßt, ausdrücklich reflektiert. Dann stellen sich z w e i Gruppen von Begriffen ein, die in einen G e g e n s a t z zur so verstandenen Natur treten können. Wir haben früher so-

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wohl Begriffspaare wie Natur und Kunst, Natur und Sitte erwähnt, als auch Begriffspaare wie Natur und Gott, und zu dieser zweiten Art könnten wir noch das von Natur und Geist hinzufügen, wobei aber unter „Geist“ dann nicht das empirische Material der Psychologie zu verstehen wäre. Es würde diesen beiden Begriffspaaren nun vielmehr d a s gemeinsam sein, daß dem Natürlichen als dem Wertfreien etwas Wertvolles als ein Uebernatürliches, Uebersinnliches, Transzendentes gegenübergestellt wird. Doch ist von vornherein klar, daß wir solche metaphysischen Gegensätze wie Natur und Gott oder Natur und „Geist“ hier, wo es sich um die Bestimmung der Prinzipien einer empirischen Wissenschaft handelt, nicht gebrauchen können. Im Gegensatz zum Uebersinnlichen ist auch das Geschichtliche etwas „Natürliches“. Es bleibt also nur d i e Gruppe von Begriffen übrig, zu der die Paare Natur und Kunst, Natur und Sitte usw. gehören, und der Name für das, was dabei zur Natur in einen Gegensatz tritt, kann kein anderer als K u l t u r sein. Dieser Ausdruck wird daher für uns wichtig. Das Wort, ursprünglich für die Pflege des Bodens gebraucht, ist heute als Bezeichnung für a l l e die Güter üblich, die den Gliedern einer Gemeinschaft am Herzen liegen, oder deren „Pflege“ von ihnen gefordert werden darf. Als K u l t u r w e r t e sind deshalb die normativ allgemeinen sozialen Werte zu bezeichnen, von denen wir gesprochen haben, und der Gegensatz von Natur und Kultur ermöglicht es dann endlich, den s a c h l i c h e n Begriff der Geschichtswissenschaft in seinem Gegensatze zu dem s a c h l i c h e n Begriff der Naturwissenschaft abschließend zu entwickeln. Kultur ist die gemeinsame Angelegenheit im Leben der Völker, Kultur ist also auch das Gut, mit Rücksicht auf dessen Werte die Individuen ihre von allen anzuerkennende h i s t o r i s c h e Be- | deutung erhalten, und die allgemeinen Kulturwerte, die an diesem Gute haften, sind es demnach, welche die historische Darstellung und Begriffsbildung bei der Auswahl des Wesentlichen leiten. Dabei lassen wir es unentschieden, ob zwischen den Kulturgütern und den übersinnlichen oder transzendenten Gütern ein Zusammenhang besteht, den die Philosophie als einen notwendigen aufzeigen kann. Die Geschichte hat sich als empirische Wissenschaft darum nicht zu kümmern. Es kommt allein darauf an, ein Gebiet des normativ allgemein Gewerteten und Gepflegten von d e n Wirklichkeiten abzugrenzen, die wir als indifferent gegenüber Werten betrachten, ja betrachten müssen, falls wir sie als „Natur“, d. h. als bloße Exemplare allgemeiner Begriffe denken wollen, die durch andere Exemplare ersetzt werden können. Sind nun aber die normativ allgemeinen Kulturwerte die leitenden Prinzipien jeder historischen Darstellung, so kommen wir auch in der Begriffsbestimmung des historischen Z e n t r u m s einen Schritt weiter. Zunächst ist

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es selbstverständlich, daß für die Geschichte vor allem d i e Menschen wesentlich werden, die selbst zu den normativ allgemeinen sozialen Werten des Staates, des Rechtes, der Wirtschaft, der Kunst usw. real wertend Stellung genommen haben174 und dadurch in ihrer Individualität für den wirklichen Gang der Kultur von wesentlicher Bedeutung geworden sind. Alles übrige reale Sein bleibt nur insofern geschichtlich, als es auf die menschliche Kulturtätigkeit und ihre Ergebnisse in seiner Individualität einen Einfluß hat. Doch reicht dieser Begriff des historischen Zentrums trotzdem für unsere Zwecke noch immer nicht ganz aus. Der „allgemeine“ historische Zusammenhang nämlich ist nicht allein insofern zu berücksichtigen, als jedes historische Individuum mit einem größeren sozialen Ganzen verknüpft ist, dem es sich als Glied einordnet, sondern wir haben auch darauf zu achten, daß die Geschichte stets, soweit sie es irgend kann, die Entwicklung ihrer Objekte darzustellen hat, d. h. Ve r ä n d e r u n g s r e i h e n , deren aufeinander folgende Stadien wesentlich voneinander verschieden sind. Es läßt sich freilich eine Gemeinschaft denken, deren Glieder zu Werten, die für sie normative Allgemeinheit besitzen, in ihrem Wollen und Handeln Stellung nehmen, ja sogar unaufhörlich an der Verwirklichung normativ allgemeiner Ziele arbeiten, ohne daß im Laufe der Zeit noch wesentliche | Aenderungen an der Eigenart ihrer Tätigkeit und ihrer Erfolge zu bemerken wären, und dann scheint auch die Geschichte auf die Darstellung eines dauernden Zustandes beschränkt zu sein. Doch würde selbst in einem solchen Falle der Schwerpunkt des Interesses auf der Frage liegen, wie der dauernde Zustand allmählich in einer einmaligen Entwicklung einst erreicht worden ist. Ja falls Veränderungen wirklich in k e i n e r Hinsicht mehr wesentlich wären, hätte eine solche Gemeinschaft auch keine „Geschichte“ mehr, die noch einer besonderen Darstellung bedürfte, denn alles Wesentliche in dem sich nicht mehr entwickelnden Endprodukt müßte dann bereits in der Geschichte seiner einmaligen früheren Entwicklung enthalten sein. Abgesehen davon wird man bezweifeln dürfen, ob es in dem angegebenen Sinne k o n s t a n t e Kulturgemeinschaften häufig gibt, und jedenfalls ist Kultur in dem heute üblich gewordenen Sinne des Wortes nur dort vorhanden, wo das Leben der Gemeinschaften wenigstens früher einmal so abgelaufen ist, daß die Tätigkeit eines jeden Stadiums die Tätigkeit der vorangegangenen Stadien zur Voraussetzung hatte oder auf ihrer Grundlage in der Weise weiter baute, daß zwischen den verschiedenen Stadien sich ein mit Rücksicht auf

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In einer weiter unten zu bestimmenden Bedeutung kann man statt „Stellung nehmen“ auch sagen, daß zu den historischen Zentren eines geschichtlichen Stoffes der Vergangenheit die Menschen (sei es als Individuen, sei es als Gruppen) gehören, in denen die Kulturwerte ihrer Zeit „wirklich lebendig“ waren, und die deshalb historisch wesentlich werden.

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die allgemeinen Werte wesentlicher individueller U n t e r s c h i e d feststellen läßt. Mit andern Worten: reale Kultur gibt es dort allein, wo es auch wertbezogene oder historisch-teleologische E n t w i c k l u n g gibt oder gegeben hat, und so zeigt sich ein noch engerer Zusammenhang von Kultur und Geschichte, der an einem viel erörterten Begriffe auch in einer andern Weise klarzulegen ist. Man spricht von „Naturvölkern“ und bringt sie sowohl zu „geschichtlichen“ Völkern als zu „Kulturvölkern“ in einen Gegensatz. Ob es absolut ungeschichtliche Menschen gibt, die gar keine Kultur besitzen, kann wieder unentschieden bleiben. Aber falls ein Volk in seinem vollständig bekannten Werdegange wirklich keine historisch wesentlichen Veränderungen zeigen sollte, könnten wir es in der Tat nur unter allgemeine Begriffe von Wiederholungen bringen, also insofern nur als „Natur“ im logischen Sinne ansehen. Historisch wesentliche Veränderungen zeigt es erst, wenn es mit Rücksicht auf seine Kulturwerte eine historische Entwicklung darstellt. Daraus ersehen wir, welchen Sinn allein es hat, von Naturvölkern zu sprechen, und in welchem Verhältnis dieser Begriff sowohl zu dem der Kulturvölker als auch zu dem der geschichtlichen Völker steht. Dadurch wird von neuem klar: geschichtliche Völker müssen immer Kulturvölker sein, und Kultur kann es nur bei geschichtlichen Völkern geben. Die Begriffe der Kultur und der Geschichte bedingen sich gegenseitig und hängen gewissermaßen in doppelter Weise | miteinander zusammen: Kulturwerte allein machen die Geschichte als Wissenschaft möglich, und geschichtliche Entwicklung allein bringt reale Kulturgüter hervor, an denen Kulturwerte haften. Jetzt haben wir endlich den Begriff der z e n t r a l e n h i s t o r i s c h e n Vo r g ä n g e so weit bestimmt, wie dies für unsere Zwecke nötig erscheint. Die leitenden Gesichtspunkte jeder historischen Darstellung müssen Werte von normativ allgemeiner Geltung sein, und diese realisieren sich in Gütern, an denen sie haften, erst innerhalb einer historischen Entwicklung. Der Stoff, der mit Rücksicht auf solche Werte historisch wesentlich sein soll, muß als historisches Zentrum die Entwicklung menschlichen Kulturlebens enthalten, auf welche seine anderen Teile bezogen werden können. Selbstverständlich ist auch dieser Begriff des geschichtlichen Stoffes als des historischen Kulturlebens in gewisser Hinsicht f o r m a l . Er umfaßt nichts anderes als die wollenden und handelnden Glieder einer sich historisch entwickelnden Gemeinschaft, deren Handlungen durch ihre Individualität wesentlich werden, sobald man sie auf ihre normativ allgemeinen Werte und auf die mit diesen übereinstimmenden leitenden Werte ihrer Darstellung bezieht. Welchen besonderen I n h a l t diese Werte und diese Handlungen haben, bleibt also unbestimmt, und das geht die logische Untersuchung als solche auch nichts an. Die verschiedenen Kulturwerte und die

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ihnen entsprechenden Kulturobjekte, die wir genannt haben, sollten nach wie vor lediglich Beispiele sein. Der mit Rücksicht auf die Kultur formale Begriff genügt, um eine Antwort auf die Fragen zu geben, die wir noch zu stellen haben. Daß wir den so gewonnenen Begriff der Geschichte sowohl s a c h l i c h als auch f o r m a l nennen, kann keinem Bedenken unterliegen. Sachlich und insofern mehr als formal ist er im Vergleich zu dem r e i n logischen Begriff der Wirklichkeit unter dem Gesichtspunkt ihrer Individualität, formal dagegen bleibt er im Vergleich zu dem Begriff einer Darstellung, die einen mit Rücksicht auf die b e s o n d e r e n Kulturgüter und Kulturwerte inhaltlich bestimmten historischen Stoff behandelt. Wie weit die normativ allgemeinen leitenden Kulturwerte einer „objektiven“ geschichtlichen Darstellung unter allen Umständen in dem angegebenen Sinne „formal“ bleiben müssen, kann sich erst später zeigen. Hier stellen wir zunächst nur fest, welcher N a m e am besten für die leitenden Werte der Geschichte und dementsprechend auch für das Material, das mit Rücksicht auf sie historisch wesentlich ist, passen muß, und das kann jetzt nicht mehr zweifelhaft sein. | Um mit Rücksicht hierauf auf den Terminus der Geisteswissenschaften zurückzukommen, so sind gewiß die historischen Zentren stets „geistig“ im Sinne von psychisch oder seelisch, aber das heißt nun nicht b l o ß psychisch und auch nicht b l o ß wertend oder stellungnehmend, und daher ist das Wort geistig in seiner üblichen Bedeutung zu ihrer Bezeichnung ungeeignet. Unter Kultur dagegen versteht jeder sofort etwas allgemein Gepflegtes und daher normativ allgemein Gewertetes, im Gegensatz zu der sich selbst und ihrem „Wachstum“ überlassenen Natur. Es fallen ferner unter den Begriff der Kulturobjekte auch die K ö r p e r, 175 die bei jeder Kulturtätigkeit für die Menschen als Mittel oder als Ziele in Betracht kommen, und das ist notwendig, denn sie sind von der Geschichte in ihrer historisch wesentlichen Individualität ebenso darzustellen wie die seelischen Prozesse. Die Maschinen, die der Mensch erfunden hat, die ganze Entwicklung der Technik, gehört ebenfalls zu den historischen Objekten. Sodann – und das ist wichtig – bezeichnet das Wort Kultur auch solche Wirklichkeiten, die man sich scheut, geistig zu nennen, und die trotzdem für die Geschichte eminent wesentlich sein können, wie z. B. die „materiellen“, d. h. von wirtschaftlichen Interessen geleiteten Vorgänge im Leben der Völker. Eine logische Untersuchung, die a l l e historischen Darstellungen verstehen will, darf den 175

Dieser Umstand ist bereits von H. P a u l in seinen Prinzipien der Sprachgeschichte 1880 geltend gemacht worden, um zu zeigen, daß der Terminus Kulturwissenschaft besser als Geisteswissenschaft sei. Im übrigen steht jedoch auch P a u l den hier bekämpften Ansichten noch zu nahe, und jedenfalls fällt sein Begriff der Kulturwissenschaft nicht mit dem hier entwickelten zusammen. Vgl. dazu meine Schrift: Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft, 6. und 7. Aufl. S. 23 ff.

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Begriff des historischen Stoffes nicht zu eng fassen und nur den Geist als das „höhere“ oder „höchste“ Seelenleben für ein der geschichtlichen Darstellung würdiges Objekt halten. So verkehrt es sein mag, zu behaupten, die Entwicklung der Technik oder des Wirtschaftslebens sei das a l l e i n Wesentliche in der Geschichte, so falsch wäre es, den logischen Begriff des historischen Materials auf andere Te i l e der Kulturentwicklung zu beschränken. Es hängen nicht nur die verschiedenen Gebiete der menschlichen Kulturtätigkeit untereinander real auf das engste zusammen, sondern es zeigen auch die Organisationen des wirtschaftlichen Lebens und die technischen Entwicklungen mit Rücksicht auf normativ allgemeine Werte wesentliche Veränderungen, und sie gehören deshalb zwar nicht unter den Begriff des „Geistes“ als des „höheren“ Seelenlebens, wohl aber unter den Begriff der historisch sich entwickelnden Kultur. | An dem Terminus Kulturwissenschaft wird man nur dann Anstoß nehmen, wenn man den Begriff der Kultur zu e n g faßt. Daß das Wort eine übertragene Bedeutung hat und früher in einem engeren Sinne verwendet wurde als heute, ist zwar gewiß zuzugeben. Aber die Philosophie kann nicht alle Worte mit übertragener Bedeutung vermeiden wollen. Der Umstand, daß man von einem „Kulturingenieur“ spricht, wie Wundt einwendet,176 darf daher kein Grund sein, den Ausdruck Kulturwissenschaft zu vermeiden. Was würde Wundt sagen, falls jemand den Terminus Geisteswissenschaft verwürfe, weil wir von „geistigen“ Getränken reden? Wenn Wundt ferner hervorgehoben hat, wir zählten gerade die ursprünglichsten Begriffsinhalte, die rationellen Betriebsmittel der Landwirtschaft, die Maschinen und chemischen Hilfsmittel der Industrie, doch wohl mit Recht zu der N a t u r wissenschaft und ihrer Anwendung, so ist mit diesem Satz ein eindeutiger Sinn nicht zu verbinden. Will Wundt sagen, daß es zur Erfindung der Maschinen naturwissenschaftlicher Kenntnisse bedarf? Daraus folgt doch nichts für eine Gliederung der Wissenschaften, denn das Erfinden selbst „zählen“ wir zu keiner Wissenschaft, und mit den erfundenen Maschinen hat es als Objekten wissenschaftlicher Darstellung gewiß nicht eine Naturwissenschaft, sondern die Geschichte der Technik, also eine Kulturwissenschaft, zu tun und außerdem jede Geschichte, für deren Gebiet die Erfindungen von wesentlicher Bedeutung geworden sind. Der Terminus Kulturwissenschaft ist also gerade deswegen geeignet, weil er a u c h auf die geschichtlichen Darstellungen der technischen und „materiellen“ Kultur paßt. Endlich verstehen wir jetzt, nachdem wir den Stoff der Geschichte von dem Begriff des Kulturwertes aus bestimmt haben, noch besser als vorher, warum es früher einmal berechtigt war, von Geisteswissenschaften zu spre176

Einleitung in die Philosophie, 1902.

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chen, denn eine wenigstens für viele historische Zentren passende Bedeutung hatte das Wort „Geist“ z. B. in der Philosophie Hegels. Geist im engeren Sinne war hier der Name gerade für das, was aufgehört hat, mit dem bloß Psychischen identisch zu sein, und was als Recht, Moralität und Sittlichkeit, als Kunst, Religion und Philosophie die geschichtliche Verwirklichung normativ allgemeiner We r t e in Kulturgütern darstellt.177 | Es bedeutete also Geist, wenigstens soweit es sich dabei um etwas Wirkliches, zeitlich Geschehendes handelte, das, was wir in unserem Zusammenhange Kultur nennen, und wir werden auf die Frage, ob es zweckmäßig ist, das Wort Geist wieder in d i e s e r Bedeutung zu verwenden, noch einmal zurückkommen. Nur scheint Hegels Begriff des Geistes für die geschichtlichen Objekte oder die Kulturgüter, an denen Kulturwerte haften, uns heute zu e n g . Abgesehen davon aber tun wir nichts anderes, als daß wir uns dem Wechsel des Sprachgebrauches und dem erweiterten Begriff des historischen Stoffes anschließen, wenn wir statt Geist lieber Kultur sagen. Der „Geist“ eines Volkes ist uns, soweit er sich geschichtlich verwirklicht hat, die „Kultur“ eines Volkes. Höchstens ein Hegelianer dürfte heute noch ohne nähere Bestimmung von Geisteswissenschaften reden. Auch er müßte den Begriff des Geistes dann jedoch auf die „materielle“ Kultur ausdehnen und sie ebenfalls „geistig“ nennen, was gewiß kein besonders glücklicher Sprachgebrauch wäre. Vor Mißverständnissen völlig geschützt ist allerdings auch das Wort Kultur, das wir vorziehen, nicht. Aber die Unbestimmtheit dessen, was man unter Kulturwissenschaft verstehen kann, scheint trotzdem nicht annähernd so groß, wie die bunte Fülle durcheinanderschillernder Bedeutungen, die der Terminus Geisteswissenschaft heute auslösen muß. Eine mit dem üblichen Sprachgebrauch einigermaßen sich deckende Definition der Kultur, die genügt, um von ihr aus die Methode der historischen Begriffsbildung zu verstehen, kann man wenigstens versuchen, und diesem Zweck mögen noch die folgenden Bemerkungen dienen. Bisweilen – das ist das Wichtigste – wird das Wort Kultur gerade in methodologischen Erörterungen so benutzt, daß es in der Tat für unseren Zweck als ungeeignet erscheinen kann. Schon einmal wiesen wir darauf hin, daß die angeblich nach naturwissenschaftlicher Methode verfahrende Geschichte von ihren Vertretern gern „Kulturgeschichte“ genannt wird und 177

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In Hegels Anrede an seine Zuhörer bei Eröffnung seiner Vorlesungen in Berlin heißt es: „Das Reich des Geistes ist das Reich der Freiheit. Alles, was das menschliche Leben zusammenhält, w a s We r t h a t u n d g i l t , ist geistiger Natur; und dies Reich des Geistes e x i s t i e r t a l l e i n d u r c h d a s B e w u ß t s e i n v o n Wa h r h e i t u n d R e c h t , durch das Erfassen der Idee.“ Hier stehen sogar die | Wo r t e „Wert“ und „gelten“, wo gesagt werden soll, was „geistig“ bedeutet. Nicht selten verdeckt das Wort Geist das Wert- und Geltungsmoment, auf das alles ankommt.

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dann einen neuen Inhalt dadurch bekommen soll, daß man sie der p o l i t i s c h e n Geschichte e n t g e g e n s t e l l t . Unser Begriff der Kultur umfaßt selbstverständlich das staatliche Leben mit, und die politische Geschichte ist daher ebenfalls Kulturgeschichte, wie wir den Terminus verstehen. Auch an den staatlichen Vorgängen haften Kulturwerte, welche sie geschichtlich bedeutsam machen. Zu der Frage, ob der Staat das „eigentliche“ Arbeitsgebiet der Geschichte sei, wollen wir hier gar | nicht Stellung nehmen. Wir brauchen es nicht, denn wer eine solche Ansicht vertritt, wird darum trotzdem nicht in Abrede stellen, daß es von anderen Vorgängen als von den mit dem Staat in Verbindung stehenden ebenfalls Geschichte gibt. So kann höchstens den Gegnern der politischen Geschichte und den Vertretern der sogenannten „Kulturgeschichte“ unser Terminus der historischen Kulturwissenschaft unpassend erscheinen. Dies ist jedoch für uns nur ein neuer Grund, in einer methodologischen Untersuchung an dem Worte Kultur festzuhalten. Der behauptete Gegensatz von politischer Geschichte und „Kulturgeschichte“ ist zum mindesten schief ausgedrückt und hat davon abgesehen mit den Fragen der historischen Methode so gut wie nichts zu tun.178 Die Entwicklung der religiösen, kirchlichen, rechtlichen, sittlichen, wissenschaftlichen, künstlerischen oder wirtschaftlichen Kultur ist in derselben Weise individualisierend darzustellen wie die Entwicklung des politischen Kulturlebens. Höchstens in bezug auf das Maß absolut und relativ historischer Begriffe können Unterschiede entstehen. Aber wir wissen bereits, daß jeder Versuch einer grundsätzlichen Bevorzugung der unter relativ historische Begriffe zu bringenden Objekte soviel wie eine Leitung des historischen Interesses durch unbegründete methodologische Vorurteile und daher geradezu eine Fälschung der Auswahl des geschichtlichen Materials bedeuten würde. Die Verwirrung, auf der allein die Gleichsetzung von naturwissenschaftlicher oder generalisierender Geschichte und der sogenannten „Kulturgeschichte“ beruht, und der Mißbrauch, der mit dem Worte Kulturgeschichte getrieben wird, kann uns nicht hindern, als Material der historischen Wissenschaften die Entwicklung der menschlichen Kultur zu bezeichnen und dementsprechend von historischen Kulturwissenschaften zu reden. 178

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Sonderbarerweise meinte K. L a m p r e c h t in einer Besprechung der 1. Auflage meiner Schrift „Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft“ im Literarischen Zentralblatt, 1899, Nr. 2, daß ich die Auffassung Schäfers vom Staat als dem eigentlichen Arbeitsgebiet der Geschichte „desavuiert“ hätte und auf der „Grundlage der neueren Geschichtsanschauung“ stände. Auf welche Stelle meiner rezensierten Schrift Lamprecht diese Behauptung gestützt hat, weiß ich nicht. Tatsächlich habe ich mich immer ausdrücklich dagegen verwahrt, daß der Begriff der Kulturgeschichte in einen Gegensatz zur politischen Geschichte gebracht wird. Was ich mit der Verwendung von Kulturwerten in der Geschichte meine, hat Lamprecht wohl nicht ganz gewürdigt, wie dies bereits von Below (Preuß. Jahrb. Bd. 95, S. 550) und M. Scheibe (Theol. Jahresber. 19, S. 610) konstatieren konnten.

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Suchen wir im Zusammenhang hiermit sodann noch ausdrücklich etwas genauer zu bestimmen, was das umfassendste historische Z e n t r u m oder der denkbar größte zentrale historische Zusammenhang ist, | der sich auf Kulturwerte beziehen läßt, so könnten wir unter formalen Gesichtspunkten die gesamte Kulturmenschheit dafür halten und die Darstellung ihrer einmaligen individuellen Entwicklung als die umfassendste Aufgabe der historischen Kulturwissenschaften ansehen. Ob jedoch eine solche Aufgabe auch in einer e i n h e i t l i c h e n Darstellung lösbar ist, läßt sich unter logischen Gesichtspunkten nicht entscheiden. Die notwendige Voraussetzung ihrer Lösbarkeit besteht nämlich in der Kenntnis aller der Kulturwerte, die an den bisher geschichtlich zustande gekommenen Kulturgütern haften. Denn ohne eine solche Kenntnis sind wir nicht nur außerstande, von den verschiedenen Teilen der Kulturmenschheit Darstellungen zu geben, deren leitende Gesichtspunkte ihrem eigenen Kulturleben entnommen sind, sondern wir wissen überhaupt gar nicht, welche Teile der Menschheit zur Kultur gehören und welche nicht. Wir haben zwar gesehen, wie die Unterscheidung von Naturvölkern und geschichtlichen oder Kulturvölkern sich auf Grund unserer Begriffe bestimmen und rechtfertigen läßt: falls im Laufe der Zeit ein Volk mit Rücksicht auf normativ allgemeine Kulturwerte keine wesentlichen Veränderungen zeigen sollte, würden wir es unter naturwissenschaftliche, d. h. allgemeine Begriffe bringen und sagen, es lasse keine geschichtliche Entwicklung erkennen. Aber auch diese Scheidung bleibt formal, d. h. ob Kultur und geschichtliche Entwicklung bei einem Volke wirklich vorhanden sind, können wir immer nur mit Rücksicht auf die uns inhaltlich bekannten normativ allgemeinen Werte entscheiden, und solange wir also nicht sicher sind, a l l e Kulturwerte zu kennen, werden wir uns hüten müssen, einem Volke den Namen des geschichtlichen Kulturvolkes abzusprechen. Wir würden damit nichts anderes sagen, als daß wir es nicht zu u n s e r e n Kulturwerten in Beziehung zu bringen und mit Rücksicht auf u n s seinen Werdegang als historische Entwicklung aufzufassen vermögen. Das schließt jedoch nicht aus, daß für ein solches Volk selbst und eventuell für seine eigenen Historiker sich bestimmte, uns unbekannte oder unverständliche normativ allgemeine Werte herausgebildet haben, mit Rücksicht auf welche die verschiedenen Stadien dann auch wesentliche Veränderungen zeigen, und daß daher diesem Volke seine eigene Entwicklung als eine geschichtliche Entwicklung gilt. Deshalb darf die logische Trennung der Naturvölker von den geschichtlichen Kulturvölkern nicht so verstanden werden, daß es absolut ungeschichtliche Naturvölker wirklich gäbe. Nur untermenschliche Gemeinschaften, wie die mit dem unglücklichen und verwirrenden Namen der „Tierstaaten“ bezeichneten Bienen- oder Ameisenkomplexe, müssen | für uns notwendig immer ungeschichtlich sein, weil an ihrer Geschichte kein für uns verständlicher normativ allgemeiner Wert haften kann.

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Wir sehen also, der Begriff einer einheitlichen Kulturmenschheit und ihrer Geschichte bleibt für die Logik i n h a l t l i c h problematisch. Was wir unter Geschichte der Kulturmenschheit verstehen, und was gewöhnlich „Weltgeschichte“ genannt wird, ist der Inbegriff der Geschichte aller der Völker, die mit Rücksicht auf uns bekannte Werte von normativ allgemeiner Geltung wesentliche Veränderungen zeigen und deshalb von uns als Kulturvölker oder historische Völker bezeichnet werden. Wir dürfen unter logischen Gesichtspunkten als das umfassendste historische Zentrum somit lediglich die Gesamtheit der von uns als Kultur erkannten Entwicklungen ansehen, ohne irgendwie näher bestimmen zu wollen, auf welche Völker im einzelnen sich dieser Begriff erstreckt, d. h. es gehört zur Totalität der wirklichen Kultur in jedem Augenblicke zwar eine bestimmte Anzahl von Völkern, aber der Umfang dieses Begriffes kann sich für die Geschichte der Kultur immer vergrößern, und zwar in dem Maße, in dem einerseits unsere Kenntnis der Tatsachen zunimmt und andererseits unser Verständnis der Kulturwerte, auf die wir die Tatsachen beziehen, sich erweitert. Einen noch umfassenderen Begriff des z e n t r a l e n Objektes der Geschichte als den der Kulturmenschheit dürfen wir aber auf keinen Fall bilden, und insofern bleibt der Begriff des historischen Materials doch nicht völlig unbestimmt. Die Menschheit überhaupt zum historischen Zentrum zu machen, hätte erst dann eine Berechtigung, wenn wir voraussetzen dürften, es falle ihr Begriff mit dem der Kulturmenschheit zusammen. Selbst der Umstand, daß wir vielleicht jeden Menschen so zu behandeln haben, a l s o b er ein Kulturmensch sei, weil jeder Mensch Kulturmensch w e r d e n kann, ändert hieran nichts, denn erstens ist das ein ethischer und kein historischer Gesichtspunkt, und zweitens hat die Geschichte sich nicht um in der Zukunft liegende Möglichkeiten, sondern lediglich um die Vergangenheit der Menschheit zu kümmern. Nicht ebenso sicher wie den Begriff des denkbar umfassendsten historischen Zentrums werden wir dagegen den Begriff des historischen Objektes überhaupt oder gar des „letzten“ historischen G a n z e n feststellen können; denn es läßt sich unter logischen Gesichtspunkten nicht entscheiden, welche realen Vorgänge für Kulturmenschen durch ihre Individualität in der Weise bedeutsam zu werden vermögen, daß sie auch auf die leitenden Werte einer geschichtlichen Darstellung bezogen und damit zu histori- | schen In-dividuen werden müssen. Und ist schon mit Rücksicht auf die p r i m ä r historischen Objekte hier keine Grenze zu ziehen, so kann vollends zu einem s e k u n d ä r historischen Objekte nahezu j e d e Wirklichkeit werden. Wir haben jedoch kein Interesse daran, die sich hier ergebenden verschiedenen Möglichkeiten weiter zu verfolgen, da bereits der Begriff des historischen Zentrums es gestattet, zu den Fragen Stellung zu nehmen, die uns hier be-

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schäftigen, nämlich vom Begriff des Kulturwertes aus einen sachlichen Begriff der Geschichte aufzustellen, der sich nicht allein scharf gegen den sachlichen Begriff der Naturwissenschaften abhebt und so das Verhältnis der im engeren Sinne historischen Wissenschaften zu den anderen empirischen Disziplinen von der realen Welt deutlich hervortreten läßt, sondern der zugleich zeigt, warum den Kulturvorgängen gegenüber die naturwissenschaftliche, insbesondere die generalisierend soziologische Behandlung allein niemals ausreicht, und warum daher die historische oder individualisierende Darstellung ihrer einmaligen Entwicklung eine unabweisliche Forderung bildet oder zu einer wissenschaftlichen N o t w e n d i g k e i t wird. Das ergibt sich wieder im Anschluß an den Begriff der We r t e , welche die Darstellung der Kulturvorgänge leiten. Sobald wir reale Vorgänge mit solchen Werten in Beziehung setzen, die mit dem Anspruch normativer Allgemeinheit auftreten, muß die Darstellung der Objekte in individuellen Begriffen in demselben Maße zu einer Forderung werden, in dem die normativ allgemeinen Werte unsere Anerkennung fordern, und auch durch das Verlassen des praktisch wertenden Standpunktes zugunsten der rein theoretischen Wertbeziehung kann sich hieran nichts ändern. Das Bedürfnis nach einer geschichtlichen Kenntnis der sinnvollen Objekte bleibt vielmehr auch für den wissenschaftlichen, die Dinge theoretisch auf normativ allgemeine Werte beziehenden Menschen bestehen. Er wird daher an den Kulturvorgängen ein rein wissenschaftliches I n t e r e s s e haben, das durch ihre naturwissenschaftliche, generalisierende Darstellung niemals zu befriedigen wäre. Es knüpft sich mit Notwendigkeit an die Kulturgüter die rein theoretische Frage, wie sie in ihrer einmaligen individuellen Gestaltung geworden sind, oder welche verschiedenen individuellen Stadien sie im Laufe der Zeit einmal durchgemacht haben, und welche individuellen Ursachen ihren einmaligen individuellen Werdegang bestimmten. Der Versuch, sie n u r unter ein System allgemeiner Begriffe zu bringen und jede andere Darstellung als unwissenschaftlich abzulehnen, insbesondere ihre Geschichte durch eine generalisierende Soziologie zu verdrängen, muß daher als unwissenschaft- | liche Vergewaltigung der angegebenen Interessen erscheinen und zur Verarmung der Wissenschaft führen. Die Behauptung, das historische Interesse an dem einmaligen individuellen Werdegang der Kultur sei nicht wissenschaftlich, wäre dann allein richtig, falls wir nicht bloß die direkten praktischen Werturteile, sondern auch die t h e o r e t i s c h e n Beziehungen auf Werte aus der Wissenschaft zu verbannen hätten, und wer dies annimmt, setzt dabei einen Begriff von „Wissenschaft“ voraus, der nicht selbstverständlich hingenommen werden darf, sondern erst methodologisch zu rechtfertigen ist. Die Probleme aber, die dabei entspringen, können nicht auf Grund irgendwelcher naturalistischen Vorurteile, wie es heute noch vielfach Mode ist, son-

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dern ausschließlich auf Grund einer erkenntnistheoretischen Untersuchung gelöst werden, die uns im letzten Kapitel beschäftigen soll. In dem Zusammenhang dieses Abschnittes über die historischen Kulturwissenschaften weisen wir endlich noch kurz auf ein Problem hin, das in den Erörterungen über die historische Methode häufig behandelt wird, und das wir vorher absichtlich zurückgeschoben haben, um den Begriff der Kultur nicht zu eng zu fassen. Kann man von einem „eigentlichen“ Arbeitsgebiet der Geschichte sprechen? Auch diese Frage müssen wir so beantworten, daß dabei der Begriff der Kultur und seine Bedeutung für das Verständnis der historischen Wissenschaften zutage tritt. Der Versuch, einen noch engeren Begriff der Geschichte abzugrenzen, als wir es mit Hilfe des Kulturbegriffes bisher getan haben, kann nichts anderes als das Unternehmen bedeuten, einen oder mehrere Kulturwerte vor den anderen so zu bevorzugen, daß dadurch der Begriff des historischen Zentrums in seinem Umfang verkleinert, d. h. auf einen Teil des menschlichen Kulturlebens beschränkt wird. Das aber läßt sich nicht anders als unter Berücksichtigung der i n h a l t l i c h e n Bestimmungen der verschiedenen Kulturwerte durchführen, und Bestimmungen von solcher Art sind nicht mehr Sache der Logik, sondern der Geschichte selbst. Unser Kulturbegriff ist in dem angegebenen Sinne formal und muß in einer logischen Untersuchung formal bleiben, obwohl er im Gegensatz zu dem Begriff der Wirklichkeit mit Rücksicht auf das Individuelle überhaupt zugleich als sachlich bezeichnet werden darf. Ließ sich also schon der Begriff des umfassendsten historischen Z e n t r u m s lediglich formal bestimmen, so ist es vollends ausgeschlossen, daß die Methodenlehre sagt, was das eigentliche Arbeitsgebiet der Geschichte überhaupt sei. An der Hand des schon berührten Beispiels können wir das leicht verdeutlichen. Ob, wie man oft behauptet hat, der Staat im Zentrum | a l l e r Kulturentwicklung steht, also die politische Entwicklung das eigentliche Arbeitsgebiet der Geschichte darstellt, vermögen nur die Historiker unter sich auszumachen, oder höchstens dürfte die P h i l o s o p h i e des Staates als die Lehre von der „konkreten Sittlichkeit“ hier mitsprechen, und solche Probleme liegen unserem Zusammenhange fern. Die logische Untersuchung würde gänzlich verwirrt, wollten wir diesen Gesichtspunkt mit heranziehen. Die Methodenlehre darf allein folgendes sagen: ein Versuch, die politische Geschichte überhaupt aus der Reihe der Wissenschaften zu streichen, sollte nicht ernsthaft diskutiert werden. Es liegen historische Werke als Tatsachen vor, welche die Fruchtbarkeit des politischen Gesichtspunktes, d. h. die Beziehung der geschichtlichen Objekte auf den Wert, der an dem Kulturgut Staat haftet, bei der Darstellung gewisser Teile der Kulturentwicklung viel besser beweisen, als irgendeine logische Erörterung das könnte. Jede Theo-

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rie der Unwissenschaftlichkeit derartiger Werke beruht auf einem höchst unwissenschaftlichen naturalistischen Dogmatismus. Andererseits aber wäre der Versuch, die politische Geschichte als die eigentliche Geschichte zu proklamieren, erst dann berechtigt, wenn man auf Grund von historischen Tatsachen nachgewiesen hätte, warum ein anderer Kulturwert als der des Staates die Darstellung umfassenderer historisch-realer Zusammenhänge nicht leiten kann, sondern warum allein bei der Beschränkung auf bestimmte Sonderentwicklungen, z. B. der Kunst, der Wirtschaft, der Religion usw. ein nichtpolitischer Wertgesichtspunkt angewendet werden darf. Da ein solcher Nachweis aber erst dann als geführt zu betrachten wäre, wenn alle Versuche, sich von politischen Auswahlprinzipien bei der geschichtlichen Darstellung umfassenderer Zusammenhänge zu befreien, gescheitert sind, wird die Logik es begrüßen, daß Versuche einer derartigen Befreiung gemacht werden. Nur dort könnten diese Bestrebungen ihre logischen Grenzen finden, wo man überhaupt nicht mehr Kulturwerte zur Auswahl und Gliederung des geschichtlichen Stoffes benutzt, sondern dabei an etwas anknüpft, das lediglich sekundär historische Bedeutung für die Entwicklung der Kultur hat, wie z. B. die geographische Lage der geschichtlichen Schauplätze. Eine einheitliche und zugleich umfassende Darstellung der menschlichen Kulturentwicklung wird auf diesem oder auf einem ähnlichen Wege niemals zustande kommen. In ähnlicher Weise wie bisher zu noch anderen Fragen nach den Aufgaben der historischen Kulturwissenschaften Stellung zu nehmen, hat für unseren Gedankenzusammenhang keinen Zweck. Es würde sich überall | leicht ergeben, wie weit es sich um m e t h o d o l o g i s c h e Fragen handelt, wenn man den Stoff der Geschichte näher zu bestimmen sucht, und wie weit erst auf Grund sachlicher h i s t o r i s c h e r Erwägungen eine fruchtbare Erörterung möglich wird. Daher können wir die rein logischen Ausführungen über die Struktur der Begriffsbildung in den historischen Kulturwissenschaften abschließen. Das in der Einleitung formulierte spezielle Problem dieser Schrift scheint gelöst. Wir kennen das logische Wesen der wissenschaftlichen Darstellung, die an der Grenze der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung beginnt, sowohl mit Rücksicht auf ihre M e t h o d e als auch nach dem allgemeinsten Charakter ihres M a t e r i a l s , und wir sehen, inwiefern diese Darstellung geeignet ist, jene Lücke in unserem Wissen von der realen Welt auszufüllen, welche eine noch so umfassend gedachte Naturwissenschaft für immer darin lassen muß. Das klarzulegen, war der Hauptzweck unseres Unternehmens.

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Doch vielleicht machen unsere, aus den wiederholt angegebenen Gründen absichtlich so formal wie möglich gehaltenen Ausführungen den Begriff der K u l t u r als des Materials der Geschichte im engeren, üblichen Sinne noch nicht in jeder Hinsicht klar und bedürfen daher, besonders im Interesse einer Verständigung mit anders als logisch und formal gerichteten Bestrebungen auf unserem Arbeitsgebiet, der E r g ä n z u n g . Schon die Erinnerung an Hegels Begriff des Geistes weist auf eine Seite unseres Problems hin, die wir nicht völlig unberücksichtigt lassen dürfen, falls wir zu einem befriedigenden Abschluß kommen wollen. Deswegen sind einige Zusätze am Platz, welche die Eigenart des wertbezogenen historischen S t o f f e s und seiner ihm s a c h l i c h gerecht werdenden Darstellung durch die Geschichtswissenschaft in ein noch helleres Licht für die Methodenlehre bringen. Wir haben uns bisher bewußt auf d a s Material des Historikers beschränkt, das zum wirklichen Geschehen zu rechnen ist. Das war berechtigt, ja notwendig, denn auf zeitlich ablaufende r e a l e Vorgänge bleibt das Interesse der Geschichte, die in dem angegebenen Sinn geradezu die Wirklichkeitswissenschaft genannt werden kann, in erster Linie als auf ihren eigentlichen Stoff immer gerichtet. „Historisch“ im weitesten | Sinn sind reale Tatsachen an bestimmten Stellen des Raumes und der Zeit. Von diesem Begriff des Geschichtlichen gingen wir aus, und ihn können wir zwar inhaltlich näher bestimmen, aber niemals aufheben wollen. Zugleich stellt der Historiker jedoch, wie wir wissen, das wirkliche Geschehen nicht um seiner Wirklichkeit willen dar, sondern soweit, als an ihm etwas haftet, das über sein b l o ß reales Dasein hinausweist. Das brachten wir bisher so zum Ausdruck, daß wir sagten, es müsse die geschichtliche Realität theoretisch auf Werte bezogen sein, um für den Historiker „wesentlich“ zu werden, und wir haben die Art der Werte, welche die geschichtliche Auswahl leiten, dadurch charakterisiert, daß wir sie Kulturwerte nannten. Als Beispiele für die verschiedenen Kulturgebiete kamen unter anderem auch Recht, Moralität, Sittlichkeit, Religion, Kunst, kurz das in Betracht, was Hegel objektiven oder absoluten Geist nennt. Solche Geistesgebilde gehören nun, falls man reale Vorgänge im Seelenleben damit meint, nach den bisherigen Bestimmungen nicht allein zum geschichtlichen Material überhaupt, sondern zu den historischen Z e n t r e n der geschichtlichen Darstellung, deren leitende Werte an den genannten Kulturgütern haften, und soweit ist dann alles klar. Doch kann man unter „Geistesgebilden“ zugleich noch etwas völlig

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anderes verstehen, und zwar etwas I r r e a l e s , das uns in einem früheren Zusammenhange schon begegnet ist. Das wird jetzt, wo es sich um eine genauere inhaltliche Bestimmung des historischen Stoffes handelt, für uns wichtig. Wir wiesen wiederholt darauf hin, daß „Unkörperliches“ nicht notwendig reales Psychisches zu sein braucht. Es gibt vielmehr Gebilde, die weder zum körperlichen noch zum seelischen Geschehen gehören, also überhaupt nicht als empirische Wirklichkeiten, die zeitlich ablaufen, begriffen werden können, trotzdem aber jedem unmittelbar bekannt sind und deshalb auch nicht in ein metaphysisches Jenseits verlegt werden dürfen. Zu diesem in jeder Hinsicht u n w i r k l i c h e n Reich mußten wir z. B. die „Bedeutung“ eines Wortes oder den theoretischen „Gehalt“ eines Urteils rechnen. Jeder Denkende versteht ein solches Gebilde als d a s s e l b e , der es überhaupt „versteht“. Daß umgekehrt zum „Verstehen“ notwendig ein irrealer „Gegenstand“ gehört, falls das Wort seine prägnante Bedeutung nicht verlieren soll, werden wir später sehen. Zunächst ist wichtig: die realen Denkakte des Verstehens oder auch des „Meinens“ sind trotz der Identität des verstandenen Gegenstandes in jedem Individuum a n d e r e , d. h. höchstens einander g l e i c h , soweit Realitäten überhaupt einander gleichen, aber niemals | wie das gemeinsam Verstandene i d e n t i s c h . Schon früher stellten wir die Frage, ob solche von vielen Individuen g e m e i n s a m unmittelbar zu „erlebenden“ unwirklichen Gebilde n u r im Gebiet des Theoretischen oder Logischen vorkommen, und es ist nicht schwer, zu zeigen, daß es noch anderes Irreales gibt. Alles, was Hegel objektiven oder absoluten Geist nennt, kann so verstanden werden, daß es seinem Gehalt nach ebenfalls in eine Sphäre fällt, die gewiß nicht körperlich ist und doch, insofern sie von vielen Individuen gemeinsam unmittelbar erlebt wird, nicht psychisch real genannt werden darf, also als unwirklich zu gelten hat, solange wir andere als körperliche und seelische Wirklichkeiten nicht annehmen wollen. Es gibt somit auch atheoretische Gegenstände von ganz eigener Art, und es empfiehlt sich, sie als unwirklich zu bezeichnen, wenn physisches und psychisches Sein allein wirklich heißt. Das wird jetzt bedeutsam, da unter der Voraussetzung, daß solche Gebilde unwirklich sind, das, was die Kultur von „geistiger“ Art zur K u l t u r, d. h. wertbezogen macht, ebenfalls eine unwirkliche Welt zu sein scheint. Ist das aber zutreffend, dann sieht es so aus, als dürften wir das Material der Geschichte nicht „Kultur“ nennen, denn die historischen Wissenschaften wollen doch reale Vorgänge, nicht unwirkliche Gegenstände darstellen. Oder sollte es etwa falsch sein, daß der Historiker stets wirkliches Geschehen, das zeitlich abläuft, zu begreifen sucht? Ja, sollte die Geschichte vielleicht, gerade insofern sie Kulturwissenschaft ist, eine Wissenschaft von ir-

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realen Gebilden sein, also außer ihrem wirklichen auch ein unwirkliches „Material“ haben? Um hierüber zur Klarheit zu kommen, fassen wir den Begriff der Kultur noch von einer anderen Seite als bisher ins Auge. Es haftet an ihm in der Tat eine Zweideutigkeit, die wir wenigstens so weit zu beseitigen haben, als die genaue Bestimmung unseres Begriffes der historischen Kulturwissenschaften es erfordert. Zugleich werden wir im Zusammenhang damit zu einigen anderen viel behandelten Problemen der Geschichtstheorie und zu einer endgültigen Erledigung der Gedanken kommen, die manchen noch immer veranlassen, an dem Begriff der Geisteswissenschaft für die Geschichte festzuhalten. Vor allem wird sich dann auch zeigen, wie wenig unsere l o g i s c h e Untersuchung mit d e n Theorien der Geschichtswissenschaft in K o n f l i k t zu kommen braucht, die von den Unterschieden in den S t o f f e n der wissenschaftlichen Darstellungen ausgehen und dabei Begriffe wie den des historischen „Verstehens“ im Gegensatz zu dem des naturwissenschaftlichen „Erklärens“ in den Vordergrund rücken. Ja, es muß sich ergeben, daß n u r auf unserem Wege, | der in der „Kultur“ das reale geschichtliche Sein von den irrealen Gebilden begrifflich trennt, die daran haften, Probleme wie die des geschichtlichen „Verstehens“ philosophisch in Angriff zu nehmen und ihrer Lösung näher zu bringen sind. Auch bei der Frage nach dem Wesen des Verstehens kommt man ohne den Begriff des Irrealen nicht aus. Schon der Umstand, daß wir bei der Bestimmung des historischen Materials von den We r t e n ausgehen mußten, welche die historische Begriffsbildung leiten, und von hier aus erst den Begriff der Kultur gewinnen konnten, unter den der Stoff der Geschichte fällt, macht die erwähnte Zweideutigkeit des Kulturbegriffes begreiflich, die für manche Theorien der sogenannten Geisteswissenschaften so verhängnisvoll geworden ist. Der Ausdruck Kultur teilt diese Zweideutigkeit nämlich mit manchen Begriffen, die sich nicht auf bloße Wirklichkeiten als solche beziehen, sondern auf reale Vorgänge, die wegen ihrer Wertbezogenheit eine über ihr reales Dasein hinausgehende „Bedeutung“ oder einen „Sinn“ besitzen. Werte sind als Werte nie wirklich, sondern gelten, d. h. real dürfen nicht die Werte selbst, sondern erst die Güter genannt werden, in denen sie sich „verwirklichen“, und an denen wir sie auffinden. Ebenso gehört der S i n n , den eine Wirklichkeit mit Rücksicht auf einen Wert bekommt, nicht selbst zum wirklichen Sein, sondern besteht nur mit Rücksicht auf einen geltenden Wert und ist insofern selbst unwirklich. Unter Kultur verstehen wir dementsprechend einmal das reale geschichtliche L e b e n , an dem ein Sinn haftet, der es zur Kultur macht, und außerdem können wir damit auch den unwirklichen „Gehalt“ für sich genommen meinen, wie er als S i n n eines solchen Lebens losgelöst von

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allem realen Sein zu denken ist und sich mit Rücksicht auf die Kulturwerte deuten läßt. Im „sinnvollen Leben“ selbst geht beides ineinander. In seiner Theorie muß es getrennt werden.179 Als Beispiel für die Scheidung von realem Sein und irrealem Sinn brauchen wir wieder nur auf das wirkliche psychische Urteilen einerseits | und auf seinen unwirklichen logischen Gehalt andererseits hinzuweisen, der allein in der eigentlichen Bedeutung des Wortes „wahr“ oder theoretisch werthaft ist und insofern völlig unabhängig von dem psychischen, weder wahren noch falschen, weil bloß realen Sein besteht, das ihn auffaßt. Die wirklichen Akte des theoretischen Meinens und Verstehens fallen niemals mit dem (immanenten oder transzendenten) logischen „Sinn“, der allein wahr oder falsch, d. h. theoretisch wert- oder sinnhaft sein kann, zusammen. Diese Trennung müssen wir jetzt nicht nur auf die wirkliche Wissenschaft als einen historischen Vorgang, d. h. auf die forschenden und verstehenden Menschen mit ihren wissenschaftlichen Werken, sondern auch auf die anderen, d. h. die atheoretischen Kulturgüter anwenden, welche die Geschichte in ihrer einmaligen Entwicklung darstellt, also z. B. bei dem Worte „Kunst“ nicht allein an die realen Kunstwerke und die Menschen, die sie schaffen oder auffassen, sondern ebenso an den unwirklichen künstlerischen „Sinn“ denken, dessen Träger die historischen Vorgänge sind. Verallgemeinern wir diese Scheidung, so erhalten wir überall einmal die Kultur als die Realität, an der ein Sinn haftet, im anderen Falle ist dagegen der von ihr begrifflich abgelöste irreale Sinn oder „Geist“ gemeint. Mit anderen Worten: Kunst, Wissenschaft, auch Religion, Recht, Politik usw. bedeuten erstens sinnvolle Realitäten und zweitens Gebilde, die ebensowenig wirklich sind wie der gültige Gehalt wissenschaftlicher Wahrheiten, und die wir daher stets ausdrücklich i r r e a l e S i n n g e b i l d e der Kultur nennen wollen, um sie, ohne auf ihre Unterschiede im einzelnen näher einzugehen, sorgfältig von den g e s c h i c h t l i c h e n K u l t u r w i r k l i c h k e i t e n , an denen sie haften, zu trennen. Halten wir daran fest, so ist schon dadurch die vorher berührte Schwierigkeit, nach der es ungewiß schien, wie weit die Geschichte es mit Wirk179

Ausführlicher habe ich die Deutung des irrealen „Sinnes“ nach dem weitesten Umfang, den der Begriff haben kann, in meiner Abhandlung: Vom Begriff der Philosophie ([in:] Logos, I, 1910) erörtert und in meinem System der Philosophie, I, S. 277 ff. genauer festzustellen gesucht. Dort ist auch der „subjektive“ oder „immanente“ Sinn vom „objektiven“ oder „transzendenten“ geschieden, die beide zusammen erst das ganze Gebiet der irrealen Sinngebilde ausmachen. Zur näheren Orientierung muß ich darauf verweisen. Für das theoretische Gebiet sind die Begriffe, die hier in Frage kommen, schon früher in meinem Buch über den Gegenstand der Erkenntnis eingehend entwickelt, und es kam später nur darauf an, sie so zu erweitern, daß sie sich auf die atheoretischen Kulturgebiete übertragen und dort anwenden lassen. Die Ausführungen dieses Abschnittes stehen im engsten Zusammenhang mit meiner allgemeinen Philosophie der Werte und Sinngebilde.

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lichkeiten zu tun habe, falls sie Kulturwissenschaft sein soll, beseitigt. Wenn wir nämlich sagen, alle Geschichte stelle menschliche Kultur in ihrem einmaligen Werden dar, dann haben wir nicht die Sinngebilde in ihrer begrifflichen Losgelöstheit als irreale Gegenstände, sondern die s i n n v o l l e n r e a l e n Vorgänge im Auge, die Träger dieser Sinngebilde sind, und auf deren wirkliche Entwicklung es dem Historiker ankommt. Damit ist der Begriff der historischen Kulturwissenschaft von jeder Zweideutigkeit befreit. Die Geschichte behandelt als Realwissenschaft nicht den unwirklichen Gehalt der Kultur in seiner begrifflichen Isolierung, sondern die sinnvollen Kulturwirklichkeiten in ihrem einmaligen zeitlichen Verlauf. | Zugleich ergibt sich hieraus aber noch etwas anderes, was besonders denen gegenüber hervorzuheben ist, die unsere Theorie der Geschichtswissenschaft mit einer tadelnden Bedeutung des Wortes als „bloß formal“ bezeichnen, weil sie der sachlichen Eigenart des historischen Stoffes nicht gerecht werde. Solche schon berührten Einwände lassen sich nämlich von dem jetzt erreichten Standpunkt aus vollends leicht zurückweisen. Wollte man die Geschichte nicht, wie wir es, um ihre logische Struktur herauszuarbeiten, getan haben, vom Begriff der individualisierenden und wertbeziehenden M e t h o d e , sondern, wie es üblich ist, vom Begriff ihres M a t e r i a l s her bestimmen, dann müßte man, um sie gegen die Naturwissenschaft abzugrenzen, davon ausgehen, daß es einerseits Wirklichkeiten gibt, die wir auf ihr bloß reales Dasein hin ansehen, andererseits solche, die für uns als Träger von unwirklichen Sinngebilden in Betracht kommen, also etwas bedeuten, das über ihr reales Dasein hinausgeht, und dann ließe sich a u c h v o n h i e r a u s zeigen, daß, sobald man auf die Verschiedenheit der bei der wissenschaftlichen Darstellung anzuwendenden Methoden achtet, die Träger von irrealen Sinngebilden zum „primären“ Material der i n d i v i d u a l i s i e r e n d e n Geschichte im engeren Sinne des Wortes zu rechnen sind, während wir an sinnfreien Wirklichkeiten, gleichviel ob sie physisch oder psychisch real existieren, lediglich ein „naturwissenschaftliches“ Interesse haben, d. h. uns darauf beschränken, sie g e n e r a l i s i e r e n d darzustellen, wenigstens solange sie nicht mit sinnvollen Kulturträgern in einen realen historischen Zusammenhang gebracht und dadurch selbst zu sekundär historischen In-dividuen werden. Der Umstand, daß diese, jetzt an einen s a c h l i c h e n Gegensatz sich knüpfenden methodologischen Verschiedenheiten der Wissenschaften mit unserer Theorie nicht etwa unvereinbar sind, sondern im Gegenteil als notwendig aus ihr folgen, ja allein aus ihr heraus sich in ihrer Notwendigkeit begreifen lassen, zeigt von neuem, wie ungerechtfertigt die Behauptung ist, wir kämen über bloß „formale“ und daher „äußerliche“ Charakteristika der historischen Kulturwissenschaften nicht hinaus und könnten die „inneren“,

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d. h. sachlichen Eigentümlichkeiten ihrer Stoffe nicht würdigen. Auch hier tritt vielmehr, wie bereits bei der Entwicklung des Begriffes vom historischen Zentrum, hervor, daß gerade unser Weg, auf dem wir den Begriff des geschichtlichen Stoffes vom Begriff der wertbeziehenden Methode aus bestimmten, dazu führen muß, den Z u s a m m e n h a n g der s a c h l i c h e n und der f o r m a l e n Eigentümlichkeiten der verschiedenen Wissenschaften philosophisch verständlich zu machen. | Das sei noch besonders gegenüber der schon erwähnten Kritik hervorgehoben, die Ernst Troeltsch an unseren Ausführungen geübt hat.180 Eine Auseinandersetzung mit ihr liegt um so näher, als von Troeltsch die „wesentliche Richtigkeit“ unserer Geschichtslogik ausdrücklich „vorausgesetzt“ wird. Er will nur von dieser Logik aus „vorwärts kommen“, da sie „erst ein Anfang und kein Ende“ sei, ein Unternehmen, das selbstverständlich unsere volle Zustimmung hat. Doch scheint Troeltsch die Ansatzpunkte in unserer Theorie, die für ihre Weiterbildung gerade im Sinne ihrer inhaltlichen Ausgestaltung schon vorhanden sind, nicht ganz zu würdigen. Er hält sich ausschließlich an die absichtlich rein formal gestalteten Begriffe, von denen wir a u s g e h e n mußten, und er berücksichtigt nicht genug, wie von ihnen bereits in unserer Gedankenentwicklung der Weg zu den sachlichen Eigentümlichkeiten des historischen Stoffes führt. So bleibt in seinen kritischen Ausführungen besonders unser Begriff des historischen Z e n t r u m s wie alles, was sich daran anschließt, so gut wie unbeachtet, und gerade an dieser Stelle hätte die Kritik einsetzen müssen, wenn sie zeigen wollte, daß man vom Boden unseres Versuches nicht „vorwärts kommt“. Troeltsch sagt von unserer Theorie der Geschichte: „ I m m e r ist nicht der G e g e n s t a n d entscheidend, sondern das I n t e r e s s e , das den Gegenstand erst aus dem Kontinuum der Erlebniswirklichkeit ausscheidet und ihn durch die mit dem Interesse verbundenen Methoden erst entdeckt und formiert“.181 Das trifft für den A u s g a n g s p u n k t unserer Untersuchung allerdings zu. Wir mußten in einer logisch orientierten Geschichtstheorie den Gegenstand von der Methode her in seiner logischen Struktur „entdecken“, ja das war der eigentliche Sinn unseres Unternehmens. Aber es ist nicht richtig, daß deshalb der Gegenstand, wie Troeltsch behauptet, „auf k e i n e Weise aus inneren Beschaffenheiten“ des Stoffes selbst entwickelt wird, oder daß „immer“ das Interesse des Forschers entscheidet. Wir haben vielmehr sowohl die Methode als a u c h die inneren Beschaffenheiten des Materials der Geschichte ins Auge gefaßt, und wenn wir in einer l o g i s c h e n Einleitung in die historischen Wissenschaften die Methode v o r a n 180

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Ueber den Begriff einer historischen Dialektik, Windelband-Rickert und Hegel. [In:] Historische Zeitschrift (119. Bd.) 3. Folge 23. Bd. 1919, S. 373 ff. A. a. O. S. 376. Der Sperrdruck ist hier wie im folgenden von mir angegeben.

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s t e l l t e n , so darf man das doch nicht als „Gewaltsamkeit“ bezeichnen. Z u e r s t mußte freilich für uns die methodologische „Zwecksetzung von außen her“ entscheidend sein, damit über die allgemeinsten l o g i s c h e n Gegensätze, | die auch Troeltsch nicht bestreitet, sondern ausdrücklich anerkennt, kein Zweifel übrig blieb. Von dem Augenblick an aber, wo wir uns dann zum Begriff des historischen Z e n t r u m s gewendet haben, kam alles darauf an, zu zeigen, wie die methodologische Zwecksetzung von außen her genau dem „inneren“ Wesen des zentralen historischen Materials e n t s p r i c h t . Jedenfalls: wir zweifeln ebensowenig wie die Historiker „an der gegenständlichen Besonderheit des historischen Lebens“, und lediglich der Umstand, daß wir L o g i k treiben, unterscheidet uns von den Spezialforschern. Ihnen bleibt als Spezialforschern der Z u s a m m e n h a n g der inhaltlichen Besonderheit ihres Stoffs mit der formalen Besonderheit ihrer Methode verborgen, und dabei konnten wir nicht s t e h e n bleiben, ja wir mußten im logischen Interesse die formalen Besonderheiten der Methode anfangs in den Vordergrund stellen. Aber auf sie haben wir uns nicht beschränkt, wie man nach der Kritik von Troeltsch annehmen könnte, sondern gerade dem „Ineinander von Gegenstand und Methode“ suchten wir gerecht zu werden, indem wir darlegten, weshalb es die Kulturwirklichkeiten und vor allem ihre seelischen Zentren sind, die eine wertbeziehende individualisierende Darstellung durch die Geschichte f o r d e r n . Das ist uns dadurch gelungen, daß wir zeigten: der Historiker wird der Eigenart seines Stoffes am besten, ja mit Rücksicht auf das vielleicht nie völlig zu verwirklichende logische Ideal der Geschichte als Wissenschaft ganz „objektiv“ n u r dann gerecht, wenn er bei der Auswahl des Wesentlichen sich von d e n s e l b e n Werten leiten läßt, auf denen der Sinn des Kulturlebens der geschichtlichen Zentren, d. h. der Menschen, die in seinem Material vorkommen, sich aufbaut. Gerade darin also lag die Pointe unserer Theorie: das der Geschichtswissenschaft eigentümliche zentrale M a t e r i a l , welches seinem Wesen nach sinnerfülltes Kulturleben ist, wird historisch so dargestellt, daß die Werte, die ihm Sinn verleihen, zugleich die leitenden Prinzipien der Begriffsbildung abgeben, mit deren Hilfe die Geschichtswissenschaft ihren Stoff in sich aufnimmt. Damit zeigte sich unzweideutig, wie der zuerst „von außen“ herangebrachte methodologische Zweck notwendig mit der „inneren“ Beschaffenheit des geschichtlichen Gegenstandes zusammenhängt, und wir können deshalb j e t z t , nachdem dieser Punkt einmal erreicht ist, die zuerst in anderer Reihenfolge entwickelten Gedanken auch so zum Ausdruck bringen, daß wir sagen: w e i l der Gegenstand oder der Stoff der Geschichte in der üblichen engeren Bedeutung des Wortes die s a c h l i c h e Eigentümlichkeit hat, daß es sich dabei in | der H a u p t s a c h e um sinnerfüllte seelische Kul-

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turwirklichkeiten handelt, bedarf es zu seiner D a r s t e l l u n g einer wertbeziehenden i n d i v i d u a l i s i e r e n d e n Begriffsbildung, während andererseits die sinnfreie „Natur“, d. h. alles, was ohne Rücksicht auf Wert und Sinn besteht, seinem inneren Wesen nach in ein System a l l g e m e i n e r Begriffe paßt.182 | 182

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Die Gedankenführung, die durch ein bewußt „synthetisches“ Verfahren Schritt für Schritt zu diesem Ergebnis gekommen ist, konnte nicht alles auf einmal sagen oder mit der Türe ins Haus fallen, sondern mußte allmählich einen Begriff zum andern hinzufügen, um so den Begriff der Geschichtswissenschaft zu „entwickeln“, und sie trägt insofern notwendig einen „zusammengesetzten“ Charakter. Hat man darum das Recht, mit Troeltsch zu sagen, meine Anerkennung der sachlichen Sonderstellung des historischen Gegenstandes sei „viel zu äußerlich“ und „aus lauter subjektiven Betrachtungsweisen, Einstellungen und Wertungen z u s a m m e n g e f l i c k t “? Das ist keine sachliche Wendung, sondern setzt eine unbeweisbare metaphysische Ueberzeugung voraus und bringt nichts anderes als außertheoretische Antipathien gegen ein streng logisch begriffliches Verfahren zum Ausdruck. Der Historiker mag, insofern er wie jeder „lebendige“, und das heißt in diesem Falle außertheoretisch lebende Mensch im unmittelbaren Leben verankert ist, auch einer „sehr viel festeren Wurzelung in einem ihm eigentümlichen Gegenstand“ bedürfen, als die Logik der wissenschaftlichen Geschichte jemals zu begreifen vermag. Aber solche schlechthin i r r a t i o n a l e Wurzelung in einem Lebensgrund ist für sich noch kein theoretischer „Grund“, und für eine Logik der historischen Darstellung, die deren verschiedene Faktoren auseinanderlegen muß, um sie wissenschaftlich zu erfassen, wird daher mit einem Hinweis auf „das nachzufühlende und zu reproduzierende Leben selbst“ oder mit der Berufung auf eine metaphysische „Freiheit“ nicht das geringste geleistet. Die Logik darf bei solchen bloß hingenommenen, ungeklärten „Komplexen“ nicht stehen bleiben. Sie kommt wie jede Wissenschaft erst dann „vorwärts“, wenn sie Analysen und Synthesen vollzieht. Wer ihr Zusammensetzen des Analysierten wie Troeltsch ein Zusammenflicken nennt, mag das mit religiösem, ethischem, ästhetischem „Recht“ oder auch aus irgendeinem „Lebensgrunde“ heraus tun, aber er verläßt damit dann zugleich das theoretische Gebiet. Gewiß ist mein Versuch einer Theorie der Geschichtswissenschaft ein Anfang und kein Ende. Vorwärts werden wir jedoch nur kommen, wenn wir, solange wie es irgend möglich ist, den Weg der begrifflichen Analyse und Synthese gehen und uns daher auf das bloß „nachzufühlende Leben“ oder auf eine transzendente Freiheit, die „hinter“ dem Stoff der empirischen Wissenschaften liegen muß, nicht früher berufen, als bis wir theoretisch nachgewiesen haben, weshalb wir an einen Punkt gelangt sind, an dem jede weitere logische Klärung uns für immer versagt ist. Das Hineinziehen unfaßbarer, bloß nachzufühlender metaphysischer oder irrationaler Momente in die T h e o r i e der Geschichte selbst bedeutet keinen wissenschaftlichen Fortschritt, mag es auch noch so sehr antiintellektualistischen Gemüts- oder Gefühlsbedürfnissen entsprechen. Ja, gerade der Intellektualismus ist in der Wissenschaft erfolgreich und überzeugend allein durch den I n t e l l e k t zu bekämpfen. – Selbstverständlich bin ich weit davon entfernt, Troeltsch zu den „Lebensphilosophen“ à la mode und zu den misologisch gestimmten Verächtern des Intellekts zu zählen. Zumal seiner Schrift: Die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung, 1918, kann ich zum großen Teil mit Freuden zustimmen, und jedenfalls tritt in ihr das, was uns gemeinsam ist, viel stärker hervor als das, was uns trennt. Freilich finden sich auch hier | Sätze, die den „theoretischen Menschen“ in mir zum entschiedensten Widerspruch herausfordern. So spricht Troeltsch von der „Zwecklosigkeit der reinen Kontemplation“, die sich „wie alle Zwecklosigkeit drückend auf den Betrachter“ legen müßte. „Ein ungeheurer Aufwand wird ohne Zweck vertan, lediglich (!) eine Riesenleistung der verstehenden Intelligenz.“ – Ich glaube, wir könnten uns freuen, wenn wir in unserer Zeit möglichst v i e l solcher „zwecklosen“ Riesenleistungen der verstehenden Intelligenz vorfänden, ja mir scheint, der theoretische Mensch stellt den Sinn und Z w e c k seiner eigenen wie a l l e r theoretischen „Leistungen“ dann g ä n z l i c h in Frage, wenn er hier von einer drückenden Zwecklosigkeit spricht. Troeltsch will doch gewiß kein Pragmatist sein. Wissenschaftlich

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Daß mit dem Gegensatz von sinnfreien, bloß realen und sinnvollen Vorgängen, zu dem unsere synthetisch verfahrende Untersuchung uns allmählich geführt hat, der e i n z i g richtige s a c h l i c h e Gegensatz getroffen ist, der faktisch der Gliederung der empirischen Wissenschaften nach ihren Stoffen zugrunde liegt, heben wir noch zu einem andern Zwecke hervor. Dieser Umstand erklärt es nämlich zugleich am besten, warum die übliche Einteilung in Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften nicht verschwinden will. Bei dem Worte „Geist“ meint man fast überall, wo man überhaupt ernsthaft versucht, den Terminus für eine Gliederung der Wissenschaften zu rechtfertigen, freilich oft ohne über das Gemeinte ganz klar zu sein, nicht so sehr den Gegensatz von | psychisch zu physisch, denn damit ist in der Methodenlehre nicht viel anzufangen. Man hat vielmehr solche Wirklichkeiten im Auge, die nicht n u r Wirklichkeiten, also auch nicht nur psychische Realitäten sind, sondern die als „höher“ bezeichnet werden, weil sie einen Sinn haben, den das bloß psychische Sein nicht zu besitzen braucht, und die sich deswegen nach naturwissenschaftlicher Methode nicht erschöpfend behandeln lassen, weil ihre Auffassung als Gattungsexemplare allgemeiner Naturbegriffe oder als besonderer „Fälle“ von Naturgesetzen gerade das Absehen von allen mit ihrer Individualität verknüpften Werten und damit auch von allem mit ihnen verbundenen Sinn voraussetzen würde. Unser Unterschied, der nur auf logischem, d. h. formalem Wege völlig klarzulegen war, klingt also auch in den anderen Theorien begründen läßt sich seine überwissenschaftliche „Weltanschauung“ auf keinen Fall. Aber abgesehen davon trennt Troeltsch wenigstens das Ueberwissenschaftliche ausdrücklich von der „rein beschaulichen Erforschung“, ebenso wie er die formale Geschichtslogik von der inhaltlichen Konstruktion des Prozesses „sorgfältig zu scheiden“ wünscht. Dort, wo er sich kritisch gegen mich wendet, scheinen solche im wissenschaftlichen Interesse dringend wünschenswerten Scheidungen nicht überall von ihm d u r c h g e f ü h r t zu sein, und deswegen mußte ich ihre Notwendigkeit mit Nachdruck hervorheben. Ich w i l l in diesem Buch das Wesen der Geschichtswissenschaft n u r so weit „verstehen“, als es sich auf B e g r i f f e bringen läßt, und als es sich um eine rein w i s s e n s c h a f t l i c h e Angelegenheit handelt. Ein solches Unternehmen kann man selbstverständlich bekämpfen, aber der Kampf wird dann nicht mehr vom wissenschaftlichen Standpunkt aus geführt und ist daher auch nicht mehr als ein „Einwand“ zu betrachten, der sich wissenschaftlich noch diskutieren läßt. So sehr man der Ueberzeugung sein mag, wie auch ich es bin, daß „in Welt und Leben“ das Intellektuelle nur einen kleinen und für die meisten Menschen unwesentlichen Te i l bildet, so entschieden sollte man daran festhalten, daß die W i s s e n s c h a f t von der Welt und dem Leben ausschließlich durch den Intellekt zustande kommt. Ueberintellektuelle Theorie ist ein Widerspruch in sich. Ja sogar „das Leben“ könnte gerade in unseren Tagen gewiß etwas mehr vom Intellekt beeinflußt sein, ohne daß man darum schon ein Uebermaß an Intellekt oder Intellektualismus zu fürchten brauchte. Ist es nölig, daß jetzt auch die Männer der Wissenschaft auf die „Zwecklosigkeit“ der reinen Kontemplation hinweisen? Haben wir von solcher Stimmung nicht genug und übergenug? Sollten wir nicht endlich wieder darauf stolz sein, daß wir uns „rein kontemplativ“ verhalten k ö n n e n , daß wir i m s t a n d e sind, die Wahrheit u m d e r Wa h r h e i t w i l l e n zu suchen, φιλοσοφέων θεωρίης εἴνεκεν, wie es bei Herodot heißt? Sind die Griechen, die das konnten, nicht gerade deswegen heute noch „lebendig“, weil sie nicht forschten, um zu leben, sondern lebten, um zu forschen?

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der historischen Wissenschaften mit, die wie wir eine naturwissenschaftliche Universalmethode bekämpfen, dabei aber die „Geisteswissenschaften“ den Naturwissenschaften gegenüberstellen. So bildet z. B. die Scheidung in sinnvolle und sinnfreie Realitäten geradezu den eigentlichen Kern der von Dilthey aufgestellten Theorie der Geisteswissenschaften, besonders wie sie sich in seinen letzten Schriften entwickelt hat,183 und wir konnten daher schon früher darauf hinweisen, daß von einem prinzipiellen Gegensatz der Diltheyschen Gedanken zu den hier ausgeführten nicht die Rede sein darf. Nur ist es Dilthey, wie wir ebenfalls bereits sahen, leider nicht gelungen, das Wesentliche seines Einteilungsprinzipes b e g r i f f l i c h k l a r herauszuarbeiten, da auch er noch immer zu sehr den Unterschied von Körpern und seelischen Vorgängen berücksichtigt, der methodologisch in keiner Weise entscheidend ist, sondern lediglich insofern wesentlich wird, als das seelische Leben zu Wert und Sinn Stellung zu nehmen und sich dadurch selbst sinnvoll zu gestalten vermag, während Körper dies nicht tun können, ein Umstand, der gewiß nicht ausreicht, die Einteilung in Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften zu rechtfertigen. Der unwirkliche sinnhafte Gehalt der Kultur, der sich an den geschichtlichen Realitäten findet, wird von Dilthey mit dem wirklichen psychischen Sein verwechselt, das im Seelenleben einzelner Individuen faktisch abläuft. So bleibt es verborgen, daß nicht der reale Geist, sondern der irreale Sinn das eigentlich entscheidende Moment bildet, welches die Geschichte s a c h l i c h von aller Naturwissenschaft trennt. Ja es kommt Dilthey noch gar nicht zum Bewußtsein, daß hier zwei Gebiete auseinanderzuhalten sind, | die in so verschiedenen Begriffssphären wie denen des Wirklichen und des Unwirklichen liegen. Deshalb bleibt das, was trotzdem an seinen Theorien wertvoll ist, zufällig und unsystematisch und entstammt mehr einem starken historischen „Instinkt“ als begrifflicher Klarheit über das Wesen der Geschichte. Vollends gibt, um noch ein anderes Beispiel zu nennen, Wundt in seiner Theorie der Geisteswissenschaften nirgends Rechenschaft darüber, ob er von den psychischen Wirklichkeiten selbst oder von den ihnen innewohnenden irrealen Sinngebilden redet, woraus am besten seine wenig konsequente Verwendung der Termini „psychisch“ und „geistig“ sich erklärt.184 Auch wird man hier nicht einmal finden, daß der Mangel an begrifflicher Klarheit durch einen starken historischen Instinkt ersetzt ist. Und so könnte man noch manche Beispiele anführen, die zeigen, wie unbestimmt der Be183

184

Vgl. Arthur Stein, Der Begriff des Geistes bei Dilthey, 1913. 2. Aufl. unter dem Titel: Der Begriff des Verstehens bei Dilthey, 1926. Vgl. hierzu Lisa Bausch, Wundts psychologische Grundlegung der Geisteswissenschaften, 1913.

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griff des Geistigen, ja bisweilen sogar der des „Seelischen“ sich gestaltet, wo er in einer Theorie der sogenannten Geisteswissenschaften verwendet wird, und wie nur auf solcher Unbestimmtheit die Beibehaltung des durch Gewöhnung üblich gewordenen Ausdrucks beruht. Mag daher auch mit der Betonung des Geistes gegenüber der Natur bisweilen das Richtige g e m e i n t sein und deshalb die darauf gestützte Einteilung einen Schein des Rechtes gewinnen, so empfiehlt es sich trotzdem nicht, den Terminus Geisteswissenschaft in der Methodenlehre, etwa weil das Wort für manche vielleicht einen edlen Klang besitzt, zu bewahren, denn nur der V i e l d e u t i g k e i t der dabei verwendeten Termini ist es zu danken, daß die Scheidung in Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften nicht überall zu offenbar absurden Konsequenzen geführt hat. Zugleich ergibt sich, nachdem wir den Gegensatz von sinnfreiem und sinnvollem Sein als entscheidend für den sachlichen Hauptunterschied im Material der Wissenschaften feststellen konnten, von neuem, weshalb der Ausdruck Kulturwissenschaft der geeignetere zur Bezeichnung der nicht-naturwissenschaftlichen Disziplinen ist. Unter Kultur versteht jeder solche Realitäten, die wegen ihrer Wertbezogenheit einen für uns verständlichen Sinn besitzen, und es entspricht auch durchaus dem Sprachgebrauch, wenn wir vor allem das Seelenleben der Vergangenheit, soweit es in der angegebenen Weise von „allgemeiner“ Bedeutung ist, Kulturleben nennen. Ferner weist das Wort Kultur einerseits darauf hin, daß dieses Seelenleben in der Geschichte nicht psychologisch isoliert, d. h. | begrifflich getrennt vom Physischen, sondern im realen Zusammenhange auch mit der Körperwelt aufgefaßt wird, und andererseits erinnert das Wertmoment, an das wir bei Kultur denken, an den Zusammenhang, der bei jedem historischen Zentrum zwischen der Wertbezogenheit und der Sinnerfülltheit besteht. Wir sahen zuerst, daß eine „objektive“ geschichtliche Darstellung der Kultur bei der Auswahl ihres Stoffes sich so weit wie möglich von denselben Kulturwerten leiten lassen wird, die den Sinngehalt auch des von ihr dargestellten Kulturlebens bestimmen. Wenn wir jetzt sagen, die geschichtlichen Kulturzentren sind stets ein sinnvoller realer Vorgang, so kommt das im Grunde auf dasselbe hinaus, was wir bei der Entwicklung der Methode zum Ausdruck brachten, als wir von einer theoretischen Beziehung der historischen Objekte auf allgemeine Kulturwerte sprachen. Dort konnte der Kulturwert noch von außen an das geschichtliche Material herangetragen zu sein scheinen. Hier zeigt sich, daß dieser zunächst äußerliche Gesichtspunkt dem inneren Wesen des Stoffes, der Kulturleben ist, wieder genau entspricht. Im übrigen bleibt die Hauptsache: Kultur ist ein We r t begriff, und die unwirklichen Sinngebilde im historischen Kulturmaterial gehören ebenso wie die leitenden Kulturprinzipien seiner Auswahl in die Sphäre des Wertar-

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tigen. Der Sinn läßt sich nur mit Rücksicht auf Werte seinem Gehalt nach deuten. Der Wertcharakter der Sinngebilde, die in dem geschichtlichen Stoff vorkommen, bestimmt auch die Methode der historischen Begriffsbildung: wegen des Wertgehaltes, den die Sinngebilde der Kultur besitzen, wird die individualisierende Darstellung des realen Geschehens, an dem sie haften, oder das sie erfüllen, zu einer wissenschaftlichen Notwendigkeit, und es vermag dementsprechend andererseits die generalisierende Methode der Naturwissenschaft dem sachlichen Gehalt des Stoffes nicht gerecht zu werden. Endlich sei noch hervorgehoben, daß auch die vielbesprochene, von uns wiederholt gestreifte „Einheit“ des Zusammenhanges oder die unteilbare „Ganzheit“, welche der „Geist“ im Unterschiede von der stets teilbaren Natur besitzen soll, dem Material der Geschichte nicht schon mit Rücksicht auf seine s e e l i s c h e Wirklichkeit eigen ist. Bei der Entwicklung des allgemeinsten Begriffs vom historischen In-dividuum wurde dies Problem bereits erörtert, insofern wir dort zeigten, wie die Beziehung auf einen We r t die wesentlichen Bestandteile eines Objektes zu einer nicht-zu-teilenden Ganzheit zusammenschließt. Jetzt, wo wir weniger von der Methode als vom Stoff der Geschichte in seinem inneren Wesen sprechen, ist zu bemerken, daß, soweit er aus sinnvollen Reali- | täten besteht, seine Einheit oder Ganzheit ebenfalls erst durch das S i n n gebilde der Kultur, das ihn erfüllt, zustande kommt. Jeder Sinn schließt nämlich schon als Sinn eine gewisse Art der Teilung aus, d. h. er bleibt nur als G a n z e s Sinn, selbst dort, wo es möglich ist, von seinen „Teilen“ zu reden. Auch das Verhältnis der Teile zum Ganzen ist im wertfreien Realen ein völlig anderes als im werthaften Irrealen. Was die gemeinte „Einheit“ des Sinnes bedeutet, die nicht etwa auf Einfachheit beruht, kann man sich am besten wieder an dem theoretischen Urteilsgehalt klar machen.185 Der Sinn eines wahren Satzes besteht zwar aus Wortbedeutungen als aus seinen Teilen, aber der in sie zerlegte Sinn ist nicht mehr in der Weise Sinn wie das Sinnganze, d. h. die einzelnen Wortbedeutungen enthalten nichts mehr von dem Sinn des Satzes, der w a h r e r Sinn ist. Sie brauchen als Wortbedeutungen nicht einmal in der theoretischen Sphäre zu liegen, da sie auch in einem ästhetischen Sinngebilde als Teile vorkommen können und dann nicht mehr „dieselben“ Wortbedeutungen sind, sondern mit dem Zusammenhang des Ganzen, in das sie eintreten, vollständig ihren Charakter ändern. Dafür gibt es im n u r Realen kein Analogon. Da bleibt jeder Teil, in welches Ganze man ihn auch einfügen mag, als bloße Realität derselbe Teil, wie es dieselben Ziegelsteine sind, gleichviel ob man aus ihnen einen Stall oder eine Kapelle baut. So wie ein wirklicher 185

Vgl. mein Buch: Der Gegenstand der Erkenntnis, 6. Aufl. S. 255 f.

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Gegenstand läßt sich ein Sinngebilde nie aus Teilen zusammensetzen. Das Ganze eines wahren Sinnes ist also nicht allein m e h r als seine Teile, wie jedes Ganze, sondern mit Rücksicht auf das, was es zu einem Sinngebilde macht, etwas davon prinzipiell Verschiedenartiges. Deshalb muß es als ein einheitlicher Zusammenhang oder als ein Ganzes gefaßt werden, damit es nicht aufhört, Sinn zu sein. Oder, um an das Beispiel zu erinnern: während ein realer Satz als nur reales Ganzes zwar ebenfalls mehr als jedes der Wörter ist, die seine realen Teile bilden, aber trotzdem so aus ihnen besteht, daß die Wörter auch getrennt von ihm dieselben Realitäten bleiben, als welche sie im Ganzen stehen, darf gerade das von den Wortbedeutungen, die Bestandteile eines theoretischen oder eines ästhetischen Sinnes sind, nicht gesagt werden. Nur die realen Wörter können in einem Satz mit ästhetischem Sinn dieselben sein wie die realen Wörter in einem Satz mit theoretischem Sinn. Die Bedeutungen, obwohl sie an denselben Wörtern haften, sind in den zwei Sinngebilden nicht dieselben. Dies eigentümliche Verhältnis der Teile zum Ganzen, das nur in eingeschränkter Bedeutung von „Teilen“ zu reden gestattet, kann man an jedem | beliebigen Sinngebilde konstatieren. Wir nehmen noch ein Beispiel, das von den bisher betrachteten weit abliegt. Von dem irrealen Sinn, der an einem Gesichtsausdruck oder an einer Handbewegung haftet, mag es zweifelhaft sein, ob er sich überhaupt irgendwie in Teile zerlegen läßt. Jedenfalls ist das nie in der Weise möglich wie die Zerlegung der Wirklichkeiten, welche den Sinn zum Ausdruck bringen. Was wir damit meinen, wird besonders klar, wenn wir daran denken, daß die beiden Sinngebilde des Gesichtsausdruckes und der Handbewegung zusammen eventuell e i n e n Sinn geben, und daß dann dieser ganze Sinn eine Einheit bildet, von der es unmöglich ist, zu sagen, sie setze sich aus dem Sinn des Gesichtsausdruckes und dem der Handbewegung so zusammen und sei so in sie zerlegbar, wie sich die Teile des realen Ganzen, an dem der Sinn haftet, also das Gesicht und die Hand, als Teile eines Körpers zusammenfügen und in sie zerlegbar sind. Wollen wir bei dem Sinnganzen überhaupt von Teilen reden, was sich deshalb nicht vermeiden läßt, weil der Begriff des Ganzen den Begriff des Teiles voraussetzt, und weil es abgesehen davon sehr komplizierte Sinngebilde gibt, die gewiß irgendwie zusammengesetzt sind, so „gibt es“ doch jeden Sinnteil des ganzen Sinngebildes nur insofern, als er im Zusammenhang mit den übrigen Sinnteilen bleibt. Er würde als Sinnteil ohne diesen Zusammenhang verschwinden, während der reale Teil eines realen Ganzen auch ohne den Zusammenhang mit dem Ganzen niemals verschwindet. Man mag deshalb sagen, die Untersuchung einer Realität könne mit den Teilen beginnen, aus denen sie besteht, um von ihnen aus zum Ganzen vorzudringen. In vielen Fällen trifft das gewiß zu. Eine irreale Sinnganzheit dagegen muß man stets

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von vornherein als Ganzheit ins Auge fassen, denn erst vom Ganzen aus und im Zusammenhang mit dem Ganzen bekommt man ihre Teile überhaupt zu Gesicht. Näher gehen wir auf diese Unterschiede, die viel behandelt sind, aber nicht immer auf den Unterschied von realem Sein und irrealem Sinn zurückgeführt werden, hier nicht ein. Bemerkt sei nur noch, daß die Behauptung von der Einheit und Ganzheit eines Sinngebildes auch nicht übertrieben oder gar zu irgendeiner metaphysischen E i n f a c h h e i t gesteigert werden darf. Es bleibt trotz des eigenartigen Zusammenhanges der Bestandteile sehr wohl möglich, daß ein Sinngebilde mehr oder weniger e r s c h ö p f e n d aufgefaßt wird, ohne daß es darum aufhört, „dasselbe“ Sinngebilde zu sein. So können z. B. verschiedene Menschen den Sinn desselben theoretischen Gedankenzusammenhanges vollständig oder unvollständig verstehen, und das läßt sich leicht auf das Auffassen von | atheoretischen Sinngebilden übertragen. Ferner muß dem Mißverständnis vorgebeugt werden, als kämen B e g r i f f e von Sinngebilden nicht dadurch zustande, daß man ein Element zu dem anderen hinzufügt und so allmählich den Begriff, der ja selbst ein Sinngebilde ist, aus seinen Elementen aufbaut. Nur daran ist festzuhalten, daß die Elemente des Begriffes, ebenso wie die Bestandteile jedes anderen Sinngebildes, erst im Zusammenhang des Ganzen ihre spezifische Bedeutung als Sinnelemente erhalten. Diese Probleme der Begriffsbildung seien hier jedoch nur gestreift. Es kam lediglich darauf an, zu zeigen, daß der Sinn eine Art der Einheit und Ganzheit im Verhältnis zu seinen Teilen besitzt, welche sich von der Einheit oder der Ganzheit einer Realität im Verhältnis zu ihren Teilen prinzipiell unterscheidet, und es war darauf hinzuweisen, daß die eigenartige Einheit des Zusammenhanges, den eine sinnvolle R e a l i t ä t besitzt, nicht auf ihrer sozusagen realen „Seite“ beruht, sondern allein in dem irrealen Sinn zu finden ist, der sie erfüllt. Aus diesem Grunde werden wir die Eigenart des historischen Materials auch mit Rücksicht auf seinen einheitlichen „Zusammenhang“, der es von dem Naturzusammenhang unterscheidet, erst dann verstehen, wenn wir von der Wertbezogenheit der Kulturvorgänge oder von der Sinnerfülltheit der historischen Zentren ausgehen, statt, wie es vielfach geschieht, bei der Betrachtung der sachlichen Unterschiede der wissenschaftlichen Stoffe auf Unterschiede im Wirklichen, die z. B. durch die Begriffe des Physischen und des Psychischen zum Ausdruck gebracht werden, den Schwerpunkt zu legen. Im übrigen brauchen wir das Wesen der irrealen Sinngebilde nicht weiter zu erörtern, nachdem wir die Doppeldeutigkeit im Begriff der Kultur aufgedeckt, damit den Begriff der Kulturwissenschaft vor Mißverständnissen geschützt und eingesehen haben, was auch bei einer Gliederung der Wissen-

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schaften nach ihren S t o f f e n das wesentliche Unterscheidungsmerkmal sein muß. Aus der Eigenart des Sinnes kann sich, sobald sein Wertcharakter feststeht, für die M e t h o d e der geschichtlichen Begriffsbildung und Darstellung nichts prinzipiell anderes mehr ergeben als das, was wir bereits kennen. Weil jedoch unserer Untersuchung oft der Vorwurf gemacht worden ist, daß sie statt von den inhaltlichen Bestimmungen der historischen Objekte von der logischen Struktur ihrer Darstellung rede, sei wenigstens, so unberechtigt ein solcher Vorwurf auch sein mag, angedeutet, wie sich von dem durch den Begriff des z e n t r a l e n s e e l i s c h e n S i n n t r ä g e r s näher bestimmten Begriff der Kultur der Zugang zur Behandlung von noch anderen vielerörterten, | freilich mehr die Erforschung als die Darstellung betreffenden Problemen der sogenannten Geisteswissenschaften eröffnet, ja wie erst von hier aus eine philosophische Klärung auch dieser Fragen möglich wird. Doch beschränken wir uns dabei auf die Punkte, an welche sich Einwände gegen unsere Theorie der individualisierenden Begriffsbildung in den Kulturwissenschaften knüpfen können. Eine erschöpfende Behandlung der sich dabei ergebenden Probleme liegt nicht im Rahmen dieser Schrift, die ausdrücklich von einer Logik der geschichtlichen U n t e r s u c h u n g absieht. Vor allem ist bei der Scheidung von realem Sein und irrealen Sinn im Material der Geschichte methodologisch der Umstand wichtig, daß das Irreale zum psychischen Sein insofern geradezu in einem Gegensatz steht, als es niemals wie die realen seelischen Vorgänge nur einem einzelnen Individuum allein unmittelbar anzugehören braucht, sondern stets von vielen, ja im Prinzip von allen realen Subjekten gemeinsam „erlebt“ werden kann und deshalb auch „allgemein“ zu nennen ist. Damit taucht ein neuer Begriff des Allgemeinen in der Geschichte auf, der zu den früher unterschiedenen vier Arten noch hinzutritt,186 und wir haben Grund, zu fragen, was dies „fünfte Allgemeine“ für die individualisierende historische Begriffsbildung bedeutet. Nachdem das festgestellt ist, werden wir noch von einer anderen Seite als bisher auf die Eigenart des geschichtlichen Materials, besonders wieder der historischen Zentren, eingehen und endlich zu begreifen suchen, was es bedeutet, wenn man mit Rücksicht auf diese Eigenart von einem „nacherlebenden Verstehen“ als einem der Geschichtswissenschaft eigentümlichen Verfahren gesprochen hat. Wir betrachten jedoch zunächst die „Allgemeinheit“ der irrealen Sinngebilde für sich, wobei wir am besten an ein Beispiel anknüpfen, und zwar wählen wir einen Gegenstand, der einfacher ist als die meisten Vorgänge, 186

Wie wenig gewisse Allgemeinheiten in der Geschichte sich in den üblichen Schematisierungen unterbringen lassen, hat auch A. Stein a. a. O. bemerkt.

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mit denen die Geschichtswissenschaft es zu tun hat, wenn sie die Kultur der Vergangenheit darstellt, der aber doch kompliziert genug erscheint, um die verschiedenen Seiten der Sache zu zeigen, und der daher eine Uebertragung der an ihm gewonnenen Begriffe auf das eigentliche Material der Geschichte ermöglicht. Nehmen wir an, eine Anzahl von Menschen sei in einer Kirche zum Gottesdienst versammelt. An Wirklichkeiten konstatieren wir dabei zunächst Körper, wie das Gebäude mit seinen Bänken, seiner Kanzel, seiner Orgel, und außerdem eine Mehrheit von psychophysischen Indivi- | duen, den Prediger, den Organisten und die Mitglieder der Gemeinde, welche die Predigt wie die Kirchenmusik hören. Mit einem solchen Komplex realer physischer und psychischer Gegenstände ist jedoch offenbar das, was da vorliegt, noch nicht e r s c h ö p f t . Ja in diesen Wirklichkeiten haben wir, soweit sie b l o ß wirklich sind, noch gar nicht das, was wir den Gottesdienst einer G e m e i n d e nennen können. Dabei sehen wir von einem Hineinspielen irgendwelcher göttlicher oder übersinnlicher Faktoren ganz ab. Das müssen wir schon deshalb tun, weil sie sich jeder Behandlung durch eine empirische Wissenschaft für immer entziehen würden. Wir berücksichtigen allein das, was selbst der nicht leugnen kann, der in dem Gottesdienst den Ausdruck eines krassen Aberglaubens erblickt. Dann müssen wir sagen: die in der Kirche versammelten Menschen werden zu der „Einheit“ einer Gemeinde erst dadurch, daß sie den S i n n der Predigt und der Kirchenmusik verstehen, der von dem Prediger und dem Organisten durch Worte oder Töne zum Ausdruck gebracht wird, und dieser Sinn besteht weder aus den realen Klängen der Worte oder Orgeltöne, an denen er haftet, noch aus den seelischen Wirklichkeiten, durch welche er erfaßt wird, sondern er ist ein irreales Gebilde, das sich aus theoretischen, religiösen, ästhetischen, eventuell noch anderen, aber durchweg irrealen Faktoren aufbaut. Er wird von den verschiedenen realen Individuen gemeinsam als derselbe „erlebt“, und durch ihn allein sind die Glieder zu e i n e r Gemeinde zusammengeschlossen. Vielleicht erfaßt Keiner ihn absolut vollständig. Die Predigt mag für manche zu schwer verständlich sein, und andere sind eventuell unmusikalisch, so daß ihnen deshalb nur eine Seite des ganzen Sinngebildes zugänglich wird, das zum Gottesdienst gehört. Aber Mitglieder der religiösen Gemeinde werden die in der Kirche versammelten realen psychophysischen Individuen nur s o w e i t , als sie an den irrealen Sinngebilden, die durch Predigt und Musik zum Ausdruck kommen, Anteil haben, oder als in ihrem Seelenleben, wie wir auch sagen dürfen, der Sinn der Worte und der Töne irgendwie „wirklich lebendig“ wird.187 187

Was das heißt, wird weiter unten noch näher bestimmt.

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Wir können diesen Sinn, der sich mehr oder weniger vollständig in den verschiedenen Mitgliedern der Gemeinde realisiert, auch den „Geist“ der Gemeinde nennen, falls wir das Wort für die Totalität des irrealen Sinngebildes gebrauchen wollen. Der von den verschiedenen Mitgliedern gemeinsam erfaßte Geist ist dann eine Art jenes „Allgemeinen“, dessen Eigenart jetzt für uns in Betracht kommt. | Den so gewonnenen Begriff wenden wir nun auf schon berührte Probleme an. Wir mußten Gebilde wie „Zeitgeist“ und „Volksseele“ als völlig problematisch bezeichnen, solange darunter psychische Realitäten verstanden werden sollten, denn seelisch wirklich ist nur, was in einzelnen Individuen zeitlich abläuft. Ein realer allgemeiner Zeitgeist oder eine reale allgemeine Volksseele kann daher nicht existieren, es sei denn als gänzlich problematische metaphysische Wirklichkeit. Eine neue Seite gewinnen jedoch die in solchen Begriffen steckenden Probleme, wenn man an Gebilde denkt, welche wie der charakterisierte „Geist“ einer Kirchengemeinde, ohne körperlich zu sein, vielen Individuen g e m e i n s a m angehören und daher auch jenseits des bisher allein behandelten Gegensatzes von Allgemeinem und Besonderem liegen. Der begrifflich abgelöste S i n n der geschichtlichen Kultur ist zwar keine allgemeine Wirklichkeit, aber er fällt ebensowenig mit dem individuellen Seelenleben einzelner Individuen zusammen, und wenn man von einer allgemeinen Volksseele oder von einem allgemeinen Zeitgeist als von einem unwirklichen Sinngebilde sprechen wollte, an dem viele Menschen gemeinsam, wenn auch nur mehr oder weniger vollständig, Anteil haben, wie wir von dem allgemeinen Geist der Gemeinde in der Kirche sprechen konnten, den die am Gottesdienst teilnehmenden Individuen mehr oder weniger vollständig gemeinsam erleben, dann würde ein derartiger Begriff einer Volksseele oder eines Zeitgeistes, so unbestimmt er in mancher Hinsicht noch sein mag, wenigstens von den früher angegebenen Bedenken nicht getroffen werden. Ja noch mehr. Es ließen sich auch historische W i r k l i c h k e i t e n , insofern sie Träger solcher Sinngebilde darstellen, von der Geschichte unter besondere Gruppenbegriffe bringen, deren logische Struktur wir schon einmal gestreift haben, als wir von d e n allgemeinen Begriffen in der Geschichte sprachen, die nicht relativ historische Begriffe, also auch nicht naturwissenschaftliche Bestandteile sind, d. h. die nicht n u r das enthalten, was sich bei a l l e n Gliedern einer historischen Gruppe vollständig findet. Worte wie „Griechisch“ und „Deutsch“ oder „Renaissance“ und „Romantik“ wären unter den angegebenen Voraussetzungen zunächst als Namen für Begriffe von unwirklichen Sinngebilden zu verstehen, die von vielen Menschen eines Volkes oder eines Zeitalters mehr oder weniger vollständig gemeinsam erfaßt werden können, aber die Geschichte hätte dann auch die r e a l e n Vor-

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gänge in Gruppen zusammenzuschließen, welche in der angegebenen Weise Träger solcher Sinngebilde sind. So entstünde eine Geschichte des r e a l e n griechischen | und des realen deutschen „Geistes“ oder der realen Renaissance und der realen Romantik. Doch kommt es vorläufig nur darauf an, wie man das Problem einer allgemeinen Volksseele oder eines allgemeinen Zeitgeistes überhaupt in Angriff nehmen kann, ohne daß man dabei in einen metaphysischen Begriffsrealismus hineingerät. Wie dies Allgemeine g e s c h i c h t l i c h darzustellen ist, bleibt eine spätere Frage. Wir fassen daher den unwirklichen Sinn, der an einer geschichtlichen Wirklichkeit haftet, zuerst noch weiter für sich ins Auge. Er ist an der Hand des erhaltenen Quellenmaterials auf eine hier nicht weiter zu erörternde Weise durch Deutung der Quellen vom Historiker zu „erfahren“, wie eine empirische Realität der Vergangenheit, ja man darf ihm aus Gründen, die wir kennenlernen werden, in vielen Fällen wohl eine noch größere Zugänglichkeit zuschreiben als den wirklichen geschichtlichen Vorgängen, die seine Träger waren, und aus ihm ergibt sich nun für uns, die wir das Wesen der historischen Begriffsbildung in einem individualisierenden Verfahren sehen, ein Problem von besonderer Art. Da die unwirklichen Sinngebilde, die sich von den geschichtlichen Wirklichkeiten ablösen lassen, stets in der angegebenen Bedeutung „allgemein“ sind, scheinen auch die Begriffe von ihnen einen allgemeinen Inhalt haben zu müssen. Sie können jedenfalls weder absolut historisch in der angegebenen Bedeutung, noch relativ historisch wie die allgemeinen Gruppenbegriffe sein. Alles, was wir bisher dargelegt haben, paßt ja ausschließlich auf die Begriffe von w i r k l i c h e n historischen Vorgängen. Wie faßt der Historiker das Unwirkliche auf? Vollzieht er dabei vielleicht eine g e n e r a l i s i e r e n d e Begriffsbildung? Die Antwort auf diese Frage kann zwar unter keinen Umständen so ausfallen, daß sie das Hauptergebnis unserer Gedankenführung wieder problematisch macht. Soweit die Geschichte R e a l wissenschaft ist, bleibt alles beim alten. Aber das ist eben der Punkt, auf den es ankommt: darf die Geschichte n u r als Realwissenschaft angesehen werden? In dem Fall, daß dies zu verneinen wäre, was gerade nach unserem, vom Begriff des irrealen Wertes und Sinnes aus bestimmten Begriff der Kulturwissenschaft unvermeidlich zu sein scheint, verlangt unsere Theorie eine E r g ä n z u n g . Es ist erstens zu zeigen, wie auch bei der Darstellung von abgelösten i r r e a l e n Sinngebilden der Unterschied der generalisierenden und der individualisierenden Begriffsbildung von ausschlaggebender Bedeutung bleibt, und zweitens, wie sich dann die individualisierende Darstellung, die allein in Wahrheit g e s c h i c h t l i c h ist, | nämlich die Darstellung der r e a l e n Vorgänge mit Rücksicht auf die daran haftenden unwirklichen Sinngebilde gestaltet.

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Erst wenn das klar ist, kann zutage treten, wie durch den Umstand, daß die Geschichte zum Teil auch mit Begriffen wie denen eines allgemeinen Zeitgeistes, einer allgemeinen Volksseele oder anderer allgemeiner Sinngebilde arbeitet, sie ihren Charakter als individualisierende Kulturwissenschaft nicht verliert. Dann wird sich endlich auch der Begriff des „nacherlebenden Verstehens“ klären, der im engsten Zusammenhang mit dem Wesen der irrealen Sinngebilde steht. Solange wir uns auf begrifflich abgelösten Sinn beschränken, ist im Grunde alles einfach. Er wird von mehreren Individuen, eventuell von allen, gemeinsam „erfahren“ oder „erlebt“, wie der Sinn der Predigt oder der Musik in der Kirche, und er heißt insofern mit Recht „allgemein“, als er sich von den stets individuellen realen seelischen Vorgängen unterscheidet, die den einzelnen Individuen allein unmittelbar angehören. Ist deshalb aber auch sein I n h a l t allgemein in der Weise wie der eines Gattungsbegriffes oder eines Naturgesetzes, so daß er generalisierend oder „naturwissenschaftlich“ dargestellt werden muß? Sobald wir näher zusehen, zeigt sich: solche Art der Allgemeinheit kommt nicht dem irrealen Sinn überhaupt zu, so sehr auch eingewurzelte Denkgewohnheiten es Vielen als „selbstverständlich“ erscheinen lassen, daß das irreale Sinnhafte als solches schon das Allgemeine, das sinnfreie Reale allein das Individuelle sei. Es muß vielmehr innerhalb des irrealen Sinngebietes mit Rücksicht auf Allgemeinheit und Individualität der Begriffe, die wir davon bilden, eine Scheidung vollzogen werden. Allgemeinheit des Inhalts besitzen die allgemeinen Kulturwerte, insofern sie die historische Darstellung als Prinzipien der Auswahl leiten. Wie trotzdem durch sie eine individualisierende Wirklichkeitsdarstellung zustande kommt, haben wir gesehen. Mit diesen inhaltlich allgemeinen Werten fallen jedoch die irrealen Sinngebilde, die an den realen geschichtlichen Vorgängen als an ihren Trägern haften und daher selbst mit zum Material der Geschichte gehören, nicht zusammen. Sie werden zwar von vielen oder von allen gemeinsam erlebt, aber ihr I n h a l t ist darum nicht allgemein wie der eines allgemeinen Wertes oder eines Naturgesetzes. Er unterscheidet sich vielmehr von den leitenden Wertprinzipien der historischen Darstellung dadurch, daß, weil er wie das Reale inhaltlich erfüllt ist, er zugleich einen besonderen und individuellen Charakter trägt. Das können wir leicht wieder an dem Beispiel des „allgemeinen Geistes“ der Gemeinde in der Kirche klarmachen, und zwar am besten, wenn wir | auch an das Kirchengebäude denken, das mit Rücksicht auf die Gemeinde ebenfalls „allgemein“ zu nennen ist. Jedenfalls steht fest: die verschiedenen Individuen „erleben“ g e m e i n s a m mit allen anderen dasselbe Haus, dieselbe Orgel, dieselbe Kanzel, und trotzdem sind diese Erlebnisse inhaltlich

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nicht allgemein, sondern das Haus, die Kanzel, die Orgel tragen ein besonderes und individuelles Gepräge. Ebenso steht es mit dem Inhalt der Sinngebilde, die an den Worten einer besonderen Predigt oder an den Tönen eines bestimmten Musikstückes haften, und die von den Mitgliedern der Gemeinde mehr oder weniger vollständig aufgefaßt werden. Sie sind zwar insofern allgemein, als sie wie das Kirchengebäude von allen gemeinsam erlebt werden können. Im übrigen aber hat ihr Inhalt einen besonderen, individuellen Charakter, und wenn ihre Individualität auch nicht real existiert, also insofern von der Individualität psychischer oder physischer Wirklichkeiten sich unterscheidet, als sie nicht die unübersehbare „unendliche“ Individualität eines realen heterogenen Kontinuums ist, ja auch sonst noch davon abweicht, insofern ihr die Unwiederholbarkeit oder Einmaligkeit alles bloß Realen zu fehlen scheint, hört sie darum doch nicht auf, eine Individualität zu sein, sondern sie steht zum mindesten mit der wertbezogenen Unersetzlichkeit und Unvertauschbarkeit jedes realen In-dividuums auf derselben logischen Linie. Nicht anders kann es sich mit dem Inhalt der Sinngebilde verhalten, die zum geschichtlichen Material gehören, soweit sie an den historisch wesentlichen realen Kulturvorgängen haften oder sie erfüllen. Zumal im Gegensatz zu den inhaltlich allgemeinen Werten der Kultur, die als Auswahlprinzipien die geschichtliche Darstellung leiten, sind sie durchaus besonders und individuell gestaltet. Die irreale griechische „Volksseele“ und der unwirkliche romantische „Zeitgeist“ bleiben trotz ihrer von vielen mehr oder weniger vollständig gemeinsam erlebbaren „Allgemeinheit“ in ihrer Totalität auch als abgelöste Sinngebilde individuell, d. h. von allen anderen Sinngebilden verschieden. Sie passen daher ebensowenig in einen allgemeinen Begriff wie ein reales Individuum, sondern gehen, soweit sie für die Geschichte in Betracht kommen, mit ihrer Individualität in deren Begriffe ein. Ihre Darstellung muß daher, wie sie sich im einzelnen mehr oder weniger vollständig gestalten mag, solange sie die Darstellung der „griechischen“ Volksseele oder des „romantischen“ Zeitgeistes bleibt, zu der jeder generalisierenden Naturwissenschaft in einen prinzipiellen logischen Gegensatz gebracht werden. Wir können zwar, solange es sich um die Sinngebilde in ihrer Abgelöstheit von allem realen Sein handelt, nicht schon von einer individualisierenden h i s t o r i s c h e n | Begriffsbildung sprechen, um dieser dann eine generalisierende Theorie der Sinngebilde als n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h gegenüberzustellen, denn einerseits bleibt der individualisierend aufgefaßte Sinn als n u r unwirklich auch u n g e s c h i c h t l i c h , und vollends ist andererseits der allgemeine Begriff eines Wertes oder Sinnes kein allgemeiner N a t u r begriff. Aber wir müssen die Begriffe des Individualisierens und Generalisierens jetzt so e r w e i t e r n , daß sie auch auf die Begriffe von i r r e a l e n

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S i n n g e b i l d e n anzuwenden sind, denn es steht prinzipiell nichts dem Versuche im Wege, einmal den konkreten Sinn in seiner inhaltlich erfüllten Individualität darzustellen, den alle z. B. beim Hören einer bestimmten Predigt oder eines besonderen Musikstückes unmittelbar erleben, das andere Mal dagegen eine generalisierende Theorie zu versuchen, welche die den Sinn konstituierenden Werte in ihrer Allgemeinheit herausarbeitet. Ja, wir werden in der Erweiterung unserer Theorie des Generalisierens und Individualisierens hierbei nicht halt machen dürfen. Auch bei den Begriffen vom irrealen Sinn steht das Individuelle zum Allgemeinen nicht notwendig in einem a b s o l u t e n Gegensatz, sondern es kann, ebenso wie in den geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Darstellungen des Realen, Begriffe mit r e l a t i v individuellem und mit r e l a t i v allgemeinem Inhalt der verschiedensten Grade geben, die sich auf irrealen Sinn beziehen. Doch braucht dieser Gedanke im einzelnen nicht weiter ausgeführt zu werden, da es sich dabei um eine einfache Anwendung der Prinzipien handeln würde, die wir bei der Erörterung der historischen Bestandteile in der Naturwissenschaft und der naturwissenschaftlichen Bestandteile in der Geschichte schon dargelegt haben.188 Ebenso kann unentschieden bleiben, wie weit es individualisierende Wissenschaften von Sinngebilden in ihrer begrifflichen Abgelöstheit wirklich gibt, und vollends brauchen wir nicht zu fragen, wie eine generalisierende Theorie des unwirklichen Sinnes zu verfahren hätte, um sich systematisch zu gestalten.189 Nur daß sie nicht die Form irgendeiner „Psychologie“, auch nicht einer „geisteswissenschaftlichen“, annehmen kann, ist zu konstatieren. Sie hat ja gar kein psychisches Material. Im übrigen kommt es hier lediglich darauf an, zu zeigen, wie das Gebiet des Irrealen mit Rücksicht auf seinen Inhalt gegenüber dem Unterschied | der individualisierenden und der generalisierenden Auffassung i n d i f f e r e n t wird, sobald wir den Begriff des Individuellen so umfassend nehmen, daß er auf unwirkliche Sinngebilde wie auf wirkliche physische und psychische Vorgänge bezogen werden kann. Schon damit muß dann klar sein, weshalb die mit Recht behauptete „Allgemeinheit“ des unwirklichen Sinnes für sich allein unserer Theorie der individualisierenden historischen Begriffsbildung noch keine prinzipiellen Schwierigkeiten entgegenstellt. Es kann niemals Aufgabe der Geschichte sein, eine generalisierende Theorie des irrealen Sinnes zu geben, der an dem geschichtlich wesentlichen Stoff haftet, sondern das h i s t o r i s c h e Interesse richtet sich hier wie bei den realen Vorgängen 188

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Was ein absolut individuelles Sinngebilde bedeutet, und in welcher Beziehung dieser Begriff zu dem des absolut Historischen steht, wird sich später genauer zeigen. Dies Problem, welches das methodische Zentralproblem der Philosophie als Wertlehre ist, habe ich im ersten Teil meines Systems der Philosophie eingehend behandelt.

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auf die Besonderheit und Individualität. Höchstens eine allgemeine „Prinzipienlehre“ der Geschichte, die nicht selbst schon historisch verfährt, sondern nach den überhistorischen Prinzipien des geschichtlichen Lebens fragt, wäre als generalisierende Theorie des Sinnes der Kultur denkbar, und etwas Derartiges mag dort vorschweben, wo man, wenig bezeichnend, von einer geisteswissenschaftlichen Psychologie spricht. Aber man wird sagen, daß alles dies für sich allein noch wenig bedeutet. Die Geschichte hat es ja nicht nur mit dem irrealen Sinngehalt der Kultur in seiner Individualität, sondern mit dem zeitlichen Verlauf der sinnvollen Kultur w i r k l i c h k e i t zu tun. In welchem M a ß e sie das Reale berücksichtigen muß, um Geschichte zu bleiben, brauchen wir nicht zu untersuchen. Zweifellos gibt es Darstellungen, die man zur Geschichte zählt, und in denen trotzdem von realen historischen Ereignissen nicht v i e l die Rede ist. So werden z. B. in der „Problemgeschichte“ der Philosophie zwar die Namen der Philosophen genannt und gesagt, wo und wann die verschiedenen philosophischen Gedanken aufgetreten sind. Aber in der Hauptsache kann dabei das Interesse des Forschers auf den irrealen Sinn der Philosopheme gerichtet bleiben. Auch wenn es ihm darauf ankommt, den philosophischen Gehalt der Probleme und Problemlösungen in seiner Mannigfaltigkeit durch die verschiedenen Zeiten zu verfolgen, spielen die realen Träger, welche die Gedanken wirklich gedacht haben, eventuell eine untergeordnete Rolle. In ähnlicher Weise läßt sich eine Geschichte der Kunst denken, die hauptsächlich von dem künstlerischen Gehalt der Kunstwerke berichtet, und für welche daher die Persönlichkeiten der Künstler oder andere Wirklichkeiten nicht mehr bedeuten als relativ gleichgültige Realisierungsstätten unwirklichen künstlerischen Sinnes. | Doch gehen wir auf solche Darstellungen nicht näher ein, da die große Menge dessen, was Geschichtswissenschaft heißt, ein wesentlich anderes Gepräge zeigt. Die Darstellung ist dabei vorwiegend auf die realen Träger des Sinnes gerichtet, und zwar handelt es sich, soweit die historischen Zentren in Betracht kommen, wie wir wissen, stets um Seelenleben von Menschen, das irgendwie in Werten oder Sinngebilden wirklich „lebt“, wie wir mit einer später noch genauer anzugebenden Bedeutung dieses Wortes sagen können, und das dadurch selbst sinnvoll wird. Körper sind auch Träger des Sinnes, aber er ist in ihnen nicht eigentlich „lebendig“ und vollends nicht „historisch wirksam“, solange niemand ihn mit realen psychischen Akten erfaßt. Diesen Akten, wie dem sinnvollen wirklichen Seelenleben überhaupt, wendet deshalb der Historiker sein Interesse zu, und wir haben jetzt noch ausdrücklich klarzumachen, wie er es als sinnvolles reales Seelenleben individualisierend darstellt.

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Wollen wir dabei weiterkommen, so müssen wir nicht nur auf die Eigenart des Materials der Geschichte im Unterschied vom Material der Naturwissenschaften achten, sondern auch einen viel behandelten andern Unterschied mit heranziehen, der für die A u f f a s s u n g des Materials durch die Männer der Wissenschaft charakteristisch ist, insofern er, wie man glaubt, das Subjekt des Historikers von dem Subjekt des Naturforschers trennt. Wir wissen, daß man mehrfach versucht hat, zwei Gruppen von Wissenschaften oder auch zwei Arten der Darstellung in derselben Wissenschaft so auseinanderzuhalten, daß die eine ihre Objekte „erkläre“, die andere sie „verstehe“. Der Begriff des historischen Verstehens, der sich oft mit dem des „Nacherlebens“ verknüpft, ist geradezu zum Zentrum einer Theorie der Geisteswissenschaften gemacht worden. Dabei gilt es dann meist für selbstverständlich, daß das Objekt des Verstehens und Nacherlebens das reale Seelenleben historischer Persönlichkeiten oder Massenbewegungen sei, und da vom Seelenleben in seiner Wirklichkeit die Psychologie handelt, knüpft sich hieran wieder, und nun scheinbar mit Recht, der Versuch, eine „Psychologie“ zur Grundlage der Geschichtswissenschaft zu machen, aber nicht eine naturwissenschaftliche, erklärende, sondern eine verstehende und nacherlebende Wissenschaft vom menschlichen Seelenleben. Sie soll die allgemeinen „Prinzipien“ liefern, welche der Historiker bei der Darstellung seines Stoffes braucht. Davon war schon die Rede, und daran knüpfen wir von neuem an, um auch mit Rücksicht hierauf unsere Ausführungen auf Grund des jetzt erreichten sachlichen Begriffes der Geschichte zu e r g ä n zen. Wir begreifen, sobald wir daran denken, daß in der Tat sinnvolles | Seelenleben notwendig zum Stoff der Geschichte gehört, noch besser als früher, was das Berechtigte an den Theorien ist, welche die Wissenschaften danach einteilen, daß sie entweder die Natur erklären oder den Geist verstehen. Aber wir werden zugleich auch noch deutlicher als vorher sehen können, wo die G r e n z e n dieses Rechtes liegen, d. h. weshalb die Bedeutung auch einer „geisteswissenschaftlichen Psychologie“ als „Grundlage“ der Geschichtswissenschaft nach wie vor völlig problematisch bleibt, ja weshalb die angedeuteten Theorien nur so weit fruchtbar zu machen sind, als sie nicht bei den Unterschieden von Natur und Geist oder Erklären und Verstehen für sich allein haltmachen, sondern diese Begriffe in einer besonderen Bedeutung nehmen, die auf das hinauskommt, was nach u n s e r e r Theorie entscheidend für das Wesen der Geschichte ist. Vor allem müssen wir fragen: was allein darf man unter dem h i s t o r i s c h e n Verstehen und Nacherleben denken, falls damit in Wahrheit das Verfahren der Geschichtswissenschaft, die es mit sinnvollem individuellen Seelenleben zu tun hat, charakterisiert werden soll, und wie fügt sich der richtig verstandene Begriff des histori-

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schen Verstehens und Nacherlebens unserer Theorie der individualisierenden kulturwissenschaftlichen Begriffsbildung ein? Zum Zweck einer Beantwortung dieser Frage empfiehlt es sich, daß wir dabei nicht nur wie schon bisher die Begriffe des irrealen Sinnes und der sinnvollen Realität auseinanderhalten, die im Begriff des „Geistes“ zusammengehen, sondern auch die Begriffe des Ve r s t e h e n s und des N a c h e r l e b e n s , die gewöhnlich ebenso ineinanderfließen, voneinander scheiden. So erst dürfen wir hoffen, zur Klarheit über die hier vorliegenden, ziemlich komplizierten Probleme zu kommen und uns endgültig von allem Psychologismus zu befreien. Zunächst, um vom „Nacherleben“ des psychischen Seins noch ganz abzusehen: inwiefern ist es berechtigt, die Geschichte überhaupt eine v e r s t e h e n d e Wissenschaft zu nennen und sie dadurch von den erklärenden Wissenschaften zu trennen? Der Ausdruck „verstehen“ hat viele Bedeutungen, die hier nicht aufgezählt werden sollen, und die Theorien des Verstehens sind so mannigfaltig wie der Sinn des Wortes.190 Dieser hängt, um nur eines hervorzu- | heben, 190

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Seit dem Erscheinen der zweiten Auflage dieses Buches, die über das geschichtliche Verstehen nur einige Andeutungen enthielt, ist dieser Begriff, besonders im Anschluß an Diltheys zum Teil mehr anregende als endgültig aufklärende Untersuchungen, viel erörtert worden, ohne daß es zu einer allgemein anerkannten Ansicht darüber gekommen wäre. Sowohl Philosophen wie Simmel und Spranger als auch Spezialforscher wie Max Weber und Jaspers (Allgemeine Psychopathologie 1913, | 2. Aufl. 1920) haben sich mit dem Problem in interessanter und lehrreicher Weise beschäftigt. Schon dieser Umstand legte eine Ergänzung meiner Geschichtstheorie nahe. Auf die umfangreiche Literatur einzugehen, von der mir auch die Berner Habilitationsschrift von Arthur Stein und eine Studie von Karl Mannheim im Manuskript bekannt geworden sind, muß ich mir jedoch wie überall aus den im Vorwort angegebenen Gründen versagen. Nur das sei hier bemerkt: wenn es bisher eine befriedigende Theorie des Verstehens nicht gibt, so liegt das, wie ich glaube, hauptsächlich daran, daß man das Wert- und Sinnproblem in diesem Begriff, welches ich (mit unzureichender Fassung des individuellen Moments) schon in der zweiten Auflage dieses Buchs betont habe, nicht genügend beachtet, ja daß es gerade hier wie so vielfach in den „psychologisch“ orientierten Bestrebungen an einer klaren Scheidung der Begriffe vom Wirklichen und Unwirklichen fast noch gänzlich fehlt. Jedenfalls: das Problem des h i s t o r i s c h e n Verstehens ist nicht psychologisch, d. h. nicht durch Erforschung des realen Seelenlebens allein zu lösen. Uebersieht man das Irreale, das verstanden wird, so muß das entweder zu „psychologischen“ Behauptungen führen, die versteckte Wert- oder Sinndeutungen enthalten, oder, wo man dieser Gefahr aus dem Wege geht, wie z. B. bei Troeltsch, zu der Neigung, die Frage metaphysisch zu behandeln. Nicht selten schlägt auch die Psychologie in Metaphysik um. Ich habe mich bemüht, von aller Psychologie wie von aller Metaphysik abzusehen und auch sonst in kein Asyl der Unwissenheit zu flüchten, was bei der Erörterung einer scheinbar so geheimnisvollen und jedenfalls schwer aufklärbaren Materie manchem verlockend erscheinen mag. Vieles bleibt ungeklärt, wie ich genau weiß. Nur um Ansätze zum Verstehen des „Verstehens“ handelt es sich. Aber selbst der kleinste Ansatz zur begrifflichen Klärung scheint mir wissenschaftlich wertvoller als das Schwelgen in dem Tiefsinn und in den Geheimnissen des „geisteswissenschaftlichen“ Verstehens. Am weitesten in der begrifflichen Durcharbeitung ist wohl Spranger in seiner bereits oben genannten Abhandlung: Zur Theorie des Verstehens und zur geisteswissenschaftlichen Psychologie, 1918, gekommen. Sie ist mehr an Husserls Phänomenologie als an meinen Bemühungen um die Aufklärung des

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einerseits mit dem Begriff des Verstandes zusammen und wird andererseits gerade für das Erfassen des nichtverstandesmäßigen, atheoretischen Sinnes, wie er z. B. an Kunstwerken haftet, gebraucht. Da der Historiker zweifellos auch atheoretisches Material zu „verstehen“ hat, ja der größte Teil des geschichtlichen Seins höchst „unverständig“, doch darum nicht „unverständlich“ abläuft, haben wir hier an den „Verstand“ im besonderen nicht zu denken, vielmehr den Terminus „Verstehen“ in weiterer Bedeutung zu verwenden. Allzuweit jedoch dürfen | wir ihn auch nicht fassen, ihn also nicht dem eines jeden beliebigen Aufnehmens historischer Stoffe überhaupt gleichsetzen. Es muß, damit das Wort nicht seine prägnante und in der Methodenlehre brauchbare Bedeutung verliert, unter Verstehen das Erkennen eines besonders gearteten Materials der Wissenschaft gemeint sein, was man negativ so zum Ausdruck bringen kann, daß man sagt, es handle sich stets um m e h r als um ein Erfassen von realen Gebilden, die sich beschreiben oder als bloß real auch erklären lassen. Positiv bedeutet das: was nicht in irgendeiner Weise We r t und S i n n ist oder hat, bleibt „unverständlich“ und kann daher, falls es überhaupt der Wissenschaft zugänglich ist, ebenso wie die wert- und sinnfreien Realitäten der Natur in der weitesten Bedeutung dieses Wortes, lediglich beschrieben oder erklärt werden. So allein kommen wir über die meist vorhandene Unbestimmtheit des Begriffes vom Verstehen hinaus.191 Daß unter dem Verstehen meist das Erfassen eines irrealen Sinngebildes g e m e i n t ist, und daß es sich jedenfalls empfiehlt, das Wort in dieser Bedeutung als Terminus in der Methodenlehre zu verwenden, dafür ist noch ein anderer Umstand anzuführen. Wir wiesen auf die eigentümliche „Einheit“ des Zusammenhanges oder die „Ganzheit“ hin, die für den irrealen Sinn im Unterschiede vom bloß realen Sein charakteristisch ist. Von ihr aus bestimmt sich nun auch die Eigenart des verstehenden Erfassens eines

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Irrealen orientiert. Doch habe ich in ihr trotz starker, nicht nur terminologischer Abweichungen manches gefunden, was meinen Ansichten recht nahe steht. Die sachliche Uebereinstimmung, auf die Spranger selbst im Vorwort zur 3. Auflage seiner Lebensformen (1922) mit Nachdruck hingewiesen hat, scheint mir um so wertvoller. Die Hauptsache ist: Spranger sieht ein, daß es außer den Körpern und den seelischen Wirklichkeiten ein d r i t t e s Gebiet (des, wie er sagt, „Ideellen“) gibt, und daß die Geschichte der K u l t u r es mit diesen d r e i Gebieten in ihrer Ve r e i n i g u n g zu tun hat. Damit ist der Boden der üblichen Auffassung der „Geisteswissenschaften“ im P r i n z i p verlassen, und die Gedanken bewegen sich in der Richtung, für die ich seit der ersten Auflage dieses Buches eingetreten bin. Dem, was man Wertphilosophie nennt, steht Spranger jetzt sachlich recht nahe. Charakteristisch für sie ist z. B. Diltheys Satz in der Sigwart-Festschrift, 1900: „Wir nennen den Vorgang, in welchem wir aus Zeichen, die von außen sinnlich gegeben sind, ein Inneres erkennen, Ve r s t e h e n .“ Was ist ein „Inneres“? Darauf kommt doch alles an. Wir wissen, wie nichtssagend der Begriff des Inneren ist, und selbst wenn wir davon absehen: mit dem Inneren als dem P s y c h i s c h e n reicht man beim Problem des Verstehens nicht aus. Die Zeichen, die „von außen“ gegeben sind, müssen gerade mehr als ein reales „Inneres“ erkennen lassen. Sonst bleiben sie unverständlich.

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Gegenstandes im Vergleich mit seiner Erklärung, und damit erst erhält der Ausdruck Verstehen eine ganz prägnante Bedeutung. Sinnganzheiten kann man nur a l s Einheiten oder Totalitäten verstehen, was, wie schon gesagt, weder ausschließt, daß die Begriffe von ihnen aus ihren Elementen zusammengesetzt werden, noch, daß man die Sinngebilde selbst mehr oder weniger vollständig versteht. Das Verstandene bleibt als unwirkliches Sinngebilde immer ein Ganzes oder eine Einheit, während Wirklichkeiten zum Zwecke ihrer Erklärung in ihre Teile zerlegt werden. Oder: beim Erklären führt der Weg von den Teilen zum Ganzen, beim Verstehen dringen wir umgekehrt vom Ganzen zu den Teilen vor. So mag man die früher angegebenen Unterschiede im M a t e - | r i a l jetzt mit der Eigenart des Verfahrens bei seiner wissenschaftlichen D a r s t e l l u n g in Verbindung bringen, und für viele Gebiete, wenn auch vielleicht nicht für alle, trifft das gewiß zu. Dann kann man sagen: beim Erklären des Realen behält man die Teile in der Hand und muß damit zufrieden sein, sie zu einem Ganzen wieder zusammenzusetzen, das im Grunde genommen kein echtes Ganzes ist. Das geistige Band, das man verstehen will, ist stets ein irreales Sinngebilde, das an einer Realität haftet oder sie erfüllt und aus ihr erst ein echtes Ganzes macht, d. h. ein Ganzes, welches noch etwas anderes als der reale Inbegriff seiner realen Teile ist.192 Darin steckt denn auch der berechtigte Kern der Theorien, welche eine verstehende Psychologie für die Geschichtswissenschaft im Gegensatz zur naturwissenschaftlichen verlangen und dabei auf die Einheit eines „psychischen Strukturzusammenhanges“ hinweisen, der nie naturwissenschaftlich erklärt, sondern nur geisteswissenschaftlich verstanden werden könne. Das „Innere“ als das bloß Psychische besitzt diese Einheit nicht, und wie wir bereits vorher sahen, daß die Einheit im geschichtlichen S t o f f , der aus sinnvollen Realitäten besteht, nicht auf der Realität, sondern auf dem Sinn beruht, der sie erfüllt, so ist deshalb hier wieder genau darauf zu achten, daß auch die Eigenart und die Notwendigkeit einer verstehenden M e t h o d e erst dann in ihrer logischen Struktur klar wird, wenn man daran denkt, wie es überall nicht die Einheit eines realen psychischen Seins, sondern die eines irrealen Sinngebildes ist, die verstanden werden soll, oder wie es nicht an dem psychischen, sondern an dem sinnhaften Charakter des historischen Materials liegt, daß seine naturwissenschaftliche Erklärung versagt, also für seine Erkenntnis ein verstehendes Verfahren mit Recht gefordert wird. Nehmen wir nun aber den Gegensatz von Verstehen und Erklären so, und beschränken wir uns damit streng auf den angedeuteten berechtigten „Kern“ der Theorien, die von der unerklärbaren Einheit der geschichtlichen 192

Von hier aus läßt sich vielleicht auch das Problem des „Organismus“ behandeln.

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Gegenstände sprechen, dann muß gegenüber dem Unterschied von seelischem und körperlichem Sein der Unterschied von Verstehen und Erklären noch indifferent bleiben, denn es ist einerseits nicht einzusehen, warum es nicht wert- und sinnfreies Seelenleben geben soll, das man erklärt, indem man es in seine Teile zerlegt, oder warum wir nicht Seelenleben so darstellen wollen, wie es unabhängig von einem daran haftenden Wert oder Sinn als wirklicher, rein „natürlicher“ Vorgang zeitlich abläuft; und andererseits lassen sich auch Körper verstehen, falls sie wie | z. B. Kunstwerke einen ästhetischen Wert oder Sinn zum Ausdruck bringen. Ja wenn wir uns auf unmittelbar gegebene Wirklichkeiten beschränken, bieten sich uns außer dem eigenen Seelenleben unmittelbar n u r Körper dar, an denen ein verständlicher Sinn haftet. Mit der Unterscheidung von Natur und Geist ist also die Unterscheidung von Erklären und Verstehen noch nicht notwendig verknüpft, es sei denn, daß man bei dem Geist nur an irreale Sinngebilde denkt. Der Gedanke an eine geisteswissenschaftliche „Psychologie“ wird wieder völlig problematisch. Dagegen zeigt sich sogleich, inwiefern der Begriff des Verstehens als des Erkennens eines Sinnes zu u n s e r e r Theorie der historischen Darstellung von Kulturvorgängen und ihren Zentren in eine notwendige Beziehung tritt. Die Geschichte hat es, wie wir wissen, stets mit wertbezogenem Sein zu tun. Das sinnvolle Seelenleben ist eine besondere Art des wertbezogenen Geschehens überhaupt. Insofern ist es also durchaus richtig, daß zum Wesen der Geschichtswissenschaft, die Kulturleben darstellt, ein Verstehen gehört, denn wertbezogenes und sinnvolles Sein läßt sich nach der angegebenen Bedeutung der Worte a l s wertbezogen und sinnvoll nur „verstehen“ und nicht „erklären“. Ja wollten wir das Verstehen auf den vom realen Sein abgelösten irrealen Wert und Sinn beschränken, so bedürfte für unseren Zweck der Begriff des Verstehens jetzt weiter keiner Erörterung mehr, die über das schon gewonnene Resultat noch hinausgeht. Wir können das Begreifen des irrealen Sinnes immer ein Verstehen nennen und es dadurch von dem Erklären des bloß wirklichen psychischen und physischen Materials unterscheiden. Zugleich freilich zeigt sich dann auch, weshalb dieser weiteste Begriff des Verstehens eine genügend b e s t i m m t e Beziehung zu der Besonderheit einer geschichtswissenschaftlichen Darstellung noch nicht besitzt. Zunächst ist klar: ebenso wie die irrealen Wert- und Sinngebilde in ihrer Isolierung indifferent gegenüber dem methodologischen Unterschied des Allgemeinen und Besonderen sind, muß auch der Begriff ihres Verstehens in seiner umfassendsten Bedeutung frei bleiben von dem Unterschiede der generalisierenden und der individualisierenden Begriffsbildung, d. h. wir können einerseits von einem generalisierenden Verstehen des irrealen Sinnes sprechen,

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wenn wir nämlich darauf ausgehen, die Sinngebilde in ihrer Mannigfaltigkeit unter ein System allgemeiner Wert- und Sinnbegriffe zu bringen, was zu den Aufgaben der Philosophie gehört, und wir werden es andererseits ein individualisierendes Verstehen nennen müssen, wenn es darauf ankommt, ein besonderes, konkretes, inhaltlich erfülltes Sinngebilde in seiner Besonderheit und Konkretheit | aufzufassen. So läßt sich z. B. eine allgemeine Theorie des Sinnes von religiösen Predigten überhaupt bilden, wie auch der Sinn dieser einen besonderen Predigt Schleiermachers verstehen. Ja hier gibt es wieder die verschiedensten Grade der Allgemeinheit und der Besonderheit in den generalisierenden und in den individualisierenden verstehenden Darstellungen. Die allgemeine Theorie des Sinnes von Predigten hat schon besonderen und individuellen Inhalt im Vergleich zu einer Theorie der religiösen Sinngebilde überhaupt, und auch diese zeigt etwas Besonderes und Individuelles, wenn man an eine absolut allgemeine Theorie alles Sinnes der Kultur denkt. Geschichte aber enthalten alle die allgemeinen Theorien noch nicht, so daß erst eine Theorie des i n d i v i d u a l i s i e r e n d e n Ve r s t e h e n s , nicht schon eine Theorie des Verstehens überhaupt, zur spezifisch geschichtswissenschaftlichen Methodenlehre gehört. Doch selbst mit dem so entstehenden Begriff des individualisierenden Verstehens ist das geschichtstheoretische Problem, vor das wir geführt worden sind, nicht ausreichend klargestellt und vollends nicht gelöst. Es blieb ja zweifelhaft, wie weit das individualisierende Erfassen oder, wie wir jetzt sagen müssen, das individualisierende Verstehen der a b g e l ö s t e n irrealen Sinngebilde schon zur Geschichtswissenschaft im eigentlichen Sinne des Wortes zu rechnen ist. Wir fragen vor allem nach der Darstellung des sinnvollen r e a l e n Seelenlebens durch den Historiker, und falls wir auch diese Darstellung „verstehend“ nennen wollen, dürfen wir den Ausdruck nicht auf das Erfassen der irrealen Sinngebilde in ihrer Abgelöstheit beschränken. Wir müssen dann vielmehr sagen, daß der Historiker das reale Seelenleben selbst „verstehen“ will. Hat auch das eine Berechtigung? Gewiß. Nur kann es sich bei dem Verstehen des wirklichen geschichtlichen Stoffes niemals um ein b l o ß reales, also wert- und sinnfreies Seelenleben handeln. Das bleibt in seiner reinen Wirklichkeit, falls wir voraussetzen wollen, daß es so faktisch vorkommt, für uns ebenso „unverständlich“ wie ein bloß realer Körper, z. B. ein Stein auf der Straße. Im übrigen steht jedoch der Verwendung des Ausdrucks Verstehen für das Erfassen von sinnvollem realen Seelenleben kein Bedenken im Wege: Reales wird dann verstanden, insofern und insoweit es „Träger“ eines irrealen Sinnes ist. Das gibt einen guten Sinn, und das meint man wohl auch meist, wo man vom Verstehen eines realen psychischen Seins spricht, ebenso wie man ein Kunstwerk nicht insofern versteht, als es einen

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bloß realen Komplex von Leinwand und Farbe bildet, sondern insofern und insoweit es sich als Träger eines irrealen | künstlerischen Sinnes darstellt. Wir gelangen damit endlich zu der Frage, auf die es der Theorie der Geschichte beim Verstehen vor allem ankommen muß: inwiefern kann, wenn der Historiker reales sinnvolles Seelenleben erforscht und in Begriffe bringt, dabei von einem individualisierenden Verstehen des sinnvollen zentralen Materials der Geschichte die Rede sein? Bei der Beantwortung ergeben sich Schwierigkeiten, welche die Programme einer verstehenden „Psychologie“ nicht kennen, und deren vollständige Erledigung weit auch über den Rahmen der Aufgabe hinausführen würde, die wir uns in diesem Buche gestellt haben. Die Probleme, die jetzt entstehen, betreffen nämlich nicht so sehr die Struktur der geschichtlichen D a r s t e l l u n g oder Begriffsbildung als vielmehr das Wesen des geschichtlichen F o r s c h e n s und U n t e r s u c h e n s , d. h. den Prozeß, durch welchen der Historiker aus dem ihm vorliegenden Quellenmaterial die geschichtlichen „Tatsachen“ herausarbeitet. Davon haben wir überall abgesehen und uns auf die begriffliche Darstellung des als gefunden vorausgesetzten Tatsachenmaterials beschränkt. Die Frage, wie der Historiker eine Kenntnis der seelischen Tatsachen gewinnt, von denen er seine Begriffe bildet, soll hier nicht ausführlich beantwortet werden, und schon dadurch verengert sich der Kreis der Probleme. Ferner aber kommen wir selbst bei der Beschränkung auf die Frage nach der Darstellung des als gefunden vorausgesetzten Tatsachenmaterials jetzt auf ein Gebiet, das wohl für immer einer r e s t l o s e n Klärung durch die Logik entzogen ist, weil die Geschichte bei der Darstellung des sinnvollen Seelenlebens über das hinausgeht, was man B e g r i f f s b i l d u n g im strengen Sinne nennen kann, insofern sie sich nicht nur der Individualität, sondern auch der „Anschaulichkeit“ des unmittelbar „erlebten“, unbegriffenen Seelenlebens zu nähern sucht. Wir haben diesen Punkt schon berührt, als wir von dem Analogon zu der naturwissenschaftlichen Begriffs b e s t i m m u n g in der Geschichte sprachen. Wir werden daher lediglich die dort entwickelten Gedanken noch einmal aufnehmen, um sie so weit zu führen, daß wir das Problem, welches in der Darstellung des vergangenen sinnvollen Seelenlebens steckt, wenigstens als P r o b l e m sehen, und die Frage nach der Auffindung des seelischen Tatsachenmaterials aus den historischen Quellen höchstens so weit erörtern, als nötig ist, um einen Einblick in die logische Struktur der D a r s t e l l u n g des gefundenen seelischen Stoffes zu gewinnen. Das Material, um dessen geschichtliche Darstellung es sich handelt, d. h. das sinnvolle Seelenleben der Vergangenheit, um jetzt mit ihm und seiner sachlichen Eigenart zu beginnen, werden wir in seinem Wesen | nur dann

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begreifen, wenn wir uns stets gegenwärtig halten, daß es aus z w e i Faktoren besteht, die in ihm für das unmittelbare „Erleben“ zwar ineinander gehen, von einer logischen Theorie aber streng auseinander gehalten werden müssen, weil sie in zwei völlig verschiedenen Begriffssphären liegen. Damit ist nichts anderes gesagt als das, was schon früher in der Bezeichnung „sinnvolles Seelenleben“ zum Ausdruck kam. Das Seelenleben ist eine Realität. Der Sinn dagegen, von dem es voll ist, oder der es erfüllt, liegt im Unwirklichen. Der Historiker will nun beides, das Wirkliche wie das Unwirkliche, in seine Begriffe aufnehmen, und zwar das Wirkliche so, wie er es als einen in der Zeit abgelaufenen einmaligen individuellen Vorgang faktisch konstatiert, das Unwirkliche so, wie er es in seiner Individualität versteht. Halten wir das Wirkliche und das Unwirkliche begrifflich in dieser Weise auseinander, so können wir sagen, daß die Schwierigkeit für den Historiker, sein Material an der Hand der Quellen zu f i n d e n , in manchen, ja vielleicht in den meisten Fällen mehr auf der Seite des Wirklichen als auf der des Unwirklichen liegen wird. Das wirkliche Seelenleben nämlich, das er in seiner faktischen Individualität zu erfassen wünscht, bildet mit der einzigen Ausnahme des Stoffes einer Selbstbiographie, bei der ein eigenartiger komplizierter Fall vorliegt, niemals das eigene, sondern stets f r e m d e s Seelenleben, und alles Psychische, das in anderen Individuen wirklich abläuft, kann nach der Voraussetzung, die wir bisher gemacht haben, dem Historiker niemals d i r e k t zugänglich, d. h. unmittelbar als reales Sein „erlebbar“ werden, während es im Wesen der irrealen Sinngebilde liegt, daß sie von vielen Individuen, ja im Prinzip von allen unmittelbar zu erfassen oder zu verstehen sind, wo überhaupt Quellen für sie vorliegen. Wir kommen mit anderen Worten b e i m f r e m d e n s i n n v o l l e n S e e l e n l e b e n u n m i t telbar zwar eventuell an die Individualität seines irrealen Sinnes, aber niemals an die Individualität seines realen Seins heran. Um diesen Unterschied stets festzuhalten, den man berücksichtigen muß, damit man sieht, worin die S c h w i e r i g k e i t bei der Darstellung des sinnvollen Seelenlebens der Vergangenheit für den Historiker liegt, wollen wir terminologisch so scheiden, daß wir vorläufig nur das Erfassen des irrealen S i n n e s am fremden Seelenleben sein „Verstehen“, das Erfassen des r e a l e n fremden seelischen Seins dagegen sein „Nacherleben“ nennen. Dadurch wird das Problem, das in dem gewöhnlich sogenannten nacherlebenden Verstehen oder verstehenden Nacherleben | steckt, und das in seiner Ungeschiedenheit nicht einmal als P r o b l e m deutlich werden kann, sich klarer stellen lassen. Es muß sich beim historischen Verstehen dann um ein verstehendes Nacherleben fremden sinnvollen Seelenlebens handeln, welches, wie wir jetzt sagen können, sowohl in der Individualität seines realen Seins „nacher-

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lebt“ wie in der Individualität seines irrealen Sinnes „verstanden“ wird. So sehr dem Historiker nicht allein sein Material als etwas „Einheitliches“ gelten, sondern auch das nacherlebende Verstehen sinnvollen Seelenlebens der Vergangenheit als e i n einheitlicher Akt seiner wissenschaftlichen Erkenntnis erscheinen mag, den er dann mit einem Worte wie „Einfühlen in fremdes Seelenleben“ bezeichnet, so gewiß ist darin das Verstehen des irrealen Sinnes, der es erfüllt, und das Nacherleben des realen psychischen Vorganges, der zeitlich abläuft, nicht i d e n t i s c h . Wie gehen beide trotzdem im nacherlebenden Verstehen z u s a m m e n , und wie ist diese viel erörterte Tätigkeit des Historikers „möglich“? Das ist die eigentlich „kritische“ Frage einer Logik der sogenannten „Geisteswissenschaften“. Wir werden in der Klärung des Problems am besten vorwärts kommen, wenn wir zunächst einmal lediglich fragen, ob denn überhaupt fremdes Seelenleben bloß „nacherlebt“, d. h. ohne seinem Sinne nach verstanden zu sein, in seinem realen Sein so erfaßt werden kann, daß dabei nicht bloß Begriffe von psychischen Vorgängen entstehen, deren allgemeine Elemente das uns mit anderen Individuen Gleiche oder Gemeinsame enthalten, sondern daß wir an dem Seelenleben eines anderen Menschen nacherlebend auch das kennen lernen, was wir bei uns selbst nicht unmittelbar als Realität zu erleben vermögen. Offenbar ist gerade das für die Theorie der Geschichte wichtig, weil der Historiker ja nicht generalisierende Psychologie treiben, sondern das Seelenleben der geschichtlichen Persönlichkeiten oder Massenbewegungen in seiner Individualität darstellen will. Prinzipiell unmöglich scheint eine begriffliche Erkenntnis der fremden seelischen Individualität auf keinen Fall, denn selbst wenn wir voraussetzen, nur die eigene Psyche sei in ihrer Wirklichkeit dem Historiker unmittelbar gegeben, so wissen wir doch, daß wir mit allgemeinen Begriffen auch individuelle Gebilde darstellen können, sobald wir die Begriffe als Begriffselemente so zusammenfügen, daß sie in ihrer Totalität den Inhalt eines individuellen Begriffes ausmachen. Auf diese Weise wird auch der Historiker bei der individualisierenden Darstellung einer fremden Seele verfahren. Darauf brauchen wir nicht weiter einzugehen. Wir haben früher ausführlich erörtert, wie die Darstellung des Individuellen mit | Hilfe des Allgemeinen zustande kommt. Wir sahen aber dabei zugleich noch etwas anderes. Der Historiker beschränkt sich nicht auf das, was wir Begriffsbildung im strengen Sinne des Wortes nennen, sondern er geht darüber hinaus, und zwar ergab sich das, wie die Notwendigkeit des Individualisierens überhaupt, aus dem Begriff der Geschichte als der Wissenschaft von dem Einmaligen und Individuellen, wie es wirklich abläuft. Alles Wirkliche ist nicht nur individuell, sondern auch anschaulich. Die Geschichte sucht daher als „Wirklichkeitswissenschaft“ in der angegebenen Bedeutung, obwohl sie die Anschauung

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niemals vollständig erfassen kann, ihr doch wenigstens n ä h e r zu kommen, als das durch bloße Zusammenstellung der infolge der Wertbeziehung wesentlichen oder notwendigen allgemeinen Begriffselemente zu einem individuellen Begriff möglich ist. Von einem „Nacherleben“ fremden Seelenlebens wird man nun erst dort sprechen, wo der Geschichte dies Ueberschreiten des rein begrifflichen Inhalts ihrer Darstellung mehr oder weniger gelingt, und schon früher brachten wir daher die auf die Anschaulichkeit des Realen gerichtete Tendenz der Geschichtswissenschaft mit den Theorien in Verbindung, die davon ausgehen, daß der Historiker die Aufgabe habe, vergangene Wirklichkeiten wieder „lebendig“ zu machen. Zum A u s g a n g s p u n k t einer Theorie der Geschichte eignete sich dieser Gedanke zwar nicht, aber irgendwo muß er seine Stelle finden, und wir sind jetzt in unserer Untersuchung so weit gelangt, daß wir sie ihm anweisen können. Nur eins ist vorher noch zu bemerken. Bei der Frage nach der wissenschaftlichen Zugänglichkeit des fremden Seelenlebens für das Nacherleben untersuchen wir in diesem Zusammenhang nicht, wie der Historiker dazu kommt, bei anderen Individuen das Vorhandensein von psychisch wirklichen Vorgängen überhaupt anzunehmen. Das wird für die G e s c h i c h t e niemals zum Problem. Sie setzt psychophysische Individuen voraus, d. h. Körper, die in derselben Weise beseelt sind, wie der Historiker selbst es ist. Sie setzt jedoch zugleich voraus, daß deren Seelenleben einen anderen I n h a l t hat als den, welchen der Historiker bei sich unmittelbar vorfindet, und das ist daher jetzt unsere Frage: inwiefern vermag der Historiker über die rein begriffliche Darstellung hinaus zu einer inhaltlichen Erfassung der realen fremden seelischen Individualität vorzudringen, und in welchem Sinne kann somit von einem Nacherleben der wirklichen Individualität und einer darauf gestützten, der Anschauung des Individuellen sich wenigstens nähernden historischen Darstellung die Rede sein? Gibt es für d i e s Problem des Nacherlebens von individuellem | psychischen Sein eine psychologische Lösung? Das wollen wir zuerst fragen. Viele werden nicht daran zweifeln, daß wir fremdes Seelenleben irgendwie auch als Realität nachzuerleben vermögen, und das scheint dann, solange wir das Nacherleben auf das Erfassen des realen psychischen Seins beschränken, mit der Lehre von der prinzipiellen Unzugänglichkeit des Inhaltes der fremden Seele durch ein unmittelbares Erleben unvereinbar. Von hier aus ist es wohl am besten zu verstehen, daß man die Voraussetzung, die wir bisher gemacht haben, jeder kenne unmittelbar lediglich sein eigenes Seelenleben, von psychologischer Seite wiederholt bestritten hat. Wir wissen doch, sagt man, von dem realen Seelenleben fremder Menschen offenbar m e h r als das, was sich über den Umweg allgemeiner Begriffe von psychi-

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schen Realitäten feststellen läßt. Wie spricht ein Geist zum andern Geist? Ohne jede Vermittlung! Es k a n n , meint man, nicht richtig sein, daß wir nur eigenes Seelenleben unmittelbar erleben. Wir kennen auch das Wirkliche in der fremden Seele „intuitiv“, ja wir kennen es eventuell sogar noch besser als unsere eigene Psyche. Jeder ist sich selbst der Fernste, sagt Nietzsche einmal. Jedenfalls: aller Verkehr der Menschen miteinander, jedes soziale Verhältnis beruht auf einem Erfassen seelischer Vorgänge in anderen Individuen. Nirgends aber, scheint es, sind wir dabei auf Schlüsse angewiesen oder höchstens dort, wo das fremde Seelenleben nicht nur überhaupt fremd, sondern auch inhaltlich so fremd a r t i g ist, daß es mit dem unsrigen gar keine Verwandtschaft mehr zeigt, wie z. B., um einen extremen Fall zu nennen, wenn wir es mit einem „Geisteskranken“ zu tun haben. Das vor allem, wird man daher glauben, müsse die Theorie der Geschichte beachten, denn nicht prinzipiell anders als zu den Menschen in seiner Umgebung steht der Historiker zu den Menschen vergangener Zeiten, sobald ein Quellenmaterial erhalten ist, an dem sich ihm das vergangene Seelenleben der geschichtlichen Persönlichkeiten oder der Massenbewegungen in seiner ehemaligen Realität so kundtut wie das gegenwärtige Seelenleben der Menschen, mit denen er persönlich verkehrt. Man braucht nicht in Abrede zu stellen, daß in solchen Sätzen etwas Richtiges g e m e i n t ist. Aber folgt aus dem, was sie Zutreffendes enthalten, auch, daß wir ein fremdes Seelenleben in seiner Realität als ebenso unmittelbar w i r k l i c h erleben können wie das eigene? Man hat es wiederholt behauptet, und mit besonderem Nachdruck ist neuerdings Max Scheler dafür eingetreten, daß es ein durch nichts gerechtfertigtes Vorurteil sei, wenn man sagt, jeder kenne unmittelbar nur die | eigene Seele. Scheler erklärt 193 ausdrücklich, „dasselbe Psychische“ sei „ v e r s c h i e d e n e n Individuen gegeben“. „Niemals können wir freilich dieselbe (auf bestimmte Leibteile lokalisierte) S i n n e n l u s t oder denselben S c h m e r z empfinden. Diese Zustände hat j e d e r für sich, und sie können nur ,g l e i c h‘, niemals i d e n t i s c h sein. Dagegen können sehr wohl zwei Menschen dasselbe L e i d fühlen; streng d a s s e l b e , nicht nur ein ,gleiches‘ Leid; mag es dabei auch durch verschiedene Organempfindungen verschieden gefärbt sein.“ Aehnliche Behauptungen treten bei Scheler mehrfach auf und werden mit solcher Sicherheit vorgetragen, als sei jeder Zweifel an ihrer Richtigkeit ausgeschlossen. Sie haben vielleicht nicht viele ganz überzeugt, aber offenbar manchen einigermaßen verblüfft, und da es sicher zu sein 193

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Ueber den Grund zur Annahme der Existenz des fremden Ich. Im Anhang zu der Schrift: Zur Phänomenologie und Theorie der Sympathiegefühle und von Liebe und Haß, 1913, S. 142.

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scheint, daß wir in der Tat imstande sind, fremdes Seelenleben irgendwie „nachzuerleben“, so ist heute bei dem vielfach herrschenden Psychologismus, der nur Psychisches im Gebiet des Unkörperlichen kennt, wohl mancher geneigt, zu glauben, die Meinung, uns sei unmittelbar nur das eigene Seelenleben in seiner Realität erfaßbar, k ö n n e nicht in jeder Hinsicht zutreffen, und es m ü s s e also in Sätzen wie denen von Scheler wenigstens ein berechtigter Kern stecken. Einen berechtigten „Kern“ mag man zugestehen, aber es bedeutet keinen Fortschritt in der wissenschaftlichen Klärung der Probleme, wenn behauptet wird, wir erlebten auch fremdes Seelenleben in seiner Wirklichkeit ebenso unmittelbar wie das eigene. Mit solchen „psychologischen“ Theorien wird kein philosophisches Problem der Lösung näher gebracht, sondern lediglich der Knoten durchhauen. Sie bleiben nur richtig, falls man den Begriff des „Psychischen“ so weit nimmt, daß darunter alles fällt, was nicht körperlich ist, und dann verliert ein solcher Seelenbegriff, der Reales und Irreales, Zeitliches und Zeitloses umfassen soll, abgesehen von der negativen Bestimmung der Unkörperlichkeit, jede greifbare Bedeutung. Wir halten, um uns nicht in uferlose Allgemeinheiten und begriffliche Verschwommenheiten zu verlieren, an dem Begriff des Psychischen als dem einer seelischen Wirklichkeit, die in der Zeit abläuft, fest, und solange wir das tun, kann keine Rede davon sein, daß d a s s e l b e psychische reale Sein v e r s c h i e d e n e n Individuen u n m i t t e l b a r gegeben ist. Bedeutet „Leid“ einen wirklichen psychischen oder seelischen Vorgang, | der an einem bestimmten Punkt der Zeit anfängt zu existieren und an einem anderen Zeitpunkt aufhört, dann können zwei Menschen vielleicht „gleiches“ Leid, aber niemals „dasselbe“ Leid wirklich fühlen, und zwar ebensowenig wie zwei Menschen dieselbe Sinnenlust oder denselben Schmerz wirklich empfinden. In d i e s e r Hinsicht gibt es zwischen den verschiedenen psychischen Vorgängen keinen Unterschied. Wir trennen mit Sicherheit räumlich ausgedehnte Realitäten, die wir Körper nennen, von seelischen Realitäten, die nicht raumerfüllend sind, und meinen dann mit Recht, daß mehrere Individuen zwar denselben Körper wahrnehmen, daß dagegen alle nicht räumlich ausgedehnten, seelisch realen Gebilde jeder ausschließlich an sich selbst unmittelbar erlebt. Wir nehmen gewiß an, daß bei den anderen Menschen seelische Vorgänge der Art nach wie bei uns zeitlich ablaufen, aber niemals können wir an die fremden seelischen Wirklichkeiten unmittelbar wie an unsere eigenen heran. Alles Reale, das ich unmittelbar erlebe, ist entweder körperlich und dann auch für andere Menschen erlebbar, oder es gehört zum Seelenleben und ist dann keinem anderen außer mir unmittelbar bekannt. Fremdes Seelenleben erreichen wir in seiner R e a l i t ä t stets auf einem Umwege. Das haben wir mit Recht vorausgesetzt.

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Wer jeden Zweifel daran beseitigen will, braucht sich nur die Frage vorzulegen: was soll es heißen, wenn gesagt wird, eine seelische Wirklichkeit, die ich an m i r unmittelbar erlebe, werde außerdem, wie ein Körper meiner Umgebung, als dieselbe Wirklichkeit einem anderen Individuum an sich ebenfalls unmittelbar zugänglich? Das Seelische, das m i r unmittelbar gegeben ist, ist doch eben stets m e i n Seelisches, während ein mir unmittelbar zugänglicher Körper nicht m e i n Körper zu sein braucht. Dieser Unterschied läßt sich nie aufheben.194 Wenn ich glauben soll, ein anderer erfahre mein Seelenleben unmittelbar oder ich das eines anderen, dann müßte doch mein eignes Seelenleben mit dem fremden i d e n t i s c h sein. Das aber gibt keinen verständlichen Sinn. Oder: ist alles mir unmittelbar gegebene Seelenleben etwa nicht m e i n Seelenleben? Auch damit kann ich keinen Sinn verbinden. Wodurch wollte ich überhaupt noch eignes und fremdes Seelenleben voneinander scheiden, wenn nicht dadurch, daß ich das eine in seiner Realität unmittelbar kenne, das andere dagegen mir nicht unmittelbar | als Realität zugänglich ist? Die Begriffe des „eignen“ und des „fremden“ Seelenlebens verlieren ohne diese Trennung jeden greifbaren Inhalt. Daran muß also auch die Theorie der Geschichte festhalten, falls nicht alles verwirrt werden soll: jeder Historiker kennt unmittelbar nur das eigene Seelenleben. Mit Behauptungen wie denen von Scheler kommen wir jedenfalls bei der Frage nach der Darstellbarkeit fremden Seelenlebens durch die G e s c h i c h t e nicht einen Schritt weiter. Das ist hier gerade das Problem, wie s o l c h e seelischen Realitäten in ihrer Individualität „nacherlebbar“ und anschaulich darstellbar werden, die u n m i t t e l b a r anschaulich zu erleben, dem Historiker nicht möglich ist, weil sie nie zu seinen eignen seelischen Realitäten werden können. Aber, wird man sagen, wir können etwas doch nicht „nacherleben“, wenn wir es nie unmittelbar „erlebt“ haben. Setzt das Nacherleben nicht das Erleben voraus? Da bleibt eine scheinbar unüberwindliche Schwierigkeit. Wie sollen wir sie beseitigen? Man begreift, daß unter diesen Umständen die Neigung entsteht, die Zuflucht zur Metaphysik zu nehmen. Geht es mit den empirischen Realitäten nicht, dann ruft man übersinnliche zu Hilfe. So meint z. B. Troeltsch, es müsse in der Geschichte „zwischen Subjektivität und Gegenstand überhaupt im letzten Kern ein metaphysisches Verhältnis bestehen“, und er erklärt ausdrücklich, „das schwierige Problem, wie es überhaupt eine Kennt194

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Am wenigsten durch die Erkenntnistheorie der Transzendentalphilosophie. Wo das Gegenteil wahr zu sein scheint, wird die transzendentale Logik mit einer spiritualistischen Metaphysik oder, historisch gesprochen, Kant mit Berkeley oder Schopenhauer verwechselt. Vgl. darüber meinen Gegenstand der Erkenntnis. 6. Aufl.

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nis des fremden Ich geben könne“, werde „nur metaphysisch gelöst werden, ähnlich wie in Leibnizens Monadenlehre oder wie in Goethes Dichtung und Wahrheit“.195 Führt vielleicht ein solcher Weg zum Ziel? Der Vergleich mit Leibniz ist gewiß interessant. Die Monaden haben keine Fenster. So scheint auch unsere Seele gegen die fremden Seelen abgesperrt. Also muß zu deren Erkenntnis etwas wie eine prästabilierte Harmonie angenommen werden. Oder: was in der „Erscheinung“ getrennt ist, fällt im „Wesen“ zusammen, und nun leuchtet das Wesen in die Erscheinung hinein. Oder: wir alle sind Kinder des einen „Weltgeistes“, deshalb wissen wir voneinander. Der Bruder kann den Bruder erraten. In beiden lebt dasselbe Blut. Niemand wird solchen und ähnlichen Bildern Tiefsinn absprechen. Aber eröffnet sich durch sie die Möglichkeit einer Lösung des Problems der Geschichte als einer e m p i r i s c h e n Wissenschaft? Man kann über den Wert der Metaphysik des übersinnlichen Realen verschieden denken. Bei der Beantwortung von Fragen der M e t h o d o l o g i e gelten keine metaphysischen „Lösungen“. Da dürfen | wir mit einer Berufung auf einen Weltgeist oder auf Monaden nicht zufrieden sein. Das gäbe keine Lösung d e s Problems, das hier zu stellen ist, sondern bedeutete einen allzu frühzeitigen Ve r z i c h t auf logisch begriffliche Klärung. Wie kommen wir l o g i s c h weiter? In der Methodenlehre gibt es keinen anderen Weg, der zum Ziele führt. Das Problem bliebe für immer unlösbar, wenn die E r f a h r u n g s welt mit der w i r k l i c h e n Welt zusammenfiele, oder wenn wir bei unserer empirischen Erkenntnis auf empirisch r e a l e s Sein, d. h. auf körperliche und psychische Vorgänge, beschränkt wären. Dann müßten wir dabei stehen bleiben, fremdes Seelenleben unter allgemeine Begriffe zu bringen, die wir an der unmittelbar gegebenen eigenen Psyche bilden können. Reale „Fenster“ haben die Seelen, die wir empirisch kennen, in der Tat ebensowenig wie die Monaden. Von einem Nacherleben der realen fremden seelischen Individualität, das etwas anderes als ein Erfassen auf dem Umweg über allgemeine Begriffselemente bedeutet, könnte also keine Rede sein, falls wir vom Unkörperlichen nur als von einem Psychischen etwas wüßten, das jeder für sich allein hat. So aber verhält es sich eben nicht. Es gibt Unkörperliches nicht nur als reales p s y c h i s c h e s Sein, sondern außerdem als irrealen S i n n , der nicht etwa in einem problematischen Jenseits der Metaphysik liegt, sondern den wir ebenso unmittelbar und gewiß aus der Erfahrung kennen, wie die Körper unserer Umgebung oder das eigne psychische Sein, und der trotzdem weder psychisch noch physisch ist. Diesen irrealen Sinn, der an körperlichen oder seelischen Vorgängen haftet, können wir alle „verstehen“. Daran 195

Ueber den Begriff einer historischen Dialektik a. a. O. S. 379 f.

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zu zweifeln, wäre gerade in der Wissenschaft, die doch in ihrem Sinn verstanden werden soll, absurd. Der Sinn aber ist, als vom seelischen und körperlichen Sein a b g e l ö s t e r Sinn, weder unser eigner noch ein fremder Sinn, denn eigen und fremd in der strengen Bedeutung der Wörter sind nur seelische oder körperliche Realitäten. Irrealer Sinn dürfte höchstens in übertragener Bedeutung eigen und fremd genannt werden, insofern er in eignen oder fremden seelischen Realitäten „lebendig“ geworden ist. Sinn wird auch, was vom psychischen Sein nie gesagt werden kann, von uns mit den anderen Menschen gemeinsam als d e r s e l b e irreale Sinn unmittelbar erfaßt, und zwar, wie wir gesehen haben, nicht als inhaltlich allgemeines Gebilde, sondern in seiner I n d i v i d u a l i t ä t , ebenso wie wir alle denselben Körper als Individuum wahrnehmen. Weil wir nun den irrealen individuellen Sinn des realen Seelenlebens einer fremden Individualität verstehen, eröffnet sich damit zugleich die Möglichkeit, daß der Sinn die B r ü c k e schlägt, die uns von | dem eignen zum fremden Seelenleben auch nach seiner r e a l e n Individualität hinüberführt.196 Unter diesem Gesichtspunkt gehen wir an das Problem des nacherlebenden Verstehens heran. Zunächst begreifen wir dann, wie der Rede vom unmittelbaren Erfassen des fremden Seelenlebens ein Schein des Rechtes zukommen kann. Wo wir mit unseren eignen psychischen Akten denselben Sinn verstehen, der in einem fremden realen psychischen Sein lebendig ist, werden wir mit dem anderen Menschen hinsichtlich dieses Sinnes, der als irrealer Sinn weder eigen noch fremd genannt werden darf, in der Tat sozusagen „eins“, und wenn uns an dem fremden Seelenleben nichts anderes i n t e r e s s i e r t als das, womit der Andere in demselben, von uns mit unseren eignen seelischen Akten verstandenen Sinn wirklich seelisch lebt, dann kann leicht, bei mangelhafter Aufmerksamkeit für die Unterschiede des Realen und Irrealen, die Täuschung entstehen, als erlebten wir das fremde reale Seelenleben ebenso unmittelbar wie das eigne. Wir haben dann den irrealen Sinn mit dem realen Seelenleben, in dem er lebendig ist, v e r w e c h s e l t . Manche Psychologie „lebt“ geradezu davon, daß sie dies tut. Der dadurch entstehenden Täuschung sind wohl alle verfallen, die sich gegen die sonst allgemein anerkannte Voraussetzung wenden zu müssen glauben, fremdes Seelenleben könne

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In verwandter Richtung bewegen sich die Gedanken bei Spranger, wenn er (a. a. O. S. 372) sagt, „d a ß w i r d a s S e e l i s c h e n u r v e r s t e h e n d u r c h d a s G e i s t i g e h i n d u r c h“. Doch ist die Abweichung nicht bloß terminologisch. Es fehlt bei Spranger die klare Einsicht in die Beziehung des „Geistigen“ zu den irrealen geltenden We r t e n , wodurch der Begriff des Geistes erst eine prägnante Bedeutung im Unterschied vom bloß Psychischen erhält, und ferner kommt bei ihm das i n d i v i d u a l i s i e r e n d e Verstehen nicht zu seinem Recht. Das eine ist für die Theorie des Verstehens überhaupt, das andere für die Theorie des h i s t o r i s c h e n Verstehens von entscheidender Wichtigkeit.

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nicht unmittelbar wie das eigne von uns erlebt werden.197 Der Satz, daß zwei Menschen ein und dasselbe Leid „fühlen“ können, wird erst dann richtig, wenn „Leid“ keinen fühlbaren realen psychischen Vorgang, sondern den verstehbaren irrealen S i n n des Leids bedeutet, der mit Rücksicht auf einen irrealen geltenden Wert besteht. Andrerseits ist ebenso gewiß: hat man einmal die Unterscheidung von Realem und Irrealem gemacht, dann dürfen wir sagen, daß zwei | Menschen auch dieselbe „Lust“ oder denselben „Schmerz“ unmittelbar kennen, d. h. zwei r e a l e „Gefühle“, die wir Lust oder Schmerz nennen, sind zwar niemals bei zwei Individuen identisch, denn das zu sagen, wäre widersinnig, wohl aber kann der Sinn der Lustgefühle oder der Sinn der Schmerzen bei beiden derselbe sein. Unter dieser Voraussetzung wird es zugleich klar, was Sätze meinen wie: „Es ging dieselbe Begeisterung durch die Reihen der Soldaten“, „es war e i n e Freude, e i n Leid, e i n Entzücken, das die Bevölkerung ergriff“. Solche Sätze, sagt Scheler, könnte man nie verstehen unter der Voraussetzung, daß psychisch nur sei, was „jeweilig E i n e m “ gegeben sei. Darin zeigt sich wieder derselbe Irrtum Schelers auf Grund derselben Verwechslung. Die Sätze blieben in der Tat unverständlich, wenn es in der Welt des Unkörperlichen lediglich reales Seelenleben und nicht auch irrealen Sinn gäbe. Die Freude, das Leid, das Entzücken, die Begeisterung besitzt jeder, soweit es sich dabei um seelische Wirklichkeiten handelt, nur für sich. Die Seelen haben keine realen Fenster. Dagegen: der Sinn der Freude, der Sinn des Leids, der Sinn des Entzückens, der Sinn der Begeisterung, welcher hinsichtlich eines geltenden Wertes besteht, der kann einem ganzen Volk gemeinsam werden, ebenso wie der irreale Sinn einer Predigt von allen Mitgliedern einer Kirchengemeinde als derselbe verstanden wird. Insofern haben die Seelen dann doch „Fenster“, wenn auch nicht reale. Aber das alles scheint uns der Lösung u n s e r e s Problems nicht näher zu bringen. Im Gegenteil, noch dringender wird sich jetzt die Frage erheben: was bedeutet denn das N a c h e r l e b e n des realen fremden Seelenlebens, wenn es ein unmittelbares Erleben nur der eignen seelischen Realität gibt, und wenn die Geschichte sich trotzdem nicht darauf beschränkt, die Psyche eines historischen Individuums auf dem Umweg über allgemeine Begriffe von seelischen Wirklichkeiten zu erfassen? Das ist der Punkt, um den sich offenbar alles dreht. Wie sieht eine Seele durch ihr i r r e a l e s „Fenster“ die R e a l i t ä t einer fremden Seele, nicht nur den irrealen Sinn, den sie mit ihr gemeinsam hat? 197

Wenn z. B. Scheler sagt, „diese Theorien verwechseln das, was jedem durch den i n n e r e n S i n n an seinem (und aller anderen) psychischen Erleben gegeben ist, mit dem P s y c h i s c h e n ü b e r h a u p t “ , so ist es vielmehr Scheler, der sich hier einer, bei einem „Phänomenologen“ einigermaßen auffallenden psychologistischen Verwechslung der irrealen Sinngebilde mit dem realen psychischen Sein, durch das wir sie wirklich „erleben“, schuldig macht.

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Beziehen wir, um hier weiter zu kommen, den früher angegebenen Unterschied von Verstehen und Nacherleben jetzt noch einmal ausdrücklich auf den Unterschied von irrealem Sinn und realem psychischen Sein, und machen wir den Begriff des verstehenden Nacherlebens im Zusammenhang damit zunächst an einem Beispiel klar, das der Erfahrung irgendeines Tages entnommen sein mag. Wir können uns auch für die Theorie der Geschichte an einen Vorgang halten, den jeder aus dem vorwissenschaftlichen Leben kennt, denn Simmel hat zweifellos recht, | wenn er sagt,198 „wie verschieden auch Ausgangspunkte und Wege, Interesse und Material sei, schließlich ist das Verstehen von Paulus und Ludwig XIV. das wesenhaft gleiche wie das eines persönlichen Bekannten“. Denken wir also daran, wie wir uns im Gespräch mit unseren Mitmenschen „verständigen“. Wir hören Worte, d. h. akustische Klänge, und an ihnen haftet ein Sinn. Fremdes Seelenleben „erleben“ wir dabei u n m i t t e l b a r nicht, sondern nur Körper und Sinngebilde. Sie brauchen wir, um von der fremden Seele etwas zu erfahren. Sie sind der „Umweg“. In welcher Weise? Nehmen wir an, es spräche jemand zu uns Worte, deren Sinn wir restlos verstehen und uns insofern also auch zu „eigen“ machen können, die uns aber trotzdem zugleich sehr „fremd“ berühren.199 Das würde wohl sicher geschehen, wenn ein Deutscher nach dem Weltkrieg seine Genugtuung über den „Frieden“ von Versailles äußerte. Was geht dabei in uns vor? Daran kann wenigstens eine Seite des Problems vom verstehenden Nacherleben geklärt werden. In unserer Terminologie läßt sich das, worauf es dabei ankommt, so formulieren: wir „verstehen“ den irrealen S i n n der fremden Worte, aber wir vermögen die fremden realen s e e l i s c h e n Vorgänge des Menschen, der den Sinn zum Ausdruck bringt, nicht „nachzuerleben“. Wir sagen in einem solchen Fall, obwohl wir die Wo r t e restlos verstanden haben, der fremde M e n s c h sei uns „unverständlich“, und wir meinen damit, daß wir sein reales Seelenleben n a c h z u e r l e b e n nicht imstande sind. Dabei hat es unter Umständen sein Bewenden, und daran wird dann zunächst der U n t e r s c h i e d von Verstehen des irrealen Sinnes und Nacherleben des realen fremden Seelenlebens, wie wir die Ausdrücke gebrauchen wollen, deutlich. Das Verstehen des Sinnes gelingt, das Nacherleben des Seelischen gelingt nicht. Außerdem läßt sich aber, falls wir unseren Mitmenschen nicht für „verrückt“ und deshalb für dauernd „unverständlich“ halten, der Versuch ma198 199

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Vom Wesen des historischen Verstehens 1918, S. 4. Die Worte „eigen“ und „fremd“ sind hier mit Bewußtsein unbestimmt gebraucht. Im strengen Sinne können nur r e a l e Vorgänge so heißen, je nachdem sie zur eigenen oder zur fremden realen Individualität gehören, und im übertragenen Sinn mag man sie so nennen, wenn sie auf die eigene oder fremde reale Individualität bezogen werden. Insofern ist ein Sinngebilde in seiner A b g e l ö s t h e i t von jeder Realität weder fremd noch eigen.

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chen, von dem Sinn seiner Worte aus, die wir verstanden haben, auch in sein reales Seelenleben einzudringen, d. h. zu fragen, was darin vorgegangen sein muß, damit er mit seinen Worten gerade diesen Sinn, den wir verstanden haben, wirklich meinen und zum Ausdruck bringen | konnte. Dabei wird sich dann wenigstens das eine zeigen, in welcher Weise wir das Verständnis des irrealen Sinnes benutzen, um mit seiner Hilfe die B r ü c k e von unserem eignen zu dem uns unmittelbar nicht zugänglichen fremden Seelenleben zu schlagen. Um einzusehen, wie das möglich ist, legen wir nur noch eine andere Unterscheidung ausdrücklich terminologisch fest, von der wir implicite schon wiederholt Gebrauch gemacht haben, bei deren Benennung jedoch wegen der Vieldeutigkeit des Wortes „leben“ eigentümliche terminologische Schwierigkeiten entstehen. Solange wir einen „fremden“, d. h. von einem fremden Menschen gemeinten irrealen Sinn n u r verstehen, bedeutet das: wir kennen den Sinn noch nicht so, wie er in einem Seelenleben w i r k l i c h l e b e n d i g ist, oder wie eine Seele in ihm w i r k l i c h l e b t . Die Ausdrücke sind nicht sehr bezeichnend, aber bessere lassen sich nicht leicht finden, und es ist daher auf den Zusatz „wirklich“ zu achten, damit sie eindeutig werden. J e d e s Verstehen eines Sinnes können wir auch ein „Erleben“ nennen, und insofern wird ein Sinn, den wir verstehen, in unserem Seelenleben immer „lebendig“. Deshalb müssen wir zwei Arten des „Lebendigwerdens“ eines Sinnes voneinander trennen und nur die eine als „ w i r k l i c h seelisch lebendig werden“ bezeichnen, um von ihr erst dort zu sprechen, wo der Sinn nicht n u r verstanden wird.200 In unserem Beispiel bedeutet das: wir verstehen eventuell den Sinn der Worte, die auf fremdes Seelenleben hinweisen, ohne daß wir zugleich einsehen, wie der Mensch, der die Worte spricht, in ihrem Sinne w i r k l i c h seelisch lebt. Das | meinen wir, wenn wir sagen, der Sinn der Worte werde zwar von uns verstanden, der Mensch bleibe uns aber trotz200

In meinem System der Philosophie, I, habe ich den Begriff des „ l e b e n d i g e n Lebens“ benutzt im Gegensatz zum b l o ß wirklichen, vitalen Leben, um damit der Wert- und Sinnbedeutung, die für das heutige Sprachgefühl bei dem Worte „lebendig“ mitklingt, gerecht zu werden. Lebendiges Leben soll sinnerfülltes, nicht sinnfreies Leben heißen. Hier kommt es umgekehrt darauf an, hervorzuheben, daß der Sinn in einem Seelenleben w i r k l i c h lebendig wird. Der Schwerpunkt liegt also jetzt gewissermaßen auf der Gegenseite. Man kann eine solche Terminologie umständlich oder pedantisch finden. Aber wer da weiß, welches Unheil in der Wissenschaft Modeworte wie „Leben“ und „lebendig“ anrichten, der muß, falls er sie nicht ganz vermeiden will, was nicht immer leicht ist, sich dazu entschließen, sie entweder so zu gebrauchen, daß er durch Gänsefüßchen auf ihren üblich gewordenen Sinn und dessen Unbestimmtheit ausdrücklich hinweist, oder sie stets, wie wir es tun, mit einem bestimmenden Z u s a t z versehen, der sie von ihrer Unbestimmtheit befreit und sie so wissenschaftlich unschädlich macht. Wirkliches Leben kann bloßes Leben sein, aber ein Seelenleben, das in einem Sinngebilde „wirklich lebt“, ist selbstverständlich immer zugleich „ l e b e n d i g e s Leben“ in der Bedeutung des Wortes, wie ich sie in meinem System der Philosophie verwende. So wird kein Mißverständnis aufkommen. Hier ist nur die Trennung des „bloßen Verstehens“ eines Sinngebildes von dem „wirklichen Leben“ darin wichtig.

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dem „fremd“ und „unverständlich“. Dann wissen wir nämlich nur: der verstandene Sinn ist faktisch in dem Anderen wirklich seelisch lebendig, denn er wird von ihm gemeint, aber wir vermögen das fremde Seelenleben, in dem er wirklich lebendig ist, nicht nur nicht unmittelbar zu erleben, was nie geschieht, sondern auch nicht nachzuerleben. Wir können dann auch so sagen: der Sinn wird, obwohl wir ihn als irrealen Sinn restlos verstehen, von uns eben bloß als irrealer Sinn verstanden und ist w i r k l i c h lebendig nur in einem uns völlig u n b e k a n n t e n Seelenleben, das wir nachzuerleben daher unfähig sind. Das Wesen des Nacherlebens besteht nun in diesem Falle darin, daß wir den Sinn nicht bloß als irrealen Sinn verstehen, sondern uns zugleich in ein Seelenleben „einzufühlen“ suchen, in dem er wirklich lebendig ist, oder das in ihm wirklich lebt, und das kann dadurch geschehen, daß wir fragen: wie müßte u n s e r Seelenleben beschaffen sein, falls wir die Worte sprächen, und falls ihr Sinn, den wir bloß verstanden haben, in ihm wirklich lebendig geworden wäre? Das nennen wir dann ein „Hineinversetzen“ von uns in die fremde Seele. Wir benutzen dabei die Kenntnisse, die wir von dem verstandenen irrealen Sinn der fremden Worte einerseits und von unserem eignen realen Seelenleben, dem einzigen, das wir unmittelbar kennen, andererseits haben, um aus beiden z u s a m m e n ein fremdes Seelenleben aufzubauen, in dem der Sinn der fremden Worte, der in unserem eignen Seelenleben nicht wirklich lebendig geworden ist, wirklich lebt. So muß sich zeigen, was der Schritt vom bloß verstandenen irrealen Sinn zu dem in der fremden Seele wirklich lebendigen Sinn bedeutet: der Sinn bleibt als Sinn zwar immer irreal, aber er wird jetzt im fremden Seelenleben so als wirklich lebendig geworden gedacht, wie wir aus Erfahrung am eignen Seelenleben zu wissen glauben, daß er in einem Seelenleben überhaupt, also auch in dem fremden, wirklich lebendig werden, d. h. von ihm nicht lediglich wie von uns bloß verstanden werden kann. Auf Grund dieser Auseinandersetzungen, in denen wir von der Individualität der fremden Seele noch abgesehen und auch nur eine besondere Art des Sinnes in Betracht gezogen haben, weil es sich empfiehlt, die verschiedenen Seiten des Problems gesondert zu behandeln, trennen wir nun d r e i Begriffe voneinander und wollen sie terminologisch so fixieren. Erstens: das b l o ß e „Verstehen“ eines irrealen Sinnes, der in seiner Abgelöstheit von allem realen Sein weder eigner noch fremder Sinn ist, | d. h. noch nicht als ein Sinn verstanden wird, in dem irgendein reales Seelenleben, das eigene oder das fremde, wirklich lebt. Zweitens: das ursprüngliche wirkliche „Leben“ in einem Sinn, das wir als wirklich lebendiges Ineinander von e i g e n e m realem seelischem Sein und irrealem Sinn unmittelbar kennen. Drittens: das „Nacherleben“ eines f r e m d e n sinnvollen Seelenlebens, das wir

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als Ineinander des irrealen Sinnes mit der realen Seele zwar nie wirklich erleben, also auch nicht u n m i t t e l b a r kennen, das wir aber, weil wir den Sinn, der darin wirklich lebt, als irrealen Sinn verstanden haben, auf Grund unserer Kenntnis vom Seelenleben überhaupt, die am eignen Seelenleben gebildet ist, so aufzubauen vermögen, daß wir es als nacherlebbares Ineinander von irrealem Sinn und realem Seelenleben m i t t e l b a r kennen lernen. Stößt man sich an der Verwendung des Ausdrucks „wirklich erlebt“ und „wirklich lebendig“ geworden im Gegensatz zum „bloß verstandenen“ und insofern „unlebendig“ gebliebenen Sinn nicht, dann wird man wenigstens über die drei allgemeinsten Begriffe des bloßen Sinnverständnisses, des ursprünglich wirklich erlebten eignen sinnvollen Seelenlebens und des nicht ursprünglich erlebten, aber nacherlebten fremden sinnvollen Seelenlebens nicht mehr im Unklaren sein und einsehen, wie es im Prinzip möglich ist, daß auf Grund eines bloßen Verständnisses von irrealen Sinngebilden, die an einem physischen Vorgang zum Ausdruck kommen oder daran haften, und die im eignen Seelenleben nie wirklich ursprünglich lebendig geworden sind, trotzdem das Nacherleben von einem fremden sinnvollen Seelenleben zustande kommt, in welchem die verstandenen irrealen Sinngebilde wirklich leben oder wirklich gelebt haben. Der irreale Sinn kann deshalb zwischen dem eignen realen und dem fremden realen Seelenleben die Brücke schlagen, weil er als irrealer Sinn weder eigen noch fremd ist. Doch ein Punkt blieb bis jetzt ausdrücklich unbeachtet, nämlich die I n d i v i d u a l i t ä t des irrealen Sinngebildes, das wir verstehen, und dementsprechend fehlt es an Klarheit darüber, wie nicht nur das reale fremde sinnvolle Seelenleben überhaupt, sondern auch seine reale Individualität nacherlebbar wird. Das Beispiel, das wir gebraucht haben, ist nicht geeignet, um hierüber Klarheit zu schaffen. Es sollte lediglich den Unterschied und die Verbindung von Verstehen des irrealen Sinnes und Nacherleben des fremden realen psychischen Seins überhaupt verdeutlichen. Zwar lernen wir immer, wenn wir fremdes Seelenleben auf dem Wege über seinen irrealen Sinn nacherleben, e t w a s auch von seiner „Individualität“ kennen. Sonst könnten wir nicht in der Weise von | „fremdem“ Seelenleben im Gegensatz zum „eignen“ sprechen, daß es uns i n h a l t l i c h fremd, d. h. vom eignen inhaltlich v e r s c h i e d e n ist. Aber in dem als Beispiel benutzten Fall braucht das, was wir nacherlebend kennen lernen, inhaltlich nur eine sehr „allgemeine“ Individualität, d. h. ein r e l a t i v individuelles Gebilde niederer Ordnung zu sein. Wir begnügen uns eventuell damit, zu sagen, ein Deutscher, der über den Frieden von Versailles Genugtuung empfindet, denkt wie ein Franzose, und das suchen wir vielleicht „nachzuerleben“ auf Grund der „psychologischen“ Kenntnis, daß es überall Menschen gibt, die, weil sie in ihrem Vaterland wenig Glück gehabt haben, sich freuen, wenn es den

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Anderen ebenfalls schlecht geht. Darin kommt dann das, was wir im Auge haben, wo wir vom Nacherleben eines fremden i n d i v i d u e l l e n Seelenlebens sprechen, sehr ungenügend zum Ausdruck. Zunächst haben wir in diesem Fall ja alles, was uns wesentlich ist, in Begriffen mit allgemeinen Elementen, also rein logisch erfaßt, und von einem Nacherleben der fremden Individualität, das über das begriffliche Erkennen zur Anschauung hinausführt, kann schon deshalb nicht die Rede sein. Ja, wir müssen noch mehr sagen. Der Sinn der Worte, der uns zuerst fremdartig berührt, hat uns später zwar etwas über die Individualität des anderen Menschen, durch welche er sich von unserer Individualität unterscheidet, verraten; doch ist es nur sehr wenig, was er uns darüber sagt, und er kann uns auch nicht mehr sagen, weil er lediglich auf ein relativ Individuelles geringen Grades hinweist und daher, wenigstens soweit wir ihn in der angedeuteten Weise rein logisch verstanden haben, in beliebig vielen Individuen wirklich lebendig zu werden vermag. Uns fehlt also mit Rücksicht auf das Nacherleben der realen fremden Seele in ihrer Individualität noch die Hauptsache. Wir haben jetzt einzusehen, wie es uns gelingt, nicht allein an das nur relativ individuelle, sondern auch an das a b s o l u t individuelle fremde Seelenleben heranzukommen. Der Weg kann selbstverständlich wieder nur über ein irreales Sinngebilde führen. Doch muß dieses nun selbst in der Weise absolut individuell sein, daß nicht mehr als ein einziges reales Individuum wirklich darin lebt. Sonst könnte der Sinn uns nichts von der absoluten Individualität eines einmaligen, nie wiederkehrenden Individuums verraten. Wenn wir in dieser Bedeutung von einem absolut individuellen Sinn sprechen, sehen wir auch, wie der Begriff mit dem des absolut Historischen in der weitesten Bedeutung, d. h. des einmaligen tatsächlichen Realen überhaupt, zusammenhängt. Zweifellos gibt es absolut individuelle Sinngebilde von solcher Art, | und auch sie können wir, wenigstens mehr oder weniger vollständig, verstehen, ohne daß sie in uns irgendwie w i r k l i c h lebendig geworden zu sein brauchen. Es ist freilich nicht ganz leicht, das an einem Beispiel klar zu machen. Der Hinweis auf einen Sinn, der an einem einfachen Satze haftet, genügt dafür nicht. Der kann eventuell immer in mehreren Individuen wirklich lebendig sein. Wir müßten schon ein ziemlich kompliziertes Satzgefüge als Beispiel anführen, wozu sich am besten vielleicht ein Monolog aus einem Drama eignen würde, weil seine Sätze mehr als theoretischen Sinn haben, und außerdem wäre noch die Fiktion zu machen, daß ein wirklicher Mensch die Worte nicht nur wirklich spräche, sondern auch wirklich meinte, denn so allein wäre ja ihr Sinn wirklich lebendig. Doch selbst dann bliebe es zweifelhaft, ob der verstandene Sinn jeden unzweideutig auf die absolute Individualität einer Seele hinweisen würde, die in dem Sinngebilde, welches

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die Worte zum Ausdruck bringen, wirklich lebt. Man kann nämlich fragen, ob überhaupt jemals an Worten ein absolut individueller Sinn in der Weise haftet, daß er, soweit er n u r Sinn von Wo r t e n ist, ausschließlich in einem einzigen Individuum wirklich lebendig werden kann. Doch das braucht hier nicht entschieden zu werden. Jedenfalls: unzweideutiger und elementarer, wenn man so sagen darf, wird die absolute Individualität eines Sinngebildes, die auf ein einziges Individuum hinweist, z. B. an dem Mienenspiel eines Menschen oder an seiner ganzen Körperhaltung zutage treten. Was dieser Umstand für die Geschichtswissenschaft bedeutet, die fast immer auf das Verständnis eines an Worten haftenden Sinnes angewiesen ist, und wie weit der Historiker deshalb von seinem Quellenmaterial, das aus Worten besteht, bis zum absolut Individuellen des vergangenen Seelenlebens vorzudringen vermag, fragen wir noch nicht. Es kommt allein darauf an, einzusehen, wie überhaupt durch das Verständnis eines absolut individuellen irrealen Sinnes hindurch das Nacherleben von absolut individuellem fremdem Seelenleben möglich wird. Zu diesem Zweck wollen wir, um ein Beispiel zu haben, das von dem zuerst betrachteten möglichst weit abliegt und es daher zu ergänzen geeignet ist, den Ausdruck eines Menschenantlitzes wählen, an dem ein für uns verständlicher absolut individueller Sinn haftet. Doch gerade dabei ergeben sich zugleich Schwierigkeiten. Man wird nämlich meinen, ein solches Sinngebilde lasse sich nicht so als bloß irreales Sinngebilde von der Individualität des realen Seelenlebens a b l ö s e n , daß es dadurch aufhört, ein fremdes Sinngebilde zu sein, und dann wäre | es auch nicht als Brücke tauglich, die uns mit der fremden Seele verbindet. Ferner scheint in diesem Falle das eventuelle Nacherleben des fremden realen psychischen Seins in keiner Weise wie beim ersten Beispiel von dem Verständnis des darin wirklich lebendig gewordenen irrealen Sinnes trennbar. Wieweit ist das richtig? Dazu müssen wir Stellung nehmen. Dann werden wir sehen, inwiefern das frühere Beispiel nicht genügt, und erst wenn das geschehen ist, können wir einen Begriff des nacherlebenden Verstehens bilden, der genug umfaßt, um in der Methodenlehre der Geschichtswissenschaft a l l g e m e i n brauchbar zu sein. Wir suchen also die beiden Beispiele zunächst in ihrer Verschiedenheit kennen zu lernen, um dann endlich zu sehen, was an ihnen trotzdem Gemeinsames sich findet. So werden die Bedenken schwinden. Zweifellos liegt in dem zweiten Fall, den wir als Beispiel wählen, eine andere Art der Ablösbarkeit des irrealen Sinnes als im ersten vor. Den Sinn des Satzes, daß der Frieden von Versailles mit Genugtuung zu begrüßen sei, können beliebig viele Individuen wirklich meinen. Dagegen machten wir bei dem Ausdruck eines Menschenantlitzes, den wir verstehen, die Voraus-

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setzung, daß sein absolut individueller Sinn nur in einem einzigen Individuum wirklich lebt. Er kann also von diesem Individuum nicht faktisch so abgelöst werden, daß er auch in einem anderen Individuum wirklich lebendig wird. Sinn und Realität sind hier in prinzipiell anderer Weise miteinander verknüpft als dort, wo ein Individuum den theoretischen Sinn eines Satzes wirklich meint. Jeder theoretische Sinn wird als derselbe Sinn von jedem Individuum wirklich gemeint, das von seiner Wahrheit überzeugt ist. Solche „Allgemeinheit“ der Uebertragbarkeit fehlt dem Sinn, der an einem Menschenantlitz haftet und von uns verstanden wird. Das ist das erste, was wir zu beachten haben. Damit hängt die andere Verschiedenheit zusammen. Den theoretischen Sinn eines Satzes kann ich verstehen, ohne an ein besonderes Individuum, in dem er wirklich lebendig ist, überhaupt zu denken. Ich verstehe ihn sogar dann, wenn ich ihn selbst nicht für richtig halte, ja gar nicht einsehe, daß irgend jemand ihn für richtig zu halten vermag, also mir nicht denken kann, wie jemand w i r k l i c h darin lebt. Wird dagegen ein absolut individueller Sinn von mir verstanden, welcher wie der eines Gesichtsausdrucks in einem einzigen Individuum wirklich lebendig ist, dann läßt sich das Verstehen des Sinnes von dem Nacherleben des realen psychischen Seins nicht nur nicht faktisch so trennen, daß ich zeitlich zuerst den Sinn verstehe und dann das reale Seelenleben nacherlebe, | sondern auch in anderer Hinsicht scheint beides unlöslich miteinander vereint. Mit einem Schlag wird mir hier, also völlig anders als bei dem zuerst gebrauchten Beispiel, der Sinn sofort a l s wirklich lebendig in der Seele des Anderen verständlich, so daß mit dem Verstehen das Nacherleben sogar dann notwendig verknüpft ist, wenn es sich um den Gesichtsausdruck auf dem Bilde eines Verstorbenen oder auf einem Kunstwerke handelt, das einen Menschen darstellt, welcher niemals wirklich lebendig war. Es liegt im We s e n eines solchen Sinnes, daß er sich nur als Sinn eines realen seelischen Lebens verstehen läßt, weshalb man vor einem Kunstwerk eventuell geneigt ist, zu sagen, der Mensch, den es darstellt, müsse wirklich einmal gelebt haben. Wir werden uns also in der Tat auf das sorgfältigste hüten, beim Material des nacherlebenden Verstehens nur an einen Sinn zu denken wie den, welchen ein theoretischer Satz oder ein logisches Urteil besitzt, und dementsprechend dürfen wir auch den Begriff des Verstehens selbst nicht so bilden, daß er nur auf das Erfassen eines logischen oder theoretischen Sinngehaltes paßt. Das ist um so notwendiger, als das logische Verstehen für den Historiker zwar vielleicht bei der Auffassung des Q u e l l e n materials wichtig ist, beim nacherlebenden Verstehen des aus den Quellen gewonnenen historischen Ta t s a c h e n materials dagegen keine wesentliche Rolle zu spielen braucht. Insofern sind also unsere beiden Beispiele prinzipiell voneinander

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verschieden, als beim ersten eventuell nur ein logisches Sinnverständnis die Brücke bildet, auf der wir zu einem Nacherleben der realen psychischen Vorgänge in dem fremden Individuum vordringen, beim zweiten dagegen gerade jedes logische Verständnis beim Erfassen des Sinnes gänzlich versagen würde. Andererseits dürfen wir das G e m e i n s a m e an den beiden Beispielen ebenfalls nicht übersehen, und vor allem haben wir daran festzuhalten: auch ein absolut individuelles Sinngebilde, welches in nur einem einzigen fremden Menschen wirklich lebt, können wir als i r r e a l e s Sinngebilde v e r s t e h e n , soweit wir es überhaupt zu verstehen vermögen, und daraus ergibt sich dann: soweit wir es verstanden haben, darf von ihm nicht mehr gesagt werden, es sei als irreales Sinngebilde n u r fremder Sinn. Als nur fremden Sinn könnten wir es überhaupt nicht verstehen, und daß wir es verstehen können, setzten wir voraus. Diese Voraussetzung aber schließt ein, daß der verstandene Sinn uns und unserem Mitmenschen gemeinsam angehört und i n s o f e r n jenseits von fremd und eigen liegen muß. Darauf allein aber kommt es an, falls wir daran festhalten wollen, daß auch in den Fällen, in denen das Sinn- | gebilde, das wir verstehen, absolut individuell ist, ein irrealer Sinn die Brücke zwischen uns und dem fremden Individuum schlägt. Und ist das einmal klar, dann kann auch der andere Umstand, daß Verstehen und Nacherleben nicht zeitlich oder überhaupt nicht f a k t i s c h auseinanderfallen, ja daß der Sinn nur a l s lebendiger Sinn verstanden wird, wir uns also beim Sinnverständnis mit einem Schlage zugleich nacherlebend verhalten, an dem allgemeinen Begriff des nacherlebenden Verstehens, wie wir ihn zuerst gebildet haben, nichts ändern. Mag das Nacherleben mit dem Verstehen noch so eng f a k t i s c h verbunden sein – beide müssen trotzdem begrifflich auseinandergehalten werden, da Sinnverständnis und Wirklichkeitsauffassung nie i d e n t i s c h sind. Der zweite Unterschied zwischen den beiden Beispielen kann uns demnach vollends nicht daran hindern, zu sagen, das Verstehen des in seiner Irrealität weder eignen noch fremden individuellen Sinnes sei die Brücke von unserem eignen realen Seelenleben zu der fremden realen seelischen Individualität. Gewiß wird es vielen zuerst paradox klingen, wenn sie hören, ein Sinngebilde, wie es an dem Gesichtsausdruck eines Menschen verständlich wird, sei zwar auch in dem, was wir davon verstehen, absolut individuell, trotzdem aber, soweit wir es verstanden haben, nicht mehr f r e m d . Doch liegt das nur daran, daß bei dem Worte „fremd“ die Bedeutung des Fremd a r t i g e n mitklingt, als dessen, was nicht allein unserer r e a l e n Individualität fremd ist, d. h. faktisch darin f e h l t , sondern was zugleich dem S i n n unserer Individualität so widerstrebt, daß wir es uns in keiner Weise „zu eigen machen“ können oder wollen. Mit solcher Nuance ist hier der Begriff des

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Fremden selbstverständlich nicht gebraucht, und der Anschein von Paradoxie muß daher schwinden, sobald wir ausdrücklich daran denken, daß nicht gesagt sein soll, das absolut individuelle Sinngebilde werde, indem es aufhört, fremd zu sein, zu unserem e i g n e n Sinngebilde. Dazu könnte es ja erst werden, wenn wir in ihm wirklich lebten, und daß das nicht geschieht, setzen wir voraus, wo wir überhaupt von einem absolut individuellen Sinngebilde in der fremden Seele sprechen. Wir müssen uns im Interesse einer konsequenten Scheidung der Begriffe daran gewöhnen, die Worte „fremd“ und „eigen“ so zu nehmen, daß sie sich auf die r e a l e fremde und eigne Individualität beziehen, also auf Sinngebilde nur insofern anwendbar sind, als diese in der fremden oder eignen Seele wirklich lebendig werden. Dann dürfen wir sagen: auch absolut individueller Sinn ist, soweit wir ihn verstanden haben, weder fremd noch eigen, sondern er schwebt sozusagen „frei“ z w i s c h e n dem Individuum, in dem er | wirklich lebt, und uns, die wir ihn, ohne darin wirklich zu leben, bloß verstehen, und nur weil er in dieser Art „frei schwebt“, kann er zwischen uns und der Individualität des fremden Menschen die Brücke schlagen. Ist das auch nur ein Gleichnis oder ein Bild, so wird es trotzdem genügen, um klarzustellen: die Unterschiede in den beiden zur Verdeutlichung benutzten Beispielen treten zurück gegenüber dem für uns wichtigen Gemeinsamen, das in der eigenartigen „Zwischenstellung“ des verstandenen Sinnes zum Ausdruck kommt. In dem ersten Fall war der Sinn nicht absolut individuell und wegen seiner faktischen Ablösbarkeit auch ohne ein Nacherleben des fremden Seelenlebens verständlich. In dem anderen Fall zeigte sich das Verstehen des absolut individuellen Sinnes mit dem Nacherleben der realen fremden Seele, die in ihm wirklich lebt, faktisch untrennbar verknüpft. Trotzdem hindert uns weder die absolute Individualität des vom realen fremden Seelenleben faktisch unablösbaren irrealen Sinnes noch die faktische Unabtrennbarkeit des Verstehens vom Nacherleben daran, zu sagen, es werde auch in dem zweiten Fall erst auf G r u n d eines Verständnisses von absolut individuellem irrealem Sinn, in dem die fremde Seele wirklich lebt, ihre reale Individualität für uns nacherlebbar. Ja, wir haben damit zugleich noch etwas anderes für unsere Theorie gewonnen. Bleibt nämlich sogar in solchen Extremen wie in denen eines logischen und eines alogischen Verstehens, das sich einmal auf ein nur relativ individuelles, das andere Mal auf ein absolut individuelles Sinngebilde richtet, dies Gemeinsame, worauf es uns ankommt, unantastbar, so dürfen wir wohl annehmen, es werden sich auch die verschiedenen Nuancen und Uebergänge, die zwischen den beiden Extremen liegen, unter die von uns entwickelten Begriffe bringen lassen, und das genügt dann, um den Begriff des nacherlebenden Verstehens so allgemein zu gestalten, daß er für die Me-

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thodenlehre der Geschichtswissenschaft brauchbar wird. Jedenfalls ist die Gefahr einer einseitig logizistischen oder intellektualistischen Deutung des Sinnverständnisses und des darauf gestützten Nacherlebens, wie das erste Beispiel sie nahelegte, durch das zweite gründlich beseitigt. Wie w e i t das Verstehen von absolut individuellen irrealen Sinngebilden völlig alogischen oder atheoretischen Charakters, die nur in einem einzigen fremden Seelenleben wirklich lebendig sind, faktisch geht, oder welche Fähigkeiten ein Mensch haben muß, um tiefer als der Durchschnitt in das Verständnis von absolut individuellem alogischen Sinn einzudringen und darauf gestützt das absolut individuelle fremde Seelenleben nachzu- | erleben, fragen wir hier nicht. Wie aus den vorangegangenen Ausführungen hervorgeht, läßt sich das dem Wesen der Sache nach nicht auf logische Formeln bringen. Man mag daher ein vollständiges Verständnis des atheoretischen individuellen Sinnes, der nur in e i n e m fremden Menschen wirklich lebt, wie das freie Schweben solchen Sinnes, ohne das sein vollständiges Verstehen nicht möglich wäre, ein Wunder nennen. D i e s Wunder wollen wir hier nicht aufklären. Wir brauchen es für unsere Zwecke nicht zu tun, denn es unterscheidet sich nur graduell, nicht prinzipiell von dem „Wunder“, das überall vorliegt, wo Menschen überhaupt Sinngebilde verstehen, die nicht in ihren eignen Seelen wirklich leben. Der Umstand, daß a l o g i s c h e r Sinn verstanden werden kann und als bloß verstandener Sinn in der angegebenen Weise ebenfalls frei schweben muß, macht das Wunder des Verstehens nicht wunderbarer. In den meisten Fällen wird es freilich nur ein relativ individueller Sinn sein, den wir ganz verstehen, ohne wirklich darin zu leben. Aber auch darauf kommt es hier nicht an. Es genügt, wenn wir voraussetzen dürfen: jeder Mensch versteht i r g e n d w e l c h e Sinngebilde, die nicht in seiner eignen Seele wirklich lebendig sind und insofern freischwebend genannt werden müssen. Diese Voraussetzung wird gerade der wissenschaftliche Mensch stets machen, denn wäre ein solches Verstehen im Prinzip unmöglich, so könnte er niemals etwas lernen, was er nicht schon weiß. Für „neuen“ Sinn, d. h. für einen, den er nicht wenigstens im Keime vor seiner Geburt mitbekommen hat, bliebe er dann völlig unempfänglich. Jede Seele ohne Sinnverständnis müßten wir uns in der Tat fensterlos wie die Monaden denken. Können wir das? Es gibt freilich metaphysische Systeme, die es ablehnen, daß der Mensch „von außen“ her irgendetwas lerne. Doch wie man darüber denken mag, in eine Methodologie der Geschichtswissenschaft gehören Probleme von dieser Art nicht. Die Logik muß annehmen, daß der Historiker den Sinn des Seelenlebens der Vergangenheit, den sein Quellenmaterial ihm entgegenbringt, mehr oder weniger zu verstehen vermag, ohne daß dieser Sinn in ihm wirklich lebte, bevor er ihn verstand. Sonst gäbe es über-

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haupt keine wissenschaftliche Geschichte. Die Geschichtstheorie kann sich daher nur darüber klar zu werden suchen, wie von dem verstandenen Sinn aus der Weg zum Nacherleben des sinnvollen Seelenlebens der Vergangenheit führt, und unsere Scheidung des Sinnverständnisses vom Nacherleben des seelischen Seins stand ausschließlich im Dienste dieser Aufgabe. Haben wir aber einmal das „Wunder“ des Verstehens von „fremdem“, d. h. nur in fremden Seelen wirklich leben- | digem Sinn überhaupt hingenommen, dann braucht uns das Wunder des Verständnisses auch absolut individueller Sinngebilde nicht weiter zu beunruhigen. Es handelt sich ja dabei nicht um ein Wunder von der Art, wie es vorliegen würde, falls wir fremdes Seelenleben in seiner Realität unmittelbar wirklich zu erleben vermöchten. Zur Erklärung solcher Fähigkeiten müßten wir zu metaphysischen Annahmen unsere Zuflucht nehmen, und wir hätten dann in Wahrheit weder etwas „erklärt“ noch „verstanden“. Dagegen bleibt jede übersinnliche Realität aus dem Spiel, wo wir vom Verstehen des irrealen individuellen Sinnes und dem darauf gestützten Nacherleben der realen fremden Individualität sprechen. Ja, gerade darauf kam es an: wir wollten bei voller Anerkennung des Umstandes, daß die Psychologie als empirische Disziplin hier gänzlich versagt, auch die Annahme einer wissenschaftlich fragwürdigen metaphysisch realen Welt überflüssig machen durch den Hinweis auf das schlechthin unbezweifelbare „Wunder“, welches jeder als Verstehen eines fremden individuellen Sinngebildes ausübt. Er tut es täglich, sobald er mit seinen Mitmenschen in ein soziales Verhältnis tritt, denn dies setzt voraus, daß wenigstens ein Teil des „fremden“ Sinnes als verstandener und insofern freischwebender Sinn aufhört, fremd zu sein. Wegen der Schwierigkeit, welche die Beziehungen zwischen dem Verstehen des individuellen irrealen, freischwebenden Sinnes, dem ursprünglichen Erleben des eignen realen sinnvollen Seelenlebens und dem vermittelten Nacherleben der fremden realen seelischen Individualität vielleicht dem theoretischen Sinnverständnis unserer Sätze bereitet, denken wir uns endlich das Beispiel für die Begriffe des Verstehens von alogischem Sinn, der nicht fremd bleibt, und des Nacherlebens von realem Seelenleben, das nie aufhört, fremd zu sein, inhaltlich noch etwas genauer bestimmt und erfüllt. Es kommt besonders darauf an, daß wir über die absolute I n d i v i d u a l i t ä t sowohl des verstandenen irrealen Sinnes als auch des nacherlebten realen Seelenlebens nicht im Zweifel sind. Nehmen wir also an, wir sehen am Gesichtsausdruck eines von uns real sehr verschiedenen Menschen, daß er Schmerzen fühlt oder Leid trägt um ein Ereignis, welches uns selbst direkt wenig berührt und daher gleichgültig läßt. Wir verstehen dann auf Grund von Ausdrucksbewegungen unmittelbar den irrealen, freischwebenden, aber darum nicht weniger individuellen Sinn

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der absolut individuellen realen fremden Gefühle, und zwar so, daß wir wissen: diese Gefühle können in ihrer Individualität in uns niemals real werden. Das wirklich lebendig gewordene Ineinander des irrealen individuellen Sinngebildes mit dem realen individuellen See- | lenleben kennen wir dann also gewiß nicht unmittelbar. Als psychisch reale Individualität fühlen wir stets nur eignen, nie fremden Schmerz. Trotzdem vermögen wir, wie jeder aus Erfahrungen seines Lebens weiß, unter Umständen nicht allein den absolut individuellen irrealen Sinn eines absolut individuellen realen fremden Schmerzes zu verstehen, der dadurch aufhört, fremder Sinn zu sein, also frei schwebt, sondern wir werden, soweit es uns gelingt, ihn nach seiner Individualität in dem anderen Menschen wirklich lebendig geworden zu denken, auch das fremde absolut individuelle reale Schmerzgefühl als absolut individuellen Vorgang nacherleben können, obwohl es in seiner individuellen Realität nie unmittelbar von uns wirklich gelebt wird. Solch ein Verstehen und Nacherleben setzt freilich voraus, daß wir den fremden Menschen in seiner Individualität, eventuell im Laufe von Jahren, sehr genau kennen gelernt haben, und sicher ist ein Sinnverständnis dieser Art nur dadurch möglich, daß wir den fremden Schmerz und seinen Sinn nicht als vereinzeltes Faktum, sondern in größeren Sinnzusammenhängen erfassen. Es kann nicht anders sein bei der eigentümlichen Einheit und Ganzheit, die allen Sinngebilden und damit auch allen sinnvollen Realitäten zukommt. Aber die Einfügung des besonderen einzelnen Erlebnisses in die „allgemeinen“, d. h. umfassenderen Zusammenhänge ändert an dem, was hier wichtig ist, nichts. Es kommt darauf allein an, daß wir an einen Fall denken, in dem wir auf Grund von Sinnverständnis fremdes Seelenleben, welches uns in seiner Realität immer fremd bleiben muß, trotzdem in seiner absoluten Individualität irgendwie verstehend nacherleben. So wie an dem relativ einfachen Beispiel, für das wohl jeder ein Analogon aus dem eignen Leben kennt, wollen wir überall erstens das bloße Verstehen des irrealen, weder eignen noch fremden, also frei schwebenden, aber darum nicht weniger individuellen Sinngebildes, zweitens das unmittelbare oder ursprüngliche Erleben des sinnvollen individuellen Realen in der eignen Seele, und drittens das durch Verständnis des irrealen individuellen Sinngebildes vermittelte Nacherleben des sinnvollen individuellen Realen in der fremden Seele begrifflich trennen. Dann werden wir nicht in Zweifel darüber sein, was einerseits das eigne unmittelbar und ursprünglich wirklich gelebte sinnvolle Seelenleben von dem fremden, nur mittelbar nachzuerlebenden individuellen Seelenleben für immer s c h e i d e t , und was andererseits als irreales und insofern weder eignes noch fremdes, sondern frei schwebendes Sinngebilde zwischen beiden in der Weise die B r ü c k e schlägt, daß wir fremdes reales Seelenleben, soweit es sinnerfüllt ist, in seiner wirklichen | sinnvollen

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Individualität nicht allein mit Hilfe von allgemeinen Begriffselementen, sondern darüber hinaus auch anschaulich kennen zu lernen oder nachzuerleben imstande sind. Hält man an diesen absichtlich pedantisch und breit entwickelten Unterscheidungen und Verbindungen fest, die im Interesse klarer Begriffe vom Realen und Irrealen nicht zu entbehren sind, so muß sich von ihnen aus der Weg auch zur Lösung g e s c h i c h t s theoretischer Probleme eröffnen. Man braucht sie nur von den Erfahrungen des täglich gegenwärtigen Lebens, an denen sie gewonnen wurden, auf die Erfahrungen, welche der Historiker an seinem Quellenmaterial von der Vergangenheit macht, zu übertragen, um der Einsicht in die Vorgänge näher zu kommen, die man h i s t o r i s c h e s Verstehen und h i s t o r i s c h e s Nacherleben nennt. Solche Uebertragung würde freilich im einzelnen recht komplizierte Ueberlegungen und Feststellungen von graduellen Unterschieden in der Sicherheit des Verständnisses wie in dem Maße der verstandenen und nacherlebten Individualitäten erfordern, kann aber, wie sich aus den früheren Ausführungen ergeben muß, im Prinzip nicht unmöglich sein, denn auch für den Historiker handelt es sich bei diesem Teil seiner Tätigkeit stets darum, daß er auf Grund des Verständnisses von irrealem Sinn das fremde Seelenleben, in welchem dieser Sinn einst wirklich lebendig war, nachzuerleben sucht. Wir beschränken uns darauf, die Ueberlegungen, die zu einer Theorie des historischen Verstehens hinführen, so weit anzudeuten, als nötig ist, damit das allgemeine Prinzip, wie die Methodenlehre es braucht, zutage tritt. Im Grunde ist alles einfach; wenige Sätze werden genügen. Dabei müssen wir nur stets an die Stellung denken, welche diesem Teil der Erörterung im Zusammenhang unseres Gedankenganges zukommt. Es handelt sich um eine E r g ä n z u n g der früher entwickelten Theorie der individualisierenden historischen Begriffsbildung. Das gilt auch insofern, als in der Geschichtswissenschaft das nacherlebende Verstehen ebenfalls lediglich eine Ergänzung der r e i n begrifflichen Darstellung bedeutet und nur als Ergänzung über die Begriffsbildung im eigentlichen, strengen Sinne hinausgeht. Den Grund dafür kennen wir. Die Geschichte begnügt sich, wie wir wiederholt sahen, in vielen Fällen nicht damit, allgemeine Begriffselemente zu individuellen historischen B e g r i f f e n zusammenzuschließen, sondern sie versucht, bis zum Erfassen der historischen Wirklichkeit in ihrer A n s c h a u l i c h k e i t vorzudringen. Das hängt mit ihrem Charakter als Wirklichkeitswissenschaft zusammen. Sie will sich bei den Produkten bloßer Begriffsbildung und | ihrer relativ großen Wirklichkeitsferne nicht zufrieden geben. Das daraus sich entwickelnde historische Erfassen des Anschaulichen der Wirklichkeit haben wir jetzt unter den Begriff des nacherlebenden Verstehens zu bringen.

