Grundzüge der Physischen Erdkunde [6., umgearb. und verbes. Aufl. Reprint 2020]
 9783112350522, 9783112350515

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GBUNDZÜGE DER

PHYSISCHEN ERDKUNDE VON

DR. ALEXANDER SüPAN PROFESSOR DER GEOGRAPHIE AN DER UNIVERSITÄT BRESLAU

SECHSTE, UMGEARBEITETE UND VERBESSERTE AUFLAGE

MIT 277 ABBILDUNGEN IM TEXT UND ZWANZIG KARTEN IN FARBENDRUCK

LEIPZIG VERLAG VON VEIT & COMP. 1916

Alle Rechte vorbehalten.

Druck von Metzger & Wittig in Leipzig.

Vorwort. Bei der Umarbeitung des vorliegenden Werkes betrachtete ich es als meine Hauptaufgabe, die morphologischen und dynamischen Abschnitte dem modernen Stande unserer Wissenschaft völlig anzupassen.

Die große Verbreitung, die die grundstürzenden Anschau-

ungen der amerikanischen Schule durch die unermüdliche Propaganda von Prof. DAVIS auch in europäischen Kreisen gewonnen haben, nötigt jeden Geographielehrer zu klarer Stellungnahme. fache Ablehnung ist nicht mehr möglich, da die

Ein-

amerikanische

Theorie nicht bloß durch frappierende Neuheit Anhänger gewonnen hat, sondern auch nach meiner Überzeugung einen richtigen und fruchtbaren Kern enthält.

Auch genügt es nicht mehr, da und dort

die kritische Sonde anzulegen und sich auf negative Kritik zu beschränken, sondern es gilt, dem System DAVIS ein anderes System entgegenzustellen, wie es PASSAGE schon versucht hat.

Ich hatte

ursprünglich die Absicht, vorerst einmal in einer größeren Abhandlung mich mit DAVIS gründlich und systematisch auseinanderzusetzen, aber die Zeit und der Verleger drängten, und schließlich hoffte ich, meine Ansichten auch in dem engen Rahmen dieses Lehrbuches mit genügender Klarheit zum Ausdruck bringen zu können. Es sind besonders die Kapitel über die exogenen Wirkungen und die erste, größere Hälfte des morphologischen Abschnitts, die diesem Gegenstande gewidmet sind. Eine

monatelange

Kriegsausbruch

mit

Erkrankung und die

sich brachte,

Störungen, die der

verzögerten

die Ausgabe

der

6. Auflage, und das hatte einige bedauerliche Übelstände zur Folge. Die erste Hälfte war schon vor Jahresfrist fertig gedruckt, und

IV

Vorwort

mehrere wertvolle Beiträge, die mir erst seitdem bekannt geworden sind, konnten nicht mehr berücksichtigt werden. Ich darf es mii; zum Verdienst anrechnen, daß sich der Text trotz vielfacher Umgestaltung und trotz Aufnahme neuer Figuren nur um 10 Seiten vermehrt hat. Das war nur dadurch möglich, daß manches nicht nur stilistisch, sondern auch sachlich gekürzt wurde. Ich nehme an, daß das Buch dadurch geographischer geworden ist. Für freundliche Unterstützung beim Korrekturlesen, bei der Ausarbeitung des Index u. a. bin ich den Herren Privatdozent Dr. ERICH OBST in Marburg a. L . , Professor Dr. CLEMENS SOHAEFER und Privatdozent Dr. BRUNO DIETRICH in Breslau zu lebhaftem Danke verpflichtet. Breslau, den 24. Juli 1915.

A. Supan.

Inhalt. Erster Abschnitt. Der Erdkörper und die Grundzüge seiner Oberflächengestaltung. Die Gestalt und Gröfie der Erde. S. 1. Entwicklung der Erde. S. 2. — Gestalt der Erde. S. 4. — Dimensionen der Erde. S. 6. — Flächenberechnung. S. 6. — Literaturnachweise S. 7. Di» Teile des Erdkörpers. S. 8. Der Erdkern. S. 8. — Die Erdkruste. S. 15. — Literaturnachweise S. 17., Die Energiequellen. S. 17. Die Wirkungen der unterirdischen Kräfte. S. 18. — Die solaren Wirkungen. S. 19. — Die Anziehung von Sonne und Mond. S. 21. •— Die Rotation der Erde. S. 21. — Literaturnachweise S. 23. Geschichte der Erde. S. 24. Literaturnachweise S. 28. Die Grundzüge der Gestaltung der Erdoberfläche. S. 28. Verhältnis von Waaser und Land. S. 28. — Einteilung des Ozeans. S. 32. — Einteilung des Li ndes. S. 34. — Oberflächengestaltung des Festlandes. S. 37. — Das Gestaltungsgesetz. S. 43. — Vertikaler Aufbau der Erdkruste. S. 46. — Mittlere Höhen und Tiefen. S. 48. — Literaturnachweise S. 63.

Zweiter Abschnitt.

Die Lufthülle.

Allgemeine Vorbemerkungen. S. 55. Die Schwankungen. S. 55. — Höhe der Lufthülle. S. 56. — Zusammensetzung der Luft. S. 56. — Literaturnachweise S. 59. Die Erleuchtung und Erwärmung der Erdoberfläche. S. 59. Wärmequellen. S. 59. — Die Bestrahlungsgesetze. S. 60. — Das Grundgesetz des solaren Klimas. S. 63. — Einfluß der Lufthülle. S. 65. — Verteilung der Wärmemengen. S. 66. — Dauer des Sonnenscheins. S. 67. — Das Polarlicht. S. 69. — Literaturnachweise S. 72. Die Änderung der Temperatur mit der Höhe. S. 73. Wärmequellen der oberen Luftschichten. S. 73. — Freie Atmosphäre. S. 74. — Gebirge. S. 78. — Thermische Verschiedenheiten des Höhenklimas. S. 81. — Plateaus. S. 83. — Reduktion der Temperatur auf das Meeresniveau. S. 85. — Literaturnachweise S. 86. Die horizontale Verteilung der Temperatur. S. 86. Normale Temperaturverteilung. S. 88. — Abweichungen. S. 89. — Temperaturverteilung in den extremen Monaten. S. 92. — Durchschnittstemperatur der Parallelkreise, Meridiane, Erdteile und Meere. S. 97. — Isanomalen. S. 100. — Temperaturzonen. S. 100. — Literaturnachweise S. 105. Die periodischen und unperiodischen Veränderungen der Temperatur. S. 105. Die tägliche Temperaturschwankung. S. 105. — Die jährliche TemperaturSchwankung. S. 109. — Temperaturveränderlichkeit. S. 112. — Mittlere Abweichung. S. 115. — Literaturnachweise S. 117. Windsysteme und Windgebiete. S. 117. Windgesetze. S. 117. — Antizyklonen. S. 119. — Zyklonen. S. 121. — Passate. S. 126. — Allgemeine Luftzirkulation. S. 128. — Literaturnachweise S. 131.

VI

Inhalt

Luftdruck und Windverteilung in den extremen Jahreszeiten. S. 132. Die Isobarenkarten. S. 132. — Die südliche subtropische Hochdruckzone und das aibantarktische Windsystem. S. 132. — Das Passatgebiet und die nördliche Halbkugel im nördlichen Winter. S. 133. — Das Passatgebiet und die nördliche Halbkugel im nördlichen Sommer. S. 137. — Mittlere monatliche Barometerschwankungen. S. 139. — Die periodischen Luftmassenverschiebungen und die Breitenschwankungen. S. 140. — Literaturnachweise S. 141. Lokale Winde. S. 141. Lokale Windsysteme. S. 142. — Einfluß lokaler Verhältnisse auf die Winde. S. 143;, — Literaturnachweise S. 147. Der Wasserdampf in der Atmosphäre und die Ursachen seiner Kondensation. S. 148. — Verschiedene Maße der Luftfeuchtigkeit. S. 148. — Die Winde als Verbreiter des Wasserdampfes. S. 151. — Kondensation des Wasserdampfes S. 151. — Literaturnachweise S. 154. Die Verteilung der jährlichen Niederschlagsmengen. S. 154. Gesetze der Verbreitung der Niederschläge. S. 154. — Die warme Zone. S. 162. —Der regenarme Gürtel. S. 164. — Die gemäßigten Zonen. S. 166. — Mittlere Regenwahrscheinlichkeit. S. 168. — Literaturnachweise S. 170. Die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge. S. 171. Winter- und Sommerregen. S. 171. — Die jährliche Niederschlagsschwankung. S. 173. — Die gemäßigten Zonen. S. 175. — Die Etesiengebiete. S. 176. — Tropenzone. S. 178. — Schwankungen des Regenfalls. S. 180. — Gewitter. S. 181. — Hagel. S. 182. —• Literaturnachweise S. 183. Verbreitung des Schnees. S. 183. Verbreitung. S. 183. — Die Schneegrenze. S. 184. — Verteilung der Schneegrenze. S. 189. — Die obere Schneegrenze. S. 191. — Literaturnachweise S. 192. Gletscher. S. 192. Begriff und Einteilung der Gletscher. S. 193. — Die Gletscherzunge. S. 196. — Das Leben des Gletschers. S. 198. — Gletschertheorie und Gletscherstruktur. S. 202. — Theorie des stationären Gletschers. S. 209. — Moränen. S. 211. — Gletscherschwankungen. S. 215. — Literaturnachweise S. 219. Die geographische Verteilung der Oletscher. S. 221. Die Tropen. S. 221. — Gemäßigte Zonen. S. 223. — Polare Zonen. S. 227. — Eisberge. S.230. — Literaturnachweise S. 232. Das Klima. S. 233. Klimaprovinzen. S. 233. — Die 35 jährigen Schwankungen. S. 236. — Säkulare Perioden. S. 243. — Geologische Perioden. S. 244. — Klimaänderungen. S. 253. — Einfluß des Waldes. S. 256. — Literaturnachweise S. 258.

Dritter Abschnitt.

Das Meer.

Morphologie des Meeres. S. 261. Gliederung des Weltmeeres. S. 261. — Unterseeische Bodenformen. S. 264. — Vertikalgliederung des Weltmeeres. S. 270. — Bedeckung des Meeresbodens. S. 274. — Literaturnachweise S. 279. Das Meerwasser. S. 280. Das Meeresniveau. S. 280. — Salzgehalt und spezifisches Gewicht. S. 285. — Gasgehalt. S. 291. — Farbe. S. 291. --- Literaturnachweise S. 294. Die Wellenbewegung. S. 294. Windwellen. S. 294. — Brandimg. S 299. — Benthonische Wellen. S. 301. — Stehende Wellen. S. 303. — Interne Wellen. S. 304. — Literaturnachweise S. 305. Die Gezeiten. S. 306. Theoretische Gezeiten. S. 306. — Wirkliche Gezeiten. S. 312. — Wellentheorien. S. 315. — Die harmonische Analyse. S. 319. — Gezeitenströme. S. 320. — Differentialtiden. S. 321. — Literaturnachweise S. 321.

Inhalt

VII

Die Heeresströmungen. S. 321. Bedingungen. S. 321. — Ozeanische Strömungen. S. 323. — Theorie. S. 326. — Nordatlantischer Ozean. S. 332. — Die übrigen Ozeane. S. 338. — Das Auftriebwasser. S. 340. — Literaturnachweise S. 342. Die Temperaturverteilung im Wasser. S. 343. Die Oberflächentemperatur des Meeres. S. 343. —• Tiefentemperatur in Süßwasserseen. S. 346. — Tiefentemperaturen im Salzwasser. S. 351. — Ozeane. S. 354. — Die Polarmeere. S. 360. — Das Meereis. S. 363. — Literaturnachweise S. 368.

Vierter Abschnitt.

Dynamik des Landes.

Die Hauptformen der Dislokationen. S. 371. Theorien. S. 374. — Literaturnachweise S. 380. Die vulkanischen Ausbrüche. S. 382. Eruptionsprodukte. S. 383. — Die vulkanischen Ausbrüche. S. 384. — Überblick der Vulkanformen. S. 394. — STÜBELS Einteilung. S. 396. — Erlöschen der Vulkane. S. 398. — Geographische Verbreitung der Vulkane. S. 400. — Theorie des Vulkanismus. S. 407. — Schlammsprudel. S. 413. — Literaturnachweise S. 416. Erdbeben. S. 418. Bodenbewegungen. S. 418. — Die seismischen Wellen. S. 419. — Die Teile des seismischen Feldes. S. 423. — Dauer. S. 426. — Intensität und Wirkungen. S. 427. — Areal. S. 431. — Ursachen. S. 432. — Einteilung der Beben. S. 439. — Periodizität. S. 440. — Literaturnachweise S. 442. Moderne Niveauveränderungen. S, 443. Einteilung. S. 443. — Litorale Niveauveränderungen. S. 444. — Theorien. S. 447. — Skandinavien. S. 449. — Höhere arktische Breiten. S. 456. — Die angebliche Meeresverschiebung zwischen Pol und Äquator. S. 458. — Mittelmeerländer. S. 462. — Binnenländische Niveauveränderungen. S. 465. — Schlußfolgerungen. S. 468. — Literaturnachweise S. 470. Übersicht der exogenen Wirkungen. S. 472. Literaturnachweise S. 477. Die Verwitterung. S. 477. Der Verwitterungsprozeß. S. 477. — Bodenarten. S. 481. Denudation. S. 484. — Literaturnachweise S. 492. Das Bodenwasser. S. 493. Der Kreislauf des Wassers. S. 493. — Das Bodenwasser. S. 493. — Grundwasser und Quellen im Lockerboden. S. 495. — Grundwasser und Quellen im zerklüfteten Gesteinsboden. S. 496. — Artesisches Wasser. S. 498. — Karstwasser. S. 498. — Einteilung der Quellen. S. 501. — Geysir. S. 504. — Literaturnachweise S. 507. Das fließende Wasser. S. 508. Wassermenge. S. 508. — Bewegung des Wassers. S. 516. — Die Arbeit der Flüsse. S. 519. — Flußablagerungen. S. 521. — Literaturnachweise S. 527. Die Erosionsarbeit des fliefienden Wassers. S. 528. Das Wesen der Erosionsarbeit. S. 528. — Beweise für die Talbildung durch Flußerosion. S. 529. — Talformen: 1. Grundriß. S. 533. — 2. Längsprofi]. S. 534. — 3. Querprofil. S. 539. — Ungleichmäßige Erosion. S. 544. — DAVIS' geographischer oder normaler Zyklus. S. 546. — Das Karstphänomen. S. 550. — Genetische Einteilung der Täler. S. 559. — Literaturnachweise S. 562. Die Frage der Talbildung durch Gletschererosion. S. 564. Ansichten darüber. S. 564. — Das hochalpine Tal. S. 568. — Felsige Talterrassen und das Trogtal. S. 571. — Der Stufenbau. S. 574. — Ergebnis. S. 577. — Literaturnachweise S. 578. Deltabildungen. S. 579. Mündungsformen der Flüsse. S. 579. — Bau, Gestalt und Oberflächenform der Deltas. S. 581. — Wachstum der Deltas. S. 583. — Geographische Verbreitung der Deltas. S. 584. — Literaturnachweise S. 587.

vin

Inhalt

Die Arbeit des Windes. 8. 587. Winderosion. S. 587. —Äolische Sandablagerungen. S. 590. — Dünen. S. 592. — Staubablagerungen. S. 596. — Literaturnachweise S. 598. Die Arbeit des Meeres. S. 599. Begriff der Küste. S. 599. — Charakter der Küste. S. 600. — Die Brandung. S. 601. — Steilküsten. S. 602. — Zerstörung der Flachküsten. S. 608. — Erosion durch Gezeitenströmungen. S. 610. — Anschwemmung. S. 611. — Die Bilanz der Meeresarbeit. S. 615. — Literaturnachweise S. 616.

Die geographische Verbreitung der exogenen Wirkungen. S. 617. Bodentypen. S. 617. — Faciesgebiete. S. 621. — Gebirgsfacies. S. 626. — Literaturnachweise S. 627.

Fünfter Abschnitt. Morphologie des Landes. Übersicht. S. 629. Orographisches System. S 630. — Hypsometrische Systeme. S. 631. — Hypsometrie. S. 632. — Orometrie. S. 635. — Genetisches System. S. 636. — Literaturnachweise S. 638. Die Oberflächenformen der Flachschichtung. S. 638. Das Tafelland. S. 638. — Ausgefülite Landsenken. S. 641. — Peripherische Flachböden jugendlichen Altera. S. 645. — Bruchformen. S. 648. — Destruktionsformen. Täler und Erosionsgebirge. S. 653. — Denudationsstufen. S. 656. — Tafelrestberge. S. 660. — Literaturnachweise S. 661. Strukturformen des Faltengebirges. S. 662. Der Faltungsprozeß, S. 662. — Die reinen Strukturformen des Faltengebirges. S. 665. — Gestalt der Faltengebirge. S. 665. — Arten der Falten. S. 667. — Einteilung nach der Beschaffenheit und Anordnung des Gesteinsmaterials. S. 671. — Monoantiklinalen. S. 672. — Einfache Faltengebirge. S. 675. — Querprofil zusammengesetzter Gebirge. S. 676. — Bruchformen. S. 682. — Abgrenzung und Einteilung der Faltengebirge. S. 684. •— Beziehungen, der Faltengebirge zum ungefalteten Umland. S. 687. — Gipfelhöhen. S. 688. — Literaturnachweise S. 690. Die Gliederung der Gebirge. S. 692. Arten der Täler. S. 692. — Durchgangstäler, S. 694. — Anlage des Talnetzes in Faltengebirgen. S. 701. — Talwaaserscheiden. S. 704. — Aufschließung der Gebirge. S. 709. — Literaturnachweise S. 710. Die Destrnktionsformen des Faltengebirges. S. 710. L&ndstufen. S. 710. — Rumpfflächen. S. 711. — Rumpfrestberge. S. 716. — Rumpfschollengebirge. S. 718. — Oberflächenformen der Rumpfschollengebirge. S. 719. — Mehrflächige Rümpfe. S. 722. — Rumpfgebirge. S. 722. — Junge Peneplains, S. 726. — Literaturnachweise S. 728. Vulkanische Berge. S. 730. Einteilung. S. 731. — Aufgesetzte Stratovulkanberge. S. 733. — Aufgesetzte homogene Vulkane. S. 736. — • Einfluß der Lage der Eruptionsstellen. S. 736. — Umwandlung durch Destruktion und aufgedeckte Vulkanberge. S. 738. — Literaturnachweise S. 740.

Übersicht der orographischen and morphologischen Grofiformen der LandoberO&che. S. 740. Die Flösse. S. 742. Einteilung. S. 742. — Verteilung der Flüsse. S. 743. — Flußvermischung und Wasserteilung. S. 747. — Bau der Flußsysteme. S. 748. — Größe der Flüsse. S. 750. — Veränderungen der Flüsse. S. 751 — Literatur nachweise S. 756. Die Seen. S. 757. Hauptkategorien. Mündungsseen. S. 757. — Beckenformen. S. 758. — Dimensionen der Seebecken. Depressionen. S. 762. — Seengebiete. S. 765. — Süß- und Salzwasserseen. S. 770. — Erlöschen der Seen. S. 771. — Sumpf und Moor. S. 773. — Literaturnachweise S. 776.

Inhalt

IX

Die horizontale Gliederung des Festlandes. S. 777. Die Halbinseln. S. 777. — Inseln. S. 780. — Genetische Einteilung. S. 780. — Kontinentalinseln. S. 781. — Ursprüngliche Inseln. S. 784. — Koralleninseln. S. 786. — Theorie der Korallenriffe. S. 790. — Flora und Fauna der Kontinentalinseln. £!. 795. — Flora und Fauna der ursprünglichen Inseln. S. 799. — Literaturnachweise S. 801. Kiistenformen. S. 803. Haupttypen. S. 803. — Detailformen. S. 804. — Talbuchten. S. 806. — Natürliche Seehäfen und Meeresstraßen. S. 814. — Küstenentwicklung und mittlerer Küstenabstand. S. 816. — Literaturnachweise S. 818.

Sechster Abschnitt.

Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere.

Die geographischen Bedingungen des Pflanzenlebens. S. 820. Abhängigkeit vom Klima. S. 820. — Abhängigkeit vom Boden. S. 823. •— Pflanzenformationen. S. 825. — Literaturnachweise S. 826. Die Hauptzonen und Hauptregionen der Vegetation. S. 827. Tropische Pflanzenzone. S. 827. — Gemäßigte Zone. S. 832. — Polare Waldgrenzen. S. 834. — Polare Pflanzenzone. S. 835. — Pflanzenregionen. S. 837. — Literaturnachweise S. 842. Die wichtigsten Vegetationsformationen innerhalb der Waldgrenzen. S. 842. Tropenwald. S. 844. — Der Wald mittlerer und höherer Breiten. S. 847. •— Buschland. S. 849. — Savane. S. 851. — Wiesen und Weiden. S. 853. — Grassteppen. S. 854. — Wüstensteppen und Wüsten. S. 855. — Ausdehnung der Formationen. S. 859. — Literaturnachweise S. 859. Die Nutzpflanzen. S. 860. Zerealien. S. 861. — Andere Kulturpflanzen. S. 864. — Literaturnachweise S. 866. Die Lebensbedingungen der Tierwelt. S. 867. Beziehungen zwischen der Tier- und der Pflanzenwelt. S. 867. — Färbung. S. 869. — Abhängigkeit der Tiere vom Klima. S. 870. — Tropische Tierwelt. S. 872. — Polare Tierwelt. S. 873. — Vertikale Verteilung. S. 875. — Periodizität im Tierleben. S. 876. — Beziehungen der Tiere zueinander und zu dem Menschen. S. 876. —• Literaturnachweise S. 877. Die Flora und Fauna der Tropen und der südlichen Halbkugel. S. 878. Verbreitungstypen. S. 878. — Die Tropen der Alten und der Neuen Welt. S. 881. — Provinzielle Unterschiede in den tropischen Reichen. S. 884. — Die alten Kontinentalinseln. S. 885. — Australien. S. 886. — Der malaiische Archipel und Polynesien. S. 888. — Das Problem der südhemisphärischen Kontinentalzusammenhängß. S. 891. — Literaturnachweise S. 895. Flora und Fauna der mittleren und höheren Breiten der Nordhalbkugel. S. 897. Klimaänderung. S. 897. — Die südlichen Übergangsgebiete. S. 897. — Zentralasien. S. 900. — Die holoarktische Zone. S. 900. — Rückblick auf die Theorie der Landbrücken. S. 903. — Hochgebirge. S. 905. — Veränderungen in der Jetztzeit. S. 910. — Literaturnachweise S. 914. Die pflanzen- und tiergeographischen Einteilungen der festen Erdoberfläche. S. 915. Literaturnachweise S. 919. Register S. 920. Berichtigungen S. 983.

Verzeichnis der Kartenbeilagen. Tafel

I. II. III. IV. V. VI. VII. VTII. IX. X. XI. XII. XIII. XIV. XV. XVI. XVII. XVIII. XIX. XX.

Höhen und Tiefen der Erde. Die morphologische Dreiteilung des Landes. Jahres-Isothermen. Januar-Isothermen. Juli-Isothermen. Isanomalen der Lufttemperatur im Januar. Isanomalen der Lufttemperatur im Juli. Die Temperaturzonen der Erde. Linien gleicher jährlicher Temperaturschwankung. Isobaren und Winde im Winter. Isobaren und Winde im Sommer. Jährliche Niederschlagsmengen. Jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge. Verbreitung der Gletscher und des Treibeises. Die Klimaprovinzen. Die Oberflächenströmungen des Meeres. Korallenbauten, Vulkane und Erdbeben. Vegetationskarte. Die Florenreiche. Faunengruppen und -reiche.

Erster Abschnitt. Der Erdkörper und die Grundzüge seiner Oberflächengestaltung-. Die Gestalt und Große der Erde.

Die einfache Naturanschauung betrachtet die Erde als ruhenden Körper, den die Sonne in kreisförmiger Bahn umwandelt. Der alexandrinische Gelehrte P T O L E M Ä U S gab dieser Anschauung zuerst einen wissenschaftlichen Ausdruck und schuf damit ein Weltsystem, das bis zum Anfang der Neuzeit seine Geltung bewahrt hat. Er machte die Erde zum Zentrum des Weltalls, und die von der Theologie beherrschte Wissenschaft des Mittelalters fand in diesem System eine Bestätigung ihres Grundsatzes, daß der Mensch der Mittelpunkt und Zweck der Schöpfung sei. Erst C O P E R N I C U S verbannte die Erde aus ihrer usurpierten Stellung und wies ihr einen bescheideneren Platz im Sonnensystem an. Die Erde ist ein Planet, der sich in 24 Stunden einmal um seine Achse und, vom Monde begleitet, in einem Jahr einmal um die Sonne bewegt, von der er Licht und Wärme empfängt. Die Fortschritte in der Erforschung des Erdkörpers, seines organischen Lebens und seiner Entwicklung hatten eine gänzliche Umwandlung der Weltanschauung im Gefolge. Wir sehen in der Natur nicht mehr eine Aufeinanderfolge wunderbarer Schöpfungstaten, die jede Form fertig und unabänderlich aus dem Nichts oder aus dem Chaos hervorriefen, sondern einen nach ewigen Gesetzen wirkenden Mechanismus, in dem die Formen in beständiger Umwandlung begriffen sind. An diesem Grundgedanken der Entwicklung müssen wir festhalten, wenn auch der Streit über das Wie der Entwicklung wohl noch lange, vielleicht für immer, ungeschlichtet bleiben wird. Welche Bedeutung wir aber auch den verschiedenen Entwicklungshypothesen zuerkennen mögen, so unterSUPAN, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

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Der Erdkörper und die Grundzüge seiner Oberflächengestaltung

liegt es doch keinem Zweifel, daß sie unendlich befruchtend auf die Wissenschaft gewirkt haben. Wenn wir annehmen, daß jede Form durch einen unerforschlichen und uns daher willkürlich erscheinenden Schöpfungsakt entstanden ist, dann bleibt uns am Ende nichts übrig, als diese Formen zu beschreiben und zu klassifizieren; nehmen wir aber an, daß sich alles auf natürlichem Wege entwickelt hat, so können wir diesem Prozeß nachspüren. Die N a t u r w i s s e n s c h a f t s c h r e i t e t v o n der S y s t e m a t i k zur G e n e t i k f o r t , und damit erwachsen auch der Geographie ganz andere Aufgaben, als sie früher zu lösen hatte. Entwicklung der Erde.1 Die von L A P L A C E entwickelte N e b u l a r t h e o r i e verknüpft auch die einzelnen Teile unseres Sonnensystems genetisch miteinander. Alle seine Körper bildeten einst einen großen kugelförmigen, rotierenden Nebelfleck, dessen hohe Temperatur spätere Forscher entweder auf den Zusammenstoß dunkler Massen oder (nach F R I E D E L 2 ) auf die Vereinigung der Elektronen zu Atomen zurückführten. Indem er sich infolge der Abkühlung im kalten Weltenraum zusammenzog, erhöhte sich die Botationsgeschwindigkeit, die Abplattung an den Polen und die Ausbauchung am Äquator wurden immer größer, und so lösten sich mit der Zeit am Äquator Teile los, die einen Bing bildeten. Dieser zerriß infolge ungleicher Beschaffenheit und Erkaltung und veranlaßte so die Entstehung planetarischer Nebelballen. Derselbe Prozeß wiederholte sich auch hier: erst Bingbildung, wie sie noch am Saturn beobachtet werden kann,* dann Zerreißung des Binges und Bildung der Monde. So erscheinen nach dieser geistvollen Hypothese alle Glieder des Sonnensystems als eine große Familie, deren Mutter die Sonne ist, wie sie auch noch jetzt alles Leben auf der Erde ernährt und erhält. Durch fortgesetzte Abkühlung und Zusammenziehüng wurde die Erde aus einem glühenden Nebelball ein glühendflüssiger Körper, der sich endlich mit einer Erstarrungskruste umhüllte. Nach einer anderen Ansicht, die sich darauf stützt, daß der Schmelzpunkt der vulkanischen Laven mit steigendem Drucke hinaufrückt, begann die Verfestigung dort, wo der Druck am größten ist, d. h. im Mittelpunkt, und schritt nach außen fort. Die Wasserdämpfe wurden kondensiert und sammelten sich in den Vertiefungen der Erdkruste als Meer an, über das die Erhöhungen als Kontinente emporragen. Der Gegensatz von Land und Wasser ist seit dieser Zeit ein bleibender Charakterzug unseres Planeten, wenn auch die * Nach den neueren Beobachtungen ist der Saturnring kein homogenes Ganzes, sondern ein Aggregat gesonderter kleiner, starrer Massen.

Die Gestalt uncl Größe der Erde

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geographische Verteilung dieser beiden Grundformen dem Wechsel unterworfen ist. Schon K A N T , der Vorgänger von L A P L A C E , hatte angenommen, daß sich die Planeten selbständig aus der in ihre Grundstoffe aufgelösten Materie entwickelten, indem dichtere Elemente dünnere anzogen. Verwandt damit sind die verschiedenen A n h ä u f u n g s t h e o r i e n , sowohl die älteren Meteoritentheorien G . D A R W I N S und N . L O C K Y E B S , wie die neue Planetesimaltheorie von C . C H A M B E R L I N 3 , die die Entstehung der Planeten auf die Anhäufung kleiner kosmischer Massen zurückführen. Die letztere gewinnt, wie es scheint, jetzt immer mehr Boden und darf daher auch an dieser Stelle nicht übergangen werden. Sie leitet unser Sonnensystem von einem Spiralnebel ab, den sie sich aus unzähligen kleinen Körperchen (Planetesimals) gebildet denkt. Diese drehen sich um eine zentrale Gasmasse ebenso, wie es die Planeten tun. Das Vorhandensein von Knoten zeigt an, daß die Nebelmasse nicht gleichartig verteilt ist. Aus der Zentralmasse entstand die Sonne, die Knoten waren die Embryonen der Planeten, die übrige Nebelmasse wurde teils von der Sonne, teils von den Knoten absorbiert, die sich dadurch zu Planeten entwickelten. Daraus ergeben sich nach F A I R C H I L D 4 folgende wichtige Unterschiede zwischen der Planetesimal- (P-Th.) und der Nebulartheorie (N-Th.): 1. Nach der N-Th. hat die Erde von ihrem ehemaligen Zustand Wärme zurückbehalten, während nach der P-Th. schon die kleinen kosmischen Urkörper ihre Wärme verloren haben. Die Erde war an ihrer Oberfläche immer kalt, und ihre innere Wärme ist eine Folge der Verdichtung, der Zusammenballung der kosmischen Massen, wobei sich ihre Bewegung in Wärme umsetzte. 2. Nach der N-Th. hat die Erde durch Abkühlung stetig an Umfang abgenommen, nach der P-Th. hat sie sich zuerst stetig durch Anhäufung von Planetesimals vergrößert, dann aber durch Zusammensackung der Massen wieder verkleinert. 3. Nach der N-Th. schieden sich die flüchtigen Stoffe der Erdmasse als Wasser und Luft aus, nach der P-Th. waren Luft und Wasser ursprüngliche Bestandteile der Planetesimals, und die gegenwärtige Luft- und Wasserhülle wurde durch Hitze und Druck aus dem Innern der Erde herausgepreßt. Die beglaubigte Erdgeschichte beginnt erst spät; nur soweit uns ihre Zeugnisse in den aufeinander folgenden Gesteinsschichten, in deren vielfachen Störungen und in den begrabenen Lebewesen noch erhalten sind, stehen wir auf sicherem Boden. Aber auch hier hat sich eine richtige Deutung erst allmählich herausgearbeitet. Zwar konnten es sich auch die älteren Geologen nicht verhehlen, l*

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Der Erdkörper und die Grundzuge seiner Oberflächengestaltnng

daß der Erdkörper und sein organisches Leben verschiedene Stadien durchlaufen haben, aber sie meinten noch, daß die einzelnen Perioden der Erdgeschichte durch allgemeine Katastrophen, die das Bestehende vernichteten, und ebenso viele Neuschöpfungen voneinander getrennt seien. Dagegen lehrten H O F F 5 und L Y E L L 6 , daß sich die Veränderungen der Erdoberfläche allmählich vollzogen haben, in derselben Weise, wie wir sie auch in der geologischen Gegenwart beobachten, und durch dieselben Kräfte, die noch jetzt tätig sind, wenn auch zugegeben werden mag, daß die Kraftäußerungen in früheren Epochen eine größere Intensität besaßen. L A M A E C K und C H A R L E S D A R W I N 7 wendeten diese Theorie auch auf die organische Welt an, die, von niederen zu höheren Formen fortschreitend, endlich im Menschen gipfelt. Es mag aber dahingestellt bleiben, ob sich der Entwicklungsprozeß gleichmäßig oder sprungweise abspielte, d. h. ob Perioden erhöhter Tätigkeit — sogen, „ k r i t i s c h e P e r i o d e n " , wie L E C O N T E 8 sie nannte — mit relativen Ruhepausen wechselten, Perioden, die sich auch in der Umgestaltung der organischen Welt widerspiegeln. Gestalt der Erde.9 Als ein sicheres Zeugnis für die einst flüssige Beschaffenheit des Erdkörpers wird dessen G e s t a l t angesehen, aber mit Unrecht, denn jeder rotierende kugelförmige Körper, der nicht absolut starr ist, muß sich an den Enden der Eotationsachse, d. h. an den Polen abplatten und am Äquator ausbauchen: mit anderen Worten: die Kugel muß sich zu einem E l l i p s o i d umgestalten. Die ellipsoidische Gestalt der Erde ist direkt durch Pendelbeobachtungen und Gradmessungen erweisbar, indirekt auch auf astronomischem Wege. Die P e n d e l b e o b a c h t u n g e n ergaben, daß die Länge des Sekundenpendels (d. h. eines Pendels, das in einer Sekunde eine Schwingung ausführt) vom Äquator nach den Polen zunimmt. x Diese Tatsache kann ihre Erklärung nur darin finden, daß die Schwerkraft an den Polen am größten, am Äquator am kleinsten ist. Der Grund hierfür ist doppelt. Einerseits erreicht die Fliehkraft, die der X Zur Illustration dieses Gesetzes greifen wir aus HELMERTS Tabelle einige Stationen in Abständen von ungefähr 10° B. heraus: Länge des Sekundenpendels N. B. in min

ßaussah Lout . Trinidad . . . Mauwi . . . Ismailia . . . Hoboken—New York

0° 2' 10° 39' 20°52' 30° 56' 40° 45'

991,059 991,091 991,79t 992,24« 993,m

Bonn . . Unst . . Hammerfest Spitzbergen

. . . .

. . . .

Länge des Sekundenpeodels N. B. in mm 5 0 ° 44' 994,072 6 0 ° 4 5 ' 994,959 7 0 ° 4 0 ' 995,657 79® 5 0 ' 996,007

Die Gestalt und Größe der Erde.

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Schwerkraft direkt entgegenwirkt, am Äquator ihren größten Wert, während sie an den Polen gleich Null ist; anderseits ist man wegen der Abplattung dem Erdmittelpunkte, dem Sitze der Schwerkraft, an den Polen am nächsten, > \ und am Äquator am \ I weitesten davon ent\ I fernt. \ I Einen noch au\ I ^ genfälligeren Beweis « für die Abplattung der Erde liefern die \ 1 Gradmessungen. gp^^o \ 1 In Fig. 1 ist rechts \1 ein halber kreisför\ miger, links ein hal« ber elliptischer MeR g L Abplattung der Erde. rxdian dargestellt; P beziehungsweise P ' ist der Pol, und die Horizontallinie der Durchschnitt der Äquatorialebene. Wählen wir auf dem Kreisquadranten zwei Paare von Punkten, von denen sich a und b nahe dem Äquator, c und d nahe dem Pole befinden. Die Vertikalen (oder Normalen), die wir in diesen Punkten errichten, sind Halbmesser und schneiden sich daher in o; der Winkel aob ist = cod = 10°, ebenso ist der Bogen ad — cd, oder mit anderen Worten: auf e i n e r K u g e l e n t s p r e c h e n g l e i c h e n W i n k e l a b s t ä n d e n der N o r m a l e n g l e i c h e Meridianbogen. Anders auf dem Ellipsoid. Die Normalen schneiden sich nicht mehr im Zentrum, die Winkelabstände von a' und b', c' und d' sind zwar gleich ( = 10°), wovon wir uns sofort überzeugen können, wenn wir mit dem Radius a o von o' und o" aus Kreise beschreiben (die Bogen a" b" = c" d" = c d = ab); aber die ihnen enstprechenden Meridianbogen sind ungleich (a' b' < c' d'), weil sich die Krümmung der Ellipse gegen den Pol hin verflacht. Auf d e m E l l i p s o i d n i m m t also die L ä n g e eines M e r i d i a n g r a d e s vom Ä q u a t o r gegen die P o l e zu. Indem die große französische Gradmessung in der Mitte des 18. Jahrhunderts für die Länge eines Meridiangrades in Lappland (66° 20' N) 111947, in Frankreich (49° 13' N) 111212, auf der Hochfläche von Ecuador (1° 81' S) 110614 m fand, erbrachte sie den unumstößlichen Beweis für die ellipsoidische Gestalt der Erde. x Als x Diese epochemachende Arbeit wird jetzt durch Gradmessungen in Ecuador und auf Spitzbergen wiederholt.

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Der Erdkörper und die Grundzüge seiner Oberflächengestaltung

aber die folgenden, in verschiedenen Gegenden ausgeführten Gradmessungen und Pendelbeobachtungen verschiedene Werte für die Abplattung ergaben, gelangte man zu der Erkenntnis, daß die Gestalt der Erde der Regelmäßigkeit entbehrt. Und dies gilt nicht bloß von der Landoberfläche mit ihren Erhebungen und Vertiefungen, nicht bloß von der wirklichen Meeresoberfläche, die wechselnden Umgestaltungen unterliegt; auch das sogenannte Geoi'd, h. d. die ideelle, unbewegte Meeresfläche, die in allen Punkten senkrecht zur Richtung der Schwerkraft steht, und die man sich durch ein System von Kanälen von der Küste in das Innere der Kontinente geführt denkt, entspricht nicht völlig einem regelmäßigen Ellipsoi'd, sondern erhebt sich innerhalb des Festlandes bis zu 50 m darüber, während es im Ozean wohl höchstens bis zu 150 m darunter hinabsinkt. Die Summe der Abweichungen beträgt also nur 200 m — eine in Anbetracht der Größe der Erde verschwindend kleine Zahl. 10 Es ist die Aufgabe der neuen Gradmessungen, diese Abweichungen in bezug auf verschiedene Teile der Erde festzustellen und zugleich ihre Ursachen zu erforschen. Dimensionen der Erde. Die nächste praktische Folge dieser Unregelmäßigkeit ist die, daß man, um D i m e n s i o n e n der Erdoberfläche zu berechnen, ein i d e e l l e s Ellipsoid zugrunde legen muß, das sich den Ergebnissen der Grad- und Pendelmessungen möglichst anschmiegt. Unter diesen Berechnungen hat die von B e s s e l , 1 1 obgleich sie sich nur auf zehn zuverlässige Gradmessungen stützt, die größte Verbreitung gefunden und kann auch heute noch für geographische Zwecke als ausreichend erachtet werden. Die spätere Berechnung. von C l a b k e und die neueste von H e l m e r t 1 2 weichen davon nicht wesentlich ab, und für die Erdoberfläche kann an der runden Zahl von 510 Mill. qkm festgehalten werden. B e s s e l (1841)

Äquatorialhalbmessel' (a), km = 6377,4 Polarhalbmesser (b), km = 6356,t Abplattung = Umfang des Äquators, km Umfang im Meridian, km Oberfläche der Erde, qkm

= 40070 = 40003 = 509950714

Clakkb

6378,i 6356,5

1

293 40076 40007 5X0062854

Helmert (1913)

6378,1 6356,«

1

297 40076 40009 510100800

Flächenberechnung.13 Die F l ä c h e eines Landes kann entweder durch direkte Vermessung oder auf planimetrischem Wege, d. h. auf der K a r t e mit Hilfe des P l a n i m e t e r s ermittelt werden. Die letztere Methode wird weitaus am häufigsten angewendet, ja für halb oder ganz unzivilisierte Länder ist sie die einzig mögliche. Dabei kommt

Die Gestalt und Größe der Erde

7

es in erster Linie darauf an, welche Dimensionen des Ellipsoids der Messung zugrunde gelegt werden, ob z. B. die BESSELschen, wie es in der Geographischen Anstalt von J U S T U S P E R T H E S in Gotha geschieht, oder die CLARKESchen, die S T R E L B I T Z K Y bei seinen bekannten Flächenberechnungen Europas und des Russischen Reiches angewendet h a t . Unter sonst gleichen Umständen m u ß f ü r ein und dasselbe Land die Fläche nach C L A R K E stets größer sein, als die nach BESSEL; aber der Unterschied, der sich daraus ergibt, ist in den meisten Fällen geringfügig gegenüber der Unsicherheit der Messung, die in dem mangelhaften Kartenmaterial, dem Maßstab der K a r t e , der Dehnung des Papieres bei verschiedener Feuchtigkeit und der Beschaffenheit des Instrumentes begründet ist. Selbst bei Ländern mit so vortrefflichen Karten, wie Frankreich oder Italien sie besitzen, h a f t e t den Flächenzahlen noch ein wahrscheinlicher Fehler von 1 / 2 bis 1 Prozent des Areals a n ; und man mag danach ermessen, wie es selbst m i t den besten Flächenzahlen dort bestellt ist,. wo noch verhältnismäßig wenige P u n k t e durch gute Breiten- und Längenbestimmungen festgelegt sind, und jede neue größere Forschungsreise Verschiebungen des Kartenbildes zur Folge h a t . Solche Länder werden daher meist in kleinerem Maßstab abgebildet, und daraus erwächst wieder ein neuer Fehler, der sich bei sonst größter SorgFlg 2 falt bis zu 3 Prozent der Fläche steigern kann. ' " Überdies ist auch zwischen der auf die K a r t e projizierten Fläche und der w a h r e n O b e r f l ä c h e zu unterscheiden. Dies wird sofort klar aus Fig. 2, die ein schematisches Gebirgsprisma darstellt. Auf der K a r t e erscheint nur die Grundfläche ab d e und n u r ihr Areal wird ermittelt, die wahre Oberfläche ist aber aefd + befe. Dieser Unterschied verschwindet n u r auf völlig horizontalen Flächen und n i m m t mit dem Böschungswinkel zu, so d a ß er in Gebirgsländern einen ziemlich hohen Wert erreicht. Für ein Gebirge vom Typus des Böhmerwaldes h a t z. B . BENES14 berechnet, daß die wahre Oberfläche u m 3,8 Prozent größer ist als die projizierte. Literaturnachweise. 1 S V A N T E A R R H E N I U S , Das Werden der Welten; Leipzig 1 9 0 7 . A L B . GOCKEL, Schöpfungsgeschichtliche Theorien; Köln a. Rh. 1 9 0 7 ; gute Übersicht. — 2 J O H . F R I E D E L in PETERMANNS Mitteilungen, 1 9 0 5 , S . 4 3 . — 3 T H . C. CHAMBERLIN U. R. D. SALISBURY, Geology, New York 1 9 0 6 , Bd. II. — 4 H. L. FAIRCHILD im American Geologist, 1 9 0 4 , Bd. XXXIII, S. 9 4 . — * K. E. A. H O F F , Geschichte der durch die Überlieferungen nachgewiesenen natürlichen Veränderungen der Erdoberfläche. Gotha 1 8 2 2 — 4 0 . •— 6 C H . L Y E L L , Principles of Geology, London 1 8 3 0 — 3 3 . 1 2 . Aufl. 1 8 7 6 . — 7 C H . D A R W I N , The Origin of Species, London 1 8 5 9 . Deutsche Ausgabe von CARTJS, Stutt-

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Der Erdkörper und die Grundzüge seiner Oberflächengestaltung

gart 1883. — 8 J. LE CONTE, Critical Periods in the History of the Earth, im Bulletin of the Department of Geology of the University of California, Bd. I, 1895. — ' Hauptwerk F. R. HELMERT, Die mathematischen und physikalischen Theorien der höheren Geodäsie, Berlin 1880—84. S. GÜNTHER, Handbuch der mathemathischen Geographie, Stuttgart 1890. Der beste Leitfaden für mathematischen Geographie, den wir besitzen, ist H. WAGNERS Lehrbuch der Geographie, 9. Aufl. Hannover 1912. —• 10 J. B. MESSERSCHMITT, Über den Verlauf des Geoids auf den Kontinenten und auf den Ozeanen, in den Annalen der Hydrographie und marit. Meteor., 1900. — 1 1 H. WAGNER, Die Dimensionen des Erdsphäroids nach BESSEL; in BEHMS Geographischem Jahrbuch, Bd. III, 1870. — 12 F. R. HELMERT, Geoid und Erdellipsoid, in der Zeitschrift der Berliner Gesellschaft für Erdkunde 1913. — 13 W. SCHMIEDEBERG, Zur Geschichte der geographischen Flächenmessung bis zur Erfindung des Planimeters; in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde, Berlin 1906. — 14 J. BENES, Die wahre Oberfläche des Böhmerwaldes; in dem Bericht des Vereins der Geographen an der Universität Wien, 1888.

Die Teile des Erdkörpers. Wenn wir von den Dimensionen der Erde sprechen, so verstehen wir darunter nur die des festen Erdkörpers, schließen aber seine gasförmige Umhüllung, die A t m o s p h ä r e , aus, obwohl sie ebenso einen integrierenden Bestandteil des Erdkörpers bildet, wie die G e s t e i n s h ü l l e (Lithosphäre) und der E r d k e r n . Die Gesteinshülle tritt entweder als Land zutage oder ist als Grund des Meeres und der Seen unseren Blicken entrückt, so daß wir, ausgehend von den Erscheinungen der Oberfläche, von einer G e s t e i n s h ü l l e i m e n g e r e n S i n n e und einer W a s s e r h ü l l e sprechen können. Der Erdkern.1 Ob eine so scharfe Grenze, wie zwischen der Luft- und Gesteinshülle, auch zwischen der letzteren und dem E r d k e r n besteht, wissen wir nicht, denn selbst das tiefste Bohrloch der Erde, das Czuchower Bohrloch in Oberschlesien, durchfuhr sie nur bis 2240 m Tiefe, und es ist also auch an dieser Stelle vom Erdinnern nur der dreitausendste Teil des mittleren Halbmessers bekannt. So unnahbar das Erdinnere auch der direkten Beobachtung ist, so sind uns doch einige Tatsachen bekannt, die geeignet sind, etwas Licht über seine Beschaffenheit zu verbreiten. Für seine hohe T e m p e r a t u r legen die Laven und heißen Quellen Zeugnis ab. Die schwer schmelzbaren Laven erforderten zu ihrer Flüssigmachung Wärmegrade bis zu 1700. Daß sich die Stoffe des Erdinnern in glühend-flüssigem Zustand befinden, und daß die Erdkruste verhältnismäßig dünn sei, war daher eine Annahme, die sich von selbst aufdrängte, und die mit den kirchlichen Vorstellungen von der Hölle ebenso harmonierte, wie mit

9

Die Teile des Erdkörpers

den Ansichten über die Entwicklung der Erde nach der herrschenden Nebulartheorie. Eine genauere Kenntnis von der Verteilung der Temperatur im Erdinnern verdanken wir aber nur den Beobachtungen bei den zahlreichen vertikalen und horizontalen Tiefbohrungen, die in allen Kulturländern zu technischen und industriellen Zwecken ausgeführt werden. Die Temperaturschwankungen der Oberfläche dringen nur bis zu einer geringen Tiefe in die Gesteinshülle ein; schon in einer Tiefe von etwa 1 m wird die tägliche Schwankung nicht mehr fühlbar, und die jährliche erlischt je nach ihrer Größe und der Leitungsfähigkeit des Gesteins in hohen Breiten in ungefähr 25, in den mittleren in 20—15 und in den Tropen wahrscheinlich schon in 6m Tiefe. Unterhalb dieser S c h i c h t k o n s t a n t e r T e m p e r a t u r , * die etwas höher ist als die mittlere Jahrestemperatur an der Ober-

fläche, n i m m t die T e m p e r a t u r in allen J a h r e s z e i t e n u n d ü b e r a l l mit der Tiefe zu. Aber die g e o t h e r m i s c h e Tief e n s t u f e , d.h. die Tiefe, die einer Temperatursteigerung von 1° C entspricht, ist nicht überall gleich groß. Sie wird durch die Nähe vulkanischer Herde und durch chemische Prozesse gesteigert, durch die abkühlende Einwirkung benachbarter Wassermassen herabgedrückt, und hängt unter sonst gleichen Bedingungen von der Wärmeleitungsfähigkeit deä Gesteins ab. Indes kann man nach den bisherigen Erfahrungen als normale Tiefenstufe unter der Ebene 32—84 m betrachten. Gehen wir in den Tunneln von der Talsohle nach dem Innern der Berge, so wird sie größer. So z.B. im St. Gotthardtunnel: Tiefe des Tunnels Greothermische Stufe

301 24,o

558 42,3

1026 51,8

1165 m 52,5 „

Die Flächen gleicher Erdwärihe (Geoisothermen) wiederholen also die Konturen der Oberfläche, indem sie im Innern der Gebirge anx Dieser Ausdruck ist nicht genau, Schwankungen sind auch hier nicht ganz ausgeschlossen, aber sie übersteigen nicht mehr den Betrag von 0,i° C.

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Der Erdkörper und die Grundzüge seiner Oberflächengestaltung

steigen, aber unter einem flacheren Winkel als die Böschungen. Die Erfahrungen im Simplontunnel haben uns auch über die abkühlende Wirkung geneigter Schichtenstellung und des Bodenwassers aufgeklärt. Die höchste Temperatur liegt dort nicht unter den höchsten Gipfeln, sondern nördlich davon, wo die flache Schichtenlagerung die Wärmeleitungsfähigkeit verringert, und die großen Einbuchtungen der Isothermen unter Vallé sind nicht durch das Relief, sondern durch die starke Wasserzirkulation bedingt. Die hohe Gesteinstemperatur in diesem Tunnel stellte sogar seine Ausführung in Zweifel, da der menschliche Körper trockene Wärme nur bis 50° und feuchte nur bis 40° längere Zeit ertragen kann. Nur die Anwendung komprimierter Luft, die sich bei der Ausdehnung stark abkühlt, hat über diese Schwierigkeit hinweggeholfen. Es kann ferner keinem Zweifel unterliegen, daß im Innern der großen Massenerhebungen der Gesteinshülle, die wir Kontinente nennen, die Isothermenflächen in ähnlicher Weise ansteigen, wie im Innern der Gebirge. So fand z.B. die „Challenger"-Expedition im südatlantischen Ozean in 4160 m Tiefe Wasser von nur I o , während, wie wir annehmen müssen, unter dem afrikanischen Boden in gleicher Tiefe bereits eine Temperatur von ungefähr 150° herrscht. Da aber die geothermischen Tiefenstufen unter den Erhebungen größer sind, als unter der Ebene, so muß allmählich ein Ausgleich erfolgen, indem die Geoisothermen, wie Fig. 4 versinnlicht, mit zunehmender Tiefe immer flacher werden, und dieser Ausgleich muß sich um so schneller vollziehen, je größer der Unterschied der Tiefenstufen ist. Nehmen wir an, unter dem Gipfel eines 2000 m hohen Berges (JahresFig. 4. Geoisothermen. temperatur 0°) betrage die geothermische Tiefenstufe 52,5, unter der Ebene (Jahrestemperatur 10°) aber 34 m, so ist bereits in 2700 m unter dem Niveau der Ebene die Temperatur überall g l e i c h , und man darf annehmen, daß von da an keine weitere Störung im gleichmäßigen Verlauf der Geoisothermen eintritt, und die geothermische Tiefenstufe nicht mehr von den Reliefverhältnissen der Erdoberfläche beeinflußt wird. x X Nachstehende Tabelle gibt die Vorstellungen WOEIKOWS von der Verteilung der Bodentemperaturen in verschiedenen Teilen der Erde im Vergleich zur Luft- und Meerestemperatur lind unter der Annahme einer gleichmäßigen

Die Teile des Erdkörpers

11

Daß die Temperaturzunahme auch über die unserer Messung zugängliche Zone hinabreicht, ist gewiß, aber bis zu welchen Tiefen und nach welchen Gesetzen, ist unsicher. Haben diejenigen recht, die annehmen, daß die Erde eine sich durch Wärmeleitung und Wärmeausstrahlung abkühlende Kugel ist, dann müssen die geothermischen Tiefenstufen gegen den Mittelpunkt zu immer größer werden. F O U R I E R S Rechnung und B I S C H O F S Experiment mit einer Basaltkugel führen zu dem nämlichen Schlüsse. Letztere zeigte 48 Stunden nach dem Guß folgende Temperaturen: Entfernung vom Mittelpunkte Temperatur Thermische Stufe

0 4,5" 6,75" 9" 192,5° 170,o° 165,3° 137,5° 0,200" 0,iei" 0,120"

Nehmen wir an, die Temperatur steige bis zum Erdmittelpunkt. Welchen A g g r e g a t z u s t a n d haben wir dann im Erdinnern zu erwarten ? Beachten wir, daß das Erdinnere sich auch unter dem Einfluß des nach der Tiefe steigenden Druckes befindet. Die Temperatur verflüssigt, der Druck verfestigt, oder mit anderen Worten: der Schmelzpunkt ( d . h d i e Temperatur,. bei der Schmelzung eintritt) rückt mit zunehmendem Druck in die Höhe. Es könnte also immerhin Temperatur von 530° in 20000 m Tiefe wieder (Meerestemperaturen kursiv, Bodentemperaturen fett): Höhen über ( + ) und Tiefen unter dem Meeresniveau ( —) in m

Polarland 300 m hoch

+ 5000



Tropische Wüste 300 m hoch

-2,t [ 4,5 l o,5 67,5



+ 4000 + 1200 +

300 0

- 1000 - 5000 - 8000 - 9000 -20000

Tropisches Plateau 4000 m hoch

-19,2

23,i

f — 16,5

28,5

1-12,6

33,5 J

Äquatorialer Ozean —

20,5

1

40,s

129,9

163,8

202,7

2,o

210,8

236,8

268,i

237,7

261,2

289,4

l,o 45,1

530

630

530





93,;

i 26,5 l 27,.5 6,5

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70

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Fig. 31.

T Verteilung der klimatologischen Elemente nach der geographischen Breite (vgl. dazu die Bemerkung zu Fig. 16, S. 50).

S. — Sonnenstrahlung in Äquatorialtagen, T. = Mittlere Jahrestemperatur in 0 C., AP. = Absolute Feuchtigkeit in Gramm in 1 cbm Luft, L. = Luftdruck in mm, B. = Bewölkung 0—100, R F . = Relative Feuchtigkeit in Prozenten, N. = Niederschlag auf dem Land in mm.

Winter liegen die Verhältnisse gerade umgekehrt: ein klarer Beweis, daß für die V e r t e i l u n g der T e m p e r a t u r die i r d i s c h e n V e r h ä l t n i s s e m a ß g e b e n d e r sind als die s o l a r e W ä r m e zufuhr. 7*

100

D i e Lufthülle

Man hat auch sogenannte Durchschnittstemperaturen der einzelnen Breitenzonen ( S P I T A L E R , Y. T I L L O 1 0 ) , der Meridiane ( B U Y S BALLOT11) und der Erdteile und Meere (v. TILLO10), ermittelt; alle diese Zahlenreihen variieren nur das Grundgesetz von dem Gegensatz des Land- und Seeklimas. Noch deutlicher kommt es auf den Isanomalenkarten zum Ausdruck. Isanomalen. Die Berechnung der fälschlich sogenannten Normaltemperaturen führte D O V E zur Aufstellung des Begriffes der t h e r m i s c h e n A n o m a l i e . Man versteht darunter die Abweichung der Temperatur eines Ortes von der Durchschnittstemperatur seiner Breite. Ist die Anomalie positiv, so gilt der betreffende Ort als zu warm, im entgegengesetzten Fall als zu kalt. In unserer Zeit haben auch S P I T A L E R , B A T C H E L D E R und H O P F N E B Karten entworfen, auf welchen die Orte gleicher Anomalie durch Linien, sogenannte I s a n o m a l e n , miteinander verbunden sind. Auf Taf. VI und VII ist die Anomalie in beiden extremen Monaten nach H O P F N E B und M O H N zur Darstellung gebracht. Beständig zu warm sind die Westseiten der nordhemisphärischen Festländer mit Ausnahme des äußersten Küstenrandes, aber aus orographischen Gründen in sehr verschiedener Ausdehnung. Denn während in Amerika das Cordillerensystem der Seeluft nicht gestattet, über den schmalen pazifischen Küstenstrich binnenwärts vorzudringen, werden im offen liegenden Westeuropa ausgedehnte Länder der Wohltat der atlantischen Winterwärme teilhaftig. Dauernd zu kalt sind die Ostseiten, und auch darin zeigt sich wieder die Bevorzugung Eurasiens. In den übrigen Gebieten wechselt die thermische Anomalie im Lauf des Jahres ihr Zeichen: die Meere sind im Winter zu warm und im Sommer zu kalt, das Innere der Kontinente ist im Sommer zu warm und im Winter zu kalt, jedoch sind die winterlichen Anomalien viel größer als die sommerlichen. Umgekehrt verhält es sich in den Tropen, wo die Erhitzung des Festlandes durch die senkrechten Sonnenstrahlen entscheidend wirkt. Positive und negative Anomalien verteilen sich hier nach' demselben Gesetz, wie in den höheren Breiten, aber die permanent kalten Gebiete liegen im Westen, die permanent warmen Gebiete im Osten der Festländer, — Australien ausgenommen. Im großen und ganzen entspricht die Temperaturverteilung in den Tropen viel mehr dem solaren Klima als in unseren Breiten; es gilt der allgemeine Satz, daß die Anomalie um so größer ist, je mehr die Isothermen von den Parallelkreisen abweichen. Innerhalb des zirkumterranen Ozeans können nur Meeresströmungen geringere Anomalien hervorrufen. Temperaturzonen. Wenn wir das, was über die horizontale

Die horizontale Verteilung der Temperatur

101

Temperaturverteilung bisher gesagt wurde, überblicken, so ergibt sich, daß das wirkliche Klima zwar auf dem solaren beruht, aber stellenweise mehr oder minder beträchtlich davon abweicht. Die alten Klimagürtel (s. S. 64) aufrecht zu erhalten, ist unter solchen Umständen vergebliches Bemühen, denn was nützt eine Regel, wenn die Ausnahmen überwiegen? An die Stelle von Wende- und Polarkreisen, die die mathematischen Zonen begrenzen, sind also Isothermen zu setzen (s. Taf. VIII). Für die Polargrenzen der warmen Zone eignen sich am besten die J a h r e s i s o t h e r m e n von 20°. Sie fallen im großen und ganzen mit den Polargrenzen der Palmen zusammen, die GRISEBACH den reinsten Ausdruck des Tropenklimas nennt, und auch mit den Polargrenzen der Passatwinde, die — wie wir später sehen werden — für die warmen Erdgegenden so sehr charakteristisch sind. Für die Abgrenzung der gemäßigten Zonen von den kalten habe ich ursprünglich die Jahresisotherme von 0 ° vorgeschlagen. Sie hat allerdings zunächst nur theoretische Bedeutung, aber praktisch doch auch insofern, als innerhalb der 0°-lsotherme beständiges B o d e n eis vorkommt. Nach WILDS Annahme tritt es, da die Bodentemperatur etwas höher ist als die der Luft, dort auf, wo die letztere im Jahresmittel —2° beträgt; in der Tat ist aber seine Verbreitung von einer Reihe anderer Umstände abhängig, unter denen, wie WOEIKOW gezeigt hat, der Schnee am wichtigsten ist. Als schlechter Wärmeleiter schützt die Schneedecke den Boden vor Ausstrahlung, und Eisboden entwickelt sich erst dort, wo die Jahrestemperatur unter —5° sinkt; während dort, wo Schnee fehlt, wie z. B. in weiten Gebieten Zentralasiens, der Boden schon bei höheren Mitteltemperaturen in einer gewissen Tiefe dauernd gefriert. Es ist aber mit Recht der Einwurf erhoben worden, daß jenseits der Nullisotherme sehr verschiedene Klimate existieren, verschieden nämlich, wenn wir den Einfluß des Klimas auf die Pflanzenwelt und damit auch auf den Menschen berücksichtigen. Allen Anforderungen einer guten Grenze entspricht dagegen die 10°-Isotherme des w ä r m s t e n Monats. Die Sommerwärme ist für die Vegetation entscheidend, die Winterkälte ist ohne Einfluß. Wo die Mitteltemperatur des wärmsten Monats 10° nicht mehr erreicht, da sind Waldwuchs (mit alleiniger Ausnahme des Feuerlandes) und Getreidebau ausgeschlossen, und damit nehmen die menschlichen Kulturformen eine andere Gestaltung an. Den Unterschied der mathematischen Klimagürtel und unserer Temperaturzonen entnimmt man aus folgenden Zahlen:

102

Die Lufthülle

Grenze zwischen der

nördl. kalten u. gemäß. Zone nördl. gemäß, u. warmen Zone südl. warmen u. gemäß. Zone südl. gemäß, u. kalten Zone

Mathem. Lage 66° 23 23 66

33' N 27 27 S 33

Temperaturzonen Mittlere Lage 68® N 30,5 27 S 48

Extreme 72® 38 36 547a

541/a® 22«/b 12 44

Aus der mittleren Lage der Grenzisothermen können wir die Flächen der Temperaturzonen berechnen: Mathem. Zonen (—)

TemperaturZonen ( + )

Unterschied .

Mill, qkm Nördl. kalte Zone Nördl. gemäßigte Zone Nördl. warme Zone

. . . .

21,24 132,61 101,12

18,55 107,38 129,04

- 2,69 -25,23 + 27,92

Südl. warme Zone Südl. gemäßigte Zone Südl. kalte Zone

. . . .

101,12 132,61 21,24

115,21 73,79 65,87

+ 14,09 -58,82 + 44,73

Die warmen Temperaturzonen sind ausgedehnter als der Gürtel zwischen den Wendekreisen, eine Folge der großen Entwicklung der Kontinentalmassen zu beiden Seiten des Äquators. Aus demselben Grund nimmt auch die südliche warme Zone eine kleinere Fläche ein als die nördliche. Das Entscheidende ist aber die gewaltige Ausdehnung der südlichen kalten Zone. Das ist die Wirkung des zirkumterranen Meeres. Wo Südamerika weiter in dieses Meer hineinragt, da springt auch die 10°-Isotherme weiter als irgendwo sonst in der antarktischen Welt gegen den Pol vor. Nun haben wir allerdings Grund anzunehmen, daß sich um den Südpol ein Festland lagert, aber für die Temperaturzonen bleibt dies gleichgültig. Kontinente sind machtlos, wenn sie nicht in einem breiten Zusammenhang mit dem Festland der gemäßigten und warmen Zone stehen. Das große Südpolarland ist unter einer Eisdecke begraben wie das Innere Grönlands. Wie sich die Klimate horizontal nebeneinander, so lagern sie sich auch in jeder Breite vertikal übereinander. Fig. 32 bringt diese doppelte Anordnung zum Ausdruck; hinzugefügt ist noch die 0°-lsotherme des wärmsten Monats, und man ersieht aus dem Diagramm, daß die höchsten Berge fast überall in diese permanent kalte Zone hineinragen. —

Die horizontale Verteilung der Temperatur

103

Von wesentlich anderen Gesichtspunkten ging K O P P E N 1 2 bei der Aufstellung seiner Wärmezonen aus. Er begrenzt sie nicht durch Isothermen, sondern berücksichtigt nur die D a u e r gewisser Temperaturen, und zwar ohne Reduktion auf das Meeresniveau. Als Schwellenwerte sind 20° und 10° angenommen; über 20° nennt K O P P E N heiß, 10—20° gemäßigt, unter 10° kalt. Im t r o p i s c h e n Gürtel KOPPENs sind alle Monate heiß, im s u b t r o p i s c h e n wenigstens 4, höchstens 11. Der g e m ä ß i g t e G%ürtel Nördliche /fa/bkugef 90° 60°50° 40° 30°

ZO'

TO°



fO°

20°

Süd/iehe Halbkugel 30° 40° 50°60' 90°

8000 m 6000 WOO ?»

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2000 O

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Fig. 32. Mittlere Temperaturschichtung. Jahresisotherme von 20°. —•—•— 10"-Isotherme des wärmsten Monats. 0°-Isotherme des wärmsten Monats. Angenommen wurde, daß die vertikale Temperaturabnahme überall '/j 0 für 100 m beträgt. Die senkrechten Stäbchen bedeuten die höchsten Berge der einzelnen Breitenzonen von 10°.

charakterisiert sich dadurch, daß wenigstens 4 Monate gemäßigt sind; eine Untereinteilung in drei Gürtel wird hier für notwendig erachtet. Der konstant gemäßigte kommt nur auf den Ozeanen, der sommerheiße nur auf dem Festland vor, und nur der dritte, mit gemäßigtem Sommer und kaltem Winter, breitet sich, von einer großen Unterbrechung in Sibirien abgesehen, rings um die Erde aus. Auf den gemäßigten Gürtel folgt der k a l t e , in dem höchstens 4 Monate gemäßigt, die übrigen kalt sind; endlich der p o l a r e Gürtel: alle Monate kalt. Der polare Gürtel K O P P E N S fällt also mit unserer kalten Zone zusammen, die 20 "-Isotherme durchschneidet aber verschiedene Dauergebiete. Zwischen der einen und der anderen Einteilung zu wählen, liegt kein Grund vor; man kann beide mit Nutzen nebeneinander gebrauchen. Unsere Einteilung hat den, besonders in didaktischer Beziehung nicht zu unterschätzenden Vorzug der Ein-

104

Die Lufthülle

fachheit, sie schließt sich den althergebrachten Klimazonen möglichst an, und endlich kommt den Grenzlinien, wie wir gesehen haben, auch eine reelle Bedeutung zu. Dagegen ist K O P P E N s Gesichtspunkt für viele, namentlich für pflanzengeographische Untersuchungen in hohem Grade fruchtbringend, wenn wir uns auch nicht verhehlen können, daß seine Einteilung einer viel größeren Spezialisierung fähig ist und diesem Schicksal auch nicht entgehen wird, freilich um sich damit immer mehr von der Forderung klarer Übersichtlichkeit zu entfernen. Man hat auch angefangen, Karten für die Dauer verschiedener Schwellenwerte gesondert zu entwerfen.13 Überhaupt sucht man jetzt in der Klimatologie nach neuen Methoden. Es möge hier nur eine erwähnt werden. Wir arbeiten jetzt ausschließlich mit arimethischen Mitteln der Temperatur, des Begens usw. Daneben lassen sich aber aus den meteorologischen Beobachtungen noch andere Werte ableiten, und unter diesen dürfte dem S c h e i t e l w e r t , d.h. dem vorherrschenden oder wahrscheinlichsten Wert, eine Zukunft nicht abzusprechen sein.14 Aber die Schwierigkeit liegt darin, daß er sich in zuverlässiger Weise nur aus sehr langen Beobachtungsreihen ermitteln läßt, und daß, um verschiedene Stationen miteinander zu vergleichen, an der Forderung der Gleichzeitigkeit noch strenger festgehalten werden muß als bei dem Mittelwert. Daher ist diese Methode noch nicht in dem Umfang angewendet worden, um geographisch bedeutsame Ergebnisse zu liefern. Hier einige Beispiele : S c h e i t e l w e r t minus M i t t e l w e r t . St. Petersburg Berlin Triest Pola Bombay

Dez. Jan. Febr. März 7,2° 2,2° 5,o° 5,2° l,a 2,t 2,i 0,7 l,i 0,5 1,2 1,4 0,2 -0,2 0,4 1,4 -0,2 -0,2

April Mai Juni Juli Aug. Sept. 0,6« -0,9° -0,6° -l,o° -0,4° -l,o° 1,» 2,« -1,5 -1,6 -0,s -0,5 0,4 1,4 l,i 0,s 1,4 l,i —0,3 -0,8 1,3 -0,2 0,0 0,8 0,o -0,i -0,i

Okt. Nov. 0,»° 2,a® 0,6 -0,6 2,3 1,4 1,7 1,6 0,a

In unseren Breiten sind also die Scheitelwerte in der kalten, die Mittelwerte in der warmen Jahreszeit höher. In Berlin z. B. ist im Januar nicht die Mitteltemperatur die wahrscheinlichste, sondern eine um 2,7° höhere, im Juli dagegen eine um l,e° tiefeire. In Triest liegt der Scheitelwert das ganze Jahr hindurch über dem Mittelwert, in dem nicht weit davon entfernten Pola aber, nicht; da nicht streng gleichzeitige Beobachtungen zugrunde liegen, so wissen wir nicht, ob dieser Unterschied reell ist. In den Tropen scheinen beide Werte nahezu zusammenzufallen. Eine kartographische Darstellung der m i t t l e r e n Maxima und

Die horizontale Verteilung der Temperatur

105

Minima hat V A N B E B B E B 1 5 versucht. Sie wiederholt das Bild der Januar- und Juli-Isothermen, nur in verschärfter Weise. Mittlere Maxima von 40° und mittlere Minima von —50° kommen ausschließlich auf dem Festland vor. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 W. ZENKER, Die Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche, Berlin 1888. — 2 W I L H . SCHMIDT in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie d. Wiss., Math.-naturwiss. Klasse, 1908, Bd. CXVII, Abteil. IIa, S. 237. — 3 J. SCHUBERT, Der Wärmeaustausch im festen Erdboden, Berlin 1904. — 4 W. ZENKER, Der thermische Aufbau der Klimate, Halle 1895. — 5 The Norwegian North Polar Expedition, 1893—96. Scientific Results, edited by 6 F R I D T J O F N A N S E N ; Bd. VI, London 1905. — Isothermenkarten für alle Monate hat seit H. W. D O V E erst wieder A. BUCHAN (im Challenger-Werk, Physics and Chemistry, IL Bd., London 1889), leider im Fahrenheit-Maß, veröffentlicht. — 7 H. M O H N und F. NANSEN, NANSENS Durchquerung von Grönland, Gotha 1892 (105. Erhänzungsheft zu PETERMANNS Mitteilungen.) — * A. SUPAN, Das antarktische Klima, in PETERMANNS Mitteilungen, 1901. — 9 R. SPITÄLER, Die Wärmeverteilung auf der Erdoberfläche, in den Denkschriften d. Wiener Akademie d. Wissenschaften, Math.-naturwiss. Kl., 1886, Bd. LI. Isanomalenkarte des Jahres in PETERMANNS Mitteilungen 1887, des Januar und Juli ebendas. 1889. S. F. BATCHELDER, A new Series of Isanomalous Temperature Charts, based on BUCHAN s Isothermal Charts, im American Meteorological Journal 1894. F. H O P F N E R , Die thermischen Anomalien auf der Erdoberfläche, in P E T E R MANNS Mitteilungen 1906 (zum erstenmal seit D O V E sind hier die Durchschnittstemperaturen für alle Monate, und zwar auf Grund der BUCHAN sehen Karten berechnet und danach Isanomalenkarten gezeichnet worden). Neue „Normaltemperaturen" hat W. PRECHT (Meteorologische Zeitschrift 1894, S. 81) unter der Voraussetzung berechnet, daß Land und Wasser überall gleich verteilt sind. Es sind dies also völlig imaginäre Werte. Auf die Bezeichnung Normaltemperaturen haben nur die auf S. 91 mitgeteilten Anspruch. — 10 A. v. TILLO, Recherches sur la répartition de la température et de la pression atmosphérique à la surface du globe, St. Petersburg 1887. — 1 1 C. H. Bu YS-BALLOT, Verdeeling der Wärmte over de Aarde, Amsterdam 1888. — 12 W. KOPPEN, Die Wärmezonen der Erde, in der Meteorologischen Zeitschrift 1884. — 13 A. SUPAN, Die mittlere Dauer der Wärmeperioden in Europa, in PETERMANNS Mitteilungen 1887. O . DORSCHEID, Die mittlere Dauer des Frostes auf der Erde (richtiger auf der nördlichen Halbkugel), Meteorologische Zeitschrift 1907. A. J . HERBERTSON, The Thermal Regions of the Globe (Geographical Journal 1912, Bd. XL). — 1 4 HUGO M E Y E R , Anleitung zur Bearbeitung meteorologischer Beobachtungen, Berlin 1891. E. MAZELLE, Beziehungen zwischen den mittleren und wahrscheinlichsten Werten der Lufttemperatur, in den Denkschriften der Math.-naturwiss. Klasse der Wiener Akademie der Wissenschaften, Bd. LXII, 1895. — 15 W. J . VAN B E B B E R in PETERMANNS Mitteilungen 1893, S . 273.

Die periodischen und unperiodischen Veränderungen der Temperatur. (Siehe Karte IX.)

Die tägliche Temperaturschwankung. Das Klima eines Landes wird nicht bloß durch die mittleren Temperaturen des Jahres und der Monate, sondern auch durch die Schwankungen und die Yeränder-

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Die Lufthülle

lichkeit der Wärme charakterisiert. Wie alle meteorologischen Elemente hat auch die Temperatur eine d r e i f a c h e P e r i o d e , eine tägliche, eine jährliche und eine zyklische; von der letztern werden wir bei einer andern Gelegenheit sprechen. Das t ä g l i c h e Minimum und Maximum fällt nicht mit dem tiefsten und höchsten Sonnenstand zusammen, sondern verspätet sich um ein paar Stunden. Das Minimum tritt ein, wenn die Ausstrahlung der tagsüber empfangenen Wärme ihren Höhepunkt erreicht hat, im Seeklima 1—2h vor Sonnenaufgang, an kontinentalen Orten dagegen bei Sonnenaufgang oder einige Minuten nachher. Ihr Maximum erreicht die Temperatur auf dem Meer und an den Küsten zwischen 12 und l h mittags und im Sommer etwas früher als im Winter, auf den Kontinenten dagegen zwischen 2 und 3h nachmittags und im Sommer etwas später als im Winter. Den mittleren Unterschied zwischen der höchsten und der tiefsten Tagestemperatur, wie sie am Maximum-Minimum-Thermometer abgelesen werden können, nennt man die unperiodische t ä g l i c h e Temperaturschwankung ( A m p l i t u d e ) , die Differenz zwischen der größten und kleinsten Ordinate der m i t t l e r e n Tageskurve dagegen die periodische.* Unmittelbar läßt sich diese nur durch wenigstens stündliche Beobachtung finden, mittelbar durch geeignete Interpolation der fehlenden Beobachtungen. Die unperiodische Schwankung ist stets größer als die periodische, und der Unterschied wächst mit der geographischen Breite; wir kennen sie von -vielen Stationen, da sie leicht zu ermitteln ist, während die periodische nur für verhältnismäßig wenig Orte berechnet wurde.1 Die Schwierigkeit besteht nun in der Vermengung des nicht streng miteinander vergleichbaren Materials, daher auch die Lehre von der geographischen Verbreitung der täglichen Temperaturschwankung leider noch auf keiner allseitig gesicherten Grundlage ruht. Doch treten jetzt schon die Hauptzüge deutlich hervor. Im allgemeinen steigt die tägliche Temperaturschwankung mit abnehmender und fällt mit zunehmender Bewölkung, da diese sowohl die Insolation wie die Ausstrahlung vermindert. Sie ist daher in unseren Breiten im Winter kleiner als im Sommer, verhält sich aber in Ostindien, soweit die Winter trocken sind, gerade umgekehrt. Auf dem Meer beträgt sie infolge der größeren Bewölkung und der x Zur Darstellung des täglichen Ganges der Temperatur eines Ortes im Lauf eines Jahres bedient man sich der von L. LAIANNE erfundenen Thermoisoplethen. Das Prinzip dieser flächenhalten Darstellungsweise, die die Veränderungen nach zwei Richtungen zu verfolgen gestattet, wird aus unseren Fig. 29 auf S. 77 und Fig. 33 auf S. 110 ersichtlich.

Die periodischen u. anperiodischen Veränderungen der Temperatur

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geringen thermischen Leitungsfähigkeit des Wassers nur 1—2°; an den Küsten ist sie etwas größer, und noch größer im kontinentalen Tiefland. So steigert sie sich im Jahresmittel auf dem 55. Breitengrad von 3,70 in Kopenhagen auf 4,80 in Moskau und 5,i° in Kasan. In der turanischen Niederung, wo sich der vegetationslose Boden rasch erwärmt und abkühlt, erreicht sie unter 41—42 °B. 12° und darüber. Noch größer ist sie in den australischen Ebenen, selbst in geringer Entfernung vom Meer. So hat z. B. Hollow in Queensland, nur 40 km von der Küste entfernt und etwa 60 m hoch, eine unperiodische Schwankung von 13,i°, und Deniquil im Murraygebiet eine solche von 19,2°; es ist also auch die periodische im letzteren Fall unzweifelhaft größer als in Turan. Die höchsten Werte erreicht sie auf regenarmen Hochebenen, wo die dünne, trockene Luft die Ein- und Ausstrahlung der Wärme außerordentlich befördert. So groß auch die Temperaturschwankung in der aral-kaspischen Steppe ist, so ist sie doch im August und September um 9 bis nahezu 12° kleiner als auf den Plateaus und in den Hochtälern der Pamir. Auch auf dem Karakorumplateau fand S H A W im September eine durchschnittliche Amplitude von 19,8°, im Karakaschtal aber bei trübem Wetter nur 13°. Im westlichen Tibet beobachtete P R Z E W A L S K I selbst noch im Dezember eine mittlere Differenz von 17,s° zwischen den Temperaturen um 8 b früh und l h nachmittags und eine maximale von 2 6 , D i e Sand- und Steinwüsten der Sahara genossen lange Zeit den Buf, die Gegend der extremsten Temperaturschwankungen zu sein. In der Tat steht auch Timbuktu mit einer mittleren Tagesschwankung von 16,2° (im April 18,6°, im August 13,8°) unter allen Orten, von denen wir regelmäßige Beobachtungen haben, obenan, und im Wadi Affatakha (25°N, 7,7 °0, 1200 m hoch) beobachtete F O U R E A U im Januar 1899 an drei aufeinanderfolgenden Tagen Nachttemperaturen von —8,4°, —10,3° und — 8,7°, während um Mittag das Thermometer 16 bis 19° zeigte. Dagegen erreichte in der libyschen Wüste die Amplitude nach J O R D A N im Mittel von 21 Tagen im Dezember und Januar nur 13,«°, während sie in Kairo in derselben Zeit sogar nur 10,i° betrug, und zwischen Mursuk und Schimmedru fand N A C H T I G A L selbst zur Zeit des Zenitalstandes der Sonne und bei heiterem Himmel nur eine mittlere Schwankung von 22,4°. Die größte Differenz in der afrikanischen Wüste, die B A R T H unter 27,a0 B. und in 300 m Seehöhe erlebte, war 34°, aber sie wird in Schatten gestellt durch die Beobachtungen auf den westlichen Plateaus von Nordamerika. So betrug die Schwankung zu Wickenburg in Arizona (34° N, 112,7 W, 620 m hoch) am 28. Juli 1877 38,9°, am 31. 42,2° und am 1. August 40°. Vielleicht

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Die Lufthülle

die schnellste je beobachtete Temperaturänderung wird aus dem Felsengebirge in 2000 m Höhe gemeldet, wo vom 27. bis 28. Dezember 1894 das Thermometer in 7 Stunden von —40° auf 7,2° stieg. Das sind einzelne Fälle; aber auch die stündlichen Beobachtungen der amerikanischen Vermessungsingenieure auf den Plateaus des Felsengebirges zwischen 35 und 42° B. ergaben für die Seehöhe von 1500—1600 m so enorm hohe monatliche Mittelwerte (Juli 24,2 August 20,8 und November 19,2), wie sie kaum noch irgendwo vorkommen dürften. Auch auf den tropischen Hochebenen ist die Temperaturschwankung größer als im benachbarten Tiefland; so beträgt sie z. B. auf dem Plateau von Guatemala (1480 m H.) 10°, in Belize an der Küste aber nur 2,9°. Im Gebirge ist die tägliche Temperaturschwankung in den Hochtälern größer als in der Ebene, auf den Berggipfeln dagegen kleiner; und der Satz, daß sie mit der Höhe abnimmt, findet daher nur auf die letzteren Anwendung. Nachstehende, von WOEIKOW entlehnte Tabelle ist in dieser Beziehung sehr lehrreich. Man vergleiche nur Altstätten mit dem benachbarten Gäbris, oder Bevers mit dem nur wenig höheren Bigi. Nicht bloß die größere Trockenheit der Atmosphäre in den Tälern, sondern auch die stärkere Abkühlung in den Winternächten, wenn die schwere kalte Luft an den Gehängen hinabfließt, um sich ruhig über dem Talboden zu lagern, begünstigt die Steigerung der Temperaturschwankung. Die Pässe, nicht so frei wie die Berggipfel, aber auch nicht so eingeschlossen wie die Täler, vermitteln zwischen diesen Extremen. Höhe m Hochebene Bern Altstätten

.

574 478

Jahr

7,0° 6,3

Winter

4,o° 3,0

Sommer

9,2° 9,3

Hochtal Bevers Paß St. Bernhard

1715

10,6

7,9

11,9

2478

4,3

2,3

5,8

1250 1784

3,8 2,8

2,3 1,3

4,7 3,5

Gipfel Gäbris Rigi

Zunächst ist also die tägliche Temperaturschwankung von den topographischen Verhältnissen abhängig. Der Einfluß der P o l h ö h e kommt erst in zweiter Linie in Betracht. An den Küstenstationen in der Nähe des Äquators ist die Amplitude nicht größer

Die periodischen u. unperiodischen Veränderungen der Temperatur

109

als in unseren Breiten, und nur darin besteht ein wesentlicher Unterschied, daß sie sich dort — wie die Tageslänge — das ganze Jahr hindurch ziemlich gleich bleibt. In St. Thome (0°20'N) beträgt sie 6,5°, in Tschinschoscho (5° 9' S) 6,4°, in Sansibar (6° 10' S) 4,i°, in Batavia (6°11'S) 6,«°, und auf Ascension (7° 55' S) 5,i°. Auf den Kontinenten tritt unter übrigens gleichen Verhältnissen ihre Abnahme mit der Breite schärfer hervor. So ist sie z. B. in Lugan um 2,9° größer als in Moskau, und selbst noch in Odessa um 1,4°, trotz der Nähe des Meeres. Ihr Maximum erreicht sie auf den Hochplateaus zwischen 30 und 50 0 B., während weiter im Norden die Insolation in den kurzen Wintertagen und die Ausstrahlung in den kurzen Sommernächten zu geringfügig ist, als daß die Temperatur innerhalb 24 Stunden beträchtlich variieren könnte. Im polaren Gürtel mit seinen monatelangen Winternächten und ebenso langen Sommertagen ist sie naturgemäß sehr gering. So auf Nowaja Semlja unter 73 1 / 2 ° 1111(1 a u f d e r Sabine-Insel unter 7 4 V 2 0 B . 2,5°, in der Mosselbai (79,90 B.) 0,9 * und in GranHand (81,?° B.) 1,4°. An den Polen, wo ein halbjähriger Tag mit einer halbjährigen Nacht wechselt, fällt die tägliche Schwankung mit der jährlichen zusammen. Die jährliche Temperaturschwankung. Der jährliche Gang der Temperatur auf der Erdoberfläche ist aus Fig. 38 ersichtlich, die uns zugleich in die Methode der Isoplethendarstellung einführt. Zugrunde gelegt sind die Durchschnittstemperaturen der Parallelkreise nach H O P F N E R ; auf der südlichen Halbkugel mußte die Zeichnimg wegen Mangels an Beobachtungen bei der Nullisotherme Halt machen. Diese Isoplethen gestatten uns für alle Breiten die mittleren Monatstemperaturen abzulesen, sie zeigen uns in den allgemeinsten Zügen die Gegensätze einerseits zwischen den höheren und niederen Breiten, anderseits zwischen der überwiegend kontinentalen Nordund der überwiegend ozeanischen Südhemisphäre. Aus demselben Grund wie in der täglichen, fallen auch in der j ä h r l i c h e n T e m p e r a t u r p e r i o d e Maximum und Minimum nicht mit dem höchsten und tiefsten Sonnenstand zusammen, sondern treten etwas später ein. In den mittleren und höheren Breiten des nördlichen Festlandes ist der Juli der wärmste und der Januar der kälteste Monat, auf dem Meer sind dagegen im allgemeinen Februar und August die extremen Monate. In der tropischen Zone steigt das Thermometer am höchsten, wenn die Sonne den Scheitelpunkt erreicht; so ist in Columbia der März, in Zentralamerika der April, und in Mexico der Mai der wärmste Monat. Während sonst überall die mittleren Monatstemperaturen eine Kurve mit nur einem

110

Die Lufthülle

Maximum darstellen, zeigt diese in der Äquatorialzone, wo die beiden Zenitstände der Sonne weit auseinander liegen, zwei Erhebungen. Doch ist dies keineswegs eine allgemeine Erscheinung. Deutlich ausgeprägt ist das doppelte Maximum z. B. im südäquatorialen Teil des malaiischen Archipels, dagegen in Singapore nur in einer leisen Hebung der Kurve im Oktober angedeutet. In Westafrika tritt die Doppelhebung scharf an der Elfenbeinküste und in Tschinschoscho, also unter 5 0 N und S hervor, aber undeutlich am Äquator, und im Osten ist schon in s I i 1 J 5 Sansibar unter 6 °S die einfache Kurve wieder hergestellt. Die Differenz der extremen Monats temperaturen nennen wir die j ä h r l i c h e Temperat u r s c h w a n k u n g 2 (s. Karte IX). Vom Äquator, wo sie durchschnittlich 1,3° beträgt und auf den ostindischen Inseln sogar auf 0,8° herabsinkt, nimmt sie gegen die Pole zu, gleichzeitig aber auch von den Küsten gegen das Innere der Kontinente. Ein Klima mit einer mittleren Jahresamplitude bis höchstens 15° bezeichnen wir als Fig. 33. Thermoisoplethen der Erde. Ä q u a t o r i a l - , beziehungsweise Seeklima, von 15—20° als Ü b e r g a n g s k l i m a , von 20—40° als L a n d k l i m a und über 40° als exzessives Landklima. Das Seeklima wird durch warme Winter und kühle Sommer, das Landklima durch kalte Winter und warme Sommer charakterisiert. Das erstere ist auf unserer Hemisphäre nördlich vom 80. Parallel auf die Westküsten beschränkt, während die Ostküsten wegen der bedeutenden Winterkälte Landklima haben. Auch in den höheren Breiten, mit Ausnahme von Grönland, und in den mittleren Breiten der Südhalbkugel ist die jährliche Schwankung an den Westküsten kleiner

Die periodischen u. unperiodischen Veränderungen der Temperatur

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als an den östlichen, und dem gleichen Gesetz begegnen wir an den Gestaden der südeuropäischen Halbinseln und Vorderindiens. Das Landklima nimmt auf den Südkontinenten wegen ihrer niederen Breite nur ein verhältnismäßig kleines Areal ein, während es den weitaus größten Teil der nördlichen Festländer umfaßt. Der Gegensatz der ozeanischen und kontinentalen Brdhälfte macht sich wieder geltend; schon unter 40 0 N ist die Jahresschwankung durchschnittlich um 10,4° größer als auf dem entsprechenden südlichen Parallel, und die Differenz steigert sich mit der Annäherung an die Pole. Durch exzessives Landklima ist die Umgebung der winterlichen Kältezentren ausgezeichnet; das Maximum erreicht die jährliche Temperaturschwankung in Ostsibirien (Werchojansk 65,»°). Überall in der gemäßigten und kalten Zone erscheinen die Linien gleicher Amplitude abhängig von den Winterisothermen, im warmen Gürtel dagegen von den Sommerisothermen; sie verhalten sich also ebenso wie die Kurven gleicher Jahrestemperatur. Auf isolierten Berggipfeln ist die Jahresscliwankung kleiner als in der Ebene, weil die Temperatur im Winter langsamer mit der Höhe abnimmt als im Sommer. Der Gegensatz von Land- und Seeklima macht sich aber auch hier geltend: Pikes Peak, Felsengebirge 38,8° N . . . Casa inglese, Etna 37,8 N

H. m. 3000 2996

Winter - 8,5° -4,9

Sommer Differenz 11,7° 20,2° 5,3 10,2

In den Hochtälern ist die jährliche Schwankung nicht nur beträchtlicher als auf freien Berggipfeln in gleichem Niveau, sondern auch größer als in der Ebene. Folgende Tabelle gibt auch die Ursache dieser Erscheinung an: Rigi . . . . Bevers . . . Basel . . . .

H. m 1790 1715 278

Kältester M. -4,8° -9,7 0,4

Wärmster M. 9,7° 11,9 19,2

Differenz 14,5° 21,6 18,8

Für die Plateaus läßt sich ein genaues Gesetz noch nicht aufstellen. Auf einigen differieren die extremen Monatstemperaturen etwas mehr, auf anderen etwas weniger als im kontinentalen Tiefland, aber nirgends ist der Unterschied so bedeutend, daß man auf eine bestimmte Abhängigkeit von der Seehöhe schließen könnte. Vergleichen wir die Verteilung der jährlichen Temperaturschwankung mit der der täglichen, so gelangen wir zur Aufstellung folgender klimatischer Typen: 1. Das Ä q u a t o r i a l k l i m a . Auf dem Meer und auf dem Land in nicht beträchtlicher Seehöhe sind beide Schwankungen gering,'

112

Die Lufthülle

aber die tägliche ist größer als die jährliche. Erstere beträgt im Mittel der auf S. 109 angeführten Stationen 5,6°, letztere nur 2,8°; und lediglich in diesem Sinn ist der bekannte Satz aufzufassen, daß die Nacht der Winter der Tropen sei. 2 Im Seeklima der m i t t l e r e n und h ö h e r e n B r e i t e n sind beide Schwankungen gering, aber die jährliche ist größer als die tägliche. Landeinwärts nehmen beide zu. Die jährliche Variation nimmt unter übrigens gleichen Verhältnissen auch mit der Breite zu, die tägliche aber ab. 3. Das P o l a r k l i m a mit großer jährlicher und kleiner täglicher Schwankung. Mit Bezug auf die Seehöhe lassen sich folgende Typen unterscheiden : 1. Das B e r g k l i m a . Beide Schwankungen sind kleiner als im benachbarten Tiefland. Das Bergklima gleicht somit dem Seeklima. 2. Das P l a t e a u - und H o c h t ä l e r k l i m a hat dagegen einen streng kontinentalen Charakter. Die tägliche Temperaturschwankung ist unter allen Umständen und unter allen Breiten größer als im Tiefland, während sich die jährliche von der in den Niederungen nicht beträchtlich unterscheidet. Eine andere Seite des Klimas gelangt in v. K E R N E R S 3 T h e r m o i s o d r o m e n zur Darstellung. Man versteht darunter Linien gleichen Wärmeüberschusses des Oktober über den April in Prozenten der Jahresschwankung. Durch die Berücksichtigung des Gegensatzes zwischen den extremen Monaten wird der jährliche Gang der Temperatur charakterisiert; je größer der Prozentsatz oder der thermodromische Quotient, desto gleichmäßiger die Temperatur.* Aus der Karte der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel ergibt sich, 1. daß auf dem Atlantischen Ozean der relative Wärmeüberschuß mit der Breite abnimmt, und 2. daß er sich auch von der Küste landeinwärts verringert, bis er in den streng kontinentalen Gebieten negativ wird. Das zeigt an, daß der Frühling wärmer ist als der Herbst. Der Satz, daß sich das Land bei steigender Sonne rascher erwärmt als das Meer, daß aber das Meer seinen Wärmevorrat länger bewahrt, erfährt dadurch eine umfassende Bestätigung. Temperaturveränderlichkeit. Neben den periodischen Veränderungen müssen auch die u n p e r i o d i s c h e n in Betracht gezogen x Valentia an der Südwestküste von Irland und Groningen in Holland haben gleichen absoluten Wärmeüberschuß des Oktober, nämlich 1,7®, dort beträgt aber die Jahresamplitude nur 7,9 hier dagegen 17,3 D. Der relative Wärmeüberschuß beider Stationen ist also sehr verschieden: Valentia 21,5, Groningen 9,8 Proz.

Die periodischen u. unperiodischen Veränderungen der Temperatur

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werden. Ein klimatologisches Moment von eminent geographischer Bedeutung, aber noch nicht genug gewürdigt, ist die mittlere Verä n d e r l i c h k e i t der T e m p e r a t u r von einem Tag zum anderen. Schon H A N N , 4 dessen bahnbrechende Untersuchungen bereits in mehreren Ländern Nachahmung gefunden haben, machte darauf aufmerksam, wie die größere Temperaturvariabilität in Nordamerika, Australien' und Neuseeland auf den körperlichen Habitus und den Charakter der europäischen Einwanderer merklich einwirkt, und wir fügen die Vermutung hinzu, daß der erschlaffende Einfluß des Tropenklimas hauptsächlich in der geringen Veränderlichkeit begründet ist. Einen Einfluß auf die Sterblichkeit, die sowohl in der geographischen Verteilung, als auch im jährlichen Gang mit der Temperaturveränderlichkeit wächst, hat K B E M S E B 5 wenigstens für Norddeutschland sehr wahrscheinlich gemacht. Es hegt ferner auf der Hand, daß auch die Verbreitung der Pflanzen zum Teil von diesem Moment abhängt, und es ist nur zu bedauern, daß Untersuchungen in dieser Richtung noch nicht eingeleitet worden sind. Infolge des Wechsels der Jahreszeiten nimmt die Tagestemperatur bis zum Maximum zu und dann wieder ab. Das ist das periodische Element in der Veränderlichkeit. Daneben wirken aber auch Winde, Bewölkung, Niederschläge usw., und das ist das u n p e r i o d i s c h e Element, das sich schon dadurch als das maßgebendere erweist, daß sich die Werte für die mittlere Veränderlichkeit nicht erheblich ändern, wenn man den Sinfluß des periodischen Elementes eliminiert. Daraus erklärt es sich, daß in der Zone der regelmäßigen Winde, in den Tropen, die Tagestemperatur weniger variiert (in Georgetown in Guayana z. B. durchschnittlich nur um 0,«°), als im Gebiet der wechselnden Luftströmungen. Die mittlere Veränderlichkeit nimmt daher mit der Breite zu, aber in ganz unregelmäßiger Weise, wie nachstehende Tabelle zeigt. Die nördliche Hemisphäre hat zwei Maximalbezirke, von denen nach allen Seiten, auch gegen den Pol hin, die Veränderlichkeit abnimmt. Der eine liegt im Innern von Nordamerika und umfaßt wahrscheinlich die nördlichsten Teile der Vereinsstaaten und den südlichen und mittleren Teil der Hudsonbai-Länder; der andere liegt in Westsibirien, etwas nördlicher als der amerikanische, und ist etwas schwächer ausgebildet. Der Gegensatz der Ost- und Westküsten tritt auch hier wieder zutage, indem jene eine etwas variablere Temperatur haben (eurasiatische Westküste 48,7 °N 1,5°, Ostküste 47,80 N 2 °); dies ist wahrscheinlich eine Folge davon, daß dort die Temperatur im Winter rasch mit zunehmender Breite abnimmt. Wenn sich auch die Veränderlichkeit in der Regel landeinwärts SOTA», Physische Erdkunde. 6. Aufl.

8

114

Die Lufthülle Dez. bis Febr. 3,7®

März bis Mai

3,4 2,0 3,8

1.4 2,9

4,1 2,9 l,i

2,8 1,9 1,6

0,7*

England 53,7 Mitteleuropa 49,3 Europäisches Bußland . . . 56,8 Westsibirien 56,o Ostsibirien 57, l Ostasien 50,2

2,1 2,2 3,7 4,« 3,2

1,6

1,5*

2,8

3,1 2,6 2,1

Westliches Mittelmeer . . . östliches Mittelmeer . . . .

42, l 35,5

1,3 1,5

1,7

1,3

Südliche Halbkugel

33,s

1,9

65,6

0,9*

Mittlere Breite östliches Eismeer (Framtrift) 82,7° Arktisohes Nordamerika . Amerikanische Westküste Westliches Plateau . . . . Inneres von Nordamerika östliches Nordamerika . . Südöstliches Nordamerika. Plateau von Mexiko . . . .

Antarktis

. . . .

. 71,9 . 47,4 40,3 43,o . 42,8 . 30,6 19,2

4,7

Sept. bis Nov.

Jahr

2,7®

Juni bis Aug. 0,8®*

3,3®

2,7®

2,4

1,3*

2,5

3,5

2,3* 2,4

1,5 2,6 3,3 2,7 1,8 0,7

2,4 1,5 2,8 3,6 2,9 1,9 1,0

1,9 1,7* 2,3 3,1 2,7 2,2

1,8 1,9 2,6 3,2 2,6 2,2

1,4

1,2

1,2* 1,1*

1,8 1,4

1,5*

1,7

2,o

1,8

3,4

4,8

2,9

3,0

1,9

2,5

1,1*

2,1* 1,1*

1,9 2,0* 2,2* 2,1* 1,7*

steigert, so darf man doch nicht dem Seeklima als solchem einen mildernden Einfluß zuschreiben, denn in diesem Fall müßte sie auf der südlichen Halbkugel geringer sein als auf der nördlichen, während doch tatsächlich das Umgekehrte stattfindet. Den durchschnittlichen Wert von 1,8°, der jenseits des Äquators schon in 83,8 ° B . erreicht •wird, finden wir auf unserer Erdhälfte im Mittel erst unter 49,8 ° B . , und wir sind daher nicht erstaunt, in der antarktischen Zone, für die uns M E I N A B D U S Werte geliefert hat, auf einen dritten Maximalbezirk zu stoßen, der den beiden nordhemisphärischen nichts nachgibt. Mit der Höhe wächst die Veränderlichkeit, und zwar zum Unterschied von den Schwankungen gleichmäßig auf Berggipfeln wie auf Plateaus. In Zürich (480 m) beträgt sie im Jahresmittel 1,8°, auf dem Ütliberg (874 m) 2,o° und auf dem Eigi (1784 m) 2,4°. In Stuttgart (270 m) beträgt sie 1,8°, in München (479 m) dagegen 2,i Im Erzgebirge nimmt sie durchschnittlich um 0,03° für je 100 m zu. In den mittleren und höheren Breiten unserer Halbkugel erreicht die Veränderlichkeit ihr Maximum im Winter und ihr Minimum im Sommer. Die geographische Anordnung ändert sich aber das ganze Jahr nicht, nur sind im Sommer die Unterschiede be-

Die periodischen u. unperiodischen Veränderungen der Temperatur

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trächtlich kleiner als im Winter. Die -winterlichen Werte sind also für das Jahresmittel das Entscheidende; für Westsibirien hat P I C K E R 6 nachgewiesen, daß hier warme atlantische Winde mit kalten wechseln, die aus dem Eismeer stammen und zwischen Kola und Ob in das Festland einbrechen. Man muß sich auch stets vor Augen halten, daß die Winde nicht nur direkt die Temperatur beeinflussen, sondern auch indirekt, indem warme Winde im Winter, weil sie meist von der See kommen, auch Bewölkung und Niederschläge bringen, die kalten Landwinde aber Heiterkeit und trockene Luft; und wir haben schon gehört, daß das eine die Temperatur erhöht, das andere sie erniedrigt. örtliche Einflüsse spielen im Sommer eine viel größere Eolle als im Winter. Namentlich wird die Variabilität gesteigert, wenn sich in der Nähe eines erhitzten Landstriches ein höheres Gebirge oder eine größere Wasserfläche befindet, wie an der Hudsonbai und im canadischen Seengebiet oder auf der bayerischen Hochebene und im oberitalienischen Tiefland. Besonders auffallend ist im Sommer die geringe Veränderlichkeit in beiden Polargegenden, wo sie nicht größer ist als in den Mittelmeerländern. In den subtropischen Breiten der südlichen Hemisphäre sind Frühling und Herbst die veränderlichsten Jahreszeiten, und der Sommer ist sowohl an den Küsten wie im Binnenland veränderlicher als der Winter. Klimatologisch wichtig ist auch die Häufigkeit der Veränderungen von bestimmter Größe. Auch hier wiederholt sich die geographische Verteilung, die wir soeben kennen gelernt haben, wenn auch mit einigen Unterschieden. So sind z. B. Veränderungen von mehr als 6° in Ostsibirien seltener als im europäischen Bußland, geringere Änderungen aber häufiger. In beiden Maximalbezirken sind Änderungen von 20° und darüber nicht sehr selten, und auch solche von 25° kommen noch vereinzelt vor, aber der westsibirische Bezirk scheint öfter als der inneramerikanische bedeutenden Schwankungen unterworfen zu sein. Dagegen reichen in Amerika die großen Temperaturwechsel viel weiter nach Süden als in Eurasien, wa3 H A N N mit Recht den „Northers" zuschreibt, jenen von Norden kommenden Winterstürmen, die manchmal bis in den Golf von Mexico, also bis in die warme Zone hinein die binnenländische Kälte tragen. Mittlere Abweichung. Wie in der mittleren Veränderlichkeit, so können wir auch in der m i t t l e r e n A b w e i c h u n g der Monatsund Jahrestemperaturen der einzelnen Jahrgänge von dem Mittelwert ohne Rücksicht auf das Vorzeichen, wie sie D O V E 7 für zahlreiche Stationen berechnet hat, einen Ausdruck für die unperiodischen 8*

Die Lufthülle

116

Störungen sehen, wenn auch — wie aus späteren Erörterungen hervorgehen wird — ein periodisches Element darinnen steckt, das aber aller Wahrscheinlichkeit nach von dem unperiodischen verdunkelt wird. Ihre geographische Verteilung ist von großer klimatologischer Bedeutung. Es zeigt sich, daß Abweichung und Veränderlichkeit nicht parallel laufen. Zwar gilt auch für jene im allgemeinen das Gesetz, daß sie vom Äquator gegen die Pole und von den Küsten landeinwärts zunimmt. In Eurasien wie in Nordamerika liegt das Gebiet der größten Abweichung im Inneren, und sind die Monats- und Jahrestemperaturen an der Ostküste Länder

Größte Abweichung

Kleinste Abweichung

Italien England Westeuropa Schweiz Süddeutsohland Norddeutschland Baltische Länder Kordosteuropa Inneres Rußland Ural und Sibirien

Dez. Jan. Jan. Dez. Jan. Jan. Jan. Jan. Dez. Dez.

Westliches Nordamerika . . Inneres Nordamerika . . . . östliches Nordamerika . . .

Jan. 2,19 Febr. 2,62 Febr. 1,8»

Sept. 0,64 Aug. 1,12 Juli 0,90

1,22 1,70 1,27

Polarländer

Dez.

Sept. 1,19

1,59

1,44 0 1,46 2,26 2,02 2,51 2,70 2,12 3,18 3,50 3,12

1,95

Aug. Sept. Sept. Okt. Sept. Sept. Sept. Sept. Mai Juli

Jahr

0,90° 0,89 1,07 1,11 1,16 1,09 0,87 1,01 1,41 1,17

1,19° 1,24 1,44 1,46 1,65 1,72 1,47 1,84 2,00 1,97

variabler als an der westlichen, aber damit hört auch der Parallelismus auf. Die Neue Welt hat die größte Veränderlichkeit, die Alte die größte Abweichung; die störenden Elemente, die die Temperaturkurve von einem Tag zum andern beeinflussen, sind in Amerika mächtiger, aber sie treten auch regelmäßiger von Jahr zu Jahr auf, als in unserem Festland. Die Abweichung im amerikanischen Binnenland ist nicht größer als im nördlichen Deutschland, und in den östlichen Vereinsstaaten sogar geringer als in Westeuropa. Ebenso ist die Abweichung auf der südlichen Hemisphäre kleiner als auf der nördlichen unter gleicher Breite. Alles das beweist, daß sie von der Kontinentalität des Klimas weit abhängiger ist als die Veränderlichkeit. Dagegen nehmen beide mit der Höhe zu, aber die Abweichung nur um 0,oo7° für 100 m. In den einzelnen Monaten ist sie verschieden. Am größten ist sie im Winter, wo die Temperatur

Wind systeme und Windgebiete

117

am meisten von den Winden abhängt, am kleinsten im Spätsommer; nur in Gegenden mit strengerem Landklima fällt das Minimum in den Anfang oder in die Mitte des Sommers. Literaturnachweise. 1 J. H A N N , Der tägliche Gang der Temperatur in der äußeren Tropenzone (Denkschriften der Wiener Akad. d. Wiss., Math.naturwiss. KL. 1905 u. 1907, Bd. 78, 80 u. 81; eine Zusammenstellung der wichtigsten Daten s. PETERMANNS Mitteilungen 1908, Literaturbericht S . 11). — 2 A. STJPAN, Die Verteilung der jährlichen Wärmeschwankung, in der Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie, 1880, Bd. I. — 3 F. v. K E R N E R , Thermoisodromen, Wien 1905 (Abhandlungen der Wiener Geographischen Gesellschaft, Bd. VI, Nr. 3). — 4 J . H A N N , Untersuchungen über die Veränderlichkeit der Tagestemperatur, in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie der Wissenschaften, Mäth.-naturwiss. KL. 1875, Bd. LXXI, II; Die Veränderlichkeit der Temperatur in Österreich, in den Denkschriften der Wiener Akademie der Wissenschaften, Math.naturwiss. K L 1891, Bd. LVIII. — 6 V. KREMSER, Die Veränderlichkeit der Lufttemperatur in Norddeutschland, in den Abhandlungen des Preußischen Meteorologischen Instituts, Bd. I, 1888. — 8 H . v. FICKER, Das Fortschreiten der Erwärmungen in Bußland u. Nordasien; in den Sitz.-Ber. der Wiener Akademie d. Wiss., Math.-naturwiss. Klasse 1911, Abteil. IIa, Bd. CXX. — ' H . W. D O V E , Die mittlere und absolute Veränderlichkeit der Temperatur, in den Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften 1867. H . ARCTOWSKI, L'enchainement des variations climatiques; Brüssel 1909 (interessante, aber wegen der Kürze der Beobachtungen noch unsichere Ergebnisse).

