Handbuch für den Einjährig-Freiwilligen, den Unteroffizier, Offiziersaspiranten und Offizier des Beurlaubtenstandes der kgl. bayerischen Infanterie: Teil 7 Dienst im Felde (Manöver) 9783486729139, 9783486729122

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Handbuch für den Einjährig-Freiwilligen, den Unteroffizier, Offiziersaspiranten und Offizier des Beurlaubtenstandes der kgl. bayerischen Infanterie: Teil 7 Dienst im Felde (Manöver)
 9783486729139, 9783486729122

Table of contents :
Inhaltsübersicht
Inhalts-Verzeichnis
XXII. Abschnitt. Der Dienst im Felde
XXIII. Abschnitt. Das Gelände und dessen Darstellung
XXIV. Abschnitt. Feldbefestigung

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Handbuch für den

Einjahrig-Freiwilligen, Unteroffizier, Gffiziersafpiranten

Offizier des Beurlaubtenstandes

kgl. bayerischen Infanterie. VII. Teil: Dienst im Felde (Manöver).

Aus Reglements, Verordnungen rc. zusammengestellt von

L. Th. Müller und Th. V. Awehl.

Siebente, Vollständig duvrhgesehene Anftnge.

Mit 8 \ Abbildungen.

München. Druck und Verlag von TL Gldenbourg. 1897.

Inhaltsübersicht des Handbuches für Einjährig-Freiwillige. I. Teil. HeereSergLnzrrug und Dienstverhältnisse des Beurlaubtenstandes.

I. Abschnitt: Der einjährig-freiwillige Dienst. — H. Abschnitt: Ergänzung deS Heeres. — m. Abschnitt: Dienstverhältnisse des Beurlaubtenstandes.

II. Teil. HeereSorganisation.

IV. Abschnitt: Gliederung und Uniformierung deS HeereS.

III. Teil. Innerer Dienst.

V. Abschnitt: Militärische Berufspflichten. (Kriegsartikel.) — VI. Abschnitt: Rang- und Vorgesetztenverhältnisse. — VII. Abschnitt: Allgemeine Dienstver­ hältnisse. — VIII. Abschnitt: Dienstverhältnisse der aktiven Unteroffiziere. — IX. Abschnitt: DienstveMltnisse der aktiven Offiziere. — X. Abschnitt: Mili­ tärischer Schriftverkehr.

IV. Teil. Verwaltung, Sanitätsdienst.

XI. Abschnitt: Bekleidung und Ausrüstung. — XII. Abschnitt: Besoldung, Verpflegung, Unterkunft, Pension. — XIII. Abschnitt: Sanitätsdienst.

V. Teil. Disziplin, Rechtspflege, Ehrengerichte, Auszeichnungen. XIV. Abschnitt: Disziplin, Strafrechtspflege, Ehrengerichte. — XV. Ab­ schnitt: Belohnungen und Auszeichnungen.

VI. Teil. Gymnastik, Exerzieren, Waffen und Munition, Schießen, Garnisonsdienst.

XVI. Abschnitt: Turnen. — XVH. Abschnitt: Bajonettieren. — XVIH. Ab­ schnitt: Waffen und Munition. — XIX. Abschnitt: Schießen. — XX. Abschnitt: Exerzieren. — XXL Abschnitt: Garnisonsdienst.

VII. Teil. Dienst im Felde (Manöver).

XXH. Abschnitt: Felddienst, Gefechtslehre, Manöver. — XXIII. Abschnitt: Das Gelände und dessen Darstellung. — XXIV. Abschnitt: Feldbefestigung.

Inhalts-Verzeichnis. Seite

XXII Abschnitt.

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7.

8.