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Doch ist dabei nicht nur festzuhalten, daß die Tendenz zur Anschauung auf einen Teil der historischen Darstellungen beschränkt bleibt, sondern daß sie auch in diesem Teil wiederum nur zu einem Te i l dessen führt, worauf es dem Historiker ankommt. Das nacherlebende Verstehen setzt nämlich – deshalb nennen wir es Ergänzung – die eigentliche Begriffsbildung der Geschichte, d. h. die Erkenntnis des einmaligen Werdeganges des historischen Geschehens nach seiner physischen und psychophysischen Realität bis zu einem gewissen Grade schon v o r a u s . Ihm würde ohne diese Grundlage jeder Punkt, an dem es einsetzen könnte, und jeder feste wissenschaftliche Halt fehlen. Der Historiker muß also schon etwas von der vollen psychophysischen Wirklichkeit der Menschen, die er darstellt, wissen, ehe er sich daran macht, den Sinn ihres Seelenlebens zu verstehen. Der Teil seiner Darstellung, auf den wir jetzt achten, bedeutet deshalb überall die anschaulich inhaltliche E r f ü l l u n g von bereits gebildeten historischen Begriffen oder die Umkleidung des rein begrifflich wissenschaftlichen „Knochengerüstes“ mit anschaulich nacherlebtem und für den Leser anschaulich nacherlebbarem geschichtlichem Material. Diesen ergänzenden, nicht grundlegenden Charakter innerhalb der Geschichtswissenschaft haben wir auch deshalb bei den folgenden Bemerkungen im Auge zu behalten, damit nicht das Mißverständnis aufkommt, als würde von unseren früheren Ergebnissen irgendetwas zurückgenommen oder auch nur eingeschränkt. Dürfen aber die vorher entwickelten Gedanken einmal als richtig vorausgesetzt werden, dann ist das, was noch fehlt, mit wenigen Sätzen zu sagen. Als selbstverständlich ergibt sich aus unseren Ausführungen zuerst folgendes. Wollte der Historiker sich auf das Erfassen der individuellen seelischen Wirklichkeiten beschränken, wie sie als b l o ß wirklich, d. h. ohne Rücksicht auf den damit verbundenen irrealen Sinn zeitlich abgelaufen sind, dann gäbe es für ihn ein Nacherleben des vergangenen Seelenlebens in seiner anschaulichen Individualität überhaupt nicht. Dann wäre ihm das psychische Sein früherer Zeiten nur auf dem Umweg über allgemeine Begriffe zugänglich, d. h. er könnte es in seiner Individualität nicht anders darstellen als so, daß er allgemeine Begriffselemente zur Bildung von Begriffen mit individuellem Inhalt benützt. Das ist die negative Seite der Sache. | Die positive erweist sich als ebenso einfach. Bringt der Historiker trotzdem mehr zustande als eine individualisierende Begriffsbildung von relativ großer Wirklichkeitsferne, so liegt das allein daran, daß sich ihm aus dem erhaltenen Quellenmaterial nicht nur die Kenntnis von realen geschichtlichen Tatsachen, sondern außerdem bisweilen eine Fülle von irrealen Sinngebilden erschließt, die er in ihrer Besonderheit und Individualität versteht. Sie müssen als bloß verstandene Sinngebilde auch hier, ja gerade hier, wo ihre realen Träger, in denen sie einst wirklich lebendig waren, nicht mehr

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wirklich leben, frei schwebend genannt werden, und sie sind insofern noch nicht „historisch“ in der eigentlichen Bedeutung des Wortes, die stets den Gedanken an eine Realität einschließt. Aber der Historiker bringt sie mit den realen historischen Zentren, d. h. mit den geschichtlichen Persönlichkeiten oder Massen, von denen er aus seinen Quellen weiß, daß in ihnen die von ihm bloß verstandenen Sinngebilde einst wirklich gelebt haben, in Verbindung und sucht dadurch in der Weise, wie wir das an den Erfahrungen des gegenwärtigen Lebens zeigen konnten, in das sinnvolle Seelenleben der Vergangenheit nacherlebend einzudringen. Nichts anderes kann es bedeuten, wenn man sagt, die Geschichte habe „abgelebte“ Zeiten wieder „lebendig“ zu machen oder Vergangenes wieder zu „vergegenwärtigen“. Mit Rücksicht auf das reale Seelenleben, das einst war, bedeutet das stets ein i n d i v i d u a l i s i e r e n d e s N a c h e r l e b e n d e s R e a l e n a u f G r u n d e i n e s i n d i v i d u a l i s i e r e n d e n Ve r s t e h e n s i r r e a l e r S i n n g e b i l d e . So wird das P r i n z i p des h i s t o r i s c h e n Verstehens und Nacherlebens deutlich, und das mag genügen, um die früheren Andeutungen über die Wirklichkeitsnähe der Geschichte, die sehr allgemein bleiben mußten, solange wir noch nicht auf einen besonderen historischen Stoff reflektierten, zu ergänzen. Der Hauptzweck unserer Darlegungen, zu zeigen, wie a u c h d a s n a c h e r l e b e n d e Ve r s t e h e n i n unserer Theorie der individualisierenden historischen Beg r i f f s b i l d u n g s e i n e S t e l l e f i n d e t , ist damit erreicht. Wie im e i n z e l n e n dieser Teil der historischen Tätigkeit als überbegriffliches, anschauliches oder „intuitives“ Erfassen des geschichtlichen Tatsachenmaterials zustande kommt, und inwiefern dabei in jedem Fall zugleich mehr als b l o ß e Anschauung oder b l o ß e „Intuition“ vorliegt, haben wir nicht weiter zu verfolgen. Schon jetzt muß klar sein, wie in historischen Darstellungen, die auf ein über- | begriffliches Erfassen vergangenen Seelenlebens ausgehen, sich die rein begrifflichen Elemente mit den sie anschaulich erfüllenden aufs engste verbinden, und wie auf diesem Wege die bis zur Nacherlebbarkeit gesteigerten anschaulichen B i l d e r des Seelenlebens der Vergangenheit entstehen, welche uns beim Lesen der Werke großer Historiker in ihren Bann ziehen. Wir tragen kein Bedenken, den Begriff des historischen Begreifens so auszudehnen, daß er auch diese anschaulich erfüllten bildhaltigen historischen Begriffe mit umfaßt. Wir müssen dann von historischer Begriffsbildung im engeren, strengen und im weiteren Sinne reden. Die verschiedenen Faktoren, auf denen dieser Unterschied beruht, sind selbstverständlich nur in der T h e o r i e der Geschichte zu trennen. Faktisch werden die historischen Darstellungen meist mehr oder weniger anschaulich erfüllte bildhaltige Begriffe geben, die das im engeren und im weiteren Sinne Begriffliche zur Einheit verbunden zeigen. Für das allgemeine Wesen der

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individualisierenden geschichtlichen Darstellung entstehen daraus jedoch keine prinzipiell neuen Probleme mehr. Es ist deshalb nur noch eine flüchtige Andeutung notwendig, die sich auf die Unterschiede in den Arten des Sinnes und seines Verständnisses bezieht, wie sie sich bereits an den beiden, dem gegenwärtigen Leben entnommenen Beispielen zeigten. Auch hier kommt es wieder darauf an, ausdrücklich der Gefahr einer logizistischen oder intellektualistischen Einseitigkeit bei der Deutung des historischen Verstehens und Nacherlebens vorzubeugen. Andererseits aber müssen wir zugleich ebenso dafür sorgen, daß von der Geschichtstheorie der überbegriffliche Faktor, den das verstehende Nacherleben mit sich bringt, nicht ü b e r s c h ä t z t wird. Dazu besteht bisweilen Neigung, wo man sich einseitig an der sogenannten „Geistesgeschichte“ im Gegensatz zur politischen oder zur Wirtschaftsgeschichte orientiert, und das kommt gerade bei Philosophen vor, die zuerst an die Geschichte ihrer eignen Wissenschaft oder an die von nahe verwandten Gebieten wie das der allgemeinen Literatur denken. Auch wir stellen hier solche historischen Darstellungen voran, in denen das i r r a t i o n a l e Nacherleben eine große Rolle spielt, damit über die alogischen Sinngebilde und besonders über ihr atheoretisches Verstehen von vorneherein kein Zweifel übrig bleibt. Meist ist der Historiker bei seinem Quellenstudium für das Erfassen von irrealem Sinn auf das Verständnis von Wo r t e n angewiesen, und solange deren Sinn n u r theoretisch verständlich ist, wird er höchstens in Ausnahmefällen die Brücke zum vollen Nacherleben einer a b s o l u t individuellen seelischen Individualität schlagen. Doch kann an Worten | auch atheoretischer Sinn haften, der freilich wohl selten ohne theoretischen Einschlag bleibt. An solchen Sinn hält sich dann der Forscher hauptsächlich, wenn er über das streng begriffliche Erfassen des individuellen Seelenlebens, z. B. einer Person, hinausgehen will. Das ihm zugängliche Material für das Sinnverständnis muß er meist als sehr lückenhaft empfinden, sobald es ihm darauf ankommt, die einheitliche Ganzheit der Individualität nacherlebend zu erfassen. Dann bleibt nichts anderes übrig, als daß er seine anschauliche Phantasie ins Spiel bringt, um aus den spärlichen Resten des an Worten haftenden individuellen Sinnes das Bild von dessen ehemaligem lebendigen Träger aufzubauen, und von hier aus wird es dann verständlich, warum besonders in Biographien und anderen Darstellungen, in denen es auf das intime individuelle Seelenleben von einzelnen Personen ankommt, die Geschichte Mittel benutzt, die denen der Poesie gleichen. Wie der Historiker selbst der Phantasie bedarf, so wendet er sich auch an die Phantasie seines Lesers. Doch sogar das reicht in manchen dieser Fälle nicht aus, weil für gewisse Arten des anschaulichen Erfassens der an Worten haftende Sinn

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unzulänglich bleibt. Deshalb werden dann Portraits und sonstige wirkliche Bilder oder auch andere mit einem atheoretischen anschaulichen Sinn behaftete Quellen herangezogen, an denen sich mit der absoluten Individualität des Sinnes zugleich die Möglichkeit erschließt, zur absoluten Individualität des Seelenlebens einer geschichtlichen Persönlichkeit in überbegrifflicher Weise vorzudringen und so den geschichtlichen Gegenstand mit anschaulich erfüllten, bildhaltigen historischen Begriffen zu erfassen. Jedenfalls, es gibt für den Historiker Wege, auf denen er sich der einmaligen individuellen Anschauung des vergangenen Seelenlebens zu nähern und die Individualität einer Person oder einer Gruppe von Menschen in einer die bloße Begriffsbildung weit hinter sich lassenden Weise nacherlebend darzustellen vermag. Dann gleicht das Verfahren, durch welches er seine Kenntnisse gewinnt, mehr oder weniger dem, das wir uns an dem zweiten Beispiel vom verstehbaren Gesichtsausdruck eines Menschen klar machen konnten. Graduell wird freilich immer ein großer Unterschied und eine starke Abweichung von dem Verhalten bestehen, bei dem ein Mensch dem anderen von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, aber prinzipiell brauchen diese Unterschiede mit Rücksicht auf die absolute Individualität wie auf den alogischen Charakter des verstandenen Sinnes und des nacherlebten fremden Seelenlebens nicht zu sein. Es gibt Biographien und andere geschichtliche Darstellungen, die hie und da wenigstens den Eindruck erwecken, als habe ihr Verfasser mit seinem „Helden“ persönlich | verkehrt oder mitten unter den von ihm dargestellten Menschen wirklich gelebt. Dann scheint das historische Begreifen nahezu mit dem anschaulich nacherlebenden Verstehen des im strengen Sinne des Wortes „unbegreiflichen“ individuellen seelischen Seins zusammenzufallen, und es kann deshalb vorkommen, daß, wer allein an solche geschichtliche Darstellungen denkt, sich weigert, überhaupt von historischer „Begriffsbildung“ zu reden. Der Schwerpunkt scheint auf den „Bildern“ zu liegen, die der Historiker entwirft. Manche Einwände gegen unsere Theorie dürften auf diese einseitige Orientierung zurückzuführen sein. Wesentlich anders wird sich dagegen das Nacherleben der vergangenen seelischen Wirklichkeiten gestalten, wo das intime Leben zurücktritt und die geschichtlichen Zentren lediglich als Glieder in umfassenden historischen Zusammenhängen überpersönlicher, wenn auch darum nicht überindividueller Art für den Historiker wesentlich werden. In solchen Fällen kommt als absolut historisches Material mehr d a s einmalige Reale in Betracht, das auch anders als durch nacherlebendes Verstehen erfaßt werden kann, und das bis zu einem gewissen Grade überall die eigentlich wissenschaftliche Grundlage der geschichtlichen Darstellung abgibt. Jedenfalls: das verstehende Nacherleben begnügt sich vielfach mit dem r e l a t i v Individu-

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ellen der seelischen Wirklichkeit, und das Sinnverständnis trägt in manchen Darstellungen der Vergangenheit einen mehr rationalen oder theoretischen Charakter. Dann reicht der an den Worten haftende logische Sinn der Quellen für das Nacherleben der Vergangenheit aus. Ebenso fehlt oft dem Historiker das Bedürfnis, bei der Darstellung nach Mitteln zu greifen, die sich an die Phantasie des Lesers wenden, und die denen des Dichters verwandt sind. Um diese Art des nacherlebenden Verstehens, die von der vorher charakterisierten weit abliegt, in ihrer logischen Struktur zu erfassen, können wir an das erste Beispiel für das Sinnverständnis und das Nacherleben des psychisch realen Seins denken. Gewiß sind hierbei wiederum die Unterschiede zwischen der Erkenntnis der Vergangenheit und der einer unmittelbar gegenwärtigen Wirklichkeit eines Menschen sehr groß, aber mit Rücksicht auf die rationalen Elemente im Sinnverständnis und die nur relative Individualität des nacherlebten psychischen Seins bleibt trotzdem Verwandtschaft. In solchen Fällen kann auch nicht das geringste Bedenken bestehen, von historischer „Begriffsbildung“ zu sprechen, denn die anschaulichen, die Begriffe erfüllenden bildhaltigen Elemente sind von mehr sekundärer Bedeutung. Es kommt in erster Linie auf den mit allgemeinen Begriffselementen darstellbaren einmaligen realen Werdegang des vergangenen individuellen Lebens an. | Mit dem Hinweis auf die beiden Extreme, in welchen das nacherlebende Verstehen eine verschiedene Rolle spielt, können wir uns begnügen. Selbstverständlich zeigt dieser ganze Teil der Geschichte, je nachdem es sich dabei um verschiedene Grade des Individualisierens bei der Begriffsbildung und um verschiedene Arten des Sinnes handelt, in dem das Seelenleben der Vergangenheit wirklich gelebt hat, eine große Mannigfaltigkeit von Formen, und es wäre unmöglich, strenge Grenzen zwischen ihnen zu ziehen. Besonders darauf sei noch ausdrücklich hingewiesen, daß einerseits das absolut Individuelle sich eventuell auch auf Grund theoretisch verständlicher Sinngebilde und andrerseits das relativ Individuelle sich auch auf Grund des Verständnisses von völlig atheoretischem Sinn erfassen läßt. Zwischen dem alogischen Sinn und der absoluten Individualität oder zwischen dem theoretischen Sinn und der relativen Individualität besteht kein logisch notwendiger Zusammenhang. Doch brauchen wir das nicht weiter zu verfolgen. Wir können zufrieden sein, wenn die Extreme in ihrer logischen Struktur heraustreten. Die an den beiden Beispielen aus dem gegenwärtigen Leben gewonnenen Begriffe müssen wegen des weit auseinander liegenden Charakters der Fälle, an denen wir sie gebildet haben, nach ihrer Uebertragung auf das nacherlebende Verstehen der geschichtlichen Vergangenheit weit genug geworden sein, um auch die Nuancen und Uebergänge zwischen den Extremen zu umfassen. Im Anschluß hieran läßt sich ferner das ergänzen, was wir früher über die Stellung der Geschichte zur P s y c h o l o g i e darlegten.

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Wie sich das verstehende Nacherleben in seiner Mannigfaltigkeit gestalten mag, stets wird das vergangene seelische Sein vom Historiker so gedacht, wie es in dem von ihm verstandenen irrealen S i n n wirklich lebte. Dadurch a l l e i n kann es ihm gelingen, sich in das unmittelbar nie zugängliche reale Seelenleben, das einst war, so „einzufühlen“, daß er über die Begriffsbildung im engeren, strengen Sinne hinauskommt. Mit Psychologie als einer generalisierenden Wirklichkeitswissenschaft hat diese Tätigkeit also offenbar so gut wie nichts zu tun. Das Psychische, soweit es nur real ist, erfaßt der Historiker freilich mit Hilfe allgemeiner Begriffselemente, die er an der Anschauung seines eignen Seelenlebens bildet, und solche Begriffselemente kann man „psychologisch“ nennen, da sie allgemeine Begriffe von realem Seelischen sind. Aber sie brauchen, wie wir gesehen haben, nicht der wissenschaftlichen Psychologie entnommen zu sein. Sie entstammen faktisch fast immer der Erfahrung des vorwissenschaftlichen Lebens. Deshalb pflegt sogar für das Erfassen der psychischen Realität, das immer nur einen Teil der historischen Tätig- | keit ausmacht, bei den Historikern im allgemeinen kein Bedürfnis nach wissenschaftlicher Psychologie zu bestehen, und selbst wenn die Psychologie in den historischen Untersuchungen hie und da verwendbar sein sollte, könnte sie eine „grundlegende“ Bedeutung auch nur für diese Seite der Geschichtswissenschaften niemals gewinnen, sondern höchstens die Rolle einer Hilfswissenschaft spielen. Das hatten wir früher gesehen. Die Bedeutung der Psychologie für die verstehende und nacherlebende Geschichte muß jetzt noch geringer und die Verbindung der Psychologie mit den „Geisteswissenschaften“ vollends zweifelhaft erscheinen. Sogar ihr Charakter als Hilfswissenschaft wird gänzlich problematisch, denn bei der Benutzung von allgemeinen psychologischen Begriffen und ihrer Zusammenstellung zu Begriffen mit individuellem Inhalt bleibt ja der Historiker gerade dann, wenn er das sogenannte „geistige“ Leben der Vergangenheit, d. h. das s i n n v o l l e Seelenleben einzelner Persönlichkeiten oder ganzer Völker und Zeitalter erforscht, welches man noch mit dem meisten Rechte geistig nennen könnte, niemals stehen. Er ergänzt, wie wir wissen, die begriffliche Darstellung des Seelischen mit Hilfe der Kenntnis des Sinnes, der einst in den geschichtlichen Persönlichkeiten oder Massen wirklich seelisch lebendig war, und das, was er dabei braucht, um daraus zusammen mit den Erfahrungen, die er an seinem eignen realen Seelenleben gemacht hat, das vergangene Seelenleben in seiner Individualität nacherlebend zu rekonstruieren, geht in k e i n e Psychologie ein, da diese, um ihren Namen zu verdienen, jedenfalls eine generalisierende Wissenschaft von realem Seelenleben sein müßte. Der Sinn, den der Historiker versteht, ist als irrealer Sinn nie psychisch und außerdem, soweit er historisch wesentlich wird, durchweg

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entweder absolut oder relativ individuell. So bliebe eine generalisierende Psychologie bei der Erfassung des sinnvollen vergangenen Seelenlebens in seiner Individualität doppelt unbrauchbar. Genauer brauchen wir das nicht auszuführen, denn es sind für das notwendige Auseinanderfallen der individualisierenden und der generalisierenden Darstellung beim verstehenden Nacherleben dieselben Gründe maßgebend, die wir früher entwickelt haben, als wir auf den besonderen Teil der Geschichte, den wir verstehendes Nacherleben nennen, noch nicht achteten. Sogar wenn man sich eine „verstehende Psychologie“ ausgeführt denkt, wäre sie sowohl wegen ihrer generalisierenden Darstellung der seelischen Realität als auch wegen der Generalisierung bei dem Verstehen der irrealen Sinngebilde notwendig durch eine unüberbrückbare logische Kluft von dem individualisierenden Verstehen und Nacherleben des Historikers getrennt. | Aber sogar das ist noch nicht alles. Wir müssen daran denken, daß das Seelische nicht nur einen bloßen Teil des historischen Stoffes bildet, sondern außerdem auch als Teil niemals in seiner begrifflichen Isolierung wichtig ist, in der die Psychologie als generalisierende Wissenschaft es darstellt. Es wird geschichtlich stets im realen Zusammenhange mit der Körperwelt begriffen. Die zentralen historischen Individuen sind in ihrer Totalität also aus d r e i Faktoren zusammengesetzt, aus Körper, aus Seele und aus irrealem Sinn, und diese Faktoren lassen sich nur begrifflich in der Theorie der Geschichte voneinander trennen, bilden jedoch für den Historiker stets ein einheitliches Ganzes, das er als einheitliches Ganzes in seine Begriffe aufzunehmen sucht. Auch deshalb darf das nacherlebende Verstehen des Seelischen nur als eine S e i t e der historischen Tätigkeit angesehen werden, so wie es lediglich eine Seite der historischen Wirklichkeit selbst betrifft. Die Geschichte hat es, soweit sie die historischen Zentren in Begriffe bringt, überall mit sinnerfüllten psychophysischen Individuen zu tun. Jede Ablösung des zentralen Seelischen, nicht allein von dem Sinn, der darin wirklich gelebt hat, sondern auch von dem Körper, in oder an dem die Seele lebendig war, liegt ihr fern. Das haben wir jedoch alles schon früher gesehen, und es kommt jetzt nur noch darauf an, hinzuzufügen, daß man auch von einem „Nacherleben“ der körperlichen Seite der historischen Vorgänge reden kann. Dies Nacherleben, wenn man es so nennen will, bedarf des Umweges über Sinnverständnis dann nicht, da uns Körper in anderer Weise unmittelbar zugänglich werden als fremdes Seelenleben. Es wird hier nur deswegen erwähnt, damit man es nicht mit dem verstehenden Nacherleben der seelischen Realitäten verwechselt. Im übrigen ist noch interessant, wie bei dem Bestreben, die vergangene körperliche Seite des geschichtlichen Materials zu erfassen, ebenfalls anschauliche Bilder davon als Quellen mit herangezogen werden. Sie erschließen dann die historische Wirklichkeit unmittelbar, ohne daß der an ihnen haftende Sinn

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auf das seelische Leben der Vergangenheit so bezogen zu werden braucht, daß dieses in ihm wirklich gelebt hat. Doch kann selbstverständlich auch das geschehen, und dann wird vollends deutlich, wie wenig es möglich ist, die verschiedenen Faktoren, aus denen das geschichtliche Leben besteht, so auseinander zu halten, wie die generalisierenden Wissenschaften vom physischen und psychischen Sein es tun. Je tiefer man in das Wesen gerade der verstehenden und nacherlebenden Geschichte eindringt, um so größer erscheint die Kluft, die sie von allen generalisierenden Theorien des Realen, also auch von aller Psychologie scheidet. | Nur eine Frage liegt noch nahe. Ist nicht eine generalisierende Wissenschaft auch von den irrealen S i n n gebilden möglich, und läßt sich dann nicht eine Disziplin denken, die denselben im Seelenleben wirklich lebendig gewordenen Sinn so darstellt, daß dadurch eine generalisierende Wissenschaft von sinnerfüllten Realitäten zustande käme? Sollte diese Frage bejaht werden, dann wäre es interessant, die Bedeutung einer solchen Disziplin für den Teil der geschichtlichen Tätigkeit kennenzulernen, den wir als nacherlebendes Verstehen bezeichnen. Es würde sehr weit führen, wollten wir die sich hierbei aufdrängenden Probleme erschöpfend behandeln, aber wir brauchen das nicht zu tun, denn wie ihre Erörterung auch ausfallen möge, an unserer Auffassung vom Wesen der geschichtlichen individualisierenden Begriffsbildung könnte sie nichts ändern. Es genügt daher eine kurze Andeutung, die klarstellt, in welchen logischen Beziehungen eine Wissenschaft der angegebenen Art zur Geschichte stände. Die generalisierende Erforschung der irrealen Sinngebilde ist als eine Angelegenheit der P h i l o s o p h i e zu betrachten, falls diese sich die Aufgabe stellt, den Sinn des Lebens zu deuten. Sie muß sich dann zur systematischen Wertlehre gestalten, und daß sie als solche Beziehungen auch zur Geschichte hat, wird man nicht in Abrede stellen können. Ebenso aber steht fest: bringt man das historische Leben mit einer generalisierenden Wertwissenschaft in Verbindung, so erhält man dadurch nicht Geschichte als Spezialwissenschaft, sondern Geschichtsphilosophie. Näher scheint den historischen Disziplinen freilich die Theorie zu liegen, die nicht nur die irrealen Sinngebilde in ihrer Abgelöstheit, sondern zusammen mit dem Seelenleben, in dem sie wirklich lebendig sind, generalisierend darzustellen sucht. Es ließe sich denken, daß dabei etwas zustande käme, was der Geschichte, soweit sie Sinnvolles zu verstehen sucht, in der Weise helfen könnte, wie die Psychologie zur Hilfswissenschaft der Geschichte zu werden vermag, soweit diese mit allgemeinen Begriffselementen reales Seelenleben individualisierend zur Darstellung bringt. Doch zeigt gerade ein solcher Vergleich, daß mehr als eine Hilfswissenschaft für die Geschichte als empirische Disziplin sich auch hier niemals ergeben würde, und deshalb

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haben diese Fragen für die Erkenntnis der logischen Struktur der Geschichte keine prinzipielle Bedeutung. Faktisch mögen die verschiedenen Arten der Erforschung des irrealen Sinnes und der sinnvollen Realität aufs engste miteinander verbunden werden, und die Wissenschaften können gewiß großen Vorteil daraus ziehen, wenn das geschieht. Die Methodenlehre aber muß darauf hinweisen, daß die logische Struktur einer philosophischen Sinndeutung, die generalisierend | verfährt, sich grundsätzlich von der des historischen Verstehens irrealer Sinngebilde und des darauf gestützten Nacherlebens einmaliger sinnvoller Realitäten in ihrer Individualität unterscheidet. Daher sind zwar gewiß alle Versuche zu begrüßen, auch generalisierend die sinnvolle Wirklichkeit zu erfassen,201 doch muß man sich darüber klar sein, daß das wissenschaftlich systematisch erst auf Grund einer allgemeinen Werttheorie möglich ist, da Sinngebilde sich sachlich und ohne Willkür nicht anders generalisierend darstellen lassen, als wenn man dabei nach dem System der Werte fragt, die den irrealen Sinn als Sinn von besonderer Art konstituieren, und ferner sollte man in methodologischen Erörterungen und Programmentwürfen für die Zukunft der „Geisteswissenschaften“, wie sie beliebt sind, stets daran denken, daß alle Versuche einer generalisierenden Sinndeutung des Lebens, selbst wenn sie in ihrer Ausführung noch so weit vorgeschritten wären, für den Historiker als einen empirischen Spezialforscher lediglich sekundäre Bedeutung besitzen könnten. Abgesehen von diesen Fragen, die hier nur so weit gestreift sind, als nötig war, um auf ihre geringe Bedeutung für die Geschichtsmethodologie hinzu201

Dem, was ich dabei im Auge habe, scheinen, wenn ich sie recht verstehe, sachlich am nächsten die Gedanken verwandt zu sein, die Eduard Spranger unter dem Namen einer „geisteswissenschaftlichen Psychologie“ programmatisch in seiner Abhandlung in der Volkelt-Festschrift festgelegt und in seinem Buche über Lebensformen auszuführen begonnen hat. Da ich aus den angegebenen Gründen Gedanken dieser Art weder als „geisteswissenschaftlich“ noch als „psychologisch“ bezeichne, sind meine Bedenken gegen die Bedeutung einer geisteswissenschaftlichen Psychologie nicht als gegen Sprangers Ideen gerichtet zu verstehen. Doch haben alle derartigen Versuche mit Geschichtswissenschaft nur das Material und nicht die Methode gemeinsam. Was positiv über sie zu sagen wäre, müßte unter dem Titel: Die Grenzen der geschichtswissenschaftlichen Begriffsbildung abgehandelt werden, ein Kapitel, auf das Emil Lask in seiner Besprechung meiner Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung ([in:] Logos, Bd. IV, S. 246 ff.) als auf eine von mir noch zu lösende Aufgabe mit Recht hingewiesen hat. Doch ließ sich ein solches Kapitel in dieses Buch nicht einfügen, ohne seinen Rahmen vollständig zu sprengen. Wie ich über Philosophie als Werttheorie und Sinndeutung des Lebens denke, habe ich in dem ersten, grundlegenden Teil meines Systems der Philosophie gezeigt, und das Verhältnis dieser Philosophie zu den historischen Wissenschaften ist dort im 6. Kapitel zum Gegenstand einer besonderen Erörterung gemacht. Dabei mußte natürlich das Unzureichende jeder bloß individualisierenden Geschichte als Basis eines philosophischen S y s t e m s ebenso scharf hervorgehoben werden, wie es hier darauf ankam, die unvermeidliche Vergewaltigung des geschichtlichen Lebens durch jede generalisierende Auffassung darzutun. Erst wenn wir ü b e r a l l die Eigenart der verschiedenen Methoden, der naturwissenschaftlichen, der geschichtlichen und der philosophischen, wie die sich daraus ergebenden „Grenzen“ respektieren, werden wir zu einem echten, wahrhaft allseitigen Universalismus der Wissenschaft vordringen.

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weisen, bleibt für den verstehenden und nacherlebenden Teil der | historischen Tätigkeit die Hauptsache: wo der Forscher vergangenes Seelenleben anschaulich oder intuitiv erfaßt, geschieht das nicht, wie man bei der Beschränkung auf das psychisch oder eventuell auch metapsychisch R e a l e glauben muß, dadurch, daß er selbst dem vergangenen Seelenleben in seiner Wirklichkeit sich irgendwie g l e i c h macht. Der Versuch dazu wäre schon deshalb im geschichtlichen Interesse sinnlos, weil Gleichheit zwischen zwei realen Seelen nur so weit besteht, als sie sich unter a l l g e m e i n e Begriffe bringen lassen, und weil dann notwendig die Verschiedenheit und Individualität ignoriert werden müßte, auf die es beim historischen Verstehen und Nacherleben doch gerade ankommt. Jede philosophische Auffassung der Welt, die in ihr nur Reales sieht, also die irrealen Sinngebilde nicht beachtet, muß vor Fragen, „wie spricht ein Geist zum anderen Geist“, für immer ratlos bleiben. Lediglich ein irreales Sinngebilde, das dem einen Individuum, d. h. in diesem Fall dem Historiker, als bloß verstanden angehört, während es in dem andern, d. h. in diesem Fall in der darzustellenden historischen Person, wirklich lebendig gewesen ist, macht es begreiflich, wie eine Gemeinsamkeit zwischen zwei Individuen entsteht, welche weder die Individualität des einen noch die des anderen irgendwie antastet. Jedes r e a l e Gebilde in dem einen Individuum, das einem realen Gebilde in dem anderen Individuum gleich wäre und dadurch Gemeinsamkeit stiftete, würde die zwei Individuen in dem ihnen Gemeinsamen notwendig selber gleich machen und dann ihre Individualität in dem entscheidenden Punkte aufheben. Nur Irreales können wir in seiner Individualität verstehen, ohne daß wir es als Individuum selber wirklich s i n d . Daher ist in diesen Fragen nicht allein ein primitiver Psychologismus, der nichts anderes als seelische Wirklichkeiten kennt, völlig unzureichend, sondern es versagt auch eine M e t a p h y s i k nach Art der Monadologie. Mit ihrer prästabilierten Harmonie könnte sie, sogar abgesehen von ihren spezifisch metaphysischen Schwierigkeiten, gerade dem Problem der realen individuellen Differenzen zwischen dem verstehenden und dem verstandenen „Geist“ nie gerecht werden. Die metaphysischen Monaden müßten, wie die empirischen Seelen, als b l o ß reale Gebilde genau so weit, wie sie einander gleichen, auch aufhören, einzigartige, unwiederholbare Individuen zu sein, während die Frage, zu deren Beantwortung man sie denken zu müssen glaubt, doch gerade darin besteht, wie es möglich ist, daß ein Individuum zum a n d e r e n Individuum spricht und von ihm verstanden wird, ohne seine Individualität in dem, worin es verstanden wird, auch nur im geringsten einzubüßen. Freilich könnte jemand sagen, im metaphysisch Realen sei eben | a l l e s a n d e r s als in der empirischen Realität. Aber warum behält man dann das Wort R e a l i t ä t bei? Unter einem bloßen „totaliter aliter“ kann doch wohl sogar ein Meta-

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physiker sich nicht mehr viel Positives denken, während jeder weiß, was ein irreales Sinngebilde ist, wenn er jemals einen wahren Satz verstanden hat. So muß klar sein, warum die Frage nach dem Wesen des historischen Verstehens nicht nur psychologisch, sondern auch metaphysisch für immer unbeantwortbar bleibt. Hat man dagegen eingesehen, daß es irreale Sinngebilde sind, in denen der eine Geist, der in seiner Individualität verstanden werden soll, wirklich lebt, und die der andere Geist, der ihn verstehend nacherleben will, bloß versteht, ohne wirklich darin zu leben, dann ist sofort deutlich: wir brauchen dem Geist, den wir begreifen, d. h. nacherlebend verstehen wollen, nicht real zu gleichen, und zwar weder psychisch noch metapsychisch. Es genügt zur Herstellung der beim Verstehen unumgänglichen Gemeinsamkeit vollkommen, wenn wir den irrealen Sinn, in dem der andere Geist wirklich gelebt hat, in seiner irrealen Individualität verstehen und fragen, wie sein Seelenleben beschaffen gewesen sein muß, damit er in diesem individuellen Sinngebilde wirklich leben konnte. Die Unmöglichkeit, bei der Behandlung solcher Probleme mit irgendeiner ontologischen, d. h. auf das Reale sich beschränkenden Theorie, sei sie empirisch psychologisch oder metaphysisch, auszukommen, wird noch mehr zutage treten, wenn wir uns endlich ausdrücklich den Problemen zuwenden, von denen wir bei den Betrachtungen dieses Abschnittes ausgegangen sind, und so unseren Gedankengang in sich zum Abschluß bringen. Dabei gilt es vollends festzuhalten: nur Irreales vermag der Historiker in seiner Individualität zu verstehen, ohne daß er es als Individuum selber ist oder darin wirklich lebt. In einer bloß realen Welt wäre verstehende Geschichte des vergangenen Individuellen nie möglich. Wir begannen bei der Erörterung des Irrealen in der Geschichte mit der Frage nach dem Wesen eines allgemeinen „Zeitgeistes“ oder einer allgemeinen „Volksseele“. An diese Begriffe knüpfen die Behauptungen über den notwendig generalisierenden Charakter der Geschichtswissenschaft nicht selten an, denn in der Darstellung solcher „allgemeinen“ Gebilde scheinen die historischen Disziplinen gipfeln zu müssen. Jetzt sehen wir, daß Zeitgeister oder Volksseelen in ihrer einheitlichen Totalität z u n ä c h s t keine Wirklichkeiten sind, sondern irreale Sinngebilde, und daß sie nur als solche jene einheitliche Ganzheit besitzen, die dem Sinnhaften im Unterschiede vom bloß Realen eigentümlich zugehört. Sollen sie nun als Totalitäten auch g e s c h i c h t l i c h , d. h. so dargestellt werden, wie | sie in realen Vorgängen der Vergangenheit wirklich lebendig waren, dann wird ihr Sinngehalt nicht auf ein einzelnes Individuum, sondern auf den Inbegriff all der Menschen bezogen, die in ihnen wirklich gelebt haben. Diese bilden dadurch, daß und so weit sie es taten, eine reale geschichtliche Einheit oder Ganzheit, welche durch

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den in ihr lebendig gewordenen oder ihr immanenten Sinn zusammengehalten wird, und man kann nun von dem wirklich lebendig gewordenen historischen „Geist“ einer Zeit oder eines Volkes, z. B. von der wirklichen Aufklärung oder dem wirklichen Griechentum als geschichtlichen Totalitäten oder „allgemeinen Mächten“ der Geschichte reden. Insofern in ihrer Gesamtheit eine bestimmte Richtung auf Sinnverwirklichung zu konstatieren ist, mag man sie auch allgemeine historische „Tendenzen“ nennen. Ihre Allgemeinheit bleibt aber stets eminent individuell. So fügen solche Begriffe sich leicht unserer Theorie ein, und es bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung, warum auch in diesen Fällen die historische Darstellung einen individualisierenden Charakter tragen muß. Zugleich zeigt sich, welch ein Ungedanke es wäre, falls der Historiker beim nacherlebenden Verstehen einer derartigen geschichtlichen Totalität danach strebte, ihr irgendwie real g l e i c h zu werden und dadurch in ihr Leben einzudringen. Beschränkt man sich auf das Reale der Welt, so ist es hier also vollends unmöglich, auch nur das Problem zu sehen, das in den geschichtlichen Darstellungen umfassender historischer Gebilde wie z. B. dem der wirklichen Romantik oder des wirklichen Griechentums steckt. Auf dem Boden unserer Theorie dagegen tritt das allgemeine Prinzip, um das es sich dabei handelt, sogleich klar zutage. Die Geschichte fragt nach den realen Menschen, die im „Geist“, d. h. im irrealen S i n n einer Zeit oder eines Volkes, z. B. der Romantik oder des Griechentums, wirklich lebten, und sie bringt nun ihr Seelenleben, sei es das der einzelnen Individuen, sei es das der Massen, in absolut oder in relativ historischen Begriffen so weit zur Darstellung, als sie findet, daß es ein von dem irrealen Sinngebilde erfülltes und insofern für dessen lebendige Verwirklichung wesentliches Seelenleben war. Sie kann eventuell zeigen, in welchen Individuen die sinnvolle Wirklichkeit zuerst zum Ausdruck kam, und wie sie sich in ihnen gestaltete. Dazu wird sie absolut historische Begriffe brauchen. Sie kann aber auch von ganzen Gruppen oder von großen Massen sprechen, deren Glieder gemeinsam verstehend oder wirklich darin lebend an dem Sinn teilhatten, und dann kommt sie mit relativ historischen Begriffen aus. So zeigt sich überall die Anwendbarkeit unserer Theorie. | Ja von ihr aus wird, um auch das wenigstens anzudeuten, ferner klar, was es heißen kann, der Historiker vermöge den realen Geist, d. h. das lebendig gewordene Sinngebilde einer ganzen Zeit oder eines ganzen Volkes wie der Romantik oder des Griechentums, eventuell besser verstehend nachzuerleben, als es jemals von irgendeinem Einzelindividuum dieser Zeit oder dieses Volkes wirklich gelebt worden ist, und inwiefern die Geschichte damit den Anspruch erheben darf, Zeiten oder Völker besser zu verstehen, als sie sich selbst verstanden. „Besser“ bedeutet dann nichts anderes als umfassender

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oder totaler, denn das ist in der Tat möglich: der Historiker erkennt den Totalsinn der Romantik oder des Griechentums heute eventuell weit vollständiger als irgendein einzelner wirklicher Romantiker oder ein einzelner wirklicher Grieche zu seiner Zeit, und er wird deshalb, indem er das Seelenleben vieler Griechen oder vieler Romantiker nacherlebt, auch das romantische oder das griechische wirkliche Seelenleben in seiner Ganzheit vielleicht umfassender nachzuerleben imstande sein, als es irgendeinem wirklichen Griechen oder Romantiker in der Vergangenheit wirklich zu erleben vergönnt war. Doch gehen wir auf diese Probleme ebenfalls nicht näher ein, weil sie für die Herausarbeitung unseres Grundgedankens uns nichts prinzipiell Neues sagen. Wir wollten lediglich darauf hinweisen, wie auch sie erst als Probleme zu verstehen und in Angriff zu nehmen sind vom Boden einer Theorie, die sich bei der Logik der Geschichtswissenschaften nicht auf die bloß reale sinnliche oder die bloß reale übersinnliche Welt beschränkt. Es kommt jetzt noch darauf an, klarzumachen, daß trotz der großen Bedeutung, welche die geltenden Werte als leitende Gesichtspunkte der D a r s t e l l u n g und die immanenten Sinngebilde im historischen S t o f f e haben, durch das nacherlebende Verstehen zusammen mit der eigentlichen Begriffsbildung in Wahrheit Begriffe von dem vergangenen Seelenleben in seiner W i r k l i c h k e i t , also h i s t o r i s c h e Begriffe und nicht etwa nur individuelle Begriffe von irrealem Sinn oder bloß geltendem Wert entstehen. Die Täuschung, es sei anders, liegt freilich gerade dann nahe, wenn man eingesehen hat, wie wenig das historische Seelenleben sich als n u r real begreifen läßt. Um jeden Irrtum zu durchschauen, lassen wir zunächst die Fälle, in denen es sich um nacherlebendes Verstehen ganzer Zeitalter oder Völker handelt, beiseite und beschränken uns auf das, was das Nacherleben von sinnvollem Seelenleben in einzelnen Individuen der Vergangenheit bedeutet. Die Uebertragung auf umfassendere Gebilde und ihre Darstellung wird sich dann leicht ergeben. Damit nichts unklar bleibt, erinnern wir zunächst daran, daß k e i n e | wissenschaftliche Darstellung Realitäten selbst, so wie sie wirklich sind, in sich aufzunehmen vermag, sondern stets Begriffe v o n ihnen oder Gedanken ü b e r sie bildet, und daß also auch die historischen Begriffe von vergangenem Seelenleben nicht dieses selbst in seiner unübersehbaren intensiven Mannigfaltigkeit, sondern lediglich seine wesentlichen Elemente enthalten. Weshalb solche Begriffe trotzdem nicht aufhören, Begriffe von Wirklichkeiten zu sein, obwohl sie als Begriffe bloße Sinngebilde sind, bedarf wohl keiner weiteren Erörterung. Wäre es anders, so könnten wir überhaupt nicht sagen, daß wir in irgendeiner Wissenschaft Begriffe von Realitäten bilden. Die Begriffe sind ihrem Gehalt nach, der gemeint und verstanden wird, ja immer irreal. Wir müssen daher sorgfältig irreale Begriffe von realen

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und von irrealen G e g e n s t ä n d e n auseinanderhalten. Zur ersten Art gehören die Begriffe von psychischen, von physischen, von psychophysischen und von sinnerfüllten realen Objekten, also auch die Begriffe von sinnvollem Seelenleben. Nur die Begriffe von abgelösten Sinngebilden sind irreale Begriffe von Irrealem. Doch damit ist unsere Frage noch nicht erledigt. Dort, wo das Reale in seiner Individualität uns nie unmittelbar zugänglich, sondern wie bei dem Seelenleben der Vergangenheit und bei allem fremdem psychischen Sein erst auf dem Umwege über die Individualität des irrealen Sinnes, in dem es wirklich gelebt hat, erreichbar wird, scheint der Inhalt der Begriffe noch in besonderer Weise wirklichkeitsleer bleiben zu müssen, und von einer Wirklichkeitsnähe der Geschichte könnte dann gerade beim verstehenden Nacherleben nicht die Rede sein. Das läßt sich etwa so begründen. Wir erfassen das vergangene psychisch Reale nur so weit, als wir es mit dem individuellen irrealen Sinn, in dem es wirklich gelebt hat, in Verbindung bringen können. Alles, was an dem vergangenen Seelenleben einst wirklich war, ist uns a l s psychisch Reales höchstens so weit zugänglich, wie wir es auch im eigenen Seelenleben vorfinden, und wie es sich mit allgemeinen Begriffselementen darstellen läßt. Da nun aber gerade die fremde Individualität das ist, was die Geschichte darstellen will, scheint sie diese Individualität restlos aus individuellen Sinngebilden aufzubauen, welche sie in ihrer bloßen Irrealität verstanden hat, und daher sieht es so aus, als könne von dem Begreifen einer r e a l e n fremden Individualität schließlich doch nicht gesprochen werden, sondern allein von dem Begreifen der irrealen Sinngebilde, in denen das fremde Seelenleben wirklich lebendig war. Aller Inhalt der Begriffe, der sich auf das reale Seelenleben bezieht, komme ja aus uns selbst, nicht aus der fremden realen Individualität. Für diesen Teil ihrer Darstellung scheint daher | der Charakter der Geschichte als Realwissenschaft wieder in Frage gestellt zu sein, und das muß um so größere Bedenken erregen, als gerade durch das verstehende Nacherleben eine Wirklichkeitsnähe erreicht werden sollte, die über alles Begreifen des Realen im strengen Sinne des Wortes zur Anschauung der fremden realen Seele in ihrer individuellen Gestaltung hinausgeht. Was ist hierzu noch zu sagen? Eine Formulierung wie die angedeutete trifft den Sachverhalt nicht in dem entscheidenden Punkt. Gewiß können wir fremdes Seelenleben in seiner Individualität nur so weit nacherleben, als wir es auf die Individualität seines ihm immanenten, von uns verstandenen Sinnes beziehen und es dann darin lebendig geworden denken. Aber wir müssen trotzdem sagen, daß so Begriffe vom w i r k l i c h e n fremden Seelenleben zustandekommen, nicht Begriffe von irrealen Gegenständen, wie die von abgelösten Sinngebilden es

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sind. Der Sinn ist in seiner irrealen Abgelöstheit trotz seiner Individualität, wie wir wissen, weder unser eigner noch ein fremder Sinn. Als eigner oder fremder Sinn könnte er nicht die Brücke sein, die wir brauchen. Eigen oder fremd wird irrealer Sinn immer erst mit Rücksicht auf das reale Seelenleben, das in ihm wirklich lebt oder gelebt hat, und wenn wir nun an ein fremdes Seelenleben denken, das in dem von uns bloß verstandenen irrealen Sinn wirklich lebendig war, also völlig anders darin wirklich lebte, als wir wirklich leben, die wir den Sinn bloß verstehen, so dürfen, ja müssen wir von einer r e a l e n fremden Individualität sprechen. Sie ist von dem individualisierenden historischen Begriff gemeint, und sie suchen wir nachzuerleben. Insofern sind die Begriffe von individuellem Seelenleben der Vergangenheit niemals Begriffe von irrealen Sinngebilden, sondern durchaus Begriffe von einmaligen geschichtlichen Wirklichkeiten zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Stellen des Raums. Der Umstand, daß wir ihre reale Individualität aus allgemeinen Begriffselementen aufbauen, die an der Anschauung des eigenen Seelenlebens gebildet sind, ändert daran nichts. Ein Realbegriff bliebe der Begriff der fremden Individualität sogar dann, wenn man davon absehen könnte, daß die Geschichte stets auch die realen Körper der historischen Persönlichkeiten mit meint, wo sie von ihrem Seelenleben spricht. Der Charakter der Geschichte als Realwissenschaft ließe sich in bezug auf das Seelenleben der Vergangenheit höchstens dann in Frage stellen, falls man behaupten wollte, wir kennten auch das e i g e n e Seelenleben nicht als Realität, sondern nur so weit, wie es sinnerfüllt ist, und die Körper seien daher die einzigen Gegenstände, die uns als volle Realitäten bekannt werden. Dieser Gedanke, in dem vielleicht mehr Wahrheit steckt, als in | der üblichen spiritualistischen Metaphysik im Stile von Malebranche oder Berkeley, braucht hier jedoch nicht näher auf seine Richtigkeit hin geprüft zu werden, weil er den Charakter j e d e r wissenschaftlichen Darstellung von Seelischem als einer Wirklichkeit problematisch machen würde, falls er zuträfe, und daher für den besonderen Charakter der Geschichte als Realwissenschaft nicht von Bedeutung sein kann. Irgendeinen Sinn muß es haben, wenn wir von seelisch w i r k l i c h e m Sein sprechen, denn es gibt unkörperliche Gebilde, die zeitlich anfangen, eine Zeitstrecke erfüllen und zeitlich aufhören, und das trifft auf abgelöste irreale Sinngebilde nicht zu. Deshalb können wir den Begriff des seelisch realen Gegenstandes nicht entbehren. Unter ihn fällt dann auch das historisch wesentliche zeitlich ablaufende Seelenleben der Vergangenheit. Jedenfalls dürfen wir sagen: die historischen Disziplinen bilden Begriffe, die sich im Prinzip nicht weniger auf Realitäten beziehen als die Begriffe irgendeiner Wissenschaft, die psychisches Sein untersucht, und darauf allein kommt es hier an. Ja die Geschichte würde selbst dann, wenn das Seelische in seiner begrifflichen Abgelöstheit vom Körper

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nicht als Realität zu erfassen wäre, immer noch in viel höherem Maße Realwissenschaft bleiben, als die Psychologie es ist, da der Historiker ja die psychologische Ablösung des Psychischen vom Körper nicht vollzieht. Sogar die Wissenschaften vom physisch realen Sein wird die Geschichte wegen des individualisierenden Charakters ihrer Begriffsbildung an Wirklichkeitsnähe übertreffen. Auf keinen Fall also bleibt sie auf Begriffe von irrealen Sinngebilden beschränkt. Das, was hier das Wichtigste ist, möge ein Beispiel noch verdeutlichen. Wir können Goethes Faustdichtung gewiß lediglich auf den irrealen Sinn hin betrachten, den sie als Dichtung zum Ausdruck bringt, und dabei von der wirklichen Persönlichkeit des Dichters ganz absehen. Solange wir das tun, haben wir jedoch noch kein eigentlich historisches Material vor uns und verhalten uns zur Faustdichtung noch nicht geschichtlich. Die Begriffe, die dabei eventuell entstehen, sind Begriffe von irrealen individuellen Sinngebilden, haben also noch keinen Inhalt, der sich auf historische Realitäten bezieht, ja sie sind überhaupt nicht Begriffe von realen Gegenständen. Auf solche Art der Begriffsbildung aber beschränkt sich der Historiker nicht. Er denkt auch an den wirklichen Dichter Goethe und versucht dann, im Zusammenhang mit dem irrealen Sinn seines Werkes sein reales Seelenleben nachzuerleben, wie es abgelaufen sein muß, als er die Dichtung produzierte, also in ihrem Sinn wirklich lebte. Dies Nacherleben wird allerdings wahrscheinlich nur sehr unvollständig | gelingen. Ja sicher muß es lückenhaft bleiben, solange nicht außer der Faustdichtung noch anderes Quellenmaterial vorliegt, dessen individuellen Sinn wir verstehen, und das uns gestattet, dem individuellen realen Seelenleben des Faustdichters mehr auf die Spur zu kommen als bei der Beschränkung auf sein einzelnes Werk. Hier macht sich wieder die eigentümliche „Einheit“ einer sinnvollen individuellen Totalität geltend, die es nicht gestattet, den Teil ohne den Zusammenhang des Ganzen zu erfassen. Aber das ist in diesem Fall, wo es sich um das Prinzip handelt, das die Geschichte zur Realwissenschaft macht, nicht wesentlich. Es bleibt unter allen Umständen ein prinzipieller Unterschied, ob wir uns auf den irrealen Sinn des Faustwerkes beschränken oder uns zu vergegenwärtigen suchen, wie es wirklich in dem Dichter aussah, der die sinnvollen Verse schrieb. Tun wir das zweite, so verfahren wir realwissenschaftlich und historisch. Daß wir bei Beschränkung auf den Faustdichter dessen reale Seele nur so weit zu erfassen vermögen, als sie in dem irrealen Sinn der Faustdichtung wirklich lebendig war, bleibt selbstverständlich richtig, und auch insofern kommen wir an die Realität des fremden Seelenlebens nie in der Weise unmittelbar wie an unsere eigne heran. Trotzdem bilden wir auf Grund des verstehenden Nacherlebens Begriffe vom realen Seelenleben des Dichters, der den Faust geschaffen hat, nicht nur Begriffe von irrealem Sinn seines Werkes.

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Es genügt, daß wir uns diesen Schritt vom bloßen Verständnis des Sinnes, der als irrealer, frei schwebender Sinn weder eigen noch fremd ist, zum realen fremden Seelenleben, das wir als fremdes nacherleben und dadurch mit dem eigenen auf dieselbe Realitätsebene bringen, in seiner Bedeutung klarmachen, um zu erkennen, weshalb der Gedanke, die Geschichte bilde beim verstehenden Nacherleben nur Begriffe von irrealen Sinngebilden, jedenfalls für die Darstellung einzelner Persönlichkeiten nicht zutrifft. Daß es bei der Darstellung umfassender geschichtlicher Gebilde, wie die Zeiten oder die Völker es sind, nicht prinzipiell anders liegt, bedarf jetzt kaum noch eines besonderen Nachweises. Irreal ist hier wieder lediglich das Sinngebilde, in dem, wenn wir Geist der Romantik sagen, die Romantiker, oder, wenn wir vom Geist des Griechentums sprechen, die Griechen wirklich gelebt haben. Die Geschichte begnügt sich jedoch auch hier nirgends damit, solche Sinngebilde in ihrer Individualität als abgelöste irreale Sinngebilde darzustellen, sondern sie sucht stets bis zu den wirklichen Menschen vorzudringen, in denen der Sinn einst wirklich lebendig war. Und wenn auch die realen Individualitäten sie dabei nur | insoweit interessieren, als diese an dem irrealen Sinn irgendwie Anteil hatten, so bleibt es doch ebenfalls ein prinzipieller Unterschied, ob sie lediglich nach dem Sinn der Romantik und des Griechentums fragt, oder ob sie den zeitlichen Verlauf der Wirklichkeiten verfolgt, in welchen dieser Sinn einst wirklich lebte, und dann zum Teil in absolut historischen Begriffen vom realen Seelenleben einzelner Romantiker und einzelner Griechen, zum Teil in relativ historischen Begriffen vom Seelenleben romantischer und griechischer Massenbewegungen erzählt. Geschichtlich im engeren Sinne des Wortes ist immer erst eine Darstellung von der zweiten Art, so daß auch in solchen Fällen der Charakter der Geschichte als einer Wissenschaft von dem wirklichen Geschehen nicht angetastet werden kann. Der Umstand, daß die Geschichte teilweise eine verstehende und nacherlebende Disziplin ist, ändert an ihrem früher festgestellten allgemeinsten logischen Wesen somit nicht das geringste. Mit dieser Feststellung ist alles Wesentliche erledigt. Worauf es beruht, daß die Fähigkeit, auf Grund eines verstandenen irrealen und trotzdem individuellen Sinnes fremdes Seelenleben in seiner realen Individualität, soweit diese sinnvoll ist, nachzuerleben, bei manchem Historiker das Maß dessen weit hinter sich läßt, was ein Durchschnittsmensch in dieser Hinsicht zu leisten vermag, und wie im einzelnen mit Hilfe solcher Fähigkeit Darstellungen geschichtlicher Persönlichkeiten und Massenbewegungen zustandekommen, die sehr weit über das hinausgehen, was Begriffsbildung im eigentlichen, engeren Sinne genannt werden kann, fragen wir hier ebensowenig, wie wir früher das „Wunder“ des Verstehens überhaupt zum Problem machten. Wir wollten auch das Problem des nacherlebenden

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h i s t o r i s c h e n Verstehens nur als P r o b l e m klarlegen und ihm seinen logischen Ort in dem Ganzen einer Theorie der Geschichtswissenschaft anweisen. Seine weitere Behandlung würde, wie schon hervorgehoben, notwendig auf eine Theorie der historischen U n t e r s u c h u n g , insbesondere zu der Frage führen, auf welchem Wege es gelingt, aus den erhaltenen Quellen die geschichtlichen Tatsachen zu finden, und davon haben wir überall abgesehen. Doch aus noch anderen Gründen machen wir hier Halt. Es ergibt sich aus allen diesen Darlegungen, weshalb wir mit dem Begriff des nacherlebenden Verstehens an eine Grenze der logischen Theorie überhaupt gekommen sind. Nicht in dem Sinne, daß nun die Metaphysik anfinge. Der Grund liegt vielmehr darin, daß wir ein Gebiet betreten müßten, auf dem der rein persönlichen Neigung und Begabung des Historikers der breiteste Spielraum gelassen ist. Wir fanden früher in der Ausgestaltung der histo- | rischen Begriffe bis zur Bestimmtheit der individuellen A n s c h a u u n g das Analogon zur naturwissenschaftlichen Begriffsbestimmung und sahen schon damals, daß die Geschichte sich hierbei sowohl an die Phantasie des Lesers wenden muß, als auch selbst der Phantasie bedarf. Das hat sich jetzt bestätigt und ist in seiner Notwendigkeit noch deutlicher geworden. Eine derartige Tätigkeit kann die Logik nicht restlos durchschauen w o l l e n . Sie muß sich damit begnügen, zu zeigen, wie nacherlebendes Verstehen vergangenen Seelenlebens im P r i n z i p möglich ist. Das allein konnten wir mit der begrifflichen Trennung von dem Nacherleben des Realen und dem Verstehen des Irrealen anstreben und vielleicht erreichen. Im übrigen ist zu sagen: es kommt für diesen Te i l der geschichtlichen Arbeit hauptsächlich der „Instinkt“ oder das „Genie“ des Historikers in Betracht, der das streng Begriffliche der individualisierenden Darstellung mit lebendiger Anschauung zu erfüllen versteht. Weshalb sich diese Seite der geschichtlichen Arbeit nicht auf logische Regeln bringen läßt, muß sich aus früheren Erörterungen von selbst ergeben. Um jedem Mißverständnis vorzubeugen, sei noch folgendes ausdrücklich bemerkt. Der Historiker selbst hat keine Veranlassung, das Nacherleben des realen psychischen Seins von dem Verstehen des irrealen, nicht-psychischen Sinnes irgendwie zu trennen. Ihm geht alles bei der Ausübung seiner Tätigkeit als nacherlebendes Verstehen oder als verstehendes Nacherleben einheitlich zusammen, und ihm wird vielleicht niemals der Gedanke kommen, daß die sinnvolle seelische Realität, die er geschichtlich erfassen will, von der Theorie seiner Wissenschaft nicht anders begrifflich bestimmt werden kann als dadurch, daß man ihre eng miteinander verbundenen Faktoren in zwei so weit auseinanderliegenden Begriffssphären unterbringt. Er braucht sich um derartige Spaltungen um so weniger zu kümmern, als ihm bei dem

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Teil seiner Tätigkeit, der über das rein begrifflich Darstellbare zum unmittelbar oder intuitiv Erfaßbaren hinausgeht, eine logische Klärung seines eigenen Verfahrens nicht einmal sekundär förderlich werden kann. Es bleibt sein gutes Recht, ja es ist notwendig, daß er beim nacherlebenden Verstehen seinem Instinkt oder seinem Takt vertraut. Es liegt ja, wie wir schon besonders bei dem zweiten Beispiel gesehen haben, nicht etwa so, daß zeitlich zuerst der irreale Sinn verstanden und dann das fremde Seelenleben, in welchem der Sinn wirklich lebt, später nacherlebt wird, sondern das Verstehen des Sinnes und das Nacherleben des von ihm erfüllten seelischen Seins erfolgt bei dem Historiker in den meisten Fällen mit einem Schlage. Allein in einer T h e o r i e der Geschichte haben wir Veranlassung, die verschie- | denen Faktoren auseinanderzuhalten, und in ihr müssen wir es um so sorgfältiger tun, je enger sie in der Tätigkeit des Historikers miteinander verbunden sind. Den Spott der „Lebensphilosophen“, die alles intuitiv „erleben“ wollen und daher vielleicht nach berühmten Mustern auch von diesem collegium logicum finden werden, es lehre: Daß, was man sonst auf einen Schlag Getrieben, wie Essen und Trinken frei, Eins! Zwei! Drei! dazu nötig sei, fürchten wir in keiner Weise. Er wäre lediglich ein Zeugnis unphilosophischer Denkart. Nicht in bezug auf seine gesamte Tätigkeit, wohl aber in bezug auf das nacherlebende Verstehen gilt vom Historiker, was Schiller, der doch wohl nicht nur „Logiker“ war, in seinem berühmten Brief vom 23. August 1794 an Goethe schrieb: „In Ihrer richtigen I n t u i t i o n liegt alles weit v o l l s t ä n d i g e r, was die Analysis m ü h s a m s u c h t , und nur weil es als ein Ganzes in Ihnen liegt, ist Ihnen Ihr eigener Reichtum v e r b o r g e n ; denn l e i d e r w i s s e n w i r n u r d a s , w a s w i r s c h e i d e n .“ Es wäre gut, wenn alle „modernen“ Philosophen diese Worte verstehen und beherzigen möchten. Ausschließlich in ihrem Sinn wollten wir hier den Reichtum, der in den Werken der Geschichte verborgen liegt, und der auf einer großen Mannigfaltigkeit verschiedener Faktoren und ihrer Darstellung beruht, dadurch ins logische Bewußtsein heben, daß wir die Mannigfaltigkeit, welche in dem einheitlichen Strom des nacherlebenden Verstehens dahinfließt, in ihre logisch verschiedenen Bestandteile z e r l e g t e n . Die Philosophie wird sich immer bescheiden müssen, das zu leisten, was Schiller in demselben Brief so zum Ausdruck bringt: sie „kann bloß zergliedern, was ihr gegeben wird, aber das Geben selbst ist nicht die Sache des Analytikers, sondern des Genies, welches unter dem dunklen aber sicheren Einfluß reiner Vernunft nach objektiven Gesetzen verbindet.“ Uebt der Philosoph

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solche Bescheidenheit nicht, so wird er dadurch nicht zum verstehenden Historiker, auch gewiß nicht zum Dichter und vollends nicht – zum Philosophen, sondern er bringt unerquickliche Zwitterbildungen hervor, die dem Wesen gerade der Intuition am wenigsten gerecht werden. Intuitives würdigen kann die Wissenschaft nicht dadurch, daß sie selbst intuitiv zu werden sucht, sondern allein dadurch, daß sie die Intuition in ihrer außerwissenschaftlichen Eigenart anerkennt und sich dann um so sorgfältiger auf begriffliches Denken beschränkt. Deshalb gilt: auch eine Theorie des nacherlebenden Verstehens hat nicht nacherlebend zu ver- | stehen, was die Historiker tun, sondern es ausschließlich zu b e g r e i f e n , und zwar so, daß dabei ihre Tätigkeit im strengen, engeren Sinne genommen wird, also in bezug auf anschauliche „Lebendigkeit“ weit hinter dem zurückbleibt, was ein anschaulich erfüllter historischer Begriff uns bietet. Die Theorien der Geschichte sind bisweilen gerade deshalb so unbefriedigend ausgefallen, weil ihre Verfasser meinten, beim Denken über die historische Wissenschaft es dieser selbst gleichtun zu müssen. Etwas verstehen wollen, darf nie bedeuten, es selber wirklich werden wollen. Das gilt auch für den, der das übertheoretische Verstehen des Historikers theoretisch versteht. Weiter brauchen wir d i e e r g ä n z e n d e n B e m e r k u n g e n dieses Abschnittes, die vieles lediglich in Andeutungen geben konnten, nicht zu führen. Sie hatten, wie gesagt, keinen andern Zweck als den, zu zeigen, wie die b e r e c h t i g t e n Bestrebungen, bei einer Gliederung der Wissenschaften nicht von den formalen logischen Gegensätzen, sondern von den Unterschieden im Material auszugehen und dann in einer Theorie der Geschichte die Begriffe der Geisteswissenschaft und des nacherlebenden Verstehens des Geistigen in den Vordergrund zu stellen, auch in unserem Gedankenzusammenhang ihren Platz und ihre Klärung finden, ja wie sie nur auf unserem Boden logisch durchzuführen und für die Methodenlehre fruchtbar auszugestalten sind. Wir fassen noch einmal alles kurz zusammen, was sich in bezug hierauf ergeben hat. Will man in der Methodenlehre von „Geisteswissenschaften“ sprechen. so darf man unter Geist nicht das bloß wirkliche psychische Sein verstehen, sondern man muß den ihm innewohnenden irrealen Sinn mit hinzunehmen. Erst damit erreicht man das zentrale geschichtliche Material. Doch werden wir, selbst wenn das geschieht, den Te r m i n u s Geisteswissenschaft nach wie vor nicht für besonders geeignet halten, wo es gilt, über das Wesen der Geschichte und ihren Stoff begriffliche K l a r h e i t zu schaffen. Dazu ist das Wort zu vieldeutig, und zwar gerade in der Richtung, die zu philosophisch bedenklichen Unklarheiten führt. Es wird unter Geist erstens das reale psychische Sein überhaupt, zweitens das „höhere“, d. h. wertvolle Seelenleben gemeint, drittens denken viele dabei an eine übernatürliche oder übersinnli-

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che Welt, und viertens läßt sich der Ausdruck auch für unwirkliche Gebilde in ihrer Abgelöstheit von jedem realen Sein verwenden. Diese v i e r Begriffe sind vor allem zu trennen, wo man nach einer Einsicht in das Wesen des M a t e r i a l s der Geschichtswissenschaften und seine Bedeutung für die Methoden der historischen Begriffsbildung strebt. Dazu kommt, daß der „Geist“ neuerdings sogar wieder anfängt, ein | Schlagwort der Mode zu werden, und daß es im Wesen solcher Schlagwörter liegt, vieldeutig und daher verwirrend zu sein. Meist läßt sich bei ihnen nichts Bestimmtes denken, dafür aber um so mehr fühlen und ahnen. Das ist der Grund ihrer Beliebtheit, und das ist Grund genug, sich vor ihnen in der Wissenschaft zu hüten. Ueberlassen wir also den „Geist“ neidlos denen, die weniger begriffliche Schärfe des Denkens als anregende Stimmung suchen. Daß man für einen Te i l der historischen Tätigkeit den Ausdruck eines nacherlebenden Verstehens der „geistigen“ Welt benutzen k a n n , bleibt selbstverständlich richtig. Aber auch die Begriffe des Verstehens und des Nacherlebens sind zu unbestimmt und zu allgemein, um für sich allein das Wesen irgendeiner geschichtlichen Darstellung e r s c h ö p f e n d zu charakterisieren. Beim Verstehen kommt es erstens darauf an, daß das Verstandene in der Geschichte stets mehr als bloß real, nämlich wertbezogen und sinnhaft ist, und daß zweitens das Wertbezogene und Sinnhafte nicht generalisierend, sondern individualisierend aufgefaßt wird, um Geschichte zu bleiben, mag auch sein Inhalt nur relativ historisch sein. Endlich erhält sogar der Begriff des „Nacherlebens“ der geschichtlichen Individualität erst vom Begriff des individualisierenden Sinn-Verstehens aus seine prägnante Bedeutung für die Theorie der historischen Wissenschaften. Das historische Nacherleben ist immer auf die Rekonstruktion desjenigen individuellen Seelenlebens der Vergangenheit gerichtet, das sinnvoll gewesen ist, weil in ihm die Güter der Kultur ihren Ausdruck fanden. Ohne unsern Begriff der w e r t b e z i e h e n d e n i n d i v i d u a l i s i e r e n d e n K u l t u r w i s s e n s c h a f t , deren zentrales Material sinnvolles Seelenleben von Kulturmenschen bildet, bleibt also nicht nur der Begriff der Geisteswissenschaft, sondern auch der des nacherlebenden Verstehens ohne logisch brauchbare Bedeutung. So muß von neuem klar sein, wo der Schwerpunkt einer Logik der Geschichte liegt, und weshalb wir nicht mit dem historischen Stoff, sondern mit der Form des historischen Begriffes beginnen mußten, um das Wesen der Geschichte philosophisch zu verstehen.

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X. D i e K l a s s i f i k a t i o n d e r Wi s s e n s c h a f t e n .

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Nur ein Punkt bedarf in dem Gedankenzusammenhang dieses Kapitels jetzt noch der Erörterung, damit über das Verhältnis unserer Untersuchung zu einem andern vielfach behandelten Problem, das man als Klassifikation | der Wissenschaften bezeichnet, ebenfalls kein Zweifel besteht. Die Frage, wie weit sich mit unseren Begriffen eine umfassende Wissenschaftslehre aufbauen läßt, die der Gesamtheit a l l e r Einzeldisziplinen gerecht wird, wollen wir, wie wiederholt hervorgehoben ist, in diesem Buche nicht entscheiden. Ja das, was man für gewöhnlich eine „Klassifikation der Wissenschaften“ nennt, kann überhaupt nicht in unserem Plan liegen, wie sich leicht zeigen läßt. Freilich haben unsere Gedanken zu einem solchen Unternehmen eine bestimmte Beziehung, aber es kommt darauf an, genau zu sagen, was allein man unter einer Klassifikation der Wissenschaften verstehen darf, damit diese Beziehung richtig verstanden wird. Um Mißdeutungen vorzubeugen, sei daher noch ausdrücklich festgestellt, welchen Sinn eine Gliederung oder Einteilung aller Spezialwissenschaften für uns haben muß, und mit welcher Art von Klassifikationsversuchen unsere Ergebnisse daher nicht in Verbindung gesetzt werden dürfen. Man versucht vielfach, eine Uebersicht über alle verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen in der Weise zu gewinnen, wie der Botaniker alle Pflanzen oder der Zoologe alle Tiere klassifiziert, ja man hat geradezu von einem „natürlichen System“ der Wissenschaften als Aufgabe der Methodenlehre gesprochen. Ueber den theoretischen Wert solcher Versuche wollen wir kein endgültiges Urteil fällen. Es ist möglich, daß sie unter bestimmten Gesichtspunkten philosophische Bedeutung gewinnen. Nur das sei bemerkt: da alle Wissenschaften g e s c h i c h t l i c h entstanden sind und so, wie sie faktisch vorliegen, das Gepräge ihrer historischen Herkunft tragen, erscheint es von vornherein fraglich, ob irgendein „natürliches System“ von der Art, wie es in der Botanik oder der Zoologie oder einer anderen Naturwissenschaft am Platze sein mag, dem Wesen der Wissenschaften als geschichtlichen Kulturprodukten gerecht werden kann, und ob eine vollständige Klassifikation dieser Art, die a l l e faktisch vorhandenen Disziplinen gleichmäßig gut unterbringt, jemals anders als durch eine philosophisch äußerliche und logisch willkürliche Systematik erreichbar ist. Gewiß wird die Methodenlehre nicht selber geschichtlich individualisierend verfahren, sondern irgendwie g e n e r a l i s i e r e n . Sonst kommt sie zu keinem System. Aber Naturwissenschaft darf sie darum nicht werden, da sie ja den l o g i s c h e n S i n n der Wissenschaften, nicht ihr reales Sein zu erforschen sucht. Jedenfalls haben wir ein „natürliches“ System aller faktisch vorhandenen, historisch gewor-

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denen Disziplinen hier nicht im Auge gehabt, und es bedeutet daher in keiner Weise einen Einwand gegen unsere Theorie, wenn sich irgendwelche speziellen Spezialwissenschaftchen aufzeigen lassen, die keinen Platz in | einer unserer H a u p t abteilungen finden. Unsere Gliederung ist von vornherein an dem Gedanken l o g i s c h wesentlich verschiedener Richtungen der wissenschaftlichen Begriffsbildung orientiert und kann daher die h i s t o r i s c h e n Kräfte, welche den momentan vorhandenen faktischen Zustand des wissenschaftlichen Lebens bedingen, nicht in erster Linie treffen w o l l e n . Damit darüber kein Zweifel bleibt, heben wir noch einmal hervor: wir wollen n i c h t sagen, daß die eine Wissenschaft, wie sie faktisch heute betrieben wird, n u r generalisierend, die andere n u r individualisierend verfährt, daß die eine es n u r mit sinnfreien Wirklichkeiten, die andere es n u r mit sinnvollen Realitäten zu tun hat. Ja wir bezweifeln nicht einmal, daß sinnvolle Realitäten sich auch generalisierend, und umgekehrt sinnfreie Wirklichkeiten sich auch individualisierend darstellen lassen. Wenn wir die individualisierenden Beschreibungen eines sinnfreien realen Seins als Vo r a r b e i t e n für generalisierende Wissenschaften bezeichnen, geschieht das vom Standpunkte eines logisch konstruierten I d e a l s , hat also nicht die Bedeutung, irgendwelchen Einzeldisziplinen, die sich bewußt auf die Feststellung individueller Tatsachen beschränken, den Namen einer „Wissenschaft“ im t e c h n i s c h e n Sinne des Wortes abzusprechen. Derartige Feststellungen wären niemals Aufgabe einer p h i l o s o p h i s c h e n Wissenschaftslehre. Ihr kommt es ausschließlich auf generalisierendes theoretisches Verstehen der logisch wesentlichen G r u n d r i c h t u n g e n des wissenschaftlichen Forschens und Darstellens an. Das ist ohne Herausarbeitung logischer Idealsetzungen nicht möglich, und wo sie sich den einzelnen Spezialdisziplinen zuwendet, kann ihre Aufgabe keine andere sein als die, zu zeigen, in welchem M a ß e in jeder von ihnen die verschiedenen logischen Grundrichtungen eine Rolle spielen, d. h. wie sie zusammenwirken oder auch ganz fehlen und dadurch den logischen Gesamtcharakter der betreffenden Sonderdisziplin bestimmen.202 | 202

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Obwohl ich schon in den früheren Auflagen meines Buches hierauf mit Nachdruck hingewiesen habe, wird die Absicht und damit der Sinn meiner Theorie immer wieder mißdeutet. Das führt dann zu kritischen Einwänden, die leider gegenstandslos sind, weil sie gar nicht das treffen, was ich sagen will. Ich möchte das noch an einem Beispiel aus der letzten Zeit zeigen. E r i c h B e c h e r hat in seinem schon erwähnten Werk über „Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften“, 1921, das mit großem Fleiß ein reiches Material zusammenträgt und im allgemeinen gründlich verfährt, sich eingehender als mit den meisten andern Autoren mit meiner Theorie der historischen Begriffsbildung auseinandergesetzt. Wenn trotzdem seine Kritik für mich nicht sehr lehrreich gewesen ist, so liegt das an dem Umstand, daß Becher die A b s i c h t meines Unternehmens verkennt. Er meint z. B. a. a. O. S. 208, | durch die Tatsache der „individualisierenden Selenographie“ werde „die Rickertsche Theorie und Einteilung der Realwissenschaften ad absurdum (!)“ geführt. Selbstverständlich weiß er als Leser meiner Schriften, daß ich nicht alle Spezialwissenschaften in der Weise klassifizieren

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So allein kann mehr als eine äußerliche und philosophisch indifferent bleibende Gliederung der Wissenschaften zustande kommen, die den Sinn des wissenschaftlichen Lebens theoretisch deutet. Ein dem unserigen analoges Vorgehen ist in anderen philosophischen Disziplinen ebenfalls denk- | bar, und es kann zur Erläuterung unserer Ansicht beitragen, wenn wir einen solchen Fall noch ausdrücklich heranziehen. Die Ästhetik steht den verschiedenen Künsten, wie die Logik den Wissenschaften, als einer geschichtlich gewordenen Mannigfaltigkeit gegenüber, die sie irgendwie generalisierend begrifflich zu bewältigen hat. Auch in ihr könnte man an so etwas wie ein „natürliches System“ der Künste denken, um damit eine vollständige Klassifikation zustande zu bringen, in der jede beliebige Kunst ihren Platz findet. Aber auch hier wird man, da alle Künste will, wie er das versucht. Aber gerade das nennt er „ein gar zu gewaltsames Verfahren“. „Echte anerkannte Forschung w o l l e n wir ... nicht einordnen, weil sie nicht in unser Wissenschaftssystem paßt“, heißt es S. 207 in bezug auf mich. Ich glaube, deutlich genug gesagt zu haben, daß der von Becher mir untergeschobene G r u n d mir sehr fern liegt. Meine Beschränkung entspringt völlig andern Motiven, die so ausführlich dargelegt sind, daß ich auf sie nicht noch einmal zurückzukommen brauche. – Was den besonderen Fall der „individualisierenden Selenographie“ betrifft, so mag es sein, daß ich sie nicht in jeder Hinsicht zutreffend charakterisiert habe. Wahrscheinlich ist Becher mir in ihrer Kenntnis weit überlegen. Ich gestehe offen, daß ich von Mondkunde nicht viel weiß und auch nicht beabsichtige, mich in sie zu vertiefen. Aber wenn ich mich hier geirrt haben sollte, so ändert das an dem G r u n d g e d a n k e n meines Buches nicht das geringste. Im übrigen glaube ich nicht einmal, daß mir in diesem, für meine Zwecke unwesentlichen Punkte ein Irrtum untergelaufen ist. Es handelt sich nämlich um die Frage, ob es individualisierende Darstellungen ohne j e d e n Wertgesichtspunkt gibt. Sollte das der Fall sein, so hätte die Logik hier eine Ausnahme als geschichtliches Faktum zu konstatieren, das die H a u p t tendenzen aller wissenschaftlichen Tätigkeit unverändert läßt. Aber gerade nach Bechers Ausführungen scheint mir nicht einmal das richtig zu sein. Er sagt nämlich, der Selenographie diene „als o b j e k t i v e s Auswahlprinzip das der Größe“. „Ein großes Gebirge erscheint eher wesentlich als eine minimale Erhebung.“ Ja, w a r u m denn? Doch wohl deshalb, weil wir uns daran gewöhnt haben, als Kulturmenschen auf der Erde einem „großen“ Gebirge eine andere B e d e u t u n g beizulegen als einer „minimalen“ Erhebung, und das kann nur daher kommen, daß das große Gebirge mit Rücksicht auf irgendeine Zweck- und Wertsetzung außerwissenschaftlicher Art uns wesentlicher oder wichtiger als eine minimale Erhebung ist. Groß und klein sind doch völlig relative Begriffe für eine wertfreie Betrachtung. H i n t e r dem „objektiven Auswahlprinzip der Größe“ scheint also doch ein We r t prinzip zu stecken, und an meinen Ausführungen wäre auch in diesem speziellen Fall dann nichts zu ändern. – Doch es lohnt wirklich nicht, der Frage weiter nachzugehen, wie weit man bei der „individualisierenden Selenographie“ ohne jede Wertbeziehung kommt, denn für die G r u n d gedanken meines Buches ist das gänzlich unwesentlich. Will Becher sie „ad absurdum“ führen, so wird er das in anderer Weise versuchen müssen als durch Berufung auf eine Spezialdisziplin, deren logische Struktur für die H a u p t tendenzen der wissenschaftlichen Darstellung in keiner Weise typisch ist. Mich widerlegt zu haben, kann Becher nur glauben, weil er trotz meiner Versicherung immer noch meint, ich beabsichtigte schließlich doch eine Klassifikation der Wissenschaften von der A r t zu geben, wie er sie durch seine Einteilung in Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften anstrebt. Daß auf einer solchen petitio principii fast alle seine Einwände beruhen, wäre leicht auch im einzelnen zu zeigen, aber es würde sehr langweilig werden und könnte zur Klärung der logischen Probleme nicht mehr sagen, als was bereits ausführlich an verschiedenen Stellen meines Buches gesagt ist. Deshalb darf, ja muß ich es unterlassen.

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historisch, also unsystematisch entstanden sind und uns als eine geschichtliche Mannigfaltigkeit vorliegen, zweifeln dürfen, ob ein System, das sie etwa nach der außerästhetischen Verschiedenartigkeit ihrer Stoffe ordnet, oder sie nach den außerästhetisch verschiedenen Sinnesorganen einteilt, mit denen wir sie auffassen, imstande ist, ihrer Mannigfaltigkeit philosophisch, d. h. in diesem Falle ästhetisch, gerecht zu werden. Es läßt sich vielmehr ein ganz anderer Weg denken, der zum Ziel einer ästhetisch begrifflichen Bewältigung der künstlerischen Mannigfaltigkeit führt. Man kann, wie z. B. Hermann Glockner203 begonnen hat, ästhetische Begriffe des „Dekorativen“, des „Konstruktiven“ und des „Illustrativen“ bestimmen und dann zu zeigen suchen, nicht etwa wie es rein dekorative, rein illustrative und rein konstruktive Kunstwerke wirklich gibt, sondern wie in den verschiedenen geschichtlich entstandenen Künsten die dekorativen, die illustrativen und die konstruktiven Faktoren z u s a m m e n vorkommen, und wie durch die Verhältnisse, in denen sie zueinander stehen, oder durch das Maß, in dem der eine und der andere von ihnen in einer Kunst vorwiegt oder zurücktritt, eventuell auch ganz fehlt, das Wesen der verschiedenen künstlerischen Erscheinungen bestimmt wird. Das gibt dann ein sehr anderes und, wie es scheint, ästhetisch viel lehrreicheres Verständnis der verschiedenen Künste, als wenn man ihre Mannigfaltigkeit unter Begriffe wie Plastik, Malerei, Architektur, Musik usw. bringt. Gewiß ist eine Einteilung nach dem außerästhetischen Material, woraus ein Kunstwerk besteht, und nach den außerästhetischen Sinnesorganen, mit denen es aufgefaßt wird, einfacher und mag manchem als „natürlicher“ erscheinen. Aber über die philosophisch-ästhetische Bedeutung solcher Gliederungen ist damit nichts gesagt. Der spezifisch ästhetische Sinn der Kunst kann sich in seiner Mannigfaltigkeit erst dem erschließen, der theoretisch zu verstehen sucht, welche ä s t h e t i s c h wesentlich verschiedenen Tendenzen es sind, aus denen heraus eventuell dasselbe Material für dasselbe Sinnesorgan in ästhetisch völlig verschie- | dener Weise gestaltet wird, oder wie eventuell auch ein völlig verschiedenes Material für völlig verschiedene Sinnesorgane sich künstlerisch in derselben ästhetischen Weise auffassen und zum Ausdruck bringen läßt. So haben auch wir hier, wo wir Logik der Geschichte treiben, versucht, von dem alogischen Material der Wissenschaften und von den logisch ebenfalls indifferenten Organen, mit denen wir es auffassen, möglichst abzusehen, um desto deutlicher die l o g i s c h verschiedenen Gestaltungen, welche das Material durch die begriffliche Bearbeitung annimmt, hervortreten zu lassen. Das ist der eigentliche Sinn unseres Unternehmens, dem man Berechtigung nicht absprechen kann. 203

Das Dekorative. Ein ästhetisches Kapitel. [In:] Logos, Bd. X, 1921, S. 55 ff.

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Unter diesem Gesichtspunkt werfen wir endlich noch einen Blick darauf, wie weit mit Hilfe solcher Begriffe sich eine Uebersicht über die empirischen Wissenschaften im Sinne einer Klassifikation gewinnen läßt. Vor allem kommt es dabei darauf an, daß wir überall den zuerst herausgearbeiteten l o g i s c h e n Gegensatz von Natur und Geschichte mit dem erst später gewonnenen s a c h l i c h e n Gegensatz von sinnfreier Natur und sinnbehafteter Kultur v e r b i n d e n . Die historischen Kulturwissenschaften stehen dann sowohl mit Rücksicht auf ihren Stoff als auch mit Rücksicht auf ihre Methode zu den Naturwissenschaften in einem Gegensatz. Das Wort „Natur“ wird dabei jedoch in z w e i Bedeutungen zugleich gebraucht, denn so allein kann mit e i n e m Terminus der logische und der sachliche Begriff der Naturwissenschaften bezeichnet werden. Methodisch heißt Natur die Wirklichkeit mit Rücksicht auf das Allgemeine im Gegensatz zum Besonderen, sachlich dagegen die Wirklichkeit abgesehen von allen Wertbeziehungen im Unterschiede von der wertbezogenen und sinnhaften Kultur. Um den Gegensatz zu den historischen Kulturwissenschaften ganz deutlich zu machen, müssen wir also von generalisierenden Naturwissenschaften und individualisierenden Kulturwissenschaften sprechen. Diese beiden Gruppen bilden aber, wie nicht scharf genug hervorgehoben werden kann, nur die äußersten E x t r e m e . Die v i e r verschiedenen Begriffe, die zwei sachlichen: Natur und Kultur, und die zwei logischen: naturwissenschaftlich und historisch oder generalisierend und individualisierend, lassen sich noch in anderer Weise miteinander verbinden. Zunächst kann einerseits die g a n z e Wirklichkeit als Natur im methodischen Sinne angesehen und dann auch alles, was Kultur ist, naturwissenschaftlich, d. h. generalisierend behandelt werden. Man abstrahiert dabei von den Werten und von dem Sinn der Kultur so weit, als er die Objekte zu In-dividuen macht, und es entstehen dann generalisierende Kultur- | wissenschaften wie z. B. viele als soziologisch bezeichnete Darstellungen. Andererseits läßt sich der historische Entwicklungsgedanke auf die an sich nicht wertbezogene und sinnfreie Natur übertragen, und dann entstehen historische oder individualisierende Naturwissenschaften wie die stammesgeschichtliche Biologie. Doch, wie wir leicht sehen können, erschöpft auch diese Einteilung die Mannigfaltigkeit des empirischen Wissenschaftsbetriebes noch nicht. Betrachten wir daher, um noch mehr Platz zu gewinnen, schematisch alle möglichen Kombinationen, so ergeben sich zunächst folgende weitere Arten. Es ist denkbar, daß nach derselben Methode sowohl Natur- als auch Kulturprodukte in einer Darstellung zusammen behandelt werden. Wird z. B. ein Versuch gemacht, Naturgesetze für das künstlerische oder religiöse Leben aufzustellen, so kann die Darstellung sich auf ein Material beziehen, das zwar zum größten Teil der Kultur, zum Teil aber auch dem Naturleben insofern

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angehört, als die Religion und die Kunst der „Naturvölker“ mit herangezogen wird, d. h. als man auch solche Gemeinschaften berücksichtigt, die keine historische Entwicklung zeigen. Sodann vermag eine historische Betrachtung die allmähliche Entstehung der Kultur aus der Natur zu verfolgen, wobei sie sich ebenfalls den beiden Stoffgebieten zuwenden muß. Ferner ist bei einheitlichem Material eine Mischung generalisierender und individualisierender Betrachtungsweise möglich, wie z. B. in der phylogenetischen Biologie, und endlich können bei der Erforschung von Kulturvorgängen individualisierende und generalisierende Begriffsbildung sich auf das innigste miteinander vermengen, so daß nur eine sorgfältige Analyse sie zu scheiden vermag, wie dies in einigen Teilen der Jurisprudenz und der Nationalökonomie der Fall sein wird. Selbstverständlich darf keine Logik solchen M i s c h f o r m e n ihre Existenzberechtigung verkümmern wollen, und nur mit der angegebenen Einschränkung ist es daher aufzufassen, wenn wir sagen, daß die empirischen Wissenschaften der Methode nach entweder naturwissenschaftlich oder geschichtlich verfahren und als Stoff entweder die Natur oder die Kultur behandeln. Die Mischformen sind eben als Mischformen zu verstehen, und die verschiedenen Bestandteile lassen sich dann nur begrifflich auseinanderhalten. Vollends können wir nicht daran denken, das w i r k l i c h e wissenschaftliche Leben, wie es sich im Verlauf der Geschichte allmählich entwickelt hat, in ein möglichst e i n f a c h e s Schema hineinzupressen. Wir wollen vielmehr gerade seine M a n n i g f a l t i g k e i t zu ihrem Recht kommen lassen, indem wir die logische Utopie einer Universalmethode | zerstören. Immer wieder ist zu betonen: die Wissenschaft geht als historischer Prozeß in ein logisches Schema überhaupt nicht restlos ein, sondern lediglich der an ihr haftende logische Sinn ist von der Logik zu gliedern, und auch in diesem Sinngebilde können wir hier nicht mehr als die logischen G r u n d u n t e r s c h i e d e herausarbeiten, um dann festzustellen, wie die verschiedenen logischen Tendenzen durcheinandergehen und zu bestimmten, von den Einzelwissenschaften gesetzten Zwecken zusammenarbeiten. Es ist schließlich sogar noch eine weitere Ausgestaltung mit Rücksicht auf eine Klassifikation der Mannigfaltigkeit der empirischen Wissenschaften notwendig. Wo bleiben Disziplinen wie Theologie, Jurisprudenz, gewisse Teile der Nationalökonomie usw., wenn das von uns entwickelte Schema alles faktisch vorhandene wissenschaftliche Leben aufnehmen soll? Man findet nicht nur Natur- und Kulturvorgänge nach individualisierender und generalisierender Methode behandelt, sondern es kommen dazu noch ganz neue Elemente, die sich mit diesen verbinden. Das muß zunächst bei all den Wissenschaften in die Augen fallen, die hauptsächlich dadurch zu einem

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einheitlichen Ganzen werden, daß ihre Kenntnisse für einen bestimmten Beruf notwendig sind. Die meisten Disziplinen nämlich, die aus den Bedürfnissen des praktischen Lebens nicht nur entstanden sind, sondern die Beziehungen dazu ausdrücklich aufrechtzuerhalten suchen und pflegen, werden insbesondere zu Wertgesichtspunkten noch in einer andern Beziehung stehen als in der, wie wir sie bei der historisch wertbeziehenden Begriffsbildung kennengelernt haben, d. h. sie werden einen Maßstab für die direkte Wertbeurteilung der Dinge gewinnen und Normen aufzustellen versuchen. Doch haben wir es mit ihnen, wenn die Normgebung im Dienste der Praxis steht, hier nicht zu tun, denn dann gehen sie über ihre rein wissenschaftliche Aufgabe hinaus, und man kann sie mit demselben Recht oder Unrecht den historischen oder den Kulturwissenschaften zuzählen, mit dem die Medizin zu den Naturwissenschaften gerechnet wird. Anders dagegen steht es, wenn eine Wissenschaft in rein theoretischem Interesse nicht nur ihre Objekte auf Werte bezieht, sondern auch direkt zu Werten Stellung nimmt. Ob dabei etwas entsteht, was n u r Wissenschaft ist, soll hier nicht näher untersucht werden. Es können dann zu den generalisierenden und individualisierenden Bestandteilen noch „normative“ Elemente hinzutreten, und dadurch entstehen wieder neue Kombinationen. Doch dürfen wir solche Wissenschaften, wie man auch sonst über ihr Wesen und ihre „Möglichkeit“ denken mag, nicht mehr als rein e m p i r i s c h bezeichnen. Sie stehen vielmehr notwendig in Beziehung | zur Philosophie als Wertlehre, denn sie können nur im Zusammenhange mit einer Theorie der Geltung von Werten den Versuch zu wissenschaftlicher Normgebung machen. Die Theologie z. B. wird, soweit sie wertet, religionsphilosophische, die Jurisprudenz und die Nationalökonomie werden, falls sie mehr als Geschichte oder Naturgesetze suchen, „ethische“ Bestandteile im weitesten Sinne des Wortes, insbesondere rechts- und staatsphilosophische enthalten müssen. Es wäre eine ebenso interessante wie schwierige Aufgabe, diese Disziplinen in ihrer logischen Struktur zu verstehen und ihren rein theoretisch betrachtenden von ihrem normativ wertenden Teil abzulösen. Dabei können sich Probleme ergeben, die zur Aufstellung von ganz neuen methodologischen Gesichtspunkten führen.204 Der Begriff des Staates z. B. ist gewiß weder ein naturwissenschaftlicher noch ein r e i n historischer Begriff. Doch liegt es uns hier fern, das System der Wissenschaften, das bei Berücksichtigung dieser Elemente sich ergeben würde, auch nur anzudeuten. Ebensowenig gehen wir auf andere Bestandteile, z. B. in der Theologie und in der Jurisprudenz ein, die man weder historisch noch naturwissen204

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Ueber die Methode der Jurisprudenz vgl. vor allem: E. L a s k , Rechtsphilosophie. [In:] Die Philosophie im Beginn des 20. Jahrhunderts. 2. Aufl. 1907, S. 269 ff. Jetzt [in: ders.]: Gesammelte Schriften, Bd. I, 1923.

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schaftlich in unserem Sinne nennen kann, und die sich vielleicht am besten unter den Begriff einer „dogmatischen“ Behandlung ihrer Objekte bringen lassen. Wir haben alles dieses hier nur erwähnt, um den Sinn unserer Gegenüberstellung von Naturwissenschaft und Geschichte vor Mißverständnissen zu schützen, als sei damit schon eine vollständige Klassifikation aller Wissenschaften gegeben, und um den Gedanken fernzuhalten, als könnte etwa der Hinweis auf eine Wissenschaft wie die Jurisprudenz schon einen Einwand gegen unsere Theorie bilden. Die Haupttendenz unserer Ausführungen war ja stets die, daß die M a n n i g f a l t i g k e i t der Methoden nicht übersehen wird. Es gibt nicht nur keine wissenschaftliche Universalmethode, sondern es geht auch nicht an, alle Wissenschaften erschöpfend durch ein einziges Begriffspaar zu charakterisieren.205 Allerdings bleiben für den, der nach möglichst „einfacher“ Einteilung strebt, Ausdrücke wie „Geisteswissenschaften“ die b e q u e m s t e n , denn sie sind so unbestimmt, daß man unter sie leicht alles, was nicht Naturwissenschaft ist, also Geschichte und Soziologie, Theologie und | Philologie, Jurisprudenz und Philosophie, Psychologie und Nationalökonomie unterbringen und diese Gruppe dann der Physik, Chemie, Astronomie, Biologie, Geologie usw. gegenüberstellen kann. Das bezweifeln wir nicht. Aber auch das glauben wir gezeigt zu haben: so bequem das sein mag, so wenig wird man behaupten dürfen, daß hierdurch für ein philosophisches Verständnis des logischen und auch des sachlichen Verhältnisses der verschiedenen Wissenschaften zueinander etwas Wesentliches gewonnen sei. Dagegen sind wir für die Auffassung der Geschichte, die uns hier interessiert, sogleich orientiert und auf dem Wege zu einem Verständnis ihres wissenschaftlichen Charakters, wenn wir uns klarmachen, daß in dem M a t e r i a l der Wissenschaften ein prinzipieller Unterschied insofern besteht, als die Kulturvorgänge sich durch ihre Beziehung zu Werten oder wegen des an ihnen haftenden Sinnes aus der Gesamtwirklichkeit herausheben und um dieser Bedeutung willen auch eine wissenschaftliche D a r s t e l l u n g verlangen, die sie nicht unter ein System allgemeiner Begriffe bringt, sondern in ihrem einmaligen individuellen Werden verfolgt. Im Vergleich zu diesem prinzipiellen Gegensatz erscheinen dann die anderen Unterschiede wenigstens der rein empirischen wissenschaftlichen Arbeit, die es mit gegebenen Realitäten zu tun hat und keine Normbegriffe erstrebt, sekundär. Deshalb bleibt es dabei: als Hauptgliederung der empirischen Realwissenschaften stellen wir die historischen Kulturwissenschaften den generalisierenden Naturwissenschaften 205

Sogar bei einer weiteren Ausführung der Methodenlehre würden wir wegen des geschichtlichen Charakters aller wirklich ausgeübten Forschung niemals mehr als ein o f f e n e s System der Wissenschaften erreichen. Vgl. über diesen Begriff mein System der Philosophie, I, S. 348 ff.

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gegenüber und heben hervor, daß genau das, was die historischen Kulturwissenschaften behandeln, für die naturwissenschaftliche, generalisierende Begriffsbildung eine niemals zu überschreitende Grenze ist. Wir wollten hier eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften geben, und dafür ist diese Feststellung von entscheidender Bedeutung. Vielleicht wird man freilich finden, daß dabei nicht nur die Mannigfaltigkeit, sondern zugleich auch die „Einheitlichkeit“ der Wissenschaft vernachlässigt sei. Doch das ist in der Tat unsere Meinung: die Aufgabe, die der Mensch den empirischen Wissenschaften stellen muß, ist allein durch Te i l u n g der wissenschaftlichen Arbeit zu bewältigen. Der Gedanke eines „Monismus“ der empirisch wissenschaftlichen Methode bleibt eine logische Utopie. Daß sogar einige Historiker, geblendet von den Erfolgen der Naturwissenschaft, dies nicht sehen und nach naturwissenschaftlicher Methode generalisierend zu arbeiten glauben, während sie faktisch historisch individualisierend und wertbeziehend verfahren oder höchstens ein besonders großes Maß relativ historischer Begriffe, die aber ebenfalls von indi- | vidualisierender Wertbeziehung nicht frei sind, verwenden, ändert daran nichts. Ja, wenn einer von ihnen darauf hingewiesen hat, „daß es vermutlich schwer sein würde, mit einem Doppelgespann feindlicher Anschauungen dem hehren Ziel einer Gesamterkenntnis des Weltganzen zuzustreben, und daß am Ende, da doch geisteswissenschaftliche Methode und naturwissenschaftliche Methode von Menschen mit menschlichem Denken entwickelt worden sind und betrieben werden, das menschliche Denken als Ganzes die Brücke zwischen beiden „feindlichen“ Methoden bilden müsse“, so hat er mit diesen Worten, ohne es zu wissen und zu wollen, gerade den Punkt berührt, der entscheidend f ü r die Notwendigkeit einer Teilung der wissenschaftlichen Arbeit ist. Eine „Gesamterkenntnis des Weltganzen“ nämlich mag zwar ein „hehres Ziel“ sein, aber das menschliche Denken, wie es in der Naturwissenschaft und in der Geschichte verfährt, ist zu seiner Erreichung nicht geeignet und kann daher nur in der Beschränkung sich als Meister erweisen. „Feindlich“ werden die verschiedenen Methoden, die es ausbilden muß, um durch Arbeitsteilung möglichst a l l s e i t i g zu werden, nur dann, wenn man sie in ihrer Eigenart verkennt und statt das, was verschieden ist, einander durch seine Verschiedenheit ergänzen zu lassen, gewaltsam zu unterschiedsloser „Einheit“ zusammenzupressen versucht. Bisher hat auch die Differenzierung als ein Mittel zur Vervollkommnung gegolten. Warum sollte dies Mittel gerade dort nicht anwendbar sein, wo wir dem „Weltganzen“ gegenüber vor unsere schwerste theoretische Aufgabe gestellt sind? Allerdings, das menschliche Denken wird auch wieder die Brücke zwischen den logisch verschiedenen Methoden zu schlagen haben und über die

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Viertes Kapitel · Die historische Begriffsbildung

Differenzierung hinaus nach einer Einheit streben. Aber diese Aufgabe fällt nicht den empirischen Spezialwissenschaften zu, sondern von hier aus gewinnt die P h i l o s o p h i e ihr eigentümliches Arbeitsgebiet. Die Frage, ob ihr eine Gesamterkenntnis des Weltganzen erreichbar ist, haben wir hier nicht zu entscheiden. Es genügt, wenn wir nachweisen können, daß weder auf dem naturwissenschaftlichen generalisierenden noch auf dem historischen individualisierenden Wege solche Gesamterkenntnis möglich wird. Die Kritik jener „intuitiven“ Metaphysik, die unmittelbar das Weltganze erkennen will, gehört nicht mehr in diesen Zusammenhang. Wohl aber ist hier auf eine andere philosophische Aufgabe hinzuweisen, nämlich auf die, in unsere spezialwissenschaftlichen Erkenntnisse Einheit zu bringen. Sie läßt sich nur dadurch in Angriff | nehmen, daß man das Wesen des Erkennens selbst zu erkennen versucht. Die dem Anschein nach unlösbaren Probleme, die sich für den endlichen Menschengeist aus der „Unendlichkeit“ seines Erkenntnisobjektes ergeben, sind dadurch zu lösen, daß man zeigt, warum sie unlösbar sind oder für den Menschen überhaupt keine Probleme bilden. Im übrigen aber wird die Philosophie die Teilung der wissenschaftlichen Arbeit und die Verschiedenheit der Methoden aus dem Wesen des Intellektes selbst und aus dem Verhältnis, in dem er sich zu den Gegenständen seiner Erkenntnis befindet, als notwendig zu begreifen suchen. Indem sie dabei lehrt, das Ziel einer Gesamterkenntnis des Weltganzen mit Hilfe einer generalisierenden oder auch mit einer individualisierenden Methode als ein Wahngebilde anzusehen und die Grenzen zu beachten, die jeder Erkenntnis in dieser Hinsicht gezogen sind, kann sie das Höchste erreichen, was an einheitlicher Wirklichkeitsauffassung, wenigstens auf theoretischem Gebiet, überhaupt zu erreichen ist. Nur indem sie den empirischen Spezialwissenschaften ein „divide et impera“ zuruft, wird sie glauben dürfen, sich dem besseren Hort „verein und leite“ zu nähern. Als ein Beitrag zur Lösung dieser Aufgabe ist die vorangegangene Darstellung der notwendigen Unterschiede zwischen naturwissenschaftlicher und historischer Begriffsbildung zu betrachten. Das folgende Kapitel hat nun schließlich den Gedankengang so weit fortzuführen, daß auch die letzte Frage ihre Antwort findet, die uns in diesem Zusammenhang noch beschäftigen muß: vermag bei der notwendigen wissenschaftlichen Arbeitsteilung die Geschichte denselben Anspruch auf wissenschaftliche „Objektivität“ zu erheben wie die Naturwissenschaft, oder besteht vielleicht auch in dieser Hinsicht zwischen den beiden Wissenschaften ein prinzipieller logischer Unterschied?

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„Noch immer bin ich der Ueberzeugung, auf dem rechten Wege zu sein, wenn ich in dem, was sein s o l l , den Grund dessen suche, was ist.“ Lotze.

Die Frage, der wir uns jetzt zuwenden, kann unter philosophischen Gesichtspunkten als die wichtigste angesehen werden. Wir haben bisher nur gezeigt, daß, w e n n es Geschichte als Darstellung der einmaligen Entwicklung menschlichen Kulturlebens geben soll, sie nach der dargelegten Methode zu verfahren hat. Wir konnten auch andeuten, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, falls die Geschichte in demselben Sinne Objektivität haben oder Wissenschaft sein soll wie die Naturwissenschaft. Aber es ist noch nicht festgestellt, ob diese Bedingungen auch erfüllt sind, und dabei kann es nicht sein Bewenden haben. Besäße die Geschichte keine wissenschaftliche Objektivität, so wäre die Bedeutung der aufgezeigten Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung insofern problematisch, als es sich dann dabei nicht nur um die Grenzen der Naturwissenschaft, sondern um die Grenzen der Wissenschaft überhaupt handeln würde. Wir werden also jetzt von neuem vor die in der Einleitung zu dieser Schrift berührte Frage geführt, innerhalb welcher „Weltanschauung“ die Geschichtswissenschaft eine logisch unanfechtbare Bedeutung hat. Muß die Philosophie sich als Naturalismus damit begnügen, die reale Welt als einen ewigen Kreislauf zu betrachten, der gleichgültig gegen alle Besonderheit und Individualität ist, so daß dem Historischen nur eine untergeordnete Rolle zufällt, oder gibt es nicht auch eine Auffassung vom Wirklichen in seiner Totalität, nach der die Geschichte als ein Entwicklungsgang anzusehen ist, dem wir einen jenseits aller Natur liegenden „Sinn“ beilegen dürfen, so daß Besonderes und Individuelles im wirklichen Verlauf durch die Beziehung auf den Sinn in seiner Besonderheit und | Individualität eine Bedeutung gewinnt und das geschichtliche Denken daher eine ebenso große theoretische Berechtigung wie das naturwissenschaftliche hat? Erst durch Beantwortung dieser philosophischen Frage wird das Problem der wissenschaftlichen Objektivität historischer Darstellungen zu lösen sein. Wir verlassen jedoch auch im folgenden den Rahmen unserer bisherigen Ausführungen nicht, sondern halten uns in den Grenzen der W i s s e n s c h a f t s l e h r e . Nur das Eine erfordert die Aufgabe, die wir noch zu lösen

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haben, daß wir uns nicht mehr auf die Konstatierung der tatsächlich vorhandenen Erkenntnisziele beschränken und die Begriffe als Mittel zu ihrer Erreichung betrachten, sondern daß wir außerdem danach fragen, welche theoretische Bedeutung die naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Begriffe unabhängig von dem durch den Willen des Menschen gesetzten Ziele besitzen, und inwiefern daher von einer wissenschaftlichen Objektivität der verschiedenen Erkenntnisformen gesprochen werden darf.

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Da es vor allem darauf ankommt, das Verhältnis der Objektivität historischer Darstellung zur Objektivität der Naturwissenschaft zu beurteilen, haben wir zuerst zu sehen, was vom n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e n Standpunkt aus über die Wissenschaftlichkeit der historischen Begriffsbildung zu sagen ist. Ein Naturalist wird von vorneherein geneigt sein, dem historischen Verfahren die wissenschaftliche Objektivität abzusprechen. Ist, so muß er denken, das Wirkliche von der Geschichte mit Rücksicht auf das Besondere und Individuelle darzustellen, und sind die Prinzipien ihrer Begriffsbildung Wertgesichtspunkte, so bleibt der Historiker notwendig bei schwankenden und individuellen Meinungen stehen, denn was ein geschichtliches Individuum ist, hängt ja dann von dem ab, was er für einen Wert hält, und die Anordnung „teleologischer“ oder wertbezogener Entwicklungen in dem angegebenen Sinne bleibt immer das Resultat individueller Willkür. Im Gegensatz hierzu dringt die Naturwissenschaft zu den zeitlos gültigen Gesetzen vor und erhebt, während die Geschichte stets in menschlichen Satzungen stecken bleibt, den Forscher über sich selbst, indem sie seinem vergänglichen Geiste im Naturgesetz ein Ewiges | zu erfassen gestattet. Daraus läßt sich entweder die Konsequenz ziehen, daß es nur e i n e Wissenschaft gibt, die von der Natur, und daß daher die Geschichte überhaupt nicht Wissenschaft genannt werden darf, oder daß es dann erst möglich ist, aus ihr eine Wissenschaft zu machen, wenn es gelingt, ihr ein naturwissenschaftliches oder wenigstens wertfreies Fundament zu geben. Die erste Konsequenz lassen wir zunächst beiseite. Wir wollen nur untersuchen, ob nicht vielleicht die Naturwissenschaft in der Lage ist, an dem Zustande der Geschichtswissenschaft, der ihrem Ideal von wissenschaftlicher Objektivität nicht entspricht, etwas zu ändern. Kann dies auch nicht durch Uebertragung der naturwissenschaftlichen Methode auf die Geschichte selbst geschehen, so gibt es eventuell eine naturalistische Geschichts p h i l o s o -

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p h i e , die wenigstens den leitenden Prinzipien der historischen Begriffsbildung eine naturwissenschaftliche Geltung verschafft, und auf deren Basis die Geschichte sich als objektive Wissenschaft zu erheben vermag. Ein Versuch dieser Art läßt sich auf zwei verschiedenen Wegen unternehmen. Es ist erstens möglich, zu fragen, ob Werte als leitende Prinzipien der historischen Begriffsbildung nicht doch zu entbehren und durch eine wertfreie Geschichtsphilosophie zu ersetzen sind, und zweitens, falls sich dies als untunlich erweisen sollte, ob man nicht aus dem Begriff der Natur selbst Werte gewinnen kann, die dann in objektiver Weise bestimmen, was Kultur ist, oder die als „natürliche Werte“ die Objektivität der historischen Begriffsbildung nicht mehr stören würden. Die Möglichkeit einer in jeder Hinsicht wertfreien Geschichtsphilosophie haben wir bereits berührt, als der Verlauf der Untersuchung uns auf den Begriff eines allgemeinen Entwicklungsgesetzes führte, das den Darstellungen der verschiedenen individuellen Entwicklungsreihen zugrunde gelegt werden soll, und wir fanden hierin den einzigen logisch verständlichen Sinn, den die Versuche, Geschichte und Naturwissenschaft einander anzunähern, überhaupt haben können. Wir müssen daher jetzt fragen, unter welchen Voraussetzungen ein solches Entwicklungsgesetz zu gewinnen wäre, um dann zu sehen, was es für die Objektivität der Geschichtswissenschaft bedeuten könnte, wenn man es gefunden hätte. Die Forderung, der Historiker solle die verschiedenen geschichtlichen Entwicklungsreihen miteinander vergleichen, das ihnen Gemeinsame als das Wesentliche hervorheben und dieses dann zur Gliederung des historischen Stoffes benutzen, scheint wohl vielen plausibel. Wenn aber ein | solcher Vergleich wirklich ohne jede Hilfe von bereits vorher feststehenden Kulturwerten unternommen werden soll – und das ist hier die Voraussetzung, auf die alles ankommt –, so dürften sich seiner Ausführung erhebliche Schwierigkeiten in den Weg stellen. Welche historischen Entwicklungsreihen sind es denn, die von der Geschichte miteinander verglichen werden müssen? Vom Standpunkt einer wertfreien, naturwissenschaftlichen Betrachtung ist das nicht zu beantworten. Haben wir etwa jede Gemeinschaft von Menschen, deren Werden sich durch eine Zeitstrecke hindurch verfolgen läßt, dabei zu berücksichtigen? Der Historiker wird das nie zugeben. Es sind nicht alle Gemeinschaften „geschichtlich“ in dem angegebenen engeren oder sachlichen Sinne des Wortes. Als völlig selbstverständlich tritt vielmehr bei dem Versuch einer vergleichenden Geschichtsschreibung der Gedanke auf, daß durch Vergleichung der verschiedenen V ö l k e r das gesuchte Entwicklungsgesetz gefunden werden soll. Was aber ist ein „Volk“? Kann man ohne Hilfe eines Kulturwertes sagen, wo seine Entwicklung beginnt, und wo sie endet, d. h. besitzt die rein natur-

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wissenschaftliche, wertfreie Betrachtung ein Mittel, Volksentwicklungen eindeutig als in sich geschlossene Einheiten einer Totalität aufzufassen und gegeneinander abzugrenzen? Doch nehmen wir selbst einmal an, dies sei möglich, so tritt eine neue Frage auf. Kann die Geschichte das a l l e n Völkern in ihrer Entwicklung Gemeinsame und n u r dies ihren Darstellungen als allgemeines Entwicklungsgesetz zugrunde legen? Sie muß auch unter den Völkern eine Auswahl treffen, und dazu bedarf sie wieder eines leitenden Prinzips. Zwar erscheint es den naturwissenschaftlichen Historikern völlig „selbstverständlich“, daß sie sich nur den Kulturvölkern zuwenden, weil sie eben immer von Kulturwerten geleitet sind, auch wenn sie es nicht wissen. Aber vom wertfreien naturwissenschaftlichen Standpunkt ist es gar nicht selbstverständlich, was ein Kulturvolk ist. Der Historiker, der allgemeine Entwicklungsgesetze sucht, wird ebenso wie jeder andere Historiker vor die Frage geführt, was denn eigentlich Kultur sei, und ohne Wertgesichtspunkte kann er diese Frage nicht beantworten. Es braucht also auch die vergleichende, Gesetze suchende „Geschichte“ im Prinzip alle die Voraussetzungen, um derentwillen der Naturalist die Wissenschaftlichkeit der in unserem Sinne „teleologisch“ oder wertbeziehend verfahrenden Geschichte bestreitet. Aber vielleicht dienen die Kulturwerte nur zur vorläufigen Orientierung, und sobald ein Gesetz einmal gefunden ist, dann gilt es unabhängig von | ihnen. Nehmen wir an, dies sei richtig, so stoßen wir sofort auf eine neue Schwierigkeit, falls in Wahrheit ein G e s e t z der Kulturentwicklung gewonnen werden soll. Durch die Analyse einer einzigen Entwicklungsreihe wird man es nicht entdecken. Die empirische Vergleichung mehrerer Entwicklungsreihen ist hier das einzig logisch zulässige Mittel. Die Zahl der verschiedenen miteinander zu vergleichenden Kulturvölker aber, deren Entwicklung von „Anfang“ bis zu „Ende“ bekannt ist, stellt sich als sehr klein heraus. Kein Naturforscher würde sich berechtigt glauben, aus der Beobachtung nur eines Teiles einer so kleinen Anzahl einen Schluß auf die übrigen Völker zu ziehen, der mehr als bloße Vermutung ist. Es wäre also eine „vollständige Induktion“, d. h. die Untersuchung jedes einzelnen Falles hier eine unabweisliche Forderung, und auch auf diesem Wege käme man nicht zu einem wirklichen Gesetz, wie die Naturwissenschaft es sucht, sondern höchstens zu einem empirisch allgemeinen Schema. Setzt dies aber nicht voraus, daß wir die Geschichte aller Kulturvölker im wesentlichen bereits kennen, e h e wir an die Aufstellung des allgemeinen Entwicklungsschemas gehen, und daß also die ganze Geschichte bereits geschrieben ist, ehe die in diesem Sinne „objektive“ geschichtswissenschaftliche Arbeit beginnt? Nur wo eine große Menge von Einzelfällen in Betracht kommt, darf man das für einen Teil von ihnen gefundene empirische Gesetz als leitenden Ge-

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sichtspunkt bei der Erforschung des noch unbekannten Teiles verwenden. Bei der Darstellung der wenigen miteinander vergleichbaren Kulturvölker kommt man über unsichere Vermutungen nicht hinaus. Diese können dann leicht dazu dienen, daß der Historiker mit unbegründeten Vo r u r t e i l e n an die Erforschung seines Gegenstandes geht, und sie werden also gerade nicht geeignet sein, den historischen Darstellungen die gewünschte „Objektivität“ zu verleihen. Stellt man freilich Gesetze auf wie z. B. das, wonach in jeder Volksentwicklung Vorzeit, Altertum, frühes und spätes Mittelalter, neuere und neueste Zeit aufeinander folgen, so mag man die Geltung eines solchen „Gesetzes“ behaupten und diese Formel auch überall anwenden können, aber da sie doch nichts anderes zum Ausdruck bringt, als daß – das Frühere gewöhnlich dem Späteren vorangeht, wird man in ihr eine erhebliche wissenschaftliche Einsicht wohl nicht erblicken dürfen. Nicht besser ist es mit andern Formeln bestellt, die darauf hinauskommen, daß jedes Volk zuerst ein Jugendstadium, dann ein Stadium der männlichen Reife und schließlich ein Stadium des Greisenalters durchzumachen hat. Alles, was an derartigen Behauptungen richtig ist, ergibt sich als so nichtssagend oder als so | selbstverständlich, daß es nicht ausdrücklich gesagt zu werden brauchte. Das Problem beginnt erst dort, wo man fragt, in welchem Sinne man von „Jugend“ oder „Alter“ bei einem ganzen Volke sprechen kann, in dem doch stets sowohl alte als auch junge Menschen leben, und ob die für das einzelne Individuum gültigen Begriffe noch wissenschaftliche Bedeutung behalten, wenn sie auf Entwicklungen von Völkern übertragen werden. Gibt es junge oder alte K u l t u r in der Bedeutung, in der ein Organismus blüht oder welkt? Das darf man nicht als selbstverständlich ansehen. Es hat vielleicht nur den Wert eines Bildes.206 Doch weil es logisch nicht unmöglich ist, ein allgemeines Kulturentwicklungsgesetz aufzustellen und dann zu versuchen, wie weit man damit bei der Darstellung der Geschichte im Einzelnen kommt, dürfen wir hierbei noch nicht stehen bleiben. Setzen wir also voraus, man hätte ein Entwicklungsgesetz gefunden, dessen Geltung sich für die Kulturentwicklung aller Völker behaupten läßt, würde dies Gesetz auch die leitenden Kulturwerte der historischen Begriffsbildung überflüssig machen? Da das allgemeine Gesetz niemals mehr als den Rahmen liefern kann, innerhalb dessen die geschichtliche Darstellung der besonderen und individuellen Entwicklungen sich bewegt, und weil also dieser Rahmen mit dem gefüllt werden muß, was den besonderen historischen Entwicklungen und 206

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Wie erstaunlich genügsam in dieser Hinsicht viele bei ihren Ansprüchen an geschichtsphilosophische Begriffe sind, zeigt der Erfolg des Werkes von Spengler. Das Buch ist nicht nur in Einzelheiten sehr unzuverlässig, sondern auch in seinen begrifflichen Grundlagen völlig unklar. Darüber sollte die Menge an „Geist“, die es enthält, niemanden täuschen.

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nur ihnen eigentümlich ist, so würde das Entwicklungsgesetz erst dann die leitenden Wertgesichtspunkte in der Geschichte ersetzen, wenn es zum Prinzip der Auswahl auch bei der Darstellung des rein individuellen historischen Stoffes dienen könnte. Nun haben wir aber gesehen, daß das Wesen des Gesetzmäßigen, wie das des naturwissenschaftlichen Allgemeinen überhaupt, gerade darin besteht, gleichgültig gegen die Besonderheiten und Individualitäten der Objekte zu sein, die darunter als Exemplare fallen, und es ist daher nicht zu begreifen, wie ein allgemeines Entwicklungsgesetz dazu benutzt werden sollte, das Wesentliche vom Unwesentlichen in dem i n d i v i d u e l l e n Tatsachenmaterial zu scheiden, mit dem die Geschichte über das allen Volksentwicklungen Gemeinsame hinausgeht. Zum leitenden Prinzip der Darstellung einer einmaligen geschichtlichen Entwicklungsreihe in ihrer Individualität sind also niemals Gesetze, sondern immer nur Werte zu verwenden, weil allein mit Rücksicht auf sie das Individuelle wesentlich zu werden vermag. | Aber, wird man sagen, das kann nicht richtig sein, denn es gibt faktisch geschichtliche Darstellungen, die versucht haben, ein Entwicklungsgesetz zum leitenden Gesichtspunkt zu machen, und sogar wenn sie inhaltlich falsch sind, zeigen sie nicht wenigstens formal die beabsichtigte logische Struktur, und bilden sie daher nicht durch ihre bloße Existenz schon eine negative Instanz gegen unsere Behauptung? Es läßt sich leicht dartun, warum auch dies nicht der Fall ist. Entsteht nämlich irgendwo der Schein, als sei ein allgemeines Entwicklungsgesetz Prinzip der Auswahl des historisch Wesentlichen bei der Darstellung einer einmaligen individuellen Entwicklung, so wird der Inhalt des angeblichen Naturgesetzes stets als das betrachtet, was durch die Entwicklung verwirklicht werden s o l l , und dann können allerdings alle Prinzipien der wertbeziehenden historischen Begriffsbildung angewendet werden, die wir kennengelernt haben. Aber das „Gesetz“ ist dann eben kein N a t u r gesetz, sondern die Formel für ein We r t prinzip. Vom rein naturwissenschaftlichen, jede Wertbeziehung vermeidenden Standpunkt ist also ein solches Verfahren unzulässig. Es wird gut sein, dies an einem Beispiel näher zu erläutern. Wir konnten früher die soziale Dynamik Comtes als Typus einer naturalistischen Geschichtsphilosophie bezeichnen, insofern hier ausdrücklich die Geschichte zu einer Naturwissenschaft gemacht werden sollte, die die Naturgesetze der menschlichen Entwicklung zu finden hat. Wir werden nun zeigen können, daß in Comtes „Gesetz“ von den drei Stadien zwar der A b s i c h t nach ein Naturgesetz vorliegt, tatsächlich jedoch jenes unklare Schwanken zwischen einem Gesetz, das sagt, was kommen m u ß , und einem Fortschrittsprinzip, das sagt, was kommen s o l l , seinen typischen Ausdruck gefunden hat, und

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daß nur durch diese Unklarheit der Schein entstehen konnte, als sei hier eine formal naturwissenschaftlich generalisierende Geschichtsphilosophie geliefert. Comte hat nämlich mit dem letzten seiner drei Stadien den We r t , den für ihn die „positive“ Wissenschaft im Rahmen seiner von den Idealen des Polytechnikums beherrschten „Weltanschauung“ als Mittel zur Verwirklichung seiner sozialreformatorischen Pläne besaß, der gesamten menschlichen Kulturentwicklung als ihren eigentlichen Z w e c k zugrunde gelegt und dann durch Hinzufügung der beiden anderen Stadien eine allgemeine Formel für die allmähliche Verwirklichung dieses Kulturzieles aufgestellt. Selbst wenn also Comtes „Gesetz“ zuträfe, wäre die Basis, auf die er die Geschichte zu stellen sucht, nicht der Begriff der Natur, sondern der K u l t u r b e g r i f f d e r N a t u r w i s s e n s c h a f t , d. h. die „positive“ Wissen- | schaft als Kulturgut allein ist es, welche die Gliederung der historischen Perioden und die Auswahl des Wesentlichen bei Comte leitet, so daß er damit nicht einmal formal ein Naturgesetz der Geschichte aufstellt, sondern ihren S i n n zu deuten unternimmt. Wir sehen daraus, daß Comte in seiner Soziologie lediglich der Absicht, nicht aber der Ausführung nach ein Naturalist ist. Seine geschichtliche Darstellung unterscheidet sich, gerade weil sie nach „positivistischen“ Prinzipien unternommen wird, formal durchaus nicht von dem, worin der logische Charakter aller historischen Darstellungen besteht. Auch die Soziologie verfolgt bei Comte den einmaligen individuellen Entwicklungsgang der Kulturmenschheit, stellt ihn in Begriffen dar, deren individueller Inhalt sich mit Rücksicht auf den Kulturwert der positiven Wissenschaft zu einer „teleologischen“ oder wertbezogenen Einheit in dem angegebenen Sinne des In-dividuums zusammenschließt, und sie mutet zugleich die Anerkennung dieses Kulturwertes allen zu. „Unhistorisch“ kann man solche Geschichtsauffassung insofern nennen, als sie ihre Wertgesichtspunkte auch zur direkten Wertung der geschichtlichen Vorgänge benutzt und sie daher die Kulturentwicklung nicht „objektiv“ im Sinne einer empirischen Wissenschaft darstellt. An dem Gegensatz zur naturwissenschaftlichen Auffassung aber ändert dieser Umstand nichts. Insbesondere ist auch für Comte der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Stadien der Geschichte wertbezogen, ja ausdrücklich wird von ihm das zweite Stadium als teleologisch notwendiger Uebergang vom ersten zum letzten deduziert. In dieser Hinsicht gehört somit das positivistische Entwicklungsschema in dieselbe logische Kategorie wie die Versuche, die von der idealistischen Geschichtsphilosophie, z. B. von Fichte oder von Hegel gemacht sind, durch eine Formel den Sinn der gesamten Menschheitsgeschichte zu bestimmen. Sogar bis ins Einzelne hinein kann man die Gleichartigkeit verfolgen. So läßt Comte ebenso wie Fichte – nur mit ein bißchen andern Worten – den Entwicklungsgang der

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Menschheit vom Vernunftinstinkt zur Vernunftwissenschaft und endlich zur Vernunftkunst fortschreiten, und auch für Comte gibt es ein in der Mitte liegendes Stadium, das zum Zeitalter der vollendeten Sündhaftigkeit wird. Selbstverständlich sind dabei die großen Unterschiede im I n h a l t e der teleologischen Entwicklungsformeln nicht zu übersehen, aber es bleibt doch fraglich, ob der Positivismus sich in dieser Hinsicht gerade zu seinem Vorteil von einer Geschichtsphilosophie unterscheidet, wie z. B. Hegel sie geschaffen hat. Abgesehen davon, daß Comte sich in voller | Unklarheit über das logische Wesen seiner „Soziologie“ befand und naturwissenschaftlich zu verfahren glaubte, wo er in unserer Sprache relativ historisch vorging, steht er durch die Armut und Dürftigkeit seines Wertschemas weit hinter den geschichtsphilosophischen Konstruktionen der deutschen Philosophen zurück. Wie für Hegel beruht auch für ihn der Plan und Sinn der Geschichte im Grunde auf seiner eigenen Wertphilosophie, aber während Hegel es verstand, mit seinem metaphysisch verankerten „geistigen“ Wertprinzip eine recht große Fülle des Kulturlebens zu umfassen, verengert Comtes Intellektualismus und positivistisches Wissensideal den Umfang der Kulturgüter so, daß, je konsequenter die Versuche ausfielen, auf diesem Boden Geschichte zu schreiben, um so größere Einseitigkeiten und Gewaltsamkeiten entstehen mußten. Man braucht nur an den Einfluß zu denken, den Hegel einerseits und Comte andererseits auf die empirische Geschichtswissenschaft ausgeübt haben, und man kann über die Bedeutung wenigstens des E r f o l g e s dieser beiden Denker nicht im Zweifel sein. Was die deutsche Geschichtswissenschaft Hegel verdankt, ist mehr als sich in wenigen Worten auch nur andeuten läßt. Der Comtesche Positivismus aber hat sich konsequent erst weiterentwickelt, wenn er in Du Bois-Reymonds bekannter Rede, welche die Römer zugrunde gehen läßt, weil sie – das Pulver nicht erfunden haben, auch dem flüchtigsten Blicke den Widersinn des Versuches offenbart, die Entwicklung der positiven Naturwissenschaft und der Technik als den eigentlichen S i n n der g e s a m t e n menschlichen Kulturentwicklung zu betrachten. Doch wir brauchen dies nicht weiter zu verfolgen. Es ist nebensächlich im Vergleich zu der prinzipiellen Frage. Nur darauf kam es an, zu zeigen, daß Comtes Soziologie zwar vorgibt, naturwissenschaftlich zu verfahren und „historische Gesetze“ aufzustellen, tatsächlich aber alle die Voraussetzungen ungeprüft hinnimmt, deretwegen von naturwissenschaftlicher Seite die Wissenschaftlichkeit und Objektivität einer teleologisch wertbeziehend verfahrenden Geschichte bestritten wird. Was für Comte gilt, ließe sich dann für andere Vertreter der generalisierenden Soziologie als Geschichts-

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philosophie ebenfalls leicht nachweisen: ihre sogenannten Gesetze enthalten alle mehr oder weniger deutlich Formeln für We r t s t e i g e r u n g e n , und allein dadurch wird die Darstellung von geschichtlichen Entwicklungsreihen ermöglicht. So hat freilich auch Comte großen Einfluß ausgeübt, aber er verdankt ihn in der Hauptsache seinen logischen Unklarheiten. Als typisches Beispiel dafür, mit welchem Mangel an begrifflicher Schärfe | jede angeblich naturwissenschaftlich verfahrende Geschichtsphilosophie behaftet sein muß, kann endlich Lamprechts Lehre von den Kulturzeitaltern dienen. Dieser Historiker sträubt sich in der Theorie gegen alle Teleologie und Wertbeziehung und verfährt dabei in der Praxis nicht nur in wissenschaftlich berechtigtem Sinne teleologisch, indem er wie jeder Historiker die einmaligen Entwicklungsreihen theoretisch auf empirisch konstatierbare Kulturwerte bezieht, sondern er geht weit über die rein geschichtliche und logisch notwendige Verwendung von Werten bei der Darstellung des historischen Materials hinaus. Er sucht die leitenden Kulturwerte seiner Begriffsbildung nach berühmten Mustern in e i n e Formel zusammenzufassen, die er als „das Prinzip fortschreitender psychischer Intensität“ bezeichnet, und in die nicht allein nach dem Vorbilde der spekulativen Geschichtsphilosophie alle geschichtliche Vergangenheit hineingepreßt werden soll, sondern mit der er auch als einer der vielen Vorgänger Spenglers die Z u k u n f t vorauszusagen unternimmt, denn er weiß genau: „Das Geschichtliche muß (!) sich in ständig steigender psychischer Intensität bewegen“. So hat seine Formel dieselbe logische Struktur wie Comtes „Gesetz“ von den drei Stadien, aber während wir leicht begreifen, weshalb Comte zu einer solchen „ideologischen“ Vergewaltigung der historischen Tatsachen gekommen ist, verstehen wir nur schwer, daß ein Historiker zu Lamprechts Zeit noch glauben konnte, es müsse das geschichtliche Leben überall von dem hypothetischen Zeitalter des Animismus über Konventionalismus, Typismus, Symbolismus, Individualismus und Subjektivismus hinweg zu noch unbekannten Zeitaltern immer „steigender Intensität des sozialpsychischen Lebens“ führen. Man sollte denken, die Meinung, daß es die Aufgabe der empirischen Geschichtswissenschaft sei, den „Sinn“ der g a n z e n Geschichte in e i n e Formel von solcher Art zu fassen, wäre wissenschaftlich längst abgetan gewesen, und wenn vollends behauptet worden ist, daß mit Hilfe dieser Spekulationen die Geschichtsschreibung, wie Ranke sie getrieben hat, an Objektivität überboten werden könne, so fordert das geradezu den Spott heraus. Höchstens eine Geschichts p h i l o s o p h i e kann den Versuch machen, vom Standpunkt genau bestimmter I d e a l e den gesamten Verlauf des geschichtlichen Lebens als ein Hinstreben zu diesen Idealen begrifflich zu konstruieren, aber sie wird sich dabei stets bewußt bleiben, daß sie dann nicht mehr geschichtlich, sondern philosophisch verfährt. Die empirische

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Geschichtswissenschaft darf nicht zur Geschichtsphilosophie werden und am wenigsten glauben, daß sie | auf diesem Wege zu einem Ideal größerer geschichtswissenschaftlicher Objektivität vordringt. Wir kommen also in bezug auf die Frage nach einer wertfreien naturalistischen Geschichtsphilosophie zu folgendem Ergebnis: entweder sind die allgemeinen Entwicklungsgesetze in Wahrheit Naturgesetze, und dann kann man sie als leitende Gesichtspunkte für die Auswahl des Stoffes bei der Darstellung der einmaligen Entwicklungsreihen nicht brauchen, oder die angeblichen Entwicklungsgesetze sind tatsächlich Wertprinzipien, und dann läßt sich mit ihrer Hilfe entweder eine geschichts p h i l o s o p h i s c h e Konstruktion oder eine rein wertbeziehende individualisierende Darstellung der historischen Ereignisse geben. Im letzten Falle fällt die historische Darstellung unter den von uns dargelegten Begriff der Geschichtswissenschaft. Noch eine andere Möglichkeit, Geschichte zu treiben, gibt es nicht, und falls also die Verwendung von Werten in der Wissenschaft überhaupt unzulässig sein sollte, dann müßte die Geschichte, d. h. die Darstellung einmaliger Entwicklungsreihen in ihrer Besonderheit und Individualität, gänzlich aus der Reihe der Wissenschaften gestrichen werden. So bleibt, wenn man vom naturwissenschaftlichen Standpunkt überhaupt die Geschichte als Wissenschaft begründen will, nur noch die Möglichkeit, ihr Fundament in „natürlichen Werten“ zu suchen, und hierfür kommen vor allem die Theorien des naturalistischen Evolutionismus in Betracht, wie sie im Anschluß an die neuere „entwicklungsgeschichtliche“ Biologie beliebt geworden sind. Auch darüber werden wir auf Grund unserer früher entwickelten Begriffe leicht Klarheit gewinnen. Entsprechend der weitverbreiteten Neigung, in Gedanken, die auf begrenzten Gebieten zu wissenschaftlichem Erfolge geführt haben, ein Prinzip zu sehen, das bei der Behandlung aller möglichen und zumal der philosophischen Probleme sich fruchtbar erweisen müsse, hat man den „Darwinismus“ dazu benutzen wollen, den philosophischen Disziplinen endlich die so dringend gewünschte naturwissenschaftliche Basis zu verleihen, und der biologische Entwicklungsbegriff schien besonders geeignet, die Wertprobleme zu lösen. So ist die Idee einer Darwinistischen Ethik aufgetaucht, auf dem Gebiet der Aesthetik hat man nach Darwinistischen Prinzipien gearbeitet, Ansätze zu einer Darwinistischen Logik und Erkenntnistheorie sind in dem sogenannten Pragmatismus und schon früher zutage getreten, ja sogar den Versuch einer Darwinistischen Rechtfertigung und Begründung der Religion haben wir in dem Buche von Kidd erleben müssen, das darauf ausgeht, die Religion als vorzüglich ge- | eignete Waffe im Kampf ums Dasein der Völker untereinander anzupreisen. Warum soll man also nicht aus dem naturalistischen Evolutionismus auch eine Geschichtsphilosophie ma-

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chen und mit ihm zur Feststellung von „natürlichen“ Kulturwerten kommen? Bei den Versuchen dazu schwebt wohl meist etwa folgender Gedankengang mehr oder weniger deutlich vor: Darwins Theorie, d. h. vor allem das Prinzip der natürlichen Auslese, hat nicht nur die alte „dualistische“ Teleologie beseitigt und durch Einreihung der Organismen in einen mechanischen Naturzusammenhang eine „rein kausale“ Erklärung aller Vorgänge möglich gemacht, sondern zugleich die wahren Begriffe des Fortschritts und der Vervollkommnung festgestellt. Bisher schwebten alle Werte sozusagen in der Luft, d. h. sie standen mit der Wirklichkeit in keinem notwendigen Zusammenhang. Man mußte die Natur daher geradezu herabsetzen, um einen Sinn des Lebens zu gewinnen: das Natürliche galt als das böse Prinzip, oder der Mensch erschien als ein Fremdling in der Natur. Jetzt aber sehen wir, daß die Naturgesetze selbst notwendig zum Besseren führen, da ja die natürliche Auslese im Kampf ums Dasein überall das Unvollkommene zugrunde richtet und nur dem Vollkommenen sich zu erhalten gestattet. Wo das Naturgesetz waltet, passen die Dinge sich in immer höherem Grade an, werden immer zweckmäßiger, und durch die natürliche Entwicklung entsteht deshalb stets das, was sein soll. Ist aber mit Hilfe des Prinzips der natürlichen Auslese ein sicheres Kriterium für das gegeben, was als wertvoll zu gelten hat, so muß es auch möglich sein, mit Rücksicht auf diesen Wertgesichtspunkt die historische Entwicklung der verschiedenen Völker oder des ganzen Menschengeschlechts darzustellen und dafür dann eine naturwissenschaftliche Objektivität zu beanspruchen. Was ist von solchen Theorien zu halten? Nehmen wir einmal an, sie wären richtig, so ergibt sich sofort, daß der Begriff eines natürlichen Fortschrittes durch Auslese für eine naturalistische Begründung der wissenschaftlichen G e s c h i c h t e nichts helfen könnte. Es werden hier nämlich Werdegänge nicht nur auf einen Wert bezogen, sondern es fällt auch die zeitliche Reihenfolge ihrer verschiedenen Stadien notwendig mit einer Steigerung ihres Wertes zusammen, d. h. wir haben ein typisches Beispiel für den früher an sechster Stelle genannten Entwicklungsbegriff. Eine derartige Auffassung des geschichtlichen Verlaufes aber mußten wir „unhistorisch“ insofern nennen, als sie nicht imstande ist, die eigenartige individuelle Bedeutung der verschiedenen Entwicklungsstufen zu ihrem Rechte kommen zu lassen. Jedes Stadium kann dann vielmehr | n u r als Vorbereitung auf das folgende gelten und ist wert, daß es zugrunde geht, um einem weiter entwickelten Platz zu machen, so daß schließlich alles höchstens noch sekundär historische Bedeutung besitzt. Ließe sich also wirklich ein naturwissenschaftliches Fortschritts g e s e t z aufstellen, so müßte es die primär historische Bedeutung der Objekte ebenso vernichten wie jedes andere Na-

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turgesetz. Ja die verschiedenen Stadien der Entwicklung würden bei vollständiger Durchführung dieser Betrachtung zu Gattungsexemplaren einer Reihe von allgemeinen Begriffen herabgedrückt, die nach dem Prinzip immer größerer Angepaßtheit geordnet sind, und es bliebe von ihrer geschichtlichen Eigenart, die sie als historische Individuen in dem früher angegebenen Sinne besitzen, nichts übrig. Und selbst das ist noch nicht alles. Der auf den Auslesebegriff gestützte Fortschrittsgedanke hat noch eine andere Seite, die ihn zum Prinzip der historischen Begriffsbildung vollends unbrauchbar macht. Wäre das Angepaßtere schon das Vollkommenere und das Gesetz der Anpassung in Wahrheit ein unbedingt allgemeines Naturgesetz, so müßte es mit Naturnotwendigkeit ü b e r a l l immer größere Vervollkommnung herbeiführen, und dann würde jedes beliebige Stück der Wirklichkeit zu jeder Zeit einen immer größeren Wert erreichen. Die Welt wäre unter dieser Voraussetzung in jedem Augenblick in jedem ihrer Teile die beste aller naturwissenschaftlich denkbaren Welten. Mit einem so weitgehenden Optimismus aber verschwände zugleich die Möglichkeit, einen Unterschied zwischen solchen Objekten zu machen, die zu dem leitenden Wertgesichtspunkt in einer näheren Beziehung stehen als andere Objekte, d. h. es wäre mit Rücksicht auf den Begriff der natürlichen Vollkommenheit j e d e Wirklichkeit g l e i c h wesentlich. Das aber besagt ebensoviel, wie daß n i c h t s mehr wesentlich ist, und der Wert, den der naturalistische Evolutionismus begründen zu können glaubt, erweist sich damit als durchaus ungeeignet, den Prozeß einer wertbeziehenden historischen Begriffsbildung zu leiten. Doch gerade dieses Ergebnis scheint in anderer Hinsicht auch für uns bedenklich. Es darf nicht zwei einander widersprechende Arten der Wertbetrachtung geben. Falls also die Naturgesetze wirklich Fortschrittsgesetze wären, müßte selbstverständlich jede andere Art von Werten, denen ein sicheres naturwissenschaftliches Fundament fehlt, den „natürlichen Werten“ weichen, und da die natürlichen Werte zum Prinzip der historischen Begriffsbildung nicht taugen, wäre überhaupt jede Möglichkeit, allgemein gültige historische Begriffe zu bilden, abgeschnitten. | Sehen wir näher zu, mit welchem Rechte man von natürlichen Werten spricht, so zeigt sich jedoch, daß alle Versuche, aus dem naturalistischen Evolutionismus Werte überhaupt oder gar Kulturwerte abzuleiten, mit der Annahme stehen und fallen, daß die natürliche A n p a s s u n g zugleich Ve r v o l l k o m m n u n g sei, und dies ist gerade vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus in keiner Weise zutreffend. Vervollkommnung ist nämlich ein We r t begriff. Die n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e Bedeutung der Selektionstheorie beruht aber darauf, daß sie jede scheinbar teleologische Entwicklung durch eine Art von Umkehr des teleologischen Prinzips

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als w e r t i n d i f f e r e n t e Ve r ä n d e r u n g begreift. Darf sie trotzdem die Veränderung noch als Verbesserung ansehen, d. h. hat es für sie einen Sinn, in der naturnotwendigen Anpassung zugleich eine Wertsteigerung zu erblicken? Im Begriff der „Anpassung“ steckt freilich noch ein teleologisches Moment, das wir vom Begriff des Organismus überhaupt nicht loslösen können. Aber dieses hat, wie wir zeigen konnten, mit einem Wertbegriff nichts mehr zu tun. Es liegt darin lediglich jene Umkehrung der kausalen Betrachtung vor, die vom Ende ausgeht und alle Vorstadien als dessen Bedingungen betrachtet. Vervollkommnung ist der Anpassungsprozeß erst vom Standpunkte der Wesen, die sich anpassen, und die ihr bloßes Dasein, weil es eben i h r Dasein ist, schon als wertvoll betrachten. Das ist jedoch gerade der beschränkt teleologische Gesichtspunkt, den die Naturwissenschaft aufgeben will, um zu einer einheitlichen Erklärung aller Körper kommen zu können, d. h. auch die Organismen so zu begreifen, daß sie einer allgemeinen mechanischen Körpertheorie wenigstens nicht mehr widersprechen. Der konsequent durchgeführten Naturwissenschaft muß also jede Veränderung als total indifferent gegen Wert oder Unwert erscheinen, und daher kann sie auch in dem naturnotwendigen Angepaßtwerden niemals eine Wertsteigerung sehen. Die Gleichsetzung des durch natürliche Auslese Angepaßten mit dem Vollkommenen oder Wertvollen beruht auf der Verwechslung von D a s e i n s e r h a l t u n g und We r t e r h a l t u n g und ist daher gerade unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten zu verwerfen. Zweckmäßigkeit eines Organismus bedeutet für die Naturwissenschaft nichts anderes als Fähigkeit zur Daseinserhaltung, und wenn man lehrt, daß durch natürliche Auslese alles mit Rücksicht auf die Erhaltung seines Daseins Unzweckmäßige beseitigt wird, also nur das Zweckmäßige bestehen bleibt, so hat dies mit dem Satze, daß eine unter dem Ausleseprinzip stehende Entwicklung zu immer größerer Vollkommenheit führe, nicht das geringste zu tun. | Der Begriff des Zweckes, wie die Naturwissenschaft ihn beibehalten muß, um überhaupt noch von Organismen und deren Entwicklung reden zu können, darf unter keinen Umständen ein Wertbegriff sein. Nur der Begriff des Telos als eines wertfreien E n d stadiums hat hier eine Stelle. Wie kommt es, daß trotzdem das Gegenteil vielen für geradezu selbstverständlich gilt? Die Täuschung, die uns gefangen hält, beruht darauf, daß wir uns nicht dazu entschließen können, bei gewissen organischen Gebilden von den Werten, die wir mit ihrem Dasein zu verknüpfen g e w o h n t sind, zu abstrahieren. Deshalb sehen wir in ihnen wertvolle Zwecke. Ja, die v o r aller naturwissenschaftlichen Untersuchung feststehenden Werte halten wir nicht nur aufrecht, sondern deuten sie auch noch in die Begriffe hinein, mit

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deren Hilfe wir die Entstehung der gewerteten Objekte zu erklären suchen. So konnte es kommen, daß das „antiteleologische“ Prinzip der Auslese zum Prinzip des Fortschrittes wurde. Es führt, so meint man, zu dem hin, was uns heute wertvoll ist, nämlich zum Menschen; folglich scheint es selbst ein Wertprinzip zu sein. In dem Augenblicke aber, wo man, wie die Naturwissenschaft es tun muß, aufhört, den Menschen als Gut zu setzen, an dem ein Wert haftet, fällt jeder Grund dafür fort, das Prinzip der Auslese für ein Wertprinzip zu halten. Man hat nicht etwa aus den Begriffen der Naturwissenschaft einen Wertmaßstab gewonnen, sondern bereits vorher gewertete menschliche Werte auf die Begriffe der Naturwissenschaft ü b e r t r a g e n . Gewiß ist es begreiflich, daß uns Menschen alles Menschliche und Menschenähnliche wertvoll ist, und in der Geschichte können wir auch von der einzigartigen Bedeutung des Menschlichen, die auf Wertbeziehung beruht und ihm Sinn verleiht, nicht abstrahieren. Wenn wir aber eine Entwicklungsreihe deshalb, weil sie zum Menschen hinführt, als Fortschrittsprozeß betrachten, so denken wir eben nicht mehr naturwissenschaftlich im modernen Sinne und am wenigsten in dem Sinne antiteleologisch, wie der Darwinismus zu denken behauptet. Für eine konsequente Naturwissenschaft gibt es daher auch keine „höheren“ oder „niederen“ Organismen, falls das heißen soll, daß die einen mehr Wert als die andern haben. Höher oder nieder kann höchstens soviel wie mehr oder weniger differenziert bedeuten, und der Differenzierungsprozeß hat als solcher mit Vervollkommnung und Wertsteigerung ebenfalls noch nichts zu tun, wenn auch oft das Differenzierte als das geeignete M i t t e l zur Verwirklichung von Gütern gelten kann, an denen Werte haften. Erstens schätzen wir nämlich oft das Einfache mehr als das Zusammengesetzte, und zweitens gewinnt das Differenzierte n u r als das Leistungsfähige, d. h. | als M i t t e l für einen Zweck Bedeutung, und es hat daher dann allein Wert, wenn der Wert des Zweckes schon vorher feststeht. Die Zwecke aber, die wir in der Naturwissenschaft annehmen, dürfen wir, wie gezeigt, gerade nicht als Wertgebilde betrachten. Es beruht jeder Glaube an einen „natürlichen Fortschritt“ und an „natürliche Werte“ auf einem naiven Anthropomorphismus, der vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus unberechtigt ist. Man kann den Menschen nicht zuerst mit den übrigen Lebewesen in eine Reihe stellen und ihn dann sofort wieder als das „höchste“ Wesen aus ihnen herausheben. Das ist ein unerträglicher Widerspruch. Schon K. E. von Baer207 hat, ehe man vom Darwinismus als „Geschichtsphilosophie“ etwas wußte, dessen Anthropomorphismus köstlich verspottet, indem er sich die Entwicklungsgeschichte vom Standpunkt der Vögel 207

Ueber Entwicklungsgeschichte der Tiere, Beobachtung und Reflexion I, 1828, S. 203 f.

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geschrieben dachte. Die Bewohner der Luft finden den Menschen natürlich sehr unvollkommen, die Fledermäuse scheinen ihnen unter den Säugetieren am höchsten zu stehen, und sie weisen den Gedanken zurück, daß Wesen, die so lange nach der Geburt ihr Futter nicht selber suchen und sich nie frei vom Erdboden erheben, höher organisiert sein sollen als sie. Die Darwinisten, die über die Teleologie Baers weit hinaus zu sein glauben, merken nicht, wie anthropomorphistisch teleologisch sie denken, wenn sie den „Fortschritt“ von den Protisten bis zum Menschen preisen und das Prinzip der Auslese für ein Wertprinzip halten. Fortschritt bleibt unter allen Umständen nicht nur ein teleologischer, sondern auch ein wertteleologischer Begriff. Solange wir uns auf naturwissenschaftlichem Boden bewegen, dürfen nur die Entwicklungsbegriffe des Werdens, der Veränderung und der wertfreien Entwicklung in Betracht kommen, bei der man auf konditional-teleologische Zusammenhänge reflektiert. Alle mit einem Wertgesichtspunkt verknüpften Entwicklungsbegriffe dagegen, wie der Fortschritt, haben hier keine Stelle, und deshalb wird die Biologie als Naturwissenschaft niemals eine Geschichtsphilosophie zustande bringen, deren angeblich natürliche Werte die leitenden Gesichtspunkte bei der individualisierenden historischen Begriffsbildung abgeben können.208 Daß dies auch dann gilt, wenn der Naturalismus in Gestalt einer psychologischen Theorie auftritt, sei der Vollständigkeit halber ebenfalls noch hervorgehoben. Man hat versucht, mit psychologischen Begriffen zu einer | Abgrenzung des Kulturlebens gegen die bloße Natur zu gelangen, und daß gegen eine solche Kulturpsychologie im Prinzip nichts einzuwenden ist, versteht sich von selbst. Sie gehört unter methodologischen Gesichtspunkten zu den generalisierenden Kulturwissenschaften, deren logische Struktur wir angedeutet haben. Es ist jedoch auch hier wieder nicht einzusehen, wie eine strenge Scheidung von Natur und Kultur zustande kommen soll, falls man nicht bereits irgendeinen Wertbegriff von Kultur v o r a u s s e t z t . Tut man dies, so kann man gewiß festzustellen suchen, welche Unterschiede das Seelenleben der Kulturvölker von dem der Naturvölker zeigt, und z. B. darauf hinweisen, daß, um in der Sprache der Wundtschen Psychologie zu reden, bei den Naturvölkern die „associativen“ psychischen Prozesse vorwiegen, während das Seelenleben der Kulturmenschen mehr aus „apperceptiven“ Prozessen besteht. Aber so wertvoll solche Theorien sein mögen, wie Vierkandt sie in seinem Buche über die Naturvölker und Kulturvölker209 unternommen hat, so darf man doch niemals sagen, daß w e g e n seines ap208

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Eine eingehende Kritik des biologistischen Wertprinzipes in seinen verschiedenen Ausprägungen habe ich in meinem Buch über die Philosophie des Lebens, 1920, 2. Aufl. 1922, versucht. Naturvölker und Kulturvölker. Ein Beitrag zur Sozialpsychologie. 1896.

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perzeptiven Charakters das Seelenleben der Kulturvölker eine historische Bedeutung besitzt. Gerade Vierkandt hätte in seinem auf umfangreiches Tatsachenmaterial gestützten Werk, das viele wertvolle Ausführungen enthält und von allen Schriften, die mit den Begriffen der Wundtschen Psychologie arbeiten, der erheblichste Beitrag zur Psychologie der Kultur zu sein scheint, durch konsequente Berücksichtigung des Unterschiedes naturwissenschaftlicher oder generalisierend psychologischer und historischer oder individualisierender Betrachtungsweise zu viel größerer Klarheit kommen können. Die Täuschung, daß psychologische Unterscheidungen einen anderen als rein psychologischen Wert haben, beruht wieder darauf, daß auf d i e psychischen Vorgänge, die M i t t e l zu einem wertvollen Zweck werden können, der Wert, den dieser Zweck hat, ü b e r t r a g e n wird. Es mag vielleicht richtig sein, daß der Kulturmensch an der Verwirklichung der Kulturwerte nur dann arbeiten oder überhaupt zu ihnen Stellung nehmen kann, wenn sein Seelenleben bestimmte Eigentümlichkeiten zeigt, die dem Naturmenschen fehlen. Aber diese Eigentümlichkeiten gewinnen erst dadurch eine geschichtliche Bedeutung, daß sie zu Kulturwerten in Beziehung gesetzt werden. Ohne diese Beziehung kommt ihnen keine andere Bedeutung zu als irgendwelchen anderen psychischen Vorgängen, und es hat daher ohne die Voraussetzung bereits feststehender Werte ebensowenig einen Sinn, von „höherem“, d. h. wertvollerem Seelenleben | zu sprechen, wie irgendwelche körperliche Organisationen als solche schon „höher“ im Sinne von wertvoller zu nennen. Wer dies eingesehen hat, wird darin zugleich einen Grund finden, nicht viel von der Psychologie für Klarlegung der Wertprobleme zu erhoffen. Wo der Schein entsteht, als könne man mit psychologischen Begriffen etwas zur Lösung von Wertproblemen beitragen, liegt das allein daran, daß die psychologischen Begriffe in Wahrheit nicht n u r psychologische Begriffe sind, sondern versteckte Formulierungen von Wertprinzipien geben. Das ließe sich besonders an einigen Grundbegriffen der Wundtschen Psychologie auf das schlagendste zeigen. Wer die ebenso gründlichen wie drastischen Auseinandersetzungen von Max Weber210 gelesen hat, wird hierüber nicht mehr im Zweifel sein. Die Versuche, auf naturwissenschaftlichem Wege der Geschichtswissenschaft eine feste Basis zu geben, müssen demnach in jeder Hinsicht als hoffnungslos erscheinen, und daraus folgt auch, daß die generalisierende Soziologie niemals den Anspruch erheben kann, Geschichtsphilosophie zu werden. Generalisierende Realwissenschaft und Geschichte schließen einander nicht nur insofern begrifflich aus, als die eine das Allgemeine, die andere 210

Vgl. Roscher und Knies und die logischen Probleme der historischen Nationalökonomie, II, 1905. [In:] Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft. Bd. XXIX, S. 96 ff. Wieder abgedruckt in: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 1922.

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das Individuelle darstellt, sondern auch insofern, als die eine von den individuellen Wertunterschieden, die an ihrem wirklichen Material haften, absieht, die andere dagegen Werte nicht entbehren kann, um das für sie Wesentliche vom Unwesentlichen zu scheiden. Mit der Auffassung der realen Objekte als Exemplare eines allgemeinen Begriffes ist es verknüpft, daß sie als einander gleich angesehen werden, also auch alle dieselbe Bedeutung für jeden beliebigen Wert besitzen. Jedes Exemplar kann durch jedes andere Exemplar ersetzt werden. Ja, für eine einheitliche Naturauffassung enthält der Begriff eines „natürlichen Wertes“ geradezu einen Widerspruch. Werte sind, falls sie auf empirische Wesen, die zu ihnen Stellung nehmen, bezogen werden, immer zugleich Wertgegensätze und verlieren daher ohne den D u a l i s m u s von Wert und Unwert ihre Bedeutung. Dafür aber ist in dem mit jeder Naturauffassung verknüpften „Monismus“ kein Platz. Je konsequenter daher die Naturwissenschaft denkt, um so entschiedener muß sie es ablehnen, von einem „Sinn“ des Lebens und der Geschichte zu sprechen, der auf Grund von Werten sich deuten läßt. Die generalisierende Auf- | fassung gestaltet sich ebenso notwendig wertfrei, wie die individualisierende Auffassung notwendig wertbeziehend ist. Daß es uns schwerfällt, von dem Naturbegriff jeden Wertbegriff fernzuhalten, soll damit nicht geleugnet werden. Scheint doch vielen die „Natur“ geradezu als Inbegriff aller Güter, und wenn z. B. Goethe von „Natur“ spricht, dann denkt er in der Tat gewiß nicht an etwas Wertfreies. Aber das Wort Natur ist eben sehr vieldeutig, und die Natur als Inbegriff der Güter ist n i c h t die Natur der modernen Naturwissenschaften, wie wir sie verstehen müssen. Insbesondere Goethes Naturauffassung hat mit der modernen Naturwissenschaft, dem allgemeinen Prinzip nach, nichts gemein. Der große Dichter sah die Natur immer vom Menschen oder vielmehr von Goethe aus und deutete den ganzen Wert und Reichtum seines Wesens in sie hinein. Er dachte daher durch und durch teleologisch, und zwar in einer Weise, die mit der mechanischen Naturauffassung unverträglich ist, nämlich wertteleologisch. Schon daß er von Newtons Farbenlehre nichts wissen wollte, folgte notwendig aus seiner Art, die Natur zu begreifen, und war nicht etwa eine Grille, wie heute noch viele glauben, und vollends würde die moderne Natur des „Kampfes ums Dasein“ und der „Auslese“ auf ihn einen Eindruck gemacht haben, wie etwa das Systeme de la nature, d. h. er hätte sie unerträglich gefunden. Sein Verhältnis zur Entwicklungslehre darf uns hierin nicht beirren. Gewiß, auch Goethe sucht Einheit und allmählichen Uebergang, aber er will den Menschen nicht in den Mechanismus der Natur hineinziehen, denn die Natur ist für ihn gar kein Mechanismus, sondern er will die ganze Wirklichkeit, die er Natur nennt, zu seiner persönlichen

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Höhe emporheben, und so steht er zum modernen mechanistischen Evolutionismus im größten Gegensatz. Es freut ihn, den Zwischenkieferknochen auch beim Menschen zu finden, denn nur, wenn ihm die ganze Natur verwandt ist, vermag er in sie „wie in den Busen eines Freunds zu schauen“, und dann allein lehrt sie ihn seine „Brüder im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen“. Ja sogar die Steine durften ihm nicht fernstehen und nicht „Tumult, Gewalt und Unsinn“ sein. Kurz, in Goethes Naturauffassung wurzelt die Naturphilosophie der Romantik. Der große Künstler will Wert und Wirklichkeit nicht voneinander trennen. Schelling steht ihm nahe, aber nicht die Naturwissenschaft, wie wir sie heute verstehen und verstehen müssen. Deshalb wäre in diesem Zusammenhange eine Berufung auf Goethes Naturbegriff nicht am Platze. Die moderne Wissenschaft muß zwischen Werten und Wirklichkeiten überall auf das sorgfältigste scheiden lernen. | Jedenfalls: wir behaupten nur von d e m Naturbegriff, den die moderne Wissenschaft bildet, daß er als frei von Werten zu denken ist, und wir wollen sagen, daß die Auffassung der Wirklichkeit als eines naturgesetzmäßigen Rhythmus mit dem Verzicht auf jeden Versuch, den Sinn der einmaligen Entwicklung zu bestimmen, zusammenhängt. Die Welt als Natur wird sinnloser Kreislauf. So treten bei dem Gedanken an eine naturalistische Geschichtsphilosophie von neuem die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung hervor. Der Begriff der Natur als der Wirklichkeit mit Rücksicht auf das Allgemeine schließt den Begriff der g e s c h i c h t l i c h e n Entwicklung aus, und nicht allein eine naturwissenschaftliche Geschichtsschreibung, sondern auch eine naturalistische Geschichtsphilosophie ist ein hölzernes Eisen. Man kann die Wirklichkeit immer nur entweder generalisierend als Natur oder individualisierend als Geschichte betrachten. Beide Betrachtungen aber zu einer zu vereinigen, ist ein von vorneherein sinnloses Unternehmen. Ein Vereinigungspunkt mag ü b e r der Natur und der Geschichte liegen, aber er kann niemals i n einem dieser beiden einander ausschließenden Begriffe gefunden werden. Doch man wird vielleicht meinen, daß es sich hier nicht um Grenzen der naturwissenschaftlichen, sondern um Grenzen der w i s s e n s c h a f t l i c h e n Begriffsbildung überhaupt handelt. Ja, je deutlicher ein Mann der Naturwissenschaft einsieht, daß von s e i n e m Standpunkt es keinen Sinn hat, von historisch-wertbezogener Entwicklung zu reden, desto entschiedener muß er jede historische Darstellung als unwissenschaftlich verwerfen. Die Geschichte bleibt für ihn notwendig von jenem Anthropomorphismus beherrscht, dessen Ungültigkeit man seit den Zeiten der Renaissance durch eine erdrückende Fülle von Beweisen dargetan hat. Das christliche Mittelalter mochte sich mit Recht für die Geschichte der Menschheit interessieren, weil es voraussetzen durfte, daß die zwischen Schöpfung und Jüngstem Ge-

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richt sich abspielende einmalige und endliche Entwicklung wirklich die Geschichte der „Welt“ im strengen Sinne des Wortes sei, und weil die Werte, auf welche dieser Werdegang zu beziehen war, als absolut gültig und anerkannt in den Lehren der Kirche vorlagen. Seitdem aber aus dem Schauplatz der Geschichte, den man für den Mittelpunkt der Welt hielt, um mit Schopenhauer zu reden, eine von den kleinen beleuchteten Kugeln geworden ist, wie sie zu Dutzenden im unendlichen Raum sich um zahllose Kugeln wälzen, eine Kugel, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat, sollten wir endlich die Meinung aufgeben, die Entwicklung des Menschenge- | schlechtes habe eine mehr als willkürliche Beziehung zu objektiven Werten. Die „Weltgeschichte“ ist ja nichts anderes als ein winziges Bruchstück der Welt von ganz vorübergehender Bedeutung. Sind dies in Wahrheit Konsequenzen, die man von einem naturwissenschaftlichen Standpunkt aus ziehen darf, oder wird nicht vielmehr durch sie der Boden der Naturwissenschaft ebenso verlassen wie dann, wenn man den Versuch macht, „natürliche Werte“ zu gewinnen? Gewiß, die Naturwissenschaft ist niemals in der Lage, objektive Werte zu verstehen, aber dieser Satz ist doch nicht gleichbedeutend mit dem, daß solche Werte überhaupt nicht gelten, und daher die Geschichte keine Wissenschaft sei. Der Beweis für einen solchen Satz kann von seiten der Naturwissenschaft nämlich gerade dann nicht geführt werden, wenn die Voraussetzungen richtig sind, auf Grund deren sie eine wertbeziehende historische Darstellung der Wirklichkeit ablehnt. Urteile über die Wissenschaftlichkeit oder Unwissenschaftlichkeit einer M e t h o d e sind We r t urteile und setzen also selbst schon einen Wert m a ß s t a b voraus, an dem die „Objektivität“ der Wissenschaften von ihnen gemessen wird. Daraus aber folgt, daß die Naturwissenschaft sofort ihre Kompetenzen überschreitet, wenn sie ihr eigenes Verfahren für das einzig berechtigte erklärt. Das ist ein Werturteil. Je konsequenter der naturwissenschaftliche Standpunkt festgehalten wird, der wertfrei sein will und soll, um so mehr muß man sich von ihm aus jeden Urteils über den Wert oder Unwert einer wissenschaftlichen Methode enthalten, denn auch ein Werturteil über eine wissenschaftliche Methode bleibt doch immer ein We r t urteil. Freilich wird der Naturwissenschaftler i m p l i c i t e die Voraussetzung machen, daß seine Methode zu objektiv gültigen Ergebnissen führt, aber zu einem wissenschaftlichen Problem kann sogar d i e s e Voraussetzung für die Naturwissenschaft selbst niemals werden, und daher hat es vollends keinen Sinn, vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus ein Urteil über die Bedeutung anderer als naturwissenschaftlicher Methoden zu fällen. Die Behandlung von solchen theoretischen Wertfragen ist ausschließlich Sache der Logik. Wer sie vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus entscheiden

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will, dessen Wesen in einer Abstraktion von allen Wertgesichtspunkten besteht, gerät notwendig in einen leeren und negativen Dogmatismus. Es geht wirklich nicht an, zuerst mit Emphase jede Wertung als unwissenschaftlich zu proklamieren und dann mit um so größerer Sicherheit Werturteile mit dem Anspruch auf wissenschaftliche Geltung über die Bedeutung von wissenschaftlichen | Methoden zu fällen. Fragen wie die nach dem logischen Werte der Methoden existieren für den konsequenten Naturalismus nicht. Für i h n zwar gibt es keine Geschichte, aber ob sie überhaupt als Wissenschaft gelten darf, darüber vermag er nicht das geringste zu sagen. Vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus ist also weder die wissenschaftliche Objektivität der Geschichte zu rechtfertigen, noch können irgendwelche begründete Bedenken und Einwände gegen sie erhoben werden.

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II. Die empirische Objektivität. Wollen wir weiter kommen, so müssen wir uns möglichst frei von allen Voraussetzungen über den Wert der verschiedenen wissenschaftlichen Methoden halten und, weil als der voraussetzungsloseste Standpunkt in der Erkenntnistheorie der der reinen E r f a h r u n g gelten kann, zuerst einmal fragen, wie es mit der Geschichte steht, wenn man den Maßstab der empirischen Objektivität an sie anlegt. Solche Objektivität setzen wir überall voraus, wo in einem wissenschaftlichen Zusammenhange die Geltung der Urteile auf rein t a t s ä c h l i c h e Wahrheiten zurückzuführen ist, denn Tatsachen müssen auf Grund der reinen Erfahrung „objektiv“ zu konstatieren sein. Doch brauchen wir uns jetzt nicht mehr auf die Erörterung der Ansicht einzulassen, nach der es möglich ist, durch eine b l o ß e Konstatierung von Tatsachen schon wissenschaftliche Erkenntnis zustande zu bringen, denn wir haben ausführlich genug gezeigt, daß Wissenschaft stets Bearbeitung und Umformung des Tatsächlichen nach bestimmten leitenden Gesichtspunkten ist. Wir können unter Empirismus nur noch die Ansicht verstehen, nach der nicht allein das Material, sondern auch die leitenden Gesichtspunkte seiner Bearbeitung eine rein empirische Geltung besitzen. Ja, lediglich die Geltung dieser methodologischen Voraussetzungen der Begriffsbildung ist es, auf die es jetzt ankommt. Im übrigen nehmen wir an, daß in der Geltung der Urteile, die nur Tatsachen konstatieren, kein in unserem Zusammenhang wesentliches Problem mehr steckt, und daß die Kenntnis des Materials sowohl in den Naturwissenschaften als auch in der Geschichte durch reine Erfahrung zustande kommt. Wir dürfen das, weil die Objektivität d i e s e r Kenntnis kein me-

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thodologisches Problem enthält, das für die Geschichte von prinzipiell anderer Bedeutung als für die Naturwissenschaft werden kann. | Der Schwerpunkt unserer Untersuchung liegt jetzt also an einer andern Stelle als vorher. Für eine naturwissenschaftliche Auffassung konnte allein der Umstand, daß Werte die leitenden Gesichtspunkte der historischen Begriffsbildung sind, schon an sich ein Stein des Anstoßes sein. Vom Standpunkt der reinen Erfahrung dagegen ist dies an sich noch nicht bedenklich, denn auch Werte lassen sich ja insofern wie Tatsachen konstatieren, als wertende Wesen faktisch zu ihnen Stellung nehmen, und besonders ihre Anerkennung durch eine bestimmte Gemeinschaft von Menschen ist im Prinzip durch Erfahrung festzustellen. Unzulässig wird vom Standpunkte der reinen Erfahrung die Verwendung von Werten erst dann, wenn ihre normative Allgemeinheit prinzipiell über eine als faktisch zu konstatierende allgemeine Anerkennung hinausgeht oder soviel wie u n b e d i n g t geforderte Anerkennung bedeuten soll. Andererseits erscheint jedoch jetzt die Objektivität der Naturwissenschaft wegen der u n b e d i n g t allgemeinen Natur g e s e t z e nicht mehr selbstverständlich, sondern wird gerade für den Empirismus zum schwierigsten Problem. Wir sehen also, vom Standpunkte der Erfahrung darf über das Verhältnis der Geschichte zur Naturwissenschaft und über das Maß von Objektivität, das beide besitzen, nur dadurch entschieden werden, daß man feststellt, ob und in welchem Maße sie überhaupt unbedingt allgemeine und notwendige Elemente voraussetzen. Ob aber diese Elemente Werte und ihre Geltung, oder ob sie etwas anderes sind, scheint gleichgültig. Gehen wir von der Naturwissenschaft aus, so ist klar, daß das, was wir über die empirische Allgemeinheit der naturwissenschaftlichen Begriffe ausgeführt haben, sich ohne Mühe einer rein empiristischen Erkenntnistheorie einordnen läßt, da die Geltung der Begriffe dieser ersten Stufe auf direktem Vergleichen der Objekte beruhen kann, und ebensowenig enthält die formale Bestimmtheit ein überempirisches Moment. Zu einem besonderen Problem scheint die Geltung der naturwissenschaftlichen Begriffe also erst dann zu werden, wenn sie aus Urteilen bestehen, die etwas über eine unübersehbare und daher der Erfahrung niemals direkt zugängliche Mannigfaltigkeit von Dingen und Vorgängen aussagen sollen. Doch konnten wir zeigen, daß auch die empirisch allgemeinen und formal bestimmten Begriffe in den meisten Fällen lediglich als Vorarbeiten für die Bildung von solchen Begriffen zu betrachten sind, mit denen die Naturwissenschaft eine extensiv und intensiv unübersehbare Mannigfaltigkeit unter ein einheitliches Begriffs-System bringen will, und so müßte also der konsequente Empirismus auch den empirisch allge- | meinen und formal bestimmten Begriffen die Bedeutung nehmen, die sie als Vorstufen für Gesetzesbegriffe haben. Das Ziel, das wir der Naturwissenschaft glaubten stecken zu können, wäre somit nach konsequent

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empiristischer Ansicht eine Ueberspannung. Die naturwissenschaftliche Begriffsbildung dürfte allein auf empirischer Vergleichung der Objekte beruhen, die in einer übersehbaren Mannigfaltigkeit das Gemeinsame als wesentlich zusammenfaßt und die individuellen Differenzen als unwesentlich fortläßt. Nehmen wir nun einmal an, diese Ansicht sei durchführbar, d. h. setzen wir voraus, auch die Begriffe von Naturgesetzen könnten als empirische Verallgemeinerungen aufgefaßt werden, also von Natur g e s e t z e n im strengen Sinne sei nicht zu reden, insofern diese ein überempirisches Moment enthalten, wäre dann die Geschichte mit Rücksicht auf ihre wissenschaftliche Objektivität der Naturwissenschaft gegenüber irgendwie im Nachteil? Falls wir nicht die Sicherheit des M a t e r i a l s , sondern die Prinzipien der Begriffsbildung im Auge haben, die hier ja allein für uns in Frage kommen, so brauchen die leitenden Werte der historisch wertbeziehenden Begriffsbildung empirisch nicht weniger gültig zu sein als die Gesichtspunkte, die in der Naturwissenschaft herangezogen werden, um verschiedene Objekte rein empirisch miteinander zu vergleichen. Denn es kommt in der Geschichte allein die Beziehung der Objekte auf f a k t i s c h allgemein anerkannte Werte in Betracht, durch die sich in ihnen in einer für alle gültigen Weise die wesentlichen von den unwesentlichen Bestandteilen scheiden. Selbstverständlich kann das Wort „alle“ dann nur eine empirisch allgemeine Bedeutung haben, d. h. sich auf alle Glieder einer historischen Gemeinschaft beziehen, aber wenn empirisch festgestellt ist, daß ein bestimmter Kreis von Menschen, an den der Historiker sich mit seiner Darstellung wendet, tatsächlich gemeinsame Kulturgüter wie Staat, Kunst, Wissenschaft, Religion kennt, deren Anerkennung als normativ allgemein tatsächlich allen Gliedern der Gemeinschaft zugemutet wird, und wenn dann mit Rücksicht auf die an ihnen haftenden Werte die Tatsachen der Vergangenheit unter historische Begriffe gebracht werden, so entsteht auch eine für alle Glieder des Kulturkreises gültige Darstellung, und es wird dabei trotzdem der Boden der reinen Erfahrung gewiß nicht mehr verlassen, als wenn die Naturwissenschaft für eine bestimmte Wirklichkeit ein System von allgemeinen Begriffen durch rein empirische Vergleichung bildet. Aber man wird vielleicht meinen, darauf allein komme es nicht an. | Die historischen Begriffe bleiben trotzdem weniger wissenschaftlich. Es stecke ein Akt der W i l l k ü r darin, daß gerade diese und nicht andere Kulturwerte anderer Kulturkreise die historische Begriffsbildung leiten, oder jedenfalls gelte eine geschichtliche Darstellung immer nur für den Kreis von Menschen, die faktisch auch die leitenden Kulturwerte anerkennen, und dies entspricht dem Ideal der wissenschaftlichen Begriffsbildung in keiner Weise. Die durch Vergleichung und Ausscheidung des rein Individuellen gewonne-

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nen allgemeinen Begriffe der Naturwissenschaft sind dagegen über jede Willkür erhaben und gelten für alle, unabhängig davon, ob die erkennenden Subjekte schon v o r h e r irgend etwas anderes als gültig anerkannt haben. Kurz, die geschichtliche Begriffsbildung braucht Voraussetzungen, zu deren Anerkennung niemand logisch genötigt werden kann, während die Naturwissenschaft mit dem bloßen Vergleichen zu Begriffen kommt, deren rein logische Geltung jeden Zweifel ausschließt. Sehen wir jedoch genauer zu, so läßt sich gerade auf dem Boden der reinen Erfahrung diese Behauptung nicht durchführen. Es ist in der Naturwissenschaft ebenso wie in der Geschichte nicht allein die „Sache“ oder das M a t e r i a l selbst, das den Inhalt der Begriffe bestimmt, sondern das erkennende Subjekt entscheidet darüber, was im rein Tatsächlichen wesentlich ist und was nicht, d. h. auch die rein empirische naturwissenschaftliche Vergleichung bedarf eines leitenden Gesichtspunktes, und es bleibt, falls jede Möglichkeit, sie als Vorarbeit zu unbedingt allgemeinen Begriffen anzusehen, verwehrt sein soll, nicht um das geringste weniger w i l l k ü r l i c h , daß für die Zusammenfassung des Gemeinsamen gerade dieser und nicht ein anderer Gesichtspunkt gewählt wird. Wir vergessen dies, weil oft die das Vergleichen leitenden Gesichtspunkte sich uns als „selbstverständlich“ aufdrängen. Aber diese Art von Selbstverständlichkeit, die aus den Interessen des p r a k t i s c h e n L e b e n s stammt, dürfte sich nicht nur bei den leitenden Gesichtspunkten einer historischen Darstellung ebenfalls konstatieren lassen, sondern sie hat mit ihrer logischen Begründung gar nichts zu tun. Ausführlich haben wir gezeigt, weshalb ohne das Streben nach unbedingt allgemeinen Urteilen die Naturwissenschaft es immer nur zu einer Klassifikation bringen kann, und warum eine b l o ß e Klassifikation stets „willkürlich“ ist. Wenn man sich auch auf eine extensiv übersehbare Mannigfaltigkeit von Objekten beschränkt, was man als konsequenter Empirist tun muß, so bleibt die intensive Mannigfaltigkeit jedes einzelnen Objektes doch unübersehbar groß, und unübersehbare Mannigfaltigkeiten lassen sich unter | unübersehbar v i e l e n Gesichtspunkten miteinander vergleichen. Man muß also auch in der vergleichenden Naturwissenschaft immer schon v o r h e r festgestellt haben, w e l c h e n Gesichtspunkt man für die Vergleichung wählen will, und diese Wahl bedarf auf rein empiristischem Standpunkt ebenso wie in der Geschichte der Zustimmung aller derjenigen, für welche die allgemeinen Begriffe gelten sollen. Selbst die rein empirische Naturwissenschaft kann demnach die Voraussetzung, die die Geschichtswissenschaft machen muß, nicht entbehren. Wenn sich dies aber so verhält, dann darf man unter empiristischen Gesichtspunkten von der Geschichte ebenfalls keine andere Art der wissenschaftlichen Objektivität verlangen, und da die historischen Disziplinen der

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Forderung, daß alle Menschen, an die sie sich wenden, ihre leitenden Gesichtspunkte anerkennen, sehr wohl zu entsprechen vermögen, so sind sie, was die Willkür der Auswahl betrifft, der Naturwissenschaft gegenüber durchaus nicht im Nachteil. Der Historiker, der sich darauf beschränkt, mit Rücksicht auf empirisch gegebene, von einem bestimmten Kreis von Menschen für normativ allgemein gehaltene Kulturwerte die Vergangenheit in ihrem einmaligen individuellen Verlauf durch historische Begriffe mit individuellem Inhalt darzustellen, erreicht damit vielmehr die höchste Objektivität, die vom konsequent empiristischen Standpunkt aus in der Wissenschaft erreicht werden kann. Fraglich bleibt allein der Anspruch auf eine u n b e d i n g t allgemeine Geltung ihrer Begriffe, aber eine solche Geltung hat ja für den konsequenten Empiristen überhaupt keinen Sinn. Sie hängt in der Naturwissenschaft von der Geltung unbedingt allgemeiner Gesetze, in der Geschichte von der Geltung unbedingt allgemeiner Werte ab. Für den, der als konsequenter Empirist von b e i d e n nichts wissen will, kann es mit Rücksicht auf die Objektivität der Begriffe keinen Unterschied machen, daß an Stelle des empirisch allgemein anerkannten Gesichtspunktes der Vergleichung, der das Wesentliche vom Unwesentlichen scheidet, ein empirisch allgemein anerkannter Wert tritt, auf den die Objekte so bezogen werden, daß sie sich zu historischen In-dividuen zusammenschließen. Noch günstiger sogar gestaltet sich vom Standpunkte der reinen Erfahrung die Lage für die Geschichtswissenschaften, wenn wir die rein formale Betrachtung verlassen. Bei weitem die meisten historischen Werke, alle Biographien, alle Darstellungen besonderer Kulturvorgänge, wie z. B. die Entwicklungsgeschichten der Religion, der Wissenschaften, des Rechts, der Kunst usw., ja alle Geschichten von einzelnen Völkern und Staaten werden von Wertgesichtspunkten geleitet, deren faktische | Anerkennung nicht bezweifelt werden kann. Bildet der Historiker seine Begriffe mit Rücksicht auf Werte der Gemeinschaft, der er selbst angehört, so wird die Objektivität seiner Darstellung ausschließlich von der Richtigkeit des Tatsachenmaterials abzuhängen scheinen, und die Frage, ob dieses oder jenes Ereignis der Vergangenheit wesentlich ist, kann nicht auftauchen. Er steht über jeder Willkür, wenn er z. B. die Entwicklung der Kunst auf die ästhetischen Kulturwerte, die Entwicklung eines Staates auf die politischen Kulturwerte bezieht, und er bringt dabei eine Darstellung zustande, die, soweit sie sich des unhistorischen Wert u r t e i l s enthält, für jeden gültig ist, der überhaupt ästhetische oder politische Werte als normativ allgemein für die Glieder seiner Gemeinschaft anerkennt. Muß der Historiker dagegen sich erst in fremde Kulturwerte „hineinleben“, um auch fernstehende Kulturentwicklungen vom Standpunkt ihrer historischen Zentren „objektiv“ darstellen zu können, so ist diese Arbeit im Prinzip ebenfalls durch rein empirische Konstatierung von Tat-

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sachen zu leisten, indem er fragt, welche Werte die historischen Zentren werten, oder in welchen Sinngebilden sie wirklich leben, und erst wenn eine „Weltgeschichte“ geschrieben werden soll, kann es zweifelhaft bleiben, ob die dabei verwendeten leitenden Wertgesichtspunkte auf eine empirisch konstatierbare Anerkennung bei allen Kulturgemeinschaften rechnen dürfen, die eine solche Darstellung umfaßt. Doch berührt dieser letzte Fall die empirische Objektivität der Sonderdarstellungen nicht. Freilich können unsere Gedankengänge n u r dann überzeugend wirken, wenn man stets den Unterschied zwischen der positiven oder negativen praktischen We r t u n g und der von jener Alternative vollständig freien rein theoretischen We r t b e z i e h u n g im Auge behält. Man darf deshalb die hier allein gemeinte Objektivität der historischen Begriffsbildung nicht mit d e r Objektivität in einen Zusammenhang bringen, die man z. B. der von konfessionellen Voraussetzungen geleiteten und deshalb „subjektiven“ Geschichtsdarstellung gegenüberstellt. Darstellungen historischer Ereignisse, die von verschiedenen konfessionellen Standpunkten geschrieben sind, werden niemals nur rein theoretisch wertbeziehend verfahren und können deshalb in der Tat keine wissenschaftliche Objektivität besitzen. Sieht man aber von allen Wert u r t e i l e n ab, so müssen z. B. in einer Darstellung der „Luther“ genannten Wirklichkeit für den Katholiken dieselben Bestandteile wesentlich werden wie für den Protestanten und sich daher auch zu denselben historischen Begriffen zusammenschließen. Denn, wie wir früher gesehen haben, wäre ohne eine übereinstimmende Wirk- | lichkeitsauffassung ein Streit über den Wert Luthers gar nicht möglich. Nur für einen dem deutschen und christlichen Kulturleben ganz fernstehenden Historiker würde Luther überhaupt nicht wesentlich und daher auch nicht historisch darstellbar sein, weil der Fremde Luthers Individualität auf keinen Wert bezieht. Wenn jedoch dieser Historiker nur irgendeinen religiösen Wert versteht, kann er sich im Prinzip auch in die Werte hineinleben, auf welche deutsche und christliche Historiker Luther beziehen, und dann besitzt auch für ihn eine Darstellung Luthers, die sich jedes Werturteils enthält, wissenschaftliche Objektivität. Streiten kann man, wie wir schon früher bemerkten, darüber, ob eine Enthaltung von Werturteilen für den Historiker faktisch überhaupt möglich oder auch nur wünschenswert ist. Doch liegt diese Frage außerhalb des Bereiches der l o g i s c h e n Untersuchung. Wir haben hier nur den Begriff der r e i n wissenschaftlichen geschichtlichen Darstellung festzustellen, die durch die bloß theoretische Beziehung ihrer Objekte auf Kulturwerte eine allen streitenden Parteien gemeinsame Wirklichkeitsauffassung zum Ausdruck bringen will, und mag eine konfessionell oder politisch wertende Geschichtsschreibung unter religiösen, ethischen, politischen oder sonstigen

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Gesichtspunkten der allgemeinen Kultur noch so notwendig und berechtigt sein, so kann sie doch nie als rein wissenschaftlich betrachtet werden, weil ihren Wertungen immer die Geltung für alle wissenschaftlichen Menschen fehlt. Höchstens könnte man durch eine Geschichts p h i l o s o p h i e eine solche Geltung zu begründen versuchen. Davon aber sehen wir ausdrücklich ab. Wir haben es mit den empirischen Geschichtswissenschaften zu tun, und deren empirische Objektivität läßt sich nicht bestreiten, solange der Historiker sich darauf beschränkt, die realen Objekte darzustellen, die faktisch von allen auf allgemein anerkannte Werte bezogen sind. Dagegen stößt die Rechtfertigung der Objektivität n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e r Untersuchungen auf große Schwierigkeiten, falls ein Nachweis für die faktische Anerkennung ihrer leitenden Gesichtspunkte gefordert wird. Solange die Naturwissenschaft ausschließlich mit Dingbegriffen arbeitet, darf man zwar vielleicht sagen, es müsse für jeden nahezu selbstverständlich sein, welche Objekte als gleich und welche als ungleich anzusehen sind. Wie schwierig es aber werden muß, den reinen Empirismus auch für Relationsbegriffe durchzuführen, wird man nach den Darlegungen des ersten und des zweiten Kapitels nicht verkennen. So ist jedenfalls die Naturwissenschaft in einer viel problematischeren Lage, wenn sie vor dem Richterstuhl des Empirismus ihre Objektivität | rechtfertigen soll, als die historische Darstellung. Die Geschichte bleibt die eigentliche E r f a h r u n g s w i s s e n s c h a f t , nicht nur weil sie mit ihren individuellen Begriffen der stets individuellen Erfahrung der unmittelbaren Wirklichkeit näher steht als die Naturwissenschaft, sondern auch weil ihre leitenden Gesichtspunkte sich leichter aus der Erfahrung selbst entnehmen lassen. Nicht daß sie Werte als leitende Gesichtspunkte braucht, kann demnach vom empiristischen Standpunkt aus ein störendes Moment der Subjektivität in sie hineintragen. Höchstens die Unkenntnis der Notwendigkeit solcher Wertgesichtspunkte für die individualisierende Begriffsbildung wird den Forscher dazu verleiten, einem Ideal von „Objektivität“ nachzujagen, das in der Geschichtswissenschaft niemals zu erreichen ist. Falls wir hier nur den Zweck verfolgten, das Recht einer Wissenschaft der einmaligen individuellen Kulturentwicklung als einer empirischen Disziplin darzutun, könnten wir jetzt unsere Schrift abschließen. Sieht man von überempirischen Elementen ü b e r h a u p t ab, dann ist die Objektivität der Geschichtswissenschaft nicht mehr anzufechten. Unsere Untersuchung wurde jedoch im Interesse von allgemeineren philosophischen Problemen unternommen, und wenn wir auch zunächst die Problemstellung zu einer bloß methodologischen verengern mußten, so bleibt uns doch jetzt die Aufgabe, die Beziehungen der methodologischen Ergebnisse zu allgemeinen Weltanschauungsfragen aufzuzeigen. Dies aber kann erst an der Hand einer erkennt-

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nistheoretischen Vertiefung und Weiterbildung der bisher gewonnenen Resultate geschehen, und besonders darüber haben wir noch Klarheit zu gewinnen, welche Rolle die ü b e r e m p i r i s c h e n Elemente in jeder Wissenschaft, d. h. sowohl in der Naturwissenschaft als auch in der Geschichtswissenschaft spielen. Wir werden, indem wir uns diesen Problemen zuwenden, manches, was wir bisher erreicht haben, wieder in Frage stellen müssen, und besonders die Objektivität der Geschichtswissenschaft kann unter dem neuen Gesichtspunkt vielen sehr problematisch erscheinen. Es mag daher jemand, der von der Rechtlosigkeit überempirischer Elemente in der Wissenschaft so überzeugt ist, daß er ihre Diskussion von vornherein als ein sinnloses und veraltetes Unternehmen ansieht, vielleicht am besten tun, nicht weiter zu lesen, sondern sich bei dem bisher gewonnenen Ergebnis zu beruhigen. Jedenfalls, für den wirklich k o n s e q u e n t e n Empiristen haben wir unsere Arbeit getan, ja, es ist wichtig, zu bemerken, daß für j e d e n nicht mit unbeweisbaren metaphysisch-rationalisti- | schen Dogmen arbeitenden Denker das geschichtliche Leben als Grenze aller naturwissenschaftlichen Begriffsbildung gelten muß, welche philosophischen Ansichten er auch sonst vertreten mag: n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h g e n e r a l i s i e r e n d e E r k e n n t n i s des Geschichtlichen bleibt unter allen Umständen logisch u n m ö g l i c h . Wer die Vergangenheit in ihrem einmaligen und individuellen Verlaufe kennenlernen will, kann sie nur in Begriffen mit individuellem Inhalt erfassen, deren Elemente sich mit Rücksicht auf einen Wert zur Einheit zusammenschließen, und gerade der Empirismus vermag die Objektivität einer solchen Begriffsbildung niemals anzufechten, weil es für ihn ein höheres Maß von Objektivität überhaupt nicht gibt. Das bleibt unter allen Umständen bestehen, wie man auch über die Richtigkeit des folgenden Gedankenganges urteilen mag. Solange es daher nur auf die e m p i r i s c h e Objektivität der Geschichtswissenschaft ankommt, darf man die von jetzt ab zu entwickelnden Gedanken nicht in die Diskussion hineinmischen.211 Aber von dem Boden der reinen Erfahrung aus ist für die Erkenntnistheorie, die tiefer dringt, eine Objektivität, wie Naturwissenschaft und Geschichte sie anstreben, nicht zu verstehen. Was zunächst die Naturwissenschaft betrifft, so brauchen wir nicht mehr zu beweisen, weshalb jede 211

Ganz unzutreffend ist daher die Behauptung B e r n h e i m s (Lehrbuch der historischen Methode, 5. und 6. Auflage, S. 768), es könne „die Forderung höchster, allgemein anerkannter, absoluter Kulturwerte, wie H. Rickert sie in letzter Linie aufstellt, nur dahin führen, daß man entweder die tatsächlich vorhandenen Unterschiede, ja Gegensätze der Gesamtanschauungen blindlings ignoriert oder die Möglichkeit einer irgendwie objektiven Geschichtsforschung aufhebt“. Zumal wenn man berücksichtigt, daß ich bei absoluten Werten nicht an eine i n h a l t l i c h ausgestaltete Geschichtsmetaphysik, sondern an ein System f o r m a l e r Werte denke, darf keine Rede davon sein, daß dadurch die Objektivität der e m p i r i s c h e n Geschichte, die sich mit „relativen Werten“ b e g n ü g t , bedroht werde.