Windsysteme und Windgebiete. Windgesetze. Zu wiederholten Malen hatten wir schon Gelegenheit, den Einfluß der Winde auf die Temperaturverteilung kennen zu lernen. In einem späteren Kapitel Werden wir erfahren, daß der Wind einer der wichtigsten Faktoren ist, der die Verteilung der Niederschläge regelt. Es ist daher nicht Überschätzung, wenn man den Wind als den eigentlichen Träger des Klimas bezeichnet, und zugleich — da die klimatischen Verhältnisse das organische Leben und damit auch die Entwicklung der Menschheit bedingen — als eine Kulturmacht ersten Banges. Direkt erscheinen die Winde von der Verteilung des Luftdruckes abhängig. Ein ungleich verteilter Luftdruck zeigt an, daß das Gleichgewicht der Atmosphäre gestört ist, und die Winde haben das Bestreben, es wieder herzustellen. Dieses Grundprinzip der modernen Meteorologie ergab sich unmittelbar aus den sogenannten s y n o p t i s c h e n W i t t e r u n g s k a r t e n , die den Zustand der Atmosphäre über einem größeren oder kleineren Teil der Erdoberfläche (Europa, nordatlantischer Ozean, Vereinigte Staaten von Amerika) in einer bestimmten Stunde (meist 7 h früh nach Ortszeit) darstellen. Auf diesen Karten sieht man die Orte gleichen Luftdruckes durch Linien, die sogenannten I s o b a r e n , miteinander verbunden. Um die be-

118

Die Lufthülle

obachteten Barometerstände miteinander vergleichbar zu machen, muß man sie auf das Meeresniveau reduzieren; und außerdem muß man, da das Gewicht aller Körper, somit auch der Luft, mit der Polhöhe zunimmt, eine Schwerekorrektur anbringen, d. h. die unter verschiedenen Breiten beobachteten Barometerstände auf einen gemeinsamen Parallel (gewöhnlich den 45.) reduzieren. Der Vergleich der Isobaren mit den Winden ergibt nun folgende zwei Gesetze, die nach ihren Entdeckern benannt werden: 1. Das BuYS-BALLOTSche Gesetz: Die Luft strömt von der Gegend höheren Luftdruckes nach der niederen Luftdruckes und wird dabei durch die Erdrotation auf der nördlichen Hemisphäre nach rechts und auf der südlichen nach links abgelenkt. Man kann noch den Satz hinzufügen, daß jedes Windsystem aus zwei Strömungen besteht, aus einer unteren vom höheren Luftdruck zum niederen und einer oberen in entgegengesetzter Richtung. Beide werden durch die Achsendrehung der Erde abgelenkt, die untere aber außerdem noch durch die verschiedenen Reibungswiderstände an der Erdoberfläche. Ozeanische Winde unterliegen einer größeren Ablenkung durch die Eotation als kontinentale, weil diese auf dem unebenen Boden des Pestlandes nicht völlig dem Einfluß der Erddrehung zu folgen vermögen. Stets bildet die Windrichtung mit dem Gradienten einen Winkel, der aber nie 90° erreicht. 2. Das S t e v e n s o n sehe Gesetz lautet: Die Windstärke wird bedingt durch den barometrischen Gradienten, d. h. durch die Druckdifferenz, die in der Richtung senkrecht zu den Isobaren gemessen und auf eine Längeneinheit (jetzt allgemein 1° am Äquator = 111 km) bezogen wird. Je steiler der Gradient, desto dichter gedrängt die Isobaren, desto größer auch die Windgeschwindigkeit. Bei gleichen Gradienten nimmt sie mit wachsender Breite ab und ist in gleicher Breite auf dem Meer größer als im Flachland. Sie wird also durch die Reibung wesentlich modifiziert. L o o m i s 1 ermittelte die Windgeschwindigkeit in Kilometer pro Stunde für folgende Gebiete, die wir in der Richtung W—0 anordnen. Vereinigte Staaten Binnenland Winter Frühling Sommer Herbst Jahr

Ostküste

13,7 15,2 11,2 12,5

18,0 17,0 12,6 16,1

13,1

15,9

Nordatlant. Ozean 53,1 49,6 41,0

47,8 47,9

Europa Westküste 22,3 20,3

18,5 20,9 19,8

Binnenland 14,1

13,5 10,6 12,5 12,7

Windaysteme und Windgebiete

119

In allen Jahreszeiten sehen wir hier die Windgeschwindigkeit vom Ozean gegen die Küste und von der Küste gegen das Binnenland abnehmen, also genau in der Richtung, in der die Eeibungswiderstände wachsen. Aus demselben Grund nimmt die Windstärke mit der Höhe zu, und schon geringe Höhenunterschiede fallen da schwer ins Gewicht; ist doch schon auf dem 300 m hohen Eiffelturm die Windstärke durchschnittlich 4 mal größer als auf dem 1 / 2 k m davon entfernten Turm des Meteorologischen Zentralbureaus in 21 m Höhe. Auch darüber hinaus wächst sie stetig und zwar ungefähr in demselben Maß, in dem die Dichte der Luft abnimmt. Reduziert man, wie A X E L E G N E L L 2 getan hat, die oberen Strömungen auf die Dichte an der Erdoberfläche, so erhält man nahezu konstante Geschwindigkeiten, oder mit andern Worten: oberhalb 800 m, wo die Reibung am Boden keinen Einfluß mehr ausübt, bis an die Wolkengrenze von 12000 m werden durch den Wind in allen Schichten gleiche Luftmassen transportiert. In der t ä g l i c h e n P e r i o d e unterscheiden sieh Meer, Land und freigelegene Berggipfel wesentlich voneinander. Auf dem Meer ist eine tägliche Periode der Windgeschwindigkeit so gut wie gar nicht bemerkbar, Tag und Nacht weht es mit gleicher Stärke. Auf dem Pestland erreicht sie unter allen Breiten ihr Minimum in den ersten Morgenstunden und ihr Maximum ein paar Stunden nach Mittag; sie steigt und fällt also mit der Temperatur, und dieser Parallelismus kommt auch darin zum Ausdruck, daß sie an heiteren Tagen schärfer ausgeprägt ist als an trüben. In den höheren Luftschichten ist dagegen der Wind bei Nacht bedeutend stärker als bei Tag, wie die Beobachtungen nicht nur auf Berggipfeln, sondern auch schon auf dem Eiffelturm zeigen. Die unteren Schichten werden also am meisten zur Zeit der größten Erwärmung in die allgemeine Luftzirkulation hineingezogen, während sich diese in der Nacht hauptsächlich nur auf die oberen Schichten beschränkt. K O P P E N erklärt dies dadurch, daß sich in den Mittagsstunden die unteren Luftschichten ausdehnen und in die Höhe steigen, während die oberen, stärker bewegten hinabsinken. Infolgedessen findet ein stärkerer Austausch zwischen den verschiedenen Niveaus statt, und die horizontale Geschwindigkeit der ganzen Luftmasse wird gleichförmiger. Antizyklonen. Betrachten wir synoptische Witterungskarten von größerer Ausdehnung, etwa die der nordatlantischen Welt, so erkennen wir eine d r e i f a c h e A r t der L u f t b e w e g u n g : eine passatische, eine zyklonische und eine antizyklonische. Doch bestehen sie nicht unabhängig nebeneinander, sondern Passate und Zyklonen treten stets in Verbindung mit Antizyklonen auf. In typischer Aus-

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Die Lufthülle

bildung erscheinen die A n t i z y k l o n e n (Fig. 34) als kreisähnliche oder elliptische Gebiete hohen Barometerstandes, aus denen die Luft allseits von der Gegend des höchsten Luftdruckes, dem sogenannten b a r o m e t r i s c h e n M a x i m u m , ausströmt. Innerhalb des Gebietes steigt die Luft hinab, und dieser vertikale Strom wird durch horizontalen Zufluß in der Höhe ernährt. Dafür spricht außer der

Fig. 34 a.

Fig. 34 b.

Antizyklonen und Zyklonen auf der nördlichen Halbkugel.

Antizyklonen und Zyklonen auf der südlichen Halbkugel.

Wolkenrichtung, die gegen das Maximum gekehrt ist, die große Dauerhaftigkeit der Antizyklonen, die sich natürlich bald auflösen müßten, wenn beständig nur Luft ausströmte; endlich auch die vertikale Temperatur zunähme, von der bereits auf S. 82 die Rede war. Wenn auch Antizyklonen ihren Ort verändern, so ist ihnen doch im Vergleich zu den Zyklonen eine gewisse Ruhe und Stetig

Windsysteme und Windgebiete

121

keit eigentümlich. Das Wetter ist meist ruhig, klar, im Sommer heiß, im Winter meist kalt, aber nur in den untersten Luftschichten; mit der Höhe nimmt die Temperatur zu. Innerhalb der Antizyklone ist der Wind meist schwach und schwankend; Kalmen sind häufig. H A N N unterscheidet t h e r m i s c h e und d y n a m i s c h e Antizyklonen. Die ersteren entstehen dort, wo die Luft kälter ist als in der Umgebung. Der Druck nimmt dort rascher mit der Höhe ab, die Flächen gleichen Druckes bilden eine EinseDkung, und dadurch wird die obere Bewegung eingeleitet, die dann die untere Bewegung nach sich zieht. Für Antizyklonen in warmen Gegenden muß aber eine dynamische Ursache, eine Stauung der Luft angenommen werden. Zyklonen. Man versteht darunter Gebiete niederen Luftdruckes von kreisähnlicher oder elliptischer Gestalt; die Gegend des tiefsten Luftdruckes heißt das b a r o m e t r i s c h e M i n i m u m . Allseitig strömt ihm die Luft in Spirallinien zu, einerseits vom Minimum angezogen, anderseits durch die Erdrotation abgelenkt. Eine von NNO nach SSW verlaufende Linie (x y in Fig. 34) teilt die Zyklonen unserer Breiten in zwei Hälften mit entgegengesetztem Witterungscharakter, von dem M O H N folgende schematische Übersicht entworfen h a t : Hintere (linke) Seite:

Windrichtung . . . . Barometer Temperatur, Feuchtigkeit und Bewölkung Niederschalg . . . .

0 , NO, N, NW, W. steigt fällt nimmt ab

Vordere (rechte) Seite:

W, SW, S, SO, 0 . x fällt

steigt in der Regel bedeutend.

Die hintere Seite wird also durch kalte Polar-, die rechte durch warme Äquatorialwinde ausgezeichnet. Doch bezeichnen diese, für beide Hemisphären gleichmäßig anwendbaren Ausdrücke nicht etwa den Ort der Entstehung, sondern lediglich die Richtung, aus der die Winde wehen. Wir werden im folgenden die hintere Seite der Zyklonen die P o l a r - und die vordere die Ä q u a t o r i a l s e i t e nennen. Im Zentrum der barometrischen Depression sind die Winde veränderlich und Windstillen häufig. Der Gradient (und damit auch die Windgeschwindigkeit) ist nicht in allen Teilen der Zyklonen gleich; der größte liegt im nördlichen und westlichen Europa meist im südlichen, der kleinste im nördlichen Quadranten; auf den ersteren sind daher die meisten europäischen Stürme beschränkt. Aber auch innerhalb eines Quadranten nimmt der Gradient vom Zentrum x Für die südliche Hemisphäre ist Süd statt Nord zu setzen und umgekehrt.

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Die Lufthülle

gegen die Peripherie erst zu, dann wieder ab. Bei gleichen Gradienten sind in unseren Breiten die nördlichen und östlichen Winde stärker als die südlichen und westlichen, und im Sommer sind alle Winde stärker als unter gleichen Verhältnissen im Winter. Der zyklonalen Bewegung an der Erdoberfläche entspricht eine antizyklonale in der Höhe, die die im Zentrum des Wirbels aufsteigende Luft aus demselben hinausführt. Beide bilden zusammen e i n e n Körper. Über seine vertikale Mächtigkeit lauten die Angaben verschieden; in England und Schweden reichen die Zyklonen bis in die Cirrusregion hinein, in Nordamerika und Frankreich enden sie schon in geringerer Höhe. Fig. 35 zeigt uns, wie der Zyklonenkörper keilförmig in die höheren Luftschichten eindringt. Im Meeresniveau ist Cirrusregian der Wirbel vollständig ausgebildet. In 1100m Höhe bemerken wir bereits eine antizyklonische Bewegung, aber — und dies scheint ein wenigstens für unsere gemäßigte Zone all: gemein gültiges Gesetz zu sein — nicht mit allseitiger Entwicklung, denn nur an der Vorderseite strömt Luft aus, im westlichen und südlichen Quadranten aber noch ein, und der nördliche Quadrant ist im Verschwinden begriffen; die Isobaren weichen hier nur wenig von ihrem normalen geradlinigen Verlauf ab und die regelmäßige Westbewegung der Wolken Fig. 35. Schematische Darstellung ist nur wenig gestört. In 8000 m der nordamerikanischen Zyklonen 5 Höhe ist der Prozeß der Auflösung in vier Niveaus nach Biqelow. noch weiter fortgeschritten, die Cirrusregion endlich bleibt von der Zyklone völlig unbeeinflußt. Die ältere Theorie (Konvektions- oder thermische Theorie) erblickte in der Zyklonenbildung die erste Phase der atmosphärischen Gleichgewichtsstörung. An übererwärmten Stellen entwickelt sich ein aufsteigender Luftstrom; sein Dampfgehalt wird dabei kondensiert, und die dadurch frei gewordene Wärme verstärkt den Auftrieb. Oben fließt er nach allen Seiten ab, und sinkt dann erkaltet zu Boden und erzeugt Antizyklonen. So speist in den oberen Schichten die Zyklone die sie umgebenden Antizyklonen, und in den unteren Schichten ernährt die Antizyklone die sie umgebenden Zyklonen. Diese Theorie, die auf die tropischen Zyklonen der heißen Jahres-

Windsysteme und Windgebiete

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zeit mit ihren schweren Niederschlägen zugeschnitten war, mag auf einige dieser Vorkommnisse, sowie auch auf einige von untergeordneter Bedeutung in unseren Breiten (wie z. B. Gewitterböen) noch anwendbar sein 3, versagt aber völlig für die viel ausgebreiteteren und unregelmäßiger gestalteten Zyklonen der gemäßigten Zone, die gerade in der kälteren Jahreshälfte am häufigsten sind. Seitdem H A N N 4 nachgewiesen hat und die Berliner Luftschiffer bestätigt haben, daß die mittlere Temperatur der antizyklonischen Luftsäule höher ist als die der zyklonischen, war ihre Alleinherrschaft gebrochen. Die Erwärmung des Erdbodens und der aufsteigende Luftstrom sind nach der neueren dynamischen Theorie nicht die primären Vorgänge, sondern es sind Temperaturunterschiede benachbarter Luftschichten, die zur zyklonalen Bewegung führen, und aus denen diese ihre Energie schöpft. In den Vereinigten Staaten, die uns die meisten unserer europäischen Zyklonen herübersenden, entsteht der Wirbel nach BIGELOWS 5 Wolkenbeobachtungen in einer Höhe von durchschnittlich 2500 m, wo die warmen Luftströmungen aus dem mexicanischen Golf und die kalten aus dem Norden zusammenstoßen, und senkt sich dann zu Boden. Ist die zyklonale Bewegung einmal eingeleitet, so wird unter günstigen Umständen das barometrische Minimum durch den Luftwirbel immer mehr vertieft. Je mehr das Barometer im Zentrum sinkt, desto steiler wird der Gradient, desto heftiger der Wirbel, desto geringer auch der Luftdruck im Mittelpunkt. So trägt die Zyklone in sich selbst die Bedingungen ihres Wachstums, das aber erfahrungsgemäß zeitlich beschränkt ist. Von ihrer Geburt bis zu ihrem Erlöschen sind die Zyklonen in beständiger, bald schnellerer, bald langsamerer Wanderung begriffen. In der tropischen Zone bewegen sie sich nach Westen, biegen dann an der Polargrenze der Passate nach Norden beziehungsweise Süden um, wobei sie an Tiefe verlieren, aber an Ausdehnung gewinnen, und schlagen in den mittleren und höheren Breiten einen östlichen Weg ein. Das letztere gilt auch von jenen Depressionen, die in den außertropischen Gegenden entstehen. Die Zyklonen bewegen sich also, seltene Ausnahmen abgerechnet, im Sinn der allgemeinen Luftzirkulation; sie sind Wirbel, die von den großen Ost- und Westströmen weiter getragen werden. Genauer kennen wir bisher allerdings nur ihre mittleren Zugstraßen zwischen dem Felsengebirge und dem Ural. In Nordamerika wandert die Mehrzahl unter ungefähr 45° B. durch die Seenregion, während andere aus dem SW auf den Atlantischen Ozean gelangen. Mehr als die Hälfte der nordamerikanischen Minima durchkreuzt ihn in 4—5 Tagen und erreicht

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Die Lufthülle

Europa. Die einen ziehen über Labrador oder längs der Küste nach Grönland und von da nach Ost; die Bahnen der andern teilen sich in der Nähe von Neuschottland und führen dann entweder über Island oder quer über den Ozean oder nördlich von den Azoren nach Europa. Hier ist der Norden das Hauptdurchzugsgebiet der Minima. Eine Straße beginnt bei Island, zieht dem norwegischen Gestade entlang über den Polarkreis hinaus und führt von da entweder nordwärts in das Eismeer, wo sie aber selten den 80. Parallelkreis überschreiten 6, oder zum Weißen Meer, oder nach SO in das Innere von Rußland. Von den britischen Inseln und ihrer Umgebung wandern die Minima entweder über die Nordsee, Südschweden und die mittlere und südliche Ostsee nach den baltischen Provinzen und nach Finnland, oder — jedoch nur in selteneren Fällen und im Sommer fast nie — über Frankreich nach dem Mittelmeer. Hier vereinigt sich diese Zugstraße mit der vom westlichen Mittelmeer kommenden, um im weiteren Verlauf teils nach SO, teils in das Schwarze Meer, teils nach NO in das innere Rußland zu führen. Besonders ausgezeichnet sind die Kreuzungspunkte der Zugstraßen, wie die Lorenzomündung, die Gegenden in der Davisstraße, südwestlich von Island und bei den Lofoten, das südliche Schweden und der Atlantische Ozean zwischen 50 und 52° N und 34 und 38° W Gr. Hier pflegen die Minima länger zu verweilen und schlagen häufig auf kurze Zeit sogar eine rückläufige Bewegung ein; hier bilden sich auch die meisten so einflußreichen stationären Depressionen. Gebirge bildem für Zyklonen von geringer Höhe ein Hindernis, das sie nur selten zu übersteigen vermögen. Indes gelangen, wie es jetzt erwiesen zu sein scheint, pazifische Zyklonen in das östlich vom Felsengebirge gelegene Gebiet der Vereinigten Staaten, wenn sie auch erst auf dem westlichen Hochland ihre ausgebildtee Form erhalten. 7 Anderseits wird freilich behauptet, daß diese Verknüpfimg pazifischer und ostamerikanischer Luftdruckverhältnisse nur scheinbar sei, indem in derselben Zeit, wenn eine pazifische Zyklone am Westabhange des Felsengebirges gleichsam zerschellt, eine neue sich am Ostabhang bildet. In den Vereinigten Staaten Jegen die Minima durchschnittlich 41,8 km in der Stunde zurück. Auf dem nordatlantischen Ozean sinkt ihre mittlere Geschwindigkeit auf 29 km und in Westeuropa sogar auf 26,9 km herab, steigert sich dann aber wieder in Rußland auf 33,9 km. Daraus ergibt sich ein bedeutungsvoller Unterschied zwischen dem nordamerikanischen und dem europäischen Klima. Denn die direkte Folge der fortschreitenden Zyklonen ist die Verä n d e r l i c h k e i t des W e t t e r s ; je rascher sie wandern, desto größer

125

Windsysteme und Windgebiete

auch die Veränderlichkeit. Die Punkte a und b in Fig. 34 a (S. 120) gelangen, wenn die Zyklone nach rechts fortschreitet, von der Äquatorial- auf die Polarseite, wobei sich in o der Wind im Sinn eines Uhrzeigers von SO über SW nach NW, in b aber im entgegengesetzten Sinn von SO über NO nach NW dreht. Innerhalb einer größeren Depression können auch sich s e k u n däre oder T e i l m i n i m a bilden, in unseren Gegenden am häufigsten auf der Südseite. Im ersten Stadium ihrer Entwicklung verraten sie sich durch eine seitliche Ausbuchtung der Isobaren. Unter günstigen Bedingungen lösen sie sich vom Hauptminimum los und verfolgen selbständig ihren Weg. Die eigentliche Heimat der Zyklonen sind die mittleren und höheren Breiten. x In einem schmalen Gürtel zu beiden Seiten des Äquators fehlen sie ganz, denn hier ist die ablenkende Wirkung der Erdrotation zu schwach, als daß Störungen des Gleichgewichtszustandes der Luft nicht bald ausgeglichen würden. In dem übrigen Teil der Tropenzone fehlen sie zwar nicht und sind insofern wichtig, als sie meist von verheerenden Stürmen begleitet werden, aber sie sind nur auf einige Monate beschränkt. Genauer bekannt sind die H u r r i k a n e des nordatlantischen Tropenmeeres, die T e i f u n e der Chinasee und die Zyklonen des Indischen Ozeans. Von den erstgenannten kommen nach L O O M I S 88 Prozent auf die Monate August bis Oktober, in denen sich der thermische Äquator am weitesten von dem mathematischen entfernt. Die niederste Breite ihres Vorkommens ist 10,3° N, das Umbiegen der Bahn erfolgt im Sommer im Mittel in 80,6°, im September in 29,7° B.; die durchschnittliche tägliche Geschwindigkeit beträgt 460 km. Auch die Teifune sind in der warmen Zeit am häufigsten (72 Prozent in den Monaten Juli bis Oktober). Von den Wirbelstürmen im Pazifischen und Indischen Ozean kommen 52 Prozent auf den Herbst (September bis November) und 48 Prozent auf den Frühling (April bis Juni): das sind die Zeiten des sogenannten Monsun wechseis, wovon wir im nächsten Kapitel hören werden. Ihre niederigste Breite ist 6,i die Umbiegung ihrer Bahn nach Norden vollzieht sich im Durchschnitt schon unter 19,8° B., die mittlere Geschwindigkeit in 24 Stunden beträgt 310 km. Im x Zahl der Stürme in Prozenten aller Beobachtungen auf dem nordatlantischen Ozean: 0 — 5 ° N 0,06 5—10 0,1 10—15 0,8 15—20 1,1

20—25 °N 25—30 30—35 35—40

1,9 3,2 7,7 13,1

40J—45 °N 45—50 50—55 55—60

10,5 14,0 16,0 20,5

126

Die Lufthülle

südindischen Ozean sind die Monate Januar bis April die Sturmzeit. Den tropischen Zyklonen verwandt sind die unter dem Namen Tornados bekannten verheerenden Luftwirbel der Vereinigten Staaten, die am häufigsten im Frühsommer auftreten. Wir haben oben gesagt, Zyklonen seien hauptsächlich eine Erscheinung der gemäßigten Breiten, und wir hatten dabei unsere nördlichen besonders im Auge. Hier gelangt jeder Ort auf der Erdoberfläche bald in eine antizyklonische, bald in eine zyklonische Luftbewegung, bald auf die äquatoriale, bald auf die polare Seite der wandernden Zyklonen und erleidet dadurch beständige Witterungsveränderungen. Aber nicht immer lagern wohlausgebildete Zyklonen und Antizyklonen nebeneinander, manchmal trennt nur ein schmaler Bücken hohen Luftdruckes zwei Zyklonen oder eine schmale Furche tiefen Barometerstandes zwei Antizyklonen. In Australien ist das letztere geradezu Eegel: von W nach 0 wandernd, folgt Antizyklone auf Antizyklone mit wenig ausgedehnten V-förmigen Depressionen dazwischen.8 x Passate. Das nur der warmen Zone eigentümliche Passatsystem unterscheidet sich von bisher besprochenen Windsystemen zunächst durch die ostwestlich gerichtete b a n d a r t i g e Gestalt der äquatorialen Barometerdepression einerseits und der subtropischen, etwas polwärts von den beiden Wendekreisen gelagerten Hochdruckgebiete anderseits. Von diesen fließen die unteren Luftschichten als NO-Passat auf der nördlichen und als SO-Passat auf der südlichen Halbkugel zum Äquator. Ein zweites unterscheidendes Merkmal der Passate ist ihre B e s t ä n d i g k e i t , denn beständig ist auch die äquatoriale Depression, wenn sie sich auch mit dem Gang der Sonne verschiebt und dadurch ebenfalls Verrückungen der beiden subtropischen Hochdruckzonen bewirkt. In Fig. 36, wo die Kurven die mittleren Barometerstände der Breitenkreise (nach der Berechnung von T E I S S E 9 RENC DE BORT ) in ihren positiven und negativen Abweichungen von dem als normal geltenden Luftdruck im Meeresniveau (760 mm) zur Darstellung bringen, sind diese jahreszeitlichen Verschiebungen durch die punktierten Linien angedeutet. In der Nähe des mathematischen Äquators kann also ein Punkt zeitweise im Depressionsgürtel mit seinen variablen Winden und Stillen (Kalmengürtel) liegen und zeitweise unter der Herrschaft bald des NO-, bald des x Eine solche barometrische Rinne im kleinen Maßstab hat M. C. EMGELL in der westlichen Küstenzone Grönlands entdeckt (Meteorologische Zeitschrift 1903, S. 274). Im Sommer wehen an der Küste Südwinde, weiter landeinwärts, am Bande des Inlandeises, fließt die Luft von diesem herab und erwärmt sich dabei durch Niedersinken, so daß diese Winde verhältnismäßig warm und trocken sind.

Windsyateme und Windgebiete

127

SO-Passates gelangen. Aber auch abgesehen davon bedarf die Vorstellung von der Gleichmäßigkeit und Regelmäßigkeit der Passate einiger Einschränkung. Das Nebeneinander von Wasser und Land wirkt störend. Von einem ununterbrochenen Passatband kann man daher auf der nördlichen Hemisphäre niemals und auf der südlichen nur im Winter sprechen. Auch auf den Meeren ist der SO-Passat, entsprechend der bedeutenderen barometrischen Höhe des südsubtropischen Maximums, besser entwickelt als der NO-Passat. Die äquatorialen Depressionen bilden hier keine gleichmäßig breiten Bänder, sondern verschmälern sich von 0 nach W beträchtlich, und ebensowenig ist der Luftdruck in den subtropischen Hochdruckzonen gleichmäßig verbreitet, sondern verdichtet sich in der Nähe der Westküsten der Kontinente zu scharf Fig. 36. Verteilung des Luftdruckes. (Die Abstände 760 mm in mm entsprechend umrissenen Antizyklo- vom mittleren Luftdrucke dem Barometerstande.) nen. Daher kommt es, daß wir den Passat nur in den Osthälften der Meere ganz regelmäßig ausgebildet finden, während er im Wester eine r ü c k läufige Bewegung annimmt. Der SO der Südhemisphäre, wo diese Erscheinung besonders kräftig ausgebildet ist, geht allmählich in 0, NO, NW, W über, so daß dadurch ein vollkommen geschlossener antizyklonischer Kreislauf um die subtropischen Maxima entsteht, und die Passate selbst nur als ein verlängerter Zweig desselben erscheinen. Daß auch die Passatzonen zeitweilig von Zyklonen durchfurcht werden, wurde schon oben erwähnt, und endlich unterliegen auch ihre polaren Grenzen häufigen unperiodischen Verschiebungen. Der in der höheren Atmosphäre von den Zyklonen nach den Antizyklonen ausströmenden Luft entspricht im Passatsystem der Antipassat, der als SW- (auf der südlichen Halbkugel NW) bis W-Wind von der äquatorialen Depression nach den subtropischen Hochdruckzonen zieht. Schon hohe Berggipfel, wie der Pic von Tenerife (3700 m), der Mauna Loa auf Hawaii (4170 m) und der Vulkan Misti in Peru (6100 m) ragen erfahrungsgemäß wenigstens zeitweise

128

Die Lufthülle

in die antipassatische Region hinein. Indes so einfach, wie man sich die tropische Windschichtung früher vorstellte, ist sie nicht. Aus den Ballonbeobachtungen geht hervor, daß sich auf dem offenen Atlantischen und südpazifischen Ozean die Luft bis zu Höhen von 9000 bis 10000 m zum Äquator bewegt, unten mit vorherrschend östlicher, oben mit vorherrschend westlicher Komponente. Am thermischen Äquator des Atlantischen Ozeans fand man in der Höhe nur O-Wind. 10 Wie sich aus solchen widersprechenden Beobachtungen ein einheitliches Bild gestalten kann, wird erst die Zukunft lehren. Allgemeine Luftzirkulation. Aus dem Wirrwarr der von Tag zu Tag wechselnden Luftdruckverteilung kann nur die Betrachtung der m i t t l e r e n Zustände der Atmosphäre zur Erkenntnis der einfachen, leitenden Gesetze führen. In letzter Linie ist der Luftdruck eine Funktion der mittleren Temperatur der Luftsäule. Allerdings auch des Dampfgehaltes, denn Wasserdampf ist leichter als eine gleiche Quantität Luft, aber dieser Faktor hängt selbst unter sonst gleichen Umständen lediglich von der Wärme ab. Der Zusammenhang zwischen Luftdruck und Temperatur bedarf indes noch einer weiteren Erörterung. Am Äquator — wir lassen hier überall der Einfachheit wegen den thermischen und den mathematischen Äquator zusammenfallen — am Äquator tritt unter dem Einfluß beständiger hochgradiger Erwärmung eine Auflockerung der ganzen Luftmasse ein; die Flächen gleichen Druckes steigen in die Höhe, d. h. sie entfernen sich weiter von der Erdoberfläche als an den Polen. Dadurch wird der Luftdruck noch nicht vermindert, sondern erst durch die Folgeerscheinung. Es entsteht nämlich in den oberen Luftschichten eine Strömung, die der Abdachung vom Äquator zum Pol folgt. Vom Äquator wird Luft weggeführt — und nun sinkt hier der Luftdruck; an den Polen wird Luft angehäuft — und nun steigt hier der Luftdruck. Damit ist die Gleichgewichtsstörung aus den oberen Schichten in die unteren verlegt und erfordert einen Ausgleich durch eine Rückströmung. Auf der r u h e n d e n Erde entstehen also zwei M e r i d i o n a l s t r ö m e : ein primärer Oberstrom vom Äquator zu den Polen und ein sekundärer Unterstrom von den Polen zum Äquator, beide durch Y e r t i k a l s t r ö m e miteinander verbunden. In den höheren Breiten geht der Oberstrom durch eine absteigende Bewegung in den Unterstrom über, in den niederen Breiten der Unterstrom durch eine aufsteigende Bewegung in den Oberstrom. Damit ist der Kreislauf geschlossen. Auf der ruhenden Erde mit homogener Oberfläche würde sich also die Luftdruckverteilung genau an die Temperaturverteilung an-

129

Windsysteme und Windgebiete

schließen, nur in umgekehrter Weise. Die Temperatur nimmt gegen die Pole hin stetig ab, der Luftdruck stetig zu. Wenn wir aber aus den mittleren Jahresisobaren die Durchschnittsbarometerstände der Breitenkreise in derselben Weise ableiten, wie aus der Isothermenkarte die entsprechenden Durchschnittstemperaturen, so erhalten wir ein ganz anderes Bild (vgl. Fig. 81, S. 99). Statt einer barometrischen Depression am Äquator und zwei Hochdruckgebieten an den Polen bestehen in den untersten Luftschichten vier Hochdruckgebiete und drei Depressionen.x Breite N o r d p o l a r e s (arktisches) H o c h d r u c k g e b i e t . . . (90°N Nördl. subpolare (subarktische) Depressionszone . . . . 66 Nördl. s u b t r o p i s c h e H o c h d r u c k z o n e 34 8 Äquatoriale Depressionszone Südl. s u b t r o p i s c h e H o c h d r u c k z o n e 28 S Südl. subpolare (subantarktische) Depressionszone . . . 62 S ü d p o l a r e s ( a n t a r k t i s c h e s ) H o c h d r u c k g e b i e t . . (90

Luftdruck 760,; mm) 758,2 762,4 757,8

763,7 737,« 750)

Daß die äquatoriale Depression auf der nördlichen Halbkugel liegt, kann nicht auffallen, wenn man erwägt, daß der thermische Äquator ebenfalls nach Norden verrückt ist. Auch die polaren Hochdruckgebiete sind thermisch begründet, um so rätselhafter erscheinen uns aber die subtropischen Hochdruck- und die subpolaren Depressionszonen. Zu ihrer Erklärimg hat F E R R E L 11 die Ablenkung durch die Erdrotation, also eine dynamische Kraft, zu Hilfe gerufen. Ihren Einfluß mag folgendes Beispiel erläutern. Jeder Punkt am Äquator bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von (40070 km:24 x 8600=) 465 m in der Sekunde von West nach Ost. Jeder Körper mit dieser Geschwindigkeit verharrt hier in relativer Ruhe. Wird er aber, ohne durch Reibung an seiner Geschwindigkeit einzubüßen, nach 30° B. versetzt, wo die Rotationsgeschwindigkeit nur (34731 km:24 x 3600=) 402 m in der Sekunde beträgt, so behält er nicht nur seine ursprüngliche Geschwindigkeit bei, sondern er steigert sie noch bis zu 537 m, weil er sich nun in einem kleineren Kreis bewegt als am Äquator (vgl. S. 22). x * Er bleibt nun nicht mehr in relativer Ruhe, sondern eilt mit einer X Abgeleitet aus den FEKREL sehen Zahlen durch graphische Interpolation, die antarktischen Zahlen (nach MEINABDUS) gelten nur für ungefähr 90° O und für daa J a h r 1902—03.

* x Die so erhaltene Geschwindigkeit ( G v ) in der Breite

,, Somme^ Wmte^

gr5ßte

53° 27' 54 50 52 6

18" 30m 19 6 17 54

23° 27' 24 50 22 6

6° 33' 5 10 7 54

Tageslänge

kleinste 5 h 30° 4 54 6 4

x x Positive und negative Abweichungen der Temperatur von der gegenwärtigen im Winter- (WH) und Sommerhalbjahr (SH) und im Jahresmittel (J).

NB. 90° 70 50 30 10 0

Vor 9100 Jahren, Sch. d. E. = 24,u° Vor 28300 Jahren, Sch. d. E.=22„ WH.

SH. 3,2®

0,o° -0,4

2,4

-1,0

1,1

-0,7

-0,4

"0,2

0,5 0,o

-0,2

J.

WH.

1,0

0,7 1,7 1,3 0,7 0,4

1,6®

0,05 -0,1

-0,2 -0,2

0,o®

SH.

-5,1® -3,8 -1,6

-0,6

0,1 0,4

J.

-2,55® -1,55

-0,05 0,35 0,4 0,4

Die Lufthülle

252

in das Apbel fällt, und die Vereisung ist nicht so sehr eine Folge der direkten klimatischen Veränderungen, als der dadurch bedingten Verschiebungen der Meeresströme. Aber die Tatsachen sprechen für die Gleichzeitigkeit der Eiszeit auf beiden Halbkugeln, nicht für abwechselnde Eiszeiten auf der einen, dann auf der andern Halbkugel. Um diesem Umstand Bechnung zu tragen, hat PILGRIM 5 0 auch die Schwankung der Schiefe der Ekliptik in die Rechnung eingeführt und das Zusammenwirken aller drei Störungen für eine Million Jahre in der Vergangenheit berechnet. Aus diesen Ergebnissen leitete er dann die Schwankungen der Schneegrenze in den Alpen ab (vgl. Fig. 58). Das geschah unter Voraussetzungen, die freilich noch problematisch sind. Die durch die astronomischen Verhältnisse bedingten Schwankungen sind verhältnismäßig klein

Fig.

58.

Die Schwankungen der Schneegrenze in den Alpen naoh

PILGRIM.

Die Schneegrenzenhöhen in Abweichung von der gegenwärtigen. In der Höhe ist 1 mm = 100 m, in der Länge = 10000 Jahre, d. h. eine halbe Präzessionsperiode. P IV = Postwürmzeit, W = Würmeiszeit, WR — Würm-Riß-Interglazialzeit, R = RißEiszeit, RM = Riß-Mindel-Interglazialzeit, M = Mindel-Eiszeit, MO = Mindel-GünzInterglazialzeit.

und reichen nicht im entferntesten aus, die Erscheinungen der diluvialen Glazialperiode zu erklären. Ist aber einmal eine Inlandeisdecke zustande gekommen, so wirkt sie ebenfalls abkühlend, und dieser Faktor fällt mehr ins Gewicht als der astronomische. Ja sein Einfluß dehnt sich noch bis in die folgende Interglazialzeit aus und bewirkt, daß Inlandeismassen auch Interglazialzeiten überdauern können. Das grönländische Inländeis z. B. ist nach dieser Auffassung ein Überbleibsel aus der früheren Glazialzeit, das die gegenwärtigen interglazialen Temperaturverhältnisse wohl zurückdrängen, aber nicht vernichten konnten. Wir sehen in Fig. 58 ein fortwährendes Auf- und Abschwanken der alpinen Schneegrenze. Das sind die alle 10000 Jahre wechselnden a s t r o n o m i s c h e n Glazial- und Inter-

Das Klima

253

glazialzeiten. In ihrer Anordnung zeigen sich aber Perioden höherer Ordnung, die durch die durchgelegte Kurve versinnlicht werden. Das sind die geologischen Eis- und Interglazialzeiten. Die gesamte Glazialperiode dauerte nach PILGBIM über eine Million Jahre. Aber wir dürfen dieser Chronologie kein großes Gewicht beilegen» wie ja überhaupt die ganze hier vorgetragene Theorie vorderhand nur als ein geistreicher und beachtenswerter Versuch, nicht als eine Lösung zu betrachten ist. Eine dritte Gruppe von Theorien verlegt die Ursache der geologischen Klimaschwankungen ganz außerhalb der Erde. . Nahe liegt die Annahme langperiodiger Schwankungen der Sonnenstrahlung selbst, aber leider wissen wir darüber noch nichts Sicheres. Während LANGLE Y 1903 eine ausgesprochene Abnahme der Sonnenstrahlung zu erkennen glaubte, leugnet NEWCOMB alle solche Schwankungen mit Ausnahme der elfjährigen und hält auch diese für ganz geringfügig. Andere Erklärungsversuche gehen von der Beobachtung aus, daß sich das Sonnensystem durch den Weltraum fortbewegt, und nehmen an, daß verschiedene kosmische Einflüsse51 die Temperatur bald erhöhen, bald erniedrigen. Für uns hat die Frage der geologischen Klimaschwankungen ein mehr als nur theoretisches Interesse. Befinden wir uns in einer Interglazialzeit oder gehen wir einer neuen Tertiärperiode entgegen ? S C H U S T E R 5 2 hat sich für letzteres ausgesprochen, indem er auf ver* schiedene tiergeographische Änderungen, unter anderen auf das immer häufiger beobachtete Überwintern einzelner Zugvögel und das seltenere Auftreten nordischer Wandergäste hinwies. Kann man eine so weittragende Beweiskraft diesen Argumenten auch nicht zuerkennen, so sind sie doch immerhin beachtenswert. Klimaänderungen. Unter dem Gesichtspunkt der Klimaschwankungen betrachtet, gewinnen auch die verschiedenen, immer wieder auftauchenden Nachrichten über die Änderung des Klimas einzelner Gegenden eine ganz neue Beleuchtung. Es wurde darüber ein zeitweise erbitterter Streit geführt, aber Gegner und Verteidiger können sich heute die Hand reichen, ohne ihre Ansichten gänzlich ändern zu müssen. Nur müssen die ersteren zugeben, daß das Klima in der Tat nichts Konstantes ist, daß Änderungen von verschiedener Dauer stattfinden, und daß jede Generation solche Änderungen erfährt, die ihr bei oberflächlicher Betrachtung als dauernd erscheinen können. Früher sagte man, das Klima ändere sich lokal, aber dauernd; jetzt sagen wir: die Klimaänderungen sind zeitlich beschränkt, aber allgemein. Da wir nur mit Normalwerten operieren, so können wir die Grenzen der Klimaprovinzen im großen und ganzen

254

Die Lufthülle

als k o n s t a n t a n s e h e n , vom Standpunkt der säkularen Schwankungen betrachtet, sind sie es aber wahrscheinlich nicht. Nur muß man in dieser Beziehung größte Vorsicht walten lassen, weil die Nachrichten, aus verschiedenen Zeiten stammend, sehr leicht nur die BBÜCKNERSchen Perioden widerspiegeln können und daher nicht einfach aneinander gereiht werden dürfen. Es könnte dabei geschehen, daß wir nur die absteigenden Äste aufeinander folgender Klimawellen wahrnehmen, nicht aber die dazwischen liegenden aufsteigenden, und dies könnte zu ganz falschen Schlüssen führen. Selbst wenn man diese Klippe vermeidet, wie das bei EKHOLMS Vergleich der Beobachtungen in Uranienborg 1582—97 (durch TYOHO B R A H E ) und 1881—98 der Fall ist, sind weittragende Schlüsse nicht zulässig, denn die Abweichungen sind nicht so auffällig, daß sie nicht auch in Beobachtungs- und Instrumentalfehlern oder in anderen Zufälligkeiten begründet sein könnten. Mit großer Bestimmtheit tritt die Behauptung einer z u n e h m e n d e n A u s t r o c k n u n g auf. Daß die Eiszeit in eine wasserreichere Periode, die G Ö T Z 5 3 als Regenzeit und K R O P O T K I N 6 4 als Seenperiode bezeichnet, ausklang, ist möglich; vielleicht ist sie, wenigstens zum Teil, identisch mit derjenigen, die auf S. 246 als Pluvialzeit bezeichnet wurde. Die Frage ist aber die: nehmen die Niederschläge seit jener Zeit beständig ab, und sind die längeren Perioden, z. B. die BRÜOKNERschen, nur als untergeordnete Schwankungen zu betrachten ? Selbst langjährige Aufzeichnungen * liefern keinen Anhaltspunkt dafür, aber man kann einwenden, daß sie zur Beantwortung dieser Frage nicht ausreichen. Man beruft sich auf die Zeugnisse der Geschichte. Aber wie schwer ist es hier, die Ursachen einer Veränderung reinlich voneinander zu scheiden! Hat, wie man von Zeit zu Zeit immer wieder behauptet, stetige Regenabnahme Griechenland, Kleinasien, Syrien und andere Kulturstätten des Altertums zur Verödimg und Barbarei verurteilt, oder ist nur die Untüchtigkeit der jetzigen Bewohner dafür verantwortlich zu machen ? Wahrscheinlich das letztere, denn einerseits hat U N G E R schon vor Jahren nachgewiesen, daß jene Länder auch im Altertum an Wassermangel litten, und anderseits blüht die alte Fruchtbarkeit wieder auf, wenn — wie bei Urfa, Aintab, Mess'r und a. a. 0 . — der Boden durch ein ausgebreitetes KanalX 35jährige Normalmittel nach HANN:14 1726-60

Padua . Mailand Klagenfurt

880

1761—95

923 920 —

1793-1830

835 1010 —

1831-65

836 1080 950

1865-1900

835 mm 1020 „ 1020 „

Das Klima

255

system genügend benetzt wird. Für Nordafrika hat L E I T N E R 5 5 die Frage der Klimaänderung in geschichtlicher Zeit sorgfältig untersucht und ist zu einem verneinenden Ergebnis gekommen. Die Behauptung, daß die Sahara nach Süden vorrücke, wird von ihrem ausgezeichneten Kenner C H U D E A U 5 6 zurückgewiesen; vielmehr habe seit einer unbestimmten Epoche der Quartärzeit die Wüste an der Sudangrenze an Ausdehnung verloren. Es ist bezeichnend, daß alle neueren Nachrichten über Austrocknung aus Gebieten stammen, die von Natur aus regenarm sind, wie aus Zentralasien, wo die Entdeckung buddhistischer Euinenstätten in der Wüste Taklamakan berechtigtes Aufsehen erregt hat, 57 aus dem östlichen Iran 58 , aus Südamerika 59 und aus Südafrika. Das Seichterwerden von Flüssen, das Versiegen von Quellen und Brunnen sind Veränderungen, die hier tief in das menschliche Wirtschaftsleben einschneiden und daher einwandfrei festzustellen sind. Aber alle diese Erscheinungen können auch andere Ursachen haben, als eine Abnahme der Niederschläge. Sandverwehung durch den Wind kann die Grenzen der Wüste verschieben. Die Vernichtung von Waldbeständen kann die Bodenfeuchtigkeit vermindern, namentlich in Ländern ohne Schneedecke und mit kurzer Regenzeit. P A S S A R G E 2 9 hat auch betont, daß der aus der Pluvialzeit stammende Vorrat von unterirdischem Wasser in Ländern, die von Natur aus trocken sind, auch ohne Regenabnahme einer allmählichen Erschöpfung entgegengehen muß, besonders wenn der Mensch ihn ausnutzt. Übrigens ist auch die Möglichkeit zunehmender Austrocknimg solcher Länderräume, die von der Zufuhr maritimer Feuchtigkeit abgeschnitten sind, nicht von der Hand zu weisen, braucht aber nichts mit einer allgemeinen Klimaänderung zu tun zu haben, weil jede zufällige Verminderung der im Land erzeugten Luftfeuchtigkeit eine Verminderung des Niederschlages, diese eine weitere Verminderung der Feuchtigkeitsquelle usw. zur Folge hat, die Wirkung also die Ursache steigert. Das Hauptgewicht legte man auf die Zusammenschrumpfung der Seen, aber dieses Argument erwies sich als wenig stichhaltig, und nichts ist geeigneter, vor voreiligen Schlüssen in dieser Frage zu warnen, als die Tatsache, daß der Aralsee seit ungefähr 1880 wieder im Steigen begriffen ist. Eine Wasserstandsmarke vom Jahr 1874 war 1908 bereits um 2,75 m überschritten, und das nordöstliche Ufer ist ein paar Kilometer weit überschwemmt. Nach WOEIKOWS Schätzung enthielt der Aralsee 1908 20 Proz. mehr Wasser als 1880. Eine ähnliche Zunahme wurde auch an anderen Seen benachbarter Gegenden, z. B. im Gouvernement der Steppe, am Issykkul, Balkaschsee, Saissan-nor u. a. beobachtet und steht in völliger Überein-

256

Die Lufthülle

Stimmung mit dem gleichzeitigen Anschwellen der Flüsse und dem Vorrücken der Gletscher des Tienschan.60 SPAFFORD 6 1 fand 1911 auch das Tote Meer im Steigen begriffen und bringt dies in Zusammenhang mit der Zunahme der Niederschläge in Jerusalem. Wie R E I C H E L T 6 2 urkundenmäßig nachgewiesen hat, hatte der Weinbau in Deutschland um das Jahr 1800 seine größte Ausbreitung erreicht, selbst nach Niederbayern, Thüringen und Brandenburg war er vorgedrungen. Hat sich seitdem das Klima verschlechtert? Nichts zwingt uns zu diesem Schluß. Der kirchliche Gebrauch des Weines bei der Messe ließ es, besonders den Klöstern, wünschenswert erscheinen, ihn überall anzubauen, wo er in günstigen Jahren eben noch fortkommt; die Güte des Erzeugnisses spielte dabei keine Rolle. Je mehr sich aber der Geschmack und die Verkehrsmittel verbesserten, desto mehr zog sich der Weinbau in Gegenden zurück, wo er noch als ein lohnender Zweig der Landwirtschaft betrieben werden kann. Sehr oft werden Kulturen aufgegeben, weil sich ihr Erträgnis aus äußeren Gründen vermindert. So verschwindet allmählich der Maulbeerbaum aus Südtirol, weil die Konkurrenz der ostasiatischen Seide zu mächtig geworden ist, und in einigen Jahrhunderten könnte ein Gelehrter daraus eine Klimaänderung folgern, wenn ihn nicht die zahlreichen Geschichtsquellen der Gegenwart über die wahren Ursachen belehren würden. Ganz in das Gebiet der Sage gehören die Nachrichten von dem einstigen Kornreichtum Islands, von skandinavischen Absiedlungen an der Ostküste Grönlands, von der Gangbarkeit alpiner Pässe, die jetzt vergletschert sind usw. Sie sind alle teils durch Untersuchungen an Ort und Stelle •— wie in Grönland —, teils durch die historische Kritik widerlegt worden, was natürlich nicht verhindern wird, daß man sie von Zeit zu Zeit immer wieder einem leichtgläubigen Publikum aufzutischen versuchen wird. Einfluß des Waldes. Die schwierigste und am meisten umstrittene Frage ist die nach dem Einfluß des Waldes auf das Klima. Daß er als Windbrecher wirkt, ist eine tägliche Erfahrung; er bietet dadurch ebenso Schütz wie ein Gebirge, nur in geringeren! Grad. Alle seine anderen Einflüsse werden aber vielleicht überschätzt. Jedenfalls haben die verschiedenen Untersuchungsmethoden verschiedene Ergebnisse geliefert. Wenn man, wie es z. B. W O E I K O W tat, große Waldgegenden- mit unbewaldeten vergleicht, so scheinen sich überall die ersteren durch niederere Jahrestemperatur, geringere Wärmeschwankungen und reichlichere Niederschläge vor den letzteren auszuzeichnen. Diese Methode ist aber nicht einwandfrei,

257

Das Klima

weil man möglicherweise dem Wald zuschreibt, was in der Tat eine Wirkung anderer Faktoren ist. Es ist doch auffallend, daß die forstlich-meteorologischen Beobachtungen in Deutschland, Österreich und Schweden einen so weit reichenden Einfluß nicht erkennen lassen,83 und für Sachsen ist SCHREIBER durch eine eingehende Analyse zu demselben Resultat gelangt. Betreffs der Lufttemperatur ist zwar festgestellt, daß sie unter den Baumkronen etwas niedriger ist als in den Lichtungen, und hier wieder etwas niedriger als an den benachbarten Freilandstationen, aber im Jahresmittel höchstens um einige Zehntel Grad. Auch sind die Schwankungen im eigentlichen Wald geringer als in der Lichtung und im Freiland, denn das Laubdach schützt namentlich in der Vegetationszeit vor intensiver Ein- und Ausstrahlung, und das echte Waldklima nähert sich in dieser Beziehung dem Seeklima. Gerade die Eigenschaft des Windbrechers hindert aber das Innere des Waldes, in klimatische Wechselbeziehung zum entfernten Freiland zu treten; nur die Temperaturverhältnisse der Baumkronen können durch Vermittelung von Luftströmungen auf größere Entfernungen wirken, und zwar, wie die Erfahrung gelehrt hat, besonders in der kälteren Tageshälfte, wenn die Baumkronen bei klarem Himmel rascher erkalten als der nackte Boden. Im großen und ganzen ist also der Einfluß des Waldes auf die Temperaturverteilung, wenigstens in den Kulturländern unserer Breiten, sehr mäßig; und niemand wird behaupten wollen, daß sich das Isothermensystem gänzlich umgestalten würde, wenn Eurasien von Ozean zu Ozean ein einziger Wald wäre. Der Einfluß auf die Regenmenge kann theoretisch nicht geleugnet werden, seitdem man auch die Landfeuchtigkeit als eine Quelle der Niederschläge erkannt hat, und man darf auch nicht vergessen, daß der Wald indirekt den Regen begünstigt, indem er horizontale Luftströmungen zum Aufsteigen nötigt. Trotzdem haben auch in diesem Punkt die Beobachtungen mir ein zweifelhaftes Resultat ergeben. SCHUBERT 6 4 fand zwar in waldreichen Gegenden im Sommerhalbjahr einen Mehrniederschlag von 6 Proz., davon sind aber 3 Proz. auf Rechnung der Aufstellung des Regenmessers zu setzen, weil ein geschütztes Instrument mehr Regen auffängt als ein ganz frei stehendes, und die übrigen 8 Proz. sind noch mit einer Unsicherheit von 2 Proz. behaftet. In Schlesien ist die Regenmenge im Waldland 25 mm höher als im Freiland, der Einfluß des Waldes ist also nur gleichzuachten einer Bodenerhebung von 44 m. Man muß eben berücksichtigen, daß die Feuchtigkeit, die ein Waldgebiet erzeugt, durch Winde entfuhrt und ferner liegenden, vielleicht waldarmen Gegenden zugute kommen SUPAN, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

17

Die Lufthülle

258

kann.* Ein schlagenderer Beweis für die regenerhöhende Kraft des Waldes scheint aus folgendem hervorzugehen. BLANFOBD hat die Regen Verhältnisse eines Gebietes von ungefähr 160000 qkm in den indischen Zentralprovirizen vor und nach der Bewaldung, die 1875 begann, untersucht, und um den Einfluß der Perioden dritter Ordnung auszuschließen, mit den Niederschlägen von ganz Indien verglichen. Das Ergebnis war folgendes: Wald der Zentralprovinzen . . . Ganz Indien

1869—75 1215 1072

1875—83 1369 mm 1074 „

Das betreffende Gebiet war vor der Bewaldung u m 18, nach derselben aber um 27 Proz. regenreicher als Indien im Gesamtdurchschnitt. 14 Proz. könnten also auf Rechnung der Bewaldung gesetzt werden. Aber auch das erscheint uns noch nicht ganz sicher, denn schon 1874, also vor der Wiederbewaldung, begann dort die Eegenkurve stark anzusteigen, und außerdem ist die mittlere Begenmenge eines Landes von so gewaltigen Gegensätzen, wie Indien, ein zu schematischer Wert, als daß er als Vergleichsobjekt ein befriedigendes Gefühl der Sicherheit in uns erwecken könnte. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 W. KOPPEN, Versuch einer Klassifikation der Klimate, in der Geographischen Zeitschrift 1901. — 2 R. HULT in den Vetenskapliga Meddelanden af geografiska föreningen i Firdand, I, 1892—93. — 3 E. DB MABTONNE, Traité de géographie physique, Paris 1909. — 4 A. HETTNER, zit. S. 59, Anm. 1. — 6 A. PENCK, Versuch einer Klimaklassifikation auf physiogeographischer Grundlage, in den Sitzungsberichten der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1910. — • Eine knappe Übersicht gibt J . N. LOCKYER, Simultaneous Solar and Terrestrial Changes; in Nature 1904, Bd. LXIX, 7

S. 351. —

NORMAN u n d

WILLIAM LOCKYER in d e r Meteorologischen

Zeit-

schrift 1902, S. 423, und 1903, S. 88. W. LOCKYER, A Discussion of Australian Meteorology, London 1909. C. BRAAK hat den Einfluß einer Luftdruckperiode auf die Temperatur und den Begen in Niederländisch-Indien untersucht (Meteorol. Ztschr. 1910 S. 121). — 8 W . KOPPEN, Über mehrjährige Perioden der Witterung, in der Zeitschrift der österr. Gesellschaft f. Meteorologie, 1881. — * CH. NORDMANN in den Comptes rendus der Pariser Akademie der Wiss. 1903, Bd. CXXXVI, S. 1047. — 10 E. BRÜCKNER, Klimaschwankungen seit 1700; Wien 1890. Nachträge in PETERMANNS Mitteilungen 1902, S. 173. — 1 1 W. LOCKYER, Die Sonnentätigkeit 1833—1900. Übersetzung aus den Proceedings of the Royal Society, 1901, in der Meteorologischen Zeitschrift, 1902. —



14

12

J . LIZNAB, e b e n d a S. 237. —

13

E . BRÜCKNER, 1905, zit. S. 171.

J. HANN, Die Schwankungen der Niederschlagsmengen in größeren

x Nach den Untersuchungen von E. MARCHAND wird durch die Verdunstung der Wälder der französischen Landes die Regenmenge im Umkreis von 240 km, also auf einem Gebiet, das 7—8 mal so groß ist als der Waldbezirk, um 60 mm vermehrt.

259

Das Klima

Zeiträumen, in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie der Wiss., math.naturwiss. Klasse, 1902, Bd. CXI, Abteil. IIa. — 16 W. LOCKYER in Nature 1903. Bd. LXVIII, S. 8. — 18 Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde, Berlin 1910, S. 395. — 17 Die Veränderungen des Klimas seit dem Maximum der letzten Eiszeit; Stockholm 1910. — 18 G. REKSTAD im Zentralblatt für Mineralogie etc. 1903, S. 469. —• 19 A. GAVAMN in der Skogsvlrdsfören. Tidskrift, Stockholm 1909, S. 133. — 20 E. GEINITZ, Das Quartär von Nordeuropa; Stuttgart 1904. — 2 1 E . v. TOLL, Die fossilen Eislager und ihre Beziehungen zu den Mammutleichen, in den Mémoire3 de l'Académie imper. des Sciences de St. Pétersbourg, 1895, Bd. XLII. Über Vorkommnisse in Nowaja Semlja u. Spitzbergen s. La Geographie 1910, Bd. XXII, S. 282. — 22 A. BUNGE in den Verhandlungen der Kais. Bussischen Mineralogischen Gesellschaft 1903, Bd. XL, S. 203: J . P. TOLMATSCHEW, ebenda S. 415; J . B . TYRRELL i m

Journal

of

Geology

1904,

Bd. XII,

S. 232.



23

HANS

MEYER, Die Eiszeit in den Tropen, in der Geographischen Zeitschrift, 1904. — 24 A. PENCE, Höhenkarte der Schneelinie in Europa während der Gegenwart und Eiszeit, in den Verhandlungen des IV. Deutschen Geographentages 1884; z. T. veraltet, aber noch immer interessant. — 26 M. YOKOYAMA, Climatic Changes in Japan since the Pliocene Epoch; im Journal of the College of Science, Tokio 1911. — 28 E. HULL, The Survey of Western Palestine; London

1886.



27

M . BI.ANCKENHORN,

z i t . S. 53.



28

H . BURMESTER

im

Globus 1910, Bd. XCVIII, S. 149. — 2» S. PASSSARGE, Die Kalahari; Berlin

1904. — 30 G. K. GILBERT, Lake Bonneville; Washington 1890. — 3 1 J. C. RUSSELL, Geological History of Lake Lahontan; Washington 1885. — 32 W. VOLZ, Nordsumatra, Bd. I, Berlin 1909. — 3 3 H. 'BROCKMANN-JEROSCH, Die fossilen Pflanzenreste des glazialen Deltas bei Kaltbrunn, im Jahrbuch der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft 1909. •— 34 J. Cvuic, Neue Ergebnisse über die Eiszeit auf der Balkanhalbinsel, in den Mitteilungen der Wiener Geographischen Gesellschaft, 1904. — 36 A. PENCK und E. BRÜCKNER, Die Alpen im Eiszeitalter; Leipzig 1901—09, ein fundamentales Werk! Eine übersichtliche Darstellung der Resultate gab H. LAUTENSACH im Geographischen Anzeiger, 1909, S. 85 tu. 101 (mit Karte, die im Original fehlt) und in der Zeitschrift für Gletscherkunde Bd. IV, S. 1. — 36 R. LEPSIUS in der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 1911, Monatsberichte S. 175. — 37 E. GEINITZ, Wesen und Ursache der Eiszeit, im Archiv des Vereins der Freunde für Naturgeschichte in Mecklenburg, Bd. LIX, 1905. — 38 F. FRECH in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde 1906, S. 543. — 3» O. BJÖRLYKKE, Jaederens Geologie, Kristiania 1908. — 40 E. P m LIPM, Über einige paläoklimatische Probleme, im Neuen Jahrbuch für Mineralogie usw. Beilageband XXIX, 1910. — 4 1 L . DE MARCHI, Le cause dell' Era glaciale, Pavia 1895. — 42 SVANTE ARRHENIUS, On the Influence of Carbonic Acid in the Air upon the Temperature of the Ground, im Philosophical Magazine, 1896, Bd. X L I ; Die vermutliche Ursache der Klimaschwankungen, in den Meddellanden from K. Vetenskapsakademiens Nobelinstitut, Bd. I, 1906; Die. physikalischen Grundlagen der Kohlensäuretheorie der Klimaveränderungen, im Zentralblatt für Mineralogie usw., 1909. — 43 P. und F. SARASIN, Über die mutmaßliche Ursache der Eiszeit, in den Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel, Bd. VIII, 1901. — 44 J. F. HOFFMANN, Grundlinien einer Theorie der Eiszeiten, in den Beiträgen zur Geophysik, 1908, Bd. IX. — 45 F. FRECH, Studien über das Klima der geologischen Vergangenheit, in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde, 17*

260

Die Lufthülle

Berlin, 1902; Die wichtigsten Ergebnisse der Erdgeschichte, in der Geographischen Zeitschrift 1905; Über das Klima der geologischen Perioden, im Neuen Jahrbuch für Mineralogie usw. 1908, Bd. II. — 4,1 T H . C. CHAMBERLIN u. R. D. SALISBURY, Geology, New York 1907, Bd. I I u. III. — 47 N. EKHOLM, On the variations of the Climates of the Geological and Historical Past, and their Causes, im Quarterly Journal of the R. Meteorological Society, Bd. XXVII, 1901. — 48 N. HERZ, Die Eiszeiten und ihre Ursachen, Leipzig 1909. — 49 J . CROLL, Climate and Cosmology, Edinburgh 1885. —

80

Zit. S. 170, Anm. 3. —

61

FB. NÖLKE, Die E n t s t e h u n g der Eis-

zeiten, in den Deutschen geogr. Blättern, Bd. X X X I I , Bremen 1909; Neue Erklärung der Entstehung der irdischen Eiszeiten, in den Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Bremen 1909, Bd. XX. R. SPITÄLER. in der Meteorologischen Zeitschrift 1911, S. 522. F . H O F F N E B ebenda 1912, S. 169. — 82 W. SCHUSTER im Journal f. Ornithologie; Leipzig 1902, S. 331. — 8 3 W I L H . GÖTZ, Historische Geographie; Leipzig 1 9 0 4 ; Das Klima am Beginn der neolithischen Zeit, in den Verhandlungen des 16. Deutschen Geographentags, Berlin 1907. — 54 P. KROPOTKIN, The Dessiccation of Eurasia, im Geographical Journal, London 1 9 0 4 , Bd. XXIV. — * * H . LETTNER, Die Frage der Klimaänderung während geschichtlicher Zeit in Nordafrika, in den Abhandlungen der Geogr. Gesellschaft in Wien, Bd. VIII, 1909. — 89 R. CHUDEAU, Sahara Soudanais. Paris 1 9 0 9 . — 6 7 ELLSWORTH HUNTINGTON, The Rivers of Chinese Turkestan and the Dessiccation of Asia, im Geographical Journal, Bd. XXVIII, London 1906. M. A. STEIN, Land-Buried Ruins of Khotan, London 1 9 0 3 . — 6 8 R . P U M P E L L Y , W. M. DAVIS andELLSw. HUNTINGTON, Explorations in Turkestan, Washington 1 9 0 5 . — 6 9 1 . BOWMAN, Man and Climatic Change in South America, im Geographical Journal, Bd. X X X I I I , London 1909. — 8 0 L . BERG, Trocknet Zentralaaien aus? in den Iswestijä der Kaieerl. Russischen geographischen Gesellschaft, 1905, Bd. XLI. Auszug in PETERMANNS Mitteilungen 1 9 0 6 , Literaturbericht Nr. 4 9 1 . Vgl. auch J . DE SCHOKALSKY in den Annales de géographie, 1 9 0 9 , Bd. XVIII, S . 4 0 7 , und A. W O E I K O W , Der Aralsee, in PETERMANNS Mitteilungen 1 9 0 9 . — 4 1 J . E. SPAITORD im Geographical Journal 1912, Bd. XXXIX, S. 37. — 62 K. REICHELT, Beiträge zur Geschichte des ältesten Weinbaues in Deutschland; Reutlingen 1886. — 83 J. SCHUBERT, Der Einfluß der Wälder auf daa Klima, in der Meteorologischen Zeitschrift, 1900. — 84 J . SCHUBERT, Wald und Niederschlag in Schlesien; Eberswalde 1904.

Dritter Abschnitt. Das Meer.1 Morphologie des Meeres. Mit der Luft teilt das Wasser die Eigenschaften der Beweglichkeit seiner Teilchen, aber diese Beweglichkeit findet eine Schranke in der Gestaltung des Gefäßes, das das Wasser umschließt. Gliederung des Weltmeeres. Die Verschiedenheiten in der Gestalt und Gliederung der Ozeane finden in ihrer mittleren und größten K ü s t e n e n t f e r n u n g den kürzesten ziffernmäßigen Ausdruck. J E A N D E W I N D T 2 ermittelte folgende Werte, wobei er die Grenzen der drei Hauptozeane nach S bis zu dem hypothetischen Südpolarkontinent verlängerte: Atlantisoher Ozean Indisoher Ozean Großer Ozean Gesamtes Weltmeer

Mittlerer Kästenabstand 606 km 621 „ 765 „ 695 „

Größter 2050 km 1700 „ 2265 „ —

Daß der Große Ozean die höchsten Werte aufweist, ist selbstverständlich; überraschend ist dagegen, daß sieh der Indische und der Atlantische Ozean in bezug auf die mittlere und die größte Küstenentfernung ganz verschieden verhalten. Das erklärt sich aus ihrer Gestalt: der Indische Ozean ist, wie der Pazifische, eine große Bucht mit immer weiter auseinander fliehenden Landgrenzen, der Atlantische Ozean dagegen eine talförmige Senke mit ein- und ausspringenden Winkeln. Die Gliederung des Meeres spiegelt sich nur zum Teil in der des Landes wieder. Wohl entspricht das Adriatische Meer der langgestreckten Gestalt Italiens und der Bengalische Busen der Dreiecksform Vorderindiens, aber zwischen der arabischen Halbinsel und den sie begrenzenden Meereseinschnitten finden wir keine morpho-

262

Das Meer

logischen Beziehungen mehr. Ein so rudimentäres Glied wie die Somalihalbinsel und der nordwestliche Vorsprung des afrikanischen Festlandes ist der Golf von Guinea. Schärfer ausgeprägt sind schon der Arabische und der Bengalische Meerbusen; wir können sie vergleichen mit jenen Halbinseln, deren Bergzüge sich ohne Unterbrechung im Festlandsrumpf fortsetzen. Während sich aber der Boden der genannten Golfe allmählich zur Tiefsee absenkt, ist er in der Baffinbai trogförmig gestaltet, und eine Schwelle trennt ihn von dem Becken des offenen Atlantischen Ozeans. Ein Gegenstück dazu finden wir in jenen gebirgigen Halbinseln, die sich mittels eines Tieflandstreifens an den Festlandsrumpf angliedern. Macht sich die Trennung auch überseeisch geltend, indem sich die Verbindungsstelle zwischen dem offenen Ozean und seinem Nebenraum zu einer schmalen Pforte verengt, so entsteht ein B i n n e n m e e r , das unter den großen Halbinseln der Gegenwart nur ein typisches Seitenstück findet: die Krim. Im übrigen sind auch die Binnenmeere sehr verschieden. Bald ist die Verbindungsstelle ein einziger .schmaler Kanal, wie bei dem europäischen Mittelmeer und dem Persischen Golf, bald ist sie durch insulare Mittelpfeiler in mehrere Eingänge geteilt, wie bei der Ostsee, der Hudsonbai und dem Boten Meer; bald füllen diese Meere tiefe Einstürze der Erdkruste aus, wie im Boten und Mittelländischen Meer, bald flach schüsseiförmige Einsenkungen, wie in der Ostsee und Hudsonbai. Der Persische Golf ist das einzige Binnenmeer, dessen Tiefe nach dem Ausgang zu wächst. Ganz eigenartig sind die i n s e l a b g e s c h l o s s e n e n Meere in dem Bereich zertrümmerter Faltenzüge. Sie sind eine charakteristische Eigentümlichkeit der pazifischen Welt, die sie am West- und Nordrand umsäumen: das Bering-, Ochotskische und Japanische Meer, die Ostchinesische See und das Australasiatische Mittelmeer bilden eine ununterbrochene Übergangszone zwischen dem größten Festland und dem größten Meer. Der Atlantische und der Indische Ozean haben nur je ein Glied dieser Art: das Amerikanische Mittelmeer und das Andamanische Meer. Die Binnen- und die inselabgeschlossenen Meere fassen wir unter dem Namen N e b e n m e e r e zusammen. In der Begel sind sie trogartig gestaltet, indem die ozeanischen Ausgangspforten flacher sind als der innere Baum: ein Umstand, der sich für die vertikale Temperaturverteilung als wichtig erweist. Am typischsten ist die Trogform im Boten Meer ausgeprägt; die tiefste Stelle liegt fast genau in der Mitte. Diese morphologische Eigenschaft verleiht den Nebenmeeren im Gegensatz zu den offenen Busen eine gewisse Selbständigkeit, und zwar den Binnenmeeren in noch höherem Grad

263

Morphologie des Meeres

als den inselabgeschlossenen, weil jene von den großen Meeresströmungen nicht berührt werden. Sie gleichen geschlossenen Häusern mit einem einzigen Tor, während die Meere, die durch Inselketten vom Ozean geschieden werden, offenen Säulenhallen ähnlich sind, durch deren zahlreiche Eingänge die Meeresströme ungehindert einund ausfließen können, sofern nicht die Tiefenverhältnisse Hindernisse bereiten. Die Nordsee zählen wir nur aus konventionellen Ozeane und Nebenmeere nach der Einteilung von Krümmelx

Fläche qkm

Größte Mittlere Tiefe bekannte Tiefe m m

Atlantischer Ozean Kanal und Irische See . . . Nordsee Ostsee Europäisches Mittelmeer . . Hudsonbai St. Lorenz-Golf Amerikanisches Mittelmeer .

96010140 213380 571910 406720 2967570 1222610 219300 4584570

3450 60 90 55 1430 130 130 2090

8526 263 665xx 463 4400 202 572 6269

Indischer Ozean Botes Meer Persischer Golf Andamanisches Meer

73441960 458480 232850 790550

3930 490 25 780

7000 2359 122 3156

165798660 8125060 1242480 1043820 1507610 2274800 166790

4100 1100 180 1530 1270 1440 990

9780 6505 1100? 3575 3370 5700 2904

335250760 26028500

3870 1190

9780 6505

. . . .

Großer Ozean Australasiatisches Meer . Ostchinesisches Meer . . Japanisches Meer Ochotskisches Meer . . Beringmeer Golf von Californien . . Offener Ozean Nebenmeere

. . . . . . . .

Gründen zu diesen Nebenmeeren, in Wirklichkeit ist sie ein Meerbusen mit durchbohrter Bückwand, der auch in seinem unterseeischen Eelief keine Spur von Selbständigkeit verrät. Das Beringmeer und das Australasiatische Mittelmeer unterscheiden sich von den übrigen Nebenmeeren dadurch, daß sie als x Die Ozeane sind bis zum südpolaren Festland ausgedehnt (vgl. S.34). Wir weichen aber von Krümmel darin ab, daß wir das nördliche Eismeer zum Atlantischen und das Tasmanische Meer zum Großen Ozean rechne^. x x Im Skagerrak. Eine ältere Messung, die 809 m ergeben hatte, ist nun zweifelhaft geworden.

264

Das Meer

D u r c h g a n g s m e e r e zwei Ozeane miteinander verbinden. Der Sues- und der Panamakanal haben diese Eigenschaft auch dem europäischen und dem- amerikanischen Mittelmeer wieder zurückgegeben und dadurch deren Bedeutung außerordentlich erhöht. Uberhaupt muß man zugestehen, daß die Nebenmeere, so sehr sie auch räumlich hinter dem Ozean zurücktreten — sie machen nur 7,2 Prozent des Weltmeeres aus — und nur als geringfügige Anhängsel desselben erscheinen, die menschliche Entwicklung in viel höherem Maß beeinflußt haben. Gerade ihre verhältnismäßig kleinen Dimensionen befähigten sie dazu, die völkerverbindende Kraft des Meeres früher zur Geltung zu bringen als die ungeheure Wasserwüste des offenen Ozeans. Je gegliederter diese Nebenmeere sind, um so besser konnten sie ihre Kulturaufgabe erfüllen. In dieser Beziehung wird das europäische oder das Mittelmeer schlechtweg von keinem übertroffen. Durch die italienische Halbinsel zerfällt es in zwei Hauptbecken; das östliche besitzt im Adriatischen und Ägäischen Meer zwei weit vorgreifende Glieder und spielt dem Schwarzen Meer gegenüber selbst wieder die Bolle eines Ozeans. Einen ganz anderen Typus repräsentiert das Australasiatische Mittelmeer. Ohne hervorragende Gliederung zeichnet es sich durch weitgehende Individualisierung seiner Teile aus; namentlich die östliche Hälfte gleicht einem Zellengewebe, was uns noch deutlicher wird, wenn wir die Tiefenverhältnisse berücksichtigen. Die senkrechten und die wagrechten Dimensionen müssen eben stets im Zusammenhang betrachtet werden. Unterseeische Bodenformen. Der ozeanographische Zweig der physischen Erdkunde war bis in die letzten Jahrzehnte ein seltsames Gemisch von wahren und falschen Vorstellungen, guten Beobachtungen und willkürlichen Annahmen; und erst die wisenschaftlichen, mit zuverlässigen Apparaten ausgerüsteten Seeexpeditionen, die seit den sechziger Jahren begannen, und unter denen die des britischen Kriegsschiffes „ C h a l l e n g e r " (1872—76)3 besonders hervorragt, haben eine wissenschaftliche Meereskunde begründet. Ihnen sowie den zahlreichen Kabellegungen verdanken wir zunäschst eine richtigere Vorstellung von der Tiefe und Beschaffenheit des Meeresbodens. Ein wesentliches Verdienst erwarb sich dabei B R O O K E durch die Erfindung des ablösbaren Lotes (1854), denn nur dadurch wurde es möglich, in tiefer See genau den Zeitpunkt zu bestimmen, wann das Lot den Boden berührt, und das weitere Abwickeln der Leine durch den Seegang zu verhüten.* Aber selbst unsere neuesten und x Daß selbst die hochentwickelten Lotungsmasohinen der Gegenwärt dies nicht immer verhüten, zeigt ein Vorfall auf dem Vereinigten Staaten-Dampfer

Morphologie des Meeres

265

besten Isobathenkarten4 lassen mehr ahnen, als sie wirklich darstellen, da die Lotungen nicht bloß verhältnismäßig spärlich, sondern auch sehr ungleichmäßig verteilt sind. Sie drängen sich dichter in der Nähe der Küsten, wo das praktische Bedürfnis der Schiffahrer schon früh zu Tiefenuntersuchungen geführt hat, während die weiten Flächen des offenen Ozeans nur von vereinzelten Lotungsreihen durchfurcht sind. Glücklicherweise wird dieser Übelstand dadurch gemildert, daß der Meeresboden im großen und ganzen ebener i s t als die Oberfläche des F e s t l a n d e s . Ein Profil durch den verhältnismäßig unebenen Teil des Atlantischen Ozeans zwischen den Azoren und dem Kanal zeigt nach KRÜMMEL einen mittleren Abstand von 120 km zwischen zwei aufeinander folgenden Erhebungen (Muldenbreite), das mitteleuropäische dagegen einen solchen von nur 1 / 2 bis 1 1 / 2 km. Wo aber Land untergetaucht ist, erinnert das marine Bodenrelief an die Mannigfaltigkeit unserer Gebirgslandschaften^ Die Einförmigkeit des Meeresbodens ist leicht verständlich; zwar sind auch dort die unterirdischen Kräfte tätig und schaffen Erhebungen und Vertiefungen, aber jene anderen Faktoren, die die Details der oberseeischen Bodenformen herausmodellieren, die Verwitterung und die Erosion, fehlen ihm ganz oder wirken doch in anderer Weise. Die Verwitterung fehlt, denn der Meeresboden ist gänzlich vor dem Einfluß der Atmosphärilien geschützt; und wenn auch das Seewasser eine zersetzende und auflösende Wirkung auf den festen Meeresgrund ausübt, so geht dieser chemische Prozeß doch außerordentlich langsam vor sich, und seine Produkte werden nicht durch Winde und fließendes Wasser nach fernen Gegenden entführt, sondern lagern sich an Ort und Stelle wieder ab. Zwar ist auch das Meerwasser bewegt, aber seine mechanischen Wirkungen reichen nicht tiefer als bis 200 m und sind auch anderer Art als die der Flüsse, sie gehen in die Breite und schaffen keine Rinnen, oder sie gehen, wenn das Wasser an orographischen Hindernissen in wirbelnde Bewegung gerät, auch in die Tiefe, erzeugen aber dann Kolke. x * Von einer anderen Art von Veränderungen „Dolphin" im Januar 1902. In 19°46'N, 68°10'W rollten 12679 m Lottau ab, wobei ein großer Teil davon verloren ging. x Vgl. das Kärtchen des Nordrandes des Biseayagolfs in KRÜMMELS Ozeanographie, Bd. I, S. 100, den ersten Versuch in Schraffenmanier. Zu beachten ist übrigens stets die Weitmaschigkeit des Lotungsnetzes und daher vor allzu gewagten Konstruktionen, wie denen von ED. HUIII (Monograph on the Sub-Oceanic Physiography of the North Atlantic Ocean, London 1912) zu warnen. x x Einen solchen, durch Gezeitenströme erzeugten Kolk in Porto di Malamocco in der Lagune von Venedig beschrieb O. MABINELLI. Die Tiefe

266

Das Meer

haben wir erst durch die Beschädigungen der Kabel Kenntnis erhalten, nämlich von Rutschungen, denen alle steileren unterseeischen Böschungen ausgesetzt sind, und die zum Teil auf Seebeben, zum Teil, aber nur in den Tropen, auf unterseeisches Hervortreten des Grundwassers in der Eegenzeit zurückgeführt werden. Wie häufig sie sind, geht aus Milnes 5 Zusammenstellung hervor, die innerhalb eines Zeitraumes von 20 Jahren an 38 Kabellinien 245 Brüche verzeichnet. Aber diese Veränderungen verringern den Böschungswinkel und tragen somit zum Ausgleich der Tiefenunterschiede bei. Den gleichen Erfolg haben im großen und ganzen auch die Ablagerungen der Flüsse, der Eisberge, der staubführenden Winde, der unterseeischen Vulkanausbrüche und der Überreste der Meeresorganismen — mit einem Wort: der M e e r e s b o d e n i s t ein B e i c h der A u f s c h ü t * t u n g , n i c h t der Z e r s t ö r u n g . An das Festland schließt sich zunächst der S t r a n d an, jener amphibische Gürtel, der bei Hochwasser Meeresboden und bei Niederwasser Land ist. R a t z e l schätzt die Länge aller Küsten einschließlich der engen Talbuchten (Fjorde und Eias) auf 2Mill. km; nimmt man mit Mubray als mittlere Strandbreite 0,8 km an, so bedeckt der Strand eine Fläche von 1,6 Mill. qkm oder etwa 0,4 Proz. der Meeresfläche in ihrer weitesten Ausdehnung. Dann folgt das Schelf oder die F l a c h s e e bis 200 m Tiefe, endlich die Tiefsee jenseits der Isobathe von 200 m. Diese Tiefenlinie (entsprechend der 100 Fadenlinie) ist in dreifacher Beziehung wichtig: als Grenze der Kontinentaltafel (vgl. S. 48), der erosiven Wirkungen des bewegten Seewassers und des Eindringens des Lichtes, wodurch in der Flachsee ganz andere Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere geschaffen werden, als sie in der Tiefe vorhanden sind. Soweit sich vom Strand aus die Küste langsam senkt, soweit rechnen wir das Schelf,® wie man es in neuester Zeit bezeichnet. Seine Breite ist sehr verschieden, seine Grenze fällt in der Eegel ungefähr mit der 200 m-Linie zusammen. Dann folgt in mehr oder minder scharfer Weise eine Knickung des Bodens. Gehen wir von der Westküste Irlands unter 55 ° B . nach Westen, so finden wir den Eand der Flachseeplatte, auf der die Britischen Inseln ruhen, erst in 102 km Entfernung, was einem Abfallswinkel von kaum 0,7° entspricht; zwischen 200 und 500 m Tiefe steigert er sich aber schon auf 1° 43' und zwischen 1000 und 2000 m Tiefe sogar auf 5° 43' — erreicht also schon die Gefällswerte im deutschen Mittelgebirge beträgt 50 m und die mittlere Böschung 13° 50', doch kommen auch Abstürze bis 45° vor.

267

Morphologie des Meeres

(Erzgebirge vom Keilberg bis Annaberg 1° 45', NO-Abdachung des Thüringer Waldes 5° 87'). Weiter im S, im Umkreis des Golfs von Biscaya, ist der Abfall noch steiler. E. H Ü L L 7 berechnet den mittleren Böschungswinkel des ganzen westeuropäischen Schelfs auf 13—14«», bei Kap Toriiiana (43° 4' N) maß er sogar 36°, also schon eine echt alpine Böschung. Auch die von den Kontinenten durch Bruch abgetrennten Inseln senken sich rasch in das Meer. 8 Sofern das Schelf eine untergetauchte Küstenebene ist, bildet es einen integrierenden Bestandteil des Festlandes, nicht des eigentlichen Meeresbodens, und seine ununterbrochene Erstreckung über weite Küstengebiete und das Vorkommen benachbarter abgetrennter Schelfstücke, die jetzt Bänke bilden, sprechen deutlich für seine kontinentale Zugehörigkeit. Ausnahmsweise kann es aber auch durch Anhäufung von Sedimenten zustande gekommen sein. Eisberge können grobe Gesteinsmassen weithin verfrachten, und in der Glazialzeit mag sich dieser Prozeß im großen Maßstab abgespielt haben. Nach BLAKES 9 Annahme ist auch das Wasser bei der Ausbildung des Schelfs beteiligt. Wenn es sich von der Küste wegbewegt, lasse es die von ihm mitgeführten festen Teilchen in dem Maß zu Boden sinken, in dem die Stromkraft erlahmt. Daher häufen sich die Sedimente nicht, wie man bisher annahm, hauptsächlich in der unmittelbaren Nähe der Küste an — dies gilt aber wohl von den gröberen Bestandteilen —, sondern ihre Mächtigkeit wachse mit der Entfernung von der Küste, und sie brechen dort schroff ab, wo der seewärts gerichtete Strom erlischt. Durch diese Aufschüttung soll die ursprünglich gleichmäßige Kontinentalböschung zuerst gemildert, und dann gesteigert werden. Dort, wo sich der Gefällswinkel dauernd auf wenige Bogenminuten ermäßigt, hört die Kontinent a l b ö s c h u n g auf und beginnt der F l a c h b o d e n der T i e f s e e . Über die liier auftretenden Formen 10 wird uns ein Durchschnitt durch den Atlantischen Ozean unter 44° S belehren (Fig. 59).

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268

Das Meer

Tiefe m 0—2000

2000—3000 3000—4000 4000—5000 Westl. Muldenboden bis ca. 5600 m 5000—4000 4000—3000 Schwellenhöhe bis 2740 m 3000—4000 4000—5000 östl. Muldenboden bis ca. 5600 m 5000—4000 4000—3000 3000— 0

Breite km 81 54 270 459 1188 324 189 351 216 757 1188 162 216 108

Mittlere Böschung x 1°25' 1 4 0 13 0 7

0 11

0 18 0 ° 16'

0

5

0 21 0 16 1 35

Trotz Tiefenunterschieden von nahezu 8000 m gewinnt man doch den Eindruck eines Flachbodens, und selbst die SOfache Überhöhung unseres Profils kann ihn nicht verwischen. Das Gefälle gleicht dem unserer Ebenen; so senkt sich beispielsweise die Münchener Ebene von Holzkirchen bis Moosburg unter einem Winkel von 0 ° 1 4 ' , die Poebene vom Algenrand nach der mittleren Flußrinne unter 0 ° 8 ' , und die norddeutsche Tiefebene zwischen dem Wiehengebirge und der Hadelnküste unter kaum 0 ° 1 ' . Eine so völlige Horizontali tat mögen wohl auch die Muldenböden besitzen, von denen jeder so breit ist wie Mitteleuropa von Genua bis Schleswig, und auch die Schwellenplatte zeigt auf einer Strecke, die ungefähr der Entfernung Basel-Köln gleichkommt, nur geringfügige Niveauunterschiede. In ihren Abdachungsverhältnissen ist die Schwelle den norddeutschen Landrücken vergleichbar; das Gefälle des pommerischen Rückens zwischen Lauenburg und Preußisch-Stargard z. B. beträgt im NW 0 ° 19' und im SO 0 ° 1 7 ' . In der Folge wollen wir den Ausdruck Mulde für alle flachen, langgestreckten Einsenkungen beibehalten; sind die beiden Horizontaldimensionen annähernd gleich, so werden wir von B e c k e n sprechen. Die ganz flachen Erhebungen des Meeresbodens nennen wir S c h w e l l e n und die etwas steileren B ü c k e n , wenn sie eine x Die Böschung bezieht sich auf eine gerade Fläche, die mit dem ebenfalls als gerade Fläche gedachten Meeresspiegel parallel ist. Die Erdkrümmung ist dabei vernachlässigt, wie in Fig. 59. In Wirklichkeit sind aber die flachen Mulden des Meeresbodens nicht nach oben konkav, sondern konvex, und Schwellen und Mulden sind nicht Erhebungen und Vertiefungen, sondern unterscheiden sich voneinander nur durch den Grad der Konvexität (vgl. dazu A. v. BÖHM, Kritischer Böschungswinkel und kritische Tiefe, in den Mitteilungen der Wiener Geographischen Gesellschaft, 1911).

269

Morphologie des Meeres

ausgesprochene lineare Erstreckung besitzen, sonst P l a t e a u s . Ausdrücklich bemerken wir aber, daß wir uns in unserer Nomenklatur n i c h t auf b e s t i m m t e T i e f e n s t u f e n b e s c h r ä n k e n . Es kommt vielmehr," geradeso wie in der Orographie der festen Erdoberfläche, lediglich auf die B o d e n f o r m an. Man hat diesen Grundsatz bisher nur bei der Gliederung des Atlantischen Ozeans befolgt, und auch da nicht konsequent, ihn bei den übrigen Meeren aber gänzlich außer acht gelassen. Sir J O H N M U R R A Y vertritt sogar die Ansicht, daß man nur die Tiefen unter 3000 Faden durch besondere Namen auszuzeichnen habe. Vom biologischen Standpunkt aus mag das eine gewisse Berechtigung haben, der Geograph hat aber die Gliederung in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Innerhalb der Flachformen, die der Hauptsache nach den Meeresboden charakterisieren, treten aber auch vereinzelte S t e i l f o r m e n 1

2

Fig. 60.

3

5

Durchschnitt durch das Ostaustralische Bandmeer in 30° S. maßstab 1:30000000, Höhenmaßstab 1:1000000.

1. Australien,

6

Längen-

2. Ostaustralische Bucht, 3. Neucaledonischer Rücken, 4. Fidschibecken, 5. Tongarücken, 6. Kermadecgraben.

auf, Erhebungen sowohl wie Vertiefungen. Die ersteren sind vulkanische Aufschüttungen oder Bauten von Meeresorganismen oder beides zusammen. Die K u p p e n haben Tiefen von mehr als 200 m, verbergen sich also noch ganz unter dem Wasser; als Beispiel mögen die felsigen Faradayhügel (49,7 N, 29,2 W) genannt sein, die 1143 m unter dem Meeresniveau liegen und steile Böschungen von 15—35° besitzen. Die B ä n k e nähern sich schon in bedrohlicher Weise dem Meeresspiegel zwischen 200 und 11 m; auch sie sind zum Teil sehr steil. So erhebt sich z.B. die Alexabank in der Südsee (11,7° S, 175,6° O) unter einem Winkel von 51 0 aus dem 4000 m tiefen Becken bis zu 24 m Tiefe. Erhebungen von höchstens 11 m Tiefe, die daher der Schiffahrt gefährlich sind, nennen wir B i f f e oder Gründe. Sie bilden den Übergang zu den vulkanischen und korallinischen I n s e l n , die in der Eegel steil abfallen; Böschungen von mehr als 50°, wie sie hier vorkommen8, zählen selbst in unseren Gebirgen zu den Seltenheiten. Von den Hohlformen nennen wir die Kessel, mehr oder weniger steile Einstürze von verhältnismäßig geringer Ausdehnung, wie der Monacokessel auf dem Azorenplateau, und die G r ä b e n , lange, schmale Einsenkungen mit hohem Innen- und tieferm Außenrand (s. Fig. 60), denen die m e i s t e n bisher ge-

270

Das Meer

m e s s e n e n M a x i m a l t i e f e n d e r O z e a n e a n g e h ö r e n . Neigungswinkel bis zu 7° sind hier schon nachgewiesen — das erinnert an die Form der Kontinentalböschung, und wir werden sehen, daß hier auch ein genetischer Zusammenhang wahrscheinlich ist. Soweit wir bisher den Tatbestand überblicken können, sind die Gräben als t e k t o n i s c h e F o r m e n a u f z u f a s s e n , die an K ü s t e n von F a l t e n g e b i r g e n g e b u n d e n s i n d . Ob sie selbst zu den Bruchoder zu den Faltenbildungen gehören, muß vorläufig noch dahingestellt bleiben. Vertikalgliederung des Weltmeeres (vgl. Karte I). Jeder der drei Ozeane, die sich zwischen die Festlandsmassen einschieben, hat auch in seiner Vertikalgliederung Eigentümlichkeiten, die hier nur in aller Kürze geschildert werden können. Soweit der I n d i s c h e O z e a n von Festländern umschlossen ist, ist er einseitig gebaut. Der Boden senkt sich gegen Ost und errreicht seine größte Tiefe (7000 m in 10° l 1 / / S, 108° 5' O) in jenem merkwürdigen Doppelgraben, zu dem der Sunda-Inselbogen mit der sich im Norden daran anschließenden weitgehenden Flachsee schroff abstürzt. Schließt man jenen Teil des zirkumterranen Ozeans, der im S des Indischen Ozeans liegt, in die Betrachtung ein, so ergibt sich eine Zweiteilung. In der Westhälfte zwischen Afrika, Vorderindien und Kerguelen liegen die größten Tiefen am Rand der Antarktis und der Boden steigt gegen N an, mehrfach unterbrochen durch Schwellen und Bücken, über die sich Inseln erheben. Dagegen ist in der inselleeren Osthälfte im großen und ganzen eine entschiedene Tiefenzunahme in nördlicher Richtung bemerkbar. Im G r o ß e n O z e a n lassen die, allerdings noch recht ungleichmäßig verteilten Lotungen eine Dreiteilung erkennen. Im südhemisphärischen Teil senkt sich der Boden von der Antarktis nach Norden, aber nicht gleichmäßig. Durch die gegen die Galapagosinseln sich hinziehende Osterschwelle erhält er einen flachgewölbten Bau mit kurzer Abdachung nach O und langer nach W, und bricht an beiden Seiten längs der südamerikanischen Küste und des inselgekrönten Tongarückens mit steilen Gräben ab. Nördlich vom Äquator sind zwar an der Küste von Mexico und Niedercalifornien auch Gräben, jedoch beträchtlich seichtere als im Süden zu erkennen, aber sonst senkt sich der Boden von Nordamerika nach den großen Inselgirlanden, wo das Grabenphänomen wieder in schönster Weise entwickelt ist. Aus dem 4—5000 m tiefen pazifischen Becken, diesem ausgedehntesten Flachboden der Erde, erheben sich vereinzelte •Rücken und Plateaus, die die zahlreichen Eilande Polynesiens tragen.

Morphologie des Meeres

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Sie bilden eine charakteristische Eigentümlichkeit des Großen Ozeans, ebenso wie die ihn umkränzenden Gräben. Auf der amerikanischen Seite findet sich eine ausgesprochene Grabenbildung — der A t a c a m a g r a b e n (tiefste bekannte Stelle 7685 m) — nur dort, wo die Cordillere einen großen Bogen beschreibt; der dann folgende M e x i c a n i s c h e (5428 m) und noch mehr der N i e d e r c a l i f o r n i s c h e Graben (4866 m) sind nur undeutlich entwickelt. Anders auf der westlichen Seite. Wir können hier eine äußere und eine innere Grabenreihe unterscheiden. Mit Ausnahme von dreien liegen sie alle an der Konvexseite der Inselbögen. Die äußere Reihe beginnt im N mit dem A l e u t e n g r a b e n (7883 m), dann folgen der J a p a n i s c h e (8513 m), der Marianen- (9636 m), der Yap- (7538 m) und der P a l a u g r a b e n (8138 m). Den Abschluß der äußeren Reihe bilden nach einer langen Unterbrechung der Tonga- (9184 m) und der K e r m a d e c g r a b e n (9427 m). Die innere Grabenreihe besteht aus demLiukiugraben (7481m), dem P h i l i p p i n e n g r a b e n , in dem das deutsche Vermessungsschiff „Planet" 1912 die größte bekannte Tiefe des Weltmeeres, 9780m, lotete, dem Kei- (6504m) und dem B o u g a i n v i l l e g r a b e n (9140 m), der sich in der Fortsetzung des Hüongolfs bogenförmig bis zur Bougainville-Insel hinzieht, und endlich der N e u h e b r i d e n graben (7520 m). Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, daß sich die drei letztgenannten Gräben an der Innenseite der Bögen befinden, geradeso wie der Atacamagraben.* Die äußere Grabenreihe trennt die Zone der o s t p a z i f i s c h e n Randmeere von dem eigentlichen pazifischen Becken. Von jenen Randmeeren sind die nördlichen: das B e r i n g - , Ochotskische und J a p a n i s c h e Meer unsymmetrische Becken; einen ganz anderen Charakter tragen aber die beiden südlichen. Schon im o s t a u s t r a l i s c h e n Randmeer zwischen dem Tonga-, Neuhebriden-, Queensland- und Neukaledonischen Rücken ist das Relief sehr mannigfaltig, denn nicht weniger als drei Becken unterbrechen die Bodenanschwellungen, die die Inseln miteinander verbinden. Seine höchste Ausbildung erreicht aber dieser Typus des unterseeischen Reliefs im A u s t r a l - a s i a t i s c h e n Mittelmeer zwischen Formosa, Borneo und Neuguinea. Die Zahl der Becken steigert sich hier auf wenigstens zehn; es sind becherförmige Einsenkungen, fast durchweg von mehr als 4000 m Tiefe, während die trennenden Rücken nur 700 bis 1800 m tief sind. Der A t l a n t i s c h e Ozean sondert sich durch seine Talform von x SUESS' Auffassung der Gräben als V o r s t u f e n der Faltungsbögen wird dadurch völlig hinfällig.

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Das Meer

dem übrigen Weltmeer ab; im innigsten Zusammenhang damit steht auch seine Bodengestaltung (vgl. Fig. 59). Genau in der Mitte, also ebenfalls S-förmig gekrümmt, durchzieht ihn die A t l a n t i s c h e S c h w e l l e , die die meisten vulkanischen Inselbildungen trägt, von der Bouvetinsel im S bis Island im N. Unter dem Äquator verengt sie sich beträchtlich oder ist vielleicht völlig durchbrochen; das Eomanchetief ( 0 ° 1 1 ' S , 1 8 ° 1 5 ' W , 7370 m), dessen Existenz die deutsche Südpolarexpedition bestätigt hat, läßt darauf schließen, daß hier auf kurze Entfernungen beträchtliche Tiefenunterschiede vorkommen. Sonst ist die Schwelle nur eine flache Wölbung, die beiderseits in breite Mulden übergeht, deren Boden sich in meridionaler Richtung hebt und senkt, so daß sie in mehrere Becken zerfallen. Die westatlantische Mulde scheint durch größere Tiefen ausgezeichnet zu sein; die größte bekannte Tiefe (8526 m) ist auch hier an eine Grabensenkung im N von Portorico gebunden. In der Grönländischen Bucht setzt sich die Mulde weit nach N fort. Im S finden beide Mulden ihr Ende an zwei von der Schwelle ausgehenden Querrücken (Rio Grande- und Walfisch-Bücken), die für die Temperaturverteilung von größter Bedeutung sind; jenseits derselben setzt sich die Muldenform jedenfalls im 0 fort (Kapmulde), vielleicht auch im W, da sich die Hypothese SCHOTTS, daß das Argentinische Becken mit dem Atlantischindischen Südpolarbecken in ununterbrochener Verbindung steht, zu bestätigen scheint. Auch im N ist ein solcher, nur noch viel deutlicher markierter Abschluß vorhanden, indem der I s l ä n d i s c h e B ü c k e n mit weniger als 600 m Tiefe die Kontinentaltafel der Britischen Inseln mit Grönland verbindet. Aber jenseits dieses Querriegels erscheint wieder die atlantische Fruche in den beiden Nordmeerbecken, im Spitzbergenbecken, das nach NANSEN unter 81 0 B. durch einen unterseeischen Rücken abgesprert wird, und in der arktischen Mulde, die sich wahrscheinlich weit in das Eismeer hinein fortsetzt, denn die ganze Trift der norwegischen „Fram"-Expedition bewegte sich wenigstens von 80° N, 135° 0 bis 83° N, 14° 0 über Tiefen von 3000—3900 m. 1 1 Auch der Nordpol liegt in dieser Mulde; auf P E A K Y S Route in 70° W reicht das Schelf bis ungefähr 84® B., ganz in der Nähe des Poles wurde eine Tiefe von 2700 m gelotet. 12 Das n ö r d l i c h e E i s m e e r i s t also morphologisch eine Dependenz des A t l a n t i s c h e n Ozeans,und diese ganze a t l a n t i s c h a r k t i s c h e T i e f e n f u r c h e i s t die wahre Grenze zwischen der A l t e n und Neuen W e l t , während im Beringmeer eine Flachsee beide Landfesten verbindet. Die größte Tiefe der Beringstraße beträgt auf D A L L S Messungslinie nur 52 m, und damit hängt

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Morphologie des Meeres

wohl auch ihre geringe Breite zusammen, gering wenigstens im Vergleich zu den Kanälen zwischen Grönland und Britannien. Von den atlantischen Nebenmeeren sind die beiden nördlichen, die Ostsee und die H u d s o n b a i , flach, und es ist wohl möglich, daß sie, wie H A H N auseinandergesetzt hat, durch den Moränenschutt der eiszeitlichen Gletscher und Eisberge aufgefüllt wurden. Die beiden südlichen, das amerikanische und das europäische Mittelmeer, gleichen sich, obwohl verschiedenen Kategorien angehörig, in der Mannigfaltigkeit ihrer horizontalen und vertikalen Gliederung. Das a m e r i k a n i s c h e besteht aus vier Hauptgliedern. Das Caribische B e c k e n umschließt ein Inselkranz: die Kleinen Antillen, die Jungferninseln, Haiti, Jamaica und eine Reihe von Bänken, die zum Landvorsprung von Honduras hinüberleiten. Eine zweite Bodenanschwellung geht von der Sierra Maestra auf Cuba aus, ihre Fortsetzung bilden die Caymaninseln und einige Bänke, und zwischen diesem Cayman- und dem südlichen Jamaicarücken stürzt der Meeresboden zu dem bis 6269 m tiefen C a y m a n g r a b e n ab, in dessen Verlängerung jenseits des Windwärtskanals die tiefe Rinne im N von Haiti und der schon erwähnte Portoricograben liegen. Eine abermalige Abschnürung findet zwischen den Vorgebirgen S. Antonio (Cuba) und Catoche (Yucatan) statt, sie trennt das südliche Y u c a t a n b e c k e n von dem viel seichteren M e x i c a n i s c h e n Golf. Dieser Gegensatz ist sehr lehrreich: im Bereich der Faltenbildungen nur Tiefbecken und ein Graben, im Bereich des Flachlandes das mexicanische Hochbecken. Das e u r o p ä i s c h e M i t t e l m e e r ist ein kleines Abbild des Ozeans mit seinen Randbildungen. Das Eingangstor zwischen den Kaps Trafalgar und Spartel ist meist weniger als 200 m tief, und nur einige Durchfahrten reichen unter 400 m hinab; aber schon zwischen Gibraltar und Ceuta erreicht die Tiefe 800 m und darüber. Das Mittelmeer selbst gliedert sich in drei Becken von mehr als 2000m Tiefe; das westliche erreicht eine Maximaltiefe von 8149m, das Tyrrhenische eine solche von 3781 m, die orientalische Mulde eine solche von 4400 m. Corsica mit Sardinien und Italien mit Sizilien und dem tunesischen Landvorsprung bilden die Scheidewände; in der sizilischen Straße beträgt selbst die größte Tiefe nur 454 m. Das zur Hälfte flache Adriatische Meer (Maximaltiefe wahrscheinlich unter 1300 m 13 ) und der Pontus (2618 m) sind echte Binnenmeere, das Marmarameer (größte Tiefe 1403 m) ein solches mit zwei Ausgängen, das Ägäische Meer (größte Tiefe 2250 m) eine durch Inseln abgeschlossene Randbildung. Auch hier bestätigt sich das Gesetz, daß die Randmeere flacher sind als das Hauptmeer. STOAN, Physische Erdkunde.

6. Aufl.

18

274

Das Meer

Bedeckung des Meeresbodens.14 Nur an wenigen Stellen berührt das Lot Fiesboden, meist ist der Grund des Meeres mit l o c k e r e m Material bedeckt. Die geologische Arbeit nimmt eben ungestörten Fortgang; die Ablagerungen in den Meeren sind die eigentlichen Alluvionen. Nach Ursprung und Beschaffenheit unterscheidet man k o n t i n e n t a l e und p e l a g i s c h e A b l a g e r u n g e n . * Das Material zu den ersteren liefert teils die von den Meereswogen beständig benagte Küste, teils das Innere des Landes, dessen Zerstörungsprodukte von den Flüssen dem Meer zugeführt werden. Dabei ist von Bedeutung, daß im Salzwasser alle festen Bestandteile schneller zu Boden sinken als im Süßwasser, wenn auch die allerfeinsten Trübungen sich noch längere Zeit schwebend erhalten können. Stets wird das Material einem natürlichen Schlemmprozeß unterworfen. Die gröberen Stücke bleiben in der nächsten Nachbarschaft der Küste, der Sand wird etwas weiter hinausgeführt, der Schlamm am weitesten. Die Küsten werden in der Eegel bis ungefähr 10 m Tiefe von Sandablagerungen begleitet. Dort, wo sich zwei einander entgegenkommende sand- und schlammbeladene Strömungen treffen, lassen sie ihre Last zu Boden fallen und bauen jene für die Schiffahrt so gefährlichen S a n d b ä n k e oder Barren auf, die oft auf viele Kilometer Erstreckung den Küsten entlang ziehen. In den höheren Breiten liefern auch die Eisberge und das treibende Küsteneis mit seinem eingefrorenen Detritus namhafte Beiträge; so befindet sich die über 700 km lange Neufundlandbank genau an der Stelle, wo das von der polaren Meeresströmung mitgeführte Grönlandeis und das Treibeis aus dem St. Lorenzgolf mit dem warmen Golfstrom zusammenstoßen.15 Manche Bänke steigen dauernd über den Seespiegel empor, manche nur zur Ebbezeit, manche — und diese sind die gefürchtetsten — verbergen sich stets unter dem Meeresspiegel. Häufig werden sie von Einsenkungen unterbrochen, die den Schiffen als Durchfahrten dienen, aber die Lage und Tiefe dieser Kanäle ist vielfachen Veränderungen unterworfen. Andere Barren sind nur zur Flutzeit und auch dann oft nur mit kleinen Fahrzeugen passierbar. Jenseits der Küstenzone bedecken schlammiger Sand und dann sandiger Schlamm den Boden der Flachsee; die feinsten erdigen Massen oder der S c h l i c k , x x an deren Zusammensetzung sich bereits auch Meeresorganismen in hervorragendem Maß beteiligen, treten X KRÜMMEL teilt die kontinentalen Ablagerungen in litorale und hemipelagische und nennt die pelagischen eupelagische Ablagerungen. x x Die Engländer unterscheiden Ooxe und Mud. Die meisten Schriftsteller übersetzen ersteres mit Schlamm, letzteres mit Schlick, jedoch kommt auch das Umgekehrte vor. Andere bezeichnen Ooxe als Erde und Mud als Schlamm.

275

Morphologie des Meeres

aber schon in die Tiefsee hinaus, umsäumen die submarinen Abdachungen der Pestländer und Inseln und erfüllen den Boden der tieferen Nebenmeere mit Ausnahme des amerikanischen. Es ist besonders beachtenswert, daß nicht bloß im nördlichen Eismeer, soweit es flach ist, sondern auch im südlichen nur solcher Schlick gefunden wird, denn er kündet deutlich die Nähe eines antarktischen Pestlands an. Weitaus am verbreitetsten ist der b l a u e S c h l i c k , der seine Farbe der Beimengung von organischer Substanz und Eisensulfid verdankt. Große Mengen von Glaukonitkörnern, die meist Steinkerne von Foraminiferen bilden, färben den Schlick grün; die eisenoxydhaltigen Sedimente, die die großen südamerikanischen Ströme in das Meer führen, geben den Schlickablagerungen an der brasilianischen Küste eine rote Farbe. Vulkanische Gestade liefern grauen Schlamm und Sand, Korallenriffe eine amorphe kalkige Masse, in der organische Bestandteile in der Form von Korallentrümmern und Schalen größerer und kleinerer Meerestiere bereits überwiegen (vgl. Tab. S. 278). Den eigentlichen Boden der Ozeane — eine Fläche, doppelt so groß wie das gesamte Land — bedeckt o r g a n i s c h e r S c h l a m m und r o t e r Ton. Auch in bezug auf die Verbreitung der marinen Lebewesen haben die Untersuchungen in den letzten Jahrzehnten zu überraschenden Resultaten geführt. Allerdings erlischt das Pflanzenleben mit dem Sonnenlicht schon 200—250 m unter dem Seespiegel, aber das Tierleben kennt keine Tiefengrenzen, wenn es auch am reichlichsten in der obersten und in der untersten Begion entwickelt ist. Die Tierleichen fallen zu Boden, und ihre festen Bestandteile schichten sich hier in so enormen Massen auf, daß z. B. der „Travailleur" an der tiefsten Stelle des Biscayischen Meerbusens (5100 m) in einem Kubikzentimeter Schlamm 116000 Foraminiferen und Badiolarien fand. Diese mikroskopischen Wurzelfüßer sind auch hauptsächlich die Baumeister des organischen Tiefseeschlammes, an dessen Zusammensetzung sich aber auch unorganische Massen, Mineralpartikelchen und feinster Schlamm, beteiligen. Diese Massen stammen zum Teil noch vom Land, ja nach G Ü M B E L S Untersuchungen der von der „Gazelle" 16 mitgebrachten Bodenproben scheint sogar noch feinster Flußdetritus mit Hilfe der Meeresströmungen weit in den offenen Ozean hinaus zu gelangen. Auch den Winden fällt eine wichtige Vermittlerrolle zu, indem sie Staub und vulkanische Asche weit über die Ursprungsstätte hinaus verbreiten. Wohl nirgends spielen die ozeanischen Staubfälle eine größere Bolle, als im Gebiet der Capverdischen Inseln, aber gelegentlich werden auch westlichere Gegenden heimgesucht. Der küstenfernste Punkt, 18*

276

Das Meer

von dem bisher roter Passatstaub gemeldet wurde, liegt in 40,9 ° N und 37,6° W; der Staubfall am 12. Februar 1882 bedeckte ein Areal von 527300 qkm, fast von der Ausdehnung des Deutschen Reiches, und der Staub, der am 19. Februar 1902 bei den Canarischen Inseln beobachtet wurde, verbreitete sich in den folgenden drei Tagen bis 40 °W, 50° N und 5 ° N . Wirkliche Staubfälle kommen allerdings durchschnittlich nur acht- bis neunmal im Jahr vor, aber häufig ist die Luft über den capverdischen Gewässern mit Staub erfüllt, und weiter gegen die afrikanische Küste zu sind die unerwünschten trockenen Nebel eine beständige Erscheinung. Seit H E L L M A N N S und D I N K L A G E S 1 7 Untersuchungen kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der nordatlantische Passatstaub aus der Sahara stammt, nicht, wie seinerzeit E H R E N B E R G annahm, aus Südamerika. Einer noch größeren Verbreitung ist die feine Asche fähig, die bei vulkanischen Ausbrüchen oft in kolossalen Mengen in die Luft geschleudert wird. Man schätzt die Totalmenge der Auswurfstoffe bei dem berühmten Krakatau-Aus brach im Jahr 1883 auf 18 Millionen cbkm. Der Aschenfall, der bis zu 60 mm Mächtigkeit anschwoll, erstreckte sich von Singapore im Norden bis zu den Cocosinseln im Süden, und von Benkulen (Sumatra) im Westen bis Patuha (Java) im Osten, d.h. über ein Gebiet von 827000 qkm. Ganz unvergleichlich ausgedehntere Wanderungen unternahmen aber jene Mengen feinster Asche, die in die oberen Luftströmungen gelangten und von diesen zunächst über den ganzen Äquatorialgürtel und dann polwärts getragen wurden. Namentlich auf der Nordhalbkugel war die Luft nahezu vollständig mit Asche durchsetzt und erzeugte dadurch die prächtigen Dämmerungserscheinungen und sonstigen optischen Phänome im Herbst und Frühwinter 1883, wie ähnliche auch schon früher nach großen vulkanischen Ausbrüchen (1818 und 1831) beobachtet worden waren.18 Solche gelegentliche kontinentale Spenden stehen aber in ihrer Bedeutung für die pelagischen Ablagerungen jedenfalls zurück gegen die Stoffmengen, die die vulkanischen Ausbrüche auf dem Meeresboden selbst liefern. Aus R U D O L P H S Untersuchungen19, von denen wir bei einer anderen Gelegenheit ausführlicher sprechen werden, geht mit Bestimmtheit hervor, daß solche submarine Ausbrüche überall vorkommen, in der Flach- wie in der Tiefsee, auf den Rücken und Plateaus wie in den Becken des Meeresgrundes. Asche und Bimsstein bedecken oft weithin die Meeresfläche, manchmal in solchen Massen, daß sie Schiffe am Weiterfahren hindern, und sinken nur sehr langsam zu Boden. Erwähnt wurde schon, daß das Seewasser den Felsengrund des Meeres chemisch zersetzt; auch diese Zer-

Morphologie des Meeres

277

störungsprodukte, die der Verwitterungserde des Landes entsprechen, beteiligen sich am Aufbau der anorganischen pelagischen Ablagerungen; und endlich gesellt sich dazu auch noch etwas kosmischer Staub in der Form kleiner Kügelchen mit metallischem Kern oder kristallinischer Struktur. Das Wachstum dieser Sedimente geht äußerst langsam vor sich, jedenfalls viel langsamer als das der kontinentalen Ablagerungen, und langsamer auch als die Aufschüttungen auf den Erhebungen des Tiefseebodens. Denn hier tritt ja noch das o r g a n i s c h e E l e m e n t hinzu. Allerdings bevölkern jene Myriaden winziger Organismen, die man jetzt unter dem Namen Plankton zusammenfaßt *, gleichmäßig die tiefsten wie die seichteren Gewässer, und ununterbrochen geht ein Eegen von Kalkgehäusen zu Boden. Aber je tiefer sie gelangen, desto rascher fallen sie der Zerstörung anheim, da der Kohlensäuregehalt .des Meerwassers mit der Tiefe zunimmt, und außerdem kohlensäurehaltiges Wasser unter hohem Druck mehr kohlensauren Kalk aufnimmt als unter dem gewöhnlichen Luftdruck. Daraus erklärt es sich, daß der K a l k s c h l a m m nur die mäßiger tiefen Abgründe des offenen Ozeans bedeckt. Die größte Verbreitung hat der G l o b i g e r i n e n s c h l a m m , besonders im Atlantischen Ozean (44 Mill. qkm); auch im Indischen Ozean, wo er den Westen und Norden einnimmt, herrscht er noch vor, während er im Großen Ozean der Hauptsache nach auf die polynesischen Plateaus beschränkt ist. Seinen Namen führt er von der Eoraminiferengattung Globigerina, deren Schalen weitaus überwiegen. Besonders gerne folgt sie den warmen Meeresströmungen, und ihre weite polare Verbreitung im Atlantischen Ozean verdankt sie nur der Golfstromtrift. Auf der mittleren Schwelle des südatlantischen Ozeans nimmt der Globigerinenschlamm durch die massenhafte Anhäufung von Molluskenschalen, besonders von Pteropoden und Heteropoden, einen besonderen Charakter an. Man hat diese lokal beschränkte Abart des Kalkschlammes als P t e r o p o d e n s c h l a m m bezeichnet. In den höheren antarktischen Breiten spielen die feinen Kieselpanzer der mikroskopischen Algenordnung der Diatomaceen dieselbe X H Ä C K E L teilt die Salzwasserorganismen nach ihrer Lebensweise in drei Klassen; das B e n t h o s (ßev&og = die Tiefe) umfaßt alle festliegenden, laufenden und kriechenden Organismen, die also an den Meeresboden gebunden sind; das P l a n k t o n (niavau = umherschweifen) alle schwimmenden Organismen, die widerstandslos den Bewegungen des Meeres folgen; das N e k t o n (yrjxtös = schwimmend) endlich die kräftigeren Schwimmer, die sich auch gegen die Strömung bewegen können. Zu den pelagischen Ablagerungen trägt das Plankton am meisten bei.