Seite

! 9. Kapitel. Das Etappen wesen 49

§ 1. ObersteLeitung d. Etappen­ wesens ............................... Kapitel. Ordre de Bataille. § 2. Organisation d. Etappen­ Truppeneinteilung. . . 1 wesens ............................... 10. Kapitel. Das Gefecht . . Kapitel. Verbindung der § 1. Gefcchtszweck..................... Kommandobehörden und 8 2. Angriff und Verteidigung Truppen .................... 1 8 3. Durchführung des Angriffs 8 1. Befehlserteilung.... 1 § 4. Durchführung d. Verteidi­ § 2. Nachrichten. Meldungen. gung ............................... Berichte................................ 3 § 5. Das Gefecht der Infanterie § 3. Übermittelung von Be­ § 6. Das Gefecht der Kavallerie fehlen und Meldungen 6 § 7. Das Gefecht der Artillerie § 4. Allgemeine Grundsätze für 8 8. Die Ortsgefechte . . . den schriftlichen Verkehr . 7 11. Kapitel. Besondere Unter­ Kapitel. Aufklärung. . . 10 nehmungen ..................... Kapitel. Sicherung . . . 11 8 1. Der Überfall . . . . 8 2. Der Hinterhalt und das § 1. Allgemeines......................... 11 Versteck............................... § 2. Sicherung des Marsches. 11 § 3. Vorposten.............................. 15 8 3. Deckung von Arbeiten im Felde............................... Kapitel. Marsch......................... 30 8 4. Deckung eines Transportes Kapitel. Unterkunft ... 34 8 5. Angriff eines Transportes § 1. Einleitung......................... 34 8 6 Beitreibungen § 2. Ortsunterkunst . . 34 8 7. Deckung und Zerstörung 8 3. Ortsbiwak. . . 38 von rückwärtigen Verbin­ 8 4. Biwak................................... 39 dungen ............................... 8 5. Verwendung der tragbaren | 12. Kapitel Bestimmungen für Zeltausrüstung .... 43 1 die Her bst Übungen Kapitel. Bagagen. Munii 8 1. Allgemeines..................... 8 2. Zeiteinteilung .... ti onskolonnen u. Trains 44 8 3. Regiments- und Brigade§ 1. Bagagen.............................. 44 Exerzieren . . . . . 8 2. Munitionskolonnen und 8 4 Besondere KavallerieTrains................................... 45 Übungen .......................... Kapitel. Beförderung auf ; 8 5. Manöver.......................... Eisenbahnen.........................46 ; Orr Dienst im Felde.

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IV

Inhalts-Verzeichnis.

Seite XXIII. Abschnitt. Las Gelände und besten Darstellung.

1.Kapitel. Das Gelände . . 8 1. Allgemeine Begriffe . . 8 2. Ebenen, Erhebungen und Vertiefungen..................... 8 3. Gewässer.......................... § 4. Beschaffenheit des Bodens, Bewachsung, Wohnplätze, Wege............................... 8 5. Anhaltspunkte für Beur­ teilung und Erkundung des Geländes .... 8 6. Berichte über erkundetes Gelände (Rekognoszierungsberichte).... 2.Kapitel. Darstellung des Geländes............................... 8 1. Darstellung der Situation 8 2. Darstellung d. Erhebungen und Vertiefungen . 8 3. Krokis............................... 8 4. Kartenlcsen u Orientieren

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XXIV. Abschnitt.

Feldbefestigung. 1. Kapitel. Allgemeine Ge­ sichtspunkte .............................140 § 1. Zweck und Anwendung der Feldbefestigung .... 140 § 2. Wahl einer Verteidigungs­ stellung ............................. 140 § 3. Anordnung von Feldbe­ festigungen ....................... 141 § 4. Verwendung der Truppen für Befestigungsarbeiten. Schanzzeug, Arbeitslei­ stung .............................143 § 5. Stärke der feldmäßigen Deckungen........................144