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Zumutung, sie solle sich prinzipiell auf bloß empirische Verallgemeinerungen beschränken, von ihr abzulehnen ist. Wir denken dabei noch nicht an die allgemeinsten erkenntnistheoretischen Voraussetzungen, wie die Annahmen einer objektiven Zeit- und Raumordnung, des Kausalprinzipes usw., die auch die Geschichte nicht entbehren kann, sondern wir haben die spezifisch naturwissenschaftlichen methodologischen Voraussetzungen im Auge. Jeder, der Naturgesetze als gültig aufstellt, überschreitet damit die Erfahrung, mag er sich dessen bewußt sein oder nicht, denn er sagt etwas über Objekte aus, die seiner Erfahrung noch entzogen sind. Das darf nicht so verstanden werden, als ob der I n h a l t der Gesetze nicht stets der Erfahrung entnommen werde, sondern das ist | gemeint, daß eine beliebig große, unübersehbare Anzahl nicht beobachteter Objekte mit Recht einem an einer übersehbaren Anzahl beobachteter Objekte, ja eventuell an einem einzigen Objekt gebildeten Begriffe untergeordnet wird. Auch davon ist nicht die Rede, daß mit unbezweifelbarer Gewißheit aus dem Inhalt eines Naturgesetzes seine unbedingt allgemeine Geltung ersehen werden könne, sondern allein davon, daß für unbedingt allgemeine Urteile überhaupt ein mehr oder weniger großes Maß von Wahrscheinlichkeit in Anspruch genommen werden darf, denn schon im Begriff der Wahrscheinlichkeit eines unbedingt allgemeinen Gesetzes steckt ein überempirisches Element. Es wird darin vorausgesetzt, daß i r g e n d w e l c h e unbedingt allgemeinen Urteile unabhängig von den erkennenden Subjekten gelten, und nur das bleibt fraglich, ob solche Urteile faktisch schon in menschliche Erkenntnis eingegangen sind. Ohne die Voraussetzung, daß wir in dieser Weise die Erfahrung überschreiten können, hat es keinen Sinn, zu behaupten, was für tausend beobachtete Fälle gilt, werde „wahrscheinlich“ auch für den tausend und ersten, nicht beobachteten Fall gültig sein, und die damit gemachte Voraussetzung schließt ein, daß i r g e n d w e l c h e Gesetze sogar dann u n b e d i n g t gelten, wenn wir noch kein einziges von ihnen kennen sollten. Freilich ist dies ein Punkt, über den der Empirismus nicht selten gedankenlos hinweggeht, oder den er mit Theorien glaubt erledigen zu können, welche die Frage nur verwirren. Unsere subjektive U e b e r z e u g u n g von der Geltung eines Gesetzes kommt gewiß in vielen Fällen durch eine Häufung von Beobachtungen zustande, und die „psychologische“ Analyse des wissenschaftlichen realen Denkens wird daher Begriffe wie Gewohnheit in den Vordergrund schieben können, um die Ueberzeugung des Subjektes zu erklären. Das aber hat mit unserem Problem nicht das geringste zu tun. Mag unser Glaube oder der subjektive Zustand der Gewißheit (auch „Evidenz“ genannt) durch tausend Beobachtungen entstanden sein, rechtfertigen läßt sich dadurch auch nur die Wahrscheinlichkeit der unbedingten G e l t u n g eines Gesetzes niemals. Es muß vielmehr v o r jeder Beobachtung des be-

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sonderen Materials die Geltung i r g e n d w e l c h e r Gesetze und zugleich die Möglichkeit außer Zweifel stehen, auf Grund des Erfahrenen etwas über Unerfahrenes zu wissen, falls das Suchen nach Naturgesetzen logischen Sinn haben soll. Selbstverständlich bleibt solche Voraussetzung ebenso formal, wie sie überempirisch ist. Die Naturwissenschaft kann eventuell eines Tages dahin kommen, alle inhaltlich erfüllten unbedingt allgemeinen Gesetze, | die sie bisher gefunden zu haben glaubt, für falsch zu erklären, aber solange überhaupt Naturwissenschaft getrieben werden soll, darf man die Geltung unbedingt allgemeiner Gesetze überhaupt und die Möglichkeit, daß wir uns ihrer Erkenntnis wenigstens annähern können, niemals in Frage stellen. Nehmen wir nun an, das Recht solcher Voraussetzungen stehe fest, welches sind dann die entsprechenden Voraussetzungen, die von der G e s c h i c h t e gemacht werden müssen, damit ihre Objektivität nicht hinter der Objektivität einer Gesetzeswissenschaft zurückbleibt? Braucht sie überhaupt überempirische Voraussetzungen? Auf die Beantwortung dieser Frage kommt es jetzt an. In der Naturwissenschaft finden sich Begriffe, deren Inhalt dem, was absolut allgemein gilt, mehr oder weniger nahesteht, während solche Begriffe in der Geschichtswissenschaft selbst nicht vorkommen. Enthält sie überempirische Bestandteile, so können diese also nur in den leitenden G e s i c h t s p u n k t e n der Begriffsbildung oder in dem P r i n z i p d e r A u s w a h l d e s We s e n t l i c h e n stecken. Doch der I n h a l t ihrer leitenden Wertgesichtspunkte ist ebenfalls der Erfahrung entnommen, denn auch die „normative“ Allgemeinheit von Werten läßt sich für eine bestimmte Gesellschaft im Prinzip durch Erfahrung feststellen. Die Geschichtswissenschaft wird daher wohl niemals dazu kommen, alle ihre Darstellungen deswegen umzustoßen, weil die Werte, die sie als Auswahlprinzipien benutzt hat, nicht mehr als normativ allgemein betrachtet werden, d. h. sie wird es nicht für nötig halten, jemals mit ganz n e u e n Kulturwerten ihre Begriffe zu bilden, denn sie muß das menschliche Leben der Vergangenheit „aus sich selbst heraus“, d. h. aus dem Sinne verstehen, in dem die historischen Zentren wirklich lebten, und sie muß ein jedes Individuum auf die Werte beziehen, die in seiner Gemeinschaft normativ allgemein gewesen sind. Die Geltung unbedingt allgemeiner Werte und die Möglichkeit, sich ihrer Kenntnis wenigstens anzunähern, scheint daher erst für eine „Geschichts p h i l o s o p h i e “, welche nach dem objektiven „Fortschritt“ der Menschheit oder dergleichen fragt, nicht schon für die empirische Geschichtswissenschaft ein Bedürfnis zu sein. Was meinen wir also, wenn wir von überempirischen Voraussetzungen der Geschichte sprechen? Etwa die Möglichkeit, bei der Konstatierung von Werten durch Beobachtung gewisser Kulturkreise eine Kenntnis der Werte

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nicht beobachteter Kulturkreise zu gewinnen? Offenbar hat dies mit den Besonderheiten der historischen Begriffsbildung nichts zu tun, denn die Schwierigkeiten, die sich hierbei für den Historiker ergeben, sind auf dem Boden der reinen Erfahrung nicht prinzipiell unlösbar. | Die überempirischen Voraussetzungen der Geschichte müssen also an ganz anderer Stelle liegen. Vermag die Naturwissenschaft mit ihren Begriffen sich unbedingt allgemeingültigen Gesetzen anzunähern, so kommt sie damit von aller menschlichen W i l l k ü r los, in der sie nach empiristischer Ansicht immer befangen sein müßte. Die Geschichte dagegen bleibt bei bloß menschlichen Wertsetzungen, mögen die Werte auch die Anerkennung von vielen Millionen finden, als dem letzten Kriterium stehen, das sie für die Auswahl des Wesentlichen bei ihrer Begriffsbildung besitzt, und daher könnte man sagen, die ganze Entwicklung der menschlichen Kultur sei vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus als ein vollkommen gleichgültiges und sinnloses Durcheinander von individuellen Ereignissen anzusehen, dessen Darstellung hinter dem Suchen nach Naturgesetzen an wissenschaftlicher Bedeutung weit zurückstehen muß. Das Beziehen der Wirklichkeit auf Werte überhaupt ist stets Sache menschlicher Willkür. Die Zustimmung vieler oder aller ändert daran nichts. Will also die Geschichtswissenschaft den Anspruch erheben, daß ihre Aufgabe eine wissenschaftliche Notwendigkeit ist, so muß sie die Voraussetzung machen, es handle sich auch beim Werten nicht n u r um Willkür vieler oder aller Menschen, und das schließt dann in der Tat die überempirische Voraussetzung ein, daß i r g e n d w e l c h e Werte u n b e d i n g t gelten, zu denen alle menschlichen Wertsetzungen in einem mehr als willkürlich bestimmten näheren oder ferneren Ve r h ä l t n i s stehen. Wäre das nicht der Fall, dann könnte man rein wissenschaftliche Geschichte mit wertbeziehender individualisierender Begriffsbildung niemals schreiben. Eine Voraussetzung wie die hier unvermeidliche ist selbstverständlich wieder formal, d. h. es wird nichts darüber ausgemacht, ob ein uns bekannter Kulturwert inhaltlich auf unbedingt allgemeine Geltung Anspruch hat. Auch aus diesem Grunde bleibt die empirische Objektivität der Geschichte, die mit faktisch anerkannten Werten arbeitet, unberührt, und zugleich genügt die formale Voraussetzung vollkommen für die Objektivität der Geschichte im höchsten Sinne, denn gelten nur überhaupt i r g e n d w e l c h e Werte absolut, und stehen daher die inhaltlich erfüllten menschlichen normativ allgemeinen Werte ihnen objektiv näher oder ferner, dann hat die menschliche Kulturentwicklung zu den unbedingt geltenden Werten auch eine notwendige Beziehung, so daß ein Streben, die Geschichte in ihrem einmaligen Verlauf mit Rücksicht auf normativ allgemeine Werte kennen zu lernen, dann nicht mehr als Produkt bloßer Willkür betrachtet werden kann. |

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Wir sehen, auch die Geschichte bedarf eines überempirischen Elementes, falls die Formen ihrer Auffassung, d. h. die Begriffe des historischen wertbezogenen In-dividuums, des historischen wertbezogenen Zusammenhanges und der historischen wertbezogenen Entwicklung nicht an wissenschaftlicher Bedeutung hinter den Formen zurückstehen sollen, welche die Naturwissenschaft braucht, damit ihr Streben, zu Naturgesetzen zu kommen, nicht sinnlos wird. Wer Naturgesetze sucht, muß, sobald er auf die Voraussetzungen seiner Tätigkeit reflektiert, annehmen können, daß i r g e n d w e l c h e unbedingt allgemeinen Urteile richtig sind, und daß er mit seinen Begriffen diesen Urteilen mehr oder weniger nahekommt. Wer die einmalige Entwicklung der menschlichen Kultur wertbeziehend und individualisierend erforscht und dies für eine über menschliche Willkür erhabene notwendige Aufgabe der Wissenschaft hält, muß, wenn er sich auf das besinnt, was erkenntnistheoretisches Fundament seines Strebens ist, voraussetzen dürfen, daß alle von faktisch zu konstatierenden realen Wertungen anerkannten normativ allgemeinen irrealen Werte, die in ihrer inhaltlichen Bestimmtheit seine Darstellung leiten, zwar nicht selbst unbedingt gelten, aber doch i r g e n d welchen Werten, die unbedingt gelten, oder deren Geltung von jeder faktischen Anerkennung unabhängig ist, näher oder ferner stehen, und daß daher die menschliche Kultur irgendeinen, uns eventuell noch gänzlich unbekannten objektiven Sinn mit Rücksicht auf unbedingt allgemein gültige Werte besitzt. Erst dann ist es logisch unvermeidlich, den geschichtlichen Verlauf auf Werte überhaupt theoretisch zu beziehen, und erst dann ist vom rein wissenschaftlichen Standpunkt aus die einmalige Entwicklung der Geschichte unter keinen Umständen ein sinnloses Durcheinander von vorübergehenden und bedeutungslosen Ereignissen. Daß die angegebene Voraussetzung der Geschichte im „praktischen“ Leben, d. h. vom wollenden und handelnden Menschen, implizite wenigstens, gemacht wird, sollte keines Beweises bedürfen. Ich kann zwar glauben, daß ich mich bei den Zielen, die ich mir setze, und die ich als wertvoll erstrebe, überall irre, ja, ich kann fürchten, daß jede Handlung meines Lebens verfehlt gewesen ist, weil sie kein Gut hervorgebracht hat, an dem ein mehr als individuell subjektiver Wert haftet. Aber schon solche Furcht setzt die unbedingte Geltung von i r g e n d welchen Werten und die Verpflichtung, Güter hervorzubringen, an denen diese Werte haften, ebenso voraus wie die Ueberzeugung, jederzeit das wahrhaft Wertvolle erreicht zu haben. Können wir also für das tätige Leben die Voraussetzung unbedingt gültiger Werte nicht bestreiten, so ist zugleich | klar: es wird für den wollenden und handelnden Menschen die Welt sich auch als ein Entwicklungsprozeß darstellen, der mit Rücksicht auf Werte in unwesentliche und wesentliche individuelle Bestandteile zerfällt, d. h. der praktische Mensch muß in diesem Sinne

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stets wertbeziehend „historisch“, nicht nur generalisierend denken, mag auch sein Interesse am einmaligen individuellen Verlauf der Dinge sich auf einen noch so kleinen räumlichen und zeitlichen Ausschnitt der realen Welt beschränken. Eine Darstellung dieses Ausschnittes durch wertbeziehende individualisierende Begriffsbildung enthält dann für ihn eine über alle Willkür erhabene Notwendigkeit, sobald er sich das zum ausdrücklichen Bewußtsein bringt, worauf der Sinn seines Lebens beruht. Aber der Standpunkt des praktischen oder tätigen Lebens ist nicht der der Wissenschaft, und darin besteht nun die Frage, ob auch vom wissenschaftlichen Standpunkt der bloßen Betrachtung und rein theoretischen Wertbezogenheit aus die Voraussetzung unbedingt gültiger Werte unvermeidlich ist, und ob daher die Geschichtswissenschaft in demselben Sinne als logisch notwendig zu gelten hat wie die Naturwissenschaft. Dies Problem, dessen Lösung auf einem konsequent empiristischen Boden überhaupt nicht in Angriff genommen werden kann, müssen wir in unserm Zusammenhang noch stellen, falls wir über das Wesen der geschichtswissenschaftlichen Objektivität zur letzten Klarheit kommen wollen.

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Bevor wir uns jedoch der neuen Frage zuwenden, nehmen wir noch ausdrücklich zu einer Ansicht Stellung, die wir bereits wiederholt gestreift, aber bisher nicht gründlich behandelt haben. Nach ihr können nämlich die bisherigen Erörterungen als überflüssige Beschäftigung mit selbstgeschaffenen Schwierigkeiten erscheinen, die lediglich einer falschen Voraussetzung über das Wesen des wissenschaftlichen Erkennens entspringen. Alle wissenschaftliche Tätigkeit suchten wir als Bearbeitung und Umformung der Inhalte zu verstehen, die der unmittelbar gegebenen Realität entnommen sind. Darf es hierbei sein Bewenden haben? Läßt sich unter dieser Voraussetzung wissenschaftliche Objektivität überhaupt verstehen? Zunächst: hat es einen Sinn, Umformung als Aufgabe der Naturwissenschaft zu bezeichnen? Beruht nicht vielmehr das Wesen aller naturwissenschaftlichen Erkenntnis darauf, daß sie zu einem nicht unmittelbar | gegebenen, a b s o l u t realen Sein vordringt und den Inhalt ihrer Begriffe in der Weise zu bilden hat, daß sie dieses Sein so wiedergeben, wie es wirklich ist? Muß nicht jede das gegebene Sein umformende Begriffsbildung lediglich als ein Mittel zu diesem Zweck betrachtet werden? Besteht dann aber das Kriterium für die Objektivität der Begriffsbildung nicht in der Uebereinstimmung mit der a b s o l u t e n Wirklichkeit, und ist also die Geltung der Auswahlprinzipien nicht gerecht-

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fertigt, wenn bei ihrer Anwendung jene geforderte Uebereinstimmung des Denkens mit dem absolut realen Sein hergestellt wird? Solange wir nur die m e t h o d o l o g i s c h e Struktur der wissenschaftlichen Begriffsbildung verfolgten, war es gleichgültig, wie die Entscheidung über diese weitergehende Frage ausfiel. Es genügte, wenn wir zeigen konnten, auf welchem Wege durch Umbildung und Vereinfachung des unmittelbar G e g e b e n e n die Wissenschaft vorwärts kommt. Freilich mußten wir den Begriff der Wahrheit als den der inhaltlichen Uebereinstimmung eines Begriffs mit dem realen Gegenstande, den er erkennen soll, schon dabei insofern aufgeben, als die Wissenschaft nicht die e m p i r i s c h e Wirklichkeit abbilden kann, und als tatsächlich keine Begriffsbildung die Tendenz zeigt, sich diesem Ziele auch nur anzunähern. Sieht man daher in der empirischen oder gegebenen Wirklichkeit die einzige reale Welt, so wird man immer nur sagen können, daß die wissenschaftlichen Begriffe f ü r die Realität zu g e l t e n , nicht aber sie selbst zu e n t h a l t e n haben. Ganz anders jedoch gestaltet sich das Problem der Objektivität in der Tat, wenn man z w e i Wirklichkeiten, eine empirische „Erscheinungswelt“ und eine absolute, transzendente oder metaphysische Realität als dahinterliegendes „Wesen“ annimmt. Dann kann man sagen, daß die naturwissenschaftlichen Begriffe, die durch Umformung und Bearbeitung der empirischen Wirklichkeit entstehen, den Sinn haben, das absolut reale Sein der Dinge widerzuspiegeln, und daß das Maß ihrer Geltung davon abhängt, wie weit sie sich diesem Ziele annähern. Dann wird die abbildliche Uebereinstimmung des Begriffsinhaltes mit dem absoluten Wirklichkeitsinhalt zum Kriterium für die Objektivität. Insbesondere die a l l g e m e i n s t e naturwissenschaftliche Theorie des Physischen hätte dann die wahre physische Realität, und die allgemeinste psychologische Theorie das wahre Sein des Seelenlebens so darzustellen, wie es wirklich ist. Die Naturwissenschaften würden also siegreich durch den bunten Schleier der Erscheinung hindurchdringen, der die echte Realität dem unwissenschaftlichen Auge verbirgt. Die | Körper bestehen eben wirklich aus unveränderlichen Atomen, die sich nach unveränderlichen Gesetzen bewegen, und das ist der Grund, aus dem die Naturwissenschaft den Inhalt der qualitativ mannigfaltigen Dinge zersetzt, d. h. in Relationsbegriffe auflöst, bis sie schließlich zu Begriffen von einfachen Dingen kommt, die mathematisch darstellbare Beziehungen zueinander haben. Und ebenso wie auf dem realen Sein der Atome die Objektivität des Atombegriffes beruht, ist auch in der Psychologie d i e Theorie allein gerechtfertigt, die uns sagt oder sagen wird, woraus das metaphysische Sein des Seelenlebens besteht, und nach welchen Gesetzen seine absolut realen Elemente sich verbinden und trennen. Hat man aber so den allgemeinsten physikalischen und psychologi-

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schen Theorien eine unbezweifelbare metaphysische Objektivität verschafft, dann läßt sich diese leicht auch auf die spezielleren naturwissenschaftlichen Untersuchungen übertragen, die das körperliche oder das seelische Dasein zu ihrem Objekte machen. Müssen wir also nicht an einer metaphysischen Objektivität festhalten, falls objektive Wissenschaft durch unsere Begriffsbildungen zustandekommen soll? Vielen mag es als selbstverständlich erscheinen, daß so allein das Wesen der naturwissenschaftlichen Wahrheit richtig angegeben ist, und höchstens gegen den Ausdruck der „metaphysischen“ Objektivität wird man sich vielleicht sträuben. Solange man jedoch die „letzten Dinge“ oder die „Seelenelemente“ nicht der unmittelbaren Erfahrung zugänglich gemacht hat, dürfte es sich empfehlen, die Art ihres realen Seins auch prinzipiell von der beobachtbaren empirischen Wirklichkeit zu scheiden, und daher werden wir j e d e Ansicht „metaphysisch“ nennen, die z w e i A r t e n des W i r k l i c h e n , ein empirisches und ein absolutes, „dahinterliegendes“ voraussetzt, und dementsprechend von metaphysischer Objektivität reden, falls die Geltung der wissenschaftlichen Begriffe davon abhängig sein soll, wie weit ihr Inhalt das absolut reale Sein wiedergibt. Jedenfalls aber sind wir genötigt, zu diesem „realistischen“ Begriffe des Erkennens kritisch Stellung zu nehmen, denn das Verhältnis der Geschichte zur Naturwissenschaft wird durch ihn von neuem ein ganz anderes, als es bisher schien. Die prinzipielle Gleichwertigkeit der geschichtlichen Objektivität mit der naturwissenschaftlichen, die sich auf dem Standpunkte der reinen Erfahrung ergab, ist dann wieder sehr zuungunsten der Geschichte aufgehoben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Dringt die Naturwissenschaft von der Erscheinung zur metaphysischen Realität vor, so bleibt im Gegensatz dazu die Geschichte mit ihren individualisierenden Begriffs- | bildungen ausdrücklich auf die Erscheinungswelt beschränkt. Das war ja gerade der Charakter der Geschichte als Erfahrungswissenschaft, der diese Beschränkung bedingte. Zwar könnte man sagen, daß Naturwissenschaft und Geschichte sich dann in die Erkenntnis der Welt so t e i l e n , daß es die eine mit dem wahrhaft realen dauernden Sein, die andere es mit den unbeständigen, stets werdenden und sich verändernden Erscheinungen zu tun hat. Aber die Geschichtswissenschaft stände unter dieser Voraussetzung in ihrer Objektivität weit hinter der Naturwissenschaft zurück. Ihre Begriffe wären dann n u r Produkte des die gegebene Erscheinungswelt umformenden und bearbeitenden Subjektes, und es gäbe für sie keine absolute Realität, nach der sie sich richten könnte. Mögen ihre leitenden Gesichtspunkte also noch so allgemein anerkannt sein, es fehlt ihnen eben doch die Beziehung zu einem realen „Gegenstande“ der Erkenntnis, der für sich feststeht. Die Geschichte wird der Naturwissenschaft gegenüber zur „Empirie“ im schlech-

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ten Sinne des Wortes, d. h. zu einer Wissenschaft, die nicht allein überhaupt an Erscheinungen haften bleibt, sondern zugleich immer nur eine unvollständige, auf einen kleinen Teil der Erscheinungswelt beschränkte Kenntnis liefert. Sie ist bloße „Historie“ als Konstatierung von wertbeziehend angeordneten zeitlich vergänglichen Tatsachen, während die Naturwissenschaft alles bloß Tatsächliche und bloß Historische in jeder Hinsicht hinter sich zurückläßt, um zum Zeitlosen der Wirklichkeit vorzudringen. Doch es bleibt unter solchen Voraussetzungen noch eine andere Ansicht denkbar. Vielleicht kann man nämlich sagen, daß trotzdem die Lage der Geschichte auch vom metaphysischen Standpunkte mit Rücksicht auf die Objektivität nicht hoffnungslos ist, denn die angedeuteten Konsequenzen ergeben sich nur, solange man an dem von uns dargelegten Begriff des historischen Erkennens festhält. Ist aber dieser Begriff nicht vielleicht ebenso angreifbar wie die Meinung, daß die Naturwissenschaft in einer bloßen Umformung und Bearbeitung der empirischen Wirklichkeit ohne absolut realen Gegenstand besteht? Falls die naturwissenschaftliche Begriffsbildung an einem absolut realen Sein den festen Maßstab für ihre Bestrebungen und die Grundlage ihrer wissenschaftlichen Bedeutung besitzt, ist es dann nicht möglich, daß auch die Geschichte sich einer metaphysischen Objektivität erfreut? Es scheint sich in der Tat ein Weg zu eröffnen, auf dem Geschichte und Naturwissenschaft wieder auf dieselbe Stufe der wissenschaftlichen Objektivität zu stellen sind. Man braucht nur nachzuweisen, daß die Geschichte sich ebenfalls auf eine Metaphysik stützen kann in dem Sinne, | wie die Naturwissenschaft von der Körperwelt sich auf die Metaphysik der Atomistik stützt, und zwar hätte man zu zeigen: die Kulturwerte stehen mit dem metaphysischen „Wesen“ der Welt so in Verbindung, daß die zeitliche Wirklichkeit sich als ein Entwicklungsprozeß auffassen läßt, durch den dies Wesen in die Erscheinung tritt oder sich an dem empirischen Sein zeitlich offenbart. Dann hätte auch die Geschichte an einer absoluten Realität ihren objektiven Maßstab und brauchte den Vergleich mit der Naturwissenschaft nicht mehr zu scheuen. Derartige Versuche sind denn auch gemacht worden, und als Typus dafür kann wieder Hegel gelten, bei dem der „Geist“ in der Geschichte zu sich selbst, d. h. zur Freiheit kommt. Das Prinzip der Auswahl des Wesentlichen scheint hier mit dem metaphysischen Wesen der Wirklichkeit zusammenzufallen, und an seiner objektiven Geltung wäre, falls diese Metaphysik richtig sein sollte, also nicht zu zweifeln. Welche Bedeutung eine solche Philosophie für die geschichtliche Auffassung haben kann, darauf wiesen wir schon in der Einleitung hin. Gelingt es, sie wissenschaftlich zu begründen, dann scheint sich in absolut objektiver Weise die Wirklichkeit mit Rücksicht auf

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das metaphysische Prinzip in eine Reihe von Entwicklungsstufen zu gliedern, von denen jede in ihrer Eigenart objektiv bedeutungsvoll ist, und auch das Einzelne und Individuelle gewinnt ein eminent wissenschaftliches Interesse durch die Stellung, die es in der allmählichen Offenbarung des metaphysischen Wesens in der Sinnen- oder Erscheinungswelt einnimmt. Eine geschichtliche Darstellung der Wirklichkeit unter diesem Gesichtspunkt wäre deshalb jeder Willkür entzogen, weil ihre leitenden Prinzipien aufgehört hätten, bloß menschlichen Wertsetzungen entnommen zu sein. Sie würde den Menschen ebenso über sich selbst zu erheben vermögen, wie die Naturwissenschaft es tut, wo sie uns das absolut reale Sein und seine zeitlosen Gesetze kennen lehrt. Wird die Geschichtsphilosophie also nicht versuchen müssen, zum innersten Wesen der Welt durch die Erscheinung hindurchzudringen und so objektive Gesichtspunkte für die historische Begriffsbildung zu gewinnen? Wir sehen zwar bisher keinen Weg, auf dem sie dieses Ziel erreichen könnte. Aber das beweist nicht, daß das Ziel überhaupt unerreichbar ist, und wir scheinen daher, wenn wir an unserem Begriff der Geschichte festhalten und zugleich zu einer prinzipiellen Entscheidung der letzten geschichtsphilosophischen Frage kommen wollen, vor die Aufgabe gestellt, die Unerreichbarkeit des Zieles zu beweisen, d. h. darzutun, daß es keine metaphysische Realität gibt, auf welche die Geschichtswissenschaft die Objektivi- | tät ihrer leitenden Prinzipien und ihrer Begriffsbildung zu stützen vermag. Doch auch dies ist für uns nicht ausführbar. Zwar wäre es vielleicht möglich, zu zeigen, daß die Gesichtspunkte, welche die historischen Darstellungen leiten sollen, deshalb nicht aus metaphysischen Realitäten zu gewinnen sind, weil man dabei das Bekannte aus dem Unbekannten ableiten müßte. Es ließe sich eventuell auch wahrscheinlich machen, daß die metaphysischen Wesenheiten, die man gefunden zu haben glaubt, nichts anderes als metaphysisch hypostasierte We r t begriffe sind, die man schon besaß, ehe man an den Aufbau der Metaphysik ging, und daß mithin die Metaphysik höchstens auf objektive Werte gestützt, niemals jedoch umgekehrt die Objektivität der Werte aus einer Metaphysik herzuleiten wäre. Aber, sobald metaphysische Realitäten in Frage kommen, versagen alle die Mittel, die einer logischen oder erkenntnistheoretischen Untersuchung zur Verfügung stehen, gleichviel ob es sich um positiven Aufbau oder um negative Argumente handelt, und auf den Beweis dafür, daß es eine absolut reale Welt nicht geben k a n n , die im Laufe der Geschichte in der empirischen Sinnenwelt zur Erscheinung kommt, wird gerade der verzichten müssen, der die Konsequenzen des Gedankens zieht, daß wir wenigstens auf dem Boden der Wissenschaftslehre über andere als immanente, empirische W i r k l i c h k e i t e n mit Sicherheit n i c h t s aussagen können.

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Trotzdem brauchen wir mit Rücksicht auf dieses Problem nicht bei einem Fragezeichen stehenzubleiben, wenigstens soweit es sich dabei noch um ein g e s c h i c h t s p h i l o s o p h i s c h e s Problem handelt. Nehmen wir einmal an, es gäbe zwei verschiedene Wirklichkeiten, eine absolute, metaphysische Realität und eine empirische, die deren Erscheinung ist, und wir wüßten ferner genau, worin das Wesen der metaphysischen Welt besteht. Könnten wir uns dann eine Wissenschaft auch nur d e n k e n , mit deren Hilfe es möglich wäre, der G e s c h i c h t s wissenschaft die gewünschte metaphysische Objektivität zu verleihen? Versuchen wir, um dies zu entscheiden, das Bild einer solchen Wissenschaft zu entwerfen, so ist zunächst klar, daß sie das absolute Wesen der Welt nicht in einer zeitlos sich gleichbleibenden u n v e r ä n d e r l i c h e n Realität sehen darf, wie das fast alle Metaphysik tut, denn dann hebt sie den „objektiven“ Sinn gerade der Geschichte, den sie verlangt, gänzlich auf. Dann macht sie jede historisch individualisierend dargestellte E n t w i c k l u n g sinnlos. Das hat bereits Schopenhauer gesehen und daher von seinem metaphysischen Standpunkte mit Recht der Geschichte jede tiefere Bedeutung abgesprochen. Die Metaphysik | muß vielmehr, um der einmaligen Entwicklung des Geschichtlichen gerecht zu werden, selbst „evolutionistisch“ werden, d. h. die Begriffe des Werdens und der Veränderung in das metaphysische Wesen der Welt selbst verlegen. Ferner darf sie dieses sich entwikkelnde Wesen nicht gleichgültig gegen Wert oder Unwert denken, denn sonst wären aus ihm keine leitenden Prinzipien für die historische Begriffsbildung zu gewinnen. Endlich muß sie, und das ist der entscheidende Punkt, sowohl die metaphysische Welt als auch ihr Verhältnis zur empirischen Wirklichkeit vollkommen r a t i o n a l oder begrifflich einsichtig denken, d. h. das allgemeine G e s e t z kennen, nach dem das metaphysische Wesen sich entwickelt und in die Erscheinung tritt, denn so allein wäre es möglich, die Erfahrungswelt in wissenschaftlich begründbarer und logisch völlig eindeutiger Weise auf die metaphysische Welt zu beziehen und mit Sicherheit das Wesentliche vom Unwesentlichen im geschichtlichen Leben zu trennen. Ein irrationaler oder überwissenschaftlicher G l a u b e nach Art einer religiösen Ueberzeugung bliebe, so wichtig er unter anderen Gesichtspunkten sein mag, für die w i s s e n s c h a f t l i c h e „Objektivität“ der Geschichte, die hier in Frage steht, bedeutungslos. Denken wir uns nun diese Bedingungen erfüllt und fragen, was eine solche rational einsichtige Metaphysik der wissenschaftlichen Tätigkeit des Historikers bieten würde, so ist die Antwort darauf nicht schwer. Wir brauchen, um in der unübersehbaren Erfahrungswelt das Wesentliche vom Unwesentlichen in allgemeingültiger Weise zu scheiden, ein Prinzip der A u s w a h l , mit Rücksicht auf das der wesentliche Inhalt der historischen

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Begriffe sich zu einer Einheit zusammenschließt, während alles andere als unwesentlich beiseite bleibt. Kann jemals ein Begriff von dem rational erfaßbaren metaphysischen Wesen der Welt das Auswahlprinzip bei der Darstellung d e r Wirklichkeit sein, die Erscheinung jenes metaphysischen Wesens ist, und deren Verhältnis zu dem metaphysischen Wesen wir begriffen und rational gemacht haben? Hebt nicht vielmehr gerade die rationale Erkenntnis des Verhältnisses zwischen Wesen und Erscheinung solche Möglichkeit auf? Sobald wir wüßten, nach welchem allgemeinen metaphysischen Gesetz das Wesen sich entwickelt und im Laufe der Entwicklung in die Erscheinung tritt, müßte für uns die g e s a m t e empirische Wirklichkeit in g l e i c h e r Weise zur Offenbarung des Wesens in der Erscheinung notwendig sein, und dadurch verlören wir sofort die Möglichkeit, in der geschichtlichen Welt der Erscheinung wesentliche Individuen von unwesentlichen Individuen zu s c h e i d e n , also historische B e g r i f f e zu bilden. | Am deutlichsten zeigt dies wieder die Hegelsche Metaphysik, die von allen metaphysischen Systemen noch am meisten mit einer geschichtlichen Auffassung vereinbar zu sein scheint, und es ist daher notwendig, daß, nachdem wir früher ihre p o s i t i v e Bedeutung für die Geschichte hervorgehoben haben, wir jetzt auch einen Blick auf die Tendenz in ihr werfen, die einen total a n t i h i s t o r i s c h e n Charakter gewinnen würde, sobald man sie zu einer Geschichtsmetaphysik in dem angedeuteten Sinne ausgestalten wollte. Wäre der Begriff der Freiheit mehr als ein We r t begriff, der das historisch Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen gestattet, dann müßte der viel umstrittene Satz: „Was vernünftig ist, das ist wirklich, und was wirklich ist, das ist vernünftig“, in der Tat die Bedeutung annehmen, daß auch jede e m p i r i s c h e Wirklichkeit mit Rücksicht auf die allmähliche Entwicklung des Geistes in der Erscheinungswelt g l e i c h n o t w e n d i g sei und daher d i e s e l b e Bedeutung habe. Sobald aber dies, was Hegel gewiß nicht hat sagen wollen, behauptet wird, gibt es keine Geschichte mehr. Es ist dann a l l e s in der Welt in gleicher Weise geschichtlich oder ungeschichtlich, und alles Individuelle verliert seine e i g e n a r t i g e Bedeutung. Es wird zum gleichgültigen Exemplar eines Gattungsbegriffes, der das allgemeine Wesen einer gewissen Stufe in der gesetzmäßigen Entwicklung des Weltgeistes darstellt. Das läßt sich verallgemeinern. Der idealistisch-metaphysische Fortschrittsbegriff ist ebenso antihistorisch wie der naturalistische Fortschrittsbegriff, den man aus dem Prinzip der natürlichen Anpassung durch Selektion zu gewinnen versucht hat. Wir haben bereits früher gezeigt, daß Fortschrittsgesetze die historische Individualität nicht weniger vernichten als Naturgesetze, und wir brauchen daher hierauf nicht näher einzugehen. Es genügt, darauf hinzuweisen, daß der Begriff einer rational erkennbaren metaphysi-

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schen Realität, zu dem die empirische Wirklichkeit in ein rational erkennbares Verhältnis gebracht ist, gerade d a s nicht geben kann, was die Geschichte braucht: ein „objektives“ Prinzip der A u s w a h l . Wir können also sagen: ein metaphysischer Idealismus, der das allgemeine Entwicklungsgesetz der Welt erkannt zu haben glaubt, muß den einmaligen Verlauf der Geschichte als genau ebenso sinnlos und überflüssig ansehen wie ein metaphysischer Naturalismus, der die absolute Wirklichkeit für einen ewigen Kreislauf hält. Die Bedeutung, die Hegel für die Geschichtswissenschaft besitzt, hat er gehabt, weil Freiheit ihm ein absoluter We r t war und er ihre Entwicklung im geschicht- | lichen Verlauf verfolgte, aber es konnte ihm nicht gelingen, das Wesen der zeitlich realen Welt r e s t l o s als gesetzmäßigen Fortschritt zur Freiheit zu begreifen, und gerade deshalb ließ sich die auch für ihn i r r a t i o n a l gebliebene empirische Wirklichkeit der Geschichte durch Beziehung auf den absoluten Wert der Freiheit in eine Reihe von Entwicklungsstadien gliedern, in derselben Weise, wie jede geschichtliche Darstellung ihren Stoff durch Wertbeziehung gliedern muß. Hätte Hegel jemals mit dem Gedanken Ernst gemacht, daß a l l e s geschichtlich Wirkliche „vernünftig“ ist, dann wäre seine Geschichtsphilosophie nicht zu schreiben gewesen. Sie gibt es erst unter der Voraussetzung, daß die eine Gestaltung der empirischen Wirklichkeit m e h r oder w e n i g e r bedeutungsvoll ist als die andere. Aber gerade dieser Umstand legt noch einen andern Gedanken nahe. Vielleicht besteht die Unmöglichkeit, eine Geschichtsphilosophie metaphysisch zu begründen und damit objektive Prinzipien für eine historische Begriffsbildung zu geben, nur für eine „monistische“ Metaphysik, die nicht mehr als e i n Prinzip kennt. Bietet ein dualistisches System, das im Kampfe eines guten und eines bösen metaphysischen Prinzips das Wesen der Welt erblickt, der Geschichte nicht mehr? Kann die empirische Wirklichkeit dann nicht auf den Kampf der beiden transzendenten Weltmächte bezogen werden? Wird so nicht das möglich, was in den monistischen Gedankengebilden zu Unrecht besteht? Auch unter solchen Voraussetzungen könnten wir den zeitlichen Verlauf nur so lange als Geschichte ansehen, als uns weder das Verhältnis der beiden metaphysischen Prinzipien zueinander, noch ihr Verhältnis zur empirischen Wirklichkeit r a t i o n a l geworden wäre, d. h. solange als wir die Welt eben noch n i c h t metaphysisch b e g r i f f e n hätten. Dann aber wäre es auch noch nicht möglich, den einmaligen Ablauf der Geschichte mit metaphysischer Objektivität darzustellen. Kennten wir dagegen das allgemeine Gesetz, nach dem die beiden Weltmächte miteinander kämpfen, und die Notwendigkeit, mit der die eine oder die andere oder beide in die Erscheinung treten, dann würde wieder a l l e s in der Welt g l e i c h wesentlich, d. h. wir

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müßten jede beliebige Wirklichkeit auf den metaphysischen Gegensatz beziehen, und die Möglichkeit der historischen B e g r i f f s b i l d u n g wäre aufgehoben. Kurz, einer „optimistischen“ Metaphysik wird alles wesentlich, einer „pessimistischen“ alles unwesentlich, und für eine dualistische, die den Kampf zweier Prinzipien des Guten und des Bösen voraussetzt, | hat ebenfalls a l l e s eine bestimmte positive oder negative Bedeutung für den metaphysischen Weltgegensatz. Nur solange wir die Welt nicht metaphysisch begreifen und die empirische Wirklichkeit in einem i r r a t i o n a l e n Verhältnis zu Werten steht, bleibt Geschichte möglich. Die für das theoretische Erkennen irrationale Wirklichkeit muß auch mit Rücksicht auf ihr Verhältnis zu We r t e n irrational bleiben. Selbstverständlich darf das Wort „irrational“ hier nicht soviel wie a n t i rational bedeuten, sondern lediglich die I n d i f f e r e n z des Wirklichen gegenüber dem Begriff und dem Wert zum Ausdruck bringen wollen. Als metaphysisches Begreifen verstanden vernichtet jedoch in der Tat jede Rationalisierung, mag sie naturalistisch oder idealistisch sein, die Bedeutung, welche den Dingen durch ihre Individualität zukommt. Das historische Denken ist, ebenso wie übrigens auch das sittliche Wollen, an den Widerstand der s t u m p f e n Welt, an die U n d u r c h d r i n g l i c h k e i t der Wirklichkeit mit Rücksicht auf allgemeine Begriffe und mit Rücksicht auf Werte gebunden. Das hat sogar die Philosophie übersehen, die so historisch dachte wie keine je zuvor, die des deutschen Idealismus, und in dieser Hinsicht müssen wir daher ihren Boden prinzipiell verlassen. Doch haben wir hier immer nur die A r t von Metaphysik im Auge gehabt, die als r a t i o n a l e Wissenschaft darauf ausgeht, auf l o g i s c h e m Wege von der empirischen Wirklichkeit zur absoluten Realität vorzudringen, denn darum allein handelt es sich, zu entscheiden, ob es eine der naturwissenschaftlichen Objektivität ebenbürtige metaphysische Objektivität für die Geschichte geben kann, und wir sind selbstverständlich weit davon entfernt, dem G l a u b e n an eine absolute Realität jenseits aller Erfahrung überhaupt j e d e s Recht absprechen zu wollen, oder zu sagen, daß er mit einer geschichtlichen Auffassung unvereinbar sei. Es könnte jemand meinen, die bloße Annahme einer n o t w e n d i g e n Beziehung der empirischen Wirklichkeit auf formale allgemeine Werte, die wir als Voraussetzung einer wissenschaftlichen Notwendigkeit der Geschichte kennengelernt haben, und vollends die Ueberzeugung, daß alles reale menschliche Werten auch vom wissenschaftlichen Standpunkt aus nicht als gleichgültig angesehen werden darf, schlösse schon eine metaphysische Ueberzeugung ein, denn das absolut Wertvolle könne zur empirischen Wirklichkeit erst dann eine notwendige Beziehung haben, wenn auch irgendein r e a l e r Zusammen-

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hang zwischen beiden besteht, und da dieser Zusammenhang der Erfahrung für immer entzogen wäre, müßte er als metaphysische Realität angesehen werden. | Doch wie dem auch sein mag, die Ueberzeugung von der Richtigkeit derartiger Meinungen kann immer erst entstehen, wo die unbedingte Geltung absoluter We r t e nicht mehr bezweifelt wird, ja sie muß sich auf die Ueberzeugung von dieser Geltung s t ü t z e n . Eine so „begründete“ Metaphysik würde daher niemals geeignet sein, der Geschichte eine Stütze zu bieten, da ja die Metaphysik gerade erst die Geltung der Werte begründen soll. Sie würde überhaupt nicht zu der Art der Metaphysik gehören, die auf eine Rationalisierung des Weltganzen, d. h. auf eine logisch einsichtige Erkenntnis des metaphysischen Wesens ausgeht, und nur die Wertlosigkeit dieser A r t von Metaphysik für die Geschichtswissenschaft wollten wir hier dartun. Damit schon hat sich jeder Versuch, der Geschichte eine gleich große metaphysische Objektivität zu verleihen, wie die Naturwissenschaft sie angeblich besitzt, als aussichtslos erwiesen, und daher bleibt, um die Objektivität beider Wissenschaften wieder auf denselben Boden zu stellen, nur noch die Möglichkeit übrig, daß auch der Glaube an eine wissenschaftlich begründbare metaphysische Objektivität der Naturwissenschaft als Illusion dargetan wird. Haben wir das Recht, die immanente, erfahrbare Welt überhaupt in dem Sinne „Erscheinung“ zu nennen, daß wir in einem prinzipiell unerfahrbaren Realen den „Gegenstand“ der Erkenntnis erblicken? Erst nach Entscheidung dieser Frage ist eine Stellungnahme zu dem Wesen der Objektivität, welche die wissenschaftliche Begriffsbildung besitzt, möglich. Wenn wir uns vorläufig wieder an die Wissenschaften von der Körperwelt halten, so denkt bei vielen ihrer Begriffe gewiß niemand daran, sie als Abbilder metaphysischer Realitäten zu betrachten, sondern jeder ist überzeugt, daß der einer Mehrheit von Dingen gemeinsame Begriffsinhalt nur an besonderen und individuellen Erfahrungsobjekten wirklich existiert. Wir konnten schon früher darauf hinweisen, daß der Inhalt der Wortbedeutungen selbst keine Realität besitzt, weder eine physische noch eine psychische, sondern als Bestandteil einer Welt irrealer Sinngebilde zu verstehen ist. Es gibt keine reale „Pflanze“ außer den verschiedenen individuellen Pflanzen, die an bestimmten Stellen der empirischen Wirklichkeit wachsen. Es gibt kein reales „Licht“ außer in bestimmten hier und dort in der Erfahrungswelt befindlichen Mengen. Dürfen wir also die Bildung eines Begriffes vom Physischen überhaupt oder eines Begriffes „letzter Dinge“ nicht lediglich als den A b s c h l u ß des Prozesses verstehen, in dem das menschliche Denken allmählich zu | immer umfassenderen und allgemeineren Begriffen aufsteigt? Soll vielmehr, wenn der Begriff gebildet ist, unter den sich a l l e s körperli-

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che Sein unterordnen läßt, plötzlich seinem Inhalte eine andere Wirklichkeit als die der Erfahrungswelt entsprechen? Soll er, um als irreales Sinngebilde theoretisch g e l t e n , d. h. wahr sein zu können, zugleich Abbild einer metaphysischen Realität sein? Die Ansicht, daß die rein quantitative mechanische Naturauffassung in einer rein quantitativen körperlichen Wirklichkeit ihr Korrelat habe, welches sie, so wie es real ist, widerspiegelt, vollständig zu verdrängen, wird nicht leicht sein, denn viele sind an dieses metaphysische Dogma so gewöhnt, daß sie meinen, falls man einen Körper immer weiter in seine Bestandteile zerlegen könnte, würde man schließlich auch auf „Atome“ im strengen, d. h. l o g i s c h e n Sinne des Wortes treffen, und nur unsere Sinne seien nicht scharf oder unsere Instrumente nicht fein genug, um den Prozeß der Teilung völlig zu Ende zu führen. Trotzdem sollte man einmal versuchen, den metaphysischen Begriffsrealismus, der in diesen Gedanken steckt, auch in der Naturwissenschaft fallen zu lassen und in dem raumerfüllenden Substrat, das n u r noch quantitativ bestimmt und absolut einfach ist, nicht ein reales Objekt der Erkenntnis in der Bedeutung sehen, in der empirische Wirklichkeiten, die wir unmittelbar wahrnehmen, Objekte der Erkenntnis sind. Dann wird man begreifen, daß jener Gedanke an eine rein quantitativ bestimmte Atomwelt, in der es nur noch absolut einfache Dinge und ihre Bewegungen, die sich verändern, gibt, nichts anderes sein darf als der gültige Gedanke eines letzten Zieles, einer „Idee“ im Kantischen Sinne, einer dem erkennenden Menschen notwendig gestellten A u f g a b e . Man sollte mit anderen Worten einsehen, daß überall dort, wo die Naturwissenschaft von „Atomen“ als Wirklichkeiten redet, sie nicht Atome im logischen Sinne, d. h. rein quantitativ bestimmte, absolut einfache Gebilde meinen kann. Dann würde man sich darüber klar werden, daß wir zwar die Wirklichkeit, um sie zu begreifen, als bestehend aus Atomen d e n k e n müssen, weil so allein eine absolut allgemeine Theorie der Körperwelt zustandekommt, daß die Wirklichkeit darum aber nicht wirklich so aus Atomen besteht wie ein Sandhaufen aus Körnern, sondern daß reale Körper stets das sind, als was wir sie sehen, tasten, schmecken usw., und daß sie dies bleiben müssen, mit welchem System von Begriffen wir sie auch umspinnen mögen, um eine Theorie von ihnen zu bilden. Man würde dann ferner begreifen, daß, wenn unsere Sinne auch noch so scharf und unsere Instrumente noch so fein | wären, wir doch bei einem noch so weit fortgesetzten Prozeß der Teilung den rein quantitativ bestimmten absolut einfachen Atomen nicht um einen Schritt näher kommen, sondern stets auf qualitative Vorgänge stoßen würden, die sich im P r i n z i p nicht von den Vorgängen der Erfahrungswelt unterscheiden. Denken wir die r e i n mechanische Atomwelt als eine Realität, so schließt das die Behauptung ein, daß es in Wirklichkeit

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keine Qualitäten gibt, und diese sonderbare Metaphysik sollte auch in den Kreisen der Naturwissenschaft immer mehr an Boden verlieren. Zum Teil ist das bereits der Fall. Mit Freuden sind die Worte zu begrüßen, die Oskar Hertwig212 gesprochen hat: „Der ..... Naturforscher wird sich bewußt bleiben, daß die Erklärung der Welt als eines Mechanismus sich stoßender Atome nur auf einer Fiktion beruht, welche zur Darstellung mancher Verhältnisse nützlich sein mag, aber doch nicht der Wirklichkeit selbst entspricht. Und so wird ihm auch die eigenschaftslos gewordene Welt ..... im Vergleich zur wirklichen Welt, die mit ihren unendlichen Eigenschaften durch alle seine Sinne zu ihm spricht, als ein nichtiges Schattengebilde erscheinen, vergleichbar den Schemen der Unterwelt, welche dem Arm des Odysseus, als er nach ihm greifen wollte, wie Nebel entwichen.“ Abgesehen von dem etwas bedenklichen „pragmatistischen“ Klang, der in diesen Sätzen steckt, ist die ihnen zugrundeliegende Ansicht durchaus zutreffend. Die „eigenschaftslos“ gewordene Welt der reinen Mechanik ist keine Wirklichkeit mehr. Hat man aber das eingesehen, dann kann man auch nicht daran zweifeln, daß von der Wirklichkeit um so weniger in den Inhalt der Begriffe eingeht, je umfassender und im naturwissenschaftlichen Sinne vollkommener diese Begriffe sind, und daß die Objektivität der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung nicht von der Uebereinstimmung ihres Inhaltes mit einer absoluten Realität abhängig gemacht werden darf. Auf jede metaphysische Objektivität wird man dann in den Körperwissenschaften gern verzichten. Eine analoge Betrachtung ließe sich leicht für die Theorien der Psychologie durchführen. Sie würde darauf hinauslaufen, daß auch hier den Begriffen des „Einfachen“ keine Wirklichkeit entspricht, und daß daher die psychischen Elemente, ebenso wie die Atome, nicht wirkliche Gegenstände, sondern Aufgaben der Erkenntnis sind, Ziele, nach denen das Erkennen hinstrebt, ohne sie jemals erreichen zu können. Doch wir verfolgen diese Betrachtungen nicht weiter, denn ein strenger Beweis | dafür, daß es die Art metaphysischer Wirklichkeit nicht geben k a n n , die dem Inhalte der allgemeinsten körperwissenschaftlichen oder psychologischen Theorien entspricht, ist nicht zu führen. Wir beschränken uns also auch hier auf die Frage, ob es möglich ist, ein absolut reales metaphysisches Sein jemals zum M a ß s t a b für die Objektivität der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung zu machen und auf Grund dieses Maßstabes für die Naturwissenschaft dann eine besser fundierte Objektivität in Anspruch zu nehmen als für die Wissenschaften, denen ein solches absolutes Sein als Maßstab fehlt. Nehmen wir einmal an, die Körper beständen wirklich im „Wesen“ aus Atomen im logischen Sinn, wären also von den Körpern, die wir aus der 212

Die Entwicklung der Biologie im 19. Jahrhundert.

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Erfahrung kennen, gänzlich verschieden, so kommen wir doch zum Atom b e g r i f f immer auf dem Wege der Bearbeitung und Umformung der empirischen Wirklichkeit, und wir müssen daher die Geltung der Gesichtspunkte, die uns zur Bildung des Atombegriffes geführt haben, bereits v o r a u s s e t z e n , ehe wir eine Uebereinstimmung unseres Denkens mit der absoluten Wirklichkeit der Atome behaupten. Sobald wir dies aber tun, verliert es jeden Sinn, die Geltung unserer Erkenntnisprinzipien auf die reale Existenz dessen zu stützen, dessen Begriff allein auf Grund dieser Prinzipien zu bilden ist. Wollten wir trotzdem einen Zusammenhang zwischen einem metaphysischen Sein und den leitenden Gesichtspunkten der Begriffsbildung annehmen, so müßten wir an eine prästabilierte Harmonie zwischen unsern Begriffen und der absoluten Wirklichkeit glauben. Doch eine solche Voraussetzung würde gewiß nicht dazu brauchbar sein, die Objektivität der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung zu begründen. Die Geltung der Begriffe bliebe dann vielmehr genau so problematisch wie die Annahme einer prästabilierten Harmonie. Ja, wir können noch mehr sagen. Die Voraussetzung, daß die Naturwissenschaft durch Umbildung des gegebenen empirischen Seins das absolut reale Sein zu erkennen habe, würde ihr überhaupt die Möglichkeit nehmen, zu irgendeiner Objektivität der Begriffe zu gelangen, denn sie bliebe dann von ihrem Ziel immer durch eine unüberbrückbare Kluft getrennt. Den Weg zur naturwissenschaftlichen Erkenntnis gibt es für uns nur, wenn wir jene andere Welt, welche die Naturwissenschaft angeblich zu reproduzieren hat, als eine begriffliche Welt, genauer als eine unwirkliche Welt des logischen „Sinnes“, jedenfalls also nicht als Realität ansehen, und diese unwirkliche Welt ist dann nicht abzuspiegeln oder zu wiederholen, sondern sie wird durch den Prozeß des | naturwissenschaftlichen Erkennens dem Erkennenden so zum Bewußtsein gebracht, daß er sie als Welt der Begriffe v o n der empirischen Realität v e r s t e h t . Bei dieser Auffassung verschwinden alle die Unmöglichkeiten, mit denen gerade die abschließenden Begriffe der Naturwissenschaft behaftet zu sein scheinen. Als Abbild eines realen Dinges enthält z. B. der Atombegriff einen Widerspruch, denn jedes Ding, das wir kennen, ist Einheit eines Mannigfaltigen, und wir haben daher keinen Grund, anzunehmen, daß es absolut einfache Dinge wirklich gibt. Haben wir dagegen eingesehen, daß die Naturwissenschaft nicht in der Reproduktion einer metaphysischen Wirklichkeit, sondern in dem verstehenden Erfassen einer gültigen Begriffswelt von der empirischen Realität besteht, die im Gegensatz zur unübersehbaren Wirklichkeit übersehbar sein muß, so verstehen wir, warum die Naturwissenschaft den Begriff eines Seins bildet, das sich von allen Dingen, die wir kennen, prinzipiell unterscheidet. Wir können in der empirischen Wirklich-

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keit mit dem Prozeß der Teilung, der zum Einfachen vordringen soll, niemals zu Ende kommen, und weil wir den Begriff von etwas brauchen, das sich am Ende der Reihe von Teilungen ergeben würde, so betrachten wir die Reihe, a l s o b sie zu Ende geführt wäre, und gewinnen so den Begriff des logischen Atoms, um mit seiner Hilfe eine rein quantitative, alle körperliche Mannigfaltigkeit vereinfachende Theorie aufzubauen. Das Atom im strengen, logischen Sinne des Wortes ist dann aber keine Wirklichkeit, sondern, wie schon gesagt, auch unter diesem Gesichtspunkt wieder eine „Idee“, d. h. es ist niemals als Realität gegeben, sondern immer aufgegeben, es existiert nicht, sondern es „gilt“ als letztes, faktisch nie zu erreichendes Erkenntnisziel.213 Daß eine solche Ansicht zu irgendwelchen relativistischen oder pragmatistischen, also skeptischen Konsequenzen in bezug auf die Theorie der Naturwissenschaft führt, braucht man nicht zu fürchten. Jeder Zweifel an der G e l t u n g des Atombegriffes als einer notwendigen begrifflichen Voraussetzung der rein quantitativen oder mechanischen Betrachtung der Welt ist gerade nach unseren Annahmen ausgeschlossen. | Auf die Geltung allein aber kommt es für die Objektivität der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung an. Das Vorurteil wollen wir beseitigen, daß die Wissenschaft sich auf das stets problematische „absolute“ Sein eines Wirklichen stützen müsse. Können wir daher auch nicht zugeben, daß Atome im strengen, d. h. logischen Sinne als Wirklichkeiten betrachtet werden dürfen, so hat diese Ansicht mit der Bekämpfung der Atomistik, wie sie z. B. von Mach vorgenommen ist, trotzdem wenig gemeinsam. Das ist um so mehr hervorzuheben, als man die hier vorgetragenen Ansichten, mit denen Machs „in mancher Hinsicht nahe verwandt“ charakterisiert hat.214 Gemeinsam ist uns mit Mach n u r die Ablehnung der metaphysischen Deutung naturwissenschaftlicher Körperbegriffe als Abbilder transzendenter Realitäten, und sogar sie erfolgt bei uns auf Grund einer Erkenntnistheorie, die in ihrem Wesen der von Mach vertretenen geradezu entgegengesetzt ist. Ja, wir sehen in Machs Deutung der Welt als eines Empfindungskomplexes eine ebenso ungerechtfertigte metaphysische Theorie wie in der metaphysischen Atomistik, denn die Machschen „Empfindungen“ haben alle logischen Fehler der als transzen213

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Diese Sätze wurden lange vor dem Versuch Vaihingers veröffentlicht, den Begriff des „als ob“ zu einer Theorie der „Fiktionen“ umzudeuten, und der hier zum Ausdruck gebrachte Gedanke hat auch sachlich mit moderner Als-ob-Philosophie nichts gemein, sondern steht im Zusammenhang mit Kants Ideenlehre. Uebrigens findet sich das moderne Mißverständnis Kants bereits 1798 bei Forberg und ist von Fichte energisch zurückgewiesen. Das habe ich ebenfalls vor dem Erscheinen von Vaihingers Als-ob-Philosophie in den Kantstudien in einer Abhandlung über Fichtes Atheismusstreit 1899 gezeigt. Jedenfalls liegt mir jeder „Fiktionalismus“ fern. Vgl. H. K l e i n p e t e r im Archiv für systematische Philosophie, VI, S. 87 und in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung 1901, 206.

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dente Wirklichkeiten gesetzten logischen Atome. Sie können ebensowenig als absolute Realitäten gedacht werden wie die einfachen Körper oder die „letzten Dinge“. Im übrigen gilt es hier nur, die transzendenten „realistischen“ Annahmen, die zur Sicherung der Objektivität naturwissenschaftlicher Begriffsbildungen herangezogen werden, zu beseitigen. Der Neubau, mit dessen Hilfe die Geltung positiv zu begründen wäre, braucht uns in diesem Zusammenhange noch nicht zu kümmern. Denn sind einmal die metaphysischen Dogmen zerstört, und haben wir insbesondere die „letzten Dinge“ der Naturwissenschaft als „Ideen“ verstanden, die gelten, ohne real sein zu müssen, dann verschwindet auch das Bedürfnis nach einer metaphysischen Stütze für die Objektivität der G e s c h i c h t e , und darauf allein kommt es hier an. Diese Wissenschaft befindet sich jetzt der Naturwissenschaft gegenüber ebensowenig in einer ungünstigeren Lage, wie dies beim Versuch einer rein empirischen Begründung ihrer Objektivität der Fall war. Die entgegengesetzte Meinung beruht auf dem Vorurteil, daß man mehr Recht habe, die Inhalte der naturwissenschaftlichen Allgemeinbegriffe zu metaphysischen Wesenheiten zu hypostasieren als die individuellen Begriffsinhalte, welche durch historische Darstellung entstehen. Tat- | sächlich ist die Objektivität beider Wissenschaften unter dem Gesichtspunkt des Ideals der metaphysischen Objektivität gleich gering, d. h. es kann von einer Uebereinstimmung ihres Inhaltes mit einer von jeder Begriffsbildung unabhängig existierenden absoluten Wirklichkeit bei beiden nicht die Rede sein. Der Begriff der wissenschaftlichen Objektivität, der auf dem Begriff eines die „wahre Realität“ abbildenden Erkennens beruht, ist in jeder Hinsicht aufzugeben. Das erkenntnistheoretische Ideal, das in einer platonisierenden Verwandlung von gültigen Werten und Sinngebilden in transzendente Wirklichkeiten wurzelt, erweist sich überall als prinzipiell unerreichbar, und es kann daher, konsequent zu Ende gedacht, sowohl in der Geschichte als auch in der Naturwissenschaft nur zum Skeptizismus führen.

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IV. D i e O b j e k t i v i t ä t d e r We r t e . Ist nun aber weder die empirische Wirklichkeit noch eine metaphysische Realität geeignet, der naturwissenschaftlichen und der historischen Begriffsbildung Objektivität zu verleihen, welcher Weg bleibt dann noch übrig, auf dem sich die Grundlagen einer wissenschaftlichen Geltung der Begriffe verstehen lassen? Eine vollständige Beantwortung dieser Frage geht selbstverständlich über den Rahmen unserer Untersuchungen weit hinaus. Wir

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müssen uns nach wie vor auf das Verhältnis, in dem die geschichtliche Objektivität zur naturwissenschaftlichen steht, beschränken. Doch läßt sich, um auch nur dieses Verhältnis klarzulegen, die Andeutung einiger allgemeiner Grundbegriffe, die unsere Auffassung vom Wesen alles Erkennens überhaupt bestimmen, nicht vermeiden. Es ist zu erwarten, daß man nach den vorangegangenen Ausführungen unsern erkenntnistheoretischen Standpunkt als „Subjektivismus“ im tadelnden Sinne bezeichnen wird, und in der Tat, wenn man das, wonach das begriffliche Erkennen sich zu richten hat, um „objektiv“ zu sein, als das „Objekt“ der Erkenntnis bezeichnet, so kennen wir, da dieses Objekt weder mit einem absolut realen Sein noch mit der empirischen Wirklichkeit gleichgesetzt werden kann, wirkliche oder real seiende „Objekte“ der naturwissenschaftlichen und der historischen Begriffe nicht. Wirklich oder real ist uns allein das Tatsachenmaterial, das im Begriff umgeformt wird.215 Die Geltung der Begriffe kann daher nur | von der Art der Tätigkeit abhängen, die das erkennende Subjekt bei ihrer Bildung ausübt, und die in der Naturwissenschaft so gut wie in der Geschichte für die Gestaltung des Stoffes im Begriff maßgebend ist. Ueberall handelt es sich um die Scheidung des Wesentlichen vom Unwesentlichen, und sie wird stets von dem erkennenden Subjekte vorgenommen. Insofern haben wir uns also auf einen „subjektivistischen“ Standpunkt gestellt, und wir wollen uns zunächst noch einmal ausdrücklich klar machen, in welchem Grade die Erkenntnistheorie in dem angegebenen Sinne „subjektivistisch“ sein muß. Wir versuchen zu diesem Zwecke, die verschiedenen subjektiven Faktoren des wissenschaftlichen begrifflichen Erkennens, denen wir zum Teil bereits hier und da begegnet sind, systematisch zu ordnen. Dabei lassen sich zwei Arten von Subjektivismus unterscheiden, wenn man auf die verschiedenen Arten des Verhaltens reflektiert, die das erkennende Subjekt zeigt. Wir können von ihm sagen, daß es zum Teil anschaut oder „vorstellt“, d. h. etwas Gegebenes lediglich h i n n i m m t , und daß es außerdem zu dem von ihm Angeschauten oder Vorgestellten oder Hingenommenen S t e l l u n g nimmt. Dem „Vorstellen“ im weitesten Sinne haben wir mit andern Worten ein We r t e n entgegenzusetzen, und dementsprechend ist eventuell die wissenschaftliche Erkenntnis nicht allein von einem vorstellenden Subjekt abhängig, sondern es muß ferner noch ihre Abhängigkeit von einem wertenden Subjekte konstatiert werden, worin man dann einen noch „subjektiveren“ Subjektivismus zu sehen hätte. 215

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Den Begriff der methodologisch noch unbearbeiteten „objektiven Wirklich- | keit“ oder der 674 aus realen, aufeinander wirkenden Dingen bestehenden empirischen Realität, welche der Einzelforscher als Stoff überall voraussetzt, brauchen wir hier nicht weiter zu erörtern. Vgl. darüber: [Der] Gegenstand der Erkenntnis, 6. Aufl. 1928, S. 383 ff.

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Zugleich ist klar, wie diese Eventualität mit der Frage nach dem Verhältnis der naturwissenschaftlichen zur geschichtlichen Objektivität zusammenhängt. Die Geschichtswissenschaft scheint, da Werte ihre leitenden Gesichtspunkte sind, nicht nur vom vorstellenden, sondern auch vom wertenden Subjekt abhängig zu sein, und es wäre also wieder von vornherein die Objektivität der Geschichte in noch höherem Maße problematisch als die der Naturwissenschaft. Gerade deshalb jedoch wollen wir mit der Aufzeigung der verschiedenen subjektiven Faktoren des begrifflichen Erkennens den Nachweis verbinden, daß die Naturwissenschaft ebenfalls nicht allein vom vorstellenden, sondern auch vom wertenden Subjekte abhängig gedacht werden muß, d. h. wir ziehen | zunächst einmal die Naturwissenschaft auf das subjektivistische Niveau der Geschichte h e r a b , um so zu sehen, was auf dem Boden dieses erkenntnistheoretischen Subjektivismus wissenschaftliche Objektivität noch bedeuten kann, und wie sich dann die Geltung der naturwissenschaftlichen zur Geltung der historischen Begriffsbildung verhält. Gerade dadurch wird sich zeigen lassen, warum die Objektivität der Naturwissenschaft im Prinzip nicht größer ist als die Objektivität der historischen Begriffe, d. h. warum ohne Anerkennung von irgendwelchen gültigen We r t e n eine Objektivität der wissenschaftlichen Begriffsbildung überhaupt nicht bestehen würde. Um einen Ueberblick über alle subjektiven Bestandteile zu gewinnen, die in jedem wissenschaftlichen Erkennen durch Begriffe vorkommen, scheiden wir außer dem vorstellenden und dem wertenden Subjekt ausdrücklich noch die subjektiven Faktoren, die in der Erkenntnis des M a t e r i a l s enthalten sind, von denen, die in der wissenschaftlichen Erkenntnis oder in der begrifflichen U m b i l d u n g des Materials durch bestimmte F o r m e n der Begriffsbildung stecken. Dann ergeben sich v i e r verschiedene Möglichkeiten. Es gehört erstens das v o r s t e l l e n d e Subjekt notwendig zur Form der Wissenschaft, zweitens gehört es zum Material u n d zur Form, drittens gehört auch das w e r t e n d e Subjekt zur Form der Wissenschaft, und viertens kann endlich weder Form n o c h Material der Erkenntnis ohne Beziehung auch zu einem wertenden Subjekt gedacht werden. Die vier Möglichkeiten stellen so geordnet eine Reihe dar, in der die subjektiven Faktoren, die in der Wissenschaft enthalten sind, immer mehr zunehmen, so daß schließlich der denkbar höchste Grad von Subjektivismus der Erkenntnis erreicht wird. Daß die Formen aller wissenschaftlichen Begriffsbildung zum mindesten zu einem v o r s t e l l e n d e n Subjekte in Beziehung stehen, wird nach den vorangegangenen Ausführungen nicht bezweifelt werden. Wenn wir als Material der Wissenschaft nur die empirische Realität voraussetzen, diese aber eine unübersehbare Mannigfaltigkeit bildet, deren rein tatsächliche Konstatierung niemals Wissenschaft geben kann, dann versteht es sich von selbst,

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daß erst durch die vom Subjekt vorgenommene Umformung Wissenschaft zustande kommt. Ebenso wissen wir, daß ohne die Voraussetzung eines metaphysisch realen Seins auch das Material der empirischen Wissenschaften in seiner bloßen Tatsächlichkeit auf ein vorstellendes Subjekt bezogen werden muß, denn es gibt dann nur die eine, dem vorstellenden Subjekte gegebene oder | „immanente“ Wirklichkeit. Wir brauchen uns also bei einer näheren Begründung des Standpunktes, für den Form wie Inhalt der empirischen Wissenschaft in gleicher Weise auf das v o r s t e l l e n d e Subjekt zu beziehen sind, nicht weiter aufzuhalten. Wohl aber bedarf die Beziehung der Erkenntnis auf ein w e r t e n d e s Subjekt der ausdrücklichen Erörterung. Was zunächst die Form der Begriffsbildung betrifft, so scheint, wie schon angedeutet, das wertende Subjekt zwar für die Geschichte, nicht aber für die Naturwissenschaft von entscheidender Bedeutung zu sein, denn das Absehen von allen Werten, die an den realen Objekten haften, haben wir ja geradezu als notwendige Voraussetzung der Naturwissenschaft erkannt. Soll trotzdem ihre Form auch auf ein wertendes Subjekt bezogen werden? Das läßt sich in der Tat als notwendig nachweisen. Zwar bleibt es selbstverständlich dabei, daß lediglich die historischen Objekte durch theoretische Wertbeziehung unter einen h i s t o r i s c h e n Begriff gebracht werden, während das Wesen der Naturwissenschaft die Abstraktion auch von dem theoretischen Beziehen der Objekte auf Werte erfordert. Es folgt aber hieraus nicht, daß die naturwissenschaftliche Begriffsbildung in j e d e r Hinsicht ohne ein wertendes Subjekt bestehen könnte. Von dem für a l l e wissenschaftliche Begriffsbildung unentbehrlichen Werten sahen wir bisher nur deshalb ab, um das der Geschichte allein eigentümliche theoretische Beziehen auf Werte möglichst deutlich hervortreten zu lassen. Jetzt aber wird es wichtig, auch klarzustellen, inwiefern j e d e wissenschaftliche Begriffsbildung wertend ist, oder inwiefern j e d e s erkennende Subjekt zu Werten Stellung nehmen muß, und da läßt sich zeigen: die realen O b j e k t e der Naturwissenschaften werden zwar von der theoretischen Wertbeziehung ebenso wie von der praktischen Wertung losgelöst, aber die Formen, mit denen die Naturwissenschaft diese Objekte einem System von allgemeinen Begriffen unterordnet, sind, wenn Naturwissenschaft zustande kommen soll, notwendig von einem Subjekt als gültige Werte anerkannt, denn erst mit Rücksicht auf solche anerkannte Werte kann das Subjekt das Wesentliche vom Unwesentlichen s c h e i d e n . Es muß also die Form jeder empirischen Wissenschaft in letzter Hinsicht auch von einem Werte anerkennenden Subjekt gewertet gedacht werden. Ja, wir können geradezu sagen: selbst die Abstraktion von allen an den individuellen Objekten haftenden Wertbeziehungen, die mit Rücksicht auf das Generalisieren der Naturwissenschaft

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notwendig wird, läßt sich erst als Akt eines die Formen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung | wertenden Subjektes verstehen. Insofern ist ein Akt des Wertens bei k e i n e r Begriffsbildung auszuschalten. Schließlich bleibt noch die vierte Möglichkeit zu erörtern, ob nicht allein die Form, sondern auch das Material der Wissenschaft im Sinne des bloßen „Tatsachenmaterials“ auf ein wertendes Subjekt bezogen werden muß. Oder: war diese Möglichkeit nur der systematischen Vollständigkeit wegen mit genannt? Es scheint so, denn was soll es heißen, die gegebenen Tatsachen oder die empirischen Wirklichkeiten seien, um erkannt zu werden, notwendig mit einer Wertung verknüpft? Damit kommen wir zu dem Punkt, von dessen Verständnis die Einsicht in die Konsequenz des folgenden Gedankenganges abhängt. Doch ist auch hier für unsern speziellen Zweck nur das ausdrücklich darzustellen, was schon wiederholt berührt wurde.216 Eine „Tatsache“ kommt für die Wissenschaft allein insofern in Betracht, als sie erkannt ist, d. h. als das Urteil, welches sie als Tatsache konstatiert, für w a h r gelten darf. Von dem Begriffe eines wahren Urteils aber ist der Gedanke, daß das „wahr“ Genannte das ist, was für das erkennende Subjekt theoretischen Wert hat, in keinem Falle loszulösen, und so schließt die Konstatierung einer jeden Tatsache in einem Urteile, das auf Wahrheit Anspruch macht, bereits die Stellungnahme zum Wahrheitswerte und seine Anerkennung durch das erkennende Subjekt als notwendige Voraussetzung ein. Der „Subjektivismus“ des Erkennens reicht also in der Tat so weit, daß nicht nur die Formen, sondern auch das Material aller Wissenschaft, nämlich die für wahr gehaltenen „Tatsachen“, genauer die rein tatsächlichen Urteile, auf ein wertendes Subjekt bezogen werden müssen. Soll etwas mit Recht als „wirklich“ bezeichnet werden, so muß es n o t w e n d i g sein, daß das erkennende Subjekt einen Inhalt wirklich nennt oder ihm die Form der Wirklichkeit beilegt, und diese Notwendigkeit, um die es sich dabei stets handelt, kann keine andere als die Notwendigkeit eines theoretischen Wertes oder eine S o l l e n s -Notwendigkeit sein. Es gibt also überhaupt k e i n e Erkenntnis, die nicht von einem wertenden, die Zusammen g e h ö r i g k e i t von Form und Inhalt a n e r k e n n e n d e n Subjekte vollzogen wird. Daß hierdurch der prinzipielle Unterschied zwischen wertfreier naturwissenschaftlicher und wertbeziehender historischer Begriffsbildung nicht etwa wieder in | Frage gestellt wird, braucht wohl nicht ausführlich begründet zu werden. Zunächst bleibt ja die Individualität der zu erkennenden Objekte in der Naturwissenschaft von jeder Beziehung auf Werte frei, d. h. nur insofern ist das naturwissenschaftlich erkennende Subjekt wertend, als bei der Begriffsbildung der Wert der Wahr216

Die eingehende Entwicklung des hier zugrunde gelegten Begriffes vom Erkennen des realen Seins gibt meine Schrift: Der Gegenstand der Erkenntnis, 1892, 6. Aufl. 1928.

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heit, den seine Urteile haben, implizite anerkannt sein muß, und außerdem ist diese Anerkennung von dem geschichtlichen Beziehen der Objekte auf Werte und der Bildung von In-dividuen schon deshalb prinzipiell verschieden, weil sie keine bloße Wert b e z i e h u n g , sondern eine direkte We r t u n g von seiten des Subjektes, eine Anerkennung des Zusammengehörens von Form und Inhalt darstellt. Dies mag genügen, um zu zeigen, inwiefern der Begriff einer j e d e n Erkenntnis den Gedanken eines wertenden Subjektes enthält, und hat man sich dies klargemacht, so weiß man auch, worin unter erkenntnistheoretischen Gesichtspunkten allein noch die Frage nach der Objektivität der wissenschaftlichen Begriffsbildung bestehen kann. Sie hängt ausschließlich von der G e l t u n g der We r t e ab, zu denen das erkennende Subjekt beim Erkennen Stellung nimmt. Falls diese Werte gültig sind, haben die Begriffe, die mit Rücksicht auf sie gebildet werden, wissenschaftliche Objektivität, und zwar die höchste Objektivität, die man von ihnen verlangen kann. Gelten die Werte dagegen nicht, so kann von wissenschaftlicher Objektivität überhaupt keine Rede mehr sein. Auf dem Boden jedes „Realismus“ wird dies paradox erscheinen, und daher sei noch bemerkt: wir behaupten selbstverständlich nicht, daß dem Einzelforscher die Geltung seiner Begriffe oder die Notwendigkeit seiner Urteile stets als Notwendigkeit und als Geltung eines Wertes zum ausdrücklichen Bewußtsein kommt. Er wird sich in der empirischen Wissenschaft leicht mit dem Gedanken abfinden, daß völlig unabhängig vom erkennenden Subjekt es wirklich so „ist“, wie geurteilt wird. In der Erkenntnistheorie können wir diese Voraussetzung jedoch nicht durchführen. Wir würden mit ihrer Hilfe niemals verstehen, was Objektivität der wissenschaftlichen Erkenntnis bedeutet, denn eine „wirkliche“ Welt, die von dem Inhalt unserer Begriffe so, wie sie wirklich ist, reproduziert wird, gibt es eben nicht, oder wir wissen wenigstens nichts von ihr. Sollte also eine für sich bestehende Wirklichkeit der Maßstab für die wissenschaftliche Begriffsbildung sein, so würde gerade dies, wie wir schon gesehen haben, zu skeptischen Konsequenzen treiben, und wir müßten die Objektivität jeder wissenschaftlichen Begriffsbildung in Frage stellen. Sie läßt sich allein auf eine Geltung der theore- | tischen Werte, niemals auf die Existenz einer bloßen Wirklichkeit stützen. Freilich wird man meinen, die Geltung der Werte, von denen wir zeigen können, daß das erkennende Subjekt sie immer anerkennt, wenn es etwas als wahr behauptet, lasse sich bezweifeln und sei daher eine zu unsichere Basis der wissenschaftlichen Objektivität. Aber ein solcher Zweifel würde, konsequent für a l l e Werte durchgeführt, den Begriff der Wahrheit überhaupt aufheben, und damit kämen wir zu einer logischen Absurdität. Wir

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wissen, warum j e d e s Urteil, das den Anspruch erheben darf, wahr zu sein, die absolute Geltung des Wahrheitswertes voraussetzen muß, und daher ist die Anerkennung der Geltung i r g e n d welcher Werte unter keinen Umständen zu vermeiden. Andererseits ist jedoch zuzugeben, daß wir damit noch nicht mehr als das a l l g e m e i n e Prinzip gewonnen haben, d. h. noch nicht wissen, welche besonderen Werte nun als gültig vorausgesetzt werden dürfen. Wir denken in diesem Zusammenhange auch nicht daran, ein System der theoretischen Werte zu entwickeln und zu begründen, auf deren Geltung die Objektivität der wissenschaftlichen Begriffsbildung beruht. Aber an einem Beispiel wollen wir das Prinzip, mit Hilfe dessen man aufzeigen kann, inwiefern die Geltung gewisser Wert-Voraussetzungen unumgänglich notwendig oder unbezweifelbar ist, klarmachen. Das wird genügen für die Bestimmung des Verhältnisses der historischen zur naturwissenschaftlichen Objektivität. Wer Naturgesetze sucht, setzt voraus, daß irgendwelche unbedingt allgemeinen Urteile gelten, und die Form der unbedingten Allgemeinheit ist daher für ihn notwendig ein gültiger theoretischer Wert. Nun könnte man zwar eventuell sagen: unbedingt allgemeine Urteile gelten nicht, und das scheint noch keinen Widerspruch in dem Sinne einzuschließen, wie dies bei dem Urteil, welches die unbedingte Geltung von a l l e n theoretischen Werten überhaupt bestreitet, der Fall ist. Aber es kommt darauf an, welchen Sinn wir mit der Behauptung: unbedingt allgemeine Urteile gelten nicht, verbinden. Soll sie nur für einen besonderen Fall gelten, also sagen, dies bestimmte individuelle Erkenntnissubjekt könne an dieser bestimmten Stelle des Raumes und der Zeit über dies bestimmte Erkenntnismaterial kein unbedingt allgemeines Urteil bilden, so ist gegen sie allerdings nichts einzuwenden. Doch sie tritt dann auch noch nicht in einen Widerspruch zu der erkenntnistheoretischen Voraussetzung, von der die Objektivität der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung abhängt, sondern sie enthält lediglich eine | rein tatsächliche Feststellung, die für die Probleme der Erkenntnistheorie keine Bedeutung hat, und selbstverständlich würde die bloße Häufung solcher rein tatsächlicher Feststellungen prinzipiell keinen Schritt weiter führen. Erst wenn die unbedingt allgemeine Geltung a l l e r Naturgesetze und j e d e Möglichkeit, irgendwelche unbedingt allgemeinen Urteile zu fällen, bestritten wird, liegt überhaupt der Ve r s u c h vor, das zu leugnen, was formale logische Voraussetzung der naturwissenschaftlichen Gesetzesbegriffe ist, also auch als theoretischer Wert gelten muß. Ein solcher Versuch aber hat notwendig selbst die Gestalt eines u n b e d i n g t a l l g e m e i n e n Urteils, schließt demnach die Anerkennung der formalen Voraussetzung, die er leugnen möchte, bereits ein, d. h. er gibt vor, das bestreiten zu wollen, worauf seine eigene Geltung beruht, und er muß sich mithin als logisch widersinnig selbst aufheben.

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Freilich pflegen Vertreter des radikalen Empirismus derartige Argumentationen als „sophistisch“ zu bezeichnen. Doch liegt dabei eine kleine Verwechslung vor, denn in Platons Dialogen werden gerade die sophistischen Theorien in der Weise z u r ü c k g e w i e s e n , die man heute sophistisch zu nennen beliebt. Man sollte daher mit dem Vorwurf der Sophistik in solchen Fällen etwas vorsichtiger sein und nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus des Relativismus sitzt. Der absolute Relativismus der Sophisten und der modernen Empiristen kann leicht dadurch zurückgewiesen werden, daß man seine i n n e r e n W i d e r s p r ü c h e aufzeigt und ihn durch seine eigenen Konsequenzen ad absurdum führt. Anders lassen sich die Voraussetzungen, die a l l e m Erkennen zugrunde liegen, überhaupt nicht dartun. Man muß sich klarmachen, daß jeder Angriff auf ihre Geltung zu einem Zirkel führt, weil der Angreifer sich auf das, was er angreifen möchte, selbst stützen muß, um seinen Beweis führen zu können. Deshalb gerät auch der Psychologismus notwendig in diesen Zirkel, sobald er durch eine naturwissenschaftliche Erklärung der Erkenntnisvorgänge zugleich zu Urteilen über die Geltung der Erkenntnisvoraussetzungen zu kommen sucht. Die Analysen Humes z. B., die im Prinzip bis heute nicht übertroffen sind, enthalten viele derartige erkenntnistheoretische Uebergriffe und erweisen sich daher als von dem angegebenen Zirkel ebenfalls nicht frei. Wie wenig würde uns die Erklärung der Entstehung des Kausalbegriffs sagen, wenn Hume nicht überall die G e l t u n g des Kausalitätsprinzipes und der Kausalgesetze schon v o r a u s s e t z t e . Erst mit Hilfe des Kausalbegriffes gelingt es ihm, zu zeigen, wie die wiederholte | Sukzession notwendig in a l l e n Fällen jene Ideenassoziation b e w i r k t , auf welcher dann der Kausalbegriff beruhen soll. Derartige Theorien können also zwar wertvoll sein, falls sie verständlich machen sollen, wie allmählich die Ueberzeugung von der Richtigkeit der formalen Erkenntnisvoraussetzungen zustande kommt. Aber sie vermögen niemals über die Geltung dieser Voraussetzungen als theoretischer Werte etwas zu sagen. Näher auf das Problem der Objektivität der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung einzugehen, liegt nicht in unserm Plan. Kann die Geltung ihrer Voraussetzungen nur durch solche Sätze bestritten werden, welche diese Voraussetzungen selbst schon einschließen, so darf der Umstand, daß das erkennende Subjekt allein es ist, welches auf Grund dieser Voraussetzungen den Erkenntnisstoff formt, jedenfalls kein Einwand mehr gegen die Objektivität der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung sein, und im übrigen interessiert uns jetzt nur noch die Frage, in welchem Verhältnis die Objektivität der historischen Begriffsbildung zu der der naturwissenschaftlichen steht, falls auch das Generalisieren und das Aufstellen von Gesetzen ohne Anerkennung von gültigen theoretischen Werten nicht auskommt.

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Wir wissen bereits, daß in einer Hinsicht historische Darstellungen dem Konstatieren von bloßen Tatsachen näher liegen als Darstellungen der Naturwissenschaft. Kann man doch schon die rein tatsächliche Erkenntnis eine im weitesten Sinne des Wortes „historische“ nennen. Insofern also scheint die Geschichtswissenschaft weniger Voraussetzungen als die Naturwissenschaft zu machen. Aber dies bezieht sich nur auf den Begriff der Geschichte, den wir im dritten Kapitel als P r o b l e m der Methodenlehre gewonnen hatten, und deshalb bleibt die wissenschaftliche Objektivität der historischen Begriffsbildung, die mehr als rein empirisch sein will, auch jetzt noch problematisch. Die Geschichtswissenschaft muß, wie wir gesehen haben, annehmen dürfen, daß die einmalige Entwicklung der Realität in einer notwendigen Beziehung zu irgendwelchen unbedingt allgemein gültigen Werten steht. Ist auch diese Voraussetzung von der Art, daß sie die Objektivität der Geschichte in keiner Weise unter das Niveau der naturwissenschaftlichen Objektivität herabdrückt? Reflektieren wir, um die Frage zu beantworten, noch auf eine andere als die bisher berücksichtigte Seite der Erkenntnis. Da die Wissenschaft ohne Begriffe nicht auskommt, bleibt ihr jede r e i n anschauliche oder „intuitive“ Erkenntnis versagt. Sie muß, wie man sagt, stets auch | „diskursiv“ verfahren, und damit ist zugleich notwendig verknüpft, daß das wirkliche Erkennen eine bestimmte Zeitstrecke ausfüllt oder erst durch eine Reihe von Veränderungen hindurch sein Ziel erreicht. Weil dies Ziel ferner für das erkennende Subjekt absoluten Wert besitzt, wird es unvermeidlich, die zur Erkenntnis hinführende Veränderungsreihe als wertbezogene Entwicklung in dem früher angegebenen Sinne des an vierter Stelle genannten Entwicklungsbegriffes aufzufassen, und da endlich der Wert, auf den die Entwicklung bezogen wird, in diesem Falle ein unbedingt allgemeiner Wert ist, sehen wir bereits hierdurch im Prinzip alle die Voraussetzungen erfüllt, die wir als Bedingung einer objektiven historischen Begriffsbildung kennengelernt haben, d. h. sobald wir den wirklichen Erkenntnisprozeß selbst zum Erkenntnisobjekt machen, können wir ihn niemals nur naturwissenschaftlich, sondern müssen wir ihn auch historisch betrachten, und da der Begriff der historisch-wertbezogenen Entwicklung die andern Formen des geschichtlichen Denkens einschließt, so haben wir damit im Prinzip schon alles gewonnen, was wir brauchen. Jeder neue wirkliche Erkenntnisakt wird mit Rücksicht auf den Wert der Erkenntnis zu einem historischen In-dividuum. Die Gesamtheit der Erkenntnisakte schließt sich zu einer historischen Entwicklung zusammen, und weil diese Entwicklung notwendig ein Glied in dem „allgemeinsten,“ d. h. umfassendsten Wirklichkeitsganzen ist, überträgt sich der Wertgesichtspunkt, der nicht als rein individuell und willkürlich angesehen werden kann, notwendig auf den historischen Zusammenhang, d. h. dieser selbst nimmt die Gestalt einer historischen wertbezogenen Entwicklung an.

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Kurz, wir können schon jetzt in keiner Weise mehr daran zweifeln, daß auch die Auffassung der Wirklichkeit als Geschichte in den angegebenen Formen, wenigstens so weit es sich um den wirklichen Erkenntnisprozeß handelt, eine überindividuelle oder objektive Geltung besitzt. Die Formen, auf denen diese Objektivität beruht, lassen sich aus dem Wesen des Erkennens, das zur Erreichung seines Zieles nicht anders als auf dem Wege einer Veränderungsreihe kommen kann, als notwendig begreifen, und sie sind daher selbst nicht weniger objektiv als die Voraussetzungen, die für das Suchen nach unbedingt allgemeingültigen Naturgesetzen bestehen. Damit ist der Naturalismus im P r i n z i p durchbrochen. Auch für den Mann der Naturwissenschaft existiert das, woran er selbst arbeitet, als Realität nur in wirklichen Gedanken einzelner Menschen, die entweder die naturwissenschaftlichen Begriffe ausgebildet oder sie ver- | standen haben. Aus einem Zustande, in dem niemand naturwissenschaftliche Betrachtungen anstellte, ist allmählich durch die Arbeit vieler Individuen eine naturwissenschaftliche Erforschung der Welt geworden, und diese einmalige Entwicklungsreihe muß mit wissenschaftlicher Notwendigkeit so dargestellt werden, daß man sie in ihrer Individualität in eine Beziehung zu dem Kulturwert der Naturwissenschaft setzt. Dieser Kulturwert aber, der die Begriffsbildung leitet, ist gerade von dem Naturalisten als unbedingt gültig anzuerkennen, und weil die geschichtliche Entwicklung der Naturwissenschaft sich nicht isolieren läßt, sondern in einem historisch-kausalen Zusammenhange mit der gesamten Kulturentwicklung der Menschheit steht, ja, diese Gesamtentwicklung in ihrer Eigenart auch von wesentlichem Einfluß auf die Eigenart der Entwicklung der Naturwissenschaft gewesen sein muß, wird die objektive historische Wertbeziehung notwendig auf die Gesamtentwicklung der menschlichen Kultur übertragen. Erkennt aber der Naturalismus so die allgemeinste Voraussetzung an, auf welcher wissenschaftliche Objektivität der Darstellung eines einmaligen individuellen Entwicklungsganges beruht, dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als Menschen und menschliches Tun wieder in das Z e n t r u m der geschichtlichen Wirklichkeit zu setzen, wie er auch über ihre räumliche Stellung im Weltall denken mag, d. h. er muß, sobald er an seine e i g e n e Geschichte denkt, dem historischen Standpunkte seine volle wissenschaftliche Berechtigung zugestehen. Als sinnlos erscheint jetzt insbesondere jene früher angedeutete und so beliebte Betrachtung, daß zwar vielleicht für die antike und mittelalterliche Welt die Menschengeschichte wissenschaftliche Bedeutung gehabt habe, daß aber seit der Verlegung des Schauplatzes aller Geschichte aus dem räumlichen Zentrum in einen beliebigen Winkel des Weltalls der objektive Wert aller menschlichen Zielsetzungen für die Wissenschaft verschwunden sei. Wer hat denn jene früheren „Weltanschauun-

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gen“ zerstört, nach denen die Erde als Schauplatz der Weltgeschichte den Mittelpunkt der Welt bildete? Das hat doch die Naturwissenschaft getan. Und was ist sie in ihrer Wirklichkeit anders als ein Werk von Menschen, die auf einem bedeutungslosen Stäubchen des Weltalls leben? Soll wegen der Kleinheit der Erde alles Menschenwerk vom wissenschaftlichen Standpunkt aus des objektiven Sinnes und der notwendigen Wertbeziehung entbehren? Warum legen wir denn der menschlichen Entdeckung, daß die Erde nicht der Mittelpunkt der Welt ist, irgendeinen objektiven Wert bei? | Man braucht nur solche Fragen zu stellen, und es wird klar: mit der Ablehnung j e d e s historischen Gesichtspunktes als eines nicht objektiv wissenschaftlichen würden die naturalistischen wie alle anderen philosophischen Standpunkte sich selbst aufheben. In gewissem Sinne kommen wir gerade in der Wissenschaft niemals über die Geschichte hinaus. Diejenigen denken daher „voraussetzungslos“, die bewußt geschichtlich denken. Nicht einmal ein radikaler Skeptizismus ist durchzuführen, sobald der Skeptiker sich darauf einläßt, auf die Geschichte der intellektuellen Entwicklung zu reflektieren und sein skeptisches Verhalten mit dem Denken anderer Zeiten und Menschen zu vergleichen, um es ihm als das berechtigtere gegenüberzustellen. Ja, wir müssen noch einen Schritt weiter gehen. Die allgemeinste Voraussetzung, auf der eine objektive geschichtswissenschaftliche Auffassung der Welt beruht, enthält sogar weniger an überempirischen Elementen als die Voraussetzungen der Naturwissenschaft, und sie muß zugleich als die umfassendere gelten. Wer nämlich geschichtlich denkt, braucht nur anzunehmen, die Wirklichkeit stehe in ihrer zeitlichen Entwicklung zu i r g e n d welchen, ihm eventuell völlig unbekannten, absolut gültigen Werten in Beziehung. Die Gesetzeswissenschaft dagegen muß die viel speziellere Voraussetzung machen, daß die Aufstellung von unbedingt allgemeinen Urteilen oder Naturgesetzen einen absoluten theoretischen Wert verkörpert, und daß eine Annäherung an die Verwirklichung dieses besonderen, inhaltlich bestimmten Wertes durch die Wissenschaft im Laufe der geschichtlichen Entwicklung möglich ist. Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich also das „a priori“ der Naturwissenschaft als ein spezieller Fall des historischen a priori dar, und der geschichtliche wertbeziehende Standpunkt erweist sich damit als der dem naturwissenschaftlichen wertfreien Standpunkt übergeordnete, d. h. man kann zwar Geschichte treiben, ohne die überempirischen Voraussetzungen der Naturwissenschaft zu machen, aber die Naturwissenschaft verliert ohne die überempirische Voraussetzung der Geschichte ihren Sinn, denn jeder, der naturwissenschaftlich arbeitet, hat implizite die einmalige historische Entwicklung der Naturwissenschaft in Beziehung auf einen Wert gesetzt, der absolut gilt.

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Jedenfalls, so gewiß wir überhaupt wissenschaftliche Erkenntnis wollen, so gewiß müssen wir eine objektive historische wertbeziehende Begriffsbildung als gültig anerkennen, welche die Geschichte der realen Erkenntnis darstellt, und daher der Kultur überhaupt eine objektive Bedeutung zuschreiben. Unter philosophischen Gesichtspunkten wird | die „Natur“ selbst, d. h. die Auffassung der Wirklichkeit mit Rücksicht auf das Allgemeine oder den naturgesetzlichen Zusammenhang, zu einem Ergebnis historischer K u l t u r a r b e i t . Im Prinzip ist damit die Frage nach dem Verhältnis von Geschichte und Naturwissenschaft bereits entschieden. Die geschichtliche Objektivität steht nicht allein vollkommen ebenbürtig neben der naturwissenschaftlichen, sondern die Naturwissenschaft macht sogar, wenn sie überhaupt auf ihre Objektivität reflektieren will, implizite erstens alle die Voraussetzungen, auf denen eine objektiv gültige individualisierende Begriffsbildung in den Kulturwissenschaften beruht, und sie fügt außerdem zu ihnen noch besondere Voraussetzungen über inhaltlich bestimmte theoretische Wertgeltungen hinzu. Aber gerade dieser Umstand weist andererseits darauf hin, daß wir bei einem solchen Ergebnis trotzdem noch nicht stehen bleiben dürfen. Wir haben unser Resultat auf rein logischem Wege erreicht und dadurch scheinbar teuer erkauft. In einer Hinsicht ist freilich sogar mehr gewonnen, als wir brauchen. Wir können den leitenden Wert, dessen überindividuelle und unbedingt allgemeine Geltung außer Zweifel steht, auch in bezug auf seinen I n h a l t bestimmen, nämlich als Wert der naturwissenschaftlichen Wahrheit oder Erkenntnis. Zugleich aber sieht es infolgedessen so aus, als ob wir weniger erreicht hätten, als für unsere Zwecke notwendig ist. Wir konnten ja n u r auf die intellektuelle Vollkommenheit der naturwissenschaftlichen Begriffe als unbedingt allgemeinen Wert hinweisen, und damit scheinen wir nun gerade zu der von uns früher abgelehnten Geschichtsphilosophie zu kommen, die sich auf pseudonaturalistischem Boden ergibt, wenn zum historischen „Entwicklungsgesetz“ die allmähliche Vervollkommnung des Intellektes oder gar die in immer höherem Maße verwirklichte Alleinherrschaft der naturwissenschaftlichen Methode gemacht wird. Wir sind also mit unserer Arbeit noch nicht fertig, obwohl im allgemeinen die Ueberlegenheit des historischen wertbeziehenden über den generalisierenden Standpunkt bereits feststeht. Es scheint, die Geschichte des Intellektes dürfe einen höheren Anspruch auf Objektivität machen als die der übrigen Kulturvorgänge, und das ist um so bedenklicher, als es mit dem Wesen unserer Beweisführung notwendig zusammenhängt. Wir mußten uns auf die logischen Werte bei unserer Deduktion beschränken, und diese Bevorzugung eines bestimmten Kulturwertes, der die übrigen herabdrückt, wäre nicht allein unter allgemeinen philosophischen Gesichtspunkten unbe-

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friedigend, sondern | sie stünde auch nicht im Einklang mit der wirklich vorhandenen Geschichtswissenschaft. Wir werden daher jetzt zu zeigen haben, aus welchen Gründen in einer philosophischen Untersuchung der Schein einer Bevorzugung der intellektualistischen Auffassung der Geschichte entstehen mußte, und dann, wie bei genauerem Zusehen die intellektuellen Werte sich trotzdem den übrigen Kulturwerten so koordinieren lassen, daß der Widerspruch, in den wir mit der tatsächlich vorhandenen Geschichtswissenschaft geraten sind, wieder verschwindet. Wir geben damit selbstverständlich von dem bisher Erreichten prinzipiell nichts auf, denn ein gewisser Begriff der wertbeziehenden individualisierenden Begriffsbildung ist schon jetzt über jeden Zweifel an seiner Objektivität erhaben. Aber der Begriff der Geschichte, den wir auf diese Weise gewonnen haben, erweist sich als zu eng, und er muß daher noch die nötige Erweiterung erfahren, ohne daß dadurch die historische Objektivität geringer wird. Zunächst ist klar, warum wir auf dem bisher eingeschlagenen Wege zu einem anderen Resultat als dem erreichten nicht kommen konnten. Wir mußten rein logisch vorgehen, und das einzige, den Intellekt absolut zwingende Kriterium, das wir bei dem Versuch einer logischen Deduktion der überempirischen wissenschaftlichen Voraussetzungen haben, ist die Aufzeigung des Widerspruchs, der in jeder Leugnung dieser Voraussetzungen steckt. Daher scheint, wenn es sich um die theoretische Begründung absoluter Werte handelt, ein zwingendes Kriterium n u r für den Nachweis logischer Werte vorhanden zu sein, d. h. das, was nicht bezweifelt werden kann, wird für den rein theoretischen Menschen nicht allein zum höchsten, sondern auch zum einzigen absolut wertvollen Gut. So in der Tat muß es sein, und in gewisser Hinsicht kommen wir mit einer logischen Untersuchung darüber niemals hinaus. Nur die Leugnung der logischen Werte läßt sich als logisch widerspruchsvoll dartun. Sobald wir dies eingesehen haben, verstehen wir auch, warum so viele philosophische Systeme, die nicht allein die letzten Prinzipien des realen Seins zu gewinnen, sondern zugleich den irrealen S i n n des Lebens festzustellen versuchen, den Intellekt zum Weltprinzip gemacht und in der intellektuellen Vollkommenheit den absolut geltenden Wert gesehen haben, neben dem alle anderen Werte dann sekundär wurden oder in ihrer Geltung ganz verschwanden. Wer Wissenschaft treibt, kann zwar die Geltung anderer Werte bezweifeln, niemals aber die Geltung des Wertes der Wissenschaft. Die Welt der Wissenschaft wird ihm daher zu einer wissenschaftlichen Welt, und zwar nicht nur in dem | Sinne, daß sie wissenschaftliche F o r m e n annimmt, denn dagegen wäre nichts zu sagen, sondern daß sie auch einen rein wissenschaftlichen I n h a l t erhält. Das gilt in allen Fällen. Der Materialismus steht nicht allein, wenn er die methodischen Prinzipien der Bearbeitung seines Stoffes, die auf Quanti-

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fizierung hinauslaufen, zur wahren Wirklichkeit macht, und der so den Atomismus als metaphysische Hypostasierung seines Begriffsapparates entstehen läßt. Für Platon wird ebenfalls der allgemeine B e g r i f f , der Logos, zum wahrhaft real Seienden. Für Aristoteles setzt sich das höchste Ideal der wissenschaftlichen Erkenntnis in den Begriff der Gottheit und der einzigen vollkommenen Realität um, so daß die Dinge ein Stufenreich bilden und um so realer werden, je mehr das Erkenntnisprinzip, die logische Form, den eigentlich nicht wirklichen Stoff durchdrungen hat. Für Spinoza ist der Sinn der Welt der amor intellectualis dei, der wiederum mit dem höchsten Erkenntnisideal der cognitio intuitiva zusammenfällt, und der Mensch kann daher nichts Besseres tun, als sich in das reine Anschauen Gottes, des denkbar umfassendsten Allgemeinbegriffes, zu versenken. Selbst für Kant, der sonst weit über den Intellektualismus hinausgeschritten ist, wird das rein problematische Gegenstück der höchsten intellektuellen Vollkommenheit oder des intellectus archetypus, das noumenon, zum Ding-an-sich, und alles menschliche Streben scheint, wenigstens hin und wieder, sogar bei diesem Denker unvollkommen, weil es nicht durch Erkenntnis jenes rein problematischen Etwas den Sinn der Welt zu erfassen vermag. Kurz, wir sehen bei vielen Philosophen die intellektuellen Werte, als sei dies selbstverständlich, an die Spitze aller Werte gestellt, und die größten Schwierigkeiten müssen daher entstehen, sobald den anderen Seiten des Menschen und den anderen Werten in den philosophischen Systemen ebenfalls ihr Recht werden soll. Das religiöse, ethische, ästhetische Leben und die Werte, auf denen sein Sinn beruht, werden entweder herabgesetzt oder so intellektualisiert, daß sie ihre eigenartige Bedeutung zu verlieren drohen. Besonders zwischen dem „praktischen“ Menschen, der w i l l , und dem theoretischen Menschen, der e r k e n n t , entsteht ein Widerstreit, und die Philosophie, die als Wissenschaft unwillkürlich dazu kommt, die theoretischen oder logischen Werte zu bevorzugen, ist dann meist geneigt, den Streit zugunsten des theoretischen Menschen zu schlichten und so das Recht des praktischen Menschen zu verkümmern. | Ist es eine Eigentümlichkeit, die der Philosophie notwendig anhaftet, daß sie die intellektuelle Seite des Menschen von seinen anderen Betätigungen abtrennt und sie dann wegen ihrer logischen Durchsichtigkeit bevorzugt? Muß die Philosophie in ihrer Eigenschaft als Theorie immer die theoretischen Werte allen anderen überordnen und die übrigen Werte ihnen gegenüber zur Bedeutungslosigkeit herabdrücken? Oder gibt es ein Mittel, auch die nicht-intellektuellen Seiten des Menschen und die nicht nur logischen Werte in einer umfassenden Weltanschauungslehre zu ihrem Rechte kommen zu lassen, d. h. das Gebiet der alogischen Werte den intellektuellen zu koordinieren oder zum Teil vielleicht sogar überzuordnen? Von der Ant-

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wort auf diese Frage hängt es ab, ob wir die Objektivität einer umfassenden Geschichtswissenschaft verstehen können. Ein „Voluntarismus“ im Gegensatz zum Intellektualismus ist an der Tagesordnung, d. h. man hebt hervor, wie im praktischen Leben überall der Wille das ausschlaggebende Moment sei, und meint, daß ihm daher auch nicht das Recht bestritten werden könne, unsere Ueberzeugungen vom Ganzen der Welt und von dem Sinn des Lebens zu beeinflussen. Durch solchen Voluntarismus scheint sich auch eine Bevorzugung der intellektuellen Werte und der bloß wissenschaftlichen Vollkommenheit überwinden zu lassen. Soll es sich trotzdem dabei um unsere w i s s e n s c h a f t l i c h e n Ueberzeugungen handeln, so sieht d i e s e Art von „Ueberwindung“ des Intellektualismus doch sehr bedenklich aus, denn damit ist im Prinzip allen Wünschen und aller Willkür das Tor geöffnet, und das muß den Widerspruch des wissenschaftlichen Menschen hervorrufen. Eine wissenschaftlich begründete Weltanschauungslehre kann nur durch logisches Denken auf rein theoretischem Wege zustande kommen. Daher werden, solange man das theoretische Denken so auffaßt, daß es in jeder Hinsicht in einem prinzipiellen Gegensatz zum Wollen und Tun steht, die logischen Werte auch immer Anspruch auf den Primat gegenüber den anderen Werten erheben, und die Philosophie wird nicht in der Lage sein, irgendwelche andere Wertgeltung der theoretischen als gleichberechtigt gegenüberzustellen. Die praktische und die theoretische Seite des Menschen bleiben dann aber notwendig im Kampf. Der theoretische Mensch einerseits muß alle Ansprüche auf andere als theoretische Wertgeltungen als unberechtigt abweisen, und andererseits werden nicht nur die Willens- und Gefühlsmenschen die Ansprüche der Wissenschaft als eine Vergewaltigung empfinden, sondern es müssen auch die Wissenschaften, in denen die nicht-intellek- | tuellen Werte eine entscheidende Rolle spielen, wie dies bei den meisten historischen Wissenschaften der Fall ist, ihren rein theoretischen, und das heißt dann zugleich ihren wissenschaftlichen Charakter zu verlieren scheinen. Auf dem Wege also, daß wir den Primat des Willens auf Grund seiner quantitativen Ueberlegenheit im praktischen Leben proklamieren, d. h. den Willen nicht mit Hilfe von logischen Gründen, sondern durch einen Willensakt, der im Gegensatze zum logischen Denken steht, an erste Stelle zu setzen versuchen, werden wir wissenschaftlich nicht vorwärts kommen. Im Gegenteil, wir würden damit nur wieder die Geltung auch der theoretischen Werte in Frage stellen und so a l l e s auf den Boden eines uferlosen Relativismus oder Skeptizismus herabziehen. Wohl aber gibt die rein logisch verfahrende Erkenntnistheorie die Möglichkeit, den Gegensatz der intellektuellen und der nicht-intellektuellen Werte in anderer Weise zu überwinden oder wenigstens so weit auszuglei-

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chen, daß gerade unter den voraussetzungslosesten erkenntnistheoretischen Gesichtspunkten der Schein einer Ueberlegenheit der intellektualistischen Geschichtsphilosophie mit Rücksicht auf ihre wissenschaftliche Objektivität verschwindet. Um dies zu zeigen, brauchen wir nur noch eine Konsequenz ausdrücklich zu ziehen, die sich aus dem über das Wesen alles wirklichen Erkennens und insbesondere alles wirklichen U r t e i l e n s überhaupt Festgestellten ergibt. In jeder urteilenden Erkenntnis – und nur diese kommt bei der wissenschaftlichen Begriffsbildung in Betracht – gehören erkanntes Objekt und erkennendes Subjekt notwendig zusammen, d. h. der Begriff des Erkennens verliert seinen Sinn, wenn nicht einerseits ein „Gegenstand“ als M a ß s t a b angenommen wird, der unabhängig von dem wirklichen Erkenntnisakt als Wert g i l t , zugleich aber andererseits auch ein wirklicher Erkenntnis a k t vorausgesetzt wird, der sich anerkennend oder wertend dieses Gegenstandes b e m ä c h t i g t . Von der „objektiven“ Seite des Erkenntnisbegriffes wollen wir an dieser Stelle einmal absehen und nur fragen: wie steht es mit dem Erkennen, falls wir nicht auf die objektive Geltung des Wertes, sondern auf den für die Realisierung des Wahrheitswertes unentbehrlichen wirklichen Akt des Subjektes achten, der sich des gültigen Wertes bemächtigt? Wie stellt er sich für eine historische Auffassung dar? Diese Frage ist für unsern Zusammenhang von entscheidender Wichtigkeit, denn wenn es sich um die G e s c h i c h t e der intellektuellen | Vollkommenheit handelt, kommen n u r die wirklichen Erkenntnisakte, in denen die Entwicklung der wissenschaftlichen Begriffsbildung sich vollzieht, in Betracht. Sie sind die unentbehrlichen Bedingungen für die Realisierung der Wissenschaft in ihrem allmählichen historischen Verlauf, und da sie, wie wir gesehen haben, aus Urteilen als theoretischen Wertungen bestehen, schließt die Realisierung der Wissenschaft notwendig den Begriff eines w e r t e n d e n E r k e n n t n i s s u b j e k t e s ein. Dies erkennende Subjekt muß als reale Bedingung aller geschichtlichen Verwirklichung der Wahrheit unser Interesse erwecken. Es befindet sich, insofern es sich nach Werten zu richten hat, wo es erkennen will, einem S o l l e n gegenüber oder einem Imperativ, der Anerkennung fordert, und zwar nicht relative oder „hypothetische“, sondern absolute Anerkennung, da es sich um die Anerkennung eines absolut gültigen Wertes handelt. Wir können daher sagen, der theoretische Wert tritt für das erkennende Subjekt als „kategorischer“ Imperativ auf, und das läßt sich dann so ausdrücken, daß auf dem voraussetzungslosesten Standpunkt, den es gibt, solange die geschichtliche Entwicklung der Wahrheit oder der wissenschaftlichen Vervollkommnung in Betracht gezogen wird, es auch für den allein nach Wahrheit strebenden Menschen unter allen Umständen eine objektiv gültige

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„Pflicht“ gibt. Das Wort brauchen wir hier in der denkbar weitesten Bedeutung, d. h. wir wollen damit nichts anderes als die Art charakterisieren, in der normativ allgemeine Werte dem Willen des Subjekts als gesollt gegenübertreten, oder wir sprechen von Pflichtbewußtsein, wo wir einen Wert lediglich, weil er ein Wert ist, anerkennen, und suchen nun zu zeigen, daß eine solche „autonome“ oder „freie“ Anerkennung von Werten, in der wir sonst nur das Wesen des s i t t l i c h wollenden oder praktischen Menschen zu sehen gewohnt sind, auch dann als Grundlage der Wertverwirklichung nicht fortgedacht werden kann, wenn es eine Entwicklung der wissenschaftlichen Wahrheit durch e r k e n n e n d e Subjekte geben soll. Jedem beliebigen wirklichen Erkenntnisakt geht mit andern Worten ein W i l l e voran, der will, was er wollen soll, ein „autonomer“ Wille, der des Sollens wegen sich selbst das Gesetz gibt. Sobald dies aber klar ist, können wir den wollenden zum erkennenden Menschen in der G e s c h i c h t e nicht mehr in solchen Gegensatz bringen, als ob beide gar nichts miteinander gemein hätten. Die zwei Seiten des Menschen, die theoretische und die praktische, erscheinen vielmehr nun als zwei verschiedene Arten, in denen sich ein autonomer | Wille äußert, und deshalb zwingt uns eine Untersuchung des realen Erkennens, wie es sich in der Geschichte allmählich entwickelt, in dem ein Sollen anerkennenden autonomen Willen das zu sehen, worin die Realisierung a u c h der Wahrheitswerte in der Wissenschaft seine Voraussetzung hat, d. h. wir haben im freiwillig Werte anerkennenden wollenden Subjekt eine, wenn der Ausdruck gestattet ist, ü b e r l o g i s c h e reale „Basis“ für die Verwirklichung auch der logischen Werte in der geschichtlichen Entwicklung anzuerkennen. Das wird jetzt nicht „voluntaristisch“ mißverstanden werden. Wir tasten damit die Selbständigkeit des Theoretischen, wie es für sich „objektiv“ g i l t , in keiner Weise an. Solange wir nur bei den logischen Werten selbst bleiben, können, ja müssen wir von jedem Willen absehen, der zu ihnen Stellung nimmt, und insofern ist es richtig, daß der Wille oder gar der Primat des Willens für die r e i n e Logik nicht besteht.217 Kommt aber die geschichtliche Wertverwirklichung, d. h. das r e a l e E n t s t e h e n d e r W i s s e n s c h a f t d u r c h w i r k l i c h e S u b j e k t e in Frage, dann wird der Begriff eines nicht mehr logischen, sondern überlogischen autonomen Willens, der die theoretischen Werte als objektiv gültige Werte anerkennt, zur notwendigen Voraussetzung. Die Paradoxie, die dem auf logischem Wege gewonnenen Begriffe des Ueberlogischen vielleicht anhaftet, ist nur scheinbar. Das logische Denken, mit Hilfe dessen wir zu diesem überlogischen Gute vordringen, wird sich 217

Vgl. hierzu E. L a s k , Gibt es einen Primat der praktischen Vernunft in der Logik? [In:] Bericht über den III. internationalen Kongreß für Philosophie zu Heidelberg 1909, S. 671 ff.

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hier lediglich dessen bewußt, daß reine Wert g e l t u n g des Theoretischen noch nicht Verwirklichung des Wertes in einem r e a l e n Gute ist, und daß es daher eines Willensaktes bedarf, um die Verwirklichung auch des theoretischen Wertes in dem Gute der Wissenschaft zustande zu bringen. Wissenschaft kann allein durch einen Willen zur Wahrheit entstehen, und dieser Wille ist dann nicht mehr logischer, sondern überlogischer Art. Nicht der Wert der Wahrheit, wohl aber die reale Wissenschaft beruht, da Wahrheit ein Anerkennung fordernder Wert ist, auf einem Willen, der Werte überhaupt will, und deswegen haben wir erst in dem das Sollen um seiner selbst willen anerkennenden Willen das Fundament, zwar gewiß nicht der Wertgeltung, wohl aber der wirklichen Erkenntnis. Das Urteilen, das im Dienste der wissenschaftlichen Erkenntnis steht, ist unter diesem Gesichtspunkt eine besondere Art des wertgemäßen H a n d e l n s , und hieraus ergibt | sich die absolute Wertung des autonomen Willens auch für den theoretischen Menschen als Notwendigkeit. So können wir zeigen, daß ein autonomer Wille, der „frei“ will, was er wollen soll, ein Gut ist, dessen Wert gerade vom theoretischen Standpunkt aus niemals in Zweifel gezogen werden darf. Das theoretische Denken, das Erkenntnis sucht, hat als Spezialfall des „praktischen“ Strebens zu gelten, das Werte überhaupt in Gütern verwirklicht. Auch der naheliegende Einwand, der Intellektualismus sei trotzdem noch immer nicht überwunden, denn der Wille erscheine in diesem Zusammenhang lediglich als ein intellektuell wertvolles Gut, d. h. er sei nur i n s o f e r n unbedingt wertvoll, als er die Voraussetzung der logischen Güter oder der wissenschaftlichen Erkenntnis bildet, ist nicht stichhaltig. Freilich dringen wir im Laufe der Untersuchung von der logischen Unbezweifelbarkeit des Wertes aus, der an der Wissenschaft haftet, dazu vor, daß wir auch den theoretischen Menschen zwingen, den wertbewußten autonomen Willen als absolut wertvoll anzuerkennen, und wegen dieser in einer logischen Untersuchung unvermeidlichen Anordnung unserer Gedanken kann es dann so scheinen, als ob wir den unbedingten Wert des autonomen Willens erst auf den unbedingten Wert, der an dem Gute der Wissenschaft haftet, gestützt hätten. Doch dieser Schein entsteht allein durch den Gang der Untersuchung. Der absolute Wert des autonomen Willens beruht darauf, daß er die Voraussetzung jeder b e l i e b i g e n Verwirklichung unbedingter Werte ist, und nur deshalb mußten wir vom Logischen ausgehen, um zu zeigen, daß a u c h der rein theoretische Mensch den unbedingten Wert dieses Willens als gültig anzuerkennen hat. Was ist nun aber hierdurch für die Frage nach der Objektivität der Geschichtswissenschaft gewonnen? Zur i n h a l t l i c h e n Bestimmung der Werte, die wir als absolut gültig voraussetzen dürfen, haben wir nichts

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hinzugefügt, sondern nur gezeigt, wie auch der Wert des autonomen, Werte um ihrer selbst willen anerkennenden Willens über jeden Zweifel erhaben ist. Damit scheint lediglich ein Gut gewonnen, dessen Wert n o c h formaler und infolgedessen zugleich n o c h inhaltsärmer ist als der Wert, den wir bereits hatten. Sind wir also jetzt etwa vor die Aufgabe gestellt, durch nähere inhaltliche Bestimmung eine Reihe von besonderen Kulturwerten zu finden, die sich zu dem allgemeinsten formalen Werte des wertbewußten Willens ebenso verhalten wie der Wert der Wahrheit und der Wert der Wissenschaft zu ihm, und haben wir dann ihre Objektivität und ihre Allgemeingültigkeit auch mit | Rücksicht auf ihren Inhalt so aufzuzeigen, daß sie den wissenschaftlichen Werten mit Rücksicht auf ihre Geltung gleichgestellt oder koordiniert werden können? Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus den früheren Ausführungen von selbst. Sollte die geschichtliche Entwicklung nicht theoretisch wertbeziehend dargestellt, sondern praktisch positiv oder negativ gewertet werden, dann wäre allerdings eine Ableitung besonderer inhaltlich bestimmter Kulturwerte notwendig, die zum Maßstab der Wertung dienen. Ebenso würde eine Geschichtsphilosophie, die den einheitlichen „Sinn“ der gesamten Menschheitsentwicklung bestimmen und gliedern will, ohne inhaltlich bestimmte Werte nicht auskommen. Ja, auch eine Universal- oder Weltgeschichte kann e i n h e i t l i c h erst mit Hilfe eines Systems von Kulturwerten geschrieben werden und setzt insofern eine materiale Geschichtsphilosophie voraus.218 Im übrigen ist jedoch für die Frage nach der wissenschaftlichen Objektivität rein e m p i r i s c h e r historischer Darstellungen die Kenntnis eines inhaltlich bestimmten Wertsystems irrelevant, und daher haben wir bereits jetzt alles erreicht, was zur Begründung der historischen Begriffsbildung und ihrer Objektivität notwendig ist. Der Kulturwert der Wissenschaft bot der Geschichte m e h r, als sie braucht, und dieses Mehr ist gerade das, was ihn von dem allgemeinsten, rein formalen Werte des wertbewußten Willens überhaupt unterscheidet: der Wahrheitswert macht eine direkte wertende Beurteilung der geschichtlichen Willensvorgänge möglich. Da aber solche Beurteilung nicht Aufgabe der rein wissenschaftlichen Geschichte ist, und da ferner der Historiker um so objektiver verfährt, je mehr er den I n h a l t seiner leitenden Wertge218

Es ist unter diesem Gesichtspunkt charakteristisch, daß K u r t B r e y s i g seiner „Kulturgeschichte der Neuzeit“, die tatsächlich eine „Weltgeschichte“ geben will, einen Band vorausgeschickt hat, in dem er nicht nur von der Aufgabe einer allgemeinen Geschichtsschreibung, sondern auch von ihren „Maßstäben“ handelt. Freilich ist Breysig sich nicht darüber klar geworden, daß er mit diesen „Maßstäben“ die K u l t u r w e r t e festzustellen sucht, die ihn bei seiner Darstellung leiten, und daß er also wertbeziehend geschichtsphilosophisch verfährt. Aber gerade weil auch bei diesem Gegner jedes Wertgesichtspunkts in der Geschichte solche logische Struktur seiner Ansichten sich nachweisen läßt, trägt Breysigs Buch besonders zur Bestätigung unserer Theorie bei.

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sichtspunkte dem historischen Material selbst entnimmt, das er darstellt, nämlich dem „Sinn“, in dem die historischen Zentren wirklich gelebt haben, so besteht die überempirische Voraussetzung der empirischen Geschichtswissenschaft allein darin, daß auch vom rein theoretischen, wissenschaftlichen Standpunkt die Be- | ziehung der wirklichen wertenden und wollenden Subjekte auf i r g e n d welche absolut gültigen Werte n o t w e n d i g bleibt. Es darf mit andern Worten von der Wissenschaft das Stellungnehmen der Menschen zu normativ allgemeinen Werten und das wirkliche Leben im Dienste der Wert- und Sinnverwirklichung niemals als etwas bloß „Individuelles“ im Sinne des W i l l k ü r l i c h e n betrachtet werden, und diese Voraussetzung ist bereits durch die unbedingte Geltung d e s Wertes, den ein autonomer Wille überhaupt hat, gesichert, denn so notwendig der daran haftende Wert gilt, so notwendig ist auch die Beziehung der Wirklichkeit auf ihn. Wir dürfen dabei nur nicht vergessen, in welchem Sinn wir hier das Wort „Autonomie“ gebrauchen, d. h. nicht meinen, wir kämen damit zu einer Geschichtsphilosophie, die mit „ethischen Maßstäben“ arbeitet, oder zu irgendeinem Moralismus der Weltanschauung. Auch der denkbar allgemeinste und umfassendste Begriff der Kultur setzt mit Rücksicht auf seine allmähliche Verwirklichung in der Geschichte schon einen autonomen, wertbewußten Willen in der Bedeutung des Wortes voraus, die wir hier im Auge haben, denn wir wissen, daß es Kultur nur in einer Gemeinschaft gibt, deren Glieder gewisse Werte als eine gemeinsame Angelegenheit, d. h. als normativ allgemeine Werte betrachten und daher mit Freiheit oder autonom wertend zu ihnen Stellung nehmen. Wir sehen also: gerade der rein f o r m a l e Wertbegriff, den wir aus dem Begriff eines Werte frei anerkennenden Willens überhaupt gewonnen haben, ist das, was wir brauchen. Der Widerspruch unserer Ergebnisse zu der vorhandenen Geschichtswissenschaft beruhte auf einer, wie es schien, notwendigen Bevorzugung der intellektuellen Werte. Jetzt dagegen wird die Beziehung der einmaligen und individuellen Wirklichkeit auf a l l e Werte, die von wollenden Menschen autonom als normativ anerkannt werden, ebenso notwendig wie die Beziehung auf den Wert der Wissenschaft, d. h. überall, wo soziale Individuen die Pflege von Gütern als gemeinsame Angelegenheit betrachten, und wo daher ihr individuelles Wollen und Handeln für die Realisierung der an den Gütern haftenden sozialen Werte der Kultur wesentlich ist, da geht etwas vor, dem wir, gerade vom voraussetzungslosesten Standpunkt der formalen Wertbejahung des autonomen Willens überhaupt, objektive Bedeutung für das unbedingt Gültige zuschreiben müssen. Nun wissen wir aber ferner, daß im Zentrum jeder historischen Darstellung wollende Menschen stehen, die zu den normativ allgemeinen | Werten ihrer Gemeinschaft Stellung nehmen, und wir haben daher insbesondere

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diesen historischen Willensakten in ihrer Individualität objektive Bedeutung beizulegen. Sie stehen in einer notwendigen Beziehung zu dem, was unbedingt sein soll, gleichviel ob sie es fördern oder hemmen, denn die Voraussetzung des praktischen Lebens, daß jede solche Handlung dem, was getan werden soll, näher oder ferner steht, bleibt für die lediglich betrachtende theoretische Beziehung der Wirklichkeit auf Werte unangetastet. Diese Beziehung überträgt sich dann aus den angegebenen Gründen auf die anderen primär historischen Individuen ebenso wie auf den sekundär historischen Stoff, und die Darstellung des ganzen historischen Zusammenhanges in absolut oder relativ historischen Begriffen ist deshalb eine theoretisch unbedingte, d. h. wissenschaftliche Notwendigkeit. Freilich, wir wissen nicht, welchen i n h a l t l i c h bestimmten „Sinn“ die Entwicklung des menschlichen Kulturlebens hat, und wir werden es, da wir in dieser Hinsicht stets geschichtlich bedingte Wesen bleiben, in absoluter Vollständigkeit niemals wissen. Aber darauf kommt es, solange es sich um die Objektivität der empirischen Geschichtswissenschaft handelt, auch nicht an. Der Historiker wird immer von inhaltlich bestimmten Werten geleitet, die er dem von ihm behandelten historischen Kulturleben selbst zu entnehmen hat, und das allein ist wichtig, daß die Entwicklung des menschlichen Kulturlebens überhaupt irgendeinen objektiven Sinn besitzt, d. h. daß irgendwelche Werte unbedingt gelten, auf die sie bezogen werden muß. Dessen aber können wir schon gewiß sein, sobald der Wert des autonomen Willens, der Werte in Gütern überhaupt realisieren will, feststeht. Und zwar ist das logisch oder theoretisch gewiß, denn wir haben gesehen, warum die Geltung dieses Wertes die Voraussetzung des Sinnes auch der wirklichen Erkenntnis ist. Obwohl daher nur eine Beziehung der Wirklichkeit auf irgendwelche unbedingt gültigen Werte überhaupt bleibt, also die Voraussetzung, die wir machen dürfen, rein formal ist, genügt sie trotzdem, um die geschichtliche Auffassung der Welt ebenso als notwendig zu betrachten wie die naturwissenschaftliche. Für die Objektivität der Aufstellung von Naturgesetzen brauchten wir von überempirischen Faktoren nichts anderes als die formale Voraussetzung, daß irgendwelche unbedingt allgemeinen Urteile überhaupt absolut gelten. Aller Inhalt war dann der besonderen Erfahrung zu entnehmen. In der empirischen Geschichte können wir dementsprechend ebenfalls bei der rein formalen Voraussetzung, daß irgendwelche Werte überhaupt absolut | gelten, als dem einzigen überempirischen Faktor stehen bleiben. Jeder inhaltlich bestimmte, besondere normativ allgemeine Kulturwert, den wir kennen, steht den absoluten Werten, die wir inhaltlich nicht kennen, dann näher oder ferner, und jedes Kulturleben hat daher in seiner Individualität zu den absoluten Werten eine mehr als willkürliche Beziehung.

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Daß wir auch den I n h a l t der absoluten Werte kennen, auf welche die Wirklichkeit bezogen werden muß, um eine objektive Bedeutung in ihrer geschichtlichen Entwicklung zu erhalten, wäre erst dann notwendig, wenn wir über die empirische Geschichtswissenschaft hinaus zu einer Geschichtsphilosophie vordringen wollten, die den Sinn des geschichtlichen Lebens in seiner Totalität inhaltlich zu deuten unternimmt, und weil das nicht Aufgabe der empirischen Geschichte sein kann, deren Objektivität uns hier allein interessiert, darf jetzt die Frage nach der Objektivität der historischen Disziplinen, soweit dies unter erkenntnistheoretischen Gesichtspunkten möglich ist, als beantwortet gelten. Es gibt keinen philosophischen Standpunkt mehr, von dem aus es noch gerechtfertigt wäre, zu sagen, die Bildung von Begriffen, deren Bestandteile sich mit Rücksicht auf einen normativ allgemeinen Wert zu einer absolut oder relativ individuellen wertbezogenen Ganzheit zusammenschließen, und die in ihrer Gesamtheit die individuelle Totalität einer einmaligen Entwicklungsreihe darstellen, hätte weniger Anspruch auf den Namen der Wissenschaftlichkeit als die Bildung von Begriffen, welche das einer Mehrheit von Dingen und Vorgängen Gemeinsame enthalten oder unbedingt allgemeine Urteile über die Wirklichkeit in Form von Naturgesetzen zum Ausdruck bringen. Eine intellektualistische Bestimmung des Inhalts der allgemein gültigen Werte schließt nicht etwa weniger, sondern sogar mehr Voraussetzungen ein, und sie hat sich außerdem als völlig ungerechtfertigte, dogmatische Verengerung des historischen Gesichtskreises erwiesen. Gerade die „Leerheit“ der als gültig vorausgesetzten formalen Werte gibt der Geschichte die Freiheit und Weite bei der inhaltlichen Bestimmung ihrer leitenden Gesichtspunkte, welche sie als empirische Wissenschaft nicht entbehren kann. |

V. G e s c h i c h t e u n d We l t a n s c h a u u n g . 30

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Das in der Einleitung gestellte Problem der W i s s e n s c h a f t s l e h r e ist jetzt gelöst. Doch hatten wir gleich am Anfang bemerkt, daß der l e t z t e Zweck dieser Arbeit, wie der jeder echt philosophischen Untersuchung, darin besteht, einen Beitrag zur theoretischen Klärung sogenannter We l t a n s c h a u u n g s f r a g e n zu liefern. Die Ausführungen über die zwei verschiedenen Arten der spezialwissenschaftlichen Begriffsbildung sollten das Feld frei machen nicht allein für die Geschichtswissenschaft selbst – die würde auch ohne die Wissenschaftslehre fertig werden –, sondern vor allem für eine P h i l o s o p h i e , welche sich von naturwissenschaftlichen Vorurteilen und Einseitigkeiten fernhält und daher das geschichtliche Leben sowohl

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theoretisch zu würdigen als auch aus ihm für ihre Probleme zu l e r n e n versteht. Das, was sich aus der Logik der Geschichte für die Fragen der Weltanschauungslehre überhaupt ergibt, ließe sich in seiner Gesamtheit selbstverständlich erst in einem System der Philosophie klarlegen, und davon haben wir hier abzusehen.219 Nachdem aber die spezifisch logische Arbeit getan ist, wollen wir zum Schluß wenigstens noch andeuten, was im Prinzip unter einer Berücksichtigung des Geschichtlichen durch die Philosophie überhaupt verstanden werden muß. Von vornherein wiesen wir darauf hin, daß es eine „historische Weltanschauung“ in der Philosophie als Wissenschaft ebensowenig geben kann wie eine naturwissenschaftliche. Die Geschichte ist f ü r s i c h a l l e i n nie imstande, philosophische Probleme zu lösen, ja der Historismus oder das Steckenbleiben im bloß Geschichtlichen steht sogar dem Naturalismus an philosophischer Bedeutung nach. Nur um eine Orientierung der Philosophie am historischen Denken darf es sich handeln, und auch diese braucht nicht für alle ihre Teile von gleich großer Bedeutung zu sein. Welchen Sinn sie für einige philosophische Disziplinen hat, und inwiefern die Philosophie dadurch in Gegensatz zu solchen Richtungen tritt, die vielfach noch die herrschenden sind, das suchen wir wenigstens im Prinzip zu zeigen, damit ganz allgemein die Berechtigung klar wird, eine Untersuchung über die Grenzen der | naturwissenschaftlichen Begriffsbildung und eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften als Bestandteil der allgemeinen Weltanschauungslehre oder der Philosophie anzusehen. Zu diesem Zweck ist eine Andeutung über die Aufgaben der Philosophie überhaupt als wissenschaftlicher Weltanschauungslehre notwendig, doch erhebt sie keinen Anspruch, eine „Definition“ zu sein. Wir wollen nicht den Inhalt des Begriffes Philosophie feststellen, sondern auf einen Teil seines Umfangs hinweisen, d. h. auf einige wissenschaftliche Disziplinen, die spezifisch philosophisch zu nennen sind. Am besten gehen wir dabei in diesem Gedankenzusammenhang von dem Umstand aus, daß es Probleme gibt, die weder naturwissenschaftlich noch historisch erschöpfend zu behandeln sind. So sehen wir, was für die Philosophie an Problemen übrig bleibt. Bei der Uebersicht über die Hauptgruppen von Objekten, aus denen solche Probleme entstehen, schließen wir uns der Gliederung an, die dem Kantischen Denken eigentümlich ist,220 wobei freilich nur ihr Resultat, nicht auch das Prinzip, das ihr zugrunde liegt, in Betracht kommt. 219

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Dafür darf ich jetzt auf die „Allgemeine Grundlegung der Philosophie“ verweisen, die ich als ersten Teil meines „Systems der Philosophie“ (1921) veröffentlicht habe. Das genügt h i e r, weil diese Gliederung zwar unvollständig ist, aber doch solche Teile enthält, die in einer vollständigen Gliederung nicht fehlen dürften. Ueber die vollständige Gliederung ist mein System der Philosophie, I, zu vergleichen, S. 348 ff. und die Uebersichtstafel am Schluß.

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V. Geschichte und Weltanschauung

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Neben der Wissenschaft, welche die Logik zu ihrem Gegenstande macht, ist es danach vor allem das „praktische“, d. h. sittliche Leben in Familie, Recht, Staat usw., ferner das künstlerische und endlich das religiöse Leben, woraus philosophische Probleme erwachsen, und neben den Wert-Begriff der Wahrheit treten dementsprechend die Wert-Begriffe des moralisch Guten, des Schönen und des Heiligen als philosophische Zentralbegriffe. Aus den vorangegangenen Ausführungen wissen wir bereits, daß wir Wissenschaft, Sittlichkeit, Kunst und Religion, soweit sie im Kulturleben wirklich vorkommen, sowohl geschichtlich als auch der Form nach „naturwissenschaftlich“ behandeln, d. h. einerseits individualisierend die einmalige Entwicklung dieser realen Objekte verfolgen, andererseits nach den allgemeinen Begriffen oder Gesetzen suchen können, unter die alles wissenschaftliche Forschen, alles sittliche Streben, alles künstlerische Schaffen und alles religiöse Leben als „Natur“ fällt. Aber auch wenn wir die hierbei entstehenden Fragen durch Einzelwissenschaften alle als beantwortet denken, bleiben noch immer Probleme übrig, die sich nicht auf die Wirklichkeit der Kulturvorgänge, sondern auf den an ihnen haftenden oder in ihnen „lebendig“ | gewordenen, begrifflich von ihnen jedoch ablösbaren „Sinn“ beziehen, und die wir auch als We r t p r o b l e m e bezeichnen können, insofern jeder Sinn auf Werten und ihrer Geltung beruht. Werte bilden demnach das Arbeitsgebiet d e r Philosophie, die wir hier in ihrer Stellung zur Geschichte kennen lernen wollen. Unter den „Werten“ verstehen wir nicht die realen G ü t e r, an denen Werte haften, und auch nicht die wirklichen Akte des Wertens oder die We r t u n g e n , die zu Werten Stellung nehmen. Wirkliche Güter und reale Wertungen lassen sich generalisierend oder individualisierend auch von Einzeldisziplinen erforschen. Wir meinen vielmehr die unwirklichen, von jeder Realität begrifflich ablösbaren Werte selbst, mit Rücksicht auf welche der Sinn der Kulturgüter besteht, und wir behandeln sie, insofern sie als Werte g e l t e n . Wir dürfen daher das philosophische Problem, für das die Geschichte von Bedeutung wird, als das der Wertgeltung oder der Geltung überhaupt bezeichnen, da es nur Werte, nicht Wirklichkeiten sind, von denen man „Geltung“ in einer prägnanten Bedeutung des Wortes aussagen kann. Zwar hat sich die Philosophie nicht immer auf solche Probleme beschränkt, und sie kann es auch heute nicht in der Weise, daß sie n u r die Werte behandelt, d. h. sich um die Wirklichkeiten gar nicht kümmert, an denen sie haften, oder in denen sie wirklich lebendig sind. Doch, wie es sich damit auch verhalten möge, jedenfalls sind Begriffe wie wahr, gut, schön, heilig alle a u c h Begriffe von Werten, was am deutlichsten vielleicht darin seinen Ausdruck findet, daß die entsprechenden Begriffspaare wahr und falsch, gut und böse, schön und häßlich, heilig und unheilig sich als Wertge-

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gensätze darstellen. Es drängt sich uns daher, wenn wir die angegebenen Worte in der Wissenschaft überhaupt gebrauchen wollen, die Frage auf, was solche Werte a l s We r t e bedeuten, oder inwiefern wir von ihrer „Geltung“ sprechen können. Eine Beantwortung dieser Fragen ist nun nur mit Hilfe einer Bestimmung der Wertbegriffe möglich, die nicht darauf ausgeht, alles zu umfassen, was faktisch von diesen oder jenen Individuen wahr, gut, schön und heilig g e n a n n t wird, sondern die feststellen will, was diese Namen „verdient“, d. h. was als „objektiv“ oder überindividuell gültiger logischer, sittlicher, ästhetischer und religiöser Wert zu verstehen ist. So hebt sich ein bestimmtes Arbeitsgebiet heraus, das keine naturwissenschaftliche oder historische Disziplin in Angriff nehmen kann, und das jedenfalls der Philosophie gehört, gleichviel, welche Aufgaben man dieser Wissenschaft außerdem noch zuerteilen will. Gelingt es, eine | umfassende Wertlehre auszubilden, so kann die Philosophie auf ihrer Basis zu verstehen suchen, auf welchen Werten der S i n n u n s e r e s L e b e n s beruht, und dadurch zu einer theoretischen Klärung dessen kommen, was wir unsere Weltanschauung nennen. Doch es wird oft in Abrede gestellt, daß Fragen der Wertgeltung sich überhaupt von der Wissenschaft behandeln lassen, und daher seien noch einige erläuternde Bemerkungen hinzugefügt. Zunächst darf man nicht meinen, die Philosophie wolle es unternehmen, Werte „umzuwerten“ oder n e u e „Werttafeln“ aufzustellen, um eine Art von Wertgesetzbuch zu schreiben, nach dem die Menschheit sich zu richten habe. Ein solcher Versuch ginge in der Tat weit über das hinaus, was Wissenschaft zu leisten imstande ist, und den Beruf, in der Rolle des Gesetzgebers oder des „Propheten“ aufzutreten, wird man daher dem Philosophen, der Wissenschaft treiben will, mit Recht absprechen. Um die „Erfindung“ von neuen Werten oder um irgendeine „Anweisung zum seligen Leben“ handelt es sich in einer richtig verstandenen Wert w i s s e n s c h a f t auf keinen Fall. Das ist einfach. Aber wir müssen, um jedem Mißverständnis vorzubeugen, noch einen Schritt weiter gehen. Statt Wert wird oft „Norm“ gesagt, ja die Wertphilosophie ist geradezu als Lehre von den Normen oder dem „Normalbewußtsein“ definiert worden, und im Anschluß daran hat man die einzelnen Teile der Philosophie als normative Disziplinen bezeichnet. Besonders für die Ethik, doch auch für die Logik, ist dieser Ausdruck üblich geworden, und die theoretische Philosophie wurde dann eine Ethik des Denkens genannt. Gegen solche Wendungen kann man Einspruch erheben, und gerade die Vertreter der Wertwissenschaft werden sich vor ihnen hüten müssen. Sie erwecken nämlich nicht allein den Verdacht eines einseitigen Moralismus, als ob jeder Wert ein ethischer Wert sei, sondern es kann auch in der Tat nicht Aufgabe einer Wissenschaft sein, in der Weise Normen aufzustellen,

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daß sie sich damit an unsern Willen wendet oder uns sagt, was wir zu tun haben. Auch fällt der Begriff der Norm nicht mit dem des Wertes zusammen, und deshalb sollte man ihn wie die davon abgeleiteten Begriffe mit Vorsicht benutzen. Sagt man gar: die Einzelwissenschaften stellen fest, was i s t , die Philosophie dagegen, was sein s o l l , so bringt man damit die Wertwissenschaft in ein ganz falsches Licht. Von einer normativen Disziplin wollen wir daher gerade dort nicht sprechen, wo es gilt, den Begriff der Philosophie als Wertwissenschaft festzustellen. Freilich ist dabei auch etwas anderes nicht zu übersehen. Gewiß | besteht zwischen den Begriffen des Wertes einerseits und der Norm wie des Sollens andererseits ein enger Zusammenhang. Wird der Wert auf das Verhalten eines Subjektes bezogen, so kann er ihm als Norm gegenübertreten, ja er muß vielleicht die Form des Gesollten annehmen, sobald das Subjekt eingesehen hat, daß es sich um einen geltenden Wert von allgemeiner Bedeutung handelt. Es liegt daher sehr nahe, den Sätzen einer Wertwissenschaft, welche die Geltung der Werte zum Problem macht, eine normative Wendung zu geben, ja es kann zumal in der Ethik aus Gründen, die wir noch kennenlernen werden, die Form der Norm besonders geeignet sein, den Gehalt einer wertwissenschaftlichen Einsicht zu möglichst scharfem Ausdruck zu bringen. Trotzdem hat die Philosophie, soweit sie rein wissenschaftlich verfährt, es ausschließlich mit der Geltung der Werte und ihrem theoretischen Verständnis zu tun, so daß die praktischen Konsequenzen, die sich durch die normative Wendung für das Verhalten des wollenden und handelnden Subjektes ergeben, hier durchaus sekundär bleiben müssen. Wir bestimmen daher das Verfahren der Philosophie als Wertwissenschaft am besten ohne jede Rücksicht auf den Begriff der normativen Disziplin. Dann können wir sagen: die Philosophie geht von der Tatsache aus, daß faktisch gewisse Wertungen im Kulturleben mit dem A n s p r u c h auftreten, als besäßen die Werte, zu denen man dabei Stellung nimmt, objektive oder überindividuelle Geltung, und sie stellt sich die Aufgabe, zu verstehen, was diese Art der Wertgeltung bedeutet, und inwiefern die Ansprüche der Wertungen gerechtfertigt werden können. Jeder, der Worte wie wahr, gut, schön, heilig gebraucht, setzt faktisch Werte als gültig voraus und behauptet durch die bloße Bezeichnung implizite, daß ihre Geltung objektiv oder überindividuell ist. Wir konnten zeigen, daß sogar die Konstatierung einer Tatsache als „wahr“ die Anerkennung eines Wertes und die Voraussetzung einer Wertgeltung einschließt. Daher dürfen wir in dem Satze, alles Bestreben, zu Wertbegriffen von allgemeiner objektiver Geltung zu kommen, sei unwissenschaftlich, wieder nur das Zeichen eines leeren und negativen Dogmatismus sehen, der seine eigenen Voraussetzungen sich nicht zum Bewußtsein gebracht hat. Schon unsere ganze bisherige Untersuchung ist eine wert-

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philosophische in dem angegebenen Sinne gewesen, d. h. sie hat die Geltung gewisser theoretischer Werte, ohne welche die generalisierende Begriffsbildung der Naturwissenschaft und die individualisierende Begriffsbildung der Geschichte keinen logischen Sinn haben würden, ausdrücklich festzustellen und zum Bewußtsein zu bringen versucht. Gewiß lassen | sich daraus auch Normen für das naturwissenschaftliche und historische Denken ableiten. Aber die Normgebung bleibt für die Wissenschaftslehre als reine Theorie der theoretischen Werte sekundär. Doch erörtern wir das Verfahren einer Philosophie der Werte im allgemeinen hier nicht näher, denn, wer über die naturwissenschaftliche und historische Behandlung der uns bekannten Gegenstände nicht hinausgehen und daher auch Werte nur soweit untersuchen w i l l , als sie an realen Gütern haften oder faktisch durch Akte der wertenden Stellungnahme anerkannt werden, sich also wie andere Tatsachen empirisch konstatieren lassen, der wird, falls er konsequent verfährt und wirklich niemals etwas über die Geltung der Werte aussagt, nicht in die Fehler einer einseitig naturwissenschaftlich orientierten Wertphilosophie verfallen. Uns interessieren hier allein d i e Formen des philosophischen Denkens, die ausdrücklich Wertbegriffe mit Rücksicht auf ihre Geltung behandeln, und nur das, was für sie die Geschichte bedeutet, wollen wir verstehen. Zu diesem Zwecke besinnen wir uns darauf, daß in einer philosophischen Untersuchung formale von materialen Teilen unterschieden werden können. Zwar sind die Begriffe formal und material relativ, aber für jeden besonderen Fall bleibt die Scheidung trotzdem eindeutig. In der allgemeinen Logik z. B. rechnen wir zum formalen Teil alles, was in k e i n e m auf Wahrheit überhaupt Anspruch machenden Urteil fehlen darf, und demgegenüber ist dann die Lehre von der w i s s e n s c h a f t l i c h e n Wahrheit schon material. Wir können aber auch einen formalen Wertbegriff der spezifisch wissenschaftlichen Wahrheit bilden, der das enthält, was zu jedem beliebigen wissenschaftlichen Urteil gehört, und diesem Begriff gegenüber würden dann erst die Begriffe der n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e n und der h i s t o r i s c h e n Wahrheit material sein. Schließlich läßt sich auch das zum formalen Teil rechnen, was in jeder naturwissenschaftlichen Untersuchung und in jeder geschichtswissenschaftlichen Darstellung an logischen Wertvoraussetzungen steckt, und der materiale Teil besteht im Gegensatz hierzu dann aus dem, was erst aus den i n h a l t l i c h e n Bestimmungen der O b j e k t e zu gewinnen ist, mit denen es die verschiedenen Wissenschaften zu tun haben. Ebenso ist der allgemeinste Begriff des praktischen oder sittlichen Wertes, z. B. der Freiheit als Autonomie, formal im Vergleich zu den Wertbegriffen der Moral im engeren Sinne, d. h. zu den ethischen Werten, die in der Ehe, in der Familie, im Recht, im Staat, in der Nation usw. | stecken. Aber es

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gibt auch andere formale Wertbegriffe, die das enthalten, was in jedem sexual-ethischen, jedem juristischen, jedem nationalen Leben enthalten ist, und was gegenüber dem allgemeinsten Wertbegriff des Sittlichen überhaupt bereits materiale Bestimmungen zeigt. Auf diese Weise haben wir schon in unseren früheren Ausführungen die formalen und die materialen Bestandteile voneinander getrennt, und ebenso werden auch die übrigen philosophischen Disziplinen verfahren müssen. Wir sehen dabei zugleich wieder, was das g e n e r a l i s i e r e n d e Ve r s t e h e n von Werten bedeutet, das wir früher vom individualisierenden Verstehen solcher konkreten Sinn- oder Wertgebilde unterschieden, wie sie an geschichtlichen Realitäten haften. Das Geschichtliche hat nun unter diesem Gesichtspunkt für die generalisierenden p h i l o s o p h i s c h e n Wissenschaften eine doppelte Bedeutung. Erstens wird die Philosophie sich niemals damit begnügen können, n u r formale Wertbegriffe aufzustellen. Bei dem Versuche, dies zu tun, würde sie auf einigen Gebieten mit ihrer Arbeit wohl bald fertig sein. Sie muß vielmehr die formalen Begriffe auf einen bestimmten Inhalt beziehen, und dieser ist in vielen Fällen allein geschichtlichen Vorgängen zu entnehmen. Das macht sich schon bei der Gliederung der Philosophie geltend. Daß es überhaupt prinzipiell voneinander verschiedene Arten von Werten gibt, die mit dem Anspruch auf allgemeine Geltung auftreten, und welches diese verschiedenen Arten der Werte sind, läßt sich nicht etwa durch eine generalisierende Theorie der realen Wertungen, sondern allein mit Rücksicht auf das geschichtliche Kulturleben in seiner räumlich-zeitlichen Mannigfaltigkeit konstatieren, in dem prinzipiell voneinander verschiedene Kulturgüter sich entwickelt haben. An diesen Kulturgütern haften die Werte, deren Geltung zum Problem der Philosophie wird. Nur im geschichtlichen Leben können wir daher die Werte a u f f i n d e n , selbst wenn wir glauben sollten, daß die Bedeutung oder die Geltung von manchen Werten weit über alle Geschichte und alle Kultur hinausweist, wie das z. B. jedenfalls bei den religiösen und vielleicht auch noch bei anderen Werten angenommen wird. Ebenso läßt es sich innerhalb der besonderen Wertgebiete nur als geschichtliche Tatsache zum Bewußtsein bringen, daß es verschiedene Arten von Wissenschaft, verschiedene Arten von ethischen Forderungen in der Familie, im Recht, im Staat usw. gibt, daß verschiedene Arten von Kunst existieren, und daß auch das religiöse Leben in verschiedenen geschichtlich gewordenen Gebilden seinen Ausdruck findet. | Doch kommt diese Seite der Frage nach der Notwendigkeit einer historischen Orientierung der Philosophie hier nicht weiter in Betracht. Wir haben vielmehr vor allem im Auge, daß, abgesehen hiervon, auch die Bildung von Begriffen der f o r m a l e n Werte schon zu dem Begriff des Geschichtlichen in eine Beziehung zu setzen ist, und zwar so, daß von vornherein bei der

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Aufstellung der philosophischen Wertbegriffe ihre Anwendbarkeit auf den Inhalt der geschichtlichen Wirklichkeit überhaupt bedacht werden muß. Das aber kann nur dann geschehen, wenn die Philosophie bereits in ihren formalen Teilen zwar nicht auf ein besonderes geschichtliches Material, wohl aber auf die a l l g e m e i n e n F o r m e n d e r g e s c h i c h t l i c h e n A u f f a s s u n g d e r W i r k l i c h k e i t überhaupt Rücksicht nimmt. Was das sagen will, haben wir jetzt klarzumachen, um die Bedeutung des geschichtlichen Denkens für die Probleme der Philosophie als Weltanschauungslehre genauer zu verstehen. Ganz ohne Rücksicht auf die Formen einer besonderen, sei es individualisierenden oder generalisierenden Auffassung der Wirklichkeit sind die philosophischen Disziplinen nie, und sie können es nicht sein, denn mit dem bloßen heterogenen Kontinuum des Wirklichen läßt sich so, wie wir es unmittelbar „erleben“, wissenschaftlich nichts anfangen. Häufig macht sich deshalb unwillkürlich die Auffassung der Wirklichkeit als N a t u r geltend, sobald nach der Verbindung der formalen Werte mit dem Inhalt der Wirklichkeit gefragt wird, und das steht dann notwendig dem Versuch, die Begriffe der Werte in eine wissenschaftlich fruchtbare Beziehung zum geschichtlichen Leben zu bringen, hindernd im Wege. Doch ist es bei dem Unternehmen, dies näher zu erläutern, notwendig, die verschiedenen Teile der Philosophie gesondert zu betrachten, weil das Verhältnis, in dem die irrealen geltenden Werte zum realen geschichtlichen Leben stehen, nicht in allen Fällen dasselbe ist. Worauf es in der t h e o r e t i s c h e n Philosophie oder in der Wissenschaftslehre ankommt, wissen wir schon. Ihr einseitig an den Naturwissenschaften orientierter und insofern ungeschichtlicher Charakter besteht, wie wir gesehen haben, darin, daß, wo es gilt, die Wertbegriffe der wissenschaftlichen Wahrheit zu gewinnen, fast niemals unbefangen die geschichtliche M a n n i g f a l t i g k e i t des wissenschaftlichen Lebens berücksichtigt, sondern von vorneherein die Bildung von allgemeinen Gattungsbegriffen oder Naturgesetzen mit dem formalen Ideale des wissenschaftlichen Erkennens überhaupt gleichgesetzt, also gar nicht danach gefragt wird, ob es nicht noch andere Formen des wissenschaft- | lichen Erkennens gibt. Daraus entsteht dann notwendig eine weitgehende Ueberschätzung der generalisierenden Begriffsbildung in der ganzen theoretischen Philosophie, die im Prinzip zu dem mit Recht abgelehnten Versuch führen muß, das wissenschaftliche Leben weniger in seiner Mannigfaltigkeit verstehen als meistern zu wollen. Besonders deutlich tritt das in metaphysischen Systembildungen wie in ontologischen Theorien überhaupt zutage. Naturkategorien werden hier unkritisch zu Wirklichkeitskategorien gemacht, d. h. die Natur wird mit der Wirklichkeit oder gar mit dem Weltall identifiziert. Die Philosophie kommt,

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wo sie nach dem „Wesen“ des Wirklichen fragt, dann dazu, in allgemeinen naturwissenschaftlichen Begriffen das wahrhaft Reale zu sehen und alles unmittelbar gegebene, ursprüngliche oder erlebte reale Sein zur bloßen „Erscheinung“ herabzudrücken. Sogar wenn man von den Sinngebilden und Werten, also von der Welt des „Unwirklichen“, ganz absieht, gestalten sich die Begriffe der „Welt“ viel zu eng und zu spezialistisch. Die metaphysischen oder ontologischen Systeme, die auf diese Weise entstehen, sind nur für Köpfe erträglich, die vergessen, was sie in jedem Augenblick an unbezweifelbarer Realität unmittelbar „erleben“, und dies gilt nicht etwa allein für den Materialismus, der glauben machen will, es gäbe in Wirklichkeit keine Qualitäten, sondern umgekehrt auch für jeden Spiritualismus, der die reale Welt als einen bloß psychischen Gegenstand, z. B. als Empfindungskomplex, begreifen möchte, ja sogar für den sogenannten Monismus, der die quantifizierte Körperwelt und das Seelenleben einander „parallel“ setzt, um den angeblich unhaltbaren Begriff der psychophysischen Kausalität zu beseitigen. Eine Theorie, die das Wesen des G a n z e n der Realität umfassen will, kann erst dann zu theoretisch wertvollen Resultaten kommen, wenn sie auch d i e Kategorien berücksichtigt, in denen wir, wie z. B. in der einheitlichen Ganzheit des Individuums oder der Entwicklung, die geschichtliche Wirklichkeit denken müssen, um sie überhaupt denken zu können, d. h. eine wahrhaft umfassende Wirklichkeitstheorie wird sich an der Geschichte ebenso wie an der Naturwissenschaft zu orientieren haben und zugleich versuchen, über die Einseitigkeiten beider Betrachtungsweisen hinauszukommen. Doch wir verfolgen diese schon früher angedeuteten Gedanken hier nicht weiter, denn solange wir uns auf die theoretische Philosophie beschränken, bleibt erstens der Begriff einer Metaphysik noch problematisch, und ferner werden wir auch über das bereits gewonnene Resultat im Prinzip nicht hinausgeführt. | Erst an den Problemen der p r a k t i s c h e n Philosophie, zumal wenn es sich um das s o z i a l e Kulturleben handelt, zeigt sich die Einseitigkeit des naturwissenschaftlichen Denkens wie die Notwendigkeit einer historischen Orientierung in ihrer ganzen Tragweite. Eine ausschließlich am naturwissenschaftlichen Begriff orientierte Logik wird nämlich zwar einseitig, aber darum doch nicht in a l l e n ihren Teilen wertlos, denn, wenn sie auch zu falschen Ansichten über das Wesen der Geschichtswissenschaft und der Philosophie führt, kann sie doch wenigstens das Wesen der Naturwissenschaft richtig verstehen, und ihre Ergebnisse behalten deshalb dauernden Wert, sobald man das, was sie als allgemeine wissenschaftliche Formen aufstellt, als speziell naturwissenschaftliche Formen erkennt. Von prinzipiell anderer Bedeutung dagegen muß es werden, wenn die philosophischen Disziplinen,

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die es mit den Werten des praktischen, stets sozialen Kulturmenschen zu tun haben, sich ebenfalls auf eine Berücksichtigung der als Natur aufgefaßten Wirklichkeit beschränken oder gar in ihr die Wirklichkeit selbst erblicken, denn hier ist der Naturbegriff entweder von gar keiner oder von untergeordneter, mehr negativ einschränkender Bedeutung, und die Wertlehre wird dann notwendig in allen ihren Teilen in die Irre gehen. Das haben wir vor allem an der E t h i k klarzumachen. Wir fassen diese Wissenschaft ihrem umfassendsten Begriffe nach als die Lehre von den Werten auf, soweit sie für den wollenden und handelnden Menschen in Betracht kommen, und wir setzen ferner voraus, daß das ethische Wollen seinem allgemeinsten Begriff nach mit dem autonomen Wollen zu identifizieren ist. Das bedeutet: der sittliche Wille ist zu denken als ein Wille, der das will, was er wollen soll, oder der sich selbst um des Wertes willen bestimmt. Wenn wir das annehmen, muß die Ethik das Pflichtbewußtsein zum letzten formalen Kriterium des Sittlichen machen. Darin steckt keine Willkür, denn faßt man diesen Begriff weit genug, so dürfte er in keiner Ethik fehlen. Man kann die Form der Autonomie zwar wegen der Fülle der sich in den Vordergrund drängenden materialen Bestimmungen übersehen, aber selbst der radikalste Eudämonismus oder eine metaphysische Ethik wird schließlich sittliches Leben erst dort erkennen, wo dem Willen die Beförderung des eigenen oder des allgemeinen „Wohles“ oder die Realisierung eines metaphysischen Weltprinzips oder auch der Gehorsam gegen den Willen Gottes als P f l i c h t gegenübertritt. Ohne diesen Begriff ist noch keine Ethik ausgekommen, denn selbst dort, wo man den Pflichtbegriff als | ethischen Wertbegriff bekämpft hat, wird es den Menschen zur Pflicht gemacht, keine Pflicht anzuerkennen. Andererseits ergibt sich freilich hieraus auch wieder, daß jede beliebige Handlung dem Willen als eine gesollte gegenübertreten kann, wie wir das an dem rein theoretischen Stellungnehmen zum Wahrheitswerte oder an dem Urteilen gezeigt haben, welches doch sehr weit vom ethischen Gebiet abliegt. Es muß daher zunächst, damit nicht die ganze Philosophie der Werte und Wertungen zur Ethik zu werden scheint, hervorgehoben werden, daß es sich beim sittlichen Willen im engeren Sinne um eine Form des Pflichtbewußtseins handelt, die dann im Leben von Bedeutung wird, wenn Menschen als s o z i a l e Wesen in Betracht kommen, d. h. wenn sie nicht nur Werten wie den logischen oder auch den ästhetischen als pflichtbewußte Wesen gegenüberstehen, bei denen sie von dem Verkehr mit andern Menschen absehen können, und die insofern als asoziale Werte zu bezeichnen sind, sondern wenn ihr Wollen im sozialen Verkehr selbst von Bedeutung wird und sich ausdrücklich auf das Verhältnis zu andern Persönlichkeiten richtet, wobei es sich dann sowohl um die Verbindung mit der Gesellschaft

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als auch um eine Absonderung von ihr in einer mit Bewußtsein gesuchten sozialen Einsamkeit handeln kann. Doch bleibt selbst dieser engere Begriff der Pflicht als der sozialen Pflicht noch so allgemein und formal, daß die Ethik sich bei ihm nicht begnügen wird. Sie muß das Wollen zu besonderen Te i l e n des sozialen Lebens als den Objekten seiner Betätigung in Beziehung setzen, damit die ethischen Werte einen Inhalt gewinnen, und hierbei kommt dann, zumal bei der positiven Verbindung mit anderen Personen, die Berücksichtigung des Geschichtlichen in Frage, die wir meinen. Bevor wir jedoch zeigen, was das bedeutet, ist über die inhaltliche Ausgestaltung des formalen ethischen Wertes noch eine a l l g e m e i n e Bemerkung zu machen, die das Verhältnis der wissenschaftlichen Ethik zur sittlichen Normgebung und damit zugleich zu einer normativen ethischen Disziplin betrifft. In keinem Teil der Philosophie liegt nämlich die normative Wendung der wertwissenschaftlichen Einsichten, von der wir sprachen, näher als hier. Das läßt sich daraus verstehen, daß der e t h i s c h e Grundwert der Autonomie durch den Begriff der Pflicht und des Sollens auch i n h a l t l i c h bestimmt ist. Infolgedessen scheint es zum Wesen des Ethischen zu gehören, daß es als Norm oder als gesollt auftritt, und in einem gewissen Sinne ist das auch zutreffend. Das Sittliche ist seinem allgemeinsten Wesen nach das Normative oder Gesollte. Wenn aber deshalb die Ethik Normen zu | ihrem M a t e r i a l hat, so braucht sie trotzdem darum keine normative Wissenschaft zu sein, d. h. es ist nicht ihre Aufgabe, Imperative zu geben, sondern sie hat lediglich den Sinn der ethischen Imperative auf Grund des ethischen Wertbegriffes der Autonomie theoretisch zu verstehen. Ueber diesen fundamentalen Unterschied sollte man nie im Zweifel sein. Sagt man: der ethische Grundwert haftet am pflichtbewußten oder autonomen Willen, so bedeutet das etwas prinzipiell anderes, als wenn man befiehlt: du sollst autonom dem Sollen gehorchen oder deine Pflicht tun. Für den allgemeinsten, rein formalen ethischen Wert leuchtet das wohl auch sofort ein. Geht die Ethik aber von ihm zu einer inhaltlichen Ausgestaltung der verschiedenen ethischen Wertbegriffe über, so wird man leicht ihre theoretischen Einsichten zugleich als Appell an das Pflichtbewußtsein auffassen. Das liegt daran, daß im „Gewissen“ jedes W i s s e n vom Inhalt der Pflicht sofort auch die Gestalt eines G e b o t e s für Wollen und Handeln annimmt. Trotzdem darf man nicht meinen, die Ethik wende sich als Wissenschaft an den Willen und nicht nur an den Intellekt des Menschen. Es ist vielmehr überall sorgfältig zu scheiden zwischen einem theoretischen Satz, der sagt, daß zur theoretisch konsequenten Ausgestaltung des formalen ethischen Grundwertes ein so und so inhaltlich bestimmter ethischer Wertbegriff gehört, einerseits und dem nicht mehr theoretischen Imperativ: du sollst nach dieser inhaltlich so und so bestimmten ethischen Norm handeln, andererseits. Der

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Unterschied darf schon deswegen nicht verborgen bleiben, weil die theoretischen Sätze der wissenschaftlichen Ethik, welche auf dem Autonomieprinzip aufgebaut ist, ja nur unter der Voraussetzung theoretisch gelten, daß die Autonomie in Wahrheit den allgemeinsten ethischen Wert darstellt. Sie haben also streng genommen die Form: w e n n Autonomie als ethischer Grundwert gilt, dann sind die ethischen Wertbegriffe im einzelnen inhaltlich so und so auszugestalten. Dagegen gehört es zum Wesen der praktischen ethischen Norm, kein „wenn“ zu kennen, sondern „kategorischer“ Imperativ zu sein. Insofern ist der Begriff einer normativen Disziplin auch von der Ethik fernzuhalten. Es gibt k e i n e Wissenschaft, die a l s W i s s e n s c h a f t dem Menschen sagt, was er wollen oder tun s o l l . Freilich ergibt sich aus dem Umstand, daß eine enge Verknüpfung des Wissens mit dem Bewußtsein des Sollens zum Wesen des sittlichen G e w i s s e n s gehört, noch etwas anderes. Es liegt in der Ethik mehr als in anderen Teilen der Philosophie nicht nur faktisch besonders nahe, | den theoretischen Einsichten eine normative Wendung zu geben und den wissenschaftlichen Gehalt so zu formulieren, daß er die Gestalt einer sittlichen Norm annimmt, sondern man kann auch, abgesehen von dem prinzipiellen Bedenken, daß keine Wissenschaft normativ ist, in der Ethik die Darstellung der theoretischen Einsichten in der Gestalt von Normen für die geeignetste halten, um ihren ethischen Gehalt möglichst eindringlich als ethisch zum Ausdruck zu bringen. Mit dem nötigen Vorbehalt wird das nicht zu Mißverständnissen führen. Daher wollen auch wir im folgenden uns nicht scheuen, von der normativen Wendung ethischer Einsichten Gebrauch zu machen, wo es gilt, das Prinzip für die inhaltliche Ausgestaltung des formalen ethischen Grundwertes klarzulegen, d. h. wir werden ausdrücklich auch die Imperative angeben, die für das Gewissen eines Menschen entstehen, welcher die Autonomie als ethischen Grundwert anerkennt und außerdem theoretisch eingesehen hat, daß dessen wissenschaftlich konsequente Ausgestaltung zu ethischen Wertbegriffen von einer besonderen Art der inhaltlichen Bestimmtheit führt. Insofern wird dann auch für uns die Ethik zur „normativen Disziplin“. Zunächst suchen wir zu zeigen, warum Naturbegriffe unzureichend bleiben, oder weshalb die Wirklichkeit, in und an welcher der autonome Wille sich betätigt, und der er Material zur inhaltlichen Ausgestaltung seiner sittlichen Pflichten entnimmt, von der wissenschaftlichen Ethik nicht als Natur angesehen werden darf, falls man nicht von vornherein die Möglichkeit abschneiden will, zu einem theoretischen Verständnis des sittlichen Wollens zu kommen, das mit dem wirklich vorhandenen sittlich sozialen Leben Fühlung besitzt. Dafür sind vor allem zwei Gründe maßgebend, die mit den beiden von uns festgestellten Seiten des Naturbegriffes zusammenhängen, und sie wollen wir gesondert betrachten.

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Erstens ist die Natur der Naturwissenschaft ein rein „theoretischer“ Begriff in dem besonderen Sinne, daß eine konsequente Auffassung der Wirklichkeit als Natur das Absehen von der Geltung aller Werte, die an den realen Objekten haften, fordert. In der Natur verliert daher der Begriff der Pflicht oder der Gedanke, dies tun und jenes lassen zu s o l l e n , jeden Sinn, und nur die große Vieldeutigkeit des Wortes, auf welche wir wiederholt hingewiesen haben, macht es möglich, daß die Absurdität des Versuches, das Sittliche als das Gesollte aus dem „Natürlichen“ abzuleiten, nicht schon dem flüchtigsten Blicke sich offenbart. Selbstverständlich ist es niemand, der das „Natürliche“ für das Wert- | volle erklärt, verboten, seine Wo r t e zu wählen, wie es ihm beliebt, aber wenn man die Bedeutung des Wortes Natur als eines Ausdruckes für einen ethischen oder einen andern Wertbegriff nicht aufgeben will, dann wird man sich darüber klar sein müssen, daß ein solcher Naturbegriff mit dem der Naturwissenschaft nichts mehr zu tun hat, und daß es außerdem nicht leicht sein dürfte, ihm dann noch einen eindeutigen Inhalt zu geben, der seine konsequente Verwendung in einem wissenschaftlichen Zusammenhange gestattet. Insbesondere die Behauptung, die Sittengesetze seien „Naturgesetze“, ist entweder nichtssagend, weil erst bestimmt werden muß, was das Wort Naturgesetz dann bedeutet, wenn es n i c h t den Sinn haben darf, den die Naturwissenschaft damit verbindet, oder der Satz enthält geradezu einen logischen Widerspruch, weil die Naturgesetze sagen, was überall und zu allen Zeiten geschehen m u ß , und weil daher ihr Inhalt das Einzige ist, was niemals die Gestalt einer positiven Gewissens-Pflicht anzunehmen vermag, denn was immer ist, kann für den Menschen, der weiß, daß es sein muß, nicht sein sollen. Der Inhalt von Naturgesetzen bleibt notwendig ethisch indifferent. Wichtiger für unsern Zusammenhang ist der zweite Grund, der es verbietet, das Objekt der sittlichen Betätigung in dem als Natur aufgefaßten Dasein der Dinge zu sehen. Die Natur der Naturwissenschaft bedeutet, wie wir wissen, die Wirklichkeit mit Rücksicht auf das Allgemeine. Wird daher der Versuch gemacht, die sittlichen Werte aus naturwissenschaftlichen Begriffen abzuleiten, so kann die Ethik nie dazu kommen, die Bedeutung der individuellen Persönlichkeit zu würdigen. Als Sinn alles ethischen Handelns wird es ihr dann konsequenterweise erscheinen, daß das Individuum sich dem Sittengesetz unterzuordnen habe wie ein Gattungsexemplar dem allgemeinen Gattungsbegriff. Damit aber würde das Individuum aufhören, Individuum zu sein. Die ethischen Imperative, nach denen wir unser Wollen und Handeln bestimmen, müßten es mit andern Worten jedem zur Pflicht machen, ein Durchschnittsmensch zu werden, und dann hat der ethische „Individualismus“ gewiß recht, wenn er erklärt, daß die Aufstellung von

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„allgemeinen Normen“ ethisch sinnlos sei. Eine mit naturwissenschaftlichen Allgemeinbegriffen arbeitende Ethik müßte in der Tat den Sinn des individuellen persönlichen Lebens, und damit dem Sinn des praktischen, aktiven sozialen Lebens überhaupt, verständnislos gegenüberstehen. Anders dagegen gestaltet sich diese Wissenschaft, sobald sie von | vorneherein in Betracht zieht, daß alles wirkliche Leben ein in der weitesten Bedeutung „geschichtlicher“, d. h. einmaliger und individueller Prozeß ist. Das hat zunächst noch nichts mit der selbstverständlichen und bis zum Ueberdruß wiederholten Behauptung zu tun, alle sittlichen Anschauungen seien von den besonderen Verhältnissen einer geschichtlichen Lage abhängig, woraus der gar nicht selbstverständliche Schluß gezogen wird, es könne objektiv gültige ethische Werte überhaupt nicht geben. Es soll vielmehr bedeuten, daß auch bei dem Verständnis der für jedes denkbare sittliche Leben geltenden f o r m a l e n Normen berücksichtigt werden muß, wie der Mensch niemals als Exemplar eines Gattungsbegriffes unter Gattungsexemplaren, sondern immer als Individuum im Individuellen wirklich lebt, und daher auch das sittliche Individuum nur als „historisches“ In-dividuum handeln kann. Jeder Mensch ist von jedem anderen verschieden, und ebenso gleicht die Wirklichkeit, die ihn umgibt, und an der er sich sittlich betätigt, niemals genau den Wirklichkeiten, an denen andere Menschen sich betätigen. Deshalb werden auch die sittlichen Aufgaben der Menschen immer individuell verschieden sein. Macht der Mensch sich das klar, dann muß es ihm als oberste sittliche Pflicht erscheinen, daß er seine Individualität ausbildet, und zwar so, wie sie zur Erfüllung der individuellen sittlichen Aufgaben, die ihm und nur ihm gestellt sind, geeignet ist. Sobald man also den Versuch aufgibt, den Inhalt der ethischen Wertbegriffe aus naturwissenschaftlichen Gattungsbegriffen zu gewinnen, schließt der Begriff eines allgemeingültigen ethischen Imperativs das Recht der individuellen Persönlichkeit und ihrer Besonderheit nicht etwa aus, sondern es wird im Gegenteil für den Menschen Individualität und Besonderheit als Vorbedingung zur Erfüllung seiner Pflichten sittlich notwendig. Wir wissen, wie allgemeiner Wert und individuelle Gestaltung für die Geschichte zusammengehören: das, worin sie die Individualität eines Menschen erblickt, ist der Inbegriff dessen, was dieses eine und nur dieses eine Individuum mit Rücksicht auf die allgemeinen Kulturwerte bedeutet hat. Die Formen, in denen die Geschichte die Wirklichkeit auffaßt, d. h. die Formen des wertbezogenen historischen In-dividuums und der wertbezogenen historischen Entwicklung, werden zugleich grundlegend für den Sinn des ethischen Lebens sein. Gibt man diesem Gedanken dann eine normative Wendung, so lautet er: Du sollst, wenn Du gut handeln willst, durch Deine Individualität an der

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individuellen Stelle der Wirklichkeit, an der Du stehst, das ausführen, was nur Du ausführen kannst, da kein anderer in der überall | individuellen Welt genau dieselbe Aufgabe hat wie Du.221 Und: Du sollst Dein Leben so gestalten, daß es sich zu einer Entwicklung zusammenschließt, die in ihrer individuellen Totalität als Erfüllung Deiner sich niemals wiederholenden Lebensaufgabe angesehen werden kann. Falls gerade die a l l g e m e i n s t e n Imperative von der Ethik so verstanden werden, kann kein ethischer „Individualismus“ noch behaupten, allgemeine Gebote drohten wegen ihrer Allgemeinheit den Sinn des einmaligen besonderen Lebens und der individuellen Persönlichkeit zu zerstören. Selbstverständlich sind auch solche „individualistischen“ allgemeinen Wertbegriffe formal und müssen es sein, um das Wesen j e d e r Sittlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Aber darum gelten sie auch absolut allgemein. Die Aufgabe, ein In-dividuum zu werden, das sich durch kein anderes Individuum ersetzen läßt, kann j e d e r sich zur Pflicht machen, mag seine persönliche Begabung und die individuelle Lage, in der er sich befindet, seine Lebensaufgaben auf einen noch so engen Kreis beschränken oder auf ein noch so weites Gebiet ausdehnen. Das kleinste Glied hat in dem großen historischen Zusammenhange der Wirklichkeit ebenso seine individuelle Bestimmung wie die überragende Persönlichkeit, die durch ihre Individualität für Jahrhunderte den Gang der Kulturentwicklung beeinflußt, und jeder, stehe er noch so hoch oder noch so niedrig, kann sich mit seiner Individualität als wertvoller Bestandteil in den umfassenden individuellen Entwicklungsgang der Kulturmenschheit einfügen. So formal und allgemein daher dieser ethische Imperativ sein mag, läßt er doch jedem seine Individualität, falls diese nur im Dienste der Verwirklichung von Gütern steht, an denen allgemeine Werte haften. Das ziel- und planlose „Sichausleben“ jedes beliebigen Stückchens individueller Wirklichkeit, das keine wertbezogene Einheit besitzt, wird freilich keine mit dem Autonomiebegriff arbeitende Ethik als sittlich sinnvoll verstehen können, und für bedeutungslose individuelle Launen hat eine an der geschichtlichen Welt orientierte „individualistische“ Weltanschauung keinen Platz. Die Ausbildung der wertbezogenen individuellen Persönlichkeit dagegen ist für sie notwendig eminent sinnvoll. So wird die Ethik „individualistisch“, nicht obwohl, sondern gerade weil sie allgemein gültig sein will. | Es kam hier allein darauf an, im allgemeinen den Zusammenhang zwischen den Formen der historischen Auffassung und den Grundbegriffen 221

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Diesen Gedanken hat wohl Georg Simmel im Auge, wenn er von einem „individuellen Gesetz“ redet. Vgl. Logos, 1913 und: Lebensanschauung. Vier metaphysische Kapitel. 1918. Nur fehlt bei Simmel die Beziehung auf die geschichtliche Realität, und daher bekommt sein individuelles Gesetz eine etwas romantische Ich-Färbung, die hier ganz fernliegt.

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einer Ethik des Autonomieprinzips anzudeuten, und jeder Gedanke einer näheren Ausführung liegt diesen Bemerkungen fern. Nur auf wenige weitere Punkte sei noch hingewiesen, die das allgemeine Prinzip vielleicht deutlicher machen. Zunächst braucht eine in dem angegebenen Sinne am Autonomieprinzip und an der Geschichte orientierte Ethik dem Gattungsmäßigen nicht jede sittliche Bedeutung abzusprechen. Es können, wie wir gesehen haben, mit einer Mehrheit von Individuen Werte so verknüpft sein, daß sie an dem Inhalte des Allgemeinbegriffes, der nichts als das ihnen allen Gemeinsame enthält, haften bleiben, und dann fällt der Inhalt des ethischen Wertbegriffes eventuell mit dem eines Naturbegriffes zusammen. Zugleich wissen wir aber bereits, daß der Begriff des historischen Individuums nicht mit dem der einzelnen Persönlichkeit identisch ist, sondern daß es relativ historische Begriffe gibt, die das einer Mehrheit von Individuen Gemeinsame enthalten. Daraus ersehen wir jetzt, wie das Gattungsmäßige in einer „individualistischen“ Ethik, welche die Formen der historischen Auffassung in den ethischen Normen berücksichtigt, ebenso wie das rein Individuelle seinen Platz finden muß. Beziehen wir nämlich die Form des relativ historischen Begriffes auf die Aufgabe, ethische Wertbegriffe inhaltlich auszugestalten, so ergibt sich der Gedanke, daß auch eine Einschränkung der Individualität zur sittlichen Pflicht werden kann. Selbstverständlich folgt zwar hier die ethische Allgemeingültigkeit wieder niemals aus der inhaltlichen Allgemeinheit des Gattungsmäßigen, sondern das Gattungsmäßige erhält erst durch die Beziehung auf den bereits vorher feststehenden Wert der Autonomie ethische Bedeutung. Aber es gibt in der Tat viele Aufgaben, die nicht anders als durch das Zusammenwirken mehrerer Individuen zu lösen sind, und zwar so, daß die verschiedenen Menschen in manchen Beziehungen einander gleich werden. Dann erhalten auch Charaktereigenschaften, die dem Durchschnitt der Glieder einer Gemeinschaft angehören, ethische Bedeutung, d. h. es erscheint, wenn wir den Gedanken normativ wenden, dann als Pflicht, Durchschnittseigenschaften auszubilden. Ja, wir können sagen, daß die Erfüllung der meisten sozialethischen Aufgaben ein Zusammenwirken von Durchschnittseigenschaften und rein individuellen Eigenschaften fordern wird. Wo die Grenze liegt, ist jedoch aus formalen Gründen nicht zu entscheiden. Nur das läßt | sich sagen, daß erstens die Einschränkung niemals zu einer vollständigen Unterdrückung der Individualität führen kann, und daß zweitens, so wenig wie a l l e historischen Begriffe größerer Zusammenhänge Durchschnittsbegriffe sind, so auch durchaus nicht die Zugehörigkeit zu jeder beliebigen Gemeinschaft schon die Ausbildung ihres Durchschnittscharakters zur Pflicht zu machen braucht, denn wir haben gesehen, wie jemand z. B. ein guter Deutscher sein

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kann, ohne ein Durchschnittsdeutscher zu sein, ja, wie die besten Deutschen erheblich von dem allen Deutschen gemeinsamen Durchschnittscharakter abweichen. Weiter verfolgen wir das Verhältnis des Durchschnittlichen zum Individuellen nicht. Der bloße Hinweis darauf, in welcher Beziehung auch der Begriff des relativ historischen Individuums zur Ausgestaltung von ethischen Wertbegriffen steht, mag hier genügen. Doch werfen wir noch einen Blick auf eine andere Art des Zusammenhanges zwischen geschichtlichen und ethischen Problemen, auf die wir durch den Begriff der Gemeinschaft geführt werden, der jedes Individuum angehört. Mag der Einzelne bei der Einordnung in seine „Gattung“ auch genötigt sein, sich in gewisser Hinsicht ihrem Durchschnittscharakter anzupassen und damit das Gattungsmäßige teilweise als das sittliche Normative anzuerkennen, so darf doch die r e a l e Gattung als Ganzes wieder nicht mit dem Gattungsbegriff verwechselt werden, sondern wir haben sie stets als „historischen Zusammenhang“ anzusehen. Sobald dies geschieht, hat sie auch unter ethischen Gesichtspunkten gerade durch ihre Individualität Bedeutung, und zwar aus denselben Gründen, aus denen das einzelne Individuum, um seine Pflicht zu tun, nicht nur autonom, sondern auch individuell sein muß. Das sittliche Individuum ordnet sich ebenso wie das historische stets einem individuellen Ganzen ein, und es hat dann die Pflicht, die Individualität dieses Ganzen zu fördern. Ja, man kann sagen, es werde seine eigene Individualität oft nur darum beschränken, damit die Individualität der Gemeinschaft, in der es lebt, um so mehr sich auspräge, d. h. wir wollen deshalb soziale Wesen sein, damit die societas, der wir angehören, zu einem In-dividuum mit sittlicher Bedeutung wird. Der vielbehandelte Gegensatz von ethischem Individualismus und ethischem Sozialismus oder Kollektivismus verliert auf diesem Boden seine Schärfe und kann ebensowenig als Alternative angesehen werden wie der von individualistischer und kollektivistischer Geschichtsschreibung. Wer geschichtlich zu denken gelernt hat, weiß, inwiefern auch der Verzicht auf persönliche Eigenart im Dienste der Individualisierung des Lebens | steht. Wir sind dann sozial, um individuell zu wirken. Daß dies möglich ist, wird man wieder am besten verstehen, wenn man das Wesen des geschichtlichen Lebens begriffen hat. Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen, weisen wir darauf hin, wie sich auf diesem Wege ein Verständnis auch für eine der wichtigsten aller menschlichen Gemeinschaften eröffnen muß, nämlich für die ethische Bedeutung der N a t i o n . Es ist bekannt, wie schlecht die meisten philosophischen Systeme mit diesem Begriffe und vor allem mit dem ethischen Werte eines ausgeprägt nationalen Charakters fertig geworden sind. Als einen der wesentlichsten Gründe hierfür aber haben wir die Gewohnheit zu betrachten, in naturwissenschaftlichen Begriffen zu denken, und den Mangel an

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Verständnis für die Formen, in denen die Geschichte das menschliche Leben auffaßt. Die ethischen Gebote, sagt man, verpflichten j e d e n Menschen. Jeder Mensch aber, denkt man ferner, ist dem allgemeinen naturwissenschaftlichen Begriffe des Menschen unterzuordnen. Der Gattungsbegriff des Allgemeinmenschlichen erscheint demnach, wird gefolgert, als Wert und Norm, und alles, was die Ausprägung der „reinen Menschlichkeit“ stört, ist daher als ethisch minderwertig zu betrachten. Auf diesem Boden eines oft sogenannten „Humanitätsideales“ muß ein ausgeprägter nationaler Charakter als Beschränkung des ethischen Wertes der Menschlichkeit und das Bestreben, zunächst Glied einer Nation und dann erst „Mensch“ zu sein, geradezu als Unsittlichkeit empfunden werden, von der es sich im ethischen Interesse zu befreien gilt. So entstehen ethische Richtungen, in denen die Schwärmerei für das allgemein Menschliche dazu führt, daß ihnen jeder Zusammenhang mit dem wirklichen sittlichen Leben und Wirken der Menschen verloren geht, und die daher dazu dienen können, das Wort „ethisch“ in Mißkredit zu bringen. Denkt man dagegen an die Formen der historischen Wirklichkeitsauffassung, so wird klar, daß die ethischen Gebote ihrem Wesen nach zwar f ü r jeden Menschen gelten, daß aber der sehr allgemeine und daher sehr inhaltsarme naturwissenschaftliche B e g r i f f „Mensch“ ungeeignet zur inhaltlichen Erfüllung der Ideale ist, und daß vielmehr ein ausgeprägt nationaler Charakter als eminent ethischer Wert gelten kann, solange der einzelne Mensch einen Teil seiner Pflichten nur als Glied des realen historischen Zusammenhanges erfüllt, den wir „Nation“ nennen. Das Wort hat freilich denselben Stamm wie „Natur“, aber davon | müssen wir absehen. Wir denken jetzt an ein geschichtlich gewordenes Gebilde der Kultur, das sich mit Naturbegriffen wie z. B. „Rasse“ nicht bestimmen läßt, mag man im übrigen den Begriff weiter oder enger fassen, also z. B. die gemeinsame, geschichtlich entstandene Kultursprache als das nationale Band betrachten oder die Zugehörigkeit zu einem historisch gewordenen nationalen Kulturstaate als das entscheidende Moment ansehen. Im letzten Falle handelt es sich um Probleme, die im Zusammenhang mit der Frage stehen, wie weit die Geschichtsschreibung politisch sein, d. h. den nationalen Staat in das Zentrum ihrer Darstellung bringen muß. Hegel, der seine geschichtsphilosophischen Gedanken um den Staatsbegriff sich drehen ließ, konnte auch die konkrete Sittlichkeit nur im Staat, also in einem geschichtlich entstandenen Gebilde der Kultur erblicken, und vielleicht steckt in Hegels politischer Geschichtsauffassung ebenso wie in seiner Gegenüberstellung der Sittlichkeit und der Moralität ein Stück tiefer Wahrheit. Doch, wie dem sei, immer gewinnt das historische Ganze, welchem der Einzelne als Glied

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angehört, durch seine I n d i v i d u a l i t ä t Bedeutung, und es muß daher so lange als Pflicht erscheinen, Glied einer Nation zu sein, als wir die meisten unserer sozialen Pflichten nur als nationale Glieder zu erfüllen v e r m ö g e n . Wie der Einzelne so hat jedes Volk, oder um mit Fichte zu reden, „die Einzelheit im großen und ganzen“, eine individuelle Aufgabe, die kein anderes Volk haben kann. Erst durch Herausarbeitung der nationalen Eigenart ist daher für die bei weitem meisten Kulturgüter in der realen Welt etwas zu leisten. Ja, unbefangener und rücksichtsloser als das einzelne Individuum wird ein Volk, das sich seiner Aufgaben bewußt ist, seine Individualität durchsetzen, weil hier die Grenze zwischen individueller Laune, die unberechtigt bleibt, und der Individualität, die sozialethisch wertvoll ist, leichter gezogen werden kann. Wer im Dienste der geschichtlich werdenden nationalen Eigenart arbeitet, hat positiv bestimmte Kulturziele vor sich. Wer dagegen nur „Mensch“ zu sein versucht, will etwas, das er faktisch längst ist und daher nicht erst zu wollen braucht. Auch das Humanitätsideal unserer Klassiker verlangte nicht, daß wir „Menschen“ im Sinne der Naturwissenschaft werden, denn das sind wir alle ohnehin, sondern es stellte eine besondere Art von Menschentum, ein einmaliges, h i s t o r i s c h e s Gebilde, als Ideal auf, das seine inhaltlichen Bestimmungen zum Teil dem Griechentum entnahm, und zwar war der nationale Typus, den man hier dem Menschheitsideale substituierte, nicht etwa ein Durchschnittstypus, sondern ebenso ein absolut historischer, wie jeder natio- | nale Typus es ist, d. h. ein Typus, in dem sich v o r b i l d l i c h e Charakterzüge finden, die von einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Individuen stammen, ja von denen mancher sogar nur an einzelnen historischen Persönlichkeiten zu konstatieren ist. Man möge sich ein noch so kosmopolitisches Ideal zurechtmachen, es wird immer Züge tragen, die seine Herkunft von nationalen Gebilden verraten. Beachtet man dies nicht ausdrücklich, sondern stellen sich die nationalen Züge nur unwillkürlich ein, so scheinen sie ethisch gewissermaßen zu Unrecht zu bestehen, und es kann dann der Begriff der Humanität verwirrend wirken. Selbstverständlich ist damit gegen ein am historischen Leben orientiertes Humanitätsideal nicht das geringste gesagt, und insbesondere darf es keiner Philosophie einfallen, die jetzt bestehenden Nationen und ihre Eigentümlichkeiten für alle Zeiten festlegen zu wollen. Das wäre Historismus im übelsten Sinne des Wortes. Nur das ist gemeint, daß sich die Eigenarten der verschiedenen Nationen, in denen der Einzelne als Glied lebt, bei dem Verständnis auch des ethischen Sinnes, den das Leben hat, nicht ü b e r s p r i n g e n lassen, und daß kein leerer Allgemeinbegriff des Menschlichen überhaupt schon ethische Bedeutung besitzt. Als bloßes Exemplar der naturwissenschaftlichen Gattung „Mensch“ hört der Mensch auf, Individuum

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zu sein. Er wird wie durch jede generalisierende Begriffsbildung dadurch atomisiert und muß den Sinn seines persönlichen ethischen Lebens verlieren. Freilich, auch wenn wir von einer völligen Veränderung der geschichtlichen Verhältnisse in der Zukunft absehen und uns nur an die gegenwärtige historische Situation halten, ist es gewiß nicht ausgeschlossen, daß die Ethik über den Begriff der Nation und des nationalen Staates hinausgeht. Jeder Nationalismus liegt uns so fern wie der Historismus. Wir haben a u c h Pflichten zu erfüllen, die uns nicht n u r als Glieder einer Nation oder einer noch engeren Gemeinschaft betreffen. Worin sie bestehen, können wir in dem rein formal gehaltenen Gedankengange nicht andeuten. Doch, wie es sich damit verhalten und eine wie große Rolle das Uebernationale spielen mag, stets muß die Ethik bei der Behandlung auch der übernationalen Pflichten die S t u f e n f o l g e berücksichtigen, zu der die historische Betrachtung nötigt, und dann wird das Uebernationale nicht notwendig schon „das Menschliche“ überhaupt sein. Die inhaltlichen Bestimmungen der ethischen Imperative sind vielmehr, solange sie sich auf die immanente Welt beziehen, dem Begriff der K u l t u r m e n s c h h e i t zu entnehmen, und zwar | ihrem historischen Begriff, nach dem sie ein individuelles, absolut historisches Ganzes von Kulturvölkern bildet, soweit es der Geschichte bekannt ist. Diesem realen Zusammenhang gliedern sich die nationalen Volksindividualitäten ebenso ein, wie das einzelne Individuum sich der Nation eingliedert. Auf manchen Kulturgebieten, wie z. B. auf dem der Wissenschaft, vermag dann der Einzelne die Nation wenigstens zum Teil zu überspringen und seine Tätigkeit direkt mit dem Leben einer über die Nationen hinausragenden Gemeinschaft in Verbindung zu setzen, wie es die Gemeinschaft aller wissenschaftlichen Menschen ist. Doch sind das, wenigstens vorläufig, Ausnahmefälle, und ob eine solche Möglichkeit vorliegt, kann man immer erst auf Grund geschichtlicher Kenntnisse wissen. Jedenfalls darf auch der Begriff der Kulturmenschheit nur als absolut historischer Begriff gefaßt werden, also nicht als der des Durchschnittskulturmenschen, sondern als ein Begriff, der in analoger Weise wie der des nationalen Griechen- oder Deutschtums individualisierend zu bilden ist. Das würde selbst dann nicht aufgehoben sein, wenn alle Kulturvölker sich zu einem einheitlichen Kulturganzen zusammengeschlossen hätten. Ist aber dieser Begriff des letzten historischen Zentrums wirklich der umfassendste i n h a l t l i c h bestimmte ethische Begriff, oder kann die Ethik nicht auch noch über ihn hinausgehen und so schließlich doch einen Schritt ins Unhistorische oder Ueberhistorische machen, d. h. ist nicht jeder Mensch, auch abgesehen von den historischen Zusammenhängen, in denen er sich befindet, für uns a l s M e n s c h schon etwas ethisch absolut Wertvolles?

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In einem gewissen Sinne werden wir diese Frage allerdings bejahen. Was wir als für die Geschichtswissenschaft bedeutungslos ablehnen mußten, wird für die Philosophie wichtig. Sie hat nämlich in der Tat j e d e n Menschen so zu betrachten, daß in ihm die Realisierung eines pflichtbewußten autonomen freien Willens m ö g l i c h ist, und aus diesem Grunde hebt sich dann das „rein Menschliche“ als etwas ethisch Wertvolles aus der übrigen Wirklichkeit heraus. Zugleich aber ist dabei folgendes zu beachten. Der ethische Wertbegriff hat auch hier nicht das geringste mit dem N a t u r b e g r i f f des Menschen zu tun, und zwar soll das nicht heißen, daß wir im Wert- und Pflichtbewußtsein etwas Uebernatürliches oder wenigstens einen Hinweis darauf erblicken, sondern daß für die Ethik keine Veranlassung besteht, bei dem ethischen Wert des Menschen als des Trägers eines sittlichen Willens nach dem Inhalte des Naturbegriffes „Mensch“ überhaupt zu fragen und beide | Begriffe miteinander in Verbindung zu bringen. Ja, wir können behaupten, daß ein nach naturwissenschaftlicher Weise gebildeter Begriff vom Menschen den Begriff des pflichtbewußten Willens nicht enthalten d a r f , weil durchaus nicht an allen Menschen sich faktisch die ethische Verfassung der Freiheit und Autonomie findet. Die Ethik stützt sich vielmehr beim ethischen Wertbegriff des „Menschlichen“ lediglich auf den Umstand, daß in jedem Menschen ein sittlicher Wille eventuell entstehen k a n n , und sie würde jede andere Wirklichkeit ebenfalls als ethisch wertvoll bezeichnen müssen, bei der sie ein Recht hätte, dies anzunehmen. Sind wir uns aber hierüber klar geworden, so zeigt sich zugleich wieder, wie wenig der Naturalismus und insbesondere der naturalistische Evolutionismus für die Probleme der Ethik bedeutet, und zwar sehen wir, daß nicht allein diejenigen unrecht haben, die von der Einordnung des Menschen in die Reihe der übrigen Lebewesen eine neue Gestaltung der ethischen Werte erhoffen, sondern daß auch diejenigen irren, welche fürchten, durch diese Einordnung könne das menschliche Leben ethisch entwertet werden. Daß der Mensch sich immer „höher“ zu entwickeln habe, wie es die Darwinistische Ethik, ohne es irgendwie begründen zu können, lehrt, wußte man wohl schon, ehe man an die Abstammung von den Tieren dachte, und eine ethische Entwertung des Menschen durch eine Aufzeigung seines Zusammenhanges mit den Tieren bleibt deswegen ausgeschlossen, weil der Mensch als Gattungsexemplar eines naturwissenschaftlichen Begriffes überhaupt keinen ethischen Wert besitzt. Dies würde noch deutlicher zutage treten, wenn wirklich eine lückenlose Reihe der Uebergangsformen von Tier zu Mensch vorhanden wäre, denn dann müßte man sofort einsehen, daß es eines Wertmaßstabes dafür bedarf, um zu entscheiden, an welcher S t e l l e der ethische Wert der Lebewesen beginnt, und daß dieser Wertmaßstab der sich kontinuierlich verändernden Natur selbst nicht zu entnehmen ist. Nur weil zwi-

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schen Mensch und Tier eine Kluft besteht, die für die ethischen Werte viel bedeutet, kann der Schein aufkommen, mit dem naturwissenschaftlichen Gattungsbegriff des Menschen sei schon ein ethischer Wert gesetzt. Tatsächlich hat eine Ethik, welche die Bedeutungslosigkeit naturwissenschaftlicher Allgemeinbegriffe für das ethische Verständnis einsieht, von der Deszendenztheorie weder etwas zu hoffen noch etwas zu fürchten. Es bleibt unter ethischen Gesichtspunkten gleichgültig, welche Stellung der Naturbegriff „Mensch“ im System einer naturwissenschaftlichen Auffassung der Welt einnimmt, und da | die notwendige Beziehung eines Menschen auf einen möglichen ethischen Willen der einzige Grund ist, dem Menschlichen als solchem schon ethischen Wert beizulegen, kann an der Geltung dieses Wertes durch keine naturwissenschaftliche Theorie etwas ethisch Wesentliches geändert werden. Wir sehen also, der Mensch hat zwar als solcher auch ethischen Wert, insofern er zum freien autonomen pflichtbewußten Individuum werden kann, aber mit dem allgemeinen Begriffe des Menschlichen als solchem ist in der Ethik für die inhaltliche Ausgestaltung der Wertbegriffe nichts weiter anzufangen. Der Wert, der sich damit verbindet, fällt im Grunde mit dem Begriff des allgemeinsten ethischen Prinzipes, d. h. mit dem des pflichtbewußten oder autonomen Willens überhaupt zusammen. Wenn „Mensch sein“ für die Ethik nichts anderes bedeutet als die Möglichkeit für die empirische Realisierung des allgemeinsten ethischen Gutes, so kann dieser Begriff über das rein formale Prinzip nicht einen Schritt hinausführen. Ob unter andern Wertgesichtspunkten, z. B. unter religiösen, jede einzelne Menschenseele als solche noch einen andern absoluten Wert verkörpert, bleibe dahingestellt. Es kam hier lediglich darauf an, zu zeigen, daß der absolut unhistorische Begriff des Menschen, der einen ethischen Wert darstellt, ihn nur insofern enthält, als er den Wertbegriff des Sittlichen überhaupt einschließt. Das allgemeinste ethische Prinzip muß unhistorisch oder vielmehr überhistorisch sein, weil sich aus dem bloß Geschichtlichen ein Wert ebensowenig ableiten läßt wie aus der Natur. Die Bedeutung des Geschichtlichen für die Ethik beginnt erst bei der inhaltlichen Ausgestaltung des allgemeinsten formalen ethischen Wertes. Sie wird dann aber sogleich sehr groß und kann in keiner Weise mit der Bedeutung, welche naturwissenschaftliche Allgemeinbegriffe eventuell für die Ethik haben, gleichgesetzt werden. Um jedem Mißverständnis vorzubeugen, sei jedoch noch ausdrücklich bemerkt, daß auch die Kenntnis der menschlichen N a t u r von Bedeutung für die Ethik werden k a n n . Die Naturgesetze nämlich, unter denen der Mensch steht, setzen den ethischen Idealen unter Umständen eine Grenze, falls das ethisch Wünschenswerte mit ihnen unvereinbar ist, und es deshalb keinen Sinn hat, seine Verwirklichung in Gütern zu wollen. Doch kann die

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Bedeutung der Naturbegriffe selbst dann immer nur eine einschränkende, also n e g a t i v e sein, d. h. niemals läßt sich aus ihnen Material zur positiven Ausgestaltung eines ethischen Ideals gewinnen. | Merkwürdig ist, daß gerade unter den ethischen Naturalisten sich viele befinden, welche die dem Menschen durch seine allgemeine Natur gesetzten S c h r a n k e n wenig zu beachten geneigt sind. Bei den Vertretern der „natürlichen Frauenrechte“ z. B., wie sie immer wieder in der Geschichte der Philosophie auftauchen, ließe sich das leicht konstatieren. Solche Rechte sind nicht etwa aus dem allgemeinen N a t u r begriff der Frau abzuleiten, sondern manche von ihnen dürften sich geradezu als unverträglich mit den Naturgesetzen erweisen, denen alles Frauenleben unterworfen ist. Freilich wird man bei der Beurteilung im einzelnen vorsichtig sein müssen, wenn man feststellen will, was zur gesetzmäßig notwendigen Natur der Frau gehört, und wie weit in dieser Hinsicht geschichtliche vorübergehende Modifikationen vorliegen. Wir wollen überhaupt in diesem Zusammenhange keine spezielle Frage der Ethik entscheiden, sondern allein im Prinzip feststellen, welche Bedeutung die geschichtlichen Bestandteile und welche Bedeutung die naturwissenschaftlichen Begriffe für sie haben können. Der Umstand, daß das Natürliche eventuell von negativer ethischer Bedeutung werden kann, hat mit dazu beigetragen, den Irrtum zu fördern, als besäße das Natürliche als solches bereits einen positiven ethischen Wert. – Es liegt uns, wie gesagt, hier fern, auch nur für alle Hauptprobleme der Philosophie anzudeuten, worin ihre Beziehung zu den Formen des historischen Denkens besteht. Der Hinweis auf die Ethik sollte lediglich als B e i s p i e l dienen, und ebenso haben die folgenden Bemerkungen keinen andern Zweck als den, einige weitere Beispiele heranzuziehen. Von den praktischen Disziplinen nennen wir noch die R e c h t s p h i l o s o p h i e , und dabei interessiert uns besonders die Frage nach dem sogenannten N a t u r r e c h t . Hat dieser Begriff, der in der Jurisprudenz nicht ganz verschwunden ist, einen wissenschaftlichen Wert, wenn er richtig verstanden wird, und wie verhält er sich dann zum Begriff des historischen Rechtes? Zunächst, was meint das Wo r t „Naturrecht“, d. h. welcher Naturbegriff liegt bei seiner Verwendung zugrunde? Das ius naturale kann im Gegensatz zum ius divinum stehen und insofern ein Kampfbegriff sein, der heute wohl keine wissenschaftliche Bedeutung mehr besitzt. Soll das Naturrecht mit dem Naturbegriff der Naturwissenschaft in Verbindung gebracht werden, so muß der Glaube an seine Geltung der Ueberzeugung entstammen, daß, ebenso wie die Naturwissenschaft mit Gesetzesbegriffen zum unbedingt Allgemeinen vordringt und in ihm | das wahre „Wesen“ der Dinge findet, es auch möglich sei, in dem „positiven“, gegebenen oder bloß historischen Recht das Wesentliche vom Unwesentlichen durch Bildung eines allgemei-

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nen Begriffes zu scheiden und dadurch zur allgemeinen „Natur“ des Rechtes vorzudringen. Man sucht dann ein natürliches Recht, das befreit ist von den individuellen Besonderheiten des gegebenen oder historischen Rechtes, d. h. es wird die „Natur“ des Rechtes in demselben Sinne festzustellen versucht, wie von der Naturwissenschaft die Natur des Lichtes oder des Menschen, und das natürliche allgemeine Recht ist dann das mit dem allgemeinen naturwissenschaftlichen Begriff des Menschlichen oder mit der Natur des Menschen notwendig verknüpfte Recht. Es bildet gewissermaßen das Naturgesetz der gesellschaftlichen Welt. Wir sehen, daß in einem solchen Gedankenzusammenhange der Te r m i n u s „Naturrecht“ einen guten Sinn bekommt. Das Wort Natur bedeutet darin dasselbe wie in dem Ausdruck Naturwissenschaft. Das heißt, es bedeutet das betreffende Objekt unter dem Gesichtspunkte der Allgemeinheit des Gattungsbegriffs. Ja, wir können den Zusammenhang des „klassischen“ Naturrechtes mit dem naturwissenschaftlichen Denken sogar noch weiter verfolgen. Wird, wie die Naturwissenschaft es liebt, der allgemeine Begriff metaphysisch hypostasiert, also zur „wahren Wirklichkeit“ gemacht, und erscheint dann das allgemeine Wesen als absolute Realität, so muß das Naturrecht ebenfalls zum wahrhaft wirklichen oder jedenfalls zum absoluten als dem ursprünglichen Rechte werden, das in der geschichtlichen Entwicklung gewissermaßen als verdorben und getrübt erscheint. Das gegebene historische Recht gilt dann nicht nur als bloßes Gattungsexemplar des allgemeinen Rechtes, dessen individuelle Eigenart unwesentlich ist, sondern zugleich als die Hülle, welche das Naturrecht dem Auge in demselben Sinne verbirgt, wie die qualitative „historische“ Mannigfaltigkeit der Körper die wahre Natur der Atome unseren Sinnen entzieht. Es entsteht also die Aufgabe, mit dem Denken durch die „Erscheinung“ des Rechts zum metaphysischen Wesen vorzudringen und so das Recht in seiner ursprünglichen Reinheit wieder herzustellen. Das individuelle geschichtliche Recht ist Sache der bloßen Erfahrung, während der denkende Verstand oder die Vernunft aus der irrationalen Fülle der individuellen juristischen Mannigfaltigkeit das allgemeine Naturrecht zugleich als „Vernunftrecht“ heraushebt. So gehört in den Lehren vom Naturrecht wie überall der Rationalismus mit dem Naturalismus zusammen, d. h. nur ein rationalistisches Denken | kann an ein „natürliches“ Recht in dem angegebenen Sinne glauben. Damit soll nicht behauptet werden, daß die Gedanken der Naturrechtler dies Prinzip überall in seiner vollen Reinheit enthalten, sondern allein darauf kommt es an: erst auf dem angegebenen Wege läßt sich der Gedanke eines Rechtes begründen, das den Namen „Naturrecht“ verdient. Ist aber dies einmal klar, so wissen wir auch, was von dem wissenschaftlichen Werte des Naturrechtes in dem angegebenen „klassischen“ Sinne zu halten ist, und

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zugleich zeigt sich hier, wo der Unterschied von Physisch und Psychisch gar nicht in Frage kommt, besonders deutlich, welcher Begriff allein es ist, der in einen G e g e n s a t z zum Naturrecht gebracht werden kann. Nicht etwa ein geistiges Recht, denn geistig im Unterschied von materiell oder körperlich ist das Naturrecht auch, sondern das h i s t o r i s c h e Recht als Produkt der geschichtlichen Kulturentwicklung ist für den, der vom Naturrechte nichts wissen will, das „wirkliche“ Recht, und ein Naturrecht gibt es als Realität sowenig wie eine rein quantitative Atomwelt oder irgendwelche andern metaphysisch hypostasierten Allgemeinbegriffe. In der Jurisprudenz ist also wie in den andern Kulturwissenschaften eine völlige Abwendung vom rationalistischen und naturalistischen Denken zugunsten des geschichtlichen Denkens notwendig, und diese Umkehr hat sich auch hier längst fast durchweg vollzogen, während Naturwissenschaft und Philosophie noch vielfach an dem rationalistischen Begriffsrealismus festhalten. Der allgemeine, nach naturwissenschaftlicher oder generalisierender Methode gebildete Begriff eines Rechtes, der nur das enthält, was allem Recht gemeinsam ist, dürfte so inhaltsarm ausfallen, daß wissenschaftlich wenig mit ihm anzufangen wäre.222 Können wir einen Begriff des Naturrechtes, in dem das Wort Natur dieselbe Bedeutung hat wie in dem Ausdruck Naturwissenschaft, in der Rechtsphilosophie nicht verwenden, so ist damit allein die Frage, die hinter den Diskussionen über die Bedeutung des Naturrechtes steckt, trotzdem noch nicht erledigt, ja jetzt kommen wir erst zu dem rechtsphilosophischen Problem, das uns in diesem Zusammenhange positiv interessiert. Wird nämlich danach gefragt, ob es ein Naturrecht gibt, so meint man heute meist gar nicht das, was diesen Namen verdient, sondern man will wissen, ob es möglich ist, dem bloß historischen | Rechte, das fortwährend wechselt, ein allgemeingültiges oder „ n o r m a t i v e s “ Recht gegenüberzustellen in der Weise, wie man den verschiedenen wechselnden Sitten den Begriff der gültigen Sittlichkeit entgegensetzt, die, wie wir sahen, dann ebenfalls normativ dargestellt wird. Es handelt sich bei dem, was man „Naturrecht“ nennt, in Wahrheit um den We r t begriff des Rechtes. Schon Fichtes „Naturrecht“ ist kein eigentliches Naturrecht mehr, sondern darin wird nur der Name beibehalten, den man dort allein dem normativen Rechte geben sollte, wo man in der Natur zugleich den Inbegriff der Werte sieht. Müssen wir also auch das alte Naturrecht aufgeben, so brauchen wir trotzdem mit dem Namen nicht die Sache, d. h. den Versuch fallen zu lassen, 222

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Mehr als eine Andeutung konnte auch hier nicht gegeben werden, aber klar muß trotzdem sein, daß der R a t i o n a l i s m u s von mir auch für die Rechtsphilosophie abgelehnt wird, und daß, wie überall, mein „Formalismus“ den Sinn hat, grade das I r r a t i o n a l e des Inhalts zu seinem Rechte kommen zu lassen.