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Das Meer

Eolle wie die Globigerinenschalen in den übrigen Meeren, und der D i a t o m e e n s c h l a m m , der übrigens auch einen großen Prozentsatz kohlensauren Kalkes enthält, scheint, soweit man jetzt beurteilen kann, ein ununterbrochenes, breites Band um das südliche Eismeer zu schlingen. Sonst hat man ihn nur noch in der Nähe der Kurilen gefunden. Ü b e r s i c h t der

Meeresablagerungen. x

Bestandteile in Prozenten Ablagerungen

KalkKiesels&ure- Anorgan. haltige haltige AbOrganismen Organismen lagerungen

Boter Ton Radiolarienschlamm . Diatomeenschlamm Globigerinenschlamm . Pteropodenschlamm .

7 4 23 64 79

2 54 41 2 3

91 42 36 34 18

Summe d. pelag. Ablag.







13 32 25 50 20 29 86 87

3 1 14 8 2 1 1 5

84 67 61 42 78 70 13 8













Blauer Schlick . . . Koter Schlick . . . . Grüner Schlick . . . Grüner Sand . . . . Vulkanischer Schlamm Vulkanischer Sand . . Korallenschlick . . . Korallensand . . . . Litorale Ablagerungen Summe d. kontin. Ablag.

Tiefengrenze Mill. qkm m 4100—7200 4300—8200 1100—3600 700—5400 700—2800

130,3 12,2 23,2 105,6 1,4 272,7

200—5100 200—2200 200—2300 unter 1600 500—5100 200— 800 200—3300 unter 500 0— 200 —

55,7

33,o 88,7

In allen diesen Ablagerungen bilden die anorganischen Bestandteile nur ungefähr 1 / 3 , im r o t e n oder Tiefseeton aber 9 / 10 der Proben. Im Atlantischen Ozean bedeckt dieser die tiefsten Einsenkungen der Becken, die Bücken und Plateaus dagegen — wie schon erwähnt — Globigerinenschlamm; im Indischen Ozean nimmt der rote bis schokoladenbraune Ton den tieferen Osten ein; im Pazifischen Ozean gewinnt er aber seine größte Verbreitung (106Mill. qkm), im Norden und Osten herrscht er nahezu ausschließlich. Er besitzt alle physikalischen und chemischen Eigenschaften x Die Analyse und die Tiefengrenzen beziehen sich nur auf die Bodenproben, die JOHN M U B R A Y und R E N A B D zur Prüfung vorlagen. Die Areale sind der neuen Auflage von KRÜMMELS Ozeanographie entnommen. In bezug auf den großen Ozean weichen die neuen Zahlen von JOHN MUERAY und G. W . L E E 1 4 nicht unerheblich ab.

Morphologie des Meeres

279

eines echten Tones; er ist weich, plastisch, schmierig; seinem Hauptbestandteil nach kann man ihn als ein Tonerde-Silikat-Hydrat bezeichnen, wie es aus der chemischen Zersetzung vulkanischer Auswürflinge hervorgeht. An einigen der tiefsten Stellen des Indischen Ozeans und im östlichen Großen Ozean mischen sich ihm die kugeligen Kieselgerüste der Eadiolarien oder Gittertierchen in solchen Mengen bei, daß man sich genötigt gesehen hat, ihn als eigene Art unter dem Namen R a d i o l a r i e n s c h l a m m auszuscheiden. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 Hauptwerk O. KRÜMMEL, Handbuch der Ozeanographie; neue Ausgabe Stuttgart 1907 und 1911. Gedrängtere Darstellungen in G. SCHOTT, Physische Meereskunde; Leipzig 1903, und K. RÖSSLER, Grundzüge der Ozeanographie; Fiume 1903. Von fremdsprachigen sind besonders zu nennen J. THOULET, L'Océan, ses lois et ses problèmes; Paris 1904, und Sir JOHN MURRAY und J . HJORT, The Depths of the Océan; London 1912 (enthält hauptsächlich die Ergebnisse der neuesten Forschungen im nordatlantischen Ozean und ist etwas subjektiv gefärbt und daher nur Fortgeschritteneren zu empfehlen). G. SCHOTT, Geographie des Atlantischen Ozeans; Hamburg 1912, ist besonders für Geographen wichtig. HERM. BERG HAUS, Atlas der Hydrologie und Teile des Atlas der Geologie (in BERGHAUS' Physikalischem Atlas; Gotha 1891 u. 92). Von der D e u t s c h e n S e e w a r t e sind drei umfangreiche Kartenwerke herausgegeben worden: Atlas des Atlantischen Ozeans; Hamburg 1882 (2. Aufl. 1902), des Indischen Ozeans, 1891, und des Stillen Ozeans, 1896. Eine neue Bearbeitung fand der Indische Ozean in Bd. I der wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Tiefsee-(„Valdivia")Expedition: G. SCHOTT, Ozeanographie und maritime Meteorologie; mit Atlas; Berlin 1902. — 2 JEAN DE WINDT, Sur les distances moyennes à la côte dans les Océans, in den Mémoires couronnés et mémoires des savants étrangers de l'Académie R. dea sciences de Belgique, Bd. LVII; Brüssel 1889. — 3 Das C h a l l e n g e r - W e r k (Report on the Scientific Results of the Voyage of H . M. S. Challenger;

herausgegeben

von

C.W.THOMSON

und

J . MURRAY);

1882—95, umfaßt 50 Bände, von denen 40 zoologischen Inhalt haben. Die geographisch wichtigen Teile werden an den geeigneten Stellen zitiert werden. — 4 A. SUPAN, Die Bodenformen des Weltmeeres, in PETERMANNS Mitteilungen 1899 mit Tiefenkarte in Metermaß; die letztere ist zwar vielfach veraltet, aber für die Nomenklatur der unterseeischen Bodenformen noch immer maßgebend. Die besten Tiefenkarten der Ozeane (in flächen treuer Projektion) sind jetzt die von M. GROLL in den Veröffentlichungen des Instituts für Meereskunde, Heft 2, Berlin 1912. Von der auf Veranlassung des Fürsten von Monaco herausgegebenen Carte générale bathymétrique des Océans in 26 Blättern, die alle Lotungen enthalten, erscheint jetzt eine neue Auflage. — 5 J. MILNE, Suboceanic Changes, im Geographical Journal, Bd. X, 1897. — E G. ZIEMENDORFF, Der kontinentale Schelf des nordatlantischen Ozeans, in den „Beiträgen zur Geophysik", Bd. X, 1910. Von dem arktischen Schelf handelt F. NANSEN (S. U. Anm. 11). — 7 E. HULL, On the Sub-oceanic Terraces and River Valleys of the Coast of Western Europe; London 1899. — 8 F. DIETRICH, Untersuchungen über die Böschungsverhältnisse der Sockel ozeanischer Inseln; Greifswald 1892. — 9 J. F. BLAKE, On the Original Form of Sedimentary Deposits, im Geological Magazine, 1903, Bd. X. — 10 A. SUPAN, Terminologie der wichtigsten unterseeischen Bodenformen, in PETERMANNS Mitteilungen, 1903. — 11 F. NANSEN, The Norwegian North Polar Expedition, 1893—96, Scientific Results, Bd. IV, London 1904. — 12 R. E. PEARY

280

Das Meer

im Geographical Journal 1910, Bd. XXXVI, S. 129. — 1 3 Siehe den Bericht von E. BRÜCKNEB in den Mitteilungen der Wiener Geographischen Gesellschaft 1912, S. 5. — 14 J . MUBRAY und A. F. R E N A K D , Deep-Sea Deposits (Challenger Report) ; London 1891. J. MURRAY, On the Distribution of the Pélagie Foraminifera, im Natural Science, 1897; J. MUKRAY und G. W. L E E , The Depths and Marine Deposits of the Pacific, in den Memoirs of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College, Bd. XXXVIII, 1909. J. THOULET, Mémoires de lithologie marine; in den Annalen de l'Institut océanographique, Bd. III. Eine detaillierte Darstellung der mannigfaltigen Bodenbedeckung des Schelfs gibt J . THOULET, Carte lithologique sous-marine des côtes de France, in 22 Blättern ; Paris 1899—1901. — 15 H. RODMAN, Report on Ice and Ice Movements in the North Atlantic Ocean; Washington 1890. (Nr. 93 der Publikationen des U. S. Hydrographie Office). — 18 Die Forschungsreise S. M. S, „Gazelle"; Berlin 1889 und 1890. Bd. I I enthält die ozeanographischen Ergebnisse. — 17 L. E. DINKLAGE in den Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie 1886, S. 63 und 113, und 1898, S. 246. — 18 G. J . SYMONS, The Eruption of Krakatoa; London 1888. J. KIESSLING, Untersuchungen über Dämmerungserscheinungen; Hamburg 1888. — 1 8 E. RUDOLPH, Über submarine Erdbeben und Eruptionen, in GERLANDS Beiträgen zur Geophysik, Bd. I, 1887; Bd. I I I , 1897.

Das Meerwasser. Das Meeresniveau. Abgesehen von der Wellenbewegung, die immer nur ein vorübergehender Zustand ist, den wir durch eine zweckmäßige Aufstellung des Pegels an der Küste ausschalten können, ordnen sich die leicht verschiebbaren Teilchen des Meeres nach dem Verhältnis von Schwerkraft und Fliehkraft. Nur die Meeresoberfläche repräsentiert die wahre Erdgestalt (das Geoïd), während die Landoberfläche unter dem Einfluß ganz anderer Kräfte in unregelmäßigen Erhebungen und Vertiefungen verläuft. Das Meeresniveau ist aber nicht konstant, es hebt und senkt sich unter der Anziehungskraft von Mond und Sonne. Es ist auch nicht rein ellipsoidisch, weil Meer und Land nebeneinander lagern. Jedes Wasserteilchen erleidet eine doppelte Anziehung, einerseits zum Mittelpunkt der Erde,* anderseits seitlich zu den 2,6mal schwereren Landmassen hin. Aus der Differenz der astronomisch und geodätisch gemessenen Entfernungen zweier Oberflächenpunkte läßt sich diese seitliche Ablenkung des Bleilotes, das uns die Richtung der Schwerkraft anzeigt, ermitteln. Das ungestörte Meeresniveau, das sich stets senkrecht zur Lotlinie stellt, wird in der Nähe des Landes in die Höhe gezogen, und zur Ausgleichung müssen entferntere Teile der Meeresoberfläche sich senken. Denken wir uns der Einfachheit wegen alle x Eine Folge davon ist auch, daß das Meer durch sein eigenes Gewicht zusammengedrückt wird und dadurch eine Niveauerniedrigung von durchschnittlich 30 m erleidet.

281

Das Meerwasser

Kontinente entfernt bis auf Eurasien und das Meer durch Kanäle unter dieses Festland fortgesetzt. Im Zentrum des Kontinentes (48 0 N, 78 0 0) würde das Geoid oder der Meeresspiegel am höchsten ansteigen, aber auch an dem entgegengesetzten Punkt würde eine Niveauerhöhung eintreten, denn hier wirkt die Anziehungskraft der Pestlandsmasse am wenigsten; gleichzeitig wird auch der Schwerpunkt der Erde von dem Mittelpunkt gegen das kontinentale Zentrum hin verschoben, so daß in dem entgegengesetzten Meridian der Abstand zwischen Oberfläche und Schwerpunkt größer wird, als er vor Einschaltung des Pestlandes war. Zwischen den beiden Erhebungen liegen die Senkungen der Meeresfläche. H E L M E R T 1 fand hierfür folgende Werte: Abstand vom Festlandszentrum

Meridian (Greenwieh)

0« 70° 180°

j

73° O 143° O 3° O 107° W

Lage der deformierten Niveaufläche über (+) und unter ( — ) dem normalen Niveau + 504 m |

- 188 + 201

In Wirklichkeit liegen mehrere Festländer unregelmäßig zerstreut im Meer, und ihre Wirkungen auf das Geoid interferieren miteinander. H E L M E R T hat nach seinen Berechnungen eine Karte der Geoiddeformationen entworfen, die aber nur ein t h e o r e t i s c h e s I n t e r e s s e in Anspruch nehmen darf. Unsere Kenntnis von der Massenverteilung ist viel zu gering, als daß sich daraus schon ziffernmäßige Ermittelungen jener Deformationen ableiten ließen; und da die Zahlen aller reellen Bedeutung entbehren, so schweben natürlich auch alle jene weittragenden Schlüsse, die man vor ein paar Jahrzehnten darauf baute, in der Luft. Die Pendelbeobachtungen, auf die schon einmal (S. 4) hingewiesen wurde, haben es nach Anwendung der Kondensationsmethode H E L M E R T S im höchsten Grad wahrscheinlich gemacht, daß durch Massendefekte in den Kontinenten einerseits, durch größere Dichtigkeit der ozeanischen Kruste anderseits ein Ausgleich nahezu erreicht ist. Aus den Lotablenkungen hat man für die Kontinente eine Maximalerhöhung des Geoids^von ungefähr 50 m herausgerechnet; für die Ozeane kann man nach 2 MESSERSCHMITT nur Depressionen von höchstens 150 m unter dem Ellipsoid erwarten, so daß die Gesamtabweichung 200 m nicht überschreitet — ein ganz minimaler Wert gegenüber der Größe der Erde. Welche Gestaltveränderungen auch immer der Meeresspiegel

282

Das Meer

dadurch erleiden möge, sein Charakter als Niveaufläche wird nicht berührt. Wohl geschieht dies aber durch eine Reihe anderer von a u ß e n her wirkender Einflüsse, und alle S t ö r u n g e n dieser Art müssen durch Strömungen vom höheren zum niedereren Niveau wieder ausgeglichen werden. Soweit die Störungen dauernd sind, müssen sie auch dauernde Strömungen hervorrufen. Die E r w ä r m u n g , die alle Körper ausdehnt, hebt das Niveau der Tropenmeere nach Z Ö P P B I T Z ' Rechnung nur 6 m über da? der Polarmeere. Die Veränderungen des L u f t d r u c k s machen sich mit ihrem lBfachen Betrag, aber im entgegengesetzten Sinn geltend; steigt z. B. das Barometer um 10 mm, so sinkt der Meeresspiegel an der betreffenden Stelle um 180 mm. Nach dem Gesetz der kommunizierenden Röhren nehmen verschieden dichte Flüssigkeiten verschiedene Niveaus ein, und zwar die dichteste das tiefste. Die D i c h t e des Meerwassers hängt nun von zwei variablen Faktoren, der Temperatur und dem Salzgehalt, ab. Einmündende Flüsse, Niederschläge und die Schmelzwässer des Eises verringern den relativen Salzgehalt und damit auch die Dichte. Die W i n d e endlich wirken mittel- und unmittelbar auf das Meeresniveau ein; unmittelbar, indem auflandige Winde das Wasser an der Küste aufstauen, ablandige es von der Küste wegtreiben ; x mittelbar, indem sie Strömungen erzeugen, die, durch die Erdrotation abgelenkt, auf der nördlichen Halbkugel nach den rechts, auf der südlichen nach den links gelegenen Küsten hindrängen und hier das Niveau erhöhen. Aus den Ablesungen des wechselnden Wasserstandes am Pegel oder aus den fortlaufenden Aufzeichnungen des selbstregistrierenden Mareographen berechnet man das mittlere Niveau oder das M i t t e l w a s s e r an der betreffenden Küstenstelle in gleicher Weise wie meteorologische Mittelwerte. Die periodischen Schwankungen der störenden Einflüsse kommen in dem Mittelwasser klar, wenn auch abgeschwächt zum Ausdruck. An der niederländischen und schwedischen Küste steht das Niveau von Januar bis Juni unter, von Juli bis Dezember über dem Jahresmittel, an der deutschen Ostseeküste fallen die positiven Wasserstände in die Zeit von Juni bis Oktober. Hier ist jedenfalls die jährliche Verteilung der Niederschläge, sowohl unmittelbar wie auch mittelbar durch ihren Einfluß auf die Wasserstände der Flüsse der maßgebende Faktor. Aber die x

In Aden schwankt der mittlere monatliche Wasserstand zwischen + 104 mm bei NO-Monsun und - 1 3 7 mm bei SW-Monsun. An der deutschen Ostseeküste steigt das Mittelwasser infolge der vorherrschenden Westwinde nach O etwas an (Wismar -0,053, Memel + 0.138 m bezogen auf den normalen Nullpunkt).

Das Meerwasser

283

jährliche Schwankung ist gering: an cler schwedischen Küste 21,3, an der niederländischen 20,7, an der deutschen nur 12,5 cm. BRÜCKNER 3 fand auch seine 85jährige Periode in den Pegelablesungen in der Ostsee und im Schwarzen Meer wieder, ja selbst das Küstenwasser des offenen Ozeans steigt, wie die Beobachtungen an nordwestlichen Hafenplätzen Frankreichs zeigen, in der feuchten Periodenhälfte an (in Havre bis 0,05 m) und senkt sich in der trockenen. Hier ist offenbar die Verringerung des Salzgehaltes durch das Flußwasser das entscheidende Moment. Noch rätselhaft ist jene lange Periode, die man an der atlantischen Küste von Frankreich beobachtet hat: 1857—71 sank das Niveau um ungefähr 2 mm im Jahr und stieg dann von 1871 an wieder um den gleichen Betrag. 4 Wenn wir von Mittelwasser schlechtweg sprechen, so verstehen wir darunter einen vieljährigen Mittelwert, etwa entsprechend der mittleren Jahrestemperatur. Dieser Vergleich ist auch insofern zutreffend, als aus beiden Werten nicht alle Störungen eliminiert sind. Daher l i e g t d a s M i t t e l w a s s e r n i c h t an a l l e n K ü s t e n p u n k t e n im g l e i c h e n N i v e a u . MOHNS 5 Untersuchungen im europäischen Nordmeer zwischen Norwegen, Grönland, Island und Spitzbergen sind in dieser Beziehung von bahnbrechender Bedeutung. Er berechnete die Deformationen des Meeresspiegels durch die Dichteverschiedenheiten und die Windtriften und leitete daraus durch Summierung die Stromfläche ab, x die nach einer kleinen Korrektur mit Rücksicht auf den Luftdruck die wirkliche Meeresoberfläche darstellt. Sie bildet eine Mulde, deren tiefster Punkt in 68 1 / 2 °N 1 ° W liegt, und die dann nach allen Seiten zuerst langsam, dann schneller ansteigt. Das Küstenwasser bei den Färöer liegt 0,4, bei Island, Jan Mayen und Spitzbergen 0,6, bei Finmarken 0,9, bei Schottland 1—l,i, bei Nowaja Semlja l,i, bei Grönland, Jütland und im südlichen Norwegen 1,4 m über jener tiefsten Einsenkung. Die Tatsache, daß das Mittelwasser an den Küsten in verschiedenen Niveaus liegt, hat auch eine große praktische Bedeutung. Da die Höhenmessungen der einzelnen Staaten sich auf das Mittelwasser eines Küstenpunktes innerhalb ihrer Grenzen beziehen, liefern sie nicht streng vergleichbare Werte. Ja sogar innerhalb eines und x Als Beispiele dienen folgende Stationen:

„ , i J • f 69° 18' N iseobacntungsstation j 140 33- Q

64° 36' 10° 22'

68°21'N 2° 5'W

Höhe über bez. unter (—) dem Normalniveau Windfläche 0,580 m 0,196 m 0,015 m Dichtigkeitsfläche . . . 0,213 „ — 0,112 „ — 0,oi6 ,, Stromfläche 0,793 „ 0,084 „ -0,ooi „

284

Das Meer

desselben Staates können sich diese Unstimmigkeiten fühlbar machen. In Preußen wurden vor 1866 alle Höhenangaben in den östlichen Provinzen auf den Nullpunkt des Pegels zu Swinemünde und in den westlichen Provinzen auf den Nullpunkt des Amsterdamer Pegels bezogen. Als sich nun Preußen durch die Einverleibung Hannovers zu einer kompakten Ländermasse zusammenschloß, war jener hypsometrische Dualismus unhaltbar geworden. Man verlegte den Ausgangspunkt des Nivellements der Landesaufnahme seit 1879 in die Berliner Sternwarte, wo auf dem tief fundierten Nordpfeiler der „Normalhöhenpunkt" angebracht ist; genau 37 m unter ihm befindet sich die „Normalnull", auf die alle neuen Höhenmessungen bezogen werden. Man glaubte ursprünglich, daß sie genau in dem Niveau des Nullpunktes des Amsterdamer Pegels liege, in der Tat hegt sie aber nach den letzten Berechnungen 0,003 m darüber und 0,066 m über der Swinemünder Null. Die schwedische Normalnull befindet sich 11,8 m unter dem Normalhöhenpunkt an der Nordostseite des Generalstabsgebäudes in Eiddarsholmen (Stockholm). Die Schweiz, die keine Meeresgrenzen hat, wählte als Basis ihres Nivellements die Pierre du Niton bei Genf, deren mittlere Seehöhe noch nicht mit Sicherheit ermittelt ist; man nimmt jetzt als solche 378,6 m an. Die Aussicht auf eine gemeinsame europäische Normalnull dürfte sich nicht so bald verwirklichen, da sich auch die internationale Erdmessungskommission dagegen ausgesprochen hat. Denn unter allen Umständen müßte diese Normalnull an das Meer verlegt werden, sonst würde man auf jeden Vergleich der europäischen Höhen mit jenen anderer Festländer und der Inseln verzichten; aber mit der Wahl eines einzigen Pegelnullpunktes würde man für die entfernteren Länder noch größere Fehlerquellen eröffnen, als diejenigen sind, unter denen man jetzt leidet. Selbst unsere feinsten Nivellements unterliegen nach B O R S C H noch einem mittleren Fehler von ± 4,42 mm auf das Kilometer, und anderseits sind die Niveauunterschiede des Mittelwassers an den verschiedenen Küsten jedenfalls nicht so groß, wie man früher annahm. Sie dürften in den europäischen Meeren wohl selten 0,5 m überschreiten und in den meisten Fällen nicht einmal 0,i m erreichen, doch lassen sich genauere Zahlen bis jetzt nur für wenige Punkte geben.x Zwischen den Ozeanen ist zum erstenmal x HELMERT® sagt darüber: „Das Resultat dieser Arbeit (Kritik von 48 Nivellementspolygonen in Mittel- und Westeuropa) hat gezeigt, daß das mittlere Niveau im Mittelländischen und Adriatischen Meer ungefähr 13 cm tiefer liegt als in der Ostsee, Nordsee und im Kanal, aber auch, daß Differenzen von derselben Ordnung entlang den nördlichen und südlichen Küsten vorkommen. Ein Teil dieser Differenzen ist sicherlich reell, wie z. B. die bis zu 15 cm

Das Meerwasser

285

1904 durch das Feinnivellement quer durch die Vereinigten Staaten eine geodätische Verbindung hergestellt worden. Sie ergab, daß der Spiegel des Mittelwassers des Großen Ozeans um 0,i87 m höher liegt als der des Atlantischen 7 — ein höchst geringfügiger Unterschied, der wohl ganz den Nivellementsfehlern zur Last gelegt werden darf. Zum Unterschied von den Höhenmessungen gehen die Tiefenmessungen in den flachen Küstengewässern gezeitenbewegter Meere von dem sog. K a r t e n n i v e a u aus. Man versteht darunter in England und Deutschland (mit Ausnahme der Ostsee) das Niedrigwasser der Springzeit, in Frankreich das tiefste bisher beobachtete Niedrigwasser und in Amerika das mittlere Niedrigwasser. Die Tiefen sind daher nicht nur nicht mit den Höhen des Küstenlandes, sondern auch nicht untereinander vergleichbar, weil das Niedrigwasser an verschiedenen Stellen verschiedene Niveaus einnimmt. An der Südküste Englands zwischen Selsea Bill und Brighton beträgt der Unterschied zwischen dem Mittelwasser, das der englischen Landvermessung zugrunde liegt, und dem Niedrigwasser 2,4-—3 m, mit der Entfernung von der Küste vermindert er sich aber und dürfte in einem Abstand von 19 km nur mehr auf 1,8 m zu veranschlagen sein. 8 In der küstenfernen Tiefsee beziehen sich die Lotungen auf das augenblickliche Meeresniveau. Die daraus entspringende Ungleichheit der Tiefen ist indes ohne Belang, weil der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser im offenen Ozean äußerst gering ist. Salzgehalt und spezifisches Gewicht. 32 Elemente sind bisher im Meerwasser nachgewiesen worden, und es unterliegt keinem Zweifel, daß künftige Untersuchungen diese Zahl noch vermehren werden. Sie erscheinen als Bestandteile teils des Wassers selbst, teils der absorbierten Luft und Kohlensäure, zum größten Teil aber der aufgelösten chemischen Verbindungen. Die letzteren bezeichnet man in ihrer Gesamtheit als S a l z g e h a l t ; dieser ist es, der dem Meerwasser den eigentümlich salzig bittern Geschmack und das hohe spezifische Gewicht verleiht. Im allgemeinen kann man 35 Promille als den normalen Salzgehalt des offenen Ozeans betrachten. Seine Zusammensetzung ist, wie auch die zahlreichen Analysen der Challengerproben neuerdings wieder bestätigten, unter allen Breiten und Längen die gleiche, und nur der Kalkgehalt nimmt mit der Tiefe etwas zu. DITTMAR berechnete im Durchschnitt für 1 0 0 0 g Wasser: betragenden für die Punkte an der holländischen Küste. Allein sobald es sich um große Entfernungen von Stationen handelt, kann diese Realität noch nicht als erwiesen betrachtet werden." Als sichergestellt darf jetzt nach ROSEN die Höhenlage der Ostsee um ungefähr 0,19 m über dem Kattegat gelten.

Das Meer

286 Kochsalz . . . Chlormagnesium Bittersalz . . . Gips Kaliumsulfat . . . . Kohlensäuresalze usw. Salzgehalt

0,2

.

Chlorverbindungen 31,0 oder 88,6 Proz. aller Salze Schwefelsäuresalze 3,8 oder 10,8 Proz. oder 0,6 Proz.

35,o gr

Der Unterschied zwischen dem Meer- und dem Flußwasser besteht nicht nur in dem weitaus größeren Salzgehalt des ersteren, sondern auch in dessen Zusammensetzung. Im Meerwasser herrschen die Chlorverbindungen, im Flußwasser die Kohlensäuresalze entschieden vor; der Salzgehalt des ersteren kann also nicht von dem letzteren abgeleitet werden. Die direkte Ermittlung des Salzgehaltes durch Wägung der nach dem Eindampfen übrig gebliebenen Bückstände kann in genauerer Weise nur im Laboratorium bewerkstelligt werden und führt selbst dann nicht völlig zum Ziel, weil Kohlen- und Salzsäure mit dem Wasser fortgehen. An Bord des Schiffes ist man im wesentlichen auf drei indirekte Methoden angewiesen: auf die Bestimmung des spezifischen Gewichtes mittels des Aräometers, auf die chemischanalytische Peststellung des Chlorgehalts, der in einem konstanten Verhältnis zu dem ganzen Salzgehalt steht, und endlich auf die Untersuchung des optischen Brechungsexponenten des Seewassers, der ebenfalls vom Salzgehalt abhängt. Von diesen Methoden hat die zweite den Sieg davongetragen. Bezeichnen wir mit S das Salzgewicht in Gramm in 1000 g Meerwasser und mit Cl die entsprechende Gewichtsmenge Chlor, so ist S =

0,03

+

1,805

Cl.

Der so ermittelte Salzgehalt ist etwas kleiner als der wirkliche, aber der Unterschied ist so gering, daß er in der Praxis vernachlässigt werden kann. 10 Das in der deutschen Marine und auch sonst gebräuchlichste Aräometer gibt unmittelbar das spezifische Gewicht des Seewassers bei seiner augenblicklichen Temperatur (t°), bezogen auf destilliertes Wasser von 17,5° (14° R.), oder, um es kurz auszudrücken, s Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t des Meerwassers, das man gewöhnlich, wenn auch nicht ganz korrekt, mit seiner D i c h t e identifiziert, hängt außer von dem Salzgehalt auch von der Temperatur ab, da das Meerwasser, wie alle Körper, sich bei steigender Temperatur ausdehnt und dadurch leichter wird. Das spezifische Gewicht ist daher periodischen und unperiodischen Schwankungen unterworfen, wie

Das Meerwasser

287

die Temperatur selbst. Wir können den Einfluß der Temperatur ausscheiden, wenn wir alle Aräometerangaben auf gleiche Temperatur reduzieren, z. B. auf 17,5°, wie es bei uns üblich ist. x Dieses r e d u / n 5°\ z i e r t e spezifische Gewicht s l p ^ - l wird allein vom Salzgehalt bestimmt und kann direkt in denselben verwandelt werden,* x doch ziehen es manche Darsteller vor, in ihre Karten nur Linien gleicher Dichte oder gleichen reduzierten spezifischen Gewichts einzuzeichnen. 11 Obwohl sich das Aräometer auch schon auf Handelsschiffen eingebürgert hat, so haben doch eigentlich nur die wenigen wissenschaftlichen Expeditionen wirklich brauchbares Material geliefert und unsere Kenntnis von der V e r t e i l u n g des S a l z g e h a l t e s in den O b e r f l ä c h e n s c h i c h t e n ist daher noch recht mangelhaft ; selbst die Karte von SCHOTT ist noch für viele Gegenden hypothetisch (Fig. 61). Indes tritt das Grundgesetz doch schon deutlich hervor. Im o f f e n e n Ozean steigt der Salzgehalt von der Äquatorialzone bis gegen 15—80° Breite und sinkt dann wieder polwärts, wobei wir es natürlich unentschieden lassen müssen, ob sich dieses Verhalten bis in die innersten Polarkalotten fortsetzt. Fig. 61. Salzgehalt des Atlantischen Man erkennt sofort, daß SalzOzeans nach SCHOTT.9 gehalt und Luftdruck im inneren Zusammenhang stehen, wenn auch nicht im direkten, sondern'durch Vermittlung der Winde. Daher fallen die Maximalgebiete des Salzx Die Engländer berechnen, um wieviel mal Seewasser von der Temperatur 15,56° (60° F) schwerer ist als ein gleich großes Volumen destillierten Wassers

(

15e°\

~

/o°\

/20°\

I • Andere Reduktionen sind s I — I und s I I • Eine internationale Regelung ist dringend erwünscht. x X Die hydrographischen Tabellen von KNUDSEN10 gestatten die unmittelbare Ablesung des Salzgehalts in Promille aus dem Wert 1000

(•R&H 17,5

288

Das Meer

gehaltes und des Luftdruckes nicht zusammen, sondern jene liegen in der Zone lebhaftester passatischer Luftbewegung, weil hoher Salzgehalt durch starke V e r d u n s t u n g bedingt ist, und nichts so sehr die Verdunstung befördert, als regelmäßige, frische, trockene Winde. In demselben Maß, in dem die a t m o s p h ä r i s c h e n N i e d e r s c h l ä g e (Regen und Nebel) die Verdunstung überwiegen, verringert sich der Salzgehalt. S C H O T T bestreitet ihren Einfluß, weil der Seegang sofort eine Durchmischung der obersten Wasserschichten mit dem Regenwasser einleite; aber gerade dieser Prozeß ist es, der den Salzgehalt jener Schichten verringert, Infolge dessen nimmt im Äquatorialgürtel, entgegen der allgemeinen Regel, der Salzgehalt mit der Tiefe etwas zu. Wäre, wie S C H O T T meint, der äquatoriale Salzgehalt der normale, der nur deshalb keine Steigerung erfährt, weil unregelmäßige, schwache Winde und Stillen und feuchte Luft die Verdunstung verhindern, so müßte er auch in den mittleren und höheren Breiten zu finden sein, weil hier die Verdunstung stetig gegen die Pole abnimmt. Im Bereich des Polareises, wo die Niederschläge gering sind, bewirken die Schmelzwässer die Aussüßung des Oberflächenwassers. Die Meeresströmungen durchbrechen das Grundgesetz nicht völlig, rufen aber Störungen hervor, die sich in starken Krümmungen der Linien gleichen Salzgehaltes kundgeben. Wo polare Ströme, wie an den Ostküsten Amerikas, weit in niedere Breiten vordringen, verringern sie den Salzgehalt merklich, während warme Ströme ihr salzreicheres Wasser mehr oder minder weit in höhere Breiten führen — am weitesten die Atlantische Strömung, in deren Bereich ein Salzgehalt von 85 Promille noch den 70. Parallelkreis überschreitet. Nichts Ähnliches weist sonst die Meereskunde unserer Tage auf. Im südatlantischen Ozean reicht die 35 Promille-Linie nur im Brasilstrom bis 43° B. und zieht sich sonst bis gegen 36 0 B. zurück, und ein gleiches Verhalten zeigen, soweit unsere Kenntnisse reichen, auch die übrigen Südozeane. Im nordpazifischen Ozean liegt die äußerste Polargrenze dieses Salzgehaltsgrades ebenfalls in 39° B. Schon dies vermag uns eine Vorstellung zu geben von der Macht der Atlantischen Strömung, der in der Tat keine andere gleichkommt. Wir haben bisher die Küstenzone von unserer Betrachtung ausgeschlossen. Wo große Ströme münden, zeigt sich ihre verdünnende Wirkung oft noch in ziemlich großer Entfernung von der Küste. Oft, aber nicht immer. Daß das äquatoriale Minimum im Atlantischen Ozean an der afrikanischen Seite so weit nach Süden hinabreicht, ist, wenigstens zum Teil, dem Niger und noch mehr dem Kongo zuzuschreiben; aber Orinoco und Amazonas führen noch größere

289

Das Meerwasser

Mengen Süßwassers dem Meer zu, und, doch erlahmt ihr Einfluß schon knapp an der Küste, gegen die die Passatströmungen salzreiches Wasser hinwälzen. In den polaren Zonen gelangt das festländische Süßwasser in der Form von Eisbergen noch weiter in das Meer hinaus, aber auch das schmelzende Meereis ist nur schwach salzig und kann zur Verdünnung der Oberflächenschichten beitragen. Die geographische Verbreitung des Salzgehaltes im I n d i s c h e n und P a z i f i s c h e n Ozean weicht in den Grundzügen von dem atlantischen Bild nicht ab. Auch daß der Indische Ozean nur ein Maximalgebiet, zu beiden Seiten des 30. Südparallels, besitzt, kann uns nicht überraschen, wenn wir beachten, daß er nur in seinem südhemisphärischen Teil von beständigem Passat überweht wird. Die Verteilung ist also in allen Ozeanen dieselbe, aber in den absoluten Werten bestehen große Unterschiede. Der nordatlantische Ozean ist weitaus der salzreichste, der nordpazifische sicher der salzärmste Ozean. Als Maxima werden angenommen im nordatlantischen Ozean 87,9, im südatlantischen 37,6, im Indischen 36,4, im nordpazifischen 35,9, im südpazifischen 36,9 Promille. Der Salzreichtum des Atlantischen Ozeans überrascht, denn er erhält doch die meisten und größten Flüsse, und trotzdem muß ihm durch Verdunstung mehr Wasser entzogen werden, als ihm das Land durch die Flüsse zurückerstattet. W O E I K O W 1 2 schreibt dies dem Umstand zu, daß das atlantische Stromgebiet vorwiegend von niederen Erhebungen umsäumt wird. Die atlantischen Winde können daher in den höheren Luftschichten Feuchtigkeit in andere Flußgebiete, namentlich in die abflußlosen Gebiete der Alten Welt tragen, und dieser Wasserdampf kehrt nicht wieder an seine Ursprungsstätte zurück. Die Nebenmeere zeigen ein sehr verschiedenes Verhalten. Zunächst ist entscheidend, ob sie von den großen Meeresströmungen berührt werden oder nicht. Im ersteren Fall ist der Salzgehalt von dem Charakter der Strömung abhängig, aber immer etwas geringer als im benachbarten offenen Ozean, weil Nebenmeere verhältnismäßig mehr Flußwasser empfangen. Die inselabgeschlossenen Meere am Ostrand Asiens haben 34—34,5 Promille Salzgehalt, wenn sie von warmen, und 30—32 Promille, wenn sie von kalten Strömungen durchzogen werden. Im Australasiatischen Mittelmeer ist der Unterschied zwischen der verhältnismäßig salzarmen Banda- und Javasee und den salzreicheren Gewässern im Norden und Nordosten besonders auffallend, und die Annahme S C H O T T S , daß die letzteren noch pazifisches Wasser erhalten, scheint uns das Bichtige zu treffen. Dagegen ist der geringe Salzgehalt der Javasee (ungefähr 32 Promille) auffallend, wenn man die niedere Breite berücksichtigt, und wahrSÜPAN, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

19

290

Das Meer

scheinlich eine Folge reichlicher Zufuhr von Begenwasser. In den Binnenmeeren regelt sich der Salzgehalt der Oberflächenschichten ausschließlich nach dem Verhältnis von Verdunstung und Süßwasserzufluß. In einem warmen und trockenen Klima erreicht er eine Höhe, wie selbst im Ozean nicht. Das Rote Meer ist wohl das salzreichste (bis 41 Promille), aber selbst das europäische Mittelmeer hat noch über 37 Promille. Das Schwarze Meer wird dagegen schon stark durch die einmündenden großen Flüsse ausgesüßt (15 bis 18 Promille), und noch weit mehr die Ostsee, wo auch die niedere Temperatur der Verdunstung hinderlich ist. Während die Nordsee, die mit dem Ozean in offener Verbindung steht, noch im Osten 82,5 Promille Salzgehalt besitzt, sinkt dieser im Skagerrak schon auf 30, im westlichen Teil der Ostsee auf 8, im nördlichen Bottnischen Busen unter 3, im Finnischen sogar unter 1 Promille. Auch noch in einem anderen Punkt unterscheiden sich die Binnenmeere wesentlich von dem offenen Ozean: dort nimmt der Salzgehalt mit der Tiefe zu, hier aber ab, und zwar — wie aus den Beobachtungen der deutschen Südpolarexpedition hervorgeht — in ebenso raschem Tempo wie die Temperatur bis 900 m Tiefe; und wenn er dann auch wieder etwas steigt, so ist er doch stets am Grund kleiner als in den Oberflächenschichten. Die Konzentration des Seewassers unter dem Einfluß der Verdunstung vollzieht sich ja nur an der Oberfläche; aber da das Wasser dadurch schwerer wird, so sinkt es unter und kann in den Binnenmeeren unter den hier obwaltenden Temperaturverhältnissen (von denen später ausführlicher die Eede sein soll) wirklich bis zum Boden gelangen, während im kalten Ozean schon in Tiefen von etwa 200 m eine Dichtigkeit herrscht, die kein weiteres Einsinken des salzreichen Oberflächenwassers gestattet. Indem wir von dem Salzgehalt sprachen, sprachen wir zugleich auch von den Verbreitungsgesetzen des reduzierten spezifischen Gewichts. Anderen Gesetzen unterliegt das absolute spezifische Gewicht, das nicht nur von dem Salzgehalt, sondern auch von der Temperatur abhängt und auf destilliertes Wasser von 4° bezogen Der einzige Versuch einer kartographischen DarStellung ist von SCHOTT in dem „Valdivia"-Werk gemacht worden; die subtropischen Maxima des Salzgehaltes sind hier verschwunden, und nur in der Abnahme des Gewichts von W nach O innerhalb der Äquatorialzonen des Atlantischen und Indischen Ozeans macht sich der Salzgehalt noch bemerkbar. Im übrigen nimmt aber das Gewicht von der Äquatorialzone gegen die Pole und an jedem Ort mit der Tiefe zu. Die Wirkungen des sich verringernden Salzgehaltes

Das Meerwasser

291

werden also durch die Temperaturerniedrigung mehr als ausgeglichen. Gasgehalt. Die Oberflächenschicht des Meeres nimmt atmosphärische Luft auf, und zwar um so mehr, je niedriger die Temperatur ist, und die vertikalen Bewegungen des Wassers führen dann die Luft auch den tieferen Schichten zu. Aber die Absorptionsfähigkeit des Wassers ist für Sauerstoff größer als für Stickstoff, und die im Meer enthaltene Luft unterscheidet sich daher von der atmosphärischen durch einen höhern Prozentsatz von Sauerstoff (38—35 Proz. neben 67—65°/ 0 Stickstoff). Das ist von größter Bedeutung für die Tierwelt, namentlich für die Fische. Während die Stickstoffmenge durch alle Tiefen nahezu die gleiche bleibt, ist die Sauerstoffmenge an der Oberfläche am größten, sinkt dann bis zur Tiefe von 700—800 m auf 11,4—15,5 Proz. und steigt dann wieder auf 28—24 Proz. Die bekannte Tatsache, daß das Oberflächenwasser kalter Meeresräume besonders fischreich ist, scheint durch das erörterte Verhalten des Wassers zum Sauerstoff hinreichend erklärt zu sein. Freie Kohlensäure ist bisher noch nicht beobachtet worden, sie tritt nur in chemischen Verbindungen auf. Farbe. Wenn man absieht von allen jenen Reflexerscheinungen an der Oberfläche des Seespiegels, die die Himmelsfarbe, die wechselnde Bewölkung, die Sonnenhöhe und das Mondlicht hervorrufen, so kann man die Meeresfarbe als blau bis grün bezeichnen. Weiße Gegenstände erscheinen, wenn man sie in das Meer taucht, zuerst grün und nehmen eine immer blauere Färbung an, je tiefer man sie versenkt, bis sie dem Auge gänzlich entschwinden. Die größte Sichttiefe, die man bisher beobachtet hat, betrug 77 m (in dem Schwarzen Meer). Daß aber die chemisch wirksamsten Strahlen der blauen und violetten Seite des Spektrums noch tiefer eindringen, lehren Untersuchungen mittels der photographischen Kamera. Blaue Strahlen waren auf der „MICHAEL SARs"-Expedition ( 1 9 1 0 ) in der atlantischen Sargassosee bis 500 m, violette bis 1000 m Tiefe nachweisbar, und erst in 1700 m Tiefe erlosch das Licht völlig. 13 Die roten und gelben Strahlen werden sehr bald vom Wasser absorbiert, und dies ist unzweifelhaft der Grund, weshalb Meer und Seen, wenn sie nicht verunreinigt sind, blau oder grün erscheinen. In der Verteilung der Nuancen herrscht eine gewisse geographische Ordnung, das lehren die Farbenkarten, die zuerst KRÜMMEL gezeichnet, und die dann SCHOTT in dem mehrfach erwähnten „Valdivia"-Werk für den ganzen Atlantischen und Indischen Ozean entworfen hat. Möglich wurde eine solche Darstellung erst durch die FoRELSche Skala, die alle Abstufungen vom tiefen Kobaltblau bis zum dunkelsten Grün 19*

292

D a s Meer

durch das prozentische Verhältnis einer blauen und einer gelben Lösung in exakter Weise unterscheiden läßt. Allerdings reicht sie nicht für alle natürlichen Färbungen aus; U L E und L U K S C H haben sie daher erweitert, und v. LORENZ hat mit Zugrundelegung von 19 Mineralfarben eine neue Skala aufgestellt, die aber auf allgemeine Gültigkeit ebenfalls nicht Anspruch erheben darf. Gegenüber diesem Verfahren hat 0 . v. u. z. A U F S E S S 1 4 die unmittelbare Untersuchung von Wasserproben mittels eines Taschenspektroskops empfohlen, und er unterscheidet nur vier Abstufungen: blau, grün, gelblichgrün und gelb oder braun. Im allgemeinen sind die Ozeane zwischen 40 ° N und S blau, doch bestehen Ausnahmen. Blaugrün sind z. B. die Küstengewässer um die Canarischen Inseln und der mittlere und östliche Teil der atlantischen Äquatorialzone, in den noch Ausläufer des kalten Benguelastromes einzudringen scheinen. Kobaltblau und von größter Transparenz ist die sog. Sargassosee und der südatlantische und der südindische Ozean etwa zwischen 10 und 80° S, also Gebiete, die nur zum Teil mit dem Maximalgebiet des Salzgehaltes zusammenfallen. In mittleren und höheren Breiten geht die Meeresfarbe, je weiter wir polwärts fortschreiten, über blaugrün und grünblau in grün über. Dieselben Abstufungen finden wir im nordatlantischen Ozean unter 50 0 Br. in der Richtung von Ost nach West nebeneinander gelagert, also in derselben Richtung, in der Temperatur und Salzgehalt abnehmen. Anscheinend ist ein Zusammenhang zwischen den verschiedenen physikalischen Eigenschaften des Meerwassers vorhanden, aber jedenfalls ist er nicht durchgreifender Natur. Wohl ist die Ostsee grün und das Mittelmeer blau, aber das viel salzreichere Bote Meer ist vorwiegend blaugrün. Daß auch die Temperatur nicht unmittelbar mit der Farbe zusammenhängt, beweisen die kalten und trotzdem blauen Süßwasserseen. Mittelbare Beziehungen sind aber wohl anzunehmen. Erwiesen ist, einerseits daß die Intensität des Blau mit der Durchsichtigkeit des Wassers zunimmt, und anderseits daß die trübenden Bestandteile um so rascher zu Boden sinken, je salzreicher und wärmer das Wasser ist. Ferner ist daran zu erinnern, daß das Plankton besonders in kühlen Gewässern gedeiht, und daß diese vorwiegend grün sind, so daß S C H U T T mit einigem Recht Blau als die Wüstenfarbe des Meeres bezeichnen konnte. Die physikalische Erklärung der Wasserfärbung ist noch streitig. Nach der Diffraktionstheorie, die SORET begründet hat und in neuester Zeit besonders A B E G G 1 5 vertrat, ist das Wasser an sich ebenso farblos wie die Luft. Aber in der Natur ist es niemals völlig

Das Meerwasser

293

rein, sondern stets ein trübes Medium, d. h. es enthält äußerst kleine, undurchsichtige Teilchen, deren Dimensionen die Lange der Lichtwellen nicht überschreiten. Sie zerstreuen die kurzwelligen blauen und violetten Strahlen, während die langwelligen roten und gelben durchgelassen werden. Gegen diese Auffassung spricht die Tatsache, daß, wenn man im chemischen Laboratorium auch die feinste Trübung zum Sinken bringt, eine größere Menge Wasser noch immer blau erscheint. Blau ist also die Naturfarbe des Wassers, und es sind nur die Abweichungen nach grün zu erklären. SPRING16 führt nur sie auf Trübungen zurück, entweder indirekt auf die Reflexion gelber Strahlen oder direkt auf die Eisenoxydhydrate, deren gelbe Farbe mit dem Blau des Wassers grün in verschiedenen Abstufungen ergibt, die aber nur so lange wirken, als sie nicht durch Huminstoffe in andere Verbindungen übergeführt werden. Einige Schwierigkeiten bereiten die farblosen oder — wenn sie tief genug sind — dunkeln Gewässer (wie z. B. der Wetternsee in Schweden); S P R I N G erklärt diese Erscheinung durch die Anwesenheit mikroskopischer Eisenoxydkörperchen, deren rötliche Farbe mit der blauen des Wassers komplementär ist. In neuester Zeit hat v. u. z. AUFSESS14 auf Grund der Untersuchungen verschiedener Seen nur die im Wasser gelösten Substanzen für die Abweichungen von der blauen Farbe verantwortlich gemacht, und zwar hauptsächlich die organischen humösen Stoffe, die das Wasser je nach ihrer Menge grün, gelb und braun färben; dann den gelösten Kalk, der, wenn er in großer Menge vorhanden ist, eine grüne Farbe erzeugt; und endlich die Eisensalze. Da diese chemischen Bestandteile nicht veränderlich sind, so hat nach dieser Theorie jeder See seine spezifische Eigenfarbe. Die dunkle Farbe des Torfwassers und der sog. „schwarzen" Flüsse des brasiliansichen Berglandes und anderer Gegenden erklärt REINDL17 aus dem Reichtum an Huminsäure und deren Verbindungen bei gleichzeitiger Armut an gelösten Bestandteilen. Das Experiment zeigt, daß ein größerer Zusatz von doppeltkohlensaurem Kalk Entfärbung und einen bräunlichen Schlammniederschlag hervorruft; daher kommen schwarze Flüsse im Kalkgebirge nicht vor. Auch für mehr oder minder abgeschlossene Meeresteile scheint dieser Satz von der chemischen Natur der Färbung, wenn auch nicht in aller Strenge, zu gelten, und der Gegensatz zwischen dem offenen Ozean und den Küstenzonen läßt sich wahrscheinlich auch auf Trübungen oder chemische Unterschiede zurückführen. Außergewöhnliche Meeresfärbungen, wie milchweiß, blutrot, gelblich- oder schiefergrau, olivenbräunlich, nennt der Seemann bezeichnenderweise „Miß"- oder „Verfärbung". Sie treten immer nur

294

Das Meer

sporadisch und örtlich begrenzt auf, und werden meist von massenhaft auftretendem Plankton erzeugt. Mancher Meeresname mag damit zusammenhängen. Das Gelbe Meer heißt sicher so von den Lößmassen, die der Hoangho und die Westwinde ihm zuführen, während andere Namen, wie Weißes und Schwarzes Meer, ebenso sicher mit der Färbung nichts zu tun haben. In bezug auf das Rote Meer sind die Ansichten geteilt. Milliarden mikroskopischer Tierchen sind es auch, die jenes wunderbar schöne, besonders den Tropenmeeren eigentümliche Phänomen erzeugen, das als M e e r e s l e u c h t e n bekannt ist. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 F. R . HELMERT zit. S . 8. — 2 J . B. MESSERzit. S. 8. Ein ausgezeichneter orientierender Artikel. — 3 E. BRÜCKNER zit. S. 258, Anm. 10. — 4 La Géographie, Paris 1909, Bd. XIX, S. 63. — 6 H . MOHN, Nordhavets Dybder, Temperatur og Ströminger; Kristiania 1887. — 6 F. R. HELMERT, Leo Zéro des altitudes, in den Verhandlungen der permanenten Kommission der internationalen Erdmessung in Florenz 1891. — ' J . H A Y F O R D im Science, 1905, Bd. XXI, S. 673. — 8 E. G. RAVENSTEIN, On Bathy-hypsographical Maps, in den Proceedings of the R. Geographical Society, London 1886, Bd. VIII. — 9 G. SCHOTT, Die Verteilung des Salzgehalts im Oberflächenwasser der Ozeane; in PETERMANNS Mitteilungen, 1902. — 10 M. KNTJDSEN, Berichte über die Konstantenbestimmung zur Aufstellung der hydrographischen Tabellen, in den Denkschriften der Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen, 1902; die hydrographischen Tabellen selbst, die bequeme Ablesungen gestatten, sind 1901 in Kopenhagen und Hamburg erschienen. — 1 1 A. BUCHAN, Report on the Oceanic Circulation (Appendix zum Challenger-Report), 1895. — 12 A. WOETKOW, Der Salzgehalt der Meere und seine Ursachen; in PETERMANNS Mitteilungen 1912, Bd. I. — 1 3 Siehe den Bericht von J. H J O R T im Geographical Journal, London 1911, Bd. XXXVII, S. 500. — 1 4 OTTO Frhr. VON U. ZU AUFSESS, Die Farbe der Seen; München 1903. — 15 R. ABEGG, Über die Farbe der Meere und Seen, in der Naturwissenschaftlichen Rundschau, 1898. — 16 W. SPRING in den Bulletins de l'Académie Royale de Belgique, 1883 (Bd. V, S. 55), 1886 (Bd. XII, S. 814), 1896 (Bd. XXXI, S. 94) u. 1897, Bd. XXXIV, S. 578) und im Neuen Jahrbuch für Mineralogie usw., 1899, Bd. II, S. 47. — 17 J . REINDL, Die schwarzen Flüsse Südamerikas, in der Naturwissenschaftlichen Wochenschrift, Bd. XX, 1905. SCHMITT

Die Wellenbewegung.1 Windwellen. Von der strömenden unterscheidet sich die Wellenbewegung dadurch, daß nur die F o r m der Bewegung, der Wechsel von Berg und Tal, fortschreitet, während das einzelne Wasserteilchen seine Lage im Baum wenig oder gar nicht verändert. Wir. können uns durch den Augenschein davon überzeugen, wenn wir irgend einen leichten Gegenstand auf das Wasser werfen: während Berg und Tal unter ihm hinwegeilen, hebt er sich und bewegt sich zugleich ein wenig nach vorwärts, dann senkt er sich und kehrt zugleich an seine ursprüngliche Stelle zurück. Eine solche Bewegung

Die Wellenbewegung

295

in einer kreisähnlichen Vertikalbahn nennt man eine O r b i t a l b e w e g u n g . Das Profil f o r t s c h r e i t e n d e r Wellen ist am besten mit einer T r o c h o i d e * zu vergleichen, und die Erfahrung hat gelehrt, daß sich die Trochoidenformeln auch auf die Wellen, wenigstens auf solche in tiefem Wasser, anwenden lassen. Die Hauptmaße: die Wellenlänge (L) oder die Entfernung von einem Wellenkamm zum andern, die Periode (T) oder die Zeitdauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wellenbergen, und die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Welle in der Sekunde (C) stehen in innerem Zusammenhang, so daß, wenn eines dieser Elemente durch die Beobachtung gegeben ist, sich die anderen durch die Trochoidengleichungen rechnungsmäßig ableiten lassen. x * Nur ist dabei nicht zu vergessen, daß Beobachtungen auf einem fahrenden Schiff die eigene Geschwindigkeit und den Winkel zwischen Kiellinie und Wellenrichtung berücksichtigen müssen. Das vierte der Hauptmaße, die Wellenhöhe oder der Vertikalabstand zwischen Berg und Tal, kann dagegen nur durch unmittelbare Beobachtung festgestellt werden. Da man dafür leider noch kein sicheres Meßverfahren ausfindig gemacht hat, so ist begreiflicherweise auch der geübteste Seemann vielfachen Täuschungen ausgesetzt, und es erklärt sich daraus zur Genüge, daß Höhe und Steilheit der Meereswellen in Wort und Bild so häufig übertrieben werden. Es ist nicht schwer zu erklären, warum um irgend einen Gegenstand, der die Wasserfläche trifft, konzentrische Wellen entstehen. An dieser Stelle wird das Wasser hinabgedrückt, seine leicht verschiebbaren Teilchen weichen aus, und indem sie dadurch einen Druck auf alle benachbarten Wasserteilchen ausüben, wird um die Depressionsstelle eine Erhöhung des Wasserspiegels, ein Wellenberg erzeugt. Dieser sinkt wieder in sich zusammen, schwingt aber vermöge des Gesetzes der Trägheit noch über seine Gleichgewichtslage hinaus, und so entsteht an der Stelle des früheren Wellenberges x Rollt ein Rad auf einer horizontalen Fläche weiter, so beschreibt ein beliebiger Punkt der Peripherie eine Z y k l o i d e , ein solcher an einer Badspeiche aber eine flachere Kurve oder eine T r o c h o i d e . xx Fügen wir für n ( = 3,142) und g (Beschleunigung der Schwere = 9,806) die Werte ein, so erhalten wir nach SCHOTT folgende einfache Gleichungen: G

=

L

= 0,64

1,25

yL= C*

=

1,56 1,56

T

T*

T = 0,80 ]/L = 0,61 C.

296

Das Meer

ein kreisförmiges Wellental, das an seiner äußeren Peripherie wieder einen Wellenberg erzeugt. Auf diese Weise pflanzt sich die Bewegung fort, bis die Reibung die bewegende K r a f t aufgezehrt hat. Der Wind dagegen ist eine kontinuierlich und horizontal wirkende K r a f t und sollte die Wasserteilchen vor sich herschieben. Und dies ist in der Tat auch der Fall, der Wind erzeugt ebenso Strömungen wie Wellen, und die Frage ist nur die, wann erzeugt er die eine, wann die andere Bewegungsart, und wie gehen beide ineinander über? Sobald die völlig ruhige See von einem Wind mit mehr als 0,2 m Geschwindigkeit in der Sekunde getroffen wird, entsteht eine leichte Kräuselung des Wasserspiegels. Die Oberflächenschicht, die sich bei jeder Flüssigkeit in mancherlei Hinsicht wie eine selbständige Membran verhält, legt sich in Falten, wie die Haut am Handrücken, wenn man mit dem Finger darüber hinwegstreicht. Die Entstehung dieser Fältchen oder k a p i l l a r e n W e l l e n , wie SCOTT RUSSELL sie nannte, erklärt sich aus der Theorie von HELMHOLTZ. Wenn zwei Flüssigkeiten von verschiedener Dichte, wie hier L u f t und Wasser, übereinander lagern, so ist die Trennungsfläche nur bei völliger Ruhe eine Ebene. Gerät die obere Flüssigkeit (hier die L u f t ) in Bewegung, so wird diese durch Beibung an der ruhenden Flüssigkeit in den untersten Schichten gehemmt, während nach oben die Geschwindigkeit zunimmt. Damit vermindert sich der Druck, den in unserem Fall die L u f t auf das Wasser ausübt; dieses wird gleichsam emporgezogen, sein Niveau hebt sich an einer Stelle und muß daher an der benachbarten sinken, oder mit anderen Worten: die Trennungsfläche nimmt eine wellige Gestalt an. Zähere Flüssigkeiten als das Wasser widerstreben länger dem Einfluß des Druckes; darauf beruht wohl die seit dem Altertum bekannte glättende Wirkung des Öles. Die kapillaren Wellen sind es nun, die dem Wind neue Angriffspunkte bieten und immer höher zu wirklichen Wellen anwachsen. Je größer der Raum und die Wassermasse ist, desto ungehinderter kann diese Entwicklung vor sich gehen; das Meer ist daher der eigentliche Schauplatz großer Wellenbildungen. Dabei wird, wenn der Wind lange genug aus einer und derselben Richtung weht, die Tendenz immer größer, die Wasserteilchen in dieser Richtung auch wirklich weiterzubewegen, so daß die Orbitalbahnen nicht mehr geschlossene Kurven bilden, und jedes Wasserteilchen am Ende einer Schwingung von seiner früheren Lage etwas abgerückt ist. Daraus entstehen die Triftströmungen, auf die wir bei einer anderen Gelegenheit noch zurückkommen werden. Aus SCHOTTS2 Wellenmessungen heben wir folgende beobachtete Werte hervor:

297

Die Wellenbewegung

Geogr. Breite

Geogr. Länge

Windstärke 0—12

7° S H 29 29

15° W 10 9 0 9

5 4—5 5 5

26° S 26 17

48° 0 48 72

5 6 8—9

Geschwindigkeit m pro Sek.

Atlantisches

Länge m

Periode Sek.

8,8 10,2

Böschung

1,0 1,8—2,0

5° 9 11 13

Passatgebiet. 36,4 37,5 58,8

7,4 7,8

Höhe m

4,9

5,o 6,6 6,o

61,6

4,0 4,5

Indisches Passatgebiet. 7,2

8,2 14,7

32,8 44,2

0,8

4,6 5,4

130,4

2,5

8,8

7—8

4® 10 10

J e stärker der Wind ist, desto größer sind alle Wellendimensionen, aber auch bei gleichbleibender Windstärke entwickeln sie sich immer voller, wofür die beiden Beobachtungen S C H O T T S in 29° S 9 ° 0 , die am gleichen Tag gemacht wurden, ein gutes Beispiel bieten. Diese Abhängigkeit tritt jedoch bei den einzelnen Dimensionen in verschiedenem Grad zutage. Am veränderlichsten ist jedenfalls die Höhe, aber sie bildet sich nicht ruhig bis zu dem der Windstärke entsprechenden Maximum aus, weil bei zunehmender Luftbewegung die Kämme abbrechen und sich in das vor ihnen liegende Tal stürzen. Auf stürmischem Meer sind diese „Sturzseen" den Schiffen äußerst gefährlich. Gleichzeitig verändert sich mit der Windstärke auch das Verhältnis von Höhe und Länge oder mit anderen Worten der Böschungswinkel der Wellenberge, der um so steiler wird, je heftiger der Wind weht. x Über das Verhältnis der Wind- und Wellengeschwindigkeit sind die Ansichten geteilt; die Lösung dieses Widerspruchs findet K R Ü M M E L in der Energieformel.* x Die Energie der Wellenbewegung hängt von der Höhe und der Länge, bzw. der Geschwindigkeit ab; da die Höhe erfahrungsX

x x

Nach SCHOTT beträgt bei Windstärke . . . 5 (mäßig) Wellenböschung . 6 ° Energie

6—7 (stark) 10°

m L H* ¡1 — ^



9 (Sturm) 11° •

m = Gewicht eines Kubikmeters Wasser, der Ausdruck in der Klammer ist nahezu = 1 und kann daher meist vernachlässigt werden. Für L kann man nach der Trochoidenformel (S. 295) die Geschwindigkeit C einführen und erhält dann Energie = - | - C * HK

298

Das Meer

gemäß nur bis zu einem Maximum wächst, so muß, wenn dieses erreicht ist und die Energie trotzdem in ihrer früheren Stärke erhalten bleiben soll, die Geschwindigkeit zunehmen. Junge Wellen laufen daher langsamer, alte schneller als der Wind. Bei mäßigem Wind bewegen sich die Wellen nicht schneller als die großen Segelschiffe und die meisten Dampfer, und selbst bei Sturm erreichen sie nur selten die Geschwindigkeit von Schnellzügen (ungefähr 19 m pro Sekunde im deutschen Flachland). In SCHOTTS Beispielen sind freilich nur die ruhigeren Passatgebiete vertreten, und es unterliegt keinem Zweifel, daß die Zonen der Westwinde, besonders die südliche, viel ausgebildetere Wellen besitzen, wie aus den zahlreichen Messungen von P A R I S 3 hervorgeht. x Als höchste beglaubigte Dimensionen können folgende angesehen werden: Geschwindigkeit . . . Länge Periode Höhe

35,8 m in der Sek. 824 m 23 Sek. 15 m, selten über 10 m.

Die Wellenbewegung ist nicht gleichmäßig; nach dem Glauben der Seeleute kommen die großen Wellen immer in Gruppen zu je drei, und CORNISH fand das im nordatlantischen Ozean bestätigt. Die bewegte See schied sich deutlich in breite Streifen von verhältnismäßig flachen Wellen, zwischen die sich schmale Bänder mit ungefähr drei großen Wellen einschoben. In anderen Gegenden ist bei stürmischer See erst die vierte oder fünfte oder eine noch spätere Welle die höchste. Wie das Wasser, in das wir einen Stein geworfen haben, zufolge seines großen Trägheitsmomentes und seiner geringen inneren Eeibung erst allmählich zur Ruhe kommt, so wogt das Meer auch x Beobachtete Mittelwerte: Höhe m Mittlere Geschw; Länge Periode Böschung m m m Mittel Maxim. Atlantisches Passatgebiet . ; 11,2 Indisches Passatgebiet . . i 12,6 Südatlantische Westwinde ; i4,o Indische Westwinde . . . ! 15,o Ostchinesisches Meer . . . 11,4 12,4 Westpazifischer Ozean . .

65 96 133 114 79 102

5,8 7,6 9,5 7,6 6,9 8,2

1,9 2,8 4,3 5,3

3,2 3,1

6

1 5 7 11,5 6,5 7,5

5° 5 6 8 7 « 7 .

Es darf indes nicht verschwiegen werden, daß gegen die allgemeine Zuverlässigkeit der Messungen von PARIS schwerwiegende Bedenken erhoben worden sind.

Die Wellenbewegung

299

dann noch, wenn sich der Wind schon gelegt hat. Diese Bewegung nennt der Seemann D ü n u n g , im Gegensatz zu den unmittelbaren Windwellen oder „Seen". Nichts bietet dem Neuling ein geheimnisvolleres Schauspiel, als wenn auf windstiller Fläche Welle auf Welle heranrollt, von den Seen durch nichts unterschieden als durch sanftere Böschung und abgerundete Form der Kämme. Die alte Bewegung dauert manchmal noch fort, wenn sich schon neuer Wind aus anderer Richtung erhoben hat; alte und neue Wellen durchkreuzen sich dann nach den Gesetzen der Interferenz, als ob jede nur für sich da wäre; und es steigert sich bis zum tollen Wirrwarr wenn eine tiefe Zyklone mit ihrer rasch wechselnden Windrichtung über das Meer zieht. Dann kann die Dünung dem Schiffer schon einige Zeit vorher den kommenden Sturm verkündigen. Am reinsten und großartigsten gelangt die Dünung in den Zonen der regelmäßigen Passate und im äquatorialen Kalmengürtel zur Ausbildung; die gewaltigen Wellen, die die Weststürme höherer Breiten erregen, dringen sogar nicht selten von einer Halbkugel in die andere vor.* Brandung. Nach den experimentellen Untersuchungen der Gebrüder W E B E R reicht die Wellenbewegung bis zu einer Tiefe, die dem 350fachen Betrag der Wellenhöhe gleichkommt. Bei den höchsten Wellen würde also erst das Wasser jenseits der Isobathe von 5200 m in Ruhe verharren. Aber mit der Tiefe nimmt die Wellenhöhe rasch ab, die Orbitalbahnen nehmen eine elliptische Gestalt mit immer mehr sich verkürzender Vertikalachse an, so daß in größeren Tiefen die Wellenbewegung eigentlich nur mehr in einem Hin- und Herschieben der Wasserteilchen besteht. Schon in einer Tiefe, die gleich der Wellenlänge ist, beträgt nach der Theorie die Wellenhöhe nur mehr den 500sten Teil der oberflächlichen. Indes genügt diese Bewegung, um den festsitzenden Tiefentieren fortwährend Nahrung zuzuführen, ja sie ist in mäßiger Tiefe bis ungefähr 200 m noch imstande, feste Teilchen in Bewegung zu setzen, wie man aus den Kräuselungen des Sandes nachweisen kann. Auf seichtem Grund wird also ein Teil der lebendigen Kraft in Arbeit umgesetzt, und dieser Vorgang wird noch dadurch gefördert, daß hier die Orbitalgeschwindigkeit nicht bloß mit der Wellenhöhe, x Beispiele zweier starker Dünungen nach den Beobachtungen von SCHOTT: Sttdl. östl. W ndBreite Länge Richtung Stärke

19» 28

0° 39

SO

0 5

Dünung Geschw. Länge Periode aus m pro Sek. m Sek.

SW sw

17,0 23,5

174,0 341,7

10,0 14,5

Höhe m

Böschung

4,0 7,5

4° 4

300

Das Meer

sondern auch mit der Verminderung der Wassertiefe zunimmt, wenn sie wohl auch kaum jemals ihr theoretisches Maximum, den halben Wert der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Wellenform, erreichen dürfte. Zugleich wird die Welle, wenn sie aus tiefem Wasser in flaches tritt, kürzer,* und diese doppelte Umgestaltung macht sich auch schon geltend, wenn die Seen über eine Bank im offenen Ozean rollen. Wenn sie dagegen an sanft ansteigenden Küstenabdachungen hinauflaufen, so werden die Horizontalachsen der Orbitalbahnen hauptsächlich an der Vorderseite verkürzt, die Kämme verlieren ihre symmetrische Form, neigen sich nach vorn und stürzen über. Man bezeichnet diesen Vorgang als B r a n d u n g ; sie tritt an allen Küsten auf, die allmählich in das Meer verlaufen, am großartigsten wohl an der Guineaküste Afrikas, wo sie unter dem Namen K a l e m a bekannt ist und durch die heftige und häufige Westdünung des südatlantischen Ozeans erzeugt wird. Das Wasser, das die überstürzenden Wellenkämme am Strand aufhäufen, wird in der Tiefe durch eine Strömung, den sog. Soog, wieder in das Meer zurückgeführt. Aber nicht bloß die Form, sondern auch die Richtung der Wellen ändern sich etwas infolge ungleicher ReiLinien gleicher Tiefe bung, wie es Fig. 62 schematisch ~< -m Windrichtung. darstellt. Die Wellen a b, die in Fig. 62. Wellen am Ufer. einiger Entfernung vom Ufer in der Richtung des Windes verlaufen, machen in der Nähe des Landes eine Schwenkung, weil die o-Hälften sich auf tieferem Grund und daher rascher bewegen als die 6-Hälften. Bei heftigen und lange andauernden gegen das Land gerichteten Stürmen verbindet sich mit der Brandung der W i n d s t a u , eine Erhebung des Wasserspiegels, die besonders in trichterförmig sich verengenden Buchten den Betrag von mehreren Metern erreichen kann und die Flüsse oft zwingt, aufwärts zu fließen. Solche S t u r m f l u t e n setzen flache Küstenländer weithin unter Wasser und gehören zu den verheerendsten Phänomenen. * Die Formeln von LAGRANGE (manchmal auch als A m y s Formeln bezeichnet) für f l a c h e s Wasser, in denen ein neuer Faktor h = Wassertiefe auftritt, lauten: c = y j h ,

l

= T y f i i , V9

h

Die Wellenbewegung

301

Wesentlich verschieden von der S t r a n d b r a n d u n g ist die Klippenbrandung. Trifft die Woge eine steil bis zu größerer Tiefe abfallende Wand, so wird sie von dieser zurückgeworfen, d. h. sie erfährt eine Gegenwirkung, als ob eine Welle von gleicher Form und Geschwindigkeit ihr entgegenliefe. Dadurch wird sie gleichsam zusammengepreßt; sie erhebt sich, da sie nur nach aufwärts ausweichen kann, zu beträchtlicher Höhe (bis zu 30 m), und ein Wogenchaos macht dann das Ufer oft unnahbar. Einsame Felseninseln und Leuchttürme sind vor allem dieser Klippenbrandung ausgesetzt, aber nur wenn der Wind stark und auflandig ist, entfaltet sie sich in ihrer ganzen furchtbaren Größe. Benthonische Wellen nennt KRÜMMEL alle diejenigen, die im Gefolge seismischer oder vulkanischer Ereignisse auf dem Boden des Meeres entstehen. R U D O L P H 4 hat alle Phänomene dieser Art einer kritischen Prüfung unterworfen, und man ersieht daraus, daß sie zwei verschiedenen Kategorien angehören. Es ist durch zahlreiche Beobachtungen, besonders im äquatorialen Teil des Atlantischen Ozeans erwiesen, daß Schiffe plötzlich einen Stoß verspürten, als ob sie auf Grund aufgefahren wären, auch daß sie emporgehoben wurden und dann wieder einsanken, ohne daß der Meeresspiegel irgendwelche Veränderung erlitt. Wir haben es in diesem Fall mit longi t u d i n a l e n Wellen zu tun, die sich vom Meeresboden durch die ganze Wassermasse fortpflanzten, aber keine Oberflächenwellen erzeugten, und man darf annehmen, daß sich das Schiff über der Stelle befand, von dem das Seebeben, d. h. die Erschütterung des Meeresbodens ausging. In anderen Fällen aber wurde auch die Oberfläche durch gewaltige Erdbebenfluten, also t r a n s v e r s a l e oder Gravitationswellen in Mitleidenschaft gezogen. Bekannte Vorkommnisse dieser Art knüpften sich an die beiden peruanischen Beben von Arica (13. August 1868) und Iquique (9. Mai 1877); mehrere Wellen durcheilten den Pazifischen Ozean von Amerika bis nach Australien, im Jahr 1877 sogar bis zu den japanischen Inseln, und richteten stellenweise bedeutende Verwüstungen an. Von den Windseen unterscheiden sie sich durch ihre Dimensionen; die Geschwindigkeit steigert sich auf 150—200 m und darüber, die Länge auf 150 bis über 1000 km, die Periode erweitert sich auf eine viertel Stunde bis ein oder zwei Stunden, nur die Höhe ist verhältnismäßig gering und übersteigt jedenfalls nicht beträchtlich die der Windseen. Dieser eigentümliche Charakter gestattet nicht mehr die Anwendung der Trochoidenformeln; da die Wellenlänge die Wassertiefe bedeutend übertrifft, . so ist hier, wie im flachen Wasser, die Geschwindigkeit nur von der Tiefe ab-

302

Das Meer

hängig. x Einen Einblick in das Wesen dieser Wasserbewegung gewähren die Aufzeichnungen selbstregistrierender Flutmesser, die durch ihre Aufstellung j a nur dem Einfluß der kurzen Windwellen entrückt sind. Wir ersehen aus der Flutkurve von Sydney (Fig. 63), daß die in Frage stehenden Wellen durchaus nicht mächtig genug sind, den Wechsel der Gezeiten zu unterdrücken, sondern nur als untergeordnete Störungen erscheinen, die der Kurve ein gezähntes Aussehen verleihen. Am 14. August war die Kurve noch ziemlich regelmäßig; am 15. August nach 2 Uhr morgens begann die Wellenbewegung, gegen 7 Uhr trat die Hauptstörung ein: eiqe Welle von etwa 1/2 m Höhe und einer Periode von 40 Minuten. Dann folgten bis zum 19. August noch eine ganze Keihe von Oszillationen mit gelegentlichen Ruhepausen; die Zahl sämtlicher Wellen belief sich auf ungefähr 170. Das großartigste Ereignis dieser Art, das die Geschichte kennt, war die Krakatauwelle «LAugust 1 O a /OMTL 2

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Fig. 63. Wasserstandsveränderungen in Sydney 14.—16. August 1868 nach den Aufzeichnungen des selbstregistrierenden Flutmessers. (Reduktion nach d. Tai. in den Sitz.-Ber. d. Wien. Akad. d. Wiss., Math.-nat. Kl. Bd. L X . 1869. Höhen in engl. Fuß.)

im August 1883. Sie folgte dem Ausbruch des Krakatauvulkans in der Sundastraße und überschwemmte nicht bloß verheerend alle benachbarten Küsten und machte sich im ganzen Umkreis des Indischen Ozeans bemerkbar, sondern trat auch in den Atlantischen Ozean ein, wo sie an so entfernten Orten, wie in Südgeorgien, an der Panamaenge und an der französischen Küste (Eochefort) von den Flutmessern verzeichnet wurde. Da nicht alle Erdbeben in Küstengegenden und auch nicht alle Seebeben von derartigen benthonischen Transversalwellen begleitet x F . v. HOCHSTETTEB.5 und GEINITZ6 haben die LAGRANGE sehe Formel benutzt, um aus den Flutwellen von Arica und Iquique die damals noch ganz unbekannte mittlere Tiefe des Großen Ozeans zu berechnen. Das Ergebnis scheint nicht weit von der Wahrheit abzuweichen, weil der Meeresboden zwischen Amerika und Hawaii ziemlich flach ist. Bei wechselnder Tiefe muß es nach DAVISON stets zu klein ausfallen.

Die Wellenbewegung

303

werden, so müssen diese an besondere Bedingungen geknüpft sein. Man hatte früher an plötzliche Einstürze auf dem Meeresgrund gedacht, nach denen das Wasser von allen Seiten hindrängt, aber kein einziger zuverlässiger Schiffsbericht läßt eine derartige Deutung ungezwungen zu. R U D O L P H , der sich auf Beobachtungen bei den großen Sprengarbeiten im Hafen von San Francisco stützt, sieht die Ursache in vulkanischen Eruptionen auf dem Meeresboden und in den damit verbundenen Gas- und Dampfexplosionen, während K R Ü M M E L derartige Vorkommnisse zwar nicht leugnet, aber die Mehrzahl jener großen Wellen oder Wogen, wie er sie zu nennen vorzieht, auf unterseeische Bergschlipfe und ähnliche Folgeerscheinungen von Seeund Erdbeben zurückführt. Stehende Wellen. Plötzliche Anschwellungen des Wassers an den Ufern ohne sichtbare Ursache kommen in Binnenseen aller Größen 7 und in mehr oder weniger abgeschlossenen Meeresteilen häufig vor. Man nennt sie im Genfer See S e i c h e s — ein Name, der sich jetzt all,.B" gemein für diese Erscheinungen eingebürgert A ' B hat* —, an der Ostsee S e e b ä r (Verstümmelung von Bare = Woge), an der siziliani- A* er V sehen Küste M a r r o b b i o , in Nordspanien ^ c^Fc " R e s a c a , in den engen dalmatinischen GeV / \ s , wässern G a i o l a usw. Soweit es sich um c~ die Seiches der Binnenseen handelt, kann Fig. 64. stehende Weilen, das Problem — dank besonders den Bemühungen F O R E L S 8 und C H R Y S T A L S 9 — als gelöst betrachtet werden. Rasche Veränderungen des Luftdruckes, plötzliche Windstöße von den Bergen herab, Stürme und andere gewaltsam, aber lokal wirkende atmosphärische Störungen rufen sowohl in der Längs- wie in der Querachse des Genfer Sees s t e h e n d e W e l l e n hervor, eine eigentümliche Schaukelbewegung des Wassers, so daß das Niveau, während es an dem einen Ufer steigt, an dem entgegengesetzten fällt. Wird bei B in Fig. 64 ein plötzlicher Druck ausgeübt, so nimmt der Seespiegel (A K B) die Form A' K B', dann die Form A" K B" an, wie die Wasseroberfläche in einem Gefäß, das man bald auf die eine, bald auf die andere Seite neigt. Dieses Spiel kann sich stundenlang wiederholen. K ist der Ruhepunkt oder Knoten; die Mehrzahl der Seiches sind wohl einknotige (uninodale) Wellen von dem oben beschriebenen Typus, doch kommen auch zweiknotige *

Graf E . ZEPPELIN h a t in der Geographischen Zeitschrift (1901, S. 104)

dafür den deutschen Ausdruck „Laufen" vorgeschlagen. Ich würde, wenn man schon verdeutschen will, den Ausdruck „Schaukelwelle" vorziehen.

304

Das Meer

(binodale) vor, bei denen sich der Spiegel A C B in A' C' B', dann in A" C" B" usw. deformiert, ferner dreiknotige u. a. Ob auch auf jene marinen Flutwellen, die ihrem ganzen Wesen nach nicht als Dünung gedeutet werden können, entweder weil ihre Periode zu lang ist, oder weil sie (wie der baltische Seebär) nach kurzer Zeit ebenso plötzlich verschwinden, wie sie erschienen waren, — ob, sage ich, auch auf diese Wellen die Seichestheorie in ihrem ganzen Umfang Anwendung findet, muß noch als offene Frage gelten. Nur so viel darf als sicher betrachtet werden, daß jene Wellen nicht Erdbeben, sondern ebenfalls atmosphärischen Einflüssen ihr Dasein verdanken. Für den Seebär hat K . C R E D N E R diese Ursache wenigstens sehr wahrscheinlich gemacht.10 Eine befriedigende Erklärung haben durch die Seichestheorie die rätselhaften Bewegungen im Euripus gefunden.11 Nach den Wasserstandsbeobachtungen im Nordhafen von Chalkis treten zur Zeit der Mondviertel anstatt der regelmäßigen Gezeiten innerhalb 12 Stunden 8—9 Wellen mit einer Durchschnittshöhe von 5—6 cm

AAAM/

a *> Aufzeichnungen des selbstregistrierenden Limnimeters bei künstlich erzeugten Seiches am Fischweiher nach ENDRÖS.' a einknotige, 6 dreiknotige stehende Wellen. '/ 4 natürlicher Größe.

Fig. 65.

und einer mittleren Periode von l h 25m auf; diese letztere stimmt, •wie die Seichestheorie es verlangt, mit den Dimensionen des talantischen Euripus gut überein.* Im Südhafen sind die Niveauschwankungen permanent; man zählt in 12 Stunden 7—8 Wellen von 8 bis 18 cm Höhe und einer mittleren Periode von l h 3601. Sind auch diese letzteren stehende Wellen, so muß man sich den chalkidischen und eretrischen Euripus als ein einheitlich bewegtes Becken vorstellen, um die nötigen Maße zu erhalten. Interne Wellen.12 Mit diesem seltsamen Phänomen haben uns erst die Untersuchungen der letzten Jahre in den nordischen Gewässern bekannt gemacht, obwohl die Klagen der norwegischen Seeleute über das „Totwasser", das ohne sichtbare Ursache den Gang des Schiffes verlangsamt und die Steuerung unmöglich macht, x Nach der Seichesformel ist die halbe Schwingungsdauer (in Sekunden) l t = — ; l — Länge des Beckens (in m), h = seine mittlere Tiefe (in m), g (BeYgh schleunigung der Schwere) = 9,806.

Die Wellenbewegung

305

schon alt sind. Auch in diesem Fall haben wir es mit echten Gravitationswellen zu tun, aber sie bewegen sich nur in den tieferen Meeresschichten und verraten sich durch einen deutlichen wellenförmig auf- und absteigenden Verlauf der Linien gleichen Salzgehalts und gleicher Temperatur. An der Oberfläche sind sie kaum merkbar, und das Tal befindet sich hier stets über dem internen Berg, der Oberflächenberg stets über dem internen Tal. Auch auf die internen Wellen findet die Theorie von H E L M H O L T Z Anwendung, denn sie treten nur dort auf, wo sich das Wasser durch rasche Temperaturabnahme oder Salzgehaltszunahme deutlich schichtet, und Oberund Unterschicht sich wie verschiedene Flüssigkeiten verhalten. Tritt eine plötzliche Störung des hydrostatischen Gleichgewichts ein, so nimmt ihre Trennungsfläche (wie bei den kapillaren Wellen der Oberfläche, vgl. S. 296) eine wellige Gestalt an. Auch interne stehende Wellen sind nachgewiesen worden; vielleicht stehen damit Oberfläche

Fig. 66. Interne Wellen nach W. EKMAN.

manche Wellenfurchen oder Eippelmarken auf dem Boden von Binnenseen und seichter Litoralzonen des Meere in ursächlicher Verbindung. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 v. CORNISH, Waves of the Sea and other Water Waves; London 1910 (popular gehalten, viele Beobachtungen). — 2 G. SCHOTT, Wissenschaftliche Ergebnisse einer Forschungsreise zur See 1891 und 1892; Gotha 1893 (109. Ergänzungsheft zu PETERMANNS Mitteilungen). — 3 A. Pirns in der Revue maritime et coloniale; Paris 1871, Bd. XXXI, S. 111. — 4 E. RUDOLPH, zit. S. 280. — 6

5

F . v . HOCHSTETTER i n PETERMANNS M i t t e i l u n g e n 1 8 6 9 , S . 2 2 2 . —

E. GEINITZ, ebenda 1877, S. 454. — ' Vgl. A. ENDRÖS, Vergleichende Zusammenstellung der Hauptseichesperioden der bis jetzt untersuchten Seen, in PETERMANNS Mitteilungen 1908. Die Vibrationen der Seen, Programm des Gymnasiums Freising 1911. — 8 F. A. FOREL, Die Formel der Seiches, in den Archives des Sciences; Genf 1876 und 1885. — 9 G. CHRYSTAL, On the Hydrodynamical Theory of Seiches, in den Transactions of the R. Society of Edinburgh 1905. W. HALBFASS hat den heutigen Stand der Seichesforschung in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 1907, S. 5, dargelegt. — 10 R. CREDNER, Über den Seebär der westlichen Ostsee, im Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft in Greifswald 1887—88. S. GÜNTHER, Über die rhythmischen Schwankungen des Spiegels geschlossener Meeresbecken, in den Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien 1888. B. Doss, Über ostbaltische Seebären, in GERLANDS SUPAN, Physische Erdkunde.

C. Aufl.

20

806

Das Meer

Beiträgen zur Geophysik, Bd. VIII, 1907. — 11 O. KRÜMMEL, Das Problem des Euripus, in PETERMANNS Mitteilungen 1888. — 12 V. W . EKMAN, On Dead-Water, in F. NANSEN, The Norwegian North Polar Expedition, Bd. V.

Die Gezeiten.1 Das Meeresniveau ist einem periodischen Schwanken unterworfen, indem es innerhalb eines Mondtages von 24h 50m zweimal fällt und zweimal steigt. Nachstehende Fig. 67 versinnlicht uns Beobachtungen am Pegel von Cuxhaven zwischen 5 h früh und 8 h abends. Der höchste Wasserstand (Hochwasser) tritt ein, wenn der Mond den Meridian des Ortes passiert hat (d. h. nach der oberen Kulmination) und nachdem er sich 180° davon entfernt hat (d. h. nach der unteren Kulmination), das N i e d r i g w a s s e r aber ungefähr zur Zeit des

Mondauf- und -Unterganges. Daher hatte Cuxhaven am 19. August 1866 Hochwasser früh und abends, und Niedrigwasser mittags und um Mitternacht, während sieben Tage später der umgekehrte Fall eintrat. Das Steigen des Wassers nennt man F l u t , das Fallen E b b e ; beide Bewegungen zusammen T i d e n oder G e z e i t e n . Aus dem angeführten Beispiel ersieht man, daß die Zeitdauer von Ebbe und Flut nicht immer gleich ist, und daß Hoch- und Niedrigwasser nicht immer den gleichen Punkt am Pegel berühren. Ebenso ändert sich der H u b oder der Höhenunterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser. Theoretische Gezeiten. Nach N E W T O N S Gravitationsgesetz üben alle Körper Anziehungskraft aus, die im geraden Verhältnis zu ihrer Masse und im umgekehrten zum Quadrat ihrer Entfernung steht. So wird nicht bloß der Mond von der Erde, sondern auch die Erde

Die Gezeiten

307

vom Mond angezogen; und die Gezeitenbewegungen wäre eine ebenso einfache wie regelmäßige Erscheinung, wenn die Erde flüssig oder von einem Meer von gleichmäßiger Tiefe bedeckt wäre, das den anziehenden Kräften sofort Folge zu leisten vermöchte. Fig. 68 stellt diesen Fall dar. Der Mond (M) befindet sich 15° nördlich vom Äquator, und es ist zunächst seine Wirkung auf den Erddurchmesser Z G N zu untersuchen. Da er 60 Erdradien von dem Mittelpunkt der Erde entfernt ist, so ergeben sich für seine Anziehungskraft folgende Maße: ¿Mir C = -j^j- = 0,00087778 „ Z=

= 0,00028727

„ N = —L = 0,00086873.

PS Fig. 68.

Erddurchschnitt zur Erläuterung der Entstehung der Gezeiten. Pn = Nordpol, Ps — Südpol, AQ = Äquator.

Die Unterschiede Z-C und C-N betragen 0,00000949 bzw. 0,0000090s, sind 2 2 also nahezu gleich groß und können dem Wert ^ oder allgemein (wenn d, die Entfernung der Erde von dem fluterzeugenden Himmelskörper, in Erdhalbmessern ausgedrückt wird) gleich gesetzt werden. Unter der Einwirkung des Mondes tritt im Durchmesser ZC N eine Streckung ein, indem Z ebensoweit von C, wie C von N entfernt wird; da aber der starre Erdkörper an dieser Streckung nicht teil20*

308

Das Meer

nimmt, so entfällt das ganze Plus auf die Wasserhülle, und ihre höchste Erhebung über ihr früheres Niveau findet an zwei Punkten statt: an jenem, der den Mond im Zenit hat (Z), und an dem antipodischen Punkt (Nadir, N). Auf der U n g l e i c h h e i t der Anziehung, d.h. auf der Differnez

beruht also die f l u t e r z e u g e n d e K r a f t

jedes Himmelskörpers; sie ist umgekehrt der d r i t t e n P o t e n z seiner E n t f e r n u n g , anderseits aber, wie die Anziehung, direkt seiner Masse proportional. Aber nicht bloß Z und N unterliegen der Anziehungskraft des Mondes, sondern auch die ganze übrige Wasseroberfläche, nur werden ihre Teilchen nicht bloß von C entfernt, sondern auch nach Z und N hinübergezogen (z. B. d nach d'); ihre Bewegung setzt sich aus einer vertikalen und einer horizontalen Komponente zusammen, und die letztere nimmt immer mehr auf Kosten der vertikalen zu, je weiter man sich von Z und N entfernt. In dem größten Kreis, der 90° von Z und N absteht (H H), scheiden sich die Horizontalbewegungen nach Z und N hin, hier tritt also nur Niveausenkung, d. h. eine rein vertikale Bewegung ein, die aber im Gegensatz zu Z und N nach abwärts gerichtet ist. Das Endergebnis ist die Umformung der ursprünglichen Kugeloberfläche — von der Abplattung sehen wir hier ab — in ein Flutellipsoid, dessen größte Achse in die Ebene der Erd- und Mondmittelpunkte fällt. Setzen wir die Maximalerhöhung des Wasserspiegels über das ursprüngliche Niveau = 2, so beträgt die Maximalerniedrigung unter jenes Niveau 1; dieser Unterschied erklärt sich daraus, daß sich die erstere nur auf zwei Punkte (Z und N) beschränkt, während die letztere längs eines größten Kreises stattfindet. Der absolute Wert der Maximalerhöhung ist aber sehr gering, denn sie findet naturgemäß dort ihre Grenze, wo sich die Anziehungskraft des Mondes und die Schwerkraft der Erde das Gleichgewicht halten. Sie berechnet sich auf 375 mm, die Maximalerniedrigung somit auf 188 mm und die gesamte Hubhöhe auf 375 + 188 = 563 mm. In unserer Fig. 68 ist die Darstellung, um deutlich zu sein, enorm übertrieben; das Meer ist 200 mal zu tief, und die Deformation durch die Mondflut 1 millionmal zu groß. Eine richtige Vorstellung von der Umformung gewinnt man erst aus Fig. 69. Die Linien gleicher Niveauerhöhung und gleicher Niveauerniedrigung sind hier in Abständen von 1 / 2 eingezeichnet, die Erhöhung in Z und N zu 2 angenommen. Auf jeder Halbkugel sehen wir zwei flache Wasserkegel, deren Gipfel Z und N sind, und die, dem scheinbaren Mondumlauf folgend, in 24 h 50m einmal die Erde umkreisen. Wir können uns auch das System ruhend vorstellen und annehmen, in dem genannten

309

Die Gezeiten

Zeitraum umwandere ein Beobachter beispielsweise im 80. nördlichen Parallel die Erde (vgl. Fig. 69). Er beginne im W in der tiefsten Depression 1, steigt dann den Kegel der Nadirflut (N) hinan bis zur Höhenlinie 1 / 2 , dann wieder abwärts bis zur Depression 1, dann aufwärts auf dem Kegel der Zenitflut (Z) bis zur Höhe von ungefähr l1/*» endlich wieder abwärts zur Depression, von der er ausgegangen war. In jedem Parallel stellen die Gezeiten eine flache Doppelwelle dar, deren absolute Höhen sich aus den angeführten Relativwerten ergibt: Nadirflut Wellental unter dem ursprünglichen Niveau . . . 188 Wellenberg über dem ursprünglichen Niveau . . 94 Hubhöhe 282

Fig. («).

Karte der Gleichgewichtsgezeiten nach G. • -•-•

H .

Zenitflut 188 m 234 422

DARW

IN.1

Linien gleicher Niveauerhöhung Null-Linie (keine Niveauveränderung). Linien gleicher Niveauerniedrigung.

Die Hubhöhe der Zenitflut ist also in dem angenommenen Fall 140 mm höher als die der Nadirflut; man nennt diesen Unterschied die tägliche Ungleichheit. Infolge der Neigung der Mondbahn gegen die Äquatorialebene verschieben sich die Zenit- und Nadirfluten im Lauf eines Monats zwischen 28 0 N und 28 0 S, und damit wechselt auch die tägliche Ungleichheit. Sie verschwindet nur dann, wenn der Mond im Äquator steht. Außer dem Mond übt auch die Sonne eine fluterzeugende Kraft aus, die aber um mehr als die Hälfte kleiner ist als die unseres zwar viele millionenmal kleineren, aber beträchtlich näheren

Das Meer

310

Trabanten.* Die Sonnenkegel steigen nur 164 mm über das ursprüngliche Niveau an und die Depression senkt sich nur 82 mm darunter hinab; die Hubhöhe der Sonnenflut beträgt somit 246 mm. In 24 h umkreisen zwei Sonnenwellen und in 24 h 50 m zwei Mondwellen von Ost nach West die Erde. Mond- und Sonnenwelle vereinigen sich zu einer einzigen Welle, deren Höhe und Eintrittszeit von der wechselnden Stellung beider Gestirne zueinander abhängt (Fig. 70). In der Phase des Neumondes passieren sie gleichzeitig den Meridian, und das Sonnenhochwasser tritt gleichzeitig mit dem

€)

.

©

.

i

Fig. 70.

C

Mondphasen.

Mondhochwasser ein. Das wirkliche Hochwasser stellt die Summe beider dar, und ebenso das wirkliche Niedrigwasser die Summe beider Niedrigwasser. Der umgekehrte Fall tritt im ersten Viertel ein; wenn A Sonnenhochwasser hat, hat es Mondniedrigwasser und umgekehrt, und die wirklichen Gezeiten sind gleich dem Unterschied der Mond- und Sonnentiden. Zur Zeit des Vollmondes trifft die untere Kulmination des Mondes mit der oberen der Sonne zusammen, und das Eesultat ist dasselbe wie bei Neumond. Innerhalb eines Monats erreicht also die Hubhöhe zweimal ihren höchsten (Springx Setzen wir die Masse der Erde = 1 und drücken wir die Entfernungen der beiden Himmelskörper in Erdradien aus, so verhält sich ihre fluterzeugende Kraft „ , „ 0,01235 328500 ^ „ , Mond:Sonne= — : = 0,000000057:0,000000026 = 2,2:1.

Die Gezeiten

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tiden) und zweimal ihren niedrigsten Wert (taube oder Nipptiden*); die Übergänge zwischen diesen Extremen stellt Fig. 71 dar. Die Springflut steigt zu 563 + 246 = 809 mm, die taube Flut aber nur bis 563 — 246 = 317 mm an. Den Unterschied zwischen den Hubhöhen zur Zeit der Syzygien und Quadraturen nennt man die h a l b m o n a t l i c h e U n g l e i c h h e i t . Wie die lunaren, so verschieben sich auch die solaren Flutkegel, aber nur zwischen 231/2° N und S, und dieser Wechsel vollzieht sich erst im Lauf eines Jahres. Endlich hängt die fluterzeugende

verwelk

Soiminifhihrrjte Conibiuirtr Flutwelle Fig. 71. Sonnen- und Mondwelle.

Kraft beider Himmelskörper auch von ihrer wechselnden Entfernung von der Erde ab. Die Mondflut schwankt nach der theoretischen Berechnung zwischen 647 und 465 mm, die Sonnenflut nur zwischen 259 und 234 mm. Die höchste Springflut ist also 906, die niedrigste taube Flut 231 mm. Diesen Unterschied nennt man die parallaktische Ungleichheit. Fassen wir das bisher Gesagte noch einmal in Kürze zusammen. * Der Ausdruck „Nipptiden" ist eine Verstümmelung der englischen Bezeichnung neap tides. Die ursprüngliche Bedeutung der neap zugrunde liegenden niederdeutschen Wurzel ist „schwach".

312

D a s Meer

Die Hubhöhe und die Eintrittszeit des Hochwassers hängen ab: 1. von der Stellung des Mondes zur Sonne, 2. von der Deklination beider Gestirne, und 3. von ihrer Entfernung von der Erde. Die theoretischen Gezeiten ändern sich ferner mit der Breite. Am Äquator findet keine tägliche Ungleichheit statt, unter den übrigen Breiten aber nur dann nicht, wenn die Deklination von Mond und Sonne = 0 ist. Jenseits der Breiten 28 0 N und S nimmt die Hubhöhe stetig gegen die Pole ab. An den Polen selbst wechseln Ebbe und Flut innerhalb eines halben Monats einmal. Wirkliehe Gezeiten. Die Bedingungen, die die Gleichgewichtstheorie stellt, werden in der Natur nicht erfüllt. Die Trägheit gestattet dem Wasser nicht, den anziehenden Kräften sofort Folge zu leisten. Die Ungleichmäßigkeit der Meerestiefen erlaubt es ferner der Flutwelle nicht, mit dem scheinbaren täglichen Umlauf der Sonne und des Mondes gleichen Schritt zu halten. Von noch entscheidenderem Einfluß ist die Unterbrechung der ozeanischen Fläche durch Festlandsmassen, und die theoretischen Entwicklungen von NEWTON und LAPLACE, die von der Voraussetzung einer allgemeinen Meeresbedeckung ausgehen, haben insofern keinen praktischen Wert, als sich daraus für keinen Küstenpunkt Hubhöhe und Eintrittszeit des Hochwassers rechnerisch ableiten lassen. Die H u b h ö h e entspricht im ozeanischen Gebiet nur an einigen landfernen Inseln annähernd den von der Gleichgewichtstheorie geforderten Werten, aber daneben gibt es wieder, anscheinend unter gleichen Verhältnissen, Inseln mit viel höheren Beträgen. So finden wir z. B. im Atlantischen Ozean folgende Höhen für die Springflut: Südgeorgien 0,8, St. Helena 0,9, Ascension 0,6, dagegen Madeira 2,i, Azoren 1—1,5 m. Im Großen Ozean bestehen ähnliche Gegensätze. Von wesentlichem Einfluß ist die Küstengestaltung; die Gezeitenbewegung verhält sich ähnlich wie die Windwellen. Besonders günstig erweisen sich dreieckige Buchten, deren Boden allmählich ansteigt, indem hier die Flutwelle an Höhe gewinnt, was sie an Breite verliert. So sind an der europäischen Küste besonders der Bristolkanal und die Bai von St. Michel durch hohe Flutwellen (15,9 bzw. 11 m) ausgezeichnet, und in der amerikanischen Fundybai erreicht sogar der normale Hub 15—16 m. In trichterförmige Flußmündungen eindringend, schiebt sich das schwere Salzwasser keilförmig unter das Flußwasser ein, so daß dieses tatsächlich einige Stunden aufwärts fließt. Die Vorderseite der Flutwelle ist hier besonders steil, so daß die Flut kürzer dauert als die Ebbe. Schwellen günstige orographische Verhältnisse die Fluthöhe beträchtlich an und finden sich ausgedehnte Untiefen vor, so entwickelt sich die

Die Gezeiten

313

imposante, aber gefährliche F l u t b r a n d u n g * (Bore des Ganges, Mascaret der Seine vor ihrer Regulierung, Pororoca des Amazonenstroms; besonders großartig im chinesischen Tsientangkiang bei Hangtschou). In mächtiger Brandung stürzt sich das Wasser über die flachen Uferbänke, während in der Mitte des Stromes die Flutwelle als ungebrochener mauerartiger Wall aufwärts fortschreitet. Die F l u t g r e n z e , an der die Gezeitenbewegung aufhört, ist die eigentliche Grenze zwischen F l u ß und Meer; an ihr haben sich zahlreiche der bedeutendsten Handelsstädte entwickelt. Die Länge der Flußstrecke zwischen der Flutgrenze und der Mündung, . des sogenannten Flußgeschwelles, beträgt z.B. bei der Weser 67, bei der Elbe 148, in den Hauptarmen des Ganges ungefähr 250, am Jangtsekiang 500, am Amazonas sogar 870 km. An den Gezeiten nehmen aber nur die ozeanischen Flüsse teil. In den Binnenmeeren ist die Hubhöhe so gering, daß man ihnen dies Phänomen früher sogar ganz abgesprochen hat. Im Mittelländischen Meer sinkt sie z. B. von 1,2 m in Gibraltar auf 0,u in Genua, 0,3 in Lipari und 0,06 m in Korfu; nur in den Syrien erreicht sie 1,83 m. Am Eingang in die Ostsee beträgt sie noch 0,3 m, in Kiel aber nur mehr 0,o? m und jenseits Bügen sogar nur einige mm, erhebt sich jedoch im Finnischen und Botanischen Busen wieder bis auf 0,05 m. Bei Chicago am Michigansee erreicht die Springflut 0,07 m. Es muß übrigens nochmals betont werden, daß auch S t ü r m e den Wasserstand wesentlich beeinflussen, indem sie Wasser zur Küste hintreiben (Windstau) oder von ihr entfernen; die beobachtete mittlere Hubgröße ist also nicht allein das Resultat der Gezeitenbewegung. Auch die periodischen V e r ä n d e r u n g e n der H u b h ö h e vollziehen sich nicht überall in gleicher Weise. So ist z. B. im nordatlantischen Ozean die halbmonatliche Ungleichheit an der amerikanischen Seite nur halb so groß als an der europäischen. Die tägliche Ungleichheit ist an beiden Gestaden gering; am amerikanischen wächst sie aber rasch nach S zu, und im Golf von Mexico ist die kleine Ebbe schon völlig verschwunden, und innerhalb 24 Stunden wechseln Flut und Ebbe nur einmal. Solche E i n t a g s t i d e n haben auch die Golfe von Tongking und Siam und das Meer von Formosa bis Java und Sumatra. Im nordpazifischen Ozean ist die tägliche Ungleichheit ebenfalls kräftig entwickelt, wie der Vergleich der Fig. 72 und 73 lehrt. Die halbmonatliche Ungleichheit ist an beiden Orten gut erkennbar, die tägliche ist aber in Liverpool (nordatlan* Auch Sprungwelle oder Stürmer genannt.

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Das Meer

tischer Typus) kaum merkbar, obwohl der Mond am 1. Mai 1869 das Maximum der Deklination erreichte, dagegen sehr bedeutend in Petropawlowsk (nordpazifischer Typus), obwohl die Monddeklination am 21. Juni 1828 = 0 war.* Bis zum 19. Juni war hier das vormittägige Hoch- und Niedrigwasser größer, vom 19.'Juni an aber das nachmittägige. Man beachte auch, wie sich an beiden Orten die Eintrittszeiten von Hoch- oder Niedrigwasser allmählich verschieben.

Fig 73.

Gezeiten zu Petropawlowsk nach

LENTZ.*

Ebenso große Unregelmäßigkeit, wie in bezug auf die Hubhöhe, herrscht in bezug auf die Hafenzeit. Man versteht darunter die Uhrzeit des Hochwassers an den Vollmond- und Neumondtagen, also an jenen Tagen, an denen es eigentlich um 12h eintreten sollte. Wir werden einige dieser Unregelmäßigkeiten sogleich kennen lernen; hier sei nur darauf hingewiesen, daß — wie J. P. V A N D E R S T O K bemerkt hat — von Hafenzeit nur dort die Eede sein kann, wo der Theorie gemäß die Mondflut stärker als die Sonnenflut ist. Gerade das Entgegengesetzte trifft aber für die meisten Teile des Pazifischen und für viele Teile des Indischen Ozeans zu. Wie Hochwasser und x Die tägliche Ungleichheit ist nach der Theorie proportional dem Sinus der doppelten Deklination.