Seite

2. Kapitel. Ausführung der Feldbefestigungsarbeilen 145 § 1. Einrichten d. Vorgeländes 145 § 2. Schützen- und Deckungs­ gräben für Infanterie' . 146 § 3. Eindeckungen in Schützenund Deckungsgräben . . 149 § 4. Sonstige Einrichtungen in Schützengräben .... 154 § 5 Verwertung vorhandener Deckungen zur Verteidi­ gung ................................. 155 § 6. Schanzen.......................... 160 § 7. Hindernisse..................... 161 3. Kapitel. Angriffsarbeilen der Infanterie u. Pioniere 164 § 1. Allgemeines....................... 164 § 2. Formen der Laufgräben. 165 § 3. Herstellung d. Laufgräben 166 § 4. Erweiterung und beson­ dere Einrichtungen der Laufgräben .... . . . 167 § 5. Beseitigen u. Überwinden von Hindernissen ... 167 4. Kapitel. Ortsverbindungen 168 § 1. Wege.....................'. . 168 § 2. Eisenbahnen....................... 168 § 3. Zerstörung v. Telegraphen 170 5. Kapitel. Überwindung von Wasserhindernissen . 171 § 1. Furten und Eisdecken. 171 § 2. Übersetzen von Truppen. 171 § 3. Behelfsbrückenbau . . .171 6 Kapitel. Einrichtungen für Biwaks.......................................177 § 1. Kocheinrickstungen ... 177 § 2. Biwakfeuer u. Wmdschirme 178 § 3. Trinkwasser, Tränken . 179 § 4. Latrinen............................ 179

XXII. Abschnitt. Der Dienst im (Felddienst-Ordnung — 1894.)

1. Kapitel. Ordre de Bataille.

Truppeneintetlung.

1. Die mit der Mobilmachung der Feldarmee oder einzelner Teile derselben erlassene Ordre de Bataille regelt die Befehls- und Ver­ waltungsverhältnisse für den ganzen Feldzug. Über die Zusammensetzung der FeÜmrmee s. IV. Abschnitt Kap. 4. 2. Die Truppeneinteilung ^bringt die vorübergehende Zu­ sammenstellung der Truppen für die besonderen operativen und taktischen Zwecke (Avantgarde, Arrieregarde, Seiten-Detachement) zum Ausdruck. Sie wird der Ordre de Bataille angepaßt, um deren Verbände möglichst zu erhalten.

2. Kapitel. Verbindung der Kommandobehörden und Truppen.

§ 1.

Befehlserteilung.

1. Allgemeines. Für die Leitung der Truppen durch die höheren Truppenführer bildet der schriftliche Befehl die Regel. Handelt es sich um einfache Anordnungen oder einen einzelnen Auf­ trag, so erfolgt der Befehl mündlich und vereinfacht sich schließlich bis zum Kommandowort. Als allgemeine Regel ist festzuhalten, daß ein Befehl alles das, aber auch nur das enthalten muß, was ein Untergebener zur Er­ reichung des Zwecks nicht selbständig anordnen kann. Es muß also Müller und v. Lwehr, Handbuch f._Einjährig.Freiwillige. VH. T.

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XXII. Abschnitt.

Der Dienst im Felde.

ein Befehl kurz, klar und bestimmt, auch dem Gesichtskreise des Em­ pfängers angepaßt sein. Längere schriftliche Befehle werden unter Zu­ sammenfassen des dem Sinne nach Zusammengehörigen in Nummern gegliedert. Befehle, bis zu deren Ausführung längere Zeit vergeht, während welcher sich die Verhältnisse ändern können, müssen sich aller Einzelheiten enthalten. Dasselbe gilt, wenn die näheren Umstände der Ausführung sich vom Befehlenden vorher nicht übersehen lassen. Es genügt alsdann eine Direktive. Sie muß den Zweck betonen, auf den es an­ kommt, die Mittel zur Ausführung aber überlassen. In der Zeit weit vorgreifende und ins Einzelne gehende Anordnungen gelangen selten voll­ ständig zur Ausführung. 2. Operations-Befehle. Operations-Befehle werden von allen Kommandostellen mit deren Titel bezeichnet (Korps-Befehl, Divisions­ Befehl 2C.) oder mit der durch die Truppeneinteilung gegebenen Stelle (Avantgarden-Befehl, Vorposten-Befehl, Detachements-Befehl).