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einen gültigen We r t begriff des Rechtes zu bilden. Nur darüber sollte man sich klar sein, daß ein solcher Rechtsbegriff dann wie der allgemeinste Wertbegriff des Ethischen, also nach unserer Voraussetzung wie der Begriff der Autonomie, ebenfalls bloß f o r m a l sein kann. Das normative Recht steht so verstanden nicht im Widerspruch zum historischen, wie das Naturrecht es tut, sondern es ergibt sich vielmehr für die Rechtsphilosophie die Aufgabe, zu fragen, was den Namen des Rechtes verdient, und dies Problem hat mit der Annahme eines Naturrechtes im angegebenen eigentlichen Sinne des Wortes nicht mehr viel zu tun. Die Rechtsphilosophie wird als Lehre vom normativen gültigen Recht ein Teil der praktischen Philosophie oder der Ethik, welche die allgemeinsten ethischen Werte zum Rechtsleben in Beziehung zu setzen und dadurch näher zu bestimmen sucht. Sie sollte dabei aber niemals dem Phantom eines i n h a l t l i c h erfüllten Rechtes nachjagen, das irgendwo anders als in der geschichtlichen Wirklichkeit verkörpert ist, sondern sie muß auch bei dem Versuch, den formalen normativen Rechtsbegriff, auf dessen Bestimmung hier nicht weiter eingegangen werden kann, inhaltlich auszugestalten, immer auf die Formen des historischen Rechtes Rücksicht nehmen. Gegenüber der rein empirischen geschichtlichen Rechtswissenschaft hat sie dann im Prinzip, falls die Bestimmung eines formalen Wertbegriffes vom Recht gelingen sollte, eine ebenso selbständige Aufgabe wie die Logik gegenüber der Geschichte des wissenschaftlichen Lebens und die Ethik gegenüber der Geschichte der Sitten. Freilich sind auch die prinzipiellen Unterschiede zwischen den verschiedenen philosophischen Disziplinen nicht zu übersehen. Mußten wir für die Ethik vor allem hervorheben, warum der Begriff der Natur ungeeignet ist, die sittlichen Normen inhaltlich zu bestimmen, so war | für die Rechtsphilosophie der Hinweis darauf notwendig, warum der zur Bezeichnung des normativen Rechtes als eines Wertbegriffes beibehaltene unglückliche Ausdruck „Naturrecht“ nicht die Probleme verdecken darf, die in dem Gedanken eines formalen normativen Rechtsbegriffes stecken. Im übrigen aber liegen die Dinge für beide Disziplinen gleich: es gibt „natürliches“ Recht sowenig wie „natürliche“ Sittlichkeit, und der Versuch, zu inhaltlich erfüllten ethischen oder rechtlichen Normen von allgemeiner Geltung zu kommen, wird nur gelingen, wenn die g e s c h i c h t l i c h e n Gestaltungen der Sitte und des Rechtes berücksichtigt werden, wenn man also jeden Versuch aufgibt, zu einem allgemeinen, nach naturwissenschaftlicher oder generalisierender Methode gebildeten Gattungsbegriff des Rechtes zu kommen. Indem wir damit die „praktische“ Philosophie verlassen, erinnern wir noch einmal daran, daß nichts diesen Bemerkungen ferner liegt als der Gedanke, die Philosophie sei dazu verurteilt, in jeder Hinsicht im b l o ß Historischen steckenzubleiben. Nur von der Philosophie der K u l t u r spre-

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chen wir, und mit bewußter E i n s e i t i g k e i t heben wir die Notwendigkeit einer Orientierung am Historischen für die Teile unserer Wissenschaft hervor, die es mit den Wertproblemen der Kultur zu tun haben. Wir verkennen insbesondere nicht, daß der historische E n t w i c k l u n g s begriff niemals zur A l l e i n herrschaft gelangen darf, falls es möglich sein soll, in einer umfassenden Weltanschauungslehre den Sinn unseres gesamten Lebens positiv zu verstehen. Auch wenn wir von der historisch wertbeziehenden zur wertp h i l o s o p h i s c h e n Betrachtungsweise übergehen und das Kulturleben in dem früher angegebenen Sinne als F o r t s c h r i t t zu deuten suchen, ein Problem, über dessen Lösbarkeit hier keine Entscheidung getroffen werden soll, kommen wir mit dem Evolutionismus nicht zu einer in jeder Hinsicht befriedigenden Auffassung. Ja gerade dann muß das Bedürfnis entstehen, unser Dasein auch mit solchen Werten zu verknüpfen, die es zu mehr als zu einem bloßen Gliede in der fortschreitenden, d. h. ihren Wert steigernden, Entwicklungsreihe machen. Das wird am deutlichsten durch folgende Ueberlegung. Die Fortschrittslinie der geschichtlichen Kultur zeigt niemals einen Abschluß, und damit ist j e d e Stufe, die wir erreicht haben, mag sie auch im Verhältnis zur vorangegangenen als die „höhere“ gelten dürfen, der ihr folgenden gegenüber doch wieder zur bloßen Vorstufe h e r a b gesetzt, also ihres Eigenwertes beraubt. Es gibt dann nur noch Mittel und keinen Zweck mehr. So notwendig es demnach sein mag, daß ein | Menschenleben in seiner Totalität über sich in die Zukunft hinausweist, und so unentbehrlich dafür der Zusammenhang mit den geschichtlichen Kulturmächten ist, kann andererseits doch nicht alles darin allein mit Rücksicht auf ein Anderes gelten, das selber wieder erst in einem Anderen seinen Bestand hat, und so fort ins Unabsehbare. Irgend etwas muß schließlich um seiner selbst willen da sein. Gestaltet die Naturwissenschaft unser Leben zu einem sinnlosen K r e i s l a u f , so droht die a u s s c h l i e ß l i c h geschichtliche Auffassung seinen Gang zu einer K u l t u r s c h r a u b e o h n e E n d e zu machen und ihm damit ebenfalls jeden Sinn zu nehmen. Wir müssen uns aus dem Entwicklungsprozeß der Kultur, der stets fortschreitet, gewissermaßen herauszuheben suchen in eine Sphäre, in der das Leben eine Gestaltung findet, die auf sich ruht, d. h. in der es nicht nur Vorbereitung auf die Zukunft, sondern auch e r f ü l l t e G e g e n w a r t gibt, oder in der wir nicht nur anfangen und fortsetzen, sondern auch v o l l e n d e n können, und unter dem Gesichtspunkt eines solchen Ideals der Voll-Endung kann dann alles b l o ß Geschichtliche geradezu als der Feind erscheinen, der uns nie zum Ziel kommen läßt.223 Das ist 223

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Mit Rücksicht auf diese Sätze schrieb Emil Lask in einer Besprechung der 2. Aufl. dieser Schrift, [in:] Logos, IV, S. 246 ff., daß mit ihr „die Aussicht auf eine der früheren Fassung des Buches noch ganz fremde Gedankenwelt eröffnet“ werde. Da man mir besonders mit Rücksicht auf die erste Auflage h i s t o r i s t i s c h e Tendenzen vorgeworfen hat, sei es mir

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dem Fortschritts- | jubel, der oft den Entwicklungsgedanken mißbraucht, gerade in einer Erörterung über die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung auf das entschiedenste entgegenzuhalten. Aber so berechtigt die Tendenz zum Ueberhistorischen sein mag, welche der bisher allein hervorgehobenen Richtung des Denkens widerstreitet, so bleibt es trotzdem dabei, daß selbst eine Philosophie des vollendeten und insofern übergeschichtlichen Lebens die geschichtlichen Mächte nicht i g n o r i e r e n darf. Sie hat sich mit ihnen irgendwie auseinanderzusetzen, und insofern wird auch für sie eine Würdigung des Historischen zur unvermeidlichen Aufgabe. Ja, in gewisser Hinsicht kommen wir vom Geschichtlichen niemals völlig los, sogar dort nicht, wo es für uns zu dem wird, was wir überwinden wollen. Ein Hinweis darauf sei schließlich wenigstens für die philosophische Disziplin noch versucht, für welche das Streben nach dem Uebergeschichtlichen sich am stärksten in seiner Notwendigkeit aufdrängt, für die R e l i g i o n s p h i l o s o p h i e . Diese Disziplin kann, um zunächst ihren Begriff als We r t wissenschaft anzudeuten, ebenfalls von einem unbedingten Sollen ausgehen, das Anergestattet, die Worte meines verstorbenen Freundes, der mit meinen Intentionen innig vertraut war, hierherzusetzen: „Rickert ist so wenig ein Fanatiker des Geschichtsgedankens, daß er vielmehr jetzt, wie einige Stellen offensichtlich verraten, auf das zur geschichtlichen Entwicklung sich zusammenfügende, die Vergangenheit fortsetzende und über sie in die Zukunft hinausweisende Leben wie auf einen begrenzten Ausschnitt des Lebens überhaupt hinblickt. Dem in die Unruhe des unendlichen Progresses hineingestellten, in seiner geschichtlichen Bestimmung beurteilbaren, einreihbaren, vergleichbaren Leben stellt er das Insichruhen, das Nichtübersichhinausweisen, die „Vollendung“ als eine der Geschichtlichkeit entrückte Lebenssphäre gegenüber. Das damit angedeutete, negative Schlußkapitel seiner Geschichtsphilosophie würde somit überschrieben sein: „Die Grenzen der geschichtswissenschaftlichen Begriffsbildung.“ Es würde von der Fülle des Lebens handeln, die gar nicht in die Geschichte eingeht, und von der die Geschichte deshalb schweigt. Es würde den Geschichtsbegriff selbst nur noch klarer herausstellen, indem es ihm seine Schranken setzt. So vermag Rickert jetzt auch alle durch die historische Weltanschauung hindurchgegangene und auf einer höheren Stufe zu einer Ungeschichtlichkeit der Antike teilweise wieder zurückkehrende Feindschaft gegen die Geschichte zu würdigen, jene Gegnerschaft vom Standpunkt des vollendeten Lebens aus, der Goethe in einer seine ganze Stellung zur Geschichte erhellenden Aeußerung einmal diesen Ausdruck gegeben hat: „Die Lebensbeschreibung soll das Leben darstellen, wie es an und für sich und um seiner selbst willen da ist. Dem Geschichtsschreiber ist nicht zu verargen, daß er sich nach Resultaten umsieht; aber darüber geht die einzelne Tat sowie der einzelne Mensch verloren. ... | Die Geschichte, selbst die beste, hat immer etwas Leichenhaftes. Ja, man kann sagen, sie wird immer verdrießlicher zu lesen, je länger die Welt steht; denn jeder Nachfolgende ist genötigt, ein schärferes, ein feineres Resultat aus den Weltbegebenheiten herauszusublimieren, daß dann zuletzt, was nicht als caput mortuum liegen bleibt, im Rauch aufgeht.““ – Man wird es verstehen, warum ich diesen Sätzen gerade in einer Einleitung in die historischen Wissenschaften einen Platz gebe. Die Aufgabe echter Philosophie ist es überall, das Eine u n d das Andere zu sehen und sehen zu lassen. Haben wir in den historischen Wissenschaften die Form und den Inhalt, das Subjekt und das Objekt, das Reale und das Irreale aufgezeigt, so sei außer auf den hohen S i n n , den die Geschichte besitzt, auch auf den „Unsinn“ hingewiesen, zu dem sie führen kann, wenn man sie verabsolutiert. Das Historische ist seinem Wesen nach relativ.

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kennung fordert, sobald ein für gültig gehaltener Wert uns gegenübertritt. Während es sich aber in den anderen Teilen der Philosophie um die M a c h t unseres Willens handelt, das Wahre zu denken, das Gute zu wollen, oder auch das Schöne zu schauen, tritt nun die O h n m a c h t des Menschen in den Vordergrund, der nicht kann, was er soll, und der durch das Bewußtsein dieses Unvermögens zugleich über sich selbst und über alles Menschliche zu dem hinausgewiesen wird, was man Gott oder „das Göttliche“ nennt. Wir verfolgen dies, ehe wir ausdrücklich auf das Verhältnis der Religion zur Geschichte achten, in zwei Richtungen, ohne dabei Vollständigkeit der Gesichtspunkte irgendwie anzustreben. Wie überall in diesem Schlußabschnitt sind lediglich flüch- | tige Andeutungen beabsichtigt, die ausschließlich einer Klärung des Verhältnisses der Weltanschauungsfragen zum historischen Denken dienen. Als notwendiger Korrelatbegriff zum menschlichen Pflichtbewußtsein, das im Kampfe mit der „Neigung“ liegt, ergibt sich der Begriff eines Willens, den wir „heilig“ nennen können, als das denkbar vollkommenste Willensideal. Ihm gegenüber wird jedes Individuum sich seines Willens als eines unvollkommenen bewußt, und von hier aus läßt sich dann der Sinn der Sündhaftigkeit und des Erlösungsbedürfnisses philosophisch deuten. Doch dürfen wir diese Begriffe nicht auf die „Sittlichkeit“ in der engeren Bedeutung beziehen, von der vorher die Rede war, sondern müssen unter dem heiligen Willensideal das Wollen aller allgemein geltenden Werte verstehen, so daß die Religionsphilosophie mit allen anderen Teilen der Wertphilosophie in Verbindung tritt. Die Geltung des allgemeinsten oder formalen religiösen Ideals läßt sich dann wieder mit logischer Notwendigkeit zunächst für die logischen Werte dartun, wie schon Descartes aus dem Begriff des „sündhaften“ irrenden Intellektes den Begriff Gottes als den der intellektuellen Vollkommenheit gewonnen hat. Von hier aus aber haben wir weiter mit Hilfe des Prinzips, das den Intellektualismus überhaupt beseitigt, die religiösen Begriffe auf die anderen Werte zu übertragen, um so das religiöse Leben in seinem ganzen Umfang verständlich zu machen. Doch verfolgen wir diese Seite der Probleme hier nicht im einzelnen. Wir wollten nur den allgemeinsten Begriff der Religionsphilosophie als den einer Wertwissenschaft überhaupt aufzeigen. Die inhaltliche Bestimmung des zentralen religiösen Wertes bleibt dabei ganz ungenügend.224 224

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Wie notwendig es ist, bei der Behandlung der religionsphilosophischen Fragen über alles bloß Ethische hinauszugehen und zu einem Wert sui generis zu kommen, hat R u d o l f O t t o in eindringlicher Weise gezeigt: Das Heilige. Ueber das Irrationale in der Idee des Göttlichen usw. 1917, seit der 11. Aufl. in zwei Bänden. Ursprünglich gab die Schrift sich als „psychologisch“. In Wahrheit ist sie einer der ausgezeichnetsten Beiträge zur Religionsphilosophie als We r t wissenschaft, die wir aus neuerer Zeit besitzen. Nicht der psychische Akt, sondern sein „Gegen-Stand“, das Heilige wird im „Numinosen“ aufgezeigt. Vgl. dazu Ottos Vorwort zum 2. Bd. der 11. Aufl.

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In anderer Richtung führt folgende Gedankenreihe über den bisher berücksichtigten Kreis von Problemen hinaus. Werte treten dem Willen nicht nur insofern gegenüber, als sie die Art von „passiver“ Zustimmung oder Billigung fordern, auf die wir uns beim ästhetischen Schauen vielleicht beschränken zu können glauben, sondern sie ver- | langen, daß wir etwas t u n . Insbesondere für das sittliche Sollen im engeren Sinne wird man das nicht bezweifeln, ja, man kann den sittlichen Wert dadurch zu definieren versuchen, daß er ein H a n d e l n vom Menschen fordert. Da aber all unser Handeln in der empirischen Wirklichkeit vor sich geht, wird dadurch deren notwendige Beziehung auf Werte in der Art hergestellt, daß auch eine Realisierung in Gütern, an denen Werte haften, unbedingt notwendig ist, und diese Forderung veranlaßt die Philosophie ebenfalls, nicht allein bei dem Werte stehenzubleiben, der in dem Gute des autonomen Willens sich verwirklicht. Unter spezifisch ethischen Gesichtspunkten, d. h. bei der Orientierung an dem Wertbegriff der sittlichen Autonomie, kann an einer Handlung n u r das Wo l l e n und nicht der E r f o l g sittlich oder unsittlich sein. Ziehen wir jedoch das Ganze einer gesollten H a n d l u n g in Betracht, so ist es unvermeidlich, auch nach dem Werte zu fragen, der an ihrem Erfolge hängt. Indifferent gegen Wert oder Unwert darf der Erfolg nicht sein. Dann bliebe es unverständlich, warum wir nicht allein ethisch wollen, sondern auch dem Willen entsprechend handeln sollen. Das Handeln bekommt also erst einen Sinn, wenn zwischen dem realen Erfolg und dem irrealen geltenden Werte ein notwendiger Z u s a m m e n h a n g besteht, den herzustellen außerhalb unserer Macht liegt. Wir vermögen einen Wert lediglich unserem Willen zu verleihen, niemals dagegen das, was dadurch sonst entsteht, absolut wertvoll zu machen, d. h. wir sind zwar jeden Augenblick imstande, gut zu wollen, aber es hängt nicht von uns ab, so zu handeln, daß der Erfolg unserer Handlung ein vollkommenes Gut wird. Diese Ohnmacht treibt nun nicht nur zu dem Ideal eines heiligen Willens, der keine Konflikte zwischen Pflicht und Neigung kennt, sondern führt zugleich noch in einer anderen Richtung über den bloßen Willen hinaus. Wenn es unvermeidlich ist, anzunehmen, daß unbedingt gesollte Handlungen einen Erfolg herbeiführen, der unbedingt wertvoll ist, dann verwandelt sich das Ideal des heiligen W i l l e n s in eine heilige M a c h t , die das verbürgt, was wir nicht vermögen, d. h. die durch unsere Handlungen Güter verwirklicht, an denen unbedingt geltende Werte haften. Das Bewußtsein unserer Ohnmacht gegenüber dem, was sein soll, fordert, wie wir auch sagen können, eine objektiv gute oder heilige Wirklichkeit oder eine We r t r e a l i t ä t . So werden wir über das Gebiet des ethischen Wollens in eine Sphäre hinausgetrieben, die noch in einem anderen Sinne als die der Wertgeltungen jenseits der empirischen Wirklichkeit liegt. |

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Man wird diesen Gedanken nicht mißverstehen. Unserem rein wissenschaftlichen B e g r e i f e n bleibt eine solche „Realität“ unzugänglich. Ja, schon der Ausdruck „Wertrealität“ ist uneigentlich zu verstehen als ein notwendig unvollkommener Versuch, das Unsagbare zu sagen. Unser Gewissen, das zu handeln befiehlt, und das Bewußtsein, daß w i r gut allein wollen, nicht auch gut handeln können, f o r d e r t hier etwas, das wir nie zu erkennen oder adäquat zu benennen vermögen. Aber es wird u n b e d i n g t gefordert, weil sonst alles Handeln seinen Sinn verlieren würde, und es ist auch unmöglich, von einem rein theoretischen Standpunkt aus die Forderung als bloß „subjektiv“ zu betrachten oder zu sagen, sie gehe lediglich den wollenden, nicht den theoretischen Menschen etwas an. Es läßt sich vielmehr zeigen, daß sie vom rein theoretischen Standpunkte nicht nur nicht angefochten werden kann, sondern sogar dessen Voraussetzung bildet. Das logische oder theoretische Bewußtsein ist, wie wir wissen, auch eine Form des Wertbewußtseins, und auch der theoretische Mensch bleibt, wenn er urteilt, nicht bei einem bloßen Schauen gegenüber dem Wahrheitswerte. Ja, es ist problematisch, ob irgendein sinnvolles Verhalten sich als rein passives Schauen verstehen läßt. Jedenfalls, auch die rein theoretischen Urteile sind „Handlungen“ in dem Sinne, daß sie zu Werten bejahend oder verneinend Stellung nehmen, und das, was durch sie zustande kommt, d. h. ihr Erfolg, der in diesem Falle die Wissenschaft ist, muß ebenfalls unbedingt theoretisch wertvoll sein. In einer gegen Werte indifferenten Wirklichkeit oder gar in einer der Realisierung der Wissenschaft, an welcher der Wahrheitswert haftet, widerstrebenden Welt würde also sogar jedes Erkennen seinen Sinn verlieren. So schließt die Voraussetzung, daß wir durch unser Urteilen den Wahrheitswert in dem Gute der Wissenschaft realisieren können, den Glauben an eine Macht ein, welche diesen Wert durch unsere Urteile verwirklicht, und so wird auch der Sinn alles Erkennens von der Ueberzeugung abhängig, die nicht nur über alles Logische, sondern auch über alles Ethische hinausgeht: die Welt ist so eingerichtet, daß in ihr das Ziel des Erkennens, die Realisierung der Wissenschaft, erreicht werden kann. Für die anderen Werte und Güter gilt selbstverständlich dasselbe. Wenn man will, mag man das eine metaphysische Ueberzeugung nennen.225 Sie schließt den Glauben an etwas ein, das jenseits aller empiri- | schen Wirklichkeit liegt, und von dem wir zugleich sagen, daß es auf die 225

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Vgl. hierzu die eingehende und lehrreiche Kritik, die E. Troeltsch in seiner Abhandlung: Moderne Geschichtsphilosophie diesem Buche gewidmet hat. ([In:] Theologische Rundschau, VI. 1903, jetzt in den gesammelten Schriften Bd. II, S. 673–728.) | Mit desselben Autors Schrift über die Absolutheit des Christentums (1902) hat das Folgende ebenfalls Berührungspunkte. Troeltschs eigene Geschichtsphilosophie ist in s y s t e m a t i s c h e r Form leider nicht veröffentlicht worden.

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empirische Wirklichkeit w i r k t , also selber „wirklich“ sein muß. Ein solches Etwas ist übersinnlich real und insofern meta-physisch. Aber es ist eine Metaphysik von besonderer Art, die damit entsteht. Sie stützt sich ihrem t h e o r e t i s c h e n Gehalt nach ausschließlich auf die irreale Geltung von Werten, und sie ist daher aufs schärfste von jener rationalen Metaphysik zu trennen, die wir früher abgelehnt haben, weil sie umgekehrt die irreale Geltung auf das metaphysisch Reale zu stützen sucht. Die übersinnliche Realität, an die wir glauben, kann ihrem I n h a l t nach nie zum Gegenstande unserer Erkenntnis werden. Wir gebrauchen, wenn wir von ihr reden, sogar das Wort Realität in einer Bedeutung, die es streng genommen in der Wissenschaft nicht haben darf. Unter logischen Gesichtspunkten bleibt Realität immer „Kategorie“, d. h. Prädikat eines Urteils, welches deshalb einen Inhalt real nennt, weil zu ihm mit Urteilsnotwendigkeit die Form der Realität gehört, und dieser Inhalt muß der Art nach irgendwie „gegeben“ oder „bewußt“ sein. Sonst haben wir keinen erkennbaren Gegenstand. Deswegen erkennt die W i s s e n s c h a f t nur immanente Realitäten.226 Trotzdem vermag sie zu der Einsicht zu kommen, daß es etwas „gibt“ jenseits aller Erkenntnis durch die Wissenschaft, und obwohl von vorneherein klar ist, daß nicht einmal ein adäquater Ausdruck dafür gefunden werden kann, oder daß höchstens mit Hilfe von Negationen oder Symbolen sich das sagen läßt, was gemeint ist, muß sie versuchen, das Jenseits der Erkenntnis so gut zu bezeichnen, wie sie es vermag. Deshalb sagen wir: die Werte gelten nicht nur, sondern haben „Macht“ über das Reale und sind insofern selbst „wirklich“. Ein solcher Glaube ist die Voraussetzung sogar der Realisierung der Wissenschaft. Nur dürfen wir dabei nie vergessen, daß auch hier das logische Denken wieder lediglich auf etwas Alogisches oder Ueberlogisches als auf seine eigene Grenze hinweist. Konnten wir früher zeigen, daß zum Begriff des realen Erkennens notwendig ein überlogischer Wille gehört, der unbedingt allgemeine theoretische Werte anerkennt, so handelt es sich jetzt um den notwendigen Glauben an eine Macht dieser Werte über die Wirklichkeit, in der wir leben, und zwar um einen Glauben von der Art, daß ohne ihn jeder Wille, das Gesollte zu tun, seinen Sinn verlieren | würde. Auch dieser Glaube widerstreitet dem Satze, daß die Werte in sich ruhen und gültig sind, ohne einer Anerkennung zu bedürfen, in keiner Weise. Denn hier steht ja wieder nicht die G e l t u n g der Werte in Frage, sondern ihre Verwirklichung in Gütern, an denen sie haften. Diese Wertverwirklichung führt in der theoretischen Philosophie, wo die wirklichen Urteile in Betracht kommen, ebenso über die bloße Wertgeltung hinaus, wie in der praktischen Philosophie, wo die sittlichen Handlungen wesentlich werden. 226

Vgl. mein Buch Der Gegenstand der Erkenntnis. 6. Auflage, 1928.

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Doch wir wollten mit alledem nur andeuten, wo der theoretische Ansatzpunkt für eine Religionsphilosophie als Wertwissenschaft liegt, und wie die allgemeine Tendenz entstehen muß, mit dem Hinausgehen über die empirische Wirklichkeit auch alle Kultur und alle Geschichte weit hinter sich zu lassen. Für unsern Gedankenzusammenhang wichtig ist nun die andere Seite der Sache, nämlich der Umstand, daß trotz der „metaphysischen“ Tendenz auch die Religionsphilosophie ohne Fühlung mit der Geschichte nicht auskommt. Der Begriff eines religiösen Glaubens an eine reale Weltmacht des Guten, die niemals Gegenstand unserer theoretischen Erkenntnis sein kann, bleibt, solange man sich auf Ueberlegungen nach Art der angedeuteten beschränkt, rein f o r m a l und genügt daher noch nicht, um das „lebendige“ religiöse Verhalten des Menschen philosophisch zu deuten. Es gilt auch hier, die formale Bestimmung weiter auszugestalten, und das kann wieder nur durch eine Berücksichtigung des geschichtlichen religiösen Lebens geschehen. Das haben wir schließlich noch kurz zum Bewußtsein zu bringen. Freilich müssen wir es dahingestellt sein lassen, ob das Folgende für das religionsphilosophische Verständnis aller Arten des Glaubens an eine übersinnliche Realität der Werte zutrifft. Wo Religion nichts anderes als Weltüberwindung bedeutet, da wird es eventuell bei einem religiösen „Erlebnis“ bleiben können, welches arm an empirischem, insbesondere geschichtlichem Wirklichkeitsinhalt sein w i l l , weil seine Seligkeit zur Arm-Seligkeit hinstrebt, und die philosophische Deutung einer solchen Religion mag es dann ebenfalls bei relativ „leeren“ Formen bewenden lassen. Doch abgesehen davon, ob es eine Religion der Armut und Abgeschiedenheit in voller Reinheit wirklich gibt, bestehen daneben andere Formen des religiösen Glaubens, für die gerade eine Verbindung mit der empirischen Wirklichkeit, zumal mit dem Kulturleben wesentlich wird, und für sie muß dann jedenfalls von der Religionsphilosophie klargestellt werden, woher sie ihre inhalt- | liche Erfüllung gewinnen. Das aber läßt sich erst verstehen, wenn man sie mit dem geschichtlichen Leben in Verbindung bringt. Weshalb eine inhaltliche Bestimmung des formalen religionsphilosophischen Gottesbegriffes einer heiligen Wertrealität durch Naturbegriffe im gewöhnlichen Sinne des Wortes nicht möglich ist, bedarf wohl keines Beweises. Es liegt im Wesen der Sache, daß man dabei zum Uebernatürlichen strebt. Um so größer wird jedoch grade deshalb die Neigung sein, den Glauben an eine transzendente Weltmacht der Werte durch Metaphysik inhaltlich weiter auszubauen, und das mag seine Berechtigung haben, die hier weiter nicht diskutiert werden soll. Nur dürfen wir dabei nicht vergessen, daß jede denkbare Metaphysik sich in a l l g e m e i n e n Begriffen bewegen muß, deren logische Struktur allen Inhalt der stets individuellen empirischen Wirklichkeit, in der wir leben, ausschließt. Mit Metaphysik allein ist es also

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nicht getan. Ja, es würde hier nicht einmal eine Berücksichtigung der bloßen Formen des historischen Denkens genügen, denn in keine Metaphysik könnten solche Formen anders als in Gestalt von Formen eingehen, und sie müßten daher, solange sie ohne geschichtlichen Inhalt sind, notwendig ebenfalls allgemein bleiben. Deshalb wird die Metaphysik des Glaubens höchstens zur Deutung einer solchen Religion genügen, die sich von aller Kultur abwendet. Dem Verständnis des religiösen Lebens, für welches das persönliche Verhältnis des Individuums zu seinen Mitmenschen und die gemeinsame Arbeit am Irdischen von ausschlaggebender Bedeutung ist, vermag sie nicht näher zu kommen als der rein formale Begriff, den die Religionsphilosophie von einer heiligen Weltmacht der Werte überhaupt bildet. Ja, wir müssen noch mehr sagen. Sollte die Identifizierung des im allgemeinen metaphysischen Begriff Erfaßten mit der absoluten Wertrealität eine Berechtigung haben, dann wäre es überhaupt nicht möglich, den religiösen Ueberzeugungen, die etwas anderes als Weltflucht anstreben, philosophisch einen Sinn abzugewinnen. In einer metaphysisch rational gewordenen Welt verlöre ein religiöser Glaube, welcher der Sinnenwelt zugekehrt ist, jede Bedeutung. Damit haben wir bereits den Punkt erreicht, auf den es hier ankommt. Nachdem nämlich festgestellt ist, was zum inhaltlichen Ausbau einer Religionsphilosophie n i c h t ausreicht, kann über die Richtung, in der wir die positive Ergänzung zu suchen haben, kein Zweifel mehr bestehen. Wo Naturbegriffe und Metaphysik versagen, da bleibt nur noch die Geschichte übrig. Eine Philosophie, die das Wesen des historischen | Denkens begriffen hat, wird nicht nur den Glauben an eine reale Weltmacht der Werte verstehen, sondern sie wird zugleich begreifen, daß die g e s c h i c h t l i c h e Religion die Form ist, die das religiöse Leben haben muß, sobald es nach positiven Beziehungen zum Kulturleben sucht. Ist eine überhistorische Kenntnis von dem inhaltlichen Zusammenhange Gottes mit der empirischen Kulturwirklichkeit für den Menschen unmöglich, so steht damit der Sinn der historischen Religion, die sich an einmalige geschichtliche Ereignisse hält und in ihnen die „Offenbarung“ Gottes sieht, auch vom theoretischen Standpunkt außer Frage. Das heißt, es kann zwar niemals durch Wissenschaft eine Religion b e w i e s e n oder gar hervorgebracht werden, aber es läßt sich ebensowenig leugnen, daß unsere Weltanschauung eine Lücke zeigt, die erst durch einen an einer historischen Religion orientierten Glauben auszufüllen ist. Die Religion selbst bedarf freilich solcher „Rechtfertigung“ nicht. Sie steht von vorneherein über aller Wissenschaft, die ihr nicht das geringste zu geben vermag, was sie als Religion nicht bereits hat. Für die Religions p h i l os o p h i e dagegen ist eine Auseinandersetzung mit dem Sinn der geschichtlichen Religion nicht zu entbehren, und sie kann nur auf Grund einer Einsicht in das logische Wesen des historischen Denkens erfolgen. Um ebenso

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wie die andern philosophischen Disziplinen ihren Wertbegriff zum geschichtlichen Leben in Beziehung zu setzen, hat sie daher bereits in ihrem formalen Teile auf die Formen der geschichtlichen Auffassung der Wirklichkeit Rücksicht zu nehmen. Dieser Umstand macht die Bedeutung einer rationalen Metaphysik als Wissenschaft sogar für die religionsphilosophischen Probleme vollends fraglich. Doch gerade bei dem Gedanken an das religiöse Leben wird, wie schon angedeutet, ein Bedenken sich stärker als irgendwo geltend machen, das sich schließlich gegen das ganze Prinzip einer notwendigen geschichtlichen Erfüllung philosophischer Formen richten muß, und auch auf diese Kehrseite der Betrachtung wollen wir daher ebenfalls noch mit einem Worte eingehen. Die Geschichte gibt, wird man sagen, gewiß den positiven Inhalt, den wir brauchen, und den wir aus keiner anderen Quelle schöpfen können. Zugleich aber ist sie in unaufhörlicher Ve r ä n d e r u n g begriffen, und wenn eine Befreiung vom Historischen nur mit rein formalen Wertbegriffen gelingt, dann scheinen wir bei der Deutung alles Lebens im inhaltlich Erfüllten nicht allein in die Sinnlosigkeit der unendlichen Fortschrittsreihe, sondern auch in die relativistischen und skeptischen Konsequenzen hineingetrieben zu werden, die man häufig aus dem rast- | losen Wandel alles uns bekannten Daseins gezogen hat, und die nicht nur zu einer Ergänzung des Historischen durch das Ueberhistorische, sondern geradezu zur Feindschaft gegen alles Geschichtliche führen müssen. Der Entwicklungsbegriff ist ja tatsächlich eine beliebte Waffe gerade für den Radikalismus geworden, der damit die Unvernünftigkeit alles Geschichtlichen zu beweisen suchte. So schloß sich schon an Heraklit die Skepsis an, und so ging aus Hegel die Hegelsche „Linke“ hervor, die groß hauptsächlich im Zerstören war. Auch genügt gewiß ein bloßer Hinweis auf die andere Seite des Entwicklungsbegriffes, daß alles sich in allmählicher und langsamer Veränderung befindet, nicht, um dem Gedanken an die Relativität und Unbeständigkeit alles Historischen seinen Stachel zu nehmen, denn ob die Veränderung in der Geschichte langsam oder schnell vor sich geht, macht keinen prinzipiellen Unterschied, wo das Relativitätsprinzip in Frage steht. Dennoch braucht man auch hier wieder nur mit dem Gedanken der historischen Bedingtheit a l l e s Kulturlebens Ernst zu machen, um den skeptischen Argumentationen des Radikalismus, die sich auf den Wandel jedes Seienden stützen und damit allen historischen Mächten den Krieg erklären, im Prinzip wenigstens den Boden zu entziehen. Gegen einen a b s o l u t e n Relativismus läßt sich freilich nichts machen, denn er führt konsequenterweise zum Nihilismus, und es bleibt dann nichts mehr übrig, an das man noch anknüpfen könnte. Aber er ist auch nicht zu fürchten, da er sich jedes

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Urteils enthalten muß, falls er sich nicht selbst widersprechen will. Wer sich dagegen auf eine Beurteilung einläßt und dann das Geschichtliche bloß deswegen unbefriedigend findet, weil es sich verändert, der setzt dabei implizite schon voraus, es habe einen Sinn, nach einem völlig ungeschichtlichen Leben zu verlangen und trotzdem mit der Kultur in Verbindung zu bleiben. Er hat also vergessen, daß, wenn er eine geschichtliche Gestaltung verläßt, weil sie nur geschichtlich ist, er zugleich, solange er Kulturmensch bleibt, immer wieder nach einer anderen g e s c h i c h t l i c h e n Gestaltung greift und so stets bei dem beharrt, dem er zu entfliehen sucht. Wer sich dieser Gebundenheit a l l e r Kultur an die Geschichte voll bewußt geworden ist, wird niemals das geschichtliche Leben deswegen gering schätzen, weil es g e s c h i c h t l i c h e s Leben ist, denn es bleibt ja doch notwendig ein geschichtlich bedingter Standpunkt, von dem aus er als Kulturmensch dem Geschichtlichen die Geltung abzusprechen versucht. Das soll gewiß nicht heißen, daß alles Geschichtliche „vernünftig“ sei, aber es soll zeigen, daß es für den Kulturmenschen erst dann einen Sinn bekommt, ein geschichtliches | Gebilde zum Objekt der Kritik zu machen, wenn bereits n e u e s h i s t o r i s c h e s Leben da ist, mit dem es verglichen und durch das es als überwunden angesehen werden kann. Auch wir leugnen also nicht, daß wir stets mit der Möglichkeit einer Veränderung in den inhaltlichen Bestimmungen aller Werte rechnen müssen. Das Hervorheben dieser Möglichkeit hat aber für sich allein noch keine Bedeutung für ein besonderes philosophisches Problem, und zumal der bloße Hinweis auf die Veränderlichkeit alles geschichtlichen Seins ist nichtssagend. Es bleibt dabei: wir können, solange wir nicht aus allen Kulturzusammenhängen hinausstreben, die Geschichte n u r d u r c h G e s c h i c h t e überwinden, und das heißt: wir können als Kulturmenschen niemals die Geschichte überhaupt, sondern lediglich eine ihrer besonderen Gestaltungen überwinden wollen. Wir lehnen also zwar auf das Entschiedenste, auch in bezug auf die religionsphilosophischen Probleme, jeden Historismus ab, d. h. wir halten es nicht für gerechtfertigt, wenn man von irgendeiner historisch gewordenen Religion sagt, daß sie für immer die einzige Religion bleiben müsse. Jeden Tag kann ein neues historisches Individuum auftreten und ganz neue historische Mächte bringen, von denen wir bisher keine Ahnung hatten. Dann mag in der Tat alles b i s h e r i g e Geschichtliche umgestoßen sein. Aber es wird damit doch wieder nichts anderes als eine neue Gestaltung des g e s c h i c h t l i c h e n Lebens zutage treten. Daß auch bei solcher Anerkennung des Geschichtlichen noch eine Fülle von Problemen übrig bleibt, und daß insbesondere für den religiösen Standpunkt die schwierigsten Fragen entstehen, braucht nicht ausdrücklich gesagt zu werden. Das Verständnis für das historische Denken zeigt uns jedoch

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wenigstens einen Weg, diese Probleme in Angriff zu nehmen, während der Naturalismus ihnen nicht nur ratlos gegenübersteht, sondern sie, wenn er konsequent denkt, nicht einmal als Fragen anerkennen kann. Schon dadurch erweist sich eine Philosophie, die das Wesen des Geschichtlichen verstanden hat und berücksichtigt, dem Naturalismus prinzipiell überlegen, und darauf kommt es hier an.

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| ANHANG.

I. DIE VIER ARTEN DES ALLGEMEINEN IN DER GESCHICHTE. Veröffentlicht in französischer Sprache unter dem Titel: „Les quatres modes de l’Universel en histoire“ in der Revue de synthèse historique, Paris, April 1901. Deutsch bisher ungedruckt.

Zu den Gegenständen, an deren Untersuchung Philosophie und Geschichte ein gemeinsames Interesse haben, gehört die Methode der historischen Wissenschaften. Zwar braucht kein Forscher zu warten, bis die Logik ihm sagt, wie er zu arbeiten hat, sondern das richtige Verfahren bildet sich allmählich von selbst heraus. Man könnte sagen, daß verschiedene Methoden einen „Kampf ums Dasein“ miteinander führen, bis zuletzt diejenige übrig bleibt, welche die „passendste“ ist, und diese wird dann auch die richtige sein. Jedenfalls haben die großen Historiker längst die richtige Methode angewendet. Aber wenn der Geschichtsschreiber nicht nur richtig verfahren, sondern auch wissen will, wie er verfährt, und warum er so verfährt, kann er eine vollständige Kenntnis davon nur mit Hilfe der Logik gewinnen. Und umgekehrt ist die Logik erst dann abgeschlossen und vollendet, wenn sie auch die geschichtliche Methode begriffen und ihrem Systeme eingeordnet hat. Es scheint mir daher nicht unangemessen, in dieser Zeitschrift, welche die Beziehungen zwischen Geschichte und Philosophie pflegen will, ein Problem aus der Logik der historischen Wissenschaften zu behandeln. * 738

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Die historische Methode ist heute Gegenstand des Streites, und dabei steht ihr Verhältnis zur Methode der Naturwissenschaften im Vordergrunde. Vielfach wird verlangt, daß der Historiker es ebenso machen solle wie der Chemiker oder der Zoologe, und auch in dieser Zeitschrift ist ein Artikel veröffentlicht, welcher diese im 19. Jahrhundert bereits oft aufgetauchte Tendenz vertritt. Dem steht aber nicht nur die Tatsache gegenüber, daß die größten Historiker aller Zeiten eine andere als die naturwissenschaftliche Methode gebraucht haben, sondern es läßt sich auch behaupten, daß Naturwissenschaft und Geschichte ihrem innersten Wesen nach so sehr voneinander verschieden sind, daß sie sich niemals derselben Methode bedienen k ö n n e n .

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Der Historiker sieht die Dinge unter ganz anderen Gesichtspunkten als der Naturforscher, und gerade darauf beruht seine Bedeutung. Die Geschichte ist nicht eine Spezialwissenschaft, die sich allein durch ihren Gegenstand von andern Wissenschaften unterscheidet, sondern „un mode de conception du monde“, wie z. B. Xénopol es kürzlich in seinem sehr interessanten Werke über „die Grundprinzipien der Geschichte“ ausgeführt hat. Sie würde daher durch Anwendung der naturwissenschaftlichen Methode in ihrem Wesen und ihrer Bedeutung zerstört werden. – Um über die Eigenart einer Sache ins Klare zu kommen, scheint in der Tat der geeignetste Weg der zu sein, daß man sie mit andern vergleicht und die Unterschiede hervorhebt, die man finden kann, und wenn man nun auf das Verhältnis der Geschichte zu andern Wissenschaften und besonders zur Naturwissenschaft reflektiert, so muß sofort ein fundamentaler Gegensatz zutage treten. Die Naturwissenschaften bringen ihre Objekte erstens unter Begriffe, die das vielen Gegenständen Gemeinsame enthalten, also einen allgemeinen Inhalt haben, und sie ordnen zweitens diese Begriffe so an, daß daraus ein System allgemeiner Begriffe wird, in dem jedes Ding und jeder Vorgang, der zu ihrem Gebiet gehört, seinen Platz findet. Die Darstellung des A l l g e m e i n e n ist daher immer das Z i e l einer Naturwissenschaft. Das Einmalige und Besondere dagegen geht als solches nicht in ihre Begriffe ein, d. h. sie hat am Individuellen nur soweit ein Interesse, als es ihr zur Bildung ihres Systems allgemeiner Begriffe dienen kann. So machen es jedenfalls Wissenschaften wie die Physik oder die Botanik, und auch die Psychologie, sei es, daß sie es mit dem Seelenleben der Menschen oder dem der Tiere zu tun hat, muß so verfahren. Aber kann man sagen, daß dies die Methode aller Wissenschaften ist? | Nein, die Geschichte, oder um uns vorsichtig auszudrücken, alles, was man bisher Geschichte genannt hat, interessiert sich im Gegenteil vielmehr für das, was einmal gewesen ist, und will deshalb nicht das überall und immer Vorhandene, sondern das Besondere an den verschiedenen Orten des Raumes und an den verschiedenen Stellen der Zeit gerade in seiner Individualität darstellen, denn sie will die Veränderungen verfolgen, welche die allmähliche Entwicklung darbietet. Ein Unterschied zwischen zwei Arten der Darstellung liegt also auf der Hand, und da der Gegensatz des Allgemeinen und des Besonderen der Grundgegensatz ist, der alle logischen Untersuchungen beherrscht, so wird ein Versuch, das logische Wesen der historischen Wissenschaften zum Bewußtsein zu bringen, davon a u s g e h e n müssen, daß die Geschichte ihrem a l l g e m e i n s t e n Begriffe nach die W i s s e n s c h a f t v o m E i n m a l i g e n u n d I n d i v i d u e l l e n ist, im Gegensatz zur Naturwissenschaft, welche das immer Wiederkehrende und Allgemeine darstellt.

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Man sollte glauben, dieser Satz sei so selbstverständlich, daß er gar nicht bestritten werden kann. Trotzdem wurde, wie gesagt, schon oft die Uebertragung der naturwissenschaftlichen Methode auf die Geschichte verlangt, und in unsern Tagen hat man diese alten Gedanken wieder hervorgeholt. Dafür, daß sie Anhänger finden, obwohl doch alle Historiker bisher stets einmalige, individuelle Entwicklungsreihen dargestellt haben, gibt es mehrere Gründe. Es sind heute nicht nur die Naturwissenschaften wegen ihrer Bedeutung für die Technik sehr geschätzt, sondern es wird auch die Philosophie des Naturalismus von der Mode bevorzugt, und der Naturalismus kann natürlich nicht dulden, daß es noch etwas anderes gibt als Naturwissenschaft. Aber außerdem findet man auch noch ein l o g i s c h e s Argument, welches vielfach Eindruck macht, und dieses soll uns hier beschäftigen. Man kann nämlich sagen, daß o h n e „ A l l g e m e i n e s “ W i s s e n s c h a f t ü b e r h a u p t n i c h t m ö g l i c h sei, und daraus dann den Schluß ziehen, daß die Wissenschaft vom Besonderen und Individuellen einen Widerspruch enthalte. Nun ist die Vo r a u s s e t z u n g in gewissem Sinne wohl richtig, aber die K o n s e q u e n z ist ganz falsch, d. h. der Umstand, daß jede Wissenschaft des Allgemeinen bedarf, beweist nicht, daß jede auch die Aufgabe habe, ein System von allgemeinen Begriffen zu bilden, wie die Naturwissenschaften und auch die Psychologie es tun. Der Ausdruck „allgemein“ ist nämlich sehr v i e l d e u t i g , und nur wenn man seine verschiedenen Bedeutungen sorgfältig aus- | einanderhält, ist es möglich, über die Methoden der verschiedenen Wissenschaften Klarheit zu gewinnen. Wir wollen hier zeigen, daß es sogar v i e r v e r s c h i e d e n e A r t e n d e s „ A l l g e m e i n e n “ in jeder historischen Darstellung gibt, und daß trotzdem die Geschichte, im Gegensatz zur Naturwissenschaft, als die Wissenschaft vom Besonderen und Individuellen bezeichnet werden muß.227 *

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Warum braucht die Geschichte das Allgemeine? Zunächst gibt es dafür einen Grund, der in der Tat j e d e r Wissenschaft das Allgemeine unentbehrlich macht. Die Wirklichkeit nämlich, so wie sie uns gegeben ist, kann nur unmittelbar e r l e b t , niemals aber direkt wissenschaftlich d a r g e s t e l l t werden. Wissenschaft setzt sich immer aus Urteilen zusammen, die unabhängig von der Anschauung einen S i n n haben und v e r s t a n d e n werden müssen, und die Bestandteile dieser Urteile können daher niemals individu227

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Eine ausführliche Abgrenzung der Geschichte gegen die Naturwissenschaft habe ich in meinem Buche über „Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften“ I (Freiburg i.B. 1896) versucht. Das Folgende enthält einige Gedanken aus dem 2. Teil, den ich bald zu veröffentlichen hoffe. Dort wird näher begründet sein, was ich hier nur andeuten konnte.

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ell, sondern müssen allgemein sein. In dieser Hinsicht besteht also zwischen der Geschichte und den andern Wissenschaften kein Unterschied. Die letzten E l e m e n t e , aus denen die Sätze einer historischen Untersuchung bestehen, sind immer allgemein. Auch die Eigennamen, die sich nur auf ein bestimmtes Individuum beziehen, müssen sich in allgemeine „Vorstellungen“ auflösen lassen, denn nur soweit dies möglich ist, haben sie einen Sinn für alle. So setzt sich jede historische Darstellung vollkommen aus lauter allgemeinen Bestandteilen zusammen, und diese „Elemente“ sind die e r s t e A r t d e s A l l g e m e i n e n , die in jeder Geschichte vorkommt. Ergibt sich jedoch hieraus eine Konsequenz für das logische Wesen der Geschichtswissenschaft, oder folgt daraus gar, daß die Geschichte nicht die Wissenschaft vom Besonderen und Individuellen sein könne? Durchaus nicht! Wäre dies der Fall, so würde eine Darstellung des Individuellen mit der S p r a c h e überhaupt nicht möglich sein. Und doch verständigen wir uns mit Hilfe von Worten, die einen allgemeinen Sinn haben, nicht nur im täglichen Leben fortwährend über individuelle Vorgänge und Dinge, sondern auch die Dichtkunst gibt uns individuelle Gestalten, obwohl sie dabei ebenfalls nur Worte mit allgemeinem Sinn | braucht. Sollte der Geschichte die Verwendung dieses ersten Allgemeinen zur Darstellung des Besonderen und Individuellen versagt sein? Es gibt dafür keinen Grund. Die Sätze, aus denen eine historische Darstellung besteht, unterscheiden sich zwar gewiß von den Sätzen einer Dichtung, die Individuelles behandelt, und zwar dadurch, daß sie wahr sind, aber dieser Unterschied betrifft nicht die Allgemeinheit der Elemente, sondern nur ihren Inhalt und die Art, wie sie miteinander verbunden sind. Gemeinsam ist der Geschichte und der Poesie, daß sie beide Individuelles durch Allgemeines darstellen. Jedenfalls kann die Wissenschaft einerseits mit allgemeinen Elementen Begriffe bilden, die das vielen Objekten Gemeinsame umfassen und also selbst allgemein sind, und dies tut die Naturwissenschaft. Sie k a n n aber andererseits ebensogut die allgemeinen Elemente auch so aneinanderfügen, daß die dadurch entstehende Vorstellung einen individuellen Inhalt hat, d. h. einen Inhalt, der sich nur an e i n e m einmaligen und besonderen Objekt findet und gerade das wiedergibt, wodurch dieses Objekt sich von andern Objekten unterscheidet, und solchen Darstellungen begegnet man in jeder Geschichte. Wir sehen also, Naturwissenschaft und Geschichte bedürfen zwar beide der allgemeinen Elemente, aber sie machen einen verschiedenen Gebrauch davon. Für die Naturwissenschaft ist das Allgemeine der Z w e c k , für die Geschichte ist es dagegen das M i t t e l , und ihr Ziel wird die Darstellung des Individuellen sein, das sie auf diesem durch die Eigenart unseres Denkens und Sprechens bedingten Umwege zu erreichen hat. So vermag die erste Art des Allgemeinen in der Geschichte an ihrem Charakter als der Wissenschaft

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vom Individuellen nichts zu ändern, ja, man muß sagen, es gehört eine große logische Naivität dazu, aus dem Wesen des Urteils und dem Umstande, daß seine E l e m e n t e notwendig allgemein sind, irgendwelche Konsequenzen für die historische Methode zu ziehen. So einfach sind die Probleme der Logik nicht. *

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Aber die allgemeinen Elemente, welche wir kennengelernt haben, sind nicht das einzige Allgemeine, das in der Geschichte vorkommt. Die Wirklichkeit besteht aus einer unübersehbaren Vielheit von Dingen und Vorgängen, und wenn wir die Geschichte auch auf das Menschengeschlecht oder einen Teil von ihm beschränken, so bleibt diese Mannigfaltigkeit doch immer noch viel zu groß, als daß a l l e die Dinge und Vorgänge, aus denen sie besteht, in ihrer Individualität dargestellt | werden könnten, ja, es würde ein Versuch in dieser Richtung gar keinen Sinn haben. Der Historiker bedarf eines Kriteriums dafür, welche Zustände und Ereignisse in ihrer Individualität w e s e n t l i c h sind, er muß ein Prinzip zur A u s w a h l des historisch Wichtigen haben, und dies Prinzip kann nicht individuell, sondern muß ebenfalls allgemein sein, wenn die dadurch geleitete Darstellung für alle gültig sein soll. Damit haben wir ein z w e i t e s A l l g e m e i n e s gewonnen, das in keiner geschichtlichen Untersuchung fehlen kann, und das offenbar zu dem Wesen der Geschichte in einer viel engeren Beziehung steht als die allgemeinen Elemente oder der allgemeine Sinn der Wörter. Um die Rolle, welche dieses zweite Allgemeine in der Geschichte spielt, zu verstehen, müssen wir wieder nach seinem Verhältnis zu dem Allgemeinen der Naturwissenschaft fragen. Auch die Naturwissenschaft bedarf eines Prinzipes der Auswahl, um das Wesentliche vom Unwesentlichen zu scheiden, und sie bedarf seiner um so mehr, als sie ja in ihrer Totalität darauf ausgeht, in einem geschlossenen Begriffssystem die unübersehbare Fülle der g e s a m t e n empirischen Wirklichkeit zu umfassen. Wir wissen auch bereits, worin dieses Prinzip besteht, denn es ist der Naturwissenschaft als völlig selbstverständlich damit gegeben, daß sie Wissenschaft vom Allgemeinen ist, d. h. auf Bildung eines Systems von Begriffen mit allgemeinem Inhalt ausgeht. Wesentlich kann deshalb für sie immer nur das an den Dingen und Vorgängen sein, was einer Mehrheit von ihnen gemeinsam ist, und wodurch diese Objekte zu Exemplaren eines Gattungsbegriffes werden, denn nur durch Zusammenfügung des Gemeinsamen und Ausscheidung des Individuellen ist es möglich, ein System von Begriffen zu bilden, welches die ganze Wirklichkeit g l e i c h m ä ß i g umfaßt, und in dem jedes Ding seinen Platz findet. Das Prinzip zur Auswahl ist also für die Naturwissenschaft die Vergleichung der Objekte mit Rücksicht auf das U e b e r e i n s t i m m e n d e .

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Ist dies klar, so muß auch sogleich der Unterschied von Geschichte und Naturwissenschaft hervortreten. N u r eine Wissenschaft, die gleichmäßig a l l e Wirklichkeiten umfassen will, hat ein Interesse daran, ein System allgemeiner Begriffe zu bilden. Auf solche allumfassende Darstellung aber verzichtet die Geschichte von vorneherein, und wenn wir einen Blick auf ihre Ergebnisse werfen, so werden wir sehen, daß sie weit davon entfernt ist, nur das an den Dingen und Vorgängen zu berücksichtigen, was sie mit andern teilen, sondern im Gegenteil gerade solche Ereignisse und Objekte finden wir in ihr, die sich | durch ihre Besonderheit und Individualität aus den Dingen herausheben, mit welchen sie von der Naturwissenschaft unter einen gemeinsamen Gattungsbegriff gebracht werden würden. So handelt z. B. die Geschichte von Menschen, aber sie erzählt uns nicht von dem, was a l l e Menschen sind und tun, denn dann würde sie ja genau dasselbe lehren wie Physiologie oder Psychologie, sondern sie berichtet von dem, wodurch dieser eine Mensch von andern verschieden war, die zugleich mit ihm lebten, oder wodurch die Menschen dieses einen Volkes, dieser einen Gegend zu dieser einen bestimmten Zeit sich von denen eines andern Volkes, einer andern Gegend zu einer andern bestimmten Zeit unterschieden. Zwar wird auch der Historiker die Menschen und Völker miteinander vergleichen, aber das hat nicht den Zweck, das allgemein Menschliche zu finden, sondern das Historische kann im Gegenteil nie das im Sinne der Naturwissenschaft „Menschliche“ sein. Aber, wenn dies richtig ist, so wird dadurch nur eine Schwierigkeit offenbar. Das Individuelle, das historisch ist, soll, wie gesagt, wesentlich sein, und zwar mit Rücksicht auf ein allgemeines Prinzip. Am besten kann man das so ausdrücken, daß man sagt, die Geschichte stellt nur dar, was eine a l l g e m e i n e B e d e u t u n g hat. Also scheint doch nicht etwas Individuelles, sondern nur etwas Allgemeines wesentlich, und die Geschichte ist also nicht die Wissenschaft vom Besonderen und Individuellen? In der Tat kann man eine ähnliche Argumentation öfter hören. Sobald man sich aber auch hier nicht durch Worte täuschen läßt, sieht man, daß diese Folgerung ganz falsch ist. Nur dann nämlich, wenn ein Objekt betrachtet wird mit Rücksicht auf die Bildung eines naturwissenschaftlichen Systems allgemeiner Begriffe, wird das ihm mit andern G e m e i n s a m e immer auch das We s e n t l i c h e sein, sonst aber kann seine B e d e u t u n g gerade auf dem beruhen, was ihm e i g e n t ü m l i c h ist, also n u r a n i h m vorkommt, und daran wird gar nichts geändert, wenn man nach der a l l g e m e i n e n Bedeutung eines Objektes fragt. Wa s a l l g e m e i n e B e d e u tung hat, braucht nicht selbst etwas Allgemeines zu sein. Im Gegenteil, die allgemeine Bedeutung eines Vorganges oder Objektes kann in demselben Maße zunehmen, in dem die Unterschiede größer sind,

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die zwischen ihm und andern Objekten bestehen, und die Geschichte wird also, gerade weil sie nur von dem berichtet, was allgemeine Bedeutung hat, von Individualitäten und Besonderheiten zu berichten haben. F ü r A l l e wird etwas durch das | bedeutsam, worin es a n d e r s a l s A l l e ist. Nur wer nicht unterscheiden kann zwischen dem, was ein Objekt m i t a l l e n teilt, und dem, was es f ü r a l l e ist, wer also die allgemeine Bedeutung des Individuellen mit dem allgemeinen Inhalt eines Gattungsbegriffes verwechselt, wird meinen, daß die Geschichte wie die Naturwissenschaft nur vom Allgemeinen handle. Wir sehen also, daß auch das zweite Allgemeine in der Geschichte den Satz nicht aufhebt, daß sie die Wissenschaft vom Besondern und Individuellen ist. Wohl bedarf sie eines allgemeinen Prinzips der Auswahl, um das Historische von dem Unhistorischen zu trennen, aber deswegen ist das Historische durchaus nicht ein Begriff mit allgemeinem Inhalt, und ebensowenig wie die allgemeinen Elemente ist das zweite Allgemeine das Z i e l , nach dem die Geschichte strebt, sondern es ist ebenfalls nur ein M i t t e l , das sie zur Darstellung des Individuellen, d. h. zu seiner Herauslösung aus der unübersehbaren Mannigfaltigkeit benutzt. In der Naturwissenschaft dagegen ist, wie wir gesehen haben, das Allgemeine gerade das Ziel, das erreicht werden soll. Doch, wie gesagt, ist dieses zweite Allgemeine mit dem Wesen der Geschichte enger verknüpft als der für jedes Urteil unentbehrliche allgemeine Sinn der Wörter, und man wird nun vielleicht meinen, daß, wenn die Geschichte das Individuelle von allgemeiner Bedeutung darzustellen habe, dadurch ihr Charakter als W i s s e n s c h a f t in Frage gestellt werde. Allgemeine Bedeutung kann nämlich ein individuelles Ereignis nur dadurch erhalten, daß es in irgendeiner Weise mit einem allgemeinen We r t e verknüpft ist, und so würden es denn immer Werte sein, welche in letzter Hinsicht die Auswahl des Wesentlichen in der Geschichte leiten. Wertgesichtspunkte aber scheinen mit dem Wesen der Wissenschaft unvereinbar, weil durch sie ein Moment der Willkür herbeigezogen werde. Was hat allgemeinen Wert? Das hängt von bestimmten Vo r a u s s e t z u n g e n ab. Zum mindesten scheint deshalb die Geschichte viel weniger „objektiv“ als die Naturwissenschaft. Es soll durchaus nicht bestritten werden, daß jede historische Darstellung Wertgesichtspunkte voraussetzt, von denen es abhängt, welche Ereignisse für sie wesentlich werden oder nicht. Schon der Umstand, daß die Geschichte fast nur von Menschen handelt, zeigt dies deutlich. Aber es ist einerseits ein Vorurteil ohne Begründung, daß j e d e r Wertgesichtspunkt die wissenschaftliche Objektivität störe, und es ist andererseits falsch, daß eine naturwissenschaftliche Behandlung des ge- | sellschaftlichen Lebens der Menschen von jeder Willkür vollkommen frei sein werde. Die Vergleichung

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von Objekten mit Rücksicht auf das Gemeinsame ist nämlich auch durchaus n i c h t v o r a u s s e t z u n g s l o s . Man kann jedes beliebige Ding mit jedem beliebigen andern vergleichen und auf diese Weise eine große Menge verschiedener Systeme von allgemeinen Begriffen zustande bringen. Welches ist das richtige? Um dies zu entscheiden, bedarf man ebenfalls eines bestimmten leitenden Gesichtspunktes, nach dem die Vergleichung und Begriffsbildung vorgenommen wird, und dieser Gesichtspunkt ist nur einer allgemeinen T h e o r i e zu entnehmen. Werfen wir nun aber einen Blick auf die Theorien, auf Grund deren eine naturwissenschaftliche Darstellung der Geschichte versucht worden ist, so werden wir von Uebereinstimmung und „Objektivität“ wenig finden, ja die Uneinigkeit ist hier so groß, daß viel eher eine Verständigung über die Wertgesichtspunkte und dadurch eine Uebereinstimmung in bezug darauf, welche individuellen Ereignisse historisch wesentlich sind, zu erwarten ist als über die „soziologischen“ Theorien, auf Grund deren die Geschichte zu einer Naturwissenschaft gemacht werden soll. Inwieweit die Geschichte a b s o l u t e Objektivität erreichen kann, das ist eine Frage, die uns hier nicht kümmert. Die Sicherheit, mit welcher der Physiker Naturgesetze mathematisch formuliert, wird ihr wohl immer versagt sein. Beschränkt man sich aber auf eine e m p i r i s c h e Objektivität, so befindet sich die Geschichte, welche allgemeine Wertgesichtspunkte als Prinzip der Auswahl voraussetzt, den soziologischen Theorien gegenüber durchaus nicht im Nachteil. Es kommt ja nur darauf an, empirisch allgemein anerkannte Werte der Auswahl des historisch Wesentlichen zugrunde zu legen, und die Geltung dieser Werte ist als eine Tatsache so gut zu konstatieren, wie andere empirische Tatsachen. Wer der wissenschaftlichen Objektivität wegen zu allgemeinen soziologischen Theorien greift, wird seine Lage gewiß nicht verbessern, ganz abgesehen davon, daß er G e s c h i c h t e , nämlich Darstellung einmaliger individueller Entwicklungsreihen, mit ihrer Hilfe doch niemals zustande bringen kann. Empirische Objektivität kann der Historiker vielmehr nur dadurch zu erreichen streben, daß er auf die empirische Geltung eines bestimmten Komplexes von Kulturwerten hinweist, welche ihn bei der Scheidung des Wesentlichen vom Unwesentlichen leiten, und mit Rücksicht auf die seine Darstellung dann gültig ist. Das zweite Allgemeine macht also die Geschichte weder zu einer Naturwissenschaft, | noch stört es, richtig verstanden, die historische Objektivität, soweit diese überhaupt erreichbar ist. *

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Bisher haben wir gesehen, wie die Geschichte mit „allgemeinen“ Elementen individuelle Ereignisse darstellt, die eine „allgemeine“ Bedeutung besitzen. Um die d r i t t e A r t d e s A l l g e m e i n e n kennenzulernen, müssen

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wir jetzt noch hinzufügen, daß die Geschichte nicht die Aufgabe haben kann, vereinzelte und gegeneinander abgeschlossene Individuen zu behandeln. Etwas Isoliertes gibt es nämlich in der Wirklichkeit nicht, sondern jedes historische Objekt steht mit andern Objekten in Z u s a m m e n h a n g und wird dadurch auch in seiner Individualität mehr oder weniger bestimmt. Daher muß der Zusammenhang der individuellen Dinge und Vorgänge ebenfalls als ein historisches Objekt angesehen werden, ja, nur im Zusammenhang sind die Ereignisse von der Geschichte aufzufassen. Dieser Zusammenhang aber ist im Gegensatz zu den einzelnen Individuen wieder etwas „Allgemeines“, und da er nicht als Mittel in Betracht kommt, sondern seine Darstellung das Ziel der Geschichte ist, so scheint dies dritte Allgemeine doch endlich die Behauptung umzustoßen, daß die Geschichte die Wissenschaft vom Besondern und Individuellen sei. Sobald wir jedoch genauer zusehen, finden wir, daß auch dieses Allgemeine ganz etwas Anderes ist als das Allgemeine der Naturwissenschaft, und daß zu seiner Darstellung der allgemeine Inhalt eines naturwissenschaftlichen Begriffes sich nicht eignet. Wo behauptet wird, daß die Geschichte wie die Naturwissenschaft zu verfahren habe, weil sie jedes Objekt in seinen „allgemeinen Zusammenhang“ bringen müsse, da liegt eine quaternio terminorum vor, und zwar wird hier das Verhältnis eines E x e m p l a r e s zu seinem übergeordneten allgemeinen B e g r i f f mit dem Verhältnis eines Te i l e s zu seinem G a n z e n verwechselt. Der Zusammenhang, in dem sich jedes historische Objekt befindet, und in dem es auch dargestellt werden muß, kann nur insofern „allgemein“ genannt werden, als er a l l e die Individuen umfaßt, welche seine Teile bilden. Das Ganze aber besteht nicht nur aus lauter individuellen Teilen, sondern ist selbst etwas durchaus Individuelles, das als historische Wirklichkeit ebensowenig in einen allgemeinen Begriff eingeht wie jedes seiner Glieder. Stellt die Geschichte also „allgemeine Zusammenhänge“ dar, so bildet sie darum noch keine naturwissenschaftlichen Begriffe, und fügt sie einen individuellen Teil einem | größeren, aber ebenso individuellen Ganzen ein, so ordnet sie dabei durchaus nicht ein Individuum einem allgemeinen Begriffe unter. Ja, diese E i n f ü g u n g des Teiles in das Ganze ist so wenig der naturwissenschaftlichen Tätigkeit verwandt, daß sie vielmehr gerade der Geschichte eigentümlich ist, und daß diese Wissenschaft sich dadurch nicht nur von der Naturwissenschaft, sondern auch von der Kunst prinzipiell unterscheidet. Die Naturwissenschaft muß nämlich jedes Objekt, um es unter einen allgemeinen Begriff bringen zu können, entweder faktisch durch das Experiment isolieren oder, wo dies nicht möglich ist, wenigstens begrifflich isoliert denken, denn mit den vielen Beziehungen, durch die jedes Objekt mit andern Objekten in realem Zusammenhange steht, geht es in keinen allgemeinen Begriff ein, und ebenso

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muß die Kunst, um ästhetische Wirkungen zu erzielen, das, was sie darstellt, aus dem Zusammenhang mit der Wirklichkeit, in der wir leben, herauslösen und es scharf gegen sie abgrenzen, so daß das Kunstwerk sich als etwas Geschlossenes von seiner Umgebung abhebt. Die Naturwissenschaft also isoliert b e g r i f f l i c h , die Kunst dagegen a n s c h a u l i c h . N u r die Geschichte v e r k n ü p f t ihre individuellen Objekte mit dem individuellen Ganzen, dessen Teile sie sind, so wie sie sie in Wirklichkeit verknüpft findet, und sie hat auf den „allgemeinen“ Zusammenhang gerade deshalb zu achten, weil sie die Wissenschaft vom wirklichen Geschehen sein will, das stets ein einmaliges und individuelles ist. So einfach und selbstverständlich der Unterschied scheint zwischen dem konkreten Ganzen, das allgemein ist, weil es alle seine Teile umfaßt, und dem abstrakten Begriff, der allgemein ist, weil unter ihn diese Teile alle als Exemplare fallen, so hat man die Vieldeutigkeit des Wortes „allgemein“ gerade in diesem Falle besonders oft übersehen. Man würde sonst z. B. nicht geglaubt haben, daß die so viel erörterte Theorie vom „milieu“ geeignet sei, etwas an der M e t h o d e der Geschichte zu ändern, oder gar diese Methode der der Naturwissenschaften anzunähern. Das Milieu kann gar nichts anderes bedeuten als das Ganze, zu dem ein Individuum als Teil gehört, und es ist daher auch ein einmaliges, individuelles Objekt. Selbst wenn man daher annehmen wollte, daß jedes einzelne Individuum vollständig durch das milieu bestimmt wird, so würde deshalb die Geschichte noch immer nicht aufhören, die Wissenschaft vom Besonderen und Individuellen zu sein. Sie hätte dann die Aufgabe, das Milieu an den verschiedenen Stellen des Raumes und der Zeit in seiner Individualität und Besonderheit darzustellen, und die | überall individuellen Beziehungen aufzuzeigen, in denen die verschiedenen Individuen zu ihrem Milieu stehen. Oder ist das Bestimmtwerden dieses besonderen Individuums durch dieses besondere Milieu nicht ein ganz individueller, nur einmal dagewesener und niemals wiederholter Vorgang? Mag also die Theorie des Milieu falsch oder richtig sein, an dem l o g i s c h e n Wesen der Geschichtswissenschaft wird dadurch nichts geändert. Der Historiker wird wohl am besten tun, solchen Theorien überhaupt möglichst wenig Einfluß auf seine Arbeit zu gestatten. Er wird immer für j e d e n b e s o n d e r e n F a l l zu untersuchen haben, ob die historisch wesentlichen Wirkungen von einzelnen Individuen oder vom milieu ausgehen, und es ist gar nicht einzusehen, wie das vor der Feststellung der individuellen Ereignisse an dem besonderen Ort und zu der besonderen Zeit entschieden werden sollte. Es ist deshalb ferner auch ganz falsch, einen Gegensatz von „individualistischer“ und „kollektivistischer“ Geschichtsschreibung zu konstruieren und diesen mit dem Gegensatz von individualistisch und naturwissenschaftlich verfahrender Geschichte gleichzusetzen. Auch das Kollektivum ist ja

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kein allgemeiner Begriff, sondern ein individuelles Ganzes, und „kollektivistisch“ verfährt daher die Geschichte dann, wenn sie nicht nur die Einzelnen, sondern auch die Massenbewegungen berücksichtigt. Das mag bei bestimmten Vorgängen, wie den wirtschaftlichen, vor allem nötig sein, während die politischen oder künstlerischen Entwicklungen ohne Berücksichtigung auch der einzelnen Persönlichkeiten sich wohl nicht werden verstehen lassen. Jedenfalls aber kann immer nur v o n F a l l z u F a l l entschieden werden, was die Kollektiva und was die einzelnen Individuen für den Verlauf der Ereignisse bedeuten. Theorien, die dies v o r der historischen Spezialuntersuchung für alle Fälle entscheiden und zum methodischen Grundsatz machen wollen, können nur dazu dienen, die Geschichte zu fälschen. Wo die S a c h e es verlangte, hat man wohl längst das „milieu“ berücksichtigt und ist „kollektivistisch“ verfahren, ehe die Schlagworte dafür erfunden waren, und gerade diese Schlagworte können der Geschichtswissenschaft nur schaden. Der echte Historiker sollte sich stets vor solcher Verallgemeinerung hüten. Der Satz, daß die Geschichte die Wissenschaft vom Besonderen und Individuellen ist, hat ja nichts mit der Behauptung zu tun, daß e i n z e l n e P e r s ö n l i c h k e i t e n die Geschichte „machen“. Das wäre auch eine unhistorische Verallgemeinerung, vor der man sich ebenso hüten sollte, wie vor der entgegengesetzten, daß niemals ein Einzelner von ausschlaggebender Bedeutung für den Gang | der Entwicklung sei. „Individualistisch“ kann die Geschichte nur in dem Sinne genannt werden, daß sie die Individualität bestimmter räumlich und zeitlich begrenzter Zustände und Ereignisse darstellt, und „individualistisch“ verfährt die Geschichte daher sowohl, wenn Kollektiva, als auch wenn einzelne Persönlichkeiten ihr Objekt sind, denn sie stellt die Besonderheit und Individualität eines bestimmten historischen Kollektivums an bestimmtem Ort und zu bestimmter Zeit dar und versucht niemals, ein System allgemeiner Begriffe zu bilden, in welchem das zu allen Zeiten und an allen Orten sich Wiederholende enthalten ist. „Individualistische“ Geschichte in dem Sinne, daß sie den Zusammenhang der Teile mit dem Ganzen völlig ignoriert, gibt es dagegen nicht, und deshalb kann der Gegensatz von individualistischer und kollektivistischer Geschichtsschreibung auch nicht als ein m e t h o d i s c h e r, sondern lediglich als ein s a c h l i c h e r Unterschied angesehen werden, der niemals zu einer prinzipiellen Streitfrage hätte zugespitzt werden sollen. H i e r wird die Geschichte mehr das Kollektivum, d o r t mehr die einzelnen Personen, in den meisten Fällen aber wird sie beides zu berücksichtigen haben. *

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allgemein sein müssen, aber während die Naturwissenschaft aus diesen Elementen Begriffe bildet, die selbst ebenfalls allgemein sind, schließt die Geschichte sie zu Gebilden mit individuellem Inhalt zusammen. Wir haben zweitens gesehen, daß die Geschichte nicht alle individuellen Ereignisse darstellen kann, sondern sich auf diejenigen beschränkt, die eine a l l g e m e i n e B e d e u t u n g besitzen, aber diese allgemeine Bedeutung beruht nicht auf dem, was die Vorgänge zu Exemplaren eines übergeordneten allgemeinen Begriffes macht, sondern gerade auf ihrer Eigenart und Individualität. Wir haben drittens gesehen, daß die Geschichte ihre Objekte nicht vereinzelt, sondern sie einem a l l g e m e i n e n Z u s a m m e n h a n g e einordnet, aber dieser allgemeine Zusammenhang ist vollends kein Begriff mit allgemeinem Inhalt, dem die Objekte untergeordnet werden, sondern er ist das Ganze, das aus den verschiedenen individuellen Teilen besteht, und bildet selbst eine individuelle Wirklichkeit, die nur größer, aber nicht allgemeiner als ihre Teile genannt werden kann. In allen diesen drei Fällen ist also das Allgemeine in der Geschichte entweder überhaupt | kein allgemeiner Begriff, wie die Naturwissenschaft ihn bildet, oder wenn es wirklich ein allgemeiner Begriff ist, so wird es nur als Mittel zur Darstellung des Individuellen und Besonderen benutzt. Trotzdem ist unser Gedankengang noch nicht abgeschlossen, denn es bleibt noch eine v i e r t e A r t d e s A l l g e m e i n e n in der Geschichte übrig, und in diesem letzten Falle sind es nun wirklich Begriffe mit allgemeinem Inhalt, die nicht nur als Mittel, sondern als Zweck der Darstellung in jeder geschichtlichen Untersuchung ihren Platz finden. Kann man aber deshalb auch sagen, daß bei ihrer Bildung die Geschichte naturwissenschaftlich verfährt, und daß daher diese Begriffe die Grenze zwischen Naturwissenschaft und Geschichte verwischen? Sehen wir zu, wann die Geschichte allgemeine Begriffe bildet. So notwendig es war, das dritte Allgemeine zuerst einmal von einem Begriff mit allgemeinem Inhalt zu scheiden, mit dem es oft verwechselt wird, so werden wir nun doch sagen müssen, daß jedesmal, wenn ein allgemeiner Zusammenhang, ein „milieu“ oder ein Kollektivum in der Untersuchung vorkommt, dies zum Te i l wenigstens auch in einem Begriff dargestellt werden wird, der einen allgemeinen Inhalt hat, und unter den daher eine Mehrheit von Teilen des ganzen Zusammenhanges zugleich als Exemplare fällt. Das ist zwar nicht logisch notwendig. Das Ganze ist ja stets etwas Individuelles, und der „allgemeine“ Zusammenhang k ö n n t e daher auch so dargestellt werden, daß für j e d e n individuellen Teil ein individueller Begriff gebildet würde. Aber faktisch wird das die Geschichte nicht tun, weil nicht jeder Teil in seiner Eigenart historisch bedeutsam ist, und es werden daher bei weitem die meisten Teile jedes umfassenden Ganzen in G r u p p e n zusam-

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mengefaßt und dann unter Begriffe gebracht werden, die nur das allen Teilen der Gruppe Gemeinsame enthalten. Ja, es ist sogar logisch denkbar, daß der Geschichte an einem umfassenden historischen Ganzen n i c h t s von dem wesentlich ist, was n u r an einem einzelnen oder an wenigen seiner Teile sich findet, so daß alles Wichtige zugleich allen Gliedern des Ganzen gemeinsam ist, und dann würde auch die historische Darstellung aus lauter Begriffen mit allgemeinem Inhalt bestehen. Solche Gedanken sind dem Leser vielleicht schon als Einwand gegen unsere Ausführungen über das milieu und die Kollektiva gekommen. Es läßt sich nun gar nicht leugnen, daß bei den bei weitem meisten historischen Vorgängen auch die namenlosen Massen von Bedeutung sind, und daß Begriffe mit allgemeinem Inhalt in keiner historischen | Darstellung gänzlich fehlen werden, aber eine ganz andere Frage ist, ob deshalb die Methode der Geschichte dieselbe wie die der Naturwissenschaft wird, und die Gründe zur Verneinung dieser Frage sind uns zum größten Teil bereits bekannt. Zunächst kann, wie wir wissen, die Geschichte es niemals zum P r i n z i p machen, n u r allgemeine Begriffe bilden zu wollen, denn sie kann niemals vor der Untersuchung wissen, ob nicht von einem einzigen Individuum Wirkungen ausgehen, die allein von der Einzigartigkeit dieses Individuums abhängen und doch von ungeheurer Bedeutung für Jahrtausende werden. Vielleicht könnte man zwar sagen, historisch wesentlich sei nur das, was auf die Masse wirkt, aber selbst wenn dies richtig wäre, wirkt etwa nur das auf die Masse, was der Masse g l e i c h ist? Haben Voltaire und Napoleon für die französische Kulturentwicklung, haben Goethe und Bismarck für die deutsche Geschichte nur durch das geschichtliche Bedeutung, was sie mit allen ihren Landsleuten ihrer Zeit gemeinsam haben? Man braucht diese Frage nicht erst zu beantworten. Wenn trotzdem die Behauptung aufgestellt ist, auch das Genie sei eine Massenerscheinung, so liegt ihr wieder die Verwechslung zugrunde, die wir bereits kennen: die allgemeine Bedeutung wird nicht getrennt von dem allgemeinen Begriff, das f ü r a l l e Wichtige nicht von dem m i t a l l e n Gemeinsamen. Ist diese Unterscheidung gemacht, so kann ein Historiker, so oft er einen Eigennamen nennt, niemals glauben, naturwissenschaftlich zu verfahren. Aber wir müssen noch einen Schritt weiter gehen. Nehmen wir einmal an, daß in einer geschichtlichen Darstellung n u r Begriffe von Gruppen vorkommen, die das allen Teilen der Gruppe Gemeinsame enthalten, würden dies naturwissenschaftliche Begriffe sein? Solange noch eine einmalige, räumlich und zeitlich begrenzte Entwicklung dargestellt wird – und nur eine solche Darstellung kann Geschichte genannt werden –, sind auch diese Begriffe mit dem Satze vollkommen vereinbar, daß die Geschichte die Wissenschaft vom Besonderen und Individuellen ist. Auch hier genügt eine ein-

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fache logische Ueberlegung, um die Frage zu entscheiden. Zunächst müssen wir daran denken, daß die Begriffe des Allgemeinen und des Besonderen r e l a t i v sind, und daß daher ein Allgemeines im Vergleich zu noch Allgemeinerem etwas Individuelles bildet. Sogar ein Eigenname umfaßt ja die verschiedenen individuellen Zustände einer Person, und der ihm entsprechende Begriff enthält daher das diesen verschiedenen Zuständen Gemeinsame. Trotzdem wird niemand bestreiten, daß der Eigenname etwas Indivi- | duelles bezeichnet, weil der Begriff von dieser Person gerade das enthält, was sie von allen andern unterscheidet. Dies Prinzip müssen wir nun auf die Begriffe von Gruppen übertragen, und dann werden wir sagen können, daß auch der allgemeine Begriff einer Gruppe, die sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort findet, nicht nur im Vergleich zu einem naturwissenschaftlichen Begriff etwas Besonderes enthält, sondern auch in einer h i s t o r i s c h e n Darstellung den Z w e c k hat, nicht das allgemeine Wesen einer Gattung, sondern die Individualität der Gruppe zum Ausdruck zu bringen. Man kann nämlich nicht nur einzelne Individuen, sondern auch Gruppen individuell darstellen, d. h. der Inhalt eines Begriffes bekommt eine ganz verschiedene Bedeutung je nach dem Z u s a m m e n h a n g e , in dem er sich findet, und entsprechend dem P r i n z i p , nach dem er gebildet ist. Es muß dies vollkommen deutlich werden, sobald wir daran denken, daß das Wesen der Naturwissenschaft nicht nur in der Bildung allgemeiner Begriffe, sondern auch in der Bildung eines S y s t e m s allgemeiner Begriffe besteht, und daß immer erst der s y s t e m a t i s c h e Z u s a m m e n h a n g den Gesichtspunkt für die Vergleichung der Objekte gibt und damit den Inhalt der naturwissenschaftlichen Begriffe bestimmt. Auf die Bildung eines solchen Systems allgemeiner Begriffe kann die Geschichte niemals ausgehen, und wenn sie trotzdem allgemeine Gruppenbegriffe enthält, so liegt das nur daran, daß in manchen Fällen das f ü r a l l e Bedeutsame, also das historisch Wesentliche, zugleich auch an allen Teilen einer Gruppe vorkommt. Eine solche Koinzidenz des Bedeutsamen und des Gemeinsamen ist aber unter logischen Gesichtspunkten z u f ä l l i g , denn die allgemeinen Begriffe, die so entstehen, verdanken nicht wie in der Naturwissenschaft einer allgemeinen Theorie und einem systematischen Zusammenhange ihren Bestand, und vollends kann der Historiker niemals daran denken, sie noch allgemeineren Begriffen oder einem ganzen System von allgemeinen Begriffen unterzuordnen, d. h. er w i l l mit ihnen gar nicht das allgemeine naturwissenschaftliche Wesen einer Gattung zum Ausdruck bringen, sondern auch mit ihnen will er die Besonderheit und Individualität einer bestimmten historischen Gruppe darstellen, und nur deswegen unterläßt er es, von jedem einzelnen Teile des Ganzen einen besonderen Begriff zu bilden, weil in den Fällen, wo Massen oder Gruppen von ausschlaggebender Bedeutung für die Entwicklung

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der Kultur sind, jeder ihrer Teile durch d i e s e l b e n Eigenschaften historisch wichtig wird, und der Historiker daher alle Teile unter e i n e m | Begriff zusammenfassen kann, wenn dieser nur, obwohl allgemein, noch genug von der wesentlichen Individualität der Teile enthält. Auch das vierte Allgemeine also ist, sobald es in dem Zusammenhang einer historischen Darstellung von einmaligen Entwicklungsgängen vorkommt, nur graduell und nicht prinzipiell von den rein individuellen Gebilden der Geschichte verschieden. Im Gegensatz zur Naturwissenschaft, für welche das Ziel und das leitende Prinzip der Auswahl ein System allgemeiner Begriffe ist, wird daher die Geschichte stets als die Wissenschaft vom Individuellen und Besonderen bezeichnet werden müssen. Immer nimmt sie nur das durch seine Individualität für alle Bedeutsame in ihre Darstellung auf, mag sich dies an einem einzigen Objekt oder an allen Teilen einer bestimmten Gruppe von Objekten finden. *

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Diese Bemerkungen erheben selbstverständlich nicht den Anspruch, die Rolle, welche das Allgemeine in der Geschichte spielt, e r s c h ö p f e n d zu behandeln. Die Probleme, die hier entstehen, sind zum Teil deswegen so kompliziert und undurchsichtig, weil der ursprünglich h i s t o r i s c h e Entwicklungsgedanke im 19. Jahrhundert vielfach auch auf die Körperwelt übertragen und die historische Methode daher auch in die Naturwissenschaften eingedrungen ist, eine Bewegung, gegen welche sich übrigens immer deutlicher eine entschiedene Reaktion geltend macht, und die vielleicht bald selbst der „Geschichte“ angehören wird. Jedenfalls sind Wissenschaften wie die „entwicklungsgeschichtliche“ Biologie nicht geeignet, um an ihnen den Grundgegensatz der Methoden klar zu machen, weil in ihrer Methode sich naturwissenschaftliche und historische Bestandteile oft unklar mischen. Darauf konnte ich jedoch hier nicht eingehen. Ich wollte nur auf die v e r s c h i e d e n e n A r t e n d e s A l l g e m e i n e n in der Geschichte hinweisen, die voneinander getrennt werden müssen, wenn man das l o g i s c h e Verhältnis der Geschichte zur Naturwissenschaft überhaupt verstehen will. Es wird heute in diesen Fragen so viel mit Schlagworten operiert, die mehrere einander geradezu ausschließende Bedeutungen haben und daher nur zur Verwirrung beitragen können. Historiker, die sehr viel von Geschichte wissen mögen, aber doch nicht ganz ebenso viel von Logik verstehen, halten die methodologischen Probleme für viel einfacher, als sie sind. Sie urteilen darüber mit einer Sicherheit, die in Erstaunen setzen muß, und besonders auffallend ist | gerade bei Historikern, die doch die Mannigfaltigkeit alles menschlichen Tuns kennen sollten, der Glaube an eine einzige wissenschaftliche Universalmethode. Der menschliche Geist ist sehr kompliziert, und

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ebenso kompliziert ist seine wissenschaftliche Betätigung. Wer ihm verbieten will, auf verschiedenen Wegen die Dinge zu erforschen, wird ihn nicht fördern. Auch hier kann nur Allseitigkeit und Differenzierung dem Fortschritt dienen, und die Logik jedenfalls wird niemals hoffen dürfen, durch Konstruktion einer Universalmethode die verschiedenen Wissenschaften in ihrem Wesen zu verstehen, sondern nur dadurch, daß sie sich stets das Wort des größten Logikers der modernen Welt gegenwärtig hält: „Es ist nicht Vermehrung, sondern Verunstaltung der Wissenschaften, wenn man ihre Grenzen ineinander laufen läßt.“

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| II. NACHWORT 1928. Die vorstehende Abhandlung, die auf eine Anregung von außen her zu einer Zeit entstand, als der Text der „Grenzen“ noch nicht zum Abschluß gekommen war, habe ich unverändert wieder abdrucken lassen, weil ich mit ihr die Aufmerksamkeit des Lesers auf einen Punkt lenken möchte, den ich bei der Behandlung des logischen Grundproblems meiner Theorie der Geschichte vor allem im Auge hatte, und den man stets beachten muß, wenn man das Ganze meiner Gedanken richtig verstehen will. Eine solche Orientierung des Lesers scheint mir noch heute, mehr als ein Vierteljahrhundert nach Erscheinen meines Buches, ja gerade heute, wo l o g i s c h e Fragestellungen wenig beliebt sind und oft schlecht verstanden werden, nicht überflüssig zu sein. Allerdings darf ich im a l l g e m e i n e n über Mangel an Verständnis meiner Geschichtslogik n i c h t klagen. Sie hat seit 1902, wo sie zum erstenmal vollständig gedruckt wurde, besonders bei Vertretern der historischen Kulturwissenschaften, aber auch bei Philosophen, ja sogar bei Naturforschern ein Maß von Teilnahme und verständnisvoller Beachtung gefunden, das weit über das hinausging, was ich bei ihrer Ausarbeitung vor einem Menschenalter zu hoffen wagte, und auch jetzt wird mein, aus einer bestimmten geschichtlichen Situation hervorgegangenes Buch, zu deren Ueberwindung es vielleicht etwas beitragen konnte, noch immer gelesen, wie die Notwendigkeit seines Neudruckes nach relativ kurzer Frist zeigt. Zugleich aber stoße ich, gerade in den letzten Jahren, auch immer wieder auf Beurteilungen, welche den Schwerpunkt meiner Arbeit insofern verschieben, als sie ihn nicht auf das legen, was darin mir e i g e n t ü m l i c h ist, sondern einen Gedanken, eventuell sogar als den allein wesentlichen, in den Vordergrund stellen, der nicht | etwa mir gehört, sondern der, als ich mit meiner Niederschrift begann, bereits wissenschaftliches Gemeingut war. Ich brauchte kein umfangreiches Buch zu schreiben, falls ich n u r zeigen wollte, daß die Naturwissenschaften in der Regel mehr oder weniger g e n e r a l i s i e r e n , die historischen Disziplinen dagegen in der Regel mehr oder weniger i n d i v i d u a l i s i e r e n . Ein solcher Satz enthält vielmehr die Vo r a u s s e t z u n g , von der ich als von einer oft festgestellten Tatsache ausging, und das eigentliche Thema meines Buches, soweit es sich mit rein logischen Problemen beschäftigt, bildete von vorneherein die Frage, wie in den Einzeldisziplinen sich das Allgemeine mit dem Besonderen v e r k n ü p f t , und wie aus der Ve r s c h i e d e n h e i t dieser Verknüpfung die verschiedene logische Struktur der Wissenschaften zu verstehen ist. Nur mit Rücksicht auf dies Problem konnte ich hoffen, etwas zu sagen, was nicht bereits jedem logischen Fachmann bekannt war.

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Daß hierauf der Schwerpunkt meiner Geschichtslogik liegt, zeigt die vorstehende Abhandlung über die vier Arten des Allgemeinen in der Geschichte schon durch ihren Titel. Ich schrieb sie am Ende des vorigen Jahrhunderts auf Wunsch des Herausgebers der „Revue de synthèse historique“, um zu zeigen, mit welchen Fragen sich die noch nicht gedruckte „zweite Hälfte“ meiner „Grenzen“ beschäftigte, die im Anschluß an den ersten, mehr negativen Teil die p o s i t i v e G e s c h i c h t s l o g i k entwickeln sollte. Insofern scheint mir das damals Gesagte auch heute noch geeignet zu sein, in das logische Hauptproblem des positiven Teils der „Grenzen“ e i n z u f ü h r e n . Dem, der mein Buch aus eigener Lektüre kennt, kann die alte kleine Schrift freilich nichts Neues sagen. Aber wer sich seine Kenntnis meiner Gedanken aus irgendeiner „Kritik“ verschafft hat, der möge den Anhang z u e r s t lesen. Er wird dann vielleicht etwas überrascht sein, wenn er an das denkt, was er vorher über mich gelesen hat. Die Kritiken, die mich zu diesem Anhang veranlaßten, kann ich im einzelnen nicht besprechen. Das würde zu weit führen und auch unergiebig sein. Im Vorwort zur sechsten und siebenten Auflage meiner Schrift über „Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft“ habe ich bereits vor zwei Jahren ganz im allgemeinen die Mißverständnisse gekennzeichnet, die neuerdings immer wieder zutage treten, und auch im Vorwort zur dritten Auflage meines kleinen Buches über die Probleme der Geschichtsphilosophie ist ein fundamentaler Irrtum richtiggestellt. Das dort Gesagte brauche ich nicht alles zu wiederholen. Aber | zu e i n e r Kundgebung aus der neuesten Zeit möchte ich doch ausdrücklich Stellung nehmen, und zwar aus mehreren Gründen. Einmal stammt sie von einem Forscher, der aus Diltheys Schule kommend als H i s t o r i k e r hoch steht und schon als pietätvoller Jünger seines großen Meisters Beachtung verdient. Ferner verkennt diese Kundgebung, was mit ihrer einseitigen Orientierung an Diltheys Schriften zusammenhängt, nicht nur das logische Grundproblem meines Buches in besonders charakteristischer Weise, sondern sie ist zugleich sehr bezeichnend für die Art, in der man im Verein mit solcher Verkennung den angeblichen „Formalismus“ meiner Geschichtslogik zu beklagen pflegt. Endlich wird hier das Verhältnis meiner Arbeit zu dem Werk des Mannes, dessen Name auf dem Widmungsblatt auch der neuen Ausgabe steht, in einer Weise berührt, die ebenfalls den schärfsten Widerspruch jedes Sachkenners herausfordert. Georg Misch hat kürzlich in den Kant-Studien (Bd. 31, S. 536–48) eine Abhandlung über „Die Idee der Lebensphilosophie in der Theorie der Geisteswissenschaften“ veröffentlicht. Als typischer „Lebensphilosoph“ beklagt er darin das, was er die „konstruktive Form der Systematik“ in der Wissenschaftslehre nennt, und sagt: sie „beherrschte durch H. Rickerts Bücher über

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Naturwissenschaft und Kulturwissenschaft und über die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung die Lage seit etwa 1900 bis zum Kriege derart, daß selbst einem so genialen Forscher auf geisteswissenschaftlichem Gebiet wie Max Weber das Konzept dadurch verwirrt (!) wurde“. Dieser Behauptung gegenüber erhebt sich die Frage, w a s denn eigentlich ein solches Unheil angerichtet hat. Wie Misch hierüber denkt, sagt er unzweideutig. Meine Geschichtslogik wird von ihm so dargestellt, daß er erklärt, ich hätte aus dem von dem „einfallreichen“ Windelband „vorgetragenen Leibniz-Kantischen Einfall“ meine „Darstellung der Gegensätze in der Begriffsbildung entwickelt“ und „beide Seiten der vermeintlichen Alternative, die naturwissenschaftliche Gesetzeserkenntnis sowohl wie das geisteswissenschaftliche Begreifen der Individuation aus einem rein formal faßbaren, sachlich unbelasteten, bloß diskursiven Gegensatz zweier möglicher Auffassungsrichtungen abgeleitet, so daß die Inhalte, auf die die eine oder die andere Auffassungsform angewendet wird, an sich bedeutungslos (!) bleiben“. Dazu habe ich folgendes zu bemerken. Zunächst: wäre das, was Misch vorbringt, wirklich der w e s e n t l i c h e Inhalt der mir eigentümlichen Geschichtslogik, dann hätte ich damit auf einen Forscher | wie Max Weber keinen Eindruck gemacht. Schon eine flüchtige Kenntnisnahme von Webers methodologischen Schriften, die jetzt in einem Bande vereinigt sind, zeigt, daß für diesen großen Soziologen in meiner Geschichtslogik ganz andere Fragen wesentlich waren. Man braucht nur an Webers Lehre vom „Idealtypus“ zu denken. Den „Leibniz-Kantischen Einfall“, wie Misch ihn nicht ganz zutreffend bezeichnet, hatte Weber, als er ihm in Windelbands Gegenüberstellung von Gesetz und G e s t a l t entgegentrat, zuerst sogar entschieden a b g e l e h n t . Das konnte ich bereits im Vorwort der letzten Auflage dieses Buches (1921) mitteilen. Was für Weber später an meinen Theorien wichtig wurde, drehte sich vor allem um die Trennung von praktischer Wertung und theoretischer Wertbeziehung, auf der das Wesen der Geschichte als wertungsfreier W i s s e n s c h a f t beruht, und um den damit aufs engste zusammenhängenden Nachweis, daß der I n h a l t des von den Wissenschaften dargestellten Stoffes auch für die beiden formal verschiedenen Auffassungsweisen des Generalisierens und des Individualisierens gerade n i c h t „bedeutungslos“ bleibt, wie Misch behauptet, und nicht bedeutungslos bleiben k a n n , weil für die Naturvorgänge zwar in der Regel eine generalisierende Begriffsbildung genügt, Kulturvorgänge dagegen wegen der s a c h l i c h e n Besonderheiten ihres Wert- und Sinngehaltes auch eine wertbeziehend individualisierende Darstellung fordern. Das ist in Wahrheit, wenn irgend etwas man so nennen will, der z e n t r a l e Gedanke meiner positiven Geschichtslehre, der den Z u s a m m e n h a n g von Form und Inhalt erkennen läßt. Schon deshalb, weil Misch nichts von ihm zu wissen scheint oder

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wenigstens inhaltliche Unterschiede dort nicht mehr anerkennen will, wo der logisch sekundäre Gegensatz von physisch und psychisch nicht mehr die traditionelle Rolle spielt, ist sein ganzer Kampf gegen m e i n e „konstruktive Form der Systematik“ als gegenstandsloser Scheinkampf zu bezeichnen. Wie fern Misch dem steht, was für mich logisch die Hauptsache ist, zeigt er vollends dadurch, daß er sagt, g e g e n meine Konstruktion entscheide für die Geisteswissenschaften „das von Dilthey angegebene Argument“: „In der Geschichte ist die lebendige Beziehung zwischen dem Reich des Gleichförmigen und des Individuellen. Nicht das Singuläre für sich, sondern eben diese Beziehung regiert in ihr ... In der Verbindung (!) des Generellen mit der Individuation besteht die eigenste Natur der systematischen Geisteswissenschaften.“ D a s soll ein Argument g e g e n mich sein? Glaubt Misch wirklich, ich hätte die Richtig- | keit solcher Sätze jemals bezweifelt? Das kann er nicht glauben, wenn er mein Buch gelesen hat. Ich gehe darin sogar noch weiter als Dilthey im letzten Satz, den Misch zitiert. In der Ve r b i n d u n g des Allgemeinen mit dem Individuellen besteht nicht allein die Natur der s y s t e m a t i s c h e n Geisteswissenschaften, sondern auch, ja gerade das Wesen jeder h i s t o r i s c h e n Einzeldarstellung. Nur halte ich solche Sätze in ihrer unbestimmten Allgemeinheit und Vieldeutigkeit für logisch noch unfruchtbar. Wa s i s t d a s „ A l l g e m e i n e “ i n d e r G e s c h i c h t e ? Das versteht sich durchaus nicht von selbst. Es gibt mehrere Arten des Allgemeinen, und daraus entsteht die Frage: kann seine Verbindung mit dem Individuellen sich nicht in sehr verschiedener Weise vollziehen? Grade das muß von der Logik genau u n t e r s u c h t werden. Dort also, wo Misch ein „Argument“ gegen mich zu haben glaubt, beginnt für mich das P r o b l e m einer Geschichtslogik, die sich nicht mit den üblichen, allzu vagen Redewendungen begnügt. Das stand für mich fest, als ich mit der Arbeit an meinen „Grenzen“ anfing. Die Unbestimmtheit und Verschwommenheit der logisch wenig durchgearbeiteten Theorien der „Geisteswissenschaften“ wollte ich beseitigen. Darum auch schrieb ich für die „Revue de synthèse historique“ über die v i e r A r t e n des Allgemeinen, bei welcher Gelegenheit die Vieldeutigkeit des Schlagwortes „allgemein“, die es in der deutschen Sprache hat, sich noch dadurch bemerkbar machte, daß man in Frankreich nicht wußte, ob man es mit „général“ oder „universel“ übersetzen sollte. In den späteren Auflagen meines Buches habe ich sogar noch ein „fünftes Allgemeines“ hinzugefügt. Ich darf daher von einer völligen Verkennung schon meiner P r o b l e m stellung bei Misch reden, wenn er Dilthey gegen mich ins Feld führt, ein Faktum, das übrigens auch, da es bei einem Historiker von Mischs Range vorliegt, eine tröstliche Seite hat. Bereits bei der vorigen Auflage, die nach dem Kriege erschien, mußte

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ich mich fragen, ob mein in einer naturalistisch orientierten Zeit entstandenes und in seiner D a r s t e l l u n g auf sie berechnetes Buch nicht heute, wo neuromantische Strömungen der „Lebensphilosophie“ den Naturalismus in der Mode abgelöst haben, wenigstens teilweise überflüssig geworden und insofern veraltet sei. Solange man jedoch glaubt, Sätze wie die von Dilthey als „Argumente“ gegen mich verwenden zu können, darf ich mir sagen, daß meine „logische Einleitung in die historischen Wissenschaften“ die ihr gestellte Aufgabe der b e g r i f f l i c h e n K l ä r u n g noch nicht ganz erfüllt hat und insofern noch als durchaus „lebendig“ gelten kann. | Ernster zu nehmen als der Kampf gegen ein konstruiertes Phantom der „konstruktiven Form der Systematik“ ist das Bedenken, man käme durch meine Geschichtslogik in die Gefahr, „eine vorübergehende Lage der Wissenschaft als endgültige hinzunehmen“. Misch sagt, der sachliche Gegensatz, der sich diskursiv auf eine Alternative zurückbringen läßt, dürfe nicht durch eine Grenzsetzung mittels der zwei isolierten (!) Seiten der Alternative entschieden werden, sondern es handle sich darum, den Gegensatz produktiv zu überwinden. Mit den letzten Worten ist gewiß ein erstrebenswertes Ziel aufgestellt. Freilich wird der Gegensatz nicht, wie Misch will, „intuitiv“ zu überwinden sein, falls dabei eine „Erweiterung der l o g i s c h e n Fundamente“ erreicht werden soll, die auch Misch erhofft. Denn die Logik muß stets „diskursiv“, d. h. in Begriffen denken. Es gibt zwar gewiß eine Logik der Intuition, aber eine intuitive Logik ist ein Unding. Der Logiker kann sich mit bloßer Intuition niemals begnügen. Er wird jedoch in der Tat nicht nur begrifflich trennen, sondern auch verbinden wollen – zwei Funktionen, die beim Denken völlig „widerspruchslos“ zusammengehen –, und das bedeutet in diesem Falle: die Logik hat nicht nur die M a n n i g f a l t i g k e i t der verschiedenen Methoden zu verstehen, sondern auch nach dem zu fragen, was man mit einem, allerdings sehr vieldeutigen Schlagwort die „Einheit“ aller Wissenschaften nennen mag. Das Bedürfnis danach haben neuerdings auch andere Historiker zum Ausdruck gebracht. So meint z. B. Adalbert Wahl: für jeden Betrachter, der Sinn für die Einheitlichkeit der Kultur und besonders der geistigen Kultur habe, sei es überaus schmerzlich, ja peinvoll, daß die beiden großen Zweige wissenschaftlicher Betätigung – Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft oder, wie Rickert sie nennt, Kulturwissenschaft – seit den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in ihren Methoden, ja sogar zum großen Teil in ihren Zielen völlig auseinander fielen. Angesichts solcher Stimmen, deren Vertreter sich mit Wahl „aus der Zerrissenheit des modernen geistigen Lebens heraussehnen“, möchte ich in diesem Anhang endlich noch auf die Frage eingehen: kann die Logik durch die Erweiterung ihrer Fundamente etwas dazu tun, daß die Einheit aller

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Wissenschaften ihren Vertretern mehr als bisher zum Bewußtsein kommt, und inwiefern darf das vorliegende Buch, das von der tatsächlichen Mannigfaltigkeit der Wissenschaften a u s g e h t , als ein Beitrag zur Lösung auch dieses Problems gelten? Ich glaube zwar, daß im Text alles Wesentliche hierüber ebenfalls schon früher | gesagt ist, aber es empfiehlt sich doch vielleicht, diesen Punkt anhangsweise noch ausdrücklich zu erörtern. Um zur Klarheit über den wesentlichsten Einwand zu kommen, den man meiner Geschichtslogik gemacht hat, stellen wir zunächst etwas Negatives voran. Die erstrebenswerte Einheit der Wissenschaften darf unter keinen Umständen methodologische E i n f ö r m i g k e i t bedeuten. Mit ihr wäre viel verloren und nichts gewonnen. Falls alle Wissenschaften in derselben Weise ihre Objekte darstellten, müßte eine solche „Einheit“ zu einer beklagenswerten Verarmung des wissenschaftlichen Lebens führen. Sie wäre eine Einseitigkeit der schlimmsten Art. Die Welt in ihrer Totalität, die das gemeinsame Objekt aller Wissenschaften ist, stellt sich uns anschaulich als eine unübersehbare Mannigfaltigkeit dar, und dieser können die Wissenschaften nur gerecht werden, wenn sie ihre Objekte, die ja in Begriffen sich niemals genau so wiedergeben lassen, wie sie uns unmittelbar anschaulich gegeben sind, unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten, sich also eine Mannigfaltigkeit von Zielen setzen und die zu ihrer Erreichung notwendigen verschiedenen Methoden ausbilden. Eine Mannigfaltigkeit des I n h a l t s genügt dieser universalen Forderung nicht. Uns interessieren die Dinge auch unter formal verschiedenen Gesichtspunkten, und der wichtigste l o g i s c h e Unterschied dabei ist nun in der Tat der, daß die Objekte z. T. als Gattungsexemplare, z. T. in ihrer Individualität in Betracht kommen. Das ist ein Faktum, das nicht bezweifelt werden kann, und das sich, wie ich zeigen konnte, nicht aus dem Unterschied von physisch und psychisch, sondern aus dem Unterschied von wert- und sinnfreier Natur, die auch psychisch sein kann, einerseits und wert- und sinnerfüllter Kultur, die stets auch physisch ist, andererseits begreifen läßt. Die Wissenschaften müssen also aus Gründen, die bestehen bleiben, solange Kultur etwas anderes ist als Natur, z. T. generalisierend, z. T. individualisierend verfahren. Sonst werden sie der Mannigfaltigkeit des gegebenen Weltinhalts nicht gerecht. Daran muß jede u m f a s s e n d e Wissenschaftslehre festhalten. Daß damit Uebelstände verbunden sind, wird freilich niemand leugnen. Es wächst nicht nur die Fülle des Stoffs, sondern es spezialisiert und kompliziert sich auch das Verfahren, die inhaltliche Mannigfaltigkeit der Welt wissenschaftlich zu bearbeiten, so sehr, daß es heute wohl keinen Menschen mehr gibt, der alle Methoden der Wissenschaften noch gleichmäßig kennt oder gar beherrscht. Da mag es dann vorkommen, daß zwei Männer der Wissenschaft sich gar nicht mehr ver- | stehen, wenn z. B. der eine ein Ver-

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treter der theoretischen Mechanik ist, also mit sehr allgemeinen Begriffen arbeitet, der andere dagegen sein Leben der Erforschung Goethes oder Bismarcks gewidmet hat und sich immer mehr in die Einzigartigkeit und Individualität seines „Helden“ vertieft. Aber besteht das Heilmittel gegen solche Uebelstände etwa darin, daß man die Wissenschaften methodisch u n i f o r m i e r t ? Auf diese Weise wird man niemals zur „Ueberwindung“ der faktisch vorhandenen Gegensätze kommen. Man muß vielmehr andere Ueberlegungen anstellen, die dazu führen können, daß die verschiedenen Fachvertreter sich untereinander besser verstehen, nämlich lernen, sich als notwendig verschiedene Mitarbeiter an einem gemeinsamen Gesamtwerk zu begreifen, Mitarbeiter, die einander gerade durch ihre Verschiedenheiten und Besonderheiten zu e r g ä n z e n fähig sind. Man wird sich dann klarmachen, daß es Einheit nicht nur als Einförmigkeit, sondern auch als E i n h e i t d e r M a n n i g f a l t i g k e i t gibt, und daß eine solche allein d i e Einheit sein kann, welche die Wissenschaften anstreben dürfen. Was das positiv bedeutet, möge zunächst ein Vergleich noch etwas näher bringen. Wir alle haben einen Körper und wissen, daß er ein einheitlicher Gesamtorganismus ist, der sich aber gar nicht als einförmig, sondern als sehr mannigfaltig, nämlich als Vielheit von sehr verschiedenen Organen darstellt. Die Hand ist anders gestaltet als der Fuß, das Auge anders als das Ohr, das Herz anders als die Lunge. So muß es sein, denn jedes dieser Organe hat seine besondere Aufgabe und kann das, was es leistet, als Glied des einen einheitlichen Organismus allein dadurch leisten, daß es anders als die anderen Organe ist. „Jedes Organ ist spezifisch und für das Spezifische“, hat Goethe einmal gesagt. Ja wir dürfen vielleicht sogar behaupten, daß die Bedeutung der Leistungen des einen einheitlichen Gesamtorganismus in der Regel mit der Vielheit und Mannigfaltigkeit seiner verschiedenen Organe wächst. Jedenfalls ist hier der Bestand der einheitlichen Organisation gerade von der Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit der Glieder abhängig. Steht es mit der Gesamtheit der Wissenschaften wesentlich anders? Gewiß ist es nur ein Bild, wenn wir sie in ihrer Totalität einen einheitlichen Organismus nennen, und wie von jedem Vergleich werden wir auch von diesem sagen können, daß er in gewisser Hinsicht „hinkt“. Trotzdem bleibt etwas Gemeinsames, das es gestattet, den körperlichen | Organismus mit der Totalität der Wissenschaften auf dieselbe Linie zu stellen. Beide sind Ganzheiten, die aus einer Fülle von mannigfaltigen und verschiedenen Teilen bestehen, und zwar aus Teilen, die nicht unverbunden nebeneinander liegen, sondern sich gerade dadurch zu einem Ganzen zusammenschließen, daß jeder Teil das besondere Stück Arbeit leistet, für das er durch seine Eigentümlichkeit geeignet ist, und das die anderen Teile daher entweder gar nicht oder nicht

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so gut wie er leisten können. Dadurch erst werden dann die „Teile“ zu „Gliedern“. Das gilt von unserem Körper ebenso wie von der einen Gesamtwissenschaft in ihrer Mannigfaltigkeit. Wir können diesen Gedanken auch noch in anderer Weise zum Ausdruck bringen. Das gemeinsame Ziel aller Wissenschaften ist die Erkenntnis der e i n e n Welt. Insofern bilden sie eine Einheit. Die Arbeit aber, die zur Erreichung dieses Zieles getan werden muß, ist längst aufgeteilt, und das war notwendig, weil sie von e i n e r Wissenschaft allein nicht geleistet werden kann. Die eine Wissenschaft mußte vielseitig werden und sich in eine Mannigfaltigkeit gliedern. Eine andere Einheit als diejenige ist, die auch der eine einheitliche Organismus seinen vielen Gliedern gegenüber besitzt, können wir daher in der Wissenschaft gar nicht w o l l e n . Freilich besteht auch ein prinzipieller Unterschied zwischen Wissenschaft und körperlichem Organismus. Die verschiedenen Glieder des Körpers w i s s e n nichts von ihrer Eigenart, nichts von der Eigenart der anderen Glieder und nichts von der Einheit des Ganzen. Der wissenschaftliche Mensch dagegen, der an einer besonderen Disziplin arbeitet und sich bei dem heutigen Stande der Forschung auf sie beschränken muß, um etwas Tüchtiges zu leisten, sollte auch die Eigenart seiner Wissenschaft genau k e n n e n . Er kann sich aber nur dann ihrer v o l l bewußt werden, wenn er einerseits zugleich die Eigenart der anderen wissenschaftlichen Leistungen in ihrer Besonderheit kennt und andererseits sich klarmacht, wie alle die verschiedenen wissenschaftlichen Leistungen auf Grund ihrer Verschiedenheit sich als Glieder einem zusammenhängenden Ganzen einordnen. Die Aufklärung über dies Wesen der Wissenschaft hat nicht allein theoretische Bedeutung. Nur wo es an ihr fehlt, kann die Meinung aufkommen, das geistige Leben in der Wissenschaft sei so lange „zerrissen“, als es verschiedene Methoden gibt. Mit der Klarheit über den wahren Sachverhalt muß sich zugleich ein Bewußtsein von der Zusammengehörigkeit der verschiedenen Wissenschaften einstellen und | die verschiedenen Forscher werden einander besser verstehen. Volle Klarheit in diesem Punkte kann eine Einzelwissenschaft für sich nicht geben. Hier setzt die Philosophie als Methoden- oder Wissenschaftslehre ein. Sie wird sich ihrem Ziel aber nicht dadurch annähern, daß sie lediglich das Gemeinsame und Gleichförmige in allen Wissenschaften beachtet, sondern sie muß ebenso sorgfältig auf die Verschiedenheit der Einzeldisziplinen Rücksicht nehmen und dann zu zeigen suchen, wie gerade durch eine möglichst weitgehende D i f f e r e n z i e r u n g alle noch so sehr voneinander verschiedenen Wissenschaften z u s a m m e n wirken können, indem jede an ihrer besonderen Stelle durch Ausbildung ihrer Eigenart zur Erreichung des einen umfassenden Zieles beiträgt, nämlich zur Erkenntnis der einen Totalität der Welt in der ganzen Mannigfaltigkeit ihrer Teile.

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Jedenfalls: die gesuchte Einheit der Wissenschaft kann nur eine Einheit der Mannigfaltigkeit sein. Wie steht zu dem daraus sich ergebenden Problem das vorliegende Buch? Es ist aus einer bestimmten historischen Situation herausgewachsen, und in ihr war vor allem die M a n n i g f a l t i g k e i t zu betonen. Die naturalistischen Modeströmungen drohten damals die Eigenart der historischen Kulturwissenschaften zu vergewaltigen. Deshalb galt es, z u e r s t auf die G r e n z e n der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung hinzuweisen und das Negative zu zeigen, daß die Geschichte n i e m a l s die generalisierende Methode der Naturwissenschaften anwenden kann, ohne ihr eigenes Wesen, das stets auf Individualisierung gerichtet ist, zu zerstören. Um das recht deutlich zu machen, mußte ich die Tatsache an die S p i t z e stellen: es gibt auf der einen Seite Wissenschaften, die nach dem A l l g e m e i n s t e n oder a b s o l u t Allgemeinen für ihr Gebiet streben, und auf der anderen Seite stehen solche Disziplinen, die das I n d i v i d u e l l s t e oder das a b s o l u t Individuelle zu erfassen suchen. Damit war z u n ä c h s t einmal eine logisch unüberbrückbare Grenze gezogen, und unter diesem Gesichtspunkt s c h e i n t darum die Wissenschaft in logisch einander e n t g e g e n g e s e t z t e Einzeldisziplinen auseinanderzufallen. Aber das war für mich von Anfang an und immer nur der e i n e Gesichtspunkt, dem ein anderer, ebenso wichtiger ergänzend zur Seite trat. Schon in einem Vortrage, den ich in der ersten Sitzung der Freiburger Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft vor dreißig Jahren als junger Mann hielt und 1899 unter dem Titel „Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft“ veröffentlichte, steht der Satz: „Ich will mich | in meinem Vortrage auf die Darlegung der beiden E x t r e m e beschränken, z w i s c h e n d e n e n i n g e w i s s e r H i n s i c h t f a s t a l l e e m p i r i s c h e Wi s s e n s c h a f t i n d e r M i t t e l i e g t , und ich muß zur Klarlegung der Unterschiede begrifflich t r e n n e n , was in Wirklichkeit eng miteinander v e r k n ü p f t ist.“ Niemals also ist es mir in den Sinn gekommen, wie Misch behauptet, die Grenzsetzung mittels der zwei i s o l i e r t e n Seiten der Alternative e n t s c h e i d e n zu wollen. Die Darlegung der Extreme bedeutete für mich vielmehr immer nur den ersten Schritt, dem notwendig andere Schritte folgen mußten und gefolgt sind. In meinen „Grenzen“ habe ich, z. T. schon 1896, ausführlich gezeigt, daß die Begriffe des Allgemeinen und des Besonderen bei ihrer Ausgestaltung in den Wissenschaften sich als r e l a t i v erweisen, und daß nur bei sorgfältiger Berücksichtigung dieser Relativität die tatsächliche methodologische Mannigfaltigkeit der Einzeldisziplinen sich logisch verstehen läßt. Damit aber war zugleich das Prinzip für die gesuchte E i n h e i t dieser Mannigfaltigkeit gefunden. Zwischen den Extremen liegt eine Fülle von

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II. Nachwort 1928

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v e r b i n d e n d e n Uebergängen. Es läßt sich eine Reihe von S t u f e n konstatieren, die vom Allgemeinsten oder absolut Allgemeinen bis zum Besondersten oder absolut Individuellen allmählich hinüberführen, und sobald man das verstanden hat, muß jeder Schein schwinden, als falle die eine, einheitliche Wissenschaft nach meiner Logik in einander entgegengesetzte Bestrebungen so auseinander, daß sie dadurch „zerrissen“ würde. Das vermag man nur zu glauben, wenn man sich auf die Extreme beschränkt. Das aber habe ich in meinen „Grenzen“ nie getan, und deshalb bietet gerade meine Wissenschaftslehre die Möglichkeit, freilich nicht auf intuitivem, wohl aber auf logischem Wege, zu einer Ueberwindung der faktisch vorhandenen Gegensätze und zum Verständnis der Einheit aller wissenschaftlichen Arbeit trotz ihrer tatsächlichen Mannigfaltigkeit zu kommen. Ich konnte zeigen: die Wissenschaften bleiben nicht wie die beiden Extreme isoliert nebeneinander stehen, sondern bilden in ihrer Gesamtheit ein gegliedertes Ganzes, das die höchste Einheit besitzt, die wir logisch wünschen können, die „organische“ Einheit der Mannigfaltigkeit. Erst wenn man mein Buch unter diesem Gesichtspunkt liest, also stets daran denkt, daß mir die Einheit ebenso wichtig ist wie die Mannigfaltigkeit der Wissenschaften, wird man verstehen, was ich anstrebe, und zugleich einsehen, daß keine Rede davon sein darf, man komme, wie Misch behauptet, auf meinem Wege in die Gefahr, „eine vorüber- | gehende Lage der Wissenschaft als endgültige hinzunehmen“. Die verschiedenen Beziehungen des Allgemeinen zum Besonderen werden vielmehr für immer zum Wesen der Wissenschaft gehören. Sie bezeichnen den Rahmen, innerhalb dessen das theoretische Denken sich zu allen Zeiten bewegen muß. Sie sind übergeschichtlich, weil es ohne sie keine Geschichte geben kann, die wir zu begreifen vermögen. An ihnen findet die Geschichte ihre „Grenze“ wie an jedem echten „a priori“. Bei ihrer logischen Behandlung habe ich mich an große Vorbilder der Vergangenheit gehalten, die heute gewiß nicht veraltet sind, sondern ebenfalls so lange wegweisend bleiben werden, als wir Menschen wissenschaftlich arbeiten. Schon Platon wußte, daß es ebenso auf die D i a lektik wie auf die S y l lektik (διαίρεσις καὶ συμπλοκή) ankommt, und Goethe, den sogar unsere rabiatesten Intuitionsschwärmer wohl nicht für einen „Nur-Logiker“ und Begriffsjongleur halten werden, hat in Versen, an die man heute nicht oft genug erinnern kann, gesagt: „Dich im Unendlichen zu finden, mußt u n t e r s c h e i d e n und d a n n verbinden.“ Mit einer solchen Doppeltätigkeit wird man in der Logik zu allen Zeiten mehr ausrichten als mit einer logisch unkontrollierbaren „Intuition“, die gewiß die fruchtbarsten Anregungen zu geben vermag, aber niemals das l e t z t e Wort behalten darf. – Jedenfalls: mein Buch sucht die logischen Fundamente der Wissenschaften in der Weise zu e r w e i t e r n , daß auch der Gegensatz des Allge-

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meinen und des Besonderen sich „überwinden“ läßt, soweit er von der Logik, die stets begrifflich denken, also beim Verbinden zugleich trennen muß, nur irgend überwunden werden darf.

SACHREGISTER. [der Original-Ausgabe; von Franz J. Böhm] Die Seitenangaben beziehen sich auf die Seiten des Originals. | Abbildtheorie 32 ff., 37 f., 151, 214 ff., 222, 668. Abbildungen (wissenschaftliche) 115, 356. Abstraktion 64. Allgemein, Vier Arten des – in der Geschichte 439 ff., 474, 737, 740. 10 – 2 Bedeutungen des 324 f., 744. – , Besonderes 220, 227, 235 (Anm.), 304 ff., 324, 738 f. – faktisch - normativ 515, 645. Allgemeinheit, empirische 57, 347, 645. 15 – des Ganzen, des Begriffs 360 ff. – Grade der 446. – der Naturgesetze 106 f. – der Sinngebilde 549. – unbedingte 57, 63, 112. 20 – der Wortbedeutungen 106 f., 740, 744. „Als ob“, Philosophie des 671 (Anm.). Anpassung 636. Anschauen - Denken 114. Anschaulichkeit der empirischen Welt 192. 25 – heterogene (sinnliche) 195 f., 197, 205 f. – historische 588. – homogene (mathematische) 195 f., 197, 205 f. – der Naturwissenschaft 194 ff. 30 Anschauung 118 (Anm.). – empirische 192, 203. – historische 608. – Unendlichkeit der empirischen 78. – und Wortbedeutung 46. 35 Antike 726 (Anm.). – Logik 65 f., 80 f., 371. – Weltanschauung 683. Anzahl der letzten Dinge 75. – der Staubgefäße 112. 40 Apperzeption, transzendentale 130. | 769b Assoziation 162. Aesthetik 615, 633. Astronomie 255, 402 ff. Aether 90 f. 45 – -theorie (Hertz) 97, 100. Atom 74, 204 f., 668 f. – -bewegung 459 f. – -gewicht 99. – als „Idee“ 668, 671. 50 – und Individuum 204, 518. Atomistik 91, 207. 769a

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Auffassung, historische 285. Aufklärung 268, 370. Auslese (natürliche) 634 f. Außenwelt - Innenwelt 131 f. Auswahl durch Werte 319 f., 744. Auswahlprinzip, historisches 293 ff., 663. Autonomie 706 ff.

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Bedeutung, historische 285. 60 – Wort- 47, 149, 184, 192, 306. Begriff (Terminus) 297. – Bestimmtheit des 45 ff., 50, 52, 79, 102, 117, 155, 159, 192. – Ding- 66 ff., 194, 241, 349 (Anm.). 65 – Dingbegriff als Grenzbegriff 68 f. – Dingbegriff als naturwissenschaftl. Problem 70. – Elemente des 49, 304 f., 307, 341, 389, 393, 450, 741. 70 – empirische Allgemeinheit des 56 f., 159, 347 f., 645. – Entwicklung des 409 f. – „Gattungs-“ 57. – Geltung des 40, 52 ff., 103, 156 f., 159, 75 215 f., 218, 277, 296, 308, 357 ff. – Gesetzes- 371. – historischer 20, 23 f. – individueller 304 ff. | 770a – Inhalt - Umfang des 41, 361, 371 f. – Lehre vom 24. 80 – Leistung des 34, 45 ff. – letzter 62 f., 176, 193. – mathematischer 75 f. – als Merkmalskomplex 59 f. – naturwissenschaftlicher 20, 24. 85 – als „potentielles Urteil“ 57. – -realismus XX, 215, 325, 668. – Relations- 66 ff., 80, 89, 101, 194, 241. – unbedingte Allgemeinheit des 57, 62, 159. – unbestimmter 47. 90 – als Urteil 79 f. – Vereinfachung durch den 202. – Wortbedeutung u. 44. Begriffsbildung (Terminus) 45. – als Abschluß der Untersuchung 19. 95 – generalisierende 29, 61 ff., 154 f., 172 f., 221.

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Orig.-Sachregister

– historische VII, 190 f., 213, 277 ff., 303 ff., 347 f., 391. – Ideal der 62 f. – individualisierende 278. 5 – klassifikatorische 58 f. – naturwissenschaftliche 64, 83 f., 189, 190 ff., 200, 213 f., 347 f., 391, 465. – psychologische 123, 154 f., 163 f. – teleologische 343 ff. 10 – wertbeziehende 278, 339 ff. – als Ziel der wissenschaftl. Arbeit 19. Beschreibung 102 ff., 114, 224, 275, 300, 308 (Anm.). – ästhetische 115. 15 – Erklärung u. 113 f. – in der Mechanik 107 ff. – in der Psychologie 156. – als Vorarbeit 117. „beurteilen“ 321 f. 20 Bewegung 194. – der letzten Dinge 77. – u. Mathematik 77. Beweis in den „Geisteswissenschaften“ 23. Bewußtsein 133. 25 – Einheit des 310 ff. – überhaupt 130, 136, 311. biogenetisches Grundgesetz 464. Biographie 294, 444, 458, 592, 648. Biologie 101, 106, 244, 248 ff., 259 ff., 412 ff., 458 f., 502, 509, 617, 633, 638, 753. | 30 770b – u. Geschichtswissenschaft 462 ff. – historische, naturwissenschaftliche 260 ff., 288 f. Biologismus 3, 627 f. 35

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Chemie, Begriff der 98. – Elemente in der 99. – historische Bestandteile in der 247 f. – physikalische 98 f. Darstellung, historische 434, 438, 602 ff. – Ursachen 390 ff. Darwinismus 408, 633 ff. – ethischer 719. – in der Logik 39. Definition des Begriffs 48, 56. – Nominal- 56. – als Urteil 54. Deszendenztheorie 288. Determinismus, empirischer 378. Ding an sich 204. – -begriff 66 ff., 80, 89, 91, 194, 241. – -begriff - Relationsbegriff 80, 241. – -begriff als Relationsbegriff 80. – als Einheit eines Mannigfaltigen 309.

– Form der -haftigkeit 80. – letzte 70, 74 ff., 90, 97, 101 (Anm.), 161 f., 194 f., 204, 241, 244 f., 249, 459 f., 659, 667, 672. – Qualität der letzten 98. – Räumlichkeit der 73. – Realität der letzten 101 (Anm.). – Zeitlichkeit der 73. Dogmatische Bestandteile in der Wissenschaft 619. Dogmatismus 643. Eigenname 348 f., 444 f., 740, 751. Einfühlung 577. Einheit des Begriffs 450. – und Einzigartigkeit 308 ff. – des Mannigfaltigen 671. – des Sinnes 546. – teleologische 343, 630. – der wissenschaftlichen Methode 478, 762. Einmaligkeit 189, 219 ff., 224, 274 f. Einzigartigkeit 308 ff. Elektronentheorie 92. Elemente des Begriffs 304 f., 307, 341. – chemische 99 f., 247 f. – psychische 193, 204, 256, 659, 669. | – Ur- 100, 247. Empfindung 161 f., 193. Empirismus 644 ff., 680. Energetik (Ostwald) 92 ff. Energie, Erhaltung der 212, 501. – konstanz 212. Entropiesatz 212. Entwicklung, Begriffe der 252, 279, 397 ff., 430 ff. – des Begriffs 409 f. – -sgeschichte 251 f., 465. – geschichtliche 394 ff., 431 f., 522 f., 725 f., 735 f. – -sgesetz 260, 401, 421, 463 f., 629. – -smechanik 261. – metaphysisch-teleologische 411 f. – sprozeß (biologischer) 424 f. – Stadien (drei), der Entwicklung, nach Comte 15, 630, 632. – teleologische 408, 411 f., 421. – stendenzen 472. Erfahrung 180, 644 ff. Erkenntnis als Abbilden 32 ff., 37 f., 151, 214 ff. – Gegenstand der 216, 689. – intuitive 42, 174, 681. – -theorie 9 ff., 129 f., 214 ff. – als Umformung 214 ff. Erklären 102 ff., 105 f., 156, 281 f.

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Erleben 36, 145, 175, 199, 353, 435, 483, 502, 557. Erscheinung 135, 204, 658. Ethik 706 ff., 729. – Evolutionismus in der 719. Evidenz 653. Evolutionismus 408, 633, 719. Exemplar 361. Experiment 53, 61, 155, 747. Farbenlehre (Goethe) 641. Fiktion 669, 671 (Anm.). Folge, zeitliche 252. Form, erkenntnistheoretische, methodologische 283 f., 375. Formalismus 518 (Anm.), 538 ff. Fortschritt 17, 252, 423, 427, 429, 431, 466, 634 f., 654, 664, 725 f. Freiheit 378, 664. fremd - eigen 583 f.

Ganzes, historisches 360, 364 ff., 458, 467, 529, 748. | 771b – Teil 546, 746. – Welt- 621. Gattung 58, 81, 157, 387 f. 25 Gegensatzlos 171. Gegenstand 216, 689, 731. „Geist“ 25 f., 29, 120 f., 154, 176, 179, 183, 185, 423, 483, 501 ff., 514, 591, 610. – bei Hegel 180 ff., 411, 423, 525 f., 535. 30 – Natur und 180, 228, 263 (Anm.), 268. – Philosophie des 176. Geistesgeschichte 591. Geisteswissenschaft 21, 25, 169 f., 178 ff., 240 f., 280, 312, 483, 485, 507, 514, 524, 610. 35 – Logik der 179. – Philosophie als 180. – Psychologie als Grundlage der 182. Geltung 40, 52 ff., 62, 81, 112 f., 118, 158, 215 f., 236, 308 f., 357 ff., 699. 40 Generalisieren 45, 64, 119, 154 f., 173, 186, 189, 221, 246, 266, 270, 368, 442, 490, 494, 596 ff., 612, 703 f., 756, 761. Geographie 477 (Anm.). 45 Geologie 255. Geschichte, Begriff der 227 ff., 338. – Entwicklungs- 101, 251 f., 404 f., 465. – Geistes- 591. – Grenzen der 8, 725 ff. 50 – Kultur- 185, 299, 456 f., 526 f. – Kunst- 556. – und Kunst 306, 355 ff., 367 f. – Logik der 298 ff. 20

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– Material der 183, 191, 227 f., 280, 284 f., 55 480, 505, 540. – Name der 219 f. – Natur und 173, 183, 189, 227, 267 ff., 438, 498, 616. – politische 455, 526 f. – Problem- 556. 60 – Schöpfungs- 460 ff. – Vor- (des Menschen) 466. – und Weltanschauung 697 ff. – Wirtschafts- 299. Geschichtswissenschaft 189, 190, 220, 268. 65 – und Biologie 462 ff., 627 f. – als Erfahrungswissenschaft 651. – als Geisteswissenschaft 178 f. – und Gesellschaftswissenschaft 264. – Ideal der 333 ff., 372, 393, 428. 70 – und Naturwissenschaft 20, 279 f., 438 ff., 497, 738. | – Objektivität der 358, 623 ff. 772a – und Seelenleben 479 ff., 594. – überempirische Voraussetzungen der 654 ff. 75 – als Ursachenforschung 373, 435 f. – als wertbeziehende Wissenschaft 322 ff., 329 ff. – als Wirklichkeitswissenschaft 225 f., 272, 338, 533, 567, 588. 80 Geschichtsphilosophie 13 ff., 282, 452, 468, 481, 623 ff., 661. Geschichtsteleologie (rationalistische) 454. Gesellschaftswissenschaft 257 f., 264. Gesetz, Assoziations- 162. 85 – biogenetisches Grund- 464 f. – biologische 260. – Entwicklungs- 14 f., 260, 401, 421, 463 ff., 630. – historische 229 f., 273, 447, 468 ff., 631. 90 – Kausal- 375 ff. – Kulturentwicklungs- 467, 627 f. – Natur- 57, 62 f., 87 f., 100, 106, 171 f., 201 f., 282, 305, 375 ff., 646, 653. – Perioden- 99. 95 – soziologische 257 f., 467 f. – Veränderungs- 400. Gestalt, historische XXIII, 368, 395. Gewissen 708. Gottesbegriff 733. 100 Güter 328 ff., 699. Handlung - Erfolg 729. Harmonie, prästabilierte 571 f., 599. Heilig 728. heterogen-homogen 195. Historisch, 3 Begriffe des 337 ff. – = einmalig 189. – logische Bedeutung des 227 ff.

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Orig.-Sachregister

– Mensch 186. – primär - sekundär 341, 433, 506 (Anm.). – relativ 240 ff., 264 ff., 279, 369, 445, 449, 613. – wirksam 433 f., 557. – Zentrum 426 (Anm.), 434 (Anm.), 503 (Anm.), 506, 515. Historismus 8, 697, 717, 736. Humanitätsideal 715 ff. Hypostasierung 662, 687. Hypothese 85 f. | Idealismus, deutscher 10, 12, 268, 666. – dogmatischer 136. – metaphysischer 664. – physiologischer 461. – transzendentaler 82 (Anm.), 374. Idealsystem der Naturwissenschaften 241 f., 249. Idealtypus 263 (Anm.), 326, 440 f. „Idee“ (Kant) 668, 671 f. Ideenlehre (Platon) 80 f. idiographisch XXIII, 270, 286, 295. individualisieren 266 f., 354, 370, 373, 379, 440, 442, 449, 555, 563, 611, 756, 761. Individualismus 370, 456, 712, 714. Individualität 119, 189, 192, 197 ff., 205, 212, 219, 430. – mathematische 206 f. – als sittliche Pflicht 711 ff. Individualpsychologie 158, 289, 492 ff. Individuell, 2 Arten des 227. – Totalität 367 (Anm.), 422, 426 (Anm.). „Individuendum“ 343. Individuum 28, 197 ff., 204 f., 230 ff., 278, 303 ff., 308 f., 343, 385, 433, 445, 449, 518. – primäres, sekundäres 433, 436. Induktion, „reine“ 300. Innenwelt 131 f. Intellektualismus 686 ff., 692. Intuition 435 (Anm.), 590, 681, 760. Irrational 37, 78, 152, 226, 232. isolieren 64, 368. Jurisprudenz 619 f. – Methode der 619 (Anm.). „Kampf ums Dasein“ 634. Kausalgesetz 375 f., 384, 389. 393. Kausalgleichung 383, 500. Kausalität als erkenntnistheoretische Form 374 ff. – und Freiheit 378. – individuelle (historische) 376, 383, 388 ff., 436.

– metaphysisch-teleologische 417 f. – und Naturgesetz 375 ff. – psycho-physische 498, 500. – und Teleologie 373 ff. Kausalprinzip 284, 376 ff. Kausalungleichung 459, 462, 500. Kausalzusammenhang (historischer) 376, 454. | Keimplasma (Weismann) 253 f. Klassifikation XV, 44, 58 ff., 60, 112, 117, 157, 611 ff. Kollektivismus 360 ff., 714, 748 f. „Kontinuitätshypothese“ 91. Kontinuum (Heterogen-homogen) 36 f., 73, 78, 151, 195, 363, 387, 395 (Anm.), 432. Körperwelt 34, 53 f., 73, 82 f., 107, 130 f., 134 f., 143, 169, 240 f. Körperwissenschaft 31 ff., 241, 259 f. Kreislauf 399, 623, 726. Kritik (historische) 283. Kultur, Begriff der 185, 281, 520 ff. – und Geschichte 185. – und Natur 183 ff., 191, 520, 616. Kulturentwicklung 467. Kulturgeschichte 299, 456 f. Kulturvölker 522, 626, 639. Kulturwert 29, 281 f., 520 f. Kulturwissenschaft 21, 28, 29, 183 ff., 281, 514 ff., 611. Kunst 41, 118, 170, 355 ff., 367 f., 747. – und Geschichte 355 ff., 367 f. – Klassifikation der 615. Kunstgeschichte 556. Leben 175, 199, 228 f., 576 (Anm.). lernen 585. List der Vernunft 423. Logik, antike 65 f., 80 f., 371. – der Geisteswissenschaften 179. – der Geschichte 298 ff. – der Naturwissenschaften 179. – und Spezialwissenschaften 86. – als Wissenschaftslehre 685 f., 698, 702, 704. Macht, heilige 729. Mannigfaltigkeit, extensive - intensive 32 ff., 40, 53 f., 60 f., 69, 73, 78, 82 f., 99, 103, 109 ff., 151 ff., 215, 222 f., 239, 436, 741. Material, Quellen-, Tatsachen- 284 f. Materialismus 3, 129, 160 f., 299, 497, 705. Mathematik 35 f., 75 f., 78, 112, 195, 205 f., 362. Mechanik 83 f., 108 f., 244, 412, 669.

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60

773a

65

70

75

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100

105

Orig.-Sachregister Mechanismus 70 f., 84, 87, 93, 97, 244. – und Organismus 249 f. – und Vitalismus 412. | 773b Metaphysik 3 f., 174 ff., 180, 209, 256, 344, 388, 403, 419, 571, 599, 621, 663, 665, 705, 5 730 f. – dualistische 665. – als Erfahrungswissenschaft 176 f. – evolutionistische 663. 10 – rationalistische 209. Methode 9, 150, 209, 410, 619, 738. Milieutheorie 385 ff., 454, 747 f. Mittelalter 642, 683. Monismus 4, 640, 705. 15 Monistische Tendenz in der Physik 92 ff. Nation 715 f. – und Rasse 716. Nationalökonomie 619. Natur, Begriff der 120 f., 169 ff., 227, 616, 641. 20 – Gegensatzlosigkeit der 171. – und Geist 26, 120 f., 154, 228, 263 (Anm.), 268. – und Geschichte 173, 183, 189, 227, 267 ff., 438, 497 f., 616. 25 – und Kultur 183, 191, 520, 616. – und Sittlichkeit 709 f. – Wertindifferenz der 171, 520. Naturalismus, ethischer 719. 30 – metaphysischer 497, 623, 664, 697, 739. – methodologischer 3, 179, 186, 188, 269, 302, 371, 457, 736. – psychologischer 639 ff. Naturbeschreibung 51, 104 ff., 109 ff., 113. 35 Naturerkennen, Grenzen des 7 f., 84, 98, 204, 206, 218, 274, 350 f. Naturerklärung 104 ff. Naturgeist (Hegel) 180. Naturgesetz 57 ff., 61 f., 87 f., 171 f., 201 f., 282, 305, 375 ff., 402, 646, 653. 40 Naturphilosophie 176, 282, 623 ff., 641. Naturrecht 721 ff. Naturvölker 522, 639. Naturwissenschaft, Begriff der 173, 201. 45 – Brauchbarkeit der 202 f. – und Geisteswissenschaft 169 f., 178 ff. – historische Bestandteile in der 190, 237 ff. – Ideal der 74, 77, 79. – Idealsystem der 241 f. 50 – letzte 62 f., 70 f., 83, 89, 159, 194 ff., 210, 239, 242 f., 255, 333, 414, 459. – und Mathematik 75 f. | 774a – und Philosophie 95 f. – und Wirklichkeit 191 ff.

Nihilismus 735. nomothetisch 270. „Norm“ 700. Notwendigkeit 106 f., 171, 677. Objektivität, empirische 644 f., 745. – historische 623 ff., 744 ff. – metaphysische 657 ff. Offenbarung 734. Ontogenese - Phylogenese 464. Ontologie 174 ff., 502. Optimismus 665. Organismus 101, 106 f., 248 ff., 317, 412, 561 (Anm.), 634.

731 55

60

65

Panpsychismus 502. Parallelismus (psycho-physischer) 499. Persönlichkeit 197 f., 230 ff., 264 ff., 312, 70 454, 748. Pessimismus 665. Pflicht 690, 706 ff. Phänomenologie (Husserl) 559 (Anm.). Phantasie 352, 592, 608. 75 Philologie 301. Philosophie, Aufgabe der 9, 11, 30, 597, 621, 698. – und Einzelwissenschaft 9 ff., 30, 95 f. – als Erkenntnistheorie 10. 80 – als Geisteswissenschaft 180. – praktische 706 ff. – theoretische 685 ff., 698 ff. Physik 89 ff. – historische Bestandteile in der 245 ff. 85 Physiologie 403. Physisch 123 ff., 129, 143, 145, 154, 163, 165, 170, 179. Poesie 306, 750 f. Positivismus XX, 629 ff. 90 Pragmatismus 40, 84, 202, 633. Primat der prakt. Vernunft VII, 691. Psychiatrie 290 f. Psychologie, Assoziations- 162, 639. – deskriptive 156 f. 95 – und Erkenntnistheorie 129 ff. – erklärende 487, 488. – experimentelle XXVIII, 11, 486 (Anm.), 496. – geisteswissenschaftliche 558, 598 (Anm.). 100 – als Grundlage der Geisteswissensch. 126 f., 154, 182. | 774b – als Grundlage der Geschichte 486 ff., 585. – als Hilfswissenschaft 487, 495. 105 – des Historikers 484 ff., 597 ff. – Ideal der 160 ff., 256, 486.

732

Orig.-Sachregister

10

– Individual- 158, 289, 492 ff. – Material der 83, 123, I24 f., 143 f., 149 f. – naturwissenschaftliche 4, 123 f., 128, 149 ff., 172 ff., 192 f., 289 ff., 490, 639 f., 743. – physiologische 132. – Sozial- 289, 492 ff. – verstehende 488, 595. Psychologismus 3, 497 f., 569, 680. Psychophysik 132, 160, 168, 209.

15

Qualität 73, 77, 163, 247, 403 ff., 415, 669. Quantität XVII, 78, 88, 163 f., 206, 208, 213, 246, 386, 403 ff., 414, 668 f., 671. Quellenkunde 283. Quellenmaterial 284 f.

5

20

25

30

Rationalismus XXII. Raum und Zeit (Kant) 362 f. Realismus, Begriffs- 215, 325, 668. – empirischer 82. – erkenntnistheoretischer 101 (Anm.). Realität, Wert- 729 f. Recht, historisches 722 f. – Natur- 721 ff. – normatives 724 f. – Vernunft- 722. Rechtsphilosophie 721 ff. Relationsbegriff 66 ff., 80, 89, 101, 194, 241. relativ historisch 240 ff. – naturwissenschaftlich 239 ff. Relativismus 679 ff., 689, 735. Relativitätstheorie XVII. Religionsphilosophie 727 ff.

Satz 48, 55. Schöpfungsgeschichte, biblische 460 f. – natürliche 462 ff. Seele 121, 130, 312, 318. Seelenleben 130, 151 ff., 160 f., 178, 479 ff., 566 ff. 40 Sein - Gelten 81. Sein - Werden 397. Selektionstheorie 634 ff. | 775a Sinn, Einheit des 546. – der Geschichte 695 f. 45 – historischer 497. – immanenter - transzendenter 536 (Anm.). – irrealer 160, 572, 577 ff. – des Lebens 700. 50 Sinngebilde XIX, 143, 482 (Anm.), 533 ff., 549, 597 ff. Sinnträger 548. 35

Skeptizismus 684. Solipsismus 135, 141. „Sollen“ 677, 690. sozial - asozial 517 (Anm.). Soziologie 2, 15, 257 f., 262 f., 467 f., 530, 617, 630. Spezialistentum 11. Spinozismus 4, 499. Spiritualismus 705. Staat 526, 531 f., 716. Stellungnehmen zum Wert 504. Stoff und Form in erkenntnistheoretischer, in methodologischer Hinsicht 283 f. Strukturzusammenhang 312 ff., 318 f., 561. Subjekt, 3 Begriffe des 130. – erkenntnistheoretisches 136 ff., 139 f., 176, 179 f., 310 ff. – Objekt 127, 130, 132, 137, 140 f., 180. – psychologisches 130, 132, 136 f., 169, 310 ff. – psychophysisches 130 f., 132, 136 f. – vorstellendes 675 f. – wertendes 676 f., 690. Subjektivismus, erkenntnistheoretischer 673 ff.

55

60

65

70

75

Tatsache 116, 677. Tatsachenmaterial 284 f. Teleologie 343 ff., 373 ff., 408, 411 ff., 417 f., 80 420 f., 430, 454. – und Kausalität 343 f., 373 ff. – metaphysische 344, 411 ff. – „natürliche“ 418. – rationalistische 454. 85 Tendenzen, historische 601. Theologie 619. theoretisch-praktisch 687. Totalität (individuelle) 367 (Anm.), 422, 426 (Anm.). 90 Typus, verschiedene Begriffe des 325 ff. | 775b – als Exemplar 325 ff., 451 f. – Ideal- 263 (Anm.), 326, 440 f. – als Vorbild 325 ff. Umformung, logische 44, 144, 154, 214, 224, 225, 227. Unendlichkeit 35, 78, 211 f. Universalmethode VII, 220, 326, 357, 373, 375, 384, 445, 457, 478, 617, 619. Unmittelbarkeit 125 ff., 144 f. Ursachenäquivalenz 382 f. Ursachendarstellung histor. 390 ff. Urteil 42, 48, 70 f., 79, 81 f., 117, 214, 679, 740. – Akt des 55, 536 f.

95

100

105

Orig.-Sachregister – Begriff des 54 ff. – Gehalt des 55, 184, 537. – als Handlung 691. – potentielle 57. 5

10

15

20

Veränderung 400, 430, 734. – Gesetze der 400 f. Vergleichung 111, 647. Vernunft in der Geschichte 664 f. – List der 423. Verstehen XI, XIV, 2zt1, 281, 353, 488, 510, 533 ff., 557, 563, 574 f., 577 f., 585. – und Erklären 21, 281 f., 535, 557. – historisches 281 f., 533 ff. – Leben, Nacherleben 558 ff., 574 f., 577 f. – das Wunder des 585. Vitalismus 249, 412 f., 498. Volk, Kultur-, Natur- 522. Volksseele 388, 442, 551 ff., 600. Voluntarismus 688. Voraussage, historische 472, 632. Voraussetzung der Naturgesetze 375 f. Vorgeschichte (des Menschen) 466.

Wahrheit 677, 685, 691, 702. – Wille zur 691 ff. 25 Weltanschauung, historische 8, 30, 697 ff. – naturwissenschaftliche 3, 30. Weltbegriff, mechanischer 195. Weltformel 208 f. Weltganzes 211 f., 406, 621. 30 Weltgeschichte 13, 364 f., 372, 529, 643, 649, 683. Wert, allgemeiner 323 f., 648. – alogischer 687 f. | 776a – Geltung der 678 ff. 35 – und Gut 699. – Hypostasierung der 662. – Kultur- 282, 520. – logischer 331 f., 685 ff. – als Maßstab 17. 40 – „natürlicher“ 635 ff. – der naturwissenschaftlichen Wahrheit 685. – Objektivität der 673 ff. – als philosophisches Arbeitsgebiet 699. – „reiner“ 508. 45 – sozialer 517. – Stellungnehmen zum 504. – - Unwert 640. Wertbeurteilung 429, 430, 456.

733

Wertbeziehung 278, 316 ff., 322 ff., 329 ff., 339 ff., 422, 429, 433, 611, 649, 678. 50 Wertindifferenz 520. Wertphilosophie 559 (Anm.), 597, 699 ff. Wertrealität 729 f. Wertsteigerung 423, 425, 427, 429, 466, 631. Wertung 649, 678. 55 Wertverwirklichung 691 f. Wiederholung 399. Wille 346, 690 ff. wirklich - unwirklich 184. Wirklichkeit, empirische XIX, 32, 39 f., 68, 60 128, 146, 189, 198 f., 204, 208, 214, 227, 229, 668 f. – gesellschaftlich-geschichtliche 264. – objektive 375. – vorwissenschaftliche 320 f. | 65 Wirtschaftsgeschichte 299. 776b Wissenschaft, Abschluß der 85 f. – alogische Momente in der 115 f. – atheoretische Motive in der 22. – Aufgabe der 57. 70 – als Begriff einer Aufgabe 31. – Hilfswissenschaft (histor.) 291 f. – letzte, s. o. Naturwissenschaft. – Klassifikation der XV, 19, 611 ff. – Kulturwert der 331, 692 f. 75 – logisches Ideal der 613. – natürliche System der 612. – normative 700, 709. – offenes System der 619 (Anm.). – transzendente Voraussetzungen der 18. 80 – überempirische Elemente in der 651. Wissenschaftslehre 180, 697 ff. Wort als Zeichen des Begriffs 46. Wortbedeutung 39, 44, 46, 47, 54, 102, 306, 348, 740. 85 Zahl, transfinite 76 (Anm.). Zahlenreihe 76. Zeitgeist 5, 388, 442 (Anm.), 454, 551 ff., 600. Zentrum, historisches 426 (Anm.), 434 (Anm.), 503 (Anm.), 506, 515. Zoologie 156 f. Zufall, 3 Arten des 378 ff. Zukunft 471 ff., 632. Zusammenhang, historischer 28, 279, 285, 359 ff., 376, 454, 746. – Struktur- 312 ff., 318 f., 561. Zweckmäßigkeit 250, 260.

90

95

BIBLIOGRAPHISCHE NOTIZ

Vorliegendem Druck liegt die fünfte Auflage von 1929 zugrunde: Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften. Fünfte, verbesserte, um einen Anhang und ein Register vermehrte Auflage, 6.−7. Tausend. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1929. – XXXIX, 776 S. [S. 767 f.: Namenregister; S. 769–776: Sachregister. Siehe dazu hier die Hinweise auf S. 736.] Von dieser Auflage gab es 2007 einen Reprint: Mit einer Einleitung herausgegeben von Rainer A. Bast. 2 Teilbände. Hildesheim, Zürich, New York: Olms-Weidmann 2007. (Historia scientiarum) [Dort gibt es S. CV*–CVII* eine knappe Seitenkollation der Auflagen.] Titel und Untertitel haben sich in den fünf Auflagen nicht verändert. Die früheren Auflagen: Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften; Erste Hälfte: Freiburg i. B. und Leipzig: Akademische Buchhandlung von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1896. – 304 S. Zweite Hälfte: Tübingen und Leipzig: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1902. – S. 305–743. [Komplett in 1 Bd.:] Tübingen und Leipzig: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1902. – X, 743 S. Zweite[,] neu bearbeitete Auflage. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1913. – XII, 644 S. Dritte und vierte[,] verbesserte und ergänzte Auflage. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1921. – XXVIII, 563 S. Die vollständigen Angaben zu dem auf S. 700–715 (Orig.: S. 737–754) abgedruckten Aufsatz (im deutschen Original) im Orig.-Abdruck: Les quatre modes de ‚l’Universel‘ dans l’histoire. In: Revue de synthèse historique, Bd. 2 (Directeur: Henri Berr), Paris 1901, Heft 5 (April), S. 121–140. [Siehe dazu die Textphilologische Anmerkung zu 700.06 hier auf S. 759.]

HINWEISE ZU VORLIEGENDER EDITION

Auch in diesem Band ist (der Anlage der Edition entsprechend, mit Ausnahme von Bd. 2; siehe Bd. 1 der Edition, S. 475) Rickerts Text weitestgehend diplomatisch wiedergegeben, von dem generellen Einzug bei Absatzbeginn über die Texthervorhebungen bis zu Abtrennungsstrichen und der Gestaltung der Überschriften. Die Fußnoten sind in vorliegender Edition (in allen Bänden) aber durchgezählt. Fußnoten, die in Rickerts Original (der 5. Auflage) nebeneinander stehen, stehen hier untereinander. Die internen Seitenverweisungen in Rickerts Text beziehen sich auf die Seiten der Original-Ausgabe der 5. Auflage (nicht auf die Seitenzahlen der vorl. Edition) Das ausführliche Inhaltsverzeichnis der Orig.-Ausgabe ist hier auf S. 27– 35 (weitestgehend diplomatisch) abgedruckt, mit Ausnahme der beiden letzten Zeilen zu Namen- und Sachregister (die hier weggelassen wurden). Die Seitenzahlen dieses Orig.-Inhaltsverzeichnisses beziehen sich auf die Seiten der Original-Ausgabe der 5. Auflage. Der Titel des ersten Anhangs ist dort (hier: 35.32) gegenüber der Textfassung (hier: 700.3–4) leicht verändert Das (von Franz Josef Böhm erstellte) Namenregister auf S. 767 f. im Original ist hier auf S. 777 f. durch ein neues Personenregister ersetzt. Das (von Franz Josef Böhm erstellte) zweispaltig gesetzte Sachregister auf S. 769–776 im Original ist hier S. 727–733 (weitestgehend diplomatisch) abgedruckt. Auch hier beziehen sich die Seitenangaben auf die Seiten der Original-Ausgabe der 5. Auflage. Fehler in Wörtern wurden korrigiert (und sind im Emendationenverzeichnis mitgeteilt), fehlende Ersetzungsstriche am Wortbeginn wurden ergänzt; Vereinheitlichungen der Groß-/Kleinschreibung bei Hauptlemmata wurden nicht vorgenommen. Die Wiederholung des Hauptlemmas zu Beginn einer neuen Spalte wurde nicht übernommen. Im lemmatisierten Wortregister sind (der Anlage des Wortregisters entsprechend) nicht bei allen (Sub-)Lemmata alle Stellen genannt. Zudem sind alle Kapitel-/Abschnitts-Titel und Überschriften von Textteilen im originalen Inhaltsverzeichnis nicht aufgenommen. Die Kenntnis des originalen Inhaltsverzeichnis wird also vorausgesetzt. Zum Beispiel ist für die Seiten 668–671 im originalen Inhaltsverzeichnis (vorl. Edition: 034.27; Orig.: S. XXXIX, Z. 8 f. v. o.) angegeben: „Begriffsrealismus als Wertrealismus“; das Wort „Wertrealismus“ findet sich aber nicht im Text (taucht im Wortregister für diese Seiten also auch nicht auf; im Orig.-Sachregister übrigens auch nicht).

Hinweise zu vorliegender Edition

737

Für die Erschließung des Textes gibt es (neben dem Personenregister) somit drei Möglichkeiten: Das ausführliche, originale Inhaltsverzeichnis, das originale Sachregister und das neue Wortregister. Diese drei Texterschließungsmittel ergänzen sich gewissermaßen. Weitere Hinweise hier zu Beginn der Textphilologischen Anmerkungen. Für Hilfen in Einzelfragen danke ich Herrn Sascha Aulich (Düsseldorf), Herrn lic. phil. Niklaus Bütikofer vom Universitätsarchiv Bern, Frau Prof. Dr. Bernadette Collenberg-Plotnikov (Ruhr-Universität Bochum), der Universitätsbibliothek Leipzig, Herrn Dr. Beat Röllin (Basel) und Herrn Alexander Zahoransky vom Universitätsarchiv Freiburg/Br. Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Marcus Kruse (Essen).

EMENDATIONEN

Ohne Hinweis im Text sind die folg. Emendationen vorgenommen. Siehe auch die Bemerkungen am Beginn der Textphilologischen Anmerkungen. hier, Bd. 3 Seite.Zeile 009.33 009.36 013.08 020.27 023.33 023.37 024.22 031.31 034.05 037.37 038.40 048.03 048.04 051.20 052.27 055.04 056.20 061.29 068.11 068.37 069.08 070.02–03 070.42 / 071.32

lies (richtig)

erkenntnistheoretischen waren, Wichtigste über Sagende historischen Mißliches Absolut [mit Einzug] Geschichtsphilosophie IX 118 charakteristisch zur Geschichte naturnotwendigen Gesetzen können, der Wissenschaft berechtigt dessen sein Wesen Wirklichkeit der Wirklichkeit zeitliche Kontinuum -systematik. Mit […] ‚Kulturwissenschaft […] Naturwissenschaft‘ 073.13 im 074.38 so weit 075.24–26 ist – […] sein –, 078.38 1876 080.01 angegebenen 083.41–084.01 eine Wissenschaft 091.13 der Wirklichkeit 093.31 dem 095.37 Über die 096.36–38 -systematik. Mit […]‚Kulturwissenschaft […] Naturwissenschaft‘ 098.05 handelt 105.32–33 wie weit 107.01 so weit 108.07 so weit 109.10 Wir 110.13 wider 120.11 Elektronentheorie 120.38 36 f.

statt (falsch) erkenntnis-theoretischen waren. wichtigste übe sagende histo ischen mißliches Absolut [ohne Einzug] Geschichtsphilosopie XI 111 charakteritisch zurGeschichte naturnotwendigenGesetzen können derWissenschaft berechtigt, desssen seinWesen Wirlichkeit derWirklichkeit zeitlicheKontinuum -Systematik mit […] Kulturwissenschaft […] Naturwissenschaft im soweit ist, – […] sein – 1875 angegeben eineWissenschaft derWirklichkeit den Die Systematik mit […] Naturwissenschaft […] Kulturwissenschaft handlte wieweit soweit soweit Wi wieder Elekthronentheorie 36.

Original Seite, Zeile XII, 8 v. o. XII, 10 v. o. XV, 19 v. o. XXIII, 6 v. u. XXVIII, 5 v. o. XXVIII, 10 v. o. XXVIII, 5 v. u. XXXVI, 3 v. u. XXXVIII, 13 v. u. 1, 3 v. u. 3, 3 v. u. 13, 17 v. o. 13, 18 v. o. 17, 16 v. o. 18, 14 v. u. 21, 15 v. o. 22, 3 v. u. 28, 9 v. u. 34, 17 v. u. 35, 11 v. o. 35, 16 v. u. 36, 18 v. u. 37, 14–15 v. u.

040, 10 v. o. 42, 6 v. o. 42, 7–9 v. u. 46, 3 v. u. 47, 14 v. u. 52, 5 v. o. 60, 8 v. o. 62, 6 v. u. 64, 3 v. u. 66, 17–18 v. u.

67, 76, 77, 78, 80, 81, 92, 92,

8 v. u. 11 v. o. 14 v. u. 4 v. u. 5 v. o. 11 v. o. 9–10 v. o. 4 v. u.

739

Emendationen hier, Bd. 3 Seite.Zeile 124.05 126.18 127.40 128.04 128.06 131.31 133.39 139.12 141.41 144.15 145.03 146.29 147.41 148.08 149.19 149.32 150.40 154.40 157.09 163.41 164.07 170.05 180.08 180.36 181.08 181.18 186.28–29 188.07 191.03–04 193.24 194.16 194.30 197.38 201.41 206.24 208.33 210.22 221.21 223.38 228.22 228.36 237.23 246.39 246.42 247.40 248.12 251.03 252.28 263.33 266.33 266.39 267.03 273.27

lies (richtig)

statt (falsch)

daß Aufgabe 20 f. so weit Wissenschaft gewählter Vorganges so lange XLV Darstellung Naturae wie weit Aufl., so weit daß, so weit 1896 Folgenden und zur Sprache Bewußtseinsinhalt individuellen Wirklichkeit Beantwortung so weit dargetan, wenn das das Generalisieren auch, wenn verschiedenen eine angegebenen Derartiges konsequent, 357 ff.). Folgende Darstellung irgendeinen ursprünglich 105 ff. entscheidenden wieder vorkommenden nicht-naturwissenschaftlichen 1868 Ansicht fondamentaux widerzuspiegeln Ueberall, der Wirklichkeit Derartiges Allgemeine Wert, im Aufsätze

haß Augfabe 20 soweit Wisssenschaft gewählte⋅ Vorganges, solange IX Dartsellung Nature wieweit Aufl. soweit daß soweit 1895 folgenden un zurSprache Bewußseinsinhalt individuellenWirklichkeit Beanwtortung soweit dargetan,wenn as dasGeneralisieren auch wenn verschiededenen ein angegeben derartiges konsequent 357 ff). folgende Dartsellung igendeinen ursprüglich 104 ff. entscheidendenden wiedervorkommenden nichtnaturwissenschaftlichen 1867 Anischt fondamenteaux wiederzuspiegeln Ueberall derWirklichkeit derartiges allgemeine Wert in Abhandlungen

Original Seite, Zeile 96, 18 v. o. 98, 1 v. u. 100, 1 v. u. 100, 8 v. u. 100, 5 v. u. 104, 5 v. u. 107, 14 v. o. 113, 11–12 v. o. 115, 1 v. u. 118, 12 v. u. 120, 3 v. o. 121, 3 v. u. 122, 1 v. u. 123, 16 v. u. 125, 2 v. o. 125, 16 v. o. 126, 2 v. u. 130, 2 v. u. 133, 13 v. u. 140, 3 v. u. 141, 23 v. o. 148, 9 v. o. 159, 21 v. o. 160, 12 v. o. 160, 15 v. u. 160, 3 v. u. 166, 8 v. u. 168, 17 v. o. 171, 12–13 v. u. 174, 17 v. o. 175, 13 v. o. 175, 12 v. u. 179, 10 v. o. 183, 6 v. u. 188, 9 v. u. 191, 8 v. o. 193, 4 v. o. 205, 13 v. o. 207, 5 v. u. 213, 5 v. o. 213, 20–21 v. o. 223, 10 v. o. 233, 233, 233, 235, 238, 240, 252, 255, 255, 256, 263,

6 v. u. 3 v. u. 2 v. u. 6 v. o. 9 v. o. 2 v. o. 15–16 v. o. 9 v. u. 3 v. u. 3 v. o. 23 v. u.

740 hier, Bd. 3 Seite.Zeile 273.33 275.29 277.22 277.24–25 286.04 291.37 303.08–09 304.20–21 307.40 311.37 312.15 316.02 320.18 324.19 324.32 326.24 326.40 331.07 333.05 334.35 337.20 337.30 345.07 351.41 354.37 363.33 364.11 364.19 367.26 369.11 370.04 371.05 375.34 377.25 379.10 379.26 380.32 381.06 384.25–26 385.40 387.17 390.19–20 390.23 391.43 392.18 393.04 393.41 400.28 401.29 405.13

Emendationen

lies (richtig)

statt (falsch)

Aufsätzen Abhandlungen Individuen, die Gattungsna- Individuen unterschieden, men tragen, unterschieden die Gattungsnamen tragen, Gruppe Gruppen vielen Wissenschaften vielenWissenschaften ἢ ἤ Aufl. Aufl Existenzialurteile Existenzurteile individualisierende individualisierendeGeGeschichte schichte 20 f. 20. ihre ihr –, – trennen, trennen vor von Individuen, Individuen daß, daß so weit soweit Die die Wort Wort, Verschiedenes verschiedenes müssen müssen, theoretischer thoretischer „Kausalitäten „Kausalität Begriffsbildung Begriffsgriffsbildung als der als die vielleicht villeicht durch eine durch ein an Jüngstem jüngstem Zusammenhang Zusanmmenhang „Masse“ .,Masse“ Unterordnung Unterordnug so weit soweit fragen Fragen mit Rücksicht mitRücksicht kausalen Verbindung kausalenVerbindung „Bandes“ „Bandes ‘ Satz: Satz, Andersartiges andersartiges [Im Orig. steht die Zeile „[Indi]viduum […] wird.“ mit dem Ende nicht im Blocksatz.] S. V S. III ε ε, [Im Orig. steht die Zeile „Quellen […] Wirklich-“ links (mit „Quellen“) nicht im Blocksatz.] gestellt gestell Schrift über Die Schrift: Ueber die gewonnenen gewonnen Gegensatz Gegenzatz 193 ff. 186 ff. so weit soweit haben, haben her schiebt herschiebt

Original Seite, Zeile 263, 16 v. u. 265, 13 v. u. 267, 267, 277, 283, 296, 297,

11 v. u. 8 v. u. 4 v. o. 1 v. u. 20 v. o. 1 v. u.

300, 306, 306, 310, 315, 320, 320, 322, 322, 327, 329, 331, 334, 335, 343, 351, 354, 364, 364, 364, 368, 370, 371, 372, 377, 379, 381, 381, 383, 383, 387,

1 v. u. 7 v. o. 13 v. u. 10 v. u. 13 v. u. 8 v. o. 18 v. u. 18 v. u. 4 v. u. 10 v. u. 5 v. u. 7 v. u. 5 v. u. 12 v. o. 14–15 v. o. 2 v. o. 18 v. o. 11 v. o. 9 v. u. 1 v. u. 18 v. u. 15 v. o. 13 v. o. 15 v. o. 12 v. u. 13 v. u. 19 v. o. 3 v. u. 9 v. o. 21–22 v. o. 16–17 v. u.

388, 2 v. u. 390, 12 v. u. 394, 10 v. o. 394, 395, 396, 397, 398, 405, 407, 411,

14 v. o. 2 v. u. 19 v. o. 8 v. o. 1 v. u. 7 v. u. 1 v. o. 2 v. o.

741

Emendationen hier, Bd. 3 Seite.Zeile 405.41 410.30 418.24 419.15 421.23–24 422.28 424.20 425.35 426.27 427.33 429.06 432.33 434.02 434.40 436.17 438.25 439.41 440.29 442.32 442.34 442.40 444.29 445.41 446.01 446.02 448.40 449.38 452.37 453.22 457.18 462.40 465.09 466.01 472.28 474.40 476.06 476.38 481.19 482.41 485.04 485.40 487.01 487.21–22 492.35 494.10 494.24 501.34 505.26 506.10 511.06 517.05 520.08–09 521.15

lies (richtig)

statt (falsch)

„Sinn“ anderes dadurch, nehmen wie vorgenommenen geschichtswissenschaftliche Struktur u. Mannigfaltigkeit Vor- oder Nebengeschichte Aufmerksamkeit in ganzen Ständen voneinander –, der zufällig ihr „liegt Bismarcks“. 1892 aber gegenübergestellt, dieser zwar bleibt, Lichtwerdung über die Moneren Wichtige Causalbetrachtung Tönnies’ Allgemeinen erblickt 1322 Bismarck zurücktreten, koinzidieren prinzipiellerer auch, Abhandlung: die Naturwissenso weit seelisches Wesen so weit theoretische Wertbeziehung Tatsachen, so weit behandelt. Wie Veränderungen so weit hervorgehoben mußten

,Sinn“ anderes, dadurch nehmen, wie vorgenommmenen Geschichtswissenschaftliche Strucktur u Mannigfalitgkeit Vor-oderNebengeschichte Aufmersamkeit in ganzenStänden von einander ,– de.⋅ z fällig ih⋅ „liege Bismarcks“, 1890 abe.⋅ gegenübergestellt. diese⋅ zwa⋅ bleibt Lichtwerdung, üder dieMoneren wichtige Causalbetrachtungen Tönnies Allgmeinen erblikt 1309 Bismark zurücktreten koindizieren mehr prinzipieller auch Abhandlung : dieNaturwissensoweit seelischesWesen soweit theoretischeWertbeziehung Tatsachen soweit behandelt.Wie Veränderungrn soweit hervor / gehoben wußten

Original Seite, Zeile 411, 417, 426, 427, 429, 430, 432, 434, 435, 436,

8 v. u. 4 v. o. 11 v. o. 9 v. o. 17 v. u. 6 v. u. 1 v. u. 10 v. u. 19 v. o. 9–10 v. u.

438, 442, 443, 444, 446, 448, 450, 451, 453, 453, 453, 455, 456, 456, 457, 460, 461, 464, 465, 469, 475, 478, 479, 486, 488, 490, 490, 496, 498, 500, 500, 502, 503, 509, 510, 510, 518, 523, 523, 529, 535, 539, 540,

6 v. o. 11 v. o. 13 v. u. 12 v. u. 13 v. o. 10 v. u. 14 v. o. 6 v. o. 17 v. o. 19 v. o. 1 v. u. 21 v. o. 2 v. u. 2 v. u. 1 v. o. 12 v. o. 15 v. o. 13 v. u. 16 v. o. 9 v. u. 1 v. u. 21 v. o. 18 v. o. 8 v. u. 1 v. u. 10–11 v. u. 1 v. u. 15 v. u. 11 v. o. 18 v. u. 2 v. u. 14 v. u. 9 v. o. 4 v. o. 17 v. u. 3 v. u. 13 v. u. 5 v. o. 8 v. u. 8 v. o. 13 v. u. 1–2 v. o. 13 v. o.

742 hier, Bd. 3 Seite.Zeile 522.15 522.50 523.30 524.38 527.10 529.04 529.26 532.24–25 536.05 540.05 541.28 544.05 544.21 546.13 547.03 547.24 551.21 551.34 553.12 553.37 554.10–11 554.36 558.23 559.24 561.16 564.24 565.22 571.39 572.32 573.34 575.09 576.40 579.18 580.23 581.08 582.12 583.39 585.16 587.32 588.43 589.13 591.27 592.01 596.13 596.32 600.07 604.19 606.05 609.15 609.17–18 612.08 613.07

Emendationen

lies (richtig)

statt (falsch)

ein einen Riesenleistungen Rieserleistungen so weit soweit Arthur Artur die Bestandteile dieBestandteile ergeben ergeben, „erlebt“ „erlebt‘, wirklichen wirklihen Derartiges derartiges noch, noch Erörterung Eröterung gesagt gesagt, Voraussetzung Vorraussetzung so weit soweit das Wirkliche dasWirkliche können können, lebendig lebensig a. a. O. S. a. a. O.S. „verständigen“ .,verständigen“ 1918 1908 Benennung Benennnung Modeworte Modewerte realen Seelenlebens realenSeelenlebens in der in in der Individualität Individualiät nichts. Es nichts.Es so weit soweit generalisierende WissengeneralisierendeWissenschaft schaft einem „Nacherleben“ einem„Nacherleben“ in dem indem die Verschiedenheit dieVerschiedenheit so weit soweit so weit soweit so weit soweit Wichtigste wichtigste oder, oder kann kann, wollen, wollen kann, kann. ad absurdum (!)“ geführt. ab absurdum (!) geführt“. nennt er nennt er, so weit soweit „Naturvölker“ ,,,Naturvölker“ versucht. versucht so weit soweit den Völkern denVölkern daß, je daß je Ergebnis: Ergebnis : d. h. d.h. [Im Orig. steht die Zeile „muß also […] oder Unwert“ mit dem Ende nicht im Blocksatz.] können. kö nnen. beliebigen Wert beliebigenWert

Original Seite, Zeile 541, 542, 542, 543, 546, 548, 549, 552, 556, 560, 562, 565, 565, 567, 568, 568, 573, 573, 575, 575, 576, 576, 580, 582, 584, 587, 588, 595,

17 v. o. 17 v. o. 20 v. u. 2 v. u. 9 v. u. 7 v. u. 15 v. o. 16–17 v. u. 16 v. o. 15 v. u. 19 v. u. 5 v. o. 18 v. u. 17 v. u. 16 v. o. 4 v. u. 7 v. o. 14 v. u. 5 v. o. 7 v. u. 7 v. o. 11 v. u. 2 v. u. 3–4 v. o. 3 v. o. 21 v. o. 17 v. u. 17 v. u.

596, 597, 599, 601, 603, 604, 605, 606, 608, 610, 612, 614, 614, 616, 617, 622, 622, 626, 631, 633, 636, 636,

20 v. o. 15 v. u. 8 v. o. 4 v. o. 11 v. u. 3 v. u. 15 v. u. 6 v. u. 15 v. u. 8 v. o. 13 v. u. 6 v. o. 8 v. o. 2 v. u. 15 v. o. 1 v. o. 7 v. u. 24 v. o. 10 v. o. 4 v. o. 16 v. u. 13 v. u.

639, 15 v. u. 640, 15 v. u.

743

Emendationen hier, Bd. 3 Seite.Zeile 616.12 616.17 620.18 629.21–22 635.33 636.34 638.07 639.04 639.40 642.18 649.41 655.33 656.41 658.41 659.23 663.20 663.36 664.41 671.14 673.32 677.39 677.39 688.21 690.19 690.24 690.38 690.42 694.16 694.40 700.17–18 702.02 704.27 706.15 706.23 707.14 708.28 717.11 718.19 719.29 719.35–36 720.25 721.07 725.30 726.02 728.79 728.94 728.105 729.49 730.54 731.04 731.13 731.30 731.51

lies (richtig)

statt (falsch)

begründete halten und, Unwesentlichen widerzuspiegeln so lange notwendigen widerspiegelt „Der . . . . . Die hypostasieren auskommt. Betätigungen so weit 671 ff. insofern allgemein –, I, einander „parallel“ Appell 1913 1918 Aufgabe „Rickert Leben verloren. ... aufgeht.““ immanente Der Gegenstand verfahren, sondern […] wissen will, wurde, bedarf seiner Ziel, daß, ist eingeht Neues flüchtige Kenntnisnahme „Grenzen“ universel –, den man so lange Verbinden 247. teleologische – -theorie – Grenzen metaphysisch Metaphysik 642, metaphysischer 459.

begründeten halten, und unwesentlichen wiederzuspiegeln solange notwendidigen wiederspiegelt „Der. . . . . . Ueber die hypostasieren, auskommt, Be / tätigungen soweit 67 ff. in s o f e r n allgemeinen – I einander„parallel“ Apell 1916 1919 Aufgabe, Rickert Leben, verloren ... aufgeht.“ immanent der Gegenstand verfahren will, sondern […] wissen, ist, bedarf es Ziel daß ist, eingeht, neues flüchtigeKenntnisnahme Grenzen universal – den den man solange verbinden 247 theologische theorie Grenzen methaphysisch Methaphysik 642. methaphysischer 459,

Original Seite, Zeile 644, 644, 648, 658, 665, 666, 668, 669, 669, 672, 681, 688, 689, 691, 692, 696, 697, 698, 705, 708, 712, 712, 724, 726, 726, 726, 727, 731, 731, 737,

6–7 v. o. 12 v. o. 10 v. u. 10–11 v. u. 16 v. u. 10–11 v. u. 9 v. o. 11 v. o. 1 v. u. 4 v. u. 19 v. o. 2–3 v. o. 16 v. o. 1 v. u. 11 v. o. 8 v. u. 11 v. o. 2 v. u. 16 v. u. 13 v. o. 4 v. u. 3 v. u. 7 v. u. 22 v. u. 16 v. u. 1 v. u. 8 v. u. 18 v. o. 1 v. u. 9–10 v. u.

739, 18 v. o. 742, 15 v. o. 744, 13 v. o. 744, 20 v. o. 745, 16 v. o. 746, 3 v. u. 756, 13 v. u. 758, 1–2 v. o. 759, 16 v. o. 759, 17 v. u. 760, 18 v. o. 761, 3–4 v. o. 766, 10 v. o. 766, 2 v. u. 771a, 1 v. o. 771a, 16 v. o. 771a, 27 v. o. 771b, 24 v. u. 772b, 8 v. u. 773b, 1 v. o. 773b, 10 v. o. 773b, 27 v. o. 773b, 2 v. u.

744 hier, Bd. 3 Seite.Zeile 732.01 732.03 732.22 733.60 733.80

Emendationen

lies (richtig)

statt (falsch)

Individualnaturwissenschaftliche 722 f. Wirklichkeit, empirische transzendente Voraussetzungen

Individual naturwissenschatliche 722 f., Wirklichkeit,empirische transzendenteVoraussetzungen

Original Seite, Zeile 774b, 6 v. o. 774b, 9 v. o. 774b, 29 v. o. 776a, 6 v. u. 776b, 15 v. o.

TEXTPHILOLOGISCHE ANMERKUNGEN

Wie bei anderen Schriften Rickerts sind hier einige Text-Titel im Orig.-Inhaltsverzeichnis (S. 27–35; Orig.: S. XXXIII–XXXIX) anders als im Text, und zwar die Titel von Abschnitt 1.II (027.29/078.02; Orig.: S. XXXIII/45) und Abschnitt 2.I (028.25/148.36; Orig.: S. XXXIV/124). Dies ist in vorliegender Edition nicht geändert. Bei dem Beginn von Kapitel 2–5 ist im Orig.-Inhaltsverzeichnis jeweils keine Seitenangabe genannt. Die sehr häufige synchrone Varianz der Orthographie im Text wurde belassen. Beispiele: Getrennt-/Zusammenschreibung (z. B. allgemeingültig/allgemein gültig; mitbestimmend/mit bestimmend, tiefergehenden/tiefer gehenden, vielgenannt/viel genannt); im Wortregister ist dies ggf. in 1 Lemma verzeichnet. Nicht wenige Verb-Komposita (z. B. aufeinanderfolgen, kennenlernen, klarmachen, stehenbleiben, weiterführen, weitergehen, weiterkommen, zustandekommen) schreibt Rickert immer/meist/mal getrennt, auch wenn es (schon) nach zeitgenössischer Orthographie und dem Sprachsinn nach falsch war/ist. Auch Groß-/Kleinschreibung variiert (z. B. geringsten/Geringsten, Recht/recht haben, milieu/Milieu). Einige Wörter benutzt Rickert in synkopierter und unsynkopierter Form (z. B. andern/ anderen, grade/gerade, unsern/unseren, verschiednen/verschiedenen, vornherein/vorneherein) und in apokopierter wie unapokopierter Form (z. B. Grad/Grade, Volk/Volke, Wort/ Worte). Solche Fälle sind im Wortregister durch Lemmatisierung abgefangen. Auch heißt es mal „verengen“, mal „verengern“. Einfache/erweiterte Infinitive (z. B. „zu sagen“) trennt Rickert vom Vortext in der Regel durch Komma, aber eben nicht immer. Trotz Rickerts zahlreichen Begriffs-/Wortunterscheidungen (z. B. zwischen Gruppe/Gattung/Ganzes und Exemplar/Glied/Teil) unterscheidet er nicht bei mehreren nacheinander stehenden Adjektiven; meist setzt er kein(e) Komma(ta) dazwischen. Personennamen in den Fußnoten sind mal hervorgehoben (durch Sperrung), mal nicht. Nach alter Konvention verwendet Rickert die Großschreibung von „Alle“, „Eine“, „Keiner“, „Viele“ auch als Hervorhebungsart. Rickert hat den Umlaut am Wortbeginn mal als „Ae“ (z. B. „Aequivalenz“), mal als „Ä“, und darunter auch unterschiedlich: „Ästhetik“ und „Aesthetik“. (Die Initialumlaute Ae, Oe, Ue in Rickerts Orig.-Text sind hier im Wortregister als Ä, Ö, Ü dargestellt.) Mal heißt es „Häckel“, mal „Haeckel“. 083.34 (Orig.: S. 51, Z. 4 v. u.) verwendet Rickert das Wort „zweifelhaft“, 329.27 (Orig.: S. 326, Z. 2 v. o.) das Wort „wunderbar“, 471.41 (Orig.: S. 485, Z. 1 v. u.) das Wort „nachdenklich“, 482.27 (Orig.: S. 497, Z. 4 v. u.) das Wort „auffallen“ noch in älterer, heute nicht mehr gebräuchlicher Bedeutung. Nicht selten verwendet Rickert „einmal“ (zeitentsprechend) auch im Sinne von „ein Mal“ (numerisch). In allen diesen Fällen wurde nicht emendiert. Auch stilistische Schwächen oder sprachliche Unklarheiten wurden (letztere: weitestgehend) belassen. Z. B.: 308.33 (Orig.: S. 302, Z. 10 v. u.) heißt es: „der angeblichen neuen Methode“; gemeint ist gewiss: »der angeblich neuen Methode«. 479.11 (Orig.: S. 494, Z. 11 v. o.) ist gemeint: »sondern mit dem Seelenleben lediglich«. Siehe auch hier die Textphilologischen Anm. zu 114.27–29, 267.40, 573.32–35. Die 5. Aufl. unterscheidet oft nicht zwischen „so weit“ und „soweit“. Im Laufe der Auflagen wurde zunehmend von „so weit“ zu „soweit“ geändert (vermutlich vom Setzer). Bei eindeutigen Fehlern wurde (unter Berücksichtigung der Lesart der Vorauflagen) emendiert. Das Gleiche gilt (in weitaus geringerem Umfang) für „wie weit“ und „wieweit“ und für „solange“ und „so lange“. Die sechs Stellen „sowenig“ finden sich auch in der 3./4. Aufl. so; die 2. Aufl. hat bei allen Stellen „so wenig“. Auf eine Emendation wurde hier verzichtet.

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Textphilologische Anmerkungen

005.01 (Orig.: S. VII, Z. 1 v. o.): Dieser Abdruck im Orig. hat die Orthographie modernisiert und drei Text-Auslassungen gekennzeichnet (006.04, 006.05, 007.02; Orig. in der 5. Aufl.: S. VIII, Z. 14 und 15 v. o., S. IX, Z. 16 v. o.). Nicht gekennzeichnet ist die Weglassung des 16zeiligen Schlußabsatzes (mit Bezug auf den damals aktuellen „Streit um die ‚voraussetzungslose Wissenschaft‘“). Auch sind zwei Hervorhebungen des Originals der 1. Aufl. nicht in den Abdruck der 5. Aufl. übernommen: 005.08 („Zweckes“) und 005.17 („alle“) (Orig. der 5. Aufl.: S. VII, Z. 8 und 18 v. o.). 011.16 (Orig.: S. XIII, Z. 2 v. u.): Rickert hat hier im Abdruck des Vorwortes zur 2. Aufl. (das einige orthographische Änderungen enthält) den folg. Schlußabsatz (mit Hinweisen auf zwei Publikationen Rickerts) ohne Kennzeichnung weggelassen. 012.38−013.01 (Orig.: S. XV, Z. 10–12 v. o.): Gemeint ist der Aufsatz von Troeltsch: Moderne Geschichtsphilosophie (siehe hier im Literaturverzeichnis). 018.08–09 (Orig.: S. XXI, Z. 7–8 v. o.): Es handelt sich um ein wörtliches Zitat aus Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts. (Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse. Zum Gebrauch für seine Vorlesungen.) Berlin: In der Nicolaischen Buchhandlung 1821; Vorrede, S. XIX. Dort heißt es: „Was vernünftig […] ist wirklich;“. Hegel wiederholt den Text in der ‚Enzyklopädie‘: ders.: Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten. Sechster Band: Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Erster Theil: Die Logik. Hrsg. von Leopold von Henning. Berlin: Verlag von Duncker und Humblot 1840; Einleitung, § 6, S. 10. Hier heißt es: „was vernünftig […] ist wirklich,“. 018.13–14 (Orig.: S. XXI, Z. 11–13 v. o.): Es handelt sich um eine enge Paraphrasierung aus der ‚Enzyklopädie‘: Hegel: Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten. Sechster Band: Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Erster Theil: Die Logik. Hrsg. von Leopold von Henning. Berlin: Verlag von Duncker und Humblot 1840; Einleitung, § 6, S. 10: „Aber auch schon einem gewöhnlichen Gefühl wird eine zufällige Existenz nicht den emphatischen Namen eines Wirklichen verdienen“. (Hegel hat keine Hervorhebungen.) 022.31 (Orig.: S. XXVI, Z. 9 v. o.): Die Auslassungspunkte kennzeichnen hier nicht (wie im Abdruck des Vorwortes zur 1. Aufl.) eine Textauslassung; die Punkte finden sich auch in der 3./4. Aufl. (1921), S. XXI, Z. 12 v. o. 024.30–34 (Orig.: S. XXIX, Z. 4–9 v. o.): Das Zitat findet sich in Troeltschs Historismus-Buch (1922) auf S. 238, Fußnote 102, ohne Texthervorhebungen. 037.09–12 (Orig.: S. 1, Z. 9–13 v. o.): Es handelt sich um eine enge Paraphrase des Paulsen’schen Texts; bei Paulsen heißt es a. a. O.: „[…] mit einem Zug, der der ganzen Philosophie des neunzehnten Jahrhunderts im Gegensatz zu der voraufgegangenen Periode das Gepräge giebt: d i e R i c h t u n g a u f d i e G e s c h i c h t e .“ In der 33.–35. Aufl. (1920) steht das Zitat auf S. VIII, und es heißt: „19. Jahrhundert […] zu der voraufgegangenen“. 038.30–31 (Orig.: S. 2, Z. 1 v. u.−S. 3, Z. 1 v. o.): Bei Fichte heißt es a. a. O. „nothwendig“ und es gibt keine Hervorhebungen. Der 38.38–39 (Orig.: S. 3, Z. 3–5 v. u.) gegebene Titel der achten Vorlesung findet sich in der „Inhaltsanzeige“ am Schluss der Fichte-Schrift, a. a. O., S. 256; dort heißt es „Reaction“, und nach „Unbegreiflichen“ folgt ein Komma. 042.31–32 (Orig.: S. 7, Z. 20 v. o.): „Grenzen des Naturerkennens“: Es handelt sich um den (verkürzten) Titel einer berühmten Rede von Emil Du Bois-Reymond von 1872; siehe dazu auch hier 223.17–21 (Orig.: S. 207, Z. 18–22 v. o.). 043.01 (Orig.: S. 7, Z. 9 v. u.): „Ignorabimus“ (wir werden [es] nicht wissen): Mit diesem Wort endet Du Bois-Reymonds Rede ‚Über die Grenzen des Naturerkennens‘ von 1872. 045.15–19 (Orig.: S. 10, Z. 18–21 v. o.): Der Text findet sich in Hegels Heidelberger Antrittsrede (1816): „Der Muth der Wahrheit, der Glaube an die Macht des Geistes ist die erste Bedingung der Philosophie. Der Mensch, da er Geist ist, darf und soll sich selbst des Höchsten würdig achten, von der Größe und Macht seines Geistes kann er nicht groß genug denken; und mit diesem Glauben wird nichts so spröde und hart seyn, das sich ihm nicht eröffnete. Das zuerst verborgene und verschlossene Wesen des Universums hat keine Kraft, die dem Muthe des Erkennens Widerstand leisten könnte; es muß sich vor ihm aufthun, und seinen Reichthum und seine Tiefen ihm vor Augen legen und zum Genusse geben.“ In: Hegel: Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten. Dreizehnter

Textphilologische Anmerkungen

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Band: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Hrsg. von Karl Ludwig Michelet. Erster Band. Berlin: Verlag von Duncker und Humblot 1833; S. 3–6: Vorwort, gesprochen zu Heidelberg den 28sten Oktober 1816; Zitat S. 6. [2. Aufl.:] Werke. […] Zweite Auflage. Dreizehnter Band: […] Erster Theil. Hrsg. von Carl Ludwig Michelet. Zweite[,] verbesserte Auflage. a. a. O. 1840; S. 3–6: Antrittsrede, gesprochen zu Heidelberg, den 28sten October 1816; Zitat S. 6. Die Heidelberger Antrittsrede findet sich auch in: Hegel. Populäre Gedanken aus seinen Werken. Für die Gebildeten aller Nationen zusammengestellt und mit einer kurzen Lebensbeschreibung versehen von Max Scheler. Zweite[,] unveränderte Auflage. Leipzig: Richter’s Verlags-Anstalt 1875; S. 1–4: Antrittsrede Hegels, beim Beginn seiner Vorlesungen über „Geschichte der Philosophie“ zu Heidelberg, am 28. October 1816, Zitat: S. 4; hier heißt es „hart sein“ und nach „könnte“ folgt kein Semikolon, sondern ein Doppelpunkt. 057.40 (Orig.: S. 23, Z. 1 v. u.): Riehls Anmerkungen zu Rickert auf S. 101 beziehen sich (wie Riehl a. a. O. auch sagt) auf S. 86 seines Textes; dort stehen Riehls Thesen. 058.16 (Orig.: S. 25, Z. 2 v. o.): Bei Erdmann ist „Begriff“ (in der 2. Aufl., § 220) einfach apostrophiert. 063.06 (Orig.: S. 30, Z. 1–2 v. u.): Bei Hegel heißt es: „Das Wahre ist das Ganze.“ (Hegel: System der Wissenschaft. Erster Theil, die Phänomenologie des Geistes. Bamberg und Würzburg: bey Joseph Anton Goebhardt 1807; Vorrede, S. XXIII). A. a. O., S. VI, schreibt Hegel: „Die wahre Gestalt, in welcher die Wahrheit existirt, kann allein das wissenschafftliche System derselben seyn.“ Und S. XXVIII: „Daß das Wahre nur als System wirklich […] ist,“. 065.04–05 (Orig.: S. 31, Z. 4–5 v. o.): Der berühmte Satz (den Rickert öfter zitiert, auch nochmals hier 143.22–23 [Orig.: S. 117, Z. 1–2 v. u.]) findet sich in: Goethe: Maximen und Reflexionen (1833), Nr. 575. 071.32–34 (Orig.: S. 37, Z. 12–13 v. u.): Hönigswald schreibt a. a. O., S. 69: „Der Satz von der „heterogenen Kontinuität“ des Wirklichen hat in der Darstellung Rickerts durchaus die logische Valenz eines E m p e i r e m s .“ 071.36–38 (Orig.: S. 37, Z. 7–9 v. u.): Hönigswald schreibt a. a. O., S. 70: „Nun kann ja keine Rede davon sein, wie es auch einem völligen Missverstehen der Grundmotive des Rickertschen Denkens gleichkäme, etwa behaupten zu wollen, dass die angedeuteten Folgen für Rickert selbst irgendwie bedrohlich [!] werden könnten.“ 080.14–15 (Orig.: S. 47, Z. 1 v. u.−S. 48, Z. 1 v. o.): In: Volkelt: Erfahrung und Denken, 1886, trägt Kap. 1 von Abschnitt 6 den Titel ‚Der Begriff als Vorstellung vom Gemeinsamen‘ (S. 317–336). 086.05 (Orig.: S. 54, Z. 17–18 v. o.): Der Text findet sich in: Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 2, Ergänzungen zum ersten Buch, Zweite Hälfte: Die Lehre von der abstrakten Vorstellung oder dem Denken, Kap. 6: Zur Lehre von der abstrakten oder Vernunft-Erkenntnis (ders.: Sämmtliche Werke in sechs Bänden. Hrsg. von Eduard Grisebach. Zweiter Band. Zweiter, mehrfach berichtigter Abdruck. Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun. 1892 [= Reclam’s Universal-Bibliothek; 2781–2785], S. 73): „Weder jenem augenblicklichen Verschwinden des Eindrucks, noch dem allmäligen seines Bildes unterworfen, mithin frei von der Gewalt der Zeit, ist nur Eines: d e r B e g r i f f.“ 087.42–43 (Orig.: S. 56, Z. 2–4 v. u.): Rickert bezieht sich auf Sigwarts Rezension seiner Dissertation ‚Zur Lehre von der Definition‘ (1890), S. 50. 088.38–41 (Orig.: S. 57, Z. 1–4 v. u.): „potentielle Definitionen“ steht (wie angegeben) auf S. 259. Das folg. Zitat findet sich a. a. O. in der Fußnote auf S. 260; bei Riehl heißt es „Inhalte“. 096.46–50 (Orig.: S. 66, Z. 3–7 v. u.): Bei Hönigswald heißt es a. a. O.: „dass auch“ und „Urteilssubjekts“. Eine bei Hönigswald falsche Abführung nach „Verknüpfung“ hat Rickert richtigerweise weggelassen. 114.27–29 (Orig.: S. 86, Z. 2–4 v. o.): Der Satz(teil) findet sich ebenso in der 2. und 3./4. Aufl. (leicht anders auch in der 1. Aufl.). Gemeint ist wohl: »Die Stellung der Logik, mit Theorien, die zu stark mit hypothetischen Faktoren durchsetzt sind, darf eine wesentlich andere sein als […]“.« 116.10 (Orig.: S. 87, Z. 8 v. u.): Die Wendung „als eine mathematische Hilfskonstruktion“ findet sich bei Hertz a. a. O., S. 33 unten.

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Textphilologische Anmerkungen

118.19–29 (Orig.: S. 90, Z. 9–19 v. o.): Rickert gibt keine Ausgabe an. Vermutlich benutzte er eine der ersten neun Auflagen. Bei Hertz heißt es a. a. O., S. 26: „Und unmittelbar an diese [Frage nach dem Wesen der Elektricität] anschließend erhebt sich die gewaltige Hauptfrage nach dem Wesen, nach den Eigenschaften des raumerfüllenden Mittels, des Aethers, nach seiner Struktur, seiner Ruhe oder Bewegung, seiner Unendlichkeit oder Begrenztheit.“ In dem direkt darauf folgenden Zitat aus S. 26 f., das Rickert wiedergibt, heißt es bei Hertz: „d i e s e Frage alle übrigen“, „Kenntniß“, „daß Alles“, „ferne“, „ob nicht etwa Alles“, „geschaffen sei?“. „Inponderabilien “ bei Hertz korrigiert Rickert zu „Imponderabilien“. Der Vortrag ist abgedruckt auch in: Hertz: Gesammelte Werke. Bd. I: Schriften vermischten Inhalts. Hrsg. von Philipp Lenard. Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1895; S. 338–354, Zitat S. 354. 120.25–27 (Orig.: S. 92, Z. 13–16 v. u.): Das Zitat findet sich a. a. O., (zu Beginn von) Kap. I, S. 62a; in der Separatausgabe (Leipzig: Verlag von S. Hirzel 1909) auf S. 4. 120.28–29 (Orig.: S. 92, Z. 11–12 v. u.): Bei Planck heißt es a. a. O., (gegen Ende von) Kap I, S. 64a: „Äther“, ebenso in der Separatausgabe (Leipzig 1909) auf S. 9. 120.30–32 (Orig.: S. 92, Z. 9–11 v. u.): Dieses Zitat (a. a. O., gegen Ende von Kap I, S. 64a; Separatausgabe [Leipzig 1909], S. 9) schließt an das vorherige direkt an. 120.33–121.04 (Orig.: S. 92, Z. 5–8 v. u.−S. 93, Z. 1–6 v. o.): Bei Planck heißt es a. a. O., (gegen Ende von) Kap I, S. 64a/b: „nur der Begriffe des Raums,“; nach „beiden“ hat Planck kein Komma, ebenso in der Separatausgabe (Leipzig 1909) auf S. 9. 121.24–26 (Orig.: S. 93, Z. 11–14 v. u.): Bei Ostwald heißt es a. a. O. im Vorwort zur zweiten Auflage: „dass alles“, „Änderungen“, „Raume“, „dass somit“, „Grössen“ und „sind, auf welche alle messbaren Dinge zurückzuführen sind.“ 125.02–04 (Orig.: S. 97, Z. 20–22 v. o.): Bei Ostwald schließt das zweite Zitat direkt an das erste an; es heißt a. a. O.: „Verhältnisse erscheinen, von deren Form wir zur Zeit allerdings kaum eine Ahnung haben können.“ 127.10–15 (Orig.: S. 99, Z. 5 v. u.−S. 100, Z. 2 v. o.): Bei Meyer ist der Textteil „Die Erkenntnis der Zusammengehörigkeit a l l e r chemischen Elemente zu e i n e r Reihe“ gesperrt, mit Ausnahme von „aller“ und „einer“: die stehen halbfett. Zudem heißt es bei Meyer „irgend ein“ und „Überzeugung“; „gemeinsames Etwas“ ist bei Meyer nicht hervorgehoben. 134.39−135.02 (Orig.: S. 108, Z. 18–19 v. o.): Bei Kirchhoff ist (im ersten Satz in § 1 auf S. 1) auch „auf die einfachste Weise“ hervorgehoben. 141.24–27 (Orig.: S. 115, Z. 3–6 v. u.): Bei Möbius heißt es a. a. O., S. 458 (1008): „thierischen […] aesthetisch“. 145.03–06 (Orig.: S. 120, Z. 3–6 v. o.): Das Zitat findet sich in: Baruch de Spinoza: Ethik, Teil III, Vorwort. Rickert hat zwei Textauslassungen nicht gekennzeichnet. Der Text im Ganzen (wobei die Auslassung eckig geklammert ist): „naturae leges et regulae, [secundum quas omnia fiunt et ex unis formis in alias mutantur,] sunt ubique et semper eaedem, atque adeo una eademque etiam debet esse ratio rerum qualiumcunque naturam intelligendi[, nempe per leges et regulas naturae universales].“ (Spinoza: Opera. Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hrsg. von Carl Gebhardt. Bd. II. Heidelberg: Carl Winters Universitaetsbuchhandlung 1925, S. 138. Dt.: „Die Gesetze und Regeln der Natur, [nach denen alles geschieht und aus einer Form in eine andere sich verändert,] sind überall und immer dieselben. Mithin muß auch die Weise ein und dieselbe sein, in der die Natur eines jeden Dinges, von welcher Art es auch sein mag, zu begreifen ist[, nämlich durch die allgemeinen Gesetze und Regeln der Natur].“ (Baruch de Spinoza: Sämtliche Werke. Bd. 2: Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt. Neu übersetzt, hrsg., mit einer Einleitung versehen von Wolfgang Bartuschat. Lateinisch − Deutsch. 4., durchgesehene Auflage. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2015. [= Philosophische Bibliothek; 92], S. 221) 149.15–17 (Orig.: S. 124, Z. 3–4 v. u.): Bei Avenarius heißt es a. a. O. (in Kap. II, BI, Nr. 10): „psychisch ist mithin rein“ und „der ‚Seele‘“. Der Aufsatz ist auch abgedruckt in Avenarius’ Buch: Der menschliche Weltbegriff. Dritte Auflage, vermehrt um den Abdruck von Wilhelm Schuppe: Offener Brief an Avenarius über die „Bestätigung des naiven Realismus“ und von Richard Avenarius: „Bemerkungen zum Begriff des Gegenstandes der Psychologie“. Leipzig: O. R. Reisland 1912, S. 179–274; Rickerts Zitat findet sich dort S. 185, Rickerts Hinweis 156.41 (Orig.: S. 133, Z. 1 v. u.) auf „S. 150 ff.“ (Nr. 35 ff.) entspricht dort S. 196 ff.

Textphilologische Anmerkungen

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150.09–12 (Orig.: S. 125, Z. 5–8 v. u.): Bei Dilthey heißt es a. a. O. (in Kap. 1): „Nun unterscheiden sich zunächst von den Naturwissenschaften die Geisteswissenschaften dadurch, dass in jenen die Thatsachen von aussen, durch die Sinne, als Phaenomene und einzeln gegeben sind, wogegen sie in jenen von innen, als Realität [!] und als ein lebendiger Zusammenhang originaliter auftreten.“ (veränderter Text in Diltheys ‚Gesammelten Schriften‘: Bd. 5, S. 143). 150.16–21 (Orig.: S. 126, Z. 4–9 v. o.): Bei Wundt heißt es a. a. O., S. 12: Durch die durchgängige Abstraktion des Objekts vom Subjekt „ist ihre [der Naturwissenschaft] Erkenntnissweise eine m i t t e l b a r e und, da die Abstraction von dem Subjekt hypothetische Hülfsbegriffe erforderlich macht, denen die Anschauung niemals vollkommen adäquat gedacht werden kann, zugleich eine a b s t r a c t b e g r i f f l i c h e . Die Psychologie hebt diese von der Naturwissenschaft ausgeführte Abstraction wieder auf, um die Erfahrung in ihrer unmittelbaren Wirklichkeit zu untersuchen. […] Die Erkenntnissweise der Psychologie ist demnach im Gegensatze zu derjenigen der Naturwissenschaft eine u n m i t t e l b a r e und, insofern die concrete Wirklichkeit selbst, ohne Anwendung abtracter Hülfsbegriffe, das Substrat ihrer Erklärungen ist, eine a n s c h a u l i c h e .“ 173.22–24 (Orig.: S. 152, Z. 2–4 v. o.): Die Zitate finden sich a. a. O., S. 278. Statt „für recht beschränkt angesehen“ als Zitat sollte wohl nur „recht beschränkt“ in Zitatzeichen stehen. Marbe schreibt, es habe sich „gezeigt, dass diese [psychische anschauliche] Mannigfaltigkeit eine recht beschränkte ist.“ 173.24–26 (Orig.: S. 152, Z. 4–6 v. o.): „zurücklasse“ ist kein korrektes Zitat. Bei Münsterberg heißt es a. a. O.: „Wir wissen von den Dingen durch begriffliche Ableitung viel mehr, als wir an ihnen bemerken, vor allem aber kann die begriffliche Beschreibung nirgends einen anschaulichen Rest zurücklassen, der nicht selbst wieder begrifflich charakterisiert werden kann.“ 175.04–05 (Orig.: S. 153, Z. 6–7 v. u.): Bei Dilthey heißt es a. a. O. (in den ‚Ideen‘, Kap. 2): „Es bedarf daher einer […]“. (Der Abdruck in Diltheys ‚Gesammelten Schriften‘, Bd. 5, S. 156, hat auch kein „daher“.) 194.34–36 (Orig.: S. 175, Z. 5–8 v. u.): Der erste Teil des Rickert-Textes ist eine enge Paraphrase von Zeller. Dort heißt es a. a. O.: „Wer dagegen die Möglichkeit des Wissens grundsätzlich einräumt, der hat kein Recht, dasselbe hinsichtlich seines Umfangs oder seiner Sicherheit in unverrückbare Schranken einzuschliessen.“ 197.28–29 (Orig.: S. 178, Z. 1 v. u.−S. 179, Z. 1 v. o.): Siehe 497.27–28 (Orig.: S. 514, Z. 15–16 v. o.) und hier im Literaturverzeichnis. 200.04–05 (Orig.: S. 181, Z. 14 v. u.): Es handelt sich um den verkürzten Titel eines Aufsatzes von 1885: Friedrich Dahl: Versuch einer Darstellung der psychischen Vorgänge in den Spinnen. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Psychologie, Jg. 9 (hrsg. von Richard Avenarius), Leipzig 1885, Teil 1 in: Heft 1, S. 84–103, Teil 2 in: Heft 2, S. 162–190. 200.06 (Orig.: S. 181, Z. 13 v. u.): „„das Seelenleben der Protisten““ ist ein Zitat. Die im 18. Jahrhundert aufgeworfene Frage wurde seit den 1860er Jahren vor allem durch Ernst Haeckels „Idee von der „Zellseele““ belebt. Den Stand der Forschung fasst 1889 ein Haeckel-Schüler zusammen: Max Verworn: Psycho-physiologische Protisten-Studien. Experimentelle Untersuchungen. Jena: Gustav Fischer 1889. Dort findet sich auch die Wendung „Seelenleben der Protisten“ (S. 5, 8, 11, 17, 36, 131, 156, 209, 212) und die Wendung von Haeckels „Idee von der „Zellseele““ (S. V). Haeckel hat das Thema dann popularisiert durch seine: Die Welträthsel. Gemeinverständliche Studien über Monistische Philosophie. Bonn: Verlag von Emil Strauß 1899; Kap. 9 (S. 171 ff.): Stammesgeschichte der Seele. 200.16–18 (Orig.: S. 181, Z. 3 v. u.−S. 182, Z. 1 v. o.): Bei Dilthey heißt es (am Ende von Kap. I,3) a. a. O. nicht „Rechtes“, sondern „Rechts“ (Abdruck in Diltheys ‚Gesammelten Schriften‘: Bd. 7, S. 86). 206.03–06 (Orig.: S. 188, Z. 3–6 v. o.): Der Text findet sich in: Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Bd. 2: Ergänzungen zum dritten Buch, Kap. 38: Ueber Geschichte (ders.: Sämmtliche Werke in sechs Bänden. Hrsg. von Eduard Grisebach. Zweiter Band. Zweiter, mehrfach berichtigter Abdruck. Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun. 1892 [= Reclam’s Universal-Bibliothek; 2781–2785], S. 516. Siehe auch hier die Textphilologische Anm. zu 278.14–19 (Orig.: S. 268, Z. 10–14 v. u.).