Die Gezeiten

315-

Mondkulmination, so differieren zeitlich auch Springfluten und Syzygien; die ersteren verspäten sich im Atlantischen Ozean um V2 bis 2Va Tage, in Toulon treten sie aber um 43/„ Stunden zu früh ein. Wellenfheorien. W H B W B L L war der erste, der seine Theorie den beobachteten Hafenzeiten anzupassen suchte. Wenn man die gleichen Hafenzeiten, bezogen auf den Meridian von Greenwich, durch Linien (Cotidal lines, Flutstunden- oder bloß Flutlinien) miteinander verbinde, so müssen diese — das war W H B W B L L s Ansicht — die Kämme der fortschreitenden Flutwellen darstellen. Für seichtes Meer ist diese Annahme zulässig, aber die Verlängerung der Flutlinien in das offene Meer hinaus ist — wie der Autor später selbst zugab — lediglich ein Phantasiegemälde. Auch war W H B W B L L der Ansicht, daß die Südsee die eigentliche Geburtsstätte der Gezeitenbewegung sei, und die Flutwelle erst von da aus in den Atlantischen Ozean eindringe, und suchte damit die Verspätung der Springtiden zu erklären. Aber auch diese Hypothese ist durch die Erfahrung widerlegt, daß nicht nur Binnenmeere, wie das Mittelländische und die Ostsee, sondern auch von aller ozeanischen Verbindung abgeschlossene große Becken, wie der Michigansee, Ebbe und Flut besitzen. Einen bedeutsamen Fortschritt bezeichnet A I R Y S Kanaltheorie (1842), die uns zuerst den maßgebenden Einfluß der R e i b u n g auf das Gezeitenphänomen würdigen gelehrt hat. In einem gleichmäßig tiefen Kanal erzeugt die Anziehungskraft des Mondes eine Welle von der Periode eines halben Mondtages und von der Länge eines halben Erdumfangs, die Höhe ist aber abhängig von der Tiefe des Kanals und steht zu dieser im geraden Verhältnis. Je nachdem der Kanal in einem größten Kreis am Äquator oder in meridionaler Richtung oder in einer Zwischenrichtung oder in einem kleinen Kreis, z. B. längs eines Parallelkreises verläuft, gestalten sich die Wellen verschieden, und die tatsächliche Meeresbedeckung läßt sich annäherungsweise auf ein System solcher verschiedener Kanäle zurückführen. Sobald sich an irgend einer Stelle des Kanals die Breite oder Tiefe ändert, so daß die primäre Welle und ihre Fortbewegung gehemmt ist, entsteht als Ausdruck der neuen Gleichgewichtsstörung eine sekundäre Welle von derselben Periode wie die primäre, aber von verschiedener Länge, die, weil sie unter allen Umständen die Tiefe weit übertrifft, nach der L A G R A N G E sehen Formel im direkten Verhältnis zur Tiefe steht. x x Man nennt die primären Wellen auch gezwungene, weil sie unter der unmittelbaren Herrschaft der wellenerzeugenden Kraft stehen, die sekundären dagegen freie. Windseen sind z. B. gezwungene, Dünungen freie Wellen.

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Das Meer

Die Annahme regelmäßiger Kanäle ermöglicht die Rechnung, entspricht aber natürlich nicht den Formen der Meeresbecken. Trotzdem läßt sich diese Theorie bis zu einem gewissen Grad auch auf die natürlichen Verhältnisse anwenden; jedenfalls ist sicher, daß die an den Küsten beobachteten Gezeiten, wenn sie wirklich fortschreitende Wellen sind, nur sekundäre Wellen sein können. Darauf baute B o r g e n weiter (1884). Die atlantischen Hafenzeiten* deuten an, daß die Flutwelle von S nach N fortschreitet. Zwei Orte im N und S mit gleicher oder ähnlicher Hafenzeit, wie z. B. S. Francisco in Brasilien und Barra Head in Schottland, sind dann, wie man annehmen darf, nur eine Wellenlänge voneinander entfernt. Stimmt die wirkliche Entfernung mit der aus der Periode und der mittleren Tiefe berechneten überein oder doch wenigstens nahezu überein, so wird man für jene Annahme eine wesentliche Stütze gewonnen haben. K r e i d e l 3 glaubte sogar, daß es einst möglich sein werde, aus den Tiefen und Hafenzeiten die Lage der Flutlinien im offenen Ozean zu berechnen; für die südatlantische 12 UhrLinie hat er einen solchen Versuch bereits gewagt, der aber wegen unzulänglicher Beobachtungen, und weil der Begriff der Hafenzeit nicht allgemein anwendbar ist, als gescheitert betrachtet werden muß. Im Gegensatz zu dieser Theorie fortschreitender Gezeitenwellen faßt eine neuere die Gezeiten als stehende Wellen auf. Sie suchte zunächst der eigenartigen Entwicklung des Tidenphänomens im nordx Aus den Gezeitentafeln für 1909 wurden nur Orte mit möglichst freier Lage gewählt. Die Hafenzeiten sind, um vergleichbar zu sein, auf Greenwicher Zeit reduziert. Die Hubhöhe bezieht sich auf die Springzeit. Breite 56, ° N 51 47 43 41 35—37 28 13—14 6 4 4—5S 12—13 26 34—36

Westküste Ort Hub Hafenzeit m Nain 11" 16m 2.0 Kripon 10 47 1,5 St. John's . . . 11 01 1,8 Sable Island . . 10 30 1.2 Blockinsel . . . 0 27 1,1 Hatteras Inlet 0,8 0 17 Kap Canaveral 1 41 1,3 Barbados . . . . 6 58 0,9 Surinam . . . . 8 41 2,7—3,0 Cayenne . . . . 8 01 1,5—2,1 Kanal S. Boque . 6 37 2,3 Bahia 6 49 2,a S.Francisco do Sul 5 44 2,0 Kap S. Antonio . 1 47 1,7

Ostküste Hafen- Hub m zeit m 3,4 6" 15 Barra Hd 3.4 4 23 Valentia . . 4,6 3 40 Insel Hoedic 3,8 3 35 Socoa . . . 3,0 Oporto . . . 3 04 3,5 Lagos(Portugal) 2 23 3,0 Gran Canaria 2 07 Kap Verde . 8 53 l,s Monrovia . . 6 43 1,8 5 00 Kap Palmas 1,2 Loango . . . 3 26 2,1 2 51 1,5-1,8 Benguela . . 2,0 Lüderitzbucht 1 27 Tafelbai . . 1 26 1,5 Ort

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atlantischen Ozean* gerecht zu werden. Die Hubhöhe ist selbst, unmittelbar am ozeanischen Gestade überraschend hoch, und auf der Ostseite höher als an der westlichen, während in der südhemisphärischen Hälfte das umgekehrte Verhältnis stattzuhaben scheint. Die Hafenzeit verspätet sich an der Ostküste von Süd nach Nord immer mehr, als ob die Flutwelle in dieser Richtung fortschreiten würde, oder vielmehr als ob zwei Wellen sich nach Norden bewegten, denn Orte, die um 6 0 — 7 0 Breitengrade voneinander entfernt sind, haben gleiche Hafenzeit. An der Westküste begegnen wir einer ähnlichen Anordnung nur bis zu den Antillen, an der Küste der Yerienigten Staaten tritt aber die Springflut überall nahezu gleichzeitig ein. Auf die ungleichmäßige Ausbildung der periodischen Gezeitenschwankungen an beiden Gestaden ist schon früher aufmerksam gemacht worden. Nach PITZROY, DOVE (1854) und FERKEL (1874) lassen sich die Gezeiten des nordatlantischen Ozeans durch die Annahme einer meridionalen stehenden Welle, einer Seiche im großartigsten Maßstab, erklären. Eine solche könnte unter günstigen Umständen durch Interferenz zustande kommen, indem die ursprüngliche, von den Gestirnen erzeugte Flutwelle von den Küsten zurückgeworfen würde. Das Wesen einer solchen stehenden Welle besteht — wie schon dargelegt wurde — darin, daß beide Ufer abwechselnd Hochund Niedrigwasser haben. Das amerikanische Gestade hat in der Tat nahezu überall gleichzeitig Flut, am europäischen aber müßte sich nach der Ansicht FERRELS die stehende Welle infolge der wechselnden Tiefenverhältnisse in eine fortschreitende verwandeln. Wir haben oben (S. 304) die Seichesformel kennen gelernt. Wir können berechnen, ob die Länge und die mittlere Tiefe des atlantischen Beckens mit der Periode der Flutwelle (12H 25M) übereinstimmt, und danach den Wert der Theorie bemessen. Die Prüfung,, die BORGEN vorgenommen hat, ergab kein günstiges Resultat. In neuester Zeit (1901) hat HARRIS 4 die Theorie der stehenden Gezeitenwellen auf das ganze Weltmeer ausgedehnt, indem er dieses in durchaus willkürlicher Weise in eine Reihe verschieden gestalteter Schwingungsgebiete zerlegte, die sich zum Teil nicht einmal einseitig an das Festland anlehnen, so daß — wie KRÜMMEL bemerkt — gerade die Grundbedingung aller Seichesentwicklung, die festen Wände fehlen. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß stehende Wellen im Gezeitenphänomen überhaupt fehlen; sie können sich wohl infolge von Interferenzen aus fortschreitenden Wellen entx Vgl. Anm. auf S. 316.

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wickeln und ö r t l i c h sogar eine große Bedeutung gewinnen. Dieses im einzelnen nachgewiesen zu haben, ist als ein bleibendes Verdienst von HARRIS anzuerkennen. Außer der Tiefe unterliegt die Flutwelle auch noch anderen Einflüssen. Zunächst der Ablenkung durch die E r d r o t a t i o n , und es mag wohl damit zusammenhängen, daß im südatlantischen Ozean das Westufer, im nordatlantischen das Ostufer die bedeutendere Hubhöhe aufweist. Noch entscheidender, namentlich auf die Hafenzeit, wirken die verschiedenen I n t e r f e r e n z e n ein. Solche entstehen dadurch, daß Mond- und Sonnenwelle durch die unregelmäßige Gestalt der Meeresräume in verschiedenen Richtungen einerseits ab-

Fig. 74. Flutstundenlinien der Nordsee und der britischen Gewässer nach der Darstellung der Deutschen Seewarte. Die Flutatundenlinien geben dje Hafenzeit nach Greenwicher Zeit an.

gelenkt, anderseits zurückgeworfen werden. Ein lehrreiches Beispiel bieten die b r i t i s c h e n Gewässer und die Nordsee; die Verteilung der Hafenzeiten in diesen Gegenden (Fig. 74) hatte WHEWELII zuerst Veranlassung gegeben, Flutstundenlinien zu konstruieren, die allerdings jetzt überholt sind. Die Flutwelle erreicht zuerst die iberische, dann die französische Küste, dringt dann einerseits in den britischen Kanal und in den St. Georgskanal ein, anderseits läuft sie um Irland und Schottland herum und gelangt so auch von N her teils durch den Nordkanal in die Irische See, teils durch die Nordsee in das

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Meer zwischen England und Holland. So stoßen in der Irischen See und im Kanal Flutwellen aus entgegengesetzten Eichtungen zusammen, und dazu kommt noch, daß die von W kommende Welle im Kanal durch die meridional streichende Küste von Artois an das englische Gestade zurückgeworfen sind. Das Ergebnis sind vielfache Interferenzen, die sich als solche schon dadurch dokumentieren, daß die Flutstundenlinien in keiner Beziehung zu der Meerestiefe stehen. In der Irischen See bilden sich zwei stehende Wellen, deren Knoten an den beiden Ausgängen liegen, desgleichen auch im Kanal im Meridian von Cherbourg und zwischen Holland und England. An der letzteren Stelle kommt es zur Interferenz zweier stehender Wellen; dort, wo die Schwingungsknoten sich schneiden, herrscht Buhe, und die Flutstundenlinien gehen von da strahlenförmig aus. H A R R I S hat eine solche Anordnung eine A m p h i d r o m i e genannt. Im flachen Küstenwasser erleidet die Flutwelle Umgestaltungen, die denen der akustischen Schwingungen völlig analog sind. Den Obertönen entsprechen die Ob er f l u t e n , den Kombinationstönen die K o m b i n a t i o n s f l u t e n . Außerdem zeigen an manchen Orten die von den Mareographen gezeichneten Flutkurven eigentümliche Kräuselungen, ähnlich denjenigen, die in Fig. 63 (S. 302) dargestellt sind, ohne daß seismische oder meteorologische Vorgänge dafür verantwortlich gemacht werden könnten. In ihrer Erklärung gehen die Meinungen auseinander, man führt sie auf Kombinations- oder Oberfluten oder auf sehr verwickelte Interferenzerscheinungen zurück. Als allgemeinstes Ergebnis seiner ebenso umfassenden wie tiefgründigen Untersuchungen des Gezeitenphänomens nennt K R Ü M M E L die wahrscheinliche Existenz zweier Hauptwellen oder Hauptwogen, die jedes der drei ozeanischen Becken, die eine im Sinn des. Uhrzeigers, die andere im entgegengesetzten Sinn umkreisen und durch vielfache Interferenzen eine Gleichzeitigkeit der Hafenzeiten auf weite Küstenstrecken hervorrufen. Als eine Wirkung der Erdrotation ist es zu betrachten, daß die erste jener beiden Hauptwellen in den Südbreiten, die zweite in den Nordbreiten gegen die in 0 und W begrenzenden Küsten abgelenkt wird, und daß infolge davon dort die erste, hier die zweite über die andere die Oberhand gewinnt. Ein weiterer Ausbau der Theorie ist nur zu erwarten, einerseits von Gezeitenbeobachtungen im offenen Ozean, anderseits von einer allgemeinen Anwendung der harmonischen Analyse. Die harmonische Analyse. Aus keiner der bisher aufgestellten Theorien lassen sich die beiden Gezeitenkonstanten, die Hafenzeit und die Höhe der Springflut, für irgend einen Küstenpunkt auf mathematischem Weg ableiten. Das kann nur durch unmittelbare

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Beobachtung geschehen, wohl aber können die von den Pegeln aufgezeichneten Kurven in ihrer Gesetzmäßigkeit nachgewiesen und daraus die Eintrittszeiten und die Hubhöhen für das ganze Jahr berechnet und die sog. G e z e i t e n t a f e l n für den betreffenden Hafenpunkt hergestellt werden: — wie auf der Hand liegt — ein Werk von größter praktischer Bedeutung. Die Schwierigkeit besteht nur darin, daß sich die beiden fluterzeugenden Himmelskörper in Bahnen bewegen, dje mit der Äquatorialebene einen Winkel einschließen. Man umgeht sie, indem man Mond- und Sonnenflut gesondert berechnet, und statt des einen Mondes und der einen Sonne eine Anzahl von Himmelskörpern annimmt, die entweder still stehen oder sich in Bahnen parallel zum Äquator bewegen und im Raum so verteilt sind, daß die Summe ihrer Wirkungen gleich ist der der beiden wirklichen Gestirne. Man nennt diese, zuerst ( 1 8 6 8 ) von Sir WILLIAM THOMSON auf die Flutrechnung angewandte Methode die h a r monische Analyse. Gezeitenströme. Wenn die Auffassung des Gezeitenphänomens als einer fortschreitenden Welle richtig ist, so ergibt sich daraus die Erklärung der G e z e i t e n s t r ö m e . Man braucht sich nur vor Augen zu halten, daß jedes Wasserteilchen eine Orbitalbewegung ausführt, und dazu genau so viel Zeit braucht, als die Wellenperiode beträgt, in unserem Fall Fig. 75. Bahn der also sechs Stunden nach vorn und sechs Wasserteilchen in der Stunden nach rückwärts sich bewegt. Die Flutwelle. gleichzeitige Bewegung nach oben und unten macht sich nicht fühlbar; überdies nimmt auch die Orbitalbahn um so mehr die Gestalt einer flachen Ellipse an, je länger die Welle ist. In einem Punkt scheinen aber die Gezeitenströme der Wellentheorie zu widersprechen. Man muß nämlich voraussetzen, daß der Stromwechsel oder das K e n t e r n des Stromes jedesmal stattfindet, wenn das Niveau des Mittelwassers (mm in Fig. 75) erreicht ist; in Wirklichkeit aber vollzieht er sich meist bald nach Hoch- und Niederwasser (H und N in Fig. 75), nachdem eine kurze Zeit völliger Stillstand geherrscht hat. Dieses abnorme Verhalten läßt sich auf den Einfluß des ansteigenden seichten Meeresgrundes zurückführen, . wodurch der vordere Schenkel der Welle eine Verkürzung erleidet. Das Einsetzen des Ebbestromes unmittelbar nach Hochwasser entspricht dem Branden der Windseen. Wo günstige Verhältnisse obwalten, nähert sich der Zeitpunkt des Kenterns auch mehr der theoretischen Forderung. Wie wir ebenfalls im vorigen Kapitel schon hervorgehoben

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Die Meeresströmungen

haben, schwenkt der Wellenkamm, wenn er eine sanfte Böschung hinaufläuft, parallel zur Küste ein. Daher geht der Flutstrom stets senkrecht auf das Land zu und fließt der Ebbestrom* ebenso vom Land ab, welche Richtung sie auch immer in größerer Entfernung von der Küste verfolgen mögen. Differentialtiden. Daß wir das Wasser an den Küsten steigen und fallen sehen, beweist schon, daß es der Anziehungskraft des Mondes unendlich leichter folgt als die f e s t e E r d e . Aber deshalb darf die letzere doch nicht als gänzlich gezeitenlos betrachtet werden, wie schon auf S. 21 erörtert wurde, und der Nullpunkt des Pegels, auf den man Hoch- und Niedrigwasser bezieht, ist daher selbst kein fixer Punkt. Wenn am 26. August 1866 der Wasserstand zu Cuxhaven von 1,82 auf 4,95 m stieg (s. Fig. 67, S. 306), so entfernte sich das Meeresniveau nicht bloß um 3,13 m vom Erdmittelpunkt, sondern um 3,13 m plus dem Betrag, um welchen der Pegelnullpunkt selbst gestiegen war. Die beobachtete Flutgröße ist also gleich der wirklichen Fluthöhe des Wassers weniger der Fluthöhe der festen Erde, oder mit anderen Worten: die b e o b a c h t e t e n Tiden s i n d D i f f e r e n t i a l t i d e n . Da aber die Erdflut sehr klein ist, kann die Differenz nur theoretisches Interesse beanspruchen. 1 Literaturnachweise. G. H. DARWIN, The Tides and Kindred Phenomena in the Solar System; London 1898; ausgezeichnete, auch für Nicht-Mathematiker verständliche Darstellung. (Unter dem Titel „Ebbe und Flut" übersetzt von A. POCKELS, Leipzig 1902). ALOYS MÜLLER, Elementare Theorie der Entstehung der Gezeiten, Leipzig 1906; Zur Theorie der Entstehung der Tiden, in GERLANDS Beiträgen zur Geophysik, Bd. X. Die ausführlichste Analyse der wirklichen Gezeiten findet sich in O. KRÜMMEL, Ozeanographie (zit. S. 279), Bd. II. Einen Apparat zur Veranschaulichung von Ebbe und Flut hat F. S. ARCHENHOLD in der Zeitschrift für Schulgeographie 1904, Bd. XXV, S. 353, beschrieben. — 2 H. LENTZ, Flut und Ebbe; Hamburg 1879. — 3 W. RREIDEL, Untersuchungen über den Verlauf der Flutwellen in den Ozeanen; Frankfurt a. M. 1889. — 4 R. A. HARRIS, Manual of Tides, Report of the U. S. Coast and Geodetic Survey for 1900; Washington 1901.

Die Meeresströmungen.1 (S. Karte XVI.)

Bedingungen. Strömungen können aus verschiedenen Ursachen entstehen. Von den sogenannten G e z e i t e n s t r ö m u n g e n wurde bereits gesprochen; sie beherrschen das Meer oft bis in beträchtliche Entfernung von der Küste, wie in den britischen Gewässern, in der x Die Küstenbewohner gebrauchen dafür kurzweg die Ausdrücke Flut und Ebbe. SUPAN, Physische Erdkunde.

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Hudsonstraße und im Lorenzgolf, in den seichten Gebieten des Austratasiatischen Mittelmeers oder im Golf von Carpentaria. Die „Michael Sars"-Expedition 2 hat sie auch im offenen nordatlantischen Ozean bis zu einer Tiefe von 1800 m nachgewiesen, und es ist noch gar nicht abzusehen, welche Rolle ihnen im allgemeinen Strömungssystem zukommt. In einigen Meeresstraßen geben sie Veranlassung zu Wirbelbildungen, von denen der Maelstrom bei den Lofoten und die S c y l l a und C h a r y b d i s in der Meerenge von Messina die bekanntesten Beispiele sind. Noch wichtiger sind die A u s g l e i c h s s t r ö m u n g e n . Zwischen benachbarten Meeresteilen von ungleicher Dichte entwickelt sich eine Zwillingszirkulation, bestehend aus einem Oberflächenstrom, der von dem Gebiet geringerer nach dem höherer Dichte geht, und einem unterseeischen Ersatzstrom in entgegengesetzter Richtung. Zwischen den beiden Horizontalströmungen vermitteln zwei vertikale Verbindungsströmungen: eine absteigende vom Ober- zum Unterstrom und eine aufsteigende vom Unter- zum Oberstrom. Solche Ausgleichsströmungen treten an den Toren auf, die vom Ozean in die Binnenmeere führen. Ein atlantischer Ober- und ein mediterraner Unterstrom passieren die Straße von Gibraltar3, dagegen strömt das salzarme Ostseewasser oberflächlich durch die Belte und den Sund in den Kattegat, und darunter finden wir in mäßiger Tiefe einen nach SO sich bewegenden Unterstrom. Auch im offenen Ozean gibt es solche Dichteunterschiede; sie werden in der warmen Zone hauptsächlich durch Unterschiede der Temperatur und in den polaren Breiten durch solche des Salzgehaltes bedingt. Eine dritte Kategorie bilden die durch die Winde erzeugten Triftströmungen. Sehr lehrreich sind in dieser Beziehung die Beobachtungen auf dem deutschen Feuerschiff „Adlergrund" zwischen Rügen und Bornholm, die ersten Beobachtungen dieser Art von einem festen Punkt aus und in genügender Entfernung vom Land. 4 In 86 Prozent aller Fälle lief die Strömung mit dem Wind des betreffenden Tages, und der Einfluß des Windes erstreckte sich schon in kurzer Zeit bis 5 m Tiefe. Die Stromrichtung fiel aber nicht genau mit der Windrichtung zusammen, sondern wich im Durchschnitt um 28° nach rechts ab. Eine ebensolche Ablenkung hat WITTING 5 auch auf den übrigen Feuerschiffen der Ostsee nachgewiesen. Waren die Winde veränderlich, so war die Strömung für den ganzen Tag (24 Stunden) die Resultante aller Winde; und nur dann, wenn die Luftbewegung schwach war, konnte es vorkommen, daß der Strom nicht mit dem Wind oder sogar gegen ihn lief.

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Man hat früher auch die E r d r o t a t i o n für die Meeresströmungen verantwortlich gemacht. Denken wir uns, eine von Meer bedeckte Erde ohne atmosphärische Hülle und ohne Temperaturunterschiede beginne sich um ihre Achse zu drehen. In diesem Moment werden unzweifelhaft Strömungen beginnen, aber nur so lange dauern, bis überall das Gleichgewicht zwischen Schwer- und Fliehkraft hergestellt ist. Das Endergebnis ist die ellipsoidische Gestalt; es ist aber nicht einzusehen, wie die h e u t i g e n Strömungen mit der Erdrotation als primärer Ursache zusammenhängen sollten. Ihr Einfluß beginnt erst wieder, sobald aus irgendeiner anderen Ursache das Gleichgewicht gestört wird, und äußert sich nach dem auf S. 21 erörterten Gesetz in der A b l e n k u n g von der ursprünglichen Stromrichtung. Nach EKMANS 6 Annahme, die aber von anderen Seiten7 bestritten wurde, beträgt bei reiner Windwirkung der Ablenkungswinkel unter allen Breiten mit Ausnahme des Äquators 45°, also erheblich 30° K 55° S mehr, als bei den baltischen Feuerschiffen. Aus Fig. 76 ist ersichtlich, daß ein nach S gerichteter barometrischer Gradient je nach seiner Lage auf der nördlichen oder südlichen Halbkugel und je nach der Breite NO- bzw. WNW-Winde erzeugt, und diese wieder Fig. 76. Beziehungen zwischen W- bzw. ONO-Strömungen* hervorrufen. den Richtungen des barometrischen Gradienten (G), des Windes

Ozeanische Strömungen. Von den (W) und der Meeresströmung (St). großen ozeanischen Strömungen, die im Haushalt der Natur eine so bedeutsame Bolle spielen, macht man sich, verführt durch schematisierende Kartenbilder, vielfach falsche Vorstellungen. Man muß sich vor allem der Meinung entschlagen, daß überall auf dem Meer nur bestimmte Stromrichtungen herrschen. Ganz abgesehen von kleinen Schwankungen, kann man in einer und derselben Gegend zu verschiedenen Zeiten ganz verschiedene Bichtungen finden. Nur ein Beispiel. In dem atlantischen Fünfgradfeld 45—50 ° N und 10—15 ° W beobachtete man nach KRÜMMEL in 538 Fällen, nach den Quadranten geordnet, folgende Strömungen: 35 Prozent nach SO, 25 nach SW, 24 nach NO und 16 Prozent nach NW. Hier kann also an der Oberfläche nicht von einer konstanten, sondern nur von einer vorherrschenden Stromrichtung gesprochen werden. Noch schwankender ist die Geschwindig* Im Gegensatz zur Richtung der Winde bezeichnet man die der Meeresströmungen nach der Himmelsgegend, n a c h der sie fließen. 21*

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keit, und meist werden wir nur durch indirekte Anzeichen belehrt, daß die Wasserteilchen in einer bestimmten Eichtung fortschreiten. Polare Eisberge werden in die gemäßigte Zone entführt; amerikanisches Treibholz gelangt nach Norwegen und zu den arktischen Inseln; Flaschen, die einen Zettel mit genauer Angabe der Stelle und Zeit des Aussetzens enthalten, werden an weit entlegenen Orten wieder aufgefunden. 8 Die Geschichte erzählt uns, daß Cabkal im Jahr 1500, als er nach Ostindien segeln wollte, von den Strömungen nach Westen entführt und so der unfreiwillige Entdecker Brasiliens wurde. Vor allem aber ist die Temperatur und Salzgehaltsverteilung im Meer ein sicherer Beweis für das Vorhandensein von Strömungen sowohl an der Oberfläche wie in der Tiefe des Ozeans. Ar Auf dem offenen Meer ermittelt man die S t r o m P V e r s e t z u n g des Schiffes durch Yergleichung des aus / dem Kurs und der Fahrgeschwindigkeit berechneten // (»gegißten", d. h. geschätzten) Standortes mit dem / / astronomisch bestimmten („Besteck") im Verlauf eines 'L/.:-® „Etmals" (Zeitraum von einem Mittag zum anderen). A f'. c Folgendes Beispiel, einer Abhandlung von Schott® 5 entnommen, wird uns über das Wesen dieser BestimFig. 77. mung aufklären. Ein Schiff befindetsich an einem ve'raetX' Mittag in 0 (Fig. 77), 31M5' N, 136» 20' 0 . Am nächsten Mittag sollte es sich nach der Schiffsrechnung in A (29° 29' N, 134° 20' 0 ) befinden, ist aber, wie die astronomische Beobachtung zeigt, tatsächlich in B (29° 48' N, 134° 47' O), wurde also während seiner Fahrt durch eine Strömung (A B) etwas nach NO abgelenkt. Der Breitenunterschied zwischen dem gegißten und dem astronomischen Besteck ( B C) beträgt 19' oder 19 Seemeilen, der Längenunterschied (A C) 27' oder (nach der mittleren Breite von A und B berechnet) 23 Seemeilen. In dem rechtwinkligen Dreieck A B C sind nur die beiden Katheten bekannt; daraus läßt sich ermitteln 1. der Weg A B, den die Strömung in 24 Stunden zurückgelegt hat, oder ihre Geschwindigkeit, 2. der Winkel ABC = dem Winkel a, den die Stromrichtung mit dem Meridian (N S) einschließt. Im vorliegenden Fall ergibt sich für die Strömung die Richtung N 52 0 0 und eine Geschwindigkeit von 30 Seemeilen pro Tag = 0,« m pro Sek., also eine bedeutend geringere als die Wellengeschwindigkeit. Eben dadurch hatte sie sich der direkten Beobachtung entzogen. Es ist klar, daß diese Methode, die Stromversetzung zu bestimmen, an großen Übelständen leidet, denn das Resultat hängt ganz von der Zuverlässigkeit der Schiffsrechnung und der astrono-

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mischen Positionsbestimmung ab. Direkte instrumentelle Messungen mittels Propellerapparate, die durch die Umdrehung einer Flügelschraube, oder mittels Pendelapparate, die durch den Ausschlagswinkel eines durch Wasserdruck verschobenen Pendels Stromrichtung und -geschwindigkeit anzeigen, werden erst seit kurzer Zeit ausgeführt, und über ihre Ergebnisse läßt sich noch kein sicheres Urteil fällen. Übrigens besitzen wir in den Temperatur- und besonders in den Salzgehaltsmessungen ein zuverlässiges Mittel, um über die polare oder äquatoriale Herkunft einer Wasserprobe zu entscheiden, und die skandinavischen Forscher legen darauf das Hauptgewicht. Sie haben überdies auch den Kreis der Untersuchungen beträchtlich erweitert. Von großer Wichtigkeit sind die Stickstoffbestimmungen, denn daraus läßt sich mit Hilfe von HAMBERGS Tabellen die sogenannte Absorptionstemperatur (r °) ermitteln, d. h. diejenige Temperatur, die eine Wasserschicht hatte, als sie zum letzten Mal mit der Luft in Berührung stand, und der Vergleich von T 0 mit der augenblicklichen Temperatur gibt uns darüber Aufschluß, ob die betreffende Wasserschicht sich seit ihrem Untersinken erwärmt oder abgekühlt hat. Auch die Verbreitung des Plankton* wird jetzt in der Strömungsfrage immer mehr herangezogen. Aber jede Beobachtung gilt zunächst nur für die Zeit, in der sie gemacht wurde; eine Zusammenstellung der Beobachtungen im Golfstrom vom 10. Mai bis 15. Juni 190410 zeigt wesentliche Veränderungen innerhalb weniger Tage, und betreffs seltener besuchter Meeresräume sind wir daher durchaus nicht sicher, ob die Monats- oder Jahreszeitenkarten der Strömungen11 wirklich m i t t l e r e Zustände darstellen, wie sie beabsichtigen. Aufgabe der s y s t e m a t i s c h e n Meeresforschung auf internationaler Grundlage, die im Sommer 1901 ihre Tätigkeit begonnen hat, ist es, die periodischen und u n p e r i o d i s c h e n S c h w a n k u n g e n im einzelnen klarzulegen; und obwohl sie sich vorläufig nur auf die nordeuropäischen Gewässer beschränkt, so hat sie, wie wir sehen werden, doch schon eine Fülle neuer Erkenntnisse zutage gefördert. Einen rein deduktiven Weg schlug zuerst MOHN12 ein, indem er auf die Fundamentalsätze der Mechanik zurückgriff. Er berechnete die Druckverteilung innerhalb des europäischen Nordmeeres mit Hilfe der beobachteten Wasserdichte und leitete daraus mit Berücksichtigung des Einflusses der Winde und der Erddrehung die Meeresströmungen ab. Eine Vereinfachung dieser Methode verdanken wir x Man unterscheidet Plankton tropischer Gewässer oder D e s m o p l a n k t o n , Plankton mäßig warmer Gewässer oder S t y l i p l a n k t o n , und arktisches oder Trichoplankton.

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und darauf fußend haben SANDSTRÖM und HELLANDTabellen zur Berechnung der Meeresströmungen aufgestellt; jedoch, sind von dieser einseitigen Behandlung des komplizierten Phänomens befriedigende Ergebnisse nicht zu erwarten, und das zu entscheidende Wort kommt auch hier nur der Beobachtung zu. Theorie.15 Daß zwischen Wind und Meeresströmungen ein ursächlicher Zusammenhang bestehe, war zwar schon längst die Überzeugung der Seefahrer und seekundigen Männer, aber ihrer allgemeinen Anerkennung stand die Ansicht, daß der Wind nur die Oberflächenschicht in Bewegung setzen könne, hindernd im Weg. Diesem Irrtum trat ZÖPPRITZ entgegen. In seiner 1878 erschienenen Abhandlung16 gelangte er — allerdings unter der Voraussetzung eines unbegrenzten und gleichmäßig tiefen Ozeans — zu folgendem Ergebnis. Wenn sich die oberste Wasserschicht aus irgendeinem Grund mit gegebener Geschwindigkeit in ihrer eigenen Ebene fortbewegt, so erhält die zweite Schicht infolge der inneren Reibung mit der obersten einen Antrieb zur Bewegung in gleicher Richtung, und ihre Geschwindigkeit muß sich der der ersten Schicht immer mehr nähern, wenn die gleichförmige Bewegung fortdauert. In gleicher Weise pflanzt sich die Bewegung bei genügend langer Dauer auf die dritte, dann auf die vierte Schicht fort, und endlich bis zum Boden. In einem 4000 m tiefen Ozean wird unter der Voraussetzung, daß der Wind an der Oberfläche mit konstanter Richtung und Geschwindigkeit weht, die Schicht in 100 m Tiefe in 41 Jahren Vio und in 289 Jahren die halbe Oberflächengeschwindigkeit erreichen. In ungefähr 200000 Jahren wird der stationäre Zustand hergestellt sein, in welchem die Geschwindigkeit von der Oberfläche bis zum Boden proportional der Tiefe abnimmt. In Wirklichkeit bleibt sich allerdings weder die Richtung noch die Geschwindigkeit des Windes immer gleich. Aber auch die Veränderungen pflanzen sich nur mit großer Langsamkeit nach der Tiefe fort, so daß rasch vorübergehende nur die obersten Schichten beeinflussen. Die t i e f e r e n Schichten werden dagegen im Lauf der Zeit eine Bewegung in der Richtung der vorherrschenden Winde annehmen, und ihre Geschwindigkeit wird durch die m i t t l e r e Geschwindigkeit an der Oberfläche bestimmt. Mit anderen Worten: die großen Meeresströmungen der Gegenwart sind ein Produkt aller Winde, die seit ungezählten Jahrtausenden über die betreffenden Gegenden des Ozeans hinweggestrichen sind. N A N S E N 1 7 erhob gegen ZÖPPRITZ den berechtigten Vorwurf, daß in dessen Theorie die Ablenkung durch die Erdrotation nicht beBJEBKNES13, HANSEN14

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rücksichtigt und für die innere Reibung ein zu kleiner Wert eingesetzt worden sei. Indem er aber nach beiden Richtungen falsche Korrekturen seiner Rechnung zugrunde legte, kam er zu dem Resultat, daß die bewegende Kraft des Windes nach unten bald erlahme, daß der Wind wohl ein beschleunigendes oder verzögerndes Moment bilde, daß aber die Hauptursache der ozeanischen Zirkulation in den D i c h t e u n t e r s c h i e d e n zu suchen sei.x In diesen wissenschaftlichen Streit haben nun E K M A N S 6 theoretische Untersuchungen klärend eingegriffen. Es steht zunächst fest, daß sich die durch den Wind erzeugte Oberflächenbewegung nur durch R e i b u n g von Schicht zu Schicht nach unten fortpflanzen kann, und daß sie dadurch eine stetige Einbuße an Geschwindigkeit erleidet. Nur ist die Frage, was man unter Reibung zu verstehen habe. Spricht man von der i n n e r n Reibung, so setzt man voraus, daß Schicht an Schicht vorübergleitet, und jedes Wasserteilchen dabei innerhalb seiner Schicht verbleibt. Experimentell ist von KRÜMMEL und R U P P I N nachgewiesen worden, daß sie mit der Dichte, d. h. mit zunehmendem Salzgehalt und abnehmender Temperatur größer wird, aber es lassen sich nur Relativzahlen mit Bezug auf reines Wasser bei 0° aufstellen, und ein absolutes Maß ist auch für dieses noch nicht mit Sicherheit ermittelt worden. Indes kommt die innere Reibung, auf die ZÖPPKITZ seine Rechnung gründete, bei der Bewegung von Wassermassen überhaupt nicht in Betracht, da sich diese stets unter Wirbelbildungen vollzieht, wobei die Wasserteilchen aus ihrem Zusammenhang losgerissen werden. Diese virtuelle Reibung ist viel größer als die innere, aber sie entzieht sich völlig der Berechnung. Ihr entgegen wirkt nach KRÜMMELS Ansicht der Seegang mit seinen abbrechenden Wellenköpfen, die Oberflächenwasser in die Tiefe schleudern und damit die Triftimpulse rascher in die Tiefe fortpflanzen. Eine zweite Veränderung erleidet die vertikal fortschreitende Triftbewegung durch die E r d r o t a t i o n . Die Oberflächenschicht wird um 45° von der Windrichtung abgelenkt; sie sucht die nächste Schicht in der gleichen Richtung fortzuschieben, aber vergeblich, da auch da wieder die Ablenkung durch die Erdrotation Platz greift. So n i m m t im reinen T r i f t s t r o m nach der Tiefe die Geschwindigkeit in g e o m e t r i s c h e r P r o g r e s s i o n ab und die Ablenkung gleichmäßig zu, wie aus Fig. 78 I zu ersehen ist. X Noch weiter geht JOHN S. SOLEY (Annalen der Hydrographie usw. 1907, S. 84), wenn er als „Naturgesetz" den Satz aufstellt: „Eine Strömung ist nur eine Frage der Dichtigkeit. Winde verursachen keine Strömung. Sie bewirken nur Wellen."

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Der gefiederte Pfeil stellt die Windrichtung dar, die übrigen die Bewegung der 1., 2., 3. Schicht usw. nach Geschwindigkeit und Richtung. In einer gewissen Tiefe erreicht die Ablenkung 180°, d. h. die Bewegung erfolgt in der der Oberflächenströmung genau entgegengesetzten Richtung, und die Geschwindigkeit ist bis auf ein Minimum herabgesunken. Hier e n d e t der r e i n e T r i f t s t r o m . E K M A N nennt dieses Niveau die R e i b u n g s t i e f e und ersetzt damit den unberechenbaren Reibungskoeffizienten. Sie wächst mit der Geschwindigkeit, d. h. mit der Windstärke, und nimmt mit dem Sinus der geographischen Breite ab, aber ein absolutes Maß ist damit nicht gegeben. Immerhin kann man annehmen, daß reine Triftströme seicht sind. Das gilt indes nur für einen unbegrenzten Ozean. Nehmen wir aber an, daß sich in der Richtung des Windes eine unendlich lange Küste hinzieht (Fig. 78 II), so TI entwickeln sich Folgeerscheinungen von größter Tragweite. Indem der reine Triftstrom gegen die Küste hingetrieben wird, staut sich hier das Wasser und am Boden entsteht ein Gradient von der Küste meerwärts (der gefiederte Pfeil in Fig. 78 II), der eine neue Bewegung einleitet. Indem sie sich durch Reibung Sciner TrU'/xtronv Staus!rom nach oben oben fortpflanzt, fortpflanzt, wird wird si sie T T Te rr -u. i •• , „ nach Fig. 78. Tnftstromung nach EKMAN. . , ,. _Erdrotation f , ,. ' durch die immer weiter abgelenkt, soweit es die feste Wand an der rechten Seite gestattet, und die Geschwindigkeit nimmt nach oben zu, weil die Reibung abnimmt. So entsteht ein S t a u s t r o m , der sich mit der reinen Trift zu einer mächtigen, bis zum B o d e n r e i c h e n d e n Strömung vereinigt, und auch die oberflächliche Bewegung insofern verändert, als er ihre Geschwindigkeit steigert und die Ablenkung verringert. Dieselbe Wirkung wird erzielt, wenn sich die Küste auf der anderen Seite befindet, denn dann werden durch die ablandige Strömung die Küstengewässer nachgesogen, und es genügt auch, wenn eine Meeresströmung von einer in anderer Richtung verlaufenden begrenzt wird. Auch ist es in der Hauptsache gleichgültig, welchen Winkel die Küste mit der Windrichtung einschließt, solange er nur nicht 90° erreicht, und maßgebend bleibt stets die m i t t l e r e Windrichtung. Vorübergehende Windänderungen können wohl die Oberfläche beeinflussen, haben aber nicht Zeit, nach der Tiefe vor-

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zudringen. Man sieht, E K M A N kommt auf Umwegen zu sehr ähnlichen Resultaten wie ZÖPPRITZ. In l a n d u m s c h l o s s e n e n Meeren nimmt die Triftströmung den Charakter einer geschlossenen Zirkulation an. Das an der Leeküste aufgestaute Wasser fließt nach der Luvküste wieder zurück. Liegt nur diese Hälfte des Beckens im Windstrich, so nimmt die Gegenströmung die andere Hälfte ein, überweht aber der Wind die ganze Oberfläche, so fließt der Gegenstrom unter dem Oberstrom, genau so wie es bei den Ausgleichsströmungen der Fall ist. Mit diesen haben ja die W i n d s t a u s t r ö m u n g e n gemein, daß sie Gefällströme sind. Die Aufstauung des Wassers an der Leeseite hat, wenn ein Ausweichen nach der Seite nicht möglich ist, zur Folge, daß sich die Oberfläche nach der Luvseite senkt. Wenn auch E K M A N s Theorie den wirklichen Verhältnissen insofern nicht entspricht, als sie homogenes Wasser oder solches, in dem die Dichte allmählich mit der Tiefe zunimmt, voraussetzt, so hat sie doch der Trifttheorie gegenüber der Ausgleichstheorie eine starke Stütze gegeben. Die Inhomogenität des Meerwassers kompliziert unzweifelhaft das Phänomen, jedoch konnte sich E K M A N mit Recht darauf berufen, daß tatsächlich verschieden dichtes Wasser nebeneinander in entgegengesetzter Richtung und zwar hauptsächlich in der der vorherrschenden Winde fließt. Ein solches Verhalten läßt sich durch die Ausgleichstheorie allein nicht erklären. Für streng geschichtetes Wasser hat SANDSTBÖM 1 8 auf experimentellem Weg eine Trifttheorie entwickelt, die aber auf den freien Ozean keine Anwendung finden kann, weil hier die Mischung durch den Seegang die Schichtung, wenn auch nicht völlig aufhebt, so doch in der Regel stark verwischt. Die durch den Wind an Ort und Stelle erzeugten Strömungen nennt K R Ü M M E L gezwungene. x Infolge der ihm eigenen Bewegungsenergie setzt aber jedes Wasserteilchen seinen einmal eingeschlagenen Weg fort, solange die Reibung mit den ruhigen Wasserteilchen, die es ebenfalls in Bewegung setzen muß, seine Geschwindigkeit nicht aufgezehrt hat. Die durch einen b e s t i m m t e n Wind, z.B. den P a s s a t , erzeugte B e w e g u n g kann sich also auch außerhalb seines Bereiches fortsetzen. Dieser Fall tritt ein, wenn der Strom auf ein festes Ufer stößt. Nehmen wir mit ZÖPPRITZ der Einfachheit wegen eine Vertikalwand an, so muß sich der Strom in zwei teilen, die dieselbe Geschwindigkeit wie die Mutterströmung, aber nur deren halbe Breite besitzen. Diese Ströme nennt x Vgl. dazu S. 315 A n m .

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Das Meer

KRÜMMEL freie. Umgekehrt vereinigen sich zwei gleiche Ströme, die längs einer Wand einander zufließen, zu einem einzigen, der mit der Geschwindigkeit und doppelten Breite der Stammströmungen im rechten Winkel von der Wand abfließt. Damit ist aber die Fülle des Gegebenen noch nicht erschöpft. Das Wasser ist eine zusammenhängende, unelastische Flüssigkeit, die jeden Mangel an einer Stelle durch Zufluß von allen Seiten auszugleichen strebt. Der Satz des alten VARENIUS: wenn ein Teil des Ozeans sich bewegt, so bewegt sich der ganze Ozean, gilt in seinem vollen Umfang. Hier knüpfte KRÜMMEL mit seinen ebenso einfachen wie sinnreichen Experimenten an. In dem viereckigen Wassergefäß in Fig. 79 a rufen die beiden Triftströme, die durch kräftige Pfeile

Fig. 79 a.

Fig. 79 b. KRÜMMELS

Stromexperimente.

dargestellt sind, ein ganzes System anderer Ströme hervor, die alle nach der Stelle hineilen, wo Wasser weggeblasen wurde. Der Gegenstrom in der Mitte und die Stromringe zu beiden Seiten der Triftströme sind deutlich zu erkennen. Durch eingesetzte Blechwände lassen sich ähnliche unregelmäßige Ufergestaltungen erzielen, wie sie in der Natur vorkommen; Fig. 79b gibt z. B. den Äquatorialausschnitt aus dem Atlantischen Ozean, und die Strömungen zeigen in der Tat auch eine überraschende Ähnlichkeit mit unserem Kartenbild auf Taf. XVI. Das System der W i n d s t r ö m u n g e n besteht also stets aus zwei Teilen: 1. Ströme der direkten Wirkung, primäre oder T r i f t s t r ö m u n g e n , und 2. Ströme der indirekten Wirkung, sekundäre oder K o m p e n s a t i o n s s t r ö m e . Dazu gehören auch die Neer-

Die Meeresströmungen

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s t r ö m e in den Winkeln zur Seite der Hauptströmungen, die wir auch an lebhaftem Flüssen, besonders unterhalb eines Gefällsknickes beobachten können. Das Wasser wird hier im Stromstrich in großer Menge fortgerissen und zum Ersatz fließt Wasser aus den Seitenbuchten talaufwärts. Wenn die Kompensation durch oberflächlichen Zufluß nicht ausreicht, steigt auch Wasser aus der Tiefe auf. Es ist klar, daß diese sekundären Strömungen, die ebenfalls der Ablenkung durch die Erdrotation unterliegen, eine nicht minder große Eolle spielen, wie die primären. Es ergeben sich also folgende S t r ö m u n g s k a t e g o r i e n : I. Gezeitenströme. II. Gefällsströmungen: 1. Ausgleichsströmungen, 2. Windstauströmungen; III. Windströmungen: 1. primäre oder Triftströmungen, a) gezwungene, b) freie, 2. sekundäre oder Kompensationsströmungen. Es wird nun unsere Aufgabe sein zu zeigen, wie sich diese fünf Strömungsarten geographisch verteilen. Unsere Karte (XVI), die uns dabei leiten soll, kann aber wegen ihres kleinen Maßstabes nur ein s c h e m a t i s c h e s Bild geben, und auch dieses bezieht sich im wesentlichen nur auf die n ö r d l i c h e w a r m e J a h r e s z e i t . Der winterliche Zustand ist zum Teil weniger bekannt, zum Teil nur von sekundärer Bedeutung. Eine Ausnahme macht der Indische Ozean, sie hat auch auf unserem Kärtchen in einem Karton Berücksichtigung gefunden. * x Erklärung der Nummern auf Taf. XVI. A t l a n t i s c h e r Ozean. 1 Nördliche Äquatorialströmung, 2 südliche Äquatorialströmung, 3 Guineaströmung, 4 Antillenströmung, 5 Karibische Strömung, 6 Golfstrom, 7 nordatlantische Verbindungsströmung, 8 Canarische Strömung, 9 Irischer Strom, 11 Labradorstrom, 12 Westgrönländische Strömung, 10 Irmingerstrom, 13 Mitteleisströmung, 14 Atlantische Strömung, 15 Ostgrönländischer Polarstrom, 16 Ostisländischer Polarstrom, 17 Jan-Mayen-Polarstrom, 18 Nordkapströmung, 19 Spitzbergenstrom, 20 Brasilstrom, 21 südatlantische Verbindungsströmung, 22 Benguelastrom, 23 Falklandstrom. — Indischer Ozean. 1 Nördliche Äquatorialströmung, 2 südliche Äquatorialströmung, 3 Gegenströmung, 4 Agulhasstrom, 5 südindische Verbindungsströmung, 6 Westaustralische Strömung.— P a z i f i s c h e r Ozean. 1 Nördliche Äquatorialströmung, 2 südliche Äquatorialströmung, 3 Gegenstrom, 4 Ostaustralische Strömung, 5 Perustrom, 6 Kuroschio, 7 nordpazifischer Verbindungsstrom, 8 Californischer Strom, 9 AmurLiman-Strömung, 10 Sachalinströmung, 11 Kamtschatkaströmung.

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Das Meer

Nordatlantischer Ozean. Den schlagendsten Beweis für die Trifttheorie liefert die Äquatorialzone der Ozeane. Ausgleichsströmungen würden hier vom Äquator nach N und S fließen und nach 0 abgelenkt werden. Anstatt dessen fließen die n ö r d l i c h e und die s ü d l i c h e Ä q u a t o r i a l s t r ö m u n g nach W im Stromstrich der Passate. Mit den Passatgürteln verschiebt sich ihre Äquatorialgrenze; die der nördlichen Strömung zwischen 3° N im Februar und 13° N im August, die der südlichen zwischen 0° und 6° N in denselben Monaten. Ihre polaren Grenzen sind ebensowenig scharf ausgebildet, wie die der Passate. Ebenso entspricht es der Anordnung der Winde, daß die südliche Äquatorialströmung den Äquator überschreitet, und daß sie an mittlerer Geschwindigkeit (0,42 m in der Sekunde) die nördliche (0,32 bis 0,36 m) übertrifft. In der Kalmenzone biegen beide Strömungen nach 0 um, und das Wasser fließt, fächerförmig sich ausbreitend, zum afrikanischen Gestade. Diese ä q u a t o r i a l e G e g e n s t r ö m u n g , hier G u i n e a s t r o m genannt, ist eine echte Kompensationserscheinung von dem Charakter der Neerströme; je breiter der Zwischenraum zwischen den beiden Äquatorialströmen wird, desto mehr verschiebt sich ihre Wurzel nach W, von ungefähr 20 0 W im Winter bis 40 0 W im Sommer. Über den weiteren Verlauf der Äquatorialströmungen und ihren Zusammenhang mit dem Golf- oder Floridastrom x haben die systematischen Untersuchungen der amerikanischen Marine seit 1888, die an verschiedenen Punkten von einem verankerten Schiff aus vorgenommen wurden, Licht verbreitet. 19 Am südamerikanischen Kap St. Roque teilt sich der südliche Äquatorialstrom, der nördliche Zweig vereinigt sich mit der nördlichen Äquatorialströmung, und beide fließen teils als A n t i l l e n s t r ö m u n g an der Außenseite des westindischen Inselbogens nach NW, teils dringen sie durch die tiefen Passagen zwischen den Inseln Antigua und St. Vincent in das amerikanische Mittelmeer ein. Dieser Zweig, die K a r i b i s c h e Strömung, läßt sich bis zur Straße von Yucatan verfolgen; ihre Fortsetzung ist der G o l f s t r o m . Er trägt diesen Namen, weil man ihn früher mit den Strömungen, die von der Yucatanstraße zuerst in westlicher, dann in östlicher Richtung den Golf von Mexico außerhalb des Schelfs umkreisen, in Verbindung brachte, und S O L E Y 2 0 ist neuerdings wieder für diesen Zusammenhang eingetreten. Wenn ein solcher besteht, so kann er aber, wie K R Ü M M E L aus der TempeX Der Name Floridastrom war bis FRANKLIN (1772) allein KRÜMMEL versuchte, ihn wieder einzubürgern, weil man unter dem

strom vieles zusammenfaßt, was nicht streng zusammengehört.

üblich, und Namen Golf-

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Die Meeresströmungen

raturverteilung nachweist, nur oberflächlich stattfinden. Die beträchtliche Mächtigkeit des warmen Golfstroms stammt aus dem Karibischen Meer. Die Floridastraße durcheilt der 50 km breite Golfstrom mit der Geschwindigkeit von 1,5 m in der Sekunde, die sich zeitweise bis auf 2,5 m steigerte In den Ozean hinaustretend, bewegt er sich, durch tiefblaue Färbung und hohe Temperatur x x von der Umgebung, besonders im W, scharf sich abhebend und mit zunehmender Breite längs des nordamerikanischen Schelfrandes nach NO bis Kap Hatteras. Von da ab entfernt er sich immer weiter vom Festland, schlägt endlich eine östliche Richtung ein, wird seichter und breitet sich fächerförmig aus, wobei er sich in Streifen von verschiedener Temperatur zerfasert. In ungefähr 45 °W ist sein stromartiger Charakter, der durch den Gegensatz zu den benachbarten Gewässern bedingt ist, verschwunden. Er taucht mit seinem östlichen Begleiter, der Antillenströmung, in andere Zirkulationssysteme unter. Zwischen dem nördlichen und dem südlichen System läßt sich nur im mittleren Teil des Ozeans auf Grund von Flaschenposten eine einigermaßen scharfe Grenze ziehen. Sie verläuft nach SCHOTT von 42 °N, 47 ° 0 bis 47 °N, 12° 0 und ist ungefähr auch die Grenze zwischen dem Desmo- und dem Styliplankton. Im S durchquert die n o r d a t l a n t i s c h e V e r b i n d u n g s s t r ö m u n g den Ozean, trifft die französische Küste im Meerbusen von Biscaya und biegt dann nach S um, um als K a n a r i s c h e Strömung längs der iberischen und nordafrikanischen Küste in die nordatlantische Äquatorialströmung einzulaufen. Damit ist der s u b t r o p i s c h e S t r o m r i n g des nordatlantischen Ozeans geschlossen. Innerhalb dieses großen Wirbels breitet sich eine verhältnismäßig ruhige See aus. Hier sammeln sich die von den westindischen und karibischen Felsküsten losgerissenen und von Flüssen herbeigeführten Tange vom Sargassumgeschlecht an, die sich vermöge ihres Reichtums an Luftblasen in ihren oberen Teilen im Wasser aufrecht erhalten. Jene beiden Krautbänke, die nach HUMBOLDTS Ansicht seit Jahrx Rhein bei Mannheim 1,5, Donau bei Wien bei Hochwasser 1,9 m. X X Temperaturen nach v. BOGUSLAWSKI: Floridastraße

N.B. . Winter . Frühling Sommer Herbst . Jahr . .

. . . . . . . . . . . .

25° 25, o° 25,6 28,3 27,8 26,7

Kap Hatteras

35° 22,2° 22,8 26,7 24,4 24,o

Südl. v. Neuschottland

43° 16,7° 19,4 25,6 20,o 20,4

334

Das Meer

hunderten an ihrer Stelle verharren, sucht der Seefahrer freilich vergebens, aber ebensowenig entspricht es den Tatsachen, wenn K U N T Z E die Existenz eines S a r g a s s o m e e r e s (S auf Taf. X Y I ) kurzweg leugnet. KRÜMMEL21 wendet diesen Namen auf jenes Gebiet an, wo treibende Tangmassen in 10 und mehr Prozent aller untersuchten Fälle angetroffen wurden; es erstreckt sich von 39 bis 75 0 W und von 21 bis 34 0 N, umfaßt also eine Fläche von nahezu 4 1 / a Mill. qkm. Etwas Ähnliches findet man nirgends sonst im Weltmeer. In diesem subtropischen Stromsystem bewegt sich das Wasser im Sinn des Uhrzeigers, ebenso wie in der subtropischen Antizyklone, aber die Sargassosee fällt nicht mit dem Luftdruckmaximum zusammen. Schon das beweist, daß Wind und Strömung sich nicht völlig decken. Gezwungene Triften sind nur die beiden Äquatorialströmungen, ihr freier Ausläufer sind der Antillen-, der Karibische und der Golfstrom. Das mit der nördlichen Äquätorialströmung nach W abfließende Wasser wird ersetzt durch die Canarische Strömung, diese wirkt wieder aspirierend auf die nordatlantische Verbindungsströmung und diese wieder auf den Golfstrom zurück. Mit der Kompensationsbedingung vereinigt sich im mittlem und östlichen Ozean aber auch die vorherrschende Windrichtung als stromerzeugendes Moment. Eeiner Kompensationsstrom ist nur die Guineaströmung. Nördlich von ungefähr 45 ° B . beginnt die Herrschaft der subpolaren Zyklone in der Gegend von Island, und ihr entspricht eine Wasserbewegung im entgegengesetzten Sinn des Uhrzeigers, der s u b p o l a r e S t r o m r i n g . Aber die Winde sind hier nicht mehr so beständig in Richtung und Stärke wie in der Passatzone, und die Meeresströmungen sind daher, wenigstens an der Oberfläche, vielfach wechselnd und schwach (durchschnittlich unter 0,2 m in der Sekunde). Von der Ostströmung in den mittleren Breiten des Ozeans löst sich ein durch die Erdrotation immer weiter gegen NO gedrängter Stromzweig ab, den KRÜMMEL den I r i s c h e n Strom genannt hat. Ohne Zweifel steht er mit dem Golfstrom in Verbindung — das bezeugen die westindischen Treibgegenstände, die man gelegentlich in den westeuropäischen Gewässern auffischt, das bezeugt auch die relativ hohe Temperatur, der Frankreich und die britischen Inseln indirekt ihr mildes Winterklima verdanken. In der Nähe des isländischen submarinen Rückens biegt er nach' W um und führt nun nach seinem Erforscher den Namen I r m i n g e r s t r o m . Bei Kap Farvel öffnet sich eine breite Pforte ins arktische Meer, und hier

Die Meeresströmungen

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wird das Strombild verwickelter.22 In der Davisstraße und Baffinbai wehen nördliche bis westliche Winde, und ihnen ist der von Nord kommende Labradorström zuzuschreiben, der, eng an die Westküsten sich anlehnend, Ersatzströme aus den Meeresstraßen der polaramerikanischen Inselwelt heranzieht. Am gegenüberliegenden Gestade aber bewegt sich die warme W e s t g r ö n l ä n d i s c h e Strömung nach N und hält die Häfen nördlich von 64—65 0 B. eisfrei, während die südlichen Häfen von dem um Kap Farvel umschwenkenden Ostgrönländischen Eisstrom blockiert werden. Durch amerikanisches Treibholz ist unzweifelhaft nachgewiesen, daß die Westgrönländische Strömung ein Zweig des Irmingerstroms ist; KRÜMMEL bringt ihn mit dem sekundären Barometerminimum in der Davisstraße und mit dem durch den Labradorstrom bedingten Kompensationsbedürfnis in Verbindung. Auch Dichteunterschiede können dabei mitwirken, wie W E G E M A N N nachgewiesen hat. Zwischen dem Labrador- und dem Westgrönländischen Strom schiebt sich noch eine von N kommende Eistrift ein, und es ist noch nicht recht klar, wie diese zustande kommt. Auch über das Endschicksal des Labradorstroms sind die Ansichten noch geteilt. Ohne Zweifel stößt er bei der Neufundlandbank mit dem Golfstrom zusammen23 und schließt damit den subpolaren Strömungsring; daß er aber hier untertaucht, hält KRÜMMEL mit Grund für unwahrscheinlich; er führt ihn an der Ostküste von Canada weiter nach SW, bis er sich mit dem später zu erwähnenden „kalten Wall" an der Ostküste der Vereinigten Staaten vereinigt. Ist dies richtig, so spielt sein äußerster Ausläufer die Bolle eines Kompensationsstromes im Gefolge des von der Küste wegstrebenden Golfstromes. Betreffs der oberflächlichen Wasserzirkulation im europäischen Nordmeer müssen wir uns vorläufig nur auf eine kurze Schilderung beschränken, weil hier auch das Verhalten der tiefern Schichten in Trage kommt, das erst im nächsten Kapitel erörtert werden kann. Irischer und Irmingerstrom überschreiten den isländischen Bücken zwar zu beiden Seiten von Island, die Hauptmasse des atlantischen Wassers aber benutzt die tiefe Einsenkung zwischen dem FäröerPlateau und dem britischen Schelf und fließt als A t l a n t i s c h e r Stromx parallel mit der norwegischen Küste nach NNO. Sein Gegenstück an der grönländischen Seite ist der aus dem arktischen Becken .kommende und nach S und SW sich bewegende seichte Ostgrönx Die Terminologie ist schwankend. Meist wird der Name der Atlantischen Strömung auch auf die Irische ausgedehnt. Zu vermeiden ist die populäre Bezeichnung Golfstrom für die Irische und Atlantische Strömung.

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Das Meer

l ä n d i s c h e Strom, der den O s t i s l ä n d i s c h e n Polarstrom nach SO entsendet und damit im S den N o r d m e e r r i n g schließt. Dieser Eing entspricht der im N von Island lagernden Barometerdepression, und es wäre demnach auch diese Stromzirkulation in erster Linie ein Werk der Winde; nach der neuesten Darstellung durch HELLANDHANSEN und NANSEN 2 4 geht aber an der Stelle, wo ein ungefähr 2300 m tiefer Rücken die beiden über 3000 m tiefen Nordmeerbecken trennt, ein zweiter Ausläufer vom Ostgrönländischen Strom nach O, der Jan-Mayen-Polarstrom. Es bestehen demnach zwei Nordmeerringe, und es zeigt sich hier, wie ja auch schon am isländischen Bücken, daß auch die Bodengestaltung für die Meereszirkulation nicht gleichgültig ist. Die Atlantische Strömung läßt sich im Sommer bis in die echt arktischen Gewässer hinein verfolgen. Der östliche Stromarm, der sog. Nordkapström, bewegt sich zuerst parallel mit der Murmanküste nach SO und dann nach O und endet im N der Petschorabucht. Ein Ausläufer wendet sich nach Nowaja Semlja, berührt aber deren Westküste nicht, weil sich kalte Oberflächen- und unterseeische Polarströmungen einschieben.25 Von einer Ostströmung längs der sibirischen Küste, die man auch mit dem Atlantischen Strom in Verbindung gebracht hat, hat NANSEN 2 6 auf seiner epochemachenden „Fram"-Expedition nichts bemerkt; und wenn im Spätsommer, wenigstens im September, eine eisfreie Rinne die Schiffahrt vom Jenissei bis zum Kap Tscheljuskin ermöglicht, so verdankt man dies lediglich den großen sibirischen Flüssen. Der Hauptarm der Atlantischen Strömung wendet sich vielmehr nach jener Seite, wo sich die atlantische Tiefsee in das arktische Meer fortsetzt, d. h. westlich von Spitzbergen, wo er im Sommer, wenn auch meist von salzärmerem und daher leichterem Polarwasser überflutet, bis über 80° N hinaus eine eisfreie Rinne schafft. Daß auch diese S p i t z bergenströmung 27 noch mit dem echten Golfstrom in Verbindung steht, beweist der Fund einer Bohne der westindischen Entada gigahbium in 80° 8' N, 17° 40' O. Die äußersten Ausläufer der Atlantischen Strömung werden wir später als Unterstrom wiederfinden. Unzweifelhaft folgt daraus, daß das n ö r d l i c h e E i s m e e r n i c h t bloß m o r p h o l o g i s c h , s o n d e r n auch h y d r o g r a p h i s c h eine D e p e n d e n z des A t l a n t i s c h e n Ozeans ist. Aber auch die P o l a r s t r ö m e stellen eine Verbindung her. Sie finden nur einen einzigen Ausweg: durch die atlantischen Tore zu beiden Seiten von Grönland, und die von ihnen im Sommer mitgeführten Eismassen werden bei der Berührung mit den warmen nordatlantischen Strömungen aufgelöst. Den

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Die Meeresströmungen

L a b r a d o r s t r o m haben wir schon kennen gelernt. Der O s t g r ö n l ä n d i s c h e Strom hat seine Wurzeln tief im innerarktischen Becken. Über dieses breitet sich das von den sibirischen und nordamerikanischen Flüssen herbeigeführte Wasser aus, das wegen seiner geringen Dichte ein höheres Niveau als der Atlantische Ozean einnimmt. Die Polarströme sind also z. T. Gefällsströme, aber auch die Winde haben einen Anteil daran. Ich habe seinerzeit die Hypothese aufgestellt, daß die östliche Hälfte des arktischen Beckens den größten Teil des Jahres hindurch von einem Rücken hohen Luftdruckes durchquert wird, der als Wind- und Strömungsscheide funktioniert und erheblichen jahreszeitlichen Verschiebungen unterworfen ist. 28 Die Framtrift hat diese Auffassung bestätigt; es gibt nordwestlich von den Neusibirischen Inseln eine Zone, wo die Stromrichtung zwischen W und 0 schwankt, westlich von 120° 0 gewinnt aber die Westtrift entschieden die Oberhand. In der Barentssee schiebt sich der polare Bäreninselstrom weit nach SW vor, atlantisches und arktisches Wasser greifen hier fingerförmig ineinander, und an den Grenzen entstehen Wirbel, geradeso wie im Nordmeer. Man muß dabei im Auge behalten, daß die Dichte des Meerwassers von der Temperatur und dem Salzgehalt abhängt. „So hat arktisches Wasser, dessen Salzgehalt durch Zumischung von etwas atlantischem auf 34,7 Promille erhöht ist, bei — 1 0 dieselbe Dichte wie reines atlantisches Wasser von 35,o Promille bei - f 2x/2°» nämlich 1,02795. So kann es kommen, daß die Äste des Atlantischen Stroms unter die Flächen des arktischen Wassers untertauchen, aber auch, weit ins Polarmeer hinein vorgedrungen, wieder inselartig an die Oberfläche hinaufreichen und Warmwasserflecke bilden können, wenn die arktische Decke unter — 1 0 abgekühlt und damit schwerer wird, oder wenn sich dem in der Tiefe bewegten warmen Wasser ein mechanisches Hindernis entgegenstellt" (KRÜMMEL). Wie sich dieser Kampf im Winter gestaltet, ist nur unvollständig bekannt; im Nordmeer scheint die Atlantische Strömung nachzulassen und wird gegen die norwegische Küste verschoben. Immerhin ist sie kräftig genug, um die nordischen Gestade Europas wie mit einem warmen Mantel zu umhüllen. Den Veränderungen von Jahr zu Jahr hat man erst in letzter Zeit Aufmerksamkeit geschenkt, und PETTERSON hat daraus auch die meteorologischen Folgerungen gezogen. 29 NANSEN24 hält es für wahrscheinlich, daß die Temperatur der norwegischen See im Mai die mittlere Temperatur in Norwegen im darauffolgenden Winter bestimmt, und aus seinem Diagramm der Jahre 1901—05 ist ersichtlich, daß die Ernte in Norwegen um so ergiebiger ausfällt, je größer der Unterschied zwischen der Temperatur des Atlantischen SVPAH, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

22

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D a s Meer

Stromes an der Oberfläche und in 200 m Tiefe im Mai ist. In Mittelund Westeuropa wird, wie aus den Untersuchungen von M E I N A R D U S 3 0 und B R E N N E C K E 3 1 hervorgeht, die Witterung im Frühjahr hauptsächlich von der Intensität der nordatlantischen Zirkulation bedingt. Ist diese schwach, so findet sich im Frühjahr wenig Eis bei Neufundland, viel bei Island ein, die Temperatur steht in unseren Gegenden unter der normalen, und die Weizen- und Roggenernten fallen in der Eegel schlecht aus. Eine starke Zirkulation ruft gerade die umgekehrten Erscheinungen hervor. Die Eisverhältnisse bei Island, die als Hauptsymptom des gesamten meteorisch-hydrographischen Zustandes im nordatlantischen Gebiet gelten können, zeigen ein periodisches Verhalten.32 Abgesehen von einer 4—5jährigen Periode, nimmt der Eisreichtum mit der Sonnenfleckenhäufigkeit zu und ist in den trocken-warmen Hälften der B R Ü C K N E R sehen Perioden größer als in den feucht-kühlen. — Unsere bisherigen Betrachtungen können wir in Kürze dahin zusammenfassen, daß die Hauptströmungen in der Weise sich anordnen, daß sie zu beiden Seiten des Äquators S t r e i f e n , und in den übrigen Breiten B i n g e bilden, und daß sie sich somit ähnlich wie die Winde verhalten. Die Stromringe des nordatlantischen Ozeans hängen k e t t e n a r t i g zusammen, das verbindende Glied ist der Golfstrom, der auch an der Irischen und der Atlantischen Strömung teilnimmt. Die übrigen Ozeane. Diese Anordnung finden wir mit einigen Modifikationen, die sich hauptsächlich aus der Lage des Landes u n d der Küstengestaltung ergeben, auch in den übrigen Ozeanen wieder. Ä q u a t o r i a l s t r ö m u n g e n mit jahreszeitlichen Verschiebungen beherrschen auch den P a z i f i s c h e n Ozean zwischen 20° N und 10° S, und eigentümlich ist hier nur die streifenartige Ausbildung des Gegenstroms im Gegensatz zur keilförmigen im Atlantischen Ozean.33 Den schlagendsten Beweis für die Triftnatur dieser Strömungen liefert der I n d i s c h e Ozean, denn nur zur Zeit des NO-Monsuns gelangt das Äquatorialsystem zur vollen Entfaltung, und die ausnahmsweise Lage des Gegenstroms südlich vom Äquator entspricht genau der der Kalmenzone. Im Sommer aber verschwinden Gegenstrom und nördliche Äquatorialströmung mit dem NO-Passat, und der südliche Äquatorialstrom tritt auf die nördliche Hemisphäre hinüber und verwandelt sich hier unter dem Zwang des SW-Monsuns in eine östliche bis nordöstliche Strömung. Von den beiden Armen, in die er sich an der ostafrikanischen Küste teilt, erreicht der nördliche eine sekundliche Geschwindigkeit von 2,8 m, die größte, die man bisher im Ozean beobachtet hat.

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Die Meeresströmungen

Dem s u b t r o p i s c h e n S t r o m r i n g im nordatlantischen Ozean entspricht genau ein ebensolcher in der s ü d a t l a n t i s c h e n Hälfte. Der südliche Arm der Äquatorialströmung fließt nach den Untersuchungen von K R Ü M M E L als B r a s i l s t r o m vom Kap St. Eoque zunächst der Küste von Südamerika entlang, dann immer mehr nach 0 sich entfernend bis 48° S, biegt dann als s ü d a t l a n t i s c h e Y e r b i n d u n g s s t r ö m u n g nach 0 um, um vereint mit gelegentlichen Ausläufern der antarktischen Ostströmung als B e n g u e l a s t r o m in die Äquatorialströmung einzumünden. Zwischen dem Brasilstrom und der Küste bis Rio Janeiro schiebt sich ein Arm der antarktischen Ostströmung, der F a l k l a n d s t r o m ein: ein Gegenstück des Labradorstroms und wie dieser eine Kompensationsströmung.34. Im I n d i s c h e n Ozean fehlt der nördliche Ring wegen Raummangels, um so regelmäßiger ist aber der südliche entwickelt. Der freie Ausläufer der Äquatorialströmung, der A g u l h a s s t r o m , trifft am südafrikanischen Schelf mit der kalten Ostströmung zusammen und verzahnt sich mit ihr in eigentümlicher Weise, so daß das Meer hier aus wechselnden Bändern von kaltem und warmem Wasser besteht. In einem Abstand von 15 km hat man schon Temperaturdifferenzen von 7° angetroffen. Das Gegenstück der Benguelaströmung, die W e s t a u s t r a l i s c h e , unterscheidet sich von jener dadurch, daß sie keinen Zuschuß vom antarktischen Oststrom empfängt. Im P a z i fischen Ozean schmiegt sich der südliche subtropische Stromring eng an die Windverteilung an, indem er sich in einen Doppelring auflöst; die O s t a u s t r a l i s c h e freie Windströmung geht von dem westlichen, der P e r u a n i s c h e Kompensationsstrom von dem östlichen Ring aus. Im nördlichen Ozean sind der K u r o s c h i o , der n o r d p a z i f i s c h e Y e r b i n d u n g s s t r o m und der Californische Strom35 die Glieder des subtropischen Ringes. Der Kuroschio ist der pazifische Golfstrom, wenn er auch seinem atlantischen Genossen an Mächtigkeit nachsteht. Die asiatischen Randmeere nötigen ihn zur Zersplitterung; er umspült Pormosa, die Liu-Kiu-Inseln und Japan, wird aber von der Kontinentalküste durch die kalte nach S ziehende Amur-Li man-Strömung und durch eine in gleicher Richtung sich bewegende, kühle Strömung aus dem Gelben Meer ferngehalten. Diese letztern Strömungen fließen also im Sommer gegen den Wind und mögen wohl zum Ausgleich von Dichteunterschieden dienen. Das gleiche gilt auch von der Sachalinströmung an der Ostküste dieser Insel. Für die Entwicklung eines s u b p o l a r e n Stromrings bleibt im nordpazifischen Ozean wenig Raum. Es fehlt die freie Verbindung mit dem arktischen Becken. Die Kamtschatka-Strömung, die 22*

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Das Meer

als ein Ausläufer des Kuroschio annähernd der Atlantischen entspricht, existiert nur im Sommer und ist auch in dieser Jahreszeit schwach und veränderlich; im Winter wird sie durch die kalte, aus dem Beringmeer kommende K u r i l e n s t r ö m u n g ersetzt.36 Echte Polarströme fehlen. Ganz eigenartig sind die Stromverhältnisse im zirkumterranen Südmeer. Wie hier ein Bing von Westwinden die ganze Erde umspannt, so auch -eine z u s a m m e n h ä n g e n d e O s t s t r ö m u n g , die nur an der südchilenischen Küste und durch Neuseeland zu Teilungen gezwungen wird. Nur insofern unterscheiden sich Wind und Strom, als bei jenem die südliche, bei diesem die nördliche Komponente vorherrscht, aber dieser Unterschied kann auch auf Rechnung der Eotationsablenkung gesetzt werden. Daß hier aber der Wind nicht allein als Stromerzeuger in Frage kommt, schließt K R Ü M M E L daraus, daß die jährliche Periode der Stromgeschwindigkeit den entgegengesetzten Verlauf nimmt, wie die der Windstärke. Auch ist ein Zusammenhang mit den Strömungen der höheren antarktischen Breiten unzweifelhaft, sonst könnten nicht die Eisberge soweit nach Norden vordringen. Wir werden auf diesen Punkt noch einmal zurückkommen, als Schlußergebnis unserer Umschau können wir aber schon jetzt feststellen, daß i n n e r h a l b der Zone zwischen u n g e f ä h r 48° N und 40° S W i n d s t r ö m u n g e n nahezu allein h e r r s c h e n , d a ß aber in höheren B r e i t e n wohl auch a n d e r e U r s a c h e n z. T. b e d i n g e n d , z. T. modifizierend m i t w i r k e n . Das Aultriebwasser.87 Daß polares Wasser aus dem antarktischen Ozean längs der Westküsten der Pestländer bis in die äquatoriale Zone gelangt, ist eine traditionelle Vorstellung, die auf allen Strömungskarten Ausdruck findet. Allerdings sind, wie die Isothermen der Meeresoberfläche zeigen (vgl. z. B. Fig. 80 auf S. 844), innerhalb des tropischen Stromwirbels die Ostseiten kälter als die Westseiten, aber dies gilt auch für die nördliche Hemisphäre, obwohl wir doch bestimmt wissen, daß weder der Canarische noch der Californische Strom vom Pol kommen. Sie sind die Fortsetzungen der relativ warmen östlichen Verbindungsströme, verändern aber ihren thermischen Charakter, sobald sie sich aus höheren in niedere Breiten bewegen, insofern als sie dann im Vergleich zu ihrer Umgebung als kühl erscheinen. Groß kann aber dieser Unterschied nicht sein, weil die Ströme sich langsam bewegen und dadurch Zeit gewinnen, sich den neuen Wärmeverhältnissen anzupassen. Auch der P e r u und der B e n g u e l a s t r o m stehen mit dem passatischen Stromsystem in Verbindung; der erstere nimmt aber wohl auch Wasser aus der antarktischen Osttrift auf, sonst könnte der Salzgehalt in den süd-

D i e Meeresströmungen

341

chilenischen Gewässern nicht ebenso gering sein wie auf der andern Seite Südamerikas, im Bereich des polaren Falklandstromes. Dagegen zeichnet sich die Benguelaströmung an der Westküste Südafrikas durch hohen Salzgehalt aus (35—36 Promille), und es ist daher anzunehmen, daß sich ihr, wenn überhaupt, so doch nur wenig antarktisches Wasser beimischt (vgl. Fig. 61 auf S. 287). Es gibt aber für die Westküsten zwischen 40 0 N und S eine viel wirksamere Kältequelle: das a u f s t e i g e n d e Tiefenwasser. Es ist ein allgemeines Gesetz, daß im Rücken des Windes Wasser aus der Tiefe aufsteigt, um das vom Wind weggetriebene Wasser zu ersetzen. In der Passatzone liegen die kontinentalen Westküsten auf der Rückseite; eine Kompensation findet nicht nur oberflächlich von den Seiten her statt, sondern auch von unten. So leicht verständlich auch dieser Vorgang ist, so wenig wurde er beachtet, obwohl W I T T E schon 1 8 7 1 und DINKLAGE 1 8 7 5 darauf aufmerksam gemacht hatten. Vollgültige Beweise brachten erst die Beobachtungen an Uferstellen mit zeitweise ablandigen Winden, wie wir solche in den letzten Jahren an der afrikanischen Ostküste kennen gelernt haben. Zur Zeit des Südwestmonsuns haben hier weite Küstenstrecken auffallend kaltes Wasser, wie zwischen Warschekh und dem Kap Guardafui, im N und 0 der Insel Sokotra und an ein paar Stellen der arabischen Südküste. Bei Nordostmonsun verschwinden diese kalten Zonen, aber im Golf von Aden, wo die Strömung nach W und NW geht, erscheint eine neue zwischen Kap Guardafui und Bandar Alula. An polares Wasser ist in allen diesen Fällen natürlich nicht zu denken. Eine kalte Küstenzone zeichnet die Ostseiten aller Passatmeere aus, mit einziger Ausnahme der westaustralischen. KRÜMMEL erklärt sie durch die geringe meridionale Ausdehnung dieses Festlandes, die das fortgeführte Meerwasser durch eine Strömung von N her zu ersetzen gestattet. An der californischen Küste gelangt das Auftriebwasser nur im Sommer zur vollen Entwicklung, weil, wie THOKADE 3 5 gezeigt hat, die Strömung nur in dieser Jahreszeit eine scharfe ablandige Richtung einschlägt. In diese Kategorie gehört auch der „kalte Wall" zwischen dem Golfstrom und der Ostküste der Vereinigten Staaten, wenn er auch vielleicht mit dem Labradorstrom in Verbindung steht. Selbst abseits von den Küsten treten solche Kaltwasserflecke auf, wenn die Trift besonders kräftig entwickelt ist; im Pazifischen Ozean westlich von den Galapagos ist dies eine so regelmäßige Erscheinung, daß sie sogar auf den Isothermenkarten der Meeresoberfläche zum Ausdruck kommt. Wahrscheinlich sind auch die rätselhaften S t r o m k a b b e l u n g e n , heftige

342

Das Meer

und geräuschvolle, kurzwellige Wasserbewegungen, auf Aufsteigen von Tiefenwasser zurückzuführen. In seinen klimatischen und sonstigen Eigenschaften unterscheidet sich das kalte Auftriebwasser durchaus nicht von kalten Oberflächenströmungen. E s erzeugt ebenfalls ein rauhes, wenn auch ziemlich gleichmäßiges Küstenklima, indem es besonders die Sommertemperatur stark herabsetzt; es hüllt sich in dichte Nebel, während es gleichzeitig die Eegenbildung hindert. Wie alles kühlere Meerwasser, beherbergt es auch eine ungeheure Planktonfülle, die eine reiche Fischfauna ernährt. Das „Dunkelmeer" an der afrikanischen Nordwestküste ist wahrscheinlich ein nicht minder ergiebiger Fischereigrund wie die Neufundlandbank oder das Gebiet der Falklandströmung. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 G. SCHOTT, Weltkarte zur Übersieht der Meeresströmungen, 3. Aufl., Berlin 1909; einzige Wandkarte, die speziell diesem Zwecke gewidmet ist. — 2 MUKBAY-HJORT zit. S. 279, Anm. 1. — 3 Ebenda und nach dänischen Untersuchungen G. BRAUN in PETERMANN s Mitteilungen 1910, II, S. 74. — * L. E. DINKLAGE, Die Oberflächenströmungen im südwestlichen Teil der Ostsee, in den Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1888. — 6 R . WxTTmG, ebenda 1909, S. 193. — 8 V. W. EKMAN, Zur Theorie der Meeresströmungen, ebenda 1906. — 7 RUDZKI zit. S. 59, Anm. 1; O. E. SCHIÖTZ in den Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie 1908, S. 4 2 9 ; H . MOHN e b e n d a , S . 4 4 7 ; F . M.< EXNER e b e n d a 1912, S. 226. —

8

G. SCHOTT, Die Flaschenposten der Deutschen Seewarte bis Ende 1896, im Arohiv der Deutschen Seewarte 1897, Bd. XX. — » G. SCHOTT zit. S. 305. — 14 In den Annalen der Hydrographie usw., 1905, S. 314. — 11 Das Hydrographie Office of the Admirality in London gab bisher folgende detaillierte Kartenwerke heraus: Monthly Current Charts for the Indian Ocean, 1896; Monthly Current Charts for the Atlantic Ocean, 1897; Quarterly Current Charts for the Pacific Ocean, 1897. Für den Indischen Ozean s. die vom niederländischen meteorologischen Institut herausgegebenen Monatskarten unter dem Titel „Waarnemingen in den Indischen Ocean", 1889ff. — 12 H. MOHN, zit. S. 294. Nach dieser Methode haben R. ENGELHARDT die Strömungen der Ostsee (Archiv der Seewarte Bd. XXII, 1899), G. WEGEMANN die Oberflächenströmungen des nordatlantischen Ozeans nördlich von 50° N B (ebenda), CASTENS die Strömungen des Atlantischen Ozeans (Kiel 1905) und W. WISSEMANN die Oberflächenströmungen des Schwarzen Meeres (Annalen d. Hydrographie, 1906) bearbeitet. — 13 V. BJERKNES, Über einen hydrodynamischen Fundamentalsatz und seine Anwendung auf die Meohanik der Atmosphäre und des Weltmeeres, in den Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar, 1898, Bd. XXXI. BJERKNES und J. W. SANDSTRÖM, Über die Darstellung des hydrographischen Beobachtungsmaterials durch Schnitte, die als Grundlage der theoretischen Diskussion der Meereszirkulationen und ihrer Ursachen dienen können (in P. T. CLEVE, G. EKMAN und O. PETTERSSON, Les variations annuelles de l'eau

de surface de l'Océan Atlantique; Göteborg 1901). — 14 J. W. SANDSTRÖM und B. HELLAND-HANSEN, Über die Berechnung von Meeresströmungen ; Bergen 1903 (im Report on Norwegian Fishery- and Marine-Investigations, Bd. II). — 16 Eine gute Ubersicht über die ältere Geschichte gibt A. PAHDE, Die theoretischen Ansichten über die Entstehung der Meeresströmungen, im Jahresbericht des

Die Temperaturverteilung im Wasser

343

Realgymnasiums zu Krefeld, 1888. — 16 K. ZÖPPRITZ, Zur Theorie der Meeresströmungen, in den Annalen der Physik, 1878, Bd. III. — 17 F. NANSEN, Die Ursaohen der Meeresströmungen, in PETEBMAUNS Mitteilungen, 1905. — 18 J . W. SANDSTRÖM, Dynamische Versuche mit Meerwasser, in den Annalen für Hydrographie usw. 1908. — 1 8 J. E. PILLSBURY, The Gulf Stream, im Report der U. S. Coast and Geodetic Survey für 1889—90; Washington 1892. Eine wichtige Ergänzung bietet G. SCHOTT, Salzgehalt und Dichte der Meeresoberfläche in den westindischen Gewässern, in PETEBMANNS Mitteilungen 1908. — 20 J. S. SOLEY in den Annalen der Hydrographie usw. 1907, S. 84. •— 21 O. KRÜMMEL, Die nordatlantische Sargassosee, in PETERMANNS Mitteilungen, 1891. — 22 L. MECKING, Die Eistrift aus dem Bereich der Baffinsbai, Berlin 1906. —• 23 G. SCHOTT, Die Gewässer der Bank von Neufundland, in PETERMANNS Mitteilungen, 1897. — 24 B. HELLAND-HANSEN U. F . NANSEN, The Norwegian Sea, Kristiania 1909. — 25 L. BREITFUSS, Ozeanographische Studien über das Barentsmeer, in PETEBMANNS Mitteilungen, 1904. N. KNIPOWITSCH, Hydrologische Untersuchungen im Europäischen Eismeer, in den Annalen der Hydrographie usw., 1905. F. NANSEN, Northern Waters, Kristiania 1906 (Videnskabs-Selskabets skrifter, Math.-naturw. Kl. 1906, Nr. 3). — 2 6 F . NANSEN im 3. Bde. von The Norwegian North Polar Expedition, 1893—96. Scientific Results, London 1902. — 27 B. H E L L A N D - H A N S E N und F . NANSEN, The Sea West of Spitzbergen, Kristiania 1912. — 28 A. SUPAN, Die arktische Windscheide, in PETEBMANNS Mitteilungen, 1891. •—• 2 9 0 . PETTERSSON, Über die Beziehungen zwischen hydrographischen und meteorologischen Phänomenen, in der Meteorologischen Zeitschrift, 1896. — 30 W- MEINARDUS, Der Zusammenhang des Winterklimas in Mittel- und Nordwesteuropa mit dem Golfstrom, in der Berliner Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde, 1898; Über Schwankungen der nordatlantischen Zirkulation und damit zusammenhängende Erscheinungen, in der Meteorologischen Zeitschrift, 1905. — 3 1 W. BRENNECKE, Beziehungen zwischen der Luftdruckverteilung und den Eisverhältnissen des Ostgrönländisohen Meeres, in den Annalen der Hydrographie usw., 1904. — 32 W. MEINARDUS, Periodische Schwankungen der Eistrift bei Island; ebenda, 1906. — 3 3 C. Pu ÜB, Oberflächentemperatur und Strömungsverhältnisse des Äquatorialgürtels des Stillen Ozeans, im Archiv der Deutschen Seewarte, Bd. XVIII, 1896. — 34 J . KLAEHN, Über die Meeresströmungen zwischen K a p Horn und der Laplata-Mündung ; in den Annalen der Hydrographie usw., 1911. — 36 H. THORADE in den Annalen der Hydrographie usw. 1909, S. 17 und 63. — 36 B. SCHULZ, Die Strömungen und die Temperaturverhältnisse des Stillen Ozeans n. von 40° N; ebenda 1911. — 37 A. PUFF, Das kalte Auftriebwasser; Marburg 1890.

Die Temperaturverteilung im Wasser. Die Oberflächentemperatur des Meeres.1 Die Oberflächentemperatur des Meerwassers ist im allgemeinen etwas höher als die der untersten Luftschichten, und zwar über warmen Strömungen stets und im Winter auch meist über kalten. 2x In einzelnen Tagesx Als Mittel der Differenz Luft minus Wasser aus je vier Beispielen können angeführt werden: Winter Frühling Sommer Herbst Jahr Warme Strömungen - 2 , i ° -0,9° -0,3° -1,7° -1,3° Kalte „ -0,4 +0,3 +0,6 +0,i +0,05

344

Das Meer

und Jahreszeiten kann dieser Unterschied ziemlich beträchtlich werden, weil die Wassertemperatur viel geringeren Schwankungen unterworfen ist als die Lufttemperatur; im Jahresdurchschnitt ist er aber doch gering, wie bei der innigen Berührung von Luft und Wasser und bei der großen Wärmekapazität des letzteren nicht anders zu erwarten ist. Genügt doch die Temperaturerniedrigung eines cbm Wassers um 1 um die Temperatur von 3000 cbm Luft um 1 0 zu erhöhen.* Die Luftisothermen haben daher überall das Bestreben sich möglichst eng den Wasserisothermen anzuschließen; die letzteren

Fig.

80.

Isothermen der Oberfläche de3 Atlantischen Ozeans nach und KBÜMMEI,. Die punktierten Flächen sind anomal kalt.

KÖPPEN

hängen aber, außer von der geographischen Breite, auch von der horizontalen und vertikalen Wasserzirkulation ab (vgl. Fig. 80). Daher ist zwischen ungefähr 40° N und 40° S das Meer im Osten kälter und jenseits dieser Parallelen wärmer im Westen. Die Mächtigkeit der Atlantischen Strömung verrät sich durch die weit nach Norden geschwungenen Isothermenkurven, und das Zusammenrücken der Wärmelinien an der Neufundlandbank ist ein Werk der Labradorströmung. Für alle Ozeane gilt das Gesetz, daß die nördlichen Partien wärmer sind als die entsprechenden südX Vgl. S. 87.

345

Die Temperaturverteilung im Wasser

liehen.x Dieser Gegensatz ist in letzter Linie eine Folge der stärkeren Entwicklung des Südostpassates. Die südliche Äquatorialströmung, die im Atlantischen und im Großen Ozean beständig, im Indischen aber nur zur Zeit des Südwestmonsuns den Äquator überschreitet, führt unserer Hemisphäre eine Menge erwärmten Wassers zu, und dieses ernährt wieder die mächtigen warmen Ströme der nördlicheren Breiten. Die Ozeane der südlichen gemäßigten Zone erhalten dagegen nicht nur weniger Tropenwasser, sondern stehen überdies noch mit dem Eismeer in Verbindung. Die jährüche Schwankung der marinen Oberflächentemperatur 3 bewegt sich wegen der hohen spezifischen Wärme des Wassers * x innerhalb beträchtlich engerer Grenzen als die der Lufttemperatur. In den englischen Schiffsjournalen fand Sir J O H N M U R R A Y im offenen Ozeane als Extreme —3,3° und 32,2°, ja selbst wenn wir die Nebenmeere, wo ein Maximum von 35,6° verzeichnet ist, berücksichtigen, steigt die absolute Schwankung nur auf 39°. Man vergleiche damit die absolute Schwankung der Lufttemperatur, die nahezu 100° erreicht! Verschiedene Gesetze beherrschen auch die geographische Verteilung der Schwankung der Luft- und der Schwankung der Meerestemperatur. Während die erstere auf dem Meer vom Äquator gegen die Pole zunimmt, steigt die letztere nur bis ungefähr 40 °B. und nimmt dann polwärts wieder ab; doch muß die Frage, ob in den höheren Breiten nicht abermals eine Steigerung erfolgt, noch x

Mittlere Oberflächen tempera tur nach KRÜMMEL:

Zonen 90—80° 80—70 70—60 60—50 50—40 40—30 30—20 20—10 10— 0

Atlantischer Ozean N S

Indischer Ozean N S

Großer Ozean N S





. —

4,3° 8,9 12,9 20,3 23,9 25,6 26,8

20,1 16,9

-1,7° -1,3 1,9 9,5 17,1

Ganzes Weltmeer N S

_

-1,7°

-

21,2

— — — 26,10

-1,7° -1,5

23,2 25,7 14,1

27,2 27,8 27,5

8,7 17,0 22,5 25,9 27,4 15,3

17,0

1,6



5,7° 10,o

18,6

-1,7° -1,3 5,0

11,2

17,0 21,5 25,1

23,4 26,4 27,2

26,0

22,2

16,8 19,1

-l,o

-1,7° "1,4 3,1 9,8 17,0 21,7 25,1 26,5

3,1 6,1 11,0 18,4 23,7 26,5 27,3 19,2

16,0

17,4

* x Über den Begriff der spezifischen Wärme s. S. 87. Sie beträgt: Wasser Luft Salzgehalt, Promille 0 13 26 30 — Spez. Wärme . . 1,000 0,963 0,944 0,926 0,237

346

Das Meer

offen gelassen werden. Die verhältnismäßig große Schwankung in den Roßbreiten schreibt SCHOTT der geringen Bewölkung und der schwachen Luftbewegung zu, die den jährlichen Wechsel der Sonnenstrahlung zur vollen Geltung gelangen läßt. Die Maxima der Schwankung finden wir einerseits dort, wo warme und kalte Strömungen zusammentreffen, anderseits in der Nähe des Pestlandes und daher auch in den Nebenmeeren. Für die maritime Temperaturverteilung sind die Landwinde ein ebenso wichtiger Faktor wie die Seewinde für das Landklima, und am gleichmäßigsten hält sich, abgesehen von der Äquatorialzone, die Meerestemperatur das ganze Jahr hindurch dort, wo der kontinentale Einfluß völlig aufhört, nämlich in den mittleren südlichen Breiten. Legt man die Mitteltemperatur des ganzen Weltmeeres der Beurteilung zugrunde, so ergibt sich eine zonale Dreiteilung, und jedem der drei Ozeane kommt in einer Zone das Maximum der positiven, in einer andern das Maximum der negativen Zone zu. Nördlich von 3 0 ° N ist der Atlantische Ozean zu warm; KRÜMMEL'3 Isanomalenkarte zeigt im Bereich des Golfstroms und der Irischen und der Atlantischen Strömung die höchsten Werte der positiven Anomalie, die überhaupt auf dem Meer vorkommen. Zwischen 30° N und 30° S, also in der Tropenzone, ist dagegen der Atlantische Ozean relativ am kältesten und der Indische am wärmsten. Südlich von 30° S fällt das positive Maximum in den großen und das negative in den Indischen Ozean, wahrscheinlich eine Folge davon, daß die Antarktika auf der indischen Seite am weitesten und geschlossensten nach N vordringt, und die Produktion von Eisbergen hier viel beträchtlicher ist, als auf der pazifischen Seite. Tiefentemperatur in Süßwasserseen.4 Die Lufthülle empfängt ihre Wärme hauptsächlich von unten, und die Temperatur nimmt daher nach der Höhe ab; die Wasserhülle empfängt ihre Wärme von oben, und die Temperatur nimmt daher nach der Tiefe ab. In derselben Richtung vermindert sich auch ihre Schwankung; die tägliche die in unsern Breiten selbst an der Oberfläche der Seen 2° nicht überstiegt, sinkt nach H A N N schon in einer Tiefe von 5 m auf 0,i°, während die jährliche erst in 100—200 m Tiefe nahezu erlischt. Völlig gleichmäßig ist die Temperatur auch in größeren Tiefen nicht; im Genfer See (310 m tief) schwankt sie selbst am Boden noch um ein paar Zehntelgrade innerhalb eines Jahres, und in zwölf Jahren betrug der Unterschied der Extreme sogar 1,4°. Nach FOREL sind es hauptsächlich die trüben Gewässer der Zuflüsse, die infolge größerer Dichte zu Boden sinken und ihre höhere Temperatur den Tiefen des Sees mitteilen. Bei der Wärmezufuhr in die Tiefen der S ü ß w a s s e r s e e n kommt

347

Die Temperaturverteilung im Wasser

für kurze Zeiträume Leitung nicht in Betracht. Die Sonnenstrahlen durchdringen allerdings das Wasser, und im Sommer läßt sich ihre Wirkung innerhalb eines Tages noch bis ungefähr 20 m Tiefe nachweisen, aber auch sie erwärmen direkt hauptsächlich nur die Oberflächenschicht, und auch hier wird fast ein Viertel ihrer Wärmezufuhr zur Verdunstung verbraucht. 5 Die dritte Wärmequelle bilden mechanische Mischungen durch Seegang, Konvektions- und Windströmungen, und ihnen ist es zuzuschreiben, daß die Temperatur nicht gleichmäßig mit der Tiefe abnimmt. Längere regelmäßige Beobachtungen, die sich über 22 Monate (1903—1905) erstrecken, besitzen wir nur vom Loch Neß im caledonischen Graben Schottlands. 6x Sie sind in Fig. 81 zu einem Isothermenbild verarbeitet, aus dem zunächst hervorgeht, daß der See im Winter nahezu gleichmäßig warm (hoK «ä motherm) ist, uncl m S üb af I»9 S ö 4 I I 13 ein gleiches Verhalten, 7°8 9°iO°lt° 12° 13° l l ' t o V 8° 7 " g° wenn auch für kürzere Zeit, zeigen viele Seen unserer Breiten. Mit steigender Sonne beginnt sich aus der Homothermität eine Temperaturschichtung herauszubilden. Es entstehen zwei Schichten, Fig. 81. Thermoiaoplethen des Loch Neß. in der oberen durchstrahlten Schicht nimmt die Temperatur rasch nach der Tiefe ab, die untere, weitaus mächtigere, bleibt homotherm. Nachts entwickelt sich in der oberen Schicht eine Konvektionsströmung, das erkaltete Oberflächenwasser sinkt unter, aber nur so weit, bis es eine Schicht von gleicher Temperatur und Dichte trifft, und das Unterwasser, das seine Tagestemperatur noch bewahrt hat, steigt auf. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis die ganze Konc

x Monatsmittel, Mai und Juni nur einjährig. Luft Tiefe 0,o m 15,2 30,5 45,7 61,o

Jan. Febr. März 4,3° 3,o°* 4,4° 5,9 5,9 5,9 5,9 5,8

5,5 5,4 5,4 5,4 5,3

5,3* 5,2* 5,2*

5,i* 5,i*

April (Mai) (Juni) Juli 6,4° 8,8° 12,3° 13,3°

Aug. 12,7°

Sept. 11,7°

Okt. Nov. 8,4° 5 , i °

6,6 5,4 5,3 5,3 5,3

12,7 11,1 9,9 8,6 7,6

11,5 11,2 10,6 9,1 7,7

9.7 9,5 9,3 8.8 7,8

6,4 6,0 5,9 5,8 5,7

9,2 8,0 7,4 6,7 6,2

11,7 10,3 9.2 8,1 7.3

Dez. 3,o(

8,1 8,1 8,1

6,6 6,6 6,6

7,9 7,6

6,6 6,6

348

Das Meer

vektionsschicht durch Mischung eine ungefähr gleiche Temperatur angenommen hat. So spaltet sich die obere Schicht, von der wir gesprochen haben, und aus der Zweischichtung entwickelt sich eine Dreischichtung : die oberste oder die Konvektionsschicht ist nachts nahezu homotherm, während bei Tage vertikale Temperaturabnahme herrscht; die mittlere oder Gefällsschicht, die bis zur unteren Grenze intensiverer Durchstrahlung reicht, ist durch permanente Temperaturabnahme ausgezeichnet ; die untere Schicht verharrt im Zustand annähernder Homothermität. Daß ihre Tiefengrenzen sich verändern, liegt auf der Hand. * Innerhalb oder an der unteren Seite der Gefällsschicht entwickelt sich eine Schicht stärkster Temperaturabnahme, die S p r u n g s c h i c h t , wie sie ihr Entdecker, E D . B I C H T E R , nannte. x x Ihre Entstehungsgeschichte ist noch nicht völlig aufgeklärt. Die Konvektion hat keinen unmittelbaren Anteil daran, wie MERZ' nachgewiesen hat. Er schreibt sie einerseits der allmählichen Summierung der Sonnenstrahlung an der unteren Grenze der Gefällsschicht, anderseits der Mischung der Gewässer bei heftigem Seegang zu. Letzterer Vorgang kann bei unseren Alpenseen jedenfalls nicht in Betracht kommen. Ist sie aber einmal auch nur andeutungsweise vorhanden, so arbeiten Windströmungen an ihrer Verschärfung weiter, besonders in Seen, deren ausgesprochene Längsachse mit der Hauptrichtung der x Ein Beispiel vom Weißensee in Kärnten nach K. Mitteilungen 1892, S. 153); 2. Sept. 1891 3. Sept. ilele l h p. m. 8 h a. m.

GRISSINGER

(PETER-

MANNS

O-

20,7°

3. Sept. 2 h p. m.

18,4°

21,5°

6 18,2 18,0 18,3 14 7,i 7,o 6,7 50 4,4 4,4 4,4 Darnach berechnet sich die Temperaturabnahme auf 1 m: Konvektionsschicht (0—6 m) Gefällsschicht (6—14 m) Homotherme Schicht (14—50 m)

. . .

l h p. 0,42° 1,39 0,07

8 h p. 0,07° 1,38 0,07

2 h p. 0,53° 1,45 0,06

x x Die genaue Lage der Sprungschicht kann nur durch Messungen in kurzen Abständen festgestellt werden. Selbst solche von 1 m sind noch zu groß. Das ersieht man aus der Beobachtung E D . R I C H T E R S im Wörther See am 17. Sept. 1890, mittags: Tiefe m . . . . 0 Temperatur . . . 17,8°

10 17,5°

11 15,2°

12 10,7°

15 8,0°

20 6,8°

Die genaueren Messungen in Abständen von 20 cm zeigten, daß nicht die ganze Schicht zwischen 10 und 11 m Tiefe der Sprungschicht angehört, denn in 10,8 m betrug die Temperatur noch 17,4°.

349

Die Temperaturverteilung im Wasser

Winde übereinstimmt. Das warme Oberwasser wird vom Wind nach dem leewärts gelegenen Ufer getrieben, staut sich hier und wird in die Tiefe gepreßt; eine in entgegengesetzter Eichtling verlaufende Tiefenströmung führt das Wasser wieder nach der Luvseite zurück und steigt hier in die Höhe. Dadurch erhalten die Tiefenisothermen eine Neigung nach Lee, auch die Sprungschicht. * Die geschlossene Zirkulation würde jedoch nur dann bis zum Boden des Sees reichen, wenn das Wasser hömotherm wäre. Die Sprungschicht (ss in Fig. 82) scheidet es aber in zwei Körper von verschiedener Temperatur und Dichte, und schafft damit Eeibungswiderstände, die eine gleichmäßige Vermischung und damit einen Wärmeausgleich innerhalb der ganzen Wassersäule verhindern.9 Vielmehr entstehen zwei entgegengesetzte Zirkulationen, wie es Fig. 82 darstellt; die untere, bedeutend schwächere, wird dadurch hervorgerufen, daß der Tiefenstrom der Oberschicht das unten benachbarte Wasser mit sich fortzuschleppen bemüht ist. Wärmemischung findet also nur oberhalb der SprungMßtf 1 • l I i i * schicht statt, und der thermisehe Gegensatz zur Unterschicht wird dadurch verschärft. Nach denBeobachtungen von WATSON und WEDDERBURN 1 0 am Loch Neß erlischt der Einfluß des Fig. 82. Windes auch dann nicht sogleich, wenn er schon abgeflaut ist, vorausgesetzt, daß die Sprungschicht kräftig entwickelt ist. In deren Umgebung führen die Isothermen, ganz unabhängig von dem Verlauf der Isothermen in den oberen Wasserschichten, eine eigentümliche Schaukelbewegung aus; sie neigen sich nach dem SW-Ende des langgestreckten Sees, dann nach dem x Ein Beispiel bieten die Messungen MURRAYS® im Loch Lochy, der, von NO nach SW sich erstreckend, den südwestlichen Teil des caledonischen Grabens erfüllt:

7. September 1887 Tiefe

m

Nähe des SW-Ende?

Mitte

9. September 1887

Nähe des NO-Endes

Wind -12,9» 12,8

12,8

850

Das Meer

NO-Ende, und kehren endlich wieder in ihre frühere Lage zurück. In einer bestimmten Tiefe tritt also gleichzeitig mit dem Temperaturmaximum an dem einen Ende ein Temperaturminimum am andern Ende auf, und die Amplitude wird um so kleiner, je mehr man sich der Mitte des Sees nähert. Solche Oszillationen, die man zutreffend t h e r m i s c h e Seiches genannt hat, können sich mehrmals wiederholen; ihre Periode ist um so größer, je tiefer die Sprungschicht liegt, und schwankt nach den Berechnungen zwischen 2V* und Tagen. Nach ihren Wärmeverhältnissen unterscheidet F O R E L tropische, gemäßigte und polare Seen. Diese Bezeichnungsweise kann irreführen. Zum tropischen Typus gehört z. B. der Genfer See, zum polaren der Baikalsee, und der gemäßigte Typus kommt auch in den Tropen in beträchtlichen Seehöhen und in der polaren Zone (z. B. der Enaresee in Lappland) vor. Wir sprechen daher besser von warmen, gemäßigt e n und k a l t e n Seen. Die geographische Lage ist nicht allein maßgebend, wie H A L B F A S S 11 betont hat, sondern auch die Gestaltung des Seebeckens. Ob seiner weiteren Schlußfolgerung, daß unter sonst gleichen Verhältnissen die Mitteltemperatur der Seen mit der geographischen Breite und die Tiefentemperatur mit der Meereshöhe des Seebodens abnimmt, gesetzmäßige Gültigkeit zukommt, müssen erst weitere Untersuchungen lehren. In den warmen Seen nimmt die Temperatur das ganze Jahr mit der Tiefe ab; sie sind — nach F O R E L S Ausdruck — durch regelmäßige Wärmeschichtung* ausgezeichnet. Am schärfsten ist diese Schichtung in der warmen, am schwächsten in der kalten Jahreszeit ausgeprägt, die tieferen Schichten erreichen ihr Temperaturmaximum erst im Herbst, also zu einer Zeit, da die oberen Schichten bereits zu erkalten beginnen (vgl. die Tabelle S. 347, Fußnote). Die tiefste Temperatur kann niemals unter den Wärmegrad sinken, bei dem das Süßwasser seine größte Dichte erreicht, d. h. unter 8 biB 4° je nach der Tiefe des Sees. In der Tat ist ungefähr 4° die Tiefenx KBUMMEL bat folgende Terminologie empfohlen: Homotherm: gleichmäßige Temperatur, Heterotherm: ungleichmäßige Temperatur, und zwar: anotherm: Temperatur nach der Tiefe abnehmend, katotherm: Temperatur nach der Tiefe zunehmend, mesotherm: kalt, warm, kalt, dichotherm: warm, kalt, warm, poikilotherm: unregelmäßige Abwechslung verschieden temperierter Schichten. Analoge Benennungen lassen sich auch für die vertikale Verteilung des ¿Salzgehaltes anwenden, z. B. homohalin usw.

351

Die Temperaturverteilung im Wasser

temperatur der meisten unserer großen Alpenseen, vorausgesetzt, daß nicht warme Quellen auf dem Grund entspringen. Manchmal wurde das Bodenwasser etwas wärmer gefunden, als die benachbarte Schicht: eine Erscheinung, die — wenn sie nicht auf einem Instrumentalfehler beruht 12 — noch nicht aufgeklärt ist, aber jedenfalls nicht dem Einfluß der Erdwärme zugeschrieben werden darf. Die g e m ä ß i g t e n Seen haben nur im Sommer regelmäßige, im Winter aber v e r k e h r t e Wärmeschichtung, d. h. ihre Temperatur nimmt mit der Tiefe zu. Im Moment des Überganges hat die ganze Wassersäule ungefähr 4°. x Werden die oberflächlichen Schichten kälter, so sinken sie nicht mehr unter. Die Temperatur der tieferen Schichten erniedrigt sich nur durch Ausstrahlung; sie nimmt nach der Tiefe zu, bis die konstante Schicht von ungefähr 4° erreicht i s t . x x Die Eisbildung13 beginnt daher stets an der Oberfläche* * * und schreitet langsam nach unten fort. Aber niemals können unsere tieferen Landseen bis auf den Grund gefrieren, und so kann ihr organisches Leben auch den Winter überdauern. In den k a l t e n Seen herrscht das ganze Jahr hindurch verkehrte Wärmemischung, die Oberflächentemperatur ist daher stets unter 4°. Namentlich für die Seen von gemäßigtem Typus ist nach BRÜCKNERS' 14 Untersuchungen auch die Größe des Abflusses ein wichtiger Faktor. Der Abfluß entführt Oberflächenwasser, das im Sommer durch kälteres, im Winter durch wärmeres Tiefenwasser ersetzt wird. Je größer also der Abfluß, desto geringeren jahreszeitlichen Schwankungen ist die Oberflächentemperatur ausgesetzt. Tiefentemperaturen im Salzwasser. In zwei Punkten unterscheidet sich hinsichtlich seines thermischen Verhaltens das Salzwasser von dem Süßwasser. Mit steigendem Salzgehalt verschiebt sich nämlich der Gefrierpunkt und das Dichtigkeitsmaximum x

Dieser Fall ist tatsächlich einmal von HALBFASS im pommerischen Dratzigsee (am 1. Januar 1901) beobachtet worden. x x Die Temperaturverteilung im Züricher See war am 25. Januar 1880 nach FÖBEL folgende: Tiefe Temperatur . .

0 0,2°

20 2,9°

40 3,5°

60 3,7°

80 3,8°

100 3,9°

120 4,o°

133 4,o°

x x x Bisher hatte man neben dem Eis immer Wasser mit positiver Temperatur beobachtet. Wasser mit 0° bildet im Moment des Gefrierens nur eine wenige Millimeter dicke Schicht, deren Vorhandensein erst K. SOHUH (S. PBTEBMANNS Mitteilungen 1901, S. 57) mit seinem qeu konstruierten Thermometer nachgewiesen hat.