Bei den Operations-Befehlen wird in der Regel nachstehende Reihen­ folge eingehalten: Nachrichten über den Feind, soweit diese für den Empfänger von Bedeutung sind, — die eigene allgemeine Absicht, soweit solche den Truppen mitzuteilen erforderlich ist, — die Aufgaben der einzelnen, durch die Truppeneinteilung gegebenen Verbände, — der Befehl für die abgezweigte große Bagage, Munitions-Kolonnen und Trains, soweit dies für die Truppe von Bedeutung ist, — und schließlich der Aufent­ haltsort des Befehlenden für den Beginn der Bewegungen.

In der Truppeneinteilung, welche meistens getrennt vom Wortlaut des Befehls gegeben wird, sind die Truppen waffenweise (Infanterie, Kavallerie, Artillerie re.) aufgeführt. Muß die Marschordnung ausnahms­ weise schon im schriftlichen Befehle gegeben werden, so werden die Truppen nach dieser aufgeführt, und wird das Wort „Truppeneinteilung" durch den Zusatz: („gleichzeitig Marschordnung") erläutert. Auch in dem kleineren Verhältnisse selbständiger Detachements ist eine solche oder ähnliche Ordnung des Befehles anwendbar. Der untere Befehlshaber wird sich übrigens meist auf kurze Nachricht zur Versammlung der Truppe beschränken und alles weitere dann münd­ lich befehlen. Vermutungen, Erwartungen und Begründungen der angeordneten Maßnahmen, eingehende Vorschriften für verschiedene als möglich be­ zeichnete Fälle sind wenig geeignet, das Vertrauen der Truppe zu stärken, deshalb fortzulassen.

Anordnungen für einen etwaigen Rückzug werden nur den nächsten Stellen und immer nur vertraulich mitgeteilt.

3. Tages-Befehle. Befehle, welche sich nicht ^unmittelbar auf die Operationen beziehen, wie solche über den inneren Dienst, Ein­ gaben 2C. werden von den Operations-Befehlen getrennt. Sie werden als Tages-Befehle bezeichnet. (Korps-Tages-Befehl, Divisions-TagesBefehl 2C.)

2. Kapitel.

Verbindung der Kommandobehörden und Truppen.

§ 2. Nachrichten.

Meldungen.

Berichte.