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Textphilologische Anmerkungen

213.30–34 (Orig.: S. 196, Z. 15–19 v. u.): Die Zitate finden sich a. a. O., Kap. I, S. 63a; in der Separatausgabe (Leipzig: Verlag von S. Hirzel 1909) auf S. 6. Bei Planck heißt es: „wissenschaftliche physikalische Forschung“; „und diese Vereinfachung zeigt sich begleitet von“; die runde Klammer mit Ausrufezeichen stammt von Rickert. 213.34–45 (Orig.: S. 196, Z. 3–15 v. u.): Die Zitate finden sich a. a. O., Kap. I, S. 63b; in der Separatausgabe (Leipzig 1909) auf S. 7. Bei Planck heißt es „bez.“ (statt „bzw.“) und „entnommene absolute Temperaturskala“; nach „eliminiert“ hat Planck ein Komma. 213.46−214.35–39 (Orig.: S. 196, Z. 2 v. u.−S. 197, Z. 6–9 v. u.): Das Zitat findet sich a. a. O., Kap. I, S. 64a; in der Separatausgabe (Leipzig 1909) auf S. 8. Planck hat nach „paradox“ kein Komma. 222.15–19 (Orig.: S. 206, Z. 12–16 v. o.): Das Zitat findet sich a. a. O., S. 101. Bei Riehl heißt es: „herab, hat er doch […] abgeleitet.“ 223.17–21 (Orig.: S. 207, Z. 18–22 v. o.): Rickert zitiert hier aus der berühmten Rede von Du Bois-Reymond ‚Über die Grenzen des Naturerkennens‘ von 1872; die Zitate finden sich a. a. O. (in der Ersten Folge der ‚Reden‘, 1886) auf S. 107. Du Bois-Reymond schreibt a. a. O., S. 106 f.: „Ja es lässt eine Stufe der Naturerkenntniss sich denken, auf welcher der ganze Weltvorgang durch Eine mathematische Formel vorgestellt würde, durch Ein unermessliches System simultaner Differentialgleichungen, aus dem sich Ort, Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit jedes Atoms im Weltall zu jeder Zeit ergäbe.“ (in der ersten Separatausgabe, 1872, S. 3; Abdruck in den ‚Reden‘, 2. Aufl., Bd. 1, 1912, S. 442 f.). Von „Weltformel“ (Rickert verwendet das Wort in vorliegender Schrift fünf Mal) spricht Du Bois-Reymond in der genannten Rede mehrfach. 223.26–28 (Orig.: S. 207, Z. 10–12 v. u.): Bei Marbe heißt es a. a. O., S. 277, „Augenblick“, und „beliebige vergangene oder zukünftige“ ist gesperrt. 223.31–34 (Orig.: S. 207, Z. 6–7 v. u.−S. 208, Z. 1–3 v. o.): Bei Marbe heißt es a. a. O.: „einzelnen, in der Weiterentwickelung“. Das zweite Zitat ist grammatisch nicht korrekt; bei Marbe heißt es a. a. O., S. 277 f.: „Auch der geschichtliche Verlauf des Anschaulichen lässt sich principiell rein naturwissenschaftlich deduzieren, wofern nur die vom Referenten statuierten logisch durchaus möglichen Bedingungen erfüllt sind.“ 225.07 (Orig.: S. 209, Z. 14–15 v. o.): Die Wendung findet sich in Du Bois-Reymonds Rede ‚Über die Grenzen des Naturerkennens‘, im Abdruck in der Ersten Folge der ‚Reden‘ (1886) auf S. 109 (Abdruck in den ‚Reden‘, 2. Aufl., Bd. 1, 1912, S. 442 f.). Die Wendung gibt es noch nicht in der ersten Separatausgabe der Rede von 1872. Rickert nimmt dieses Zitat 638.41−639.01 und 671.10–11 (Orig.: S. 669, Z. 6–7; S. 705, Z. 20–21 v. o.) wieder auf. 225.35–38 (Orig.: S. 210, Z. 7–10 v. o.): Das Zitat findet sich in Du Bois-Reymonds Rede ‚Über die Grenzen des Naturerkennens‘, im Abdruck in der Ersten Folge der ‚Reden‘ (1886) auf S. 106 (in der ersten Separatausgabe, 1872, S. 3; Abdruck in den ‚Reden‘, 2. Aufl., Bd. 1, 1912, S. 442). 226.27–28 (Orig.: S. 211, Z. 2 v. o.): „jedes Atom zu jeder Zeit“: Es handelt sich um eine verkürzte Wendung einer Textstelle von Du Bois-Reymond, die Rickert hier 223.19–20 (Orig.: S. 207, Z. 21–22 v. o.) gibt; siehe hier die Textphilologische Anm. zu 223.17–21 (Orig.: S. 207, Z. 18–22 v. o.). 239.14–15 (Orig.: S. 225, Z. 9–10 v. o.): 282.05–08 (Orig.: S. 272, Z. 7–10 v. u.) zitiert Rickert die Stelle. 242.26–27 (Orig.: S. 228, Z. 3–4 v. u.): Bei Sigwart heißt es a. a. O. (in § 99, Nr. 13): „Regelmässigkeit […] können, wie“. 245.24–26 (Orig.: S. 232, Z. 7–9 v. o.): Bei Nietzsche heißt es a. a. O. (am Schluß der ‚Gedanken zur Unzeitgemässen Betrachtung: Der Staat‘ von Ende 1874): „errathen: denn“ und „Factor“. 246.12–15 (Orig.: S. 232, Z. 5 v. u.−S. 233, Z. 1 v. o.): Rickerts Zitat findet sich in Schlegels Rezension (siehe hier im Literaturverzeichnis) auf S. 164. Bei Schlegel sind „beharrlichen“ und „Veränderungen des Menschen“ gesperrt, und es heißt: „der ganzen Masse“. 246.24–31 (Orig.: S. 233, Z. 10–17 v. o.): Bei Bernheim heißt es: „giebt“, „je nach dem“, jeweils „Zusammenhang“ und „darnach“; nach „geworden sind“ folgt bei Bernheim ein Komma. Ein Teil dieses Zitates gibt Rickert 248.36–37 (Orig.: S. 235, Z. 6–8 v. u.) nochmal aus der 5./6. Aufl.

Textphilologische Anmerkungen

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248.36–37 (Orig.: S. 235, Z. 6–8 v. u.): Bei Bernheim heißt es (S. 1) „bezw.“; die geklammerten Ausrufezeichen stammen von Rickert. Dieses Zitat gibt Rickert 246.24–31 (Orig.: S. 233, Z. 10–17 v. o.) aus der 2. Aufl. 249.25–27 (Orig.: S. 236, Z. 12–15 v. u.): Das Zitat ist für beide Auflagen (1885 und 1891) korrekt. 257.38–40 (Orig.: S. 245, Z. 3–5 v. u.): Rickert lässt nach „Luft“ den bei Haeckel geklammerten Text „(bis auf einen geringen Rückstand)“ aus; nach „unverändert“ folgt bei Haeckel kein Doppelpunkt, sondern ein Semikolon, und der folg. Text ist bei Haeckel nicht hervorgehoben. (Die 6., verbesserte Aufl., Bonn 1893, ist mit der 1. Aufl. satzidentisch.) 264.31–36 (Orig.: S. 253, Z. 19–24 v. o.): Diese Zitate bzw. Paraphrasen entstammen dem Aufsatz über ‚Tages-Probleme‘. Bei Weismann heißt es a. a. O., S. 643: „dass die irdischen“, zudem ist der gesamte Satz gesperrt hervorgehoben; und S. 644: Die Unsterblichkeit „ist die einzige r e a l e Unsterblichkeit, die in der Natur überhaupt zu finden ist, ein rein biologischer Begriff, und wohl zu trennen vom dem der Ewigkeit der todten, d. h. der anorganischen Materie.“ 264.36–37 (Orig.: S. 253, Z. 24–25 v. o.): Bei Weismann heißt es a. a. O., S. 643: „Wenn wir aber einmal überhaupt von Ewigkeit reden wollen, so ist von den Objecten der Naturwissenschaft nichts ewig, als die kleinsten Theilchen der Materie und ihre Kräfte, nicht aber die tausenderlei Erscheinungen oder Combinationen, unter welchen uns die Materie sammt ihren Kräften entgegentritt.“ 265.04–13 (Orig.: S. 253, Z. 9 v. u.−S. 254, Z. 6 v. o.): Bei Weismann heißt es a. a. O.: „andrerseits“, „unserem“, „e w i g , oder“, „nur, was“ und „muss auch“. 265.14–20 (Orig.: S. 254, Z. 7–13 v. o.): Bei Weismann heißt es a. a. O., S. 40 f.: „Ich bekenne, dass für mich die U r z e u g u n g trotz aller Misserfolge, sie […] ist. Das O r g a n i s c h e , als […] Vorstellung, und“; und a. a. O., S. 41: „folgen, dass […] e n t s t a n d e n s e i n muss“. 267.40 (Orig.: S. 257, Z. 3 v. o.): „viel […] wird“. Im modernen Sprachgebrauch müsste es heißen: »genannt wird und umstritten ist« bzw.: »genannt und umstritten ist«. Möglicherweise verwendet Rickert hier aber auch das alte Wort ‚umstreiten‘ (als Perfekt Passiv des Verbs). 273.29–32 (Orig.: S. 263, Z. 17–20 v. u.): Diese „Zwischenbetrachtung“ ist Teil der größeren Abhandlung ‚Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen‘. Das Zitat Rickerts auf 273.31–32 (Orig.: Z. 17 v. u.) findet sich dort S. 536. 273.34–36 (Orig.: S. 263, Z. 13–15 v. u.): „I“ bezieht sich auf den ersten Teil (des Weberschen Werks) mit dem Titel „Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte“, den Rickert im folg. ohne Zitatzeichen zitiert. 278.14–19 (Orig.: S. 268, Z. 10–14 v. u.): Der Text (der an das Motto des Kap. 3 anschließt: 206.03–06 [Orig.: S. 188, Z. 3–6]) ist zum Teil ein unausgewiesenes Zitat und findet sich in: Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 2, Ergänzungen zum dritten Buch, Kap. 38: Ueber Geschichte. (ders.: Sämmtliche Werke in sechs Bänden. Hrsg. von Eduard Grisebach. Zweiter Band. Zweiter, mehrfach berichtigter Abdruck. Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun. 1892 [= Reclam’s Universal-Bibliothek; 2781–2785], S. 516): „[…] Sie [die Geschichte] wäre demnach eine Wissenschaft von den Individuen; welches einen Widerspruch besagt. Auch folgt aus Ersterem, daß die Wissenschaften sämmtlich von Dem reden, was immer ist; die Geschichte hingegen von Dem, was nur ein Mal und dann nicht mehr ist.“ 279.01–20 (Orig.: S. 269, Z. 13–33 v. o.): Bei Windelband heißt es in der Erstaufl. 1878 a. a. O. (zu Beginn von § 52): „liess“, „viel Werth“, „nothwendige“, „dass“, „gross“, „Thatsache“, „Gesetzmässige“, „Werth der“, „einzelnen Erscheinung“, „bethätigt“, „ihr Werth“, „massgebend“, „Maße“, „Verständniss“ und „Thatsachen“. In der 5. Aufl. 1911 heißt es bei Windelband a. a. O. (auch zu Beginn von § 52): „ließ er gelten“, „Hier allerdings ist“ und „und die Naturforschung vermag“. 280.10–23 (Orig.: S. 270, Z. 13 v. u.−S. 271, Z. 3 v. o.): Harms hat a. a. O., S. 53: „Geschichtsforschung,“, „Theile“, „Naturwissenschaften.“, „insgesammt“, „Eintheilung“, „thatsächlichen“, „Eintheilungen“ und „ignoriren“. 280.29–30: (Orig.: S. 271, Z. 10–11 v. o.): Das Zitat findet sich bei Harms a. a. O., S. 56; bei Harms heißt es „Subjecten“ und „Objecten“. Das vorhergehende Zitat 280.27–28 (Orig.: S. 271, Z. 7–9 v. o.) steht bei Harms auf S. 53.

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Textphilologische Anmerkungen

280.32–34 (Orig.: S. 271, Z. 13–15 v. o.): Der Text steht bei Harms a. a. O., S. 57; bei Harms heißt es „Erkenntniss“. 282.05–08 (Orig.: S. 272, Z. 7–10 v. u.): Bei Simmel heißt es a. a. O.: „Insofern also Geschichtswissenschaft“. 282.23–25 (Orig.: S. 273, Z. 12–14 v. o.): Bei Simmel heißt es a. a. O., S. 2: „würde Geschichtswissenschaft“. 282.34–38 (Orig.: S. 273, Z. 4–9 v. u.): Die Zitate finden sich a. a. O. in der 2. Aufl. auch auf S. 2; bei Simmel heißt es im zweiten Zitat (282.35–38; Orig.: S. 273, Z. 4–7 v. u.): „Es“, „fehlgehendes“ und „anderer Kombination, auch irgend ein“. 286.03–04 (Orig.: S. 277, Z. 3–4 v. o.): Es handelt sich um ein Zitat aus Isokrates’ ‚Panegyrikos‘ IV, 50, das Christine Ley-Hutton übersetzt: „und daß eher ‚Hellene‘ genannt wird, wer an unserer Bildung als wer an unserer gemeinsamen Abstammung teilhat.“ (Isokrates: Sämtliche Werke. Bd. 1: Reden I–VIII. Übersetzt von Christine Ley-Hutton, eingeleitet und erläutert von Kai Brodersen. Stuttgart 1993. [= Bibliothek der griechischen Literatur; 36], S. 52) Die Sperrung von „παιδεύσεως“ (was hier mit ‚Bildung‘ übersetzt ist) stammt von Rickert. Im Vortext heißt es bei Isokrates (in deutscher Übersetzung von Ley-Hutton a. a. O.): „daß der Name ‚Hellene‘ nicht mehr eine Bezeichnung für ein Volk, sondern für eine Gesinnung [διάνοια] zu sein scheint“. 293.40 (Orig.: S. 286, Z. 12 v. o.): Zu diesem Ranke-Zitat siehe hier die Textphilologische Anm. zu 393.20–27 (Orig.: S. 397, Z. 7–16 v. u.). 296.08–16 (Orig.: S. 288, Z. 3–11 v. u.): Das Zitat findet sich im Erstabdruck der ‚Deutschen Rundschau‘: Teil I: Von Jena nach Singapore. In: Bd. 106 (Januar−März 1901), S. 212. Bei Haeckel heißt es a. a. O.: „Allein die gefürchtete „Abstammung […] Affen“ […] Pithecanthropus […] viel bestrittene […] urtheilsfähigen […].“ Die Klammerung mit Ausrufezeichen stammt von Rickert. In der illustrierten und durch viele Zusätze vermehrten selbständigen Veröffentlichung (Bonn: Verlag von Emil Strauß 1901) steht das Zitat auf S. 3. 297.32–33 (Orig.: S. 290, Z. 20–21 v. u.): Bei Münsterberg heißt es a. a. O.: „das in unserer Erfahrung nur einmal sich bethätigen“. 298.03–07 (Orig.: S. 290, Z. 6–10 v. u.): Das vorhergehende Nero-Beispiel stammt von Münsterberg. Der schreibt a. a. O., S. 112: Wenn die Pathologie in bezug auf „die zeitliche Bestimmung“ von Cäsarenwahnsinn bzw. geisteskranken Imperatoren spricht, und dann „noch compliziertere Spezialsymptome [z. B.] der Psychose Nero’s“ hinzufügt, „so behauptet sie, daß etwas existierte, was in der historischen Vergangenheit nur einmal sein konnte und was dennoch auszusagen sinnlos wäre, wenn es nicht das eine Mal wenigstens wirklich war.“ 299.38 (Orig.: S. 292, Z. 7 v. u.): ἀμέθοδος ὕλη (améthodos hyle¯), dt.: ungeordneter/unstrukturierter Stoff. Rickert bezieht sich vermutlich auf Droysen, der diese Wendung in einer Buckle-Rezension verwendete: „Buckle ist nicht der erste, welcher den Versuch gemacht hat[,] dem unwissenschaftlichen Charakter der Geschichte, der ἀμέθοδος ὕλη, wie schon ein alter Schriftsteller sie nennt, […]“. (Johann Gustav Droysen: Die Erhebung der Geschichte zum Rang einer Wissenschaft. In: Historische Zeitschrift, Bd. 9, 1863, S. 1–22, Zitat: S. 2. Der Aufsatz wurde später Droysens ‚Grundriss der Historik‘ als Anhang beigegeben, in der Erstaufl. 1868 und der 2. Aufl. 1875: S. 41–62, Zitat: jeweils S. 42). Mit dem ‚alten Schriftsteller‘ ist wohl gemeint: Sextus Empiricus: Adversus mathematicos, I, 12: 254. 307.08–11 (Orig.: S. 301, Z. 1–4 v. o.): Bei Boeckh heißt es (in § 4): „nothwendig erst“. 307.13–15 (Orig.: S. 301, Z. 7–8 v. o.): Bei Boeckh heißt es (in § 4) auf S. 21: „Aber je unbeschränkter der Begriff ist, desto mehr ist die Beschränkung in der Ausführung geboten.“ 317.28–29 (Orig.: S. 312, Z. 15–16 v. u.): Rickert bezieht sich damit vor allem auf Wilhelm Dilthey: Studien zur Grundlegung der Geisteswissenschaften. Erste Studie [= Der psychische Strukturzusammenhang]. In: Sitzungsberichte der Preussischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Jg. 1905, Stück XIV. Gesammtsitzung vom 16. März 1905; Mittheilung vom 2. März 1905. Berlin: Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften. In Commission bei Georg Reimer 1905; S. 322–343 (im Sonderdruck: S. 1–22). Wiederabdruck in: ders.: Gesammelte Schriften. Bd. VII: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. Hrsg. von Bernhard Groethuysen. Leipzig und Berlin: Verlag von B. G. Teubner 1927; S. 3–23.

Textphilologische Anmerkungen

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326.39–42 (Orig.: S. 322, Z. 1–5 v. u.): Barth schreibt a. a. O., S. 5: „Sie [die Geschichte] habe [nach Rickert] überhaupt nicht zu „erklären“, sondern zu „werten“.“ Das folg Zitat findet sich a. a. O., S. 6: „Es ist offenbar, das Verfahren der Geschicht s c h r e i b e r wird von D i l t h e y und von R i c k e r t richtig gekennzeichnet.“ In der zweiten, verbesserten Auflage der ‚Selbstdarstellungen‘ (Bd. 1. Leipzig: Verlag von Felix Meiner 1923) finden sich Rickerts Zitate ebenfalls auf S. 5 f.; der erstzitierte Satz ist bei Barth unverändert, im zweiten heißt es bei Barth nun: „ganz richtig gekennzeichnet.“ 337.36 (Orig.: S. 335, Z. 18 v. o.): Bei Meinecke heißt es a. a. O., S. 8: „mehr oder minder bewußt“. 337.43 (Orig.: S. 335, Z. 26 v. o.): Bei Meinecke heißt es a. a. O., S. 9, Fußnote: „analysieren – und“. 338.32 (Orig.: S. 335, Z. 15 v. u.): Bei Meinecke ist a. a. O., S. 9, Fußnote, „kann“ nicht hervorgehoben. 338.33–34 (Orig.: S. 335, Z. 13–14 v. u.): Der hier von Rickert als Meinecke-Zitat gegebene Text ist bei Meinecke S. 8, Fußnote, ein Teil-Zitat: „Wohl „k a n n der Historiker“, das gebe ich Rickert zu, „sich jeder Wertbeurteilung seiner Gegenstände enthalten““. Meineckes unkorrektes Zitat findet sich in Rickert: Die Probleme der Geschichtsphilosophie, 3. Aufl., 1924, S. 66: „So gewiß die theoretische Wertbeziehung keine praktische Stellungnahme ist, und so gewiß daher der Historiker sich jeder Wertbeurteilung seiner Gegenstände enthalten kann, […]“. 338.37–39 (Orig.: S. 335, Z. 7–9 v. u.): Meinecke fährt unmittelbar fort: „aber solche […] freie Geschichtschreibung […] für eigentliche Geschichtschreibung […] oder, wenn […] fade – wenn nicht doch das Temperament des Verfassers durch unwillkürliche Wertungen sie wieder färbt und lebendig macht, wie etwa in den großartigen geschichtlichen Forschungen und Darstellungen Max Webers.“ 367.19–21 (Orig.: S. 368, Z. 15–17 v. u.): Diese These findet sich bei Windelband a. a. O., S. 12 und 16. 381.20 (Orig.: S. 383, Z. 5 v. u.): Die Wendung „historische Bedeutung enthalten“ gibt es so auch in der 3./4. Aufl. (1921), S. 290, Z. 8 v. o. In der 2. Aufl. (1913), S. 378, Z. 8 v. o., heißt es aber: „eine historische Bedeutung erhalten.“ (Die 1. Aufl., S. 422 unten, hat den entsprechenden Satzteil noch nicht.) Möglicherweise ist die Änderung des Verbs in der 3./ 4. Aufl. ein Fehler und es muss wie in der 2. Aufl. „erhalten“ heißen. Da hier keine Sicherheit zu gewinnen ist und der Satz auch mit dem Verb „enthalten“ nicht falsch ist, wurde keine Emendation vorgenommen. 385.08–14 (Orig.: S. 388, Z. 10–16 v. o.): Bei Treitschke heißt es a. a. O.: „Volks“, „reflectirter“, „geheimnißvoll“, „wirthschaftlichen“ und „Thatsache“. 391.29−392.01–07 (Orig.: S. 395, Z. 18–19 v. u.−S. 396, Z. 1–7 v. o.): Troeltsch zitiert diesen Satz in seinem Aufsatz ‚Über den Begriff einer historischen Dialektik‘, a. a. O., S. 385 f.: „Der Historiker muß a u c h Werdegänge und Veränderungsreihen erstens als notwendige Einheiten auffassen können, so daß die E l e m e n t e ihrer Begriffe wegen der Wertbeziehung zusammengehören, und sie zweitens nicht nur nach außen hin abzuschließen, sondern auch im Innern in eine A n z a h l v o n S t u f e n zu zerlegen imstande sein, d. h. er hat eine übersehbare Reihe von e i n z e l n e n S t a d i e n darzustellen, aus denen der historische Ablauf sich als den wesentlichen Gliedern z u s a m m e n s e t z t .“ (Im Historismus-Buch, 1922 [in dessen 3. Kap. Troeltsch diesen Aufsatz, teils mit Änderungen, übernommen hat; siehe dort im Vorwort S. IX oben], findet sich dieses Zitat S. 237.) Dieses Zitat entstammt der 2. Aufl. der ‚Grenzen‘ (1913), S. 389/390 (wie Troeltsch S. 387, Fußnote 1, verrät); Troeltsch zitiert nicht korrekt, bei Rickert heißt es: „auch We r d e g ä n g e oder Ve r ä n d e r u n g s r e i h e n“, in der Folge hat Rickert keine Hervorhebungen (Sperrungen) mehr, und es heißt: „Außen hin“, „von verschiedenen Stadien“, und nach „abzuschließen“ hat Rickert kein Komma. In der 3./4. Aufl. der ‚Grenzen‘ (1921) hat Rickert (S. 298/299) einige wenige Textänderungen vorgenommen und die Fußnote hinzugefügt. In der vorliegenden 5. Aufl. der ‚Grenzen‘ hat Rickert gegenüber der 3./4. Aufl. nur eine Änderung am Text vorgenommen: „Stadien“ ist nun gesperrt. 391.38 (Orig.: S. 395, Z. 8 v. u.): Bei Troeltsch heißt es a. a. O., S. 384: „in erster Linie sozusagen ein statisches“. (Im Historismus-Buch, 1922, findet sich der Satz leicht geändert S. 236 oben.)

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Textphilologische Anmerkungen

393.20–27 (Orig.: S. 397, Z. 7–16 v. u.): Das berühmte Zitat (alle Stellen gibt hier das Wortregister unter „sein“) entstammt der Vorrede von Leopold von Ranke: Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1535. Bd. 1. Leipzig und Berlin: bey G. Reimer 1824, S. V f. Dieses Werk wurde ab der 2. Aufl. (in der jeweiligen selbständigen Veröffentlichung, d. h. in Satz und Seitenzahl unverändert) als Bd. 33 in Rankes ‚Sämmtliche Werke‘ aufgenommen. Bei Ranke heißt es in der 2. (1874) und 3. Aufl. (1885) jeweils auf S. VII: „sich gegenwärtiger Versuch“ und „blos“; Ranke hat auch keine Texthervorhebungen. Übrigens heißt es 1824: „bloß sagen“. [In der 1. Aufl. 1824, Bd. 1, heißt es im Titel noch „1835“, weil der zweite Bd. die Zeit 1815–1835 behandeln sollte, dieser 2. Bd. ist aber nicht erschienen. 1874 heißt es auf dem Titel „1814“; siehe hier im Literaturverzeichnis.] 398.01–04 (Orig.: S. 402, Z. 5–7 v. u.): Das Zitat findet sich in Du Bois-Reymonds Rede ‚Über die Grenzen des Naturerkennens‘ von 1872; im Abdruck in der Ersten Folge der ‚Reden‘ (1886) auf S. 107: „In der That, wie der Astronom nur der Zeit in den Mondgleichungen einen gewissen negativen Werth zu ertheilen braucht, um zu ermitteln, ob, als PERIKLES nach Epidaurus sich einschiffte, die Sonne für den Piraeeus verfinstert ward, […]“ (in der ersten Separatausgabe, 1872, S. 4; Abdruck in den ‚Reden‘, 2. Aufl., Bd. 1, 1912, S. 443). 418.20–22 (Orig.: S. 425, Z. 1 v. u.−S. 426, Z. 8–9 v. o.): Mit „a. a. O.“ ist gemeint Troeltschs Aufsatz ‚Über den Begriff einer historischen Dialektik. Windelband-Rickert und Hegel‘ (1919). 418.31–32 (Orig.: S. 426, Z. 20 v. o.): Siehe dazu hier die Textphilologische Anm. zu 393.20–27 (Orig.: S. 397, Z. 7–16 v. u.). 418.44 (Orig.: S. 426, Z. 15 v. u.): Die Wendung „individuelle Totalität“ (als Konstituens des historischen Gegenstandes) bringt Troeltsch in seinem Aufsatz über ‚Die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung‘ (1918), bes. S. 20 und 35 (in Troeltschs HistorismusBuch, 1922, S. 32, 71), worauf Rickert schon 366.37–42 (Orig.: S. 367, Z. 1–7 v. u.) zu sprechen kommt. 419.39 (Orig.: S. 426, Z. 5–6 v. u.): Im Aufsatz ‚Über den Begriff einer historischen Dialektik‘ (1919) schreibt Troeltsch S. 383, der Entwicklungsbegriff sei „ein Knotenpunkt der Geschichtslogik“ und fährt fort: „Gerade an diesem Punkte versagt nun aber die Geschichtslogik Rickerts in besonderem Maße gegenüber demjenigen, was ein wirklich historisches Denken fordert.“ 423.42−424.02 (Orig.: S. 432, Z. 19–20 v. o.): Schopenhauer: Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde. Eine philosophische Abhandlung, § 20 (ders.: Sämmtliche Werke in sechs Bänden. Hrsg. von Eduard Grisebach. Dritter Band. Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun. 1891 [= Reclam’s Universal-Bibliothek; 2801–2805], S. 51): „Das Gesetz der Kausalität ist also nicht so gefällig, sich brauchen zu lassen, wie ein Fiaker, den man, angekommen, wo man hingewollt, nach Hause schickt.“ 425.37–39 (Orig.: S. 434, Z. 6–8 v. u.): Bei Troeltsch heißt es a. a. O. „Wertverwirklichungen“. 426.28–30 (Orig.: S. 435, Z. 20–22 v. o.): Das Zitat findet sich in Johann Gottlieb Fichte: Die Bestimmung des Menschen, 1800 (2. unveränderte Aufl. 1838): Erstes Buch: Zweifel (Fichte: Sämmtliche Werke. Hrsg. von Immanuel Hermann Fichte. Erste Abtheilung: Zur theoretischen Philosophie. Zweiter Band. Berlin: Verlag von Veit & Comp. 1845 [Reprint: Berlin: Walter de Gruyter 1971], S. 178). Bei Fichte heißt es: „und du könntest […] verrücken, ohne dadurch, vielleicht unsichtbar für deine Augen, durch […] Theile des unermesslichen“. 431.32–37 (Orig.: S. 441, Z. 6–11 v. o.): Mit „a. a. O.“ und der Seitenzahl (sowie der Verweisung 431.26–27 [Orig.: S. 440, Z. 1–2 v. u.] auf die „schon erwähnten „Idealtypen““) bezieht sich Rickert auf den von ihm 329.40–43 (Orig.: S. 326, Z. 1–3 v. u.) angegebenen Aufsatz ‚Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis‘ (1904). Nach „vorfindbar,“ hat Rickert ausgelassen: „es ist eine U t o p i e ,“; auch sind bei Weber „h i s t o r i s c h e“ und „j e d e m e i n z e l n e n F a l l e“ gesperrt, und es heißt „fern“ und „Sinn“; zudem steht „stadtwirtschaftlich“ bei Weber in doppelten An- und Abführungszeichen. Im Abdruck der ‚Gesammelten Aufsätze zur Wissenschaftslehre‘ (1922) findet sich der Text auf S. 191, dort aber ohne die genannten beiden Sperrungen („U t o p i e“ ist auch dort gesperrt). 442.33 (Orig.: S. 453, Z. 18 v. o.): Statt „die jenes“ heißt es bei Gumplowicz „welche jenes“. 449.31–32 (Orig.: S. 461, Z. 8–9 v. o.): Die in der Fußnote angegebene Quelle „a. a. O.“ bezieht sich auf die Angabe der Fußnote auf 223.38 (Orig.: S. 207, Z. 5 v. u.) und meint: Du Bois-

Textphilologische Anmerkungen

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Reymond: Reden, Erste Folge, 1886. Dort heißt es: „Licht ward erst, als der erste rothe Augenpunkt eines Infusoriums zum ersten Mal Hell und Dunkel unterschied.“ (in der ersten Separatausgabe, 1872, S. 6; orthographisch zitiert Rickert nach dem Abdruck in den ‚Reden‘, 2. Aufl., Bd. 1, 1912, S. 445). 452.01 (Orig.: S. 463, Z. 12–13 v. u.): Die erste Aufl. (1868) von Haeckels „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ umfasste 20 Vorträge. Das Werk wurde dann um weitere Vorträge erweitert und umfasst seit der 8. Aufl. (1889) 30 Vorträge. Im 2. Teil des Werks gibt Haeckel im Vortrag 27 (Stammes-Geschichte des Menschen) S. 695–712 eine Übersicht über die „Thierische Ahnenreihe oder Vorfahrenkette des Menschen.“ (9. Aufl., 1898, S. 716–728; 10. Aufl., 1902, S. 717–728). 460.39–41 (Orig.: S. 473, Z. 1–4 v. u.): Die Seitenangabe 127 ist unplausibel; möglicherweise hat der Setzer einen Doppelpunkt als „7.“ gelesen. Das Zitat steht in Kap. I.2, a. a. O., S. 12. Die im Satz vor der Fußnotenziffer formulierte These findet sich a. a. O. nicht. 462.22–28 (Orig.: S. 475, Z. 10–17 v. u.): Das Zitat findet sich a. a. O., S. 19. Bei Ritschl heißt es: „Unter allen diesen Umständen aber muss an […]“, „theilt und“ sowie „dem einen zu dem andern“. „Rickert“ ist bei Ritschl gesperrt. 474.05–09 (Orig.: S. 488, Z. 16–19 v. u.): Bei Dilthey heißt es a. a. O. (in Kap. 1): „Die mächtige inhaltliche Wirklichkeit des Seelenlebens reicht über diese [erklärende] Psychologie [unseres Jahrhunderts] hinaus. In den Werken der Dichter, in den Reflexionen über das Leben, wie grosse Schriftsteller, ein SENECA, MARC AUREL, AUGUSTIN, MACHIAVELLI, MONTAIGNE, PASCAL sie ausgesprochen haben, ist ein Verständniss des Menschen in seiner ganzen Wirklichkeit enthalten, hinter welchem alle erklärende Psychologie weit zurückbleibt.“ (orthographisch verändert in Diltheys ‚Gesammelten Schriften‘: Bd. 5, S. 152). 491.33–34 (Orig.: S. 507, Z. 10–11 v. u.): Bei Bernheim heißt es: „unmittelbaren logischen Zusammenhang“. 496.34–35 (Orig.: S. 512, Z. 9 v. u.): Von objektivierenden und subjektivierenden Wissenschaften spricht Münsterberg in: Grundzüge zur Psychologie (1900), S. 35, und: Philosophie der Werte (1908), S. 156. 497.27–28 (Orig.: S. 514, Z. 15–16 v. o.): Siehe 197.28–29 (Orig.: S. 178, Z. 1 v. u.−S. 179, Z. 1 v. o.) und hier im Literaturverzeichnis. 507.19 (Orig.: S. 525, Z. 6 v. o.): Das Wort „Culturingenieur“ verwendet Wundt a. a. O., S. 70. 508.37–40 (Orig.: S. 525, Z. 1–4 v. u.): Das Zitat steht in der angegebenen Rede, die zunächst der ‚Enzyklopädie‘ (als Bd. 6 der ‚Freundesausgabe‘; siehe hier im Literaturverzeichnis) beigegeben war, auf S. XL. Neben zeitüblichen Unterschieden in der Orthographie gibt es bei Hegel keine Hervorhebungen, und am Schluss heißt es nicht „Idee“, sondern „Ideen.“ In Glockners Jubiläumsausgabe findet sich die Rede in: Hegel: Sämtliche Werke. Jubiläumsausgabe in zwanzig Bänden. Hrsg. von Hermann Glockner: Bd. 8: System der Philosophie. Erster Teil. Die Logik. Mit einem Vorwort von Leopold von Henning. Stuttgart: Fr. Frommmanns Verlag (H. Kurtz); S. 31–36 (Zitat: S. 36). 509.36–38 (Orig.: S. 527, Z. 7–9 v. u.): a. a. O., Sp. 45, schreibt Lamprecht: „ausdrücklich desavouiert er [Rickert] die Auffassung Schaefer’s vom Staat als dem „eigentlichen“ Arbeitsgebiet der Geschichte; in so fern steht er [Rickert] auf der Grundlage der neueren Geschichtsanschauung.“ Lamprecht bezieht sich auf den Historiker Dietrich Schäfer. 520.10–11 (Orig.: S. 539, Z. 4–5 v. o.): Die zitierten Wendungen („wesentliche Richtigkeit“ und „vorausgesetzt“) finden sich bei Troeltsch a. a. O., S. 374 unten. 520.12–13 (Orig.: S. 539, Z. 5–6 v. o.): Die zitierten Wendungen („vorwärts kommen“ und „erst ein Anfang und kein Ende“) finden sich bei Troeltsch a. a. O., S. 375 oben. 520.25–29 (Orig.: S. 539 Z. 19–23 v. o.): Bei Troeltsch heißt es a. a. O. „Erlebenswirklichkeit“, und es gibt keine Hervorhebungen. (Im Historismus-Buch, 1922 [in dessen 3. Kap. Troeltsch diesen Aufsatz, teils mit Änderungen, übernommen hat; siehe dort im Vorwort S. IX oben], findet sich der Satz S. 229/230). 520.31–32 (Orig.: S. 539, Z. 14 v. u.): „entdecken“ bezieht sich auf die Stelle a. a. O., S. 376 unten (im Historismus-Buch, 1922, S. 230 ganz oben). 520.33–35 (Orig.: S. 539, Z. 11–12 v. u.): Der Satzteil steht bei Troeltsch a. a. O., S. 377 (im Historismus-Buch S. 230 oben).

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Textphilologische Anmerkungen

521.01–03 (Orig.: S. 539, Z. 5–6 v. u.): „Gewaltsamkeit“ steht bei Troeltsch a. a. O., S. 377 oben (im Historismus-Buch S. 230 oben); „Zwecksetzung von außen her“: a. a. O., S. 376 oben (im Historismus-Buch S. 229 ganz oben). 521.10–11 (Orig.: S. 540, Z. 7–8 v. o.): Das Zitat steht in Troeltschs Dialektik-Aufsatz, a. a. O., S. 377 unten (im Historismus-Buch S. 231 oben). 521.19 (Orig.: S. 540, Z. 16 v. o.): Das Zitat findet sich in Troeltschs Dialektik-Aufsatz, a. a. O., S. 380 oben (im Historismus-Buch S. 233 oben). 522.10 (Orig.: S. 541, Z. 11 v. o.): Mit der These vom „zusammengesetzten“ Charakter der Geschichtswissenschaft bezieht sich Rickert wohl auf Troeltschs Vortrag über ‚Die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung‘, 1918, S. 23 (im Historismus-Buch S. 38 unten). 522.11–13 (Orig.: S. 541, Z. 13–15 v. o.): Beide Zitate finden sich in Troeltschs Dialektik-Aufsatz, a. a. O., S. 378 (im Historismus-Buch S. 231 Mitte). 522.17–18 (Orig.: S. 541, Z. 20 v. o.): Das Zitat findet sich in Troeltschs Dialektik-Aufsatz, a. a. O., S. 378 (im Historismus-Buch S. 231 unten). 522.22–23 (Orig.: S. 541, Z. 25–26 v. o.): Das Zitat findet sich in Troeltschs Dialektik-Aufsatz, a. a. O., S. 378 Fußnote (im Historismus-Buch S. 231 Fußnote). 522.25 (Orig.: S. 541, Z. 22 v. u.): „Komplexen“ findet sich in Troeltschs Vortrag über ‚Die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung‘, 1918, S. 32 (im Historismus-Buch S. 67). 522.25 (Orig.: S. 541, Z. 23 v. u.): „vorwärts“: Das bezieht sich auf die von Rickert schon 520.12 (Orig.: S. 539, Z. 5 v. o.) angeführte Stelle aus dem Dialektik-Aufsatz, a. a. O., S. 375 oben. 522.28 (Orig.: S. 541, Z. 19 v. u.): Mit „Recht“ bezieht sich Rickert vielleicht auf Troeltschs Dialektik-Aufsatz, a. a. O., S. 380 oben und Mitte (im Historismus-Buch, S. 233 oben und unten). „Lebensgrund“ verwendet Troeltsch im Historismus-Buch, S. 175 unten, 210 unten, 587 unten. 522.46–49 (Orig.: S. 542, Z. 13–16 v. o.): Das Zitat findet sich in Troeltschs Vortrag über ‚Die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung‘, 1918, S. 32; dort schreibt Troeltsch: „Die Zwecklosigkeit dieser reinen Kontemplation legt sich dann freilich schließlich wie alle Zwecklosigkeit drückend auf den Betrachter; ein ungeheurer Aufwand wird ohne Zweck vertan, lediglich eine Riesenleistung der verstehenden Intelligenz.“ Dieser Text findet sich auch in Troeltschs Historismus-Buch, 1922 (in das der Vortrag über ‚Die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung‘„zum Teil“ übernommen wurde; siehe dort im Vorwort, S. VIII), S. 68. 523.25 (Orig.: S. 542, Z. 23–24 v. o.): Das Zitat findet sich im Bedeutungs-Vortrag, 1918, S. 32 (im Historismus-Buch S. 67). 523.26 (Orig.: S. 542, Z. 25 v. o.): Das Zitat findet sich im Bedeutungs-Vortrag, 1918, S. 18 (im Historismus-Buch S. 26). 523.34 (Orig.: S. 542, Z. 16 v. u.): Mit „Einwand“ bezieht sich Rickert vielleicht auf Troeltschs Bedeutungs-Vortrag, 1918, S. 39 Mitte (im Historismus-Buch S. 75), und auf das Historismus-Buch S. 557, Fußnote 300. 523.35 (Orig.: S. 542, Z. 14 v. u.): „in Welt und Leben“ bezieht sich vielleicht auf den Bedeutungs-Vortrag, 1918, S. 375, und das Historismus-Buch S. 757. 523.45 (Orig.: S. 542, Z. 3 v. u.): Rickert bezieht sich auf ein Kroisos-Zitat aus Herodots ‚Historien‘ I, 30, 2. Die drei Wörter verkürzen den Text syntaktisch und semantisch. Man kann (mit Bezug auf Solon, den Kroisos fragt) übersetzen: „(Du bist jemand,) der der Theorie wegen nach Kenntnissen strebt“. 538.26 (Orig.: S. 559, Z. 11–12 v. o.): „die Berner Habilitationsschrift von Arthur Stein“: Der schweizer Philosoph Arthur Stein (1888–1978), der 1912 bei Rickert in Freiburg/Br. promovierte, habilitierte sich 1920 an der Universität Bern mit der Habilitationsschrift ‚Über das Verstehen‘; der Probevortrag mit Colloquium fand am 17. November 1920 statt, die Venia docendi wurde ihm am 6. Dezember 1920 erteilt. 539.32–35 (Orig.: S. 559, Z. 4–7 v. u.): Rickert bezieht sich auf den von ihm oben angegebenen Aufsatz Sprangers: Zur Theorie des Verstehens und zur geisteswissenschaftlichen Psychologie (siehe hier im Literaturverzeichnis). Dort schreibt Spranger S. 362: „Es wird sich dabei herausstellen, daß die Kultur keinem der drei Reiche: dem physischen, psychischen und ideellen, ausschließlich angehört, sondern daß sie mit ihrer Existenz in merkwürdiger Weise

Textphilologische Anmerkungen

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durch alle drei hindurchgreift.“ Siehe auch a. a. O., S. 363–365 (Nr. 3) und S. 366 unten. (ders.: Gesammelte Schriften. Bd. 6: Grundlagen der Geisteswissenschaften. Hrsg. von Hans Walter Bähr. Tübingen: Max Niemeyer Verlag 1980, S. 1–42, Zitat S. 5/6; Verweise: S. 7 f., 9 unten). 539.39–41 (Orig.: S. 560, Z. 6–7 v. u.): Das Zitat findet sich in Diltheys Aufsatz ‚Die Entstehung der Hermeneutik‘ auf S. 188 (in Diltheys ‚Gesammelten Schriften‘: Bd. 5, S. 318); im Dilthey-Orig. heißt es „aussen“, und nach „erkennen“ folgt kein Komma, sondern ein Doppelpunkt. 540.23–24 (Orig.: S. 561, Z. 14 v. o.): „psychischen Strukturzusammenhang“: Siehe dazu hier die Textphilologische Anm. zu 317.28–29 (Orig.: S. 312, Z. 15–16 v. u.). 547.05 (Orig.: S. 568, Z. 18 v. o.): Es handelt sich um ein unausgewiesenes Zitat aus Nietzsche: Zur Genealogie der Moral, Vorrede, Abschnitt 1. Der Satz steht bei Nietzsche in doppelten Apostrophierungen. (Nietzsche: Werke. Erste Abtheilung. Band VII: Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral. (Vierte/Fünfte Auflage der Genealogie der Moral. [Hrsg. von Fritz Koegel.]). Leipzig: Druck und Verlag von C. G. Naumann 1896; S. 281–484, Zitat S. 288. [Der Druck von ‚Zur Genealogie der Moral“ wird auf dem Band-Titel der WerkeAusgabe als fünfte, auf der Text-Titelseite S. 281 als vierte Auflage bezeichnet; siehe dort auch S. II am Schluss des Bandes.] 547.27–35 (Orig.: S. 569, Z. 2–8 v. o.): Bei Scheler ist a. a. O. auch „Individuen“ gesperrt und es heißt: „S i n n e s l u s t“, „Jeder“, „sich und“, „d a s s e l b e nicht“. 551.34 (Orig.: S. 573, Z. 14 v. u.): Mit „a. a. O.“ ist Sprangers Aufsatz ‚Zur Theorie des Verstehens und zur geisteswissenschaftlichen Psychologie‘ gemeint. 552.13–15 (Orig.: S. 574, Z. 6–8 v. o.): Die Beispielsätze finden sich in Schelers Text ‚Über den Grund zur Annahme der Existenz des fremden Ich‘, a. a. O., S. 142. 552.16 (Orig.: S. 574, Z. 10 v. o.): Die Wendung „was „jeweilig E i n e m“ gegeben ist“ findet sich bei Scheler a. a. O., S. 142. „Einem“ ist bei Scheler nicht gesperrt. 552.38–40 (Orig.: S. 573, Z. 4–6 v. u.): Bei Scheler heißt es (in: Über den Grund zur Annahme der Existenz des fremden Ich, 1913) S. 142: „Jedem“ und „a l l e r A n d e r e n“. 573.32–35 (Orig.: S. 597, Z. 23–26 v. o.): Auch mit der Emendation von „indem“ (573.34; siehe hier das Verzeichnis der Emendationen) ist der Satz wohl eine Korruptele. Der Sinn des Satzes ist vermutlich: »Näher scheint den historischen Disziplinen freilich diejenige Theorie zu liegen, die die irrealen Sinngebilde nicht nur in ihrer Abgelöstheit, sondern auch zusammen mit dem Seelenleben, in dem sie [die irrealen Sinngebilde] wirklich lebendig sind, generalisierend darzustellen sucht.« Die 3./4. Aufl. (1921) hat den gleichen Text auf S. 454 mit „in dem“ (statt „indem“). Die 2. Aufl. (1913) hat diesen Text noch nicht (weil die 2. Aufl. in Kapitel 4 die Abschnitte IX-X noch nicht hat). 574.32–36 (Orig.: S. 598, Z. 13–17 v. u.): Siehe dazu unten die Textphilologische Anm. zu 689.40−690.42 (Orig.: S. 726, Z. 20 v. o.−S. 727, Z. 8 v. u.). 584.16–20 (Orig.: S. 609, Z. 5–9 v. o.): Goethe: Faust I; „collegium logicum“: Zeile 1911; das zentrierte Zitat: Zeile 1919–1921; bei Goethe heißt es: „was ihr sonst“. (Goethe: Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Bd. 12. Stuttgart und Tübingen: In der J. G. Cotta’schen Buchhandlung 1828, S. 95; Weimarer/Sophien-Ausgabe: Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Bd. 14. Weimar: Hermann Böhlau 1887, S. 90) 584.24–28 (Orig.: S. 609, Z. 13–18 v. o.): Der Brief findet sich u. a. in: Schillers Briefe. Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von Fritz Jonas. Kritische Gesamtausgabe. Bd. 3. Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien: Deutsche Verlags-Anstalt 1893; Nr. 730, S. 471–475; das Zitat findet sich dort S. 472 in anderer Orthographie und ohne Texthervorhebungen. 588.03 (Orig.: S. 612, Z. 1 v. u.): „Spezialwissenschaftchen“: Das Wort steht so auch in der 3./ 4. Aufl. (1921), S. 466, Z. 15 v. o. Die 2. Aufl. (1913) hat diesen Text noch nicht (weil die 2. Aufl. in Kapitel 4 die Abschnitte IX–X noch nicht hat). 588.42–43 (Orig.: S. 614, Z. 5–6 v. o.): Die Klammer mit Ausrufezeichen stammt von Rickert. 589.13–15 (Orig.: S. 614, Z. 9–10 v. o.): Auch „ein gar zu gewaltsames Verfahren“ steht bei Becher a. a. O., S. 207. Bei Becher heißt es direkt im Anschluß daran kritisch gegen Rickert: „Echte, anerkannte Forschung „w o l l e n wir ... nicht einordnen“, weil sie nicht in unser Wissenschaftssystem paßt!“ Becher hatte im Vorabsatz ein Zitat aus Rickert: Kulturwissen-

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Textphilologische Anmerkungen

schaft und Naturwissenschaft, 3. Aufl., 1915, S. 147, gegeben; Rickert hatte dort das Beispiel bloßer Materialsammlungen in der Geographie gegeben und geschrieben: „Solche Darstellungen aber w o l l e n wir in ein System der Wissenschaften, das an ihren Aufgaben und Z i e l e n orientiert ist, gar nicht einordnen.“ (In der 6./7. Aufl., 1926, findet sich dieser Satz auf S. 129, mit der Änderung: „in eine Gliederung der Wissenschaften, die“.) Rickert gibt für das Zitat im Zitat nicht die An- und Abführungszeichen, und es fehlt nach „Echte“ das Komma. 589.29–31 (Orig.: S. 614, Z. 26–28 v. o.): Die Zitate finden sich bei Becher a. a. O., S. 208 unten. 595.19–25 (Orig.: S. 621, Z. 2–9 v. o.): Das Zitat findet sich in: Karl Lamprecht: Die historische Methode des Herrn von Below. Eine Kritik. Berlin: R. Gaertners Verlagsbuchhandlung, Hermann Heyfelder 1899. (= Historische Zeitschrift, Bd. 82, Heft 2, Beigabe), S. 12. Dort schreibt Lamprecht: „Leute, die wirklich über den Unterschied [zwischen naturwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Denken] nachgedacht haben, sind bedauerlicherweise anderer Ansicht als er [von Below]. Sie meinen, daß es […].“ Bei Lamprecht heißt es dann „möchte“ statt „würde“. 597.04–07 (Orig.: S. 623, Z. 4–7 v. o.): Das Zitat steht auf der letzten Seite von Lotzes ‚Metaphysik‘: System der Philosophie. Zweiter Theil: Metaphysik. Drei Bücher der Ontologie, Kosmologie und Psychologie. Leipzig: Verlag von S. Hirzel 1879, S. 604. Bei Lotze heißt es „Dem“. 604.28–29 (Orig.: S. 631, Z. 19–21 v. o.): Mit „bekannter Rede“ bezieht sich Rickert auf Du Bois-Reymonds Rede von 1877 über ‚Culturgeschichte und Naturwissenschaft‘, Kap. III (Erstaufl. 1878, S. 21; Abdruck in den ‚Reden‘, Erste Folge, 1886, S. 257 f.; Abdruck in den ‚Reden‘, 2. Aufl., Bd. 1, 1912, S. 584). 605.17–30 (Orig.: S. 632, Z. 11–25 v. o.): Die drei Lamprecht-Zitate stehen in seinem Aufsatz: Was ist Kulturgeschichte? Beitrag zu einer empirischen Historik. In: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg. 7 (Neue Folge, Jg. 1), 1896/97, Vierteljahreshefte, Freiburg i. B. und Leipzig 1897, S. 75–150. Das Zitat auf Z. 17 (Orig.: Z. 11–12 v. o.) steht auf S. 132. Das Zitat auf Z. 21–22 (Orig.: Z. 16–17 v. o.) steht auf S. 133, wo es heißt: „das geschichtliche Leben muss“. Das Zitat auf Z. 30 (Orig.: Z. 25 v. o.) steht auf S. 132; dort kommt Lamprecht auf sein „System der gemeinsamen Perioden sozialpsychischen Werdens“, wovon er nur ein „Fragment“ gibt, das „in seinen einzelnen Zeitaltern durch eine gemeinsame durchgehende Tendenz verknüpft“ ist. „Diese Tendenz ist die der steigenden Intensität des sozialpsychischen (und damit natürlich auch des individualpsychischen) Lebens.“ (In: Lamprecht: Ausgewählte Schriften zur Wirtschafts- und Kulturgeschichte und zur Theorie der Geschichtswissenschaft. Mit Vorwort und literarischen Bemerkungen von Herbert Schönebaum. Aalen: Scientia Verlag 1974; S. 257–327, Zitate S. 314 f.). 615.05–09 (Orig.: S. 642, Z. 2–5 v. u.): Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 2, Ergänzungen zum ersten Buch. Erste Hälfte: Kap. 1: Zur idealistischen Grundansicht (ders.: Sämmtliche Werke in sechs Bänden. Hrsg. von Eduard Grisebach. Zweiter Band. Zweiter, mehrfach berichtigter Abdruck. Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun. 1892 [= Reclam’s Universal-Bibliothek; 2781–2785], S. 9): „Im unendlichen Raum zahllose leuchtende Kugeln, um jede von welchen etwan ein Dutzend kleinerer, beleuchteter sich wälzt, die inwendig heiß, mit erstarrter, kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat; – dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt.“ 634.24–25 (Orig.: S. 664, Z. 11–12 v. o.): Siehe dazu die Textphilologische Anm. zu 018.08–09 (Orig.: S. XXI, 7–8 v. o.). 638.41–639.01 (Orig.: S. 669, Z. 6–7 v. o.): „daß es […] gibt“: Das ist ein unausgewiesenes Zitat von Du Bois-Reymond, das Rickert 225.07 (Orig.: S. 209, Z. 14–15 v. o.) als Zitat gegeben hat und 671.10−11 (Orig.: S. 705, Z. 20–21 v. o.) nochmals aufnimmt. Siehe die Textphilologische Anm. zu 225.07 (Orig.: S. 209, Z. 14–15 v. o.). 639.04–12 (Orig.: S. 669, Z. 11–20 v. o.): Das Zitat findet sich a. a. O., S. 30. Bei Hertwig heißt es: „sich bewusst sein“; Rickerts „ß“ ist bei Hertwig „ss“. 641.25–26 (Orig.: S. 672, Z. 9–10 v. o.): Im von Rickert erstgenannten Text (Erwiderung; siehe hier im Literaturverzeichnis) schreibt Kleinpeter auf Rickerts angegebener S. 87: „Dagegen wurden Mach verwandte Ansichten ausgesprochen […], auf deutschem Boden von H. Ri-

Textphilologische Anmerkungen

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ckert […]. […] muss ich ferner bemerken, dass ich nie Begriffe für Vorstellungen angesehen habe, im Gegenteil mit Mach und Rickert eine solche Auffassung für unmöglich halte.“ In dem zweiten Aufsatz schreibt Kleinpeter im ersten Teil (Nr. 206) auf S. 2: „Auch R i c k e r t hat in mancher Hinsicht nahverwandte Anschauungen entwickelt.“ 671.10−11 (Orig.: S. 705, Z. 20–21 v. o.): Siehe die Textphilologische Anm. zu 225.07 (Orig.: S. 209, Z. 14–15 v. o.). 689.40−690.42 (Orig.: S. 726, Z. 20 v. o.−S. 727, Z. 8 v. u.): Rickert verweist schon 574.32–36 (Orig.: S. 598, Z. 13–17 v. u.) auf diese Textstelle, die er nun hier ausführlich zitiert. Bei Lask heißt es wohl fälschlich „und über sich“, das Rickert zu „und über sie“ (die Vergangenheit) korrigiert; nach „Lebenssphäre gegenüber“ hat Rickert geklammerte Stellenverweisungen Lasks getilgt; nach „angedeutete“ und „eingeht“ hat Lask kein Komma; bei Lask heißt es: „zur Ungeschichtlichkeit“ statt „zu einer Ungeschichtlichkeit“. – Lask gibt a. a. O., S. 249a, ein Goethe-Zitat (mit einer gekennzeichneten Auslassung), das Rickert übernimmt (690.35–42 [Orig.: S. 726, Z. 4 v. u.−S. 727, Z. 8 v. u.]. Es handelt sich um ein Paralipomenon zu Goethes ‚Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit‘). Lask gibt am Zitatende eine kurze, aber korrekte Quellenangabe, die Rickert nicht übernimmt; die genaue Quellenangabe: Goethe: Sämtliche Werke. Jubiläums-Ausgabe in 40 Bänden. Hrsg. von Eduard von der Hellen. Bd. 24: Dichtung und Wahrheit. Mit Einleitung und Anmerkungen von Richard M. Meyer. Dritter Teil. Stuttgart und Berlin: J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger 1904, S. 268 f. Lask zitiert korrekt; bei Rickert gibt es einige Fehler; bei Goethe (und Lask) heißt es a. a. O.: „um sein selbst willen“, „Leichenhaftes, den Geruch der Totengruft. Ja man“, „steht:“. Zudem heißt es bei Goethe (in der Jubiläums-Ausgabe a. a. O.): „herauszusublimieren, da denn“, Lask hat: „[…] das denn“; Rickert hat: „[…] daß dann“. Rickerts Wendung ist gewiss unrichtig (auch grammatikalisch): Sowohl Goethes Jubiläums-Ausgabe (s. o.), wie die Weimarer/Sophien-Ausgabe (Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Bd. 28. Weimar: Hermann Böhlau 1890, S. 358) und Scheibes Edition (Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Historisch-kritische Ausgabe, bearbeitet von Siegfried Scheibe. Bd. 2: Überlieferung, Variantenverzeichnis und Paralipomena. Berlin: Akademie-Verlag 1974, S. 513, Paralipomenon 40) haben: „[…] da denn“. 691.39 und .43 (Orig.: S. 728, Z. 6 und 1–2 v. u.): Die 11. Aufl. des Buches über ‚Das Heilige‘ hat die ‚Beilagen‘ (bis auf zwei) in einen eigenen Band ausgegliedert (und um 13 weitere vermehrt): ‚Aufsätze das Numinose betreffend‘ (1923). Der Band (der später wiederum aufgeteilt wurde) ist auf der Titelseite nicht als Band 2 des Buches über ‚Das Heilige‘ gekennzeichnet. 700.06 (Orig.: S. 737, Z. 5 v. o.): Den Aufsatztitel gibt es in drei Versionen. Auf dem HeftUmschlag der Zeitschrift heißt es: „l’,Universel‘ en histoire“, im Titel des Aufsatztextes heißt es: „,l’Universel’ dans l’histoire“. Hier, im Abdruck des deutschen Textes, ist „l’universel“ gar nicht apostrophiert. Im Literaturverzeichnis ist der (wohl korrekte) Titel vom Zeitschriften-Text gegeben. 717.40−718.04 (Orig.: S. 757, Z. 18–24 v. o.): Das Zitat findet sich a. a. O., S. 537. Der Klammerzusatz stammt von Rickert. 718.08–15 (Orig.: S. 757, Z. 4–12 v. u.): Misch schreibt a. a. O., S. 547: „eine formal-logische Konstruktion“ des Gegensatzes von Natur- und Geisteswissenschaften „gab auf dem Boden der Erkenntnistheorie der einfallreiche Windelband in seiner wirksamen Rektoratsrede 1894 […]; Rickert hat dann aus dem dort vorgetragenen Leibniz-Kantischen Einfall seine lehrreiche Darlegung […].“ Der Klammerzusatz stammt von Rickert. 718.20 (Orig.: S. 758, Z. 2–3 v. o.): Gemeint ist der posthum erschienene Band: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre (1922). 719.08–13 (Orig.: S. 758, Z. 2–7 v. u.): Die Zitate finden sich in Mischs Aufsatz a. a. O., S. 547. Das von Rickert gegebene zweite Zitat (bei dem der Klammerzusatz von Rickert stammt) ist Text von Dilthey (wie Rickert weiß: 719.16; Orig.: S. 759, Z. 2–3 v. o.): Misch zieht zwei Dilthey-Zitate aus verschiedenen Werken in ein Zitat zusammen: Das erste entstammt Diltheys ‚Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie‘ (1894) (gegen Ende), das zweite Diltheys ‚Beiträge zum Studium der Individualität‘ (1895/96) (gegen Ende von Abschnitt I). Beide Texte hat Misch ediert in Bd. 5 von Diltheys ‚Gesammelten Schriften‘ (Die geistige Welt. Einleitung in die Philosophie des Lebens. Erste Hälfte. Leipzig und

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Textphilologische Anmerkungen

Berlin: B. G. Teubner 1924), dort finden sich die Zitate S. 236 und 258. Beim ersten Zitat heißt es S. 236 abweichend von Mischs eigener Zitierung in seinem Aufsatz von 1926 und Rickerts Zitierung: „In ihr [der Historie] ist […] und dem des Individuellen. Nicht das Singulare […]“. Beim zweiten Zitat heißt es S. 258 abweichend von Mischs eigener Zitierung in seinem Aufsatz von 1926 und Rickerts Zitierung: „e b e n i n d e r Ve r b i n d u n g d e s G e n e r e l l e n u n d d e r I n d i v i d u a t i o n“. Das erste Zitat von S. 236 zitiert Misch auch in seinem ‚Vorbericht des Herausgebers‘ zum genannten Bd. 5 auf S. XCIX, dort ebenso unkorrekt wie in seinem Aufsatz von 1926. 720.12–13 (Orig.: S. 760, Z. 3–4 v. o.): Das Zitat (das Rickert 725.21–22; Orig.: S. 765/766 wiederholt) findet sich bei Misch a. a. O., S. 537. S. 547 schreibt Misch: „den Gegensatz von Natur- und Geisteswissenschaften durch eine formal-logische Konstruktion als notwendig – scheinbar als denknotwendig begreifbar – herzuleiten: das bedeutet wieder einmal weiter nichts, als die gerade vorliegende wissenschaftliche Lage in Permanenz erklären.“ 720.13–20 (Orig.: S. 760, Z. 4–12 v. o.): Rickerts Text ist eine enge Paraphrase von Mischs Text; Misch schreibt a. a. O., S. 548: „Es ist eben immer verkehrt, ist eine sozusagen n a i v e erkenntnistheoretische Einstellung, einen sachlichen Gegensatz, der sich diskursiv auf eine Alternative zurückbringen läßt, durch eine Grenzsetzung mittels der zwei isolierten Seiten der Alternative entscheiden zu wollen, während es sich darum handelt, den Gegensatz produktiv, d. h. intuitiv zu überwinden. Für diese produktive Art des Fortganges der lebendigen Wissenschaften muß auch in der Wissenschaftslehre Raum sein. So fordert die Lebensphilosophie eine Erweiterung der logischen Fundamente.“ Die Wendung „Grenzsetzung mittels der zwei isolierten Seiten der Alternative“ wiederholt Rickert ohne Zitatzeichen auf 724.30– 31 (Orig.: S. 765, Z. 6–7 v. o.). 720.31–39 (Orig.: S. 760, Z. 24–32 v. o.): Bei den Zeilen 31–37 (Orig.: Z. 24–30) handelt es sich um ein unausgewiesenes Zitat aus einem Artikel von Adalbert Wahl: Natur und Geschichte. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 79, Nr. 210 vom 31. Juli 1926, S. 1. Der Artikel ist eine Rezension von: Karl Groos: Naturgesetze und historische Gesetze. Tübingen 1926. Der Artikel beginnt: „Für jeden […] für Einheitlichkeit […] geistigen Kultur hat, war es […] „Kulturwissenschaft“ […] Teil sogar in […].“ und endet mit der Empfehlung: Die kleine Schrift von Groos „sei allen denen dringend empfohlen, die sich aus der […].“

LITERATURVERZEICHNIS

Hier sind die von Rickert selbst genannten Werke aufgeführt. Weitere Werke verzeichnen die Textphilologischen Anmerkungen. Die in runden Klammern stehenden Seitenzahlen am Ende der bibliographischen Angabe beziehen sich auf das Original der 5. Auflage. AVENARIUS, RICHARD: Bemerkungen zum Begriff des Gegenstandes der Psychologie. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie; Jg. 18 (herausgegeben von Richard Avenarius), Leipzig 1894; Erster Artikel: Heft II, S. 137– 161; Zweiter Artikel: Heft IV, S. 400–420; Jg. 19 (herausgegeben von Richard Avenarius), Leipzig 1895; Dritter Artikel: Heft I, S. 1– 18; Vierter Artikel: Heft II, S. 129–145. (S. 124, 133) BAER, KARL ERNST VON: Über Entwickelungsgeschichte der Thiere. Beobachtung und Reflexion. (S. 478) Erster Theil. Königsberg: bei den Gebrüdern Bornträger 1828. (S. 638) Zweiter Theil. Königsberg: bei den Gebrüdern Bornträger 1837. Zweiter Theil. Schlussheft. Herausgegeben von Ludwig Stieda. Königsberg: Wilhelm Koch 1888. Reprint aller drei Teile: Hildesheim u. a.: Olms-Weidmann 1999. BARTH, PAUL: [Selbstdarstellung]. In: Die deutsche Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Mit einer Einführung herausgegeben von Raymund Schmidt. Leipzig: Verlag von Felix Meiner 1921; S. 1–20. (S. 322, [329]) BAUSCH, LISA: Siehe hier: FRIEDERICH-BAUSCH. BECHER, ERICH: Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften. Untersuchungen zur Theorie und Einteilung der Realwissenschaften. München und Leipzig: Verlag von Duncker & Humblot 1921. (S. 476, 613 f.) BELOW, GEORG VON: Die neue historische Methode. In: Historische Zeitschrift, Bd. 81, Neue Folge 45 (herausgegeben von Friedrich Meinecke), München und Leipzig 1898, S. 193–273. (S. 398) – Rezension von: Heinrich Rickert: Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft, Freiburg i. B. 1899. In: Preußische Jahrbücher, Bd. 95 (Januar bis März 1899; herausgegeben von Hans Delbrück), Berlin 1899, S. 542–551. (S. 527) BERNHEIM, ERNST: Lehrbuch der Historischen Methode. Mit Nachweis der wichtigsten Quellen und Hülfsmittel zum Studium der Geschichte. Leipzig: Verlag von Duncker & Humblot 1889. (S. 233) Zweite, vollständig durchgearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig: Verlag von Duncker & Humblot 1894. (S. 233) [5./6. Auflage mit Änderung im Untertitel:] Mit Nachweis der wichtigsten Quellen und Hilfsmittel zum Studium der Geschichte. Fünfte und sechste, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig: Verlag von Duncker & Humblot 1908. (S. 235, 283, 398, 507, 652) BIBEL (Altes Testament: Genesis, 1. Buch Moses) (S. 460)

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– Die Probleme der Geschichtsphilosophie. Eine erkenntnistheoretische Studie. Leipzig: Verlag von Duncker & Humblot 1892. (S. 225, 272 f.) Zweite, völlig veränderte Auflage. a. a. O. 1905. (S. 273, 484) – Vom Wesen des historischen Verstehens. Berlin: Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Königliche Hofbuchhandlung 1918. (= Geschichtliche Abende im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht; 5) (S. 575) SPENGLER, OSWALD: Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte. Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller, k. k. Universitäts-Verlagsbuchhandlung Gesellschaft m. b. H. 1918. [Zweite Auflage. a. a. O. 1919] Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Erste bis fünfzehnte Auflage. München: C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck 1922. (S. 3, 471, 628) SPINOZA, BARUCH DE: Ethik. (S. 408) SPRANGER, EDUARD: Zur Theorie des Verstehens und zur geisteswissenschaftlichen Psychologie. In: Festschrift Johannes Volkelt zum 70. Geburtstag. Dargebracht von Paul Barth, Bruno Bauch, Ernst Bergmann et al. Mit einem Bildnis und einem vollständigen Verzeichnis der Schriften Volkelts. München: C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck 1918; S. 357–403. (S. 183, 514, 559, 573, 598) – Lebensformen. Geisteswissenschaftliche Psychologie und Ethik der Persönlichkeit. Dritte[,] verbesserte Auflage. (Drittes bis achtes Tausend der erweiterten Fassung). Halle (Saale): Verlag von Max Niemeyer 1922. (S. 559, 598) STEIN, ARTHUR: Der Begriff des Geistes bei Dilthey. Bern: Akademische Buchhandlung von Max Drechsel 1913. Zugl.: Freiburg/Br., Univ., Phil. Diss., 1913. [Referent: Heinrich Rickert] (S. 543, 549) [2. Auflage mit verändertem Titel:] Der Begriff des Verstehens bei Dilthey. Zweite, neubearbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1926. (S. 543, 549) – Über das Verstehen [unpublizierte Habilitationsschrift an der Universität Bern von 1920]. (S. 559) SYBEL, HEINRICH VON: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Vornehmlich nach den preußischen Staatsacten. 7 Bände. München und Leipzig: Druck und Verlag von R. Oldenbourg 1889–1894. (S. 477) TAINE, HIPPOLYTE: Origines de la France contemporaine. 11 Bände und 1 Registerband. Paris: Librairie Hachette et Cie 1876–1894. (S. 477) TÖNNIES, FERDINAND: Gemeinschaft und Gesellschaft. Abhandlung des Communismus und des Socialismus als empirischer Culturformen. Leipzig: Fues’s Verlag (R. Reisland) 1887. [2. Auflage mit neuem Untertitel:] Grundbegriffe der reinen Soziologie. Zweite[,] erheblich veränderte und vermehrte Auflage. Berlin: Karl Curtius 1912. (S. 478) TREITSCHKE, HEINRICH VON: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. 5 Bände/ Teile. Leipzig: Verlag von S. Hirzel 1879–1894. (S. 477) Fünfter Theil: Bis zur März-Revolution. 1894. (S. 388) TROELTSCH, ERNST: Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte. Vortrag gehalten auf der Versammlung der Freunde der Christlichen Welt zu Mühlacker am 3. Okto-

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Literaturverzeichnis

ber 1901, erweitert und mit einem Vorwort versehen. Tübingen und Leipzig: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1902. (S. 731) – Die Bedeutung der Geschichte für die Weltanschauung. Berlin: Verlegt bei Ernst Siegfried Mittler und Sohn 1918. (= Geschichtliche Abende im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht; 10) (S. 367, 395, 434, 541) – Gesammelte Schriften. Dritter Band: Der Historismus und seine Probleme. Buch I: Das logische Problem der Geschichtsphilosophie. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1922. (S. XXVIII f.) – Moderne Geschichtsphilosophie. In: Theologische Rundschau, Jg. 6 (Januar bis Dezember 1903; herausgegeben von Wilhelm Bousset und Wilhelm Heitmüller), Tübingen und Berlin 1903, S. 1–28 (Heft 1, Januar 1903), 57–72 (Heft 2, Februar 1903), 103–117 (Heft 3, März 1903). Wiederabdruck in: ders.: Gesammelte Schriften. Zweiter Band: Zur religiösen Lage, Religionsphilosophie und Ethik. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr 1913; S. 673–728. (S. XV, 730) – Über den Begriff einer historischen Dialektik. Windelband-Rickert und Hegel. In: Historische Zeitschrift, Bd. 119 (3. Folge, Bd. 23; herausgegeben von Friedrich Meinecke und Fritz Vigener), Heft 1 vom Dezember 1919, München und Leipzig 1919, S. 373–426. (S. 395, 425 f., 539, 571) VAIHINGER, HANS: Die Philosophie des Als Ob. System der theoretischen, praktischen und religiösen Fiktionen der Menschheit auf Grund eines idealistischen Positivismus. Mit einem Anhang über Kant und Nietzsche. Herausgegeben von H. Vaihinger. Berlin: Verlag von Reuther & Reichard 1911. [Vaihinger fungiert hier als Herausgeber und Verfasser; auf der Titelseite erscheint er nur als Herausgeber. Im Buch gibt es eine ‚Vorrede des Herausgebers‘ und ein ‚Vorwort des Verfassers‘.] (S. 671) VIERKANDT, ALFRED: Naturvölker und Kulturvölker. Ein Beitrag zur Socialpsychologie. Leipzig: Verlag von Duncker & Humblot 1896. (S. 639) VOLKELT, JOHANNES: Erfahrung und Denken. Kritische Grundlegung der Erkenntnistheorie. Hamburg und Leipzig: Verlag von Leopold Voss 1886. (S. 43) WEBER, MAX: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck); Band I. a. a. O. 1920. Band II: Hinduismus und Buddhismus. a. a. O. 1921. Band III: Das antike Judentum. a. a. O. 1921. (S. 263) – Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1922. (S. 758) – Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Bd. 1 (Neue Folge des Archivs für soziale Gesetzgebung und Statistik, Bd. 19) (herausgegeben von Werner Sombart, Max Weber, Edgar Jaffé), Heft 1, Tübingen 1904, S. 22–87. Wiederabdruck in: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. a. a. O.; S. 146–214. (S. 326, 441) – Roscher und Knies und die logischen Probleme der historischen Nationalökonomie, [Teil] II: Knies und das Irrationalitätsproblem [1]. In: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich, Jg. 29 (herausgegeben von Gustav Schmoller), Heft 4, Leipzig 1905, S. 89–150 (1323–1384). (S. 640) Wiederabdruck in: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. a. a. O.; S. 1–145.

Literaturverzeichnis

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[Teil] II: Knies und das Irrationalitätsproblem; S. 42–105. (S. 640) – Wirtschaft und Gesellschaft. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1922. (= Grundriss der Sozialökonomik; Abt. III). [Das Werk erschien in Lieferungen, die das Jahr 1921 tragen (wie Rickert es angibt); der Gesamtband trägt das Jahr 1922 auf der Titelseite.] (S. 263) – Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Zwischenbetrachtung: Theorie der Stufen und Richtungen religiöser Weltablehnung. In: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Bd. 1. a. a. O.; S. 536–573. (S. 263) WEISMANN, AUGUST: Bemerkungen zu einigen Tages-Problemen (1890). In: ders.: Aufsätze über Vererbung und verwandte biologische Fragen. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1892; S. 639–672. (S. 253) – Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1892. (S. 478) – Die Continuität des Keimplasmas als Grundlage einer Theorie der Vererbung (1885). In: ders.: Aufsätze über Vererbung und verwandte biologische Fragen. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1892; S. 191–302. (S. 253) – Ueber die Dauer des Lebens (1882). In: ders.: Aufsätze über Vererbung und verwandte biologische Fragen. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1892; S. 1–72. (S. 254) WENDT, GUSTAV: Die Entwicklung der Elemente. Entwurf zu einer biogenetischen Grundlage für Chemie und Physik. Berlin: In Commission der Hirschwald’schen Buchhandlung 1891. (S. 248) WINDELBAND, WILHELM: Beiträge zur Lehre vom negativen Urtheil. In: Strassburger Abhandlungen zur Philosophie. Eduard Zeller zu seinem siebenzigsten Geburtstage. Freiburg i. B. und Tübingen: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1884; S. 165–195. (S. 55) – Geschichte der Philosophie im Altertum. In: [mit Siegmund Günther:] Geschichte der antiken Naturwissenschaft und Philosophie. Nördlingen: Verlag der C. H. Beck’schen Buchhandlung 1888. (= Handbuch der klassischen Altertums-Wissenschaft in systematischer Darstellung mit besonderer Rücksicht auf Geschichte und Methodik der einzelnen Disziplinen; Bd. 5, Abt. 1); S. 115–337. (= Teil B des Bandes) (S. 80) [2. Auflage mit verändertem Titel und veränderter Anordnung im Band:] Geschichte der alten Philosophie. Nebst einem Anhang: Abriss der Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften im Altertum, von Siegmund Günther. Zweite[,] sorgfältig durchgesehene Auflage. München: Verlag der C. H. Beck’schen Verlags-Buchhandlung Oskar Beck 1894. (= Handbuch der klassischen Altertums-Wissenschaft in systematischer Darstellung mit besonderer Rücksicht auf Geschichte und Methodik der einzelnen Disziplinen; Bd. 5, Abt. 1); S. 1–228. (= Teil A des Bandes) (S. 80) Dritte Auflage. Bearbeitet von Adolf Bonhöffer. München: C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck 1912. (= Handbuch der klassischen Altertums-Wissenschaft in systematischer Darstellung; Bd. 5, Abt. 1, Teil 1) (S. 80) – Die Geschichte der neueren Philosophie in ihrem Zusammenhange mit der allgemeinen Cultur und den besonderen Wissenschaften. Erster Band: Von der Renaissance bis Kant. Leipzig: Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel 1878. (S. 269) [5. Auflage mit orthographisch verändertem Titel:] […] Kultur […]. Fünfte, durchgesehene Auflage. a. a. O. 1911. (S. 269)

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– Geschichte der Philosophie. Freiburg i. B.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1892. (S. 269) [6. Auflage mit verändertem Titel:] Lehrbuch der Geschichte der Philosophie, Sechste, durchgesehene Auflage. Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1912. (S. 269) – Geschichte und Naturwissenschaft. Rede zum Antritt des Rectorats der Kaiser-WilhelmsUniversität Strassburg. Strassburg: J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel) 1894. (Rectoratsreden der Universität Strassburg; 1894) (S. XXIII, 270, 368) – Die Lehren vom Zufall. Berlin: Verlag von F. Henschel 1870. (S. 379) WUNDT, WILHELM: Einleitung in die Philosophie. Zweite[,] unveraenderte Auflage. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann 1902. (S. 525) – Logik. Eine Untersuchung der Prinzipien der Erkenntnis und der Methoden wissenschaftlicher Forschung. 3.[,] umgearbeitete Auflage. Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke; Band II: Logik der exakten Wissenschaften. a. a. O. 1907. (S. 91) Band III: Logik der Geisteswissenschaften. a. a. O. 1908. (S. 126) – Ueber die Definition der Psychologie. In: Philosophische Studien, Bd. 12 (herausgegeben von Wilhelm Wundt), Heft 1, Leipzig 1896, S. 1–66. (S. 126) XÉNOPOL, ALEXANDRU D.: Les principes fondamentaux de l’histoire. Paris: Ernest Leroux, Éditeur 1899. (S. 233, 397, 738) [2. Auflage mit dem Titel:] La théorie de l’histoire. Deuxième édition des Principes fondamentaux de l’histoire. Paris: Ernest Leroux, Éditeur 1908. (S. 233) ZELLER, EDUARD: Ueber Metaphysik als Erfahrungswissenschaft. In: Archiv für Philosophie. Zweite Abtheilung: Archiv für systematische Philosophie, Bd. 1 (Neue Folge der Philosophischen Monatshefte; herausgegeben von Paul Natorp), Heft 1, Berlin 1895, S. 1–13. (S. 175)

PERSONENREGISTER

Die Seitenangaben beziehen sich auf die Seiten des Originals der 5. Auflage. Aristoteles 80, 687 Avenarius, Richard VIII, 124, 133 Baer, Karl Ernst von 478, 638 Barth, Paul 322 Bausch, siehe: Friederich-Bausch Becher, Erich 476, 613 f. Below, Georg von 335, 398, 527 Bergson, Henri XII f., 3 Berkeley, George 570, 605 Bernheim, Ernst 233, 235, 283, 398, 507, 652 Bismarck, Otto von XVIII, 294, 327, 354 f., 404, 441, 446, 453, 490, 751, 762 Boeckh, August 300 f. Böhm, Franz Josef XXX Bonhöffer, Adolf 80 Breysig, Kurt 693 Brutus (Decimus Iunius Brutus Albinus) 391 Buckle, Henry Thomas VIII, 477 Burckhardt, Jacob 473, 477 Cäsar, Gaius Iulius 297, 391 Cantor, Georg 76 Cassirer, Ernst 65 f., 206 Christmann, Fritz 412 Cohn, Jonas 356 Comte, Auguste XXIV, 1 f., 13–17, 29, 186, 629–632 Condorcet, Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis de 232 f. Crookes, William 248 Darwin, Charles 261, 271, 634 Descartes, René 3, 728 Dilthey, Wilhelm XII, 125 f., 136, 153 f., 181–183, 264, 312, 322, 488 f., 543, 558, 560, 757–759 Driesch, Hans 261 Droysen, Johann Gustav 233, 235, 283, 398 Du Bois-Reymond, Emil 207, 402, 461, 631 Einstein, Albert XVII Erdmann, Benno 25 Eucken, Rudolf 181 Fichte, Johann Gottlieb 3, 435, 630, 671, 716, 724 Fiedler, Conrad 41 Forberg, Friedrich Karl 671 Friederich-Bausch, Lisa 544 Friedrich II. (der Große) 379 Friedrich Wilhelm I. 433

Friedrich Wilhelm IV. 294, 377 Frischeisen-Köhler, Max 64, 66, 206, 209, 315 Galilei, Galileo 338 Giesebrecht, Wilhelm von 398 Glockner, Hermann 615 Goethe, Johann Wolfgang von XXV, 31, 118, 230 f., 323, 327 f., 342, 354 f., 404, 441, 605, 609, 641, 751, 762, 766 Grisebach, Eduard 46 Gumplowicz, Ludwig 453 Haeckel, Ernst 245, 252, 261, 288 f., 462 f., 465 Harms, Friedrich 270 f. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich XXI, 1, 10 f., 13–16, 18, 29, 180–184, 411, 423, 426, 445, 525 f., 533–535, 630 f., 661, 664 f., 716, 735 Helmholtz, Hermann von 87 f., 478 Heraklit 735 Herodot 542 Hertwig, Oskar 669 Hertz, Heinrich XVII f., 87–95, 97, 100, 244 Hessen, Sergius (Gessen, Sergej I.) 225, 376 Hettner, Alfred 477 Hickson, Joseph W. A. 501 Høffding (Höffding), Harald 477 Hönigswald, Richard 37, 66 Holbach, Paul Henri Thiry d’ (641) Hume, David 34, 680 Husserl, Edmund 46, 559 Isokrates 277 Jaspers, Karl 558 Jhering, Rudolf von 181 f. Kant, Immanuel 12, 130, 136, 171, 204, 231, 268, 339, 362, 374 f., 377, 570, 668, 671, 687, 698 Keibel, Franz 465 Kerry, Benno 76 Kidd, Benjamin 633 Kirchhoff, Gustav 108 f. Kistiakowski, Theodor 361 Kleinpeter, Hans 672 Kroner, Richard 412 Lamprecht, Karl 392, 477, 527, 632 Laplace, Pierre-Simon 207 f. Lask, Emil 598, 619, 691, 726 Lehmann, Max 477 Leibniz, Gottfried Wilhelm 571

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Personenregister

Lenard, Philipp 90, 92 Lessing, Gotthold Ephraim 269 Liebmann, Otto 46 Lotze, (Rudolf) Hermann 81, 371, 478, 623 Ludwig II. 454 Luther, Martin 330 f., 441, 649 f. Mach, Ernst 672 Machiavelli, Nicolò 361 Malebranche, Nicolas 605 Mannheim, Karl 559 Marbach, Hans 41 Marbe, Karl 152, 207 f. Maxwell, James Clerk 478 Meinecke, Friedrich XXVII, 335 Mendelejew, Dmitri I. 247 Meyer, Eduard 294, 434 Meyer, Lothar 247 f. Meyer, Victor 100 Mill, John Stuart 25 f., 178, 186, 514 Misch, Georg 757–760, 765 Möbius, Karl A. 115 Montesquieu, Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède de 181 f. Münsterberg, Hugo 152, 162, 290 f., 512 Napoleon Bonaparte 751 Naville, Adrien 271–273 Nero 290 f. Newton, Isaac 641 Niethammer, Friedrich Immanuel 232 Nietzsche, Friedrich XXIII, 3, 232, 568 Novalis 361 Ostwald, Wilhelm 93–97, 129, 236 Otto, Rudolf 728 Paul, Hermann 524 Paulsen, Friedrich 1 Planck, Max 92, 196 Platon 12, 80 f., 215, 325, 680, 687, 766 Ranke, Leopold von 299, 397, 425 f., 477, 632 Riehl, Alois 23, 46, 54, 57, 64, 66, 206, 434, 478 Ritschl, Otto 475 Roon, Albrecht von 453 Roux, Wilhelm 261 Schäfer, Dietrich 527 Scheibe, Max 527 Scheler, Max 377, 568 f., 571, 573 f.

Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph 641 Schiller, Friedrich 433, 609 Schlegel, Friedrich 232 f. Schleiermacher, Friedrich 563 Schlosser, Friedrich Christoph 428 f. Schopenhauer, Arthur 2 f., 13, 46, 54, 142, 188, 213, 221, 268, 432, 570, 642, 662 Shakespeare, William 490 Siebeck, Paul X Sigwart, Christoph XI, 24, 42, 44, 47, 50, 56, 66 f., 158, 228, 361, 560 Simmel, Georg 225, 272 f., 484, 558, 574 f., 712 Sokrates 80, 216 Spencer, Herbert 186 Spengler, Oswald 3, 471, 628, 632 Spinoza, Baruch de 120, 387, 408, 517, 687 Spranger, Eduard 183, 514, 558 f., 573, 598 Stein, Arthur 543, 549, 559 Stein, Karl Freiherr vom und zum 392 f. Sybel, Heinrich von 398, 477 Taine, Hippolyte 428 f., 477 Thukydides 496 Tönnies, Ferdinand 478 Treitschke, Heinrich von 388, 392, 477 Troeltsch, Ernst XV, XXV, XXVIII–XXX, 13, 367, 395 f., 425 f., 434 f., 503, 507, 539– 542, 559, 571, 730 f. Vaihinger, Otto 671 Vierkandt, Alfred 639 Volkelt, Johannes 43, 47 Voltaire 751 Wahl, Adalbert 760 Waitz, Georg 398 Weber, Max V, XIX, XXIII–XXVI, XXVIII, 263, 326, 440 f., 558, 640, 757 f. Weismann, August 253 f., 478 Wendt, Gustav 248 Wilhelm I. 453, 477 Windelband, Wilhelm XXIII, XXV, 55, 80, 269 f., 368, 379, 757 f. Wolff, Christian 20, 433 Wundt, Wilhelm 91, 125 f., 136, 301, 525, 544, 639 f. Xénopol, Alexandru D. 233–235, 397, 399, 401, 738 Zeller, Eduard 175

WORTREGISTER

Die Seitenangaben beziehen sich auf die Seiten des Originals der 5. Auflage. Die Initialumlaute Ae, Oe, Ue in Rickerts Orig.-Text sind hier im Wortregister als Ä, Ö, Ü dargestellt. Die alte Orthographie (vor allem das „ß“) wurde weitestgehend belassen. Die Tilde: ∼ ersetzt das Wort bzw. die Zeichenfolge des fett gesetzten Hauptlemmas (in Verweisungen: des Lemmas). „s.“ meint: siehe; „S. a.“ meint: Siehe auch; „hier“ meint: im Rahmen des jeweiligen Hauptlemmas (siehe auch Bd. 1, S. 476). Rickert unterscheidet in der Wortverwendung nicht durchgängig zwischen Geschichte und Historie (also nicht zwischen res gestae und historia rerum gestarum). Hier sind also (wie in anderen, vergleichbaren Fällen auch; es handelt sich ja um ein Wortregister) beide Wörter so aufgeführt, wie sie im Text vorkommen. Abbild(ung) 32–35, 37–39, 81 f., 117, 151– 153, 214–218, 222, 325, 356, 384, 658, 667 f., 671–673 Kopie/Nachbild 34, 81 nachahmen 160, 221, 455 Reproduktion 2, 81, 154, 214, 225, 304, 541, 670 f., 678 Spiegel d. Wirklichkeit 234 ab-/widerspiegeln 81, 235, 658, 668, 670 S. a.: Übereinstimmung, Wiedergabe abenteuerlich 209, 299 S. a.: extrem Abhängig(keit) 9, 80, 85, 135, 153, 160 f., 289, 293, 340, 357, 378, 387, 420, 487, 492 f., 500, 514, 658 f., 669, 674, 711, 730, 762 ∼es 132 Un∼(keit) 7, 13, 26, 32, 55, 113 f., 136, 166, 173, 187, 190, 193, 211, 226, 228, 232, 234 f., 237 f., 241, 259, 332, 338, 423 f., 426, 428, 484, 537, 561, 624, 626, 647, 653, 656, 673, 678, 689, 740 abhängen von 5, 84, 192, 239, 254, 358, 378 f., 386 f., 435, 437, 454, 456, 491, 494, 624, 648 f., 658, 674, 677–679, 688, 729, 744, 751 hängen an 316, 729 unterworfen (sein/werden) 28, 85, 186, 229, 260, 721 Ablehnung XX, XXII, 4, 13, 15, 42, 82, 128, 133, 181, 188, 201, 235, 322, 327, 335, 380, 394, 397, 413, 426, 481, 487, 530, 585, 640, 643, 652, 673, 684 f., 705, 718, 723, 731, 736, 758 abtun VIII, 632 Abwehr(en) 6, 8, 146 (er-/ver)wehren XII, XXVIII, 258, 647 wehrlos 15 abweisen 15, 37, 52, 174, 215, 235, 492, 504, 507, 688

unabweisbar/-lich 7, 530, 627 es geht nicht an 13, 27, 104, 160, 210, 272, 368, 412, 500, 619, 643 Nörgelei/Tadel 6, 131, 538, 673 richten gegen 85, 214, 315, 598, 734 mit Steinen werfen 680 sich sträuben 278, 330, 398, 632, 659 verachten XXIX, 298, 456 Verächter 12, 541 sich verwahren 527 verwerfen 477, 525, 636, 642 verwerflich 385 weigern 168, 353, 449, 593 widerstreben 8, 313, 583, 730 zurückweisen 39, 65, 230, 369, 378, 398, 436, 447, 460, 467, 538, 638, 671, 680 S. a.: Gegner, Hindernis, Ignorieren, Kampf, Kritik, Leugnung, Neigung, Sympathie, Verneinung, Vorwurf, Widerspruch, Zustimmung Ableiten 101, 124, 292, 310, 354, 382, 387, 430, 481, 489, 636, 662, 702, 709, 757 notwendige Ableitung 404, 409, 515, 693 Begriffsableitung 48, 83, (87), 159, 404, 430, 442, 501, 700, 710, 721 Wertableitung 636, 693, 710, 720 (Un)ableitbar(keit) 87, 353 Deduktion 94, 208 f., 630, 685 f. deduktiv 300–302 zurückführen 4, 16, 77, 96, 99, 123, 131, 163 f., 168, 194, 208 f., 247, 253, 261, 313 f., 415, 547, 593, 644 S. a.: Methode, Schluß Ablösen, Loslösen, s.: Lösung Abschließen XXIV, 19, 43, 62, 69, 72 f., 78 f., 88, 95, 99, 101, 103, 118, 138, 159, 304, 367, 396, 421, 425, 480, 487, 600, 667, 671, 725, 738, 746, 750, 755 Wissenschaftsabschluß 85 f., 115, 176 geschlossen 308, 421, 499

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Wortregister

in sich (ab)geschlossen 16, 113, 171, 308 f., 359, 395, 411, 626 (Ab)Geschlossenes 113, 747 S. a.: Einschließen, fertig, System Abschwächen, s.: Schwäche Absicht XIV, XXIX f., 6 f., 19, 84, 104, 122, 128, 213, 263, 280, 298, 331, 344–346, 355, 476, 518, 533, 539, 588, 613, 629 f. absehen auf XVI S. a.: Betrug, Motiv, Ordnung (Entwurf, Plan) absolut 33, 38, 49, 80, 240, 291, 295, 312, 336, 367, 399, 439, 453, 460, 472, 501, 522, 528, 550, 555, 659, 661 f., 666, 668, 680, 684, 686, 690, 692–696, 718, 722, 729, 735, 745 ver∼ieren 727 schlechthin 240, 272, 284, 337, 541, 586 S. a.: allgemein, Begriff, Bestimmung, einfach, Geist, Geltung, geschichtlich, historisch, Individualität, individuell, real, Realität, Sein, Theorie, Wert, Wirklichkeit Abstand XIII, 200 absperren 571 S. a.: Ferne, Grenze, Kluft, Trennung Abstrakt(ion) 64, 84, 98, 116, 126, 140, 147 f., 163, 166, 176, 180, 208, 252, 255, 274, 279, 291, 350, 382, 398, 413, 415, 457, 509, 518, 616, 637, 643, 676, 747 begriffliche ∼ion XVIII, 384, 388, 399 generalisierende/isolierende ∼ion 64, 359 notwendige ∼ion 416, 676 unhistorische ∼ion 370, 395 logische ∼heit 315 Absurd(ität) 135, 457, 544, 572, 614, 680, 709 logische ∼ität 405, 679 achtsam: achtlos 336 S. a.: Aufmerksam, Schätzen adäquat 192, 201, 730 f. S. a.: Äquivalenz, Entsprechung, Gleich Ähnlich(keit) XXV, 12, 14, 51, 99, 125 f., 157, 162, 165, 194, 200, 261, 411, 417 f., 494, 532, 556, 569, 743 Menschen∼es 637 Verwandt(schaft) XVIII, 18, 165 f., 370, 420, 423, 477, 491, 568, 573, 591, 593, 598, 641, 747 Geistesverwandter VIII, XV S. a.: Analog, Gleich Änderung, s.: Veränderung Äquivalenz 97, 382 f. logisch äquivalent 60, 65 f., 76, 82, 158 Ursachen∼ 382 f., 390 S. a.: adäquat, Analog, Entsprechung

Ästhetik 62, 115, 149, 270, 332, 336, 355, 427, 541, 546, 550, 615 f., 633, 687, 728, 747 Ästhetentum/Ästhetizismus XXIII Geschmack 2, 286, 349, 354 S. a.: Kunst, Wert Äther 90–97, 100, 167, 244–247, 250 Aggregat 370, 492 f. Ahnung XXVI, 491, 611, 736 ∼slos XVII S. a.: Annahme, Meinen, Spekulation Akt 566, 647, 676 f. psychischer/seelischer ∼ XX, 55, 184, 557, 573, 728 realer/wirklicher ∼ 55, 81, 534, 557, 682, 689 f., 699 Denk-/Erkenntnis∼ 534, (566), 682, 689 f. Urteils-/Verstehens∼ 55, 59, 81, 537 Urteils∼ − Urteilsgehalt/-sinn 55, 81 Wahrnehmungs∼ XX, 151 Willens∼ 163, 193, 256, 481, 517, 689, 691, 695 ∼ d. Wertens 330 f., 677, 699, 702 wirklicher Meinens-/Verstehens∼ − immanenter/transzendenter/logischer Sinn 537 wirklicher ∼ d. Urteilens − logischer Urteilsgehalt/-sinn 55, 537 psychischer Meinens-/Verstehens∼ − Bedeutung − Wort 54 f. psychischer Meinens-/Verstehens∼ − Satz − Urteilsgehalt 55 psychischer Meinens-/Verstehens∼ − Urteilsgehalt − Wortbedeutung 184 S. a.: Bedeutung (Wort∼), Handlung aktiv 710 eifrig/rege XXV, 11 Fleiß 613 S. a.: Arbeit, bequem, energisch, Handlung, Kraft, Verkehr Akustik 38, 88, 99 f., 167, 575 Schall 89 f., 157, 163, 208, 245, 265, 287, 381 f., 414, 460 S. a.: Hören, Klang All, das 75 Welt∼ 12, 364 f., 478, 683, 705 Universum XVII, 10, 207, 404–406 S. a.: Äther, kosmisch allgemein 27, 38, 63, 65, 96, 107, 115, 161, 171, 208, 210, 226, 240, 254, 263, 280, 288, 293, 296 f., 301, 304, 314, 319, 323 f., 328, 342, 348, 354, 360–367, 371–375, 385 f., 389, 405, 414, 440, 442, 451, 474, 493 f., 515, 519, 521, 541, 544, 548 f., 552–554, 579, 581, 587, 599 f., 658, 679, 682, 702, 707, 712, 733, 739, 743, 746 f., 750, 759

Wortregister absolut ∼, s.: Begriff, Geltung, Theorie unbedingt ∼, s.: Begriff, Element, Geltung, Gesetz, Inhalt, Satz, Theorie, Urteil, Wert ∼ − konkret 274 général − universel 759 ∼es 81, 119, 172, 178, 196, 201, 215–217, 220–222, 225–227, 237, 240, 259, 265, 267, 280, 291, 297, 304–306, 314, 324 f., 360, 388, 446, 472–474, 479, 492, 512, 520, 550, 552 f., 642, 685, 710, 739 ff. absolut ∼es 255, 446, 475, 764 f. naturwissenschaftliches ∼es 324, 628 naturwissenschaftliches ∼es − Gelten 81 unbedingt ∼es 721 erstes ∼es 304, 324, 741 zweites ∼es 324 f., 742, 744 f. drittes ∼es 360, 746, 750 viertes/fünftes ∼es 549, 753, 759 zwei Begriffe d. ∼en beim dritten ∼en [a) Historie: Ganzes/Kollektivum − Teil/ Glied, b) Naturwissenschaft: (Gattungs)Begriff(sinhalt) − Exemplar] 360 ff., 371, 443, 746 ∼es − allgemeine Bedeutung 324, 743 ∼es − Besonderes 216, 225, 227, 235, 242, 246, 265, 297, 301, 409, 473, 475, 479, 551, 562, 616, 628, 738 f., 751, 756, 765 f. ∼es − Exemplar/Gemeinsames 280, 628 ∼es/∼heit − Gattungsbegriff (von Realitäten) 57, 81 ∼es − Individuelles 119, 222, 225–227, 230, 235, 237 f., 240, 242 f., 255, 267, 273 f., 280, 297, 306, 321, 341, 356 f., 385, 400, 438, 446, 459, 472, 475 f., 479, 515, 553, 555, 566 f., 628, 640, 740 f., 743, 746, 750 f., 759 ∼es − Individuelles − Wirkliches 226 ∼heit 54, 57 f., 65, 81, 102, 106, 114, 226, 362, 549, 554, 569, 581, 741, 759 S. a.: Art, Begriff, Form, Quantität begriffliche ∼heit (43), 171 f. empirisch(e) ∼(heit) 57, 83, 102, 107, 154, 158 f., 347, 627, 645 f., 648, 745 S. a.: Begriff, Geltung, Urteil faktische − normative ∼heit 515 f., 519, 645 individuelle ∼heit 601 inhaltlich(e) ∼(heit) 443, 446, 448, 553 f., 572, 579, 713 S. a.: Begriff logische ∼heit (d. Begriffs) 39, (45) normativ(e) ∼(heit) 521, 523, 529 f., 645, 648 f., 654 notwendig(e) ∼(heit) 79, 106, 389, 567, 733, 741 unbedingte ∼heit 57, 61 f., 79, 679

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∼heit d. Begriffs 39, 45, 57, 64 f., 79, 114, 171, 362, 372, 443, 448, 475, 496, 553, 645, 722 ∼heit d. naturwissenschaftlichen Begriffs: empirische − unbedingt gültige 172 ∼heit d. naturwissenschaftlichen Begriffs − d. historischen Ganzen/Zusammenhangs − d. Wertes 360 ∼heit d. Gesetzes 61, 65, 171, 201, 229, 290, 475, 553, 721 ∼heit von Sinn/Theorie/Urteil 57, 289, 553 f., 556 ∼heit d. Wertes 360, 515, 519, 521, 530, 555, 645, 648 f., 654 ∼heit d. Wortbedeutung (38), 44, 51, 53, 57, 102, 106, 274, 276 ∼heit − Bestimmtheit 48, 51, 65, 114, 158 f., 347 zweifacher Sinn d. Wert∼heit 515 Ver∼erung 93, 345, 452, 537, 664, 748 empirische Ver∼erung 646, 652 S. a.: Anerkennen, Art, Bedeutung, Begriff, begrifflich, Bestimmung, Element, Form, Geltung, Inhalt, Mensch, Natur, Prinzip, Psychologie, Satz, Theorie, Urteil, Verhalten, Wert, Wesen, Wirkliches, Wirklichkeit, Wissenschaft, Zusammenhang Alltag: täglich 42, 586 Tagesordnung 11, 298, 688 S. a.: Leben, Literatur, Tradition Als ob XXIV, 80, 94, 144, 210, 249, 313, 347, 408, 420, 481, 530, 652, 671, 685, 690, 692, 700 S. a.: Fiktion, Irrtum, Philosophie Alt(er) XXXI, 90, 216, 627 f. ver∼en VIII, XVI f., 14, 85, 129, 339, 493, 651, 759, 766 S. a.: Philosophie, Psychologie, Richtung, Wegfallen (Hinfällig) Alternative, s.: Möglich Altertum, s.: Epoche Amerika 497 an sich 46, 137, 298, 336, 375, 441, 570, 617, 645 S. a.: Ding, für sich, Objekt Analog(ie) 113, 137 f., 153, 197, 240, 340, 344, 357, 382 f., 434, 614, 669, 718 ∼on 153, 348 f., 352, 546, 564, 587, 608 Analyse IX, XII, 11, 53, 61, 63–65, 103, 109, 114, 200, 208, 237, 300, 335, 347, 349, 372, 389 f., 439, 445, 541, 609, 617, 627, 653, 680 analysierbar 24 Analytiker 10, 609

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Wortregister

S. a.: Auseinander, Ausschließen, Trennung, Unterschied, Urteil Anatomie 22, 288 Andere(s), anders 16, 37, 55, 101, 138, 141, 180, 193 f., 203, 263, 285, 295 f., 303, 314, 449, 490, 534, 599, 618, 710, 726, 746 ∼, Zweiter [Mensch] 184, 573, 577, 579, 582 das ∼ (nach d. einen/ersten) 391, 424 anders als alle − für alle 325, 743 f. ganz/völlig ander(e)s 14, 57, 176, 218, 220, 263, 312, 364, 534, 546, 582, 604, 614 prinzipiell ander(e)s 61, 77, 173, 225, 266, 282, 296, 313, 339, 355, 415, 483, 497, 548, 568, 581, 606, 645, 706, 708 wesentlich ander(e)s XIX, 86, 557, 593, 762 totaliter aliter 600 S. a.: Art, Eine, Gegensatz, Zwei Anerkennen XIX, XXI f., XXIX, 4 f., 18, 21, 24 f., 59, 86, 116, 118, 121 f., 125, 133, 135, 156, 159, 162, 170, 182–184, 192, 196, 201, 234, 265, 294, 322, 335 f., 377, 416, 419, 433, 455, 457, 466, 489, 503, 520, 540 f., 558, 573, 609, 642, 645–650, 652, 660, 675–681, 683 f., 689–692, 702, 707, 714, 727, 736, 758 absolutes/freies ∼ 690 f., 694 (empirisch) allgemein anerkannt 24, 118, 122, 159, 162, 170, 182, 328, 330, 333, 336, 339, 466, 516, 558, 573, 646, 648, 650, 745 notwendiges ∼ 328, 499, 676 volles ∼ 434, 586 Wert∼ 357 f., (434, 457, 504), 515 f., 519, 530, 630, 645, 647, 649, 655 f., 676–679, 681, 690–692, 694, 701, 709, 731 f. Wert∼ − Objektivität 675 sich abfinden XXIV, 71, 678 akzeptieren 25, 120, 134, 172, 183, 283, 426 hinnehmen 69, 105, 123, 226, 234, 245, 531, 541, 586, 631, 674 unannehmbar 217 S. a.: Bejahung, Bestätigung, Leid (Dulden), Schätzen, Subjekt, Wahrheit (für wahr gelten), Wert, Würde, Zuerkennen, Zustimmung Anfang XII, 60, 113, 116, 247, 251, 260, 269, 276, 301, 303, 409, 428, 437, 460, 497, 539–541, 605, 607, 610, 627, 726, 759 ∼ in d. Zeit 32, 570, 605 Anfänger 361 anbrechen 10, 485 ausgehen von IX, XXIX, 8, 21, 31, 34, 36, 39, 45, 73, 84, 134, 138, 145, 169, 179, 182, 192, 212, 222, 227, 238 f., 244, 263,

273, 277, 281, 298, 303, 353, 365, 385 f., 475, 489, 504, 508, 511, 513, 519 f., 534– 536, 538 f., 548, 567, 600, 610, 636, 645, 692, 701, 727, 739, 748, 751, 756, 760 Beginn 20 f., 116, 145, 246, 267, 276, 300, 340, 354, 480, 533, 626, 719 f. einsetzen 45, 186, 539, 589, 764 S. a.: Ersetzung, Setzen (ein∼) Geburt 585, 638 S. a.: Geschichte, Punkt, Quelle, Ursprung Angabe 46–51, 56, 67–69, 127, 212 f., 272, 338, 396, 433, 461 Bedeutungs∼ 46, 50, 56, 134 Inhalts∼ 56, 304, 461 Inhalts∼ eines Begriffs 48, 124 Raum-/Zeit∼ 213, 403 Sinn∼ 181, 304 Wesens∼ 350, 659 angebbar 47, 337 Angehören, s.: Zugehörigkeit Angst: Furcht 656 S. a.: Numinoses Anhänger XIII, 455 f., 493, 739 Freund(schaft) XXIII, XXV, 726 Gefährte/Jünger/Kollege XI, 391, 757 S. a.: Bewunderung, Schule (Vertreter) Animismus 632 Annahme 32 f., 36, 46, 52, 57, 60, 62, 72– 74, 77, 92, 96 f., 101, 110, 133 f., 138 f., 141, 151, 157, 163, 205, 209 f., 212, 236, 249–251, 264, 288, 313, 344, 358, 375, 381 f., 390, 411–413, 445, 447, 463, 467, 484, 486 f., 499–502, 531, 540, 549, 567, 570 f., 575, 584–586, 626 f., 634, 636, 638, 644, 652, 654, 656, 658, 662, 666, 670–672, 681, 684, 689, 703, 706, 710, 719, 724, 729, 747, 751 transzendente ∼ 18, 29, 672 nehmen 7, 13, 19, 21, 53, 108, 144, 177, 190, 218 f., 227, 230, 333, 422, 427, 471, 517, 556, 558, 561, 569, 583 erraten 153, 232, 571 S. a.: Zusammen greifen nach/zu 122, 593, 669, 735, 745 Verdacht 8, 162, 343, 396, 496, 700 vermeintlich 757 Vermutung XII, 5, 8, 92, 113, 228, 251, 291, 472 f., 621, 627 sich hinauswähnen 11 f. S. a.: Ahnung, Anerkennen (unannehmbar), Glaube, Hypothese, Meinen, Stellungnahme, Überzeugung, Wahrheit (für wahr gelten) Anpassung, s.: Richtung Anschauung 41–43, 45–47, 67, 83, 90, 103, 115, 118, 131, 154 f., 193–195, 287, 304, 350 f., 355, 567, 589, 608, 674, 711

Wortregister bloße/nur/reine ∼ 36, 42, 590, (681), 687 einmalige ∼ 362, 592 empirische ∼ 46, 68, 74, 76–79, 82, 88, 101, 163, 192–198, 303 homogene ∼ 195, 197, (205) individuelle ∼ 304, 351–353, 356, 592, 608 mathematische ∼/Anschaulichkeit 195, 197 reale/wirkliche ∼ 43, 76, 78, 114, 175 sinnliche ∼ 192, 225, 242 f. unmittelbar(e) (gegebene) ∼/Anschaulichkeit 51, 67, 153, 175, 208, 225 Einzel-/Gesamt∼ 42 f., 114, 652 Lebens-/Objekt∼ 9–12, 351, 356 Wirklichkeits∼ 46, 52, 68, 79, 114, 195, 320 ∼ d. Realität/Erfahrungswelt 195, 303 ∼ d. Seele(nlebens) 592, 594, 604 (un)anschaulich 41, 51, 79, 163, 192–195, 199, 208 f., 245, 351, 355 f., 367, 588, 591 f., 610 empirisch anschaulich XVIII, 69, 79, 163, 194 f. sinnlich Anschaulich(es) 154, 195 f., 199 f., 211–216, 241, 244 f., 250, 460, 482, 501 unmittelbar anschaulich 196, 571, 761 veranschaulichen 194, 445 Anschauliches 42, 194, 196, 199, 207, 214, 244, 250, 589 Anschauliches − Besonderes − Individuelles 207, 216, (243) Anschauliches − Gegebenes − Individuelles 204 Anschaulichkeit 45, 144, 154, 192, 194– 196, 199–205, 303, 352, 354, 434, 564 Anschaulichkeit d. Begriffs 195 f. Anschaulichkeit d. Dings/Objekts/Realen 203 f., 567 Anschaulichkeit d. Wirklichkeit 196, 199–205, 208, 210, 213 f., 227, 351 f., 355, 588, (589) Angeschautes 44, 674 ∼ − Bedeutung 43, 51, 61 f. ∼ − Begreifen 604 ∼ − Begriff XXIX, 42, 45–47, 51, 118, 126, 148, 163, 175, 192–202, 223, 249 f., 303 f., 340, 356, 362, 369, 579, 591–593, 608, 610, 747 ∼/Vorstellen − Denken 114, 249 anschauen/erleben − denken/erkennen (− wissen) 36, 42, 579 ∼ − Individualität 197, 303, 340, 351 ∼ − Urteil 44, 118, 740

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S. a.: Art, Begriff, Bild, Darstellung, Ding, Element, Erfassen, Erkenntnis, Erleben, Gebilde, Gegeben, Gestalt, Individualität, Inhalt, Isolieren, Körper, Mannigfaltig, Material, Objekt, Realität, Schauen, Sehen, Sinn, Vorgang, Welt, Weltanschauung, Wirkliches, Wirklichkeit Anschließen X f., 2, 15, 27, 219, 224, 233, 237, 263, 274, 276, 283, 343, 347, 356, 371, 515, 526, 530, 539, 559, 633, 698, 735 Ansicht, s.: Meinen Anspruch 157, 268, 298, 304, 333, 462, 530, 628, 653, 655, 696, 698, 753 Darstellungs∼ 357, 519 Geltungs∼ 357, 379, 463, 519, 643, 648, 655, 688, 703 Objektivitäts∼ 358, 622, 634, 670, 685 Wahrheits∼ 677, 679, 702 Wert(ungs)∼ 530, 688, 701, 703 ∼ d. Wissenschaft 7, 177, 263, 358, (416, 486, 602, 622, 640), 655, 670, 688 S. a.: Forderung, Streben Antasten 190, 244, 479, 599, 607, 691, 695 tasten/unantastbar 584, 668 berühren 43, 72, 441, 575, 579, 586, 655 S. a.: Punkt Anthropomorphismus 638, 642 antik, s.: Epoche Antwort XXVIII, 21, 26, 31, 54, 145, 200, 224, 248, 261, 276, 291, 317, 386, 407, 462 f., 483, 486, 509 f., 523, 552, 622, 663, 688, 693 be∼en 16, 52, 55, 57, 72, 75, 79, 110, 119, 159, 188, 191, 196, 218, 227, 243, 276, 308, 358, 431, 447, 451 f., 454, 466, 481, 485, 492, 500, 504, 519, 531, 558, 564, 599, 624, 626, 654, 673, 681, 696, 698 f., 751 unbe∼et/-bar 246, 407, 600 Replik XXIX S. a.: Ergebnis, Lösung Anwendung, s.: Verwendung Anziehung 195 S. a.: Gravitation, Magnetismus Apparat 287, 463 Begriffs∼ 687 S. a.: Mittel Apperzeption, transzendentale 130 apperzeptiv − assoziativ 639 Apriori 454, 456, 684, 766 Apriori d. wissenschaftlichen Begriffsbildung 282 Arbeit XVI, 22, 50, 60, 85, 109, 164, 167, 176, 199, 221, 223, 276, 286, 300–303, 388, 392, 477 f., 521, 620, 633, 639, 649, 651 f., 655, 683, 685, 694, 703, 716, 748, 755, 759, 763

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Wortregister

gemeinsame ∼ am Irdischen 733 generalisierende ∼/Be∼ung 382, 482, 489, 620 geschichtliche ∼/Be∼ung 285, 353, 468, 608 historische ∼ (359), 441, 497, 685 logische ∼ XXXI, 280, 303, 697, (739) (natur)wissenschaftliche ∼ XXIX, 19, 24 f., 59, 101, 109, 116, 120, 150, 201, 238, 267, 286, 300, 340, 479, 489, 497, 620, 622, 627, 682, 684, 765 f. philosophische/psychologische ∼ XXV, 149 zwei Haupttendenzen/Zweige wissenschaftlicher ∼/Betätigung 20, 27, 267, 479, (483), 760 Begriffs∼ XVIII, 52, 68–71, 88, 94, 99, 103, 116, 155, 176, 306, 402 f., 418, 439, 447, 453, 458, 464, 466, 472, 476, 486, 553, 639, 650, 710, 712, 762 Kultur∼ 685 an d. alten Problemen weiter∼en 12 (Be-/Mit)∼er 469, 512, 762 Be∼ung XVII, 52, 85, 109, 144, 150, 167, 182, 211, 214, 267, 285, 358, 489, 644, 657 f., 687 begriffliche Be∼ung 37, 50 f., 78, 83, 99, 110, 145, 150, 163, (174), 176, (186), 228, (239), 241, 289, 305, (358, 501), 616 S. a.: Art naturwissenschaftliche Be∼ung 144, 149, (186), 275, 482, 682 f. wissenschaftliche Be∼ung 27, 59, 67, 115, 120, 144, 177, 187, 223, 275, 303, 374, 479, 761 Wirklichkeitsbe∼ung 44, 59, 218, 223 f., 358, 382, 479, 658, 660, 670 Be∼ung − Darstellung 27 unbe∼et 51, 501 logisch (un)be∼et/durchge∼et 44–47, 49, 51, 759 begrifflich/logisch unbe∼et XX, 145, 673 (natur)wissenschaftlich unbe∼et XX, (144), 504 begrifflich/logisch durch-/heraus∼en (168), 543, 559, 759 heraus∼en 20, 27, 168, 176, 189, 196, 238, 274, 438, 518, 538, 555, 564, 602, 613, 616, 618, 716 ver∼en 468 Vor∼ 23, 104, 109, 115, 117, 148, 187, 221, 275, 308, 328, 335, 613, 645, 647 zusammen∼en 618, (733) S. a.: Art, Bewegung, Gebiet, Handlung, Teil, Umbildung

Argument(ation) XXVIII, 186, 210, 229, 306, 375, 662, 680, 735, 739, 743, 758 f. S. a.: Begründung, Einleuchten, Grund Armut 631, 732 inhaltsarm (371), 488, 715, 723, 732 Verarmung 7, 208, 531, 761 Dürftigkeit 631 S. a.: Seligkeit, unzulänglich Art XVIII, XXI, XXIX, 10, 13, 15, 22, 45, 115, 132, 166, 182, 194, 233 f., 237 f., 249, 251, 261, 278, 286, 317, 326, 344 f., 348, 356, 359, 368, 376, 387, 408, 412, 415, 420, 436, 455, 506, 512, 519, 535, 579, 581, 587, 592, 597, 612, 614, 648, 670, 674, 688, 691, 703, 709, 716, 728, 731, 757 S. a.: Andere, Kausal, Seinsart, Tatsache, Wert biologische ∼ 115, 251 f., 288, 369, 422 letzte ∼ 163 Auffassungs∼/-weise 32, 492, 758 individualisierende Auffassungs-/Betrachtungsweise 617, 639, 758 Begreifens∼ 106, 154, 265, 641 Begriffs∼ 75, 391, 411, 429, 450, 520, 603 Beschreibungs∼ 109, 114, 148, 214, 224 Betrachtungs∼ 233, 240, 431, 635 zwei ∼en d. Betrachtung 418, 642, 705 Darstellungs∼ IX, XXX, 107, 109, 114, 166, 191, 258, 278, 281, 427, 557, (561), 607 zwei Darstellungs∼en 27, 156, 352, 447, 739 Denk∼/-weise 5, 7, 15, 18, 609 Einheits∼ 165, 476 Erkenntnis∼/-weise 126, 147 f., 153 Geltungs-/Allgemeingültigkeits∼ 113, 358, 515, 701 Metaphysik∼ 419, 666 f., 731 Scheidungs-/Teilungs∼ 278, 546 Sinn∼ 515, (536, 547), 591, 594, 598 zwei ∼en von verstandenem Sinn 581– 584 Wert∼ 328, 534, 635, 703 Wirklichkeits∼ 170, 250, 419, 670 Wissenschafts∼ 20, 105, (120), 267, 597, 614, 617, 703 ∼ d. Allgemeinen/Allgemeinheit 48 f., 51 f., 64 f., 106, 114, 158 f., 172, 324 f., 347, 360, 362, 439, 515, 550, 553 ∼ wissenschaftlicher Arbeit 120 vier/fünf ∼en d. Allgemeinen in Geschichte 474 f., 549, 740 ff. ∼ d. Begriffsbildung 103, 116, 121, 123, 155, 188, 191, 217, (347), 349 f., 371, 407, 409, 479, 605, 697

Wortregister ∼/Form d. begrifflichen Bearbeitung 127, 167 f., 340 ∼ d. Geistigen 185 ∼ d. Geschichtsbehandlung 13 ∼/Form d. Gegensatzes 15, 438, 494 ∼ d. reflektierenden Geschichte 13 f. ∼ d. Gesetze(sbegriffe) 75, 87 ∼ d. (Be)Handelns/Tätigkeit/Verhaltens 13, 483, 674, 691 ∼ d. Historischen 328 ∼ d. Psychischen (180), 182–185, (256), 513 ∼ d. psychischen Seins 180, 256 f. ∼ d. Sinnes/Verstehens 577, 591, (592), 594, 598 ∼ d. Verbindung/Verknüpfung 428, 741, (756) ∼ d. Wertbeziehung 330, 337, 349, 505, 562, 690, 729 ∼ d. Wertens/Wertgeltung 428, 701 ∼ d. Zusammenhangs wissenschaftlicher Arbeit 497, 593, 714 drei ∼en wissenschaftlicher Behandlung/ Bearbeitung 223, 233, 240, 267, 479, 483 zwei ∼en d. Anschaulichkeit 205 zwei ∼en geschichtlicher Auffassung 492 zwei ∼en d. Geschichte 457 zwei ∼en d. Einheitsprinzipien 476 zwei ∼en/Sinne d. Erfahrens 132 zwei ∼en d. Individuellen 227, (317) zwei ∼en d. Individuen 198, 314–317, 319, 323 zwei ∼en historischer Individuen 433 f. zwei ∼en d. Lebendigwerdens 576 zwei ∼en d. Mannigfaltigkeit 61, 76, 154 zwei ∼en d. Naturwissenschaft 105 zwei ∼en d. Psychologie 490, 492 zwei ∼en d. Subjektivismus 674 zwei ∼en d. Unendlichkeit 78 zwei ∼en d. Vereinfachung 40, (99) zwei ∼en d. Willens 690 f. zwei ∼en d. Wertbetrachtung 635 zwei ∼en d. Wirklichen 659 ∼begriff − Gattungsbegriff 376 anders∼ig 383, 429 anders/besonders ge∼et 315, 560 gleich∼ig, s.: Gleich Verschieden∼ig(keit) VII, 500, 546, 615 sui generis 728 Gattung 115, 287, 336, 354, 385, 425, 445, 449 f., 464, 714, 717, 752 S. a.: Begriff, Bezeichnung, Einzelnes zwei Bedeutungen von Gattung 361 historische Gattung 449 konkrete Gattung 361, 385, 387, 409

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konkrete/reale Gattung − allgemeiner Gattungsbegriff 361, 385, 387 f., 714 konkrete Gattung − individuelles Glied 361, (387) Gattung − Gattungsbegriff − Gattungsname 361 Gattung − Individuum/Individu… 329, 385, 468, 713, 752, 761 Gattungsmäßiges 713 f. genus proximum 142 Menschengeschlecht 461, 634, 642 f., 741 Gruppe 192, 283, 285, 325, 327, 349, 361, 371, 440, 443–445, 447, 449–452, 456, 458, 474, 476, 492, 495, 516 f., 520 f., 551, 601, 750–753 S. a.: Begriff historische Gruppe 449, 551, 752 zwei Begriffsgruppen 520 Ding-/Objektgruppe 325, 474, 698 zwei Wirklichkeitsgruppen 316 Wissenschaftsgruppe 150, 267, 271 f., 517 f., 557, 616, 620 vier/zwei Gruppen empirischer/Erfahrungswissenschaft 28 f., 150, 183, (267), 281 Gruppe − Individuum 752 Klasse 44, 74, 115, 421, 445 S. a.: Ordnung (Klassifikation) letzte Klasse 192 f. zwei Objektklassen 505 Typ(us) 13, 18, 325–328, 475, 629, 661, 716 f. S. a.: Beispiel, Typismus, Urbild, Vorbild drei Bedeutungen/Begriffe von Typus 325–327 Durchschnittstyp 328, 356, 445 f., 452, 716 historischer (Durchschnitts)Typus 327, 447, 716 Typisch(es) XV, 15, 325–327, 428, 445, 451, 466 f., 614, 629, 631, 634, 757 Idealtyp(isch) 263, 326, 440 f., 758 Idealtypus − Vorbild 441 Weise 28, 41, 47, 85, 110, 112, 126, 140, 142, 157 f., 165, 167, 210, 213, 305, 310, 320 f., 333, 356, 365, 367, 371, 390, 396, 398, 428–431, 447, 450, 469, 504, 522, 529, 544, 546 f., 551–553, 565, 575 f., 578–580, 585, 587, 590, 592, 596 f., 603, 606, 612, 614, 641, 653, 658, 680, 699 f., 724, 757, 766 S. a.: Eigenart, Form Ausdrucksweise XX f., 25, 120, 131, 384 Betrachtungsweise 22, 242, 253, 345, 367, 417–419, 617, 639, 705, 725

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Wortregister

historische/naturwissenschaftliche Betrachtungsweise 274, 418, 507, 639, (725) naturwissenschaftliche (Denk)Weise 7, 719 Schreibweise 343 Assoziation 162, 681 S. a.: Apperzeption, Gesetz Astronomie 255, 271, 273, 402–407, 472, 620 Asyl 209, 559 asylum ignorantiae 388, (559) Hort/Zuflucht 571, 586, 622 S. a.: Flucht Atom 74, 91, 100 f., 197, 204 f., 207–211, 308 f., 370, 415 f., 459 f., 493, 518, 659, 668–672, 722 logisches ∼ 91, 668, 670–672 Körper-/Massen∼ 90, 246 ∼ − Individuum 205, (209 f.), 370, 493, 518 ∼isieren 165 f., 205, 494 f., 518, 717 ∼isieren/generalisieren − individualisieren 370, 493 ∼(ismus) − Individualität 205, 208 f., 308 ∼ismus, ∼istik 91, 207, 210, 370, 661, 672, 687 S. a.: Elektron, Gewicht, Welt Auffassung, s.: Meinen Aufgabe XI, XXIII f., 13, 18 f., 28, 31 f., 34, 37, 45, 52, 57, 72, 81, 88, 98, 108, 126, 128, 155, 166, 176, 191 f., 217, 222 f., 252, 305, 335, 349, 368, 426, 461, 484, 518, 598, 621, 624, 651, 711–713, 716, 722, 724, 759, 762 besondere/schwierige ∼ 130, 229, 241, 619 höchste/letzte/schwerste ∼ 72, 78, 621 notwendige ∼ 77, 174, 351, 656, 668 ungelöste/(un)lösbare ∼ XXIV, 32, 34, 191, 277, 394, 528 wesentliche/wichtige ∼ 12, 155, 252, 291 f., 373 widerspruchsvolle ∼ (18), 222 f. zwei ∼n 416, 476 Begriffs∼ 31, 34, 37, 45, 72, 102, (192), 448 Erkennens∼ 214, 217 Erkenntnis∼ 50, 57, 61, 70 Erkenntnis∼ − wirklicher Gegenstand 669 Lebens∼ d. Individuums 712 ∼ d. Geschichte 221–224, 282, 288, 295, 302, 305, 346, 351, 372 f., 375, 396 f., 426, 430, 455, 467, 469, 556, 661, 693, 696, 746 f.

∼ d. Geschichtswissenschaft 221, 224, 227, 241, 274 f., (277), 292, 327, 329, 632, 655 ∼ d. historischen Wissenschaft/Historikers (20), 353, 359, 387, 394, 409, 428, (441), 510, 528, 532, 567 ∼ d. Logik 28, 335, 346, 448, (612), 724, 759 ∼ d. Naturwissenschaft 52, 72, 77, 117, 126, (174), 214, (221), 224, 227, 261, 657 ∼ d. Philosophie 6, 9, 12, 14, 177, 562, 597, (613), 621, 698–701, 708, 726 f. ∼ d. Wissenschaft/Disziplin 52, 57, 84, 93, 98, 174, 241–243, 267, 274 f., 288, 329, 359, 375, 397, 430, 476, 613, 618, 620–622, 656, 699 f., 739 ∼ − Idee − Ziel 668 berufen sein 11 S. a.: Aufheben, Gegeben (auf∼), Lösung Aufheben 43, 66, 68, 114, 126, 163, 165, 202, 242, 279, 307, 316, 324, 339, 369, 386, 406, 432, 466 f., 494, 499, 502, 534, 570, 599, 659, 662 f., 665, 679, 718, 744 sich selbst ∼ 680, 684 abbringen XXVII, 185 aufgeben 131, 182, 211, 215, 217, 413, 636, 642, 658, 673, 686, 710 f., 724 f. aus-/vertreiben 209, 370 (be)rauben 104, 202, 384, 725 beseitigen 30, 34, 46 f., 49, 51 f., 56, 61, 71 f., 74, 87, 93 f., 98, 108, 129, 145, 163, 181, 192, 197, 215 f., 224, 232, 241 f., 261, 266, 268, 272, 293, 367, 370, 388, 494, 500, 535, 537, 570 f., 584, 634, 636, 672, 705, 728, 759 entfernen 47, 74, 77, 97, 192 f., 196 f., 204, 239, 242, 260 f., 301, 339 sich enthalten XXVIII, 334 Urteilsenthaltung 336, 643, 649 f., 735 Urteilssuspendierung IX, XXX, 30, 302 fallenlassen XIV, 80, 132, 158, 181, 185, 187, 270, 373, 514, 668, 724 (fort)lassen 295, 646, 709 streichen/tilgen 202, 457, 532, 633 verlassen XXIV, 42, 58, 92, 133, 162, 225, 252, 273, 395, 415, 530, 541, 599, 643, 646, 648, 666, 725, 735 Verzicht XII, 33, 107, 151, 165, 205, 291, 413, 455, 464, 467, 572, 642, 662, 669, 714, 742 weglassen 48, 54, 63 S. a.: Fehlen, Ignorieren, Trennung (ausschalten), Verschwinden, Wegfallen, Zurück (∼nehmen/-ziehen) Aufklären VIII, XXIV, 268 f., 370, 440, 558 f., 585, 601, 763

Wortregister Deutsche Aufklärung 20, 268 aufklärbar 559 S. a.: Entdeckung, klar, Licht, Philosophie Aufmerksam(keit) 179, 351, 493, 673, 755 achten auf 20, 33, 96, 130, 188, 230, 279, 295, 319, 321, 323, 348, 445, 470, 481, 498, 521, 538, 557, 561, 576, 747 viel Aufhebens 386 Aufsehen erregen VIII im Auge behalten 19, 23, 70, 213, 302, 393, 401, 419, 426, 589, 649 ins Auge fassen 344, 409 f., 539, 547, 552 im Auge haben 20, 58, 104, 107, 184, 197, 213, 250, 307, 345, 399, 429, 537, 543, 579, 598, 646, 652, 666, 694, 704, 755 aus d. Auge lassen/verlieren 12, 332 Augenmerk 97, 123, 191 beachten XI, XIX, XXII, 2, 6, 29, 33, 66, 76, 84, 111, 217, 219, 268, 317, 377, 385, 404, 559, 581, 599, 622, 717 f., 721, 755, 757, 764 Unbeachtet(es) XVI, 42, 53, 66, 503, 539 bedacht sein auf 166 darauf merken 42 sich sammeln 11 (zu) Gehör bringen/finden 2, 5 am Herzen liegen 5, 520 S. a.: achtsam, Erwägen, Teilnahme Aufsteigen 51, 68, 425, 668 emporheben-/steigen 145, 641 sich versteigen/Verstiegenheit XXIII, 209 S. a.: extrem, Höhe, Quantität Aufstellung, s.: Begriffsbildung, Herstellen Auge 33, 253, 461, 658, 722, 762 S. a.: Aufmerksam, offenbar Augenblick 151, 529, 635, 705, 729 S. a.: Situation Ausdehnung 83, 108, 112, 279, 345, 363, 393, 429, 526, 570, 591, 712 S. a.: Quantität Ausdruck X f., XVIII f., XXI, XXIII, XXVI f., 1, 6, 13, 16, 20 f., 23–25, 28 f., 32–34, 41, 47, 56–58, 61, 65, 80–82, 86, 89, 92, 97, 99, 114, 118, 124, 127, 131 f., 134, 141, 145, 158, 169, 171, 173–175, 178, 180–183, 185, 206 f., 214, 216, 225, 234 f., 237 f., 244, 248, 253, 255, 257, 261, 270, 277, 283–285, 289, 297, 302, 304 f., 309 f., 313, 319, 322, 325–327, 331, 340, 343 f., 348, 350, 354, 371, 382, 385–387, 396, 401, 410, 416, 424–426, 428, 435, 443, 449–451, 465, 469, 474, 480, 490, 504, 506, 514, 520, 525, 527, 534, 536, 540 f., 544 f., 547 f., 550, 558, 560, 562 f., 565, 575 f., 578–581, 584, 601, 605, 609–611, 616, 619, 627, 629,

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650, 659, 666, 671, 690 f., 696, 699–701, 703, 709 f., 712, 722 f., 725, 730 f., 739, 743, 752, 760, 763 sprachlicher ∼ 56, 347 Begriffs∼ 54 Gesichts∼ 547, 581–583, 586, 592 S. a.: Spiel ausdrückbar 42 Formulierung XI, XVI, XXI, 2, 54 f., 65, 68, 83, 93, 135, 146, 154, 201, 227, 235– 237, 239, 248, 258, 268, 283, 285, 305, 316, 321, 477, 575, 604, 640, 709 logische Formulierung 357, 434 mathematisch formuliert, s.: Gesetz sprachliche Formulierung 19, 398, (444) S. a.: Art (Weise), Aussage, Bezeichnung, Darstellung, Form, Gebrauch, Kundgeben, Sinn, Sprache, Terminologie Auseinander 430 ∼fallen 207, 264, 286, 292, 373, 583, 760, 764 f. begrifflich/logisch ∼fallen 259, 264, 489 notwendig ∼fallen/-gehen 384, 483, 489, 595 ∼gehen 24, 125, 330, 373 ∼halten XIX, 142, 288, 311, 327, 376, 433, 474, 487, 498, 543, 557, 565, 596, 603, 609, 739 f. begrifflich ∼halten 260, 479, 558, 565, 583, 617 ∼liegen 594, 608 S. a.: Analyse, Trennung Ausgleichen 689 aufwiegen 238 S. a.: Harmonie Auslese, s.: Wahl Ausnahme IX, XV, 3, 70 f., 107, 192, 217, 243, 292, 304, 347, 402, 405, 419, 445, 509, 565, 591, 614, 718 ohne ∼ 71, 108, 221 ∼ − Regel 289 ausnahmslos 25, 42, 72 ∼stellung 143, 264, 406, 418 Sonder-/Zwischenstellung 541, 584 S. a.: Besonderheit, Spezial, Vollständig Aussage(n) 11, 32, 36, 48–51, 54, 79, 102, 157, 163, 177, 225 f., 235, 246, 295, 306, 371, 391, 400, 471, 645, 652, 662, 699, 702 sagen XV, XIX, XXI, XXVIII f., 1, 44, 48, 62, 64, 112, 114, 116, 139, 142, 169, 260, 264, 266, 298, 314, 323, 376, 382, 384, 415, 435, 441, 483, 486, 526, 528, 546, 560, 565, 568, 570, 572, 579, 582 f., 603, 613, 626, 628, 639, 659, 664, 681, 700, 708, 736 f., 756 S. a.: Widerspruch

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Wortregister

nichts/wenig sagen XXII, 109, 116, (128), 133, 201, 219, (251, 260), 262, 268, (333), 352, 368, 378–380, 393, 395 f., 410, 471, 473, 486, 615, (644), 687, (717) nichtssagend VII, 127, 175, 179, 378, 513, 560, 627, 710, 736 zu Sagendes XXVIII Unsagbares 730 besagen 386, 407, 635 äußern 338, 691, 726 Willensäußerung 151 S. a.: Ausdruck, Disjunktion, Form, Satz, Sinn, Sprache Ausschalten, s.: Trennung Ausschließen XXIX, 15, 46, 73 f., 79, 120, 131, 163, 176, 183, 190, 223, 230 f., 250, 258, 264, 290, 299, 307, 311, 314, 326 f., 340, 343, 357, 360, 370, 377, 379, 391, 396, 401, 408, 415 f., 418, 420, 430, 435, 448, 456, 459 f., 472, 484, 488, 499, 502, 504, 528, 531, 546, 560, 640, 642, 647, 671, 711, 717, 719, 733, 753 (sich) entziehen XIX, 16, 33, 59, 101, 126, 139, 153 f., 186, 221, 225, 232, 258, 266, 293, 339, 378, 398, 412, 483, 500, 550, 564, 652, 661, 666, 722, 735 verdrängen 2, 78, 97, 144, 247, 494, 501, 530, 668 verweisen 355 weder − noch XXII, 8, 39, 91, 122, 139, 141, 143, 177, 180, 184 f., 225 f., 328, 332, 411, 427, 456, 483, 510, 515, 534, 537, 550, 552, 560, 572 f., 575, 577 f., 583 f., 586 f., 598–600, 604, 606, 619, 621, 644, 665, 667, 673, 675, 698, 719, 745 S. a.: Analyse, Begriff, Isolieren, Lösung, Satz, Trennung Außen 406, 472, 539, 545, 560, 585 ∼ − Innen 34, 131–133, 396, 426, 538, 540 äußere/Äußerlich(es) X, XXVI, 1, 6, 10, 34, 131 f., 160, 162, 231, 265, 282, 304, 347, 492 f., 538, 541, 545, 612, 614 Peripherie 312 f., 318 S. a.: Bedeutung, Fläche, Form, Grund, Sinn, Sinnlich, Welt außer(halb) 121, 142, 169, 179, 185, 247, 271, 345, 435, 479, 509, 519, 535, 559, 561, 615, 650, 667, 727, 729 S. a.: Ich, Jenseits, theoretisch, wissenschaftlich Auswahl, s.: Wahl Auswanderung 392 f. Autonomie, s.: Selbständig Band 308, 319, 381, 432, 450 f., 512, 516, 561, 716

binden an 54, 61, 177, 332, 355, 666 Gebundenheit 735 behaftet 49, 632, 671 S. a.: Beziehung, Sinn (∼behaftet) Bann, verbannen 8, 131, 531, 591 Basis, s.: Grundlage Bauen, s.: Herstellen Bearbeitung, s.: Arbeit Bedenken, s.: Denken, Zweifel Bedeutung XII, XVII, XIX–XXV, XXVII, 1 f., 6–8, 11, 13, 16 f., 19, 23, 26–29, 31 f., 35, 38 f., 76, 85, 132, 154, 169, 172 f., 189 f., 195, 211, 230, 239, 254, 283, 285, 296, 303, 316 f., 319, 323, 328, 330, 341, 350, 353, 364 f., 367, 378, 394, 406 f., 421, 426 f., 429, 452, 454, 458–461, 465, 475 f., 485, 494 f., 503–506, 514, 521, 525 f., 536 f., 548, 552, 556, 562, 567, 595, 602, 606, 611, 614, 620, 623, 634, 637, 644–646, 666, 668, 676, 687, 699, 703, 706 f., 710 f., 713–717, 720 f., 733, 743, 746–753 allgemeine ∼ 38–40, 42 f., 45, 49, 68, 88 f., 102, 105 f., 114, 155 f., 192, 274, 276, 304–308, 323–325, 348 f., 451, 474, 544, (552), 646, 701, 743 f., 746, 749, 751 allgemeine ∼ − allgemeiner Begriff 751 allgemeine ∼ d. Individuellen − allgemeiner Inhalt d. Gattungsbegriffs 744 äußerliche/vorläufige ∼ 11, 51 eine/dieselbe/identische ∼ 39, 47, 79, 171, 640, 664 enge/strenge ∼ 91, 170, 268, 513, 540, 572, 728 geschichtliche/historische ∼ 317, 327, 338 f., (365 f.), 383, 433, 437, 442–445, 452, 454, 457, 465 f., 482, (488), 512, 517, 520 f., 532, 552, 635, 639, 703 f., 720, 751 individuelle ∼ 427, 461, 634 logische ∼ 101, 122, 168–172, 178, 206, 227–231, 237, 241, 273, 286, 300, 346, 360, 406, 410, 434, 449, 483 f., 490, 495, 611 mehrere ∼en 47, 49, 109, 145, 170 f., 179 f., 206, 325–327, 379, 396, 610, 739 methodologische ∼ 183, 222, (480) (natur)wissenschaftliche ∼ XVII, 42, 149, 167, 215, 275, 280, 298, 305, 363, 431, 459, 468, 482, 628, 636, 655 f., 660, 683, 721 negative/positive ∼ 211, 560, 664, 666, 706, 720 f., 762 objektive ∼ 17, 684, 694–696 philosophische ∼ XV, XIX, 6 f., 274, 612, 615, 697 prägnante ∼ 534, 560, 573, 611, 699 praktische/theoretische ∼ 163, 167, 216, 356, 624, 763

Wortregister prinzipielle ∼ 20, 124, 150, 168, 189, 206, 251, 285, 483, 495, 497 f., 504, 597 sachliche ∼ 26, 28, 132 durcheinanderschillernde ∼ 526 übertragene ∼ 525, 572 (un)bestimmte ∼ 47, 49–51, 68, 89 f., 117, 170, 307, 421, 666 weite ∼ XIX, 101, 170, 190, 227, 278, 297, 303, 319, 559 f., 579, 690, 721 wesentliche ∼ 57, 82, 104 f., 169, 221, 286, 521, 525 Begriffs∼ 43, 81, 558, 720 Satz∼ 48 f., 56, 147, 216, 326, 664 Sinn-/Wert∼ 573, 576, 640, 699 Urteils∼ 47, 61 Wort∼ 24, 34, 38–40, 42–47, 49–51, 54– 56, 59–61, 67–69, 81, 88–91, 96–98, 102, 105 f., 109, 114, 117, 121 f., 127 f., 130, 132, 134, 149, 155 f., 169–173, 175 f., 178 f., 181, 183 f., 192, 205, 210, 226, 231, 236, 252, 268, 274–276, 278, 296 f., 304–308, 312, 319, 325–327, 338 f., 348 f., 351, 356, 361, 379, 396, 398, 407, 413, 430 f., 474, 513, 524–526, 534, 537, 540, 546, 557–560, 562, 569, 572 f., 576, 579, 583, 590, 602, 628, 637, 646, 666 f., 690, 694, 699, 710, 728, 731 f. elementare Wort∼ 39, 44 f., 50 f., 53, 59 f., 102, 114, 117, 199, 275, 305, 307 primitive/ursprüngliche Wort∼ 24, (40), 44, 102 Wort∼ − Begriff 97 f., 102, 117 Wort∼ − Begriffsbildung − Wirklichkeitsurteil 42 Wort∼ − Urteilsgehalt 55 f., 149, 534 Wort∼ − Urteilsgehalt − psychische Wirklichkeit 128 Wort∼ − Urteil(ssinn) 44, 55, (56), 61, 68, 306 f. Wort∼ − wirkliches Wort − psychische(r) Realität/Vorgang 39 Wort∼ − Wert 44 ∼ − Begriff 40, 44–46, 51, 55 f., 59, 69, 81, 117 ∼/Sinn − reales Dasein 536 ∼ − Wert 323–325, 330, 332, 338, 444, 505, 520 f., 639 f. ∼ − Wort 45, 49, 54, 56, 61, 490 keine/ohne ∼ 80, 91 f., 132, 141, 199, (219), 229, (263), 267, 334, 365, 401, (436), 445, 466, (473), 496, (569, 605, 611, 640), 680, 706, (733), 736 ∼slos(igkeit) 46, 54, 146, 247, 290, 306, 314, 323, 452, 457, 656, 663, 683, 688, 712, 718 f., 757 f.

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∼svoll 38, 219, 325, 338, 370, 428, 432, 489, 503, 661, 665 logisch ∼slos/-voll 56, 133 bedeutend XXVIII, 86, 232, 257 gleichbedeutend 56, 121, 169, 335, 643 Bedeutsam(es) XXVIII, 123, 127, 242, 325, 327–329, 339, 348, 398, 419, 427, 432, 436 f., 450, 480, 506, 517, 529, 535, 744, 752 f. geschichtlich/für Geschichte bedeutsam 184, 337, 450, 474, 503, 526 historisch Bedeutsam(es) 364–366, 488, 750 für alle Bedeutsames − mit allen Gemeinsames 325, 327, (554), 743 f., 751–753 Eindeutig(keit) 15, 25, 48, 79, 124, 129, 139, 155, 160, 181, 211, 284, 486, 503 f., 525, 576, 626, 702, 710 begrifflich/logisch eindeutig 262, 433, 663 Doppeldeutigkeit 548, 703 mehrdeutig 325 Vieldeutigkeit VIII, 15, 24 f., 48, 109, 116, 127, 145, 169, 179, 182, 206 f., 285, 338, 475, 512, 544, 576, 610 f., 641, 709, 739, 747, 759 f. Zweideutigkeit 227, 535–537 Unzweideutig(es) XVI, XIX, 46, 125, 183, 322, 395, 397, 540, 580, 757 S. a.: Akt, allgemein, Angabe, Anschauung, Art (Gattung, Typus), Begriff, Beschreibung, Bewußt, Geist, Geschichte, historisch, Individualität, Individuum, Inhalt, Leben, Natur, notwendig, Psychologie, Subjekt, Urteil, Welt, Werden, Zufall Bedingung 10, 46, 144, 147, 194, 210, 287, 358, 417, 430, 507, 623, 636, 663, 682, 690 gegenseitige ∼ 438, (494), 522 notwendige/unentbehrliche/unerläßliche ∼ 2, 271, 328, 417, 420, 690 Kausal∼ 373 f., 385, 387, 436, 452 Vor∼ 711 bedingen/bedingt 190, 296, 346, 369, 437, 451, 465, 494, 613, 660, 741 geschichtlich/historisch bedingt 695, 735 logisch bedingt (190), 292 unbedingt 4 S. a.: allgemein, Forderung, Geltung, Gesetz, notwendig, Sollen, Wert, Wesen theoretisch unbedingt 695 ∼slos 269 Bedingtheit 452, 735 zeitlich Bedingtes 8 f. konditional, s.: Teleologie S. a.: Begriff

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Bedürfnis XXIII f., 2, 33, 45, 48, 60, 62, 98, 102, 108, 239, 266, 286, 301, 305, 307, 347, 352, 360, 431, 438, 496, 519, 522, 530, 533, 541, 562, 593, 595, 618, 654, 656, 672, 725, 732, 741, 760 praktisches ∼ 42, (618) Erkenntnis-/Erlösungs∼ 42, 728 Gefühls-/Gemüts∼ 541 Geschichts-/Kausalitäts∼ 432, 435 Befangen(er) 15, 655 un∼ 127, 704, 716 S. a.: Naiv, Vorurteil, Zweifel Befehl 708, 730 Begabung, s.: Geist Begegnen 76–78, 130, 132, 222, 313, 359, 534, 674, 741 Begehren 125, 504 Neugier 455 S. a.: Streben Beginn, s.: Anfang Beglaubigung: garantieren/gewährleisten 49, 63 S. a.: Sicher, Verbürgen, zeugen Begleiten 42 mit sich bringen 482, 520, 591 mit sich führen 47, 52, 79 S. a.: gemeinsam Begreifen XX, XXIII, XXVI, 6 f., 23, 25 f., 61, 69–71, 74, 84, 87, 90 f., 96, 100, 105– 107, 114, 122, 151, 154, 161, 165, 167, 172, 174, 176–178, 193, 199, 207–210, 225 f., 230 f., 247, 250, 254, 281 f., 289, 292, 314, 345, 367, 384, 386, 389, 391, 393, 401 f., 404, 413, 442, 460 f., 463, 471, 473, 478, 492 f., 497, 503, 507, 512, 534 f., 538, 541, 549, 557, 562, 565, 571, 573, 591, 593, 596, 600, 602–604, 610, 628, 632, 636, 641, 663, 665 f., 668, 705, 715, 734, 737, 757, 761, 766 generalisierendes/individualisierendes ∼ 177, 254, 361, 378, 460, 473 geschichtliches/historisches ∼ 446, 591, 593, 596 logisches ∼ 293, 352, 463 naturwissenschaftliches ∼ 23, 44, 177, 197, 200, 209, 254, 265, (361), 363, 378, 404, 446, 463–465, 473 wissenschaftliches ∼ 22, 352, 730 ∼ − Vergleichen 264 ∼ − nacherlebendes Verstehen 593, 609 f. unbegriffen 53, 96, 403, 564 begreiflich XXVIII, 73, 75 f., 88, 96, 170, 235, 245, 264, 392 f., 434, 462, 484, 536, 599, 637 naturwissenschaftlich begreiflich 470

Unbegreiflich(es) 62, 96, 98, 208, 211, 216, 231, 265, 386 f., 404, 406, 478, 498, 500, 593 logisch Unbegreiflich(es) 353 mechanisch ∼/unbegreiflich 95, 101, 413–415 naturwissenschaftlich(e) Unbegreiflich(keit) 210, 231 f., 387, 403 Unbegreiflichkeit 207, 225, 232, 406, 464, 500 S. a.: Apperzeption, Art, Grenze, Methode, notwendig, Vorgang (begriffen) Begriff XX, 24, 44 f., 61, 67, 201, 230, 250, 277, 285, 297, 304 f., 384, 395, 409, 416, 543, 548, 670, 687, 715 abgeschlossener/fertiger ∼ 19, 63, 65, 99 abstrakter ∼ 116, 303 abstrakter ∼ − konkretes Ganzes 747 allgemeiner/Allgemein∼ IX, 27, (39), 43, 52, 57 f., 64 f., 84 f., 90, 93, 104, 106 f., 112, 115 f., 166 f., 171–175, 178, 186, 189, 193, 198, 201–203, 208 f., 212 f., 218 f., 224–227, 229–232, 235, 240, 242 f., 245 f., 248, 256– 258, 263, 265 f., 268 f., 275 f., 287, 289–291, 296 f., 301, 303–307, 316, 320 f., 323–327, 331 f., 342, 349 f., 354, 356 f., 360–364, 366–371, 374, 376 f., 379–395, 398–401, 403–410, 414, 421 f., 427, 437–455, 457– 464, 467, 470–478, 481, 487 f., 490, 493– 497, 510, 518, 520–522, 528, 530, 541, 543, 545, 551–555, 567 f., 572, 574, 578, 588 f., (593)–595, 597, 599, 603 f., 611, 620, 635, 640, 646–648, 666, 668, 672 f., 676, 687, 694, 698, 702–706, 710, 712 f., 715, 717, 719–725, 728, 733, 738 f., 742–753, 762, 765 absolut allgemeiner ∼ 74, 87, 168, 256, 712 empirisch allgemeiner ∼ (57), 108, 117, (154), 157, 251, 401, 645, (646) inhaltlich allgemeiner ∼ 440, 452, 454, 474, 476 unbedingt allgemeiner ∼ 63, 103, 111, 156, 223, 401, 421, 647 allgemeiner − individueller ∼ 356, 449– 451, 566, 750 allgemeiner ∼ − Eigenname − Gattungsname 231, 265 allgemeiner ∼ − Ganzes 362 f., 494, 746– 749 allgemeiner Gattungs∼ − Ganzes 518 allgemeiner/Gattungs∼ − Name 265, 439 f., 442, 444 f. allgemeiner Wert∼ − allgemeiner Wert 515 drei/zwei Allgemein∼e 383, 400

Wortregister (un)anschaulicher ∼ 195, 304 anschaulich erfüllter (bildhaltiger) ∼ 591– 593, 610 antiker ∼ 65, 80, (371) bestimmter ∼ 48 f., 67, 79, 112, 139, 155 f., 159, 175, 214, 281, 307, 376, 380, 518, 552, 645 f., 718 absolut bestimmter ∼ (52), 168 quantitativ bestimmter ∼ XVII f., 163, (207), 382, 401, 415 unbestimmter ∼ 47 f., 50, (196), 214, 408, 489, 503, 506, 512, 529, 544, 551, 611 brauchbarer ∼ 300, 496 f. darstellbarer ∼ 51 doppel-/viel-/zweideutiger ∼ 512, 536 f., 548 eindeutiger/klarer/vager ∼ 139, 394, 588 einheitlicher ∼ 89, 98, 161 f., 192 f., 220, 256 endgültiger ∼ 314 f., 409 enger ∼ 64, (164), 166, 320, 328, 394, 399, 480, 504, 506, 511, 513, (517), 519, 524–526, 531, 686, 705, 707, 716 S. a.: Sinn fixierter ∼ (349), 496, 577 formaler ∼ 20 f., 232, 237, 281, 338, 480, 504 f., 511, 519, 523, 531, 539, 694, 702 f., 707, 712, 724 f., 732–734 gegensätzliche ∼e 112, 205, 343 einander ausschließende ∼e (230), 250, 379, 396, 499, 502, 640, 642 sich gegenseitig bedingende/unabtrennbare ∼e 508, 522 generalisierender ∼ 63, 65, 155 f., 192, 240, 372, 439, 616 geschichtswissenschaftlicher ∼ 185, 224 gültiger ∼ 62 f., 110, (143), 159, 215, 218, 220, 223 f., 240, 345, 365, 398, 482, 628, (671), 724 allgemein gültiger ∼ 635 unbedingt allgemeingültiger ∼ (83), 110, (159, 357, 648) historischer ∼ 20, 23–25, 277–280, 287, 295, 297, 304, 307–309, 324, 326 f., 339– 342, 346 f., 349, 351, 354, 357, 372, 387, 389–391, 393 f., 412, 420, 427, 430, 434, 438–443, 445–455, 457 f., 460 f., 465–467, 469 f., 472, 474–476, 479, 487, 491, 495 f., 501, 510, 517, 527, 551 f., 588 f., 591 f., 601–604, 607 f., 610 f., 616, 619 f., 635, 646–649, 663, 673, 675 f., 695, 713 f., 718, 725 individualisierender ∼ 372, 443, 448, 604 individueller ∼ XXIII, 304, 342, 350, 364, 383, 390–392, 395, 443, 447, 449 f.,

791

456 f., 460, 476, 530, 566 f., 588, (595), 602, 651, (672), 750 irrealer ∼ 409, 603 komplizierter/schwieriger ∼ (51), 388, 441, (650, 654) leerer ∼ 372, 717 letzter ∼ 62 f., 75, 80, 87, 100, 161 f., 176, 193 logischer ∼ 20, 23, 27, (51), 185, 189 f., 228, 232 f., 289, 293, 301–303, 320, 359, 438, 480, 519, 523 f., 616 S. a. hier: Grundbegriff mathematischer ∼ 75 f., 78, 195, 206, 363 mathematischer ∼ − Wirklichkeit 36 naturwissenschaftlicher ∼ XIII, XVIII, 20, 23–26, 31, 34, 41, 45, 52 f., 57–59, 64– 69, 71 f., 79–83, 87, 102, 104, 116–119, 159, 164 f., 171 f., 189, 192, 194–206, 208– 211, 213, 215 f., 219, 225, 229–232, 239, 243, 245, 266, 272, 275 f., 281, 290, 296 f., 303 f., 307 f., 324 f., 340, 342, 347, 349, 354, 357, 360, 365, 371 f., 380, 383, 393, 400, 402, 404, 439, 441, 443 f., 446, 449 f., 471, 476, 479, 482, 494, 497, 502 f., 513, 528, 619, 624, 645, 647, 654 f., 658, 667, (669), 671–673, 679 f., 682, 685, 705 f., 710 f., 715, 719–722, 746, 751 f. negativer ∼ 79, 277 notwendiger ∼ 74 f., 139, 342, 728 positiver ∼ d. Geschichtswissenschaft 255, 258 primitiver ∼ 41, (59), 69, 117, 193, 197 problematischer ∼ 185, 223, 226, 273 f., 338, 438, 529, (670), 705 quantitativer ∼ 195, (415) relativer ∼ 35, 190, 240, 243, 327, 372, 438, 614, 702, 751, 765 sachlicher ∼ 280 f., 338, 435, 442, 480, 511, 513–515, 520, 523, 530, 557, 616 speziellster/Sonder∼ 14, 476 theoretischer ∼ 709 vollkommener ∼ 67, 112, 119, (171), 194, 307, 347, 669, 685 logisch vollkommener ∼ XVIII, 26, 45, 47, 55, 59, 65, 67 f., 70 f., 74, 79 f., 91, 97, 103, (159), 192, (193), 197, 200, 205, 239, 241, 669 umfassend(st)er ∼ XXI, 23, 106, 173, 175, 177 f., 190, 192, 197 f., 211, 239, 257, 296, 299, 308, 320, 325, 328, 342, 372, 409, 430, 437, 476, 529, 556, 668 f., 687, 694, 706, 718 vollständiger ∼ 391, 393, 514 wahrer ∼ 216, 356, 634 weiter ∼ 190, (322), 338, 401, (409), 513, 515 f., (526, 529), 536, 562, 569, 594, 706, 716

792

Wortregister

widerspruchsvoller ∼ 138, 221, (230, 290), 418 wissenschaftlicher ∼ XIII, 25, 37, 40, 44– 46, 63, 102, 112, 114, 152, 155 f., 164, 224, 290, 296, 304 f., 307, 356, 391, 474, 496 f., 605, 647, 658 f., 681 zeitlos geltender/gültiger ∼ 398, 487 Ding∼ 67–72, 74 f., 79 f., 83, 87–89, 91, 94 f., 97, 99–101, 103, 194, 241 f., 349, 389 f., 422, 650, 659 Ding∼ − Gesetzes∼ 72, 75, 87–89 Durchschnitts∼ 714 Erkenntnis∼ 214, 217 Gattungs∼ 57 f., 63–66, 80 f., 212, 287, 327, 360, 372, 385, 387 f., 409, 441–444, 449, 474, 477, 553, 704, 715, 719, 722, 725, 743 f. S. a.: Art (Gattung); hier: allgemeiner Begriff naturwissenschaftlicher Gattungs∼ − ethischer Wert∼ 710 f. empirischer Gattungs∼ 63, 103–105, 157, 401, 439 empirischer Gattungs∼ − Gesetzes∼ 103 Gattungs∼ − Exemplar 212, 319, 325, 329, 333, 361, 370, 387 f., 401, 437, 478, 493, 664, 711, 742 Gattungs∼ − Gattungsexemplar 710 f. Gattungs∼ − Naturgesetz 66, 360, 376, 439, 553, 704 Geschichts∼ 20, 23, 27, 185, 189, 191, 223, 232 f., 274, 280, 285, 293, 299, 338, 350, 372, 409, 430, 435, 442, 480, 506, 511, 513–519, 523, 530 f., 557, 567, 624, 686 Grenz∼ (52), 137–139 Grund∼ XIV, 84, 87, 396, 640, 673, 713 logischer Grund∼ 19, 191, 240, 426 zwei historische Grund∼e 396 Gruppen∼ 443 f., 450 f., 458, 475, 551 f., 751 f. Gruppen∼ − Exemplar 443, 451 f. (logischer) Ideal∼ 441, 484 In∼ 127, 239, 372, 529, 561, 601, 641, 711, 724 Kampf∼ 721 Korrelat(ions)∼ 139, 240, 728 Real∼/realer In∼ 561, 603 f. Relations∼ 67, 69–71, 80, 83, 87–89, 91, 94, 97 f., 101, 162, 194, 241 f., 650, 659 elementarer/Zentral∼ 46, 496, 698 ∼e verschiedener Grade 443 f., 555 ∼ − Erkenntnis 42, 82, 113 f., 217 ∼ − Erklärung − Urteil 106 (allgemeiner) ∼ − Exemplar 64, 171, 219, 230, 265, 308, 316, 323, 360–363, 365 f.,

368, 371, 380, 384, 387, 403, 442 f., 450– 452, 459, 521, 640, 746 f., 749 f. ∼ − Faktum/Tatsache 31, 116 f. (allgemeiner) ∼ − Gattungsexemplar (230), 263, 332, 361, 635, 719, (722) ∼ − Gegenstand/Objekt 603, 605, 658, 761 ∼ − Gesetz 61, 66 f., 98, 103 f., 113, 229, 272 ∼ − Individualität 119, 245, 365, 450, 453, 482, 553, 589, 604, 753 ∼ − Individuelles/Individuum 197, 199, 230, 750 ∼ − Individuum − Name 231 ∼ − Leben XVIII, 199 ∼ − Realität XIII, 81, 152 ∼ − Satz 51, 56 ∼ − real Seiendes 216 unwirklicher, geltender ∼ − wirkliches Sein 398 ∼ − Substrat 163 ∼ − Urteil (51), 54–60, 65–67, 69–71, 79 f., 106, 117 f., 158, 296, 306, 356, 645, 656 ∼ − Vorstellung 48, 65, 80 ∼ − Werden 398 ∼ − Wirklichkeit VIII, XIII, (XXII), 16, 44, 60, 63, 75 f., 114, (173), 174, 192, 196– 203, 208–210, (213), 215–218, 222–227, 236, 254, 291, 296 f., 370, 384, 388–390, 402, 450, 473 f., 487, 520, 658, (666), 668– 670, (673, 705) ∼ − Wissenschaft XXII ∼ − Wort (24, 31), 46, 48–50, 55 f., (67, 296), 486 ∼/Exemplar − Ganzes/Teil 360, 371, 746 f., (750) ∼sumfang 41, 47, 54, 62, 137, 167, 342, 531, 536, 698, (716) S. a.: Fassen, Inhalt; hier: enger Begriff, weiter Begriff ohne/kein ∼ 40, 42, 114, 117, 211, 267, 303, 749 f. drei ∼e: zeitliche Folge − Entwicklung − Fortschritt 252, (425) S. a.: Entwicklung, Fortschritt drei ∼e, s.: Art, Kausal, Subjekt, Verstehen mehrere ∼e, s.: Geist vier ∼e: sachliche (Natur − Kultur), logische (naturwissenschaftlich/generalisierend − historisch/individualisierend) 616 zwei ∼e, s.: Individuum; hier: Allgemeinbegriff drei Eigenschaften/Momente/Seiten d. ∼s: empirische Allgemeinheit, Bestimmtheit, unbedingt allgemeine Geltung 48, 51,

Wortregister (62), 65, 83, 102 f., 112, 114, 117, 154, 156, 158 f., 347, 357 S. a.: Entwicklung (∼sstadium) zu Ende gedachter ∼ 209 ∼sjongleur 766 d. Name/Terminus ∼ 19, 102, 231, (277), 297, 304 d. Wort ∼ 20, 24 f., 31, 296 S. a.: Ableiten, allgemein, Angabe, Anschauung, Apparat, Arbeit, Art, Aufgabe, Ausdruck, Bedeutung, begrifflich, Begriffsbildung, Bestimmung, Beziehung, Definition, Eigenart, einfach, Einheit, Einschließen, Element, Entwicklung, Ersetzung, Erweiterung, Faktor, Fassen, Feststellung, Forderung, Form, Ganzes, Gebiet, Gebrauch, Geltung, Geschichte, Gestalt, Grenze, Hypostase, Ideal, Identifizierung, Inhalt, Konstruktion, Lehre, Leistung, Lösung, Material, Meinen, Mensch, Merkmal, Mittel, Möglich, Objekt, Objektivität, Ordnung, Qualität, Realismus, realistisch, Reihe, Sinn, Spiel, Streben, Struktur, System, Theorie, Trennung, Umbildung, Unterschied, Verschwinden, Verstehen, Verwechslung, Verwendung, Verwirklichung, Welt, Wert, Wesen, Wirklichkeit, Wissenschaft, Zugehörigkeit, Zusammen, Zusammengehörig, Zusammenhang, Zweck, Zwei begrifflich 77, 109, 142, 209, 259, 285, 301, 353 f., 433, 435, 462, 569, 628, 663 abstrakt ∼ 126, 147 allgemein∼ 173, 235, 462 logisch ∼ 272, 541, 572 mathematisch-∼ 78 nur ∼ 140, 285, 292, 368, 596, 617, 760 rein/streng ∼(es) 356, 567, 588 f., 591 f., 608 wissenschaftlich ∼ XX, (61) über∼ 590–592 ∼ − real 404 ∼es 591, 608 S. a.: Abstrakt, allgemein, Arbeit, Auseinander, Bedeutung, Darstellung, Denken, Einsicht, Einzelnes, Erfassen, Erkennen, Erkenntnis, Faktum, genau, Geschichte, Grundlage, Handlung, Isolieren, klar, Lösung, Methode, notwendig, Ordnung, Recht, Sprache, System, Trennung, Überlegung, Überwinden, Umbildung, Voraussetzung, wissenschaftlich Begriffsbildung XX, XXII f., 19 f., 25, 27, 29, 42, 45, 47, 49, 53 f., 56–64, 68, 70–72, 74, (78), 88, 94, 100, 103–106, 110, 113, 123–127, 139, 148, 150, 156 f., 161, 164–

793

166, 174 f., 178, 190–195, 220, 231, 242, 245, 250, 257–259, 261, 265, 278, 287 f., 296 f., 305, 307, 325 f., 340–343, 347, 350, 352 f., 356, 358, 368 f., 371 f., 377, 381, 385, 391 f., 399 f., 407 f., 410, 435, 438, 444, 447, 450 f., 458, 470, 473 f., 480, 482, 494, 500, 505, 508, 510, 548, 552 f., 562, 564, 567 f., 581 f., 588 f., 592, 594, 602, 605–607, 617, 622, 652 f., 658 f., 667, 670, 673 f., 677 f., 681, 696 f., 722, 733, 738, 742 f., 745, 750, 752 antike/moderne ∼ 65, 371 atomisierende/isolierende ∼ 518, 717 beschreibende ∼ 110, 113, 116 generalisierende ∼ 29, 45, 66, 114, (119), 149, 154 f., 161, (166), 172 f., 178, 186, 189, (192), 199, 215 f., 224, 253, 258, 278, 308, 342, 352 f., 359, 367, 372, 380, 404, 407, 422 f., 442, 450 f., 458, 464, 483, 491, 495, 502, 518, 552, 562, 617, 620, 701, 705, 717, 725, 758 geschichtliche ∼ VII, IX, 43, 178, 189, 285, 297, 307, 315, 325, 341, 348 f., 383, 409, 425, 443, 451 f., 473 f., 480, 503, 529, 548, 564, 589, (594), 597, 605 f., 624, (632), 647, 654 f., 659 f., 701, 749–752 geschichtswissenschaftliche ∼ 189 f., 205, 372, 447, 451, 502, 598, 654, 662, 726 historische ∼ XXIV, 27 f., 30, 84, 122, (187), 191, 213, 227, 277, 279–283, 292 f., 295 f., 301, 303, 314, 320, 332, 339–343, 347 f., 350, 357, (358), 364, 367, 369, 372, 377, 389, 391–393, 396, 423, 427, 429, 434, 438–440, (448), 451, 454, 456, 458, 460, 464, 470, 481, 483 f., 503 f., 508, 510, 514, 517, 519, 521, 526, 536, 545, 549, 552, 554–556, 564, 588, 590 f., 593 f., 605, 610, 613, (618), 622, 624 f., 628 f., 635, 638, 645, (646), 647, 649, 654, 661, 663, 665, 673, 675, 677, 681 f., 684, 693 individualisierende ∼ 29, 43, 278, 341 f., 352 f., 367, 372, 407, 440, 449–451, 458, 465, 474, 481–483, 507, 511, 541, 549, 552, 554–556, 558, 562, 588, 590, 594, 597, (605), 617, 638, 651, 655, 657, 659 f., 685 f., 701, 718 klassifikatorische ∼ 58 f. körperwissenschaftliche ∼ 144, 150, 155 f., 160, 164, 166, 169, 172, 287 künstlerische ∼ 356 kulturwissenschaftliche ∼ (533), 558 mathematische ∼ 36, 75, 363 naturwissenschaftliche ∼ 19 f., 24–27, 30 f., 34, 39, 45, 50, 58 f., 61, 63–65, 68, 72, 75–77, 82–85, 94 f., 98–100, 104–106, 109, 113–115, 117–122, 124–126, 148, 154 f.,

794

Wortregister

159, 161, 164, 166, 168, 174, 177 f., 186, 188–192, 194, 196–200, 203, 206 f., 210– 213, 215, 217–219, 221 f., 224, 229, 236, 239 f., 250, 252, 267, 274–278, 285–287, 292 f., 295–297, 301, 303–305, 307, 321, 325 f., 331 f., 337, 340, 343, 347, 349 f., 365, 369, 371 f., 377, 380 f., 384, 386, 391 f., 402, 407, 413 f., 416, 419, 422, 438 f., 447, 450 f., 457 f., 464 f., 468, 471, 473 f., 478, 480, 495, 501, 533, 620, 622 f., 642, 645 f., 652, 658, 660, 669–673, 675– 677, 679, 681, 698, 701, 719, 725, 741 f., 749 f., 752, 764 primitive ∼ 45, 348 f. psychologische ∼ 123, 125–127, 143, 150, 155–158, 160–164, 166, 172, 481 f., 490, 501, 572 quantifizierende ∼ 164 richtige ∼ 286 teleologische ∼ 343, 465 vorwissenschaftliche ∼ 348, 508 wertbeziehende ∼ 278, 281, 343, 354, 358, 465, 474, 481 f., (504), 507, 511, 517, 541, 618, 629, 635, 646, 655, 657, (676), 677, 684, 686 wertende/wertfreie ∼ 278, 676 f. wissenschaftliche ∼ XXII, 43–45, 113, 115, 124, 127, 179, 188, 215, 217, 282, 304, 320, 331 f., 348, 386, 479, 603, 613, 642, 647, 658 f., 667, 675 f., 678 f., 689 f., 697, 702, 739, 741 f., 746, 749 Begriffsaufbau 52 f., 371, 548, 604 Begriffsentstehung 65, 84, 200, 305, 344, 372, 379, 390, 399 f., 408 f., 411, 416, 420 f., 427, 430, 439, 443, 449, 506, 563, 566, 602, 605, 658, (672), 680, 752 Begriffsfindung 22, 53, 61, 63, 65, 84, 87, 89, 97 f., 161, 389 f. Begriffsgewinnung/-schaffung IX, 65, 75, 101, (111), 112, 178, 189–191, (193), 228, 232, 280, 320, 339, 342, 359, 420, 482, 518, 536, 549, 551, 647, 664, 671, 686, 691, (711) Begriff aufstellen (52), 89, (160), 233, 281, 301, 324, 381, 394, 407, 475, 530, 703 f. Begriff ausbilden 45, 89 f., 119, 307, 682 Begriff durchbilden 68, 70, 89 Entspringen/Hervorbringen d. Begriffs 168, 481 Zustandekommen d. Begriffs 57 f., 102, 200, 278, 304, 548, 604, (745) auf/zu Begriffe(n) bringen XXIX, 419, 542 in d. Begriff kommen 46, (350) in d./sich im Begriff vereinigen 279, 350

im Begriff zusammenfügen/-gehen/-setzen 558, 560, 566 sich keinen Begriff machen 267 zum Begriff fortschreiten/hinführen 138, (192), 391 zum Begriff gelangen (77), 80, 85, 258, 300, (670) zum Begriff kommen (74 f., 102), 138 f., 201, 222, 224, 349, 408–410, (423), 501, 517, 647, 659, 670, 725 zum Begriff machen 44 f., 155, 342, 460, 474 ∼ − Darstellung 409 ∼ − Tatsachenfeststellung 285 ∼ − Wert 281, 332, 474, 511, 514, 519, 536, 540, 625, 628, 632, 635, 645–647, (651), 654, 675 f., 678, 683, 701, 704, 724 ∼ − Wirklichkeit 213 S. a.: Apriori, Art, Eigenart, Entwicklung, Faktor, Form, Gestalt, Grenze, Ideal, Individualität, Leben, Logik, Methode, Möglich, Objektivität, Ordnung, Prinzip, Produkt, Sinn, Streben, Struktur, Tatsache, Theorie, Voraussetzung, Vorgang, Wesen, Ziel, Zweck Begründung VI–XIX, XXIX, 5, 12, 21, 31, 43, 57, 64, 82, 92, 100, 127, 136, 143 f., 150, 157, 178, 187, 216, 296, 298, 302, 314, 336, 358, 397 f., 416, 419, 451, 455, 477, 507, 603, 633–635, 644, 650, 661, 670, 672, 676, 678 f., 693, 719, 723, 740 empirische ∼ 85, 672 logische ∼ 187, 189, 647 metaphysische ∼ 665, 667 theoretische ∼ VII, XXIII, 686 wissenschaftliche ∼ 425, 542, 661, 663, 667, 688 unbegründet/ohne ∼ 36, 527, 627, 744 Begründbar(es) XXIII, 85, 663, 667 S. a.: Argument, Einleuchten, Grund (Berufung, sich berufen auf) Behalten VIII, 63 f., 75, 86, 94 f., 113, 142, 163, 167, 199, 205, 227, 230, 427, 628, 706, 766 bei∼ X, 69 f., 75, 96, 131, 163, 333, 340, 424, 502, 514, 544, 600, 637, 724 f. (auf)bewahren 90, 242, 294, 315, 335, 349, 544 wahren XXVII, 8, 162 erhalten 25, 182, 199, 220, 260, 292–294, 394, 400, 422, 481, 501, 552, 568, 590, 607, 634 S. a.: Prinzip, Satz Daseinserhaltung 413 Daseinserhaltung − Werterhaltung 636

Wortregister aufrecht (er)halten X, 235, 305, 356, 618, 637 festhalten XVII, XIX–XXI, 4, 41, 68, 96, 109, 128, 132, 146 f., 165, 182, 203, 215, 237, 263, 312, 341, 373, 404, 408, 412, 430, 433, 467, 499, 503, 507, 527, 535, 537, 542, 548, 565, 569, 571, 582, 588 f., 600, 643, 659–661, 723, 761 Fixierung 70, 349 S. a.: Begriff lassen XIV, XVI, XXX, 6, 20, 274 darin lassen 533, 732 stehen lassen 242, 432 retten 182, 357 schützen 9, 54, 130, 160, 333, 405, 526, 548, 619 S. a.: Bleiben, Halt, Hand, konservativ, Vereinigung (einfangen) Behandlung 19, 263, 368, 442, 559, 619 erschöpfende ∼ 75, 376, 412, 543, 549, 597 f., 698, 753 formale ∼ 22, 28 generalisierende/individualisierende ∼ 149, 186, 253 f., 258–260, 262, 266, 477, 513 f., (530), 616 geschichtliche ∼ 13–15, 18 f., 122, (266 f., 313), 397, 458, 480, 537, 698, 746 historische ∼ 221, 248, 287, 695, 702 logische ∼ 22, 643, 766 mathematische ∼ 78, 255 naturwissenschaftliche ∼ 123, (128), 186, 232, 253, 257 f., 262, 385, 467, 514, 518, 530, 616, 698, 702, 744 naturwissenschaftliche ∼ d. Historischen 259, 264, 266 philosophische ∼ 15, 699, 702 psychologische ∼ 128, 160 wissenschaftliche ∼ 4, 19, 21, 125, 181, 189, 228, 267, 317, 368, 456, 550, 617, 620, 700 ([natur]wissenschaftliche) ∼ d. Geschichte 8, 13 f., 18 f., 264 f. viel behandelt 471, 547, 557, 714 S. a.: Problem, Sprache Behauptung XVII, XXVIII, 1 f., 7, 11, 29, 36, 43, 56, 64, 66, 78, 84, 95, 104, 107, 109, 116, 120, 125, 134 f., 145–147, 152, 156, 165, 179, 193–195, 203, 208, 210, 217, 221 f., 226, 231, 234, 244 f., 249, 259, 262, 264–266, 271, 290, 295 f., 306–308, 322, 327, 335, 337, 353, 355, 373, 379, 383, 385, 387 f., 397, 418, 441, 447 f., 451, 455, 459, 461, 475, 478, 492, 494, 507, 524, 527, 531, 538 f., 547, 556, 559, 568 f., 571, 600, 604, 620, 627–629, 632, 637, 642, 647, 652 f.,

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664, 669 f., 678 f., 701, 710–712, 719, 723, 738, 746, 748, 751, 757 f., 762, 765 logische/metaphysische ∼ 129, 346 richtige ∼ 46, 240, 494, 627 als wahr behaupten 54, 679, (701) S. a.: Erklärung, Feststellung, Meinen, Standpunkt, Stellungnahme Beilegen, s.: Zuerkennen Beispiel XVII, XXV, 50, 67, 70, 89, 92 f., 97 f., 101, 110, 239, 244 f., 252, 254 f., 263, 288, 294, 301, 308, 316 f., 328, 332, 336 f., 365, 368, 381, 392, 402, 423, 425, 428, 436, 441, 453, 455 f., 460, 462, 466, 477 f., 481, 519, 523, 531, 534, 536, 544, 546 f., 549, 553, 574, 576, 578–584, 586 f., 591–594, 605, 608, 613, 629, 631, 634, 679, 715, 721 Exempel/Exemplifikation XIX, 269 Muster 402, 609, 632 S. a.: Art (Typ), Gleich (Ver∼), Urbild, Vorbild Bejahung 59, 101, 127, 266, 458, 504, 597, 718 Wert∼ 694, 730 befürworten 150 S. a.: Anerkennen, Zustimmung Bekannt(es) 13, 15, 32, 79, 99, 105, 110 f., 124, 134 f., 142, 148, 170, 209 f., 244 f., 251 f., 268, 291, 301, 313, 315–318, 345, 358, 377, 397, 409, 430, 432, 445, 461 f., 500, 505, 515, 518, 522, 528 f., 559, 604, 627, 631, 662, 702, 715, 718, 735, 748, 751, 756 Un∼(es) XIV, 32, 37, 42, 77 f., 82, 124, 153, 233, 295, 317, 394, 403, 471, 476, 528, 577, 627, 632, 655 f., 662, 684 (un)mittelbar ∼ 127, 143, 534, 570 ∼lich 39, 232, 371 berühmt XXI, 609, 632 unter d. Namen gehen XVIII S. a.: Kennen, Kundgeben Beobachten 42, 53 f., 103, 109, 114 f., 138, 141, 287, 289, 463, 627, 653 f. direkt/unmittelbar ∼ (53), 108, 112, 153, 157, 292, 483 Beobachtbar(es) 63, 659 direkt Beobachtbar(es) (53), 54, 57, 63 ∼des/Beobachtetes 138 Selbst∼ 138, 140, 155, 158 S. a.: Mannigfaltig, Objekt, Sehen bequem 34, 47, 619 f. Un∼lichkeit/unangenehm IX, 492 erleichtern XI, XVI, 40, 195 f. Mißliches XXVIII, 85 S. a.: richtig Beruf 618, 700 Berufung, sich berufen auf, s.: Grund

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Wortregister

Beruhen 22, 29, 39 f., 47, 63, 66, 81, 83, 112, 127, 136, 138, 145, 151, 160, 180, 201, 207, 213, 277, 280, 288, 308, 310 f., 313– 316, 318 f., 323, 335, 343, 348, 350, 385, 412, 415, 422, 449–451, 459, 476, 489 f., 494 f., 519, 527, 532, 544, 546, 548, 561, 568, 591, 607, 609, 614, 631, 636–639, 645 f., 657, 659, 669, 672 f., 679–685, 687, 691 f., 694, 699 f., 738, 743, 749, 758 angewiesen sein 22, 158, 291, 568, 580, 591 ruhen auf 18, 726 S. a.: Grund, Grundlage beschaffen, s.: Qualität Bescheiden(heit) XII, 12, 299, 609 sich begnügen 15, 32, 36, 58, 74, 99, 173, 191, 216, 251, 256, 372, 382, 443, 451, 453, 476, 501, 579, 588, 593 f., 606, 608, 623, 652, 703, 707, 759 f. S. a.: erreichbar (ausreichen), Genügen Beschränkung, s.: Grenze Beschreibung 44, 51, 107–109, 113–116, 148, 152, 154–157, 168, 192, 214, 224, 273, 275, 300, 303–306, 308, 316, 339, 359, 410, 560 generalisierende/individualisierende ∼ 148, 613 (natur)wissenschaftliche ∼ 105–109, 115 f., 155, 214, 275, 300 primitive ∼ 155, 275 Natur∼ 104, 108 Wirklichkeits∼ 44, 104, 275, 306, 308 zwei Arten/Bedeutungen von ∼ 109 ∼ − Darstellung 109 f., 114, 148, 410 ∼ − Erklärung 104–110, 113, 119, 148, 156, 168, 560 ∼/Erklärung − Gesetz 106, 113 f. Deskription 113 Schilderung 115, 295, 351, 355 f., 496 S. a.: Art, Darstellung, Methode (deskriptive), Psychologie (deskriptive), Wissenschaft Besinnung XIII, 11, 18, 151, 193, 198, 230, 248, 298, 397, 499, 507, 516, 656, 702 (un)besonnen 3, 7 Besitz XIX, 4, 11, 24, 26, 35, 38–41, 43, 45, 47, 54, 57 f., 60, 62, 65, 74, 76, 78, 82, 94, 103, 105, 113, 140, 146, 159, 173, 179, 194, 200, 203, 205 f., 215, 221, 224, 228, 241 f., 255, 261, 276, 284, 289, 293, 295, 299, 304, 308, 314, 316, 318, 321, 323, 328, 338, 345, 349, 354, 356, 362, 364–367, 371, 374, 385, 389, 401, 403, 406, 417, 419, 429, 433, 439, 443 f., 450–452, 459 f., 465, 482, 485, 489– 491, 494, 503, 506, 508, 515, 518, 521 f., 536, 543–545, 548, 553, 561 f., 574, 582,

598, 600, 623 f., 626, 629, 635, 639 f., 644 f., 649 f., 655 f., 660, 662, 664, 667, 682, 695, 701, 709, 712, 717, 719, 721, 727 f., 746, 749, 763, 765 S. a.: Einschließen, Haben, Übernahme Besonderheit XXVIII, 27, 173, 180, 198 f., 202, 211, 216, 218 f., 221 f., 224 f., 228–231, 239, 241, 243–245, 248, 274 f., 321, 346, 364, 369, 374 f., 387, 401, 416 f., 444, 453, 459, 463, 465, 469, 473, 475, 477, 483, 523, 540, 556, 562 f., 590, 623 f., 628, 633, 654, 711, 722, 743, 747, 749, 752, 762 f. individuelle ∼ 231, 465, 722 inhaltliche ∼ 424, 540 logische ∼ 123, 244, 298, 482 sachliche ∼ 83, 159, 277, 758 Besonderes 17, 119, 207 f., 217, 220, 222, 236, 240, 247, 261, 265, 268, 274, 278, 280, 287, 291, 305, 308, 319 f., 324, 361, 366, 385–387, 454, 460, 472–475, 484, 563, 623, 738–741, 743 f., 746–748, 750–753 ausgezeichnet 178, 348, (512), 728 Einmalig(es/-keit) 16 f., 155, 189, 199 f., 202, 208–212, 218–226, 229, 232, 236, 246 f., 259–262, 266–268, 273–275, 278– 280, 289 f., 305–308, 317 f., 320, 325, 338, 346, 350, 366, 369 f., 376–378, 380, 387, 391, 394–397, 399–405, 407, 409, 422 f., 425–431, 443–445, 458–464, 466–471, 473, 475, 478, 510, 530, 554, 567, 628, 632 f., 651 f., 655–657, 663–665, 683, 696, 712, 738 f., 745 S. a.: Anschauung, Entwicklung, Gebilde, Geschichte, Individuum, Objekt, Reales, Realität, Tatsache, Vorgang, Weg, Werden, Wirkliches, Wirklichkeit, Zusammenhang bemerkenswert/großartig 6, 66, 271 Einzigartig(keit) 78, 198, 201, 308–310, 312–319, 321, 325, 327, 337, 348, 365, 383, 406, 422, 430, 437, 442, 470 f., 599, 637, 751, 762 Einzigartigkeit − Unteilbarkeit 309, 313– 316, 319 eminent XXII, XXIX, 255, 408, 433, 452 f., 524, 601, 661, 712, 715 Grille 641 Merkwürdig(keit) 306, 322, 471, 721 Sonder…, s.: Ausnahme, Begriff, Darstellung, Gebiet, Wissenschaft sonderbar/-lich 17, 40, 60, 145, 190, 209, 327, 489, 527, 669 S. a.: allgemein, Anschauung, Aufgabe, Ausnahme, Charakter, Eigenart, Einheit, einzig, extrem, Form, Individualität, individuell, Mensch, Merkmal, offenbar, Qua-

Wortregister lität, Quantität, Spezial, Überlegenheit, Wunder, Zauber Bestätigung XVII, 72, 82, 86, 89 f., 94, 190, 197, 235, 263, 289, 313, 456, 477, 480, 608, 693 S. a.: Anerkennen, zeugen Bestehen XX, 21, 35, 37, 40, 43, 45 f., 48 f., 54–59, 63, 66–72, 74, 76, 78–80, 83, 90–92, 94–97, 99 f., 113 f., 121, 124 f., 127, 140, 146, 151, 157, 161, 167 f., 188, 196, 199, 201, 203 f., 208, 217, 221–224, 226, 228, 234 f., 237 f., 245, 256, 269, 271, 279, 281, 283, 286, 295–297, 300, 304, 306, 308–310, 314, 316, 320, 322, 330, 338, 347, 350, 361, 365, 368–370, 372, 376, 381, 389 f., 410, 423, 429, 436, 439 f., 443 f., 450, 465, 469, 477 f., 487, 500, 511, 516, 518, 530, 536 f., 541, 546 f., 550, 561, 565, 573 f., 577, 580, 596, 599, 615, 630, 639, 643, 645, 652, 659 f., 662, 665 f., 668, 671, 674–676, 690 f., 699, 702, 704, 717, 732, 740–742, 746, 749 f., 752, 759, 761, 763 wirklich ∼ 238, 659, 668, 670 ∼des 243, 315 Bestand 417, 449, 476, 484, 726, 752, 762 Beständig(es) 94, 251, 312 Unbeständig(keit) 660, 735 ausmachen XX, XXIII, 38, 49, 56, 166, 283, 316, 318, 399, 536, 566, 595 gewachsen sein 126 S. a.: Bleiben, für sich, Teil, Vorkommen Bestimmung 4, 15, 47–50, 57, 73, 97, 103, 110, 169, 178, 198–213, 218, 279, 281, 301, 316 f., 325–327, 336 f., 340–342, 351, 385, 387, 400 f., 417, 424 f., 434, 439, 446, 449, 452, 456 f., 481, 511, 520, 530, 536, 545, 560, 569, 613, 615, 625, 630, 642, 655, 674, 679, 693, 695, 701, 706, 710, 716, 726, 746, 748 endgültige/entscheidende ∼ 280, 328 erschöpfende/genügende ∼ 159, 326, 562 genaue(re) ∼ XXVII, 18, 48, 79, 139, 155, 207, 228, 252, 278, 283, 317, 322, 328, 343, 351, 379 f., 527, 586, 632 individuelle ∼ 206, 212, 472, 499, 712 inhaltliche ∼ XXVII, 14, 49, 53 f., 82, 103, 146, 159, 175, 280 f., 316, 322, 366, 400, 425, 427 f., 437, (506), 514, 523, 531, 534, 548, 586, (656), 684 f., 692 f., 695 f., 702, 707 f., 716–718, 724, 728, 733, 736 kausal(e) ∼/Bestimmt(heit) 373–379, 385, 387 f., 395, 425, 432 logisch(e) ∼/unbestimmt 21, 397, 399, (411), 489 materiale ∼ 703, 706

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nähere ∼ 146, 175, 179, 190, 284, 321, 342, 514 f., 519, 526, 529, 533 f., 548, 550, 724 negative ∼ 79, 146, 267, 659 positive ∼ 185, 191, 277, 716 qualitative ∼ 206, 212, 403, 406 f., 414 f., 500 quantitative ∼ XVII f., 90, 100, 163, 195, 206, 208 f., 211–213, 363, 382, 386, 399, 401, 403–407, 415, 462, 472, 668 f. unwirkliche ∼ 399 völlige/vollständige ∼ 49, 317, (503, 529), 747 Bedeutungs∼ durch Gegensatz 169 Begriffs∼ XII, 48–50, 52, 54, 56 f., 67, 72, 79, 123–125, 130, 133 f., 145–147, 155, 179, 183, 189–192, 211, 220, 228, 232, 235, 252, 277, 320–322, 337 f., 341, 349, 352, 359, 378, 395, 401, 407, 426, 438, 481, 503, 508, 513–515, 519, 521, 523, (525, 528), 535, 538, 608, 615, (647), 699, 724, 752 formale ∼/Bestimmtheit d. Begriffs 21, (69), 71, 531, 645 f., 732 naturwissenschaftliche Begriffs∼ 235, 352, 608 naturwissenschaftliche Begriffs∼ in Geschichte 564 drei Momente/Stadien/Stufen d. Begriffs∼ 102 f., 106, 155 f., 337–339, 515 f. Gesetzes∼ 50, 211, 269 ∼ d. Historischen 232, 320 f., 325, 394, 397, 399 sich selbst bestimmen 706 Bestimmtheit 48–50, 69, 117, 206, 213, 219, 262, 349, 351, 405, 608, 646, 656, 709 absolut(e) Bestimmt(heit) 49 f., 52, 159, 163, 168 inhaltliche Bestimmtheit 349, 656, 709 mathematisch bestimmt 77, 195 vollkommene Bestimmtheit/∼ 50, 79, 377 wissenschaftliche Bestimmtheit 307 Unbestimmt(heit) XVIII, 15, 47–52, 67, 79, 117, 155, 182, 192, 252, 306, 473, 503, 506, 523, 526, 544, 575 f., 619, 759 (Un)Bestimmtheit d. Begriffs (47), 49, 50–52, 71 f., 79, 114, 154, 156, 159, 163, 196, (349), 560 Bestimmtes 377, 611 bestimmend XV, XXX, 48 f., 461, 576 Bestimmtwerden 748 mitbestimmen(d) 452, 454 festlegen 299, 576, 598, 717 vorbehalten XX, 86, 94, 439, 709 S. a.: allgemein, Bedeutung, Begriff, Behalten (Fixierung), Determination, Feststellung, Form, Inhalt, Spezifisch, Zeit

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Wortregister

Bestreiten, s.: Widerspruch Betrachtung, s.: Schauen Betrug unterschieben 195, 327, 614 List d. Vernunft 423 S. a.: Absicht, Irrtum (Täuschung) Beurteilung XVI, XXIX, 331, 457, 475, 490, 518, 624, 721, 735, 755 Wert∼ 332, (411), 428–430, 456, 466, 510, 618, 693 ∼ − Darstellung 321 S. a.: Urteil Bewahren, s.: Behalten Bewegung XVIII, 77, 83, 87–92, 95–97, 100, 108, 151, 163, 194, 197, 207 f., 244– 246, 249 f., 255, 287, 338, 381, 384, 395, 406, 415, 420, 422, 435, 440, 458–460, 471, 473, 499, 547, 586, 659, 668, 753 geistige/logische ∼ 10, 24 geschichtliche ∼ 346, 456, 481 Arbeiter∼ 469 Massen∼ 388, 454, 456, 458, 469, 471, 495 f., 557, 566, 568, 607, 748, 750 Molekular∼ 196 Geschwindigkeit 384, 401 schnell 46, 85, 103, 291 schwingen 245 statisch 426 S. a.: Fest, Gesetz, Rhythmus Beweis(en) XII, 2, 12, 23, 46, 68, 92, 95, 107, 126, 151, 203 f., 222, 233 f., 265, 279, 288, 294, 306, 360, 445, 452, 458, 472, 491, 532, 642 f., 652, 656, 661 f., 669, 680, 685 f., 733, 735, 739 wissenschaftlicher ∼ 19, 23 un∼bar 373, 541, 651 (sich) erweisen XIV, XXII, 88, 95, 114, 155, 161, 254, 273, 278, 292, 374, 392, 434, 447, 457, 590, 621, 625, 633, 635, 667, 673, 680, 684, 696, 721, 736, 765 Nachweis(en) 36, 85, 93, 121, 125, 154, 158, 187, 212, 288, 296, 347, 480, 484, 499, 501, 513, 532, 541, 606, 621, 631, 650, 660, 674, 676, 686, 693, 758 S. a.: Grund, Petitio principii Bewunderung 7, 492 S. a.: Anhänger Bewußt(sein) IX, XIII f., XXV, 3, 12, 14, 25, 32 f., 36 f., 42, 47, 60, 78 f., 84, 115, 118, 130, 133–136, 139 f., 141 f., 145–147, 151, 155, 169, 190, 192, 196 f., 199, 201, 219, 226, 238, 263, 289, 295, 301 f., 307, 309, 311, 313, 319 f., 335, 344–346, 348 f., 351 f., 384, 386, 407 f., 423, 426, 455, 487, 491 f., 495, 498, 533, 541, 543, 575, 613,

632, 652, 657, 671, 678, 684, 691, 701, 703, 706, 708, 716, 725, 727–732, 739, 760, 763 (erkenntnis)theoretisches ∼sein 141, 311, 730 formales/logisches ∼sein 141, 609, 730 voll(es) ∼(sein) XVI, 9, 735, 763 ∼sein überhaupt 130, 136, 311, 318 Normal∼sein 700 Pflicht∼(sein) 690, 706–708, 718–720, 728 Wert∼(sein) 692–694, 718, 730 zwei Bedeutungen von ∼sein 145 f. ∼sein(sinhalt) − Körper(welt) 141 f., 145, 147 ∼sein(svorgang) − Psychisches/Seele(nleben) 133–136, 139, 142, 145 ∼sein − Sein 32, 134–136, 139 f., 146 ∼sein − Subjekt 139–142 ∼sein − Wirkliches/Wirklichkeit 139, 141 f. ∼heit 140, 176, 311 ∼heit − seelisches Leben 142 ∼los/un∼ 133, 491 ziel∼ 298 S. a.: Einheit, Form, Gegenwart (vergegenwärtigen), Inhalt, Tatsache, Vorgang, Wirkliches Bezeichnung XII, XVI, XVIII–XXV, 1, 5 f., 11, 15–17, 21, 24 f., 28 f., 34 f., 38, 44 f., 51, 55 f., 67, 69 f., 72, 78, 90, 92, 96, 98, 101, 105, 107–109, 114, 121 f., 126, 130–132, 134, 136 f., 139, 142 f., 146 f., 150, 169–171, 174 f., 178, 180–184, 189, 197 f., 200 f., 205, 207, 213, 221, 225, 233, 236, 239–241, 247, 249, 253, 257, 259, 266, 270, 274, 276, 278, 280, 282, 284, 296, 304, 306, 308 f., 313, 315, 320 f., 325, 330, 332, 337 f., 342–345, 348, 352, 357, 361 f., 368, 370, 375–377, 381 f., 384, 396 f., 401, 403, 408, 413 f., 420, 428, 434 f., 439 f., 442, 444, 447, 449, 458, 460, 463, 477, 481, 483, 490, 495, 501, 504 f., 520, 524, 527–529, 531, 535, 538 f., 543 f., 551, 565 f., 576, 597 f., 612 f., 616– 618, 629, 632, 657, 673, 677, 680, 699–701, 707, 719, 724, 731, 740, 752 f., 758, 766 bezeichnend 335, 556, 576, 757 Kennzeichnung XXI, XXIV, XXIX, 5, 140, 198, 256, 267, 328, 410, 461, 465, 756 Name XV, XX–XXII, XXIV, 4, 8, 13, 104 f., 124, 128, 130 f., 134, 142, 198 f., 201, 206, 219–221, 231, 257, 266, 274 f., 304 f., 348, 361 f., 397, 421, 449, 470, 519 f., 523, 525, 528, 551, 556, 595, 598, 613, 696, 699, 723 f., 757 S. a.: Begriff, Gebrauch, Terminologie Eigenname 231, 265 f., 304, 315, 348, 402 f., 444 f., 447, 477, 740, 751

Wortregister Gattungsname 231, 265, 361, 478 namenlos 750 S. a.: Kennen (Anonymes) nennen IX, XIII, XVIII–XXII, XXV, 1, 4, 14 f., 17, 22, 29, 32, 35, 37 f., 44 f., 47– 49, 55–57, 81, 100, 105, 108, 110 f., 117, 123, 127 f., 130 f., 133 f., 136, 138–142, 146, 154, 156, 161, 168, 170–172, 175 f., 178, 180–182, 184, 186, 192, 197, 199, 202, 206, 211, 213, 216, 220, 225–227, 233, 237, 240, 243, 250, 257, 259, 267, 269–271, 274–276, 278 f., 285, 294, 296 f., 304, 309 f., 313, 319 f., 324, 327, 336, 342 f., 350, 360 f., 372, 376, 379 f., 382, 396–399, 401, 404, 408, 410, 412, 415 f., 418, 422, 426, 430 f., 434, 438–441, 444 f., 448 f., 453, 456, 460– 462, 467, 486, 490, 498, 504, 506, 508, 511, 515, 517, 523 f., 526, 529, 533–535, 537, 541, 544, 549 f., 554, 558 f., 562–565, 567 f., 570, 572–577, 585, 588–590, 594–596, 601, 607, 612, 614, 619, 625, 630, 634, 640 f., 649, 653, 659, 667, 677, 680 f., 698–700, 715, 721, 724, 727 f., 730 f., 739, 746, 749, 751, 757 f., 760, 762 Genanntes 677 vielgenannt XII, 7, 257, 373 S. a.: Behandlung, Lesen, Sprache benennen 402, 440, 576, 730 S. a.: Ausdruck, Sprache, Terminologie, Wort Beziehung XVII, XXIV, XXVI, 13–17, 33, 38, 42 f., 54, 59–62, 67–70, 75–77, 79, 83 f., 89, 98, 100, 102, 118, 132, 135, 141, 162, 170–174, 181, 187, 191, 194, 215, 236, 245, 255, 290, 310, 315, 326, 330, 333, 336, 348, 357 f., 367, 369, 391–393, 403, 407, 418, 421, 442, 446 f., 449, 458, 483, 487, 490, 497 f., 504–511, 516 f., 523, 536, 555 f., 562, 574 f., 583, 586, 596 f., 601, 603–605, 612, 617 f., 623, 646, 651, 659 f., 665, 675–678, 681, 695, 699, 703 f., 707, 712 f., 717, 721, 728, 734, 737, 740, 742, 747, 766 (in)direkte ∼/Verbindung 433, 439, 718 individuelle ∼/Verbindung 382, 748 logische ∼ 508, 597 notwendige ∼ 276, 346, 358, 383, 506, 508, 562, 618, 655, 666, 681, 694 f., 720 persönliche ∼ (XXIII), XXVI, XXVIII positive(s) ∼/Verhältnis 13, 734 sachliche(s) ∼/Verhältnis XXIV, XXVI, 620 wesentliche ∼/Verbindung 59, 489 Wert∼ 173, 317–319, 322–325, 329 f., 332–343, 346–354, 357 f., 365, 383, 422 f., 426, 428 f., 431–436, 439, 442 f., 456, 460, 471, 474, 476, 504–511, 515, 520, 528–530,

799

533–535, 545, 554, 567, 611, 614, 616–618, 620 f., 629–634, 637, 639–643, 648, 650, 654–657, 660, 665, 676–678, 681–683, 693– 696, 701, 704, 724, 729 S. a.: Art, Begriffsbildung, Darstellung, Einheit, Entwicklung, Geschichte, Individuum, Kultur, Meinen, Methode, Objekt, Person, Prinzip, Schauen, Sein, Standpunkt, Vorgang, Wertung, Wissenschaft, Zusammenhang geschichtliche Wert∼ 678 historische Wert∼ 281, 510, 618, 642, 646, 656, 683 f., 711, 725 objektive historische Wert∼ 683 f. individualisierende Wert∼ 439, 620 f. notwendige Wert∼ 358, 641, 683, 694, 729 theoretische Wert∼ XXIV, XXVII, 29, 278 f., 282, 322–324, 328–337, 339, 396, 423, 428–430, 432, 434, 456, 466, 508, 510 f., 530 f., 534, 618, 632, 649 f., 656 f., 676, 693, 695, 758 Wertbezogenes 611 Wertbezogenheit 536, 544, 548, 657 wertbezogen − sinnerfüllt 545, 548 Brücke 91, 201, 463, 572, 576, 578, 581– 584, 587, 591, 604, 621 unüberbrückbar (201), 670 logisch unüberbrückbar 595, 764 Faden, s.: Richtung (Leitfaden) Abkehr 197 S. a.: Lösung (Abwendung) zugekehrt sein 275, 733 Korrelat/Relation 80, 87, 243, 668 Relativ(ität) 19, 68, 99, 111, 159, 168, 190, 199, 240, 243, 255, 269, 280, 287, 364, 369, 433, 437, 443 f., 449 f., 459, 472 f., 476, 479, 555 f., 587, 589 f., 652, 690, 696, 732, 735, 765 S. a.: Begriff, historisch, individuell, Prinzip, Recht, Relativitätstheorie, Sinn, Wert Verbindung XVII, XXIII, XXV, XXIX, 27, 35, 40, 79, 84, 89, 99, 140, 142, 149, 176, 181, 184, 197 f., 211, 226, 236, 260, 267, 308–313, 318, 327, 336, 343, 359, 366, 382, 384, 390, 399, 410 f., 413 f., 418, 422 f., 432, 457, 463, 475 f., 480, 483, 486, 489, 506, 513, 525, 527, 539, 543, 561, 567, 570, 578, 581, 583, 588–591, 595, 597, 603, 608 f., 612, 616, 618, 659, 661, 674, 679, 704, 707, 710, 718–721, 728, 732 f., 735, 741, 758–761, 765 f. historische Verbindung/Verknüpfung 382, 394, 496 notwendige Verbindung 73, (177), 368, 424, 495

800

Wortregister

reale Verbindung/Verknüpfung 493, 495, 508 f. wirkliche Verbindung/Verknüpfung 312, 315 Kausalverbindung 381, 410 f., 425, 433, 452 Wertverbindung/-verhältnis 330, 337 f., 422, 504, 508, 666, 720 f. unverbunden 763 Verhältnis VIII, XI, XV, XXIX, 3, 6, 13, 19, 21, 42, 63, 85, 97 f., 105, 109, 118, 129– 131, 133, 136 f., 143, 167, 188, 192, 196, 199, 207 f., 213–215, 218, 223, 225, 239, 244, 258, 266, 271 f., 282, 290, 292, 298, 301, 307, 327, 332, 347, 355, 360, 362–365, 376, 384 f., 387, 406, 441, 462, 473, 479, 484 f., 487, 489, 492, 504, 522, 530, 546, 548, 598, 611, 615, 620, 622, 624, 641, 645, 655, 659, 663–666, 669, 673 f., 679, 681, 685, 704, 707, 711, 714, 725, 727 f., 733, 738, 742, 746, 757 S. a.: Zustand logisches Verhältnis 178, 266, 307, 620, 753 soziales Verhältnis 568, 586 Begriffsverhältnis 122 f., 127, 129, 144, 259, 371 f., 376, 381, 384, 412, 461 f. Kausal(itäts)verhältnis 343 f., 382, 389– 391, 417 f., 420, 499–501 individuelle(s) Kausalverhältnis-/verknüpfung 380, 389, 393 allgemeines/begriffliches/unwirkliches/ zeitloses Verhältnis − einmaliger/wirklicher/zeitlicher Geschehensverlauf 259 Anknüpfung XI, XVII, 13, 34, 65 f., 108, 171, 183, 207, 219, 238, 300, 349, 376, 409, 479, 511, 514, 518 f., 521, 530, 532, 538, 549, 557, 600, 735 Verknüpfung XIV, XXII, XXIV, 22, 38, 40, 49, 56, 66, 94, 106, 180, 201 f., 279, 309–311, 313–315, 319, 346, 351, 368, 377, 381 f., 392, 407 f., 414, 418, 427–430, 436, 450, 471, 475 f., 487, 502, 557, 581, 584, 637 f., 640, 708, 725, 744, 747, 756, 765 notwendige Verknüpfung 42, 370, 381, 393, 488, 518, 562, 582, 677, 682, 722 Kausalverknüpfung 279, 381 f., 391, 393 f., 420, 425, 432, 462, 496, 500 Wertverknüpfung 319, 343 f., 423 f., 427, (428), 430, 543, 713, 725, 744 gegenseitig 345, 373, 438, 522 untereinander 60, 73 f., 76, 92, 96, 100, 204, 400, 448, 472, 476, 483, 490, 494, 524, 634, 762 S. a.: Band, Gefühl (Fühlung), gemeinsam, Kombination, Koordination, Struktur,

Übergang, und, Verhalten, Zugehörigkeit, Zusammen, Zusammengehörig, Zusammenhang Bibel 460 f. Bild XVIII, 131 f., 196, 200, 249, 350–352, 356, 434, 571, 582, 584, 628, 662, 762 anschauliches ∼ 46, 148, 195, 214, 351, 445, 591, 596 geschichtliches ∼ 354, 356 Erinnerungs-/Gedanken∼ 151, 441 Gegen-/Ideal∼ 37, 441 Welt∼ XVIII, 10, 44, 58 Wort∼ 38, 46 Gleichnis 584 Porträt 368, 592 S. a.: Abbild, Begriff, Symbol, Urbild Bilden, s.: Herstellen Bildung [kulturell] 388 Billigen, s.: Zustimmung Biographie 294, 367, 444, 458, 592, 648 Selbst∼ 565 Biologie 4 f., 69, 71, 101, 106, 166, 168, 244, 248–263, 271 f., 287–289, 412–420, 423 f., 459, 462, 464, 502, 509, 620, 638 entwicklungsgeschichtliche ∼ 272, 633, 753 historische ∼ 458 f., 464–466, 508 f. historische − naturwissenschaftliche ∼ 260, 262 f., 288 f. metaphysische ∼ 412 phylogenetische/stammesgeschichtliche ∼ 617 historisch-biologisch 251, 462 Keim(blatt/-plasma) 253, 421, 585 S. a.: Art, Denken, Entwicklung, Gesetz, Zelle Biologismus 3, 638 Bleiben XXII, XXVII, 1, 41, 68 f., 71, 75, 80, 95, 204 f., 237, 295, 308, 342, 381, 392, 406, 502, 518, 545 f., 556, 604 f., 620, 651 f., 668, 676, 695, 727, 731, 733, 735 f., 761 bestehen ∼ XXX, 97, 636 Gleich∼(des) 171, 236, 399, 662 stecken∼ 268, 370, 624, 697, 725 stehen∼ XIX, 46, 50, 65, 69 f., 74 f., 97, 100, 162, 168, 192, 235, 263, 273 f., 314 f., 428, 485, 540 f., 572, 595, 624, 628, 655, 662, 685, 696, 729 Beharren(des) 97, 233–236, 268, 410, 735 Beharrung − Veränderung 234, 236, 268 S. a.: Behalten, Bestehen, Dauer, Hartnäckig, Konstanz, Sein Blick An-/Ein∼ 35, 263, 564 historischer Rück∼ 80