352

Das Meer

nach abwärts,* und damit ändert sich das Minimalmaß der Tiefentemperatur. Die erkaltete Oberflächenschicht sinkt in die Tiefe, nicht bloß, wie im Süßwasser, weil sie erkaltet ist, sondern auch, weil sie durch die Ausscheidung von Salz bei der Eisbildung salzreicher geworden ist. Während sich die Tiefentemperatur in Süßwasserseen immer über dem Nullpunkt erhält, kann sie schon in Wasser von nur mäßigem Salzgehalt darunter sinken, wenn die klimatischen Verhältnisse die Erzeugung so niedriger Wärmegrade gestatten. Sobald aber — und dieser Fall tritt schon bei einem Salzgehalt von 25 Promille ein — das Dichtigkeitsmaximum tiefer hegt als der Gefrierpunkt, wird die untere Temperaturgrenze der Tiefenschichten nur mehr von dem Gefrierpunkt bestimmt. Vor intensiverer Erkaltung schützt die Eisdecke als schlechter Wärmeleiter die Tiefe, und daher kann selbst das Bodenwasser polarer Meere nicht kälter sein als — 2 bis — 8 Der zweite Unterscheidungspunkt ist folgender. Die tieferen Süßwasserschichten erwärmen sich hauptsächlich durch Durchstrahlung und Leitung, da die vertikale Zirkulation nicht weit hinabreicht. Um Wasser von der Oberfläche in die Tiefe zu führen, gibt es hier, abgesehen von den mehr zufälligen mechanischen Mischungen, nur ein Mittel: die Abkühlung; im Salzwasser dagegen noch ein zweites: die Erwärmung. Indem das erhitzte Oberflächenwasser verdunstet, wird es relativ salzreicher, schwerer, und sinkt unter. Auch frische, trockene Winde steigern die Verdunstung. Um die ungeheuere Bedeutung dieser Faktoren zu würdigen, vergleiche man nur die Temperaturen im Mittelmeer und in den oberitalienischen Seen. Hier unter 150 m Tiefe schon überall Temperaturen von 5 bis 7°, dort selbst an den tiefsten Stellen noch eine Temperatur von 13 0 ! * x Dieser x Salzgehalt (Promille) . 0 10 20 30 40 Gefrierpunkt 0° -0,6° -1,1° -1,7° -2,8° Dichtigkeitsmaximum . + 4,o +1,9 -0,3 -2,5 —4,5 H . J . HANSEN drückt das Verhältnis zwischen Salzgehalt und Gefrierpunkt ( I 0 ) durch folgende Formel aus:

/ 0°

a„ — 1000 I s

t. = - 0,0086 - 0,064633 Erscheinungen gehören hauptHirrst . Graten sächlich den Gebieten der TafelFig. 91. Schema der Schollenbewegungen. brüche an, während die EinI Ursprüngliche Lagerung (a b Oberfläche), stürze von rundlichem oder polyII Schollenbewegung an senkrechten Bruchspalten (neue Oberfläche a'b'=ab), III Schol- gonalem Umriß, die man, wenn lenbewegung an ausfallenden Bruchspalten am sie klein sind, als KesselHorst (neueOberfläche a"b" > ab), IV Schollenbewegung an einfallenden Bruchspalten am brüche, und, wenn sie gröHorst (neue Oberfläche a'" b'" < ab). ßeren Umfang besitzen, als SenSchema III gilt gewöhnlich als das normale. k u n g s b e c k e n bezeichnet,durch Die vorspringenden Bänder muß man sich als Bruchnetze erzeugt werden. durch Abtragung beseitigt denken. •

>




;o . ED); der Rücken A senkt sich steil zu Tlt allmählicher zu T2. Dort liegt die Erosions basis höher als hier ( T j F > T 2 E), auf dem Abhang AT 2 wird daher kräftigere Denudation herrschen, und die Wasserscheide A gegen Tx verrückt werden. Das ist ganz der gleiche Vorgang, wie wir ihn oben bei den gegenständigen und wechselständigen Tälern kennen gelernt haben; in beiden Fällen rückt die Wasserscheide nach der Seite der schwächeren Erosion. Indes ist die Asymmetrie nicht immer so einfach zu erklären. Sie ist besonders schön in dem Talfächer entwickelt, der sich nördlich von den Pyrenäen zur Garonne ausbreitet. 29 FABRE nimmt als Ursache den von NW kommenden Begenwind an; in diesem Fall müßten überall die Ostgehänge der Meridionaltäler stärker erodiert und infolgedessen länger sein, in Wirklichkeit haben aber nur die Täler westlich vom Adour ihre Steilseite im Westen, die östlich vom Adour aber im Osten. FABRE macht für diesen schwer zu deutenden Gegensatz Gesteinsunterschiede verantwortlich. Die Einwirkung des Windes hat v. SMOLENSKI 30 unter der Voraussetzung, Fig. 156. Asymmetrische Täler. daß die Richtung des herrschenden Windes nahezu senkrecht zur Talrichtung steht, genauer untersucht. Die unmittelbare Einwirkung besteht darin, daß das luvseitig gelegene Gehänge unter der destruktiven Wirkung des Windes mehr zu leiden hat als das gegenüberliegende, und daß damit die Wasserscheide in der Windrichtung verschoben wird. Mittelbar wird dieser Vorgang dadurch unterstützt, daß der Wind auch den Fluß nach dieser Richtung drängt, aber nur, wenn der Fluß von dem Wind getroffen werden kann, also in Ebenen und flachen Tälern. Auch kann sich ein solcher Einfluß des Windes nur bei langsam fließenden Gewässern geltend machen. Davis' geographischer oder normaler Zyklus. In der normalen Entwicklungsgeschichte der Täler und Talsysteme unterscheidet DAVIS 3 1 drei Perioden: die Jugendzeit, das Stadium der Reife und das Greisenalter. Aus schon erörterten Gründen setzen wir dafür die Bezeichnungen: Unreife, Reife und Überreife. Behalten wir dabei im Auge, daß Erosion, Verwitterung und Denudation stets Hand in Hand miteinander gehen.

Die Erosionsarbeit des fließenden Wassers

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Wir nehmen den einfachsten Fall an: ein dachförmig gestaltetes Stück Land. Auf beiden Seiten entstehen annähernd parallele, sich nach oben verzweigende Talfurchen. An ihren Gehängen entstehen Nebentäler erster Ordnung, an deren Abhängen Nebentäler zweiter Ordnung usw.; mit einem Wort: der Prozeß der Zertalung beginnt. Überall sind Erosion und Verwitterung in lebhaftem Gang, überall strebt die Oberfläche den durch die Regenmenge und die Gesteinsbeschaffenheit bedingten Gleichgewichtskurven und Maximalböschungen zu, ohne sie erreichen zu können. Manche Talwege steigen stufenförmig auf und sind von Seen und Wasserfällen unterbrochen, überall herrscht noch unentschiedener Kampf um die Wasserscheide. Das sind die Merkmale der U n r e i f e , wie wir sie noch vielfach in unseren Hochgebirgen beobachten können. Ihrem Alter entsprechend treten die Täler nacheinander in das Stadium der Eeife ein, die Haupttäler zuerst, dann ihre Nebentäler, dann deren Seitentäler usw. Die E e i f e ist erreicht, wenn überall die Gleichgewichtskurve hergestellt ist. Der Talweg gliedert sich in Ober-, Mittel- und Unterlauf; im Oberlauf zeigen sich noch Spuren des früheren, im Unterlauf schon Spuren des kommenden Stadiums. Dem abfließenden Wasser sind überall feste Bahnen angewiesen, die ganze Talanlage und die Wasserscheiden sind festgelegt, die Auflösung des Geländes durch Zertalung ist vollendet, in regenreichen Gegenden natürlich in größerem Umfang als in niederschlagarmen. Durch die Abtragung der Höhen haben die relativen Niveauunterschiede abgenommen und die Umrisse der Berge haben ihre Schärfe verloren. In dem größten Teil des Pariser Beckens herrscht schon solcher Reifezustand. Der Grundzug der Ü b e r r e i f e ist die allgemeine Abschwächung der Funktionen und die Formenverarmung. Die Talvertiefung geht noch langsamer vor sich als die Erniedrigung der Wasserscheiden; nur die seitliche Erosion der sich in Schlangenwindungen hin und her bewegenden Flüsse wirkt noch fort und erweitert die Talauen auf Kosten der sie trennenden Bodenschwellen. Sind auch diese so weit als möglich weggeräumt, so ist der g e o g r a p h i s c h e Z y k l u s beendet, und wie immer auch die ursprüngliche Geländeform gewesen sein mag, das Endergebnis bleibt stets dasselbe: ein unmerklich zum Quellgebiet ansteigendes, von flachen Tälern unterbrochenes welliges Gelände mit gerundeten, eintönigen Formen, nur hier und da überragt von einzelnen R e s t b e r g e n , die ihre Erhaltung entweder ihrer Härte oder ihrer Lage in den Quellgebieten verdanken. Die ersteren oder die H ä r t l i n g e nennt die amerikanische Terminologie nach einem Berg in New Hampshire M o n a d n o c k s , d i e letzteren 35*

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Dynamik des Landes

oder die F e r n l i n g e nach einem Teile der Alleghanies U n a k a s . Für das Endstadium des geographischen Zyklus hat DAVIS die Bezeichnung P e n e p l a i n eingeführt; im Deutschen kann man dafür F a s t e b e n e sagen. Soweit die Ansicht von DAVIS. Wir haben folgendes hinzuzufügen. Der geographische Zyklus läßt sich auf zwei Vorgänge zurückführen: auf V e r f l a c h u n g und auf V e r t i e f u n g . Beiden Prozessen ist in der Natur ein Halt geboten; aber wo sie ihre Grenze finden, darüber sind die Ansichten noch nicht geklärt. In bezug auf die Verflachung kommt es sehr darauf an, welche Bedeutung man dem Gekrieche zuerkennt, und es spitzt sich auf die Frage zu, ob sich der nivellierende Einfluß dieser langsamen Art der Bodenversetzung auch auf sanft ansteigenden, dicht bewaldeten Gehängen geltend machen könne. Ist dies nicht der Fall, wie es PASSARGE32 annimmt, so bietet der Wald einen nahezu absoluten Schutz gegen Verflachung; vergessen wir aber nicht, daß GÖTZINGER das Gekrieche gerade in einem echten Waldgebirge studiert hat (s. S. 491). Auch einer unserer erfahrensten Tropenkenner, SAPPER33, neigt, obwohl er sich vorsichtig ausdrückt, der Ansicht GÖTZINGERS ZU; aber aus seinen Ausführungen geht auch hervor, wie wenig Sicheres wir über die Abtragungsvorgänge wissen, und welche große Bedeutung den klimatischen Unterschieden zukommt, über die der Schematismus der amerikanischen Geographenschule allzu leichtfertig hinwegsieht. Während z. B. GÖTZINGER in unserem Klima den Übergang der Grat- in die Bückenform der Gebirge dem Gekrieche zuschreibt, wird gerade umgekehrt im feuchten Tropenklima nach SAPPER durch Butschungen auf beiden Seiten eines Kammes der Bücken zu einem Grat zugeschärft. Wie immer es sich indes mit den morphologischen Wirkungen der Bodenversetzungen verhalten möge, so unterliegt es doch keinem Zweifel, daß der geographische Zyklus niemals bis zur völligen Vernichtung der wasserscheidenden Schwellen fortschreiten kann. Die von ihnen ausgehenden Flüsse können das Gefälle mehr und mehr verringern, aber sie können es nicht aufheben, denn es ist ja ihre Lebensbedingung. Auch ist es undenkbar, daß die seitliche Erosion ohne Schranken ausgreifen könne und daß sie imstande wäre, die zwischen zwei parallelen Flüssen hinlaufende wasserscheidende Erhebung so völlig wegzuräumen, daß die beiderseitigen Talauen miteinander verschmelzen. Das Gekrieche muß, wie GÖTZINGER ausdrücklich bemerkt, aufhören, wenn der Schutt seine Gleichgewichtsböschung erreicht hat, und so kommen wir zu dem Schluß, daß der g e o g r a p h i s c h e Zyklus wohl zu w e i t g e h e n d e r V e r f l a c h u n g , a b e r n i c h t zur völligen E i n e b n u n g ,

Die Erosionsarbeit des fließenden Wassers

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d. h. zur B e s e i t i g u n g der W a s s e r s c h e i d e n f ü h r t , wobei der Grad der Verflachung wesentlich durch die Dichte des Talnetzes bedingt ist. PENCK hat daher zutreffend die Penej !ain als Wellungsebene bezeichnet. Selbst wenn die Täler unter Schutt begraben liegen, müssen ihre Linien noch nachweisbar sein, und ein neu einsetzender Zyklus muß, zum Teil wenigstens, an das alte Netz anknüpfen. Nur eine völlige Auflösung durch tektonische Vorgänge könnte die ursprünglichen Züge bis zur Unkenntlichkeit verwischen. Wie weit geht die V e r t i e f u n g ? Nach DAVIS und seiner Schule bis nahe an das Meeresniveau; aber sie geben zu, daß abgetragene Gebirge, die weitab vom Meere liegen, immerhin noch eine Seehöhe von ein paar hundert Meter behaupten können. In diesem Fall bildet für jedes Flußgebiet die Seehöhe des Austrittes des Hauptflusses in die Ebene die Erosionsbasis, über die die Abtragung nicht hinausgehen kann. Sie bestimmt die Taltiefe. Ihr paßt sich zuerst das Haupttal, dann sukzessive die Nebentäler an. Diese lokale Erosionsbasis kann tiefer gelegt werden, indem die zwischen dem Gebirge und dem Meer sich ausdehnende Ebene, z. B. die Missouri-Mississippi-Ebene zwischen Great Falls und New Orleans, der allmählichen Abtragung unterliegt. Aber wie weit kann dies geschehen, in welchen Seehöhen liegt die E r o s i o n s t e r m i n a n t e , d. h. die vom Meer sanft landeinwärts steigende flache Kurve, die der Vertikalerosion eine Grenze setzt? Nicht Deduktion, sondern nur exakte Beobachtungen können uns darüber Aufschluß geben, und diese lassen uns im Stich. Nach PENCK34 können noch Ströme unter einem Neigungswinkel von 0° 17' „erstaunliche Sandmassen transportieren und oft große Löcher auskolken". „Die Erosion," sagt er, „hört erst dann auf, wenn die Gewässer so träge dahinschleichen, daß sie nicht mehr die feinsten Partikel zu verschleppen vermögen, welche sich im Lauf der Zeiten durch das Zusammenwirken der verschiedensten Kräfte aus ihrem Boden loslösen." Aber damit ist der Kernpunkt der Frage nicht getroffen. Es kommt nicht darauf an, ob ein Fluß gelegentlich einmal bei Hochwasser und an Stellen wirbelnder Wasserbewegung seine Erosionskraft nach der Tiefe betätigen kann, sondern darauf, welcher Vorgang: Erosion oder Aufschüttung, Vertiefung oder Erhöhung des Bettes im Lauf eines Jahres ü b e r w i e g t . Das Problem der Erosionsterminante ist noch nicht gelöst und kann generell auch nicht gelöst werden, da die Beschaffenheit der Gesteine und die klimatischen Bedingungen dabei sicher eine große Rolle spielen. HETTNERS Ansicht geht dahin, daß die Erosionsterminante erst erreicht wird, „wenn gar kein Schutt mehr zugeführt wird und die Kurve so flach geworden ist,

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Dynamik des Landes

daß die Wasserkraft gerade noch ausreicht, um die Reibung am Boden zu überwinden". P A S S A B G E 3 2 hat diese Terminante die relative Gleichgewichtsfläche genannt —, aber wo in aller Welt finden sich Flüsse, die sedimentfrei, mit völlig klarem Wasser in das Meer münden? P A S S A B G E s absolute Gleichgewichtsfläche ist eine horizontale Ebene im Meeresniveau; auf ihr könnte überhaupt kein Fließen mehr stattfinden. Es liegt auf der Hand, daß solche Gleichgewichtsflächen nur theoretische Konstruktionen sind, denen sich in Wirklichkeit das fließende Wasser nur a s y m p t o t i s c h nähert. Die Peneplain ist kein Endstadium, denn ein solches gibt es nicht. J a , eine Peneplain im Sinne von DAVIS findet sich überhaupt in der Natur nicht, und man hat vergebens nach einer befriedigenden Erklärung dieser Tatsache gesucht. 35 Mit den überreifen Formen, die die Peneplain charakterisieren, mischen sich unreife, die, soweit sie in jene eingetieft sind, also in einem tiefern Niveau liegen, jünger sein müssen oder, wie man sich auszudrücken pflegt, einem spätem Zyklus angehören. Wir definieren daher die Peneplain, die aus der Erosion mariner Flüsse hervorgeht, als eine in sehr f o r t g e s c h r i t t e n e m Z u s t a n d der Ü b e r r e i f e in ihrer Weitere n t w i c k l u n g gehemmte O b e r f l ä c h e n f o r m . Störungen des Zyklus, wie plötzliche Überschüttung der Täler mit lockeren Massen, die zur Entstehung von Abdämmungsstufen führen, oder vulkanische Ausbrüche, sind verhältnismäßig bald überwunden. Als Hemmungen können auch geologische Klimaschwankungen, wie die Eiszeit eine war, wirken, vor allem aber negative Niveauveränderungen, die sich zuerst im Unterlauf der Flüsse bemerkbar machen, mit der Zeit aber auch bis in die entferntesten Gegenden an der Hauptwasserscheide des Festlandes oder der Insel ein Echo wecken und trag dahinschleichende Gewässer zu neuer Erosionstätigkeit zwingen.36 Das Karstphänomen.37 Wir haben bisher von unlöslichem Gestein gesprochen. Im löslichen Gestein, vor allem im weitverbreiteten Kalkstein, schafft die Erosion andere Formen, die auf dem Vorhandensein von Kluftwasser und dem Überwiegen der chemischen Erosion beruhen. Oberflächengebilde, wie die Karren und Dolinen, Höhlen und blinde Täler sind diejenigen Erscheinungen, die hier zu erörtern sind. Nicht nur die Plateaus, sondern auch die Abhänge der Berge sind im Karst mit schüssel- oder trichterförmigen Vertiefungen bedeckt, für die sich in der deutschen Wissenschaft die slovenische Bezeichnung Dolinen eingebürgert hat. Sie treten vereinzelt oder gesellig auf und sind häufig so dicht nebeneinander (oft 40—50 auf 1 qkm!), daß die Karstoberfläche in der Tat einem blatternarbigen

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Gesicht, womit man sie so oft verglichen hat, ähnlich sieht. Die Form dieser Löcher ist bald kreisrund, bald unregelmäßig, ihre Tiefe variiert zwischen 2 und 20 m, ihr Durchmesser von 10 bis 120 m. Selten besteht der Boden aus nacktem Fels; meist ist er mit Zersetzungslehm bedeckt, manche Löcher sind mit Wasser oder in den höheren Regionen auch mit dauerndem Schnee gefüllt. Von diesen geschlossenen F e l s d o l i n e n sind die N a t u r s c h a c h t e und S c h w e m m l a n d d o l i n e n zu unterscheiden. Die ersteren sind Felsdolinen, die entweder mittels einer verbreiterten Spalte zu einer blinden Höhle oder mittels eines breiten Schlotes zu einem unterirdischen Flußtal führen (Fig. 157). Die Schwemmlanddolinen treten im lockeren Boden auf, auf dem Lehmboden großer Felsdolinen oder auf Talböden. Nur von ihnen gilt, was P i l a r vom kroatischen Grenzbezirk berichtet, nämlich daß die Neubildung von Dolinen so rasch

vor sich gehe, daß mancher Bewohner, der nach einigen Jahrzehnten in seine Heimat zurückkam, diese kaum mehr zu erkennen vermochte; denn Häuser waren infolge von Einstürzen verlegt, neue Wege waren gebahnt, Obstgärten waren verschwunden. Hier finden, das liegt auf der Hand, Einstürze über breiten Spalten im Untergrund statt. Dieselbe Entstehungsweise schrieb man auch den Felsdolinen und Naturschachten zu, und in manchen Fällen dürfte diese Erklärung zutreffend sein. Zwischen dem Tartarusarm der Adelsberger Grotte und der Höhle von Ottok breitet sich ein großes Trümmerfeld aus, und gerade über ihm befindet sich die Doline

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Dynamik des Landes

Stara Apnenca. Hier ist offenbar, wie aus Fig. 158 erhellt, die Decke des ehemaligen Hohlraumes, der den Tartarus mit der Ottokgrotte verband, eingestürzt. In Gips, der leichter löslich ist als der Kalk und weniger zu Zerklüftung neigt, sind nach L O Z I N S K I nahezu alle Dolinen durch Einsturz entstanden. Dagegen können wir in anderen Fällen direkt nachweisen, daß ein derartiger Vorgang nicht stattgefunden hat. Der Bau einer 3 m tiefen Dohne bei Unterloitsch ist durch einen Eisenbahneinschnitt völlig aufgedeckt (Fig. 159). Hier ist die Doline in festen Fels eingesenkt, der Boden ist — wie die Zeichnung durch Punktierung andeutet — bis zu einer gewissen Tiefe durch Verwitterung mürbe gemacht oder aufgelöst, besonders unter dem Boden der Doline, von wo enge Spalten sich nach der Tiefe ziehen. Hier kann von Einsturz keine Bede sein; die einzige Erklärung, die uns übrig bleibt, ist die durch chemische Erosion des Kalksteins, die das Wasser längs vorhandener Spalten

Fig. 159. Erosionsdoline bei Unterloitsch in Krain, nach CVIJIC.

Fig. 160. Naturschacht Fontlongue bei dem Dorf Bidon, Dep. Ardêche, nach MARTEL.

bewirkte. Wir dürfen annehmen, daß sich dieser Prozeß auf diejenigen Stellen konzentrierte, wo besonders viele Vertikalspalten der Zersetzung vorgearbeitet hatten und die Abfuhr der Zersetzungsprodukte nach der Tiefe begünstigten. Mit der Zeit wurden diese Spalten verstopft, und die Verwitterungserde konnte sich nun auf dem Boden der Doline ansammeln. Auch viele N a t u r s c h a c h t e sind nichts anderes als durch chemische Erosion erweiterte Vertikal-

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spalten; ein nicht mißzuverstehendes Beispiel dieser Art aus dem französischen Karstgebiet bietet uns Fig. 160. Den Dohnen nahe verwandt sind die g e o l o g i s c h e n O r g e l n , kleine, kaminartige Löcher in tonigem Kalkstein, die aber stets mit lockeren Massen bedeckt und ausgefüllt sind und daher nur in Einschnitten zutage treten. Ein Oberflächengebilde anderer Art wie die Felsdolmen, aber wie diese vorwiegend durch chemische Erosion entstanden, sind die in den Kalkalpen, besonders in der Höhenzone zwischen 1600 und 2800 m wohlbekannten K a r r e n oder S c h r a t t e n

Fig. 161.

Ein Karrenfeld nach HEIM.

(Fig. 161).38 Sie treten bald allein, bald in Gesellschaft von Dohnen auf, und zwar nur auf vegetationslosen Kalkflächen, wo Regenund Schmelzwasser oberflächlich abfließen können. Statt Löcher bilden sich dann zahlreiche lange und parallele Furchen, die der Abdachung folgen oder durch Klüfte und Risse im Gestein zu gewundenem Lauf abgelenkt werden. Zwischen ihnen erheben sich Rippen von verschiedener Breite, zum Teil abgerundet, zum Teil mit messerscharfer Kante und dann sehr gefährlich für den Wanderer. Besitzt die Oberfläche geringe Neigung, so herrschen unregelmäßige tiefe Löcher und kurze Furchen vor. Stets entsprechen die Vertiefungen den leichter, die Erhebungen den schwerer löslichen Par-

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Dynamik des Landes

tien; ist der Kalkstein unrein, so bilden sich- zwar rauhe Oberflächenformen, aber keine Karren.* Kehren wir nun zum Karst zurück. Eine höhere Ordnung der oberflächlichen Hohlformen bilden die U v a l a s , umfangreichere Einsenkungen mit breiter, unebener Sohle, die von Wasserläufen durchschnitten wird. Wie es zwischen den Dolinen und den Uvalas zahlreiche Übergangsformen gibt, so auch zwischen den Uvalas und den breiten, ebenen, von allen Seiten eingeschlossenen Talwannen, die man nach dem in Bosnien gebräuchlichen Namen als P o l j e n (Felder) zu bezeichnen pflegt. Was sie vor den Uvalas auszeichnet, ist ihre bedeutende Ausdehnung — eines der größten, das von Livno, mißt 380 qkm —, ihre tiefere Lage, die Ebenheit ihrer von Dolinen freien Sohle und ihre komplizierten hydrographischen Verhältnisse. Auch darin zeigt sich eine Verwandtschaft zwischen den einzelnen Hohlformen, daß einerseits die Dolinen sich längs der Fugen der aufgerichteten Schichten häufen, anderseits die Uvalas und Poljen im großen und ganzen parallel mit den Gebirgsfalten angeordnet sind, wenn auch die Längsachse einiger Poljen von dieser Richtung abweicht. In der Eegel treten die Uvalas in der Fortsetzung der Poljen auf, und manche unfertige Poljen lassen ihre Entstehung aus dem Zusammenschluß früher getrennter Uvalas noch deutlich erkennen. Wenn aber Cvuid 39 die oberflächlichen Karstformen als eine einheitliche Entwicklungsreihe auffaßt, so daß sich durch fortschreitende Erosion Karren in Dolinen, Dolinen in Uvalas, Uvalas in Poljen verwandoln, so dürfte er wohl zu weit gegangen sein, wie anderseits auch K A T Z E R , wenn er jeden möglichen genetischen Zusammenhang zwischen diesen Formen leugnet. In bezug auf die Poljen hält auch C V I J I C seine Ansicht nicht mehr in ganzer Strenge aufrecht, und in der Tat ist es wahrscheinlich, daß sie zum großen Teil Grabeneinbrüche sind, wie ja solche auf der westlichen Balkanhalbinsel auch außerhalb des Kalkgebirges vorkommen (z. B. das Becken von Üsküb). Kleine Poljen, wie die Rekamulde westlich von Zirknitz, mögen auch durch Deckeneinbrüche unterirdischer Hohlräume entstanden sein. Die Verx In neuerer Zeit wurde vielfach die Ansicht laut, daß die Karren durch die Schmelzwässer eiszeitlicher Gletscher geschaffen wurden; allein sie sind keineswegs auf alte Glazialgebiete beschränkt, sondern kommen in allen Klimaten und in den verschiedensten Höhenlagen vor. Jedoch mag, wie E. RICHTER meint, die Eiszeit insofern mitgewirkt haben, als die Gletscher die Kalkflächen vom Schutt befreiten und bloßlegten. KATZER hat sogar die Dolinen des Karstes als Überreste der Eiszeit angesprochen, obwohl hier von einer völligen Vereisung nicht die Bede sein kann.

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schiedenheiten in den Bewässerungs Verhältnissen der Poljen lassen sich nach G R U N D S Theorie (s. S. 499) auf ihre verschiedene Lage zu dem Niveau des Karstwassers zurückführen. Liegt ihr Boden über dem oberen Niveau, so sind sie von der Zirkulation des Karstwassers ausgeschlossen, können aber Flüsse vom undurchlässigen Boden des benachbarten Geländes erhalten. Reicht ihre Sohle bis unter das untere Niveau des Karstwassers hinab, so bildet sich ein dauernder See, wie der von Janina in Epirus, der montenegrinische Skutarisee oder der Vranasee auf der Insel Cherso. Dagegen tritt eine periodische Wasserfüllung ein, wenn der Poljeboden innerhalb der Schwankungen des Karstwassers liegt. Der Zirknitzer See in Krain ist ein weltbekanntes Beispiel dieser Art. x Nach den Pegelbeobachtungen von 1896—1902 war er durchschnittlich 49,6 Tage im Jahr trocken; davon entfallen auf den Winter 11, den Frühling 0,3, den Sommer 15 und den Herbst 23,3 Tage. Die jährliche Periode entspricht dem Stand des Bodenwassers, der infolge der Schneeschmelze im Frühjahr sein Maximum erreicht. Durch Speilöcher tritt es an die Oberfläche und durch zahlreiche Sauglöcher (Ponoren, Katavothren) am Boden oder am Band verschwindet es wieder in die Erde. Daß beide gleichzeitig wirken, bereitet, wie schon auf S. 499 bemerkt wurde, der Grundwassertheorie ernste Schwierigkeiten; und auch die sog. EstaVellen, die nur bei starkem und anhaltendem Regen als Spei-, sonst als Sauglöcher funktionieren, geben uns noch ein Rätsel auf. 4 0 Verstopfen sich die Abzugskanäle, so wird der See permanent; sinkt aber aus irgend einem uns unbekannten Grund das Niveau des Karstwassers dauernd, so hört die Seebildung ganz auf, wie in der Ebene von Yerdoletsch in Kroatien und auch in manchen Poljen Innerkrains. Nun liegt das Polje, wenn auch noch gelegentlichen Überschwemmungen ausgesetzt, trocken, und es hängt ganz von der Beschaffenheit des ehemaligen Seebodens, von der Verteilung der Sauglöcher und von den Beziehungen zu benachbarten Höhlen ab, ob es von einem oder mehreren verschwindenden Flüssen bewässert wird oder ganz des Wassers entbehrt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die meisten Poljen des Karstes, von denen viele in der jüngsten Tertiärzeit nachweisbar Seen waren, eine solche Entwicklung durchgemacht haben. Möglicherweise ist durch eine negative Niveauveränderung das Karstwasser in die Tiefe gezogen worden. Die l ü c k e n h a f t e T a l b i l d u n g ist eine charakteristische Eigen* Ein Seitenstück dazu ist der Bauerngraben oder Hungersee am Süd' abhang des Harzes (vgl. PETERMANNS Mitteilungen, 1864, S. 43 u. 192).

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schaft des Karstes. Nicht nur die Flüsse der Poljen verschwinden, auch diejenigen, die aus den Zonen undurchlässigen Gesteins kommen, wie z. B. die der Flyschmulde Istriens. Das oberirdische Tal hört plötzlich auf, aber manchmal setzt es sich unterirdisch in einer F l u ß h ö h l e fort. Auch hier wechseln oft Engen und Weitungen, auch hier findet man oft Seen und Wasserfälle. Seitenhöhlen münden in die Haupthöhle, wie Nebentäler in das Haupttal; manche Zweiggänge eines Grottensystems sind nur verlassene Wege des Hauptflusses. Wenn viele kanalartige Grotten keine Flüsse beherbergen, so erklärt sich dies daraus, daß die Öffnung neuer Klüfte, z. B. infolge von Erdbeben, das Wasser aus seiner ursprünglichen Bahn abgelenkt hat, oder daß das Niveau des Karstwassers gesunken ist. Manche Grotten bestehen aus mehreren etagenartig übereinander liegenden Höhlen, deren unterste in der Regel von einem Bach durchflössen wird. Ein berühmtes Beispiel dieser Art ist die Lueger-Grotte in Krain. Auch in ihrer unvollständigen Entwicklung gleichen die unterirdischen Karsttäler den oberirdischen. Am Ende senkt sich das Gewölbe bis zum Flußspiegel hinab, manchmal nur auf eine kurze Strecke (Siphons, vgl. S. 501); einige Höhlen laufen endlich in eine Anzahl von Klüften aus, wie das z. B. jetzt von der St. Canzianer erwiesen ist (vgl. S. 501). Außer den Flußhöhlen, die durch horizontal fließendes Wasser entstanden sind, gibt es auch S i c k e r h ö h l e n , in die das Wasser von oben her gelangt, und die in der Regel keine große Ausdehnung besitzen. Beide sind Schöpfungen der chemischen Erosion, die unter der Erde kräftiger wirkt als an der Oberfläche/ aber eine weitgehende Zerklüftung muß ihr vorgearbeitet haben, sonst wären Höhlen in verkarsteten Gebirgen weiter verbreitet, als sie es in Wirklichkeit sind. Sie sind aber auch ein Schauplatz von Neubildungen. Kies und Lehm werden vom fließenden Wasser abgelagert, während das durch die Decke der trocken gelegten Fluß- und der Sickerhöhlen eindringende Regenwasser Tropfsteine bildet. Es scheidet den Kalk, mit dem es sich auf seinem Wege beladen hat, bei der Verdunstung zum Teil an der Decke, zum Teil.an dem gerade darunter liegenden Punkt des Bodens aus. Die herabhängenden Tropfsteine x Den Beweis dafür liefert die Lesse in Belgien, die auf ihrem unterirdischen Lauf von nur 1 km 0,02 g pro Liter löst (im ganzen 1879000 kg im Jahr), während sie auf ihrem oberirdischen Lauf von 250 km nur fünfmal mehr gelöste Substanzen enthält.41 Einen viel größeren Erosionsbetrag gibt v. K N E B E L für den Timavo (nordwestlich von Triest) an: 0,25 g pro Liter, im Jahr also 210 Mill, kg, was einem Würfel von 43 m Seitenlange gleichkommen würde.

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oder Stalaktiten und die vom Boden aufsteigenden Stalagmiten vereinigen sich endlich bei ungestörtem Wachstum zu Säulen (Fig. 162). Neben den Zapfen und Kegeln, die dem tropfenden Wasser ihre Entstehung verdanken, gibt es auch schwammartige Kalkbildungen, die aus größeren Wassermengen abgelagert sind und oft einen zauberhaften Anblick gewähren, wie es z. B. die Draperien an den Wänden, die durch Niederschläge aus den Überrieselungen der Wandflächen entstehen. Ist der Kalk rein, so sind alle diese Bildungen wasserhell; häufig werden sie aber durch Beimengung von Metalloxyden, besonders von Eisen, gefärbt. In den sog E i s h ö h l e n oder natürlichen Eiskellern vertritt Eis die Stelle des Tropfsteins. Sie sind stets Sackhöhlen, d. h. ihr Ein-

Fig. 162. Aus der Adelsberger Grotte in Krain.

gang liegt höher als der übrige Höhlenraum. In ihnen sammelt sich die schwere kalte Winterluft wie in einem Gefäß und wird, da sie nicht abfließen kann, von der wärmeren Luft im Frühjahr und Sommer nicht verdrängt. Eishöhlen können daher nur in Gegenden vorkommen, wo die winterliche Temperatur dauernd unter den Gefrierpunkt sinkt. 42 Daß gelegentliche Deckeneinbrüche der Höhlen auch für die Oberflächengestaltung Bedeutung gewinnen, wurde schon bei der Besprechung der Dolinen und Poljen erwähnt. Auf diesem Weg kann sich auch das unterirdische Tal in ein oberirdisches verwandeln, wie z. B. das der Ardeche in Südfrankreich, wo sich ein Überrest der Decke noch als n a t ü r l i c h e B r ü c k e in 34m Höhe über den Fluß wölbt. Doch werden Brücken dieser Art auch durch herab-

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gestürzte große Felsblöcke gebildet, die sich zwischen den unteren Talwänden einklemmen; andere entstehen durch Überwucherung mit Travertinablagerungen,43 und sehr groß, aber genetisch verschiedenartig ist die Zahl verwandter Kleinformen, wie Felstore, durchlöcherte Berge, orographische Fenster, die mit dem Karstphänomen nichts zu tun haben. 44 In Europa sind neben dem Karstgebirge (im weitesten Sinn des Wortes) die Kalkplateaus der Causses im französischen Zentralmassiv das ausgedehnteste und — dank den jahrelangen Forschungen MARTELS — bestbekannte Karstland. Weit verbreitet sind nach K R U B E R die Dolinen, Grotten, blinden Täler und periodischen Seen in Rußland. Von den zahlreichen außereuropäischen Vorkommnissen wollen wir nur zwei nennen: Jamaica, ein echtes Karstland, dem auch die Poljen nicht fehlen, und das umfangreiche Höhlengebiet der Vereinigten Staaten zwischen dem Alleghanygebirge und dem Mississippi. Die Mammuthöhle in Kentucky besteht aus zahlreichen Gängen mit einer Gesamtlänge von 60 (nach anderen 48) km, und die nächst größte Höhle der Welt, die Wyandotthöhle in Indiana, mißt 37,6 km. Dagegen haben die längsten Grotten des Karstes nur 5—7 km. Von den Höhlen der gehobenen Koralleninseln gehören sicher viele (wie z. B. die Auswaschungen im äolischen Kalkstein der Bahamas und Bermudas) in die Kategorie des Karstphänomens, ob aber alle, mag noch dahingestellt bleiben, da schon die lebenden Riffe nicht massive Bauten sind. K R A U S zählt sie, ebenso wie die Blasenräume in Eruptivgesteinen, zu den u r s p r ü n g l i c h e n Höhlen. Nicht alle Elemente des Karstphänomens sind überall in gleicher Weise ausgebildet, am seitesten, wie es scheint, die Poljen. Die Causses in Frankreich sind z. B. verhältnismäßig wenig höhlen-, aber sehr dolinenreich, während umgekehrt der Wüstenkalk des Antilibanon zahlreiche Grotten birgt, der Dolinen aber gänzlich entbehrt. Sieht man von der Vollständigkeit ab, so kann man sagen, daß das Karstphänomen eine allgemeine Verbreitung besitzt. Weder das geologische Alter noch die Lagerungsverhältnisse der Kalksteine haben darauf Einfluß. Es kommt ebenso in Faltengebirgen wie in horizontal geschichteten Plateaus (z. B. in Livland oder in den Causses) vor. Maßgebend ist nur die größere oder geringere Reinheit des Kalksteines, und ob die unreinen Kalksteine als Zersetzungsprodukte Ton oder Grus und Sand liefern; es hängt eben alles davon ab, in welchem Umfang und in wie viel Zeit die Klüfte mit den Überresten der chemischen Erosion verkleistert werden

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können. Sogar in einem und demselben Gebirge, wie z. B. auf dem Nanosplateau in Krain, können nahe beieinander Gegenden mit ganz verschiedener Entwicklung des Karstphänomens vorkommen. 45 Das macht auch den D e s t r u k t i o n s z y k l u s des Karstes verwickelter als den des offenen, undurchlässigen Geländes. Unzweifelhaft findet auch dort Abtragung statt, aber nicht bloß an der Oberfläche, sondern auch im Innern; sie schreitet nicht bloß von oben nach unten, sondern auch von unten nach oben fort. Auf den Karstebenen in Dalmatien und Montenegro fanden CVIJHS46 und SCHUBERT in der tonigen Ablagerang der Terra rossa Tropfsteine, wohl ein sicheres Anzeichen, daß hier die alte Oberfläche tiefer gelegt, und ehemalige mit Terra rossa ausgefüllte Höhlen aufgedeckt wurden. Die heutigen morphologischen Verhältnisse dieser Länder legen die Vermutung nahe, daß die Karstdestruktion über die Verflachung hinaus zu wirklicher Einebnung führt, aber nur zu örtlich beschränkter. Nach der Ansicht von CVIJIÖ sucht die chemische Erosion immer nur einige günstige Punkte auf, während die dazwischen liegenden Partien langsamer der Zerstörung anheimfallen. Beste der alten Oberfläche bleiben als Einzelberge stehen; in der Herzegowina^ wo man sie Hum nennt, sind sie so häufig, daß das Land einst davon den Namen führte. Sie sind also wesentlich andere Erscheinungen als die Bestberge der Fastebene. Ferner, ist die Grundwassertheorie auch für den Karst zutreffend, so ist für das Maß der Abtragung nicht die Erosionsbasis, wie bei oberirdischen Flüssen, sondern das Niveau des Karstgrundwassers bestimmend. Ist dieses erreicht, so erlischt das Karstphänomen und die Gesetze der Oberflächenerosion treten nunmehr allein in Kraft. Eine solche Umwandlung kann sich aber auch auf anderem Weg vollziehen. Die lehmigen Bückstände des aufgelösten Kalkes breiten sich von den Dohnen allmählich über die Oberfläche aus, auch die Fugen und Klüfte können damit, wie SAWICKI 47 mit Nachdruck hervorgehoben hat, verkleistert werden, und so verliert die Oberfläche den Charakter eines Karstgeländes, wenn dieser auch in der Tiefe noch nicht völlig erloschen ist. Das südliche Istrien und der Schwäbische Jura sind bereits in dieses Stadium der Überreife eingetreten. Genetische Einteilung der Täler. Wir haben hier die Frage zu stellen: Wie ist die H o h l f o r m der Täler entstanden? Einige sind u r s p r ü n g l i c h , durch den Bau des Bodens bedingt. Dazu gehören die tektonischen M u l d e n gewisser Faltengebirge, mögen sie auch nachträglich durch Erosion eine Umgestaltung erlitten haben. In Bruchgebirgen entsprechen den Mulden die G r ä b e n . Solche durch

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Dynamik des Landes

Einsenkung entstandenen Grabentäler* sind nach den neueren Forschungen der russischen Geologen48 dem Bergland von Trans baikalien eigentümlich und zeichnen sich durch beträchtliche Breite aus. Nehmen sie, wie beispielsweise das Oberrheintal, eine Mittelstellung zwischen Tal und Ebene ein, so werden sie besser der letzteren morphologischen Kategorie zugezählt. Die dritte und letzte Art ursprünglicher Täler sind die i n t e r k o l l i n e n ; sie liegen zwischen zwei selbständigen Gebirgen, die niemals oder wenigstens nie vollständig zusammengehangen haben. So ist in der Wetterau ein Teil der hessischen Senke als Tal übriggeblieben, als im Osten des Taunus vulkanische Ausbrüche das Vogelsgebirge schufen. Auch in diesem Falle ist es manchmal schwierig, zwischen Tal und Ebene zu unterscheiden. Alle anderen Täler sind insofern als E r o s i o n s t ä l e r zu bezeichnen, als die Hohlform durch die Flußerosion geschaffen wurde. Die charakteristischen Merkmale dieser Täler im Grundriß, Längsund Querprofil haben wir oben kennen gelernt. Anders gestaltet sich aber das Problem, wenn wir die Frage stellen, warum sich ein Erosionstal gerade an dieser Stelle entwickelt hat. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die ursprüngliche Anlage zahlreicher Täler im Bodenbau begründet war, der den erodierenden Kräften bestimmte Eichtungen anwies. Neben diesen t e k t o n i s c h e n T ä l e r n gibt es aber viele andere, bei denen sich kein Zusammenhang mit geologischen Verhältnissen nachweisen läßt, wohl aber mit hypsometrischen, insofern sie der Hauptabdachung eines Gebirges oder einer schiefen Ebene folgen. Wir nennen sie A b d a c h u n g s - oder o r o g r a p h i s c h e T ä l e r . Es bleibt jedem unbenommen, sich vorzustellen, daß auch hier g e l e g e n t l i c h e Risse und Klüfte die ersten atmosphärischen Niederschläge da oder dort zu Wasserfäden gesammelt haben, aber es muß betont werden, daß bei dem gänzlichen Mangel an oberflächlichen Klüften das fließende Wasser annähernd die gleiche Richtung nehmen und in ihr Täler aushöhlen mußte. Es gibt aber endlich auch unzweifelhafte Erosionstäler, die sowohl mit den tektonischen als auch mit den hypsometrischen Bedingungen im Widerspruch stehen. Zur Erklärung dieser rätselhaften Gebilde nimmt v. R I C H T H O F E N an, daß sie zu einer Zeit entstanden sind, als das heutige Gebirge noch mit einer flachen Sedimentdecke verhüllt war. Die Flüsse folgten der Abdachung der a l t e n Oberfläche und konnten sich in der ursprünglichen Richtung erhalten, wenn sie sich zu der Zeit, da die x OBKUTSCHEW nennt sie D i s j u n k t i v t ä l e r und ist der Ansicht, daß nicht die Täler sich senkten, sondern das begrenzende Gebirge sich hob.

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Sedimentdecke der Destruktion zum Opfer fiel, schon genügend tief in den alten Untergrund, d . h . in die jetzige Oberfläche eingefressen hatten (s. Fig. 168). v. K I C H T H O F E N nannte diese Talbildung die e p i g e n e t i s c h e . Das System der Täler ist also folgendes: 1. Ursprüngliche Täler: a) Muldentäler, b) Grabentäler, c) Interkolline Täler; 2. Erosionstäler: a) Orographische Täler, b) Tektonische Täler, Fig. 163. Epigenetische Talbildung. c) Epigenetische Täler, ab alte Oberfläche, cWd jetzige Oberd) Einsturztäler (vgl. fläche. Das epigenetische Tal tt' stammt aus der Zeit von ab und folgte der AbS. 557). dachung von o nach b, entspricht aber Es gibt vielleicht noch eine nicht der Oberfläche c WA, die zwei Täler Kategorie, die wir V e r w i t t e - von W nach c und d fordern würde. r u n g s t ä l e r nennen können, weil angenommen wird, daß hier eine Spalte, längs der die Verwitterung, der Erosion vorgearbeitet hat, für die Talanlage richtunggebend war. 49 Wir lassen sie indes als problematisch vorläufig außer Betracht. Zu einer anderen Einteilung gelangt DAVIS, indem er die Flüsse und die von ihnen geschaffenen Täler nach ihrem Alter und nach ihren Beziehungen zum Schichtenbau unterFig. 164. Klassifikation der Flüsse und Täler nach scheidet. Er geht dabei DAVIS. Harte Schichten weiß, weiche gekörnt, a konvon der Ansicht aus, sequenter, b subsequenter, c resequenter, d obsequenter Fluß. daß die ursprünglichen Abdachungen eines Landes durch den Fall der Schichten bedingt waren, ihnen folgten die ältesten Flüsse, die daher k o n s e q u e n t e genannt werden. In den Faltengebirgen gehören dazu neben den Abdachungsflüssen auch diejenigen, die die Muldentäler einnehmen. An den Abdachungen der konsequenten Täler entwickeln sich Nebenflüsse, vor allem dort, wo das Gestein geringeren Widerstand leistet. Nur auf diese beschränkt D A V I S den Namen s u b s e q u e n t e Flüsse und Täler; sie geben wieder Veranlassung zur Bildung neuer Flüsse und Täler, von denen die einen, die r e s e q u e n t e n , in der Fallrichtung der SUPAN, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

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Schichten, die auf der anderen Seite, die o b s e q u e n t e n , in der entgegengesetzten Richtung verlaufen. Flüsse und Täler, die keiner dieser Bedingungen entsprechen, werden als i n s e q u e n t e bezeichnet.* Für einfache tektonische Verhältnisse reicht diese Terminologie aus und ist nützlich, bei einem komplizierten Gebirge, wie den Alpen, versagt sie aber, und mit der umfassenderen genetischen Einteilung läßt sie sich nur zum Teil vereinen. Literaturnachweise. 1 L. RÜTIMEYER, Über Tal- und Seebildung; Basel 1869. A. STJPAN, Talbildungen des östlichen Graubündens und der Tiroler Zentralalpen, in den Mitteilungen der Wiener Geographischen Gesellschaft 1877. F. LÖWL, Über Talbildung; Prag 1884. A. PHILIPPSON, Ein Beitrag zur Erosionstheorie, in PETERMANNS Mitteilungen 1886; Studien über Wasserscheiden, in den Mitteilungen des Vereins für Erdkunde in Leipzig 1886. G. DE LA NOË und E. DE MARGEBIE, Les formes du terrain; Paris 1888 (handelt hauptsächlich von der Erosion und enthält sehr lehrreiche Abbildungen). A. HETTNER, zit. S. 527, Anm. 18. — 2 J. BRTTNHES, Le travail des eaux courantes, in den Mémoires de la Société des sciences naturelles, 1902, Géologie et Géographie, Bd. II ; Nouvelles observations sur le rôle et l'action des tourbillons, in Le Globe 1904, Bd. XLIII. — 3 R. FOURTAU, La cataracte d'Assouan, im Bulletin de la Société Khédiviale de Géographie 1905. — 4 S. dazu die lehrreichen Abbildungen zu E. CHAIX-DU BOIS, Le pont des Oulles, in La Géographie 1903, Bd. VIII. — 5 M. LTJOEON, in den Comptes rendus de l'Acad. des Sciences, Paris 1911, Bd. CLII, S. 1798. — 8 W. M. DAVIS, im Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College, 1903, Bd. XLII, S. 10. — ' H . REUSCH, im norwegischen Geologischen Aarbog for 1900, S. 13 u. 223. — 8 B. Doss, in der Ztschr. der Deutschen Geologischen Ges., 1902, Bd. LIV, S. 1. — 8 R. SOKOL, im Zentralblatt für Mineralogie

u s w . 1907, S. 429. — 1 8 L . RÜTIMEYER, D e r R i g i b e r g ; Basel 1877. — 1 1 E . FLEUR Y,

Le chaudron latéral, in La Géographie, Paris 1907, Bd. XV. — 12 O. KRÜMMEL, Einseitige Erosion, im „Ausland" 1882. E. v. CHOLNOKY, Die Verteilung des Niederschlags als Ursache eines wichtigen geophysischen Vorganges, im Abrégé des Bulletins der Ungarischen Geographischen Gesellschaft, 1903. — 13 H. REUSCH, En eiendommelighed ved Skandinaviens Hovedvandskille, in Norsk Geologisk Tidskrift, 1905, Bd. I. — 14 W. M. DAVIS, Incised Meandering Valleys, im Bulletin of the Geographical Society of Philadelphia 1906. — 16 E. SCHEU, Zur Morphologie der Schwäbisch-Fränkischen Stufenlandschaft, Stuttgart 1909.—16 A. VACHER, Rivières à méandres encaissés et terrains à méandres, in Annales de géographie, * Bei der heutigen Neigung der Geographen, unsere schöne und reiche deutsche Sprache mit fremden Namen zu belasten, wäre jeder Verdeutschungsversuch der DAVIS sehen Benennungen, denen KRÜMMEL mit Recht Unanschaulichkeit vorgeworfen hat, willkommen, wenn er geglückt wäre. Das kann man aber leider von den bisherigen nicht sagen. Vorgeschlagen wurden: für konsequente Flüsse Folge- und Hangflüsse, für subsequente nachträgliche, Nachfolge- und Schichtflüsse (diese Namen bringen gerade das Hauptmoment, die Lage in weichen Schichten, nicht zum Ausdruck), Stufenrandflüsse (ein viel zu enger Begriff), für obsequente Gegen-, Stirn-, Abkehrflüsse, für resequente Folgeflüsse zweiter Ordnung, Nachfolge- und Einkehrflüsse, für insequente Kürflüsse. Vgl. dazu Geographischer Anzeiger 1910, S. 10, 121 u. 196.

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1909. — 17 F. STÜRM, Die Entstehung der Wasserfälle, in der Festschrift des Geographischen Seminars der Universität Breslau, 1901. E. FASOLT, Wasserfälle und Stromschnellen, im Jahresbericht des I. Deutschen Staatsgymnasiums in Brünn 1905/06. — 18 J. W. W. SPENCER, The Falls of Niagara; Ottawa 1907. — 19 J . \V. GREGORY, Constructive Waterfalls, in Scottish Geographical Magazine 1911. — 20 C. E. DTJTTON, Tertiary History of the Grand Canon District, Washington 1882. W. M. DAVIS, An Excursion to the Grand Canon of Colorado, im Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College, 1901. W. T. LEE, Geological Reconnaissance of a part of Western Arizona, Bulletin of the U.-S. Geological Survey, 1908. W. v. LOZINSKI, Versuch einer Charakteristik der Canontäler, im Jahrbuch der Geologischen Reichsanstalt, Wien 1909, Bd. LIX. — 21 T H . C H . und R. T H . CHAMBERLIN im Journal of Geology 1 9 1 0 , Bd. XVIII, S. 117. — 22 B. DIETRICH, Morphologie des Moselgebietes zwischen Trier und Alf; in den Verhandlungen des Naturhistor. Vereins d. preuß. Rheinlande und Westfalens, Bd. LXVII, 1910. Entstehung und Umbildung von Flußterrassen, in der Geologischen Rundschau, Bd. II, 1 9 1 1 . — 2 3 H U G H MILLER, River Terracing, in den Proceedings of the R. Physical Society, Bd. VII, Edinburgh 1883. — 21 W. M. DAVIS, River Terraces in New England, im Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College, Bd. XXXIII, 1 9 0 2 . — 25 A. W E T T 28 STEIN, Geologie von Zürich und Umgebung, Ziirich 1 8 8 5 . — W. M. DAVIS, La Seine, la Meuse, la Moselle; in den Annales de Géographie, Bd. V, 1896. — 27 La Géographie 1913, Bd. XXVII, S. 211. — 28 V. HILBER, Asymmetrische Täler, in PETERMANNS Mitteilungen 1 8 8 6 . — 29 L.-A. FABRE, La dissymetrie des vallées, in La Géographie, 1903, Bd. VIII. — 3 J G. v. SMOLEÄSKI, Ungleichaeitigkeit der meridionalen Flußtäler in Galizien ; in PETERMANNS Mitteilungen 1 9 0 9 . —

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D i e W e r k e v o n W . M . DAVIS, z i t . S . 3 8 0 , A n m . 1. —

32

S . PASSARGE,

zit.

S. 380, Anm. 1. — 33 K. SAPPER, Die Abtragungsvorgänge in den regenfeuchten Tropen, in der Geographischen Zeitschrift 1914. — 8 1 A. PENCK, Das Endziel der Erosion und Denudation, in den Verhandlungen des VIII. deutschen Geographentages; Berlin 1889. — 35 A. RÜHL, Isostasie und Peneplain, in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 1911. — 36 M. R. CAMPBELL, Drainage Modification and their Interpretation, im Journal of Geology, Chicago 1896, Bd. IV. W. M. DAVIS, Complications of the Geographical Cycle, im Report of the VIII t h International Geographical Congress, 1904; Washington 1905. — 37 J . CVIJIC, Das Karstphänomen, Wien 1893. E. A. MARTEL, Les abîmes, Paris 1894 ; La spéléologie ou science des cavernes, Paris 1900; L'évolution souterraine, Paris 1908. F. KRAUS, Höhlenkunde, Wien 1894. L. K. MOSER, Der Karst und seine Höhlen, Triest 1900. A. GRUND, zit. S. 507. A. PENCK, Über das Karstphänomen, in den Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien, Bd. XLIV, 1904. W. v. KNEBEL, Höhlenkunde, Braunschweig 1906. F. KATZER, zit. S. 507. H. HILPERT, Die historische Entwicklung der Frage nach dem Wesen des Karstphänomens, Würzburg 1907. Ausgezeichnete Abbildungen enthalten E. C H A I X - D U BOIS' Contributions à l'étude des lapiés, in der Genfer Zeitschrift Le Globe, Bd. XLIV (1905) u. XLVI (1907). — 38 M. ECKERT, Die Karren oder Schratten, in PETERMANNS Mitteilungen 1898. Durch Abbildungen und Karte sehr lehrreich ist E. CHAIX, La topographie du désert de Platé, in Le Globe, Genf 1895. — 39 J . CVIJIC, Morphologische und glaziale Studien aus Bosnien usw., in den Abhandlungen der Geographischen Gesellschaft, Wien 1900/01, Bd. I I u. III. — 40 A. GAVAZZI, Die Seen des Karstes, ebenda 1904, Bd. V. — 41 J . Du F I E F und E. R A H I R , im Bulletin de la Société de Belge de géologie 1901, Bd. XV, S. 11. — 42 E. S. BALCH, Glacières or Freezing 36*

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Caverns, Philadelphia 1900 (Hauptwerk). E. RICHTER, Über Eishöhlen, in PETERMANNS Mitteilungen 1889. H. CRAMMER, Eishöhlen- und Windröhren-Studien, in den Abhandlungen der Geographischen Gesellschaft in Wien, Bd. I, 1899. H. BOCK U. a., zit. S. 507, Anm. 8. — 4 3 P H . KELLER, in PETERMANNS Mitteilungen 1881, S. 329. T. D. LA TOUCHE, in den Records of the Geological Survey of India, 1906, Bd. XXXIII, S. 49. — 4 4 F. CLELAND, North American Natural Bridges, im Bulletin of the Geological Society of America, Bd. XXI, 1910/11. SIGM. GÜNTHER, Durchlöcherte Berge und orographische Fenster, in den Sitzungsberichten der Bayer. Akad. d. Wiss., math.-phys. KL. 1911. — 45 N. KREBS, Offene Fragen der Karstkunde, in der Geographischen Zeitschrift 1910. — 4S J. CVIJI6, Bildung und Dislozierung der Dinarischen Rumpffläche, in PETERMANNS Mitteilungen 1909. — 47 L. SAWICKI, Skizzen des slowakischen Karstes, im Kosmos, Lemberg 1908, Bd. XXXIII. — 48 W. A. OBRUTSCHEW, Orographie und Tektonik Transbaikaliens, in den Verhandlungen des VII. internationalen GeographenKongresses, Berlin 1899 (1901, Bd. II). — 49 E. v. DRYGALSKI, Ein typisches Fjordtal, in der Richthofen-Festschrift 1893. Vielleicht gehört auch das Transkei Gap in diese Kategorie (A. W. ROGERS und E. H. L. SCHWARZ, in den Transactions of the South African Philosophical Society 1903, Bd. XIV, S. 66).

Die Frage der Talbildung durch Gletschererosion. Ansichten darüber. In der Begion des ewigen Schnees sind andere zerstörende Kräfte tätig, als wir sie bisher kennen gelernt haben. Spülendes und fließendes Wasser fehlen, die chemische Verwitterung tritt in den Hintergrund, aber gründlicher und schneller als diese arbeiten der S p a l t e n f r o s t und die grellen T e m p e r a t u r w e c h s e l an den nackten Felswänden. Der Verwitterungsschutt fällt auf den Firn und wird als Moräne talabwärts getragen. Diese Vorgänge liegen offen zutage, anders aber verhält es sich mit der viel umstrittenen Frage, ob f l i e ß e n d e s E i s a u c h e r o d i e r e . Innerhalb beschränkter Grenzen wird dies allgemein zugestanden (vgl. S. 212). An jedem verlassenen Gletscherbett kann man beobachten, daß die Eisströme die Tendenz haben, die Unebenheiten zu beseitigen und die Ecken abzurunden, und an Talvorsprüngen kann man nach C H A I X 1 genau erkennen, ob sie durch Wasser- oder Gletschererosion angegriffen wurden; im ersteren Fall ist die talabwärts gelegene Seite am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden, im zweiten wurde die talaufwärts gelegene Seite zu Rundhöckern umgestaltet, während die andere unverletzt und kantig blieb. Nichts anderes zeigt auch das Experiment von S I M O N Y, der im Jahre 1846 nahe am untersten Eisrand cles Karleisfeldes (am Dachstein) in dem kompakten Felsboden ein ungefähr 8 mm tiefes Kreuz ausmeißelte. Zur Zeit seines Maximalstandes i. J. 1856 schritt cler Gletscher über diese Marke hinweg und zog sich dann wieder zurück, und als die betreffende Stelle freigelegt war, war das Kreuz verschwunden,

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und die Platte in der Richtung der Gletscherbewegung gekritzt. 2 Einen Beweis für wirkliche Tiefenerosion wird erst der Versuch von B A L T Z E R und VOSKULE liefern, die auf dem Boden des untern GrindelAvald- und des Hüfigletschers Bohrlöcher anlegen und mit Gips ausfüllen ließen, denn dadurch wurde jede Unebenheit beseitigt. Um zu einer Vorstellung von der Größe der Gletschererosion zu gelangen, hat man den Schlammgehalt der milchigtrüben Gletscherbäche gemessen, und aus Ö Y E N S 3 Zusammenstellung x scheint hervorzugehen, daß mit der Ausdehnung der Eisbedeckung die Schlammführung auch relativ wächst, also die Erosionskraft zunimmt. Indes ist dabei zu berücksichtigen, daß nach FINSTERWALDERS Theorie (s. S. 209) ein großer Teil der Grundmoräne von dem Oberflächenschutt des Firnfeldes stammt, also nicht nur Erosions-, sondern auch Verwitterungsprodukt ist. Um das letztere auszuscheiden, hat H E S S 6 den Schuttgehalt der mittleren Innenmoräne einiger Ötztaler Ferner durch Messung annähernd zu bestimmen versucht, und daraus auf «inen jährlichen Erosionsbetrag von 0,27 mm geschlossen. Man sagt wohl, auch minimale Wirkungen können sich im Lauf unendlich langer Zeiträume zu großen summieren, aber mit solchen Zeiträumen können wir nicht rechnen, da selbst nach der Schätzung von P E N C K die ganze Eisperiode nur ungefähr eine Million Jahre dauerte, und davon wenigstens die Hälfte auf die Interglazialzeiten entfiel. Berücksichtigt man ferner, daß die t a l b i l d e n d e K r a f t d e r G l e t s c h e r nicht, wie die des fließenden Wassers, durch gex Alaska, Muirgletscher Grönland, Isortok „ Alangordlek Island, Jökulsä „ Vatnajökull Norwegen, Jostedalsbrae „ Hardangerjökel ,, Leira ,, Galdhötind „

Engabrae

Schlamm pro Liter Wasser g 12,980 9,744 2,374 1,876 — 0,523 0,345 0,092 — —

Jährliche Abtragung mm (19, REID) — — — 0,647 0,079 0,069 — 0,054 (11, REKSTAD4)

Vgl. dazu die Zahlen für die Rhone auf S. 524. Die Zahlen für den Muirgletscher und den Engabrae fallen aus der Reihe vollständig heraus und sind im höchsten Grad zweifelhaft. Die Behauptung, daß die Gletscher kräftiger erodieren als die Flüsse,5 beruht nur auf indirekten Argumenten. Ein so vielerfahrener Gebirgskenner, wie es W . RICKMER RICKMERS ist, der die Alpen, den Kaukasus und Turkestan genau kennt, ist der gerade entgegengesetzten Ansicht und denkt von der Gletschererosion sehr gering.

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D y n a m i k des L a n d e s

schichtliche Beispiele belegt ist, so kann es nicht wundernehmen, daß sie von vielen Forschern noch geleugnet wird. Man fragt sich, wie es möglich sei, daß die eiszeitlichen Gletscher der Alpen Riegel und kleine Berge von 100—200 m Höhe nicht weggeräumt haben, während sie doch Täler von viel beträchtlicherer Tiefe ausgehöhlt haben sollen. Wenn sich trotzdem die neue Lehre von der Gletschererosion immer mehr Bahn bricht, so geschieht es mehr unter dem Zwang der Logik als der Tatsachen, denn unbestreitbar ist der Satz, daß jeder in Bewegung befindliche Körper auf seine Unterlage zerstörend einwirken muß. Es ist unwahrscheinlich, daß die Gletschererosion aufhört, sobald die Unebenheiten des Bettes beseitigt sind. Man beruft sich auch auf die große Mächtigkeit und die ihr entsprechende große Geschwindigkeit der eiszeitlichen Alpengletscher, denen man ganz andere Wirkungen zutrauen dürfe, als ihren kümmerlichen Überresten in der Gegenwart. Die physikalische Erklärung des Wie der Gletschererosion bereitet freilich noch Schwierigkeiten. Ohne Zweifel zerfällt auch sie in Ablation und Korrosion, sollte sich aber die letztere in Glättung erschöpfen, so wäre sie gering anzuschlagen. Nach BALTZER 7 gilt das aber nur für massige Gesteine, während der untere Grindelwaldgletscher in schieferigen Gesteinen oder in solchen, deren Gefüge anderweitig gelockert ist, eckige Bruchstücke bis zu 1 cbm absplitterte. Ähnliche Beobachtungen hat v. DRYGALSKI in Grönland gemacht. DELLE Y 8 weist darauf hin, daß der Gletscher infolge des Druckes überkältetes Wasser führt; wenn es am Boden austritt und in poröses Gestein eindringt, wird dieses am Eis anfrieren und kann losgerissen werden. Aus den Experimenten von BLÜMCKE und FINSTERWALDER 9 geht hervor, daß in Eis gebettete Gesteine sich unter wechselndem Druck, der bald Gefrieren, bald Verflüssigung des Eises bewirkt, genau so verhalten wie Gesteine an der Oberfläche, d. h. es erfolgt nicht nur eine Zersprengung der Gesteine unter der Einwirkung des Gefrierens und Wieder auf tauens des Spaltenwassers, sondern es werden auch, wie bei der gewöhnlichen Verwitterung, feine Partikelchen losgelöst. Nimmt man an, daß ein und derselbe Punkt des Gletscherbodens unter dem darüber hinwegschreitenden Eisstrom wechselnden Druck erleidet, so muß man zugestehen, daß die V e r w i t t e r u n g a u c h u n t e r dem Gletscher noch fortarbeitet, und wahrscheinlich ist das, was BALTZER im Gegensatz zur abschleifenden die splitternde Erosion nannte, auf diesen Vorgang zurückzuführen. Dafür sprechen auch die Beobachtungen FINSTERWALDERS 1 0 am Vernagtgletscher, wo Teile des Bettes vor kurzem freigelegt worden waren. Auf Schuttboden arbeitet der Gletscher wie ein Pflug und erzeugt ackerähnliche Furchen;

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die Felsinsel war nicht abgeschliffen, sondern Blöcke waren durch Frostwirkung losgelöst uncl dann weitergeschoben worden. Demnach wäre die G l e t s c h e r e r o s i o n v o r w i e g e n d A b l a t i o n , der nicht bloß von oben, sondern auch von unten immer neues Material zugeführt wird. Seltsam mutet die von D E MARTONNE11 aufgestellte Theorie an, der zufolge die Gletschererosion proportional den Stauungen ist, die durch die Unebenheiten des Bettes dem Fortschreiten des Eisstroms entgegengestellt werden, denn es folgt daraus, daß über eine gewisse Neigung hinaus die Gletschererosion sich vermindert, wenn die Neigung wächst, und daß sie ihre höchste Kraft ober- und unterhalb der Gefällsbrüche und Einschnürungen des Tales entfaltet. D E MARTONNE weist darauf hin, daß in den flachen Teilen des Bettes sich zurückziehender Gletscher die ganze Oberfläche abgescheuert ist, während die steilen Stufen verhältnismäßig wenig Gletscherstreifen zeigen. Als im Sommer 1900 ein großer Teil des Katarakts des Rhönegletschers als Eislawine herabstürzte, eröffnete sich uns ein Einblick in die Granitwand, über die sich der Gletscher seit der Eiszeit mit der ungewöhnlichen Geschwindigkeit von etwa 150 m im Jahr bewegt. Trotzdem ist sie, wie FOREL feststellte, so wenig abgenutzt, daß sie kaum hinter die Flucht der eisfreien Felspartien rechts uncl links vom Gletscher zurücktritt. Freilich ist der Eisstrom hier nur 5—10 m dick. Wie immer es sich auch mit der Erosion der Gletscher verhalten möge, unzweifelhaft arbeiten sie anders wie fließendes Wasser. Sie bewegen sich ungleich langsamer, aber sie entfalten über einem Punkt eine größere Masse, wenn auch an eine Zerquetschung und Zertrümmerung der Gesteinsunterlage selbst durch den mächtigsten Eisstrom nicht gedacht werden darf. Ihre Reibungsfläche ist viel größer, als die der Flüsse, sie wirken in erster Linie flächenhaft, und es unterliegt keinem Zweifel, daß eine Eismasse, die sich nach Art des grönländischen Inlandeises über eine schiefe Fläche bewegt, nicht fähig ist, ein Tal auszuhöhlen, wenn nicht gerade besonders widerstandsschwache Linien, z. B. Verwitterungszonen längs Spalten 'vgl. S. 5 6 1 ) , vorhanden sind. WRIGHT 12 fand dies im nördlichen Island vollauf bestätigt. Daß der Gletscher auf dem Frostismassiv am norwegischen Ofotenfjord noch keine Talrinne geschaffen hat, ist also nicht, wie RABOT meint, ein Beweis gegen seine Erosionskraft. Aber überall wo Gletscher in b e s t e h e n d e Täler eintreten, kommt auch l i n e a r e Erosion zur Geltung. Sie sind also nicht in so allgemeiner Weise, wie das fließende Wasser, Talbildner, aber sie wirken u m g e s t a l t e n d . Über das Maß dieser Umformung gehen jedoch die Ansichten noch weit auseinander. Nach der Meinung

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Dynamik des Landes

von ALBEBT H E I M U. a. beschränkt sie sich auf Glättung des Bettes; ist diese Arbeit getan, so wirke der Gletscher geradezu konservierend. Nach der entgegengesetzten Ansicht haben die Gletscher der Eiszeit durch Erweiterung und Vertiefung der vorhandenen Täler wesentlich neue Formen geschaffen. Aber auch unter den Anhängern dieser Glazialtheorie herrscht noch lebhafter Meinungsstreit, der hauptsächlich durch die epochemachenden Studien von P E N C K und B R Ü C K N E R 1 3 in den Alpen entfacht wurde. Das hochalpine Tal. Die Berechtigung, in den Alpen zwischen glazialen und fluviatilen Formen zu unterscheiden, leitete man ab aus dem Vergleich der unvergletscherten Täler der Ost- und Südalpen mit den vergletscherten des übrigen Hochgebirges. Hier treten uns unverkennbare Eigentümlichkeiten im Längs- wie im Querprofil und im Höhenverhältnis der Nebentäler zu den Haupttälern entgegen. Im Q u e r p r o f i l ist eine Dreiteilung die Regel

Fig. 165.

Schematisches Querprofil hochalpiner Täler.

(Fig. 165). Der obere Band der eiszeitlichen Gletscherausfüllung ist vielfach noch deutlich als einspringender Winkel ( S c h l i f f kehle) markiert. Was darüber liegt, zeigt schroffe Felsformen mit den eigenartigen Einbuchtungen der K a r e ; was darunter liegt, zeichnet sich durch abgerundete, abgeschliffene Formen aus. Allmählich senkt sich das Gehänge (die T r o g s c h u l t e r ) zu einem ausspringenden Winkel (dem T r o g r a n d ) , dann stürzt es steil mehrere hundert Meter zu dem heutigen Talboden ab; in den breiten Hohlraum zwischen den Trogschultern senkt sich ein schmälerer, U-förmiger ein, den R I C H T E R 1 4 in zutreffender Weise als T r o g t a l bezeichnet hat. Denn nicht nur im Quer-, sondern auch im Längsschnitt kommt die Trogform zum Ausdruck, indem sich die mehr oder weniger kantigen Trogränder im Hintergrund des Tales zum T r o g s c h l u ß von gleicher Beschaffenheit und die Trogschultern zur T r o g p l a t t e zusammenschließen. Der Boden des Troges ist häufig s t u f e n f ö r m i g gegliedert (Fig. 166), flache Böden, z. T. auch breite Becken wechseln mit steilen Engen, durch die sich der Bach

Die Frage der Talbildung durch Gletschererosion

569

manchmal mit Schnellen und Katarakten Bahn bricht; ja hier und da trifft man auf Stufen, die zu Talfällen Veranlassung geben. Die Nebentäler enden über dem Trogrand; sie sind H ä n g e t ä l e r und im Vergleich zu ihnen ist das Haupttal nach dem Ausdruck PENCKS ü b e r t i e f t . Als Mündungsfälle stürzen die Seitenbäche über den Trogrand hinab (vgl. den Staubbach bei Lauterbrunnen in Fig. 169, S. 572), oder sie durchschneiden ihn in steilen und engen Schluchten nach Art der Lichtensteiner Klamm (Fig. 142, S. 531). Ehe wir in die Besprechung dieses sog. „glazialen Formenschatzes" eintreten, heben wir noch mit besonderem Nachdruck hervor, daß er durchaus nicht allen Tälern der vergletscherten Alpen eigentümlich ist. Bald fehlt das eine, bald das andere charakteristische Merkmal, bald sind sie scharf ausgeprägt, bald nur rudimentär angedeutet. Viele Spuren alter Zustände sind durch die nachglaziale Destruktion ausgelöscht worden, und die Gesteine sind nicht im gleichen Grad

Fig. 166. Längsprofil des Stilluppgrundes nach RICHTER. ( T T = Trogrand, GG — der obere Band der eiszeitlichen Gletscher.)

ihrer Erhaltung günstig, aber diese Erklärung reicht nicht aus, um alle Ungleichmäßigkeiten in der Ausbildung der Täler zu erklären. Es liegt auf der Hand, daß das geographische Argument für die Gletschererosion dadurch etwas an Gewicht verliert. Kare. Eine der auffallendsten Erscheinungen der alpinen Hochregion sind die Nischen mit breitem Boden, die durch steil aufragende Felsrippen voneinander geschieden sind und daher anschaulich mit Lehnstühlen verglichen wurden (Fig. 167). Nur auf diese U - f ö r m i g e n Hohlräume beschränken wir im Einklang mit v. BÖHM und RICHTER den Namen K a r , und schließen die auch in den Gipfelkörper nischenartig eindringenden Quelltrichter aus, die einen trichterförmigen Boden und daher V - F o r m besitzen.* Die Kare kommen nur über der Schneegrenze vor oder dort, wo die eisx Die Terminologie steht nicht fest. Manche Schriftsteller nennen die Quelltrichter Kare und gebrauchen für unsere Kare den in Norwegen gebräuchlichen Namen B o t n e r .

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Dynamik des Landes

zeitlichen Gletscher über die Schneegrenze anstiegen, über dem oberen Gletscherrand, aber in den Alpen auch nur dort, wo die Kämme wenigstens dreimal breiter als hoch und nicht über 31° geneigt sind. 14 Vielleicht ist aus diesem Grund das schweizerische Hochgebirge ärmer daran, aber auch in den Ostalpen sind manche höchste Erhebungen der Zentralalpen und die Kalkplateaus frei von Karen, und PENCK schließt daraus, daß eine völlige Eisbedeckung des Gebirges ihrer Entwicklung nicht günstig war. Viele Kare tragen noch Firnfelder oder Hängegletscher, andere sind schneefrei, weisen aber noch Spuren ehemaliger Eisbedeckung auf. Kleine Seen sind häufig. Manchmal liegen Kare stufenförmig übereinander. Die Mehrzahl ist jetzt durch Seitenbäche in das Talsystem einbezogen, andere aber nicht, und das beweist schon, daß die Karbildung mit

Kölnbrein Lausnock

Fig. 167.

Wastlkur

Marochßenkar MarkühVar

Die Kare der Hafnergruppe vom Hochalmkeea gesehen, nach F. (Zeitschrift des D. u. ö . Alponvcreins 1898).

KORDON

dem fließenden Wasser nichts zu tun hat. Noch deutlicher sprechen die norwegischen Kare, insofern hier jeder Zusammenhang mit den Tälern fehlt. BICHTER faßt sie als glaziale Umformungen bestehender Bodensenkungen auf; in den Alpen und in allen Gebirgen, wo die Eiszeit schon ein ausgebildetes Talnetz vorfand, boten die Quelltrichter für solche Umgestaltung die geeignetsten Objekte. Der wegen seiner Steilheit größtenteils schneefreie Rahmen wurde durch hochgradige Verwitterung immer weiter zurückgedrängt und zu Steilwänden umgeformt, der Schutt fiel auf die Firndecke des Bodens und wurde fortgeführt; der Boden selbst wurde durch das sich bewegende Eis geglättet und ausgeebnet. D E MARTONNE 15 ist in den Transsylvanischen Alpen zu derselben Anschauung gelangt, obwohl er sich die Schwierigkeiten dieser Theorie nicht verhehlt, die namentlich darin bestehen, daß man dem Gletscher schon an seinem Ursprung eine bedeutende Erosionstätigkeit zumutet. Daß Kare aus Quelltrichtern hervorgehen, zeigen deutlich die Übergangsformen

D i e Frage der T a l b i l d u n g durch Grletschererosion

571

in der Adamello-Gruppe, 16 aber anderseits ist es seltsam, daß auf dem schlesischen Abhang des Riesengebirges in unmittelbarer Nähe eines so typischen Kars, wie es die Schneegruben sind, und in nahezu gleicher Höhe völlig intakte Quelltrichter sich erhalten haben. NussB A U M 1 7 erwähnt die an Trichter erinnernden Kare in den südlichen Tessiner Alpen und an den südlichen Kämmen der Bernina-Alpen, die er auf Umgestaltung durch fließendes Wasser zurückführt, und meint, daß nur jene Kare ihre Form bewahrt haben, die auch in den Interglazialzeiten unter Schnee und Eis begraben waren. Aus Beobachtungen im trocknen Westen der Vereinigten Staaten sind die Erklärungsversuche von J O H N S O N und M A T T H E S hervorgegangen, die auch H O B B S 1 8 und CHAMBERLIN 1 9 sich zu eigen gemacht haben. Danach habe sich, als die Eiszeit herannahte, in der ursprünglichen Vertiefung zunächst ein unbewegliches Schneefeld angesammelt, das durch exzessiven Spaltenfrost an den im Sommer zurückweichenden Rändern den Boden bearbeitete und einebnete; als dann die Mächtigkeit des Firns wuchs, geriet er in Bewegung, zwischen ihm und dem Fels entstand eine Spalte (die JOHNSON als Bergschrund bezeichnet), und hier seien durch die beständige Feuchtigkeit die günstigen Bedingungen zur raschen und intensiven Zerstörung der Felsumrahmung geschaffen worden. Diese Theorie mag auf trockne Gebiete anwendbar sein, ob auch auf unsere Alpen, wo ein Bergschrund im Sinn 20 J O H N S O N S selten ist, mag bezweifelt werden. Die von beiden Seiten in die Bergrücken eindringenden Kare sind es, denen wir die echt hochalpinen Formen, die schroffen Grate und die vielgestaltigen Gipfel, verdanken. Felsige Talterrassen und das Trogtal. Felsige Talterrassen (vgl. S. 544) sind eine in allen Gebirgen häufig wiederkehrende Erscheinung und werden mit Recht als Reste alter Talböden gedeutet, wenn sie nahezu horizontal sind, oder als Überbleibsel ehemaliger unterer Talgehänge, wenn sie sich nach der Talmitte zuneigen. Die Zahl dieser alten Talböden gibt an, wie oft die Erosionsarbeit in ihrem normalen Verlauf durch eine Neubelebung unterbrochen wurde. Aber das vereinzelte Vorkommen und die häufig schlechte Erhaltung dieser erdgeschichtlichen Dokumente bereitet der Kombination große Schwierigkeiten. Die beiden Methoden, die Terrassen zu Systemen zusammenzufassen, sind aus dem lehrreichen Profil D E M A R O N N E S 1 1 (Fig. 168) ersichtlich. Es ist klar, daß man nach der Methode der Schweizer Schule mehr Talböden erhält, als nach der der Verfasser der „Alpen im Eiszeitalter". H E I M 2 1 fand im Reußtal 5 , B O D M E R 2 2 in der übrigen Schweiz bis zu 8, GOGARTEN 2 3 im Linthtal sogar 17 Talböden übereinander. Dagegen kennt P E N C K in den Ostalpen

572

Dynamik des Landes

nur 1 alten Talboden, im Etschtal 2 , ebensoviel B R Ü C K N E R in der Schweiz, L A U T E N S A C H 1 3 im Tessingebiet 3 , D E M A R T O N N E 2 4 aber nach gleicher Methode im Isère-Ars-Tal 8. Eine dritte, noch unsicherere Methode, die HESS 2 5 eingeführt hat, benutzt zur Rekonstruktion

Fig. 168.

Rekonstruktion alter Talböden aus vereinzelten Felsterrassen ( + ) nach

den Methoden HEIMS (

1

) und von PENCK und BRÜCKNER ( DE MABTONNE.

1-—)

nach

nicht die Terrassenreste, sondern die Gefällsknicke der in das Tal einspringenden Felsrippen und führt zu der Annahme von 4 alten Talböden. Am besten erhalten ist die Terrasse am Trogrand; sie

Fig. 169. Das Lauterbrunnental in der Schweiz mit charakteristischer breiter U-Form (Trog) und mit den Talterrassen von Wengen (links) und Mürren (rechts).

senkt sich allmählich gegen die Talmitte und ist oft so breit, daß sie ganze Dörfer trägt; ja in manchen Fällen, wo die jetzige Talsohle schmal und von Hochwasser bedroht ist, ist sie die einzige Stätte menschlicher Besiedlung (Fig. 169). Es fehlt auch nicht an Stimmen, die sich überhaupt gegen die Deutung der Felsterrassen als Überreste alter Talböden ausgesprochen

Die Frage der Talbildung durch Gletschererosion

573

haben. NUSSBAUM,17 der ein vollständiges System des glazialen Erosionszyklus aufzustellen versucht hat, erblickt in den Felsterrassen nur Kare, deren Böden nach Abtragung der trennenden Zwischenwände miteinander verschmolzen. Woran man besonders Anstoß nahm, war die auffallende Breite der rekonstruierten Talböden, aber man vergaß, daß uns in Trogplatten und Firnmulden noch z u s a m m e n h ä n g e n d e Reste solcher merkwürdigen Talsohlen erhalten geblieben sind. Der Gegensatz zwischen ihnen und den heutigen Tälern ist, wie Fig. 170 zeigt,* freilich groß, aber der eine Typus geht aus dem anderen hervor, und die rückschreitende Erosion wird einst auch die obere Talmulde zerschneiden und Felsterrassen schaffen, die allmählich zurückweichen, während sie gleichzeitig durch Nebenflüsse in Einzelterrassen aufgelöst oder durch Bergstürze verschüttet werden.

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0 1 2 3 rm:t/r Fit/ti-Ji e Antiklinaltal / Synklinalkamm

Hg. 214. Form und Orographie der Falten nach HEIM.

ist die Längsgliederung tektonisch gegeben; und selbst wenn die Destruktion die natürliche Ordnung (Antiklinalkämme und Synklinaltäler) in ihr Gegenteil verkehrt, immfer sind die hauptsächlichsten Längskämme und die Längstäler tektonisch verschieden gebaut.

Ueaauh Fallt schiefe FaiU gtehetidc Fallt Fig. 212. Lage der Falten nach HEIM.

Weitaus häufiger als die offenen, sind die geschlossenen Falten, vor allem im Hochgebirge. Wenn die Faltungsintensität eine solche Stärke erreicht» daß stehende und schiefe Falten zusammengepreßt werden, entstehen I s o k l i n a l f a l t e n (Fig. 214), in denen srw Blauen-

Fringeli-K . Bi'tnwvl-K.PasswiinqK Graitiry-K

so Weissenstein-K

l.Trias ILiae :\.Doggw 'lAtabn Fig. 216. Profil durch den mittleren Jura nach L. ROLLIER. (Die Tertiärdecken in den Synklinalen sind der Deutlichkeit halber nicht berücksichtigt).

Synklinalen und Antiklinalen im gleichmäßigen Schichtenfall verschwinden und nicht mehr durch die äußere Form, sondern nur durch die geologische Untersuchung erschlossen werden können. Eine noch verwickeitere Abart dieser Falten bildet die S c h u p p e n s t r u k t u r ,

Strukturformen des Faltengebirges

669

zu deren Erläuterung Fig. 217 dient. Es sei geologisch festgestellt, daß von der Schichtengruppe abcd.a die älteste, d die jüngste ist. Ihre wiederholte Aufeinanderfolge sucht man dadurch zu erklären, daß in der Sattelbiegung der ursprünglichen Isoklinalfalten Brüche entstanden, und die Falten an den Bruchflächen (B) hinaufgeschoben wurden, wobei der ganze Muldenschenkel (zwischen Sattel und Mulde) durch Auswalzung verloren ging oder vielmehr unkenntlich gemacht wurde. Die zweite Art der geschlossenen Falten, in denen r.-'-'^y die Faltennatur noch mehr /,• .-/ in den Gattungen aber nur 6x/2 Prozent. Die Verwandtschaft mit der australischen Flora ist zwar unverkennbar, fordert aber nach ENGLEB keinen direkten Landzusammenhang. Indische Ausläufer berühren eben noch die Nordinsel. Die Pflanzengeographen rechnen Neuseeland zum antarktischen Florenreicb, von dem später die Rede sein soll. In hohem Grad merkwürdig ist die Fauna, aber fast noch mehr im negativen als im positiven Sinn. Ein fruchtbares Land von der Größe Italiens ohne Säugetiere, ohne Schlangen, mit einem einzigen Vertreter der Amphibien (der endemischen Unkengattung Liopelma), mit einer höchst dürftigen Insektenwelt — das sind einige negative Charakterzüge, durch die Neuseeland einzig dasteht. Eine Erinnerung an eine längstvergangerie Zeit bewahrt es in der eidechsähnlichen Hatteria punctata, dem einzigen Repräsentanten der Ordnung der Rhynchocephalier, die den Urreptilien am nächsten stehen, und einem nahen Verwandten zweier fossiler Tierformen aus den Triasschichten der nördlichen Alten Welt. Ein anderes merkwürdiges Überbleibsel ist die Retropinna aus der Familie der Lachse, denn ihr nächster Verwandter, der Stint, kommt nur auf der nördlichen Halbkugel vor. Ganz eigenartig ist auch die Landschneckenfauna. Von den Vögeln stehen zwar die meisten mit den australischen in Verwandtschaftlichen Beziehungen, aber immerhin besitzt Neuseeland vier endemische Familien (den Eulenpapagei und drei Laufvögel) und 21 endemische Gattungen. Für die geologische Geschichte Neuseelands sind wichtig die Süßwasserkrebse, die eine Verbindung mit Australien, und die Regenwürmer, die eine solche mit Südasien, vielleicht über Neuguinea, fordern. ORTMANN verlegt diese Landverbindung in die Kreide-, HUTTON19 schon in die mittlere Jurazeit. Die aus paläozoischen Schiefern bestehenden höchsten Teile der Neuseeländer Alpen mögen damals Land gewesen sein, östlich davon liegt ein Streifen mesozoischer Ablagerungen, die jetzt eine Synklinale zwischen zwei paläozoischen Sätteln darstellen. Jedenfalls haben noch nachkretazeische Faltungen stattgefunden. Auch Neucaledonien ist nach PIBOUTETS Untersuchungen20 nicht durchaus altes Land, denn an der Südwestküste findet sich eine ziemlich vollständige mesozoische Sedimentfolge, die ebenfalls in Falten gelegt ist. Es scheinen sich also innerhalb der ostaustralischen Inselbögen noch nach der Auflösung gebirgsbildende Vorgänge fortgesetzt zu haben. Aus dieser alten

Die Flora und Fauna der Tropen und der südlichen Halbkugel

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Kontinentalzone sind biogeographisch noch die Pidschi-Inseln bemerkenswert. G U P P Y 2 1 erkannte in der dortigen Pflanzenwelt eine dreifache Altersschicht: eine mesozoische, eine nachtertiäre und eine moderne. Das spricht dafür, daß Teile von Fidschi seit dem Zusammenbruch der Inselbögen Land geblieben sind, und in dieser Vermutung werden wir durch die Tatsache bestärkt, daß hier das Verbreitungsgebiet der neuguineischen Molluskenfauna, die mit ihren zahlreichen großen Arten einen entschieden kontinentalen Charakter zeigt, plötzlich abbricht, so daß nach KOBELTS Äußerung Samoa näher mit Tahiti als mit Pidschi verwandt erscheint. Was westlich und nördlich von Tonga liegt, sind ohne Zweifel ursprüngliche Inseln, die nur durch zufällige Verschleppung Organismen erhalten haben. Aus der Zusammensetzung der Flora ist dies, wie R E I N E C K E 2 2 dargetan hat, deutlich ersichtlich. Die hohen vulkanischen Inseln haben selbstverständlich eine reichere Pflanzenwelt als die niederen Atolle, und unter jenen ist T a h i t i dadurch ausgezeichnet, daß es noch einen Stamm tertiärer Ansiedler besitzt. Unerklärt bleibt nur, warum die Südsee floristisch von Asien statt von Amerika aus besiedelt wurde, denn Winde und Strömungen kommen ja von Ost, und in der Tat ist auf dem östlichen Wege auch die Kokospalme eingewandert. GUPPY legt das Hauptgewicht auf die Vermittlung durch Insekten, Fledermäuse und Wasservögel, für die zwei Drittel aller indomalaiischen Pflanzengattungen geeignet erscheinen. Für diese Erklärung spricht, daß zwischen Asien und den Paumotu und Marquesas eine bald mehr, bald minder dichte Reihe von Inseletappen liegt, zwischen den Paumotu und Amerika aber ein breites, inselloses Meer. Nur H a w a i i ist von der indischen Pflanzenwanderung weniger berührt worden als von der amerikanischen; IHERING 4 nimmt auch eine einstige Landverbindung mit der Neuen Welt an. Das hohe Alter dieser Inselgruppe wird nicht nur durch ihre Flora, die noch tertiäre Typen enthält, sondern auch durch so auffallende endemische Tierformen bezeugt, wie die Sperlingsfamilie der Drepanididae und die Schneckengattung der Achatinellen, einen wahrscheinlich uralten Typus mit spitzkegelförmigem Gehäuse. Das Problem der südhemisphärischen Kontinentalzusammenhänge. Pflanzengeographisch lassen sich Beziehungen zwischen dem andinen Hochgebirge von Südamerika, Australien, Neuseeland und den zerstreuten Inseln südlich vom 87. Parallel nachweisen. Die Gemeinsamkeit trotz der weiten Entfernungen zwischen diesen Ländern und Inseln beruht zum großen Teil auf Verschleppung durch die vorherrschenden westlichen Winde und die dadurch hervor-

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere

gerufene Osttrift. Eines der merkwürdigsten Beispiele bietet die floristische Verwandtschaft zwischen Tristan da Cunha und den um einen Erdquadranten davon entfernten, aber in gleicher Breite gelegenen Inseln Neu-Amsterdam und St. Paul. Auf Neu-Amsterdam, besteht der Buschwald aus der gleichen Heidenmyrte (Phylica nitida) wie auf Tristan, und das Besengras Spartina arundinacea, das auf Tristan den größten Teil der Steppen zusammensetzt, erscheint wieder als ein wesentlicher Bestandteil des Graslandes von St. Paul. Wenn sich aber im Kerguelenbezirk 2 Arten finden, die nur noch auf Neuseeland vorkommen, oder auf den Inseln südlich von Neuseeland 6 Arten, die sie nur mit dem Feuerland gemein haben, 2 3 so sind diese Vorkommnisse mit der Wind- und Trifttheorie schwer vereinbar. Außerdem stehen auch Südamerika und Australien-Neuseeland durch 48 gemeinsame Arten — die weit verbreiteten nicht mitgerechnet — und 49 gemeinsame Gattungen floristisch miteinander in Verbindung. Dieses antarktische Element spielt in Australien aber nur in der Hochgebirgsflora Tasmaniens und der Australalpen eine hervorragende Rolle; es ist auch in die polynesische Pflanzenwelt eingedrungen und läßt sich z. B. noch auf Fidschi und Samoa nachweisen. Auch nahezu in allen Tierklassen lassen sich verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Bandländern der Südsee erkennen. H O O K E R hatte schon 1847 eine Land brücke in den höheren südlichen Breiten angenommen. In letzter Zeit traten besonders v. I H E R I N G 4 und O R T M A N N 5 auf Grund ihrer Spezialstudien über die Verbreitung der Flußmuscheln und Süßwasserkrebse für diese Hypothese ein; v. I H E R I N G hat diese südpazifische Landverbindung A r c h i n o t i s genannt. Der Gesteinscharakter der jurassischen Schichten der Andes scheint darauf hinzudeuten, daß sich Südamerika in der mesozoischen Periode weiter nach Westen ausgedehnt habe, denn nur an der Westküste des Gebirges finden sich Konglomerate, während sie am Ostabfall durch feinere sandige und mergelige Gesteine vertreten werden; 24 da aber Polynesien im engeren Sinn wohl stets insular war, so muß die archinotische Brücke weiter im Süden gelegen haben. ORTMANN identifiziert sie mit dem antarktischen Kontinent und verbindet diesen in der Kreidezeit einerseits über Grahamland, Südorkney und Südgeorgien mit dem Feuerland, anderseits durch einen breiten, von Wilkesland ausgehenden Landstreifen mit Australien. M A T T H E W 2 5 ist auch auf Grund der Säugetierverbreitung dieser Auffassung beigetreten, denn die innige Verwandtschaft der australischen und südamerikanischen Beutlerfauna tritt immer deutlicher hervor, 26 und damit verliert die

Die Flora und Fauna der Tropen und der südlichen Halbkugel

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WALLAOESche Annahme eines Austausches über nordhemisphärische Landbrücken sehr an Wahrscheinlichkeit. Die Archinotis-Hypothese findet auch eine Stütze in den jüngsten Entdeckungen in den hohen südlichen Breiten; es ist nun durch fossile Pflanzenfunde festgestellt, daß sich die jetzt unter Eis begrabenen Länder von der Jura- bis in die Tertiärzeit eines milden Klimas erfreuten und somit größere Wanderungen von Lebewesen vermitteln konnten. Dagegen spricht die Verbreitung der Notiodrilusgattung der Regenwürmer, denn die betreffenden Arten vertragen, wie MICHAELSEN27 nachgewiesen hat, sehr wohl den Wassertransport, und die echten Landregenwürmer fehlen in endemischen Arten auf den subantarktischen Inseln ganz. Lange Zeit führte man zugunsten der Antarktishypothese auch die großen Laufvögel an, die zwar im Eozän auch in Europa und Nordamerika und in der Miozänzeit in Vorderindien und im Gebiete des griechischen Archipels gelebt haben, jetzt aber auf die südlichen Festländer beschränkt sind, und deren Vorkommen auf eine lange Abwesenheit großer Raubtiere hindeutet. In Afrika bewohnt der Strauß nur die nördliche Wüste, wo er von Feinden weniger gefährdet ist; sein nächster Verwandter ist der südamerikanische Nandu. Australien hat den Emu und gemeinsam mit den papuanischen Inseln die Casuare, und Neuseeland den Kiwi. Auf dieser Insel wohnten noch zwei andere Familien gigantischer Laufvögel, von denen die letzten wohl erst vom Menschen ausgerottet wurden. Auch die Riesenvögel Madagaskars dürften erst in der geologischen Gegenwart ausgestorben sein. Solange man alle diese Vögel als eine natürliche Abteilung betrachtete, lag es nahe, sie von einem antarktischen Entstehungsherd ausstrahlen zu lassen; nun hat aber 28 BURCKHARDT nachzuweisen versucht, daß die systematische Voraussetzung nicht zutreffe, und daß die Ordnung der Ratitae vielmehr nur „eine mehr oder minder künstliche Versammlung von ursprünglich heterogenen Vögeln" darstelle, „welche in alter Vorzeit, die einen früher, die anderen später, aus primitiven und noch unbekannten Flugvögeln unter Reduktion der Flugfähigkeit hervorgegangen sind". Ja, gerade dieser Entwicklungsprozeß fordert insulare Abgeschlossenheit; daß Festländer dazu nicht günstige Bedingungen boten, beweist die Artenarmut der kontinentalen Laufvögel. Wir ersehen aus diesem Beispiel, wie innig die tiergeographischen Fragen mit den Fragen der Systematik und der Artenentstehung verquickt sind. Um die biogeographischen Beziehungen der übrigen südhemisphärischen Erdteile zu verstehen, müssen wir tiefer in die geologische Vergangenheit hinabsteigen. Gegen Ende des paläozoischen Zeit-

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere

alters entwickelte sich in Südamerika, Südafrika, Vorderindien und Australien eine Flora, die nach der besonders charakteristischen Farngattung als Glossopterisflora bezeichnet wird. Die Schichten, die uns diese Pflanzenreste aufbewahrt haben, sind unzweifelhaft Landbildungen; ihre Ablagerung umfaßt in Vorderindien noch das ganze mesozoische Zeitalter. Daß damals eine Landmasse — man nennt sie das G o n d w a n a l a n d — von Südamerika ostwärts wenigstens bis Dekan reichte, ist eine Annahme, die auch durch die Tatsache unterstützt wird, daß die Eänder des östlichen Südamerikas, Afrikas und Dekans durch Brüche erzeugt sind. In der Jurazeit begann der Einbruch des westlichen indischen Ozeans; nach LEMOINE 2 9 hat die Land Verbindung zwischen Afrika und Vorderindien, deren letzte Beste Madagaskar und die benachbarten Inseln sind, noch bis in die Kreidezeit bestanden, dann aber nicht mehr; und die Annahme einer tertiären Landbrücke, der Lemuria, wird jetzt von fast allen Tiergeographen zurückgewiesen.30 Das zerstreute Vorkommen der Halbaffenfamilie der Lemuren in Madagaskar, Westafrika und Vorderindien ist eine Reliktenerscheinung, ein Nachklang aus der Eozänzeit, in der die Lemuren auch in Europa und Nordamerika gelebt haben. Aus der terrestrischen Periode stammt wohl das indische Element in der Lurchen- und Schneckenfauna Madagaskars, welches das afrikanische überwiegt, und auffallend ist auch, daß die fruchtfressenden Fledermäuse jener Insel nicht einer afrikanischen, sondern einer indischen Gattung der Fledermäuse angehören. Die Landverbindung zwischen Südamerika und Afrika nennt IHERING A r c h h e l e n i s , da sie nach seiner Ansicht die Insel St. Helena einschloß. Faunistische Argumente für eine südatlantische Brücke gibt es nach SCHARFFS Zusammenstellung 31 in allen Tierklassen, freilich auch manche Fälle, auf die die Beliktentheorie ebensogut anwendbar ist. Eines der seltsamsten Vorkommnisse ist die Boaschlange, die sich außerhalb Zentral- und Südamerikas nur noch in zwei Arten auf Madagaskar findet. Auffallende Beispiele verwandtschaftlicher Beziehungen zu beiden Seiten des südatlantischen Ozeans liefert besonders die niedere Tierwelt, wie die wirbellose Küstenfauna von Brasilien und Westafrika, die Muscheln und Krebse des Süßwassers, die Fische, 32 die Landmollusken und die Käfer. Je weiter die Erforschung der afrikanischen Flora fortschreitet, um so mehr treten auch hierin die südamerikanischen Anklänge hervor. Nach E N G L E R 3 3 kommen in Afrika außer 80 südamerikanischen Arten, die vielleicht durch den Schiffsverkehr verschleppt worden sind, noch 55 vor, die nur über schmale Meeresarme oder

Die Flora und Fauna der Tropen und der südlichen Halbkugel

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zu Land gewandert sein können, und noch mehr Gewicht legt er auf die überraschend große Zahl korrespondierender Arten und Gattungen, die anderen Erdteilen fehlen. Diese Tatsachen fordern, wie E N G L E R fast widerwillig zugesteht, zu ihrer Erklärung die Annahme eines afrikanisch-amerikanischen Festlandes oder wenigstens das Vorhandensein großer vermittelnder Inseln. Die Auflösung dieser Verbindung dürfte nach W I N D H A U S E N 3 4 ZU derselben Zeit begonnen haben, wie die Faltung der Andes, d. h. gegen Ende der Kreidezeit; und daß sie am Beginn des Tertiär schon vollendet war, geht aus den Eozänfunden in Westafrika hervor. 35 Ihre Lage ist noch strittig. Die Annahme, daß St. H e l e n a ein Beststück davon sei, wird durch K O B E L T S 3 6 Analyse ihrer so merkwürdigen, aber leider nur mehr fragmentarisch erhaltenen Lebewelt etwas erschüttert. Die völlige Abwesenheit von Säugetieren, Reptilien und Süßwasserfischen, vielleicht auch von einheimischen Landvögeln deutet darauf hin, daß diese Insel durch einen unterseeischen Vulkanausbruch entstanden ist. Auch die Abwesenheit endemischer Landregenwürmer führt M I C H A E L S E N 2 7 als einen Beweis für ihre Ursprünglichkeit an. Freilich müßte dann ihre Käferfauna und ihre Flora von Nord oder Nordost eingewandert sein, Und dies würde eine von der gegenwärtigen verschiedene Wind- und Strömungsverteilung voraussetzen. Zu denken geben auch ihre typischen Landmollusken, die K O B E L T wegen ihres polynesischen Gepräges für Abkömmlinge eines antarktischen Festlandes der Sekundärzeit hält. Ehe wir die im höchsten Grad interessante Frage der alten Landverbindungen weiter verfolgen, wollen wir noch die biogeographischen Verhältnisse der Nordhalbkugel näher ins Auge fassen. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 Über pflanzengeographische Werke s. S. 826, Anm. 1. Zur Tiergeographie sind zu nennen: A. R. WALLACE, Die geographische Verbreitung der Tiere, Dresden 1876. A. HEILPRIN, The Geographical and Geolögical Distribution of Animais; New York 1887. A. JACOBI, Lage und Form biogeographischer Gebiete ; in der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde ; Berlin 1900. W. KOBELT, Die Verbreitung der Tierwelt; Leipzig 1902 (bezieht sich nur auf die nördliche gemäßigte Zone). W. HAACKE U. W. KUHNEBT, Das Tierleben der Erde; Berlin (beschreibend). A. JACOBI, Tiergeographie; Leipzig 1904 (eine zwar nur skizzenhafte, aber zuverlässige Darstellung des neuesten Standpunktes der Disziplin). W. MARSHALL, Atlas der Tierverbreitung, Gotha .1887, i n BERGBAUS' Physikalischem Atlas. —

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G. BONNIER, i n d e n Annales

de

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere

Freshwater Decapods and its Bearing upon Ancient Geography, in den Proceedings of the American Philosophical Society, Philadelphia 1902, Bd. XLI. — 6 W. KOBELT, Studien zur Zoogeographie; Wiesbaden 1897 u. 98. Die geographische Verbreitung der Mollusken in dem paläarktischen Gebiet; Wiesbaden 1904. — 7 W. MICHAELSEN, Die geographische Verbreitung der Oligochaeten; Berlin 1903. — 8 E. STROMER, Über die Bedeutung der fossilen Wirbeltiere Afrikas für die Tiergeographie, in den Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft 1906. — 9 A. ENGLER, Pflanzengeographische Gliederung von Afrika, in den Sitzungsber. d. Preuß. Akad. d. Wiss. Bd. XXXVIII, 1908. Die Pflanzenwelt Afrikas, Leipzig 1910. — 1 0 R; T. HILL, Geological Reconnaissance of Jamaica, im Bulletin of the Museum of Comparative Zoology a t Harvard College, Bd. XXXIV, 1899. — 11 G. GRANDIDIER, Recherches sur les Lémuriens disparus et en particulier sur ceux qui vivaient à Madagascar, in den Nouvelles Archives du Muséum; Paris 1905, Bd. VII. — 12 R. SEMON, Im australischen Busch, 2. Aufl.; Leipzig 1903, S. 196. — 13 MAX WEBER, Der Indoaustralische Archipel und die Geschichte seiner Tierwelt; Jena 1902. — 14 P. u. F. SABASIN, Über die geologische Geschichte der Insel Celebes auf Grund der Tierverbreitung; Wiesbaden 1901. — 15 J . ELBERT, Die Sunda-Expedition des Vereins für Geographie u. Statistik zu Frankfurt a. M. Frankfurt a. M. 1911. — 18 W. VOLZ, Der malaiische Archipel, in d. Sitzungsberichten der Physikal.-medizin. Societät in Erlangen, Bd. XLIV, 1912. — 17 J. WANNER, im Zentralblatt für Mineralogie usw. 1910, S. 137. — 18 W. MIOHAELSEN, Die Tierwelt Südwest-Australiens und ihre geographischen Beziehungen, in den Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg 1907. — 19 F. W. HUTTON, The Geological History of New Zealand; in den Transactions of the New Zealand Institute, 1899, Bd. XXXII. — 20 M. Pino UT ET, im Bulletin de la Société géologique de France, 1903, Bd. III, S. 155. — 21 H. B. G U F P Y zit. S. 802, Anm. 32. — 22 F. R E I N E C K E , Die SamoaTnseln und ihre Vegetation, in PETERMANNS Mitteilungen 1903. — 23 H. SCHENCK zit. S. 842. — 24 C. BURCKHARDT, Traces géologiques d'un ancien continent pacifique, in der Revista del Museo de la Plata 1902, Bd. X. — 25 W. D. MATTHEW, Hypothetical Outlines of the Continents in Tertiary Times, im Bulletin of the American Museum of Natural History, Bd. X X I I , 1906. — 26 W. J. SINCLAIR, in den Proceedings of the American Philosophical Society 1905, Bd. XLIX, 27 S . 73. G. M. A. SMITH, A Naturalist in Tasmania, Oxford 1909. — W. MICHAELSEN, in Bd. IX, Heft 1, des Werkes Deutsche Südpolar-Expedition 1901—03; Berlin 1905. — 28 R. BURCKHARDT, Das Problem des antarktischen Schöpfungszentrums vom Standpunkt der Ornithologie, im Zoologischen Jahrbuch, 1902, Bd. XV. — 29 P. LEMOINE, Études géologiques dans le Nord de Madagascar; Paris 1906. — 30 M. BOULE, in La Géographie, Paris 1906, Bd. X I I I , S. 19. — 31 R. F. SCHARFF, Some Remarks of the Atlantis Problem, in den Proceedings of the R. Irish Academy 1903, Bd. XXIV. — 32 Über die wichtige, aber schwer zugängliche Arbeit von C. H. EIGENMANN in The Populär Science Monthly, New York 1906, S. 515, s. ein ausführlicheres Referat in H. WAGNER, Geographisches Jahrbuch, Bd. XXXI, S. 254. — 33 A. ENOLER, Über floristische Verwandtschaft zwischen dem tropischen Afrika und Amerika, sowie über die Annahme eines versunkenen Brasilianisch-äthiopischen Kontinents; in den Sitzungsberichten der Preußischen Akademie der Wissenschaften, physikalischmathem. Klasse 1905, Bd. VI. — 34 A. W I N D HAUSEN, im Neuen Jahrbuch f. Mineralogie usw. 1914, Beilageband XXXVIII, S. 325. — 35 E. STROMER, im Jahrbuch der Preußischen Geologischen Landesanstalt 1909, S. 511. — 36 W. KOBELT, in der Geographischen Zeitschrift 1896, S. 199.