1. Nachrichten. Meldungen. Für die Erteilung richtiger und angemessener Befehle ist die Kenntnis der Sachlage von Wichtigkeit. Einen Anhalt hierzu bieten die von den oberen Kommandobehörden ergehenden Nachrichten und diejenigen Mitteilungen, welche benachbarte Stellen über ihre Wahrnehmungen einander zu machen verpflichtet sind. Weiter tragen hierzu bei die Ergebnisse des Kundschaftsdienstes sowie die an Ort und Stelle von allen Truppen-Befehlshabern zu veranlassenden Ermittelungen. Neben den Aussagen der Einwohner kann die Beschlagnahme von Zeitungen, Briefen, Telegrammen (Schriftstreifen) und sonstigen Schrift­ stücken auf den Verkehrsanstalten rc. wichtige Aufschlüsse geben. Eine weitere Unterlage bilden die Aussagen von Gefangenen und zurückgelassenen Kranken. Deren Vernehmung erstreckt sich zweckmäßig auf: Feststellung des Truppenteils, der Verbände, der Namen der höheren Truppenführer, der letzten Nachtquartiere, der Märsche, des Zustandes, der Stimmung der feindlichen Truppen rc. Sichere Schlüsse ergibt allerdings erst die unmittelbare Aufklärung durch Aufsuchen und Beobachten des Feindes, vor allem der Zusammen­ fluß der Wahrnehmungen von möglichst vielen Punkten. Die Patrouillen, vorgeschobene Abteilungen, Vorposten, Avantgarden, Truppen-Befehls­ haber, Kommandobehörden sind deshalb verpflichtet, die vorgesetzten Führer sobald und so weit wie möglich über die Lage zu orientieren. Oft ist es für den Führer schon wichtig zu erfahren, daß in einer bestimmten Zeit die Verhältnisse sich nicht geändert haben, oder daß und wo der Feind noch nicht gefunden worden ist. Auch Bestätigungen bereits vorliegender Nachrichten sind häufig von besonderem Wert. Bei Abfassung der Meldung ist zu unterscheiden, was der Meldende selbst gesehen, was ein anderer bemerkt oder ausgesagt hat, und was lediglich Verinutung ist. Die Quelle, aus der die Nachricht stammt, ist anzugeben; Vermutungen sind zu begründen. Von großer Wichtigkeit ist die genaue Angabe von Zahlen, Zeit und Ort. Der Ausdruck „lange Kolonnen" z. B. gewinnt wesentlich an Wert, wenn der Meldende hinzusetzen kann: „welche ich auf 4'bis 6 Bataillone und einige Batterien schätze". Ebenso wichtig ist es, zu erfahren, wann und wo, in welcher Marschrichtung rc. die Truppen ge­ sehen wurden, namentlich, wo zu bestimmter Zeit sich deren Tete bezw. Queue befand rc. Das Gefecht gibt den sichersten Anhalt für Beurteilung der'Lage. Deshalb ist es für die obere Führung von größtem Werte, von der im Gefechte stehenden Truppe durch Meldungen orientiert zu werden. Beim Schluß eines Gefechts ist ausführlich zu melden, welche Korps, Regimenter rc. gegenüber standen, in welchem Zustande sich der Feind befindet, welche Richtung er beim Rückzüge eingeschlagen hat rc. Erfordern dringende Fälle ein gleichzeitiges Melden an. mehrere Stellen, so wird dies in jeder Meldung vermerkt. Ist das Übergehen einer Zwischenstelle unvermeidlich, so muß die Meldung an diese bald­ möglichst und mit dem nötigen Vermerk nachgeholt werden.

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XXH. Abschnitt.

Der Dienst im Felde.

Benachbarte Abtellungen müssen sich über wesentliche Wahrnehmungen beim Gegner oder Änderungen der eigenen Lage gegenseitig unterrichten.

2. Berichte. Ein äußerlicher Unterschied zwischen Meldung und Bericht hat im Felde keine Bedeutung. Der Bericht, in der Regel im Zimmer und mit mehr Muße abgefaßt, blldet meist die Ergänzung kurzer Meldungen und gewinnt damit den Wert größerer Ausführlichkeit. -Der Berichtende hat seine Person stets mit „ich", „meine" re., nicht mit „der Unterzeichnete" rc. auszudrücken. Die nach jedem Gefecht unerläßliche kurze Meldung macht eingehendere Gefechts b erickte nicht entbehrlich. Solche sind vielmehr möglichst bald nach dem Gefecht aufzustellen. In denselben ist das zu Erzählende zeitlich zu ordnen und nach örtlichen Gruppen zu gliedern. Befehle wie Meldungen, welche während der zu schildernden Hand­ lung eingegangen sind und dieselbe beeinflußt haben, werden abschriftlich im Texte ausgenommen oder als Anlagen beigefügt. Bei Anferttgung von Übungsarbeiten kommt es zunächst wesentlich auf ihren Inhalt an. Aber auch die Form ist von großem Werth; sie gibt einen Anhalt für die Bearbeitung und erleichtert das Verständnis. Bei Anferttgung derartiger Arbeiten ist daher Folgendes zu beachten: Soll der Bericht über eine stattgefundene Offizier-Felddienstübung in kriegsmäßiger Form, sei es als Text eines Befehls, einer Meldung re. oder als Kroki mit Erläuterung, im Gelände angefertigt werden, so ist hierzu die Meldekarte zu benutzen. Derselben wird, wo es erforderlich, eine andere Meldekarte mit dem Aufttage beigefügt. Soll dagegen der Bericht im Zimmer angeferttgt werden, so kann dies nach Anordnung des Leitenden entweder lediglich in Form eines Krotts mit den nötigen Erläuterungen oder in Form eines Berichtes erfolgen. Für letzteren gelten die nachstehenden Bestimmungen: Der gebrochene Formalbogen enthält auf der linken Seite die „Aufgabe", am Schluß derselben Name und Charge des Auftragstellers. Etwaige Anord­ nungen des letzteren, welche nicht unmittelbar zur taktischen Übung gehören (Anzug, mitzunehmende Munitton re.) werden nicht ausgenommen, wohl aber die Besttmmung über..den Sammelplatz, etwaiges Markieren von Truppen rc. und den Beginn der Übung.