Wortregister Scharf∼ 2 Über∼ 301, 512, 675 S. a.: Sehen (Übersicht) weiter∼end 2, 7 S. a.: Sehen, Zurück Böse(s), s.: Gut Sündhaftigkeit 630, 728 Botanik 110–112, 156 f., 159, 251, 271 f., 356, 612, 738 Pflanze 110–113, 115, 157, 369, 612, 667 Bruchstück IX, 54, 61, 110, 154, 291, 643 Fragment/Torso XXIV S. a.: Teil Brücke, s.: Beziehung Buchstabe 45 Bürger(tum) 392, 444 bunt, s.: Mannigfaltig Charakter(isierung) VIII, XXV, 2, 9, 11, 13, 18, 20, 41, 54, 100, 124, 174, 220 f., 242, 264, 275, 282, 301, 306 f., 317 f., 331, 333, 337, 341, 346, 369, 392, 410, 422, 426 f., 441, 445, 448, 451, 460 f., 465, 491, 507, 512, 514, 533 f., 541, 546, 551, 553 f., 558, 560 f., 588 f., 594 f., 600, 604 f., 607, 611, 614, 619, 639, 660, 672, 690, 715, 741, 744 (a)logischer ∼ 23 f., 82, 222, 238, (242), 368, 467, 584, 592, 613, 630 (a)theoretischer ∼ 584, 593, 689 formaler ∼ XXVII, 82, 176 geschichtlicher/historischer ∼ 222, 243, 251 f., 255, 261, 368, 463, 466, 604, 619, (664, 704) individualisierender ∼ 281, 353, 386, 601, 605 individueller ∼ 197, 356, 553 f. methodischer/rationaler ∼ 505, 593 (natur)wissenschaftlicher ∼ 24, 160–163, 165, 168, 238, 242, 335, 357, 368, 379, 620, 689 psychischer ∼ 165, 174, 182, 561 Durchschnitts∼ 449, 714 unhistorischer Geistes∼ 2 Geltungs-/Wert∼ 160, (465, 507), 545, 548 ∼istisch(es) XXVII, 1, 59, 325, 332, 337, 353, 410, 442, 465, 557, 693, 757 ∼istikum 45, 83, 87, 195, 253, 280, 477, 538 S. a.: Besonderheit, Eigenart, Gemüt, Merkmal, Prägung, Qualität Chemie 91, 98–101, 165 f., 168, 194, 198, 230, 244, 247–253, 255 f., 259, 261, 271 f., 287, 412, 414 f., 419, 421, 462, 494, 498, 525, 620, 738 Cognitio, s.: Erkenntnis

801

Darstellung IX, XI, XIII–XVI, XXX, 3, 14, 23 f., 26–29, 31–33, 36–38, 40 f., 50, 52 f., 65, 74, 88, 93, 95 f., 100, 103 f., 108– 110, 115, 118, 123, 138, 140, 144, 156, 166, 168, 172, 178 f., 181, 185 f., 191, 197, 202 f., 207, 213–217, 222–224, 227–230, 232, 243, 246–248, 251 f., 257–266, 269, 271, 273, 276–292, 296 f., 301–311, 313, 315, 321 f., 325, 332, 337, 340–342, 347, 351–359, 362, 368 f., 372–375, 377 f., 380, 383, 389–393, 396, 402–405, 409 f., 420, 428, 431, 434, 444–449, 460–463, 465 f., 469, 474, 478–481, 484, 487, 492, 496, 505 f., 513, 522–525, 528–530, 541, 549, 557, 563 f., 582, 614, 617, 625, 640, 656– 658, 664, 675, 677 f., 684, 699, 708 f., 716, 720, 724, 738–741, 747, 757–759, 761 f. anschauliche ∼ 353, 355 f., 434, (571), 761 begriffliche ∼ 19, 52, 75, 150, 201, 218, 223, 302, 332, 350, 453, 460, 564, 567, 588, 595, 630, 648, 696, 750 einheitliche ∼ 528, 532 entwickelnde/verstehende ∼ 409, 563 erschöpfende/umfassende ∼ XI, 36, 84, 372, 442 f., 445, 469, 532, (611), 742 generalisierende ∼ XXIV, 29, 149, 172, 174, 178, 186, 190, 199, 224, 229, 232, 242, 252, 257–259, 263, 266, 279, 281, 372, 391–393, 446, 448, 451, 467, 511, 530, 538, 553, 563, 595, 597 f., 613 geschichtliche ∼ XXIV, 24, 26, 122, 190, 222–224, 227–229, 233, 252, 257, 259, 263– 265, 267, 278, 280–282, 287, 289, 291–294, 304 f., 321–324, 326 f., 333 f., 336–338, 341, 346 f., 350–354, 357, 360, 369, 374, 380, 384, 386 f., 389, 394–398, 400 f., 407, 409, 411, 423 f., 426, 428, 435 f., 439 f., 444 f., 447–452, 455 f., 458–460, 462, 467–469, 472, 474, 477, 483, 489, 493–496, 499, 504, 506, 508, 510 f., 515, 521–525, 527, 529, 532–534, 537, 540, 545, 548 f., 551 f., 554– 557, 562, 564–567, 591–593, 600 f., 603, 606–609, 611, 623 f., 626, 628–631, 633, 647, 650, 654, 661, 665, 684, 693, 741–747, 749–751, 753, 758 geschichtswissenschaftliche ∼ 430, 447, 702 (allgemein)gültige ∼ 325, 458, 646, 742, 745 historische ∼ 20 f., 27 f., 191, 213, 222, 232, 236, 238, 243 f., 246, 248, 251, 258– 260, 267, 278–280, 282, 284–286, 292–298, 304, 306 f., 310, 325 f., 333, 335, 340, 345– 347, 349 f., 352, 354 f., 357 f., 364, 366–369, 372, 378, 380 f., 383, 388, 390–392, 407,

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Wortregister

422, 425–427, 429, 432–435, 438 f., 441– 444, 446, 448, 452–455, 457 f., 462, 466– 471, 475–477, 480, 482–484, 491, 495–497, 499 f., 503, 507–512, 514–519, 521, 523 f., 528, 530, 532, 534 f., 540 f., 553, 557, 562 f., 567, 589–591, 597, 599–602, 624, 627–630, 632–634, 642 f., 646–651, 662, 672, 681, 693–695, 739–741, 744, 750–753, 759 empirisch(e) historische ∼ 29, 693 individualisierende ∼ 29, 243, 258 f., 263, 278–280, 372, 380, 387, 392–394, 401, 429, 445, 448 f., 451, 467, 504 f., 507 f., 514, 527, 530, 540, 545, 553, 557, 563, 566, 591, 595, 597, 608, 613 f., 633, 662, 758 individuelle ∼ 356, 752 naturwissenschaftliche ∼ 27–29, 43, (84), 108, 149, 190–192, (197), 199, 202, 215– 218, 221, 224, 229, 238, 242, (243), 251 f., 257–259, (262)–265, 266 f., 279, 281 f., 284, 287, 297, 332, 350, 391, 449, 475, 511, 530, 553, 555, 681, 745 objektive ∼ 630, 649, 665, 683 objektive geschichtliche ∼ 426, 523, 545, (630) objektive historische ∼ 282, 511, 624, 627, 693 psychologische ∼ 140, 150, 166, 193, (481, 484), 489 systematische ∼ 109, 201, 488 vollständige ∼ XVI, (286, 292, 372), 435, 458 wertbeziehende ∼ 280, 510, 540, 633, 643, 649, 693, 758 wissenschaftliche ∼ 27 f., 102, 109, 120, 158, 179, 189, 216 f., 220, 222 f., 224 f., 227, 256 f., 259, 263, 284, 292, 302–304, 337, 352, 389, 393, 428 f., 447, 455 f., 460 f., 501, 505 f., 511, 515, 525, 533, 535, 538, 557, 561, 596 f., 603, 605, 613 f., 620, 650, 683, 758, 761 subjektive Geschichts∼ 649 Natur∼ XIII, 26, 174 f., 178, 258, 279 Sonder∼ 649 Tatsachen-/Ursachen∼ 390, 564 Wirklichkeits∼ 52, 75, 107, 174 f., (189), 201 f., 214–220, 223–226, 240, 257, (258), 264, 274 f., 278 f., 281, 285, 293, 302, 306, 321, 328 f., 351 f., 359, (380), 389, 394, 432, 503, 505, 507, 517, 553, 589, 613, 643, 649, (658), 661, 663, 740 ∼ d. Entwicklung/Werdens (374), 392, 396–398, 400–402, 404, 422 f., 429–431, 458-(460), 462 f., 466, 468 f., 501, 503, 522, 527 f., 532, 537, 623, 625, 628 f., 631–634, 648, 662, 683, 739, 745, 751

∼ d. Körperwelt 26, 108, 149 f., 154, 156, 172, 178, 290, (483, 503 f., 506) ∼ d. Seelenlebens 150, 153 f., 158, 172, 186, 483, 561, 563–565 ∼ d. Wirklichen 218, 504, 624 zwei (Arten d.) Wirklichkeits∼en 217, 479 beschreibende − erzählende ∼ 410 ∼ − Erleben 740 ∼ − Forschung 23, 65, 549, 613 ∼ − Heuristik/Suchen 277, 283, 285 ∼ − Material/Stoff 178, 263, 277, 518, 533, 535, 560 f. ∼ − Untersuchung 19, 43, 128, 140, 150, 564 ∼ − Wert 281, 332–334, 341, 347, 350– 352, 357, 380, 383, 428–434, 436, 440, 443, 446, 451–453, 461, 474, 495, 504–511, 515, 517, 521, 523, 525, 529 f., 532, 540 f., 545, 553 f., 598, 602, 614, 628, 632 f., 648–650, 654, 656 f., 665, 693, 708, 744 Darstellbar(keit) 51, 77, 390, 456, 561, 571, 593, 659 geschichtlich/historisch darstellbar 282, 503, 650 rein begrifflich(e) Darstellbares/∼ 567, 588, 608 Darsteller 428, 461, 510 S. a.: Anspruch, Arbeit, Art, Ausdruck, Beschreibung, Beurteilung, Faktor, Form, Geltung, Geschichte, Ideal, Methode, Mitteilung, Mittel, Prinzip, Sprache, Struktur, Tendenz, Theorie, Voraussetzung, Wesen Darwinismus 39 f., 408, 633, 637 f., 719 Dasein 84, 505, 636, 710, 725, 735 bloßes/objektiviertes ∼ 312, 636 körperliches ∼ 173, 481, 659 psychisches/seelisches ∼ 123, 151, (312), 659 reales ∼ 534, 536, 538 ∼ − Wert 637 da sein 48, 248, 256, 287, 459 f., 726, 736, 748 wirklich da sein 203 Dagewesenes 407, 460, 463 S. a.: Behalten, Bestehen, Geben, Gegeben, Kampf, vorhanden, Vorkommen Dasselbe 55, 138, 162, 197, 245, 342, 469, 534, 547, 554, 569–571, 573, 615, 704 derselbe 56, 128, 231, 314, 333, 550, 5172, 574 dieselbe 39, 83, 101, 107, 330, 382, 399, 664, 752 S. a.: Bedeutung, Identität, Übereinstimmung

Wortregister Dauer(ndes) 235–237, 247, 251, 253 f., 522, 660, 706 fortführen 71, 183, 622 weiterführen 53 f., 119, 255, 279, 395, 515, 680 Epigonentum XXIII Erbschaft 2 fortpflanzen, s.: Fähig Fortsetzung 139, 381, 459, 464, 669, 726 Nachfolger 3, 186, 261 S. a.: Bleiben, Entwicklung, Konstanz, Kontinuum, Sein Deduktion, s.: Ableiten Definition 56, 59, 125, 133 f., 137 f., 142 f., 147, 193, 196, 201, 301, 349, 351 f., 355, 381, 412, 502, 526, 698, 700, 729 potentielle ∼ 57 Begriffs-/Nominal∼ 48, 56 Dekor 615 illustrativ 615 Demokrat(isch) 329, 452, 456 Denken XXIX, 14, 39 f., 51, 82, 196, 269, 297, 305, 331, 498, 610 f., 684, 698, 722, 727, 741, 760 denken XXIX, 6, 27, 35–37, 43, 50 f., 54, 64, 68–71, 77, 79–81, 85 f., 90–92, 94 f., 98, 100 f., 107, 111, 113 f., 125, 130, 135, 137, 139–141, 146 f., 161 f., 175, 192–195, 197 f., 200 f., 207, 209–212, 228, 241, 244 f., 247, 249 f., 256, 280–282, 297, 301, 308–310, 318, 325, 329, 343, 363, 367, 371, 374, 376, 382 f., 385 f., 394 f., 405, 407, 409, 415–420, 423 f., 426, 432, 434, 436, 457, 461, 466, 470 f., 499–501, 505, 508, 511, 516, 521, 533, 536, 545, 551, 556–558, 561–563, 571, 577, 579, 581–583, 585–588, 591, 593–600, 604 f., 611, 615, 618, 624, 637 f., 640–642, 652, 657, 662 f., 666–669, 672–676, 679, 683 f., 698, 705 f., 715, 727, 736, 751 f., 756–758, 765 begriffliches ∼ XIII, 114, 305 f., 320, 457, 609, 747, 760, 766 besonnenes/diskursives ∼ 7, 760 biologisches/naturalistisches ∼ 416, 723 diskursives ∼ − Intuition XXIX generalisierendes ∼ 471, 657 geschicht(swissenschaft)liches ∼ 27, 29, 283, 353, 498, 682, 684, 704, 714, 723 geschichtliches − naturwissenschaftliches ∼ VII, 624 isoliert ∼ 64, 212, 747 logisch(es) denkbar/∼ 305, 688 f., 691, 731, 750 mechanisch ∼ 107, 415 menschliches ∼ 306, 621, 667

803

naturwissenschaftliches ∼ 6–8, 15, 117, 186, (210), 274, 471, 637, 702, 706, 715, 722 rational(istisch)es ∼ XXIII, 269, 722 f. reales/wirkliches ∼ 300, (534), 556, 653 teleologisches ∼ 416, 638, 641 theoretisches ∼ 766 theoretisches ∼ − praktisches Streben 692 theoretisches ∼ − Tun/Wollen 688 (un)historisches ∼ 3, 5, 8, 657, 666, 697, 702, 721, 728, 733 f., 736 (un)philosophisches ∼ (609), 702 (vor)wissenschaftliches ∼ XXVII, 38, 114, 146, 297, 300, 305 f., 653 zu Ende ∼ 18, 209, 673 ∼ − Leben/Sein XIII, 658 ∼ − Sehen XXIX, 245 ∼ − Sprechen 38 ∼ − Wirklichkeit 670 ∼ − wollen (- schauen/tun) 688 f., 727 denkbar 7, 23, 35, 43, 62 f., 70, 74, 91, 112, 152, 163 f., 171, 174 f., 177 f., 189, 209–212, 218, 227, 234, 245, 256, 259 f., 263, 272, 290 f., 293 f., 302, 317, 330, 365 f., 372, 381, 398, 401, 406, 409, 418, 422, 430, 435, 445, 447, 453, 464, 469, 472, 476, 509, 527, 529, 556, 614 f., 617, 635, 660, 675, 687, 690, 694, 711, 728, 733, 750 undenkbar 254 be-/mit∼ 128, 318, 704 (un)bedenklich, s.: Zweifel fort-/weg∼ 374, 419, 423, 690 ∼, wollen, schauen 727 nach∼/-denklich 5, 11, 13, 80, 485 Gedachtes 171 Nooumenon 687 grübeln 7, 359 S. a.: Akt, Anschauung, Art, Denker, Ethik, Form, für sich, Funktion, Gebilde, Gedanke, notwendig, Ökonomie, Reflexion, Sinn (in d. ∼ kommen), Tradition, Überlegung, Verstand, Vorgang, Zustand Denker XII, 1–3, 12, 80, 273, 631, 652, 687 Denkender 534 Determination 189, 303, 315, 320, 342, 408 f. Determinismus 378 Deuten 16, 82, 94 f., 128, 143, 197, 235, 289 f., 403, 552, 576, 591, 725, 732–734 metaphysisches (Um)∼ 136, 672 Sinn∼ XIX, 411, 419, 513, 517, 536, 545, 559, 576, 584, 597 f., 614, 630, 640, 696, 728 Welt-/Wert∼ 559, 672

804

Wortregister

an∼ XII, XIV, 13, 17–19, 25, 37, 70, 78, 85, 90, 93, 100, 114, 118, 127, 136 f., 143, 171, 174, 176, 185, 211, 224, 244, 247, 268, 283 f., 300, 306, 326, 343, 396, 398, 419, 441, 448, 455, 468, 485, 500, 502 f., 548, 558, 561, 579, 588, 590 f., 597 f., 602, 604, 610, 619, 623, 631, 639, 660, 664, 673, 676, 683, 697 f., 705, 713, 717, 721, 723, 726– 728, 732, 734, 740 hin(ein)∼ 2, 85, 188, 637, 641 miß∼ 23, 329, 612 f. um∼ 96, 136, 326, 499 f., 671 interpretieren 81, 283 Deutsch 266, 294, 377, 392 f., 433, 439, 441 f., 551 f., 631, 650 ∼er XIII, 266, 327, 439, 441, 467, 575, 579, 714 ∼land XXIII, 1 f., 330, 379, 453 ∼tum 718 südwest∼, s.: Schule S. a.: Aufklären, Gebiet, Geschichte, Idealismus, Philosophie, Sprache Dialektik 766 Dialog: Gespräch 575 S. a.: Diskussion, Mitteilung, Sprache, Verkehr, Verstehen (Verständigung) Dichte, Verdichtung, s.: Konsistenz Dichtung, Poesie 306, 355, 490, 592, 605 f., 740 f. Dichter 230 f., 440, 486, 488, 490, 593, 605 f., 609, 641 S. a.: Kunst Dienen, s.: Mittel Dies 44, 230 S. a.: Etwas Differenz(ierung), s.: Unterschied Dilettantismus VIII, 12 Dimension 432 S. a.: Raum, Weite Ding VII, 33, 38, 41–43, 47, 51, 57 f., 60, 63, 69, 72–83, 88 f., 92, 95, 99, 103, 105, 107 f., 110 f., 115, 119, 130 f., 198, 200, 203 f., 209, 218 f., 231 f., 240–242, 250, 266, 283 f., 288, 297, 304, 309–311, 315 f., 325, 330, 336, 340–342, 345, 348, 359, 373, 389, 397, 418, 424, 472, 481, 508, 530, 618, 634, 645, 657–659, 666 f., 671, 674, 687, 696, 710, 725, 738, 741–743, 754, 761 anschauliches ∼ 38, 67–69, 74 f., 79, 82, 124, 241 einfaches ∼ 74 f., 163, 195, 203, 659, 668, 671 einheitliches ∼ 35, (89), 309–311 individuelles ∼ 80 f., 148, 242, 264, 305, 309 f., 317, 366, 384, 390, 740, 746

körperliches ∼ 26 f., 67, (68, 72), 75, 90, 95 f., 108, 120, 144, 161, 193, 204, 256, 309 f. letztes ∼ XVIII, 72–80, 82, 89–92, 94 f., 97 f., (100), 101, 161 f., 164, 193–195, 204, 241, 244 f., 249, 256, 459 f., 659, 667, 672 letztes ∼ − Organismus 250 materielles/räumliches ∼ 95 f., 129, 134 neues ∼ 250, 309 f. physi(kali)sches ∼ 89, 91, 309 reales ∼ 245, 671, 674, 687 starres (u. festes) ∼ 69, 395 unbekanntes/unerkanntes ∼ 33, 295 wesentliches ∼ 366 wirkliches ∼ 38, 43, 45, 81, 206, (236), 296 ∼ an sich/überhaupt 342, 687 ∼ an sich − Erscheinung 32, 204 Einzel∼ 35, 38, 43, 60, 73, 80 f., 91, 103, 111, 119, 148, 245, 264 Seelen∼ 131 Un∼ 211, 760 ∼haftigkeit 80, 283, 309 f. S. a.: Art (Gruppe), Begriff, Element, Individualität, Inhalt, Natur, Wesen direkt, s.: unmittelbar Disjunktion 79, 112 diskursiv XXIX, 682, 757, 760 Diskussion VIII, 23, 324, 532, 542, 651 f., 723, 733 S. a.: Dialog, Kampf, Kritik Disziplin, s.: Wissenschaft Dogma(tismus) 12, 127, 136, 222, 268, 532, 619, 643, 696, 701 metaphysisches ∼ 95, 141 f., 668, 672 rationalistisches ∼ 207, 651 f. S. a.: Ideologie, Vorurteil Dokument: Urkunde 246 Drama 580 Drei XXV, 1, 15, 50, 156, 175, 194, 249, 267, 271, 360, 400, 421, 430 f., 443, 448, 458, 466, 474, 485, 491, 507, 511, 516, 578, 746, 749 f. ∼eck 363 S. a.: allgemein, Art, Begriff, Bestimmung, Entwicklung, Faktor, Frage, Gebiet, Geschichte, historisch, Inhalt, Kausal, Meinen, Methode, Natur, notwendig, Objekt, Ordnung, Raum, Satz, Subjekt, Tatsache, Teil, Verstehen, Weg, Wissenschaft, Zufall Du 708, 711 f. Dualismus XXIX, 3, 634, 640, 665 S. a.: Zwei Dunkel 69 S. a.: trüb Durchdringen XXIII, 37, 209, 435, 687

Wortregister hin∼ 658, 661 Undurchdringlich(keit) 473, 666 Durcheinander, s.: Vermischung Durchschnitt(liches) 325–327, 441, 445, 467, 584, 713 f. ∼liches − Individuelles 713 f. ∼liches − Vorbildliches 327 Hinz u. Kunz 441 S. a.: Art, Charakter, Mensch, Norm, Regel Durchsetzen 716 S. a.: Einschließen Dynamik 17, 395, 426, 629 S. a.: Elektrodynamik, Wärme Echt 3 f., 179, 388, 441, 561, 598, 658, 697, 727, 748, 766 edel 544 S. a.: extrem, Schön, Überlegenheit Ehe 50, 67, 517, 519, 702 Ehre: verehren X, XXVIII S. a.: Würde Eigenart(ig) 16, 83, 150, 153, 160, 165, 191, 218, 230, 321, 349, 370, 385, 414, 427, 432 f., 440–442, 450 f., 455, 517, 522, 547 f., 550, 560 f., 565, 584, 598, 609, 621, 634, 661, 664, 683, 687, 716 f., 738, 741, 749, 763 f. geschichtliche ∼ 8, 353, (491), 635, (750) individuelle ∼ 16, 249, 302, 317, 349, 351, 421, 427, 455 f., 471, 498, (714), 722 logische ∼ 24, 353, 473 sachliche ∼ 491, 505, 538, 564 ∼/Eigentümlichkeit d. Begriffs 297, 343, 491, 743 ∼/Eigentümlichkeit d. Begriffsbildung 24, 84, 187, 332, 347 ∼ d. Materials/Stoff 150, 232, 346, 505, 533, 538, 540, 548 f., 557 ∼ d. Psychischen/Seelischen 4, 26, 165, 187, 209, (317), 484, (517), 564 Eigentümlich(keit) 20, 32–34, 36, 41, 50, 83, 114, 120, 125, 151, 166, 187, 202, 219, 228, 314, 342, 371, 382, 405, 407, 417 f., 426, 441, 453, 464 f., 482, 491, 518, 540, 546, 549, 560, 576, 587, 600, 606, 621, 628, 676, 688, 698, 717, 755, 757, 763 formale Eigentümlichkeit 84, 538 geschichtliche Eigentümlichkeit 292, 346, (353, 407, 426, 540, 549), 747 individuelle Eigentümlichkeit 315, 404, 452, 454, 471, 483 logische Eigentümlichkeit 149, 302, 406, 481 sachliche Eigentümlichkeit XXVII, 22 f., 28, 50, 123, 159, 186, 188, 217, 238, 353, 481, 518, 538–540

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Eigentümlichkeit d. Materials/Stoffs 22, 121, 166, 188, 217, 238, 353, 518, 538 f. Eigentümlichkeit d. Psychischen/Seelenlebens 159, 166, 289 f., 481, 483, 639 Eigentümliches 289 f., 332, 414 S. a.: Art, Besonderheit, Charakter, Gepräge, individuell, Merkmal, Prägung, Qualität Eigenes 143, 387, 575, 604, 683 sich zu eigen machen 575, 583 mein 135, 141 f., 570, 758 S. a.: Seele, Seelenleben, Selbst, Sinn, Wert, Wir Eigenschaft, s.: Qualität eigentlich 12, 14, 23, 45, 51, 54, 66, 80, 83, 94–96, 125, 132, 134, 169, 182, 195, 212 f., 237, 254, 257, 274 f., 278, 281, 286, 301, 306, 312 f., 318, 335, 338, 340, 342, 346, 364, 368, 370, 425, 456 f., 465, 469, 473, 480, 526 f., 531–533, 537, 539, 543, 549, 563, 588–590, 593, 602, 605, 607, 616, 629, 631, 651, 687, 724 un∼ 356, 730 im Grund XII, XVII, 3, 8, 16, 59, 80, 83, 109, 140, 145, 158, 182, 188, 197 f., 216, 231, 337, 435, 515, 545, 553, 561, 588, 631, 720 S. a.: sein, Sinn, Wahrheit (wahrhaft, fürwahr, in ∼) Eindeutigkeit, s.: Bedeutung Eindruck 6, 9, 38, 592, 641, 739, 758 anmuten 14 Eine, das 32, 35, 38, 43, 47 f., 62 f., 75, 79, 87 f., 91, 96, 99, 125, 133, 161 f., 167, 170, 184, 217 f., 239, 256, 270, 277, 285, 288, 290, 302, 304 f., 309, 336, 361, 366, 373, 386, 389, 408, 413, 440, 448, 450, 489, 506, 509, 547, 550, 566, 574, 585, 593, 616, 624 f., 632, 665, 741, 752, 757, 763 f. eines 32, 35, 38, 43, 47 f., 62, 75, 79, 87 f., 91, 96, 99, 125, 133, 161 f., 167, 184, 217 f., 239, 256, 270, 277, 285, 288, 290, 302, 304 f., 309, 361, 366, 373, 386, 389, 413, 440, 450, 489, 506, 509, 547, 550, 566, 585, 616, 625, 632, 665, 741, 752, 757, 763 f. eins werden 573 d. ∼ − d. Andere 73, 122, 137, 142, 201, 225, 255, 315, 331, 336, 499, 555, 570, 573, 584, 599 f., 727 S. a.: Einheit, Eins, Einzelnes, einzig einfach VIII, XVI f., XXX, 24, 42, 48, 52 f., 74–76, 91, 117, 128, 140, 151, 161–163, 193, 195, 203 f., 219, 229, 238, 256, 286, 309, 359, 386, 398, 489, 549, 553, 580, 588, 590, 615, 617, 619, 700, 741, 747, 753 absolut ∼ 52, 205, 668 f., 671 ∼es 94, 116, 145, 231, 308, 637, 669, 671

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Wortregister

∼heit 39, 79, 230, 546 f. ver∼en 39–41, 44 f., 53, 62, 74, 76, 84, 88 f., 94, 103, 111–113, 164, 168, 191, 196, 223, 286, 293 f., 658, 671 generalisierende Ver∼ung 155, 164 f. Ver∼ung durch Begriff (39), 41, 45, 57, (72, 84), 87–89, (94), 99, 102 f., 111–114, 118, 152, (154, 164 f.), 174, 202, 215, 303, 340, (347 f.), 372 Ver∼ung durch Wortbedeutung 38–40, 43 f., 47, 57, 60, 114, 155 Wirklichkeitsver∼ung 39–41, 43 f., 60, 84, (94), 102, 114 f., 118, 164, (174), 202, 215, 303, 348 S. a.: Art, Ding, Einheit, Form, Körper, primitiv, Teil, Urteil, Wahrheit Einfangen, s.: Vereinigung Einfluß XXIII, 2 f., 49, 131, 163, 233, 293, 307, 349, 378, 385, 387, 405, 426, 492 f., 495, 499, 521, 631, 748 (in)direkte(r) ∼/Be∼ung 2, 10, 491 wesentlicher ∼ 10, 255, 683 be∼en 3, 5, 24, 185, 288, 307, 344 f., 388, 433, 452, 472 f., 491 f., 498 f., 506, 542, 688, 712 gegenseitig/kausal be∼en 373, 433 ∼reich 268 S. a.: Wirkung Einheit(lichkeit) 25, 89, 92, 165–167, 176, 217, 308–324, 356, 411 f., 421 f., 429, 453, 497, 503, 529, 548, 550, 561, 566, 591, 621, 641, 693, 760–766 geschichtliche/reale ∼ 313, 318, 601 individuelle ∼ 166, 309–311, 316, 318, 328, 339, 458 nicht-zu-teilende ∼ 318, 322 notwendige ∼ 217, 314, 322, 324, 395 f., 411, 432, 451 organische ∼ 165, 412, 418, 465, 765 teleologische ∼ 343, (411), 412, 417, 430, 465, 630 unterschiedslose ∼ − Differenzierung/ Ergänzung 621 wertbezogene ∼ 317 f., 232 f., 339, 342 f., 346 f., 364, 396, 430, 432, 448 f., 451, 459, 466, (471), 630, 652, 712 Begriffs∼ 277, 308, 346 f., 396, 449–451, 474 f., 591, 663 Bewußtseins∼ 311, 318 Ding∼ − Mannigfaltigkeit d. Eigenschaften 311 Elementen∼ 277, 308, 364, 432, 474, 652 Glieder-/Teile∼ 241, 365, 412, 468, 763 Material-/Stoff∼ 165, 411, 458, 561, 566, 617 Methoden∼ 128, 478, 621

Sinn∼ 546–548, 693 ∼ d. Bestandteile 328, 346, 448, 465, 475 ∼ d. Einfachheit 205 ∼ d. Individuums 310, 318, 342 ∼ d. Persönlichkeit 166, 318 ∼ d. Psychischen/Subjekts 162, 311, 561 ∼ d. Realität 548 ∼ d. Seele(nlebens) 165 f., 256, 310, 312– 314, 318 ∼ d. Sinngebildes 418, 547, 560, 587 ∼(lichkeit) d. Wissenschaft 620, 760–765 ∼ d. (Struktur)Zusammenhangs 165, 312, 318 f., 545 f., 548, 560 f. ∼ − Einzigartigkeit 313–319, 323, 337, 430, 466 ∼ − Einzigartigkeit − Zusammengehörigkeit 308–310 ∼ − Ganzes/Ganzheit 14, 318, 365, 418, 468, 545–548, 560, 587, 601, 606, (621), 763, 765 ∼ − Individualität 166, 311, 314, 316, 318, 430, 471 ∼ − Inhalt 217, 310, 313, 449–451, 663 ∼ − Mannigfaltigkeit 205, 309 f., 312 f., 315 f., 321, 337, 422, 450, 671, 762, 764 f. ∼ − Totalität 422, 560, 600, 606, 626 ∼ − Unteilbarkeit 308 f., 313 f., 316–319, (321) ∼ − Zusammengehörigkeit 308 f., 321, 422, 432, 448, 450 f., 475 ∼liches 566 Begriffsver∼lichung 162 kulturgeeint 453, (760) S. a.: Art, Begriff, Darstellung, Ding, Eine, Entwicklung, Erklärung, Form, Ganzes, Herstellen, Individuum, Meinen, Prinzip, System, Vereinigung, Wissenschaft, Zugehörigkeit, Zusammenhang Einig(keit), s.: Vereinigung Einleuchten(d) 376, 397, 513, 708 plausibel/stichhaltig 445, 625, 692 S. a.: Einsicht, klar, Licht Einmalig, s.: Besonderheit Eins 573 S. a.: Eine Einsamkeit 707 S. a.: Trennung (Abgeschiedenheit) Einschließen XIII, 7, 20, 49, 62, 72 f., 180, 202, 208, 211 f., 231, 234, 334, 338, 357, 377, 380, 414, 466, 509, 512, 582, 590, 653, 655, 666, 669, 677, 679–682, 690, 696, 701, 720, 730 in sich schließen 297 S. a.: Abschließen aufnehmen 12, 38 f., 50, 65, 102, 114, 151, 153, 161, 201 f., 214, 236, 240, 267,

Wortregister 290, 295, 297, 337, 347, 350 f., 433–435, 450, 455, 477, 560, 618, 753 in sich aufnehmen XXII, 202 f., 239, 372, 429, 482, 540, 603 in d. Begriff aufnehmen XXII, 202 f., 215, 217 f., 222 f., (240), 249, 293, 340, 372, 429, 482, 565, 596 ausrüsten 23, 287 ausstatten 129, 354, 437 durchsetzt sein (mit) 86, 446 durchziehen 125, 251 enthalten IX, 22, 42, 54, 57, 61, 66 f., 70, 74, 79, 82, 97 f., 103 f., 109, 111, 117, 137, 139, 141 f., 145, 174, 192–195, 197, 200, 202, 205, 210, 225, 230, 239, 241–248, 256, 266, 277, 281, 288, 305–307, 309, 311 f., 318, 320 f., 326, 340, 349, 352, 356, 362, 369, 371 f., 377, 379 f., 382 f., 390 f., 406, 411, 414, 416, 421 f., 431, 436, 440, 442, 447, 449 f., 453, 460 f., 463 f., 466 f., 469– 471, 477, 488, 490, 522 f., 546, 551, 559, 563, 566, 568, 603, 619, 628, 631, 639, 645 f., 654, 657 f., 675, 678–680, 684, 696, 698, 702 f., 713, 719 f., 723, 738 f., 749–753, 756 im Begriff enthalten 208, 215 f. in sich enthalten 226 teuer erkauft 88, 685 erworben XXX, 12, 289 implizit VIII f., 60, 65, 86, 117, 131, 288, 576, 643, 656, 678, 684 f., 701, 735 innewohnen 55, 99, 544, 610 umfassen 43, 53, 62, 74, 76 f., 85, 88 f., 103, 111 f., 117, 119, 130, 137, 142, 160 f., 169, 171, 174, 177, 190, 194, 228, 245, 267, 271, 280, 316, 324, 337, 362, 365, 439, 448, 451, 453, 520, 523, 526, 569, 581, 591, 594, 631, 649, 699, 705, 741 f., 746 f., 751 S. a.: Umschließen, Vollständig sowohl − als auch XX, 15, 19 f., 24, 27– 29, 35, 40, 42, 52, 54, 89, 155, 158, 172, 174, 190, 199–201, 208, 232, 255, 259, 281, 284, 303, 306, 310, 318, 321, 335, 337, 339–341, 352 f., 364, 367, 373, 375, 381, 400, 404, 421 f., 432, 443, 446, 480, 490, 499, 505, 513, 516, 520, 522 f., 533, 539, 558, 566, 586, 595, 608, 616 f., 628, 644, 651, 663, 673, 697 f., 707, 749 S. a.: Besitz, Heran, Hinein, Hinzu, Übergang, Übernahme, Vereinigung, Zuerkennen, Zusammen Einschränkung, s.: Grenze Einseitig(keit) XIII, XXV, XXVII, 8–10, 24, 65, 103 f., 118, 217 f., 221, 238, 297, 302, 359, 584, 591, 593, 631, 700, 705 f., 725, 757, 761

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(natur)wissenschaftliche ∼(keit) 5–10, 15, (118), 186, (217 f.), 274, 297, 302, 371, 497, 697, 702, 704, 706 S. a.: Gesichtspunkt Einsicht VII, X, 4, 9, 14, 19, 21, 26–28, 30, 39, 54, 57 f., 61, 69, 86, 106–108, 110, 122, 167, 169, 173, 176, 178, 182, 190, 208 f., 211, 217 f., 241, 254, 256, 272, 275, 278, 292, 314, 353, 369, 380, 388, 391, 394, 456, 458, 460, 477 f., 491, 507 f., 512, 518, 548, 558 f., 561, 576, 578–581, 588, 600, 602, 610, 639 f., 642, 668 f., 671, 677, 686, 701, 719, 731, 734, 748, 765 begrifflich/logisch/rational ∼ig 663, 667 (geschichts-/wert)wissenschaftliche ∼ 473, 627, 701, 707 klare ∼ 26, 378, 573 theoretische ∼ XXIII, 708 f. ∼ − Norm 709 S. a.: Einleuchten, Erkenntnis, Schauen, Sehen Einstellung, s.: Meinen Einwand X, XV, XXI, XXVII, 8, 22 f., 37, 50, 59, 64–67, 71, 104, 114, 135, 152, 162, 175, 182, 186, 190, 202 f., 206, 220–222, 238, 257, 262, 264, 294–296, 299, 302, 306, 308, 317, 375, 377, 379, 384, 396, 405, 409, 434, 464, 466, 475–478, 480, 485, 500 f., 525, 538, 542, 549, 593, 612–614, 619, 639, 644, 679, 681, 692, 750, 761 Einspruch 700 Einwurf 14, 30, 68, 378, 598 Vorbehalt 86, 94, 439, 709 S. a.: Bestimmung (vorbehalten) warnen 454, 495 sich wenden gegen 7, 82, 93, 335, 542, 573 S. a.: Entgegen (∼halten), Kritik, Skepsis, Widerlegung, Widerspruch, Zweifel Einzelnes 44, 53, 103, 114–117, 661 einzeln 32–35, 38, 49, 58, 61 f., 64, 73, 81, 109 f., 114, 128, 148, 150 f., 184, 192, 223, 264 f., 346, 363, 365, 386, 389, 395, 400, 427, 429, 441, 466, 474, 517, 549, 587, 590, 627, 630, 647, 717, 720, 747 f., 750– 752 Einzelner 143, 348, 367, 385, 387, 452, 454, 716–718, 748 Einzelner − Gattung 714 Einzelheit VIII, XIV, XXVII, 41 f., 78, 85, 88, 118, 151, 208 f., 244, 294, 390, 628 Vereinzelt(es) 108, 279, 359, 363–365, 369, 373, 395, 448, 492 f., 516 f., 587, 746, 749 S. a.: Isolieren begriffliche Vereinzelung 368 f.

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Wortregister

∼ − Vereinzeltes 359 Exemplar 203, 279, 290, 308, 323–326, 388, 441, 450, 471 f., 477, 493, 711, 750 S. a.: allgemein, Begriff Exemplar − Gattung 476, 717 Exemplar − Glied 361, 443 f. Gattungsexemplar 171 f., 212, 290 f., 332, 361, 404, 427, 437, 445, 468, 476, 543, 710 f., (722) Gattungsexemplar − Individuum 230 f., 348 f., 404, 441, 710 f., 717, (719, 761) S. a.: Ding, Eine (eines), Forschung, Gebilde, Gestalt, Mensch, Teil Einzel-/Spezialwissenschaft/-disziplin, s.: Wissenschaft einzig XXV, 7, 35, 42 f., 63, 65, 100, 143, 146–148, 163, 211, 214, 232, 245, 263, 287, 340, 350, 373, 390, 416, 429, 444 f., 449, 453, 457 f., 468, 478, 509, 542, 577, 579– 582, 584, 604, 625, 627, 658, 686 f., 696, 720 ∼es 269, 444, 458, 710 ∼keit 198 nur einmal 198, 219, 268, 287, 290, 348, 355, 477 f., 748 S. a.: Besonderheit, Eine Elektrizität 88–90, 92, 97 f., 163, 245, 249, 478 Elektrodynamik 92 f. Elektron 92, 101 Element 2, 24, 49, 94, 96, 99–101, 106, 108, 161 f., 204, 208, 247 f., 351, 368, 414 f., 457, 619, 645, 741, 749 allgemeines ∼ 305, 307, 324 f., 360, 389, 391, 439, 474, 496, 566 f., 572, 579, 588 f., 593 f., 597, 603 f., 741 f., 746, 749 anschauliches ∼ 67, 192 f., 245, 593 unbedingt allgemeines ∼ 645 erkenntnistheoretisches/philosophisches ∼ 128 historisches ∼ 240–246, 256, 261, 287, 368, 414, 432, 457, 459, (470) historisches ∼ in Naturwissenschaft 239 f., 243, 246, 258 hypothetisches/normatives ∼ 85, 618 ideales ∼ 52 individuelles ∼ 242 f., 245 (ir)reales ∼ 152, 659 letztes ∼ 52, 82, 96, 162, 165, 193, 256, 389 f., 740, 749 logisches/rationales ∼ 24, 593 naturwissenschaftliches ∼ in Geschichtswissenschaft 240 S. a.: Teil (Bestand∼) neues ∼ 99, 618 notwendiges ∼ 350, 434, 567, 645

psychisches ∼ 165, 193, 204, 256, (659), 669 überempirisches ∼ 107 f., 515, 651, 653, 656, 684 wesentliches ∼ 332, 349 f., 383, 391, 470, 567, 603 Begriffs∼ IX, 49–54, 56, 58, 60, 67–69, 102 f., 164, 193, 239, 241, 246, 256, 277, 304–308, 324 f., 341 f., 347, 349 f., 360, 364, 372, 383, 389–391, 393, 396, 414, 432, 434, 439, 446, 448, 450, 459, 474–476, 495 f., 548, 560, 566 f., 572, 579, 588 f., 591, 593 f., 597, 603 f., 652 f., 741, 749 allgemeines Begriffs∼ − individueller Begriff 566 f., 588 f., (749) irreales Begriffs∼ − realer Bestandteil 152 Ding∼ − Begriffsmerkmal VII Satz-/Sinn∼ 548, 740 Ur∼ 100 f., 247 Urteils∼ 305, 741 Wirklichkeits∼ 82, 441 S. a.: Einheit, Faktor, Gesichtspunkt, Merkmal, Teil elementar 161, 300, 371, 580 S. a.: Bedeutung, Begriff, Grundlage, Wesen, Zentrum Eltern 436 S. a.: Mutter, Vater Embryologe, embryonal 287, 464 Empfindung 69, 85, 133, 161 f., 181, 193, 204, 256, 388, 466, 502, 569 f., 579, 592, 672, 688, 715 S. a.: Gebilde, Gefühl Empirie, empirisch, s.: Erfahrung Empirismus 299 f., 388, 644–648, 650–653, 655, 657, 680 Ende 71, 113, 247, 251, 343, 407–409, 411, 417, 420–423, 425, 428, 430, 460, 539, 541, 627, 636, 671, 726 zu ∼ bringen/führen/kommen 52 f., 101, 668, 671 aufhören 10, 26, 71, 142, 164, 166, 180, 202, 242, 276, 309 f., 338, 354, 360, 386 f., 389, 412, 415 f., 436 f., 514, 525, 546 f., 554, 570, 580, 583, 586 f., 599, 605, 637, 661, 710 Telos 430, 637 τέλος [télos; Ende, Ziel] 411 vergehen 16, 69, 73, 173 S. a.: Geschichte (vergangen) vorüber (sein) 11, 485 zugrunde gehen 631, 635 S. a.: Zerstören (zugrunde richten) S. a.: Denken, Endlich, Entwicklung, Halt, Kausal, Teil, Tod, Verschwinden, Wegfallen, Ziel

Wortregister endgültig VIII, XXX, 11, 58, 72, 215 f., 275, 277, 328, 409, 478, 535, 558, 612 ein für allemal 136 S. a.: Begriff, Letzt Endlich(keit) 32, 34 f., 102, 211, 622, 642 Un∼(es/-keit) 35 f., 68, 71, 211 f., 253, 405, 554, 622, 642, 726, 734 mathematische/quantitative Un∼keit 35 f., 78, 211 f. Vergänglich(es) 16 f., 79, 624, 660 Vergänglichkeit 291 Unvergänglich(es) 73, 253 S. a.: Art, Grenze, Zahl (transfinit) Energie, s.: Kraft energisch 11, 671 Entschieden(heit) XXIII, 4, 8, 43, 66, 93, 132, 164, 196, 214 f., 230, 263, 273, 334, 350, 476, 542, 640, 642, 727, 736, 753, 758 nachdrücklich, mit Nachdruck 140, 189, 223, 234, 263, 334, 336, 357, 393, 426, 475, 542, 559, 568, 613 S. a.: aktiv, Entscheidung, Intensität, Kraft, Leben (lebhaft) Enge VIII, XV, XXVIII, 8, 181, 215, 226, 270, 370, 407, 441, 471, 475, 502, 524, 536, 553, 591, 597, 651, 712, 758 ein∼n 351 ver∼(r)n 8, 50, 137, 164, 170, 515, 564, 631, 651, 696 S. a.: Bedeutung, Begriff, Fassen, Kraft, Nähe, Sinn England, englisch 2, 467, 477 Entbehren, s.: Fehlen Entdeckung 33, 86, 89, 99, 105, 158, 179, 268, 275, 287, 440, 539, 627, 683 aufdecken IX, 210, 385, 484, 548 bloßlegen/enthüllen 51, 457 S. a.: Aufklären, Schauen, Vorfinden Entgegen ∼bringen/-kommen 94, 497, 585 ∼halten 405, 727 ∼setzen XXIX, 28, 118, 127, 144, 217, 220, 223, 300, 321, 340, 356, 373, 375, 412, 451, 455, 672, 674, 724, 748, 764 f. ∼stehen 193 f., 265, 311, 420, 460 ∼stellen 26, 66, 181, 200, 353, 368, 371, 526, 556 ∼treten 123, 127, 215, 314, 457, 492, 758 S. a.: Einwand, Gegensatz, Gegenüber Enthalten, s.: Einschließen sich enthalten, s.: Aufheben Entrücken 726 Entscheidung XVII, XXI, XXVIII, 15, 17 f., 26, 65, 68, 91, 101, 120, 122, 177, 254, 312, 335, 378, 412, 424, 447 f., 450– 452, 456, 458, 528 f., 539, 580, 612, 621,

809

643, 645, 647, 658, 661 f., 666 f., 685, 713, 719, 721, 725, 745, 748, 751, 758, 760, 765 entscheidend 7, 29, 43, 57, 80, 122, 132, 162, 164, 188, 213, 228, 243, 268, 280, 288, 325, 329 f., 336, 341, 343, 385, 439, 457, 470, 497, 503, 512, 518 f., 539, 543 f., 558, 573, 620, 676, 689 S. a.: Frage, Punkt, Moment, Unterschied unentschieden 54, 521 f., 555 ausmachen 505, 532, 655 ausschlaggebend 28, 65, 85, 168, 281, 371, 400, 454, 458, 467, 505, 552, 733, 748, 752 stehen u. fallen 14 f., 488, 636 S. a.: energisch, Maß (∼gebend), Wahl Entschluß X, 7, 25, 184, 418, 576, 637 Entsprechung XX f., 19, 23, 32, 35, 50, 56, 63, 67, 69, 72, 75, 87, 89, 105, 113, 120, 133, 137, 149, 161 f., 173, 177, 196, 198, 206, 208, 236, 238 f., 254, 271, 277, 285, 326, 347, 349, 358, 372, 392, 477, 479, 481, 507, 523, 540 f., 544 f., 625, 633, 647 f., 654, 668–670, 699, 729, 751 f. Inkongruenz 384 S. a.: adäquat, Äquivalenz, Gleich, Kausal (aequat) Entstehung, s.: Werden Entweder − oder, s.: Gegensatz Entwicklung 14, 16, 41, 72, 81 f., 86, 96, 150, 176, 191, 235, 250–252, 255, 260 f., 269, 279, 287, 301, 309, 313, 385, 387, 395–401, 404, 407–413, 420–432, 436, 444, 458 f., 461 f., 464 f., 467, 469 f., 472, 503, 516 f., 521–524, 528, 532, 617, 626, 628– 631, 634, 636, 638, 662–664, 682 f., 690 f., 705, 712, 725, 735, 739, 748, 751 S. a.: Begriff, Darstellung, Evolutionismus, Ganzes, Gedanke, Geschichte, Gesetz, Individualität, Lehre, Mechanik, Methode, Ordnung, Periode, Reihe, Schema, Sinn, Vorgang, Weg biologische ∼ 459, 509, 633 einheitliche/kontinuierliche ∼ 395, 425, 429, 501 einmalige ∼ 16, 260 f., (264, 280, 289, 401 f.), 403 f., 423, 425, 428, 458, (459 f.), 462–464, (468, 470), 487, 501, 503, 522, 528, 530, 537, 623, (628), 629, (632 f.), 642, 651, 656, 663, 681, (683), 684, (696), 698, (739, 745), 751 geistige/intellektuelle ∼ 3, 664, 684 geschichtliche ∼ 16, 279, 409 f., 425, 448, 458, 495, 508 f., 523, 528, 537, (623, 625, 628, 631), 642, 656, 663, 683 f., 690 f., 693, 696, 722, (723) geschichtliche ∼ d. Wahrheit 690

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Wortregister

historische ∼ 14, 28, 181, (288), 289, 396, (400), 402, (403), 407 f., (409), 411, (412, 420), 421 f., 425-(427), 428-(430), 431 f., 436 f., (447, 460, 463), 464, (470), 509, 522–524, 528, 617, (626), 628, 634, 642, 656, (662), 682, 684, (685), 711, (725, 753) historisch-telelogische ∼ 522 historisch-wertbezogene ∼ 429, 642, 656, 682, 711 individuelle ∼ 260, 402–404, 423, 469, 487, 503, 528, 628 f., 651 logische ∼ 120, (301 f.) metaphysisch-teleologische ∼ 411, 413, 423 f. organische ∼ 412 f., 637 teleologische ∼ 408–413, 420–423, (430, 466), 522, 624, (630) teleologische ∼ − wertindifferente Veränderung 636 wertbezogene ∼ (423), 429, (466, 509), 522, 624, (632), 642, 649, 656, 682, 711 wirkliche ∼ 260, 403, 432, 537 Begriffs∼ 177, 185, 191, 241, 269, 301, 409 f., 538, 541, 545, 584, (690) S. a.: Begriffsbildung Gedanken∼ (XXIV), 1, 240, 269, 539 f., 564, 589, 652 Höher-/Weiter∼ 207, 369, 631, 635, 719 Kultur∼ 330, 467 f., (523), 524, 527–529, 532, 623, 627–631, 649, 651, 655 f., 695, 703, 712, 723, 751 f. menschliche Kultur∼ 467, 532, 629, 631, 655 f., 683, (695, 712) Menschen∼ 465 f., 629, 719 Menschheits∼ 336, 440, 459, (466, 630), 642 f., (683), 693, 712 Methoden∼ 545, 620 Realitäts-/Wirklichkeits∼ 681, 684 Schema-/Stufen-/System∼ 16, 302, 679 Volks∼ (440), 444, 467–470, 477, 528, 626–628, 634 Welt∼ 501, 664 sieben ∼sbegriffe 430 f., 634, 682 zwei ∼sbegriffe 398 f. ∼ − Fortschritt/Wertsteigerung 425–427, 429, 465, (634), 637, 725 S. a.: Begriff, Fortschritt ∼ − Veränderung/Werden 398 f., 408, 410, 420, 638 Ahnengalerie/-reihe 261, 463 f. S. a.: Ordnung (Ahnenstufe) Blüte, blühen 10, 299, 336, 628 entfalten XXV, 117, 407 Deszendenz, s.: Theorie Herkunft 612, 717 Jugend/männliche Reife 627 f.

Stadium 87, 151, 251, 395, 401, 420–422, 424–428, 432, 460 f., 522, 528, 628 S. a.: Ordnung (Stufe) geschichtliches/historisches Stadium 463, 630 höheres/letztes Stadium 408, 420 individuelles Stadium 402, 463, 530 wesentliches Stadium 432, 434, 461, 466 Begriffsstadium 26, 65, 102 f., 106 f., 117, 155, 199, (338), 347, 409 Endstadium 418, 420, 423, 430, 637 ∼sstadium 287, 336, 401, 409, 424 f., 428, 432, 434, 436, 440, 448, 454, 460 f., 463 f., 466, 469, 635, 665 Reihenstadium 111, 396, 400, 402, 408 f., 411, 420 f., 424–428, 460, 466, 521 Übergangs-/Vorstadium 215, 636 Veränderungsstadium 73, 111, 400, 402, 408, 421, 521 Stadium d. Werdegangs 399 f., 402, 408, 410 f., 420, 424, 427, 430, 432, 634 Comtes drei historische Stadien 15, 629 f., 632 stammen (aus/von) XX, 131, 205, 442, 452, 647, 717, 757 Abstammung d. Menschen 252, 261, 288, 719 S. a.: Herstellen, Schöpfung, Werden entstammen 544, 594, 721 Stammbaum/Wortstamm 252, 715 Stammesgeschichte, s.: Biologie Phylogenese, s.: Biologie, Werden Vorgänger 632 S. a.: Alt, Dauer, Geschichte, Kind, Veränderung, Werden Entwurf, s.: Ordnung Epoche 461, 468, 486 Kultur∼/-zeitalter 440, 632 ∼machend 89, 491 Ära/Generation 11, 299, 365 Altertum/Vorzeit 627 Antik(e) 65 f., 80 f., 371, 683 Mittelalter 364, 627, 642, 683 S. a.: Realismus Moderne 388 Neuzeit 2, 221, (627) Renaissance 81, 336, 361, 440, 551 f., 642 Zeitalter 365, 388, 392, 440, 485, 551, 595, 602, 630 S. a.: Aufklären, Gegenwart, Geschichte, Periode, Romantik, Stimmung Erdbeben 377 Erde 110 f., 157, 248, 251, 260 f., 366, 379, 395, 405 f., 436 f., 458, 614, 683 irdisch/tellurisch 253 f. S. a.: Arbeit

Wortregister Ereignis, s.: Vorgang Erfahrung 63, 95, 132, 134–136, 151, 158, 192, 203–205, 245, 258, 286, 292, 294 f., 298, 371, 384 f., 470, 500, 552 f., 570 f., 574 f., 577, 588, 595, 645, 651–654, 666, 670, 686, 695, 722 direkt erfahren 57, 292 individuelle ∼ 651, (667) reine ∼ 644–648, 652, 654, 659 unmittelbare ∼ 134 f., 142 f., 146, (154), 158, 194, 198–200, 227, 482, 502, 570, 659 unmittelbare ∼ − Psychisches 142 Lebens∼ 391, 587 f., 590, 594 erfahrbar 130, 149, 667 direkt/unmittelbar erfahrbar 154, 157, 482 unerfahrbar 101, 235, 667 (Un)Erfahrenes 134, 653 Empirie 302, 660 Empeirem 37 empirisch 32, 53, 57, 77, 82, 141, 312, 378, 420, 424, 430, 441, 515, 572, 627, 720 S. a.: allgemein, Anerkennen, Anschauung, Art (Gruppe), Begriff, Begründung, Darstellung, Erkennen, Erkenntnis, Faktum, Feststellung, Forschung, Gegeben, Geltung, Geschichte, Gleich, historisch, Mannigfaltig, Material, Meinen, Moment, Objekt, Objektivität, Psychologie, real, Realismus, realistisch, Realität, Seele, Seelenleben, Sein, Standpunkt, Subjekt, Tatsache, Urteil, Welt, Wesen, wirklich, Wirkliches, Wirklichkeit, Wissenschaft, wissenschaftlich bloß/nur empirisch (allgemein) 57, 63, 117, 157, 401, 652 rein empirisch 104, 111, 157, 159, 618, 620, 644, 646–649, 672, 681, 693, 724 sinnlich empirisch 172, 193, 198, 404 überempirisch 358 f., 645 f., 654, 695 f. S. a.: Element, Voraussetzung S. a.: Art, Empirismus, Gegeben, Gegenstand, Objekt, Philosophie, Sein, Welt, Wissenschaft Erfassen XIII, 34, 41, 54, 58, 61, 69, 81, 87, 90, 117, 148, 151 f., 178, 203, 216, 223, 229, 246, 251, 278, 297, 352, 488, 541, 550 f., 557, 559 f., 563, 565–568, 572–574, 579, 582, 587–596, 603, 605 f., 608, 625, 652, 663, 671, 687, 764 anschauliches ∼ 590, 592, 599 begrifflich(es) ∼/Erfaßbares XXV, 152, 579, 591 f. generalisierendes/individualisierendes ∼ 297, 563, 598 geschichtliches/historisches ∼ 589, 608 intuitives ∼ XIII, 435, 590, 599, (608)

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unmittelbar ∼/Erfaßbar(es) 148, 565, 569, 572 f., 608 wissenschaftliches ∼ XIII, 541 Erfaßtes 733 Erfaßbar(es) XXV, 663 S. a.: Apperzeption, Fassen Erfindung 298, 524 f., 631, 700, 748 Erfolg XI f., XXIV, 1 f., 6, 99, 257, 303, 522, 628, 631 wissenschaftlicher ∼ 4, 620, 633 ∼ − Wert − Wollen 729 f. ∼-/siegreich 176, 541, 658 siegen 186, 269, 497, 658 S. a.: Ergebnis, erreichbar (gewinnen), Meister, Überwinden, Verdienen Erfüllung XXX, 45, 100, 113 f., 144, 163, 216, 328, 345, 368, 426, 448, 452, 485, 545 f., 548, 554, 561 f., 565 f., 601, 605, 608, 623, 628, 663, 682, 711–713, 715–717, 726, 734, 759 anschaulich erfüllt, s.: Begriff inhaltlich erfüllt 77, 199, 480, 553, 555, 562, 586, 589, 653, 655, 715, 724 f., 732– 734 Raum erfüllen(d) XVIII, 83, 90, 95, 159, 163 f., 177, 244, 363, 486, 499, 502–504, 570, 668 Nicht-Raumerfüllend(es) 177, 499 Sinnerfüllt(heit) XXI, 540 f., 545, 548, 576, 587, 596 f., 603 f., 761 werterfüllt XXI, 761 unerfüllbar 335 S. a.: Fülle, Reales, Realität Ergänzung X, XII, XIV f., XVIII, XXVII, 13, 98, 217, 244, 267, 291, 356, 435, 457, 490, 533, 552, 557, 559, 580, 588–590, 594 f., 610, 621, 733, 735, 762, 764 S. a.: Hinzu Ergebnis XX, 19, 23, 58, 64, 83 f., 86, 93, 102, 150, 154, 178, 197, 200 f., 205, 213, 215 f., 225, 234, 249, 274, 277, 300, 307, 340, 345, 412, 418, 421, 424, 440, 446, 480, 521, 541, 552, 589, 612, 633, 635, 643, 651, 685, 694, 706, 742 letztes ∼ 392, 479 logisches/methodologisches ∼ 29, 651 (natur)wissenschaftliches ∼ 278, 392 wichtigstes ∼/wesentliches Resultat 29, 105 ausgehen auf 45, 47, 61, 86, 110, 115, 117, 134, 146, 153, 155, 161, 164, 173 f., 193, 223, 293, 356, 381, 386, 390, 462, 490 f., 562, 591, 633, 666 f., 699, 742, 752 bekommen 16, 47, 131, 182, 225, 263, 282, 296, 345, 361, 383, 428, 462 f., 490,

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Wortregister

508, 526, 536, 547, 585, 712, 722, 729, 735, 752 dahin gehen XXII, XXX, 89, 252, 499 unempfänglich 585 erhalten 44, 50, 100, 102, 110, 132, 137, 139, 178, 224, 230, 287, 328, 332, 384, 406, 417, 420 f., 428 f., 437, 459, 480, 503, 517 f., 521, 537, 548, 560, 573, 597, 611, 687, 696, 713, 744 Frucht 471 (Un)fruchtbar(keit) XIV, XXIV, 95, 271, 273, 301 f., 353, 480, 523 f., 558, 610, 633, 759, 766 wissenschaftliche Fruchtbarkeit 193, 413, 704 fruchtlos XXX gedeihen 11, 129 gehen auf 61, 94, 110, 118 f., 223, 356 gelangen (zu) XX, 6, 18, 75, 77, 85, 95, 404, 512, 541, 566, 639, 670, 725 gelingen XIII, XVI, XXVII, 4, 41, 52, 72, 91, 94, 106, 194, 207, 209, 230, 239, 245, 350, 368, 442, 445, 540, 567, 575, 579, 587, 594, 606, 661, 665, 680, 724 f., 734 heraus-/hinauskommen (auf) XXIII, 8, 65 f., 87, 95, 175, 197, 206, 233, 317, 344, 353, 380, 396, 467, 476 f., 545, 558, 627 hinauslaufen 467, 669, 687 liefern 115, 203, 217, 282, 316, 339, 350, 421, 431, 557, 628 f., 660, 697 Pointe 80, 540 Resultat 18 f., 34, 43, 64, 74 f., 104 f., 114, 145 f., 152, 158, 167, 179, 196, 199 f., 204, 214, 239, 246, 256, 265, 299 f., 348, 407 f., 455, 458, 478, 511, 562, 624, 651, 685 f., 698, 705 S. a.: Antwort, Begriffsbildung, Erfolg, Folge, Heraus (sich ∼stellen), Lösung, Produkt, Werden (zeitigen), Wirkung, Ziel, Zusammen Erhalten, s.: Behalten, Ergebnis Erheben 656 über sich selbst erheben 624, 661 ∼ d. Geschichte zur Wissenschaft VIII, 4, 221, 232, 298, 625 Erinnerung XXIV, 10, 151, 294, 304, 349, 384, 766 Gedächtnis 291 Erkennbar(es) 14 f., 206, 209, 351, 430, 664, 731 un∼ 204, 472 S. a.: Erkennen, Erkenntnis Erkennen XXII, XXIV, 3, 7, 10, 14, 31–34, 36, 38–40, 42, 61, 65, 81 f., 113, 126, 153, 174 f., 201, 205 f., 209 f., 214–217, 243, 270 f., 273, 283, 347, 367, 417, 424, 429,

445, 458, 502, 528 f., 536, 560, 562, 602, 606, 621 f., 642 f., 658, 664, 666, 669 f., 673, 676–678, 682, 688 f., 691, 706, 730 f., 758 begriffliches ∼ 579, 673–675 empirisches/theoretisches ∼ 429, 666 deutlich/objektiv/richtig ∼ 3, 673 geschichtliches/historisches ∼ (424, 506, 528), 660 menschliches ∼ (417), 668, 687, 690 naturwissenschaftliches ∼ 45, 61, 671, 678 reales ∼ 691, 731 reale(s) ∼/Wissenschaft − überlogischer Wille 691, 731 wirkliches ∼ 682, 689 wissenschaftliches ∼ 31, 214, 402, 560, 657, 674 f., 704 f., 731 S. a.: Möglich Form-/Sinn∼ 562, 706 Material-/Objekt∼ 243, 678, 689 Natur∼ 7, 214, 402 Seins-/Welt∼ 209, 621, 670, 677 Wirklichkeits∼ 36, 174 f., 201, 216, 666 ∼ d. Ganzen 201, 621 ∼ − Sollen − Wert 690 ∼ − Verstehen 31, 560–562 ∼ − Wert(ung) 677, 689 f. ∼ − Wille 687, 690 Erkanntes/unerkannt 33, 301 S. a.: Anschauung, Aufgabe, Erkennbar, Erkenntnis, Form, Grenze, Ideal, Kennen, Mensch, Mut, Objektivität, Sinn, Subjekt, Voraussetzung, Vorgang, Wesen, Ziel Erkenntnis 1, 32–35, 37 f., 40 f., 51, 53 f., 58–62, 72, 80 f., 84, 102 f., 105, 114, 118, 120, 148, 151–154, 159, 168, 202, 210 f., 214–217, 273, 285, 402, 406, 561, 571 f., 593, 597, 622, 654, 660, 663, 667, 675–678, 681 f., 685, 687, 689–692, 695, 731 f. anschauliche ∼ 126, 153, 156, 681 begriffliche ∼ XVII, 26, 42, 61, 84, 105, 118, 123, 126, 147–151, 154, 159, 217, 241, 566 empirische/tatsächliche ∼ 572, 681 generalisierende ∼ 652 geschichtliche/historische ∼ 271, 589, 593, 597, 652, 660, 681 gültige ∼ (118), 297 intuitive ∼ 42, 174, 681 cognitio intuitiva 687 körperwissenschaftliche − psychologische ∼ 147 f. logisch einsichtige ∼ 667 menschliche ∼ 102, 210 f., 653

Wortregister naturwissenschaftliche ∼ 59, 80, 201 f., 207, 210 f., (652), 657, 660, 670, 685, 757 positive ∼ 59 reale/wirkliche ∼ (682), 684, 691, 695 theoretische ∼ 40, 732 (un)mittelbare ∼ 42, 126, 147 f., 153, 156, 174, 621 wissenschaftliche ∼ 22, 29, 34, 37, 40, 45, 61, 70, 149, 152, 282, 490, 566, 621, 644, 674 f., 678, 684, 687, 691 f., 763 Gesamt-/Total∼ 621 f., (682), 764 Gesetzes∼ 201, 757 Körper-/Material-/Objekt∼ 53, 297, 675 Natur∼ 56, 62, 201, 214, 219 Welt∼ 61, 210, 660, 763 f. Wirklichkeits∼ 31, 34, 37, 40–42, 60, 75, (114), 175, 200 f., 205, 211, 216, 223 ∼ d. Erkannten 301 ∼ d. Ganzen 34, 53, 58 f., 61 f., 151, 175, 201, 621 f. ∼ d. Wirklichen 201 ∼ − Urteil 214, 653, 680, 689, 691 S. a.: Akt, Art, Aufgabe, Bedürfnis, Begriff, Erkennen, Erkenntnistheorie, Form, Fortschritt, Gebiet, Gegenstand, Geltung, Geschichte, Grenze, Ideal, Inhalt, Jenseits, Kritik, Material, Objekt, Objektivität, Prinzip, Sinn, Streben, Subjekt, Voraussetzung, Vorgang, Wahrheit, Wert, Ziel, Zweck Erkenntnistheorie XII, 9–12, 14 f., 30, 32, 40, 82, 94–96, 101, 116, 127–130, 135, 140 f., 144–147, 176, 180, 215 f., 273, 282 f., 298, 311 f., 318, 359, 374 f., 531, 570, 633, 644 f., 651 f., 656, 662, 672–675, 678–680, 689 logisch-erkenntnistheoretisch 9 ∼ − Philosophie/Physik 10 f., 23, 101 S. a.: Bewußt, Form, Gesichtspunkt, Ideal, Sinn, Standpunkt, Subjekt, Voraussetzung, Zusammenhang Erklärung 39, 69, 123, 148, 156–159, 161, 168, 182, 196, 237, 260 f., 322, 345 f., 388, 412 f., 453, 461, 470, 487, 499, 512, 518, 542, 560, 586, 634, 637, 653, 669, 680 einheitliche ∼ 419, 636 mechanische ∼ 194, 412, (414, 417 f.), 461 naturwissenschaftliche ∼ 21, 105 f., 148, 194, 413, 461, 535, 561, 680 Natur∼ 93, 104 ∼ − Verstehen 21, 281, (488), 535, 557 f., 560–562, 586 Erklärbar(keit) 107, 414, 418 Unerklärbar(es) 417, 561 erklärlich/unerklärt 106, 236

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Erläuterung 86, 93, 402, 704 S. a.: Behauptung, Beschreibung, Psychologie, Wissenschaft Erleben, Erlebnis 6, 12 f., 36, 42, 134, 151, 184 f., 318 f., 489, 549–551, 553 f., 566, 569, 573, 576, 609, 633, 705, 732 sinnlich ∼ 200, 208 unmittelbar ∼ 143, 148, 198–200, 203, 205, 313 f., 502, 535, 555, 564–566, 568– 571, 573–575, 577, 586 f., 704 f., 740 ursprüngliches ∼ 578, 586 f. wirklich ∼ 568, 573, 578, 586, 602 Erlebtes 13, 134 unmittelbar Erlebtes 145, 175 erlebbar 184, 554, 565, 570 mit∼ 294, 338 Nach∼ 155, 351, 353, 356, 435, 483, 489 f., 557 f., 565–569, 571 f., 577–599, 602, 604–608, 611 anschaulich (nach)∼ 245, 353, 571, 589, 593 historisches Nach∼ 482, 588, 590, 611 verstehendes Nach∼ 565 f., 574 f., 587, 591, 593–596, 600, 602–604, 606, 608 Nach∼ d. Realen/Psychischen − Verstehen d. Irrealen/Sinns 575, 577 f., 581–585, 588, 591, 608 Nacherlebbar(keit) 571, 578, 584, 589, 591 S. a.: Darstellung, Sein, Verstehen, Wirklichkeit Erlösung, s.: Bedürfnis Ernst 108, 134, 222, 244, 435, 665, 735, 760 ∼haft 3, 121, 385, 532, 542 Erörterung, s.: Sprache erreichbar 32, 52, 58, 62, 74, 110, 163, 191, 603, 612, 621, 746 Un∼(keit) 483, 661, 673 erobern 21 erreichen 49 f., 66, 72, 154, 159, 163, 168, 213, 226, 245, 251, 336, 401, 420, 484, 486, 513, 522, 538, 540, 557, 570, 604, 608, 610, 619, 622, 624, 635, 648, 656, 675, 685, 693, 725, 745, 760 ausreichen 15, 50, 84, 124, 146, 281, 382, 521, 530, 593 S. a.: Bescheiden, Fehlen, Genügen ausreichend VIII, 157, 183, 443, 453, 461, 469, 563 erringen/Errungenschaft VIII, 4, 7 gewinnen 9, 12, 27, 75, 79, 83, 98, 101 f., 117, 159, 189–191, 193, 214, 220, 224, 226, 237, 258, 286 f., 292 f., 317, 323, 360, 372, 381, 430, 441, 456, 463, 468, 480 f., 496, 504, 507, 511, 514, 516, 520, 523, 549, 551, 582, 584, 594, 620 f., 625, 627, 637, 643,

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Wortregister

647, 682, 685 f., 691 f., 694, 702, 704, 707, 720, 728, 733, 742 S. a.: Begriffsbildung, Erfolg, Hinzu, Überwinden, Vorteil S. a.: Zugänglich Erscheinung X f., XIV, XVI f., 6, 10–12, 15, 17 f., 52, 86, 92 f., 95, 100, 112, 134 f., 147, 186, 236, 248, 253, 269, 288, 292, 294, 298, 313, 395, 453, 457, 502, 549, 553, 571, 615, 626, 634, 636, 645, 657 f., 660–665, 667, 678, 692, 711, 713, 715 f., 722 Massen∼ 327, 751 ∼ − Realität 659, 662 ∼ − Sein 32, 134 f., 147, 213, 660, 705 ∼ − Wesen 203, 571, 661, 663, 722 auftauchen VIII, 21, 47, 92, 99, 111 f., 193, 232, 243, 273, 384, 386, 392, 400, 412, 457, 465, 549, 633, 721, 738 herauskommen XIII, 186, 229, 467 heraustreten 180, 274, 341, 594 hervortreten VIII, XXVIII, 9, 19 f., 27, 46, 106, 212, 277, 286, 314, 348, 351 f., 355, 386, 389, 450, 497, 530, 538, 541, 616, 642, 676, 742 S. a.: Werden zu Gesicht bekommen 263, 547 an d. Tag legen 41 zutage treten XVIII, 1, 28, 32, 66, 102, 136, 236, 241, 260, 285, 295, 297, 395, 512–514, 531, 553, 580, 588, 600 f., 633, 705, 719, 736, 738, 756 zutage fördern XXVIII, 42, 307 zutage kommen/liegen 66, 197 S. a.: Ding, offenbar, Phänomen, Verraten, Vorkommen, Welt Erschließen, s.: Schluß Erschüttern 4, 93, 204 Ersetzung, Ersatz XVI, 25, 27, 51, 69, 93 f., 317, 323 f., 354, 403, 521, 544, 625, 628, 640, 712 Unersetzlich(keit) 316, 318, 554 ersetzbar 459 an Stelle 67, 93, 148, 648 an d. Stelle/verschieben 398, 755 an d. Stelle setzen 78, 96, 195, 216, 231, 394 f., 497, 502 an d. Stelle treten 27 f., 48, 67, 93, 108, 144, 148, 171, 195, 216, 258, 263, 270, 315, 355, 486, 648 S. a.: Stelle Surrogat 112 substituieren 716 umsetzen 46, 53, 230, 489 Umsetzung in/von Begriffe(n) 45, (49), 57, 71, 88, 94, 155, 198, 223, 241, 297, 687 Unvertauschbarkeit 554

vertreten 117, 192 S. a.: Repräsentation, Umbildung, Veränderung Erwägen 68, 129, 135, 200, 258, 468, 533 außer acht/Betracht lassen 98, 134 in Betracht kommen 29, 61 f., 68, 78–81, 111, 115, 122, 132, 147, 156, 183, 187, 211, 219, 223, 231, 278, 280–282, 287–290, 313 f., 316 f., 319 f., 322, 327, 329 f., 340, 344, 349, 356, 361–363, 366, 387, 392, 394, 397, 403, 415, 422, 425, 427, 434, 437, 439, 441 f., 444–446, 452–454, 473, 476, 483, 487 f., 491, 515, 517, 519, 524, 538, 554, 557, 593, 608, 633, 638, 646, 677, 689 f., 698, 704, 706 f., 732, 734, 746, 761 in Betracht ziehen 24, 53, 86, 98, 103, 113, 132, 174, 243, 315, 371, 399, 423, 508, 577, 690, 711, 729, 732, 746 S. a.: Aufmerksam, Frage, Möglich, Überlegung Erwarten, s.: Warten Erweiterung XXVII, 86, 120, 207, 277, 396, 529, 536, 760, 766 Begriffs∼ 328, 429, 446, 475, 526, 555, 686 Theorie∼ 71, 555 anfügen 66 sich einfügen 249, 393, 558, 601, 712, 746 f. Einfügung 444, 508, 546, 587, 598, 747 S. a.: Hinzu, Quantität Erzählen, s.: Mitteilung Ethik 160, 529, 541, 619, 650, 687, 694, 700 f., 706–721, 724 f., 728–730 darwinistische ∼ 633, 719 Denk∼ 700 sexual-ethisch 703 sozialethisch 713, 716 ∼ − Gattungsmäßiges 713 f. ∼ − Geschichte 713 f., 720, 724 ∼ − Natur 709 f., 720, 724 Moral(ität) 180 f., 184, 525, 534, 699, 702 Sitte, Sittlichkeit 169–173, 180–184, 427, 520, 525, 527, 534, 666, 690, 698 f., 702 f., 706–716, 718–720, 724 f., 728 f., 732 konkrete Sittlichkeit 532, 716 Unsittlich(keit) 715, 729 Moralität − Sittlichkeit 716 S. a.: Gesetz, Ideal, Individuum, Leben, Moralismus, Naturalismus, Norm, notwendig, Pflicht, Wert, Wille Etwas 55, 88, 99 f., 578, 687, 731 irgend ∼ 36, 56, 67, 91, 157, 209, 467, 647, 726, 758 was 55, 65, 281, 454, 757 S. a.: Dies

Wortregister Eudämonismus 706 Europäer 266 Evidenz, s.: Gewiß Evolutionismus 408, 502, 633–635, 641, 663, 719, 725 Ewig(keit) 9, 269, 623 f., 664 ∼keit − Unsterblichkeit 253 f. für immer 89, 133, 163, 198, 211, 218 f., 248, 274, 291, 533, 541, 550, 564, 572, 587, 599 f., 666, 736, 766 S. a.: Zeit (∼los) Exemplar, s.: Einzelnes Existenz XXI, 32, 80, 113, 131, 135, 141, 154, 202, 219, 236, 257, 269, 286, 288, 291, 296, 306, 319, 367, 436, 465 f., 493, 551, 570, 629, 644, 673, 679, 682, 703 individuelle ∼ 202, 210 körperliche/tatsächliche ∼ 203, 290 phänomenale ∼ 135, 141 reale ∼ XX, 81, 121, 210, 538, 554, 670 reale ∼ − (irreales) Gelten 296, 671 wirkliche ∼ 72, 109, 203, 209, 246, 259, 299, 667 S. a.: Bestehen, Geben, Recht, Seiendes, Sein, Urteil, Vorkommen Experiment, s.: Versuch extensiv, s.: Quantität extrem 38, 137, 272, 446, 456, 475, 568, 584, 594, 616, 765 äußerst 272 f., 390, 446, 616 außerordentlich 41, 237 drastisch/kraß 550, 640 glänzend XIII, 99, 457 hervorragend 93 imposant/kühn XXIV, 9, 12 rabiat/schroff 446, 502, 766 Überspannung 646 übertreiben 239, 302, 385, 438, 547 unerhört/ungeheuer 254, 485, 751 unüber-/vortrefflich XIII, 272 vorzüglich XXX, 232, 633 S. a.: abenteuerlich, Aufsteigen, Besonderheit, edel, Höchst, Quantität, Radikal, Stärke, Total, Überschuß, vollkommen Fähig(keit) XXV, XXVI, 39, 47, 57, 106, 217 f., 343 f., 411, 483 f., 489–491, 584, 586, 607, 636, 762 Fortpflanzungs∼keit 254 Leistungs∼es 637 Un∼(keit) 11, 36 f., 78, 226, 269, 577 urteils∼ 288 imstande sein 36, 38, 49, 53 f., 57, 62, 107, 116, 118, 127, 149, 153, 176, 202, 218, 223, 244, 248, 266, 271, 330, 387, 393, 396, 409, 461, 471, 542, 569, 575, 588, 602, 615, 634, 697, 700, 729

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außerstande sein 126, 156, 528 Kompetenz/es verstehen 631, 643 S. a.: Können, Leistung Faktor 86, 161, 206, 232, 280, 331, 342, 346, 359, 363, 436 f., 439, 453, 483, 541, 550, 591, 608 f., 615, 674, 695 f. logischer/rationaler ∼ XXIII, 190 (natur)wissenschaftlicher ∼ 439, 675 transzendenter ∼ 16, 18 wesentlicher ∼ 331, 351, 437, 453 drei ∼en historischer Individuen (Körper, Seele, Sinn) (534 f.), 596 S. a.: Gebiet vier subjektive ∼en wissenschaftlicher Begriffsbildung 675 zwei ∼en d. Darstellungsmaterials 565 zwei ∼en d. historischen Begriffs 351 S. a.: Element, Kriterium Faktum 22, 117, 209, 230, 234, 294 f., 435, 587, 759, 761 geschichtliches/historisches ∼ 230, 246, 259, 294, 301, 434 f., 614 (über)empirisches ∼ XIX, 359 faktisch 26, 83, 85, 123, 139, 141, 150, 161, 238, 260, 262, 267, 275, 280, 293, 301, 310–312, 318, 333 f., 350, 358, 365, 369, 382, 394, 398, 403, 405 f., 409, 414, 427, 438 f., 450, 456, 463, 470, 476, 479–481, 491, 504, 515 f., 519, 542 f., 565, 577, 581, 583 f., 591, 594, 597, 612 f., 618, 620, 629, 645–648, 650, 653, 655 f., 671, 699, 701 f., 708, 716, 719, 747, 750, 762, 765 faktisch − begrifflich/logisch 259 f. S. a.: allgemein, Recht, sein, Tatsache, Vorgang, vorhanden, Vorkommen Falsch(es) 7, 64, 127, 130, 141–143, 147, 186, 200, 216, 226, 230, 232, 249, 268, 275, 278, 288, 326 f., 353, 368, 370, 373, 375, 379, 383, 397, 399, 403, 410, 412, 464, 478, 512, 524, 535, 537, 629, 654, 657, 699 f., 706, 739, 743 f., 748 fälschlich XII Fälschung 75, 453, 527, 748 verkehrt, s.: Gegenteil Familie 349, 365 f., 517, 519, 698, 702 f. S. a.: Geschichte Fanatismus 457, 478 Farbe 33, 106, (196), 404, 563 farblos/grau/matt 10 (Ich)Färbung 33, 95, 712 stumpf, s.: Welt Farbenlehre 641 Fassen, Fassung XXVIII, 60, 67, 233, 242, 414, 473, 500, 546, 595 f., 632, 718 Begriff ∼ 242, 718

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Wortregister

Begriff eng ∼ 64, 166, 513, 524 f., 531, 716 Begriff weit ∼ 322, 706, 716 (un)faßbar 160, 541 rein formal faßbar 757 S. a.: Erfassen, Zusammen Fehlen 14 f., 68, 76 f., 96, 112, 129, 135, 159, 168, 194 f., 197, 224, 246, 272, 289, 305, 313, 319, 348, 370, 379, 422, 427, 482, 492, 505, 512, 518, 554, 559, 573, 579, 581, 583, 593, 613, 615, 635, 639, 650, 660, 670, 706, 712, 742, 751, 763 nicht ausreichen(d) 74, 111, 124, 265, 350, 408, 413, 543, 560, 563, 592, 733 Unzureichend(es) 323, 433, 559, 598 f., 709 entbehren 6, 25, 46, 61, 79, 91, 93, 95, 97, 111, 130, 145, 176, 185 f., 287, 340, 381, 412 f., 423, 454, 487, 497, 588, 605, 625, 640, 648, 652, 683, 696, 734 S. a.: Fülle (überflüssig), notwendig (Unentbehrlich) Lücke 6, 9, 19 f., 23, 89, 218, 220, 274, 291, 352, 388, 432, 434, 463, 465, 533, 734 S. a.: Kluft Lückenhaft(igkeit) 44, 287, 289, 291, 293, 592, 606 lückenlos 288, 375, 719 Mangel X, XIV, 6, 50, 129, 261, 269, 286, 367, 388, 488 f., 544, 573, 631, 715, 755 logischer Mangel (47, 49), 85, 307 Material-/Stoffmangel 293, 295, 352, 372, 388, 391, 393 f., 463 vermissen 435, 475 S. a.: Aufheben, Nachteil, unzulänglich, Verlust, Wegfallen Fehler, s.: Irrtum feindlich, s.: Gegner Fenster, s.: Sehen Ferne 100, 441, 568, 655 Wirklichkeits∼ 589 f. fernhalten XXI, 35, 145, 148, 331, 344, 380, 384, 423 f., 426, 514 f., 619, 641, 697, 708 fernliegen IX, XXV, XXVII, 8, 40, 426, 510, 532, 596, 614, 619, 671, 712 f., 721, 725 fernstehen 167, 239, 299, 441, 641, 649 f., 656, 695 f., 758 entfernen XVIII, 54, 119, 199 f., 203, 224, 340, 372, 466 entfernt XX, XXII, 69, 89, 126, 156, 194, 206, 212, 215, 229, 241, 243, 279, 346, 375, 392, 405, 463, 541, 666, 742 abliegen 78, 410, 436, 547, 580, 593, 707

fertig 19, 45, 92, 317, 395, 464, 697, 703 Un∼keit 486 S. a.: Abschließen, Begriff, Vollendung Fest(es) 30, 69, 236, 421, 432, 589, 640, 660 ∼igkeit/Starr(es) 113, 236 be∼igen 288, 309, 327 S. a.: Bewegung (statisch), Ding, Konsistenz, Sein Festlegen, s.: Bestimmung Feststellung XV, 1, 3, 7, 13, 19 f., 23, 25, 28, 31, 48, 50, 63, 65, 80, 82, 89, 98, 105, 118, 120, 122, 127, 136, 145, 149, 151, 160, 169, 178, 188, 197, 199, 204 f., 217, 219 f., 224, 229 f., 232, 246, 266, 276 f., 280, 288, 295, 301 f., 309 f., 313, 316 f., 322, 328, 330, 332 f., 346, 359, 375, 381, 390, 394, 400, 410, 414, 426, 432, 439, 441, 455, 461, 469, 484, 496, 513, 515, 522 f., 529, 536, 544, 549, 568, 588, 607, 612, 618, 620, 623, 634, 639, 645, 648, 650, 654, 680, 686, 699–701, 709 f., 721 f., 733, 748 empirische ∼ 110, 345, 646 Begriffs∼ 23, 50, 105, 144, 169, 199, 231, (295), 301, 309, 341, 345 f., 409, 431, (462), 515, 529, (698), 700 Form-/Ursachen∼ 110, 471 Seins∼ 513, 700 Tatsachen∼ 109, 116, 209 f., 285, 292, 294, 308, 388, 394, 431, 482, 484, (515), 613, 756 Wert∼/-konstatierung 516, 632, 645, 654, 693 Festgestelltes 689 empirisches Datum 413 Eintragung/niederlegen 19, 342 konstatieren 7, 33, 36, 85, 88, 109, 156, 166, 203, 255, 272, 313, 334, 346–349, 425, 440, 444, 470, 483, 502, 527, 547, 549, 555, 565, 601, 624, 644 f., 647, 656, 674 f., 703, 717, 721, 765 empirisch konstatieren 312 f., 516, 632, 649, 702 Fakt-/Tatsachenkonstatierung XIX, 114, 116 f., 201, 210, 221, (283, 295, 347), 404, 406, 483, 515, 614, 644 f., 649, 660, 677, 681, 701 f., 745 empirisch konstatierbar 312 f., 632, 649 S. a.: Begriff, Behalten, Behauptung, Bestimmung Fiktion 293, 295, 395, 580, 669, 671 ∼alismus 671 S. a.: Als ob, Illusion, Phantasie Finden, s.: Meinen, Vorfinden Fläche 33 Ober∼/-flächlich 33, 131, 275

Wortregister Haut/Hülle 132, 473, 722 S. a.: Außen, Kleiden Flucht 559 Welt∼/-überwindung 732 f. entfliehen/unentfliehbar 135 f., 735 S. a.: Asyl Fluß, fließen 295, 426, 429, 558, 609 Strom/Strömung 5, 339, 395, 609, 759 Modeströmung XXII, 118, 764 S. a.: Veränderung Fördern, s.: Mittel Folge XV, 65, 133–135, 142, 154, 164, 199, 205, 215, 222 f., 226, 248, 260, 287, 290 f., 293, 298, 303, 305, 318, 346, 353, 363, 369, 385 f., 399, 401, 414, 420, 425 f., 438, 445– 447, 465, 469, 482, 492, 508 f., 516 f., 521, 525, 568, 627, 640, 643, 676, 713, 740 kausale/zeitliche Reihen∼ 413, 417, 425, 462, 634 notwendige ∼/Konsequenz 215, 269, 400, 538, (607, 634), 641 Reihen-/Stufen∼ 396, 430, 540, 717 Zeit∼ 252, 344, 374 f., (399), 400, (424 f., 427, 431) S. a.: Begriff Ab∼ 399 f., 424, 431, 459 Aufeinander∼ 233–235, 237, 252, 344, 402, 407 f., 410, 427 (Aufeinander)∼ − Wiederholung 233 f., 237, 268, 400 Aufeinander∼ − Veränderung − Werden 397 Ge∼ 494 ∼nreich/-schwer 6, 485 er∼n 10, 99, 305, 348, 608, 617, 620, 626, 672 (In)Konsequenz XX f., 8, 14, 16–18, 43, 85 f., 96, 101, 105, 134–136, 141, 173, 179, 188, 191 f., 203, 209, 213, 215, 221, 225, 268, 303, 327, 371, 375, 414, 425, 429, 438, 453, 544, 583, 625, 631, 636 f., 639 f., 643– 648, 651, 657, 660, 662, 671, 673, 677–680, 689, 701 f., 708–710, 734–736, 740 f. Konsequenz − Voraussetzung 739 (sich) ergeben IX, XVIII, XX, 7, 23, 26, 28 f., 43, 53 f., 57, 62–64, 88, 106, 116, 134, 141, 143, 150, 153 f., 156, 166, 214, 217, 219, 246, 262, 264, 286, 290–293, 303, 323 f., 350, 375, 377, 386, 391, 397 f., 401, 405, 421, 436, 447, 451, 453, 469, 472 f., 483–485, 507–510, 515, 530, 535, 538, 544, 552, 567, 582, 589, 597 f., 607, 617, 627, 634, 659, 671, 685, 691, 693, 697, 707 f., 713, 724, 728, 740, 752 Nacheinander 366, 399, 515 nach sich ziehen 487, 491

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Reaktion 753 Sukzession 429, 681 wenn − dann 160, (177), 201 f., 358, (382, 461, 623), 708 S. a.: Ableiten, Dauer (Nachfolger), Entwicklung, Ergebnis, Reihe, Richtung, Schluß, Werden, Wirkung Folgerung, s.: Schluß Forderung VII, XXIII, 11, 52, 62, 67, 73– 75, 82, 87, 91, 99, 102, 202, 216, 288, 299, 302, 394, 397, 410, 435, 470, 475, 487, 489, 514 f., 520, 530, 540, 561, 625, 627, 648, 650, 658, 690, 703, 709, 713, 727–730, 758, 761 unbedingte ∼ XXVIII, 645, 730 zwei logische ∼en an d. Begriff 75 Wert∼ 516, 519, (530), 691, (709), 729 Begriffsan∼ 48 f., 52 auffordern 43, 114, 256 erfordern 28, 120, 179, 280, 286, 369, 482, 535, 588, 624, 676 erforderlich 49, 219, 293, 504 herausfordern 186, 427, 542, 632, 757 Appell 708 Imperativ 708–712, 717 kategorischer Imperativ 690, 708 S. a.: Anspruch, Pflicht, Sollen, Verlangen Form 5, 15, 19, 41, 80, 90, 105, 110 f., 140, 145, 166, 180, 232, 251, 271, 374, 382, 404, 423, 425, 466, 497, 555, 594, 676, 698 äußer(lich)e ∼ 48, 51, 54, 67, 117, 285, 444 allgemeine ∼ 314, 373 f., 438 f. besondere ∼ 374 f. erkenntnistheoretische ∼ (140), 284, 374 historische (Begriffs)∼ 284, 374 höhere/vollkommenste ∼ 168, 171, 272, 425 hypothetische/leere ∼ 382, 401, 732 individuelle räumliche ∼ 364 konstitutive − methodologische ∼ 37, 284 konstruktive ∼ d. Systematik 757 f., 760 logische ∼ 19, 45, 120, 243, 479, 687 methodologische (Begriffs)∼ 283 f., 375 (natur)wissenschaftliche ∼ 284, (285), 301, 374, 479, 656, 675–677, 687, 704–706 philosophische/Philosophie∼ 3, 734 primitive ∼ 40, 59, 117, 197, 348 (un)bestimmte ∼ 17, 110 f., 404, 675 Ansichts-/Überzeugungs∼ 232, 455 f., 486 Auffassungs∼ 284, 656, 704, 711, 713, 715, 734 Ausdrucks∼ 56, 355 Aussage∼ 48, 51, 53 f., 56 f., 69, 235 Begriffs∼ 40 f., 59, 119, 272, (285), 374 f., 611, 713

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Berichts-/Darstellungs∼ (VIII, 6, 13, 19), 120, (145, 243), 248, 277, 444 Bewußtseins∼ 141, (176), 707, 730 Darstellungs∼ − Forschensprozeß 23 Definitions-/Geltens∼ 59, 81 Denk∼ XXVII f., 283, 682, 702, 721, 733 Einheits-/Energie∼ 96, 166 Erkennens∼ 682, 704 f. Erkenntnis∼ (41), 59, 624, 675, 682, (687) Frage-/Problem∼ 13, 17, 220 Kausalitäts∼ 374, 501 Körper-/Realitäts∼ 111, 731 Lebens∼ XXV, 257, 261, 734 Misch-/Veränderungs∼ 3, 368, 617 Mitteilungs∼ 285 f. Rechts-/Überlieferungs∼ 349, 724 Satz∼ 51, 141, 259, 708 Übergangs-/Zwischen∼ 280, 288, 479, 719 Urteils∼ 67, 82, 117, 155 Vereinfachungs∼ 168 Wirklichkeits∼ (141), 373, 677, 682 ∼ ‚Wirklichkeit‘ 146, 199, 284 ∼ d. Allgemeinheit 45, 172, 679 ∼ d. Begriffsbildung 29, 123, 187, 219, 348, 439, 675 f. ∼ d. Norm/Gesollten 701 ∼ d. bewußten Wirklichen 141 ∼ d. wissenschaftlichen Denkens/Lebens XXV, XXVII ∼ung, (un)ge∼t 144, 283–285, 477, 681 Um∼ung, s.: Umbildung ∼ annehmen 701 ∼ − Gehalt/Inhalt XVII, XXVII, 22, 48, 56, 59, 69, 82, 140 f., 144, 146, 199, 280, 480, 676–678, 687, 692, (704, 723), 727, 731, 758 ∼ − Material/Stoff 283–285, 540, 675, 677, 687, 758 ∼ − Materie 283 ∼ − Sache 281, 479, 523, 538 method(olog)isch(e) Einförmigkeit/uniformiert 761 f. Einförmigkeit − Einheit 762 Gleichförmig(es) 228, 758, 764 so 226, 238, 311 S. a.: Art, formal, Kleiden, Wert formal XVII, XXVII, 22, 123, 140, 191, 300 f., 353, 431, 539 f., 629 f., 694, 702, 706, 711 bloß ∼ 13, 299, 480, 538, 724 logisch-∼ 503 rein ∼ 49, 88, 189, 191, 234, 301, 371, 512, 519, 539, 648, 693–695, 708, 717, 720, 732–734, 757

∼ (u.) logisch XVII, XXVII, 20–22, 27– 29, 82, 189–191, 224, 231–234, 300, 437, 460, 479, 503, 519, 523, (531), 533, 543, 610, 630, 680, 761 ∼ − inhaltlich XXVII, 523, 629, 707 f., 720, 724, 733, 761 ∼ − material 185, 191, 479 f., 507 f., 610, 702 f. ∼ − sachlich 27–29, 191, 281, 479 f., 504 f., 511, 518, 523, 531, 538, 757 ∼ halten/nehmen 190, 717 ∼es 191 S. a.: Begriff, Behandlung, Bestimmung, Bewußt, Charakter, Eigenart, Fassen, Form, Formalismus, Gedanke, Gegensatz, Gesichtspunkt, Grund, Ideal, Logik, logisch, Methode, Philosophie, Prinzip, Schauen, Sinn, Teil, Theorie, Trennung, Übereinstimmung, Unterschied, vollkommen, Voraussetzung, Weg, Wert Formalismus XXVII, 518, 723, 757 Formel XXX, 15, 208, 210, 245, 350, 405 f., 462, 627, 629–632 logische ∼ 302, 354, 491, 585 Welt∼ 207–210, 460 Formulierung, s.: Ausdruck Forschung 12, 19, 62, 85, 161, 167, 184, 260, 277, 349, 446, 496, 619 exakte/positive ∼ 14, 269 empirische(r) ∼/Forscher 2, 298, 424, 598 geschichtliche/historische ∼ 228, 299, 394, 435, 484, 564 vier Gruppen/Teile historischer ∼ 283, 285 (natur)wissenschaftliche ∼ 7, 19, 22, 109, 176, 259, 613, 698 Einzel∼/-forscher XV, XX, 85, 97, 153, 238, 476, 674, 678 Geschichts∼ 2, 16, 18, 270, 273, 291 Natur∼/-forscher 7, 81, 174, 270, 291, 294, 472, 557, 627, 738, 755 Spezial∼/-forscher XVII, XXV, 84, 86, 162, 298, 303, 540, 558, 598 (geschichtliche/historische) Ursachen∼ 373, 394, 435 forschen − leben 542 Forscher XXIV, 86, 153, 156, 234 f., 238, 243, 255, 261, 263, 331, 369, 424, 490, 539, 556, 592, 599, 624, 651, 737, 757, 764 durchforschen XXIV Er∼ 4 f., 121 f., 124, 128, 146, 155, 167, 173 f., 178, 184, 217, 236, 255, 257, 265 f., 369, 387, 406, 455, 482, 559, 564, 595, 597, 612, 617, 627, 656, 754, 762 generalisierende/individualisierende Er∼ 173, 597, 656, 699

Wortregister (natur)wissenschaftliche Er∼ 38, 219, 683 S. a.: Darstellung, Logik, Mensch, Methode, Struktur, Untersuchung, Versuch, Vorgang, Wissenschaft, Zustand Fortschritt XXVI, 9 f., 17, 33, 71 f., 86, 89, 92, 97, 100, 192–194, 196, 205, 241, 252, 391, 408 f., 424 f., 427, 429, 431, 466, 509, 541, 569, 630, 632, 634, 637 f., 654, 664 f., 726, 754 natürlicher ∼ 408, 634, 638 Erkenntnis∼ 33, 53 ∼ in d. Geschichte 16 f. ∼ zur Freiheit 665 ∼/Reihe − Wertsteigerung 17, 29 f., 423, 427, 429, 465 f., 634, 725 S. a.: Begriff, Entwicklung Fortgeschrittenes 17 vorschreiten 4, 68, 89, 598 vorwärtskommen XXIX, 11, 187, 190, 491, 539, 541, 566, 658, 689 S. a.: Freude, Gedanke, Gesetz, Linie, Prinzip, Reihe, Vorgang Frage(n) 7, 15, 127, 736 abschließende/letzte ∼ 129, 622, 661 entscheidende/zentrale ∼ 11, 321, 396 historische ∼ 246, 248, 454 logische ∼ XXIX, XXXI, 18, (22), 80, (183, 481, 566, 755) methodologische ∼ XI, 37, 358, 378, 533, 571 philosophische ∼ XVII, XIX, 11, 13, 16, 624, 661, 728 schwierige ∼ 498, 736 wesentliche/wichtige ∼ 16, 19, (46, 90), 162, 481, 623, 758 drei/zwei ∼n 447–458, 481 Prinzipien-/prinzipielle ∼ XIX, 631, 749 Streit∼ 187, 378, 749 Weltanschauungs∼ VII, XII, 8, 426, 651, 697, 728 ∼stellung 7, 21, 56, 484, 486, 755 in ∼ kommen 34, 42, 55 f., 67, 87, 102, 105, 109, 121, 147, 240, 257, 311, 330, 365, 371, 373, 380, 396, 423, 489, 498, 509, 516, 646, 662, 691, 707, 723 S. a.: Erwägen in ∼ stehen 19, 39, 103, 202, 231, 281, 342, 454, 663, 732, 735 in ∼ stellen XXVII, 14, 104, 127, 259, 282, 292, 354 f., 360, 374, 389, 402, 446, 497, 499, 542, 604, 651, 654, 677 f., 689, 744 S. a.: Zweifel aus∼n 294 fraglich 612, 630, 648, 653, 734 wissenschaftlich fragwürdig 586

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quaestio facti 492 warum 261, 336, 470, 614 S. a.: Form, Ganzes, Gewiß, Problem, Sinn Frankreich, französisch 1, 266, 467, 477, 579, 751, 759 Frau, Weib 50, 67, 721 Frei(heit) 14, 351, 355, 373, 378, 411, 414, 541, 638, 649, 661, 664 f., 680, 690, 694, 696, 702, 719, 745 transzendente ∼heit 378, 541 ∼heit − Kausalität/Notwendigkeit 378 ∼bleiben/-stehen XX, 201, 562 ∼halten (von) 130, 297, 332–334, 346, 388, 420, 644 ∼machen 5, 87, 129, 217, 273, 500, 697 ∼sein 14, 52, 54, 57, 96, 142, 195, 287, 340, 349, 355, 427, 431, 621 sich selbst ∼ wissen 14 be∼en XII, 8, 183, 273, 370, 532, 537, 558, 576, 715, 722 Be∼ung vom Historischen 734 loskommen von 204, 655, 727 sich losmachen/-sagen 291, 384 loswerden 48, 68, 164 S. a.: Abhängig (Un∼), Individuum, Kraft (drücken, Unterdrückung), Selbständig, Sinn, Voraussetzung, Wert, Wertung, Wille Freiburg i. Br. XXIII–XXV, 764 Fremd(es) 3, 127, 131, 147 f., 152 f., 157, 235, 279, 289, 292, 398, 400, 428, 437, 482 f., 498, 565–588, 592, 596, 603 f., 606, 608, 649 ∼artig(es) 86, 145, 246, 496, 568, 579, 583 ∼er/∼ling 634, 650 ent∼en 9 S. a.: Eigenes, Mensch, Seele, Sein, Sinn Freude XV, 3, 25, 151, 205, 473, 541 f., 574, 579, 641, 669 erfreuen 192, 660 (un)erfreulich(es) XI, XIII, XXVIII, 122, 257, 303, 486 Entzücken 574 begeistern 10, 574 Fortschrittsjubel 726 f. unerquicklich 609 S. a.: Gefühl Freund(schaft), s.: Anhänger Fromm: pietätvoll 757 Frucht, fruchtbar, s.: Ergebnis Fülle VII, XXV, 16, 33, 54, 57, 60, 74, 77, 82, 99, 102 f., 115, 125, 131, 151, 153, 218, 245, 253, 286, 294, 305, 316, 332, 341, 351, 441, 444, 526, 590, 631, 642, 706, 722, 736, 742, 761, 763, 765 (aus)∼n 20, 23, 220, 274, 366, 432, 434, 533, 682, 734

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Wortregister

bereichern 312, 354, 430, 441 (über)reich(lich) XXIV f., 238, 295, 372, 440, 613 Reichtum 41, 208, 609, 641 überflüssig 5, 98, 338, 357, 359, 426, 507, 586, 628, 657, 664, 755, 759 S. a.: Fehlen (entbehren), Überschuß S. a.: Erfüllung, Mannigfaltig, Segen, voll Fünf, s.: allgemein, Art für sich 42, 50, 75, 167, 176, 305, 389, 399, 422, 443, 541, 549, 552, 574, 660, 691, 758, 764 ∼ allein 8, 137, 163, 178, 206, 400, 407, 434, 484 f., 556, 558, 572, 611, 697, 736 ∼ bestehen 55, 167, 315, 678 ∼ betrachten 33, 38, 102, 206, 305, 307, 389 ∼ denken/genommen 141, 536 an u. ∼ 226, 726 jeder ∼ 389, 569 Fundament, s.: Grundlage Fulda 392 f. Funktion 99 zwei Denk∼en 760 abgeben 58, 313, 356, 486, 540, 593, 638 Zeitdifferential 210 gehen 571 Gang, s.: Weg Ganzes VIII, XI, XXIV, 1, 17, 30, 33 f., 53, 58, 61, 75, 151, 172, 175, 212, 305, 351, 360–366, 386, 389, 405–407, 421, 426, 428– 430, 435, 443 f., 448, 458, 467, 470, 474, 476 f., 511, 546 f., 560 f., 607, 621, 714, 718, 729, 746–750, 752, 755, 763, 765 einheitliche(s) ∼/Ganzheit 52, 167, 174, 186, 241, 312, 351, 365, 466, 468, 512, (546), 592, 596, 600, 618, 705, 718 geschichtliche(s) ∼/Ganzheit (360), 458, 518, 601 historisches ∼ 342, 360 f., 363–366, 368, 385, 406, 440, 443, 448, 458, 467 f., 477, 494, 509, 716, 718, 750 letztes historisches ∼ 364–366, 406, 429, 467, 508 f., (511), 529 individuelle(s) ∼/Ganzheit 212, 364–366, 368 f., 468, 517, 696, 714, 718, 746–748, 750 letztes ∼ 364 f., 511 reales ∼ 365, 546 f. soziales ∼ 517 f., 521 Begriffs∼ (361), 409 Entwicklungs∼ 16, 427, 429, (509) Körper∼ 33, 53 f., 58 f., 61 f., 212, 413, 419 einheitliches Kultur∼ 718 Natur-/Raum∼ 113, 363, 414, 418

Realitäts-/Wirklichkeits∼ 174 f., 177, 186, 214, 222, 682, 705 Sinn∼/-ganzheit 546 f., 560 Welt∼ 61, 76, 211 f., 365, 406, 500, 621 f., 667, 688 Wissenschafts∼ 6, 9, 85, 474, 765 ∼ d. Fragen 283 ∼ − Glied 113, 167, 212, 241, 363–366, 371, 385, 390, 421, 429, 443 f., 468, 521, 682, 716, 746, 750, 763 ∼ − Individuum/Individu… 211, 714, 716, 750 ∼ − Teil 53, 61, 87, 139, 151, 279, (318), 360–366, 369, 371–373, 385, 390, 405, 413 f., 417–419, 430, 435, 444, 448, 458, 467, 470, 508, 546–548, 560 f., 606, 746 f., 749 f., 752, 763 zwei Fälle von Ganzes − Teil 361 Ganzheit 405, 418, 545–548, 602, 696, 763 unteilbare Ganzheit 545 ganz XXIV, 1, 95, 98, 137, 139, 223, 413, 616, 632 S. a.: Unterschied im ganzen 430, 459, 546 ganz u. gar 2, 402 gänzlich 5, 46, 91, 95, 104, 111, 125, 142, 179 f., 193, 222, 232, 256, 262, 287, 388, 426, 514, 532, 542, 551, 559, 582, 586, 595, 614, 633, 656, 662, 670, 751 S. a.: allgemein, Begriff, Einheit, Erkennen, Erkenntnis, Ordnung, Total, Wissenschaft, Zusammenhang Gattung, s.: Art Gebärde 42 f. Geben XVII, 8, 17, 29, 46, 56, 64, 82, 89, 106 f., 116 f., 194, 214 f., 229, 232, 248, 291, 305, 308, 334, 351, 356 f., 368, 404, 422, 442, 471, 480, 512, 556, 591, 609, 614 f., 633, 690, 693, 696, 708, 711, 734, 764 mitbekommen/über∼ 70, 585 zugute tun 298 S. a.: Gegeben, Kundgeben, Norm, sein, Zuerkennen Gebiet 19, 21, 28, 59, 85, 89, 92, 97, 129, 167, 184, 255 f., 259, 274, 435, 446, 458, 491, 521, 543, 617 (natur)wissenschaftliches ∼ XVIII, 59, 269, (512) theoretische(s) ∼/Sphäre 536, 541, 546, 622 Arbeits∼ XVIII, 150, 526 f., 531–533, 621, 699 Erkenntnis-/Wissens∼ 34, 61, 272 Kultur∼ 534, 536, 559, 718

Wortregister Sinn-/Wert∼ 553, 703 Sonder∼ 243 drei ∼e bei Spranger 559 S. a.: Faktor zwei ∼e 92 f., 269, 312, 498, 543 f., 617 Reich XIX, 113, 184, 758 Deutsches Reich 453 f., 457 unwirkliches Reich 185, 534 Stufenreich 255, 687 Reich d. Geistes/Werte 122, 185, (525) zwei Wirklichkeitsreiche 373 Sphäre 184, 535, 545, 726, 729 zwei Begriffssphären 543 f., 565, 608 S. a.: Kreis, Seinsart Gebilde 31, 36, 44, 47, 56, 65, 82, 102, 110, 151, 160, 180, 184, 192, 195, 198, 201, 231, 236, 250, 277, 297, 326, 349, 363, 414 f., 417, 492, 534–537, 551, 572, 600, 602, 605, 610, 668, 703, 717, 749 anschauliches ∼ 81, 245 einmaliges ∼ 362, 716 einzelnes ∼ 192, 363 geschichtliches ∼ 345, 606, (703), 735 f., (749), 753 historisches ∼ 269, 601, 716 individuelles ∼ 228, 349, 362 f., 566, 579, 753 (ir)reales ∼ XX, XXII, 296, 535, 550, 560, 570, 599 irreales ∼ − reales geschichtliches Sein 536 logisches ∼ 24, 39 f., 42, 55, 59, 297 psychisches/seelisches ∼ 146, (180, 184), 192 rationales/theoretisches ∼ XXII, 40 (un)körperliches ∼ 418, 605 (un)wirkliches ∼ XIX, 535, 537, 610 Denk-/Geistes∼ 360, 534 Gedanken∼ 12, 86, 308, 665 Kultur∼ 545 f., 716 Phantasie-/Schatten-/Wahn∼ 296, 622, 669 Raum∼ 36, 363 Sinn∼ XIX, 184, 486, 536 f., 545–550, 553–555, 557, 560–563, 575 f., 579 f., 582– 585, 587, 590, 594, 598, 602–606, 618, 649, 673, 703, 705 S. a.: Einheit, Medium, Wesen alogisches Sinn∼ 591 (a)theoretisches (Sinn)∼ XXII, 40, 548 individuelles Sinn∼ 555, 579, 582–584, 586 f., 600, 603, 605, (606) irreales Sinn∼ XXVII, 128, 143, 149, 536–538, 544, 549 f., 552 f., 555, 560–563, 578–580, 582, 584, 586 f., 590, 595, 597– 601, 603–606, 667 f.

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irreales Sinn∼ − reales psychisches Sein 482, 561, 565, 573 irreales Sinn∼ − inhaltlich allgemeiner Wert 553 irreales Sinn∼ d. Kultur − geschichtliche Kulturwirklichkeit 537 unwirkliches Sinn∼ 128, 538, 545, 551– 553, 556, 560 unwirkliches Sinn∼ − realer psychischer Vorgang 512 Sinn∼ − Realität 561, 575 Sinn∼ − Wirklichkeit 544, 551 f. Wert∼ 149, 562, 637 f., 703 unwirkliches Wert∼ − wirklicher seelischer Vorgang XIX Komplex 38, 42, 45, 59, 67, 76, 91 f., 96, 193, 203, 304 f., 310, 370, 391, 415 f., 421, 442, 459, 528, 541, 550, 563, 745 Empfindungskomplex 161 f., 672, 705 Merkmalskomplex 58–60, 102, 106, 157, 349 S. a.: Theorie, Wissenschaft Gebot, s.: Pflicht Gebrauch(en) XXI, 18, 82, 278, 298, 307, 343, 383, 391, 411, 455, 520, 559, 576, 709, 738, 741 Ausdrucks∼ 34, 57, 118, 182, 514, 575 Begriffs∼ 307, 342, 460, 475, 583 Namen-/Terminus∼ XXIV, 261, 298, 325 Sprach∼ XIX, XXI, 21, 133, 172 f., 237, 277, 307, 309, 338, 511, 526, 544 Wort∼ XIX, 15, 24, 29, 31, 34, 56, 81, 88, 91, 106, 108, 116, (121), 127, 130 f., 142, 169–171, 181, 252, 285, 296, 326, 338, 486, 502, 520, 550, 575 f., 616, 690, 694 f., 699, 701, 731, 740 f. brauchen 105, 355, 440, 468, 536, 633 häufig/viel ∼t XVIII, XXIV, 261, 325, (531) gebräuchlich 181, 298 Brauchbar(keit) 23, 26, 47, 54, 79, 83, 133, 203, 266, 339, 411, 560, 581, 584, 670 logisch brauchbar 337, 611 Brauchbarkeit d. Begriffs 496 f. Unbrauchbar(keit) 124, 179 f., 262, 328, 434, 487 f., 595, 635 Mißbrauch XXIV, 527, 727 benutzen XIX f., 23, 44, 46, 51, 57, 69, 83, 96, 107, 116, 198, 221, 241, 268, 275, 290, 305–307, 342, 350, 380, 391–393, 397, 399, 420, 429, 448, 465, 480, 485, 495–497, 510, 517, 526, 532, 576 f., 579, 584, 589, 592, 595, 611, 625, 628, 630, 633, 654, 700, 744, 750 bewähren XIV sich eignen zu 327, 567, 580, 746

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(un)geeignet XXIV, 2, 19 f., 29, 40, 93, 95, 112, 134, 143, 173, 185, 214, 216, 224, 274, 279, 287, 321, 326, 386, 401, 410, 438, 457, 475, 477, 482, 486, 495, 514, 524–526, 533, 544, 578, 580, 610, 621, 627, 633–635, 637, 667, 673, 701, 709, 715, 724, 738, 747, 753, 756, 763 taugen/(un)tauglich 8, 501, 581, 635 logisch/theoretisch verwerten 117 S. a.: Begriff, notwendig, Nützlich, Tradition, Verwendung Gedächtnis, s.: Erinnerung Gedanke VII, X, XIV, XVI, XXIV, XXVIII, XXXI, 2 f., 5, 9 f., 19, 40, 42, 50–54, 60, 66, 69–71, 77, 80 f., 84, 86 f., 91–94, 100 f., 112, 119, 125 f., 129, 135, 137, 140, 148, 153 f., 158, 160, 164, 177, 183, 185, 200, 206–208, 210–216, 224, 232 f., 244, 246– 248, 256, 271, 280, 286, 297 f., 310, 342, 344, 362, 369 f., 377, 386, 399, 417, 419 f., 422–426, 430, 432 f., 435 f., 441, 455, 460, 473, 475, 477, 489, 492, 515, 518, 535, 543, 555 f., 559, 562, 567, 573, 590, 598, 603 f., 606, 608, 612 f., 619 f., 626, 633, 638, 642, 652, 662, 665, 668, 671, 677 f., 682, 692, 705, 709, 711–713, 723, 725, 730, 734 f., 740, 750, 755 f., 763 falscher/richtiger ∼ 410 philosophischer ∼ 11, 556, 716 wesentlicher/wichtigster/zentraler ∼ VIII f., XVII, XXVIII, 755, 758 Entwicklungs∼ (404, 408), 411, 423, 427, 727 historischer Entwicklungs∼ 400, 617, 753 Fortschritts∼ 466, 635 Grund-/Haupt∼ XII–XIV, XVIII, XXII, 188, 602, 614 Un∼/∼nlos 601, 653 ∼ngang/-führung VIII–X, XIV, XVI f., XXX, 25, 72, 84 f., 96 f., 132, 136, 185, 205, 213, 225 f., 282, 320, 385, 419 f., 451, 518, 541, 552, 588, 600, 622, 634, 649, 652, 677, 750 formaler/logischer ∼ngang 303, 717 Einfall(reich) 40, 757 f. S. a.: Bild, Denken, Entwicklung, Gebilde, Philosophie (Philosophem), Reihe, Überlegung, Überwinden, Zusammenhang Geduld: Ungeduld 473 Gefahr 8, 12, 427, 514, 559, 584, 591, 760, 765 (be)drohen 47, 652, 687, 712, 726, 764 harmlos 129, 134 warnen 454, 495 gefangen halten 637 S. a.: Zwang

Gefühl, Fühlen XXI, XXIV, 10, 41, 95 f., 129, 133, 151, 163, 167, 192 f., 256, 319, 356, 394, 496, 512, 569 f., 573, 586 f., 611 reales/wirkliches ∼ 570, 574, 586 f. Lust-/Schmerz∼ 161, 574, 587 Sprach∼ 105, 181, 408, 576 Einfühlen 566, 577, 594 Hinein-/nachfühlen 488, 541 S. a.: Gesichtspunkt (sich hineinversetzen) Fühlung 298, 709, 732 Emphase XXI, 338, 408, 643 Leidenschaft 409, 427, 499 verspüren XXVI S. a.: Bedürfnis, Empfindung, Freude, Mensch, Neid, Neigung, Stimmung, Stolz, Sympathie, Takt, traurig Gegeben(es) 36, 39, 41, 44, 63, 73 f., 79, 83, 90, 94–96, 99–101, 106, 109 f., 120, 133– 135, 139 f., 142, 144, 147, 154 f., 165, 193, 197, 205, 210, 217 f., 223, 238, 248–250, 267, 286, 290, 302, 344, 560, 573 f., 619 f., 658, 660, 670 f., 674 f., 677, 722, 731, 740, 742, 761 anschaulich ∼ 34, 83, (90), 115, 148, 193, 206, 249, 303, 460, 482, 761 im Bewußtsein ∼ 142, 145 direkt ∼ 63, 111, 135 empirisch ∼ 65, 204, 648 in d. Erfahrung ∼ 26, 124, 142, 256 sinnlich ∼ 15, 194, 250, 460, 482 unmittelbar ∼ 143, 145–147, 208, 482 S. a.: Anschauung, Inhalt, Mannigfaltig, Material, Objekt, physisch, Realität, Seele, Seelenleben, Seelisch, Sein, Welt, Wirklichkeit unmittelbar ∼es 145, 204, 416, 658 unmittelbar ∼es − Psychisches 142 unmittelbare ∼heit 143 ursprünglich ∼ 205 wirklich ∼(es) 150, 416 ∼ − auf∼ 671 S. a.: Anschauung, Geben, Sein, unmittelbar, Wirklichkeit gegeneinander, s.: Gegensatz Gegensatz IX, XIII, XXI, XXIII, 1–3, 5, 13–16, 20, 23, 25–29, 36, 42, 62, 78, 80 f., 91 f., 105–107, 113, 121–127, 130–134, 137 f., 142 f., 147 f., 156, 161, 168–173, 176, 179–183, 185, 189–191, 195–197, 200, 204, 213, 216, 224–227, 233–238, 240 f., 254, 258, 267–273, 278, 281, 283 f., 287, 289, 295, 298, 312, 317 f., 321 f., 325 f., 328 f., 335, 343, 349, 352, 355 f., 360, 367, 374, 378–380, 397–400, 402, 404, 406, 409 f., 412, 438, 450 f., 465 f., 479 f., 483, 490, 492–494, 498, 502, 512, 514, 519 f., 522,

Wortregister 524, 527, 531, 535, 538, 542–544, 549, 551, 554 f., 561, 576, 578 f., 591, 616, 624, 630, 652, 659, 671, 688–690, 697, 702, 714, 721, 723, 738–740, 746, 748 f., 753, 757 f., 760, 762, 765 f. absoluter/fundamentaler ∼ 555, 738 formaler ∼ 22, 300, 479, 610 logischer ∼ 20, 26–28, 102, 123 f., 126, 150, 154, 157, 160, 168, 176, 178, 183, 188–191, 205, 217, 220, 224, 229, 233, 237, 242, 244, 267 f., 270 f., 273, 278, 286, 300, 321, 340, 342, 356, 362, 378, 389, 392, 399 f., 438, 450 f., 466, 479 f., 492 f., 498, 513, 539, 554, 610, 616, (758), 764 metaphysischer ∼ 145, 520, 665 f. prinzipieller ∼ 26, 157, 160, 185, 190, 205, 229, 242 f., 262, 305, 321, 350, 412, 450, 458, 543, 554, 620, 688 sachlicher ∼ 27 f., 122, 268, 183, 191, 268, 512, 538, 542, 616, 760 logisch ursprünglicher ∼ 232 Grund∼ 271, 739, 753 Welt-/Wert∼ 172, 640, 666, 699 ∼los 171 entweder − oder XX f., XXIX, 12 f., 32, 58, 67 f., 105, 112, 117, 143, 146 f., 170, 174–177, 193, 266 f., 298, 327, 333, 335, 340, 379, 403, 407, 412, 425, 457, 471, 480, 492, 496, 510, 515, 517, 558 f., 570, 576, 595, 617, 625, 633, 642, 652, 682, 687, 706, 710, 747, 749 f., 763 gegeneinander 155, 206, 405, 626, 746 Opposition XXIII S. a.: Andere, Art, Begriff, Entgegen, Gegenteil, Gegenüber, Spaltung, Widerspruch, Zwei gegenseitig, s.: Beziehung Gegenstand XXI, XXIX, 33, 44, 64, 149, 216, 249, 251, 255, 264, 291, 330, 354, 369, 371, 439 f., 442, 478, 498, 506, 508, 549 f., 604, 627, 689, 698, 702, 737 atheoretischer ∼ 535 erkennbarer ∼ 731 historischer ∼ 221, 228, 252, 291, 326, 342, 367, 442, 508, 541, 627 irrealer/unwirklicher ∼ 121, 128, 486, 534 f., 537, 603 f. naturwissenschaftlicher ∼ 257, 265, 287, 368 f., 738 psych(olog)ischer ∼ XII, 130, 132 f., 136, 147, 550, 705 realer/wirklicher ∼ 128, 546, 550, 603, 605, 658, 660, 669 Gegen-Stand 728 Beobachtungs-/Erfahrungs∼ 53, 142, 365 Haupt∼ 346, 444, 484, 516

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Erkenntnis∼ 81, 214, 216, 622, 658, 660, 667, 689, 731 f. Geschichts∼ 227, 232, 259, 265, 278, 287, 292, 306, 325, 337, 346, 354, 484 f., 512, 537, 540, 561, 592, 737 f. Wissenschafts∼ 119, 139, 181, 185, 221– 223, 228, 263, 415, 485 ∼slos 186, 317, 476, 613, 758 ∼ − Methode/Verstehen 534, 539 f., 738 S. a.: Begriff, Inhalt Gegenteil XXVIII, 3, 7, 64 f., 84, 213, 229, 268, 289, 299, 324, 348, 353, 370, 375, 398, 426, 451 f., 456, 497, 507, 538, 570, 574, 637, 689, 711, 739, 742 f. kontradiktorisches/logisches ∼ 112, 382 Gegen-/Kehrseite 191, 576, 734 umkehren 61, 344, 372, 417, 431, 504, 636, 723 umgekehrt 64, 181, 202, 228, 260, 262, 273, 296, 302, 309, 344, 371, 377, 379, 442, 444, 454, 477, 490 f., 495, 503, 511, 534, 560, 576, 613, 662, 705, 731, 737 verkehrt 213, 524 S. a.: Gegensatz, Gegenüber, Teil (Gegenstück), Umbildung Gegenüber ∼stehen XXV, 3, 31, 33, 52, 77, 92, 240, 292, 294, 446, 494, 592, 615, 707, 710, 736, 738 ∼stellung 64, 140, 180, 236, 269, 273, 281, 313 f., 322 f., 343, 360, 370, 373, 410, 456, 481, 492, 517, 520, 543, 555, 619 f., 649, 684, 688, 716, 724, 726, 758 ∼treten 268, 690, 701, 706 f., 727 S. a.: Entgegen, Gegensatz Gegenwart XXVIII, 14, 151, 219, 269, 339, 726 gegenwärtig XXV, 9, 60, 86, 92, 219, 244, 335, 397, 565, 568, 588, 590 f., 593 f., 717, 754 vergegenwärtigen XIII, 38, 45, 47–49, 51, 67, 79, 102, 105, 155, 192, 349, 351, 355, 590, 606 aktuell/momentan VIII, 111, 471, 613 heute VIII f., XI, XIV, XVII–XIX, XXII, XXIV f., XXVI, XXVIII f., 2–6, 8, 10–12, 14 f., 22, 28, 39, 90 f., 100 f., 116, 121, 124, 128, 131, 142, 170, 182, 189, 191, 195, 209, 221, 251 f., 260, 268, 280, 379, 397, 419, 425, 441, 463, 485, 514, 520, 522, 525 f., 531, 542, 569, 576, 602, 613, 637, 641, 680, 699, 721, 723, 738 f., 753, 755 f., 759, 761, 763, 766 in d. letzten Jahren [1916–1921] XV in d. letzten Jahren [1922–1928] 755 jahrelange Arbeit [ca. 1916–1920] XVI

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Wortregister

spätere Jahre [1917–1920] XXIV vor 10 Jahren [1910] XXII vor kurzem 100 vor sieben Jahren [1921] XXVII vor zwei Jahren [1926] 756 voriges Jahr [1920] XIV neuerdings XV, XXII, XXVIII, 25, 46, 85, 161 f., 181, 209, 235, 471, 503, 568, 610, 756, 760 d. letzten Jahr(zehnt)e 2, XV, 755 heutiger Tag 260 unsere Tage VIII, XII, XXIII, 4 f., 11 f., 396, 542, 739 aus d. letzten Zeit 613 (in d.) letzte(n) Zeit XXVIII, 1, 613 neue Zeit XVI neueste Zeit XII, 3, 99, 123, 269, 440, 627, 757 unsere Zeit XV, XXIV, 1, 6 f., 12, 158, 396, 542 zwei Jahre später (1896) VIII gegenwärtiger Zustand 9, 86 S. a.: Epoche, Geschichte, Leben, Mode, neu, Philosophie Gegner 165, 183, 186, 527, 693 feindlich 621 geschichtsfeindlich (427, 498) wertfeindlich 329, 333 Feindschaft 735 S. a.: Ablehnung, Kampf, Konkurrenz Gehalt, s.: Inhalt Geheimnis(voll) 559 S. a.: Rätsel Gehirn 132, 147, 498 Gehören in/zu, s.: Zugehörigkeit Geist(ig) VIII, XII, XXIII, XXVI, XXVIII, 2, 7, 10–16, 25–29, 32, 114, 121 f., 168– 170, 178–185, 207–210, 256, 279, 281 f., 411, 423, 483, 501–505, 510, 513–515, 520, 524–526, 533–535, 537, 542–545, 550–553, 558, 561, 568, 595, 600, 606, 611, 624, 628, 631, 661, 723, 754, 760 absoluter/objektiver ∼ 180 f., 183 f., 534 f. führender ∼ 455 historischer ∼ 601 menschlicher ∼ XXV, 7 f., 11, 13, 15, 32, 34, (209), 367, 622, 754 verstandener − verstehender ∼ 599 Natur∼ 180 Volks∼ 526, 601 f. Welt∼ 571 f., 664 Zeit∼ 5, 11, 388, 442, 454 f., 551–554, 600 f. ∼ d. Geschichte 14 mehrere Bedeutungen/Begriffe von ∼ 178–180, 513 f., 524–526, 573, 610

∼ − Geschichte 185 ∼ − Körper 178, 184 f., 190, 280, 504, 512, 514, 723 ∼ − Kultur 28, 183, 526, 537 ∼ − Materie 14, 502, 723 ∼ − Natur XII, 16, 25 f., 122, 124 f., 154, 169 f., 178–180, 182, 185, 190, 228, 263, 268, 279, 480, 502, 512, 520, 525, 544 f., 558, 562 ∼(ig) − psychisch 16, 25–28, 122, 169, 178–181, 183–185, 256, 279, 281, 501–503, 512–514, 524 f., 544, 573, 600 ∼ − Seele 121, 169 f., 179, 181–185, 190, 282, 514, 524 ∼ig − seelisch 26, 121, 178, 503, (513), 515, 524, 544 ∼ − psychisches/seelisches Sein 16, 25, 29, 122, (281), 483, 513 f., 610 realer ∼ − irrealer Sinn 543, 562, 601 f. ∼iges 121 f., 183–185, 503, 512–514, 544, 573, 610 ∼igkeit 513 Begabung 352, 491, 607, 712 S. a.: Ähnlich, Art, Bewegung, Charakter, Entwicklung, Gebilde, Gemeinschaft, Geschichte, Krankheit, Leben, Natur, Philosophie, Recht, Richtung, Sein, Vorgang, Welt, Wesen, Wirklichkeit, Wissenschaft Geld, s.: Ökonomie Geltung 3, 56, 59, 97, 117, 157, 215, 298, 374–376, 428, 650, 670, 672, 675, 680, 699, 721, 728, 735 S. a.: Anspruch, Art, Begriff, Charakter, Moment, Sinn, Voraussetzung Gelten IX, XXII, 14, 19, 22, 25 f., 29, 41, 51, 56, 60 f., 67, 76, 81, 111, 117, 123, 125, 128, 130 f., 141, 146 f., 149, 151, 153, 156 f., 166, 195, 199 f., 221, 232, 240, 246, 257, 267 f., 275, 297, 305, 317, 338, 341, 343, 350, 358, 366, 371, 376, 379, 382, 384, 387, 400, 402, 404, 406, 412, 414, 426, 429, 432, 439, 442, 444, 447, 454, 458, 472, 474, 476, 478, 487, 491 f., 509, 511, 515, 525 f., 528, 535 f., 566, 571, 588, 609 f., 621, 631, 634 f., 637, 644, 647, 652 f., 657, 679 f., 684, 687, 692, 705, 711, 715, 722, 725 f., 759, 763 S. a.: allgemein, Begriff, Existenz, Form, Gesetz, real, Sein, Wahrheit absolute ∼ 267, 655, 679, 684, 686, 695 f. allgemeine ∼ 59, 64 f., 156, 263, 372, (515), 519, 523, 529, 701, 703, 725, 728 absolut allgemeine ∼ 101, 654, 712 empirisch allgemeine ∼ 65, 107, 157, 243, 357 f. unbedingt allgemeine ∼ 61–63, 65, 83, 103, 106, 112, 156, 159, 222, 347, 357, 648, 653, 655, 680, 685

Wortregister empirische ∼ 107, 159, 257 f., 644, 745 empirisch − unbedingt allgemeine ∼ 57, 65, 357 irreale ∼ 215, 296, 573, 704, 729, 731 logische/rationale ∼ XXII, 647 (natur)wissenschaftliche ∼ 277, 357 f., 379, 463, 625, 643, (657), 673, 675 notwendige ∼ 679, 694 objektive ∼ 515, 661, 682, 689, 691, 701 selbstverständlich gelten 4, 127, 142, 240, 372, 387, 397 f., 485, 491, 557, 637, 730 theoretische ∼ XXII, 40, 668, 678 f., 685, 688, 708 überempirische ∼ 358 überindividuelle ∼ 682, 685, 701 unbedingte ∼ 62, 113, 158 f., 171, 358 f., 653, 655 f., 667, 679, 694 f., 729 zeitlose ∼ (219), 236, (237, 248), 287, 487 Begriffs∼ 40, 52, 56, 61–64, 83, 107 f., 112–114, 117, 152, 156–159, 216, 218 f., 222, 236, 242, 252, 257 f., 263, 277, 290, 295 f., 308 f., 347, 357, 363, 368 f., 371, 398, 450, 464, 487, 494, 500, 515, 645, 647 f., 658 f., 670 f., 673, (675), 678, 702, 712, 721 Darstellungs∼ 156, 322, 357, 519, 647 Erkenntnis∼ 118, (297) Form∼ 171, 374 Gesetzes∼ 62, 65, 67, 72, 95 f., 106, (107, 113), 114, 243, 248, 259, 287, 305, 358 f., (368 f.), 375, 387, 405, 461, 464, 494, 626– 628, 648, 653 f., 680 Prinzip∼ 376, 501, 658, 661, 670, 680 Satz∼ 108, 212, 371, 390, 708 Theorie∼ 67, 101, (246), 255, 288, (341, 402, 638) Urteils∼ 57, 61, 79–81, 103, 644, 653, 679 f., 695 Voraussetzungs∼ 282, 644, 679–681 Wert∼ XIX, 322, 330, 357–359, 486, 508, 515, 523, 526, 529, 536, 573 f., 602, 619, 643, 645, 648, 654, 667, 678–680, 685 f., 688 f., 691, 693–695, 699–704, 708 f., 715, 720, 728 f., 731 f., 745 absolute Wert∼ 655, 686, 695 objektive Wert∼ 689, 701 unbedingte Wert∼ 655 f., 667, 679, 694 f., 729 ∼ d. Wertung 650 zur ∼ bringen/kommen 443, 501 gelten lassen 133, 135, 269, 490 geltend machen XV, 122, 149, 260, 273, 394, 524, 606, 703 f., 734, 753 gelten − wirklich 295 f., 536 irreales/unwirkliches Gelten − reales/wirkliches Sein 81, 215, 398, (535 f.), 672, (731)

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Geltendes XXII gültig 62, 71, 81, 117, 143, 154, 167, 175, 196, 201, 217 f., 299, 322 f., 338, 365, 428, 500, 519, 537, 646 f., 649, 652 f., 668, 671, 684, 692, 724 S. a.: Art, Begriff, Darstellung, Erkenntnis, Gesetz, Inhalt, Theorie, Urteil, Verhalten, Wert absolut gültig, s.: Wert empirisch gültig 349, 646 objektiv gültig 643, 685, 690 f., 699, 711 überindividuell gültig 699 unbedingt Gültig(es) 172, 694 S. a.: allgemein, Wert zeitlos gültig 243, 384, 398, 624 Allgemeingültig(keit) 58, 159, 218, 324, 350, 358, 663, 692, 711–713 unbedingt allgemeingültig, s.: Begriff, Gesetz, Urteil, Wert, Zusammenhang Gültiges/Ungültigkeit 452, 642 gemeinsam VII, XVII, XXIII, 7, 31, 42, 48, 89, 97, 99 f., 108, 125, 140, 143, 154, 163, 165, 173, 184 f., 198, 245, 264–266, 284, 321, 327, 330, 332 f., 349 f., 358, 361, 376, 381, 400 f., 421 f., 439–441, 443–445, 467, 469 f., 476, 489, 495, 519 f., 535, 541, 549– 551, 553 f., 572, 574, 582, 598, 601, 646, 650, 667, 672, 694, 714, 716, 723, 733, 737, 741 f., 751, 761–763 ∼es 43, 48, 54, 57, 63, 80, 89, 103, 125, 157, 257, 280, 289, 304, 327, 340, 362, 380, 386, 399, 443, 447–452, 458, 470, 566, 581 f., 584, 625 f., 628, 646 f., 696, 713, 738, 741 f., 745, 750–752, 762, 764 ∼es − Individualität/Individuelles 227, 599 ∼es − Wesentliches 743 ∼keit 23, 349, 599 f. gemein haben XII, 166, 204, 206, 245, 322, 454, 456, 468, 641, 671 f., 690 miteinander 22, 48, 51, 89, 111, 130, 233, 252, 267, 309, 321, 347, 360, 381, 384, 392, 398, 400, 407, 411, 414, 420, 425, 432, 462, 467, 475, 500, 502, 516, 523, 568, 581 f., 597, 608 f., 616 f., 625–628, 646, 648, 665, 690, 719, 737, 741, 743, 765 Kollektivum 361 f., 385, 494, 748–750 S. a.: Individuum Kollektivismus 360, 362, 714, 748 f. S. a.: Bedeutung, Begleiten, Beziehung, Gemeinschaft, Vereinigung, Zusammen Gemeinschaft 348, 357 f., 515–517, 519– 523, 528, 617, 626, 645 f., 649, 654, 695, 713–715, 717 f. geistige/wissenschaftliche ∼ XXVIII, 517 geschichtliche/historische ∼ 626, 646

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Kultur∼ 522, 649, 694 Gemeinde 550 f., 553 f., 574 Mitglied 349, 445, 550, 554, 574 societas 517, 714 S. a.: gemeinsam, Gesellschaft, Gut, Sinn Gemüt XVII, 541 Temperament XXIII S. a.: Charakter genau XX, 14, 33, 37, 46–49, 69, 75, 87, 91, 93, 99, 103, 115, 117, 125, 127, 136, 151– 153, 167, 198, 204, 206, 213 f., 237, 273, 297, 326, 381–384, 415, 424, 426, 501, 540, 545, 559, 561, 587, 612, 620, 711, 759, 763 S. a.: Bestimmung ∼ (so) wie XI, 15, 32, 34 f., 37, (54), 87, 167, 171, 173, 223, 225, 231 f., 237, 290, 294, 302, (315), 319, 322, 338, 341, 404 f., 429, 472 f., 487, 498, 507, 599, 664, 670, 712, 743, 761 logisch einwandfrei 232 (un)exakt 4, 11 f., 269, 485 f., 496 fein 115, 668, 727 gründlich VIII, XI, XIV, 118, 131, 160, 214, 272, 584, 613, 640, 657 pedantisch 576, 588 reiflich XXVIII Schärfe X–XII, XVI, 3, 27, 46, 55, 65, 155, 191, 196, 205, 207, 235, 238, 249, 252, 272, 335, 351 f., 382, 388, 438, 512, 530, 598, 616, 668, 701, 714, 727, 731, 747, 757 begriffliche Schärfe 168, 611, 631 Verstandesschärfe XXVI S. a.: Blick (Scharf∼) einschärfen 10 sorgfältig 19, 36, 127, 132, 139, 206, 250, 253, 279, 292, 301, 315, 326, 329, 360, 384, 396, 405, 431, 498, 537, 542, 582, 603, 609, 617, 641, 708, 739, 764 f. Streng(e) XXV f., 4, 36, 250, 333, 337, 341, 373, 376, 430, 485, 487, 561, 565, 569, 572, 592, 594, 639, 669 S. a.: Bedeutung, begrifflich, Individuum, logisch, Sinn, wissenschaftlich streng genommen 65, 83, 116, 270, 382, 708, 731 S. a.: Fläche (oberflächlich), Intensität, Prägung (prägnant), richtig, Spezifisch, Stärke, Verschwommen Generalisieren XXIV, 45, 63–66, 119, 149, 166, 177, 186, 192, 240, 243, 246, 258, 261 f., 319, 439, 442, 470, 555, 598, 615 f., 676, 681, 685 naturwissenschaftlich ∼d 255, 290, 361, (451), 629, 652 Generalisation 240, 368, 451, 489

∼ − individualisieren 29, 148, 224, 240, 255, 257, 259 f., 262 f., 266 f., 320, 352 f., 367, 370, 372 f., 377, 386, 392–394, 407, 442, 446, 448–451, 458, 467, 473, 476, 479, 483, 488, 495, 504, (511), 552, 555 f., 562 f., 595, 611–613, 616–618, 620–622, 639, 640– 642, 699, 701 f., 704, 756, 758, 761, 764 S. a.: Abstrakt, Arbeit, Atom, Begreifen, Begriff, Begriffsbildung, Behandlung, Beschreibung, Darstellung, Denken, einfach, Erfassen, Erkenntnis, Forschung, Geschichte, Meinen, Methode, Philosophie, Psychologie, Schauen, Soziologie, Theorie, Untersuchung, Verstehen, Wissenschaft Genie 608 f., 751 S. a.: Mensch, Person Genügen 13, 18, 44, 46 f., 50, 52, 62, 69, 76, 103, 142, 146, 150, 155, 165, 169, 209, 215, 221, 224, 237, 265, 285, 306, 328, 337, 356 f., 359, 369 f., 376, 390, 400, 407, 420, 431, 437, 448, 461, 469, 500, 504, 508, 514, 523, 526, 580 f., 584 f., 588, 597, 600, 606, 621, 655, 658, 664, 679, 695, 698, 732 f., 735, 751, 758, 761 Genüge tun 435 sich selbst ∼ 16, 171 genügsam/un∼d 12, 579, 628, 728 S. a.: Bescheiden, Bestimmung, erreichbar (ausreichen), unzulänglich Genugtuung 575, 579, 581 Genus, s.: Art Geographie 294, 299, 328, 477, 532 Geodäsie/Geologie 255, 271, 620 Gepräge XXII, 1, 345, 455, 465, 554, 557 historisches ∼ 257, 612 S. a.: Eigenart, Prägung gerecht werden VII, X, XVI, XXII, XXV, 37, 102 f., 269, 275, 302, 390, 446, 475, 533, 538, 540, 545, 576, 599, 609, 612, 615, 663, 761 Gericht, s.: Religion Gesamt(heit), s.: Total Geschehen, s.: Vorgang Geschichte VIII f., 8, 14, 20–22, 28, 173, 183, 186, 189, 220–224, 227, 229, 232–235, 244, 258, 262–266, 271, 280 f., 285, 291, 294–299, 317, 347, 349, 356, 366, 383, 398, 422, 433, 460, 467, 476, 517, 522, 529, 531, 535, 588, 590, 664–666, 683, 689, 696, 726, 732, 736, 751, 753, 766 S. a.: Art, Aufgabe, Bedeutung, Bedürfnis, Begriff, Behandlung, Bestimmung, Darstellung, Dauer, Ende (vorüber), Entwicklung, Epoche, Erheben, Ethik, Forschung, Fortschritt, Gegenstand, Gegenwart, Gegner,

Wortregister Geist, geschichtlich, Gesetz, Grenze, Herstellen, Historie, Ideal, Lehre, Logik, Meinen, Mensch, Metaphysik, Methodologie, Ontologie, Ordnung, Philosophie, Prinzip, Produkt, Recht, Richtung, Schauen, Sprache, Stellung, Stimmung, Struktur, Teil, Teleologie, theoretisch, Theorie, Tradition, Übertragung, Überwinden, Voraussetzung, Vorgang, Weg, Werden, Wert, Wesen, wesentlich, Wichtig, Wissenschaft, Zeit, Ziel, Zweck einmalige ∼ 252 empirische ∼ 424, 426, 429 f., 511, 516, 521, 571, 597, 652, 695 f. generalisierende ∼ 457, 459, (495), 527, (600, 652) individualisierende ∼ 297, 378–380, 431, (456), 473, 480, (493), 519, 538, 598 metaphysische ∼ 412 moderne/ursprüngliche ∼ 13, 457 naturwissenschaftliche ∼ (262), 263, (264 f., 267), 459, 526 f., 748, 750 politische ∼ 294, 428, 433, 455–457, 526 f., 532, 591 positive/wertende ∼ 14, 334 pragmatische/reflektierende ∼ 13 verstehende/nacherlebende ∼ 595 f., 600, 606 f. wirklich vorhandene ∼ IX wissenschaftliche ∼ XXIV, XXVII, 232, 265, 275 f., 320, 428 f., 456 f., 496, 541, 585, 634, 655, 693 Entstehungs∼ 251, 453 Entwicklungs∼ 14, 101, 251, (262), 279, 395, 398–400, 404 f., 409, 423, 465, (537), 638, 648 S. a.: Biologie Erkennens-/Erkenntnis∼ 684, 691 Familien∼ 348 f. Geistes-/Intellekt∼ 591, 685 Gesamt-/Universal∼ 228, 411, 693 Kultur-/Technik∼ 299, (367), 456 f., 525– 527, (529), 559 Kunst-/Problem∼ 556 Menschen∼ 367, 437, 464, 466, 683 Menschheits∼ 367, 436, 630, 642, (715), 743 f. Neben-/Vor∼ 435 f., 466 Philosophie∼ 433, 591, 721 Schöpfungs∼ 252, 460, 462 f., 465 Stammes∼, s.: Biologie Volks∼ 13, 367, 469, 529, (602, 627, 648) Welt∼ 13 f., 364, 372, 411, 461, 529, 642 f., 649, 683, 693 Wirtschafts∼ 299, 470, 495, 591

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∼ als empirische Disziplin/Wissenschaft 426, 429, 521, 597 ∼ als wissenschaftliche Erkenntnis 22, 29, 282 ∼ als beschreibende Wissenschaft 410 ∼ als Erfahrungswissenschaft 8, 651, 660 ∼ als Realwissenschaft 537, 552, 604–606, (640) ∼ als Wirklichkeitswissenschaft 225 f., 272, 291, 293, 338, 369, 434, 533, 567, 588 ∼ d. Lebewesen/Organismen 252, 288, 367, 462, 464 f. ∼ d. Lichts/Physik 197, 246 f., 259 ∼ im engen/strengen Sinn 20, 27, 189, 231, 257, 264, 503, 511, (515, 519, 531), 533, (538, 540, 607, 626), 642 sachliche Bedeutung d. Wortes ∼ 28 ∼ als wertbeziehende, nicht: wertende Wissenschaft 322, 324, 328 f., 333 f., 336 S. a.: Wertung über d. ∼/Geschichtliche hinaus 9, 684, (696) begriffliche − darstellende ∼ 356 f. beschreibende − erzählende ∼ 410 individualistische − kollektivistische/naturwissenschaftliche ∼ 748 f. vergleichende/gesetzsuchende − teleologische/wertbeziehende ∼ 626 ∼ − Geschichtsmetaphysik/-philosophie 425 f. ∼ − Gesetz 15, 228–230, 269, 272 f., 385 f., 388 f., 393, 447, 464, 467 f., 471, 626, 630 ∼ − Gesetzeswissenschaft 273, 471 ∼ − Individuum 231, 268, 342, 346, 354, 361, 364, 437, 443, (455), 474, 493, 596 ∼ − Kausalität 284, 373, 383, 386, 388, 436, (499), 501 ∼ − Kultur 170, 183, 185, (191), 282, 522–524, 529–531, 533, 535–537, 556, 703, 732, 735 ∼ − Kunst 170, 306, 355, 368, 556 ∼ − Kunst − Naturwissenschaft 747 ∼ − Logik 13, 179, 281, 283, 515, 518, 529, 531, (585), 724, 737, 741, 753 ∼ − Mensch 323, 335 f., 354 f., 437, 521, 524, 529, 601, 637, 736, 744 ∼ − Natur 26 f., 124, 169 f., 173, 177–180, 183, 186, 189–191, 227, 229, 232–234, 236– 238, 240–242, 244, 258, 267–271, 285 f., 289, 321, 378, 399–401, 421, 438, 476, 478 f., 490, 498, 519, 616, 623, 625, 629, 642, 720, 733 ∼ − Naturwissenschaft VIII, 2–5, 8, 18, 21, 23 f., 29, 102, 122, 207, 220 f., 224 f., 227, 232–237, 240, 242 f., 254 f., 258, 260,

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Wortregister

262, 266 f., 274–276, 278, 282, 284–286, 288 f., 292, 295–297, 299, 305, 307, 324, 354 f., 362, 367 f., 373, 378, 384, 386, 389, 392 f., 398, 406 f., 438 f., 442, 446 f., 450 f., 458, 467 f., 473–475, 478, 480, 485, 488, 492, 497, 503, 512 f., 517, 538, 543, 557, 564, 619, 621–625, 629, 643–645, 647 f., 651 f., 655 f., 659–661, 667, 673–676, 685, 701, 738–753, (756), 764 ∼ − Persönlichkeit 230, 232, 264, 319, 346, 454, 604, 748 ∼ − Person 445, 749 ∼/Historie − Philosophie VIII, 1–3, 5 f., 8 f., 12 f., 16, 30, 268, 281, 298, 497, 598, 632, 661, 666, 697, 699, 704, 736 f. ∼ − Poesie 306, 355, 592, 741 ∼/Historie − Psychologie (122), 123, 126 f., 178, (184, 291), 311, 313, 315, 480, 484–498, 503 f., 506 f., 511–513, 524, 557 f., 566 f., 571, 574, 594–597, 599, 605, 614 ∼/Historie − Seelenleben 181, 256, 291, 312 f., 481, 484, 489 f., 504, 513, 534, 544, 558, 568, 590, 592, 594 ∼ − System(atik) XXV, (598 f., 751 f.) ∼ − Tatsache 285 f., 292–295, 308, 346, 462 ∼ − Wahrheit 306, 690 ∼ − Weltanschauung 8, 13, 30, 299, 727 ∼ − Wert 699, 744 ∼ − Wirklichkeit 220, 222 f., 226, 228 f., 234, 246, 271 f., 278, 284, 291, 297, 321, 338, 355, 358 f., 362, 369, 373, 384, 397, 401, 421, 426, 434 f., 537, 556, 590, 603, 605, 624, 665, 682, 704 f., 711, 734 ∼ − Wissenschaft VIII, XII, XXIII f., 4, 13, 15, 18 f., 21 f., 24, 29, 220–222, 226– 228, 232 f., 257, 268, 272 f., 279, 284 f., 291, 293, 298, 305–308, 321 f., 324, 329 f., 333 f., 337, 344, 350 f., 355–360, 369, 373, 379 f., 396, 398, 400, 410, 426, 430, 434, 445, 455, 468, 511, 521, 523, 535, 537, 540, 552 f., 558, 567, 571, 588, 597, 604–607, 623, 625, 633, 643 f., 660, 684, 693, 738– 741, 743 f., 746–748, 751, 753, 758 ∼ − generalisierende Realwissenschaft 640 ∼ − Zukunft 471 f., 529 1795 232 1899 764 1902 XXIV damals VII f., XIII, XXIII, 395, 397, 434, 608, 756, 764 ehemalig 90, 568, 592 einst XXV, 588, 590, 594 f., 603, 606 f. früh(er) XI, XIV–XVI, XVIII, XXIII, XXVII, XXX, 2, 20, 25, 56 f., 66, 87, 183,

214, 220, 232, 238, 268, 354, 463, 485, 495, 514, 522, 525, 536, 613, 627, 633, 683, 760 jüngere Generation [1896] 11 eine Reihe von Jahren [ca. 1908–1912] X vor dreißig Jahren [1898] 764 vor elf Jahren [1902] X vor fünfundzwanzig Jahren [1896] XVII, XXII zwei Jahre später [1896] VIII Jahrhundert 712 18. Jahrhundert 268 19. Jahrhundert 1, 10, 738, 753 Ende d. vorigen [19.] Jahrhunderts [1899] 756 erste Jahrzehnte d. 19. Jahrhunderts 1, 760 frühere Jahrhunderte 445 vor einem Vierteljahrhundert [1896] XVI, XIX, 755 zweite Hälfte d. 19. Jahrhunderts 2 Jahrtausend 751 drei Jahrzehnte [1896–1926] 1, 485 in d. letzten Jahrzehnten [1876–1896] 2 vergangene Jahrzehnte [1896–1928] 122 vor mehreren Jahrzehnten [(1896–)1902] XIV, 86 etwa 1900 bis zum Kriege [1914] 757 nach d. Weltkrieg [1919] 575 nach d. (Welt)Krieg [1921] 759 frühere Perioden 425 Periode d. Rückschlags [nach Ende d. Dt. Idealismus im 19. Jh.] 11 ein Menschenalter hindurch [1894–1920] XXVI vor einem Menschenalter [1894/1896] XXVIII, 755 vor einem Menschenalter [ca. 1901] 485 seit 1888 VII seit [1923] 728 seit etwa 1900 bis zum Krieg [bis 1914] 757 seit 1902 755 seit Comte XXIV seit d. Anfängen [biolog. Lebens] 260 seit einigen Jahrzehnten [1876–1896] 252 seit d. ersten Jahrzehnten d. 19. Jahrhunderts 760 seit d. ersten Auflage [d. Buches: 1896– 1902] XVIII, 118, (122), 559 seit d. Renaissance 81, 642 seit d. Verlegung … 683 seit einiger Zeit [1896] 440 seit Luther 441 seit meinem Buch [1920] XXII seit Sigwart 24 seit Sokrates 216

Wortregister seit verhältnismäßig kurzer Zeit [vor 1896] 128 seitdem 99, 232, 441 Tag 5, 12, 574, 736 vergangen 198, 339, 353, 564, 567 f., 580, 589, 591–596, 599 f., 602 f., 608 S. a.: Dasein, Ende (vergehen), Sein, sein, Wirklichkeit; hier: Jahrzehnte Vergangenes 355, 590 Vergangenheit XXVII f., 10, 12–14, 73, 151, 219 f., 243, 246, 281, 290 f., 295, 329, 351, 356, 387, 402, 432, 471, 484, 490 f., 521, 529, 544, 549, 552, 564–566, 585, 588, 590 f., 593–599, 601–605, 611, 646, 648 f., 652, 654, 766 geschichtliche Vergangenheit 594, 632 voraufgegangen 1–3 Zeit 13, 298, 387 Zeit [1815–1860] 2 Zeit d. reinen Spezialistentums 11 Zeiten 602, 606 abgelebte Zeiten 590 alle Zeiten 7, 73, 208, 218, 221, 229, 245, 251, 254, 299, 392 f., 471, 710, 717, 738, 749, 766 andere Zeit(en) 10, 334, 386, 684 ungefähr dieselbe Zeit [ca. 1822–1831] 1 Blütezeit d. Deutschen Idealismus 10 deren Zeiten 496 diese Zeiten [1816/1818] 10 eine Zeit 601 eine Zeit [ca. 1899] 755 eine Zeit [zweite Hälfte d. 19. Jhs.] 10 eine ganze Zeit 602 Freiburger Zeit [1894–1896] XXIII f. frühere Zeit(en) 12, 161, 248, 298, 338, 589 frühere Zeit [1816/1818] 12 ihre/seine [jeweilige] Zeit 5, 329, 455, 492, 521, 602, 751 im Laufe d. Zeit(en) 334, 401, 521, 528, 530 kurze Zeit [nach d. Dt. Idealismus] 10 Lamprechts Zeit [ca. 1890–1914] 632 letzte Zeit [von Max Webers Leben: 1919– 1920] XXIV nach verhältnismäßig kurzer Zeit [1902] X naturalistische Zeit [frühe 1890er Jahre] 759 neuere Zeit 20, 492, 627, 728 positivistische Zeiten [zweite Hälfte d. 19. Jhs.] XX spätere Zeit [1901–1927] 86 vergangene Zeiten 489 f., 568 verschiedene Zeiten 556

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zurückreichen/rufen XXIII, 10 zurückverfolgen 402, 432 geschichtlich VIII, 10, 122, 189, 257, 263, 279, 318, 343, 356, 426, 437, 537, 552, 600, 605, 612, 626, 642, 664, 711, 725, 734–736 nur/rein ∼ 267, 632, 735 (un)wissenschaftlich ∼ 322, (343) ∼es 8 f., 185, 242, 273, 278, 320, 401, 429, 435, 443, 515, 518, 520, 534, 652, 663, 697, 707, 720, 727, 735 f. bloß ∼es 697, 720, 726 zwei Bedeutungen d. ∼en 703 ∼es − Wert 504, 704, 720 un∼ XXIV, 3, 529, 555, 664, 704, 735 absolut un∼ 522, 528 ∼keit 252 Über ∼(es) 517, 727, 766 S. a.: Arbeit, Art, Bedeutung, Bedingung, Begreifen, Begriffsbildung, Behandlung, Bewegung, Beziehung, Bild, Charakter, Darstellung, Denken, Eigenart, Einheit, Entwicklung, Erfassen, Erkennen, Erkenntnis, Faktum, Forschung, Ganzes, Gebilde, Gemeinschaft, Geschichte, Gestalt, Handlung, Herstellen, Historie, historisch, Ideal, Individualisieren, Individualität, Individuum, Inhalt, Interesse, Kennen, Kultur, Leben, Macht, Mannigfaltig, Material, Meinen, Mensch, Methode, Mitteilung, Möglich, Natur, Objekt, Objektivität, Person, Problem, Realität, Recht, Reihe, Religion, Richtung, Seelenleben, Sein, Sinn, Situation, Standpunkt, Tatsache, Teil, Untersuchung, Veränderung, Verstehen, Volk, Vorgang, Weg, Welt, Weltanschauung, Werden, Wesen, wesentlich, Wirkliches, Wirklichkeit, Wirkung, Wissenschaft, Zentrum, Zusammenhang, Zustand Geschlecht: ∼lich 289 S. a.: Art (Gattung), Streben Gesellschaft 186, 257 f., 262 f., 370, 492, 518 f., 654, 707, 722 Klasse/Stand 443, 445 S. a.: Gemeinschaft, Leben, Mensch, Sozial, Wirklichkeit, Wissenschaft Gesetz 14–17, 61–67, 69, 72, 75 f., 83, 87– 89, 95 f., 98–101, 103 f., 106 f., 109–114, 117, 156 f., 161, 167, 171 f., 178, 201 f., 206, 211 f., 218, 222, 228–230, 233, 248, 252, 257–261, 269 f., 272 f., 290, 305, 358, 368 f., 371 f., 374–377, 379, 384, 386 f., 398, 401–407, 461–472, 475, 494, 626–632, 646, 648, 652–655, 659, 661, 663, 665, 680 f., 698, 721 biologisches ∼ 260 f., 459, 464, 494 empirisches/geltendes ∼ 62, 627

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Wortregister

historisches ∼ 229 f., 273, 393, 402 f., 447 f., 458, 464, 468–471, 473, 631 immanentes ∼ 16, 171 f. individuelles ∼ 712 letztes ∼ 91, 106 mathematisch formuliertes ∼ 66, 77, 84, 206, 208 f., 212, 243, 403, 745 mechanisches ∼ 100, 415, 494 naturwissenschaftliches ∼ 379, 384, 393, 478, 624, 635, 680 naturwissenschaftliches ∼ − historischer Kausalzusammenhang 279 physikalisches ∼ 405, 421 soziologisches ∼ 257, 467 f. unbedingt allgemeines ∼ 358 f., 402, 635, 645, 648, 653 f. unbedingt allgemeingültiges ∼ 358, 655, 682 zeitlos geltendes/gültiges ∼ 287, 624, (661) Anpassungs∼ − Natur∼ 635 Assoziations∼ 162, 384 Bewegungs∼ 77, 92, 243, 252, 459 Entwicklungs∼ 14, 260, 401 f., 405, 421, 463 f., 467 f., 625–629, 663 f. historisches Entwicklungs∼ 14, 403, 464, 685 Entwicklungs∼ − Natur∼/Wertprinzip 633 Fall∼ 371, 384, 401, 405 f. Fortschritts∼ − Natur∼ 17, 635, 664 Geschichts∼ 15, 230, 467, 626, 630 Gravitations∼ 67, 371, 384, 440 Grund∼ 15, 91, 464 f. Kausal(itäts)∼ 67, 279, 375–377, 379, 381, 384, 389, 393, 680 Kulturentwicklungs∼ 467 f., 627 f. Natur∼ 14–17, 57 f., 61–63, 65, 69 f., 81, 103, 106, 114, 171, 173, 201 f., 206, 208 f., 223, 228, 241, 259, 282, 287, 305, 354, 357–360, 369, 375–377, 379 f., 382, 386, 389, 391, 401–403, 405, 421, 447, 462, 478, 543, 553, 617, 619, 624, 629 f., 633–635, 642, 645 f., 652 f., 655 f., 664, 679 f., 682, 684, 695 f., 704, 710, 720–722, 745 Natur∼ − Naturnotwendiges 171 Natur∼ − Sitten∼ 710 Natur∼lich(keit) 379, 447, 685 Natur∼(lichkeit) − Kausalität 375–379, 385 f. Reihen-/Veränderungs∼ 77, 400 Tatsachen∼ 14 ∼ d. geistigen/seelischen Lebens 178 ∼ − Fortschritts-/Wertprinzip 629, (631), 633 ∼ − Gestalt 758

∼ − Individualität 305, 377, 386, 389, 401, 403 f. ∼ − Klassifikation/Schema 110, 627 ∼ − Reihe 401 f. ∼ − Urteil 57 f., 61, 66, 70, 107, 201, 282, 406, 464, 679 f., 684, 696 ∼ − Wert 628 f., 648, 681 ∼ − Wissenschaft 113 f., 178 ∼ − Zufall 404 ∼geber/Wert∼buch 700 sich selbst d. ∼ geben 690 ∼mäßig(keit) 62, 90, 99, 160 f., 173, 210, 269, 377, 379, 385, 406, 628, 664 f., 721 kausal∼-/natur∼mäßig 173, 381, 642 nomothetisch, s.: Methode S. a.: allgemein, Art, Begriff, Beschreibung, Bestimmung, Erkenntnis, Geltung, Geschichte, Herstellen, Inhalt, Kausal, Natur, notwendig, Prinzip, Verbot, Wissenschaft, Zusammenhang Gesicht, An∼ 547, 592 Menschenantlitz 580 f. S. a.: Ausdruck, Erscheinung, Horizont, Spiel Gesichtspunkt XVI, XXI, 8, 23, 50, 66, 69– 71, 77, 86, 95, 101, 113, 115, 171, 174, 218, 228, 242 f., 249, 254 f., 264, 271–273, 299, 308, 316, 321 f., 324, 337, 388, 412, 415, 430 f., 433, 454 f., 458 f., 468, 488, 498, 502, 512, 517 f., 523, 532, 545, 573, 612, 616, 646–648, 651, 660–663, 671, 673, 684, 691, 693, 703, 715, 719, 722, 726 f., 729, 738, 752, 761, 764 f. erkenntnistheoretischer ∼ 135, 146, 216, 284, 678, 689, 696 formale(r) ∼/Hinsicht 88, 158, 185, 528 historischer ∼ 248, 251, 256, 261, 279, 500, 529, 684 leitender ∼ 60, 84, 220, 224, 295, 319, 350 f., 372, 399, 407, 429, 433, 437, 446, 450, 453, 455, 457, 465, 494 f., 507 f., 523, 528, 602, 627–629, 633, 635, 638, 644 f., 647–651, 654, 660, 662, 670, 674, 693, 696, 745 logischer ∼ 47, 62, 86, 94 f., 102 f., 112, 123, 127, 143, 150, 163 f., 171, 175, 188, 214, 220, 227, 233 f., 238, 243, 248 f., 251, 257, 260, 263, 272, 276, 286, 288, 292, 307, 353 f., 373, 378, (428), 446, 451, 453 f., 466, 470, 481, 489, 497 f., 528 f., 731, 752 methodologischer ∼ 78, 238, 619, 639 (natur)wissenschaftlicher ∼ 60, 95, 243, (488), 500, 502, 636, 646, 684 philosophische(r) ∼/Hinsicht 5, 234, 623, 684 f.

Wortregister physikalischer Gesichts-/Standpunkt 247, 415 sachlicher ∼ 517 Wert∼ 319 f., 322, 329, 344, 346–349, 351, 372, 414, 423, 427–429, 433, 437, 446, 450 f., 453, 457, 465, 468, 494 f., 506, 508, 532, 602, 614, 618, 624, 626, 628, 630, 634 f., 638, 643, 648 f., 651, 654, 674, 682, 693, 720, 744 f. formale Hinsicht 158, 185 in letzter Hinsicht/Linie 9, 53, 183, 676, 744 logische Hinsicht 221, 267, 277, 353, 513 materiale/sachliche Hinsicht 185, 280 (verschiedene) Seite(n) X, 6, 10, 19, 52, 70, 103, 118, 135, 206, 273, 282, 312, 334 f., 347, 357, 413, 499, 533, 535, 548– 551, 577, 596, 635, 681, 709, 732, 735 S. a.: Mensch, Vollständig (Allseitig) logische/reale Seite 457, 548 naturwissenschaftliche Seite 7, 85, 252, 261, 631 negative/positive Seite 270, 274, 589 f. Vielseitig(keit) 6, 763 S. a.: Einseitig, Gegenteil (Gegenseite) sich hineinversetzen 483, 577 S. a.: Gefühl, Leben S. a.: Element, Meinen (Ansicht), Moment Gespräch, s.: Dialog Gestalt 8, 10, 80, 97, 144, 189, 244, 253, 259, 300, 359, 368, 395, 422, 427, 458, 465, 473, 490, 638, 680, 682, 708–710, 733 logische ∼(ung) 49, (65), 228, 616 ∼ − individueller Begriff XXIII ∼en XXIV, 26, 41, 48, 87 f., 93, 161, 167, 186, 201, 203 f., 217, 229, 238, 257, 262, 271, 298, 340, 345, 355, 438, 459, 543, 553–555, 593 f., 597, 616, 641, 648, 658, 710, 712, 726, 762 ∼ung 24, 32, 43, 48, 58, 94, 103, 110, 330, 340, 367, 379, 404, 463, 472, 491, 494, 616, 674, 726, 736 anschauliche ∼ung 32–34, 38, 41–43, 102, 201–204, 219, 222, 353, (355) geschichtliche/historische ∼(ung) 368, 426, 434, 725, 735 f. individuelle ∼(ung) 43, 78, 102, 198, 201 f., 204, 219, 222, 293, 309, 323, 332, 340, 363, 386 f., 406, 432, 435, 453, 473, 530, 554, 604, 740 individuelle ∼ung − allgemeiner Wert 711 räumliche ∼ung 111, 363, 386 f. reale/wirkliche ∼ung 38, 201, 262 Aus∼ung XIV, 189, 351 f., 355, 376, 476, 607, 610, 618, 664, 708 f., 720, 732

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inhaltliche Aus∼ung 539, 652, 707–709, 713, 720, 724 Begriffs(aus)∼ung 72, (87), 93, 459, 539, 544, 584, 607, (674), 705, 708 f., 713 f., 720, 765 Einzel∼ung 16, 33, (34, 38), 47 f., 53 f., 58, 60–63, 77, (359), 395 Wert(aus)∼(ung) 709, 719 f. Um∼ung XIV, XVI, 37, 65 S. a.: Umbildung Wirklichkeits∼ung 43, 57, 601, 665 S. a.: Gesetz, Kausal Gestirn 255 Jupiter/Mars/Venus 404 Mond 275, 308, 404, 406, 614 Planet/Stern 35, 105, 157, 404 Saturn 379, 404 Sonne 106, 399, 402, 404, 406 S. a.: System Gewalt 54 ∼sam(keit) XV, 122, 539, 621, 631 Ver∼igung 531, 598, 632, 688, 764 (hinein-/zusammen)pressen 301, 617, 621, 632 S. a.: Zwang Gewicht: Atom∼ 99 f. S. a.: Schwer Gewinnen, s.: erreichbar Gewiß(heit) 81, 653, 695 Evidenz 653 außer Frage/Zweifel 653, 685, 734 S. a.: Sicher Gewissen 11, 708 f., 730 S. a.: Pflicht Gewohnheit, s.: Tradition Glanz, s.: Licht Glaube(n) VIII, X–XIII, XVII, XIX f., XXII, XXV, 3–7, 10, 14 f., 20 f., 41, 45, 104, 107, 129, 136, 152 f., 157, 160, 174, 190, 207, 209, 213, 221, 273, 279, 291, 299 f., 302, 318, 327, 330, 336, 345 f., 378, 380, 385, 387, 403, 409, 412, 423 f., 442, 457 f., 466, 477, 485, 487, 493, 499, 501, 507, 518, 557, 559, 568–570, 577, 599, 614, 620, 622, 627, 631 f., 635, 638, 641, 646, 653 f., 656, 662–664, 666 f., 670, 703, 721, 723, 728, 730–734, 747, 751, 754, 758–760, 765 Aber∼ 550 Glaubwürdigkeit 14 S. a.: Annahme, Herstellen Gleich(heit) XXII, 60, 74 f., 96, 100, 140, 142, 151, 164, 192, 198, 204 f., 236, 257, 264, 285, 296, 319, 339, 341, 369 f., 382 f., 386, 399, 436, 454, 465, 470, 474, 484, 489,

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Wortregister

501, 534, 575, 592, 599 f., 635, 650, 663– 665, 667, 673, 676, 697, 711, 713, 725, 751 notwendig/real ∼ 599–601 quantitative ∼heit 73, 459 ∼es/∼artigkeit 566, 630 logisch ∼artig/∼en 155 f., 168 ∼heit − Identität 383, 534 f., 569 f. Un∼(heit) 60, 650 Ver∼ 10, 26, 41, 54, 57, 60, 63–66, 112, 143 f., 150, 208, 225, 238, 240 f., 247, 250 f., 253, 256, 263–265, 289, 293, 318, 338, 347, 349, 357, 372, 439, 449 f., 458, 460 f., 467, 474, 480, 488, 523, 560, 563, 571, 597, 620, 625–627, 631, 647 f., 661, 684, 702, 736, 738, 742 f., 745, 751 f., 762 direkte Ver∼ung 482, 645 empirische Ver∼ung 58, 64 f., 111, 200, 627, 646 f. unver∼lich XXIV (Un)ver∼bar(keit) 160, 165, 209, 499, 627, 726 ∼kommen/-machen/-stellen 214, 599, 693 S. a.: Form (Einförmigkeit, uniformiert) ∼tun/ebenbürtig 610, 666, 685 als ∼ ansehen 236, 369, 399, 443, 478, 493, 640, 650 S. a.: adäquat, Ähnlich, Analog, Bedeutung, Bleiben, Entsprechung, genau (∼ so wie), Gleichung, Homogen, notwendig, Prinzip, Recht, Wert, wesentlich, Zeit Gleichgültig(es) 16, 41, 95, 186, 240, 261, 280, 294, 315, 318 f., 329 f., 332, 336, 356 f., 363, 367 f., 454, 477, 483, 556, 586, 623, 628, 645, 655, 658, 663 f., 666, 719 Gleichsetzen, s.: Identifizierung Gleichung: Kausal(un)∼ 383, 459, 462, 499– 501 Glied, s.: Teil Gliederung, s.: Ordnung Glück 11, 333, 579 S. a.: richtig (glücklich) Gnade, s.: Hand Gold 249 Gott(heit) 169–171, 520, 550, 687, 706, 727 f., 733 f. ∼esdienst 549–551 S. a.: Liebe, Numinoses, Recht (ius divinum), Schöpfung Grad, s.: Quantität Gravitation 67 Grenze XII, 25 f., 32, 49 f., 94, 110 f., 137– 139, 219, 251, 284, 312, 350, 366, 416, 530, 558, 594, 598, 607, 624, 713, 716 prinzipielle ∼/Schranke 26, 186, 207 Begriffs∼ 219

∼ d. Begreifens 352, 473 ∼ d. Begriffsbildung XXII, 19 f., 26, 72, 84, 98, 118, 120–122, 124, 177, 188, 191, 200, 203, 206 f., 210, 213, 218 f., 221, 224, 240, 250, 267, 274, 276 f., 303, 321, 337, 380, 402, 407, 413 f., 447, 465, 533, 620, 623, 642, 652, 697 f., 726, 764 ∼ d. Erkenntnis 201, 622 ∼ d. Geschichte 8, 766 ∼ d. (Natur)Erkennens 7 ∼ d. Naturwissenschaft 3, 6, 8 f., 19, 123, 177, 188 f., 204, (219), 276, 280, 320, 481, 623 ∼ d. Wissenschaft 335, 455, 623 ∼ zwischen Naturwissenschaft u. Geschichte 354, 447, (594), 740, 750 Abgrenzung XI, 107, 143, 149, 155, 177, 180 f., 206, 219, 253, 283, 355 f., 420, 431, 515, 521, 531, 538, 626, 639, 740, 747 logische Abgrenzung/∼ 26, 353, 437, 532, (731), 764 Begriffsabgrenzung 155 Begrenzung 9, 52–54, 57–59, 61, 70, 73– 75, 85, 116, 149, 151, 161, 212, 242 f., 316, 365, 431, 633, 726, 749, 751 (Un)Begrenzt(es) 53 f., 57, 62, 75–78, 93, 100, 212, 421 Begrenztheit 111 ∼nlos(es) 117, 437 Grenzfall/-linie 52, 68, 72, 80, 503 beeinträchtigen 426 Beschränkung VII, IX, XI, XIV f., XVII, XIX, XXV–XXVII, XXIX–XXXI, 12, 14, 17 f., 23, 25, 33, 37, 43, 53, 59, 63, 65, 67, 70, 93, 95, 103 f., 109, 114, 120, 122, 125, 146, 151, 154, 157–160, 164, 167–169, 180, 205, 234, 244, 246, 252, 256, 259 f., 269, 272, 286, 289, 295, 301, 323, 326, 339, 353, 358, 364, 457, 462, 467, 472, 495, 508–510, 522, 524, 531–533, 538, 540, 549, 553, 561–564, 567 f., 572, 574, 588 f., 599–602, 605 f., 609, 613 f., 621, 624, 636, 647 f., 650, 652, 657, 660, 670, 673, 685, 699, 705 f., 712, 714 f., 728, 732, 741, 745, 749, 763, 765 Beschränkung auf d. Begriff 20 Einschränkung XXIX, 6, 34, 48 f., 61, 68, 89, 94, 108, 114, 156, 176, 213, 223, 226, 239, 255, 258, 273, 279, 293, 300–302, 340, 354, 371, 393, 438, 546, 589, 617, 706, 713 f., 720 sich halten in 8 f., 624 hinausschreiten 687 Schranke 5, 88, 186, 223, 721 überschreiten 5, 11, 158, 350, 354, 416, 436, 455, 567, 620, 643, 652 f.