Flora und Fauna der mittleren und höheren Breiten der Nordhalbkugel

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Flora und Fauna der mittleren und höheren Breiten der Nordhalbkugel.1 Klimaänderung. Wir haben in dem vorhergehenden Kapitel dargetan, daß die Entwicklung der organischen Welt in den äquatorialen und südlichen Breiten hauptsächlich durch Veränderungen in der Verteilung von Wasser und Land gestört wurde. Dagegen hat das Klima keine tiefergreifenden Wandlungen erfahren, wenn auch die mittlere Jahrestemperatur in der Eiszeit um ein paar Grad gesunken sein mag. „Die Araukarienwälder Südbrasiliens," sagt P A L A C K Y , „sind vielleicht seit der paläozoischen Zeit an derselben Stelle." Aus dieser Gleichförmigkeit der klimatischen Lebensbedingungen erklärt sich der große Eeichtum an Landpflanzen und Landtieren der warmen Zone. Nördlich davon nahm die Entwicklungsgeschichte einen ganz anderen Verlauf. In Europa können wir an der Hand der paläontologischen Zeugnisse die allmähliche Umgestaltung des Klimas genau verfolgen. In der jungmiozänen Zeit war es noch tropisch, in der pliozänen Zeit glich es schon dem gegenwärtigen. Trotzdem war die Tierwelt damals artenreicher als jetzt; in den Pliozänablagerungen des Chianatales in Mittelitalien findet man noch Eeste von Elefanten, Nashörnern, Flußpferden und Affen. Daß sich diese und andere Tierformen seitdem in niedere Breiten zurückgezogen haben, war die Folge des auf die Pliozänperiode folgenden großen Intermezzos der Eiszeit. Soweit Gletscher das Land bedeckten, wurde die Lebewelt nahezu vernichtet, und als die Eisdecke schwand, mußte hier die Entwicklung von vorn beginnen. Dieser Prozeß mußte sich eben so oft wiederholen, als Interglazialzeiten mit Eiszeiten wechselten, doch lassen sich die einzelnen Stadien nicht mehr unterscheiden. Nach der letzten Vergletscherung war Mitteleuropa ein pflanzenarmes Land, das den einwandernden Gewächsen Raum genug zur Ansiedlung bot. Seine Flora ist entlehnt, und es ist bezeichnend, daß das deutsche Tiefland keine endemische Form besitzt, während die atlantischen Küstenländer, wo die Eiszeit nicht so verheerend gewirkt hat, 29 eigentümliche Pflanzen aufweisen. Die südlichen Übergangsgebiete. Von den Glazialgebieten im engsten Sinn des Wortes sind jene zu unterscheiden, die von der Eiszeit nur mittelbar betroffen wurden, wo die Entwicklung seit der Tertiärzeit zwar nicht so ungehemmt vor sich ging wie in der Tropenzone, aber auch keine völlige Unterbrechung erlitt. Hier begegnen wir einem ausgeprägten Endemismus. Im M i t t e l m e e r g e b i e t zählt G R I S E B A C H 2 7 0 0 eigentümliche Pflanzenarten, von SÜPAN, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere

denen 816 auf Kleinasien und Syrien und 782 auf die iberische Halbinsel kommen. Im Vergleich zum Areal sind aber Kreta, Corsica, Sizilien und Griechenland am reichsten ausgestattet. Ein zweiter Charakterzug dieser Gebiete besteht in der Erhaltung tropischer Formen, die aus einer Zeit stammen, da das Klima noch wärmer war. Im mediterranen Bezirk haben nicht nur kräftige Holzgewächse, wie die Zwergpalme, der Lorbeer, die Myrte, der Ölund der Granatbaum, der Feigen- und der Storaxbäum u. a. den Klimawechsel überdauert, sondern auch zartere Gewächse, wie der Jasmin oder der Akanthus. Noch zahlreicher finden sich die Eeste der Tropenzeit auf den Azoren, Madeira und den Canaren (z. B. der bekannte Drachenbaum, der einer auf Südarabien, Sokotra und Abessinien beschränkten Spezies am nächsten verwandt ist), denn diese Inseln waren dem Einfluß der kontinentalen Klimaveränderungen völlig entrückt. Den Mittelmeerländern an der Westseite der Alten Welt entspricht floristisch an der Ostseite die größere Hälfte der Mandschurei, wo sich die mandschurische Nuß, ein ausgezeichneter Vertreter der Tertiärflora, bis gegen 50° N verbreitet, ferner China und Japan. Japans Pflanzenwelt, die genauer bekannt ist, besitzt nicht weniger als 44 endemische Gattungen — ein Reichtum, der allerdings auch auf Rechnung der Insularität zu setzen ist. Sie beginnt im südlichen Jesso mit vielen, sonst ausgestorbenen Tertiärformen; ungefähr der 85. Parallel scheidet die sommergrüne Vegetation des Nordens von der immergrünen des Südens; die Südspitze von Kiuschiu ist schon ganz tropisch. In Nordamerika macht sich ein starker Gegensatz zwischen den atlantischen und den pazifischen Ländern bemerkbar. Die größere Hälfte der californischen Arten ist endemisch; auf die außerordentliche Entwicklung der pazifischen Koniferen wurde schon an einer früheren Stelle (S. 848) aufmerksam gemacht. Auch von den Laubhölzern gehören 27 Arten nur dem Osten, 18 nur dem Westen an, und nur 80 sind beiden Teilen gemeinsam. Schon frühzeitige klimatische Unterschiede scheinen auf den Entwicklungsgang beider Floren eingewirkt zu haben, und dazu kommt noch, daß die einstige Wasserbedeckung der westlichen Steppen und später ihr trockenes Klima einen Austausch der Pflanzen verhindert haben. Die Flora der Vereinigten Staaten steht in innigen Beziehungen zu der Ostasiens. Wir sehen hier ab von den identischen Arten in beiden Gegenden, die außerdem auch im arktischen Gebiet leben und also auch unter den gegenwärtigen Verhältnissen über die enge Beringstraße gewandert sein könnten. Anders verhält es sich mit

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jenen 140 Spezies, die einerseits im östlichen Asien oder auch auf dem Himalaya, und anderseits in Nordamerika und zum Teil sogar nur in der östlichen Hälfte dieses Pestlandes gefunden werden, und deren Wärmebedürfnis zu groß ist, als daß sie in der Gegenwart eine Wanderung über die Beringstraße hätten unternehmen können. Ihre Verbreitung muß daher vor der Glazialperiode erfolgt sein, und zu einem ähnlichen Schluß gelangen wir in bezug auf jene (etwa 140) ostasiatischen Pflanzen, deren nächste Verwandte Nordamerika bewohnen, und zwar ungefähr 110 Arten nur das östliche und 7 nur das westliche Gebiet. E N G L E B nimmt an, daß ihre Urformen einst weiter im Norden lebten, daß ein Austausch über die Beringstraße stattfand, und daß sie dann in der Urheimat ausstarben, während sich in den jetzigen Verbreitungsbezirken vikariierende Arten ausbildeten. In der Tierwelt begegnen wir ähnlichen Erscheinungen. Im mediterranen Gebiet bildet allerdings das Meer eine scharfe Grenze für die Säugetiere, die nur von wenigen überschritten wird. Zu den Ausläufern der warmen Zone gehört hier eine kleine Affenart, der Magot, der Nordafrika und den Felsen von Gibraltar bewohnt, ferner mehrere Fledermausgeschlechter, einige Antilopengattungen, darunter die Gazelle, die sich von Nordafrika bis Iran verbreitet, das Stachelschwein in Südeuropa und Palästina, die Zibetkatze (Genette), die in Südeuropa, Nordafrika und Palästina gefunden wird, und mehrere Raubtiere, wie Hyäne, Löwe, Leopard, Serval und Gepard, die Nordafrika und zum Teil auch das mediterrane Asien durchstreifen. Weniger bekannt sind die Vögel, doch weiß man, daß sie in Palästina und Persien einen entschieden außertropischen Charakter tragen. Im o s t a s i a t i s c h e n Übergangsgebiet soll sich ungefähr 50 km östlich von Peking eine Affenart finden, die ein dicker Pelz gegen die Kälte ihrer Heimat schützt. Ein naher Verwandter des Magot, der Macacus, bewohnt Japan nördlich bis zur Tsugarustraße. Andere tropische Ausläufer sind die Zibetkatze und das Stachelschwein, ferner die ostindische Wiederkäuergattung Nemorhedus und das ebenfalls ostindische Flughörnchen. Die chinesisch-japanische Vogelfauna, für die die Fasanen charakteristisch sind, unterscheidet sich von der mediterranen durch ihr vorwiegend tropisches (ostindisches) Gepräge, und ebenso sind die japanischen Reptilien und Käfer stark mit Elementen der warmen Zone gemischt. In der Neuen Welt ist die californische Fauna durch einige tropische Elemente ausgezeichnet, wie durch die Blattnasen- und Hundskopf-Fledermäuse, durch mehrere südamerikanische Vogelgattungen und eine Pythonschlange; und sogar die südameri57*

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kallische Beutler- und Zahnarmenfauna reicht mit zwei Ausläufern, dem Opossum und dem Gürteltier, in das gemäßigte Nordamerika hinein. Zentralasien. Das abflußlose Innerasien hat zwar keine Eisdecke getragen, aber große Teile sind erst spät von der Wasserbedeckung befreit worden, und auch hier war, wie in den Glazialländern, Platz für neue Ansiedlungen geschaffen. Das trockene Klima gewährte jedoch nur einer beschränkten Anzahl von Pflanzen die nötigen Existenzbedingungen, und die Einwanderer mußten sich zum Teil den veränderten Verhältnissen anpassen, um sich vor dem Untergang zu bewahren. Daher einerseits die Armut der Steppenflora, andererseits ihr Reichtum an endemischen Formen trotz ihrer Jugendlichkeit, also eine Vereinigung von Charakterzügen der Glazialund der Übergangsgebiete. Die Gebirgswälle, die Zentralasien im Süden abschließen, haben die Eigenart seiner Tierwelt geschützt. Daher ein scharfer Gegensatz zwischen seiner Fauna und der der Sahara, Arabiens, Vorderasiens, Belutschistans und der indischen Wüste. Die südlichen Gazellen werden im Norden durch andere Antilopenarten (besonders verbreitet die Dscheren) vertreten, der vorderasiatische Wildesel Onager durch den Kulan, das einhöckerige Kamel durch das zweihöckerige. Besondere Züge hat sich die Tierwelt der rauhen tibetanischen Hochsteppen bewahrt; hier ist die Heimat des wilden Yak und der Orongo-Antilope. Die holoarktische Zone. Nördlich der Übergangsgebiete und der zentralasiatischen Steppen breitet sich über die ganze Alte Welt ein ununterbrochener Waldgürtel aus, der trotz provinzieller Unterschiede als eine floristische Einheit zusammengefaßt werden muß, und ihr gehört auch der nördliche Waldgürtel Nordamerikas an. Jenseits der Baumgrenze hören auch die provinziellen Unterschiede auf. Wanderungen konnten hier längs der Küsten aus der Alten in die Neue Welt und umgekehrt auggeführt werden, und mit Hilfe der Meeresströmungen konnten sich die Pflanzen auch leicht über die Inseln des Eismeeres verbreiten. Mit zunehmender Breite schwindet also der Gegensatz der beiden großen Landmassen der Erde immer mehr, und f l o r i s t i s c h darf man mit vollem Recht von einer holoa r k t i s c h e n Zone sprechen. Ob auch f a u n i s t i s c h , ist eine viel erörterte Frage. Wir vergleichen im folgenden die Tierwelt der ganzen gemäßigten und kalten Zonen beider nördlicher Festländer miteinander, weil in der Alten Welt die faunistischen Unterschiede zwischen den Übergangsgebieten, der Steppe, dem Waldland und der Tundra

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weniger ins Gewicht fallen als die gemeinsamen Züge. Ob auch in der Neuen Welt, muß die Untersuchung lehren. In der Jura- und Kreideperiode beherbergten Nordamerika und Europa eine und dieselbe Säugetierfauna, in der Tertiärzeit trat dagegen schon eine Scheidung ein; neben gemeinsamen Geschlechtern gab es solche, die nur die Neue oder nur die Alte Welt bevölkerten, und man schließt daraus, daß eine Landbrücke zwar bestand, daß sie aber verhältnismäßig eng war und einen Austausch der in südlicheren Breiten lebenden Tierformen verhinderte. Der Charakter der gegenwärtigen Fauna ist im- großen und ganzen derselbe geblieben, und W A L L A C E unterschied daher zwei arktische Reiche: ein n e o - und ein p a l ä a r k t i s c h e s . In jedem setzt sich die Fauna aus drei Elementen zusammen: einem endemischen, einem gemeinsamen oder borealen und einem tropischen, d. h. aus Formen, die den Höhepunkt ihrer Entwicklung in den benachbarten tropischen Faunengebieten erreichen. Je weiter wir aber gegen Norden fortschreiten, desto mehr gewinnt das gemeinsame Element die Oberhand. Diese Tatsache bewog mehrere Tiergeographen, wie B R A U E R , R E I C H E N O W und M Ö B I U S , zur Aufstellung eines z i r k u m p o l a r e n arktischen Reiches, das im Süden bis zur Baumgrenze, wo die Lebensbedingungen der Tiere eine durchgreifende Veränderung erfahren, reicht. Noch radikaler verfuhr H E I L P R I N , der auch die gemäßigten Zonen beider nördlicher Festländer zu einem einzigen Reich verschmolz. Einen Mittelweg schlug M E R R I A M ein und scheint uns damit das Richtige getroffen zu haben. C A R P E N T E R , S C H A R F F , L Y D E K K E R und J A C O B I haben seinen Vermittlungsvorschlag angenommen, und nur der jüngere SCLATER verharrt noch auf dem W A L L A C E sehen Standpunkt . M E R R I A M 2 scheidet Nordamerika in ein nördliches und ein südliches Tiergebiet; die Grenze liegt in ungefähr 45 0 B., fällt also annähernd mit der Südgrenze des diluvialen Inlandeises zusammen. Aber von einer scharfen Grenze kann hier noch weniger als sonstwo auf dem Festland gesprochen werden, weil keine ostwestlich streichenden Gebirge der Faunenvermischung hemmend in den Weg treten. Es gibt keine Grenzlinie, sondern nur eine Grenz- oder Übergangszone. In der nördlichen Hälfte ist die Säugetierfauna überwiegend altweltlich. Die zirkumpolaren Geschlechter sind zum Teil durch identische Arten vertreten, besonders in der Ordnung der Raubtiere (Luchs, Wolf, Fuchs, brauner und Eisbär, Seeotter, Marder, Fjällfras, Wiesel); aber auch einige Arten von Nagetieren (Biber, Wühlmaus, Lemming, Hase) und Huftieren (Bison, Schaf, Hirsch,

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Elentier, Benntier) sind beiden Hemisphären gemeinsam oder wenigstens sehr nahe verwandt. Das amerikanische Element besteht aus Überläufern aus dem südlichen Nordamerika; der Waschbär, das Stinktier, der amerikanische Dachs, der Präriehund, die Gabelantilope, der Sternmaulwurf sind einige bekanntere Beispiele. Im Vergleich zu Eurasien ist aber das nördliche Nordamerika arm an Säugetierarten. Am grellsten tritt dieser Gegensatz in der Ordnung der Huftiere hervor. Die Ziegen, die Gazellen und das Kamel fehlen ganz, ebenso viele Antilopen- und Hirschgattungen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß hauptsächlich die größere Ausdehnung der Steppen der Alten Welt die Entwicklung einiger dieser Familien gefördert hat; andere Arten sind auf die Mittelmeerländer beschränkt, während die Fauna der Waldzone mit der nördamerikanischen große Übereinstimmung zeigt. Artenarmut ist auch der Charakter der Säugetierwelt des südlichen Nordamerika. Der Endemismus ist unbedeutend, der weitaus größte Teil der Fauna besteht aus borealen und tropischen Elementen, und diese halten sich nahezu die Wage. Zu gleichen Ergebnissen kommt die omithologische Untersuchung. J A C O B I analysiert die nordamerikanische Vogelwelt in folgender Weise. Von den borealen Gattungen ist ungefähr die Hälfte in der Alten Welt entstanden, die andere Hälfte ist tropischkosmopolitischen, arktischen oder unbekannten Ursprungs, und nur drei können als nordamerikanische Erzeugnisse in Anspruch genommen werden. Von den speziell amerikanischen Gruppen sind Vi endemisch und 2/a Überläufer aus dem südamerikanischen Beich. Das boreale Element bewohnt vorwiegend das Festland nördlich von 45 0 B., das amerikanische die südliche Hälfte. In anderen Tierklassen tritt das boreale Element mehr zurück, wie bei den Beptilien und Insekten. In der Molluskenfauna zeigt sich ein anderer, geschichtlich wichtiger Gegensatz: im andinischen Westen ist sie sehr nahe der ostasiatischen verwandt, im atlantischen Osten ist sie im Norden holoarktisch, im Süden aber reich an alten Arten. Faßt man alles zusammen, so erscheint M E R R I A M S Einteilung als die zweckmäßigste. Zum Unterschied von Eurasien ist die Südhälfte Nordamerikas als eine selbständige tiergeographische Einheit (MERRIAMS sonorisches Beich) auszuscheiden, während die Nordhälfte sich in die holoarktische Zone eingliedert. Daß die Existenz einer solchen Zone eine ehemalige Landverbindung zwischen der Alten und Neuen Welt zur Voraussetzung hat, liegt auf der Hand. Man darf sie zunächst dort vermuten, wo noch jetzt ( beide Festländer- nahe aneinander herantreten* und* eine

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Flachsee beide Gestade verknüpft: in der Beringstraße. Auf Karten erscheint diese Landbrücke vom Oligozän bis ins Quartär. I H E R I N G 4 und H A L L I E R 5 nehmen auch tertiäre Verbindungen quer durch den nordpazifischen Ozean an. Für einen nordatlantischen Landzusammenhang, den M A T T H E W leugnet, ist besonders S C H A R F F 6 mit Nachdruck eingetreten. Den Beweis dafür findet er in jenen Arten, die in Europa und im östlichen Nordamerika heimisch sind, dagegen im westlichen Nordamerika und in Asien fehlen. Außer 10 Pflanzenarten sind es meist nur Angehörige der niederen Tierwelt, die eine derartige Verbreitung haben, und bei denen eine passive Überführung von einem Erdteil in den anderen so gut wie ausgeschlossen erscheint. Als besonders bemerkenswerte Beispiele nennen wir flügellose Insekten, den Flußbarsch, die Flußperlmuschel, den Flußschwamm und die Gartenschnecke, die nun auch in diluvialen Ablagerungen in Maine gefunden, also sicher nicht durch europäische Einwanderer dorthin verschleppt wurde. Es liegt nahe, diese nordatlantische Landbrücke mit dem Isländischen Rücken (vgl. Karte I) zu identifizieren, um so mehr als die alt- bis mitteltertiären Basalte, aus denen Island und die Färöer sich aufbauen, auch an den atlantischen Küsten von Schottland, Irland und Ostgrönland wiederkehren. Daß sie auch die Eiszeit überdauert habe, ist allerdings unwahrscheinlich 7 , dagegen spricht auch die völlige Abwesenheit von Säugetieren und Reptilien auf den Färöer. Trümmer einer zweiten Landbrücke, die T E R M I E R 8 und G E R M A I N (S. S. 800) mit der sagenhaften Atlantis identifizieren, sollen die Azoren, Madeira, die Canarischen und Capverdischen Inseln sein. Die Ansicht, daß hier einst ein großes Land lag, stützt sich hauptsächlich auf den Fund eines vulkanischen Tachylytgesteins in 47°N, 2 7 ° 2 0 ' W u n d 8100m Tiefe, dessen glasige Beschaffenheit nach T E R M I E R darauf hindeutet, daß es nicht einem unterseeischen, sondern einem subaerischen Ausbruch entstammt. MATTHEWS3

Rückblicke auf die Theorie der Landbrücken.x Solange man diese x Diese Theorie setzt voraus, daß Landverbindungen durch Senkung oder Abrasion in Meeresboden verwandelt wurden. Demgegenüber hat WEGENER9 kürzlich die originelle Meinung ausgesprochen, es könnten sich Festländer und Inseln auch horizontal gegeneinander verschieben, es könnte z. B. Amerika sich von der Alten Welt abgespalten haben und gewissermaßen nach W geschwommen sein, und dadurch habe sich der Atlantische Ozean geöffnet. Solange die in Aussicht gestellte wissenschaftliche Begründung noch nicht erschienen ist, können wir diese Hypothese, die alle unsere bisherigen Vorstellungen auf den Kopf stellt, noch nicht in den Kreis unserer Erwägungen ziehen. Die Erläuterungen v o n HEINR. KOHN (in d. Annalen der Natur- u. Kulturphilosophie 1913, B d . X I I ,

S. 88) haben die Sache nicht geklärt.

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere

Frage nur mit Berücksichtigung einiger Tiergruppen oder gar nur vom einseitigen Standpunkt des Spezialisten zu lösen versucht, können allgemein befriedigende Resultate nicht erzielt werden. Trotzdem beginnen sich die Ansichten zu klären, einige hypothetische Verbindungen erfreuen sich lebhafter Zustimmung, anderen begegnet man mit mehr oder weniger berechtigtem Mißtrauen. Sehr zurückhaltend äußert sich unter den Zoologen z. B. H A N D L I R S C H 1 0 , der in der jungtertiären Zeit nur die isländische, die Beringbrücke und die Verbindungen im Indischen Ozean und in der ostaustralischen Südsee bis Neuseeland anerkennt. Wieder andere Biogeographen wie Geophysiker verhalten sich grundsätzlich ablehnend und erklären sich für die P e r m a n e n z der Ozeane. Diese Ansicht, die auch W A L L A C E bei seinen berühmten tiergeographischen Untersuchungen geleitet hat, besagt, daß die ozeanischen Becken, wenigstens die von mehr als 4000 m Tiefe, von jeher mit Meer bedeckt waren, daß sich also der durch die Geologie nachgewiesene Wechsel von Land und Wasser nur auf ungefähr 63 Prozent der Erdoberfläche vollzogen habe. Der Permanenz der Ozeane entspricht die P e r m a n e n z des F e s t l a n d e s ; da es aber hier keinen Punkt gibt, der nicht ein oder mehrere Male Meeresboden gewesen ist, so kann es sich, wenn jene Ansicht recht hat, nur um verhältnismäßig seichte Überflutungen von Randpartien handeln. In der Tat lassen sich unsere Sedimentgesteine, soweit sie nicht auf festländische Bildungen zurückzuführen sind, nicht nur als alte Strand- und Flachsee-, sondern auch als alte Kontinentablagerungen der Tiefsee ohne Schwierigkeit erkennen. Dagegen sind Schreibkreide und Nummulitenkalke höchst wahrscheinlich alte pelagische Ablagerungen, die sich unter denselben Verhältnissen niederschlugen, wie heutzutage der Globigerinenschlamm. Von dem roten Ton nahm man an, daß er in keiner Formation vertreten sei, bis die Untersuchung der tertiären farbigen Erden von Barbados dartat, daß zwischen diesen und pazifischen Tonproben aus 5400 m Tiefe völlige chemische Übereinstimmung besteht. 11 Übrigens kennen wir marine Bildungen von vielen tausenden Meter Mächtigkeit, und damit ist der Beweis erbracht, daß sich echt ozeanischer Tiefboden in Festland verwandeln kann. Warum sollte nicht auch eine Verwandlung im umgekehrten Sinn möglich sein? Allerdings scheint im Gesetz der Isostasie (s. S. 16) ein fundamentaler Unterschied zwischen den ozeanischen und kontinentalen Krustenteilen begründet zu sein. Aber dieser Unterschied ist nicht ursprünglich, und die größere Schwere der ozeanischen Kruste ist daher auch keine unveränderliche Eigenschaft. Wäre sie es, so

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hätte niemals Tiefseeboden in Hochland verwandelt werden können, und die Schwere in den Schelfgebieten, die ohne Zweifel ein oder mehrere Male Festland waren, könnte nicht übernormal sein. Wohl besteht ein unverkennbarer morphologischer Gegensatz zwischen den ungeheuren Flachgründen der Tiefsee und den ozeanischen Eandzonen mit ihren Nebenmeeren und Gräben. Daß in diesen Eandzonen die innigsten Beziehungen zu dem Eelief der angrenzenden Küstengebiete bestehen, ist schon betont worden, und die tiefen Furchen, die ihrem Antlitz eingegraben sind, verraten zu deutlich, daß sie in die wechselvollen geologischen Schicksale des Landes mitverflochten waren. Aber die geschichteten Bodenproben, die man aus der Tiefsee heraufgeholt hat, haben auch das Vertrauen auf die Stabilität landfernen Meeresbodens erschüttert. Man hat sie früher als Ausnahmen betrachtet, aber nach den Erfahrungen der deutschen Südpolarexpedition, die mit vervollkommneten Instrumenten arbeitete, scheinen sie Eegel zu sein. Schichtung beruht stets auf Unterbrechung oder Veränderung des Sedimentabsatzes. Das letztere ist hier der Fall, der Kalkgehalt verändert sich, er nimmt nach oben zu, oder — jedoch seltener — ab. Soweit es sich um Vorkommnisse in höheren Breiten handelt, mag vielleicht PHILIPPI12 recht haben, wenn er die großen klimatischen Veränderungen der Quartärzeit dafür verantwortlich macht, aber auch er kann nicht umhin, die Vorkommnisse m e h r f a c h geschichteter Bodendecken in niederen Breiten mit Niveauveränderungen in Verbindung zu bringen. Besonders interessant ist die Bodenprobe aus der atlantischen Eomanchetiefe ( 0 ° 1 1 ' S , 1 8 ° 1 5 ' W , Tiefe 7230 m). Die oberste Schicht war, wie zu erwarten, roter Ton, unter demselben aber lagen anders gefärbte Schlammschichten, von denen eine wahrscheinlich mit dem blauen Schlick identisch ist, während die unterste kalkhaltig war. 13 Dieser Befund weist auf Senkungen hin, zugleich aber auch auf Veränderungen in der Verteilung von Wasser und Land, denn unter den gegenwärtigen Verhältnissen hätte blauer Schlick nicht an diese Stelle gelangen können. Von Seiten der Tiefseeforschung kann also gegen die Annahme alter Landverbindungen kein Veto mehr eingelegt werden. Wir müssen uns jedoch klar werden, auf welchen Grundlagen diese Annahme beruht und welchen Grad der Sicherheit wir überhaupt der Paläogeographie zuerkennen dürfen. Daß in der Triaszeit die große Bruchzone der Erde (s. S. 45) von Meer bedeckt war, und daß damals Nord- und Südkontinente durch ein breites Meer, dem SUESS den Namen Tethys gegeben hat, geschieden waren, dafür besitzen wir p o s i t i v e geologische Beweise. Marine Triasablagerungen

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finden sich auch in der Arktis und im ganzen Umkreis des Pazifischen Ozeans, fehlen aber an den atlantischen Küsten. 14 Der Schluß, daß sich damals an Stelle des Atlantischen Ozeans mit Ausnahme jenes Teiles der Tethys, der sich von Westindien nach dem Mittelmeer hinzog, Land befand, fußt also nur auf einem n e g a t i v e n geologischen Beweis, der durch einen neuen Fund umgestoßen werden kann.* Die Biogeographie endlich kann für ihre alten Landverbindungen (genau so wie die Morphologie für die Entwicklung der Oberflächenformen) nur einen I n d i z i e n b e w e i s liefern. x x Erkennt man ihn als ausreichend an, so gestaltet sich die E n t w i c k l u n g d e r Vert e i l u n g v o n Wasser u n d L a n d s e i t d e m M e s o z o i k u m folgendermaßen : Am Beginn scharfer Gegensatz zwischen Nord- und Südkontinenten oder möglicherweise zwischen einem Nord- und einem Südkontinent. Der Südkontinent löst sich auf, und ungefähr um den Beginn der Tertiärzeit ist hier der heutige Zustand im großen und ganzen hergestellt. Die Verbindung der nördlichen Pestländer dauert noch etwas länger an. In Asien schließt sich die Tethys, an ihre Stelle tritt der Atlantische Ozean, der in seiner horizontalen wie in seiner vertikalen Gliederung so sehr von den übrigen Ozeanen abweicht. Statt des mesozoischen Gegensatzes von Nord und Süd beherrscht nun der Gegensatz von Ost und West die Erdoberfläche. Was an das frühere Weltbild noch erinnert, sind die Beste der Tethys, alte Landstücke, die sich als Inselpfeiler erhalten oder an fremde Festländer angegliedert haben (Dekan!), endlich gewisse Züge in der Flora und Fauna, besonders in der niederen Tierwelt. Hochgebirge. Einer kurzen Auseinandersetzung bedürfen noch die Flora und Fauna der a l p i n e n E e g i o n . Erhebt sich ein Gebirge, so wird es zunächst von Pflanzen der umgebenden Niederung besiedelt; den veränderten klimatischen Verhältnissen entsprechend, entstehen Varietäten, oder ältere Varietäten finden im Gebirge besonders günstige Existenzbedingungen und können sich, wie die jungen, im Lauf der Zeit zu Arten befestigen. Jede H o c h g e b i r g s f l o r a — dies ergibt die theoretische Betrachtung — muß also aus zahlreichen endemischen Elementen bestehen, die aber mit der Flora des benachbarten Tieflandes eng verwandt sind. Da sich verhältnisx Über den Wert paläographischer Karten sind die Ansichten geteilt, vgl. dazu E. DACQUIS in der Geologischen Bundschau 1913, Bd. IV, S. 186. x x Obwohl die Umrisse der alten Festländer auf den paläogeographischen Übersichtskärtchen vage Phantasiegebilde sind, hat T H . ARLDT doch den Mut gefunden, die Größe der alten Kontinente seit dem Kambrium zu berechnen! (Neues Jahrbuch für Mineralogie usw. 1907, Bd. I, S. 32.)

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mäßig wenige Pflanzen den klimatischen Bedingungen der alpinen Region anzupassen vermögen, so erklärt es sich, daß auf allen Hochgebirgen, die in der Tertiärzeit schon bestanden haben, vorwiegend dieselben Familien und Gattungen vorkommen. Neben diesen Einwanderern aus der Ebene gibt es aber auch Pflanzen, die sich vermöge der langdauernden Keimkraft und der Transportfäbigkeit ihrer Samen von Gebirge zu Gebirge verbreiten konnten, die also keine Verwandten im benachbarten Flachland besitzen. Auf diesem alten Standpunkt sind die Floren Abessiniens, des Kamerungebirges, des Kilimandscharo und der Gebirge von Australien, Tasmanien und Neuseeland stehen geblieben. Eine wesentlich andere Zusammensetzung zeigt die alpine Flora unserer Alpen. M A R I E J E R O S C H 1 5 zählt in der Schweiz 4 2 0 Alpenpflanzen, die sie in folgender Weise geographisch gliedert: 1. 31 Arten (7,4 Prozent), die auch in der Ebene vorkommen und daher keiner weiteren Erörterung bedürfen. 2. 64 Arten (15,2 Prozent), die nur auf die Alpen beschränkt sind oder sich höchstens den benachbarten Gebirgen, wie dem Jura und den Appenninen, mitgeteilt haben. Dieser Gruppe fügen wir 3. noch die 158 Arten (37,6 Prozent) hinzu, die auch noch in den Pyrenäen, in den Karpathen und im Kaukasus vorkommen, v/eil von ihnen, wie von den endemischen Arten, viele als ein Überrest der alten Hochgebirgsflora aus der Tertiärzeit aufgefaßt werden müssen. Anderseits können manche endemische Arten sich erst in nachglazialer Zeit entwickelt haben. Von der Gruppe 3 müssen aber genetisch viele mit den nun folgenden Gruppen vereinigt werden, nämlich 4. mit dem nordeuropäischen Element (18 Arten = 4,3 Prozent), 5. mit dem asiatischen (20 Arten=4,8 Prozent kommen noch im Altai und 1 Art [0,2 Prozent] noch im Himalaya, aber nicht in der Arktis vor), und 6. mit dem arktischen (128 Arten = 30,5 Prozent). Das Vorkommen aller dieser Pflanzen in der alpinen Gebirgsflora deutet auf Wanderungen hin, die zu einer Zeit ausgeführt wurden, als die dazwischenliegenden Landstriche eine ähnliche Flora beherbergten und ein ähnliches Klima besaßen, wie jetzt die Hochgebirgsregionen. Wir begegnen also hier wieder den Spuren der Eiszeit. Damals drang die arktische Flora von Norden, die tertiäre Hochgebirgsflora der Alpen von Süden nach Mitteleuropa vor x und mischten sich hier im eisfreien Gürtel, ja konnten sich sogar mitten im Eis auf Moränen ansiedeln, wie auch jetzt noch die Moränen der * NATHOKST fand bei Deuben in Sachsen, also am äußersten Rand des diluvialen Inlandeises, eine fossile Glazialflöra.

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere

Mt. Elias-Gletscher in Alaska Sträucher und sogar Bäume tragen.16 Als das Klima wieder wärmer wurde, drangen von allen Seiten andere Pflanzenelemente in die nordeuropäischen Niederungen vor, und die Glazialflora verschwand endlich aus der Ebene, denn sie scheut nichts so sehr wie die Konkurrenz mit Bäumen, gesellig wachsenden Sträuchern und rasenbildenden Gräsern. Daher reicht sie noch jetzt in Hochgebirgen an jenen Stellen, wo ihre Feinde nicht fortkommen, z. B. in den Kiesbetten der Flüsse, in tiefere Begionen hinab; ja sogar in den Mooren und Heiden der deutschen Ebene hinterließ sie noch einige Spuren. Auch im deutschen Mittelgebirge, im Jura, im Schwarzwald und in den Yogesen, im Bayrischen Wald, in den Sudeten und im Harz ist sie von Wald und Wiese noch nicht völlig verdrängt worden; aber überall, wo die Viehzucht durch Düngung des Bodens den Graswuchs befördert, ist sie ebenso im Verschwinden begriffen, wie in den Mooren, wo künstliche Entwässerung den Boden für neue Pflanzenansiedelungen vorbereitet. Nur im arktischen Gebiet einerseits, in den Hochgebirgsregionen anderseits hat sie auf dem vom Eis verlassenen Boden günstige Lebensbedingungen gefunden; aber es ist nun nicht mehr eine rein alpine und eine rein arktische, sondern hüben wie drüben eine aus beiden Elementen gemischte Flora. Glazialpflanzen, d. h. solche, deren Austausch in der Eiszeit erfolgt ist, bewohnen alle europäischen Hochgebirge, aber je weiter wir nach Süden fortschreiten, desto seltener werden sie. In Griechenland ist die Hälfte der alpinen Flora endemisch, 46 Prozent hat es mit den benachbarten Gebirgen oder mit den Alpen gemeinsam, und 4 Prozent sind glazial. Im marokkanischen Atlas finden sich nur noch sehr wenige für die Alpen und die Pyrenäen charakteristische Pflanzen und nur mehr 1 Glazialpflanze. Die Gebirge des tropischen Afrikas haben, wie bereits bemerkt wurde, ihre eigene Flora. Glazialpflanzen bewohnen auch die zentralasiatischen Gebirge. 75 finden sich noch auf dem Himalaya, wovon 45 auch in den sibirischen Gebirgen und im arktischen Gebiet und 27 auch in den Pyrenäen vorkommen. Es ist aber nicht in allen diesen Fällen anzunehmen, daß das dazwischen liegende Land (und dasselbe gilt auch von Südeuropa) mit einer arktischen Flora bedeckt war. Alpine Pflanzen können einerseits auch im wärmeren Klima gedeihen, wenn sie nur vor starker Konkurrenz geschützt sind, und anderseits konnten sie auch über nicht allzu weite Zwischenräume von Gebirge zu Gebirge transportiert werden, ohne die Ebene zu berühren. Daraus erklärt sich das zerstreute Vorkommen europäischer Pflanzenarten und -gattungen auf den Höhen von Ceylon und auf den Vulkan-

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kegeln von Java; und noch leichter konnten solche Wanderungen auf dem fast ununterbrochenen meridionalen Hochgebirgswall Amerikas ausgeführt werden. Auf den Rocky Mountains finden sich Glazialpflanzen in größerer Anzahl nur bis 37° N, aber es kommen solche auch in Mexico vor, und auf den südamerikanischen Andes gehören einige Gewächse arktisch-alpinen Gattungen, wenn auch anderen Arten an. Ja sogar einige arktische Arten treten unvermittelt wieder im Feuerland auf, aber es ist möglich, daß, wie in ein paar anderen Fällen, sporadische Vorkommnisse in dem Zwischengebiete noch entdeckt werden. Im östlichen Amerika, wo ein Hochgebirgsvermittler zwischen beiden Hemisphären fehlt, sind die Glazialpflanzen nur bis zu den Weißen Bergen in New Hampshire, also nur bis zum 44. Parallel vorgedrungen, aber hier machen sie noch 77 Prozent der alpinen Flora aus. Den alpinen Pflanzen entsprechen die a l p i n e n T i e r e , die in den Ostalpen die Region von ungefähr 1200 bis 2700 m Höhe bewohnen. Auch sie sind ein Überrest einer einst auch in der Ebene verbreiteten Fauna, und auch ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Tieren des hohen Nordens oder anderer Hochgebirge führen uns in die Eiszeit zurück. Nur einige wenige Beispiele aus der Säugetierwelt der Alpen mögen hier angeführt werden. Der veränderliche oder Schneehase unseres Hochgebirges kehrt im Norden Eurasiens wieder; seine Heimat erstreckt sich hier von Irland bis Kamtschatka. Das alpine Murmeltier, das in den Diluvialablagerungen von Mitteleuropa fossil gefunden wird, hat nahe Verwandte in Sibirien, und ebenso findet die Schneemaus ihren Vertreter in der nordasiatischen Wurzelmaus. Der Steinbock, der jetzt freilich nur noch in wenigen Teilen der Alpen erhalten ist, ist sehr nahe dem pyrenäischen, dem kaukasischen und dem sibirischen Steinbock verwandt, mit denen er in bezug auf Lebensweise vollkommen übereinstimmt; andere Arten dieser Untergattung bewohnen auch die spanische Sierra Nevada, die höchsten Felsregionen von Abessinien und die Gebirgsgegenden von Mittelägypten, Syrien und der Sinaihalbinsel. Nicht vergessen dürfen wir endlich des elegantesten unter den alpinen Tieren, der Gemse, die in allen höheren Gebirgen von den Pyrenäen bis zum Kaukasus vorkommt und uns den Lehrsatz von der Vermischung verschiedener Gebirgsfaunen in der Eiszeit noch besser illustriert als der Steinbock, da genau dieselbe Art in all den genannten Gebirgen wiederkehrt. Aus der Vogelwelt sei das Schneehuhn als echter arktischer Einwanderer genannt. Auch die faunistischen Beziehungen zwischen tropischen Gebirgen Afrikas (Abessinien, Kilimandscharo, Kamerunberg), dem

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Himalaya und dem Gebirge von Luzon führen uns in eine Periode allgemein verbreiteter Temperaturerniedrigung zurück, wenn wir sie auch nicht bestimmt mit der Eiszeit identifizieren können. Das zerstreute Vorkommen solcher Tierformen in der Alten Welt hängt damit zusammen, daß hier die Gebirge in ostwestlicher Richtung streichen, während sich in den meridionalen Andes Amerikas der Guanako vom Äquator bis 55 0 S verbreitet und in der Insektenfauna noch Elemente der nördlichen gemäßigten Zone auftreten. Auch in den Alpen birgt die niedere Tierwelt zahlreiche Überbleibsel aus der Glazialzeit. Z S C H O K K E 17 bezeichnet als solche in der Schweiz die Bergeidechse, verschiedene Insekten und Mollusken und auch Wassertiere, die die Seen sowohl im hohen Norden wie in den Alpen bewohnen. Veränderungen in der Jetztzeit. Wenn wir unter Jetztzeit die seit dem Abschluß der Glazialperiode verstrichenen Jahrtausende verstehen, so haben wir auch hier mit klimatischen Veränderungen zu rechnen, die sich im Wechsel des Pflanzenkleides widerspiegeln. Aller Wahrscheinlichkeit nach war Mitteleuropa einmal wärmer und trockener als jetzt (vgl. S. 244), und es ist anzunehmen, daß die S t e p p e n p f l a n z e n , die im Hochgebirge und mehr noch im Flachland auftreten und hier entweder der Wald- und Wiesenflora eingestreut sind oder eigene Kolonien bilden, damals nach Mitteleuropa eingewandert sind. Von manchen Botanikern wird ihr Eindringen in eine der Interglazialzeiten oder gar in die vorglaziale Zeit zurückdatiert, aber es ist nicht glaublich, daß sie die Eiszeit oder gar wiederholte Eiszeiten hätten überdauern können. Für viele Gegenden Eurasiens ist ein s ä k u l a r e r Wald Wechsel außer Zweifel gesetzt. Fast in ganz Mitteleuropa und Skandinavien folgte auf die Birke die Kiefer, auf diese die Eiche, dann die Buche, endlich die Fichte. Im russischen und sibirischen Nadelholzwald erobert die Birke (in Bußland im Vereine mit der Esche) immer größere Areale. Die Ursachen dieser Erscheinung sind noch keineswegs genügend aufgeklärt, doch war wohl nicht immer ein Klimawechsel dabei im Spiel. Waldbrände haben jedenfalls mitgewirkt, namentlich im Norden sind sie verhängnisvoll, weil die Samenreife schwieriger ist. Manchen dieser Vorgänge kann man mit C H R I S T als eine natürliche Brachwirtschaft bezeichnen, indem der Boden, jahrhundertelang durch gewisse Pflanzengattungen ausgesogen, diesen endlich nicht mehr die nötigen Existenzmittel gewähren kann, wohl aber anderen Gewächsen, die andere Ansprüche an ihren Standort stellen. Die Ausbreitung der Calluna-Heide in Dänemark und Norddeutschland findet auf diese Weise eine ungezwungene Erklärung. Daß in Deutschland

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im Laufe des letzten Jahrhunderts der Laubwald in so auffallender Weise durch den Nadelwald verdrängt wurde, ist aber fast ausschließlich auf wirtschaftliche Maßnahmen zurückzuführen.18 Groß sind die Veränderungen, die im Laufe der historischen Zeit in der Verbreitung der Pflanzen stattgefunden haben und die direkt oder indirekt ein Werk des Menschen sind. 19 Die Physiognomie alter Kulturländer, wie Chinas, der hindustanischen Ebene und des Mittelmeergebietes, hat sich gründlich verändert, aber kaum minder die jüngerer Kulturländer, wie des übrigen Europa, Westindiens, der östlichen Staaten Nordamerikas u. a., wo die kürzere Dauer des menschlichen Einflusses durch die Energie der Arbeit aufgewogen wird. Fast überall begann die Tätigkeit des Kulturmenschen mit der A u s r o d u n g der Wälder, an deren Stelle aber nicht immer Kulturland, sondern nur zu häufig auch Einöden traten. x In Europa x x ist nur der nordrussische Wald noch zum größten Teil unberührt, von einer Fläche von 1,8 Mill. qkm ist hier noch mehr als die Hälfte bewaldet, und dasselbe dürfte auch für das sibirische Waldgebiet gelten. Eine Vermischung der F l o r e n ist die unausbleibliche Folge der Allgegenwart des Kulturmenschen. In den Mittelmeerländern gedeihen jetzt trefflich die amerikanischen Kakteen und Agaven, die afrikanischen Aloe und die australischen Eukalypten, namentlich die letzteren, die erst 1854 eingeführt wurden und sich jetzt schon über die meisten Küstenstriche, bei deren Entsumpfung sie ausgezeichnete Dienste leisten, verbreiten. Die Savanen von Westindien sind nicht mehr im ursprünglichen Zustand erhalten, seit das Guinea- und das Paragras zur Verbesserung der Weide eingeführt wurden. Südeuropäische Gewächse haben sich zwischen die Gräser der Pampas eingedrängt, so daß in der Umgebung von Buenos Aires x Über die Fortschritte der Entwaldung ist man wenig unterrichtet; häufig werden sie überschätzt. Für den Kanton Zürich ermittelte W A L S E R eine Abnahme des Waldes in der Periode 1640—1891 um 50 qkm oder 10 Proz. Dabei sind manche günstige Lokalitäten, wie z. B. die Überschwemmungsgebiete der Flüsse, vom Wald erobert worden. x x Der gegenwärtige Waldbestand beträgt in Prozenten der Gesamtfläche der betreffenden Staaten: Portugal . . 2,9 Griechenland 12,5 Norwegen . 21,! Serbien . 32,4 Großbritannien 3,9 Frankreich . 15,7 Schweiz . . 21,3 Österreich 32,6 Dänemark . 7,o Italien . . . 16,2 Deutschland 25,9 Bußland . 36,7 Niederlande . 7,9 Belgien . . 18,3 Ungarn . . 27,9 Finnland 40,6 Spanien. . ca. 9,o Rumänien . 21,o Bulgarien . 31,9 Schweden 47,7 Etwas abweichende Zahlen (nach einer amtlichen amerikanischen Quelle) findet man in La Gèographie 1912, Bd. X X I I I , S. 293.

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die Flora nach 0. KUNTZE schon zu ®/4 aus eingewanderten Pflanzen besteht. Die Artischockendistel, deren Samen zuerst um das Jahr 1769 in den Haaren eines Esels aus Spanien nach Argentinien gelangt ist, bildet bereits auf Flächen von mehreren hundert Quadratkilometer zusammenhängende, undurchdringliche Dickichte von mehr als Manneshöhe. Zahllose fremde Unkräuter sind mit den Kulturgewächsen nach Nordamerika, besonders in die atlantischen Staaten eingewandert; der gemeine Natterkopf z. B. hat in manchen Gegenden von Yirginien die einheimische Vegetation völlig verdrängt. Ähnliches ist in Australien der Fall, wo in der Umgebung von Sydney schon über 100 europäische Pflanzenarten, darunter viele schädliche Unkräuter, sich ansässig gemacht haben. 20 Wie die Kolonisation haben auch die Kriege stets zur Florenvermischung beigetragen, und der rasch pulsierende Verkehr der Jetztzeit beschleunigt diesen Prozeß außerordentlich. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, daß längs der Eisenbahnlinien neue Gewächse auftauchen, und zwar nicht bloß an den Ausladestationen, sondern merkwürdigerweise auch da, wo die Bahn Kurven beschreibt. Welche Dimensionen diese Pflanzenverschleppung annimmt, geht schon daraus hervor, daß auf der Strecke Augsburg—Haspelmoor gelegentlich der Getreidetransporte 1868—80 44 neue Phanerogamen in die Flora eingeführt wurden. 21 Gewaltig sind auch die Veränderungen in der Tierwelt, die der Mensch durch Ausrottung, Züchtung und durch die Umgestaltung der Vegetation hervorgerufen hat. Daß er mit den großen Dickhäutern, dem Mammut und dem wollhaarigen Rhinozeros, sowie mit mehreren ausgestorbenen Raubtieren, wie dem Höhlenbären, dem Höhlentiger (fälschlich Höhlenlöwe genannt), dem Höhlenwolf und der Höhlenhyäne, in Europa zusammengelebt hat, ist durch mehrfache Funde sichergestellt; aber ihr völliger Untergang erfolgte schon zu einer Zeit, von der uns keine schriftliche Nachricht Kunde gibt. Viel später erlagen die großen Wiederkäuer, die noch im Nibelungenlied genannt werden: der Wisent (Bison), der Ur oder Auerochs, der Stammvater unseres zahmen Rindes, und der Scheich oder Riesenhirsch. Der europäische Bison kommt nur noch in einem Distrikt des Kaukasus und im Bjelowjescher Wald (russisches Gouvernement Grodno), hier aber nur im gehegten Zustand vor. Der Ur lebte in Frankreich noch im 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, im Harz noch im 7., in Böhmen noch im 14. und in Polen noch im 16. Jahrhundert; die Ausrottung schritt also mit der Kultur von West nach Ost fort. Das Renntier bewohnte einst ganz Mittelund Westeuropa, wurde aber aus Frankreich schon in vorgeschicht-

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licher Zeit verdrängt, während es in Deutschland noch zur Zeit Caesars lebte und in Nordschottland noch im 12. Jahrhundert gejagt wurde. Jetzt ist es in Skandinavien über den 60. Parallel zurückgedrängt, in Asien geht aber seine Äquatorialgrenze viel weiter herab und erreicht an der Ostseite der Alten und im Westen der Neuen Welt 46° B. Das Elen, das noch zur Zeit der sächsischen Kaiser die deutschen Wälder bewohnte, ist daraus verschwunden und kommt mit Ausnahme einiger preußischen Forste, wo es gehegt wird, nur noch in Skandinavien vor. Die Hasen, Hirsche, Eehe, Wildschweine und Gemsen vermindern sich zusehends; der Steinbock, früher im ganzen Alpengebirge zu Haus, findet sich jetzt nur noch gehegt am Gran Paradiso in den Graiischen Alpen. Notwendig war der Vertilgungskrieg gegen die Raubtiere, von denen Wolf, Luchs und Bär aus Mittel- und Westeuropa zum größten Teil verschwunden sind. Der Löwe, der sich noch zur Zeit der Perserkriege über ganz Griechenland bis nach Thrakien verbreitete, ist jetzt aus Buropa gänzlich verwiesen. Im dichtbevölkerten China finden die Raubtiere selbstverständlich auch keinen Platz mehr. In Nordasien und in Nordamerika vermindern sich die Pelztiere stetig, und auch der nordamerikanische Bison, der manchmal in Herden von 20000 Individuen die Prärien durchstreifte, ist wild fast ganz ausgestorben. Die Entwaldung großer Landstrecken, die nun von Getreidefeldern eingenommen werden, gab Veranlassung zur Einwanderung östlicher Steppensäuger, die ihr Verbreitungsgebiet unter unseren Augen bis nach Rußland vorschieben, d. h. soweit als das kontinentale Klima reicht; ja der gemeine Ziesel ist sogar schon bis Sachsen und Böhmen gelangt. Noch ausgedehnter sind die Westwanderungen der Vögel, die gegen klimatische Unterschiede unempfindlich zu sein scheinen. Unsere ostdeutsche Vogelwelt hat sich durch russische und sibirische Zuzüge bereichert, ja die sibirische Berglerche sucht im Winter sogar schon England auf. Es ist unstreitig die Tendenz vorhanden, die Fauna der mittleren und höheren Breiten der Alten Welt immer gleichförmiger zu gestalten; Hand in Hand damit geht aber auch eine Artenverarmung unseres Tierbestandes. Am augenfälligsten sind die Veränderungen des Tierbestandes in den Kolonialländern; die faunistische Physiognomie Südamerikas, Australiens und Neuseelands ist durch die Einführung unserer Haustiere völlig anders geworden. Auf den I n s e l n sehen sich die Organismen plötzlich vor einen neuen Kampf ums Dasein gestellt, in dem sie, geschwächt durch langen Frieden, bald unterliegen. Hier gehen die Veränderungen mit unheimlicher Schnelligkeit und Gründl lichkeit vor sich. So haben auf St. Helena die eingeführten Ziegen SüPAN, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere

den Urwald zerstört, und infolgedessen sind auch seine einheimischen Bewohner, Yögel und Insekten, zum großen Teil ausgestorben. So haben auf den Mascarenen die Zuckerpflanzungen die frühere Vegetation fast völlig vernichtet, so beschränken auf Neuseeland die siegreichen englischen Gräser die so merkwürdige alte Flora auf immer kleinere Mächen, so wurde die einheimische Pflanzenwelt auf Madeira durch den Wein, das Zuckerrohr und den Pisang bis auf 650 m Höhe, und auf den Canaren durch den Wein und die Opuntien bis auf 1000 m Höhe zurückgedrängt. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 Die allgemeinen Werke zit. S. 895, Anm. 1. — 2 C. H. MEBRTAM, The Geographical Distribution of Life in North America; in den Proceedings of the Biological Society; Washington 1892, Bd. VII. — * W. D. MATTHEW zit. S. 896. — 4 H. v. I H E R I N G , Die Umwandlungen des amerikanischen Kontinents während der Tertiärzeit, im Neuen Jahrbuch f. Mineralogie usw., Beilageband X X X I I , 1911. — 6 H. H ALLIER, Über frühere Landbrücken, Pflanzen- u.' Völkerwanderungen zwischen Australasien und Amerika, in Mededeelingen van s'Rijks Herbarium, Leiden 1912. — 6 R. F . SCHARFF, European Animals, London 1907; On the Evidences of a former Land-bridge between Northern Europe and North America, in den Proceedings of the R. Irish Academy, Bd. XXVIII, Sektion B, 1909. Distribution and Origin of Life in America, London 1911. — 7 TH. THORODDSEN, Die Hypothese von einer postglazialen Landbrücke über Island und Färöer, in der Naturwissenschaftlichen Rundschau 190«, Bd. XXI. — 8 P. TERMIER, L'Atlantide, im Bulletin de l'Institut océanographique, No, 256,1913.— 9 ALP. WEGENER, Die Entstehung der Kontinente, in PETERMANN A Mitteilungen 1912, Bd. I. — 10 H. HANDLIRSCH, Beiträge zur exakten Biologie, in den Sitzungsberichten der Wiener Akad. d. Wi&s., Math.-naturwiss. Klasse 1913, Bd. CXXII, Abteil. I. — U J . B. HARRISON U. A . J . J U K E S - B R O W N , Notes on the Chemical Constitution of some Oceanic Deposits, im Quarterly Journal of the Geological Society of London 1895. — 12 E. PHILIPPI, Über das Problem der Schichtung und über Schichtbildung am Boden der heutigen Meere, in den Verhandlungen der Deutschen Geologischen Gesellschaft 1908, Bd. LX. — 13 Bericht von E. PTTTTTPPI in den Veröffentlichungen des Instituts für Meereskunde 1902, Heft 1. — 1 4 E. v. MOJSISOVICS, W . WAAGEN und C. D I E N E R , Entwurf einer Gliederung der pelagischen Sedimente des Triassystems; in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie der Wissenschaften, Mathem.-naturwiss. Kl. 1895, Bd. CIV, Abteilung I. — 15 M. CH.' JEROSCH, Geschichte und Herkunft der Schweizerischen Alpenflora; Leipzig 1903. — 18 0 . DRUDE, Die hypothetischen vegetationslosen Einöden im temperierten Klima zur Eiszeit, in PETERMANNS Mitteilungen 1889. — 17 F. ZSCHOKKE. Die Beziehungen der mitteleuropäischen Tierwelt zur Eiszeit, in den Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft 1908. — 18 H. B. JACOBI, Die Verdrängung der Laubwälder durch die Nadelwälder in Deutschland, Tübingen 1912. — 19 J . WIMMER, Geschichte des deutschen Bodens in seinem Pflanzen- und Tierleben von der keltisch-römischen Urzeit bis zur Gegenwart; Halle a. S. 1905; ein für genauere Studien sehr zu empfehlendes, auf Urkunden gestütztes Werk. — 20 Ausführlich haben die Veränderungen, die der Mensch in der Flora Chiles und Californiens bewirkte, R. A. PHTT.TPPI und H . SEMLER geschildert (PETERMANNS Mitteilungen 1886 u. 88). —

21

Diese Angaben verdankt der Verfasser der Mitteilung des f Prof. A.

HOFE.

KIRCH-

Die pflanzen- und tiergeographischen Einteilungen der festen Erdoberfläche

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Die pflanzen- und tiergeographischen Einteilungen der festen Erdoberfläche. (S. Karte'XIX u. XX.)

Im folgenden fassen wir noch einmal übersichtlich zusammen, was in den beiden letzten Kapiteln verhandelt wurde. Wir haben bereits verschiedene p f l a n z e n g e o g r a p h i s c h e E i n t e i l u n g e n , 1 die in ihren wesentlichen Grundzügen zwar übereinstimmen, in Einzelheiten aber sehr voneinander abweichen. Was der eine als Provinz bezeichnet, erhebt der andere zu dem Eang eines Eeiches, und muß dann wieder eine höhere Einheit schaffen, um verwandtschaftliche Beziehungen zum Ausdruck zu bringen. Noch mehr Schwierigkeiten verursachen die Grenzen. Scharfe Florengrenzen gibt es in der Natur nur dort, wo sie mit einem Hochgebirge zusammentreffen, sonst tritt überall an den Grenzen Mischung ein, und die Linien unserer Karten tragen notwendigerweise den Stempel der Willkür und Unnatur. Auf Karte XIX sind einige solcher Mischgürtel hervorgehoben. Im großen und ganzen folgen wir der Einteilung D R U D E S , nur weichen wir in drei Punkten davon ab: 1. lassen wir die Gliederung in Zonen ( D R U D E s Gruppen) fallen, weil sie — man vergleiche z. B. die boreale und die Australzone — keine gleichwertigen Einheiten darstellen; 2. scheiden wir Melanesien und Neuseeland nicht als eigenes Florenreich aus, und 8. ebensowenig das südliche Afrika, das früher auch E N G L E R mit dem tropischen Afrika vereinigt hatte. Die Provinzeinteilung des nordischen Reiches führen wir vollständig auf, von den übrigen aber nur einige wichtigere. A. Boreale Gruppe. I. Nordisches Reich: 1. Arktische (zirkumpolare) Provinz, 2. Mitteleuropäische Provinz, 3. Russisohe Steppenprovinz, 4. Sibirische Provinz, 5. Amurprovinz, 6. Columbische Provinz, 7. Canadische Provinz. II. Mittelmeer- und Orient-Reich, III. Innerasiatisches Reich, IV. Ostasiatisches Reich, V. Sonorisches Reich. Wichtig die pazifische Provinz ! B. Paläotropische Gruppe: VI. Afrikanisches Reich, Wichtig die Kapprovinz! VII. Madagassisches Reich, VIII. Indisches Reich. 58*

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere C. Neotropische Gruppe: IX. Neotropisches Reich. D. Westaustralgruppe: X. Australisches Reich, Westaustralische Provinz! E. Ostaustralgruppe: XI. Andines Reich, XII. Antarktisches Reich.

Die Neue und die Alte Welt berühren sich an der Beringstraße und gehen nach Süden immer weiter auseinander. Diese geographische Anordnung spiegelt sich in den Floren beider Landfesten wider. Im äußersten Norden eine zirkumpolare Provinz; dann verschiedene Provinzen, aber noch ein zirkumpolares Eeich; dann verschiedene Reiche, die aber doch untereinander und mit dem nordischen Eeich so viele Beziehungen zeigen, daß man sie zu einer Einheit höherer Ordnung, der borealen Gruppe, zusammenfassen darf. Innerhalb der tropischen Zone ist der Zug gemeinsamer Entwicklung viel schwächer ausgeprägt, denn hier lagern in ostwestlicher Richtung nicht bloß Eeiche, sondern auch Gruppen nebeneinander. Zwar erscheint im äußersten Süden wieder ein zirkumpolares Eeich, aber ein Eeich, das aus weit voneinander gelegenen Inseln besteht und daher natürlich anderen Gesetzen unterworfen ist, als das kontinentale nordische Eeich. In bezug auf das Alter und die Entwicklung der Floren lassen sich unterscheiden: 1. Alte Floren: a) die tropischen Kontinentalfloren, die sich seit der Tertiärzeit ungestört entwickeln konnten >, b) alte Inselfloren, zu denen wir die australische und die Kapflora zählen. 2. Mischfloren in Ländern, deren Klima sich seit der Tertiärzeit allmählich geändert hat, wo aber die Entwicklung nicht ganz unterbrochen wurde (Mittelmeergebiet, Ostasien, atlantische Staaten von Nordamerika). 3. Junge Floren der Länder, die nach der Tertiärzeit mit Eis oder Wasser bedeckt waren: a) Floren, die ganz entlehnt sind (z. B. die des norddeutschen Tieflandes); b) Floren mit eigentümlicher Entwicklung (Steppenfloren). Gegen t i e r g e o g r a p h i s c h e E i n t e i l u n g e n hat sich in neuester Zeit, seit man den niederen Klassen erhöhte Aufmerksamkeit schenkt, eine scharfe Opposition erhoben, die insofern berechtigt

Die pflanzen- und tiergeographischen Einteilungen der festen Erdoberfläche

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ist, als in der Tat keine Einteilung für alle Klassen gilt. „Es muß," sagt K O B E L T , „das Bestreben der Zoogeographen sein, für jede Abteilung des Tierreiches durch eingehende Untersuchung eine besondere Einteilung der Erdoberfläche vorzunehmen, zunächst ohne Bücksicht auf andere Tierklassen und auch auf das Pflanzenreich. Aus der vergleichenden Zusammenstellung derartiger Arbeiten wird sich dann von selbst die natürliche Gliederung der Erdoberfläche ergeben." Ein solches Programm ist nicht aussichtslos; wenn man die Einteilung nach Säugetieren und Vögeln mit der nach Begenwürmern in M I C H A E L S E N S Oligochätenwerk vergleicht, so wird man von der Übereinstimmung in den wesentlichsten Zügen überrascht. Indes wird es lange Zeit dauern, bis K O B E L T S Zukunftspläne verwirklicht sind, und da der Geograph einer faunistischen Einteilung nicht entbehren kann, so muß er sie vorläufig auf die Verbreitung derjenigen Klasse gründen, die für ihn auch aus anderen Gründen die wichtigste ist, nämlich der Säugetiere. Es trifft sich glücklich, daß die Einteilung der Erde in fünf „Faunenregionen", die SCLATER sen. im Jahre 1857 auf Grund der Vögelverbreitung vorgeschlagen hat, von WALLACE auch für die Verteilung der Säugetiere als durchaus zutreffend befunden wurde und dadurch zu hohem Ansehen gelangte. WALLAOE teilte seine „Begionen" weiter in „Subregioncn", anderseits faßte auch er schon die Begionen nach ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zu Einheiten höherer Ordnung zusammen. B L A N FORD und Z I T T E L haben diesen Gedanken noch schärfer ausgesprochen und kennen nur drei Säugetierreiche. Wir nennen sie, um wenigstens eine gewisse äußere Gleichartigkeit mit der von uns adoptierten Floreneinteilung zu erzielen, Gruppen, und teilen sie in Beiche; diese können wieder in Provinzen aufgelöst werden, wofür sich Anhaltspunkte in unseren bisherigen Ausführungen ergeben. 2 Die heutige Säugetierwelt — und im großen und ganzen gilt dies auch von den übrigen höheren Tierklassen — geht von drei Zentren aus: der Arktogäa oder der nördlichen Halbkugel, Südamerika und Australien. Die arktogäische Fauna verbreitet sich nicht nur über die nördlichen Festländer, sondern auch über Afrika. Diese Wanderung und die Unterbrechung der nordischen Entwicklung durch die Eiszeit sind die beiden großen Ereignisse, die die tiergeographischen Verhältnisse der Gegenwart, wenigstens soweit es sich um die höheren Formen handelt, bedingen. Wir können darnach eine förmliche Altersreihe der Faunenreiche entwerfen:

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Die Pflanzendecke und die geographische Verbreitung der Tiere Gruppe Arktogäa. Das boreale Reich 1 T ji- , t-, t. • , t> • i f Jugendliche Faunen. Das sonorische Reich J Das indische Reich mit den Abkömmlingen der Tertiärfauna ohne starke Beimischung nordischer Formen. 4. Das afrikanische Reich südlich der Wüste, mit mangelhafter arktogäischer Tertiärfauna und einigen sonst ausgestorbenen Formen. 5. Das madagassische Reich mit ärmlicher arktogäischer Zuwanderung und alten Typen. 1. 2. 3.

S ü d a m e r i k a n i s c h e G r u p p e (Neogäa). 6. Südamerikanisches Reich, eine alte Fauna mit spärlicher arktogäischer Beimischung. A u s t r a l i s c h e G r u p p e (Notogäa). 7. Australien mit einer Säugetierfauna von wesentlich Charakter. 8. Polynesien ohne Säugetiere.

mesozoischem

Nachstehende Tabelle dient zum Vergleich unserer pflanzenund tiergeographischen Einteilungen. Flora

Nootrop. Gr.

Paläotropische Gruppe

8. g C3 CS J8 £ (2

H I i

Landfauna

Nordisches Reich Mittelmeer u. Orient Innerasien

Boreales Reioh

Ostasien Sonorisches Reich

Sonorisches Reich

Indisches Reich (mit Polynesien!)

Indisches Reich (ohne Polynesien!)

Afrika

Afrika

Madagaskar

Madagaskar

Neotropisches Reich

Südamerikanisches Reich Australien Polynesien

Antarktisches Reich

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Andines Reich Australien

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Im großen und ganzen ist die Übereinstimmung durchaus befriedigend. Daß die Grenzen nicht immer zusammenfallen, hat

Die pflanzen- und tiergeographischen Einteilungen der festen Erdoberfläche

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wenig zu sagen, denn die leicht bewegliche Tierwelt kümmert sich darum noch weniger als die Pflanzen, und die Grenzgebiete tragen in der Regel einen gemischten Faunencharakter. Die beiden einzigen tiefgreifenden Unterschiede sind folgende: 1. die weite Ausdehnung der Arktogäa, die zwei Florengruppen umfaßt, und darauf beruht, daß die Verbreitung der höheren Tiere weniger als die der Pflanzen durch das Klima beeinflußt wird; 2. die Stellung der Südseeinseln, die floristisch zum indischen, faunistisch zum australischen Reich gezählt werden. Dagegen tritt in beiden Einteilungen das Grundgesetz der zunehmenden D i f f e r e n z i e r u n g von Nord nach Süd mit größter Deutlichkeit hervor. In dieser Richtung wird die Gliederung mannigfaltiger und der Endemismus ausgeprägter. Der Grund liegt in dem kontinentalen Zusammenschluß auf der Nord- und der Zersplitterung auf der Südhalbkugel; nur vereinzelte Spuren deuten noch auf einen längstvergangenen Kontinentalzustand der antarktischen Hemisphäre hin. So spiegeln sich in der organischen Welt die beiden großen geographischen Gegensätze wieder: die Alte und die Neue Welt, die nördlichen und die südlichen Festländer. Und überall begegnen wir auch hier im positiven, aber mehr noch im negativen Sinn den Spuren der Eiszeit, und nur in den beglückteren südlicheren Ländern finden wir noch Reste einstiger Tropenfülle. L i t e r a t u r n a c h w e i s e . 1 Vorschläge zu einer biogeographischen Nomenklatur gibt TH. ARLDT in PETERMANNS Mitteilungen 1912, Bd. II, S. 65. — 2 Einen Überblick Uber die bisherigen tiergeographischen Einteilungen gibt TH. ABLDT in der Geographischen Zeitschrift Bd. XII, 1906, S. 212.

Register. Die Autorennamen sind gesperrt gedruckt. * bei der Seitenzahl bedeutet eine Literaturnotiz. Kamen, die man unter C nicht findet, suche man unter K oder Z und umgekehrt. Desgleichen suche man Namen, die man unter J nicht findet, unter Y .

Aachener Quelle 604. Aachquelle 748. Aalesund 94. Aare 749. Abdachungstäler 560. Abdämmungsstufen 538. Abdeckung 636. Abegg, R. 292. 294*. Abercromby, R. 132*. Abessinien, Gewitter 181, Morphologie 404, 648, Ambas 661, Waldgrenze 838, Flora 907, Fauna 909. Abfluß der Seen 770. Abflußfaktor 509, 510. Abflußlose Gebiete 159, 743, 744, 745. Abflußmengen 508. Abfuhr 473. Abgegliederte Halbinseln 777. Abgliederungsinseln 797. Abich, H. 182, 771. Abkehrflüsse 562. Ablagerung 473. Ablation 198, 473, 589, 602. Ablenkung sich horizontal bewegender Körper 22. Abplattung der Erde 5, 6, 51, 379. Abrasion 475, 602, 607, 783. Abrasionsebene 608. Abrasionsfläche 637, 713. Abrasionsplatte 603, 607. Abrasionsterminante 606. Abschleifende Gletschererosion 566. Abschließungsküsten 814. Abschmelzung der Gletscher 198, 214. Absolute Feuchtigkeit 148, 150. Absolute Gleichgewichtsfläche 550. Absolute Höhe 631. Absolutes spezif. Gewicht des Meerwassers 290. Absorptionstemperatur 325. Absteigende Quellen 497. Abtragung 524.

Abukir, See von, 615. Abu Moharik 594. Abweichung der Temperatur 115f. Abyschkansee 772. Abyssische Region 48. Achatinellen 891. Achensch wankung 248. Aclettagrat 486. Adamello, Kare 571. Adamovié, L. 842*. Adams, F. A. 703, 710*. Adda 698, 772. Adelsberger Grotte 557. Aden, Golf von, 282, 341, 404. „Adlergrund" (Schiff), Wind und Strömung 322. Adobe 598. Adour 461. Adriatisches Meer, Gestalt und Tiefe 261, 264, 273, Geschichte 462, 463, Strömung 613. Afar 404. Affatakhä-Wadi 107. Affen 873, 876, 882, 883, 884, 886. Affenbrotbaum 831. Afrika, höchste Breite 32, Grenzen 35, Areal 35, Teil der Alten Welt 36, Zuspitzung 37, Oberfläche 42, Höhe 48, 52, Temperatur 91, 93, 96, Temperaturschwankung 110, Luftdruck und Winde 136, 138, Föhn 146, Regen 162—165, 177, Regenwahrscheinlichkeit 169,180, Gletscher 221, Klimaprovinzen 235, Eiszeit 245, Wasserabnahme 255, Vulkane 399, 404, Grabengebiet 403, Erdbeben 436, 437, Bodenarten 618, 619, Morphologie 639, 715, 716, Flüsse 743, 751, abflußlose Gebiete 744, Wasserscheiden 745, Abdachungen 745, Depressionen 763, Seen 769, Halbinseln 777, Küstenabstand 817,

Register Küstenentwicklung 817, Vegetation 827, 859, Palmen 828, 829, Wald 845, 846, 847, Mangrove 847, Busch 849, Savanen 852, 853, Steppen und Wüsten 857 f., Nahrungsge wachse 865, 866, tierische Schädlinge 877, Flora 882, 884, 897, 908, 915, 916, 918, Fauna 882, 885, 894, 909, 918, alte Landverbindung 882, 894, 895. (S. auch Ost- und Südafrika.) Afrikasandsteine 714. Ägäisches Meer, Gestalt und Tiefe 264, 273, Geschichte 462, Küsten 806. A g a s s i z , A. 792, 793, 802*. A g a s s i z , L. 200, 208. Agassizsee 772. Agaven 833, 852, 857, 882, 911. Agh Sibyr 414. Ägina 403. Agramer Erdbeben 427, 430. Agulhasströmung 339. Ägypten, Klimaänderung 246, 625. Ahorn 848. Aintal, Veränderung der Aussichtsweite 468. A i r y , G. B. 315, Formel 300. A i t k e n , J. 152. Ajan, Temperatur 147. Akaba, Golf v., 403. Akanthus 898. Akazien 847, 849, 850. Akis-See 760. Akmolinsk 771. Aktische Region 48. Aktive Niveauveränderungen 18. Alakul 772. Alang-Alang 853. Alangordlek 565. Alaschan, Wald 162, 857. Alaska 40, 41, Gletscher 195, 226, 227, Vulkane 399,401, Niveauveränderung 444, Flüsse 754. Alaska-Typus der Gletscher 195. Albaner Gebirge 402. Albanien, Bora 144. Albano, Thermen 504. Albert-Edward- See 404. .Albert-See 404. A l b r e c h t , Th. 141*. Albuenfjord 812. Aldabra 793 Aletschgletscher 186, 197, 208, 223, Pflanzen 841. Aleuten 40, 134, 399, 401, 780. Aleuten-Graben 271. Alexabank (Südsee) 269, 795. Alföld 642, 653.

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Algier, Föhn 146, Regen 172, Strandlinien 462, 463, Kalkkruste 480, Flächenspülung 625, Küste 805. Algonkium 25. Alken 874. Alleghanies 39, Föhn 146, Bau 663, 702, 723. Allgemeine Geographie 629. Allier 750. Alligator 873. Allochthoner Torf 774. Alluvium 26, 473, 474, 619, 620. Aloe 831, 834, 849, 911. Alpaka 884. Alpeinerferner 216. Alpen 37, Unterschied zwischen Sonnenu. Schattentemperatur 81, vertikale Temperaturabnahme 79, vertikale Temperaturzunahme 82, Föhn 145, Regen 157, 162, 168, 176, Hagel 182, Schneegrenze 186,190,252, Gletscher 195, 197ff., 201, 216, 218, 219, 221, 223, 240, Eiszeit 245, 248, angebliche Klimaänderung 256, Seen 348, 763, 767, 772f., Vulkane 403, Erdbeben 434, 435, 436, Verwitterung 479, höchste Quelle 504, Abfluß 511, 512, Klammen 531, Talbildung 568ff., Kare 570ff., Löß 598, Moränenlandschaft 621, Fazies 626, Bau u. Geschichte 638, 666, 669ff., 676ff., 681, 685, 727, Abgrenzung 686, Einteilung 686, Beziehung zum Vorland 687, Gipfelhöhe 688, Längstäler 704, Durchgangstäler 704, Talwasserscheiden 705f., Flora 823, 906, Waldgrenze 839, Getreidegrenze 863, 864, Fauna 875, 909, 910. (S. auch Ostalpen, Schweiz, Westalpen.) Alpenrosen 849. Alpensystem 38, 401, 685. Alpen-Windröschen 824. Alpine Gletscher 194, 195, 199, 223, 227, 240. Alpine Pflanzenregion 823, 840, 906. Tiere 909. Waldgrenze 838ff. Alt 692. A l t , E. 183*. Altai 39, Gletscher 224, 719, Getreidegrenze 863, Flora 907. Altdorf, Temperatur (Föhn) 145. Alte Floren 916. Alter Hut 603. Alter Roter Sandstein 714. Altertum der Erde 24. Alte Welt s. Ostfeste. Altstätten, Temperatur 108.

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Register

Alttertiär 25. Andamanen 39, 783, 799. Andamanisches Meer 262, 263. Altwasser 519. Alvordtal 651. A n d e r s o n , T. 389. A n d e r s s o n , G. 53*, 229, 244, 491, Amahei, Regen 178. 492*, 604, 605, 616*, 837, 842*. Amazonas, Gezeitengrenze 313, Wasser-. menge 514, Mündungsform 580, 586, Andes, vertik. Temperaturabnahme 79, System 743, Größe.750,751 /Barre 816. Schneegrenze 189,190, Gletscher 195, 222, 226, Klima 236, Eiszeit 245, Amazonasebene, Regen 162,179, BodenVulkane 401, 734, Erdbeben 426, arten 620, Bau 648, Vegetation 820, höchste kalte Quelle 507, Täler 533, 829, 844, 845, 847. Gebirgsfazies 626, Hochflächen 643, Ambas 661. Bau 666, 681, 727, Gipfel 688, SeenAmeisen 481, 872. zone 767, Flora 884, 909, 916, 918, Ameisenbär 883. Wald 837, 838, 856, Getreidegrenze Ameisenigel 886. 863, 864, Fauna 884, 909, 910. Amerika, höchste Breite 31, Zweiteilung (S. auch Bolivien, Chile, Columbia, 34, Areal 34, Verschmelzung von Ecuador, Feuerland, Peru.) Nord- und Südamerika 35, Oberflächenform 40, mittlere Höhe 52, Andesit 383, 392. Temperatur 94ff., thermische AnoAndesitische Staukuppe 736. malie 100, TemperaturveränderlichA n d r é e , K. 690*. keit 115, Temperaturabweichung 116, A n d r e w s , Ch. W. 802*. Verteilung des Niederschlags nach A n d r e w s , E. C. 802*. der Breite 156, Niederschläge 163, Androsace lactea 824. 165, 167, Regenwahrscheinlichkeit A n d r u s s o w , N. 769, 776*. 169, Schneegrenze 190, Gletscher 222, Anemone alpina 824. 226, Klima 235, 236, Vulkane 399, Anerold 635. Erdbeben 436, Niveauveränderungen Angara 515. 456, Bodenarten 619, Löß 621, Angefügte Ebenen 647. Wasserscheiden 745, Küste 803, Pal- Angegliederte Halbinseln 778. men 828, 829, Mangrove 846, VegeA n g o t , A. 66, 72*. tationsformen 859, Nahrungspflanzen Anhäufungstheorien 3. 861, 862, 863, 864, 865, 866, Flora Aniggokfjord 809. 882. (S. auch Nord- u. Südamerika.) Anio 503, 698. Amerikanisches Mittelmeer 262, Areal Ankogel, schneefreies Gebiet 187. und Tiefe 263, Bodenrelief 273, 461, Annecy, Quertal v., 708. Strömungen 333, Flußgebiet 745. Anomale Durchgangstäler 695. Anomale Wasserscheide 695. Amerikanische Zyklone 138. Anotherm 350. Amiens, Schwelle von, 711. Anschwemmung des Meeres 611 ff. Amorphophallus titanum 832. A m p f e r e r , O. 53*, 376, 381*, 575, Anschwemmungsflächen 641. Ansiedlungszentrum 878. 579*, 690*, 691*. Amphibien 871, 873, 874. Antananarivo, Regen 178. Antarktika 34, 35, 43, 49, 52, NiederAmphidromie 319. schläge 184, Schneegrenze 191, GletAmplitude 106. scher 202, 221, 230, NiveauverändeAmsterdam, Ästuariumhafen 816. rung 458, Boden 617, frühere AusAmsterdam-Inseln s. Neu-Amsterdam. dehnung 892. A n a 752, 754. A m u n d s e n , R. 29, 49, 362, 363. Antarktische Eisberge 231. Amur 516, 587, 751, 853. Antarktisches Florenreich 892,916,918. Amurland, Pflanzen 915. Antarktisches Gebiet 29, Temperatur Amur-Liman-Strömung 339. 92, 97,102,114, Luftdruck u. Winde 129, 133, Niederschlag 155, 183, S. Ana, Vulkan 736. Gletscher 202, 221, 230, Klima 236, Anakonda 873. Flora 836, 916, 918, Fauna 874. Ananasgewächse 844, 882. Antarktisches Hochdruckgebiet 129. Anatolien 38 (s. auch Kleinasien). Antarktisches Meer s. südl. Eismeer. Ancylussee 451. Andalusisches Faltengebirge 37, Vul- Antarktische Waldgrenze 835. kane 402, Bau 682. Antecedenztheorie 697.

Register Antholzer See 759. Anthurien 882. Antiklinale 667. Antiklinalkamm 667, 668. Antiklinaltal 668, 693. Antilibanon, Karstphänomen 558. Antillen s. Westindien. Antillenkontinent 461. Antillenströmung 332. Antilopen 869, 883, 899, 900, 902. Antipassat 130, 131. Antisana, Temperatur 80, rei. Feuchtigkeit 150. Antizyklonaler Föhn 146. Antizyklonen 119, Temperatur 122. Anziehung von Sonne und Mond 21. Äolische Ablagerungen 590ff., 619, 621, .. 643. Äolische Aufschüttungsbecken 641. Äolische Ausräumungsbecken 760, 762. Äolische Inseln 736. Äolischer Felsboden 618, 619. Apfel, Verbreitung 864. Aphel 62, 63. Appalachen 19, 42, 723. Appenninen 37, 687, Eiszeit 245, Vulkane 402, Erdbeben 436, Bau 682, 683, 727, Grenze 685, 686, Beziehung zum Vorland 687, Peneplain 688, 728, Getreidegrenze 863, Flora 907. Apuanische Alpen 683. Apulien 779. Äquator, Umfang 6. Äquatoriale Depressionszone 129. Äquatoriale Gegenströme 332, 338. Äquatoriale Pflanzenwelt 823. Äquatoriale Treibeisgrenze 367. Äquatorialer Regengürtel 162, 169. Äquatoriales Barometerminimum 129, im Winter 133, im Sommer 137. Äquatoriales Windsystem 130. Äquatorialhalbmesser 6. Äquatorialklima 110, 111, 112. Äquatorialseite der Zyklonen 121. Äquatorialströmungen 332, 338, 800. Äquatorialtypus des Regens 178, 179. Äquatorialwinde 121. Arabien 42, 778, Winde 135, Niederschläge 165, Wüste u. Steppe 246, 857, Vulkane 404, Erdbeben 436, Bau 639, Tafelberge 661, Wald 847. Arabischer Meerbusen 262. Aragonien 656. Arakan, Inselbildungen bei, 415. Aral-kaspisches Tiefland, vertikale Temperaturabnahme 84, tägl. Tèmperaturschwankung 107, Regen 167, 172, Klimaprovinz 235, Pluvialperiode

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246, 625, Seen 255, 769, 771, Bau 647, Verdunstung 771. Aralsee 628, 762, 770, 771, Wachstum 255. Aräometer 286. Araukarien 833, 847, 897. Arbroath, Riffreihe 608. Archäisches Zeitalter (Formationsgruppe) 24, 25, Faltungsepochen 27. A r c h e n h o l d , F. S. 321». Archhelenis 894. Archinotis 892, 893. Arohipel 780. A r c t o w s k i , H. 117*, 231, 370», 458. Ardéche, Naturbrücke 557. Ardennen 714. Arecapalme 830. Aregoase 764. A r e t i n , Frh. v., 490. Argastoli, Quelle 500. Argäus 403. Argentinien, Vulkane 401. Argentinische Ebene s. Pampas. Argentinisches Becken 272, 359. Argon 57. Arica, Bucht v., Erdbeben 301. Aride Böden 481. Arizona, Sonnenscheindauer 68, tägl. Temperaturschwankung 107, Busch 850. Arkansas, Cañón 539, Seen 760. Arkatag 162. Arktische Inseln 797, 811. Arktische Mulde (arktisches Becken)272, 362. Arktischer Kältepol 135. Arktisches Gebiet 28, 29, Temperatur 92ff., 841, Niederschläge 158, Gletscher 206, 221, Klima 236, Vulkane 405, Küste 804, Vegetation 836, Fauna 901, Flora 907, 908, 915. Arktisches Hochdruckgebiet 129, 135. Arktisches Meer s. nördl. Eismeer. Arktische Waldgrenze 834. Arktische Windscheide 134. Arktogäa 917, 918, 919. Arlberg, Regenverteilung 167. A r l d t , Th. 44,53», 785,802», 906,919*. Armenien 38, Vulkane 401, 403, Getreidegrenzen 864. Armorikanisches Gebirge 716. Arno 583, 584, 756. Arongewächse 831, 844. Aronswurzel 864. A r r h e n i u s , S. 7», 12, 13, 14, 17*. 73», 151, 153, 250, 259», 411. Artesische Brunnen 498. Artischockendistel 912.

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Register

Aruinseln, Fauna 888. Arundarien 832. Arve 524, 701. Asakak- Gletscher 206. I s a r 621. Ascension 780, tägliche TemperaturSchwankung 109, Flora 828. Aschenkegel 395. Asdjer, Schnee 184. Asien, Verhältnis zu Eurasien 36, Oberflächenform 38ff., Höhe 52, Temperatur 93ff., Luftdruck und Winde 133, 134,135,136,138, Luftfeuchtigkeit im Monsungebiet 150, Regen 164ff., 169, 175, 179, 242, Gletscher 221,224ff., Klimaprovinzen 234, Eiszeit 245, 246, 247, Vulkane 399, Erdbeben 434,436, Bodenbeschaffenheit 610, Faltung 664, Depressionen 764, Küste 803, Vegetationsformationen 827, Grenze der immer- und sommergrünen Laubbäume 833, Mangrove 846, Nahrungspflanzen 861, 862, 863, 866, Getreidegrenze 863, Flora 898,900f., 915,916,918, Fauna 882, 888, 898, 899, 916, 918, alte Landverbindungen 894, 903. Aso 734. Asowsches Meer, Eisbildung 364, Strandlinie 464. Asphodilen 832. Aspirationspsychrometer 75. A s s a d a , J . 617*. Assai 830. Assalsee 764. A s s m a n n , R. 75, 76, 86*. Astrachan 771. Ästuarien 586. Ästuariumhäfen 816. Asymmetrische Täler 545. Atacama, Vegetation 858. Atacama-Graben 271. Atamigeysir 507. Atlantis 903. Atlantische Abdachung 744, 745. Atlantische Klimaprovinz 235. Atlantische Mulden 267, 268, 272. Atlantischer Küstentypus 803. Atlantischer Ozean 32,33, Areal 34,263, Tiefe 48, 52, 263, Lufttemperatur 90, 93, 112, Luftdruck und Winde 123, 124, 125, 128, 135, 136, Regen 155, 168, 169, 170, KüstenabBtand 261, Muldenbreite 265, Bodenrelief 267, 271, 272, Bodenbedeckung 278, Mittelwasser 285, Salzgehalt 287, 289, absol. spez. Gewicht 290, Farbe 291, Wellen 297, 298, Gezeiten 312, 313,

315, Gezeitentafeln 316, Hafenzeiten 316, Hubhöhe 318, Strömungen 331, 332, 339, Oberflächentemperatur 344,345, Tiefentemperatur 355, 356, 357, 358, 359, Mitteltemperatur 346, 356, Zugangsdimensionen 358, Treibeis 368, Vulkane 399, 400, 401, Flußgebiet 745, Bodenbewegung 906, Geschichte 906. (S. auch Nordatlantischer Ozean.) Atlantische Schwelle 267, 268, 272. Atlantische Sippe der vulkan. Gesteine 411. Atlantische Strömung 288, 335, 336, Atlantisches Fassatgebiet 297, 298. Atlas 37, Vulkane 412, Erdbeben 436, Bau 664, 667, Richtung 685, Flora 908. Atmosphäre 8. Ätna s. Etna. Atoll 461, 788. Attika, Flußdichte 746. Atwood, W. A. 380», 729*. A u b r y , A. 648, 662*. Auchenien 884. Auckland, Vulkane 737. Auentäler 540. Auerochs 912. Aufgedeckte Vulkanberge 733,738,742. Aufgedeckte Vulkanbildungen 739. Aufgesetzte Berge 742. Aufgesetzte Ebenen 639, 741. Aufgesetzte Vulkanberge 733, 736. Aufschließungsküsten 814. Aufschüttung 637. Aufschüttungsbecken 758, 762. Aufschüttungsboden 618, 619, 620. Aufschüttungshäfen 814. Aufschüttungsinseln 781. Aufseß, O. v. u. z., 292, 293, 294*, 369*. Aufsteigende Luftströme 73. Aufsteigende Quellen 497. Auftriebwasser 340ff. Augensteine 704. Ausfüllungsdelta 583. Aüsfüllungsterrassen 541 f. Ausgefüllte Landsenken 641 ff. Ausgeglichene Küste 806. Ausgleichsfläche 16. Ausgleichsströmungen 322, 331. Ausüeger 660. Ausräumungsbecken 760, 762. Außenküste 803. Außerandine Tropenprovinz von Südamerika 236. Äußere Zone 88, im Januar 93, im Juli 95.

Register Aussichtsweite, Veränderungen 468. A u s t e n , E. E. 877, 878*. Australalpen, Eiszeit 245, Flora 892. Austral-asiatisches Mittelmeer 262,264, Areal und Tiefe 263, Bodenrelief 271, Salzgehalt 289, Tiefentemperatur 359. Australe Ländergruppe 41. Australien 34, höchste Breite 32, Areal 35, Oberflächenform 42, Höhe 48, 52, Temperatur 91, 95, thermische Anomalie 100, Temperaturschwankung 107, Temperaturveränderlichkeit 113, Luftdruck u. Winde 126, 136, 139, Wüstenwinde 147, Regen 163, 165, 170,174,177,180, Hagel 182, Klimaprovinzen 235, Eiszeit 245, 249, Niveauveränderungen 458, Erdbeben 436, Flüsse 514, 751, Bodenarten 619, 621, Bau 639, 660, abflußloses Gebiet 744, 745, Wasserscheiden 745, Abdachungen 745, Binnenseen 758, 769, Moore 776, Halbinseln 777, Riffe 787, 792, Küste 803, Küstenabstand 817, Palmen 828, Flora 892, 907, 912, 916, 918, Eukalyptenwälder 847, Skrub 850, Steppen und Wüsten 856, 858, Vegetationsformationen 859, Nutzpflanzen 862, 865, Fauna 886, 892, 913, 917, 918, alte Landverbindungen 891 ff. (S. auch Ost- und Westaustralien.) Australische Bögen 40. Australisches Riff 792. Australische Zyklone 139. Australmonsum 136, 180. Autochthoner Torf 774. Auvergne 383, 479. Aye-Aye 886. Azoische Formation 25. Azoren 799, 800, 801, 903, Vulkane 399, Flora 898. K a b i n e t s Barometerformel 634. B a c h , H. 73*. B ä c h e 508. Baden-Baden 504. Bad land erosion 661. B a d o u r e a u , A. 458, 471*. B a e f f , B. 527*. B a e r , K. E. v., 753, 754, 869. Baffinbai 262, 335. Baffinland 623. Bagneres-de-Bigorre 504. Bagn&es-de-Luchon 504. Bahama-Inseln 558, 793. Bahr-el- Ghasal 770. Baikalsee 350, 763, 764, 765. B a k e r , H. P. 855, 860*.

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Bakerfjord 810. Bakerinsel, Regen 155. Baku, Schlammsprudel 414, 415. B a l c h , E. S. 563*. B a l d i t , A. 30, 53*. Balkan 37, Vulkane 403, Bau 685, Durchgangstal 695, Völkerscheide709. Balkanhalbinsel 777, 779, 782, Eiszeit 245, 248, Erdbeben 436, Gebirge 685, Täler 695, Vegetation 851. Balkaschsee 255, 770, 772. B a l l , J. 841. Ballonbeobachtungen 75. Baltische Länder, Temperaturabweichung 116. Baltischer Schild 711. Baltische Seenplatte 646. Baltorogletscher 212. B a l t z e r , A. 215, 220*, 488, 565, 566, 578», 670. Bambus 831, 832, 850. Banana, Regen 163. Bananen 830. Banda-Inseln 783. Bandaisan 388. Banda-See, Salzgehalt 289. Bandlicht 70. Bandstruktur der Gletscher 207, der Bergabhänge 487. Banjanen 830. Bank (Meer) 269. Bant 609. Baobab 853. Barabasteppe 855. B a r a t t a , M. 416*. Barbados 904. B a r b o u r , E. H. 507. Barchane 592, 595. Bären 882, 901, 912, 913. Bäreninselstrom 337. Barnaul, Luftdruck 135, Regenschwankungen 242. Barometerschwankungen 139. Barometrische Höhenmessung 633, 634. Barometrisches Maximum 120. Barometrisches Minimum 121. B a r o n , R. 886. Barren 274, 580, 816. Barriere-Eis 230. Barrierenquellen 497. Barriereriff 787. B a r r i n g e r , D. M. 736. Barrygletscher 213. B a r t h , H. 107. B a r t h o l o m e w , J . G. 59*. B a r u s , C. 412, 417*. Barysphäre 13. Basalt 383, 393, 603, 903.

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Register

B a s c h i n , O. 141», 592, 594, 599*. B a s e d o w , H. 53*. Basel, jährl. Temperaturschwankung 111. Baseler Tafeljura 652. Basische Eruptivgesteine 383. Basses-Alpes 666. Batate 864. Batavia, tägl. Temperaturschwankung 109, Regen 180. B a t c h e l d e r , S. F. 97, 98, 100, 105*. Batholithen 739. Bätisches Gebirge s. andalusisch. Geb. B a u e r , M. 492*. Bauerngraben 555. B a u l i g , H. 525, 526, 527*. B a u m a n n , O. 404, 417. Baumfarn 831. Baumfrüchte 864. B a u m g ä r t e l , H. 472*. Baumgrenze 689, 840. Baumsteppe 852. Baumwolle 865. Baumwollerde 484. B a u r , G. 801, 802*., Bauxit 483. Bayern, Hochebene, Klima 115, 143, Alpen, Regen 162, Seen 773. Bayrischer Wald 908. B e a d n e l l , H. G. L. 591, 595, 599*. B e a u m o n t , Elie de, 43, 663. B e b b e r , J. van, 73*, 105*. Beck v. M a n n a g e t t a , G. 841, 842*. B e c k e , F. 411, 417*. Becken (Meer) 268. Beckenseen 757, 762. B e c k e r , G. F. 17*. Beelfoot Lake 761. Beerensträucher, Zone der, 864. B e h r 850. B e h r m a n n , W. 380*. Bekaä 403. B e l c h e r , Sir Edward, 786. Beleuchtungszonen 64. Belgicastraße 458. Belgien, Regen 173, Niveauveränderung 460, Fauna 795, Wald 911. Belize, tägl. Temperaturschwankung 108. B e l l , J . M. 416*. B e l l , R. 458, 776*. Bell-Rock 601. Belutschistan, Erdbeben 466. B e n e ä , J. 7, 8*. Bengalen, Meerbusen v., 261, 262. Bengalen.vertikale Temperaturabnahme 79, Regen 164. Benguelastrom 339, 340, 341.

B e n n d o r f , H. 421, 442*. Ben Nevis, .Temperaturabnahme 79. Benthonische Wellen 301. Benthos 277. B e i e n d t , G. 204, 593, 755. Beresow, Sommertemperatur 863. Berg 630, 742. B e r g , L. 260*. B e r g e a t , A. 410, 416,* 417*, 736, 740*. Bergeidechse 910. B e r g e t , A. 53*. Bergfeuchtigkeit 493. Berggipfel, Temperaturveränderlichkeit 114, tägliche Periode der Winde 119. B e r g h a u s , Heinrich 816. B e r g h a u s , Herrn. 59*, 279*, 380*, 747, 863, 866*. Bergklima 80, 81, 112, 114, 119. Bergkrankheit 58. Bergland 631, 742. Berglauf 743. Berglerche 913. Bergreis 861. Bergschatten 67. Bergschrund 203, 571. Bergsturz 490. Bergwind 142. Beringmeer 262, 271, 272, Areal und Tiefe 263, Eisbildung 364. Beringstraße 32, 33, 272, 899, 903. Berkeley Hills 410. Berlin, Temperatur 104, 243, Zahl der heiteren Tage 153, Grundwasser 494, Mächtigkeit des Diluviums 646. Bermudas 558, 780, 793, Flora und Fauna 800, 801, 846. Bern, tägl. Temperaturschwankung 108, Berner Oberland, Flußdichte 746. St. Bernhard, Temperatur 83, tägl. Temperaturschwankung 108. Bernina, Temperatur 81, Wald 840. B e r s o n , A. 58, 77, 86*. B e r t h a u t , Gen. 380*, 703, 710*. B e r t r a n d , M. 39, 44. Beschleunigung d. Erdbebenwellen 428. Besengi-Gletscher 224. Besenstrauch 822. Bessarabische Depressionen 763. B e s s e l , F. W. 6, 7. Besteck (astronomisch bestimmter Standort) 324. Bestrahlungsgesetze 60. Betelnuß 830. B e u l , O. 53*. Beutelratten 883. Beuteltiere 881, 883, 886, 887, 892, 900.

Register Bevers, Temperatur 83, tägl. Temperaturschwankung 108, jährliche Temperaturschwankung 111. Bewegungslinien der Gletscher 210. Bewölkung 99, 153. B e z d e k , J. 155, 156, 170*. B e z o l d , W. v., 131*, 148, 183*. Biafogletscher 225. Biber 901. Biegungen 371, 373. Bienen 873. Bifurkation 747. B i g e l o w , F. H. 84, 86*, 122,123,132*. Bighorn Mts. 674. B i l l w i l l e r , R. jun. 146, 148*. B i l l w i l l e r , R. sen. 143, 146, 148*. Bimsstein 388. Bingöldagh, Getreidegrenze 864. Binnendelta 580. Binnendepressionen 763, 764. Binnenlanddünen 591, 593. Binnenländische Niveauveränderungen 444, 465ff. Binnenmeere 262, Salzgehalt 290, Gezeiten 313, Strömungen 329. Binodale Wellen 304. B i r g e r , S. 802*. Birke 821, 836, 848, 849, 910. Birket el-Kerun 764. Birstal 696. B i s c h o f , K. G. 11. Biskra 153, 181. Bismarck-Archipel 400. Bismarckgletscher 212. Bison 901, 912, 913. Bittere Kreuzblume 825. Bitterseen 770. Bjelowjescher Wald 912. B j e r k n e s , V. 326, 342*. B j e r l y k k e , K. O. 259*. B l a a s , J . 708. Black Hills 674, 711. B l a c k w e l d e r , E. 691*, 729*. B l a k e , J. F. 267, 279*. B l a n c , E. 599*. B l a n c h a r d , R. 617*, 692*. B l a n c k e n h o r n , M. 53*, 246, 259*, 625, 628*, 691*. B l a n f o r d , H. F. 142, 147*, 258. B l a n f o r d , W. T. 917. Blatt, Gletscher 207, geologisch 373, 374. Blattnasen 883, 899. Blaue Berge 725. Blaueis 196, antarktisches 232. Blauer Schlick 274, 278. Blaues Eis 207. Bleicherde 483.

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Blinde Talstücke 545, 756. B l i n k , H. 752, 757*. Blitz, Zerstörung durch, 478. Blocklava 387. B l u d a u , A. 745, 751, 757*. B l ü m c k e , A. 198, 200, 201, 202, 204, 205, 210, 211, 219*, 220*, 566, 578*. B l u n t , A. 857. Blutregen 588. B l y t t , A. 448, 470*. Boa 894. Boccas 409. Bocche di Cattaro 812. Bochorno 143. B o c k , H. 507*, 564*. Boddenküste 805. Bodenarten 481. Bodenbewegungen 418ff., 473. Bodeneis 101. Bodensee 461, 468, 752, 765, 769, 772. Bodentypen 617 ff. Bodenversetzung 473, 475, 490. Bodenwasser des Meeres 358, des Landes 493 ff. Bodetal 536. B o d m a n , G. 233. B o d m e r , A. 571, 579*. Bogendünen 592, 594. Bogenförmige Abrasionsktisten 606. Bogenförmige Faltengebirge 666, 687. B o g o l e y o w , M. 413, 418*. Bogoslovinseln 407. Bogota 181, Waldgrenze 838. B o g u s l a w s k i , G. v., 333. B ö h m , A. v., 53», 212, 220*, 245, 268, 379, 381*, 448, 477*, 492*, 569, 692*, 767, 776*. Böhmen, Kreide 714. Böhmer Wald 485. Böhmisches Massiv 718. Böhmisches Mittelgebirge 403. Boiumgletscher 227. Böigen, Strandterrasse 603. Bolivia 401, Getreidegrenze 863. B o l l e r , W. 73*. Bolsena, Kratersee 402. Bolson 645. Bombay, Temperatur 104. Bomben 383. B o n i n , Ch. 758. Bonininseln 40. Bonneville-See 246, 772. B o n n e y , Th. G. 520, 790. B o n n i e r , G. 880, 895*. B o n s d o r f f , A. 470*. Boothia Felix, Niederschläge 183. Bora 144. Borabora 787.

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Register

Boraxseen 771* Bore 313. Boreale Ländergruppe 42. Boreale Pflanzengruppe 915, 918. Boreales Eurasien 42. Boreales Faunenreich 918. B o r g e n , K. 316. B o r i s s j a k , A. 672, 690*. Borkum 149, 609, 796. Bormiotherme 503. B o r n e , G. v. d., 381*. Borneo 782, Inselbildung bei, 415, Erdbeben 436, Fauna 796, 888, Waldgrenze 839. B o r n h a r d t , W. 716. Borsch, A. 284. Borstenigel 885. Bos 882. Böschungen auf dem Meeresboden und Festland 269, im Gebirge 486ff. Bosporus 365, 611, 638. Botner 569. Bottnischer Busen, Salzgehalt 290. Bougainville - Graben 271. Boule, M. 663, 896*. Bourdalouä 468. Boussinesq 516, 523, 527*. Bouvet-Insel 97, 227. Bowman, J. 260*, 578*, 707, 710*. Bozel, Überschwemmung 521. Bozen, Erdpyramiden 489. Bra, Erdpyramiden 490. B r a a k , C. 258*. Bracciano, Kratersee v., 402, 761. Brach yantiklinale v. Peyruis 671. Brackwasser 579. Brahmaputra 584, 751. B r a n c a (früher Branco), W. 377, 381*, 382, 383, 402, 405, 416*, 417*. B r a n d i s , Sir D. 842. B r a n d t , K. 877*. Brandung 300, 601, 602. B r a n n e r , J. C. 492*. Bransfieldsund 361. Brasilianisches Becken 359. Brasilien, Massiv 42, 639, 714, Temperatur 96, Riff 608, Strandseen 760, Küste 803, Vegetation 823, Wald 845, 847, Campos 851, 852, 853, Reis 861, Fauna 894. Brasilstrom 339. B r a u e r A 901 B r a u n , G . 342*! 380*, 462, 471*, 473, 593, 599*, 616*, 728, 729*, 818*. Braunerde 483. Brauner Bär 901. Brauner Jura 25. B r a v a i s , A. 451.

Brechungsexponent d. Meerwassers 286. Breitenschwankungen 140. Breitnasen 883, 885. B r e n n e c k e , W. 338, 343*, 356, 369*. Brenner 705, 709. Brenz 657. Breschetäler 695. B r e s c h i n , A. 859*. Breslau, Feuchtigkeit 149. Bretagne 664, 719, 777, 782, Rias 807, 812, 813. Breu, G. 773. St. Bridesbai 606. Brienzer See 772. B r i l l o u i n , M. 132*. B r i q u e t , A. 463, 471, 578*, 755, 757*. B r i q u e t , J. 878. Bristenstock 487. Bristolkanal, Hubhöhe 312. Britisch-Columbien, Granitdiorit 739. Britische Inseln 780, Bewölkung 153, Regen 167, Gezeiten 318, Vulkane 405, Niveauveränderungen 456, Küsten 603, 611, 613, Seen 763, Alter und Fauna 795, 796, Wald 911. (S. auch England,Irland, Schottland.) Britisch-Ostafrika, Erosionszyklus 625. Brito, Wasserscheide 36. Brocken 720, 739. B r o c k m a n n - J e r o s c h , H. 247, 259*, 827, 842*. B r o c k m ö l l e r , W. 140, 141*. Brohm 616*. Bromatorische Linien 866. Bronzitchondrite 21. Brooke, J. M. 264. Brotbaum 830. Brown, H. Y. L. 662*. Brüche 18. Bruchformen 636, 648, 682. Bruchnetze 372. Bruchstufen 648, 741. Bruchzone 45, 905. B r ü c k n e r , E. 59, 159, 171*, 187, 191, 192*, 232*, 238, 239, 241, 242, 248, 258*, 259*, 280*, 283, 294*, 351, 369*, 455, 456, 470*, 472*, 527*, 568, 572, 573, 575, 576, 578*, 728, 730*, 768, 776*. Br ücknersche Klimaperioden 238,239, 254, 283, 338, 454, 515. B r u n , A. 383, 400, 411, 416*, 446. B r u n h e s , J. 381*, 528, 531, 562*, 574, 575, 579*, 589, 599*, 753, 757*. Bruniaceen 884. Brunnen 494. Brüssel, Regen 157, Temperatur 841. Bryson 506.

Register B u b e n d e y , J. F. 527*. B u c h , L. v., 405, 447, 735. B u c h a n , A. 97, 105*, 132, 141*, 294*, 369*. B u c h a n a n , J. J. 206. Buchara, Dünen 595. Buche 821, 847, 910. Buchsbaum 833. Buchtenländer 645. B ü c k i n g , H. 405, 417*. Büffel 882. Büffelgras 854. Bug, Liman 813. Bühlstadium 248. B u h s e , F. A. 857. Buise 609. Buitenzorg, Regen 157, 180. Bulganak, Schlammvulkan 414. Bulgarien, Wald 911. B u l m a n , W. 28*. Bumbum-Riff 786. B u n g e , A. 259*, 857. B u n s e n , R. W. 410, 506. Buntsandstein 25. B u r c k h a r d t , K. 682,691*, 692*, 896*. B u r c k h a r d t , R. 893, 896*. Bürgermeistertor 604, 605. B u r m e s t e r , H. 259*, 625, 628*. B u r r a r d , S. G. 680, 692*. Burtscheid 504. Buru 783. B u r y , H. 711, 728*. Busch 826, 843, 849ff. Büschelgras 854. Buschsteppe 852. Buschwald 826, 853. Buschwerk 853. Büßerschnee 222. B u x t o n 872. B u y s - B a l l o t , C. H. 100, 105*. B u y s - B a l l o t s c h e s Gesetz 118. B y g d 6 n , A. 470*. C a b r a i 324. C a g n i , U. 28. C a i m e s , L. D. 623, 627*. Calabrien 683, 779, Erdbeben 427, 434. Calamus 829. Calcutta-Hafen 816. Caldera 734f. Calderaberge 397, 736. Caledonischer Kanal 706. Caledonisches Gebirge 718. Californien, Regen 177, Klima 235, unterseeische Täler 461, Erdbeben 467, Geysire 507, Tal 692, Depressionen 764, Seen 771, Halbinsel 778, SUPAN, Physische Erdkunde.

6. Aufl.

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Flora 832, 898, Vegetation 851, 853, Fauna 899. Californien, Golf v., Areal und Tiefe 263. Californische Strömung 339, 340. C a l l a w a y , C. 517, 527*. Callunaheide 910. Caltabianco 530. Campanula excisa 878. C a m p b e l l , M. R. 563*, 729*. Campos 852, 853. Campo vero 853. Canada, Talgletscher 226, Flora u. Fauna 832, 902, 915. Canadische Rumpffläche 711. Canadisches Berufkraut 878. Canadische Seen 763, 766, 772, Temperaturveränderlichkeit 115, Fjorde 811.

Canaren 903, Wüstenwinde 147, Vulkane 399, 402, Flora u. Fauna 799, 800, 898, 914. C a n c a n i , A. 424, 441, 442. C a n d o l l e , Alph. de, 866*. Canidae 874. Cannes, unterseeische Quelle 500. Canoe 705. Canons 539f., 654. St. Canzian-Höhle 556. C a p e d e r , G. 490, 493*. Capoes 853. Capverdesche Inseln 784, 903, Passatstaub 275, Vulkane 399. Caracas, Erdbeben 426. Carandapalme 847. C a r e z , L., 527*, 591. Caribisches (Karibisches) Becken 273. Caribisches (Karibisches) Meer 886. Caribische (Karibische) Strömung 332, 333. C a r p e n t e r , G. H. 901. Casa inglese, jährl. Temperaturschwankung 111. Cassiquiare 747. Castasegna, Winde 145. C a s t e n s , G. 342*. Castellamonte, Erdpyramiden 490. Castilien, Plateaus v., 643. Casuar 887, 893. Casuarinen 822, 847, 887. Catalonisches Gebirge 695, 727. Catena metallifera 683. Catingas 853. Cauca 750. Causses 558, 714. Caviana 809. Cavonedelta 583. C a y e u x , L., 464, 465, 471*. Cayman-Graben u. -Rücken 273. 59

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Register

C a z i o t , E., 462, 471*. Ceboruco 401. Celebes, Vulkane 399, 782, 783, 888, Sohlammsprudel 415, Fauna 797,888. Celebes-See, Temperatur 359. C e l s i u s , A. 447. Cenoman 25. Ceram 783, Regen 180. Cerro Llimpi 736. Cerros de Yaruquies 737. Ceylon, vertikale Temperaturabnahme 79, Moore 775, Fauna 885, Gebirgsflora 908. Chablaisalpen 701. Chaillexon, Lac de, 770. Chaîne des Maures 718. C h a i x , E. 381», 562*, 563*, 564, 578*. Chalkidike 779. „Challenger''-Expedition 10, 264, 279*. Chamaerops 829. C h a m b e r l i n , T. C. 3, 7*, 209, 220*, 250, 260, 541, 563*, 571, 578*. Chambérytal 708. C h a m i s s o , A. v., 795. Champlain-Hudsontal, Winde 143. Champlainsee 763. Chanar 850. Chaparal 850. Chargeh-Oase 246. Charleston, Erdbeben 434. Charybdis 322. Chatangatal, Waldgrenze 834. Chathaminsel, Mangrove 846, 889. Chaudesaigues 504. C h a v a n n e , J. 54*. Chemische Erosion 473, 602. Chemische Verwitterung 478, 480. Cher 750. Chérantal 700. Cherrapundji, Regen 164. C h e v a l i e r , A., 845, 859*. Chianasee u. -tal 755, pliozäneFauna 897. Chiapas 35. Chile, Temperatur 84, Regen 177, Schneegrenze 190, Klima 236, Vulkane 401, Erdbeben 437, Niveauveränderungen 444, 458, Andes 682, Seen 763, Kontinentalinseln 781, Flora 832, Waldgrenze 838, Waldland 848, Steppen 858, Weizen 862, Getreidegrenze 863, Fauna 884. Chimborazo 397, 734, 736. China, Regen 164, Klima 234, Erdbeben 436, Löß 597, 598, 643, 644, 654, Bodenarten 619, 621, Tiefland 645, Küste 803, 812, Flora 833, 898, 911, Wald 847, Maquis 851, Fauna 872, 899, 913.