Der Text der Ausarbeitung kommt auf die rechte Sette und fängt in Höhe der Zeile an, in welcher links die Aufgabe schließt. Als Überschrift wird quer über die Bruchlinie „Bericht" gesetzt. Der Bericht beginnt mit Ort und Datum. Schriftlich erlassene Befehle („Detachements-Befehl", „Borposten-Befehl", „Befehl" rc. als Überschrift) werden unter Anführung von Ort, Tag und Stunde rc. im Wortlaut, mündlich erteilte ihrem wesentlichen Inhalte nach auf­ geführt. Die nur bei größeren Verbänden erforderliche „Truppeneintei­ lung" ist links seitwärts herauszurücken. In derselben sind bei den einzelnen Gliedern (Avantgarde oder Vortrupp rc.) die Führer zu nennen; ein Führer des Gros wird nur ausnahmsweise bestimmt. Unter dem Befehl wird kurz die Art der Mitteilung vermertt; z. B. an Gros mündlich, an rechte Seilendeckung durch Ordonnanz schriftlich rc. Nach dem Befehl folgt die kriegsmäßige Schilderung des Verlaufes der Übung. Die Darstellung muß an und für sich volles Verständnis gewähren; das Kroki bildet die Ergänzung und dient zur Erleichterung der^Durchsicht.

2. Kapitel.

Verbindung der Kommandobehörden und Truppen.

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Während der Übung eingegangene Mitteilungen des Leitenden werden an betreffender Stelle an der linken Seite des Bogens niedergeschrieben.

Eingegangene sowie erstattete Meldungen werden im Text wörtlich oder ihrem wesentlichen Inhalte nach unter Zeitangabe aufgeführt. Der Bericht wird durch Namensunterschrift, Charge und Truppenteil deS Verfassers abgeschlossen. Alle eingegangenen Meldekarten werden zeitlich geordnet und numeriert an einen besonderen Bogen derart angeklebt, daß sie — rechts herausgeklappt — gelesen werden können. Der Bogen wird der Arbeit angeheftet. Alle im Text workommenden Namen und Bezeichnungen müssen in dem Kroki oder der Übersichtsskizze enthalten sein.