Wortregister weitergehen 181, 308, 447, 470, 759 weitergreifen 9, 11 S. a.: Begriff, Hinaus, Hinüber, Linie, Setzen, trüb Griechen, griechisch 81, 118, 266, 269, 439, 467, 542, 551, 554, 602, 606 f. ∼tum 601 f., 606 f., 716, 718 Größe, s.: Quantität Grund VIII f., XI, XIV, XXV, XXIX, 4, 9– 13, 20–23, 28, 38, 43 f., 55, 60, 63, 69, 74– 76, 84, 87 f., 101, 110, 114, 118, 122, 125, 142, 148 f., 151, 153, 155, 159, 161, 168, 182, 184, 200, 205, 211, 215, 220, 228, 230, 232, 235 f., 239 f., 243 f., 246, 250–252, 262, 270, 276, 281, 288 f., 298, 300 f., 306, 309, 315, 317, 319, 322, 325, 327, 334, 336 f., 346, 349, 362, 368, 372, 374–376, 378, 382, 396, 398, 402, 405, 413 f., 436, 445, 450, 473, 482, 484, 491 f., 498, 503, 512, 514, 525, 527, 533, 548 f., 552, 559, 584, 588, 595, 598, 607, 611, 613 f., 623, 637, 640, 655, 659, 701, 709 f., 714, 718, 720, 739 f., 751, 757, 761 äußerlicher/formaler ∼ 10, 191, 713 logischer ∼ 87, 99, 189, 191, 201, 407, 419, 452, 689 theoretischer ∼ 334, 541 wesentlichster/wichtigster ∼ 185, 715 Beweis-/Erklärungs∼ 288, 388 Hinter-/Vorder∼ XXII, 3, 11, 21, 65, 163, 166, 183, 187, 243, 251, 268, 277, 300, 332, 334, 397, 535, 540, 610, 653, 706, 727, 738, 755 Lebens∼ 541 von ∼ aus 12 kein/ohne ∼ XXX, 157, (186), 216, (229), 236, 250, 394, 427, 447, 671, 741 zu∼elegen XII, 26, 120, 125, 177, 189, 237, 268, 313, 625 f., 629, 677, 745 zu∼eliegen VIII, 87, 96, 107, 109 f., 126, 237, 316, 362, 385, 398, 400, 455, 493, 542, 669, 680, 698, 721, 751 gründen 10, 229, 270, 310, 318, 345, 456, 492 gründlich, s.: genau Berufung 92, 109, 375, 541, 572, 614, 641 sich berufen auf 24, 36, 83, 94, 136, 159, 244, 374, 426, 458, 462, 541 liegen an 75, 231, 331, 561, 613 daran liegen 115, 130, 203, 249, 279, 317, 559, 583, 590, 640, 708, 752 darin liegen 56, 113, 375, 540 stiften 599 S. a.: Begriff, Beruhen, Beweis, eigentlich, Gedanke, Gegensatz, Gesetz, Grundlage, Herstellen (Unterbau), Kausal, Material,

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Mittel, Motiv, Prinzip, Problem, Qualität, Unterschied, Voraussetzung, Wert, Wurzel Grundlage XVIII, 8, 11, 104, 123, 126 f., 154, 182, 234, 248, 313, 351, 451, 486–489, 491, 522, 557 f., 589, 628, 660, 673, 690 begriffliche ∼ 628 logische ∼/Grundlegung 220, 255, 276, 393, 489 Grundlegung XII, XVIII, 126, 216 grundlegend XII, XVI, 20, 52, 367, 399, 401, 589, 595, 711 S. a.: elementar, wesentlich, Zentrum logisch grundlegend 2, 397 verankern 541, 631 Basis 518, 598, 625, 629, 640, 679, 691, 700 (natur)wissenschaftliche Basis 356, 633 Boden 80, 82, 86, 95, 160, 325, 435, 520, 539, 559, 601 f., 610, 631, 638, 646 f., 652, 654, 657, 662, 666, 669, 675, 685, 689, 714 f., 735 naturwissenschaftlicher Boden 638, 643 Fundament(al) XIX, XXVI, 625, 633, 656, 691, 738, 756, 760 logisches Fundament 760, 766 (natur)wissenschaftliches Fundament 625, 635, 766 fundieren 23, 670 Grundstein 268 S. a.: Beruhen, Fest (be∼igen), Substrat, Unterschied Grundsatz, s.: Prinzip Gruppe, s.: Art Güte: Herzens∼ XXVI Gut(e), das 328, 330 f., 423 f., 431, 473, 520 f., 641, 686, 691 f., 694, 712, 720, 729 f. (a)soziales ∼ 517 (a)theoretisches (Kultur)∼ 331, 537 materielles/transzendentes ∼ 481, 521 reales/wirkliches ∼ 536, 691, 699, 702 (über)logisches ∼ 40, 691 f. ∼es/Schönes/Heiliges 698 f. ∼es/Schönes/Wahres (699, 701), 727 wissenschaftliches Gemein∼ 756 Kultur∼ 149, 520 f., 523, 525 f., 528, 530, 532, 534, 537, 611, 630 f., 646, 699, 703, 716 ∼ − Böse 171, 173, 428, 431, 665, 699 ∼ − Übel 328–333, 337 ∼ − Wert 325, 328, 330 f., 338, 343, 424 f., 519 f., 523, 525 f., 532, 534, 536, 637, 656, 692, 695, 702 f., 712, 729 f. ∼ − Wert − Wertung 699 gut 699, 701 S. a.: Handlung, Macht, Sinn, vollkommen, Wohl

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Wortregister

Haben: in sich ∼ 10 S. a.: Besitz Haften, anhaften XX, 18, 33, 41, 49, 54, 56, 73, 89, 140, 149, 232, 238, 317 f., 325, 328, 338, 343, 423, 442 f., 474, 506, 512, 514, 519, 521, 523, 526, 528 f., 532, 534–537, 545–547, 550, 552–554, 556, 559, 561 f., 572, 575, 578, 580 f., 592 f., 596, 618, 620, 637, 640, 646, 656, 660, 676, 688, 691 f., 694, 698 f., 702 f., 708 f., 712 f., 729 f., 732 Halt(en) XXV, 30, 60, 62, 70, 303, 432, 533, 565, 637, 717, 754 wissenschaftlicher ∼ 589 ∼ machen 366, 555, 558, 607 S. a.: Auseinander, Ende, Entgegen, Ferne, Frei, Meinen, Richtung ∼bar XI, 206, 512 Un∼bar(keit) 104, 181 f., 234, 268, 341, 343, 357, 373, 375, 388, (401), 408, 451, 489, 493, 705 ∼los(igkeit) 216, 394 sich nicht ∼en lassen 66, 182, 380, 401 Haltung 125 Körper-/Lebens∼ 445, 580 Hand 199, 381 f., 440, 547, 565, 762 gnädige Hand 473 in d. ∼ behalten 561 S. a.: Konkret, offenbar Handlung XIII, 345 f., 473, 506, 508, 517, 521, 523, 656, 694 f., 701, 707 f., 710 f., 729 f. S. a.: Mensch, Wesen praktische(s) Betätigen/∼ 202, 205 wesentliche ∼ 523, 732 gut handeln 711, 730 Willens∼ 160, 344 Handeln − Urteilen 691, 730 sich abgeben mit 448 es anfangen/angehen 38, 499, 662 (un)ausführbar 33, 36 f., 60, 153, 208, 662 ausrichten 766 ausüben 483, 586, (609), 674 wirklich ausüben/durchführen 145, 212, 298, 301, 303, 619 Betätigung 205, 269, 302, 483, 688, 707, 709–711 menschliche(s) Betätigung/Tat/Tun 355, 461, 683, 754 wissenschaftliche Betätigung 754, 760 bewerkstelligen 405 durchführen XX f., 14, 24, 55, 66, 100, 171, 191, 207, 225, 242, 272, 317, 390, 413- 416, 419, 477, 502, 531, 542, 635 f., 647, 650, 669, 678 f., 684 (un)durchführbar XXIV, 161, 335, 646

(methodo)logische Aus-/Durchführung 18, 30 f., 533, 610 herumhantieren 11 Operation 50 f., 283, 753 Tätig(keit) VII, XXIII f., 86, 145, 158, 336, 345, 354 f., 357, 367, 402, 423, 488, 522, 566, 588, 594–597, 608–611, 656 f., 674, 718 geschichtliche/historische Tätigkeit 302, 491, 590, 594–597, 599, 611 (natur)wissenschaftliche Tätigkeit 150, 298, 300, 486, 512, 614, 657, 663, 747 Doppeltätigkeit 766 Kulturtätigkeit 521, 524 Tat 365, 461 Tun 302, 435, 492, 606, 610, 688, 695, 700, 708 f., 729, 731, 743 individuelle(s) Tat/Tun 365, 510 umgehen mit 42 unterlassen IX, 7, 11, 121, 167, 450, 614, 752 (sich) vollziehen 23, 44 f., 56, 60, 68, 76, 81, 117, 128, 197, 262, 319, 323, 330, 332, 335, 340, 349, 373, 428, 439, 442, 498 f., 541, 552 f., 605, 677, 690, 723, 759 begrifflich vollziehen/vollziehbar 140, 369 vornehmen 24, 35, 40, 44, 48 f., 51, 59, 67, 107, 140, 148, 154, 202, 214, 218, 223, 225, 275, 284, 289, 296, 305, 311, 325, 328, 348, 368, 404, 429, 482 f., 672, 674 f., 745 S. a.: Akt, aktiv, Arbeit, Metaphysik, Streben, Verhalten Harmonie 91, 93, 457 prästabilierte ∼ 571, 599, 670 Einklang 288, 686 passen(d) IX, XVI f., XXII, XXV, 15, 24, 57, 63, 93, 212, 299, 301, 312, 326, 342, 391, 446, 458, 523, 525, 541, 552, 554, 582, 737 unpassend 527 sich fügen 173 S. a.: Ausgleichen, Kampf (vertragen, verträglich), richtig, Richtung (Anpassung), Zustimmung Hartnäckig(keit) 209, 507 S. a.: Bleiben Haß 2, 329 Hegelianer 526 Heilig(es) 698 f., 701, 728 f., 733 Heilmittel, s.: Mittel Heimat: Vaterland XXIII, 329, 579 Held 367, 592, 762 S. a.: Kult Herab ∼drücken 635, 681, 685, 688, 705

Wortregister ∼setzen 6, 218, 334, 634, 687, 725 ∼ziehen 674 f., 689 Heran 284, 570, 573 ∼bringen 283, 540 ∼drängen/-tragen 200, 545 ∼kommen XVIII, 119, 199, 565, 579, 606 zu sich ∼ziehen − vor sich her schieben 344 S. a.: Hinzu Heraus XVI, 452, 538, 541, 615, 654 ∼heben 102, 105–107, 278, 297, 304, 313, 323, 332, 339 f., 348 f., 365, 418, 428, 620, 638, 699, 718, 722, 726, 743 ∼klauben 208 (sich) ∼stellen 32, 86, 91, 627, 726 S. a.: Arbeit, Ergebnis, Erscheinung, Forderung, Herstellen, Lösung, Werden Herstellen 99, 314, 369, 432, 465, 504, 600, 658, 722, 729 anstellen 98, 683 bauen 522, 546 Aufbau(en) 7, 162, 233, 540, 550, 577 f., 592, 603, 612, 662, 671, 708, 733, 749 inhaltliche(r) Ausbau/Ausführung 411, 733 Neu-/Unterbau 14, 216, 672 bilden XX, XXIII, XXV, 45, 53, 85, 100, 137, 157, 201, 250, 258, 310, 367, 385, 419, 432, 578, 611, 687, 718, 752 Bilden d. Erkennens 61 ausbilden 3, 94, 101–103, 120, 159, 167, 172, 178, 199, 245, 290, 293, 298, 305, 349, 457, 462, 621, 700, 761, 764 Ausbildung d. Charakters/Individualität/ Persönlichkeit 711–714 herausbilden 486, 528, 737 Einheitsbildung 312, 601 Gesetzesaufstellung (63), 229, 270, 272, 358, 375 f., 379, 382, 393, 401 f., 447, 458, 468 f., 617, 627 f., 630 f., 635, 652, 681 Gesetzesbildung (62, 64 f.), 106, 447, 464, 494, 704 Idealbildung 159, 326, 336 Individuen(den)bildung 343, 348, 354, 366 In-dividuenbildung 321 f., 343, 517, 519, 678 Systembildung 201, 444, 646, 705, 738 f., 742 f., 749, 752 Theorie(aus)bildung/-aufstellung 89 f., 94, 101, 103 f., 167, 199, 245, 249, 254 f., 385, (408), 419, 480, 491, (543), 563, 668 Urteilsbildung 47, 57, 297, 376, 679 Weiterbildung 348, 539, 651 Zwitterbildung 609 erzeugen 196, 453, 642

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Kulturerzeugnis 170 fertig bringen 208 machen (zu) 2, 5, 15, 17, 78, 96, 171, 179 f., 199, 262, 267 f., 317, 319, 345, 348, 357, 362 f., 393, 421, 431 f., 448, 451, 453 f., 459, 468, 474, 493, 502, 512, 518, 535 f., 546, 561, 606, 625, 629, 634, 686 f., 705, 722, 725 f., 745, 748 f., 751 Geschichte machen 346, 748 geschichtlich bedeutsam machen 526 (un)historisch machen 267, 427 glauben machen wollen 705 lebendig machen 567 wirklich machen 363, 416 zum Individuum machen 197, 211, 230, 324, 616 zum Objekt machen 138 f., 148 f., 338, 682 (er)schaffen XIII, XXIV f., 11, 36, 103, 111, 155, 345, 457, 461, 487, 490, 518 f., 537, 630, 657, 698 Erschaffung d. Menschen 461 S. a.: Entwicklung, Schöpfung, Werden zustande bringen 153, 301, 590, 615, 638, 644, 649, 691, 745 sich zurecht machen 717 S. a.: Begriffsbildung, Konstituieren, Konstruktion, Produkt, Werden Hervor: ∼holen 739 S. a.: Erscheinung, Motiv, Werden Herz 762 S. a.: Aufmerksam Heterogen(ität) 37, 78, 82, 195, 197, 204 f., 357, 457 S. a.: Kontinuum, Unterschied Heute, s.: Gegenwart Hilfsmittel, s.: Mittel Hinaus 138, 261, 366, 687 ∼führen 95, 134, 221, (261), 381, 407, 564, 579, 705, 720, 728 f., 732 ∼gehen 9, 22, 63, 86, 157, 241, 326, 333, 335, 350–353, 356, 429–431, 434, 511, 536, 538, 562, 564, 567, 588, 592, 604, 607 f., 618, 628, 632, 645, 673, 700, 702, 717 f., 728, 730, 732, 755 ∼kommen über 17, 156, 158, 163, 191, 431, 458, 472, 507, 538, 560, 594, 627, 684, 686, 705 ∼-/überragen 90, 184, 506, 712, 718 ∼reichen 157, 485 ∼ sein 638 ∼weisen 116, 299, 534, 703, 726 f. über sich ∼ 98, (624, 661), 726 f. S. a.: Annahme, Geschichte, Grenze, Jenseits, Sehen, Streben

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Wortregister

Hindernis 32, 149, 166, 265, 447 hinderlich 26, 47, 118, 121, 150, 228, 250, 296, 322, 415, 421, 527, 583 f., 704 verhindern/hemmen 329, 695 (sich) scheuen 4 f., 20, 118, 250, 383, 524, 661, 709 im Weg stehen 34, 49, 209, 311, 385, 555, 563, 704 in d. Weg stellen 626 Widerstand 10, 21, 666 S. a.: Ablehnung, Ignorieren Hindurch XXVI, 12, 26, 137, 244, 387, 389, 419, 424, 470, 479, 485, 580, 626, 682, 726 S. a.: Durchdringen Hinein XVI, 387, 571, 630, 652 ∼bringen/-führen/-legen 94, 435 f., 442 (∼)geraten (in) 431, 552, 643, 680, 686 ∼kommen/-stellen 350, 469, 726 ∼stellen/-treiben 726, 734 ∼tragen 334, 651 ∼ziehen 339, 541, 641 sich eindrängen/stürzen in 10, 52 Sichversenken 16, 687 S. a.: Deuten, Einschließen, Gefühl, Gesichtspunkt, Gewalt, Leben, Richtung, Spiel, Streben, Übergang, Zugehörigkeit Hinter, s.: Jenseits Hinüber: ∼führen/-gleiten 137, 502, 573, 765 S. a.: Übergang Hinzu ∼fügen IX, 158, 189, 408, 541, 548, 629, 685 ∼kommen XI, XIV, XXV, 46, (301), 407 ∼nehmen 610 ∼treten 38, 46, 53, 56, 59, 62, 419, 435, 618 be-/herbeischaffen 289, 315, 354 (sich) verschaffen 287, 625, 659, 756 zuschieben 52, 71, 242 S. a.: Einschließen, Ergänzung, erreichbar, Erweiterung, Heran, Quantität, Vereinigung, Zuerkennen, Zusammen Historie 335, 660 Historiker VIII, X f., XXIV, XXVII, XXIX, 154, 222, 225, 232, 236, 262 f., 278, 281, 284–286, 291–296, 298 f., 302, 304, 307, 311, 321, 325–328, 330 f., 333–336, 340, 342, 346 f., 351–357, 360, 362, 370, 374 f., 377, 383, 386–388, 390, 393–395, 397, 409, 423–429, 433–437, 441- 443,448, 452 f., 456, 470 f., 477 f., 482–486, 488–493, 495–497, 499, 506–510, 512, 515–517, 528, 532–535, 537, 540 f., 552, 557, 559, 563– 568, 571, 580, 582, 585, 588–596, 598–602, 605, 607–610, 620, 624–627, 632, 646, 648–

650, 654, 663, 693, 695, 737–739, 742 f., 745, 748, 751–754, 757, 759 f. moderner Historiker 496 (natur)wissenschaftlicher Historiker 222, 455, 626 verstehender Historiker 609 S. a.: allgemein, Aufgabe, Geschichte, historisch, Kampf, Wesen, Wissenschaft historisch XV, 20, 240, 243, 254 f., 268 f., 285, 308, 327, 330, 338 f., 352, 396, 400, 424, 434, 443, 452, 460 f., 463–465, 468, 484, 491, 533, 544, 564, 570, 590, 612, 616, 621, 631, 684, 695, 698, 735, 749 absolut ∼(es) 240, 255, 264 f., 279 f., 287, 291, 326 f., 337, 339, 354, 364, 372, 383, 390, 394, 438–440, 442 f., 445–447, 449– 455, 457 f., 461, 464, 469–472, 476, 487, 494, 527, 552, 555, 579, 593, 601, 607, 695, 716, 718 bloß ∼(es) 22, 338, 660, 722 f., 725 empirisch ∼ 29, 427, 468 individuell/konkretes ∼es 274, 337 nur/rein ∼ 221, 510, 619 ∼es 13, 21, 101, 167, 178, 189 f., 213, 227–230, 232, 234, 239–242, 245, 248, 251, 253–258, 261, 265, 268, 289, 303, 305, 308, 320, 324 f., 328, 337, 360, 378, 395, 397, 399, 430, 438, 459 f., 475, 481, 504, 623, 725, 727, 734 f., 743 f. ∼es erster/zweiter/dritter Ordnung 247, 249, 255, 443, 462 ∼es höherer Ordnung 247–251, 255, 257–259, 262, 264, 287, 292, 443, 462 primär/sekundär ∼(es) 341, 433–437, (462), 506, 530, 532, 538, 635, 695 relativ ∼(es) 242 f., 246–249, 251–253, 255, 257–259, 261 f., 264–266, 272, 279, 287–289, 292, 326 f., 369, 371 f., 414, 418, 422, 424, 438 f., 441, 443, 445–453, 458, 464–467, 469, 472, 474–476, 487, 495 f., 517, 527, 551 f., 601, 607, 611, 620, 631, 695, 713 f., 727 drei Bedeutungen von ∼ 338 f. ∼es − Natur 253–255, 265, 289, 373 ∼(es) − Naturwissenschaft(lich) 239 f., 324, 397, 459, 481, 619, 660 ∼es (- Seelisches) − Wert 504, 734 ∼ − logisch/wirklich 338, 613 anti∼ 298, 664 Über∼(es) 556, 718, 720, 727, 734 f. Un∼(es) 2, 5, 247, 298, 359, 370, 395, 425, 427, 630, 634, 649, 718, 720, 744, 748 absolut/völlig un∼ 242, 245, 247, 256, 436, 460, 720 S. a.: Abstrakt, allgemein, Arbeit, Art, Aufgabe, Bedeutung, Bedingung, Begreifen,

Wortregister Begriff, Begriffsbildung, Behandlung, Bestimmung, Beziehung, Biologie, Blick, Charakter, Darstellung, Denken, Element, Entwicklung, Erfassen, Erkennen, Erkenntnis, Erleben, Faktor, Faktum, Form, Forschung, Frage, Frei, Ganzes, Gebilde, Gedanke, Gegenstand, Geist, Gemeinschaft, Gepräge, geschichtlich, Gesetz, Gesichtspunkt, Gestalt, Handlung, Herstellen, Ideal, Individualisieren, Individualität, individuell, Individuum, Inhalt, Interesse, Kausal, Kennen, Kraft, Leben, Lehre, Logik, Macht, Mannigfaltig, Material, Meinen, Mensch, Methode, Mitteilung, Moment, Natur, Objekt, Objektivität, Ordnung, Periode, Person, Philosophie, Prinzip, Produkt, Psychologie, Qualität, real, Realität, Recht, Reihe, Religion, Richtung, Satz, Schauen, Seelenleben, Sinn, Situation, Standpunkt, Tatsache, Teil, Teleologie, Tendenz, Theorie, Untersuchung, Veränderung, Verstehen, Volk, Vorgang, Wahrheit, Weg, Welt, Weltanschauung, Werden, Wert, Wesen, wesentlich, Wichtig, Wirklichkeit, Wirkung, Wissenschaft, Zentrum, Zusammenhang Historismus XII, 8, 697, 717, 726, 736 Höchst(es) XIII, XXIV, 6, 19, 57, 61, 70– 72, 92, 98, 168, 178, 258, 263 f., 272, 287, 336, 401, 424, 430, 473, 478, 524, 532, 559, 622, 638, 648, 655, 675, 678, 686 f., 765 gipfeln/zuspitzen 600, 749 Krönung 480 Spitze 24, 70, 449, 687, 764 S. a.: Aufgabe, extrem, Höhe, Ideal, Quantität, vollkommen Höhe, höher 298, 408, 425, 634, 641 ∼r − nieder 637 ∼punkt 5, 11, 425, 465, 509 hoch, s.: Qualität, Schätzen, Vorrang S. a.: Aufsteigen, Entwicklung, Form, Höchst, Maß, Ordnung, Organisation, Organismus, Quantität, Seelenleben, Sinn, Vorrang, Wert, Wirklichkeit Hören XXIX, 2, 11, 38, 47 f., 55, 117 f., 245, 304, 306, 381, 555, 575 S. a.: Akustik, Aufmerksam, Klang Hoffnung 10, 485, 498, 719 erhoffen XVIII, 486, 640, 719, 740 ∼slos 299, 357, 394, 486, 640, 660 Zuversicht 4 S. a.: Sehen (Aussicht, aussichtslos), vergeblich, Warten Homogen(es) 77 f., 195, 363, 387 S. a.: Anschauung, Gleich, Konsistenz, Kontinuum

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Horizont 8 (historischer) Gesichtskreis 345, 696 Hülle, s.: Fläche Humanität 717 S. a.: Ideal Humor köstlich/Scherz 40, 638 (ver)spott(en) 225, 261, 609, 632, 638 Hunger 519 Hypostase 388 metaphysische Begriffs∼ 388, 500, 662, 672, 687, 722 f. Hypothese 85 f., 91, 162, 259, 632, 690 S. a.: Form, Urteil Ich 135, 141, 712 außer mir 570 S. a.: Individuum, Selbst Ideal 52, 58, 71, 90, 162, 300, 326, 349, 402, 441, 629, 715–717, 726, 728 erkenntnistheoretisches ∼ 673 ethisches/politisches ∼ 329, (717), 720 formales ∼ 704, 728 höchstes ∼ 63, 270, 381, 687 letztes ∼ 52, 95, 160, 241 logisches ∼ XXVII, 63, 68 f., 71–73, 77, 79, 83–87, 89 f., 92, 94, 158 f., 164, 192, 241, 248, 292 f., 333–335, 352, 372, 393, 428, 431, 438, 482, 484, (486), 511, 540, 613 (natur)wissenschaftliches ∼ 52, 70, 82 f., 87, 91, 97, 158 f., 192, 239, 241 f., 249, 256, 270, 333, 438, 613 Auffassungs∼ 162, 333 Begriffs∼ 68, 71, 79, 162, 192, 325 f. Erkennens-/Erkenntnis∼ 44, 207, 241, 381, 402, 406, 687, 704 Humanitäts-/Menschheits∼ 715–717 Kenntnis-/Wissens∼ 44, 631 Objektivitäts∼ 336, (511), 625, 633, 651, 673 Theorie∼ 74, 83 f., 87, 92, 94 f., 159, 192, 239, 244, 249 Willens∼ 728 f. ∼ d. Begriffsbestimmung/-bildung 62 f., 77, 79, 84, 498, 647 ∼ d. Darstellung 484, 499 ∼ d. geschichtlichen Darstellung 292, 352 ∼ d. historischen Darstellung 292 f., 333, 372, 482, 511 ∼ d. Geschichtsbetrachtung/-philosophie 429, 632 ∼ d. Geschichtswissenschaft 265, 334 f., 393, 402, (428), 431, 484, 540 ∼ d. Geschichtswissenschaft − außertheoretisches Werturteil 335 ∼ d. Psychologie 159 f., 163 f., (486)

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Wortregister

∼ − Wirklichkeit 292 f. S. a.: Art, Begriff, Bild, Herstellen, Idealität, Objekt, Psychologie, Setzen, Struktur, System, Vorbild, Wirklichkeit, Wissenschaft Idealismus 15, 136 Deutscher ∼ 1 f., 10, 12, 15, 268 f., 666 metaphysischer ∼ 664 physiologischer ∼ 461 transzendentaler ∼ 95, 374 idealistisch 666 transzendental-idealistisch 82 S. a.: Metaphysik, Philosophie, Weltanschauung Idealität 160 Ideal(es) 52, 73, 76 Ideales − Realität/Wert 326 ideell 516, (559) S. a.: Ideal Idee 34, 80 f., 177, 325, 598, 633, 668, 681 ∼ − Real(ität)/Wirklichkeit 671 f. Ideenlehre 80, 671 Identifizierung XXII, 38, 40, 122, 131, 135 f., 142 f., 145, 152, 180, 189, 194, 234, 375, 410, 502, 705 f., 733 zur Deckung bringen 292, 416 gleichsetzen 44, 56 f., 130 f., 133, 135 f., 142, 145, 147, 169 f., 175, 179, 214, 233, 241, 249 f., 320, 356, 363, 367, 370, 379 f., 387, 402, 433, 498, 500, 502, 527, 560, 636, 673, 704, 720, 748 S. a.: Gleich zusammenfallen 13, 39, 55, 64, 71, 74, 96, 102, 114, 131, 166, 175, 183–185, 189, 191, 193, 195, 198, 205, 212 f., 215, 227, 279, 283, 294, 303 f., 331, 360, 377, 406, 425, 468, 476, 496, 502 f., 506, 519, 524, 529, 537, 551, 553, 571 f., 593, 661, 687, 700, 713, 720 im Begriff zusammenfallen 361, 414, 430, 446, 451, (495) notwendig zusammenfallen 425, 634 Koinzidenz 440, 510, 752 inhaltlich koinzidieren/zusammenfallen 61, 446, 496 S. a.: Identität, Übergang Identität VII, 36, 55, 67, 91, 133, 135, 141, 165, 180, 184, 239, 266, 303, 321, 325, 383, 525, 534, 566, 570, 574, 583, 713 S. a.: Bedeutung, Dasselbe, Gleich, Identifizierung, Übereinstimmung Ideologie 632 S. a.: Dogma idiographisch XXIII, 270, 286, 295 Ignorabimus 7

nie(mals) wissen 33, 37, 62, 77 f., 111, 245, 695 Ignorieren XII, XXVIII, 65, 89 f., 97, 109, 116, 148, 199, 243, 247, 251, 254, 256, 265 f., 302, 359, 400, 419, 453, 475, 480, 599, 652, 727, 749 absehen von XV, XVIII, XX, XXII, 25 f., 31, 50, 59, 64, 95, 104, 109, 113, 146– 148, 153, 159, 162, 171, 192, 196, 198 f., 201 f., 208 f., 239, 242, 244–246, 248, 250, 261, 269, 289, 293, 295, 298, 302, 306, 311, 315, 318, 323, 333, 344, 346, 359, 368, 374, 380, 403, 414, 416–420, 426 f., 441, 457, 466, 471 f., 476, 483, 485, 492, 497, 503, 505, 517, 520, 543, 549 f., 605, 607, 616, 630, 640, 649–651, 669, 676, 689, 691, 697, 705, 707, 709, 716–718, 732, 745 ausweichen/überspringen XX, 10, 717 f. beiseite bleiben/lassen 115, 212 f., 271, 280, 323, 336, 340, 480, 484, 486, 602, 625, 663 S. a.: Wegfallen hinweg-/umgehen 17, 359, 653 unberücksichtigt XI, XVII, 13, 94, 285, 356, 369, 383, 533 (ver)meiden XX, 11, 20 f., 25, 56, 32, 50, 55, 108 f., 113, 116, 128, 132, 141, 146, 183, 227, 236 f., 301, 325, 336, 350, 356, 410, 412, 416, 457, 475, 481, 525, 547, 576, 629, 673, 679 unvermeidlich XVI, 134, 335, 358, 395, 416, 420, 552, 598, 655–657, 682, 692, 727, 729 S. a.: notwendig (vor)übergehen 120, 225, 336, 441 S. a.: Ablehnung, Aufheben, Verkennen Illusion 472, 667 S. a.: Fiktion, Phantasie Immanenz 15–18, 81, 731 S. a.: Gesetz, Sinn, Urteil, Welt, Wert, Wirklichkeit Imperativ, s.: Forderung Impression 34 S. a.: Wahrnehmung Individualisieren 342, 466, 468, 477, 555, 567, 590, 594, 642, 698, 764 geschichtliches/historisches ∼ 255, 443, 493, 504, 612, 620, 662 Individualisierung d. Lebens 714 S. a.: Art, Atom, Begreifen, Begriff, Begriffsbildung, Behandlung, Beschreibung, Beziehung, Charakter, Darstellung, Erfassen, Forschung, Generalisieren, Geschichte, Meinen, Methode, Quantität, Sprache, Tendenz, Verstehen, Wissenschaft

Wortregister Individualismus 269, 346, 359 f., 370, 456, 477, 492 f., 518, 632, 710, 712–714, 748 f. Individualität 197 f., 203, 211–213, 216, 221, 240, 243, 245, 252, 278, 306, 312, 316, 323, 327, 340–343, 351, 377, 386, 389, 403 f., 437, 449–454, 459–461, 465, 468, 471–473, 506, 519, 543, 554–556, 572, 575, 577–580, 583 f., 586–588, 592, 599 f., 603 f., 623, 696, 714, 739, 742 f., 747, 749 absolute ∼ 579 f., 584, 586 f., 592, 594 anschauliche ∼ 212, 589 eigentliche ∼ 213, 312 geschichtliche ∼ (450), 611, (628, 753) historische ∼ (221 f.), 314, 317, 365, 369, 378, 451, 453, 464, 474, 500, 508, (524), 664, (695, 746) individuelle ∼ 212, 591 (ir)reale ∼ 312, 377, 567, 572 f., 575, 578, 583 f., 586 f., 600, 603 f., 606 f. mathematische ∼ 206 psychische/seelische ∼ 311 f., 319, 566 f., 571 f., 577, 579 f., 583 f., 586, (587), 591 qualitative/quantitative ∼ 206, (211), 212, 403, (406) (un)wirkliche ∼ 206, 226, 472, 565, 567, 587 f. volle ∼ 406, 472 wesentliche ∼ 341, 350, 524, 753 Ding∼ 204, 240, 508, 666, 741, 743 Gattungs∼ 449 f. Gemeinschafts-/Gruppen∼ 443, 449, 451, 474, 592, 714, 752 Körper∼ 228, 459, 524 Kollektiv-/Volks∼ 716, 718, 749 Objekt∼ 203, 210, 219, 222, 329, 332, 350, 474, 482, 506, 628, 678, 746, 753, 761 ∼ d. Elements/Glieds/Teils 341, 361, 365 f., 385, 753 ∼ d. Entwicklung 401, (464, 628, 633, 683) ∼ d. Ereignisses 471, 477, 742 ∼ d. Ganzen 211, 361, 369, 406, 714 ∼ d. Gebildes 245, 554, 578–580, 590, 606 ∼ d. Geschehens 220, 222 f., 229, 303 ∼ d. Individuums 278, 348, 386, 474, 579, 599 ∼ d. Menschen 318, 323, 454, 521, 579, 584, 587, 592, 711, (712, 716) ∼ d. Persönlichkeit 453 f., (455), 456, (461, 592, 650), 712, (762) ∼ d. Prozesses/Verlaufs 478, 624 ∼ d. Realität 403, 571, 598, (603) ∼ d. Seelenlebens 564–566, 573, 578, (580), 584, 586 f., 589 f., 592, 595, 603 f., 606 f. ∼ d. Seins 340, 374, 521, 565 f., 589, 593

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∼ d. Sinns 555, 565 f., 572, 586, 592, 603 f., 624 ∼ d. Unwirklichen 565 ∼ d. Vorgangs 336, 472, 529, 575, 741, 749 ∼ d. Wirklichen/Wirklichkeit 189, 192, 197–204, 206, 208, 210, 212–214, 219, 223– 229, 231, 239, 245 f., 265, 274 f., 340, 352, 355, 357, 403 f., 406, 422, 473, 523, 554 ∼ d. Wollens u. Handelns 506, 517, 523, (694 f.) mehrere Arten/Bedeutungen von ∼ 206, 317 ∼slos 308 ∼ − Begriffsbildung 199, 206, 303 ∼ − Irreales 599 f. ∼ − Mannigfaltigkeit 341 ∼ − Negation 387 ∼ − Sinn 587–594 ∼/Besonderheit − Imperativ/Pflicht 711– 714, 716 S. a.: Anschauung, Art, Atom, Begriff, Einheit, gemeinsam, Gesetz, Herstellen, individuell, Psychologie, Sinn, Wesen individuell 38, 141, 208–213, 226, 229 f., 275, 280, 312 f., 319, 322, 326, 346, 351– 356, 363–365, 370, 376–378, 384–387, 403– 407, 436, 445, 472, 478, 554, 559, 587, 624, 628, 656, 667, 711 f., 716, 722, 742 absolut ∼ 449, 467, 470, 555, 579–584, 586 f., 591, 595, 696 rein ∼ 348, 357, 445, 470, 482, 628, 682, 713, 753 ∼ − sozial 714 f. ∼es 119, 189, 197, 199, 204, 207–212, 214, 216, 219 f., 222, 225–227, 230, 232, 240–244, 247, 249 f., 266–269, 274–276, 278, 280, 287, 289, 306–308, 320 f., 324 f., 334, 341 f., 346, 353, 355–357, 359–361, 368, 370, 372, 377–379, 385–387, 393, 400 f., 407, 409, 438, 442 f., 446, 451 f., 455–457, 459 f., 468, 475 f., 479, 482, 484, 493, 497, 515, 518, 531, 553, 555 f., 563, 566 f., 600, 623 f., 628, 640, 661, 664, 711, 714, 738–744, 746, 750–753, 759 absolut ∼es 255, 325, 439, 446, 450, 475, 580, 594, 764 f. bloß ∼es 694 historisch ∼es (455), 743 rein ∼es 289, 453, 455 f., 647, 713 relativ ∼(es) 243, 258, 449, 555, 579, 584 f., 593–595, 696 ∼es − Wert 512 ∼es − Wirkliches 197, 226 f. über∼ 141, 311, 593, 682, 685, 699, 701

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Wortregister

S. a.: allgemein, Anschauung, Art, Bedeutung, Begriff, Besonderheit, Bestimmung, Beziehung, Charakter, Darstellung, Ding, Durchschnitt, Eigenart, Einheit, Element, Entwicklung, Erfahrung, Existenz, Form, Ganzes, Gebilde, Geltung, gemeinsam, Gesetz, Gestalt, Handlung, historisch, Individualität, Individuum, Inhalt, Kausal, Lage, Leben, Mannigfaltig, Objekt, Person, Qualität, Quantität, real, Realität, Reihe, Seelenleben, Sein, Sinn, Spezifisch, Stelle, Stimmung, Subjekt, Tatsache, Teil, Total, Unterschied, Vorgang, Weg, Welt, Wert, Wille, Willkür, Wirkliches, Wirklichkeit, Wirkung, Wissenschaft, Zusammenhang, Zustand Individuum XIX, 5, 128, 143, 158, 168, 184 f., 197–199, 204 f., 211, 213, 222, 230 f., 243, 265, 268, 277–279, 289, 291, 304, 309 f., 313–329, 333, 339–343, 346, 348 f., 354, 357, 360–365, 369 f., 372, 385–387, 395, 402, 404, 407, 418, 423, 433, 436 f., 439–445, 447, 449–454, 456, 461, 464, 468, 474 f., 483, 492–495, 509, 516–521, 534 f., 543, 551, 553 f., 565–570, 572, 574, 579– 583, 599–602, 628, 654, 683, 699, 705, 710–714, 716–718, 720, 728, 733, 740, 746– 748, 751 f. einheitliches/unteilbares ∼ 313, 319 f., 365, 367 einmaliges/individuelles ∼ 231, 579, 714 freies ∼ 378, 720 geschichtliches ∼ 231, 322, 370, 624 gewertetes/wertbezogenes ∼ 317 f., 322 f., 348, 654, 656, 711 historisches ∼ 28, 231, 278, 309, 315, 317, 319 f., 322–324, 326–328, 331, 337– 343, 345, (348), 354, 359–361, 363, 365, 383, 385–387, 394 f., 406 f., 423, 429, 431, 436, 440, (442), 445, 449, 467, 481, 506, 508–511, 519, 521, 529 f., 538, 545, 574, 596, 635, 648, 656, 682, 695, 711, 714 letztes/neues historisches ∼ 366, 736 historisches ∼ − Persönlichkeit 713 isoliertes ∼ 359, 474, 517 menschliches ∼ 198, 323 psychophysisches ∼ 549 f., 567, 596 reales/wirkliches ∼ 197, 231, 308, 386, 550, 554, 579 seelisches/Seelen∼ 318, 481 sittliches ∼ 711, 714 soziales ∼ 517 f., 694 teleologisches ∼ 343 wesentliches/zentrales ∼ 433, 442, 445, 474, 596, 663 Kollektiv-/Teil∼ 391, 443

In-dividuum 313 f., 316 f., 320, 322–324, 332 f., 343, 450, 517, 519, 616, 630, 678, 712, 714 historisches In-dividuum 322, 327, 338, 383, 431, 466, 510, 519, 529 f., 538, 545, 648, 656, 682, 711 reales In-dividuum 554 Individuendum 343 ∼ im engen Sinn 278, 314, 316, 319–321, 323, 337 f., 342, 348 ∼ im strengen Sinn 255, 265 zwei Bedeutungen/Begriffe von ∼ 198, 308, 312, 319 ∼ − Körper 310, 313, 315–318, 345, 481, 572 ∼ − Wirklichkeit 211 ∼ est ineffabile 226 S. a.: Art, Atom, Aufgabe, Begriff, Einheit, Einzelnes, Faktor, Ganzes, Geschichte, Herstellen, Ich, Person, Selbst, Subjekt, Wir, Wissenschaft Induktion 300, 627 Ineinander, s.: Übergang Inhalt XX, 8, 38, 47, 96, 152, 158, 209, 281, 296, 301 f., 304 f., 316, 340 f., 345 f., 432, 446, 449, 458, 461, 555, 611, 630, 654, 669, 673, 693, 695, 708, 731, 741, 761 S. a.: allgemein, Angabe, Armut, Bedeutung, Einheit, Form, Material, Methode, Teil allgemeiner ∼ 280, 296 f., 305, 360, 439, 442–444, 447–450, 473 f., 476, 552–555, 738, 742, 744, 746, 749 f. anschaulicher ∼ 38 f., (42 f., 51, 79), 146, 199 f., 216, 304, 491, (589) geschichtlicher ∼ 22, 242, 305, 346, 411, 436, 453, (480), 526, 733 f., 749 historischer ∼ 341, 414, 418, 443, 448, 458, 476, 611 individueller ∼ 116, 199–201, 226, 278, 304 f., 307–310, 321, 356, 444, 449 f., 473 f., 476, 555, 563, 589, 595, 630, 648, 652, 672, 741, 749 irrationaler ∼ 226, 723 (natur)wissenschaftlicher ∼ 193, 301 f., 340, 443 f., 446, 676, 687, (758) realer/wirklicher ∼ 142, 146, 199, 677, 731 (un)bestimmter ∼ 47, 49, 316, 506, 703 unmittelbar(er) (gegebener Bewußtseins)∼ 144–146 wesentlicher ∼ 194, 340, 451, 663, 757 Bedeutungs∼ 39, 46–49, 51, 53, 102, 155, 667 Begriffs∼ XX, 39, 41 f., 47–49, 52, 54–58, 60, 64, 69, 77, 79, 103, 163, 168, 175, 192–

Wortregister 204, 217 f., 223, 236, 245, 278, 280, 296 f., 304 f., 307 f., 321, 324–327, 340, 349 f., 356, 360–362, 369, 380, 390 f., 408 f., 429, 439 f., 442–452, 454, 460, 462, 464, 473 f., 476, 487, 495, 506, 515, 525, 529, 534, 552, 555, 566 f., 571, 589, 595, 603, 605, 630, 647 f., 652, 654, 658 f., 663, 667–669, 672, 678, 698, 710 f., 713, 715, 718, 723, 738, 742, 744, 746, 749 f., 752 allgemeiner Begriffs∼ − allgemeiner Zusammenhang 749 f. historischer Begriffs∼ 243, (280), 340, 414, 418, 422, 440, 449 individueller Begriffs∼ 449, 672, (749) psychologischer Begriffs∼ − psychische Realität 152 wissenschaftlicher Begriffs∼ − wirklicher Materialbestandteil 152 Begriffs∼ mit drei Ordnungen 443 Begriffs∼ − Begriffsumfang 41, 62, 361 f., 371 f., 440 Begriffs∼ − Urteil(sgehalt) 54–57, 80, 89, 117 Begriffs∼ − sinnlich anschauliche Wirklichkeit 196 Bewußtseins∼ 116, 134, 139–147 Bewußtseins∼ − Psychisches 142 Ding∼ 38, 79 f., 309, 659 Gegenstands∼ 658 Gesetzes∼ 61, 377, 629, 652 f., 710 Realitäts∼ 209, 657, 731 Seelen∼ 310, (567), 568, (579) Sinn∼ 553 f., 572 System-/Welt∼ 200, 761 Theorie∼ 86, 91, 290, 369, 377, 380, 563, 670, (757) Wert∼ 366, 523, 528, 553, 655, 685, 696, 707, 711 Wirklichkeits∼ 102, 198–203, 215, 217 f., 222 f., 225 f., 296, 304, 658, 704, 732 f. Wort∼/-gehalt 50, (51), 67, (554, 667) ∼ d. Mannigfaltigkeit 39, 62, 72, 278, 316 ∼ d. Wirklichen XXII, 199, 202 ∼ d. Wissenschaftsstoffes 758 ∼ − Methode 243, 281, 422 ∼ − Umfang XVIII ∼sarm 488, 692, 715, 723 ∼lich XVII, 79, 84, 86, 124, 297, 340, 476, 488, 515, 528 f., 567 f., 579, 629, 655, 658, 696 S. a.: allgemein, Besonderheit, Bestimmung, Erfüllung, formal, Gebilde, Gestalt, Herstellen, Identifizierung, Konstruktion, Mannigfaltig, richtig, Unterschied, Zusammenhang

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∼lich − logisch XVII, 300, 340, 366, 548, 758 ∼lichkeit 153 f., 216 Gehalt XVII, XXIII, 184, 297, 535, 556, 701, 709, 731 S. a.: Bedeutung, Form, Urteil, Zwei logischer Gehalt 54–56, 61, 66, 277, 279, 582 wahrer logischer Gehalt 48, 537 objektiver/sachlicher Gehalt XXIII, 184, 545 theoretischer Gehalt 335, 534, 546, 582, 731 unwirklicher Gehalt 184, 236, 536 f., 543 unwirklicher Gehalt/Sinn − reales/wirkliches Sein 536 f. unwirklicher logischer Gehalt − wirkliches psychisches Urteilen (55), 536 f. wissenschaftlicher Gehalt 7, 709 Begriffsgehalt 56 f., 66 f., 158, 216, 225 f., 236, 297, 603 Erkenntnisgehalt/-∼ 40, 118, 215 Kulturgehalt 556 unwirklicher Kulturgehalt − sinnvolle Kulturwirklichkeit 537 unwirklicher sinnhafter Kulturgehalt − wirkliches psychisches Sein 543 Lebensgehalt/-∼ 181, 184, 536 Problemgehalt 556 Sinngehalt 545, 556, 582, 601, 758 Urteilsgehalt 54–57, 59–61, 79–82, 103, 117, 128, 149, 158, 214, 356, 534, 546 S. a.: Akt gültiger Urteilsgehalt 56, 60, 69, 79 f., (103) logischer Urteilsgehalt 51, 55, 57 f., (61, 66), 81, 128, 184 transzendenter Urteilsgehalt 55 unbedingt allgemeiner Urteilsgehalt 65, 376 wahrer Urteilsgehalt 51, 55 f., 59 f., 184 Wahrheitsgehalt 335, 537 Wertgehalt 334, 434, 545, 758 Wortgehalt/-∼ 50, 67, (553 f.) Gehalt/∼ d. Materials/Stoffs 152, 545, 785 Inneres, innen IX, XXVI, 90, 131–133, 147, 396, 538–540, 560, 680 Inneres − Psychisches 560 f. innerhalb 130 f., 242, 253, 256, 261, 265, 474, 506, 523, 553 innerlich 34 in sich 18, 600 S. a.: Abschließen, Außen, Einschließen, Haben, Leben, Mannigfaltig, Natur, Ruhe,

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Wortregister

Sein, Selbst, Sinnlich, Welt, Wesen, Widerspruch Innewohnen, s.: Einschließen innig 260, 617, 726 intim XXX, 592 f. Instanz, negative 391, 492, 629 S. a.: Kriterium Instinkt 544, 608 S. a.: Vernunft Instrument 668 S. a.: Mittel Intellekt, s.: Verstand Intellektualismus 541 f., 584, 631, 686, 688 f., 696, 728 Intelligenz 542 f. Intensität XXIII, XXIV, XXVI, 34–38, 41, 45, 47, 52 f., 61 f., 82, 87, 107–109, 111 f., 115, 153 f., 223, 278, 286, 339–341, 348, 603, 632 eindringlich 709, 728 S. a.: energisch, Mannigfaltig, Quantität, Sehen Intention XXX, 726 Interesse, interessant IX, XIII, XIX, XXIII, XXVIII, 5, 9, 16 f., 20 f., 37, 41, 43, 61, 81, 84, 86, 88, 123, 138, 149, 153, 205, 218, 220, 224, 230, 232, 236, 246, 248, 251, 255, 262–264, 266, 270, 285, 287, 289 f., 292, 294, 298, 320, 323, 329 f., 332, 335, 337, 349, 354, 376, 395 f., 406, 423, 433, 445, 455–457, 470, 477, 483, 485, 489, 492 f., 497, 510, 512, 518, 522, 533, 539, 556 f., 559, 571, 573, 583, 588, 596 f., 607, 619 f., 642, 657 f., 681, 690, 696, 702, 715, 721, 723, 738, 761 ästhetisches/künstlerisches ∼ 42, 115, 368 (außer)wissenschaftliches ∼ 47, 115, 119, 183, 222, 226, 261, 334, 356, 366, 455, 457, 530 f., 542, 661, 742 geschichtliches ∼ (5), 220, 267, 287, 354, 436, 450 f., 457, 533, 599, 737, 739 historisches ∼ 27, 294, 320, (354), 368, 433, 436 f., 453, 455, 466, 489, 500, 516, 527, 531, 556 logisches ∼ 21, 44, 86, 100, (112), 144, 235, 260, 293, 295, 297, 303, 308, 325, 334, 446, 488, 540 materielles ∼ 481, 524 method(olog)isches ∼ XI, 375, 457, 487, 507 naturwissenschaftliches ∼ 3, 65, 115, 354, (375), 437, 497, 500, 503, 538 philosophisches ∼ XIII, 1 f., 23, (298, 651), 737 praktisches/theoretisches ∼ 40, 489, 618, 647, (657)

Kultur-/Lebens∼ 334 f., 647 ∼ an d. Wirklichkeit 42, 218, (226), 264– 266, 493, 516 Interessantes 23, 325, 337 Interpretieren, s.: Deuten Intuition 12, 435, 568, 590, 609, 760, 765 logisch unkontrollierbare ∼ 766 S. a.: Denken, Erfassen, Erkenntnis, Intuitionismus, Logik, Metaphysik, Schwärmer Intuitionismus 118 Irrational(ität) XXII, XXIV, 37 f., 152, 225 f., 232, 473, 541, 591, 663, 665 f., 722 ∼es XXII, 215, 226, 723 S. a.: Wirkliches, Wirklichkeit Irrationalismus XXII, 197 irreal, s.: real Irrtum 18, 128, 130, 182, 207, 232, 235, 318, 327, 367–369, 375, 402, 407, 431, 484, 574, 602, 614, 656, 719, 721, 728, 756 in d. Irre führen/gehen 143, 706 irreführend 231, 410 Verirrung 457 Fehler XIV, 489, 672, 702 unfehlbar 4 verfehlt 86, 200, 214, 230, 232, 356, 374, 656 Täuschung 54, 207, 231, 236, 332, 389, 409, 573, 602, 628, 637, 639, 743 hinweg-/vortäuschen 2, 318 Selbsttäuschung 18, 336 übersehen XX, 18, 29, 115, 198, 203, 216, 230 f., 315, 324 f., 403, 470, 482, 559, 582, 619, 630, 666, 706, 747 vorgeben 631, 680 S. a.: Als ob, Betrug, Verkennen, Verwechslung Isolieren 47, 140, 206, 359, 368 f., 373, 395, 405 f., 472, 474, 496, 518, 544, 562, 683, 746 f., 765 anschaulich ∼ 369, 747 begrifflich ∼ 64, (206), 212, 279, (301), 369, 403, 468, 470, 501, 513, 537, 596, 747 künstlich isoliert (369), 405 f., 496 absondern 55, 150, 282, 348, 707 (aus)sondern 191, 278, 301, 316 gesondert 104, 114, 256, 389, 423, 431, 487, 500, 577, 704, 709 S. a.: Ausschließen, Denken, Einzelnes, einzig, Individuum, Lösung, Objekt, Spaltung, Trennung Italien 361, 477, 506 Japan 497 Jenseits 82, 534, 572, 731 jenseits 313, 551, 582, 623 jenseits aller Erfahrung/Erkenntnis 666, 731

Wortregister jenseits d. empirischen Wirklichkeit 344, 729–731 hinter 88, 92, 541, 614 S. a.: Grund andere Welt 16, 670 Welt außerhalb d. Wirklichkeit 17 Welt über empirischer Wirklichkeit 16 dahinterliegen 32, (541), 658 f. (dar)über hinaus 138, 203, 406, 567, 588, 621, 696 S. a.: Andere, Außen, außer, Grenze, Hinaus, Transzendenz, Welt Junker 446 Jurisprudenz, s.: Wissenschaft Kaiser, s.: Krone Kampf XXII, XXVIII, 5, 9, 181, 261, 339, 344, 387, 408, 497, 514, 542, 665, 688, 721, 728, 758, 760 ankämpfen 387 bekämpfen VII, XIX, 8, 118, 123, 183, 186, 207 f., 231 f., 235, 261, 263, 273, 278, 322, 359 f., 362, 370, 375, 378, 426, 431, 456, 524, 541–543, 672, 707 ∼ ums Dasein 40, 634, 641, 737 Angriff XXII, 85, 186, 215, 371, 680 angreifbar 660 Konflikt XXI, 21, 172, 238, 535, 729 d. Krieg erklären 735 Polemik XV, XXVIII, 65 Schlacht 328, 379, 444 Streit(en) XXX, 46, 330, 332, 339, 478, 650, 687 S. a.: Frage Widerstreit 687, 727, 732 Wortstreit XIX, 109, 514 Streit d. Historiker VIII, X, 738, 749 (viel)umstritten XIV, 257, 373, 664 schlichten/verteidigen VIII, 687 (sich) vertragen 166, 210, 309, 338, 344 (un)verträglich 346, 417, 641, 721 Waffe 40, 391, 634, 735 S. a.: Begriff, Diskussion, Gegner, Konkurrenz, Leid, Widerspruch, Zwang (bezwingen) Kantianismus, s.: Neukantianer kantisch 204, 668, 698 Leibniz-∼ 757 f. Kategorie 69, 367, 500, 630, 705, 731 Kausalitäts∼ 374, 376 f., 379 S. a.: Lehre kategorisch, s.: Forderung Kausal(ität) 343–345, 373–379, 381, 391–393, 412 f., 417, 432–434, 462, 634, 636, 680 f. historische ∼ität 376–379, 381, (382), 385 f., 388, (394, 407), 431, 435 f., 459, (496)

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individuelle ∼ität 376–379, 381, 385, 388 f., (392 f.) mechanisch(e) ∼(ität) 413, 416, 421, 425 metaphysisch-teleologische ∼ität 417 f., 420 naturwissenschaftliche ∼ität (376), 377, 381 psychophysische ∼ität 498–501, 705 teleologische ∼ität 344, (411 f.), 413, 417 f., 420 zwei ∼itätsarten/-gestaltungen 344, 376, 379, (381), 412 f. historisch-/teleologisch-∼ 412, 683 ∼ität − Teleologie 343 f., 373, 413 drei Begriffe von ∼ität (individuelle/historische, allgemeine/naturwissenschaftliche, ∼itätsprinzip/-kategorie) 375–377, 381 Ursache 343 f., 373–377, 379–385, 387– 391, 394 f., 411, 413, 416 f., 420, 423 f., 436 f., 452–454, 499 f. historische Ursache 383, (385), 388–391, 393 f., (435 f.), 462, 471 individuelle Ursache 376 f., 380, 382, 384, 387, 391, 395, 432, 453, 499, 530 wahre Ursache 385, 388, 500 End-/Mittelursache 417, 420, 436 Zweckursache 420, 423, 431 metaphysische Zweckursache 413, 420 Ursache − Effekt/Wirkung 344, 375, 382 f. Ursachlos(igkeit) 373, 378 f. verursachen 390, 499 causa aequat effectum 382 f. causa efficiens/finalis 344, 411 auslösen 526 S. a.: Äquivalenz, Bedingung, Bedürfnis, Bestimmung, Beziehung, Darstellung, Einfluß, Feststellung, Folge, Form, Forschung, Frei, Geschichte, Gesetz, Gleichung, Kategorie, Meinen, Methode, notwendig, Prinzip, Reihe, Theorie, Vorgang, Werden, Zusammenhang Kennen XVI, XX, XXX, 10, 12, 14, 29, 32, 58, 73, 76 f., 79, 81, 100, 102, 124, 127, 134, 140, 143, 146, 149, 155, 157, 165, 170, 179 f., 184 f., 194, 201, 216, 218, 221, 235, 238, 245, 260, 271, 274, 286 f., 290 f., 294, 304, 331, 373, 383, 393, 402, 406, 423, 439, 483, 486, 492, 497 f., 516, 528, 533, 564, 568 f., 572, 574, 576, 578, 587 f., 599, 604, 627, 646, 653, 663, 665, 670 f., 673, 696, 708, 729, 751, 754, 761, 763 (un)mittelbar ∼ XVII, 134 f., 143, 153, 194, 204 f., 482, 568, 570–572, 574, 577 f., 587 unmittelbar ∼ − sein 134

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Wortregister

Kenntnis XXX, 38, 44, 90, 104, 107, 110, 151, 161, 209, 260, 275, 284 f., 287, 289– 291, 304, 366, 384, 391, 394, 406, 454, 463, 471 f., 479, 489 f., 496, 525, 528 f., 564, 577 f., 590, 592, 595, 614, 644, 660, 693, 718, 720, 737, 756 geschichtliche/historische Kenntnis 291, 490, 530, 718, (734) notwendige Kenntnis VII, 618 psychologische Kenntnis 490 f., 579 Wertkenntnis 332, 654 unkenntlich/Unkenntnis 355, 651 Kenntnisnahme 21, 283, 485, 758 (Sach)Kenner XI, 154, 757 sachkundig 288 Menschenkenner/-kenntnis 486, 490 f. ∼lernen VII, 25, 31, 45, 53, 110, 114, 118, 120, 123, 139, 158, 167, 178, 184, 219, 222, 229 f., 234, 248, 258, 261, 270, 274, 277, 279 f., 298, 302, 317 f., 337, 340 f., 347, 357, 372, 385, 393, 414, 480, 484, 505, 552, 566, 578 f., 581, 587 f., 597, 618, 629, 652, 655, 666, 682, 699, 701, 741, 746 Anonymes 266 S. a.: Bekannt, Ideal, Ignorieren, Lehre, Verkennen, Wissen, Zusammen Kern, s.: Zentrum Kind 289, 571 S. a.: Embryologe Kirche 519, 527, 549–551, 553 f., 574, 642 Klagen, s.: Leid Klang XXI, 20, 60, 145, 180, 200, 209, 246, 269, 313, 319, 325, 403, 407, 420, 441, 518, 543 f., 550, 575 f., 583, 669 Wort∼ 38, 46, 544 S. a.: Akustik, Hören, Laut klar XIII, XVIII, XX, 2, 36, 53, 84, 127, 168, 197, 234, 250, 289, 358, 360, 455, 498, 513, 520, 543, 559, 588, 601, 726, 738 ∼heit XIX f., XXIII, XXVII, 5 f., 9, 12, 19, 22, 25, 86, 129, 152, 221, 235, 263, 490, 535, 558, 578, 633, 639, 651, 657, 740, 761, 763 begriffliche (Un)∼heit XXIII, (122), 127, 226, 335, (522), 543 f., 610 logische (Un)∼heit 21, (128, 182), 631 theoretische Klärung/∼heit 334, 697, 700 volle/vollständige ∼heit 51, 207, 270, 328, 335, 467, 512, (630 f.), 764 wissenschaftliche ∼heit/Klärung 9, 569 Un∼(heit) 13, 15, 25, 56, 106, 122, 127 f., 327, 408, 410, 578, 602, 610, 628 f., 631, 753 ∼legen VIII f., 25 f., 72, 84, 98, 101, 109, 120, 125, 130, 167, 176, 237, 244, 254, 260, 267–269, 274, 276 f., 279, 300, 319, 334,

337, 342, 362, 371, 407, 425, 437 f., 446, 454, 484, 522, 533, 543, 607, 640, 673, 697, 709, 765 ∼machen 15, 20, 30, 33, 39, 41, 80, 124, 132, 185, 194, 197, 203, 226, 240, 260, 268, 274, 302 f., 308, 314 f., 320, 324, 330, 333, 365, 371, 381, 386, 392, 453, 471, 492, 533, 546, 553, 557, 574, 580, 592, 602, 606, 620, 674, 678–680, 704, 706, 711, 753, 762 f. ∼ sein XXX, 35, 46, 53, 94, 106 f., 121, 130, 158, 161, 170, 206, 208, 215, 221, 237, 271 f., 315, 344, 352 f., 355, 389, 397, 415, 422, 438, 467, 475, 497, 503, 510 f., 534, 542, 553, 556, 562, 583, 590, 598, 600, 611, 645, 656 f., 662, 674, 686, 690, 710, 723 f., 731, 742 ∼stellen 145, 293, 327, 382, 563, 566, 584, 597, 676, 732 ∼werden VII, 16, 27, 42, 78, 85, 88, 97, 101, 114, 118, 123, 141, 167, 185, 189 f., 199, 228, 230, 241, 248, 259, 300, 306, 340, 416, 456, 497, 522, 547, 561, 574, 585, 602, 668, 684, 693, 697, 715, 719 Klärung IX, XXVIII–XXX, 269, 553, 566, 575, 610, 614, 700, 728 begriffliche Klärung 486, 559, 572, 759 logische Klärung/∼stellung 116, 238, (269), 541, 564, (572), 608, (614) philosophische Klärung/Un∼heit 549, 610 Problemklärung 558, 563, 566, 569, 607, 614, 640 ungeklärt 541, 559 S. a.: Aufklären, Bedeutung (Eindeutig), Einleuchten, Einsicht, offenbar, Sehen (durchsichtig), Verschwommen, Zerstören (aufräumen) Klasse, s.: Art Klassifikation, s.: Ordnung Klassik(er) XVII f., 268, 716, 722 f. Kleiden in 13, 145, 235 sprachliche (Ein)Kleidung 54, 259 umkleiden 356, 434, 491, 589 S. a.: Fläche Klein(heit), s.: Quantität Kluft XIII, 91, 175, 196, 199, 201, 595 f., 670, 719 klaffen 89, 205 S. a.: Abstand, Fehlen (Lücke), Spaltung klug: gewiegt 491 Knoten 569 König 295 Können 208, 229, 263, 290, 315, 345, 452, 487, 492, 542, 568 f., 585, 611, 662, 670, 719 f., 738, 741, 750, 758 ∼ − sollen/wollen 711, 727, 730

Wortregister vermögen IX, XXII–XXIV, 8, 35, 41, 78, 102, 134, 150, 168, 189, 191, 200, 215, 222, 256, 267, 281, 319, 405, 419, 442, 472, 499, 566, 568, 575, 577 f., 582, 587, 592, 600, 602, 652, 681, 716, 729 f., 766 Unvermögen 488, 727 in d. Lage sein XIII, 174, 203, 425, 459, 625, 643, 688 S. a.: Fähig, Möglich Körper(lich) XVII, 16, 22, 32 f., 35, 53, 60 f., 71–77, 79, 82 f., 88–91, 95 f., 98, 101, 108, 111 f., 120 f., 123–125, 130–135, 138, 142, 151 f., 163, 194 f., 198, 249 f., 309 f., 314–317, 323, 371, 384, 401, 405 f., 412, 414, 416 f., 459, 482 f., 498, 501, 506, 535, 547, 549, 557, 567, 637, 640, 659, 670–672, 762 f. anschaulicher ∼ 33, (35), 195, (204), 482 beseelter/seelenloser ∼/Leib 130–133, 567 lebend(ig)er ∼ 101, 249 f., 502 realer ∼ 236, 563, 604, 668 unbelebter ∼ 255 wirklicher ∼ 98, 164, 271 Welt∼ 35, 110, 157, 248, 255, 403–406, 440, 472 ∼(welt) − Natur 169 f., 173 f., 178 f. ∼ − Organismus 416, 636 ∼ − Psychisches/Seele 3 f., 6, 26 f., 123 f., 127, 131–135, 137 f., 141, 150, 160, 165, 169 f., 172–176, 178 f., 184 f., 190, 197, 202, 228, 239–241, 295, 310 f., 313 f., 316, 477, 481, 483, 498–505, 535, 542, 559, 561 f., 569 f., 572, 575, 604 f., 705 ∼ − Seele − Sinn 596 ∼ − Quantität 501 ∼liches 137, 170, 179, 234, 502, 514 ∼liches − Psychisches 184 ∼liches − Mechanisches/Quantifizierbares 500 (Un)∼lichkeit 174, 569 Un∼lich(es) XIX, 4, 25, 184 f., 534, 569, 572, 574, 605 nicht-∼lich 128, 170, 178, 281, 486 ∼(lich) − Seele/Seelisch(es) 4, 6, 26 f., 121, 123 f., 130 f., 134, 143, 169, 184, 198, 234, 241, 310, 312–314, 316, 477, 481 f., 498–502, 504 f., 535, 543, 561, 572, 596, 605, 659 ver∼n 326, 427, 724 Wertver∼ung 328, 684, 720 Leib 132, 137 f. S. a.: Atom, Bewußt, Dasein, Ding, Erkenntnis, Existenz, Faktor, Form, Ganzes, Gebilde, Geist, Haltung, Individualität, Individuum, Leben, Mannigfaltig, Materie,

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Meinen, Natur, Objekt, Organismus, Realität, Sein, Subjekt, Teil, Theorie, Vorgang, Welt, Wesen, Wirklichkeit, Wissenschaft Kohinoor 315, 317, 322 f., 328, 337, 342 Kollektivismus/Kollektivum, s.: gemeinsam Kombination 43, 99, 114, 350, 617 S. a.: Beziehung, Zusammen Kommunismus 456 Komplex, s.: Gebilde kompliziert, s.: Problem Konkret(heit) 361, 555, 562, 703, 747 mit Händen greifen 15 S. a.: allgemein, Art, Ethik, historisch Konkurrenz: wetteifern 358 S. a.: Anerkennen, Gegner, Harmonie, Kampf Konsequenz, s.: Folge konservativ XII Restauration/rückschrittlich 12, 298 S. a.: Behalten, Tradition Konsistenz Dichte 403 Verdichtung 24, 90, 246 f., 404 S. a.: Fest, Homogen, Zusammenhang Konstanz 212, 251, 399, 406, 436 f., 522 Konstante 206 prästabiliert, s.: Harmonie S. a.: Bleiben, Dauer, Kontinuum Konstatieren, s.: Feststellung Konstituieren 364, 377, 382, 555, 598 konstitutiv 500 S. a.: Form, Herstellen Konstruktion XXIV, 12, 63, 72 f., 83, 86 f., 159, 298, 300, 357, 441, 463, 493, 748, 754, 758, 760 formale/inhaltliche ∼ 300, 542 (geschichts)philosophische ∼ 298, 631, 633 logische ∼ 27, 83, 85, 90, 93, 159, (241), 253, 263, 288, (302, 393, 446), 613 Begriffs∼ 302, (463), 465, 500, 632 Konstruktiv(es) 263, 615, 758, 760 S. a.: Form Re∼ 484, 490 f., 595, 611 S. a.: Herstellen, Schema, Struktur Kontemplation 542 S. a.: Schauen Kontinuum 35–37, 77, 395, 432, 539 heterogenes ∼ 37, 73, (82), 151, 363, 426, 554, 704 homogenes ∼ 36 f., 78 mathematisches ∼ 36 f., 401 Kontinuität 37, 91, 253, 465 kontinuierlich 77 f., 91, 395, 426, 428 f., 434, 501, 719

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Wortregister

gleichmäßig 6, 16, 33, 190, 398, 520, 612, 742, 761 unterbrechen XXVI S. a.: Dauer, Fehlen (lückenlos), Konstanz Konventionalismus 632 Koordination 312, 686, 688, 693 Kopie, s.: Abbild Korrelat, s.: Beziehung kosmisch 254 S. a.: All kosmopolitisch 717 Kraft XXXI, 87, 90, 196, 253, 287 historische ∼ 613 Überzeugungs∼ 84, 87, 205 entkräften XXVII Energie 87, 94–96, 129, 212, 501 Energie − Materie 93, 96 Energetik 93–97, 129 (er)drücken(d) 452, 542, 642 Unterdrückung 714 Erlahmen/Trägheit 2, 90 S. a.: aktiv, Bleiben (Beharren), energisch, Herab Krankheit 413 Geisteskranker 290 f., 568 S. a.: Wahn Kreis VIII, X, XII, 3, 197, 349, 371, 647, 669, 712 weite ∼e X, XXIX, 2, 5, 9 f., 92, 334, 485 Kultur∼ 646 f., 654 Problem∼ XI, 564, 728 Um-/Wirkungs∼ XXIV, 290 S. a.: Gebiet, Horizont, Vorgang, Zirkel Kreuzung 29 Krieg, s.: Geschichte, Kampf Kriterium 658, 686, 706, 742 letztes ∼ 655, 706 Wert∼ 634, 686 S. a.: Faktor, Instanz Kritik, kritisch IX f., XV, 14, 207, 232 f., 283, 285 f., 310, 395 f., 427, 476, 482, 503, 539 f., 542, 566, 613, 621, 638, 659, 730, 736, 756 unkritisch 11, 15, 150, 166, 705 Erkenntnis∼ 15 ∼er XV, 409, 480, 507, 518 schelten XXII, 518 S. a.: Ablehnung, Diskussion, Einwand, Widerspruch Krone: Kaiserkrone 294, 377 künstlich − natürlich 171 S. a.: Isolieren Kult: Heroenkult 456 Kultur 28 f., 170, 173 f., 281, 520–531, 535– 538, 544–546, 548 f., 625–629, 639, 650, 684, 694, 716–718, 725 f., 733–736, 760

(außer)wissenschaftliche ∼ 334, 527 geschichtliche ∼ 6, 551, 725 lebendige/psychische ∼ 282, 335 materielle/physische/technische ∼ 525 f., 761 menschliche ∼ 527, 537, 656, 683 reale/wirkliche ∼ 282, (521), 522, 529 rechtliche/religiöse/wirtschaftliche ∼ 527 wertbezogene ∼ 535, 616 Volks∼ 520, 526, 528 Zweideutigkeit d. ∼ 535 f. ∼ − Natur XII, 29, 169 f., 183, 191, 520, 524, 541, 616 f., 625, 639 wert-/sinnerfüllte ∼ − wert-/sinnfreie Natur 761 ∼ − Wert 281, 535, 545, 639 wertbezogene ∼ − wertfreie Wirklichkeit 616 S. a.: Arbeit, Begriff, Einheit, Entwicklung, Epoche, Ganzes, Gebiet, Gebilde, Geist, Gemeinschaft, Geschichte, Gesetz, Gut, Handlung, Herstellen, Kreis, Inhalt, Interesse, Leben, Macht, Material, Medium, Mensch, Menschheit, Mittel, Objekt, Philosophie, Prinzip, Produkt, Psychologie, Sinn, Sprache, Staat, Technik, Volk, Vorgang, Weg, Werden, Wert, Wirklichkeit, Wissenschaft, Zentrum, Ziel Kundgeben/-tun XXX, 86, 568, 757 Kunde (geben) 203, 394, 463 Aufschluß geben 53 Proklamierung 10, 299, 302, 324, 532, 643, 689 verkünden 10 S. a.: Ausdruck, Mitteilung Kunst XXV, 14, 170–173, 181, 184, 258, 306, 355–357, 367–369, 440, 457, 506, 516 f., 519–521, 525, 532, 534, 537, 615, 617, 646, 648 f., 698, 703, 747 Dicht-/Vernunft∼ 630, 740 ∼ − Wissenschaft 368 f., 457, 747 ∼stück 442 künstlerisch 290, 320, 332, 336, 355–357, 367 f., 491, 527, 556, 615 f., 698, 748 Künstler 41, 118, 355 f., 368, 488, 506, 510, 556, 641 S. a.: Ästhetik, Begriffsbildung, Geschichte, Interesse, Leben, Mensch, Philosophie, Produkt, Psychologie, Sinn, Sprache, Wahrheit, Wert Lage XXVIII, 6, 77, 157, 210, 403, 532, 648, 650, 660, 672, 711, 745, 757 individuelle(r) ∼/Umstand 210, 363, 470, 712 Wissenschafts∼ (660), 760, 766

Wortregister sich befinden 35, 85, 91, 106, 130, 157, 163, 215, 219, 359, 368, 386, 400, 506 f., 509, 511, 517, 622, 631, 672, 690, 712, 718, 721, 735, 745 f. befindlich 36 f., 211, 395, 478, 517, 667 Milieu 385–387, 454, 474 f., 750 S. a.: Können, Kreis, Situation, Stelle, Zustand Land 13 S. a.: Heimat, Mensch langweilig 261, 614 Laut 38, 42, 45 Wort∼ XI, 118, 124, 397 S. a.: Klang Leben XIII, XXIII–XXV, 15 f., 82, 115, 175, 181, 184, 197, 222, 248 f., 252–254, 260, 296, 319, 332, 339, 345, 348, 367, 369, 386, 388, 413, 421, 440 f., 465, 488, 494, 502, 516, 520, 524, 541 f., 571, 573, 576, 587, 593, 598, 601, 617, 628, 642, 656, 683, 687, 698, 703, 707, 712, 717 f., 726, 728, 731, 733 f., 743, 747, 762 aktives/tätiges ∼ 656 f., 710 bloßes/lebendiges/vitales ∼ 576 ethisches/sittliches ∼ 698, 706, 709, 711, 715, 717 gegenwärtiges ∼ 588, 590 f., 594 geistiges ∼ 2, 7, 26, 83, 121 f., 178, 182, 232, 257, 595, 763 S. a.: Wissenschaft (Natur∼) geschichtliches ∼ 2, 4 f., 8, 14, 31, 186, 228 f., 234, 263, 336, 409, 491, 495, 536, 556, 596, 598, 632, 652, 663, 696 f., 703, 715, 732–736 geschichtliches ∼ − Wert 704, 734 über-/ungeschichtliches ∼ 727, 735 gesellschaftliches ∼ 257 f., 262 f., 744 f. historisches ∼ 4, 13, 16, 229, 434, 540, 597, 717, 736 individuelles ∼ 323, 495, 593, 710 intimes/persönliches ∼ 593, 710, 717 irdisches ∼ 254, (261) künstlerisches ∼ 184, 332, 617, 698 menschliches (Zusammen)∼ (7), 257, 262 f., 265, 335 f., 345, 459, 517, 525, 654, 715, 719, 726, 745 nationales/staatliches ∼ 184, 526, 703 nicht-körperliches ∼ 128 organisches ∼ 166, 251, 265, 412, 459, 462 f., 465, 502 physisches ∼ 132 politisches ∼ 332, 490 f., 527 praktisches ∼ 40, 203, 320–323, 328 f., 337, 391, 491, 508, 618, 647, 656 f., 688 f., 695, 698, 710

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psychisches/seelisches ∼ 3 f., 21, 26 f., 83, 121–123, 128, 132 f., 135, 142 f., 151, 153, 160, 169, 178, 182, 186 f., 192 f., 257 f., 262, 310, 315, 477, 482, 484, 486, 498 f., 502–505, 507–509, 512, 516 f., 543, 573, 576, 582, 596 S. a.: Seelenleben reales ∼ 83, 229, 315, 486, 504, 536, 582, 704 reales psychisches ∼ − Methode d. Begriffsbildung 122 religiöses ∼ 184, 332, 617, 687, 698, 703, 728, 732–734 sinnlich ∼ 199, 205 soziales ∼ 516–518, (522), 706 f., 709 f. tägliches ∼ 46 f., 131, 348, 472, 588, 740 unmittelbares ∼ XIII, 199, 541, 587 ursprüngliches ∼ 578, 587 vollendetes ∼ 726 (vor)wissenschaftliches ∼ XII, XXV, 1, 6 f., 348, 485, 574, 594, 613 f., 617 f., 704 f., 724, 761, 763 wirklich ∼ 557, 573, 576–585, 587, 590, 593 f., 596, 600–608, 649, 654, 693, 711 wirkliches ∼ XVIII, 26, 121–123, 128, 368, 578, 617, 694, 711, 715 wirkliches ∼ − bloßes Verstehen 576 wirtschaftliches ∼ 258, 299, 524 Frauen-/Innen∼ 131, 133, 147, 721 Kultur∼ 29, 281, 527 f., 540, 544 f., 562, 631, 639, 650, 696, 698, 701, 703, 706, 725, 732, 734 f. historisches/menschliches Kultur∼ 523, 531, 623, 695 Natur-/Rechts∼ 617, 698, 724 viele/zwei Bedeutungen von ∼ 175, 576 ∼ − Methode 505 ∼ − Seele 502 ∼/Erlebtes − Wirklichkeit 175 Sichaus∼ 712 sich hinein∼ 488, 649 f. sich hinein∼ − verstehen 510 S. a.: Gesichtspunkt (sich hineinversetzen) ∼dig XXV, 125, 166, 196, 249, 351, 353, 392, 542, 557, 572 f., 576, 578, 590, 592, 596, 601–604, 608, 698, 732, 759 S. a.: Art, Körper, Kultur, Mensch, Sinn wirklich ∼dig 12, 319, 521, 550, 576–588, 590, 595, 597, 599, 601, 603 f., 606, 699 ∼diges XIII, 251 f., 419, 463, 465 ∼diges − Beseeltes 498 ∼diges − Materielles − Seelisches 502 ∼digkeit 610 un∼dig 578 Lebewesen 251, 260, 288, 367, 412 f., 458, 498, 638, 719

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S. a.: Geschichte, Physiologie, Protisten abgelebt 590 unbelebt 250, 255, 265 lebhaft 5, 370, 447, 497 S. a.: energisch S. a.: Anschauung, Aufgabe, Begriff, Biographie, Denken, Erfahrung, Erleben, Form, Forschung, Gesetz, Grund, Haltung, Herstellen, Individualisieren, Inhalt, Interesse, Körper, Macht, Meinen (Auffassung), Metaphysik, Mittel, Nähe, Natur, Ontologie (Palä∼), Philosophie, Seelenleben, Sinn, Sprache, Tod, Vital, Verstehen, Vorgang, Werden (Orthogenesis), Wesen, Wissenschaft, Zoologie Leer(heit) 8, 91, 380, 386, 461, 643, 696, 701 wirklichkeits∼ 603 S. a.: Begriff, Form Lehre VII, XXVII, 12, 15–17, 97, 181, 246, 253, 262, 287, 362, 478, 481, 492, 532, 556, 568, 632, 641, 700, 702, 722, 724, 758 Begriffs∼ 24 f., 66, 80 Entwicklungs-/Geschichts∼ 641, 758 historische Kategorien∼ 396 kennen ∼n 661 Lebensanschauungs∼ 12 Methoden∼ VII, XV, 43, 129, 144, 152, 156, 189, 255, 267, 273, 281, 284, 301, 307, 398, 426, 454, 482, 507, 531–533, 543 f., 560, 563, 572, 581, 584, 588, 597, 610, 612, 619, 681, 764 Volkswirtschafts∼ XXIII Weltanschauungs∼ XXV, 1, 6–9, 18, 281, 299, 688, 697 f., 725 S. a.: Philosophie wissenschaftliche Weltanschauungs∼ 12, 698 Wert∼ 555, 597, 619, 700, 706 ∼n 83, 89, 233, 295, 397, 405, 494, 609, 622, 636, 641 f., 719, 743 lehrreich XI, XXIV, 12, 207, 559, 613, 615, 730 unbelehrbar XXVI Mondkunde/Selenographie 614 Quellenkunde 283 S. a.: Farbenlehre, Ideenlehre, Theorie, Wärme, Wissenschaftslehre leicht, s.: bequem Leid(en) 10, 569 f., 573 f., 586 dornen-/peinvoll 12, 760 Dulden/ertragen XXIV, 5, 739 durchmachen 401, 404, 421, 530, 627 (un)erträglich 638, 641, 705 (be)klagen 3, 489, 755, 757 beklagenswert 7, 761

Schmerz XXV, 125, 151, 205, 499, 569 f., 574, 586 f., 760 S. a.: Kampf, Schwer, Übel Leistung XXX, 7, 9, 18 f., 31, 34, 39, 45, 47, 53 f., 97, 106, 113, 115, 126 f., 176, 210, 214, 216, 224, 268, 419, 422, 457, 488, 541 f., 607, 609, 649, 700, 716, 762 f. (natur)wissenschaftliche ∼ 45, 54, 763 Begriffs∼ 31, 34, 41, 45–50, 54, 57, 62 f., 103, 114, 216, (340) Tüchtiges 763 S. a.: Fähig, Verdienen, Zusammenhang Leiten, s.: Richtung Lernen XIX, XXIV, 152, 303, 361, 416, 473, 495 f., 585, 641, 697, 714, 762 Lesen IX, XXX, 1 f., 47 f., 304, 591, 651, 755 f., 759 vielge∼ 1 S. a.: Behandlung, Bezeichnung, Sprache ab∼ 300, 464 Leser X, XIV, XXV, XXX, 306, 589, 592 f., 608, 614, 750, 755 Letzt(es) 18, 24, 61, 90, 209, 235, 252, 298, 365, 657, 697, 718 S. a.: Art, Aufgabe, Begriff, Ding, Element, endgültig, Entwicklung, Ergebnis, Frage, Ganzes, Gegenwart, Geschichte, Gesetz, Gesichtspunkt, Ideal, Individuum, Kriterium, Natur, Ordnung, Philosophie, Prinzip, Psychologie, Qualität, Schluß, Teil, Theorie, Unterschied, Wissenschaft, Wort, Ziel Leugnung XI, XXIX, 52, 56, 126, 163, 191, 195, 210, 259, 261, 312 f., 317, 333, 355, 373, 385, 392, 426, 454, 478 f., 484, 497, 550, 641, 680, 686, 734, 736, 750, 761 S. a.: Ablehnung Leuthen 379 Licht 89 f., 97, 106, 110, 157, 163, 208, 245– 247, 250, 259, 265 f., 384, 414 f., 460–462, 667, 722 S. a.: Geschichte Nicht-∼ 462 ins ∼ bringen/rücken/stellen XIII, 372, 457, 533, 700 ∼ werfen auf 20 blenden/Glanz 10, 620 S. a.: extrem be-/erleuchten 436, 642 (hinein)leuchten 89, 415, 571 auf-/erhellen 116, 726 durcheinanderschillern 526 (∼)Strahl 106, 287, 384 S. a.: Einleuchten, Optik Liebe XXVI, 329, 722 Vaterlands∼ XXIII

Wortregister Vor∼ 2, 42, 360 amor intellectualis 687 S. a.: Mode (beliebt) Linie VIII, 355, 763 logische ∼ 554 Fortschritts∼ 425, 725 Grenz-/Trennungs∼ 238, 503 Lissabon 377 Literatur VIII f., XI, XV, XXVIII, 433, 488, 559, 591 Feuilletonismus/Gartenlaube XXV Lehrbuch/Roman IX, 368 Schriftsteller 488 Tageszeitung XVII Zitieren IX S. a.: Bibel, Philologie, Sprache Lösung 507, 571 ablösen 27, 552–554, 562, 572, 580 f., 596, 603–606, 619, 759 begrifflich ablösen 140, 537, 551, 553 begrifflich(e) ablösbar/Abgelöstheit 555, 605, 699 auflösen 8, 67–69, 75, 77, 80, 93, 96–98, 246, 249, 359, 368, 400, 414, 419, 740 S. a.: Zerfallen (in) Begriff auflösen 70–72, 94, 97, 101, 241, 269, 297, 306, 659 herauslösen 316, 448, 493, 518, 744, 747 loslösen 32 f., 47, 59, 128, 172, 310 f., 329, 331 f., 339, 367, 387, 459, 508, 512, 536, 636, 676 f. begrifflich(e) Losgelöstheit/loslösen 117, 206, 208, 537, (636) Aufgaben∼ (XXIV), 30 f., 34, 37, 52, 72, 88, 192, 221, 223, 229, 274, 302, 476, 598, 622, 624, 713 Problem∼ 8, 10, 13, 19, 70 f., 94, 159, 176, 178, 205, 246, 270, 277, 281, 289, 307, 321, 340, 396, 412, 463, 495, 531, 533, 536, 556, 559, 563, 569, 571 f., 574, 588, 622, 624, 633, 640, 657, 697, (725), 760 Lösbarkeit 528, 726 unlösbar/-lich 413, 582, 654 Abgelöstheit 554 f., 563, 575, 597, 604 f., 610 Ablösbarkeit 581, 584 (un)ablösbar 584, 699 Abwendung 723, 733 S. a.: Beziehung (Abkehr) S. a.: Antwort, Aufgabe, Ausschließen, Ergebnis, Isolieren, Problem, Trennung, Unterschied Logik VII, XXVII, XXIX, XXXI, 12, 19– 25, 27, 31, 44, 69, 81, 86, 95, 116, 118, 179, 182, 185, 216 f., 227, 256, 271, 297– 303, 334–336, 352, 361, 371, 407, 426,

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429 f., 434, 436, 448, 454, 458, 479, 497, 518, 539–541, 564, 608, 615–618, 643, 698, 700, 737, 753 f., 759 f., 765 f. allgemeine/formale ∼ 702 antike ∼ 65 f. darwinistische ∼ 633 intuitive/reine ∼ 691, 760 traditionelle ∼ 24, 41, 58, 80, 102 transzendentale ∼ 570 Geschichts∼ XV, XXIV f., XXVIII–XXX, 13, 20–24, 28, 183, 185, 271, 282, 299, 303, 335, 352, 359, 365, 386, 394, 398, 410, 426, 428, 435, 518, 539, 541, (549), 611, 616, 697, (724), 737, 755–761 formale Geschichts∼ XXVII, 542 Geschichts∼ − Geschichtsphilosophie 13 Schul-/Wissenschafts∼ 371, 475 ∼ d. Begriffsbildung 127, (155, 164) ∼ d. Biologie 412 ∼ d. Darstellung (532), 541 ∼ d. Geisteswissenschaft 179, 514, 566 ∼ d. Geschichtswissenschaft 187, 286, 298 f., 335, 469, 475, 541, 602 ∼ d. historischen Wissenschaft 508, 737 ∼ d. Naturwissenschaft XVII, (65), 117 f., 179, 217, 286, (371), 706 ∼ d. nicht-naturwissenschaftlichen Disziplinen 518 ∼er VIII, 109, 609, 754, (756), 760 Nur-∼er 766 ∼ − empirische Forschung/Wissenschaft (281), 298, 476 ∼ − Material 616 ∼ − Philosophie XXV f. ∼ − Psychologie XI, 162, 173 ∼ − Weltanschauungslehre 18 S. a.: Aufgabe, Geschichte, logisch, Logizismus, System, Teil logisch XVII, XVIII, 9, 18, 24–29, 50, 60, 70, 75, 85, 91–94, 117, 127, 150, 159, 162– 164, 166, 186, 188, 190, 197, 219, 223, 231–233, 237, 241, 262, 267 f., 271 f., 274, 292, 301–303, 333, 338, 346, 353, 363, 382, 401, 452, 456, 481, 483, 486–490, 572, 579, 582, 595, 607, 612, 617, 620–623, 627, 630, 656, 672, 686, 688, 691 f., 695, 739, 741, 758 f., 764–766 bloß/nur ∼ 20, 263 formal ∼ 21, 437 rein ∼ 27 f., 62, 70, 75, 82 f., 101, 163, 175, 188, 191, 201, 210, 224, 227–231, 238, 243, 258, 263, 271, 280, 302, 333 f., 346, 353, 397, 399, 407, 419, 422, 430, 438, 479 f., 519, 523, 533, 579, 647, 685 f., 689, 756 streng ∼ 480, 541

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Wortregister

∼ − sachlich 21, 23, 26–28, 93, 120, 124, 145, 159, 183, 190 f., 228, 263, 267 f., 353, 435, 479, 511, 513, 515, 616, 620 A-/un∼(es) 23, 115, 584, 586, 591 f., 594, 616, 688, 731 Über∼(es) 691, 731 ∼es XI, 184, 188, 191, 535, 692, 730 ∼es − Material 191 ∼es − Psychologisches XI collegium logicum 609 S. a.: Abstrakt, Absurd, Äquivalenz, Akt, allgemein, Arbeit, Atom, Ausdruck, Auseinander, Bedeutung, Bedingung, Begreifen, Begriff, begrifflich, Begründung, Behandlung, Besonderheit, Bestimmung, Bewußt, Beziehung, Charakter, Denken, Eigenart, Einsicht, Entwicklung, Erkenntnis, Erkenntnistheorie, Faktum, Fehlen, Forderung, Form, formal, Formel, Frage, Gebilde, Gebrauch, Gedanke, Gegensatz, Gegenteil, Geltung, genau, Gesichtspunkt, Gestalt, Gleich, Grenze, Grund, Grundlage, Gut, Handlung, Ideal, Inhalt, Interesse, klar, Konstruktion, Linie, Logik, Material, Methode, Mittel, Möglich, Naturalismus, notwendig, Ordnung, Prinzip, Problem, Regel, Richtung, Schauen, Schema, Setzen, Sinn, Sprache, Struktur, Teil, Tendenz, Terminologie, Theorie, Trennung, Übereinstimmung, Überlegung, Unsinn, Unterschied, Untersuchung, Urteil, Verstehen, Verwendung, vollkommen, Voraussetzung, Vorrang, Weg, Wert, Wesen, wesentlich, Widersinn, Widerspruch, Wille, Wissenschaft, wissenschaftlich, Ziel, Zufall, Zusammenhang, Zwang, Zweck Logizismus 584, 591 Logos 687 Misologie 541 Logos [Zeitschrift] XXII Lust 161, 458, 574 Sinnen∼/Schwelgen 559, 569 f. Un∼ 161 S. a.: Gefühl Machen, s.: Herstellen Macht XXIV, 263, 601, 727, 729, 735 f. geschichtliche/historische (Kultur)∼ 601, 726 f., 735 f. transzendente ∼ 424, 428, 665, 733 Lebens∼ XXIII Ohn∼ 37, 41, 727, 729 Welt∼ 424, 665, 732–734 ∼ d. Guten 424, 428, 732 ∼ d. Werte 730 f., 733 f. ∼ − Wille 729 ∼los/mächtig XXIII, 2, 140

sich bemächtigen 689 herrschen 4 f., 96, 121 f., 128, 152, 293, 334, 349, 370, 485, 491, 569, 629, 697 herrschend, s.: Tradition Herrschaft 4, 10 Alleinherrschaft 7, 457, 685, 725 beherrschen XXIII, 2 f., 5, 14, 16, 24, 72, 77, 81, 83, 91 f., 100, 107, 119, 162, 171 f., 217, 238, 260, 415, 420, 423, 642, 739, 761 vorherrschen/walten XX, 427, 634 S. a.: Teil (divide), Vorrang, Überlegenheit Magnetismus 245 Mannigfaltig(keit) VII, XVIII, 2, 32–36, 39–43, 46–49, 52–54, 57 f., 62, 73–79, 82 f., 88–91, 94, 96–103, 105 f., 110–116, 151– 154, 157, 167, 175, 190, 192, 196 f., 203, 205, 231, 245, 247, 251, 278, 309–316, 372, 422, 446, 468, 470, 556, 558, 562, 594, 609, 615, 617–620, 645, 671, 705, 741, 754, 760–765 äußerliche/innere ∼keit 34 anschaulich(e) ∼(keit) 37, 40, 44, 51, 53, 57, 82, 97 f., 102 f., 114 f., 151 f., 154 f., 164, 192, 200, 203, 207, 349–351 beobachtbare ∼keit 48, 157 empirisch(e) ∼(keit) (53), 72, (77), 88, 318 extensive/intensive ∼keit 34–38, 41, 45, 47, 52 f., 58, 61 f., 87, 103, 107, 109–112, 115, 153, 223, 245, 278, 286, 316, 321, 339–341, 348, 364 f., 395, 435, 603, 645, 647 geschichtliche/historische ∼keit 365, 615, 704, 722 individuell(e) ∼(keit) 155, 203, 239, 313, 315, 321 f., 722 inhaltliche ∼keit 316, 433, 761 körperlich(e) ∼(keit) 40, 66, 72 f., 82, 89, 111, 154, 312–314, 316, 671, 722 physische ∼keit 87 f., 313 psychische/seelische ∼keit 152 f., (165, 167, 311), 312 f. qualitativ(e) ∼(keit) 33–35, 73, 77 f., 89, 163, 168, 195, 247, 255, 659, 722 quantitativ(e) ∼(keit) 33 f., 73, 163, 168, 671 räumliche/zeitliche ∼keit 32, 36, 703 tatsächliche ∼keit 99, 760, 765 unbegrenzte ∼keit 76, 93 unmittelbar gegebene ∼keit 154, 174 (un)übersehbar(e) ∼(keit) 32–36, 39 f., 42, 46 f., 53 f., 57, 60–63, 69, 72 f., 77 f., 83, 88, 102 f., 107 f., 111, 151, 154 f., 161 f., 167 f., 186, 202, 204, 215, 225, 231, 239, 247, 278, 286, 292–294, 297, 303 f., 316,

Wortregister 321, 330, 339 f., 348, 389, 428, 435 f., 603, 645–647, 675, 744, 761 wirkliche ∼keit 35, 39, 152, 312 ∼keit d. Wissenschaft 760, 765 ∼es 53, 309, 671 mannigfach 468 bunt XVIII, 92, 96, 203, 526, 658 S. a.: Art, Einheit, Fülle, Individualität, Inhalt, Überwinden, Vielheit Maß(stab) 10, 15, 17, 22, 38, 42, 50, 60, 97, 195, 239, 287, 289, 307, 324, 335, 351, 371, 383, 394, 408, 456, 476, 491, 494, 496, 514, 527, 529 f., 556, 588, 607, 613, 615, 618, 620, 644 f., 653, 658, 660 f., 670, 678, 689, 693 f., 743, 755 höheres ∼ XII, 102, 232, 312, 373, 424, 482, 504, 605, 652, 674, 685 Über∼ 542 Wert∼stab 425, 427 f., 510, 637, 643, 689, (693), 719 messen 239, 405, 643 ∼gebend VIII, XXI, 42, 51, 86, 118, 125, 148, 156, 269, 272 f., 321 f., 341, 346, 431, 450–452, 455, 595, 674, 709 (un)angemessen XXVI, 83, 174, 186, 737 S. a.: Entscheidung, Quantität, Richtung, Stärke Masse [physikal.] 67, 87 f., 90, 93 f., 97, 232, 245 f., 287 Sand-/Sternenhaufen 105, 152, 668 Masse [Volksmasse] 265, 327, 348, 370, 385, 388, 452 f., 455, 458, 590, 595, 601, 750– 753 S. a.: Bewegung, Erscheinung Material XXIV, 20, 34, 39, 54, 110, 113, 136, 144 f., 150, 164, 166, 177, 182, 188, 211, 217, 230, 241, 243, 259, 284–289, 292, 305, 373, 434, 459, 463, 465, 468, 470, 484, 505 f., 518, 557, 560–562, 582, 598, 613, 615–617, 644, 646, 653, 675, 693, 708 f., 720 alogisches/atheoretisches ∼ 559, 616 anschauliches ∼ 223, 227, 434 empirisches ∼ 160, 301, 520 geschichtliches ∼ 21, 24, 185 f., 191, 224, 227 f., 232, 263, 291–293, 307, 330, 344, 346, 353, 359, 394, 462, 470, 483, 490, 506, 511, 513, 523, 527, 533–535, 538–540, 545, 549, 553 f., 557, 564, 589, 596, 610, 644, 647, 704 historisches ∼ 22, 27, 228, 277, 284 f., 302, 330, 346, 388, 435, 446, 458, 463, 484, 497, 505–507, 510, 514, (523), 524, 529, 533, 536, 540, 548, 561, 565 f., 593, 605, 632, 693

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(natur)wissenschaftliches ∼ 28, 32, 109, 111, 115, 120 f., 123 f., 127, 134, 136, 143– 150, 153, 165 f., 177, 184, 187, 191, 211, 238, 243, 246, 257, 260 f., 275, 277, 283, 286 f., 300, 302, 306, 309, 311, 313, (373), 430, (490), 513 f., 527, 544, 557, 560, 611, 616, 620, 644, 647, 675, 677 psychisches/seelisches ∼ 136, 152, 155, 291, 489, 555, 562, 564 reales ∼ 120 f., 123, 144 f., 152, 155, 230, 286, 484, 490, 673 tatsächliches ∼ 115 unmittelbar gegebenes/-er ∼/Stoff 144 f., 147, 284, 286 (un)wirkliches ∼ 39, 41, 121 f., 160, 535, 562, 640, 673 wesentliches/zentrales ∼ 286, 470, 513 f., 523, 540, 564, 610 f. Begriffs∼/-stoff 482, 674 Erkenntnis∼/-stoff 217, 679, 681 (historisches) Kultur∼ 191, 545 Quellen∼ 284–286, 292 f., 304, 436, 483, 552, 564, 568, 580, 582, 585, 588, 590, 606 Tatsachen∼ 275, 285 f., 292 f., 304, 346, 462, 466, 564, 590, 628, 639, 649, 673, 677 historisches Tatsachen∼ 284, 482 f., 485, 505, 518, 582 (psychisches/-er) ∼/Stoff d. Psychologie 83, 123 f., 130, 133 f., 136, 139, 143–150, 152, 154 f., 164–166, 183, 289–291, 311, 482, 489, 520, 555, 562, 564 f., 592 ∼ − Methode 150, 177, 217, 233 f., (238), 261, 280, 288, 299, 504 f., 533, 538–540, 598, 610 ∼ − Struktur/Verfahren 21, 518, 560 f. ∼ − Wert 332, 510, 536, 545, 632 ∼es 191 ἀμέθοδος ὕλη [améthodos hyle¯; ungeordneter/unstrukturierter Stoff] 292 Stoff XX, XXIV, 98–100, 284, 289–291, 482, 565, 617, 633, 687, 761 geschichtlicher Stoff XXVII, 285, 309, 368, 457, 481, 491, 495, 506–508, 510, 521, 523, 525, 532 f., 536, 538, 540, 545, 556, 558, 561, 563, 610 historischer Stoff 284, 292, 346, 411, 426, 434 f., 437, 458, 463, 481, 509, 511, 514, 523 f., 526, 533 f., 538–540, 557, 560, 590, 596, 602, 611, 625, 628, 695 realer/wirklicher Stoff XX, 120 f., 416, 563, 687 seelischer Stoff 482, 564 unzersetzbarer Stoff 99 wissenschaftlicher Stoff 21 f., 27 f., 98– 100, 120, 129, 144, 178, 194, 198, 263, 282–285, 287, 415 f., 456 f., 462, 468, 514,

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Wortregister

533, 535, 538, 541 f., 545, 548, 615–617, 674, 758 Grund-/wesentlicher Stoff 99, 523, 556 ∼/Stoff d. Geschichtswissenschaft 183, 185, 191, 224, 284, 293, 456, (513, 527, 538), 540 f., 598, 610 Stoff − Methode 21, 27, 540, 545, 548, 561, 616 Stoff − Wert 291, 510, 523, 533, 538, 665 S. a.: Bestimmung, Darstellung, Eigenart, Einheit, Erkennen, Erkenntnis, Faktor, Fehlen, Form, formal, Gesichtspunkt, Inhalt, Logik, logisch, Meinen, Methode, Subjekt, Unterschied, Wesen, Zusammen Materialismus 4, 121, 147, 161, 299, 452, 481, 497 f., 687, 705 S. a.: Metaphysik Materie(ll) XVIII, 90, 92 f., 98, 100, 253, 481, 494, 524–526, 559, 723 ponderable ∼ 90, 100, 245–247 tote/unbelebte ∼ 250, 465 ∼lles − Sinnliches 502 S. a.: Ding, Form, Geist, Gut, Interesse, Kraft, Kultur, Leben, Theorie, Vorgang Mathematik 35 f., 75–78, 112, 195, 206, 248, 272 f., 362 f., 659 ∼er 35 Arithmetik 271 Brechung von Lichtstrahlen 106, 384 Minus/Plus 43, 352, 356 Winkel 363 S. a.: Anschauung, Begriff, begrifflich, Begriffsbildung, Behandlung, Bestimmung, Endlich, Gesetz, Gleichung, Individualität, Kontinuum, Kreis, Linie, Objekt, Periode, Physik, Punkt, Rechnen, Statistik, und, Wissenschaft, wissenschaftlich, Zählen, Zeichen Mechanik XVII f., 70 f., 82–85, 87–93, 98– 100, 107–109, 159, 162, 182, 194 f., 246, 249 f., 261, 269, 271 f., 287, 413–419, 460, 486–488, 494, 669, 671, 762 mathematische ∼ 248 Entwicklungs∼ 261 Mechanisches 144, 250, 500 Mechanisierung 166 S. a.: Begreifen, Denken, Erklärung, Gesetz, Kausal, Mechanismus, Meinen, Standpunkt, Theorie, Wissenschaft, Zusammenhang Mechanismus 3, 70, 84, 93, 101, 107, 161, 250 f., 412–414, 416–418, 641, 669 S. a.: Mechanik Medium Träger 95, 418, 552 f., 556, 718 Kulturträger 538

Sinnträger 418, 537 f., 548, 551, 557, 563 f., 590, 592 Träger d. Sinngebildes 537 f., 551, 590 S. a.: Mittel, Vermittlung Medizin 618 Mehrheit, s.: Vielheit Meiden, s.: Ignorieren Meinen IX, XIX, XXI f., 5, 7, 16, 18, 20, 25, 29, 32–34, 39, 42 f., 47 f., 55 f., 59 f., 67, 74, 76, 81, 84, 94, 98, 104, 107 f., 116–118, 125–128, 131–134, 136, 140, 150, 156, 158, 160 f., 165 f., 169 f., 172, 181 f., 184, 189, 192–195, 198 f., 207, 213, 225, 227, 232, 235 f., 246, 252, 262, 265 f., 271, 276, 284, 312 f., 325, 327 f., 331, 338–340, 342–344, 346 f., 362, 371, 374 f., 377, 381, 395, 397, 419, 423–425, 439, 441, 447, 449, 460, 468, 483, 485 f., 488, 492, 496, 503, 517, 527, 534, 536 f., 542, 544, 546 f., 560, 563, 568, 570, 574–577, 580, 603 f., 610, 637, 642, 646, 649, 653 f., 666, 668, 679, 688, 694, 699 f., 707 f., 717, 721, 723, 731, 744 eigentlich/wirklich ∼ 169, 575, 580 f. Satz∼ 568, 574 Gemeintes 285, 542 mit∼ 604 Meinung IX, XII, XV, XVIII, XXV, XXVII, XXX, 3–5, 7 f., 13, 24, 31, 51, 65 f., 68, 80, 94, 97, 118, 123, 125, 129, 150, 185, 189, 196, 206 f., 213 f., 230–232, 234 f., 275, 278, 292, 330, 346, 357, 373, 395, 485, 487 f., 494, 502, 507, 569, 620, 624, 632, 642, 660, 667, 672, 763 wissenschaftliche Meinung 336, (396) Ansicht VIII f., XI f., 16, 37, 39, 66, 68, 85, 91, 93 f., 120, 123–127, 131, 135–137, 143, 147, 182, 185, 197, 204, 206 f., 209, 221, 229, 232 f., 235, 257, 268, 273, 288, 306, 310, 313, 322, 325, 327, 329, 341, 346, 362, 375, 378, 398, 420, 424, 455–457, 485, 487–489, 491, 500, 503, 512, 524, 527, 559, 615, 629, 644, 646, 652, 655, 657, 659 f., 668 f., 671 f., 693, 706 S. a.: Anschauung, Form, Gesichtspunkt, Sehen, Zustand Naturansicht 413 vier Ansichten (zum Verhältnis Geschichtswissenschaft − Psychologie) 487–496 Auffassung XII f., XV, 4, 7, 35, 38, 57, 65, 80–82, 89, 91, 93, 96, 103, 130, 134, 137 f., 146 f., 162, 172, 186, 197, 211, 214, 234 f., 237, 241, 250, 265, 273, 283–285, 301, 309 f., 312, 319–321, 328 f., 332 f., 338, 342–344, 359–362, 364 f., 367, 374 f., 378, 382, 387, 389, 396 f., 408, 410–423, 425, 427, 431, 435, 439, 446, 477, 479, 485, 487,

Wortregister 491–495, 501, 518, 527, 537, 543, 545, 547, 552, 554–557, 559, 563, 582, 597, 615–617, 626, 630, 634, 640, 645 f., 656, 664, 671, 673, 682, 689, 706, 708, 715, 725, 746, 757 S. a.: Art, Form einheitliche Auffassung 418, 622, 640 empirische Auffassung 344, 420 generalisierende Auffassung 320, 370, 377, 383, 449, 479, 500, 556, 598, 611, 640 f., 704, 758 individualisierende Auffassung 320, 342, 349, 365, 370, 377, 446, 449, 479, 555 f., 611, 641, 704, (758) kausale Auffassung 343 f., 374 naturwissenschaftliche Auffassung 5, 320, 331, 367, 370, 382 f., 500, 630, 645, 695, 719 (un)historische Auffassung 320 f., 328 f., 331, 333, 382, 460, 487, 528, 634, 689, 713, 715 (vor)wissenschaftliche Auffassung 234, 284, 320 f., 328 f., 374, 479, 495, 508, 559, 684 wertbeziehende Auffassung 460, 508, 641 Geschichtsauffassung XV, 4, 285, 299, 321, 324, 346, 360, 370, 375, 401, 421, 427, 492, 503, 620, 630, 661, 666, (684), 686, 695, 704, 715 f., 726, 734, 746 philosophische Geschichts-/Weltauffassung 411, 599 (mechanische) Körperauffassung 162, 164, 207, 310, 413, (419) Lebensauffassung 9, 13, 18, 406 (mechanische) Naturauffassung 84 f., 90, 94, 97 f., 100, 164, 194 f., 244, 249, 374, 401, 415, 421, 499, 640 f., 668, 704, 706, 710 Weltauffassung 9, 12 f., 18, 93, 319, 374, 413, 460, 684, 695, 719 Wirklichkeitsauffassung 5, 173, 227, 284, 320, 328, 330, 332, 337, 344, 349, 383 f., 401, 420 f., 439, 500, 508, 622, (623), 642, 649 f., 661, 682, 685, 704, 706, 709, 711, 715, 734 drei/zwei Wirklichkeitsauffassungen 320, 479 Wirklichkeitsauffassung − Sinnverständnis 583 zwei Auffassungen 321, 343, 492, 758 Auffassung durch Begriff 226 Auffassung − Material/Stoff 283, 285, 557 Einstellung 541 S. a.: Sympathie eintreten für 8, 175, 559, 568 finden XVI, XIX, 140, 185, 475, 518, 576, 601, 609, 620, 638, 641, 735

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halten für VIII, XII, XV f., XXII, XXIV, XXIX, 21, 40, 93, 128, 149, 152, 188, 215, 217, 244, 325, 329 f., 332, 336, 359, 370, 392, 396, 402, 414, 431, 465, 486, 489, 492, 499, 524, 528, 575, 610, 637 f., 642, 648, 654, 656, 664, 709, 727, 736, 753, 759, 766 S. a.: Möglich, richtig, Wahrheit, Wert, wesentlich halten von/Ruf 343, 634, 723 hinstellen (als) 158, 298, 346 vertreten XII, XV, XXIII, 66, 125, 136, 161, 186, 194, 208, 232 f., 235, 273, 346, 419, 487, 527, 652, 672, 738 S. a.: Schule (Vertreter) vorkommen 338, 417 S. a.: Akt, Annahme, Behauptung, Mitteilung, Schauen, Standpunkt, Stellung, Stellungnahme, Überzeugung Meister(n) 299, 621, 757 ∼n − verstehen 705 S. a.: Erfolg, Überwinden Mensch 14, 31, 95, 102, 132 f., 143, 184, 186, 230 f., 251, 275, 291, 294–296, 313, 318 f., 322 f., 329 f., 332, 335 f., 342, 345, 349, 354 f., 385 f., 391, 393, 425, 437, 440, 454 f., 460 f., 465 f., 485, 488, 490, 496, 499, 509, 516 f., 519, 524, 529, 537, 540, 542, 547, 549–551, 568–570, 572–577, 579 f., 582–587, 592 f., 601, 620–622, 628, 634, 637 f., 641, 646–648, 655, 661, 683 f., 687 f., 707–711, 713, 715–721, 727, 732, 734, 743 f., 761 S. a.: Ähnlich, Andere, Art (Gattung), Bürger, Du, Entwicklung, Frau, Genie, Geschichte, Gesicht, Held, Herstellen, Individualität, Kennen, Menschheit, Natur, Person, Produkt, Schöpfung, sein, Spezial, Subjekt, Werden, Wesen, Wir, Wirklichkeit (außer)theoretischer ∼ XXIII, 321, 541 f., 686–688, 690, 692, 730 besonderer/großer ∼ 454, 458 einzelner ∼ 178, 492, 682, 715, 726, (743) erkennender ∼ 668, 690 forschender/wissenschaftlicher ∼ XIII, 41 f., 118, (355), 357 f., 530, 537, 585, 650, 688, 718, 763, (766) fremder ∼ 157, 568, 575–577, 582, 584 f., 587 fühlender/Gefühls∼ 319, 688 gesellschaftlicher ∼ 186, (745) handelnder ∼ 319, 508, 656 f., 706, (729) historischer/ungeschichtlicher ∼ 186, (521), 522 absolut unhistorischer Begriff d. ∼en 720 künstlerischer ∼ 41, 118 lebend(ig)er ∼ 319, 334, 490, 541

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praktischer ∼ 115, 155, 321 f., 657, 687 f., 690, 706 realer/wirklicher ∼ 296, 320, 580, 601, 606 sozialer ∼ 706, (707) stellungnehmender ∼ 319 f., 348, 357, 516, 521, 694 verstehende(r) Intelligenz/∼ 537, 542 wertender ∼ 317, 319 f., 322, 329, 334, (506), 516 wesentlicher ∼/Mann 436, 521 wollender/Willens∼ 319–322, 328, 508, 656 f., 688, 690, 694, 706 Durchschnitts∼ 323, 327, 607, 710, 718 Kultur∼ 425, 529, 611, 614, 639, 706, 718, 735 f. Mit∼ 575, 582, 586, 733 Natur∼ 639 (zwei) Seiten d. ∼en 687 f., 690 ∼ − Begriff ∼ 715 ∼(liches) − Wert 720 nur/rein ∼(liches) 716, 718 ∼lich 186, 258, 263, 370, 409, 516–519, 521, 523 f., (528), 531, 580 f., 623 f., 626, 645, 655 f., 661, 683, 695, 715, 720, 728 S. a.: Denken, Entwicklung, Erkennen, Erkenntnis, Geist, Handlung, Individuum, Kultur, Leben, Seele, Seelenleben, Setzen, Streben, Verstand, Wert, Wertung, Zusammenhang ∼liches 637, 717–720, 722, 727, 743 Allgemein∼liches 354 f., 715, 743 unter∼lich 528 ∼lichkeit/∼entum 715 f. homo sapiens 354 Kopf 705 Landsleute 751 Mann VIII, XI, XXIII–XXVI, 5, 50, 67, 143, 145 f., 153, 185, 236, 300, 302 f., 321, 354 f., 357, 404, 433, 441, 454, 473, 478, 483, 485, 512, 542, 557, 627, 642, 682, 757, 761, 764 großer Mann 327, 442 Staatsmann 488 Mann d. Geschichte 231 Natur 12 Menschheit 14, 262, 366, 425, 458, 528 f., 630, 654, 683, 700 Kultur∼ 229, 232, 366 f., 458, 467 f., 528 f., 630, 712, 717 f. S. a.: Entwicklung, Geschichte, Ideal, Mensch, Sinn Merkmal 58, 67, 79, 103, 105, 115, 288, 316, 512, 548 wesentliches ∼ VII, 329, 331, 350, 548

Begriffs∼ 49, 56, 58–60, 102, 331, 349 f., 371, 380, 390, 408, 449, 465, 518 S. a.: Besonderheit, Charakter, Eigenart, Element, Gebilde Metaphysik 15, 174–177, 180, 256, 344, 403, 431, 559, 571 f., 599 f., 607, 660–667, 669, 705, 732 f. intuitive ∼ 621 materialistische ∼ 3, 96, 129, 160 monistische ∼ 665 rational(istisch)e ∼ 209, (666), 731, 734 spiritualistische ∼ 96, 129, 145, 570, 605 Geschichts∼ XV, 388, 411 f., 424 f., 652, (660), 664 ∼ als Erfahrungswissenschaft 175–177 ∼ d. wissenschaftlichen Tätigkeit 663 ∼ d. Lebens 175 ∼ − (Natur)Wissenschaft 129, 145, 174– 177, 734 metaphysisch XX, 12, 82, 96, 116, 129, 147, 161, 174, 270, 313, 318, 407, 411–413, 416, 421, 423 f., 426 f., 461, 534, 541, 547, 552, 559, 571, 586, 599, 651 f., 659, 663– 668, 672, 706, 732 f. meta-physisch 731 idealistisch-metaphysisch 664 rationalistisch-metaphysisch 152, 407, 460 spiritualistisch-metaphysisch 141, 147 ∼er 298, 600 S. a.: Art, Begründung, Biologie, Deuten, Dogma, Entwicklung, Gegensatz, Geschichte, Hypostase, Idealismus, Kausal, Moment, Objektivität, Prinzip, Rationalismus, real, Reales, Realität, Sein, Standpunkt, System, Teleologie, Theorie, Überzeugung, Vital, Voraussetzung, Vorurteil, Welt, Wesen, Wirklichkeit Methode XI, 5 f., 8, 21, 23, 26–28, 61, 102, 125, 133, 150, 161, 175 f., 178 f., 227, 240, 257, 262, 274, 281, 298 f., 395, 451, 453, 457, 459, 466 f., 485, 487, 505, 513, 539 f., 545, 555, 598, 616–619, 621–623, 737 f., 753, 760 f., 763 S. a.: Ableiten, Einheit, Entwicklung, Gegenstand, Geschichte, Inhalt, Leben, Lehre, Material, Ordnung, Struktur, Wert, Wesen alte ∼ 392, 410 deskriptive − entwickelnde ∼ 410 entwickelnde(s) ∼/Verfahren 409 f. geisteswissenschaftliche ∼ 621 generalisierende ∼ 166, 172 f., 177 f., 221 f., (264), 267, 324, 370, 385 f., 393 f., 451, 457, 487, 494, 545, (612), 618, 622, 723, 725, 764

Wortregister geschichtliche ∼/d. Geschichtswissenschaft 8, (220), 240, 263, 285, 300, 313, 345, 370, 380, 388, 494, 503, 505, 598, 617, 737, 747, 751 historische ∼ VIII, 28, 122, 185, (213), 243, 261 f., 267, 270, 279 f., 288, 299, 302, (324), 362, 370, 382, (393), 394, 410, 455, 465, 481, 483, 493–497, 505, 514, 527, 531, (737), 738, 741, 753 idiographische − nomothetische ∼ 270 individualisierende ∼ 262, 362, 370, 380, 386, 393 f., 495, 538, 618, 622 kausale ∼ 378, 380 körperwissenschaftliche ∼ 149, 162, 169, 172 f. naturwissenschaftliche ∼ VIII, 4 f., 8, 19, 26, 28, 82, 84, 103, 123, 126, 128, 150, 160, 166, 169, 171 f., 175, 177–179, 186, 188, 209, 217, 220, 222 f., 228, 244, 247, 262, 264, 267, 279, 285, 288, 324, 326, 357, 370, 373, 375, 378, 380, 385, 391, 393, 422, 445, 448, 451, 457, 473 f., 487 f., 494, 526, 543, 545, 598, 617, 620 f., 643, 685, 723, 725, 738, 747, 764 S. a.: Übertragung naturwissenschaftlich-deskriptive ∼ 252 neue ∼ X, 298 f., 302, 392, 394, 410, 440, 455, 477, 493 f. S. a.: Richtung philosophisch(e) ∼/verfahren 598, 632 richtige(s) ∼/Verfahren 737 wertbeziehende ∼ 345, 495, 538 wissenschaftliche ∼ VII, 9, 116, 125, 150, 169, 176, 270 f., 299 f., 377, 410, 478, (538), 620, 643 f., 738, 740, 754, 760 f. Universal∼ VII, 186, 220, 299, 324, 326, 357, 373, 375, 380, 384, 445, 474, 478, 488, 543, 617, 619, (620), 754 ∼ d. Begreifens/Verstehens 120, 561 ∼/Verfahren d. Begriffsbildung 26, 122 f., (127), 129, 143, 172, 175, 178, 188, 220, 259, (301), 315, 422, 440, 451, 457, 473, 526, 545, 548, 610, (725) ∼ d. Darstellung 217, 220 f., 243, 263, 288, 298, 378, (505), 538, 548 ∼ d. historischen Wissenschaft 213, 244, 300, 324, 616, 737 ∼ d. Psychologie 4, 123, 125 f., 128 f., 133, 140, 143, 149 f., 156, 160, 162, 172 f., 185, 487, 494 drei ∼n 598 zwei ∼n 20, 27, 263, 270 f., 285, 300, 616 f., 621 ∼ − Inhalt/Stoff 457, 533, 540, 545, 616 f., 761

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Method(ologi)e − Sache 457, 505, (533), 538, 616, 749 ∼ − Wert 643 f. methodisch 126, 161, 505, 555, 616 S. a.: Charakter, Form, Interesse, Prinzip, Richtung, Unterschied logisch-methodisch 84 Methodik historischen Forschens 283 Verfahren IX, XXIII, 2, 9 f., 15, 17, 28, 31 f., 84, 128, 143, 150, 160, 168, 218, 221, 238, 242–244, 264, 279, 298–302, 322, 328, 333, 345, 409, 425, 428, 445, 477, 488 f., 494, 526, 549, 555, 561, 566, 592, 608, 613, 621, 623, 629, 643, 682, 693, 701–703, 737 f., 746, 748 f. analytisches Verfahren 65 atomisierendes/generalisierendes/unhistorisches − geschichtliches/individualisierendes Verfahren 370 begriffliches Verfahren XXIV, 541 deduktives Verfahren 300–302 formales Verfahren 299, 301 f., 518 generalisierendes Verfahren 64, 149, (154), 166, 199, 224, 251, 255, 257, 266, 360, 392, 394, 440, 450, 476, 482, 488 f., 494, 597 f., 761 geschichtliches Verfahren 395, 456, (558, 612), 617, 632 idiographisches Verfahren XXIII, 295 individualisierendes Verfahren 224, 266, 355, 362, 456, 476, 488, 493, 552, 612 f., 620, 761 logisch(es) Verfahren 166, 480, (541), 689 naturwissenschaftliches Verfahren 4, 126, 154, 165, 168, 177, 222, 251, 257, 266, 289, 360, 392, 394 f., 409, 440, 457, 487, 490, 617, 631 f., 748, 750 f. synthetisches Verfahren IX, 395, 409, 541 f. (un)historisches Verfahren 20, 243, 266, 410, 492, 556, 606, 624 wertbeziehendes Verfahren 347, (511), 620, 626, 631, 649, 693 wissenschaftliches Verfahren XXVI, 243, 410, 510, 558, 606, 617, 701 vorgehen 240, 300, 614 historisch/logisch vorgehen 631, 686 S. a.: Methodologie, Weg Methodologie XII f., 228, 271, 283 f., 288, 298, 392, 457, 480 f., 527, 538, 543, 549, 585, 651, 658, 761, 765 ∼ d. Geschichte/Geschichtswissenschaft 273, 306, 353, (398, 563), 581, (584), 585, 598 S. a.: Arbeit, Bedeutung, Form, Frage, Gesichtspunkt, Handlung, Interesse, Methode,

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Wortregister

Naturalismus, Prinzip, Problem, Rechtfertigung, Schema, Sprache, Unterschied, Untersuchung, Voraussetzung, Zufall, Zusammenhang, Zweck Milieu, s.: Lage Minimum 334 Mißliches, s.: bequem miteinander, s.: gemeinsam Mitte(n) XXIV, 475, 593, 765 S. a.: Kausal, Punkt, Teil, Weg, Welt, Zentrum, Zwischen Mitteilung 6, 285 f., 758 Bericht(en) 13, 220 f., 260 f., 297, 461, 463, 519 geschichtlicher Bericht 243, 295, 324, 327, 347, 354, 409, 437, 556, 743 historischer Bericht 235, 248, 444, 454, 460, 462 erzählen 13, 220, 235, 243, 248, 286, 295, 297, 307, 336, 354, 397, 404, 441, 455, 460, 467, 607, 743 S. a.: Darstellung, Geschichte, Wissenschaft informieren XIV Monolog/Nachricht 295, 580 Stimme 123, 760 S. a.: Dialog, Form, Kundgeben, Sprache, Verraten, Verstehen (Verständigung) Mittel 4, 9, 31, 38, 48 f., 104, 111 f., 115, 155, 158, 223, 244, 305 f., 352, 355–357, 370, 393, 425, 457, 463, 478, 500, 525, 592, 621, 626 f., 629 f., 637, 662, 688 logisches ∼ 396, (627) (All)Heil∼ 39, 485, 762 Darstellungs∼ 19, 342, 355, 357, 389, 393, 439, 495–497, 593, 750 Hilfs∼ 84, 525 Begriff als ∼ 31, 53, 62, 76, 102, 112 f., 118, 342, 495, 624, 658 ∼ − Ziel 31, 306 f., 392 f., 439, 441, 479, 524, 624, 744, 746 ∼ − Zweck 40, 93, 104, 158, 305, 307, 355, 629, 638 f., 658, 725, 741, 750 ∼s 760, 765 anlehnen 160 dienen (als/für/zu) XVII, 16, 40, 44, 46, 49, 53 f., 57, 59, 61, 86, 102, 112, 116, 129, 205, 228, 238, 263, 289, 306, 308, 327, 340, 345, 351, 353 f., 357, 368, 378, 392, 407, 434 f., 438, 445 f., 453, 479, 486, 614, 626– 628, 632, 634, 693, 715, 721, 728, 738, 748, 754 d. Leben dienen 334 Dienst, s.: Zweck sich bedienen 4, 175, 220, 355, 738 fördern XVIII, 12, 195, 307, 423, 481, 498, 695, 714, 721, 754

Beförderung/förderlich 608, 706 Hebel u. Schrauben 11 Hilfe 497, 571 S. a.: Rat, Wissenschaft (Hilfs∼) mit/ohne Hilfe 4, 10, 43 f., 57 f., 74, 79, 82, 91, 107, 156, 160, 189 f., 200, 202, 206, 210, 237, 241, 249, 274–276, 304–307, 317, 354 f., 391, 393, 404, 419, 421, 425, 438, 472, 479 f., 482, 501, 510, 515, 517, 531, 540, 566 f., 576, 588, 594 f., 607, 616, 622, 626, 632–634, 637, 662, 671 f., 678–680, 689, 691, 693, 699, 728, 731, 737, 740, 745 Notbehelf 59 Instrument/Werkzeug 317, 668 Kulturschraube ohne Ende 726 Stütze/unterstützen 182, 350, 667, 672 (sich) stützen auf 8, 12, 125, 127, 154, 186, 193, 197, 210, 264, 394, 406, 470, 527, 544, 567, 584, 586, 598, 635, 639, 660–662, 667, 670, 672, 679 f., 692, 719, 731, 735 S. a.: Grund, Neigung vergönnt sein XXVI, 602 S. a.: Apparat, bequem (erleichtern), Instrument, Medium, Psychologie (Mädchen), Richtung (Leitfaden), Zweck (im Dienst) Mittelalter, s.: Epoche mittelbar 143, 147, 578, 587 indirekt 2, 168, 433, 491 S. a.: Bekannt, Beziehung, Einfluß, Erkenntnis, Kennen, unmittelbar Mode 3, 531, 541, 611, 739, 759 wissenschaftliche ∼ 116 Tages∼ 12 Beliebt(heit) 109, 116, 396, 461, 598, 611, 633, 680, 683, 710, 735, 755 ∼rner 388 ∼rnisierung 12 populär XVI, 6 f., 93, 96, 195 (un)∼rn XXV, XXIX, 4, 7, 15, 39, 65, 80–82, 87, 90, 118, 250, 298 f., 362, 369– 371, 408, 457, 496, 637, 641, 671, 680 S. a.: Begriffsbildung, Bekannt, Epoche, Fluß, Gegenwart, Geschichte, Philosophie, Psychologie, Welt, Wissenschaft Modifikation, s.: Veränderung Möglich(keit) X–XIII, XVI f., XXII, XXV, 6, 14, 16 f., 21, 28 f., 33, 35 f., 38, 43 f., 46, 48, 51–54, 56, 58, 60, 63, 68 f., 71–74, 82 f., 87, 92, 95, 97, 100, 103–106, 112, 114 f., 117 f., 123, 128, 137–140, 146–149, 152, 154, 158–161, 164, 167 f., 171, 173–175, 177 f., 187, 191, 195, 201 f., 204 f., 210, 214, 217 f., 224, 228 f., 231, 240–243, 247– 249, 253, 255–259, 261–264, 266 f., 270 f., 274–276, 278, 302–307, 310, 312, 314, 316, 321 f., 332, 334–336, 349–353, 357 f., 360,

Wortregister 365, 368, 374, 376, 379 f., 383–385, 389, 391, 397, 402, 405, 413, 416 f., 422–425, 427, 436, 438 f., 442, 446–448, 454 f., 458 f., 466–470, 472 f., 477, 482, 484, 486 f., 491– 493, 495, 500, 503, 505–507, 509–512, 514– 516, 523, 529 f., 533, 541, 545–547, 549, 566 f., 571 f., 576, 578, 580, 585, 587, 592, 596–600, 602, 608, 612 f., 617 f., 621, 625 f., 633–635, 644, 647, 650, 652–654, 660, 662 f., 665–667, 670, 675, 677, 680, 684, 689, 693, 696, 699, 709, 715, 718, 720, 722 f., 725, 733, 736, 739 f., 742, 747, 757, 765 geschichtliche ∼keit 473, 666 vier ∼keiten für subjektive Bestandteile beim wissenschaftlichen Erkennen 675– 677 zwei ∼keiten beim Begriff 68 er∼en 28, 62, 99, 103, 112, 159, 224, 265, 323 f., 341, 356, 450, 520, 549, 631 ∼st VIII, 13, 22, 27, 103, 125, 155, 196, 277, 298, 351 f., 426, 542, 580, 616 f., 619, 621, 644, 676, 701, 709, 748, 764 für (un)∼ halten VIII, XXIX, 156, 208 Un∼(keit) XXIX, 4, 18, 34, 36–38, 42, 44, 46, 67, 110, 125, 128, 146, 151–154, 163, 192, 207, 210 f., 214, 229 f., 246, 249, 263 f., 267, 293, 299, 317, 330, 354, 369 f., 378, 398, 403, 435, 459, 464, 472, 482, 547, 588, 594, 600 f., 665, 671, 730, 734 prinzipiell un∼ 151, 154, 291, 566, 585 (Un)∼es 49, 116, 271 (Un)∼keit d. Scheidung d. Begriffsbildungen 178 logisch(e) (Un)∼(keit) 108, 209, 244, 246 f., 257, 262, 264, 304, 335, 405, 447, 464, 467, 469, 628, 652 δύναμις [dýnamis; ∼keit] 416 Alternative XXX, 331, 373, 378, 412 f., 504, 649, 714, 757, 760, 765 Chance 209 es geht an 27 eventuell 22, 31, 49, 53, 63, 74, 123, 143, 148, 166, 180, 195, 217, 224, 243, 247, 256, 282, 289, 295, 307, 315, 326 f., 333, 350, 355, 403, 435, 443 f., 446, 449, 452 f., 463, 467, 469, 471 f., 496, 509, 516, 528, 547, 550, 553, 556, 566, 568, 576, 579–582, 587, 594, 599, 601 f., 605, 615 f., 625, 653, 656, 662, 674, 679, 684, 713, 719–721, 732, 755 Gelegenheit IX, XV, XVII, 759 S. a.: Erwägen, Können, offen (eröffnen), potentiell, Raum (Spiel∼), Zugeben, Zustimmung Molekül, s.: Bewegung

857

Moment 59, 79, 83, 115 f., 140, 156, 195, 205, 334, 407, 414, 424, 426, 472, 541, 559, 651, 744 ausschlaggebendes/entscheidendes/maßgebendes/wesentliches ∼ 114, 118, 368, 543, 688, 716 (über)empirisches ∼ 195, 645 f. historischer/-es ∼ 278, 338, 422 metaphysisches ∼ 411, 541 teleologisches ∼ 278, 343, 408, 411, 413 f., 420 f., 636 Geltungs∼ 56, 59, 117, 526 Wert∼ 334, (504), 526, 545 S. a.: Gegenwart (momentan) Monade, Monadologie 571 f., 585, 599 Mond, s.: Gestirn Monismus 4, 92, 174, 176, 620, 640, 665, 705 Moral, s.: Ethik Moralismus 694, 700 Morphologie 3 Motiv 22, 345, 614 Anregung XXIX, 351, 755, 766 anregen(d) 154 f., 494, 558, 611 Ansporn 473 hervorrufen XII, 6, 41, 182, 249, 351, 355, 493, 688 (ver)locken(d) XXVIII, 559 Veranlassung X, 24, 51, 64, 72, 103, 114, 127, 169, 183, 289, 301, 311, 319, 322, 332, 355, 363, 417 f., 423, 431, 436 f., 441, 456, 489, 497, 499, 502, 507, 535, 608, 718, 729, 756 S. a.: Absicht, Grund, Reiz Müssen 171, 426, 569, 710 ∼ − sollen 629, 710 Musik 440, 550, 553–555, 615 Mut 10, 12 philosophische(r) ∼/Feigheit 10 ∼ d. Erkennens/Wahrheit 10 f. Über∼ 12 S. a.: extrem (kühn) Mutter d. Weisheit 162 Nachbild, s.: Abbild Nacheinander, s.: Folge Nachteil 237 f., 646, 648, 745 S. a.: Zurück Nähe, nah XVII, 22, 173, 234, 516, 591 Lebens∼ XIII Wirklichkeits∼ XIII, 426, 435, 501 f., 590, 603–605 ∼r bringen 289, 485, 536, 569, 574, 762 ∼r führen 321, 381 ∼r kommen 133, 226, 233, 235, 264, 321, 350, 502, 511, 516, 567, 588, 669, 733 ∼r liegen 185, 402, 539, 597, 681, 707

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Wortregister

∼r stehen 66, 156, 159, 207, 225 f., 425, 490, 651, 655 f., 695 f. ∼rn XII f., 41, 53, 82, 279, 351, 465, 468, 564, 567, 592, 622 an∼rn 52, 62, 77, 83, 85, 97, 110, 117, 151, 154, 159, 165, 168, 210, 225, 241, 256, 470, 498, 502, 625, 654 f., 658, 684, 747, 764 an∼rnd 62, 109 f., 154, 484, 526 an∼rungsweise 58, 151 nahe bringen/kommen XIII, 351, 656 nahe legen 396, 559, 584, 665 nahe liegen XIV, XVI, XXVIII, 54, 66, 246, 251, 264, 294, 300, 308, 349, 362, 374, 406, 500, 512, 597, 602, 692, 701, 708 nahe stehen XV, 92, 225 f., 255, 441, 524, 559, 641, 654 S. a.: Bestimmung, Enge, innig, Neben Naiv(ität) 638, 741 S. a.: Befangen Name, nennen, s.: Bezeichnung Nation(al) 453, 477, 497, 517, 519, 702 f., 715–718 inter∼al, s.: Psychologie Über∼es 717 Nationalismus 717 Natur 25, 41, 63, 110, 120, 129, 169–179, 186, 190, 201, 227 f., 231, 236, 247, 249, 251, 255, 257 f., 265 f., 291, 340, 373, 413, 417, 438, 447, 464, 502, 517, 519–522, 524, 541, 543, 555, 560, 617, 634, 639, 641 f., 685, 698, 706, 709 f., 713, 715 f., 718–724, 733, 759, 761 allgemeine ∼ 129, 231, 242, 247, 253, 258, 266, 297, (331), 436, 474, 476, 721 f. körperliche/physische ∼ 4, 6, 21, 25, 84, 107, (129), 173, 182, 185, 419, 502 lebende/tote ∼ 249, 251, 502 psychische/seelische ∼ 6, 182, 185, 761 Ding-/Objekt∼ 76, 170 f., 174, 297, 474 ∼ d. letzten Dinge 76 ∼ d. Geistes 178 ∼ d. Menschen 437, 718, 720–722 mehrere Bedeutungen von ∼ 169–173, 179, 616, 641, 709 f., 722 f. ∼ innerhalb d. Geschichtlichen/Historischen 242 f., (246), 253, (254), 265 ∼ − ∼wissenschaft 170–173, (177), 709 f., 721 f. ∼ − Seele(nleben) (6), 169 f., 172–174, 178, (182), 190, 502 ∼ − Wert 555, 625, 641, 709 f., 713, 718, 724, 733 ∼haftes 502 supra∼al/unnatürlich 18, 22

Natürlich(es) XV, 16, 20, 109, 131, 171, 173, 229, 418, 468, 520, 561, 615, 625, 633–635, 638, 640, 643, 664, 721–723, 725 S. a.: Fortschritt, künstlich, Recht, Sein, System, Vorgang, Wert Natürliches − ∼gesetz − ∼notwendiges 171 Natürliches − Sittliches/Wertvolles 709 f. Übernatürlich(es) 16, 171–173, 520, 610, 718, 733 S. a.: Begriff, Beschreibung, Darstellung, Erkennen, Erkenntnis, Erklärung, Ethik, Forschung, Ganzes, Geist, Geschichte, Gesetz, historisch, Körper, Kultur, Leben, Meinen, Mensch, Naturalismus, notwendig, Philosophie, Recht, Streben, Teil, Volk, Vorgang, Werden, Wesen, Wirklichkeit, Wissenschaft, wissenschaftlich, Zusammenhang Naturalismus VII, 8, 15–18, 207, 268, 299, 408, 457, 497, 531 f., 623 f., 626, 630, 633– 636, 638, 644, 664, 666, 682–684, 697, 719, 722 f., 736, 739, 759, 764 ethischer/immanenter ∼ 18, 721 logischer Naturalist 302 metaphysischer ∼ 664 methodologischer ∼ 9, 179 pseudonaturalistisch 685 S. a.: Philosophie Neben(einander) 21, 366 ∼einander liegen 310, 763 ∼ setzen 320 ∼(einander) stehen 99, 163, 271, 468, 485, 685, 765 ∼(einander) stellen 103, 347, 396 (da)∼/zur Seite treten 102, 698, 764 an d. Seite stellen 254 S. a.: Nähe, Zusammen Negation, negativ, s.: Verneinung Neid 10, 611 Neigung 122, 151, 352, 354, 436, 495, 502, 519, 559, 571, 607, 633, 733 geneigt 14, 46, 114, 149, 169, 195, 198, 215, 266, 288, 336, 495 f., 512, 569, 582, 591, 624, 687, 721 ∼ − Pflicht 728 f. Ab∼ XXV, 85, 151, 298, 455 S. a.: Ablehnung, Sympathie Verabscheuen 504 Gunst/begünstigen 3, 394 S. a.: Mittel Entgegenkommen 94 S. a.: Liebe, Tendenz, Vorteil Nerv 132, 147, 457, 498 ent∼t 9 neu VIII, 98, 138, 269, 298, 398 f., 407, 487 f., 585, 654, 700, 736

Wortregister Neues 33, 37, 42, 48, 76–78, 86, 105 f., 112, 216, 256, 268, 382, 407, 454, 459, 461–463, 465, 481, 602 ∼est VIII, XVI–XVIII, 92, 100 ∼heit 407 S. a.: Ding, Element, Gegenwart, Geschichte, Herstellen, Methode, Philosophie, Problem, Psychologie, Richtung, Romantik, Wert, Wissenschaft Neukantianer XXV S. a.: kantisch nichts 36, 109, 139, 226, 321, 379, 473, 635, 662, 750 Nichtiges/Nichtig(keit) 8, 16 f. S. a.: Aussage, Nützlich, Verneinung, Werden Niederlande 297 Nihilismus 8, 735 Nominalismus XX, 38 nomothetisch, s.: Methode Norm XXI, 618–620, 694, 700–702, 707– 711, 713, 724 f. ∼gebung 618 f., 702, 707 ∼/Sollen − Wert XXI, 619, 700 f., 707, 715 ∼atives 515, 714 ∼atives − Gesolltes − Sittliches 707 ab∼ 496 ∼al, s.: Bewußt Vorschrift 333, 429 S. a.: allgemein, Durchschnitt, Regel, Schauen, Verhalten, Wert, Wesen, Wissenschaft notwendig 3, 6 f., 18–20, 27, 54, 59 f., 67– 69, 71, 75, 86, 94, 97, 117 f., 123–125, 127, 141, 148 f., 165, 186–189, 191, 196, 202, 208, 218, 224, 227, 229, 239, 274, 278, 283, 289–291, 293, 297, 300, 302, 309, 315, 319, 321, 347, 351 f., 357, 364, 369, 373, 375, 379, 384, 387, 390 f., 394, 413 f., 416–425, 433, 435, 438, 446 f., 452, 455, 467 f., 471, 479 f., 485, 487, 491–494, 498, 501, 505– 510, 518, 520, 524, 529, 533 f., 541, 555, 582, 599 f., 607 f., 618, 622, 624, 630, 632, 641–643, 650, 663, 677, 679 f., 681–683, 685, 688, 690, 693–696, 704–706, 710, 712, 717, 723, 725, 728–731, 734 f., 750, 763, 765 gesetzlich/-mäßig ∼ 210, 379, 406, 721 gleich/sittlich ∼ 664, 711 unbedingt ∼ XIII, 695, 729 unmittelbar ∼ 107 als ∼ begreifen 210, 379, 463, 622, 682, 762 als ∼ betrachten/nachweisen/verstehen 480, 676, 695 drei Bedeutungen von ∼ 379

859

∼keit IX, 7, 19, 29, 45, 48, 84, 94, 99, 106 f., 122, 129, 135, 141, 154, 222, 280, 293 f., 374 f., 407, 416, 424, 489, 501, 530, 538, 542, 561, 567, 608, 621, 651, 657, 665, 677 f., 692, 704, 706, 725, 727 kausale ∼keit 378 f., 424, 454 naturgesetzliche ∼keit 58, 69, 447 logisch(e) ∼(keit) 77, 218, 276, 333, 480, 489, 515, 594, 632, 657, 728, 750 wissenschaftliche ∼keit 358, 518, 530, 545, 655, 666, 683, 695 Denk∼keit 135, (297), 376 Sollens∼keit 677 Urteils∼keit 116, 678, 680, 731 ∼ − wesentlich 379 ∼ − wirklich 677 ∼keit − Zufall 378–380 (begrifflich) ∼es 354, 379, 436 Natur∼(keit) 17, 354, 400, 469, 635 f. Natur∼es 171 nötig VIII, 94, 140, 210, 284, 302, 429, 432, 436, 486, 497, 523, 542, 564, 588, 598, 654, 686, 709, 748 brauchen 12, 19, 46, 53, 68, 84, 95, 128, 133, 141, 154, 167, 173, 210, 287, 291, 293, 305, 314, 334, 345, 353, 357, 389, 456 f., 462, 483, 489, 491, 502, 557, 575, 601, 604, 626, 647, 651, 654, 656, 663 f., 671, 682, 685, 693, 734, 740 Unentbehrlich(keit) 10, 18, 29, 101, 104, 112, 129, 168, 189, 205, 208, 260, 272, 280, 293, 304–306, 314, 335, 355, 374 f., 419, 430, 475, 490, 496, 676, 689 f., 726, 740, 744 unerläßlich/unumgänglich 328, 600, 679 S. a.: Ableiten, Abstrakt, allgemein, Anerkennen, Aufgabe, Auseinander, Bedingung, Begriff, Beziehung, Einheit, Element, Folge, Forderung (erforderlich), Frei, Gebrauch, Geltung, Gleich, Identifizierung, Ignorieren (unvermeidlich), Kennen, Müssen, Teil, Trennung, Unterschied, Voraussetzung, Zugehörigkeit, Zusammen, Zusammengehörig, Zusammenhang nüchtern 10 Nützlich(keit) 40, 669 Nutzen 40, 397 nichts/wenig anfangen können 119, 218, 271, 500, 543, 704, 720, 723 S. a.: Gebrauch Numinoses 728 Objekt 27, 38, 42, 53, 63, 130, 137–141, 146–149, 171–173, 176, 199–203, 218 f., 234 f., 243, 248, 257, 266, 278–281, 287, 292, 296 f., 305, 310 f., 319, 323 f., 327–333, 336–341, 348, 350, 354, 356, 359–361, 366–

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Wortregister

372, 380, 382, 390, 403, 405 f., 410, 413, 415, 417–419, 427, 433 f., 439, 447–450, 454, 457, 471–474, 476–478, 480, 489, 498, 505–513, 517–521, 524 f., 530, 545, 557, 616, 628, 635, 645–648, 650, 652 f., 676, 698, 702, 707, 710, 722, 736, 741–747, 749, 752 f., 761 anschauliches ∼ 202, 210 beobachtbares/beobachtetes ∼ 54, 57, 63, 653 einmaliges ∼ 202, 218, 275, 305, 308, 409 f., 741, 747 empirisches/erfahrbares/erfahrenes ∼ (65), 142, 146, 482 geschichtliches ∼ 178, 258, 278 f., 281, 284, (285), 295, 324, 327, 337, 340, 359, 369, 396, 410, 434, 503, 505, 521, 526, 529, 532, (646), 749 geschichtswissenschaftliches ∼ 281, 378, 513 gewertetes/wertbezogenes ∼ 329, 337, 618, 637, 750 historisches ∼ (222), 280, 282, (289, 292, 294), 320, 326, (327, 337, 340 f.), 342, 351, 357, 362, 369 f., 381, (388), 389 f., 395, 428, 432 f., (443), 444, 448, (470), 472, 474, 481, 499, 506–509, (516 f.), 524, (527), 529 f., 545, 548, (635, 650), 676, 746 ideales/mathematisches ∼ 76 individuelles ∼ 148, 202, 279, 308, (324, 332, 338, 346), 348, 350, 359 f., 369 f., 381, 390 f., 409 f., 449, 667, 676, 747 isoliertes ∼ 368 f. körperliches ∼ (120), 127, (310), 505 naturwissenschaftliches ∼ 25, 126, 147, 211, 233, 253 f., 258, 266, 281, 297, 332, 659, 676, 678, 738, 742, 747 physisches ∼ 95, 146, 177, 481, 603 psychisches/seelisches ∼ 146, 148, 177, 481, 505 f., 511 f., 603 reales ∼ 76, 143, 170, 173, 177, 180, 219, 236, 267, 286, 297, 368 f., 409, 442, 449, 460, 506, 518, 520, 603, 640, 650, 668, (673), 676, 698, 709 ruhendes ∼ 395, (432) sinnerfülltes/-volles ∼ 530, 603 unmittelbar gegebenes ∼ 135, 146, 761 wertendes/wollendes ∼ 506 wesentliches/zentrales ∼ 331, 340 f., 474, 505, 529 wirkliches ∼ 120, 146, 177, 202 f., 232, 673 wissenschaftliches ∼ 110, 127, 146, 178, 181, 227, 233, 257, 264, 398, 406, 476, 505, 512, 515, 557, 618 f., 702, 761 ∼ an sich 233

Begriffs-/Kultur∼ 523 f., 673 Erfahrungs-/Urteils∼ 44, 482, 667 Erkenntnis∼ 210, 622, 668, 673, 682, 689 ∼ − Subjekt 126 f., 129, 132, 135, 137– 142, 147, 310 f., 505 f., 509, 689, 727 drei Begriffspaare zu ∼ − Subjekt 130, 137 an einem ∼ − für eine ∼menge 63 S. a.: Anschauung, Art (Gruppe, Klasse), Begriff, Erkennen, Erkenntnis, Herstellen, Individualität, Natur, objektiv, Objektivieren, Objektivität, Reihe, Werden, Wert, Wissenschaft, Zusammenhang objektiv 37, 184, 374 f., 466, 536, 540, 625, 627, 644, 652, 654 f., 661, 665, 673, 682– 684, 689, 693, 729, 744 absolut ∼ 661 S. a.: Bedeutung, Beziehung, Darstellung, Geist, Geltung, Objekt, Objektivieren, Objektivität, Prinzip, Sinn, Wert, Wirklichkeit, Wissenschaft, wissenschaftlich Objektivieren 138–140, 149, 155, 311 f. objektivierbar 141, 147 ∼ − subjektivieren 512 f. S. a.: Dasein, Objekt, objektiv, Objektivität, Welt Objektivität 465, 624, 627, 632, 644, 648 f., 652, 658–662, 678, 685, 695, 745 absolute ∼ 745 empirische ∼ 644, 649 f., 652, 655, 681, 745 geschichtliche ∼ 622 f., 631, 644 f., 652, 654 f., 659 f., 663, 666 f., 672–674, 681, 685, 696, 744 f. historische ∼ XXIV, 336, 679, 686, (696), 746 metaphysische ∼ XV, 659 f., 662, 665– 667, 669, 673 naturwissenschaftliche ∼ 216, 624, 634, 645 f., 650, 659 f., 666 f., 670, 672–675, 679, 681, 685 wissenschaftliche ∼ 282, 456, 505, 622– 625, 643 f., 646, 648–650, 654, 657, 660, 663, 670, 672 f., 675, 678 f., 681, 683, 689, 692 f., (696), 744 f. ∼ d. Begriffs 648, 659, 670, 675, 678 ∼ d. Begriffsbildung 216, 282, 625, 649, 652, 658, (661), 667, 669 f., 672 f., 675, 678 f., 681 f., 684–686, 693 ∼ d. Erkennens-/Erkenntnis(form) 624, 678, 682 ∼ d. Geschichtswissenschaft 358, 625, 633, 651 f., 654, 657, 660–663, 673 f., 688, 692, 695 ∼ d. Wertes 662, 673 ff.

Wortregister S. a.: Anerkennen, Anspruch, Ideal, Objekt, objektiv, Objektivierung, Voraussetzung, Wesen Ökonomie Nationalökonom(ie) XI, 270, 512, 617– 620 denkökonomisch 40 Wirtschaft(lich) 263, 388, 495, 519, 521, 524, 527, 532, 748 geld-/naturalwirtschaftlich 392 f. Landwirtschaft 525 rationell 525 S. a.: Geschichte, Kultur, Leben, Lehre, Vorgang offen 359, 614, 619 eröffnen 321, 549, 571 f., 588, 660, (688), 715 offenbar 47, 49, 53, 141, 229, 235, 254, 311, 323, 345, 382, 417, 421, 461, 544, 550, 566, 568 f., 574, 594, 654, 742 f. ∼en 90, 347, 631, 661, 663, 709 ∼ung Gottes 734 Auffallend(es) 3, 106, 309, 356, 405, 470, 573, 753 ins Auge springen 162, 317 ins Auge fallen 439, 480, 618 auf d. Hand liegen XXIX, 206, 262, 334, 659, 739 S. a.: Besonderheit, Entdeckung, Erscheinung, klar, Konkret Ontogenese, s.: Werden Ontologie 176 f., 502, 705 monistische ∼ 174 Palä∼ 288 S. a.: Theorie Opium 461 Optik 38, 88, 97, 99 f., 110, 167, 246 f., 259, 266, 415, 461 Optimismus 635, 665 Ordnung 99, 103, 255, 257, 262–264, 392, 443 f., 462, 579, 615, 635 S. a.: Inhalt, Reihe, System höhere ∼, s.: historisch systematische (An)∼ 50 f., 674 Begriffs(an)∼ 443, 738 An∼ 51, 68 f., 77, 96 f., 100, 162, 241, 364, 371, 427, 624, 660, 692 Ein∼ XXIV, 52, 79 f., 85, 99, 111, 359– 364, 366 f., 369 f., 372, 386, 395, 406, 412 f., 415, 419, 440, 474, 494, 521, 645, 714, 719, 737, 749, 763 d. Begriff einordnen 345, (381) historische Ein∼ in Ganzes − naturwissenschaftliche Unter∼ in Gattungsbegriff 360 Rang∼ 51, 71 Rang∼ d. Werte (424, 635, 686–688)

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objektive Raum-/Zeit∼ 652 Über∼ 176, 684, 688 übergeordneter Begriff 360, 362, 371, 375, 384, 488, 746, 749 Unter∼ 38, 50, 105, 107, 164, 176, 210, 371, 384, 389, 458, 710 d. Begriff unterordnen 60, 64, 91, 101, 106 f., 156, 236, 265, 301, 305, 308, 360– 363, (367), 369, 371, 375, 384, 389 f., 390, 400, 408, 427, 441 f., (450), 464, 466, 474, 484, (487 f.), 494, 518, 520, 653, 668, (676), 715, 747, 749, (752) Zu∼ 160 f., 209, 211 Anlage XIV, XXVIII bringen auf 302 bringen unter 98, 227, 245, 417, 447, 462, 464, 470, 562 auf/in/unter d. Begriff bringen XVII, XXIX, 16, 51, 74–77, 88, 90, 98–100, 106 f., 151, (157, 160), 161–163, 165 f., (167, 172), 173, 178, (186), 192 f., 201, 203, (224), 225–229, 239, 241, 243, 245, (249, 251), 256, (258), 281, (296), 316, 323, 342, 361, 363, (370), 374, 383, 386, 390, 395, 400, 403 f., (405), 407, 414, (415), 420, (421), 440, 444 f., 447, 454 f., 457 f., 462, 467, 469, 489, (500), 503, (510), 513, 517, 522, 527 f., (530), 542, 551, (562), 564, 572, 584, 589, 596, 599, 615, 619, (620, 645), 646, 676, 738, 743, (745), 747, 750 S. a.: Zusammen unter sich befassen 176 unterbringen 100, 112, 167, 270, 549, 608, 612, 620 im Begriff unterbringen (112, 167), 377, (608) fallen in/unter 54, 248, 257 f., 290, 476, 513, 535, 628 unter d. Begriff fallen 54, 75 f., 124, 134, 162 f., 180, 201 f., 248, 257 f., 266, 281, 323, 354, 360, 363, 380, 383, 388–390, 398, 400, 407, 420, 440, 443, 447, 450, 452 f., 460, 469, 471 f., 513, 524, 536, 569, 605, 633, 698, 747, 750 Realitätsebene 606 Entwurf VIII f., XVI, XVIII, 10, 44, 254, 351, 593, 662 Programmentwurf 598 Gliederung X, 16, 25, 167, 238, 277, 310, 333, 411, 421 f., 425, 431 f., 466, 468, 479, 497, 532, 615, 625, 630, 661, 665, 693, 698, 718, 765 S. a.: Prinzip, Reihe begriffliche/systematische Gliederung 101, 109

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Wortregister

logische Gliederung 26, 120, 124, 167, 169 f., 179, 189 f., 219, 237 f., 241, 254, 268, 270, 272 f., (479, 613), 618 Methodengliederung 169 Philosophiegliederung 703 Wissenschaftsgliederung XII, 22, 26, 28, 101, 120, 125, 150, 167–170, 179, 183, 189 f., 219, 237 f., 241, 254, 267 f., 270, 272 f., 476, 525, 542, 548, 610, 612, 614, 618, 620, 763 S. a.: Art (Gruppe) Gliederung d. Begriffsbildung 124, 179, 613 drei-/vier-/zweigliedrig 79, 112, 475 f. eingliedern 82, 718 Klassifikation XVI, 44, 58–60, 103, 109– 113, 116 f., 156 f., 612, 615, 647 S. a.: Art (Klasse), Gesetz, Prinzip Wissenschaftsklassifikation XV, 19, (22), 29, 58–60, 109, 112 f., 117, 238, 271, 282, 611 ff., 647 S. a.: Teil (Ein∼ung) klassifikatorisch, s.: Begriffsbildung, System, Wissenschaft Niveau 145, 166, 675, 681 Plan VIII–X, XIV, XXV, 20, 84, 120, 254, 412, 612, 629, 681 Plan d. Geschichte 14, 16, 631 planlos 712 Programm 428, 564, 598 setzen unter 355 Stufe 16, 273, 338, 396, 409, 426 f., 431, 486, 645, 660, 717, 725, 765 S. a.: Bestimmung, Entwicklung, Folge, Gebiet höhere Stufe 103, 425, 725 letzte Stufe XVIII, 63, 465 Ahnenstufe 465 Entwicklungsstufe 16 f., 181, 459, 634, 661, 664 verstreut XI, XVI, 516 Vor-/Zwischenstufe 44, 58, 65, 82, 104, 348, 426 f., 464, 502, 646, 725 abstufbar 443 S. a.: Alltag, Gebiet, Herstellen, historisch, Rahmen, Struktur, System, Vermischung, Verwaltung Organ 5, 132, 616, 762 Sinnes∼ 403, 615 f. Organisation 469, 519, 524, 640, 762 höhere ∼ 638, 640 S. a.: Struktur Organismus 69, 71, 101, 106 f., 157, 166, 168, 248–253, 260 f., 265, 287 f., 317, 412– 419, 421–425, 462, 464 f., 494, 561, 628, 634, 636 f., 762 f.

höherer ∼ 424 f., 637 körperlicher ∼ 762 f. (Un)Organisches 249 f., 254, 413–416, 463, 465 anorganisch 417, 419 S. a.: Einheit, Entwicklung, Geschichte, Körper, Leben, Vorgang, Welt, Zusammenhang Orientierung, s.: Richtung Original, s.: Urbild Ort, s.: Stelle Panpsychismus 502 Papier XX f., 295 Paradox(ie) XXI, 20, 145, 200, 213–216, 280, 313, 319, 403, 518, 583, 678, 691 hölzernes Eisen 642 S. a.: Widersinn, Widerspruch Parallel(ismus) 24, 161, 209, 499 S. a.: Setzen Partei 332 f., 650 passiv 728, 730 Periode 11, 99, 425, 440 mathematisch-naturwissenschaftliche ∼ 1–3 Entwicklungs-/historische ∼ 440, 630 S. a.: Epoche, Wiederholung Person 141, 290, 313 f., 345, 445, 454, 489 f., 592, 707, 749, 751 f. historische ∼ 599 überpersönlich 423, 593 (un)persönlich XXIII, XXVI, XXVIII, 86, 141, 352, 423, 455, 490, 568, 592, 607, 641, 712, 714, 733 persönlich − sachlich XXV f., XXVIII Persönlichkeit XXVI, 166, 197 f., 230– 232, 264–266, 294, 312–314, 318, 323, 330 f., 346, 365 f., 442, 449, 453–456, 492, 494, 556, 595, 605 f., 707, 713, 748 f. geschichtliche Persönlichkeit 232, 263, 319, 566, 568, 590, 592, 595, 607 große/überragende Persönlichkeit 454, 712 historische Persönlichkeit 231, 354, 365, 378, 385, 387, 506, 557, 604, 717 individuelle Person/Persönlichkeit 141, 212, 710–712 wertbezogene/wertende Persönlichkeit 318 f., 506, 712 S. a.: Beziehung, Du, Einheit, Genie, Geschichte, Individuum, Leben, Mensch Pessimismus 665 Petitio principii 222, 614 Pflanze, s.: Botanik Pflicht 419, 690, 706–717 sittliche ∼ 709, 711, 713 soziale ∼ 707, 716

Wortregister wissenschaftliche ∼ 336 Gewissens∼ 710 Ver∼ung 656, 715 Gebot 708, 712, 715 gehorchen/Gehorsam 706, 708 S. a.: Bewußt, Forderung, Gegeben (auf∼), Neigung, Sollen Phänomen 125, 135, 141 f., 234, 461 phénomène 233 ∼(alität) − Realität 135 f., 141 f., 145 f. S. a.: Erscheinung, Existenz Phänomenologie 559, 573 Phantasie 10, 154, 290, 296, 351–353, 355, 592 f., 608 phantastisch 2, 100, 248 Phantasma 86 Phantom 384, 724, 760 S. a.: Fiktion, Illusion Philologie 270, 301, 343, 512, 620 Philosophie IX, XII, XVII, XXII, 1–3, 6– 13, 20, 95, 180 f., 233, 497, 517, 521, 525, 556, 597, 609, 620–623, 687, 697–708, 717 f., 723–725, 727, 729, 733 ältere/neuere ∼ 42 anti-/unhistorische ∼ 298 generalisierende (Geschichts)∼ 629, 703 idealistische ∼ VIII, 630 moderne(r) Philosoph(ie) 9, 609 naturalistische ∼ VIII, 623, 739 praktische ∼ 706, 724 f., 732 theoretische ∼ 700, 704 f., 732 vorsichtige ∼ 10 f. wissenschaftliche ∼ XXV f., 6, (12), 687, 697, 701, (702 f.) Als-ob-∼ 671 Aufklärungs∼ 268, 338, 370 Erfahrungs-/Geistes∼ 176, 299 Geschichts∼ 13–15, 29, 282, 411, 426 f., 452, 466, 468, 481, 625, 628–634, 638, 640, 650, 654, 661 f., 665, 685, 689, 693 f., 696, 716, 731 formale Geschichts∼ 13, 22, (629) naturalistische Geschichts∼ 14, 625, 629, 633, 642 naturwissenschaftliche Geschichts∼ 468, (629) Geschichts∼ − Geschichtswissenschaft 597, 632 Kultur-/Kunst∼ XXV, 725 Lebens∼ XIII, 727, 757, 759 Natur∼ 3, 176, 252, 282, 419, 641 Rechts-/Staats∼ 532, 619, 721, 723–725 Religions∼ 619, 727 f., 732–734, 736 Transzendental∼ 82, 282, 570 Wert∼ 434, 536, (555), 559, (598, 619), 631, 700–702, 707, 725, 728

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Wissenschafts∼ 22 ∼ als Weltanschauungslehre 7, 12 f., 704 ∼ als Wissenschaftslehre 15, 613, 764 ∼ d. 19. Jahrhunderts 1 f. ∼ d. Deutschen Idealismus 2, 268 f. ∼ d. Gegenwart 1–3, 9, (339) ∼ d. historischen Lebens 16 Philosophen/∼ neuester Zeit 3, 440 ∼ früherer/unserer Zeit 6, 12, 298 ∼ − Psychologie 128, 176, 486, 497 d. letzte Wort d. ∼ XIII Philosoph XI, XXV, 13 f., 298, 339, 440, 517, 556, 558, 591, 687, 700, 755 deutscher Philosoph 2, 631 Lebensphilosoph 541, 609, 757 ∼ren/Philosophem 10, 129, 556 philosophisch 1–3, 10, 12, 16, 18, 86, 132, 269, 486, 536, 566, 597, 614 f., 632, 652, 698, 704, 734 unphilosophisch 609 S. a.: Arbeit, Aufgabe, Bedeutung, Behandlung, Denken, Element, Erkenntnistheorie, Form, Frage, Gedanke, Geschichte, Gesichtspunkt, Interesse, klar, Konstruktion, Logik, Meinen, Methode, Mut, Ordnung, Problem, Psychologie, Richtung, Schwäche, Sinn, Standpunkt, System, Teil, Theorie, Untersuchung, Verstehen, Wissenschaft Phylogenese, s.: Werden Physik XVII f., 89–92, 95, 97–99, 101, 159, 163, 165 f., 168, 175 f., 197, 208, 244–250, 253, 256, 259, 261, 271 f., 287, 401, 414, 419, 460 f., 498, 620, 738 ∼er 53, 83, 92 f., 109, 145, 196, 246, 745 ∼alisch(es) 250 mathematisch-∼alisch XIII, (XVII) S. a.: Äther, Ding, Geschichte, Gesetz, Gesichtspunkt, Masse, Psychophysik, Standpunkt, Theorie, Vorgang, Welt Physiologie 2, 132, 160, 391, 403, 461, 743 physisch 3, 121, 204, 289, 505, 550, 562, 572, 761 ∼es XXI, 4, 26 f., 121–125, 129, 132 f., 136 f., 139, 143–146, 148, 154, 160 f., 163, 165, 169, 171, 174, 177, 179, 184 f., 190, 209, 211, 239, 244–246, 312, 482, 498 f., 502, 504, 545, 548, 658, 667, 723 unmittelbar gegebenes ∼es 142 f., (145) ∼(es) − Psychisch(es) XIX–XXI, 4, 26 f., 121–125, 129, 132 f., 136, 139, 142–146, 148, 151, 154, 160 f., 163, 165, 170 f., 174– 177, 179, 182–186, 190, 209, 211, 239, 312 f., 319, 381, 481 f., 498 f., 502–504, 520, 535, 538, 543, 548, 550, 554, 556, 562, 572, 596, 667, 723, 758, 761

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Wortregister

S. a.: Ding, Kultur, Leben, Mannigfaltig, Natur, Objekt, real, Realität, Reihe, Sein, Theorie, Vorgang, Welt, Wirklichkeit Plan, s.: Ordnung Planet, s.: Gestirn Platoniker, (un)platonisch 81, 215, 325 platonisieren 673 plötzlich 668 mit einem Schlag 38, 464, 582 f., 608 mit d. Tür ins Haus fallen 541 Poesie, s.: Dichtung Polemik, s.: Kampf Politik 258, 270, 332, 336, 388, 452, 455 f., 470, 491, 532, 537, 650, 716, 748 ∼er XXIII, 330 S. a.: Geschichte, Ideal, kosmopolitisch, Leben, Vorgang, Wert positiv VIII, 13–15, 20, 79, 270, 274, 276, 428, 442, 465, 590, 598, 662, 672, 707, 710, 721–723, 733 f., 756, 758 ∼es 225, 600 S. a.: Bedeutung, Begriff, Bestimmung, Beziehung, Erkenntnis, Forschung, Geschichte, Gesichtspunkt, Recht, Urteil, Verstehen, Wert, Wertung, Wissenschaft Positivismus XX f., 630 f. potentiell, s.: Definition, Urteil Prädikat(iv) 42, 67, 117, 731 Prägung: Aus∼ 17, 244, 251, 325, 638, 714 f. prägnant, s.: Bedeutung Einschlag 263, 592 S. a.: Art (Typ), Charakter, Gepräge Pragmatismus 40, 84, 202, 542, 633 pragmat(ist)isch 13, 40, 93 f., 669, 671 Praxis 299, 394, 473, 477, 618, 632 wissenschaftliche ∼ 222, 301 praktisch VII, 7, 42, 163, 270, 321, 333, 429, 692, 701, 708 S. a.: Bedeutung, Handlung, Interesse, Leben, Mensch, Philosophie, Richtung, Urteil, Wert, Wertung, Wissenschaft Preußen 433, 446 primitiv 59, 117, 251, 348 f., 502, 599 S. a.: Bedeutung, Begriff, Begriffsbildung, Beschreibung, einfach, Form Prinzip 16, 60, 101, 112, 161, 230, 260, 268, 294, 310, 314–316, 318 f., 383, 390, 427, 433 f., 438, 451, 457, 462, 507, 555–557, 588, 590, 601, 630–635, 641, 665, 698, 708 f., 713, 723, 728, 734, 743 allgemeines ∼ 19, 679, 742 ethisches/formales ∼ 720 leitendes ∼ 21, 276, 308, 351, 422, 429, 521, 540, 545, 553, 625 f., 628, 661–663, 742 letztes ∼ d. realen Seins 686

logisches ∼ 19, 27, 101, 238–240, 247 f., 253, (258, 268), 271 f., 278 f., 301, 315, 353, 364, 427, 438, 481–483, 485, 495 f., 514 metaphysisches ∼ 423, (631), 661, 665, 706 methodisches ∼ 438, 687 objektives ∼ 614, 664 f. teleologisches ∼ 408, 429, 475, 636 f. theoretisches ∼ 276, 278 transzendentes/überhistorisches ∼ 16, 556 (natur)wissenschaftliches ∼ 76, 251, 293, 520 Äquivalenz-/Anpassungs∼ 382, 664 Auslese-/Auswahl∼ 286, 293 f., 300, 325, 379, 431, 434 f., 456, 532, 545, 553 f., 614, 628, 634, 636–638, 654, (655), 658, 661, 663 f., 742, 744 f., 753 historisches Auswahl-/Einheits∼ 308, 434 Auswahl∼ − Entwicklungsgesetz 629 Darstellungs∼ 276, 278, 295, 322, 351 f., 357, 364, 422, 429, 451, 482, 521, 532, 553 f., 557, 628, 661, 663 Einheits∼ 308, 421, 448, 468, 474, 476, 765 Einteilungs∼ 27, 271 f., 479, 543 Erkenntnis-/Erklärungs∼ 346, 670, 687 Forschungs-/Gliederungs∼ 161, 167 Fortschritts∼ 629, 637 Gleichheits-/Vergleichungs∼ 60, 383 Grund∼ 279, 495 Kausal(itäts)∼ 284, 376 f., 379, 381, 386, 652, 680 Klassifikations∼ 60, 111 Kultur-/Welt∼ 545, 686, 706 Relativitäts∼ 735 Scheidungs∼ 316, 319 Wert∼ 16, 29, 347, 553, 614, 629, 631, 633, 637 f., 640, 679 ∼ d. Begriffsbildung 239, 277–279, (308), 314, 321, 339–342, (350), 364, 396, 427, 435, 439, 449, 451, 460, 476 f., 517, 540, 624 f., 629, 635, 646, 663, 665, 751 f. ∼ d. Energieerhaltung 501 S. a.: Satz ∼ d. Geschichte 345 f., 426, (556, 606) ∼ d. Geschichtswissenschaft 424, 662 ∼ d. Wertbeziehung 340–342, 347, 350, 353, 433 ∼ d. Wissenschaftseinteilung/-gliederung 121, 167, 189 f., 219, 244, 271 f. ∼ d. Zusammengehörigkeit/Zusammenstellung 308 f., 448 zwei ∼ien 382, 479, 665

Wortregister ∼iell XI, 18, 21, 32–34, 71, 76–78, 86, 92, 111, 151–154, 168, 183, 185, 195, 207 f., 226, 232, 249, 258, 262, 289, 291, 308, 311, 326, 345, 410, 413, 435, 447, 472, 481, 483, 487, 490, 493, 496, 500, 555, 566, 568, 585, 645, 652, 654, 661, 666 f., 673, 680, 686, 709, 736 S. a.: Andere, Bedeutung, Frage, Gegensatz, Grenze, Möglich, Problem, Trennung, Unterschied, Wert im ∼ 3, 14, 33, 88, 97, 141, 143, 153 f., 161, 182, 207, 232, 249, 258, 275, 290, 307, 367, 393, 396, 403, 415, 458, 466, 500, 549, 559, 565, 578, 588, 605, 608, 626, 639, 645, 649 f., 654, 669, 675, 680, 682, 685, 688, 697, 705, 721, 724, 735 Grundsatz IX, 283, 376, 414, 448 method(olog)ischer Grundsatz 447, 451, 453, 470, 748 grundsätzlich XIX, 11, 143, 175, 184, 234, 510, 527, 598 S. a.: Art, Geltung, Gesetz, Kausal Problem XXVIII, 5, 7, 12 f., 15, 70, 116, 178, 205, 223 f., 270, 273 f., 358, 564, 566, 577, 601, 607, 681, 699, 759 aktuelles/neues ∼ 277, 292 f., 286, 364, 469, 471, 591 geschichtliches ∼ XXVIII, 24, 263, 279, (281 f.), 571, 714 geschichtstheoretisches ∼ 563, 588 kompliziertes/schwieriges ∼ 50, 56, 136, 558, 645, 753 logisches ∼ XV, XXVIII f., 11, 20, 26, 109, 179, 239, 263, 269, 277, 279, 340, 412, 440 f., 454, (457), 614, 737, 741, 755–757 methodologisches ∼ 146, 224, 282 f., (307), 381, 425, 644, (651), 753 philosophisches ∼ VII, 3, 5, 9–11, 29, 177, 269, 282, 419, 536, 555 f., 569, 633, 651, 662, 697–699, 703 f., 721, 723 f., 734, 736 psychologisches ∼ XII, 159, 495 spezielles ∼ 16, 18, 85, 94, 533, (552) unlösbares ∼ 7, 572, 622 viel behandeltes ∼ XII, 19, 136, 535, 611 Grund-/Haupt-/Zentral∼ 25, 219, 269, 277, 555, 721, 755–757 Wert∼ 359, 419, 559, 633, 640, 699, 701, 703, 725 Wert∼ − Wirklichkeits∼ 177 ∼stellung 46, 174, 250, 270, 286, 293, 507, 651, 657, 759 ∼stellung − ∼lösung 176 ∼atisch XV, 116, 213, 282, 298, 388, 431, 551 f., 558, 562, 572, 595, 605, 623, 650 f., 672, 674, 681, 687, 730

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S. a.: Begriff Schwierigkeit VII, XVII, 17, 21, 25, 32– 35, 51, 56, 66 f., 140, 149, 155, 229 f., 242, 287, 291–293, 311, 364, 388, 413, 419, 435, 457, 463, 482–484, 502, 509, 537, 564 f., 576, 580, 586, 599, 626, 650, 654, 657, 687, 743 logische Schwierigkeit 207 f. neue Schwierigkeit 292, 395, 416, 627 prinzipielle Schwierigkeit 130, 556 schwierig XVIII, 10, 140, 148, 229 f., 650 S. a.: Aufgabe, Begriff, Frage; hier: Problem kompliziert XXX, 24, 91, 151, 230 f., 238, 441, 482, 496, 547, 549, 565, 580, 588, 754, 761 umständlich X, XIV, 187, 237, 576 S. a.: Arbeit, Form, Frage, Geschichte, Inhalt, klar, Kreis, Lösung, Schwer, Trennung Produkt XV, 7, 12, 35, 41, 136, 145, 209, 215, 259, 294, 325, 346, 378, 383, 385, 387, 395, 440, 522, 605, 612, 617, 655, 660, 723 Geschichts∼/-werk 181, 427, 609 Kultur∼ XV, 294, 612, 617 ∼ d. Begriffsbildung 500, 588 ∼iv(ität) XXIV, 760 Werk IX f., XXIV f., 257, 491, 605 f., 757, 762 historisches Werk 237, 270, 444, 463, 496, 532, 591, 648 (natur)wissenschaftliche(s) Schrift/Werk XX, 237, 252, 257, 457, 462, 537 Werk d. Dichter 488 Kunstwerk 41, 149, 160, 169 f., 294, 368, 537, 556, 559, 562 f., 582, 615, 747 Menschenwerk 683 S. a.: Abbild (Reproduktion), Ergebnis, Herstellen Proklamierung, s.: Kundgeben Prophet 700 Protisten 181, 638 Amöbe/Blasteade/Moreade 260, 464 f. Monere 465 f. Prozeß, s.: Vorgang Psyche, s.: Seele Psychiatrie, Psychose 290 f. S. a.: Wahn Psychisch(es), s.: Seelisch Psychologie XII, XVIII f., 4, 7, 20, 83, 123– 134, 136, 138–140, 143–168, 173–176, 180– 182, 185, 270, 272, 282, 289, 485–490, 495–498, 512, 557, 559, 573, 586, 594, 596, 599 f., 639 f., 659, 728, 738, 743 allgemeine ∼ 159, 295, 488 alte/neue ∼ (485), 487–489, 492 atomisierende ∼ 493 deskriptive ∼ 157 f., 256

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empirische ∼ 129–131, 136, 138 f., 147 erklärende/exakte ∼ 486–488, 557 experimentelle ∼ (XVIII), 11, 486, (496) geisteswissenschaftliche ∼ 555 f., 558, 562, 598 generalisierende ∼ 154, 193, 482 f., 488, 490, 566, 594–596 historische ∼ 490, 492 internationale ∼ XVIII künstlerische ∼ 491 letzte psychologische Disziplin/Wissenschaft 159 f. logische Ideal∼ 486 moderne ∼ 129, 485 nacherlebende ∼ 489 naturwissenschaftliche ∼ 4, 123, 125 f., 128, (150), 154, 162, 165, 172, 176, 181, 186, 193, 289, 487 f., 490, (494), 501, (639) naturwissenschaftliche − verstehende ∼ 561 physiologische ∼ 132 verstehende ∼ 564, 595 wissenschaftliche ∼ 4, 138, 149, 154, 485, 488–492, 496 f., 594 f. Assoziations∼ 162 Individual∼ 158, 289, 492–495 Kultur∼ 639 Sozial∼ 289, 492–495 ∼ − Wertproblem 640 psychologisch XII, XIX, 10, 46, 138 f., 148 f., 152, 155 f., 158, 160–163, 273, 289 f., 487–497, 512, 544, 559, 568, 595, 605, 639 f., 653 empirisch psychologisch 128, 600 historisch-psychologisch 490 f. (natur)wissenschaftlich psychologisch 290, 488 f., 491 f., 495 f. Psychologisches XI Nicht-Psychologisch(es) 141, 150 Psychologe 145, 151, 153–155, 157 f., 161, 289 f., 311, 482 f., 485 f., 489–491, 496 f. ∼ als philosophisches Mädchen für alles 486 S. a.: Arbeit, Art, Begriffsbildung, Behandlung, Darstellung, Erkenntnis, Geschichte, Ideal, Inhalt, Kennen, Logik, logisch, Material, Meinen, Methode, Panpsychismus, Philosophie, Problem, Psychiatrie, Psychologismus, Psychophysik, Subjekt, System, Theorie, Untersuchung, Wahrheit, Wert, Wesen, Wissenschaft Psychologismus 3, 497 f., 558, 569, 573, 599, 680 antipsychologistisch XII

Psychophysik XIX, 132, 161, 168, 209, 499, 603 S. a.: Individuum, Kausal, Realität, Reihe, Subjekt, Wirklichkeit, Zusammenhang Punkt XVIII, XXIX, 35 f., 93, 118, 139, 166 f., 179, 352, 369, 373, 498, 541, 552, 574, 677, 733, 755 entscheidender ∼ 76, 125, 271, 286, 510, 599, 604, 621, 663 mathematischer ∼ 78 wesentlicher/wichtiger ∼ VII, X, 43, 56, 93, 110, 219 Angel-/Ansatz∼ 306, 348, 435, 539, 732 Augen∼ 461 Ausgangs∼ 5, 22 f., 25, 32, 183, 185, 196, 227, 392, 398, 512, 539, 567, 575 Berührungs-/Treff∼ 273, 300, 731 Kern∼ 20, 27, 108, 239 Mittel∼ 200, 505, 642, 683 Schwer∼ 16, 286, 296, 350, 522, 548, 576, 593, 611, 645, 755 f. Vereinigungs∼ 67, 642 S. a.: Gesichtspunkt, Höhe, Standpunkt, Zeit pyramidal 371 Qualität 73 f., 98, 163, 168, 208, 247, 251, 255, 415, 462 Qualitativ(es) 33 f., 77, 144, 163–165, 168, 211, 382, 403–405, 414 f., 419, 669 Eigenschaft 26, 90, 95, 98–100, 129, 177, 186, 289, 291, 298, 310 f., 330, 342, 440, 442 f., 454, 476, 482, 688, 713, 752 individuelle Eigenschaft 482, 713 letzte/wesentliche Eigenschaft 47, 62, 443 Begriffseigenschaft 47, 53–55, 62, 76, 102, 112, 118, 228 Charaktereigenschaft/-zug 442, 713, 717 eigenschaftslos 669 Beschaffen(heit) 32, 80, 342, 403, 418, 447, 539 f., 577, 600 historische/individuelle Beschaffenheit 246, 254, 432 hoch/niedrig stehen 712 Besser(es) 423–425, 602, 634, 687 Verbesserung X, XIV, XVI, XXVII, 636, 745 Zug 1 f., 9, 351, 442, 474, 717 individueller Zug 295, 354, 356, 445 Grund-/Hauptzug 24 f., 274 S. a.: Besonderheit, Bestimmung, Charakter, Eigenart, Farbe, Individualität, Mannigfaltig, sein (so ∼), Unterschied Quantität 73, 164, 212, 246, 444, 500 S. a.: Körper

Wortregister quantitativ 65, 78, 163, 206–209, 211 f., 272, 363, 403, 405, 415, 459, 668, 671, 689 S. a.: Begriff, Bestimmung, Endlich, Gleich, Individualität, Mannigfaltig, Unterschied, Welt Quantitatives 88, 206, 211, 501 Quantifizierbares 500 Quantifikation 164, 241 Quantifizierung 205, 419, 499, 687 Quantum 212 abnehmen 118, 289, 443, 496 Aufschwung 2, 485 ausbreiten, s.: Wirklichkeit desto 69, 119, 199, 241, 301, 336, 371, 616, 642 Detail/detailliert 275, 354 erheblich XII, 10, 27, 68, 164, 235, 244, 249, 340, 511, 626 f., 639, 714 S. a.: Unterschied extensiv 54, 57–59, 103, 107–112, 153 f., 222 f., 245, 278, 316, 339–341, 348, 435 f., 645, 647 extensiv − intensiv XXIV, 34–38, 41, 45, 52 f., 61 f., 82, 87, 107–109, 111 f., 151, 321, 364 f. S. a.: Mannigfaltig, Sehen Geringfügigstes 295 gewaltig XXIV Grad 14, 89, 106, 110, 159, 192, 239 f., 392, 443, 579, 589, 593, 674 S. a.: Begriff, Maß, Unterschied hoher/höherer/höchster Grad 19, 24, 41, 262, 298, 634, 675 Grad d. Allgemeinheit/Besonderheit/Individuellen 443 f., 446, 563 Grad d. Individualisierens 594 graduell 110, 443 Größe XXV, 76 f., 336, 363, 371, 403, 405, 614 S. a.: Mensch, Person, Wert; hier: vergrößern Großes 35, 97 Häufung 92, 653, 680 Hauch XXVI Klein(heit) 33 f., 137, 139, 152, 195, 208, 253, 614, 712 Kleinheit d. Erde 683 unendlich Kleines 35 mehr 16 f., 22, 97, 105, 107 f., 121, 134, 157–159, 208, 210, 239 f., 243, 255, 257, 260, 281 f., 326, 352, 357 f., 372, 415, 422, 444, 459, 461, 494, 498, 503 f., 514, 542, 544, 546, 549, 558–560, 565, 568, 580, 590, 593, 604, 606, 611, 614, 617–619, 637, 639, 643, 655 f., 664 f., 681, 687, 693, 696, 706, 708, 725, 749, 766

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mehr oder weniger 239 f., 255, 665 vermehren 53, 289, 445, 495 Menge 35 f., 62 f., 100, 195, 236, 245, 251, 289, 294, 322, 557, 627 f., 667, 745 Million/tausend 440, 653, 655 Nuance 33, 173, 583 f., 594 spärlich 295, 592 Stäubchen/winzig 643, 683 Steigerung XXIV, 356, 434, 441, 460, 547, 591, 632 Wertsteigerung 17, 423, 425, 427, 429, 431, 465 f., 631, 634, 636 f., 725 um so X, XV, XVIII, XXIV, XXVIII, 4, 11, 20, 24, 33, 37, 41, 45 f., 51, 66, 72, 81, 106, 116, 118, 121, 124, 127, 129, 169, 177, 183, 192, 194, 196, 200, 205, 214 f., 224, 229, 242–244, 251, 257 f., 262, 271, 290, 296, 301, 312, 314, 371 f., 394, 425, 431, 441, 487, 497, 539, 559, 582, 596, 604, 608 f., 611, 631, 640, 643, 669, 672, 685, 687, 693, 714, 733, 742 Umfang, s.: Begriff, Inhalt verbreitet, s.: Tradition vergrößern 139, 372, 529 verkleinern 137, 149, 531 S. a.: Zusammen (∼schrumpfen) verkümmern 617, 687 Verminderung/-ringerung 38, 50, 289 Wertverminderung/-zunahme 427, 431 ziemlich 129, 252, 257, 266, 359, 558, 580 zu wenig 7, 118, 159, 267, 291, 295, 366, 411, 466, 495 zunehmen 5, 118, 122, 287 f., 307, 324, 431, 529, 675, 743 Zusatz XIV, XVI, XXX, 145, 176, 576 Zuwachs 495 S. a.: Aufsteigen, Ausdehnung, Erweiterung, extrem, Hinzu, Masse, Mathematik, Schwäche, Überschuß, Vielheit, Weite, Werden, Zahl Quelle 130, 246, 270, 283, 285 f., 292–295, 394, 463, 490, 552, 564 f., 582, 590–593, 596, 607, 734 S. a.: Anfang, Material, Ursprung Radikal(ismus) 299 f., 329, 680, 684, 706, 735 S. a.: extrem Rätsel 416 S. a.: Geheimnis Rahmen 18, 65, 310, 342, 381, 468, 549, 564, 598, 624, 628 f., 673, 766 Umriß XXIV S. a.: Ordnung, Struktur Rasse 716

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Wortregister

Rat 497 ∼los 202, 599, 736 empfehlenswert 430 untunlich 625 S. a.: Mittel (Hilfe) Ratio XXII f. S. a.: Verstand Rational(es) XXII f., XXV, 345, 664, 666 ∼isierung 38, 226, 386, 666 f. anti-/über∼ XXIII, 666 ∼ machen/werden 78, 215, 473, 665, 733 S. a.: Charakter, Einsicht, Irrational, Metaphysik, Rationalismus, Welt Rationalismus XII f., 209, 269, 273, 291, 501, 722 f. (Anti)Rationalist XXII, 338 metaphysisch-rationalistisch 651 f. S. a.: Denken, Dogma, Irrationalismus, Metaphysik, Teleologie, Vorurteil rationell, s.: Ökonomie Raum XVII, 77, 83, 90 f., 130, 154, 159, 163 f., 362 f., 366, 386, 403, 642 dreidimensionaler ∼ XVIII, 95 homogener ∼ 363, 387 mathematischer ∼ 363 Räumlich(es) 73, 96, 111, 130 f., 134, 219, 363 f., 386 f., 405, 570, 683 Räumlichkeit 35, 73 Spiel∼ 302, 351–353, 607 Ort/∼ u. Zeit 32, 35–37, 44, 54, 57, 74, 77, 82, 87, 92, 110, 124, 198, 201 f., (210), 213, 219 f., 236 f., 287, 362, 366, 368, 403, 405 f., 452, (455), 472, 477, 486, 510, 516, 534, 604, 652, 657, 679, 703, (710), 739, (743), 747–749, 751 f. S. a.: Angabe, Dimension, Ding, Erfüllung, Ganzes, Gebilde, Gestalt, Mannigfaltig, Ordnung, Sein, Stelle, Teil, Welt, Zeit real XX f., 39, 145 f., 175, 178, 312, 377, 403–405, 409 f., 418, 510, 517, 521 f., 534, 536 f., 546, 548, 550–552, 554, 556 f., 560, 563, 572, 574, 579, 586 f., 590, 593, 601 f., 611, 667 f., 673, 684, 687, 690 f., 714, 729, 731 f., 734 absolut ∼ 32, 658–662, 670, 673 bloß/nur ∼ 534, 537 f., 542, 546, 560, 563, 575, 594, 599 f., 602, 611 empirisch ∼ 20, (234), 398, 572 historisch-∼ 532 individuell ∼ 210, 259, 449, 606 metaphysisch ∼ 586, 675 physisch ∼ 185, 538, 605 psychisch/seelisch ∼ XIX, 185, 538, 570, 587, 593, 605 psychisch ∼ − unwirklich gelten 535 transzendent ∼ 424

(über)sinnlich ∼ 400, 403, 731 wahrhaft ∼ XX, 81, 660, 687 ir∼ XXI, 152, 297, 547, 550, 553 f., 556, 574, 591, 600, 604 S. a.: Akt, Anschauung, Art (Gattung), Bedeutung, Begriff, begrifflich, Beziehung, Dasein, Denken, Ding, Einheit, Element, Erkennen, Erkenntnis, Existenz, Ganzes, Gebilde, Gefühl, Gegenstand, Geist, Geltung, Gesichtspunkt, Gestalt, Gleich, Gut, Individualität, Individuum, Inhalt, Körper, Kultur, Leben, Material, Mensch, Objekt, Reales, Realität, Seele, Seelenleben, Seelisch, Seiendes, Sein, sein, Seinsart, Sinn, Subjekt, Tatsache, Teil, Unterschied, Vorgang, vorhanden, Welt, Werden, Wert, Wertung, Wesen, wirklich, Wissenschaft, Wort, Zusammenhang Reales XIX, XXII, 35, 143, 198, 330 f., 342, 442, 553–556, 561, 563, 567, 569–571, 573, 579, 587 f., 590, 596, 599–601, 603 f., 608, 667, 727 bloß/nur ∼ XX, 546, 554, 599 f. eigentlich/wahrhaft ∼ 82, 95, 705 einmaliges ∼ 579, 593 metaphysisch/-psychisch ∼ 599, 731 psychisches ∼ 193 psychisches ∼ − physisches Sein 502 psychisch ∼ − irrealer Sinn 603 sinn-/werterfülltes ∼ XXI sinnfreies ∼ − irreales Sinnhaftes 553 Ir∼ XIX, XXII, 534–536, 555, 559, 569, 588, 599 f., 603, 608, 727 Ir∼ − psychisches Sein 549 Ir∼ − Sinnenwelt XIX (werthaftes) Ir∼ − (wertfreies) ∼ XIX, 546, 573 S. a.: real, Realität Realisierung 381, 420 f., 430, 473, 523, 550, 556, 689 f., 706, 718, 720, 729–731 Wert∼ 423–425, 431, 689, 691, 694 f., 729 S. a.: Stelle, Wirklichkeit Realismus 101, 678 empirischer ∼ 82, 95 mittelalterlicher ∼ 269, 388 Begriffs∼ XX f., 82, 144, 209, 215, 325, 442, 552, 668, 723 Wert∼ XXI realistisch 659, 672 begriffs-/wert∼ XXI, 82, 144, 442 empirisch-∼ 82 Realität XIX, 72, 80–82, 94, 96, 101, 121, 128, 130, 135, 140–145, 152, 208–210, 215, 224, 303, 312, 326, 339, 377, 384, 388, 399, 403, 412 f., 416, 500 f., 534, 537, 544, 546– 548, 561, 565, 568–571, 574 f., 581, 586 f.,

Wortregister 590, 600, 603–606, 620, 658, 662, 669–671, 681 f., 687, 699, 705, 723, 730 f. absolute ∼ 658, 660–662, 666, 669, 672, 722, 733 anschauliche ∼ 209, 501 eigentliche ∼ d. Körperwelt 94, 96, (145) einmalige ∼ 219, 598 empirische ∼ XIII, 36, 126, 140–142, 144, (204), 228, 231, 234 f., 363, 552, 571, 600, 662, 671, 674 f. empirische ∼ − Seelenleben/psychisches Sein 136, 147 erfahrbare/räumliche ∼ 130, 570 geschichtliche/historische ∼ 534, 543, 605, 703, 712 immanente/psychophysische ∼ 589, 731 individuelle ∼ 209, 219, 340, 587 metaphysische ∼ 170, 326, 658 f., 661 f., 664, 666–668, 673 physische ∼ 143, 146, 589, 658, 667 psychische/seelische ∼ 39, 55, 146, 149, 152, 184, 503, (513), 543, 551, 568, 570– 572, 574, 594–596, 608, 667 sinnerfüllte/-freie ∼ 543, 560, 597 sinnvolle ∼ 537, 543, 545 f., 548, 558, 561, 587, 597 f., 608, 613 transzendente ∼ 658, 672 (über)sinnliche ∼ 204, 586, 731 f. (un)körperliche ∼ XVIII, 4, 142, 513, (570), 572 unmittelbar gegebene ∼ 143, 209, 657 unmittelbare ∼ 136, 141 f., 145 f., 566 unveränderliche ∼ 312, 662 volle ∼ 208, 231, 399, 501, 513, 604 wahre ∼ 135, 205, 658, 673 wesentliche/zeitliche ∼ 126, 534 Wert∼ 326, (534), 729 f., 732 f. (psychische/sinnvolle) ∼ − (irrealer/logischer) Sinn 184, 558, 565, 574, 581, 670 ∼ − Subjekt 140 f. Real(ität) − Wirklich(keit) XIX–XXII, 16, 146, 613, 671 Ir∼ 82, 583, 603 S. a.: Anschauung, Bedeutung, Begriff, Einheit, Entwicklung, Erscheinung, Form, Ganzes, Gebilde, Idealität, Individualität, Inhalt, Ordnung, Phänomen, real, Reales, Teil, Theorie, Wirklichkeit Rechenschaft 544 Rechnen 445 be∼ 97, 203, 206–210, 212 f., 255, 403, 406, 472, 759 vorausbe∼ 200, 202, 402, 406, 471–473 (un)Berechenbar(keit) 405, 472, 501 ponderabel 90, 98, 100, 245–247 S. a.: Voraussage, Zählen, Zuerkennen

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Recht XVIII, XXVII, XXIX, 11, 16, 21, 32, 45, 47, 63, 102, 120 f., 125, 136, 144, 147, 150, 160, 165, 174 f., 177, 180 f., 184, 188, 225, 229, 242, 249, 251 f., 292, 301, 313, 324, 330, 334 f., 343, 358, 373–375, 378, 394, 412, 415, 418 f., 429, 433, 441, 447 f., 450, 452, 457, 469, 488, 511, 518 f., 521, 525, 527, 534, 537, 541, 544, 558, 573 f., 595, 608, 617 f., 634, 636, 654, 666 f., 672, 687 f., 698, 700, 702 f., 705, 710 f., 719, 721–725 geistiges/wirkliches ∼ 722 f. geschichtliches/historisches ∼ 721–724 natürliches/positives ∼ 722 f., 725 relatives ∼ 501, 512, 518 römisches ∼ 181 Frauen∼ 721 Natur∼ 721–725 Un∼ 123, 125, 179, 251, 415, 489, 618, 665, 717, 719 Vernunft∼ 722 ∼ d. Geschichte 8 mit/zu ∼ XIII, 14, 21, 29, 40, 70, 165, 175, 179, 183 f., 268, 274, 278, 286, 418, 426, 494, 525, 553, 556 f., 561, 570, 598, 642, 653, 662, 677 ∼losigkeit 651 ius divinum/naturale 721 Be∼igung XVI, XXV, XXIX f., 18, 21 f., 67, 71, 104, 126, 133, 146 f., 153, 174, 227, 260, 285, 293, 295, 298, 330, 344, 394, 416, 431, 455, 495, 525, 529, 532 f., 558, 561, 563, 569, 610, 612, 616, 624, 627, 643, 650, 684, 697, 727, 733 S. a.: Zustimmung wissenschaftliche(s) Be∼igung/∼ 425, 466, 632, 651, 683 Existenzbe∼igung 466, 617 unbe∼igt 144, 222, 419, 428, 548, 638, 688, 716 gleichbe∼igt 688 Be∼igtes 435, 558 begrifflich be∼igt − faktisch durchführbar 335 Gericht, s.: Religion Jurist XI, 50, 512 juristisch 67, 703, 722 richten 397 Amt/Richterstuhl 397, 650 S. a.: gerecht, Philosophie, Wissenschaft Rechtfertigung VIII, XXII, XXVIII, 11, 31, 44, 86, 173, 182, 204, 216, 227, 249, 277, 297, 339, 343, 347, 385, 457, 474, 485, 528, 542 f., 568, 633, 644, 648, 650 f., 653, 658 f., 696, 701, 734, 736 (methodo)logische ∼ 60, 455, 531

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Wortregister

ungerechtfertigt XXVII, 142, 222, 299, 356, 498, 538, 672, 696 Reflexion 13, 36, 91, 158, 170, 180, 188, 233 f., 238, 242 f., 251, 274, 298, 388, 410, 446, 450, 459, 488, 498, 506, 508, 520, 638, 656, 674, 681, 684 f., 738 Hin- u. Herreflektieren 9 S. a.: Art, Überlegung Reform 492, 629 Regel(n) 337, 345 logische ∼ 435, 608 in d. ∼ 756, 758, 762 S. a.: Ausnahme, Durchschnitt, Norm, Tradition, Unterschied (abweichen) Reich, s.: Gebiet Reichtum, bereichern, s.: Fülle Reif(e), s.: Entwicklung, genau Reihe 60, 62, 71, 77, 107, 137–139, 209, 233–235, 246, 282, 288, 355, 399–401, 411, 422, 425, 431, 460, 465 f., 475 f., 484, 499, 509, 532, 638, 671, 675, 692, 719, 765 gegliederte ∼ 411, 426, 428, 475 f. geordnete ∼ 99, 675 geschichtliche ∼ 396, 401, 429, 625, 628, 631 homogene, kontinuierliche ∼ 77 f. (psycho)physische ∼ 138, 209 Begriffs∼ 62, 137 f., 408, 413, 427, 476, 635 Entwicklungs∼ 264, 280, 289, 401 f., 407, 409, 421, 423, 425, 429, 431 f., 435, 437, 458 f., 462 f., 465 f., 468–471, 509, 625–628, 631–633, 637, 683, 696, 725 historische Entwicklungs∼ 288, 401, 407, 409, 437, 460, 463, 470, 626 individuelle Entwicklungs∼ 401, 403, 406, 422, 469, 625, 739, 745 Ereignis-/Zustands∼ 449, 477 Fortschritts∼ 427, 734 Gedanken∼ 73, 82, 98, 141, 187, 259, 728 Kausal-/Zahlen∼ 76 f., 435 f. individuelle Kausal-/Veränderungs∼ 377, 380, 400, 425 Objekt-/Subjekt∼ 138 f., 257 Veränderungs∼ 395 f., 399–402, 407 f., 410 f., 420 f., 429 f., 436, 459, 521, 682 endlose/unendliche ∼ von Begriffsbestimmungen/-bildungen 49, 68 Einreihung/einreihbar 634, 726 Kette 375, 421, 482 historische Kette 288, 407 Kausalkette 407, 420, 425, 431 S. a.: Entwicklung, Folge, Gesetz, Teil Rein(heit) XX, 20, 70, 113, 171, 244, 250, 300, 329, 382, 419, 438, 461, 542, 634, 669, 681, 715, 718, 722

logische ∼heit 271 volle ∼heit 723, 732 S. a.: Anschauung, begrifflich, Erfahrung, Fassen, formal, geschichtlich, historisch, individuell, Logik, logisch, Mensch, theoretisch, Theorie, Wert, Wirklichkeit, Wissenschaft, wissenschaftlich Reiz 428 An∼/∼sam(keit) 229, 440 S. a.: Motiv Relation, Relativ(ität), s.: Beziehung Relativismus XVII, XXV, 8, 672, 680, 689, 734 f. Relativitätstheorie XVII f. Religion XXVI, 14, 181, 184, 332, 388, 427, 519, 532, 534, 537, 541, 550, 563, 617, 633, 646, 650, 658, 663, 698, 720, 727 f., 732– 734, 736 geschichtliche/historische ∼ 734, 736 christlich 642, 650 Jüngstes Gericht 364, 642 Katholik/Protestant 649 konfessionell 649 f. Predigt 550, 553–555, 563, 574 S. a.: Bibel, Gott, Kirche, Kultur, Leben, Philosophie, Wert Renaissance, s.: Epoche Repräsentation 61, 445 stehen für 445 vertreten 117, 192, 199 Stellvertretung 193–196, 304, 349 S. a.: Ersetzung Respektieren 598 S. a.: Schätzen Resultat, s.: Ergebnis Revolution: sozial∼är 469 Rhythmus 164, 642 S. a.: Bewegung (schwingen) richtig IX, XXIV, 3, 60, 158, 185, 193, 200, 228, 234 f., 286, 342, 356, 371, 375, 394, 400, 410, 436, 485, 488, 490, 507, 542, 562, 581, 656, 659, 691, 737, 745, 748, 751 S. a.: Behauptung, Methode, Satz, Sinn (recht), Verstehen, Voraussetzung ∼keit IX, 30, 94, 114, 197, 264, 290, 302, 359, 419 f., 494, 539, 569, 605, 649, 652, 667, 681, 758 f. inhaltlich(e) ∼(keit) 86, 88, 92, 244, 248, 469 ∼stellen 756 für ∼ halten IX, XIV–XVI, 206, 221, 377, 453, 493, 581 un∼ 81, 141 ∼es 66, 226, 303, 544, 568 Geschick 286

Wortregister (un)glücklich 2, 6, 56, 96, 104, 180, 261, 273, 298, 343, 345, 485, 526, 528, 725 schief 527 schlagend/treffend 133, 640 zutreffen(d) XXIV, XXIX, 1, 21, 83, 132, 156, 192, 196, 270, 290, 306, 387, 476 f., 484, 511, 535, 569, 605 f., 614, 629, 636, 669, 707, 732, 758 (un)zutreffend(es) 568, 652 S. a.: bequem, genau, Harmonie Richtung VIII, XVIII, 1, 7, 13, 15, 18, 32, 86, 89 f., 92 f., 100, 126, 144, 159, 207, 217 f., 223 f., 260, 305, 330, 351, 356, 394, 397, 420, 422 f., 427, 492, 504, 559, 573, 601, 610, 613, 697, 715, 727–729, 733, 742, 757 ältere/alte/konservative ∼ XII, 299, 302, 370, 398 logische ∼ 107 f., 154, (356), 533, 613 neue ∼ 302, 370, 398 S. a.: Methode wissenschaftliche ∼ 5, 477 Denk-/Geistes∼ 5, 727 ∼ auf d. Geschichte 1–3, 5 zwei ∼en d. Geschichtsphilosophie/-wissenschaft 14–16, 299, 302, 397 f. ∼ d. Philosophie 5, 15 f. zwei ∼en d. Weltanschauung 13 richten auf 19, 31, 34, 37, 53, 58, 104, 109 f., 117, 144, 167, 175 f., 216, 219, 229, 240, 274, 356, 410, 421, 533, 557, 567, 584, 611, 707, 764 richten nach 325, 660, 673, 690, 700 (anders/historisch/logisch) gerichtet XV, XXIII, 533 Akkomodation 189 Anpassung 260, 634–636, 714 Anpassung durch Selektion 664 Anpassung − Vollkommenheit/Wertsteigerung 635 f. (heran)führen 284, 298 hinführen 19, 138, 188, 200, 203, 251, 408, 431, 588, 637, 682 leiten(d) XXVIII, 40, 84, 162, 218, 276, 281, 298, 308, 319 f., 322, 331, 344–347, 350 f., 354, 357 f., 433, 437, 450, 455 f., 505–511, 514, 517, 521, 523 f., 527, 536, 540, 545, 554, 625–630, 646–650, 656, 662, 683, 693, 695, 742, 744 f., 753 S. a.: Ableiten, Gesichtspunkt, Prinzip, Schluß, Vereinigung, Weg (∼weisend), Wert hinleiten 344, 406–411, 455 methodischer Leitfaden 161 Orientierung XIII, XXV, XXX, 15, 18, 21, 472, 536, 559, 593, 620, 626, 729, 755, 757, 759

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(geistes)geschichtliche Orientierung VIII, 281, 591, 705, 712 f., 717 historische Orientierung 1, 697, 704, 706, 725, 734 logische Orientierung 539, (613) naturwissenschaftliche Orientierung 6, 371, 702, 704–706 praktische Orientierung 40, 202, 319 Orientierung in d. Wirklichkeit/Welt 40, 200, 202 sich halten an 12, 15, 86, 118, 144, 225, 328, 355, 390, 445, 483, 539, 574, 592, 667, 717, 734, 766 (hinein)weisen XXV, 298, 351 S. a.: Hinaus (∼weisen) führend weisen − nur verstehend folgen 298 sich zurecht finden 202 S. a.: Maß, Tendenz, Vorrang Rom: römisch, s.: Recht Romantik(er) XXIII, 336, 361, 551 f., 554, 601 f., 606 f., 641, 712 neuromantisch 759 S. a.: Schule Ruhe 88, 395, 397, 431 f. auf sich ∼n 726 in sich ∼n(des) 171–173, 308, 315, 732 rastlos 400, 734 f. S. a.: Beruhen Rußland 477, 497 Sache 11, 182, 347, 350, 647, 748 sachlich XVIII f., XXVIII, 21, 65, 91, 93, 145, 263, 396, 445, 457, 475, 479, 531, 533, 541, 543, 559, 598, 671 unpersönliche Sachlichkeit XXVI Sachverhalt 604, 763 S. a.: Bedeutung, Begriff, Besonderheit, Beziehung, Eigenart, Form, formal, Gegensatz, Geschichte, Gesichtspunkt, Inhalt, Kennen, logisch, Methode, nüchtern, Person, Sinn, Teil, Terminologie, Übereinstimmung, Unterschied, Untersuchung, Verwechslung, Wesen, Zusammenhang Sagen, s.: Aussage Sammlung, s.: Aufmerksam, Zusammen Satz 5, 42, 56, 59, 185, 239, 260, 296, 347, 395, 471, 477, 485, 504, 568, 580, 643, 669, 671, 681, 710, 727, 740 f., 756, 759 allgemein anerkannter/unbestrittener ∼ 24, 118 (unbedingt) allgemeiner ∼ 99, 382, 391 elementarer/historischer ∼ 259, 371 hypothetischer/realer ∼ 259, 546 (natur)wissenschaftlicher ∼ 49, 160, 259 richtiger ∼ 453, 573, 758 f. theoretischer ∼ 582, 708

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unzweideutiger ∼ 322 wahrer ∼ 48, 546, 600, 741 Energieerhaltungs-/Entropie∼ (zweiter Haupt∼ d. Thermodynamik/Wärmetheorie) 196, 212 S. a.: Prinzip ∼ d. Ursachenäquivalenz 390 ∼ vom ausgeschlossenen Dritten 112 ∼ − Terminus/Wort 48 f., 55, 68, 145, 546 ∼ − Urteil 51, 55 S. a.: Akt, Bedeutung, Begriff, Form, Geltung, Meinen, Sinn, Struktur, Urteil Schaden, schädigen, s.: Übel Schärfe, s.: genau Schätzen 333, 637, 739 hoch anschlagen/ein∼ 7, 97 über∼ 8, 118, 183, 288, 476, 591, 705 unter∼ 10, 104, 388, 454 unschätzbar 197 gering ∼/geringschätzig 268, 735 abfällig 338 Beifall/huldigen 8, 403, 419 Imponderabilie 90 (an)preisen 7, 298, 357, 634, 638 S. a.: achtsam, Ablehnung, Anerkennen, Herab (∼setzen), Rechnen (ponderabel), Respektieren, Wert, Würde Schall, s.: Akustik Schatten, s.: Gebilde Schauen 727 f., 730 durch∼ 40, 160, 318, 375, 389, 394, 602, 608 (un)sichtbar(es) 7, 88, 118, 195, 300, 469 S. a.: Entdeckung Betrachtung 240, 243, 322, 338, 359, 636, 642, 657, 671, 695 S. a.: Art, für sich, Meinen formale Betrachtung 49, 648 generalisierende Betrachtung 178, 240, (243), 368, 617, 639, 642 (un)historische Betrachtung 240, 247 f., 510, 512, 617, 682, 717 logische Betrachtung 9, 44, 364, 431 naturwissenschaftliche Betrachtung 418, 626, 682 f. theoretische Betrachtung 337, 508 theoretisch betrachten − normativ werten 619 wertbeziehende (Geschichts)Betrachtung 429, 725 Wertbetrachtung 330, 635, 694 Wirklichkeitsbetrachtung 35, 95, 190, 196, 201, 203, 212, 215, 220 f., 227, 240, 267, 283, 374, 414, 521, 672 betrachten als 28, 31, 40, 52, 55, 65, 72, 95 f., 100, 102, 109 f., 113, 131, 135, 139,

167, 171, 184, 186, 190, 192, 196, 203, 210, 221, 247, 249, 251, 253–255, 265, 283, 323, 346, 359, 362, 364, 380, 384, 386, 396, 417, 426, 436, 441, 457, 459, 464, 467, 478, 486, 521, 532, 542, 597, 623 f., 629, 631, 636– 638, 642, 645, 654 f., 658, 667, 671, 694 f., 715 f., 730 S. a.: Anschauung, Kontemplation, Sehen, Stelle Scheidung, s.: Trennung Schein(en) 15, 41, 47, 85, 156, 203–205, 216, 234, 313, 373, 388 f., 544, 573, 629, 640, 677, 686, 689, 692, 719, 758, 764 f. ∼ − reales Sein 204 An∼ 90, 144, 213–215, 292, 442, 583, 622 ∼bar 4, 20, 79 f., 89, 94, 158, 280, 388, 440, 446, 499 f., 517, 557, 559, 571, 636, 685, 691 angeblich XXX, 299, 302, 388, 456 f., 493, 500, 526, 629, 632 f., 638, 667, 670, 705, 757 S. a.: Als ob, Licht, Welt Scheitern 242, 394, 416, 532 versagen 353, 426, 561, 582, 586, 599, 662, 733 S. a.: Versagen Schema 100, 160, 244, 282, 301, 350, 390, 393, 446, 549, 617 f., 627 (methodo)logisches ∼ XXV, 22, 100, 301 f., 618 Entwicklungs∼ 627, 630 Wertgesetzbuch/-∼/-tafel 631, 700 S. a.: Entwicklung, Konstruktion, Struktur scheuen, s.: Hindernis Schicksal XI, XXVI, 186, 229, 365, 433, 461 Geschick XXIV verhängnisvoll 409, 536 Schleier 473, 658 Schlummer: Schlaf 133, 461 Schluß, schließen 142, 291 f., 345, 462, 482, 568, 627, 711, 739 Fehl∼, s.: Terminologie (quaternio) Folge∼ 288 d. Weisheit letzter ∼ 135 erschließen 590, 592, 596, 615 erschließbar 153 f. Folgerung 206, 375, 492, 715, 743 herleiten 50, 67, 73, 128, 177, 217, 222, 662 S. a.: Ableiten, Folge Schmerz, s.: Leid Schön(es) XXIV, 171, 453, 698 f., 701, 727 häßlich 171, 699 S. a.: edel Schöpfung, Schöpfer XXIV, 284, 352 f., 364, 460 f., 491

Wortregister ∼ d. Menschen 460 S. a.: Entwicklung, Geschichte, Handlung, Herstellen, Werden Schreiben, s.: Sprache Schützen, s.: Behalten Schuld(ig) XVI, XXX, 495, 573 Schule 371 Romantische ∼ 336, 361 Südwestdeutsche ∼ XXV (un)geschult 38, 155 Katheder XXIII Vertreter 13, 15, 22, 121, 249, 268, 299, 370, 394, 398, 445, 456, 526 f., 631, 680, 700, 721, 755, 760, 762 S. a.: Anhänger, Meinen (vertreten), Studium Schwäche XXIV, 11 schwächlich 9, 12 moderner philosophischer Schwächling XXV müde/weichlich XXIII ab∼n 208, 255, 273, 303, 438, 480 d. Stachel nehmen 735 S. a.: Grenze (beeinträchtigen), Macht (∼los, Ohn∼), Quantität, trüb, unzulänglich Schwärmer(ei) 2 f., 12, 715 Intuitions∼ 766 Schweben 216, 493, 508, 583–587, 590, 634 S. a.: Sinn, Vorschweben Schweigen XXVI, 336, 726 still∼d, s.: Voraussetzung verhehlen 358 Schwer(e) 90, 403 (be)∼lich 12, 108 er∼n/folgen∼ 6, 185 ∼fallen/-fällig X, 641 lasten/belastet X, XXIV S. a.: Aufgabe, Folge, Gewicht, Leid, Problem, Punkt Schwierigkeit, s.: Problem Seele 124, 127, 130 f., 133, 137 f., 157, 179, 184, 310, 312 f., 422, 496, 499, 569, 574, 576, 580, 585, 596, 659 eigene/fremde ∼ 131, 566, 568 f., 571, 574 f., 577, 579, 581–585, 587, 604 empirische ∼ 311, (572), 599 menschliche ∼ 4, 318, 720 metaphysische/transzendente ∼ 313, 318 räumliche ∼ 131 reale ∼ 578 f., 584, 599, 604, 606 Volks∼ (178), 388, 442, 551–554, 600, (639) ∼nlos 133 Psyche 566, 568, 574 unmittelbar gegebene Psyche 566, 572

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S. a.: Animismus, Anschauung, Bewußt, Ding, Einheit, Geist, Gemüt, Inhalt, Körper, Leben, Natur, Panpsychismus, Seelenleben, Seelisch, Wissenschaft Seelenleben 4, 16, 123 f., 126, 129–136, 138– 144, 146–158, 161 f., 165–170, 172, 175, 181, 186, 193, 204, 241, 256, 289 f., 312– 314, 318, 382, 487–489, 491–494, 498, 504, 543 f., 550, 561, 564, 576–580, 585, 589– 592, 594, 597, 599–604, 607 f., 639, 658 f., 705 eigenes/fremdes ∼ 135, 143, 148, 151– 158, 289, 435, 482 f., 496, 562, 565–574, 576–580, 583–588, 592, 594–596, 603 f., 606–608 empirisches ∼ XIX, 126 geschichtliches/historisches ∼ 491, 602, (605) höheres ∼ 502 f., 524, 610, 639 individuelles ∼ 142, 149, 153, 158, 289, 291, 311 f., 488, 490, 551, 558, 579 f., 584, 586 f., 592, 604–606, 611 menschliches ∼ 178, 182, 257 f., 289, 318, 481, 491, 498 f., 516–518, 557, 566, 568, 611, 639, 738 reales ∼ XIX, 16, 20, 123, 125, 149, 151, 174, 178 f., 256, 311, 483–487, 495, 498, 504, 511, 557, 559, 563 f., 568, 572–575, 577, 580–584, 586 f., 590, 594 f., 597, 602– 607 reales ∼ − irrealer Sinn 574, 578 sinnvolles ∼ 557 f., 561–566, 578, 585– 587, 590, 595, 603, 611 soziales ∼ 494, 518 unmittelbar gegebenes ∼ 134, 143, 152, 570 wesentliches ∼ 601, 605 wirkliches ∼ XIX, 126, 130, 160, 178, 204, 282, 484 f., 489, 557, 563, 565, 602, 604 S. a.: Anschauung, Bewußt, Eigenart, Eigenes, Einheit, Geschichte, Individualität, Leben, Natur, Realität, Subjekt, Theorie, Welt, Wesen, Wissenschaft, Zusammenhang Seelisch(es) 4, 121, 124, 128, 132, 136–138, 143, 147, 165, 169, 184, 234, 314, 319, 498 f., 502, 504, 506, 513, 544, 548, 570, 575, 595 f., 605 gesellschaftlich ∼ 258 real(es) ∼(es) 26, 122, 124, 160, 281, 315, 482 f., 486, 504–507, 509, 549, 553, 565, 575, 578, 582 f., 586, 594 wirklich ∼ 573, 576 f., 595 ∼es − unmittelbar gegebene Wirklichkeit 136

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Beseeltes/Beseelung 250, 498 psychisch XIX, 16, 124, 135, 146 f., 180– 182, 184, 193, 282, 500, 504, 574, 595, 600 metapsychisch 599 f. sozial-psychisch 493, 632 wirklich psychisch 29, 55, 122, 128, 168, 312, 536, 543, 562, 569, 610 Psychisches 4, 28, 122 f., 125, 129–131, 133 f., 136, 139 f., 142–148, 154, 159–161, 163–166, 174, 179–181, 183–185, 190, 193, 209, 211, 228, 239, 279, 310, 312, 318, 481 f., 486, 498 f., 501–504, 512–514, 548, 560, 565, 569, 572, 594 bloß Psychisch(es)/∼es 180 f., 183 f., 514, 524 f., 543, 561, 573, 705 real(es) Psychisch(es) 282, 484, 534, 594 unmittelbar gegebenes Psychisches/∼es 133, 142, (143, 145), 570 Psychisches − Körperwelt 134, 143 Psychisches − unmittelbares reales Sein 143 einzelnes Psychisches − gemeinsame Welt 184 Nicht-Psychisch(es) 143, 180, 184, 503, 608 S. a.: Akt, Art, Bewußt, Charakter, Dasein, Eigenart, Einheit, Element, Erfahrung, Erleben, Gebilde, Gegeben, Gegenstand, Geist, historisch, Individualität, Individuum, Inhalt, Inneres, Körper, Kultur, Leben, Mannigfaltig, Material, Natur, Objekt, physisch, real, Reales, Realität, Seele, Seelenleben, Sein, Seinsart, Substrat, Tatsache, Theorie, Urteil, Vorgang, Welt, Wesen, wirklich, Wirkliches, Wirklichkeit, Wissenschaft, Zentrum, Zusammenhang Segen: ∼sreich 330 Sehen XIX f., XIV, XXIX, 7 f., 15, 33, 38, 116, 179, 245, 294, 489, 564, 574, 586, 601, 620, 641, 662, 668, 727 ∼ − Theoria 118 hieraus/daraus ∼ 246, 323, 630 in … ∼ 21, 34, 55, 109, 138, 168, 179, 184, 204, 244, 297, 314, 317, 325, 365, 370, 383 f., 416 f., 459, 552, 599, 633, 636 f., 658, 662, 668, 672, 674, 686, 690 f., 701, 705, 710, 724, 734 an∼ als XVIII, 4 f., 7, 12, 23, 35 f., 41, 45, 52, 69, 75, 85, 90, 99, 101, 105, 113, 133, 135, 137, 139, 142, 150, 159 f., 163–165, 171–174, 178, 186, 189, 194, 202, 204, 212, 229, 234, 236, 239 f., 242, 247 f., 251, 253 f., 257, 272 f., 283, 286, 290, 300, 304, 308, 316, 330, 332, 343, 346, 348 f., 361, 365 f., 374 f., 383–385, 387, 399, 410, 415– 417, 420 f., 425, 427, 429 f., 433, 436 f.,

453, 459 f., 466, 477, 495, 497, 510, 516 f., 519, 522, 528 f., 552, 559 f., 564, 569, 577, 596, 599, 604, 616, 622 f., 636, 651, 655, 664–666, 670, 682, 698, 709, 712, 714, 716, 746, 749 S. a.: Gleich (etwas) an∼ (auf) XXX, 103, 112, 173, 231, 285, 319, 439, 448 Aussicht 257, 452 S. a.: Warten, Hoffnung aussichtslos 151, 667 (Un)durchsichtig(keit) 688, 753 S. a.: klar er∼ XVII, 67, 79, 108, 164, 443, 445, 504, 522, 653, 713 hinaus∼/sichten 69, 283, 285 f. Übersicht XVI, 13, 22, 38 f., 62, 105, 230, 283, 423, 612, 616, 698 S. a.: Blick (Über∼) Unabsehbar(es) VII, 726 übersehbar 53, 57–60, 62, 74, 76–78, 83, 87, 103, 106, 109, 152, 166, 396, 401, 646 f., 653, 671 Unübersehbar(keit) 32–40, 42–44, 46 f., 53 f., 57–63, 66, 69, 72–78, 83, 87 f., 99, 102 f., 106–109, 111, 115, 151–155, 161– 163, 166–168, 186, 202, 204, 225, 231, 239, 245, 247, 278, 286, 292–294, 297, 303 f., 316, 321, 330, 332, 336, 339–341, 348, 389, 396, 401, 428, 435 f., 444, 554, 603, 645, 647 f., 653, 663, 671, 675, 741 f., 744, 761 S. a.: Mannigfaltig, Wirklichkeit extensive/intensive Unübersehbarkeit 34 f., 61, 82, 108, 154, 223 Unübersehbarkeit d. Wirklichen/Wirklichkeit 35–37, 78, 195, 215, 222 Unübersehbares 214 blind 301 Fenster 571 f., 574, 585 S. a.: Anschauung, Beobachten, Blick (An∼), Gesichtspunkt, Meinen (Ansicht), Optik, Schauen, Zukunft Seiendes 220, 236, 735 real/wirklich ∼ 121, 216, 319, 687 real seiend 81, 673 wahrhaft real Seiend(es) 81, 687 zusammenseiend 316 Sein [Substantiv] 32, 147, 171, 204, 220, 233, 235, 397, 506 f., 671 ablaufendes/abgelaufenes ∼ 483, 485 f. absolutes ∼ 672 beharrendes/starres ∼ 235, 397, 399 dauerndes/gleichbleibendes ∼ 235–237, 660 empirisches ∼ 139, 234 f., 340, 661, 670 fremdes ∼ 565, 573, 578, 581, 603

Wortregister gegebenes/Gegeben∼ 136, 139 f., 658, 670 unmittelbar gegebenes ∼ 125, 127, 134, 136, 147, 259, 569, 657 f., 705 geistiges/natürliches ∼ 121, 229 geschichtliches ∼ 521, 536, 559, 736 in sich geschlossenes ∼ 171 individuelles ∼ 259, 310, 567 f., 593 körperliches ∼ 70, 120 f., 125, (128), 129, 131, 134 f., 169, 241, 282, 310, 504, 561, 572, 668 nicht-/unkörperliches ∼ 25, 170, 281, 486 mechanisches/organisches ∼ 250, 413 metaphysisch(es) (reales) ∼ 659, 670, 675 (nach)erlebtes ∼ 593, 705 physisches ∼ XVII, XX f., 136, 139, 161, 167, 179, 244, 482, 499, 502, 520, 535, 596 psychisches ∼ XX f., 16, 25 f., 29, 31, 39, 122, 125, 127, 135 f., 139, 146, 152, 158, 160–163, 168, 180, 250, 256 f., 281, 317, 481 f., 485, 488, 499 f., 502, 505, 514, 520, 535, 537, 543, 549, 558, 561, 563, 568 f., 572–574, 578, 581, 589, 593, 596, 603, 605, 608, 610 raumerfüllendes ∼ (XVII), 502 reales ∼ 26, 32, 39, 81, 122, 124, 127 f., 143, 170, 204, 213, 229, 234 f., 250, 259, 281, 374, 378, 395, 398, 482–484, 488, 504–506, 513 f., 521, 536 f., 547, 549, 554, 560–563, 565 f., 568 f., 572–574, 577 f., 581, 593, 608, 610, 612 f., 659 f., 668, 675, 677, 686, 705 absolut reales ∼ 658–661, 670, 673 empirisch reales ∼ (234), 398, 572 metaphysisch reales ∼ 675 physisch/psychisch reales ∼ 593, 605 sinnlich-reales ∼ 400 ruhendes ∼ 397, 431 seelisches ∼ 121 f., 124, 131, 134, 281, 310, 482 f., 486, 505, 508, 561, 565, 572, 578, 585, 593 f., 608 sinnfreies/-volles ∼ 544, 562, 613 unmittelbares/ursprüngliches ∼ 143, 705 unmittelbares reales ∼ 143 unmittelbar erfahrbares/erfahrenes/erschließbares ∼ 135, 154 vergangenes ∼ (219 f., 281), 484, 594 wahres ∼ 213, 537, 658 wertbezogenes/wertendes ∼ 504, 508, 562 sich wiederholendes ∼ 236 f. wirkliches ∼ 29, 168, 237, 375, 398, 430, 486, 535 f., 543, 610 seelisch wirkliches ∼ 605 Vorhanden∼ 5, 114, 439, 444, 466, 507, 567

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wirkliches Vorhanden∼ 288 ∼ überhaupt 145, 180, 610 ∼ − Urteil 678 ∼ − Werden 233–237, 268, 397 f., 430 f. reales/wirkliches ∼ − irrealer Sinn 482, 513, 536, (537, 543), 547–549, (554), 560, 562, (563), 565 f., 572–574, 577 f., 581, 603, 608, 610, 612, 686 reales/wirkliches ∼ − geltender/unwirklicher Wert 536 S. a.: Art, Begriff, Bewußt, Denken, Erkennen, Erscheinung, Feststellung, Gebilde, Geist, Geltung, Individualität, Inhalt, Prinzip, Reales, Realität, Schein, sein, Seinsart, Theorie, unmittelbar, Wissenschaft sein [Verb] 39, 81, 134, 141, 203, 220, 235– 237, 590, 594, 599, 668, 678 eigentlich ∼ 39, 134, 141 einmal u. dann nicht mehr ∼ 268 hinaus ∼ 638 immer ∼ 41, 70, 95, 268, 452, 710 Mensch ∼/werden 716, 720 real ∼ 81, 145, 594, 668, 672 f. selber ∼ 417, 599 f., 731 so ∼ (wie) 35, 106, 116, 203, 214 f., 223, 234 f., 237, 296, 374, 432, 485, 603, (658), 678 wirklich ∼ 35, 199, 202 f., 213–215, 222 f., 234, 236, 296, 306, 344, 355, 384, 522, 536 f., 550, 599, 603, 635, 642, 658, 664, 673, 678, 718, 731, 750, 757 ∼ − sollen 700 ∼ − urteilen 678 was einmal gewesen/war (151, 220), 235, 237, 268, 355, (373), 384, (603), 739 „wie es eigentlich gewesen“ 286, 295, 397, 426, 428 wie es wirklich gewesen 355 geben XVI, XIX, XXI, 8 f., 15 f., 39, 42 f., 45, 121, 134, 138, 149, 165, 172, 174, 177, 186, 188, 192, 202, 204, 224, 231, 240, 246, 265, 279, 291, 315, 318, 334, 348, 358 f., 365, 367, 377, 380, 400, 403, 439, 454, 457, 459–461, 478 f., 498, 501, 516, 519, 522, 534 f., 538, 547, 559, 561, 572, 574, 579, 585, 589, 605, 614, 619, 628 f., 635, 644, 652, 660–662, 664, 666 f., 669 f., 675, 677 f., 690, 697, 705, 708, 711, 723, 725, 731, 749, 766 faktisch/wirklich geben 219, 224, 236, 259, 296, 424, 528, 555, 615, 671, 732, (746) wirklich u. real geben XXI S. a.: Bestehen, Dasein, Kennen, Sein, vorhanden, Vorkommen, Wahrheit, Wert

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Seinsart Arten d. psychischen/realen Seins 144, 180, 256 f., 659 S. a.: Akt, Art, Begriff, Existenz, Gebiet, Gebilde, Geist, Geltung, Idealität, Inhalt, Kultur, Reales, Realität, Seiendes, Sein, Spaltung, Urteil, wirklich, Wirkliches, Wirklichkeit Selbst 502, 505, 565 von ∼ 9, 171, 173, 737 selber 10, 63, 213, 226, 353, 610 sich ∼ 86, (138), 140, 158, 411, 511, 524, 568, 570, (603) aus/zu sich ∼ kommen 423, 603, 661 bei sich 567 S. a.: Aufheben, Beobachten, Bestimmung, Biographie, Eigenes, Erheben, Frei, für sich, Genügen, Gesetz, Ich, Inneres, Irrtum, selbstverständlich, Verstehen, Wahrnehmung, Werden, Widerspruch, Wir, Zweck Selbständig(keit) 8, 12, 21, 87, 98, 100, 102, 104, 135, 163 f., 186 f., 193, 209, 486, 691, 724 un∼ 5 Autonomie 690, 694, 702, 706–709, 712– 714, 719 f., 724, 729 S. a.: Frei, Wert, Wille selbstverständlich XVI, XIX, XXI, XXV, XXIX, 17 f., 21, 23, 25, 34, 36, 43, 50, 56, 63, 70, 73, 81, 83, 85, 88, 91 f., 100, 110, 113 f., 128 f., 131, 140, 144, 148, 169 f., 172, 178, 188, 191 f., 194, 199, 201, 213– 215, 221, 228, 231, 244, 255, 257, 264 f., 268, 284, 293, 296–299, 304, 310, 324 f., 334–336, 338, 341 f., 347, 351, 354, 360, 364, 369 f., 376, 385, 397–399, 402, 412, 419, 429, 437, 442 f., 445, 460, 462, 467, 477, 479, 484, 492, 499, 506 f., 510, 516, 518, 521, 523, 526, 531, 539, 541 f., 553, 576, 579, 583, 589, 591, 594, 596, 606, 611, 614, 617, 626, 628, 630, 635, 645–647, 650, 653, 655, 659, 666, 673, 676, 678, 680, 686 f., 697, 709, 711–713, 717, 739, 742, 747, 753 ∼keit 319, 498, 647 ∼es 123, 198, 298, 301, 336 es versteht sich von selbst 16, 18, 42, 103, 112, 114, 130, 144, 188, 218, 301, 435, 509, 515, 639, 675 S. a.: Geltung Seligkeit 732 armselig/Arm∼ 208, 732 allein seligmachend 457 Setzen 186, 210, 320, 331, 355, 505, 637, 672, 689, 721, 726

parallel ∼ 209, 286, 296, 705 ein∼ 206, 213, 405 S. a.: Anfang Grenzsetzung 122 f., 189, 191, 200, 219, 250, 321, 352, 436, 447, 473, 720, 760, 765 logische Idealsetzung 613 Wertsetzung 510, 614, 655, 661, (684), 719 Zielsetzung 624, 656, 683, 761 Zwecksetzung 113, 250, 319, 343, 345 f., 417, 539 f., 614, 618 Ansatz 1, 45, 58, 117, 164, 269, 559, 633 S. a.: Punkt menschliche Satzung 624 S. a.: Behalten (Fixierung), Bestimmung, Entgegen, Ersetzung, Gesichtspunkt, Herab, Identifizierung, Voraussetzung, Zusammen Sexualität, s.: Ethik Sicher(heit) XVII, XX, 6, 10, 38, 46 f., 49, 74, 80, 134, 151, 187, 288, 294 f., 302, 392, 472, 485, 493, 569 f., 587 f., 609, 634, 643, 646, 662 f., 745, 753 ∼(stelle)n 37, 74, 86, 183, 285, 672, 694 Un∼(heit) 9, 47, 86, 243, 291, 472, 486, 627, 679 Ver∼ung 133, 614 beirren/irre machen 12, 641 kontrollieren, s.: Intuition Schwanken 47, 624, 629 stören 46–50, 52, 129, 192, 195, 200, 349, 367, 405, 456, 461, 466, 472, 625, 651, 715, 744, 746 Unzuverlässig(keit) 466, 628 S. a.: Beglaubigung, Gewiß, Mittel (Stütze), Verbürgen, Widerspruch ((un)anfechtbar), Zweifel Sieben, s.: Entwicklung Sinn XI, XIX f., XXV, 16, 19, 23, 35, 55, 67, 76, 88, 108 f., 121, 132, 152, 169, 171, 184, 191, 201, 211 f., 231, 252, 274, 282 f., 285, 292, 303, 315, 327, 337, 343, 345, 358, 380, 383, 419, 434, 443, 447, 459 f., 468, 488, 503, 510, 515, 520, 522, 525, 536 f., 541–553, 555 f., 559–567, 570, 572–589, 592, 595 f., 604–608, 612, 615 f., 619, 623, 636 f., 639, 642, 648, 658, 670, 679, 695, 697, 708–710, 720, 723, 726–731, 733–735, 740, 760 äußer(lich)er ∼ 19, 132 anschaulicher/konkreter ∼ 555, 592 (a)theoretischer ∼ 546, 559, 580 f., (582), 585, 592, 594 eigener ∼ 572 f., 577 f., 583, 604, 606 eindeutiger/vager ∼ XXV, 525

Wortregister enger ∼ XI, 26–29, 64–66, 89 f., 97–100, 228 f., 234, 244–247, 250, 280, 287, 415, 460, 517, 525, 530, 538, 591, 594, 607, 610, 626, 702, 707, 729 S. a.: Begriff, Geschichte, Individuum, Wissenschaft erkenntnistheoretischer ∼ 141, 147, 180 formaler ∼ 23, 27, 189, 224, 232, 503 frei schwebender ∼ 585 f., 606 fremder ∼ 572 f., 577 f., 582 f., 586 f., 604, 606 geschichtlicher ∼ 8, 14, 411, 503, 552, 630–632, 640, 662, (696), 727, (735) über-/ungeschichtlicher ∼ 517, 555 gewöhnlicher/üblicher ∼ 13, 228, 258, 522, 533, 576, 733 guter ∼ 131 f., 167, 175, 181, 325, 388, 458, 563, 722 historischer ∼ 2, 497, (595, 693) höherer/höchster/hoher ∼ 183, 655, 727 immanenter ∼ 55, 434, 537, 601, (602), 604 individueller ∼ 572, 579–581, 583–587, 592, 595, 603, 606 f. irrealer ∼ 160, 537, 543, 547, 553, 555 f., 558, 562–565, 573 f., 580, 583 f., 586–589, 591, 594–598, 600–608 irrealer ∼ − (realer seelischer) Vorgang 575, 698 f. klarer/rechter ∼ 128 klassischer/traditioneller ∼ 57, 723 künstlerischer ∼ 537, 556, 564 (wirklich) lebendiger ∼ 576–578, 580– 583, 585 f., 588, 594–597, 600 f., 603–608, (654, 693) logischer ∼ XVIII, 27, 51, 55, 74, 91 f., 101, 125 f., 161, 164, 184, 186, 189 f., 196 f., 204, 210, 224, 229, 232, 234, 237, 241–246, 252, 257, 271, 278 f., 321, 421– 424, 430, 440, 460, 462, (503), 522, 537, (582), 593, 612, 618, 653, 668, 670–672, 701 alogischer ∼ 584–586, (591) alogischer ∼ − absolute Individualität 594 methodischer/technischer ∼ 613, 616 moderner/neuer ∼ 585, 637 (natur)wissenschaftlicher ∼ 45, 64, 192, 196, 213, 230 f., 265, 360, 383, 439, 442, 502, 612, 637, 669, 684, 710, 716, 743 objektiver ∼ 656, 662, 683, 695 objektiver/transzendenter − subjektiver/ immanenter ∼ 55, 536 f. philosophischer ∼ (12, 597), 733 sachlicher ∼ 29, (132), 183, 626