Chinchillas 884. Chingangebirge 39. Chinook 146. C h i s t o n i , C. 154*. Chlorgehalt des Meerwassers 286. C h o i s y , A. 599*, 628*. C h o l n o k y , E. v., 518, 527*, 562, 595, 599*. Chorigraphische Kurve 817. C h r i s t , H. 824, 838, 841, 842*, 910. Christmas Island 793. C h r i s t y , M. 855, 860*. C h r y s t a l , G. 303, 305*. C h u d e a u , R. 255, 260*, 661*, 690*. Churchillhafen 458. Churfirsten 488, 689. Cierzo 143. Circekap 683. C l a r k e , A. R. 6, 7. Clausthal, Senkung 468. C l e l a n d , F. 564*. Clemankette 675. Cleve, P. T. 342*. Cloos, H., 652, 653, 662*. Coahuillatal 764. C o a z , J. 219*. Coccolithenkalk 793. C o c k a y n e , L. 592. C o d r i n g t o n , T. 461, 471*. C o f f e y , G. 470*. Coles, J. 504. Collie, G. L. 625, 628*. Colorado, Kare 577, Tafelland 649, 650, 711, 739, Sattelgebirge 673, Canon 649, 654, Fluß 743, 751, Vegetation 840, 857. Columbia (Fluß) 686, 705, 751, Lavafeld am C. 639. Columbia (Staat), wärmster Monat 109, Vulkane 401, Höhengrenzen der Vegetation 837, Getreidegrenze 863. Columbianische Erdbeben von 1906 14. Columbische Florenprovinz 915. Commission internationale des glaciers 215. Comoren, Vulkane 399. Comosee 763, 768, 769. Conception 444. Coneyinsel, Land- u. Seewinde 142. Connecticut 542, 584. C o n w a y , W. M. 225, 232*. Cooper Creek 580. Copernikanisches Weltsystem 1. Copiapö, Regen 165. Cordilleren s. Andes. C o r n e t , J. 643. C o r n i s h , V. 298, 305*, 599*. Cornwall 664, 718, 812.

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Danziger Bucht 614. Corralgletscher 223. Corsica, Eiszeit 245, Strandlinien 463, Daressalam, Regen 163. Erdpyramiden 490, Gebirge 718, Rias Darling 515, 750. Darß 805. 807, 812, Maquis 851, Flora 898. I D a r t o n , N. H. 728*. Corstorphine, G. S. 28*. Darwin, Ch. 4, 7, 407, 444, 481, Corypha umbraculifera 832. 492*, 787, 789, 790, 791, 792, 793, Coseguina 386. 794, 795, 802*. Costarica, Getreidegrenze 863. Darwin, G. H. 3, 13, 17*, 309, 321*, Cotidal lines 315. 375. Cotopaxi 386, 387, 388, 733. Dastarjan, See bei, 770. Cottonsoil 484. Dattelpalme 153, 829, 865. Courbis, E. 595, 599*. Crammer, H. 192*, 204, 208, 209, D a u b r 6 e , A. 405, 417*, 496, 532. Dauergebiete 622. 220*, 564*. Dauernd regenarme Gebiete 174. Crater Lake 735. Daunstadium 248. Credner, H. 28*. Credner, R. 304, 305*, 580, 582, 586, Dauphin^, Flora 823. David, E. 792. 587*, 761, 764, 776*. Davidson, G. 461, 471*. Creeks 514. D a vi s, W. M. 260*, 380*, 476,517,527*, Creuse-Vienne 750. 543, 545, 546, 548, 549, 550, 561, Crkvice, Regen 168. 562*, 563*, 577, 579*, 624, 637, 640, Croll, J . , 251, 260*. 656, 657, 659, 662*, 713, 715, 717, Cross, Wh. 740: 727, 728*, 729*. Cryptoproctidae 886. Da vison, Ch. 302,426,443*, 491,493*. Culbertson, G. 478, 492*. Davisstraße 134, 335. Cuneo, Aussichtsweite 468. Davos 81. Curtis, G. E. 152. Death Valley 764. Custozza, Moränen 621. Debreczen, See 771. Cuxhaven, Gezeiten 306. Cvijiö, J . 245, 259*, 552, 554, 559, Debundja, Regen 163. 563*, 564*, 699, 710, 728, 730, 776*. D6chy, M. v., 232*, 692*. Deckengebirge 69. Cyperaceen 774. Deckentheorie 669, 671. Czuchower Bohrloch 8. D e c k e r t , E. 485. Deeley, R. M. 206, 566, 578*. Dachs 902. Deflation 475, 589. Dacqu6, E. 906. Deime, Niveauveränderung 468. Daemonorops 829. Dekan 42, 906, Regen 164, Felssäulen Dahna 857. 391, Trappplateau 393, 639, 714, D a l i , W. H. 272. Erdbeben 436, Talbildung 532, HalbDalmatien, Bora 144, Regen 168, insel 778, Fauna 885, Zusammenhang Rumpfflache 559, Küsten 601, 807, mit Afrika 894. Inseln 781, Waldgrenze 840, Maquis Delabarre, E. B. 456, 471*. 851. Delebpalme 846, 847. D a l y , R. A. 692*. Delta 579ff., 600. Damaraland 858. Deltafreie Küsten 585. Dammbecken 758, 762. Deltaküsten 585. Dämmerung 66, 276. Deltamündungen 580. Dammriff 787. Demawend 387, 398, 401, 402. Dampfdruck 148. Deniquil (Murraygebiet), TemperaturDampfquellen 504. schwankung 107. D a n a , J . E. 393, 416*, 536, 542, 603, Denudation 473, 474, 484. 738, 740*, 785, 789, 802*, 811. Denudationsebene 657. Danakilland 764. Danckelman, A. v., 146, 171*, 183*, Denudationsniveau 475, 476, 688. Denudationsstufen 656, 741. 638*. Dänemark, tägl. Temperaturschwan- Denudationsterrassen 487, 541. Dep6ret, Ch. 462, 471*. kung 107, Küste 812, Wald 911. Depressionen 763. Danien 25. 59*

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Register

Derborence, Seen v., 759. D e r b y , O. A. 729*. D e r s c h , O. 148*. Deschampsia antarctica 835, 836. Desmoplankton 325. Destruktion 473, 474, 475, Maß 21. Destruktionsformen 636ff., der Flachschichtung 653ff., der Faltengebirge 710ff. Deuben, Glazialflora 907. D e u e r l i n g ; 0. 527*. D6usi 689. Deutsche Seewarte 279*. Deutsches Mittelgebirge, Regen. 173, Eiszeit 245, 627, Abfluß 511, Rumpf fläche 714, 715. Deutsche Südpolar-Expedition 290,360, 905. Deutschland, Sonnenscheindauer 68, Temperaturabweichung 116, Regen 173, 175, Eiszeit 248, Weinbau 256, Erdbeben 432, 436, Niveauveränderungen 451, 452, 460, Flösse 509, 510, 511, 512, 527*, Löß 598, Bau 645; Faltengebirge 664, Fauna 795, 913, Küste 805ff., Heide 851, Wald 911 (s. auch Deutsches Mittelgebirge, Nord- und Süddeutschland). Devon 25, 27. Dewdarokgletscher 201. Diagonale Stromzerlegung 534, 535. Diathermanität der Luft 65. Diatomeen 867. Diatomeenschlamm 278. Diavolezza, Temperatur 81. Dichotherm 350. Dichte des Meerwassers 282, 286, 352, als Erzeugerin von Strömungen 322, 327, des Süßwassers 351, 352. Dichtigkeitsfläche 283. Didica 407. S. Diego, Temperatur 96. D i e l s , L. 827*. D i e n e r , C. 691*, 914*. D i e t r i c h , B. 541, 563*. D i e t r i c h , F. 279*, 792, 802*. Differentialtiden 321. Diffraktionstheorie 292. Diffusion 66. Dih-su- Gletscher 224. Dikotyle Angiospermen 881. Dilatationstheorie 200. D i l l e r , J . S. 736, 740*. Dilolosee 770. Diluvialterrassen 542. Diluvium 26. Dimensionen der Erde 6. Dinarisches Gebirge 694, 727, 728.

Dinarisch-griechisches Faltengebirge 37, 684. Dingo 887. D i n k l a g e , L. E. 276, 280*, 341, 342*. D i n s e , P. 818*. Diosmeen 884. Disharmonische Formen 622. Disjunktive Dislokationen 378. Disjunktivtäler 560. Diskordante Küste 803, 806. Diskrepante Formen 622. Dislokationen 18, 371, in der Gegenwart 469, Alter 663. Dislokationsbeben 432, 433ff. Dissonanz, geographische 475. D i s t e l , L. 538, 574, 577, 579*. Distortionswellen 419. D i t t m a r , C. R. 285. Djihar 754. Djuba 585. Djumna 754. Dnjepr 511, 750, 751. Dnjestr-Delta 582. Dobrudscha-Küste 613. D o e l t e r , C. 412, 417*, 465, 784, 801*. Dofane 404. Dogger 25. Dolinen 550, Vegetation 842. Dollart 609. D o l l f u s , G. F. 691*. Dolomit 15, 478, 487, 498, v. Südtirol 682. D o m e y k o 437. Domsten, Regen 167. Donau 743, Geschwindigkeit 333, Eisbedeckung 515, Profil 522, Delta 585, Durchbruchstäler 699, Verbindung mit dem Rhein 748, System 657, 749, 750, Größe 751, Ablenkung 754, 755, Veränderung des Gebietes 756. Donaubecken 641. Donez, Kohlengebiet am, 663, 672. Doppelinseln 780. Doppelküsten 805. Doppellauf 743. Doppelseitig zusammengesetzte Faltengebirge 672, 677, 678, 742. Doppeltäler 705. Doppelvulkane 408. Dorfersee 759. Dornsträucher 822, 849, 850. D o r s c h e i d , O. 105*. D o s s , B. 305*, 530, 562*, 773. Doubs 756. D o u g h t y , C. M. 661*. Douglastanne 848.

Register Dove, H. W. 97, 100, 105*, 115, 117*, 132, 239, 317. Dover, Straße v., 611, 795. Downs 711. Drache (in der Meteorologie) 76. Drachenbaum 831, 834, 898. Drakenberge 715. Drammengranit 739. Drance 698. Dräsche, R. v., 683. Dratzigsee 351. Drautal, vertikale Temperaturzunahme 83. Drepanididae 891. Dribblet cones 393. Drosseln 870. Drude, O. 826*, 827*, 829, 842*, 846, 914*, 915. Drumlins 620. Drygalski, E. v., 184, 189, 192*, 195, 200, 201, 202, 205, 206, 219*, 220*, 230, 232*, 233*, 354, 36.5, 370*, 452, 453, 457, 470*, 471*, 564*, 566, 574, 579*. Dscheren 900. Dschungel 844, 850. Du B o i s , G. C. 480, 482, 492*. D u f f a r t , Ch. 617*. Du F i e f , J . 563*. Dumet (Inselchen) 31. Dumpalme 829, 846, 847. Düna, Eisbedeckung 515. Dünen 591, 592ff., 637, 742, Vegetation 826. Dünenseen 759. Dunkelmeer 342. Dünung 299. Duparc, L. 710*. Du Pasquier, C. 598. Duppauer Gebirge 403. Durance 755. Durchbruchstäler 649. Durchgangsmeere 264. Durchgangstäler 694ff., 704. Durchgreifende Wasserscheide 695. Durchlässiger Boden 495. Durchlaufende Terrassen 541. Durchschnittstemperaturen der Parallelkreise, Meridiane, Erdteile und Meere 97 ff. Durrha 861. D u t t o n , C. E. 378, 381*, 392, 409, 416*, 417*, 438, 442, 539, 563*, 650, 662*, 728*, 740*. Dwina 515, 750. Dyas 25. Dynamische Antizyklonen 121. Dynamische Theorie der Zyklonen 123.

933

E a k i n , H. M. 754, 757*. E a s t m a n , Ch. R. 385. Ebbe 21, 306, 320. Ebene (Ebenheit) 630, 632, 741. Ebenmaß von Zerstörung und Fortschaffung 618. E b e r m a y e r , E. 496. Ebrodelta 581, 582, 583. Ebrotal 695, Winde 143. E c k e r t , M. 562*. Ecuador, Gradmessung 5, Schneegrenze 190, Vulkane 396, 397, 401, 405, 736, Strandterrasse 603, Andes 682, Waldgrenze 838. Edaphische Vegetationsformationen826. Edentaten 883, 885, 900. Edmondstone 781. Efeu 848. Egertal 696. E g n e l l , A. 119. E h r e n b e r g , Ch. G. 276. Ehrenburg, K. 24*, 818, 819*. Eiche 821, 848, 910. E i c h h o r n , A. 68, 73*. Eichhörnchen 869. Eide 809. Eidechsen 873, 876. Eiderdeita 584. Eifel, Maare 383, Vulkane 398, 405, Bau 721, Flußdichte 746. Eiffelturm, Temperatur 74, 75, Wind 119. Eigenmann, C. H. 896.* Einbruchshäfen 814. Einfache Eruptionen 395. Einfache Faltengebirge 672, 675. Einfache Polyantiklinale 672. Einhufer 882, 883. Einjährige Pflanzen, Verbreitung 823. Einkehrflüsse 562. Einseitige Randfaltung 688. Einseitig zusammengesetzte Faltengebirge 672, 677, 678. Einsturzbeben 432, 433, 440. Einsturzbecken 761, 762. Einsturztäler 557, 561. Eintagstiden 313. Einteilung der Faltengebirge 686. Einteilung der Quellen 501. Eintiefungsbecken 758, 760, 762. Eis 20, Struktur 205. Eisack 699, 709. Eisbär 797, 874, 901. Eisbedeckung der Flüsse 515, 516. Eisberge 230, 365. Eisbildung in Süßwasserseen 351, im Salzwasser 352, 363ff. Eisboden 617, 619, 622.

934

Register

Eisbrecher 364. Eisbrocken 365. Eisenbahnen, Einfluß auf die Pflanzenverbreitung 912. Eisfelder 365. Eisfjord 812. Eisflarden 365. Eisfuß 450. Eishöhlen 557. Eismeerbecken s. Nordmeerbecken. Eismeere 32, 363ff. Eisperiode 565. Eispressung 366. Eisschollen 365. Eisseen 758. Eiszeit 244ff., Beziehungen zu den Niveauveränderungen 457f., Einfluß auf die Oberflächenformen 554,565ff. 620f., 623, 627, 708, 765ff., 811, auf die Pflanzenverbreitung 897, 907, 908, auf die Tierverbreitung 871, 897, 910, 916. Eiszunge 194. E k h o l m , N. 251, 254, 260*. Ekliptik 250, 252. E k m a n , G. 342*. E k m a n , V. W. 305, 306», 323, 327, 328, 329, 342*. Elastische Wellen 418. Elbe 749, Gezeitengrenze 313, Eisbedeckung 515, Sedimentführung525, Mündung 584, 585, Veränderungen 755. E l b e r t , J. 738, 740*, 782, 888, 896*. Elbsandsteingebirge s. Sachs. Schweiz. Elbtal 532, 539. Elburs-Gebirge 402, 532, 856. Elefanten 876, 882, 883. Elen 902, 913. Elfenbeinküste, Temperatur 110. E i f e r t , P. 154*. E l i o t , J . 172, 183*. Ellesmereland 229. Ellice-Inseln 791. Ellipsoid 4. E l l i s , T. S. 517, 527*. Elm, Bergschlipf 491. Else 747. Eltonsee 771. Eluvialboden 618, 619, 623. Eluvium 473, 474. E m d e n 205, 206, 220*. Emersionswinkel 424. E m e r s o n , B. K. 45, 46, 53*. E m m o n s , H. 465, 472*. E m m o n s , S. F. 699. Ems 584. Emser Quelle 504.

Emu 893. Enaresee, Temperatur 350, Getreidebau 862. Endemismus 796, 879. Endland 777. Endmoränen 214. Endmoränenlandschaft 620. Endogene Kräfte s. unterirdischeKräfte. Endogene Phänomene 371. E n d r ö s , A. 304, 305*. Endverwachsung v. Faltengebirgen 686. Energiequellen 17. Engabran 565. Engadin, vertikale Temperaturzunahme 82, Berg- und Talwind 143, Seen 773. E n g e l b r e c h t , Th. H. 866*. E n g e l h a r d t , R. 342*. E n g e l l , M. C. 126, 809, 818*. E n g e l n , O. D. von 578*. England, Temperaturveränderlichkeit 114, Temperaturabweichung 116, Höhe der Zyklonen 120, Regen 157, 175, Erdbeben 426, Mineralgehalt der Quellen 503, Küsten 603, 606, 610, 613, 616, Trennung vom Kontinent 611, 784, Tiefland 658, 660, Fauna 795 E n g l e r , A. 826*,.827*, 846, 852, 854, 859*, 860*, 879, 881, 882, 890, 894, 895, 896*, 900, 915. Enns 698. E n o c k , C. R. 492*. Ensete-Pieang 831. Enten 874. Entwicklungszentrum 878. Enversac 500. Eogen 25. Eozän 25. Eozoische Formation 25. Ephesus 615. Epigenetische Täler 561, 698, 704. Epiphyten 844, 848. Epirogenetische Niveauveränderungen 379. Epizentrum 419, 421, 422, 423. Epomeo 402. Equitation 623. Erdachse, Schwankungen 140. Erdbahn 61, 62, 251. Erdbeben 19, 418ff., Einteilung 439, Bergstürze 490, 491, Temperaturänderung der Quellen 504, Seenbildung 761. Erdbebenachse 424. Erdbebenbrücken 431. Erdbebenfluten 301. Erdbebenherd 419, Tiefe 438. Erdbebeninseln 431.

Register Erdbebeninstrumente 420. Erdbebenintensität 430. Erdbebenkern 424. Erdbebenperiode 427. Erdbebenphasen 421. Erdbebenschwarm 427. Erdbebenstatistik 440f. Erdbebenwellen 419ff. Erde, Entwicklung 2, Eigenwärme 18, Geschichte 24ff., Gestalt 4, 375, 376, 448, Dimensionen 6, Teile 8, mittlere Dichte 13, Verhältnis von Wasser und Land 31, Gestaltungsgesetz 43ff., Temperatur des Erdinneren 8, 10, 11, der Erdatmosphäre 98, Thermoisoplethen 110, Luftdruckverteilung 127, 129, Winde 131, Kreislauf des Wassers 159, Veränderung der Stellung der Erde zur Sonne als Ursache der Klimaschwankungen 250. Erdenluft 56. Erdferkel 885. Erdfließen 491. Erdinneres (Erdkern), Beschaffenheit 8ff., Aggregatzustand 11, Gezeiten 21, 320. Erdkrume 481. Erdkruste 15ff., 408, vertikaler Aufbau 46ff., mittlere Höhe 48ff. Erdkunde s. Geographie. Erdmagnetismus 72. E r d m a n n , H. 776*. Erdoberfläche (Gestaltung) 28. Erdpyramiden 489, 490. Erdrinde 15. Erdrotation 1, Ablenkung aller in horizontaler Richtung sich bewegenden Körper 21, 22, der Winde 118, 157, als Ursache der subtropischen Hochdruck- und subpolaren Depressionszonen 129, Ablenkung der Flutwelle 318, Erzeugung der Meeresströmungen 323, Ablenkung der Meeresströmungen 323, 327, Schwankungen 447, Ablenkung der Flüsse 753. Erdwolf 885. E r e d i a , F. 442, 443*. Ergene 512. Ericaceen 884. Erica cinerea 833. Eriekanal, Eisbedeckung 516. Erieuxtal 577. Erigeron canadensis 878. Erle 849. Erloschene Vulkane 398. E r n s t , A. 802*. Erosion 473, 474, 475, 520, 528ff. Erosionsbasis 544.

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Erosionsgebirge 636, 656, 716, 741. Erosionskurven 535. Erosions täJer 529ff., 560, 561. Erosionsterminante 549. Erosionszyklus 546ff., 715, glazialer 573, äolischer 590. Eruption der Vulkane 384ff. Eruptionsperiode 387. Eruptionsprodukte 383. Eruptivgesteine 15, 382, 478, Höhlen 558, Areal 730. Erythräischer Graben 403, 404. Erzgebirge, vertikale Temperaturabnahme 79, Temperaturveränderlichkeit 114, Böschung 267, Vulkane 403, Bau und Geschichte 719, Granit 739. Esche 910. Esker 621. Estavellen 555. Esterei 718. Etesien 177. Etesiengebiete 176, 177, 180. Etewald 845. Etmal 324. Etna 402, 737, vertikale Temperaturabnahme 79, jährl. Temperaturschwankung 111, vulkanische Tätigkeit 387, 388, moderne Talbildung 530, Krater 734, Getreidegrenze 863. Etsch 512, 711. Etschtal 572, 693, 759. Eukalypten 822, 831, 847, 887, 911. Eulenpapagei 890. Eupelagische Ablagerungen 274. Euphrat 508, 584, 751, 752, 754. Eurasien, höchste Breite 31, Areal 35, Teil der Alten Welt 36, Höhe 48, Temperatur 94, thermische Anomalie 100, Regenmenge 166, alter Scheitel von, 663, abflußloses Gebiet 744, 745, Wasserscheide 744, Abdachungsgebiete 745, Flüsse 751, Halbinseln 777, Küstenabstand 817, Vegetationsformationen 859. Eurasiatischer Faltengürtel 37, 41. Euripus-Strömungen 304. Europa, Definition 36, Höhe 52, Temperatur 94, 337, Windgeschwindigkeit 118, Gradient 121, barometrische Minima 124, Luftdruck u. Winde 124, 134, 138, Tau 152, Bewölkung 154, Regen 167,168, Regenwahrscheinlichkeit 169, Gewitter 181, Hagel 182, Gletscher 221, 223, Klimaprovinzen 234f., Regenschwankungen 242, Eiszeit 244, Vulkane 399, 402, Erdbeben, Seismo-

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Register

graphen- Stationen 420, 436, Thermen 504, Dünen 593, Löß 598, Bodenarten 619, 620, 621,622, Faltengürtel 663, Faltungsepochen 664, Kryptodepressionen 763, Seen 765, Küste 803, Grenze der immergrünen Gewächse und sommergrünen Laubbäume 833, Wälder 848, 911, Heide 851, Getreidegrenzen 861, 863, Obst 864, tertiäre Fauna 871, 897, Flora 897, 911, Umgestaltung der Fauna 901, 912, 913, Verbindung mit Amerika 902 (s. auch Mitteleuropa, Mittelmeerländer). Europäische Halbinsel 36. Europäischer Baustil 38. Europäisches Nordmeer 283. Eustatische NiveauVeränderungen 19, 446, 448. Euterpe oleracea 830. Evorsion 475, 760. Evorsionsbecken 760, 762, 766. Ewiger Schnee 192. Ewiger Schneeberg 227. Exaration 475. E x n e r , F. M. 342*. Exogene Kräfte s. solare Wirkungen. Exogene Wirkungen 472. Explosionsbecken 761, 762. Exzelsior- Geysir 506. Exzentrizität der Erdbahn 62, 251. Exzessives Landklima 110. F a b r e , L.-A. 546, 563*. Fächerfalten 667. Fächerstruktur 676. Fadenalgen 868. F a i r c h i l d , H. L. 3, 7*. Falken 870. Falkeninsel 407. Falklandinseln 458, 798, 835. Falklandstrom 339. Fallwinde 144ff. Falten und Faltengebirge 37ff., 373, 376, 636, 662ff., 710ff., 742. Faltengürtel 37. Faltenland 374, 662. Faltenschollengebirge 684, 741. Faltenschollenland 684. Faltung der Schichten 18, 27, 373, 377. Faltungsbecken 761, 762. Faltungsepochen 27, 664. Faltungsintensität 664. Faradayhügel 269. Farbe der Gewässer 291 ff. Farben der Tiere 870. Farne 800, 831, 844; 851. Färöer 799, 862, 903, Bewölkung 153.

Fasanen 870, 887, 899. F a s o l t , E. 563*. Fastebene s. Peneplain. Fastinsel 777. Faulhorn 479, 486, 841. Faultier 883. Faunenreiche 917ff. Faziesgebiete 621 ff. Federbarometer 635. Feigenbaum 898. Feinerdige äolische Ablagerungen 619, 621, 625. Feldermethode 49. Felsbecken 766. Felsboden 617, 618, 619, 623, Vegetation 826. Felsdolinen 551. Felsengebirge 42, vertikale Temperaturabnahme 79, Temperaturschwankung 108, 111, Zyklonen 124, Föhn 146, Gletscher 226, Gipfelbildung 485, Bau 673, Talwasserscheiden 705, Waldgrenze 838, 840, alpine Flora 909, Getreidegrenze 863. Felsenmeere 485. Felsige Talterrassen 544. Felsnadel der Montagne Pelée 389. Felsstufen 538. Felssturz 490. Felsterrassen 541, 571. Felswüste 590. Fennek 873. F e n n e m a , R. 416*. Fennoskandia 36, 42, 452, 453, 715. Ferdinandea 407. Fernando-Noronha 391. Fernando-Po 798. Fembeben 421. Ferner 196. Fernling 548. Fernpaß 709. F e r r e l , W. 129, 132», 317. Ferretto 598. Festland s. Kontinente. Festländische Inseln 780. Festlandnahe Inseln 781. Festlandsseen 761. Fettpflanzen 825, 849. Feuchtböden 481. Feuchtigkeit der Luft 148ff. Feuchtpflanzen s. Hygrophyten. Feuerland 41, Wald 838, 847, Gebirgsflora 909. Fichte 849, 910. F i c k e r , H. v., 86*, 115, 117*. Fidschi-Inseln 784, 791, 793, 798, 801, Waldgrenze 838, Flora u. Fauna 889, 891, 892.

Eegister Fiederförmige Gliederung 694. Fietschergletscher 223. F i g e e , S. 157. F i l c h n e r , W. 29. Filicudi 736. F i l i p p i , F. de 219*, 232*. F i n e m a n , C. G. 455. Finken 887. Finlay 705. Finnisoher Busen, Salzgehalt 290. Finnland, NiveauVeränderungen 452 ff., 454, Seen 765, Fjärde 812, Gerste 837, Wald 911. Finsteraarhorn, Schneegrenze 186, 188. F i n s t e r w a l d e r , S. 201, 202, 208, 209, 213, 220*, 565, 566, 578*. Firn 185, 194. Firneis 206. Firngletscher 194, 221. Firnlinie 185, 217. Firnschalen 215. Firnsee (Karakorum) 225. F i s c h e r , F. J . 507*. F i s c h e r , Hans 192*. F i s c h e r , Theobald 480, 492*, 598, 606, 606», 692*, 805, 842*, 852. Tiskefjord 809. F i t z r o y , R. 317. Fiumaren 513. Fixsterne als Wärmequelle 59. Fjällfras 874, 901. Fjärde 812. Fjorde 807ff., 814. Fjordinseln 809. Fjordstraßen 809. Flachbogen-Küste 804. Flächenbeben 425, 433, 440. Flächenberechnung 6. Flächenhafte Destruktion 474. Flächenspülung 475. Flachformen (Meer) 268, 269. Flachküste 600, 608ff. Flachland 632, 638, 741. Flachlauf 743. Flachmoor 774. Flachschichtung 636, 638ff., 741. Flachsee 266. Fladenlava 387. Fläming 647. Flaschenreisen 324. Fläscherberg 666. Flattertiere s. Fledermäuse. Flechten 848. Flechtentundra 836. Fledermäuse 873, 880, 883, 887, 894, 899 F l e i s c h e r , A. 412, 417*. F l e t c h e r , L. 206.

937

F l e u r y , E. 531, 532, 562*, 710*. Flexur 373. Flexurstufe 649, 741. Fliege 873. Fliehkraft 447. Floeberg Beach, Temperatur 94. Flora 820ff., Einteilung 915, Alter und Entwicklung 916. Florida 778. Floridastrom 332. Flughörnchen 899. Flugsand 591, 619, 624. Flußbarsch 903. Flußdichte 746. Flußdünen 594. Flüsse 508ff., 742ff., jährliche Periode und Schwankungen 510ff., Arbeit der Flüsse 519ff., 528ff., Flußablagerungen 521 ff., 620, 621, Terminologie von Davis 561, 562, Veränderungen 751. Flußeis im Eismeer 365. Flußgebiet 748, 751. Flußgeschwelle 313. Flußhöhlen 556. Flußinseln 522. Flußperlmuschel 903. Flußpferd 882, 886. Flußschwamm 903. Flußsedimente 521, 523, 579ff. Flußspiegel 517. Flußsysteme 748f., Veränderungen 754. Flußufer, Veränderungen 518. Flußvermischung 747, 748. Flußwasser, Salzgehalt 286. Flut 21, 306, 321. Flutbrandung 313. Fluterzeugende Kraft 308. Flutgrenze 313. Flutlinien (Flutstundenlinien) 315. Fluviatile Destruktionspässe 710. Fluviatile Fazies 624. Fluviatile Gebirgsfazies 626. Föhn 144ff. Folgeflüsse 562. Fontlongue 552. Foraminiferen 786. F o r b e s , J . D. 200, 203. Förde 812. F o r e l , F. A. 217, 218, 220*, 303, 305*, 346, 350, 351, 369*, 567, 776*. Forelsche Farbenskala 291. Formation (geologisch) 24, 25. Förmerich (Eifel) 398. Formosa 399, 400, 426, 796, 838. Fornogletscher 208. F ö r s t e r , W. 59*. F ö r s t l e , A. F. 698, 710*.

938

Register

Fortpflanzung der Wellen 295,297,298, der Erdbeben 421, 426. Fortschreitende Wellen 295. Fossile Dünen 595. F o u q u £ , F. 416*. F o u r e a u , F. 107, 481, 591, 595. F o u r i e r , J. B. 11. F o u r n i e r , E. 752, 757*. F o u r t a u , It. 528, 562*. F r a a s , E. 377, 381*, 465, 472*. „Fram "-Expedition 16, 28, 51, 272, 364, 874. Framheim 92. F r a n e h i , S. 691*. S. Francisco, Erdbeben 429, Fluß 751, Hafen 814. F r a n c o , P. 737. Frankenwald 719. Fränkisch - schwäbische Stufenlandschaft 658, 659. F r a n k l a n d , E. 81. Frankreich, Länge eines Meridiangrades 5, Höhe der Zyklonen 122, Regen 157, Niveauveränderungen 283, 462, 468, Maare 383, Vulkane 405, Flüsse 512, Talbildung 530, Küste 600, 613, 804, Tiefland 659, 778, Zentralmassiv 664, 718, 719, Waldfläche 911 (s. auch Pariser Becken). F r a n z i u s , L. 527*. Franz-Josef-Fjord 808. Franz- Josef-Gletscher (Neuseeland)226. Franz-Josef-Land 797, Gletscher 203, 221, 229, 231, Pflanzen 835, 837, Reimtiere 874. Fräser 705. F r a u e n f e l d e r , K. 527*. F r a u n b e r g e r , G. 171*. F r e c h , F. 248, 250, 259*, 443*, 666, 691*. Freiburg i. Sch., Riesentöpfe 528. Freie Atmosphäre, Feuchtigkeit 150. Freier Strandwall 614. Freie Strömungen 330, 331. Freie Wellen 315. Freilaßing-Laufen, Feinnivellement 468. F r e s h f i e l d , D. W. 232*. F r e y d e n b e r g e r , H. 770. F r i c k e r , K. 370*. F r i e d e l , Joh. 2, 7*. F r i e d e r i c h s e n , M. 723. F r i e d l a e n d e r , J. 416*, 784, 801*. F r i e d r i c h , M. 192*. Friesische Inseln 609f., 780. Friesische Küste 612. Frische Nehrung 614, Dünen 593. F r i t s c h , K. v „ 410, 734, 735, 740*. F r i t z 801*.

F r i t z , H. 69, 73*. F r i t z s c h , M. 189. F r i t z s c h e , R. 155,159,170*,746,757*. Frosch 873. Frost, Zerstörung durch 478, 480. Frostisgletscher 567. F r ü h , J. 627*, 776*, 777*. F r y e r , J . C. F. 802*. Fuchs 901. F u c h s , K. 441. F u c h s , Th. 81, 481, 824, 867, 877*. F u g g e r , E. 527*. Fujiyama 731. Fumarolen 398. Funafuti 790, 792. Fundybai, Flut 312, Zerstörung 610, 611. Furten 519. F u t t e r e r , K. 597, 599*, 698, 710*. Gabelantilope 902. Gabelung der Flüsse 747. Gäbris, tägl. Temperaturschwankung 108. G a g e l , K. 735, 740*. Gaiola 303. Gajo-Döröt-Land 703. Galapagosinseln 399,799, 800, 801,828. Galdhötind 565. Galeriewälder 846. Galicia, Rias 807, 812. Galunggung 737. Gambierinseln 787. Ganges 514, 743, 750, 751, Gezeitengrenze 313, unterseeisches Tal 461, Delta 584, 586, Niederung 642, Ablenkung 754. G a n n e t t , H. 632. Gänsbrunnen, Paß 709. Gänse 874. Gardasee, Moränen-Amphitheater 621. G a r d i n e r , J . St. 787, 788, 794, 802*. Garonne-System 749. Gartenschnecke 903. G ä r t n e r 497. G a r w o o d , E. J. 577, 579*. Gasgehalt des Meereswassers 291. G a s k i l l , A. 860*. Gastein 532, 536, Therme 504. Gault 25. G a u n e r s d o r f e r , G. 507*. G a u t i e r , A. 384,412,416*, 417*, 507*. G a u t i e r , E. F. 246, 661*, 690*. G a v a l i n , A. 259*. G a v a z z i , A. 465, 472*, 563*. Gavial 873. Gazelle 882, 899, 902. „Gazelle"-Expedition 275, 280*.

Register Gebirge 45, 630, vertikale Temperaturabnahme 78,tägl. Temperaturschwankung 108, jährl. Temperaturschwankung 111, Tempera turveränderlichkeit 116, Windstärke 119, Zyklonen 124, Feuchtigkeit 149, 150, 856, Bewölkung 154, Regen 162, Wetterund Klimascheiden 162, jahreszeitliche Regenverteilung 173, Gewitter 181, Hagel 182, Schneedecke 184, Verwitterung und Denudation 480, 484, Fazies 626, Erosionsgebirge 656, 716, Faltengebirge 662ff., Rumpfschollengebirge 718ff., Rumpfgebirge 722ff., Gipfelhöhen 688ff., tabellarische Übersicht 740—742. Gebirgsschutt 619, 620, 623, 624. Gebirgsseen 767. Gebirgssysteme 685. Gebrochene Faltengebirge 682, 742. Gebrochenes Tafelland 741. Gebuchtete Küsten 804. Gebüsch 826. G e e r , G. de, 451, 452, 453, 455, 456, 457, 471*. Gefälle 516. Gefällsströmungen 331. Gefrierpunkt von Süß- und Salzwasser 352. Gegenflüsse 562. Gegenständige Täler 545. Gegißter Standort 324. Gehängeformen 486. Gehölz 826. Geier 887. G e i g e r , E. 707, 710*. G e i g e r , L. 17*. G e i k i e , Arch. 405, 417*, 721, 729*. G e i k i e , J . 380*. G e i n i t z , E. 248, 259*, 302,305*, 470*, 475, 604, 616*, 766, 776*. Gelte 12. Geitsegubib 732. Gekriech 491, 548. Gekröslava 387. Gelberde 483. Gelbes Meer, Farbe 294, Strömung 339. Gemäßigter Temperaturgürtel 102. Gemäßigter Typus der Süßwasserseen 350, 351. Gemäßigte Zone 102, Zyklonen 123, Regen 166, 175, Gletscher 223, Pflanzen 832, Wälder 847 ff. Gemischte Eruptionen 395. Gemischte Niederschläge 183. Gemse 909, 913. Gemüsepflanzen 866. Geneseefall 536.

939

Genetisches System d. Morphologie 636ff. Genette 899. Genfer-See, Wärmeumsatz 87, Seiches 303, Temperatur 346, 350, unterseeisches Tal 461, einstige Zugehörigkeit zum Donaugebiet 756, Areal und Tiefe 765, 772. G e n t i l , L. 667, 690*, 691*. Genußmittel 865, 866. Geocoronium 58. Geographie, Aufgaben 2, 629. Geographische Methode der Schneegrenzenbestimmung 187. Geographische Verbreitung der Erdbeben 435. Geographische Zyklen 476, 546ff., 559, 624, 711 ff., 722ff. Geoïd 6, 280, 281. Geoisothermen 9, 10, Veränderungen 458. Geologie 24. Geologische Gegenwart 25. Geologische Klimaperioden 244. Geologische Orgeln 553. Georgetown, Temperaturveränderlichkeit 113, Depression 763. Georgiosvulkan 736. Geosynklinale 664. Geothermische Tiefenstufe 9. Gepard 899. Gepatschferner 200, 216. Geradlinige Faltengebirge 666. Geradlinige Küsten 804. G e r b i n g , W. 381*. G e r h a r d t , P. 527*, 593, 599*. G e r k e 472*. G e r l a n d , G. 158, 171*, 407, 417*, 421, 436, 443*. G e r m a i n , L. 800, 903. Germesir 601. Gerste 862. Geschichtete Gesteine 15. Geschichtete Vulkane 395, 732, 733. Geschlechtliche Farben der Tiere 870. Geschleppte Schichten 373. Geschlossene Faltengebirge 668, 703. Geschlossene Pflanzenformationen 826. Geschwindigkeit der Gletscher 201, des fließenden Wassers 517. Gestalt der Erde 4. Gestaltungsgesetz der Erdoberfläche 43. Gesteinshülle 8. Gesträuch 826. Getreide 861 ff., 866. Getreidegrenzen 862. Gewitter 181, 386. Gewürze 865.

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Register

Geysir 505ff. Gezeiten 13, 21, 306, 419, Einfluß auf die Rotation 375, 448, auf die Erdbeben 411, auf die Deltas 586. Gezeitenströme 320, 321, 331, mechanische Wirkungen 610, 613, 804. Gezeitentafeln 320. Gezwungene Strömungen 329, 331. Gezwungene Wellen 315. Gharsa 763. Ghör 403, 764, 769, Winde 143. Gibraltar, Straße v., 273, Ausgleichsströmungen 322, Fels 683, 899, alte Landbrücke 882. Gibraltarbogen 38. Giens 615. Gießen, Temperatur 81. Gila wüste 166. G i l b e r t , G. K. 259*, 379, 452, 458, 471*, 534, 616*, 739, 760. Gilbert-Inseln 791. G i l e s , E. 856. Gingko 879. Gipfelformen 484, 485, 486. Gipfelhöhen 688ff. Gipfelkonstanz 689. Gips 478, 498. Giraffe 869, 882. G i r a r d , J. 612, 616*. G i r a r d o t , L. A. 472*. Gironde 585, 613. Glacier d'Argentiere (Montblanc) 574. Glärnisch 488, 669. Glarus, vertikale Verbreit, d. Tiere 875. Glatte Küsten 804. Glatzer Gebirge, Flußdichte 746. Glaziale Destruktionspässe 710. Glaziale Erosionsbecken 760, 762. Glaziale Gebirgsfazies 626. Glazialer Felsboden 618, 623. Glazialer Formenschatz 569. Glazialpflanzen 908. Gornergletscher 223. Glazialzeit s. Eiszeit. Gleichartige Flüsse 743. Gleichförmige Faltengebirge 672, 675, 742. Gleichgewichtsgezeiten 309. Glencoe, Regen 167. Gletscher 192ff., verschiedene Begriffe 196, Verteilung 221 f., Erosion 564ff., Seenbildung 765f. Gletscherausbrüche 201. Gletscherbach 198, 212. Gletscherband 207. Gletscherbewegung 199, 240. Gletscherblatt 207. Gletschereis 205, 208.

Gletscherende 224. Gletschergarten von Luzern 204. Gletschergeschwindigkeit 201, 202,215. Gletschergruben 215. Gletscherhöhlen 215. Gletscherkorn 205. Gletscherlawine 199. Gletschermilch 213. Gletschermühlen 204. Gletscherperiode 216. Gletscherschutt 619, 620, 626. Gletscherschwankungen 215, 219. Gletscherspalten 203. Gletscherstruktur 205ff. Gletschertemperatur 204. Gletschertheorie 202. Gletschertisch 214. Gletschertor 197. Gletschertrichter 215. Gletscherzunge 196. Gliederferner 216. Gliederung des Festlandes 817, 818. Globigerinenschlamm 277, 278, 904. Glossopterisflora 894. Gneis 15, 603. G n i r s , A. 464, 465, 472*. Gobi 41, Vegetation 856, 857. Gobi-Altaï 663. G o c k e l , A. 7*. G o e t z e , W. 860*. G o g a r t e n , E. 571, 578*, 579*, 769, 776*. Gogra 750. Goktschai, Getreidegrenze 864. Goldbergferner 216. Goldmull 885. G o l f i e r , J. 53*. Golfstrom 332, 335, 346. Golfstrominseln 780. Gondwana 27. Gondwanaland 894. Gorilla 884. G o r m a z , V. 459, 471*. Gornergletscher 208, 223. Gornergrat, Temperatur 81. Gotachi, See 761. St. Gotthard, -Tunnel 9, -Straße 709. G ö t z , W. 254, 260*. G ö t z i n g e r , G. 491, 493*, 548, 690, 692*, 704, 710*. Graben (geologisch) 372, im Meer 269. Grabentäler 559, 561, 693. Gradient 118. Gradientföhn 146. Grahamland 892. Gradmessungen 5. G r a e b n e r , P. 827*. Grammagras 854.

Register Granatbaum 898. Grand 521. G r a n d i d i e r , G. 896*. Grantland, tägl. Temperaturschwankung 109, Fauna 874. Grasbäume 834, 888. Grasflur 826, 843. Grassittiche 887. Grassteppe 826, 843, 854 f. Graupeln 182. G r a v e l i u s , H. 507*. G r a y , Asa 848. Great Basin s. Großes Becken. G r e e n , Lo wthian 4 3 , 4 4 , 4 5 , 4 6 , 5 1 , 5 3 * . Green River-Tal 696, 699. G r e g o r y , J . W. 44, 53*, 404, 417*, 477*, 538,563*, 627*, 740*, 811,818*. G r e i m , G. 730, 740*, 776*. G r e v e l , W. 740*. Griechenland, angebliche Klimaveränderung 254, Vulkane 401, 403, Erdbeben 436, Niveauveränderungen 462, 463, Gebirgsbau 684, Rias 807, Flora 898, 908, Waldfläche 911, Veränderung der Fauna 913. Griechischer Archipel 684. G r i e s b a c h , C. L. 472*, 644, 662*, 688. Grießbreccien 382. Grimmia 825. Grindelwaldgletscher 215,224,565,566, 760. Grinnellland, Vegetation 836. Grise b a c h , A. 101,825,826*, 855,899. G r i s s i n g e r , K. 348. G r o l l , M. 279*. Groningen, jährl. Temperaturschwankung 112. Grönland, Areal 34, Nordlichter 72, Temperatur 75, 83, 92, 95, 96, 97, 102, 110, Luftdruck 126, Föhn 146, Niederschlag 184, Schneegrenze 189, Gletscher 196, 200, 201, 202, 203, 209, 221, 228, 249, 552, Eisberge 231, Tertiärflora 249, angebliche Klimaänderung 256, Seter 450, Niveauveränderungen 457, Boden 617, 623, Moore 776, Geschichte 797, Fjorde 808, 811, Vegetation 836, 849, Getreidegrenze 862, Fauna 874, Basalt (Nordatlantische Länderbrücke) 903. Grönländische Bucht 272. Großbuchtige Küsten 804. G r o s s e , W. 616*. G r o s s e r , P. 397, 416*, 735, 740*. Großer Bärensee 763. Großer Chingan 663. Großer Geysir auf Island 504, 505. Großer Ozean s. Pazifischer Ozean.

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Großer Plönersee 765. Großer Salzsee 246, 770. Große Salzwüste 857. Großes Becken von Nordamerika 247 r 651. Große Schneegrube, Sonnenscheindauer 67, 68, Kar 571. Großfußhühner 887. Großgerauer Erdbeben 427, 433. Großglockner, Waldgrenze 840. Grotten s. Höhlen. G r u n d , A. 463, 464, 471*, 472*, 499, 500, 507*, 555, 563*, 617*, 730*. Gründe (Meer) 269. Grundlawine 193. Grundmoräne 211, 213, 214. Grundmoränenlandschaft 620. Grundwasser 494. Grüner Sand 278. Grüner Schlick 275, 278. Gschnitzstadium 248. Guanako 910. Guatemala, tägliche Temperaturschwankung 108, Hagel 182, Vegetation 828, Waldgrenze 838. Guayana, Massiv 42, Küste 763, 806, Savanen 853. Guayava 864. G u 6 b h a r a , A. 691*. Guineagolf, Winde und Regen 162, als Teil des Atlantischen Ozeans 262. Guineagras 911. Guineaströmung 332, 334. G u l l i v e r , F. P. 615, 616*, 804, 818*, G ü m b e l , K. W. 275, 413, 418*. Gunnera gigantea 832. G ü n t h e r , A. 873. G ü n t h e r , K. 842*. G ü n t h e r , R. T. 465, 472*. G ü n t h e r , S. 8*, 12, 17*, 59*, 305*, 408, 417*, 433, 443*, 489, 490, 492*, 523, 527*, 564*, 591, 599*. Gunung-Ged6 389. Gunung-Sumbing 738. Günzeiszeit 248. G u p p y , H. B. 793, 794, 798, 802*, 891, 896*. Gurgitello 504. Gurgler Gletscher, Eissee 758. Gürteltier 883, 900. Güsgundag 770, 771. G ü ß f e l d , P. 222. G u y o t , A. 45. H a a c k , H. 54*. H a a c k e , W. 492*, 895*. H a a s , H. J . 416*, 507*, 728*. H a a s e 747.

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Register

H a a s e , A. 743, 756*, 757*. H a b e n i c h t , H. 39. H ä b e r l e , D. 492*, 627*. Habituelle Stoß-oder Schütterlinien434. Hachika 705. H ä c k e l , E. 277. Hadramaut 404. H a e h n e l , G. 860*. Hafen 814. Hafenzeit 314. Haff 614, Haffküste 805, 814. Hafnergruppe, Kare 570. Hagel 182. H a g e n , G. 527.* H a g u e , J . D. 155. Haidar-Dagh 38. H a h n , F. 273, 470*, 801*. Haidersee 759. Hainan, Fauna 796. Hainbach 699. Haken 614. H a l a v ä t s , J. 662*, 754. Halbaffen 883, 886. Halbausgebildete Gletscher 196. H a l b f a ß , W. 305*, 350, 351, 369*, 764, 765, 776*. Halbinseln 777 ff. Halbmonatliche Ungleichheit der Gezeiten 311. Halb umgekehrtes Relief 702. Halbwüste 826. Halimeda 786. H a l l i e r , H. 903, 914*. Halligen, Fauna 798. Hallormstradur (Island), Vegetation 835. Hallstatt, Sonnenscheindauer 67. Hallstätter See 765. Halmahera 783. Halophyten 825, 826. Hals 614. H a m b e r g , A. 208,209, 220*, 325,369*. Hamburg, Ästuariumhafen 816. Hammada 590, 620, 857. H a m m e r , E. 381*, 472*. H a m m e r , R. R. J. 201. H a m m e r , W. 691*. H a n d l i r s c h , H. 904, 914*. Hangbildner 657. Hängegletscher 195, 197, 199, 222. Hängetäler 569, 577. Hangflüsse 562. Hangö, Wasserstand 455. Hanhai 39. H a n n , J. 59*, 73, 77, 82, 85, 86*, 87, 92, 97, 98, 113, 115, 117*, 121, 123, 131*, 138, 141*, 145, 147*, 148*, 161, 242, 254, 258*, 634, 841.

H a n s e n , A. M. 191, 192*, 450, 451, 455, 458, 470*. H a n s e n , H. J. 352. H a n s e n , R. 609, 616*, 617*. Han-sin-ling, Lößschluchten 655. H a r b o e , E. 425, 442*. Hardangerfjord 810. Hardangerjökel 565. Hargita 393, 403, 692, 737. Harmattan 147. Harmonische Analyse 319. Harmonische Formen 622. Harrilaid 780. H a r r i s , R. A. 29, 53*, 317, 318, 319, 321*. H a r r i s o n , J. B. 53*, 914*. H a r s h b e r g e r , J. W. 855, 860*. Hartlaubhölzer 832. Härtling 547. H a r t m a n n , G. 616*. H ä r t u n g , G. 808. Harz, vertikale Temperaturabnahme 79, Eiszeit 245, Bau 637, 719, 720, Flußdichte 746, Waldgrenze 838, Glazialflora 908. Harzvorland 746. Hasen 901, 913. H a s s i n g e r , H. 641, 661*, 699, 710*. H a t c h , F. H. 28*. Hatteria punctata 890. H a u g , E. 661», 691*, 692*. Hauptbeben 421. Hauptflüsse 523, 742, 748. Haupttäler, Übertiefung 578. Hauptwasserscheide 743. Hauptwindgebiete 139. Hauptwindscheide d. nördl. Hemisphäre im Winter 134, im Sommer 137. H a u t h a l , R. 212, 417*. Hawaii 784, 801, Antipassat 127, Klima 235, Vulkane 392, 399, Erdbeben 427, Canons 539, Flora 823, 840, 891, Fauna 891. H a y d e n , F. V. 487, 673. H a y d e n , H. H. 692*. H a y e s , C. W. 35, 723 , 729*. H a y e s , J. J. 874. H a y f o r d , J. 294*. Heardinsel, Schneegrenze 189. Hebungen 377, 446. Hebungsinseln 781, 785. Hebungsintensität 664. Heckenkirsche 848. H e c k e r , O. 13, 16, 17*, 21, 24*. H e d d l a m , E. J. 418*. H e d i n , Sven v., 39, 162, 201, 220*, 594, 757, 759, 776*. H e d l e y , Ch. 887.

Register

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H e e r , 0. 875. Hesse, R. 877*. Hegau 402. Hessisches Bergland 652. Hegyalja 403. Heterotherm 350. H e t t n e r , A., 59*, 77, 233, 258*, 477*, H e h l , R. A. 760. 527*, 549,562», 622,627*, 662*, 728*. H e h n , V. 866. i Heide 851, 910. Heuschrecke 873. H i b s c h , J . E. 405, 417*. Heidenmyrte 892. H i l b e r , V. 545, 563*, 710*. H e i d e r i c h , F. 49, 51, 52, 53*. H i l d e b r a n d 822, 827*. Heilpflanzen 866. H i l d e b r a n d s s o n , H. 59*, 130, 131, H e i l p r i n , A. 390, 416», 895*, 901. 132*, 154*. H e i m , A. 201,203, 217, 372, 373, 381», 485, 486, 487, 488, 492», 493*, 524, H i l g a r d , E. W. 483, 492*, 581, 587*, 859, 860*. 526, 553, 568, 571, 573, 576, 579*, 605, 606, 668, 681, 690*, 692*, 707, H i l l , R. T. 885, 896*. 768, 776*. H i l l , S. A. 161. Hekla 410. H i l p e r t , H. 563*. Heia 614. Himalaya 401, Schneegrenze 190, Gletscher 201, 224, Eiszeit 246, Erdbeben St. Helena 780, 801, 894, vertikale 436, höchste kalte Quelle 504, EroTemperaturabnahme und Regen 78, sionsspuren 532, Fazies 627, Bau 680, 79, Organische Welt 828, 895, 913, 686, 688, 726, Beziehungen zum Vor914. land 687, Gliederung und Täler 693, Helgeland, Strandebene 609. 698, 704, Verhältnis zur HauptHelgoland 609, 645. wasserscheide 747, Seen 767, 769, Helikon 684. Palmengrenze 829, Pflanzenregionen Heliopolis, Wasserscheide 707. 837, Waldgrenze 838,-Vegetation 856, H e i l a n d , A. 201, 451. Getreidegrenze 863, Flora 907, 908, H e i l a n d - H a n s e n , B. 326, 336, 342*, Fauna 910. 343*, 361. H e l l e r , C. 878*. Himmelsluft 56. H e l l m a n n , G. 139*, 180, 183*, 243, Hindukusch, Gletscher 224, 686. Hindustan, Winde 144, Maximalregion 276, 588. des Regens 161, Regenverteilung 164, H e l m e r t , F. R. 4, 6, 8*, 281, 284, Tiefenbohrung 642, Flora 911. 294*, 452. H e l m h o l t z , H. v., 132*, 296, 305, 594. Hintereisgletscher 198, 200, 201, 202, 204, 210, 211, 216, 218, 574. Hemipelagische Ablagerungen 274. Hinterindien 39, 778, 783, Vulkane 401, H e n k e l , L. 527*. Gebirgssystem 778, Wald 845. H e n n i g , E. 716. H e n r y , A. J . 132*, 183*. Hintersee, Wärmeumsatz 87. H e n r y , E. 496, 507*. H i p p a r c h 59. Henry Mountains 739. Hirsche 860, 882, 883, 901, 902, 913. H i r s c h w a l d , J . 492*. H e n t z s c h e l , O. 807, 818*. H i s e , C. R. van, 375, 376, 381*. H e r b e r t , H. 146. H e r b e r t s o n , A. J . 59*, 105*, 170*. Hispargletscher 225. H j o r t , J . 279*, 294*, 342*. Herdlinien 425. H e r g e s e l l , H. 86*, 132*, 452, 453, Hoa-hai-tse 758. 470*. Hoangho 749, 751. Hermsburg, Regen 168. Hobbs, W. H., 434, 442*, 443, 571, 578*. Hernadlinie 683. Hochgebirge 627, 631, 632. Hernikerland, Vulkane 402. Hochgebirgsflora 906. Hernösand, Regen 160. H e r r m a n n , A. 757*. Hochgrassteppe 852. H e r r m a n n , K. 417*. Hochjoch-Gletscher 216. Hochland 632. H e r z , N. 251, 260*. Hochland-Klimaprovinzen, Asien 234, Herzegowina, Karst 559. Amerika 235. H e ß , H. 188, 190, 191, 192*, 198, 199, 200, 201, 204, 205, 208, 209, 210,211, Hochmoor 775. 212, 216, 218, 219*, 220*, 221, 224, Hochschnee 185. 524, 527*, 565, 572, 573, 578*, 579*. Hochseen 767.

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Register

H o e h s t e t t e r , F. v., 69*, 302, 305*, 385 731 Hochtäler-Klima 111, 112. Hochwald 846, 853. Hochwasser des Meeres 306. H ö c k , F. 865, 866*. H o e r n e s , R. 443. H o f f , K. E. A. v., 4, 7», 530, 613. H ö f f e r , H. 418*. H o f f m a n n , H. 81, 86*; 823. H o f f m a n n , J. F. 250, 259*. Höftsee 765, 766. Hogbacks 673. H ö g b o m , A. G. 453, 470*. Höhenmessung 283, 284, 632ff. Hoher Priel 184. Hohe Tatra, Temperaturabnahme 79, Bau 683. Höhlen 556ff., 604. Höhlenbär 912. Höhlenhyäne 912. Höhlenlöwe 912. Höhlentiger 912. Höhlenwolf 912. H ö h n e l , L. v. 400, 404, 417*. Holderneß, Küstenzerstörung 603. H o l l a n d , T. H. 482, 492. H o l l e n d e r , A. 455, 470*. Hollow (Queensland), tftgl. Temperaturschwankung 107. H o l m e s , W. H. 508*. H o l m s e n , A. 369*. H o l m s t r ö m , L. 470*. Holoarktische Zone 900ff. Holstein, Seenplatte 646,766, Förde812. Homogene Vulkane 395, 731, 733, 736, 742. Homoseisten 424. Homotherm 350. H o n d a , K. 507. Honduras, Vulkane 402. Hongkong, vertikale Temperaturabnahme 79. Honigsauger 887. Honolulu, Regen 161, Riff 793. Hooge 610. H o o k e r , Sir J. D. 492*, 892. Hopfen 848. H o p f n e r , F. 72, 97, 98, 100, 105*, 109, 260*. Horizontaldislokationen 371, 373. Horizontalpendel 21, 418, 422. H o r n e m a n n s Trachylobium 847. Hornindalsvand 764, 765. Hornitos 409. Hörnli, Temperatur 81. Horpatsosee 767. Horst 372, 742.

Horstgebirge 741. H o r w i t z , L. 489, 492*. H o w e , E. 493*. Howesund 810. Hub (Hubhöhe) 306, 312, 313. H u b e r , J. 514. Hudson, unterseeisches Tal 461, Eisbedeckung 516, Delta 584. Hudsonbai 262, Areal und Tiefe 263, Bodenrelief 273, Eisbildung 364, Hebung 458. Hudsonprovinz, Klima 235. Hudsontal, Winde 143. Huftiere 883, 886, 902. Hügel 742. Hügelländer 742. HU1bs66 764 H u l l , E. 246, 259*, 265, 267, 279*, 461, 471*. Hülsenfrüchte 866. H u l t , R. 233, 258*. Hum 559. Humber 750. H u m b o l d t , Alex. v. 49, 52, 85, 182, 333, 405, 635. Humboldt-Gletscher 229. Humide Böden 481. Humusboden 481. Humussaure Alkalien 479. Humussäuren 479. Hunde 874. Hundskopf-Fledermäuse 899. Hungerbrunnen 501. Hungersee 555. Hunte-Ems-Kanal, Moor 775. H u n t i n g t o n , Ellsworth 260*. Huronsee 762. Hurrikane 125. H u t t o n , F. W. 890, 896*. H u y g h e n s s c h e s Prinzip 422. Hvittisbofjärd, Hebung 454. Hyäne 882, 899. Hydrometrischer Flügel 508. Hygrophyten (hygrophyle Pflanzen )822. Hymettos 684. Hyomoschus 884. Hypozentrum 419. Hypsographische Kurve 47. Hypsometrie 632ff. Hypsometrisches System 631. Iberische Halbinsel 778, Luftdruck 138, Wüstenwinde 147, Regen 168, 172, Gewitter 181, Eiszeit 245, Hochland 714, Küsten 803, 805, 812, Flora 825, 898. I d d i n g s Gesetz 410. Igapowald 845.

Register I h e r i n g , H . v. 851, 859*, 881, 891, 892, 894, 895», 903, 914*. I h n e , F. 823, 827*. Ilaló 401. Ilopango-Vulkan 731. I m a m u r a , A. 441. Imbabura 397, 735. I m h o f , E . 839, 840, 842*. Immergrüne dikotyle Laubbäume 824, 833, 838. Immergrüne Sträucher 824, 833. Indien a. Ostindien. Indische NW-Provinzen, vertikale Temperaturabnahme 79. Indischer Ozean 33, Areal 34, 263, Tiefe 48, 52, 263, Lufttemperatur 90, Zyklonen 125, Luftdruck und Winde 136, Regen 155, 169, Küstenabstand 261, Bodenrelief 270, Bodenbedeckung 278, 279, Salzgehalt 289, absolutes spezif. Gewicht 290, Farbe 291, 292, Wellen 297, 298, Gezeiten 314, Strömungen 331, 338, 339, Auftriebwasser 341, Oberflächentemperatur 345, Tiefentemperatur 355,356, 358, Mitteltemperatur 346, 356, Zugangsdimensionen 358, Flußgebiet 745, Korallenriffe 793,794, Algen 868. Indisches Passatgebiet 297,298, Florenreich 915, 918, Faunenreich 918. Indus 750, 751, unterseeisches Tal 461, Delta 585, 586, Veränderungen 755, Indusprovinz, Klima 235. Inlandeis 195, 227, Niveauveränderung 457f. Innenküste 803. Innenmoräne 211, 213. Innerasiatisches Florenreich 915, 918. Innere Reibung des Seewassers 327. Innere Zone 88, im Januar 93, im Juli 95, 96. Innerkontinentale Wüsten 175. Innsbruck, Sonnenschéindauer 67, Temperatur (Föhn) 145. Inntal, Schneedecke 184, Talbildung 696, 707. Insekten 874, 875, 876, 884, 890, 902. Insektenfresser 883, 886. Inselabgeschlossene Meere 262, Salzgehalt 289. Inselberge 716. Inseln 32, 269, 407, 414, 522, 614, 780ff., Landfestwerden 615, organische Welt 913, 916. Insequente Flüsse 562. Insequente Kürflüsse 562. Insolation 624. STTPAN, Physische Erdkunde. 6. Aufl.

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Instantané Niveau Veränderungen 371, 444, 465, 469. Interglazialzeiten 248, 250. Interkolline Täler 560, 561. Interkontinentale Ozeane 33. Intermittierende Flüsse 513. Intermittierende Vulkane 384. Interne Wellen 304. Inundationsbett 522. Inundationsterrassen 541. Inversion 76. Inyltschekgletscher 225. Iquique, Regen 165, Erdbeben 301. Iranisches Hochland 38, 41, Regen 165, 172, angebliche Klimaveränderung 255. Iris-Gewächse 884, 885. Irischer Strom 334, 335, 346. Irische See 263. Irkutsk, Temperatur 94. Irland, Regen 175, Gebirge 718, Durchgangstäler 698, Moore 775, Flora und Fauna 795, Talbuchten 813, Basalt (nordatlantische Länderbrücke) 903. Irminger Strom 334, 335. I s a c h s e n , G. 367, 370*. Isanomalen 100. Ischia 402, Erdbeben 432, 433. Ischma 750. Iseosee 768. Isèretal 572, 701, 708. Isker, Durchgangstal 696, 709. Island 780, 781, Nordlicht 72, L u f t druck und Winde 134, Gletscher 219, 221, 222, 229, Klimaänderung 244, 256, Eis 338, Vulkane 394, 399, 405, 410, 734, 903, Schlammsprudel 415, Böschungen 478, Geysir 506, Wald 835, Getreide 862. Isländischer Rücken 272, 903. Isobaren 117. Isobarenkarten 132. Isobasen 452. Isobathen 46. Isobathenkarten 265. Isohypsen 46. Isoklinalfälten 668. Isoklinalkamm 668. Isoklinaltal 668, 693. I8ortok 565. Isoseisten 431. Isöstasie 15, 16, 378, 904. Isostatische Bewegungen der Erdkruste 412. Isostatische Theorie 378, 448. Isothermen 85, Meeresisothermen 344. I s s e l , A. 470*. Issykkul 255. 60

946 Isthmus von Sues 35. Istrien 777, Entkarstung 559, Rias 813. Italien, Temperaturabweichung Regen 176, Schnee 183, Vulkane Erdbeben 420, 429, 434, 435, 442, Niveauveränderungen 460, Halbinsel 778, 779, Inseln Küsten 614, 805, Wald 911. Ivrea, Moränen 621. I w a n o w , D. W. 679, 692«. Ixtlangeysir 506. Izalko 731.

Register 807, 116, 402, 436, 465, 782,

J a c c a r d , F. 756. J a c o b i , A. 895», 901, 902. J a c o b i , H. B. 914«. Jadebusen 609. Jäderen 601. J a d r i n z e w , N. 772, 776*. J a e d e r e n '248. J a e g e r , F. 404, 417*, 626, 628*, 662*. J a g g a r , T. A. 417*, 506, 508*. Jagowalfall 537. Jaguar 884. Jahresisothermen 89. Jahreszeiten 62, in den Tropen 174. Jährliche Niederschlagsschwankung 173 ff. Jährliche Periode der meteorologischen Elemente 55, der Polarlichter 72, der Temperatur 109, des Regens 173ff., des Grundwasserstandes 494, der Flüsse 512, der Pflanzenwelt 823, der Tierwelt 876. Jährliche Temperaturschwankung 109, 110. Jailagebirge 778. Jakobshavn, Föhntage 147. Jakutsk, Temperatur 94. Jamaica, Karstphänomen 558. J a m i e s o n , T. F. 457, 458, 470*. Janatal, Waldgrenze 834. Jangtse-kiang 751, Hubhöhe 313. Janina-Polje 555. J a n k ö , J . 582, 587*. Jan Mayen, Gletscher 221, Vulkane 399. Jan Mayen-Strömung 336. Japan, Föhn 146, Regen 166, Gletscher 226, Klima 234, Fehlen der Eiszeit 246, 249, Maare 383, Vulkane 391, 399, 400, Erdbeben 423, 426, 427, 428, 429, 430, 431, 436, 437, 439, 441, 442, 466, 467, Geysir 507, Gebirge 687, Fauna 796, Küste 805, Flora 833, 898, Wald 847, 848, Fauna 899. Japanischer Graben 271.

Japanisches Meer 262, Areal und Tiefe 263, Randmeer 271. Jarvis 791. Jasmin 898. J a s m u n d , R. 527*. J a s z e w s k i , L. 23*. Java 783, relative Feuchtigkeit 150, Hagel 182, Vulkane 387, 399, 402, Waldgrenze 839, Wald 847, Fauna 888, Gebirgsflora 909. Javasee, Salzgehalt 289, Riffe 788. „Jeanette"-Expedition 28. Jeff Davis Peak, Firn 226. J e f f e r s o n , Mark 757.* J e g e r l e h n e r , J. 190,192*, 232*, 472*. Jemen 177, 404. Jena, Aussichtsweite 468. Jenikale, Schlammsprudel 413. Jenissei 749, 751, Eisbedeckung 515. J e n n y , Fr. 696, 710*. J e n s e n , A. S. 836. J e n s e n , H. J . 413, 418*. J e n s e n , J . A. D. 229. J 6 r 6 m i n e , E. 756*. Jergenihügel 673. J e r o s c h , Marie Ch. 907, 914*. J e s s e n 864. J e s s e n , A. 804, 818*. Jessesche Nachtwolken 56. J o h n s o n , W. D. 460, 471*, 571. J o h n s t o n - L a v i s , H. J. 413, 418*. Jökelfjord' Gletscher 227. Jökulsä 565. J o l y , J . 602, 616*. J o n a s 853. J o r d a n , W. 107, 638*. Jordantal s. Ghör. Jorullo 409, 731. Jostedalsbrä 227, 565. J o u b i n , L. 802*. J u d d , J. W. 587*. Judikarienspalte, Täler 693. Juist 609. J u k e s , J . B. 698, 699. J u k e s - B r o w n , A. J. 53*, 914*. Junge Floren 916. J u n g h u h n , F. W. 150, 389. Jungtertiär 26. Jura s. Schweizer Jura. Juraformation 25, 27. Jütische Halbinsel 778, 782, 804, 805, 812. Juvenile Quellen 493. K a a g a n , Gletscher 203. Kabretplateau 481. Käfer 873, 889. Kaffee 865.

Register Kagoschima, Mangrove 846. K a h l e , P. 472*. Kairo, tägl. Temperaturschwankungl07. K a i s e r , E. 801*. K a i s e r , M. 147*. Kaisergebirge 706. Kaiser Wilhelm II.-Land 836. Kakadu 887. Kakao 865. Kakteen 833, 854, 857, 882, 911. Kalahari 744, Regen 165, Klima 235, Vegetation 858. Kalanscho-Serir 590. Kalbinski- Gebirge 720. Kalema 300. Kalkalgen 786. Kalkkruste 480. Kalkpflanzen 824. Kalkreiche Quellen 503. Kalkschlamm (Meeresablagerung) 277. Kalkstein 15, 478, 479, 487, 498ff., 550ff.-, 603. Kalmengürtel 126. Kältepol 95. Kalte Quellen 504. Kalter Wall 335, 341. Kalter Wärmegürtel 103. Kalte Schlammsprudel 415. Kalte Seen 350, 351. Kalte Zone 101, 102 (s. auch arktische und antarktische Zone). Kama 750. Kambrium 25. Kamel 869, 882, 900, 902. Kamerunberg, Regen 164, Flora 907, Fauna 909. Kames 621. Kammberge 631. Kammgebirge 631, 719, 737, 741. Kammpaß 709. Kammwasserscheide 705. Kampine 851. Kamtschatka 40, 778, Regen 166, Gletscher 226, Klima 234, Vulkane 399, 400, Erdbeben 436, Flora 833, 834, Savanen 853, Getreidegrenze 862, Fauna 909. Kamtschatka-Strömung 339. Kanabcanon 530. Kanal, Areal und Tiefe 263, Gezeiten 318. Kanal der Korallenriffe 787. Kanalriffe 787. Kanaltheorie 315. Kanarischer Strom 333, 346. Kandelabereuphorbie 849. Kander, Sedimentführung 524, 525. K a n e , E. K. 874.

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Kankersee 773. Känozoisches Zeitalter (Formationsgruppe) 25. K a n t , Imm. 3. Kap Ferret 612. Kapflora 884, 915, 916. Kapformation 27. Kapgebirge 42. Kapillare Wellen 296. Kapland, Klima 235, Vegetation 832, 849, 850, Weizen 862, Flora und Fauna 884, 885, 916. Kapmulde 272, Bodentemperatur 359. Kap St. Martin, unterseeische Quelle 500. Kapverden 399. Kar 568, 569ff., 577, 627. Karabugas 771. Kara-Dagh 403. Karajak- Gletscher 200. Karakaschtal, tägl. Temperaturschwankung 107. Karakorum 686, tägl. Temperaturschwankung 107, Schneegrenze 190, Gletscher 222, 224, 225, Getreidegrenze 863. Karapiti 505. Karawankentunnel 665. Karbon 25, 27. Karibisches Meer 886. Karibische Strömung 332. Karleisfeld 216, 564. Karlsbader Thermen 403, 504. Karnische Alpen, Durchgangstäler 698. Kärnten, vertik. Temperaturabnahme 79, Temperaturumkehr 82. Karolinen 792. Karpathen 37, Vertikale Temperaturabnahme 79, Winde 144, Eiszeit 245, Vulkane 402, Erdbeben 436, Bau 678, 683, 685, 727, Beziehungen zu den Alpen 685, zum Vorland 687, Längstäler 704, Flora 824, 907, Krummholz 840. K a r p i n s k y , A. 661*, 726. Karreeberge 661. Karren 553, 554. Karra 714, 850. Karruformation 27, 714. Karsee 765, 767. Karst 499, 500, 501, 550ff. K a r s t e n , Georg 827*. K a r s t e n s , K. 49, 52, 54*. Karstgebirge als Fazies 626. Karstgerinne 500. Karstphänomen 499, 550ff. Karstwasser 499. Karstzyklus 559. 60*

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Register

Kartenniveau 285. Kartoffel 862, 864, Karun 764. Kasan, tägl. Temperaturschwankung 107. Kaschgarien, lokale Winde 142. Kaschmir, Zackenfirn 222. Kaschmirtal 692. Kaskaden 536. Kaskadengebirge, Schneegrenze 189, Gletscher 226, Vulkane 401, Bau 727. Kaspische Depression 764. Kaspische Schlammsprudel 414, 415. Kaspisee, ehemalige Ausdehnung 246, Seehöhe 647, Dimensionen 762, 764, 765, Geschichte 769, Salzgehalt 771. Kassel, Sonnenscheindauer 68. Kassner, K. 17l*. K a s t n e r , K. 527*. Katarakte 536. Katavothren 555. Katotherm 350. Katsch, Erdbeben 466. K a t z e r , F. 499, 600, 607», 554, 563*, 662*. Kaukasus 37, vertikale Temperaturabnahme 79, Hagel 182, Schneegrenze 190, 191, Gletscher 224, Vulkane 401, 402, 734, Erdbeben 436, Talformen 577, Küste 606, Bau 666, 679, 688, Täler 694, Seen 769, Vegetation und Flora 856, 907, Fauna 909, 912. K a y e s , Ch. R. 598*. Kaymeni 396. Kaymeni-Inseki 391. K a y s e r , Em. 28*. Keelinginseln, Batten 796. Kees 196. Kegelberge 631, 734. Keidel, H. 222, 223, 232*. Keigraben 271. Kei-Inseln 888. K e i l h a c k , K. 495, 500, 507*, 593, 606, 620, 627*, 646, 756*. Keilscholle 651, 741. K e l l e r , C. 492*. K e l l e r , H. 509, 527*. Keller, Ph. 564*. Kelter 612. K e l v i n , Lord, s. W. Thomson 17*. Kenai-Halbinsel, Gletscher 227. Kenia 404,732, Eis 221,245, Moore 775. K e n t , Saville 786. Kentern der Gezeitenströme 320. Kerbtäler 540. Kercha 754. Kerguelen, Schneegrenze 189, Gletscher

227, Eiszeit 245, Hebung 445, Strandterrasse 603, Flora 835, 892. Kermadec-Graben 271. K e r n e r , F. v. 112, 117», 156, 170*, 192*. Kertsch, Schlammsprudel 415. Kessel (Meer) 269. Kesselbruch 372. Kessler, P. 623, 627*. K e s s l i t z , W. v. 465, 472*. Kettengebirge 631, 742, 794. Kettenscholle 719, 742. Kettung 686. Keulenbäume 888. Keuper 25. Keyes, Ch. R. 590, 599*, 624, 627*, 645, 662*. Key West 793. Khamsin 147. Kharga 595. Kibo, Gletscher 222. Kiefer 849, 910. Kies 522. Kieseloolithschotter 720. Kieselpflanzen 824. Kieselsäurereiche Quellen 503. Kiessling, J . 280*. Kieswüste 590. Kigelia 831. K i h l m a n , A. O. 834, 842*. K i k u c h i , D. 443*. K i k u c h i , J . 416*. Kilauea 392, 393, 410, 734. K i l i a n , W, 671, 691*. Kilimandscharo 404, Schneegrenze 186, Gletscher 221, 222, 245, Moore 775, Flora 907, Fauna 909. K i m u r a , H. 141. Kinalady, Schlammstrom 775. King, F. H. 492*. K i r c h h o f f , A. 69*, 797,-802*, 914*. Kirgisensteppe 647, 715. Kirsche, Ausdehnung 864. Kirunga 400, 405. Kithäron 684. K i t t l e r , Ch. 489, 492*. Kitzlochklamm 632. Kiwi 893. Kiwusee 404. K j e l l ö n , R. 472*. K j e r u l f , Th. 449, 450, 470*. K l a e h n , J . 343*. Klagenfurt, Regen 254, Klamm 531, 533. Kleinasien 38,41, Regen 166, angebliche Klimaänderung 254, Vulkane 401, Erdbeben 436, Halbinsel 777, Flora 898.

Register

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Kleinbuchtige Küste 804. \ Kongo 514, 750, 751. Kleinfleißgletscher 216. Kongobecken 42, 643, Regen 163, K l e i n k l e m m , H. 617*. Vegetation 845, 853. K l e n g e l , F. 192*. Kongruente Formen 622. Kletterpalmen 829. Koniferen 822, 833, 848, 849. Kliff 600. K ö n i g , H. 68, 73*. Kliffgletscher 196. König-Karl-Land 797. Klima 233, Schwankungen 236ff., König-Oskar-Fjord 808f. Königsberg, Feuchtigkeit 149. 35jährige Periode 239, Tabelle der Königstein 485. 35jähr. Schwankungen 240, Änderungen 253, Einfluß auf die DenuKonkordante Küste 803, 805, 814. dation 475, auf die Pflanzen 820, Konsequente Flüsse 561, 562. auf die Tiere 870. Konstante Temperatur, Schicht d. 9. Klimaprovinzen 233, 234, 253. Konstruktive Pässe 710. Klimatische Schneegrenze 185, 188. Kontinentalböschung 48, 267. Klimatische Vegetationsformationen Kontinentale Ablagerungen 274, 278.' 826. Kontinentale Flüsse 742, 745. Kontinentale Maxima u. Minima 139. Klimatypen 233. Kontinentalinseln 780, 781 ff., 792, K l i n g a t s c h , A. 141*. Klippen (geologisch) 671. 795ff. Klippenbrandung 301. Kontinentaltafel 48. Klippschliefer 885. Kontinente 34ff., mittlere Höhe 52, Kljutschewskaja Sopka 410, 734. Barometerschwankung 140. K l o s e , H. 470*. Kontraktionstheorie 375, 376. K l o s s o w s k y , A. 183*. Konvektionstheorie 122. Kluftwasser 499. Konvektive Niederschläge 152. K n e b e l , W. v. 377, 381*, 556, 563*, Kooteway 705. Kopenhagen, tägl. Temperaturschwan735, 740*. kung 107. K n i p o w i t s c h , N. 343*. K o p p e n , P. v. 860*. K n i p p i n g , E. 146. K o p p e n , W. 103, 104, 105*, 119, Knocknageehan-Moor 775. 132*, 139, 141*, 170, 171*, 233, 238, Knollengewächse 822, 832, 864. 258*, 344, 369*, 753, 757*. K n o p , A. 748. Kopra 830. K n o t t , C. G. 441. Korallen 785. K n u d s e n , M. 287, 294*, 352. Korallenboden 617. K o b e l t , W. 798, 881, 891, 895, 895*, Koralleninseln 785ff., 786, 792, Theorie 896*, 917. 790ff. K o b e r , L. 685. Korallenriffe 786, Höhlen 558. K o c h , J. P. 192*. Korallenschlick u. -sand 275, 278. K o c h , Rob. 877, 878*. Korbblütler 850. Kochertal 534. K o r d o n , F. 570. Kochthermometer, Höhenmessung 635. Korea 778, Regen 166, Gletscher 226, K o e g e l , L. 859*. Koh-i-tafdaji 400. Küste 807. Kormth, Isthmus v. 779. Kohlensäuregehalt der Luft 57, 58, 250, Korintji, Pic v., Waldgrenze 838. des Meeres 277, 291. Korrelation, morphologische 477. K o h n , H. 903. Korrosion 473, 589, 602> 607. K o k e n , E. 247, 377, 381*. Kosmischer Staub 21, 275, 276. Kokospalme 800, 829, 891. Kotlava 387. Kola, Strandlinien 451, Vegetation 834. Kolibri 871. K o t o , B. 374, 381*, 443*. Kolk 265. K ö v e s l i g e t h y , R. v. 441. Krafla 410. Kombinationsfluten 319. Krakatau 276, 388, 393, 395, Stoßwelle Kombinierte Halbinseln 779'.' 302, Talbildung 529, Korallen 794, Kompensationsströmungen 330, 331. Flora 799, 800. Kondensation 151. Kranabetter Klamm 532. Kondensationswellen 419. K r a n z , W. 472*. Konglomerat 15.

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Krassnow, A. 661*, 860*. Krater 385, 392, 395, 734, 738. Kraterberge 736. Kraterseen 759. K r a u s , F. 558, 563*. K r e b s , N. 507*, 564*. K r e i c h g a u e r , D. 45, 53*. Kreideformation 25, 27, 904. K r e i d e l , W. 316, 321*. Kremser, V. 113, 117*. Kreta, Niveauveränderungen 464, Flora 898. Kretaceische Formation 25, 27, 904. K r e t s c h m e r , K. 616*. Kreuzfaltungen 667. Kriechtiere, Verbreitungsmittel 799. Krigar-Menzel, O. 13. Krim 778, Niveauveränderungen 464, Fauna 869. Kristallinische Schiefer 15, 477, 478, 487. Kristiania, Flora 823. Kristianiafjord 808. Kristiansund, Temperatur 94, Regen 160, Fjord 808. Kritische Perioden 4. Kritische Temperatur 12. Krokodil 873. Kronfeld, M. 827*. K r o p o t k i n , Fürst P. A. 245, 254, 260*. Kröte 873. K r u b e r , A. 558. Krümmel, O. 31, 33, 34, 51, 52, 53*, 64*, 87,263,265,274,278, 279*, 291, 297, 301, 303, 306*, 317, 319, 321*, 323, 327, 329, 330, 332, 334, 335, 337, 339, 340, 341, 343*, 344, 345, 346, 350, 356, 357, 358, 367, 369*, 562*, 610, 611, 616*, 814, 819*. Krummholzregion 840. Krustenriffe 788. Kryokonit 228. Kryptodepressionen 763. Kryptovulkanische Erdbeben 433. KryptoVulkanismus 382. K u h n e r t , W. 895*. Kukunor 770. Kulan 900. Kulissenfalten 674. Kulm 25. Kulturland, Ausdehnung 859. Kumani 415. K u n t z e , O. 912. Kunzen, Dünen 593. Kuppeleis 230. Kuppen (im.Meer) 269. Kuppenberg 631.

Kuppenformen 484. Kuppengebirge 631, 738. Kürflüsse 562. Kurilen 399, 400, 832. Kurilenströmung 340. Kurische Nehrung, Dünen 593. Kuroschio 94, 339. Kurowski, L. 187, 188, 192*. Kurzflügler 882, 884. Küste 599, 803ff., Länge 266. Küstenabstand 261, 817. Küstendepressionen 763. Küstenentfernung 261. Küstenentwicklung 816. Küstenriffe 787. Küstenströmungen 601, 613, Einfluß auf die Deltas 614, auf die Küste 804. Küstenversetzung 613. Küstenwüsten 165. Küstenzone 622. Kverve, Strandlinien 449. Kweitschou-Hochland 39. Kwenlun 666, 685, Schneegrenze 190, Gletscher 225, Getreidegrenze 863. Kykladen 782, 783. Kysyl-Kum, Dünen 590. Iiabialeruptionen 393, 395, 396. Labiles Gleichgewicht der Atmosphäre 75. Labrador 778, 782, Temperatur 96, Fjorde 811, Waldgrenze 834, Nutzpflanzen 862. Labradorstrom 335, 337. La Caille 44. Lac de Chaillexon 770. La Crau 755. L a c r o i x , A. 390, 416*. Ladogasee 763, 765, 778. Lady Franklin-Bai, Temperatur 92, 97. Lago-maggiore 772. Lago-morto 773. Lagrange, Formel 300, 302, 315. Lagunenküste 805, in Oberitalien 614, der Korallenriffe 788, 795, 814. Lahner, G. 507*. Lahontansee 246, 772. Laibacher Erdbeben (1895) 426, 430, 431. Laibachfluß 501, 502. Lain6, E. 578*. Lake Champlain 763. Lake Eyre 758. Lake of the Woods 712. Laki 387. Lakkadiven 791. Lakkolithen 377, 739. Laianne, L. 106.

Register Lallemand, Chr. 469, 470*, 472*. Lama 884. L a m a r c k , J . B. de 4. Lamothe, L. de 462, 463, 471*. Land, Areal und Verteilung 28, 30, 31, Einteilung 34, Oberflächengestaltung 37, Höhe 48, 50, 51, Volumen 50, thermisches Verhalten 87, tägl. Temperaturschwankung 106, Windstärke 119, Luftdruck 139, Barometerschwankung 140, Regen 155, 156, 159, Kreislauf des Wassers 159, Regenwahrscheinlichkeit 169, 170, jahreszeitl. Regenverteilung 171, Gewitter 181, 35 jährige Regenperiode 242, Bodentypen 619, Afcdachungsgebiete 745, Vegetationsformationen 859, Floreneinteilung 915, 916, Fauneneinteilung 918. Landblock 49, 50. Landes, Dünen 592, 593, 596, Étangs 760, Küste 804. Landhalbkugel 31. Landklima 88, 112, 241. Landlöß 596. Landsäugetiere 871, 873, 876, 880, 881, 882, 890, 899—902, 909, 917, 918. Landschnecken 799, 881, 890, 891. Landschwelle 630. Landsenke 630, 641 ff., 741. Landstufe 631, 656ff., 710f., 741. Landvögel 799, 882. Landwind 142, 151. Lang, Rieh, 433, 443* 662*. Langenbeck, R. 232*, 802*. Langley 60, 66, 253. Längsbeben 425. Längsfjord 808. Längsflüsse 742. Längsgliederung 694. Längskämme 665. Längsmoränen 214. Längsprofil der Talformen 534 ff. Längsschollen 684, 719. Längsspalten im Gletscher 204, bei Erdbeben 429. Längsstufen 656. Längstäler 665, 692f. Languedoc, Mistral 144, Veränderungen 613. Lapilli 383. Laplace, P. S. de 2, 312, 635. La Plata 751, Delta 582, 585, Bai 586. L a p p a r e n t , A. de 21, 23*, 44, 52, 54*, 376, 380*. Lappland, Meridiangrad 5. Lärche 821, 824, 849. L a s a u l x , A. v. 433.

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Läskasche Regel 423. Laspeyres, H. 732, 740*. Lassen Peak 402. Laterit 482, 619, 624. La Touche, T. D. 564*, 675, 691*. Laubbäume Mitteleuropas 822. Laufen 303, Senkung 468. Laufenschwankung 248. Laufvögel 893. Lausitzer Granitgebirge, Flußdichte 747. Lautensach, H. 259*, 572, 578*. Lauterbrunnental 572. Lava 383, 387, 410. Lavablöcke 387. Lavadecken 639, 730. Lavaeruptionen 391, 395. Lavaherd 382, 408ff. Lavakegel 397, 732. Lavasee 393. Lawinen 192, vulkanische 389. Lawinenkegel 193. Lawson, A. C. 417*, 467, 712. Laxefjord 808, 809. Laysan 791. Le Conte, J . 4, 8*. Lee, G. W. 278, 280*. Lee, W. T. 539, 563*. Legföhre 824. Lehmann, Paul 245. Lehmann, Rieh. 449, 470*, 603, 616*. Lehmboden 481, 619, 623. L e h n e r t , J . v. 786, 802*. Leierschwanz 887. Leipoldt, G. 54*. Leira 565. L e i t n e r , H. 255, 260*. Lemming 797, 874, 876, 901. Lemoine, P. 471*, 483, 492*, 756, 894, 896*. Lemström, S. 72, 73*. Lemuren 894. Lemuria 894. Lena 751, Eisbedeckung 516, Delta 583. Lendenfeld, R. v. 147. L e n t z , H. 314, 321*. Lenz, O. 492*. Leon, Vulkan bei 731. Leopard 882, 899. Leprignano, Seebildung 761. Lepsius, R. 248, 259*, 662*. Le&cours 592. Les Dous 748. Lesetsche, Doppeldoline 551. Lesjeskogs 705, 748. Lesse, gelöste Substanzen 556. Leste 147. Leuchs, K. 710*, 729*. Leuckerbad 504.

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Leveche 147. Le y , C. 154*. L e y m e r i e 485. Lianen 844, 848. Lias 25. Libanon, Bau 673, Talwasserscheide 707, Waldgrenze 838. Libysche Wüste, tägl. TemperaturSchwankung 107, Quellbildung 502. Lidi 614. Liechtensteinklamm 531. Liegende Falten 669. L i e r a u 616*. Lilienbäume 832, 884. Lima, Temperatur 96. Liman 805, 807, 813. Limpopo 586. L i n c k , G. 734. Lineare Destruktion 474, 475. Lineare Erdbeben 425, 433, 440. L i n h a r d t , E. 471*. L i n n é , K. v. 878. Linth 521, 701, 772. Linthtal 571. Liopelma 890. Liparische Inseln 402, 407, 504, 736. Liparit 383. Liparitische Staukuppe 736. Liquidambar 879. Lissaboner Erdbeben 431, 504. Listad, Flora 823. L i s t o w , J . 667, 691*. Litihosphäre 8. Lithothamnien 786. Litorale Ablagerungen 274. Litorale Niveauveränderungen 444ff. Litorinameer u. -periode 451. Litzerbachtal 535. Liukiu-Graben 271. Liukiu-Inseln 400, 403, 784Liverpool, Gezeiten 314. Livland, Karstphänomen 558. Livno-Polje 554. L i z n a r , J . 240, 241, 258*. Llanos 648, 853. Loanda, Regen 178. Loangoküste, Vegetation 853. Loch Hourn 810. Loch Lochy, Temperatur 349. Loch Neß, Temperatur 347, 349. Lockerboden 495, 617, 618, 619. Lockereruptionen 383, 395. Locker geschichtete Flächen 741. L o c k y e r , N. u. W. J. S. 3, 237, 239, 242, 258*, 259*. L o c z y ; L. v. 518, 598. Lodoicea Sechellarum 832. Lofoten 627.

Loire 512, 750. Lokale NiveauVeränderungen 371. Lokale Winde 141. Lok-Botan 414. Lokris, Erdbeben 466. L o m b a r d i n i , E. 584. London, Sonnenscheindauer 68, Hafen 81,6. Longitudinale Wellen 418, 422. Longitudinalfalten 667. L o o m i s , E. 118, 125, 131*. Lop-nor 654, 757, 770. Lorbeer 898. L o r e n t z , P. G. 850. L o r e n t z e n , 0 . 54*. L o r e n z , J. v. 148*, 292, 500. L o r e n z , Th. 666, 691*. St. Lorenz-Golf 263. L o r e n z o , G. de 409, 417*. St. Lorenzstrom 751, Eisbedeckung 516. L o r i é , G. 460, 471*. Löß 248, 5961, 619, 621. Lößmännchen 596. Lößmulden 643. Lößschluchten 655. Lotablenkung 280, 419. Lötschenbeigtunnel 575. L o u d e r b a c k , G. D. 409, 417*. L o w , A. P. 456, 471*. Löwe 869, 882, 884, 899, 913. L ö w l , F. 17*, 28*, 383, 405, 412, 417*, 448, 470*, 562*, 697, 710*. Loxodromen 33. Loyalty-Inseln 791. t o z i á s k i , W. v. 539, 552, 563*, 579*, 622, 627*, 655. L u c e r n a , R. 245, 462, 463, 471*, 573, 574, 579*. Luchs 901, 913. St. Lucia 410. Lückenhafte Talbildung 555. Lückenpaß 709. Lue d e c k e , 0 . 740*. Lueger Grotte 556. Luft 56, Verschiebung 140. Luftdruck 56, 128, Verteilung auf der Erde 99, 127, 129, Verteilung in den extremen Jahreszeiten 132ff., Schwankungen 139, 35jähr. Periode 241, Einfluß auf das Meeresniveau 282, Verhältnis zu den Bodenbewegungen 419, 442. Luftzirkulation 128. Lugan, tägl. Temperaturschwankung 109. L u g e o n , M. 562*, 700, 701, 708, 710*, 756*. L u k s c h , J. 292.

Register -Luluaburg, Regen 163. Lurche 799. L ü t g e n s , R. 159, 171*, 369*. Lütschirte 772. Luzern (Gletschergarten) 204. Luzon, Schlammsprudel 415, Fauna 910. L y d e k k e r , R. 887, 895*, 901. L y e l l , Ch. 4, 7*, 490, 529, 530, 735, 759. Lysefjord 807. Mäander 517. Mäandertäler 534. Maare 382, 395, 761. Maas, Terrassen 463, Sedimentführung 525, Delta 584. Macacus 899. Macaluba 414. Mac C o n n e l l , R. G. 206. Mac Gee, W. J. 662*. M a c h a c e k , F. 186, 192*, 701, 710*, 727, 729*. M a c k , K. 442*. M a c k e n z i e , G. S. 506. Mackenzie 745, 751. Mackenziebecken, Klima 95, Weizen 862, Gerste 862. M a c k i n d e r , H. J . 232*. Mac K i n t o s h , J . 508*. M a c l a r e n , J. M. 508*. M a c l e a n 44. Macquarie-Insel 872, 889. Madagaskar 42, 780, 797, Bodenarten 619, Riffe 788, Flora 800, 886, 915, 918, Wald 845, Fauna 886, 893, 894, 918. Madeira 903, Wüstenwinde 147, Fauna 799, Flora 800, 801, 898, 914. Madrid, Gewitter 181. Maelstrom 322. Maer-Hall, Humusbildung 481. Magalhäesstraße, Schneegrenze 247, Klima 862. Magdalenenstrom 750. Magma 14, 382, 383, 407. Magnetischer Nordpol 69. Magnolien 833. Magot 899. Mailand, Regen 254. Maine, Flußvermischung 747, Fjorde 811, 812. M a i n k a , C. 442*. Maira 698, 707. Mais 861. M a k a r o w , J. 364, 369*. Makroseismisches Feld 424, 431. Maladettagletscher 223.

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Malaiischer Archipel 783, Temperaturschwankung 110, Monsun 136, Regen 162,179, Vulkane 399, Erdbeben 436, Areal 780, Entwicklungsgeschichte und Fauna 797, 883, 888ff., Flora 829, 890, Wald 845, 847, Savane 853. Malakka 779, 783. Malamocca 265. Malaria 877. Malaspina-Gletscher 195. Maiden 791. Malediven 788, 791. M a l f r o y , C. 506, 508*. Malle t , R. 438. Malm 25. Malpighiaceenbäume 853. Malta, Regen 176. Mammut 912. Mammutbaum 879. Mammuthöhle 558. Mandschurei, Vulkane 400, Wälder 848, Flora 898. Mandschurische Nuß 898. Mangrove 613, 830, 846. Manicaria saccifera 829. Manihiki-Inseln 791. Maniokpflanze 864. Map 784. Maquis 851. Marble-Canon 540. M a r c a n o 492*. M a r c h a n d , E. 258. M a r c h i , L. de 250, 259*, 413, 417*. Marder 901. M a r e k , R. 840, 842*. M a r g e r i e , E. de 381*, 562*, 659, 662*, 691*, 692*, 729*, 730*. Marianen 40, 399, 784. Marianengraben 271. M a r i n d i n , H. L. 612, 617*. Marine Ablagerungen 611,612,619,620. Marine Flüsse 742, 745. M a r i n e l l i , G. 584. M a r i n e l l i , O. 265. Marine Maxima und Minima 137, 138, 139. Marmarameer 273. Marokko, Kaikruste 480, Schwarzerde 598, Vegetation 852. Marostal 692. M a r q u a r d s e n , H. 770. M a r r , J. E. 380*. Marrobbio 303. Marschland 805. M a r s h a l l , W. 895*. Marshall-Inseln 791. M a r t e l , E. A. 503, 539, 551, 552, 558, 563*.

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Register

Marthas Vineyard 612. M a r t i n , D. 710». M a r t i n , J. 471*, 730*. M a r t i n , L. 470*, 801*. Martinique 389, 410. M a r t i n s , Ch. 759, 841. Mar t o n n e , E. de 59, 233, 245, 258*, 381*, 477*, 567, 570, 571, 572, 575, 576, 578*, 579*, 704, 726, 729*, 807, 813, 818*. Masärang 738. Mascarenen, Fauna 886, Florenveränderungen 914. Mascaret 313. Massengebirge 631, 741. Mäßige Niederschläge 162. Mäßig periodische Niederschläge 174. Massiv 631, 719, 741. Masurische Seen 748. Matotschkin- Scharr 809. Matragebirge 403. M a t t e u c c i , R. V. 377, 381*. M a t t h e s , F. E. 571. M a t t h e w , W. D. 892, 896*, 903, 914*. Mauerkämme 723. Maui 738. M a u l l , O. 730*. Maulwürfe 882. Mauna Kea 840. Mauna Loa 127, 410, 840. M a u r e r , J. 86*, 192*. Mauritiapalmen 847. M a u r y , E. 462, 471*. Mäuse 874, 887. M a w , G. 480. Maximalböschung 486. M a z e l l e , E. 105*, 148, 154*. Mechanische Erosion 473. Mechanische Verwitterung 478, 480. M e c k i n g , L. 133, 141*, 343*, 369*, 370*. Mecklenburg, Küste 604, 805, Seenplatte 766. Meer, Areal u. Verteilung 30, 32, Einteilung 32, Tiefe 48, 50, 51, 263, Volumen 50, thermisches Verhalten 87, tägl. Temperaturschwankung 106, Windstärke 119, Luftdruckverteilung 139, Barometerschwankungen 140, Regen 155,156,169,170,171, Feuchtigkeit 157, Kreislauf des Wassers 159, Gewitter 181, Gliederung 261f., . 270f., Küstenabstand 261, Meeresablagerungen 274ff., Salzgehalt, spezifisches Gewicht und Dichte 285f., absolutes spezifisches Gewicht 290, Gasgehalt 291, Farbe 291, Gezeiten 306ff., Temperatur 343ff., 358, 359,

Temperaturschwankung 345, Gefrierpunkt u. Dichtigkeitsmaximum 351, 352, mittlere Oberflächentemperatur 345, vertikale Temperaturschichtung 354ff., Mitteltemperatur 356, Eisbildung 363ff., geologische Arbeit 599ff., Ablagerungen 611 ff., 619, organisches Leben 867, 868, Permanenz 904. Meereis 363, Küstenzerstörung 602. Meeresboden 264ff., 904, Bedeckung 274ff. Meeresleuchten 294. Meeresniveau 280, Schwankungen 19, 282, 446, 469. Meeresschwinden 500. Meeresströmungen 20, 321 ff., Instrumente 324,325, Einfluß auf den Salzgehalt 288, auf die Pflanzenverteilung 800. Meermühlen 501. Meerstrands-Milchkraut 825. Meerwasser, Verdunstung 148, 280ff., innere Reibung 327. Megascolecinen 889. Mehadia 504. Mehrflächige Rümpfe 722. M e i n a r d u s , W. 49, 54*, 98, 114, 129, 141*, 159, 338, 343*, 370*, 588. M e i n h o l d , F. 804. Mekong 751, Waldgrenze 838. Melanesien 915. Melghir 763. Memel, Eisbedeckung 515, Delta 586, Veränderungen 755. Mensalehsee 615. Meran, Klima 81. M e r c a l l i , G. 377, 381*, 398, 416*, 427, 433, 434, 439. M e r c e r a t , A. 459, 650, 662*. Mer de Glace 223. Mergelboden 481. Mergen, Vulkane 400. Merida, Cordillere 41. Meridiangrad, Länge 5, Umfang 6. M e r r i a m , C. H. 901, 902, 914*. M e r r i l , G. P. 492*. Mersey 585. Meruan 763. M e r z , A. 348, 369*, 513, 527*. M e r z b a c h e r , G. 224, 225, 232*, 599*. Mesas 661. Meseta 718. Mesopotamien 135, 169. Mesotherm 350. Mesozoisches Zeitalter (Formationsgruppe) 24, 25.

Register M e s s e r s c h m i t t , J. B. 8», 281, 294*, 472*. Messierfjord 810. Messina, Straße v. 779, Erdbeben 429, 444. Meteoritentheorie 3. Meteorkrater 736. Meteorsteine 21. Methana, Vulkan 396, 403, 731. M e u n i e r , St. 380*. Mexicanischer Graben 271. Mexico, Golf v. 273, Gezeiten 313, Strömung 332. Mexico, Temperatur 109, 114, Gewitter 181, Klima 235, Vulkane 399, 401, 402, Geysire 507, Bodenarten 619, Hochfläche 643, Sattelgebirge 673, Flora 909, Wald 845, Mimosengebüsch 850, Getreidegrenze 863, Fauna 883. M e y e r , Hans 186,222,232*, 259*, 533, 717, 729*. M e y e r , Hugo 105*. „Michael Sars "-Expedition 291, 322. M i c h a e l s e n , W. 881, 889, 893, 895, 896*, 917. St. Michel, Bai v., Hubhöhe 312. M i c h e l - L 6 v y 44. Michigansee 762, Gezeiten 313, 315. M i d d e n d o r f f , A. Th. v. 834, 835. Mikroseismische Unruhe 419. Mikroseismische Zone 424. M i k u l a , H. 840, 842*. M i l c h , L. 405, 417*. Milledgeville, Talbildung 529. Miller d. J „ Hugh 543, 563*. M i l n e , J. 12,266,279*, 441,442*, 443*. Mimosensträucher 833, 850. Mi n a 58. Minas Geraes, Hagel 182. Mindeleiszeit 248. Mindel-Günz-Interglazialzeit 248. Mineralquellen 502. Minnesota, Seen 747, 766. M i n u t o l i , H. v. 754. Miozän 26, 249, 897. Mischfloren 916. Mißfärbung des Meeres 293. Mississippi 745, 751, Flußspiegel 517, Abtragung 523, 526, Flußbett 526, Delta 581, 582, 583, 586, Flußvermischung 747, System 748, 749, 756. Missouri 748, 750, Canon 539. Misti 127. Mistral 144. Mittelalter der Erde 24. Mittelamerika s. Zentralamerika. Mittelasiatischer Baustil 38.

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Mitteldeutsche Alpen 718, 719. Mitteldeutsches Erdbeben 432. Mitteleuropa, vertikale Temperaturabnahme 77, Temperaturveränderlichkeit 114, Feuchtigkeit 149, Bewölkung 154, Klimawechsel 249, Witterung 337, Thermen 504, Abfluß 509, Diluvialterrassen 540ff., glaziale Verwitterungsformen 622, Flora 898, 908, 910, 911, 915. Mittelgebirge, Vergletscherung der deutschen Mittelgebirge 245, 627, 631, 632, Winterregen in den deutschen Mittelgebirgen 173. Mittellauf der Flüsse 521. Mittelmeer (europäisches) 262, Wärmeumsatz 87, Zyklonen 124,139, Winde 136, ozeanischer Typus der Niederschläge 172, Areal u. Tiefe 263, Gliederung 264, Bodenrelief 273, Mittelwasser 284, Salzgehalt 290, Farbe 292, Gezeiten 313, Strömungen 322, Tiefentemperatur 352,353, Flußgebiet 745. Mittelmeerländer, Temperaturveränderlichkeit 114, Zyklonen 124, 139, Winde 136, Regen 162, 172, 176, Klima 235, Niveauveränderungen 462ff., Deltas 584, Küsten 804, Wälder 847, Maquis 851, Flora 820, 824, 829, 833, 897, 899, 911, 915, 916, 918, Fauna 899. Mittelmoräne 211, 213. Mittelwasser des Meeres 282, Schwankungen 445. Mittlere Beleuchtungszone 65. Mittlere klimatische Schneegrenze 188. Mittlere Krustenhöhe 50. Mittlerer Küstenabstand 817. M ö b i u s , K. 901. Mochleusis 440. Mofetten 398. Mohavewüste, Winde 147, Regen 166. M o h n , H. 92, 95, 98, 100, 105*, 121, 181, 232*, 283, 294*, 325, 342*, 447. Mohrenhirse 861. M o j s i s o v i c s , E . v. 682,686,914*. Mokuaweoweo 392. Molar Movement 424. Moldau 699, 749. Molekularbewegung 424. M o l e n g r a a f f , G. A. F. 714, 729*. M ö l l e r , M. 132*. Mollusken 876, 902 (s. auch Landschnecken). Molukken 399. Mombasa, Hebung 465. M o n a c o , Fürst von 279*.

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Register

Monacokessel 269. Monadnock 547, 717. Mondflut 307 ff. Mondphasen 310, Beziehungen zu den Erdbeben 441. Monoantiklinalen 373, 671, 672. Monogene Vulkane 396, 397*, 731. .Monokotyle Laubbäume 828. Monotropa uniflora 879. Monsun 136, 138. Monsuntypus (Monsunregen) 178, 179. Monsunwald 846. Montagna grande (Pantelleria) 736. Montagne Pelée 389ff., 731, 736. Montblanc 626, relative Feuchtigkeit 151, Regen 162, Gletscher 206, 218, Höhenvegetation 841. Monte Amiata 402. „ Argentario 615, 806. „ Cimino 402, 410. „ dell'.Uccellimi 806. „ Gargano 779. „ nuovo 396, 402, 409, 731, 738. Monterosa 626. M o n t e s s u s de B a l l o r e , F. de 436, 437, 438, 441, 442», 443*. Moore 773, Ausbrüche 775, Vegetation 826. Moose 848. Moostundra 836. Moränen 211, 637. Moränenhügel 742. Moränenlandschaft 620, 765, 766. Moränenseen 759. Morawatal 694. M o r d z i o l , C. 729*. Moronkamm 701. Morphologie 630ff. Moschusochs 874, 876. Moseltal 534, 545, 699, Terrassen 463. Moser, L. K. 507*, 563*. Moskau, tägl. Temperaturschwankung 107. Moskitos 877. Mosselbai, tägl. Temperaturschwankung 109. M o s s m a n , R. C. 368, 370*. M o u g i n , P. 217, 220. Mount Bogong 245. „ Edgecombe 401. „ Egmont, Waldgrenze 838. „ Elias, Gletscher 195, Moränenflora 908. „ Everest 47, 634. „ Hillers 377. „ Kosciusko 245. „ Mazama 735. St. Michael 780.

Mount Owen Stanley, Regen 162. Shasta 226, 402, 735, Gletscher 226. „ Washington, vertikale Temperaturabnahme 79. Wrangell 401. Möven 874. Mud 274. Mudlumps 415, 581. M ü g g e , O. 206, 220*. M ü h r y , A. 150. Muir- Gletscher 565. Mulde der Falte 667, am Meeresboden 268. Muldenbreite 265. Muldentäler 559, 561, 692, 701. M u l d e r , M. E. 736. M ü l l e r , Aloys 321*. M u l l e r , J. J. A. 529. München, Deklination 72, Temperaturveränderlichkeit 114, Grundwasser 494, Moore 774. Mündungsfälle 536. Mündungsformen der Flüsse 579ff. Mündungshäfen 815. Mündungsseen 757. Münstersches Becken, Flußdichte 746. M ü n t z 479, 492*. M ü n z , A. 578*. Mur 698. Muren 490. Müritzsee 765. Murmeltier 909. Murray (Fluß) 515, 586, 750, 751, 755. M u r r a y , Sir John 24*, 49, 52, 54*, 155, 170*, 266, 269, 278, 279*, 280*, 342*, 345, 349, 358, 369*, 762, 776*, 794, 802*. Musaceen 830. Muschelbänke in Norwegen 449, 450. Muschelkalk 25. Mustagata- Gletscher 201. Mutationsformen 636. Myrte 898. Mythen 486. Nachbeben 421, 427. Nachfolgeflüsse 562. Nachtbogen, Berechnimg 64. N a c h t i g a l , G. 107. Nachträgliche Flüsse 562. Nadelholz s. Koniferen. Nadirflut 309. N a g a o k a , H. 426. Nagelfluh 687. Nagetiere 883, 886, 901. Nahbeben 421. Nahrungspflanzen 866.

Register Nandu 893. Nanga Parbat-Gletscher 224. Nankou-Gebirge 649. Nanosplateau 559. Nansen, F. 28, 29, 95, 105*, 158, 228, 232*, 245, 272, 279*, 306*, 326, 336, 337, 343*, 361, 362, 363, 364, 365, 366, 367, 369*, 370*. Nantucket 612. Naphtha 415. Nara 755. Narasbüsche 858. Narentadelta 584. Narowafall 537. Nashorn 882. Nasse Abfuhr 484. Nathorst, A. G. 604, 874, 907. Nationalpark, Geysire 507. Natronseen 771, in Ägypten 502. Natterkopf 912. Natürliche Brücken 557. Naturschacht 551, 552. Nazareth-Bank 791. Nebel 153. Nebenflüsse 742, 749. Nebenmeere 262, 263, 264, Bodenrelief 273, Bodenbedeckung 275, Salzgehalt 289, Temperatur 353f., 354. Nebubulartheorie 2, 3. Necks 739. Neerströme 330. Nefud 183, 857. Negative Niveauveränderungen 446. Negris, Ph. 462, 464, 471*, 472*. Nehrung 582, 614, Nekton 277. Nelson 751. Nemorhedus 899. Neoarktisches Faunenreich 901. Neocom 25. Neogäa 918. Neogen 26. Neotropische Florengruppe (Reich) 916, 918. Nerobäder 504. Neu-Amsterdam 835, 892. Neucaledonien 783, 889, 890. Neue Hebriden 399, 400. Neu-England, Winde 142. Neue Welt s. Amerika. Neufundland 811. Neufundlandbank, Entstehung 274, Nebel 153, Fischreichtum 342. Neuguinea 34, 399, 783, 797, Fauna und Flora 888, 889. Neuhebriden-Graben 271. Neumann, B. 757*. Neumann, L. 746, 757*.