'Beschreibungen des Geländes finden in der Regel im Text keine Aufnahme. An ihre Stelle tritt das Kroki. Dasselbe soll mit einer nötigenfalls zu gebendenÜbersichtsskizze für den Zweck des Berichts die Karte ersetzen. Der Maßstab des Krokis ist in der Regel 1:25000; bei wichtigen Ein­ zelheiten 1:12500; bei größeren Terrainabschnitten 1:50000, nach Bedarf noch kleiner. Ob das Kroki in Bleistift oder Tinte, in Buntstift oder Farben auszuführen ist, bleibt dem Zeichner überlassen. Über die Anfertigung von Krokis s. XXIII. Abschnitt. Die Höhenzeichnung kann durch Bergstriche, Horizontalen, in Tusch­ oder Wischmanier erfolgen. Wasserläufe sind mit Pfeilstrich, einmündende Wege mit „von (nach) A.... x km" zu bezeichnen. Mr die Art des Einzeichnens der Truppen und deren abgekürzte Be­ zeichnung sind im allgemeinen die im Generalstabe gebräuchlichen Formen maßaebend. Die eigene Partei ist mit blau, die des Gegners mit rot einzutragen. Sind verschiedene Gefechtsabschnitte darzustellen, so müssen diese durch die Art der Truppeneinzeichnung deutlich erkennbar sein (hell, dunkel, ausgefüllt, un­ ausgefüllt, schraffiert rc.), stets aber in denselben Farben, blau und rot, auS-eführt werden. Sind die Truppen des Gegners nicht genauer anzugeben, so genügt die ungefähre Bezeichnung derselben durch rote Linien. An einer freien Stelle des Krokis wird die „Erläuterung" gegeben. Diese muß zunächst die Truppeneinzeichnung erklären und etwa verwendete Buch­ staben (a. a., B. B. re.), welche sich in Bericht und Kroki wiederholen, über­ sichtlich zusammenstellen. Ferner werden in der Erläuterung aufgenommen etwa sonst zum- Ver­ ständnis nötige Angaben, welche aus der Zeichnung nicht erkennbar sein könyen ei a b einen etwa Handbreite hohen Rand stehen, weil dadurch das Halten der Kochgeschirrdeckel erleichtert und die Hand vor der Hitze geschützt wird. Bei felsigem oder nassem Unter­ grund, sowie bei Regenwetter werden in der Windrichtung Kochgräben von etwa 1 Fußlänge oberer Breite und gleicher Tiefe ausgehoben. Länge in der Regel für eine Korporalschaft. Bild 161 (Bild 161.)

§ 2. Bttvakfener und Windschirme. Bei Biwakfeuer wird die Feuerstelle durch eine kreisförmige, in der Mitte vertiefte Anschüttung und einen Graben begrenzt, welch letzterer gleichzeitig als Sitzbank für die Mannschaften dient. (Bild 162.)

Bild 162.

Bei sehr niederer Temperatur und kaltem Winde kann daS Biwak­ feuer noch mit einem Windschirme aus Stroh kreisförmig umgeben werden. Die Seite, wohin der Rauch zieht, bleibt frei (Bild 162). Der Bau von Schirmen als Schutz gegen Regen ist durch die Einführung der Zelte überflüssig geworden. Sind außer reichlichem Eindeckungsmateriale auch Stangen vorhanden, dann kann man auch dachförmige Windschirme anwenden. In Lagern werden die Kocheinrichtungen verbessert, Lagerhüttm, Schilderhäuser rc. gebaut.

6. Kapitel.

§ 3. Trinkwasser.

Einrichtungen für Biwaks.

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Tränken.

Schmale Wasserläufe von geringer Stärke sind durch An­ stauung zur Entnahme des Wasserbedarfs einzurichten. Man stellt alsdann durch zwei Dämme zwei Wasserbecken her; ein oberes zur Entnahme des Trink- und Kochwassers, ein unteres zum Reinigen der Kochgeschirre u. s. w. Um einem Verderben des Wassers vorzubeugen, werden die Wasser­ becken ab und zu, am besten jeden Abend, abgelassen und nach dem Ab­ fließen die Dämme wieder zugesetzt. Trübes Wasser in Brunnen oder sonstigen Wasserbehältern läßt sich klären durch auf den Boden ausgebreitete Holzkohle, darüber Quarz oder Kies. Fäulnis kann man verhüten durch eingeworfenes Salz.

In fließendem Wasser von zu geringer (0,5 m) Tiefe ist die Tränke durch eine Stauvorrichtung aus Baumstämmen, Steinen, Strauch u. s. w. zu verbessern. Gute, nicht zu steile Zugänge sind stets erforderlich und nötigenfalls anzulegen. Bei sumpfigen Ufern hilft man sich durch Be­ nutzung von Trögen, aus Brettern gefertigt, mit Leinwand ausgeschlagen, entweder auf die Erde oder auf Böcke gestellt und mittels Pumpen oder Eimern an Stricken oder Stangen gefüllt.

§ 4. Latrinen. Hierzu genügt ein Graben, welcher, wenn angängig, windabwärts vom Biwakplatz einzurichten ist. Bei längerer Benutzung tägliches Zu­ schütten des Unrates mit Erde oder Asche.

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