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schlechter/tadelnder/übler ∼ 660, 673, 717 strenger ∼ XXIII, 34, 42, 138, 197, 219, 234 f., 261, 350, 352, 365, 399, 434, 464, 564, 567, 575, 588, 591, 593 f., 604, 610, 642, 646, 668, 671 f. S. a.: Bedeutung, Individuum theoretischer ∼ relative Individualität 594 übertragener ∼ 356, 575 umfassender ∼ 13, 23, 234, 430 (un)eigentlicher ∼ 12, 45, 66, 132, 237, 254, 342, 356, 364, 539, 563, 588, 607, 616, 631, 724 unwirklicher ∼ 536 f., 552, 555 f. verständlicher ∼ 131, 544, 562, 570, 591, 625 wahrer ∼ 537, 546 weiter ∼ 7, 105–107, 177, 218, 220, 224, 229, 314, 319–321, 348, 369, 398, 422, 439, 516 f., 533 f., 591, 619, 674, 681 Ausdrucks-/Aussage∼ 49, 480, 514, 547 Entwicklungs∼ 623, 642, 693, 695 Erkennens-/Erkenntnis∼ 201, 217, (689), 695, 730 Frage∼ 18, 128, 503 Gemein∼ 392 f. Handelns-/Wollens∼ 473, 729–731 Handlungs∼ 473, (709), 710, 729 f. Kultur∼ 551, 556, 563, 616, 656, (699) Lebens∼ 536, 540, (576), 597, (598), 614, 634, 640, 657, 686–688, 695 f., 700, 710– 712, 717, 725 f. Neben-/zweifacher ∼ 131, 515 Satz∼ XXVII, (39), 48, 118, 160, 172, 395, 525, 546, 580–582, (586) Theorie∼ 568, 613 Tief∼(ig) 81, 133, 559, 571 Total∼ 602 Urteils∼ 55, 582, 740 logischer Urteils-/Wort∼ 55, (582), 668 Welt∼ 687 Wirklichkeits∼ 536, 543 Wort∼ 7, 20, 34, 74, 91, 105, 138, 146, 181–183, 186, 189 f., 204, 210, 224, 229, 235, 252, 254, 265, 296, 304, 309, 316, 338, 348, 350, 356, 364, 369, 376, 415, 422, 434, 439, 442, 445, 464, 516 f., 522, 525, 538, 550, 558, 563, 567, 575–577, 579 f., 591– 593, 604, 607, 609, 613, 619, 626, 642, 660, 668, 671, 681, 694, 710, 717, 724, 733, 740, 742, 744 ∼ d. Begriffs/Begriffsbildung 19 f., 128, 211 f. ∼ d. philosophischen Forschens 12

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∼ d. Menschheitsentwicklung/-geschichte 630 f., 693 ∼ − Wert 540, 544 f., 555, 560, 573, 620, 687, 695, 699 f. ∼ − Wert − Wirklichkeit 536 ∼ − Wertgeltung 699 ∼frei 538, 541–544, 553, 560 f., 563, 576, 613, 616 f., 761 ∼haft(es)/-behaftet XXI, 537, 543, 553, 561, 592, 600, 611, 616 ∼los(igkeit) XXIV, 45, 354, 405, 452, 454, 599, 642, 651, 655 f., 662, 664, 683, 710, 726, 734 ∼voll(es) 16, 39, 530, 536–538, 542–545, 548, 556–558, 561–566, 578, 585–588, 590, 595, 597 f., 601–603, 606–608, 611, 613, 712, 730 ein∼ig 413 in d. ∼ kommen 475, 497, 765 S. a.: Akt, allgemein, Angabe, Art, Bedeutung, Besinnung, Deuten, Einheit, Element, Erfüllung, Erkennen, Faktor, Ganzes, Gebiet, Gebilde, Geist, Individualität, Inhalt, Körper, Medium, Objekt, Reales, Realität, Seelenleben, Sein, Teil, Theorie, Unsinn, Urteil, Verstehen, Welt, Wesen, Widersinn, Wirklichkeit, Zusammenhang Sinnlich(es) 195, 403, 502 un∼ 195, 403 Über∼(es) 16, 174, 520 f., 550, 571, 586, 602, 731 Sinn 668, 722 äußerer/innerer Sinn 132 S. a.: Anschauung, Art, Erfahrung, Erleben, Gegeben, Leben, Lust, Materie, Organ, real, Reales, Realität, Sein, Welt, Wirklichkeit Sitte, s.: Ethik Situation XVI, XVIII, 2, 328, 369 geschichtliche/historische ∼ XVI, XVIII, 387, 391, 717, 755, 764 S. a.: Augenblick, Lage Skepsis XXV, 12, 215, 671, 678, 684, 734 f. S. a.: Einwand, Zweifel Skeptizismus 673, 684, 689 Solipsismus 135, 141 Sollen XXI, 18, 189, 317 f., 333, 423 f., 426, 634, 643, 690 f., 695, 700 f., 707–709, 712, 727, 729 unbedingtes ∼ 695, 727, 729 Nicht-geteilt-werden-∼ 318, 343 ∼ − Wollen 690, 692, 706–708 Gesolltes 701, 707, 709, 731 S. a.: Forderung, Müssen, Norm, notwendig, Pflicht, Verlangen Sonne, s.: Gestirn

Sophist(isch), Sophistik 680 Sorge(n) 7, 335, 591 unbekümmert 12 Pflege 520, 524, 618, 694, 737 Sozial(es) 16, 469, 516 f., 519, 629, 707, 715 a∼ 517, 707 S. a.: Beziehung, Ethik, Ganzes, Gesellschaft, Gut, individuell, Individuum, Leben, Mensch, Pflicht, Psychologie, Revolution, Seelenleben, Seelisch, Wert, Wesen, Zusammenhang Sozialismus 456, 714 Soziologie XIX, XXIV, 2, 15 f., 257, 262, 272, 322, 617, 619, 630 f., 745, 758 generalisierende ∼ 258, 262 f., 467 f., 518, 530, 631, 640 S. a.: Wissenschaft (Gesellschafts∼) Spaltung 217, 608 ∼ d. realen Seins 144 ∼ d. Wirklichen/Wirklichkeit 145, 237 ab-/zerschneiden 22, 222, 337, 635, 709 durchhauen 569 Einschnitt/einschneidend XVI, 428 zerreißen 22, 238, 763, 765 S. a.: Kluft, Trennung Spanien 497 Spekulation VIII, 4, 100, 298, 300, 302, 632 S. a.: Ahnung, Annahme, Meinen Spezial ∼ist(entum) 11 f., 295 (anti)∼istisch 11, 705 ∼-/spezieller Fall 230, 483 f., 614, 622, 684 ∼isieren 371, 761 speziell XV, 11, 290, 295, 305, 446, 612 S. a.: Problem Fachmann 86, 756 S. a.: Begriff, Besonderheit, Forschung, Spezifisch, Untersuchung, Wissenschaft Spezifisch(es) 98, 144, 146, 208, 250, 261, 284, 298, 308, 383, 414–419, 427, 462, 497, 548, 563, 599, 615, 652, 697 f., 702, 729, 762 Spezifikation 287, 419 S. a.: Spezial, Unterschied Sphäre, s.: Gebiet Spiegel, s.: Abbild Spiel(erei) 351, 461 Farben-/Mienen∼ 106, 580 S. a.: Ausdruck, Gesicht aus d. ∼ bleiben/lassen 298, 586 hinein∼en 101, 374, 550 ins ∼ bringen/kommen 352, 592 sich ab∼en 132, 134, 312, 642 Begriffsjongleur 766 S. a.: Raum

Wortregister Spinnen: um∼ 668 Spinozismus 4, 499 Spiritist 499 Spiritualismus 95, 136, 146, 705 phantastisch-spiritualistisch 2 S. a.: Metaphysik Sprache 182, 220, 235, 345, 631, 639, 740 deutsche ∼ 181, 759 Kultur∼ 716 ∼ d. täglichen Lebens 131, 348, (740) sprachlich XXVII, 54–56, 131, 259, 444 S. a.: Ausdruck, Kleiden zur ∼ bringen/kommen 65, 140 Sprechen 90, 200, 568, 570, 575–577, 580, 599, 604, 624, 741 aus-/mitsprechen 5, 55, 253, 272, 335, 397, 488, 532 S. a.: Individuum (individuum) Gespräch, s.: Dialog naturwissenschaftliche Phrase 2 schreiben 5, 665, 693, 700 Geschichtsschreibung 299, 322, 335 f., 428, 453, 467 f., 481, 493, 496, 506, 516, 626, 631 f., 650, 655, (665), 693, 714, 716, 737, 748 f. individualisierende Geschichtsschreibung 385, 456, 493 naturwissenschaftliche Geschichtsschreibung 642 begriffliche/wissenschaftliche − darstellende/künstlerische Geschichtsschreibung 355 f. (methodo)logische Erörterung 28, 159, 168, 526, 532, 598 vielbesprochen 570 viel erörtert XXII, 281, 492, 522, 548, 558, 566, 747 oft verhandelt 16 S. a.: Behandlung, Bezeichnung, Lesen Wendung 131, 236 f., 378, 388, 541, 700 f., 707, 709, 711, 713, 759 S. a.: Art (Schreibweise), Ausdruck, Aussage, Denken, Gebrauch, Gefühl, Literatur, Mitteilung, Philologie, Terminologie, Tradition Sprung: springen, s.: offenbar überspringen, s.: Ignorieren Staat(lich) 345, 492, 517, 519, 521, 526–528, 531 f., 619, 643, 648 f., 698, 702 f., 716 nationaler (Kultur)∼ 716 f. S. a.: Leben, Mensch, Philosophie Stadium, s.: Entwicklung Stärke 21, 85 f., 145, 197, 263, 329, 334, 452, 544, 559, 592, 727 (ver)∼n XII, 2, 85 Heftigkeit 261

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S. a.: extrem, genau, Maß, Vorrang Standpunkt XII, XXII, 9, 18, 82, 131, 147, 247, 253, 338, 415, 418, 455 f., 495, 538, 613, 632, 636, 638, 649, 657, 674, 676, 684, 736 empiri(sti)scher ∼ (82), 96, 207, 388, (645), 648, 651, (659) erkenntnistheoretischer ∼ VII, 283, 673 geschichtlicher/historischer ∼ (649), 683– 685, (735) mechanischer/physikalischer ∼ 415 f. metaphysischer ∼ 147, 256, 660, 662 naturwissenschaftlicher ∼ 242, 624, 626, 633, 636, 638, 642–644, 684 philosophischer ∼ XXII, 684, 696 theoretischer ∼ 692 f., 730, 734 voraussetzungslosester ∼ 644, 690, 694 wertender/wertbeziehender ∼ 530, 684 f. wertfreier ∼ 336, 626, (629), 643, 684 wissenschaftlicher ∼ 186, 238, 358, 542, 655–657, 666, 683, 693 S. a.: Behauptung, Meinen, Stellung, Überzeugung Statistik 271 f. Stelle XVII, 11, 17, 37, 41, 44, 133, 142, 145, 147, 177, 186, 198, 219 f., 236, 246, 287 f., 353 f., 366, 368, 393, 408, 452, 491, 527, 534, 539, 567, 590, 604, 614, 634, 637 f., 645, 655, 667, 679, 682, 711, 719, 739, 747, 764 S. a.: Ersetzung, Raum ∼n 27, 166 S. a.: Entgegen, Frage, Gegenüber, Gleich, Heraus, Herstellen, Hindernis, Hinein, klar, Licht, Meinen, Neben, richtig, Sicher, Vorrang, Widerspruch, Zurück, Zusammen, Zweck Gegend 369, 444, 743 Ort 130 f., 201 f., 213, 219, 237, 287, 386, 477, 607, 739, 748 f., 752 S. a.: Nähe, Raum Platz 1, 75, 99, 116, 161, 264, 354, 366, 377, 446, 476, 489, 610, 612, 615, 617, 635, 713, 738, 742, 750 Schauplatz 294, 328, 406, 532, 642, 683 Realisierungsstätte 556 Umgebung 38, 130–132, 137, 260, 367– 369, 385–387, 455, 568, 570, 572, 711, 747 S. a.: Welt (Um∼) individuelle Umgebung 368, 493 Winkel 683 S. a.: Lage, Land, Stellung Stellung XXII, 13, 16, 24, 86, 186, 256, 436 f., 474, 484, 498, 588, 594, 661, 683, 719, 726 ∼ zur Geschichte 14, 16, 699

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Wortregister

S. a.: Annahme, Ausnahme, Frage, Meinen, Problem, Standpunkt, Stelle, Stellungnahme, Überzeugung Stellungnahme VIII, XXVIII, 17, 123, 125 f., 146, 168, 232, 320, 328, 331, 348, 357, 397, 471, 505–509, 516, 521, 524, 527, 530, 532, 581, 639, 645, 657, 659, 667, 674, 677 f., 691, 694 f., 757 (a-/außer)theoretische ∼ 334, 510, 707 wertende ∼ XXVII, 427 f., 508–510, 513, 521, 694, 702 ∼ zum Wert 319, 504–507, 510, 521, 543, 618, 640, 645, 676, 694 f., 699, 701, 707, 730 bekennen XX, XXIII S. a.: Behauptung, Meinen, Mensch, Religion (konfessionell), Wesen Stimmung 5, 10 f., 215, 334 f., 455, 541 f., 611 Zeit∼ XXVII, 388 individuelle Laune 712, 716 S. a.: Gefühl Stoff, s.: Material Stolz XXV, 10, 542 Streben XXIX, 58, 69, 89, 99, 157, 166, 210, 225, 249, 258, 392, 394, 413, 422, 473, 481, 601, 619, 621, 647, 655 f., 692, 698, 727, 733, 744 f., 764 menschliches ∼ 687, (690) Erkenntnis∼ 37, 53, 61 f. an∼ XV, XXIV, XXIX, 3, 58, 109, 112, 157 f., 162 f., 168, 175, 210, 322, 351, 384, 411, 438, 608, 614, 652, 727, 733, 762, 765 Be∼ X, XXII, XXX, 15, 22, 61, 88, 115, 193, 352, 356, 370, 596, 701, 715 Bestrebung XVIII, 10, 22, 104, 161, 182, 232, 260, 299, 468, 481, 532 f., 559, 610, 660, 765 Er∼ 74, 293, 300, 656 Begriff er∼ 52, 393, 620 hinaus-/zu∼ 13, 69, 98, 621, 736 Hin∼ 95, 178, 325, 423, 632, 669, 732 er∼swert 760 f. wider∼, s.: Ablehnung Zielstrebigkeit 412 f., 416 Ambition 486 nachjagen 651, 724 Treiben 135, 269, 346, 393, 480, 510, 678, 729 hinaus-/hineintreiben 394 f., 432, 729, 734 weitertreiben 134, 174 Geschlechts-/Naturtrieb 519 S. a.: Anspruch, Begehren, Suchen, Wille Streit(en), s.: Kampf Streng(e), s.: genau

Strom, s.: Fluß Struktur 300, 564 logische ∼ XI, XVII, 15, 19, 21, 23, 26 f., (56), 63, 84, 86, 90–93, 96, 100, 122, 128, 158–162, 167, 179, 244, 250, 259 f., 263, 293, 298, 347, 390, (392), 406, 432, 440, 460, 463, 478, 483, 486, 518, 539, 548, 561, 564, 593 f., 597, 629, 632, 693 logische ∼ d. Begriffs 63–65, 150, 166, 224, 426, 441, 448, 551, 733 logische ∼ d. Begriffsbildung IX, 34, (84), 116, 124, 126, 147 f., 155 f., 166, 175, 179, 217, 293, 470, 480 f., 484 logische ∼ d. Geschichte 21, (27), 29, 182, 426, 446, 457, 538, 597 logische ∼ d. Geschichtswissenschaft 274, (358), 411, 431, 439, 511 (logische) ∼ d. Disziplin/Wissenschaft (86), 110, 159 f., 162, 167, 175, 179, 182, 190, 219, 224, 238, 244, (250), 263, 298, 300 f., (406, 486), 475, 507, 511, 614, 619, 639, 756 (methodologische) ∼ d. Begriffsbildung 533, 564, 658 Darstellungs∼ 21, 23, 65, 84, 122, 128, 179, 259 f., 293, 298, 347, 390, (392), 432, 483, 518, 548, 564 Forschungs∼ XVII, 19, 63, 65, 100 Ideal∼ 84, 86, 90 Methoden∼ 26, 561 Theorie∼ XVIII, 86, 91 f., 161 f. eingerichtet sein 730 Gerüst/Skelett 421 f., 589 (Satz)Gefüge 99, 580 sich hindurchziehen 419 mit einem Begriffsnetz überziehen 78 verwoben 260 S. a.: Konstruktion, Ordnung, Organisation, Rahmen, Schema, Zusammenhang Studium 10, 473, 485, 496, 591 S. a.: logisch (collegium), Schule Stück, s.: Teil Stufe, s.: Ordnung Subjekt 35, 42, 55, 67, 126 f., 130, 133, 135– 141, 147 f., 169, 310 f., 374, 505 f., 557, 653, 660, 675 f., 689 f., 701 Wert anerkennendes ∼ 676 f., 691 empirisches − erkenntnistheoretisches ∼ 311 erkennendes ∼ 32, 39, 83, 114, 125, 271, 416 f., 505 f., 509, 647, 653, 674, 676–679, 681 f., 689 f. erkenntnistheoretisches ∼ 136–142, 147, 176, 179 f., 310 f., 313 erkenntnistheoretisches ∼ − psychologisches Material/∼ 139, 141, 148, 311

Wortregister erkenntnistheoretisches ∼ − Seelenleben 311 erkenntnistheoretisches − psychologisches − psychophysisches ∼ 136 f., 140, 147 individuelles ∼ 311, 679 psychologisches ∼ 132, 136–141, 147 f., 310 f. psychophysisches ∼ 132, 136–138, 140 f., 147 reales/wirkliches ∼ 39, 122, 549, 691, 694 vorstellendes ∼ 674–676 wertendes ∼ 512, 674–678, 690, 694 wollendes ∼ 512, 691, 694, 701 drei Bedeutungen/Begriffe von ∼ (beseelter Körper, Seele, Bewußtsein) 130, 133, 135 f., 139, 141 f., 147, 179 f., (311) Erkenntnis∼ 676, 679, 690 ∼ − Wissenschaft 675, 691 S. a.: Bewußt, Einheit, Ich, Objekt, Realität, Reihe, Subjektiv, Verhalten Subjektiv(ität) 147, 180 f., 374, 536, 651, 653, 674 f., 730 ∼ieren, s.: Objektivieren S. a.: Darstellung, Faktor, Möglich, Sinn, Subjekt, Subjektivismus, Wert Subjektivismus 632, 673–675, 677 Substanz 92, 254 Substrat 83, 89, 91, 96, 163, 244, 668 psychisches ∼ 164, 167, 256 Suchen XX, 277, 294, 375, 653, 655, 682, 692, 698 auf-/heraus∼ 83, 85, 347, 375 Heuristik, s.: Darstellung S. a.: Streben Suspendierung, s.: Aufheben Syllektik 766 Symbol(ismus) 632, 731 Sympathie 336, 456 Antipathie 541 Synthese 10 f., 235, 309, 312, 541 S. a.: Methode System XXIV, 10, 12, 18, 24, 70, 77, 87 f., 93, 96, 112, 158, 241, 256, 284, 371, 404, 409, 444, 488 f., 612, 615, 665, 719 einheitliches ∼ 69, 84, 89, 174, 249, 370, 645 geschlossenes/offenes ∼ 156, 160, 166, 619, 742 klassifikatorisches/Ordnungs∼ 371, 444 metaphysisches ∼ 14, 502, 585, 664, 705 natürliches ∼ XV f., 612, 615 naturwissenschaftliches ∼ 201, 255 f., (371), 743 philosophisches ∼ 598, (612), 686 f., 697, 715

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psychologisches ∼ 158, 160, 162, 488 vollkommenes ∼ 82, 88, 159, 224 vollständiges ∼ XI, 254, 478 Begriffs∼ 83, 89, 109, 111–113, 145, 156 f., 159–163, 166 f., 172 f., 175, 186, 200 f., 213, (216), 218, 224, 249, 251, 256– 258, 296, 367 f., 370 f., 381, 405, 409 f., 415, 421, 450, 478, 487 f., 500, 510, 530, 541, 562, 620, 645 f., 668, 676, 738 f., 742 f., 745, 749, 752 f. Ideal∼ d. Naturwissenschaft 241, 249 Logik-/Nerven∼ 22, 31, 147, 737 Sonnen∼ 248, 366, 402, 404, 406, 458, 472 Werte∼ XXV, (562), 598, 652, 679, 693 Wissenschafts∼ 52, 191, 241, 249, 255 f., 612, 619 ∼ d. Wissenschaftslehre XI, 19, 23, 478 ∼atisch XXIV, XXXI, 19, 159, 179, 270, 348, 489, 555, 597, 731 S. a.: Darstellung, Ordnung, Vollständig, Wissenschaft, Zusammenhang begrifflich/wissenschaftlich ∼atisch 216, 598 un∼atisch 44, 485, 544, 615 ∼atik XXV, 612, 758, 760 S. a.: Geschichte, Herstellen, Inhalt Täuschung, s.: Irrtum Takt 354, 608 Tat, Tätig(keit), s.: Handlung Tatsache XVI, 1–3, 14, 31, 46, 82, 108, 114, 116 f., 124, 138, 148, 151, 197 f., 200 f., 222, 233–238, 252, 269, 285 f., 289–295, 303, 313 f., 331, 335, 357, 373, 394, 402, 406 f., 446, 475, 477 f., 481, 484 f., 496, 507, 512, 515–518, 529, 532, 564, 614, 644, 646, 660, 677, 681, 701 f., 738, 756, 764 bloße ∼ 221, 248, 681 einmalige ∼ 209 f., 221, 355 empirische ∼ 74, 235, 745 geschichtliche ∼ 344, 564, 590, 607, 703 historische ∼ 22, 285 f., 294, 373, (394), 403, 406, 484, 500, 505, 518, 532, 582, 632 individuelle ∼ 210, 221, 295, 304, 308, 379, 404, 406, 500, 613, (628) psychische/seelische ∼ 484, 564 reale/wahre ∼ 534, 590, 701 wesentliche ∼ 394 Bewußtseins∼ 145 drei ∼n zur Bildung d. Geschichtsbegriffs 517 zwei Arten/Gruppen von ∼n 233 f., 237, 517 tatsächlich 46, 63, 69, 160, 186, 208, 221, 236, 242, 271, 306, 364, 406 f., 427, 435,

882

Wortregister

440, 442, 509, 516, 527, 579, 629, 631, 633, 646, 658, 672 f., 675, 680, 693, 719, 735 S. a.: Erkenntnis, Existenz, Mannigfaltig, Material, Urteil, Vorgang, vorhanden, Wahrheit, Wirklichkeit Tatsächlichkeit XX, 338, 675 Tatsächliches 245, 283, 347, 515, 644, 647, 660 in d. Tat 2, 9, 16, 18, 40, 49, 52, 67, 70 f., 74, 93 f., 126, 134, 136, 154, 158, 174, 181, 184–186, 192, 214, 222, 235 f., 251, 261, 286, 295, 305, 313, 320, 326 f., 343–345, 353, 360, 365, 371, 375, 389, 393, 396 f., 411, 417, 433, 445, 447, 450, 458, 466, 468, 471, 478, 480, 483, 485, 499 f., 502 f., 507, 510, 512, 522, 526, 535, 557, 569, 572–574, 582, 585, 602, 620, 641, 649, 655, 658, 660, 664, 666, 673, 676 f., 686, 700, 710, 713, 718, 736, 738, 740, 743, 760 f. S. a.: Begriff, Faktum, Feststellung, Frage (quaestio), Geschichte, Gesetz, Material, Wahrheit (in ∼), Weg, Wirklichkeit (in ∼), Zusammen, Zusammenhang Technik 6, 117, 285, 524 f., 613, 631, 739 Maschine 317, 417, 524 f. Polytechnikum 629 Kulturingenieur 525 Teil 28, 33, 36, 50 f., 60, 63, 67–70, 78, 90– 92, 97 f., 107, 138–141, 143, 145, 151–153, 157, 167 f., 174 f., 178, 193, 212, 222 f., 228, 239 f., 245, 257, 310 f., 316, 326, 340, 353, 361, 364–366, 405 f., 420, 429, 433 f., 452, 469 f., 496, 508, 542, 561, 589, 596, 608, 611, 702, 706 f., 747, 750–753 S. a.: allgemein, Begriff, Einheit, Forschung, Ganzes, Individualität, Individuum, Trennung formaler ∼ d. Philosophie 704, 734 individueller ∼ 364, 386 f., 444, 746, 749 f. kleinster/letzter (Bestand)∼ 90 f., 96, 253, 306 realer (Bestand)∼ 152, 372, 546 f., 561 Inhalts∼ 39, 42, 47, 440 Körper-/Leib∼ 33–35, 76, 96, 108, 137 f., 240, 242, 412–415, 419, 498, 547, 569, (668) Logik∼ 25, 301, 706 Natur∼ 179, 414, 419 Philosophie∼ XII, 11, 13, 697 f., 700, 704, 707 f., 724, 727 f., 734 Raum∼ 54, 131, 134, 362 f., 386 f. Realitäts-/Sinn∼ 228, 547, 586 Welt∼ XVII, XXIII, 34 f., 38, 76, 96, 108, 132, 197, 240, 242, 365 f., 413–415, 478, 498, 635, 660, (667), 764

Wirklichkeits∼ 58, 60, 146, 188, 198, 212, 221, 223, 228 f., 242, 246, 254, 280, 293, 328, 363, 371, 373, 382, 387, (432), 450, 514, 560, 749 ∼ung 73, 231, 245, 309 f., 315, 317–319, 327, 354, 363, 475, 478 f., 518, 536, 660, 671, 742, 744 S. a.: Art, Einheit, Vorgang Arbeits∼ung 238, 292, 300, 479, 620–622 Drei-/Vier-/Zwei∼ung 29, 121, 377 (Un)∼bar(keit) 73, 79, 205, 308–310, 312–319, 321 f., 545 Nicht zu ∼en(des) 315, 318 f., 322, 343, 545 divide et impera 622 Hauptab∼ung 613 Auf∼ung 177, 763 Ein∼ung XVI, 4, 26–28, 184, 238, 267, 271 f., 282 f., 544, 615, 617, 619 S. a.: Prinzip logische/sachliche/wirkliche Ein∼ung 241, 479 Wissenschaftsein∼ung 23, 27, 121, 179 f., 183, 241, 270 f., 281, 459, 480, 512, 518, 542 f., 558, 612, 614 S. a.: Ordnung (Gliederung, Klassifikation) ver∼en 295 zu(er)∼en, s.: Zuerkennen Division 409 Bestand∼ 31, 59, 69, 74, 90, 117, 152, 193, 304, 312 f., 348, 350, 356 f., 365, 389, 392, 396, 426, 432, 434 f., 438 f., 451, 546– 548, 609, 617–619, 649, 654, 667 f., 675, 696, 698, 703, 712, 740 S. a.: Bestehen, Einheit, Element, Inhalt, Möglich (a)logischer Bestand∼ 23 f., 301, (609) einfacher Bestand∼ 161, 193 geschichtlicher/historischer Bestand∼ 190, 239–242, 247–249, 260, 262, 369, 371, 435, 437, 442, 470, 619, 721, 753 historischer Bestand∼ in d. Naturwissenschaft 190, 239 f., 249, 254, 260, 262, 280, 438, 495, 555 individueller Bestand∼ 142, 445, 657, 740 (ir)rationaler Bestand∼ XXII (natur)wissenschaftlicher Bestand∼ 260, 262, 356, 551, 753 naturwissenschaftlicher Bestand∼ in Geschichte (254, 262), 279, 438 f., 442, 467, 474 f., 495, 551, 555 S. a.: Element notwendiger Bestand∼ 354, 431 wesentlicher (Bestand)∼ 9, 102, 106, 278, 312, 318 f., 328, 331, 337, 341, 345 f.,

Wortregister 351 f., 354, 390, 395, 422, 426, 428, 470 f., 477, 505, 545, 646, 657 zwei Bestand∼e d. Geschichte 357 Abschnitt 24, 85, 88, 110, 453 Ausschnitt 657, 726 Wirklichkeitsausschnitt 59, 98 Glied 44, 52, 55 f., 58, 69, 166, 169, 186, 349, 357 f., 361–367, 372, 387, 425, 444, 468 f., 492, 508 f., 515 f., 519–521, 523, 550 f., 593, 601, 646, 649, 694, 712 f., 715– 717, 725, 762 f. S. a.: allgemein, Art, Einheit, Einzelnes, Ganzes, Individualität, Ordnung (Gliederung) historisches Glied (364), 365, (468 f., 476), 509, (517) individuelles Glied 212, 361, 363–365, 444, 468, 517 notwendiges Glied 421, 427, 682 wesentliches Glied 366, 396, 476, 517 Endglied 137–139 Mitglied 349, 445, 550, 554, 574 Mittel-/Zwischenglied 87, 288, 433 Reihenglied 78, 100, 138, 420 Glied − ∼ 763 Stück 61, 87, 142, 198, 230 f., 313, 315, 317 f., 322 f., 363, 452, 716, 763 S. a.: Bruchstück, Kunst Gegenstück 687 S. a.: Gegenteil Realitäts-/Wirklichkeitsstück 170, 201, (208), 212, 229, 274 f., 300, 339, 363, 376, 635, 712 Weltstück 208, 212, 643 Zweig 51, 369, 485, 760 S. a.: Einzelnes, Element, Entwicklung (Stadium) Teilnahme XXVI, XXVIII, 11, 42, 551, 755 An∼ XXV Anteil/teilhaben 550 f., 601, 607 sich einlassen auf 499, 644, 684, 735 S. a.: Aufmerksam Teleologie 278, 343–347, 373, 408–424, 465 f., 624, 630–632, 634, 636, 638, 641 metaphysische ∼ 344 f., 411, 420 rationalistische ∼ 345 f., 454 Geschichts∼ 278, 343, 345 f., 454 antiteleologisch 637 historisch-teleologisch 278, 412, 522 konditional-teleologisch 417 f., 420–423, 430, 638 metaphysisch-teleologisch 411–413, 417 f., 420 f., 423 f. rationalistisch-teleologisch 345 wertteleologisch 638, 641

883

S. a.: Begriffsbildung, Denken, Einheit, Entwicklung, Geschichte, Kausal, Moment, Prinzip, Zusammenhang Tendenz XII, XV, XX, 3, 5, 8, 14, 25, 70, 81, 86, 89, 92, 98 f., 103, 119, 144, 165, 260 f., 267 f., 356, 370, 445, 479, 589, 615, 664, 726 f., 732, 738 historische/individualisierende ∼ 370, 601 logische ∼ 91, 198, 618 wissenschaftliche ∼ 252, 392, 497, 567, (614) Haupt∼ 267, 614, 619 zwei Darstellungs∼en 356 S. a.: Arbeit, Neigung, Richtung Terminologie XIX–XXI, 2, 20, 24, 27, 91, 96, 108 f., 127, 131 f., 145, 155, 172, 180 f., 185 f., 221 f., 254, 268, 285, 298, 343, 376, 410, 438, 559, 565, 575–577 Terminus XIX, 21, 25, 34, 55, 132, 173, 179, 182 f., 261, 270, 283, 297, 325, 343, 493, 514, 524–527, 542, 544, 559 f., 610, 616, 722 logischer Terminus 169–171, 182 Name/Terminus − Sache 96, 183, 724 quaternio terminorum 746 S. a.: Ausdruck, Begriff, Bezeichnung, Gebrauch, Sprache Theologie XI, 15, 270, 512, 618 f. theoretisch VII, XVIII, 42, 82, 85, 87, 89, 116, 168, 174 f., 196, 201, 276, 278, 292, 334, 396, 483, 492, 530, 537, 541 f., 547, 550, 592, 614, 621, 624, 643, 688, 695, 697, 708, 730, 732, 762 rein ∼ XXIII, XXVII, 40, 292, 322, 329, 333–335, 428, 430, 456, 530, 618 f., 649, 657, 686, 688, 692 f., 707, 709, 730 a∼ 22, 333–335, 535–537, 548, 559, 584 f., 591 f., 594 außer∼ XXII, 334 f., 456, 510, 541 geschichts∼ 563, 588 über∼ 335, 610 ∼es 535, 691 S. a.: Bedeutung, Bedingung, Begriff, Begründung, Bewußt, Beziehung, Charakter, Denken, Einsicht, Erkennen, Erkenntnis, Gebiet, Gebilde, Gebrauch, Gegenstand, Geltung, Grund, Gut, Inhalt, Interesse, klar, Material, Mensch, Philosophie, Prinzip, Satz, Schauen, Sinn, Standpunkt, Stellungnahme, Theorie, Urteil, Verstehen, Wahrheit, Weg, Wert, Wertung, Wissenschaft Theorie VIII, XV, 10, 23, 52, 59 f., 66 f., 71, 74, 79 f., 85–97, 100 f., 104 f., 117, 125, 160, 167, 186, 190, 193, 201, 205, 208, 222,

884

Wortregister

238, 244, 247, 249, 253–256, 263, 288–290, 299, 306, 329, 374, 377, 385 f., 391, 404, 408, 411, 446, 454 f., 458, 462, 464, 477, 486, 499–501, 532, 536, 538–544, 552, 555 f., 558, 561, 563, 567, 588, 593, 597, 601 f., 608, 612 f., 619, 632–634, 636, 639, 653, 668, 671, 680 f., 693, 745, 747 f., 752, 758 absolut/unbedingt/vollkommen allgemeine ∼ 72–74, 83, 89, 95, 98, 101, 164, 244– 246, 249, 563, 668 generalisierende ∼ XVIII, 253, 288 f., 291, 555 f., 596, 703 gültige/reine ∼ 71, 83, 335, 702 letzte ∼ 167, 245 logische ∼ VII, (293), 300, 303, 480, (539), 565, 607 mechani(sti)sche ∼ 70, 96, 99, 101, 194, 239, 412, 414, 416 f., 636 metaphysische/ontologische ∼ 499, 600, 672, 705 naturwissenschaftliche ∼ XVII f., 82, 85 f., 91, 93 f., 100, 192, 199 f., 214 f., 241, 254, 259, 264, 288 f., (290), 291, 368, 383, 404, 447, 476, 499, 658, 671, 720 physikalische ∼ 89–91, 94, 98 f., 196, 246, 659 psychologische ∼ 155, 161–165, 167, 193, 239, 290, 490–492, 496, 569, 638, 658 f., 669 f. vollendete ∼ 70, 79, 98, 101, 200 vollkommene ∼ (72), 100 f., (164), 199, (200), 215 logisch vollkommene ∼ 71, 78, 88, 95, 247 wissenschaftliche ∼ 24, 84 f., 118, 131, 152, (492), 558 Abbild∼ 214 f., 217 Begriffs∼ 36, 66, 82, 114, 214 Deszendenz∼ 288, 719 Geschichts∼ 281, 308, 396, (411), 480, 535, 539, 541, 559, 563 f., 566–568, 571, 574, 585, 591, 596, 608, 610, 755 formale Geschichts∼ 480, (511, 519), 538 Kausalitäts∼ 381 Körper∼ XVII, 69–74, 83, 87, 94, 98, 101, 160, 165, 242, 244, 414–419, 461, 636, 670 Philosophie als ∼ 688 Realitäts-/Wirklichkeits∼ 705 Verstehens∼ 558 f., 563, 573, 588, 609 Wert∼ XIX, XXVI, 598, 702 ∼ d. Begriffsbildung VII, 34, 39, 68, 106, 227, 297, 440, 456, 491, 549, 556, 558, 588, 590, 613

∼ d. geschichtlichen/historischen Darstellung/Untersuchung 293, 562, 607 ∼ d. Geisteswissenschaft XIV, 281, 512, 518, 536, 543 f., 557, 759 ∼ d. historischen/Geschichtswissenschaft 233, (335), 386, 480, 512, 535, 538, 540 f., 543, (561, 567, 602), 607, 611 ∼ d. Körperwelt XVII, (XVIII), 69–74, 78 f., 83 f., 87, 92, 94–98, 101, 159, 164 f., 242, 244, 253, 412, 414, 668 ∼ d. Körperwissenschaft 160, 497, 670 ∼ d. Materie XVIII, 98, 100 ∼ d. Physischen XVII, 245 f., (249), 658 ∼ d. Realen/Wirklichkeit 596, 600, 705 ∼ d. Seelenlebens 155, 161, 167, 172, 488 f., 493 ∼ d. (realen) psychischen Seins 161, 488 ∼ d. Sinn(gebild)es 555 f., 563 Theorem/Theoria 86, 118 (Geschichts)Theoretiker 362, 490 S. a.: allgemein, Erkenntnistheorie, Erweiterung, Geltung, Herstellen, Ideal, Inhalt, Lehre, Relativitätstheorie, Sinn, Struktur, theoretisch, Untersuchung, Wert tief XXV, 150, 336, 662, 716 ∼ (ein-/vor)dringen 131, 584, 596, 652 ver∼en XVIII, 33, 41, 471, 614, 651, 762 S. a.: Sinn Tier, s.: Zoologie Tod XXVIII, 133, 391, 413, 463 Wärme∼ 212 Abtötung d. Lebens XIII Verstorben(er) 488, 582, 726 S. a.: Ende, Materie, Natur Total(ität) XIX, 69, 140, 149, 155, 177, 223, 389–391, 405, 421, 426, 448, 495, 499, 529, 550, 554, 560, 566, 596, 600–602, 623, 636, 664, 696, 762 f. S. a.: Einheit, Erkenntnis, Sinn individuelle ∼ität 367, 396, 422, 426, 606, 696, 712 Welt∼ität XXII, 122, 251, 405, 761, 764 alle(s) 7 f., 19, 22, 32, 36, 38, 64, 68, 80, 90 f., 98–101, 104 f., 108 f., 112, 115–117, 121, 134–137, 139, 142 f., 149, 151, 163, 165, 170 f., 179 f., 190, 193, 195, 210, 213, 225, 229, 232, 234, 239, 256 f., 261, 266, 285, 292, 295, 297, 299, 302, 316, 319, 322 f., 348, 362, 372, 375, 379, 392, 398, 400, 407 f., 413 f., 416, 418, 435 f., 442 f., 464, 469 f., 473, 478, 482, 513, 520, 524, 532, 542, 551, 600, 612, 626, 646, 664–666, 668, 676, 679–681, 689, 694, 706, 714, 735, 741–744, 746 für alle(s), s.: Andere, Bedeutung, Psychologie

Wortregister durchweg VIII, XXVII, 79, 112, 147, 162, 175, 186, 197, 203, 281, 304, 307, 341, 373, 459, 466, 550, 595, 723 erschöpfen XXX, 4, 7, 29, 33, 36, 51, 121, 184, 284, 359, 403, 412, 448, 453, 468, 498, 550, 617, 619 erschöpfend 33, 37, 60, 267, 451, 494, 517, 547, 611, 753 S. a.: Behandlung, Bestimmung, Darstellung Unerschöpflich(keit) 33, 35, 41, 53 f., 106, 153 f. unerschöpfbar 37 Gesamt(heit) XII, 24–27, 49, 70, 72, 88 f., 92, 100, 110, 115, 119, 137–140, 142, 147 f., 150–155, 158, 161 f., 167, 173–175, 177, 185, 192, 246, 251, 256, 263, 270, 306 f., 311, 313, 316, 323, 389, 426, 440, 445, 478, 482, 487, 503, 512, 528 f., 601, 609, 612 f., 629–632, 682 f., 693, 696 f., 725, 762, 765 S. a.: Anschauung, Erkenntnis, Geschichte, Welt, Wirklichkeit, Wissenschaft jede(r/s) XIII, XIX, XXVII, 18, 35, 43, 58, 64, 73, 112, 117, 134, 136, 139 f., 154, 161, 166, 198, 205, 212, 222, 226–228, 234, 238, 243, 280, 284 f., 294–298, 305, 308, 311, 314, 331–334, 347, 368, 374, 376, 410, 413–416, 434, 480, 500, 504, 530, 569, 576, 605, 614, 635, 651, 659, 666, 676–680, 684, 712, 714, 718, 725, 740, 744, 748, 750 restlos 22, 37, 80, 152, 206 f., 209, 246, 249, 301, 385, 387, 393, 403, 414, 416, 419, 466, 500, 564, 575, 577, 603, 608, 618, 665 überall XVI, XX, XXII, XXIX f., 14, 57 f., 60, 83, 103, 106 f., 111, 118, 151 f., 162, 166 f., 171, 191, 197, 200, 204, 215, 219 f., 228, 234, 236 f., 250, 272 f., 283, 287, 295 f., 303, 313 f., 319, 328, 331, 334, 337, 345, 363, 373, 392, 394, 398, 401, 419, 429, 463, 469, 475, 477, 479, 494 f., 502, 518, 532, 537, 544, 561, 564, 579, 587, 589, 593, 596, 598, 601, 616, 627, 632, 634 f., 641, 656, 673 f., 680, 688, 708, 710 f., 722 f., 727, 739, 748 uferlos 569, 689 Universal(ismus) XXII, XXV, 269, 598, 759, 761 S. a.: Geschichte, Methode völlig X, XVII, XXIV, 18, 25, 31 f., 46, 60 f., 66, 72, 87, 95, 100, 153, 167, 169, 187, 197, 201, 215, 221, 228, 264, 334 f., 482, 492, 498 f., 526, 533, 537, 540, 543, 551, 558, 562, 577, 584 f., 594, 599, 614, 626, 628, 663, 668, 678, 684, 696, 717, 723, 727, 735, 742, 749, 759 f.

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vollends XXV, 1, 7 f., 17, 64, 66, 78, 92, 101, 104, 116, 139, 165, 173, 183, 185, 190, 209, 211, 218, 276, 278, 287, 289, 300, 333, 335, 350, 356, 363, 380, 383, 387, 404, 410, 418, 424, 426 f., 444, 462, 468, 472, 496, 498 f., 507, 512, 514, 516, 530 f., 538, 544, 555, 557, 563, 583, 595 f., 600 f., 609, 617, 632, 635, 641, 643, 666, 734, 749, 752, 758 S. a.: Andere, Ausnahme, Bestimmung, extrem, Ganzes, historisch, Unterschied, Vollständig Tradition(ell) 57, 387, 758 Brauch/eingebürgert 179, 514 geläufig 7, 19, 24, 31, 251 Gewohnheit, gewohnt IX, 6, 21, 131, 146, 480, 514, 637, 653, 690, 715 Denkgewohnheit 273, 553 Sprachgewohnheit XVIII, XXI ungewohnt 27, 241 gewöhnen/gewöhnt 20, 22, 173, 197 f., 237, 301, 343, 441, 544, 583, 614, 668 (un)gewöhnlich XXI, 28, 51, 96, 189, 240, 252, 271, 292, 298, 347, 370, 456, 529, 558, 565, 612, 627 herkömmlich XXX, 34, 189, 232 herrschend 5, 485, 491, 569, 697 Überlieferung 349 üblich(erweise) IX, XVI, XXV, XXX, 20–23, 28 f., 121, 124, 135, 170, 172, 180, 183, 189 f., 238, 241, 270–273, 298, 338, 477, 480, 504, 520, 524, 526, 538, 540, 542, 544, 549, 559, 605, 700, 759 verbreitet XV, XXX, 3, 5, 8, 21, 39, 123 f., 137, 268, 291, 369, 407, 482, 484, 512, 633 S. a.: Alltag, Gebrauch, Geschichte, konservativ, Konventionalismus, Logik, Macht (herrschen), Mode (Beliebt), Regel, Sinn transzendental, s.: Apperzeption, Idealismus, Logik, Philosophie Transzendenz 15 Transzendent(es) 16–18, 55, 81, 130, 318, 378, 424, 520 S. a.: Akt, Annahme, Faktor, Frei, Gut, Inhalt, Jenseits, Macht, Natur, real, Realität, Seele, Sinn, transzendental, Urteil, Welt, Weltanschauung, Wesen, Wirklichkeit Traum: Träumerei 461 traurig 485 treffen XXII, 65 f., 74, 95, 206, 232, 360, 368, 399, 456, 542, 551, 613, 668, 725 Trennung XIX, XXIII, XXIX, 36, 55, 65, 105, 126 f., 133, 140, 142, 145 f., 163, 168, 171 f., 182, 184, 224, 227, 236, 238, 250, 260, 262, 265, 272, 294, 311–313, 322, 327, 330–332, 334 f., 348, 360, 373, 375, 378,

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Wortregister

392, 408, 412, 414, 424–426, 432, 478, 498 f., 512, 537, 541–546, 557, 570 f., 576, 581, 591, 608, 610, 641, 659, 663 f., 670, 703, 731, 744, 751, 753, 760, 766 begriffliche ∼ 150, 260, 268, 310 f., (333), 334 f., (404), 463, 536, 545, 577, 587, 596, 608, 760, 765, (766) logische (Begriffs)∼ 268, 373, 528 notwendige ∼/Scheidung 148, 407, 498, 503, 595 prinzipielle ∼ 163, 185, 188, 502 Problem∼ 32, 127, 486 (un)trennbar 310 f., 408, 426, 581, 584 unzertrennlich 201 Ab∼ 335, 404, 431, 504, 517, 688 (Un)abtrennbar(keit) 403, 412, 508, 584 begrifflich (unab)trennbar 311, 333, 399 S. a.: Begriff, Linie Ab-/Ungeschiedenheit 566, 732 Abgeschiedenheit, s. a.: Einsamkeit ausschalten 220, 677 scheiden VII, 19, 36, 109, 122, 141, 150, 152, 184, 194, 250, 252, 279, 284–286, 295, 309, 319, 324, 326, 331, 333, 337, 344, 356, 360, 363, 374, 376, 379, 406, 409, 429, 479, 482, 490, 498, 505, 536, 558, 570, 587, 596, 617, 628, 640 f., 646, 648, 663, 675 f., 708, 742 Scheidung XIX, 24 f., 67, 139, 146, 278, 284, 288, 311 f., 316–319, 321, 323, 325, 331–333, 348, 360, 385, 422, 433, 445, 498, 501–504, 510, 528, 536 f., 542–544, 549, 553, 585, 639, 674, 702, 745 formale Scheidung 528 fundamentale Scheidung XIX begrifflich(e) scheiden/Scheidung 141, 292, 368, 406 f., 423 f., 559, (565), 583, 722, 750 logisch(e) scheiden/Scheidung 178, 262 (natur)wissenschaftliche Scheidung 503, 544 prinzipiell(e) scheiden/Scheidung 177 f., 659 ab-/ausscheiden 13, 130, 289, 395, 408, 482, 539, 647, 742 sprengen 432, 598 zerlegen 33, 36, 78, 100, 117, 165, 357, 386, 396, 546 f., 560 f., 609, 668 Wirklichkeitszerlegung 319, 547, 560 zerlegbar 36, 78, 547 S. a.: Abstand, Analyse, Art, Atom, Aufheben, Auseinander, Ausschließen, Entrücken, Frei, Ignorieren, Isolieren, Kluft, Lösung, Prinzip, Spaltung, Teil, Unterschied Treue 286, 291 Trieb, s.: Streben

trivial 13, 216, 337, 518 Trost: tröstlich 759 trüb(en) XXVI, 125, 143, 333, 396, 722 S. a.: Dunkel, Grenze, Schatten, Schwäche Tübingen 446 Typ(us), s.: Art Typismus 632 Übel(stand) XXI, 6, 12, 49, 85, 717, 761 f. anrichten 576, 757 (be)lasten X, XXIV, 757 Schaden/schädigen 22, 182, 237, 748 unschädlich 50, 96, 438, 576 schlecht gehen 579 schlimm 222, 299, 329, 761 Unheil 330, 576, 757 untergraben 214 verdorben 722 S. a.: Ablehnung (verwerflich), Gut, Leid, unzulänglich, Zerstören Übereinstimmung XIII, XXIX, 43 f., 84– 86, 91, 93 f., 150, 157, 159 f., 167, 175, 214, 272, 300, 329, 349, 355, 357, 367, 424, 426, 447, 471, 508, 523, 649, 658, 669 f., 673, 742, 745 formale/logische/sachliche ∼ 156, 162, 559 sich decken 34, 56, 90–92, 121, 180, 209, 297, 338 f., 402, 449, 487, 526 S. a.: Dasselbe, Identifizierung, Identität, Übergang überflüssig, s.: Fülle Übergang 137, 139, 215, 280, 288, 432, 464, 479, 584, 594, 630, 641, 765 übergehen in/zu 9, 11, 103, 113, 115, 168, 176, 205, 455, 468, 708 überführen 155, 222 einschleichen/verschmelzen 186, 311 Ineinander 190, 280, 392, 540, 578, 586 ineinanderfließen/-gehen 536, 558, 565 Übergriff 680 S. a.: Einschließen, Entwicklung, Form, Hinein, Hinüber, Identifizierung, Vermischung Überlegenheit 488, 614, 685, 689, 736 erhaben/hehr 621, 647, 656 f., 686, 692 S. a.: Besonderheit, edel, Vorrang, Würde Überlegung XXIX, 6, 11, 34–36, 40, 129 f., 136, 185, 219, 395, 436, 588, 725, 732, 762 begriffliche/logische ∼ 35 f., 40, 84, 751 S. a.: Erwägen, Gedanke, Reflexion Überlieferung, s.: Tradition Übernahme 70, 216 Zugreifen 9 S. a.: Besitz, Einschließen Überschuß allzusehr/Überdruß IX, 711

Wortregister übergenug 542 übertreffen 605, 680 S. a.: extrem (unübertrefflich) Überwiegen 261, 481 zu viel 7, 295, 411, 431 S. a.: extrem, Fülle (überflüssig), Quantität Übersetzung 759 Übertragung 17, 35, 131, 150 f., 160, 162, 166, 179, 248, 256 f., 262, 304, 317, 338, 378, 383, 412, 418, 426, 432, 449, 466, 481, 536, 548 f., 588, 594, 602, 617, 628, 637, 639, 659, 682 f., 695, 728, 752 f. ∼ d. naturwissenschaftlichen Methode auf Geschichte 625, 739 Übertragbar(keit) 388, 581 S. a.: Bedeutung, Sinn, Zuerkennen Überwinden XVII, 3 f., 34, 38, 40 f., 49, 61, 68, 118, 163, 204, 215, 222 f., 297 f., 302, 321, 370, 463, 688 f., 692, 727, 732, 760, 762, 765 f. wissenschaftliches ∼ 53, 57, 88, (688) ∼ d. Geschichte 736 ∼ d. Mannigfaltigkeit 37 f., 41, 46 f., 52 f., 57 f., 61–63, 66, 72, 75 f., 82, 88, 91, 102 f., 111 f., 155, (215), 239, 245, 339–341, 401 unüberwindlich 32, 111, 223, 352, 413, 571 bewältigen 20, 620 begrifflich/gedanklich bewältigen 93, 615 durchbrechen 418, 682 sich durchringen 14 hinwegkommen 175, 200 S. a.: Erfolg, erreichbar (gewinnen), Meister Überzeugung XII f., XXIII f., XXVI f., 5 f., 36, 39, 53, 60, 66, 72, 99, 179, 197, 235, 306, 336, 421, 424, 428, 452, 456, 485–487, 541 f., 569, 581, 649, 651, 653, 656, 663, 667, 681, 688, 721, 730, 733 metaphysische ∼ 121, 161, 541, 666, 730 S. a.: Annahme, Kraft, Meinen, Standpunkt, Stellung Umbildung 2, 377, 384, 658, 670 Begriffs∼/-umwandlung 36, 69 f., 94, 98, 100, 675 Umarbeitung X, XXVII, XXX Umformung XIII f., XVI, 44, 191, 421, 660, 675 begriffliche Umformung XX, 144, 152, 154, 225, 658, 673 (natur)wissenschaftliche Umformung (XX), 144, 218, 227, 644, 657, 675 Wirklichkeitsumformung/-umwandlung 44, 94, 116, 214, 218, 223 f., (225), 658, 660, 670, (673) umschlagen/Umsturz XVII, 559

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Umwandlung 18, 69 f., 94–96, 100 f., 288, 373, 447, 464 Verwandlung 11, 67, 177, 218, 231, 395, 420, 462, 673, 729 S. a.: Gegenteil, Gestalt (Um∼ung), Veränderung Umgebung, s.: Stelle Umschließen 93 S. a.: Einschließen (umfassen) Umsetzen, s.: Ersetzung und XXIX, 130, 140, 174, 316, 675, 727 S. a.: Mathematik (Plus) universal, s.: Total unmittelbar XX, 88, 154, 192, 197, 200, 210, 219, 224, 433, 436, 471, 549, 553, 562, 565, 570, 596, 606 S. a.: Anschauung, Bekannt, Beobachten, Erfassen, Erkenntnis, Erleben, Inhalt, Kennen, Leben, notwendig, Realität, Sein, Verstehen, Vorfinden, Wahrnehmung, Welt, wesentlich, wirklich ∼es XIII, 175 (Nicht)∼keit XIII, 144 f., 148, 153, 165 ∼keit d. (Gegeben)Seins 136, 145 ∼keit d. Wirklichkeit 227 direkt 42, 53, 56, 58, 127, 153, 234, 273, 396, 466, 531, 586, 618, 693, 740 S. a.: Beobachten, Beziehung, Einfluß, Gleich, Wert, Wertung unvermittelt 99, 163, 287, 446 Darauflosgehen 11 S. a.: Erfahrung, Gegeben, mittelbar, Wirklichkeit, Wirkung, Zugänglich Unsinn 440, 727 logisch(er) ∼(ig) 138, 464 sinnlos, s.: Sinn Unsterblichkeit, s.: Ewig Unterschied XIII, XVII, XXIX, 13, 16, 21, 23 f., 28, 35, 37, 54, 64, 66, 83, 90, 102– 105, 107, 114, 122, 125, 127, 132, 134, 142–144, 146, 150, 154, 156, 163, 179, 183, 190, 204, 221, 230 f., 235 f., 268, 272, 280 f., 286, 289, 297, 313–318, 322, 324, 328, 331, 335 f., 341, 343 f., 350, 355, 368, 371, 377, 381, 383, 386, 393, 395, 397, 407, 438, 444, 456, 481 f., 486, 495, 497, 504, 512, 519, 527, 535, 537, 543, 545, 547 f., 552, 555, 557 f., 560–562, 565, 570, 573– 575, 578, 583 f., 591–593, 600, 616, 620, 635, 639, 648 f., 652, 708, 723, 738–743, 747, 761, 765 bedeutsamer/erheblicher ∼ 123, 149 f., 194 entscheidender ∼ 2, 234, 314, 543 formaler ∼ 27–29, 191, 231, 479 f., 507 f.

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Wortregister

fundamentaler/grundlegender ∼ 2, 268, 285, 473, 708 graduell(er) ∼/verschieden 156, 210, 248, 258, 478, 585, 588, 592, 753 individueller ∼ 336, 399 f., 494, 522, 640 inhaltlicher ∼ 300, 630, 758 letzter ∼ 178, 227 logischer ∼ (2), 27 f., 66, 150, 164, 178 f., 189, 231, 234, (238), 259, 268, 274, 280, 300, 367, 372, 447, 478–480, 497, 511, 513, 618, 622, 761 materialer/stofflicher ∼ 21 f., 27, 121, 187, 191, 233, 238, 263, 300, 419, 479 f., 507 f., 535, 548, 560 f., 610 methodischer ∼ 178, 227, 285, 749 methodologischer ∼ 127, 217, 285, 310, 374, 392, 467, 482, 562 (natur)wissenschaftliche(r) Unterscheidung/∼ 480, 503, 548 notwendig(er) ∼/verschieden 153, 622, 761 f. prinzipieller ∼ VII, 4, 113, 122, 126, 128 f., 134, 143, (150), 156, 164, 174, 178, (206), 250, 259, 280, 287, 296 f., 310, 333, 352, 355, 372, 447, 467, 478 f., 482, 508, 592, 606 f., 620, 622, 677, 724, 735, 763 qualitativer ∼ 163–165, 419 sachlicher ∼ 27–29, 120 f., 124, 190, 228, 238, 263, 511, 513, 544, 548, 749 wesentlicher/wichtigster ∼ 113, 130, 152, 262, 470, 497, 522, 761 Grund-/Haupt∼ 544, 618 Wert∼ 17, 131, 640 ∼slos 621 unterscheiden 27, 39, 45, 48, 65, 76, 80, 89, 102, 106, 110, 125, 127, 132, 136, 138 f., 147, 153, 158, 163 f., 169, 173, 175, 183, 205, 209, 213, 232 f., 235, 245, 250, 260, 263, 265 f., 271, 275, 286, 293 f., 305, 310, 314, 322 f., 329, 332, 340 f., 343, 347 f., 350, 355, 361, 363, 370, 376, 393, 399 f., 405, 408, 417, 426, 428, 443, 445, 449, 461, 506, 540, 549, 553 f., 562, 579, 630, 674, 693, 702 f., 738, 741, 743 f., 752 formal/inhaltlich unterscheiden 44, 431, 630 graduell/grundsätzlich unterscheiden 585, 598 Unterscheidung XIX, 21, 37, 55, 81, 104 f., 107, 132 f., 135, 233 f., 253, 270, 288, 315, 341, 378, 400, 503, 528, 562, 573, 576, 588, 639, 751 logische Unterscheidung 234, 237, 267, 400 prinzipiell(e) unterscheiden/Unterscheidung 62, 104, 136, 147, 160 f., 165, 174,

210, 248, 250, 260, 267, 312, 320 f., 331, 367, 427, 439, 484, 487, 548, 585, 669, 671, 747 verschieden XXV, XXIX, 32, 55, 57, 74, 96, 99, 158, 162, 198, 204 f., 267, 335, 360, 368, 381–383, 396, 400, 414 f., 442–444, 446, 471, 505, 569, 579, 711, 743, 753, 759, 764 S. a.: Begriff, Gesichtspunkt, Zeit aller-/denkbar verschiedenst 309, 330 spezifisch verschieden 414 formal verschieden 758, 761 ganz verschieden 132, 145, 486, 670, 752 grundsätzlich verschieden 234 individuell Verschieden(es) 63, 381, 386, 470 f., 554, 711 inhaltlich verschieden 281, 579 logisch verschieden 263, 392, 476, 479, 490, 497, 609, 613, 616, (618), 621 prinzipiell verschieden 58, 64, 78, 89, 110, 113 f., 144, 155, 250, 312, 360, 428, 479, 505, 512, 582, 678, 703, 753 qualitativ(e)/quantitativ(e) Verschieden(heit) 32, 73 f., 78, 98 f., 247, 414 f. sehr verschieden 50, 329, 333, 466, 586, 738, 759, 762 völlig verschieden 490, 565, 615 f. wesentlich verschieden 521, 613, 615 Verschiedenes 63, 329 Verschiedenheit 22, 65, 73, 76 f., 83, 92, 98, 247, 332, 349, 382, 396, 414, 479, 490, 512, 538, 581, 599, 621 f., 756, 762–764 prinzipiell Verschieden(artig)es 116, 546 Verschiedenartig(keit), s.: Art (sich) abheben 318, 397, 421, 530, 747 abweichen XV, XXVII f., 93, 110 f., 162, 219 f., 271, 329, 332 f., 356, 396, 478, 554, 559, 573, 592, 714 Differenz 272, 330, 351, 382, 419 individuelle Differenz 336, 399, 418, 493, 599, 646 materiale Differenz/Verschiedenheit 27, 479 qualitative/quantitative Differenz 414 f. real(e) Differenz/verschieden 586, 599 spezifische Differenz 142 f. Wertungsdifferenz 330 Indifferenz 102, 178, 353, 377, 481, 494, 556, 561 f., 614, 710 Indifferenz d. Wirklichen gegen Begriff/ Wort 666 Wertindifferent(es) 171, 330, 332, 504, 520 f., 636, 666, 729 f. Differenzierung XXX, 421, 621, 637, 754, 764

Wortregister logisch(e) Differenzierung/indifferent 217, 616 Diskret(um) 35 f., 395 S. a.: Analyse, Disjunktion, Heterogen, Isolieren, Lösung, Trennung Untersuchung empirische/generalisierende ∼ 290, 378 geschichtliche ∼ 21, 549, 564, 742, 750 historische ∼ 1, 393, 462, (483), 494, 595, 607, 740, 748 logische ∼ XII, XXVII, 9, 18, 21, 24 f., 104, 132, 189, 211, 227, 238, 273, 302, 409, 461, 511, 523 f., 531 f., 535, 650, 662, 686, 692, 739, 759 methodologische ∼ VII, 9, 32, 263, 284, 299, 331, 477, 514, 527 (natur)wissenschaftliche ∼ 7 f., 19, 43, 49, 96, 103, 116, 145, 264, 267, 290, 298, 637, 650, 659, 702 philosophische ∼ 686, 697, 701 f. psychologische ∼ XIX, 132, 140, 488, 496 sachliche ∼ 448, 451 Spezial∼ (XXXI), 25, 32, 488, 496, 748 psychologisches Laboratorium 496 S. a.: Darstellung, Forschung, Theorie, Versuch unzulänglich 592 dünne Luft 302 f. Unbefriedigend(es) 274, 610, 685, 735 unbefriedigt 426 S. a.: Armut, Fehlen, Genügen, Irrtum, Quantität, Schwäche, Übel, Wert Urbild 81 Archetypus, s.: Verstand Original 12, 214 S. a.: Ideal, Vorbild Ursache, s.: Kausal Ursprung 247, 254 ursprünglich 119, 232, 320, 352, 422, 520, 525, 578, 586 f., 705, 722, 728, 753 S. a.: Anfang, Bedeutung, Erleben, Gegeben, Geschichte, Quelle Urteil XVII, 42–44, 51, 54–57, 67, 103, 116, 125, 127, 214, 234, 296 f., 299, 304, 349, 406, 485, 612, 643, 645, 730 f., 741 analytisches/einfachstes ∼ 44, 442 gültiges ∼ 56, 60, (69), 79 f., (644) allgemeingültiges ∼ 117, 329 unbedingt allgemeingültiges ∼ 61, 81, 107 empirisch(es) (allgemeines) ∼ 57, 158, 358 hypothetisches/potentielles ∼ 57, 201 logisches/richtiges ∼ 582, 656 naturwissenschaftliches ∼ 106, 117, 235

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tatsächliches/wirkliches ∼ 677, 732 rein theoretisches ∼ 335, 730 unbedingt allgemeines ∼ 57, 61, (65), 66, 70, 76, 109, 282, 376, 464, 647, 653, 656, 679 f., 684, 695 f. wahres ∼ 51, 56, 59, 184, 296, 356, 677– 679, 702 wissenschaftliches ∼ (42), 47, 702, 740 Existenzial∼ 290, 296 f. Wert∼ 329, 331, 411, 643, 649 f., 690 (a-/außer)theoretisches Wert∼ 333, 335, 456, (690) außertheoretisches Wert∼ − logisches Ideal d. Geschichtswissenschaft 335 negatives/positives Wert∼ 329, 336, 339 praktisches Wert∼ 329, 332, 336, 531 Wirklichkeits∼ 42, 44, (57), 214, 297, 696 ∼ − Wert 678 ∼(sgehalt) − Wirklichkeit 214 ∼ − Wort(bedeutung) 42, 44, 47, 55 f., 61, 68, 128, 149, 184, 296, 306 f., 534, 744 ∼en 94, 117, 248, 305, 411, 652, 678, 691, 707, 730, 753 wirkliches ∼en 689 wirkliches psychisches ∼en 536 wirkliches psychisches ∼en − immanenter ∼ssinn − transzendenter ∼sgehalt 55 ∼ fällen 80, 214, 333, 358, 612, 643, 680 S. a.: Akt, allgemein, Anschauung, Aufheben, Bedeutung, Begriff, Beurteilung, Element, Erkenntnis, Fähig, Form, Geltung, Gesetz, Handlung, Herstellen, Ideal, Inhalt, notwendig, Objekt, Satz, Sein, sein, Sinn, Voraussetzung, Wesen Utopie 441, 617, 620 Vater 433 S. a.: Heimat Veränderung XVI, 3, 17, 36, 73, 82, 111, 163, 233–237, 243, 268, 283, 312, 399–401, 406–408, 410 f., 413, 420–422, 429 f., 442, 491 f., 495, 499, 636, 638, 660, 663, 668, 719, 734–736, 739 S. a.: Bleiben, Entwicklung, Folge, Form, Gesetz, Realität, Reihe, Vorgang, Wirklichkeit geschichtliche/historische ∼ 17, 234, 237, (312), 315, 397, 399, 407, 410, 429, 442, (522), 717, 735 wesentliche (Ver)Änderung XVIII, XXVIII, 407, 436, 521 f., 524, 528 f. unverändert XXVII–XXX, 86, 236, 245, 294, 614, 755 Veränderlich(keit) 79, 312, 736 Unveränderlich(es/-keit) 73, 77, 83, 111, 236, 659 ∼ − Wiederholung 400, 407

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Wortregister

Änderung IX, XI f., XIV–XIX, XXII, 35, 53, 57, 86 f., 93 f., 96, 108 f., 151, 162, 165 f., 168, 175, 227, 233, 246, 256, 262, 264, 267, 283, 307, 321, 335, 341–343, 364, 367, 372, 386, 392 f., 404–407, 448, 451, 459, 464, 471, 479, 495 f., 501, 529 f., 546, 583, 587, 597, 604, 607, 614, 621, 625, 630, 655, 720, 741, 743, 747 f. mit etwas etwas machen 227 Modifikation 26, 56, 85, 90, 100, 247, 316 geschichtliche/historische Modifikation 246 f., 721 logische Modifikation 483 (un)wesentliche Modifikation 257, 483 variieren/variabel 311 Wandel/Wandlung XVII, XXVII, 85, 97, 111, 334, 491, 735 verlegen 82, 131, 417, 534, 663, 683 Wechsel(n) 76 f., 83, 111, 231, 236, 253, 313, 334, 526, 724 Wendung XVIII, 69, 80, 485, (701, 707, 709, 713) S. a.: Ersetzung, Fest, Fluß, Umbildung, Zeit (tempora) Verbindung, s.: Beziehung Verbot XIX, 249, 259, 333, 424, 444, 710, 754 verbreitet, s.: Tradition Verbürgen, bürgen 14, 33, 729 Bürgschaft 4 S. a.: Beglaubigung, Sicher Verdacht, s.: Annahme Verdecken 8, 108, 116, 351, 368, 435, 513, 526, 725 unsichtbar 118 verborgen 88, 135, 434, 540, 543, 609, 658, 708, 722 verhüllen 56, 116, 236 verschließen 3, 10, 471 verstecken 559, 640 S. a.: Verschwinden Verdienen XXI, 9, 13, 38, 270, 275, 304 f., 449, 470, 485, 595, 699, 723 f., 757 Verdienst XXX, 43, 494 f. gebühren(d) XX, 1 ungebührlich 8, 169 f. S. a.: Erfolg, Leistung Vereinigung 2, 48, 191, 279, 310, 350 f., 356, 468, 559, 642, 758 vereinen 582, 622 (un)vereinbar 343, 357, 400, 412–414, 416 f., 421, 447, 493, 502, 512, 538, 568, 664, 666, 720, 744, 751 einfangen 82, 156, 489 (Un)einig(keit) 83, 121, 745

Einigung 453 verein u. leite 622 S. a.: Einheit, Einschließen, gemeinsam, Hinzu, Punkt, Zusammen Verfallen 336, 573, 702 welken 628 Verfassung, s.: Zustand Vergangen(heit), s.: Geschichte vergeblich 79 S. a.: Hoffnung (∼slos) vergessen 132, 230, 271, 319, 647, 705 unvergeßlich XXIV Vergleich, s.: Gleich Verhältnis, s.: Beziehung, Zustand verhängnisvoll, s.: Schicksal Verhalten 41, 50, 54, 57, 59, 116, 144, 148, 161, 174 f., 194, 259, 262, 315, 321, 323, 335, 365, 375 f., 504, 510 f., 542, 554, 572, 583, 592, 605, 648, 674 f., 684, 692, 721, 730, 732 allgemeines, immer gültiges ∼ 81 ∼ d. Subjekts − Norm/Wert 701 sich abgeben mit 448 stehen zu 568, 764 S. a.: Beziehung, Handlung, Takt Verkehr(en mit) 490, 568, 593, 707 Wissenschaftsbetrieb 11, 22, 27, 97, 244, 438, 617 S. a.: Dialog Verkennen X, 5, 60, 66, 207, 288, 335, 387, 395, 613, 621, 650, 725, 757, 759 S. a.: Ignorieren, Irrtum, Verstehen (Mißverständnis) Verknüpfung, s.: Beziehung Verlangen 2, 21, 29, 49, 54, 108, 116, 126, 153, 216, 294, 334, 344, 373, 380, 397, 455 f., 499, 552, 561, 620, 648, 662, 678, 716, 728 f., 735, 738 f., 748 S. a.: Forderung, Pflicht, Sollen Verleihen, s.: Zuerkennen Verleiten 237, 651 verführen/suggestiv 402, 455 Verlust, verlieren XXVI, 10, 19, 98, 113, 141, 148, 164, 199, 215, 217, 246, 265, 291, 312, 386, 389, 464, 571, 761 verlorengehen 191, 197–199, 203, 217, 226, 294, 303, 394, 442, 715, 726 einbüßen 464, 514, 599 S. a.: Aufheben, Fehlen, Verschwinden, Wegfallen Vermeiden, s.: Ignorieren Vermischung 396 Mischung 194, 226, 327, 368, 617, 753 (hin)einmischen 115, 652 Gemisch 444, 455 Allerlei, s.: Wissenschaft

Wortregister Durcheinander 655 f. durcheinandergehen 96, 368, 618 durcheinandermengen/-mischen 42, 392 durcheinanderschillern 526 vermengen/verwischen 447, 617, 750 S. a.: Form, Hinein, Struktur, Übergang, Verwechslung Vermittlung 2, 433, 475, 568, 586 f. unvermittelt, s.: unmittelbar mediatisieren 425 Vermutung, s.: Annahme Vernachlässigen IX, 13, 21, 104, 205, 397, 620 Verneinung 46, 79, 123, 136, 149, 160, 186, 200, 214, 266, 309, 451, 454, 463, 470, 481, 483, 504, 552, 730, 751 Negation 15, 79, 387, 731 negativ VIII, 46, 185, 267, 270, 274, 428, 452, 484, 488, 515, 560, 589, 643, 662, 701, 726, 756 S. a.: Bedeutung, Begriff, Bestimmung, Instanz, Urteil, Wert, Wertung Negatives 39, 225, 761, 764 Nicht, s.: Erfüllung, Licht, Psychologie, Seelisch, Sollen, Teil, unmittelbar, Welt, Wirkliches, Wirkung nicht VIII, XIX, 7, 72, 111, 124, 126, 132, 134, 144–146, 175–177, 180, 189, 206, 216, 221, 241 f., 274, 317, 342 f., 378, 429, 439, 506, 613, 641, 665, 710, 733, 745, 755, 758 S. a.: Einheit, Fehlen, Halt, Körper, sein, Verstand, Wirklichkeit, Wissenschaft, wissenschaftlich S. a.: Ablehnung, Individualität, nichts Vernichtung, s.: Zerstören Vernunft VII, 14, 16, 411, 423, 722 vernünftig XXI, 345, 664 f., 735 Unvernünftigkeit 735 ∼instinkt − ∼wissenschaft − ∼kunst 630 ∼ − Wirklichkeit XXI, 664 f. Verraten 453, 579, 717 Versagen (sich ∼, versagt sein) 163 f., 197, 218, 541, 559, 681, 741, 745 S. a.: Scheitern Versailles 575, 579, 581 Verschieden(heit), s.: Unterschied Verschwinden XIII, 47, 131, 137, 139, 182, 192, 198, 200, 202, 243, 266, 300, 370, 418, 500, 542, 547, 635, 671 f., 683, 686, 689, 721 schwinden XII, 181, 327, 380, 582 f., 765 aufgehen in 31, 38, 168, 217, 385, 454 eingehen in 22, 35, 41, 44, 117, 155, 157, 201, 222, 264, 279, 301, 338, 374, 377, 401, 403, 459, 501, 595, 618, 653, 726, 733

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in d. Begriff eingehen XVIII, 40, 115, 152, 171, 189, 193, 195, 198 f., (201), 203– 205, 213, 225, 230 f., 249, 262, 279, 303, 340, 363, 379, 381, 404, 554, 669, 738, 746 f. (ent)weichen 133, 199, 635 S. a.: Aufheben, Ende, Verdecken, Verlust, Wegfallen, Zerfallen Verschwommen(heit) 486, 569, 759 vage XXV, 394, 759 Verstand XXVI, 37 f., 559 denkender ∼ 722 Verständiger 5, 131, 441 unverständig − unverständlich 559 intellectus archetypus 687 Intellekt XXIII, 37, 473, 541 f., 622, 685– 687, 692, 728 menschlicher Intellekt XXV, 210, 708 (nicht)intellektuell 684–689, 692, 728 (Über)Intellektuelles 542 intellektualisieren 687 borniert 12 S. a.: Geschichte, Intellektualismus, Liebe, Ratio, Wert Verstehen 39, 46, 55, 353, 482, 534, 536 f., 557–566, 575 f., 582–585, 608, 611 S. a.: Akt, Begreifen, Erkennen, Erklärung, Gegenstand, Leben, Methode, Theorie, Wesen bloßes/nur ∼ 576–578, 584 f., 587, 590, 599 f., 604, (606) geisteswissenschaftliches ∼ 559, 561 generalisierendes ∼ 353, 562 f., 595, 613, 703 geschichtliches ∼ 536, 558, (563), 736 historisches ∼/Verständnis XI, XIV, XXVII, 21, 281, 353, 370, 435, 482 f., 535, 557–559, 566, 573, 588, 590 f., 598–600, 607 individualisierendes ∼ 353, 562–564, 573, 590, 595, 611, 703 nacherlebendes ∼ 353 f., 488, 549, 553, (557 f.), 565 f., 573, (574 f., 578), 581–584, 588–590, 593 f., 596 f., 600–602, 607–611 theoretisches ∼ 333, 537, 610, 613, 615, 708 a-/übertheoretisches ∼ 591, 610 Begriffs∼ 396, 558, (603), 682 f. Miß∼ 19, 34, 691, 730 Wert∼ 510, 643, 650, 699, 703, 721 Wort∼/-verständnis (38), 45–47, 51, 575, 591, 609 zu ∼des 353 drei Begriffe d. ∼s (bloßes Sinn∼, wirkliches Leben, Nacherleben) 577 f., 586 f.

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Wortregister

verstehen VI–XIX, XI f., XV, XVII, XIX, XXIV, 6, 16–20, 22–25, 27–29, 31, 34, 37–48, 55, 59–61, 63, 76, 86–88, 96, 101–103, 105, 107, 109–112, 114, 116, 118, 120–122, 124, 126, 128, 134, 140, 147, 151, 157, 165, 168, 170–172, 175, 179, 183 f., 187 f., 190, 199, 207, 211, 217, 225 f., 228, 232 f., 235 f., 239 f., 248, 250, 261, 265–267, 273, 275–278, 280 f., 283–286, 292 f., 298 f., 301, 306, 312, 314 f., 319, 329, 333, 335, 338 f., 348, 350, 352 f., 358, 362, 373, 375, 379, 388, 390, 393, 396 f., 401, 405, 408, 411, 415, 417, 424, 430, 433, 439, 441, 450, 455, 461 f., 473, 475, 478, 480 f., 483, 485 f., 488–490, 493, 496, 501–504, 507, 509–511, 513 f., 518, 520, 524–526, 528 f., 534–536, 542, 544, 547 f., 550 f., 557–566, 568, 572–583, 587–594, 598–604, 607–612, 617, 619, 631 f., 641, 644, 652, 657, 666 f., 671–673, 677 f., 682 f., 686, 688, 697, 699– 702, 704–707, 712, 715, 724, 727 f., 730, 733 f., 736, 740, 742, 748, 753–756, 759– 762, 764 f. S. a.: Art, Darstellung, Erleben, Fähig, Geist, Geschichte, Historie, Leben, Meister, Mensch, notwendig, Prinzip, Psychologie, Richtung, selbstverständlich, Sinn, Wissenschaft logisch(es) ∼ 19, 188, 299, 315, 353, 476, 579, 582, 584, 765 philosophisch ∼ 1, 23, 611 positiv ∼ 725 recht/richtig ∼ 81, 134, 203, 396, 419, 558, 598, 612, 700, 706, 721, 746, 755 (aus) sich selbst ∼ 58, 602, 654 unmittelbar ∼ 565, 586 Verstandenes 535, 560, 611 verstehbar 573, 592 Verständlich(keit) XV, XVIII, 28, 42, 44, 84, 131, 134, 138, 182 f., 289, 304, 306, 318, 322, 352, 388, 391, 414, 507 f., 510, 515, 529, 544, 550, 562, 570, 580, 582–584, 592, 681, 728 S. a.: selbstverständlich, Sinn rational verständlich XXIII theoretisch verständlich 591, 594 unverständlich 282, 480, 503, 518, 528, 559 f., 563, 574 f., 577, 729 logisch (un)verständlich 352, 419, 625 Verständnis VII, 27, 46, 143, 238, 260 f., 282, 299, 345, 416, 438, 454, 483, 487 f., 513, 529, 531, 586, 588, 615, 620, 677, 711, 715, 719, 733, 736, 755, 765 geschichtswissenschaftliches Verständnis 300, (325) historisches Verständnis 281, 370

logisches Verständnis 209, 234, 277, 300, 325, 353, 582 (natur)wissenschaftliches Verständnis 195, 209, 234, 277, 373 philosophisch(es) Verständnis/verständlich 6, 411, 538, 620, 732 theoretisches Verständnis 586, 701, 709 Mißverständnis X, XII, XVI, XXX, 9, 13, 20, 22, 32, 34 f., 39, 46, 55, 59, 78, 83 f., 140, 142, 146, 158, 160, 169, 172, 176, 181 f., 186, 205, 223, 227, 289, 329, 333, 337, 343, 396–398, 410, 476, 493, 514, 526, 548, 576, 589, 608, 619, 671, 700, 709, 720, 756 S. a.: Verkennen zwei Mißverständnisse d. vorl. Buches 6 f. mißverständlich 237 Sinnverständnis/-∼ XI, 51, 143, 184, 560, 562, 566, 572–578, 580–597, 599, 604, 606– 608, 611, 654, (703), 717, 740 Verständnislos(igkeit) 2 f., 6, 710 verständnisvoll 755 Verständigung XXI, XXIX, 345, 533, 575, 740, 745 S. a.: Dialog Versuch 12, 32, 114, 151, 165, 199, 224, 370, 384, 387, 404, 495, 507, 526 f., 532, 542, 598, 636, 642, 667 f., 680, 725, 742 Experiment XVIII, 46, 53, 61, 155, 289, 369, 405, 472, 747 S. a.: Psychologie erproben 4, 173, 179 Vertrauen 608 Mißtrauen 116, 268, 299, 334, 359 Vertraut(heit) XVIII, 497, 726 Mißkredit 12, 162, 715 S. a.: Zweifel Vertreter, s.: Schule Verurteilen 725 Verwaltung: Selbst∼ 392 f. Verwandlung, s.: Umbildung Verwechslung 39 f., 47, 54, 152, 205, 291, 325, 327, 332, 360, 362, 379, 439, 493, 502, 518, 543, 570, 573 f., 596, 636, 680, 744, 746 ∼ von Begriff u. Sache 385, 387 f., 398, 409, 442, 474, 494, 515, 714, 750 f. ∼ von Begriffen 79, 130, 141, 252, 439, 442, 502 S. a.: Irrtum, Vermischung Verwendung XVIII f., XXI, 15, 20, 24, 39 f., 42, 44 f., 49, 56, 68, 102, 107, 114, 118, 131 f., 145, 169 f., 173 f., 178, 182 f., 192, 221, 234, 237, 252, 268, 276, 278, 290, 297, 305 f., 309, 313, 326 f., 345, 355, 410,

Wortregister 474, 479, 514, 525 f., 559 f., 563, 576, 578, 610, 621, 627, 649, 723, 741, 759 logische ∼ 117, 173, (632) Begriffs∼ 23, 47 f., 106, 113, 117, (169, 182), 227, 275, 282, 328, 342, (344), 389, 392, 411, 448, 459, 472, 495–497, 512 f., 544, 710, 721 Wert∼ 358, 510, 527, 628, 632 f., 645, (649) verwendbar 344, 595 Anwendung VIII, 8, 25 f., 46, 48, 79, 107, 121, 126, 134, 164, 167 f., 170, 172 f., 175, 198, 208, 212, 221, 230, 241, 253, 255, 259, 262, 264, 267, 274 f., 278, 283, 298, 300–302, 314, 316, 337, 355, 374, 377, 382, 385 f., 405, 411, 417, 420, 422, 438 f., 445 f., 453, 462, 477, 494, 500, 525, 532, 537 f., 555, 627, 629, 658, 737 f., 764 Begriffsanwendung 49, 76, 108 f., 111– 113, (120), 164, 170, 189, 195, 211, 228, (241, 274), 279, 302, (362, 369), 403, 411, 419 f., 460, 466, 470, 472, 481, 536, 551, 555, 704 Anwendbar(keit) VIII, 73, 76, 89, 170, 175, 189, 211, 228, 244, 362, 459, 464, 481, 583, 601, 621, 704 S. a.: Gebrauch Verwirrung 95, 109, 129, 160, 179, 185, 202, 370, 484, 527 f., 532, 571, 611, 653, 717, 753, 757 Begriffs∼ VIII, 385, 408 verwickelt 390 S. a.: Problem (kompliziert), Vermischung Vieldeutigkeit, s.: Bedeutung Vielheit 38 f., 76, 91, 401, 741, 762 viel 411, 431, 452, 542, 556, 648 Mehrheit 38, 63, 75, 96, 102, 137, 161, 184, 192, 280, 283, 287, 304, 348, 361 f., 439, 444, 451, 549, 667, 696, 713, 742, 750 S. a.: Bedeutung, Drei, Fünf, Mannigfaltig, Quantität, Vier, Zahl (Mehr∼), Zwei Vier 29, 399, 430 f., 440, 476, 487, 495, 610, 616, 682 S. a.: allgemein, Art, Begriff, Faktor, Forschung, Meinen, Möglich, Ordnung, Teil, Terminologie (quaternio) Vital(ismus) 249 f., 412, 499, 576 metaphysisch-∼istisch 413 Volk 266, 329, 365–367, 388, 440, 469, 522, 524, 528 f., 551, 574, 595, 602, 606, 626– 628, 634, 716 f., 743 geschichtliches/historisches ∼ 522, 528 f. Kultur∼ 467 f., 522, 526, 528 f., 626 f., 639, 718 Natur∼ 522, 528, 617, 639

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S. a.: Entwicklung, Geist, Geschichte, Individualität, Kultur, Masse, Seele voll XIX, 97, 168, 225, 389, 403, 405, 539, 565, 591, 683 S. a.: Anerkennen, Bedeutung, Bewußt, Fromm, Fülle, Geheimnis, Individualität, klar, Leid, Realität, Rein, Schicksal, Sinn, Verstehen, Voraussetzung, Weg, Wert, Widerspruch, Wirklichkeit, Wunder Vollendung 6, 61, 71, 103, 139, 178, 194, 630, 726 f., 737 Voll-Endung 726 vollbringen 45, 48, 210 S. a.: fertig, Leben, Theorie, vollkommen vollkommen 43–45, 52 f., 62, 66, 72, 75–79, 82, 88, 102, 106, 115, 164, 167, 194 f., 209, 214, 262, 294, 311, 325, 381, 386 f., 390, 399, 402, 416, 427, 473, 502, 505, 600, 655, 663, 685, 687, 728, 740, 745, 751 f. formal ∼ 67 logisch ∼ 49, 68, 71, 87 f., 159, 164, 204, 223, 307 S. a.: Begriff, Theorie ∼es 634–636 ∼heit 19, 65, 100, 239, 347, 635 f., 685– 688, 690, 728 f. logische ∼heit 26, 68, 70, 74, 97, 192, 241, 307 Un∼(es) 89, 325, 634, 638, 687, 728, 730 Un∼heit 69, 89, 207 ∼(heit) − Wert 636 f., 685, 688 Vervollkommnung 621, 634–637, 685, 690 Beste XXVIII S. a.: Begriff, Bestimmung, extrem, Form, Höchst, Richtung, System, Theorie, Vollendung, Wahl Vollständig(keit) X, XXX, 25, 40, 44, 58, 67, 71, 79, 90, 92, 94, 96–98, 100, 108–110, 151, 156 f., 162 f., 196, 204, 210, 214, 230, 245, 258, 260, 266 f., 271, 273, 287–291, 311, 346, 350, 353, 358, 367, 369, 372, 391, 394, 397, 401 f., 406, 423, 431, 433, 440, 463 f., 467, 479, 491, 514, 522, 546 f., 550 f., 554, 560, 564, 567, 580, 585, 598, 602, 609, 612, 615, 619, 627, 635, 638, 649, 668, 673, 695, 698, 714, 727, 737 systematische ∼keit 164, 677 Un∼(keit) XVI, 44, 287, 292 f., 391, 393 f., 463, 483, 547, 605, 660, 693 ver∼en 75, 201 S. a.: Begriff, Bestimmung, Darstellung, klar, System alle 7 f., 19, 22, 32, 36, 38, 64, 68, 80, 90, 98–101, 104 f., 108 f., 112, 116 f., 121, 142 f., 149, 151, 163, 170, 179 f., 190, 195,

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Wortregister

210, 229, 232, 234, 239, 257, 266, 295, 297, 299, 302, 316, 322 f., 348, 362, 375, 392, 398, 400, 408, 413 f., 416, 418, 435 f., 442 f., 464, 469, 475, 478, 513, 520, 524, 528, 532, 542, 551, 612, 626, 647, 676, 679–681, 694, 706, 714, 735, 741–743, 746 alles 91, 115, 134, 139, 137, 165, 171, 193, 225, 232, 234, 256, 261, 285, 292, 295, 372, 379, 407, 470, 473, 482, 600, 664–666, 668, 680, 689, 735 Allseitig(keit) 9, 297, 598, 621, 754 enzyklopädisch 301 übergreifend 93 umfassend VII, XVII, XXV, XXXI, 1, 6, 9, 11–13, 17, 19, 23, 58, 70, 74, 85, 95, 123 f., 167, 175–178, 189 f., 192, 234, 242, 256, 269, 281, 360–362, 364–367, 371 f., 385, 395, 398, 406, 419, 435, 443 f., 459, 508–510, 527 f., 531–533, 562, 587, 593, 601 f., 606, 612, 682, 684, 700, 712, 725, 750, 761, 764 wahrhaft umfassend 8, 297, 328, 705 allumfassend 98, 167, 239, 241, 742 S. a.: Ausnahme, Begriff, Darstellung, Einschließen, Fehlen (lückenlos), Sinn, Total, Wirklichkeit Voluntarismus XII, 688, 691 Vorangehen/-stellen, s.: Vorrang voraus, s.: Rechnen, Voraussage, Vorrang, Wissen Voraussage 203, 472, 632 S. a.: Prophet, Rechnen, Wissen Voraussetzung XV, 14, 30, 32 f., 53, 74, 82, 86, 91, 97, 110, 121, 131 f., 135 f., 140, 142, 149–151, 156 f., 172, 178, 194, 202–204, 209 f., 214, 222, 249–251, 256, 265, 273, 290 f., 302, 304, 309, 326, 335, 342, 358 f., 373–376, 380, 382, 387, 390, 412 f., 416, 419, 425, 427, 448, 467, 472, 484, 488 f., 501, 506, 514, 519, 522, 529, 535, 539, 541, 543, 547, 551, 563–568, 570 f., 573 f., 581– 583, 585–587, 589, 625–628, 631, 635, 642– 646, 649, 653–657, 659 f., 665 f., 670, 674 f., 678–685, 691–696, 701, 706, 708, 724, 730 f., 735, 744 f., 756 begriffliche ∼ 57–59, 62, 67, 71 f., 76, 183, 214, 255, 325, 464, 531, 547, 639, 671, 691 erkenntnistheoretische ∼ 375, 652, 679 formale ∼ 653, 655, 680 f., 695 logische ∼ 72, 176, (191, 276), 680, 702 metaphysische ∼ 326, 426 methodologische ∼ 644, 652 naturwissenschaftliche ∼ 54, 68, 74, 145, 200, 282, 296, 373, 383, 643, 648, 652, 670, 676, 681, 684

notwendige/unvermeidliche ∼ 54, 62, 67, 209, 249, 528, 655, 671, 676 f., 691 richtige ∼ 589, 643, 681, 739 stillschweigende ∼ 59, 97, 145, 202, 290, 296, 331, 354, 437 transzendente/überempirische ∼ 18, 426, 653–655, 684, 686, 693 wissenschaftliche ∼ (176), 298, 358, (674), 675, 681, 684, 686, 692 f. Darstellungs∼ 191, 282, 325, 345, 347, 354, 465, 683, 744 Erkennens-/Erkenntnis∼ 33, 657, 670, 680 f., (689), 692 Geltungs∼ 376, 428, 656, 670, 679 f., 685, 692, 695 f., 701 Objektivitäts∼ 644, 657, 683 Urteils∼ 44, (358), 679, 730 Wert∼ (328), 331, (335, 357), 426, (434, 519), 639, 644, 656 f., 666, 679, (681, 692, 695), 696, 701 f. ∼ d. Begriffsbildung 58 f., 62, 193, 331 f., 644, 647, 681 f., 685 ∼ d. Geschichte 276, 282, 358, 378, 437, 467, 488, 501, 567, 654–656, 666, 684, 745 ∼ d. Geschichtswissenschaft 277, 464, 648, 655, 660, 681, 684, 693 ∼slos(igkeit) 298, 420, 422, 684, 689, 745 ∼sfrei/-voll 411, 644 ohne … ∼ 60, 639, 653, 675, 684 S. a.: Folge, Geltung, Standpunkt Vorbehalt(en), s.: Bestimmung, Einwand Vorbereitung 61, 117, 635, 726 in Bereitschaft halten 299 Vorbild 325, 327, 441, 632, 766 ∼lich(es/-keit) 326–328, 406, 717 S. a.: Art (Typ), Beispiel, Ideal, Urbild Vorfinden 45, 94, 108, 112, 144, 146, 151, 258, 300, 349, 356, 542, 603 unmittelbar ∼/Vorgefundenes 116, 567 empirisch vorfindbar 441 finden XXIV, 22, 52, 63–65, 72, 76, 81, 87, 91, 98, 122, 134, 137, 143, 153, 171, 185 f., 190, 192, 201, 218, 228–230, 236, 240, 242, 244, 246 f., 252, 259, 266, 268 f., 282, 285–287, 290, 305, 314, 318, 347 f., 350, 357, 390, 403, 417, 442, 446, 448 f., 459, 464, 467 f., 477, 484, 489, 548, 559, 564 f., 576, 607, 625–629, 640, 642, 654, 662, 692, 722, 726, 738, 742 f., 765 sich finden 3, 43, 57, 63 f., 87, 93, 105 f., 111, 149, 161, 169, 209, 236 f., 242, 254, 287, 305, 308, 345, 351, 363, 440, 443, 447, 451 f., 460, 462, 475, 505, 509, 551, 581, 741, 750, 752 f. sich Findendes/Gefundenes 167, 439

Wortregister auffinden 23, 149, 285, 478, 536, 564, 703 S. a.: Begriffsbildung, Entdeckung Vorgang 27, 33, 57, 60 f., 63–65, 69, 88 f., 97, 100, 103, 105–109, 114, 124, 149, 151, 158, 193 f., 200, 204, 223, 236, 246, 249, 253–255, 258, 260, 264, 266, 284, 290, 292, 297, 304, 318, 325, 329, 336, 341, 344 f., 347, 359, 381, 383, 389, 395, 400, 417, 432, 462 f., 472, 484, 494–496, 500, 504, 510, 524, 527, 549, 574 f., 634, 645, 669, 694, 696, 738, 741–743, 746, 748 f. S. a.: Gebilde (an)organischer ∼ 249, 253, 417 anschaulicher ∼ 116, 124, 193 f. einmaliger ∼ 221, 251, 261, 279, 291, 305, 307, 336, 377, 380, 444, 467, 488, 490, 565 geistiger ∼ 178, 256, 503 geschichtlicher ∼ 294, 332, 345, 368, 406, 427, 472, 490, 552 f., 630, 693, 703 historischer ∼ 243, 246 f., 251, 254, 261, 294, 345, (366), 383 f., 389, 433, 437, 444, 452 f., (457), 471, 517, 523, 537, 552, (554), 588, 596, 750 individueller ∼ 148, 221, 279, 305, 307, 329 f., 336, 366, 382–384, 444, 488, 490, 500, 553, 565, 587, 740, 746, 748 kausal bestimmter/teleologischer ∼ 344, 377 f., (634) körperlicher ∼ 3 f., 26 f., 45, 60, 73, 76, 90, 108, 120, 125, 132, 143 f., 148, 151, 160, 166 f., (194), 198, 230 f., 245, 250, 287, 499–501, 504, 572 materieller/räumlicher ∼ 134, 524 natürlicher/Natur∼ 97, 561, 618, 758 physikalisch(-chemisch)er ∼ 89, 245, 247–250, 261, 287, 412, 415 physischer ∼ 4, 26, 91, 125, 143, 151, 170 f., 175, 194, 381, 494, 499, 556, 578 politischer/staatlicher ∼ 329, 526 psychischer ∼ 3 f., 26, 39, 55, 95, 122– 125, 127 f., 130, 133–135, 142 f., 151, 153, 160 f., 163, 167, 170 f., 175, 179, 181, 183 f., 193, 256, 291, 312 f., 381, 480, 482–484, 489 f., 496, 498–500, 512, 556, 566 f., 569 f., 572, 582, 639 realer ∼ 125, 128, 153, 160, 211, 245, 405, 482, 484, 512, 529 f., 533–537, 542, 545, 549, 551, 553 f., 556, 566, 573, 575, 582, 601 seelischer ∼ XIX, 4, 26, 122, 124, 131 f., 151–153, 156, 168, 178, 192, 198, 280, 480–482, 484 f., 488, 490, 496, 501, 503 f., 508, 511, 543, 549, 553, 568–570, 572, 575 wesentlicher/zentraler ∼ 366, 517, 523, 554

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wirklicher ∼ XIX, 116, 128, 206, 234, 296 f., 552, 556, 561, 569 wirtschaft(sgeschicht)licher ∼ 470, 495, (524), 748 Bewegungs-/Veränderungs∼ 108, 400 Bewußtseins∼ 133–135, 142 f., 146 Denk-/Erkenntnis∼ 223, 361, 680 Entwicklungs-/Wiederholungs∼ 399 f., 467 Gehirn-/Nerven∼ 147, 498 Kultur∼ 530, 548, 554, 562, 617 f., 620, 648, 685, 698, 758 Lebens-/Willens∼ 256, 421, 693 Ablauf 14, 16, 111, 220, 397, 399, 429, 432, 452, 470, 472, 522, 559, 605 einmaliger Ablauf 209, 374, 402, 665 historischer Ablauf 396, 456, (470), 498 faktischer/wirklicher Ablauf 27, 123, 184, 350, 359, 384, 485, 543, 565, 567, 589 individueller Ablauf 209, 374, 402 zeitlicher Ablauf XIX, 122 f., 126, 128, 130, 149, 160, 164, 168, 178, 374, 380, 384, 395, 413, 425, 429, 436, 483, 486, 533–535, 551, 561, 565 f., 569 f., 589, 605 Begebenheit/Episode 3, 478 begriffen sein 5, 398, 734 bringen (zu) XXVIII, 99, 272, 298, 370 durchlaufen 73 (Ver)Lauf d. Geschichte 186, 442, 617, 662 im Lauf d. Entwicklung/von Jahren 587, 663, 684 im Lauf d. Zeit 334, 401, 521, 528, 530 Kreislauf 16, 235, 399, 623, 664, 726 Verlauf (209), 273, 336, 345, 411, 481, 625, 632, 748 einmaliger Verlauf 212, 225, 259, 262, 273, 357, 380, 392, 405, 537, 648, 652, 655, 657, 664 geschichtlicher Verlauf 346, 493, 634, 656, 664 f. historischer Verlauf 346, 385, 393, 494, 690 kausal bestimmter Verlauf 388, 395 individueller Verlauf 208, 212, 225, 247, 259, 262, 357, 359, 380, 393, 405, 648, 652, 657 individueller Kausalverlauf/-∼ 377, 382, 392 realer/tatsächlicher/wirklicher Verlauf 259, 336, 405, 424, 623 S. a.: Beziehung zeitlicher Verlauf 129, 151, 178, 259, 537, 556, 607, 665 sich einfinden 349 eintreten 212, 292, 402, 406, 471 f.

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Wortregister

S. a.: Zukunft (kommen) Ereignis 16, 331, 338, 374, 390, 397, 399, 402, 406, 428, 432, 437, 452, 456, 470–472, 586, 649, 655 f., 742, 746, 748 f. S. a.: Reihe, Wissenschaft einmaliges Ereignis 461, 471, 734 geschichtliches Ereignis 447, 461, 734 historisches Ereignis 14, 294, 345, 385, 392–394, (396), 426, 436, 442, (498), 556, 633, 649, (745) individuelles Ereignis 388, 391–393, 442, 461, 655, 744–746, 748 f. wesentliches Ereignis 454, 744 f. Geschehen 6, 48, 58, 70, 107, 120, 139, 154 f., 171, 201, 216, 220–222, 234–237, 288, 315, 339, 373–376, 388, 395–397, 426, 429–431, 452, 710 S. a.: Wissenschaft einmaliges Geschehen 220, 222–224, 226, 229, 243, 279, 303, 351, 396, 747 faktisches/reales Geschehen 335, 410, 545 historisches Geschehen 373, 375, 589 individuelles Geschehen 220, 222, 224, 226, 229, (237), 303, 351, 396, 747 körperliches Geschehen 72, 95, 121, 498, 534 psychisches/seelisches Geschehen 121, 151, 498, 534 wertbezogenes Geschehen 428, 562 wirkliches Geschehen 201, 219–224, 227, 229, 236, 248, (259), 272, 279, 282, 303, 398, 460, 533–535, 607, 747 Naturgeschehen 417 zeitlich Geschehendes 526 Prozeß 14, 24, 60, 65, 128, 139, 144, 231, 249, 251, 349, 381, 420, 423, 460, 465, 499, 542, 636 f., 639, 667 einmaliger Prozeß 462, 478, 711 geschichtlicher Prozeß 711 historischer Prozeß 228, 255, 429, 618 individueller Prozeß 442, 711 physikalisch(-chemisch)er Prozeß 249, 251 psychischer/seelischer Prozeß 493, 524, 639 Auswahlprozeß 286, 296, 348 Denkprozeß 408 Entwicklungs-/Fortschrittsprozeß 17, 251, 424, 442, 637, 657, 661, 726 Erkennens-/Erkenntnisprozeß 82, 671 f., 682 Forschungsprozeß 19, 23, 483, (564) Teilungsprozeß 668 f., 671 Werdeprozeß 407, 462 Prozeß d. Begriffsbildung 74, 635

stattfinden 46, 114, 259, 478 (vor sich) gehen 107 f., 478, 575, 694, 729, 735 S. a.: Bedeutung, Bewußt, Entwicklung, Handlung, Individualität, Sinn, Übergang, Weg vorhanden XII, 14, 17, 31, 35 f., 39, 42, 47, 68, 70, 75–77, 85, 99 f., 110 f., 123, 133, 141, 150, 153, 156 f., 173 f., 198, 218, 240 f., 267, 280, 287 f., 291–293, 295, 301, 307, 315, 319, 348 f., 353, 374, 382, 387, 404, 422, 433, 437, 444, 462, 465, 484, 487, 492, 494, 500, 509, 516, 522, 539, 560, 613, 686, 694, 719 faktisch ∼ 83, 85, 161, 260, 439, 480, 612, 618, 762, 765 real ∼ 403 tatsächlich ∼ 97, 190, 259, 302, 624, 652, 686 wirklich ∼ IX, XV, 39, 189, 263, 275, 279, (288), 292, 300, 428, 438, 475, 528, 686, 709, 719 ∼es IX, 289, 304, 382, 452, 457, 739 S. a.: Dasein, Geschichte, Sein, Vorkommen, Wissenschaft Vorkommen 43, 51, 59, 72, 77, 106, 110, 117, 148, 193, 198, 201, 212 f., 237, 246, 252, 278, 290, 346 f., 359 f., 368 f., 382, 399, 403, 405, 433, 438, 442, 470–472, 477, 506, 508–511, 516, 535, 540, 545 f., 563, 591, 593, 654, 675, 740 f., 743, 750–753, 761 faktisch/wirklich ∼ 142, 184, 198, 202, 315, 563, 698 zusammen ∼ 142, 615 auftreten 6, 48, 67, 87, 100, 135, 140 f., 165, 195, 203, 214, 232, 260, 268, 301, 304, 348, 382, 385, 388, 393, 427, 445, 455 f., 461, 463, 472, 486, 519, 530, 556, 569, 626, 638, 690, 700 f., 703, 707, 736 vorliegen XX, XXIV, 22, 27, 29, 43, 59 f., 89, 106, 143, 148, 151, 154, 157, 164, 177, 186 f., 229, 242, 254, 260, 289, 305, 336, 344, 377, 382, 399, 427, 430, 443, 462, 490, 509, 532, 550, 564 f., 581, 585 f., 590, 606, 612, 615, 629, 636, 642, 680, 718, 721, 746, 759 S. a.: Bestehen, Erscheinung, vorhanden Vorläufig(keit) 21, 25, 51, 122, 156, 189, 226 f., 409 Vorrang zeitlich (da)vor 343 führend, s.: Geist, Richtung nachstehen 697 primär 538 S. a.: historisch

Wortregister Primat VII, 688 f., 691 hoch/höher ragen/stehen XXVI, 51, 215, 638, 712, 757 Rang 4, 51, 71, 221, 232, 298, 759 sekundär 27, 396, 399, 433, 435, 593, 598, 608, 620, 701 f. S. a.: historisch, Wert logisch sekundär 22, 179, 183, 271, 435, 758 an erste Stelle setzen 689 stehen über/unter 636, 649, 720, 734 überbieten 2, 632 vorangehen 44, 144, 344, 399, 411, 420, 424 f., 428, 432, 461, 465, 522, 627, 690, 725 voranstellen 9, 22, 27, 122, 480, 508, 539, 591, 761 voraufgehen 1–3 logisch vorausgehen 27 sich in d. Vordergrund/vordrängen 47, 243, 300, 706 vorher 22, 111, 262, 301, 382, 407, 442, 459, 626, 637 f., 647 f., 713 vorwiegen 615, 639 vorziehen 96, 271, 526 (be)vorzug(en) 60, 85, 194, 241, 503, 527, 531, 685–688, 694, 739 mögen 11 S. a.: Grund (Hinter-/Vorder∼), Herab, Hinaus, Höchst, Liebe (Vor∼), Macht (vorherrschen), Maß, Ordnung, Richtung, Stärke, Überlegenheit, Überschuß, Vorteil Vorschweben 174, 207, 451, 556, 634 S. a.: Schweben Vorsicht(ig) 10–12, 162, 327, 680, 700, 721, 739 sich hüten 343, 529, 582, 611, 700, 748 ohne Rücksicht 83, 102, 127, 161, 171– 173, 176, 250, 254, 300, 424, 541, 589, 701, 704 rücksichtslos 716 Vorstellung 43, 48, 65, 80, 87, 142, 155, 161, 163, 192 f., 214, 216 f., 254, 256, 384, 504, 740 f. Vorstellen − Werten 674 f. Vorgestelltes 674 ∼ d. Wirklichkeit 114 S. a.: Anschauung, Begriff, Subjekt Vorteil 97, 197, 238, 359, 597, 630 S. a.: erreichbar (gewinnen), Mittel, Neigung, Vorrang Vorurteil 359, 455, 527, 531, 568, 627, 672, 744 naturwissenschaftliches ∼ 9, 697 rationalistisch-metaphysisches ∼ 152, 460

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∼slos 359 S. a.: Befangen, Dogma Vorwurf XXVII, 22, 37, 104, 187, 303, 337, 488, 518, 548, 680, 726 S. a.: Ablehnung Wärme(lehre) 89, 287, 436, 460 Thermodynamik 212 thermisch 88, 415 S. a.: Satz, Tod Wahl 5, 24, 33 f., 44 f., 60, 84 f., 93, 104, 151, 155, 173, 193, 261, 264, 512, 549, 580, 647 f., 710 Aus∼ 110, 218, 220, 223, 227, 320, 340 f., 372, 437, 468, 521, 527, 532, 534, 540, 626, 630, 633, 648, 744 f. Auslese 289, 641 Auslese − Fortschritt/Wert 634–638 Auslese − Vervollkommnung 634 Scylla u. Charybdis 12 Selektion 636, 664 S. a.: Entscheidung, Prinzip, Vorgang, Wert, Willkür Wahn: Cäsaren∼sinn 290 f. verrückt 575 S. a.: Annahme (hinauswähnen), Gebilde, Psychiatrie Wahrheit XXIX, 30, 56, 84, 216, 542, 604, 658, 677, 679, 690 f., 702 einfache/tiefe/triviale ∼ 337, 386, 716 historische ∼ 702 künstlerische ∼ 356 naturwissenschaftliche ∼ 659, 685, 702 psychologische ∼ 490 tatsächliche ∼ 296, 338, 355, 644 theoretisch(e) ∼/wahrhaft 40, 82, 334 wissenschaftliche ∼ 537, 690–692, 702, 704 Erkenntnis∼ 40, 214 wahr XXIX, 55, 286, 306, 699, 701, 763 S. a.: Begriff, Behauptung, Inhalt, Kausal, Realität, Satz, Sein, Sinn, Tatsache, Urteil, Wesen, Wirklichkeit wahr sein 56, 59 f., 216, 306, 355 f., 471, 570, 668, 679, 741 für wahr gelten/halten 677 S. a.: Anerkennen, Annahme, Behauptung, Glaube wahr Genanntes 677 Wahres 727 wahrhaft XXII, 61, 82, 228, 234, 598, 656 S. a.: real, Reales, Seiendes, Vollständig, wirklich, Wirkliches fürwahr/wahrlich 7, 197 in ∼ 7, 15, 17, 27, 63, 161, 193, 195, 198, 221, 299 f., 319, 388, 395, 411, 468, 481,

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Wortregister

514, 552, 558, 586, 602, 627, 633, 635, 640, 643, 708, 724, 728, 758 S. a.: eigentlich, Tatsache (tatsächlich), Wirklichkeit (in ∼) S. a.: Anspruch, Geschichte, Inhalt, Mut, Wert, Wille, Wirklichkeit Wahrnehmung XX, 33, 63, 73, 138, 205, 209, 570, 572 unmittelbare ∼ 203, 668 Selbst∼ 138 (un)wahrnehmbar 33, 209, 217, 287 bemerken 155, 265, 278, 319, 329, 336 merken 1, 3, 198, 212, 230, 233, 336, 444, 522, 638 bemerkbar 463, 492, 759 perceptum − percipiens 137–139 S. a.: Akt, Apperzeption, Impression, Meinen (Auffassung) Wahrscheinlich(keit) 145, 159, 257, 484, 494, 605, 653, 662 un∼ 128, 182 Wandel, Wandlung, s.: Veränderung Warten (auf) 203, 458, 737 er∼ VIII, XVII, 189, 299, 347, 496, 673, 735 S. a.: Hoffnung, Sehen Weg XXIX, 6, 9 f., 12 f., 22 f., 27, 34, 63, 73, 84, 94, 122, 157, 159, 164, 179, 185, 187 f., 206, 208, 241, 244, 263, 273, 277, 285, 300, 309, 317, 338 f., 384, 396, 426, 434, 456 f., 466, 478 f., 499, 515 f., 532, 535, 538 f., 541, 543, 560, 571 f., 588, 591 f., 607, 615, 621, 625–627, 633, 660 f., 670, 673, 682, 688 f., 723, 736, 738, 754, 765 beschwerlicher, dornenvoller ∼ 12 formaler/theoretischer ∼ 543, 688 logischer ∼ 22 f., 84, 452, 543, 666, 685, (688), 691, 765 (natur)wissenschaftlicher ∼ 468, 497, 621, 640 Aus-/Irr∼ 18, 203 Mittel∼ X Um∼ 97, 148, 161, 168, 285, 305, 389, 484, 497, 568, 570, 572, 574 f., 589, 596, 603, 741 ∼weisend 298, 766 S. a.: Richtung (leiten) Bahn(en) XXV, 70, 103 durchlaufen 73 Gang 49, 692, 726 Entwicklungsgang 211, 429, 478, 623, 630, 748 f., 753 einmaliger Entwicklungsgang 260 f., 447 f., 460, 466, 630, 683 geschichtlicher/historischer Entwicklungsgang 87, 447 f.

individueller Entwicklungsgang 261, 405, 630, 683, 712 Werdegang 14, 247, 317, 395 f., 399 f., 407, 410 f., 420–422, 424–432, 444, 467, 522, 528, 593, 634, 642 S. a.: Entwicklung einmaliger Werdegang 243, 246–248, 252, 260, 367, 404, 409, 422, 426–431, 459, 462 f., 469, 530 f., 589, 593, 683 geschichtlicher Werdegang 243, 422, 429, 432 historischer Werdegang 248, 470, (528) individueller Werdegang 248, 260, 367, 409, 430, 467, 469, 530 f. Gang d. Geschichte 232, 388 Gang d. Kultur(entwicklung) 521, 712 mitgehen XXIX Schritt 11, 137, 139, 303, 309, 315, 317, 381, 396, 409, 425, 442, 465, 491, 541, 718, 720 S. a.: Fortschritt, Zurück drei Schritte/Tatsachen zum Geschichtsbegriff 515–517 Spur 289, 292, 307, 606 S. a.: Entwicklung, Gedanke, Hindernis, Methode, Vorgang, Zerstören Wegfallen fallen lassen XIV, 80, 132, 158, 181, 270, 514, 668, 724 fortfallen 142, 519, 637 Hinfällig(keit) 141, 229, 434 S. a.: Alt (ver∼en) Abfall 425 hinter sich lassen 592, 660, 732 unterbleiben XXX zurücklassen XVIII, 72, 660 S. a.: Aufheben, Ende, Fehlen, Ignorieren, Verlust, Verschwinden, Zurück Weise, s.: Art Weisheit, s.: Mutter, Schluß Weite XXV, 696 Trag∼ 127, 196–198, 276, 706 S. a.: Bedeutung, Begriff, Dimension, Erweiterung, Fassen, Kreis, Sinn weiter, s.: Arbeit, Blick, Dauer, Entwicklung, Erweiterung, Grenze, Herstellen, Streben Welt XVIII, XXII, 3, 13–17, 75 f., 80, 82 f., 87, 90, 93 f., 101, 122, 127, 132, 142–145, 153, 180, 184, 195 f., 203, 209–211, 220, 235, 246, 249, 251, 315, 319 f., 333, 365, 460–462, 477, 499, 503, 542, 574, 601, 642, 657, 664–669, 671 f., 683, 705, 722, 730, 761, 764 anschauliche ∼ 134, 197 beste ∼ 635

Wortregister empirische ∼ 139, 141, 192, 196, 204, 208, 235, 312, 359, 377, (515), 658, 662 geistige ∼ 185, 611 geschichtliche ∼ 468, 663, 712 immanente ∼ 15, 130, 667, 717 individuelle (Um)∼ 197, 237, 377, 386 f., 712 irrationale/stumpfe ∼ XXII, 666 metaphysische ∼ (586), 662 f., (666, 733) moderne ∼ 754 objektivierte ∼ 148 organische ∼ 261, 366, 419 physi(kali)sche ∼ 120, 145, 175, 249, 316 psychische/seelische ∼ XI, 130, 145, 256, 500 quantitative ∼ 144, 206–209, (211), 386, 460, 501, (668, 705, 723) räumliche ∼ 132, (137) rational(isiert)e ∼ 386, 473, 733 reale ∼ XI, XIX, 32, 129, 145, 177, 198, 212, 379, 386, 405, 472, 476, 530, 533, 586, 600, 602, 623, 657 f., 662, 665, 705, 716 transzendente ∼ 17, 235 übernatürliche/-sinnliche ∼ 16, 602, 610 unhistorische ∼ 460 unmittelbar gegebene ∼ XX, 15, 75, 125, 127, 134 f., 144, 146, 153, 170 unmittelbar(e) (erlebte Sinnen)∼ 145, 203 unwirkliche ∼ XI f., 185, 460, 535, 670, 705 wirkliche ∼ XXII, 35, 197, 237, 572, 678 wissenschaftliche ∼ 175, 205 f., 211, (586), 635, 686 Anschauungs∼ 61 f., 175 Atom∼ 208–211, 459 f., 668 f., 723 Außen-/Innen∼ 130–133, 137, 147 Bedeutungs-/Sinn∼ XI, 61, 670 Begriffs∼ 148, 175, 207, 210, 383, 459 f., 501, 670 f. (natur)wissenschaftliche Begriffs∼ 144, 175 Erfahrungs∼ 32, 142, 146, 194 f., 205, 313, 572, 663, 667–669 Erscheinungs∼ 93, 658, 660 f., 663 f. Körper∼ XVII, 3, 25 f., 31–36, 38 f., 52– 54, 58, 60–63, 68–80, 83–92, 94–98, 101– 103, 105, 107 f., 110, 118, 121, 123–130, 134 f., 141–147, 149–155, 158–161, 164 f., 167, 169 f., 172–174, 176, 178, 183, 185 f., 194, 204, 239–242, 244, 253–255, 257, 262, 265, 283, 290, 296, 316, 412–415, 418 f., 498, 545, 596, 661, 667 f., 753 S. a.: Bewußt, Darstellung, Realität, Seelisch, Theorie anschauliche Körper-/Sinnen∼ XVIII, 35, 75, 194

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gesamte Körper∼ 33, 70, 88, 96, 134, 137, 139, 234, 245, (316), 419 Körper∼ − Seelenleben 124, 129 f., 132, 135, 138 f., 141, 144, 150, 154, 160, (162), 170, 172–176, 178, (197), 202, 239 f., 295, 502, 562, 705 Schein-/Wirklichkeits∼ 204, 208 Sinnen∼ XVIII f., 16, 170, 203, 312, 661 f., 733 Um∼ 369, 385–387, 444, 495 Vor∼ 387 ∼ − Wirklichkeit 16 zwei ∼en 132, 145 Mittelpunkt d. ∼ 642, 683 Nicht-∼ 365 S. a.: All, Bild, Deuten, Entwicklung, Erkennen, Erkenntnis, Flucht, Formel, Ganzes, Gegensatz, Geist, Geschichte, Jenseits, Körper, Lage, Macht, Meinen, Prinzip, Richtung, Seelisch, Sinn, Stelle, Teil, Total, Weltanschauung, Wesen, Wissenschaft, Zusammenhang Weltanschauung 2, 6, 8–11, 13, 406, 426, 440, 455, 542, 623, 629, 683, 694, 700, 712, 727, 734 geschichtliche/historische ∼ 1, 8, 30, 396, 697 idealistische/metaphysische ∼ 299, 426 immanente/transzendente ∼ 17 f. naturwissenschaftliche ∼ 3, 8, 30, 697 S. a.: Anschauung (Lebens∼), Frage, Geschichte, Lehre, Logik, Philosophie, Richtung Werden XXIV, 73, 233–237, 243, 327, 388, 397–399, 408, 429, 459, 461, 620, 626, 638, 663 S. a.: Darstellung, Entwicklung, Folge, Sein, Vorgang, Weg einmaliges ∼ 431, 537, 620 kausales ∼ 421, 432, 434 werden 3–5, 171, 176, 180, 220, 227 f., 231, 233, 241, 243, 251, 285, 309, 319, 321, 337, 384, 395, 397 f., 410, 417, 427–430, 466, 488, 493, 529 f., 604, 612, 642, 660, 683, 710, 712, 729, 748 S. a.: Abhängig, Art, Begriff, Bestimmung, Eine, Frei, gerecht, klar, Rational, Sollen geschichtlich ∼/zustandekommen 528, 615, 703, 716 zur Geschichte ∼ 173 geschichtlich bedeutsam ∼ 184 geschichtlich wesentlich ∼ 327, 454, 457 f. historisch (wesentlich/wichtig) ∼ 243, 280, 331, 339, 341, 366, 433, 445, 460, 462,

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Wortregister

469, 474, 498, 509, 514, 519, 521, (534, 593), 595, 612, 716, 736, 752 Mensch/Objekt ∼ 138, 140, 716 real ∼ 586, 687 wesentlich ∼ 331, 361, 422, 437, 470, 494, 499, 506, 521, 523, 534, 543, 593, 628, 649, 732, 744 ∼ zu 55, 106, 137, 139 f., 173, 179 f., 233, 253, 263, 279 f., 311, 320, 323 f., 328, 332, 345, 406 f., 421 f., 431, 436, 450, 467, 492, 506, 519, 530, 583, 597, 609, 618, 630, 632, 637, 660, 664, 691, 707, 720, 722, 727, 731 zu nichts ∼ 137 wirklich ∼/hervorbringen 344, 411, 453, 511, 610 ∼ d. empirisch realen Seins 398 ∼des/Ungeworden(es) 73, (79), 247, 410 entspringen 5 f., 62, 147, 335, 455, 481, 531, 614, 657 Entstehung XIV, 26, 37, 64, 91, 101, 104, 114, 133, 148, 169, 173, 194 f., 235, 237, 248, 250–252, 254–257, 285, 303, 308, 314, 317, 326–328, 331–333, 360, 373, 375, 383, 389, 391 f., 398 f., 403 f., 408 f., 423, 426, 433, 447 f., 453 f., 459–466, 471, 484, 489, 492, 496, 510, 519, 527, 591, 599, 616–618, 629, 634, 637, 646, 653, 691, 705, 709, 715, 719, 729, 731, 741 S. a.: Begriffsbildung, Entwicklung, Geschichte, Herstellen, Schöpfung einmalige Entstehung 247, 251, 259, 463 geschichtliches Entstehen 463, 551, 612, 615, 716 historische Entstehung 254, 453, 615, (617) reales Entstehen/∼ 398, 691 Bedeutungsentstehung 117, 338, 341 Entstehung d. Menschen 465 Entstehung d. Kultur aus d. Natur 617 entstehen/∼ − vergehen 16, 69, 173 Onto-/Orthogenese (288), 421, 464 Phylogenese 424, 459, 464, 617 biogenetisch 464 f. hervorbringen 168, 199, 287, 343, 373, 382 f., 385, 390, 395, 407, 424, 431, 454, 493, 495, 499 f., 511, 516, 523, 609, 656, 734 aus sich selbst hervorbringen 172 hervorgehen XI, 7, 39, 92, 133, 226, 346, 380, 388, 391, 395, 409, 414, 436, 462, 466, 585, 735, 755 S. a.: Erscheinung (hervortreten) kommen 231, 237, 292, 362, 406, 415, 504, 512, 516, 614, 637 aufkommen 11, 40, 576, 589, 719, 763

dahin/dazu kommen XXIV, 137, 425, 567, 653 f., 687, 705, 710 sich einstellen 131, 350, 380, 469, 520, 717, 763 (er)wachsen 11, 80, 287, 289, 307, 371 f., 432, 435 f., 440 f., 443, 482–484, 496 f., 667, 698, 761 f. heraus-/hineinwachsen 387, 502, 764 S. a.: Herstellen (herausbilden) Wachstum/Genesis 248, 421, 524 zeitigen 99, 299 zustande kommen XXII, 34, 37 f., 54, 161, 275, 396, 408, 421 f., 460, 470 f., 479, 528, 532, 542, 546, 553, 567, 578, 590, 597, 607, 614, 639, 644, 653, 659, 668, 675 f., 681, 688, 730 S. a.: Begriffsbildung, Entwicklung, Ergebnis, Folge, Herstellen, Quantität Werk, s.: Produkt Wert XX, 29 f., 40, 97, 171 f., 269, 288, 316, 318, 322, 328, 330, 334–336, 340, 343, 347, 353, 357 f., 365, 411, 422–428, 431 f., 505, 510 f., 515, 519, 536, 540 f., 557, 561, 571, 625, 628, 634–646, 650–652, 654–657, 662– 664, 676, 679, 684–695, 698–706, 719, 721, 723–725, 728 f., 732 absoluter ∼ 255 f., 652, 664 f., 667, 682, 684, 686, 692, 696, 720 ästhetischer ∼ 562, 649, 699, 707 allgemeiner ∼ 323–325, 328, 337 f., 341, 360, 391, 474, 512, 515–517, 519, 521 f., 545, 553–555, (562), 666, 692, 708, 711 f., 720, 724, 731, 744 normativ allgemeiner ∼ 515 f., 519–521, 523–525, 528–530, 648 f., 654–656, 690, 694–696 unbedingt allgemeiner ∼ 357 f., 648, 654, 682, 685, 731 allgemeingültiger ∼ 656, 696 unbedingt allgemeingültiger ∼ 656, 681 (a)logischer ∼ 44 f., 331, 644, 685–688, 691, 699, (702), 707, 728 anerkannter ∼ 324, 328, 330, 333, 336, 339, 466, 515 f., 642, 646, 648, 650, 655 f., 676, 745 (a)sozialer ∼ 517, 520 f., 694, 707 (außer)theoretischer ∼ XXII, 21, 97 f., 102, 164, 176, 612, (643), 677–681, 684, (685), 687–691, 701 f., 731 ethischer ∼ 700, 702, 707–711, 713–715, 718–721, 724 formaler ∼ 652, 666, 692–696, (702 f.), 704, 707–709, (712), 720, (724, 734) geschichtswissenschaftlicher ∼ 424, 674 gewerteter ∼ 328, 508, 515 f., 637

Wortregister gültiger ∼ 323 f., 673, 675 f., 678 f., 681, 689, 696, 701, 724, 727, 732 absolut gültiger ∼ 642, 684, 690, 692, 694 objektiv gültiger ∼ 691, 699, 711 unbedingt gültiger ∼ 656 f., 683, (692), 695 höher(er)/größer(er) ∼(en) 424 f., 635 immanente(r) ∼(ung) 17, 426 individueller ∼ 324, 357, (640, 656) intellektueller ∼ 686–689, 694 irrationaler ∼ XXII irrealer ∼ 552, 562, 573, 656, 704, 729 künstlerischer ∼ 332, 440, 510, 519 leitender ∼ 281, 328, 346 f., 349, 351, 354, 358, 364–366, 380, 383, 433, 440, 443 f., 451 f., 461, 505–507, 509–511, 514 f., 517, 519, 521, 523 f., 529 f., 532, 534, 536, 540, 545, 553 f., 625 f., 628, 632, 635, 646 f., 656, 683, 685, 693, 695, 744 f. menschlicher ∼ 516 f., 655, (706), 718 natürlicher ∼ 625, 633–636, 638, 640, 643 negativer/positiver ∼ 339, 721 neuer ∼ 465, 654, 700 normativ allgemeiner ∼ 515 f., 519–521, 523–525, 528–530, 648 f., 654–656, 690, 694–696 objektiver ∼ 423, 643, 662, 683, (699) politischer ∼ 332, 336, (519, 532), 649, (650) praktischer ∼ 40, 322, 702 psychologischer ∼ 488, 639 reiner/unbedingter ∼ 508, (691), 692 relativer/sekundärer ∼ 652, 686 religiöser ∼ 332, (427, 519), 650, 699, 703, (720), 728 sittlicher ∼ (427), 699, 702, 710, 720, 729 subjektiver/überpersönlicher ∼ 423, 656 (un)bekannter ∼ 528, 655, 684 (un)wirklicher ∼ 536, 699, 731 wertender ∼ 331, 649 wissenschaftlicher ∼ 59, 81, 162, 331, 339, 428, 466, 519, 531, 629 f., 633, 682, 686, 692–694, 721, 723 Auswahl-/Methoden∼ 366, 643 f., 654, 745 Autonomie-/Freiheits∼ 665, 707 f., 713, (729) Begriffs∼ 46, 157 Eigen-/selbständiger ∼ 21, 164, 246, 725 Erkenntnis∼ 58, 217 f., 682, 685 Form-/Zahlen∼ 213, 255 f., 465 Handlungs∼ (691), 729 Gemeinschafts∼ 357 f., 516, 649, 654, 695 Grund-/Haupt∼ 21, 707–709 Kultur∼ 29, 281 f., 520–523, 525–532, 534, 536, 545, 553 f., 616, 626, 628, 630,

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632, 634, 636, 639, 647–650, 654 f., 661, 683, 685 f., 692–694, 696, 711, 745 Objekt∼ 324, 329–332, 336, 339–341, 476, 515, 618, 650, 676 Theorem-/Theorie∼ 86, 288 Wahrheits∼ 677–679, 685, 689, 691–693, 698, 704, 707, 730 ∼ d. Geschichte/Historischen 261, 337, 523, 744 ∼ geschichtlicher/historischer Gebilde 9, 345 ∼ d. Individuums 333, 348 ∼ d. Persönlichkeit (641, 649 f.) ∼ seelischer/vernünftiger Wesen 345, 510 ∼ sui generis 728 ∼ − Wille 690–693, 695, 706, 708, 728 f. ∼ − Wirklichkeit XXI, 177, 329 f., 332, 339, 357 f., 504 f., 521, 536, 641, 655, 616, 666, 673, 684, 694–696, 699, 704, 718 f., 729–731 ∼ − Wissenschaft 427 f., 630, 641 ∼ − Zweck 318, 344, 346, 637–639 ∼artiges 545 Un∼ 330, 636, 640, 643, 663, 729 ∼frei(es) XX f., 278, 331, 334, 336, 520, 546, 560 f., 563, 614, 625 f., 633, 637 f., 641–643, 677 f., 684, 761 ∼gemäß/minder∼ig 691, 715 S. a.: unzulänglich ∼haft(es) XXI, 537 f., 545 f. ∼haltigkeit 427 ∼los(igkeit) XXVIII, 12, 114, 215 f., 394, 455, 473, 667, 706 ∼voll VIII, X, 1, 58, 81, 162, 234, 268, 271, 273, 317, 329, 333, 380, 424 f., 485, 544, 559, 610 f., 634, 636 f., 639 f., 656, 681, 692, 712, 716, 719 absolut ∼voll(es) 666, 686, 692, 718 theoretisch ∼voll 705, 730 unbedingt ∼voll 692, 729 ∼volles 303, 512, 520, 636, 656, 666, 709 f., 718 prinzipielle Gleich∼igkeit 659 logische Valenz 37 ∼ besitzen/haben 113, 157, 162, 269, 291, 344, 560, 638, 677 ∼ behalten 86, 113 ∼ erscheinen/sein 8, 276, 635 ∼ legen auf 39, 105, 180, 247, 394, 426, 432 für einen Wert halten 624 S. a.: Ableiten, allgemein, Anerkennen, Anspruch, Art, Bedeutung, Begriff, Begriffsbildung, Behalten, Bejahung, Besonderheit, Beurteilung, Bewußt, Beziehung, Charakter, Darstellung, Dasein, Deuten,

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Wortregister

Entwicklung, Erfolg, Erfüllung, Erkennen, Feststellung, Forderung, Fortschritt, Gebiet, Gebilde, Gegensatz, Gegner, Geltung, Geschichte, geschichtlich, Gesetz, Gesichtspunkt, Gestalt, Gut, historisch, Idealität, individuell, Inhalt, Kennen, Körper, Kriterium, Kultur, Leben, Leid, Lehre, Macht, Maß, Material, Mensch, Methode, Moment, Natur, Norm, Objektivität, Ordnung, Philosophie, Prinzip, Problem, Psychologie, Quantität, Rat, Reales, Realisierung, Realismus, realistisch, Realität, Richtung, Schätzen, Schauen, Schema, Sein, Setzen, Sinn, Standpunkt, Stellungnahme, Streben, Subjekt, System, Teleologie, Theorie, Unterschied, Urteil, Verhalten, Verstehen, Verwendung, vollkommen, Voraussetzung, Wahl, Wertung, Wirklichkeit, Wissenschaft, Wunsch, Zwei Wertung 17, 322 f., 329–337, 357, 422–424, 427 f., 504, 506, 511, 515, 524, 619, 643, 649 f., 655 f., 666, 676 f., 689, 693, 699, 701, 703 absolute ∼ d. autonomen Willens 692 (a-/außer)theoretische ∼ 333–335, 690 autonome ∼ 694 direkte(r) Wert(ung) 329, 339, 349, 466, 508, 630, 678, 693 menschliches Werten (319), 516, (637, 655), 666 negative/positive ∼ 328–333, 349, 427 f., 430, 649, 693 normativ wertend 619 praktische ∼ 323 f., 332, 334, 456, 511, 530, 649, 676, 693, 758 (praktische) ∼ − (theoretische) Wertbeziehung 322–324, 328–337, 349, 429, 456, 466, 508, 510 f., 530, 649, 676–678, 758 S. a.: Beziehung reale ∼ 510, 521, 656, 666, 699, 703 Ent-/Um∼ 700, 719 wirklich werten 515 Gewertetes 521, 524 ∼sfrei 331, 334–336, 758 praktische Be∼ 333 S. a.: Akt, Art, Begriffsbildung, Gebrauch, Geltung, Geschichte, Individuum, Mensch, Objekt, Person, Schauen, Sein, Standpunkt, Stellungnahme, Subjekt, Vorstellen, Unterschied, Wert, Wesen, Wirklichkeit, Wissenschaft Wesen XVII, 17, 36, 39, 53, 65, 90, 107, 121, 133, 152, 157, 189, 278, 345, 370, 411, 413, 449, 469, 505, 540 f., 564, 577, 585, 609, 615, 628, 636, 638, 641, 643, 659, 663, 672, 685, 707 f., 712, 715, 727, 733

absolutes/höchstes ∼ 638, 662 allgemeines ∼ 449, 491, 591, 664, 707, 722, 752 bewußtes/sachliches ∼ 28, 344 empirisches/körperliches ∼ 515, 640 erkennendes/lebendes ∼ 642 freies/geistiges ∼ 14, 378, 510 geschichtlich bedingtes/historisches ∼ 469, 695 handelndes ∼ 321, 345, 508 inneres ∼ 540 f., 545, 661, 738 logisches ∼ 15, 112, 274, 279 f., 411, 533, 607, 631, 707, 734 logisches ∼ d. Begriffs 31, 41, 62 f. logisches ∼ d. Begriffsbildung 25, 28, 31, 122, 161, 217, 280, 393, 425, 481, 503 logisches ∼ d. Geschichte/Historie VIII, XXIV, 27, 179, 274, 445, 498, 607, 734, 736, 739 logisches ∼ d. Geschichtswissenschaft 268, 274, 276, 299, 353, 396, 501, 740, 748 logisches ∼ d. Psychologie/Wissenschaft 10, 497 metaphysisches (Welt)∼ 661–663, 667, 722 naturwissenschaftliches ∼ 161, 752 logisch notwendiges ∼ 333 pflichtbewußtes/vernünftiges ∼ 345, 707 psychisches/seelisches ∼ (133), 317, 504– 511, 513, 516 f. Begriffe bildendes seelisches ∼ 505 reales/wirkliches ∼ 203, 507–509, 511 soziales ∼ 516 f., 707, 714 stellungnehmendes ∼ 505–507 transzendente(s) ∼(heit) 313, (424) wertendes ∼ 348, 504–508, 510 f., 513, 515, 517, 645 wollendes ∼ 321, 337, 508, 513 zwecksetzendes ∼ 345, 417 ∼ hinter d. Erscheinungswelt 658 Begriffs∼ 23, 25 f., 31, 34, 51 f., 118, 217, 219 Gattungs∼ − Gruppenindividualität 752 Körper∼ 107, 670 Menschen-/Persönlichkeits∼ 318, 690 Objektivitäts∼ 657, 667, 756 Universums-/Welt∼ 10, 203, 661–663, 665 Wirklichkeits∼ 174 f., 297, (705) metaphysisches Wirklichkeits∼ 661 ∼ d. Begriffsbildung VII, 19, 29–31, 45, 65, 84 f., 94, 110 f., 113, 118, 120, 172, 191, 213, 218, 224, 239, 350, 414, 419, 511, 552, 597 ∼ d. geschichtlichen/historischen Darstellung 27, 279, 425, 477, 591, 611, 759

Wortregister Natur/∼ d. Dinge 76, 174, 297, 722 ∼ d. Erkennens 402, 622, 657, 673, 682, 689 ∼ d. Geistes/Intellekts 14, 622 ∼ d. Geisteswissenschaft 312 ∼ d. Geschichte IX, XII, XXVIII, 1, 6, 8, 19, 21, 29, 179, 291, 312, 333, 426, 487, 544, 558, 596, 610 f., 738, 742, 744, 758, 764 ∼ d. Geschichtlichen 401, 736 ∼ d. Geschichtswissenschaft VIII f., XII, 4 f., 9, 29, 272, 275, 291, 327, 335, 386, 393, 430, 513, 542, 562, (610), 706 ∼ d. (historischen) Materials/Stoffs 540, 545, 564 ∼ d. historischen/naturwissenschaftlichen Methode 19, 270, 370, 496 ∼ d. Naturwissenschaft (161), 178, 277, 676, 706, 738, 752 ∼ d. Norm/Urteils 708, 741 ∼ d. Psychischen/Seelischen/Seelenlebens 26, 165, 167, 184, 318, 491 f., 495 ∼ d. irrealen Sinngebildes 548, 553, 565 ∼ d. Sinns 582 ∼ d. Verstehens 281, 482, 536, 600 ∼ d. Wissenschaft XX f., 65, 118, 221, 359, 612, 618, 744, 754, 763, 766 ∼ d. geschichtlichen/historischen Wissenschaft 6, 26, (28), 122, 232, 274, 739 metaphysische ∼heit 416, 662, 672 transzendent(e) (reale) ∼heit 313, 424 Natur 174, 266, 286, 641 wahre(s) Natur/∼ 411, 722 S. a.: Angabe, Erscheinung, Leben, Wert, wesentlich wesentlich 20, 45, 62, 105, 110, 114, 137, 153, 184, 195, 217, 291, 318, 331, 336 f., 341, 347, 351–353, 361, 366, 369, 380, 422, 432, 435 f., 440, 445 f., 451 f., 461, 465, 470, 483, 488 f., 494, 506, 514, 539, 543, 579, 600, 606, 628, 635, 646 f., 649, 665, 694, 715, 732, 742 f., 750, 757 f., 761 eminent ∼ 452 f., 524 geschichtlich/für Geschichte ∼ (312, 324), 327, (331), 332, 340, 441, 454, 457, 505, 524, 556, 750 gleich ∼ 635, 665 historisch ∼ 342, 366, 372, 383, 394, 424, 434, 436 f., 440, 442 f., 453, 455, 469 f., 476, 514, 517, 521–524, 554, 605, 743, 745, 748, 751 sachlich ∼ XIX unmittelbar/wirklich ∼ 433, 470, 522 für ∼ halten 495 im ∼en 3, 19, 51, 124 f., 127, 129 f., 167, 185, 214, 233, 249, 252, 280, 627

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wesenhaft 575 ∼es XIV, XVI, 24, 86, 92, 111, 172, 218, 220, 223 f., 227, 260, 286, 294–297, 312, 324 f., 331, 336, 347 f., 350 f., 353, 379 f., 422, 435 f., 442–445, 449–453, 456, 461, 503, 505, 510, 521 f., 524, 540, 543, 607, 620, 625, 628, 630, 640, 648, 654 f., 661, 663, 674, 676, 720, 722, 742–745, 760 geschichtlich ∼es 296 f., 336, 372, 379, (435 f.), 442 f., 445, 450–452, 522, 524, 540, 744 historisch ∼es 372, 433 f., 437, 448, 456, 470, 629, 664, 745, 752 logisch ∼(es) 55, 236, 354, 497, 613, (758) historisch ∼es − Wirksames (383), 433 f. Un∼(es) 115, 130, 331, 337, 392, 437, 663 geschichtlich/historisch Un∼(es) 294, 312, 331 f., 383, 424, 453, 455, 664 Un∼es − Zufälliges 379 f. S. a.: Andere, Aufgabe, Bedeutung, Beziehung, Ding, Einfluß, Element, elementar, Entwicklung, Ergebnis, Faktor, Frage, Gedanke, gemeinsam, Grund, Grundlage, Handlung, Individualität, Individuum, Inhalt, Material, Mensch, Merkmal, Moment, notwendig, Objekt, Punkt, Qualität, Realität, Seelenleben, Tatsache, Teil, Unterschied, Veränderung, Vorgang, Werden, Wichtig, Wirklichkeit, Wirkung, Zentrum, Zusammenhang, Zweck Wichtig(es) VII–XI, XIX, 129, 325, 396, 526, 715, 750 f. für d. Geschichte ∼ 337, 445 historisch(e) ∼(keit) 332, 469, 471, 742, 752 ∼keit 43, 284, 320, 325, 363, 378, 396, 406, 471, 483, 485, 573, 689 (ir)relevant 116, 693 sich drehen um 574, 716, 758 S. a.: Aufgabe, Ergebnis, Frage, Gedanke, Grund, Unterschied, Werden, wesentlich Widerlegung XXIX, 38, 85, 95, 306, 330, 476, 614 S. a.: Einwand, Widerspruch Widersinn 33, 42, 151, 163, 214, 404, 574, 631 logischer ∼ 140, 222, 224, 229, 246, 256, 377, 401, 403, 414, 447, 680 S. a.: Paradox Widerspruch XII, XVI, XXVIII f., 68, 75, 80, 85, 91, 93 f., 163 f., 221, 226, 249, 273, 290, 302, 338, 384, 387, 390, 413, 415–418, 420, 449, 475, 478, 500, 504, 518, 635 f., 638, 640, 671, 679 f., 686, 688, 694, 724, 739, 757

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logischer ∼ 18, 208, 211, 290, 420, 469, 710 ∼slos/-voll 223, 760 S. a.: Aufgabe, Begriff logisch ∼slos/-voll 222, 468, 686 in sich ∼svoll/Selbst∼ 18, 138, 418, 542, 735 logisch sich widersprechend 18 contradictio in adjecto 226, 230, 305, 413, 464 kontradiktorisch, s.: Gegenteil in Abrede stellen 105, 149, 195, 527, 568, 597, 700 anfechten XIX, 197, 501, 651 f., 730 (un)anfechtbar 15, 141, 306, 623 unangefochten XVIII Anstoß erregen/nehmen XVIII, 108, 525, 645 bestreiten 21, 23, 75, 133, 135, 138, 165 f., 186, 190, 195, 201, 225, 229, 262, 302, 304, 306 f., 316, 352, 407, 418, 426, 454, 467, 482, 486, 511, 540, 568, 626, 631, 650, 656, 679–681, 688, 739, 744, 751 un-/vielbestritten 24, 288, 397 dagegen sagen/sprechen 200, 251, 490 S. a.: Ablehnung, Einwand, Gegensatz, Kampf, Paradox, Widerlegung Widerstand, s.: Hindernis Wiedergabe 81, 224, 232, 286, 300, 302, 352, 658 f., 741, 761 S. a.: Abbild Wiederholung X, 49, 54, 111, 151, 198, 221, 233–237, 252, 269, 290, 376, 381, 399 f., 407, 430, 459, 463, 477 f., 522, 670, 680, 711 f., 748 f. Unwiederholbar(keit) 314, 554, 599 immer wieder 12, 84, 99, 182, 198, 218, 221, 432, 475, 480, 513, 613, 618, 721, 735, 755 f. Rekapitulation 464 Wiederkehren(des) 111, 171, 198, 211, 231, 579, 739 wiederkommen 133 zurückkehren zu 77, 141, 274, 292, 393, 420, 508 S. a.: Folge, Sein, Veränderung, Vorgang Wille XXIII, 161, 167, 192, 256, 345, 472 f., 492, 499, 624, 688–695, 700, 706–709, 716, 718–720, 726–729, 731 autonomer ∼ 690–692, 694 f., 706, 708 f., 718, 720, 729 ethischer/sittlicher ∼ 706 f., 718–720 freier ∼ (378), 692, 718 überlogischer ∼ 691, 731 ∼ zur Wahrheit (690), 691

Wollen 1, 322, 333, 339, 473, 492, 506, 517, 521, 688, 694, 706–710, 728 f. ethisches/sittliches Wollen 666, 706, 709, 729 f. individueller/-es ∼/Wollen 346, 694 wollen XXV, XXIX, 43, 133, 200, 203, 226, 319, 321, 429 f., 454, 506, 523, 542, 600, 608, 610, 613, 621, 687, 690, 692, 695, 702, 705 f., 708, 711, 714, 716, 727, 729 f., 732, 752, 763 denken/sehen wollen XXIX freiwillig 691 S. a.: Akt, Art, Aussage, Begehren, Denken, Erfolg, Erkennen, Handlung, Herstellen, Ideal, Individualität, Können, Macht, Mensch, Objekt, Sinn, Sollen, Streben, Subjekt, Voluntarismus, Vorgang, Wert, Wertung, Wesen, Zweck Willkür 61, 91, 109, 113, 215, 293, 436, 513, 598, 647–649, 655–657, 661, 688, 706, 744 f. individuelle ∼ 348, 624 ∼lich(es) 17, 36, 59 f., 88, 98, 113, 221, 236, 238, 301, 328, 339, 357 f., 417, 422, 466, 643, 647, 655, 682, 694, 696 logisch ∼lich 612 un∼lich 115, 117, 144, 198, 231, 348, 350, 362, 496, 687, 694, 704, 717 beliebig 33, 44, 53 f., 76–78, 87, 110, 184, 198, 204, 207, 212, 222, 228, 231, 274 f., 278, 287, 290 f., 293, 305, 308, 310, 313 f., 317, 319, 322 f., 332, 336, 348, 350, 354, 362, 376, 381, 387, 394, 398, 402 f., 405, 417, 419 f., 422, 432, 443, 454, 459 f., 463 f., 471, 477 f., 507, 513, 519, 547, 560, 579, 581, 615, 635, 640, 653, 665, 683, 690, 692, 702, 707, 712, 714, 745 Beliebiges 50 S. a.: Zufall Wir XXV, 417, 730 uns 138, 142, 157, 200, 528, 558, 562, 573–575, 577, 583 f. S. a.: Du, Eigenes wirklich XX f., XXIX, 1, 27, 48 f., 71, 85, 91, 113, 123, 127, 146, 152, 158, 177, 199, 203, 244, 254, 259, 262, 271, 295, 301 f., 338 f., 348, 359, 363 f., 384, 406, 430, 442, 447, 460, 464, 469 f., 476, 479, 486, 499, 511, 516, 521 f., 535, 570, 575–580, 592, 601 f., 605 f., 614, 626 f., 635, 643, 651, 659, 673, 677, 682, 699, 702, 718, 750, 757 f. bloß ∼ XX, XXII, 29, 282, 550, 562, 576, 589, 610 empirisch ∼ XIX, (76), 160, 200, 303 psychisch/seelisch ∼ 128, 551, 567, 605

Wortregister sinnlich/unmittelbar ∼ 403, 568, 586 wahrhaft ∼ 204, 722 un∼ XI f., 37, 259, 398 f., 534 f. S. a.: Akt, Anschauung, Begriff, Bestehen, Bestimmung, Beziehung, Dasein, Denken, Ding, Entwicklung, Erkennen, Erkenntnis, Erleben, Existenz, Gebiet, Gebilde, Gefühl, Gegeben, Gegenstand, Geltung, Gestalt, Gut, Handlung, Herstellen, historisch, Individualität, Individuum, Inhalt, Körper, Kultur, Leben, Mannigfaltig, Material, Meinen, Mensch, notwendig, Objekt, Realität, Recht, Seelenleben, Seelisch, Seiendes, Sein, sein, Sinn, Subjekt, Teil, Urteil, Verstehen, Vorgang, vorhanden, Vorkommen, Welt, Werden, Wert, Wertung, Wesen, Wirkliches, Wirklichkeit, Wissenschaft, wissenschaftlich, Wort, Zusammenhang Wirkliches XX–XXII, 35, 37 f., 52, 121, 140 f., 145, 176 f., 184, 197–206, 208, 216, 219, 225–227, 231 f., 239, 245, 265, 291, 337 f., 379, 399, 504, 526, 544, 548, 565, 568, 623, 672, 704 f. absolutes/allgemeines ∼ 325, 659 anschauliches ∼ 202, 350, 567 bewußtes ∼ 141 bloß ∼ XX–XXII, 121, 177 einmaliges ∼ 198, 337, 399 empirisch(es) ∼ 213, 350, 659 geschichtlich ∼ 665 individuelles ∼ 202, 226, 350, 399, (403, 406), 567 irrationales ∼ (XXII), 38, 226, 232 psychisch/seelisch ∼ 28, 121, 123, 129, 180 wahrhaft ∼ 81, 325 Nicht-∼ 170 Un∼ 121 f., 225, 544, 552, 705 ∼ − Un∼ 184, 559, 565 ∼ − Wissenschaft 129, 203, 218 f., 226, 239, 338, 350, 704 S. a.: allgemein, Art, Bewußt, Darstellung, Einheit, Erkenntnis, Form, Individualität, individuell, Inhalt, Schauen, Spaltung, Unterschied, wirklich, Wirklichkeit, Wissenschaft Wirklichkeit XX–XXII, 4, 15–17, 23, 31 f., 34–43, 57, 76, 81, 84, 94, 101, 107, 114– 118, 142, 146, 159, 163, 171–177, 186, 197–203, 206–229, 231 f., 234–237, 244 f., 250 f., 254, 259, 272, 274, 283, 291–293, 296 f., 308 f., 319–321, 326–329, 332 f., 337–340, 344, 348 f., 357, 367–370, 373 f., 379–381, 385, 389, 394, 399 f., 403–407, 411, 414–416, 419, 426, 432–435, 442, 458, 461, 478, 487, 500, 502, 504 f., 513, 516,

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520, 523 f., 530 f., 534, 537 f., 543, 549 f., 556 f., 569 f., 599 f., 602–605, 607, 635, 642, 646, 649, 660 f., 665–672, 683 f., 694, 696, 698, 706, 710–712, 741 f. absolute ∼ 658, 664, 670, 673 allgemeine ∼ 81, 216, 225, 551 anschauliche ∼ 32, 34, 38, 40, 75, 77 f., 195 f., 198–204, 206–209, 222, 224, 250, 303, (304), 434 f., 501 sinnlich anschauliche ∼ XVII, 195 f., 206, 213, 215, 501 ausgebreitete/begrenzte ∼ 32, 75, 124 für sich bestehende ∼ 678 nicht bewußte ∼ 134 bloße ∼ 536, 550, 679 direkt/unmittelbar erfahrene ∼ 57, 199, 227 einmalige ∼ 199 f., 202, 208, 211, 220, 225, (226), 229, 234, 259, 264, 278, 290, 293, 338, 355, 358, 362, 369, 373, (376), 388, 394, 403, 434, 478, 604, 694 empirische ∼ VIII, 16, 32, 35, 52 f., 63, 75, 77 f., 102, 121, 139, 141, 144, 146 f., 170–172, 177, 188 f., 192, 195, 199–201, 203, 206–215, 218 f., 222–224, 227–229, 234 f., 239, 245, 259, 264, 266 f., 274 f., 283 f., 286, 290, 317, 321, 331 f., 344 f., 359, 363, 372–377, 381 f., 384, 387, 398 f., 403 f., 414, 443, 471, 473, 501, 504 f., 516, 534, 658–660, 662–668, 670 f., 673, 677, 729–734 gesamte empirische ∼ 27, 139, 170, 179, 248, 663, 742 zwei Teile empirischer ∼ 382 gegebene ∼ 142, 197, 205 f., 223, 238, 658, 675 f. unmittelbar gegebene ∼ 15, 32, 78, 88, 94, 136, 142, 144, 146, 199, 205, 215, 226, 259, 562 unmittelbar gegenwärtige ∼ 593 geschichtliche ∼ 16, 184, 229, 259, 264, 285, 315, 380, 489, 537, 552, 604, (665), 683, 704 f., 724, (732) gesellschaftliche ∼ 257 f., 264 gewertete/wertende ∼ 328, 332 f., 504 gute/heilige ∼ 729 heterogene/homogene ∼ 78, 195, 387 höhere/reine ∼ 543, 563 immanente ∼ 662, 676 individuelle ∼ 39, 43, 148, 199–203, 207– 209, (210), 211, 215, 220, 222, 225, 229, 234, 246, 264, 275 f., 278, 280, 285, 290, 293, 296 f., 306, 308, 319 f., 328 f., 338, 350, 355, 358 f., 362 f., 367, 369, 372 f., (376), 379 f., 384, 386, 388, 394, 399, 402 f.,

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Wortregister

405, 435, 449, 474, 493, 501, 589, 694, 712, 733, 749 irrationale ∼ (37), 78, 225 f., (473), 665 f. körperliche ∼ 31, 34, 41 f., 52, 60, 146, 149, (164), 212, 312, 314, 382, 498, 503, 535, 668 metaphysische ∼ 551, 670 f. objektive ∼ 32, 37, 375, 377, 673 f. psychische ∼ 128, 148 f., 160, 170, 172, 174, 177, 281, 319, 493, 503, 509, (538), 544, 554, (566) (psycho)physische ∼ 148, 174, 177, 279, 319, 538, 554, 589 seelische ∼ 258, 314, 498, 535, 541, 545, 550, 559, 569 f., 574, 589, 593, 599 sinnfreie/-volle ∼ 538, 598, 601, 613 sinnliche ∼ 246, 249 f. tatsächliche/wirkliche ∼ 202, 306, (550) transzendente ∼ 101, 672 f. umfassende/volle ∼ 203, 389, 406, 443, 488 f., 589, 682 (un)historische ∼ 245, 278 f., (297), 300, 357, 363, 367 f., 388, 390, 402, 459, 551, 588, 596, 746 unmittelbare ∼ 148, 501, 651 unübersehbare ∼ (35–37), 44, (57), 62, 201, 215, 222, 225, (435 f.), 671 sich verändernde ∼ 36, 234, 315, 399 f., 407 vergangene ∼ 353, 567, 593 wahre ∼ XXI, 80, 95, 203–205, 687, 722 wesentliche ∼ 338, 524 Erlebnis-/Ideal∼ 292, 539 Gesamt∼ 44, 174 f., 177, 186, 228, 239, 256, 370, 616, 620, 641, 742 Kultur∼ 537, 540 f., 556, 734 ∼ als Natur 16, 170–175, 190, 196, 217, 221, 279, 286, 358, 374, 401, 421, 439, 510, 521, 616, 685, 704 f., 709 ∼ d. Menschen (31), 488 f., (516), 589, 593, 711, (733) zwei ∼en 15, 177, 231, (237), 316, 381, 658, 662 ∼ − einzelnes wirkliches Ding 81 ∼ − Naturwissenschaft XIII, 207, 211, 218 ∼ − Wissenschaft 220–222, 226, 266, 272 in ∼ 400, 478, 669, 705, 747, 765 S. a.: Tatsache (tatsächlich), Wahrheit (in ∼) Un∼ 140, 160 Entwirklichung 82 Verwirklichung 17, 84, 153, 302, 319, 331, 343 f., 411, 416 f., 424–426, 462, 521, 601, 629, 637, 685, 712, 720, 729 S. a.: Herstellen (wirklich machen), Realisierung

Begriffs-/Geistverwirklichung 526, 694 Idealverwirklichung 438, 540 Sinn-/Wertverwirklichung 431, 434, 519, 525, 536, 601, 639, 684, 690–692, 694, 729 f., 732 geschichtliche (Wahrheits-/Wert)Verwirklichung 525 f., 690 f. S. a.: Abbild, Anschauung, Arbeit, Art, Bedeutung, Begriff, Begriffsbildung, Beschreibung, Bewußt, Darstellung, Denken, einfach, Element, Entwicklung, Erkennen, Erkenntnis, Ferne, Form, Ganzes, Gebiet, Gebilde, Geschichte, Gestalt, Ideal, Idee, Individualität, Individuum, Inhalt, Interesse, Jenseits, Kultur, Leben, Leer, Meinen, Nähe, Problem, Realität, Richtung, Schauen, Seelisch, Sehen, Sinn, Spaltung, Teil, Theorie, Trennung, Umbildung, unmittelbar, Urteil, Vernunft, Vorstellung, Welt, Wert, Wesen, wirklich, Wirkliches, Wissenschaft, Zusammenhang, Zwei Wirkung XXIV, 271, 344, 355, 373, 375 f., 381 f., 385, 387, 389, 413, 434, 436 f., 455, 461, 472, 747 f., 751 direkte/unmittelbare ∼ 210, 499 geschichtliche/historische ∼ (383), 388, 434, 470, (748) individuelle ∼ 376, 387, 453 f., 470, 499, 715 wesentliche (Ein)∼ 383, 470, 748 Ein-/Nach∼ 10, 385, 405, 452 f., 470, 472 Wirken XXVIII, 88, 319, 343 f., 355, 367, 384, 388, 452, 454 f., 470, 473, 499, 649, 674, 715, 717, 731, 751 bewirken/Bewirktes 251, 344, 372, 374, 391, 411, 423, 459, 681 mitwirken 22 Wirksam(keit) 1, 14, 346, 428, 434, 484 historisch(e) Wirksam(es)/keit 433 f., 557 Nichtwirksamkeit 428 Effekt 343 f., 380–385, 389, 411, 417, 452, 469, 499 f. historischer Effekt 383 f., 388–391 individueller Effekt 380, 383–385, 391, 432 effectum 382 f. herbeiführen XVII, 7, 46 f., 196, 299, 352, 494, 635, 729 S. a.: Einfluß, Ergebnis, Folge, Kreis, Weite (Trag∼), Zusammen Wirtschaft(lich), s.: Ökonomie Wissen XVII, 20, 51, 63, 82, 109, 175, 220, 273 f., 295, 472 f., 485, 533, 708 wissen IX f., XIV, XVI, XXII, 10, 31 f., 36, 41 f., 46 f., 63, 76–78, 84, 95, 100, 102, 106, 122, 124 f., 129, 132, 134, 146 f., 157,

Wortregister 180 f., 188, 192, 194 f., 201, 203, 219, 221, 223, 236, 244, 260, 264, 274, 276, 281, 284, 286, 291, 294 f., 299 f., 302, 308, 338 f., 341 f., 349, 361, 366, 373, 388 f., 391, 395 f., 398, 407, 411, 422, 436, 438, 444, 446, 452, 456, 460–463, 471–473, 479 f., 482, 484, 491 f., 494, 496 f., 499, 504, 510, 514, 516, 518, 527 f., 534, 557, 559 f., 562, 566, 571 f., 576 f., 585–587, 589 f., 595, 600, 604, 614, 621, 626, 632, 638, 653, 662 f., 675, 678 f., 681, 694, 698, 704, 710 f., 713 f., 718 f., 723, 730, 737, 742, 751, 753, 758 f., 762 f., 766 voraus ∼ 471 Un∼heit, s.: Asyl S. a.: Ahnung, Anschauung, Frei, Gebiet, Ideal, Ignorabimus, Kennen, Weisheit Wissenschaft XV, XVII f., XXIII f., XXIX, 5 f., 11 f., 15, 17 f., 21 f., 28, 31, 43, 46 f., 51 f., 57 f., 63, 68–71, 84 f., 88 f., 92–94, 97 f., 102, 116, 118, 157 f., 164, 177–179, 190 f., 205, 215, 219–225, 228, 233, 236, 238, 242, 258, 271, 275, 296, 298–303, 306, 308, 320–322, 324, 331, 334, 338, 350, 378, 380, 385, 395, 399, 406–408, 413, 428 f., 435, 438, 452, 455, 473 f., 477, 479 f., 485 f., 489 f., 505, 510, 516–519, 525, 531 f., 535, 537 f., 541 f., 555, 557, 560, 572, 576, 597 f., 603, 609, 611–615, 618–620, 631, 633, 643 f., 646, 648, 651, 658, 662, 672, 675, 677, 681, 684, 686, 690–694, 698–700, 708, 718, 730 f., 734, 738–740, 761–765 S. a.: Abschließen, Anspruch, Art, Aufgabe, Einheit, Erheben, Erkennen, Forschung, Ganzes, Gegenstand, Geschichte, Gesetz, Grenze, Kunst, Lage, Logik, Mannigfaltig, Metaphysik, Ordnung, Philosophie, Prinzip, Psychologie, Struktur, Subjekt, System, Teil, Verkehr, Vernunft, Wert, Wesen, Wirkliches, Wirklichkeit, wissenschaftlich, Wissenschaftslehre, Zustand ästhetische/metaphysische ∼ 270 beschreibende (Natur)∼ 51, 112 f. deskriptive ∼ 111, (251), 270 deskriptive − erklärende ∼ 110, 113–115, 156–159 S. a.: Beschreibung deskriptive − idiographische ∼ 270 echte ∼ 3 f., 179 dritte ∼ 174, (267) einheitliche ∼ 765 empirische ∼ 23, 32, 72, 81, 84 f., 95, 120 f., 124, 127–130, 138 f., 143, 147–150, 165, 170, 180, 187, 190, 219, 222 f., 227 f., 237 f., 243, 247, 263, 266 f., 280 f., 296, 302, 308 f., 311, 313, 344, 373, 375–377,

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398, 412, 420, 430, 473, 476, 511, 516, 520 f., 541 f., 550, 571, 616–618, 620, 630, 675 f., 678, 696, 765 S. a.: Art (Gruppe) erklärende ∼ 110, 112–114, 156–159, 168 erklärende − verstehende ∼ 557 f., 561 erzählende − Gesetzes∼ 272 exakte ∼ 4, 485 generalisierende ∼ 175, 177 f., 221, 239, 252, 263 f., 267, 270, 366, 373, 392, 466 f., 474, 476, 501 f., 504, 594–597, 613, 616 f., 639 f., 703 geschichtliche ∼ (IX), 8, 122, 189, 232, 264, 270, 281, 308, 321, 331, 426, 489, 724 S. a. hier: historische Wissenschaft, Geschichtswissenschaft, geschichtliche Disziplin gewertete/wertende/wertbeziehende ∼ 322, 328 f., 331, 611 historische ∼ XI, XIV, XVI, XXVIII f., 1–3, 6, 18, 20, 24, 26, 28, 43, 122 f., 127, 153 f., 184, 187, 191, 228, 233, 240, 263, 266, 274, 276 f., 298 f., 302, 325, 337, 343, 358 f., 370, 378, 402, 444, 472, 480, 485, 489, 498, 507 f., 513, 518, 527 f., 530 f., 535, 539, 543, 598, 610 f., 618, 620, 689, 698, 727, 737, 739, 755 S. a.: Aufgabe, Logik, Methode, Theorie, Wesen; hier: historische Kulturwissenschaft, (un)historische Disziplin, historische/individualisierende Naturwissenschaft historische ∼ im engen Sinn XI, (29), 228, 518, 530 individualisierende ∼ 267, 373, (379), 392, 450, (466), 555 klassifikatorische ∼ 272 letzte ∼ 97, 159 f., 196 moderne ∼ 65, 81, 248, 397, 641 f. neue ∼ 71, 256, 398 objektiv(e) ∼(lich) 510, 625, 630, 659, 684 objektivierende − subjektivierende ∼ 512 philosophische ∼ 12, 703 positive (Natur)∼ 14, 629–631 praktische Disziplin/∼ 270, 721 rationale ∼ 666 reale/wirkliche ∼ 84, 247, (300, 303, 438, 475), 537, (686), 691 reine ∼ XXIV, 232 f., 259, 329 f. systematische ∼ 154, 216, 489, 759 theoretische ∼ 115, 270, 456 vollendete/vollkommene (Natur)∼ 6, 19 f., 71, 178 vorhandene ∼ 83, 190, 263, 275, 279 f., 292, 299–302, 307, 428, 438 f., 475, 686, 694

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Wortregister

Allerlei-/Gesamt∼ 486, 763 Begriffs∼ 216, 296, 356, 435 Einzel∼ XVI, XXIX, 8, (51), 147, 164, 185, 238, 300, 303, 486, 618, 698, 700, 764 Ereignis∼ − Gesetzes∼ 270 Erfahrungs∼ 4, 6, 9, 20, 29, 32, 174–177, 180, 298, 378 S. a.: Art, Geschichte, Metaphysik Geistes∼ XI f., XIV, 21, 23, 25 f., 28 f., 122–127, 129, 133, 153 f., 178 f., 181–186, 240, 280–282, 310, 312, 481, 483, 485 f., 489, 498, 507, 511–514, 524–526, 536, 544, 549, 559, 595, 598, 610 f., 619, 758 f. S. a.: Logik, Methode, Psychologie, Theorie, Verstehen, Wesen Geistes∼ − Geschichte 21, 28, 122 f., 128 f., 178, 184, 186, 282, 312, 481, 498, (507), 511 f., 535, 610 Geistes∼ − Geschichts∼ 28, 181, 484, 507, 513 Geistes∼ − Körper∼ 133 Geistes∼ − Kultur∼ 21, 524–526, 611 Geistes∼ − Natur∼ XVI, 25, 27 f., 123– 125, 150, 178–180, 182 f., 186, 188, 207, 241, 270, 272 f., 281, 485, 505, 512, 542– 544, 614, 619, (621) Geistes∼ − Psychologie 133, 181 f., 185, 498, 595, 598 Geschichts∼ VIII f., 3, 5, 9, 22 f., 26–28, 178, 181, 183, 185–187, 189–191, 205, 207, 220 f., 223 f., 226–230, 240, 252, 255, 258, 260, 262–265, 267 f., 272–277, 279–284, 286, 292 f., 295, 298–300, 302 f., 305–307, 317, 320, 326–332, 334 f., 341 f., 344 f., 352 f., 358 f., 366, 373, 378, 384, 386, 388, 391–393, 396–398, 402, 409, 421, 427 f., 430–432, 435, 437–439, 444, 456 f., 462, 466–469, 473–476, 480 f., 484, 486–488, 491–496, 499, 501–504, 511–513, 516, 519, 533, 540–542, 549, 557 f., 562 f., 567, 580, 588 f., 595, 598, 600, 623, 625, 627, 631, 633, 640, 648, 651, 654 f., 657, 664, 667, 674, 686, 692–697, 718, 748 S. a.: Aufgabe, Begriff, Begriffsbildung, Darstellung, Denken, Einsicht, Element, Historie, Ideal, Logik, Material, Meinen, Methodologie, Objekt, Objektivität, Philosophie, Prinzip, Richtung, Struktur, Theorie, Urteil, Verstehen, Voraussetzung, Wert, Wesen; hier: geschichtliche Wissenschaft, historische Wissenschaft Geschichts∼ im engen Sinn 183, 228 f., 281, 317 empirische Geschichts∼ 411, 424, 431, 631 f., 650, 654, 693, 695 f.

individualisierende Geschichts-/Gesellschafts∼ 263, 495 Geschichts∼ − Kultur∼ 507 Geschichts∼ − Natur∼ 27, 220 f., 226 f., 233, 235, 262, 274, 280 f., 296, 302, 306 f., 320, 332, 342, 373 f., 402, 448, 451, 464, 466 f., 473, 475 f., 479, 501, 512, 520, 625, 648, 650 f., 654, 657, 660, 674, 681 f., 684 Geschichts∼ − Psychologie 487–489, 492 f., (495), 498, 561 Gesellschafts∼ 257, 263 f., 467 S. a.: Soziologie Gesetzes∼ 65, 168, 201, 229 f., 261, 270– 273, 380, 385, 447, 468, 654, 684 S. a.: Geschichte Hilfs∼ 291, 487, 495, 497, 595, 597 (psycho)logische Ideal∼ 71, 159, (486) Körper∼ XIX, 32, 77, 86 f., 97, 126, 128 f., 134, 136 f., 144 f., 147–151, 153– 160, 162–167, 169, 175–177, 182, 190, 194, 196, 204, 229, 240 f., 243 f., 254, 256 f., 259, 262, 279, 287 f., 295, 310, 459, 483, 486–488, 661, 667, 669 f. Körper∼ − Psychologie 129, 133, 143, 148–150, 156–160, 162–166, 173 f., 176, 185, 497, 502, (605) S. a.: Begriffsbildung, Erkenntnis, Methode, Theorie Kultur∼ XXV, 21, 28 f., 183, 281, 507, 524–528, 535, 537, 544, 548 f., 552, 618, 685, 723 S. a.: Begriffsbildung generalisierende Kultur∼ 616 f., 639 historische Kultur∼ 28 f., 281, 491, 527 f., 531–533, 535, 537 f., 616, 618, 620, 755, 764 individualisierende Kultur∼ XXIV, 553, (558), 611, 616 Kultur∼ − Natur∼ 28, 281, 525, 616 f., 620, 723, 756 Natur∼ XIII, XVI, 2–4, 7 f., 14 f., 18–20, 23, 25, 29 f., 50–54, 59, 61, 63–88, 93–95, 100–105, 107–110, 116 f., 119, 123–126, 129, 144–148, 150, 159, 165, 169–173, 175 f., 178 f., 186, 194–207, 213–219, 222 f., 229–236, 239–241, 244, 246, 250–253, 262 f., 269 f., 277, 286, 291 f., 296, 299, 305, 307, 331, 349 f., 358, 368 f., 374, 381 f., 384 f., 391, 396, 400, 402, 412 f., 419, 423, 438, 440, 450 f., 459, 468, 471 f., 478, 498, 500, 502, 512, 517, 525, 530, 533, 612, 616, 618, 620, 622, 626 f., 629, 631, 633, 636–638, 640–648, 650, 652–661, 668– 672, 676, 683–685, 704, 709 f., 721–723, 726, 739, 742, 753

Wortregister S. a.: allgemein, Art, Aufgabe, Element, Geschichte, Grenze, historisch, Logik, Mechanik, Metaphysik, Natur, System, Teil, Wesen, Wirklichkeit, wissenschaftlich; hier: Disziplin angewandte Natur∼ 275 f. deskriptive Natur∼ 109, (110), 111, 115, (156 f., 159, 251) dritte Natur∼ 50 empirische Natur∼ 146, 248, 648 generalisierende Natur∼ 63 f., 66, 216, 225, 231 f., 246, 255, 263, 296 f., 365, 367, 370, 400, 448, 450, 459, 466 f., 554, 616, 620, 676, 756 historische/individualisierende Natur∼ 617 letzte Natur∼ 70–72, 75 f., 78, 83, 87–89, 91, 97, 159, 161, 163, 194, (196), 210, 239, 242 f., 255, 333, 414, 459 f. mathematische Natur∼ 76, 205 f., 211 mechani(sti)sche Natur∼ 194, (413), 414 moderne Natur∼ 6, 65, (80, 82), 93, 109, 641 vergleichende Natur∼ 648 Natur∼ d. geistigen Lebens 4 Natur∼ − Philosophie 1–3, 5 f., 8 f., 30, 95, 176, 180, 269, 697 f., 723, 739 Natur∼ − Psychologie 4, 10 f., 126–128, 130, 143, 146 f., 163, 166, 168, 172, 181 f., 186, 192, 487, 739 Natur∼ − ∼ 356 Real∼ XIX f., 284, 606, 640 S. a.: Geschichte empirische Real∼ XXI, 620 Rechts∼ 724 Jurisprudenz XI, 270, 617–620, 721, 723 Spezial∼ VII f., XI, 11 f., 51, 69 f., 85 f., 95, 98, 128, 146, 242 f., 254, 256, 258, 302, 374, 419, 468, 485, 597, 612, 614, 621, 697, 738 S. a. hier: Disziplin empirische Sonder-/Spezial∼ 412, 426, 621 f. Vernunft∼ 630 Welt∼ 205, 476, 542 Wert∼ 597, 700 f., 707, 727 f., 732 Wirklichkeits∼ 131, 159, 170, 177, (215), 225, 271–273, 276, (291), 293, 338, (359), 369, 373, 434, 508, 533, 594 S. a.: Geschichte Zukunfts∼ IX ∼ vom Allgemeinen 221, 238, 742 ∼ vom Individuellen 220, (222), 226, 238 f., 295, 307, 324, 350, (351, 359), 360, 366, (369, 373), 395, (396, 399), 400, 567, 739–741, 743 f., 746–748, 751, 753

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∼ von Individuen (188), 221, 268 ∼ vom Welt-/Wirklichkeitsganzen 177, 406 ∼ von (irrealen Sinn)Gebilden 535, 555 ∼ vom Geschehen 220, 222, 279, 351, 396, 607, 747 ∼ vom Leben 182, 263, 265, (458, 498), 542 ∼ vom Seelenleben XIX, 20, 154, 157, 160, 172 f., 178, 485–487, 489 f., 498, 511, 557, 595 ∼ vom Objekt 138, 177 ∼ vom Psychischen/von d. Seele 124, 181, 511 f. ∼ vom physischen/realen Sein XXI, 179, 378, 596, 605 ∼ vom psychischen/seelischen Sein XXI, 26, 158, 182, 486, 596, 605 ∼ vom Wirklichen 123, 177, 291, 399 ∼ vom Zufälligen 378–380 nur ∼ 618 Disziplin 29, 50, 83, 124, 174, 241 f., 244, 246, 251, 257, 262, 292, 301, 371, 407, 479, 485, 597, 612, 618 f., 725, 763 f. S. a.: Aufgabe, Geschichte, Logik, Psychologie, Struktur; hier: praktische Wissenschaft empirische Disziplin 85, 530, 586, 651 generalisierende Disziplin (166), 191, 297, 494 geschichtliche Disziplin 28, 223, 488 nicht-natur∼liche Disziplin XI, 182, 223, 264, 512, 518, 544 normative Disziplin/∼ 700 f., 707–709 philosophische Disziplin 614, 633, 697 f., 703 f., 706, 724, 727, 734 psychologische Disziplin 159, 165, 167, 175, 177 f., 181 f., 190, 241, 256 f. (un)historische Disziplin XIII, 19 f., 28 f., 122, 126, 189, 252, 256, 373, 487, 597, 600, 605, 648, 696, 699, 756 verstehende/nacherlebende Disziplin 607 ∼liche Disziplin 475, 497, 612, 698 Einzeldisziplin 22, (51), 167, 177, 246, 612 f., 699, 756, 764 f. Sonderdisziplin 50, 52, 167, 613 Spezialdisziplin XV, XXV, 97, 242, 255, 613 f. S. a. hier: Wissenschaft (Spezial∼) wissenschaftlich XIII, XVI, XVIII, XXII, XXV f., XXVIII, 21, 38, 48, 53 f., 60, 62, 83, 116, 125, 155, 255, 304, 321, 419, 486, 496, 505, 517, 541 f., 559, 576, 586, 592, 598, 619, 632, 643, 688–690, 704, 709, 723, 762

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Wortregister

S. a.: Apriori, Arbeit, Art, Bedeutung, Begreifen, Begriff, begrifflich, Begriffsbildung, Begründung, Behandlung, Beschreibung, Bestimmung, Beweis, Charakter, Darstellung, Denken, Einseitig, Einsicht, Erfassen, Erfolg, Ergebnis, Erkennen, Erkenntnis, Faktor, Form, Forschung, Frage, Gebiet, Geltung, Gemeinschaft, Geschichte, geschichtlich, Gesichtspunkt, Grundlage, Gut, Halt, Handlung, Historie, Ideal, Inhalt, Interesse, klar, Kultur, Leben, Lehre, Leistung, Material, Meinen, Mensch, Metaphysik, Methode, Mode, Möglich, notwendig, Objekt, Objektivität, Pflicht, Philosophie, Praxis, Prinzip, Produkt, Psychologie, Recht, Richtung, Satz, Sinn, Sprache, Standpunkt, System, Teil, Tendenz, Theorie, Trennung, Überwinden, Umbildung, Unterschied, Untersuchung, Urteil, Verstehen, Voraussetzung, Wahrheit, Weg, Welt, Wert, Ziel, Zugänglich, Zusammenhang, Zweck außer-/nicht∼ 334, 490, 609, 614 begrifflich ∼ 589 bloß/rein ∼ XXVII, 7, 115, 330, 333 f., 428–430, 456, 511, 530, 542, 618, 650, 655 f., 687 f., 693, 701, 730 empirisch/wirklich ∼ 59, 267, 620 objektiv/streng ∼ XXVI, 510, 684 fach∼ XVII natur∼ 2, 62, 70 f., 82, 95 f., 161, 197, 201, 205, 209, 233, 239, 243, 246, 263, 267, 286, 288, 291, 458 f., 463, 498, 502, 525, 549, 555, 557, 616, 647, 717 S. a.: allgemein, Arbeit, Art, Bedeutung, Begreifen, Begriff, Begriffsbildung, Behandlung, Beschreibung, Bestimmung, Biologie, Charakter, Darstellung, Denken, Einseitig, Element, Ergebnis, Erkennen, Erkenntnis, Erklärung, Faktor, Form, Forschung, Gebiet, Gegenstand, Geltung, Generalisieren, Geschichte, Gesetz, Gesichtspunkt, Grundlage, Handlung, Historie, historisch, Ideal, Inhalt, Interesse, Kausal, Leistung, Material, Meinen, Methode, Objekt, Objektivität, Ordnung, Periode, Philosophie, Prinzip, Produkt, Psychologie, Richtung, Satz, Schauen, Sinn, Sprache, Standpunkt, System, Teil, Theorie, Trennung, Übertragung, Umbildung, Unterschied, Untersuchung, Urteil, Verstehen, Voraussetzung, Vorurteil, Wahrheit, Weg, Welt, Weltanschauung, Wesen, Ziel, Zusammenhang, Zweck bloß/nur natur∼ 222, 275, 349, 518, 682 logisch natur∼ 242, 468

empirisch-natur∼ 96, (647) mathematisch-natur∼ 1, 3, 195 nicht-natur∼ 148, 160 S. a.: Wissenschaft (Disziplin) rein natur∼ 115, 208, 240, 247, 251, 267, 274, 422, 626, 629 Natur∼es 240, 459 über∼ 335, 430, 542, 663 Un∼(keit) 11, 165, 196, 222, 278, 328, 343, 485, 530–532, 642 f., 658, 701 vor∼ 38, 320 f., 347–349, 391, 478 f., 496, 508, 574, 594 ∼keit 275, 333, 624, 626, 631, 643, 696 S. a.: Wissenschaft Wissenschaftslehre XI, XXIV f., 18, 22, 30, 43, 122, 169, 171, 180 f., 183, 186, 190, 205, 224, 244, 263, 301, 303, 339, 479 f., 612, 624, 662, 697, 702, 704, 757, 761, 765 S. a.: Philosophie, System Wohl 706 S. a.: Gut Wort XVIII–XXI, XXIII, XXV, XXIX, 7, 13, 15–17, 19 f., 24 f., 28 f., 31, 34, 38, 42 f., 45–49, 56, 60, 79, 81, 96, 106–109, 116, 121 f., 124, 127, 130–134, 142, 145 f., 169– 183, 186, 190, 197–199, 201, 206 f., 211, 218–220, 227, 236, 252, 259, 268, 281 f., 285, 296, 304, 308, 310, 312, 325–327, 337–339, 344, 356, 361, 370, 377–381, 407 f., 410, 413, 430, 434, 439, 441, 475, 502–504, 513 f., 516–518, 520, 522, 524– 527, 537, 542, 544, 546, 550 f., 560, 566, 575–577, 580, 583, 600, 610, 616, 621, 630 f., 641, 646, 666, 690, 694, 699, 701, 709 f., 715, 721–723, 731, 743, 747 erstes/letztes ∼ XIII, 766 reales/vorhandenes/wirkliches ∼ 38 f., 173, 546 Mode∼ 576, (611) Schlag∼ VIII, XXII, XXX, 15, 109, 116, 300, 378, 380, 386, 396, 611, 748, 753, 759 f. wörtlich 59, 477 Gänsefüßchen 576 S. a.: Akt, allgemein, Bedeutung, Begriff, Bezeichnung, Bild, einfach, Entwicklung, Gebrauch, Inhalt, Kampf, Klang, Laut, Philosophie, Satz, Sinn, Unterschied, Urteil, Verstehen Würde, würdig(en) XI, 118, 197, 299, 325, 397, 426 f., 468, 524, 527, 538 f., 609, 697, 710, 726 f. S. a.: Anerkennen, Ehre, Schätzen, Überlegenheit Wunder(n) 128, 133, 346, 585 f., 607 Be∼ung 7, 492

Wortregister ∼bar/-voll XXVI, 326, 585 ∼lich 298, 457 überraschen(d) 42, 46, 756 (Er)staunen 7, 753 erstaunlich XVII, 197, 298, 491, 628 verblüfft 569 S. a.: Besonderheit Wunsch X, XXV, XXIX f., 1, 334, 339, 447, 452, 456, 491, 565, 627, 633, 662, 688, 756, 765 Wünschenswert(es) IX, XIV, XXI, 153, 173, 235, 335, 408, 514, 542, 650, 720 S. a.: Begehren Wurzel(n) 273, 541, 553, 641, 673 Zählen XXV, 51, 76, 111, 128, 131, 251, 504, 525, 541, 556 auf-/zu∼ XI, 268, 618 S. a.: Rechnen Zahl 77, 196, 202, 212, 245, 247, 255 f., 271, 361, 404, 436, 443, 627 transfinite ∼ 76 An∼ 33, 42, 53 f., 60, 62, 73–77, 99 f., 103, 112, 151, 161, 201, 260, 288, 295, 316, 323, 348, 351, 396, 440, 463, 529, 549, 627, 653, 717 Mehr∼/∼los 62, 642 S. a.: Reihe, Wert Zauber 10, 208 Zeichen 11, 46, 101, 370, 497, 560, 662, 701 An∼ 93 Kennzeichnung, s.: Bezeichnung Zeichnen 18, 41, 445, 457 Zeit(lich) XIII f., 27, 54, 73, 111, 126, 129, 163, 252, 268, 294, 344, 398–400, 406, 411, 424, 436, 462 f., 471, 487, 526, 581, 583, 605, 608, 660 f., 665, 684 bestimmte(r)/Bestimmung von Ort/∼ 77, 95, 110, 130 f., 202, 210, 212 f., 219 f., 251, 366, 368, 421, 437, 453, 462, 472, 534, 570, 604, 679, 682, 743, 749, 752 ∼liches 569 ∼los(es) 9, 259, 569, 660–662 S. a.: Beziehung, Ewig, Geltung früh∼ig 572 gleich∼ig/zu gleicher ∼ 140, 270, 311, 432 Simultanes 429 jeder∼ 54, 256, 304, 315, 349, 656 zu jeder ∼ 211, 635 ∼lichkeit 35, 73, 219 ∼abschnitt 110, 453 ∼punkt 210, 212, 251, 421, 570 ∼raum 152, 387 ∼strecke 163, 220, 362, 366, 405, 437, (470), 605, 626, 682 tempora mutantur XXII

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Chronologie 212 S. a.: Anfang, Angabe, Bedingung, Begriff, Endlich, Epoche, Folge, Funktion, Gegenwart, Geist, Geschichte, Mannigfaltig, Ordnung, Philosophie, Raum, Stimmung, Vorgang, Vorrang, Werden, Zukunft Zelle 253 f., 421 Zentrum XIV, 90, 168, 247, 281, 312 f., 318, 508, 511, 516 f., 531, 557, 562, 683, 694, 716 geschichtliches (Kultur)∼ 540, 545, 593 historisches ∼ 426, 434, 503, 506 f., 509– 511, 513, 515 f., 518 f., 521, 523–525, 527, 529–531, 534, 538–540, 545, 548 f., 557, 562, 590, 596, 649, 654, 693, 718 seelisches ∼ 507, 511, 515, 524, 540 zentral 527, 549, 596, 728 Haupt…, s.: Gedanke, Gegenstand, Problem, Qualität, Satz, Teil, Tendenz, Unterschied, Wert, Zweck Kern 69, 312 f., 318, 543, 561, 569, 571 S. a.: Begriff, elementar, Frage, Gedanke, Grundlage, Individuum, Knoten, Material, Mitte, Objekt, Problem, Punkt, Vorgang, wesentlich Zerfallen 13, 175, 234, 312, 316, 328–330, 337, 349, 422, 505, 657 zersplittern 315 S. a.: Lösung (auflösen), Verschwinden Zerstören 6, 141, 165 f., 198, 227, 377, 490, 618, 672, 683, 712, 735, 738, 764 aufräumen/aus d. Weg räumen 215, 265 in d. Brüche gehen 112 brechen (mit) 11, 21 umstoßen 85, 472, 654, 736, 746 umwerfen 112 Vernichtung 8, 136, 165, 205, 427, 635, 664, 666 zersetzen/unzersetzbar 99, 659 zugrunde richten 634 S. a.: Übel zeugen von 498 S. a.: Beglaubigung, Bestätigung Ziel XXIX, 9, 12 f., 17–20, 24, 41, 49, 52 f., 59, 70, 100, 109 f., 113, 115, 136, 154, 187, 217, 285, 292, 307, 325, 342, 344, 359, 393 f., 408 f., 422–424, 439, 441, 449, 463, 468, 479, 513, 521, 524, 571 f., 615, 658, 661, 670, 682, 726, 744, 760 f., 764 endgültiges/höchstes ∼ 58, 168 letztes ∼ 13, 22, 53, 57, 86, 92, 95, 97, 104, 109 f., 159, 393, 419, 479, 487, 668, 671 logisches ∼ 40, 45 naturwissenschaftliches ∼ 31, 57 f., 69, 87, 92 f., (95), 103 f., 108 f., 116, 168, 200,

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Wortregister

214, (224), 242, 306, 419, 450, 478, 646, 738, 753 wissenschaftliches ∼ (19), 86, 110, 113, 159, 168, 190 f., 196, (217, 223), 292, 306, 331 f., 381, 392 f., 410, 450, 487, 497, 683, 763 End∼ 344 Erkennens∼ 81, 669, 682, 730 Erkenntnis∼ (53), 621 f., 624, 671 Geschichts∼ (325), 450, 741, 744, 746 Kultur∼ 629, 716 ∼ d. Begriffsbildung 95, 109, 113, 164, 158, 190 f. ∼bewußt/-los 298, 712 er∼en 747 ankommen/-langen 80, 302 f. S. a.: Aufgabe, Bewußt, Ende (Telos), Ergebnis, Mittel, Setzen, Streben Zirkel 680 S. a.: Kreis Zoologie 110, 156 f., 159, 251, 271 f., 356, 440, 612, 738 Tier 110 f., 113, 115, 157, 181, 318, 369, 425, 465, 478, 528, 612, 638, 719, 738 S. a.: Leben (Lebewesen), Protisten Zuerkennen 136 beilegen 199, 275, 393, 419, 425, 466, 614, 623, 677, 683, 695, 720 verleihen 157, 468, 482, 540, 627, 633, 637, 662, 667, 673, 729 zu(er)teilen 140, 235, 272, 305, 699 zukommen 82, 114, 141, 144, 146, 166, 168, 215, 225, 236, 316 f., 322, 340, 349, 354, 362, 433, 437, 441, 553, 573, 587 f., 639, 666 zurechnen 26, 252, 404 zuschreiben 167, 552, 684, 694 zusprechen 257 absprechen 2, XXI, 194, 205, 221, 254, 466, 528, 571, 613, 616, 624, 662, 666, 700, 713, 735 S. a.: Anerkennen, Einschließen, Geben, Hinzu, Übertragung Zufall 118, 308, 379, 404 Zufällig(es/-keit) XXI, 60, 231, 269, 292 f., 313, 378–380, 404, 450, 510, 544 drei Bedeutungen von zufällig 379 (methodo)logisch zufällig 85, 87, 292, 352, 366, 391, 406, 451, 453, 470, 481, 487, 503, 507, 752 S. a.: notwendig, wesentlich, Willkür Zug, s.: Qualität Zugänglich(keit) 88, 120 f., 128, 143, 186, 210, 222, 289, 292, 484, 550, 552, 560, 589, 592, 603

direkt ∼ 99, 151, 153, 156, 565, 645 unmittelbar ∼ 170, 482, 570 f., 576, 594, 596, 603 wissenschaftlich(e) ∼(keit) 150, 567 der Erfahrung ∼ 4, 99, 170, 174, 186, 645, 659 Un∼(keit) 288 f., 455, 482 f., 568, 730 Zugang 548 greifbar 88, 569, 571 zur Verfügung stehen XXXI, 60, 183, 287, 290, 662 S. a.: erreichbar, notwendig (unumgänglich) Zugeben 4, 56, 67, 156, 164 f., 203 f., 265, 335, 455, 493, 525, 626, 672 einräumen 175, 177 gestehen XVII, 614 S. a.: Möglich, Zustimmung Zugehörigkeit 600, 714, 716 angehören 184, 291, 311, 339, 452, 482, 488, 549, 551, 553, 582, 599, 617, 649, 713 f., 716, 753 gehören in/zu XIX, XXIV f., 121, 130, 135 f., 138 f., 141 f., 147, 169 f., 182, 184, 193, 213, 219, 271, 284, 288, 291, 319, 333, 344, 346 f., 350, 354, 360, 364, 366, 371, 386, 390 f., 398, 401 f., 423 f., 426 f., 429, 433, 435, 437 f., 440, 444 f., 447, 473 f., 477, 483, 498 f., 502, 509 f., 517, 520 f., 524, 528 f., 534, 536, 545, 553 f., 562 f., 570, 575, 585, 603, 630, 639, 667, 675, 699, 702, 707 f., 721, 731, 737 f., 747, 756, 766 in/unter d. Begriff gehören 339, 400, 440, 450, 470, 494, 503, 524 gehörig in/zu 380, 443, 505, 510 notwendig gehörig zu 136, 507, 509, 534, 558, 675, 731 hineingehören 296, 433, 509 S. a.: Einheit, Zusammengehörig Zugrundelegen/-liegen, s.: Grund Zukommen, s.: Zuerkennen Zukunft, zukünftig XXVIII, 73, 80, 86, 203, 343, 402, 406, 471–473, 485, 529, 598, 632, 717, 726 Künftiges 473 eines Tages/einst 251, 522, 653 kommen 5, 10, 14, 17, 203, 473, 629, 653 S. a.: Vorgang (eintreten) absehen/vorgreifen X, 254 spätere Zeiten 11 S. a.: Voraussage, Wissenschaft Zurück ∼bleiben 22, 352, 393, 488, 492, 610, 654 ∼blicken 337, 430, 473 ∼drängen 72, 350

Wortregister ∼greifen 136, 193, 241, 268, 298, 310, 329, 396 ∼kommen XIX, 52, 195, 265, 306, 342, 436, 524, 526, 614 ∼nehmen/-ziehen 75, 77, 589 ∼stehen 631, 655 f., 660 ∼stellung 334 ∼treten XXIX, 69, 92, 183, 336 f., 463, 490, 584, 593, 615 Rückschlag/-schritt 11, 298, 431 S. a.: Ablehnung, Ableiten, Geschichte, Nachteil, Wegfallen, Wiederholung Zusammen 56, 137, 142, 174, 190, 257, 272, 280, 316, 341, 399, 430, 447, 536, 547, 577, 595, 597, 602, 617 f., 621, 632 ∼bringen/-führen XXIII, 22 ∼fassen XV, 34, 42 f., 54, 56 f., 70, 102, 105, 130, 146, 167, 218, 283, 422, 440, 442, 474, 517, 610, 632, 646 f., 749 f. in/unter d. Begriff ∼fassen (48), 51, 58, (103), 223, 297, (349), 401, 443, 752 f. ∼-/aneinanderfügen 54, 547, 566, 726, 741 f. ∼gehen 301, 558, 566, 608, 760 ∼geratenes 309 ∼halten/-tragen 516, 601, 613 ∼schließen 14, 314, 316, 318, 321, 323 f., 328, 337, 365, 412, 422, 426, 430, 432 f., 458, 466, 468, 545, 550 f., 648, 682, 712, 718, 763 in d. Begriff ∼schließen 217 f., 220, 277 f., 304, 307 f., 339, 341, 364, 389, 421 f., 428, 459, 465, 474, 488, 588, 630, 649, 652, 663, 696, (749) ∼schrumpfen 54 ∼setzen 35 f., 79, 90, 152, 204 f., 235, 308 f., 396, 541, 546 f., 560 f., 596, 637, 740 ∼stellung 55, 58, 60, 351, 518 Begriffs∼stellung 56, 58, 60, 305, 308, 350, 390, 395, 451, 567, 595 notwendig ∼fassen/-schließen/-stellen 103, 217, 272 ∼treffen/-treten 95, 411 ∼wirken 356, 452, 479, 613, 713, 764 im Verein mit 757 Hand in Hand 298 Kenntnis-/Tatsachensammlung 275, 292 Material-/Stoffsammlung 85, 115, 275, 283, 285, 287, 291 f., 308, 335, 484 S. a.: Aggregat, Arbeit, Begriffsbildung, Einschließen, Erweiterung (an-/einfügen), gemeinsam, Hinzu, Identifizierung, Kombination, Neben, Ordnung, Syllektik, Vereinigung, Vorkommen, Zusammengehörig, Zusammenhang

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Zusammengehörig(keit) 56, 59, 103, 150, 309 f., 313, 316, 347, 380, 512, 677, 763 notwendig ∼/-gehören 312 f., 380, 689 ∼es 56, 117, 218, 223, 309 Zusammengehören 678, 711, 722 im Begriff zusammengehören 59, 380, 396, 450 S. a.: Einheit, Zugehörigkeit Zusammenhang VIII, XV, 12, 23 f., 28 f., 35–37, 70 f., 75, 82–84, 90, 98 f., 101 f., 106 f., 111–113, 116, 118, 127 f., 132, 137, 155, 160, 172, 181, 197, 207, 226, 229, 240, 248, 255, 272 f., 280, 285 f., 313, 320, 322, 342 f., 349, 352, 358–368, 375 f., 390 f., 395, 397, 408 f., 412, 429, 435, 469, 471, 484, 491, 493, 497, 501 f., 504 f., 510, 512, 516, 518, 521–524, 532, 536, 540, 545–548, 553, 558–560, 579, 581, 587 f., 605, 619, 642, 649, 670 f., 674, 685, 689, 692, 701, 709, 713–716, 722, 726, 749 f., 753, 757 f. allgemeiner ∼ 171, 360–364, 366 f., 386, 470, 474, 521, 746 f., 749 f. unbedingt allgemeingültiger ∼ 58 einheitlicher ∼ 546, 548 einmaliger ∼ 369, 384, 494 erkenntnistheoretischer ∼ 130, 500 geschichtlicher ∼ 360, (362, 364, 369), 393, 448, 453, 470, 493 f., 509, 511, 518, (746) gesetzmäßiger ∼ 173, 381 historischer ∼ 28, 279 f., 330, (359), 360 f., 365–369, 371 f., 381, 386, 394, 405, (426), 445, 449, 462, 465, 468, 470, 472, 474, 493, 508 f., 517, 521, 527, 532, 538, 593, 656, 682 f., 695, 712, 714 f., 718 individueller ∼ 362, 364, 369, 388, 494, 517 f. inhaltlicher/sachlicher ∼ 185, 445, 734 logischer ∼ 170, 507, (594) menschlicher/Individuen∼ 317, (364 f., 367), 370, 474, 494, 715, 719 methodologischer ∼ 282, 320, (480) naturgesetzlicher ∼ (58), 69, (173), 241, 685 naturwissenschaftlicher ∼ 44, 51, 70 f., 117, 368 f., 374, 376, 446, 448 f., 463 notwendiger ∼ 58, 107, 238, 312, 354, (390), 427, 431, 469, 486, 513, 521, 540, 594, 634, 685, 729 organischer ∼ 165 f. psychophysischer ∼ (132, 160), 499, (545, 596) realer/wirklicher ∼ 279, 314, 318, 368 f., 372, 376, 468, 470, 472, 493 f., 509, 511,

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Wortregister

516–518, 524, 532, 538, 545, 596, 666, 715, 718, 747 sozialer ∼ (367), 493 f., 517 f. systematischer ∼ 30, 371, 752 teleologischer ∼ 412, 414, 416–418, 638 wertbezogener ∼ 465, 630, 656 wesentlicher/zentraler ∼ 498, 527 wissenschaftlicher ∼ 48, (51), 56, 70 f., 80, 192, 330, 497, 507, 538, 644, 710 Begriffs∼ 171, 173, 369, (371), 463, 469 f., 504, 522 f., 752 Ding-/Objekt∼ 367–369, 511, 746 f. Gedanken∼ 37, 177, 397, 426, 459, 461, 532, 547, (588), 610 f., 698, 722, 732 geschichtlicher/historischer Gedanken∼ 448 f., 474 Kausal∼ 373, 382–384, 386, 392–394, 411 f., 423, 432 f., 435, 496, 499 historischer Kausal∼ 279, 376, 380 f., 390 f., 394, 454, 498, 500, 683 individueller Kausal∼ 376, 380 f., 384, 389 Kultur-/Welt∼ 233, 366, 736 Leistungs∼ 56, 58, 165, 192 (mechanischer) (Natur)∼ 415, 417, 419, 548, 634 Sinn-/Zweck∼ 318, 547, 587 psychischer/seelischer Struktur∼ (165), 312, 314, 318 f., 561 Tatsachen∼ 283, 285, 373 Wirklichkeits∼ 69, 312, 367 f., 634, 712, 734, 746 f. ∼ d. Ganzen 303, 347, 360 f., 546–548, 606, (749, 763) ∼ d. Psychischen/Seelenlebens 165 f., 312 ∼slos 370 S. a.: Art, Beziehung, Konsistenz Zustand XVIII, 17, 38, 53, 69, 89, 92, 163, 359, 404, 410, 461 f., 485, 522, 569, 613, 625, 653, 683, 742, 749 individueller ∼ 210, 402, 449, 751 Stand d. Ansichten 248 Stand d. Forschung XVII, 244, 763 (Zu)Stand d. Wissenschaft 85 f., 100, 158, 625 (Denk)Verfassung 9, 719 geschichtliche Verhältnisse 717 S. a.: Gegenwart, Lage, Reihe, Übel(stand) Zustimmung XII, XV, XVI, XIX, 121, 154, 207, 272 f., 313, 322, 333, 335, 457, 539, 541, 648, 655, 728 billigen 169, 171, 264, 504, 728 mißbilligen 171, 504 S. a.: Ablehnung einverstanden/zusagen 2, 66 gestatten XVII, 99 f., 103, 109 f., 113, 121, 202, 208, 312, 316, 338, 343, 351, 378,

394, 408, 415, 426, 441, 446, 470, 478, 500, 502, 530, 546, 606, 625, 634, 664, 691, 710, 748, 762 gewähren/Konzession XX, 293 zugestehen XXI, 108, 132, 135 f., 254, 335, 569, 683 Zugeständnis 11, 189, 303, 438, 480 zulassen 167, 217, 264, 456 (un)zulässig 35, 234, 627, 629, 633, 645 S. a.: Anerkennen, Bejahung, Harmonie, Recht (Be∼igung), Zugeben Zwang 18, 304, 369, 417, 481, 691 f. zwingend/bezwingen XXV, 92, 686 (ab)nötigen 17, 53, 74, 135 f., 148, 417, 492, 659, 714, 717, 727 logisch genötigt 647 Zumutung 323, 358, 515 f., 630, 646, 652 S. a.: Einleuchten, gefangen, Gewalt, Kampf, Kraft (Unterdrückung) Zweck VII f., XVII, 23, 44, 46, 50, 64, 74, 93, 99, 112, 114, 118, 129, 134, 136 f., 141, 162, 193, 263, 289, 302, 307, 310, 312, 334, 343–346, 366, 376, 392, 417 f., 423, 430, 435, 475, 508, 518, 521, 523, 526, 542, 560, 562, 585, 610, 614, 637, 651, 658, 677, 685, 721, 743 eigentlicher/wesentlicher ∼ 274, 425, 473, 629 logischer ∼ 42, 102 methodologische(r) ∼(setzung) 539 f. naturwissenschaftlicher ∼ 97, 196, 297, 500, 637 f., 741 wissenschaftlicher ∼ (34), 44, 46, 68 f., 93, 95, 102 f., 155, 208, 229, 305, 375, 457, 618 Begriffs(bildungs)∼ 102, 113, 155–158, 305, 474, 752 Erkenntnis∼ 34, 40, 45 Geschichts∼ (345 f.), 426, 435, 446, 473, 488, 741 Haupt∼ 104, 533, 590, (697) Selbst∼ 104 ∼ d. Begriffsbildung 155 f. ∼los(igkeit) 542 (Un)∼mäßig(keit) XIX, 250, 260, 526, 634, 636 Dienst leisten/tun 423, 488 im Dienst(e) VII, 40, 62, 155, 423, 585, 618, 691, 694, 712, 714, 716 in d. Dienst stellen 54, 76, 299, 411 in d. Dienst treten 45, 342 dienen, s.: Mittel um … willen 303, 355, 393, 415, 427, 534, 542, 620, 626, 691 f., 706, 726 S. a.: Kausal, Mittel, Setzen

Wortregister Zwei XVIII, 19, 33 f., 56, 82, 89, 92, 102 f., 105–107, 132, 155, 194, 204, 262, 271, 278 f., 309, 314 f., 321–325, 327–330, 338, 351, 355, 360, 363, 369, 383, 392, 396, 414, 416, 418, 430, 432, 443, 448, 450 f., 455–457, 461, 463, 465, 469, 474, 476, 481, 484, 486–488, 496, 499–501, 505, 507, 510 f., 520, 529, 537, 546, 552, 557, 565, 569 f., 573 f., 578, 581–584, 587, 592, 599, 606–608, 610, 616, 625, 630, 637, 675, 709 f., 714, 727, 738 f., 742, 744 f., 749, 760, 762, 765 S. a.: allgemein, Arbeit, Art, Aufgabe, Bedeutung, Begriff, Beschreibung, Bewußt, Darstellung, Entwicklung, Faktor, Forderung, Frage, Funktion, Ganzes, Gebiet, Gegenwart, Geschichte, geschichtlich, historisch, Individuum, Kausal, Leben, Meinen, Mensch, Methode, Möglich, Ordnung, Prinzip, Richtung, Satz, Sinn, Tatsache, Teil, Tendenz, Verstehen, Welt, Wirklichkeit ∼fach 33 f., 321, 515 beide 9, 34, 55, 105, 127, 142, 147, 156, 174, 205, 215, 234, 260, 266 f., 311, 329, 333, 341, 351, 359 f., 363, 373, 376, 381 f., 392, 412, 431, 479, 489, 495, 536, 565 f., 577, 582 f., 587, 622, 645, 648, 665–667, 673, 690, 718, 725, 741, 749, 763 doppelt 75, 151, 253, 259, 418, 522, 595 S. a.: Bedeutung, Handlung Begriffspaar 130, 137, 234, 520, 619, 699 Gegensatzpaar 169 f., 235 Wertpaar 171, 173

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Verdoppelung d. Wirklichkeitsgehalts 216 S. a.: Andere, Dualismus, Vorrang (sekundär) Zweideutigkeit, s.: Bedeutung Zweifel(n) XXII, 48, 69, 125, 188, 195, 227, 236, 311, 331, 339, 345, 364, 375, 420, 444, 459, 492, 512, 540, 568–570, 572, 586 f., 591, 612 f., 615, 620, 631, 640, 647, 661, 669, 671, 679, 682, 686, 692, 708, 733 be∼n 26, 161, 222, 295, 314, 331, 361, 392, 399, 481, 489, 496, 522, 613, 620, 649, 667, 675, 679, 686, 729, 759, 761 Unbe∼bar(keit) XXIX, 295, 315, 586, 653, 659, 679, 692, 705 ∼haft 46, 51, 176, 257, 491, 523, 547, 563, 580, 595, 649 un∼haft 60, 331, 477 ∼los 110, 150, 169, 174, 180, 234, 286, 313, 316, 411, 556, 559, 574, 579, 581 Bedenken XV, 30, 37, 193, 235, 249, 273, 420, 499, 523, 551, 563, 581, 591, 593, 598, 604, 644, 709, 734, 760 ohne Bedenken 223, 254 (un)bedenklich XXV, 11 f., 34, 86, 93, 127, 129, 162, 375, 378, 493, 610, 635, 645, 669, 685, 688 S. a.: Befangen, Einwand, Frage (in ∼ stehen/stellen), Gewiß, Sicher, Skepsis, Vertrauen Zwischen 256, 263, 381, 420, 583 f. S. a.: Ausnahme, Form, Herstellen (Zwitterbildung), Mitte, Ordnung, Teil Zwischenkieferknochen 641

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