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Neumayer, G. v. 147. Neumayr, M. 28*, 433, 493*. Neu-Mexico, Sonnenscheindauer 68. Neuschottland 778, 811. Neuseeland 780, 781 „ 783, 797, 893, Temperatur 113, Föhn 146, Regen 166, 170, Gletscher 221, 226, Klima 235, Eiszeit 245, Vulkane 399, 400, Schlammsprudel 415, Erdbeben 432, Hebung 458, Geysire 507, Dünen 592, Seen 763, 767, 769, Fjorde 807, 811, Flora 820, 890, 907, 914, Palmen 828, Waldgrenze 838, Waldland 847, Farnfluren 851, Fauna 889, 890, 913, alte Landverbindungen 891 ff. Neusibirische Inseln 797. Neutrale Küste 803, 804, 815. Neuzeit der Erde 25. Nevado de Toluca 736. Newa 512, 515. Newcomb 253. New Madrid, Seebildung 761. New Orleans, Strandseen 760. New Red Sandstone 26. Newton, J . 306, 312. Niagarafall 536, 537. Nicaraguasee 35. Niedercalifornischer Graben 271. Niedergebirge 631. Niederguinea, Küste 803, Savane 851. Niederlande, Niveauveränderung 283, Küste 608, 611, Depression 763, Wald 911. Niederrheinisches Schiefergebirge 721, 722. Niederschläge 20, 58, 154ff., sanitäre Bedeutung 58, jährl. NiederschlagsSchwankung 173, Niederschläge zu allen Jahreszeiten 173, Schwankung der Regenmenge 180, 35jähr. Periode 240ff., im Wald 257. Niederungarische Ebene s. Alföld. Niedrigwasser des Meeres 306. Niemeyer, J . 148*. Nieve penitente 222. Nigerbecken 42. Niger 751, Delta 586. Niischima 407. Nikibaren 39. Nil 508, 751, Wasserstand 513ff., Sedimentführung 525, Riesentöpfe 528, Katarakte 537, Delta 580, 581, 583, 584, 585, 587, Ablenkung 754. Niltal 654, Becken 42, Schotterbänke 532. Nippoldt, A. 73*. Nipptiden 311.

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Niue-Insel 791. Niveauveränderungen 18, 371, 443ff., litorale 444ff., binnenländische 465ff., Einfluß auf die Deltabildung 586. Nivellement 284, 633. Njassasee 765, 769. N o ë , Gi de la 562*, 659, 662, 729*. N o l d e , E. v. 183. N ö l k e , Fr.- 260*. Nomographische Methode 424. Nordamerika, Grenze 35, Areal 35, Halbinsel 36, Oberflächengestaltung 41, 42, Höhe 48, 52, Temperatur 84, 95ff., Temperaturschwankung im westlichen Hochland 108, Temperaturveränderlichkeit 113, 114, Temperaturabweichung 116, Windstärke 118, barometr. Minima 122, 123, Luftdruck u. Winde 126, 133, 135, 137,138,139, Regen 165,166,169,176, 177, Schnee 183, Gletscher 221, 226, Klimaprovinzen 235, Eiszeit 245,247, Vulkane 399, 402, Erdbeben 436, Niveauveränderungen 456, 458, Diluvialterrassen 542, Löß 484, 598, Bodenarten 618, 619, 620, 622, Tafelländer 639, westliche Hochflächen 645, abflußlose Gebiete 744, 745, Abdachungen 745, Flüsse 751, Seen 766, 772, Moore 775, 776, Halbinseln 777, Inseln 781, Fjorde 811, Küstenabstand 817, Flora 827, 898, 901, 911, Palmen 828, 829, Grenze der immer- u. sommergrünen Bäume 833, 834, Waldgrenze 839, Wälder 840, 845, 847, 848, 849, Salzwüste 857, Vegetationsformationen835,859, Getreidegrenze 863, Obstgrenze 865, Nutzpflanzen 866, Fauna 899, 901 f., 912, Flora 916 (s. auch Amerika). Nordamerikanische Antizyklone 139. „ Zyklone 139. Nordatlantische Länderbrücke 903. Nordatlantischer Ozean, Windgeschwindigkeit 118, Geschwindigkeit der barometr. Minima 124, Stürme 125, Antipassat 128, Hubhöhe 312, Strömungen 332ff., Temperatur 356, Eisgrenze 368 (s. auch Atlantischer Ozean). Nordatlantischer Verbindungsstrom333. Nordatlantische Zyklone im Winter 134, 139, im Sommer 137, 139. Nordchilenische Klimaprovinz 236. Norddeutschland 42, Temperaturveränderlichkeit 113, Temperaturabweichung 116, Niederschlag und

Abfluß 509, fossile Dünen 595, glaziale Landschaftsformen 620, 621, 622, Bau 645f., alte Tallinien 646, Flüsse 540, 743, 755, abflußloses Gebiet 744, Durchgangstäler 755, Moore 774, 775, Flora 897, 910, 911, 916 (s. auch Deutschland). N o r d e n s k i ö l d , A. E. v. 21, 24», 183, 364, 459, 471*, 604. N o r d e n s k j ö l d , Otto 230, 232*, 496, 818*. Norderney 609. Nordfjord 452. Nordfranzösische Stufenlandschaft 659. Nordhalbkugel, Flora und Fauna 897ff. Nordholland, Küste 611. Nordisches Florenreich 915, 918. Nordkapstrom 336. Nordkontinente 34, 36, 906. Nordkrainische Ebene 773. Nördliche Erdteile, Ausdehnung der Pflanzenformationen 859. Nördliche Halbkugel, Ablenkung sich horizontal bewegender Körper 23, Wasser u. Land 30, Dauer des Winterhalbjahres 62, Tageslänge 65, Durchschnittstemperatur 67, 98, Temperaturveränderlichkeit 113, Temperaturabweichung 116, Antizyklonen u. Zyklonen 120, Luftdruck u. Winde im Winter 133ff., im Sommer 137ff., Barometerschwankung 140, Luftmassenverschiebung 140, Bewölkung 154, Regen 156, 165, 169, Sommerschnee 183, Treibeisgrenze 368, Waldgrenze 834, Vegetationsformationen 859. Nördliche kalte Zone 102. „ gemäßigte Zone 102. „ warme Zone 102. „ subpolare (subarktische) Depressionszone 129. „ subtropische Hochdruckzone 129. Nördliches Eismeer 31, 33, 34, Tiefe 263, Bodenrelief 272, Strömungen 336, vertikale Verteilung der Temperatur und des Salzgehalts 361 ff., Eisbildung 365ff., Flußgebiet 745. Nordlicht 69. Nordlichtbogen 70. Nord-Lincoln-Land 229. N o r d m a n n , Ch. 238, 258*. Nordmeer (europäisches), Niveau 283, Strömungen 336, Temperatur 361, Niveauveränderungen 457, Abdachungsgebiet 745. Nordmeer-Becken 272, 361 ff.

Register Nordost-Europa, Temperaturabweichung 116. Nordpazifischer Verbindungsstrom 339. Nordpazifische Zyklone im Winter 134, 139, im Sommer 138, 139. Nordpol, unbekanntes Gebiet 28, Tagdauer 65, 66. Nordpolares (arktisches) Hochdruckgebiet 129. Nordschleswig 746. Nordsee 263, Areal und Tiefe 263, Salzgehalt 290, Gezeiten 318, Strandverschiebung 459, Dünen592, Kästenzerstörung 608, 609, 610, Boden 717. Nordstrand 609, 610. Nordwest-Monsun 136. Nordwestliche Küstenprovinz von Amerika, Klima 235. N o r l i n d , A. 608, 616*. Normale 5. Normale Durchgangstäler 695. Normale Palten 667. Normale Wasserscheide 695. Normale Wellen 419. Normaler Zyklus (Davis) 546f. Normalhöhenpunkt und Normalnull der preuß. Landesaufnahme 284, der schwedischen Landesaufnahme 284. Normalisothermen 89, 91, 93. Normalküstenlänge 816. Normaltemperaturen d. Breitenkreise97. Normalwerte (meteorologische) 243. Normandie, Küste 600, 804. Northers 115. Norwegen, vertikale Temperaturabnahme 79, Wintertemperatur 94, Regen 160, 167, Schneegrenze 191, Gletscher 195, 201, 219, 227, alpine Waldgrenze 244, 838, 839, Witterung 337, Niveauveränderungen 449ff., 454, Erdbeben 442, Kare 570, Küste 601, 814, Strandebene 603, 607, Gebirge 664, Peneplain 722, Fjorde 807ff., 811, 814, Seen 767, 769, 810, Küstenlänge und Inseln 781, 807, Gerste 837, Getreidegrenze 863, Wald 911. Norwegischer Typus der Gletscher 195. Notiodrilus 893. Notogäa 918. Novaledosee 773. Nowaja-Semlja 780, 797, Temperatur 94, tägl. Temperaturschwankung 109, Gletscher 221, Eisberge 231. N o w a k , J. 692*. Noworossisk, Bora 144. Nulliporen 786, 787. Nummulitenkalk 904.

959

Nunatak 228, Vegetation 836. Nuskuß 771. N u ß b a u m , F. 571, 573, 576, 578*. Nutzpflanzen 860ff., 866. Oahu 738, 793. Oak 707. Oasen 588, 856, 865. Oatland Park, Temperatur 81. Ob 750, 751, Eisbedeckung 515. Oberboden 482. Oberdeutsche Hochebene 654, Böschung 268. Oberer See 762, 765. Oberfläche der Erde 6. Oberflächenmoräne 211, 213. Oberfluten 319. Oberguinea, Wüstenwinde 147. Oberitalienische Ebene s. Po-Ebene. Oberitalienische Seen 352. Oberlauf der Flüsse 521. Oberrheinische Ebene 560, 643, 649, Erdbeben 436. Obersulzbachferner 216. O b r u t s c h e w , P. W. 729*. O b r u t s c h e w , W. A. 478, 560, 564*, 597, 598, 599*, 626, 729*, 762, 757, 857. Obsequente Flüsse 561, 562. Obst 864, 866. O b s t , E. 622, 626, 627*, 628*, 638*, 648, 662,* 683, 692*, 716, 717, 729*. Ochotskisches Meer 262, 271, Areal und Tiefe 263, Eis 364. Ochotskische Strömung 94. Oder, Veränderungen 755. Odertal 696. Odessa, tägl. Temperaturschwankung 109. Ödland, Ausdehnung 859. Oeschinensee 524. Oeta 684. Ofen, Thermen 504. Offene Faltengebirge 668, 701. Offene Mündungen 580. Offene Pflanzenformationen 826. Ogiven 207. Ohio 750. Oise 756. Oka, Eisbedeckung 515. O k a d a , T. 148, 154*, 205. Ölbaum 823, 832, 898. O l b r i c h t , K. 851. Old Faithful- Geysir 506. O l d h a m , R. D. 423, 424, 439, 440, 442*, 443*, 662*. Oligozän 25. Ölpalme 830, 847, 879.

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Register

Omori, F. 422, 427, 441, 442, 442*, 443*, 460, 471*. Onager 900. Onegasee 763, 772, 778. Ooze 274. Opilio glacialis 875. Opossum 886, 900. Oppokow, E. 511, 512, 527*. Oran, Strandlinien 463. Oranje 751. Orbitalbewegung 295. Orchesis 440. Orchideen 831, 884. Oregonzeder 849. Organisoher Schlamm 275, 277. Orientalische Mulde (europ. Mittelmeer), Maximaltiefe 273. Orient-Florenreich 915. Orinoco 537, 747, 751, Delta 586, Wald 847. Orizaba, Pik v. 733. Orj'en 248. Orléans, Herzog Philipp v. 362, 363, 369*. Orleanskanal 836. Orogenetische Niveauveränderungen 379. Orographische Gletscher 196. Orographische Niederschläge 152. Orographische Schneegrenze 189. Orographisches System 630. Orographische Täler 560, 561. Orometrie 635. Orometrische Methode der Schneegrenzenbestimmung 187. Orongo-Antilope 900. Ortler Alpen, Schneegrenze 189. Ortmann, A. E . 881, 885, 889, 890, 892, 895*. Orust 468. Ose 621. Osman-Dagh 414. Osorno, Waldgrenze 838. Ostafrika 626, Vulkane 400, Gräben 403, Seen 769, Vegetation 844, 846, 847, 850, 852, 853, 854. Ostalpen, vertik. Temperaturabnahme 79, Schneegrenze 190, Gletscherareal 223, Stoßlinien 434, 435, Täler 568f., 571, Bau 677, 687, Abdachungen 694, Hochseen 767, Waldgrenze 840, Getreidegrenze 863, Fauna 909 (s. auch Alpen). Ostasien, Bau 39,666,685, Temperaturveränderlichkeit 114, Luftdruck u. Winde 135, 138, Winterklima 147, Regen 164, 166, 175, Deltas 585, Gebirge 727, Wälder 848, 849, Park-

landschaft 853, Tee 865, Flora 898, 899, 915, 916, 918, Fauna 899. Ostaustralien, Bodenarten 619, Flora 916 (s. auch Australien). Ostaustralisches Randmeer 269, 271. Ostaustralische Strömung 339. Ostchinesisches Meer 262, Areal und Tiefe 263, Wellen 298. Österreich, Wald 911. Osterschwelle -270. Ostersund, Regen 160. Osteuropa s. Rußland. Osteuropäische Klimaprovinz 234. Ostfeste 34, Zweiteilung 35, mittlere Höhe 52, Temperatur 116, Luftdruck und Winde 137, 138, Verteilung des Niederschlags nach der Breite 156,. Wüsten und Steppen 167, 857, Regen 169,175, Schnee 183, Klima 234,237, Eiszeit 244f., äolische Ablagerungen 621, Palmen 828, 829, alpine Waldgrenze 838,839, Wälder 848, Steppenund Wüstengürtel 857, Vegetationsformationen 859, Nutzpflanzen 861, 862, 863, 866, Flora 881 f., 901, Fauna 902. Ostgrönländische Strömung 335, 337. Ostindien, vertik. Temperaturabnahme 79, tägliche Temperaturschwankung 106, Winde 136,138,238, Regen 164, Klima 235, Eiszeit 246, Einfluß des Waldes auf die Regenmenge 258, Maare 383, Erdbeben 423, 429, 430, 432, 466, Niveauveränderung 469, Bodenarten 482, 484, 619, Flora 830, 882, 889, Wald 842, 845, 846, Dschungel 844, 850, Reis 861, Fauna 796, 882, 885 (s. auch Hinterindien, malaiischer Archipel, Vorderindien). Ostindischer Archipel s. malaiischer A. Ostisländische Strömung 336. Ostküsten, Temperatur 90, 93, 94, thermische Anomalie 100, jährliche Temperaturschwankung 111, Temperaturveränderlichkeit 113, Regen 149,161, 166, 170, jahreszeitliche RegenVerteilung 173, 177, 180, Wälder 848. Östliche Erdteile, Ausdehnung der Pflanzenformationen 859. Östliche Halbkugel, Wasser u. Land 30. Östliches Eismeer, Temperaturverteilung 92, Temperaturveränderlichkeit 114. Östreich, K. 699, 710*, 726, 729*. Ostsee 262, Wärmeumsatz 87, Landu. Seewind 142, Areal u. Tiefe 263, Bodenrelief 273, Niveau 282, Salz-

Register gehalt 290, Farbe 292, Hubhöhe 313, Ausgleichsströmungen nach und von der Nordsee 322, Tiefentemperatur 353, Bis 364, Geschichte 451, angebliche Entleerung 455, Dünen 592. Ostsibirien 42, Temperaturumkehr 83, Temperatur 94, 95, 96, jährl. Temperaturschwankimg 111, Temperaturveränderlichkeit 114, 115, Barometermaxima 133, Regen 175, Klima 234, Deltas 585, Tafelberge 661, Wald 843 (s. auch Sibirien.) Ostströmung des Südmeers 340. Othrys 684. O t o t z k i j , P. 496. Otway, Küste 604. Ötztaler Alpen, Form 631, Gliederung 694, 706. Outlier 660. O w e n , L. A. 599*. Oxus 752. Oyen(0yen),P. A.212,220*, 565,578*. Ozean s. Meer. Ozeanische Deltas 580. Ozeanische Inseln 781. Ozeanische Strömungen 323 ff. Ozeanische Vulkane 406. Ozeanischer Typus der Niederschläge 172. Packeis 365, 367. Padua, Regen 254. P a h d e , A. 342*. Paläarktisches Faunenreich 901. P a l a c h e , Ch. 417*. P a l a c k y , J . 897. Paläogeographie 906. Paläokrystisches Eis 367. Paläotropische Florengruppe 916, 918. Paläozoisches Zeitalter (Formationsgruppe) 24, 25. Palaugraben 271. Palauinseln 40. Palermo, Verunreinigung der Luft 58. Palics-See 770. Palma, Caldera 734. Palmarola, Niveauveränderungen 464. Palmen 828ff., 832. Palmerarchipel 836. P a l m i e r i , L. 386, 433, 737. Palmöl 830. Pambuk-Kalesi, Travertin 503. Pamir 38, tägliche Temperaturschwankung 107, Winterlager 162, Waldgrenze 838. Pampas, Klima 236, Löß 598, 648, Flora 911, Vegetation 850, 854, Weizen 862, Diluvialfauna 883. SUPAN, Physische Erdkunde.

6. Aufl.

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Panama-Isthmus 35, 36. Panaria 736. Pandanus 830. Pandjab, Regen 164, Erdbeben 425. P a n t a n e l l i , D. 662*. Pantelleria, unterseeischer Ausbruch 406. Panzerung 408. Papageien 872, 882, 884, 887. Papaver nudicaule 836. Pappel 849. Parabeldünen 593. Paradiesvögel 887. Paragras 911. Paraguay, Fluß 745, 750, Wald 847. Parallaktische Ungleichheit der Gezeiten 311. Parallelgliederung 694, 709. Paramo de Pansache 736. Parana 745, 750. Parasitische Vulkankegel 409. Pare 716. P a r i s , A. 298, 305*. Paris, Becken 547, 659, 672, 782, Flora 823. Park 674. Parmas 688. Parnes 684. Parsnip 705. P a r t s c h , J. 187, 245. P a s c h i n g e r , V. 192*. P a s c o e 889. Paß 709. P a s s a r g e , S. 246, 255, 259*, 380*, 474, 475, 476, 477*, 480, 491, 492», 540, 548, 550, 563*, 589, 598*, 622, 625, 628*, 713, 717, 729*, 776*. Passat 126, 139, 157, im Winter 135, 136, im Sommer 137. Passatgürtel 181. Passatisches Windsystem 130. Passatische Wüsten 175. Passatschauer 158. Passatstaub 276. Passattypus .(Passatregen) 178, 180. Passive Niveauveränderungen 18. Pasterze 216, 224. Patagonien, Regen 166, Gletscher 195, Eiszeit 245, Vulkane 401, Niveauveränderungen 459, Bau 650, Seen 767, Küstenform 805, 811, Vegetation 850. P a t t o n , H. B. 740*. P a u l c k e , W. 381*, 691*, 710*. St. Paul-Insel (Atlantischer Ozean) 784, 799. St. Paul-Insel (Indischer Ozean) 815, 835, 892. 61

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Register

Paulowsk, Sonnenscheindauer 68. P a u l s e n , A. F. W. 72, 73*. Paumotu-Archipel 791, 792. P a w l o w , A. P. 414, 597, 599*. P a y e r , J. v. 71, 203, 231, 366. Pazifische Florenprovinz 898, 915. Pazifischer Faltengürtel 37. Pazifischer Küstentypus 803. Pazifischer Ozean 33, Areal 34, 263, Tiefe 48,52,263,302, Lufttemperatur 91, Zyklonen 125,138, Luftdruck und Winde 128,134,135,136, 138, Regen 168,169, Küstenabstand 261, Bodenrelief 270, inselabgeschlossene Nebenmeere 262, Randmeere 271, Bodenbedeckung 278,279, Mittelwasser 285, Salzgehalt 288,289, Wellen 298, Erdbebenfluten 301, Gezeiten 312, 313, 314, Strömungen 331, 338, 339, Auftriebwasser 341, Oberflächentemperatur 345, Tiefentemperatur 355, 356, 358, Mitteltemperatur 346, 356, Zugangsdimensionen 358, Vulkane 399, 400, 401, Flußgebiet 745, Leitlinien 783, Inseln 784. Pazifische Sippe d. vulkan. Gesteine 411. Pazifisches Becken 270f. Pazifisch-indische Abdachung 745, 746. P e a l e , A. C. 508*. P e a r c e , F. 710*. P e a r s o n , H. W. 469. P e a r y , R. N. 28, 29, 228, 272, 279*, 367. P e c h u e l - L ö s c h e , E. 851. P i c s i , A. 379, 381*. Pekari 883, 887. Peking, Temperatur 147. Pelagische Ablagerungen 274, 278. Pelöetypus 389, 390, 397. Peloponnes 779. Pelztiere 913. Penaudtal 573. P e n c k , A. 47, 48, 49, 52, 53*, 54*, 233, 248, 258*, 259*, 377, 380*, 381», 452, 475, 509, 522, 526, 527*, 539, 548, 563*, 568, 569, 570, 571, 572, 573, 574, 575, 576, 578*, 579*, 589, 598, 598*, 622, 623, 624, 627*, 632, 652, 654, 688, 697, 704, 710*, 729*, 730*, 759, 760, 761, 762, 763, 765, 766, 768, 776*, 788, 811, 817, 819*. Pendelbeobachtungen 4, 281. Peneplain 548, 550, 637, 711 ff., 726ff. Pentagonalsystem 43. Pentelikon 684. P e p p l e r , A. 77, 86*. Perihel 62, 63.

Periodische meteor. Veränderungen 55, 105ff., 236ff. Periodische tägl. Temperaturschwankung 105 ff. Periodizität der Erdbeben 440. Peripherische Lavaherde 408. Peripherische Stoßlinien 434. Peripherische Tiefländer 645, 741. P e r l e w i t z , P. 132*. Perm 25, 249. Permanenz der Ozeane 904, des Festlandes 904. Permokarbonisches Zeitalter 399. P e r n t e r , J. M. 145. P e r r e t . F. A. 740*. P e r r e y , A. 441. Persien, Boraxseen 771, Wüsten 857. Persischer Golf 262, 263. P e r t h e s , J. 7. Peru, vertikale Temperaturabnahme 79, Klima 96,236, Vulkane 401, Cordillere 681, Vegetation 858, Getreidegrenze 863. Peruströmung 339, 340. P e r v i n q u i e r e , L. 691*. P e s c h e l , O. 380*, 696. P e t e r s , K. F. 754, 771. St. Petersburg, helle Nächte 66, Temperatur 104. Petersquelle 504. Petit Lake 747. Petro-Alexandrowsk, Verdunstung und Regen 771. Petrographische Gaue (Provinzen) 411. Petropawlowsk, Gezeiten 314. Petschora 750, Delta 582. P e t t e r s s o n , O. 337, 342*, 343*, 360, 362, 366, 369*. P e u c k e r , K. 67, 73*, 638*. P e y r u i s , Gebirge bei 671. P f a f f , F. 601. P f e i f f e r , E. 472*. Pfingstinsei 789. Pfitscherjoch 705. Pflanzen, marine 275, Anteil an der Zerstörung 479, an der Landbildung 612, 773, Verbreitungsmittel 799, Abhängigkeit vom Klima 820, vom Boden 823. Pflanzenformationen 825f. Pflanzengeographische Einteilungen 915ff. Pflanzenregionen 821, 837ff. Pflanzenzonen 821, 827ff. Phalanger 888. Phänologie 823. Pheretima 889. P h i l i p p , H. 232*.

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Register Philippi, E. 19, 23*, 232,* 249, 259*, 703, 710*, 715, 729*, 905, 914*. Philippi, R. A. 914*. Philippinen 782, 788, Vulkane 399, 400.' Philippinengraben 271. Philippson, A. 369*, 403, 464, 471*, 562, 574, 579*, 607, 613, 614, 616*, 661*, 692*, 705, 722, 729*, 801*, 818*. Philodendren 882. Phlegräische Felder 402, 409, 410, 411, 737. Phönixinseln 791. Phönix spinosa 847. Phryma Leptostachya 879. Phylica nitida 835, 892. Piacenza 58. Pic de Sorata, Waldgrenze 838. Pio du Midi, vertikale Temperaturabnahme 79. Pico, Vulkan von 733. Piedmontzone 725. Piemontesischer Bogen 38. P i e t s c h , W. 513, 525, 527*. Pikes Peak, Temperatur 80,111, Fazies 627. P i l a r , G. 551. Pilgrim, L. 156, 170*, 171*, 252. P i l l s b u r y , J . E. 343*. Pindus, Waldgrenze 838. Pinguine 875. Pinien 834. Pinselziingige Papageien 887. Piombino 806. Pirmasens, Kanzel 623. P i r o u t e t , M. 890, 896*. Pisang 830, 847. Pisciarelli, Thermen 504. Piwowar, A. 488, 492*. Planetesimaltheoiie 3. Planimeter 6. Planimetrische Methode 49. Plankton 277, 325, 342. Plateaugebirge 631, 741. Plateauklima 111, 112. Plateaus 631, vertikale Temperaturabnahme 83, Temperaturveränderlichkeit 114, im Meer 269 (s. auch Plateauklima). Platten 632. Pleistoseistes Gebiet 431. Pleistozän 26. Plinianische Vulkantätigkeit 384. Pliozän 26, 249, 897, 898. Plumandon, J . R. 152. Plutonistische Theorie 375. Pluvialzeit 246. Po 523, 743, 748, 749, 755, Delta 581, 582, 584, 586.

Pockels, A. 321*. Podolische Platte 578. Podosersky, K. 224, 232*. Podsol 483. Po-Ebene 642, 645, 778, Klima 115, 143, Regen 176, Böschung 268. Poik 501. Poikilotherm 350. Pokorny, A. 59*. Pola, Sonnenscheindauer 68, Temperatur 104, Strandverschiebung 464. Polarbär s. Eisbär. Polare Beleuchtungszonen 65. Polare Hochdruckgebiete 129, 130. Polare Pflanzenzonen 835f. Polarer Typus der Süßwasserseen 350. Polarer Wärmegürtel 103. Polare Wüsten 174. Polarfuchs 797, 874. Polarhalbmesser der Erde 6. Polarhase 874. Polarklima 101, 103, 112, Temperaturschwankung 109, Temperaturveränderlichkeit 114, 115. Polarländer 28, tägliche Temperaturschwankung 109, Temperaturabweichung 116, Feuchtigkeit 150, Niederschläge 158,183, Gewitter 181, Hagel 182, Gletscher 227, Verwitterung 480, Küstenveränderung 602, Faziesgebiet 623, Vegetation 823, 835, 836, 837, 859, 865, Fauna 873—875. Polarlicht 69. Polarseite der Zyklonen 121. Polarströmungen im Atlant. Ozean 336, im Pazif. Ozean 339. Polarwinde 121. Polder 613. Poljakow, J . S. 755. Polje 499, 554. Polschwankungen 140, 411. Polsterfeld 837. Polverschiebung 249. Polyantiklinalen 671, 672. Polybius 464. Polygene Vulkane 396, 731. Polygonboden 492. Polynesien 784, 785, 791, Klima 235, untermeerisches Relief 270, Erdbeben 436, Flora und Fauna 800, 830, 845, 889, 891, 892, 918, 919. Polynja 364. Pommern, Landrücken 268, Flußdichte 746, Küste 805. Ponoren 555. Pontinische Inseln 402. Pontresina, Temperatur 81. Pontus s. Schwarzes Meer. 61*

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Register

Pontusköste 807. Popocatepetl 733. Pororooa 313. Portorico-Graben 272, 273. Portugal, Küste 807, Wald 911. Positive Niveauveränderungen 446,813. Potamoninae 889. P o t o n i 6 , H. 777*. P o w e l l , J . W. 674. Pozzuoli, Vulkan 398, Niveauveränderungen 465, Thermen 504. P r a e g e r , R. L. 470*. Präkambrium 25. Pramberge 661. Prärien, Löß 598, Gelände 632, 639, Vegetation 854, 855. Präriehund 902. P r a t t , J . H. 15, 16. Präzession 63, 251. P r e c h t , W. 105*, 777, 801*. Pregel 755. P r e s s e y , H. A. 527*. Preußen, Nullpunkt der Höhenmessungen 284, Küste 805. Primäres Zeitalter (Formationsgruppe) 24. Primäre Wellen 315. Primäre Windströmungen 331. P r i n z , W. 46, 53*. Prinzeninsel 798. Prinzip der Erhaltung der Flächen 22. Procida 402. Produktive Steinkohlenformation 25. Profilmethode 49. Proteaceen 884. Proterozoische Formation 25. Protuberanzen 237. Provengalische Küste, Strandlinien 463. Provence, Mistral 144. Prath 584, 755. P r z e w a l s k i , N. 107, 757, 867. Pseudovulkanische Erdbeben 433. Pteropodenschlamm 277, 278. Ptolomäisches Weltsystem 1. P u f f , A. 343*. Puia-Therme 506. P u l l a r , L. 776*. Pulo Laut, Insel 377. P u l s , C. 343*. Pulsationen 419. Puma 884. P u m p e l l y , R. 260*, 482, 760, 776*. Punaregion 858. Punktweise Destruktion 474. Punta Arenas, Temperatur 247, Klima und Getreidebau 862. Purpurschwalbe 872. Pußta 595, 854, 855.

Puy de Dome 398. Pyrenäen 37, vertikale Temperaturabnahme 79, Föhn 146, Schneegrenze 190, Gletscher 221, 223, Eiszeit 245, Gipfelformen 485, Bau 666, 667, 678f., Gliederung 694, Seen 769, Vegetationsregionen 837, Getreidegrenze 863, Flora 907,908, Fauna 909. Pyrenäische Halbinsel s. Iberische H. Pythonschlange 899. Quartäres Zeitalter (Formation) 25,26. Quarz 479. Quarzite 487. Queenslandrücken 271. Quellbildung 497. Quellen 495, 501 ff., Mineralgehalt 503, Temperatur 503. Quelltrichter 533, 569. Quelltümpel 496. Querbeben 425. Querflüsse 742. Quergliederung 694. Querkämme 665. Quermoräne 212. Querprofil der Talformen 539ff. Querschollen 684, 719. Querspalten im Gletscher 203. Querstufen 657. Quertäler 665, 692, 693. Q u e r v a i n , A. de 81, 86*, 130, 190. Quilindana 736. Quito, Winde 143, Regen 178, Gewitter 181, Getreidegrenze 863. R a b o t , Ch. 219, 220*, 227, 567, 839, 840, 842*. Racoon Creek 756. Radiale Stoßlinien 434. Radialspalten bei Erdbeben 429. Radioaktive Wirkungen 378. Radiolarienschlamm 278, 279. Radom (Prov.), Lößlandschaft 655. R a h i r , E. 563*. R a m a e r , J. C. 616*. R a m a n n , E. 492*. R a m s a y , A. C. 608, 658, 660, 662*, 711, 713, 768. R a m s a y , W. 452, 470*. Randfaltungen 688. Randseen 767. Randspalten der Gletscher 203. Randzonen des Meeres 905. R a s e h o r n , F. 757*. Ratitae 893. Ratschacher Wasserscheide 706. R a t z e l , F. 33, 59*, 189,192*, 266, 747. Raubtiere 882, 883, 886, 901, 912.

Register Rauhe Alb s. Schwäbische Alb. Kaupengebirge 41. Ravenna 445, 615. R a v e n s t e i n , E. G. 294*. R e a d e , Mellard 380, 381*, 690*. R e b e u r - P a s c h w i t z , E. v. 21, 24*, 418. R e c k , H. 381*, 394, 416*. R e c l u s , E. 416*, 748. Red River 747, 756. „ „ (Nbfl. d. Mississippi) 584, Cañón 539. Reduktion der Temperatur 85f., des Luftdrucks 118. Reduziertes spezif. Gewicht des Meerwassers 287. R e e d , F. R. Cowper 660, 662*. Reeden 814. Regelationstheorie 205. R e g e l m a n n , C. 377, 381*, 472*, 627, 715. Regelmäßige Wärmeschichtung 350. Regen s. Niederschläge. Regenarmer Gürtel 164. Regenarmut 162, 174. R e g e n e r , E. 378, 381*. Regenerierte Gletscher 199. Regengebiete der Erde, Boden 623. Regengrüne Wälder 846. Regenhäufigkeit 168. Regenpfeifer 874. Regenreichtum 162. Regenwahrscheinlichkeit 168. Regenwälder 844. Regenwürmer 881, 889, 890, 893, 917, Humusbildung 481. Regenzeit (geologisch) 254. R e g e r , J . 171*. Regionale Niveauveränderung 371. Regressionstheorie 697. Regur 484. Rehe 913. Reibung als Ursache der Fortpflanzung von Oberflächenbewegungen nach der Tiefe 327. R e i c h e l t , K. 256, 260*. R e i c h e n o w , A. 874, 877*, 901. R e i d , H. F. 208, 467, 469, 565. R e i d , J . A. 729*. Reiderland 609. Reif 152. Reifeformen 477, 547. R e i n , J . J . 861. R e i n d l , J . 293, 294*. R e i n e c k e , F. 891, 896*. Reiner Triftstrom 328. R e i n h a r d , A. v. 192*. R e i n k e , J . 592, 599*.

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Reis 861. R e i ß , W. 222, 392, 396, 416*. Reka 501, 554. R e k s t a d , G. 244. R e k s t a d , J . 191, 192*, 220*, 451, 452, 470*, 565, 578*. Relaisbeben 439. Relative Feuchtigkeit 99, 150. Relative Gleichgewichtsfläche (Passarge) 550. Relative Höhe 632. Reliktenseen 761. Reliktentheorie in der Biogeographie 879 R e n a r d , A. F. 24*, 278, 280*. Renntiere 797, 874, 902, 912. Reptilien 799, 871, 874, 885, 902. Resaca 303. Reschenscheideck 705. Reschensee 759. Resequente Flüsse 561, 562. Restberge 547, 742. Restinseln 797. R é t h l y , A. 443*. Retropinna 890. Réunion 399. R e u s c h , H. 533, 562*, 604, 616*, 722, 819*. R e u s c h l e 816. Reuß, Abtragung 524, 525, Tal 571, 576, 701. Révélation 636, 657. R é v i l , J . 691*. Revillagigedo-Inseln 799. R e y e r , E. 380*, 397, 439, 551, 690*, 701. Rhät 25. Rhein 708, 743, 749, Geschwindigkeit 333, Schwankungen des Wasserstandes 511, 512, 515, Delta 581, 584, 585, 586, Tal 698, 699, 701, 722, Verbindung mit der Donau 748, Veränderungen 752, 756, Ablenkung 754. Rheinfall 537. Rheinische Erdbeben 427, 436. Rheinisches Schiefergebirge 699, 721. Rheintal 560, 699, Terrassen 463. Rhinozerosbusch 850. Rhodope 718. Rhön 405. Rhône 698, 701, 749, 755, Abtragung 524, 525, 528, Delta 581, 586. Rhônegletscher 198, 199, 215, 216, . 217, 567. Rhônetal 704. Rhynchocephalier 890. Rhyolith 383.

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Register

Rias 807, 812. R i c c o , A. 406, 436. R i e h , J. L. 202, 220*. R i c h a r z , Fr. 13. R i c h t e r , Ed. 187,190,192*, 216, 218, 219*, 220*, 232*, 348, 554, 564*, 568, 569, 570, 577, 578*, 628*, 729*, 818*. R i c h t h o f e n , F. v. 39, 40, 53*, 378, 380*, 475, 534, 535, 560, 561, 587, 596, 597, 598, 598*, 608, 617, 618, 643, 644, 645, 649, 655, 662*, 666, 685, 691*, 694, 695, 709, 713, 778, 812, 814. Ricinus 831. R i c k m e r R i c k m e r s , W. 565. Riedel 654. Ries 382. Riesengebirge, Kare 571. Riesenhirsch 912. Riesenquellen 501. Riesenschildkröte 886. Riesentöpfe 204,528, an Steilküsten604. Riesenvögel 886. Rieskessel 377. Riffe (Meer) 269, 614, 786. Riffelberg, Temperatur 81. Riffinseln 781, 785. R i g g e n b a c h , A. 154*. Rigi, Temperatur 82, 83, 108, 114, Wasserrinnen 531. R i k l i , M. 490, 493*. Ririinahue 731. Rio de Janeiro, Hafen 814. Rio Grande del Norte 751, Canon 539. Rio Grande-Rücken 272. Rippelmarken 305. Rißeiszeit 248. Riß-Mindel-Interglazialzeit 248. R i t t e r , A. 12. Riukiu s. Liukiu. R o b e r t s - A u s t e n , Sir 380. R o b i n , A. 381.* R o b i n s o n , B. L. 801, 802*. Rocca Monfina 402. Rocky Mountains s. Felsengebirge. R o d m a n n , H. 280*. R o g e r s , A. W. 564*. Roggen 862. Rohboden 482. R o h l f s , G. 590. R o h r b a c h , C. 617, 618, 620, 623, 817, 819*. Rokitnosümpfe 748. R o l l a n d , G. 502, 595, 599*, 625, 661*. R o l l i e r , L. 668, 691*. Romanchetief 272, 905. R o m e r , E. 573, 579*, 692*.

R o m i e u x , A. 472*. R o s 6 n , P. G. 285, 455, 470*. R o s e n t h a l , E. 423, 442*. R o s i w a l , A. 417*. R ö ß l e r , K. 279*. Rostförmige Gliederung 694, 709. Rotangpalmen 829, 844. Rotation der Erde 21. Rotatorische Erdbebenbewegimg 423. R o t c h , L. 132*. Roterde 483. Roter Schlick 278. Roter Schnee 588, 841. Roter See 770. Roter Ton 275, 278, 904. Rotes Meer 262, Alter 35, Areal und Tiefe 263, Salzgehalt 290, Farbe 292, 294. R o t h , J . 770. R o t h , Santiago 648, 662*. Rotholzbaum 848. R o t h p i e t z , A. 378, 381*, 443*, 467, 472*, 677, 691*, 692*. Rotliegendes 25. Rotmoosgletscher 207. R o u s s e l , J. 667, 691*. Rücken (Meer) 268. Rückengebirge 397, 631, 719, 741. Rückstau 522. Rudolfsbahn 709. Rudolfsee 404, 769. R u d o l p h , E. 17*, 276, 280*, 301, 303, 305*, 406, 417*, 424, 437, 438, 439, 440, 443*. R u d z k i , M. P. 23*, 59*, 342*, 457, 471*. Rügen 600, 603, 645. R ü h l , A. 477*, 563*, 617*. R ü h l m a n n s Barometerformel 634. Rumänien, Wald 911. Rümpfe 636. Rumpfflächen 637, 711, 714, 741. Rumpfgebirge 722f., 726, 742. Rumpfrestberge 716f., 742. Rumpfschollengebirge 718ff., 741. Runcsrüfi 529. Rundhöckerlandschaften 766. R u n g , R. 842*. Runkelrübe 865. R u p p i n 327. R u s s e l l , J. C. 232*, 259*, 417*, 527*, 598, 599*, 651, 662*, 780. R u s s e l l , Scott 296. Russische Tafel 36, 42. Russisch-Zentralasien s. Aral-kaspisches Tiefland. Rußland, tägl. Temperaturschwankung 107,109, Temperaturveränderlichkeit

Register 115, Temperaturabweichung 116, Zyklonen 124, Regen 168, 175, Temperaturschwankungen 238, Niveauveränderungen 457, Flüsse 511, 512, 754, moderne Talbildung 529, Karstphänomen 558, Bodentypen 598, 619, Bau 405, 640, Hauptwasserscheide 747, Küsten 805, 807, 813, Steppen 854, 855, 869, 915, Getreidegrenze 862, Obst 864, Wald 910, 911, Fauna 909. R ü t i m e y e r , L. 531, 562*, 813, 819*. R u t o t , A. 460, 471*. Ruwenzori, Gletscher 221, 222, Eiszeit 245, Vegetation 837, 838. Sabaleae 829. Sabine-Insel, tägliche Temperaturschwankungen 109. Sacco, F. 468, 472*, 692*. Sachalin-Strömung 339. S a c h s , C. 853. Sächsische Saale 510. Sächsische Schweiz, Gipfelformen 485, Talbildung 539, 656, Kare 577, Tafelberge 656, Flexur 649, Flußdichte 746. Sagasig, Bohrloch 581, 587. Sagopalme 830. Sahara 42, 745, Temperatur 95, tägl. Temperaturschwankung 107, Luftdruck u. Winde 135, 138, Niederschläge 162, 165, 170, 174, 184, Klima 235, früheres Klima 246, 255, 625, Verwitterung 481, Quellen 502, Karbildungen 577, Depressionen 588, 763, 764, Windwirkung 590, Ablagerungen 591, Dünen 592, 595, Bodenarten 618, 623, Oberflächenformen 624, Bau 638,664, Vegetation 856, 857, 865, Fauna 870, 882. Saifnitzer Wasserscheide 706. Sajangebirge, Waldgrenze 838, Getreidegrenze 863. Säkulare Klimaperioden 243. „ Niveauveränderungen 371, 444, 445, 468, 469. Säkularer Waldwechsel 910. Säkulare Verwitterung 482. Sala y Gomez 780. S a l i s b u r y , R. D. 7*, 196, 219*, 250, 260*, 380*, 729*. Salomo-Inseln 793, 889. S a l o m o n , W. 575, 578*. Saloniki, Bucht v., Eis 365. Salsen 415. Salsvand i Fosnaes 764. Saltonsee 758. Salt Range 247.

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S. Salvador, Regen 163. Salzachtal 693, 698, 699, 707. Salzboden, Vegetation 825. Salzburg, Temperatur 247. Salzgehalt des Meerwassers 285f., des Flußwassers 286. Salzkraut 825. Salzpflanzen s. Halophyten. Salzseen 770, 771. Salzsteppe 597, Vegetation 856. Salzwasser, Tiefentemperatur 351. Sambesi 537, 586, 751. Sambesi-Kalahari-Becken 42. Sambre 756. Samländische Küste 600. Sammelmulden 664. Samoa 399, 798, 891, 892. Samum 147. Sand, grüner (Meeresablagerung) 278, 522, 591. Sandablagerungen 590. Sandbänke 274, 522, 580, 614. Sandboden 481, Wärmeumsatz 87. Sandebenen 621. Sandgebläse 589. Sandinseln in Flüssen 522. Sandkegel auf Gletschern 214. S a n d l e r , Chr. 451, 470*. Sandr 214. Sandstein 15, 485, 487, 622. Sandsteppen 856. S a n d s t r ö m , J. W. 326, 329, 342*, 343*. Sandwüsten 594f., 621. Sansibar, Temperatur 109, 110, Regen 180. Santa Ana (Salvador) 736. Sa. Catharina, Wald 847. Santa-Cruz-Schichten, Fauna 883. Santiago (Chile), Temperatur 84. Säntis 184. Santorin 391, 784. S a p p e r , K. 35, 53*, 402, 416*, 417*, 476 , 493*, 548 , 563*, 734 , 735, 736, 740*, 828. S a r a s i n , P. u. F. 250, 259*, 738, 888, 896*. Saraswati 755. Sara-urcu, Gletscher 222. Sardinien, Gebirge 718. Sargans, Wasserscheide 708. Sargassomeer 334, Farbe 292. S a r g e n t , C. S. 860*. S a r g e n t , R. H. 227, 729*. Sassafraslorbeer 832. Sattel der Falten 667. Sattelgebirge 673, 741. Sattelpaß 709.

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Register

Sattelwölbung 373. Sättigungsdefizit 150. S a t t l e r , H. 71. S a u e r , L. 490, 493*. Sauerquellen 398. Sauerstoifgehalt der Luft 57, 58, des Meereswassers 291. Säugetiere s. Landsäugetiere. Sauglöcher 555. Saumriffe 787. Saumwall 614. Saure Eruptivgesteine 383. S a u s s u r e , H. B. de 200. Saussurea tridactyla 841. Savane 826, 851 ff. Savanenwälder 853. S a w i c k i , L. 559, 564*. Saxonische Falten 664. Saya de Malha-Bank 791. S c h a c h t , T. 775. Schafe 882, 901. S c h ä f e r , W. 757*. S c h a f f e r , F. X. 512, 527*. Schala 624. Schallphänomene bei Erdbeben 424. Schanghai, Wintertemperatur 94, 135. Schansi, Karbonplateau 649, Löß 643, 644. S c h a r d t , H. 9, 703. Schären 812. S c h a r f f , R. F. 894, 896*, 901, 903, 914*. Schartenkamm 723. Schartenpaß 709. Scharung der Gebirge 685. Schauja 664. Schaukelwelle 303. Scheitelwert 104. Scheich 912. Scheidedelta 584. Schelf 266. Schelfeis 230. S c h e n c k , A. 740*. S c h e n c k , H. 827*, 842*, 896*. S c h e u , E. 425, 534, 562*, 662*, 819*. .Schichtenstörung 18. Schichtfläohe 640, 741. Schiohtflüsse 562. Schichtflut 475. Schichtqu'ellen 497. Schichtungstafe]n 640, 741. Schichtwasser 497. Schiefe der Ekliptik 250. Schiefe Falten 668. Schiefer 15, 478. Schimpanse 884. S c h i m p e r , A. F. W. 822, 824, 826, 827*, 828, 839, 846, 854.

S c h i ö t z , O. E. 342*. Schiweljutsch 410. Schlackenkegel 395. Schlackenwälle 395. S c h l a g i n t w e i t , H. v. 504. Schlamm (Meeresablagerung) 274, 275, 277, 278, Flußablagerung 522. Schlamminseln 415. Schlammsprudel 413 ff. Schlammströme 387, 490, 775. Schlammvulkane 413. Schlangen 873, 876, 884, 890. S c h l e e , P. 171*. Schleppung (geologisch) 373. Schiern 682. Schlesien, Regen im Waldland und im Freiland 257. Schleswig, Dünen 592, 593, Flußdichte 746, Förde 812. Schlick 274, 278. Schliffkehle 568. Schlinger 873. Schlitzrüßler 885. Schlocke 530. Schlucht 539. S c h l ü t e r , W. 422, 442*. S c h m a u ß , A. 86*. S c h m e l z l e , K. 416*. Schmelzpunkt der Gesteine und Aggregatzustand des Erdinneren 11, 12. S c h m i d t , August 418, 442*. S c h m i d t , J. 441. S c h m i d t , Karl 415, 418*. S c h m i d t , Wilh. 105*, 369*. S c h m i e d e b e r g , W. 8*. S c h m i t t h e n n e r , H. 715, 729*. Schmutzbänder der Gletscher 214. Schnabeltiere 886, 887. Schnee 20, Einfluß auf die Bodentemperatur 101, Verbreitung 183. Schneegrenze s. Schneelinie. Schneehase 909. Schneehuhn 909. Schneelinie (Schneegrenze) 184, 185, 188, 189, 191, 689, in der Eiszeit 246, 247. Schneemaus 909. S c h n e i d e r , K. 399, 416*, 504, 507*, 813, 819*. Schnepfen 874. Schnittfläche 640, 741. S c h o k a l s k y , J. de 260*. Schollen (geologisch) 372ff., 636, 649. Schollenberge 742. Schollengebirge 741. Schollenländer 374. Schollenlava 387. Schonen, Gerstenreife 837.

Register Schopfhuhn 884. S c h o t t , G. 154», 272, 279*, 287, 288, 289, 290, 291, 294», 295, 296, 297, 298, 299, 305, 324, 333, 342*, 343*, 346, 354, 355, 357, 368*, 369*. Schott-el-Djerid 763. Schottland, Temperaturabnahme 79, Regen 167, Gewitter 181, Bau des Hochlands 664, 718, 721, Seen 769, 810, Talbuchten 811, Waldgrenze 838, Getreidegrenze 863. S c h r ä d e r , F. 691*. Schratten 553. S c h r e i b e r , P. 257. Schreibkreide 904. S c h r ö t e r , C. 776*. S c h r ö t e r , W. 807, 818*. Schrumpfungstheorie s. Kontraktionstheorie. S c h u , F. 369*. S c h u b e r t , J . 87, 105*, 149, 170*, 257, 260*. S c h u b e r t , R. 559. S c h u h , K. 351. S c h u l z , B. 343*. Schuppenstruktur 668. S c h u s t e r , A. 196. . S c h u s t e r , W. 253, 260*. S c h ü t t e , H. 460, 471*. Schütterlinien 433, 434. Schuttgebirge 626. Schutthalden 488. Schuttkegel 489, 523, in Binnenseen 581, 762. Schuttströme 490. Schutzfarben der Tiere 870. Schutzrinde der Wüstengesteine 480. S c h w a b , F. 192*. Schwäbische Alb (Jura), vertik. Temperaturabnahme 79, Vulkanismus 382, 405, Entkarstung 559, Bau 658. S c h w a l b e , G. 183*. Schwankungendes Wasserstandes 512ff. Schwarz, E. H. L. 507*, 564*, 801*, 818*. Schwarze Flüsse 293. Schwarzerde 484. Schwarzeii See (Vogesen) 764. Schwarzes Meer 264, Wärmeumsatz 87, Tiefe 273, Niveauschwankungen 283, Salzgehalt 290, Sichttiefe 291, Name 294, Tiefentemperatur 353, Eis 365, Abrasionsküste 606, Geschichte 769. Schwarzhorn 485. Schwarzwald 715, Kare 627, Flußdichte 746, Glazialflora 908, Getreidegrenze 863.

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Schwarzwasser 867. Schweden, Höhe der Zyklonenl22, Gletscherareal 227, Klimaänderung 244, Niveau Veränderungen 452f., 454f., Normalnull 284, Brunnen 496, Seen 761, 766, Fjärde 812, Wald 839, 911 (s. auch Skandinavien). S c h w e i n f u r t h , G. 502, 627*, 846. Schweiz, vertikale Temperaturabnahme 79, Temperaturverteilung 81, tägl. Temperaturschwankung 108, Temperaturveränderlichkeit 114, Temperaturabweichung 116, Föhntage 147, Hagel 182, Schneefall 184, Schneegrenze 188,190, Gletscher 215, Gletscherareal 223, Normalnull 284, angebliche Bodenverschiebungen 468, Erdbeben 421, Abtragung 524, Kare 570, Täler 571, 572, Klippen 671, Bau 669ff., 676, Abhängigkeit der Pflanzen vom Boden 824, Pflanzenregionen 838, Waldgrenze 839, 840, alpine Flora 907, alpine Fauna 909, Waldfläche 911. Schweizer Jura, vertikale Temperaturabnahme 79, Veränderung der Aussichtsweite 468, Bau 652 (Tafeljura), 665, 668, 671, 675, 685, 728, Beziehung zum Vorland 687, Täler 541, 694, 698, Gliederung 694, Waldgrenze 839, Getreidegrenze 863, Flora 907, 908. Schwelle (Meer) 268. Schwemmland-Dolinen 551. Schwerekorrektur bei Luftdruckmessungen 118. Schwerkraft als Energiequelle 18. S c h w e r t s c h l a g e r , G. 384, 416*. -Schweydar, W. 13, 14, 17*. Schwimmer 508. Schwind, F. 807, 818*. Schwingfäden 868. Scirocco 146, 147. S c l a t e r , Ph. L. 895*, 917. S c l a t e r , W. L. 895*, 901. S c o t t , R. F. 29. Scottgebirge, Canon 539. S c r o p e , G. P. 386, 416*, 465. Scylla und Charybdis 322. Sebcha 624. Sedimentgesteine 15, 477, 487, 904. Seealpen 667. Seeaugen 496. S e e b a c h , K. v. 438, 731, 733. Seebär 303, 304. Seebeben 438, 439. Seebecken 576, 762. Seefelder Paß 709.

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Register

Seehäfen 814ff. S e e l a n d , F. 840. Seelöß 596. Seeklima 88, 110, 112. Seen 576, 757ff., 35 jähr. Wasserstandsperioden 240, Farbe 291, 293, Tiefentemperatur 346ff., Regulatoren 512, Uferzerstörung 601, Anschwemmimg 620, Umgestaltung der Seebecken 762. Seen (unmittelbare Windwellen) 299. Seengebiete 765 ff. Seenperiode 254. Seentheorie der Durchgangstäler 696. Seeotter 901. Seewind 142, 151. S e i b t , W. 472*. Seiche 303, 317, Formel 304. Seichte Korallenriffe 792. Seichter Karst 499. Seihun 754. Seine 750, Sedimentfiihrung 525. Seismisches Feld 423. Seismische Störungen 419, weiteres s. Erdbeben. Seismographen 420. Seismometer 420. Seismoskope 420. Seismotektonische Linien 434. Seisser Alpe 682. Seitenbresche 707. Seitenmoräne 211, 213. S e k i y a , S. 388, 416*, 423, 442*. Sekundäre Gletscherschwankungen 219. Sekundäre Minima 125. Sekundäres Zeitalter (Formationsgruppe) 24. Sekundäre Wellen 315. Sekundäre Windströmungen 331. Sekundenpendel 4. Selbständige Riffe 787. Selkirkgebirge 226. S e l l o , G. 616*. S e m l e r , H. 914*. S e m o n , R. 896*. S e m p e r , K. 868, 877*. Senkungen 376, 446, 467, 468, 783. Senkungsbecken 372, 761, 762. Senon 25. Sequoia 831, 848, 879. Serbien, Wald 911. Serenaea serruläta 851. Serie in der Geologie 24. Serir 590, 857. Sermerßuack 228. Serpentinen 517, 518. Serpentinentäler 534. Serra da Estrella, vertikale Temperaturabnahme 79, Regen. 168.

Serval 899. Seter 449, 450. Seymourinsel 249. S h a c k l e t o n , E. H. 49, 459. S h a l e r , N. S. 492*. S h a w , R. 107. S h e r z e r , W. H. 219*. Sibirien, Temperaturabweichung 116, Antizyklone 135, Regen 175, Regenschwankung 242, Gewitter 181, Erdbeben 436, Niveauveränderung 457, Flüsse 512, 743, 754, Bodenarten 619, Bau 647, Küste 805, Waldgrenze 833, 834, Getreidegrenze 862, Obst 864, Flora 908, 915, säkularer Waldwechsel 910, Waldflächen 911 (s. auch Ost- u. Westsibirien). Sichelkamm 487. Sichota Alin 679. Sichttiefe des Meeres 291. Sickerhöhlen 556. Siebenbürgen 653, 656. Siebengebirge 732, 738. Siebenschläfer 876. S i e b e n t h a l , C. E. 232*. S i e b e r g , A. 420, 427 , 442*, 443*. Siedepunkt 635. S i e g e r , R. 215, 220*, 454, 455, 470*. Sierra de Gredos, Gletscher 223. „ Nevada (Californien) Gletscher 226, Vulkane 402, Erdbeben 425, Bau 720. „ Nevada (Spanien), Gletscher223, Erdbeben 436, Gipfelformen 486, Bau 683, Seezone 767, Getreidegrenze 863, Fauna 909. „ Nevada de S. Marta, Waldgrenze 838. S i e v e r s , W. 192*. Silberne Wolken 56. Silltal 708. Sils, Temperatur 82, 83. Silur 25, 27. Simeto, Talbildung 530. S i m o n y , F. 194, 491, 564, 578*. Simplon 703, Tunnel 9, Glockenblume 879. Simultanbeben 439. Sinaihalbinsel 909. S i n c l a i r , W. J . 896*. Singapore, Temperatur 110. Singvögel 871. Sinisches Gebirgssystem, Richtung 666, 685. Siphon 501, 556. Sizilien, Wüstenwinde 147, Regen 176, Straße von 273, Erdbeben 434, 435, Flora 898.

Register S j ö g r e n ; Hj. 418*. Sjongheller Grotte 604. Skagerak, Tiefe 263, Salzgehalt 290. Skandinavien 778, Winde 135, Zyklone 139, Bewölkung 153, Regen 161, 166, 167, Gletscher 221, 227, Eiszeit 244, 248, Klima 337, Niveauveränderungen 447, 449ff., 457, 458, Wasserscheide 533, Gebirge 718, Seen 763, Küste 803, 812, Waldgrenze 838, 839, 840, Fauna 913, Waldwechsel 910 (s. auch Norwegen, Schweden). Skorpione 873. Skrub 850. S k u p h o s , Th. 472*. Skutarisee (Montenegro) 555. S l i c h t e r , Ch. S. 375. S m i t h , G. M. A. 896*. S m i t h , G. O. 691*. S m i t h , S. P. 416*. S m o l 6 n s k i , G. v. 563*. Smyrna, Hafen von 760. Soffioni 504. Sognefjord 808, 810. S o k o l , R. 531, 562*. S o k o l ö w , N. 599, 813, 819*. Solares Klima 63. Solare Wirkungen 19ff. Solarkonstante 66. S o l c h , J. 477*, 710, 710*. Solenodon 885. S o l e y , J. S. 327, 332, 343*. Solfatara 398, 402. Solfatarentätigkeit 398. Solferino, Moränen 621. S o l g e r , F. 595, 599*. 777*. Solifluktion 491. S o l l a s , W. J. 792. S o l m s - L a u b a c h , H. Graf zu 827*. Somaliland, Regen 163. S o m e r e n - B r a n d , J . E. van 866*. Somma 385, 396, 737. Sommatypus 408. Sommergewitter 181. Sommergrüne Laubbäume 833, 848. Sommerregen 160, 171. S o n k l a r , K. v. 187, 207, 635, 759. Sonnblick, Sonnenscheindauer 68, Temperatur 80, Niederschläge 184, Schneedecke 184, 185. Sonne 59, Absorption der Strahlen 828 S o n n e , E. 527*. Sonnenferne 62. Sonnenflecken 59, 238, 241, Beziehungen zu den Polarlichtern 72, zum Klima 237, 239, 240, zu Vulkanausbrüchen 413.

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Sonnenflut 309ff. Sonnennähe 62. Sonnenscheindauer 67. Sonnenstrahlung 99, 253. Sonnenwärme 19. Sonorisches Faunenreich 902, 918, Florenreich 915, 918. Soog 300. Soolquellen 503. S o r e t , J. 292. Sorghum 861. S o y k a , J . 494, 507*. S p a f f o r d , J . E. 256, 260*. Spaltenbildung im Gletscher 203, bei Erdbeben 429. Spaltenfrost 478, 564. Spaltentheorie der Vulkane 405, der Durchgangstäler 696. Spaltquellen 497. Spanien, Wüstenwinde 147, Regen 168, Flüsse 513, Küste 803, 805, Wald 911 (s. auch Iberische Halbinsel). Spartina arundinacea 892. Spartium 822. Spechte 871, 882, 887. Speilöcher 555. S p e n c e r , J . W. 461, 471*, 537, 563*. S p e t h m a n n , H. 232*, 740*, 756*. Spezielle Geographie 629. Spezifische Feuchtigkeit 148. Spezifisches Gewicht des Meerwassers 286, 290. Spezifische Wärme 87, 345. Sphagnum 775. S p i n d l e r , J. B. 369*. Spinnen 873. S p i t a l e r , R. 97, 98, 100, 105*, 140, 141*, 260*, 441, 443*. Spitzbergen 780, 797, Gradmessung 5, Höhe des Nordlichts 70, Temperatur 92, Gletscher 209, 221, 227, 229, Eisberge 231, Tertiärflora 249, Moore 776. Spitzbergen-Becken 272. Spitzbergenströmung 336. Splitternde Gletschererosion 566. S p r a t t , T. A. B. 464. S p r e c h e r , F. W. 193, 219*. S p r i n g , W. 293, 294*. Springmaus 873. Springtiden 310. S p r u n g , A. 171*. Sprungschicht 348, 354. Sprung welle 313. Spülender Regen 489. Stabiles Gleichgewicht der Atmosphäre 75. Stachelschwein 899.

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Register

S t a f f , H. v. 674, 690, 691*. Staffelbruch 372. S t a l l l e c k e r , E. 479, 492*. Stahlquellen 503. Stalagmiten 557. Stalaktiten 557. Standortsformationen S26. Stanowoigebirge 39, Waldgrenze 838. Stara Apnenca 551. . Starbuck 791. Stationärer Gletscher 209. Staub 521. Staubablagerungen 596. Staubbach 569. Staubfälle 275, 588. Staublawine 193. Staukegel u. -kuppen 391, 736. Staustrom 328. Stauungsbögen 6661 S t e c k , Th. 524. S t e e n s t r u p , K. J. V. 201. S t e f a n o v i 6 , J. v. 516. S t e f f e n , H. 442*, 470*, 740*, 810. Stehende Falten 667. Stehende Geysire 506. Stehende Wellen 303, Anwendung auf die Gezeitentheorie 317. Steilformen (Meer) 269. Steilküste 600, 602ff., 804. S t e i n , M. A. 260*. Steinbock 909, 913. Steineis 245. S t e i n h a u s e r , A. 32. Steinkohlenformation 25. S t e i n m a n n , G. 245, 657*, 681, 682, 691*, 692*. Steppen 826, 832, 851, 852, 853, 854, 855,856,857, 858, 859, Ablagerungen 625. Steppenflora 900, 916. Steppentiere 869. S t e r n e c k , R. v. 15. Sternmaulwurf 902. Stevensonsches Gesetz 118. Stickstoffgehalt der Luft 57, des Meereswassers 291. S t i l l e , H. 380, 382*, 690*, 729*. Stiller Ozean s. Pazifischer Ozean. Stilluppgrund 569. Stinktier 902. Stint 890. S t i n ^ , J . 493*, 579*. Stirnflüsse 562. Stimmoräne 214. S t o c k , J. P. van der 314. Stockholm, Temperatur 243, Niveauveränderung 455. S t o l p e , P. 776*.

Storaxbaum 898. Storfjord 811. Störungen 419. Stoßförmige Erdbeben 422. Stoßlinien 433, 434. S t r a b o , 464. S t r a c e y , B. 579*. Strahlenförmige Gliederung 694. Strahlenlicht 70. Strahlungsintensität 65. Strand 266, 599, 804. Strandbrandung 301. Stranddünen 591. Strandlinie 447, 449. Strandsaum 614. Strandseen 760, 765. Strandterrasse 603, 607. Strandwall 614. Stratosphäre 76, 78. Stratovulkane 731, 733, 742. Strauchvögel 887. Strauß 893. S t r e l b i t s k y , J . 7, 745, 751. Streng-periodische Niederschläge 174. Strichdünen 593. S t r i g e l , A. 729*. Strokkr 506. Stromboli 384, 402, 410, 734. Ströme 508. S t r o m e r , E. 896*. Stromfläche 283. Stromkabbelung 341. Stromschnellen 536. Stromstrich 517. Strömungen 20. Strömungstheorie (Gletscher) 209. Stromversetzung 324. Stromwechsel 320. Strukturboden 492. Strukturelle Ausgestaltung 636. Strukturformen 636, der Flachschichtung 638ff., des Faltenlandes 662ff., 742. Strumatal 694. Stubach-Weißenbachtal 538. S t ü b e l , A. 222, 392, 396, 397, 398, 405, 408, 409, 412,. 416*, 417*, 432, 731, 735, 736, 738, 740*. S t u d e r , Th. 603, 616*. Stufe (geologisch) 24. Stufenbildner 657. Stufenbildung 537. Stufenrandflüsse 562. Stufentäler 574ff. Stufungsbasis 656. S t u r m , F. 563*. Stürme 125. Stürmer 313.

Register Sturmfluten 300. S t u r t , Ch. 147. Sturzsee 297. Stuttgart, Temperatittveränderlichkeit 114. Styehead-Paß, Regen 168. Styliplankton 325. Subantarktische Depressionszone 129, 130, 131. Subantarktisches Windgebiet 130, 133, 139. Subarktische Depressionszone 129. Subpolare (subantarktische) Depressionszonen 129, 130, 131. Subpolare Stromringe 334, 339. Subpolare Windsysteme 130. Subsequente Flüsse 561, 562. Subsequente Längstäler 704. Subtropen 177. Subtropische Flüsse 513. Subtropische Hochdruckzonen 129,130, 164, im Winter 132, 133, im Sommer 137, Bewölkung 153. Subtropischer Regen 176ff., 180, 480. Subtropischer Wärmegürtel 103. Subtropische Stromringe 333, 339. Succulenten 825. Südafrika, Geologie 27, Regen 165, Eiszeit 246, angebliche Klimaveränderung 255, Pluvialzeit 625, Tafelberge 661, Flora u. Fauna 884f. Südafrikanische Mulde 359. Südafrikanische Zyklone 139. Südamerika, höchste Breite 32, Grenzen 35, Areal 35, Zuspitzung 37, Oberflächengestaltung 41,42, Höhe 48,52, Temperatur 93, 95, 96, 102, Regen 162, 163, 165, 166, 170, 177, 178, 180, Hagel 182, Schneegrenze 189, Gletscher 221, 222, 226, Klimaprovinzen 236, angebliche Klimaänderung 255, Vulkane 399, 401, Erdbeben 429, 436, 440, Niveauveränderungen 458, 459, Löß 621, Bodenarten 619, 620, Bau 639, Tiefebenen 648, abflußlose Gebiete 744, 745, Abdachungen 745, Flüsse 751, Halbinseln 777, Küstenabstand und -entwicklung 817, 818, Palmen 828, 829, immergrüne Laubbäume 847, Vegetationsformationen 850,851,852, 853, 858, 859, Getreide 862, 863, Nutzpflanzen 866, Flora 882, 916, Fauna 883f., 885, 894, 913, 917, 918, alte Landverbindungen 891 ff. (s. auch Amerika). Südamerikanische Zyklone 139. Sudan, Hagel 182.

973

Südatlant. Verbindungsströmung 339. Südchilenische Klimaprovinz 236. Süddeutschland, Temperaturabweichung 116, Erdbeben 424 (s. auch Deutschland). Sudeten 718, Erdbeben 436, Krummholzregion 840, Getreidegrenze 863, Glazialpflanzen 908. Südeuropa, Sonnenscheindauer 68, s. weiter Mittelmeerländer. Südfrüchte, Zone der 864. Südgeorginen 41, Temperatur 96, alte Landverbindung 892. Südkontinente 46, Flora und Fauna 881 ff., 906. Südliche Erdteile, Ausdehnung der Pflanzenformationen 859. Südliche Halbkugel, Ablenkung sich horizontal bewegender Körper 23, Wasser und Land 30, Dauer des Winterhalbjahres 62, 63, Tageslänge 61, Temperatur 67, 96, 98, 110, Temperaturveränderlichkeit 114, Temperaturabweichung 116, Antizyklonen und Zyklonen 120, Luftdruck und Winde 132, Barometerschwankung 140, Luftmassenverschiebung 140, Bewölkung 154, Regen 156,166,166,170, Schneegrenze 183, 189, Gletscher 226, Treibeisgrenze 367, Niveauveränderung 458, 459, Waldgrenze 835, 836, 839, Vegetationsformationen 859, Fauna und Flora 878ff. Südliche kalte Zone 102. „ gemäßigte Zone 102. „ warme Zone 102. „ subtropische Hochdruckzone 129, 132. ,, subpolare (subantarktische) Depressionszone 129. Südliches Eismeer 32, 34, Eis 231, 240, 366, 367, Bodenbedeckung 275, 277, Strömungen 340, Tiefentemperatur 360. Südlicht 69. Südorkney 41, 892. Südpolarland, unbekanntes Gebiet 29, Tagesdauer 65, Temperatur 97, 102 (s. auch Antarktisches Gebiet). Südpolares (antarktisches) Hochdruckgebiet 129, 133. Südrussiscbe Steppen 854, 855. Südsee s. Pazifischer Ozean. Südwest-Monsun 136. Sues, Golf v. 404. Sues-Isthmus 35, Verwitterung 481. Sueskanal 264.

974

Register

S u e s s , E. 13, 19, 27, 28*, 39, 271, 375, 376, 378, 379, 380*, 401, 402, 403, 404, 411, 417*, 434, 435, 443*, 446, 447, 448, 450, 455, 459, 462, 464, 465, 470*, 493, 504, 507*, 663, 666,686,690*, 712,739,754,798,803. Sukkusorische Erdbebenbewegung 422. Suldenerferner 216. Sulefjord 811. Sulimangebirge 675. Sultan-Dagh 38. Sulusee, Tiefentemperatur 359. Sumatra, Bau 783, Pluvialzeit 247, Vulkane 399, 402, Erdbeben 466, Schutzrinde 481, Hängetäler 578, Faziescharakter 622, Moore 775, Waldgrenze 839, Fauna 888. Sumba, Korallenriffe und Strandterrassen 888, 889. Sumbawa 738. Sümpfe 512, 773 ff. Sundagräben 270. Sundaiilseln 39, 399, 400, 783, (s. auch malaiischer Archipel). S u p a n , A. 52, 53*, 105*, 117*, 141*, 170*, 183*, 279*, 343*, 443*, 562*. Suphellagletscher 216, 227. Surinam 480, 482. Stiring, R. 58. Surrakrankheit 877. Sus (wildes Schwein) 882. Süßwasser, Verdunstung 148 Süßwasserfauna 881, 885, 889, 890, 892, 910. Süßwasserkrebse 885, 890, 892. Süßwasserseen 770, Farbe 292, Temperatur 346, Typen 350. Sutlej 750, 755. Suvadiva 788. S v e r d r u p , O. N. 29, 229, 232. Swamps 775. Swells 711. Sydney, Flutkurve (Aug. 1868) 302, Hafen 814. S y m o n s , G. J. 280*. Sympathetische Nachbeben 439. Synklinale 667. Synklinalkamm 668. Synklinaltal 667, 668, 693. Synoptische Witterungskarten 117. Syrien 42, Regen 169, angebliche Klimaänderung 254, Gräben 403, 404, 437, Erdbeben 436, 437, Seen 769, Küsten 804, Flora 898, Fauna 909. Syrische Wüste 857. Syrten, Hubhöhe 313. Szegedin, Untergang 516, Seen 771. S z i r t e s , S. 17*, 424.

T a b a k 865. Tabora, Regen 163. Tafelberge 631, 660f., 742. Tafelbrüche 372. Tafelgebirge 631. Tafelland 632, 638, 741. Tafelrestberge 660f., 742. Tafelscholle 651, 783. Tag, Länge 65, 375. Tagliamentodelta 583. Tägliche Periode der meteorologischen Elemente 55, der Temperatur 106, der Windstärke 119. Tägliche Regenmaxima 157. „ Temperaturschwankung 105, 106. „ Ungleichheit der Gezeiten 309, 314. Tagschmetterlinge 872. Tahiti 801, Vulkan 732, Flora 891. Taihanggebirge 39. Taimyrland, Waldgrenze 834. Tajumulco (Guatemala) Waldgrenze 838. Takyr 624. Talaue 540. Tal-Berg (Sils-Rigi), Temperatur 82. Talbuchten 806ff. Täler, Bildung 529ff., Talformen, Grundriß 633f., Längsprofil 534ff., Querprofil 539ff., genetische Einteilung 559, Einfluß der Gletscher 564ff., im Flachland 653ff., im Faltengebirge 692 ff. Talfälle 536. Talformen s. Täler. Talgletscher 194, 196, 197, 199. Talkanten 541. Talklima 82, 83, 111, 112. Talnetz, Anlage des 701. Talseen 767, 768. Talstufen 574ff. Talterrassen 571 ff., in Norwegen 450. Taltrog 568 f. Talübertiefung 568f. Talwasserscheiden 704ff. Talweg 517, 523. Talwind 142. Taman, Schlammsprudel 415. Tamarisken 847. Taminaschlucht, Lawinen 193. T a m m a n n , G. 12, 17*, 412, 417*. T a n f i l e w , G. I. 842*, 855, 860*. Tanganikasee 404, 762, 769, 770. T a n n e r , V. 470*. Tapir 883. Tarawera 388, 393, 395. Tarimbecken 654, Regen 167, Seen 757, 759.

Register T a r n u z z e r , Ch. 529. T a r r , R. S. 202, 220*, 470*, 623, 627*, 801*. Tasmanien 797, Regen 166, Eiszeit 245, Flora 892, 907. Tateyama-Gletscher 226. Tätige Vulkane 398. Tau 152. Tauben 871, 887. Taube Tiden 311. Taunusquarzit 720. Taurisches Gebirge 667. Taurus, Vulkane 403. Tausendfüßer 873. T a y l o r , F. B. 379, 381*, 776*. Technische Pflanzen 866. Tee 865. Tehuantepec, Landenge 35. Teifun 125. Teilminima 125. T e i n , M. v. 527*. T e i s s e r e n c de B o r d , L. 59*, 126, 132*, 154*. Tektonische Becken 761, 762. „ Erdbeben 432, 433. „ Formen 636. Landstufe 648ff. Täler 560, 561. ,, Theorien 375, 700. Tekwälder 847. Telegraphenberg 468. Teleki-Vulkan 400, 404. T e l l e r , F. 665, 691*. Temperatur 99, vertikale Verteilung 73, 102, 103ff., Reduktion auf das Meeresniveau 85, horizontale Verteilung 86ff., tägliche Periode 106ff., jähr], Periode 109ff., Veränderlichkeit 112, mittlere Abweichung 115, 35jähr. Periode 240ff., Temperatur des Erdinnern 8, 10, 11, im Wald 256f., Einfluß auf das Meeresniveau 282, im Wasser 343ff., der Quellen 503. Temperaturschwankung 105—112, 478, 480, 871. Temperaturzonen 100 ff. Tenerife, Antipassat 127, Feuchtigkeit 149, Täler 533. T e n g e , O. 616*. Tengger 734. Tennessee, Fluß 755. Teplitzer Thermen 403, 504. T e r a d a , T. 507. Teraiwald 845. Terekdelta 583. T e r m i e r , P. 903, 914*. Terra rossa 598.

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Terrassen 449. Tertiäres Zeitalter 25,27, 249,399, 400, 871, 882, 886, 894, 895, 897, 907. Tessingebiet, Talterrassen 572. Tetarata 507. Tethys 905, 906. Tetraedersystem 43. Teutoburger Wald 746. Texas, Mimosengebüsch 850. Texasfieber 877. Thar 591, Dünen 594. Thaya 750. Theben (Ägypten), Seen 771. Theiß 518, 749, 754. Themse, Sedimentführung 525, Mündungsform 585, Talbildung 658. Theodolit 633. Thermen 398, 504. Thermische Anomalie 100. Thermische Antizyklonen 121. Thermischer Äquator, im Jahresmittel 91, im Januar 93, im Juli 95. Thermischer Nordpol 92. Thermische Seiches 350. Thermische Zyklonentheorie 122. Thermoisodromen 112. Thermoisopleten 77, 106, 110. Thessalisches Küstengebirge 684. T h i e n e , H. 17*. T h o m a s , A. P. W. 394, 416*. St. Thomas(ThomÄ)-Insel, tägl. Temperaturschwankung 109, Fauna 798. T h o m a s s e n , T. Ch. 442, 443*. T h o m s o n , C. Wyville 279*. ' T h o m s o n , William (Lord K e l v i n ) 13, 17*, 320. T h o r a d e , H. 341, 343*. T h o r o d d s e n , Th. 394, 416*, 417*, 478, 492*, 914*. Thorshaven, Wintertemperatur 94. T h o u l e t , J. 279*, 280*, 583, 587*, 589, 590, 599*, 613, 617*. Thüringer Wald, Böschung 267, Klammen 531, Bau 618f., 713. Tiber 698, Delta 583. Tiberiassee 764. Tibet 38, 41, tägl. Temperaturschwankung 107, lokale Winde 142, Regen 167, Gletscher 196,225, höchste kalte Quelle 504, Bau 644, Waldgrenze 838, höchste Blütenpflanze 841, Tierwelt 867, 900. Tiden 306. Ti-Drachenbaum 834. Tiefe Korallenriffe 792. Tiefenregion 48. Tiefenstufen des Meeres 47. Tiefer Karst 500.

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Register

Tiefland 632. Tiefsee 266, 267, 406. Tiefseeton 278. Tienschan 39, 701, 719, 723, Schneegrenze 190, Gletscher 224, 225, 256, Vulkane 400, Gliederung 694, Wald 856. Tiere, im Meer 275, 277, 291, 867, Seenzuschüttung 773, Verbreitungsmittel der Landtiere 795, 797, 799, 800, Beziehungen zur Pflanzenwelt 867, Färbung 869, Abhängigkeit vom • Klima 870, 871, Periodizität 876, Beziehungen der Tiere zueinander und zum Menschen 876, Veränderungen in der Tierwelt 912. T i e t z e , E. 402, 697. Tiger 869, 872. T i g h t , W. G. 756, 757*. Tigris 508, 584, 749, 751, 754. T i l l o , A. v. 30, 51, 52, 53*, 54*, 100, 105*, 617, 618, 619, 620, 627*, 703, 743, 744, 756*. Timavo 501, 556. Timber line 840. Timbuktu, tägliche Temperaturschwankung 107. T i m e u s , G. 501. Timoktal 696. Timor 888, 889. Tipaza, Küste 606. Tirol, vertik. Temperaturabnahme 79, Regen 176, Erdpyramiden 489, Bergstürze 491, Seenabnahme 773, vertik. Verbreitung der Tiere 875. Tirsboden 598. T i t t e l , E. 616*. Tivoli, Travertinablagerung 503. Tjemorowälder 847. Toblacher Wasserscheide 706. Tokelau-Inseln 791. Tokio, Erdbeben 430, Bucht 806. T o l l , E. Baron 245, 259*. T o l m a t s c h e w , J. P. 259*. Tonboden 481. Tonerde 479. Tongagraben 271. Tonga-Inseln 399, 783, 791. Tongarücken 270, 271. Tonwüste 624. T o r e i l , O. 872. Torf 774. Torfmoore 774, 824, mit Wurzelschichten 244, unterseeische 445, 459. Torghatten 604. Tornados 126. T o m q u i s t , A. 28*. Toroß 366.

Torsukatak 809. Toskana, Strandlinien 463, Inseln 683, Maremmen 761, Küste 806. Totes Meer, ehemalige Ausdehnung 246, wachsende Ausdehnung 250, Höhe 764, Dimensionen 765, Entstehung 769, Salzgehalt 770. Totes Tal 764. Totwasser 304. T o u l a , F. 417*. T r a b e r t , W. 59, 79, 86*, 131*. Trachyt 383. Trägheitsbahnglobus 24*. Transbaikalien 560, 663, 720. Transgression 27. Transhimalaya 37, 681. Transkai Gap 564*. Translation 206. Transsylvanische Alpen 570, 685, 695, 726. Transvaalformation 27. Transversale Schütterlinien 434. Wellen 418, 422. Transversalfalten 667, 700. Trapezformtäler 541. Trapezunt, Föhn 146. Traß 383 T r a u t s c h o l d , H. 446, 470*. Travertin 503. Treibeis 365, 367, Treibeisgrenze 367, mechanische Wirkungen 602. Treibholz 324, 522, 581. T r e i t z , P. 662*. Tremors 419. Tres Virginies 401. T r e u b e r t , F. 23*. Triasformation 25, 26, Eiszeit 249, 905. Trichoplankton 325. Trier, Feuchtigkeit 149. Triest, Temperatur 104, Bora 144. Triftströmungen 322, 328, 330, 331. Trifttheorie 326ff. Trigonometrische Höhenmessung 633. Trinidad, Schlammsprudel 415. Tristan da Cunha 784, 835, 892. Trochoide 295. Trockenböden 481, 483. Trockene Abfuhr 484. Trockenpflanzen s. Xerophyten. Trogform 540. Trogplatte 568. Trogrand 568. Trogschluß 568. Trogschulter 568. Trogtal 568. Trompetenbaum 833. Trondhjem, Regen 160. Trondhjemfjord 808.

Register T r o n n i e r , R. 54*, 519, 527*. Tropengürtel 64, Temperatur 100, 238, Temperaturschwankungen 108, 109, 110, 112, Temperaturveränderlichkeit 113, Klima 111, 178, Zyklonen 122, 125, Regen 157, 161, 178, 180, 238, Gewitter 181, Hagel 182, Gletscher 220, Eiszeit 245, Verwitterung 480,482, Flüsse 513, 522, Dünen 593, Brandung 601, Moore 775, Vegetation 827ff., 833, 844ff., Flora 823, 878—880, 881 ff., 916, Nutzpflanzen 860, 866, Fauna 870, 871, 872, 873, 877, 878, 881—896. Tropenregen 178, 180. Tropfstein 556. Tropische Beleuchtungszone 64. „ Cordilleren, Klima 236. „ Pflanzenzone 827. „ Süßwasserseen 350. Tropischer Grenztypus der Niederschläge 178. Tropischer Typus d. Süßwasserseen 350. Wald 844, 872. „ Wärmegürtel 103. Tropophyten (tropophile Pflanzen) 822. Troposphäre 76, 78. Trümmerregion 626. Trutzfarben der Tiere 870. Tschadsee 42, 763, 770. Tschagos 789, 791, 794. Tschalaat-Gletscher 224. T s c h e r m a k , G. 411, 417*. Tschernosjom 484. T s c h e r n y s c h e w , Th. 471*, 726. Tschinschoscho, tägl. Temperaturschwankung 109, 110. Tsetsefliege 877. Tsinlingschan 39, 666, 694. Tuburisumpf 747. Tuff 383. Tuffkegel 395, 734. Tulpenbaum 832. Tundren 835. Turanisches Tiefland s. aral-kasp. T. Turfan, Depression bei 764. Turkestan 42. Turon 25. Turuchansk, Sommer-Temperatur 863. Turumai 391. Two Ocean Creek 748. Two Ocean-Paß 748. T y n d a l l , J. 205, 208. Typische Farben der Tiere 870. Tyrrell-Fluß 755. T y r r e l l , J. B. 259*, 458, 471*. Tyrrhenisches Meer 273. SUPAN, Physische Erdkunde.

6. Aufl.

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Überfallsquellen 497. Überfließende Geysir 506. Übergangsklima 110. Übergußtafeln 640, 741. Überreife Formen 477, 547. Überschiebung 374. Überschwemmungen 516. Übertiefung der Täler 568ff. U e t r e c h t , E. 527*. Ufermoräne 213. Uferwälle 582, 586. Ugogo 852. U h l i g , V. 678, 691*, 716. Uintagebirge 674. Ujun-Holdongi 400. U l e , W. 292, 510, 527*, 766, 776*, Uluguru 716. Umfang der Erde 6. Umgekehrtes Relief 652, 702. Umkehrungsniveau 173. Umlaufberge 534, 742. Umptanumkette 675. Umschichtete Berge 648, 683, 742. Umwandlungsformen 636. Unaka 548. Undulatorische Erdbeben 422. Undurchlässiger Boden 494. Unebenheiten 630. Ungarn, Überschwemmung 516, Dünen 595, Ebenen 642, Natronseen 771, Pußta 854, Wald 911. U n g e r , F. 254, 860, 865, 866*. Ungleichartige Flüsse 743. Ungleichförmige Faltengebirge 672,675, 742. Ungleichmäßige Erosion 544ff. Uninodale Wellen 303. Unpaarzehige Huftiere 883. Unperiodische meteor. Veränderungen 55, 237. Unperiodische tägliche Temperaturschwankung 106. Unreife Formen 477, 547. Unteraargletscher 223. Unterboden 482. Untergrund 482. Unterirdische Kräfte 18. Unteritalien, Stoßlinien 435. Unterlauf der Flüsse 521. Unterloitsch, Doline 552. Untermoräne 212. Unterseeische Deltas 584. „ Eruptionen 406. „ Moore u.Wälder445,460. Quellen 500. „ Täler 461. Untiefen 522, 580. Unz 501. 62

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Register

Upernivik, Temperatur 80. Ur 912. Ural, Alter 42, Temperaturabweichung 116, Geschichte 663, Bau 666, Täler 694, Beziehungen zum Vorland 726, Talterrassen 704, Waldgrenze 838. Uranienborg, Temperatur 254. U r b a s , Wilh. 502. Urmiasee 77Ö. Urnersee 768, 772. Ursprüngliche Ebenen 639, 741. „ Höhlen 558. Inseln 780, 781, 784ff., 799ff. Täler 561. Urzeit der Erde 24. Usambara 716, Wald 846. Usboi 752. Üsküb-Becken 554. Ustjansk, Temperatur 94. Ütliberg, Temperaturveränderlichkeit 114. Uvalas 554. Vaagsfjord, Strandlinien 451. V a c h e r , A. 534, 562». Vadose Quellen 493. Val de Bagnes, See 759. „Valdivia "-Expedition 358, 360, 368*. Valentia (Irland), Temperatur 112. Vallieresystem 752. V a l l o t , J. 206. Valparaiso, Temperatur 84, Erdbeben 426, 444. Vampyr 883. Värdal 530. Vardartal 694. V a r e n i u s 330. Variscisches Gebirge 716. Vatnajökull 565. Vauclusequelle 501. „Vega "-Expedition 135. Vegetation 820. Vegetationsformationen 825, 859. Vegetationszonen 827 ff. Venezuela, Vegetation 823, Waldgrenze 838, LIanos 853. Veränderlichkeit der Temperatur 112ff. Veränderungsgebiete 622. V e r b e e k , R. D. M. 416*. Verbiegung 18, 373. Verbogene Rumpfflächen 720. Verdoletsch, ehemaliger See 555. Verdontal 539. Verdunstung 148. Vereinigte Staaten, Windgeschwindigkeit 118, Zyklonen 123, 124, Winde 135, Regen 170, 173, Niveauverände-

rungen 460, Flußsedimente 525f., Karstphänomen 558, Kare 571, Mündungsformen an der atlant. Küste 586, Löß 598, Bodenarten 619, Küstenebene 647, Moore 775, Küste 804, Flora 829, 832, 833, 898, 911, 912, 916, Wald 847, 848, künstliche Bewässerung 859, Weizen 862, Baumwolle 865 (s. auch Nordamerika). Verfärbung des Meeres 293. Verflachung der Täler 548. Verhältnis von Wasser u. Land 30. Verlassene Täler 707. Vernagtgletscher 197, 201, 216, 566. Verschiebung 18, 373, 374, 430, 466. Vertiefung der Täler 548, 549. Vertikaldislokationen 371 f. Vertikale Temperaturabnahme 74. Vertikale Temperaturzunahme 82. Verwerfung 19, 371, 374, 466. Verwerfungsquellen 497. Verwitterung 19, 473, 474, 477ff. Verwitterungserde 479. Verwitterungstäler 561. Verwitterungsterrassen s. Denudationst6iräss6H Vesuv 377, 384, 385, 387, 396, 402,409, 410,411,730,732,737, Talbildung 529. Vesuvtypus 385. Vico, Kratersee 402. Victoria regia 832. Vidi 635. Vihorlat- Gutin- Gebirge 403. Viktoria (Australien), Niveauveränderung 458, Küste 604. Viktoriafälle 537. Viktorialand 43, Temperatur 92, Gletscher 230, Flora 836. Viktoria Njansa 762, 769. V i n c e n t , E. 132*. St. Vincent 389, 410. Vintschgau, Stufenbau 538. Virginien, Florenveränderung 912. Virginischer Ebenholzbaum 832, 833. Virtuelle Reibung 327. Viskositätstheorie 203. Visptal 529. Viti-Levu 784, 798. Vivara 402. Vochysien 882. V o e l t z k o w , A. 793, 802*. Vögel 799, 871, 873, 874, 876, 880, 882, 884, 887, 889, 890,899,902,913,917. „Vogelberge" 874. Vogesen, Verwitterung 479, Gipfelformen 485, Kare 627, Bau 718, Flora 824, Waldgrenze 838, Getreidegrenze 863, Glazialpflanzen 908.

Register V o g t , J. H. L. 607, 616*. Volger, G. H. 432. Volkens, G. 845. Volz, W. 247,259*, 377,381,416*, 475, 480, 482, 492, 492», 493*, 578, 579*, 622, 666, 691*, 703, 710*, 783, 801*, 896*. Vorbeben 421. Vorderasien, Hochland 38, Temperatur 93, Regen 172, 177, Steppen 820, Weizen 861, Vögel 899. Vorderindien, Geologie 27, vertikale Temperaturabnahme 79, Winde 136, 138, Regen 164, Eiszeit 246, Einfluß des Waldes auf die Regenmenge 258, Tiefebene 642, 645, Küste 806, Dschungelgebüsch 850, Flora 911 (s. auch Dekan u. Hindustan). Vorgeschobene Deltas 583. Vorlandgletscher 195. Vortmann 501. Voskule, G. A. 565. Voss, E. L. 171*. Vranasee 555. Vredenburg* E. W. 28*. Vulcanello 407. Vulcano 402, 407, 410. Vulkane 382, 636, Einteilung 396, geographische Verbreitung 400. Vulkanformen 394. Vulkanische Ablagerungen 619, 620. Asche 383, 387. Ausbrüche 19, 384ff. Beben 386, 387, 432, 433, 440. Berge u. Gebirge 393, 396, 636, 730ff., 741, 742. „ Blöcke 383, 392. „ Explosionen 388. Gase 383, 398, 412. Gewitter 386. Herde 408ff. Inseln 407, 781, 784, 792, 814. „ Lawine 389. „ Meeresablagerungen 276, 278. „ Tafeln 393, 396. Vulkanischer Sand und Schlick 278,383. Vulkanische Tafeln 393, 396. Vulkanismus 382ff., 730ff., als Ursache der Klimaschwankungen 250, Theorie 376, 407ff. Waadt, Veränderung der Aussichtsweite 468. Waagen, L. 500, 507*. Waagen, W. 914*.

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Wachspalme 829, 847. Wadi Affatakha, tägl. Temperaturschwankung 107. Wadis in der Sahara 625. Wagner, A. 77, 86*. Wagner, H. 8*, 48, 52, 53*, 54*, 762, 777, 859, 860*. Wahaai, Regen 178. Wahand 755. Wähner, F. 428. Wahnschaffe, F. 627*, 646, 662*, 812, 819*. Waimangu-Geysir 507. W a i t z , G. 506, 508*. Waken 365. Walachischer Bogen 38. Wald 826, 842, 843, 857, 910, 911, Einfluß auf das Klima 256, unterseeischer 445, 459, Einfluß auf das Grundwasser 496, auf die Wassermenge der Flüsse 512, Ausdehnung 859, 911. Waldaihöhe 640. Waldgrenze auf d. nördl. Hemisphäre 833, 834, auf der südlichen 835, im Gebirge 689, 838. Waldrebe 848. Wales, Gebirge 664. Walfisch-Bai, Föhn 146, Regen 165. Walfischrücken 272, 359. Wallace, A. R. 795, 796, 802*, 870, 871, 872, 877*, 883, 893, 895*, 901, 904 917 Wallbecken 758, 762. Wallpaß 709. Wallriffe 787. Walser, H. 911. Walter, E. 381*. Walther, Joh. 380*, 475, 482, 492*, 587, 588, 589, 591, 594, 595, 598*, 624, 627*, 628*, 645, 713, 752, 757*. Wanderdüne 593. Wangeroog 609. Wannen 529. Wanner, J. 888, 896*. Wansee 770, 771, 864. War bürg, 0. 866*. Wärme s. Temperatur. Wärmegewitter 181. Wärmemenge 66. Wärmequellen der Erde 59, der oberen Luftschichten 73 ff. Warme Quellen 504. „ Schlammsprudel 415. Seen 350. „ Wärmeumsatz 87. Warme Zone 101, 102, 162. Wärmezonen Köppens 103, 104. 62*

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Register

W a r m i n g , E. 827», 844, 850, 851. Warrensee 772. Waschbär 902. Wasser, Areal u. Verteilung 30, 31, Verhältnis zur Wärme 87, 88, Kreislauf 159, 493, Bewegung 516, kinetische Energie 518. Wasserbloek 49, 50. Wasserdampf 58, 148, bei Vulkanen 383, 411. Wasserfälle 536. Wasserhalbkugel 31. Wasserpflanzen s. Hydrophyten. Wasserscheiden 544, im Gebirge 795, Veränderungen 546, 756. Wasserstoffgehalt der Luft 57. Wasserteilung 747. W a t s o n , E. R. 349. Wattenküste 612, 805. Wattenmeer 610. W a w e r z i k , E. 17*. Weald, Bau 711. Wealden 25. W e b e r , Gebr. 299. W e b e r , Max C. W. 888, 896*. Weberknecht 875. Wechselboden 617, 618, 619. Wechsellauf 743. Wechselpaß 709. Wechselpflanzen s. Tropophyten. Wechselständige Täler 544. Weddellmeer 133. W e d d e r b u r n , E. M. 349, 369*. W e g e m a n n , G. 335, 342*. W e g e n e r , A. 57, 58, 59*, 86*, 192*, 903, 914*. W e h r l i , L. 579*. Weichsel, Wasserstand 511, Eisbedeckung 515, Durchgangstal 696, Veränderungen 755. Weichtiere s. Mollusken. Weide (Pflanzenformation) 853. Weiden 849. Weihnachtsinsel 793. Weinbau in Deutschland 256. Weingürtel 864. W e i n s c h e n k , E. 17*. Weiße Berge s. White Mountains. Weißensee (Kärnten), Temperatur 348. Weißer Jura 25. Weißer See (Vogesen) 764. Weißes Eis 207. Weißes Meer, Name 294. Weißtanne 849. Weizen 861. Wellen 20. Wellenberg 295. Wellenbewegung des Meeres 20, 294ff.

Wellenböschung 297. Wellenförmige Erdbebenbewegung 422. Wellenfurchen 305. Wellengeschwindigkeit 295, 298. Wellenhöhe 295, 298. Wellenlänge 295, 298. Wellenperiode 295, 298. Wellental 296. Wellentheorien 315. Wellingtonia 879. Wellungsebene 549. W e l s c h , J. 596, 599*. Weltbeben 424, 438. Weltmeer, mittlere Tiefe 52. Weltwasser 32. Welwitschia 858. Wendekreis des Steinbocks 61, des Krebses 62. Wendelstein, Temperatur 81. Wenkchemnagletscher 195. Werchnaja Mischikha, Temperaturumkehr 83. Werchojansk, Temperatur 94, 96, 863, jährl. Temperaturschwankung 111. Wernoje, Erdbeben 430. W e r t h , E. 812, 819*. Weser, Gezeitengrenze 313, Mündung 584, 585. Wespen 873. Westalpen 678, 687,863 (s. a. Schweiz). Westantarktischer Bogen 41. Westasiatischer Baustil 38. Westaustralien 177, 856, 916. Westaustralische Florengruppe 916. Westaustralische Strömung 339. Westeuropa, Temperaturabweichung 116, Zyklonen 124, Klima 234, 338, Obst 864, Flora 897 (s. auch Europa). Westfeste s. Amerika. Westghats, Wald 845. Westgrönländische Strömung 335. Westindien 41, 784, 797, Klima 236, Stürme 238, Vulkane 399, 401, 403, Riffe 788, 793, Küste 803,804, Flor» 850, 911, Fauna 885. Westküsten, Temperatur 90, 93, 94, thermische Anomalien 100, jährliche Temperaturschwankung 110, Temperaturveränderlichkeit 113, Regen 149, 161, 166, 169, 170, jahreszeitliche Regenverteilung 172,177, Wald 848. Westliche Erdteile, Ausdehnung der Pflanzenformationen 859. Westliche Halbkugel, Wasser u. Land 31. Westliches europ. Mittelmeer, Maximaltiefe 273. Westsibirien 42, Temperaturveränder.

Register lichkeit 113, 114, 115, Regen 175, Klima 234, Tiefebene 647, Seen 772, Moore 776 (s. auch Sibirien). Wetterau 560. Wettersee 293, 765. W e t t s t e i n , A. 544, 563*. W e u l e , K. 818*. W e y p r e c h t , K. 365, 366, 369*. W h a r t o n , W. J. L. 802*. W h e e l e r , W. H. 613, 617*. W h e w e l l , W. 315, 318. Whitby, Temperatur 81. W h i t e , Ch. A. 691*. White Mountains, Waldgrenze 838, Glazialpflanzen 909. White River Plateau 674. W h i t n e y 855. W h y m p e r , E. 222. W i c h m a n n , A. 417*, 784, 801*, 802*. Wickenburg, tägl. Temperaturschwankung 107. W i c k e n b u r g , Graf Ed. 404. Widerhakentäler 533. W i e c h e r t , E. 14, 17*. Wien, Temperatur 243. Wiener Becken 641. Wiener Thermenlinie 403. Wiesbaden, Therme 504. Wiese 826, 843, 853. Wiesel 901. W i e s n e r , ' J. 157, 820, 827*, 834, 841, 848. W i l a n d e r 604. W i l c k e n s , O. 381*, 690*. W i l d , H. 101, 148*, 150. Wildschwein 913. Wilkesland 892. W i l l i s , B. 691*, 727, 729*. W i l l k o m m , M. 168. W i l s o n , A. W. G. 728*. W i m m e r , J. 914*. Wimmera 755. Winde 20, 117ff., als Verbreiter des Wasserdampfes 151, Einfluß auf das Meeresniveau 282, Erzeuger d. Meeresströmungen 326ff., Einfluß auf die Zitterbewegungen 419, geologische Arbeit 474f., 587ff., 624, 713, 717, Einfluß auf Deltas 586, auf die Flüsse 753, auf die Pflanzenverbreitung 799. Winderosion 587 ff. Windfläche 283. Windgeschwindigkeit (-stärke) 118,588. Windgesetze 117. W i n d h a u s e n , A. 895, 896*. Windschatten-Wüsten 175. Windstau 300, 608. Windstauströme 313, 329, 331.

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Windströmungen 330, 331. Windsysteme 130. W i n d t , Jean de 261, 279*. Windverteilung 132ff.,im Winter 133ff., im Sommer 137 ff. Windwellen 294ff. Winkler», H. 842*, 859*. Winterregen 160, 171, 173. Wirbelbewegung bei Erdbeben 423. Wirbelgewitter 181. Wisent 912. W i s o t z k i , E. 749, 757*. Wisperwind 143. W i s s e m a n n , W. 342*. W i s s l o u c h , J. K. 416*. W i t t e , E. 341. W i t t i c h , E. 471*. W i t t i n g , R. 322, 342*. W o e i k o w , A. 10, 17*, 59*, 86*, 94, 101, 108, 135, 138, 147, 154*, 159, 171*, 255, 256, 260*, 289, 294*, 508, 527*, 843, 860*. Woerle, H: 431. Wogen 303. Woldrich 17*. Wolf 901, 913. Wolf, R. 59. Wolf, Th. 387, 401, 440, 603. W o l f f , F. v. 682, 692*. W o l f f , N. N. 757*. St. Wolfgangsee 772. Wolga 750, 751, Eisbedeckung 515. Wolken 153. Wollbaum 831. Wollhaariges Rhinozeros 912. W o l l n y 774. Wood, John 162. W o o d - J o n e s , F. 786, 802*. W o o d w a r d , . R. S. 453, 470*. W o o l a c o t t , D. 470*. W o o s n a m , R. B. 842*. W o r k m a n n , W. H. 232*. Wörther See, Temperatur 348. W r a n g e l , F. F. 369*. Wrangelland 797. W r i g h t , F. E. 567, 578*. Wühlmaus 901. Würmeiszeit 248. Würm-Riß-Interglazialzeit 248. Wurzelmaus 909. Wurtengletscher 216. Wüsten, Gewitter 181, Hagel 182, exogene Erscheinungen 478, 480, 588, 624f., Quellen 502, 503, Dünen 594, Bodenarten 618, Faziesgebiet 624, Pflanzen 826, 832, 843, 856, 858, 859, Fauna 873. Wüstenfuchs 873.

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Register \

Wüstengürtel der Alten Welt 775, 857. Wüstensteppen 826, 843, 856. Wüstentafel 42, 638, 857, Regen 165, 172 (s. auch Sahara). Wüstenwinde 147. Wyandotthöhle 558. W y s s o t z k i j , N. 647, 662*. Xerophilenklima 233.! Xerophyten (xerophile Pflanzen) 821, 822, 824. Y a k 900. Yakutatbai 444, Inseln 780. Y a m a s a k i , N. 472*. Yampa 696, 699. Yamswurzel 864. Yap 784. Yapgraben 271. Yarriambiack 755. Yataypalme 847. Yellowstone-Nationalpark 506. Yokohama, Erdbeben 427. Y o k o y a m a , M. 249, 259*. Yoldiameer 450. Yorkshire, Geologie 660. Yosemitefall 537. Yucatan-Becken 273. Yucca 831, 834. Yukon 751. Yuma 96. Yünnan 39. Zackenfirn 222. Z a h n , G. W. v. 53*, 602, 603, 616*. Zahnarme s. Edentaten. Zannone 683, 784. Zebra 869, 882. Zechstein 25. Zeitalter, geologisches 24. Z e l l e r , H. R. 691*. Zenitflut 309. Z e n k e r , W. 87, 88, 105*. Zentralafrikanischer Graben 404, 437. Zentralamerika 35, 41, tägl. Temperaturschwankung 108, wärmster Monat 109, Klima 235, Maare 383, Vulkane 399, 401, Schlammsprudel 415, Erdbeben 437, Flüsse 513, Bodenarten 619, Wald 845, Fauna 883, 885, 894. Zentralasien, Baustil 38, 39, 41, Bodeneis 101, tägl. Temperaturschwankimg 107, Winde 136,142, 588, Regen 162, 166, Gletscher 224, 225, Eiszeit 245, angebliche Klimaänderung 255, Erdbeben 436, Verwitterung 478, Wüsten 591, 857, Bodentypen 620, 621, Schuttgebirge 626, Hochflächen 644,

Gebirge 727, Felsbecken 760, Seen 769, 771, Getreidebau 863, Fauna 882, 900. Zentrale Erdbeben 425, 433, 440. Zentraleruptionen 393, 395. Zentralfrankreich, Gebirge 664. Zentralmassive der Alpen 676. Z e p p e l i n , Graf E. 303. Zerealien s. Getreide. Zermatter Tal 690. Zerschnittene Rumpffläche 741. Zerschnittenes Flachland 656. Zerschnittene Strukturebene 741. Zerstückelte Rumpfflächen 720. Zerrung der Erdrinde 378. Zerrungsbögen 666. Zeugenberge 660. Zibetkatze 899. Zickzackförmige Wasserscheide 544. Ziegen 882, 902. Z i e m e n d o r f f , G. 279*, 448, 470*. Z i e m e r , H. 171*. Ziesel 913. Zingst 805. Zirknitzer See 555. Zirkumpolares Faunenreich 901. Zirkumterraner Ozean 33, 96. Z i t t e l , K. v. 502, 895*, 917. Zitterungen 419. Zonale Faltengebirge 672, 678,679, 742. Z ö p p r i t z , K. 12, 17*, 282, 326, 327, 329, 343*, 753. Z s c h o k k e , F. 910, 914*. Z s i g m o n d y , E. 662*. Zuckerapfel 864. Zuckerkiefer 848. Zuckerrohr 865. Zugstraßen der Zyklonen 123. Zuidersee 608. Zungenbecken 576. Z ü r c h e r , P. 666, 691*. Zürich, Temperaturveränderlichkeit 114, Temperatur (Föhn) 145, Seen 773, Wald 911. Züricher See 768,772, Tiefentemperatur 351. Zusammengesetzte Faltengebirge 672, 676. Zwergpalmen 829, 898. Zwiebelgewächse 822, 832, 856. Zwiebelstruktur der Vulkane 397. Zwillingsbeben 426. Zwillingsgletscher 195. Zykloide 295. Zyklonale Niederschläge 152. Zyklonen 121, indische 125. Zyklus s. geographische Zyklen. Zypressen 834.

Berichtigungen. S. 53, Literaturnachweis 4, statt BLANKENHORN lies BLANCKENHORN; statt Neus lies Neues. S. 89, Z. 8 v. o., statt Fig. 29 lies Fig. 30. S. 124, Z. 14 v. u., statt ausgebildtee lies a u s g e b i l d e t e . S. 147, Literaturnachweis 1, statt BLANTORT lies BLAOTORD. S. 154, Literaturnachweis 5, statt RIGGEHABACH lies RIGGENBACH. S . 231, zu Fig. 56, statt ARKTOWSKI lies ARCTOWSBX S. 233, Z. 14 v. u., statt H Ü L L lies H O T T . S. 248, Z. 5 v. u., statt Achsenschwankung lies A c h e n s c h w a n k u n g . S. 272, Z. 15 v. u., statt Fruche lies F u r c h e . S. 568, zu Fig. 165 füge hinzu: nach P E N C K . S. 690, Literaturnachweis 1, statt BORRISJAK lies BORISSJAK. S . 6 9 0 , Literaturnachweis 6 , statt W I L K E N S lies W U C K E N S . 8. 716, Z. 5 v. o., statt Massi lies U a s s i . S. 731, Z. 16 v. o., statt Jorulla lies J o r u l l o . S. 813, Z. 2 v. o., Literaturverweis bei DB MARTONNE, statt 7 lies 6. S. 853, Z. 12 v. u., statt Boabab lies B a o b a b .

V e r l a g v o n V E I T & COMP, in Leipzig

Geschichte der Erde und des Lebens Von Dr. Johannes Walther

o. ö. Professor der Geologie und Paläontologie an der Universität Halle

Mit 353 Abbildungen.

Roy. 8.

Geh. M. 14.— , geb. in Ganzleinen M. 16.—

Ein wissenschaftliches Werk, in künstlerischer Darstellung niedergeschrieben, das ist der Gesamteindruck, den der Leser des Waltherschen Buches empfängt. Kein trockenes Lehrbuch, sondern eine flüssige, von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel weitertreibende Schilderung wird hier geboten. Die fesselnden Bilder, die der Verfasser von dem Leben und von den Vorgängen in vorgeschichtlichen Zeiten entworfen hat, lassen uns die Entwicklungsgeschichte unseres Erdballes förmlich miterleben. „Aus der Natur". In einem einzigen stattlichen Bande wird das gesamte Wissen über die Entstehung und Entwicklung der Erde und des Irdischen zusammengefaßt. Auf jeder Seite verrät sich der kundige Forscher, der sein Gebiet völlig beherrscht und sorgsam die gesicherten Ergebnisse der Wissenschaft von der Spreu bloßer Vermutungen und Annahmen sondert. So entrollt sich ein gewaltiges Panorama des Werdens und Vergehens, dem 353 Abbildungen zur Erläuterung und zum Schmucke dienen. „Kosmos".

Islands grösster Vulkan Die Dyngjugöll mit der Askja Von Dr. Hans Spethmann

Privatdozent für Geographie an der Universität Berlin

Mit 36 Abbildungen im Text.

gr. 8.

Geh. M. 6.—, geb. M. 7.—

In dem Buche wird eine eingehende Darlegung des größten der vielen Vulkane, die die Insel Island besitzt, in allgemein verständlicher Form geboten. Mehr als einmal hat dieser Eruptionspunkt weithin das öffentliche Interesse erregt. 1875 ereignete sich in ihm ein gewaltiger vulkanischer Ausbruch, dessen Asche bis nach Stockholm flog. 1907 verunglückten in ihm auf einer wissenschaftlichen Forschungsreise der Privatdozent Dr. v. Knebel und der Maler Rudioff. Der Verfasser des vorliegenden Buches ist der einzige Überlebende dieser Expedition und bringt eine ausführliche Darlegung über die Umstände, unter denen das Unglück geschah. 1910 weilte er wiederum in dem gleichen Gebiete, so daß er durch seine langen Aufenthalte die beste Kenntnis des dortigen Geländes besitzt. Er führt diese Reisen bei einem Uberblick über die Erforschung des großen Vulkans eingehend vor, schildert die topographischen Züge mit ihrem Klima und ihrer Pflanzen- und Tierwelt.

Tektonisohe Evolutionen und Revolutionen in der Erdrinde Antrittsvorlesung an der Universität Leipzig

Von Dr. H. Stille

Professor an der Universität Göttingen

gr. 8. M. 1.40 Trotz ihrer Kürze verdient diese Arbeit eine eingehendere Besprechung, weil sie auf knappestem Raum eine Fülle von gedankenreichen und nicht nur für die deutsche Geologie wichtigen Darlegungen bringt. . . . Das ist in gedrängtester Kürze ein ärmlicher Auszug aus Stilles inhaltsreicher Arbeit, die kein Forscher, der sich mit Deutschlands Geologie oder überhaupt mit der Frage nach den Ursachen orogenetischer oder epeirogenetischer Bewegungen beschäftigt, in Zukunft unberücksichtigt lassen kann. „Geolog. Bundschau".

S u p a n , P h y s . E r d k u n d e , VI. A u f l a g e

II ( ) I I E

X

inst» d e r E R D I

(Lamberts flächenlreue Àqi

A u s : Stielers H a n d - A t l a s

V e r l a g von Veit & O

Tafel 1

Veit & Comp., Leipzig

Gotha: Justus Perthes